et Ar, Hi ' I) EOR-THEBEOBIEE FOR EDVCATION FOR SCIENGE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY 1" An ki Wii Dr A " Br em & „eh FR De erucs N Mi / gain ViOssaBhee Peryai AN | nr egu Tramaııgya | ORIS: TRANSITIONT: Eu R Cora - erh A El ne EAN | aan voran Ara wi Shane EI NETE 22 u & VERHANDLUNGEN DER KAISERLICHEN LEOPOLDINISCH-CAROLINISCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER, SUPPLEMENT DES VIERZEHNTEN BANDES ENTHALTEND FOSSILE FLORA DES ÜBERGANGSGEBIRGES VON Dr. H. R. GÖPPERT, M.d. A.d. N. MIT 44 TAFELN. BRESLAU uno BONN 1852. Für die Akademie n EDUARD WEBER’S Buchhandlung in Bonn. Uebersicht der einzelnen Abschnitte. Biere der De le ee een ae BE Norkonmen des Uebersangsgebirges'....... .... zonserne.. 1. Uebergangsgebirge in Europa ............ Seite 7—21 2. Uebergangsgebirge in Asien .............. „ 21—23 3. Uebergangsgebirge in Afrika ............. » 23—24 4. Uebergangsgebirge in Australien .......... „ 24—25 9. Uebergangsgebirge in Amerika ........... „25 — 92 ll. Vorkommen von Pflanzen oder vegetabilischen Resten im Ueber- 11. KV. gangsgebirge und Art der Erhaltung derselben ................- 1. Vorkommen von Pflanzenresten ........... Seite 33 — 39 2. Ueber die Erhaltung der Pflanzen im Ue- bergangsgebirge, so wie in der Kohlenfor- matıpnauberhanptit 0: a. ea are „99-54 Ueber das Vorkommen und die Beschaffenheit des Uebergangsge- birges in Schlesien (als vorzüglichsten Beobachtungsortes) ...... 1. Uebergangsgebirge Niederschlesiens ....... Seite 54— 69 2. Uebergangsgebirge Oberschlesiens ........ „ 69—73 Systematische Beschreibung der bis jetzt im Uebergangsgebirge Le ’) . vu 3— 92 32 —54 54— 73 74 — 256 VI V. Ergebnisse in paläontologischer und geologischer Hinsicht ...... Seite 256 — 282 1. Systematische Uebersicht der in diesem Werke beschriebenen fossilen Pflanzen, nebst Angabe ihrer Fundorte und geologi- schen Position derselben .............. Seite 257 — 274 2. Geologische Uebersicht derselben nach den einzelnen Abtheilungen der Uebergangsfor- Matlon ee m 274—278 ö. Betrachtungen, welche sich aus diesen Ver- hältnissen ergeben .. ..».... “on... m 278 — 282 VI. Erklärung der lithographirten Tafeln .. ................. 0 2885 — 295 Autoren-Register ........... car ao A DE ER: „29. Index 2 ee en 9 EIN TLD.: 2 vu Vorrede. Schon seit mehreren Jahren beschäftiget mich die Untersuchung der Pflanzenreste, welche in den Schichten vorkommen, die unter dem Namen des Uebergangsgebirges begriffen werden. Oft schon wollte ich diese Arbeit veröffentlichen, jedoch zog ich sie immer wieder zurück, weil neue Beobachtungen hinzukamen, welche die früheren ergänzten. End- lich suchte ich sie abzuschliessen, sehe mich jedoch dringend veranlasst, der allmäligen Entstehung des Werkes hier zu gedenken, weil einige zwischen der vieljährigen Beschäftigung entstandene Zeichnungen, beson- ders von Lycopodiaceen, Spuren der nur allmälig erfolgten Vermehrung meiner Kenntnisse an sich tragen, wovon im Text ausführlicher gespro- chen worden ist. Ich wollte sie nicht unterdrücken, weil zur Zeit Pflanzen in den Uebergangsschichten immer noch zu den Seltenheiten gehören und somit auch weniger vollständige Exemplare zur Charakterisi- rung der Schichten beitragen, wie denn auch nur durch ihre Veröffent- VI lichung der Weg zu ihrer vollständigeren Erkenntniss gebahnt werden kann. Denn schnell hat sich das Gebiet dieser Flora erweitert, indem seit 1847, wo ich zuerst eine Uebersicht derselben veröffentlichte, die Zahl der Arten von 60 auf 136 gestiegen ist, und bald wird sie sich noch mehr vergrössern, wenn erst die Herren Eichwald in Petersburg und Richter in Saalfeld ihre Arbeiten, jener über die Uebergangsflora in Russland, dieser über die von Saalfeld, welche der nordamerikanischen in vieler Hinsicht verwandt erscheint, veröffentlicht haben werden. Durch Beiträge erfreuten mich die Herren Dr. phil. C. Beinert in Charlotien- brunn, Bergamts-Assessor Bocksch in Waldenburg, Prof. Dr. Beyrich in Berlin, Berggeschworner Grandjean zu Marienberg im Nassauischen, Bergamis-Assessor F. A. Römer in Clausthal, Dr. G. und Dr. F. Sand- berger inWiesbaden, L. Sämann in Bonn, Regierungsrath Stiehler in Wernigerode, Geh. Bergrath Prof. Dr. Weiss u. A., denen ich hiermit öffentlich danke, wie auch dem Präsidenten der K. K. Leop.- Carol. Aka- demie Herrn Prof. Dr. Nees von Esenbeck, durch dessen Vermitte- lung ich im Stande war, diese Arbeit zu veröffentlichen. Die fortdauernd noch während des Drucks dieser Arbeit eingehenden Arten und der Wunsch, sie bei dieser Gelegenheit noch mit bekannt zu machen, haben es veranlasst, wie ich hier gleich von vornherein erwähne, dass das auf Seite 74 befindliche Verzeichniss weniger Arten enthält, als die darauf folgende systematische Beschreibung. Folgende zur Flora des Ueber- gangsgebirges gehörende Arten kamen hier noch hinzu, welche also in jener Uebersicht fehlen: Stigmatocanna Volkmanniana Göpp. Sagenaria attenuala Göpp. Sagenaria elliptica Göpp. Sagenaria Bischoffii Göpp. Sagenaria cyeclostigma Göpp. Sagenaria Jugleri Göpp. Sagenaria transversa Göpp: Sagenaria truncata Göpp. Knorria confluens Göpp. Knorria acutifolia Göpp. Dechenia Roemeriana Göpp. Araucarites Roemerianus Göpp. Dass ich überdies einige Pflanzen aus der Steinkohlenformation auf- nahm, welche zur Erläuterung einzelner Gattungen und Arten dienten, wie Calamites Germarianus Göpp., Bornia Jordaniana Göpp., Halonia tuberculata Göpp., Halonia Muensteriana Göpp., Halonia Beiner- tiana Göpp., Knorria princeps Göpp., Knorria Sellonü Sternb., Noegge- rathia palmaeformis Göpp., Noeggerathia Puschiana Göpp., Noegge- rathia crassa Göpp., denen ich noch aus der rothen Sandsteinfor- mation des Harzes Odontopteris Stiehleriana Göpp. und Lycopodites Stiehlerianus Göpp. hinzufügte, wird mir wohl nicht zum Vorwurf gereichen. Möge man überhaupt nicht verkennen, dass die Bearbeitung dieses Gebiets der vorweltlichen Flora mit grösseren Schwierigkeiten als das Vol. XXIII. Suppl. B X vieler anderer Theile derselben verknüpft ist und daher dem Werke eine nicht ganz unfreundliche Aufnahme zu Theil werden lassen. Ich bin mir meiner Schwächen wohl bewusst und habe auch keine Gelegen- heit versäumt, mich über die Unzulänglichkeit meines Wissens auszu- sprechen. Breslau, den 10. Juni 1852. Prof, Dr. Göppert. FOSSILE FLORA DES ÜBERGANGSGEBIRGES. VON Dr. H. R. GÖPPERT, M. d. A.d. N. MIT 44 STEINDRUCKTAFELN. BEI DER AKADEMIE EINGEGANGEN DEN 27. APRIL 1851. Vol. XXL. Suppl. I ee nr Vorkommen des Uebergangsgebirges. Zu den paläozooischen Gebilden rechnen die Geologen unserer Zeit das Uebergangsgebirge, den Kohlenkalk, das Steinkohlensystem, das Rothliegende und den Zechstein, welche beiden letztern For- mationen auch wohl mit dem Namen des Permischen Systems be- zeichnet werden. Flora und Fauna “dieser verschiedenen Formationen zeigen in den entlegensten Gegenden der Erde eine auffallende Verwandt- schaft, die hinsichtlich des Uebergangsgebirges und des Kohlen- kalkes freilich fast nur von der Fauna gelten konnte, da man von der Flora derselben bis jetzt noch sehr wenig wusste. Die nähere Begrün- dung der Flora für diese Formationen ist Haupizweck dieser Arbeit. Hinsichtlich des Kohlenkalkes beschränkt sie sich freilich fast nur auf Schlesien, jedoch dürfen wir baldiger Erweiterung derselben im Gebiete der fossilen Flora Russlands entgegensehen, wo diese Formation sehr verbreitet ist. Wenn man auch-schon früher in Deutschland auf eine Trennung des von Werner aufgestellten Uebergangsgebirges aufmerksam wurde, so war es doch erst Hisinger in Schweden, welcher nach den Ver- steinerungen eine ältere und jüngere Bildung in den auf der Insel Gothland befindlichen Schichten des Uebergangsgebirges unterschied. Jedoch erst von dem J. 1835 an datiren sich die denkwürdigen Untersu- chungen der Engländer, welche eine ganze Reihe ähnlicher Arbeiten in allen Theilen der Erde hervorriefen. & H. R. Göppert, R. J. Murchison (The Silurian System found. on geolog. resear- ches in the counties of Worcester, Stafford, Hereford, Salop etc. by R. J. Murchison, London 1839. II. Volum. On the physical structure and older stratified deposits of Devonshire by A. Sedgwick and R. J. Murchi- son, Geol. Trans. II. Vol.V. p. 633. tab. 50-58) sonderte die verschie- denen Schichten, welche man gewohnt war, als das Wernersche Ueber- gangsgebirge zu betrachten, nach ihrem Alter in drei Hauptgruppen, in die Cambrische, Silurische und Devonische *). I) Das Cambrische System (untere Grauwacke, Systeme cam- brique, Cambrian system), als die unterste und älteste Schicht, besonders charakterisirt durch den fast gänzlichen Mangel organischer Reste, übri- gens zusammengesetzt aus Thonschiefer, schieferiger Grauwacke, seltener aus Kalksteinen, ist in England selbst wieder zweifelhaft geworden, obgleich Sedgwick früher sich veranlasst sah, es in den Grafschaften Cumberland, Westmoreland und Wales, sowie auch in Frankreich in der Bretagne und in den Pyrenäen zu unterscheiden. Der Vorschhg von Elie de Beaumont verdient daher vielleicht allgemeine Berücksichti- gung, nämlich dahin alle versteinerungslosen, geschichteten, unmittelbar auf krystallinischen Gebilden liegenden Schiefersteine zu rechnen, und da- gegen als silurische Schichten diejenigen zu bezeichnen, welche, bei fast gleicher mineralogischer Zusammensetzung, Petrefakten enthalten. Als Parallelbildungen des Cambrischen Systems bezeichnet Bernhard Cotta (dessen Grundriss der Geognosie und Geologie. 1. Thl. S. 105) Thonschiefer und Grauwackenschiefer nordwestlich von Freiberg, sowie zwischen Grossenhayn und Görlitz. In Schlesien würde man es *) Der Ausdruck silurisch, und die darin versuchte Klassifikation, waren schon vier Jahre vorher von Murchison im Juli 1835 angewendet und eine Abtheilung des Systems in obere und untere silurische Gebilde vorgeschlagen worden. Der Ausdruck devonisch wurde zuerst 1839, der Ausdruck cambrisch, nach den Cambrian Mountains in Wales, viel früher von Sedgwick im J. 1833 für eine Gruppe von zum Theil versteinerungs- führenden Schichten in Nordwales gebraucht. fossile Flora des Uebergangsgebirges. > vielleicht in dem im Fürstenthum Jauer weitverbreiteten Thonschiefer- gebirge zu suchen haben. 2) Das Silurische System (Silurian system, Systeme silurien, Terrain ardoisier, mittlere-Grauwacke), genannt nach den Silurern, einem Urvolke Englands, ist nun schon in sehr vielen Gegenden mit grösserer oder geringerer Bestimmtheit nachgewiesen worden. Es erscheint im Ganzen aus ähnlichen abwechselnden Schichten von Thonschiefer, Kalk- steinen, Grauwacken und Sandsteinen zusammengesetzt, jedoch ganz besonders ausgezeichnet durch das Vorkommen von organischen Resten, durch deren Beschaffenheit es gelang, es auch wieder in mehrere Abthei- lungen zu bringen. So unterschied Murchison in England und Wales vier Hauptgruppen des Systems, nämlich von unten nach oben: a) die Llandeilo-Platten; 5) den Caradoc-Sandstein; c) die Wenlock- Bildung, und d) die Ludlow-Felsen, von denen die beiden ersteren zu dem unteren, die beiden letzteren zu dem oberen silurischen System ge- rechnet werden. *) 3) Das Devonische System (Devonian system, Oldred Sand- stone, Systeme devonien, Vieux gres rouge), das jüngste Glied des Uebergangsgebirges, gelagert zwischen dem Vorigen, dem Kohlenkalk und dem Steinkohlensystem, beobachtete Murchison namentlich im süd- westlichen Theile von England, sowie in der ganzen östlichen Hälfte von Hochschottland, im Norden des kaledonischen Kanals, auf den Orkaden und den Schottlands-Inseln, sowie auch, aber in geringerer Ausdehnung, im Süden des Grampiangebirges, und unterschied davon drei Hauptgruppen: a) den sogenannten Ziegelstein oder Tile-stone, als dem unter- ste; 5) den Kornstein oder corn-stone, und c) rothes, oft sehr quarzreiches Conglomerat, und braunen Sandstein, ohne organische *) Ueber das Vorkommen der silurischen Formation in Schottland handelt Murchison in neuester Zeit in einer in dem Quat. Journ. of the geol. soc. of London Vol. VII. erschie- nenen Abhandlung. 6 H. R. Göppert, Reste (vergl. Buckland: Geschichte des devonischen Systems, in Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S.770; ebendaselbst Murchison: über die devonischen Gesteine, S.772; Verneuil: über die Wichtigkeit der Grenze zwischen Bergkalk und älteren Formationen, in Bronn und v. Leonh. N.J. 1841. S. 766; über das Vorkommen des Berg- oder Kohlenkalkes in England, Conybeare and Philipps, outline of geol. I. p.352; Winch in Transact. of the geol. soc. V. IV. p. 1; Henslow in Transact. of the Cambridge phil. soc. I. P.I. p.393; Buckland and Conybeare in Transact. of the geol. soc. Series II. Vol.I. p.2. p. 217; Weawer geol. observ. of Gloucestershire 2. p. 317; Buckland Anniv. 1846. p. 27,28; in Schottland Transact. of the natur. soc. of Northumberland, Durham and New-Castle upon Tyne, Vol. I. p.297; Witham the int. struct. of foss. veget. 1833; dann über englische Grauwacke überhaupt, Bronn und v. Leonh. N. J. 1834. S. 85; 1836. S. 404, 414; 1839. S. 418; 1840. S. 237, 239, 240; 1841. S. 763, 765, 870; 1843. 8. 612, 618, 621; 1845. S.236; Transact. of the geol. soc. V. 1841. p.633; Phil. Magaz. 1841. No. 159. p. 246; Philipps palaeoz. foss. of Devon- shire etc. London 1842; Agassiz Monographie d. Poissons foss. du systeme devonien 1844; Ann. d. sc. geol. 1843. No. 1. p. 46; Henry de la Beche on the Formation of the Rocks of south Wales and south Western England, in Mem. of the geolog. Survey of Britain etc. Vol. I. p- t. 296. 1846). Von diesen drei Abtheilungen wurde nun von Sedgwick das Cam- brische System, im Einverständniss mit Murchison, aufgegeben und die so benannten Schichten als untersilurische betrachtet (Sedgwick, Ergän- zungen zu seiner Uebersicht englischer geschichteter Gebirge unter dem old red Sandstone, im London, Edinb. and Dubl. phil. Magaz. 1842. Vol. XXI. p. 141; Murchison Silur. Syst. p. 308, und derselbe in Ja- meson Edinb. new phil. Journ. 1847. Vol. XI. II. p. 147), so dass wir fossile Flora des Uebergangsgebirges. 7 also gegenwärtig nicht mehr cambrische, sondern nur unter- und ober- silurische annehmen. Während die Anwesenheit von Versteinerungen die Unterscheidung der verschiedenen Schichten des silurischen Systems erleichtert, unterliegt die Festsetzung seiner Grenze von dem jüngern devonischen, insbesondere in andern Ländern, als in England, noch mannigfachen Schwierigkeiten, daher ich nun in der folgenden Zusammenstellung der Beobachtungen über das Uebergangsgebirge, die nur den Zweck hat, die künftigen Fundorte und somit die einstige Ausdehnung der Uebergangsflora zu bezeichnen, mehr auf die geographische Lage, als auf die einzelnen geognostischen Abtheilungen desselben Rücksicht nehme, wiewohl ich nicht unterlassen werde, ihrer zu gedenken, insoweit sie mir bekannt geworden sind. 1. Uebergangsgebirge in Europa. In Deutschland, wo die Gesteine der ganzen Grauwackenformation fast überall vorherrschend aus Thonschiefer und Grauwackenschiefer, wechselnd mit Grauwacke und Grauwackensandstein, mit untergeordneten Lagern von Kiesel und Alaunschiefer, Kalkstein und Eisenstein bestehen, sind erst seit 1840 einige Vergleichungen versucht worden *) (vergl. *) Eine Uebersicht der Verbreitung der Grauwacke in Deutschland enthält auch Giebel’s Gaea excurs. germanica. Leipzig 1848. S.130-136, in welcher nur nicht überall die Schichten in Folge der neuesten Entdeckungen genau getrennt aufgeführt sind. Ebenso allgemein führt Bernhard Cotta (Geologische Briefe aus den Alpen. 1850. S.21) die Verbreitung der Grauwackengebilde in den Alpen an, die sich zu beiden Seiten an die krystallinische Achse in den Alpen anlehnen, am Nordrande sehr zusammenhängend in einer langen Depression von Neunkirchen bei Wien bis beinahe nach Innspruck, am südlichen Rande mehr in einzelnen Lappen unter den jüngern Bildungen bei Gratz, Völkermarkt, Vil- lach und Mauthen hervortreten und mitten auf dem Gebiete der krystallinischen Gesteine bei Neumarkt und am Königsstuhl ruhen. In den westlichen Alpen fehlen sie ganz. Im I) H. R. Göppert, Sedgwick u. Murchison: paläozooische Gebilde, übers. v. Leonhard. 1844; Beyrich: Beitr. zur Kenntniss der Verst. des Rhein-Uebergangsgebirges, 1. Heft, 44 S. mit 2 Tafeln; F. A. Römer: d. Rhein-Uebergangsge- birge, 1844). So bringt Römer das rheinische Uebergangsgebirge in zwei Abtheilungen. Die obere entspräche ungefähr dem devonischen System der Engländer und zeigte sich besonders entwickelt in der Eifel und deren Kalksteinen, die im Nassauischen früher 1840 Murchison und Sedgwik zu der silurischen Formation rechneten (Klassif. und Verbreit. älterer oder paläoz. Gesteine in Norddeutschland und Belgien, verglichen mit denen alt. Format. der brit. Inseln, Geol. Proc. 1840. III. 300-11; Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S.779; D’Archiac und Verneuil in Bronn und v. Leonh. N. J. 1843. S.624). Hierzu, nämlich zu dieser deutschen Abtheilung der Eifler Grauwacke, gehörten wahrscheinlich der älteste Versteinerungen führende Kalk im nördlichen Mähren (R. J. Mur- chison: über die silurischen Gesteine Böhmens, nebst einigen Bemerkun- gen über die devonischen Gebilde in Mähren, Bronn und v. Leonh. N. J. 1848. S. 12), der aus Grauwackenschiefer und Kalksteinen bestehende grössere nordwestliche Theil der Harzer Grauwacke, namentlich bei Grund, Gosslar, am Rammelsberge u. s. w. (F. A. Römer in Bronn und v. Leonh. N. J. 1842. S.820. Credner: Uebers. der geogn. Verh. des Harzes u. Thüringens. 1843. S.40); ferner die im Grauwackenschiefer eingelagerten Orthoceratiten und der Clymenienkalkstein des Fichtelgebir- ges bei Elbersreuth u. Schübelhammer (Gr. zu Münster: über die Goniat. u. Planulit. im Uebergangsk. d. Fichtelg. Baireuth 1832. 2. Aufl. 1843. Bronn und v. Leonh. N. J. 1833. S.134:; L.v. Buch in Bull. de la societe südlichen Tyrol hat inzwischen in der neuesten Zeit v. Frantzius die Anwesenheit von Grauwackenschichten bei Meran nachgewiesen (Bronn und v. Leonh. N. J. 1851. S. 667). Während des Druckes dieser Abhandlung erscheint so eben der 2te Band des Lehr- buches der Geognosie von H. Naumann, der eine sehr ausführliche Schilderung der orykto- gnoslischen und petrefaktologischen Verhältnisse der Uebergangsformation enthält, die ich freilich nicht mehr so zu benutzen vermochte, als ich wohl gewünscht hätte. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 9 g6ol. de France, p.909. T. IV. 17. Mai 1847); die Grauwackenbildung des Thüringerwaldes (B. Cotta in Bronn und v.Leonh. N.J. 1843. S.574: Credner a.a.0. S.57 u.f.); die Grauwacke des Bohlens und des Pfaffen- berges bei Saalfeld und des Voigtlandes (Beitr. z. Paläontol. d. Thürin- gerwaldes, von Reinhard Richter. 1848); die versteinerungsreichen Grünsteintuffe von Planschwitz und die Graptolithen -führenden Kiesel- schiefer von Ronneburg (C. Naumann in Bronn und v. Leonh. N.J. 1841. S.194; dessen Erläuterung zur geogn. Karte Sachsens u.s. w. 1. Heft. 1836. S.50-52. 2.Heft. S.286), und endlich in Schlesien der Clyme- nien- und Orthoceratitenkalk von Ebersdorf (L. v. Buch: über Goniatit. u. Clymenien in Schlesien. Vorles. in d. Berl. Akad. d. Wissensch. 1. März 1838. Mit 1 Taf. 1839); während die übrigen bisher in Schlesien zum Uebergangsgebirge gerechneten Schichten zum Theil zum Kohlenkalk gehören, oder noch jünger und dem sogenannten flötzleeren Sandstein, dem untersten Glied der englischen Steinkohlenformation, zu parallelisiren sind, worüber ich weiter unten in einem eigenen Abschnitte handeln werde (Beyrich: über die Entwicklung d. Flötzgeb. in Schlesien, Karst. u. v. Dech. Arch. 18.Bd. 1844. S. 3-87; ebenda Bd. 18. 1844. S.29:; B. Cotta Geolog. u. Geogn. 2. Aufl. L’Bd. S. 101). Nach H. Girard (Bronn und v. Leonh. N. J. 1849. S.450) sind die Kalksteine des Uebergangsgebirges, welche Clymenien und Goniatiten enthalten, nicht als ein sporadisches Gestein zu betrachten, sondern machen eine bestimmte und durch ganz Europa verbreitete Schicht aus, die ausser Schlesien und Thüringen bereits 21 Ilsenburg und Zellerfeld im Harze, zu Wildenfels im Erzgebirge, zu Langenholthausen im Sauerlande, in Eng- land in Cornwallis, sowie zu Prades in den östlichen und zu Bareges in den westlichen Pyrenäen nachgewiesen worden ist. Im rheinischen Gebirge bildet sie ein regelmässiges bestimmtes Glied zwischen den un- tersten Kohlenbildungen und dem Eifler Korallenkalk, und nimmt viel- leicht auch in andern Gebirgen dieselbe Stelle ein. In neuester Zeit entdeckte auch Graff bei Neffiez und Roujan Goniatiten (Note sur les Vol. XXL. Suppyl. 2 10 H. R. Göppert, terrains des environs de Neffiez et Roujan [Depart. de l’Herault], par M. Graff, ingenieur civ. d. mines, et J. Fournet: Bull. de la Soc. geol. T. VI. le 18. Juin 1849. p. 626). Die untere Abtheilung Römer’s entspräche dagegen ungefähr dem englischen Silur. System, und es gehören dazu die Grauwacken- und Grauwackenschiefer-Gebilde der eigentlichen Rheingegend, wie Murchison und Sedgwick annahmen, ferner die Grauwackengebilde des östlichen Harzes und wahrscheinlich auch ein grosser Theil des böhmischen Uebergangsgebirges (Zippe: die Steinkohlen, ihr Werth, ihre Verbreit. in Böhmen u. s. w. Prag 1840. und Gumprecht in Karsten’s Arch. X. Bd.). insbesondere nach den neue- sten trefflichen Forschungen von Barrande (Not. prelim. sur le syst. silurien et les Trilobites de Bohöme 1846. p. 45); sowie vielleicht auch die in ‘Grauwackenschiefer liegenden Kalksteine mit Calamoporen und Orthoceratiten der Gegend von Gratz in Steiermark (Bernh. Cotta Geol. u. Geogn. 1. Thl. 2. Aufl. S.102). Ueber diese spricht sich jedoch auch in neuester Zeit Murchison ebenso wenig, wie über das Alter einiger andern Grauwackengebilde in den österreichischen Alpen mit voller Ge- wissheit aus (R.J..Murchison: über den Gebirgsbau in den Alpen, Appen- ninen und Karpathen, bearb. von G. Leonhard, Stuttgart 1850. S. 7-9). Die Kalksteine der Umgebung von Gratz enthielten nämlich Petrefakten der devonischen und silurischen Epoche, vielleicht von beiden, die von Werfen silurische und die zu Bleiberg in Kärnthen die Produkten des Koh- lengebirges. Diese Angaben bestätiget und erweitert neuerdings Ritter v. Hauer (über die Gliederung der geschichteten Gebirgsbildungen in den östlichen Alpen und den Karpathen, in den Sitzungsber. d. k. k. Aka- demie d. Wissenschaften zu Wien. J. 1850. März. S. 275 u. f., und im Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt. 1. J. 1. Vierteljahrsheft. S.17 u. f.), indem er jene schwarzen Schiefer von Dienten bei Werfen zur oberen silurischen Formation, die ‚Gratzer Versteinerungen zum devonischen System rechnet, welches übrigens auch nach ihm bis jetzt weder in den Karpathen, noch in den westlichen Alpen gefunden worden sei. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 11 Hinsichtlich Belgiens hatte Dumont bereits im Jahre 1830 eine Arbeit über die älteren geschichteten Gebirge der Provinz Lüttich (Ter- rain anthraxifere) geliefert (Mem. sur la constit. g&ol. de la Province de Liege, Bruxelles 1832, eine von der Akademie zu Brüssel 1832 gekrönte Preisschrift). Neuerlichst beschäftigte er sich mit der noch schwierigeren Entwickelung derjenigen Gebirgsmassen, welche das belgisch-rheini- sche Schiefer- oder Grauwacken - Gebirge bilden, und deren Ablagerung derjenigen des anthraxiferen Gebirges vorangegangen ist (M&m. sur les terr. ardennais et rhenans de l’Ardenne du Rhin, du Brabant et du Con- dros ete., par A. Dumont, Mem. de l’Acad. de Brux. Tom. XX. 1848; vergl. auch die von demselben der Brüsseler Akademie am 10. Nov. 1849 vorgelegten geognostischen Karten von Belgien). Die ganze Masse des Gebirges, welches sich unter dem anthraxiferen Gebirge bildet, wird von ihm in zwei Hauptabtheilungen: in das Ardennengebirge und das Rhein- gebirge (terrain ardennais und terrain rhenan) gebracht. Das Ardennen- gebirge zerfällt in drei Abtheilungen, welche Systeme von Deville, von Revin und Salm genannt werden und in vier verschiedenen Partieen als die tiefsten Glieder des ganzen Gebirges an die Oberfläche hervortreten. Nur eine von ihnen, die von Stavelot, setzt in dem hohen Veen über Schevenhütte bis zum Gebirgsabfall bei Düren fort. Das Ardennengebirge wird von dem Rheingebirge abweichend überlagert, und durch diese ab- weichende Lagerung diese Hauptabtheilung begründet. Das Rheinge- birge theilt er ebenfalls in drei Systeme: in das von Gedinne, von Coblenz und der Ahr, welche beiden letzteren für die Rheinprovinz von höchster Wichtigkeit sind. Das System von Gedinne ist auf die Umgebungen der vier Partieen des Ardennengebirges beschränkt. Das System von Cob- lenz zerfällt in den Taunus- und in den Hundsrück-Stock. Diese Abthei- lungen sind aus den Ueberlagerungen der verschiedenen Schichten abge- leitet; die Versteinerungen oder der paläontologische Charakter hat dabei keinen Anhalt gewähren können. In dem Ardennengebirge kommen überdies sehr wenig organische Reste nur auf dem linken obern Systeme % 12 H. R. Göppert, vor, so dass daraus kein Schluss gezogen werden kann; dieses Gebirge wird dem Silur. System von Murchison gleichgestellt. Aus dem Coblenzer und Ahr-Systeme sind viele Versteinerungen bekannt, doch scheint der Unterschied in denjenigen, welche Dumont anführt, nicht sehr schlagend hervorzutreten. *) Das ganze Rheingebirge wird dem unteren devonischen Systeme gleichgeachtet. Wie schon erwähnt, werden sich die, insbesondere von Hausmann untersuchten, Ueber- gangsgebilde des Harzes hier anreihen lassen. Hausmann unter- scheidet drei verschiedene Gruppen. Unmittelbar auf empor gehobenem, den granitischen Kern des Harzes umstehenden Granit, Gneis und Glim- merschiefer (letztere zum Theil metamorphotische Gebilde) liegen denen der Ardennen ähnliche Thon- und Dach-Schiefer. Dann folgen oft in Sandstein übergehende Quarzite, Grauwackensandsteine, nach Hausmann hie und da fossile Reste enthaltend, und endlich auf diesen die dritte oder oberste Gruppe, aus mit Thonschiefern oft abwechselnden, fossile Thiere und auch selbst Pflanzen führenden Schichten bestehend, wobei noch zu erwähnen, dass die Pflanzenreste nicht in denselben Schichten, wie die Seethiere, sich befinden. Nach Elie de Beaumont entsprechen diese Schichten denen der Ardennen sehr genau, so dass die Ardennen, das rheinische Uebergangsgebirge und die Schichten des Har- zes nur eine fortlaufende Reihe bilden, die da, wo sie nicht zu Tage kommen, wie z. B. im Waldeckschen und im Weserthale, nur von späte- ren oder jüngeren Gebilden überdeckt sind, unter denselben aber mit *) F. Zeiler (Geologische Verhältnisse der Umgegend von Coblenz, in den Verhandl. d. na- turhist. Vereins der preuss. Rheinlande in Westphalen. 7.J. 2.Heft. 1850. S. 141) han- delt ausführlich von den Fundorten der Thier- und Pflanzenreste dieser Gegend; desglei- chen Wirtgen (ebendas. S. 181); v. Dechen (ebendas.), über das Vorkommen thier. Verst. in der Grauwacke und dem Schiefer unter dem Hauptkalksteinlager (Eifler Devoner- kalk) der Grafschaft Mark und Elberfeld, an welchem letzteren Ort ich in dem Steinbruch an der Hardt auch Pflanzenreste, unter andern ein ausgezeichneter Trichomanites aufland (Tr. grypophyllus m.). fossile Flora des Uebergangsgebirges. 13 einander zusammenhängen. Verwandte Ansichten haben die Gebrüder Sandberger (Bronn und v. Leonh. N. J. 1843. S. 595, und S. 775; deren Uebersicht der geol. Verh. des Herzogth. Nassau, 1847. S. 15) über das rheinische Gebirge ausgesprochen, indem sie den im Nassauischen gelegenen Theil desselben in drei Abtheilungen bringen. 1) Untere (sandige) Gruppe (rheinische Grauwacke, Schiefer von Wissenbach), die nicht als silurisch, wofür sie Murchison erklärte, sondern als rheinisches System bezeichnet wird. Mittlere (kalkige) Gruppe, Stringocephalenkalk, Dolomit, Schaal- stein, Cypridinenschiefer, mit Anthracitlagern in den letztern an 2 — einigen Orten. 3 De Obere (kohlige) Gruppe (Posidonomyenschiefer), führt viele der Steinkohlenepoche nahestehende Pflanzen, verbreitet sich auch in Westphalen, in Hessen (Friedrich Voltz: Vers. einer geogn. Beschreib. der Herrsch. Iiter, im 2ten Bericht der Oberhess. Ge- sellsch. für Nat. u. Heilk. Giessen 1849. S.13; desselben: Ueber- sicht der geolog. Verh. d. Grossh. Hessen. Mainz 1851. S. 85; F. Becker: geogn. Skizze des Grossh. Hessen u. seiner nächsten Angränz., im Isten Heft der Zeitschr. des Vereins für Erdkunde und verwandte Wissenschaften in Darmstadt, 1850), am Harze und in Devonshire. Die Schwierigkeit, die von mir nun schon so oft genannten Schich- ten des Uebergangsgebirges naturgemäss zu ordnen, stellt sich bei jedem Versuch nur zu deutlich heraus, insbesondere bei der neuesten Arbeit von F. A. Römer (Beiträge zur geol. Kenntniss des nordwestl. Harzgebir- ges; Palaeontographica, Beiträge zur Naturgesch. der Vorw., herausg. von Dr. W. Dunker und Herrm. v. Meyer, 3. Bd. 1. Lief. Cassel 1850), deren Resultate, gegründet auf Beobachtungen im Harz, in der Eifel, im Maassthal, und zu Couvin im südwestlichen Belgien, obschon er selbst von der Richtigkeit derselben nicht überall überzeugt zu sein scheint, hier mitgetheilt werden sollen. 14 H. R. Göppert, Das devonische Gebirge in Deutschland, Belgien und Frank- reich scheint (wie er selbst sagt), mit den älteren beginnend, aus folgen- den Gliedern zu bestehen: 1) Spiriferen-Sandstein (ältere oder rheinische Grauwacke, Grauwackensandstein), analog dem Gres a queue de coq und dem Gres de Schoharrie, wahrscheinlich auch noch dem älteren Gres d’Oriskany der nordamerikanischen Geologen. Von Pflanzen führt Römer an den Chondrites Nessigü Göpp. und Asterophyllites Roemeri Göpp. 2) Die Calceola-Schiefer, am Harz weniger entwickelt als bei Waldbröl, Bigg, Olpe und Couvin im südwestlichen Belgien, durch die Versteinerungen ziemlich sicher nachzuweisen bei Nehou in Frankreich, bei Chircombe -Bridge, Barton und an der Südseite der Croide-Bay in England, bei Aleje und Pena de la Venera im Sabero- Thale in Spanien, in Nordamerika die Kalke, wahrscheinlich durch den Kalk von Onon- daga; die Schiefer durch den Calcaire cornifere von Auburn ver- treten. Pflanzen werden von Römer nicht aufgeführt. 3) Die Wissenbacher oder Orthoceratiten - Schiefer, analog den nordamerikanischen Schiefern von Marcellus, an mehreren Puncten des Harzes, jedoch ebenfalls ohne Pflanzen. 4) Der Stringocephalus-Kalk. in der Eifel und bei Couvin sehr mächtig, auch bei Combe und Bradley in England, bei Clausthal, Elbingerode, Dillenburg und Brilon. Ohne Pflanzen. d) Der Receptakuliten-Schiefer bei Corneli- Münster in der Eifel, bei Chaudefontaine, bei Vire, Couvin, Ferques, Sabero, Feronnes, selbst bei Ust-Uchtai im Petschora-Lande, sowie wahrscheinlich auch bei Baggy-Point und bei Saunton und Croide in England; diesseits des Rheins scheinen sie zu fehlen; in Nordamerika nebst den Stringocephaluskalken durch die Hamiltongruppe vertreten. In Europa bis jetzt ohne Pflan- zen; in Nordamerika pflanzenführend. 6) Iberger Kalk bei Elbingerode und östlich von Brilon: in England die von Hope, in Nordamerika die von Tully. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 15 Ueber diesen Kalken liegen bei Couvin: 7) Die Goniatiten-Schiefer. Es gehören hierher die schwar- zen Kalke von Altenau, die hellen Schiefer von Needen bei Brilon und Büdesheim, die eisenschüssigen Kalke von Dillenburg, Brilon, Wetzlar und Waldeck, sowie die Domanikschiefer des Petschora-Landes, und die glimmerreichen Sandsteine von Portage in Nordamerika. Ohne Pflanzen. 8) Die Cypridinen-Schiefer im rheinisch-devonischen Ge- birge zwischen Düsseldorf und Brilon, Saalfeld in Thüringen, ein Theil des Fichtelgebirges und der nordwestliche Harz. Römer führt keine Pflanzen auf, Sandberger entdeckte dergleichen im Nassauischen Cypridinenschiefer, die ich als Fukoiden, Sphaerococeites lichenoides und Confervites acicularis, bestimmte. 9) Amay-Schiefer bei Amay, unweit Hug im Maassthale, im Liegenden des Kohlenkalkes. In Deutschland scheint diese Bildung zu fehlen; in England wird sie sich vielleicht bei Marwood nachweisen las- sen; in Nordamerika ist sie als die Chemunggruppe bekannt. 10) Alter, rother Sandstein, bisher in Nordamerika, Schott- land und Russland entdeckt. Nach Römer würde nun am zweckmässigsten das devonische System nach oben geschlossen, und gehörten einige Bildungen, die man noch kürzlich für devonisch ansah. schon dem folgenden Systeme an. Uebri- gens scheint er erst ganz spät, nach Vollendung seiner Arbeit, bei’m Schreiben der Vorrede zu diesem Resultat gekommen zu sein. In der letztern bestimmt er die Grenze ganz anders, indem er die jüngere Grauwacke und die Posidonomyenschiefer als das jüngste devonische Gebilde des Oberharzes ansieht. Auf den alten rothen Sandstein folgten nämlich: a. feinkörnige, glimmerreiche Sandsteine, die bisweilen Kalknieren mit Productus - Arten enthielten; b. der Kohlenkalk mit seinen zahlreichen und grossen Produktus- Arten; 16 H. R. Göppert, c. die Posidonomyenschiefer und die damit wechsellagernde jüngere Grauwacke; d. der flötzleere Sandstein (Millstone -grit), vielleicht nur als ein Aequivalent der jüngern Grauwacke, und e. die Kohlenlager bekannter Beschaffenheit. Es bestehe nun dieses Gebirge, wie in andern Gegenden, aus Grau- wacken, Posidonomyenschiefern und Kieselschiefern, unterscheide sich aber von den rheinischen Schiefergebirgen durch die mächtige Entwicke- lung der dort fast ganz fehlenden Grauwacke. In ihr kommen die meisten Pflanzen vor, die sich allerdings den Pflanzen des Kohlengebirges sehr nähern, aber, wenn auch nicht überall der Gattung, so doch der Art nach verschieden sind. An den betreffenden Stellen habe ich in dem beschreibenden Theile dieser Arbeit näher davon gehandelt. Ob nicht die unmittelbar auf Gneus gelagerte anthraeitartige, zwi- schen Offenburg und Lahr am westlichen Rande des Schwarzwaldes nesterweise vorkommende Steinkohle auch zur jüngeren Grauwacke Römer’s zu rechnen sein dürfte, erscheint mir zwar wegen der vielen daselbst vorkommenden und ihr ähnlichen Pflanzen (Sphenopteris dissecta Brongn., Cyelopteris flabellata Brongn., Pecopteris aspera Brongn., Sigillaria Voltzii Brongn., Calamites Voltzii Brongn.) wahrscheinlich, jedoch wage ich um so weniger eine Meinung auszusprechen, als auch Hausmann, der diese Gegenden untersuchte (Hausmann: geol. Bemerk. über die Gegend von Baden bei Rastatt, in Abh. der physikal. Klasse der kgl. Gesellsch. der Wissensch. zu Göttingen. 2. Bd. von den J. 1842-44. Göttig. 1845. S.18 u. f.), sich über die Stellung dieser Ablagerung zu den verschiedenen Abtheilungen des Uebergangsgebirges nicht ausspricht, sondern die Entscheidung hierüber künftigen Forschungen vorbehält. In Frankreich ist das silurische System, wie schon oben erwähnt, in den Pyrenäen und in der Bretagne entwickelt, wo es in leiz- terer Gegend unmittelbar auf dem cambrischen System aufliegt (Frapolli: Mem. sur la disposition du terrain silurien dans le Finisterre et du Brest, fossile Flora des Uebergangsgebirges. 17 Bull.’ g60l. le 16. Juin 1845; Essai pour servir ä la classif. du terrain de transition des Pyrendes, par Mr. Durocher. Paris 1844. Ann. de Mines VII; Mr. de Verneuil et Mr. de Koninck: terrain palaeozoique de la Bre- tagne. L’Institut n.898. 19. Mars 1851. p.93). In Boulonais zeigen die paläozooischen Gebilde einen gleichen Charakter wie in Belgien und in den Rheinlanden (Bull. soc. geol. VII). M.J. Delanoue (des carac- töres et des limites du terrain devonien inferieur dans le basin boulonnais- westphalien. Bullet. de la soc. geol. Tom. VI. Feuilles 23-30. p. 365) erwähnt eines in denselben entdeckten Lepidodendron (ähnlich Z. fasti- giatum) und zweier Sphenopteris-Arten. Das Devonische hat man an mehreren Puncten in der Bretagne ebenfalls unterscheiden können. Es enthielt hier bedeutende Lager von Anthraeciten und auch fossile Pflanzen- abdrücke (Elie de Beaumont: Lehrb. der Geol. I. Bd. S.174; Dufresnoy: Explication de la carte ge&ol. deFrance. Cap. II. IH et IV; v. Leonh. Z. 1832. S. 230; 1814. S. 238; Dufresnoy: Mem. de l’age et de la composition des terrains de transit. de l’Ouest de la France in Annales d. Mines. 3. Ser. Tom. XIV. 1838. p. 213; Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S. 489). In neuester Zeit hat man es auch in den östlichen Pyrenäen und zu Schir- meck in den Vogesen, nach Daubree, mit silurischen Schichten (Soc. d’hist. nat. de Strassbourg, Seance d. 7. Mai 1848) ; bei Wessenling, nach Co- lomb mit Lepidostrobus, Calamiten, Sphenopteris und Pecopteris (L’Institut n. 773. 25. Octbr. 1848), auf Corsica und Sardinien erkannt (Rlie de Beaumont: note sur les systemes de montagnes. les plus anciens de l’Europe, Bull. de la soc. geol. de France 17. Mai 1847. p. 909. 2. Ser. Tom.IV.). Im südlichen Sardinien bei Flumini- major entdeckte della Marmora silarische Schichten (Bronn und v.Leonh. N.J. 1841. S. 769); in Navarra in Spanien (ebendas. 1840. S. 221) Esquerra del Bayo; bei Malaga Schimper (L’Institut. 1849. p. 189. Bronn und v. Leonh. N. J. 1850. S. 467). Neuere Nachrichten über ähnliche Schichten in Asturien liefert d’Archiac. (Note sur le fossiles du terr. palaeoz. des Asturies, par MM.de Verneuil et d’Archiac. Bull. g6ol. 19.Mail1845). Pai- Vol. XXII. Suppl. 3 18 H. R. Göppert, lette gedenkt dort auch devonischer Schichten, dergleichen in Leon Cas- siano de Prado (Note geol. sur les terrains de Sabaro et de ses environs dans les, montagnes de Leon, in. Bull. geol. de la Soc. geol. de France. Tom.VIIL. p.141), Maestre (Bull. geol. b. II. 624. Bronn und v. Leonh. N. J. 1848. S.719) der devonischen, und, wie es scheint, der silurischen Formation in Catalonien und einem Theile von Arragonien, sowie auch vielleicht in der Sierra Nevada in Hochandalusien (Ausland S.188. 7. Aug. 1849. S.750). Nach Hausmann dürfte man vielleicht die Hauptmasse der Schiefer in dem Gebirgssystem der Sierra Nevada mit ihren unter- geordneten Lagern als dem silurischen, und die vorliegende Grauwacke mit den. angrenzenden Gliedern ‚als dem .devonischen System angehörig betrachten, : Soviel. ich weiss, ‚sind. ausser den hier erwähnten, genauer unterschiedenen Schichten anderweitige Abtheilungen des in Spanien auch an andern Orten überhaupt sehr verbreiteten Uebergangsgebirges. noch nicht versucht worden. Ausführlicher handelt von der Verbreitung des- selben in diesem Lande G. Leonhard in seinen Erläuterungen zur geognostischen, von Esquerra del Bayo entworfenen Uebersichtskarte Spaniens (Stuttgart 1851. S. 12-16). In Portugal will Sharpe (Adolphe Brongniart: Tableau d.genres des vegetaux fossiles etc. p.95. : Bronn. und v.Leonh. N. J. 1850. S.98) in den mächtigen Kohlenlagern um Oporto in den sie bedeckenden Schie- fern, welche Trilobiten, Orthis, Orthoceratiten, Graptolithen und andere für silurisches Alter sprechende Einschlüsse enthalten, Farrnkrautähnliche Abdrücke entdeckt haben, welche Bunbury, wenn nicht für identisch, doch wenigstens den Arten der gewöhnlichen Kohlenformation für sehr verwandt hält, wie Pecopteris cyathea und P. muricata, Neuropteris tenuifolia. Gern bekenne ich, dass diese Beobachtung, nämlich das Vorkommen von zahlreichen Landpflanzen, allen bisher an andern Orten gemachten Erfahrungen über die vegetabilischen Reste der silurischen Formation widerspricht, und sie daher wohl noch weiterer Bestätigung bedarf. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 19 Am meisten entwickelt ist unter den Schichten des Uebergangsge- birges das silurische System im Norden Europa’s. In Schwe- den zeigt es sich hier und da in zerstreuten Partieen, namentlich in der Umgegend und an den Ufern des Wenersee’s, sehr ausgedehnt auch in Norwegen. Strangsways (Geol. skeich of the environ of St. Peters- boureh) und Eichwald (Geogn. zoolog. per Ingriam marisque baltico provincias nec non de Trilobitis observat. Casani 1825) haben die Tran- sitionsschichten Ingermannlands und Esthlands zuerst erkannt und be- schrieben. Vollständiger schilderten sie später Pander (Beiträge zur Geogn. des russ. Reichs. St. Petersburg 1830), Engelhardt, Ul- precht (geogn. Umriss von Esthland und Liefland in Karsten’s Archiv. 1830. 1. Bd.), Huck (Bronn und v. Leonh. N. J. 1839), G. v. Hel- mersen (Bull.de l’Acad. St.Petersb. V.1839. p.56. 1841. VII. p. 169), A. v. Osersky (Verh. der k. k. mineralog. Gessellsch. zu St. Petersburg. J. 1844. S.103), v. Meyendorf (Erman’s Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland. 1841. Bd. 1. S.61) und Sjemaszke (ebendas. Bd. IV. S. 340). Das Uebergangsgebirge am Dnjstr beschreiben zuerst Dubois (Appergu geogn. d. plat. d. Volhynie et d. Podol. Berlin 1830), dann Eichwald (dessen naturhist. Skizze von Lithauen, Volhynien und Podo- lien. Wilna 1830. S.12), und Blöde (Beitr. zur Geol. des südl. Russ- lands, in Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S.505). Aus Peirefacten erkennt L. v. Buch (Beitr. zur Bestimmung der Gebirgsformationen in Russland. Berlin 1840) die Anwesenheit von Transitions- und zwar silu- rischen Schichten im nördlichen Ural bei Boguslowsk (vergl. auch G. v. Hel- mersen’s Erläuterungen zu der Uebersichtskarte der Gebirgsformationen im europäischen Russland. St. Petersb. 1841. S. 10-12). R.J. Mur- chison und E. v. Verneuil wiesen nach, dass auf der Insel Gothland und auf der südlichen Seite des Golfes von Finnland, sowie auch von Reval bis Cronstadt (Verh. der k. k. russ. mineral. Gesellsch. in St. Peters- burg. 1844. S. 190-216; L’Institut 1846. XII. 110. 111. und in * 20 H. R. Göppert, Bronn und v. Leonh. N. J. 1845. S.480. Quat. Journ. of the geol. Soc. 1847. p. 1) die silurische Formation auch vorkomme, dass der alte rothe, in Russland in so grosser Ausdehnung vorhandene Sandstein auf siluri- schem Terrain ruhe, dass sie sich ferner erstrecke von St. Petersburg und dem Ladoga-See bis Archangel, dort sich in das weisse Meer verliere und auf der Bäreninsel wieder auftauche (R. Murchison, E. v. Verneuil und Gr. Keyserling, Geologia of Russia I.; die Bäreninsel nach Keilhau, nach L. v. Buch, Berlin 1843; Keilhau geogn. Uebersicht der Uebergangsf. von Christiania, Gaea norweg. 1. Lief. 1838. 2. Lief. 1844). Sie um- säume ferner das grosse Gebirgssystem von Scandinavien im norwegischen Lappland (Keilhau in Bronn v. Leonh. N. J. 1847. S. 129), und zeige sich wieder auf den Schottländischen Inseln und am Fusse der Gebirge Schottlands. Vom Ladoga- und Onegasee erstreckten sich die silurischen Schichten auch durch das Innere Russlands bis an den Ural, wo sie geho- ben seien und die nächste Mauer um den Kern des Gebirges bildeten. Im Allgemeinen fanden Murchison, Verneuil und Keyserling die silurische Formation in Russland über einen Raum von 6000 geographi- schen Quadratmeilen verbreitet. Nach Elie de Beaumont könnten auch die Thonschiefer des westlichen Altai’s hierher gehören. Im südöstlichen Europa, und zwar an beiden Gestaden des Bospo- rus bei Constantinopel, kommt, nach Verneuil und Bou&, silurischer Kalk vor (Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S.769), welche Beobach- tungen in neuester Zeit auch von Tchihatcheff bestätigt wurden (Bull. de la Soeiete geol. de France. Vol. VII. p.268 et Quat. Journ. of the geol. Society. London. 20. Novb. 1849). Das devonische System bildet einige Flecken in Norwegen bei Christiania und in Schweden; zeigt sich aber namentlich in bedeu- tenden Ausdehnungen in Nordrussland, wo es östlich von dem silurischen System, das, wie schon erwähnt, in der Nähe von St. Peters- burg vorkommt, eine breite Bande bildet, die sich von Archangel aus, längs des Ladoga- und Onegasee’s bis nach Dorpat und Riga, und dann fossile Flora des Uebergangsgebirges. 21 in’s Innere hinein bis gegen Waronesch erstreckt, so dass dadurch eine Art Bogen gebildet wird, dessen offene Schenkel dem Ural, die Spitze der Ostsee zugekehrt sind. Ueber das Vorkommen des Kohlenkalkes im europäischen und asialischen Russland vergleiche Göppert, fossile Coniferen. Leiden 1850. S..8. 2te Abtheilung. 2. Uebergangsgebirge in Asien. In Sibirien fand Erman (Archiv für Russland. II. p. 161 und p. 549) unter dem 57 Grad N. L., am Ufer der Lena, silurische Verstei- nerungen. Middendorff (Bull. de l’Acad. de St. Petersb. Dec. 1844) durchwanderte die Taymour- Gegenden, dann Sibirien bis zu den Schan- tarei-Landen in dem Meere von Okchutsk. Weit hinlaufende Züge, die sich über die Stanowai-Berge und längs des Amur an der chinesischen Grenze ausdehnen, bestehen aus Kohlenablagerungen und andern paläo- zooischen Gebilden nebst Graniten, Dioriten und metamorphischen Gestei- nen. Nach Verneuil scheinen einige von Middendorff vom Baikal- See mitgebrachte Handstücke silurisch zu sein (Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S. 769). P. v. Tehihatcheff hat die höheren Gebirgszüge des Altai gegen China zu besucht, von dem Irtisch bis zum Jenisei, und erkannte mächtige Schichten von devonischen und Kohlengebilden (Voyage scientif. dans l’Altai oriental. p. 379; vergl. auch geol. Reise nach dem Altai, von Schtschurowsky, Prof. zu Moskau. 1844. Mosk. 1846. in Bull. de la soc. imper. des naturalistes des Moscou 1848. n. IV. p. 511-541; ebendas. 1849. 1. p. 620-646). Mehrere von Tchihatcheff aus dem Bassin von Kouznetzk mitgebrachte Pflanzen, die ich nach den vorliegenden Originalen in seinem Werke beschrieben und abgebildet habe, liegen in Gesteinen, die mit Grauwacke, wie z.B. mit der in Schlesien bei Landshut 22 H. R. Göppert, vorkommenden, die grösste Aehnlichkeit zeigen und höchst wahrscheinlich eben so wie an letzterem Orte Schichten angehören, die unter’ der Koh- lenformation liegen und dem Liegenden der englischen Kohlenformation entsprechen. Hoffmann (dessen Reisen nach den’ sibirischen Gold- wäschereien, Ausl. No.185 u. 189. 1848) beobachtete devonische Thon- schiefer zwischen Barraul und Jakutsk, sowie Grauwacke bei Krasnojarsk am Jenisei, ferner silurische Schichten im Karalande, im Nordende des Urals (Zeitschr. der deutschen geolog. Gesellsch. I. Bd. 2. Hft. 1849. S.91); im Petschora-Lande Gr. Keyserling (dessen wiss. Reise in das Petschora-Land, S. 366) untere und obere silurische Schichten, wie sie auch, nach Bär und Lehmann (Geognost. Konstitution von Nowaja Zem- lia, Bullet. scient. de l’Acad. de St. Petersb. 1837. II. p. 151-159; Bronn und v. Leonh. N. J. 1838. S.443) und A. G. Schrenk (dessen orograph. geogn. Uebers. d. Uralgeb. im hohen Norden. Dorpat 1849) vom Festlande aus das Meer unterteufen und auf den Inseln Vajagatschi und Nowaja Zemlia als untermeerische Fortsetzung des Urals erscheinen. Russegger sah in Klein-Asıen (dessen Reise, 2. Th. S.637) im Taurus des Paschaliks Adan schwarze Schiefer mit Pflanzenresten, die er für Grauwacke hält. Ausführlicher handelt über die Anwesenheit devonischer Schichten in Klein- Asien P. v. Tchihatcheff, der sie an drei verschiedenen Punkten im Antitaurus, in Cilicien und am Golf von Nikodemien entdeckte (Sur les depöts sedimentaires de l’Asie Mineure, Bull. de la societe geol. de France, Seanc. le 15. Avril 1850. p. 388). Rothe, vielleicht devonische, Sandsteine sind in Ostindien nach- gewiesen, wohin vielleicht auch die Lagerstätte der Diamanten, welche bei Punah ausgebeutet werden, gehört. Endlich entdeckte auch Abich in Armenien devonische Schichten (Bull. de la soc. ge&ol. de France. p. 709. 2. Ser. Tom. IV. 1846. 1847). Dr. Moritz Wagner erwähnt Thonschiefer, Kalk und Conglomerat am nördlichen und westlichen Rande des taurischen Gebirgszuges, in fossile Flora des Uebergangsgebirges. 23 denen er aber keine Versteinerungen auffinden konnte (dessen Reise nach dem Ararat und dem:Hochland ArmenienV1848. 8.285). Im Himalaja- Gebirge kommen entschieden auch versteinerungsfüh- rende Uebergangsschichten in grosser Ausdehnung vor (Thomas Hutton, über die geolog. Beschaff. des Spitithales und des westlichen, vom Sut- ledgethale durchfurchten Theiles des Himalaja überhaupt, Berghaus geo- graph. Jahrb. 1851. II. 1-19). 3. Uebergangsgebirge in Afrika. In Afrika ist das Uebergangsgebirge auch in mehreren Gegenden erkannt worden; so von Coquand in Algier (Coquand, geol. de la part septentr. de l’&mpire de Marocco, p. 1214), und zwar in zwei Schichten, in Marokko in drei Schichten (L’Inst. n. 712. le 25. Aout 1847), in Abys- sinien von Gallinier und Ferret (deren geol. Beschr. von Tigre und Jemen in Abyssinien, im Lande von Chohos, in Tigre u.s.w.; Fr. Arago, Unterhalt. aus dem Geb. der Naturw. Stuttg. 1848. Neue Folge. 1. Th. S. 209); nach Peter Merian auf der afrikanischen Goldküste bei Acro- pong Thonschiefer mit Quarzeinlagerungen, ähnlich dem europäischen Uebergangsschiefer: (Verh. der naturf. Gesellsch. zu Basel. VI. 1847. S. 72); endlich auch am Cap der guten Hoffnung, nämlich am Gipfel des Tafelberges, wo ein ähnlicher Grauwackensandstein, wie der am Harze bei Zellerfeld und Schelke, vorkommen soll (Hausmann, Beitr. zur Kunde der geogn. Constitution von Süd-Afrika, Göttinger gelehrter Anzeiger. 1837. S.1449 u. f.; Bronn und v. Leonh. N. J. 1838. S.181). Nach Murchison sollen sich darunter auch silurische Schichten befinden (Silur. Syst. S.217. Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S. 770). 24 H. R. Göppert, 4. Uebergangsgebirge in Australien. Auch in Australien hat man diese Formation entdeckt, und zwar zunächst auf Neu-Seeland (zur Geologie der Südsee-Inseln. Neu-See- land im Ausland. n. 66-69. März 1848). Die Kapiti- oder Entri- Insel zwischen den beiden grössern Inseln besteht aus Thonschiefer, durchbrochen von basaltähnlichem Grünstein (ebendas. S. 263). In den kleinen Wangauni, an der Westküste der mittilern Insel, in der Nähe des Cap Farwell, und weiter südlich noch an mehreren Orten, fand man an- thracitähnliche Kohle, als untergeordnete Lage des Thonschiefers, aber von schlechter Qualität (ebendas. S. 263. 275). Auf der nördlichen Insel (Ausl. n. 18. Jan. 1848. S. 70) beobachtete man Thonschiefer, jedoch bis jetzt ohne Versteinerungen, in Neu-Süd-Wales auf dem Wel- lington- Berge bei Hobarts Town, nach dem geologisch - mineralogischen Theile der Voyage de la Bonite, p.332 (Bronn und v. Leonh. N. J. 1849. S. 880) schiefrigen Sandstein und Kohlenkalk, auf dem Känguruh- Eiland eine Art Grauwacke, und Jukes auf van Diemensland, in der Gegend von Sidney-Cumberland, in grosser Ausdehnung die älteren For- mationen, nämlich @) schwarzen Thonschiefer, mit Spuren von vegetabi- lischer Materie und Fischen; 5) weisse und gelbe Sandsteine, ohne fos- sile Reste; c) Thon und Sandstein; d) Kohlenschiefer mit schwa- chen Kohlenbänken; e) festen Sandstein mit Versteinerungen, wie es scheint, nach L. v. Buch, von silurischer Beschaffenheit (M. J. Jukes, Soc. geol. de Londres. Seance le 24. Fevr. 1847; L’Inst. n. 713. 1. Sepibr. 1847). In Neu-Holland selbst hat Graf Strzelicki Kohlenablagerungen entdeckt, die auf Gesteinen mit devonischen Korallen ruhen. Auch fehlen hier nicht Versteinerungen, die man in Europa für Silurische hält. (Ver- neuil in Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S. 770). fossile Flora des Uebergangsgebirges. 25 4. Vebergangsgebirge in Amerika, In ähnlichen Verhältnissen, wie in Russland, kommt das silurische System in Nordamerika vor, wo seine Schichten ebenfalls in fast durchgängig horizontaler Richtung von den grossen nördlichen Seen, deren Ausfluss bekanntlich der St. Lorenzstrom bildet, bis zu den Rocky mountains sich erstrecken und ungefähr 30-35 Breiten- und 15 Längen- grade einnehmen. Logan und Murray erkannten in Ober-Canada Schichten, welche den unteren silurischen Schichten in Europa ähnlich sind (Bullei. de la soc. ge&ol. de France, Tom. VII. p. 207). Bayfield (Mem. read befor the Geolog. Society of London. March 1845) hat die Verbindung der unteren silurischen Gesteine und der kry- stallinischen Gebilde auf eine Entfernung von 2000 Meilen beobachtet, oder von der Meerenge Belle Isle nordöstlich bis zum obern See südwest- lich, während zugleich auf dieser grossen Linie in östlicher und südlicher Richtung eine Reihenfolge von den untern silurischen Gesteinen durch die devonischen bis zu den Kohlenablagerungen von Neu - Braunschweig aus den vereinigten Staaten nachgewiesen wurde. Die Ausdehnung nach Norden ist noch nicht genau bekannt. Einige meinen, dass sie sich bis an den Polarkreis ersirecke, in welchem Falle sie über 30 Breitengrade einnehmen würde. James Hall (J. Hall, Palaeontol. of New-York, Vol. I., auszüglich Verneuil in Bullet. de le soc. g&ol. de France. Scance de 22. Mai 1848. p. 319; Fror. N. Notiz. n.237. Dechr. 1849) hat die Formationen von New- York in neuerer Zeit nicht nur klassifizirt, sondern auch mit den europäischen verglichen. Seine tabellarische Uebersicht der nordameri- kanischen Gebilde zeigt allerdings eine grössere Zahl von Gruppen, als man in England unterschied, welche Differenz aber nur aus der Zersplit- terung in zahlreichere Unterabtheilungen, indem er nicht weniger als 5) Hauptabtheilungen und 28 Unterabtheilungen annimmt, keineswegs Vol. XXL, Suppl. + 26 H. R. Göppert, aus einer thatsächlichen Mehrheit von Zwischengliedern entstanden ist, wie man fälschlicherweise glaubte. Auf einem gleichen Irrthum beruht auch die Behauptung, dass Amerika viel tiefer liegende, versteinerungs- führende Schichten besitze, als England, da offenbar die tiefsten verstei- nerungsführenden Bildungen keineswegs älter sind, als die von Nordwales. Folgende Uebersicht lieferte Hall über die Reihenfolge paläozooi- scher Schichten im Staate New - York: 1. . Kieselhaltiger Kalkstein. . Black - river - Kalkstein. Champlain- Abtheilung. Öntario- Abtheilung. | 1j Silurische Formation. _ Hildenberg- Abtheilung. 17 Erie- 9, Abtheilung. 95 Alter rother Sandstein. Devonische Formation. BY ge Tag — 7 EB U _ re SOHMHUnmwmD Potsdam - Sandstein. Trenton - Kalkstein. Utika - Schichten. . Hudsonfluss - Gruppe. . Grauer Sandstein. . Oneida - Conglomerat. . Medina - Sandstein. 10. Clinton - Gruppe. . Niagara - Gruppe. 12. 13. 14. 15. Thonschiefer mit Delthyris. 16. Oberer Kalk mit Pentamerus. . Oriskany - Sandstein. 18. 19. 20. \21. 22. 23. 24. Tully-Kalkstein. . Tenessee -Schichten. 26. 27. 28. Sandstein und Schiefer. . Salzführende Gruppe von Onondaga. Hydraulischer Kalk. Kalk mit Pentamerus galeatus. Hahnschweif- Sandstein. Schoharrie - Sandstein. Onondaga- Sandstein. Hornstein -Kalkstein (calcaire cornifere). Marcellus - Schichten. Hamilton - Gruppe. Portage - Gruppe. Chemung -Gruppe. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 27 Nach den Untersuchungen und genauen Vergleichungen der orga- nischen Reste beider Erdtheile, welche Verneuil vornahm (Note sur le parallelisme des roches des depöts palaeozooig. de l’Amerique Septentr. avec ceux de l’Europe, suivie d’un tableau des especes fossiles communes aux deux conlinents avec l’indication des dtages ou elles se renconirent et terminde par un examen crilique de chacune de ces especes in Bull. de la soc. g&ol. de France, H. Ser. Tom. IV. Sec. partie 1847. p.647 ei p. 669), lassen sich die in dieser Uebersicht angegebenen Schichten fol- sendermaassen parallelisiren: Die unterste Etage der silurischen Formation wird durch die ersten 6 Gruppen der Champlain-Abtheilung repräsentirt. Der Pots- dam-Sandstein ist wahrscheinlich analog dem sogenannten Obulus - Sand- stein in Russland und den untern Sandsteinschichten in Skandinavien. Der kieselhaltige Black-river- und der Trenton- Kalkstein entsprechen dem Orthoceratiten-Kalk von Schweden und Russland, die Utika-Schichten und die Hudsonfluss-Gruppe mit den Graptolithen den Graptolithen-Schichten, welche in Schweden dem rothen Orthoceratiten-Sandstein folgen und mit den zu Bain in Frankreich übereinstimmen. Die Ausdehnung dieser un- teren Etage der silurischen Formation ist ungemein beträchtlich. Sie beginnt im Norden bei der Insel Antikosti, folgt den Ufern des Lorenz- stromes, zieht sich nördlich des Ontario-, Huron- und Michigan-Sees bis an den Missisippi bei Jowa. Im Süden. streicht sie ebenso längs der Grenze ' des paläozooischen Bassins bis Alabama, und hat im Centrum desselben noch zwei grosse, aus Trenton -Kalk bestehende, inselartige Ablagerun- sen um Cincinnati und Nashville. Zu der obern silurischen Gruppe rechnet Verneuil die beiden Sandsteine 7 und 8 der Champlain-Gruppe, die 3 Gruppen der Ontario-, und die 6 ersten der Hildenberg-Gruppe bis zum Oriskany-Sandstein, einschliesslich desselben. Diese letztere, auf den Staat New-York beschränkte Abtheilung ist von geringerer Bedeu- tung, während die Olinton- und Niagara-Gruppe eine ungeheure Aus- dehnung in den westlichen Gegenden der vereinigten Staaten haben. + 28 H. R. Göppert, Wenn wir nun dieselben mit den entsprechenden oberen silurischen Schichten Europa’s vergleichen, so sehen wir, dass die Kalke und Thone des Niagara als die Aequivalente des Kalks von Wenlock und Gothland, und die von Ülinton mit dem Pentamerus oblongus als die von Caradok oder als eine Zwischen -Etage der Schichten von Wenlock und der von Caradok anzusehen sind. während die der d unteren Gruppen der Abthei- lung Hildenberg die Ludlow-Schichten repräsentiren. Die geographische Verbreitung der obersilurischen Etage ist wenigstens ebenso bedeutend, als die der unteren. Ganz besonders entwickelt finden wir sie in Ober- Canada, in Ohio, Indiana, Tenessee, Illinois, auf den Inseln des Huron- und an den Ufern des Michigan-See’s. Das devonische System umfasst die 5 obern Gruppen der Abtheilung Hildenberg, die 6 Gruppen der Abtheilung Erie (22-27) und die Gruppe des alten rothen Sandsteins, obschon die untere Gruppe dieses Systems hier schwierig genug zu be- stimmen ist. Die Ausdehnung desselben ist übrigens im Staat New-York noch viel beträchtlicher als die des silurischen Systems. Auch Sharpe, welcher eine ähnliche Untersuchung, wie Verneuil anstellte (Athen. n.1052. Fror. u. Schomburgk, Fortschr. der Geograph. u. Naturgesch. n.64. V.Bd. März 1848), gelangte zu ähnlichen Resulta- ten: Die organischen Ueberresie der tiefsten oder der Sandsteinbildung zeigen, nach ihm, eine wesentliche Uebereinstimmung mit den tiefern silurischen Schichten Europa’s. Von den 45 Spezies in Lyell’s Samm- lung sind 14 wohlbekannte, europäische Formen; das Verhältniss stellt sich demnach wie 30 zu 100. In der kalkartigen Reihe treten die Schichten in ihren Versteinerungen einander noch näher; von Ö0 Spezies Weichthieren sind 20 europäische, also das Verhältniss wie 40 zu 100. Dagegen besitzt die obere oder ihonige Abiheilung unter mehr als 100 Spezies nur 22 mit europäischen übereinstimmende; das Verhältniss stellt sich demnach wie ungefähr 20 zu 100 heraus. Die meisten dieser sind devonische Formen, woraus sich zu ergeben scheine, dass diese ganze Gruppe identisch mit dem alten rothen Sandstein Europa’s sei. Ze 50 a Tee fossile Flora des Uebergangsgebirges. 29 Zugleich fand Sharpe, dass einige Spezies, wie Spirifer Urü Flem., Terebratula reticularis Br. und Orthis resupinata Phil., in Amerika früher auftraten, als in Europa, weswegen er glaubt, dass diese Spezies ursprüng- lich in Amerika einheimisch waren, und erst später nach Europa wander- ten. Andere Spezies dagegen, wie Leptaena depressa Dalm., scheinen früher im Osten des atlantischen Meeres aufgetreten und dann nach Westen gewandert zu sein. Doch nicht allein Spezies, sondern auch ganze Grup- pen kommen in dem einen Lande früher als in dem andern vor, woraus jedenfalls eine ernste Warnung an alle ergeht, welche die ÖOlassification weit von einander entfernt liegender Länder rein auf die Verwandtschaft ihrer organischen Ueberreste gründen. Pflanzen, und zwar Fucoiden, sind bis jetzt nur in der 1sten, 2ten, ten, Tten und Sten Gruppe der Champlain- Abtheilung und im Medina - Sandstein, der ersten Gruppe der Ontario- Abtheilung, beobachtet worden, welche sämmtlich zur silurischen Formation gehören. In den europäischen silurischen Schichten hat man dergleichen noch nicht gefunden, jedoch werden sie sich bei grösserer Aufmerksamkeit gewiss auch auffinden lassen. Eine Landpflanze erwähnt noch Lyell (dessen Reise in Nordamerika, S.238), welche Vanuxem ihm zeigte, der sie in seinem Schlussberichte (Geol. of New-York, P.IH. p. 157. fig.38) auch abgebildet hat. Lyell meint, dass sie einem Lepidodendron ähnlicher als irgend einer andern der bisher beschriebenen Gattungen sei, worin ich beistimme, und meint, dass sie der obersilurischen Gruppe angehöre, in welcher man eine grosse Mannigfaltigkeit von Trilobiten, Spiriferen und andern Brachiopoden und Korallen, wie in ähnlichen Schichten Europa’s, anträfe. Andere, dieser verwandte Pflanzen, undeutliche Calamiten und Farrn habe man in den untern devonischen oder Chemung- Schichten des Staats von New - York, sowie in dem olivenfarbigen Schiefer von Pensylvanien und Virginien mit fossilen Muscheln wahrgenommen, welche den silurischen sehr nahe ver- wandt seien. Nach den von Hall (Geol. of New- York, Tom. IV. com- pris the survey of the fourth geol. distriet) gelieferten Abbildungen kommen 30 H. R. Göppert, Y darin vor eine Sphenopteris, die Hall /axus (laxa) Sph. Halliana wm. nennt, und angeblich eine Sigillaria ($. chemungensis), die aber einer Lepidodendree (Sagenaria chemungensis m.), wie man mit der grössten Gewissheit behaupten kann, angehört. Eine wahre Sigillaria bildet Va- nuxem aus derselben Schicht ab, die ich Sigillaria Vanuxemii nenne (Geol. of New-York, P. IH. By Lardner, Vanuxem, p. 184. Fig. 87). Die übrigen von Vanuxem a.a.0. abgebildeten fossilen Pflanzen lassen kaum eine nähere Bestimmung zu: Fucoides demissus p. 39. Fig. 3. ist Phytopsis tubulosa Hall.; 8.137. Fig. 38. wahrscheinlich eine Sagenaria; S.16. Fig.40. ein ästiger Stengel einer nicht mehr zu bestimmenden Pflanze; Fucoides graphica aus der Portage-Gruppe, Fucoides velum aus der darauf folgenden Ithaca- Gruppe, schwer zu deuten, letztere viel- leicht kaum organischen Ursprungs, was dagegen bei 9 anderen aus der zu dem alten rothen Sandstein gehörenden Catskill- Gruppe nicht zweifel- haft erscheint, obschon man wegen ihrer unvollkommenen Erhaltung eine nähere Bestimmung nicht versuchen kann; Fig. 54. Sigillaria simplieitas ist allerdings eine entrindete Sigillaria; Fig. 55. eine Lycopodiacee: Fig. 58. ein Farrn einer Cyclopteris ähnlich. Aus der Hamilton-Gruppe der zweiten Etage der Erie- Abtheilung, welche auch zum devonischen System gehört, erhielt ich von L. Sämann in Bonn zwei von ihm zu Cazenovia und Madison, im Staate New - York gefundene Lepidodendreen, beide leider jedoch im entrindeten Zustande. Die eine gehört höchst wahrscheinlich zu einer Sagenaria, die andere, mit deutlicher Dichotomie, zu Knorria (Knorria imbricata), wohin ich das vorliegende Exemplar unbedenklich glaube rechnen zu dürfen. In den Staaten Ohio, Kentucky und Indiana unterscheidet Hall (Sur l’Identit& des formations de l’Ouest des Etats- Unis avec celles de l’Etat de New-York, Transaect. de la Societe geol. de Pensylv.; sur la nature des strates et la distrib. geographique des fossiles dans les format. ancien- nes des Etats- Unis, Journ. d’hist. nat. de Boston. Vol. V.), nach den Untersuchungen von Dale, Owen, Mather, Locke, Hildreth und ee a ee | fossile Flora des Uebergangsgebirges. 31 Foster eine obere und untere silurische Gruppe, das devonische System und die Kohlengruppe. Einige zu den ersten gehörende, im Staate New-York unterschiedene Unterabtheilungen fehlen hier, wie z. B. die salzführende Onondaga - Gruppe, dagegen tritt die Kohlengruppe hinzu, in welcher sich die Steinkohlen und Anthraeite der vereinigten Staaten, und zwar in drei grossen Bassins, befinden, nämlich das Alleghany-Bassin von nicht weniger als 1,150 Kilometer Länge und 300 Kilometer Breite, das von Illinois, immer noch so gross als England, und das von Michigan. Die Staaten Jowa, Wisconsin und Illinois untersuchte Dale Owen (Report. af. a geolog. explorat. of Part of Jowa, Wisconsin and Illinois etc. By Dale Owen 1844. 191; Götting. gelehrt. Anz. n. 184-185. Novbr. 1848. Extrait d’un rapport sur le territoire du Wisconsin et de l’Etat de Jowa address en mars 1848, au gouvernement des Etats-Unis, par D. Dale Owen. Bullet. de la Soc. ge&ol. de France, 2.Ser. T.6. 1849. p. 422-445 et p.521). Das Uebergangsgebirge, welches dort zu ziem- lich gleichen Theilen an beiden Ufern des Missisippi zwischen dem 4lsten und 43sten Breitengrade liegt, gleicht denjenigen Schichten des siluri- schen Systems, welche in England den Namen der Wenlock - Schichten führen. Wenn wir nun unsere Blicke nach dem südlichen Amerika wenden, so sehen wir, dass auch hier die paläozooischen Gebilde nicht fehlen. Aleide d’Orbigny hat in seinem ausführlichen trefflichen geologischen Werke die bedeutende, mehrere Breitegrade ausgedehnte Erstreckung mächtiger Gebilde des Kohlenkalks, des devonischen und silurischen Systems, namentlich vom Plateau des Titicaca-See’s nw. von La Paz bis Chuquisaca (Aleide d’Orbigny, Voyage dans l’Amerique meridionale, Paris 1843; Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S.770) gezeigt. Unlängst hat auch Darwin auf den Falklands-Inseln untere silurische Gesteine entdeckt. 32 H. R. Göppert, Aus dieser Zusammenstellung ersehen wir, dass auf der ganzen westlichen Hemisphäre, vom hohen Norden bis zu den Eilanden des antarktischen Kreises, die paläozooischen Gebilde einander stets in der Ordnung folgen, wie dies in Grossbritannien der Fall ist, sowie ferner, dass die sogenannten Uebergangsgesteine und zwar von den silu- rischen Schichten bis zur Steinkohlenformation, entweder das eine oder das andere dieser Glieder in allen fünf Erdtheilen, vom Nordpol an bis in die Nähe des Südpols entdeckt worden sind, wenn auch die genauere Bestimmung der einzelnen Abtheilungen in diesen ausgedehnten Erdstrichen erst von der Zukunft zu erwarten ist. Vorkommen von Pflanzen oder vegetabilischen Resten im Uebergangsgebirge und Art der Erhaltung derselben. Die Menge der bis jetzt im Uebergangsgebirge entdeckten Pflanzen ist im Vergleich zu den daraus bekannten thierischen Resten nur gering, obschon sich gewiss bald ihre Zahl vermehren dürfte, wenn man der Erforschung derselben mehr Aufmerksamkeit schenken und sich erst gewöhnt haben wird, ihre Anwesenheit selbst vorauszusetzen. Diese Behauptung möchte sich besonders an den Orten bewahrheiten, wo man wenigstens bereits mehr oder minder bedeutende Mengen von anthraeiti- scher Kohle, die doch auch unbezweifelt vegetabilischen Ursprungs ist, bis jetzt gefunden hat. Um nun die Aufmerksamkeit hierauf zu lenken, sei es erlaubt, hier noch zunächst die Orte zu nennen, wo man überhaupt bis jetzt entweder deutliche oder undeutliche Pflanzenreste, Steinkohle oder sogenannte Anthraciten auffand, an welche Zusammenstellung sich eine Untersuchung über die Art der Erhaltung fossiler Pflanzen in diesen und der zunächst folgenden Steinkohlenformation knüpfen soll. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 33 1. Vorkommen von Pflanzenresten. a Kuropa. Preussische Rheinprovinz. Ein schwarzgefärbter kohliger Thonschiefer bei der Rothenmühle, zwischen Arzheim und Erckersberg, etwa 30 Zoll mächtig, mit Pflanzen- abdrücken; ähnlicher schwarzer Schiefer zwischen Horheim und Abhlers- hütte, am rechten Gehänge der Lahn, und unterhalb Lay, am rechten Gehänge der Mosel, sowie im Brohlthale, unterhalb Schwoppenburg (v. Oeynhausen, Erläuter. zu der geogn. Karte der Umgeg. des Laacher See’s. Berlin 1847. S.8 u.9; über Vorkommen von Fucoiden bei Hor- heim u.s.w. sehe den Abschnitt der system. Beschreib.). Anthracit fand ich bei Burg. Baden. Anthraeitlager im Uebergangsgebirge des südlichen Schwarzwaldes an mehreren Stellen, jedoch nicht bauwürdig (Frommherz in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. S.813-14). Böhmen. Anthraeit zu Bzirrow auf Quarzgängen in der Grauwacke, besonders aber bei Budweiss, in ganzen, aber nicht bauwürdigen Lagern (Zippe, über Steinkohlen u.s.w. 1842. S. 25). Oesterreich. Anthraeit im Uebergangsgebirge, in der Nähe von Reichenau am Schneeberge (nach Partsch u. Morlot, Erläut. S. 133). Krayn. Vorkommen von Chondrites antiguus St. nach Const. v. Ettings- hausen und v. Morlot zu Podbenda, östlich von Tolmein in Krayn, in einem wahrscheinlich zur obern silurischen Form gehörenden Schiefer Vol. XXI. Suppl. 5 34 H. R. Göppert, (Ritter v. Hauer, in den Sitz.-Bericht. der k. k. Akad. der Wissensch. zu Wien. März 1850. S. 274). Mähren. A. W. Hruschka erwähnt Pflanzenpetrefakten in der Grauwacke bei Sternberg, die er Calamites canaliculatus, Lepidodendron elegans und Equisetum infundibuliforme nennt, ohne zu erwähnen, ob er hiermit schon bekannte oder neue Arten bezeichnet (Mitth. der k. k. mähr. schles. Ge- sellsch. des Ackerbaues, Natur- und Landeskunde. Neue Folge 1850. S. 571). Königreich Sachsen. Anthraeit im Alaunschiefer bei Reichenbach, hier auch undeutliche Pflanzenreste (Naumann, Erläut, zu d. 4 Sekt. d. geogn. Karte von Sach- sen, 1. Heft. 1836. S.64), ferner noch Anthracit zu Mühlbach im Kiesel- schiefer beiWendischborn, Kohle im Felsitporphyr bei Schönfeld auf Gän- gen der Rotihenberger Eisenformation. Nach Naumann sind vielleicht die Kohlenlager zu Haynichen und Ebersdorf als die oberste Etage des Grau- wackengebirges zu betrachten (Berg- u. Hüttenw.-Zeit. 1848. n.46.47; vergl. die früher von demselben Verfasser gelieferte Beschreib. in dessen Erläut. zur 14. Sekt. d. geogn. Karte von Sachsen, 1.Hft. S.69 u. f.). Sächsische Herzogthümer. In der Grauwacke des Bohlen- und des Pfaffenberges bei Saalfeld Farrnkräuter, Fucoideen, Calamites und versteinerte Hölzer (Reinh. Rich- ter, Beitr. zur Paläontol. des Thüringer Waldes, I. Fauna, 1848. S. 9); Anthracit bei Saalfeld und Lischwitz, bei Gera auf Gängen in Alaun und Grauwackenschiefer, zu Wurzbach und Lobenstein, zu Schönfeld bei Frauenstein und Altenburg. Hannover. Anthraeit der Grauwacke bei Clausthal (Credner, dessen Uebers. der geogn. Verh. des Harzes und Thüringens, 1843. S.42) und Pflanzen an fossile Flora des Uebergangsgebirges. 35 mehreren Punkten, nach F. A. Römer (dessen Beitr. zur geologischen Kenntniss des nordwestlichen Harzgebirges in Palaeontographica von Dr. Wilh. Dunker u. H. v. Meyer. II. Bd. 1.Lief. 1850). Preussisch-Sachsen und Anhalt. Fr. Hoffmann (dessen Beitr. z. geogn. Kenntniss v. Norddeutsch- land. 1823. S.30) spricht von Pflanzenresten in der Grauwacke bei Mag- deburg, Rottmersleben, Althaldensleben und Barleben, hie und da mit schwachen Kohlentrümmern, und Girard von Pflanzenabdrücken zu Wernigerode (Karst. u. v. Dechen’s Archiv. 18.Bd. 1844. 5.125). Im Thale der Olve, nicht weit von Hurdisburg bei Althaldensleben, fand er Grauwacke mit Kohlen und Pflanzenresten, wie ein 8 Zoll langes Lepido- dendron und Calamiten. Einen wichtigen Beitrag zur Flora der Grau- wackenformation der Umgebung von Magdeburg lieferte C. J. Andrae (in der botan. Zeit. von H. v. Mohl und v. Schlechtendal. 1851. n. 11. S.201 u.f.) Stiehler fand auch Abdrücke bei Wernigerode. Nassau. Anthracit im Lahntunnel bei Weilburg (Grandjean in Bronn und v. Leonh. N. J. 1846. S. 445); über anderweitige Pflanzen s. oben S. 15). Hessen. Fr. Sandberger: über fossile Pflanzen in den Schiefern des Sel- terberges bei Giessen (in Bronn und v. Leonh. N. J. 1846. S. 326). Schweiz. Peter Merian: über das Vorkommen des Anthracites bei Sitten, welcher dort in einem gneisartigen grauen Talkschiefer bis zu 6 Fuss Mächtigkeit, begleitet von Schieferthon, mit Farrnabdrücken vorkommt (Bericht über die Verh. der naturforsch. Gesellschaft in Basel. VII. 1847. S. 62). h, 36 H. R. Göppert, Europäisches Russland. Kohlenartige schwarze Schiefer am Uchtafe, Domanik genannt (Gr. Keyserling, wissenschaftl. Beobachtungen auf einer Reise nach dem Petschoralande, 1843; desgl. auch Helmersen in Erman’s Archiv. 1. S. 98); ähnliche Schiefer in Esthland nach E. Eichwald (über das silu- rische Schichtensystem in Esthland. St. Petersburg 1840), die am nörd- lichen Ufer des Peipussee ein eigenthümliches sehr brennbares Mineral enthalten (A. Petzholdt: Erdmann’s Journ. für prakt. Chemie. 21. Bd. 1850. S. 112). Norwegen. Keilhau (geogn. Uebers. der Uebergangsf. von Christiania. Gaea norveg. 1. Lief. 1838. 2. Lief. 1844) fand zu Kongsberg Anthracit auf . Erzgängen. Schweden. Die silurischen Schichten der Scandinavischen Halbinsel und der Insel Bornholm enthalten mächtige Lager Alaunschiefer, in diesem Alaun- schiefer auf Bornholm eine neue Fucoide: Ceramites Hisingeri (Hamburg. litt. u. krit. Blätter, n. 12. 1848); in einigen Gegenden von Westgoth- land kleine Lager von Anthracitkohle (Bischof, Geol. 1. Bd. S. 927. 2. Th. 8.34). Dänemark. Forchhammer erwähnt Fucoiden im Alaunschiefer (über den Einfluss der Pflanzen auf d. geol. Format., über Metamorphismus u. über den des scandinavischen Alaunschiefers im Besonderen. Fror. Notizen. S.168. n. 737. Mai 1845). Belgien. Anthraecit bei Couvin, bei Spaa unvollkommene Pflanzenreste, sowie bei Famenne am n. Abhange der Ardennen Anthracitlager, nach Dumont (Mem. sur les*terr. Ardennais et Rhenan de l’Ardenne du Rhin, du Brabant fossile Flora des Uebergangsgebirges. 37 et du Condros: Extrait de nouv. mem. de l’Acad. de Bruxelles. Tom. XX. 1847). England. * Nach Murchison im südwestlichen Theile von England in den obersten Abtheilungen der zum devonischen System gehörenden Grau- wacke kleine, nicht bauwürdige Kohlenlager, sowie Anthraeit in der nörd- lichen Grauwacke von Devonshire (Murchison, the silur. reg. and adj. count. of England and Wales; Murchison, the silur. Syst. ete. London 1839; Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S.810). Nach Williams in - mit Anthraeit abwechselnden Uebergangsschiefern in Devonshire fossile Pflanzen, welche mit denen im Steinkohlengebirge von Pembroke und Carmarthenshire die grösste Aehnlichkeit haben (Lond. and Edinb. phil. Magaz. 3. Ser. Vol. VII. 1835. S. 487). Schottland. In oberen silurischen Schichten zu Liddesdale nicht näher bezeich- nete vegetabilische Reste (Nicol, über die Gebirgsbildungen Schottlands. Verhandl. der geolog. Gesellsch. zu London. 5. Jan.; Schomb. u. Fror. Fortschr. der Geographie, S. 25. 26. n. 61. Febr. 1848). Harkness gedenkt in der silurischen Formation Südschottlands mehrerer weit fort- setzenden Anthracitllötze mitten zwischen graptolithenführenden schwar- zen Schieferthonen. Irland. Alle Kohlenflötze in der Provinz Munster, mit Ausnahme der Graf- schaft Clare, angeblich -anthracitisch, desgleichen dünne Anthraeitlager bei Killarney in der Grafschaft Cork und Limmerik (Weawer). Frankreich. In der Bretagne, im devonischen Systeme, bedeutende Lager von Anthraeit (Elie de Beaumont, Geol. u. Petref. S.174); Anthraeit, unter- geordnet der Talk- und Gneisformation im Sandstein, im Isere -Depart. 38 H. R. Göppert, (Gras in Bronn und v. Leonh. N. J. 1840. S. 116); nach Jacquelin Anthraeit von Sable im Sarthe- und von Vizille im Isere-Depart. (Bronn und v. Leonh. N. J. 1841. S.467); ferner im Dep. Maine (Not. statist. et geol. sur les mines et le terr. d’anthraeite du Maine, par Blavier, Ing. de Min., Ann. des Mines, 3. Ser. Tom.VI. 1834. p.50); in der Nor- mandie (Sur le terr. de transit. de Normandie, par M. Herault, Ann. des Mines, 3.Ser. Tom.V. p.303. Tom.VI. p.97. 1834); in den Pyrenäen und einigen andern Gegenden Frankreichs (Essai sur le terrain de transit. des Pyrendes, par Mr. Durocher, Ann. des Mines, 15. 4.Ser. Tom. Vl. 1844. p.21, in der dasigen Grauwacke auch Pflanzenabdrücke; Recherches sur la compos. des roches du terrain de transit. par Mr. Sauvage, Ann. des Mines, 4. Ser. Tom. VI. 1545. p.411 [interess. Analysen von Schiefer verschiedener Gegenden]; Not. geol. sur les mines d’Anthraeite de Frangny commune de Bully et sur le defils des roches de la Loire, par Mr. Hericart de Thury, Ann. des Mines, 3.Ser. Tom. XI. 1837. p.47). Collomb. fand zu Wesserling, im Thal von St. Amarin, im Ueber- gangsgebirge Zapfen, ähnlich denen von Lepidodendron, dann Calamiten, Arten von Sphenopteris und Pecopteris (L’Institut. n. 773. 25. Octhr. 1848). Portugal. Sharpe beschreibt bauwürdige Kohlenlager, angeblich in der untern silurischen Formation um Oporto (sehe oben S.18). Spanien. Unweit Aviles in Asturien, sowohl bei Arnao, als auch bei Feronnes, Steinkohlenflötze in der devonischen Formation, nach Paillette (Murchi- son, Geol. of Russia, p.9; Geol. Transact. VI. p.262). Anthraeitführen- des oberes devonisches Gebirges zu Sabrero, Provinz Leon, erwähnt Verneuil (Bull. geol. 1850. B. VII. p.184; Bronn und v. Leonh. N. J. 1850. S.247). | fossile Flora des Uebergangsgebirges. 39 b. Amerika. In den vereinigten Staaten in Massachussets Anthracit- und Graphitlager (Ch. Lyell: über das Alter und die Entstehung der Anthraeit- u. Graphitlager im Glimmerschiefer zu Worchester, in Bronn und v. Leonh. N. J. 1845. S. 736; Lyell: Reise in Nordamerika, S. 159; die Anthra- citflötze von Worchester u. Newport, die Grauwacke mit Graphit, L’Instit. n.983. 26. Bd. 1845). Ueber andere Fundorte fossiler Pflanzen sehe oben $. 29 u. 30. 2. Ueber die Erhaltung der Pflanzen im Vebergangsgebirge, so wie in der Kohlenformation überhaupt. Im Allgemeinen findet im Uebergangsgebirge kaum eine wesentliche Verschiedenheit von der Erhaltung der Pflanzen im Kohlengebirge statt, indem wir auch hier krautarlige Pflanzen oder deren Theile entweder in Kohle verwandelt zwischen den Gesteinsschichten und dann auch ihre Abdrücke finden, oder ihre Stengel und Stämme durch anorganische Sub- stanz ausgefüllt mit mehr oder minder erhaltener kohliger Rinde als Stein- kern oder auch wirklich versteint antreffen, in welchem letzteren Falle bekanntlich jede einzelne Zelle und jedes einzelne Geläss mit minerali- schen Substanzen verschiedener Art gefüllt erscheinen. Die letzteren, soweit- ich wenigstens bis jetzt im Uebergangsgebirge und Koh- lenkalk zu sehen Gelegenheit halte, sind stets durch kohlensauern Kalk versteint und zeichnen sich durch die Menge organischer Substanz aus, die nach der durch Säuren bewirkten Entfernung des versteinenden Mittels noch zurückbleibt. In einzelnen Fällen, wie z. B. bei-der in isolirten kalkhaltigen Knollen bei Glätzisch- Falkenberg vorkommenden Stigmaria fieoides, ist sie so gross, dass die Wandungen sämmtlicher Gefässe noch ihre ursprüngliche vier- oder sechseckige Form bewahren, worüber ich 40 H. R. Göppert, bereits an einem anderen Orte (die Gattungen d. fossil. Pfl. 1. u. 2. Heft. 1841) ausführlich gesprochen und dies auch durch Abbildungen zu erläu- tern versucht habe. Auch die in diesem Werk beschriebenen und abgebil- deten, durch kohlensauern Kalk versteinten Coniferen - Hölzer, Calamiten, Farrnstiele und Lepidodendreen ‘enthalten noch viel organische Substanz. Bei den Fukoiden in den Schiefern des rheinischen Uebergangsgebirges, bei Haliserites Dechianus m., nimmt die Stelle der Pflanze ein anthraeciti- scher Ueberzug von mattem Silberglanz ein; bei den Farrn, Nöggerathien u. s. w. des Nassauer Posidonomyenschiefers ist die Pflanzensubstanz noch vorhanden und von glänzend tief schwarzer Farbe, in der soge- nannten Grauwacke Schlesiens und andrer Gegenden nur sehr selten noch als zarter, kohliger Ueberzug erhalten. Gewöhnlich erscheinen die Abdrücke von bräunlicher oder mehr grauer Farbe, als das sie einschlies- sende Gestein, was auch von der Rinde vieler Ausfüllungen, insbesondere von Calamiten, gilt. Diese schmutzig- braune Färbung des noch vorhan- denen organischen Restes, welche ich in Schlesien, z. B. besonders in dem Grauwackenfelsen von Neuhaus bei Waldenburg, beobachtete, zeigt auch recht entschieden, welche mannigfache Verhältnisse bei der Fossili- sation stattfanden oder ihr vielmehr vorangingen. In der Steinkohlenfor- mation kommen braungefärbte, selbst noch ganz biegsame, Farrnblättchen mit wohlerhaltener innerer Organisation vor, was aber bei den obigen nicht der Fall ist. indem in diesen faulen, mulmigen, holzfaserähnlichen Resten keine Spur von Struktur mehr zu entdecken ist. Die Kohle selbst, sowohl als Ueberzug oder auch in grösseren Massen, in sogenannten Schmitzen oder selbst in Flötzen, ist wasserstofffrei oder Anthraeit, der zuweilen dem, meiner Meinung nach wohl auch oft aus organischen Sub- stanzen entstandenen Graphit, insbesondere dem stengligen, sehr ähnlich ist. Noch war ich nicht so glücklich, Lagerungen von Graphit und Anthra- eit in Uebergangsschichten oder gar in Glimmer und Thonschiefer mit Pflan- zenabdrücken, wie z. B. Lyell (dessen Reisen in Nordamerika S. 159), untersuchen zu können, um diese vorläufig nur als Ansicht ausgesprochene fossile Flora des Uebergangsgebirges. 41 Meinung, deren Begründung ich von der Zukunft erwarte, näher zu moli- viren. Bereits habe ich bei einem von Herrn Dr. v. Middendorff aus dem Taymurlande in Nordsibirien mitgebrachten und von mir untersuchten und abgebildeten versteinerten Holze (dessen sibirische Reise, Band 1. Th. 1. 1849. S. 229. Taf. VII. Fig. 17, 18, 19) gesehen, dass auch wahrhaft versteinte Hölzer endlich durch Verschwinden des Organischen und demnächst erfolgendes allmäliges Verwischen der Form der Zelle, in welche sich die versteinende Masse einst ablagerte, geradezu in soge- nannte Steinkerne übergehen oder amorph werden, so dass man nur aus der äusseren Gestalt und aus der Anwesenheit von Jahresringen, nicht mehr aus der innern Struktur auf den organischen Ursprung schliessen kann. *) Bei den meisten der von mir, wenigstens bis jetzt, in der Grau- wacke beobachteten Steinkerne oder Ausfüllungen ist die Rinde in anthracitische, gar keinen Zusammenhang zeigende, daher leicht zerbrök- kelnde Kohle verwandelt oder zuweilen auch gar nicht vorhanden, woher es kommt, dass wir über die wahre Beschaffenheit der Rinde vieler Gat- tungen uns noch im Unklaren befinden, wie gleich näher gezeigt werden soll. Die Bedeutung der Kohlenrinde wurde schon früh erkannt. Schon im Jahre 1818 machte Steinhauer **) auf Verschiedenhei- ten der Abdrücke einer und derselben Art aufmerksam und theilt sie ein in Abdrücke der Oberhaut, der Rinde und des Holzes (epidermial, cortical und ligneous). Ausführlich handelte hierüber Rhode (Beiträge z. Pflan- zenkunde der Vorwelt. I. Lief. 1820. p. 2). Zunächst bemüht er sich zu zeigen, dass die Kohlendecke, welche wenigstens in den niederschle- *) Aehnliche Beispiele über das allmälige Verschwinden organischer Formen führt Bronn in seinem trefflichen Werke (Handb. d. Gesch. d. Nat. I. S. 333-335 und 350, sowie II. S. 741) aus der fossilen Fauna auf, nach denen petrefaktenführende Kalksteine zu körnigen Kalksteinen wurden, wobei die Gestalt der Petrefakten allmälig ganz verloren ging. **) On fossil reliquia of unknown Vegetables Coal-Strata. By the Rev. Henry Steinhauer. Transact. of the americ. philos. society of Philadelphia. Vol. I. New Ser. Philadelphia 1818. p. 281. Vol. XXL. Suppl. 6 42 H. R. Göppert, sischen Steinkohlenwerken die Pflanzenabdrücke umgibt, wirklich als die ehemalige Oberhaut oder Rinde zu betrachten sei: „dass bei Schuppenpflan- zen (Sigillarien, Lepidodendreen, Lycopodieen) diese Kohlenhaut die Schup- pen selbst seien. Der darunter liegende Schiefer oder Sandstein, wel- cher von Einigen der Kern des Abdrucks genannt werde. bilde nur Erhö- hungen, Höcker und Unterlage der Schuppen mit den Merkmalen der Drüsen.‘ Unter letzteren versteht er nicht Drüsen der Funktion, sondern nur der äussern Aehnlichkeit nach, nämlich nichts anderes, als die auf der Oberfläche zurückgebliebenen Reste der Gefässbündel, die viel richtiger Narben, eicatrices oder stigmata genannt werden, da auch die Benennung Warzen, verrucae, hier nicht passend erscheinen kann. „.Die Kohlenlage schmiege sich zwar genau an den Stein an, habe aber jederzeit eigne regelmässige und ausgebildete Formen. Ihre Oberfläche sei glatt, einer zar- ten Haut ähnlich und bilde hier und da kleine Falten, als ob der Raum, den sie umschliesst, bei der Verkohlung kleiner geworden sei. Der Kohlen- schiefer unter ihr sei jederzeit weniger scharf und weniger hervortretend gebildet. Die Oberfläche desselben zeige, wo sie unversehrt ist, zahllose in die Länge laufende Fasern, ganz noch, wie bei lebenden Pflanzen, wenn man sie von der äussern Haut oder Rinde entblösse. Beinahe die Hälfte aller Pflanzenabdrücke in Kohlenschiefer und Sandstein seien ganz einge- drückt und unläugbar über die Kohlenschuppen gebildet. deren Gestalt sie vollkommen gleich einem Gypsabgusse darstellen. Diese Schuppen mussten also schon anfänglich. da die Pflanze in die noch weiche Stein- masse vergraben wurde, in derselben Gestalt vorhanden gewesen sein, welche jetzt die Kohlendecke zeigt, und der Schluss: dass sie ursprüng- lich selbst die Haut der Pflanzen bildeten, werde dadurch wohl mehr als wahrscheinlich, ja gewiss,‘ worin ich ihm vollkommen beistimme. Diese Kohlenhaut nun, wenn sie auch, wie schon erwähnt, zuweilen bei den Stämmen des Uebergangsgebirges, selbst bei vorsichtiger Behandlung, nicht im Zusammenhange erhalten wird, ist immer bei den Sigillarien, Lepidodendreen und Lycopodieen vorhanden, und bei den in der Steinkoh- | fossile Flora des Uebergangsgebirges. 43 lenformation im Schieferthon vorkommenden Arten auch wirklich stets erhalten, wenigstens habe ich sie bei den vielen von mir untersuchten und dem Fundort selbst entnommenen Individuen dieser Pflanzen niemals ver- misst und nur bei den in grobkörnigem Kohlensandstein erhaltenen Exempla- ren zuweilen auf die angegebene Art verkümmert gesehen. Jedoch muss ‚man nicht aus nur in Sammlungen vorhandenen Stücken Schlussfolgerun- gen ziehn, indem hier oft dieses zur Bestimmung unerlässlich nothwendige Merkmal vermisst wird. Denn nur zu häufig pflegen Arbeiter bei’m Auf- finden solcher Stämme, wie ich selbst gesehen habe, angeblich, um den Steinkern oder das Exemplar zu reinigen, die gewöhnlich in dem Abdruck oder in dem umgebenden Gestein zum Theil zurückgebliebene und daher nur theilweise auf der Oberfläche noch vorhandene kohlige Rinde weg- zuputzen. Solche unvollständige Exemplare hat man nicht blos früher, sondern bis auf die jetzige Zeit häufig abgebildet, und selbst Gattungen auf diesen unvollständigen Zustand gegründet. So zeigte Brongniart (Observ. sur quelques veget. fossiles du terrain houiller et sur leur rap- ports avec les vegetaux vivans, Annal. d. sc. naturelles. T. IV. Jan. 1825. p- 23-353), dass Sternberg’s im Jahre 1821 aufgestellte Gattung Syringodendron nach solchen, der charakteristischen Rinde entbehrenden Exemplaren entworfen sei, und veränderte daher den Namen derselben in Sigillaria. Später nahm Brongniart diesen Namen wieder für eine, Sigillaria verwandte, sich durch die Form der Narbe gut unterscheidende Gattung auf, welche aber auch mit einer kohligen Rinde versehen ist. Während nun die Narben der Rinde bei Sigillaria ganz auffallend von denen des Stammes abweichen, kommt es zuweilen bei sehr dünnrindigen ‘ Sagenarien vor, dass die Form der Rindennarbe auf dem Stamme in erha- bener Gestalt noch sichtbar ist, so dass man meinen könne, man habe den vollständig noch mit Rinde erhaltenen Stamm vor sich. Jedoch sieht man in diesem Falle an der Abdachung der erhabenen Narbe eine 2-3 Linien lange, strichförmige Vertiefung, welche bei den Sagenarien auf dem ent- rindeten Stamme niemals fehlt. Man kann sich dies nur erklären, wenn Ye HH H. R. Göppert, man erwägt, dass die nach aussen sehr konvexen Rindennarben bei sehr dünner Beschaffenheit der Rinde natürlich auch nach innen ebenso konkav sein mussten, daher natürlich auch der Ausguss nicht platt erscheinen, sondern sich der Form anschmiegen und nur in konvexer Gestalt zu bilden vermochte. Immer aber erkennt man ein solches Verhältniss einmal an dem Mangel der rundlichen Narben, welche auf der Rinde bei Sagenaria. die Ausgangspunkte der Gefässbündel andeuten, und an dem Vorhanden- sein der linienförmigen in der Längenachse des Stammes verlaufenden Vertiefung, welche, wie schon erwähnt, für die Oberfläche des Stammes der Sagenaria so charakteristisch is. Um dies zu erläutern, habe ich zwei solcher Exemplare abgebildet, welche im Uebergangsgebirge von mir in diesem unvollkommenen Zustande gefunden wurden, aber gewiss zwei ganz verschiedene Arten sind und zwar der Gattung Sagenaria ange- hören. Man sehe Sagenaria concatenata m. (Taf. XXXIV. Fig. 2) aus Landeshut, welches in einer Länge von 3 Fuss gefunden wurde; Sage- naria remola m. (Fig. 3) aus Deutsch-Krawarn im Leobschützschen. Leider findet man im Uebergangsgebirge, wie schon erwähnt, diese Art der Erhaltung nur zu oft vor, indem die gewöhnlich in sehr bröck- liche, anthracitische Kohle verwandelte Rinde bei’m Lostrennen des Stam- mes aus dem Gestein abfällt und so auf keine Weise in zusammenhängen- der Form zu bekommen ist. Man kann sich dann nur an den Hohldruck halten, den man jedoch, wenn man namentlich nicht selbst sammelte, nur zu oft nicht erlangt. Die eben geschilderte unvollständige Erhaltung der Rinde bei Pflan- zenstämmen dieser Formation trägt auch offenbar die Schuld, dass wir uns bis jetzt über die wahre Natur einer Gattung getäuscht haben, die wir vorzugsweise nur aus ihr kennen und eben auch deswegen geneigt sind, sie als fast charakteristisch für dieselbe zu betrachten. Ich meine die von Graf Sternberg gegründete Gattung Knorria, deren Arten in Schlesien und bei Magdeburg aufgefunden wurden. Längliche, mehr oder minder zugespitzte, näher oder entfernt spiralig stehende blattartige Organe, die # fossile Flora des Uebergangsgebirges. 45 etwa dem dritten Theil ihrer Länge nach an den Stamm befestigt sind, übrigens demselben so fest anliegen, dass man sie nicht ohne einige Mühe entfernen kann, charakterisiren diese Gattung. Eine gewisse Achnlich- keit dieser blattähnlichen Gebilde mit denen der Araucarien, oder auch einiger anderen Coniferen, veranlasste Graf Sternberg, sie zu den Coniferen zu bringen, später zeigte ich (im 3. u. 4. Heft der Gattungen der fossilen Pflanzen), dass sie wegen des deutlich dichotomen Stengels und einer freilich nur in strukturlosem Zustande vorhandenen Oentralachse zu den Lepidodendreen gehörten. Ueber die blätterartige Natur jener Gebilde hegte ich bald nach der Beschreibung jener Exemplare mehrfachen Zweifel, da ich auf einigen noch vom umgebenden Gestein eingeschlos- senen Exemplaren eine bröckliche Kohlenmasse fand, die offenbar einer dieselben umkleidenden Rinde angehört haben mochte. Zwei bereits vor 9 Jahren in den thoneisensteinreichen Schiefern der Grube Agnes Amanda bei Myslowitz in Oberschlesien gefundene Exemplare rechtfertig- ten meine Vermuthung, indem hier die Rinde erhalten war, welche, ähnlich der Rinde einer Lepidodendree, ganz deutlich jene blattartigen Gebilde bedeckte. Demohnerachtet bin ich für die Beibehaltung der Gattung Knorria, weil eine so auffallende Verschiedenheit der Oberfläche des Stammes gewiss auch noch andere Unterschiede in den übrigen Organen der Pflanze erwarten lässt, und die Galtüngen Lepidodendron und Sage- naria auf dem Stamme linienförmige Narben statt jener blattartigen Organe besitzen. Diese bisher für Blätter gehaltenen Gebilde sind also offenbar Narben, durch welche die Gefässbündel zu der Oberhaut der Aussenrinde gelangten, wie denn auch wirklich unter der Spitze der eigenthümlichen Gebilde ein kleines Grübchen sich befindet, aus dem die Gefässbündel in die hintere Seite der Rinde und von da in das Blatt verliefen. *) Nur *) Gleiche Strukturverhältnisse beobachtete auch ©. F. Naumann an einer Knorria aus Haynichen. 46 H. R. Göppert, wird es nothwendig sein, den Gattungscharakter zu erweitern und theilweise zu berichtigen, was am gehörigen Ort dieses Werks gesche- hen soll. Die eine der hier Taf. XXXI. Fig. 1. abgebildeten Arten ist neu (Knorria princeps m.), und durch Form und Stellung der Rindennarben oder der bisher für Blätter gehaltenen Gebilde verschieden. Man sieht Fig. 1 bei @ die kohlige, für die Lepidodendreen so charakteristische Rinde mit ihren rhombenförmigen, oben und unten zugespitzten Narben. Leider vermochte ich ihre Oberfläche nicht näher zu erkennen, um zu bestimmen, worin sie auch hier, wie wahrscheinlich, von Lepidodendron oder Sagenaria abweicht. Unter der Rinde bei 5 liegen nun jene cylin- drisch-kegelförmigen Gebilde mit dem Grübchen an der Spitze bei bb, offenbar der Stelle, wo einst das Gefässbündel aus dem Innern des Stam- mes sich der hinteren Seite der Rinde inserirte. Die andere Art war bisher schon bekannt und früher von Sternberg in der entrindeten Form unter dem Namen KÄnorria Selloni abgebildet. Taf. XXXI. Fig. 3. sieht man die entrindete Seite des Stämmchens bei a mit den blattartigen Gebilden von ungleicher Länge, bei 5 noch einmal so lang: c. darauf liegende, kohlige, aber strukturlose Rinde; d. der Hohldruck der Rinde des Stammes. Fig. 4. a. Hohldruck der Oberfläche der Rinde; b. die in dem Hohldruck liegende Rinde, auf deren hinteren Seite man hie und da bei e die Abdrücke der blattartigen Organe der Oberfläche des entrindeten Stammes (s. Fig. 3. a.) wahrnimmt. Hier erscheint nun freilich nichts zweifelhaft, jedoch an einem Exem- plare findet sich zwischen der äussern kohligen Rinde und der Oberfläche des Stammes noch eine dünne Schieferthonlage, welche auf ihrer der Rinde zugekehrten Fläche die Abdrücke der Narben derselben, und auf der dem Stamme zugewendeten die Hohldrücke der blattähnlichen Gebilde der Stammoberfläche zeigt. Gern gestehe ich mir, zur Zeit noch keine klare Vorstellung von dem eigentlichen genetischen Verhältnisse dieses Vorkommens machen zu können. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 47 Indem zugleich die obigen Beobachtungen die Stellung der Knorrien bei den Lepidodendreen über allen Zweifel erheben, fordern sie uns auch auf, sorgfältig nachzusehen, ob sich nicht bei andern Arten noch Reste der Rinde wahrnehmen lassen. Bei den von mir hier Tafel XXX. aus dem Uebergangsgebirge abgebildeten Arten liess sich hiervon nichts entdecken und zwar um so weniger, als ich nicht im Besitz ihrer Gegen- oder Hohldrücke bin, die, wie bekannt, in sehr vielen Fällen ein viel treueres Bild der einstigen Oberfläche der Rinde geben, als der mit Rinde versehene Stamm selbst. Höchst wahrscheinlich sind auch die übrigen von mir aus unserm Uebergangsgebirge aufgestellten Gattungen, wie Dechenia, Didymophyllum, Ancistrophyllum nichts anderes als rindenlose Stammstücke, deren eigentliche Rinde wir nicht kennen. Jedoch auch in ihrem bis jetzt bekannten Zustande bieten sie so viele auffallende, von allen übrigen Lepidodendreen abweichende Merkmale dar, dass ihre Publi- kation vollkommen gerechifertigt erscheint. Die Gattung Knorria kannte man in ihrer früheren Gestalt schon über 130 Jahre, ihre wahre Natur lernt man erst jetzt einsehen, obschon ihre Arten häufig vorkommen. Die oben genannten drei Gattungen stammen aus längst verlallenen Steinbrü- chen der Umgegend von Landeshut und existiren nur in einigen wenigen Exemplaren meiner Sammlung. Wenn sie nicht etwa auch an andern Orten aufgefunden werden, könnte ein eben so langer Zeitraum verlliessen, ehe wir zur näheren Erkenntniss derselben gelangten. Unter diesen Umständen nun wird, wie schon erwähnt, der in dem umgebenden Gestein enthaltene Abdruck immer am deutlichsten über die ursprüngliche Beschaffenheit Aufschluss zu ertheilen im Stande sein, der jedoch in seiner wahren Gestalt stets als Hohldruck erscheint, weil fast alle Bildungen auf der Rinde sich erhaben zeigen, man mag nun die Nar- ben der Lepidodendreen, Stigmarien oder Sigillarien vor sich sehen. Jedoch isi hier ein Umstand zu beachten, der leicht zu Fehlschlüssen füh- ren kann und auch wirklich in einem Falle zu dergleichen Veranlassung gegeben hat. Wenn nämlich die gesammte, in Kohle verwandelte Rinde 48 H. R. Göppert, des Stammes im Abdruck zurückgeblieben ist und sich, wie dies insbe- sondere bei Fett- oder Glanzkohle vorkommt, abgelöst hat, so ist der Hohldruck zwar immer noch ziemlich konkav, gewährt aber nichts weniger als das wahre Abbild der äusseren Seite der Rinde des Stammes, und noch weniger ist dies der Fall, wenn ein Theil des Schieferthones oder des Sandsteins bei Abdrücken zur Ausfüllung mitwirkten. Der Hohldruck ist dann ganz ausgefüllt, ja sogar erhaben, und auf der Mitte desselben befindet sich ein mehr oder minder deutlicher, linienförmiger, erhabener Wulst, der Hohldruck der linienförmigen Narbe, welche auf dem Stamme der Lepidodendron- und Sagenaria-Arten unter der kohligen Rinde vor- handen ist. Indem Graf Sternberg glaubte, die obere Seite des Stam- mes vor sich zu sehen, beschrieb er zwei solcher Abdruckformen als eigne Arten, nämlich das Lepidodendron appendieulatum Sternb. Vers. 1. p-38. tab.28 und das ZLepidodendron undulatum 1.c. I. p. 11.21. tab. 10. fir.2. ei I. p.182. tab.68. fig.13, aus denen zum Theil Presl die Gattung Aspidiaria bildete. Steininger lieferte die erste Abbildung dieses sonderbaren Verhältnisses (Geognostische Beschreibung des Landes zwischen der uniern Saar und dem Rhein. Trier 1840. p. 141. fig.6) von einem Exemplar von Lepidodendron aculeatum St. oder Sagenaria acu- leata Presl, auf welchem sich neben dem nicht zu verkennenden Hohl- druck von. Zepidodendron aculeatum Narben vorfinden, die vollkommen dem Z. undulatum entsprechen. Die Ansicht des Originalexemplares, wel- che ich Hrn. Dr. Jordan in Saarbrücken verdanke, liess über die Rich- tigkeit der genannten Abbildung keinen Zweifel übrig, und seit jener Zeit, wie dies so zu gehen pflegt, habe ich dasselbe Vorkommen oft und an schon längst in meiner Sammlung aufbewahrten Exemplaren beobachtet, so dass ich selbst kaum begreife, wie ich es so lange zu übersehen ver- mochte. Auf Taf. XXXVIM. Fig. 1 u. 2, Taf. XXXVIH. Fig. 1 habe ich die Abbildung mehrerer Arten geliefert, zunächst Taf. XXXVH. Fig. 1 einen Hohldruck von Sagenaria Goeppertiana Presl in Kohlensandstein aus Oberschlesien, der eine noch grössere Mannigfaltigkeit der Bildung als das fossile Flora des Uebergangsgebirges. 49 Steiningersche Exemplar zeigt. Man sieht bei « die vollständigen, so zu sagen reinen Hohldrücke, bei 5 und e die Anfänge der Ausfüllung und zwar bei 5 am oberen und bei e am unteren Theile‘ der Narbe; fer- ner bei d die flache Ausfüllung der ganzen Narben, bei e erhabene Aus- füllung derselben, ähnlich Lepidodendron appendieulatum St., mit dem linienförmigen Wulste in der Mitte. Bei f bleibt nur noch der Wulst, und die Ränder der Narbe erscheinen verwischt. Stücke dieser Art ähneln dem Lepidodendron rimosum, über dessen Existenz als selbstständige Art ich durchaus noch nicht mit mir im Reinen bin. Taf. XXXVIH. Fig. 2. ist Sagenaria rugosa Presl, ebenfalls aus dem Kohlensandstein bei Myslo- witz in Oberschlesien, die sich von Sag. aculeata insbesondere durch die schiefen parallelen Striche auszeichnet, welche die Narbe in ihrem ganzen Umfange einfassen. Man kann an diesem Exemplare, ebenso wie an dem vorigen, stufenweise die allmälige Ausfüllung des Hohldruckes verfolgen. Fig. 2. bei « die Hohldrücke, 5 die Anfänge der Ausfüllung, ec die voll- ständige Ausfüllung oder die Aspidiarienform mit den erhabenen Längs- linien. Die dritte der hier abgebildeten Arten (Taf. XXXVII. Fig. 1.) ist aber in ihrer Aspidiarienform auch schon bekannt und ganz entschieden identisch mit Lepidodendron confluens St. oder Aspidiaria confluens Presl, dem von Schlotheim auf Taf. 15. Fig. 2. der zur Petrefaktenkunde gehörenden Kupfertafeln, nicht in den Nachträgen, wie Presl irrthümlich anführt, abgebildeten Palmacites curvatus. Auf unserer Tafel sehen wir bei a den wohlerhaltenen Ab- oder Hohldruck der Narben, bei 5b und e die theilweise Ausfüllung derselben, und bei d die volle Ausfüllung oder die Aspidiarienform. „ Ich will auch den ganz passend gewählten Spezialnamen confluens, der sich auf die Verbindung bezieht, in welcher die Narben mit dem obe- ren und unteren Ende untereinander stehen, für diese Art beibehalten, jedoch sie nur zu Sagenaria bringen, welche Gattung man, meiner Mei- nung nach, anerkennen und von Lepidodendron unterscheiden kann. Der eben daselbst von Schlotheim Taf. 15. Fig. 6. abgebildete Palmaecites Vol. XXL. Suppl. L 50 H. R. Göppert, incisus, oder Lepidodendron imbricatum St., oder Aspidiaria imbricata Presl ist eine ganz gleiche Bildung, und wohl nur ein jüngeres Exemplar der Asp. undulata. Die von Presl noch in dieselbe Abtheilung ge- brachte Aspidiaria Menardi oder Sigillaria dubia kann ferner auch nicht hierher gehören, sondern ist entschieden eine Sigillaria, wie aus der Abbildung von Brongniart hervorgeht, und zwar der Hohldruck, in dem höchst wahrscheinlich noch Kohle sitzt, daher die rundliche Narbe nichts weiter als die hintere Seite der Rindennarbe, welche der der Oberfläche des Stammes entspricht. Auch das von mir vor 16 Jahren in meinem Werke über die fossilen Farrn Taf.41. Fig.4 u.5 abgebildete Zepidoden- dron Steinbecki, später Aspidiaria Steinbecki Presl, gehört in diese Kate- gorie und ist nichts anderes, wie ich mich jetzt überzeuge, als ein auf die angegebene Weise gebildeter Hohldruck von Sagenaria obovata Presl. Was nun die übrigen Arten der Gattung Aspidiaria anbetrifft, so gehört unzweifelhaft noch in diesen Formenkreis A. ceristata Presl (Lepi- dodendron ceristatum Art.), obschon ich gegenwärtig die Art selbst nicht anzugeben vermag, von der sie stammt. Ueber die übrigen von Presl abgebildeten Arten will ich zunächst nicht urtheilen, obschon ich zweifle, dass es wahre Hohldrücke ohne Spur von kohliger organischer Subsfanz sind, in welchem Falle dann die Gattung nicht beibehalten werden könnte. *) Von nicht geringerer Bedeutung ist die Kohlenrinde bei den Calamiten, die wir, wie später noch gezeigt werden soll, grösstentheils nur in einem sehr unvollkommenen, der Rinde entbehrenden Zustande kennen. Gewöhnlich sind es nur die inneren Ausfülluggen der hohlen Stämme, welche wir vor uns sehen, auf deren Oberfläche sich die auf der Aussenseite befindlichen Narben von Aesten und unentwickelten *) Die von mir früher aufgeführten Aspidiaria-Arten gehören auch in diesen Formenkreis, worüber der beschreibende Theil das Nähere enthält. Taf. XXIII. Fig. 1-3. und Taf. XXIV. liefern hierzu Beläge. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 51 Blattscheiden oft durchdrücken, so dass man sich auch ohne die Kohlen- rinde allenfalls eine Vorstellung von der Beschaffenheit derselben machen kann. Zuweilen ist dies jedoch nicht der Fall und die Oberfläche ganz anders gezeichnet, als die innere Ausfüllung, welche auf ihrer Oberfläche dann nur den Abdruck der inneren Seite der Rinde zeigt. Vorzüglich gilt dies von den Längsstreifen, die ebenso, wie bei den lebenden Equi- seien, auf der Oberhaut zuweilen kaum angedeutet sind, während man sie auf der inneren Seite überaus deutlich bemerkt. Man muss daher bei’m Sammeln der Calamiten auf die Erhaltung der Kohlenrinde möglichst bedacht sein und andrerseits bei der Beschreibung auf die Anwesenheit und Abwe- senheit derselben ganz besondere Rücksicht verwenden. Es ist also stets die Rinde, wie sich aus diesen Beobachtungen ergiebt, der wir die ‚Erhaltung jener fossilen Pflanzen überhaupt verdan- ken. Jedoch erscheint dies weniger auffallend. wenn wir sehen, wie sich Pflanzen der Jetztwelt unter Umständen verhalten, die denen ähnlich waren, welche der Fossilisation der vorweltlichen vorangingen. Ich habe in Wäldern, insbesondere oft bei Bäumen mit glatter Rinde, wie z. B. bei Rothbuchen und bei Birken von 1 Fuss Durchmesser, gesehen, dass die Rinde noch ganz im Zusammenhange erhalten war, während die gesammite von derselben umschlossene Holzsubsianz in einem völlig verrotteten Zustande sich befand und sich mit Leichtigkeit entfernen liess. Bei Ueber- wallungen der Roth- und Weisstannenstöcke bleibt die alte Rinde des Stammes noch 80-100 Jahre sitzen, wenn auch die neugebildete Rinde mit ihren neuen Holz-Ueberwallungsschichten längst die Stelle erfüllt, welche einst das nun verrottete Holz des überwallten Stammes einnahm. Im Juli des Jahres 1843 setzte ich einen 1 Fuss langen und 3 Zoll dicken Stamm von Arum arborescens L. in eine mit Wasser gefüllte Glaskrause, überliess ihn so der Fäulniss und fand nach fast 2 Jahren, im Juni 1845, das ganze innere Geläss- und Zellgewebe desselben total aufgelockert, jedes innern Zusammenhanges entbehrend, so dass es, als ich foridauernd Wasser in die Glaskrause goss, vollständig mit dem überlaufenden Wasser % 52 H. R. Göppert, herausgespühlt wurde. Die etwa nur % Zoll dicke Rinde blieb zurück, welche noch ihre ganze Festigkeit besass. Denkt man sich nun diese Rinde in Folge der Einwirkung starken Druckes zusammengepresst, so gewinnt man ein recht anschauliches Bild von den im zusammengequetsch- ten Zustande erhaltenen Stämmen der Sigillarien, Lepidodendreen und Stigmarien, welche bekanntlich nicht allzuviel dichtere Stämme als die baumartigen Aroideen besassen, wovon ich ausführlicher in meiner ersten, die Steinkohle selbst betreffenden Preisschrift S. 144-153 handelte. Wenn nun mit Thon und Sand vermischter Schlamm hinzutrat, wurden sie ausgefüllt und nun entweder in rundlicher Form erhalten, wenn die Um- stände es begünstigten, oder bei vorhandenem äusseren Druck zusammen- gequetscht, wie dies bei weitem am häufigsten der Fall ist, wobei dann fast immer die Rinde borst und durch diese Lücke ein Theil der einge- drungenen Ausfüllungsmasse entfernt ward. Man kann diese Stelle an den Stämmen leicht erkennen; gewöhnlich befindet sich hier ein in der Länge des Stammes verlaufender Wulst, der im Querschnitt auch häufig, dreieckig, mit nach aussen gerichteter scharfer Kante erscheint. In der Steinkohle, weniger häufig im Schieferthon und Kohlensandstein, findet man aber auch nicht selten 1 bis 2 Fuss breite Bruchstücke von Lepido- dendreen und Sigillarien ohne die gegenüberliegende Seite des Stammes. Auch darüber giebt die fortgesetzte Beobachtung des oben angeführten Versuches hinreichenden Aufschluss, denn gegenwärtig, nach Verlauf von S Jahren, ist der Zusammenhang der Rinde jenes Arum’s an mehreren Punkten durch Fäulniss aufgehoben, so dass die Bruchstücke, die vorzüg- lich gut noch in der Nähe der grossen, rundlichen Blattnarben erhalten sind, in dem Wasser der Glaskrause herumschwimmen, jetzt also, in Berg- mittel eingeschlossen, auch nur wie jene fossilen ein unvollkommenes Bild über den Umfang des Stammes geben würden. Jedoch nicht nur bei grösseren Stämmen, sondern selbst bei sehr zarten, krautartigen Theilen sieht man, wenn man sie der Fäulniss überlässt, stets die Oberhaut am läng- sten ausdauern, wie ich z.B. noch in diesem Sommer bei den überaus zarten fossile Flora des Uebergangsgebirges. 33 Wurzelfasern von Trapa natans, Hippuris, Equiseten, Myriophyllum, selbst bei Conferven, Spirogyren beobachtet, aus welchem Verhal- ten man sich allein nur die Möglichkeit oft der nur % Linie dicker Ausfüllungen mancher Farrn, Asterophylliten und Annularien zu erklären vermag. - Bei den mit einer innern Achse versehenen Pflanzen, wie Myriophyllum, Hippuris und Equisetum, bleibt sie nächst der Oberhaut am längsten, ja bei Equisetum oft sogar länger als die letztere, während alles zwischen ihnen befindliche Gefäss und Zell- gewebe längst verrottete. Es ergiebt sich hieraus, wie es geschehen konnte, dass wir so häufig bei den fossilen, durch Ausfüllung erhaltenen Lycopodiaceen und bei den ihnen verwandten Sigillarien und Stigmarien die Achse in der Ausfüllungsmasse, wenn auch nur als strukturlosen, schwarzen, kohligen Cylinder antreffen. Schliesslich muss ich noch auf einen, so viel ich weiss, ndth nirgends erwähnten, Umstand aufmerksam machen und ihn der Beachtung der Geo- logen ganz besonders empfehlen, nämlich auf die Thatsache, dass die Aus- füllungen oder die Erhaltung der Stämme durch die Rinde, während ihr einst organisches Innere durch strukturloses Bergmittel ersetzt ist, beson- ders häufig in den älteren Formationen, weniger häufig schon in der sekundären vorkommen, in der tertiären, wie in unserer norddeutschen Braunkohle fast gänzlich vermisst werden. Wenigstens habe ich, obschon ich viele Braunkohlenlager untersuchte und diesem Verhältniss stets meine Aufmerksamkeit zuwendete, bis jetzt doch nur ein einziges Exemplar die- ser Art gesehen, welches im akademischen Museum in Bonn aufbewahrt wird. Ich schliesse hieraus, dass die Vegetation, welche jetzt die Braun- kohlenlager bildet, urplötzlich von der Fluth ergriffen und zwischen Sand und Thonschichten tief begraben, dem Carbonisationsprozess unterworfen wurde, während erstere eine längere Zeit hindurch noch der Atmosphäre ausgesetzt waren und vor der Verwandlung in Kohle noch verschiedene Stufen der Zersetzung erfuhren. 34 H. R. Göppert, Ueber das Vorkommen und die Beschaffenheit des Ueber- sangsgebirges in Schlesien. Die Schichten, welche man im Allgemeinen unter dem Namen des Uebergangsgebirges begreift, kommen in Ober- und Niederschlesien vor, wo sie von mir hinsichtlich ihres Inhaltes an vegetabilischen Petrefakten zu verschiedenen Zeiten, zwischen 1838-1851, untersucht worden sind. 1. Vebergangsgebirge Niederschlesiens. Nach v. Raumer’s Vorgange nehmen Zobel und v. Carnall auch 3 Abtheilungen desselben an (Zobel und v. Carnall, geogn. Beschr. von einem Theil d. glatzisch - niederschles. u. böhmisch. Geb., in Karst. Arch. 1831. 3. Bd. S. 64; v. Carnall, geogn. Vergl. zwischen d. niederschl. u. oberschl. Gebirgsformation, in Karst. Arch. 4. Bd. 1832. S. 318-19), nämlich a) das nördliche, 5) das Hausdorfer und c) das süd- liche oder Glatzer Uebergangsgebirge, denen ich noch d) die schon von Raumer geschiedenen Urschiefer des Riesengebir- ges hinzufüge. a. Das nördliche Vebergangsgebirge. Das nördliche, auf Urschiefer gelagerte Uebergangsgebirge begleitet den Vorderrand der Urschiefer des Riesengebirges in hufeisenförmiger Gestalt und zieht sich aus der Gegend von Schatzlar über Oppa, Pfaffen- dorf, Schreibendorf, nördlich nach Rudelstadt, von da östlich nach Frei- burg; stösst dort an den Granit der Schweidnitzer Ebene, später an den Gneus des Eulengebirges von der rothen Höhe bei Waldenburg bis zu einem Punkte, der zwischen Bögendorf und der Strasse von Schweidnitz = “ fossile Flora des Uebergangsgebirges. hp) nach Hohengiersdorf liegt, und kommt sogar noch in einzelnen abgerisse- nen Parlieen bei Friedersdorf und bei Steinkunzendorf mitten im Gneus vor. Von dem ersteren Punkte erstreckt es sich, durch das Steinkohlen- gebirge bedeckt, über Altwasser, Hartau, Gablau, westlich nach Landeshut und von da wieder südlich über Liebau nach Schatzlar. Am mächtigsten erscheint es zwischen den beiden, 2 Meilen weit von einander entfernten Orten Landeshut und Rudelstadt und nimmt von hier aus, sowohl rechts als links, allmälig an Breite ab. Im Hangenden wird es von dem Roth- liegenden bedeckt (vergl. v. Raumer, das Gebirge Niederschles. u. s. w. Berlin 1819. S. 25. 55). Im Ganzen ist diese Abtheilung des Ueber- gangsgebirges sehr zusammengesetzt; die Grauwacke geht sehr häufig in Grauwackenschiefer, auch in Thon und Alaunschiefer über, wie unfern Rudelstadt, welcher durch eine Beimengung von kohligen Substanzen schwarz gefärbt erscheint, wo am rechten Ufer des Bobers, gerade über vom Schlosse, die liegendsten Schichten der ganzen Formation, also des niederschlesischen Kohlengebirges zum Vorschein kommen. Diese auf den Kopf gestellten Schiefer, welche eben am Bober etwa in der Länge von 1000 Fuss sichtbar sind, enthalten einzelne, 1-2-3 Zoll dicke, anthracitische Kohlenschmitze, Stigmarien, und den für die ganze hiesige Uebergangsformation so charakteristischen Calamites transitionis. Einen eigentlichen Uebergang aus den in der Nähe befindlichen grünen Hornblende und Glimmerschiefern in die verschiedenenen Bildungen des Uebergangsgebirges konnte ich hier ebenso wenig, wie irgend anderswo, wo ich die genannten Schichten in ihrer Reihenfolge beobachtete, wahr- nehmen, wie im Süden von Landeshut bei Oppau, im Westen bei Schrei- bendorf, Reussendorf, im Norden zwischen Thomasdorf und Oberwerners- ‘ dorf. Nur am Schlosse von Rudelstadt, am linken Boberufer, findet sich ein aus Kiesel vorzugsweise bestehendes Gestein, welchem etwas Feld- spath, Quarz und Hornblendstücke beigemischt sind, - das sich nach den Mittheilungen des Herrn Websky von hier bis nach Streckenbach hin- zieht und von Einigen als das Liegendste der ganzen niederschlesischen 56 H. R. Göppert, Kohlenmulde und als eine Art Uebergangsgebilde angesehen wird. Jedoch kann ich dieser Ansicht nicht beistimmen, da hierin keine Spur eines orga- nischen Restes zu entdecken ist und das Gestein selbst sich nur an die vielen unendlichen Modifikationen anschliesst, in denen die hier sehr ver- breiteten sogenannten grünen Schiefer angetroffen werden. Wahren Thonschiefer hat man am deutlichsten bei’m Ansetzen des Friedrich - Wilhelms - Stollen bei Nieder - Altwasser gesehen, wobei man auch ein schwaches Flötz von Kannellkohle durchörterte (Bocksch). Dachschieferartiges Gestein bricht bei Ober-Bögendorf, und ein diesem verwandtes bei Friedersdorf, umgeben.von Gneus. Calamiten und Farrn, hier von ähnlicher Art wie in Bögendorf, sprechen für die Idendität der Gesteine. Uebergänge und Gneus sihd nirgends sichtbar. Conglomerate verbinden sich häufig mit diesen Vorkommnissen, zum Theil so vorherr- schend und von so charakteristischer Art, dass drei verschiedene ausge- zeichnete Formen unterschieden werden können (v. Garnall u. Zobel). Das erste besteht aus unförmlichen, oft sehr grossen Massen von Gneus, wieder durch eine gneusartige Masse zusammengekittet, und scheint beinahe ein an Ort und Stelle zerrütteter Gneus des Eulengebirges zu sein, wie dies auf höchst ausgezeichnete Weise im Gestein des Fürsten- steiner Grundes zu sehen ist, welches Raumer mit dem Namen Urfels- konglomerat bezeichnet. Niemand würde in diesen Massen die Anwe- senheit von organischen Resten vermuthen, jedoch ist es mir auch hier - gelungen, schon im Herbst 1849 organische Reste, nämlich Calamiten, und zwar in der feinkörnigen, aus Trümmern von Feldspath, Quarz und Glimmerblätichen zusammengesetzten Grauwacke aulfzufinden, in der die felsenarligen Gneustrümmer eingelagert sind. Ebenso beobachtete ich zahlreiche organische Reste Calamiten und auch Sagenarien in dem ganz isolirten Grauwackenkegel bei Dittersbach, auf welchem die Ruine Neuhauss liegt, dessen Gestein von den Herren Zobel und v. Carnall a. a. 0. 3. Bd. S. 345 für Porphyrbreccie gehalten ward, was es bei solchem Inhalt natürlich nicht sein kann. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 97 Ein anderes Conglomerat herrscht an der Grenze des Ueber- gangsgebirges mit den Urschiefern, jedoch besteht es nicht aus so unge- heuren Blöcken, wie bei Fürstenstein, sondern aus vielen ei- oder kopf- grossen Geschieben von Quarz, Glimmerschiefer, wie zwischen Oppa und Michelsdorf bei Landeshut, Hornblendeschiefer durch ein quarziges oder auch wohl thoniges Bindemittel von grauer Farbe verbunden. Am häufigsten sind abgerundete Stücke von weissem oder grauem Quarz und kleinere von verschieden gefärbtem Thonschiefer. In dem thonigen Bin- demittel, der Hauptniederlage der vegetabilischen Einschlüsse, bemerkt man weissen Glimmer in unzähligen zarten Schuppen. In grösserer Ent- fernung vom Grundgebirge werden die Fragmente immer kleiner, bis das Ganze eine feinkörnige, gelblich-graugefärbte Grauwacke darstellt. zwischen welcher aber immer einzelne gröbere Schichten von Conglome- rat vorkommen, wie bei Tschepsdorf, Ober-Wernersdorf, Schreibendorf, Leppersdorf und in der Umgegend von Landeshut. Hier in der Umge- send von Landeshut bei Reisdorf, westlich von Landeshut, entblösste man vor ungefähr 40 Jahren durch Schurfarbeiten /,-3 Zoll starke Flötze von an Bitumen reicher Schieferkohle, die zum unmittelbaren Hangenden und Liegenden einen mit Stigmaria ficoides erfüllten eisenschüssigen, bräun- lich und schmutziggrau gefärbten, wahrscheinlich veränderten Grauwacken- Schiefer hatte. Auch in den in der östlichen Vorstadt von Landeshut auftretenden, fast senkrecht 0-60 Fuss sich erhebenden Conglomerat- massen kommen 2-3-zöllige Flötze von anthraeitischer Steinkohle vor, die sich mit den sie unmittelbar umgebenden Conglomeratschichten unter 45-50 Grad gegen S. ©. verflachen. Mit Recht erklären v. Carnall und Zobel dies Auftreten von Kohle für sehr interessant, indem sie es als einen Beweis betrachten, dass schon während der Uebergangsperiode Anregungen zu Produktionen von Vegetabilien stattfanden, welche durch die wilden und gewiss sehr schnell hintereinander folgenden Conglome- ratabsätze immer bald wieder zerstört wurden. Einen Beweis für diese Behauptung finden wir auch in der ungeheuren Menge fossiler Pflanzen- Vol. XXUH. Suppl. s) le H. R. Göppert, reste, die, wie nirgends in einem Punkte des Uebergangsgebirges Schle- siens, hier durch die verschiedenen, in der Umgegend von Landeshut eröffneten Steinbrüche zu Tage gekommen sind, und insbesondere durch Volkmann’s Schriften schon seit dem Anfange des vorigen Jahrhunderts das Interesse der Paläontologen auf sich gezogen haben. Hier finden wir ganze Felsblöcke mit Calamites cannaeformis und Cal. transitionis erfüllt, in allen Richtungen liegen Sagenaria Veltheimiana jeden Alters, zu jeder Grösse, von 3-12 Zoll Durchmesser und 10-12 Fuss Länge und darüber, zerstreut umher, und zarte Farrn, wie Cyclopteris und Hyme- nophyllites Gersdorfii. erfüllen die weicheren thonreichen Schichten zwi- schen dem festeren Grauwackengestein. Von Stigmaria ficoides sah ich in dem sogenannten Scholzenbruche bei Leppersdorf unfern Landeshut unter andern zwei parallel nebeneinander liegende 30 Fuss lange Stämme, von welchen aus sich rechtwinklig 3 Fuss lange, in das Conglomerat verlaufende Blätter (oder Wurzelfasern) erstreckten. So häufig aber hier auch Stigmaria vorkommt, glückt es doch niemals, eine Spur von einer Sigiliaria zu entdecken, welche doch nicht fehlen dürfte, wenn die Stigmarien wirklich die Wurzeln der Sigillarien, nach der An- gabe einiger englischer Geologen, sein sollten. Besondere Beachtung verdient der schon am Anfange des vorigen Jahrhunderts durch Volkmann (Siles. subterr. Leipzig 1720. p. 103. tab. 16) und später durch Konrektor Langhanns *) zu Landeshut im Jahre 1736 in einer eigenen Schrift gefeierte sogenannte versteinerte Stamm am Burgberge, hinter dem sogenannten Kretscham zum steinernen Baum vor dem Niederthore von Landeshut. Ich sage, der sogenannte *) Diese seltene, auf der hiesigen städtischen Bibliothek zu St. Bernhardin befindliche Schrift erschien als Einladung zu einer öffentlichen Redeübung. In ihr, wie es auf dem Titel heisst, wird ein sogenannter versteinerter Baum als ein Zeuge der allge- meinen Sündfluth betrachtet, eine Abbildung des gedachten Baumes geliefert, und auf recht naturgemässe Weise der Ausfüllungsprozess fossiler Stämme geschildert. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 39 versteinerte Stamm, weil'wir nicht die durch Steinmasse ausgefüllte Sub- stanz des Baumes vor uns sehen, sondern nur das Bergmiltel, welches den innern Raum des ausgefaullen Stammes ausfüllt und so gleichsam einen Abguss desselben bildete, oder Steinkern, wie dergleichen Bildun- gen die Alten nannten. Der eine dieser Stämme liegt horizontal, kommt nur in der Länge von 8 Fuss zu Tage, ist ganz mit gröblichem Conglo- merat erfüllt und lässt nur sehr undeutlich noch die frühere längsrissige Rinde erkennen. Der zweite steht zur Rechten, unfern davon in einem Winkel von 75-80 Graden, also ziemlich aufrecht, ist 12 Fuss lang und durchschnittlich 10 Z. breit. Leider fehlt aber grösstentheils der Stamm, der zu Volkmann’s und Langhann’s Zeiten, ja selbst bis zu Anfang dieses Jahrhunderts noch vorhanden war, wo ihn angeblich ein Reisender hinweggenommen und nach Amerika gebracht haben soll. Jetzt sieht man nur noch Reste der Rinde von der hinteren Seite und einen seitlichen Ast, von dem es jedoch mehr als zweifelhaft erscheint, ob er zu diesem Stamm gehört. Hie und da noch erhaltene kenntliche Narben lassen eine Lepidodendree nicht verkennen; höchst wahrscheinlich ist es keine andere, als die hier so häufige Sagenaria Veltheimiana Prsl. Uebrigens wird gegen- wärtlig in keinem einzigen Bruche in der Umgegend von Landeshut gear- beitet, so dass es sehr schwer hält, irgend etwas von den sonst hier so häufigen Versteinerungen zu erlangen. Von jenen Stämmen habe ich auf Taf. XVII. unseres Werkes eine skizzirte Abbildung geliefert. Die dritte Gonglomeratbildung findet sich in langgezogenen Streifen bei Reichenau, Adelsbach und Salzbrunn, zusammengesetzt aus Quarz, Gneus und Schiefern in gröberen und kleineren Körnern, meist durch ein eisenschüssiges, rothes Cement verbunden, welches dieser Gebirgsart insbesondere zwischen Adelsbach und Freiburg fast das Ansehn von rothem Sandstein verleiht und auch selbst die Ackerkrume ähnlich ‚roth färbt, wie wir dies in den entschieden der rothen Sandsteinforma- tion angehörenden Gegenden, wie z. B. um Trautenau und dem benach- barten Böhmen wahrnehmen. Jedoch kann über die Grauwackennatur = 60 H. R. Göppert, desselben kein Zweifel entstehen, da, abgesehen von seinen Lagerungs- und Streichungsverhältnissen, welche mit denen der umliegenden Grau- wacken ganz übereinstimmen, auch die in demselben vorkommenden vege- tabilischen Versteinerungen, die oben erwähnten Calamiten, desgleichen auch die HKnorria, die Cyeclopteris Bockschi, nur der Grauwacke angehören. Zu dem nördlichen Uebergangsgebirge glaube ich noch die schon von v. Carnall und Zobel (a. a. ©. 3.Bd. S.56) entdeckte, zwischen hohen Gneusmassen gelagerte Conglomeratbildung bei Ober-Steinkunzen- dorf rechnen zu müssen, die sich dort etwa in der Länge einer halben Meile erstreckt und in der grössten Breite, südwestlich der Kunzendorfer Kirche, ungefähr 400 Lachter breit ist. Das Gestein ist vorherrschend ein fein- und kleinkörniger Sandstein, meist von dunkelgrauer Farbe, hie und da durch Aufnahme von Eisenoxyd blutroth gefärbt. In der südöstli- chen schmalen Zunge, wo ein umfangsreicher Steinbruch eröffnet ist, fin- det man ziemlich feinkörnige, deutlich geschichtete Grauwacke und in der- selben den für die ganze Uebergangs-Gebirgsbildung so charakteristischen Calamites transitionis, wie auch die Knorria imbricata. Von höchster Bedeutung zur Beurtheilung des Alters der ganzen Formation sind die in dem östlichen Theile des in Rede stehenden Distrik- tes von Waldenburg nach Freiburg vorkommenden Kalklager, welche zum Theil mit Versteinerungen ganz angefüllt sind und dadurch eben ein be- stimmteres Urtheil über das Alter des ganzen Schichtensystems gestatten. Es sind deren 4, nämlich die beiden durch Steinbrüche aufgeschlossenen Kalklager von Freiburg und Ober-Kunzendorf, das unbedeu- tendere Kalklager von Nieder-Adelsbach, und endlich der erst in neuerer Zeit (1839) aufgefundene Kalkstein bei Altwasser, alles von einander ganz unabhängige, in keinem Zusammenhange stehende Vorkommnisse. Der Freiburger Kalkbruch, schon seit Jahrhunderten im Betrieb, besteht aus dunkelgrauem, marmorartigen Kalkstein, der hier wohl fossile Flora des Uebergangsgebirges. 61 20-30 Lachter mächtig ist, in welchem man- bis jetzt noch niemals eine Spur von Versteinerungen entdeckte. In geringer Entfernung von dem Freiburger Kalkstein, aber ganz von ihm getrennt, liegt im Hangenden desselben der also etwas jüngere, versteinerungsreiche Kalkstein von Ober-Kunzendorf (Beyrich in Karsten’s und v. Dechen’s Arch. 18. Bd. S. 14), welcher sich auch hinsichtlich der Beschaffenheit des Gesteins verschieden zeigt. Unter den Versteinerungen herrschen Korallen vor (Calamopora) und bilden ganze Bänke, so dass man das Ganze eine Koral- lenbank nennen könnte, in welcher wenige Muschelarten, obschon zum Theil in grosser Menge, vorkommen. Es finden sich hier bekanntlich die weit verbreiteten Calamopora polymorpha und Spongites mit einigen Cya- thophyllen-Arten; neben ihnen den devonischen Uebergangsschichten der Eifel fremde Formen, die eigenthümliche, von Defrance (Dict. des sc. nat. T.45) und Blainville (Manuel d’Actinologie p. 934) als Recepta- ceulites beschriebene Korallenform und dann ein grosser Amplexus, beide Formen häufiger als alle übrigen Korallen. Ausserdem sieht man von Cephalopoden allein nur Orthoceratiten, und auch diese nur sparsam, von Brachiopoden nur häufig die Terebratula prisca, T. Wilsoni, sparsamer Spirifer vesupinatus und Produkte. Von Pflanzen fand ich nur bis jetzt, und zwar im dichten Kalkstein mit Terebratula prisca, einen Lycopodites, den ich schon früher als Lye. acicularis (N. Acta Acad. C. Leop. N. C. Vol. XIX. P. IL. p. 382. tab. 68; Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p-. 683) beschrieben und abgebildet habe. Das Kalklager zu Nieder- Adelsbach, in welchem v. Raumer das Vorkommen von Korallen erwähnt, ist bis jetzt zu wenig entblösst, um seine Stellung näher bestimmen zu können; wichtiger erscheint dagegen das oben erwähnte, bei’m Bauen einer Rösche bei Altwasser entdeckte Kalklager, welches durch ein etwa 4-500 Fuss mächtiges Zwischenlager von Grauwacke von den untersten Schichten der darauf folgenden Stein- kohlenformation geschieden #st, also noch ganz unzweifelhaft dem Schich- tensystem des Uebergangsgebirges angehört. Die hier vorgefundenen 62 H. R. Göppert, Versteinerungen, nämlich mannigfaltige Productus-Arten und ausgezeich- nete Spiriferen-Formen, sprechen für Kohlenkalk, also für eine Abla- gerung. die zwar älter wie das Steinkohlengebirge ist, aber auf welche der Begriff des Uebergangsgebirges in England wenigstens nicht mehr ausgedehnt wird. Die Trennung der ganzen Formation von der Stein- kohlenformation ist jedoch ganz evident und letztere gewiss mit den Lagern der oberen englischen Steinkohlenformation zu identifiziren. Die unteren, keine Kohlenlager mehr enthaltenden Schichten dieser Formation mussten bisher als in Schlesien ganz unentwickelt betrachtet werden, und es steht daher, nach Beyrich, keine Thatsache der Annahme im Wege, dass die Schichtensysteme des nördlichen Vebergangsgebirges ganz oder zum Theil jener unteren Abtheilung der engli- schen Steinkohlenformation gleich zu stellen sind. * Wenn Reichthum an fossilen Pflanzen mit als ein Beweis für Annäherung an das ältere Steinkohlengebirge gelten kann, so möchten die Schichten der Umgegend von Landeshut. wo die grösste Menge fos- siler Pflanzenreste vorkommt, als die jüngste Schicht. wenigstens jünger als die dachschieferarligen Gesteine von Bögendorf, zu betrachten sein. b. Das Hausdorfer Vebergangsgebirge beginnt am südlichen Abhange der Falkenlehne, unweit der schlesisch- glätzischen Grenze, setzt durch das Thal der Eule und geht unterhalb der Schorselhäuser durch. Von hier senkt es sich ziemlich allmälig in das Hausdorfer Thal, bildet jenseits desselben eine sich sanft an den Fuss des Eulengebirges anlehnende Fläche und endigt an der Seite des Leerberges. Die ganze Länge desselben beträgt ', Meilen, die grösste Breite gegen 600 Lachter. Das Ganze ruht auf Gneus und wird im Hangenden von dem Steinkohlengebirge in gleichförmiger L#gerung bedeckt (Zobel und v. Carnall a. a. 0. S. 92). fossile Flora des Uebergangsgebirges. 63 Es besteht an der Grenze des Gneuses häufig aus vielen durch ein ihoniges Bindemittel gehaltenen Conglomeraten von Quarz und Gmneus, geht in feinkörnige Grauwacke von gelblich-grauer Farbe, mit beige- mischten. Körnchen von Feldspath und Glimmerblättchen über, wie auch in grauen ziemlich gleichförmig gemischten Thonschiefer. Sehr ausgezeichnet sieht man unter andern diese Auflagerung auf Gneus in Glätzisch-Falkenberg, hart an dem Bach am Fuss der Berglehne, welche sich oberhalb des Wirthshauses nach der am Ende des Dorfes gelegenen Mühle hinzieht. Oberhalb der Mühle an der Lehne, welche höchst wahrscheinlich wohl dieselbe ist, welche die Herren v. CGarnall und Zobel mit dem Namen Falkenlehne bezeichnen, finden sich unter den Schiefern gewaltige, die Durchmesser der 1-2 Zoll dicken Schieferlager oft um das 20 -fache übertreffende, rundliche oder länglich-runde Knol- len, in welchen ich so glücklich war, die Stigmaria ficoides, das schöne Lepidodendron squamosum mit wohlerhaltener Struktur und die Protopitys Bucheana, die interessanteste fossile Conifere, zu entdecken, welche keine Jahresringe und einen von allen übrigen jeizt- und vorweltlichen Conife- ren abweichenden inneren Bau zeigt. Mitten in jenen Knollen, die mehr Kalk als die Schiefer, etwa 30-40 pCt., übrigens Thon und Kiesel enthalten, kommen Farrnkräuter und zwar nicht bloss so zarte Formen, wie Sphenopteris refracta, sondern auch grössere, wie Cyclopteris frondosa, mit zum Theil durch Kalk ver- steinten, wohl erhaltenen Stielen vor, wodurch diese Lokalität zu einem der wichtigsten Fundorte für fossile Pflanzen überhaupt erhoben wird. Die zugleich hier beobachteten thierischen Petrefakten, Productus-Arten, sind die des Kohlenkalkes, daher die ganze Formation auch mit der zu Altwasser als identisch zu betrachten ist. Jedoch darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch in diesen Schichten der für die Landpflanzen führenden Lagerungen des Uebergangsgebirges so charakteristische Calamites tran- sitionis angetroffen wird. 64 H. R. Göppert, An der Falkenlehne sind jene Knollen offenbar in Folge von Aus- waschung oder Verwitterung des Schiefers zum Vorschein gekommen; gegenüber, jedoch ebenfalls noch im Thal, links vom Bach, nicht weit von dem Gneus, der sich von da zur anderen Wand des Thales erhebt, sieht man sie in einem in diesem Jahre eröffneten Steinbruche in regelmässige Lagen vertheilt und ordentlich reihenweise genau der Schichtungsfläche folgen. Kleinere, hie und da Farrn, wie Cyelopteris Bockschü, enthaltende Knol- len sieht man auch zwischen Grauwackenschiefer-Schichten in einem Hohlwege vor Hausdorf. ec. Das südliche oder Glätzer Uebergangsgebirge legt sich bei der Kolonie Volpersdorf, unfern Silberberg, auf das dortige Urgebirge an, erstreckt sich von da nach Wartha und folgt bogenförmig der Grenze des Syenits bis in die Gegend von Glatz und Mittel- Steine. Seine innere, meist von rothem Sandstein bedeckte Grenze bildet mehrere Busen und schliesst sich, bei Eckersdorf das Steinkohlengebirge und den Gabbro dasiger Gegend berührend, wieder bei Kolonie Volpersdorf an. Die Grauwacke geht öfter in Grauwacken- und Thonschiefer über, ob auch in Hornblende und Glimmerschiefer oder in krystallinische Bildungen von Grünstein und Grünsteinschiefer, wie man wohl behauptet hat. .möchte ich bezweifeln. Meine in der Umgegend von Landeshut gemachten, oben angeführten, Beobachtungen schienen nicht dafür zu sprechen. An der Grenze des Gneuses finden sich auch Conglomerate, ganz besonders aber Versteinerungen führende Kalklager, welche in der neue- sten Zeit für die ganze Bestimmung der Formation um so wichtiger geworden sind, als man in diesem ganzen Gebiete, ausser in einem schwärzlichen Thonschiefer bei Hollenau, wo dergleichen vorkommen sollen, Pflanzenversteinerungen noch nicht beobachtet hat. Das eine dieser Kalklager zieht sich von Kolonie Volpersdorf über Neudorf nach fossile Flora des Uebergangsgebirges. 65 Silberberg und lässt sich in einer mehr als stundenlangen Erstreckung im Zusammenhange erkennen, das andere liegt bei Ebersdorf. Die südliche- ren, den begrenzenden Syenitmassen näher liegenden Kalklager sind durchgängig krystallinisch- körnig und daher versteinerungsleer. Die in den ersteren Kalklagern vorkommenden Produkten und Spiriferen zei- gen die Identität derselben mit denen von Altwasser, Hausdorf und Fal- kenberg; die in dem bei Ebersdorf entdeckten Clymenien und Goniatiten sind die des Clymenienkalkes, welcher bekanntlich zuerst aus dem Fichtelgebirge bekannt geworden ist *) und zum devonischen System gehört, also unstreitig als die älteste versteinerungsführende Formation des schlesischen Gebirges zu betrachten ist. Beyrich (über das soge- nannte südliche oder Glätzer Uebergangsgebirge. Zeitschr. d. deutschen geologischen Gesellschaft. 1. Bd. 1. Heft. 1849. S. 66) scheidet nun jene oben genannten, aus krystallinischen schiefrigen Bildungen, wie Horn- blendeschiefer, Thonschiefer und diesem untergeordneten fasrigen Gneus und Glimmerschiefer, sowie körnigen Kalksteinen zusammengesetzten Schichten aus, nennt sie Glätzer Urschiefer und begreift die verstei- *) Herr Beyrich fand zu Ebersdorf (Karsten’s und v. Dechen’s Archiv. 18. Bd. S. 27): 1. Ammonites sulcatus Münst. (über Planuliten u. Gonialiten, p. 23. Taf. II. Fig. 7). Mit dieser Art ist nach ihm, nur durch ungenügende Charaktere unterschieden, also zu ver- einigen A. subsulcatus Münst. 1. c. Taf. V. Fig.2; A. guadripartitus Münst., Beiträge Hft.1. p. 19. und A. Unger‘ Münst., Beitr. Hft. 3. p. 107. Taf. XVI. Fig. 18. 2. Ammonites globosus Münst. (über Planuliten u. Goniatiten, p. 21. Taf. IV. Fig. 4). Da- von ist nicht zu trennen: A. sublaevis Münst. l.c. Taf. IV. Fig. 2. und A. subglobosus Münst., Beitr. Hft. 1. p. 19. 3. Ammonites subarmatus Münst. (über Planuliten u. Goniatiten, p. 28. Taf. VI. Fig. 2). Damit zu vereinigen: A. spurius Münst. l.c. p. 30. und A. angustus Münst., Beitr. Hft. 1. p. 28. Mit dem von L. v. Buch beschriebenen Ammonites impressus sind identisch: 4A. Preslii Münst., Beitr. Hft. 1. p. 24. Taf. XVI. Fig. 3; A. Cottai Münst., Beitr. Hft.1. p. 25 und 4. insignis Philipps, Palaeoz. fossil. p. 119. Taf. 49. Fig. 218. Von Clymenien kommen zu Ebersdorf drei Arten vor: !. undulata, Cl. striata, und eine der (7. inflata Münst. ähnliche Art. Vol. XXI. Supp!. 9 66 H.R. Göppert, nerungenführenden, die genannten Kalklager einschliessenden Schichten unter dem Namen des Warthaer Grauwackengebirges. Dem Bezirke der. Glätzer Urschiefer gehört also der kleinere westliche, Theil des alten südlichen Uebergangsgebirges an. Sie sind als ein Theil der alten Ablagerungsbasis oder des Grundgebirges für das Warthaer Grau- wackengebirge zu betrachten, und stehen in der nächsten und unmittel- baren Verbindung mit dem grossen Gneus- und Glimmerschieferbezirke, welchen Herr v. Raumer „‚südliches Urgebirge‘“ nannte. Was nun das Warthaer Grauwackengebirge selbst betrifft, so erklärt Beyrich (a. a. 0. S. 79), dass die grosse Hauptmasse desselben ein, den oben erwähnten Kohlenkalk bedeckendes Schichtensystem sei, welches dem westphälischen flötzleeren Sandstein gleichstehe; der flötzleere Sandstein bilde hier eine Mulde, an deren Rändern nur die den Kohlenkalk einschliessende Unter- lage desselben zu Tage komme. Das Hervortreten des Clyme- nienkalkes im Liegenden des Kohlenkalkes bei Ebersdorf allein zeige an, dass auch noch ältere, dem devonischen Uebergangsgebirge zuzurechnende Schichten im Grunde der Mulde bedeckt lägen. Jene Ansicht wird auch noch durch die vegetabilischen Einschlüsse bestätigt, welche ich, obschon selten, in den glimmerreichen, die Clyme- nienschichten bei Ebersdorf hbedeckenden Grauwackenschiefern und in den eisensteinreichen Thonschiefern, rechts und links von der Chaussee von Ebersdorf nach Neudorf, fand, die auch die Höhen zwischen Wiltsch, Her- zogswalde und Neudorf bilden. Unzweifelhaft erkannte ich in ihnen den Calamites transitionis, die Hauptleitpflanze der Uebergangsschichten. d. Die Urschiefer des Riesengebirges. Der ganze Centralgranit, von Kratzau in Böhmen an, sowie der süd- liche Gneusgranit bis nach Kupferberg, wird von Urschiefern begrenzt, welche von da längs des Gneusgranites in die (Gegend von Hirschberg fossile Flora des Uebergangsgebirges. 67 sich ziehen und weiterhin den nördlichen Gneusgranit bei Mauen, Lauban, Görlitz begrenzen. Noch weiter östlich dehnen sich diese Urschiefer aus; sie ziehen sich von Kupferberg bis in die Gegend von Freiburg, von da nach Hohenfriedeberg bis in die Gegend von Goldberg. Bei Nikolstadt, Domanze und Laasan auf dem Pitschenberge treten sie wieder auf, wo sie sich bald unter Diluvialbildungen verlieren; zuletzt zeigen sie sich noch bei Rosenau und Stein, unfern Zobten. Am nördlichsten treten noch mehrere Urschieferpartien zwischen Goldberg und Bunzlau auf. Die innere Grenze dieses sehr ausgebreiteten Urschiefers wird südlich in Böhmen bis gegen Schatzlar von rothem Sandstein gebildet, wo sich das Uebergangsgebirge anlehnt und die Schiefer von da bis nach Rudelstadt und von da bis nach Freiburg begrenzt. Die sehr komplizirte nördliche Grenze der Schiefer wird von Görisseifen nach Grunau, Lähn, Schönau, Bolkenhain, bis in die Gegend von Goldberg, durch rothen Sandstein, Quadersandstein, Porphyr und Mandelstein verschiedentlich gebildet. Die grosse Masse der Urschiefer ist sehr verschieden zusammengesetzt; sie bestehen aus Glimmerschiefer, welche in Talk und Hornblendeschiefer sich verlaufen, auch in die grünen Schiefer, in Thonschiefer und Alaun- schiefer. übergehen. Hornblende, Grünstein und Grünsteinschiefer finden sich auch in dem Bereiche dieser ausgedehnten Bildung. Thonschiefer, die uns besonders interessiren, herrschen von Görlitz bis Grunau, dann im ganzen östlichen Bezirk, der Urschiefer zwischen Lähn, Kupferberg, Goldberg, Bolkenhain und Freiburg, hier wechsellagernd mit grünen Schiefern, vor. Wenn man diese mehr oder gleichmässig grünlichen oder weisslich- grauen glimmerreichen Schiefer betrachtet, die ich an sehr vielen Punkten um Goldberg, zwischen Goldberg und Schönau, zwischen Schönau und Bolkenhain. und Schönau und Berbisdorf, hier unter andern auf der 3400 Fuss hohen Kolige, nächst dem Berbisdorfer Kapellenberge, der höchste Ort des Vorkommens dieses Gesteins, dann zwischen Bolkenhain, Kupferberg und Rudelstadt, hier überall an der Grenze der eigentlichen Se 68 H. R. Göppert, Grauwacke, sowie auch auf ihrem westlichsten isolirten Vorkommen auf dem Pitschenberge bei Laasan, untersucht, erwartet man wohl kaum, in denselben vegetabilische Ueberreste aufzufinden. Wahrscheinlicher wird dies an den Punkten, wo sie durch Ausscheidung von Kohlenstoff eine graue, oder wohl gar schwärzliche Farbe annehmen. Dies ist zwar an mehreren Punkten der Fall, wie z. B. an der südlichen und westlichen Seite des Willenberges bei Schönau, wo sich eine grosse Quantität solcher grauer Schiefer, die man bei Anlegung eines Kellers bei der Mühle in Wil- lenberg ausgeschachtet hatte, vorfindet, ferner bei und in Goldberg selbst, an der nach Schönau führenden Strasse, worin ich jedoch ebenso wenig Spuren von Pflanzenresten zu entdecken vermochte, als in den, graphili- sche Ausscheidungen zeigenden Schiefern der Umgegend von Röhrsdorf und von Lähn. Hier in Lähn kommen die horizontal gelagerten Schiefer hart am rechten Boberufer, gegenüber der Wassermühle, in 50 F. Länge und 30-40 F. Höhe zu Tage. Graue Schiefer wechseln mit schwär- zern, mit graphitischem Anfluge versehenen ab, die wegen vorwaltendem Thon sich in wenig festem Zustande befinden. Die graue Farbe behalten die Schiefer auf dieser Seite des Bobers an einzelnen Stellen noch bis Märzdorf und Lerchenberg bei. Etwa 10 Minuten oberhalb Lähn, auf dem linken Ufer des Bobers, in einer Thalschlucht, die man von jeher den schwarzen Graben nannte, unternahm vor einigen Jahren die Kommune von Lähn Schurfversuche auf Kohlen und begann Schachte abteufen zu lassen. Drei, 1 Fuss von einander entfernte, etwa 1 Zoll breite, zwi- schen den grauen senkrecht stehenden Schiefern verlaufende Graphitadern betrachtete man als Zeichen eines in der Tiefe vorhandenen Kohlenlagers. Der Versuch war, wie alle ähnlichen in Schichten dieses Alters, nachdem man eine für die sehr arme Kommune Lähn nicht unbedeutende Summe darauf verwendet hatte — erfolglos. Auch in Röhrsdorf, wo ähnliche gra- phitische Ausscheidungen vorkommen, erhielt man kein anderes Resultat. Unter diesen Umständen, da ich auch bei der grössten Aufmerksam- keit nicht im Stande gewesen bin, eine Spur von organischen Resten zu fossile Flora des Uebergangsgebirges. 69 entdecken, so dürften wohl diese negativen Beobachtungen nur dazu bei- tragen, wenn nicht auch schon die Lagerungsverhältnisse jeden ander- weitigen Beweis überflüssig machten, die schon von Raumer aufgestellte Ansicht zu rechtfertigen, dass diese Schichten mit zu den Urschieferfor- mationen gehörten, und somit die darin vorkommenden Graphite und gra- phitartigen Anflüge als Ausscheidung des Kohlenstoffes zu betrachten wären, der hier vielleicht für primitiv zu halten und nicht aus organischen Körpern entstanden sei. Für diese Meinung spricht wohl der Umstand, dass doch jedenfalls einst der Kohlenstoff, ebenso wie alle andern Ele- mente, vor der Existenz der Pflanzenwelt vorhanden gewesen sein müsse, und er in diesen ältesten Formationen, zu denen man jetzt jene Urschiefer rechnet, in Form von Graphit sich ausgeschieden habe. Wenn man, nach Elie de Beaumont’s Vorschlag, die geschich- telen versteinerungsleeren Formationen als Cambrische anzusehen hätte, so würde man in Schlesien diese Bildungen mit diesem Namen bezeichnen können, den bekanntlich Sedgwick zuerst in die Wissen- schaft einführte. Vor jedem neuen Versuch in dieser Forma- tion Kohlen zu suchen, wäre aber dringend abzurathen. 2. Üebergangsgebirge Oberschlesiens. Es besteht vorzugsweise aus Grauwacke und Thonschiefer, durch steile Wechsellagerung innig mit einander verbunden. Sein Auftreten in Preussisch-Schlesien ist als kein selbstständiges zu betrachten, indem es nur als Ausläufer der grossen Masse der Formation in den benachbarten Fürstenthümern Jägerndorf und Troppau angesehen werden kann. Dort schliesst es sich durch versteinerungslosen Dachschiefer an Grün- oder Hornblendeschiefer an. In Preussisch-Schlesien tritt es also zuerst in dem ganzen Leobschützer Kreise auf, wiewohl hier insbesondere in den Thälern, oft mit mächtigen Massen aufgeschwemmten Landes verhüllt, so 70 H. R. Göppert, dass es nur an den steilen Abhängen einzelner Hügel, sowie in den Flussbetten tiefer Bäche, oder durch Steinbrüche aufgeschlossen zum Vorschein kommt, wie schon L. v. Buch (dessen geogn. Beobacht. auf Reisen durch Deutschland u. Italien. 1.Bd. S. 80-81) erwähnt. (Vergl. ferner v. Oeynhausen, Versuch einer geogn. Beschreib. v. Oberschlesien. Essen 1822. S.64 u.s. w.; v. Capnall, im bergmännischen Taschenb. l. Jahrg. 1844. S. 130 u. s. w.; desselben geogn. Vergl. zwischen d. ober- u. niederschl. Gebirgsformation u. Ansichten über deren Bildung in Karst. Arch. 4. Bd. 2. Heft. S. 305. 1832.) | Als einzelne freie Abtheilungen des Uebergangsgebirges sind zu betrachten: 1) die Partieen bei Hultschin auf dem linken Ufer der Oder; 2) diejenigen bei Zyrowa, wo die Masse vielleicht durch den Basalt des Annaberges aus der Tiefe emporgehoben wurde, und 3) die bei Tost, welche sich östlich bis nach Schierott hin verfol- gen lässt. Die Zusammensetzung ist im Ganzen ziemlich einförmig, Grauwacke von aschgrauer, gelblich- oder bräunlich- grauer, ausnahmsweise sogar rother Farbe, bestehend aus einer innigen Verbindung feiner Sandkörner durch graue Thonmasse, welche letztere auch gern in einzelnen Knollen oder Gallen hervortritt. Selten wird man Stücke sehen, in denen nicht feine Glimmerblätichen eingesprengt sich vorfänden. Bildet Quarz die Hauptmasse, wie z. B. in dem prächtigen Steinbruch an der Mohra bei Troppau, der das Material zu den Neubauten dieser Stadt liefert, oder auf dem Burgberge bei Jägerndorf, so ist das Gestein ausgezeichnet hart, und nicht selten erscheinen schwer sprengbare Trümmer von Quarz oder von grauem Hornstein in Form von Knollen beigemischt, die wohl oft zur Sage von der Anwesenheit von Früchten Veranlassung gegeben haben mögen. Manchmal sind diese Knollenbildungen durch beigemischten Kohlenstoff schwärzlich, auch wohl konzentrisch schaalig und von grossem Umfange, wie ich an dem ersteren Ort eine von 2 Fuss Durchmesser fossile Flora des Uebergangsgebirges. 71 beobachtete. Die Farbe dieser Wacke ist in der Regel aschgrau, manch- mal in’s Bläuliche spielend oder auch bräunlich- grau, ausnahmsweise durch beigemischtes Eisenoxyd roth, insbesondere auf den Klüften, wie z. B. in dem Steinbruch bei Sabschütz, nördlich von Leobschütz, wo das rothe Eisenoxyd oft rein ausgeschieden als Ausfüllungsmittel von Calami- ten dient. Fast immer ist die Grauwacke geschichtet, in Bänken von 6-15 Zoll, selten bis 10 Fuss, wie in dem oben erwähnten Steinbruch bei Troppau. Bei Ueberwiegen von Thon nimmt die Festigkeit ab und die Masse geht unter Annahme von blättriger Textur in die Form des Grauwackenschiefers von schwärzlicher Farbe, in bräunlich- oder licht- ascherauen Thonschiefer oder auch in Dachschiefer über, der jedoch in Preussisch-Schlesien nicht in der Ausbildung vorkommt, wie in Oesterr.- Schlesien, wo ich in einem /, Stunde hinter Gratz, bei Troppau, fast schon im Gebiete des Urthonschiefers gelegenem Dachschieferbruche noch Cala- miten beobachtete. Hie und da sieht man in den schwarzgefärbten Schie- fern Ablagerungen von Anthracit, wie in dem Steinbruche der Spital- mühle zu Berndau bei Leobschütz, durch welche man sich hier, wie fast überall in ausgedehnten Regionen des Uebergangsgebirges, veranlasst sah, die Anwesenheit von Steinkohlen zu vermuthen, und so unter anderen bei Tost und an: vier verschiedenen Stellen bei Unter-Paulsdorf in Oesterr.- Schlesien, hart an der Grenze von Preussisch-Schlesien, im Kreise Leob- schütz, kostspielige, aber wie zu erwarten, vergebliche Baue unternahm. In grösserer Tiefe wurden die Schichten sehr kalkhaltig, zahlreiche Cala- miten mit anthracitischem Anfluge und auch Ammoniten gefunden. Den von mir hier gefundenen Ammonit sandte ich unter Nr. 93. der Sammlung der Königl. Oberberghauptmannschaft ein. Er schien mir zu Olymenia undulata Münst. zu gehören und würde somit am besten geeignet sein, Aufschluss über das Alter dieser Formation zu liefern. Leider ist dieser Fundort nicht mehr zugänglich, da man nach vielen vergeblichen Versu- chen nach Kohlen zu bauen aufgehört und auch die Halden zerstört hat. Bestätigte aber eine genauere Untersuchung’ die oben gegebene Bestim- 12 H. R. Göppert. mung, so hätte man hier ein neues Vorkommen von Clymenien -Kalk, woran jetzt übrigens nicht mehr zu zweifeln ist, da noch an einem andern Orte dieser Gegend, nämlich bei Troppau,. % Stunden von Schön- stein, auch Goniatiten nebst -Pflanzenresten der Steinkohlenformation gefunden worden sind (Hörnes und v. Hauer, in den Sitzungsberichten d. Wiener-Akad. Jahrg. 1850. 1. Abth. S. 171). Es würden also auch hier, wie in Niederschlesien, devonische Schichten, zu denen der Clyme- nien-Kalk gehört, nicht fehlen, während die übrige Grauwacke dieses ganzen Bereiches, soweit man aus ihrem Gehalt an Pflanzen zu schliessen berechtigt ist, sich ganz der niederschlesischen nähert, also auch nur, wie diese, der untersten Abtheilung der englischen Kohlenformation gleich zu setzen ist. Lager von Alaunschiefer kommen bei Tropplowitz ohnweit Jägern- dorf, sowie bei Gross- Pohlomb, an der Strasse von Ostrau nach Troppau vor. die aber, da man nicht mehr fördert, von mir auch nicht näher unter- sucht werden konnten. Das Streichen der Schichten unterliegt einem häufigen Wechsel, am häufigster findet man es noch ziemlich aus Süden nach Norden; die Lage der Bänke nähert sich fast immer dem seigeren Stande. wo aber eine Neigung bemerkbar wird, pflegt diese häufig nach Osten gerichtet zu sein. In den vereinzelten Partieen der Formation bei Jeschora und bei Tost ist die Schichtenstellung noch näher zu ermitteln. Bemerkenswerth erscheint es. dass, nach v. Carnall, bei Bobrownik und Petzkowitz. unfern Hult- schin, ein inniger Anschluss der Grauwacken- an die Steinkohlenformation stattfindet, der sich besonders dadurch ausspricht, dass der dortige Sand- stein und Schieferthon der Grauwacke und dem Thonschiefer nahe kom- men, und dass erstere Felsarten auch noch an der Schichtenstellung der letztern Antheil nehmen. Nur das erste Auftreten von wahren Steinkoh- lenflötzen bestimmt hier die Grenze (v. Carnall. in Karst. Arch. a. a. ©. S.312. 13). — Ueber das Vorkommen von Pflanzenresten, die im Ganzen in der oberschlesischen Grauwacke selten sind und nur zu Leisnitz bei fossile Flora des Uebergangsgebirges. 13 Leobschütz, wo der dasige Pfarrer, Herr Rücker, eifrig und erfolgreich nach ihnen forscht, etwas häufiger angetroffen werden, habe ich ausführ- licher in der schon oft genannten Abhandlung in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. S. 679 u. s. w. gesprochen. Am Schlusse dieses Abschnittes ist noch einer grossarligen Geschiebe- bildung silurischen Kalkes zu erwähnen, welcher in Schlesien zu Sadewitz und Neu-Schmollen bei Oels in solcher Ausdehnung vorkommt, dass man schon seit Jahrhunderten ihn technisch benutzt. Herr Apothe- ker Oswald in Oels hat das Verdienst. ihn näher untersucht, die zahlrei- chen darin vorkommenden thierischen Petrefakten gesammelt und bestimmt zu haben. Das Zusammenvorkommen der vorzüglichsten Korallen der Wenlock- und Dudleyformation mit mehreren Petrefakten der unteren Silurformation, wie Sphaenonites Diadema, Ilaenus crassicauda, verbun- den mit der eigenthümlichen Art des Vorkommens dieses Kalkes in gross- artigen nicht anstehenden Massen oder Knollen, lassen über den Geschiebe- charakter dieses Lagers keinen Zweifel, und dem Gedanken nicht Raum, hier eine kleine Insel silurischer Felsen vor sich zu sehen (vgl. Oswald, über die Petrefakten von Sadewitz, in Verhandl. d. schles. Gesellsch. für vaterl. Kultur, v. J. 1846. S. 56). Vol. XXI. Supp!. i 10 74 H. R. Göppert, IV. Systematische Beschreibung der bis jetzt im Uebergangs- sebirge entdeckten Pflanzen. Vebersicht. Classe I. Plantae_ cellulares. Familie 1. Algae. " Oonferveideae. . Confervites acicularis Göpp. = Phyceae. . Chondrites antiquus Sternb. circinnatus Sternb. Nessigü Göpp. tenellus Göpp. . Buthotrephis antiquata Hall. gracilis Hall. — succulenta Hall. subnodosa Hall. ? flexuosa Hall. . Sphenothallus angustifolius Hall. latifolius Hall. . Haliserites Dechenianus Göpp. . Sphaerococeites dentatus Sternb. 15. Sphaerococcites Serra Sternb. lichenoides Göpp. . Drepanophycus spinaeformis Göpp. . Delesserites antiquus Göpp. . Palaeophycus tubularis Hall. irregularis Hall. rugosus Hall. simplex Hall. virgatus Hall. . Phytopsis tubulosa Hall. cellulosa Hall. . Harlania Halli Göpp. . Scolecolithus linearis Hall. *) Die mit einem Sternchen bezeichneten Arten stammen aus der Steinkohlenformation, die mit zwei Sternchen aus dem rothen Sandstein, alle übrigen aus den verschiedenen Schichten der Uebergangsformation. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 75 Classe II. Plantae vasculares. 1. Acotyledones. Familie 2. Equisetaceae. 28. Equisetites radiatus Sternb. 36.* Calamites Germarianus Göpp. 29. Calamites transitionis Göpp. 37. — variolatus Göpp. 30. — _cannaeformis Schloth. 38. Anarthrocanna deliquescens Göpp. 3l. — Römeri Göpp. 39. — tuberculosa Göpp. 32. — dilatatus Göpp. . 40. — approximata Göpp. 33. — tenuissimus Göpp. 41. — stigmarioides Göpp. 34. — obliguus Göpp. 42. Bornia scrobiculata Sternb. 35. — Voltzü Brongn. 43.* — Jordaniana Göpp. Familie 3. Asterophyllitae. 44. Asterophyllites elegans Göpp. 46. Asterophyllites Römeri Göpp. 45. — pygmaeus Brongn. 47. — Hausmannianus Göpp. Familie 4 Filices. * Petioli vel rhachides filiicum (Hhachiopterides Corda). 48. Zygopteris Tubicaulis Göpp. 49. Gyropteris sinuosa Göpp. * Frondes Filicum. 7 Sphenopterides Göpp. 50. Sphenopteris refracta Göpp. 56. Sphenopteris anthriscifolia Göpp. 5l. — petiolata Göpp. 97. — imbricata Göpp. 52. — pachyrrhachis Göpp. 58. Hymenophyllites Gersdorfii Göpp. 59. — obtusiloba Göpp. 99. — dissectus Göpp. 54. — Halliana Göpp. 60. Trichomanites grypophyllus Göpp. 59. — Beyrichiana Göpp. tr Neuropterides Göpp. 61. Neuropteris Loshii Brongn. 65. Cyclopteris tenmfolia Göpp. 62.** Odontopteris Stiehleriana Göpp. 66. — Bockschii Göpp. 63. — imbricata Göpp. 67. — flabellata Göpp. 64. Cyelopteris dissecta Göpp. 68. -- frondosa Göpp. 76 H. R. Göppert, rrr Pecopterides Göpp. 69. Cyatheites asper Göpp. 70. Pecopteris stricta Göpp. 71. Dactylopteris Stiehleriana Göpp. Familie 5. Pycopodiaceae. 72. Lycopodites acicularis Göpp. 73.r* 74. Lepidodendron hexagonum Göpp. 79. Stiehlerianus Göpp. squamosum Göpp. 76. Sagenaria aculeata Presl. 77. — depressa Göpp. 78. — Veltheimiana Presl. 79. — Roemeriana Göpp. S0. — acuminata Göpp. SI. — geniculata F. A. Römer. 82. — crassifolia Göpp. S3. — remota Göpp. S4. — concatenata Göpp. 85. — _chemungensis Göpp. 86. Megaphytum Kuhianum Göpp. 87. — Hollebeni Ung. 88. — dubium Göpp. SI. — remolissimum Göpp. 90. Halonia tetrasticha Göpp. 91.* — tuberculata Brongn. 92.* Halonia Muensteriana Göpp. 93.* — Beinertiana Göpp. 94. Knorria imbricala Sternb. 95.* — princeps Göpp. 96. — longifolia Göpp. 97.* — Sellonü Sternb. 95. — acicularis Göpp. 99. — Schrammiana Göpp. 100. — polyphylla F. A. Römer. 101. — dugleri F. A. Römer. 102. — Goepperti F. A. Römer. - 103. — megastigma F. A. Römer. 104. Didymophyllum Schottini Göpp. 105. Ancistrophyllum stigmariaeforme Göpp. ß minu- tum Göpp. 106. Dechenia euphorbioides Göpp. 107. Cardiocarpon punctulatum d Göpp. et Berg. 2. Momocotyledones. Familie 6. Noeggerathieae. 108.* Noeggerathia palmaeformis Göpp. 114. Noeggerathia distans Göpp. 109* — Puschiana Göpp. 110. — obligua Göpp. 11ll. — absecissa Göpp. 112. — ovata Göpp. 113. — aequalis Göpp. 115. — dichotoma Göpp. 116. — tenuistriata Göpp. 117. —- Rueckeriana Göpp. 118.* — crassa Göpp. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 77 3. Dicotyledones. Familie 7. Stigmarieae. 119.* Stigmaria ficoides Brongn. Stigmaria ficoides 5 inaequalis Fr — — B undulata Göpp. Göpp. *o— — rreticulata Göpp. = — n minuta Göpp. N — 6 stellata Göpp. — — » elliptica Göpp. %* oo — — 8 sigillarioides _ — ı laevis Göpp. Göpp- _ — x Anabathra Gpp. ” Familie 8. Sigillarieae. 120. Sigillaria minutissima Göpp. 123. Sigillaria undulata Göpp. 121.- — Voltzii Brongn. 124. — Vanuxemi Göpp. 122. — densifolia Brongn. Familie 9. Cycadeae. 125. Trigonocarpum ellipsoideum Göpp. 126. Rhabdocarpus conchaeformis Göpp. Familie 10. Coniferae. 127. Protopitys Bucheana Göpp. 129. Araucarites Tehicatcheffianus 128. Araucarites Beinertianus Göpp. Göpp. 78 H. R. Göppert, Classe L Plantae cellulares. Familie 1. Algae. Die in der fossilen Flora fast in allen Formationen verbreitete Familie der Algen gewinnt noch dadurch ein besonderes Interesse, dass sie in den ältesten Schichten angetroffen wird, in welchen man bis jetzt wenigstens noch keine andere Pflanze nachzuweisen vermochte; woraus wohl hervor- geht, dass, als das vegetabilische Leben zuerst sich zu regen anfing, die unendliche Reihe der Pflanzenschöpfung mjt der der Algen begann. Noch ehe man das älteste versteinerungsführende Gebirge, das Ueber- gangsgebirge, näher abgrenzte, waren es zwei Fucoiden aus dem Ueber- gangsgebirge Norwegens und zwei aus dem von Canada, auf welche man diese Ansicht gründete. Eine neue Art aus den Schichten mittleren Alters dieser Formation tritt hinzu, und durch Hall in dem Uebergangs- gebirge des Staates New-York (Palaeontol. of New-York by James Hall. Albany 1847. I.; Ferd. Römer in Bronn und v. Leonh. N. J. 1848. S. 168-181) lernen wir eine ganze Reihe von Pflanzen dieser Familie kennen, welche zum Theil den untersten silurischen Schichten angehören, wie von unten nach oben in dem Potsdam-Sandstein, als der ersten bekannten silurischen Schicht, Scolecolithus linearis, in dem darauf fol- genden kalkhaltigen Sandstein Palaeophycus tubularis und P. irregularis, Buthotrephis antiquata, nach dem pflanzenleeren Chazysandstein, der Birdseykalkstein (Vogelaugenkalk) mit Phytopsis tubulosa und P. cellu- losa, hierauf der Blackriver Kalkstein *), der Trenton -Kalkstein mit Palaeophycus rugosus und P. simplex, Buthotrephis gracilis und B. suc- culenta, die Utica- Schiefer mit Sphenothallus angustifolius, endlich die *) Eaton glaubte auch hier eine Fucoide zu finden, Fucoides dimissus, den man aber später für eine Korall ® erkannte (Hall. Geol. of New-York, p. 28). fossile Flora des Uebergangsgebirges. 79 Hudsonflussgruppe mit Palaeophycus virgatus, Buthotrephis subnodosa und B. flexuosa, Sphenothallus latifolius. In dem Medinasandstein, einer mehrere hundert Fuss mächtigen rothen Sandsteinbildung, welche die Grenze des obern und untern silurischen Systems bildet und von Verneuil schon zu dem oberen gerechnet wird, führt Hall (Survey of the fourth geological distriet. p. 475 in Natural-history of New-York, Albany 1843) noch drei Fucoiden auf, den Fucoides Harlani und F. auriformis, F. hete- rophyllus. Den ersteren habe ich zu einer eigenen Gattung „„‚Harlania“ erhoben. Fucoides heterophyllus dagegen scheint nach der Abbildung Taf. I. Fig. 3. des genannten Werkes, so wie nach einem mir von Herrn Sämann gütigst mitgetheilten Exemplare wirklich nur eine zufäl- lige Bildung, F. auriformis ebendaselbst Taf. I. Fig. 2. dagegen etwas Eigenthümliches zu sein, worüber ich mir jedoch ohne Einsicht der Origi- nal-Exemplare kein Urtheil erlaube. Zweifelhaft erscheint mir auch die unter dem Namen Gordia marina abgebildete, wie kreisförmige Maschen erscheinende Form (Hall, Palaeont. p.265. Taf.71. Fig.1.2.), die in der Utika- und Hudsonsflussgruppe mit Buthotrephis fleeuosa gefunden wird. Fucoides graeilis Hall. 1. c. p.39. Nr. 4. in der Clinton-Group kommt mit Buthotrephis gracilis Hall aus dem viel ältern Trentonkalkstein oder, wie auch Hall selbst sagt, mit dem Chondrites antiguus unserer europäischen Grauwackenschichten so sehr überein, dass sie wenigstens nach den vom Verfasser gelieferten Daten und Abbildungen weder näher charakterisirt noch unterschieden werden kann. Fucoides graphica p. 241. n. 204. und p. 480 (auch abgebildet im 3. Th. der Geol. of New-York von Va- nuxem, p. 172. Fig. 43) und F. verticalis Hall p. 242. n. 105. aus der viel jüngeren Portage-Gruppe, die schon zu den oberen devonischen Schichten gehören, lassen sich auch nicht genau bestimmen. Erstere erinnern an irgend eine Palaeophycus-Art von Hall, etwa P. virgatus, oder mehr noch an die unbestimmte letzte Art dieser Gattung aus dem Trentonkalkstein, die andern an eine Phytopsis aus dem noch viel ältern Vogelaugenkalkstein. Fucoides velum (Curtain Fucoid. Vanuxem |. c. s0 H. R. Göppert, p. 177. Fig. 47) aus der Ithaka-Gruppe, die zwischen der Portage- und Chemunggruppe liegt, erscheint mir ebenso zweifelhaft, und noch viel weniger halte ich die mit dem Namen Dietyolites Becki (Hall, a. a. O. p- 49. Pl. I. Fig. 1) bezeichnete aus einem meistens rechtwinkligen Netzwerk bestehende Bildung für organisch. Sie verdankt offenbar nur Sprüngen ihren Ursprung. Chondrites antiquus in ihrem rheinischen Vorkommen und Haliserites Dechenianus aus derselben Formation werden von Herrn v. Dechen nur für devonisch gehalten, so dass also die oben erwähnten Fucoiden die einzigen Pflanzen sind, welche man, bis jetzt wenigstens, in der siluri- schen Formation aufgefunden hat. Die von dem Herrn Sandberger im Nassauischen im Cypridinen- schiefer entdeckte Sphaerococeites lichenoides und Confervites acicularis schliessen sich in der Altersfolge des Gesteins ebenfalls wohl an die Schichten des devonischen Gesteins an. Sphaerococcites antiguus Römer (Palaeontographic. etc. von W.Dun- ker und H. v. Meyer, 3. Bd. 1. Hft. Tab. VI. Fig. 1.),. im feinkörnigen Sandsteine der jüngeren Grauwacke bei Goslar im untern Gosethal, kann, wenn es überhaupt eine Fucoide ist, nicht zu dieser Gattung, sondern nur zu Delesserites gebracht werden, wie wir vorläufig annehmen werden. * Confervoideae. Confervites Brongn. Frons filiformis, fila libera simplieia vel ramosa artieulata s. continua entosperma. Brongn. Prodr. p.13. Sternb. Vers. U. p.19. Ung. gen. et spec. pl. foss. p.1. Confervites acicularis Göpp. Taf. XLI. Fig. 3. C. filis simplieibus acicularibus acutis rigidis reclis vel incurvatis (articulationibus invisibilibus). fossile Flora des Uebergangsgebirges. sl In schisto transitionis cum Cypridinis ad Steinsberg prope Diez Nassaviae (F. et G. Sandberger). Dieser im Cypridinenschiefer zu Steinsberg bei Diez im Nassauischen entdeckte fossile Pflanzenrest bietet freilich keine so wohlerhaltene Struk- tur dar, dass man ihn mit apodiktischer Gewissheit zu der vorstehenden Gattung zu ziehen vermöchte, inzwischen erscheint die Form zu bestimmt und in zu zahlreichen Exemplaren sich wiederholend, als dass sie für eine zufällige Bildung angesehen werden könnte. Auf der einen Seite des Schiefers liegen die durch gelblich-braunes Eisenoxyd ausgefüllten 1%-2 Zoll langen Fäden dicht gedrängt übereinander, an einer andern Stelle mehr getrennt und hier auch häufig in weit gekrümmten Bogen bis 2-3 Zoll Länge ohne Spur von Verästelung und Gliederung, welche freilich auch nur bei einer einzigen Art dieser Gattung bei Confervites fasciculatus Brongn. erkennbar ist, daher die übrigen bis jetzt hierher gerechneten Arten, wie die Unsrige, an gleicher Unbestimmtheit leiden. ** Phyceae. Chondrites. Frons cartilaginea filiformis, dichotome ramosa, ramis eylindrieis, in ectypis (sub) compressis. Sternb. Vers. II. p. 25. 1. Chondrites antiquus Sternb. Tab.nostra I. Fig. 1.2. Ch. fronde dichotome bipinnatim ramosa, ramis ramulisque cylindri- eis patenti-divergentibus tumidis, ramulis subaequilatis apice obtusis rotundalisve. Chondrites antiquus Sternb. Vers. II. p. 27. — Göpp. in Bronn enum. palaeont. p. 7. — Ung. Gen. et sp. pl. foss. p. 18. Fucoides antiquus Hisinger Leth. suec. T. XXXI. F. 3. a.b. — Fucoi- des antiquus 8 gracilior eiusd. operis Suppl. II. p.5. T. XXXVIN. Vol. XXH. Suppl. : 11 82 H. R. Göppert, F.7. a.b. — Fucoides antiquus Brongn. Hist. des veget. foss. I. p. 63. T.4. Fl. Fucoides gracilis Hall Geol. of New-York. P. IV. Alb. 1843. p. 69. 14. In schisto transitionis ad ripas Mosellae prope Breidenbach, Lay, Winningen; ad Rhenum prope Niederlahnstein (Wirtgen); ad Kemmenau Nassaviae; in calcareo transitionis insulae Linoe ad Christianam Norvegiae, in strato schisti argillacei superiore montis Billingen Vestrogothiae ad Lilla Lycke et ad Vorving (Hisinger), in Carniolia (C. de Ettingshausen et de Morlot); 3 graecilior His. in Dalecarlia ad Draggan provinciae Raettwick et prope confluentium ad Winningen et Lay (Wirtgen); demum in strato transitionis noveboracensis Clinton Group dicto. Die fossile Algenkunde bedarf in: vieler Hinsicht noch kritischer Sichtung, die sich nur durch vollständigere Exemplare, als häufig den Gründern von Arten und selbst Gattungen zu Gebote standen, erreichen lässt. Von diesem Gesichtspunkte aus möge man entschuldigen, wenn ich hier noch zwei Abbildungen einer schon mehrfach, aber nach unvoll- ständigen Exemplaren dargestellten Fucoide liefere, welche auch dadurch noch eine besondere Wichtigkeit erhält, als sie in den Uebergangsschich- ten verschiedener Länder vorkommt. und daher vorzugsweise geeignet erscheint, als sogenannte Leitpflanze zu dienen. Da Fucoiden gewöhnlich in grossen Massen, offenbar in Folge früherer Zusammen- schwemmung oder geselligen Wachsthums, angehäuft in den Gesteins- schichten angetroffen werden, hält es eben wegen dieser gedrängten Lagerung schwer, zur Abbildung taugliche Exemplare aufzufinden, wozu sich gewöhnlich nur vereinzelt vorkommende eignen, nach denen beson- ders zu suchen ist. Auch die vorliegende Art bedeckt, nach den Mitthei- lungen des Entdeckers, Herrn Lehrer Wirtgen in Coblenz, insbesondere bei dem Dorfe Breidenbach, am Wege nach der Ehrenburg, ungeheure Schieferflächen, die nach den mitgetheilten, vielfach zerquetschten und theilweise verstümmelten Exemplaren Schicht für Schicht damit angefüllt sind, in welchen sich wohl noch die rundliche Form, jedoch nicht eine fossile Flora des Uebergangsgebirges. 83 Spur von organischen Resten entdecken lässt. In von mir entworfener Diagnose habe ich den von Sternberg gegebenen Zusatz ‚‚ramis ramu- lisque ad dichotomias tumidis‘“ weggelassen, weil sich dies bei besser erhaltenen Exemplaren nicht wahrnehmen lässt und die etwaige Anwe- senheit dieses Merkmals wohl durch den Druck der Gesteinsschichten ver- anlasst wurde. Die unter Fig. 2. treu abgebildete, von Herrn Wirtgen ebenfalls zum Theil mit den Vorigen besonders im Conde- und Hasborn- Thal bei Winningen gefundene, etwas fremdartig erscheinende kleinere Form lässt sich jedoch durch kein wesentliches Merkmal unterscheiden und wird auch durch Mittelformen, die hier nicht mit abgebildet wurden, mit der Hauptart verbunden. 2. Chondrites circinnatus Sternb. Ch. fronde pinnatim ramosa, ramis unilateralibus secundis crebris linearibus elongatis arcuato - falcatis. Chondrites eircinnatus Sternb. Vers. II. p.27. — Goepp. in Bronn enum. palaeont. p. 7. — Ung. Gen. et sp. pl. foss. p. 24. Fucoides circinnatus Brongn. Hist. des veget. foss. I. p. 83. T.3. F. 3. — Hisinger Leth. suec. p. 105. Ej. op. suppl. II. T. XXxVIM. F. 6. In formatione transitionis ad Raebaeck in Kinnekulle Vestrogothiae ; in saxo arenaceo vertlicaliter positus (Hisinger |. c.). 3. Chondrites Nessigü Göpp. Ch. fronde pinnatim et subdichotome ramosa, ramis furcatis alternis subpatentibus obtusis subeylindrieis. Chondrites Nessigii Göpp. in Bronn u. v. Leonh. N. J. 1847. p. 682. Fucus Nessigii F. A. Römer, d. Verstein. des Harzgeb. 1843. p. 1. T.1.»F: 2. 84 H. R. Göppert, In formationis transitionis Harcyniae ad Rammelsberg, strato inferiori arenacei (Nessig). Meine Bestimmung, die ich nicht für ganz zweifellos halte, gründete ich nur auf Ansicht der Zeichnungen des genannten Werkes. 4. Chondrites tenellus Göpp. Ch. fronde pinnatim ramosa, ramis linearibus tenuibus acutiusculis. Chondrites tenellus Göpp. in Bronn u. v. Leonh. N. J. 1847. p. 682. Fucus tenellus F. A. Römer 1. c. T. XII. F. 1. p.1. \ In formationis transitionis ad Schulenburg, Hareyniae argilla schi- stosa c. Posidonymia Becheri. Die unvollständige Erhaltung des abgebildeten Exemplars lässt eine nähere Charakteristik nicht zu, die freilich in diesem Falle um so wün- schenswerther erscheinen muss, da auch die Algennatur dieses Restes noch keineswegs als festgestellt zu betrachten ist. Buthotrephis Hall. Frons cylindrica vel compressa ramosa, rami numerosi divaricati, foliiformes. Ich muss bekennen, dass die zu dieser neuen Gattung gerechneten Arten wohl zu der freilich gewiss sehr verschiedene Gebilde umfassenden Gattung Chondrites hätten gebracht werden können, jedoch dürften sie vielleicht wegen der angeblich blattartigen Form der Aeste und des Lau- bes noch unter einer besonderen Gattung vereinigt bleiben, obschon die- ses Merkmal nur aus der Beschreibung, nicht aber aus den Abbildungen, mit alleiniger Ausnahme der B. gracilis, hervorgeht. Die Diagnosen sämmtlicher von Hall aufgestellter Gattungen und Arten wurden von mir nach den von ihm gelieferten Abbildungen und Beschreibungen entworfen. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 85 1. Buthotrephis antiquata Hall. B. fronde subcrassiuscula subeylindrica ramosa, ramis numerosis planis foliaceis apicem et basin versus attenualis. Buthotrephis antiquata Hall in Palaeontol. of New-York. p. 8. Dil. 2.06. In formatione silurica inferiori Novi Eboraci montium. Vorkommend in der unteren silurischen Formation und zwar in den oberen Schichten des kalkführenden Sandsteins oder vielleicht in der Basis des Chazy-Kalksteins, aber etwas höher als der Palaeophycus irregularis zu Chazy in der Grafschaft Clinton. Ob die Stämme hohl oder röhrig gewesen, wie vielleicht die von Palaeophycus, wird nicht näher angegeben. 2. Buthotrephis gracilis Hall. B. fronde tenui flexuosa plana ramosa, ramis compressis foliaceis subdichotomis divergentibus oppositis et alternantibus. | Buthotrephis gracilis Hall 1. c. p. 62. T. XXI. F. 2. In formatione silurica Novi Eboraci montium. In der Central- und letzten Abtheilung des Trentonkalkstein zu Jack- sonburgh und Middleville in der Grafschaft Herkimer vorkommend, ähnelt diese Art, nach dem Verfasser, manchem Potamogeton mit linienförmigen Blättern, steht aber, meiner Ansicht nach, Fucoiden doch viel näher. Ein kohliges Häutchen bedeckt dieselbe. Man könnte geneigt sein, sie nur für eine schlankere Form der vorigen Art zu halten. 3. Buthotrephis succulenta Hall. B. fronde succulenta ramosa, ramis divergentibus bifurcatis. Buthotrephis succulens Hall 1. c. p. 62. T. XXI. F. 2. a. b. In formatione silurica inferiori Novi Eboraci monlium. 86 H. R. Göppert, In der unteren silurischen Formation Glens Falls im Trentonkalkstein eine der am meisten charakteristischen Formen für diese Schicht. Aehnlich gewissermaassen einer Salicornia, durch die scheinbar in einander geschobenen Glieder, übrigens synonym, nach Hall, mit Zitho- dendron dichotomum von Eaton. Hall schreibt succulens, was ich als nicht zulässig in suceulenta veränderte. 4. Buthotrephis subnodosa Hall. B. fronde compressa ramosa, ramis oppositis vel alternis subnodu- losis vel vesiculosis apice obtusis. Buthotrephis subnodosa Hall 1. c. p. 262. T. LXVII. Fig. 3. a. b. In formatione silurica inferiori Novi Eboraci montium. Gemein in dem schieferigen Sandstein der Hudson -Flussgruppe in der Grafschaft Lewis, zu Loraine in der Grafschaft Ifferson und zu Pulaski in der Grafschaft Oswego. Sehr ähnlich B. gracilis, jedoch durch kürzere und etwas knotigere Aeste abweichend, und ebenso Fucoides antiguus Brongn. sehr verwandt, jedoch meint der Verfasser, sie noch unterscheiden zu können. Letztere kommt in Schweden auch mit Graptolithen vor, ebenso die vorliegende Buthotrephis. 9. Buthotrephis ? flexuosa Hall. B. fronde compressa subirregulariter ramosa, ramis quam maxime compressis. Buthothrephis ? flexuosa Hall l.c. p. 263. T.LXIX. F.l. a. b. c. et T. LAIX. A. Fucoides rigida et F. fleeuosa Emmons Tacon. System. 1844. p. 67. pl. 5. fig. 2.3. — Agr. Report. 1846. p. 69. pl. 17. In formatione silurica inferiori Novi Eboraci montium. In den Schiefern der Hudsongruppe in Arthur’s Steinbruch Jackson in der Grafschaft Washington. Die Exemplare sind auch mit einer dün- nen kohligen Rinde bedeckt. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 87 Sphenothallus Hall. (oyjv Keil und 94405 ramus vel frons). Frons stipitata in caulis et foliorum formam discreta, stipite subceylindrico, foliis cuneiformibus fortasse quondam suceulentis vel subcoriaceis. Eine Gattung, deren Stellung unter den Algen mir noch keinesweges ganz gesichert erscheint. 1. Sphenothallus angustifolius Hall. Sph. stipite subcylindrico obtuso, foliis alternis cuneiformibus apice truncalis basin versus in petiolum attenuatis substriatis nonnullis aliis linearibus interposilis. Sphenothallus, angustifolius Hall in Palaeont. of New-York. p. 261. T. LXVII. F.1. In formatione silurica inferiori Novi Eboraci montium. Vorkommend in der unteren silurischen Formation in der Hudson- flussgruppe zwischen den Dörfern Canajoharie, Mohawk und Schoharie, gefunden von den Herren Lymann Wilder und Hall. Eine in der That sehr eigenthümliche Pflanze mit einem Stamm, der nur in seinem oberen, etwa 7, Zoll langen, stumpf zulaufenden Ende erhalten ist, besetzt mit Blättern, die nur auf der vorderen Seite fehlen, aber wie man aus der Stellung der oberen schliessen kann, wahrschein- lich den ganzen Stamm in alternirender Stellung umgaben, obschon Hall meint, nur undeutliche Insertionsnarben zu sehen. Die längeren Blätter, von denen das grösste sonderbarerweise auf der Spitze sitzt, erreichen die Länge von 1 bis 1), Z., bei Y, Z. Breite an der horizontal abgeschnittenen Spitze, und verlaufen in einen schmalen Stiel. Die kleineren, etwa nur die Hälfte so lang, linienförmig, 1-2 Linien breit, scheinen zwischen ihnen gesessen zu haben. Netzförmige Nerven liessen sich nicht entdecken, sondern nur eine undeutliche Streifung, wahrscheinlich Längsstreifung, 88 H. R. Göppert, wie die Abbildung zeigt. Ohne Ansicht der Original- Exemplare lässt sich hierüber nicht urtheilen. Wäre die Längsstreifung wirklich vorhan- den, dürfte die Pflanze wohl nicht zu den Algen gerechnet werden. 2. Sphenothallus latifolius Hall. Sph. stipite .... , foliis triangulari - cuneiformibus margine cras- siusculis. Sphenothallus latifolius Hall 1.c. p. 265. T. XVII. F.2. a —f. In formatione silurica inferiori Novi Eboraci montium. Im Centrum der Hudsonflussgruppe in beträchtlicher Menge bei Schoharie, nur in einzelnen Blättern vorhanden, bis jetzt noch nicht mit einem Stamme im Zusammenhange gefunden. Die dreieckig -keilförmi- gen, 1/, Z. langen Blätter, oberhalb mit schwach convexem bogenförmi- gen, nach den Seiten etwas verdickten Rande, hier 1 Zoll breit, verschmä- lern sich nur allmälig. Einige Exemplare zeigen eine ziemlich dicke Mittelrippe und zuweilen Querfalten; alle sind mit einer dicken Kohlen- rinde bedeckt, die, nach Hall, mit dem grünlichen Schiefer, in welchem sie eingebettet liegen, sehr konstrastirt. Haliserites Sternb. Frons plana, membranacea, costata. Sporangia capsularia in lamina frondis ad costam coacervata. Sternb. Vers. II. p. 34. Haliserites Dechenianus Göpp. Taf. Il. H. fronde plana alternatim dichotome ramosa, ramis ramulisque linea- ribus costatis aequalibus apice quandoque eireinnaltis, costis mediis. Haliserites Dechenianus Göpp. in Bronn u. v. Leonh. N. J. 1847. p. 686. In schisto transitionis rhenanae Nassaviae ad Horhausen (v. Dechen), ad Brohl (Jordan), ad Vallendar, Winningen et Capellen prope confluen- fossile Florq des Uebergangsgebirges. 89 tium (Wirtgen); ad Hackenburg, Weilburg Nassaviae (Grandjean el Sandberger). Diese von Herrn v. Dechen zuerst in Horhausen in dem Alvens- leben-Stollen am Wildbach bei Burglahr und auch von mir daselbst und in benachbarten Schichten, sowie in den Grauwackenschichten am Ehren- breitstein und im Brohlthal aufgefundene Fucoide kommt daselbst in unge- heurer Menge in wahren Bänken abgelagert vor, so dass es schwer hält, gute zur Abbildung geeignete oder vereinzelte Exemplare zu erhalten. wie denn auch die auf Taf. II. dargestellten, hinsichtlich der Vollständig- keit, noch mancherlei zu wünschen übrig lassen. Die Pflanzen selbst sind mit einem silberweissen anthracitischen Anfluge versehen und unter- scheiden sich dadurch von dem mehr oder minder grauen, im Ganzen wenig kohlensteffhaltigen Gestein. Die Wedel sind abwechselnd gablig- äslig, zuweilen etwas hin- und hergebogen, Fig. 4. b, durchgängig flach, von verschiedener Breite und von Mittelnerven, die vom Rande des Lau- bes überall gleich abstehen, durchzogen, Fig. 1, 2, 3,4. Die Zweige desselben linienförmig stumpflich, zuweilen wie bei Fig.5. « und Fig.6. «a spiralig zusammengerollt, übrigens von abwechselnder Breite; Fig. I die breiteste Form, Fig. 4 die schmälste, aber durch Mittelformen, Fig. 3 u. 4, verbunden, so dass sie wohl sämmtlich zu einer Art gehören. Uebrigens muss ich hinsichtlich jener an der Spitze spiralförmig gerollten Aeste bemerken, dass unter der. grossen Zahl der von mir beobachteten Exem- plare nur zwei dieses Merkmal zeigten, weswegen es auch nur mit dem beschränkten Zusatz „‚quandoque“ in der Diagnose aufgenommen wurde. Ich glaube, dass sich diese Pflanze bei ihrer ungemeinen Verbreitung, und gewiss kommt sie auch an andern Puncten des rheinischen Schiefer- gebirges noch vor, ebenfalls, wie der Chondrites antiquus, als Leit- pflanze eignen würde. F. Sandberger betrachtet sie als solche für den Spiriferensandstein (Jahrb. d. Ver. für Naturk. im Herzogth. Nassau. 7. Hft. 1851. p.141). Die Art, auf welche Sternberg die vorliegende Gattung gründete, ward in der Grünsandsteinformation zu Niederschöna Vol. XXI. Suppl. 12 90 H. R. Göpperf, entdeckt und von ihm mit dem Haliseris polypodioides Ag. (Fucus mem- branaceus Stackh. Nereis brit. t. 6. 8., Turn. Syn. Fuc. I. p. 141) ver- glichen, weicht aber durch die ungleiche Vertheilung des Laubes zu bei- den Seiten des Mittelnerven sehr von demselben ab, so dass unsere Art, wo dieses Merkmal fehlt, ihr noch näher steht, wiewohl von beiden mehr als hinreichend verschieden ist. Sphaerococecites Sternb. Frons subcoriacea plana dichotoma vel pinnata aut filiformis. Sternb. Vers. II. p. 28. 1. Sphaerococeites dentatus Sternb. Sph. fronde simpliei? lineari pinnatifido-dentata enervi, dentibus triangulari-ovatis obtusis vel acutiusculis. Sphaerococeites dentatus Sternb. Vers. II. p. 29. — Göpp. in Bronn enum. palaeont. p.8. — Ung. Syn. gen. et sp. pl. foss. p. 25. Fucoides dentatus Brongn. Hist. veget. foss. I. p. 70. T.6. F. 9-12. In saxo calcareo transitionis ad Quebeck Canadae. *) Diese, wie die folgende Art, erinnern sehr an Graptolithen. Die amerikanischen Geologen erwähnen derselben, so viel ich weiss, nicht. 2. Sphaerococcites Serra Sternb. Sph. fronde irregulariter ramosa, ramis divaricatis planis membrana- ceis lineari-lanceolatis latere externo dentatis, interno convexiuseulis integerrimis, basi angustatis, dentibus acuminatis horizontalibus parallelis. Sphaerococeites Serra Sternb. Vers. II. p- 29. — Göpp. in Bronn enum. palaeont. p.$. — Ung. Syn. gen. et sp. pl. foss..p. 26. Fucoides Serra Brongn. Hist. veget. foss. I. p. 71. T.6. F.7.8. In iisdem locis c. priore. *) Wahrscheinlich in dem sogenannten Trentonkalkstein, also in der vierten Etage der unter- sten Abtheilung der silurischen Formation (Lyell, Reise in Nordamerika, $. 283). fossile Flora des Uebergangsgebirges. 9 3. Sphaerococcites lichenoides Göpp. Taf. XLI. Fig. 2. Sph. fronde plana supra basin pluries dichotoma furcata, ramis lato- linearibus integris apice dilatatis truncatis (dentalis). In schisto formationis transitionis cum Cypridinis ad Steinsberg prope Dietz Nassaviae (F. et G. Sandberger). Auf weisslich - gelblichem Schiefer, dem sogenannten Cypridinen- schiefer, eine Schicht des Uebergangsgebirges, welche die Herren Sand- berger für etwas älter als den Posidonomyenschiefer halten, zugleich mit Phacops latifrons Bronn, Ph. chrysophthalmos und andern Trilobiten, Cypridina serratostriata Sandb., Pteropodon, Orthis- und Lingula-Arten. Leider ist das vorliegende Exemplar, an welchem der Fucoiden-Charakter zwar leicht erkannt werden kann, nicht gut erhalten, so dass man nament- lich über das Verhältniss des Hauptstieles, sowie über die Egdigungen der Einschnitte des Laubes nicht mit Bestimmtheit zu urtheilen vermag. An einer mit @ bezeichneten Stelle schien ein Zweig abgestutzt und gezähnt zu sein. Die zarten franzenartigen Einfassungen des Laubes, die ich glaubte, auf der Zeichnung nicht fehlen lassen zu dürfen, sind nichts anders als dendritische Bildungen, wie sie häufig Sprünge oder organische Reste einzufassen oder zu begleiten pflegen. Delesserites Sternb. Frons membranacea sessilis vel stipitata, nervo medio percursa, inte- gra vel pinnatifido -lobata, foliiformis. Sternb. Vers. II. p. 32. Delesserites antiquus Göpp. Del. fronde foliacea lineari costata grosse serrata (fere subpinnatifida), serris alternis remolis obtusiusculis. Sphaerococcites antiquus F. A. Römer in Meyer-Dunker Palaeont. 3. Bd. 1. Abth. p. 44. T. VII. Fig. l. In formatione transitionis ad Goslar Harcyniae. 92 H. R. Göppert, Ich kenne diese nur sehr unvollkommen erhaltene Pflanze nur aus der Abbildung. Wenn sie überhaupt zu den Fucoiden gehört, kann man sie nicht zu einer Gattung wie Sphaerococcus bringen, in welcher das Laub nicht, wie hier, mit Nerven versehen ist. Drepanophycus Göpp. Frons plana membranacea ecostata foliis vel ciliis falcatis alternis instructa. 277 Drepanophycus spinaeformis Göpp. Taf. XLI. Fig. 1. D. fronde plana ecostata compressa membranacea ciliata, eiliis vel foliis alternis basi sub triangularibus sursum falcatis enerviis. In formatione transitionis cum Spiriferis (ältere rheinische Grau- wacke) ad Häckenburg Nassaviae (Grandjean et Sandberger). Eine sehr eigenthümliche, von allen bis jetzt bekannten fossilen Fucoi- den abweichende Art, die unterden lebenden einigermaassen an Mastocarpus echinatus Kütz. (Stackhouse Nereis britann. T. 12) erinnert. Nerven sind an keinem Theile derselben, weder an dem breiten hautförmigen Hauptstiele. noch an den seitlichen blattähnlichen Fortsätzen desselben sichtbar. Die letzteren haben eigentlich die Form eines langgezogenen Dreieckes mit sichelförmiger Spitze, die bei allen nach einer Richtung hin gebogen erscheint. Der Name der Gattung bezieht sich auf diese Form der Blätter (doez«vn Sichel). Der Hauptstiel ist mit einer zarten, quer- rissigen, anthracitischen Rinde oder dem Rest der auf diese Weise ver- kohlten Pflanzensubstanz bedeckt, wie dies häufig auf der Oberfläche der Pflanzen dieser Formation wahrgenommen wird. Palaeophycus Hall. Frons simplex vel ramosa cylindrica vel subeylindrica (fortasse exca- vata) superficie fere glabra, fossile Flora des Uebergangsgebirges. 93 1. Palaeophycus tubularis Hall. P. fronde supra glabra cylindrica superne angustata vel in apicem obtusum attenuata inaequaliter flexuosa et ramosa, ramis quandoque bifur- catis, fronde ramisque plerumque compressis. Palaeophycus tubularis Hall in Palaeontol. of New-York. Vol.I. Albany 1847. p.7. T.D. F.1,2, 4 et 5. In formatione siluriea inferiori Novi Eboraci. Dieses Fossil wird in zahlreichen Lokalitäten in dem kalkhaltigen Sandstein der unteren silurischen Formation längs des Mohawk-Thales bei Amsterdam gefunden, ferner gegenüber dem Dorfe von Fort Plain, längs der Eisenbahn, Canajoharie; im Osten von der Palatinbrücke und mehre- ren andern Orten, und zwar hier an einigen Orten in denselben Lagern mit den Conchylien dieser Formation; in andern kommt es höher als die- selben vor. Ich muss gestehen, dass diese Form sehr an zufällige Bil- dungen, insbesondere auch an die Formen erinnert, welche ich aus dem schlesischen Quadersandstein unter dem Namen Cylindrites arteriaeformis und C. dadaleus beschrieben habe. Nur die häufige Wiederkehr dersel- ben Bildung, wie namentlich die Bifurkation der Zweige, kann entschei- den, ob wir hier eine wirklich ursprüngliche organische Form vor uns sehen oder nicht. An einigen Exemplaren will Hall auch eine blasige Struktur bemerkt haben; die abgebildeten erinnern nicht an die Blasen- bildung der Fuci der Jetztwelt. 2. Palaeophycus irregularis Hall. P. fronde eylindrica irregulariter ramosa, ramis flexuosis divergenti- bus, superficie subglabra. . Palaeophyeus irregularis Hall l.c. p.8. T.II. F. 3. In formatione silurica Novi Eboraci. 94 H. R. Göppert, Vorkommend in dem Fucoiden-Lager an der Basis des Felsen und unter der, zuletzt bei der vorigen Art "beschriebenen Position bei Chazy, Grafschaft Clinton und nahe an Keeseville in der Grafschaft Essex; zwi- schen dem Kieselhügel und Amsterdam im Mohawkthal. Eine wirklich sehr unregelmässige Form, die also ihren Spezialnamen verdient. Wenn sie nicht zu den zufälligen Bildungen gehört, ‚welche Ansicht durch Betrachtung der Abbildung nicht widerlegt wird, dürfte es doch schwer halten, sie von der vorigen anders als nur durch geringere Dimension der Stämme und Zweige zu unterscheiden. 3. Palaeophycus rugosus Hall. P. fronde subeylindrica rugoso-lacunosa ramosa, ramis cylindricis patentibus divergenlibusve (fere angulo recto e trunco distantibus) super- ficie rugosa vel irregulariter lacunosa. Palaeophycus rugosus Hall 1. c. p. 68. T. XXI. F. 2, In formatione silurica Novi Eboraci. Diese, gewöhnlich in Fragmenten vorkommende Art wird gefunden in Middleville, in West-Canada und unter dem Hillprospekt in dem Tren- tonkalkstein. 4. Palaeophycus simplex Hall. P. fronde simpliei cylindrica vel plana et compressione angulata flexuosa in apicem obtusum attenuata, superficie laevi vel vix hinc inde striata unoque latere sulco longitudinali saepe distincta. Palaeophycus simple» Hall l.c. p. 68. T. XXI. F.1,2. a,b, c,d. In formatione silurica Novi Eboraci. “ In der letzten schaaligen Abtheilung des Trentonkalksteins zu Middle- ville in der Grafschaft Herkimer. Die vielleicht einst hohlen Stämme sind im Innern oft mit Muscheln und Resten von Crinoiden erfüllt. : Die Rinde fossile Flora des Uebergangsgebirges. 95 oder die Substanz der Stämme ist von mässiger Dicke (%-1 L.), gebo- gen, oft zusammengepresst. Gewöhnlich kommt dies Fossil nur in kurzen Stücken, nicht selten aber auch in Exemplaren von 6 Z. Länge, von %,-1 Z. Breite und dar- über vor. Die hohle Beschaffenheit, gebogene Form und scheinbare Befestigung durch Wurzeln, spricht entschieden für den organischen Ursprung desselben. Diese Art ist, nach Hall, zahlreicher als irgend eine andere in diesem Kalk. Sie scheint vielleicht noch während der Ablagerung desselben gewachsen zu sein und ist eingebettet in einen Theil dieser Masse; sie fehlt dagegen oder ist undeutlich, wenn sie nicht einen constituirenden Bestandtheil der Felsen ausmacht. 5. Palaeophycus virgatus Hall. vel succulentis). Palaeophyeus virgatus Hall 1. c. p. 263. T. LXX. F.1. In formatione silurica inferiori Novi Eboraci. Diese Species ist häufig in der unteren silurischen Formation in den Schichten der Hudsonflussgruppe, in der Nachbarschaft von Union und Salem in der Grafschaft Washington. Sie kommt immer zusammenge- drückt vor und war vielleicht röhrig oder fleischig. Die verwitterten oder zerbrochenen Sandsteinschichten enthalten oft eine grosse Menge wild durcheinander liegender Bruchstücke derselben. Mit Palaeophycus sim- plex des Trentonkalkstein ist sie sehr verwandt, vielleicht identisch. Ich glaube, dass sich Hall bei Aufstellung dieser Art mehr durch geognosti- sche als durch botanische Gründe leiten liess. Ich will sie bis zu ihrer weiteren Begründung beibehalten, obschon mir unter andern auch ihr Name nicht gefällt, da an diesen 3-4 Z. langen, einzelnen, flach gedrück- ten Gebilden sich nichts Ruthenartiges wahrnehmen lässt. 96 H. R. Göppert, Anmerkung. Ausser dieser Art führt Hall noch eine andere auf, die er zwar abbildet (T. LXX. F.2), aber wegen der unzureichenden Charaktere, die sie darbietet, nicht benennt. Sie kommt in dem Centrum der Hudsongruppe bei Rom, in der Grafschaft Oneida und in den Grafschaften Lewis und Oswego, immer in kleinen Fragmenten, oft die Schichten in einigen Theilen dieser Gruppe bedeckend, vor und scheint auch einer fleischigen Pflanze angehört zu haben. Die Abbildung stellt etwa %, Z. lange, 14-2 L. breite, eylindrische, oberhalb und unterhalb etwas stumpf endigende, manchmal etwas nach einer Seite gekrümmte Bruchstücke dar. Phytopsis Hall. Frons corticata cylindrica vel subeylindrica, recla vel flexuosa, erecta ve] procumbens, ramosa, ramis divergentibus anastomosantibus. Structura cellularis? (consisting of thin lamina with transversa divisions; other por- tions presenting a reticulated structure). 1. Phytopsis tubulosa Hall. Ph. fronde subeylindrica quandoque obtusangula vel compressa, ramosa, ramis oblique coniunctis vel adscendentibus. Hall in Palaeontol. of New-York. Vol. I. Albany 1847. p. 38. T. VII. F.1. a, b,c,d, e. Fucoides demissus Emmons Geol. Report. p. 109, 110, 383, 384. — Geol. of New-York. Part. III. comprising the survey of the third geolog. district. By Lardner Vanuxem Albany 1842. p. 39, Fig. 3. N In formatione silurica inferiori Novi Eboraci frequens. Ueberall in dem zur unteren silurischen Formation gehörenden Kalk- stein in verschiedenen Lokalitäten längs dem Mohawk-Thal; bei Amster- dam: Fort Plain; St. John, Canajoharie. Dieses sehr merkwürdige Fossil ist für den Birdsey- oder Vogel- augenkalkstein wahrhaft charakteristisch Die allgemeine Richtung fossile Flora des Uebergangsgebirges. 97 desselben ist die aufrechte, aber seine Aeste divergiren nach allen Seiten hin, anastomosiren mit denen der benachbarten Stämme und bilden so oft eine mehrere Fuss lange Verbindung. Die gegebenen Abbildungen stimmen mit der Beschreibung und wieder beide mit Originalexemplaren sehr überein, deren Mittheilung ich Herrn Sämann -verdanke. Man unterscheidet in den Röhren deutlich eine Rinden- und eine Oentral-Sub- stanz, in letzterer oft eine Neigung zur konzentrischen Lagerung. Die Rindensubstanz besteht grösstentheils aus Kalk, wie der bläulich - graue Kalk, in dem sie eingebettet sind; die innere Ausfüllung ist vorherrschend Kiesel, in Verbindung mit Thon. Jene konzentrische Ablagerung spricht . nicht gegen die Fukoidennatur dieser Gebilde, da nicht nur im Strunke der in unsern nördlichen Meeren so häufigen Laminaria digitata Kützing (dessen Phycol. gener. tab. 31. fig. 3) zwei konzentrische Schichten, ver- gleichbar den konzentrischen Kreisen der Dikotyledonen. sondern auch bei andern Fucoiden, wie insbesondere in den Stielen von Lessonia Ta- lassiophyllum von Rupprecht (Mem. de l’Acad. imp. de St. Petersb. T. VD) und J. Hooker (Flor. antarct. u. in Fror. N.Not. J. 1849. n. 174. S.313, 314), dergleichen beobachtet worden sind. Aus der häufig vor- kommenden Ausfüllung der Stämme durch Krystalle kann man übrigens durchaus nicht auf die einstige hohle Beschaffenheit derselben schliessen, da Algenstämme oft ausfaulen und nach Rupprechts, bei Laminaria digi- fata gemachten Beobachtungen, von der-innern oder sogenannten Mark- schicht an auszusterben beginnen, wodurch ein röhrenförmiger leerer Raum in der ganzen Länge derselben entsteht. 2. Phytopsis he Hall. Ph. fronde subcylindrica vel compressa ex radice vel e trunco cen- trali exoriente, ramosa, ramis divergentibus procumbentibus vel adscen- dentibus, ramis irregulariter anastomosantibus rete exacte clausum forman- tibus intus interstitiis cellularum formam imitantibus. Phytopsis cellulosa Hall 1. c. T.IX. F.1, 1.a,b, c,.d. Vol. XXH. Suppl. ” 13 98 H. R. Göppert, In formatione silurica Novi Eboraei. n In dem Birdseykalkstein zu Watertown und andern Plätzen am schwarzen Fluss, im Champlain-Thal. Die Pflanze besteht aus einer Art Wurzelstock, der aber selten vor- kommen soll, von welchem aus sich nach allen Richtungen Zweige erstrecken, die wieder durch Seitenzweige untereinander verbunden sind. Im Innern der Zweige wird eine zellige Struktur sichtbar, nämlich 7"-2 Zoll lange, durch Querwände geschiedene Gänge, ähnlich verlän- gerten Zellen, die mir aber zu unregelmässig erscheinen, als, dass ich sie für organischen Ursprunges halten möchte. Vielleicht sind diese Zwi- schenwände eben nur durch das versteinende Mittel nach der durch Ver- » rotiung entstandenen Aushölung der Zweige gebildet worden. Das Ver- steinerungsmittel selbst ist, nach Hall’s Angabe, bald aus Kalk oder Kie- sel, wahrscheinlich auch wohl aus einem Gemisch beider Mineralien, zu- sammengesetzt. Ohne Ansicht der Originalexemplare vermag ich mir jedoch hierüber kein entscheidendes Urtheil zu bilden. Harlania Göpp. Frons coriacea simplex cespitose aggregata vel dichotoma, rami in statu iuniori longitudinaliter sulcati; rami adultiores subeylindriei interrupte transversim elevato - striati. Harlania Hallii Göpp. Taf. XLI. Fig. 4. H. fronde flabellato -digitata dichotome ramosa, ramis cespitose aggregatis sulco longitudinali distinctis transversim rugoso -striatis, striis regularibus aeque distantibus elevatis distinctissimis. Fucoides Harlani Hall Geol. of New-York. P. IV. p. 46,47. F.1, 2. Fucoides Brongniartii Harlan. Medic. and phys. Researches or Orig. Mem. Philadelphia 1835. p. 398. F. 2. Fucoides alleghanensis Harl. 1. c. p. 392. F.1. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 9” In formatione transitionis devonicae ad Fulton comitatus Oswego ad Rochester, Medin. et ad flum. Niagar. provinciae Noveboracensis, ad canal. Welland diet. Canadae (Hall), in Virginia et in Pensylvania (Vanuxem). Diese ausgezeichnete Art, welche nach Hall (a. a. ©.) den in New- York, Virginien und Canada so weit verbreiteten Medinasandstein ganz besonders charakterisirt, stimmt einigermaassen mit dem Gattungscharakter von Muensteria überein, weicht jedoch durch die Regelmässigkeit der Querstreifen, so wie durch die Längsfurche, die bei jungen Aesten ganz besonders hervortritt, so sehr ab, dass ich glaube, sie wohl als als eine eigne Gattung betrachten zu dürfen. A.a.0. bildet Hall die Basis eines Stammes ab, von welchem sich fächerförmig die einzelnen, sich durch ihre überaus regelmässig erhabene Querstreifung auszeichnenden Aeste erstrek- ken. wie mir auch eins dergleichen vorliegt. Die erhabenen Querstreifen sind hier auf den mehr rundlichen Zweigen in der Mitte, namentlich da, wo sich bei jüngern Exemplaren die Längsfurche befindet, häufig unter- brochen, so dass die Erhabenheiten mehr das Ansehen von Knötchen gewinnen, die in der Querrichtung den grössten Durchmesser haben. Bei zwei anderen, offenbar jüngeren Exemplaren, mit dichotomen Aesten, erscheinen die Querstreifen sehr bestimmt und ununterbrochen, obschon die Längsfurche sehr entschieden hervortritt. Es wollte mir auch manchmal scheinen, als ob diese Längsfurche vielleicht erst in Folge der Pressung, die die Pflanze erlitt, entstanden sei, denn die Stengel sind fast hier nie- mals stielrund, sondern fast viereckig. Die von Harlan gelieferte Abbil- dung ist ziemlich treu, nur die vielen zarten, mit dem Hauptquerstrich parallel laufenden Striche habe ich in keinem der mir vorliegenden und doch dem Anschein nach sehr wohl erhaltenen Exemplare bemerkt. Von organi- scher Substanz ist nichts zu bemerken; die Pflanzen sind dem Gestein, in welchem sie vorkommen, einem dichtem rothen Sandstein, ganz conform. Nur wenig andere organische Reste, von thierischen etwa Singula, Orbi- cula, Bellerophon Cypricardia, kommen in derselben Schicht vor. Die * 100 H. R. Göppert, beiden auch darin beobachteten Fucoiden, F. auriformis und F. hetero- phyllus, habe ich schon oben als zweifelhaften organischen Ursprunges bezeichnet. Die in Rede stehende Art wird übrigens von Hall nicht zuerst erwähnt, ist offenbar schon länger bekannt, obschon ich mich wundere, dass er hiervon keine Notiz nimmt. Bereits im Jahre 1831 gedenkt Harlan (Journ. Acad. Philad. 1831. Sillim. Amer. Journ. of Sc. 1831. Juli. XX. p.415) eines Fucus, ähnlich einer Hand, im kompacten Sand- stein unter der Kohlenformation auf einem der östlichen Höhenzüge der Alleghanys bei Juniata. R. C. Taylor (Transact. of the geol. Soc. of Pensylvania, Aug. 1834. Vol.1. P.I. On the geol. Posit. of certain beds which contain numerous fossil marine Plants of the family Fucoides near Lewistown Mifflin County. pl. II. fig. 6. Fucoides Brongniartü Silliman, Journ. Vol. XXVII. 1835. p.347) bestätigt das sehr ausgedehnte, ja mächtige Vorkommen desselben in Lagern von 20 Dicke in der Grau- wacke, im Centrum von Pensylvanien. Harlan endlich beschreibt zwei Arten desselben und bildet sie ab (Medical and physical Research. or Origin. Mem. Philadelph. 1835, und daraus Bronn und v. Leonh. N. J. 1838. S. 727), führt auch von der einen, Fucoides Brongniartü, sogar den Welland-Kanal in Canada und die westlichen Theile von New-York als Fundort an, an welchem auch Hall die Fucoides Harlani, unsere Harla- nia Halli fand, und liefert Diagnosen, die an der Identität mit der letz- teren kaum einen Zweifel übrig lassen können. Nur die eine des F. Brongniartü will ich hier zu näherem Belag dieser Behauptung anführen: Fuc. Brongniartii Harl. fronde elongata subquadrangulari canalicu- lata transverse rugosa; ramulis inaequalibus sparsis remotis compressis rugatis recurvis nudis. Auch erinnere ich mich, früher eine Abbildung desselben gesehen zu haben; gegenwärtig steht mir keine zu Gebot, die ganz mit der Hallschen übereinstimmte. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 101 Scolecolithus Haldemann (xw4n&, vermis, daher nicht Scolithus, sondern richtig Scolecolithus). Frons eylindrica vel subeylindrica vermiformis vel linearis nunquam ramosa. Scolecolithus linearis Hall. Sc. fronde simplici recta cylindrica vel compressa sublaevi quando- que substriata. Scolecolithus linearis Halderm. in Hall’s Palaeontol. of New-York. Vol.I. Albany 1847. p.2. T.I. F.1. a,b, c. In intimo strato formationis siluricae Novi Eboraci. Diese Art ist scheinbar beschränkt (confined) auf die untersten Schichten der silurischen Formation, auf den Potsdam-Sandstein, obschon gewöhnlich ohne Begleitung eines Fossils.. Sie kommt vor, wiewohl sparsam, im Thale des Champlain-See’s in einigen Lokalitäten New -Jer- sey’s, zu Susquehanna und einigen anderen Orten Pensylvaniens, ebenso in Maryland, Virginien bis Tenesse; endlich auch in Rollsteinen des öst- lichen Theiles von New -York. Die Stämme oder Zweige dieses Fossils, welches in der Form linea- rer Stämme von % bis 17, Zoll Breite und in der Länge von einigen Zoll bis einigen Fuss erscheint, sehen aus, wie eine Reihe schmaler, in den Felsen auf gewissermaassen regelmässige Weise und in gleichförmiger Entfernung getriebener Nägel oder Pflöcke. Sie behalten ihren Charak- ter, auch wenn der umgebende Fels sehr zersetzt ist, bei, wie längs der westlichen Seite des grünen Gebirges. In dieser Gegend und oft auch in andern sind sie oft durch Eisenoxyd gefärbt, und das Gestein spaltet sich dann leicht in dieser Richtung. Rogers erklärt sie in dem zweiten Jahresbericht der Geologie Pensylvaniens für die genannte Formation als ganz besonders charakteristisch und nennt sie Tubulites. Haldermann beschreibt sie zuerst unter dem obigen Namen. 102 H. R. Göppert, Wenn sich eine Form, sie sei auch noch so wenig den bekannten Organismen analog, so oft wiederholt, wie die vorliegende, nach der Angabe von Hall, so ist sie allerdings von den sogenannten zufälligen Bildungen zu unterscheiden und allenfalls mit einem eignen Namen zu bezeichnen. Einem Fucoid mag sie wohl angehört haben, da an die Anwesenheit von Landpflanzen in der Periode des Potsdam - Sandsteines nicht füglich gedacht werden kann. Classe II. Plantae vasculares. 1. Acotiyledones. Familie 2. Equisetaceae. Die Familie der Equiseten, welche sich durch so viel Eigenthüm- lichkeiten vor allen lebenden Pflanzen auszeichnet, war auch durch zahl- reiche, zum Theil kolossale Formen, in der Flora der Vorwelt repräsen- tirt, wenn auch dieselben keineswegs nach allen Richtungen genau geson- dert und gesichtet erscheinen, was, wie wir bald sehen werden, mit eigenthümlichen Schwierigkeiten verknüpft ist. Wenn wir von den der jetztweltlichen Gattung Equisetum am nächsten stehenden Arten ausgehen, so gehören hierher vor allen der merkwürdige, mit Fruchtähren versehene Equisetites Muensterü Sternb. (Vers. I. p.43. Taf. 16. fig. 1-3). ferner E. Burchardi Dunk., E. moniliformis, E. Roessertianus und E. Hoeflia- nus Sternb.,. Equisetum Meriani und E. dubium Brongn., E. bilinicus und E. Braunii Ung., welche durch die Form und den Umfang des Stengels, so wie durch die die Stelle der Blätter vertretenden Scheiden ganz und gar an unsere jetztweltlichen Equisetum- Arten erinnern. Mit Ausnahme des fossile Flora des Uebergangsgebirges. 103 E. Burchardi aus der Wealden- und des E. dubium aus der Steinkohlen- formation stammen sie sämmtlich aus der Keuperformation. Hieran schliessen sich, einigermäassen im Aeusseren durch umfangreichere Sten- gel abweichend, aber noch mit vielzähnigen Scheiden versehen: Kquise- tites radiatus Sternb. (Calamites radiatus Brongn.), durch abstehende Scheiden von den übrigen Equisetiten einigermaassen verschieden, ferner Egwisetum infundibuliforme Brongn., Equisetites mirabilis Sternb. und E. lingulatus Germ. aus der Steinkohlenformation ; Equisetites Brongniartü Schimp. et Moug. aus dem bunten Sandstein; Equwisetum columnare Brongn., Equisetites Brauni, E. Schoenleinü, E. conicus, E. cuspidatus, E. acutus, E. elongatus, E. sinsheimicus und E. areolatus Sternb. aus dem Keuper. Die innere Structur dieser auch durch ihren glatten, nicht gestrichelten Stengel ausgezeichneten Arten ist aber so wenig wie ihre Fructifikationen bekannt. Brongniart (Tableau des genres vegetaux foss. Paris 1849. p.47) meint, dass sie vielleicht eine eigene Galiung ausmachen könnten, für welche er den Namen Equisetites oder Oncylo- gonatum vorschlägt, womit König das Equisetum columnare einst be- zeichnete, während er den Namen Equisetum der ersteren Abtheilung vorbehalten wissen will. Equisetum brachyodon Brongn., aus dem Grob- kalk, wird von Unger nicht mit Unrecht, worin ihm auch Brongniari selbst beitritt, als eine Oupressinee betrachtet, und von ihm Tihuites calli- trina, später von Endlicher Callitrites Brongniartiü genannt. Equisetites Lindackerianus Sternb., aus der Formation des rothen Sandsteins, erscheint Brongni@rt als ein wahrer Calamit, und ward auch wohl von Sternberg, trotz der fehlenden Scheiden, nur deswegen hierher gerechnet, weil er mit andern Paläontologen wohl gewohnt war, die Calamiten als eine ihrer Structur nach von den Equiseten, mit denen jenes grosse Aehnlichkeit zeigt, sehr verschiedene Pflanze zu betrachten, was Unger viel später veranlasste, die Calamiten vereint mit Cotta’s Calamitea in eine eigene Familie, Calamiteae genannt, zu vereinen. 104 H. R. Göppert, Um die nähere Kenntniss der innern Structurverhältnisse hat sich unstreiliig Germar (Isis 1838. p. 274) sehr verdient gemacht, indem er nachwies, dass die meisten Calamiten nur Steinkerne oder die innern Aus- füllungen der unzweifelhaft einst hohlen Calamitenstengel seien. *) Petzholdt (über Calamiten u. Steinkohlenbildung, Dresden und Leipzig 1841) bestätigte dies durch an lebenden Equiseten angestellten Unter- suchungen, insbesondere durch Schleifen von Calamiten in horizontaler Richtung. Die grosse Aehnlichkeit des innern Baues derselben mit eini- gen jetztweltlichen Equiseten trat hier recht entschieden hervor, indem hier ähnliche von Zellen und wahrscheinlich auch von Gefässen umgebene peripherische, in der Substanz des Stengels der Länge nach herablau- fende Luftkanäle, so wie zahnförmige peripherische Begrenzungen, welche den bei den Calamiten innerlich und äusserlich vorkommenden Rippen und Furchen entsprechen, sichtbar wurden (vergl. die eben genannte Schrift, T. I-VI). Insofern weichen sie jedoch freilich von denen der lebenden Equiseten noch hinreichend ab, als das Parenchym zwischen den Luft- kanälen markstrahlenartig in jenen zahnförmigen Begrenzungen endigt, wodurch allerdings dem oft so umfangsvollen und hohen Stamme eine entsprechendere Festigkeit gegeben wurde. Zu dieser Festigkeit trug übrigens auch noch der beträchtliche Gehalt an Kieselsäure bei, welche nach meinen Untersuchungen vorzugsweise in der Oberhaut, wie auch in dem übrigen Gewebe in nicht geringerer Quantität als bei den Equiseten der Jetztwelt vorhanden war. Freilich ist man, ungeachtet der Häufigkeit der Calamiten, in allen Schichten der Kohlenformation nur selten so glücklich, so wohl erhaltene Exemplare zutreffen, jedoch wird die Sel- tenheit erklärlich, wenn man den Fäulnissprozess eines starken Equiseten- stengels, wie den von Equwisetum eburneum, beobachtet, den ich veran- lasste, um hierüber Aufschluss zu erhalten. Zunächst wird das Pa- renchym, welches sich zwischen der Oberhaut und der innersten, *) Vergl. auch: Bronn, Handb. d. Gesch. d. Natur. 2. Bd. 1843. S. 736. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 105 den Calamitenstengel nach innen abgrenzenden oder den Cen- tralluftgang umgebenden Haut befindet, zerstört,. die letz- tere Haut selbst aber in Form einer Achse fast eben so lange als die Ober- oder äussere Haut erhalten, während sich die Scheidewände der Glieder längst gelöst und seitlich angelegt haben, von wo sie nun bei geringster Bewegung des Wassers leicht fortgeschwemmt werden können. Es ergiebt sich hieraus, wie nur durch ein glückliches Zusammentreffen von Umständen die Aus- füllung des, wie oben erwähnt, am frühesten von der Zersetzung ergrif- fenen Zwischenparenchyms, nebst den in demselben befindlichen Luft- lücken, erfolgen kann, und dann auch noch äusserer Druck nicht einwir- ken darf, durch den das eben erst ausgefüllte Parenchym zusammenge- quetscht werden würde. Jene bald erfolgende Lösung der Scheidewände macht es auch erklärlich, dass die innere Ausfüllung der Höhlung der Calamiten leicht erfolgen kann, und die längere Dauer der innern, den hohlen Raum begrenzenden Haut zeigt, dass sie auch bei den fossilen Arten von ähnlicher Festigkeit gewesen ist. Häufig findet man sie noch mehr oder weniger erhalten in der Ausfüllungsmasse und ebenso die Scheidewände (Phragma oder Diaphragma) bei den Gliedern der Calami- ten in Form eines kohligen, mehr oder minder breiten Streifen, wie auch schon Petzholdt beobachtete. Ward nun der im Innern ausgefüllte Calamit zusammengedrückt, so wurde nun auch das ganze Parenchym zusammengequeischt und erscheint nun als mehr oder minder dicke kohlige Rinde, die bei derselben Art bald dicker, bald dünner sein kann, je nachdem ein Theil des Parenchyms vor oder während der Ausfüllung vorher durch Fäulniss zerstört ward oder nicht. Dass dies letztere oft geschehen sein mag, lässt sich nicht bezweifeln, obschon nicht so allge- mein, wie, mit Unrecht, Corda (dessen Skizzen zur vergleichenden Phy- totomie vor- u. jetziweltlicher Pflanzenstämme, Prag 1838. S. 16) anzu- nehmen scheint. Uebrigens hat Petzholdt durch vergleichende Ver- suche nachgewiesen, dass die die Calamiten bedeckende Rinde im Verhält- Vol. XXH. Suppl. 14 106 H. R. Göppert, niss zu der Parenchym- und Gefässmasse steht, aus welcher überhaupt die ganze zwischen der Oberhaut und der inneren Höhlung befindliche vegetative Masse zusammengesetzt war. Er zeigte ferner auch, dass bei dem geringen Durchmesser, welchen sie auch im Allgemeinen besass, sehr wohl Bildungen auf der äussern oder Oberhaut, wie Knötchen auf dem Steinkern oder der Ausfüllunesmasse der Höhlung durchgedrückt worden sein könnten, also heut noch auf derselben sichtbar wären, in manchen Fällen dies aber nicht stattgefunden habe, folglich auch hier zur genauen Bestimmung der Art die vollkommene Erhaltung der kohligen Rinde als wesentliches Erforderniss betrachtet werden müsse. Wie aber bei den meisten jetztweltlichen Equiseten die Längsriefen viel schärfer auf der innern, die Wandung der Höhlung bildenden Haut sichtbar sind, ja auf der äussern oft nur sehr wenig hervortreien, so kommt ein gleiches Verhältniss bei den fossilen Calamiten vor, deren Oberhaut zuweilen fast gar keine Riefen, ja zuweilen gar keine Gliederung zeigt, während auf dem Steinkern beides sehr deutlich vorhanden ist. Bei einigen sieht man sogar auf der Oberhaut ganz abweichende Bildungen, wie z. B. bei dem denkwürdigen, in neuester Zeit von Germar genau abgebildeten Cala- mites varians Sternb. (Germar, Peiref. Weitin. IV. Taf. XX. 1843) und unserm Calamites Germarianus. Insofern sich also aus dieser Untersu- chung ergiebt, dass zur genauen Bestimmung eines Calamiten nicht bloss der Steinkern, welcher nur einen Begriff von der innern Seite des hohlen Stengels liefert, sondern auch die denselben bedeckende Rinde erforder- lich sind, so folgt hieraus, dass man die den Steinkernen oder jenen rin- denlosen Ausfüllungen entnommenen Kennzeichen nur mit Vorsicht zur Untersuchung der Arten, geschweige der Gattungen, benutzen darf. Wenigstens sollte man nie versäumen, die Erhaltungsweise oder die Ab- oder Anwesenheit der Rinde genau anzugeben, worauf unter Andern Unger nicht Rücksicht genommen hat. Indem ich hinsichtlich der Gattung Calamitea mit Brongniart meine, dass sie wegen ihrer mit den Dikotyledonen so übereinstimmenden fossile Flora des Uebergangsgebirges. 107 Struktur zu diesen und nicht zu den Equisetaceen gehöre, betrachte ich die wahren Calamiten zwar als den Equisetaceen verwandte, aber insbesondere durch den Mangel der Scheiden verschiedene Pflanzen, also als Ge- wächse mit hohlem, durch Scheidewände in einzelne Theile oder Glieder verschiedener Länge (von 4-6” und darüber) getheil- tem Stengel, von 1 bis zu 5-6” Durchmesser, welcher inner- halb mit parallelen, kammförmig hervorstehenden Längsriefen versehen ist, die ähnlichen, gewöhnlich aber weniger deutlichen, oft nur als wenig erhabene Längsstreifen sichtbaren Hervorra- sungen auf der Oberfläche der in Kohle verwandelten Rinde entsprechen. An der Stelle, wo sich im Innern des Stengels die Schei- dewände befinden, sieht man äusserlich eine kleine, mehr oder weniger sichtbare, durch eine ringförmige Linie hervorgebrachte Einschnürung, unter welcher jene kammförmigen Hervorragungen oder erhabenen Längsriefen (cannelures Brongn.) entweder von Glied zu Glied alterni- ren, oder zuweilen auch über dieselben hinweglaufen, in welchem Falle das Glied immer noch durch die genannte ringförmige Linie angedeutet wird. Gänzlicher Mangel jener Querlinie und Andeutung des Gliedes durch quirlförmig gestellte Knötchen oder durch längliche Anschwellung der Riefen scheinen mir vorläufig hinreichend, um generische Unterschiede zu begründen. Erstere charakterisen die Gattung Arthrocanna, letztere Bornia Sternb. Anderweitige rundliche oder längliche, einander gleiche Knötchen sieht man am Ende der Glieder zwischen den Furchen gewöhn- lich oberhalb, zuweilen aber auch oberhalb und unterhalb derselben, hie und da abwechselnd mit grösseren Knoten, wie bei ©. nodosus Schloth., die auch wohl zwischen den Gliedern und dann oft in Quineuneialstellung vorkommen, wie z. B. unter andern bei einer im Uebergangsgebirge bei Leobschütz und Landeshut, aber bis jetzt nur in gliederlosem Zustande gefundenen Art, die ich früher Calamites stigmarioides nannte, jetzt aber, da ich selbst in 2 Fuss langen Exemplaren keine Gliederung wahrnahm, als eine neue Gattung, Stigmatocanna genannt, betrachte. Die Knötchen 108 H. R. Göppert, sind mit einem runden Hofe umgeben und ähneln somit ganz und gar den Narben von Stigmaria. Eigenthümlich erscheinen ferner die grossen, rundlichen Narben, die von aus einem Punkt verlaufenden strahlenförmigen excentrischen breiten Streifen gebildet werden und offenbar von abgefallenen Aesten herrühren, wie bei Calamites ramosus Artis. Hier stehen sie vereinzelt, bei Cala- mites vertieillatus Lindl., €. varians Sternb. und bei C. Germarianus m. quirlförmig, und erinnern durch ihre Form und Zeichnung an die Astnar- ben der Sigillarien oder die Blattnarben der baumartigen Farrn oder Cau- lopteris - Arten. Unbekannt sind bis jetzt die Fructifikationen der Calamiten, wie denn auch einige Verhältnisse des Stammes, die Art der Endigung nach oben und unten noch mancherlei Erörterungen bedürfen. Eigent- liche Wurzeln z. B. habe ich noch nicht gesehen und kenne sie nur aus, Abbildungen von Lindley und Hutton, Fl. brit. I. tab.78 A, die ich geneigt bin, dafür zu halten. Was die innere Struktur der Calamiten betrifft, so glaube ich, dass die Mehrzahl mit dem von Petzholdt nachgewiesenen, unseren Equiseten so verwandten Baue übereinstimmen, andere aber, wie Calamites approzi- matus (Brongn. Hist. veget. fossil. T.XXIV. F.2), der Gattung Calamitea sich nähern, was Brongniart auch von €. pachyderma, nodosus, inae- qualis, Voltzii und gigas vermuthet, die er alle, vereint mit Calamitea striata und bistriata Cotta, zu einer neuen Gattung Calamodendron ver- einigt und in die Familie der Asterophylliten bringt. Eine von allen den genannten abweichende Struktur beobachtete ich bei dem von mir als ©. transitionis beschriebenen Calamit in einem im Kohlenkalk bei Gl. Falkenberg gefundenen Exemplar. Es ist mit einer aus krystallinischem kohlensauren Kalk bestehenden Rinde versehen, in welcher sich an einzelnen Stellen noch schwärzliche strahlige Streifen befinden, die mehr oder minder noch deutlich Strukturverhältnisse erkennen ) fossile Flora des Uebergangsgebirges. 109 lassen, deren Abbildung ich meinem geehrten Freunde und Schüler Herrn Dr. phil. Ferdinand Cohn verdanke. Taf. XXXIX. Fig. 1. Bruchstück eines Querschliffes des besagten Calamiten, in natürlicher Grösse. a. Die Rinde: die weisslichen Stellen aa bestehen aus strukturlosem weissen Kalkspath, die schwarzen bb aus den durch Kalk ausgefüllten Zellen verschiedener Art. Fig. 2. Die Rinde, mit der Loupe vergrössert, aa und bb dieselbe Bedeutung, wie in der vorigen Figur. Wie man schon aus der Zeichnung ersieht, ist der Rand der Rinde nach innen wellenförmig abgegrenzt. Nach Aussen, wie nach Innen findet sich zunächst an dieser Rinde ein breiter schwarzer Rand von ungleicher Stärke; beide Ränder schliessen einen mittleren weissen Theil ein, den wiederum zahlreiche breite, schwarze Linien durchsetzen. Diese bilden anscheinend Verbindungen des inneren und des äusseren Randes. Auffallend ist ihr Parallelismus nach zwei entgegengesetzten Richtungen, wodurch die Querlinien der Gestalt eines römischen A ähnlich werden (Fig. 2. cc). Unter dem Mikroskop (Fig. 3) zeigte diese Rindenschicht in 60-facher Vergrösserung folgende Struktur, wobei ich bemerke, dass die mit dd bezeichneten Stellen von Fig. I u. 2 hier dargestellt sind. Zunächst nach dem inneren Rande derselben, wo sie an die innere struk- turlose Ausfüllung grenzt, verläuft ein ungleich breites, nach innen unre- gelmässig abgegrenztes, nach Aussen zu dem Zellgewebe hin ziemlich scharf abgeschnittenes, schwarzes, aber ganz strukturloses Band (Fig. 9.«). Darauf folgt ein zelliges Gewebe, das den übrigen ganzen Theil der Rinde ausfüllt, nach Aussen aber in der weissen Kalkmasse in sehr unregel- mässigen Grenzen ausläuft. Die Zellen zeigen im Durchschnitt eine ziemlich gleiche Grösse, namentlich schienen keine besonders unverhält- nissmässig grosse, eiwa wie die Gefässe unserer Laubhölzer, mit Sicher- heit wahrzunehmen. Von drei wellenförmigen Erhebungen, deren Struk- tur besonders deutlich wurde, war die eine (in der Figur links) spitz, die beiden andern halbkuglig abgerundet. Zunächst unter der Spitze der ersteren zeigte sich grossmaschiges Gewebe, sechseckigen Parenchym- 110 H. R. Göppert, zellen ähnlich (Fig. 3. d); ihm folgten nach Aussen schmälere, länger gestreckte Zellenlagen, welche zahlreiche, parallele, convexe Reihen dar- stellten (Fig. 3. e); die einzelnen Zellenreihen waren nicht alle gleich breit; auffallend erscheinen namentlich Stellen, wo zwischen je zwei Zel- lenreihen eine schmale, sich nach Innen auskeilende, meist nicht durch Querwände bezeichnete Lage sich vorfand, anscheinend eine Andeutung von Markstrahlen (Fig. 3. d). Das Zellgewebe war an einer Stelle (Fig. 3. e) zerstört; wo es an den Stein grenzte, schnitt es sich durch kammförmige Linien ab, die von den allein erhaltenen tangentialen Quer- wänden herrühren (Fig. 3. f); die beiden andern, halbkugligen Erhebun- gen waren von Innen ebenfalls durch grosse, sechseckige Zellen (oder Gefässe?) abgegrenzt. Die darauf folgenden Zellen bildeten Reihen, welche den äussern Umrissen der Erhebungen parallel liefen, daher stell- ten diese auch meist kleineren Zellen in der, zwischen beiden Erhebun- sen liegenden Vertiefung sehr zahlreiche parallele, in radialer Richtung von Innen nach Aussen sich erstreckende Längsreihen dar (Fig. 3. g), während dieselben nach rechts und links sich in ebenfalls parallelen, nach Innen convexen Bogen erheben. Die Längsreihen zeigten verschiedene Dimensionen unter einander, wie zwischen den einzelnen Zellen; mit einer verhältnissmässig dicken wechselt oft eine zarte ab. Auffallend waren auch hier die markstrahlenartigen, sich auskeilenden Unterbrechun- gen (Fig. 3. h); auch sonst kamen nicht selten keilförmig ineinander ein- geordnete Zellenreihen vor. Bemerkenswerth scheinen noch Zellen von breiter, kurzer, fast viereckiger Form, so wie Reihen von sehr zartem engen Gewebe (Fig. 3. ö). Bei den Stellen unter der Erhebung von der rechten Seite, so wie rechts und links von der Vertiefung zwischen bei- den, waren kreisförmige Anhäufungen von kleineren Zellen, etwa wie Gefässbündel, um die sich die übrigen Zellen in parallelen Lagen gleich- sam schaalig anordneten (Fig. 3. k). doch konnten in ihnen keine grös- seren Höhlungen (Gefässen entsprechend) erkannt werden. Im Ganzen war von der äussern Erhebung der Rinde mehr organische Struktur fossile Flora des Uebergangsgebirges. 111 erhalten, als von der mittleren, jedoch zeigten die überall im Stein zer- streuten schwarzen Bruchstücke, zum Theil noch von deutlichem zelligen Bau (Fig. 3. 7), dass das Zellgewebe im Leben sich viel weiter erstreckt hatte, als es hier noch vorhanden war. Ja, es erschienen’ diese organi- schen Fragmente überall so verbreitet, dass es fast an Platz für etwaige Luftgänge (wie bei Equwisetum!) fehlte. Auch die Anordnungsweise stellte sich so dar, als ob bei unseren Exemplaren keine solche grösseren Höhlen vorhanden gewesen wären, so weit man überhaupt aus so wenig erhaltenen Bruchstücken auf das übrige Fehlende schliessen kann. We- nigstens möchte die perpendikularradiale Richtung der Längsreihen dage- gen zu sprechen scheinen, dass solche Höhlen in der Vertiefung zwischen je zwei Erhebungen vorkamen, und auch im Centrum einer jeden schienen sie bei unserm Calamiten nicht vorhanden, da wenigstens von der einen der Mittelpunkt des Bogens da war, um den die Zellen sich in schaaligen Reihen gelagert hatten. In den übrigen Theilen der Rindenschicht liess sich die organische Struktur nicht deutlich verfolgen. Ein Längsschliff der äusseren Seite (Taf. XXXIX. Fig. 4.) liess, von oben beobachtet, bei 100 -facher Vergrösserung, bei @ prosenchyma- töse, häufig durch strukturlose Kalkmasse (b) unterbrochene Zellen ohne Tüpfel und Querstreifen erkennen, zwischen denen bei e auch ganz un- zweifelhaft das Ende eines einfachen Markstrahls sichtbar war, wie er bei Coniferen der Jetztwelt, so wie bei den Stigmarien und Sigillarien der Vorwelt vorzukommen pflegt. Ob die länglichen, oben und unten zuge- sespitzten Zellen ce auch den Rahmen einer Markstrahle ausmachten, in welchem nur die Querwände der einzelnen, sie bildenden Zellen fehlen, konnte nicht mit Bestimmtheit ermittelt werden. Mehrfache Versuche, sie auf einem Radiallängsschliff deutlicher nachzuweisen, führten auch zu keinem Resultate, wie auch auf dieser Seite die Wandungen der prosenchymatösen. Zellen weder Tüpfel noch Streifen zeigten. Sie kamen erst zum Vorschein, nachdem ich durch Salzsäure das versteinende Mate- rial, den Kalk, entfernt hatte und zwar, wie die ebenfalls von Hrn. Cohn 112 H. R. Göppert, mit grosser Genauigkeit, bei 300-facher Vergrösserung, gezeichneten Figuren 5 bis 13, Taf. XXXIX. zeigen. in allen Formen getüpfelter und gestreifter Zellen und Gefässe: Fig. 9. a getüpfelte Zelle mit einfacher Tüpfelreihe, 5 mit Querstreifung, ähnlich einem Treppengefäss; Fig. 6, mit einfachen und doppelten Tüpfenreihen, letzteres wie bei Araucaria; Fig. 7. a mit dreifachen, spiralig stehenden Tüpfelreihen, d ohne Tüpfel; Fig. 8 u. 9, mit in dreifacher Reihe spiralig stehenden Tüpfeln; Fig. 10. a ein gestreift getüpfeltes Gefäss, ähnlich den Taxus der Jetzt- und Vor- welt; Fig. 11 u. 12, gestreifte oder treppenförmige Gefässe und Zellen, und Fig. 13 ein entschieden netzförmiges Gefäss. Es geht aus dieser Beschreibung deutlich hervor, dass auch diese Form durch die unbezweifelte Anwesenheit von Markstrahlen von den jetztweltlichen Equiseten und den von Petzholdt beschriebenen Calami- ten sehr abweicht und sich mehr den von Unger in der oben angegebe- nen Schrift von Petzholdt beschriebenen und abgebildeten Calamiteen nähert. Ausser diesem in das Gebiet der älteren Formationen gehörenden Calamitenreste habe ich nun aber auch in der Steikohlenformation selbst bereits im Jahre 1846, und später noch viel häufiger in der Steinkohle in sogenannten fasrigen Anthracit verwandelte Calamiten gefunden, in denen ganz ähnliche Gefässe, wie die hier Fig. 5 bis 13 abgebildeten, mit grösster Bestimmtheit wahrzunehmen sind. Leider aber sind die Exemplare so zusammengequetscht, dass ich, bis jetzt wenigstens, über die Anordnung derselben und ihr Verhältniss zu den etwa gleichzei- tig mit verkommenden Markstrahlen und tüpfellosen Prosenchymzellen keine Auskunft zu erlangen vermochte. Wenn sie aber, wie wahrschein- _ lich, zu der eben von mir beschriebenen Form gehören, die sich, obschon in ihrer unvollständigen Erhaltung, dennoch von der von Unger a.a. 0. beschriebenen und abgebildeten Struktur der Gattung Calamitea auffallend genug unterscheide, so haben wir auf diese Weise eine dreifache, fossile Flora des Uebergangsgebirges. 113 durch ihre innere Struktur bei grosser Uebereinstiimmung der äusseren auffallend genug abweichende Form von Calamiten: 1. Die Arten, welche, wie Petzholdt nachgewiesen, den Equise- ten der Jetztwelt in ihrer Struktur verwandt erscheinen. 2. Die Calamiten von der Struktur der Calamitea Colta, wie insbe- sondere Calamites approximatus. 3. Die von mir bei Calamites transitionis so eben beschriebene Form, welche gewissermaassen in der Mitte zwischen den beiden vorigen Formen steht. Nur die erstere würde ihrer Struktur nach zu den Equiseten zu rechnen sein, während die beiden andern nicht etwa zu den Monokotyle- donen, sondern zu den Dikotyledonen, nicht unpassend zu den gymno- spermen Dikotyledonen Brongniart’s, wohin auch Brongniart, wie vor schon erwähnt, Calamitea geradezu rechnet, zu bringen sind. Wir hätten hier ein passendes Verbindungsglied zwischen den Equiseten und den Coniferen. Inzwischen aber meine ich, sie alle, so lange wir nicht noch mehr Arten mit wohlerhaltener Struktur auffinden, vereint bei Calamites zu lassen, weil die Arten dieser Gattung, nach den gegenwär- tig nur vom äussern Habitus entlehnten Kennzeichen, sich gut charakteri- ren und von einander leicht unterscheiden lassen. Noch führe ich an, dass in neuester Zeit Dawes (in Bronn u. v. Leonh. N. J. 1849. 6. Hfi. S. 761, entlehnt aus dem Lond. geol. quat. Journ. 1849. V. p. 30-31) Calamiten beschreibt, welche, ausser der Struktur der Calamiten, im Mark noch Gefässbündel enthalten, die auffallend an den Bau des Piperaceen- Stammes erinnern, und ein Bindeglied zwischen den Monokotyledonen und Dikotyledonen abzugeben vermöchten. Ich rechne also zu den Equisetaceen: 1. Equisetites Sternb. 2. Calamites Suck. et Schloth. 3. Stigmatocanna Göpp. Vol. XXII. Suppl. 15 114 H. R. Göppert, 4. Anarthrocanna Göpp. 5. Bornia Sternb., die sämmtlich auch Repräsentanten in den im Allgemeinen zu dem Ueber- sangsgebirge gerechneten Schichten haben. Equisetites Sternb. Organa vegetationis. Caulis eylindricus, laevis, longitudinali- ter striatus, fistulosus, articulatus, articulis saepius introrsum concentrice striatis, simplex seu sub articulis verticillaiim ramosus, vaginatus, vaginis sub artieulationibus insertis ereclis vel subpatentibus multidentatis vel multifidis. Organa fructificationis. Spica terminalis, vaginae supremae semi-immersa, demum libera squamosa, squamis valde approximatis pen- tagonis concaviusculis. Sternb. Vers. I. p.43. Ung. Synops. pl. fossil. p- 26, Gen. ei spec. pl. fossil. p. 99. Equisetites radiatus Sternb. E. caule eylindrico decorticato, articulationibus aeque distantibus vagi- nalis, vaginis stellatim patentibus multifidis laciniis lanceolatis acuminatis. Sternb. Vers. II. p. 45. — Göpp. in Bronn Ind. Palaeontol. I. p. 12. Calamites radiatus Brongn. Hist. veget. foss. I. p. 122. T. 26. F.1. Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 44. In formatione transitionis vallis St. Amarini ad Rhenum superiorem (Voltz.) Die Anwesenheit der Scheide bietet, bei der Unvollständigkeit, in welcher wir die Exemplare der Equisetites in der Natur und in Sammlun- gen vorfinden, ein willkommnes, für die Equiseten so charakteristisches Kennzeichen, dass ich die vorliegende Art, trotz ihrer anderweitigen Aehnlichkeit mit den Calamiten, mit Sternberg nur zu Equisetites rechnen kann. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 115 Calamites Suckow. Organa vegetationis. Caulis subeylindricus, costato sulcatus, articulatus, suleis articulorum alternantibus, saepius convergentibus vel conlinuis supra articulos transeunlibus, corlice magis minusve crasso car- bonaceo tectus. Articulationes et sulei in caule corticato aliquando vix distineti, in caule decorticato semper visibiles. Vaginae defieiunt; earum loco saepissime in apieibus articulorum tubercula inter sulcos symmetrice disposila. j Fructificatio hucusque ignota.. Suckow in Acta Acad. Theod. Palat. V. 359. Brongn. Prodr. p. 37. Hist. veget. foss. I. p. 121. Ung. gen. et spec. pl. foss. p. 44. Indem ich mich hinsichtlich dieser Gattung auf das bereits oben Mit- getheilte beziehe, bemerke ich nur noch hinsichtlich der Verbreitung der- selben, dass sie sich nicht, wie die von Equisetites, durch alle Formatio- nen bis zur Jetztwelt, sondern nur bis zur Juraformation erstreckt, in wel- cher ich noch eine Art gefunden und in meiner in den Schriften der schle- sischen Gesellschaft vom Jahre 1845 erschienenen Flora derselben abge- bildet und beschrieben habe. Das Vorkommen ist ebenso wie der Charakter der Schicht, in der sie gefunden wurde, ganz unzweifel- haft durch L. v. Buch und v. CGarnall als mittlere oder braune Jura bestimmt, was ich nur hinsichtlich Brongniart’s bemerke, der in seinen jüngst erschienenen Tableaux noch von näherer Feststel- lung der Formationen spricht und daher dieser Art ein Fragezeichen beifügt. Die Arten der Gattung selbst theile ich zunächst in zwei Hauptgrup- pen: 1) Calamiten mit über die Glieder hinauslaufenden Furchen, und 2) Calamiten mit abwechselnden oder doch wenigstens an den Gliedern aneinander neigenden Furchen. Letztere zerfallen dann wieder in mit Knötchen an den Gelenken versehene und knotenlose, an welche ich zuletzt nun noch den überaus merkwürdigen Calamiten, den Calamites 116 H. R. Göppert, Germarianus, füge, der zwar nicht aus dem Uebergangsgebirge, sondern aus der oberschlesischen Kohlenformation stammt, aber doch so merkwür- dig erscheint, dass er hier wohl einen Platz verdient. In der im Jahre 1847 in Bronn und v. Leonh. N. J. S. 682 u. f. veröffentlichten Uebersicht der Flora des Uebergangsgebirges erwähnte ich noch einen Calamites remotissimus und glaubte einen 1 Fuss langen parallelstreifigen, gliederlosen Abdruck aus den Steinbrüchen zu Kittel- witz bei Leobschütz mit diesem Namen bezeichnen zu können. Es ist mir aber später seine Calamiten-Natur wieder zweifelhaft geworden, so dass ich ihn ausschliesse, um die ohnehin grosse Zahl der unsichern Arten nicht noch mit einer neuen zu vermehren. Ebenso sind auszuschliessen: Calamites distans F. A. Römer, Verst. d. Harzgebirges 1843. T. I. F. 6, Meyer und Dunker Palaeontograph. IN. 1. T. VII. F. 2, und desselben an letzterem Orte T. VII. F. 3 abgebildete C. planicosta, ein Pflanzen- rest, bedeckt mit anthraeitischer, in kleine Rhomben zerspaltener Rinde, über deren Natur die Abbildung keine Aufschlüsse giebt, wie sie aber von mir auch an andern Orten in den ältern Formationen gefunden wor- den ist. , * Sulci paralleli supra articulos transeuntes continui. 1. Calamites transitionis Göpp. Taf. Hl et IV. Taf. XXXIX. C. caule eylindrico, ramoso, ramorum eicatrieibus rotundis inter arti- culos dispositis, articulis vix contractis distantibus, suleis in caule corticato parum conspicuis in caule decorticato manifeste distinctis, parallelis continuis supra artieulos transeuntibus, costis pla- nis lenuissime strialis. Calamites transitionis Göpp. Uebers. d. foss. Flora Schles. in Wim- mer’s Fl. Siles. II. 1841. — Göpp. foss. Flora d. Uebergangs- geb. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. S. 682 und in Bronn fossile Flora des Uebergangsgebirges. 117 Ind. palaeont. I. p. 11. — Ung. Syn. pl. foss. p. 23. — Eiusd. gen. et sp. pl. foss. p. 92. Calamites cannaeformis F. A. Römer, die Verst. d. Harzgeb. 1843. S.2. T.1. F.7. — F. A. Römer, in Dunker u. v. Meyer Pa- laeontograph. II. 1. Lief. T. VII. F. 4. Bornia transitionis F. A. Römer 1. c. T. VII. F. 8. (jüngeres Exemplar von Calamites transitionis). In formatione calcareae carbonariae (Kohlenkalk) ad Falkenberg comit. Glazensis; in formatione transitionis Silesiae superioris (ad Leob- schütz, Tost) et inferioris (inprimis ad Landeshut, Rudolstadt, Altwasser et Bögendorf), Saxoniae ad Haynichen (Cotta), Harcyniae ad Neuhof et Lauterberg (Römer), ad Wernigerode (Stiehler), ad Magdeburgum (An- drä), Hassiae superioris ad Eimelrod, Herborn Nassaviae cum Posidono- myis (Sandberger, Grandjean). Diese schon von Volkmann (Siles. subterr. 1720. T. VI. F. 2) gekannte Art, welche in Schlesien fast überall, und auch in andern Ge- genden im Uebergangsgebirge vorkommt, dürfte daher recht geeignet erscheinen, diese Schichten zu charakterisiren, oder als Leit- pflanze für sie zu dienen. Gewöhnlich findet man sie entrindet. Nur ein einziges Exemplar entdeckte ich noch mit von Kalk gebildeter Rinde, in welcher sich auch Struktur zeigte, die ich S. 109 ausführlich beschrie- ben und Taf. XXXIX. Fig. 1-13 auch abgebildet habe. Auf der Ober- fläche der Rinde waren die Glieder nur undeutlich, die Längsstreifen aber fast gar nicht zu erkennen, die aber unter der Rinde auf der Oberfläche der inneren Ausfüllung des höchst wahrscheinlich einst hohl gewesenen Stammes sehr deutlich zum Vorschein kamen. Die ziemlich breiten und flachen Rillen sind sehr fein parallelstreifig (Taf. IH. Fig. 6) und gehen über die Glieder hinaus, so dass das Glied selbst nur durch die vertiefte, sich um den ganzen Stamm herumziehende, horizontale oder ringförmige Querlinie angedeutet wird. Durch diese Eigenthümlichkeit unterscheidet sich diese Art von allen mir bekannten Arten der Gattung. 118 H. R. Göppert, Zwischen den Gliedern zeigen sich, obschon selten, Astnarben, s. Taf. Il. Fig. d, welche denen der Stgmaria ficoides ähnlich sind. Ein merk- würdiges Exemplar mit rundlichen, im Quincunx stehenden gros- sen Knoten, über welche jedoch die Streifung noch hinweggeht, bildete ich auf Taf. IV. ab. Ich lasse es dahin gestellt sein, ob man dies für eine zufällige, bei der Ausfüllung einst entstandene Bildung halten will. Die Länge der einzelnen Glieder ist übrigens nicht konstant, sondern wechselt an grössern Exemplaren. An einem vorliegenden, 25 P. Z. langen und /, 2. breiten Exemplare aus dem Posidonomyenschiefer zu Eimelrod in Oberhessen zählte ich 26 Glieder verschiedener Länge von 7 bis 1% Zoll. ** Suleci paralleli infra et supra articulos alternantes quandoque convergentes. U + Articuli tuberculis destituti. 2. Calamites cannaeformis Schloth. C. caule eylindrico, cortice tenui aequali artieulis inaequaliter distan- tibus haud contractis, suleis approximatis subflexuosis ad articulos conni- ventibus. Schloth. Peiref. 398. T. 20. F. 1. Sternb. Vers. I. 4. p. 24. II. p.46. — Ung. Syn. pl. foss. p. 22. Eiusd. gen. et spec. pl. foss. p.47. — DBrongn. Hist. veget. foss. I. p. 151. T. 21. F. 4. excl. Syn. Frequens in formatione transitionis ad Landeshut Silesiae, Nassaviae ad Herborn c. Posidonomyis, Magdeburgo et in formatione lithanthraeis Germaniae, Galliae et Angliae. 3. Calamites Roemeri Göpp. Taf. VI. Fig. 4 et 5. ©. caule cylindrico (decorticato), articulis aeque distantibus haud contractis, costis strielissimis (lineam dimidiam latis) subconvexis tenuiter fossile Flora des Uebergangsgebirges. 119 striatis ad articulos acutis subtriangularibus, suleis parallelis rectis alter- nantibus infra et supra articulos intime cohaerentibus. Calamites Goepperti F. A. Römer 1. c. T. VII. F.S. In formatione transitionis ad Friedersdorf, Bögendorf ad Schweidnitz et ad Berndau prope Leobschütz, ad Grund Harcyniae ei ad Eimelrod Hassiae superioris. In einem Hohldrucke von 3 Z. Länge und 3-5 L. Breite von mir beobachtet, vielleicht also im berindeten Zustande vorliegend. Durch die gleichen Glieder, die graden Rippen und Furchen, welche sich an den Gliedern mit den in einem exakten Dreieck ihnen entgegenstehenden unterliegenden Rippen verbinden, wodurch dieser Calamit eine gewisse Aehnlichkeit mit dem durch seine festanliegenden Scheiden so ausgezeich- neten Equisetites columnaris erhält, von allen mir bekannten Arten ver- schieden. Taf. IV. Fig. 4, in natürlicher Grösse. Fig. 5, etwas ver- grösser. Das Vorkommen im Harz gehört zu den Posidonomyenschichten oder der jüngeren Grauwacke. Calamites Goepperti Röm. aus der jüngeren Grauwacke auf dem Rosenhöfer Gangzuge, kann ich nur als ein älteres Exemplar von ©. Roe- meri betrachten. 4. Calamites dilatatus Göpp. Taf. VI. Fig. 1-9. Ö. caule cylindrico decorticato; articulis remotis haud contractis, costis laxis dilatatissimis (lineam latis) sub laevibus vix striatulis ad arli- culos triangularibus acuminatis, sulcis alternantibus laxis infra et supra articulos confluentibus. Calamites dilatatus Göpp. Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. S. 682. Göpp. in Bronn Ind. palaeontol. I. p. 11. In formatione transitionis Silesiae superioris ad Berndau prope Leobschütz et ad Buntebock Harcyinae (Römer). 120 H. R. Göppert, Auffallend abweichend von allen mir bekannten Arten durch die ver- hältnissmässig geringe Zahl der Rippen, die Fig. 3 bei einem Durchmes- ser von kaum 1%, Linien, I L. breit sind. Die Furchen alterniren und verbinden sich am Gliede mit der in ein spitzes Dreieck lang gezogenen unteren Rippe. Fig. 2 ohne Glied, Fig. 1 gegliedert, ein winzig kleines, 5 Linien langes, 1 L. breites, aber gut erhaltenes Pflänzchen mit 2 kur- zen Fortsätzen an den Gliedern, aus demselben Fundort, gehören wahr- scheinlich auch zu unserer Art. Fig. 3 ein Exemplar von 17, Z. Länge und 1% -2LL. Breite. 5. Calamites tenuissimus Göpp. Taf. VI. Fig. 6, 7,8. C. caule eylindrico (decorticato ?), articulis inaequalibus remotis haud contractis, costis angustis approximatis subinaequalibus striatis suleis inaequalibus latioribus angustissimis interiectis ad articulos alternantibus infra et supra articulos connatis. Calamites tenuissimus Göpp. 1.c. Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p. 682: — Göpp. in Bronn Ind. palaeontol. p. 11. In formatione transitionis Silesiae ad Gratz prope Troppaviam Sile- siae austriacae, et ad Bögendorf et Friedersdorf Silesiae inferioris. Vorkommend in Thonschiefer, der sich in Platten spalten lässt. Ausgezeichnet durch die einander genäherten scharfen Rippen und fast unregelmässigen ungleichen Furchen, so wie durch die langen ungleichen Glieder. Gewöhnlich findet man ihn in gliedlosen Bruchstücken, wie Fig. 8, seltener mit Andeutungen von Gliedern, wie Fig. 6 u. 7. Vielleicht gehört hierzu Calamites ? distans Römer in Meyer und v. Dunker Palaeontol. II. 1. Tab. VII. Fig. 2, aus gleicher Formation im Harz. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 121 ++ Articuli tuber culati. 6. Calamites obliquus Göpp. Taf. VI. Fig. 9, 10. C. caule cylindrico subincurvato obliquo (decorlicalo?) obscure costato, articulis nodosis aequalibus subapproximatis tuberculatis, tuber- culis ad articulos verticillatis rotundis hine inde in ramos abbreviatos acu- tos subspinescentes transeuntibus. Calamites obliquus Göpp. 1. c. in Bronn u. v. Leonh. N. J. S. 682. — Göpp. in Bröfn Ind. palaeont. p. 11. In formatione Calcariae carbonariae (Kohlenkalk), ad Hausdorf Comi- talus Glacensis Silesiae (Bocksch). In natürlicher Grösse, Fig. 10 von der einen, Fig. 9 von der an- dern besonders gut erhaltenen Seite, und zwar der 2 Zoll lange obere Theil des Stengels, der wohl nur zufällig schief gebogen, zwischen den Gliedern undeutlich abwechselnd gerippt und auf den Rippen schwach gestrichelt erscheint. Die Glieder etwas angeschwollen, rund herum mit rundlichen Knötchen dicht besetzt, die bald etwas vertieft, bald erhaben, auch wohl an einzelnen Stellen in kleine, 1%-2 L. lange, kegelförmige, spitz zugehende, dornartige Aeste ausgehen. 7. Calamites Voltzii Brongn. C. caule cylindrico costato articulato difformi, superius coarctato- attenuato ad articulos nodoso impressionibus vel cicatrieibus subrotundis sparsis notato; costis latissimis ad articulos alternantibus. ® Calamites Voltzii Brongn. Hist. veget. foss. I. p. 155. T.XXV. F.3. Ung. Syn. pl. foss. p. 23; Eiusd. Gen. et spec. pl. foss. p. 48. In formatione transitionis ad Zundsweiler Ducat. Badens. (Voltz. Mus. Argentorat.). Sehr ausgezeichnet durch die von Glied zu Glied stattfindende Ver- schmälerung des Stengels, der wie aus lauter cylindrischen, immer Vol. XXII. Suppl. 16 122 H. R. Göppert, schmäler werdenden Stücken zusammengesetzt erscheint, so wie durch das starke Hervortreten der ohne Ordnung an den Gliedern vorhandenen Narben, die Brongniart mit Recht von Ast- oder Wurzel- Ansätzen herleitet. Bei’m ersten Anblick zeigt diese Art einige Aehnlichkeit mit unserer Anarthrocanna tuberculosa, weicht aber durch die Alternation der Rippen entschieden ab, die bei der letzteren Art über die nur durch Knoten angedeuteten Glieder hinausgehen. 8. Calamites Germarianus Göpp.® Taf. XL. Fig. 1. C. caule arboreo corticato artieulato -ramoso cicatrisato, cicatrieibus ovalibus in verticillis aeque distantibus singulis articulis duobus remotis disposilis, corlice externe ecostato planiusculo interne costato -striato, costis parallelis substrictis, articulis distinctis tubereculatis. In schisto lithantracum Silesiae superioris ad födinam Agnes Amanda dictam (Poleck). Diese höchst eigenthümliche Art, welche ich der Aufmerksamkeit des Herrn Dr. Phil. Poleck, der mich im Jahre 1845 auf einer Reise in Oberschlesien begleitete, verdanke, würde schwer zu deuten sein, wenn ich mich nicht selbst alsbald nach der Auffindung, bevor der grösste Theil der kohligen Rinde in dem sehr weichen schiefrigen Thon verloren ge- gangen war, von der Beschaffenheit ihres Vorkommens überzeugt hätte. Der einstige Stamm wurde nämlich nicht ausgefüllt, sondern nach dem Ausfaulen desselben die wohlerhaltene Rinde, zusammengequetscht und dann verkohlt, so dass also die Rinden der entgegengesetzten Seiten mit ihren inneren Flächen aufeinander zu liegen kamen; vergl. oben S. 51 mein Experiment mit dem Arum arborescens. Deutlich vermag ich noch die beiden Rindenlagen zu unterscheiden, die wir die vordere und die hintere nennen wollen. Es gelang nicht ohne Schwierigkeit, so viel davon zu erhalten, dass man eine, diese Angabe erläuternde Abbildung davon noch anzufertigen vermochte. Taf. XLH. Fig. 1. @ die vordere fossile Flora des Uebergangsgebirges. 123 Rinde, mit ihrer fast äusseren ebenen Fläche, zeigt nur bei aa die Glie- der, die nicht zusammengezogen, aber durch eine ziemlich breite, ring- förmige Linie angedeutet und jedenfalls mit kleinen rundlichen, nebenein- ander stehenden Knötchen besetzt waren, die aber nicht deutlicher, auch nicht im Hohldruck, sich darstellten, als sie hier bei @b möglichst treu abgebildet sind; ae die merkwürdig gestalteten, dicht nebeneinander lie- genden, immer zwischen zwei Gliedern befindlichen eiförmigen, hier, wie das ganze Exemplar, in natürlicher Grösse abgebildeten Narben abgefalle- ner Aeste, welche auf höchst auffallende ‘Weise an die Form der Wedel- narben der Caulopteris- Arten erinnern. Wenn es auch nicht gelang, die durch die Endigungen der abgefallenen Gefässbündel bewirkte Form der- selben genau zu ermitteln, so sieht man doch, dass in dem obern Theil, gleich weit entfernt von den beiden längeren Seiten, sich eine Erhöhung und hier wohl das Hauptbündel befand, um welches sich die andern grup- pirten. Konzentrische Streifen um diesen Punkt, wie auch excentrische, diese durchsetzende, sieht man insbesondere auf dem Hohldruck. Bei ae ist die vordere Rinde nun entfernt und die innere Seite der hinteren Rinde kommt zum Vorschein, welche die bei den Calamiten gewöhn- liche parallele Streifung zeigt. Wir haben hier also einen neuen Beweis, worauf auch schon oben S. 106 hingewiesen wurde, wie nothwendig die äussere Rinde zur vollkommenen und genauen Kenntniss der Calamiten- Arten ist. Die äussere Oberfläche ist hier glatt, die innere gesteift, wel- che Beschaffenheit auch die Ausfüllung zeigen würde, wenn sie hier vor- handen wäre. Ganz ähnlich verhält sich der merkwürdige, erst neuer- dings von Germar (Petref. Wettinensia. Fasc. IV. Tab. XX) beschrie- bene und abgebildete Calamites varians Germ., der auch, aber nicht wie bei unserer Art, immer zwischen zwei Gliedern, sondern erst zwischen neun allmälig an Grösse abnehmenden Gliedern, ähnliche quirlförmig gestellte Narben besitzt, welche Germar für Narben abgefallener Frukti- fikationen hält, wogegen ich eigentlich nichts weiter entgegnen kann, als dass man bisher gewohnt war, solche Narben, die merkwürdigerweise 124 H. R. Göppert, denen bei Sigillaria, Lepidodendreen und Farrn vorkommenden ausseror- dentlich ähnlich sind, vielleicht etwas zweifelhaft für Narben abgefallener Aeste, bei den Farrn aber ganz unzweifelhaft für Narben abgefallener Blattstiele zu halten. Wir erhalten hierdurch nur einen neuen Beweis für die grosse Verwandtschaft dieser für die Flora der Steinkohlenforma- tion so bedeutungsvollen Familien, welche zwischen ihnen ganz entschie- den stattfindet. Fig. 1. 5 ist der Abdruck der vorderen Seite der hinteren Rinde bei Fig. 1. we, auf der nun natürlich alles sich so verhält, als auf der wirklichen Oberfläche der vorderen Rinde Fig. 1. a, nur mit dem einzigen Unterschiede, dass hier alles vertieft erscheint, was dort erhaben ist, und so umgekehrt. Man sieht also hier bei bb die Glieder wie bei aa; bei be die Hohldrücke der Knötchen wie bei ab; dd die vorläufig für Astnarben erklärten Gebilde, welche wie bei ad, wenn auch immer noch nicht in wünschenswerther Präcision, ihre Gestalt zeigen. Bei be erkennt man namentlich gut die oben erwähnte, um die nabelartige Erhöhung konzen- trisch gelagerte. nach oben gerichtete Streifung dieser Narben. Noch näher als mit ©. varians ist unsere Art mit C. verticillatus Lindl. et Hutt. (Foss. Fl. great Britain. n. 139) verwandt, welche sämmt- lich vereint eine recht gute Gattung bilden dürften, wenn man eine fernere Trennung der mit Gliedern versehenen calamitenartigen Equisetaceen für wünschenswerth erachten sollte. Der Spezialname, welchen ich unserer Art gab, bedarf wohl weiter keiner näheren Erörterung, da die Verdienste bekannt genug sind, wel- che der Träger dieses Namens sich nicht nur um die genauere Kenntniss der Calamiten, sondern auch um die gesammte Paläontologie erworben hat. 9. Calamites variolatus Göpp. Taf. V. C. caule eylindrico decorlicato costato, costis planis striatis cicatrisa- tis, cicatrieibus approximatis biareolatis rotundis in quincunce dispositis, articulis tuberculatis, tubereulis oblongis. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 125 Calamites variolatus Göpp. l.c. Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. S. 682. — Göpp. in Bronn Ind. palaeontol. p. 11. In formatione transitionis ad Landeshut Silesiae. Nur in dem einzigen, in natürlicher Grösse abgebildeten Exemplare vorhanden, welches zwar hie und da etwas beschädiget ist, jedoch noch genug charakteristische Merkmale darbietet, um ®ine selbstständige Art zu begründen. Die 2 Linien breiten, vollkommen runden, mit einem Hofe umgebenen, nabelartigen Narben (Fig. 8. b u. c) sind überaus flach und so häufig, dass nur wenig freier Raum sich zwischen ihnen befindet, in welchem man deutlich die natürlich auch flachen Rippen mit den feinen Längsstrichen bemerkt. Dieser gedrängte Stand, so wie auch die Anwe- senheit des durch Knötchen bezeichneten Gliedes (Fig. 8. «) unterschei- det diese Art mehr als hinreichend von dem noch anzuführenden Stigma- tocanna. Schon Volkmann scheint sie gekannt zu haben, wie aus der auf T. VII. F. 6 der Siles. subterr. gelieferten Abbildung hervorgeht. Stigmatocanna Göpp. Caulis eylindricus exarticulatus longitudinaliter costatus eicatricibus rotundis aureolis einclis in quincunce dispositis notatus. Ich habe mich nur schwer entschlossen, diese Gattung aufzustellen, glaubte mich aber doch wohl hierzu endlich berechtigt, als ein zweites an einem ganz anderen Ort, aber in derselben Formation gefundenes Exem- plar hinzukam, und sich fast mit Gewissheit voraussetzen lässt, dass ein calamitenartiges Gewächs, welches sich durch den Mangel von Gliedern und Anwesenheit von zahlreichen, im Quincunx gestellten doppelhofigen Narben auszeichnet, in vollkommen erhaltenem Zustande auch noch andere Merkmale darbieten dürfte, die im Stande wären, es generisch von den übrigen Arten zu trennen. 126 H. R. Göppert, Stigmatocanna Volkmanniana Göpp. Taf. VII. IX. St. caule cylindrico decorticato exarliculato costato, costis planis flexuosis subirregularibus eicatrisatis, eicatricibus bi- vel triareolatis maio- ribus in quincunce disposilis. Calamites stigmarioides Göpp. in Wimmer Fl. Siles. II. p. 197. — Bronn’s Ind.®palaeont. I. p. 11. In formatione transitionis ad Landeshut et ad Berndau prope Leobschütz. Eine überaus ausgezeichnete Form, die die Blatt- oder Wurzelfaser- narben der Stigmaria mit der parallelstreifigen Oberfläche der Calamiten in sich vereinigt, welche ich namentlich wegen Abwesenheit der Gliederung zu einer eigenen Galtung erhoben habe. Ebenso zeigt sie auch, welches innige Band der Verwandtschaft zwischen den verschiedenen, in der Koh- lenformation vorherrschenden und ihr fast ausschliesslich angehörenden Familien stattfindet, die bald in diesem, bald in jenem Kennzeichen her- voriritt: bei den Calamiten z. B. die Aehnlichkeit mit den baumartigen Farrn durch die ähnlichen Narben unsers Calamites Germarianus, mit den Stigmarien durch die vorliegende Art wie auch durch ©. variolatus, mit den Uykadeen und Coniferen durch die inneren Strukturverhältnisse, wel- che ich für ©. transitionis nachgewiesen habe. Auf den sämmtlich in natürlicher Grösse abgebildeten Exemplaren (nur das auf Taf. IX. Fig. 1, welches 26 Z. lang war, ist auf die Hälfte redueirt) ist keine Spur von Gliederung, weder eine horizontale Einschnürung durch eine Querlinie, noch eine quirlförmige Stellung von Knötchen oder Narben wahrzuneh- men. Die flachen Rippen verlaufen fast ununterbrochen, freilich nur kurze Strecken parallel, da sie bei dem am regelmässigsten gebildeten Exemplare (Taf. IX. Fig. 2) durch nur ein. 1 Zoll weit von einander ent- fernte, 7, Zoll breite und runde Narben unterbrochen werden, um die sie sich herumbiegen und unterhalb wieder bis zur nächsten Rippe fort- fossile Flora des Uebergangsgebirges. 127 setzen, was freilich nicht überall gleich gut erhalten ist. Bei dem gröss- ten Exemplar (Tab. VIII) werden die Rippen so ungleich hin- und her- gebogen, dass man fast meinen könnte, es gehöre einer anderen Art an, was ich aber nicht glaube, und diese Abweichungen nur für eine durch höheres Alter hervorgebrachte Differenz halte. Die den Narben der Stigmarien so ähnlichen Bildungen sind am besten an dem oberen Theil bei Taf. IX. Fig. 2 u. 3 zu erkennen. Sie bestehen aus einem Knötchen in der Mitte, um welches eine ringförmige Vertiefung geht, die durch einen schwach erhabenen Wall begrenzt wird, welcher wieder von einer Vertiefung umgeben wird, um die sich dann nach aussen, wie schon erwähnt, die Rippen biegen oder vielmehr wahrhaft schlängeln. Bei dem ältesten Exemplare (Taf. VII. Fig. 1) sind die Knoten ungleich grösser und die ringförmigen Vertiefungen unregelmässiger. Sie stammen sämmt- lich aus Landeshut, mit Ausnahme von Taf. IX. Fig. 1, welches ich in dem Steinbruch der Spittelmühle zu Berndau bei Leobschütz, wie schon erwähnt, in der Länge von 26. Zoll fand. Anarthrocanna Göpp. Organa vegetationis. Caulis cylindricus, exarticulatus, costa- tus, in interstitiis aequalibus verticillatiim ramosus tuberculis notalus. Ich gründete diese Gattung im Jahre 1843 auf Exemplare, welche Herr P. v. Tehicatcheff aus einer, wahrscheinlich der jüngeren Grau- wacke angehörenden Formation des Altai mitgebracht hatte (Voyage scientif. dans l’Altai oriental et les parties adjacentes de la frontiere de la Chine, p. 379-381. Tab. 23), und hielt mich hierzu, wie zu einer Tren- nung von Calamites, vollkommen berechtigt, da die im Ganzen 9 Zoll langen Exemplare auch keine Spur von Gliederung, sondern nur fortlau- fende, ziemlich parallele Rippen und in regelmässigen Absätzen bis zum äussersten Gipfel des einen sich in Aeste auflösenden Exemplars, rund- liche, ringsum oder in einer Ebene stehende kleine Knötchen zeigten, 128 H. R. Göppert, welche hier die Stelle der Gliederung vertraten (daher auch der Name « alph. privat. &gros Glied, x«vv« Calamus Rohr). Die Gattung steht gewissermaassen in der Mitte zwischen Calamites und der folgenden Bornia, und verdient um so mehr Anerkennung, als wir hier einen Hohl- druck vor uns sehen, der also wohl die wahre Oberfläche der Pflanze überhaupt nach den obigen Erläuterungen (s. S. 47) vorstellt. Ich habe am oben angezeigten Orte keine Diagnose der Art beigefügt, da sie die einzige der Gattung war, gebe sie aber jetzt hinzu, da noch andere eben- falls aus dem Uebergangsgebirge stammende Arten hinzukommen. 1. Anarthrocanna :deliquescens Göpp. A. caule eylindrico exarticulato costato ramoso in interstlitiis aequa- libus tubereulis verticillatis notato, costis convexis approximatis subregu- laribus subaequalibus angustis, suleis profundis fere latitudine costarum tuberculis verticillatis duplo angustioribus. Anarthrocanna deliquescens Göpp. . C. — ÜUng. gen. et spec. pl. foss. p. 54. In schisto formationis fortasse transitionis Sibiriae (Village d’Afonino). Die nähere Beschreibung lieferte ich am oben angezeigten Orte. 2. Anarthrocanna tuberculosa Göpp. Taf. VII. Fig. 1. 2.3. A. caule ceylindrico exarticulato decorticato in interstitiis subaequali- bus verticillatiim nodoso-tubereulosis, costis subconvexis striatis inaequa- libus flexuosis, suleis profundis irregularibus, tuberculis validis verticillatis sed inaequaliter distantibus 9-6 costas latitudine aequantibus. Calamites tuberculatus Göpp. l. c. in Wimmer’s Fl. Schles. II. S. 198. — Bronn Ind. palaeont. p. 11. In formatione transitionis ad Landeshut. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 129 Ich habe früher die vorliegende Art auch zu den Calamiten gerech- net, bringe sie aber wegen der fortlaufenden Rippen und Furchen, so wie der quirlförmig stehenden Knoten, die von ungleicher Grösse und im Ganzen von rundlicher Form sind, zu der obigen Gattung, die, wie ich glaube, dadurch noch mehr Begründung erhält. Die Exemplare sind sämmtlich in natürlicher Grösse abgebildet, Fig. 1 (6 Z. lang und 2 Z. breit) von der vorderen und Fig. 2 von der hinteren Seite, frei vom Gestein; Fig. 3 (5% Z. lang u. 27, Z. breit) noch links an dem groben Conglomerat befestiget, in welchem sie vorkommen, und das auch ihre Ausfüllung be- wirkte, wie man ebenfalls oberhalb zur Linken noch wahrnehmen kann. 3. Anarthrocanna approximata Göpp. A. caule cylindrico? costato exarticulato decorticato in interstitis parum distantibus verticillaiim nodoso-tuberculatis, costis rectis suleis profundis latioribus, tubereulis vertieillatis aequalibus et aeque distantibus rotundis sulco vix latioribus. Anarthrocanna approximata Göpp. in F. A. Römer und W. Dunker u. H. v. Meyer Palaeontograph. IV. 1. p. 45. T. VII. F. 9. In formatione transitionis Harcyniae ad Lautenthal c. Posidonomyis (F. A. Römer). 4. Anarthrocanna stigmarioides Göpp. Taf. XLI. Fig. 5. A. caule (eylindrico?) exarticulato nodoso -tuberculato, costis vix distinclis striatis rectis, suleis parallelis minus distinetis, tubereulis remotis aeque distantibus areola einctis 1-2 costas latitudine aequantibus. In formatione transitionis Nassaviae ad Uckersdorf (Grandjean). Diesen Fundort rechnen die Herren Sandberger zu den Posido- nomyenschichten, in denen sie dort unter andern folgende thierische Petrefakten beobachteten: Posidonomya Becheri Bronn, Avicula lepida Goldf., Pecten grandaevus Goldf., P. Muensteri H.v.M., Spirifer linea- Vol. XXII Supp!. 17 130 H. R. Göppert, tus Sow., Orthoceras striolatum H.v.M., 0. scalare Goldf., Goniatites mixolobus Phill. Das vorliegende Exemplar ist nur in einem durch- schnittlich 4 Zoll langen und 3 Zoll breiten Bruchstücke vorhanden, welches als Hohldruck anzusehen ist, also die Oberfläche der Pflanze darstellt. Wahrscheinlich treten deshalb auch die Furchen, welche die sehr flachen, fein längsstreifigen Rippen von einander trennen, so wenig hervor. Sie stehen etwa Y% L. von einander entfernt. Die etwas schief gestellten, höchst wahrscheinlich um den Stamm einst horizontal liegen- den, 1-17, L. dicken Knötchen sind von einem, von allen Seiten 1 Linie weit entfernten, also kreisförmigen erhabenen Ringe umgeben, wodurch diese ganze Bildung eine auffallende Aehnlichkeit mit den auf der Ober- fläche der Stigmaria ficoides befindlichen Narben erhält. Auf unserm Exemplar stehen die Narben selbst 1 Zoll weit von einander. Leider ist nur ein einziger Quirl, und dieser auch nicht ganz vollständig, erhalten. Bornia Sternb. et Göpp. Caulis arborescens eylindrieus decorticatus, longitudinaliter costatus sulcato-striatus, suleis in articulorum forma inerassatis non interruptis. Sternb. Vers. I. 4. p. 28. Göpp. Uebers. d. foss. Fl. Schles. ete. 1. c. Die Gattung Bornia gründete Graf Sternberg auf drei Arten; zwei sind mit Blättern versehen, Bornia equisetiformis und Bornia stellata, und eine ist blätterlos, Bornia scrobieulata. Die erste brachte Brongniart zu Asterophyllites, die zweite zu Annularia als Annularia longifolia, die dritte stellte man unter die zweifelhaften Pflanzen, weil sie Niemand genau, sondern nur aus einer Abbildung von Schlotheim kannte, der sie Calamites scrobiculatus genannt hatte. Schlotheim will sie aus einer jüngeren Kohlenformation bei Zürich erhalten haben, was ich jedoch bezweifle, da ich sie in sehr ausgezeichneter, seiner Abbildung ganz ent- sprechenden Form im Uebergangsgebirge bei Landeshut fand und jene jüngere Kohlenformation zur Molasse gehört, deren Flora mit der der fossile Flora des Uebergangsgebirges. 131 Steinkohlengruppe nichts gemein hat. Das 4/, Z. u. 2/, 2. dicke, fast in eylindrischer Form erhaltene Exemplar ist leider, wie die meisten Ausfül- lungen der Grauwacke, entrindet, weswegen ich beinahe Willens war, die Gattung nicht aufzunehmen, obschon sie auch an andern Orten, wie z. B. bei Haynichen von Cotta, bei Magdeburg von Andrä und im Harz von Römer beobachtet worden war, wenn ich nicht eine zweite in der Stein- kohle selbst erhaltene Art zu Norheim bei Kreuznach gefunden hätte, bei welcher ebenfalls das Glied nur durch eine kleine, längliche, rings um den Stamm ziehende Anschwellung der Furchen gebildet ward, durch welches Kennzeichen sich aber Bornia von allen bekannten, zu den Equisetaceen gehörenden Gattungen unterscheidet. Nichisdestoweniger bedarf auch diese Gattung. wie viele andere, noch mancherlei Aufklärung, denn ich kann nicht umhin, zu bemerken, dass alle diese Stämme offenbar nichts anderes sind, als innere Ausfüllungen, und wir die eigentliche Rinde des Stammes noch nicht kennen. Bornia scrobiculata steht namentlich unserer Calamites transitionis nahe. Bornia transitionis Römer I. c. T. VH. F. 7 gehört, wie schon oben S. 117 erwähnt wurde, zu Calamites transitionis, und ist nur ein jünge- res Exemplar dieser Art. 1. Bornia scrobiculata Sternb. Tab. nostra VII. Fig. I u. 2. B. caule (decorticato) eylindrico subaequali ‘costato sulcato subarti- culato inter articulos ramoso, costis planiusculis manifeste striatis suleisque tuberculorum verticillatorum lineariformium forma incrassatis continuis haud interruptis. Bornia scrobiculata Sternb. Vers. I. 4. p. 28. — Ung. gen. et spec. pl. foss. p. 54. — F. A. Römer Verst. d. Harzgebirges. 1843. p. 1. T.I. F.4. — Göpp. ].c. in Wimm. Fl. Schles. II. p. 198. Göpp. in Bronn Ind. palaeontolog. I. p. 11. Calamites scrobiculatus Schloth. Nachtr. p. 208. T. 20. F. 4. 132 H. R. Göppert, In formatione transitionis ad Landeshut Silesiae, ad Magdeburgum, ad Clausthal Harcyniae et ad Haynichen Saxoniae. Zu der bereits theilweise gelieferten Beschreibung füge ich hinzu, dass die Anschwellung der Furchen, welche sich quirlförmig um den gan- zen Stamm erstreckt, nicht eine halbe Linie übersteigt und oberhalb und unterhalb allmälig verläuft, wodurch sie sich namentlich von der folgenden Art unterscheidet, bei der die Verdickung ziemlich plötzlich beginnt und ebenso endigt. In einem neuerdings mir von Herrn F. A. Römer mit- getheilten Exemplare findet sich oberhalb des Gliedes die längliche Narbe eines Astes, daher der Zusatz ramosus in der Diagnose, der sich sonst durch die von mir gelieferten Abbildungen nicht rechtfertigen liesse. 2. Bornia Jordaniana Göpp. Taf. VII. Fig. 3. B. caule..... ? costato subarticulato, costis planis suleisque in tuber- culorum cylindricorum verticillatorum forma incrassatis continuis haud interruplis. In lithanthrace ipsa ad Norheim prope Kreuznach. In keinem Steinkohlenlager fand ich in der Steinkohle selbst so viel wohlerhaltene Calamiten, als in den zu Norheim bei Kreuznach, die ich im Jahre 1846 besuchte, und unter ihnen auch die hier abgebildete Art. Wie die meisten Calamiten in der Kohle, ist auch diese in sogenannten fasri- gen Anthracit verwandelt, auf dessen glänzend schwarzer Fläche die Fur- chen mit ihren I Zoll etwa von einander entfernten knötchenähnlichen An- schwellungen, welche die Stelle der Glieder vertreten, matt-glanzlos, und daher von eiwas dunklerer Farbe erscheinen. Diese Anschwellungen sind etwa 7, Lin. lang und fast durchweg %-, Lin. breit, daher fast eylindrisch. Die Artnamen entlehnte ich von Herrn Dr. Jordan in Saarbrücken, der sich so viele Verdienste um die genauere Erkenntniss der rheinischen Kohlenflora erworben hat. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 133 Familie 3. Asterophyllitae. Plantae herbaceae vel arborescentes caulibus ramosis articulalis sae- pius striatis, foliatis. Folia verticillata linearia libera vel basi connata. Fructificatio terminalis lateralisve spicata. Sporocarpia verticillata libera ovata compressa. Ung. in Bot. Zeit. 1844. Nr. 11. Asterophyllites Brongn. Organa vegetationis. Caulis rarius simplex crassiusculus striatus, ramis opposilis in planum extensis. Folia saepius linearia acu- minata uninervia ad basin usque libera verticillata. Organa fructificationis. Fructus monospermus, nucula ovata compressa, ala membranacea apice emarginata cincta. Brongn. Prodr. p. 159. Ung. Syn. pl. foss. p. 3l. Ej. gen. et sp. pl. foss. p. 63. 1. Asterophyllites elegans Göpp. Taf. VI. Fig. 11. A. caule eylindrico striato nodoso articulato, articulis aeque distanti- bus subtumescentibus, foliis verticillatis lineari -filiformibus internodiis fere duplo longioribus substrietis tuberculum parvum relinquentibus. Asterophyllites elegans Göpp. l.c. in Wimm. Fl. Schles. II. p. 200. — Göpp. in Bronn Ind. Palaeontol. I. p. 12. In formatione Calcariae carbonariae (Kohlenkalk), ad Hausdorf Comi- tatus Glacensis (Bocksch). Von zierlicher Form, etwa in der Länge von 2 Zoll erhalten. Die Gelenke etwas angeschwollen; die linealen, nach aufwärts gebogenen Blättichen ebenso lang, oder /, mal so lang als die Gelenke, hinterlassen ein kleines Knötchen, welches hier und da noch sichtbar ist. Seitlich zur Rechten liegt ein kleiner Euomphalus. 134 H. R. Göppert, 2. Asterophyllites pygmaeus Brongn. Prodr. p. 199. In formatione transitionis ad Berghaupten Magniducat. Badens. Bis jetzt nur namentlich in bezeichnetem Werke ohne weitere An- gabe des Fundortes aufgeführt. 3. Asterophyllites Roemeri Göpp. A. caule..., fol. verlieillatis senis vel octonis basi subunitis sub- inaequalibus subcuneato linearibus basin versus attenuatis apice inciso emarginalis uninerviis. Asterophyllites Römeri Göpp. in F. A. Römer Verst. im Harzgebirge. 1843. p. 1. T.IL. F.1 und in Bronn Ind. Palaeontol. I. p. 12. — Ung. gen. et spec. pl. foss. p. 67. In formatione transitionis ad Goslar Harcyniae. Die linienförmigen, nach der Spitze hin etwas breiter werdenden, also verkehrt keil - linienförmigen Blätter erinnern vielleicht mehr an Sphenophyllum wie an Asterophyllites, wie mir gegenwärtig scheint. Jedoch ist die Pflanze zu unvollständig, eigentlich nur in einzelnen Wir- teln erhalten, weswegen es nicht rathsam ist, eine Umänderung des Namens vorzunehmen. 4. Asterophyllites Hausmannianus Göpp. A. caule ramoso, substriato, ramis oppositis (verticillatisve?) articu- latis, articulis subtumescentibus inaequaliter distantibus inferioribus aphyl- lis remolis superioribus foliiferis approximalis, foliis patentibus oppositis verlicillatisve lanceolato -linearibus acuminatis uninerviis. In formatione transitionis ad Lohnau Hareyniae (F. A. Römer in litt.). Diese im glimmerreichen Grauwackensandstein vorkommende Art lieg! in einem blätterlosen, 3/, Zoll langen Exemplare mit etwa 2 Linien fossile Flora des Uebergangsgebirges. 135 breitem Stengel vor, wozu aber noch mehrere beblätterte, an demselben Fundorte vorkommende Zweige gehören dürften. Der Stengel des ersten Exemplars ist mit zwei gegenüberstehenden Seitenästen, deren Interno- dien 4-7, Zoll von einander abstehen, versehen. Die lanzettlich linea- rischen zugespitzten Blättichen an den Zweigen, an denen freilich nur hie und da die Gliederung deutlich hervortritt, wie ich wohl bekennen muss, sind etwa 1 Zoll lang und stehen rechtwinklig ab. Auch hier erscheinen die Internodien etwas aufgetrieben und in den Zwischenräumen schwach längsstreifig. Die Originale befinden sich in der bergamtlichen Sammlung zu Clausthal. Familie 4 Filices. Die Familie der Farrn ist eben nicht zahlreich in der Uebergangs- flora vertreten und beschränkt sich vorzugsweise auf die Gruppe der Neu- ropteriden, denen sich nur einige wenige Sphenopteriden und Pecopteri- den anschliessen. Ehe ich jedoch zur Beschreibung derselben übergehe, muss ich einiger merkwürdiger Reste von Stielen erwähnen, die ich im Kohlenkalk bei Glätzisch- Falkenberg mit Stigmaria, Araucarites und Calamites durch Kalk versteint in Gesellschaft einiger Neuropteris, Hyme- nophyllites-Arten entdeckte. Sie dürften um so mehr Interesse erregen, als sich die eine Art an einer schon bekannten Stammbildung an die Tubi- caulis von Cotta oder Zygopteris Corda anschliesst, die zweite der von Corda aufgestellten Gyropteris entspricht, und die dritte zu einem Farın- kraute (Sphenopteris refracta G.), welches zugleich mit ihm vorkommt, gehört. *) *) Es versteht sich von selbst, dass obige Bezeichnungen nur als provisorische zu betrachten sind, welche wegfallen, wenn man, wie in dem letzten Fall, die Art unzweifelhaft entdeckt, zu welcher sie zu rechnen sind. 136 H. R. Göppert, * Petioli vel rhachides filicum (Hhachiopterides Corda). Petioli seu rhachides filieum glabri, nudi vel pilosi, supra saepius sulco longitudinali insigniti, infra rotundati herbacei vel arborescentes, corlice erassiuscula cellulosa. medulla ampla parenchymatosa, fasciculo vasorum centrali vaginato vel nudo solitario, lunulato inflexo vel reflexo, vel faseieulis duplicatis seu ternalis. Vasa ampla scalariformia vel porosa, vagina tenuis e cellulis minutis pachytichis composita. Corda Beiträge p. 83. Zygopteris Corda. Truneus centralis .. . Rhachides crassiusculae teretes radiculis irre- gulariter inspersae hinc inde solitariae; corlice crassa, extus gemma pro- pria laterali ornata, fasciculo centrali vasorum simplici iugiformi {U ; radi- cibus minutis rotundatis, fasciculo vasorum central. A.J.Corda, Beiträge zur Flora der Vorwelt, S. 81. Ung. gen. et sp. plant. foss. p. 200. Tubicaulis primarius Cotta Dendrolithen p. 17 und 19. B. Cotta stellte die Gattung Tubicaulis auf, nachdem schon früher Anton Sprengel (A. Sprengel, de Psarolithis p. 32) ihrer gedacht hatte, und vereinigte hierunter eine Anzahl Stämme, die wahrscheinlich Farrn- strünken angehören, nämlich Reste von Stämmen, in denen Blatistiele als grössere rundliche Röhren und kleinere als Wurzeln vereinigt sich zeigen, mit halbmondförmigen, oder joch- oder H-förmigen, seltener kreisrunden Gefässbündeln. Nur eine Art Tubicaulis ramosus besitzt einen Üentral- stock, womit gewiss auch die andern bei vollkommener Erhaltung verse- hen gewesen sein sein mögen. Wenn wir die Verschiedenheit in der Form der Gefässbündel in den Blattstielen bei den einzelnen Gattungen der Farrn betrachten, wie sie uns neuerlich Presl so trefflich auseinan- dergesetzt hat, lässt sich nicht zweifeln, dass von den Cotta’schen Arten nur T. dubius und Solenites zusammen, die beiden andern jede zu einer besondern Gattung, also im Ganzen diese vier Arten zu drei Gattungen fossile Flora des Uebergangsgebirges. 137 gehören, welche von Corda in seinen Beiträgen zur Flora der Vorwelt auch wirklich aufgestellt worden sind, nämlich: Asterochlaena Cottaei für T. ramosus, von welcher seltenen, nur in zwei Exemplaren vorhandenen Pflanze ich ein drittes besitze, Zygopteris primaria für T. primarius, Sele- nochlaena microrrhiza et S. Reichü für T. dubius und T. Solenites. Für die beiden letzteren, die sich durch halbmondförmige Gefässbündel aus- zeichnen, habe ich analoge Bildungen in dem Wurzelstocke der Osmunda regalis nachgewiesen (über d. fossile Gattung Tubicaulis mit Steintafel IV in der Flora oder Regensb. bot. Zeit. 28. Aug. 1848. S. 513), für die beiden andern Arten vermag ich zunächst dergleichen nicht zu ermitteln. Inzwischen fand ich in dem an wohlerhaltenen, durch Kalk versteinten Vegetabilien so reichen Kohlenkalk zu Falkenberg in der Grafschaft Glatz, mit Neuropteris- und Cyclopteris- Arten, aber leider nicht in nur einiger- maassen nachweisbarem Zusammenhange, einzelne Stiele, in denen die Gefässbündel eine Joch- oder H-förmige Gestalt zeigten, die also unzwei- felhaft wohl zu einer. Art der Gattung Zygopteris Corda (Tubicaulis pri- marius Cotta) gehören und nachstehend unter dem Namen Zygopteris Tubicaulis beschrieben werden sollen. Zygopteris Tubicaulis Göpp. Taf. XI. Fig. 1-9. Z. rhachi cortice laevi crassa nigra cellulosa tecta, fasciculo vasorum centrali unico iugiformi vel formanf H exhibente, vasis scalariformibus. In formatione Calcariae carbonariae ad Falkenberg comit. Glacensis Silesiae. Fig. 1, der Stiel oder die Spindel in natürlicher Grösse, fast von 3 Seiten noch von dem kiesel- und kalkhaltigen Gestein umgeben, etwa von 6 L. Durchmesser. a. Das H-förmige, aus Treppengefässen beste- hende Gefässbündel, mitten in strukturloser weisser Kalkmasse; 5. zellige Rinde oder Gefässscheide, aus langgestreckten engen Zellen bestehend; c. strukturlose, schwarzgefärbte äussere Rinde, die von dem Gefässbündel Vol. XXIIL. Supp!. 18 138 H. R. Göppert, zur Rechten fehlt, und zur Linken desselben noch zwei einzelne ähnliche zellige strukturzeigende Partieen von Rindenzellgewebe; in der unteren bei d ist wieder noch eine weisse, durch Kalk ausgefüllte .strukturlose Stelle. Fig. 2. Vergrösserung der vorigen, die Buchstaben dieselbe Be- deutung. Fig. 3, ein kleinerer Stiel derselben Art, dessen Gefässbündel, in drei Theile zerbrochen, in der weissen strukturlosen Masse liegt, daher die nur scheinbar verschiedene Form. Bei den Gefässbündeln von Zygopteris primaria Corda sind die bei- den seitlichen Schenkel kürzer und das verbindende Glied etwas länger, daher die Figur des Gefässbündels eigentlich der Figur eines lateinischen I näher steht, als einem H, mit welchem jedoch das unsrige die grösste Aehnlichkeit hat. Eine Abbildung des Längsschnittes des Stieles wurde, der Raum- ersparniss wegen, nicht geliefert, da sich etwas Neues daraus nicht ergab und ein dergleichen von einem noch besser erhaltenen und noch mit der Pflanze, zu der er gehört, im Zusammenhang stehenden Stiele (s. Taf. XI) gegeben wird. Gyropteris VCorda. Rhachis arborea; cortice crassa suberosa, medulla ampla parenchy- matosa; fasciculo vasorum simplici inflexo vaginato lunulato basi planius- culo, lobis lateralibus uncinato-rellexis, vagina tenui; vasis amplis sca- lariformibus. Corda Beitr. p. 84. Ung. gen. ei spec. pl. foss. p. 203. Eine ebenfalls nur provisorisch von Corda für im Sphärosiderit zu Radnitz entdeckte Farrnstiele gegründete Gattung, der ich auch eine neue Art aus dem Fundort der Vorigen zuführe. Gyropteris sinuosa Göpp. - Taf. XI. Fig. 9-6. G. rhachi tereti? corlice laevi crassa, faseiculo vasorum crasso utrin- que obtuso, parum et irregulariter sinuoso flexuoso nodoso, vasis fasciculi sealariformibus. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 139 Cum priore in formatione Calcariae carbonariae transitionis ad Fal- kenberg Comit. Glacensis Silesiae. Von einer halben Linie Durchmesser und ähnlicher Erhaltung wie die vorige Art. Fig. 5, in natürlicher Grösse. Fig. 6, etwas vergrös- sert, in beiden die Buchstaben gleiche Bedeutung, daher die nachstehende Erläuterung für beide gilt. Die äussere, aus langgestreckten Zellen be- stehende Rinde oder Scheide e fehlt zum Theil, das innere Parenchym, welches das Gefässbündel @ unstreitig umgab, ist ebenfalls nicht erhalten, sondern durch weisse, strukturlose Kalkmasse b ersetzt, in deren Innerem bei d ein Stück Rinde liegt und e ein grösseres vom Rande hineinragt. Das Gefässbündel an beiden Enden abgerundet, unregelmässig hin- und hergebogen und mit höckerförmigen Auswüchsen aus Treppengefässen versehen. ** Frondes Filicum. + Sphenopterides Göpp. Frons bi- vel tripinnata, pinnulis integris plerumque lobatis basi cuneatis, lobis dentatis vel lobatis, nervis pinnatis, nervo primario distincto subflexuoso, nervis secundariis oblique adscen- dentibus, in singulo lobo simplieibus vel diehotomis apice furcatis. Fructificatio punctiformis vel marginalis. IV. Tribus. Sphenopterides Göpp., Gatt. d. foss. Pfl. Lief. 3 u. 4. Ueber die systematische Bearbeitung der fossilen Farrnkräuter. Die von mir nur mit einem Fragezeichen angedeuteten Marginal- fruktifikationen habe ich in der letzten Zeit wirklich an einer Sphenopteris in der Sammlung des Herrn Bergwerksdirektor Gräser zu Eschweiler Pumpe bei Aachen beobachtet, wie auch dergleichen von Hrn. v. Gutbier neuerlichst abgebildet und beschrieben worden sind. Uebrigens enthalten die Sphenopteriden die von mir aufgestellten Gattungen Cheilanthites, Hymenophyllites. Trichomanites und Steffensia. Obschon die Aehnlichkeit 140 HR. Göppert, sehr vieler Arten der jetztweltlichen Gattung Cheilanthes mit den Arten der ersteren fossilen Gattung sowohl in Form der Blätter als der Früchte nicht geleugnet werden kann, giebt es doch zu viel andere Gattungen, wie Lindsaea, Davallia u. s. w., welche eine ähnliche Bildung besitzen, und ich räume daher gern ein, dass es zweckmässiger ist, für diese ver- schiedenen Formen den Collektivnamen Sphenopteris beizubehalten, und Cheilanthiten nur als eine Unterabtheilung anzusehen; Steffensia bleibt bei dieser Gruppe, aber nur in der von mir gegebenen Begrenzung. Presl zieht hierzu ohne Grund mehrere fruktificirende Farrn, die eine ganz andere Nervenvertheilung besitzen. Auch Hymenophyllites und Tricho- manites werden unter den Sphenopteriden unstreitig am leichtesten auf- gefunden werden, weswegen es nicht passend erscheint, sie von ihnen zu trennen. Die Aufstellung der Gattung ARhodea auf Kosten von Hymeno- phyllites kann ich nicht anerkennen, weil durch diese Trennung gar nichts zur Erleichterung der Bestimmungen gewonnen wird. Sphenopteris Brongn. Frons bi- vel tripinnata vel bi-tripinnatifida, pinnulis lobatis rarius subintegris basi cunealis, lobis inferioribus maioribus dentatis vel subloba- tis. Nervi pinnati, nervo primario subdistineto exeurrente subflexuoso, nervis secundariis laxis oblique adscendentibus simplieibus vel dichotomis, rarius in singulis lobis bis raro terfurcatis. Fructificatio punctiformis vel, uli ex loborum margine passim incrassato elucet, marginalis Cheilanthis generi affinis. Diese Gattung enthält den grössten Theil der von Brongniart, Sternberg, Presl, Lindley und Hutton hierher gerechneten Arten, deren Blattform und Nervenvertheilung bei sehr vielen Gattungen der Jetztwelt (Gymnogramma, Aspienium, Darea, Cheilanthes, Adiantum, Lindsaea, Woodsia, Dicksonia, Davallia, Trichomanes, Hymenophyllum, Botrychium, Aneimia u. A.), welche man nur durch Beschaffenheit der fossile Flora des Uebergangsgebirges. 141 Früchte gut erkennen kann, angetroffen werden. Da man nun Früchte im fossilen Zustande selten findet, werden sich einer zweckmässigen Ein- theilung der hierher gerechneten Arten, welche den angedeuteten Ver- wandischaftsverhältnissen entspricht, immer die grössten, schwerlich je ganz zu besiegenden Schwierigkeiten entgegenstellen. Ich glaubte früher, im Jahre 1836, eine solche liefern zu können, indem ich die der Gattung Cheilanthes und die Aspidium verwandten Arten unter Cheilanthites und andere unter Aspidites vereinigte, habe mich aber nun überzeugt und stehe keinen Augenblick an, dieses offen zu bekennen, dass dem doppelten Zwecke einer jeden systematischen Ein- theilung, einmal der leichten Auffindung einer schon bekannten und der ‚Unterbringung einer neuen Art, dadurch nicht entsprochen wird. Ich bin daher schon im Jahre 1845 zu der von A. Brongniart gegebenen Begrenzung der Galtung Sphenopteris zurückgekehrt, indem ich jene neu- geschaffenen Gattungen, mit Ausnahme von Hymenophyllites und Tricho- manites, die ich beibehalte, zu Unterabtheilungen benutzte, und die ganze Gattung in die Gruppen Davalloides, Cheilanthoides, Aspidioides und Dicksonioides eintheilte, die am oben angezeigten Orte näher beschrieben und durch Abbildungen erläutert wurden. = Davallioides. Frons bi- vel tripinnata, pinnulis laciniisve pinnularum cuneatis, ner- vis oblique adscendentibus in quolibet lobo solitariis vel binis. 1. Sphenopteris refracta Göpp. Taf. X. Sph. fronde composita, rhachibus crassis amplis, pinnis ..., pinnu- lis patentibus minutissimis ovatis inciso - pinnatifidis, laciniis omnibus cu- neatis biiugis inferioribus subtrilobis superioribus retusis vel subbilobis, * nervis subsimpliecibus. In formatione Calcariae carbonariae ad Falkenberg comitatus Glacensis. 142 H. R. Göppert, Ich würde dieses hinsichtlich der Blättchen nur sehr unvollständig erhaltene Farrnkraut kaum wagen abzubilden und zu beschreiben, wenn nicht die offenbar hiezu gehörenden, mit ihnen zugleich vorkommenden, noch treffliche Struktur zeigenden Stiele ihm ein ungewöhnliches Interesse verliehen. Der ganze, vielfach zertrümmerte, wahrscheinlich sehr zer- brechliche Wedel mit seinen überaus kleinen, auch noch theilweise zer- stückelten Blättchen liegt in sehr fester, kalkhaltiger Grauwacke, die zur Kohlenkalkformation gerechnet wird. Die Blättchen Fig. 1, 2 und 3 in natürlicher Grösse, vergrösserb Fig. 2 a, lassen die den zarten Davallien der Jetziwelt ähnliche Struktur mit ihren keilförmigen, zarten Einschnitten nicht verkennen und ähneln unter den fossilen Arten einigermaassen un- serer Sphenopteris microloba oder auch Sph. tridactylites Brongn. Die kleineren Spindeln sind breit gequetscht, die grösseren von 2-4 Linien Breite durch Kalk versteint. Ihre Strukturverhältnisse erscheinen höchst merkwürdig und abweichend von allen mir bekannten ähnlichen Organen lebender und fossiler Farrn. Fig. 4. Querschliff in natürlicher Grösse, @ Rin- den- und 5 Gefässsubstanz. Fig.9. Vergrösserung des vorigen: @ äussere Rinde aus lang gestreckten Parenchymzellen, die sich jedoch nur hie und da deutlich erkennen lassen; 5 Prosenchymgewebe, auch nicht sehr deut- lich erhalten, welches die Gefässbündel umgiebt und sie von einander trennt; ec Treppengefässe, durchsetzt von Prosenchymzellen d, die mark- strahlenartig von dem mittleren, durch sie gebildeten, sich wie ein stum- pfer Keil vorschiebenden Streifen ausgehen. Fig. 6. Stärkere Vergrös- serung eines einzelnen Feldes von Fig. $: a äussere Rinde, die einzel- nen Zellen in demselben kaum zu erkennen; 5b Prosenchymgewebe, wel- ches fast bis in die Mitte des Gefässbündels vordringt und von hier aus nach allen Richtungen excentrisch sich verbreitet. Mit unbewaffnetem Auge erscheinen diese excentrischen Streifen wie schwarze schmale Linien. Fig. 7 zeigt eine Vergrösserung des Längsschnittes, auch nur bei Beleuchtung von oben gezeichnet, da sich derselbe ebenso wenig wie der Querschnitt durchsichtig dünn darstellen liess: « die Prosenchym- fossile Flora des Uebergangsgebirges. 143 zellen, b die Treppengefässe mit ihren horizontalen Querstreifen. Es versteht sich von selbst, dass sie in der ganzen Ausdehnung der Wandung vorhanden sind, jedoch können sie naturgemäss, da sie nicht in einer Ebene liegen, nicht alle überall gezeichnet werden, wie dies freilich den- noch zuweilen zu geschehen pflegt. 2. Sphenopteris petiolata Göpp. Taf. XLIV. Fig. 3. Sph. fronde pinnata (bi- vel tripinnata?) pinnis strietis, rhachi plana, pinnulis petiolatis suboppositis subpatentibus bi- vel trifidis, laciniis apice subdilatatis strielis integris, nervis subsimplieibus? » In schisto formationis transit. cum Posidonomyis ad Herborn Nassa- viae (Grandjean). Auf schwarzem Alaunschiefer, welcher zum Posidonomyenschiefer, also zur Devonischen Formation gerechnet wird, nur in einer Fieder vor- handen, aber namentlich durch die gestielten, tief 3-theiligen Fiederblätt- chen mit aufrecht stehenden Fiedern, die dem Ganzen ein etwas starres Ansehen verleihen, von bekannten Arten sehr abweichend, und auch in dieser unvollkommenen Erhaltung als selbsiständige Art zu unterscheiden. 3. Sphenopteris pachyrrhachis Göpp. Taf. XI. Fig. 3-5. Sph. fronde pinnata (bi- vel tripinnata?), rhachi tereti crassa, pin- nulis suberectis alternis bi- vel triiugis lobatis, lobis oblongo - cuneatis truncato -retusis, nervis in quolibet lobo solitariis? 8) Stenophylla Göpp. Taf. XII. Fig. 4, 5. In formatione transitionis ad Herborn Nassaviae (G. et C. Sand- berger). Im Posidonomyenschiefer, mit den oben bei Anarthrocanna stigma- rioides S. 129 angegebenen fossilen Thieren. 144 H. R. Göppert, Ein freilich nur unvollständig erhaltenes Farrnkraut in sehr eisen- schüssiger schwarzer Grauwacke, dessen zwei fast parallel nebeneinander liegende, oberhalb und unterhalb abgebrochene, 2 bis 2% Zoll lange Fiedern, a u. b, schliessen lassen, dass sie zu einer Spindel, mithin zu einem doppelt oder auch wohl mehrfach gefiederten Wedel gehörten. Die fast eine Linie im Durchmesser haltende Spindel ist unverhältnissmässig dick gegen die kaum 3 Linien breiten Fiederblättchen, welche im Umkreise rundlich-oval, 2-3 Reihen abwechselnd stehende Lappen oder Ein- schnitte zeigen. Die keilförmigen, oberhalb abgestutzten Einschnitte erscheinen wie eingedrückt. Nerven lassen sich leider mit Sicherheit nicht erkennen. Die Form der Blättchen nähert sich auffallend der von mir im ten und 4ten Heft der Gattung der fossilen Pflanzen beschriebe- nen und abgebildeten Sphenopteris spinosa, nur fehlt der dornförmige Fortsatz, in den die Mittelrippe der Fiederblättchen ausgeht. Gleichzeitig mit dieser Art kommt eine andere auf ähnliche Weise erhaltene Form von ganz gleichem Habitus vor, welche sich bioss durch die an der Spitze schmäleren, nur unmerklich verbreiterten Einschnitte der Fiederblättchen unterscheidet, und die ich, da überdies ebenfalls die Nerven sich nicht erkennen lassen, vorläufig nicht specifisch trennen, sondern als Sph. pachyrrhachis $ stenophylla bezeichnen will; Taf. XI. Fig. 4 a und 5, die beiden, nebeneinanderliegenden, wahrscheinlich zu einem Wedel gehörenden Fiedern. Fig. d ein einzelnes, eiwas vergrös- sertes Fiederblättchen. ** Oheilanthoides Göpp. Frons bi- vel tripinnata, pinnulis integris plerumque pinnatifidis loba- tisve 3-5 iugis. Nervi pinnati, nervis secundariis in singulo lobo vel folii segmento raro solitariis, plerumque geminatis apice furcalis. Göpp. Gatt. foss. Pfl. I. p. 71. T. 13. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 145 . 4. Sphenopteris obtusiloba Brongn. Sph. fronde bipinnata tripinnatave, rhachi tereti flexuosa, pinnis alter- nis patentibus, pinnulis sessilibus alternis ovatis obtusis, superioribus tri- lobis inferioribus pinnatifidis, lobis biiugis subrotundis bi - tridentatis, ner- vis pinnatis apice furcatis. Sphenopteris obtusiloba Brongn. Hist. veget. foss. I. p. 204. T. 53. F. 2. — Sternb. Vers. I. p.63. — dGöpp. in Bronn Ind. pa- laeont. I. p. 17. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 116. Cheilanthites obtusiloba Göpp. Foss. Farrn p. 246. In formatione transitionis ad Landeshut Silesiae et in schisto lithan- thracum ad Waldenburg Silesiae et ad Neurode comitat. Glacensis. Eine von den wenigen Pflanzen, die das Uebergangsgebirge bei Landeshut mit der Kohlenformation theilt. 9. Sphenopteris Halliana Göpp. Diese aus den zur devonischen Formation gehörenden Chemoung- schichten im westlichen Theile des Staates New-York, in der Grafschaft Chemoung, stammende Art wurde von Hall (Geology of New-York. T. IV. p. 274. Fig.127) beschrieben und abgebildet. Es ist gewiss eine eigen- thümliche Art, daher ich es um so mehr bedaure, sie wegen ihrer unvoll- ständigen Erhaltung nicht charakterisiren zu können. Die Zeichnung trägt wohl auch die Schuld, da der Zeichner offenbar nicht gewusst zu haben scheint, worauf es ankommt, namentlich einen grossen Theil der Blätter als vollständig darstellte, während gewiss oft mehr als die Hälfte sich noch in dem Gestein befindet. Die Nerven, welche auf allen Blätt- chen pe allel und von gleicher Dicke gezeichnet sind, können unmöglich einst einen solchen Verlauf und Form gehabt haben. Endlich kann der Name laxus (richtig laxza) nicht bestehen, weil es schon längst eine von Sternberg aufgestellte Art dieses Namens giebt. Ich glaubte daher, ihr am passendsten den Namen des Forschers zu verleihen, dem die Vol. XXII. Suppl. 19 146 H. R. Göppert, . naturgeschichtlichen Verhältnisse von New-York so viel Aufschlüsse verdanken. Dicksonioides vel Aspidioides. Frons bi- vel tripinnata, pinnulis subobliquis sessilibus saepe basi inter sese magis minusve unitis subintegris pinnatifidis lobatisve. Nervi pinnati flexuoso -laxi inferiores dichotomi furcati summi saepe simplices. 6. Sphenopteris Beyrichiana Göpp. Taf. XLIV. Fig. 1. Sph. fronde bi- vel tripinnata, rhachi canaliculata, pinnis alternis pa- tentissimis sublaxis, pinnulis sessilibus ovatis infimis (basi pinnularum) pinnatifidis vel 9-7 lobis apicem versus lobatis sublobatisve, lobis obo- vato-cunealis nervis pinnatim ramosis subflexuosis apice curvatis, nervis secundariis e nervo primario sub distincto angulo acutissimo egredientibus, ramulis in quovis lobo pluries furcatis. In formatione transitionis ad Haynichen Saxoniae. Dieses in einem Wedelbruchstücke von etwa 9, Z. Breite und 4 Z. Länge erhaltene Farrnkraut stammt aus dem unter der Steinkohlenforma- tion liegenden Conglomerat zu Haynichen in Sachsen, welches im Aeus- seren, wie auch eben der Lage und den andern, zugleich mit vorkommen- den Pflanzen (Calamites transitionis, Bornia scrobiculata, Sagenaria Veltheimiana) nach, ganz der Grauwackenformation zu Landeshut ent- spricht. Das Original wird in zwei Stücken, Abdruck mit dem Gegen- druck, beide fast gänzlich entblösst von organischer Substanz, wie dies im Uebergangsgebirge gewöhnlich ist, unter Nr. 3836 und 3837 im Mineralienkabinet der Universität Berlin aufbewahrt, aus welchem es mir durch Herrn Beyrich gefälligst mitgetheilt wurde. Die sehr vertiefte Spindel ist mit sehr kleinen, fast im Quincunx stehenden, länglichen Erhabenheiten besetzt, die kleine Höcker oder Dornen gewesen zu sein scheinen. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 147 7. Sphenopteris anthriscifolia Göpp. Sph. fronde bipinnata, rhachi flexuosa, pinnis petiolatis alternis pa- tentibus subpinnatifidis, pinnulis petiolatis lobato -pinnatifidis, lobis alternis 5-7 iugis obtusis inaequalibus decrescentibus, nervis pinnatis, nervo primario laxo excurrente, nervis secundariis dichotomo - furcalis. Sphenopteris anthriscifolia Göpp. in P. v. Tchicatcheff Voyage scient. dans l’Altai oriental. p. 387. Pl. 28. F.9. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 123. In formatione transitionis Sibiriae (Montium altaicorum) cum Noeg- gerathia aequali Göpp. Diese von Herrn P. v. Tchicatcheff im östlichen Altai, im Bassin von Kousnetzk, nebst der folgenden aufgefundene Art stammt aus kalk- haltigen Schichten, die höchst wahrscheinlich unter der Kohlenformation liegen, wie auch ihr Aeusseres ganz den Grauwackenschiefern unserer Gegenden entsprichi. Am angezeigten Orte habe ich sie ausführlich beschrieben. 8. Sphenopteris imbricata Göpp. Sph. fronde bipinnata, rhachi stricta, pinnis alternis distantibus remo- tis sessilibus, pinnulis sessilibus repando -sinuatis basi decurrente unitis approximatis imbricatis integris obtusissimis subhorizontalibus, nervis fle- xuosis, primariis excurrentibus, secundariis dichotomis. Sphenopteris imbricata Göpp. in P. v. Tehicatcheff Voyage scient. dans l’Altai oriental. p. 387. Pl. 29. Cum priore. Hymenophyllites Göpp. Frons tenera membranacea bi- vel tripinnata vel irregulariter inciso lobata vel pinnatifida, pinnis vel laciniis in rhachi substricta filiformi de- currenlibus. Nervi pinnati excurrentes in singula lacinia solitarii rarius sr 148 H. R. Göppert, dichotomi. Sori subrotundi loborum laciniarum apieibus insidenles. Hymenophyllites Göpp. Foss. Farrnkr. in N. Acta Acad. C. L. C. N. C. Vol. XVII. Suppl. p. 250. Göpp. Gatt. d. foss. Pfl. 3. u. 4. Heft. 1. Hymenophyllites Gersdorfii Göpp. H. fronde tripinnata, pinnis pinnulisque patentissimis alternis, pinnu- lis tenerrimis ovatis sessilibus lobato-angulatis, summis confluentibus, lobis cuneato-truncatis, nervis secundariis plerumque simplieibus raro apice dichotomis, rhachi primaria tereli, secundaria canaliculata alata. Hymenophyllites Gersdorfiö Göpp. 1. c. p. 257. T. 27. F. 1,2. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 150. Rhodea Gersdorfüü Sternb. Vers. II. p. 110. In argilla indurata inter fissuras montium transitionis ad Landeshut Sile$iae. 2. Hymenophyllites dissectus Göpp.* H. fronde tripinnata (?) pinna oblonga, rhachi alata pinnulis alternis distantibus subsessilibus patentibus, primariis subovatis, secundariis cunea- tis trifidis basi attenuatis, laciniis linearibus aculis. Hymenophyllites dissectus Göpp. 1. c. p. 260. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 131. Rhodea dissecta Sternb. Vers. I. p. 110. Sphenopteris dissecta Brongn. Hist. veget. foss. p. 183. T. 79. F. 2,3. Sternb. Vers. II. p. 59. In formatione transitionis ad Berghaupten Magniducatus Badensis, in formatione lithanthracis Galliae (Mines de St. Georges - Chatelaison depart. de Maine et Loire et de Montrelais departement de la Loire infe- rieure) ei ad Waldenburg Silesiae. Anmerk. Ausser den vorstehenden Arten bewahre ich noch ein Fragment einer gewiss selbsständigen Art aus der Grauwacke zu Berndau fossile Flora des Uebergangsgebirges. 149 im Leobschützischen, und ein zweites aus dem Posidonomyen-Schiefer zu Weilburg im Nassauischen. Triehomanites Göpp. Frons tenera bi- vel tripinnata vel supradecomposita, rhachide tereti. Pinnulae dichotome partitae filiformes linearesve nervis pinnatis simpliei- bus. Sori laciniarum. apieibus insidentes. Göpp. Foss. Farrnkr. in N. Acta Acad. ©. L. C. N. C. Vol. XV. Suppl. p. 263. Göpp. Gatt. d. foss. Pfl. 3. u. 4. Hft. p. 97. _ Trichomanites grypophyllus Göpp. Taf. XLIV. Fig. 2. T. fronde squarrosa tripinnata, rhachi flexuosa angulata, pinnis alter- nis distantibus patentissimis, pinnulis patentibus linearibus uninerviis obtu- sis integris simplieibus vel apice dichotomo -furcatis rarius trifidis. In formatione transitionis ad Elberfeld. ”- Die vorliegende Art wurde von mir in einem Steinbruche zunächst der Hardt bei Elberfeld im Jahre 1850 gefunden, welche Gegend Herr v. Dechen zu den Posidonomyenschiefern rechnet. Sie bietet bei ober- flächlicher Beschauung den Anblick einer skelettirten Pflanze dar, wie dies namentlich bei Farrn in der fossilen Flora zuweilen schon beobachtet worden ist. Jedoch muss ich mich gegen eine solche Behauptung ver- wahren, indem ich, da ich bald bei ihrer Auffindung dies vermuthete, eine überaus grosse Menge dieser dort zwar nur in einem kleinen Theil der gebrochenen Schiefer, aber auch da sehr häufig vorkommenden Pflanze genau untersuchte und mich überzeugte, dass an jenen sparrigen, an eben so sparrigen Spindeln befindlichen linienförmigen, einfachen oder gablig- getheilten Fiederblättchen sich niemals Parenchym befand. Uebrigens hält es sehr schwer, einige einigermaassen vollständige Exemplare zu erhalten, die Pflanze wahrscheinlich sehr zerbrechlich gewesen sein mag und überdies noch nicht in der Schichtungsfläche der Schiefer liegt, sondern sie nach allen Richtungen hin durchsetzt. 150 H. R. Göppert, ir Neuropterides Göpp. Frons pinnata vel bipinnata. Pinnae liberae vel adnatae, nervis secundariis seriatim e nervo medio apicem versus evanescente exorienti- bus, vel nervis omnibus ab ima basi flabellatis dichotomis nervoque medio haud distineto. Fructificationes punctiformes vel in racemis dispositae. | Neuropterides Göpp. d. foss. Farrnk. in N. Acta Acad. C. L.C.N.C. Vol. XVII. Suppl. p. 173. Göpp. Gatt. d. foss. Farrnkr. im 5. u. 6. Heft, Neuropteris. Zu dieser Gruppe rechnete ich früher Neuropteris, Odontopteris und Adiantes (die frühere Gattung Cyelopteris Brongn.); neu hinzu kommen noch zu dieser, durch die angegebenen Kennzeichen leicht zu unterschei- den „Gruppe die trefflliche Gattung Dyetiopteris Gutb. und Schizopteris Brongn.: Adiantites wird dagegen wieder Cyelopteris, weil ich mich über- zeuge, dass auch andere Farrn, als eben Adiantum - Arten, eine solche Nervenverbreitung besitzen. Als Untergattung lässt sie sich aber trefflich benutzen. Dyetiopteris bildet gewissermaassen den Uebergang zu den mit anastomosirenden Seiten- oder Mittelnerven versehenen Arten der Gruppe der Pecopteriden. So lange wir noch so wenig, wie bisher, von der Fruktifikation der Neuropteriden wissen, wird es immer am besten sein, die hierher gehörenden Arten in einer Gruppe vereint zu lassen und zwar um so mehr, als es sich gewiss herausstellen dürfte, wie ich auch am zuletzt angezeigten Orte im 5. und 6. Hefte d. Gattung d. foss. Pflanzen gezeigt habe, dass manche Farrn nach der verschiedenen Beschaffenheit ihrer Blätter die Kennzeichen einzelner Gattungen, wie z. B. Neuropteris und Cyelopteris, in sich vereinen, was unter andern schon der von mir beschriebene und abgebildete Adiantites heterophyllus (jetzigPyclopteris Göpp.) zeigt, die foss. Farrnkr. 1. c. p. 223. T. XXXV. F. 1, 2. Die Neuropteriden zerfallen demnach in folgende zwei Gruppen: fossile Flora des Uebergangsgebirges. 151 * Neuropterides nervo medio evanescente: Neuropteris, Odontopteris. ** Neuropterides nervo medio nullo: Schizopteris, Cyclopteris, Dyctiopteris. * Neuropterides nervo medio evanescente: Neuropteris Brongn. Frons pinnata vel bipinnatla.. Pinnae pinnulaeve basi cordatae vel subcordatae liberae rarius adnatae vel decurrentes. Nervus medius cras- siusculus ante apicem pinnae vel pinnulae evanescens, nervi secundarii pinnatim exorientes crebro pluries furcati plerumque arcuati. Fructifica- tiones rarae: sori rotundi, vel oblongi vel stellati vel in spieis dispositi. Die Arten dieser Gattung wurden schon in früherer Zeit von Lui- dius, Scheuchzer, Volkmann und Andern mit Arten von Osmunda verglichen, denen sie allerdings rücksichtlich der Blattform und der Ner- venvertheilungen sehr ähnlich erscheinen. Da aber die bis jetzt beobach- teten, Osmunda-ähnlichen Fruktifikationen noch nicht über allen Zweifel erhaben sind und überdies noch viele Farrn der Jetztwelt (Arten von Lygodium, Pteris, Allosorus, Blechnum, Lomaria, Scolopendrium, wergl. Göpp., die foss. Farrnk. I. c. S. 146) eine ähnliche Nervenverbreitung zeigen, so scheint es unter allen Umständen zweckmässig, diese zuerst von Brongniart aufgestellte Gattung beizubehalten. Wenn sich die Zahl der vom Mittelnerven ausgehenden seitlichen oder sekundären Ner- ven sehr verringert, werden die Arten Pecopteris ähnlich, wodurch sich Brongniart sogar veranlasst sah, eine Anzahl Arten von Pecopteris unter eine Abtheilung, Neuropteroides genannt, zu bringen, unter wel- chen es mehrere giebt, wie z. B. Pecopteris Defrancü, welche sehr leb- haft an die Nervenvertheilung von Neuropteris erinnern, wenn nicht der Habitus sie den übrigen Pecopteris- Arten entschieden näherte. 152 H. R. Göppert, Unter den jetztweltlichen Farın sehen wir bei Lomaria densa Kaulf. und L. scabra Kaulf. eine ganz ähnliche Nervenvertheilung. Eine noch viel grössere Annäherung zeigen mehrere Arten zu Cyelopteris, wie z. B. Neuropteris auriculata Brongn. Zuweilen drängt sich mir jedoch die Vermuthung auf, dass manche bis jetzt stiellos gefundene Oyelopteris viel- leicht den untern Blättehen von Neuropteris-Wedeln angehören könnte, wie z. B. das von mir in meiner Arbeit über die Farrn Tab. 35. Fig. 8 abgebildete Exemplar aus einer aus England stammenden Eisenniere mehr als wahrscheinlich macht. Das grössere Blatt entspricht der Oyelopteris obliqua Brongn. Veget. foss. I. T. 61. F. 3, die oberen Blättichen Neu- ropteris heterophylla Br.; ein unmittelbarer Zusammenhang lässt sich aber zwischen beiden nicht nachweisen. Auch unter den jetztweltlichen Farrn finden wir mehrere, die eine unseren Exemplaren auffallend ähnliche Meta- morphose darbieten, nämlich die früher zu Pferis gerechneten Allosorus- Arten, insbesondere Allosorus sagittatus Presl, die ich bereits früher abbildete (die Gatt. d. foss. Pfl., 4. u. 5. Hft. T.8u.9. F. 1, enilehnt aus dem trefflichen Werke von Kunze: Die Farrnkr. I. 3. Lief. T.24). Die un- teren oder jüngeren Blätter bei @ entsprechen der Galtung Cyelopteris, b aber Neuropteris. Sollten auch noch fernere Beobachtungen diese Angaben bestätigen, wie dies in der That in der neuesten Zeit durch den trefflichen Beobachter Herrn Major v. Gutbier geschehen ist (die Verst. des Zechsteingeb. u. Rothliegenden, von H. B. Geinitz und A. v. Gutbier. Dresd. u. Leipz. 1849. S.12), so dürfen wir uns demohnerachtet noch nicht veranlasst sehen, die beiden hier erwähnten fossilen Gattungen in eine einzige zu vereinigen, da wir doch wohl sobald noch nicht dahin gelangen möchten, zu jedem kreisförmigen Blatt der Oyelopteris die dazu gehörige Neuropteris- Art zu finden. Ehe wir uns hierüber entscheiden, müssen mit Stiel versehene Exemplare vorliegen, denn es giebt auch unter den Adiantum ähnlichen Cyelopteris- Arten mehrere Arten mit ziemlich gros- sen kreisförmigen Blättern, wie z. B. die COyelopteris Bockschii Göpp. Was nun die Fruktifikationen anbetrifft, so glaubte Brongniart früher, fossile Flora des Uebergangsgebirges. 153 dergleichen auf Neuropteris fleeuosa zu sehen, und beschrieb sie als An- häufungen von glatten, lanzettförmigen, mit einer Hülle bedeckten, zwi- schen gabligen Theilungen oder auf den Endigungen der Nerven silzen- den Kapseln. Später fand er eine ähnliche Bildung auf Exemplaren von Pecopteris Defraneü (Hist. de veget. foss. I. p. 326), und hielt sich nun überzeugt, dass es keine Fruktifikationen, sondern krankhafte, durch Zer- störung eines Theiles des Parenchyms entstandene Bildungen seien, wie sie zuweilen bei Arten von Pteris, Polypodium und Aspidium vorkämen, Bereits im Jahre 1836 fand ich auf Exemplaren der Neuropteris conferta Sternb..aus Saarbrücken zahlreiche, rundliche Fruchthäufehen (Göpp. Gatt, der foss. Pfl. Heft 5, 6. T. 8 u. 9. Fig. 2), die auf den Nerven zu sitzen scheinen, a. a. 0. Fig. 3, wie sie bei Farrn der Jetztwelt eben so ord- nungslos, unter andern bei Aspidium rostratum und bei vielen andern Arten von Aspidium und Polypodium, angetroffen werden. Auf den in Schlesien vorkommenden Exemplaren dieser Art konnte ich niemals eine Fruktifikation wahrnehmen. Eine zweite von dieser völlig verschiedenen Art von Früchten verdanke ich dem Grafen Münster (a. a. ©. Fig. 4), wel- cher die diesfälligen Exemplare in den Kohlenlagern des Piesberges bei Osnabrück auffand. Sie ähneln den Früchten von Botrychium (vgl. Galt. d. foss. Pfl. Heft 5, 6. T. 5, 6, namentlich die Vergrösserung von F. 5), und ich würde keinen Augenblick zweifeln, sie dafür zu halten, wenn sich ihr unmittelbarer Zusammenhang mit den zugleich auf derselben Schiefer- thonplatte liegenden Blättchen von Neuropteris (Fig. 4. a) als ganz un- zweifelhaft herausstellte. Inzwischen glaubte ich durch eine getreue Abbildung die Aufmerksamkeit auf dieselbe um so mehr leiten zu müssen, als bereits früher der verdienstvolle, für die Wissenschaft zu früh verstor- bene Friedrich Hoffmann in seiner Abhandlung über die Pflanzenreste des Kohlengebirges von Ibbenbühren und vom Piesberge bei Osnabrück (Deutschland, geogn. dargestellt, von E. Keferstein, 4. Bd. 1826. T.1. F. 8) einen ähnlichen, mit derselben Neuropteris- Art zugleich vor- kommenden, aber auch mit den Blättern nicht zusammenhängenden Abdruck Vol. XXI. Suppl. 20 154 H. R. Göppert, abbildete, den er für eine Fruchttraube erklärte und die allerdings wohl ährenförmig aussieht. Eine dritte Form von fruchtähnlichen Bildungen endlich fand mein hochgeehrter Freund Germar auf einer neuen Art, N. suberenulata Germ., im Kohlenschiefer von Wettin (a. a. O. Fig. 6). Sie ähneln den Fruchthäufchen von Dydimochlaena sinuosa Desv. (Aspidium squamatum), sind länglich, in der Mitte etwas vertieft und mit einem schwach erhabe- nen Rande eingefasst, sitzen aber nicht, wie bei jener, auf einem, sondern auf mehreren Nerven (s. die Vergrösserung Taf. 7), so dass mir ihre Bedeutung als Frucht im höchsten Grade zweifelhaft erscheint, wozu noch das vereinzelte Vorkommen auf der verhältnissmässig grossen Blaitfläche und ihre ungleiche Beschaffenheit kommt, wie man aus der getreuen Abbildung derselben entnehmen kann. Endlich entdeckte in neuester Zeit Herr v. Gutbier bei vier ver- schiedenen Neuropteris- Species Fruktifikationen, welche bei N. Loshü, N. Kunzii, N. elliptica den Fruktifikationen der von mir aufgestellten Gat- tung Asterocarpus gleichen, und bildet sie am angeführten Orte Tab. IV. Fig. 2, 3, 4, 6. A, B, C ab. Uebrigens waren die Neuropteris- Arten oft von kolossaler Grösse (vgl. die von mir unter dem Namen Gleichenites neuropteroides abgebil- dete Art, die entschieden zu Neuropteris Loshil gehören, so wie N. hete- rophylla Br. und N. mirabilis Rost., N. conferta Sternb. Göpp. foss. Farrnkr. T. XL). Seltener sind kleine Formen, wie Neuropteris micro- phylla. Die bei weitem grössere Zahl der bis jetzt bekannten Arten gehört der älteren Kohlenformation, und im Verhältniss nur wenige der jüngeren oder sekundären Formation, z. B. der Liasformation, an. Brongniart trennt in neuester Zeit (Tableaux des genres de veget. foss. Paris 1849.'p. 24) zwei ganz und gar mit dem von ihm aufgestell- ten Gattungscharakter übereinstimmende Arten, nämlich die Neuropteris conferta Sternb. und N. obligqua Göpp., und vereinigt sie mit Pecopteris fossile Flora des Uebergangsgebirges. 155 gigantea, Pecopteris pustulata und Pecopteris sinuata Brongn. zu einer eignen, „‚Callipteris‘‘ „genannten Gattung, worin ich ihm aber nicht bei- zustimmen vermag. Neuropteris Loshü Brongn. N. fronde bipinnata, pinnis sessilibus suboppositis alternisque linea- ribus patentibus, pinnulis alternis approximatis contiguis sessilibus cordato- ovalis obtusis integerrimis subconvexis, terminali subrhomboidea infra medium angulata caeteris maioribus, nervo medio tenui, nervis secundariis creberrimis arcualis furcatis. Neuropteris Loshii Brongn. Prodr. p. 53; Hist. veget. foss. I. p. 212. T. 73. — Sternb. Vers. II. p. 72. — Göpp. in Bronn Ind. pa- laeontol. I. p. 13. — Ung. gen. et spec. pl. foss. p. 79. — v. Gutbier u. Geinitz, Verst. d. Zechsteingeb. u. Rothlieg. Hft. II. p. 12. T. IV. F. 2,3. Gleichenites neuropteroides Göpp. Foss. Farrn 1. c. p. 186. T. IV u. V. Lithosmunda minor etc. Luid. Lithophyt. brit. ichnograph. p. 12. T. 4. F.189. — Scheuchz. herbar. diluv. p. 20. T.4. F.3. ex Luid. repet. In formatione transitionis ad Landeshut, in formatione lithanthracis Bohemiae ad Swina, Germaniae ad Geislautern, Galliae ad Valenciennes, Charleroi Leonium, Angliae ad Newcastle et Lawmoor, Pensylvaniae ad Wilkesbarre, in arenario rubro ad Zwickaviam Saxoniae et prope Dresdam. Eines der grössten fossilen Farrnkräuter, wie die vollständigeren Exemplare lehren, die im vorigen Jahrhundert in einem Steinbruch bei Landeshut vorgekommen sind. 8 Exemplare liegen mir zur Beschreibung vor, wovon eins in meiner Sammlung von 2 F. Länge und 2 F. Breite, hinsichtlich welcher ich auf den oben angegebenen Ort verweise. Wie schon erwähnt, beobachtete Herr v. Gutbier in neuester Zeit bei diesen Farrn sternförmige, unregelmässig zwischen den Nerven = 156 H. R. Göppert, sitzende Fruchthäufchen, ähnlich den Fruchthäufchen der von mir aufge- stellten Gattung Asterocarpus. Odontopteris Brongn. Frons pinnata vel bipinnata. Pinnae pinnulaeve basi rhachi adnatae vel liberae saepius obliquae, nervo medio nullo vel vix nolato, nervis secundariis aequalibus simplieibus vel furcatis tenuissimis e rhachi exorien- tibus ad apicem marginemve pinnae excurrentibus. Odontopteris Brongn. Hist. d. veget. foss. I. p. 250. _Göpp. Foss. Farınkr. 1. c. p. 208. Desselben Gatt. d. foss. Pfl. 5. u. 6. Heft. Die geringe Zahl der hierher gehörenden, grösstentheils nur in der ältern Steinkohlenformation bis jetzt entdeckten Arten weicht hinsichtlich der Vertheilung der Nerven von allen lebenden bis jetzt bekannten Farrn sehr ab und nur Osmunda cinnamomea und ©. Claytonia nähern sich ihnen. Die Nerven entspringen fast sämmtlich aus der Spindel, an die das Blatt mit seiner breiten Fläche befestiget ist, erheben sich bogenför- mig gegen den Rand hin, theilen sich auch zuweilen gabelförmig und drängen sich in der Mitte etwas zusammen, so dass dadurch bei einigen Arten anscheinend eine Mittelrippe entsteht, die bei Cyelopteris ganz verschwindet, daher also Odontopteris gewissermaassen in der Mitte zwischen Neuropteris und Cyelopteris steht. Graf Sternberg rechnet hierher noch mehrere in der Lias- und Oolithformation vorkommende, den Cykadeen verwandte Arten, mit mehr oder weniger geöhrten, länglichen, von parallelen, schwach bogenförmig aufsteigenden Nerven durchzoge- nen Fiederblättchen, welche später auch wieder zur Gattung Zamites gebracht wurden. Verwandt mit diesen letzteren sind die mit mehr ver- verkürzten oder auch geöhrten Blättchen versehenen, zu Otopteris Lindl. et Hutt. gezählten Arten, die ich zu Odontopteris, Presl dagegen zu Cyelopteris rechnete. Fruchtähnliche Bildungen, die man unter den Farrn der Jetztwelt mit denen von Onoclea vergleichen könnte, beobachtete ich bei Odon- fossile Flora des Uebergangsgebirges. 157 topteris Schlotheimi Brongn. (Göpp. d. Gatt. d. foss. Farrn, 9. u. 6. Heft. T. VI. F. 1, 2), welche jedoch noch nicht über allen Zweifel erhaben sind. Will man sie für Fruktifikationen erklären, wofür sie auch Brongniart (Tableau 1. c. p. 18) zu halten geneigt ist, so zeigt ihre Beschaffenheit nur noch mehr die abweichende Form der Odontopteriden von allen bis jetzt bekannten lebenden Farrn. Nur eine einzige Art haben wir aus dem Uebergangsgebirge anzuführen. 1. Odontopteris Stiehleriana Göpp. Taf. XII. Fig. 1, 2. O. fronde pinnata pinnulis alternis approximalis ovalis rotundiuseulis integris rhachi subplana adnatis, nervis subarcuatis crebris apicem versus dichotomis subaequalibus. In saxo arenario rubro ad Wiegersdorf prope Ilfeld Harcyniae. Diese Art wurde mit dem Lycopodites Stiehlerianus von dem Herrn Regierungsrath Stiehler in Wernigerode in dem Thonstein von der Trift bei Wiegersdorf, oberhalb der Bielsteinsklippe bei Ilfeld entdeckt, welcher Thonstein jedoch nicht unter der Steinkohlenformation, sondern, wie mir neuerlichst Hr. Stiehler, frühere Angaben berichtigend, mittheilte, über derselben liegt und zur rothen Sandsteinformation gehört, daher diese Art zur Flora des Uebergangsgebirges nicht gezogen werden kann. Sie ist nur in dem Taf. XII. Fig. 1 abgebildeten Bruchstücke vorhanden, welches aber ausreicht, sie einerseits wegen der sämmitlich von der Spindel aus- gehenden Nerven für eine wahre Odontopteris, und andererseits wegen des von bekannten Arten abweichenden Habitus auch als eine selbststän- dige Species zu betrachten. Die Blätichen in der fast flach erscheinen- den Spindel nahe aneinander gedrängt, aber nicht herablaufend breit oval, wenig länger als breit, mit ganz stumpfer, abgerundeter Spitze, ganzem Rande, sehr zahlreichen, wenig gebogenen, von der Mitte des Blattes an schon dichotomen, im Ganzen, selbst mit Einschluss der mittleren, einander sehr gleichen Nerven. 158 H. R. Göppert, 2. Odontopteris imbricata Göpp. Taf. XLIV. Fig. 4, 5. Ö. fronde pinnala, pinnulis ovali-subrotundis inaequalibus sessilibus approximatis imbricatis subintegris patentibus, nervis simplicibus aequalibus subllabellatis. In formatione transitionis cum Posidonomyis Nassaviae ad Herborn (Grandjean). Nur eine Fieder von 2/, Z. Länge, mit % Z. breiten, queroval-rund- lichen sitzenden, etwa /, Z. breiten, ganzrandigen, sehr nahe aneinander- gestellten und daher namentlich mit den oberen Rändern sich deckenden Blättchen. Der Rand derselben lässt sich auf dem überaus schwarzen Gestein nur schwer genau erkennen, so dass ich in der That nicht zu ent- scheiden vermag, ob der Rand wirklich schwach ausgerandet ist, wie ihn die Zeichnung darstellt. Die Nerven entspringen nicht alle von der Basis, sondern auch zum Theil von dem jedoch schon in der Mitte des Blattes aufhörenden Mittelnerven. Die vorliegende Art steht gewissermaassen zwischen den, Adiantum ähnlichen Formen von Cyclopteris und Odon- topteris in der Mitte. Auf einen der obern Fiedern zur Rechten befin- det. sich ein freilich auch nur undeutlicher Eindruck eines kleinen Gephalopoden. Neuropteridis nervo medio nullo: Cyclopteris Brongn. Frons stipitata vel sessilis, flabellato -semiorbiculata integra ineiso- lobata aut pinnata. Pinnae suborbiculatae vel oblongae, basi saepissime inaequales et cordatae, nervis creberrimis ab ima basi flabellatis dichotomo- furcatis aequalibus, ramis subparallelis. — Fructificationes adhuc dubiae fortasse marginales. Diese von Brongniart zuerst aufgestellte Gattung schliesst zwei Hauptreihen von Farrn in sich, von welchen sich die eine Neuropteris, die andere Adiantum der Jetztwelt nähert. Als Normalbeispiel für die fossile Flora des Uebergangsgebirges. 159 erstere Reihe kann in dieser Beziehung Neuwropteris auriculata Brongn. dienen, welche von Sternberg, wie ich glaube mit Recht, hierher ge- bracht wurde, weil insbesondere die Nerven der unteren, unmittelbar an der Hauptspitze sitzenden Blättchen, weniger die oberen, sich so strahlen- förmig verbreiten, wie es der Gattungscharakter von Cyelopteris verlangt. An diese Form, wie z. B. auch noch Cyelopteris Sternbergü Gutb. und C. terminalis Gutb., schliessen sich die vielen mit rundlichem, manchmal fast muschelähnlichem Laube versehenen Arten, welche zuerst stiellos, aber später von Sternberg, Gutbier und mir auch an Spindeln sitzend gefunden worden sind. Die rundliche Form dieser Blätter veranlasste Brongniart zur Wahl des Gattungsnamen Cyelopteris. Sie kommen fast immer mit Neuropteris verwandten länglichen Blättern vor, so dass ich die Ueberzeugung hege, dass viele von ihnen Arten mit doppelt ge- formten Blättern angehören, deren unmittelbar an der Hauptspindel oder am untern Theil der Fieder sitzende Blättchen rundlich - kreisförmig, mit strahlenförmig von der Basis ausgehenden Nerven der Gattung Cyelopteris, die übrigen mehr länglichen, mit einem Mittelnerven versehenen aber Neuropteris entsprechen. Jedoch ist es mir bis jetzt noch nicht geglückt, den unmittelbaren, hier vermuthungsweise nur angedeutelen Zusammen- hang in der Natur nachzuweisen, obschon es mehrere Exemplare, wie z. B. ein von mir früher abgebildetes, giebt (Göpp. d. foss. Farrnkr. T. XXXIV. F. 8), das dieser Ansicht grosse Wahrsheinlichkeit verleiht. Herr v. Gutbier (a. a. ©. S. 12) ist durch seine neuesten Forschungen zu derselben Ansicht gelangt. Einige Arten von Cyelopteris zeichnen sich durch bedeutende Grösse aus, wie z. B. der 1 Fuss lange und fast eben so breite und doch nicht vollständig erhaltene Wedel von Cyelopte- ris gigantea, früher Adiantites giganteus Göpp. (1. c. T. VII), und lassen wohl auch an Primordial- oder unfruchtbare Wedel denken, welche z. B. bei Acrostichum alci®orne der Entwickelung der fruchtbaren voranzugehen pflegen. Für alle diese Formen weiss ich hinsichtlich des Gesammthabi- tus in der That fast keine analogen Arten in der Jetztwelt nachzuweisen, 160 H. R. Göppert. wohl aber hinsichtlich der Nervenverbreitung, die mit der von Adiantum, Lindsaea und andern Farrn übereinkommt, denen nun überhaupt auch die zweite Gruppe der Üyelopteris- Arten entspricht. Von dieser Ansicht ausgehend, da überdies der Ausdruck Rundfarrn, Cyclopteris, nur für wenige hierher gerechnete Arten passt, sah ich mich früher veranlasst, Adiantites für Cyelopteris zu substituiren, welches ich aber wieder zurück- nehme, weil gar zu viele auch zu andern jetztweltlichen Gattungen gehö- rende Farrn (Trichomanes, Allosorus, Gymnogramma, Acrostichum, Olfer- sia Presl, Schizaea) ähnliche Nervenvertheilung besitzen. Schon Brongniart entdeckte Arten mit gestielten einfachen Wedeln (C. fla- bellata), denen ich hier noch, wie auch denen mit gefiederten Wedeln, ein paar neue Arten hinzufüge, mit Andeutungen von Fruktifikationen, ähnlich Adiantum oder Lindsaea, was sich nicht mit Bestimmtheit ent- scheiden lässt. Etwas fremdartig erscheinen C. digitata, jedoch nicht ohne Analogie in der Jetztwelt, wenn auch nicht’unter Adiantum. Die Verbreitung der Gyclopteris-Arten erstreckt sich von dem Uebergangsgebirge und der älteren Kohlenformation bis zu den Schichten des Ooliths und des Lias. Brongniart beschränkt in seiner neuesten Schrift (Tableau des genres de veget. foss. etc. 1849. p. 16) die Gattung Cyelopteris auf C. reniformis, C. trichomanoides, C. digitata, ©. Brau- niana, €. Huttoni und einige andere, als Pflanzen von ganz besonderem Habitus, und nimmt für die wahren, Adiantum- oder Lindsaea-Arten der Jetztwelt ähnlichen Formen, wie Sphenopteris nervosa,. concinna u.m.a. die von mir einst aufgestellte Gattung Adiantites an, worin ich ihm nicht beistimmen kann, da wir sonst für eine dritte, im Habitus den Neuropteris, in der Nervenvertheilung aber den wahren Cyelopteris- Arten entspre- chende Form, wie die bald zu beschreibende Cyelopteris frondosa, eine dritte Gattung bilden müssten, während alle durch die sehr charakteristi- sche Nervenvertheilung freilich so zu sagen in eine® künstlichen Gattung zusammengehalten werden. Man kann sie nach dem Habitus in Unter- Abtheilungen bringen, in denen sich die verwandten Arten ganz gut fossile Flora des Uebergangsgebirges. 161 zusammenstellen lassen. Ich schlage folgende drei vor: 1) Eucy- clopterides, die oben erwähnten Arten, welche dem ursprünglichen, von Brongniart aufgestellten Gattungsbegriff am besten entsprechen. 2) Adiantites, die den Gattungen Adiantum am meisten im Habitus ähneln, und, wie ich am oft angezeigten Orte auseinandergesetzt habe, auch ähnliche Fruktifikationen besitzen, wie Cyclopteris pachyrrhachis, ©. oblongifolia und die hier folgende C. tenwifolia, ©. Bochschü, und 3) Neuropteroides, die den Uebergang zu Neuropteris andeuten, wie unsere C. frondosa, an die sich unter den Neuropteris- Arten Neuropteris auriculata anschliesst. Adiantites: 1. Oyclopteris dissecta Göpp. Taf. XIV. Fig. 3, 4. C. fronde bipinnata, pinnis linearibus sessilibus patentibus sensim suberescentibus subapproximatis, rhachi strieta concava, pinnulis approxi- matis alternis integris oblongis basi versus attenuatis deccurrenti-con- fluentibus obliquis subrectis, terminali maxima cuneata apice rolundata, nervis crebris flabellatis dichotomo - furcatis. Göpp. l.c. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p.6S2. und Bronn’s Ind. Palaeont. I. p. 21. In formatione Calcariae carbonariae ad Hausdorf comit. Glacensis. Gehört zu den merkwürdigen, den Adiantum- Arten der Jetztwelt ähnlichen Formen. Fig. 3 in natürlicher Grösse, die Spindel nur von einer Seite mit vier fast wagerecht abstehenden Fiedern erhalten, welche, zum Theil mit den Resten der in Kohle verwandelten Pflanzensubstanz bedeckt, nicht ganz deutlich erscheinen. Nur die untere zeigt alle zur Charakteristik hinreichenden Merkmale und ward daher Fig. 4 vergrössert abgebildet. Die fast wagerecht abstehenden Fiedern sind sitzend - linear, nach oben etwas breiter, einander sehr genähert, so dass die übereinan- der geschobenen Blättchen der einzelnen Fiedern an den äussern Rändern Vol. XXII, Suppl. : 21 162 H. R. Göppert, sich decken. Die ganzrandigen, nach der Basis hin verschmälerten Fie- derblättchen hängen hier mit den benachbarten zusammen, so dass die ganze Fieder vielleicht nur fiederspaltig eingeschnitten (pinnatifido - dis- secta), nicht wahrhaft gefiedert (pinnata) war, worüber das vorliegende, eben nur unvollständige Exemplar keine hinreichenden Aufschlüsse ertheilt. Das oberste Fiederblättchen grösser als die übrigen, keilförmig, mit langgezogener Basis und abgerundeter Spitze. Die sich fächerförmig verbreitenden Nerven sind gabelförmig und theilen sich vor der Spitze abermals in einzelne Aestchen. 2. Cyeclopteris tenuifolia Göpp. C. fronde bi- vel tripinnata, pinnis alternis patentibus, pinnulis petio- latis tenuibus integris obovatis aequalibus in petiolum brevem attenuatis, rhachi tenui subflexuosa, nervis crebri flabellato - dichotomis. Göpp. Gatt. d. foss. Pfl. 5. u. 6. Hft. T.IV.V. F. Il u. 12. — Göpp. in Bronn Ind. palaeontol. p.20. — Ung. gen. et spec. pl. foss. p. 100. In formatione transitionis Grauwacke dicta ad Landeshut Silesiae. Nur in Bruchstücken in grauem glimmerreichen Thonschiefer, die aber durch ihre Lage auf einen vielfach zusammengesetzten Wedel schliessen lassen. 3. Cyclopteris Bockschü Göpp. C. fronde pinnata, pinnulis petiolatis submarginatis subrotundo - ova- tis obliquis angulo baseos inferiore subrecto superiore obtusissimo, nervis flabellatis in medio dichotomis subfurcatis basi vix incrassatis. Göpp. l.c. in Wimmer’s Fl. Schles. p. 183 und Göpp. in Bronn’s Ind. palaeont. p. 20. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 96. Adiantites Bockschii Göpp. Foss. Farrn 1. c. p.384. T. XXXVL. F. 6. In formatione Calcariae carbonariae ad Hausdorf comitatus Glacensis (Bocksch). fossile Flora des Uebergangsgebirges. 163 Diese von dem Bergamts-Assessor und Markscheider Herrn Bocksch entdeckte und von mir an dem angegebenen Orte näher be- schriebene und abgebildete Art ist seit jener Zeit in einem zweiten, noch an der Spindel befestigten Exemplare aufgefunden worden. 4. Cyclopteris flabellata Brongn. C. fronde ...?,, pinnis petiolatis flabellato - semiorbiecularibus inte- gerrimis basi inaequalibus acutis, petiolis crassis, nervis creberrimis flabel- latis nonnullis basi incrassatis. Cyclopteris flabellata Brongn. Prodr. p.52; Hist. veget. foss. 1. p. 218. T.61. F.4, 6. —- Sternb. Vers. II. p. 167. — Göpp. in Bronn Ind. paleont. I. p. 20. — Ung. gen. et spec. pl. foss. p. 96. Adiantites flabellatus Göpp. Foss. Farrn etc. 1. c. p. 219. In formatione transitionis ad Berghaupten Magniducatus Badensis. Neuropteroides: 5. Cyclopteris frondosa Göpp. Taf. XIV. Fig. 1, 2. C. fronde pinnata, pinnulis approximatis alternis crassiusculis sub- concavis cordato -ovatis sessilibus basi ad utrumque petioli brevissimi latus truncalis integris oblusissimis, nervis e petiolo exorientibus fere rectis subsimplieibus aequalibus. Göpp. 1. c. Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p. 683, und Göpp. in Bronn’s Ind. palaeont. I. p. 21. In formatione Calcariae carbonariae ad Falkenberg comit. Glacensis. Ich fand dieses merkwürdige Farrnkraut mitten in einem festen dich- ten Grauwackenknollen, in welchem ich nach der weitern Verbreitung eines Stigmarienblattes oder Wurzel, aber nicht nach einem Farrnkraut suchte. Er zersprang in zwei Hälften, in welchen auf beiden Seiten ein- zelne Theile des Wedels mit seinen Blättchen, aber kaum ein einziges auf gr ig 164 H. R. Göppert, einer einzigen Hälfte wohl erhalten zu sehen war. Die unter diesen Umständen freilich etwas schwierige Zeichnung gelang dem Zeichner, der mir damals zu Gebote stand, nicht ganz nach Wunsche, so dass ich durch Beschreibung nachzuholen suchen muss, was durch die Zeichnung nicht erreicht wurde. Zunächst drückt sie nicht hinreichend die etwas gewölbte, offenbar von der dicken Blattsubstanz herrührende Beschaffen- heit der Blätter aus, wie sie auch die Nervenverbreitung der beiden ober- sten wohl erhaltenen Blättehen insofern nicht richtig darstellt, als die ein- ander fast gleichen Nerven sämmtlich von dem überaus kurzen Stiel ent- springen, und sich von hier aus strahlenförmig in nur wenig gebogener Beschaffenheit und einfach nach dem Rande hin verbreiten. Durch diese letztere Eigenthümlichkeit weicht hier unsere Art auffallend von Neuropte- ris ab, obschon sie hinsichtlich des Habitus dieser Gattung näher steht als die übrigen Cyclopteris- Arten. Alle übrigen Fiederblättchen sind nur Bruchstückweise erhalten und ihre Basis mehr oder minder, wie auch der Stiel, durch Grauwacke verdeckt, was wieder dem Zeichner, insbesondere in dem untersten Blättchen links, nicht naturgetreu anzudeuten gelungen ist, indem dies fast so erscheint, als ob seine ganze Basis erhalten wäre, während es grade an dieser Stelle abgebrochen und bis zum Stiel hin mit Grauwacke bedeckt ist. Mit der vorliegenden Art kommen noch mehr oder minder rundliche Blätterbruchstücke vor (Fig. 2), die wohl vielleicht Primordialblätter der- selben Art sein können. Anmerkung. Ausser diesen hier beschriebenen Arten erwähne ich noch drei Fragmente, die gewiss zu selbstständigen Arten gehören, aber für jetzt zu unvollständig sind, um näher charakterisirt zu werden: i) Aus dem Posidonomyenschiefer zu Herbornsaalbach bei Herborn ° im Nassauischen ; 2) aus Brondau bei Leobschütz ; 3) aus dem Kohlenkalk zu Hausdorf in der Grafschaft Glatz. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 165 +Hr Pecopterides Göpp. Frons simplex pinnata, bi- vel tripinnata vel bi-tripinnalifida, pinnu- lis basi aequalibus vel dilatata rhachi adnatis vel inter se unilis (rarissime basi contraclis) nervo medio valde notato (nec non sub apice eva- nescente), nervis secundariis variis, in pinnulis angustis dichotomis hori- zontalibus plus minusve rectis, in pinnulis latioribus dichotomis obliquis, ramis bi- vel trifurcatis anastomosantibusque. - Fructificatio marginalis vel nervis adhaerens vel punctiformis. Göpp. über die syst. Bearb. d. foss. Farrn in den Gatt. d. foss. Pfl. 3. u. 4. Heft. S. 49. Cyatheites Göpp. Frons bi- vel tripinnatifida vel pinnata.. Nervi secundarii e nervo medio excurrente angulo recto vel subrecto egredientes, dichotomi, re- ctiusculi, ramulis plerumque simplicibus raro furcatis. Sori indusiati ro- tundi, nervorum divisurae insidentes, biseriales. Indusium apice dehiscens. Göpp. Foss. Farrn I. c. p. 319. Cyatheites asper Göpp. ©. fronde tri- quadripinnatifida, rhachibus punctulato -asperis, pinnis distantibus gracilibus terminalibus pinnatifidis brevibus, pinnulis ovatis obtusissimis basi liberis vel coalitis approximatis, terminali elliptica maiori rotundata, nervulis paucis pinnatis, inferioribus furcatis levissime expressis. Göpp. in Bronn’s Ind. palaeont. I. p. 23; Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p. 683. Pecopteris aspera Brongn. Hist. d. veget. foss. I. p. 339. T. CXX. F. 1-3. — Ung. Gen. et spec. plant. foss. p. 182. In formatione transitionis ad Berghaupten Ducat. Badensis, et in for- matione lithanthracum ad Montrelais et ad St. Georges Chatelaison. 166 H. R. Göppert, Pecopteris Brongn. Frons bi- vel tripinnatifida vel bi-tripinnata. Pinnulae basi ple- rumque dilatatae connatae decurrentes vel discrelae sessiles nervis secun- dariis e nervo medio distincto passim subflexuoso angulo acuto egredien- tibus dichotomis, ramulis furcalis vel simplieibus magis minusve arcuatim adscendentibus. Sori rotundi biseriales. (Indusii peltati vestigium.) Pecopteris strieta Göpp. P. fronde bi-tripinnata, pinnis pinnulisque subpatentibus pinnulis augustatis linearibus integris aequedistantibus obtusis, soris rotundis magnis biserialibus. Pecopteris striecta Göpp. in Wimm. Fl. Siles. I. p.215. — Ung. Gen. et spec. plant. foss. p. 174. Aspidites strictus Göpp. Foss. Farrn 1. c. p. 371. T. XXI. F. 11, 12. In formatione transitionis ad Landeshut Silesiae. Irrthümlich ist in der Uebersicht der fossilen Pflanzen des Ueber- gangsgebirges in Bronn u. v. Leonh. N. J. 1847. p. 683 die vorliegende Art unter dem Namen Pecopteris Jaegeri aufgeführt worden. Dactylopteris Göpp. Frons pinnata, pinnulis soriferis. Sori in qualibet pinna quini elon- gati flabellatim dispositi. Dactylopteris Stiehleriana Göpp. Taf. XIll. Fig. 6. In formatione transitionis ad Wernigerode Harcyniae (Stiehler). Herr Regierungsrath Stiehler entdeckte in der Grauwacke am neuen Wege am Wall im Thiergarten zu Wernigerode ein eigenthümli- ches Gebilde, welches eben so schwer zu deuten, wie zu beschreiben und darzustellen ist, obschon es in mehreren Exemplaren vorliegi, wovon das fossile Flora des Uebergangsgebirges. -167 deutlichste Tab. XIH. in natürlicher Grösse abgebildet ward. Ich möchte es für ein Farrnkraut halten, « für die Spindel, und 5 für die einzel- nen, zu beiden Seiten stehenden, rundlichen, mit ihrem Rande durchaus nicht scharf von einander getrennten, sondern sich hier gegenseitig dek- kenden Fiedern, die mit mehr oder minder deutlichen, am entschiedensten bei ce hervortretenden, fünf länglich-linienförmigen, etwas gebogenen, sehr erhabenen Fruchthäufchen ähnlichen Wülsten versehen sind. Auf der linken Seite sind also diese supponirten Fiederblättchen mehr nach der Spitze zu gerichtet, als auf der rechten Seite, wo sie mehr nach aus- sen stehen. Die schwach vertiefte Spindel selbst ist fast von der Breite der Blättchen, aber nirgends scharf abgesetzt, namentlich gegen die nur undeutlich erhaltene Spitze der Fieder. Eine kohlige Rinde ist zwar in dem vorliegenden Exemplare nicht mehr vorhanden, kann aber wegen der gewöhnlichen anthraeitischen Beschaffenheit derselben wohl verloren ge- gangen sein, worauf ich überhaupt nur zurückkomme, um den sehr eigen- thümlich gebildeten fossilen Rest nicht etwa in die Reihe der zufälligen Bildungen verwiesen zu sehen. Familie 5. Lycopodiaceae. Lycopodiacees Bröngn. Prodr. p.32. Tableau des genres de veget. foss. Paris 1849. p. 39. Göpp. in Bronn’s Ind. palaeontol. I. p. 29. Lycopodiacites Presl in Sternb. Vers. I. p. 176. Lepidodendreae Endl. Gener. plant. p. 76. Mantissa bot. H. p. 5. Ej. Encheir. botan. p. 48. Unger Gen. et sp. pl. foss. p. 253. Sagenariaceae Corda Beitr. z. Fl. a. Vorw. p. 17. Diese Familie war in der ersten Schöpfungsperiode, sowohl was die Grösse der Individuen, als die Mannigfaltigkeit der Gattungen und Arten betrifft, unstreilig von grösserem Einfluss auf die Beschaffenheit der Flora, als dies von den jetztweltlichen Gattungen derselben in irgend einer Ge- gend der Erde gesagt werden kann. So verschieden sie nun aber auch 168 H. R. Göppert, sich darstellen, kommen sie doch überein, sowohl in der äussern Gestalt der dichotomen, seltener einfachen, mit spiralig gestellten Blättern bedeck- ten Stämme, in den 2- oder 3-klappigen Kapseln in den Achseln der Stämme, als in der merkwürdigen inneren Struktur, die in einem centra- len, einer Achse ähnlichen grossen Gefässbündel oder Holzeylinder, um- geben von Zellgewebsparlieen, besteht, von welchem ersteren aus Zweige nach der Rinde hin in die Blätter verlaufen. Sowohl die Gefässbündel, wie das Zellgewebe in der Achse und in dem übrigen Theile des Stam- mes, entbehren gänzlich der Markstrahlen und sind nicht strahlig angeord- net, wodurch sie sich von allen fossilen Stämmen und auch von allen jetzt lebenden Familien der Dikotyledonen, unter andern auch von den Urassu- laceen unterscheiden. Mit diesen letzteren, insbesondere mit Sempervi- vum, vergleicht Corda die Lepidodendreen, namentlich die von ihm ent- deckten, mit innerer Struktur noch erhaltenen Sagenaria fusiformis, Loma- tophioyos erassicaule, Leptoxylon geminum, Calamoxylon cycadeum, so wie das schon früher bekannte Lepidodendron Harcourtü (Phillipsia Har- courtü Presl). Allerdings entbehren die Crassulaceen auch der Mark- strahlen, jedoch ist ihr Gewebe strahlenförmig geordnet und die jährigen Schichten sind in älteren Stämmen gut zu erkennen. In den fleischigen Euphorbien, die Corda auch in Betracht zieht, finden wir, ausser strah- lenförmigem Gewebe, auch sogar. sehr breite Markstrahlen, welche Corda selbst von Euphorbia nerüfolia 1. c. Tab. V. Fig. 11 vollkommen natur- getreu abgebildet hat. Brongniart theilt die Lycopodiaceen in drei Gruppen, in deren ersie er Pflanzen mit knollenförmigem Stamme und nicht aufspringenden. Kapseln, /soetites Münst., bringt (übrigens eine, wie es auch mir, wie Brongniart, scheint, in der fossilen Flora noch nicht hinreichend begründete Gattung). Die zweite enthält Pflan- zen mit krautartigen Stämmen und aufspringenden Kap- seln, die Gattungen Lycopodites und Psilotites. Die dritte fossile Flora des Uebergangsgebirges. 169 umfasst baumartige Formen, die Lepidodendreae Sternb., Ung. u. Presl, oder Sagenarien Presl. In der Uebergangsilora sind nur Zycopodites und die Lepidoden- dreen vertreten. Lycopodites Brongn. Rami pinnati foliis distichis seriebus oppositis eicatrices vix distinctas relinquentibus. Strobili eylindrici e squamis rhomboideis acuminalis com- positi. Prodr. p. 83. Tableau des genres de veget. foss. p. 40. Ung. Gen. et spec. plant. foss. p. 272. Mit Recht bemerkt Brongniart, dass die Zahl der fossilen, der jetz!- weltlichen Gattung Lycopodium ähnlichen Arten sehr gering sei, und sich eigentlich fast nur auf eine Art, Zycopodites falcatus Lindl. et Hutt. foss. Flor. I. n. 61 beschränke, indem die meisten der bisher hierzu gerechne- ten jüngere Zweige von Lepidodendron oder auch wohl Coniferen seien. Ich stimme dieser Ansicht bei und erwähne, dass ich ausser der genann- ten auch nur eine einzige Art, und zwar auch aus der alten Kohlenforma- tion, nämlich aus Zwickau, Lycopodites Gutbieri Göpp. kenne, welche sanz unzweifelhaft hierher gehört, was ich weder von den beiden andern von mir bereits aufgestellten Arten, dem Zycopodites iuliformis (Foss. Farrnkr. p. 424 und Rhode Beitr. 3. 4. T. 10. F. 1-6) aus dem alten rothen Sandstein und den hier erwähnten L. acicularis und L. Stiehleria- nus, mit gleicher Bestimmtheit zu sagen vermag. Da wir inzwischen sobald wohl nicht über alle diese und viele andere gleich zweifelhafte Arten entscheidende Aufschlüsse erhalten dürften. sei es erlaubt, sie noch zu Lycopodites zu bringen. 1. Lycopodites acicularis Göpp. Taf. XXXIV. Fig. 4. L. caule arborescente, foliis multifariam imbricatis approximatis lan- ceolato-linearibus acutis adpressis. Vol. XXII. Suppl. 22 170 H. R. Göppert, Göpp. Nova Acta A. N. C. Vol. XIX. P.II. p. 382. T. 68. — Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p. 683. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 275. In formatione Calcareae carbonariae ad Ober-Kunzendorf prope Frei- burgum Silesiae cum Terebratula prisca. 2. Lycopodites Stiehlerianus Göpp. Taf. XXV. Fig. 1-4. L. caule arborescente, ramis distichis, foliis subbifariam imbricatis subremotis lanceolato -linearibus acuminatis planiusculis. In formatione saxi arenarii rubri prope Wiggersdorf ad Ilfeld (Stiehler). Ohne Spur von organischer Substanz, zum Theil hier und da durch Grünerde ersetzt und so innig dem röthlichen festen Gestein eingefügt, dass es unter den zahlreichen, mir von dem Herrn Entdecker mitgetheilten® Exemplaren kaum gelang, einige zur Abbildung geeignete Exemplare auf- zufinden. Sie stammen aus dem Thonstein von der Trift bei Wiggers- dorf, oberhalb der Bielsteinsklippe bei Ilfeld, welcher Thonstein aber nicht unter der Steinkohlenformation, sondern über derselben liegt und dem rothen Sandstein angehört, wie mir Herr Stiehler erst neuerlichst mit- theilte, daher unsere Pflanze, streng genommen, gar nicht hierher zu rechnen ist. Fig. 1 zeigt einen Ast mit in zwei Reihen gestellien Zweigen, Fig. 2 ein Bruchstück mit Blättern, desgleichen Fig. 3 mit dichter stehenden Blät- tern. Fig. 4. Bruchstück eines Zapfen. Die ganze Pflanze erinnert auch an die Arten der Gattung Walchia Sternb. Lepidodendron Sternb. Spicae in ramulis terminales, strobiliformes, oblongae lanceolatae, squamis biserialibus transverse oblongis imbricatis apice foliatis obtectae. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 171 Truncus teres, dichotomus, cicatrisatus. icatrices in lineis spiralibus senariis conliguis positae, numerosissimae, rhomboideae, concaviusculae, angulis acutiusculis. Cicatricula centralis, rhomboidalis plana, medio punctis tribus elevatis in linea transversa positis insignita. Folia ramulo- rum squamarumque spicae linearia acuta, priora patentia subfalcata in apice ramulorum fascieulato-comantia, posteriora (squamarum) erecto patentia imbricata. Spicae sesquipollicem longae, semipollicem crassae. Ich zögere keinen Augenblick, die Gattung Lepidodendron in der hier gegebenen Begründung anzunehmen, und vermehre die Zahl der be- reits bekannten drei Arten noch mit zwei, von denen die eine mit wohl erhaltener Achse vorliegt, deren Struktur in mancher Beziehung sich’von den lebenden, wie den fossilen Lykopodiaceen, den Sagenarien unterschei- det. Ob dies als ein neues und dann allerdings sehr wichtiges, zur Trennung der Gattung Sagenaria von Lepidodendron ganz geeignetes Merkmal anzusehen sein dürfte, lässt sich nur dann bestimmen, wenn wir durch einen glücklichen Zufall auch Aufschluss über die Struktur der andern bereits bekannten Arten erhielten. 1. Lepidodendron sexangulare Göpp. L. eicatrieibus transverse rhombicis sexangularibus acuminatis, eica- triculae angulis lateralibus acuminatis, superiore et inferiore obtusissimo. Pachyphloeus tetragonus Göpp. Foss. Farrnk. 1. c. p. 467. Taf. 43. Fig. 1-4. Lepidodendron hexagonum Römer Verst. d. Harzgeb. Taf. 1. Fig. 3. In formatione transitionis ad Landeshut, ad Berndau prope Leobschütz et ad Lautenihal Harcyniae. Bereits im Jahre 1834 fand ich die vorliegende Art, aber unvollstän- dig, so dass ich damals meinte, sie zu einer eigenen Gattung erheben zu können, wozu mich insbesondere die überaus dicke, in eine braune, koh- lige Masse verwandelte Rinde veranlasste (Taf. 43. Fig. 1 und Fig. 4). 172 H. R. Göppert, Das a.a.0. Taf. 43. Fig. 3 abgebildete ist ein Steinkern, in dessen Rinne die nach der äussern Seite gedrängte Achse liegt, wie ich bei späterem Präpariren fand, indem in dieser Vertiefung zarte, spiralig stehende, linien- förmige Narben, die den Durchgang der Gefässbündel in den Stamm be- zeichnen, vorhanden sind. Von dieser Achse gehen seitlich unter spitzen Winkeln Streifen als Reste der Gefässbündel aus. Taf. 43. Fig. 2 stellt den Hohldruck dar, aber in verkehrter Stellung. Endlich fand ich ein noch mit vollständiger Narbe versehenes Exemplar, welches ich hier Taf. XLIH. Fig. 4 abbilde. Ausserordentlich deutlich treten auf der kleineren, ebenfalls rhomboidischen Narbe die drei kleinen, rundlichen Närbchen hervor, die vereint mit der Gestalt der Narbe überhaupt für Lepidodendron in dem oben angegebenen Sinne so charakteristisch sind. Römer’s Abbildung glaube ich unbedenklich hierher ziehen zu dürfen. 2. Lepidodendron squamosum Göpp. Taf. XXI u. XXU. L. cicatrieibus corlieis rhomboideo -quadrangulis cicatrieibus trunci decorüicati linearibus utrinque acuminalis. Sagenaria squamosa Göpp. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p- 684. | In formatione Calcareae carbonariae ad Falkenberg comit. Glacensis. In mehr oder minder dichten Grauwackenknollen erhalten, mannig- fach zerquetscht und leider in den beiden vorliegenden Exemplaren, ob- schon an einer Seite sich der Gegendruck vorfindet, sehr wenig deutlich ge- trennt, weil sich die Rinde in einzelne Schuppen theilte, so dass die Beschaf- fenheit der Narben auf der Oberfläche der Rinde nicht deutlich zu erkennen ist, Taf. XXI u. XXH. Fig. 1. a. Dagegen treten die linienförmigen, an beiden Enden etwas zugespitzten Narben des entrindeten Stammes Fig. 1 bei 5 deutlich hervor. Bei e ist auch noch eine Sfigmaria hineinge- queischt. Fig. 2 zeigt eine Stelle, wo wenigstens die allgemeinen fossile Flora des Uebergangsgebirges. 173 Umrisse der Rindennarben mit einiger Deutlichkeit zu unterscheiden sind. Fig. 3 ein Bruchstück von Fig. 1, um die erhaltene, aber ganz nach der Seite hin gedrängte Achse, wie man sie wohl nennen darf, zu zeigen. Der übrige Theil des Stammes ist fast durchweg durch sehr dichten Grau- wackensandstein ausgefüllt, nur hie und da finden sich kohlige Streifen mit einzelnen erkennbaren Zellen vor. Nur an dem äussern Rande sehen wir an einigen Stellen bei e zusammenhängende Partieen parenchymatö- sen Zellgewebes mit Treppengefässbündeln, welche, unstreitig wohl aus der Centralachse entspringend, hier nach den auf der Aussenseite befind- lichen Blättern verliefen. Die Achse selbst, die bei Fig. 3. 5 in natürli- cher Grösse’ abgebildet ist, besteht, mit Ausnahme von 6-7 Zellenreihen des auf sehr zarte Weise mit kleinen Zellen versehenen Randes, durch- weg aus Treppengefässen, wie sich aus dem vergrösserten Querschliff Fig. 4, wo a die verlängerten Parenchymzellen des Randes, 5 die Trep- pengefässe darstellen, und noch mehr aus dem Längsschliff Fig. d, wo die Buchstaben @ und 5 dieselbe Bedeutung haben, ergiebt. Bei letzterer Figur sind die Querstreifen der Treppengefässe nicht überall angegeben, weil man sie auch insbesondere durch Beleuchtung von oben, die hier bei dem vollkommen undurchsichtigen schwarzen Gestein nur in Anwendung kommen konnte, nicht auf einmal, da sie nicht in ein und derselben Ebene liegen, zu übersehen vermag. Dass sie aber überall vorhanden waren und daher alle diese Gefässe als Treppengefässe zu betrachten sind, davon habe ich mich auf das genaueste überzeugt. Ein Zusammenhang dieses achsenarligen Gebildes mit der Rinde durch die Massen hindurch liess sich nicht ermitteln. Unstreitig war dieses grosse Gefässbündel von Bastbündeln oder verlängerten Zellen einst umgeben, die aber nicht erhalten worden sind. Merkwürdig bleibt nur, dass sich in der Mitte und zwischen diesen zahlreichen Treppenge- fässen keine einzelnen Zellpartieen vorfinden. Jedoch ist diese Verschie- denheit von den bis jetzt bekannten beiden mit Achse noch erhaltenen Lepidodendreen, der Phillipsia Harcourtii und Sagenaria fusiformis, nicht Pr 174 H. R. Göppert, grösser, als sie hinsichtlich der Beschaffenheit der Achse bei den jetzt- weltlichen Lykopodieen nach den Darstellungen von Ad. Brongniart (Hist. d. veget. foss. T. I. Tab. 10) angetroffen wird. Schlüsslich hier noch eine übersichtliche Erklärung der Figuren der Doppeltafel. Taf. XXI u. XXU. Fig. 1. Stamm in natürlicher Grösse. «a die koh- lige, nur undeutliche Narben zeigende Rinde; 5 der von der Rinde ent- blösste Theil des Stammes; ce die hineingequeischte Stigmaria. Fig. 2. Eine Stelle des Stammes, wo die Narben am deutlichsten hervortreten. Fig. 3. Ein Stück von dem Stamme in Fig. 1, horizontal abgeschliffen. In der Mitte nicht zusammenhängende schmale kohlige Streifen, bei « die Vorderseite; 5 die ganz nach der Seite hingedrängte Gefässachse mit stachelähnlichen Fortsätzen; c Stellen der Rinde, wo zellige Struktur erhalten ist. An ein paar Stellen erscheinen hier auch, wie schon erwähnt, die Reste der offenbar von der Achse her nach der Rinde ver- laufenden Gefässbündel. Fig. 4. Vergrösserter Querschliff der Achse, durch die Mitte genommen; «a verlängerte Prosenchymzellen des Randes; b Treppengefässe. Fig. 9. Die Hälfte desVorigen. Buchstaben a und 5 dieselbe Bedeutung, wie in Fig. 4; c ebenfalls Treppengefässe, welche, wenn man den Focus verändert, gleichfalls die Querstreifung zeigen. Sagenaria Brongn. et Presl. (Lepidodendri spec. Sternb.) Trunei arborei dichotomi eicatrieibus foliorum delapsorumque ramo- rum instructi. Cicatrices ramorum in quincunce dispositae vel quandoque distichae orbieulatae vel elliptico-orbiculatae concaviusculae centraliter vel excentrice umbonatae rudiatae aut radiis lamelliformibus rectis aut fal- cato - curvalis aut flexuosis. Cicatrices foliorum in lineis spiralibus quaternariis dispositae, conti- guae, obovato-ellipticae linea sulciformi plus minus profunde - circumda- tae. Cijcatricula excentrica, parti superiori cicatrieis approximatae, rhom- . fossile Flora des Uebergangsgebirges. 175 boidea, laevis aut punclis tribus iuxta se positis excentrisque instructa, ab angulo inferiore linea suleiformi versus angulum inferiorem cicatrices decurrente. Trunei decorticati eicatricibus linearibus magis minusve excavalis in lineis spiralibus quaternariis dispositis iis foliorum trunei corticati respon- dentibus. Folia sessilia, simpliecia integra, lanceolata linearia uni-, bi- vel triner- via. Strobili eylindriei e squamis rhomboideis stipitatis, axi lignoso per- pendieulariter insertis, stipite inverse pyramidato membranaceo alato, disco planiusculo excavato. Capsulae (Cardiocarpi species?) lenticulares, compressae obcordatae vel reniformes, acuminatae (Berger, dissert. de fructibus et semin. ex form. lithanthr. p. 22). Die Gattung Sagenaria wurde zuerst von Brongniart in seiner ersten Abhandlung über fossile Pflanzen (Mem. sur la classif. et la distrib. des veget. foss. in Mem. du Mus. d’hist. nat. Tom. VIII. 1821. p. 224) gegründet, später aber wieder von ihm aufgegeben (Prodr. p. 85), und die betreffende Art Sagenaria Ophiurus (Lycopodites affinis Sternb. Vers. I. Tab. 56. Fig. 2) als Lepidodendron Ophiurus aufgeführt. Presl, in Sternb. Vers. etc. H. p. 177 Lepidodendron auf die Arten mit exacten rhomboidischen Blattnarben beschränkend (Lepidodendron dichotomum Sternb., L. mannebacense und L. Serlü), stellte sie wieder her und rech- neie hiezu einen grossen Theil der Sternbergschen Arten, womit ich auch übereinstimme, da ich allerdings glaube, dass man auf die Form der Narben als Gattungsmerkmal, wenn sie auf jüngeren, wie auf älteren Aesten sich so gleich bleibt, wie es hier der Fall ist, wohl einigen Werth legen darf. Ausser den 13 von Pres| unter Sagenaria aufgeführten Arten: S. aculeata, S. rugosa, S. crenata, $. obovata, S. caudata, S. Rho- deana, S. Goeppertiana, S. Lindleyana, S. Volkmanniana, S. effinis, S. Veltheimiana, S. rimosa und S. caelata gehören nun aber hierher, wie ich in dem Abschnitte dieses Werkes über die Art der Erhaltung 176 H. R. Göppert, näher bewiesen zu haben glaubte, noch eine Abitheilung seiner Gattung Aspidiaria, nämlich A. undulata, A. confluens, A. imbricata, A. cristata, welche nur Formen schon bekannter Arten sind, die also als wirkliche Arten wegfallen, ferner Sagenaria fusiformis Corda und die von mir in Schlesien gefundenen, vorläufig nur namentlich in Bronn Ind. palaeontol. I. p. 31 aufgeführten Arten: $. refracta, S. elata, S. obliquata, S. papil- losa, S. sigillarioides, S. Puschiana, 8. longissima, 8. Iycopodioides, S. Beustiana und $. umbonata, welche sämmtlich von Unger in seinem neuesten Werk (Gen. et sp. plant. foss. p. 260), da er Sagenaria nicht anerkannt, unter Lepidodendron aufgeführt werden. Ausser der Beschaf- fenheit der Narben der Rinde ist aber noch besondere Rücksicht auf die bisher ganz und gar übersehenen, mannigfaltig gebildeten Narben des Stammes zu nehmen und diese sogar .als Gattungsmerkmal zu benutzen. Diese Narben kommen bei Sagenaria als linienförmig vertiefte Furchen, bei MHegaphytum, welches sich vielleicht dadurch allein von Sagenaria unter- scheidet, von rundlicher Form, bei Lepidofloyos, einer, wie es scheint, nur von Wenigen gekannten Gattung, linienförmig, wie bei Sagenaria, aber in der Mitte mit einem kleinen, runden Knötchen versehen, vor. Bei Knorria haben sie gar die höchst auffallende Form von kegelförmigen, blattförmigen Gebilden, für welche sie auch erklärt wurden, da man die sie bedeckende, bei vollständiger Erhaltung auch stets vorhandene Rinde nicht kannte, wovon bereits oben gesprochen ward und bald noch mehr die Rede sein soll. Welche Abänderungen die Rindennarben durch zufällige Verhältnisse erleiden können, habe ich ebenfalls schon auseinan- der gesetzt, hier will ich nur noch auf die Verschiedenheiten aufmerksam machen, welche das Alter hervorbringt. Die Narben verschwinden dann immer mehr, die Rinde wird rissig, sondert sich ab in grosse, unre- gelmässig länglich runde Abtheilungen, wie man besonders deutlich bei S. Veltheimiana Tab. XVIM. Fig. 2 u. 3 sehen kann. Um den Astansatz haben sie sich noch erhalten, aber unmerklich gehen sie von hier aus in die genannte unregelmässige Beschaffenheit über, die Taf. XX. Fig. 1 u. 2 | fossile Flora des Uebergangsgebirges. 177 als Rinde grosser Stämme. den höchsten Grad erreicht hat. Auch bei Pinusstämmen der Jetztwelt sieht man um die Astansätze, als dem jüngern Theile, noch die Blattnarben erhalten, während die benachbarte Oberfläche rissig geworden ist und nichts mehr davon erkennen lässt. Dass die unter dem Namen Zepidophyllum Brongn. aufgeführten, bald länglich-linea- ren, bald lanzettförmigen, 1-2-3-nervigen Blätter unstreitig zu den verschiedenen Gattungen und Arten der Lepidodendreen gehören, unter- liegt keinem Zweifel mehr, und es wird bei genauerer Vergleichung ge- wiss gelingen, die bereits abgebildeten Formen zu den schon bekannten Arten zu bringen, weswegen ich auch keinen Anstand genommen habe, sie in den Gattungscharakter aufzunehmen. Dasselbe gilt von den zapfen- förmigen Früchten, die ich mehrfach im Zusammenhang mit beblätterten Zweigen von Sagenaria gefunden habe, während ich von der hier Taf. XX. Fig. 3 und 4 aus der Grauwacke bei Landeshut abgebildeten dies nicht sagen kann, und nur aus dem Vorkommen derselben mit den übrigen Resten an demselben Fundort auf den Zusammenhang mit ihnen schliesse. Fig. 3 stellt das ganze, noch in der Grauwacke erhaltene Exemplar von der Seite dar: «@ die mit kleinen, rundlichen, knötchenartigen Narben be- deckten Achsen, in denen die Fruchtblätter 5 sitzen, deren Gestalt jedoch wegen der grobkörnigen Beschaffenheit des Gesteins nicht deutlich her- vortritt. Fig. 4. Ansicht von oben: a die Achse; 5 die von derselben ausgehenden Fruchtblätter. Die Abbildung eines vollständigeren, im Thoneisenstein der oberschlesischen Steinkohlenformation bei Zalenze gefundenen, jetzt in dem Mineralienkabinet der Universität Berlin auf- bewahrten Exemplars von Lepidostrobus Brongniartü Göpp., welches namentlich im Querschnitt mit der von Brongniart im 2ten Theil der Hist. d. veget. foss. Tab. 25. Fig. 4. 5 gegebenen Abbildung sehr über- einstimmt, lieferte ich zuerst in der Schrift meines für die Wissenschaft zu früh verstorbenen jungen Freundes, Dr. Berger, de fructibus et seminibus ex formatione lithanthracis, Tab. IH. Fig. 39 u. 40. p. 22, an welcher Stelle wir uns auch für die von Brongniart ausgesprochene Vol. XXI. Suppl. 23 178 H. R. Göppert, Ansicht erklärten, dass die Arten der Gattung Cardiocarpon wahrscheinlich die Saamen von Sagenaria-Arten seien. Wie sehr in der That jene Zapfen mit den Fruchtähren der jetztweltlichen Lykopodieen ganz und gar übereinstimmten, versicherte noch neuerlichst Brongniart, insbesondere aus den Untersuchungen des jüngern Hooker entnommen zu haben, des- sen in den Memoirs of the geological survey of great britains, T. II. p. 44 enthaltene Abhandlung ich bis jetzt noch nicht erlangen konnte. Ich erlaube mir, die Abbildung jenes Fruchtzapfen zu wiederholen (Taf. XXXIX. Fig. 2 u. 3). Was nun die Struktur des Stammes betrifft, die uns von Lepidodendron Harcourtiü Lindl. und von Sagenaria fusiformis Corda bekannt ist, so kommt sie mit der der lebenden Lykopodieen auch sehr überein. In der Mitte befindet sich eine aus Zellen und Treppengefässen zusammengesetzte Achse, von welcher Zweige durch das Parenchym des Stammes nach den Blättern verlaufen. In dem von mir mit Struktur beobachteten, Taf. XXI u. XXH abgebildeten, Lepidodendron besteht die Achse, wenn wir das allein nur erhaltene Gefässbündel Fig. 3. b als die vollständige Achse betrachten dürfen, nur aus Treppengefässen, über welche Anomalie ich mich schon oben ausgesprochen habe. Bei dem, Sage- naria verwandten, vielleicht gar hinzugehörenden Lomatofloyos crassicaule Corda, hat Corda auch die Struktur der etwa 10-12 Z. langen, 2-3 L. breiten, vierkantigen und einnervigen Blätter beobachtet, die aus einer mit Spaltöffnungen versehenen Oberhaut, darunter liegenden, etwas lang- gestreckten Parenchymzellen, die Corda, ich weiss nicht warum, Zel- len der Bastscheide nennt, und einem in der Mitte befindlichen, aus klei- nen Treppengefässen zusammengesetzten Gefässbündel bestehen, im Gan- zen also eine von den Blättern der Lykopodieen ganz und gar nicht abweichende Struktur zeigen. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 179 * Oicatrices ad latus lineae ex anyulo inferiori cicatriculae decurrentis utrinque puncto elevato instruclae. Cica- triculae ut plurimum tripunctatae. 1. Sagenaria aculeata Presl. S. cicatrieibus obovato elliptieis utringue angustalo -acuminalis in- terne incurvo-caudatis pone originem lineae mediae utrinque unipuncta- tis, cicatricula obtuse regulariterque rhombica tripunctata, linea media suleiformi profunda transversim rugosa - sulcata. Presl in Sternb. Vers. I. p. 178. Tab. LXVII. Fig. 3. — Göpp. in Bronn’s Ind. palaeontol. I. p. 31. Lepidodendron aculeatum Sternb. Vers. I. p. 10, 23. Tab. 6. Fig. 2. Tab. 8. Fig. 1; Vers. II. p. 177. Tab. 68. Fig. 3. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 254. Rhode Beitr. z. Pflanzenkunde d. Vorwelt. Hft. 1. Tab. I. Fig. 6. In formatione transitionis ad Landeshut et ad Dobrislawitz prope Hultschin Silesiae. In formatione lithanthraeis frequens in Silesia, Bohe- mia, Guestphalia, Gallia et ad Mauch - Chunk in Pensylvania. 2. Sagenaria depressa Göpp. Taf. XLIN. Fig. 5-6. S. cicatricibus obovatis supra obtuso-rotundatis semicireularibus infra utrinque angustatis fere triangularibus, pone originem lineae mediae utrinque unipunctatis, cicatricula acute trapezoidea subtripunctata linea media suleiformi infra 9-6 suleis transversis obliquis distinctis insigni. In formatione transitionis ad Uckersdorf Nassaviae cum Posidonomyis (Sandberger). Eine sehr ausgezeichnete Art, die an Sagenaria Rhodeana erinnert, jedoch durch die eigenthümliche Form der Narbe, die oberhalb fast halb- kreisförmig, unten dreieckig ist, so wie durch die sehr hervortretenden, 180 H. R. Göppert, an der Spitze des unteren Endes sehr deutlichen Querfurchen verschieden. Die Gestalt des oberen Theiles der Narbe, insbesondere der Cicatricula, ist nicht ganz deutlich. Fig. 5. Das ganze Exemplar in natürlicher Grösse. Fig. 6. Eine einzelne Narbe. * Cicatrices ad latus lineae ex angulo inferiori cicatriculae decurrentis utrinque laeves. Cicatriculae saepe tri- punctatae. 3. Sagenaria Veltheimiana Presl. Taf. XVII, XVII, XIX, XX, XXIII, Fig. 1, 2, 3. XXIV, XLIH, Fie. 1. S. foliis linearibus elongatis uninerviis, eicatricibus oblongo - ellipti- eis utrinque angustato-acuminalis, infra longis acuminatis caudatis incur- visque longitudinaliter medio linea elevata acuta in duas aequales partes divisis transversisque medio linea biarcuata insignitis, eicatricula immersa subrhomboidea medio umbilicato-impressa obscure tripunctata linea media longitudinali divisa, eicatrieibus trunei decorticati linearibus. Sagenaria Veltheimiana Presl. in Sternb. Vers. etc. II. p. 180. Tab. 68. Fig. 14. — F. A. Römer in H. v. Meyer und W. Dunker Pa- laeontograph. II. 1. Tab. VII. Fig. 14. Sagenaria polymorpha Göpp. l.c. Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p. 684. Stigmaria (2?) Veltheimiana Brongn. Prodr. p. 88. Knorria fusiformis F. A.. Römer in W. Dunker und H. v. Meyer Palaeontograph. II. 1. p. 47. Tab. VII. Fig. 18. Lepidodendron Veltheimianum Sternb. Vers. I. p. 12. Tab. 52. Fig. 2. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 260. Lepidodendron polymorphum Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 261. Lepidodendron Goeppertianum Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 261. Aspidiaria Goeppertiana Stiehler. Göpp. l.c. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p. 684. Lycopodites subtilis F. A. Römer in W. Dunker und H. v. Meyer Pa- laeontogr. II. 1. p. 46. Tab. VI. Fig. 12. a. b. (jüngster Zustand). fossile Flora des Uebergangsgebirges. 181 In formatione transitionis ad Landeshut, Berndau et Leisnitz Silesiae super., ad Magdeburgum et in Harcynia cum Posidonomyis ad Lautenthal et ad Clausthal (Römer), ad Wernigerode (Stiehler) et ad Haynichen Saxoniae. Bei wiederholter Betrachtung und Untersuchung der von mir früher Sagenaria polymorpha genannten Art habe ich mich überzeugt, dass sie von S. Veltheimiana nicht verschieden ist. Wegen ihrer weiten Ver- breitung im Uebergangsgebirge, und zwar in den jüngsten Schichten des- selben, gehört sie mit zu denjenigen Arten, welche man wohl zu ihrer Charakteristik benutzen kann. Die abgebildeten Exemplare stammen sämmtlich aus der Grauwacke der Umgegend von Landeshut, in welcher sie in jeder Altersform in grosser Menge vorkommt. Taf. XVII sieht man die grossen Stammreste, welche, nach den kleinern, in dem umgebenden Sandsteinkonglomerat vorkommenden Exemplaren zu schliessen, ihr höchst wahrscheinlich angehören, und, obschon verstümmelt, sich doch noch auf die auf der Tafel angegebene Weise darstellen. Sie befinden sich an einer fast senkrechten Felswand in dem Hofe eines Hauses in der Vorstadt von Landeshut am Bober, welches daher den Namen zum steinernen Baume führt. Der eine dieser Stämme liegt horizontal in 8 Fuss Länge zu Tage und ist ganz durch gröbliches Conglomerat ausgefüllt, so dass man nur aus der tiefgefurchten, rissigen Oberfläche, ähnlich der Abbildung Taf. XX. Fig. 2, auf seine Abstammung von der genannten Art schliessen kann. Der zweite (Taf. XVII. 5) steht unfern davon in einem Winkel von 10-75 Grad, also fast aufrecht, ist etwa 12 F. lang und durchschnittlich 10 Z. breit. Leider aber fehlt grösstentheils der ausgefüllte Stamm, der noch bis zu Anfange dieses Jahrhunderts vorhanden gewesen, aber von einem Reisenden nach Amerika gebracht worden sein soll. Jetzt sieht man fast nur noch die Rinde der hinteren Seite und, wie es scheint, noch Ueberbleibsel der Ausfüllung. Jedoch nicht bloss hier, sondern auch an vielen Orten der Umgegend von Landeshut, kommen in Steinbrüchen, wie 182 H. R. Göppert, z. B. namentlich in den auf Leppersdorfer Gebiet befindlichen, mehr oder minder grosse Bruchstücke solcher Stämme, vermischt mit Tausenden von Calamiten, vor. Taf. XX. Fig. 1 u. 2 zeigen Stämme mit tiefgespaltener, schrundiger Oberfläche; Taf. XVII. Fig. 2 u. 3 Exemplare, die mich berechtigten, Stämme, wie die vorigen, als hierher gehörig zu betrachten, indem sich in der Umgegend der Astansätze «a die Narben 5 noch gut erhalten haben, aber von hier aus in jene rissige Beschaffenheit überge- hen. Diese Astansätze sind rundlich-länglich, schwach erhaben, laufen in eine excentrische, gewöhnlich oberhalb gelegene Erhöhung aus, von welcher radienarlig, wenn auch spiralig, noch Blattnarben ausgehen, wor- aas hervorgeht, dass die Aeste, und zwar nicht bloss hier, sondern auch bei Ulodendron und Megaphytum, nur einen sehr kleinen Theil des Durch- messers der grossen Astnarbe selbst einnahmen, also selbst an grösseren Stämmen keineswegs sehr dick waren. Nicht nur bei diesen, sondern auch noch bei mehreren anderen Arten standen sie nicht nur im Quincunx, sondern auch in zwei einander gegenüberliegenden Seiten in Längsreihen übereinander, wie man dies bisher als eine Eigenthümlichkeit der Gattun- gen Ulodendron und Megaphytum anzunehmen geneigt war. Taf. XIX. Fig. 1, einen entrindeten Stamm mit länglichen, den Blattnarben der Rinde entsprechenden Narben und zwei übereinanderstehenden Astansätzen. Taf. XIX. Fig. 2, einen dichotomen Ast mit erhabenen Blattnarben, denen jedoch die kohlige Epidermis, aus welcher die der Gattung Sagenaria so eigenthümliche Beschaffenheit allein erkannt werden kann, fehlt, und daher jene narbenähnliche Erhabenheiten dem Stamme angehören (vergl. oben S. 176). Taf. XVII. Fig. 1, Narben, nach einem Gypsabguss gezeich- net, von einem jüngeren Stamme; Taf. XLIN. Fig. 1. von einem älteren Stamme, Hohldruck. Letzterer liefert ein genaueres Bild, obschon die Erhaltung oder die Schärfe des Abdruckes sich nicht bis auf die punkt- förmigen, kleinen Narben erstreckt, die diese Art gewiss auch besass. Ein sehr ausgezeichnetes, ebenfalls aus Landeshut stammendes, Exem- plar unserer Art besitzt das Mineralienkabinet der Universität fossile Flora des Uebergangsgebirges. 183 Berlin unter Nr. 59, an welchem nicht nur die in zwei Reihen stehen- den Astansätze schön erhalten, sondern auch noch Blätter sich finden, die von nicht genau zu bestimmender Länge, aber vollkommen linearisch und mit einem Mittelnerven versehen sind. An einem andern aus Hay- nichen stammenden Exemplare, welches ich in meiner Sammlung auf- bewahre, ist auch noch die Achse des Stammes als ein Längskanal von geringem Durchmesser erhalten, die auf ihrer inneren Fläche lauter zarte, im Quincunx stehende linienförmige Einschnitte zeigt, als Ausgangs- punkte, oder richtiger Eintrittspunkte der Gefässbündel, welche sich von dem Centralgefässbündel der Achse durch das hier aber freilich nicht mehr vorhandene, sondern durch Grauwackengestein ersetzte Parenchym nach den auf der Rinde sitzenden Blättern verliefen. Auch beobachtete ich Abdrücke, welche ich mit dem Namen der Aspidiarien-Form bezeichne (vergl. oben S. 48). Taf. XXIII. Fig. 1 u. 2 sieht man sie mit Ast- ansätzen, Fig. 3 ohne Astansatz. Taf. XXIV. Gehört auch dahin. Wenn ich derselben nun eine ganze Tafel widme, so muss ich zur Entschuldi- gung dieser scheinbar überflüssigen Vermehrung der Abbildungen bemer- ken, dass ich erst später, nachdem sie fertig waren, zu besserer Einsicht, wie ich glaube jetzt annehmen zu dürfen, gelangte, und mich überzeugte, dass sowohl die ersteren, wie die von meinem geehrten Freunde Stieh- ler nach meinem Namen Aspidiaria Goeppertiana genannte, Bronn und v.Leonh.N.J. 1847. p.684 (Lepidodendron Ung. ]. c.), als eigene Art nicht bestehen, sondern nur als eine Abdrucksform der in der Grauwacke so verbreiteten Sagenaria Veltheimiana betrachtet werden kann, was auch von einem, von Hrn. Wirtgen in der rheinischen Grauwacke (Taf. XXIH. Fig. 3) beobachteten Exemplare gilt. Taf. XXIV. Fig. 1, das ganze von Herrn Stiehler entdeckte Exemplar mit den dichotomen Aesten; Fig. 2, stärkere Verdrösserung von A, und Fig. 3 noch stärkere Vergrösserung, wobei erst die erhabene Linie in der Mitte entschieden hervortritt. Taf. XX. Fig. 3 aus dem oben angegebenen Fundort bei Landeshut glaube ich für einen zu $. Veltheimia gehörigen Fruchtzapfen von 184 H. R. Göppert, Lepidostrobus halten zu dürfen, wovon oben $. 177, bei Erörterung des Gattungscharakters, bereits ausführlich gesprochen wurde. Taf. XLIH. Fig. 1 lieferte ich noch die Abbildung eines Hohldruckes, auf welchem jedoch nur ein Paar mit @ bezeichnete Narben die wahre Gestalt zeigen, die übrigen sind wegen theilweise darin noch haftender Schieferstückehen undeutlich.. Es geht daraus nur eben hervor, wie selten man im Stande ist, gut erhaltene Abdrücke dieser Art zu erlangen. 4. Sagenaria elliptica Göpp. Taf. XLIM. Fig. 7. S. ciealrieibus ellipticis utrinque acuminatis infra vix curvalis pla- nis supra cicatricula subrhombea linea media divisa notatis. In formatione transitionis cum Posidonomyis ad Herborn Nassaviae (Sandberger et Grandjean). Im Hohldruck vorhanden, der aber nichts destoweniger, wegen der anthraeitischen Beschaffenheit der einstigen Rinde und der in Folge der- selben theilweise im Abdrucke, theils auf dem Stamme zurückgebliebenen Rinde, kein treues Bild der wahren Beschaffenheit der Narben derselben liefert. .Die Hohldrücke der Narben sind sämmtlich möglichst treu wie- dergegeben:; fast alle sehen verschieden aus, und der Analogie nach zu schliessen, kommen nur die mit a bezeichneten der Wahrheit nahe, „ obschon sie auch noch keine Aufschlüsse über mancherlei wichtige Kenn- zeichen, wie z. B. über die punktförmigen Erhabenheiten der Endigungen von Gefässbündeln an der Oberfläche liefern. Nichts destoweniger darf man aber an der Verschiedenheit der Art von den bis jetzt bekannten Arten nicht zweifeln. daher ich glaubte, sie nicht auslassen zu dürfen. 5. Sagenaria Roemeriana Göpp. S. eicatrieibus magnis orbieulato -lyraeformibus interne subito angu- stalis rectisque margine elevato crasso eircumdatis, cicatriculae depressae tripunctatae linea media profunda transversim sulcata rugosaque. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 185 Sagenaria Volkmanniana F. A. Römer in W. Dunker’s u. H. v. Meyer’s Palaeontograph. II. p. 46. Tab. VII. Fig. 15. In formatione transitionis ad Grund Harcyniae. Diese sehr ausgezeichnete, vom Herrn Bergamts- Assessor Römer bei Grund in der jüngern Grauwacke des Harzes aufgefundene Art wurde von mir nach einem mir mitgetheilten Gypsabdruck anfänglich für ein älteres Exemplar von Sagenaria Volkmanniana erklärt, wovon sie sich aber namentlich durch die entschieden mehr runde Form des oberen Theiles der ganzen Narbe, die sich nach unten plötzlich verschmälert, sehr bestimmt unterscheidet. Als ich jedoch Herrn Römer von dem Resultat dieser abermaligen Untersuchung benachrichtigte, war die anfängliche Bestim- mung schon gedruckt. Diese unrichtige Bestimmung fällt daher nur allein mir zur Last. 6. Sagenaria acuminata Göpp. Taf. XXI. Fig. 4. Taf. XLIM. Fig. 8-10. S. cieatrieibus elliptieis utrinque acuminato confluentibus planiuseulis contiguis reclis laevibus, cicatrieulae rhomboideae tripunctatae angulo superiori rotundato, inferiori acuto, lateralibus subobtusis, linea media laevissima fere obsoleta, foliis lanceolato -linearibus. Lepidodendron acuminatum Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 261. Aspidiaria acuminata Göpp. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p- 684; in Bronn’s Ind. palaeont. p. 33. In formatione transitionis ad Altwasser Silesiae, quae formationi Cal- cariae carbonaceae adnumeranda est. An einem unvollständigeren Exemplare erkannte ich früher in der Mitte desselben nur eine aus einem Höckerchen bestehende Narbe und glaubte sie daher zu Aspidiaria rechnen zu können, später auf rhombi- scher Fläche die drei kleinen für die Gattung Sagenaria mit zur Charak- teristik dienenden Höckerchen, daher ich auf Taf. XLIH. Fig. 8 noch eine Vol. XXL. Suppl. 24 186 H. R. Göppert, Abbildung dieses Abdruckes in seiner vollständigeren Gestalt lieferte. Fig. 9 u. 10 ebendaselbst, beblätterte Zweige dieser Art. 7. Sagenaria geniculata F. A. Römer. S. cieatrieibus rhombeis geniculato -connalis medio transversim sul- calis, suleis interstitialibus latis planiusculis oblique subsuleatis. F. A. Römer in W. Dunkers’ und H. v. Meyer’s Palaeontograph. II. Tab. VI. Fig. 13. p. 46. In formatione transitionis cum Posidonomyis ad Lautenthal Harcyniae. Eine, wie es scheint, sehr eigenthümliche Form, deren Diagnose ich nach der in dem bezeichneten Werke enthaltenen Abbildung entwarf. 8. Sagenaria crassifolia Göpp. Taf. XLIN. Fig. 2, 3. S. cicatrieibus oblongo-elliptieis utrinque attenuatis, foliis eylindrieis abbreviatis obtusiuseulis. In formatione transitionis ad Wenkenbach cum Posidonomyis (Sand- berger). Ein junger, grösstentheils noch beblätterter Zweig einer Sagenaria und keines Lycopodiums, wohin man, und zwar zu Lycopodites, wohl frü- her dies Exemplar gerechnet hätte. Die Närbchen (5) sind nicht recht gut erhalten, besser die dicklich rundlich stumpflichen Blätter. Bei e sieht man die Gabeltheilungen des Zweiges. Oberhalb beider habe ich ein Stückchen des Steinkernes herausgenommen und geschliffen. Dieser, Fig. 3 in natürlicher Grösse abgebildet, lässt in der Mitte einen schwärz- lichen, kohligen Querstreifen erkennen, ist nichts anderes als die Achse, welche hier, wie bei allen andern fossilen und lebenden Lycopodiaceen vorhanden war. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 187 Appendix. Sagenariae imperfectae vel Sagenariae trunco decorlicato vel epi- dermide carbonaria privatae. *) 9. Sagenaria Bischoffii Göpp. S. trunco decorticato irregulariter striato, striis longitudinalibus an- gustioribus latioribusve latioribus cristaeformibus e superiore eicatrieis parte exorienlibus, eicatrieibus remotissimis ellipticis supra unipunctatis linea media divisis. F. A. Römer ?ter Beitr. zur geol. Kenntniss d. nordw. Harzgeb. in H. v. Meyer und W. Dunker Palaeontol. IH. Tab. IV. Fig. 7. 10. Sagenaria remota Göpp. Taf. XXXIV. Fig. 3. S. trunei decorlicali cicatricibus remotis distantibus oblongis utrinque attenuatis inter sese discrelis. In formatione transitionis ad Berndau prope Leobschütz Silesiae superioris. Dieser Stamm war wahrscheinlich mit einer sehr zarten Rinde be- deckt, daher die Oberfläche der Rindennarbe sehr erhaben, auf der man übrigens noch den länglichen Eindruck der Stelle sieht, aus welcher die Gefässbündel hervortraten. *) 8.44 habe ich schon auf das seltene Vorkommen wohlerhaltener kohliger Rinde auf Stäm- men aus dem Uebergangsgebirge aufmerksam gemacht, so dass man nur aus den Hohl- drücken auf die Beschaffenheit derselben schliessen kann. Jedoch ist man nicht immer so glücklich, dergleichen mit zu erlangen. Stämme der Art müssten also unbeschrieben blei- ben, was bei der Seltenheit der Pflanzen in dieser Formation auch nicht wünschenswerth erscheint, daher ich nicht zögerte, sie dennoch aufzunehmen und sie so gut zu charakte- risiren, als es eben angeht, bis man vollständigere und bessere Exemplare entdeckt haben wird. An der Selbstständigkeit der hier aufgeführten Arten ist nicht zu zweifeln, da man aus auffallender Verschiedenheit der Narben auf der Oberfläche des Stammes, hinsichtlich ihrer Form und Stellung, mit Sicherheit auch auf die Verschiedenheit der Rindennarben zu schliessen vermag. 188 H. R. Göppert, 11. Sagenaria concatenata Göpp. Taf. XXXIV. Fig. 2. S. trunei decorticati eicatrieibus subdistantibus oblongo -linearibus utrinque angustato -altenualis linea elevala inter sese connalis. In formatione transitionis ad Landeshut Silesiae. In einem 2 Fuss langen Exemplar erhalten. Rinde des Stammes nicht vorhanden; wahrscheinlich von ähnlicher zarter Beschaffenheit wie bei der vorigen Art, daher die Stammnarbe noch sehr erhaben. 12. Sagenaria chemungensis Göpp. S. trunei decorticati ceicatrieibus approximatis contiguis oblongis utrinque attenualis. Sigillaria chemungensis Hall. Geol. of New-York. P.IV. Albany 1843. p. 274. n. 127. In formatione transitionis Noveboracensis Americae septentrionalis. Die am angeführten Orte abgebildete Pflanze ist zwar nicht in allen Theilen so erhalten, oder vielleicht richtiger, nicht so genau dargestellt, dass man sie sicher zu charakterisiren vermöchte, zeigt aber hinreichend, dass sie nicht zu Sigillaria, sondern nur zu Sagenaria, und zwar zu einem jüngeren Stamme einer Art dieser Gattung, gehören kann. Sie erinnert sehr an Sagenaria Veltheimiana, mit welcher ich sie jedoch ohne Einsicht der Original-Exemplare nicht vereinigen will. Die Uebergangsschichten, in denen sie vorkommen, liegen im west- lichen Staate von New-York und werden von den amerikanischen Geolo- gen zu den sogenannten Chemungschichten, einer Abtheilung der devoni- schen Familie, gerechnet. 13. Sagenaria attenuata Göpp. S. trunei decorticati eicatrieibus rhombeis approximatis contiguis, medio eicatrieula unguliformi notatis. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 159 Aspidiaria attenuata Göpp. in F. A. Römer Verst. d. Harzgeb. 1543. D. 2. Tab.1. Fig.9; Göpp. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p. 684; Bronn Ind. palaeontol. p. 32. Lepidodendron attenuatum Ung. Gen. ei spec. pl. foss. p. 26. In formatione transitionis Harcyniae ad Clausihal. 141. Sagenaria Jugleri Göpp. S. trunci decorticati eicatrieibus rhombeis approximatis contiguis, medio ceicatricula mamillata notatis. Knorria Jugleri F. A. Römer in W. Dunker’s und H. v. Meyer's Palaeontograph. II. 1. p. 47. Tab. VII. Fig. 17. In formatione transitionis ad Clausthal. Nach F. A. Römer aus der jüngern Grauwacke von Clausthal. Verschieden von der früher von demselben Verfasser (Verst. d. Harzgeb. 1843. p. 2. Tab. 1. Fig. 10) abgebildeten Pflanze dieses Namens, wel- che längliche, nicht auf rhombischen Unterlagen sitzende Narben hat, während bei der vorliegenden ein kleiner runder Höcker sich mitten auf einer rhombischen Narbe befindet. Vielleicht gehört hierher als jingeres Exemplar die von F. A. Römer an demselben Orte (Fig. 16) abgebildete Knorria cylindrica, welche aus der jüngeren Grauwacke von Grund stammt. Megaphytum Artis. Trunei arborei, eylindriei, decorticati cicatrieibus minoribus puncli- formibus spiraliter dispositis, maioribus orbieulatis vel oblongo - orbiculatis aeque distantibus distichis, instructi. Artis Antedil. Phytol. p. 20. Ung. Gen. et sp. pl. foss. p. 265. Obschon ich die für diese Gattung besonders charakteristische zwei- reihige Form der Aeste auch bei einer wahren Sagenaria, bei der Sage- naria Veltheimiana, gesehen habe, so will ich sie doch vorläufig wenig- 190 H. R. Göppert, stens wegen der unvollständigen Erhaltung aller der hierher gerechneten Stämme, die sämmtlich nur entrindet bis jetzt vorgekommen sind, noch beibehalten, indem ich glaube, dass die rundlichen Narben des Stammes vielleicht auch eine andere Form der auf der Rinde vorhandenen Narben vermuthen lassen. Ich fühle mich zu dieser Voraussetzung um so mehr berechtigt, als die Rindennarben der Sagenaria stets von linien- förmiger Gestalt sind. 1. Megaphytum Kuhianum Göpp. Taf. XXVI. Eig. 1 u. 2. M. trunco decorlicato inter ramorum cicatrices tuberculato, ramorum eicatrieibus elliptieis (utrinque rotundato -obtusatis) medio elevatis mar- ginem versus utrinque sulcatis striis longitudinalibus subirregularibus distinelis. Megaphytum Kuhianum Göpp. Bronn u. v. Leonh. N. J. 1847. p. 684. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 269. In formationis transitionis ad Dirschel Silesiae superioris. Das vorliegende, in seiner natürlichen Grösse von zwei Seiten abge- bildete, mir von meinem geschätzten Freunde, Prof. Dr. Kuh mitgetheilte Exemplar ist nur wenig zusammengedrückt, daher ich wohl glaube, dass die knotenarligen Erhöhungen, welche sich zwischen den Astnarben befinden oder sie trennen, nicht ganz auf Rechnung des Druckes zu schieben sind, sondern schon ursprünglich einst vorhanden waren. Die Asinarben selbst sind entschieden elliptisch, in der Mitte erhaben, zu bei- den Seiten von einer liefen Furche umgeben, die mit der gegenüberlie- senden parallel verlauft. Undeutliche und unregelmässige zarte Längs- striche sieht man auf der Oberfläche der Narbe, leider aber nichts von der einst vorhandenen Epidermis, die auf dem ganzen Stamme vermisst wird, der mit eisenhaltiger, in lauter unregelmässige, quadratähnliche Stückchen getheilte Kieselmasse überzogen ist. Dergleichen findet sich in der Grauwacke gar nicht selten. wie sie auch auf der Oberfläche der folgen- den Art vorkommt. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 191 2. Megaphytum Hollebenii Une. M. trunco decorticato, ramorum eicatrieibus remotis aeque distantibus oblongo - ovalis. Megaphytum Hollebenii Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 265. — Göpp. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1547. p. 684. Rothenburgia Hollebenü Cotta in Bronn und v. Leonh. N. J. 1843. p. 310. Tab. I. Fig. D. In formatione transitionis ad Saalfeld Thuringiae. Dieses in der Grauwacke des Rothenberges bei Saalfeld von dem Herrn Landjägermeister Baron v. Holleben zu Rudolstadt entdeckte Petrefakt wurde von B. Cotta a. a. O. abgebildet und als neue Galtung unter dem nicht zu billigenden Namen Rothenbergia beschrieben. Schon früher erwähnte ich, dass sie jedenfalls nur zu Megaphytum gehören könne (Bronn und v. Leonh. N. J. p. 684), worin auch Unger bei- stimmt. Das von Cotta a. a. ©. in halber natürlicher Grösse abgebildete Exemplar ist 16, Zoll lang. 3. Megaphytum dubium Göpp. Taf. XXVIH. M. trunco decortlicato, ramorum eicatrieibus aeque distantibus rotun- datis cicatrieibus minoribus rotundis elevatis medio puncto vel linea suleci- formi distinelis. In formatione transitionis ad Landeshut Silesiae. In natürlicher Grösse von beiden Seiten abgebildet. Die grösseren Narben stehen fast genau um den Durchmesser einer solchen Narbe von einander entfernt, die kleineren rundlich erhaben in der Mitte mit einer rundlichen oder auch häufig länglich runden Vertiefung. Gern gestehe ich, über die Existenz dieser Art noch zweifelhaft zu sein, indem sie mir manchmal als zu Sagenaria Veltheimiana gehörend erschienen ist. 192 H. R. Göppert, 4. Megaphytum remotissimum Göpp. Taf. XXX. M. trunco decorticato, ramorum eicatricibus remotissimis obovatis foliorum punctiformibus. In formatione transitionis ad Berndau prope Leobschütz. Eine unzweifelhafte Art. jedoch unvollständig vorliegend, so dass man eine exakte Diagnose davon nicht zu entwerfen vermag. a Die Nar- ben der Astansätze; 5 die der Blättchen. Die undeutlichen, ovalen, in einiger Regelmässigkeit übereinander stehenden, durch gelblich - rothes Eisenoxyd ausgefüllten Stellen in der übrigens dunkelgrau gefärbten, sehr dichten Grauwaeke möchte ich nicht für organischen Ursprungs halten, Halonia Lindl. et Hutt. Trunei arborei eylindriei dichotome ramosi corticali cicatricibus mino- ribus punctiformibus vel rhombeis spiraliter dispositis, maioribus tubercu- latis remotis eliam in quincunce positis instruchi. Diese zuerst von Lindley und Hutton (Foss. Fl. brit. T. H. p. et Tab. 85 et T. II. 228) aufgestellte Gattung ward von ihnen mit Recht zu den Lepidodendreen gerechnet, worin ihnen Brongniart, Unger und ich selbst nur beipflichten konnten. Später fand ich den Taf. XXIX abgebildeten diehotomen Stamm, und vor zwei Jahren J. S. Dawes (Quart. geol. Journ. 1848. IV. p. 289-291; Bronn u. v. Leonh. N. J. 1849. p. 637) bei Birmingham Exemplare mit Struktur, wodurch ihre Verwandtschaft mit den Lepidodendreen oder Lycopodiaceen, und ebenso die Selbstständigkeit der Gattung ausser Zweifel gesetzt wurde. Dawes fand ein centrales Mark aus 4-seitig prismatischen, senkrecht aneinander- gereihten Zellen; um dasselbe einen Ring von Treppengefässen, dann ein dichtes Zellgewebe, welches gegen die Peripherie hin viel schlaffer wird; endlich eine sehr ansehnliche Rindenschicht aus einem dickwandigen regelmässigen Gewebe, das bis 4 vom Halbmesser des Stammes bilden fossile Flora des Uebergangsgebirges. 193 kann, und noch von einem Ringe aus dichten, regelmässigen, senkrecht verlängerten Prosenchymzellen, wie bei Lepidodendron, umgeben ist. Holzriage und Spiegelfasern oder Markstrahlen fehlen, so dass mit den Coniferen, mit denen man die Halonia hinsichtlich ihrer Ver- ästelung vergleichen wollte, keine weitere Aehnlichkeit bleibt, als in den gestreiften Gefässen um die Marksäule, die aber selbst mit der der Diko- tyledonen keine Verwandtschaft zeigt. Obschon diese Gewächse nun den Sigillarien, Anabathra u. s. w. in einigen Punkten ähnlich erschienen, so sei doch, bemerkt Dawes weiter, die Anordnung der Röhren des Gefäss- Systems umgekehrt, indem Treppengefässbündel, welche, von der Achse des Stammes erst aufrecht und dann durch einen Bogen in die hori- zontale Richtung übergehend gegen die Blattbasen auslaufen, nicht aus dem mit dem Mark in Berührung stehenden Theile des Gefässbündelringes im Stamme, sondern nur aus dessen äussrer Seite enispringen. Jene senk- rechten Reihen vierseitiger Markzellen seien den lebenden Pflanzen etwas ganz Fremdes und erinnerten nur von fern an eine gewisse Bildung bei Psilotum unter den Farrn (soll wohl heissen Lycopodiaceen), sie entfern- ten diese Pflanze noch mehr von allen phanerogamischen Bildungen, worin ich vollkommen beistimme und nur noch anführe, dass ich aus dieser Beschreibung keinen wesentlichen Unterschied von der Struktur bereits be- kannter lebender und fossiler Lycopodiaceen zu erkennen im Stande bin, namentlich von der Struktur von Psilotum, wie sie uns mit der Natur ganz übereinstimmend Brongniart darstellt (Hist. d. veget. foss. II. p. 44. Tab.11. Fig.1). Psilotum ist als das Analogon von Halonia zu betrach- ten. Immerhin aber reicht die Bildung der Rinde, die kleinen punktför- migen Narben, die höchst wahrscheinlich nadelartigen Blättern zum An- satze dienten, im Verein mit den im Quincunx stehenden grossen Knoten vollkommen aus, um dieser Gattung ihre Selbstständigkeit zu sichern, auf die sie mehr Ansprüche hat als Megaphytum, im Vergleich zu Sagenaria. In der Grauwacke bei Landeshut fand ich auch Exemplare von Halo- nia, jüngeren Alters, die Taf. XXVIM. Fig. 1-4 abgebildet sind, und 2 Fr Vol. XXI. Suppl. 25 194 H. R. Göppert, obschon sie nur die grösseren Knoten, nicht die kleinen zwischen ihnen befindlichen Narben zeigen, doch zu einer selbstständigen Art gehören. Auch benutzte ich diese Gelegenheit, um noch einige andere Arten aus der Steinkohlenformation abzubilden. Wegen der mehr oder minder unvoll- ständigen Erhaltung der Kohlenrinde ist die Unterscheidung der Arten noch schwierig. Ich glaube, man muss ausser der Beschaffenheit der Narben insbesondere auch die Stellung der Knoten dabei berücksichtigen. 1. Halonia tetrasticha Göpp. Taf. XXVIM. Fig. 1,2,3,4. H. trunco tubereulato, tubereulis spiraliter in quatuor seriebus per- pendicularibus dispositis conieis. In formatione transitionis ad Landeshut. Obschon die kleineren, zwischen den Knoten befindlichen Narben nicht erhalten sind, unterscheidet sich diese Art doch hinlänglich durch die nur in vier Reihen stehenden Knoten. 2. Halonia tuberculata Brongn. Taf. XXVII. Fig. 8. H. trunco tubereulato, tubereulis spiraliter dispositis obevatis foveis parvis irregulariter obsitis, eicatrieibus in truneis non decorticatis rhombeis (vel subrhombeis). Halonia tuberculata 11. Brongn. Hist. d. veget. foss. Tab. 28. Fig. 3. In arenaceo formationis lithanthracis ad South Shields Angliae. Die Abbildung ist nach einem Gypsabguss angefertigt, welchen ich bereits im Jahre 1836 von dem verstorbenen, um die gesammten Natur- wissenschaften hoch verdienten Oberforstrath Cotta erhielt. Sie siimmt nicht so ganz, namentlich hinsichtlich der kleineren Narben, mit Brongniart’s Abbildung überein. 3. Halonia Muensteriana Göpp. Taf. XXVIU. Fig. 5-7. H. trunco tuberculato, tubereulis spiraliter in seriebus octo perpen- dieularibus dispositis conieis, cicatrieibus minoribus oblongis confertis. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 195 In arenaceo formationis lithanthracum ad Essen Guestphaliae (Comes de Muenster). Mitgetheilt von dem Grafen Münster, der stets mit grosser Bereit- willigkeit meine Bestrebungen unterstützte. Zwar ähnlich Halonia regu- laris Lindl. et Hutt., aber verschieden durch die in acht, nicht in sechs Reihen gestellten Knoten, und die länglichen, nicht runden kleineren Narben. Das Original befindet sich in der jetzt in München befindlichen Münsterschen Sammlung. 4. Halonia Beinertiana Göpp. Taf. XXIX. H. trunco dichotomo tuberculato, tuberculis magnis gibbosis sed parum elevatis distantibus spiraliter, in sex seriebus dispositis, cicatricibus minimis punctiformibus. Göpp. l.c. in Wimmer’s Flora v. Schles. II. 1844. p. 203. In schisto lithanthraeis ad Waldenburg Silesiae. Aufbewahrt in der Sammlung des königlichen Ober -Bergamtes von Schlesien. a Oberfläche des breitgedrückten, entrindeten Stammes, mit länglichen, oberhalb und unterhalb zugespitzten Narben, welche den über- aus kleinen punktförmigen auf der Oberfläche der Rinde ce entsprechen, die, wie schon erwähnt, wohl den Blättern zur Basis dienten; 5 die Ga- beltheilung des Stammes; d die wenig gewölbten, sich nur allmälig erhebenden Höcker, die höcht wahrscheinlich in sechs perpendikulären Spiralreihen stehen. Unsere Art steht Brongn. Hist. d. veget. foss. I. Tab. 28. Fig. 2 sehr nahe, welche Brongniart mit zu tuberculata zieht, von welcher sie sich aber, und zwar insbesondere von Fig. 3-a. a. O., auffallend unterscheidet. Knorria Sternb. et Göpp. Trunei arborei dichotomi axi percursi, corticati pulvinis foliorum delapsorum oblongo-rhomboideis in medio obovatis in lineis spiralibus I> w 196 H. R. Göppert, quaternariis contiguis tecti, decorticati eicatrieibus foliiformibus elliptico linearibus crassiusculis sessilibus adpressis apice foveola instructis vesliti. Ramorum cicatrices orbieulares. Sternb. Vers. I. p.37. Göpp. Gatt. foss. Pfl. 3.u.4.Hft. p.1,2. Volkmann, der diese Pflanze im Jahre 1709 auf dem Kirchberge bei Landeshut fand, lieferte die erste Abbildung derselben (Siles. subt. p.96. Tab.IX. Fig. 1 et p.332. Tab. II. Fig.3). Sternberg nannte sie anfänglich Zepidolepis (Vorw. I. p.39. Tab. 27), später Änorria, zum Andenken des Nürnberger Georg Wolfgang Knorr, dessen treflliche Petrefaktenabbildungen Walch, mit Text begleitet, herausgab. Stern- berg glaubte sie anfänglich zu den Coniferen rechnen zu dürfen, bis ich eine Centralachse, und mit mir fast gleichzeitig Herr Prof. Dr. F. Reich in Freiberg (Bronn und v. Leonh. N. J. 1842. p. 90-91) dichotome Stämme auffand, wodurch sich ihre grosse Verwandtschaft mit den Lyco- podiaceen mit grosser Wahrscheinlichkeit herausstellte. Endlich ent- deckte ich in der oberschlesischen Kohlenformation in der Grube Agnes Amanda Exemplare, welche unzweifelhaft zeigten, dass die Arten der Gattung Knorria mit einer der Sagenaria überaus ähnlichen kohligen Rinde versehen sind, und jene bisher für Blätter gehaltenen Organe dem entrindeten Stamm angehören, von deren mit einer kleinen Vertiefung versehenen Spitze sich höchst wahrscheinlich die Gefässbündel in das auf der Rindennarbe sitzende Blatt verbreiteten. Bereits oben S.44 u. f. habe ich dies näher auseinander gesetzt und auf die Abbildung Knorria princeps Taf. XXXI verwiesen, die dieses Verhältniss nicht nur bei dieser Art, sondern auch bei Änorria Selloniü zu erläutern bestimmt ist. Jedoch wollte es mir bei beiden Arten nicht gelingen, die eigentliche Gestalt der Rindennarben, insbesondere die Beschaffenheit des mittleren Theiles der- selben, näher zu erkennen, wodurch sie sich namentlich von den übrigen Lepidodendreen unterscheiden, demohnerachtet bin ich aber der Meinung, dass man die Gattung Knorria beizubehalten habe, da eine so ausgezeich- fossile Flora des Uebergangsgebirges. 197 nete Beschaffenheit der Oberfläche des Stammes, wie sie sich in jenen blattartigen Organen darstellt, gewiss auch in manchen andern Theilen der Pflanze noch wesentliche Abweichungen erwarten lässt. Ja, ich meine, ‘dass man sich selbst von Beschreibung und Abbildung derselben nicht abhalten lassen solle, da insbesondere im Uebergangsgebirge man fast niemals die kohlige Rinde im Zusammenhang, sondern nur als bald zerbröckelnden anthraeitischen Ueberzug finde. Nothwendig erscheint aber eine genaue Revision der vorhandenen Arten. Die fast vollständig erhaltenen Knorria princeps und K. Sellonüi liefern den Grund- typus der Gattung. Die von mir in diesem Werke aufgestellten Ä. aci- cularis, K. Schrammiana und K. longifolia, obschon ebenfalls im entrin- deten Zustande, können bestehen, weil die Form und Stellung der blatt- ähnlichen Stammnarben sie unterscheiden. Ob die von F. A. Römer (Verst. d. Harzgeb. Hannov. 1843. p.2,3) aufgeführten 4 Arten: X. poly- phylla, K. Jugleri, K. Goepperti und K. megastigma hierher gehören, möchte ich bezweifeln und sie sämmtlich eher für entrindete Sagenarien anse- hen, wohin wenigstens die zwei neuerdings im.3ten Bande Tab. VII von W. Dunker’s und H. v. Meyer’s Palaeontographica abgebildeten Arten Knorria cylindrica Fig. 16 und Knorria Jugleri Fig. 17 zu rechnen sind. Knorria fusiformis ziehe ich zu Sagenaria Veltheimiana. Nochmals mache ich darauf aufmerksam, dass man wohl eine mit sehr dünner Rinde versehene Sagenaria, auf deren entrindeter Stammoberfläche die Narben auch noch stark erhaben erscheinen (s. Taf. XXXIV. Fig. 2-3), sehr leicht mit einer Knorria verwechseln kann. Jedenfalls muss das blatt- ähnliche Gebilde sich mit dem obern Theil wenigstens leicht vom Gestein loslösen lassen, wenn die Pflanze hierher gehören soll. Nach der grösseren oder geringeren Nähe der Stammnarben lassen sich die Knorria-Arten sehr gut in zwei Abtheilungen bringen. Die erste umfasst diejenigen Arten, bei denen sie so nahe aneinander liegen, dass die Oberfläche des Stammes gar nicht zu sehen ist. Die zweite dieje- nigen, bei denen sie sichtbar wird, da die einzelnen Narben einen ihrem 198 H. R. Göppert, Durchmesser gleichen oder auch wohl breiteren Raum zwischen sich lassen. * Arumei decorticati eicatricibus approaimatis imbricatis. 1. Knorria imbricata Sternb. K. trunei dichotomi decorticati eicatrieibus foliiformibus oblongo- terelibus subaculis approximatis dense imbricatis erectis appressis. Knorria imbricata Sternb. Vers. I. 4. 1825. p. XXXVI. —-. Lindl. et Hutt. Foss. Fl. I. p. 41-44. — Kutorga Beitr. z. Kenntniss der org. Ueberreste d. Kupfersandsteins. 1838. p. 29. Tab. VII. Fig. 1, 2. — Göpp. Gatt. foss. Pfl. 5.u. 4. Hft. p. 37. Tab. 1. F. 1,2. Tab. 2. Fig. 1-7. 5. u. 6. Hft. p. $S5. Tab. 1u.2; Göpp. Foss. Farrn, T. 43. F. 5. — Ung. Gen. et spec. plant. foss. p. 269. Lepidolepis imbricata Sternb. Vers. I. p. 39. Tab. 27. Pinites pulvinaris Sternb. Vers. II. p. 201. Tab. 49. Fig. 7. Pinites mughiformis Sternb. Vers. II. p. 201. Tab. 49. Fig. 5. In formatione transitionis ad Landeshut et ad Leobschütz Silesiae, Harcyniae et ad Magdeburg Saxoniae borussiae; ad Ketley Angliae et in imperii Russiei provincia Permensi, Wialka et Orenburgensi confinibus Asiae. Am angeführten Ort ward diese Art im entrindeten Zustande, in wel- chem wir sie bis jetzt allein nur kennen, ausführlich beschrieben. 2. Knorria princeps Göpp. Taf. XXXI. Fig. 1, 2. K. trunei corticali pulvinis foliorum delapsorum oblongo -rhombeis contiguis in medio elevatis, decorticati eicatrieibus foliiformibus ovato-oblon- gis teretibus obtusis approximatis dense imbricatis ereclis adpressis. In saxo arenario formationis lithanthraeis Silesiae superioris. Wie schon S. 46 erwähnt wurde, vermag man die eigentliche Beschaffenheit der Rindennarben nicht deutlich zu erkennen, wohl aber fossile Flora des Uebergangsgebirges. 199 die darunter liegenden, dem Stamme angehörenden Narben, deren eiförmig längliche Form sie als selbstständige, von der vorigen verschiedene, Art charakterisirt. An dem obern Ende bemerkt man überall das kleine Grüb- chen, durch welches höchst wahrscheinlich die Gefässe aus dem Stamme in die darüber liegenden Rindennarben verliefen oder richtiger, sich hier endigten. Taf. XXXI. Fig. 1. Stamm in natürlicher Grösse; « die in Kohle verwandelte Rinde; 5 die eiförmig länglich runden, blattähnlichen Narben; bei bb das oben erwähnte Grübchen. Fig. 2. Ansicht desselben Stammes von oben, um den Umfang desselben zu zeigen. 3. Knorria longifolia Göpp. Taf. XXX. Fig. 1, 2. K. trunei decorticati eicatrieibus eylindricis longissimis confertlissimis obtusis. Knorria longifolia Göpp. in Bronn u. v. Leonh. N. J. 1847. p. 684. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 267. In formatione transitionis ad Dirschel prope Leobschütz Silesiae superioris. Sehr eigenthümliche Formen, mit denen ich noch nicht in’s Klare gekommen bin, wie ich gern und unverholen bekenne. Bei der an beiden abgebildeten Exemplaren sichtlichen grossen Nähe der blattähnlichen Nar- ben, die sehr dicht gedrängt übereinander liegen, kann ich mir nämlich keine deutliche Vorstellung von der Beschaffenheit der Rinde machen, die sie doch unstreitig besassen. Fig. 1 weicht einigermaassen durch die schmaleren Narben von Fig. 2 ab, jedoch lasse ich sie inzwischen verei- niget, bis glückliche Funde weitere Aufklärung verschaffen. * Mpruneci decorticati eicatricibus remotis distanlibus. 4. Knorria Sellonü Siernb. Taf. XXXI. Fig. 3, 4. K. trunei corticati pulvinis foliorum delapsorum oblongo -rhombeis obliquis in medio elevatis, decorticati eicatrieibus foliiformibus subteretibus 200 H. R. Göppert, apicem versus applanatis acutis remotis adpressis inaequaliter (4-2 polli- cibus) longis. Knorria Selloniü Sternb. Vers. 1.4. p. 37. Tab.57. — Lindl. Foss. Fl. II. p. 41. Tab. 97. In schisto lithanthracum ad Saarbrück, ad Wettinum, ad Zabrze Sile- siae superioris el ad Filling Angliae. Wie schon oben erwähnt, liefere ich hier die erste vollständige Abbildung dieser vom Grafen Sternberg zuerst beschriebenen Art, wel- che vielleicht Volkmann schon kannte, wenn man Tab. IX. Fig. 14 hier- auf beziehen will, obschon ich sie bis jetzt in Landeshut noch nicht wie- derzufinden vermochte. Taf. XXXI. Fig. 3. Knorria Sellonüi, natürliche Grösse. Entrindete Seite des Stammes, bei « mit den blattarligen Gebilden, die von unglei- cher Grösse sind, z. B. bei 5; ce Reste der darauf liegenden kohligen Rinde, die jedoch keine Struktur zeigt; d der Hohldruck der äussern Rinde des Stammes, ähnlich der der Sagenarien. Fig. 4. Hohldruck des vorigen; bei a die Sagenaria ähnlichen Narben, bei 5 die darauf liegende kohlige Rinde, bei e die Hohldrücke der blattarligen Organe der Ober- fläche des Stammes. 5. Knorria acicularis Göpp. Taf. XXX. Fig. 3. K. trunei decorlicati eicatrieibus foliiformibus minoribus eylindrico- linearibus aculis appressis remolis aeque distantibus. In formatione transitionis ad Kittelwitz prope Leobschütz Silesiae superioris. Die Form der Stammnarben, denn die Rinde fehlt leider, ähnelt der vorigen Art, weicht aber durch die zartere zugespitzte Beschaffenheit und grössere Zahl auf einer Fläche am Stamme gleichen Durchmes- sers ab. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 201 6. Knorria Schrammiana Göpp. Taf. XXX. Fig. 4. K. trunei decorticati cicatrieibus foliiformibus oblongis (medio tumi- diusculis) acutis abbrevialis appressis remotis aeque distantibus. In formatione transilionis ad Kittelwitz prope Leobschütz Silesiae superioris. Benannt zur Erinnerung an den im Jahre 1849 verstorbenen Prof. Dr. Schramm in Leobschütz, einen eifrigen Forscher der lebenden Flora Schlesiens, welcher mir auch die ersten fossilen Pflanzen aus der Umge- gend von Leobschütz mittheilte. 7. Knorria confluens Göpp. K. trunei decorticati cicatrieibus distantibus foliiformibus erassiuscu- lis subeylindrieis obtusis elongatis inferioribus. F. A. Römer zweiter Beitr. zur geol. Kenntniss d. nordw. Harzgeh. in H. v. Meyer u. W. Dunker Palaeont. III. Tab. IV. Fig. 6. In formatione transitionis ad Lauterberg Hareyniae. Die Zeichnung dieser Form, welche sich durch die cylindrischen, seitlich von einander 17, -2 L. abstehenden, aber nach oben verlängerten Rindennarben bemerklich macht, wurde mir von Herrn Römer mitgetheilt und hiernach die Diagnose entworfen. Die Rindennarben sind nach oben so lang, dass sie bis über die Basis der darüberstehenden reichen, sich dieht an die Seite derselben legen und fast mit ihr verbinden. Fig. 5 derselben Tafel, bei welcher diese Verlängerungen weniger deutlich her- vortreten, gehört einem jüngeren Exemplare an. * Man könnte sich auch wohl versucht fühlen, sie als eine Uebergangsform zu der folgenden Art zu betrachten. Inzwischen mochte ich nicht wagen, da ich fast alle entrindeten Arten von Änorria nur als provisorische Bestimmungen be- trachte, ohne Noth der Synonymie später eine Last aufzubürden. Vol. XXI, Suppl, 26 AC, ! par OADE« a Ur > = % ® 'IEN ce Ve 202 H. R. Göppert, 8. Knorria acutifolia Göpp. K. trunci decorlicati cicatrieibus distantibus foliiformibus teretibus eylindrico - attenuatis subaculis. F. A. Römer l.c. Tab. IV. Fig. 7. Knorria acutifolia Göpp. in Bronn u. v. Leonh. N. J. 1847. p. 684. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 267. In formatione transitionis ad Lauterberg Harcyniae (F. A. Römer) et ad Sabschütz prope Leobschütz Siles. super. Die Form der Narben ist ganz die von K. imbricata, jedoch stehen sie seitlich 2-3 Linien und nach oben und unten 1 Zoll von einander entfernt. 9. Knorria polyphylla F. A. Römer. *) K. trunei decorticati cicatricibus confertis subcontiguis ovatis convexis. Knorria polyphylla F. A. Römer Verstein. d. Harzgeb. p. 2. Tab. 1. Fig. 8. In formatione transitionis ad Clausthal Harcyniae. Die Stämme nehmen sehr allmälig an Dicke ab und sind von sehr zahlreichen Narben bedeckt, welche eirund und hochgewölbt sind und in sehr steilen Längsreihen und zwei sich kreuzenden Spiralreihen stehen; die übereinander stehenden sind regelmässiger gleich weit von einander ent- fernt, als die nebeneinander liegenden; in jeder Spiralralreihe liegen etwa 60 Narben und laufen etwa 40 Spiralreihen einander parallel um den Stamm herum (Römer a. a. O.). » *) Wie schon erwähnt, scheint mir die Knorrien-Natur der vier folgenden Arten noch nicht ausser Zweifel zu sein. Die Diagnose entwarf ich nach der von dem Verfasser gegebenen Beschreibung, die ich auch noch jeder Art besonders beifügte.. Wenn sie nicht zu Knorria gehören, sind sie ohne Zweifel zu Sayenaria zu ziehen, und verdienen immer bei der an Arten so armen Flora der älteren Schichten Berücksichtigung. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 203 10. Knorria Jugleri F. A. Römer. K. trunci decorticali eieatricibus confertis haud contiguis oblongo- ovalis. Knorria Jugleri F. A. Römer l.c. Tab.I. Fig. 10. In formatione transitionis ad Clausthal Harcyniae. Die meist mehr oder weniger zusammengedrückten, sonst wohl run- den Stämme nehmen ziemlich schnell an Dicke ab und sind von sehr zahl- reichen, blattartigen Narben bedeckt, welche länglich eirund sind, in fast senkrechten und zwei sich schneidenden Spiralreihen stehen. In jeder Spiralreihe befinden sich 48 Narben, und 16 Spiralreihen laufen um den Stamm herum. Die übereinander stehenden, durch eine schwache Längs- linie verbundenen Narben sind viel weiter von einander entfernt. als die nebeneinander stehenden (Römer a. a. O.). Die später von Römer (in v. Meyer u. Dunk. Palaeontogr. Ill. Bd. 1. Lief. Fig. 17) als K. Jugleri abgebildete Form gehört nicht hierher, sondern zu einer entrindeten, freilich schwer näher zu charakterisirenden Sagenaria, S. Jugleri Göpp. 11. Knorria Goepperti F. A. Römer. K. trunei decorticati eicatrieibus subdistantibus elongato - linearibus. Knorria Goepperti F. A. Römer |.c. p. 2. In formatione transitionis inter Neuhof et Lauterberg Harcyniae. Der Stamm ist 16 Lin. breit, ziemlich stark zusammengedrückt und nur halb so dick; auf einer Länge von 4 Zoll bleibt die Dicke dieselbe. Bedeckt wird er von zahlreichen Narben, welche etwa zu 40 in horizon- talen deutlichen Reihen stehen. Die der obern Reihe wechseln mit der untern ab. Auf eine Länge von 33 L. zählt man 8 horizontale Narben- reihen; die Narben sind /, L. breit. $ L. lang und fast vollkommen linea- risch, indessen an der einen Seite verschmälert. Sie treten deutlich 204 H. R. Göppert, hervor, verflachen sich aber am untern Ende stark. Die Spiralreihen sind schwer zu erkennen und sehr zahlreich (Römer a. a. O.). 12. Knorria megastigma F. A. Römer. K. trunei decorticati eicatrieibus oblongo -linearibus attenuato - acu- minalis. Knorria megastigma F. A. Römer ].c. p. 3. In formatione transitionis inter Neuhof et Lauterberg Harcyniae. Das vorliegende Bruchstück ist eiwas über 2 Zoll breit, 4 Zoll lang. Die Narben sind 1%, Linien breit, unten länglich eiförmig, oben plötzlich zugespitzt und verlaufen dann in eine linienarlige lange Spitze. Sie stehen zu 14 in undeutlichen Horizontalreihen, und wechseln die der obern und untern Reihen mit einander ab. Ihre seitliche Entfernung beträgt über 2 Linien; in der Nähe der obern Zuspitzung sind sie am gewölbtesten, am breiten Ende mehr verflacht (Römer a.a.0. 8.3). Didymophyllon Göpp. Trunei arborei teretes decorticali eicatrisati, cicatrieibus foliiformibus binis basi unitis in linea spirali dispositis appressis lecti, axique fasciculos vasorum versus folia angulo recto emittente instructii. Axis cicatricibus verticalibus linearibus binis approximatis notalus. Göpp. Gatt. foss. Pfl. I. p. 39. Didymophyllon Schottini Göpp. 1. c. Taf. 18. D. eicatrieibus subulatis subacutis basi unitis. In formatione transitionis (Grauwacke) ad Landeshut Silesiae. Auch von dieser merkwürdigen Pflanze der Vorwelt sind mir bis jetzt nur 2 Exemplare vorgekommen, wovon sich das eine abgebildete in meiner Sammlung (A. 150), das andere kleinere in der des verstorbenen fossile Flora des Uebergangsgebirges. 205 Geh. Med.-Raths Otto befindet, von wo es in das Mineralienkabinet der Universität Berlin gekommen ist. Das erstere misst 4/, Zoll im Durch- messer und ist durch einen glücklichen Zufall so gespalten, dass man die Beschaffenheit der Achse zu erkennen vermag, übrigens aber mit völlig strukturloser, aus Kiesel und Thon zusammengesetzter Masse ausgefüllt, aus welcher auch die auf der Oberfläche sichtbaren, immer paarigen, dem Stamme angedrückten Hervorragungen bestehen, die ich früher für Blät- ter hielt, gegenwärtig aber, nach den bei Anorria gemachten Beobachtun- gen, glaube, dass sie Narben eines Stammes seien, welcher der Rinde unstreitig enibehrt. Die Narbe wird durch die polsterförmige Erhaben- heit gebildet, auf welcher die an der Basis etwas verwachsenen blattähn- lichen Gebilde ruhen. - Die Narben der Achse, durch welche die zu den Blättern führenden Gefässbündel in das Innere des Stammes, unstreitig wie bei der Stigmaria, in horizontaler Richtung traten, sind äusserst schmal, linienförmig, 27-3 Linien lang, zu zwei immer einander genä- hert, aber spiralförmig gestellt. Den Specialnamen gab ich ihr nach dem Entdecker, Schottin, einem jetzt verstorbenen Bäckermeister in Landes- hut, der sich eifrig mit Aufsuchung der Versteinerungen seiner Umgegend beschäftigte, für ihre Erhaltung eifrig bemüht war und mir vieles Neue mittheilte. Ancistrophyllum Göpp. Trunei arborei teretes decorticati eicatrisati, cicatrieibus unco simili- bus in linea spirali dispositis vestili, axique pereursi. Axis, ex quo vaso- rum cellularumque faseiculi versus folia angulo recto exeunt, cicatrieibus rotundatis ambilieatis (similibus iis Stigmariae corlieis) notatus. Göpp. Gatt. foss. Pil. I. p. 33. Aneistrophyllum stigmariaeforme Göpp. 1. c. Taf. 17. A. cicatrieibus teretibus ovatis obtusis basi dilatata sessilibus erectis. 206 H. R. Göppert, ß minutum Göpp. Aneistrophyllum minutum Göpp. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p. 683. Tab. nostra XXX. Fig. 5. In formatione transitionis (Grauwacke) ad Landeshut, $ ad Berndau Silesiae superioris. Von dieser Pflanze sind mir nur zwei Exemplare bekannt, wovon das eine a. 0. a. O. abgebildete sich in der königl. Sammlung der Berliner Universität und das andere sich in meiner Sammlung befindet. Beide sind im Innern strukturlos und durch Grauwackenconglomerat ausgefüllt. Der abgebildete Stamm misst 4-5 Zoll im Durchmesser und ist mit in regelmässiger spiraliger Reihe gestellten, nur an wenigen Stellen noch wohlerhaltenen Hervorragungen bedeckt (Fig. 1 u. 2), die ich früher für Blätter zu halten geneigt war, jeizt aber nach den bei Knorria gemachten Beobachtungen nur für die Narben eines der Rinde entbehrenden Stammes halte. Sie befinden sich auch hier, wie bei der vorigen Gattung, auf einer wulstigen Basis, auf der sie in ihrer ganzen Breite aufsitzen, sind rundlich stumpf, 27-3 Linien lang und dem Stamm angedrückt. Von der Achse, deren Struktur nur an einzelnen Stellen hervortritt, gingen die rundlichen Gefässbündel (Fig. 3. @) im rechten Winkel in das Innere des Stammes, und wahrscheinlich von da in horizontaler Richtung bis zu den Blättern. Sie hinterlassen Narben, die in ihrer Gestalt und Grösse durch die kleine, in der Mitte derselben befindliche nabelförmige Hervorragung, den doppelten, sie umgebenden Hof (a) und die um dieselben befind- lichen wellenförmigen Längsstriche (b) ganz an die Narben der Oberfläche der Stigmaria erinnern, so dass gewissermaassen diese letztere Form sich hier im Innern wiederholt und eine Verwandtschaft mit derselben sich unverkennbar herausstellt. Die Form & minutum, welche hier abgebildet ist, unterscheidet sich in der That nur durch ihre geringere Grösse, daher ich sie nur als kleinere Form und nicht als selbstständige Art, wie frü- her. betrachte. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 207 Dechenia Göpp. Trunei arborei decorticati eicatriecibus tuberculatis contiguis imbrica- tis in lineis spiralibus quaternariis dispositis obtecti. Göpp. Gatt. foss. Pfll. Hft. 3,4. p.43. 1. Dechenia euphorbioides Göpp. 1. c. Taf. 3. Fie. 1. D. stigmatibus spiralibus ovalibus tubereulatis approximatis imbricatis (striis concentricis in apice hine inde insignibus). + In formatione transitionis (Grauwacke) ad Landeshut Silesiae. Dieser überaus sonderbar geformte Stamm, welchen ich mit dem Namen eines um die Geognosie und Petrefaktenkunde hoch verdienten Mannes, des Herrn Berghauptmann v. Dechen, bezeichne, gehört mit zu den merkwürdigen Gebilden, welche, wie die schon in den oben genannten Heften beschriebenen und abgebildeten (Aneistrophyllum stigmariaeforme und Didymophyllum Schottini), der fossilen Flora des Uebergangsgebirges von Landeshut einen höchst eigenthümlichen Charakter verleihen. Schon Volkmann scheint ihn gekannt zu haben (dessen Siles. subterr. P. IH. Tab.IV. Fig.4. S.133), giebt aber nicht das Uebergangsgebirge, sondern die Steinkohlengruben von Gablau bei Landeshut als Fundort an. Der in natürlicher Grösse abgebildete rundliche Stamm ist auf einem Theil der hinteren Seite nur unvollkommen erhalten, indem hier das grobe Conglo- merat die Ausfüllung der Narben verhinderte. Die knollenförmigen, im Quincunx oder in quaternär-spiraliger Ordnung gestellten Blattansätze oder Blattpolster, wofür ich diese eigenthümlichen Bildungen früher hielt, zeigen keine andere Struktur, als hier und da Spuren concentrischer Streifung, in deren Mitte, als dem höchsten Punkte der Narbe, sich viel- leicht das Gefässbündet, wie bei Knorria, befand, jedoch fehlt jede Spur von Narbe. Demohnerachtet sind jene sonderbaren Bildungen nur für Narben des entrindeten Stammes, nicht für Blätter selbst zu halien, woge- gen sich gewiss nichts Erhebliches einwenden lässt. Dechenia gehört 208 H. R. Göppert, also, wie Didymophyllum und Aneistrophyllum, zu den Gattungen. deren Rinde uns zur Zeit noch unbekannt ist. Fig. 2 des obigen Werks, Euphorbia clava (entlehnt aus I. Burm. rar. afric. plant. Decas prima. Amstel. 1738. p.12. Tab.6. Fig. 1) zeigt unter den lebenden mit unserer Pflanze im äusseren Habitus die grösste Aehn- lichkeit, woraus wir aber uns noch nicht berechligt halten dürfen, sie für eine Euphorbiacea zu erklären, da sich aus der Untersuchung vieler Arten ergiebt, dass man aus der äussern Aehnlichkeit nicht auf identische innere Struktur schliessen dare Dass es auch in andern Familien der Jetztwelt an im Aeusseren ähnlichen Bildungen nicht mangelt, zeigt Stapelia (ent- lehnt aus demselben Werke, Tab. 11). Erklärung der Tafel des obigen Werkes. Fig. 1. Dechenia euphorbioides Göpp., in natürlicher Grösse; a. Ausfüllungsmasse, die die Narben verdrängt (A. Nr. 140 m. Samml.). Fig. 2. Euphorbia clava, mit den rundlichen Blattpolstern, auf welchen die Blätter sitzen. Fig. 3. Stapelia. | 2. Dechenia Roemeriana Göpp. D. trunei decorticati eicatrieibus cordato - ovatis rotundatis imbricatis contiguis. F. A. Römer, zweiter Beitr. zur geol. Kenntniss d. nordw. Harzgeb. in W. Dunker und H. v. Meyer Palaeont. III. Tab. IV. Fig. 1. In formatione transitionis ad Lauterberg Hareyniae (F. A. Römer). Eine zweite Art der von Manchen schon bezweifelten Gattung, die aber nichts destoweniger auch unvollständig ist, indem ihr, wie schon oft erwähnt, die zur genauen Charakteristik der Gattung und Art nothwendige Rinde fehlt. Cardiocarpon Brongn. Capsulae lenticulares compressae obcordatae vel reniformes, acumi- natae. Brongn. Prodr. p. 87. Ung. Gen. et spec. plant. foss. p. 271. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 209 Berger de fructibus et seminibus ex formatione lithanthr. Vratislaviae 1849. p. 22. Cardiocarpum punctulatum Göpp. et Berg. Tab. nostra XXXIX. Fig. 4. C. capsula plana rotundato -subreniformi emarginalta, punclis scabris in quineunce disposilis. Berger 1. c. p. 24. Tab. II. Fig. 26. In formatione Calcareae carbonariae ad Hausdorf comitatus Glacensis Silesiae. Am angezeigten Orte habe ich mich ausführlicher über die Wahr- scheinlichkeit ausgesprochen, dass die Saamen der Galtung Cardiocarpum wohl von Lycopodiaceen stammen, welche Ansicht auch Brongniart theilt. 2. Momocoiyledones. Familie 6. Noeggerathieae. Die zur Gattung Noeggerathia gerechneten Pflanzen sind in der älteren und jüngeren Grauwacke und in der Steinkohlenformation sehr verbreitet, so dass sie an vielen Orten, wie nach meinen Beohachtungen in Schlesien, Saarbrücken, und nach Burat in dem Becken der Saone und Loire (Karsten und v. Dechen Archiv. 19.Bd. S.766), den grössten Antheil an der Kohlenbildung selbst nehmen; jedoch vermögen wir noch nicht mit völliger Gewissheit die Stellung derselben in der Reihe der übrigen Gewächse zu bestimmen. Graf Sternberg (dessen Vers. I. 2.Hft. S.33. Tab.20) stellte diese Gattung zuerst auf in der Noeggerathia foliosa, und rechnete sie später (4. Hft. S.36) zu den Palmen, worin ihm auch Brongniart (Prodr. 1828. p.121), Lindley und Hutton bei- stimmten, welcher letztere eine zweite Art (N. flabellata Fl. foss. Brit. I. T. 26, 27) beifügte. Ich glaubte sie mit Unger (dessen Syn. pl. foss. p.97) zu den Farrn, in die Nähe von Cyelopteris, stellen zu müssen, weil es in der That unter den Farrn, namentlich unter Adiantum und Schizaea, Vol, XXII. Suppl. 27 210 H. R. Göppert, mehrere Arten giebt, wie Schizaea flabellum und S. pacifica Mart. icon. pl. erypt. bras. Tab. LV et LVI, welche sowohl im Habitus, wie auch in der Art der Nervenverbreitung, mit den Unsrigen sehr übereinstimmen, indem auch hier, wie bei Noeggerathia, die Nerven mit gleicher Dicke aus der Basis des Blattes entspringen, anfänglich parallel, dann aber, wegen der Erweiterung des Blattes, divergirend auseinander gehen, und sich unter ganz spitzen Winkeln in dichotome Aeste theilen, die dann ohne weitere Trennung dicht gedrängt bis zum Rande verlaufen. *) Kutorga beschrieb aus dem Kupfersandstein eine Sphenopteris cuneifolia (dessen Beiträge z. Kenntniss d. organ. Ueberreste d. Kupfersandsteins, Tab. VII. Fig. 3, synonym mit Cheilanthites Kutorgae Fisch. in Bull. Mosc. 1840, Cheilanthites cuneifolia Fisch. und Noeggerathia cwneifolia Brongn. in Murchis. Russie. II. p.9. Tab. A. Fig. 3), welche ich für eine Noeggerathia - erkannte, Noeggerathia Kutorgae Göpp. (in Bronn’s Gesch.d.Nat. III. Thl. Enum. palaeont. I. p.21). Aus demselben Fundort fügte Brongniart die nah verwandte N. expansa hinzu (in Murch. Russie. II. p.9. Tab. B. Fig.a.b. Tab.E. Fig.a.b.c.d). Ich führte hinzu N. Puschiana (Pusch. Pol. palaeont. p-9. Tab.2. Fig.2), aus den Steinkohlenflötzen bei Niedzielisko im Kra- kauer Gebiet; N. distans und N. aequalis, aus dem Altai in Tehihatcheff Voyage dans l’Altai, Tab. 28. Fig. 8. Tab. 27. Fig. 7; N. obliqua, aus dem Uebergangsgebirge bei Gl. Falkenberg, und N. Beinertiana, aus der Steinkohlenformation bei Charlottenbrunn, so wie hier noch 7 Arten folgen, von denen d aus dem Uebergangsgebirge stammen. Die Erhal- tung der letzteren lässt freilich viel zu wünschen übrig, da sie jedoch als bisher in der Steinkohlenformation noch nicht beobachtete mit zur Charakteristik der Formation dienen ‚können, zögerte ich nicht, sie auch *) Schizaea elegans und S. latifolia weichen hiervon sehr ab; wenn Goldenberg aber die ersten beiden genannten Arten gesehen hätte, würde er die Stellung der Noeggerathia zu den Farrn für weniger unangemessen erachtet haben (Verh. d. naturf. Vereins d. preuss. Rheinlandes. 5. Jahrg. mit 5 Taf. Abb. Bonn 1848. S. 21). fossile Flora des Uebergangsgebirges. 211 in diesem unvollkommnen Zustande abzubilden und ihnen Namen zu geben, um dadurch die öffentliche Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Für N. fo- liosa und N. flabellata ist es entschieden, so wie für N. Kutorgae u. expansa, dass die Blättchen an einer Spindel befestigt sind; bei den übrigen wird sie noch vermisst, wenn auch ihr Vorhandensein nicht bezweifelt werden kann. Von allen mir bekannten Palmenarten unterscheiden sich diese Blätter durch die Gleichförmigkeit sämmtlicher Nerven, die an der Basis des Blattes stärker sind und nur allmälig gegen die Spitze hin dünner werden. Wenn auch bei einzelnen Palmen der Mittelnerve einigermaas- sen zurücktritt, so lässt er sich doch, wie z. B. bei Arenga obtusifolia, Areca triandra Roxb., A. sapida und*A. monostachya Mart., immer noch unterscheiden, oder es wechseln statt desselben, sowohl bei gefiederten als bei fächerförmigen Blättern, stärkere Nerven, 3-5 und darüber, mit schwä- cheren, in regelmässigen Zwischenräumen ab, wie bei Calamus equestrisW.., C. melanocoma Mart., ©. platyacanthos Mart., Plectocoma elongata, Ce- ratoloba glaucescens, Rhapis flabelliformis, Geonomae species omnes, Orania porphyrocarpa, Syagrus cocoideus Mart., Chamaedorea fragrans Mart., Oenocarpus distichus Mart., Iriartea setigera Mart., und meist sind endlich auch noch die einzelnen Nerven durch kleine Quernerven verbun- den, oder die Blätter, namentlich die kurzen Fiederblättchen, nach den An- heftungsstellen hin zusammengezogen, etwas faltig, wovon bei Nöggera- thiablättern nicht eine Spur, mit Ausnahme etwa von N. erpansa, wahr- zunehmen ist. Durch diese Verhältnisse, so wie durch die Entdeckung mehrerer an 50 Centimeter langen und ohngefähr 30 Centimeter breiten Blätter, vorkommend mit andern in Form eines Busches (Panache) ver- einten Blättern, so wie hiezu wahrscheinlich gehörenden elliptischen oder länglichen Saamen, wurde Brongniart veranlasst, diese Gattung von den Palmen zu trennen und sie als den Typus einer eignen, den Cykadeen am nächsten stehenden Familie zu betrachten (Mem. sur les relations du genre Noeggerathia, avec les plantes vivantes. Comples rendus des sciences de l’Academie des sciences. T. XXI scance d. 29. Dec? 1845). 212 H. R. Göppert, Goldenberg (über den Charakter der alten Flora der Steinkohlenforma- tion im Allgemeinen und die verwandischaftlichen Beziehungen der Gat- tung Noeggerathia insbesondere, in d. Verh. d. naturh. Vereins d. preuss. Rheinlande. 5. Jahrg. 1848. S.17 u.f. mit 2 Taf.) stimmt dieser Ansicht bei und fügt die Abbildung mehrerer Fruktifikationstheile bei, welche zwar nicht im Zusammenhang mit jenen Blättern gefunden wurden, aber mit ihnen vereint in dem Schieferthon des Saarstollen bei Saarbrücken vorkom- men und daher wahrscheinlich zu ihnen. gehören: nämlich eiförmige, 3-4 L. lange, 2-3 Linien breite, aus eiförmig spiraligen, dachziegelförmig über- einander liegenden Schuppen gebildete Kätzchen oder Zapfen, abwech- selnd sitzend an einem längsstreifigen flachen Stiel (Tab. 3. Fig. 2), die er für männliche Blüthen hält, ähnlich männlichen Kätzchen der Coniferen; Fig.3, weibliche Zapfen, mit denen von Zamia zu vergleichen; Fig.4-5, eiförmige Saamen mit doppelter Schaale, in deren Inneren angeblich noch Spuren des Embryo. Wenn jene Fruktifikationen wirklich zu Noegge- ralhia gehören, worüber es noch an positiver Gewissheit fehlt, so würde diese Gattung allerdings ein merkwürdiges Zwischenglied einer unterge- gangenen organischen Entwickelungsstufe bilden, welches den Uebergang von den Coniferen zu den Cykadeen vermittelt, und somit eine Lücke aus- füllen, die zwischen diesen beiden Familien in der Jetztwelt offenbar vor- handen ist. Meine neueren Beobachtungen verleihen dieser Ansicht viel Wahrscheinlichkeit. Nachdem ich auch in Schlesien fast in den Schiefern aller Kohlengruben jene linienförmigen, oft 2-3 Zoll breiten, 10-12 Zoll langen, aber gewöhnlich zerbrochenen, seltener nur mit dem oberen Ende erhaltenen Blätter (Taf. XVI. Fig. 1) gefunden, und sie auch sogar zuerst bereits im Jahre 1844 als Bestandtheile der Kohle nachgewiesen (s. Abbildung der Nöggerathia-Kohle, meine erste Preisschrift über die Steinkohle, Tab. XI. Fig. 20. Fu. @), glückte es, endlich noch an einer Spindel befestigte Blätter zu finden, deren Abbildung ich auf Taf. XV dieses Werkes liefere. Goldenberg’s Abbildung a.a.0. S.19 Tab.ll. Fig. 2, die vierarallel über und gleich weit von einander liegende Blätter zeigt, ’ fossile Flora des Uebergangsgebirges. 213 lässt an dem Vorkommen einer solchen Spindel nicht zweifeln, jedoch vermag ich in Fig. 1 keine in spiraliger Entfaltung begriffene Blattfiedern, wie sie bei den Cykadeen vorkommen, zu sehen. Ich erkenne hierin nur die Spitze eines solchen Wedels, der übrigens, beiläufig bemerkt, eine auffallende Aehnlichkeit mit Ctenis falcata Ldl. und Hutt. zeigt, dessen Blätt- chen auch in völlig entwickeltem Zustande bogenförmig mit nach aussen gerichteter Concavität zu sein pflegen. Die Blättchen auf unserer Taf. XVI, die mit den von Taf. XV in derselben Schieferthonlage gefun- den wurden, gehören offenbar dazu. Fig. 1, mit wohl erhaltener, aber gespaltener Spitze; Fig. 2, etwas breiter, mannigfaltig zerschlitzt; Fig. 3, ein jüngeres Blatt mit einer Falte, die ihm den Anschein eines Mittelner- ven giebt, der hier aber durchaus nicht vorhanden ist; sämmtlich aus der Steinkohlenformation, während die übrigen drei, Fig. 4, 5 u. 6, aus dem Uebergangsgebirge stammen, deren Abbildung ich, obschon sie sehr un- vollkommen, jedoch grade sämmtlich mit der sonst seltener vorkommenden Spitze versehen, hier nicht glaubte übergehen zu dürfen. Mit Recht zieht Brongniart (Tableau etc. p.69) auch die aus der Steinkohlenformation stammenden, unter dem Namen Poacites einst im Prodr. p. 137 aufgeführ- ten Arten, wie Poacites lanceolatus, P. aequalis und P. striatus zu Noeggerathia. Der von mir in der Uebersicht der schlesischen fossilen Flora genannte Poacites latifolius gründete sich auf Tab. XVI. Fig. 3, wie auch Poacites cocoinus Lindl. u. Hutt. Foss. Fl. II. Tab. 142 B. dem auf- gestellten Gattungscharakter nicht widerspricht. Ob die Blätter der Noeggerathia zuweilen nicht auch sehr dick waren, so dass sie noch eine Ausfüllung erleiden konnten, möchte ich nicht für ganz unwahrscheinlich halten. zufolge eines überaus merkwürdigen Exemplars, dessen Abbildung ich noch auf Taf. XL beifüge. Die Dicke desselben beträgt bgi 4 Zoll Breite in der Mitte 3 Linien, nach beiden Rändern hin wird es allmälig ganz dünn. Sollte es vielleicht ein Stengelgebilde sein — ? in welcher Beziehung ich bemerke, dass ich einen 17, Fuss langen, 3 Zoll breiten parallelstreifigen. Stiel besitze, der sich oben dichotomisch gabelt und 214 H. R. Göppert, vielleicht zu einem Farrnkraut gehört. Ersteres bezeichne ich vorläufig mit dem Namen Noeggerathia crassa.. Was nun die Fruktifikationen betrifft, so haben wir, mein Freund Beinert und ich, in den zur jüngern rothen Sandsteinformation gehörenden Schiefern bei Braunau in Böhmen zwei höchst ausgezeichnete Fruktifikationen entdeckt, deren Stiele eben so parallelstreifig sind, wie die mit ihnen vorkommenden, aber nur nicht im Zusammenhange beobachteten Blätter. Die eine in mehreren Exem- plaren beobachtete Art bildet eine 4-5 Zoll lange, mit 5-6 Zoll langem, oben 3-4 Linien breitem Stiel versehene Traube, an welcher abwech- selnd die rundlichen, kurzgestielten, aufrechten, zapfenähnlichen, 3-4 Lin. breiten und eben so langen Gebilde sich befinden, welche aus lanzettför- migen, spiralig gestellten, dachziegelförmig übereinanderliegenden Schup- pen bestehen. Die zweite, nur in einem einzigen Exemplare vorhandene Fruchtform hat ebenfalls einen parallelstreifigen Stiel, in welchem abwech- selnd einen halben Zoll breite, flache, vollkommen runde, aus sehr kleinen spiralig stehenden, ovalen Schuppen bestehende Gebilde sitzen, welche ich doch eher für zapfenartige Früchte, als für männliche Blüthenkätzchen zu halten geneigt bin. Die Abbildung dieser fossilen Reste werde ich später in einer eignen, der Flora des jüngern rothen Sandsteins gewidme- ten Schrift liefern. Saamen, ähnlich dem von Brongniart und Gol- denberg beschriebenen, habe ich mit den Blättern von Äoeggerathia ebenfalls oft wahrgenommen und früher schon mit meinem leider für die Wissenschaft zu früh verstorbenen jungen Freunde Dr. Phil. Reinhold Berger *) als zu ihnen gehörend betrachtet und unter dem Namen *) Dr. Reinhold Berger, geb. zu Breslau den 30. Novbr. 1324, hatte in Berlin und Breslau st@lirt, und sich in der letzten Zeit mit ganz besonderem Interesse dem Studium der fos- silen Pflanzen gewidmet, als ihn der Tod urplötzlich, ohne irgend eine vorangegangene Krankheit, am 20. Jan. 1850, aus der Mitte einer vielversprechenden Thätigkeit, der Wis- senschaft, den Seinigen und zahlreichen Freunden entriss. Reiche Gaben des Verstandes, wie des Gemüthes, und unermüdlicher Eifer berechtigten zu den schönsten Erwarlungen. Die oben erwähnte Dissertation liefert hierzu den sprechendsten Belag. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 215 Rhabdocarpus beschrieben und abgebildet (Reinhold Berger, de fructi- bus et seminibus ex formatione lithanthracum. Vratisl. 1848. p. 22, 23. Rhabdocarpus G. et B. Semina ovata vel elliptieo-oblonga secundum longitudinem parallele nervosa vel tenuissime striala putamine [interdum deficiente] instructa; Tab. I. Fig. 8. Rh. tunicatus; Fig. 9. Rh. Bei- nertianus; Fig. 10, 11. Rh. truncatus; Fig. 12. Rh. amygdalaeformis ; Fig. 13, 14. Rh. Bockschianus; Fig. 15, 16, 18. Rh. lineatus; Tab. I. Fig. 11. Rh. ovoideus). Wir fühlten uns um so mehr hierzu veranlasst, als sich alle diese Arten durch ihre sehr zarte parallelstreifige Ober- fläche auszeichnen, welche für die Blätter der Noeggerathia so cha- rakteristisch ist. Ausser Noeggerathia führt Bronghiart noch eine zweite Gattung, Pychnophyllum, auf, die frühere Flabellaria borassifolia Sternb., von wel- cher neuerlich Corda zeigte, dass sie von allen übrigen Arten der Gat- tung Flabellaria, so wie überhaupt von den Palmen sehr abweicht, weswe- gen ich ihre Erhebung zu einer besondern Gattung für ganz gerechtfertigt halte. Auch sie stammt, wie alle übrigen, aus der alten Steinkohlen- formation. Noeggerathia Sternb. Frondes pinnatae, pinnis ovatis oblongis, linearibus vel triangularibus vel obovato-cuneiformibus, nervis aequalibus tenuibus, simplicibus vel medio furcatis divergentibus. Organa fructificationis et fructus ipsi adhuc ignota verosimiliter iis Cycadearum similia. Noeggerathia Brongn. Göpp. in Gatt. foss. Pfl. 9.u. 6. Heft. *) *) Den beiden, aus der Kohlenformation stammenden Arten dieser Gattungen füge ich noch die Diagnose einer dritten, bereits von mir in Bronn’s Ind. palaeont. 1. Abth. S. 815 aufge- führten Art bei, um ihre Existenz zu sichern, und zwar um so mehr, als sie von Unger in seiner neuesten Synopsis nicht aufgenommen worden ist. 216 H. R. Göppert, 1. Noeggerathia palmaeformis Göpp. Taf. XV et Taf. XVI. Fig. 1,2, 3. N. fronde pinnata, pinnulis alternis tota basi sessilibus linearibus apicem versus subattenuatis obtusissimis integris vel bifidis. nervis omnibus aequalibus tenuibus parallelis simplieibus. Poaeites latifolius Göpp. Uebers. d. foss. Fl. Schles. in Wimm. Schl. Fl. I. p. 216. In formatione lithanthraeis Silesiae fere ubique et in stratis argillaceis et in lithanthrace ipsa rarius vero in saxis arenariis. Unstreitig auch in andern Steinkohlenlagern vorkommend; Bruch- stücke sah ich überall im Saarbrickischen, fast in allen Kohlenstücken, oft mitten in dichter Glanzkohle, wie in manchen Flötzen der Wellesweiler und Altenwalder Grube, und in wahrhaft bewundernswürdiger Menge in der Gerhardsgrube. Auch gehören hierher die von Herrn v. Tehihatcheff im Altai gefundenen und von mir in seiner hier schon mehrfach eitirten Reise Tab. 26. Fig. 3.4 abgebildeten, aber damals von mir nicht weiter benann- ten, in einem rothgebrannten Schieferthon enthaltenen Abdrücke. Auch unser auf Taf. XV in natürlicher Grösse abgebildetes Exemplar ist nur Bruchstück eines gewiss sehr grossen Wedels. Nur von der einen Seite der 7 Epidermis bedeckten Spindel sind die mit ihrer ganzen breiten Basis abge- /, Zoll langen und ’, Zoll breiten, hie und da noch mit der kohligen henden, übrigens mannigfach zerbrochenen und zerklüfteten, bis % Zoll breiten, von feinen parallelen Nerven durchzogenen linienförmigen Blätter erhalten, von denen ich noch drei aus derselben Lokalität Taf. XVI. Fig. 1-3 hinzufügte, von denen schen oben die Rede war. Die von Goldenberg beobachtete und abgebildete Art erscheint allerdings der vorliegenden verwandt, aber doch durch die nach der Basis hin sich allmälig verschmälernden, also wahrscheinlich keilförmigen Blättehen verschieden, aber eben deswegen verwandt mit unserer Noeg- gerathia Beinertiana und N. Puschiana. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 217 2. Noeggerathia Puschiana Göpp. N. fronde..... pinnis aequalibus cuneiformibus elongatis subtrun- calis subbifidis, nervis tenuibus creberrimis subsimplicibus. Cannophyllites ? Pusch. Polens Palaeontol. p. 5. Tab. II. Fig. 2. Noeggerathia Puschiana Göpp. in Bronn’s Ind. palaeontol. I. p. 815. In formatione lithanthraeis ad Niedzielisko Cracoviae (Pusch.). Eine sehr ausgezeichnete Art mit 10-12 Zoll langen Blättern, die an der Spitze etwa den vierten Theil ihrer Länge zweispaltig und offenbar als Fiederblättchen eines grossen gefiederten Blattes anzusehen sind. 3. Noeggerathia obliqua Göpp. N. fronde ....., pinnulis rotundato - cuneiformibus elongatis apice truncalis integris basin versus attenualis, nervis aequalibus marginem ver- sus dichotomis. Göpp. Gatt. d. foss. Pfl. 5. u. 6. Heft. Tab. XII. Fig. 2. In formatione transitionis ad Falkenberg comit. Glacensis. Auch nur bruchstückweise erhalten, am oberen Ende abgestutzt, aber nach beiden Seiten hin abgerundet. Die Nerven sehr deutlich aus- gesprochen, jedoch einander gleich und hier und da schon von der Mitte an, besonders aber gegen den Rand hin, sich gablig theilend. 4. Noeggerathia abscissa Göpp. Taf. XV. Fig. 4, 6. N. fronde ...., pinnulis linearibus apice truncatis subretusis, ner- vis aequalibus tenuissimis parallelis. Noeggeralhia pusilla Göpp. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p. 689. In formatione transitionis ad Kittelwitz prope Leobschütz Silesiae superioris, Vol. XXI. Suppl. 28 Per 218 H. R. Göppert, Die Abbildung dieser und der folgenden beiden, nur bruchstück- weise erhaltenen Arten mag man aus den oben angeführten Gründen für gerechtfertiget halten. Die Entdeckung vollständigerer Exemplare wird nicht lange auf sich warten lassen. Ich hatte den ganz passenden Namen truncata bereits gewählt, da aber Brongniart eine Species mit diesem Namen in seinem Tableau bereits angekündigt hat, ziehe ich denselben zurück und wähle einen andern, der ungefähr dasselbe bezeichnet. Vielleicht gehört hierher auch das von F. A. Römer in H.v.Meyer’s und W. Dunker’s Palaeontograph. Tab. VII. Fig. 10 abgebildete Blatt, welches aus ähnlicher Formation, aus den Posidonomyenschiefern des Innerstethales im Harz stammt. 5. Noeggerathia ovata Göpp. Taf. XVI. Fig. 5. N. fronde...., pinnulis oblongo-ovatis obtusis, nervis aequali- bus distinctis tenuibus parallelis. In formatione transitionis cum priore et etiam ad Berndau, Mocker- Lasitz et ad Altwasser Silesiae inferioris. Die kleinste unter den bis jetzt bekannten Arten, in Schlesien in der Grauwackenformation häufig, aber bis jetzt nur in kleinen, hier in natür- licher Grösse abgebildeten Bruchstücken. 6. Noeggerathia aequalis Göpp. N. fronde ..... , pinnulis obovatis oblongo - cuneiformibus aequalibus basin versus altenuatis integris, nervis distinctis aequalibus simplicibus marginem versus dichotomis approximatis aequalibus parallelis. Noeggerathia aequalis Göpp. in P. v. Tehihatcheff Voyage seientif. dans 1l’Altai oriental. p. 385. Pl. 27. Fig. 7. In formatione transitionis montium altaicorum cum Sphenopteride anthriscifolia. ine fossile Flora des Uebergangsgebirges. 219 7. Noeggerathia distans Göpp. N. fronde ..... , pinnulis obovatis obtusis inlegris, nervis distinclis distantibus aequalibus simplieibus medio pinnulae dichotomis parallelis. Noeggerathia distans Göpp. in P. v. Tehihatcheff Voyage scientif. dans l’Altai oriental. p. 385. Pl. 28. Cum priore in iisdem locis. 8. Noeggerathia dichotoma Göpp. Taf. XLI. Fig. 6, 7. N. fronde dichotome ramosa?, pinnulis lato-linearibus apice exacte iruncatis, nervis distinctis simplieibus inaequalibus crassioribus tenuioribus alternantibus. In formatione transitionis cum Posidonomyis ad Herborn Nassaviae (Sandberger). Zwar nur in den hier in natürlicher Grösse abgebildeten Bruchstük- ken vorhanden, von denen Fig. 6 den Punkt einer gabligen Theilung zeigt, jedoch durch die ungleich dicken Nerven, die aber nicht auf ganz regelmässige Weise mit dünneren abwechseln, hinreichend charakterisirt. Fig. 7, die Spitze oder das Ende eines Fiederblattes. 9. Noeggerathia tenuistriata Göpp. Taf. XLI. Fig. 8. N. fronde ramosa pinnata, pinnulis lato-linearibus, nervis distinctis simplicibus tenuissimis aequalibus. In formatione transitionis cum Posidonomyis cum priore ad Herborn Nassaviae (Sandberger). Das abgebildete Exemplar ist mit einem schwächern seitlichen Ast versehen, und eben so ein anderes aus demselben Fundort stammendes, daher hier wahrscheinlich keine gablige Theilung stattfindet, wie sie die vorige Art gehabt zu haben scheint. In einem Exemplar liegen zwei fast sr 220 H. R. Göppert, 4 Zoll lange Blätter parallel, etwa 1 Zoll weit gegenseitig auseinander, die höchst wahrscheinlich an ein und derselben Spindel befestiget waren. Alle kommen in der überaus zarten Beschaffenheit der übrigens einander gleichen Nerven mit einander überein. 10. Noeggerathia Rueckeriana Göpp. Taf. XL. Fig. 2. N. fronde.... , pinnulis longissimis linearibus apice subrotundatis, nervis distinctis simplieibus hinc inde crassiori alternantibus. In formatione transitionis ad Leisnitz prope Leobschütz, ad Bögen- dorf et ad Friedersdorf (Rücker). Bruchstückweise häufig, aber nicht oft so wohl erhalten, wie das hier abgebildete obere Ende einer Fieder, welches oben rundlich erscheint. Sie scheinen von bedeutender Länge gewesen zu sein, denn ein anderes an 2 Fuss langes und 3 Zoll breites Exemplar von Bögendorf, welches ich Herrn Geinitz verdanke, lässt den Uebergang in die sehr charakte- ristische Spitze noch nicht erkennen. Die Nerven sind im Ganzen gleich dick, nur hie und da bemerkt man einen stärkeren. * 11. Noeggerathia crassa Göpp. Taf. XL. N. fronde.... ?, pinnula vel stipite lineari parallele nervosa, nervis inaequalibus angustioribus latioribusque alternantibus subelevatis rigidis parallelis. In formatione lithanthracis ad Charlottenbrunn Silesiae inferioris. Bereits oben S. 214 wurde dieses merkwürdigen Stückes gedacht, so dass ich nur noch hinzufüge, dass die Nerven sehr hervortretend und etwas ungleich sind. Fig. 1, a die eine Seite, 5 die andere Seite; «a die Stelle, wo die in Kohle verwandelte Epidermis noch erhalten ist; 5 die Stellen, wo man sich von der Dicke des Ganzen überzeugen kann; bei e ist das ganze Stück zerbrochen. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 221 3. Dicotyledones. Familie 7. Stigmarieae. Stigmarieae Ung. Plantae cormo ut plurimum simpliei, succulento, vegelatione termi- nali crescentes. Corpus lignosum cylindricum, medullam a corlice paren- chymatoso separans, radiis medullaribus ereberrimis divisum fasciculosque vasorum versus folia horizontaliter emittens. Vasa scalariformia et porosa. Fructificatio ignota. Unger in Endl. gen. plant. Suppl. 2. p.d. Ejusd. Gen. et spec. pl. foss. p. 226. Ich habe zwar selbst fast gleichzeitig mit Unger diese Familie auf- gestellt (Karsten u. v. Dechen Arch. 14.Bd. 1840. S.175) und sie da- mals als ein Mittelglied betrachtet, welches insbesondere die Lycopodia- ceen den Oycadeen nähere, glaube aber jetzt, dass sie zu den sogenann- ten provisorischen Bestimmungen gehöre, deren wahre Stellung und Be- deutung erst durch spätere Beobachtung noch zu ermitteln ist, wie man namentlich aus der nun folgenden Abhandlung über Stigmaria entnehmen wird. Die von mir früher hierzu gerechneten Gattungen Ancistrophyl- lum, Didymophyllum können nach den von mir über die wahre Natur der Knorrien gemachten Beobachtungen hierher nicht mehr, sondern nur zu den Lycopodiaceen gehören, wo auch bereits von ihnen gehandelt worden ist. Die Gattung Stigmaria wird also vorläufig allein nur hierher gerechnet. Stigmaria Brongn. Trunei caudieiformes vel rhizomatoidei radiato -ramosi. Rami tere- tiuseuli, erecti, penduli vel decumbentes rotundi (in statu fossili plerumque subeompressi) ultra 30 pedes longi, cicatrieibus in lineis spiralibus qua- ternariis disposilis instructi axique centrica percursi. Cicatrices orbicula- 222 H. R. Göppert, res, annulo duplici insignitae, in medio eicatricula mamillata notatae. Cy- lindrus lignosus centralis, e faseiculis vasorum crebris, radiatim, dispositis, radiis medullaribus creberrimis diseretis, compositus. Vasa scalariformia vel porosa, ampla. Medulla larga, cortex crassus, parenchymatosus. Fructificatio ignota. Brongn. Prodr. p. 87; Mem. du Mus. T. VII. Pl. 7. p. $2-88; Arch. du Mus. d’hist. nat. 1839. Tab. 29. — Göpp. Gatt. foss. Pfl. 1.u. 2.Hft. p. 13. Tab. 8-16. — Lindl. et Hutt. foss. Fl. Brit. I. p. 94-100. Tab. 31-36, II. p. 13, II. p. 47. Tab. 166. — Corda Beitr. p. 34. Tab. 14. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 226. Ich würde mir nicht erlauben, nochmals auf diese so viel besprochene Gattung ausführlicher zurückzukommen, wenn ich mich nicht aus einer vielleicht zu billigenden Rücksicht auf eine mehrjährige Arbeit, die ein mit Recht übrigens von mir geschätzter Repräsentant der Wissenschaft, Adolph Brongniart, in seinem jüngst erschienenen Tableau des genres des vegetaux fossiles gänzlich ignorirt, veranlasst sähe, auch mein An- recht auf die Fortschritte in der Erkenntniss derselben geltend zu ma- chen und es in Erinnerung zu bringen. Dies zur Rechtfertigung für den nun folgenden Bericht unparteiischer Art über die Verdienste der einzel- nen Forscher in der nur allmälig erfolgten Erläuterung des ungeachtet vieler Bemühungen immer noch nicht erschöpften Themas. Diese in der älteren Kohlenformation ungemein verbreitete und oft massenhaft vorkom- mende Pflanze ward zuerst von Petiver (1704) und Volkmann abge- bildet, von Letzterem (des Ersteren Werk konnte ich noch nicht einsehen) Seite 106 mit einem Blatt der grossen indianischen Feige (Cactus Opun- tia) verglichen, und dabei bemerkt, dass sie wahrscheinlich mit der gros- sen allgemeinen Fluth, nebst andern jetzt hier nicht mehr vorkommenden Pflanzen, aus fernen Ländern oder aus Indien angeschwemmt worden sei. Man erkennt hier schon die Andeutungen der früher bereits von Luidius und Richardson (Luidii Lithophyl. britann. Ichnographia Oxon. 1698. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 223 p. 235), Mylius (dessen Saxon. subterranea, 1709. p. 20) und Leib- nitz (Miscell. Societ. Reg. Berol. T. I. p. 119) geäusserten Ansichten, die fast gleichzeitig Jussieu (Mem. de l’Acad. des sc. an 1718. p.287) aussprach und noch weiter ausdehnte, indem er meinte, dass viele fossile Pflanzen gar nicht mehr vorhanden seien, ein Satz, der sich auch bei der vorliegenden, von allen bis jetzt bekannten Gewächsen der Vor- und Jetzt- welt abweichenden merkwürdigen Bildung fortdauernd noch glänzend be- stätigt. Woodward (an attempt towards a natural history of the fossils of England. Lond. 1729. Vol. I. Pars II. p. 104 et Vol. II. p. 59) kannte bereits die Quincuncialstellung der Narben, die er von abgefallenen Blät- tern herleitet, so wie die im Innern der Stämme vorhandene Achse. Morand und Martin bildeten einzelne Aeste, Parkinson einen Stamm mit einer Achse ab. Die interessantesten Beobachtungen darüber machte Steinhauer (Americ. philosoph. Transact. N. S. Vol. I. p. 268. Tab. 4. Fig. 1-6), welcher fand, dass die Aeste sich gabelförmig von einem 3-4 Fuss im Durchmesser haltenden Centralkörper in horizontaler Rich- tung oft bis zu 20 Fuss Länge erstreckten und mit stumpfen Spitzen endigten, dass die Blätter rundlich, nicht flach, wie Martin meinte, und gleich den Stämmen ebenfalls mit einer Üentralachse versehen wären, diese Achse höchst wahrscheinlich niemals excentrisch, sondern centrisch in der lebenden Pflanze gewesen sei, wie dies in der That auch mit mei- nen Beobachtungen übereinstimmt und vollständige Exemplare zeigen. Die Achse, bemerkt er sehr richtig, welche, wie die Rinde, eine festere Textur besass, musste, indem das Innere ausfaulte und allmälig Thon oder Sand eindrang, von der Mitte gegen den Rand hin gedrückt werden, wie man denn in der That auch zuweilen Exemplare sieht, in denen sich die Achse so nahe unter der Oberfläche, eine rinnenarlige Vertiefung bildend. befindet, dass man glauben möchte, sie sei von aussen hineingedrückt und gehöre gar nicht zu der Pflanze. Gewöhnlich fände man die Stämme mehr oder minder platt zusammengequetscht, was immer hätte geschehen müssen, wenn die Fäulniss derselben gleichzeitig mit der Schichtenbildung 224 H. R. Göppert, von statten ging; besassen aber die sie bedeckenden Schichten noch vor der Fäulniss der Pflanze eine gewisse Festigkeit, werde sie in cylindri- scher Form erhalten, was freilich nur selten, am häufigsten noch in dem Thoneisenstein der Steinkohlenformation oder in der Grauwacke Nieder- schlesiens vorkommt. Wahrscheinlich, meint er endlich, sei sie eine Süsswasserpflanze gewesen, die an den Orten, wo man sie gegenwärtig finde, einst gewachsen wäre. Selten sähe man sie in der Steinkohle selbst, dagegen in allen andern mit ihr vorkommenden, besonders in den mit Sand gemischten Schieferschichten, wobei ich noch bemerke, dass nach den früher schon von Herrn v. Dechen gemachten und später fast überall von mir bestätigten Beobachtungen sich jedesmal an den Stellen, wo die Stigmaria anfängt häufig zu werden, und dies ist gewöhnlich das Liegende der Steinkohlenflötze, die Zahl der andern fossilen Pflanzen auf- fallend verringert. Der Schieferthon erhält so zu sagen durch die in allen Richtungen ihn durchsetzenden Zweige und Blätter (Wurzeln) eine sogenannte verworrene Beschaffenheit, wodurch das geschichtete Ansehen desselben ganz verloren geht. Mit grösster Bestimmtheit kann man, und ich habe mich darin zu üben gesucht, aus einer solchen Beschaf- fenheit auf das Liegende eines Flötzes schliessen. Graf Stern- berg verglich unsre Pflanze mit baumartigen Euphorbien, beschrieb sie unter dem Namen Variolaria ficoides, und bildete zuerst ihre Blätter ab; Ph. v. Martius 1822 mit Cacalien und Ficoideen (Denkschriften d. bot. Gesellschaft zu Regensburg, 2.Bd. 1822. S.142), Rau mit einer Palme, Schrank mit einer Stapelia (Denkschriften der Königl. Akademie der Wissenschaften zu München für die Jahre 1818, 1819, 1820. VII. Bd. 1821. S.287). Artis (1825) zeigte, dass diese Blälter an der Spitze gabelförmig seien, übersah aber dabei die im Theilungswinkel sitzende ähnlich geformte ‚nur kleinere Narbe. Adolph Brongniart hielt sie anfänglich (1821) für eine den baumartigen Aroideen verwandte Pflanze, änderte den von Sternberg gegebenen Namen, weil er schon in der lebenden Flora bekanntlich als Flechtengattung vorkommt, in Stigmaria, fossile Flora des Uebergangsgebirges. 225 verglich sie aber später mit Lycopodiaceen und besonders mit Isoötes, gestützt auf die an einem Exemplar der Universitäts-Sammlung zu Oxford gemachte Beobachtung, dass von allen Seiten der schon von Woodward erwähnten Mittelachse spiralig gestellte Gefässbündel nach den Blättern verliefen. Lindley und Hutton (Fossil Fl. of great Brit. I.) bestätigten und erweiterten zunächst die von Steinhauer angeführten Beobachtun- gen, bildeten Tafel 31 einen 3-4 Fuss im Durchmesser haltenden kup- pelförmigen Stamm oder Stock (döme) ab, mit den sich horizontal in ver- schiedener Richtung erstreckenden 9-15 Aesten, von denen einige in ungleicher Entfernung zweitheilig werden (sehe Foss. Fl. Taf. 32 u. 33, Taf. 74, Taf. 36, und die von uns entlehnte Taf 8. Fig.1 a in den Gat- tungen der fossilen Pflanzen H. 1, 2). Sie halten sie, namentlich wegen des kuppelförmigen Stockes und der in horizontaler Richtung ausgehen- den Aeste, für eine dikotyledone Wasserpflanze, die in Sümpfen wuchs, oder in ruhigen seichten Seen, gleich unserer Isoötes und Stratiotes, schwamm, ähnlich den Euphorbien und Cacteen, in welcher Ansicht sie noch mehr durch ein später entdecktes Exemplar bestärkt wurden, das sie im 3ten Bande, Taf. 106, S.47-48 der gen. Schrift abbildeten und be- schrieben, in dessen Querschnitt scheinbar Markstrahlen und im Längs- schnitt Treppengefässe sich vorfinden. Noch meinen sie, dass die Ver- tiefung auf den Aesien oder Zweigen (a. a. O. Taf. 8. Fig. 1 d), welche die Lage der Achse andeutet, jedesmal die untere Seite eines Zweiges bezeichne. Dass dies Vorkommen jedoch auf ganz andern Ursachen be- ruhe und als etwas Zufälliges zu betrachten sei, geht schon aus den oben angeführten Beobachtungen von Steinhauer hervor. Agassiz (dessen Uebers. v. Buckland’s Geol. Neufchatel 1838. 2. Bd. Taf. 53), der im Jahre 1834 diesen Stamm bei Hutton untersuchte, stimmt Buckland’s und Lindley’s Deutung keineswegs bei, hält die gefurchte Seite der Aeste für die obere Fläche, und meint, dass die gedachte Figur die obere Fläche des nach allen Seiten verzweigten Stammes darstelle, die Aeste mithin aufwärts wuchsen, und dass die mittlere Vertiefung der Ausgangs- Vol. XXH. Supp!. 2 226 H. R. Göppert, punkt des Wachsthums gewesen, wie die Stellung der Blätter, die von da aus in die Höhe gerichtet sind, beweise. Auch glaubt er auf dem mittleren Theil der gewölbten Seite lanzettförmige Anhänge zu bemerken, die er für Wurzel zu erklären geneigt scheint, wozu er sich um so mehr veranlasst sieht, als es ihm höchst unwahrscheinlich dünkt, dass ein so grosser baumartiger Stamm sich schwimmend auf der Oberfläche des Wassers ohne Anheftung erhalten haben könne, worin ich ihm ganz bei- stimme, wie sich später auch aus der Beobachtung der Struktur derselben ergeben wird. Lindley und Hutton erklärten ferner, dass die Ana- bathra pulcherrima von Witham, so wie die von ihnen abgebildete Cau- lopteris gracilis, Tab. 141, ebenfalls zu Stigmaria gehörten, und die oben angeführten, von Artis aufgestellten Arten nur verschiedene Zustände einer und derselben Art seien, überhaupt die Annahme mehrerer Arten zur Zeit nicht thunlich erscheine, welche Ansicht ich gleichfalls theile. Corda (Sternb. Vers. Fl. d. Vorwelt, 7. u. 8. Heft, S. XXT) findet nach der Beschaffenheit der Narbe und des Holzeylinders unsere Pflanze mit der Stammform der Semperviven sehr verwandt, und ist geneigt, die Stigmaria für ein die Crassulaceen-. Euphorbieen- und Cactusform mit den Cykadeen verbindendes Mittelglied zu erklären. Miquel (Monographia Cycad. 1842. S. 76), der treffliche Mono- srapli der Cycadeen, weist auf die grosse Aehnlichkeit der Stigmarien- struktur mit der der Wurzeln der Cykadeen hin (s. Miquel über den Bau eines erwachsenen Stammes von Cycas circinnalis, Linnaea 18.Bd. 1844. S. 125 u. f. Tab. VI). Auch im Aeussern zeigt sich insofern grosse Aehnlichkeit, als die Wurzeln oft eigenthümliche, vielfach sich gablig thei- lende Fortsätze treiben, welche mir von Miquel selbst, dem Entdecker dieser merkwürdigen Struktur, gezeigt wurden. In dieser gedrängten Uebersicht habe ich Alles zusammenzustellen versucht, was mir nur irgend über diese Pflanze bekannt ist, und knüpfe daran nun meine Beobachtungen, die freilich zu einem andern, als dem von Lindley und CGorda erhaltenen, Resultat führen werden. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 227 Was zunächst den Stock betrifft, von welchem excentrisch die Aeste ausgehen (dessen Abbildung ich nach Lindley, nebst der idealen Dar- stellung seines Wachsthums, den die Stigmaria betreffenden Abbildungen im 1. und 2. Heft der Gattungen der fossilen Pflanzen. Taf. 8. Fig. 1 u. 2 lieferte), so besitze ich schon seit längerer Zeit ein Exemplar dieser Art. Mein eben so kenntnissreicher als scharfbeobachtender Freund Beinert in Charlottenbrunn entdeckte schon im Jahre 1838 in mit Aesten von Stigmaria überfülltem Schieferthon eine schwach gewölbte, länglich runde Masse, die leider nicht vollständig und nicht im Zusammenhange mit den wahrscheinlich in der Nähe liegenden Aesten herausgearbeitet ward, aber auf ihrer Oberfläche jene von Lindley beschriebenen Runzeln nebsi rundlichen Blattnarben besitzt, wovon ich einen Theil in halber natürlicher Grösse, Taf. 8. Fig. 3 des oben genannten Werkes abbildete, und zwar nach einem Abdruck desselben, weil derselbe noch .besser als das Stück selbst, wie dies nicht selten bei nur durch Ausfüllung ihres Innern erhal- tenen Stämmen der Fall zu sein pflegt, die charakteristischen Merkmale zeigt. Das ganze, wie schon erwähnt, nur noch unvollständig erhaltene Stück ist demohnerachtet noch 24 Zoll lang, 12 Zoll breit an einer Stelle, wo es in seiner ganzen Breite erhalten scheint, 6-8 Zoll dick. Auf der obern und untern Seite sieht man ganz unregelmässige, nur selten durch Querfurchen verbundene Längsrisse, die denen auf der Rinde alter diko- tyledonischer Bäume, wie z. B. Juglans regia, gleichen. Die zwischen den Längsrissen befindliche, in Kohle verwandelte Rinde der obern Seite ist flach gewölbt, mit runzliger, mit rundlichen Blattnarben besetzter Ober- haut versehen; die der untern Seite weniger rissig, vielleicht mehr platt gedrückt, von kohliger Rinde entblösst, aber mit einer grossen Menge kleiner punktförmiger Vertiefungen versehen, die vielleicht Blättern oder Stacheln, oder wohl Wurzelfasern zur Basis dienten. Als ich diese Masse vorsichtig nach der Länge spaltele, um über die Beschaffenheit des Innern Aufschluss zu erhalten, fand ich 2 Zoll unter der Rinde, an der mit 5 be- zeichneten Stelle eine mit schwach erhabenen, länglich runden, regelmässig ” 228 Ä H. R. Göppert, spiralig gestellten Narben bedeckte, 12 Zoll lange und 1% Zoll breite stammähnliche Bildung (a. a. ©. Taf. 9. Fig. 4 a), von welcher aus an der einen wohlerhaltenen Seite (b) bogenförmig sieben nebeneinander liegende Aeste auszugehen scheinen, die vielleicht als Achsen zu den Aesten der Pflanze verliefen. Rechts davon befand sich ein gleichgebil- deter, aber nur eine kurze Strecke mehr bogenförmig nach aussen befind- licher Stamm; doch liess sich ein Zusammenhang mit dem ersteren nicht wahrnehmen. Bevor man aber nicht die unmittelbare Verbindung eines solchen Stockes mit den Aesten nachzuweisen vermag, lässt sich auch mit Gewissheit nicht behaupten, dass er überhaupt zur Stigmaria gehöre. So urtheilte ich früher, im Jahre 1841, inzwischen habe ich mich seit der Zeit in der That überzeugt, dass wirklich von einem solchen Wur- zelstocke von 1/, Fuss Durchmesser, und zwar in entschiedener horizon- taler Richtung, dichotome Aeste oder Zweige ziemlich regelmässig nach vier gleich weit entfernten Seiten, also kreuzförmig abgehen, und ich habe dies überaus merkwürdige, zu Schatzlar in Böhmen gefundene Exemplar in meiner ersten Preisschrift über die Steinkohlen S. 79 näher beschrie- ben und Taf. 25 abgebildet. Leider aber ist nur die untere Seite desselben wohlerhalten, die andere abgebrochen, und bleibt es somit zweifelhaft, ob sich nicht von der letzteren ein Stamm in senkrechter Richtung fortsetzte und so das Ganze nur als ein Wurzelgebilde einer Pflanze zu betrachten sei. Jene untere Seite zeigt nur die gewöhnlichen rundlichen Narben, woraus hervorgeht, dass die Pflanze wenigstens mit keiner Pfahlwurzel versehen war. Für ein Wurzelgebilde haben die Stigmaria in der neuesten Zeit insbe- sondere englische Naturforscher erklärt, unter andern Binney für die Wurzel der Sigillaria reniformis (E. W. Binney, über die unlängst bei St. Helena entdeckten merkwürdigen fossilen Bäume. Froriep, neue Notizen, 29. Bd. Febr. 1844. n.632. p.16 und E. W. Binney u. Robert Harkness, über die zu St. Helena in Lancashire gefundenen fossilen Bäume. Froriep, neue Notizen, n. 794. Jan. 1846. S. 18; Lond., Edinb. and fossile Flora des Uebergangsgebirges. 229 Dublin. Phil. Mag. Octbr. 1845), und ganz neuerdings Richard Brown für die von Sigillaria alternans (Deseriplion of erect Sigillariae with co- nical top roots found in the Roof of the Sidney Main Coal, in the Island of Cape Breton by Richard Brown, Esq. Quart. Journ. of the geol. Soc. of Lond. p.20. Nov. 1849. p.354). Um nun hierüber näheren Aufschluss zu erhalten, schrieb ich eine kleine Abhandlung, in welcher ich auf den Segenwärligen Standpunkt der Frage aufmerksam machte und die öffent- liche Aufmerksamkeit auf sie zu leiten suchte. Herr Berghauptmann v. Dechen hatte die Güte, dieselbe zum Druck zu befördern und in an- semessener Zahl an die praktischen Beamten verschiedener Bergämter zu vertheilen. Kurze Zeit nach Veröffentlichung derselben erhielt ich schon von dem Herrn Geheimen Bergrath Sello Nachricht von der Auffindung eines ohne Zweifel dahin gehörenden Stockes im Heinitzstollen im Holz- hauerthal, rechts von der Landstrasse zwischen Friedrichsthal und Neun- kirchen im Saarbrückschen, der wenigstens dem von Lindley und mir abgebildeten, mehr noch dem ersteren, ähnlich ist. Ich erlaube mir hier die sehr genaue Beschreibung des Herrn Dr. Otto Weber mitzutheilen. Die Abbildung desselben enthält die Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Jahrg. 1851. Tab. Xl u. X. „Der in Rede stehende, mit einer Wurzel versehene Stamm wurde im Holzhauerthale bei Gelegenheit des Eisenbahnbaues auf einer Zweig- bahn der Saarbrück-Bexbacher Eisenbahn 28 Fuss unter der Dammerde, senkrecht auf der ausnahmsweise hier an diesem Orte sehr nahe sohligen Gebirgsschichtung, bestehend in Kohlensandstein und Schieferthon, gefun- den, und kam höchst wahrscheinlich in der Mitte einer kleinen Mulde vor; ob und wie viel der Schaft des Baumes länger gewesen ist, lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Nach übereinstimmenden Aussagen der Arbeiter sollen sich noch, circa 10-15 Fuss höher, runde Querschnitte, ähnlich dem des später vorgefundenen Baumstammes, in senkrechter Rich- tung über demselben gezeigt haben, welche vielleicht auf das Vorhanden- sein eines Stammes schliessen lassen, jedoch leider nicht mehr herbeizu- 230 H. R. Göppert, schaffen waren. Die Ausfüllungsmasse ist auch hier dichter thoniger Sphärosiderit. Das ganze uns vorliegende Stück, Taf. XII. Fig. 2, hat nun augen- scheinlich die grösste Aehnlichkeit mit einem Wurzelstocke, wobei die Hauptwurzelstämme sich ziemlich regelmässig dichotomisch theilen. Der Stamm hat mit den horizontal verlaufenden Wurzelverästelungen eine Höhe von 9-11 Zoll, über denselben noch von 2-4 Zoll, und im Quer- schnitte eine elliptische Gestalt, oder auch die eines regelmässigen Acht- ecks, an welchem zwei gegenüberstehende Seiten gleich und länger sind als die übrigen sechs kürzeren gleich langen Seiten. Die grösste Ellip- senachse beträgt 1 Fuss 9 Zoll, die kleinste 1 Fuss 3 Zoll; die beiden schiefen Diagonaldurchmesser 1 Fuss 9 Zoll. Die Seitenwände sind scharf rechtwinklig abgesetzt, und es gehen dann nach beiden Seiten je zwei, alle wenig mehr oder minder als 1 Fuss im Durchmesser betragende fast runde oder primäre Aeste (a) schon nach unten ab, welche dann, indem sie alle 4 oder 5 Zoll weit ungetheilt verlaufen, sich wiederum in zwei secundäre Aeste (b) mit einem Durchmesser von 6-9 Zoll gabel- förmig theilen. Diese geben dann je zwei ternäre (cc) ab; indem diese letzteren sich in quaternäre (dd), quinäre (ee) und senäre (ff), (letztere sind selten erhalten), mehr oder weniger symmetrisch dichotomisch theilen, so gewährt das Ganze ein höchst regelmässiges Ansehn, welches nament- lich bei der Ansicht von oben in Fig. 2. Taf. XII nach unten hin, oder in der Seitenansicht in Fig. 3. Taf. XII höchst deutlich hervortritt, während diese Regelmässigkeit auf der entgegengesetzten Seite mehr verwischt wird. An den vorderen Aesten sind nämlich die Theilungen auch in der Dicke und in ihrem Abstande vom Hauptstamme alle ziemlich gleichförmig, was an den hinteren nicht so der Fall ist; da jedoch dieser Umstand ziemlich unwesentlich zu sein scheint, so begnügen wir uns damit, darauf aufmerksam gemacht zu haben, und verweisen auf die Ansicht der Abbil- dungen, namentlich auf Taf. XII. Fig. 2. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 231 Sehr wichtig scheint daher der Umstand zu sein, dass, so viel sich bei näherer Untersuchung ergeben hat, an zehn Stellen (bei 1-10) auch nach unten mehr oder weniger senkrecht ternäre und quaternäre Aeste von mehreren Zollen Durchmesser in die Tiefe hinabsteigen, von welchen sich einige auch deutlich wiederum verästeln (4 u. 7). Dagegen scheint eine Pfahlwurzel oder ein Analogon derselben nicht vorhanden zu sein, wenigstens wurde bei vorsichtigem Loslösen des Schieferthons von allen Seiten her, so dass nur etwa ein Raum von 7 Zoll im Durchmesser un- verletzt blieb, Nichts der Art bemerkt. Je dünner übrigens die Veräste- lungen werden, desto m&hr wird der Querschnitt aus einem kreisförmigen ein ellipsoidischer, und erscheint somit plattgedrückt, obwohl damit durch- aus die Behauptung nicht aufgestellt werden soll, dass eine wirkliche Queischung derselben stattgefunden habe. Leider scheint auf dem Quer- schnitt der Verästelungen ebenso wenig eine Achse als Struktur sichtbar zu sein, und es bleibt uns somit nur noch übrig, das Nöthige über die Oberflächenbeschaffenheit des Stammes und seiner Verästelungen bei- zufügen. Die von der kohligen Rinde zum grossen Theil entblösste Oberfläche des Stammes, wie der Verästelungen, zeigt (Taf. XI. Fig. 4) überall un- regelmässig verlaufende, hin und wieder sich gabelnde oder in undeutli- che Vertiefungen auslaufende Längsfurchen, und ist dabei höchst fein längsgestreift, welche Streifungen ebenso parallel, wie ohne Gabelungen verlaufen. Das letztere ist ebenfalls bei der in Steinkohle verwandelten Rinde der Fall, an welcher vielleicht manchmal kleine kreisförmige Ein- drücke vorhanden sind, um welche die Streifen sich herumlegen; doch ist dies nirgends mit Gewissheit nachweisbar, so dass ich auch keine Zeich- nung davon zu geben vermochte. An einer einzigen Stelle (bei f, Taf. XI. Fig. 2) wurden bei der Reinigung zwei, drei Zoll lange, Stücke aufgefunden, bedeckt mit kreis- runden, stigmenarligen Eindrücken, die im Quincunx gegeneinanderge- stellt und von ganz feinen Längsstreifungen umgeben sind. Dieselben 232 H. R. Göppert; stehen allerdings mit dem nächstliegenden quaternären Aste nicht in un- mittelbarer Verbindung, scheinen jedoch, wie aus der gegebenen Abhil- dung hervorgeht, nach ibrer Richtung und Lage wohl ohne Zweifel unse- rem Stamme anzugehören und möchten dann auch wohl dessen Natur zu entscheiden im Stande sein, indem sie mit der Oberflächenzeichnung der Stigmarien in der That grosse Aehnlichkeit besitzen, wie Taf. XI. Fig. 5 deutlich zeigt. Endlich ist wohl noch zu erwähnen, dass in dem umgebenden Schie- ferthone, nirgends jedoch in unmittelbarem evidentem Zusammenhange mit den Verzweigungen, sich höchst zahlreiche, längliche, mit Mittelnerven versehene blatiarlige Theile vorfanden, die mit den Blättern oder Wurzel- fasern der Stigmarien Aehnlichkeit haben, selbst wohl wie diese sich gabeln. Narben in der Gabel sind nicht sichtbar. Ausdrücklich bemerke ich noch, dass nirgends an der feinen, längsgestreiften, innersten Ober- fläche des Stammes etwas von den Blattgefässnarben bemerkt wird.“ Durch eigene Anschauung habe ich mich von der Richtigkeit der Beschreibung dieses interessanten Slückes überzeugt, welches gegenwär- tig eine Hauptzierde des Bonner Museums ausmacht. Da es jedoch leider nach oben hin so wenig erhalten ist, so entscheidet es doch immer noch nicht die Frage über Stgmaria in ihrem Verhältniss als Wurzeln der Sigillaria, wie dies die oben eitirten Beobachtungen von Binney und Harkness nachweisen. Brongniart inzwischen, der sich früher schon aus anatomischen Gründen für eine ähnliche Ansicht ausgesprochen hatte, erklärt sich neuerlichst (Tableau des genres des veget. foss. p. 96), ins- besondere veranlasst durch eine von Joseph Hooker verfasste Abhand- lung, die ich noch nicht kenne, ganz und gar für die von den genannten Engländern zuerst aufgestellte Ansicht, obschon er unsere Gattung wenig- stens noch als selbstständig neben Sigillaria passiren lässt. Wenn es also nun wirklich als allgemein gültig anzunehmen sein dürfte, dass die Stigmarien als die Wurzeln der Sigillarien anzusehen sind, so müssen diese Wurzelstöcke oft von sehr bedeutendem Umfange fossile Flora des Uebergangsgebirges. 233 sein. So fand ich bereits im Jahre 1837 einen einzelnen Stamm oder Wurzelast von % Fuss Durchmesser in 2 Fuss Länge erhalten im Ueber- gangsgebirge von Landeshut, im Jahre 1845 in der im Nikolaier Revier in Oberschlesien gelegenen Leopoldsgrube ein Exemplar mit zwei dicho- tomen Aesten, deren jeder 1 Fuss dick war (Preisschrift über die Stein- kohle, S.79), und vor mir liegt so eben ein rundes, durch Schieferthon ausgefülltes, 2 Ceniner schweres Stammbruchstück aus der Segengottes- grube bei Waldenburg, bedeckt mit runzliger Rinde und Narben der Stigmaria von nicht weniger als 2 Fuss Durchmesser und 2 Fuss Höhe. Sollte man nun nicht vielleicht lieber meinen, dass diese gewaltigen Stämme nicht unterirdische Wurzeln, sondern nach oben gewachsene, über die Erde hervorragende Theile dieser Pflanze gewesen wären! Unterstützt ward diese Meinung durch eine Beobachtung, die ich am 6. Septbr. v. J. im Dortmunder Kohlenrevier (bei Kirchhörde, 17, Meile von Dortmund) zu machen Gelegenheit hatte. Dort befindet sich eine senkrecht durch Steinbrüche entblösste Wand von Kohlensandstein von ungefähr 1000 F. Länge, in wechselnder Höhe von 50-100 Fuss, als Liegendes eines klei- nen Kohlenflötzes von 3 Fuss Mächtigkeit, welches wieder zum Flötz Carlsbank, einem der liegendsten Flötze des ganzen Brünninghauser Re- viers, gehört. Auf dieser ganzen grossen Fläche liegt die durch einen sehr thonreichen Kohlensandstein ausgefüllte Stigmaria in unglaublicher Menge zu Tage in zahllosen, oft 15-20 Fuss langen, dichotomen, schlan- genarlig erscheinenden Verzweigungen, und man würde sie, wo möglich, in noch bedeutenderer Länge im Zusammenhange verfolgen können, wenn sich nicht der sehr thonhaltige und von Thonklüften durchsetzte Sandstein überall plattenartig loslöste. Nicht vergebens sah ich mich hier nach einem Stocke um. Er war durch Schieferthon ausgefüllt, aber plati gedrückt, von rund- lichem Umfang, 1/,-2 Fuss breit und fast eben so lang. Von der obe- ren und unteren Fläche desselben gingen nach allen Richtungen mehrere mit Fasern oder Blättern versehene Aeste, die in mehreren Fuss Länge Vol. XXU. Suppl. so 234 H. R. Göppert, bis zu den Klüften verfolgt werden konnten, durch welche eben dieses Gestein sich auszeichnet. Sichtbar aber verschmälerte sich dieser Stock in einen, alle übrigen etwa 2-4 Zoll breiten Aeste an Durchmesser um das Doppelte übertreffenden Ast, der wegen seines ganzen Verhältnisses zu dem Stock nur als Hauptast oder Stamm betrachtet werden konnte; derselbe nahm mein grösstes Interesse in Anspruch, indem ich nun hoffte, über das in Rede stehende Problem Aufschluss zu erhalten. Leider aber stellten sich der weitern Verfolgung desselben die grössten Schwierig- keiten entgegen, indem er nicht auf der, wie schon erwähnt, höchst zer- klüfteten Oberfläche verlief, sondern sich mehr in das Innere des Gesteins erstreckte. Jedoch gelang es, obschon nicht ohne grosse Gefahr wegen des darüber hängenden, von Zeit zu Zeit herabstürzenden Gesteins, ihn doch auf 4 Fuss Länge zu verfolgen, in welcher Ausdeh- nung er noch gleichen Durchmesser und, was das Wich- tigste, auch seine Stigmariennatur ganz unverändert bewahrte, indem überall noch die Narben der Stigmaria sichtbar waren und kein Uebergang in Sigillaria vorhan- den war. Somit bin ich nicht im Stande, die Beobachtungen der englischen Naturforscher für jetzt in ihrer ganzen Ausdehnung bestätigen zu können. Nur darin stimme ich mit ihnen überein, dass ich die bisher als Zweige und Blätter betrachteten Gebilde nun auch als Wurzeln und Wurzel- fasern anzusehen mich genöthigt sehe, jedoch über ihren Zusammenhang mit Sigillaria noch meine Meinung suspendire. Gern gestehe ich, dass es mir im wahren Sinne des Wortes nicht begreiflich scheint, dass die zahlreichen, untereinander in der äussern Bildung des Stammes so verschiedenen Sigillarien, deren es über 100 giebt, im Bau ihrer Wurzeln so übereinstim- men sollten, dass sie sich alle in einer Hauptform, in der Form der Stigmaria, vereinigten. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 235 Inzwischen habe ich, und zwar ebenfalls in der westphälischen Koh- lenformation, eine andere Beobachtung gemacht, die zwar nicht die Ent- scheidung dieser für mich noch nicht gelösten Frage betrifft, jedoch ge- wiss in nicht geringerem Grade unsere Aufmerksamkeit verdient. Schon vor einigen Jahren hatte ich in der schlesischen Kohlenformation einen etwa 1, Fuss langen, im Querdurchmesser elliptischen Zweig der Stigma- ria gefunden, welche, ohne sich allmälig zu verschmälern, plötzlich in eine rundliche, vielfach gequeischte Knolle endigte. Durch diesen un- mittelbaren Uebergang in eine knollige Verdiekung unterschied sich dies Exemplar von den bis jetzt bekannten Spitzen, die allmälig dünner werden und dadurch sich eben als Zweigenden charakterisiren, wie sie Graf Sternberg schon kannte und als eigne Art unter dem Namen St. melo- cactoides beschrieb. Als ich nun die Zeche Präsident bei Bochum be- suchte, sah ich die eben erwähnte Form häufig und hörte von dem Herrn Geschwornen Barth, der darauf auch schon aufmerksam geworden war, dass dergleichen knollenförmige Stücke, welche sich allmälig in eine stumpfe Spitze verschmälern, nicht ganz selten seien. Sie kommen hier, durch Schwefelkies ausgefüllt, etwa 400 Fuss tief, nur in dem 40 Zoll mächtigen Flötze Sonnenschein, in dem Öten bauwürdigen dieser bedeu- tenden Grube, und zwar nicht im Schieferthon, sondern in der Steinkohle selbst vor. Als ich nun in das Flötz hinabstieg, fand ich zwar mehrere einzelne knollenförmige Stücke und rundliche Endspitzen, jedoch waren nur einige so erhalten, dass sie als vollständig zu betrachten waren. Wenn dies nicht gelang, hätte man wohl sehr leicht diese knollenförmigen Enden nur für Verdiekungen der Wurzelzweige erklären können, weil man dergleichen, wenn auch nicht in so kolossalem Maassstabe, bei Wur- zeln jetztweltlicher Gewächse, wie z.B. bei den Wurzeln mehrerer Legu- minosen, wie Psoralea esculenta, Lathyrus tuberosus, oder Rosaceen, wie Spiraea filipendula, sieht. Unter diesen Umständen jedoch und unter Berücksichtigung der Entdeckung von Exemplaren verschiedener Grösse, die auf ihrer Oberfläche alle mehr aM, “ 236 H. R. Göppert, oder minder deutlich die Narben der Stigmaria zeigen, glaube ich hier unsere Pflanze in ihren verschiedenen Entwiekelungszuständen vor mir zu sehen, eine Ansicht, die, wenn sie, wie hier, überdies noch durch augenscheinliche Beobachtungen unterstützt wird, eigentlich an und für sich gar nicht auffallen kann. Wenn man nämlich erwägt, dass eine Pflanze von so ungeheurer Verbrei- tung und selbst kolossaler Grösse in der Kohlenfo,mation sich doch un- möglich im Augenblick ihrer Verschüttung oder ihrer Fossilisation ganz allgemein in demselben Zustande der Entwickelung befunden haben kann, sondern jedenfalls jüngere mit älteren zugleich existirten, so muss man sich wundern, dass dieser Fund nicht schon längst gemacht worden ist. Er wird sich auch an anderen Orten wiederholen, und in der That habe ich auch, aufmerksam auf dieses Vorkommen, fast auf allen Gruben des ge- sammten märkischen Bergwerksbezirkes ähnliche, in Schwefelkies ver- wandelte Bruchstücke angetroffen, wie denn auch gar kein Grund vor- handen ist, an ein. auf ein einziges Flötz beschränktes Vorkommen dieser Entwickelungszustände zu glauben. Im Interesse des Auffindens dersel- ben an anderen Orten muss ich noch bemerken. dass diese Stücke, namentlich die knollenförmigen, aber auch die Zweige, häufig mit /, oder /, Zoll dicker, dicht daran liegender, sehr fetter, äusserlich glatter und glänzender Kohle bedeckt sind, nach deren Entfernung erst die organische Natur derselben, d. h. die Narben der Stigmaria, gewöhnlich von metalli- schem Glanz des Ausfüllungsmaterials, des Schwefelkieses, sichtbar wer- den. Man untersuche alle knollenförmigen, sich durch ihre Schwere aus- zeichnenden Stücke, wie sie gewöhnlich auf den Halden liegen, und wird dergleichen nicht selten finden und bei näherer Erkundigung auch erfah- ren, dass sie aus den Steinkohlen selbsi stammen und erst nach der För- derung derselben, als natürlich zur technischen Benutzung völlig un- brauchbar, ja schädlich, aus ihnen ausgelesen wurden. Die .nun folgende, von Abbildungen am oben angezeigten Ort (Zeitschrift für deutsche Geologie. 1851. S. 291-293. Taf. XI fossile Flora des Uebergangsgebirges. 237 und XIII) begleitete Beschreibung wird dies noch mehr verdeut- lichen. E, Taf. XI. Fig. 6. Rundlich, etwas gequetscht, von etwa 3 Zoll Durchmesser, auf dem grössten Theil der Oberfläche mit der dichtänlie- senden Fettkohle bedeckt, nur an der einen Stelle durch die bekannten Narben kenntlich. Diese betrachte ich als eine der ersten Entwicke- lungsstufen. Taf. XII. Fig. 7. Unten abgerundet, oberhalb mit zwei Fortsätzen, die beide erhalten sind und mit Narben bedeckt. Erst nach der Enifer- nung einer fast /, Zoll dicken Lage von Feitkohle kamen diese zum Vorschein. Taf. XIII. Fig. 8. Von 10 Zoll Länge, der untere knollige Theil von etwa 4 Zoll Durchmesser, an dem Punkt, wo der etwa 5 Zoll lange Fortsatz nach oben ausgeht, etwas beschädigt bei «; doch kann man aus dem ganzen Verhältniss des Stückes urtheilen, dass das fehlende Stück nur zur Vervollständigung der Knolle diente. Der wie schon erwähnt 5 Zoll lange Fortsatz verschmälert sich allmälig in eine rundliche, auch an der Seite etwas abgestossene Spitze. Jedenfalls liegt hier ein sehr vollständiges Exemplar vor. Taf. XIH. Fig. 9. Ein nach oben nicht vollständiges Exemplar, obschon die nach dieser Richtung hin stattfindende Verschmälerung ahnen lässt, dass nicht gar viel fehli. Hier vorzugsweise abgebildet, um die gequeischte Beschaffenheit der $-6 Zoll dicken Knolle zu zeigen, deren sonst rundliche Narben in Folge der Quetschung eine fast rhombische Gestalt erlangten. Wenn wir diese Bildungen unbefangen betrachten und nun damit die Entwickelung jetztweltlicher, mit knollenförmigem Stamm versehener Gewächse vergleichen, wie z.B. der Cycadeen, Tamus elephantipes, so glaube ich, können wir nur die Ansicht theilen, dass sie die merkwürdige fossile Pflanze, welche durch ihre Vegetationsmasse zur Bildung der 238 H. R. Göppert, Kohlenlager so unendlich viel beiträgt, in verschiedenen Stadien der Ent- wickelung darstellen. r Nach Betrachtung des Central- oder Wurzelstockes, über dessen innere Struktur ich auch zuerst einige erläuternde Beobachtungen ver- öffentlichte, wende ich mich nun zu der Beschreibung der Aeste, von der ich behaupte, dass noch kein Botaniker sie. was die äussere Form derselben betrifft, so nach allen Richtungen würdigte und durch Abbil- dungen zu erläutern strebte, als dies von mir in dem 1. u. 2. Heft der Gatt. der foss. Pflanzen bereits im Jahre 1841 geschehen ist, weswegen ich hier darauf zurückkomme und das nur noch hinzufüge, was von Ändern und mir etwa noch seit jener Zeit beobachtet ward. Die Aeste sind in der Regel zusammengedrückt, so dass sie im Querdurchmesser von elliptischer Form, wie Taf. 11. Fig. 20. a. a. O:, oder in länglicher Form erscheinen (a. a. ©. Taf. 11. Fig. 19). Die Länge des Durchmessers ist verschieden. Die in Fig. 20 angegebene ist die gewöhnliche; selten findet man sie grösser, und nur ein einziges Mal sah ich ein Exemplar, welches so klein war, wie Taf. 9. Fig. 5. a. a. O.; obgleich die Blattnarben keineswegs kleiner erscheinen, als bei den grös- seren. An der nicht häufig anzutreffenden Spitze sind die Aeste abge- rundet, gabelförmige Verzweigungen nicht selten (Taf. 11. Fig.6. a.a.0.). In der Steinkohlenformation Oberschlesiens, wie in Gleiwitz, Königshülte, bildet gewöhnlich Thoneisenstein, in Niederschlesien ein sehr weicher, an der Luft unter Einwirkung der Feuchtigkeit bald zerfallender Schiefer- thon, in dem Uebergangsgebirge bei Landeshut ein mehr oder minder grobkiesiges Conglomerat die Ausfüllungsmasse, daher auch an ersteren Orten die natürliche runde Form des Stammes am besten erhalten ist. In Oberschlesien ist die Rinde des: Stammes, wie die der Achse, im Innern aus einer mehr oder minder dicht anliegenden, kohligen Masse gebildet. Im Uebergangsgebirge zu Landeshut findet man, wie an allen dort vor- kommenden Stämmen, nur einen schwachen, leicht entfernbaren, kohligen, anthracitähnlichen Staub; daher auch im Innern die Achse, namentlich bei fossile Flora des Uebergangsgebirges. 239 der hier häufig sehr grobkörnigen Ausfüllungsmasse, gewöhnlich fast voll- kommen verwischt erscheint. Die Beschaffenheit der Rinde lässt sich wegen der wahrscheinlich oft unregelmässig erfolgten Verkohlung, oder der fremdartigen, auf derselben abgelagerten kohligen Masse, nicht immer leicht erkennen, und erscheint überhaupt sehr verschiedenartig. Da man bisher noch keine genauen Abbildungen der Modifikationen derselben be- sitzt, „50 habe ich die Formen, wie ich sie beobachtete, a. a. O. auch ab- gebildet. Man sieht sie bald platt, a.a.0. Taf.9. Fig.6, mit nur schwach angedeuteten, von einer Blattnarbe zur andern zu beiden Seiten derselben laufenden Längsstreifen, als die in Schlesien häufigste Form; oder die Längsstreifen zwar einfach, aber so stark hervortretend, dass die Narben wie eingefasst erscheinen, a. a. O. Taf. 9. Fig. 7 u. 8, wie im Ueber- gangsgebirge bei Landeshut, 8 undulata Göpp. Taf. XXX. Fig. 2; oder mit einer grössern Zahl parallel laufender, gewundener Längsrunzeln, wie a.a.0. Taf. 8. Fig. 9 (wohin auch eine im 5. u. 6. Hefte von Stern- berg’s Versuch einer Flora der Vorwelt auf Taf. 15. Fig. 6, aber ohne erläuternden Text, befindliche Abbildung gehört); endlich auch unregel- mässig, runzlig, wie a.a.0. Taf. 9. Fig. 11 (Göppert’s fossile Farrnkräu- ter, Taf. 23. Fig. 7), oder noch seltener mit Gruben und Runzeln, die sich sternförmig um die Blattnarbe lagern, a. a. O. Taf. 9. Fig. 12. Am auffallendsten erscheint a. a. ©. Taf. 10. Fig. 13 eine Form aus dem Thoneisenstein in Oberschlesien (in der Sammlung des Geh. Medizinal- Raths und Prof. Dr. Otto, jetzt in der Sammlung des Königl. Mineralien- kabinettes zu Berlin), in welcher die die Narben einfassenden Längsstrei- fen sehr scharf hervortreten und sich nicht, wie in Fig. 7. a. a. O., mit nach innen gerichtetem convexen Bogen einander nähern, sondern fast parallel laufen, so dass der Stamm das Ansehen einer Sigillaria erhält. Da diese Formen der Rinde bei Stämmen von verschiedenem Durchmes- ser, mit und ohne Blätter, vorkommen, vermag ich gegenwärtig in der That noch nicht zu bestimmen, ob sie verschiedenen Gattungen angehören, oder ob verschiedene Entwickelungsstufen zum Grunde liegen. Wollte 240 H. R. Göppert, man vielleicht annehmen, dass die Rinde bei allen ursprünglich glatt war, und einige vor ihrer Versenkung in die Erdschichten trockneten, und sich so die Rinde runzelte, so widerspricht dieser Annahme die-regelmässige Spiralstellung der Blattnarben, die gewiss auch dadurch etwas verändert worden wäre, und die grosse Gleichförmigkeit der Runzeln selbst. Am fremdartigsten erscheint offenbar a. a. ©. Taf. 9. Fig. 13, doch stimmen alle übrigen Kennzeichen, ja selbst die wohlerhaltene Achse, mit den ge- wöhnlichen Formen überein, wie sich auch wohl ein Uebergang aus der gewöhnlichen Form a.a.0. Fig. 6 durch Fig. 7 und 18 in dieselbe leicht erkennen lässt. Die nach dem Abfallen der Blätter entstandenen, von einem doppelten wulstigen Rande umgebenen Narben sind im Normalzu- stande fast kreisrund, von 2 bis 3 Linien, selten 9 Linien Durchmesser, wie a. a. ©. in Fig. 6, gewöhnlich flach, mit Ausnahme des in der Mitte befindlichen kleinen, spitzen oder auch stumpfen Höckerchens, welches auch zuweilen fehlt und dann eine der Form desselben entsprechende kleine, runde Vertiefung zurücklässt. Uebrigens sah ich sehr kleine Nar- ben, wie a. a. ©. Taf. 10. Fig. 14 (aus der Grauwacke bei Landeshut), am seltenster, obschon dies merkwürdige Stück in seiner Grösse von den übrigen nicht abweicht, wie denn auch die Achse keine Anomalie zeigt, oder auch ungleiche Narben, & inaequalis Göpp. Taf. XXXU. Fig. 1, oder Narben länglicher oder elliptischer Gestalt, + elliptica Göpp. Taf. XXXN. Fig.3. Beide Exemplare stammen ebenfalls aus dem Ueber- gangsgebirge bei Landeshut. Dass überhaupt die Grösse des Stückes zum Durchmesser der Narben nicht in gleichem Verhältniss steht, sehen wir an der Abbildung des kleinsten von mir beobachteten Stammes unse- rer Pflanze a. a. ©. Fig. d, wo die Narben ebenso, wie gewöhnlich, also viel grösser, als an dem oben genannten Stamme, sich zeigen. Schon aus der Gestalt der Narben kann man auf die runde Beschaffenheit der sogenannten Blätter oder, also richtiger, Wurzelfasern schliessen, die ich aber auch noch wirklich wohl erhalten von dieser Gestalt in der Grau- wacke zu Landeshut beobachtete, obschon sie sonst gewöhnlich flach fossile Flora des Uebergangsgebirges. 241 gedrückt erscheinen. An der Basis sind sie ein wenig verschmälert, ohne Zweifel auf derselben eingelenkt, ebenfalls von einer Achse durchbohrt (a. a. O0. Taf. 10. Fig. 15 a), von 3-6 Linien Durchmesser, immer rechtwinklig von den Aesten abstehend (a. a. O. Taf. 9. Fig. 6), woraus man mit Recht auf eine allmälige und sehr ruhige Absetzung der sie um- gebenden Schichten schliessen darf. Ihre Länge verfolgte ich auf 1 Fuss, ohne die Spitze, die nach Artis zweitheilig ist, im Zusammenhange mit dem unteren Theile zu sehen; doch fand ich häufig einzelne Bruchstücke der dichotomen Spitze (a. a. ©. Taf. 10. Fig. 16) neben Stämmen und Blättern der Stigmaria liegen, welche, wie man bisher noch nie beobach- tete, in dem Theilungswinkel mit einer ähnlichen Narbe (a. a. O. Taf. 10. Fig. 16 @) versehen sind. Corda (dessen Beiträge, S. 33. Taf. 12. Fig. 1) fand ein Blatt, welches an der Spitze einen grossen eiförmigen, durch eine Längsnath zweigetheilten Körper, vielleicht eine terminale Endknospe des Blattes oder eine knollige Verdiekung, wenn wir es als Wurzelfaser betrachten, trägt. Die Achse der Stämme, welche sich bei wohl erhaltenen Exemplaren stets in der Mitte befindet, gibt sich bei den flachgedrückten von aussen durch eine Längsfurche zu erkennen, und liegt häufig so nahe an der Oberfläche, dass sie selbst von der Rinde des Stammes nur unvollkommen gedeckt wird (a. a. O. Taf. 10. Fig. 20 a). Die Oberfläche derselben (a.a.0. Taf. 10. Fig. 17 und Taf. 11. Fig. 18 a) ist mit einer ganz ähnlichen kohligen Masse, wie die des Stammes, über- zogen, auf der sich ebenfalls spiralförmig verlaufende, erhabene, verkehrt- lanzettförmige Narben (a. a. O. Fig. 17 u. 18 5) befinden, die nach unten in eine sehr schmale, etwas hin- und hergebogene Spitze verlaufen, von denen die Gefässbündel nach den Wurzelfasern gingen, wie wir dies, wiewohl selten, bei’'m Zerspringen einiger durch recht festen Schieferthon ausgefüllten Stücke wahrnahmen. *) Die Gefässbündel erstrecken sich *) Um recht ausgezeichnete Präparate zu erhalten, lege man die durch Schieferthon ausge- zeichneten Exemplare so lange in Wasser, bis dieselben etwas erweicht erscheinen, und versuche dann das Sprengen in der Richtung der Achse. Vol. XXII. Supp!. 31 242 H. R. Göppert, hier in spitzem Winkel von der Achse aus; doch glaube ich, dass sie mehr in horizontaler Richtung verlaufen. | Diese Resultate hatten nun meine Untersuchungen über die im Innern ausgefüllten Stämme geliefert, bis es mir schon im Jahre 1837 und 1838 gelang, im Uebergangsgebirge bei Glätzisch-Falkenberg endlich Exem- plare mit Struktur aufzufinden, deren Untersuchung ich gleichfalls in jenem Werke wieder veröffentlichte und hier in Kurzem anführen will, da auch sie von Brongniart gänzlich ignorirt wird. Ich fand, dass die Stämme der Stigmaria, wofür man wenigstens damals die jetzt für Wurzeln erklärten Gebilde hielt, mit einem zelligen, aus parenchymatösen Zellen gebildeten Marke versehen waren, in welchem sich zwei grössere Treppengefässe enthaltende Gefäss- bündel befanden. Von diesen Gefässbündeln erstrecken sich Zellen und Gefässe in horizontaler Richtung zu den Blättern, welche ich zuerst näher, als aus Zellen und Treppengefässbündeln bestehend, nachgewiesen und im Quer- wie im seitlichen Längsschnitt a. a. OÖ. abgebildet habe. Corda’s und Brongniart’s Abbildungen lassen der Vermuthung Raum, als ob dieselben aus den Gefässbündeln der Holzsubstanz entsprängen. Ich vermag nun allerdings auch nicht zu behaupten, ob sie alle aus diesen im Markeylinder enthaltenen Gelässbündeln entspringen, jedoch ist an ihrem Vorhandensein, wie die in meiner Sammlung vorhandenen Exem- plare beweisen, nicht zu zweifeln. Es ist hierauf insofern ein ganz besonderer Werth zu legen, als sich hieraus eine ganz unverkennbare Verwandtschaft mit den Lycopodiaceen ergibt, die sonst, ausser eiwa durch die Diehotomie der Zweige, nicht eben mit grosser Entschiedenheit hervortritt. Den Verlauf dieser Gefässbündel durch die Rinde hindurch bis an das Blait, oder also bis in die Wurzelfasern, habe ich mit Bestimmt- heit verfolgt. Brongniart und Corda halten an diesen Stellen nur strukturlose Massen vor sich. Der Holzeylinder wird durch radial excen- irisch verlaufende, sehr wohl erhaltene Treppengefässe verschiedener Grösse gebildet, deren Struktur besonders deutlich nach der durch Säuren fossile Flora des Uebergangsgebirges. 243 bewirkten Entfernung des versteinenden Materials hervortritt, wie ich a. a. O. ausführlich auseinandersetzte. Zwischen ihnen befinden sich kleine, nur aus einer übereinanderstehenden Reihe von Zellen gebildete Markstrahlen, welche auch Brongniart Ann. d. Mus. d’hist. nat. 1839. Taf. 28. Fig. 2 und 3 sehr gut und naturgetreu abbildet. Der Bası fehlt. Zwischen dem Holzeylinder und der nur aus ziemlich gleichförmig gebildeten Zellen bestehenden Rinde befinden sich einzelne zerstreute, rundliche Bündel von Treppengefässen, die ich auch bereits abbildete a.a. 0. Tab. 13. Fig. 8 b, e, aber jüngst in einem neuerlichst gefunde- nen Exemplar noch deutlicher wahrnahm; dieselben verlaufen vielleicht auch zu den Blättern, da wenigstens ihre Zahl und Stellung dem centralen Gefässbündel entspricht, welches wir in ihnen wahrnehmen. Es lässt sich in Wahrheit nicht läugnen, dass dieser Bau, wenn man ihn mit dem der Sigillaria vergleicht (Brongniart 1. c.), mit ihm sehr übereinstimmt, worauf auch schon Miquel in seiner trefflichen Monographie der Cykadeen aufmerksam machte. Nur die Rinde zeigt nicht die verschiedenen Zellenlagen und der Markeylinder ist enger, wie dies freilich bei den Wurzeln der Fall zu sein pflegt, weswegen auch der Gefässcylinder fehlt, der sich hier bei Sigillaria findet. Auf sehr ausgezeichnete Weise kann man dieses Abnehmen des Umfanges in dem Markeylinder der Cykadeen wahrnehmen, wenn man die Durchmesser des- selben in den Wurzeln mit denen des Stammes vergleicht. Jene Blätter oder Wurzelfasern der Stigmarien enthalten in der Mitte, nach meinen Beobachtungen, ein aus 10 bis 12 Treppengefässen gebil- detes Gelfässbündel, um welches sich von innen nach aussen an Grösse zunehmendes Parenchymgewebe so gruppirt, dass eben -die kleinsten Zel- len sich um das Gefässbündel befinden. Allmälig werden sie nach allen Seiten hin grösser bis zu einer dunklen Zone, deren offenbar ebenfalls zellige Struktur nicht zu erkennen ist, und von welcher aus man bis zum Rande die grössten Zellen sieht. Diese letztere zellige Partie tritt erst aus der Rinde zu, wie man deutlich sieht, wenn man das Blatt oder die 244 H. R. Göppert, Wurzel bis zu dem Austritt aus dem Holzkörper verfolgt, wo es auch nicht rundlich länglich, sondern oben und unten zugespitzt erscheint (a. a. O. Taf. 15. Fig. 38). Stomatien vermochte ich auf der Oberhaut des Stam- mes nicht wahrzunehmen. Corda (Beiträge zur Flora der Vorwelt) meint, dass die von Brongniart und mir abgebildete Stigmaria von der eigentlichen Stigma- ria ficoides verschieden und mit der Anabathra pulcherrima von Witham identisch sei, wogegen Brongniart aus Autopsie sich von der Selbst- ständigkeit der Letztern überzeugt hält und meint, dass sie zu der Gattung Diploxylon von Oorda als eine zweite Species gehören könnte. Wenn es sich nun fernerhin bestätigt, dass wir die Stigmaria als die Wurzeln von Sigillarien anzusehen haben, so erscheint es wohl gerathen, dass die verschiedenen Formen der ersteren nicht, wie bisher von mehreren ge- schehen, als eigene Arten, sondern nur als Subspecies oder als Varietäten aufgeführt werden, wie ich schon früher gethan habe, bis man ihren Zu- sammenhang mit der betreffenden Art nachgewiesen hätte. Stigmaria melocactoides Sternb. (Vers. I. 4. Hft. p. XXVIH) fällt aus, weil die da- selbst beschriebene Art nichts anderes ist, als die knollenförmige Endigung eines unentwickelten Astes; Stigmaria ficoides Corda scheint sich von der von mir beschriebenen, von ihm St. Anabathra genannten Art nur durch die netzförmig porösen Gefässe des Holzeylinders zu unterscheiden. Da nun Anabathra Witham und Lindley nach Brongniart’s neuesten Untersuchungen als eine selbstständige Gattung anzuerkennen ist, glaube ich die Anabathra Corda, die sich, wie gesagt, nur wenig von der Stigma- ria ficoides unterscheidet, nicht von ihr trennen zu dürfen. Ueber die anderweitigen, von Brongniart in seinem Prodr. im Jahre 1828 aufge- stellten Arten, wie Stigmaria minima, St. regularis, St. intermedia und St. tuberculosa, schweigt er in seiner letzten Schrift. Sie werden wohl also auch nur in das Gebiet der Formen zu rechnen sein. Stigmaria Veltheimiana und St. reticulata gehören zu den Lycopodiaceen, Stigmaria conferta Corda (a.a.0. Taf. 13. Fig. 9,10) vielleicht wirklich zu Stigmaria, fossile Flora des Uebergangsgebirges. 245 wenn es nicht eine entrindete Lycopodiacee ist. Es folgt nun schliesslich noch eine Uebersicht der von mir unterschiedenen Varietäten der Stigmaria: Stigmaria ficoides Brongn. «) vulgaris Göpp., corlice subrugoso, eicatrieibus rotundis aeque distanti- bus aequalibus 17 lin. eireit. latis. Brongn. 1. c., Lindl. et Hutt. Foss. Fl. I. p. 94-110. Tab. 31, 166. — Göpp. Preisschr. über Steinkohlen, Tab. 13. — Sternb. Vers. l.c. II. Tab. 15. Fig. 4,5. — Buckland Geol. and Mineral. 1. p. 476. Tab. 56. Fig. S-1l. — Corda Beitr. p. 32. Tab. 12, 13. Fig. 1-8. Stigmaria melocactoides Sternb. Vers. I. p. 38. (conf. Lindl. et Hutt. l.c. Tab. 33). — Göpp. Gatt. d. foss. Pfl. I. Tab. 9. Fig. 6. Variolaria ficoides Sternb. Vers. I. Tab. 12. Fig. 1-3. p. 24. Ficoidites furcatus Art. Antedil. Phytol. Tab. 3. p. 3. Ficoidites verrucosus Tab. 10. p. 10. Phytholithus verrucosus Martin Derbyens. Tab. Il. Fig. 12, 13. Parkinson Organ. remains I. Tab. 3. Fig. 1. — Steinhauer Amer. phil. trans. m. n. Ser. I. p. 268. Tab. 4. Fig. 1-6. Anthracodendron oculatum Volkmann Siles. subt. p. 333. App. Tab. 4. Fig. 9, Lithophyllum opuntiae maioris facie Volkm. Schistus variolis depressis et elevatis Morand, die Kunst, auf Stein- kohlen zu bauen, Tab. 9. Fig. 2-4. Cylindrus lapideus Beyerleus etc. — Petiver Gazophyl. Dee. 1. Tab. 18. Fig. 2 % undulata Göpp., corlice suleis longitudinalibus undulatis 1-6 sub qua- que eicatrice contractis instructo, eicatricibus aequalibus 17), lin. latis rotundis. Göpp. Gatt. d. foss. Pfl. Heft 1,2. Tab. 9. Fig. 5-7, 8, 9; Göpp. Fl. d. Uebergangsgeb. Tab. 32. Fig. 2. 246 H. R. Göppert,; y) reticulata Göpp., cortice eirea eicatrices reticulato - striato, eicatrieibus rotundis aequalibus 17%, lin. latis. Göpp. Gatt. d. foss. Pfl. Tab.9. Fig. 11: Göpp. fossile Farrnkr. Tab. 37. Fig. 27. ö) stellata Göpp., cortice circa eicatrices ciliato, striato vel striüs lineari- bus parallelis excentrieis insigni, cicatrieibus rotundis aequalibus 1%, lin. latis. Göpp. Gatt. I. Tab. 10. Fig. 12; Göpp. Preisschr. über Steinkohlen, Tab. Il. Fig. 21, 22. :) sigillarioides Göpp., eicatrieibus rotundis aequalibus 1/, lin. latis in suleis longitudinalibus subparallelis vel parum flexuosis dispositis. Göpp. Gatt. I. Tab. 10. Fig. 13. Ü) inaequalis Göpp., eicatricibus inaequalibus 1-2 lin. latis. Göpp. Gatt. Heft 1, 2. Tab. Il. Fig. 21: Göpp. Fl. d. Uebergangsg. Tab. 32. Fig. 1. „, minuta Göpp., eicatrieibus rotundis aequalibus minutis 1 lin. circiter latis. Göpp. Gatt. l.c. Tab. 9. Fig. 11. (Forma cicatrieibus subapproximatis); Göpp. Preisschr. etc. Tab. 14. Fig. 24 (cicatrieibus remotis). 3) elliptica Göpp., eicatrieibus elliptico - oblongis subinaequalibus. Göpp. Fl. d. Uebergangsgeb. Tab. 32. Fig. 3. Ficoides maior Art. Antedil. Phytol. Tab. 18. Stigmaria Soccolowii Eichw. Urwelt Russl. 1. Hft. Tab. 3. (in format. arenar. rubr.). ı) laevis Göpp., cicatricibus rotundatis maximis remotis, cortice laevi. x») Anabathra Göpp., structura interna vasis scalariformibus insigni. Stigmaria ficoides Göpp. l.c. Tab. 12-16. Stigmaria Anabathra Corda Beitr. p. 34. Tab. 14. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 247 «) In formatione transitionis et lithanthracis: in format. lith. frequen- tissima et in schistis et in lithanthrace ipsa; rarius in saxo format. are- nario; £) rarior in format. transit. ad Landeshut; y) et ö) in schisto lith. et in lithanthrace ipsa ad Waldenburg; =) in saxo ferruginoso format. lith. Silesiae super. ad Zalenze; £) in format. transit. ad Landeshut; z) in lithanthrace ipsa Silesiae sup. ad Dombrov. Cracov.; 9) in format. transit. ad Landeshut et in Russia; .) in format. transit. ad Herborn Nassaviae ; ») in format. calcar. transit. (Bergkalk) ad Falkenberg Ducat. Glac. Siles. Familie 8. Sigillarieae Ung. Die Familie der Sigillarien bildet selbst in dem gegenwärtigen Zu- stande unserer nur zu unvollkommenen Kenntniss derselben eine der wichtigsten Gruppen im Gebiete der Kohlenflora, um die sich näher oder entfernter fast sämmtliche Familien derselben herumlagern. Es gehören hierher die Gattungen der Sigillarien, Syringodendron Sternb. et Brongn., Myelopitys Corda, Diploxylon Corda, und vielleicht auch Stigmaria, deren Selbstständigkeit ich vorläufig noch unberührt gelassen habe. Sigillaria Brongn. Trunei arborei fossiles, continui. simplices aut rarius apice dichotomi, eicatricibus rectiseria#s notati, saepissime longitudinaliter suleati, eicatri- cibus medio costarum impressis. icatrices discilormes, plerumque oblongae vel ovales, longitudine latitudinem superantes basi nec aculae nec in carinam decurrentes, medio vel supra medium ciecatrieibus vascula- ribus, saepius duabus semilunaribus vel rectiusculis parallelis et symme- trieis impressae. Sigillaria Brongn. Hist. d. veget. foss. I. p. 422; Ung. Syn. pl. foss. p.118 et in Endl. Gen. plant. Mantiss. II. p.6. Clathraria Brongn. Mem. d. Classif. d. veget. foss. in Mem. du Mus. d’hist. nat. Tom. VII. Tab. I. Favularia Sternb. Vers. Fl. d. Vorw. I. Hft.4. p.13. Rhitido- 248 H. R. Göppert, lepis Sternb. I. c. I. Hft.2. p.32. Catenaria Sternb. Hft. 6. p. 29. Calamosyrinz Petzh. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1838. Mit einer Monographie dieser Gattung beschäftiget, deren Arten fast den grössten Antheil unter allen mir bekannten Pflanzen der Kohlenflora an der Bildung der Kohle selbst genommen haben, behalte ich mir vor, später noch ausführlicher hierüber zu handeln; nur hinsichtlich der von Corda aufgestellten Meinung, der sie mit den fleischigen Euphorbien vergleicht, bemerke ich, dass sich diese Aehnlichkeit doch nur auf äussere Theile bei ein paar Arten erstreckt, während die innere Organisation allzusehr abweicht, um dieser Ansicht irgend beistimmen zu können. Brongniart in seinem neuesten hier schon oft eitirten Werke urtheilt eben so. 1. Sigillaria minutissima Göpp. Taf. XXIM. Fig. 5, 6. S. caule subcostato, costis planiusculis circa cicatrices alternatim contractis ei dilatatis (infra eicatricem contraclis) eicalrice unica discoidea costae latitudinem aequante, eicatricula in medio posita. Sigillaria minutissima Göpp. in Bronn und v. Leonh. N. J. 1847. p. 683. In formatione transitionis ad Boegendorf prope Schweidnitz Silesiae. Diese überaus zierliche kleine Sigellaria ist leider nicht so erhalten, dass man auch die Beschaffenheit der in der Mitte der runden, die ganze Breite der Rippen ausfüllenden Narbe befindlichen Gefässbündel hinrei- chend deutlich zu erkennen vermöchte. Ich glaube drei nebeneinander- stehende Närbchen zu erkennen. Demohnerachtet ist an der specifischen Verschiedenheit von den bekannten Arten nicht zu zweifeln. 2. Sigillaria densifolia Brongn. S. caule secundum longitudinem vix undulato, subcostato, eicatrici- bus subcontiguis ovato-hexagonis, angulis rotundatis, disco cicatrice vasculari unica punctiformi medio notalo. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 249 Sigillaria densifolia Brongn. Hist. d. veget. foss. I. p. 423. Tab. 158. Fig. 3. In formatione transitionis ad Berghaupten Magni Ducatus Badensis. 3. Sigillaria Vanuxemii Göpp. S. caulibus (subcostatis?), eicatricibus alternis, regulariter hexago- nis, approximatis, subcontinuis, cicatricula media umbonata ? In formatione transilionis Nove -Boracensis prope pagum Oswego. Diese, von Vanuxem im 3. Theil der Geol. v. New-York, S. 184, Fig.51 abgebildete und kurz beschriebene Art wurde in einem zur Che- munggruppe gehörenden Steinbruche bei dem Dorfe Oswego entdeckt. Jedoch lässt die Abbildung wohl noch Manches zu wünschen übrig, ins- besondere hinsichtlich der Beschaffenheit der kleinen Narbe, die einfach vorhanden und nicht aus drei kleineren, wie dies bei allen wohlerhaltenen Sigillarien der Fall ist, bestehen soll. Unter den bereits bekannten kommt sie Sigillaria elegans sehr nahe. 4. Sigillaria undulata Göpp. S. caule costato, costis distinctissimis laevibus undulatis inter cicatri- ces paullulum contractis; eicatrieibus remotis ovato-oblongis superne trun- catis relusis tripunctatis supra punctis tenuissime longitudinaliter striatis. Sigillaria undulata Göpp. in Bronn u. v. Leonh. N. J. 1847. p. 683. In formatione transitionis ad Landeshut Silesiae. Die Abbildung dieser Art werde ich in der oben angeführten Mono- graphie liefern. 5. Sigillaria Voltzü Brongn. S. caulibus costatis, coslis distinclissimis laevibus supra cicatrices striis paucis flabellatis ornatis, eicatrieibus discoideis maxime distantibus, Vol. XXI. Suppl. 32 250 H. R. Göppert, eicatrieulis ternis in medio discorum, media minima, lateralibus maioribus oblongis. Sigillaria Voltzii Brongn. Hist. d. veget. foss. I. p. 461. Tab. 144. Fie. 1. In formatione transitionis ad Zundsweiler Ducat. Badens. (Voltz). Die am obern Theil der Narbe befindlichen, strahlenförmig ausge- henden, 1-2 Linien langen linienförmigen Streifen, und die 16 Lin. von einander entfernt stehenden Narben zeichnen diese Art von den verwand- ten sehr aus. Anmerkung. Sigillaria Sternbergii Münster (dessen Beiträge, 1. Heft) stammt, nach einer Notiz meines geehrten Freundes Beyrich, nicht aus der Grauwacke, sondern aus dem bunten Sandstein von Alten- Salze bei Schönebeck. Ihre in vieler Hinsicht merkwürdige Struktur wird Herr Prof. Dr. Germar abbilden und beschreiben. Familie 9. Cycadeae. In der mehrfach genannten Dissertation von Berger haben wir näher ausein- dergesetzt, was uns bewogen, die unter den Gattungen Trigonocarpum und Rhabdocarpus begriffenen Saamen zu den Cycadeen zu rechnen. Trigonocarpum Brongn. Fructus ovoideus, basi ad pedicelli insertionem impressus, costalus, plerumqgue sexcostatus, costis basi incrassatis, tribus validioribus apice areola magna, hexagona, centro a styli insertione umbilicata exsculptus. Brongn. Prodr. p. 137: Berger Dissert. de fruct. et seminib. in format. lithanthrac. p. 18. Trigonocarpum ellipsoideum Göpp. Taf. XLIV. Fig. 7. T. fructu elliptico-ovato subhexagono, vertice subumbonato basi apiculato - mucronato. - fossile Flora des ‚Uebergangsgebirges. 251 In formatione transitionis cum Posidonomyis ad Eimelrod Hassiae. In sehr festem röthlichen Grauwackensandstein, zur grösseren Hälfte hervorragend, so dass man wohl auf sechsseitige Beschaffenheit derselben schliessen kann. Der Scheitel jedenfalls erhaben, der ihn umgebende Hof nicht ganz deutlich, dagegen das spitzige Ende der Basis sehr ausge- sprochen. Die Abbildung in natürlicher Grösse. Rhabdocarpus Göpp. et Berger. Semina ovata vel elliptico- oblonga, secundum longitudinem parallele nervosa vel tenuissime striata, putamine (interdum deficiente) instructa. — Fructus iis Cycadearum aflines; fortasse frucius fossiles generis Noegge- rathiae, quocum saepissime inveniuntur. Berg. Dissert. de fruct. el semin. in form. lithanthr. p. 20. Rhabdocarpus conchaeformis Göpp. Taf. XLIV. Fig. 6. Rh. semine elliptico basin versus subattenuato apiculato in medio linea vix elevata longitudinali distincto. In formatione transitionis calcareae carbonariae ad Hausdorf comit. Glacensis Silesiae. Sehr ähnlich Rhabdocarpus amygdalaeformis Göpp. et Berg. (I. e. p. 21), aber verschieden durch die schmalere Form und Zuspitzung nach unten, während der Saamen bei jener breiter ist und nur seine Hülle, nicht er selbst, spitz zugeht. Die Hülle @ meist noch sichtbar. Familie 10. Coniferae. Ueber die fossilen Coniferen habe ich nach den verschiedensten Richtungen hin in einer eigenen Monographie gehandelt, welche von der holländischen Gesell- schaft der Wissenschaft gekrönt und auch von derselben herausgegeben ward. Sie erschien zu Leyden 1850 unter dem Titel: Monographie der fossilen Coni- = 252 H. R. Göppert, . feren, mit Berücksichtigung der lebenden. Mit 58 Tafeln und 358 Seiten in Quart. Protopitys Göpp. Trunei ceylindriei e ligno plane ezonato compositi. Ligni cellulae prosenchymatosae subpachytichae punctatae, subscalariformes. Pori con- tigui compressi uniseriales nonnisi in parietibus radiis medullaribus paral- lelis et invicem oppositis obvii. Radii medullares simplices e cellularum parenchymatosarum serie unica compositi. Protopitys Buchiana Göpp. Taf. XXXVL Fig. 1-6. Protopitys Buchiana Göpp. Monographie d. fossil. Coniferen, p. 356. Tab. 37. Fig. 4-7. Tab. 38. Fig. 1.2. Dadoxylon Buchianum Endl. Syn. Conif. p. 300. — Ung. Syn. gen. et spec. pl. foss. p. 3S0. Pinites Goepperti Ung. Chlor. protog. p. 31. Araucarites Buchianus Göpp. in Wimmer’s Fl. von Schles. ed. 2. II. p- 218. In calcareo carbonaceo ad pag. Falkenberg comitat. Glacensis Siles. cum Stigmaria ficoide, Araucarite Beinertiano etc. In Bruchstücken, von kieselreicher Grauwacke durch kohlensauren Kalk oder vielleicht Arragonit versteinert, wie ich aus der pyramidenför- migen, strahligen Ablagerung der versteinenden Masse im Innern des Stammes schliessen möchte, wovon die Fig. 2 eine getreue Ansicht lie- fert; @ der Kalkspath oder Arragonit, 5 Holzzellen, c durch Kalk ge- trennte Holzzellen. Fig. 1 liefert eine seitliche Ansicht des rindenlosen Stammes. Bei der Undurchsichtigkeit, in der selbst dünne Blättchen erschienen, liessen sich sämmtliche Schnitte nur bei Beleuchtung von oben zeichnen. Der Querschnitt Fig. 3 zeigt @ die Holzzellen von dem ge- wöhnlichen Aeussern der Coniferen, aber keine Spur von Jahresringen ; b Markstrahlen, c einzelne Stellen, wo durch das versteinende Material der fossile Flora des Uebergangsgebirges. 253 Zusammenhang der Zellen aufgehoben wurde, oder sich vielleicht auch Harzgänge befanden. Fig. 4, den Rindenlängsschnitt, in einer Mark- strahle 1-2-3-6, selten 8-10 vereinigte, meist übereinanderstehende Zellen. Fig. 5, den Markstrahlenlängsschnitt; « Stellen, in denen die Tüpfel nicht mehr sichtbar waren, d. h. auf einmal nicht gesehen werden konnten, weil die einzelnen Zellen doch in verschiedenem Fokus liegen ; aa wo sie zum Vorschein kommen, mit den einreihigen, querovalen, dicht gedrängt aneinanderstehenden Tüpfeln, wodurch die ganze Zelle einem Treppengefäss ähnlich wird; 5b die hin- und hergebogenen Markstrah- len, welche merkwürdigerweise auch durch Fortsätze untereinander ver- bunden sind, wie ich dies schon bei vielen Coniferen aus jüngeren Formatio- nen, wie auch bei lebenden, häufig beobachtet habe. Ueber die Tüpfe- lung der Markstrahlen, die unsireitig vorhanden war, vermochte ich nicht hinreichenden Aufschluss zu erhalten. In einzelnen Zellen glaubte ich kleine Tüpfel zu erkennen. Bei c sieht man einfache Harzgänge, wie bei den Cupressineen, noch mit flüssigem brenzlichen Oele oder Bitumen erfüllt, welches sich bei’m Uebergiessen des Holzes mit Salzsäure als ein dickes, brenzlich riechendes Oel ausscheide. Durch Behandlung mit Salzsäure lässt sich das versteinende Material entfernen und die organische Faser bleibt dann noch ziemlich gut zusammenhängend zurück. Auf diese Weise wurde das Original zu Fig. 6 präparirt und bei starker Vergrösse- rung gezeichnet, wobei es in der That einem Treppengefäss sehr ähnlich sieht. Diese eigenthümliche Zellenform, welche Wandungen wie die der Treppengefässe besitzt, weicht auffallend von den getüpfelten oder porö- sen Zellen der übrigen Coniferen ab. Wenn man noch die zonenlose Beschaffenheit des Holzes und die einfachen, denen der Cupressineen ähn- lichen Harzzellen betrachtet, wird man sich wohl überzeugen, dass diese Art mit Araucarites nicht vereinigt bleiben kann, sondern zu einer selbst- ständigen Gattung sich eignet, der ich einen sich auf die ältere geologi- sche Epoche beziehenden Namen „,Protopitys““ verlieh, während der Spe- cialname wohl weiter keiner Erläuterung bedarf. 254 H. R. Göppert, Araucarites Presl et Göpp. Rami sparsi subdichotomi foliis imbrieatis parvis crassiusculis. Strobilus ovali-subrotundus obtusus squamis oblongis densissime imbricatis adpressis apice aculis falcato - recurvis. Truncorum structura fere Araucariarum vivenlium. Trunei ipsi medulla centrali et e ligni stratis concentrieis plus minusve conspicuis vel obsoletis formati. Üellulae ligni prosenchymatosae porosae. Pori in 1-2-3-4 seriebus et in linea spirali dispositi conligui, demum ob mu- tuam pressionem sexangulares; plerumque nonnisi in parietibus radiis medullaribus parallelis et invicem oppositis obvii. Radii medullares mino- res e simpliei rarius dupliei cellularum serie formantur. Araucarites Presl in Sternb. Vers. II. p.203; Ung. Syn. ex parte 201; Göpp. in Tchihatcheff Voyage dans l’Altai, p. 389; Monogr. der foss. Conif. etc. p. 231. Am oben angezeigten Orte habe ich mich umständlich über die Gründe ausgesprochen, welche mich zur Aufstellung der Gattung Arau- carites in der gegebenen Ausdehnung veranlassten. 1. Araucarites Beinertianus Göpp. Taf. XXXV. Fig. 1-3. A. ligni stratis concentrieis haud conspieuis, cellulis prosenchyma- tosis amplis leptotichis porosis, poris 1-3 serialibus spiraliter dispositis approximatis subcontiguis, radiis medullaribus uniserialibus e cellulis 1-10 superpositis formatis. Araucarites Beinertianus Göpp. in Wimmer’s Fl. v. Schles. ed. 2. II. p. 215; Göpp. Monograph. d. foss. Coniferen, p. 233. Tab. 42. Fig. 1,2,85.. Tab. 48. Fig. 1. In calcareo transitionis ad Falkenberg Silesiae. Diese von mir am angezeigten Ort aufgefundene. sich im Aeusseren von Protopitys wenig unterscheidende Art findet sich ebenfalls wie diese fossile Flora des Uebergangsgebirges. 255 “und die Stigmaria, durch kohlensauren Kalk versteint, mitten in dichter kiesel- und kalkhaltiger Grauwacke in einzelnen Bruchstücken von grauer Farbe vor, Fig. 1, in denen nicht eine Spur von concentrischer Ablage- rung der Holzzellen sichtbar ist. Wegen gänzlicher Undurchsichtigkeit liess sich eine Ansicht der Horizontal- und Rindenlängsseite nur bei schwacher Vergrösserung durch Beleuchtung von oben erzielen, von ersterer Fig.2, von letzterer Fig.3. Die Ansicht des Markstrahlenlängs- schnittes, Fig. 4, wurde durch Behandlung mit Salzsäure, die das verstei- nende Material auflöste und die organische Faser zurückliess, gewonnen, und bei starker Vergrösserung (300 Lin.) gezeichnet. Die Poren sind etwas schief, insbesondere der innere Hof, stehen in einfacher Reihe, oder in doppelter Reihe einander berührend, auf die den Araucarien ‘überhaupt eigenthümliche Weise. Fig. 2. « Die Holzzellen, 5 Markstrahlen, c Stel- len, die durch Kalk ersetzt erschienen. Fig. 3. a Holzzellen, 5 Mark- strahlen. Fig.4. «a Holzzellen mit den sich berührenden, spiralig gestell- ten Tüpfeln; 5 Markstrahlen mit einzelnen hoflosen Tüpfeln; e Undurch- sichtige Stellen, von denen das versteinende Material noch nicht ganz entfernt war. 2. Araucarites carbonaceus Göpp. A.ligni stratis concentrieis obsoletis, cellulis leptostichis porosis, poris 2-3 serialibus spiraliter dispositis contiguis, radiis medullaribus uniserialibus e cellulis 1-12 superpositis formatis. Araucarites carbonaceus Göpp. in Wimm. Fl. v. Schles. ed. 2. II. p. 218, in Bronn Gesch. d. Nat. IH. 2. p. 42 und in Tehihatcheff Voyage dans l’Altai p. 359; Göpp. Iste Preisschrift über Stein- kohl. Leyden 1848. p. 65. Tab. IV; Göpp. Monograph. d. foss. Conif. Leyden 1850. p. 234. Tab. 43, Fig. 5. Dadoxylon carbonaceum Endl. Syn. Conif. p. 299. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 379. Pinites carbonaceus Witham Intern. struct. p. 75. Tab. 11. Fig. 6-9. -— Ung. Chlor. protog. p. 30. 256 H. R. Göppert, In terra carbonifera inprimis in lithanthraco ipsa frequens, et in for- - matione transitionis ad Ebersdorf comit. Glacensis Silesiae. Bildet einen nicht geringen Bestandtheil der Kohle selbst, wovon ich am angezeigten Orte ausführlicher gesprochen habe. Seltener findet man sie in dem die Steinkohlen begleitenden Schieferthon und Sandstein. In einem thonigen Sandstein, und zwar im Hangenden der Clymenienschicht zu Ebersdorf, also in einer im Alter dem Kohlenkalke gleichen Schicht, fand ich ebenfalls einige Exemplare, die sich hinsichtlich ihrer Struktur von denen der Kohlenformation nicht unterschieden. 3. Araucarites Tchihatcheffianus Göpp. A. ligni stratis concentrieis distinctis latissimis aequalibus, cellulis prosenchymatosis porosis, poris bi- quadriserialibus spiraliter dispositis contiguis hexagonis, radiis medullaribus uniserialibus. Araucarites Techihatcheffianus Göpp. in Tchihatcheff Voyage dans l’Altai, p. 389. Tab. 29,30; Göpp. Monogr. d. foss. Conif. etc. p- 235. Dadoxylon Tehihatcheffianum Endl. Syn. Conif. p. 300. — Ung. Gen. et spec. pl. foss. p. 380. In formatione transitionis ad ripam dexteram flum. Jenis. V. Ergebnisse in paläontologischer und geologischer Hinsicht. Zur leichteren Uebersicht sämmtlicher in den vorigen Abschnitten enthaltenen Untersuchungen und Ermittelungen lassen wir diesen Abschnitt in drei Unterabtheilungen von folgendem Inhalt zerfallen: Die erste fossile Flora des Uebergangsgebirges. 257 umfasst eine systematische Uebersicht der im vorigen Abschnitt beschriebenen fossilen Pflanzen, welche sich in den Schichten unterhalb der älteren Kohlenformation oder in dem sogenannten Uebergangsgebirge vorgefunden ha- ben, nebst Angabe der Fundorte und der Beschaffenheit ihrer geologischen Position. Die zweite eine geologische Uebersicht derselben nach den einzelnen Abtheilungen der Uebergangsformation, und die dritte Betrachtungen, welche sich aus diesen Verhältnissen ergeben. 1. Systematische Uebersicht der in diesem Werke beschriebenen fossilen Pflanzen, nebst Angabe ihrer Fundorte und geologischen Position derselben. I. Algae. Confervites acicularis Göpp. Zu Steinsberg bei Dietz im Nassauischen, im Cypridinenschiefer (F. und G. Sandberger). — Devonische Formation. Chondrites antiquus Sternb. Unmittelbar an der Schicht mit Spirifer macropterus, zu Kammenau bei Ems. Uebergangsschiefer an den Ufern der Mosel bei Breidenbach, Lay, aus dem Condethal bei Winningen und am Rhein bei Niederlahnstein (Wirtgen). — Aeltere devonische Schichten (Spiriferensandstein). Im Uebergangskalk auf der Insel Linoe bei Christiania in Norwegen. Im Schieferthon des Berges Billingen zu Lilla Lycke und zu Vorring in Westgothland, so wie in Dalekarlien. — Aeltere devonische Schichten. In Kärnthen. — (C. v. Ettingshausen und v. Morlot). Aeltere de- vonische Schichten. Chondrites antiquus $ gracilior His. In Dalekarlien und bei Winningen und Lay. In New - York. — Obere silurische Schichten (Clintongruppe). Vol, XXI. Suppl. 33 258 H. R. Göppert, Chondrites circinnatus Sternb. Uebergangsformation zu Räbäck in der Kinnekulle in Westgothland. — Aeltere devonische Schichten. Chondrites Nessigit F. A. Römer. Uebergangsformation im Harz am Rammelsberge. — Aeltere devo- nische Schichten (Spiriferensandstein). . Chondrites tenellus F. A. Römer. Uebergangsformation im Harz bei Schulenberg (Römer). — Jüngere Grauwacke, nach Römer wechsellagernd mit Posidonomyenschiefer. Buthotrephis antiquata Hall. Im kieselhaltigen Sandstein bei Chazy in der Grafschaft Clinton im Staate New-York. — Silurische Formation in der zweiten Etage (von un- ten nach oben) der untersten Abtheilung. Buthotrephis gracilis Hall. Zu Jacksonburg und Middleville in der Grafschaft Herkimer im Staate New-York. — Silurische Formation in der vierten Etage der untersten Abtheilung im Trentonkalkstein. Buthotrephis succulenta Hall. Glen’s Fall im Staate New-York. — Silurische Formation in der vierten Etage der untersten Abtheilung im Trentonkalkstein. Buthotrephis flexuosa Hall. Arthur’s Steinbruch zu Jackson in der Grafschaft Washington im Staate New-York. — Silurische Formation in der sechsten Etage der un- tersten Abtheilung in der Hudsonflussgruppe. Buthotrephis subnodosa Hall. Grafschaft Lewis, Loraine in der Grafschaft Jefferson und zu Palaski in der Grafschaft Oswego im Staate New - York. — Silurische Formation in der sechsten Etage der untersten Abtheilung in der Hudsonfluss- gruppe. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 259 Sphenothallus angustifolius Hall. Zwischen den Dörfern Canajoharie am Mohawk und Schoharie in New-York. — Silurische Formation in der sechsten Etage der untersten Abtheilung in der Hudsonflussgruppe. Sphenothallus latifolius Hall. Im Centrum der Hudsonflussgruppe bei Schoharie in New-York. — Silurische Formation in der sechsten Etage der untersten Abtheilung in der Hudsonflussgruppe. Haliserites Dechenianus Göpp. In Rheinpreussen in Thonschiefern bei Horhausen (v. Dechen), am Eingange des Brohlthales (Jordan) um Coblenz, bei Vallendar, Winningen und Capellen (Göppert und Wirtgen). Im Nassauischen bei Hackenburg und Weilburg (Grandjean u. Sandberger). — Aeltere devonische Schich- ten (Spiriferensandstein). Sphaerococcites dentatus Sternb. In Kalkschichten bei Quebeck in Canada. — Silurische Formation. Wahrscheinlich im Trentonkalkstein oder der vierten Etage der untersten Abtheilung. Sphaerococcites Serra Sternb. In Kalkschichten bei Quebeck in Canada. — Silurische Formation. Wahrscheinlich im Trentonkalkstein oder der vierten Etage der untersten Abtheilung. Sphaerococcites lichenoides Göpp. Im Cypridinenschiefer zu Steinsberg bei Dietz im Nassauischen (F. u. G. Sandberger). — Cypridinenschiefer der devonischen Formation. Delesserites antiquus Göpp. In feinkörnigem Sandstein im unteren Gosethal bei Goslar. — Ael- tere devonische Schichten (Spiriferensandstein). Drepanophycus spinaeformis Göpp. Im Nassauischen bei Hackenburg (Grandjean u. Sandberger). — Mit Spiriferen. _Aeltere devonische Schichten (Spiriferensandstein). * 260 H. R. Göppert, Palaeophycus tubularis Hall. Im kalkhaltigen Sandstein an zahlreichen Lokalitäten längs des Mo- hawkthales, besonders bei Amsterdam; ferner gegenüber dem Dorfe Fort- Plain; längs der Eisenbahn; Canajoharie; im Osten von der Palatine- Brücke und an mehreren Orten. — Silurische Formation in der zweiten Etage der untersten Abtheilung. Palaeophycus irregularis Hall. Im kalkhaltigen Sandstein unter der vorigen Art bei Chazy, Grafschaft Clinton, nahe an Keeseville in der Grafschaft Essex, zwischen dem Kiesel- hügel und Amsterdam im Mohawkthal. — Silurische Formation in der zweiten Etage der untersten Abtheilung. Palaeophycus rugosus Hall. Im Trentonkalkstein in Middleville, Westcanada und unter dem Hill- prospekt. — Silurische Formation in der vierten Etage der untersten Abtheilung im Trentonkalkstein. Palaeophycus simplex Hall. In der letzten schaligen Abtheilung des Trentonkalksteins zu Middle- ville in der Grafschaft Herkimer. — Silurische Formation in der zweiten Etage der untersten Abtheilung. Palaeophycus virgatus Hall. In den Schichten der Hudsonflussgruppe in der Nachbarschaft von Union und Salem in der Grafschaft Washington. — Silurische Formation in der sechsten Etage der untersten Abtheilung in der Hudsonflussgruppe. Harlania Hallii Göpp. In New-York, Virginien, Canada und Pensylvanien. — Silurische Formation der ersten Etage im Medinasandstein der oberen silurischen Abtheilung. Phytopsis tubulosa Hall. In verschiedenen Lokalitäten längs des Mohawkthales, bei Amster- dam, Fort-Plain, St. Johnsville, Canajoharie in New-York. — Silurische fossile Flora des Uebergangsgebirges. 261 Formation in der vierten Etage, dem sogenannten Vogelaugenkalkstein der untersten Abtheilung. Phytopsis cellulosa Hall. Zu Watertown und an anderen Orten am schwarzen Fluss und im Champlainthal in New-York. — Dieselbe Formation wie die vorige Art. Scolecolithus linearis Hald. Im Potsdamsandstein sparsam im Thale des Champlain-See’s, in Roll- steinen im östlichen Theile von New-York, ferner in demselben Sandstein zu New-YVersey, am Susquehanna und an anderen Orten in Pensylvanien, Spuren davon durch Maryland und Virginien bis Tenessee. — Silurische Formation in der ersten Etage der unteren Abtheilung in dem Potsdam- sandstein. Fucoides auriformis Hall. *f Im westlichen Staate von New-York und dem benachbarten Canada. — Silurische Formation.in der ersten Etage im Medinasandstein der obe- ren silurischen Abtheilung (eine mehrere hundert Fuss mächtige rothe Sandsteinbildung, welche die Grenze zwischen der oberen und unteren Abtheilung der silurischen Formation bildet). II. Equisetaceae. Equisetites radiatus Sternb. Im Thal St. Amarin im Departement des oberen Rhein. — Devoni- sche Schichten? Calamites transitionis Göpp. Im Grauwackensandstein zu Leobschütz, Tost in Oberschlesien, Lan- deshut, Bögendorf, Haynichen in Sachsen. — Schichten unter der Kohlen- formation, analog dem Liegenden der englischen Kohlenformation. *) S.79 habe ich mich über die pflänzliche Bedeutung dieses Gebildes freilich etwas zweifel- haft ausgesprochen, jedoch wollte ich es hier nicht übergehen, da es charakteristischer zu sein scheint, als die andern dort erwähnten Formen. 262 H. R. Göppert, Bei Neuhof und Lauterberg im Harz, Grauwacke des Puchthales. — Aus der mit Posidonomyenschiefern angeblich abwechselnden jüngeren Grauwacke. Bei Wernigerode (Stiehler), bei Magdeburg (Andrä), bei Eimelrod in Oberhessen, bei Herborn im Nassauischen mit Posidonomyen (Sandberger, Grandjean). Calamites cannaeformis Schloth. Bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlenformation. Calamites Roemeri Göpp. (C. Goepperti Römer). Im Thonschiefer bei Friedersdorf und Bögendorf bei Schweidnitz, im Grauwackensandstein zu Berndau bei Leobschütz. Bei Grund im Innerste- thale im Harz (Römer). — Schichten unter der Kohlenformation. Bei Eimelrod, Posidonomyenschiefer. Calamites dilatatus Göpp. (C. distans Römer). Im Grauwackensandstein zu Berndau bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Buntebock im Harz. — Jüngere Grauwacke. Calamites tenuissimus Göpp. Im Dachschiefer zu Grätz bei Troppau, Friedersdorf und Bögendorf bei Schweidnitz. — Schicht unter der Kohlenformation, wohl älter als die Landeshuter Schichten und als jüngere Grauwacke zu bezeichnen. Calamites obliquus Göpp. In Schiefern bei Hausdorf in der Grafschaft Glatz (Bocksch). — Kohlenkalkformation. Calamites variolatus Göpp. Im Grauwackensandstein bei Landeshut. — Schichten unter der Koh- “ lenformation, analog dem Liegenden der englischen Kohlenformation. Calamites Voltzii Brongn. Im Schieferthon des anthracitartigen auf Gneuss ruhenden Kohlen- lagers zu Berghaupten und Zundsweiler im Grossherzogthum Baden, am fossile Flora des Uebergangsgebirges. 263 westlichen Rande des Schwarzwaldes, zwischen Offenburg und Lahr. — Schichten unter der Kohlenformation. Stigmatocanna Volkmanniana Göpp. Grauwackensandstein bei Landeshut und zu Berndau bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Anarthrocanna deliquescens Göpp. Grauwackenartiges Gestein am Jenisei im Altai (Tchihatcheff). — Schichten unter der Kohlenformation? Anarthrocanna tuberculosa Göpp. Grauwackenkonglomerat bei Landeshut. — Schichten unter der Koh- lenformation, analog dem Liegenden der englischen Kohlenformation. Anarthrocanna approximata Göpp. Lautenthal im Harz. — Jüngere Grauwacke. Anarthrocanna stigmarioides Göpp. Zu Uckersdorf im Nassauischen (F. und G. Sandberger). — In Po- sidonomyenschiefer. Bornia scrobiculata Sternb. Grauwackenkonglomerat bei Landeshut. Haynichen in Sachsen. Bei Magdeburg (Andrä). — Schichten unter der Kohlenformation. In der Grauwacke der Clausthaler Silberhütte. — Jüngere Grau- wacke, angeblich abwechselnd mit Posidonomyenschiefer. III. Asterophyllites. Asterophyllites elegans Göpp. Im schiefrigen Gestein zu Hausdorf in der Grafschaft Glatz (Bocksch). — kohlenkalk. Asterophyllites pygmaeus Brongn. Berghaupten im Badenschen. — Grauwacke. | Asterophyllites Roemeri Göpp. In dichtem Sandstein des Rammelsberges zu Goslar. — Aeltere de- vonische Schichten (Spiriferensandstein). 264 H. R. Göppert., Asterophyllites Hausmannianus Göpp. Lonau bei Herzberg, am westlichen Fusse des Harzes (Römer). — Jüngere Grauwacke. IV. Filices. Zygopteris Tubicaulis Göpp. In kalkhaltigen Grauwackensandsteinknollen zu Glätzisch-Falkenberg in der Grafschaft Glatz. — Kohlenkalk. Gyropteris sinuosa Göpp. In kalkhaltigen Grauwackensandsteinknollen zu Glätzisch-Falkenberg in der Grafschaft Glatz. — Kohlenkalk. Sphenopteris refracta Göpp. In kalkhaltigen Grauwackensandsteinknollen zu Glätzisch-Falkenberg in der Grafschaft Glatz. — Kohlenkalk. Sphenopteris pachyrrhachis Göpp. Herborn im Nassauischen (F. und G. Sandberger). — Im Posidono- myenschiefer. Sphenopteris pachyrrhachis 8 stenophylla Göpp. Mit den Vorigen. Sphenopteris petiolata Göpp. Herborn im Nassauischen. — Im Posidonomyenschiefer. Sphenopteris obtusiloba Göpp. Grauwackenschiefer bei Landeshut, mit Cyclopteris tenuifolia. — Schichten unter der Kohlenformation. Sphenopteris Halliana Göpp. Im westlichen Theile von New-York. — In der Chemunggruppe der devonischen Formation. Sphenopteris Beyrichiana Göpp. Haynichen in Sachsen. — Schichten unter der Kohlenformation. Sphenopteris anthriscifolia Göpp. p Bei’m Dorfe Aforino im Altai im Bassin Kusnatzk (Tchihatcheff). — Jüngere Grauwackenschichten unter der Kohlenformation. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 265 Sphenopteris imbricata Göpp. Bei’m Dorfe Aforino im Altai im Bassin Kousnatzk (Tchihatcheff). — Jüngere Grauwackenschichten unter der Kohlenformation. Hymenophyllites Gersdorfii Göpp. Grauwackenschiefer bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formalion. Hymenophyllites dissectus Göpp. Im Schieferthon des auf Gneuss ruhenden anthraeitartigen Steinkoh- lenlagers zu Berghaupten, am westlichen Rande des Schwarzwaldes zwi- schen Offenburg und Lahr. Desgleichen an mehreren Punkten der Stein- kohlenformation Frankreichs. — Schichten unter der Kohlenformation. Hymenophyllites Species (Fragment). Weilburg in Nassau. — Im Posidonomyenschiefer. Hymenophyllites Species (jedoch nur eine Fieder). Grauwackenschiefer zu Berndau bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Trichomanites grypophyllus Göpp. Grauwackenschiefer bei Elberfeld. — Posidonomyenschiefer. . Trichomanites Species (nur 2 kleine Fiedern). Berndau bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Neuropteris Loshü Brongn. Grauwackensandstein bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formation. (In der Kohlenformation zu Zwickau, England und Frankreich). Odontopteris imbricata Göpp. Herborn im Nassauischen (F. und G. Sandberger). — Im Posidono- myenschiefer. Cyclopteris flabellata Brongn. Im Schieferthon des auf Gneuss ruhenden anthracitartigen Stein- kohlenlagers zu Berghaupten, am westlichen Rande des Schwarzwal- des zwischen Offenburg und Lahr. — Schichten unter der Kohlen- formation. Vol. XXIL. Suppl. 34 266 H. R. Göppert, Cyclopteris dissecta Göpp. Grauwackenschiefer zu Hausdorf in der Grafschaft Glatz. — Koh- lenkalk. Cyclopteris tenuifolia Göpp. Grauwackenschiefer bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formation. Cyclopteris Bocksehii Göpp. Grauwackenschiefer bei Hausdorf in der Grafschaft Glatz. — Koh- lenkalk. Cyclopteris frondosa Göpp. In kalkhaltigem Grauwackenkonglomerat bei Glätzisch - Falkenberg in der Grafschaft Glatz. — Kohlenkalk. Cyclopteris Species (Fragment). Grauwackenschiefer zu Berndau bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Cyclopteris Species (Fragment). Herbornseelbach bei Hernborn im Nassauischen. — Posidonomyen- schiefer. Cyclopteris Species (Fragment). Bei Hausdorf in der Grafschaft Glatz. — Kohlenkalk. Cyatheites asper Göpp. Im Schieferthon des auf Gneuss ruhenden anthracitartigen Steinkoh- lenlagers zu Berghaupten am westlichen Rande des Schwarzwaldes zwi- schen Offenburg und Lahr. — Schichten unter der Kohlenformation. Desgleichen in der Kohlenformation zu Montrelais und zu St. George Chatelaison. Pecopteris stricta Göpp. Grauwackenschiefer bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formation. Dactylopteris Stiehleriana Göpp. In der Grauwacke am neuen Wege am Wall im Thiergarten zu Wer- fossile Flora des Uebergangsgebirges. 267 nigerode (Stiehler). — 'Aeltere Grauwacke, analog dem Spiriferensand- stein im Nassauischen ? V. Lycopodiaceae. Lycopodites acicularis Göpp. Kunzendorf bei Freiburg in Schlesien. — Kohlenkalk. Lepidodendron sexangulare Göpp. Grauwackenkonglomerat bei Landeshut. Grauwacke bei Lauterberg am Harz. — Schichten unter der Kohlenformation. Lepidodendron squamosum Göpp. Kalkhaltige Grauwacke bei Glätzisch- Falkenberg in Schlesien. — Kohlenkalk. Sagenaria aculeata Presl. Im Grauwackenschiefer bei Hultschin. — Schichten unter der Koh- lenformation. Sagenaria depressa Göpp. Uckersdorf im Nassauischen. — Posidonomyenschiefer. Sagenaria Veltheimiana Presl. (srauwackensandstein bei Landeshut und zu Berndau im Leobschütz- schen (Rücker). — Schichten unter der Kohlenformation. Im Magdeburgischen und bei Wernigerode. — Grauwacke. Im Harze bei Lautenthal. — Posidonomyenschiefer. Bei Coblenz (Wirtgen). — Aeltere rheinische Grauwacke. Sagenaria Roemeriana Göpp. Grund im Harz. — Jüngere Grauwacke. Sagenaria elliptica Göpp. Bei Herborn im Nassauischen (Sandberger und Grandjean). — Posi- donomyenschiefer. Sagenaria acuminata Göpp. Hausdorf in der Grafschaft Glatz, Altwasser. — Kohlenkalk. Landeshut. — Schichten unter der Kohlenformation. 268 H. R. Göppert, Sagenaria geniculata Göpp. Bei Lautenthal im Harz. — Posidonomyenschiefer. Sagenaria crassifolia Göpp. Herborn im Nassauischen (Wenkenbach). — Posidonomyenschiefer. *) Sagenaria Bischoffii Göpp. Lonau bei Harzberg am westlichen Fusse des Harzes (Hüttenmeister Bischoff zu Mägdesprung). — Jüngere Grauwacke. Sagenaria remota Göpp. Berndau bei Leobschütz in Oberschlesien. — Grauwacke oder Schichten unter der Kohlenformation. Sagenaria concatenata Göpp. Landeshut in Niederschlesien. — Grauwacke oder Schichten unter der Kohlenformation. Sagenaria chemungensis Göpp- Im westlichen Theile von New-York. — In der Chemunggruppe der devonischen Formation. Sagenaria attenuata Göpp. Clausthal im Harz. — Jüngere Grauwacke. Sagenaria Jugleri Göpp.. Clausthal im Harz. — Jüngere Grauwacke. Sagenaria transversa Göpp. **) Magdeburg. — Jüngere Grauwacke (Germar). *) Irrthümlich ist S. 186 dieses Werkes als Fundort dieser schönen Art Wenkenbach ange- führt worden. Dies ist aber der Name des Finders, des Herrn Berg-Eleven Wenken- bach, was ich zu verbessern bitte. BER ei Diese, so wie die beiden folgenden Arten, wollte ich anfänglich, da sie der Kohlenrinde entbehren, nicht mit eignen Namen bezeichnen. Da sich aber die Zahl der auf diese Weise allein nur erhaltenen Arten so sehr vermehrt hat, so sei es erlaubt, sie hier nachträglich noch kurz zu charakterisiren, bis es gelingt, sie in vollständigerer Beschaffenheit aufzufinden. Sagenaria transversa Göpp. Tab. XXXIV. Fig. 1. S. trunei decorticati eicatrieibus remotis oblongis transverse dispositis. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 269 Sagenaria eyclostigma Göpp. Grauwacke bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlenformation. Sagenaria truncata Göpp. Kunzendorf bei Freiburg, Kohlenkalk. Sagenaria Species. Cazanovia im Staate New-York (Schäfer). — Hamiltonschichten. mittlere devonische Formation. Halonia teirasticha Göpp. Grauwacke bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlenformation. Aneistrophyllum stigmariaeforme Göpp. Grauwackensandstein bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formation. j Ancistrophyllum stigmariaeforme 8 minutum Göpp. ' Grauwackensandstein zu Berndau bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Dechenia euphorbioides Göpp. Grauwackensandstein bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formation. Dechenia Roemeriana Göpp. Lauterberg im Harz. — Jüngere Grauwacke. Didymophyllon Schottini Göpp. Grauwackensandstein bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formation. Cardiocarpon punctulatum Göpp. et Berger. Mit Produkten zu Ebersdorf. — Kohlenkalk. Sagenaria eyelostigma Göpp. Tab. XXXIV. Fig. 6. S. trunci decorticati eicatrieibus rotundis remotis umbilicatis. Sagenaria truncata Göpp. Tab. XXXIV. Fig. 7. S. trunei decorticati cicatrieibus subapproximatis linearibus utrinque truncatis. 270 H. R. Göppert, Megaphytum Kuhianum Göpp. Grauwacke bei Katscher in Obersehlesien. — Schichten unter der Kohlenformation. Megaphytum remotissimum Göpp. Grauwacke bei Berndau (Leobschütz). — Schichten unter der Koh- lenformation. Megaphytum dubium Göpp. Grauwacke bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlenformation. Megaphytum Hollebeni Göpp. Grauwacke am Rothenberge bei Saalfeld. — Grauwacke. Knorria imbricata Sternb. Im Grauwackenkonglomerat bei Landeshut und bei Adelnau bei Frei- burg. — Schichten unter der Kolilenformation. Im Grauwackenschiefer bei Cazenovia, Madison, im Staate New-York. — Mittlere devonische Schichten in der Hamiltongruppe. Im Harz und bei Magdeburg. — Grauwacke. Knorria longifolia Göpp. Grauwackenschiefer bei Dirschel bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Knorria acicularis Göpp. Grauwackenschiefer bei Kittelwitz bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Knorria Schrammiana Göpp. Grauwackenschiefer bei Kittelwitz bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Knorria confluens Göpp. Lauterberg im Harz. — Jüngere Grauwacke. Knorria acutifolia Göpp. Lauterberg im Harz. — Jüngere Grauwacke. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 271 Knorria polyphylla F. A. Römer. In der Grauwacke zu Voigtslust unweit Clausthal im Harz. — Jün- gere Grauwacke. Knorria Goepperti F. A. Römer. In der Grauwacke zwischen Neuhof und Lauterberg. Desgleichen in denselben Schichten bei Strassberg. — Jüngere Grauwacke. Knorria megastigma F. A. Römer. In der Grauwacke zwischen Neuhof und Lauterberg. — Jüngere Grauwacke, Knorria Jugleri F. A. Römer Verst. des Harzgebirg. Tab. I. Fig. 10. In der Dorothea bei Clausthal. — Jüngere Grauwacke. VI. Noeggerathieae. Noeggerathia obligua Göpp. Im Grauwackenschiefer bei Glätzisch-Falkenkerg. — Kohlenkalk. Noeggerathia abscissa Göpp. Im Grauwackenschiefer bei Berndau und Mockerlasitz bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Noeggerathia ovata Göpp. Im Grauwackenschiefer bei Berndau und Mockerlasitz bei Leobschütz. — Schichten unter der Kohlenformation. Noeggerathia aequalis Göpp. Am rechten Ufer der Inia im Altai im Bassin von Kousnatzk. — Jün- gere kalkhaltige Grauwacke oder Schichten unter der Kohlenformation. Noeggerathia distans Göpp. Am rechten Ufer der Inia im Altai im Bassin von Kousnatzk. — Jün- gere kalkhaltige Grauwacke oder Schichten unter der Kohlenformation. Noeggerathia dichotoma Göpp. Herborn (Sandberger). — Posidonomyenschiefer. 272 H. R. Göppert, Noeggerathia tenuistriata Göpp. Mit der Vorigen. Noeggerathia Rueckeriana Göpp. Leisnitz bei Leobschütz und Bögendorf bei Schweidnitz (Geinitz). — Schichten unter der Kohlenformation. Rücker ist ein eifriger Forscher der fossilen Flora Oberschlesiens (s. S. 73). VII. Stigmarieae. Stigmaria ficoides Brongn. Stigmaria ficoides $ undulata Göpp. Grauwackenschiefer bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formation. | Stigmaria ficoides = sigillarioides Göpp. Grauwackenschiefer bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formation. Stigmaria ficoides T inaequalis Göpp. Grauwackenschiefer bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formation. Stigmaria ficoides # elliptica Göpp. Grauwackenschiefer bei Landeshut. — Schichten unter der Kohlen- formation. Stigmaria ficoides » Anabathra Göpp. Glätzisch - Falkenberg. — Kohlenkalk. Stigmaria ficoides 4 laevis. Herbornseelbach im Nassauischen (F. und G. Sandberger). — Posi- donomyenschiefer. VII. Sigillarieae. Sigillaria minutissima Göpp. Im Dachschiefer zu Bögendorf bei Schweidnitz. — Schichten unter der Kohlenformation. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 273 Sigillaria Voltzi Brongn. Im Schieferthon des auf Gneuss ruhenden anthracitartigen Steinkoh- lenlagers zu Berghaupten am westlichen Rande des Schwarzwaldes zwi- schen Offenburg und Lahr. — Schichten unter der Kohlenformation. Sigillaria densifolia Brongn. Im Schieferthon des auf Gneuss ruhenden anthracitartigen Steinkoh- lenlagers bei Berghaupten am westlichen Rande des Schwarzwaldes zwi- schen Offenburg und Lahr. — Schichten unter der Kohlenformation. Sigillaria undulata Göpp. Grauwackenkonglomerat bei Landeshut. — Schichten unter der Koh- lenformation. Sigillaria Vanuxemii Göpp. In Allen’s Steinbruch bei dem Dorfe Oswego in New-York. — Che- munggruppe der devonischen Formation. IX. Cycadeae. Trigonocarpum ellipsoideum Göpp. Eimelrod in Oberhessen. — Posidonomyenschiefer. Rhabdocarpus conchaeformis Göpp. Hausdorf in der Grafschaft Glatz. — Kohlenkalk. X. Coniferae. Protopitys Buchiana Göpp. Kalkhaltiges Grauwackenkonglomerat bei Glätzisch -Falkenberg. — Kohlenkalk. Araucarites Beinertianus Göpp. Kalkhaltiges- Grauwackenkonglomerat bei Glätzisch - Falkenberg. — Kohlenkalk. Araucarites Tchihatcheffianus Göpp. Am rechten Ufer des Jenisei im Altaigebirge. — Schichten unter der Kohlenformation. Vol. XXII. Suppl. 35 274 H. R. Göppert, Araucarites carbonarius Göpp. Obere Schichten des Goniatitenkalkes bei Ebersdorf in der Grafschaft Glatz. — Kohlenkalk. In der Steinkohlenformation häufig. 2. Geologische Uebersicht der fossilen Pflanzen des Uebergangs- gebirges, geordnet nach den Abtheilungen der Vebergangs- - formation. I. Silurische Formation. A. Untere silurische Formation. 1. Potsdamsandstein. Scolecolithus linearis Hald. 2. Kalkführender Sandstein. Palaeophycus tubularis Hall. Buthotrephis antiquata Hall. Palaeophycus irregularis Hall. 3. Birdseye- oder Vogelaugen-Kalkstein. Phytopsis tubulosa Hall. Phytopsis cellulosa Hall. 4. Trentonkalkstein. Palaeophycus rugosus Hall. Buthotrephis succulenta Hall. Palaeophycus simplex Hall. Sphaerococcites Serra Sternb. *) Buthotrephis gracilis Hall. Sphaerococeites dentatus Sternb. 9. Utikaschichten. Sphenothallus angustifolius Hall. 6. Hudsonflussgruppe. Palaeophycus virgatus Hall. Sphenothallus latifolius Hall. Buthotrephis subnodosa Hall. *) Diese beiden, schon von Adolph Brongniart beschriebenen Fucoiden werden in Kalk- schichten bei Quebeck angetroffen, welche Gegend die amerikanischen Geologen zum Tren- tonkalkstein rechnen, obschon sie dieser fossilen Reste nicht gedenken. Vielleicht sind es auch keine Pflanzen, sondern Graptolithen, worauf schon oben $.90 hingewiesen wurde. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 275 Obere silurische Formation. Medinasandstein. Harlania Halli Göpp. Fucoides auriformis Hall. Clintongruppe. Chondrites antiquus Sternb. nl. Europa. Aeltere oder rheinische Grau- wacke (Spiriferensandstein). Haliserites Dechenianus Göpp. Chondrites antiquus Sternb. Chondrites Nessigü F. A. Römer. Drepanophycus spinaeformis Göpp. Delesserites antiquus Göpp. Asterophyllites Roemeri Göpp. Dactylopteris Stiehleriana Göpp. Sagenaria Veltheimiana Presl. Devonische Schichten. Amerika. * Hamiltonschichten. Knorriae, Species. Sagenariae, Species. Chemungschichten. Sphenopteris Halliana Göpp. Sagenaria chemungensis Göpp. Sigillaria Vanuxemiü Göpp. Cypridinenschiefer. Confervites aciceularis Göpp. il. Asterophyllites elegans Göpp. Calamites transitionis Göpp. Zygopteris Tubicaulis Göpp. Gyropteris sinuosa Göpp. Sphenopteris refracta Göpp. Cyclopteris dissecla Göpp. Oyclopteris Bockschiü Göpp. Oyclopteris frondosa Göpp. Sphaerococeites lichenoides Göpp. Kohlenkalk. Cyclopteris, Species, Fragment. Lycopodites acicularis Göpp. Cardiocarpon punctulatum Göpp. et Berger. Lepidodendron squamosum Göpp. Sagenaria acuminata Göpp. Sagenaria truncata Göpp. Noeggerathia obligua Göpp. 276 H. R. Göppert, Stigmaria ficoides » Anabathr« Protopitys Buchiana Göpp. Göpp. Araucarites Beinertianus Göpp. Trigonocarpum eilipsoideum Göpp. Araucarites carbonarius Göpp. IV. Posidonomyenschiefer. *) Anarthrocanna stigmarioides Göpp. Sagenaria elliptica Göpp. *Bornia scrobiculata Sternb. Sagenaria crassifolia Göpp. Sphenopteris pachyrrhachis Göpp. Knorria polyphylla F. A. Römer. Sphenopteris ‚petiolata Göpp. Knorria Jugleri F. A. Römer. Hymenophyllites, Species, Fragment. Knorria Goepperti F. A. Römer. Odontopteris imbricata Göpp. Knorria acutifolia Göpp. Cyclopteris, Species, Fragment. Knorria confluens Göpp. *Lepidodendron hexagonum Göpp. Knorria megastigma F. A. Römer. Sagenaria depressa Göpp. Stigmaria ficoides 4 laevis Göpp. *Sagenaria Veltheimiana Göpp. Trigonocarpum ellipsoideum Göpp. Sagenaria Roemeriana Göpp. Noeggerathia dichotoma Göpp. Sagenaria geniculata F. A. Römer. Noeggerathia tenuistriata Göpp. V. Jüngere Grauwacke des Harzes, Sachsens, Schlesiens, analog dem Liegenden der englischen Kohlenformation. **) Equisetites radiatus Sternb. -+Calamites transitionis Göpp. *) Nach F. A. Römer sollen im Harz die Schichten jüngerer Grauwacke mit Posidonomyen- schiefer abwechseln, und auch im Nassauischen, nach Sandberger, eine Trennung der jüngeren Grauwacke von den Posidonomyenschiefern geognostisch nicht ausführbar sein; die pflanzenführende Abtheilung der Uebergangsformation, die jüngere Grauwacke, sei hier, nach noch jüngst erhaltenen brieflichen Mittheilungen, durch Wechsellagerung mit den Po- sidonomyenschiefern verbunden, wie dies durch viele Profile aus der Gegend von Herborn und Dillenburg leicht bewiesen werden könnte. v. Dechen (Verh. der naturh. Vers. d. Rheinl. Jahrg. 7. 1850. S. 186) theilt diese Ansicht nicht. Ich habe noch die Floren dieser beiden Formationen getrennt, jedoch die mit einem Sternchen bezeichnet, die beiden gemeinschaftlich sind. ak DZ Die mit einem stehenden Kreuz bezeichneten Arten kommen auch im Kohlenkalk, die mit zwei Kreuzen versehenen zugleich auch in der Steinkohlenformation vor. ++Calamites cannaeformis Schloth. Calamites Calamites Calamites Calamites Calamites Calamites Stigmatocanna Volkmanniana Göpp. Anarthrocanna approximata Göpp. Anarthrocanna tuberculosa Göpp. Anarthrocanna deliquescens Göpp. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 277 Roemeri Göpp. dilatatus Göpp. tenuissimus Göpp. obliquus Göpp. variolatus Göpp. Voltzii Brongn. Bornia scrobieulata Sternb. Asterophyllites pygriaeus Brongn. Asterophyllites Hausmannianus Sphenopteris Beyrichiana Göpp. Sphenopteris anthriscifolia Göpp. Sphenopteris imbricata Göpp. Sphenopteris obtusiloba Göpp. -+rHymenophyllites Gersdorfii Göpp. Hymenophyllites, Species, Fragment. -++Hymenophyllites dissectus Göpp. Trichomanites grypophyllus Göpp. Trichomanites, Species, Fragment. -+rNVeuropteris Loshü Brongn. Odontopteris Stiehleriana Göpp. Cyclopteris flabellata Brongn. / j Oyclopteris tenuifolia Göpp. +rCyatheites asper Göpp. Pecopteris stricta Göpp. Noeggerathia aequalis Göpp. Noeggerathia distans Göpp. Noeggerathia ovalta Göpp. Noeggerathia Rueckeriana Göpp. Noeggerathia abscissa Göpp. Lycopodites Stiehlerianus Göpp. Lepidodendron hexagonum Göpp. Sagenaria Veltheimiana Göpp. +rSagenaria aculeata Presl. Sagenaria acuminata Göpp. Sagenaria remota Göpp. Sagenaria concatenata Göpp. Sagenaria attenuata Göpp. Sagenaria Jugleri Göpp. Sagenaria transversa Göpp. Sagenaria Bischoffii Göpp. Sagenaria cyclostigma Göpp. Sagenaria Iruncala Göpp. Halonia telrasticha Göpp. Ancistrophyllum stigmariaeforme G. Dechenia euphorbioides Göpp. Didymophyllon Schottini Göpp. Megaphytum Kuhianum Göpp. Megaphytum remotissimum Göpp. Megaphytum dubium Göpp. Megaphytum Hollebeni Ung. Knorria imbricata Sternb. Knorria longifolia Göpp. Knorria acicularis Göpp. Knorria Schrammiana Göpp. Stigmaria ficoides Brongn. Stigmaria ficoides $ undulata Göpp. 278 H. R. Göppert, Stigmaria ficoides = sigillarioides Sigillaria minutissima Göpp. Göpp. Sigillaria Voltzü Brongn. Stigmaria ficoides & inaequalis Sigillaria densifolia Brongn. Göpp. Sigillaria undulata Göpp. Stigmaria ficoides 3 elliptica Araucarites Tchihatcheffianus Göpp. Göpp. Araucarites carbonarius Göpp. 3. Betrachtungen, welche sich aus Vorstehendem ergeben. Wenn ich auch voraussetzen darf, dass binnen wenigen Jahren, na- mentlich nach Veröffentlichung dieser Arbeit, man im Uebergangsgebirge bald eine viel grössere Zahl von Arten entdeckt haben dürfte (90 beob- achtete ich auf einem im Verhältniss zur Ausdehnung der Uebergangs- formation sehr kleinen Areal allein in Schlesien), so will ich doch nicht unterlassen. schon jetzt einige Schlussfolgerungen nach der gegenwärti- gen Erkenntniss derselben zu ziehen. 1. Landpflanzen fehlen in den ältesten oder siluri- schen Schichten, wie die in dieser Hinsicht ganz beson- ders werthvollen Forschungen der amerikanischen Geolo- sen für Amerika nachgewiesen haben. Hoffentlich wird man auch bald in Europa Aehnliches beobachten. See- pflanzen, und zwar Fucoiden, beginnen auf unserer Erde die Vegetation. Sie lebten zugleich mit den ersten Thieren, lediglich Meeresbewohnern, wie Zoophyten, Muscheln und Crustaceen, woraus man wohl nicht mit Unrecht auf eine damalige allgemeine Meeresbedeckung der Erde zu schliessen berechtiget wird. Jedoch können wir nicht behaup- ten, dass diese erste Vegetation, obschon mehrere Fukoiden, wie z. B. Harlania Halli, eine sehr eigenthümliche Organisation zu besitzen schei- nen (worüber erst spätere Forschungen uns Aufschluss ertheilen können), sich so auffallend verschieden von der unsrigen zeigte, wie dies von fossile Flora des Uebergangsgebirges. 279 der Landvegelation der Steinkohlenformation im Vergleich zu der gegen- wärligen gesagt werden muss. Eben so wenig gehören jene Algen den niedrigsten Bildungsstufen dieser Pflanzenfamilie an, sondern vielmehr den höchsten, den Florideen und Fucaceen. Schwerlich waren sie jedoch einst vorhanden, viele Arten werden wir noch finden, und eine unendliche Zahl ist uns nicht erhalten, sondern vor der Einschliessung zersetzt worden, lieferte vielleicht den Kohlenstoff, den wir in den schwar- zen Thon-Anthraeitschiefern oder gar im Graphit antreffen. So hält z. B. Forchhammer es für gar nicht unwahrscheinlich, dass der ganze Gehalt von Kohle, Schwefel und Kali, welcher im skandinavischen Alaunschiefer vorkommt, von einer ungeheuern Menge Algen herrühre, die, mit Thon gemischt, sich in solchem Umfange, wie etwa unsre heutigen Sargasso- Meere ablagerten. Wenn wir nun aber auch glauben möchten, dass also jene Fucoiden zur Charakteristik der silurischen Schichten dienen könn- ten, so dürfen wir doch nicht verhehlen, dass diesen Erfahrungen die Beobachtungen von Sharpe und Bunbury entgegenstehen, welche angeben, in Portugal grosse Kohlenlager und Landpflanzen mit entschie- den thierischen silurischen Versteinerungen gefunden zu haben. 2. In Amerika, wie in Europa, treten die ersten Land- pflanzen und zwar nur sehr vereinzelt auf, beginnen je- doch schon mit bekannten Familien und Gattungen der Steinkohlenflora (Lycopodiaceen, Filices, Sagenarien, Calamiten und Asterophylliten), vermischt mit Seepflanzen (Fucoiden), welche letztere gewisse Schichten, wie die der Cypridinenschiefer, vielleicht ausschliess- lich einnehmen. 3. Im Kohlenkalk sind die Pflanzen schon zahlreicher, Fucoiden scheinen zu fehlen, wenigstens sind sie bis jetzt noch nicht gefunden. Zu den vorhin genannten Familien der Landpflanzen treten Farrn in grösserer Mannigfaltigkeit hinzu, wie auch Stigmarien, Sigillarien, Nöggerathien und Coniferen, letztere zum Theil ohne Jahresringe. Bei der geringen Zahl der Farrn lässt sich das Vorherrschen der Neuropteri- 280 H. R. Göppert, den wahrnehmen, was auch in den jüngeren nächstfolgenden Abtheilungen des Uebergangsgebirges der Fall ist. Nächst ihnen treten die Sphenopte- riden zuerst hier auf. Pecopteriden erscheinen erst in den folgenden jüngeren Schichten. Diese Reihenfolge in dem Vorkommen oder Auftreten der Farrn ist für die Geschichte der geologischen Periode nicht ohne Bedeutung. In meiner ersten Schrift über die Farrn im Jahre 1836 habe ich die damals beschriebenen Arten, die ich fast grösstentheils theils aus Abbildungen, theils aus lebenden oder getrockneten Exemplaren kannte, nach allen ihren organographischen Verhältnissen, auf S. 77-170 des genannten Werkes, mit den fossilen Farrn verglichen, auf eine Weise, wie bis jetzt Niemand, weder vor noch nach mir mit einer andern Pflan- zenfamilie versucht hat, um die Punkte festzustellen, in welchen wesent- liche Unterschiede stattfinden, und nachgewiesen, dass fast allein nur eine Nervenvertheilung, wie wir sie bei Odontopteris finden, bei den lebenden Farrn nicht angetroffen wird, und auch die von Newropteris sich nur bei einer geringen Zahl lebender Pflanzen dieser Familie nachweisen lässt. Nun herrschen aber eben jene Gattungen in denältesten Schich- ten vor, die nach allen Richtungen hin mit den lebenden innigst verwandten Sphenopteriden und Pecopteriden tre- ten erst später auf. Jene mühevollen Untersuchungen, die, wie ich ohne Anmassung wohl behaupten darf, jedem Monographen dieser Familie ein schätzbares Material zu liefern vermögen, dürften wohl am besten im Stande sein, den Vorwurf zu entkräften, als hätte ich, von der Ueberzeu- gung ausgehend, dass zwischen den lebenden und fossilen Bürgern dieser Pflanzengruppe wenig Verwandtschaft stattfände, statt der gebräuchlichen Eintheilung der ersteren die künstliche Eintheilung Brongniart’s mei- ner Systematik zu Grunde gelegt und nicht gleich alsbald die Gattungen der lebenden zu ihrer Beschreibung gewählt. So lange wir die fossilen Farrn nur bruchstückweise vor uns sehen, wird man vermittelst einer rein künstlichen Eintheilung allein nur im Stande sein, mit Leichtigkeit be- kannte Arten aufzufinden und neue einzureihen. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 281 4. Die Flora des Posidonomyenschiefers ist von der der jüngeren, vielleicht dem Millstone grit der englischen Kohlenformation zu parallelisirenden Grauwacke hinsichtlich der Gattungen und Arten nicht wesentlich verschieden, ja selbst in verschiedenen Gegenden, wie am Harz und in Schlesien, haben sie mehrere Arten gemeinschaftlich. Fucoiden fehlen gänzlich, Equiseten, namentlich Calamiten, Farrn, insbesondere die Gruppe der Neuropteriden und Sphenopteriden herrschen vor (Pecopte- riden sind nur durch ein paar Arten vertreten). Nur eine Art, die Sage- naria acuminata, hat diese Formation mit der älteren des Kohlenkalks gemein, mehrere dagegen. 9 an der Zahl (Calamites cannaeformis, Sphe- nopteris obtusiloba, Hymenophyllites dissectus, Cyatheites asper, Sagenaria aculeata), mit der jüngeren der Steinkohlenformation. d. Die grösste Verbreitung unter den bis jetzt bekannten Landpflanzen haben Calamites transitionis Göpp., ©. Roemeri Göpp. und Sagenaria Veltheimiana Presl, welche also wohl recht eigentlich als Leitpflanzen für die jüngeren Schichten der Vebergangs- formation, in denen die Landpflanzen beginnen, betrachtet werden können. 6. Die Gesammtzahl sämmtlicher in den verschiedenen Schichten des Uebergangsgebirges bis jetzt entdeckten Arten, inclusive 7 gewiss verschiedenen, aber nur fragmentarisch erhaltenen Arten, so dass sie nicht charakterisirt werden konnten, beträgt 136. welche folgenden Familien angehören: Vol. XXIL. Suppl. 36 282 H. R. Göppert. Fucoiden ...... 28 Arten. Equiseten ...... 15 - Asterophylliten... & - _Sphenopterides... 16 - Filices Neuropterides ... 10 - Pecopteris...... 3 - Noeggerathiae ... 8 - Lycopodiaceae ... 40 - Sigillarieae .. . .. I - Cyeadeae ...... 2 - Stigmaria ...... i - Coniferaeu in 1%. 4 - . 136 Arten. Sämmtliche Hauptfamilien der Kohlenformation, mit alleiniger Ausnahme der auch in dieser Formation nur sparsam beobachteten Palmen, sind unter ihnen vertreten. Hieraus geht nun allerdings wohl hervor, wie auch Brongniart schon behauptete, dass in der langen Periode von dem ersten Erscheinen der Vegetation der Erde bis auf den rothen Sandstein, der die Steinkohlen bedeckt, keine wesentliche Verschiedenheit in der Vegetation in den ver- schiedenen Schichten gefunden werde. Es sind, setze ich hinzu, fast überall dieselben Gattungen, aber mit äusserst wenigen Ausnahmen nicht dieselben Arten. Vorläufig glaube ich, dass sich die aus den vorste- henden Sätzen ganz unverkennbar ergebende Reihenfolge in der Entwickelung der Vegetation auch noch ferner be- stätigen werde. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 283 u. Erklärung der Abbildungen. Tatel 1. Fig. 1. Chondrites antiquus Brongn. Fig. 2. Chondrites antiquus 3 gracilior. Tafel II. Haliserites Dechenianus Göpp. Fig. 1. Breitblättrige Form mit gabliger Theilung. «a. Mittelnerven. Der Rand 5b gehört nicht zur Pflanze. Fig. 2. Mittelform mit weniger deutlichen Nerven, bei a jedoch nicht zu verkennen, bei b nicht wahrzunehmen. Fig. 3. a. Schmalblättrige, b. etwas mehr breitblättrige Form. Unter zahllosen, von mir durchgemusterten Exemplaren das deutlichste. Fig. 4, wie Fig. 3. In ein- zelnen abgerissenen Zweigen. Fig. 5. a. Spiralig zusammengerollte Zweig- ende. Db und c. Bruchstücke gabliger Verzweigung. Fig. 6. a. Spriraliges Zweigende. 5. Bruchstück der breitblättrigen Form, wie etwa Fig. 2. au. b. Tafel II. Calamites transitionis Göpp. Fig. 1. Jüngstes Individuum. Fig. 2 u. 3. Etwas ältere Exemplare. Fig. 4. Schwach vergrösserte, etwas vertiefte Stelle, ähnlich einem Astansatz. Fig. 5. Eine Stelle mit einem Astansatz. Fig. 6. Ein grosses Exemplar; a. die Glie- der. Fig. 7. Querschnitt des Randes eines Calamiten dieser Art, dessen Struk- turverhältnisse ich in einem besseren Exemplare später ermittelte (s. S. 109, Taf. XXXVIU und XXXIX). Tafel IV. Calamites transitionis Göpp. Eigenthümliche Form, 5b. mit spiralig stehenden knotenartigen Auftreibun- gen; D. die ungleich weit von einander entfernten Glieder. Tafel V. Calamites variolatus Göpp. a. Die Glieder. db. Die Stigmaria-ähnlichen Narben. Die Zeichnung ent- spricht nicht ganz genau der Beschreibung, die, wie es sich auch in der Wirk- *) Von allen Figuren versteht sich, dass sie in natürlicher Grösse abgebildet sind, wenn nicht etwa von der Vergrösserung ausdrücklich die Rede ist. x 284 H. R. Göppert. lichkeit verhält, die Narben viel gedrängter bei einander stehend schildert. Während des Druckes dieser Abhandlung erhalte ich so eben auch noch ein Exemplar jüngeren Alters von meinem geehrten Freunde, Herrn Pfarrer Rücker, aus den Grauwackebrüchen von Leisnitz bei Leobschütz. Tafel VI. Fig. 1. Calamites dilatatus Göpp., jüngstes Individuum; Fig. 2. etwas älte- res, und Fig. 3. das älteste, mit 3 Gliedern versehene Exemplar. Fig. 4. Ca- (amites Römeri Göpp., in natürlicher Grösse. Fig. 5. Ein Glied, etwas ver- grössert. Fig. 6 und 7. Calamites tenuissimus Göpp. Fig. S. Ein breiteres gliedloses Stück derselben Art. Fig. 9 und 10. Calamites obliquus Göpp. An den Gliedern überall Astansätze; bei Fig. 9 oberhalb Andeutung der frühe- ven hohlen Beschaffenheit des Stengels oder des Centrallufiganges, wie er bei Equiseten gewöhnlich ist. (Bei allen diesen Exemplaren tritt eine grosse Aehn- lichkeit, Verwandtschaft [wo nicht Identität] mit Asterophyllites hervor, wie ich später in der Flora des rothen Sandsteins noch ausführlicher darzulegen ge- denke). Fig. 11. Asterophyllites elegans Göpp. a. Blätter. Ö. Glieder. c. Ein kleiner Euomphalus. Tafel V1. Fig. 1-5. Anarthrocanna tuberculosa Göpp. Fig. I. Von der vorderen und Fig. 2. von der hinteren Seite; a. die Knoten, welche hier die Glieder andeuten. Das Exemplar Fig. 3 sitzt noch an dem groben Grauwackenkon- glomerat, in welchem es vorkommt und durch welches es auch ausgefüllt ward, wie aus der Abbildung ersehen werden kann. Tafel VII. Fig. 1. Stigmatocanna Volkmanniana Göpp. Ein älteres Exemplar, «a und b. besonders gut erhaltene Narben. Tafel IX. Fig. 1. Stigmatocanna Volkmanniana Göpp. Ein jüngeres Exemplar, des- sen obere Hälfte hier nur abgebildet ward. Fig. 2. Ein älteres. Fig. 3. Eine besonders ausgeführte Narbe, um die Beschaffenheit derselben zu zeigen. Tafel X. Fig. I und 2. Bornia scrobiculata Sternb., von beiden Seiten. «a. Die Anschwellungen der Längsstreifen. welche hier die Stelle der Glieder verlre- fossile Flora des Uebergangsgebirges. 285 ten. Fig. 3. Bornia Jordaniana Göpp. a. Die Anschwellungen der Längsstrei- fen. von derselben Bedeutung, wie in den vorigen Figuren. Tafel XI. Stiele von Farrn. Fig. 1-3. Zygopteris Tubicaulis Göpp. Fig. I. Der Stiel oder Spindel in natürlicher Grösse, zum Theil noch von Grauwacke umgeben; a. H-förmiges Gefässbündel. 5. Rinde mit zelliger Struktur. c. Rinde ohne Struktur. d. Durch Kalk ausgefüllte Rinde und ebenfalls strukturlos. e. Innere das Gefässbündel umgebende strukturlose Kalkmasse. Fig. 2. Vergrösserter Querschliff des Vo- rigen. Die Buchstaben dieselbe Bedeutung. Fig. 3. Ein kleineres Exemplar derselben Art. a. Die beiden Schenkel des H-förmigen Gefässbündels, liegen zerbrochen in der dasselbe zunächst umgebenden strukturlosen Kalkmasse. Fig. 4. Gyropteris sinuosa Göpp. Seitliche Ansicht des Stengels. Fig. 5. Quer- schliff in natürlicher Grösse. a. Gefässbündel. 5b. Strukturlose, durch weissen Kalk bewirkte Ausfüllung. c. Rinde. d. Einzelnes, in strukturloser weisser Masse liegendes Stück Rinde. e. Ein grösseres derselben Art, bei f abgebro- chen. Fig. 6. Der vorige Querschliff stark vergrössert. Die Buchstaben die- selbe Bedeutung. Tafel XII. Sphenopteris refracta Göpp. Fig. 1, 2, 3. Bruchstücke des nur in Bruchstücken vorhandenen Farrn- krautes, von dem Fig. 2. a. ein einzelnes vergrössertes Fiederblättchen. Fig. 4. Querschliff des Stieles in natürlicher Grösse. «a. Rinden- und b. Gefäss-Sub- stanz. Fig.5. Vergrösserung des Vorigen. a. äussere Rinde aus langgestreck- ten Parenchymzellen, die sich jedoch nur hier und da deutlich erkennen lassen; b. Prosenchymgewebe, auch nicht sehr deutlich erhalten, welches die Gefäss- bündel umgiebt und sie von einander trennt. c. Treppengefässe, durchsetzt von Prosenchymzellen, d. und e, welche markstrahlenartig von dem mittleren, durch sie gebildeten, sich wie ein stumpfer Keil vorschiebenden Streifen aus- gehen. Fig. 6. Stärkere Vergrösserung eines einzelnen Feldes von Fig. 5. a. äussere Rinde. 5b. Prosenchymgewebe. c. Treppengelässe. d. Prosenchym- zellen, die sich markstrahlenartig verbreiten. Fig. 7. Starke Vergrösserung des Längsschnittes, bei Beleuchtung von oben gezeichnet. a. Prosenchymzellen, die dem unbewaffneten Auge wie schwarze Längsstreifen erscheinen, entsprechend Fig. 6. d. b. Treppengefässe. deren Querstreifen allerdings überall auf den 286 H. R. Göppert, Wandungen vorkommen, aber nicht in einem und demselben Gesichtsfelde gleich- zeitig gesehen werden können. Tafel XIU. Fig. 1. Odontopteris Stiehleriana Göpp. Fig. 2. Eine einzelne Fieder, etwas vergrössert. Fig. 3. Sphenopteris pachyrrhachis Göpp. a. b. Neben- einanderliegende Fiedern, wahrscheinlich zu einem und demselben Wedel gehö- rend. Fig. 4. Sphenopteris pachyrrhachis 3 stenophylia Göpp. a. und b. Die einzelnen Fiedern. Fig. 5. Ein Fiederblättchen. Fig. 6. Dactylopteris Stieh- leriana Göpp. «a. Die Spindel. 5b und ce. Die Fiederblättchen, mit den 5 fin- gerförmigen, erhabenen Fruchthäufchen ähnlichen, Wülsten. Tafel XIV. Fig. 1. Cyelopteris frondosa Göpp. Fig. 2. Einzelne Fiederblättchen, mit ihm zugleich vorkommend und wohl dazu gehörend. Fig. 3. Cyclopteris dis- secta Göpp. a. Einzelne Fiederblätichen. Fig. 4. Die untere Fieder, ver- grössert. Tafel XV. Fig. 1. Noeggerathia palmaeformis Göpp. a. Die Spindel. 5. Die Fie- derblättchen. Tafel XVI. Fig. 1. Noeggerathia palmaeformis Göpp. a. Nerven. Db. Gespaltene Spitze. Fig. 2. a. Von andern ähnlichen Blättern wie durchsetzt. Fig. 3. Eine schmalblättrige Form, bei a mit einem dicken Mittelstreifen, der einem Mittelnerven ähnlich sieht, aber nur eine Falte zu sein scheint. 5. Quer- streifen. Fig. 4 und 6. Noeggerathia abseissa Göpp. a. Das Fiederblätt- chen. Fig. 5. Noeggerathia ovata Göpp. Tafel XVII. Abbildung von grossen Stämmen von Sagenaria Veltheimiana, im Grau- wackenkonglomerat in einer Vorstadt von Landeshut. a. Ein horizontalliegen- der, b. ein schiefaufsteigender mit einem seitlichen, ce, der aber nicht als Ast desselben anzusehen ist. Tafel XVII. Fig. 1— 3. Sagenaria Veltheimiana Presl. Fig. 1. Jüngeres Exemplar, nach einem Gypsabguss gezeichnet. Fig. 2. Aelteres Exemplar. a. Narben fossile Flora des Uebergangsgebirges. 287 der Aeste. 5b. Mehr oder minder deutlich um die Astnarbe erhaltene Narben. e, und d. Rissige, schrundige Rinde in grösserer Entfernung von derselben. Fig. 3 stellt dasselbe dar, nur ist die von der Astnarbe etwas entfernte Rinde noch deutlicher in grössere Abtheilungen gespalten. Tafel XIX. Fig. 1. Sagenaria Veltheimiana. Entrindeter Stamm. a. Die linienför- migen Narben auf der Oberfläche desselben. 5. Die Narben der Astansätze. Fig. 2. Sagenaria Veltheimiana. Ein dichotomer entrindeter Ast. a. und b. Die Zweige. c. Die linienförmigen Narben des Stammes, hier auf erhabener, den Umrissen der Rindennarbe entsprechender Grundlage. (Diese Form gehört in dieselbe Kategorie, wie Sagenaria concatenata und remota: vergl. S. 44 dieses Werkes.) Fig. 3. Sagenaria acuminata Göpp. Spitzen der Zweige mit Blättern. Tafel XX. Fig. 1—4. Sagenaria Veltheimiana Presl. Fig. I. Aelterer Stamm mit zerrissener, schrundiger Rinde. Fig. 2. Aehnlich, aber noch älter. Fig. 5. Ein Fruchtzapfen (Lepidostrobus), mit den Vorigen zugleich in demselben Grau- wackenkonglomerat vorkommend und wahrscheinlich zu ihnen gehörend. a. Die Achse, mit spiralig stehenden, länglich-rundlichen Erhabenheiten. Db. Die Frucht- schuppen. Fig. 4. Der Vorige. von oben gesehen. a. Die Achse, und b. die Fruchtschuppen. Tafel XXI und XXI. Fig. 1—4. Lepidodendron squamosum Göpp. Fig. 1. Stamm, zum Theil mit Rinde versehen. a. Die Rinde, mit ihren 4 rhombischen Narben, die durch blättrige Ablösungen sehr undeutlich geworden sind. b. Entrindeter Theil des Stammes mit den länglich-linienförmigen, oberhalb und unterhalb verdünnten Narben. ce. Eine Stigmaria ficoides, die mit in die Ausfüllung des Stammes gerieth. Fig. 2. Eine Stelle der Rinde, wo die Narben etwas deutlicher erscheinen. Fig. 3. Querschnitt von Fig. 1. a. Die vordere Seite des Stam- mes. 5. Die nach der Seite hingedrängte Achse. c. Einzelne Stellen, die Zel- len und Bruchstücke von Gefässen erkennen lassen, während der übrige Theil des Innern des Stammes strukturlos erscheint. Fig. #. Zeichnung eines Theiles des Querschliffes, entnommen von der Mitte der Achse (Fig. 3. b.), nach ihrer ganzen Breite (vergrössert). a. Rinde beider Enden, aus einigen Reihen von 288 H. R. Göppert, Zellen, die etwa die Mitte zwischen Parenchym- und Prosenchymzellen halten. b. Treppengefässe. Fig. 5. Längsschnitt der Achse von der einen Seite bis zur Mitte (stark vergrössert). a. Zellen der Rinde. db. und c. Treppengefässe. Die Querstreifen, welche in keinem derselben fehlten, wurden nur deswegen nicht gezeichnet (obschon dies gewöhnlich zu geschehen pflegt), weil man sie nicht in einem und ‚demselben Gesichtsfelde in allen Gefässen zu übersehen vermag. Tafel XXIU. Fig. 1—3. Fig. 3. und 2. Hohldrücke (Aspidiarienformen, vgl. S.48 bis 50 und S. 153) von jungen Stämmen von Sagenaria Veltheimiana aus dem Grauwackenkonglomerat von Landeshut, und Fig. 3 aus den rheinischen Schie- fern, eingesandt von Herrn Wirtgen. Bei a. in Fig. 1 und 2. Astnarben. Fig. 4. Sagenaria acuminata Göpp. Fig. 5. Sigillaria minutissima Göpp. Fig. 6. Schwache Vergrösserung eines Theiles der Vorigen. Tafel XXIV. Fig. 1—3. Sagenaria Veltheimiana Presl. Fig. 1. Dichotome Verzwei- gungen, um den dritten Theil verkleinert. «a. Linienförmige Narben des Stam- mes. b,ce.d,e, f, g. Verzweigungen, zum Theil nur durch Punkte ihre muth- maasslichen Grenzen angedeutet. Fig. 2. Hohldruck der anderen Hälfte des Exemplars von einer Stelle, wo die Aspidiarien ähnlichen Abdrücke recht deut- lich sind. Fig. 3. Vergrösserung eines Theiles des Vorigen. Tafel XXV. Fig. 1—5. Lycopodites Stiehlerianus Göpp. Fig. 1. Ein Ast mit in zwei Reihen gestellten Zweigen. Fig. 2. Ein Bruchstück mit sehr deutlichen Blät- tern. Fig. 3. Eine Fieder mit dichter stehenden Blättern. Fig. 4. Bruchstück eines Fruchtzapfens (Lepidostrobus), der mit der vorliegenden Art vorkommt und wohl zu ihr gehören dürfte. Tafel XXV1. Fig. 1 und 2. Megaphytum Kuhianum Göpp. Von beiden Seiten, um die zweireihig gestellten Astnarben a. zu zeigen. 5. Längsstriche unter den letzteren. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 289 Tafel XXVL. Fig. 1— 2. Megaphytum dubium Göpp., ebenfalls von beiden Seiten. Bei a. die zweireihig gestellten Astnarben, 5b. die kleinen rundlichen Blattnarben des ebenfalls entrindeten Stammes. Taf. XXVIM. Fig. 1—2. Halonia tetrasticha Göpp., von beiden Seiten. a. Die Ast- knoten. Fig. 3 und 4. Dieselbe, aber im jüngeren und besser erhaltenen Zu- stande. Fig. 5, 6, 7. Halonia Muensteriana Göpp., von drei Seiten. a. Die Astknoten. b. Die Blatinarben. Fig. S. Halonia tuberculata Brongn. a. und b. wie in den vorigen Figuren. aa. Astnarbe mit rundlicher Vertiefung. Tafel XXIX. Halonia Beinertiana Göpp. a. und aa. Oberfläche des entrindeten Stam- mes mit länglichen linienförmigen Narben. b. Die Gabeltheilung des Stammes. c. Die Narben der Rinde des Stammes. d. Die wenig gewölbten, sich nur allmälig erhebenden Höcker oder Knoten. Tafel XXX. Fig. 1 und 2. Knorria longifolia Göpp. Fig. 1. Mit schmaleren und Fig. 2. mit dickeren Narben. Fig. 3. Knorria acicularis Göpp. Fig. 4. Knor- ria Schrammiana Göpp. Fig. 5. Aneistrophyllum stigmariaeforme 8 minu- tum Göpp. ie afel XXXI. Fig. 1. Knorria princeps Göpp. a. Die kohlige Rinde. b. Die "eylin- drisch-kegelförmigen Narben. bb. Das Grübchen an der Spitze der letzteren. Fig. ?. Querschlif, um den Umfang des ausgefüllten Stammes zu zeigen. Fig. 3. Knorria Sellonü Sternb. Entrindete Seite des Stammes, bei «a. mit den blattarligen Gebilden, die von ungleicher Grösse sind, z.B. bei b. c. Reste der darauf liegenden kohligen Rinde, die aber keine Struktur zeigt. d. Der Hohldruck der Rinde des Stammes mit den den Lepidodendreen, insbesondere Sagenaria, ähnlichen Narben. Fig. 4. Hohldruck des Vorigen. Bei a. die letzterwähnten Narben; bei b. darauf liegende kohlige Rinde: bei c. die Hohl- drücke der blattarligen Organe. Tafel XXXH. Fig. 1. Stigmaria ficoides C inaequalis Göpp. Fig. 2. St. ficoides 8 un- dulata Göpp. Fig. 3. St. ficoides 9 elliptica Göpp. Vol. XXH. Suppl. 37 290 H. R. Göppert, Tafel XXXIH. Fig. 1. Megaphytum remotissimum Göpp., von beiden Seiten. a. Die Nar- ben der abgefallenen Aeste. c. Die der Blättchen. Fig. 2. Dasselbe. a. Die Narben der Aeste. b. Durch Eisenoxyd ausgefüllte rothe Stelle. c. Narben der Blättchen. Tafel XXXIV. Fig. 1. Sagenaria transversa Göpp. a. Blattähnliche Organe. Fig. 2. S. concatenala Göpp. Fig. 3. S. remola Göpp. Fig. 4. Lycopodites acicula- ris Göpp. a. Stamm. b. Terebratula prisca. Fig. 5. Dieselbe von der an- dern Seite. a. und b. Dieselbe Bedeutung. Fig. 6. S. cyclostigma Göpp. Fig. 7. S. truncata Göpp. Tafel XXXV. Fig. 1—4. Araucarites Beinertianus Göpp. Fig. 1. Stamm. b. Conglo- merat, an welches er befestiget ist. Fig. 2. Querschliff, vergrössert, wie die folgenden. a. Prosenchymatöse Holzzellen. 5. Markstrahlen. c. Einzelne ver- rottete, jetzt ganz und gar durch Kalk ersetzte Zellen. Fig. 3. Markstrahlen- längsschnitt. a. Prosenchymatöse Holzzellen. b. Markstrahlen. Fig. 4. Längs- schnitt. a und b. Wie bei Fig. 3. c. Noch mit Kalk erfüllte, undurchsich- tige Zellen. Tafel XXXVL Fig. 1—6. Protopitys Buchiana Göpp. Fig. 1. Seitliche Ansicht des Stammes. Fig. 2. Querschliff. a. Strahliger Kalkspath oder wohl Arragonit. b. Holzzellen. c. Holzzellen, durch Kalkablagerung von einander getrennt. Fig. 3. Vergrösserung des Querschliffes, wie die folgenden durch Beleuchtung von oben gezeichnet. a. Prosenchymatöse Zellen. 5. Markstrahlen. c. Ein- zelne verrottete, durch Kalk ersetzte Zellen. Fig. 4. Rindenlängsschliff. a. Holz- zellen. 5. Markstrahlen. Fig. 5. a. Holzzellen. aa. Mit Treppengefässen- ähnlicher Tüpfelung. b. Markstrahlen, deren Zellen getüpfelt sind. bb. Unter- einander verbundene Markstrahlen. c. Harzbehälter. Fig. 6. Stark vergrös- serte getüpfelte Wandung von Fig. 9. aa. Tafel XXXVI. Fig. I. Sagenaria Goeppertiana Presi. a. Normaler Abdruck. b. Theil- weise Ausfüllungen oberhalb, und c. unterhalb. d. Vollständige Ausfüllung der Narben, sämmtlich mit rauher Oberfläche. e und f. Vollständige Ausfüllung mit fossile Flora des Uebergangsgebirges. 291 glatter Oberfläche. g. Die erhabene Linie in der Mitte tritt hervor, die Aspi- diarienform ist fertig. Fig. 2. Sagenaria rugosa Presl. «a. Normaler Abdruck. b. Theilweise Ausfüllungen. c. Die vollendete Aspidiarienform (vgl. S. 45). Tafel XXXVII. (Vergl. S. 109, wo die Tafel aus Versehen mit 39 statt 33 bezeichnet ist.) Fig. 1. Querschliff eines. am Rande durch Kalk versteinten Calamites tran- sitionis Göpp. a. Rinde. 5. Strukturlose Ausfüllung des Stammes. «aa. Rinde mit Struktur. bb. In derselben liegende strukturlose Kalkmassen. dd. Stelle, die Fig. 3 vergrössert dargestellt ist. Fig. 2. Die vorige Stelle, mit der Loupe vergrössert. Die Buchstaben dieselbe Bedeutung, wie in Fig. I. Bei ce tritt die pyramidenförmige Gestalt der Struktur zeigenden schwarzen Streifen sehr hervor. Fig. 3. Vergrösserung eines Theiles des Vorigen, entnommen, wie schon erwähnt, von dd. der beiden vorigen Figuren. «a. Strukturloser Rand. b. Weitmaschiges Zellgewebe. c. Parallele Reihen desselben. d. Andeutung von Markstrahlen. e. Zerstörtes Zellgewebe. f. Kammförmige Linie (gebildet durch theilweise erhaltere Zellen). g. Parallele Längsreihen von Zellen. h. Andeutung von Markstrahlen. i. Gewebe aus zarten Zellen. k. Gefässbün- delarlig gestellte Zellen. I. In strukturlosem Kalkstein zerstreute Zellgewebs- parlieen. Fig. 4. Längsschliff des Vorigen, gezeichnet durch Beleuchtung von oben (etwa 100-fache Vergrösserung). a. Prosenchymzellen. b. Strukturlose Stellen. c. Unterer Theil einer einfachen Markstrahle. d. Wahrscheinlich die Räume, welche Markstrahlen ausfüllten. Tafel XXXIX. Fig. 1. Sagenaria confluens Göpp. «a. Vollständige Hohldrücke der Nar- ben. 5. Ein Hohldruck, in dessen unterem Theil ein Rest von Ausfüllungs- masse liegt. c. Theilweise ausgefüllte Hohldrücke. d. Vollständig ausgefüllte, so dass also der Aspidiariencharakter ganz ausgebildet vorliegt (vergl. S. 48). Fig. 2. Lepidostrobus Brongniartii Göpp. a. Stelle, wo ein Theil des Zapfens noch mit Thoneisenstein bedeckt ist. Db. Stelle, wo der Stein quer gespalten ist. c. Die am besten erhaltenen rhomboedrischen Schuppen oder Fruchtblätter. Fig. 3. Horizontalansicht, entnommen von Fig. 2. b. a. Die Achse des Zapfens. b. Die verkehrt-kegelförmigen Schuppen oder Fruchtblätter. ce. Eine Höhlung, die wohl einst der Saamen ausfüllte, oder ihm selbst vielleicht ange- hört (vergl. S. 177). Fig. 4. Cardiocarpon punctulatum Göpp. et Berger. or 292 H. R. Göppert, Fig. 5. Getüpfelte Zellen. «a. mit einfacher Tüpfelreihe. 5. Mit Querstreifung, ähnlich einem Treppengefäss. Fig. 6. Mit einfachen und doppelten Tüpfelrei- hen. Fig. 7.a. Mit 3-fachen spiralig stehenden Tüpfelreihen. db. Ohne Tüpfel. Fig. S und 9. Mit in 3-facher Reihe spiralig stehenden Tüpfeln. Fig. 10. a. Ein gestreift getüpfeltes Gefäss, ähnlich denen von Taxus der Vor- und Jetztwelt. Fig. I! und 12. Gestreilte oder treppenförmige Gefässe und Zellen, und Fig. 15 ein netzförmiges Gefäss. Tafel XL. Fig. 1 und 2. Noeggerathia crassa Göpp., von beiden Seiten. a. Die Stelle, wo noch Kohlenrinde sitzt. Db. Stellen, wo man den Durchmesser oder die Dicke des ganzen Exemplars erkennen kann. c. Bruchstelle. Tafel XLI. Fig. 1. Drepanophycus spinaeformis Göpp. a. Laubstengel (frons), bedeckt mit quer- und längsrissiger anthraeitischer Rinde. b. Die sichelförmigen, blatt- ähnlichen Gebilde. Fig. 2. Sphaerococeites lichenoides. a. Die Basis Wer Pflanze. Fig. 3. Confervites acicularis Göpp. a. Einzelne Fäden mit unter- brochenen Gliedern. Fig. 4. Harlania Halli Göpp. a. Dichotome Aeste. Fig. 5. Anarthrocanna stigmarioides Göpp. a. Narbenäste, ähnlich denen von Stigmaria. Fig. 6. Noeggerathia dichotoma Göpp. a. Stelle, wo die dichotome Theilung stattfindet. Fig. 7. Oberes abgestutztes Ende eines Fiederblattes des Vorigen. Fig. S. Noeggerathia tenuistriata Göpp. (zweifelhafte Art). Tafel XL. Fig. 1. Calamites Germarianus Göpp. Fig. 1. a. Oberfläche der vorderen Rinde, welche nur bruchstückweise angedeutetermaassen vorhanden ist. aa. Die Glieder. ab. Die Knötchen auf denselben. ac. Die Astnarben. ad. Die Erhöhung auf der Astnarbe, wo sich wohl das Hauptgefässbündel befand. ae. Die Stellen, wo die vordere Rinde fehlt und die innere, parallelstreifige Seite der hintern Rinde zum Vorschein kommt; auch nur bruchstückweise vorhanden. Fig. 1. b. Der Abdruck der vorderen Seite der hinteren Rinde bei ge: bb. Die Glieder. be. Die Knöt- chen an denselben. bd. Die Asinarben. be. Eine Astnarbe, mit besonders wohl erhaltener konzentrischer Streifung. Fig. 2. Noeggerathia Rueckeriana Göpp. a. Reste des verkohlten Blattes. b. Oberes rundliches Ende desselben. fossile Flora des Uebergangsgebirges. 295 Tafel XLIM. Fig. 1. Sagenaria Veltheimiana Presl. aa. Gut erhaltene Narben. Fig. 2. Sayenaria crassifolia Göpp. a. Blättehen. b. Hohldruck. ce. Dichotome Thei- lung des Zweiges. Fig. 3. Querschliff des Steinkernes des Vorigen. a. Die verkohlte Achse. Fig. 4. Lepidodendron sexangulare Göpp. Fig. 5. Sagena- ria depressa Göpp. Fig. 6. Eine genau gezeichnete Narbe des Vorigen. Fig. 7. Sagenaria elliplica Göpp. a. Ziemlich gut erhaltene Narben. Fig. S. Sage- naria acuminata Göpp. Fig. 9. Beblättertes Ende eines Zweiges des Vorigen. Fig. 10. Zweig, theilweise mit Blättern besetzt (übereinstimmend mit Taf. XIX. Fig. 3). Tafel XLIV. Fig. 1. Sphenopteris Beyrichiana Göpp. Fig. 2. Trichomanites grypophyl- lus Göpp. Fig. 3. Sphenopteris petiolata Göpp. Fig. 4. Odontopteris stipitata Göpp. Fig. 5. Einzelnes Fiederblättchen des Vorigen, um die Nerven zu zei- gen. Fig. 6. Ahabdocarpus conchaeformis Göpp. a. Saamenhülle. Fig. 7. Trigonocarpum_ellipsoideum Göpp. 294 Autoren - Register. Autoren-Register. Agassiz 6. 225. Arago, F., 23. D’Archiac 8. 17. Barrande 10. Bayfield 25. de Beaumont, Elie, 4. 12. 17. de la Beche, Henry, 6. Becker 13. Berger 2. 50. Beyrich 9. Binney 232. Blöde 19. Boue 20. Brongniart 45. 154. 159. 160. 168. 177. 178. 213. 214. 394. 242. Bronn 6. 8. 17. 23. v. Buch 8. 19. 115. Buckland 6. Burat 209. v. Carnall 54. 56. 62. 115. Colomb 38. Coquand 23. Corda 242. 244. Cotta 4. Credner 8. Dale 30. Dechen 80. 224. Delanoue 17. Dubois 19. Dufresney 17. Dumont 11. Dunker 13. Dunker und Meyer 35. Durocher 17. Eichwald 19. Engelhardt 19. Esquerra del Bayo 18. Ferret 23. Forchhammer 36. Foster 31. Frapolli 16. Gallinier 23. Germar 104. 106. . Girard 9. Göppert 21. Goldenberg 212. Grandjean 35. Gutbier 154. 159. Hall, James, 25. 29. 30. 96. Harkness 37. 232. Harlan 100. v. Hauer 10. Hausmann 12. 16. 18. 25. v. Helmersen 19. Henslow 6. Hildreth 30. Hisinger 3. Hörnes und Hauer 72. Hoffmann 22. 135. Hruschka 34. Hutton 209. 225. Jacquelin 98. Keilhau 36. Keyserling, G. v., 20. 22. 36. Kutorga 210. Langhanns 58. Leibnitz 223. Leonhard 10. 17. 23. 24. Lindley 209. 225. Locke 0. Logan 25. Lyeil 39. Maesire 18. Martin 223. Martius 224. Mather 30. Merian, Peter, 23, 35. v. Meyendorf 19. Meyer 13. v. Middendorff 41. Miquel 226. Morand 223. Murchison 4. 5. 6. 8. 10. 19. 20. 23. 37. Murray 25. Mylius 223. Naumann 9. 34. Orbigny 31. v. Osersky 19. Owen 30. Pailette 17. Pander 19. Parkinson 223. Patsch und Morlot 39. Petiver 222. Petzholdt 104. 112. 113. Autoren - Register. Philipps 6. Rhode 41. Römer 35. 78. Russegger 22. Sandberger 13. 15. 35. 80. Schimper 17. Schrenk 22. Sedgwick 4. 6. 8. 10, Sharpe 18. 28, 38. Steinhauer 41. Sternberg 45. 44. 45. 196. 209. 224. Stiehler 35. Strangsways 19. Strzelicki 24. 8. 10. ‚15. 14. 15. [6 Se) 295 Taylor 100. v. Tehihatcheff 20. Unger 209. van Uxem 29. Verneuil 17. 19. 20. 24. 27. Volkmann 38. 126. 222. Voltz 13. Wagner 22. Weawer 6. Werner 3. Williams 37. Wirtgen 83. Woodward 223. Zobel 54. 56. 69. 296 Index. INDEX Adiantites Bockschii 162. Amay-Schiefer 15. Anarthrocanna 114. — approximata 129. 263. — deliquescens 128. 263. — stigma- rioides 129. 263. — tuberculosa 128. 263. Aneistrophyllum 47. Aneistrophyllum minutum 206. — stigma- riaeforme 205. 269. Annularia longifolia 150. Anthracodendron oculatum 245. Araucarites 135. Araucarites Buchianus 252. — Beinertianus 254. 274. — carbonaceus 255. 274. — Tehihatcheffianus 256. 274. Arum arborescens Öl. 122. " Aspidiaria acuminata 185. — Goeppertiana 180. — confluens 49. — Steinbeckii 50. Aspidites strietus 166. Asterochlaena Cottaci 137. Asterophyllitae 139. Asterophyllites elegans 133. 263. — Haus- mannianus 134. 265. — pygmaeus 134. 263. — Roemeri 14. 154. 263. Avicula lepida 129. Bellerophon 99. Beschreibung, systematische, der bis jetzt im Ueberyangsgebirge entdeckten Pflanzen 74. Bornia 114. 130. — equisetiformis, stellata, scrobieulata 130. 131. 263. — Jordaniana 132. — transitionis 117. 127. 131. Butotrephis antiquata 85. 78. 258. — flexuosa 79. 258. — gracilis 78. 84. 85. 258. — suceulenta 78. 85. 258.. — succulens 85. — subnodosa 79. 86. 258. Calamitea 103. 106. 108. 112. Calamites approximatus 108. 109. 113. — canalieulatus 34. Calamites cannaeformis 58. 60. 63. 66. 117. 118. 261. 262. — dilatatus 119. 262. — distans 116. 120. — Ger- marianus 106. 108. 116. 122. 126. — Goepperti 119. — nodosus 407. — obli- quus 121. 262. — planicosta 116. — ra- diatus 103. 114. — ramosus 108. — remotissimus 116. — Roemeri 118. 262. ° — serobieulatus 130. 131. — stigmarioi- des 107. — tenuissimus 120. 262. — transitionis 98. 60. 63. 66. 108. 109. 115. 116. 126. — tuberculatus 128. — varians, verticillatus 108. 124. — variolatus 262. — Voltzii 16. 121. 262. Calamopora polymorpha 61. Calamosyrinx 248. Calcaire cornifere 14. Calceola - Schiefer 14. Callitrites Brongniartii 109. Cambrische Gruppe 4. Cannophyllites 217. Catenaria 248. Ceramites Hisingeri 36. Champlain - Abtheilung 26. Cheilanthites obtusiloba 145. Chemung - Gruppe 15. Chemung- Schichten 29. Chondrites antiquus 33. 79. 80. 81. 89. 257. Index. cireinnatus 83. 258. — Nessigii 14. 83. tenellus 84. 258. varians 123. 124. — variolatus 124. 125. 126. 262. _ Clathraria 247. Clymenien - Kalk 65. Ciymenia undulata 71. Confervites acicularis 15. 80. 257. Coniferae 250. 7». Cardiocarpon 208. — punctulatum 209. 269. Cyatheites asper 165. 266. Cyathophylium 61. Cycadeae 250. 273. Cyelopteris 158. — Bockschii 64. 266. dissecta 161. 266. flabellata 16. 163. 265. — frondosa 693. 163. — tenui- folia 162. 266. Cylindrites arteriaeformis 93. Cylindrus lapideus 245. Cypridina serratostriata 91. Cypridinenschiefer 15. 15. Dactylopteris Stiehleriana 166. 266. Dadoxylon Buchianum 252. — carbonaceum 255. — Tehihatcheffianum 256. Dechenia 47. — euphorbioides 207. 208. 269. — Roemeriana 208. 269. Delesserites 80. — antiquus 91. 259. Deville, System von 11. Dietyolites Beckii SO. Didymophyllum 47. Didymophyllum Schottini 204. 269. Devonische Gruppe 4. 5. 12. 20. Dolomit 13. Drepanophycus 92. — spinaeformis 92. 259. Equisetites acutus 103. — areolatus 103. — Braunii 105. — Brongniartii 103. — Bur- chardi 1092. — — columnaris 119. — conicus 103. — elongatus 103. — Hoef- lianus 102. — Lindackerianus 103. lingulatus 103. — mirabilis 103. — mo- niliformis 102. — Muensterii 102. radiatus 103. 114. 261. — Roessertianus 102. Schoenleinii 103. sinshei- micus 103. Equisetum bilinieum 112. — brachyodon 103. — columnare 103. — Braunii 102. — Burchardi 103. — dubium 102. 103. — eburneum 104. infundibuliforme 34. 103. — Meriani 102. Ergebnisse in paläontologischer und geologi- scher Hinsicht 256. Vol. XXI. Suppl. 297 Erhaltung, über die, der Pflanzen im Ueber- gangsgebirge, so wie in der Kohlenforma- tion überhaupt 39. Erie- Abtheilung 26. — Catskill- Gruppe 3. Favularia 247. Flora, fossile, des Uebergangsgebirges, von Dr. H. R. Göppert 1. Ficoidites furcatus 245. — verrucosus 245. Fucoides alleghanensis 98. — antiquus 81. — auriformis 79. 100. 261. — Brongniar- tii 98. 100. — circinnatus 83. — demis- sus 90. 96. — flexuosa 86. — gracilis 81. — graphica 30. — Harlani 79. 98. 100. — heterophylla 79. 100. — Nessigii 83. — rigida 86. — serra 90. — tenellus 84. — velum 30. 79. — verticalis 79. maior 246. Gleichenites neuropteroides 159. Goniatiten 65. — mixolobus 130. Goniatiten - Schiefer 14. Grauwacke, untere 4. —- mittlere 5. — rhei- nische 13. Grauwackensandstein 12. Gyropteris 135. — sinuosa 138. 264. Haliserites Dechenianus 40. 88. 259. Halonia Beinertiana 195. Muensteriana 194. — tetrasticha 195. 269. — tuber- culata 194. Hamilton - Gruppe 14. 30. Harlania Hallii 98. 100. 260. Hausdorfer Uebergangsgebirge 62. Hildenberg - Abtheilung 26. Hippuris 59. Hymenophyllites dissectus Gersdorfii 58. 147. 265. 147. 265. Iberger Kalk 14. llaenus crassicauda 79. Ithaca- Gruppe 3. Känguruh-Eiland 24. Kapiti- oder Entri- Insel 24. Knorria 40. 60. 195. — acieularis 200. 270. — acutifolia 202. 270. — confluens 201. 270. — fusiformis 180. — Goepperti 38 298 — imbricata 30. 60. 198. 270. longifolia 199. 270. 205. 271. Jugleri 189. 203. — megastigma 204. 271. — polyphylla 202. 271. — princeps 46. 198. — Selloni 46. 199. — Schrammiana 201. 270. Kornstein 5. Lepidodendron aculeatum 48. 179. — acu- minatum 155. — appendiculatum 48. 49. confluens 49. — ceristatum 50. — elegans 34. — fastigiatum 17. — Goeppertianum 180. — hesäfänukt 171. — imbricatum 50. — polymorphum 180. — sexangulare 171. 267. — squamosum 63. 172. 267. — undulatum 48. — Veltheimianum 131. Lepidostrobus 17. — Brongniartii 177. Leptaena depressa 29. Lithosmunda minor 155. Lycopodites 169. — acicularis 61. 169. 267. — Stiehlerianus 170. — subtilis 180. Mastocarpus echinatus 92. Megaphytum 189. — dubium 191. 270. — Hollebenii 191. 270. — Kuhianum 190. 270. — remotissimum 192. 270. Millstone -grit 16. Muensteria 99. Myriophylium 53. Neuropteris 135. 151. — Loshii 151. 265. — tenuifolia 18. Noeggerathia 215. — abscissa 217. 271. — aequalis 217. — crassa 221. — dicho- toma 219. 271. — distans 219. 271. — obliqua 217. 271. — ovata 217. 271. — palmaeformis 216. Puschiana 217. — pusilla 217. — Rueckeriana 221. 272. — tenuistriata 219. 272. Noeggerathieae 209. Odontopteris 156. — imbricata 158. 265. — Stiehleriana 157. Oldred Sandstone 5. Ontario - Abtheilung 26. Oncylogonatum 109. Orbieula 99. Orthis resupinata 29. Orthoceras scalare 130. — striolatum 150. Index. Orthoceraliten- Schiefer 14. Osmunda regalis 137. Pachyphloeus tetragonus 17H. Palaeophycus 92. — rugosus 94. 260. — irregularis 78. 93. 260. — simplex 94, 260. — tubularis 95. 260. — virgatus 79. 260. Palmacites curvatus 49, Pecopteris 17. — aspera 16. 165. — cya- thea 18. — muricata 18. — strieta 166. 266. Pecten grandaevus 129. — Muensteri 129. Pentamerus oblongus 28. Permisches System 3. Phacops chrysophthalmos 91. — latifrons 16. Phytolithus verrucosus 245. Phytopsis cellulosa 97. 261. — tubulosa 30. 96. 260. Pinites carbonaceus 255. — Goepperti 252. Posidonomya 129. — Becheri 129. Posidonomyen- Schiefer 15. 16. 40. Protopitys 252. — Buchiana 63. 252. 273. — Pteropodon 91. Receptakuliten- Schiefer 14. Revin, System von 11. Rhabdocarpus amygdalaeformis 251. — con- chaeformis 251. 273. Rhitidolepis 248. Rhodea dissecta 148. — Gersdorfii 148. Rothenburgia Hollebenii 191. Sagenaria aculeata 179. 267. — acuminata 185. 2851. — attenuata 188. 269. — Bischoffii 187. — chemungensis 30. 188. 268. — crassifolia 156. 268. — concate- nata 43. 188. 258. — cyclostigma 269. — depressa 179. 267. — elliptica 180. 267. — geniculata 186. 268. — Goep- pertiana 48. -— Jugleri 189. 268. — obo- vata 50. — polymorpha 180. — remota 43. 187. 268. — Rhodeana 119. — Roe- meriana 184. — rugosa 49. — squamosa 172. — transversa 268. — truncata 269. Veltheimiana 58. 59. 180. 267. — Volk- manniana 185. Salm, System von 11. Sandstein, alter, rother 15. Schaalstein 13. Index. Schiefer von Wissenbach 13. 14. Schistus variolis depressis et elevatis 245. Scolecolithus linearis 78. 101. 261. Selenochlaena mierorrhiza 137. — Reichii 137. Sigillaria 247. — chemungensis 30. — den- sifolia 248. 249. 273. — minutissima 248. 272. — simplieitas 30. — undulata 249. 373. — Vanuxemii 249. 2735. — Voltzii 16. 180. 249. 273. Sigillarieae 247. Silurische Gruppe 4. 5. 12. 16. Singula 99. Solenites 136. Sphaenonites Diadema 79. Sphaerococeites antiquus 80. 91. — denta- tus 90. 259. — lichenoides 91. 259. — Serra 259. Sphenopteris 17. — anthriscifolia 147. 265. — Beyrichiana 146. 264. — dissecta 16. 148. — Halliana 145. 264. — imbricata 147. 265. — laxa 30. — microloba 142. — obtusiloba 145. 264. — pachyrrha- chis 143. 264. — petiolata 143. 264. — refracta 60. 135. 141. 264. — tridacty- lites 142. Sphenothallus 87. — angustifolius 78. 87. — Jatifolius 79. 88. 259. Spirifer lineatus 130. — resupinatus 61. Spiriferen- Sandstein 14. Spongites 61. Stigmaria 221. — Anabathra 246. — ficoi- des 39. 57. 68. 130. 245. 246. 272. — melocactoides 245. — Soccolowii 246. — Veltheimiana 180. Stigmarieae 221. Stigmatocanna 107. 113. 125. — Volkman- niana 126. 269. Syringodendron 43. 299 Terebratula prisca 61. — reticularis 29. — — Wilsoni 61. Terrain ardoisier 5. Trapa natans 59. Trichomanites gyrophylius 149. 265. Trigonocarpum 250. — ellipsoideum 250. 273. Tubicaulis 135. — dubius 136. — prima- rius 136. — ramosus 136. 137. — Sole- nites 137. Tubulites 101. Uebergangsgebirge in Afrika 23. — in Asien 21.— in Amerika 25. — in Australien 24. — in Europa 7. 12. — das Glälzer 64. — Oberschlesiens 69. — Niederschlesiens 54. Uebersicht, geologische, der fossilen Pflanzen des ÜUebergangsgebirges, geordnet nach den Abtheilungen der Uebergangsformation 274. Uebersicht, systematische, der in diesem Werke beschriebenen fossilen Pflanzen etc. 257. Urschiefer des Riesengebirges 66. Variolaria ficoides 245. Vieux gres rouge d. Vorkommen, über das, und die Beschaffenheit des Uebergangsgebirges in Schlesien 54. Vorkommen von Pflanzen oder vegetabilischen Resten im Uebergangsgebirge und Art der Erhaltung derselben 32. Ziegelstein 5. Zygopteris 135. 136. 137. — primaria 137. 138. — tubicaulis 137. 264. ver: rn PR Svwolsiohun BE: R RR Anke u sebi null einen s biosgiiia — ER ou oo Fr DE , I uuldaie: Fel FETIETT eu : tal. ib ra > "BGE. at ae IuE eohlkudu BEER PR Ara > ee. Bn. j NOUNG, 2 asian Di F . Di y " ° ) j ’ \ N 699 sköhidn” F: vss; vol) = Ir E a Se DENUHENUN 5 - hen 177) BES Ne ll I»: 5) x Per. aobhalh ee 2. ihr a ah Br er - . EAN & F En u rn hie - MT. ML ; Er u ie „Fuße aalılreorol ww 2 wr au hai i \ u a a ar. ae My a ö Faı 1b ar Nr ine a, \ Fe! > al ws on au i A rc re ” N > 5 - PER Srike Rs PR = Es zum Be ehem: he er Vol AH Sup. VZZRA eo: Till Iu£dI 2 Cfe AN e Weury $K Sohewin Benz Pol KU Suppl. Tab d vo Rande del ZIA Iaıt.d Ki Bu, s 2 »& Be ae ER De Tas HR. 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