Ei du B: £ > is! a en Oesterr. Botan. Zeitschrift 1884. Desterreichische BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. Organ für Botanik und Botaniker. Mit Orıginal-Beiträgen von Ascherson, Bäumler, Beck, Biocki, Borbas, Braun, Bubela, Burgerstein, Celakovsky, Entleutner, Fehlner, Formänek, G@ehmacher, Hanausek, Hankiewiez, Hansgirg, Beimerl, Ber- mann, Herpell, Hirc, Hohenbühel, Höhnel, Holuby, Janka, Jetter, Karo, Keller, Kmet, Krampia, Krasan, Kronfeld, Lorinser, Murr, Peter, Poläk, Preissmann, Prihoda, Reichardt, Sa- bransky, Schilberszky, Schiller, Schlögl, Schmidt, Solla, Strobl F., Strobl 6., Tomasehek, Thümen, Trautmann, Ullepitsch, Untchj, Urban, Velonovsky, Voss, Wettstein, Wiedermann, Wiesbaur, Wiesner, Wiktorowiez, Wateszezak, Zukal. Redigirt von D" Alexander Skofitz. ZXXIV. Jahrgang. (Mit 1 xylographirten Porträt und 1 lithograplirten Tafel.) Wien IM. Verlag von C. Gerold’s Sohn. 5 En; FEAR No e\ Br 2 i » r ia a, re @ 7 2 i Bear! ? a’“ Kar jr ed. .,” Y Ra 7 P > j j ' hr f Pi in d ' £ . ’ a ei. Pad P us : 3 Fa us HK a” a tw de An ’ A ul \ I u r ’ ‘ 0 y = % Pr » v 4 | D Ar Pe TE 4) Ni del i i y A, Hua 4 Pr - pr - h B s N i % e } HAZSL f * > # N sn i bnagsdel, VIXZE has se A ON RER Anke äh. u _ Vesterreichische Botanische Zeitschrift, Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. (16 R. Mark) ganzjährig, oder mit 4 f.öst. W. (S R. Mark) Organ für Botanik und Botaniker. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaction (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumerlren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration halbjährig. C. Gerold’s Sohn Inssrate in Wien, die ganze Petitzeile RT°: 1 sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. gr Q Buchhandlungen. XXXIV. Jahrgang. WIEN. Jänner 1334. INHALT: Adolf Weiss. — Bacterien aus Algen. Von Zukal. — Bosnische Rosen. Von Wies- baur. — Zur Flora von Meran. Von Dr. Entleutner. — Ungarische Rosen. Von Kmet. — Nachklänge aus Italien. Von Dr. Solla. — Flora des Etna. Von Strobl. — Flora exsiec. Austr. Hung. Von Heimer]. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Bfiocki, Wiesbaur, Holuby, Thümen. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tausch- verein. — Inserate. I Gallerie Österreichischer Botaniker, -***** REW YORK RER, BOTAMCAL G. Adolf Weiss. RRDEN (Mit einem xylographirten Porträt.) A. Weiss wurde am 26. August 1837 zu Freiwaldau in österr. Schlesien, wo dessen Vater als praktischer Arzt wirkte, geboren als Zwillingsbruder des dermaligen Directors der Wiener Sternwarte, Prof. Dr. Edmund Weiss. Die Wohlhabenheit der hochgebildeten Eltern gestattete den Knaben die sorgfältieste Erziehung, und waren es schon in den frühesten Jugendjahren die Naturwissenschaften, in denen sie durch die reichen Sammlungen und Apparate im Vaterhause unterstützt, eine weit über ihr Alter hinausreichende Belehrung fanden. Im Frühjahre 1845 übersiedelte die Familie nach England, wohin der Vater unter glänzenden Bedingungen einen Ruf erhalten hatte, und blieben bis Winter 1846 daselbst, zu welcher Zeit eine Krank- "> heit desselben die Rückkehr nach Europa forderte. Leider erlag er —_ der in Ausübung seiner Berufspflicht zugezogenen Krankheit am —19. März 1847, und die Mutter blieb mit den Zwillingsbrüdern zu- ! rück. Sich ganz der Erziehung derselben widmend, begleitete die "seltene Frau die Söhne nach Troppau, wo dieselben 1847-1855 -Sdas Gymnasium besuchten, und später nach Wien an die Universi- tät, welche die Brüder nach mit Auszeiehnung bestandener Matu- Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft 1884. 1 .) yitätsprüfung im Wintersemester 1855 bezogen. Der Sinn für Naturwissenschaften, der im Gymnasium schon sich durch eifriges Studium am Mikroskope und Fernrohre bethätigte, erhielt durch den näheren Umgang, in welchen die beiden Brüder bald mit Un- oer, Littrow, Ettingshausen, Grailich, Kunzek, Fenzl u. A. traten, neue Nahrung, und entschied für ihre zukünftige Lebens- richtung. Edmund wurde Astronom, Adolf Physiologe. Schon als @ymnasiast hatte letzterer sich literarisch bethätigt, und in einem Buche: „Studien aus der Natur“, das 1856 in erster, 1858 in zweiter Auflage erschien, noch nicht 20 Jahre alt, eine reiche Literaturkenntniss und klare Darstellungsgabe verrathen, Eigen- schaften, die Grailich in einer Besprechung des Buches, das Weiss später eine Jugendsünde nannte, auf das rühmendste hervorhebt. Von der riehtiren Idee geleitet, dass Physiologie eben nur an- sewandte Physik und Chemie sei, hat Weiss zunächst sich in in- tensiver Weise in das Studium dieser Fächer vertieft und sich auch durch drei Jahre an den praktischen Arbeiten im physikalischen In- stitute betheiligt und sich als einer der eifrigsten Zöglinge desselben erwiesen. Die Frucht seiner Thätigkeit daselbst sind eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten, von denen die Untersuchungen über die Fluorescenz der Pflanzenfarbstoffe, die Revision der vorhan- denen Beobachtungen über die Krystallgestalten der Grundstoffe, die Untersuchungen der Spektren des Chlorophylis, der Untersalpeter- säure ete., die Arbeiten über den Zusammenhang zwischen Dichte und Brechungsexponenten, Untersuchungen über die physikalischen Eigenschaften krystallisirter Körper die wichtigsten sind und den Namen des Verfassers gleich durch seine Entdeckung der einseitigen Absorption der Spektrallinien auch in der Physik zu einem geachte- ten machten und in directen Verkehr mit Poggendorff, Gladstone, Faraday u. A. brachten. In seinen Mussestunden betrieb er astronomische Studien an einem in seinem Besitze befindlichen 4zölligen Refractor und hunderte von Zeichnungen von Mondlandschaften und Sonnenflecken bewahrt er als Andenken an jene Zeit. Eine Anzahl derselben gelangte später in den Werken von Secchi und Littrow zur Veröffentlichung. So suchte Weiss also zunächst eine breite naturwissenschaftliche Basis zu gewinnen, ehe er an die Bearbeitung seines Specialfaches cing und es ist gewiss für die Einseitickeit gewisser, damals in Wiener @Gelehrtenkreisen massgebenden Persönlichkeiten charakte- ristisch, dass man seine intensive Beschäftigung mit Physik und Chemie als tadelnswerthe Zersplitterung betrachtete und rügte. Im Jahre 1857 trat Weiss mit seinen ersten Untersuchungen über die Spaltöffnungen hervor. Die Entdeckung derselben an unter- irdischen und untergetauchten Organen, au gefärbten dikotylen Corollen ete., die Feststellung der Abhängigkeit ihrer Gestaltungen von den Wachsthumsverhältnissen der betreffenden Organe, das & 3 Aufhellen ihrer Entwickelung an Querschnitten, waren die Früchte dieser Arbeiten, denen bald weitere folgten. Wer die Schwierigkeiten kennt, mit denen damals, beim Mangel jeglicher Institute zur praktischen Ausbildung, der strebsame Jünger der Wissenschaft zu kämpfen hatte, und damit vergleicht die reichen Hilfsmittel und die methodische Schulung, wie sie in den jetzigen Universitätsinstituten geboten werden, der wird es nicht hoch genug an- schlagen können, dass Weiss um dem zu begegnen, in seiner Wohnung ein Zimmer als Mikroskopirlocale bestimmte und dort nach und nach einen kleinen Kreis gleich strebender junger Männer an sich heranzog, die mit eigenen Mitteln in unverdrossener Weise beobachteten und forschten. Hier verband ihn bald ein inniges wissenschaftliches und freundschaftliches Verhältniss mit Julius Wiesner. Beide veröffent- lichten nun eine grössere Anzahl von gemeinschaftlich durchgeführten Untersuchungen, von denen wir die über die phys. und chemischen Eigenschaften des Milchsaftes, über die directe Nachweisung des Eisens in Pflanzenzellen, über das Verhalten des Kupferoxydam- moniaks zur Stärke, Zellhaut und Zellkern, sowie die über Uhromsäure und Stärke hervorheben. Schon im Jahre 1857 wurde Weiss von dem damals in Graz wirkenden Bill eine Professur an einer Mittelschule daselbst ange- boten, doch schlug er dieselbe aus, da sein Entschläss ein Hoch- schullehramt anzustreben, bereits feststand und speciell Unger ihn aufs eindringlichste dazu aufmunterte. Und so hatte sich Weiss bereits einen geachteten Namen in der wissenschaftlichen Welt erworben als er, 1858 zum philos. Doctor promovirt, im Sommersemester 1860 sich als Privatdocent für phy- siologische Botanik an der Universität Wien mit einem Vortrage über die Diffusionserscheinungen pflanzlicher Zellhäute einführte und im Winter desselben Jahres seine Vorlesungen eröffnete. Er wirkte zwei Jahre in dieser Stellung und es fällt in diese Zeit auch eine Reise nach den jonischen Inseln, Griechenland und Kleinasien, die er als Begleiter seines Bruders zur Beobachtung einer totalen Sonnen- finsterniss unternahm und wobei er reiche Fundstätten von Tertiär- petrefacten in der Nähe von Olympia aufiand und Daten darüber veröffentlichte. Es mag hervorgehoben werden, dass nach der Rückkehr von dieser Reise die Brüder schon damals auf die Wichtigkeit und die durch den blossen Augenschein constatirbare Ergiebigkeit archäolo- gischer Nachgrabungen in Olympia und Arcadien hinwiesen, ohne dass es gelang, das Interesse weiterer Kreise dafür wachzurufen. Die Reise selbst war nicht ohne Schrecken verlaufen. Das Erdbeben, das im December 1861 Patras verheerte, machten sie im Centrum seiner Zerstörungen mit, und eine furchtbare Sturmnacht, in welcher sie sich im offenen Boote auf der Ueberfahrt von Katakolo nach Zante befanden, bis die Meldung vom Untergange der geschei- terten Zwillingsbrüder nach Wien gelangte. Glücklicherweise wurden die trostlose Mutter und Freunde durch die baldige Nachricht von der Rettung der Todtgesagten von ihrem Kummer erlöst. 1 x In Athen am Hofe König Otto’s mit «rösster Auszeichnung aufzenommen, im Verkehre mit den Spitzen «der griechischen Gesell- schaft: Baron Testa, Rangabe, Heldreich, Schmidt u. A. schwelg- ten die Reisenden im Genusse der herrlichen Alterthümer, und schloss Weiss jene dauernde Freundschaft mit Theodor v. Heldreich, die später dem botanischen Garten in Lemberg so reiches Pflanzen- materiale zuführte. Von den Diatomaceen-Aufsammlungen, die Weiss in Arcadien, im Haine der Eumeniden ete. gemacht hatte, wurden dureh Grunow in den Rabenhorst'schen Decaden Präparate veröffent- licht, sowie die Ausbeute an Meeresalgen Verwerthung für die Flora der jonischen Inseln und Griechenlands fand. Im Aucust 1862 als Assistent an das k. k. Hofmineraliencabinet in Wien berufen, einge Weiss gerade daran, die reiche, unbearbeitete Sammlung fossiler Hölzer dieses Institutes zu bearbeiten, als ihn, zu vleicher Zeit von zwei Universitäten umworben, ein Ruf als ordent]. Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Lemberg, dem im November 1862 die Ernennung folste, sofort in eine wirkungsreiche Stellung rief. Bevor er dieselbe antrat, unter- nahm er eine mehrmonatliche Reise durch Italien, die Schweiz, Frank- reich und Deutschland, um sich in den botanischen Gärten dieser Länder senau über den damaligen Stand und die Einrichtungen in denselben zu informiren und zugleich dauernde Verbindungen mit dem Lemberger Institute anzubahnen. Auch schritt er zur Gründung eines eigenen Herdes, indem er im Frühjahre 1863 Frl. Hermine Vocati, ein durch seltene Schönheit und hervorragende Geistessaben ausge- zeichnetes Mädchen von Wien als Gattin in seins neue Heimat führte. Dieselbe nahm sofort regen Antheil an seinen wissenschaftlichen Arbeiten, und ist ihm, wie er zwölf Jahre später in einer seiner Ab- handlungen schreibt, „die treue Gefährtin auf seinen Wanderungen und rührige Theilnehmerin an seinen Arbeiten“ geblieben. A. Weiss war wohl der jüngste Ordinarius Oesterreichs, und ging sofort mit seltener Energie daran, die derouten Verhältnisse seiner Lehrkanzel und des botanischen Gartens zu ordnen. Obeleich durch Böswilliskeit und Indolenz ihm die mannigfachsten Hindernisse bereitet wurden, konnte er doch bereits ein Jahr nach seiner Berufung den ersten Samenkatalog des botanischen Gartens drucken lassen und trat in reren wissenschaftlichen Verkehr mit den bedeutendsten botanischen Instituten Europa’s. Was er für denselben geleistet, besonders dadurch, dass er die wichtigsten der seltenen Repräsentanten der dortigen und Karpathenflora im botanischen Garten zog, ist allen bekaunt, und der Lemberger Garten war bald einer der umworbensten Oesterreichs. Zugleich suchte er auch in seiner neuen Stellung mit grossem Erfolge durch die ausgiebigste Förderung in Rath und That junge Kräfte heranzuziehen und zunächst einer Anzahl tüchtiger Gymnasialprofessoren zu bilden und Nachwuchs für das Hochschul- lehramt zu erziehen. So wurden unter zahlreichen anderen auch die Professoren Tangl und Junowics durch ihn in die Wissenschait eingeführt und zu ihren ersten Arbeiten angeregt. - .) In die Zeit seines Lemberger Wirkens fallen, ausser vielen kleineren Abhandlungen , seine umfassenden Untersuchungen über die Zahlen- und Grössenverhältnisse der Spaltöffnungen, über die Ent- wickelung des Farbstoffes in Pflanzenzellen, und die nach sechzehn Jahren noch heute bedeutendste Arbeit über Trichome, deren Entwickelung er zuerst genauer kennen lehrte. Eine Fülle neuer Thatsachen und anregender Gedanken ist in denselben niedergelegt und die seltene Meisterschaft m der Handhabung von Pinsel und Feder macht die Abbildungen zu seinen Abhandlungen mit zu den auch künstlerisch vollendetsten, die wir besitzen. Auch für die Kenntniss der Flora seines Gebietes war er thätie und manche von ihm gesammelte Pflanze war für das ganze Florengebiet von Galizien neu '). Eine Agave Jacquiniana, die 1864 in Lemberg zur Blüthe gelangte, benützte Weiss nicht nur zur Aufstellung einer ausführlichen Diagnose der Pflanze, sondern auch zu eingehenden Untersuchungen über das Wachsthum ihres Blüthenschaftes, in denen er zuerst auf die eleich- zeitigen Temperatur- und Feuchtigkeitsgrade Rücksicht nahm und gewisse Perioden constatiren konnte, in denen dieses Wachsthum ablief. Von einer Reise nach St. Petersburg, wo er als Juror bei der ersten internationalen botanischen Ausstellungs fungirt hatte, zurückgekehrt , veröffentlichte er seine Untersuchungen über die Entwickelung der Milchsaftgefässe von Syngonium_ decipiens. Nach fast 10jähriger aufreibender Thätickeit, die durch den Druck der politischen Verhältnisse, welcher von Jahr zu Jahr schwerer auf dem in Galizien exilirten Deutschen lastete, wahre Kriegs- und Leidensjahre gewesen, wurde er 1871 an die Hochschule in Prag berufen. Bevor er diesem Rufe folgte, benützte er eine Einladung zur Theilnahme an der österreichischen Sonnenfinsternissexpedition nach Tunis zu einer Reise in Nord-Afrika, die seine Naturanschauung durch ‚das Kennenlernen subtropischer Florengebiete erweiterte. Auch auf dieser Reise wurde das Expeditionsschiff, auf welchem sich unter dem Commando Oesterreicher’s, ausser den Gebrüdern Weiss u. A. auch die Seeofficiere Weyprecht und Lehnert befanden, als gescheitert gemeldet und die Nachricht vom Untergange der Mitglieder der Expedition durch die Zeitungen verbreitet. Von einem gefährlichen Fieber, das er sich auf dieser Tour zugezogen, geheilt, konnte Weiss im Wintersemester 1872 seine Thätigkeit in Prag aufnehmen. Es ist sein Verdienst, dort das erste eigentliche pflanzenphysioloeische Institut als selbständiges (Glied der Universitätsanstalten geschaffen zu haben, sowie, dass auf seine Ver- anlassung hin die Trennung der systematischen Botanik auch in ') Seine „Beiträge zur Flora von Lemberg“ wurden von Knapp in dessen Flora von Galizien in der unwürdigsten Weise angegriffen, da Knapp die von Weiss lange vor Erscheinen derletzterenin der „Hedwigia* und an a. OÖ. gegebende Richtigstellungen einfach ignorirte. Weiss selbst antwortete auf den masslosen Angriff nicht, wie er denn zu Polemik und Geltendmachung der Priorität seiner Auffindungen Anderen gegenüber niemals zur Feder eriff‘, (Vgl. hierüber diese Zeitschrift 1872, 8. 100- -101.) (6) der Bezeichnung der Lehrkanzeln als solcher fortan seinen Ausdruck findet, wie «as bei der Ernennung der Directoren der botan. Gärten in Prag, Wien und Innsbruck auch seitdem zeschehen ist. Mit rastlosem Eifer suchte Weiss auch in Prag anregend auf seine Zuhörer zu wirken und im neuen Institute entfaltete sich bald ein reges wissenschaftliches Leben. Zahlreiche Dissertationen wurden in demselben gearbeitet, sowie, von Weiss angerert und in ihrer Durchführung eeleitet, die stattliche Anzahl von Abhandlungen, welche zum Theil an anderem Orte, zum Theil in den Schriften der kais. Academie der Wissenschaften in Wien unter dem Titel: Arbeiten des k. k. pflanzenphys. Institutes in Prag, bereits veröffent- licht wurden. Zugleich wurden durch die von ihm herangebildeten Privatdocenten Dr. Kreutz (Universität) und Fr. Reinitzer (Poly- technicum) die zahlreichen Eleven im Institute in die practische Mikroskopie eingeführt. Weiss selbst veröffentlichte gleich zu Beginn seiner Prager Wirksamkeit seine Untersuchungen über Bau und Natur der Diato- maceen. Die Arbeit erschütterte vollständig den bisherigen Glauben an die Einfachheit des Baues dieser Pflanzen, und mögen auch mit der Zeit eine oder die andere seiner Anschauungen n sich nicht bestätigen, bahnbrechend für eine neue Forschungsmethode bleibt die Arbeit stets. Wie Weiss in Wien bereits durch Abhaltung populärer Vor- träge sich als ausgezeichneter Redner documentirte, so trat er auch in Prag mit glänzendem Erfolge als Interpret neuerer Errungen- schaften seiner Wissenschaft auf, deseleichen wurden im dortigen naturwiss. Vereine „Lotos*“, dessen Präsident er jahrelang gewesen, vielfach von ihm Mittheilungen über Untersuchungen, die er eben durchgeführt, gemacht und veröffentlicht. Im Jahre 1876 erschien seine Anatomie der Pflanzen. Eine Fülle von neuen Thatsachen ist in dem Werke enthalten, und die Kapitel: Zellkern, Farbstoffe, Spaltöffnungen, Trichome ete., beruhen ganz und gar auf eigenen Untersuchungen. Das Baufälligwerden des Institutsgebäudes im Winter 1879 und die spätere provisorische Unterbringung der Anstalt in durchaus ungeeignete häumlichkeiten, sowie all die politisch sociale Misere, die seit Jahren das Ausharren an der Prager Universität für Deutsche zu einem Akte grösster Opferwilligkeit macht, haben nicht vermocht, den Schaffungsdrang von Weiss zu brechen. In mannhaftester Weise für sein Deutschthum eintretend zählt er zu den Zierden der Prager Gesellschaft, welche in ihm nicht nur den hervorragenden Gelehrten, sondern auch den charakterfesten Mann verehrt. So hat sich Adolf Weiss — um nur die wissenschaftliche Seite seiner Persönlichkeit hervorzuheben — durch geniale Begabung und unermüdeten Schaffensdrang zu einem der hervorragendsten österreichischen Botaniker und zu einem der bedeutendsten der jetzt le- benden Pflanzenanatomen emporgeschwungen. Reich an wissenschaft- lichen Erfolgen hat er auch in seinem Vaterlande, aber auch weit über die Grenzen desselben hinaus hohe Anerkennung gefunden. Er wurde 7 zum k. k. Regierungsrathe ernannt; die kaiserl. Akademie der Wissenschaften ernannte ihn zum correspondirenden Mitgliede, zahl- reiche Akademien und wissenschaftliche Vereine wählten ihn theils zum Ehren-, theils zum correspondirenden Mitgliede. Von mehreren ausländischen Regierungen wurde er durch hohe Orden ausgezeichnet. In bestem Mannesalter stehend, frisch an Körper und Geist ist seine glänzende Laufbahn noch lange nicht abgeschlossen und dürfen wir von ihm noch viele Bereicherungen der Wissenschaft erwarten. Um das, wenn auch nur in flüchtigen Umrissen entworfene Bild des ausgezeichneten Mannes zu vervollständigen, wäre noch zu gedenken seiner Treuherzigkeit, welche er gegen alle ihm Näher- stehende bethätigt; seiner Heiterkeit und seines schlagfertigen Humors, weiche ihm eine allgemeine Beliebtheit sichern, so wie all der übrigen reichen Vorzüge seines Geistes und Gemüthes, die ihn allenthalben als eine sympathische Persönlichkeit erscheinen lassen. S. Bacterien als directe Abkömmlinge einer Alge, Von Hugo Zukal. Indem wir die nachfolgenden Beobachtungen zur allgemeinen Kenntniss bringen, erfüllen wir nur ein Versprechen, welches wir den Lesern dieses Blattes am Schlusse des gleichnamigen Artikels im 3. Monatshefte 1883 dieser Zeitschrift gegeben haben. Dort wurde ganz kurz erwähnt, dass aus der ZLeptothriw muralis Ktz. unter ge- wissen Umständen Bacterien hervorgehen können. Hier soll dieser Vorgang etwas näher geschildert werden. Die Z. muralis bildet be- kanntlich grosse und ziemlich consistente Gallerthäute an den feuch- ten Wänden alter Treibhäuser. Die Gallerte entsteht durch einen Degenerationsprocess der äusseren Scheidenlamellen. Die Dicke der einzelnen Fäden schwankt sehr bedeutend, nämlich zwischen 1'5 und 0°2 Mikrom., eine ähnliche Variabilität der Breitendimension wurde auch von Cohn bei Orenothrix') und von Zopf bei .Beogia- toa*) beobachtet. Die Gliederung ist bei allen Fäden durchaus nicht gleichartig, obwohl an manchen Stellen der Gallerte Hunderte von Fäden dieselbe Structur aufweisen. Man kann nur sagen, dass die dickeren Fäden im Allgemeinen eine mehr tolypothrixartige Glie- derung zeigen, während die dünneren stark an die Fäden des Bacte- rium subtile Ehrh. vor der Sporenbildung erinnern. Selten findet man gerade gestreckte Fäden, meistens sind sie schlangenförmig oder auch schraubenartig gekrümmt. Für gewöhnlich sind sie schwach gelblich gefärbt, unter gewissen Umständen aber auch grün. An den Stellen nämlich, wo die L. muralis vorkommt, gedeihen häufig auch !) Cohn, „Beiträge zur Biologie der Pflanzen“ 2. Band. ”) Zopf, „Zur Morphologie der Spaltpflanzen“. 8 mehrere Laubmoose (Dieranellen u. dgl... Der Raum zwischen den einzelnen Moosstämmchen wird von der Leptothrixgallerte oft ganz ausgefüllt, ohne dass die Moosstämmchen in ihrem Wachsthum durch die Gegenwart der Leptothrie im mindesten gehemmt erscheinen. Diejenigen Leptothrixfäden aber, welche zwischen den Moosräschen wachsen, nehmen nach und nach eine schön grüne Färbung an. Indem ich auf jede physiologische Erklärung dieser gewiss merkwürdigen Erscheinung verzichte, constatire ich einfach das Fac- tum, von welchem sich Jeder leicht überzeugen kann, der sich die Mühe gibt, die Z. muralis an ähnlichen Standorten zu studiren. Da die Annahme eines plötzlichen Ergrünens früher ungefärbter Fäden — als ausserhalb des Kreises jeder Erfahrung gelegen — von vor- hinein ausgeschlossen werden muss, so bleibt nur der Schluss übrig, dass die normalen Fäden der ZL. muralis nicht absolut ungefärbt, sondern nur sehr schwach gefärbt sind. Dieser Schluss ist eigentlich selbstverständlich, wenn man sich an den genetischen Zusammen- hang unserer Leptothrie mit dem Nostoc parietinum Rb. und Drilo- siphon erinnert. Man könnte auch der Ansicht sein, dass die grünen Leptothrixfäden zwischen den Moospflänzchen einer anderen Lepto- thrixspecies angehören und mit der Z. muralis in keinem Zusam- menhang stehen. Dieser Meinung war ich anfangs auch. Später be- lehrte mich jedoch eine genaue "mikroskopische v ergleichung beider Formen eines Besseren. "Beide Formen stimmen nämlich in Bezug auf Dicke, Länge und Gliederung der Fäden und in der Art ihrer Windung bis in das minutiöseste Detail überein — ausserdem gehen sie am Rande der Moospolster deutlich in einander über. Die Schei- den der Fäden liegen so eng den Zellen an, dass sie erst gesehen werden, wenn einzelne Hormogonien ausgetreten sind. Eine Schein- astbildung ist selten, kommt aber doch hie und da vor, folgt aber dann immer dem Typus von Tolypothris. Die Scheinäste bilden mit den Hauptfäden Winkel von 60—90°. Schon durch diesen Winkel unterscheiden sich die verzweisten Fäden auf den ersten Blick von der ebenfalls verzweigten Cladothrix dichotoma Cohn; auch sonst würde übrigens kaum Jemand die in eine derbe Gallerte eingebet- tete gelbliche Z. muralis mit der wasserhellen, zierlich gegliederten Oladothrix verwechseln. An einzelnen langen Fäden unserer Lepto- thrix kann man deutlich ein unteres dickeres und ein oberes dünnes Fadenende unterscheiden, und da sich diese Fäden — wie wir später sehen werden — auch in Stäbchen, Coccen und Schraubenformen gliedern, so würde man ohne Bedenken die L. muralis in die Zopf- sche Familie der Leptotricheen') einreihen, wenn der genetische Zu- sammenhang mit Drilosiphon unbekannt und die Spur des Phyco- chroms nicht vorhanden wäre. Es kommt übrigens auch vor, dass deutlich grün gefärbte leptothrixartise Fäden in Coccen und beweg- liche Schraubenformen zerfallen; hierüber finden sich mehrere An- gaben in der Literatur, so z. B. über das Bacterium viride und den ‘) Zopf, „Die Spaltpilze“ p. 48. 9 Baeillus virens von van Tieghem') und Engelmann?). Diese An- gaben, welche sich rasch vermehren dürften, setzen den Parallelismus zwischen den Spaltalgen und Spaltpilzen in das hellste Licht. Wir werden auf diesen Parallelismus im Laufe dieser Mittheilung noch einmal zurückkommen, zuvor wird es jedoch nöthig sein, den abge- rissenen Faden unseres eigentlichen Themas wieder aufzunehmen. Wenn man ein Stückchen reine Leptothrixgallerte unter Wasser in einer Glaszelle ceultivirt, so bemerkt man bald ausgetretene Hor- mogonien. Der Zeitpunkt, wann dieselben sichtbar werden, hängt hauptsächlich von der Temperatur des Wassers ab; je wärmer näm- lich das Wasser ist, desto häufiger treten die Hormogonien aus. Als Optimum ergab sich eine Temperatur von 4 24° R. Bei einer Tem- peratur unter — 8° R. scheint das Austreten der Hormogonien zu unterbleiben. Die ausgetretenen Hormogonien verhalten sich ver- schieden. Sie können nämlich entweder wieder zu Fäden auswachsen oder ziekzackförmig einknicken und Kurzstäbchen bilden, oder end- lich in den Schwärmzustand übergehen. Bei der Hormogonienbildung betheiligen sich immer nur einzelne Fäden und zwar gewöhnlich die am Rande liegenden. welche aus der Gallerte theilweise hervorragen. Das Austreten der Stäbehen geschieht entweder vorn durch die dort offene Scheide oder auch an irgend einer anderen Stelle tiefer unten am Faden; im letzteren Falle muss jedoch die Scheide derartig er- weicht sein, dass sie von dem austretenden Hormogonium leicht durchbrochen werden kann. Häufig vollführen die Stäbchen beim Austreten aus der Scheide mit dem vorangehenden Ende ceircum- nutirende Schwingungen, also dieselbe Bewegung, die Darwin die Grundbewegung der Pflanze nennt®). Unmittelbar nach dem Aus- tritt bleiben die Stäbchen einige Minuten lang ruhig liegen, zei- gen dann eigenthümliche Gleitbewegungen, bis sie plötzlich vibrio- artig davoneilen. An den Enden der Lang- und Kurzstäbchen konnte ich während der Bewegung keinen Wasserstrudel wahrnehmen, wess- halb diesen Formen die Cilien wohl mangeln dürften. Auch bei den flexilen Formen scheint die Bewegung einzig und allein durch die Contractionen des Plasmas hervorgerufen zu werden. Die letzteren Formen werden jedoch bald starr und bilden dann Schräubchen von 2—3 Windungen. An den Endpunkten dieser Schrauben bemerkt man, wenn sie sich bewegen, deutlich einen kleinen Wasserstrudel, aus welchem wohl das Vorhandensein von Cilien geschlossen werden darf. Die Cilien selbst habe ich jedoch nicht gesehen, auch nicht nach Anwendung des Blauholzextractes. Die Bewegung der starren Schrauben ist specifisch verschieden von der der flexilen Formen. Erstere erfolet sowohl nach vorwärts, als auch nach rückwärts mehr geradlinig, wobei sich die ganze Schraube um ihre Längenachse dreht; ‘; van Tieghem in Bull. Soc. Franc. XXVII. 1880. *) W. Engelmann, „Zur Biologie der Schizomyceten* — botanische Zeitung 1882, Nr. 20 und 21. *) Charles Darwin, „Das Bewegungsvermögen der Pflanzen“. 10 letztere Bewegung aber wird durch die schlangenartige Biegung des Protoplasmaleibes bewirkt; — steht ein solch flexiles Stäbchen plötz- lich still, so erscheint es gerade gestreckt. Ich bin geneigt, die Be- wegungen der starren Formen als eine Folge von Diffusionserscheinungen aufzufassen, dagegen halte ich die schlangenartigen Bewegungen der flexilen Formen für eine direete Aeusserung der Plasmaenergie. Die eben geschilderten Formen treten im Culturwasser niemals massen- haft auf, sondern einzeln, weil immer nur einige wenige Fäden am Rande der Gallerte an ihrer Production participiren. Dieses Verhalten der L. muralis ist auffallend verschieden von dem der echten Spaltpilze, bei denen bekanntlich die ersten Kurz- und Langstäbchen-Spirillen etc. plötzlich und massenhaft auftreten, wie Jeder weiss, der sich mit ihrer Cultur befasst hat. Die bis jetzt erwähnten bacterienähnlichen Formen der L. muralis zeigen alle eine deutliche Gliederung, welche besonders schön nach Anwendung verdünnter Salzsäure oder des essigsauren Kali hervortritt. Gewöhn- lich zerfallen die Hormogonien — wenn sie nicht zu Fäden aus- wachsen — in Kurzstäbchen. Diese scheiden dann alsbald eine dicke Gallerthülle aus und erhalten sich schwimmend auf der Oberfläche der Culturflüssigkeit. Nach und nach entsteht dort durch das An- einanderlagern gleichartiger Kurzstäbchen und das Zusammenfliessen ihrer Gallerthüllen eine Zoogloea. Auch die Langstäbchen und Schrau- benformen können, jede für sich oder unter einander gemischt, Zoo- gloeen bilden, doch geschieht diess relativ selten. Wenn die Kurz- stäbchen einmal eine Gallerthülle ausgeschieden haben, so wachsen sie innerhalb derselben nur selten; geschieht diess aber doch, dann pflegen sie sich zu krümmen und kipfel- oder hufeisenartige Formen anzunehmen. Häufiger als Streckungen kommen innerhalb der Gallert- hülle Theilungen vor, und zwar oft in zwei auf einander senkrecht stehenden Richtungen. Da sich jede Tochterzelle wieder mit einem eigenen Gallerthofe umgibt, so erhält die Zoogloea an solchen Stellen einen merismopedia- oder palmellaartigen Habitus. Die ganze Masse der eben geschilderten Kurzstäbchenzoogloea sieht schmutzig gelb aus, mit einem Stich in das Grünliche; wenn sie aber zwischen den Blättern lebender Moospflänzchen vegetirt — dann nimmt sie eine grüne Färbung an. Diese grüne Färbung wird wohl auch bei den einzelnen Stäbchen oder besser bei allen Hormogonien vorhanden sein, allein sie ist so schwach, dass sie bei den Einzelformen nicht mit Sicherheit constatirt werden kann. Auf das Vorhandensein des Phycochroms deutet noch der Um- stand, dass sich die beweglichen Hormogonien immer an dem be- lichteten Rande des Gefüsses ansammeln. Unter gewissen Umständen schwärmen die Kurzstäbchen aus der Zoogloeagallerte heraus. Hierbei lassen sie jedoch meist ihre Membran in der Gallerte zurück. Die- selbe reisst nicht an den Polen der Stäbchen, sondern in der Mitte auf, und der Zellinhalt tritt in einer Richtung aus, die senkrecht auf der Achse der Kurzstäbchen steht. Die ausgetretenen Kurzstäbchen können zu Langstäbchen oder Fäden heranwachsen, Schraubenformen 11 annehmen, sich abermals in Kurzstäbchen gliedern u. s. w. In allen Formen sind aber die Repräsentanten der letzten Gene- ration immer etwas kleiner als die der vorletzten. Auf diese Weise entstehen zuletzt Gebilde, welche unsere besten Immer- sionssysteme nicht mehr aufzulösen vermögen. Wir sehen daher das Gesetz der Verjüngung, das den vegetativen Keproductionsprocess der Spaltalgen zu beherrschen scheint, bei Drilosiphon Julianus bis zu seinen äussersten Consequenzen geführt. Ausser den geschilderten Lang- und Kurzstäbchen und Schrauben- formen kommen bei L. muralis, wenn auch selten, Cocei zur Ent- wicklung. Diese sind auch rosenkranzförmig an einander gereiht und zuweilen von einer grossen, stark lichtbrechenden Zelle unterbrochen. Auch findet man Fäden, welche oben in Cocci, unten in Kurzstäbchen gegliedert sind. Wir erkennen in der Coccenbildung einen Rückschlag zur Nostocform, der wir schon einmal in der Entwicklungsgeschichte des Drilosiphon begegnet sind. Für diese Auffassung spricht besonders das Aussehen derjenigen Fäden, welche sich sofort nach der Coceen- bildung mit einer starken Gallerthülle umgeben und in Gesellschaft mit ihres Gleichen eine Zogloea bilden; die in der Gallerte einge- betteten Coccenschnüre sind dann schlangenförmig gekrümmt und bilden einen vollkommenen Mieronostoc. Neben den Coccen treten auch hie und da Dauersporen auf; wenigstens halte ich gewisse grosse, runde und derbhäutige Zellen dafür. Diese (1:3—1 Mikr. grossen) Sporen kommen nicht einzeln vor und zwar sowohl in den Langstäbchen, als auch in den Kurz- stäbchen und Schraubenformen. In ungewöhnlich langen Schräubchen findet man zuweilen 2 Sporen. Auch wird mitunter der Zusammenhang der rosenkranzförmigen Coccen durch eine Dauerspore unterbrochen. Ueber die Keimung der Dauersporen konnte ich nichts bestimmtes ermitteln. Nachdem die Entwicklungsstadien der L. muralis festgestellt waren, unternahm ich einige Versuche behufs Beantwortung der Frage, ob unsere Leptiothrie Gährung oder Fäulniss zu erregen vermag. Zu diesem Ende wurden 6 Saftfläschehen !) mit einer gährungsfähigen Flüssigkeit *) beschickt, durch einen Baumwollpfropf geschlossen und in einem Oelbade auf + 120° R. erhitzt. Nachdem das Oelbad diese Temperatur erreicht hatte, wurde die Spiritusflamme unter dem Bade so verkleinert, dass das Quecksilber des ebenfalls im Oelbade sich befindlichen Thermometers nach 20 Minuten erst bis auf + 100° R. gefallen war. Nach durchgeführter Sterilisirung und Abkühlung der Nährflüssigkeit wurde in dieselbe mittelst einer ausgeglühten Staar- nadel etwas Leptothrixgallerte gebracht und das Fläschchen sofort wieder mit dem sterilisirten Baumwollpfropf geschlossen. Ueber den Pfropf kam dann noch, zur Verhinderung einer eventuellen Lockerung, '‘) In theilweiser Nachahmung des Verfahrens von Hans Buchner in C. Nägeli’s Untersuchungen über niedere Pilze. ®) Diese bestand aus 896% aqua destillata, 10% syrup simplex und 0°4% salpetersaurem Kali. 12 eine Leinwandkappe. Dann wurden die Fläschchen an einen ruhigen Ort gebracht und täglich besichtigt. Die gährungsfähige Flüssigkeit in denselben blieb vollkommen klar, und zeigte während voller 3 Wochen (nach welcher Zeit sie geöffnet wurden) nicht die geringste Trübung. Dieses Resultat änderte sich auch nicht, als der Versuch mit einer anderen Nährflüssigkeit wiederholt wurde und das salpetersaure Kali durch phosphorsaures Ammoniak ersetzt worden war. Auf Grund dieser Versuche gelangte ich zu dem Schluss, dass die L. muralis keine Gährungserscheinungen einzuleiten vermag. (Schluss folgt.) —i IT Die Rosenflora von Travnik in Bosnien. Von J. B. Wiesbaur S. J. (Fortsetzung.) 1l. Rosa Brandisii Keller ms. „Elata, toto inermis, ramis brunneo-purpureis; foliolis ample ovato-elliptieis elliptieisve utrinque rotundatis, saepissime septenis (rarius 5 vel 9) remotiuseulis, inferioribus minoribus, superioribus latitudine inaequalibus 15—22 Mm. longitudine 30—35 Mm. {non conniventibus, nec reflexis), triplicato- serratis, serraturis in eircuitu rotundatis, apice mucronatis (is Vil- losarum), glandulosis, tota superficie pallida sparsim hirtellis atque dense glandulosis, nervo medio etiam glandulis longius pedicellatis praeditis. Stipulis conformibus e basi dilatatis (is Alpinarum); auriculis amplis ovato - elliptieis acutis vel rotundatis subtus toto glanduloso-hirtellis viridibus. Petiolis saepissime hirtellis, dein glabris, inermibus, glandulis sessilibus aciculisque brevioribus abunde praeditis, Peduneulis solitariis glanduloso-setosis. Receptaculis ovoideis obo- voideisve glabris. Bracteis angustis glabris margine glandulosis obverse lanceolatis, peduneulis brevioribus, caducis. Sepalis carnosis post anthesin erecto-conniventibus, e basi angusta dorso glabro elongatis, apice fere filiformibus, toto integerrimis. Stylis e disco plano lanatis. Fructu ample oblongo-conico, basi rotundato, apice sensim attenuato vel ovato, glabro, nutante, rubro. Petalis? — Habit. in m. Velenica Bosniae centralis. Leg. P. Brandis. Offenbar aus der Verwandtschaft der A. Malyi f. megalophylla Borb. (= R. humilis Kit. non Besser nec Tausch). Sie weicht ab: a) von der R. longicornis Christ durch völlige Stachellosigkeit des ganzen Strauches, die zumeist kahlen, nur mit dünnen, später verschwindenden Flaumhaaren bedeckten Petiolen, die weniger zahl- reichen (meist nur 7) Blättchen, durch deren breiten elliptischen ins ovale oder obovale geformten Umriss mit der rundlichen, zumeist an die der Villosarum erinnernden, reichdrüsigen Serratur, die nur an wenigen Blättchen tiefer eingeschnitten ist und an die der 15 R. resinosa erinnert und deren Unterfläche sleichförmig dünn be- fläumt und dicht mit fast staubförmigen Drüsen bedeckt ist, gleich- wie die der Stipulen; ferner durch die mit dünnen oft aufwärts ge- richteten rothen Stieldrüsen bedeckten nicht borstigen Fruchtstiele; durch die Receptakeln, welche kahl und verkehrt-eiförmig und nicht borstig sind; endlich durch die sehr schmalen, oft auch kürzeren Sepalen, und durch die nicht flaschenförmigen nur mittelgrossen Scheinfrüchte. b) Von der R. resinosa f. umbratica Borbäs ist unsere Pflanze noch mehr abweichend, da sich die Borbäs’sche Pflanze schon durch plattkugelige borstige Scheinfrüchte, grössere Blättchen, stärkere Behaarung, herzförmige Blattbasis, behaarte Blattstiele, theilweise gefiederte breitere Sepalen, theilweise Bestachelung und tiefere Serratur weiter entfernt. c) Von R. mollis var. nemoralis Lange und var. glabra Fries durch obige Eigenschaften und dann insbesondere durch das Fehlen der beiderseitigen stärkeren Behaarung. d) Von der AR. alpicola Rouy durch die Grösse des Strauches und die nicht weich behaarten Blätter u. s. w. e) Ebenso weit entfernt ist sie von der seetio sabinia- rum, von denen sie sich schon an den durchaus einfachen schmalen Sepalen, noch entschiedener aber an den Stipulen unterscheidet, da diese {teste Crepin Bull. belg. VI. 125) niemals so verbreiterte Stipulen und Oehrchen haben als R. mollis und unsere Art. f) Von R. humilis (Kit.) Borb. (= R. Malyi var. megalo- phylla Borb.) ist sie in der ganzen Tracht, den nicht gefalteten, nicht zurückgeschlagenen kleineren, unterseits dichter drüsigen und ganz befläumten Blättehen , namentlich aber im grossen Strauche und den schmalen Sepalen sehr verschieden! Wir halten sie aber trotzdem für eine zur Gruppe der Rubiginoideae (m.) gehörende echte Alpine, da sie sich der Sepalen, der Inermität und der (oft neun) Blättehen wegen unmöglich zur Gruppe Subglabrae (m.) der Sectio Villosae ziehen lässt“ (Keller). In einer südlichen Schlucht (gegen Kasapovic) des Velenica- Gebirges in ausgereiften Scheinfrüchten am 17. August 1882 von P. Brandis entdeckt, welcher bemerkt: „Stamm bei 1:50 M.; nirgends eine Spur von Stacheln“. Diese Rose sei unter allen bosnischen die interessanteste, schrieb H. v. Keller nach Einsendune der Rosen von Travnik fast umgehend, noch bevor er sie an Dir. Crepin zur Begutachtung ab- sandte. Dass diese schöne und wie es scheint auch sehr seltene Rose von allen bekannten Arten bedeutend abweicht, beweist auch die Antwort Crepin’s, der an Keller darüber schreibt: „Je n’ose me prononcer sur cette forme. Son inermite fait penser au R. alpina. Serait-ce une variete inerme du R. mollis? — Peut-&tre est-ce une hybride. On peut egalement penser ä& une forme du AR. Sabini. En x definitive, je ne puis exprimer d’opinion A son regard*. 14 Var. echinotuba Keller. Vom Typus abweichend durch das im Namen ausgedrückte Merkmal reich igelborstiger Scheinfrüchte. „Strauch 1'50 bis 2 M. hoch. Mit der typischen Form im südlichen Velenica-Gebirge an fast unzugänglicher Stelle* (Brandis). 12. Rosae alpinae L. var. Travnikensis Keller ms. „Forma conjuneta Zlosae alpinae adenosepalae Borbäs et R. affinis Sternb., a quibus serraturis argutioribus perglandulosis, foliolis ovato-ellip- ticis (fere parvis), pedunculis valde abbreviatis bracteatis, fructi- bus majoribus glandulosis echinatisque erectis, sepalis denique dense glandulosis elongatis differt* (Keller). Auch Crepin, an den das einzige Exemplar dieser Verbindungs- form mit der Nummer 102 versehen gesandt wurde, hält diese auf- fallende Form für eine Varietät der R. alpina. Die grossen auf- rechten von fuchsröthlichen Borsten dicht bewehrten Früchte dieser R. Travnikensis sind denen der ebenbeschriebenen R. Brandisii var, echinotuba sehr ähnlich, von welcher erstere ausser den bereits erwähnten Merkmalen durch unterseits kahlere, höchstens an den Nerven etwas drüsige Blättchen sich unterscheidet. Veleniea- Gebirge (l. Brandis). (Fortsetzung folgt.) —— ge —— Flora von Meran im October und November 18533. Von Prof. Dr. Entleutner. Gross war die Zahl der im October blühenden Pflanzen; doch möchte sich deren Aufzählung nicht lohnen, da man einerseits Keine neue Species darunter finden würde, und andererseits in diesem Monate ja auch im Norden viele Pflanzen noch oder nochmals blühen. Im November dagegen liegt die Pflanzenwelt jenseits der Alpen häufig schon im tiefen Schlummer, während wir hier eine Vegetation finden, welche uns die Jahreszeit fast vergessen lässt. Viele Sommer- und Herbstpflanzen blühen auch jetzt noch, und so mancher Früh- linsspflanze hat das milde Klima eine zweite Blüthe entlockt. So finden wir an den sonnigen Glimmerschieferfelsen, auf den Aeckern und in den Weinbergen des Küchelberges: Anemone montana Hoppe, Sempervivum tectorum, Sedum acre x sewangulare, Potentilla verna und argentea, Erysimum rhaethieum DC. Ferner mehrere Com- positen, wie: Ffieracium boreale Fries und Pilosella, Sonchus oleraceus, Erigeron canadensis, Solidago Virga aurea, Senecio vulgaris und erra- ticus Bert., Lapsana communis, Cichorium Intybus, Leontodon autumnalis und hastilis, Tarawacum offieinale, Tragopogon pratensis, Achilles tomentosa und "Millefolium, Linosyris vulgaris, Aster Amellus, Anthemis arvensis, Lactuca perennis, Bellis perennis; Centaurea - 15 Cyanus, maculosa Lam. und paniculata Lam. Einige Papilionaeeen, so Trifolium pratense, montanum, repens, Medicago lupulina und Coronilla varia. Von Labiaten bemerkt man: Teucerium Chamaedris L., Pru- nella vulgaris, Stachys recta, Lamium album und purpureum, Cli- nopodium vulgare, Thymus pannonicus All. und Origanum vulgare. Von Sileneen: Tunica sawifraga Scop., Dianthus atrorubens All. und silvestris Wulf., Silene Otites Sm., Lychnis vespertina Sibth. Da sehen wir noch in Blüthe: Veronica Beccabunga, Chamae- dris und spicata, Jasione montuna, Campanula patula und Rapun- culus, Euphorbia helioscopia und Peplus, Papaver Rhoeas, Scabiosa gramuntia, Linaria vulgaris Mill., Geranium pusillum, dissectum, Robertianum, Erodium eieutarium, Galium verum, Helianthemum vulgare Gärtn. und Fumana. Ferner: Erythraea Centaurium Pers., Specularia Speculum DC., Mercurialis annua, Cuscuta europaea, Peucedanum Oreoselinum Mnch., Ranuneulus acer, Epilobium parviflorum Schreb., Solanum nigrum Oxalis corniculata, Scleranthus annuus, Capsella B. past., Stellaria media Vill., Poa annua L., Calluna vulgaris Salisb. Auch verschiedene Boragineen, wie: Lithospermum arvense, Echium vulgare, Lycopsis arvensis und Anchusa offieinalis bemer- ken wir. Da und dort erfreut uns auch noch ein Myosotis palustris, die Blüthe einer Colutea arborescens L., oder einer Rubusart. An Wein- bergmauern bei Obermais blüht Aristolochia Clematitis L. In der sonnigen, windgeschützten Thalschlucht von St. Valentin blüht Daucus Carota, Torilis helvetica Gmel., Asparayus offiei- nalis. In Menge sehen wir dort auch den mennigrothen Fruchtkelch von Physalis Alkekengi L., der die scharlachrothe Beere umschliesst. An den dortigen Weinbergmauern sonnt sich die Eidechse und lauert die Gottesanbeterin (Mantis religiosa), welche ihrer Gestalt wegen zu den abenteuerlichsten Kerfen Europas zählt, mit erhobe- benen Fangbeinen auf Beute. Bei Gratsch blüht Sedum album, Melilotus alba Desr., Galium lueidum All., Silene Armeria, Vieia sepium, Chelidonium majus, Salvia pratensis, Cerastium triviale Link. und Cardamine hirsuta. Rosa reversa W.Kit, Rosa Simkoviesii, Rosa Holikensis. Von Andreas Kmet. Gegen Ende des Jahres 1882 waren mir vier Standorte der Rosa reversa W. Kit., durchgehends im Bereiche des Berges Sytno, bekannt. 15 A. Vor aller erst fiel mir dieselbe an dem Felsabhange „Teplä Strahn* noch im August 1881 mit unreifen, meist verwelkten Früchten auf. In derselben vermuthete ich die R. gentilis Sternb. f. subsimplex Borb. (quae tamen foliis glabris excellit. V. Primitiae pag. 533). B. Nachher entdeckte ich eine eleiche, nur unmerklich ab- weichende Rose auf einem Felsen des Berges Sytience (Klein-Sytno). Von beiden sammelte ich im Jalıre 1882 scharlachrothe Früchte, und zwar von jener (Teplä Sträü) aus ovalen breiten Grunde in einen Hals verlängert. Die vor der Reife abfallenden, oder vertrock- nenden Früchte sind, wie das Receptakel auf beiden Enden gleich- förmig verschmälert. (Die Farbe abgesehen, ganz nach Angabe Kitaibel's), und wenig überhängend; von dieser (Sytience) hingegen Früchte kürzer und aufgerichtet. C. Noch von älterem Datum her besass ich spärliche Rosen- zweige e cacumine Montis Sytno, mit unterhalb behaarten Blättchen und länglichen Receptakel, welche ich zu R. spinosissima L. rechnete, jedoch heuer neuerdings aufsuchte und fixirte. D. Endlich unterhalb von dem Berge Sytno, neben einem Felsen „Zbojnicke bralce* (unrichtig „Zbojnicka studnicka“) pflückte ich am 28. August 1882 eine einzige unreife Frucht in der Meinung, es sei eme R. alpina; erst zu Hause stellte ich selbe zu R. reversa. E. Schliesslich jenseits von Schemnitz, unterhalb des Städtchens B. Bela, auf dem steilen Berggipfel Ptäönik, fiel mir der behaarten Blättehen wegen eine R. spinosissima (?) mit hinfälligem Receptakel auf, von welcher ich a. 1882 ein Blüthenexemplar aus zweiter Hand bekam. Die einzige Blüthe ist vergilbt, war jedoch der Angabe nach weiss, und zeigt noch jetzt einen röthlichen Anhauch. Um den Paradiesberg herum oberhalb Schemnitz, wohin Herr Dr. Borbäs (Ob. Zeitschrift Nr. 5 1883 St. 150) avisirt, habe ich noch keine R. reversa beobachtet. Wohl sammelte ich dort R. spinosissima, und heuer auch R. intercalaris Des. (die sterilen Triebe so dicht als R. spinosissima mit Borstenstacheln besäet), mit reifen Früchten; jene sind aber echte Alpinafrüchte, wie auch die Blättchen und die ganze Tracht jene der Alpina. Das schliesst aber die R. reversa W. Kit. noch nicht aus. Die Sytno’schen Rosen waren mir betrefis der Blüthe durch- gehends unbekannt, (ausgenommen eine einzige October-Blüthe 1882 von Sytience) auf selbe passte ich im Frühjahr 1883 sorgfältig auf. Jene von Tepläa Stran ist ganz weiss und gross, gleich der R. spinosa Nlr.; am Sytience hingegen klein, weiss ins rosa, ausserhalb rosa gestreift; ebenso in cacumine Montis Sytno. — Hieraus schloss ich auf weisse Blüthen auch bei der Form D., von Zbojnicke bralce. Wie gross war jedoch meine Ueberraschung, als ich den ganzen kleinen Bestand, trotz dem schattigen Standorte, mit grossen, rothen (der Alpina ähnlichen), Blüthen geschmückt erblickte! Die Blumen- blätter sind von aussen bleich, wie bei den Gallicanen, von innen aber intensiv roth (wo hingegen bei A., B. und €. von innen weiss oder röthlich, von aussen rosa, oder rothgestreift). ir Die Beläer Rose mit ihren Blüthen entwischte mir heuer. Hin- gegen im August überzeugte ich mich, dass selbe zu AR. reversa ge- höre, und überliess einige lebensfähige Früchte, damit selbe zur Reife gedeihen. Am 3. Sept. bemerkte ich zu meiner nicht geringen Freude, dass die wenigen (und von Vögeln verletzten) Früchte, mit der oberen Hälfte des Pedunculus schwärzlich sind. Diesen Fund signalisirte ich alsogleich an Herrn Pfarrer Holuby. — Diesem Orte galt noch der letzte von meinen 50 heurigen, kürzeren und längeren Ausflügen, den 8. Nov. um ganz reife Früchte zu sammeln, fand aber nichts. (Diese Form setzt auch wenig Früchte an, indem ich an einem Stock sogar 10 fehlgeschlagene Blüthen zählte!) F. Den 20. Sept. 1883 erstieg ich seitwärts von Sytno einen hohen Berg, mit Namen Holik, welchen ich vorher noch nie besuchte auf dessen Gipfel, unterhalb von einem Felsen sammelte ich neue R. reversa W. Kit. mit schwarzen Früchten, welche ich an mehrere geehrte Freunde schon versendete. Ihre Blüthe kenne ich noch nicht. Meine hübsche rothblühende revers« am „Zbojnicke bralce*“, obwohl ich über 30 Blüthen und Knospen zu Fruchtansatz überliess, setzte zu meinem grossen Leidwesen nichts an, und fand, trotz mehrmalisem intensivem Suchen keine einzige Frucht. Dadurch nicht beirrt ging ich noch einmal den 3. October auf den Ort, und be- merkte, (die schon gelben Blättchen haben das Suchen unter dem absterbenden Grase erleichtert) dass der Bestand auch etwas weiter zwischen Gestrüpp und im hohen Grase sich fortzieht, und siehe, da fand ich sieben schwarze Früchte! Indem ich nun an den drei oberwähnten Standorten (Bela, Holik., Zbojn. bralce) schwarze Früchte sammelte, bei denen jedoch das Rothe schwach durchschimmert, fing ich an zu zweifeln, ob denn auch jene Rosen von Teplä Strän und Sytience etwa nur im Ueber- sange zur schwarzen Reifung (atrorubra — ex rubro atra) die rothe Farbe gezeigt haben? Dieser Uebergang tritt an der Holik’schen Rose am deutlichsten hervor. Ich ging also nochmals den 26. Octo- ber hinaus auf den Sytno, und besuchte der Reihe nach alle bekannten Standorte. Am Sytience sammelte ich sechs vollkommen reife, weiche Früchte, schön freudig roth; „Tepläa Strän“ eine einzige, ebenso roth. Auf dem Gipfel des Berges Sytno suchte ich auch jetzt, wie schon mehrmals vor dem, vergeblich nach Früchten, indem der (kleinste unter allen) Bestand zu sehr dem weidenden Vieh ausgesetzt ist. Aber auf dem Holik sammelte ich über zwanzig glänzend schwarze Früchte! und darunter zwei ziegelroth! Mithin wäre die schwarze (atrorubrifructus) Fruchtfarbe der R. reversa W. Kit. constatirt, und wir stehen der eigentlichen Kitaibel’schen Rose in so fern näher, als wir die schwarze Frucht- farbe nicht aus vorjährigen rothen Früchten zu explieiren brauchen. Wir haben somit in der Umgebung von Schemnitz nicht nur roth und schwarzfrüchtige, sondern auch weiss und rothblühende R. re- versa, Was zusammen wenigstens drei Formen ausmacht. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft 1884. 2 18 Ich schliesse nun mit Zuversicht, dass die Host’sche R. reversa im Wiener Belvedere, falls sie die echte Kitaibel’sche Pflanze ist, schwarze Früchte trägt, obzwar selbe bis jetzt unbekannt sind. Es ist höchst wahrscheinlich, dass solche heuer von den kleinen Vögeln zerstört worden sind, indem ich am Belä-Ptätnik, wie auch auf dem Holikberge die meisten Früchte von der oberen Seite angefressen vorfand. Das vorgeführte Material würde ich vorläufig auf diese Art ordnen. Die Formen A., B. und C. (Teplä Stra, Sytience und e ca- cumine M. Sytno) ziehe ich zusammen, obzwar ich die Frucht der Letzteren noch nicht kenne. Die zwei Letzteren stellen kleinere Blättcehen als die Erstere vor, deren Blättchen hie und da viel grösser sind. Sonst in Blattform und Blüthe stimmen sie ziemlich überein. Was nun die Beschreibung und Abbildung Kitaibel’s anbe- langt, (welche wie bekannt, sich widersprechen, die Widersprüche aber durch Herrn Dr. Ludw. Simkovics [Oest. bot. Ztschr. 1883, Nr. 4] ausgeelichen sind), stimmen die Rosen von diesen drei Stand- orten, so mit der Beschreibung, wie mit der Abbildung überein. Es ist aber auch augenscheinlich, dass sie in der Fruchtfarbe abweichen und somit keine wahre R. reversa W. Kit. vorstellen können. Ich fasse sie unter dem Namen R. Simkoviesiöi zu Ehren meinem Freunde und Collesen aus Kalocsa, Dr. Ludwig Simkovies, welcher der erste auf die Idee gekommen ist, in meinen Rosen die bis dorthin vermisste R. reversa W. Kit. zu suchen, zusammen. Die drei schwarzfrüchtisen Rosen können nicht so vereinigt werden. Die Formen D. und E. würden in der Tracht überein- stimmen, es trennt sie aber die Blüthe. Ja sie stimmen auch mit der R. Simkoviesii überein; weichen von ihr durch die schwarze Frucht ab. Sie stimmen somit gleichfalls mit der Beschreibung und Abbildung (immer vorausgesetzt, dass sich selbe nicht widersprechen) Kitaibel’s in allen Stücken überein. Nur ist noch schwer zu ent- scheiden, ob die Worte „pallidissime rosea“ jene Farbe bedeuten, welche die Abbildung darstellt. Auf der Abbildung ist die Grundfarbe augenscheinlich das Weisse; das Rothe ist bloss angehaucht und äusserlich rothgestreift, wie an der Form E. (Belä) zu sein scheint; oder aber ob sich in diesem Punkte Bild und Text widersprechen, und das „pallidissime rosea“ jene Blüthenfarbe der Form D. (Zbojn. bralce) bedeuten. Apodiktisch und endgiltig kann also noch immer nicht ausgesprochen werden, ob D. oder E. die echte R. reversa W.Kit. sistiren. Wenn wir annehmen, dass „pallidissime rosea* die Farbe des Bildes andeuten, in diesem Falle müssten wir die Belä- Ptäöniker Rose als echte R. reversa W. Kit. annehmen; widrigen- falls die rothblühende. Die Blüthenfarbe der Host’schen Rose im Belvedere würde hier Licht bringen; immerhin Schade, dass wir selbe noch nicht kennen. Es bleibt noch die Holik’sche Rose zu vergleichen ührig. Die- selbe trägt den Habitus der R. alpina Aut. Blattstiele lang, wehr- 19 los, drüsig, befläumt. Blättchen 2- meist 3paarig, gross, länglich, sattgrün oder gelblich, beiderseits, oben verschwindend, und bleibend langbefläumt. Serratur jene der Alpinablätter; Sägezähne tief, ge- spalten, meist scharf doppelgezähnt. Die Betheiligung der %. spinosis- sima L. lässt sich doch gut an den Blättern auch wahrnehmen. Die Sträucher meterhoch, unten dicht, oben verschwindend mit borstenförmigen Stacheln, nach Art der übrigen Formen der R. reversa bekleidet. Ganz nackte Aeste sah ich nicht. Die schwarze Frucht gleicht den Früchten der Formen D. und E. Die Blüthe ist bis jetzt unbekannt. Mit Kitaibel’s Beschreibung würde sie übereinkommen; weicht aber von der Abbildung habituell ab. Ebenso ist sie von allen ob- erwähnten Formen habituell verschieden. Möge sie zum Unterschied den Namen Hol’kensis führen. — Wie D. und E. zu R. spinosissima L. so steht F. zu R. alpina Aut. näher. Eben lese ich in einem Briefe von Herrn Hauptmann a. D. Schambach, dass im Forstgarten zu Münden, eine von Triest stammende Rose, als AR. reversa W. Kit. eultivirt wird, welche in diesem Sommer nur drei Blüthen hatte, aber keine Frucht ansetzte. Anscheinend liege hier nur R. alpina vor. Würde sich selbe nicht der R. Holikensis anreihen? — Im Herbare Grisebach aber eine „R. reversa W. Kit.“, auf den Kalkfelsen bei Kalmiets in Croatien von Dr. Schlosser gesammelt, schiene eine AR. gentilis Steruhg. zu sein. Ich verglich unsere Rosen mit der R. reversa Willd. aus der Hand des Herrn Gelmi, Trient, Tirol; dieselbe kommt in Blüthe und Blattform mit unseren überein; hat jedoch kahle Blättchen, ausgenommen den Mittelnerv und die Blattstiele, welche eher spreuig als haarig zu sein scheinen. Die Farbe der kurzgestielten, sehr bor- stigen, obovalen Früchte, im reifen Zustande ist mir unbekannt. Nachklänge aus Italien. (Ein phytographisches Bild.) Von Dr. R. F. Solla. Bevor ich das Land verlassen hatte, wollte ich noch einige mir zugänglichere Gebirgsgruppen aufsuchen, um das gewonnene Bild der Capagna romana zu vervollständigen. Die Punkte, welchen ich zuletzt mein Augenmerk zuwandte, betrafen die Gruppe des Monte Gennaro in der Sabinerkette, die Campagna gegen NO. abschliessend, und als zweite den noch auf römischem Gebiete isolirt sich erhe- benden Soratte (Soraete, St. Oreste), der ein Ausläufer der Sabiner- berge jenseits des Tiberflusses an der Grenze des agro romano gegen N. Die beiden Punkte wären auch ganz geeignet gewesen zur Ver- 9 55 20 vollständigung der gemachten Studien mir zu dienen, wenn nicht die Jahreszeit bereits zu weit vorgerückt gewesen wäre. Im grossen Ganzen war der allgemeine Eindruck der des Ausgedörrtseins, nur die am meisten widerstehenden Pflanzen hatten sich noch erhalten können; die buntesten Blüthenfarben waren ineinandergemengt, alle aber von dunklem Tone; niedere, kärgliche Gewächse bemühten sich den starrsten, strüppigsten Schwestern immer mehr die kleine Dunst- Atmosphäre und den feuchten Boden abzugewinnen. Den Anstier auf den Monte Gennaro machte ich am 19. Juli von Monte Rotondo (26 Klm. von Rom, im NNO. der Campagna) aus über Castel Chiodato („Castello“) und Palombara, 4 Gehestunden vom ersteenannten Orte. Auf der Strecke bot die Gegend nicht viel Besseres, denn das Bild, welches die ganze römische Campagna schon seit der zweiten Junihälfte zur Schau trug, dar: Scolymus, Verba- scum, Spartium (blühend), Echium italicum, E. plantagineum, Ly- thrum Hyssopifolia, L. Salicaria, Epilobium angustifolium, Galeya, Origanum, Delphinium peregrinum; Lathyrus silvestris (latifoläus) und Eryngium campestre mit Echinops sphaerocephalus immer mehr Boden gewinnend, neben den ausgedörrten Silybum- und Carduus- Stauden. Der ganz trockene, von Rissen durchzogene Erdboden an den unterhalb der Ruinen von Marorra ausfliessenden Schwefelwäs- sern beherbergte dürftige Erythraea mit zahlreicher Mentha Pule- gium, seltener Chrysanthemum Myconis, Lavatera arborea, mehrere Trifolium sp.,; Ononis spinosa wurde mit jungen Pieris aquilina und mit Centaurea rupestris neben ©. Scabiosa immer vorwaltender und bildete mit wenigen, bereits ausgetrockneten Gräsern (darunter tonangebend Bromus madritensis) den niederen Bestand des Eichen- und Elsbeeren-Gesträuches, „la Gatta cieca* genannt. — Erst hinter Castello, wo sich die ersten Grenzlinien zwischen der römischen und sabinischen Ebene in Form von sanft geneigten, flachen, mit Weizen bebauten Hügeln (bis 300 Met. mittl. Erhebung) zeigt, wurde das Aussehen der Gegend ein blühenderes, üppigeres. Dank der vorge- schrittenen Cultur: Obstbäume der verschiedensten Art (darunter viele Granatäpfel), Getreidefelder mit Reben- und Oelbaum-Cultur ab- wechselnd, Rohr- und Hanfanpflanzungen folgten rasch aufeinander; streckenweise auch niederes Gebüsch, und in dem schattigen Grün hatten sich als niedere Pflänzchen eingefunden: ZLychnis diurna, Dianthus Carthusianorum, mehrere Medicago- und Trifolium-Arten. — Convolvulus sepium, Vieia melanops, Orlaya grandiflora, Anthe- mis arvensis, Psoralea bituminosa, Origanum vulgare, Holeus mollis, Echinops elegans, Pulicaria dysenterica, Saponaria oficinalis, Aspa- ragus asper (Bltr.), Dipsacus silvestris-Stauden am Wegrande. — Die Bergkette beginnt mit 250 M. Höhe ü. M. anzusteigen, ziemlich sachte auf einer langen Strecke (bis 400 Meter ca.) noch mit Obst- (Feigen-, Aprikosen-, Kirschen-, Nussbäume), mehr noch mit Oel- cultur bedeckt. Zumeist aber Gesträuche von: Pistacia Lentiscus, P. Terebintus, Styra® oficinale, Quercus Ilex, Orataegus Oxyacan- tha und dazwischen: Oichorium Intybus, Eryngium amethystinum, 21 Galactites tomentosa, Scolymus hispanieus, Barkhausia setosa, Pal- lenis spinosa, Picridium vulgare, Eehium italicum, E. maximum, Campanula Rapunculus, Nigella damascena, Thalietrum aquilegi- Folium, Convolvulus Cantahrica, Silene inflata, S. nocturna, Linum strietum, FPotentilla recta, Teuerium Polium, Helichrysum angusti- folium Calamintha Acinos, Erysimum Cheiranthus, Heliotropium europaeum, Hypericum perforatum, Stachys recta, Agrimonia Eupa- torium, Gualeopsis versicolor, Bonjeania hirsuta, Trifolium sp., Cy- nanchum Vincetowicum, Fragaria collina, Sedum album, Allium ro- seum, Melica eiliata, Briza maxima. Von ca. 400 Meter aufwärts beginnt der Pfad engere und immer steilere Windungen zu be- schreiben, das Gesträuch wird dichter und höher; zu den genannten gesellen sich: Rubus, Rosa, Acer, Cornus, höher hinauf die Oberhand gewinnend, um selbst hinterdrein den Eichen (Quercus Cerris) und höher Feld- und Steinbuchen nebst einigen Ulmen ( Ulmus montana) den Vorrang abzutreten. So bis zur mittleren Höhe von 1000 Met. (Morone della Croce, 1107 M.), von da an erheben sich nur gewaltige Felsmassen bis zur höchsten Spitze (Monte Zappi, 1269 M.). Die Vege- tation wird hier oben fast null; nur dürftige Pflänzchen in den Stein- fugen oder ganze Büschel von Asphodelus-, Veratrum-, Iris-Blättern (eine der Z/. Clusii des Karstes sehr ähnlich sehende Art) harren aus; die sengende Sonne hat den Gramineen-Schmuck und den Kıyp- togamen-Ueberzug der Felsen vernichtet, braune Reste von Gram- mitis Ceterach und Polypodium vulgare sind noch erkennbar. Ich sammelte: Lilium bulbiferum ß. eroceum, Serophularia grandiden- tata Ten., Calamintha Nepeta, Centaurea splendens, Dianthus pro- lifer, Viola Eugeniae Parl., Inula montana, Ürepis foetida, Gera- nium molle, G. dissectum, Digitalis lutea, Alopecurus bulbosus. Die ganze Berggruppe ist überaus wasserarm; im Winter liegt oft lange Zeit hindurch der Schnee hier oben; gegen SW. fallen besonders steile Geröllhalden gegen das Thal hinab. Am 22. stand ich auf dem Soratte, und zwar wählte ich den südlichen Anstieg. Von Fiano aus führt der Weg längere Zeit (nahezu zwei Stunden Gehens) durch dichtes Laubholz, meist von Eichen, Ulmen oder Oliven gebildet, dazwischen aber noch reichliche Flecken mit Mais bebaut. Im gedämpften Lichte der hohen Bäume war die Ausbeute keine geringe: Ölematis- und Rubus-Gesträuche wetteifer- ten am Waldsaume, dahinter erhoben sich stolze Stauden von La- vatera arborea in schönster Blüthenpracht, zahlreiche Carduus-Arten mit wolligen Köpfchen, dann Campanula persicifolia und ©. glome- rata, Cichorium Intybus, Jasione montana weiter hervortretend. In den Waldlichtungen wurden Sarothamnus scoparius und Spartium junceum, beide noch in Blüthe, immer gedrängter. — Diess alles bildete den Schmuck der hügeligen Vorlagerung, auf welche dann, eine lange Strecke über, kleine Wiesen mit spärlicher Vegetation (Silene gallica, Pteris aquilina, Eryngium campestre) folgten, bis bei 270 Met. Höhe der steinige Charakter des Berges (Jurakalk) zu Tage trat. Feigen und Oliven mit Eichen- und Ahornbeständen, reich an Farnkräutern, begleiteten uns weit hinauf, weite Strecken, mit Hanf- und Maiscultur bedeckt, zwischen sich lassend. Aber auch diese bleiben zurück und nur kahle Steine führen von 350 Met. an über den Ort St. Oreste (392 M.) bis zur höchsten Spitze der Gruppe, dem Soratte (S. Silvestro, 680 Met.), hinauf. Zumeist finden gelb- blühende Pflanzen (Verbascum, Scolymus, Helichrysum) zwischen denselben Zuflucht; erst höher oben weicht dieser derbe Pflanzen- charakter einem niedereren Vegetationstypus: Antiyyllis, Blattbüschel von Cheiranthus, Allium fallax, Inula squarrosa, Centaurea solsti- tialis, Urospermum Dalechampi, Andryala sinuata, Teucrium fla- vum, Lychnis coronaria, Bunium Bulbocastanum, Seutellaria (o- lumnae; zur Linken bleibt der Zacken Sta. Lucia (636 Met.) mit Rhamnus-, Fieus-, Paliurus-Gesträuch bedeckt; eine zehn Minuten lange Eichenallee geleitet zuletzt zu dem einzigen von den früheren drei noch bestehenden Kloster, 50 Meter unter der Spitze, woselbst man einiges gutes Trinkwasser bekommen kann, da auch dieser Berg quellenarm ist. — Auf der Nordseite streckt das Gebirge zwei nie- derere Zacken und eine mässig geneiste Kante in das Thal, gegen den Tiber zu, vor, und an seinen beiden Flanken fällt es abschüssig herab über grosse Felsblöcke, die mit Quercus-, Pistacia-, Rhus-, Rhamnus-, Lonicera - Sträuchern, dem rankenden Smilax fester Freundschaft seschlossen haben, dazwischen noch Helleborus-Gebüsch und Euphorbia-Stauden (wahrscheinlich EZ. Wulfeni oder eine der- selben sehr naheliegende Species) sich deutlich abhebend. Erst bei 230 M. (ü. M.) sind auf beiden Flanken bei 30° geneigte Wiesen angelehnt. Nicht grosse Verschiedenheit traf ich am 24. desselben Monats am Apennin, auf der Passstrecke zwischen Pistoja und Porretta, welche ich, auf der Heimreise begriffen, noch zu Fuss hinterlegte, in den Thälern des Reno und der Limentra. Verschieden den Arten nach — abgesehen von den verbreiteteren — war der Vegetations- charakter in seiner Gesammtheit fast unverändert derselbe des Monte Gennaro oder des Soratte, trotz der nicht zu unterschätzenden Höhe (950 M.) und der empfindlichen Temperatur-Erniedrigung (vielleicht aber bloss in Folge der starken, wenige Tage zuvor in Ober-Italien stattgehabten Gewitter). Ein breiter Fahrweg führt sowohl beim Herauf- als beim Herabsteigen in langen Windungen über den Pass; nahezu auf einem Drittel der Höhe (vom Thale aus gerechnet) lassen sich sehr gut einige Seitensteige benützen, die nicht nur an Zeit, sondern auch an Pflanzen einen Gewinn einbringen. Bis hinauf (1400 Met.) ist der Berg bewachsen; hoch oben, auf die beiden den Pass einschliessenden Bergköpfe ziehen mächtige Eichen- und Ka- stanienbäume hinauf. Nichtsdestoweniger war der Finger der heissen Jahreszeit auch daselbst deutlich bemerkbar. Vom toskanischen Thale aus beginnend, sammelte ich: Erica multiflora, Spartium, Rubus Sp. Robinia Pseudacacia, welche auf eine lange Strecke hinauf am Weg- 23 rande angelegt ist; Pullenis spinosa, Cichorium Intybus, Centaures Scabiosa, Ononis spinosa, Hypericum perforatum — an Olea- und Quercus-Bäumen hauptsächlich vorbei; weiter hinauf: Echium vul- gare, Galium verum, Helichrysum angustifolium DC., Anthemis sp., Dianthus Carthusianorum, Verbascum Thhapsus, Convolvulus arvensis, Oynodon Dactylon, Medicago lupulina, Jasione montana, Digitalis lutea, Leucanthemum vulgare, Trifolium arvense, Pteris aquwilin« und Kastanienwäldchen zeigen sich auf mittlerer Höhe, zusammen mit ihnen: Sarothamnus scoparius, Juniperus communis, Cistus salvi- folius, Erica multiflora, Rosa sp. und dazwischen Clematis Vitalba, Bonjeania, Linum angustifolium, Fiago germanica, Slachys recta, Campanula Rapunevlus, Thymus, vereinzelte Ruscus aculeatus- Stauden. Auf einem freieren Rücken der Vorapennin-Kette gegen den Pass zu: Cynodon, Euphorbia Öyparissias, Salvia, Agrimonia Eupa- torium, Helleborus Blthr., Teuerium FPolium, im schattigen wasser- reichen Buchenwalde unmittelbar unter der Passhöhe: Myosotis sül- vatica, Bellis perennis, Salvia verticillata, Thymus, Fragaria vesca, Nepeta Nepetella, Jasione, Betonica ofteinalis, Polypodium vulgare, Adiantum Capillus Veneris. — Jenseits erinnerte nicht so sehr die Landschaft als weit mehr die Vegetation durch ihre Repräsentanten: Achillea Millefolium, Epilobium Dodonaei, Euphrasia salisburgensis, Solanum Dulcamara, Linaria vulgaris recht lebhaft an eine üppige Karstgegend. Zu den genannten gesellten sich noch zahlreiche Di- psacus-Stauden neben T'halietrum aquilegifolium, Campanula Tra- cheium, Doryenium pentaphyllum Scop., Dianthus monspessulanus, Erythraea Centaurium, Plantago media, Specularia Speculum, Ga- lium pratense, Holcus mollis, tiefer unten eine reiche Busch-Vege- tation mit Zigustrum, Corylus, Saliv viminalis, Sambucus Ebulus, nebst zahlreichen Euphorbien. — Wasser, woran es am Gennaro und Soratte gemangelt hatte, trat hier in zahlreichen Quellen zu Tage, um mit ganz gerinsem Gefälle zu Thal zu fliessen. Ich verliess Roms Umgebung (23. Juli), als die Weinbeeren kaum sich zu bilden anfingen, bis Bologna waren die Reben auch noch weit zurück in ihrer Entwickelung, während sie hingegen in der Po-Ebene ihre Früchte schon reiften, und am 26. Juli sah ich in Venedig (dessgleichen am folgenden Tage in Triest) ganz reife Trauben auf dem Markte, jene frühzeitigen Varietäten, welche nach den zu jener Zeit fallenden Heiligen Uva di S. Giacomo und U. di S. Anna (weisse Trauben) heissen. Das Kom war auf der ganzen Strecke schon geerntet; Mais war in Oberitalien noch sehr zurück; in der toskanischen Ebene, und zwar zwischen Arezzo und Florenz, wurde gesäet, wahrscheinlich Winterkorn. Triest, im August 1883. Flora des Etna. Yon Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 795. Verbascum pulverulentum Vill. 1787, Ces. Comp., lawiflorum Presl del. prag., floccosum W. K. pl. rar. I, p. 81, Taf. 791, *Guss. Prodr., *Syn. et *Herb.!, Reichb. D. Fl. Taf. 26! Die Etnapflanze stimmt genau sowohl mit den eitirten Abbildungen, als auch mit österr. Exemplaren. Auf trockenen buschigen und waldigen Bergab- hängen (25—4000°): Um Nicolosi alla Tarderia (Guss. Syn. et Herb.!), Milo (Guss. Syn.), aus der Fussregion des Etna von Guss. erhalten (Bert.), vom Bosco Malettogegen das Dorf Maletto herab! Mi—Juli.. 796. Verb. Blattaria L. 254, DC. Prodr., Gren. Godr., Rchb. D. Fl. 32 I, Willk. Lge. Nach Guss. Syn. und Ces. Comp. kommt Blattaria in Sicilien nicht vor, und repandum W. Guss. besitzt dop- pelt so kurze Blüthenstiele und stumpfere Blätter; aber bei von mir nicht selten gesammelten Exemplaren sind die Blätter sämmtlich spitz und die Fruchtstiele genau so lang, wie an deutschen, tyroleri- schen ete. Exemplaren des Blatiaria, nämlich 12—18 Mm., Blüthenstiele 8—10 Mm.; diese Form gehört also gewiss zu Blattaria, zumal die Merkmale des Kelches, der nicht oder wenig ästige Blüthenstand ete. ebenfalls zutreffen; nur ist die Pflanze meist sehr hoch und die Blätter besitzen bei höchstens 2 Cm. Breite eine Länge von 6—8 Cm., daher ich die sieil. Pflanze als var. elongata unterscheiden möchte. Eine zweite, der vorigen äusserst ähnliche Art unterscheidet sich durch höchstens 5—7 Mm. lange Frucht- und 3-—4 Mm. lange Blüthenstiele, auch sind die Blätter oft am Rande und an den Nerven der Unterseite, öfters selbst auf beiden Flächen kurz drüsigwimperig, ebenso Kelche und Blüthenstiele viel dichter drüsenhaarig, als an voriger; diese Art entspricht dem virgatum With — repandum W. Guss.; Benths trennt zwar diese beiden, Gr. God. hingegen vereinigt sie, und e. unterscheiden sich in der That spanische Exemplare des vörgatum vom repandum Siciliens nur durch Fruchtstiele, welche die Länge von 4 Mm. nicht überschreiten — eine wohl zu unbedeutende Dif- ferenz. Auf trockenen steinigen Feldern nahe dem Simeto bei Adernd (eirca 700°) häufig. Juni August. ©). NB. Ob Verb. Blattaria *Fl. med. „bei uns überall an un- bebauten Orten“ hieher oder zur folgenden gehört, lässt sich ohne Diagnose und Exemplare nicht entscheiden. 797. Verb. virgatum With. DC. Prodr., Gr. God., Willk. Lge., var. repandum (W.) = V. repandum W. Guss. Syn. et Herb. p.p. (denn es liegt auch Blattaria als repandum auf), Blatt. ß. repun- dum Ces. Comp. Blüthen und Früchte etwas länger gestielt. An lehmigen Rainen und buschigen Flussufern der Tiefresion bis 700° nicht selten: An Eisenbahndämmen in der Ebene des Simeto, an den Ufern des Simeto unterhalb Adernd! Juni— August. ©). 798. Verb. alopecuroides Biv. *Guss. Syn. et *Herb.! Von Alo- pecurus Thuill. nach Biv. piant. ined. verschieden durch nicht eiför- 25 mige, sondern linearlanzettliche Kelchzipfel; eine ausführliche Dia- emose siehe in Guss. Syn. pag. 265 und Syn. Add. p. 798. — Am Etna (Biv. in Guss. Syn. et Herb.!). LX. Fam. Scrophulariaceae Lindl. 799. Scerophularia peregrina L. *Raf. I, Guss. Syn. et *Herb.! Auf wüsten und bebauten Stellen, besonders Wegrändern und in Gärten (0— 2600‘) gemein: Um Catania überall (!, Herb. Torn. et Reyer!), von da nach Ognina, Acicastello (!, Herb. Reyer!), Nicolosi (!, Herb. Torn. et Guss.!), San Nicola dell’ arena, Paternö, Adernd (!, Herb. Tornab.!). Febr.—Mai. ©. 800. Scroph. canina L. U, 865. — Sceroph. bicolor S. Sm. Fl. Gr. Prodr. I, 437, speciell aus Sicilien angegeben, unterscheidet sich nach dem Autor von canina L., welche eingeschnitten gezähnte un- tere und einfach fiedertheilige obere Blätter besitzt, nur dadurch, dass fast alle Blätter doppelt fiedertheilig sind; sie wird schon von Bert. Fl. it. (Sieil.), und zwar wegen der häufigen Mittelformen mit Recht, als Varietät zu canina gezogen. Chrysanthemifolia MB., W., Rehb. Icon. pl. rar. VIII, 971! scheint mit bicolor identisch zu sein; ganz gewiss ist es auch Zucida Biv. cent. II. — Canina zerfällt also in var. @. genuwina — Ser. canina L. Guss. Syn. et Herb.!, Reichb. Icon. pl. rar. VIII, Fig. 970, Rchb. D. Fl. 50, Il und in ß. bicolor (S. Sm.), Ser. bie. Guss. Syn. et *Herb.!, *Philippi, Zucida *Biv. cent. II, *Cosent. Colpo. An wüsten, steinigen und sandigen Stellen vom Meere bis 5000° sehr gemein; @. mehr in höheren Lagen: Von Catania über Nicolosi bis in die umliegenden Wälder (!, Herb. Torn.), von Zaffarana in das Valle Calanna, zur Grotta del Turco, gegen die Serra di Solfizio ete.!; 8. meist in der Tiefregion bis etwa 2000: Um Catania (!, Herb. Tornab. et Guss.!), Massanunziata, Nicolosi (Herb. Tornab.!), Belpasso (Cosent. Colpo), in der Fussregion des Etna sehr gemein (Philippi, Biv.), um Ognina, Acicastello ete.! April— August. b. NB. Gratiola ofieinalis L., von Raf. in der Waldregion des Etna angegeben, fehlt in Sicilien. 801. Antirrhinum majus L. Guss. Syn. et Herb.! Kelchblätter eiförmig, stumpf, nebst den Blüthenstielen, Griffeln und dem oberen Theile des Stengels drüsig rauhhaarig; Stengelblätter bald bei 4°5 Cm. Länge 1 Cm. breit, (= «. genuinum), bald höchstens 6 Mm., die der Aestchen kaum 2 Mm. breit, oft zurückgekrümmt (= ß. an- gustifolium Willk. Lge. II, 583); Blüthen gross (circa 3 Um.), pur- purroth. A. Zatifolium Mill. differirt durch bei 2 Cm. Länge fast 1 Cm. breite, eilanzettliche Blätter. Auf Mauern und Felsen der Tiefregion: Um Catania überall (Reyer in litt.), von mir und Tor- nabene jedoch nur spärlich beobachtet. Jänner—Mai. b. 802. Ant. tortuosum Pers. Guss. Syn. et Herb.! Stimmt in der Blattform genau mit majus var. ß., nur sind die Blätter noch etwas schmäler (die breitesten bis 5 Mm. breit), die Stengel sind schlan- ker, stark hin und her gebogen, Blüthen spärlicher, die unteren iemlich entfernt, vom Baue derer des majus, aber etwas grösser 20 (35—4 Cm.), Kelchzipfel etwas spitzlich, nebst Griffeln, Stengeln und Blüthenstielen vollständig kahl. — Auf Felsen und wüsten Stellen der Tiefregion, bisher nur auf Lavafelsen zwischen Catania und Ni- colosi von mir gesammelt; Reyer’s Angabe über majus gehört wohl pro parte hieher. März—Mai. b. 803. Ant. siculum Ueria *Raf. I, Guss. *Syn. et *Herb.! Besitzt bald die linearlanzettlichen Blätter und den schlanken Wuchs des tort., bald die lanzettlichen Blätter und den robusteren Habitus des majus, ebenso wechselt der Blüthenstand von lax bis compact, von ziem- licher Kahlheit bis dichter Drüsenbehaarung des Stengels, der Blü- thenstiele, Kelche, Kapseln und Griffel; es unterscheidet sich aber von beiden durch eilanzettliche, ziemlich spitze Kelchzipfel, gelbe, bedeutend kleinere Blüthen (höchstens 2'5 Cm.), meist niedrigen Wuchs. Die Angabe, dass tort. und sicul. lineare Blätter besitzen, ist ungenau, denn die des Stengels haben dieselbe Form, wie: bei majus, nur sind sie gewöhnlich schmäler, die der achselständigen Blattbüschel aber sind bei allen dreien linear. — An wüsten und eultivirten Stellen um Catania überall (Herb. Tornab., Tornab. in Herb. Guss.!); var. ß. glaberrimum Guss. zu Villarascosa bei Ca- tania (Tornab. in Guss. Syn. Add. et Herb.!); blüht fast das ganze Jahr. b. 804. Ant. Orontium L. Am Meerstrand, in Wein- und Oliven- gärten, auf Wegrändern, Lavaströmen etc. bis 3000° sehr gemein, z. B. überall um Catania (!, Herb. Reyer et Tornab.!), von da bis über Nicolosi, Zaffarana, nach Acicastello (!, Herb. Tornab.!), längs der ganzen Ostküste, in der Ebene des Simeto, um Adernd, Bronte. April—Juni. ©. 805. Linaria spuria (L.) Mill. In Gärten und Saatfeldern der Tiefregion bis 2600°: Maria di Gesü bei Catania (Herb. Tornab. et Tornab. in Herb. Guss.!), um Gravina, in der Ebene des Simeto, sehr gemein aber um Bronte! Juni—Sept. ©. 806. Lin. commutata Brah. in Icon. pl. erit. Reichb. IX, 815 (1831), graeca Guss. Syn. et Herb., DC. Prodr., Rchb. D. Fl. 60 II!, vix Chav. — commutata und Elatine (L.), welch letztere ich aus Deutschland, Oesterreich, Croatien und Siebenbürgen besitze, sind sich habituell fast ganz gleich, höchstens dass comm. etwas robuster ist und etwas dickere, kürzere Blüthenstiele besitzt; aber die Kelch- zipfeln von Elatine sind lanzettlich, ca. 15 Mm. breit, meist von der Länge der Kapsel, deren Durchmesser 4 Mm. beträgt, Krone mit Sporn nur 10 Mm. lang, Same tief grubig runzelig, Durch- messer desselben etwas über 1 Mm. Bei comm. sind die Kelchzipfeln schmal lanzettlich, höchstens 1 Mm. breit, sehr spitz, meist etwas länger als die Kapsel, Durchmesser derselben 3 Mm., Blüthe mit Sporn 15 Mm. lang, Same dicht und grob gekörnelt, mit kaum 1 Mm. Durchmesser; Exemplare aus Lissa, Dalmatien sind mit der Pflanze Siciliens identisch!; graeca Chav. mon. 1883 —= Ant. grae- cum Bory 1832 ist nach den meisten Autoren mit comm. identisch, nach W. Lge. aber davon verschieden; vielleicht ist es —= Prestan- 27 dreae Tin. Guss. Syn. Add. 1844 et Herb. Nachtrag aus Messina (I. Tineo!), DC. Prodr. X. 592. Diese Art steht zwischen commut. und spuria fast genau in der Mitte: Stengel, Blätter und Kelche sehr dicht und lang zottig behaart, wie bei spuria, Blüthenstiele ebenfalls nicht kahl, wie bei Elat. und comm., sondern mehr oder minder flaumig, an der Basis sogar zottig, länger, als bei spuria, aber kürzer, als bei comm., höchstens zweimal so lang, gewöhnlich aber kaum länger, als das Blatt; die untersten Blätter eiförmig, die oberen spiessförmig, die obersten oft wieder eiförmig, die blüthen- ständigen viel kleiner, als die übrigen; Kelchzipfel lanzettlich oder eiförmig, fast wie bei spuria, aber etwas grösser; Krone ziemlich von der Grösse der comm., Kapsel und grubige Samen aber wieder wie bei spuria; gleich comm. und Elatine auch durch hie und da hervorsprossende kleinblätterige Seitenäste von spuria verschieden. Mit der eben beschriebenen Originalpflanze ganz übereinstimmende Exemplare (nur sind die Blüthenstiele noch zottiger) besitze ich als L. Elatine var. aus Brussa, Bithynien (l. Pichler), ferner besitze ich als L. Elatine aus Creta (leg. Sieber) Exemplare, die an zot- tiger Behaarung aller Theile spuria sogar übertreffen, sonst aber bis auf den Mangel der Seitenäste mit Prestandr. vollständig über- einstimmen, jedenfalls sich specifisch nicht trennen lassen; vielleicht schliesst sich Prest. als südöstliche Parallelart an Zlat. an, wie sich commutata südlich und südwestlich anschliesst, vielleicht aber ist sie als Bastartform zwischen spuria und commut. aufzufassen ? L. Prestandreae Guss. en. pl. vasc. ins. Inar., die ich aus Ischia durch Levier besitze, stimmt wegen der kahlen, langen Blüthen- stiele und der fast gänzlichen Kahlheit der ganzen Pflanze nicht mit der Pflanze Tineo’s, wohl aber besitzt sie gleich dieser eiförmig- herzförmige obere Blätter und grubige Samen; scheint mir kahlere Varietät der Zlatine zu sein, also Flat. var. inarimensis m.; die normale Zlatine besitze ich noch aus Florenz durch Levier. ZL. lanigera Dsf., scariosa Dsf. und elatinoides Dsf. sind nach den Ab- bildungen Desf. Fl. atl. und nach DC. Prodr. von den genannten verschieden. — Auf Fluren und Feldern der Tiefregion: Um Cata- nia (Herb. Catan. Univers.!). Juni—Sept. ©. (Fortsetzung folgt.) — a — Schedae ad „Eloram exsiccatam Austro-Hungaricam“ a Museo botanico universitatis Vindobonensis editam Centuria VII. Wien 1883. Von A. Heimerl. 601. Arabis Ovirensis Wulfen in Jacg. Collect; Alpe Obir in Kärnthen! — 602. A. negleeta Schultes— 4A. Ovirensis Wahlbg. non Wulfen. Ungarn, grosses Kohlbachthal der Tatra. — 603. A. arenosa L. (sub Sisymbrio). Salzburg. — 604. A. petrogena Kerner in österr. 28 botan. Zeitschrift XIII. p. 141=4. arenosa Sadler non (L.) Ofen!! — 605. A. hispida Mygind in Linne: Systema veget. ed. XIII. p. 501 (1774) = A. Thaliana Crantz Stirp. Austr. non L. = A. Crantziana Ehrh. = A. petraea Koch non (L.) nec. Lam. — Linne. fil. hat im Supplem. d. Syst. veget. p. 295 auf diese Arabis des Mygind genauer hingedeutet und unter ausdrücklichem Hinweis auf Mygind dieselbe mit A. Thaliana und A. /yrata verglichen. Lamarck’s A. petraea, der schlechten Beschreibung halber schwierig zu enträthseln, dürfte eine ausdauernde A. arenosa (L.) Scopoli darstellen; auf keinen Fall aber mit A. petraea L. (sub Curdamine) oder A. hispida Myeind zu identificiren sein. Eine Darlesung der unterscheidenden Merkmale von A. petraea (L.) und A. hispida schliesst die interes- sante Untersuchung ab. Krems und Mödling in Nieder-Oesterr. — 6065. A. Croatica Schott, Nym., Kotschy Analecta botanica p. 44. (1854) — 4A. neglecta Neilr. Veg.-Verh. von Croatien non Schultes. Vellebith in Croatien! — 607. Delphinium Orientale Gay in Des Moulins Catalogue d. Phanerog. de la Dord. 1840. Ungarn. — 608. Anemone Baldensis L. — A. alpina Scopoli non L.—= A. fragifera Wulfen. Pusterthal. — 609. A. alpina L.— A. Burseriana Scopoli — Puls. Burseriana Reichenbach (1832). Die Blüthengrösse ist sehr veränderlich und einestheils von der Ueppigkeit der Stöcke abhängig, anderseits dadurch bedingt, dass sich die Blumenblätter auch nach dem Oeffnen der Blüthen bedeutend verlängern; in dritter Hinsicht ist aber noch auf den Trimorphismus der Blüthen aufmerksam zu machen. Es gibt männliche Stöcke, dann solche mit Zwitterblüthen und wenigen Fruchtknoten, endlich Stöcke mit kürzeren Staubblättern und zahlreiehen Fruchtknoten, deren Blüthen die grössten sind. Während die Pflanze in den nördlichen Kalkalpen nur mit oberseits rein weissen Kelchblättern vorkommt, trifft man in den Central- und Süd-Alpen zahlreiche Stöcke mit schwefel- bis eitrongelben Blumenblättern; interessanter Weise sind letztere Exemplare um so zahlreicher, je mehr unter den anderen mitvorkommenden Pflanzen blaublühende Stöcke auftreten, während die weisse Blüthenfarbe bei Gegenwart rothblühender anderer Pflanzen auftritt. Innervillgraten in Tirol; Stubalpe in Steiermark. — 610. A. alba Reichenbach Fl. Germ. exc. p. 732 (sub Pulsatilla). Diese dem sudetisch-hereynischen Gebirgszuge eigene in der Form der Blattzipfel, Behaarung der Griffel ete. von A. alpina abweichende Pflanze ist weder, wie genau gezeigt wird, die Pulsatilla alba des Lobel, noch von Linne etwa unter seiner A. alpina begriffen worden. Sehneekoppe und Kessel- koppe im KRiesengebirge. — 611. Anemone grandis Wenderoth. Wien! — 612. A. Pulsatilla L. Steyr in Ober-Oesterreich. — 613. Ribes nigrum L. Galizien. — 614. Sawifraga Carpatica Reichenbach Fl. Exeurs. p. 552 (1832) —= 8. bulbifera Genersich non L. etc. Berg Gewont im Liptauer Comitat; Grosskohlbachthal in der Tatra. — 615. S. umbrosa Linne. Ober-Oesterreich, am Schoberstein bei Tern- berg. — 616. Zahlbrucknera paradoxa Sternberg Revisio Saxifr. Voitsberg in Steiermark. — 617. Sedum Copaea L.— 8. spathulatum 29 W. K. Süd-Croatien; dort zweifelsohne wild. — 618. Bulliarda aquatica L. (sub Tillasa). Wittingau in Böhmen. — 619. Malabaila Golaka Hacquet sub (Athamanta) = Ligusticum Sprengelii Sieber etc. Laibach! — 620. Oenanthe Banatica Heufiel. Agram. — 621. Bupleurum diversifolium Bochel—= B. heterophyllum hochel = B. caricifolium Baumg, non Willd. ete. Ungarn: Biharlagebirge; Sieben- bürgen: Rodnaer Alpen. — 622. Hacquetia Epipactis Scopoli (sub Astrantia). Mähren, Wsetin. — 623. Hottonia palustris L. Kalocsa in Ungarn. — 624. Melampyrum nemorosum L. Wiener Gegend. — 625. M. Bihariense A. Kerner in Sched. ad Floram Austro-Hung. — M. supalpinum Kemer Oesterr. bot. Zeitschrift XIII. p. 363. West-Siebenbürgen, Abrudbänya!! — 626. M. grandijlorum A. Kerner. Neue Art mit M. Bihariense nahe verwandt vom Semmering an der niederösterr.-steir. Grenze! — 627. M. angustissimum Beck in Verh. d. Zool. bot. Ges. XXXIH. p. 187. Nieder-Oesterreich, Thalhofriese am Schneeberg!! — 628. M. silvaticum Linne. Trins in Tirol, Payer- bach in Nieder-Oesterreich, Salzburg. — 629. M. sawosum Baum- garten. Rodna in Siebenbürgen. — 630. M. pratense L. Trins in Tirol. — 631. M. commutatum Tausch Plantae selectae et Herb. Nr. 1201. Vergleiche A. Kerner’s Darlegung in Oesterr. bot. Zeitschrift XX. p. 270—72. Wien und Gloggnitz. — 632. Pedicularis Sudetica Willd. Riesengebirge! — 633. P. limnogena A. Kerner. Biharia- gebirge!! — 634. P. elongata A. Kerner. Novae plant. species (1870). Steht zwischen P. tuberosa L. und P. Barrelieri Reichenbach. Venetien, Berg Serva; Sexten m Tirol. — 635. .P. Rhaetica Kerner — P. rostrata Koch non Linne, Kramer, Jacquin = P. Kerneri Dalla Torre non Huter. Thal Innervilleraten in Tirol. -- 636. Euphrasia mierantha Reichenbach Flora Excurs. p. 385. (1831) = E. ofieinalis B. stenophylla ß. micerantha Reichenb. fil Icones Fl. Germ. XX. p. 58. ete. Die Euphrasia gracilis Fries unterscheidet sich durch kurze, stumpfliche Zähne der mittleren Stengelblätter, durch spitze, aber nicht in eine kurze, pfriemliche Granne auslaufenden Zähne der oberen Deckblätter ete. Prager Gegend. — 637. E. Car- niolica A. Kerner. Neue merkwürdige Zuphrasia aus der Verwandt- schaft der E. trieuspidata L.; hier zum ersten Male mit Diagnose. Kerner entdeckte sie 1854 im Isonzothale nördlich von Görz; seitdem stellte sich heraus, dass P. Carniolica in den ganzen julischen Alpen (östl. Venetien, Friaul, Krain) verbreitet ist, nordwärts bis Assling in Ober-Krain, westwärts bis Cimolais reicht. Sie hält die Mitte von BE. tricuspidata L. und E. alpina Lamarck. Ternova im Isonzothal!! — 638. Wulfenia Carinthiaca Jeg. — Puederota nudi- caulis Lam. Kärnthen; Granitzen, Auernige, Watschiger und Kuh- weger Alpe. — 639. Cuscuta lupuliformis Krocker = Ü. monogyna Vahl. Kaloesa in Ungarn. — 640. Nepeta Ueranica L. Klausenburg. — 641. Mentha viridis L. Spec. ed. I. pro var. «. Menthae spicatae — M. spicata Huds. Fl. Angl. pag. 221. Spalato. — 642. Mentha candicans Crantz Stirp. Austr. IV. p. 330 (1769) = M. silvestris &. lanceolata Neilr. Fl. N. Oest. — Linne’s Diagnose der M. siJ- 30 vestris (M. spiecata var. B. longifolia Spee. plant. ed. I) ist so wenig charakteristisch, die Citate und Standortsangaben helfen ebenfalls nichts zur Aufklärung, so dass diese Pflanze völlig zweifelhaft er- scheint; da aber Hudson schon ein Jahr vor Linne’s Spee,. plant. Ed. II die drei von Linn& als Varietäten früher aufgeführten Min- zen «. viridis, PB. longifolia und y. rotundifolia als Arten aufstellte und der ß. longifolia die Bezeichnung M. longifolia gab, so ist die M. silvestris L. p. p. als Synonym beizufügen. Zweifelsohne bezieht sich M. longifolia Huds. auf die in England und im Norden verbreitete, in Oesterreich aber seltene M. nemorosa Willd., mit welcher die vom Crantz’schen Standorte herstammende vorliegende Minze nichts zu thun hat. Wiener Gegend! — 643. M. alpigena Kerner. Alpine Gegenden bewohnende, neue Art; hier diagenosirt und mit Hervor- hebung der Unterschiede von der nächstverwandten M. candicans Crantz. Von A. Kerner seinerzeit in der Oe. b. Z. XX, p. 120 als M. serotina bezeichnet, welcher Name aber, da schon zweimal ver- geben, geändert werden musste. Waldrast in Tirol!! — 644. M. seriata Kerner. Neue Art, verwandt mit M. Rosani Ten., hier zum erstenmale beschrieben. Dalmatien, Spalato!! — 645. M. Pulegium L. Wiener Gegend. — 646. M. tomentella Hofmegg et Lk. Spalato. — 647. Gentiana Sturmiana A. et J. Kerner n. sp. = @. Ama- rella Sturm. Deutschl. Fl. Heft 23, non L. Nied.-Oesterr. Mautern; Ober-Vesterr., Hallstadt!! — 648. @. austriaca A. J. Kerner n. Sp. — GG. Amarella Jacgq. Enum., Sauter, Dolliner, non Linne = @. germanica Neilr. non Willd. Nieder-Oesterr. „„ Perchtoldsdorf, Wr.- Neustadt, Neunkirchen!! — 649. G. Rhaetica A. J. Kerner n. Sp. Tirol, Trins!!. — Die sehr reich gegliederte Gruppe der mit Gent. Amarella L. und @. germanica verwandten Arten lässt sich in zwei Reihen sondern: zur einen gehört die kleinblüthige G. Amarella L. selbst, von der nicht weiter die Rede, zur zweiten gehören die gross- blüthigeren Arten der Verwandtschaft von @. germanica WIld. Die letzteren gestatten aber noch eine weitere Sonderung: in die sommer- blühenden i. e., @. obtusifolia (Schmidt), und in die herbstblühenden Gentianen, d.i. @. germanica Auct. — Was ist nun Gentiana ger- manica Willd.? Diess lässt sich nur mit Berücksichtigung des Citates „Frölich, Gent. p. 86 Nr. 32 exclusive variet“ bei Willdenow’s @. germanica (Spec. pl. I. p. 1346) und Vergleich mit seinem Herbar aufklären. Nun liegt in dem Umschlagbogen Nr. 5536 des Willdenow’schen Herbars ein Gemisch verschiedener, schlecht erhal- tener Gentianen, darunter auch solche, die nur durch Versehen hiebei eingereiht wurden (z. B. Gent. Amarella L., G. nivalis L.), und von all diesen Gentianen passen nur die auf Fol. 8 und 5 aufgeklebten Stücke zu seiner Beschreibung, ganz besonders zu der Stelle „ramis internodiorum longitudine“; Willdenow konnte daher offenbar bei Aufstellung seiner „G@. germanica* nur diese Stücke in Betracht gezogen haben, während alle übrigen Exemplare irrthümlich später hier eingereiht wurden. All das stimmt, wie im Original-Texte zu vergleichen, auch mit der Hinweisung auf Frölich, indem Frölich sl l. e. direct erklärt, die Gent. Amarella der deutschen Floristen wäre von Linn«@'s Pflanze verschieden und habe einen anderen Namen zu erhalten, welcher Weisung offenbar Willdenow nachgekommen ist. Willdenow’s Gentiana germanica nun ist mit keiner der früher aufreführten Arten zu identificiren; sie hat viel höheren Wuchs, die mittleren Stengelblätter sind eilanzettlich und stets kürzer, als die Internodien der Hauptaxe und steht im Allgemeinen der @. Amarella L. näher als die übrigen drei neuen Arten. — Noch sehr wenig ist der Verbreitungsbezirk dieser Gentianen studirt; mit wenigen Worten hierüber Folgendes: @. austriaca gehört dem Osten (Kalkberge von Nieder-Oesterr. bis zum mittleren Ungarn); @. Sturmiana: Baiern, Oberösterreich, oberes Donauthal in Niederösterreich; @. Rhaetica: westliche Central-Alpen; @. germanica Willd. Schlesien, Karpaten und Biharia. — 650. @. pyrenaica Gouan. Ungarn, Marmaros. (Schluss folgt.) —n Literaturberichte. Beiträge zur Pilzflora Niederösterreichs von Richard Wettstein. (Sepa- ratabzug aus den Mittheil. d. Naturwiss. Vereines an der Univers. Wien 1883) 8" 13 Stn. Der Verfasser schickt seinem Aufsatze eine Uebersicht über die mykologische Literatur Nieder-Oesterreichs voraus; sie ist mit Fleiss zusammengetragen und zählt 70 Werke und Abhandiungen auf. In den Beiträgen selbst berichtet der Verfasser über die von ihm be- obachteten Myxomyceten und Ascomyceten. Unter den 87 aufgeführten Arten findet man manche seltenere Species. Es kann dem ent- sprechend der vorliegende Aufsatz als ein wünschenswerther Beitrag zur genaueren Kenntniss der Pilzflora unseres Kronlandes, speciell der Umgebungen Wiens bezeichnet werden. R. Grundzüge der Naturgeschichte für den @ebrauch beim Unterrichte von Dr. J. Hofmann, Prof. am kön. Lyceum in Freising. DI. Theil. Das Pflanzenreich. Mit 238 dem Texte beigedruckten Holzschnitten. Fünfte Auflage. München und Leipzig. Druck und Verlag von R. Oldenbourg 1883 8°. VI und 258 Stn. Preis 2 Mk. 20 Pf. Das vorliegende Lehrbuch ist den besseren ähnlichen Werken beizuzählen. Es bringt das Wissenswertheste aus der Organographie, Anatomie, Physiologie und Systematik in meist guter Auswahl, in klarer, leicht fasslicher Darstellung und erläutert das Gesagte durch in der Regel gut ausgeführte Holzschnitte. Ein Abschnitt, welcher in Lehrbüchern seltener vorkommt, aber geeignet ist den Schüler zum Selbstbeobachten anzuregen, bringt Beschreibungen, so wie Ab- bildungen einzelner wildwachsender Pflanzen von allgemeiner Ver- breitung. Dieselben sind nach Blüthezeit und Standort der abgehan- delten Species geordnet und führen den Anfänger leicht in die io Kenntniss der häufigsten Repräsentanten unserer Flora ein. Druck und Ausstattung machen der bewährten Verlagsbuchhandlung alle Ehre. Der Preis muss ein sehr mässizer genannt werden. R. A. J. Slendzihski: „Rosliny dolnego miedzyrzeeza Seretu i Ztotej Lipy*. In „Spraw. kom. fizyogr. krak.* Bd. XV. / Diese letzte Abhandlung des sel. S. gibt, wie alle seine vor- hergehenden Abhandlungen ein ehrendes Zeugniss vom wunermüd- lichen Eifer und Fleisse dieses zu früh verstorbenen Forschers der hochinteressanten podolischen Flora. Es ist diess ein blosses Ver- zeichniss aller Gefässpflanzen, welche S. im Jahre 1879 in dem — vorher in botanischer Hinsicht unerforschten — Landstrich zwischen dem unteren Lauf des Seret- und des Ziota-Lipaflusses aufgefunden hat. Aus pflanzengeographischen Rücksichten verdienen folgende vor- herrschend osteuropäische Pflanzen dieses Verzeichnisses hervorge- hoben zu werden. Marsilea quadrifoliata (neu für Galizien — ein höchst interessanter Fund); Scolopendrium (neu f. SO.-Galizien); Avena pubescens var. glabra (auch bei Lemberg. Ref.); Sesleria Heujleriana (3'); Tritieum caninum (2); Lazula pallescens Besser (1); Allium paniculatum L. (1); Orchis fusca Jacg. (neu f. Gal.); Parietaria ofie. (2); JInula germanica (2); Senecio campester (8); S. umbrosus (2); Scorzonera humilis (4); Galium aristatum L. (6); Salvia sylvestris (reicht im Westen nur bis zum Strypafluss); An- chusa Barrelieri (8); Echinospermum marginatum (2); Scopolia (3); Veronica wrticaefolia Jacq. (an zwei Stellen am steilen buschigen Dniesterufer — abnormerweise); V. multiida L. (1); Androsace elon- gata (neu für Galizien); Pirola rotundif. (1); P. minor (1); Cni- dium venosum (1); Anemone patens (1); ‚Erysimum canescens (2); Irnaria rediviva (1); Viola stagnina (1); V. elatior Fr. (1); Cera- stium silvaticum WK. (4); Silene dichotoma (1); Elatine Alsina- strum (3); Euphorbia virgata (3), Mercurialis ovata (1); Geranium silvaticum (3); Rosa gallico X canina (? Ref. an zwei St.); Agrimo- nia pilosa (2), Waldsteinia geoides (an vielen Orten längs den Strypa- ufern; ‚am Dniester nur an zwei Stellen); Oytisus austriacus Var. luteus Slehdz. von SO.-Podolien ist nach dessen eigener, Berichtigung ©. ratisbonensis Schaefter. — Nachstehende Angaben S.’s betrachtet Ref. theils für zweifelhaft, theils für unrichtig: Eyuwisetum trachyodon von Snowidöw am Dniester ist eher Z. hiemale ß. Schleicheri Milde; Poa bulbosa (von Bileze); Polyenemum arvense von Zaleszezyki ist P, majus A. Br.; Centaurea phrygia ist wohl durchgehends ©. stenolepis Kerner; Cirsium Boujarti von Bileze und Pomorce ist C. spathu- latum Gaud.; Fieracium sabaudum ist H. boreale Fr.; Galium sil- vaticum ist &. Schuliesü Vest; @. lueidum (2) ist jedenfalls nicht die echte Pflanze All.’s, sondern wahrscheinlich @. erectum Huds.; G. pusillum (4), ist wahrscheinlich @. scabrum Jacq., aber keines- falls @. pusillum L., Calamintha oficinalis von Lesieczuiki am Seret 1) Seil.: an drei nenen Standorten. de) ist wohl identisch mit der ©. vom benachbarten Manasterek und Bileze (Siehe Blocki: „Ein Beitrag zur Fl. Gal. und der Buk.“'); Thalietrum minus ist wohl durchgehends 7%. collinum Wallr., wel- ches S. nicht angibt; Erysimum erepidifolium (3). Das Vorkommen dieser westeuropäischen Pflanze in Galizien und überhaupt in Ost- europa möchte ich entgegen der Ansicht Knapp'’s sehr bezweifeln; V. ambigua W. K. hat S. ganz unrichtig als einfaches Synonym zu V. hirta L. gestellt, ebenso unterscheidet er nicht V. collina Besser von V. hirta L.; Dianthus Carthusianorum (an vielen Orten) ist ohne Zweifel D. pseudobarbatus Besser (D. Rehmanni m.), da D. Carth. L. in Südostpodolien gar nicht vorkommt; Euphorbia Esula an steinigen Uferabhängen des Dniester an vier Stellen ist wohl E. tristis Bess.; Epilobium montanum var. subalpinum Neilr. von Bilcze ist E. collinum Gm. var. majus m. (non E. lanceolatum S. et M.); Cotoneaster vulgaris ist wohl ©. orientalis Kern.; Rosa canina «. glabrescens Neilr. und ß. pubescens Nlr. Darin stecken — wie be- kannt — sehr viele heterogene Formen, deren Präeisirung die gali- zischen Neilreichisten sich nicht im mindesten angelegen sein lassen; R. rubiginosa und R. rubiginoso>< canina von Dobrowlany stellen ohne Zweifel andere Formen dar; Spiraea chamaedryfolia (3) ist wohl Sp. pikowiensis Bess. und nicht die sibirische Sp. chamaedıry- folia L. Bronistaw BYocki. H. Lenz: „Wykaz roslin jawnopleiowych z okolie Niwry.“ In Spraw. kom. fizyogr. krak. Band XV. Es ist ejn blosses Verzeichniss der um Niwra im Borszezower Bezirk (Südostgalizien) von Lenz beobachteten Phanerogamen. Einige mehr interessante, sowie alle zweifelhafte oder unrichtige Angaben dieses Verzeichnisses dürfen dahier hervorgehoben werden: Scörpus triqueter L. am Dniester in Horoszowa (neu für Galizien) — Carex Michelii „auf feuchten Wiesen“ ist jedenfalls was Anderes. — Bro- mus squarrosus „In Wäldern um Niwra“ kann unmöglich die echte Pflanze dieses Namens sein, da dieselbe ausschliesslich sonnige, trockene Anhöhen, besonders Kalk- und Gypstriften bewohnt. — Festuca duriuscula an trockenen Grastriften ist vielleicht auf die in Podolien gemeine F. vallesiaca Schl. zu beziehen. — Allium acutan- gulum „an trockenen, grasigen Anhöhen“ ist ohne Zweifel A. fallax Röm. et Schult. (4. montanum Schm.). — Hyacinthus pallens in Mielnica und Kotodröbka. — Corallorrhiza innata im Niwra. — RRumex obtusifolius L. aus Niwra figurirt neben R. sylvestris Wallr., doch ist unter dem ersten schwerlich der westlicheren Gegenden an- gehörige R. agrestis Wallr. zu vermuthen. — Scutellaria lupulina in Horoszowa. — Sideritis montana in Mielnica. — Höchst auf- ‘) Ich habe diese €. von Bileze nach der analytischen Tabelle Kerner’s als ©. adscendens Jord. bestimmt. Da ich aber vor einigen Tagen aus Wohl- farth’s Excursionsbuch erfahren habe, dass €. adscendens Jord. im Gegentheil zu der Pflanze von Bileze keinen kriechenden Wurzelstock besitzt, so bezweifle ich jetzt die Richtigkeit meiner Bestimmung {Anm. des Ref.). Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft 1884. 34 fallend ist die Angabe des Vorkommens aller Pyrolae mit Ausnahme der P. wwilora im Walde „Glinka“ in Niwra. Ich habe nirgends in Südostpodolien diesen Pflanzen benagmet. — Hoenarimam sobamdemm All. m Horoszowa ist ohne Zweifel HM. boraale Fr. was aber unter H. rirescens („am Ufer des Dniester im Horoszowa“) zu verstehen sei, ist schwer zu entnehmen; jedenfalls nicht 4. eörescens Sond. — Unter Erckinops Bitro zus Niwra ist wahrscheinlich E. oommatatus Jur. zu verstehen, welch letzteren Slendzinski von Niwra an — Semexio zilwaticns beruht ohme Zweifel auf mune, da weder Slendz. noch irsend Jemand diese Art a Podekm beobachtet hat. — Artemisia pontica L- in Kolodröbka — Aster saliguus W. am Dniesterufer in Horoszowa_ Ob spontan? — Sca- biosa silnatica im Zalesie stellt ohne Zweifel die Form unge- theilten Blättern der Se. arrensis, aber nicht Sr. sileat. L. dar — Banmmendus feitanz vom Piszezatyhce ist natürlich micht die Art Lamarck’s — R. areensis in Niwra. Wohl nur & — Viola datior ın Zalesie. — Cytisus härswims L. „in Winisiyhee* beruht; jedenfalls auf falscher Bestimmung und ist wahrscheinlich auf den m L’s Verzeichniss fehlenden. ın ganz Östealizien gemeinen €. ratisb. zurückzuführen. Alle Angaben bezüelich den Vuskaiisinis des €. hirswius L in Westgalizien (Knapp, p- 394) beruhen nach meiner Ansicht auf mriger Bestimmung, ad diese Art im be- nachbarten Schlesien sänzlich fehlt, und dieselben beziehen sich höchst wahrscheinlich auf den im südlichen und südöstlichen Schle- sien verbreiteten Cyt. capitatus Jcy. (Grab.). Im Ostgalizien wurde weder €. körswius noch €. capitatws mit Sicherheit aufgefunden. Br. Blocki Fromme’; österreieh.-warar. Garten-Kalender für 18%. 9 Jahrgang. Badi- eirt von Jos. Bermann. Oktaviormat. In Leinwani geh. 1 E & kr. Wies, Carl Fromme. Der Garten-Kalender hat auch m semen bewährte Reihenfolge der nothwendigen und nützlichen Artikel behalten: er brinst ausser allen kalendarischen Nachweisen die über- sichtliche Zusammenstellung der wichtigsten Gartenverrichtungen während des eme Uebersicht der Gärtner-, sowie und fors | des Standes von Temperztur. Wind und Windrichtung bildet mit einer grossen Anzahl carrirter Notizblätter für Beobachtungen und Vormerkungen des Jahres, sowie einer schwarzen Parzamentpapier- oa» [215) tafel für die des Tages, den Schluss des compendiösen und wie erwähnt, beliebten und erprobten Büchleins. Wer irgend ein Interesse für die Pflanzeneultur besitzt und auch nur einmal den Garten- Kalender sich angeschafft hat, wird sich gewiss keines andern mehr bedienen. W. The Transactions of the Academy of Science of St. Louis. Val. IV. Nr Im vorliegenden Bande ist die Botanik durch nachstehende Arbeit vertreten. The Genus /soötes in Nord-America. By Dr. George Engelmann. Er beginnt mit einer Entwicklungsgeschichte, verfolgt die vorhandene Literatur vom J. 1806 aufwärts, übergeht sodann zum morphologischen Theile, bespricht hierauf den biologischen Charakter der Pflanzengattung und schliesst mit einer Erörterung über die systematische Anordnung derselben. Die gekennzeichneten 15 Zsoötes-Arten der nordamerikanischen Flora sind folgende: Isoötes lacustris L.; var. paupercula,;, I. puygmaea Egelm.; I. Tucker- manniü A.Braun in litt.: 7. Echinospora Durieu: /. Bolanderi En- gelm.; J. saccharata Engelm.; I. riparia Engelm.; J/. melano- spora Engelm.; /. Engelmannii A. Braun; I. Howellii Engelm.n. sp.; I. flaceida Schuttleworth in sched.; 7. melanopoda J. Gay; I. But- leri Engelm.; 7. Nuttallii A. Braun und I. Cubana Engelm. Prihoda. Verhandlungen des naturhistorischen Vereines in Bonn. 39 Jahrg. Zweite Hälfte. ‚Melsheimer M. Orchis purpurea X anthropophora. Dieser neue Hybrid wurde von Herrn Kaufmann im Ziegenbusche bei Linz in Rheinpreussen gefunden, und von M. in der Sitzung des Vereines vom 1. October 1882 vorgelegt. Die Differenz-Merkmale zwischen diesem Hybrid und dessen Stammeltern beruhen in folgenden: La- bellum: punktirt, Seitenzipfel schmal Iineal, der mittlere 2spaltig, im Winkel mit einem Zähnchen. Sporn: '/, so lang als der Frucht- knoten (bei Orch. purp. '/, so lang, bei Aceras antropophora fehlend). Helm: dunkelbraun, nl eiförmig, zugespitzt. oder zusam- menneigend. Prihoda. Die Jahrgänge 1 und 4 bis S der Oesterr. botanischen Zeitschrift, längst vergriffen” und viel begehrt können jetzt von der A. Moser'schen Buch: handlung in Tübingen antiquarisch bezogen werden. — 0 — Correspondenz. Lemberg, am 17. November 1883. Bisher sind nur zwei ziemlich zuverlässige Angaben bezüglich des Vorkommens der spontanen Bastarte zwischen den europäischen Veronica-Arten bekannt, nämlich die Angabe Borbäs’ über V. pro- 36 strata>< Teuerium von Buda-Pest (Vide: Focke, Pflanzenmischlinge) und die Angabe Wetterhan’s über V. officinali X urticaefolia von Thun (Bot. Ztg. Nr. 41. v. 1883). — Diesen zwei Bastarten kann ich nun einen dritten höchst interessanten von Galizien beifügen, nämlich V. incana > spuria. Diesen Bastart, welcher sich von allen Formen der V. spicata L. leicht unterscheiden lässt, habe ich am 22, September 1]. J. in etlichen zehn Exemplaren neben Veronica incana L. und V. spuria L. auf Gypsfelsen am steilen Uferabhange des Seret in Olexince (Südostpodolien) entdeckt. Die ausführliche Beschreibung desselben werde ich in einer Abhandlung über die Pllanzenmischlinge Ostgaliziens später erscheinen lassen. — Am 30. August 1. J. habe ich im Strassengraben zwischen Kotzman und Werenezanka Serratula heterophylla Desf., also einen neuen Bürger der Flora Bukowina’s entdeckt. In ihrer Gesellschaft wachsen Euphorbia salieifolia, Inula cordata, Ranunculus Stevenü, Salvia sylvestris etc. Bronistaw BtYocki. Mariaschein in Böhmen, am 19. November 1883. Hier ist es noch immer grün und lässt sich noch jetzt botani- siren, wenigstens im Thal und im Mittelgebirge; nur im Erzgebirge sind die Höhen etwas mit Schnee bedeckt. An Neuigkeiten fand ich Veronica agrestis L. und opaca Tr., zwei Arten die ich früher noch nie selbst gefunden hatte; sie scheinen überall, wo ich bisher botanisirt habe, ganz zu fehlen, wenn auch deren Namen in den Floren ange- seben werden. Um Kalksburg kommen nur V. Tournefortii Gmel. und V. polita Tr. vor; ebenso um Linz. Auch aus Andorf im Innviertel Oberösterreichs erhielt ich von Herrmm Coop. Haselberger, der die Umgesend von Andorf sehr fleissig durchsucht, nur diese beiden als dort vorkommend. Haselberger botanisirte auch als Student fleissig um Linz, hat aber gleichfalls nur beide letztgenannten Arten in seinem Herbar. — Viscum fand ich hier bisher nur auf Pinus silvestris. Diese Kiefernmistel stimmt aber vollkommen mit meinem niederösterreichischen Viscum austriacum überein, welches ich von Mödling bis ins Piestingthal vorherrschend auf Pinus nigricans be- obachtet habe und das sich durch die abgerundeten Samen noch mehr als durch die Form der Blätter und Farbe der Beeren von Viscum album L. unterscheidet, ein Merkmal, das auch Herrn Prof. Simkovics bei der Gelegenheit, als ich im letzten Frühling Herrn Dr. G. Beck Samen von beiden Viseum-Arten behufs Vorlage in der k. k. zool.-bot. Gesellschaft zu überreichen die Ehre hatte, sofort als ein sehr auffallendes und ausgezeichnetes in die Augen sprang. J. Wiesbauer ®. J. Ns. Podhrad, den 5. December 1883. Es dürfte Sie interessiren, dass bei der im September dieses Jahres in Trentschin-Teplitz veranstalteten landwirthschaftlichen Aus- stellung Herr Jaroslav Fleischer, Gutsverwalter in Ober-Motegice, für ausgestellte Trentschiner Gräser und Grassamen mit der goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. Holuby. By Görz, am 14. December 1883. Als Ergänzung der von mir seit sechs Jahren in sechs Serien edirten Collection „Die Pilze unserer Culturgewächse“, soll demnächst eine Sammlung Bacterien und Hefepilze zur Aus- gabe celangen. Es soll dieselbe alle wichtigeren nur irgend in grösserer Menge zu beschaffenden Arten aus den genannten beiden Ordnungen enthalten, die meisten jener Pilze also, welche die zahl- reichen Infectionskrankheiten auf und in den Körpern von Menschen und Thieren hervorrufen, welche durch ihre Ferment- thätigkeit eine ganze Reihe unentbehrlicher Lebensbedürfnisse herstellen, resp. in ihrer Entwickelung befördern, und welche endlich noch in anderer Weise, sei es als Fäulnisserreger, sei es als Pigmente von hervorragender Wichtigkeit oder erhöhtem Interesse sind. Die einzelnen Pilzformen werden auf Glastäfelchen von Objeect- träger-Grösse, 8 2°/, em., in thunlichst grosser Quantität aufgetragen, jedoch nicht in Form sogenannter „mikroskopischer Präparate“, son- dern frei, d. h. nicht durch Deckgläschen bedeckt. Es wird durch eine solche Einrichtung ein mehrfacher, wesentlicher Vortheil erzielt, einmal kann der betreffende Pilz direet unter das Mikroskop gelegt und betrachtet werden, des anderen können aber auch zu einer eventuellen genaueren Untersuchung unzählige Male kleine Partien von der aufgetragenen Pilzmasse abgenommen, selbst präparirt und unter dem Mikroskop geprüft werden. Ausserdem kommt aber auch noch in Betracht, dass bei der grossen Lebenszähigkeit sehr vieler Formen, die meisten der ausgegebenen Arten noch werden jahrelang zur eventuellen Weitereultur und Züchtung verwendet werden können. 24 genau mit ihren wissenschaftlichen und Vulgär-Namen bezeichnete Formen bilden die I. Serie, welche in einem festen, mit Zahnleisten versehenen Kasten, zu Beginn des Jahres 1884 zur Ausgabe gelangt. 1885 soll eine zweite Abtheilung folgen. Der Preis jeder Serie beträgt Oe. W. fl. 6—=Rm. 12.— =fr. 15.—. Bestellungen wollen baldmöglichst aufgegeben werden unter Adresse: Görz (per Triest). 16. Via Ponte Isonzo. Felix Br. Thümen. — Personalnotizen. — Alfred Breindl ist am 24. November in Nabresina ge- storben. — Dr. R. F. Solla ist als Assistent für Botanik an der Uni- versität Messina angestellt worden. — Dr. Ant. Mori ist als Professor an die Universität Modena berufen worden. — Dr. Wilh. Schimper hat sich an der Universität Bonn als Docent habilitirt. — Dr. Fr. Kurtz in Berlin ist als Professor der Botanik nach Cordoba berufen worden. - Josef Andorfer, Apotheker in Langenlois ist am 13. März v. J. im 77. Lebensjahre gestorben. Michael v. Sardagna in Trient sammelte im verflossenen Jahre durch drei Monate in Sardinien und ist bereit von seiner botanischen Ausbeute Doubletten mitzutheilen. — J. A. Knapp beabsichtigt im nächsten Frühjahr eine bo- tanische Forschungsreise nach Persien zu unternehmen. — Dr. @. A. Pasquale ist als Professor und Direetor des botanischen Gartens nach Neapel berufen worden. = ADB Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Der naturwissenschaftliche Verein für Steiermark hielt am 15. December in Graz seine Jahresversammlung ab. Da er zugleich das Fest seines zwanzigjährigen Bestandes feierte, kamen dem Vereine von Gelehrtengesellschaften, von den Vorständen vieler Museen, von Reichsrathsabgeordneten und Privaten Glückwünsche zu. Dr. Holzinger hielt eine Gedenkrede auf Georg Dorfmeister, den Gründer des für Steiermark bedeutungsvoll sewordenen naturwissen- schaftlichen Vereines und Präsident v. Helly einen Vortrag über den Einfluss der Naturwissenschaften auf die Hygiene. — Der äusserst rührige Thüringer botanische Verein „Irmischia* hielt am 1. und 2. December in Sondershausen seine jährliche Herbst- Hauptversammlung ab, diessmal verbunden mit der 300jährigen Ge- dächtnissfeier Johannes Thal's, des ältesten deutschen Floristen und mit einer Ausstellung von Lehrmitteln für den botanischen Unterricht. —eson a — Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Preissmann mit Pflan- zen aus Kärnten und Steiermark. — Von Fräulein v. Boresch mit Pfl. aus Böhmen und Tirol. — Von Hm. Hirc mit Pfl. aus Croa- tien. — Von Herrn Mez mit Pfl. aus Baden. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Kochmeister, Winkler. Vorräthig (B.) — Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) — Berlin, (By.) = Bayern, (Cr.) — Croatien, (F.) — Frankreich, (H.) = Harz, (I.) — Istrien, (Kr.) — Krain, (M.) — Mähren, (Mk.) — Mecklen- burg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) — Oberösterreich, (P.) = Polen, (Rp.) — Rheinprovinzen, (S.) — Salzburg, (S1.) = Schlesien, (Sw.) = Schweden, (Sz.) = Schweiz, (T.) = Tirol, (U.) = Un- garn, (W.) — Westfalen. 39 Pieridium vulgare (Cr.), Pieris hieracioides (M.), Pimpinella nigra (Br.), Sawifraga (P.), Pingwieula alpina (NVe., $S.), gypso- phila (H.), lusitanica (F.), vulgaris (Br., 8.), Pinus Mughus (OOe.), obligua (T.), Pumilio (B.), Strobus (B.), silvestris (OVe.), Pisum elatius (U.), Plantago arenaria (S1., U.), Cynops (NOe., Sz.), inter- media (Br.), media (S1.), montana (T.), salina (Rp.), tenuiflora (Sw.), Platanthera bifolia (NOe., P., Sl.), chlorantha (P.), Poa annua (S1.), badensis (Rp.), bulbos« (NOe., U.), bulb. var. crispa (Br.), fertilis (M.), loliacea (l.), pratensis (P.), trivialis (P.), Polycarpon tetra- phyllum (NOe.), Polyenemum arvense (Br.), majus (Bd.), Polygala austriaca (H., M., P.), calcarea (Sz.), Chamaebuwus (NOe., T.), co- mosa (P., Pommern), Julioforensis (Kr.), major (NOe., U.), vulgaris (U.), Polygonum amphibium (Br., U.), arenarium (U.), Bistorta (B., By., OOe.), Convolvulus (B., M., U.), domulosum (F.), Fagopyrum (O0e.), Zapathifolium (U.), minus (M., U.), mite (M., Mk.), pauci- ‚Norum (F.), tataricum (B., Br.), viviparum (OOe., T.), Polypogon maritimus (F.), Populus alba (M.), nigra (B., Mk.), tremula (B., U.), Potamogeton acutifolius (Br.), coloratus (U.), erispus (U.), densus (W.), gramineus (W.), heterophyllus (W.), lanceolatus (England), na- tans (Br.), perfoliatus (M., U.), polygonifolius (Sw.), rufescens (Br.), semipellucidus (Br.), trichoides (W.), Potentilla alba (Cr., OOe.), an- serina (NOe.), argentea (U.), aurea (Bd., OOe.), caulescens (By., OOe.), einerea (Cr., P., Rp.), Olusiana (OOe.), collina (P.), fruticosa (Sw.), hybrida (H.), inclinata (NOe.), mixta (Br.), opaca (P., U.), patula (M.), procumbens (Br., Mk.), recta (P., Rp.), rupestris (NOe.), supina (Br.), Tommasiniana (1), Vaillantü (F.), verna (NOe., OOe., S1.), Poterium Sanguisorba (NOe., OOe., U.), Primula acaulis (Mk., NOe., T.), Auricula (O0e.), carniolica (Kr.), Clusiana (NOe.), ela- tior (OOe., U.), farinosa (By.), glutinosa (T.), minima (B., NOe.), ofieinalis (B., OOe., P.), sibirica (Finnland), Tommasiniana (Cr.). Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Herbarium-Verkauf. Das Herbar des verstorbenen Apothekers Andorfer in Langenlois ist zu verkaufen. Es besteht aus 27 Fascikeln gut erhaltener (nach Reichenbach geordneter) Pflanzen der deutschen Flora, 3 Fascikeln plantae exoticae und aus 37 Päcken noch nicht geordneter, grösstentheils der Flora Niederöster- reichs anugehöriger Pilanzen (viele als Doubletten bezeichnet). Preis 300 M. = 180 fl.ö. W. — Es werden auch einzelne Familien nach Uebereinkommen abgegeben. Nähere Auskunft ertheilt Dr. T. F. Hanausek in Krems a. d. Donau. 40 Einladung zur Pränumeration auf den XXXIV. Jahrgang (1884) der Vesterreichischen Botanischen Zeitschrift. (Oesterr. botan. Wochenblatt.) Auf die „Oesterreichische botanische Zeitschrift“, welche von dem hohen k.k. österreichischen und dem hohen k. ungarischen Ministerium für Cultus und Unterricht den Mittelschulen empfohlen wurde, pränumerirt man mit 8 fl. österr. W. (16 R. Mark) auf den ganzen Jahrgang oder mit 4 fl. österr. W. (8 R. Mark) auf einen Semester und zwar auf Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, nur bei der Redaetion: Wien, IV. Mühl- gasse Nr. 1. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen ebenfalls Pränumerationen an. Die Versendung an die Buchhandlungen hat die Verlagshandlung €. Gerold’s Sohn im Wien übernommen. Von den bereits erschienenen Jahrgängen können noch voll- ständige Exemplare gesen nachfolgende Preise bezogen werden: 2. und 3. Jahrgang zu 1 fl. (2 R. Mark) — 9. bis 22. Jahrgang zu 2 fl. (AR. Mark) — 23. bis 32. Jahrgang zu 5 fl. (1O R. Mark) — 33. Jahrgang 8 fl. (16 R. Mark). Bei Abnahme sämmtlicher Jahrgänge von der Redaction, 20 Procent Nachlass. Einzelne Hefte können nur vom laufenden und letztvergange- nen Jahrgange abgegeben werden. Von den bisher erschienenen 28 Porträts der „Gallerie öster- reichischer Botaniker“ können einzelne Exemplare und zwar in Octav a50 kr. (IR. Mark) und in Folio auf chin. Papier & 1 fl. (2 R. Mark) abgegeben werden. Skofitz. (IV. Mühlgasse Nr. 1.) Diesem Hefte liegt bei ein Prospect der @ebr. Bornträger in Berlin „Neuer botanischer Verlag und wichtige Preisherabsetzung.* Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von ©. Gerold’s Sohn. €. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Vesterreichische Botanische Zeitschrift, Die österreichische ß Ezemplare botanische Zeitschrift Oroan diefrei durch die Post be- erscheint > zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. En blos bei der Redaetion Man pränumerirtauf selbe für (IV. Bez., Münlgasse Nr. 1) mit 8 Fey öst. W. (15 R. Mark) ganzjährig. oder mit 1 fL öst. W. (8 R. Mark) Botanik und Botaniker. zu pränumeriren. Im Wege des Buchhande Is übernimmt Pränumeration halbjährig. FR €. Gerold’s Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile 2 sowie alle übrigen I kr. öst. W. N® 2. Buchhandlungen. XXXIV. Jahrgang. WIEN. Februar 1884. INHALT: Ein neuer Pilz. Von Dr. Lorinser. — Bosnische Rosen. Von Wiesbaur. — Moos- flora von Pressburg. Von Bäumler. — Bacterien aus Flechten. Von Zukal. — Zur Flora von Galizien. Von Blocki. — Bewegungsvermögen der Pflanzen. Von Tomascjhek. — Nadelwälder des Eisenburger Comitates. Von Dr. Borbäs. — Zur Flora von Meran. Von Dr. Entleutner. — Flora des Etna. Von Strobl]. — Flora exsice. Austr.-Hung. Von Heimerl.— Literaturberichte. — Correspondenz: Von Keller, Biocki, Dr. Borbäs, Dr. Schiller, Dr. Solla. — Sammlun- gen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Eine neue Species von (Ager.) Plewrotus. Von Dr. Friedrich Lorinser. Im Monate August des vergangenen Jahres fand ich am Rande einer Waldwiese in der nächsten Umgebung von Pörtschach am Wörthersee einen bereits vermodernden Stumpf eines Laubbaumes, der an der einen Seite eine Gruppe dicht neben und über einander wachsender gleichförmiger Pilze beherbergte. Bei näherer Unter- suchung zeigte es sich, dass der Pilz offenbar der Untergattung Pleurotus angehöre, dass er jedoch durch einige charakteristische Merkmale sich wesentlich von den bisher beschriebenen Arten unter- scheide. Am auffallendsten erschienen: der tief gefurchte Stiel, die von der furchig-gestreiften Oberfläche des Hutes schräge empor- ragenden stachelförmigen Anhängsel und die kleingesägte Schneide der Lamellen. Nach einigen Tagen fand ich die meisten Exemplare dieser Gruppe bereits in Fäulniss, jedoch hatte sich unterhalb der- selben eine neue Gruppe ganz frischer Pilze derselben Art angesie- delt. Ich wärde diesen Pilz folgenderweise beschreiben: Caespitosus, pileo laterali, carnoso, tenuiflaccido semi infundi- buliformi, alutaceo-subrufescente, sulcato-striato, aculeis oblique erectis obsesso, margine involuto; stipite solido, coneolori, pro- funde sulcato, deorsum attenuato; lamellis adnato-decurrentibus eonfertis, alutaceo- pad, acic.-serrulatis. Sporis albis. Oesterr. bkotan. Zeitschrift. 2. Heft 1884. 4 42 Der Durchmesser des Hutes betrug 3—6 Uentim. Die Länge des Stieles 4—5 Utm. Mit Ausnahme des sehr entwickelten Stieles stünde der Pilz dem Pleurotus petaloides Bull. nahe. Ich würde vorschlagen, denselben Pleurotus suleato-jugatus zu nennen. —on Die Rosenflora von Travnik in Bosnien. Von J. B. Wiesbaur S. J. (Fortsetzung.) V. Tomentosae. 13. Rosa resinosa Stermb. Jedenfalls in einer sehr nahe stehen- den Form „versus R. resinosam. Sicher aus der Gruppe der R. mollis (Sm.) Crepm —= R. mollissima Borb., was die drüsig ge- wimperten Petalen und auch die verticillen Stacheln beweisen. Aber die Blättchen sind dünner, mehr grün, an der Basis abge- rundet bis herzföürmig — R. resinosa Sternb. und von dieser nur in den verticiiien dimorphen Stacheln und den einzelnen Blüthen abweichend. Von der forma wumbratica Borb. unterscheidet sie sich durch die kleineren, mehr grauen Blättchen und die reichere Serra- tur. Allem Anscheine nach ist sie eine locale, zur Rosa Arduen- nensis Crep. sich hinneigende Modification, wie solche (jedoch weniger drüsig und behaart) auch um Gastein vorkommt. Vergl. Crepin VI. p- 769 (extr: p. 109)". Keller. Am VlaSic an der Grenze der Holzregion (leg. Brandis). Nach schriftlicher Mittheilung des Entdeckers sehr scharf riechend, etwa wie das bekannte Bleistiftholz oder wie Sandelholz. 14. Rosa tomentosa Sm. a. R. subglobosa Sm. Am Südabhange des Velenica -Gebirges gegen Kasapovice (l. Brandis). — Eine abweichende Form ist „f. calostephana. Syn. R. calostephana Gdgr. tab. 3916, R. eriophlaea Gder. tab. 3925, R. albescens Gdegr. tab. 3905, R. tomentosa f. sca- briuscula Christ (non Baker) p. p. max.“ (Keller.) So im Thalgrund südlich vom Militär-Barakenspital bei Travnik (leg. Brandis). ß. R. Seringeana Godr. f. umbrigena (Keller). „Serratur dop- pelt, drüsig; untere Blätter unterseits ganz drüsig, aber die Drüsen dünn, fein, bei obliterirendem Flaume rostbraun schimmernd. Zweige flaumig und sammt den Petiolen reich bestachelt. Daher wohl nur zu den Varietäten der R. tomentosa Sm. (Keller, Rosen von Nied.- Öest. p. 248 ff.) zu ziehen, wo sie eine zweite, der R. pseudocuspi- data parallele Verbindungsform der var. floccida und anthraeitica darstellt, also versus pseudocuspidatam (Crep.) = R. Seringeana Godr. Auch nach Gandoger's Tabulae ıhod., wo sie auf R. luteo-virens n. 4006 fällt, kann sie, abgesehen von dem ohnehin sehr allgemeinen Merkmale der flaumigen Zweige, thatsächlich nur noch R. Serin- geana Godr. sein, und ist mit A. tomentosa f. scabriuscula Christ 43 (non Baker) p. p. synonym. Mit der Z. abietina Gren. hat diese Rose nur die krummen Stacheln gemein“ (Keller). Nächst dem Barakenspital bei Travnik (leg. Brandis). y. Rosa confusa Puget f. occupata Wiesb. Von der typischen R. confusa, welche Des6glise (Cat. rais. n. 383) beschreibt, weicht unsere bosnische Pflanze in mehrfacher Beziehung ab. Die Mittel- nerven der Blattunterseite sind fast stets dr üsenlos, die Neben- blätter unterseits stark behaart (nicht „glabres“), mitunter auch mit Drüsen besetzt, auch die Deckblätter sind unterseits behaart. Die Kelchanhängsel sind nieht kürzer, sondern eher länger als die (nicht grosse, sondern kleine) Krone. Die Griffel sind dünn, be- haart (nicht „glabres“). Die Blätter sind oben ziemlich dünn be- haart, unten kurz- aber dicht weissfilzig. Beim Barakenspital nächst Travnik an Hohlwegen (leg. Bran- dis). Ferner vom Artillerie-Lieutenant der Oceupationsarmee, Grafen J. Platz auch auf dem Tarabovae entdeckt. d. Rosa terebinthinacea Besser (Borbäs). „Eine auf der Blatt- unterfläche armdrüsige oder meist ganz drüsenlose Modification“ (Keller). Am Tarabovac (leg. Brandis). Andere Exemplare vom selben Standorte wurden von H. v. Keller bezeichnet als „eine Form mit nur gespaltenen Blattzähnen und fehlenden Drüsen auf der Unter- seite der meisten Blätter. — Als ich die Exemplare aus Bosnien erhielt, machten sie sogleich den Eindruck der völligen Uebereim- stimmung mit einer 1879 bei Oedenburg von mir gefundenen und von Prof. v. Borbäs als R. terebinthinacea bestimmten Pflanze (vide Borb. prim. p. 511). Ihre grossen Blumen sivd zu auffallend und er- innern in der That, wie Borbäs (l. e.) hervorhebt, an A. austriaca Crantz, sind aber viel heller rosenfarb als die der letzteren, welche auch viel niedriger ist. Rosa terebinthinacea wird zwar von Prof. Brandis auch als „niedriger Strauch“ bezeichnet, wohl nur im Gegensatz zu den grossen Caninen ete.; der von mir bei Oedenburg beobachtete Strauch, der einzige in Ungarn bekannte, hatte jedoch eine Höhe von 1 bis 1:30 Met. — Die R. Genevensis Puget, welche von Borbäs als grossblätterige, nur an den Nerven drüsige Varietät zur R. terebinthinacea gestellt wird, wäre des letzteren Merkmales wesen mit unserer Rose fast übereinstimmend: nur ist die bosnische Pflanze vielmehr eine forma eglandulosa. Yon Ra- pin wird die R. Genevensis als R. tomentosa X gallica gedeutet, was auf die bosnische Pflanze schon der Blüthezeit wegen gar nicht passt, da R. gallica, wenigstens unsere R. austriaca Crantz, die hier allem in Betracht kommen könnte, zu den spät- (erst nach den Rubiginosen) blühenden gehört. A. terebinthinacea hingegen be- sinnt, wenn nicht vor, so doch wenigstens gleichzeitig mit den Caninen, gehört also (mit der R. Zalana‘) zu jenen Arten, !) Vergl. Wiesb. „Zur Flora des Eisenburger Comitates* in Oe. b. Z. 1883 Nr. 2, 8. 46. f. 4* HH welche in unseren Gegenden nach der RR. pimpinellifolia am frühe- sten blühen. So wurde denn auch um Travnik die R. austriaca zu- eleich mit R. tomentosa f, occupata vom Grf. Platz erst den 7. Juni am Tarabovae und beide meist noch im Knospenzustande gefunden, während PR. terebinthinacea ebendort von Prof. Brandis bereits am 27. Mai und zwar in voller Blüthenentfaltung gesammelt worden ist. Damit übereinstimmend ist auch die Rose von Oedenburg, welche am 5. Juni 1879 schon allgemein blühte, als die Caninen eben die ersten Blumen entfalteten. Bastarte aber halten nach den bisherigen Erfahrungen auch in der Blüthezeit die Mitte ein. Andererseits muss erwähnt werden, dass Exemplare, welche P. Brandis am 5. Juli am Tarabovae gesammelt hat, bereits vertrocknete und halbvertrock- nete Fruchtstiele und Scheinfrüchte besitzen, ganz so, wie es an der R. Kalksburgensis, der einzigen sicher hybriden Rose, die mir be- kannt geworden, seit einer Reihe von Jahren beobachtet wird. Fort- on Beobachtung wird somit hier besonders empfohlen. R. farinulenta Crep.? — Ein sehr unvollständiges Zweiglein einer nn omentose, am 13. Juni blühend bei Travnik von P. Bran- dis gesammelt, das wohl von den vorhergehenden Varietäten ver- schieden ist, sich aber nicht näher bestimmen lässt, „ob es, wie es den Anschein hat, zu der bereits durch Sendtner aus Bosnien be- kannten A. farinulenta gehört* (Keller). 15. Rosa flor ibunda (Steven!) Bess. enum. p. 68, n. 1525. Ueber diesen höchst interessanten Fund einer in der ganzen Mon- archie bisher unbekannten Rose wurde bereits in der Oesterr. botan. Zeitschr. 1882, S. 281 von mir und $. 376 von Keller vorläufig berichtet. Damals stand nur eine brieflich zugesandte Probe zur Verfügung, die Herr Dir. Crepin für eine R. tomentosa erklärte. Später langtu vollständigeres Material an blühenden Zweigen an, welches die zuerst ausgesprochene Ansicht Keller’s nur bestätigte. Cr&pin, bei dem die drei Exemplare dieser Pflanze (Nr. 98100) sich noch befinden, und der, was die übrigen eingesandten Proben betrifft, die Bestimmungen des Herrn v. Keller sofort bestätigte, hat sich darüber noch nicht geäussert. — Zu einem Zweige, der sich unter den übrigen Pflanzen des P. Brandis befand, und der oleichfalls dieselbe Mittelstellung zwischen den Tomentosen und Rubiginosen zeigte, wesshalb ich ihn ebenfalls als „I. mierantha?* an Hermm v. Keller sandte, bemerkt letzterer: „versus R. flori- bundam Besser. Abweichend von R. tomentosa in den kahlen, freien Griffeln, starkem, noch im Herbar wahrnehmbaren Weingeruch ?) bei oberseits schwach behaarten Blättern, in der schärferen, reich- drüsigen, seichten Serratur, den kleineren, kürzeren, kahleren Neben- '!) In Deseglise’s Cat. rais. ist $. 291 Zeile 1 ein störender Druck- fehler: „A. floribunda Steven n Besser“, wo das 2 n“, wie der Zusammenhang ereibt, „in“ heissen muss, durchaus nicht „non“, wie in dergleichen Fällen gewöhnlich ist zu kürzen. ®) Weingeruch noch jetzt, Ostern 1883, wahrnehmbar. Ww. 45 blättern und schwächer filzigen Deckblättern, welch letztere kürzer als die Blüthenstiele sind; ferner in den sehr dünnen, feinen, wei- chen Drüsenhaaren und den flexuosen Zweigen. Aus diesen Gründen, und da auch die Besser’sche Diagnose vollkommen passt, als R. flori- bunda zu deuten und zwar um so mehr, als auch nach Crepin (l. e. V. p. 264) die R. floribunda mit der R. tomentosa eine grosse Aehnlichkeit hat und nach Steven zahlreiche Formen drüsiger To- mentosen in sich begreift, während sie nach Besser eine Mittel- form der R. rubiginosa und R. tomentosa sein soll. Wir behalten uns diess betreffend vor, Crepin’s endgiltige Bestimmung seiner Zeit mitzutheilen“ (Keller). Das eben beschriebene Exemplar wurde von einem Studenten, Ledic aus Grahovik dem P. Brandis (8. Juni) überbracht; die übri- gen (noch in Brüssel befindlichen) sind wohl auch als bei „Travnik“ (aber leider ohne nähere Angabe) und zwar als „häufig“ vorkom- mend bezeichnet; sie scheinen jedoch nicht so häufig zu sein, da P. Brandis trotz wiederholten Suchens keine Fruchtexemplare mehr finden konnte. Im Begleitschreiben zu den Blüthenexemplaren (vom 12. Juni) heisst es: „weiche, glanzlose Blätter, mit (unten ziemlich dicht-, oben zerstreut-) behaarter Blattfläche wollig behaarten Blatt- stielen. Wächst strauchartig, etwa wie Berberis* (Brandis). — So weit ich mich erinnere, besitzen die bei Crepin befindlichen Exem- plare grösseres und dunkleres Laub, stimmen aber im Uebrigen mit dem von Grahovik überein, so dass man sie nach Stacheln und Be- haarung für eine Tomentose, im Uebrigen aber und namentlich in ihrer Tracht für eine Micranthe halten muss. Hält man nun diese Thatsachen mit dem zusammen, was Besser (l. c.) unmittelbar an die Beschreibung der A. floribunda Stev. anfügt: „haberem pro varietate völlosa Rosae rubigi- nosae, at aculei recti et petala ciliata contradicunt; cae- terum fere Rosam villosam parvifoliam refert“ — so ergibt sich, dass uns keine Rose bekannt ist, die mit der R. jloribunda Stev. näher verwandt wäre, als es die Pflanze von Travnik ist; sowie auch, dass das eben von Keller beschriebene Exemplar der klei- neren Blättchen wegen noch vollkommener mit der Pflanze Besser’s („parvifolia“) übereinstimmt, als jene, von denen in der Oe. b. Ztge. 1882 (l. c.) die Rede war, welch letztere man für eine Schattenform halten kann. Das bereits vorhandene Material einerseits, die Worte Besser’s andererseits erlauben den Schluss auf das Vorhandensein einer Reihe von Varietäten (im modernen Sinne: einer Gruppe mit einer ganzen Formenreihe) dieser seltenen Art, welche zwischen To- mentosen und Rubiginosen einzuschalten ist. (Fortsetzung folgt.) mess» > ——— Die Moosflora von Pressburg in Ungarn. Von J. A. Bäumler. Hepaticae Jus. A. Foliosae. (Nach Kryptogamenflora von Schlesien geordnet.) Sarcoscyphus Funkiti N. v. E. An Bergabhängen. Plagiochila asplenioides N v. E. In allen Wäldern sehr häufig. Scapania nemorosa N. v. E. Schienwegwald. — undulata M. et N. Sehienwegrand. — curta N. v. E. Ober dem Försterhause Schienweg. — rosacea N. v. E. Schienweg zum Gemsenberg. Jungermannia lanceolata N. v. E. An Waldbächen. — crenulata Sm. Am Gebireshohlwege. — acuta Lind. Waldwege bei Limbach, reichlichst fruchtend. — wventricosa Diks. Gemsenberg. — bierenata Link. Sandige Ufer des Carlburgerarmes, sehr häufig. — excisa Hook. Schienwee und Kramerwald. — intermedia N. v. E. Kieferwald des Kramer. — ineisa Schr. Schienwegwald. — barbata Schm. Gebirgswälder, sehr häufig. — quinquedentata Web. "Schienwegberg. — attenuata L. Granitfelsen des Gemsenberg. — trichophylla L. An Baumwurzeln, Gemsenberg und Kramer- bachrand. — Starkü N. v. E. Gebirgswege. — dentata Rad. ah — divaricata N. v. E. Sandige Waldwege, häufig. — bicuspidata L. W nlnee® des Gebirges. Lophoeolea bidentata N. . E. Ueberall sehr häufig. — heterophylla N. v. h. Gebirgswege, an Quellen. — minor N. v. E. Hohlwege. Chiloscyphus polyanthus Cor. Kramerwald, Mühlthal. — pallescens Schr. Schienweg. Calypogeia Tr VaRomGRe Cor. Kramerbach. Lepidozia reptans N. v. E. Gebirgswälder. Mastigobryum ee 3 v. E. Gebirgswälder. Trichocolea tomentella N. v. E. Waldbäche. Radula complanata Dit. iR Waldbäumen sehr häufig. Medotheca platyphylla Dmt. An Baumstämmen gemein. Frullania dilatata N. v. E. An Baumstämmen sehr häufig. — Tuamarisci N. v. E. An grossen Steinen im Gebirg. Lejeunia serpyllifolia Lib. An einem grossen, feuchten Felsblock in dem Kramerwalde sehr reichlich. 47 B. Frondosae. Fossombronia pusilla Lind. Kramerwald, Schienweg, Mühlthal und Nachtigallenthal. Pellia epiphylla Dil. Au, Kupferhammer bei Paulenstein. — calyeina N. v. E. Am Grabenrande in der Au. Blasia pusilla L. Carlburgerarm. Aneura pinguis Dmt. Au, an Gräben. Metzgeria furcata N. v. E. Sehr häufig an Baumwurzeln ete. Marchantia polymorpha L. Mühlthal, massenhaft. Fegatella conica Rad. In der Au und bei Paulenstein. Preissia commutata N. v. E. Carlburgerarmufer. Lunularia vulgaris Mich. Häufig auf der Erde der Pflanzenkübel in Glashäusern. Anthoceros punctatus L. Feuchte Aecker ober dem Tunnel. — Iaevis L. Feuchte Aecker, Ratzersdorf. Riceia glauca L. Lehmige Gebirgswege und Au. — minima L. Gebirgspark, nur einmal gefunden. — cerystallina L. Eisenbrünnler Teichschlamm. — natans L. Eisenbrünnler Teich. — /luitans L. Tümpel des Schur bei St. Georgen. — canalieulata Hofim. Mit voriger, doch an ausgetrockneten Stellen sehr häufig. Bryinae Schpr. (Nach Schimper Synopsis II. edit. geordnet.) Ephemerum serratum Ham. Gemsenberg, Calvarienberg. — cohaerens H. Nach Herrn Förster, Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch. in Wien 1881, p. 234, in der Au konnte ich nicht auffinden. Sphaerangium muticum Sch. Gemsenberg, Calvarienberg, Ratzersdorf. Phascum cuspidatum Sch. Ueberall sehr häufig und formenreich. — bryoides Diks. Calvarienberg und Staatsbahndämme. — curvicolum H. Calvarienberg an dem Hauptwege. Pleuridium alternifolium Br. et Sch. Graben im Gebirge und bei Ratzersdorf. — subulatum Br. et Sch. An Waldwegen des Gebirges. Hymenostomum microstomum H. Auf Waldboden. Weisia viridula Br. An allen Waldwegen. Rhabdoweisia fugaw H. Sidinawald. Cynodontium polycarpum Sch. Bergwälder. Diceranella Schreberi Sch. Pötteweg. — varia Sch. Sandige Orte in der Au. — rufescens Sch. Nachtigallenthal. — heteromalla Sch. In Wäldern häufig. Dieranum longifolium H. Ratzersdorferwald. — Mühlenbekii Br. et Sch. @emsenberg (Rittmeister Schneller). — scoparium H. In allen Bergwäldern häufig. — majus Tourm. Gemsenberg. 48 Dieranum palustre P. St. Georgen, Sumpfwiese. — undulatum B. et Sch. Bei der rothen Brücke. Dieranodontium longirostre B. et Sch. Schurgraben. Leucobryum glaueum Schpr. Kramerwald selten. Fissidens bryoides H. Gebirgshohlwege. — ewilis H. Kramerwald. — incurvus W. et H. Strohhütte. — tawifolius L. Kramerwald und Mühlthal. — adiantoides L. Calvarienberg, Nachtigallenthal ete., häufig. Jeratodon purpureus L. An sandigen Orten überall gemein. Distichum capillaceum L. In der Au. Pottia cavifolia Eh. An erdigen Steinmauern. — minutula Sch. Sandgruben in der Au. — truncata L. In Hohlwegen. — lanceolata D. Hohlwoge, sehr häufig. Barbula ambigua B. E. Calvarienberg. — muralis L. An trockenen Orten häufig. — var. ircana. An Brunnenmauern, Gebirg. — unguieulata H. Au. — var. ß. cuspidata. Au. — var. y. apieulata. Friedhof, Gaisthor. — var. d. microcarpa. Au, Sandgrubenrand. — fallax H. In: der Au. — vinealis Br. Kramerwald. — tortuosa L. Paulensteiner Gebirg. —_ L. Ueberall häufig. — ruralis L. Sterile Orte und Dächer, häufig. — pulvinata Jur. An Linden, Calvarienberg. — papilloa W. An Populus, ist nicht selten. (rrimmia pulvinata L. Ueberall gemein. Racomitrium canescens H. Sterile Hügel. Hedwigia ciliata D. Gemsenberg. Ulota erispa H. An Baumstämmen. — cerispula Br. An Waldbäumen, Gebirg. Orthotrichum anomalım H. An Steinen und Ziegeldächern. — rupestre.Br. An Granit, Gemsenberg, Steuergrund. — obtusifolium Schr. An Nussbäumen, Weiden und Linden. — affine H. An Feldbäumen. — fastigiatum = An Populus. — speciosum N. v. E. An Apfelbäumen. — patens Br. rei Buchen, Gebirg. — fallaw Sch. An Populus. — pumilum Sehr. An Populus. — diaphanum Sch. An Linden, Nussbäumen. Encalypta vulgaris H. Sehr häufig an Wegen. — ciliata H. In Gärten, Gebirg. — streptocarpa H. Calvarienberg, an den Steinmauern. Tetraphis pellueida H. Schienwegwald. 49 Pyramidula tetragona Br. Auf feuchten Aeckern. Physcomitrium pyriforme Br. Auf feuchten Wiesen. Funaria fascicularis Sch. Gebirg, an sterilen Orten. — hygrometrica H. Ueberall sehr häufig. Leptobryum pyriforme Schr. An Quellenmauern, Gebirg. Webera elongata Sch. Schienweg. — nutans Sch. Gebirgswälder. — cruda Sch. Gebirgswege und bei Theben. — carnea Sch. Sandige Orte in der Au. — albicans Sch. In der Au, Carlburgerarm. (Schluss folgt.) = 7: BIC Bacterien als directe Abkömmlinge einer Alge, Von Hugo Zukal. (Schluss.) Ein ähnliches negatives Resultat ergaben die Versuche, durch welche die Z. muralis auf die Fähigkeit Fäulniss zu erregen geprüft wurde. Diese Versuche bestanden hauptsächlich darin, dass gekochtes Ei, rohes Fleisch, gekochte Kartoffeln, Rüben etc. mit Leptothrix- gallerte besetzt und mit einer Glasglocke bedeckt wurden. Neben den mit Zeptothrix besäeten Substanzen lagen immer Stücke desselben Substrates — aber unbesäet. Selbstverständlich gingen sowohl die infieirten, wie die nichtinficirten Substanzen nach und nach in Fäulniss über '), ich konnte aber bezüglich der Zeit, in welcher diess geschah, keinen Unterschied zwischen den beiden Arten der Substrate constatiren, weshalb ich der Ansicht bin, dass die L. muralis auch keine Fäulniss zu erregen vermag. Bezüglich des Verhältnisses der Leptothrie zum Sauerstoff der Luft kann ich nur sagen, dass die Gegenwart desselben eine Haupt- bedingung für das Leben dieses Pflänzchens ist; denn die Hormogonien aller Formen sammeln sich regelmässig auf der Oberfläche der Flüssigkeit und bilden dort zuletzt auch eine Haut. Ebenso sammeln sich auch im Beobachtungstropfen die beweglichen Formen am Rande des Deckgläschens. Auch geht tief untergetauchte Leptothrixgallerte aus Mangel an Sauerstoff regelmässig’ zu Grunde. Die Angaben dürften als genügend betrachtet werden, um das Sauerstoffbedürfniss der L. muralis zu erweisen. Was endlich die zuträglichste Nähr- flüssigkeit anbelangt, so gedeiht die Z. muralis am besten in einem Wasser, das Spuren von Eisen, Kalk und Kalisalzen enthält, also in einer Flüssigkeit, in der auch jede andere Alge leben könnte. Desshalb glaube ich auch, dass die Z. muralis bezüglich der Ernährung !) Unter Intervention diverser Schimmel und Spaltpilze. 50 auf eigenen Füssen steht, obwohl es scheint, als ob die Gegenwart üppige vegetirender Moosräschen den Lebensprocess der Leptothrix befördere. Wir sind jetzt an einen Punkt angelangt, von dem aus es sich verlohnt, einen Blick nach rückwärts zu werfen. Da sehen wir den Entwicklungsgang einer Spaltalge vor uns liegen, in dem wir bei Vernachlässigung des Details 3 Hauptformen unterscheiden können. Die Fadenform mit ihren Hormogonien , die Nostocform und die Glococapsa respective Palmellaform. Die Mikrogestalten dieser 3 Formen sind den echten Bacterien morphologisch vollkommen gleichwerthig; da- gegen sind sie physiologisch von letzteren ebenso weit entfernt, wie nur irgend eine grüne Pflanze von einem chlorophylllosen Saprophyten. Dennoch wird es auf die Dauer nicht angehen, die Bacterien bei den Pilzen zu belassen, denn sie bilden offenbar in Gemeinschaft mit den Spaltalgen die natürliche Ordnung der „Spaltpflanzen“. Der Mangel des Chlorophylis kann keineswegs einen zureichenden Grund zur Trennung der Bacterien von den Spaltalen abgeben, denn sonst müsste man auch consequenter Weise viele chlorophylllose Arten aus der natürlichen Ordnung der Orchideen ausscheiden, woran wohl Niemand im Ernst denken wird. Die Verwandtschaft zwischen Bacterien und Spaltalgen wurde zuerst von Cohn erkannt; Zopf hat in jüngster Zeit diesen Gedanken aufgegriffen und in seinen „Spaltpflanzen“ auf eine ebenso muthige wie lichtvolle Weise durchgeführt. Der Verfasser dieser Mittheilung hofft einen weiteren Beitrag zur Kenntniss des Parallelismus zwischen Spaltalgen und „Spaltpilzen* geliefert zu haben. Wahrscheinlich wird eine genaue Erforschung der Oscillarien, Leptothrichen etec. weitere Belege bringen — doch ist es kaum wahrscheinlich, dass je eine Alge sefunden werden könnte, aus der sich echte Bacterien (im physiologischen Sinne) noch sesenwärtig entwickeln. Denn die Abzweigung der „Spaltpilze“ von den Spaltalgen ist vermuthlich in einer längst vergangenen Erdepoche erfolgt und die Zwischenglieder — (dürften ausgestorben sein. Für diese Annahme spricht wenigstens die Auffindung von Spaltpilzen in den fossilen Hölzern der Stein- kohlenperiode und in den cariösen Zähnen der Pflanzenfresser des Miocen. In wie ferner Zeit übrigens auch die Abzweigung der Bacterien von den Spaltalgen erfolgt sein mag, wir können dennoch ahnen, mit welchen Mitteln die natürliche Zuchtwahl in diesem Fall gearbeitet haben mag. Zu diesem Ende brauchen wir uns nur an die Gewohnheit der Spaltpflanzen zu erinnern, in kleinen Höhlen und Intercellularräumen höherer Pflanzen ihre Wohnung aufzu- schlagen '). ‘) Ich erinnere an die beweglichen Nostocfäden und Öseillarien in diversen Lebermoosen, in Sphaynum, Gımnera, in Azolla, in Lemna trisulea und anderen Pflanzen. 51 Wir brauchen ferner nur an das Prineip der Verjüngung denken, das die Vermehrung der Spaltpflanzen zu beherrschen scheint. Ich behaupte nicht, dass das Princip der Verjüngung sich bei allen Spaltpflanzen mit derselben Stärke manifestirt, wie bei Drilosiphon. Ich bin im Gegentheil der Meinung, dass der Reiz der feuchtwarmen Atmosphäre in den Treibhäusern einen Hauptantheil daran hat, wenn die Verjüngung bei Drilosiphon Julianus in einer so extremen Weise zur Geltung kommt. Immerhin muss aber die Tendenz zur Verjüngung potentiell vorhanden gewesen sein, sonst hätte keine Treibhausatmosphäre sie zur Entwicklung bringen können. Dass diese Tendenz auch bei anderen Spaltpflanzen vorhanden ist, erhellt hinlänglich aus diversen Angaben Cohn’s und Zopf’s über das Varliren der Breitendimension bei Scytonema fecunda, Glaucothrix gracillima, Tolypothri® Nostoc, Sirosiphon Bornetü, Crenothrix polyspora und Anderen. Ich selbst hoffe in nicht ferner Zeit über einen ähnlichen Verjüngungsprocess bei Tolypothrie museiola berichten zu können, einer Alge, welche seit mehreren Jahren im „Heustadlwasser“ des Praters auftritt. Wien, am 20. October 1883. Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) Thalietrum foetidum L. In Felsenspalten am linken steilen Uferab- hange des Seretflusses in Manasterek — nur an einer Stelle — neben Aconitum Anthora var. florecoer., Veronica incana, Dianthus capitatus ete. (18. IX. 1883). — collinum Wallr. (Th. Jacquinianum Koch, Th. flewuosum Bernh., Th. minus Sleidz. non L.). Am „kleinen Sandberge* bei Lem- berg, in Hofosko und überall an trockenen, steinigen Anhöhen und buschigen Stellen in Podolien. — simplex L. Auf nackten oder buschigen Kalkanhöhen und in Gypstrichtern in Ostgalizien, sporadisch. Krzywezyce, Ostra Mo- gila, Okno, Bileze, Olexince, Cygany, Zanowce. — var. laserpitüfolium Gris. (Neilr. Ung. Diaen. p. 2). Neben der gewöhnlichen Form in Ostra Mogila und Bileze, sehr selten. — Th. galioides Nestl., welches sich von der eben genannten Varie- tät des Th. simplex L. durch sehr schmale, lineale, ungetheilte Blattzipfel unterscheidet, und welches ich nicht nur wegen dieses sehr constanten Charaktermerkmals, sondern auch wegen Vor- kommens auf ganz anderen Standorten und wegen anderer geo- graphischer Verbreitung für eine gute Art betrachte, habe ich in Ostgalizien nirgends beobachtet. — T'h. lueidum Lenz „auf einer Insel des Zbruczflusses unter Niwra* ist höchst wahr- scheinlich Th. angustifolium var. laserpitüf. Koch, aber jeden- falls nicht Th. lueidum L. Pulsatilla pratensis Mill. Auf grasigen steinigen Anhöhen in Sinköw (Hank.), Bileze und Manasterek gemein. — vulgaris Mill. Auf sonnigen Kalktriften in Sinköow (Hank.), Strychance (Hod.) Krzywezyce. — patens Mill. An ähnlichen Orten, wie die vorige Art und wie diese nur sporadisch. In Südost-Podolien höchst selten. Potu- rzyca, Ratyska göra und Pieniaki (Schauer), Sinkow (Hank.), Bileze (nur an einer Stelle am rechten Seretufer), Ostra Mogila, Hotosko. Anemone nareissiflora L. Auf grasigen Kalktriften und in Eichen- wäldern in Nordost-Podolien, sehr selten. Mirowa bei Pienijaki (Schauer), Ostra Mogila, Hleszezawa (bei Tarnopol). — sylvestris L. An sonnigen Kalkanhöhen in Ostgalizien, nicht selten. Pieniaki (Schauer), Strychance (Hod.), Ho4osko, Kniaze, Olexince, Werenczanka. — ranuneuloides L. Strychahce (Hod.), Sinkow (Hank.), Bileze. Adonis vernalis L. Auf trockenen, grasigen Kalkanhöhen in Podo- lien, besonders in Südost-Podolien gemein. Skomorochy bei So- kal und Koltöw bei Zioczöw (Schauer), Kolodröbka, Sinkow (Hank.), Bileze, Myszköw, Olexince, Dobrowlany, Lanowce, Zie- lince, Wierzehniakowce. Myosurus minimus L. Poturzyca (Schauer). Ceratocephalus orthoceras DC. Sinköw (Hank.). Ranunculus divaricatus Schr. Ho40osko im Teich. — Lingua L. Rozwadöow (Tyn.). — cassubicus L. In Laubwäldern stellenweise. Strychance (Hod.), Lesienice. — acer L. In Südostgalizien muss diese Art sehr selten auftreten, da ich sie nur aus Bileze und Cygany, und zwar als eine seltene Pflanze notirt habe. Fast ebenso gemein, wie in Westgalizien R. acer, ist in SO.-Podolien die folgende Art. — Steveni Andrzej. (verus). Auf Wiesen und in Holzschlägen in ganz Ostgalizien verbreitet. In SO.-Podolien kommt diese süd- osteuropäische Pflanze gemein vor und bildet dahier einen cha- rakteristischen Bestandtheil der Wiesen- und Holzschlägevege- tation. Je weiter nach Norden und Westen, desto sporadischer ist ihr Vorkommen. Ich habe R. Steveni in Galizien an folgen- den Orten wachsend gefunden: Przemysl (nächst dem Spring- brunnen), Lemberg (beim Pelezyhskiteich, beim Stryjer Friedhof und im Garten der Forstschule), Zofiöwka, Zadwörze, Kniaze, Pluchöw, Zboröw, Jezierna, Hluboczek wielki, Ostra Mogila, Okno, Pieniaki, Hleszezawa, Mertawa, Cygany, Iwankow, Muszka- töwka, Borszezöw, Lanowce, Zielince, Bileze, Sinköw, Wodkowce, Kızyweze, Mielnica, Diwiniaczka, Okopy, zwischen Holosköw. 59 Korszöw, Turka und Kolomea, zwischen Matyowce und Zablo- töw, Lubience (südlich vom Stry] — im Park) und endlich in Strassengräben zwischen Zuzan, Kotzman, Werenczanka, Kado- bestie und Zaleszcezyki. Ueber R. Steveni Andrzej. wurde schen ziemlich viel geschrie- ben, und es haben sich besonders Celakovsky und v. Uechtritz grosse Verdienste erworben um die Klärung dieser vielverkannten Art. Trotzdem erachte ich die Acten über dieselbe für noch nicht seschlossen, weil — nach meiner Darnachachtung — noch einige Zweifel hinsichtlich der Verwandtschaftsverhältnisse des R. Steveni gegenüber einer ihm sehr verwandten westeuropäischen Art und hin- sichtlich seiner geographischen Verbreitung obwalten — und daher erlaube ich mir auf Grund der sorgfältigsten Beobachtung des R. Steveni Andrz. in seiner Heimat auch meinerseits Einiges zur end- siltigen Behebung dieser Zweifel beizutragen. Es treten in Westeuropa zwei Ranunculus-Arten auf, deren nahe Verwandtschaft mit ZA. Steveni Andrz. vielfachen Anlass zur Ver- wechslung derselben mit A. Steven? gab. Es sind diess: der spanische R. granatensis Boiss. und der französische A. Frieseanus Jord. — Während R. granatensis Boiss. noch bis unlängst von den meisten Floristen als Art von R. Steveni Andız. nicht getrennt, ja von Freyn sogar mit dem letzteren identificirt worden war und erst von dem trefflichen Celakov sky auf Grund des kritischen Studiums als eine ausgezeichnete Art von R. Steveni gesondert wurde — wird der französische AR. Frieseanus Jord. noch bis jetzt entweder mit R. Sieveni Andrz. verwechselt (Fl. austro-hung. exsice. Cent. I, Nr. 101.a) oder mit demselben identificirt (Neilr. Ung. Diagn. p. 5), und zwar aus diesem Grunde, weil kein Unterscheidungsmerkmal dieser beiden Formen als genug durchgreifend angesehen wird. Ich werde nun mit meiner unbeholfenen Feder zu beweisen trachten, dass auch AR. Frie- seanus von dem südosteuropäischen R. Steveni als eine selbststän- dige, ihm ebenbürtige Art getrennt werden soll. Noch unlängst, als ich Laie in der Pflanzengeographie war, identifieirte ich — dem Neilreich folgend — ohne jedwedes Be- denken R. Frieseanus Neilr. mit dem französischen R. Frieseanus Jord. und hielt diesen letzteren nur für eine unbedeutende Varietät des R. Steveni Andız. mit breiteren, sich berührenden oder decken- den Zipfeln der unteren Blätter, welcher Ansicht ich in meiner flori- stischen Erstlinesarbeit „Roslin. Bileza i Cygan“ Ausdruck gegeben habe. Seit kurzer Zeit fine ich aber an die Richtiekeit dieser Auffas- sung zu bezweifeln. Es schien mir nämlich aus pflanzengeographischen lkücksichten sehr unwahrscheinlich zu sein, dass der südosteuropäische R. Steveni, dessen geographische Verbreitung in Osteuropa mit der Verbreitung der Artemisia austriaca fast analog sich verhält, — mit Ueberspringung Mitteleuropas — in einem in klimatischer und pflanzengeographischer Hinsicht von Osteuropa so verschieden gestal- teten Gebiet, d. i. in Frankreich, als eine einheimische Pflanze auf- treten sollte. Um diese Zweifel lösen zu können, habe ich vor zwei D4 Jahren aus dem renommirtesten französ. botan. Garten in Angers Samen des echten R. Frieseanus Jord. bezogen, dieselben im Lem- berger botan. Garten neben Al. Steveni aus Podolien ausgesäet, und heuer konnte ich schon beide Arten in Bezug auf ihre Charakter- merkmale genau prüfen. Als Resultat dieses kritischen Studiums hat sich nun ergeben, dass beide Formen (f. angustisecta und f. lati- secta) des 2. Steveni Andrz. — abgesehen vom kürzeren, auf der Spitze nicht hakig eingekrümmten Fruchtschnabel — sich von KR. Frieseanus Jord. besonders dadurch unterscheiden liessen, dass, wäh- rend bei allen aus französ. Samen gezogenen Exemplaren des AR. Frieseanus Jord. die drei Zipfel der oberen Stengelblätter läng- licheiförmig bis länglich und grobgezähnt waren, diese bei allen Exemplaren des podolischen 2. Sieveni Andrz. lineal oder lineal- lanzettlich und fast ganzrandig waren. Wiewohl dieses letztgenannte Unterscheidungsmerkmal auf den ersten Blick gar zu unbedeutend erscheint, als dass es zur specifischen Trennung beider obgenannten Ranuneuli berechtigen dürfte, so bin ich jedoch fest davon über- zeugt, dass eben die Gestalt der Zipfel der oberen Stengelblätter bei diesen Pflanzen als ein wichtiges systematisches Merkmal aufzu- fassen sei, und diese Ueberzeugunge hat mir der Umstand aufge- zwängt, dass bei R. montanus, R. cassubicus und R. auricomus die Gestalt und Stellung der Blattzipfel der oberen Stengelblätter sehr constant ist und daher in der Systematik dieser Arten eine sehr wichtige Rolle spielt. Ich habe voriges Jahr und heuer viele Exem- plare des echten R. Steveni Andrz. an verschiedenen Orten Ostgali- ziens in dieser Hinsicht untersucht und habe gefunden, dass, während die Wurzelblätter und die unteren Stengelblätter bezüglich der Gestalt und besonders der Breite ihrer Zipfel einer starken Variabilität unterliegen (wie bei vielen anderen Ranunculaceen, besonders an Herbstexemplaren), die oberen Stengelblätter bei allen von mir untersuchten Exemplaren die oben beschriebene Gestalt der Zipfel aufweisen. Was die geographische Verbreitung des R. Steveni Andrz. in Oesterreich-Ungarn anbelangt, so kommt diese südosteuropäische Pflanze in Oesterreich-Ungarn weit verbreitet vor, denn sie tritt — ausser in Galizien — auch in Siebenbürgen, Ungarn, Nieder-Oester- reich, Mähren (?) und Böhmen (?) als spontan auf. In Niederöster- reich scheint der Verbreitungsbezirk des AR. Steveni seine westliche Grenze in Europa gefunden zu haben. Zwar ist R. Steveni in Braun’s und Halacsy’s „Nachtr. zur Fl. Nied.-Oest.“ aus Niederösterreich nicht angegeben, aber er kommt in diesem Kronlande sicherlich vor, und zwar habe ich ihn gesehen aus Kalksburg, wo ihn P. Wies- baur für die „Fl. Austro-Hung. exsice.“ als R. Frieseanus Jord. ge- sammelt hat (Cent. I. Nr. 101.b). — Der französische R. Frieseanus Jord. kommt nach meiner Ansicht in Oesterreich-Ungarn nirgends wild vor, und sein Vorkommen in Wien (z. B. auf Wiesen im bo- tanischen Garten) ist lediglich auf Einschleppung mit fremden Gras- samen zurückzuführen. Endlich bemerke ich noch, dass R. Steveni m. Ve) Uechtr. var. von Schweidnitz in Schlesien höchst wahrscheinlich mit R. Frieseanus Jord. und nicht mit R. Steveni Andrz. iden- tisch ist. (Fortsetzung folgt.) — Ueber Darwin’s Bewegungsvermögen der Pflanzen. Von A. Tomaschek. IV. Der Grad des Geotropismus ist von der Wachsthums-Geschwindigkeit un- abhängig. Tief eingreifende Verletzungen der Keimwurzel, wenn sie die Spitze nicht betreffen, beeinflussen nicht ihren Geotropismus. W. Hofmeister bemerkt über die anfängliche Energie der seotropischen Krümmung (Bot. Ztg. 1869 Nr. 4. p. 51): „In aller Reinheit zeigt sich das Abwärtssinken (?!) der Wurzelspitzen während des ersten Stadiums der Keimung der meisten Samen, indem das Ende der Würzelchen einer Erbse z. B. kaum aus dem Samen her- vorgetreten, mit scharfer und plötzlicher Biegung sich nach unten wendet. Betrachtet man die Krümmung als einen Kreisbogen (was bei der Kürze der gekrümmten Stelle ohne erheblichen Fehler ge- schehen mag), so ist der Radius dieses Bogens nicht länger als 3 Mm. meist noch kürzer“. Eine sehr rasche und sehr plötzliche Abwärtskrümmung ist bei dem ersten Anfange der Keimung Regel, was auf späteren Ent- wicklungsstufen nur bei Vorhandensein der günstigsten Bedingungen für die Vegetation der Fall ist (Bot. Ztg. Nr. 3. p. 34). Es ist sicher, dass schon beim ersten Anfange des Keimens der Geotropismus einen hohen Grad erreicht hat während gleichzeitig im den wachsenden Querzonen des Würzelchens nur noch geringe Partial- zunahmen Platz greifen da die letzteren erst in späteren Stadien der Entwicklung ihr Maximum erreichen. (Verel. Grundzüge der Pflanzen- Physiologie v. Dr. J. Sachs Leipzig 1873 p. 160.) Dieser Umstand deutet darauf hin, dass die Geschwindigkeit dies Längenwachsthums nicht als Massstab des Grades der geotropischen Krümmungsfähiskeit gelten könne. Es ist vielmehr als Vortheil für die Pflanze anzusehen, dass ihre Keimwurzeln gleich anfangs, zu einer Zeit, wo ihre Wachsthums- fähigkeit erst im Erwachen ist, zum Behufe des leichteren Ein- dringens in den Boden, im Kampfe um das Dasein, die volle Virtuosität der geotropischen Krümmung und Orientirung erworben haben. Auch in der Folge bei weiterer Entwicklung der Wurzel, wo deren geo- tropische Krümmungsfähigkeit abzunehmen scheint, dürfte erhöhte Wachsthumsfähigkeit und somit gesteigertes Längenwachsthum zwar geotropische Krümmungen leichter wachrufen oder deren Zustande- kommen befördern, aber das Wachsthum kann auch hier nicht als Masseinheit der geotropischen Krümmungsfähigkeit angesehen werden. 56 Der Greotropismus ist in irgend einem Stadium der Entwicklung eines Organes nicht deshalb stärker weil dasselbe schneller wächst, sondern weil diess zum Vortheile der Pflanze gereicht. Was den in Nr. 12 (1883) der österr. Bot. Ztschr. angedeuteten Versuch betrifft, so haben mich neuerliche in gleichem Sinne aus- eeführte Untersuchungen noch weiterhin belehrt, dass in dem nach Umständen wechselnden Zeitraume von 16 bis 48 Stunden, innerhalb welcher das unverletzte Würzelchen seine anfängliche geotropische Krümmung vollendet hat, namentlich mit der unteren Hälfte voll- kommen nach der Schwerlinie orientirt ist, was bei einer Länge derselben zwischen 9—10 Mm. stattfindet; bei gleichen Versuchsbe- dingungen gehaltene geköpfte Keimlinge, welche inzwischen die Länge von 7—9 Mm. erreichten, keinerlei geotropische Krümmung machten, sondern grösstentheils horizontal ') bleiben. Allerdings muss beim Abschneiden der Spitze (0'5—1 Mm.) darauf Bedacht genommen werden, den Querschnitt senkrecht gegen die Achse des Würzelchens auszuführen, weil bei schiefen Schnitten Jeicht jene Nutationen zu Stande kommen, welche die Reinheit des Erfolges der Untersuchung leicht trüben könnten. Glücklicher Weise treten die Krümmungen gewöhnlich erst dann deutlich zu Tage, wenn der Versuch schon als abgeschlossen betrachtet werden kann. Dass bei der Vornahme verschiedener Schnitte an den Würzelchen nicht die Verwundung an und für sich den Geotropismus hindert, hat schon Sachs durch schlagende Versuche erwiesen. (Arb. des bot. Inst. in Würzburg III. p. 470 F. 19. E. F.) Es ist ihm gelungen nachzu- weisen, dass Keimwurzeln der Rinde rechts und links oder oben und unten gleichmässig (mit Verschonung der Spitze) abgespalten wurden, sich dennoch energisch geotropisch abwärts krümmten. Ich habe an Keimwürzelchen, welche eben die letzte Testa gesprengt hatten, bevor sie sich noch geotropisch zu krümmen anfıngen, also im ersten Stadium der Keimung sich befanden, hinten an der Basis des Wür- ') Zuweilen wendet sich das geköpfte Würzelchen mehr oder weniger schief nach abwärts ohne jedoch selbst eine Krümmung zu machen. Diese Schief- stellung des Würzelchens gewinnt zuweilen das Ansehen einer beginnenden geotropischen Krümmung, ist es aber nicht, sondern wird durch eine Abwärts- drehung an der Basis bewirkt, welche mit ungleichem Wachsthume des oberen und unteren Cotylenstielchens begleitet ist. Diese Drehung geht auch bei normal keimenden Samen, wenn deren Medianebene wie bei obigem Versuche horizontal liegt vor sich und bewirkt dass die anfängliche durch den Geotropismus hervorgerufene Krümmung wieder ausgeglichen werden kann, indem das Wür- zelehen sich nachher ihrer ganzen Länge nach vertical stellt. Nicht selten krümmt sich auch das geköpfte Würzelchen in der Horizontalebene vom Samen weg. Diese Krümmung rührt daher, dass das sich nicht abwärts wendende Würzelchen länger als beim normalen Keimen mit dem unterhalb befindlichen schwammigen Gewebe in Berührung bleibt. Durch diese Berührung wird der Turgor der Zellen einseitig erhöht und das Würzelchen macht nothwendiger Weise eine nach aussen concave Krümmung. Dieser Vorgang findet auch beim normalen Keimen statt und dient dazu die Testa abzuheben um dem Würzel- chen den Weg nach aussen frei zu machen. In diesem Falle wird die Krüm- mung jedoch vom Geotropismus bald überwunden. 97 zelchens ein keilförmiges Stückehen herausgeschnitten, wobei sicher der Wurzelstrang nieht aber die Cotylenstielchen verletzt wurden. Ich war sehr überrascht zu bemerken, dass jene Würzelchen, bei denen die Operation vorgenommen wurde, sich ebenso wie die un- verletzten geotropisch krümmten. Der Grad der Verwundung ist hier doch ebenso gross wie bei der Abnahme der Spitze und doch wurde durch dieses eingreifende Verfahren die geotropische Krüm- mungsfähigkeit des Würzelchens nicht im geringsten alterirt! Wenn nun die Abnahme der Spitze allein den Geotropismus hemmt, so kann diess doch nur dadurch erklärt werden, dass bei Abnahme der Spitze ein bevorzugtes (rewebe verletzt wird oder verloren geht, welches allein für den Reiz der Schwerkraft empfänglich ist und geotropische Krümmungen in die wachsende Region einleitet. Ich bin eben damit beschäftigt, durch Einschieben kleiner feiner Platin- stiftehen an verschiedenen Stellen des Würzelchens den für die Einwirkung der Schwere empfänglichsten Ort genauer zu ermitteln. Obwohl ich hoffe durch dieses Verfahren günstige Resultate zu er- zielen, müssten noch bei weiten mehr Versuche gemacht werden, als mir bis jetzt zu Gebote stehen, aus denen sichere Resultate abge- leitet werden könnten. Die von Darwin und Ciesielski mit klarem Blicke erkannte alleinige Empfänglichkeit der Spitze für den Reiz der Schwere kann nicht mehr als blosse Meinung oder Behauptung aufgefasst werden, sie ist eine durch tiefen Forscherblick erkannte Wahrheit. Allerdings bedürfen die zur Nachweisung vorliegenden Versuche, um eine all- gemeine zugängliche Beweiskraft zu erlangen, wie es dem Fortschritte der Wissenschaft entspricht, zweckmässige Reformen, welche wohl in der Zukunft nicht aushleiben werden und Jie anzubahnen oder an- zuregen ich mich mit meinen schwachen Kräften bemüht habe. V. Bemerkungen zu: Untersuchungen über den Hydrotropismus von Dr. Hans Molisch. (K. Acad. der Wissensch. B. LXXXVIL Juli-Hett.) Auch Dr. Hans Molisch ist durch eine treffliche Arbeit den Ideen Darwin's bereits näher gekommen. 1. Zum Beweise, dass die Wurzelspitze von der psychrome- trischen Differenz gereizt werde, und diesen Reiz auf die darüber liegende wachsende Region überträgt, indem sie dieselbe veranlasst sich zu dem feuchten Orte hinzuwenden, wird ein Versuch ersonnen, der von Molisch ausdrücklich als experimentum crueis bezeichnet wird. Ich halte zwar die von Darwin gemachten Versuche als hinreichend beweisend, muss aber den Umstand, dass bei dem Versuche von Molisch die Spitze unbedeckt und unbeschädigt be- lassen wird, als einen bedeutenden Vorzug dieses Verfahrens halten. Ich selbst war schon bemüht in einem im Bande XXI des naturf. Vereines in Brünn bei einem daselbst mitgetheilten Versuche die- sem Umstande Rechnung zu tragen. Ich befestigte und zwar ohne Klebmittel kleine wohlbefeachtete Schwammstückchen (Badeschwamm) unmittelbar seitlich an die Spitze der Keimwürzelchen. Die Krüm- Vesterr. botan. Zeitschritt. 2. left 188%. od ”„o HYe) mung trat in der über der Spitze liegenden wachsthumfähigen Region (4—10 Mın. von der Spitze entfernt) auf und war gegen die einseitig wirkende Feuchtigkeitsquelle gegen das Schwämmchen hin gerichtet. Wenn man nun wio beim Versuche des Dr. Molisch bei meinem Versuche die oberen Theile der Wurzel gleichzeitig mit befeuchtetem Seidenpapier umhüllen würde, könnte man ohne Zuhilfenahme des Thontrichters das zu Beweisende (demonstriren, wobei die feuchte Stelle der Erde, der sich das Würzelchen im Boden zuwendet, durch das feuchte Schwämmchen eben nicht unzweckmässig repräsentirt wäre. 2. Während seinerzeit Dr. Wiesner die von ihm zu Ehren Darwin's benannte Wurzelkrümmung blos auf grösstentheils sicht- bare einseitige Verletzung der Gewebe der Wurzelspitze durch das Klebemittel (Schellacklösung) zurückführte, macht Dr. Molisch nun- mehr darauf aufmerksam, dass auch Wasserentziehung (osmotische Saugung) oder Verhinderung des Sauerstoffzutrittes zur Erscheinung der Darwin’schen Krümmung führen müssen. Mir scheint es, dass auch noch andere Reizmittel: Licht, (Wiesner) Wärme, Athmung, Chemismus die Darwin’sche Krümmung hervorrufen dürften. Meines Dafürhaltens nach könnte der Satz so ausgesprochen werden, dass überhaupt alle in der Nähe der Wurzelspitze einseitig veränderte Wachsthumsbedingungen Darwin’sche Krümmung hervorzurufen geeig- net seien. Insbesondere halte ich dafür, dass auch jener interessante Versuch Hofmeister’s und Ciesielski’s (Beiträge zur Biologie der Pf. v. F. Cohn 1870. p. 25 FI FV.) mit Maiswurzem nur mit Zuhilfenahme der von Darwin erkannten Empfindlichkeit der Wurzelspitze wird endgiltig erklärt werden können. Bekanntlich erklärte W. Hofmeister das Emporheben der Wurzelspitze aus dem Wasser durch negativen Geotropismus, Ciesielski bringt den Versuch als Beweis seiner Er- klärung der Nothwendigkeit geotropischer Krümmungen. J. Sachs endlich betrachtet das Emporheben der Wurzelspitze als durch Be- netzung hervorgerufene einseitige Steigerung des Turgors der Zellen. Ich vermuthe, dass dieses Emporheben Darwin’sche Krümmung sei. 3. Dr. Molisch stellt noch immer die Empfindlichkeit der Wurzelspitze gegen andauernde Berührung fester Körperchen in Ab- rede, indem er sich auf die Argumente Dr. Wiesner’s stützt, dass die Wurzeln in Quecksilber eindringen, Papier durchbohren und an der Federwage den Druck von 1 Gr. ausüben. Diessbezüglich will ich vor der Hand nur hervorheben, dass Darwin, als er die be- sagte Empfindlichkeit behauptete, den durch Wachsthum bewirkten Wurzeldruck genau kannte, ihn auf '/, Pfund schätzte (Bewegungs- vermögen p. 63) und an mehreren Stellen seines Werkes passend gewürdigt hat (z. B. p. 168). 4. Endlich weiss ich nicht, ob es erst nothwendig ist, jene Forscher, welche sich mit den anatomisch-physiologischen Verhält- nissen der durch Geotropismus gekrümmten Wurzeln beschäftigen, darauf aufmerksam machen zu müssen, dass auch bei geotropisch sich krümmenden Wnrzeln die Richtune der Theiluneswände bei der 50 Zellenneubildung durch die Schwere unmittelbar beeinflusst werden dürfte, wie diess Pflüger für die Bifurcation des Eies der Batra- chier nachgewiesen. Pflüger’s Arch. f. Physiol. Bd. XXXI: Ueber den Einfluss der Schwerkraft auf die Theilung der Zellen. 5. Auch Molisch schliesst sich der von Wiesner durch dessen eigene Beobachtungen erlangten Ueberzeugung an, dass die Circum- nutation keine der Pflanze inhärirende Urbewegung sei (p. 25 der Abhandl.). Es ist allerdings ein grosses Verdienst Wiesner's, dass er die Entscheidung über die Frage des Vorhandenseins der ÖOircumnuta- tion als Urbewegung (die ältere philosophische Schule hatte ähn- liche Ideen aufzuweisen, und wurde die bezeichnete Bewegungsform als Spiraltendenz der Pflanze bezeichnet [G@öthe]) dem Mikroskope anheimstellte. Darwin hat zwar auch das Mikroskop verwendet, machte jedoch zu wenig Beobachtungen mit demselben, um sich zu überzeugen, dass diese oscillirende Bewegung allgemein sei (B. d. PA. p. 470). Dessenungeachtet entwirft er ein ausgezeichnetes Bild dieser mikroskopischen Bewegung, die von ihm trefflich als ein mi- kroskopisch-minutiöses Erdbeben in der Pflanze bezeichnet wird. Ich habe diese Art der Bewegung an den rankenartigen Mycelfäden von Mucor racemosus und an den Pollenschläuchen zu wiederholtenmalen beobachtet. Wiesner hat diese Bewegungsweise auch wahrgenommen (B. d. Pfl. p. 184) und hat dieselbe als hlosse Störungen des ge- raden Wuchses, hervorgerufen durch kleine Unregelmässigkeiten im anatomischen Bau der Organe bezeichnet, also doch zugegeben, dass diese Bewegung, da sie aus der Natur des Zellenwachsthumes her- vorgeht, eine Urbewegung sei. Ich möchte nur noch hinzufügen, dass, wenn man die geradezu wunderbare Regelmässigkeit in der succes- siven Entstehung der Urgewebe aus der Scheitelzelle oder Scheitel- zellengruppe im Wachsthumsherde berücksichtigt, auch die dabei nothwendig eintretenden Bewegungen eine gewisse Regelmässigkeit haben dürften, wie diess von der primitiven Circumnutation be- hauptet wird. Wiesner betrachtet das geradlinige Wachsthum als das primitive, Darwin hingegen kommt zu dem Schlusse, dass ein geradliniger Weg bloss eine äusserst modifieirte Form von Cireum- nutation sei (B. d. Pfl. p. 435). a an Die Nadelholzwälder des Eisenburger Comitates. Von Dr. Vinc. v. Borbas. Die Wälder dieses Comitates zeichnen sich ausser durch Birken- bestände und den hie und da vorkommenden Prunus Padus besonders durch die Bestände von Kastanien und Nadelhölzer aus'). ') Conf. Oe. B. Ztschr. 1882, p. 409-410. 5* 60 Die Nadelhölzer mischen sich sowohl im Gebirge, als in den Hügeln und Ebenen mit den Laubhölzern, oder sie drängen die letz- teren vom grossen Terrain ab. In Ungarn gibt es in gleicher Höhe vielleicht in keinem Comitate so viel Nadelhölzer, als im Eisen- burger (und vielleicht noch im Oedenburger und Zalaer) Comitate. Sie bilden sehr grosse, dichte, geschlossene und ganz reine Bestände gleich vom Fusse der Gebirge, von dem ersten Schritte, den wir z. B. aus dem Thale des Räbaflusses in das Gebirge machen. Vorherrschend ist die Kiefer und die Fichte, während die Tanne, Rosmarintanne (Lari@) und Pinus nigricans nur vereinzelt und viel seltener vorkommen. Schöne Bestände von Abies Picea (L.) befinden sich zwischen Günseck und Bernstein; auch gegen die Spitze des „Geschriebensteines“ ist sie schon fast häufiger als die Buche, Da die Kiefer in Ungarn nur an wenigen Orten wirklich wild wächst, die Fichte aber eine höhere Region bewohnt, als das Eisen- burger Comitat, könnte man vielleicht glauben, dass die Nadelhölzer hier angepflanzt wurden. Mit diesem Gedanken lässt uns aber die grosse Anzahl, die Verbreitung und die freie Fortpflanzung der Nadelwälder in diesem Comitate, sowie auch wichtigere natürliche Ursachen nicht befreun- den, nämlich 1. die die Nadelholzwälder ursprünglich begleitende Vegetation, 2. die abweichenden Vegetationsverhältnisse der zu einem anderen Systeme gehörenden Gebirge und das Herabsteigen mehrerer subalpiner Pflanzen in die Thäler oder Ebene dieses Comitates. 1. Die Vegetation ist hier unter den Nadelhölzern ebenso arm, und es gibt hier ebenso keine Rasenteppiche, wie in der höher ge- legenen Regio abietina. Der Boden ist mit den trockenen Nadeln und Zapfen bedeckt, und im Schatten der zu dicht stehenden Nadel- hölzer können die Sträucher und Kräuter nicht üppig entspriessen. An vielen Stellen entbehrt der Waldboden jedes Grün. Es sind hier sowohl der Sträucher: Nadelholzsämlinge, Juniperus communis, Cra- taegus Oayacantha, Alnus glutinosa, Ligustrum, Saliwx Caprea, Pru- nus spinosa, als der Kräuter wenige. Hie und da sieht man auch Sorbus aucuparia, Sambucus racemosa und Rubus idaeus mit rothen Früchten. Die Halbsträucher und Kräuter sind hier fast alle die- jenigen, die die Regio abietina bewohnen. Zlieracium murorum, H. vulgatum, Melaumpyrum, besonders Mel. commutatum Tausch mit schmäleren und breiteren Blättern, Orchis saccigera. Massenhaft sind die Vaccinien (V. Miyrtillus, V. vitis idaea), Pirolen (P. ro- tundifolia, P. minor, P. secunda) und Calluna vulgaris, Genista sagütalis, Daphne Cneorum, Polygala Chamaebuwus, Luzula pilosa, Oyclamen europaeam, Vinca minor, Sanicula, Lycopodium clava- tum, Nardus stricta, Galium silvestre, @. austriacum, Campanula rotundifolia, Euphrasia stricta, E. perincisa Borb., Astrantia major. 2. Die Standortsverhältnisse der Kiefer stimmen hier mit jenen gut überein, welche Neilreich in Fl. v. Nied.-Oest. beschreibt, und sind im Eisenburger Comitate die Nadelhölzer an dem mageren Kieshoden Wohlthäter zu nennen. Sie pflanzen sich hier von selbst 61 fort, und zwar so — wie die Leute sagen — dass die verlassenen Stellen durch die Nadelholzsämlinge in 3—4 Jahren ganz bewachsen werden. Wir müssen daher die Nadelholzwälder im Eisenburger Co- mitate als ursprünglich wild ansehen und so auffassen, dass die Nadelhölzer der Norischen Alpen auf ihrem letzten Hügel ihre Süd- ostgrenze erreichen, ebenso wie die Nadelhölzer der Karpaten bei Selmec ihre südlichen Ausläufer haben. Von dem Bakony, Mecsek und von denjenigen Gebirgen, die sich als Scheidewände der ungarischen grossen und kleinen Ebene erheben, weicht also das Eisenburger Comitat durch die Ursprüng- liebkeit der Nadelhölzer und durch die sie begleitenden, besonders immergrünen Pflanzen, durch das Ericetum bedeutend ab, ausser- dem zeichnet es sich auch durch die subalpinen Bürger seiner Flora aus (beinahe 6% der ganzen Vegetation), wie Tihesium alpinum, Th. tenwfolium, Juncus alpinus, Typha minima, Thlaspi alpestre, Thl. Goesingense, Arnica, Trollius, Cetraria islandica, Botrychium Lunaria, Tofieldia calyculata, Epilobium Dodonaei, Alnus viridis var. demissorum (häufig), Salix incana, Myricaria germanica bei der Mur etc. Wenn also diese Pflanzen so tief herabsteigen konnten, so können wir die ursprünglichen tiefen Standorte der Nadelhölzer hier nicht bewundern. Die ungarische kleine Ebene trennen nach diesem zwei durch ihre Vegetation besonders abweichende Gebirge: Bakony und Vütöm (Rechtnitzer-Bernsteiner Gebirge) von einander. Ob in der Verbreitung der Kiefer und Fichte hier eine beson- dere Regelmässigkeit wäre, kann ich nicht behaupten. Sie bilden auch allein Bestände, aber sie mischen sich auch mit einander. Es ist auch möglich, dass sie hie und da (sowie mit Laubhölzern, z. B. zwischen Särvär und Vep) durch die Forstwirthschaft gemengt wurden. Die Kiefer ist jedoch mehr in südlichen, die Fichte aber mehr in nördlichen Theilen vorherrschend. Aus dem Umstande, dass die Laubhölzer den hier mächtigeren Nadelhölzern an vielen Orten weichen mussten, kann man erklären, dass im Eisenburger Comitate die Baumvegetation gegen die Spitze der Gebirge nicht nach den Zonen einander folgen konnte. Bei Güns folgen auf die Weincultur Kastanienwälder, diesen Eichen, dann Buchen, bis gegen die Spitze des Geschriebensteines auch die Tanne vorherrschend wird, doch finden wir anderswo diese Reihenfolge der Baumvegetation nicht, denn die Waldbäume mengen sich hier an verschiedenen Orten sehr verschiedenartig mit einander. ———098 2 Flora von Meran ım December 1833. Von Prof. Dr. Entleutner. Auch in diesem Monate zeigt in Meran die Vegetation noch Leben. An sonnigen Stellen bei Gratsch und Algund sowie in der Thalschlucht von St. Valentin findet man in Blüthe: ARanunculus acris, Stellaria media, Veronica agrestis, Capsella bursa pastoris, Tunica sawifraga Scop., Diannthus silvestris Wulf., Lamium pur- pureum et album, Bellis perennis, Senecio vulgaris et erraticus Bert., Trifolium pr atense, Taraxacum officinale M., Sonchus oleraceus, Anthriseus silvestris, Polygonum aviculare , Oxalis corniculata, He- kanthemum Fumana, Erodium eicutarium, Geranium argenteum, Bu- phorbia helioscopia, Poa annua. Am Fuss von Weinbergmauern sieht man auch die eine oder andere Erdbeerblüthe und vor meiner Villa pflückte ich unlängst noch einige Veilchen (Viola semperflorens Hort.) Ein Gang durch unsere Kuranlagen sowie durch das villen- und gartenreiche Obermais lässt uns die Jahreszeit völlig vergessen. Hier umschlinet ein Rosenstrauch mit duftenden Blüthen braunes Holzgebälke oder den marmornen Thorbogen eines Schlosses, dort umkleidet dorniger Crataegus pyracantha "Borkh. mit seinen feuer- rothen Früchten den Quadersockel einer Villa. Jasoninum nudiflorum Lindl. schmiest sich mit seinen kantigen, bhlattlosen Aesten und gelben Blüthen an die Mauer, während sich Lonicera sempervirens und Olematis eoerulea Lindl. an stützender Säule emporwinden. Neben dem entlaubten Trompetenbaum (Catalpa syringifolia), an dem die langen Schatten pendeln, blüht das Sinngrün (Vinca major) und erhebt sich auf dem hohen Schaft die pyramidenförmige Blüthen- rispe der Palmenlilie ( Yucca filamentosa). Wir bemerken den Vibur- num Tinus mit seinen weissen Scheindolden und den Calycanthws praecow, dessen aromatischer Blüthengeruch im Januar die Luft erfüllt. Die rosigen Blüthenknospen der Cydonia japonica Per. lugen auch schon aus ihrer Hülle. Allenthalben begegnet das Auge dem rothfrüchtigen Euvonymus japonic«s Thunb. mit seinem freundlich- grünen Laub sowie Lebensbäumen (Thuya und Biota) und Cypressen in den verschiedensten Arten und Formen. Mammutbäume (Welling- tonia gigantea Lindl.) und Himalaya-Cedern (Cedrus Deodara Loud.) nebst vielen anderen exotischen Coniferen ragen in den zu dieser Jahreszeit fast immer blauen Himmel. Ligustrum japonicum Thunb,., Olea Aquifolium S. et Z., O. europaea, O. fragrans, Laurus no- bilis, Prunus Laurocerasus, Rhamnus Alaternus, Bambusa Metaci Hort. verleihen mit ihren immergrünen Blättern den Anlagen und Landschaftsgärten einen tropischen Charakter. Ist unser Auge von dem herrlichen Grün all dieser Gewächse befriedigt, so holen wir uns noch vom Küchelberge zu Weihnachts- zeit eine Österblume (Anemone montana Hoppe). Von dort aber sehen wir dann hinab auf das schneefreie Meranerthal. Im Süden 63 schauen wir die schöngeformte Mendola, die da, einer riesigen, egyptischen Sphinx vergleichbar, in sanfter Wellenlinie sich hin- absenkt zum Eppaner Hochlande. Die schneegekrönten Gipfel der Trientiner Alpen blinken in duftiger Ferne. Mit Entzücken ruht das Auge des Naturfreundes auf dem schönen Bilde, das bald noch schöner wird, wenn die wahrhaft kais. Paulownie (Paulownia imperialis Sieb. et Zuce.) ihre langen, noch blattlosen Aeste mit rosa-violetten, wohlriechenden Blüthenglocken behängt, wenn weiss — und purpurblüthige Magnolien- (Magnolia grandijlora, Yulan Desf.) und Tulpenbäume (Ziriodendron tulipi- era) duften und Wistarien (Wistaria chinensis D. C.) die Veranden der Landhäuser mit lilafarbigen Blüthentrauben umhüllen. — — Flora des Etna. Von Prof, P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 807. Linaria triphylla (L.) Mill. Unter Saaten bei Catania (Guss. Syn.). April, Mai. ©. 808. Lin. Pelisseriana (L.) Mill. Guss. *Syn. et Herb.!, *Biv. cent. II. Auf sandigen Fluren nahe dem Meere: Felder des Etna (Biv. cent. II), Catania (Heldr. in Guss. Syn.), Armisi bei Catania (Herb. Tornab.!). März—Mai. ©. 809. Lin. chalepensis (L.) Mill. Guss. *Syn. et Herb.!, Antirrh. chalep. L. *Raf. I. Unter Saaten um Catania und in der Ebene des Simeto (Herb. Tornab.!), auch auf dünngrasigen Stellen der Lava- ströme bei Ognina! April, Mai. ©. 810. Lin. purpurea (L.) Mill. *Presl Fl. sie. (aber irrig zwischen 6000 und 7500° angegeben), Guss. Syn. et *Herb.!, T’hermontis purp. *Raf. II, Ant. purp. L. *Bert. — Auf Lavaströmen, an steinigen, bu- schigen Abhängen, auch in lichten Wäldern (0—4500‘) sehr häufig: Catania, Massanunziata (Herb. Torn. et Tornab. in Herb. Guss.!), Mascalucia (Herb. Tornab.!), zwischen Catania und Nicolosi, von da bis in die Wälder (Bosco Rinazzi, Serrapizzuta), im Valle Calanna, von Zaffarana zur Serra di Solfizio, im Cerritawalde, von Bronte gegen Maletto; auch längs der Ostküste bei Acireale! var. albiflora: nen bei Massanunziata (Tornabene in Guss. Syn. Add.). Mai, unı. 3. 811. Lin strieta (S. Sm. 1806) Presl Fl. sie, Guss. Syn. et Herb.!, non Horn. hort. hafn. 1813, uec Rchb. Ie. pl. rar. V, 610!, aparinoides Bert. Fl. it., non W., reticulata *Biv. cent. II, Presl Fl. sie, non Dsf., nee Rchb. pl. rar. V. 620!, bipunctata Presl Fl. siec., *Brunner, non (L.) W. Zeichnet sich gleich der vorigen vor den übrigen Arten Siciliens aus durch 3 Dm. bis 1 M. hohen, schlanken Stengel, linear-lanzettliche, zu 6 wirtelständige Blätter der unfrucht- 64 baren Sprossen, langlineare Stengelblätter; unterscheidet sich aber von der purpurblüthigen purp. durch licht goldgelbe oder schwefel- gelbe Blüthen, noch viel schmälere, fast fadenförmige Blätter, drüsig- haarıge Kelche und Blüthenstiele, grössere Kapseln ete. Aparinoides W. spec. plant. III, 247 (1800) — heterophylla Dsf. Fl. atl. II, 48, Taf. 140! (1800), non Schousb. (1798), ist zwar ein älterer Name, aber die Abbildung Desf.'s zeigt schmale, lanzettlich lineare, unge- randete Bracteen und Kelchzipfel, am Ende verdiekte Narben, ei- förmigen Blüthenstand, während die Bracteen und Kelche bei stricta breit lanzettlich, bis auf den breiten, grünen Mittelstreifen ganz weisshäutig, die Blüthenstände verlängert lanzettlich und die Narben ziemlich tief zweilappig sind; die Unterschiede, die Guss. Syn. an- gibt, sind allerdings unrichtig, wie Bertol. mit Recht bemerkte. Krone und Sporn bei beiden 6—8 Mm. lang. Reticulata Dsf. unter- scheidet sich nach DC. Prodr. X 276 von beiden durch sattpur- purne Krone, längeren Sporn und kürzere Blüthenstiele — wohnt in Nordafrika und Lusitanien; auch viscosa (L.) Dun. aus Südspa- nien unterscheidet sich nach DC. Prodr. nur durch den Kelch an Länge übertreffende Blüthenstiele und spitze, linearlanzettliche Kelch- zipfel, scheint also mit aparinoides W. ziemlich zusammenzufallen. Nach DC. Prodr. X 275 ist aparinoides W. mit strieta Sm., die vom Autor ausdrücklich aus Sieilien angegeben wird, identisch; dann müsste aber die Pflauze des Atlas von der Abbildung Dsf. Fl. atl. abweichen. — Auf Lavaströmen, Sandfeldern, trockenen Hügeln und in Hainen (0—5000°), eine der gemeinsten und auffallendsten Er- scheinungen der Tiefregion: Um Catania überall höchst gemein (!, Herb. Tornab., Reyer, Guss.!), Massanunziata, Belpasso, Cavaleri (Herb. Torn.!), von Catania über Nicolosi bis in die Wälder (Bosco Rinazzi, Serrapizzuta), besonders gemein zwischen Eichen und Ka- stanien, von Nicolosi nach Zaffarana, Milo, in das Valle Calanna, längs der Ostküste überall, ebenso von Bronte und Maletto in die Wälder empor! Februar—Juli. %. 812. Lin. reflewxa (L.) Desf. Fl. atl.!, Guss. Syn. et *Herb.! Durch grösstentheils axillare, langgestielte, von grossen Blättern ge- stützte Blüthen und endlich zurückgeschlagene Fruchtstiele vor allen Linarien ausgezeichnet. Untere Blätter zu 3, eiförmig bis länglich spatelig, etwas fleischig, Kelchzipfel länglich-lanzettlich, Krone gross (ohne Sporn bis 15 Mm.), blau («. coerulea), häufiger jedoch weiss- gelb mit safrangelbem Gaumen (P. ochroleuca), Sporn ausnehmend lang (12—15 Mm.), Same fast nierenförmig, etwas gekrümmt, gru- big netzig, wie der von Zlatine. — In Feldern und Gärten, an Wegen, Rainen, wüsten Stellen bis 2000° sehr häufig: 8. um Cata- nia, Acicastello (!, Herb. Torn., Reyer, Torn. und Heldr. in Herb. Guss.!), Misterbianco (!, Reyer in litt.), von Catania nach Ognina, Nicolosi, zur Ebene des Simeto! «. bedeutend seltener: Catania (Heldr. in Guss. Syn.), Acicastello (Herb. Reyer!), sehr häufig längs der Eisenbahn von Catania nach Acicastello! Jänner—April. ©. NB. Nicht sicher unterzubringen ist Antirrh. villosum *Raf. und Termontis cordata *Raf. I. 65 813. Veronica Beecabunga L. *Guss. Prodr., *Syn. An Quellen und Bächen bis 3000 nicht häufig: in den Wäldern von Milo (Guss.), um Catania! April— August. %. 814. Ver. Anagallis L. Pflanze lichtgrün, Stengel aufrecht, Blätter lanzettlich, gesägt bis ganzrandig, stengelumfassend; Pflanze oberwärts kahl (= «. genuina) oder drüsigflaumig (= Pf. elata R. S. Guss. Syn. — Pf. tenella Reichb. D. Fl. 81, I = PB. pubescens DC. Prodr. X, 468); mit £. identisch sind auch die im Herb. Guss. Nachtr. aufliegenden winzigen Originalexemplare der Ver. Richardi Tineo plant. rar. 1846 vom Etna. — An Quellen, Bächen, Wasser- leitungen und in Flussbeeten bis über 3000° häufig: Um Catania, besonders bei Acquicedda, um Acicastello (Herb. Tornab.!), in der Arena di Catania! var. ß. um Catania!, Milo im Vallone dello Strop- pone (Tin. loc. cit., Bert. Fl. it. add.). März— Juni. 4 und ©). 815. Ver. anagalloides Guss. plant. rar., Prodr., Syn. et Herb.! Unterscheidet sich nach dem Autor von voriger durch linear-lanzett- liche, ganzrandige Blätter, Kelche von der Länge der Krone (bei An. kürzer), elliptisch stumpfe Kapseln (bei An. fast kreisrund); varürt ebenfalls kahl und drüsigflaumig; Blüthenstand gewöhnlich reichästig, Kelchzipfeln schmäler, Kapseln oft von mehr als Kelch- länge; doch gibt es Mittelformen, da die Blätter nicht immer ganz- randig sind, linearblättrige Exemplare öfters kreisrunde, tief ausge- randete Kapseln besitzen, z. B. um Mantua! etc.; daher vielleicht als Varietät zu Anagallis zu ziehen. Vielfach wurde Anagallis var. ß. für anagalloides genommen, doch kommt auch die echte in Mittel- europa vor, z. B. Wien (Reuss), Banat (Heuff.), Csepelinsel (Tau- scher), Breslau (Fritze). — Wurde mit der vorigen um Catania von mir gesammelt. April, Mai. ©. 816. Ver. oficinalis L. *Raf. II, Guss. *Prodr., *Syn. In schat- tigen Hainen und Bergwäldern: Um Bronte, Maletto, Francavilla (Guss.), am Etna (Tin. in Herb. Catan.!), vom Etna durch Tineo erhalten (Bert. Add.). Juni, Juli. %. 817. Ver. serpyllifolia L. *Raf. II, Guss. *Prodr., *Syn. Auf feuchten Bergwiesen im Walde von Francavilla (Guss. 1. c.). Mai, Juni. %. 818. Ver. arvensis L. *Raf. II, Guss. *Prodr., *Syn. et *Herb.! An Rainen, wüsten Stellen, auf Feldern, steinigen Berghöhen bis 4000‘ sehr gemein: Um Catania überall (Herb. Tornab.!), Pedara, Zaffarana, Monte Zio (Herb. Torn.!), Acicastello, Bronte, vom Meere bis in die Wälder ob Nicolosi; eine Zwergform (var. b. nana Lam. Guss.) findet sich in Bergwäldern bei Nicolosi (Guss. Prodr., Syn. et Herb.!). April, Mai. ©. 819. Ver. agrestis L. Guss. *Syn., pulchella *Guss. Prodr. Auf Feldern und in Weingärten der Tiefregion: Um Catania (Cosent. in Guss. Prodr., Syn. et Herb.! Tineo in Herb. Catan., Tineo in Bert. a an bebauten Orten-um Catania häufig (Herb. Torn.!). Mai, un. C). H6 820. Ver. didyma Ten. Guss. Syn. et Herh.!, agrestis Guss. Prodr., non L. In Gärten, an Wegen und wüsten Stellen der Tiefregion: Um Catania (Herb. Torn.!), in der Ebene von Catania. Dee. — April. ©. 821. Ver. Touwrnefortii Gmel. 1806, Buxbaumii Ten. 1811, (suss. Prodr. et Syn. In Gärten und Feldern um Messina (Guss. Syn. et Herb!); wahrscheinlich auch im Gebiete, die im Herb. Guss. als Buabaumii von Catania aufliegenden Exemplare jedoch gehören zu agrestis. 822. Ver. hederaefolia L. Guss. Prodr., Syn. et Herb.! In Gär- ten, Feldern, an wüsten Stellen der Tiefregion sehr häufig: Um Ca- tania überall (!, Herb. Torn.!), im Bosco Rinazzi (Herb. Torn.!), um Nicolosi und in der Ebene dahinter bis 3000‘! Jänner— April. ©. NB. Sawifraga hederacea, von Raf. über der Waldregion an- gegeben, gehört nach Tornab.'s Mittheilung ebenfalls hieher. 823. Ver. Cymbalaria Bad. *Raf. II, *Cat. Cosent., *Torn. Geog., Guss. Prodr., Syn. et Herb.! An Felsen, Mauern, steinigen Abhängen, auch in Weingärten bis 2200’ ziemlich häufig. Von Catania nach Misterbianco (Herb. Reyer!), von Catania in die Ebene des Simeto (!, Cat. Cosent.), bis Nicolosi hinauf! Jänner— April. ©. 824. Ver. panormitana Tin. Guss. Syn., *Syn. Add. et *Herb.! — Gr. G@odr. und DC. Prodr. rechnen panorm. einfach als Synonym zu Öymbalaria;, aber sie unterscheidet sich von ihr durch ganz kahle Kapseln, die kaum gelappten, sondern mehr gross gezähnt-gekerbten Blätter mit grösserem Endzipfel, grössere, aber ebenfalls einfärbig weisse Kronen; ferner besitzen an meinen Exemplaren (Palermo, l. Mina) die Blüthenstiele nur die Länge der Blätter und die Kelchblätter sind spitz, die grösseren an der Basis meist grob ein- zähnig, alle an der Basis ziemlich breit, fast herzförmig, die Blätter ziemlich fleischig; man könnte fast an einen Bastart mit hederae- Jolia denken. Auf Feldern um Catania nicht häufig (Herb. Tornab!, Tornab. in Guss. Syn. Add. et Herb.!). Tebr.—Apnil. ©. III. Galeatae W. Lege. 825. Trivago apula Stev. Bartsia Trixago L. Guss. Prodr., Syn. et *Herb.! Variirt «. Zutea W. Lge. (Krone hochgelb) und ß. versicolor (Dsf.) W. Lge. (Krone weiss und purpurn, gescheckt). In Feldern, Weingärten, Bergwäldern, besonders aber auf trockenen, steinigen Abhängen (0--3200°) sehr häufig, «. vorzüglich in den sonnigen, höheren Lagen, ß. zumeist in Culturen: In Reispflanzungen bei Catania, um San Nicolä, Gervasi, Zaffarana (Herb. Tornab.!), Catania (Cosentini in Herb Guss.!), von Catania nach Nicolosi, von da zum Bosco Serrapizzuta etc. April—Juni. ©. 826. Euphragia viscosa (L.) Benth. An Sümpfen und feuchten Weideplätzen nahe dem Meere: Um Catania (Cosent. in Herb. (uss.!). April, Mai. © 67 827. Euph. latifolia (L.) Gris. Auf Feldern, sonnigen Hügeln und Lavaströmen der Tiefregion: Um Ognina, von Catania nach Ni- colosi! März, April. ©. 828. Rhmchocoris Elephas (L.) Gris., Elephas Columnae Guss. *Syn. et Herb.! An Bächen in Bergwäldern bei Francavilla (Guss. Syn.). Juni, Juli. %. (Fortsetzung folgt.) — 2eO99 a —— Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam“ a Museo botanico universitatis Vindobonensis editam Centuria VII. Wien 1883. Von A. Heimerl. (Schluss). 651. Gentiana Frölichii Jan in Reichenb. Fl. Excurs. Add. p. 865 (1832); Krain, Berg Sredni vreh n. Höflein. — 652. Asperula Apa- rine Schott in Besser: Primitiae Fl. Galiciae Austr. (1809); Mähren. — 653. Podospermum Jacquinianum Koch Syn. ed. I. (1837) = Scorzonera laciniata Jacq. non L. — Podosp. octangulare de Cand. non Scorzonera octangularis Willd. Wiener Gegend! — 654. P. muricatum Balbis Miscell. bot. p. 25 (1806). West-Ungarn, Trentschiner Comitat. — 655. Leondoton asper W. Kit. Plantae rariores etc. II. p. 114 sub Apargia (1805), Reichenb. Flora excursoria p. 252 —= L. erispus Neilr. Aufzählung etc. non Vill. Siebenbürgen, Gross-Scheuern. — 656. Centaurea orientalis L. Ost-Galizien; Dniester-Ufer n. Kolodrobka. — 697. Ü. Sadleriana Janka— 0. Scabiosa Sadler non L.; Buda-Pest!! — 658. Senevio sonchoides Vukotinovie m: Rad Ingoslavenske akad. LVUll. (1881) — 8. Vukotinovieü Schlosser in: Oesterr. bot. Ztschr. Diese äusserst merkwürdige, mit ausführlicher Diagnose versehene Senecio-Art, fand Vukotinovic zuerst 1876 auf einer Ausrodung n. Agram, dieselbe war aber im folgenden Jahre spurlos verschwun- den; erst 1880 und 1881 fand man dieselbe V. in grosser Menge wieder in Waldrodungen um Agram. Agramer Umgebung!! — 659. Pyrethrum macrophyllum W. K. (sub Chrysanthemo) = Achilles sambueifolia Desf. Acram. — 660. Ptarmica lingwlata W. Kitaibel (sub Achillea),; Ungarn, Marmaroser Comitat. — 661. Telekia speciosa Schreber (sub Buphthalmo) (1766) = Buphth. cordifolium W. Kit. Siebenbürgen; Torda. — 662. Ceratophyllum pentacanthum Haynald in Magyar Növentani Lapok V.p. 109—116 (1881). Central-Ungarn ; Kalocsa!! — 663. Betula humulis Schrank Bayr. Flora. (1789) = B. frutieos« Besser Primit. (1809) non Pallas (1776). Lemberg vom elassischen Standorte der Betula fruticosa Besser! — 664. Pinus nigricans Host in Sauter: Versuch einer geogr. bot. Schilderung der Umgebung von Wien p. 23 (1826) — P. Pinaster Schultes, Höss non Aiton = P. nigrisceis Host in Catalog. horti bot. Vindob. (1822) 08 — P. Pinaster L. austriaca mihi, Höss in Naturlehre p. 337 (1826) — P. Austriaca Höss Monogr. d. Schwarzföhre (1831) ete. etc. Höss hat 1826 in seiner Naturlehre 1. ec. wohl gelegentlich von einer P. Pinaster L. austriaca m. gesprochen, aber erst 1831 den Namen P. Austriaca gebraucht; während Host’s Name P. nigricans aus demselben Jahre stammt, mit Diagnose etc. versehen wurde, daher ohne jeden Zweifel allein weiter zu führen ist. — Rochel hat seiner Zeit in den Plantae Banatae rar. eine „P. Pinaster“ be- schrieben, welche in Üserna-Thal bei Mehadia vorkommt, und von Heuffel als P. Laricio bezeichnet wurde; die aus den Samen dieser Fohre im Wiener bot. Garten erzogenen Exemplare sind von P. nigri- cans Host in einigen Stücken verschieden und werden von Endlicher als var. gibbosa bezeichnet. Möglicherweise ist diese Banater Föhre mit P. Pallasiana Lambert identisch. Mödling n. Wien! — 665. Iris caespitosa Pallas in litt. ad Willdenow — I. Ruthenica Fries non Aiton. Siebenbürgen, Torda. — 666. Nigritella nigra L. (sub Satyrio) = N. angustifolia Richard. Central-Tirol, Blaser b. Trins; Öber-Oesterreich , Berg Plassen n. Hallstadt. — 667. Nigritella Heufleri Kemer (Gymnadenia odoratissima X N. nigra). Vergleiche A. Kerner’s bekannten Aufsatz über hybride Orchideen in: Verh. d. Zool.-bot. Vereines XV. p. 225. Berg Blaser n. Trins in Tirol!! — 668. Nigritella suaveolens Villars (Gymnad. conopea >< Nigritella nigra) sub Orchide. Vergleiche Kerner l. c..— N. fragrans Sauter (1830). Kals am Gross-Glockner. — 669. Gymnodemia odoratissima Linne (sub Orchide.) Trins in Tirol. -— 670. Gym. conopea Linn (sub Orchide); Trins. — 671. Orchis ustulata Linne. Seitenstetten in Nieder-Oesterreich; Steyr in Ober-Oesterreich. — 672. O. Dietrichiana (tridentata X ustulata) Bogenhard (1850) = ©. Austriaca Kerner in Öesterr. bot. Zeitsch. (1864). Sterzing in Tirol. — 673. ©. tridentata Scopoli Fl. Carniolica II. p. 190 (1772) = O. variegata Allioni (1875) etc. Steyr in Ober-Oesterreich. — 674. O. commutata Todaro Orchid. Sieul. 24.— O. variegata Vis non All. ete. etc. Das Blüthenausmass ist bei der nahe verwandten O.tridentata ein beträchtlich kleineres, doch dürfte kaum eine scharfe Trennung beider möglich sein. Es ist übrigens interessant, dass eine Reihe von Orchideen des nördlichen Gebietes im südlichen durch sehr ähnliche Arten vertreten ist z. B. O. coriophora L. durch ©. fragrans Pollini; ©. palustris Jacq. durch ©. lawiflora Lam. ete. etc. Val di Ledro in Süd-Tirol. — 675. O. Morio L. Steyr in Ober-Oesterreich. — 676. O. pieta Loisel (1828) = ©. Morio var. longecalcarata Boiss. (1845) etc. Pola. — 677. O. Spitzelii Sauter (1837) = ©. mascula > maculata? Haläcsy in Oesterr. bot. Ztschr. XXVI. Süd-Tirol, Val Vestino. — 678. Sternbergia colchiciflora W. Kit. Ofen! — 679. Seilla pratensis W. Kit. (1805) —= Se. Italica Host non L.— Se. amethystina Vis. (1829) Salona b. Spalato. — 680. Lilium Jankae Kemer in Oesterr. bot. Ztschr. XXVII.— L. Pyrenaicum Baumgarten non Gouan — L. Albanicum Heuffel, Neilreich, non Grisebach. Siebenbürgen, Veres- patak!! — 681. Muscari botryoides L. (sub Hyacintho). Süd-Tirol 69 Val di Ledro. — 682. M. Kerneri Marchesetti in: Bolletino della Soc. Adı. di sci. nat. VII p. 266 (1882). Nahe verwandt mit M. botryoides, aber durch schmälere, nicht verschmälerte Blätter und um ein Drittel kleinere und bleichere Blüthen verschieden. Ungemein häufig um Triest!! — 683. Allium atroviolaceum Boiss. Conf. Kerner in Oesterr. bot. Ztschr. XXIX. Kaloesa in Ungarn. — 684. A. fla- vescens Besser (1822) = A. ammophilum Heuffel (1835). Gross- Scheuern in Siebenbürgen. — 685. Bulbocodium Ruthenicum Bunge. (1837) = B. vernum Neilreich Diagnosen non Linne. B. vernum L. hat seegrüne Blätter, längere Griffeläste ete. ete. Klausenburg in Siebenbürgen. -- 686. Juncus castaneus Smith (1800). Rothenmanner- Tauern in Steiermark. — 687. Typha minima Funk (1794). Salz- burg! — 688. Carex rigida Goodenough. KRiesengehirge. — 689. ©. Halleriana Asso (1779). = C. alpestris Allioni (1785) = €. gynobasis Villars (1757) — ©. diversiflora Host (1801). Mödling bei Wien. — 690. ©. Transsilvanica Schur. (1851). Langenthal in Sieben- bürgen. — 691. Bromus Billotü F. Schultz in Flora XXXI. = 2. hordaceus Gmelin non L. etc. ete. Tirol, Windisch-Matrei. 692. Festuca Carpatica Dietrich (1817) —= F. nutans Wahlenberg (1814) non Host (1809). Rodnaer Alpen in Siebenbürgen. —- 693. F\ sul- cata Hacke] Monographia Festucarum pro subspecie F. ovinae (1882) —= F. duriuscula Host non L.= F\. ovina var. duriuscula Neilr. non Koch; St. Pölten in Nieder-Oesterreich!! — 694. Köleria australis A. Kerner. Pola!! — 695. K. gracilis Persoon; Vellebith in Kroatien. — 696. Molinia serotina Linne (sub Festuca); Bozen. — 697. Weingärtneria canescens Linne (sub Aira) — Corynephorus canescens Palisot le Beauvois (1812). Mähren, Bisenz; Galizien, Lemberg. — 698. Phragmites communis Trinius = Arundo phrag- mites Linne. Wien. — 699. Phragm. communis var. flavescens Custor in Gaudin Fl. Helv. VI. (1830). Opo@no in Böhmen; hier allein auf- tretend, mit Ausschluss von Phragm. communis L. — 700. Schmidtia subtilis Trattiniek Flora Austr. I. p. 12 (1816) — Ooleanthus subtilis Seidl in litt. in Römer et Schultes Syst. veget. II. p. 11 (1817). Wittingau in Böhmen. Literaturberichte. illustrirtes Pflanzenleben. Gemeinverständliche Originalabhandlungen über die interessantesten und wichtigsten Fragen der Pflanzenkunde nach zu- verlässigen Arbeiten der neuesten wissenschaftlichen Forschungen mit zahl- reichen Original-Ilustrationen. Herausgegeben von Dr. Arnold Dodel- Port, a. o. Professor der Botanik an der Universität Zürich. Zürich, Ver- lag von Cesar Schmidt. 1883. 8°. XVI und 474 Seiten mit 10 Tafeln und 122 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis 12 Mark. Die beiden ersten Lieferungen dieses Werkes wurden im Jahr- gang 1880 der Oesterr. botan. Zeitschrift ausführlich besprochen. In 70 denselben waren die drei ersten Abschnitte über niedere Pilze, über Contagien und Miasınen, ferner über fNleischfressende Pflanzen ent- halten. Die weiteren Uapitel des jetzt vollendeten Werkes behandeln: IV. Die Kraushaar-Alge (Ulothrie zonata). V. Die untergetauchte Flora der Adria. VI. bis VIII. Die Liebe der Blumen. IX. und X. Auflällige Bewegungserscheinungen im Pflanzenreiche. Sämmtliche Abschnitte sind mit Sachkenntniss verfasst und geben die wichti- geren Thatsachen im Wesentlichen richtig wieder. Die Darstellung ist klar und leicht verständlich. Zahlreiche zum grössten Theile gut ausgeführte Abbildungen erläutern den Text. Dodel-Port’s illu- strirtes Pflanzenleben kann somit den besseren populären Werken beigezählt werden. Es ist namentlich Nichtbotanikern zur Lectüre anzuempfehlen; sie werden bei der Durchsicht mit einer Fülle an- ziehender, lebendig geschilderter Thatsachen bekannt werden. R. Anales de la Sociedad Espanola de Historia Natural. Tom. XII. Guaderno 2. Madrid, 30. de Setiembre 1883. Nachstehende sind die im vorliegenden Hefte enthaltenen bo- tanischen Arbeiten: Castellarnau y de Lleopart Estudio mi- crografico de la madera de las Coniferas espanolas, y especialmente del genero Pinus. Mikrographische Studie über die Struetur des Holzkörpers der in Spanien wachsenden Coniferen (Schluss). — Pomata Apendice al catalogo de plantas re- colectidas en estado espontaneo en la provincia de Toledo (Schluss). — Bosca Don Eduardo: Exploracion herpetolo- sica de la Islade Ibiza. Beiträge zur Kryptogamenflora der ba- learischen Inseln. " _M. Pfihoda. Acta Horti Petropolitani. Tom. VII. Fasc. I. Dieser 279 Octavseiten umfassende Band ist ausschliesslich der Fortsetzung der im Juni-Hefte der Oest. bot. Ztg. vom Jahre 1883 erwähnten Incrementa Florae Rossicae, einer imposanten floristischen Arbeit Trautvetter’s, gewidmet. Die Zahl der mit Angabe der Standorte und Beifügung mannigfacher Notizen aufgeführten Pflanzen- Arten beträgt 1813 (Amygdaleae bis Monotropeae). Am reichsten sind die Umbellaten vertreten. M. Prihoda. - Bericht über die Thätigkeit der botanischen Section der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur im Jahre 1882. Breslau 1883. Von den in den Monats-Sitzungen gehaltenen Vorträgen wären zu erwähnen: Ueber die (Geschichte der Manna-Esche (Apotheker Werner); Entwicklungsgeschichte der Ascomyceten (Dr. Eidam); über die Gattung Medullosa (Prof. Stenzel); über die Entwicklungs- geschichte der Ustilagineen (Ober-Stabsarzt Dr. Schröter); über die mechanischen Wirkungen des Lichtes bei den Pflanzen (Prof. F. Cohn); eine botanische Januar-Excursion in der Umgegend von Messina (Dr. Max Franke); über den Einfluss der Kälte auf die 71 Pflanzen (Geh. R. Göppert); über die Flora von Nordernei (Prof. Stenzel); über eine Aetna-Excursion (von Dr. Franke); über Ne- benblattbildungen, besonders bei Aelianthemum guttatum (Dr. Gust. Stenzel); Referat der neueren Forschungen über die Familie der Bacterien (Dr. F. Cohn); Vorweisung und Erläuterung von Herbar- Exemplaren der von Dr. Schadenberg und von R. Fritze in Madeira gesammelten Flechten (76 Arten). Von botanischen Ab- handlungen: @. Limprecht: Einige neue Laubmoose. Auf- geführt und eingehend beschrieben werden: Orthotrichum subalpinum, Voralpen, Region des Riesengebirges bei 1250 M. im Melzergrunde:; Bryum (Cladodium) micans, auf feuchtem Torf am Fusse des Ber- ges Olmberget bei Opdal in Norwegen; Bryum arcuatum Syn. Br. arcticum f. maxima Kaurin in litt. Fundort der obige; Bryum Op- dalense, bei Opdal in Norwegen, Ufer der Driva; Bryum autumnale, ebendort; Bryum (Eubrınum) sysphinetum, mit dem vorigen. @. Limprecht: Neue Bürger der schlesischen Moosflora. 8 Arten von Laub- und Lebermoosen. R. v. Uechtritz: Resultate der Durch- forschung der schlesischen Phanerogamenflora im Jahre 1382. M. Prihoda. —o92 0 —— Correspondenz. Wien, am 14. Jänner 1884. Durch die interessante Mittheilung des Herrn Pfarrers Kmet in Nr. 1 dieser Ztschr. p. 16 betreff Abortus der Scheinfrüchte einiger Rosen-Formen der Schemnitzer Gegend aus der nahen Ver- wandtschaft der Rosa reversa W.K. ist nur ein Analogon für das gleiche von mir in Nr. 11/1883 pag. 377 der Oesterr. bot. Ztschr. betreff der Wiener Pflanze (in Ermangelung deren Scheinfrüchte so- wie jeder Nachricht über die Farbe derselben) constatirte Verhalten erbracht. In meiner ersten Mittheilung über die Existenz eines lebenden Exemplars der authentischen R. reversa W. K. in Oesterr. bot. Ztschr. 1883 pag. 148—149 ist die Angabe der Blü- thenfarbe nicht bloss aus Raumersparniss und dem Grunde, dass sie mit jener der Beschreibung Kitaibel’s vollkommen überein- stimmend war, sondern auch noch deshalb weggeblieben, weil die Farbe auch in der Beschreibung der Kmet’schen Rosae reversae von Herrn Simkovics in der Oesterr. bot. Ztschr. 1883 pas. 105—108 nicht angegeben war, daher auch nicht verglichen werden konnte. Die Farbe der Petala ist wahrhaftig „pallidissime rosea“, so weit ich nach jenen am 16. Juni1880 noch vorhanden gewesenen paar Blüthenzweigen urtneilen konnte, wovon ich einen der Güte des k. k. Hofgärtners Herrn Maly verdanke. Nach einem zweiten Blüthenzweiglein das ich anno 1883 durch Herrn Professor Wiesbaur erhielt, wäre noch zu bemerken, dass die frisch entfalteten Blüthen mehr rosa gefärbt sind aber bald nachher stark erblassen, so dass der Totaleindruck 72 des ganzen blühenden Sträuchleins der einer fast schwach-rosa-weiss- blühenden Rosenart gleich sein dürfte. Die einzige Uebereinstimmung derselben in Form, Grösse und dichterer Borstendrüsigkeit des Re- coptakels und Pedunculus mit gewissen Formen der Gentiles (ins- besondere einer der R. Malyi schon sehr nahe kommenden an demselben Standorte eultivirten Rose) ist bei Anblick der ganz eigenthümlichen dicht schwarzbräunlich borstigen (aber nicht bloss „stacheligen“, wie es in der Oesterr. bot. Ztschr. 1885 pag. 107 ete. von der f. Simkowiesii heisst) Bewehrung, ganz anderer Serratur, Blüthen- und Fruchtfarbe, Umriss des Blattes so weit gerückt, dass wir in ihr einen ganz besonderen niemals mit einer Alpina-Form verwechselbaren Rosentypus erkennen müssen. In meinem obeitirten Aufsatze constatirte ich nur die Uebereinstimmung der hiesigen und der Schemnitzer Rose in der Serratur; ob aber diese Kmet’schen Rosen im übrigen auch noch hier in Betracht kommen können oder gar zu anderen Formen zu ziehen wären, kann ich ohne Ansicht derselben nicht entscheiden. Die „schwärzlich-früchtigen“ neuester Zeit ent- deckten sind mir neu, — die rothfrüchtige „reversa*“ Kmet dürfte hingegen pro parte max. identisch sein mit einer Form, die ich vor neun Jahren schon in der dortigen Gegend jedoch im einiger Entfernung, u. z. auch bei dem Badeorte Vihne entdeckte, in meinem Herbare aufbewahre, und in den Monatsber. d. mähr.-schl. Ges. Sect. Obst, Weinbau etc. 1878—79 angedeutet habe; unweit von dem einzigen daher stehen gelassenen Sträuchlein dieser prächtigen Rose standen: R. alpina v. recurva W. K. und eine höchst interessante canina pilosa aculeis rectis, die ich lebend mitnahm und über sie später berichten werde. J. B. Koller, Lemberg, am 30. December 1883. Arenaria leptoclados @uss. kommt auch in Galizien vor. Ge- stern habe ich diese Pflanze im Herbar Prof. Tyniecki’s gesehen, wo sie als A. serpyllifolia, bei Böhrka gesammelt, aufliegt. — Dianthus arenarius L. v. glaucus m. (D. serotinus m. in „Kosmos“ 1881) von Brzuchowice (bei Lemberg) ist von D. serotinus W.K. aus Ungarn verschieden. Näheres darüber später in meinem „Beitrag zur Fl. Gal.* — Dianthus tenuifolius Schur ist identisch mit D. atrorubens All. (Kerner in Sched. Fl. austro-hung. exsiec. p. 64). — Potentilla eurvidens Schur ist mit P. canescens Bess., Pot. Baum- garteniana Schur mit P. csanescens var. podolica mihi (in „Kosmos* 1880) und Pot. pratensis Schur mit P. patula W. K. identisch. Br. BYocki. Budapest, am 10. Jänner 1884. F. Mendlik, Professor der Matheseos, botanisirt sehr fleissig in der Umgebung von Budapest und notirte viele Pflanzen, die v. J. noch im Herbste blühten. Wichtigere Angaben sind davon: Onosma arenarium (R. Palota), Tribulus orientalis, Alsine setacea am Räkos (Sept), — Diplotaxis muralis, Trifolium repens, Trif. pratense, Sisymbrium Columnae, Potentilla arenaria, Berteroa in- cana, Niyella arv., Ranunculus polyanthemos, Caltha cornuta, Ci- chorium Intybus, Dianthus prolifer, Colutea arborescens, Onobrychis arenaria, Syrenia angustifolia, Calamintha Acinos, Chelidonium ma- jus, Medicago lupulina, Silene injlata, Centaurea Scabiosa var. Sadle- riana, Geranium pusillum, Berula angustifolia, T’ragopogon orientalis, Hierasium Pilosella, Linaria genistifolia, Bidens cernua, Stachys recta, Vinca herbacea, Asperula cynanchica, Polygala vulgaris (15. October am Räkos), — Anayallis arvensis, A. coerulea, Cerinthe minor, An- chusa oficinalis, Anihemis tinctoria, Galium Aparine, Silene longi- flora, Anthyllis polyphylla, Salvia dumetorum, Melampyrum arvense, Potentilla recta var. leucotricha m., Mentha viridis, Campanula glo- merata, Erysimum odoratum, Linaria minor, Verbascum Ly:hnitis (21. Oct. am kleinen Schwabenberge), — Oenothera biennis, Dacty- lis glomerata, Vicia sativa, Veronica prostrata, Sideritis montana, Phleum pratense (am Räkos, 24. Octob.), — ZLamium amplewicaule, Astragalus Onobrychis, Agrostemma Githago, Helianthemum obscu- rum, Carduus nutans, Nigella arvensis, Angelica silvestris, Tara- wacum oficeinale, Falcaria sioides, Verbascum blattariforme, Aethusa Oynapium, Urtica urens, ÜCentaurea Cyanus, Anthemis ruthenica, Raphanus Raphanistrum (ibidem 12.—22. November). Ich selbst bekam am Ende November von Räkos Palota noch Collybia (Aga- ricus) wvelutipes Curt., Hzsl., die dort häufig war. Bei der Erwäh- nung der drei Veronica-Hybriden (Oest. Bot. Zeitg. 1884, pag. 36) erinnere ich mich noch an eine mit meiner V. microcoma (Oesterr. botan. Zeitschr. 1879, p. 134) verwandte Veronica, die ich in der Um- gebung von Nagy-Enyed sammelte, und die ungefähr zwischen Ver. prostrata und Ver. austriaca L. (Ver. dentata Schm.) in der Mitte steht (V. macrodonta m.). Sie verhält sich ungefähr so zu V. pro- strata, wie V. austriaca zu V. Teuerium L. (V. latifolia Aut.). Von V. austriaca und V. microcoma ist sie durch die kahlen Früchte, von V. prostrata aber durch die ungefähr wie bei V. austriaca fieder- spaltigen Blätter verschieden. Sie ist auch niedriger als die letztere. Borbäs. Pressburg, am 12. Jänner 1884. Herr Prof. Dr. Vine. v. Borbäs in Budapest hatte die Freund- lichkeit, meine ihm übersandten Filices, die ich hier sammelte, zu determiniren. Darunter befinden sich nun einige aus der hiesigen Flora bisher noch nicht angegebene interessantere Formen. So: Aspidium Heleopteris Borkh. in feuchten Gräben oberhalb des „Eisen- brünnl’s“ (August 1883); Aspidium Filiv mas (L.) ß. erenatum Milde und Athyrium Filix femina (L.) Roth ec. multidentatum Döll., beide letztere am Gemsenberge (August 1883). — In den Sümpfen um Pressburg fand ich im vorigen Jahre eine fremdartige Wasser- pflanze, die ich aber niemals blühend oder fructifieirend antraf, also auch nicht mit Sicherheit zu determiniren vermochte. Ich sandte einige Stücke davon in Begleitung einiger Chara und Nitela an Herrn Otto Stapf nach Wien, der schon früher einmal die Freund- Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft 1884. 6 74 lichkeit hatte, einige ihm überschickte Chara- und Nitella-Arten aus der hiesigen Flora als Chara rudis Al. Br. f. mierantha brevi- bracteata (gemein in allen Sümpfen um Pressburg, Juli 1883), ferner als Chara fragilis L. (Pötschen bei Pressburg, Juli 1883), Chara, foetida A. B. (Karlburger Donauarm und „Zigeunerlache* bei Engerau Juli 1883), schliesslich als Nitella synzarpa Thuill. zu determiniren. Wie mir nın Herr Degen mittheilt, hat Herr Assistent Stapf in einer brieflichen Zuschrift an ihn die fremdartige Wasserpflanze für Elodea canadensis Casp. erklärt, eine Pflanze, die erst in jüngster Zeit sich hier angesiedelt hat und nicht nur für die Pressburger, sondern meines Wissens für die ganze ungarische Flora neu ist. Im Karlburger Donauarm scheint sich die Pflanze recht heimisch zu fühlen. Schon jetzt kommt sie dort in grossen Rasen zahlreich vor und wird bald andere heimische Wassergewächse aus ihrem ange- stammten Gebiete verdrängen. Ich erinnere mich, dieselbe Pflanze v. J. Ende September in einem Tümpel an der Weichsel auch bei Krakau gefunden zu haben. — Im vorigen Jahre fand ich auch auf einer Weide bei Ratzersdorf, gleich links vom Stationszebäude der Waasthalbahn das Bupleurum tenuissimum L.. eine Pflanze, welche bisher in unserem Comitate diesseits der kleinen Karpathen noch nicht aufgefunden wurde und aus der nächsten Umgebung nur an den Marchufern (Neilr. Nachtr. zur Fl. v. Nied.-Oest. 1866), bei Angern (Matz in Neilr. Verh. d. zool.-bot. Ges. 1869, p. 245) und bei Dürnkrut (Hal. und Braun, Nachtr. z. Fl. v. Nied.-Oest. 1882) angeseben wird. Ferner auf einer feuchten Wiese an der Wei- dritz bei Pressburg Cirsium tatarieum Wim. und Grab. (canım < oleraceum) gemeinschaftlich mit Herrn Sabransky August 1883. Schliesslich sammelte ich am Donauufer oberhalb Pressburg (Oct. 1883) die schöne Centaurea hemiptera Borb. (Budap. ä körny növe- nyz. pag. 89) — Rhenana X solstitialis —= 0. hybrida Bolla (Verh. d. Ver. f. Naturk. zu Pressburg. I. 1856 p. 9) non All. Dr. Sigmund Schiller. Messina, am 10. Jänner 1834. In der zweiten Decemberwoche v. J. hierselbst angelangt, war ich betroffen von dem Charakter der Agave-, Opuntia- und Mesem- bryanthemum-Vegetation, die hier ganz wild gedeihen und die Hü- gel ringsum oder die Gartenmauern überall decken, nebst den vielen eultivirten Oel- und Orangenbäumen etc., welche der Gegend einen ewig frischen Schmuck verleihen. Es blühten im December von Kräutern in Fülle: Phagnalon rupestre, Brassica fruticosa, Pi- cridium wvulgare, Lobularia maritima auf allen Mauern; auf feuchten Wiesen in Menge: Andropogon hirtum, Oxalis cernua, Borrago offi- cinalis, Senecio vulgaris, S. leucanthemifolius den ganzen Monat hin- durch; in seiner zweiten Hälfte kamen dazu: Fedia cornucopiae, Linaria strieta, L. refleva; auf den Hügeln der Umgegend die Ge- sträucher: Rosmarinus oficinalis, Calycotome spinosa, Erica arbo- rea, Calamintha canescens, Micromeria graeca, Rubus sp. und von > ‘ . {9} niederer Vegetation: Calendula officinalis, Anemone hortensis, Ero- dium moschatum, Arisarum vulgare, Ruscus Hippoglossum. Auf dem Braeecio, der den Hafen einschliesst, auf Haideland war die Vege- tation am 20. vorwiegend eine Compositenflora, gelb und weiss (Thrinia tuberosa, die genannten Senecio-Arten, Helminthia echioi- des, Oalendula arvensis, Bellis annua, B. sylvestris) nebst Lobularia maritima, Arenaria rubra ete. Am 30. bei Ortola (N. Küste, 4 bis 5 Kilom. von C. Faro) in Blüthe: Serophularia canina, Jasione montana, Reseda Phyteuma, Silene colorata, Polygonum littorale, Fumaria micrantha Leg., F. capreolata, die ersten Glaucium lu- teum und Lupinus albus, noch wenige Euphorbia Paralias am Meere, nebst den angeführten. Dr. Solla. Sammlungen. — Eine „Flora artefacta“, nach lebenden Pflanzen gearbeitet und unter wissenschaftlicher Controle von B. Stein, gibt Christine Jauch in Breslau heraus, Die Sammlung, welche in Serien zu 10 Stück erscheint, soll hauptsächlich die Modelle der wichtigsten Nutz- und Giftpflanzen in genauen Copien enthalten. — Adolf Toepffer in Brandenburg a. H. versendet soeben das VII. Verzeichniss von Pflanzen, welche von ihm zum Preise von 15 Mark pr. Centurie bezogen werden können. Es umfasst Arten aus dem Caucasus, aus Schweden, Croatien und Siebenbürgen; nebst einem Nachtrage zum VI. Verzeichuisse mit Pflanzen von Dominica, St. Katharina, Portorico und St. Thomas, die Centurie zu 50 Mark. — J. Bubela in Wsetin in Mähren veröffentlicht ein um- fangreiches Doubletten-Verzeichniss von Pflanzen aus der mitteleuro- päischen Flora, welche er zum Tausche anbietet. ———eone 3 — Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Kmet mit Pflanzen aus Ungarn. — Von Hrn. v. Janka mit Pfl. aus Ungarn. — Von Hrn. Dr. Borzi mit Pfl. aus Italien. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Vagner, Forma- nek, Forstinger, Bubela, Richter. Von Pressburg einges. von Degen und Sabransky: Aethusa segetalis, Campanula bonnoniensis, Capsella integrifolia, Centaurea solstitialis, Dianthus collinus, Echinops sphaerocephalus, Geranium rotundifolium, Herniaria hirsuta, Hieracium echioides var. _albocine- se 76 reum, Najas major, N. minor, Peucedunum arenarium, Sisymbrium Columnae, Veronica orchidea. Aus Steiermark einges. von Preissmann: Allium ochroleueum, Cortusa Matthioli, Dentaria trifolia, Dianthus alpinus, Erythro- nium Dens canis, Lathyrus Aphaca, L. sativus, Linaria Cymba- laria, FPotentilla micerantha, Sisymbrium austriacsum, Tamus com- munis, Zahlbrucknera paradonxa, Aus Kärnten einges. von Preissmann: Alsine Gerardi, Aqui- leyia Einseleana, Campanula pusilla, Gypsophila repens, Hieracium porrifolium, Savifraga stellaris, Sempervivum montanum. Aus Croatien einges. von Hirc: Alchemilla vulg. var. pilosa, Alsine liniflora, Ar abis arenosa, A. auriculata, Aspidium aculeatum, Cardamine trifolia, Ohenopodium polyspermum, Corydalis albiflora, Crocus vittatus, Oytisus nigricans, Dentaria trifolia, Dianthus bar- batus, Digitalis laevigata, D. ochroleuca, Erythronium Dens canis, Euphorbia erythrosperma, Galega ofieinalis, Genista lasiocarpa, @. triquetra, Geranium macrorrhizon, Juncus paniculatus, Kentrophyl- lum lanatum, Leucanthemum platylepis, Parietaria ramiflora, Par- nassid palustris, Polypodium vulgare, Potentilla Fragariastrum, Sal- via dumetorum, Scabiosa graminifolia, Scrophularia chrysanthemifolia, Seutellaria hastifolia, Senecio Fuchsi, Thalistrum angustifolium, Trifolium arvense, T. medium, Tunica sawifraga, VWieia cordata, E: hybrida. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Ein grösseres Flechtenherbar von circa 800 Nrn. — dar- unter viele Fruchtexemplare — ist um 30 fl. oder 60 Mark zu verkaufen. Auskunft ertheilt H. Zukal. Wien, II Lichtenauergasse 7. Flechten-Sammilungen. _ Moos-Sammlungen. 25 Sp. fl. 150: 50 Sp. fl. 4— | 258p. fl. 1:50; 508Sp.f. 4— 75, 6 4"100° „ev, 7a, 16-2100 Se 10 lee liefert ” Jul. Svacha in Deutschbrod (Böhmen). m Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von ©. Gerold’s Sohn. C. Ueberreuter’sche Buchäruckerei (M. Salzer) in Wien. Vesterreichische Botanische Zeitschrift, Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirtauf selbe mit 8 fl. öst. W. (16 R. Mark) ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. (S R. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaction (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren, Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold’s Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIV. Jahrgang. WIEN. März 1884. INHALT: C. Zois. Von Voss. — Neue Brombeeren. Von Holuby. — Floristisches aus Croatien. Von Hirc. — Teratologisches. Von Dr. Formänek. — Zur Flora von Nordtirol. Von Murr. — Flora von Rappoltenkirchen. Von Wiedermann. — Achsengebilde der Hagebutte. Von Dr. Borbäs. — Bosnische Rosen. Von Wiesbaur. — Moosflora von Pressburg. Von Bäumler. — Bewegungs- vermögen der Pflanzen. Von Tomaschek. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Biocki, Strobl, Dr. Borbäs, Dr. Solla, Trautmann. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Personalnotizen. — Botanischer Tauschverein. — Inserat. Carl Zois Freiherr v. Edelstein. (Ein Beitrag zur Geschichte der Botanik.) Von Prof. Wilhelm Voss. Dem Naturforscher, besonders jenem, welcher die südöstlichen Kalkalpen bereiste, ist der Name Zois wohl bekannt. Sind es doch zwei reizende Alpenpflanzen, die denselben tragen, und wovon eine im angedeuteten Gebiete ziemlich weit verbreitet ist. Auch kennt derselbe das Mineral: Zoiösit. — Fragt er sich aber nach dem Trä- ger des Namens, so dürfte er nicht leicht in der Lage sein, befrie- digende Auskunft zu erhalten. Diese wenigstens theilweise zu geben, ist der Zweck folgender Zeilen: Die Familie Zois stammt aus der Schweiz. Im 18. Jahrhun- derte kamen vier Brüder Zois nach Italien ins Bergamesische, um bei Verbeno und Alzano eine kleine Besitzung zu kaufen. Sie schrieben sich Zoja für Gioja, d. i. Edelstein. Zwei trennten sich später, und Einer davon, Michael Angelo, geb. circa 1700, wendete sich nach Triest und endlich nach Laibach, wo er in dem Handlungshause des reichen Augustin Codelli Freiherr v. Fahnenfeld in Dienste trat. Durch rastlosen Eifer, seltene Geschicklichkeit und Treue brachte er es so weit, dass er im Jahre 1735 das ganze Handlungshaus über- nehmen konnte. Dasselbe trieb sozusagen Alleinhandel mit Eisen und Eisenwaaren aus Kärnthen und Krain. Michael Angelo Zois, .Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1884. 7 78 von Maria Theresia in den Freiherrnstand erhoben, war reich be- gütert und vermählte sich in zweiter Ehe mit Johanna Kappus v. Pichelstein aus Steinbühel in Oberkrain. Aus dieser Verbindung stammten drei Söhne: Siegmund Zois, der bekannte Mineraloge (geb. 23. November 1747, gest. 10. Nov. 1819), Josef Zois (geb. 22. Nov. 1748) und der Botaniker Carl Zois. Carl Philipp Eugen Zois!) wurde geboren zu Laibach am 18. Novemb. 1756°). Ueber sein Leben wissen wir nur wenig; sein Bruder Siegmund, der ihn um 19 Jahre überlebte, soll schon bei Lebzeiten das Meiste vernichtet haben, woraus ein Biograph hätte schöpfen können. Wahrscheinlich gingen auf diese Weise auch die auf Carl Zois bezüglichen Schriften, namentlich sein Briefwechsel mit Wulfen, der, mit Deschmann zu sprechen, wohl die besten Belege gegeben hätte für die trefflichen Beobachtungen, die Carl /,ois in den oberkrainischen Alpen gemacht hatte, zu Grunde. Carl Zois lebte, wie mir Mathilde Gräfin Auersperg zu Mo- kritz, geb. Baronesse Zois, gütigst mittheilte, zumeist im Fidei- commiss Egg bei Krainburg, wo noch die schönen alten, in- und ausländischen Bäume, welch letztere er direct aus Amerika bezogen haben soll, sein Wirken bekunden. Auch eultivirte er im Schloss- garten zahlreiche Alpenpflanzen, wie aus Aufzeichnungen, die heute noch erhalten sind, ersichtlich ist. Die Anlage dieses botanischen Gartens erfolgte in den Jahren 1785—1790. Von Egg aus, oder von Jauerburg, wo er sich gleichfalls häufig aufhielt, hat Zois die Alpen Krains im botanischen Interesse besucht. In der Wochein hatte er zwei Alpenhütten (eine per jesereh lag in dem wildromantischen Thale der Terglouseen, eine zweite befand sich bei Bel polje) er- richten lassen, um sich des Sommers oft Tage lang bei denselben aufzuhalten und die Umgebung nach Pflanzen abzusuchen. Sein Freund, Franz Graf v. Hohenwarth, der Zois in der erstgenannten Hütte 1794 besuchte, erzählt: „Wir setzten unseren Weg fort und kamen, ehe noch die Sonne hinter die Berge trat, in die gastliche Hütte, wo wir auf das zuvorkommendste empfangen wurden und die Thätigekeit des Baron Zois bewunderten, der unge- achtet er erst acht Tage sich hier aufhielt, bereits über eintausend Pflanzen, meist für seine correspondirenden Freunde eingelegt hatte; auch heute (d. w. am 28. Juni) hat er einen grossen Vorrath mit- gebracht, dessen Einlegen, sowie das Umlegen der früher gesam- melten, vier Menschen beinahe zwei Stunden beschäftigte. — Die Hütte per jesereh wurde von Baron Carl Zois aus Lärchenholz er- baut, wozu jedes Brett, jedes Stück Holz 2—3 Stunden weit herge- tragen werden musste. Sie ist gross und enthält eine Küche, die sehr geräumig und zugleich die Schlafstelle für die Aelpler und !) Diese Bezeichnung ist nothwendig, um ihn von seinem Neffen Carl genügend zu unterscheiden. ®) Diese aus der Geburts-Matrikel des hiesigen Domes gezogene Angabe verdanke ich dem freundlichen Entgegenkommen des Herrn Dompfarrers Anton Urbas. 19 Träger ist; ein Speisezimmer, gleichzeitig der Aufbewahrungsort für die Vorräthe und die gesammelten Alpenschätze; dann Schlafstellen für die Gäste und ausgezeichneten Begleiter, endlich das Wohn- zimmer des Barons. — Am dritten Tage brachen wir sehr frühe auf, nachdem wir dem höchst unterrichteten Botaniker und jovialen Baron Carl unseren Dank für die ausgezeichnete Aufnahme abge- stattet hatten“ '). Ausserdem hatte Zois in der Wochein und in Jauerburg eigene Pflanzensammler bestellt. — Die so erhaltenen Seltenheiten lieferte er seinem Freunde Wulfen, der sie in den Jacquin’schen Sammel- werken beschrieb. Darunter befanden sich auch zwei Pflänzchen, die Wulfen dem Entdecker zu Ehren: Campanula Zoisii und Viola Zoisii benannte. Das erstere ist in den oberkrainischen Alpen ziem- lich verbreitet; das letztere hingegen, von Zois auf dem Velki stol in Oberkrain beobachtet, ist der Karawankenkette eigenthümlich und scheint nach Deschmann von der Belschiza angefangen nicht über die Koschuta, jenseits Neumarktl, zu reichen. Auf dem celassischen Standorte kommt dieses Veilchen auf Wiesen ober der Krummholz- region in grosser Menge vor und zieht bis zum höchsten Gipfel der Alpe hinauf. Es blüht im Mai und Juni (Mus.-Verein 1858). Wulfen dankt Zois öffentlich für seine schöne Einsendung: „Primam rarissimae stirpis coenitionem Il. D. Carolo de Zois debeo; qui, ut frater ejusdem Sigismundus Mineralogiae cumprimis, sic Bo- tanicae ille, suo cum cognato Domino de Weber, meo quondam in Philosophia Labaci diseipulo, totos sese suasque curas pene omnes et studia, otiumque cum non modicis certe thesauris consecrasse videntur“ ?). Zois unterschied zuerst die Silene glutinosa von 8. quadrifida L. und legte die Merkmale derselben in einer sehr gründlichen la- teinischen Diagnose in seinem Herbare nieder. Die Silene glutinosa Zeis gerieth in Vergessenheit und wurde erst von Reichenbach in das ihr gebührende Artenrecht eingesetzt. Noch später haben Desch- mann und Juratzka die Diagnose publieirt (Verh. d. k. k. zoolog.- botan. Gesellsch. in Wien, 1858, S. B. p. 79). Er ist auch der Erste, der die Moehringia villosa Fenzl entdeckte und als neue Art er- kannte. Wulfen, welchem sie mitgetheilt wurde, beschrieb sie in Jacquin’s Collectanea als Arenaria villosa. Carl Zois stand ferner mit Nicol. Thom. Host in regem Ver- kehr und lieferte diesem Alpenpflanzen. Auch von Host wird dem Botaniker öffentlich der Dank in nachstehender schöner Weise aus- gedrückt: „Perpetuo haerent haerebuntque animo impressa optimae voluntatis indicia, quibus ille me excepit; quibus alioquin summe arduum summeque asperum, wochinensium aliarumque carniolicarum alpium ascensum faciliorem reddere conatus est; quibus praesentem t) Dort, wo die erste Zois’sche Alpenhütte „per jesereh“ sich befand, steht heute das Erzherzog Ferdinand-Sehutzhaus des Touristenclubs. ?) Jacquin, Collect. I. 2. p. 122. 7* Su oretenus per litteras absentem docere studuit. -— Sit aeterna grati- udinis monumentum“'). In Host’s Synopsis plantarum wird Zois bei Plantago alpina, \umpanula Zoisiü, Uvularia amplewifolia, ‚Polygonum lapathifolium, Silene anglica, Stellaria bulbosa, Spergula subulata, Spiraea salici- folia, Hypericum humifusum, Centaurea Rhapontica und Viola Zoisüi ausdrücklich als Auffinder bezeichnet. In den Besitz des hiesigen Landesmuseums ist Zois’ Herbarium und ein Heft mit handschriftlichen Notizen über die Flora Krains und die Egger Gartenanlage übergegangen. Dieses Notizheft, in Quart und grün gebunden, wurde von Hladnik 1839 dem Museum übergeben. Zois’ Name kommt darin nirgends vor, nur ist zu wiederholtenmalen statt Cuampanula Zoisii Campanula mea gesetzt. Es wurde in den Jahren 1785—1791 abgefasst und enthält zum orössten Theile Aufzeichnungen über die im Egger botanischen Gar- ten cultivirten Pflanzen. Ausserdem sind darin die Pflanzen ver- zeichnet, die Zois von verschiedenen Alpen (Terglou, Storschetsch, Loibl, Belschiza, Goliza, Greben, Grintouc, Vershaz, Klek, Cerna prst) und aus den Thälern der Kerma und Kanker von seinen Sammlern (Benda, Koss, Legat, Pinz, Saletov) erhalten hat. Von beson- derem Interesse sind aber die Nachrichten, die Zois von seinen eigenen Excursionen, deren Ausgangspunkte Rudna- und Bel polje in der Wochein bildeten, gab. Von letzterem Orte ist die Flora der Umgebung genau geschildert, und den gefundenen Pflanzen wurden zahlreiche lateinische Bemerkungen beigesetzt, die von der genauen Beobachtungsgabe des Botanikers Zeugniss geben. Vielleicht finden wir Musse, diese Excursionen einmal eingehender zu besprechen. Carl Zois starb unvermählt im Jahre 1800; es ist unbekannt, wann und wo’). Laibach, im Jänner 1884. ‘) Host, Synopsis plantarum. Paefatio. ?, Es wäre mir in der That sehr lieb gewesen, dem freundlichen Leser mehr über Z. mittheilen zu können; er konnte dieses auch mit Recht voraus- setzen, da der Verf. sich an jenem Orte befindet, wo die Nachforschungen mit Erfolg zu betreiben wären. Allein der geehrte Leser ahnt wohl nicht, welche Schwierigkeiten sich dem Biographen öfter in den Weg stellen. Als Beleg dieses: Um einige Zeitdaten über C. Z. zu erhalten, wandte ich mich, auf den Rath Anderer hin, an eine in Krain wohlbekannte Persönlichkeit, welche, wie mir versichert wurde, wohl einzig in der Lage sei, genaue Auskünfte zu geben. Ein sehr höflich abgefasstes Schreiben blieb durch Monate unbeantwortet. Da ich, bei dem vorausgesetzten Bildungsgrade des betreffenden Herrn, nicht annehmen konnte, dass überhaupt die Absicht vorlag, den Brief unbeantwortet zu lassen, so dachte ich, derselbe sei nicht in die richtigen Hände gelangt. — Nachdem mehr als sechs Monate verstrichen, erlaubte ich mir, mein Ansuchen wieder in höflichster Weise zu erneuern. Dabei hatte ich Sorge getragen, dass das Schreiben sicher in die Hände des Adressaten gelange. Abermals keine Antwort!! Es liegt in der geschilderten Thatsache der Ausdruck einer höchst befremdenden Gleichgiltigkeit die wirklich bedauerlich ist! —eospep 2—— sl Zwei neue Brombeeren aus dem Trentschiner Comitäte Ungarns. Von J. L.. Holuby. Rubus coriaceus Hol. (R. rhamnifolius Hol. exsice. non N. W.) R. (e Serie Vestitorum) turionibus arcuato-prostratis, ob- tusangulis, pilis minutis adpressis et longioribus fascieulatis dense obductis, glandulis stipitatis munitis, aculeis subaequalibus a basi an- gusta leviter inceurvatis, crebris, armatis; foliis coriaceis, duris. quinato-digitatis, supra dense pilosis, subtus adpresse cano-tomentosis ; petiolis supra planis, aculeis uncinatis, crebris, armatis; stipulis fliformibus; foliolis terminalibus late-obovatis, apiculatis, inae- qualiter duplicato serratis, dentibus acutis, mucronatis; infimis ma- nifeste petiolulatis; inflorescentia in ambitu ovata, plerumque brevi, lawa, basi foliosa, ramulis brevibus, erecto-patentibus, cymoso-par- titis, tomentoso-villosis, parce glandulosis; aculeis rhachidis longis, reclinatis; bracteis plerumque lineari-lanceolatis, rarius trifidis; calyeibus cano-tomentosis, aciculatis, post anthesin patentibus, vel parum erectis; floribws pallide-roseis, petalis obovatis, basi cunea- tis; staminibus numerosissimis, erecto-patentibus, stylos parum su- perantibus; germinibus püosiusculis; fructu globoso, nigro, nitido. In arvis eorumque marginibus, prope Nemes-Podhrad in Öo- mitatu Trentschin Hungariae. Von allen Formen des A. vestitus N. W. ist unsere hier be- schriebene Brombeere schon durch die oberseits dicht behaarten, unterseits dicht graufilzigen, nicht schimmernden, fingerförmigen Blätter und die abstehenden, nicht zurückgeschlagenen Fruchtkelche leicht auf den ersten Blick zu unterscheiden. Von R. dasyclados A. Kern. ist unsere Form durch die con- stant fingerförmig-fünfzähligen, oberseits dicht anliegend behaarten Blätter der Schösslinge und die abstehenden Fruchtkelche ver- schieden. Sie wächst in dichtverworrenen Horsten der Brachen „na Bo- koch“ oberhalb Nemes-Podhrad, blüht reichlich, trägt aber nur un- vollkommen entwickelte, aromatisch süsse Früchte. RBuhus tomentosus < Vestii Hol. R. turionibus arcuatis, quingangularibus, sulcatis, glabris, aculeis conformibus in angulis dispositis, compressis, reclinatis, lata basi insidentibus, armatis, foliis quinato-digitatis, supra glabris, subtus albo-tomentosis, reticulato-nervatis; foliolis terminalibus obovatis, acuminatis, inaequaliter grosse-serratis, infimis brevissime petiolulatis; petiolis supra planis, pubescentibus, aculeis falcatis ar- matis; stipulis linearibus, püosis; inflorescentia a basi foliosa, 82 foliis plerumque lobatis, in ambitu oblonga, irregulariter breveramu- losa; ramulis pedunculisque griseo-tomentosis, aculeis tenwibus, brevibus, inceurvis armatis, eglandulosis; calyeibus griseo-tomentosis, post anthesin reflewis; petalis albis, speciosis, rotundatis, pilosis; staminibus albis, in flore diffusis, stylis virentibus aequilongis; ger- minibus tomentellis; fructu parvo, niyro. In caeduis silvae Resetarovec prope Nemes-Podhrad in Comitatu Trentschin Hungariae, cum parentibus. Erinnert schon von weitem durch die grossen weissen Blüthen an BR. Vestii,; doch lassen die Blätter und die dünnen Aeste des Blüthenstandes sogleich seine nahe Verwandtschaft mit RR. tomen- tosus erkennen. R. Vestii ist die kräftigste aller unserer Brombeeren und hat auch von allen hiesigen Formen die grössten Blüthen. Sie ist eine der constantesten Arten. Dagegen ist R. tomentosus sehr vielgestaltig. Es gibt Formen mit vollkommen kahlem, drüsenlosem Schösslinge, aber auch solche, deren Schösslinge drüsentragend und spärlich behaart bis dicht abstehend behaart sind; die Blätter sind bald oberseits dichtfilzig, bald anscheinend vollkommen kahl, sogar glänzend; nicht minder veränderlich sind auch die Blumenblätter, die bald klein und schmal, bald gross und rund sind, jedoch con- stant weiss, die beim Trocknen gelblich werden. In den Schlägen des Waldes Resetärovec wachsen sehr viele Brombeerformen durch- einander, unter welchen auch AR. Vesti häufig, dagegen R. tomen- tosus nur selten anzutreffen ist, als deren muthmasslichen Bastart ich die vorstehende deute. Ns. Podhrad, den 24. Jänner 1884. —ö—— Floristische Mittheilungen aus Croatien. Von D. Hirc. Im Dragathale, unweit von Fiume und Buccari fand ich vor vier Jahren einen Fraxwinus, welcher mir durch die lanzettlichen, zugespizten, lederigen und glänzenden Blätter sehr auffiel. Ich war sogleich überzeugt, dass ich vor mir nicht Fraswinus eweelsior, Son- dern einen mir ganz unbekannten Fraxinus habe. Die Art hat mich sehr interessirt, und ich hoffte, dass mir vielleicht welcher meiner geehrten Correspondenten Näheres mittheilen könnte, sandte ein Zweiglein sammt Früchten zur Ansicht, bekam aber keine Er- klärung. Eines Tages fand ich in der Oest. bot. Zeitschr. in der Flora des Aetna die Beschreibung des Fraxinus rostrata Guss. und ver- glich sogleich die Pflanze mit der Diagnose. Wer beschreibt jetzt meine Freude, als ich mich überzeugte, dass wirklich Fr. rostrata vor mir liegt! Später sandte ich mehrere Zweiglein und: Früchte 89 Herrn P. Gabriel Strobl und bekam folgende Antwort: „Ihre Probe habe ich heute mit der sieilianischen Pflanze verglichen und weder in Knospenfarbe, noch Blattform, noch Frucht einen nennenswerthen Unterschied von Fr. rostrata ß. emarginata m. auffinden können, nur scheint Ihre Pflanze mehrpaarige Blätter zu haben, und die Blattbasis trägt einen deutlichen Bart; beides findet sich jedoch auch bei einigen Nebroden-Exemplaren“ Frawinus rostrata Guss. ß. emarginata Strobl aus dem Draga- thale hat 3—5-paarige Blätter, welche in der Grösse ziemlich va- riiren. Die Blattbasis ist an jedem Blatte gebärtet und zwar auf der linken Seite, der Bart 1—2 Cm. lang und etwas über 1 Mm. breit, die Haare lichtbraun, glänzend und bei frischen Exemplaren deutlich hervorgehoben. Die Früchte sind bei dieser Varietät aus- gerandet. Die Fundstelle dieser Esche befindet sich im Dragathale bei St. Anna, wo die Pflanze an frischem, lehmig-sandigem Boden, be- sonders längs des dortigen Bächleins, als hoher Strauch, aber auch als 3—4 Dm. dieker Baum gedeiht. Die Flora von Fiume bereicherte sich auch mit einigen neuen Pflanzen. Medicago varia Martyn. (Med. sativa X falcata). Auf Wiesen im Dragathale und bei Martinstica, besonders im Hofe des Laza- reths. VII. Epilobium roseum L. Von dieser Art fand ich am 1. August v. J. ein einziges Exemplar im genannten Thale. E. par viflor um Schreb. wurde am 26. Juli v. I. im Giardino publieco, in Fiume durch Dr. Borbäs und mich entdeckt. Pimpinella Sawifraga L. var. alpestris Spr. Auf Wiesen des Monte Maggiore. VIII. (1878). — P. magna var. rosea Koch (P. rubra Hoppe) fand ich auf der grasigen Einsattelung des Veliki Risnjak (1879). Bellis perennis L. f. hybrida Ten. — Strobl l.e. nr. 475. — Auf feuchten Wiesen bei Orehovica. VI. — Am Plateau bei Cabar (1882). Inula squarrosa L., welche mir Herr Untchj als solche aus Fiume gelegentlich zusandte, wächst dort nicht, denn was er dafür hielt, ist I]. squarrosa Koch — I. spiraeifolia L. Ich sammelte diese Art bei der Petroleumraflinerie, fand sie bei Kukuljanovo, und ist sie bei Buccari auch nicht selten. — 1. squarrosa L. — I. cordata Boiss. konnte ich bis nun nicht auffinden; am Plateau fand ich diese Inula am Fusse des Snieznikberges bei Lazac. — Das Vorkommen der J. spiraeifolia L. für Fiume und Istrien erwähnt schon Dr. Ker- ner in Oest. bot. Zeitschr. XXI, p. 59. — In der Flora von Fiume wird diese Art auch fälschlich als 7. squarrosa L. aufgeführt. Leucanthemum montanum DC. — Fl. v. Fiume p. 31 — ist platylepis Borb. und kommt auch bei St. Jacob, unweit von Por- tore vor. 34 Senecio erueifolius L. Im Dragathale bei St. Anna längs des Eisenbahndammes nicht selten, und zwar var. latisectus (8. prae- altus Bertl.). Lapsana communis L. var. glandulosa Wierzb. — Freyn, Fl. von 8.-Istr. p. 363. — Auch in jenem Laubwäldchen bei Orehovica, wo sich der Weg nach Zakalj abzweigt. VI. Ich fand die Drüsen dAunkelviolett gefärbt. Chondrilla juncea L. von Fiume, Susak ist var. spinulosa Koch (Ch. acanthophylla Borkh.). VIIL— XI. Convolvulus arvensis L. var. sagittaefolius (M. B.). — Strobl l. e. nr. 686. — An wüsten und sandigen Stellen bei Fiume, im Dragathale. Kommt auch in der Umgebung von Buccari vor. Heliotropium europeum L. von Fiume und Umgebung ist var. gymnocarpum (HH. commutatum Koch). Echium pustulatum Sibth. et Sm. var. pietum Jan. — Strobl l. e. nr. 724. — Krone mit purpurnen und weissen Streifen. Hieher gehört jene Pflanze, welche in der Flora von Fiume (p. 37) für Pes- chiera und Vozi angegeben wird. Ich sammelte diese Varietät auf einer kleinen Wiese am Scoglio di San Marco und bei Buccariza. Solanum Dulcamara L. von Fiume ist var. pubescens R. 8. (= littorale Lk.) und wächst auch bei Buccari. Camphorosma monspeliaca L. an den Felsen am Meere bei Mal Tempo (Fl. v, Fiume, p. 43) ist var. canescens Moeq. Wächst auch am Scoglio di San Marco. Von Rumex scutatus L. haben wir bei Fiume zwei Varietäten: a. viridis (Blätter grün) und glaueus (Jacq.) — glaucescens (Fuss. — (Blätter intensiv seegrün) — Strobl ]. c. nr. 420. Beide Va- rietäten wachsen auch bei Buccari, besonders längs der Strasse, die nach Buccariza führt. Juncus paniculatus Hoppe. An feuchten, grasigen Orten längs des Martinstica-Baches im Dragathale. Das erste Mal sammelte ich diesen Juncus am 14. August 1879 bei Drvenik in Vinodol. Eriophorum latifolium Hoppe. Auf feuchten Wiesen bei dem- selben Orte. VI. Neslia paniculata Desv. Heimerl exsicc. — In Getreidesaaten bei Drvenik. VI. — Beide Pflanzen sind neu für die Flora des ceroa- tischen Litorales. Alnus incana DC. finde ich in der Fl. Croatica nicht, wächst bei Plesce, Cabar, Trsce und Gerovo, aber auch bei Brod a. d. Kulpa. Oytisus hirsutus L. von Buceari, Fiume ist var. villosus (Pres]). — KRhamnus von Lit, Futine, Medvjedjak-Snieznikberg, Risnjak, Suhi vrh, Obru® ist nicht alpina, sondern carniolica Kerner. — Willkomm, Führer ete. p. 736. — Bulbocodium vernum L., wel- ches in der Fl. Croatica (p. 1105) für Kukuljanovo und Praputnik angegeben wird, kommt hier nicht vor. Major Sabljar nahm Tri- chonema bulbocodium für obige Pflanze, und die Autoren der Flora Croatica wurden durch seine Mittheilung verführt (Vukotinovic in 85 litt. 11. IV. 1883). — Salvia von Buccari, aus dem Re£inathale (bei Zakalj) und anderen Orten im Litorale ist nicht Bertolonüi Vis., sondern Salvia pratensis L. var. parviflora Willk. = 8. du- metorum Andrz. Eine Salvia sylvestris L. konnte ich nur durch Ver- sehen für S. Bertoloniü versandt haben. — Stachys germanica L. von Fiume ist St. dasyanthes Raf. Bei Buccari fand ich diese Pflanze am St. Cosmo, in der grossen Vertiefung Ponikve bei Kukuljanovo und bei Drvenik, unweit von Portore. Ausser den von Prof. Strobl (Fl. d. Aetna, Nr. 760) angegebenen Unterschieden weicht dasyan- thes auch in der Blüthe ab. Der Calyx ist bei dieser 12 Cm., die Corolla aber 15 Cm. lang; bei germanica der Kelch 0°9 Cm., die Blumenkrone aber nur 1 Cm. lang. — Muscari (Botryanthus) Ker- neri March. in Due nuove specie di Muscari (1882) wächst auch im Dragathale und bei Buccari. Buccari, 5. December 1883. Teratologisches, Von Dr. Ed. Formänek. Am 30. August 1883 sammelte ich am Damme des nun ab- gelassenen Sees bei Theresiendorf in der an salzliebende Pflanzen reichen Czeischer Gegend eine merkwürdige Abormität im 11 mehr- stengeligen, rasenförmig ausgebildeten Exemplaren. Am 14. November v. J. brachte ich ein Exemplar davon in die Sitzung des Brünner naturforschenden Vereines und wandte mich an den Prof. G. Niessl von Mayendorf, welcher die Vermuthung ausgesprochen, dass es Plantago maritima L. sein könnte. Das eigenthümlich veränderte Aussehen und das mehrfache Auftreten dieser Abnormität ganz fern von normal ausgebildeten Exemplaren, verleitete mich jedoch zu dem Glauben, eine ganz neue Art entdeckt zu haben. Ich wandte mich an den genialen und scharfsinnigen Forscher, Dr. Anton Kerner, Ritter von Marilaun, dessen liebenswürdigen und humanen Charakter ich schon in Innsbruck hochschätzen gelernt habe. Prof. A. v. Kerner ertheilte mir mit Postwendung in der bereitwilligsten und freundlichsten Weise folgende gütige Auskunft: „Die übersendete Pflanze ist eine interessante Bildungs-Abweichung von Plantago maritima L. Die Spindel der Aehre ist auffallend verkürzt und die Bracteen sind laubartig ausgebildet. Die Blüthen sind nicht verändert“, und würdigte die 2 übersendeten Exemplare derart seiner Aufmerksamkeit, dass er sie der Sammlung von Bil- dungs-Abweichungen des Universitäts-Museums einverleibte. Merkwürdig bleibt der fremdartige Habitus dieser Abnormität. Die Blätter selbst sind lineal, jedoch schmäler als an normalen Exemplaren. Vorgenommene Messungen ergaben folgende Maximal- 86 längen: Schäfte 10 Cm., Spindeln 1 Cm. (häufiger aber darunter). Die laubartig entwickelten, walzenförmigen, etwas herabgebogenen Bracteen messen 1'7 Cm. und ragen fast schopflörmig über die Spin- del empor, so dass die Aehre die Form eines künstlichen Krallen- kopfes annimmt. Die Bracteen scheinen hier auf Kosten der verkürzten Axe an Bildungs- und Entwicklungsstoff gewonnen zu haben, und es ist unverkennbar, dass zwischen der Ausbildung beider ein causaler Zusammenhang besteht. Welche Ursache diesem wunderbaren Natur- spiele (vielleicht eine Pilzform?) zu Grunde liegt, konnte ich nicht ermitteln. Brünn, am 3. Jänner 1884. ——as5s908. > — Beiträge zur Flora von Nordtirol. Von Josef Murr. III. Das heurige Jahr hat der Flora unseres Gebietes wieder einige recht bemerkenswerthe Novitäten sowohl von einheimischen als auch von verschleppten Pflanzen zugebracht. Ich verdanke diesesmal meinem Freunde M. Hellweger die Mittheilung mehrerer sehr interessanter Funde, die mir derselbe gütigst zur Bekanntmachung überlassen hat. Von neuen guten Bürgern unserer Flora nenne ich nachstehende: Inula salieina L. fand ich im August dieses Jahres auf Felsen- schutt an den Abhängen der Martinswand unter Buphthalmum vor. Cynodon Dactylon Pers. wächst auf sandigem Boden mit Dianthus prolifer L. am Judenbüchel nächst Mühlau. Den Cynodon traf ich auch noch zu Ende September an der Reichsstrasse zwischen Zirl und Pettnau im Öberinnthal. Die sonstige Häufigkeit der beiden letztgenannten Pflanzen, von denen besonders der Hunds- zahn an allen Wegen in Südtirol massenhaft auftritt, erhöht nur noch das Interessante des Fundes; doch möchte ich auch für diese beiden Pflanzen eine, wenn schon in früherer Zeit vor sich gegangene Einführung annehmen. Stachys ambigua Sm. fand ich in grösserer Menge an einem Zaune im Dorfe Natters; unsere Form dieser Hybriden nähert sich habituell der Stachys silvatica bedeutend, die schmalen, von oben bis unten gleichbreiten Blätter bilden das auffallendste Erbtheil der andern Elternpflanze. Für die interessanteste der heuer gemachten Entdeckungen halte ich die von Gladiolus Boucheanus Schlechtendahl ; diese schöne Pflanze wurde von Hellweger an grasigen Stellen der Buchenregion nächst der Arzler Alpe bei Innsbruck aufgefunden. In Südtirol und Vor- 87 arlberg findet sich dieser Gladiolus unter analogen Verhältnissen nicht selten. Die Sumpfflora unseres Gebietes erhielt einen schönen Zuwachs in erster Linie durch den nach meinem Wissen auch für das übrige Tirol neuen Potamogeton trichoides Cham.; ich fand ihn zuerst in einem von Potamogeton gramineus L. überwucherten Tümpel am Bahnhofe zu Flaurling ') (Oberinnthal); später traf ich die Pflanze auch in mehreren anderen mit Heleocharis acicularis R. Br. Poa serotina Gaud. und Juncus silvaticus Reich. umrandeten Teichen bis gegen Zirl hinab; endlich wurde mir dieselbe noch von meinem ersten ®) Standorte des Potamogeton gramineus L. in Ambras mitgetheilt, wo ich zu meiner grossen Freude endlich auch noch Naias minor L. für Nordtirol constatirte. Zugewandert sind uns folgende Arten: Eragrostis pilosa Beauv. findet sich jetzt zwischen Pflaster- steinen vor dem Franeiskanerkloster zu Hall in Gesellschaft von Panicum humifusum Kunth; letztere Pflanze traf ich auch in auf- fallend üppigen Exemplaren mit dem gewöhnlichen Andropogon am Weg von Mühlau nach Weiherburg, womit meine Bemerkung zu dieser Pflanze in der Oesterr. Bot. Ztschr. 1881 pag. 390 aufge- hoben wird. Eragrostis poaeoides Link ist jetzt auch schon an den Bahn- geleisen am Haller Bahnhof häufig zu treffen. Galinsoga parviflora Cav. beobachtete ich in mehreren reich- lichen Büschen zugleich mit Ohrysanthemum inodorum L. am Innsbrucker Bahnhofsgebäude, wo auch der bei uns nicht wilde Alopecurus agrestis L. zu finden ist. Das Chrysanthemum, sowie die schon in der Oesterr. Bot. Ztschr. 1883. pag. 276 von der Arlbergbahn bei Vols berichtete Centaurea solstitialis L. und Bupleurum rotundifolium L. traf ich zu Ende September auch noch am Bahndamm bei Zirl in üppiger Entwicklung. Anthemis Cotula L: sammelte ich in einzelnen Exemplaren längs der Strasse von Kranebitten nach Zirl. Auf Ruderalplätzen am neuen Friedhof zu Mariahilf entfaltete im October d. J. Ambrosia artemisiaefolia L. ihre mächtigen Sträucher; die Pflanze wird daselbst aber’ leider der um sich greifenden Cultur bald weichen müssen. Im Anschlusse mögen hier noch zwei Berichtigungen meiner früheren Angaben ihren Platz finden. Die von mir in der Oesterr. Bot. Ztschr. 1881 pag. 387 erwähnten bis Fuss hohen Exemplare von Erythraea pulchella Pers. gehören zu der für Tirol neuen Ery- ihraea linariaefolia Pers. Herr Hoffmann hatte die Pflanze fast ‘) Der störende Druckfehler im Namen dieses Ortes in Oesterr. Bob Ztschr. 1883 pag. 276 ist zu corrigiren. ®) Oesterr. Bot. Ztschr. 1881 pag. 389. 88 gleichzeitig mit mir aufgefunden und richtig bestimmt. Ferner ist auch noch die von mir Oesterr. Bot. Ztschr. 1881 pag. 14 ange- gebene Carer tomentosa L. zu streichen. Die betreffenden Exemplare gehören zu der auf Waldboden sowie auch auf Sumpfwiesen nicht gerade seltenen Form von Caren verna Vill. mit verlängertem Halme, langen Aehrchen und blattigen, jedoch zum Unterschied von Caren tomentosa aufwärts abstehenden Deckblättern. Schliesslich sei mir noch eine phänologische Notiz aus unserem Gebiete gestattet. Der milde Spätherbst des heurigen Jahres be- günstigte nämlich bei manchen Pflanzen eine zweite Blütheperiode. So beobachtete ich am 20. November an den Felswänden, welche die Martinswand gegen die Reichsstrasse vorschiebt, die wirklich liebliche Erscheinung , dass sich, während ringsum beinahe jede Vegetation erstorben war, aus dem Geklüfte an mehreren Stellen die üppigsten Blüthensträusse von Potentilla caulescens hervordrängten. Ebenso traf ich am 25. November an quelligen Waldstellen des Höttinger Berges nördlich von Innsbruck in einer Höhe von eirca 900 M. Sawifraga aizoides in voller Blüthe. Die genannten Pflanzen mögen sich so noch bis Anfangs December erhalten haben. Innsbruck, am 28. December 1883. er —mRIS— Aus der Flora von Rappoltenkirchen und Umgebung WU (Beitrag zur Flora von Niederösterreich.) Von Pfarrer Leopold Wiedermann. Equisetum silvatieum L. „Walchen“-Wald; bei „Au am Kragging‘“, ziemlich häufig. — hiemale L. Am Bache zwischen „Au am Kragging und Kron- stein“, nicht selten. Lycopodium elavatum L. Wald beim „Rossgraben*, selten. Cynodon Dactylon Pers. Im Gebiete selten, z. B. an der Strasse bei „Kogl“. Milium efusum UL. Schattige Waldstellen in der „Walchen“ bei Rappoltenkirchen, nicht selten. Melica uniflora Retz. Am Bache zwischen „Au am Kragging* und „Kronstein“, selten. Molinia coerulea Mönch. Im Gebiete häufig auf nassen Wiesen. Bromus tectorum L. Im Gebiete sehr selten, z. B. an den Häusern in Sieghartskirchen. Hordeum murinum L. Nicht gemein; fehlt in „Rappoltenkirchen“, dagegen in „Sieghartskirchen* und Abstetten. 89 Yardus strieta L. Bergwiesen ziemlich häufig, z. B. bei „Kragging*“. Carex stenophylla Wahlbg. In einem Hohlwege bei „Kogl* gegen „Johannsberg“. — brizoides L. „Frauenberger“-Wald und „Bauernöd“ bei Rappol- tenkirchen, nicht häufig. — canescens L. Im „Rossgraben“ bei Rappoltenkirchen. — püulifera L. Wiesen bei Rappoltenkirchen, nicht selten. — umbrosa Host. „Walchen*- Wald und sonst nicht selten, z. B. „Hochwiese“. — Michelii Host. Bergwiesen, z. B. Herrschaftspark in Rappolten- kirchen. Triglochin palustre L. Auf einer nassen Wiese bei Kreut. Butomus umbellatus L. In einem Wassergraben bei Ranzelsdorf, Pf. Abstetten. Lilium Martagon L. Waldwiesen bei „Röhrenbach“ und „Gerers- dorf“, nicht häufig. Anthericum ramosum L. Nicht gemein; z. B. „Schlossberg“ bei Kogl“. Allium ursinum L. Am Bache von „Au am Kragging“ gegen „Rap- poltenkirchen“. — carinatum L. Auf einer nassen Wiese bei „Hagenau“ gegen „Starzing“, sehr selten. Muscari comosum Mill. Nicht selten auf Aeckern. — racemosum Mill. Selten, z. B. „Weinberg“ bei Rappoltenkirchen. Majanthemum bifolium DC. „Tannenschachen“- Wald“ und „Wal- chen“-Wald bei Rappoltenkirchen. Jris sibirica L. Auf der „Bergwiese“ in der Walchen. Galanthus nivalis L. Auf einer Wiese bei „Steinhäusl*, Pf. Ab- stetten. Orchis militaris L. Bergwiesen bei „Abstetten*; im „Anzgraben* bei Sieghartskirchen. — variegata All. Bergwiesen, nicht selten; z. B. bei Epping. — ustulata L. Wiesenabhänge nicht häufig, z. B. „Weinberg“ bei Rappoltenkirchen. — globosa L. Bergwiesen bei „Rappoitenkirchen“ und „Bonnadörfel“ nicht häufig. Cephalanthera pallens Rich. In Wäldern, z. B. „Tannenschachen“ bei Kappoltenkirchen. — rubra Rich. In Wäldern, z. B. „Frauenberg“ und „Tannen- schachen“ bei Rappoltenkirchen. Epipactis latifolia All. Feuchte Waldstellen, z. B. im „Anzgraben* und „Frauenberg“, nicht selten. Cypripedium Calceolus L. „Tannenschachen“*-Wald bei Rappolten- kirchen, ziemlich häufig. Potamogeton crispus L. Im grossen und kleinen „Tullnerbache“. Acorus Calamus L. Im Teiche zu „Epping“ und „Kragging“. Typha latifolia L. Im Sumpfe bei „Kreut*. = Fala L. Am „Koglerbache* bei der „Ertlmühle*, sehr selten. 90 Alnus incana DU. Fehlt im Gebiete. Parietaria offieinalis L. Fehlt ebenfalls im Gebiete. Salix daphnoides Vill. Bei „Kreut“ an Wassergräben gepflanzt. — viminalis L. Am Tullnerbache in Sieghartskirchen, nicht häufig. — incama Schrank. „Schottergrube* am Weinberg zwei männliche Sträuche. — cinerea L. Auf feuchten Bergwiesen ziemlich häufig. — repens L. var. latifolia. „Bergwiese“ in der Walche und auf einer Bergwiese bei „Bonnadörfel“. Dipsacus laciniatus L. Im Gebiete sehr selten, z. B. Hohlweg beim Ortsfriedhofe. Stenactis bellidiflora A. Br. „Walchen“-Wald bei Rappoltenkirchen, nicht selten. Galinsoga parviflora Cavan. Als Gartenflüchtling manchesmal auf Aeckern bei Rappoltenkirchen. Anthemis tinctoria L. Am Wege von „Dittersdorf“ nach „Siegers- dorf“, Pf. Asperhofen, ein Standort. Matricaria Chamomilla L. Im Dorfe und auf Aeckern um Rappolten- kirchen, häufig. Arnica montana L. „Bergwiese“ in der Walchen; Bergwiesen bei „Bonnadörfel“ ziemlich häufig; „Hochwiese* bei Rappoltenkir- chen, selten. Centaurea Pseudophrygia C. A.M. Beim Dorfe „Epping“ ein Standort. Onopordum Acanthium L. Selten um Rappoltenkirchen, gegen das Tullnerfeld zu häufig. Carduus nutans L. Ein Exemplar bei „Freundorf“ gefunden, fehlt sonst. Cirsium Brisithales Scop. Wiesen im „Schmeissbache“ häufig. Chondrilla junces L. „Arnberg“ bei Rappoltenkirchen, nicht häufig. Örepis tectorum L. Aecker bei „Johannsberg“ und „Henzing“, nicht selten. Xanthium spinosum L. Fehlt um Rappoltenkirchen, häufig bei „Freundort“. Jasione montana L. Am „Brandl“ bei Rappoltenkirchen einmal we- nige Exemplare gefunden. Campanula Cervicaria L. Nasse Wiesen auf der „Heigen“ bei Ep- ping nicht häufig. Galium trieorne With. Auf Aeckern nicht selten; z. B. „Tauben- tenne“ bei Rappoltenkirchen. — rotundifolium L. Feuchte Waldstellen im „Tannenschachen“ bei Rappoltenkirchen, selten. Asperula tinctoria L. „Hochwiese“ bei Rappoltenkirchen. Sambucus racemosa L. Ein Strauch am „Rauhengern“ bei der Ort- schaft Au am Kragging. Gentiana eruciata L. Bergabhänge im „Tannenschachen*, nicht häufig. — Pneumonanthe L. Auf sumpfigen Wiesen in der „Walchen“, häufig auch sonst. 91 Gentiana eiliata L. Waldränder ziemlich häufig, z. B. „Schloss- berg“ bei Kogl. — verna L. var. vulgaris. Bergwiesen bei „Kreut“; auch bei „Starzing“. Erythraea Centaurium Pers. Weissblühend in einem Walde beim „Anzgraben“. | — pulchella Fries. Wiesen nicht selten, z. B. bei „Kreut“ und Kogl“. Nepeta Öataria L. An Zäunen selten; z. B. „Penzing“ und „Kogl“ bei Rappoltenkirchen. Lamium maculatum L. Rosenfarben und weiss, an einer schattigen Waldstelle in „Frauenberg“. — album L. An Zäunen bei Rappoltenkirchen, sehr selten. Seutellaria galericulata L. Am „Kleinen Tullnerbache“ bei Siegharts- kirchen und sonst. Ajuga genevensis L. Rosenfarbig, bei Kogl, sehr selten. Teuerium Botrys L. „Schneeleiten“ bei Sieghartskirchen selten; häu- figer am „Gollarnberge* bei Abstetten. Anchusa arvensis MaB. Aecker bei „Epping“ nicht häufig. Symphytum oficinale L. Weissblühend. Am Wege von Rappolten- kirchen nach Kogl, 1 Exempl. Lithospermum ofieinale L. Sehr selten neben dem Bache, zwischen „Au am Kragging* und „Elsbach“. Cuscuta europaes L. Am Bache in Rappoltenkirchen auf Nesseln. Datura Stramonium L. Fehlt im Gebiete, nur einmal 1 Exemplar bei Sieghartskirchen gefunden. Hyoscyamus niger L. Selten, z. B. „Schlossberg“ bei Kogl; bei „Sieghartskirchen“. Solanum Dulcamara L. Am „Kogl-Bache* häufig. (Schluss folgt.) ——uss>e— — Natürlichere Beweise für die Achsengebilde der Hagebutte. Von Dr. Vince. v. Borbas. Dass die Hagebutte nicht ein Blattgebilde, sondern achsen- bürtig ist, habe ich schon in „Term. tud. Közl.“ 1880 (129. Heft) und „Erdeszeti Lapok* 1883, p. 364—366, behauptet. Beweise dafür finden wir auch in der freien Natur. Die Gruppe der „Pimpinellifoliae“ Rosarum zeichnet sich durch ihre kleinen Blättchen aus, aber was ihnen an der Grösse der Blätt- chen fehlt, das ist ihnen durch die Mehrzahl der Blättchen (9—11) ersetzt. Die Scheinfrüchte dieser Gruppe sind noch im Juni und Juli 92 roth, so dass darauf Gandoger eine Gruppe „Zrythrocarpae“ grün- den konnte, aber sie werden im Herbste sicher schwarz. Wenn die Hagebutten der „Pimpinellifoliae“ schon reif und schwarz sind, bemerkt man, dass auch die Stiele der Scheinfrüchte ganz schwarz geworden, wie die Hagebutte selbst, ja sogar bei eini- gen, wie z. B. bei der AR. Mathoneti Crep. wird die äussere Schichte der Fruchtstiele etwas fleischig. „A pedicelle tres court, devenant en- tierement charnu“ '). Bei anderen rothfrüchtigen Rosen wird der Fruchtstiel selten weich und roth. — So sah ich bei R. incana Kit. var. heterocarpa mihi, welche sich endlich mehr verkahlt, die Sepala mehr getheilt und die Früchte eiförmig und birnförmig sind, dass der Stiel einer birnförmigen Frucht ganz fleischig ist, und nur 1'/, Mm. lang bleibt er an der Basis saftlos. Auch bei .R. corüfolia var. trichostylis m. fand ich fleischige Fruchtstiele bei birnförmiger Hagebutte. Nach dieser Färbung und Verfleischung der Fruchtstiele ist es, wie ich glaube, keine gewagte Behauptung, dass die Stiele der Scheinfrüchte, sowie die Hagebutte selbst von gleichem Ursprung sind und ein und dasselbe Gebilde darstellen. Die Pimpinellifolien haben diese Eigenthümlichkeit und Ursprünglichkeit bewahrt, andere Rosen nicht. Die Aufgabe der Naturwissenschaften ist es aber, solche Eigenthümlichkeiten zu sam- meln und wo möglich zu Erklärungen zu benützen. Bei dem Apfel ist es häufiger, dass der obere Theil des Frucht- stieles mehr oder minder (7 Mm. lang) fleischig wird. 40933 — Die Rosenflora von Travnik in Bosnien. Von J. B. Wiesbaur S. J. (Fortsetzung.) VI. Rubiginosae. Arten dieser Gruppe scheinen im Gebiet höchst selten zu sein; von einer echten R. rubiginosa liegt gar nichts vor. 16. Rosa micranthoides Keller? (Rosen von Niederösterreich S. 239 und Oest. bot. Zeitschr. 1882 S. 68) eine wenig abgeänderte Form, so weit es sich aus dem kleinen Exemplare schliessen lässt“ (Keller). — Bei der Kalkbrennerei am Südabhange des Vlasic (leg. Brandis). Anmerk. 1. Einige Fruchtzweige, die aus Serajevo vorliegen, gehören der Rosa micrantha Sm. an, und können nach Keller je nach der Blüthenfarbe entweder eine f. versus polyacantham Borb. oder f. versus diminutam Bor. (in der Modification R. owydon Gdgr.) 1) Bull. de soc. roy. botan. d. Belg. 1879, Nr. 2, p. 263. 93 sein. Diese Rose wächst nach Brandis als niedriges Gestrüpp nörd- lieh von der Citadelle von Serajevo. Anmerk. 2. Auf der Reise nach Bosnien sammelte P. Bran- dis eine sehr schöne Rose bei Agram, welche hier angereiht zu werden verdient, als: „Rosa Lusseri Lag. et Pug. f. synstyloidea Keller. Von der R. Lusseri, sowie überhaupt von den Rubiginosen und Sepiaceen weicht sie in der weniger reichlich gedoppelten ungleichförmigen ofle- nen Serratur (einer Tomentella), in der schwächeren gleichtörmigen subfoliaren Drüsigkeit, den längeren, breiteren Nebenblättern mit tiefer ausgeschnittenen, lange vorgestreckten, lanzettlichen Oehrchen ab. Von der R. tomentella Lem. unterscheidet sie sich durch die reiche Drüsigkeit, insbesondere an den Blüthenstielen und Kelch- zipfeln; von der R. stylosa Desv. durch die reiche Drüsiekeit, den etwas flachen Diseus und die zarteren, ungleich langen Griffel; von der R. abietina Gren. durch den ganzen Bau, durch derbere Sta- cheln, zartere längere Griffel, sehr schmalen, konischen Discus und insbesondere durch früher (schon Anfangs August) abfällige Se- palen. Von allen Formen der R. micrantha und R. tomentella end- lich unterscheidet sie sich durch die langen dünnen Griffel, den schmalen, etwas konischen Discus und die filzigen Blattstiele. In genauer Erwägung der Umstände, dass der Discus nur wenig er- haben (wenngleich constant schmal) und die Griffel von sehr ver- änderlicher Länge sind, sowie dass man bis heute nur Parallelformen und Reihen der Caninen und drüsenlosen Tomentellen (B. can- tabrica Crep.?) von der R. stylosa Desv. unterschied, belassen wir diese schöne Form ad interim unter den Micranthis als forma versus Rosam Lusseri Pug.“ (Keller). Sveti Duh bei Agram (l. Brandis). 17. Rosa sepium Thuill. „Typisch. Aber eine Modification mit kurzen Blüthenstielen, steifdrüsigen dunklen schärflichen mittel- grossen Blättchen, befläumten, theils nur drüsigen, theils auch noch mit rothen kurzen Aciculis und hakigen Stacheln bewehrten Blatt- stielen, länglich elliptischen Receptakeln, armdrüsigen, am Rücken und Rande etwas befläumten Kelchzipfeln, weissen Blüthen und ganz kahlen Griffeln“ (Keller). Zahlreiche blühende Exemplare von der Kalkbrennerei am Süd- abhange des VlaSic oberhalb der Villa Teskeredje'). „Blätter von ferne weinriechend*“ (Brandis). Anmerk. Eine andere Form der R. sepium, eine „Modification mit eikugeligen bis kugelig-elliptischen Früchten und kurzen Griffeln* (Keller) wurde von P. Brandis bei Stitar nächst Zupanja an der Save gesammelt. 1) Diese Villa Teskeredje, jetzt Seminarsvilla, ist nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Villa Teskeredje am Nordabhange des Veleniea-Gebirges somit im Schiefergebiete. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1884. 8 04 18. Rosa scabrata Crep. var. heteracantha Keller. Eine Va- rietät mit zweierlei Stacheln, die auch von Dir. Or&pin als zu seiner R. scabrata gehörig anerkannt wurde. Tyavynik, Seminarbaugrund, frei am Zaune. „Ziemlich reife, kugelige Früchte; an einem Exemplar auch zugleich eine Blüthe am 2, August“ (Brandis). Hoffentlich auch an anderen Standorten. VII. Sabiniae. 19. Rosa Sabini Woods var. Turabovacensis Keller. „Media inter Rosam Sabini Woods et Rosae coronatae varietatem nudam Crep. Aculeis (an eonstanter?) homom orphis subulatis longitudine inaequalibus (setis tamen glanduligeris haud immixtis); foliolis fere parvis, supra laxe puberulis, obscure virentibus, subtus tomentosis, olandulis inaequalibus inspersis; petiolis olanduloso-tomentosis acu- leatis brevibus; stipulis angustis glanduloso-tomentosis, aurieulis lanceolatis elongatisque; pedunculis solitariis glandulis pedicel- latis sparsim praeditis; fruetu glabro breviter ovato nitide sangui- neo (pedunculo haud longiore); sepalis breviusculis dorso sparsim olandulosis pinnatifidis, roflexis, deciduis; disco plano; stylis (in fruectu maturo) subglabris. Eine merkwürdige Rosa Sabini mit der Scheinfrucht und den Sepalen der Caninen; von allen bekann- ten Arten der Gruppe Sabiniae durch den Mängel der drüsen- tragenden Borsten an den Axentheilen und die schwachen herahge- schlagenen Sepalen; von der A. coronata subnuda durch die nicht „krönenden“* Kelchzipfel; von der .R. Sabini durch die entschieden drüsigen Blätter; von der R. Andrzejowskii') Besser durch schwä- chere Drüsigkeit, kleinere Sepalen, nicht wollige Griffel verschieden“ (Keller). Scheint um Travnik sehr selten zu sein. „Am Tarabovac, ge- een Westen in einer gegen die Stadt gewendeten Lage. Kleiner, versteckter einzelner Strauch. Blätter mit Drüsen. Weinriechend* (Brandis). VIII. Caninae. A. Hispidae. Um Travnik scheint diese Abtheilung ganz zu fehlen. Aus an- deren Gegenden Bosniens liegen vor: „Rosa transmota Urep. var. pedunculis glabris mit mehr kugeligen grossen glänzenden Früchten, drüsenlosen*) Blüthen- stielen, typischen rundlichen dieklichen olänzenden aber etwas klei- neren Blättchen* (Keller). — In einer Schlucht östlich von Sera- jevo (l. Brandis). Ferner: „R. Andegavensis Bast. f. vix hispida Christ — R. vinea- lis Rip.) mit typischen bis fast länglichen oder eylindrischen Schem- früchten, stark konischem Discus, mit kurzen, an der Basis zusammen- ') Nach Andrzejowski (nicht Andrzeiowsky). ®) Vielleicht des Alters wegen, weil erst am 23. Sept. gesammelt. W. 95 gedrängten, anfangs schwach wolligen, später kahlen Griffeln, kleinen oder ziemlich kleinen lederieen dicklichen scharfgespitzten matt- glänzenden Blättchen, aber fast drüsenlosen Fruchtstielen* (Keller). — Bei Zepte im Bosnathale und bei Stitar nächst Zu- panja a. d. Save (östlich von der Bosnamündung, leg. Brandis). B. Caninae Nudae. 20. Rosa canina L. Die typische Form (Fr. Lutetiana Lem.) scheint um Travnik-zu fehlen. Die ihr zunächst stehenden vorliegen- den Formen sind: a. brachypetala Keller ms. „Eine Parallelform der R. aciphylla Rau: Petalis minutis, orbiculato-reniformibus, saturate roseis, ca- Iyce brevioribus; sepalis apice subfiliformibus, pinnulis angustissimis; disco subplano; stylis paulo hirtellis; receptaculis ovoideis; pedunculis bractea longioribus; petiolis aculeatis fere eglandulosis; stipularum auriculis lanceolatis acuminatis margine paulo glan- dulosis; ramis aculeatis, aculeis uncinatis; foliolis ovatis uniserratis, basi subattenuatis, apice acutis, medioeribus, inferioribus rotundatis, — starker Strauch mit kleinen sattrosarothen Blüthen, durch die einfache Serratur von der AR. laevistyla ß. mieropetala Keller (n. ö. Rosen $. 289), von der R. aciphylia Rau durch kahle Blattstiele, etwas breitere Blättchen, gekrümmte Stacheln und schwach behaarte Griffel verschieden. R. canina (var.?) Drachypetala® (Keller). Bei Travnik (ohne nähere Ortsangabe) am 13. Juni blühend gesammelt von P. Brandis. P. IL. flewibilis Des. f. ragusina (R. ragusina Gdgr. t. 1150). „Von der R. Hewibilis durch zugespitzte Blättchen und sehr kurz gestielte längliche Scheinfrüchte abweichend“ (Keller). Von Herrn Crepin kurzweg als zu den „Eucaninae glabrae* gehörig bezeichnet. „Zwei starke Sträucher gleich am Beginn des Defil& östlich von Travnik. Stacheln gross, stark, hakig“ (Brandis). y. FR. sphaerica Gren. Bei Travnik mit voriger in der Schlucht zwischen Tarabovac und dem Vlasie. „Früchte kurz, kugelig“ (Bran- dis). — „Näher lässt sich die Form, da Blüthen und Kelchzipfel fehlen, mit Sicherheit nicht bestimmen. Stylis minus pilosis, disco subplano, fructibus subglobosis, apice subtriangulatis. An forma R. acerina Gder.?“ (Keller). 21. „Rosa aciphylla Rau f. ramis glaucovirentibus. — Zweige dünn, zierlich, unbewehrt, grün; Blättchen klein, graubläu- lich, verkehrteiförmig zugespitzt; Serratur sehr scharf, tief, ziemlich einfach; Receptakel breit ellipsoidisch; Kelchzipfel kurz, feinfiedrig, drüsenlos; Blumenblätter rosenroth, ziemlich gross; Griffel zottig“ (Keller). Oberhalb der Citadelle von Travnik (Südostabhang des Vlasie) blühend vom 10. Juni (l. Platz com.). 22. Rosa spuria Puget. „Eine üppige, (locale?) Modification mit dreiblüthigen Corymben, starker fast dichter, ziemlich gerader Bestachelung und an den bestachelten Blüthenzweigen oberseits blut- 8* IE) other. unterseits blassgrüner, dunkler Belaubung. Blattrippen von Stieldrüsen besetzt; dafür die Blattstiele (im Fruchtzustande) fast drüsen- und haarlos* (Keller). Eine Prachtpflanze, welche die von Keller in n.-ö. Rosen $. 305 zuerst nachgewiesene grosse Verbrei- tung bestätigt. Auf Süsswasserkalk bei Gutjagora (1. Brandis). — Eine andere „locale Modification mit theils kugeligen, theils eiförmi- sen Receptakeln und etwas häufigerer doppelter Serratur streift mit- unter nahe an R. rubescens Rip.“ (Keller). — Um Travnik häufig; auffallend durch die matten glanzlosen Blätter (Brandis). — „Eine Abart: a. oenophora entspricht vollkommen der niederösterreichischen R. spuria var. 1. versus f. euowyphyllam (Borb.) Keller (nied.- österr. Ros. $. 305), sowie der R. oenophora Gdgr. tab. 1437. Wir setzen hier den Gandoger’schen Namen obschon derselbe jüngeren Datums ist‘), aus dem Grunde vor, da derselbe kürzer ist daher der interimistischen Benennung (a. a. ©.) bleibend substituirt wer- den mag“ (Keller). — Um Grahovik (l. Brandis). ß. fissidens Borb. „Eine Form aus der röthlichen zur R. du- malis übergehenden Reihe. A. canina L. f. fissidens Borb. prim. p. 413; R. frondosa Wierzb., non Stev.“ (Keller). — Häufig um Travnik (l. Brandis). Anm. „Mittelformen zwischen A. dumalis Bechst. und R. ca- nina f. fissidens Borb.* (Keller) finden sich um Grahovik bei Travnik (l. Ledic). (Fortsetzung folgt.) — a — - Die Moosflora von Pressburg in Ungarn. Von J. A. Bäumler. (Schluss.) Bryum inclinatum Br. et Sch. Marienthalerweg. — pallescens Schl. Gemsenberg. — caespiticeium L. An Wegen sehr häufig. — argenteum L. An Wegen, Dächern häufig. — capillare L. Sehr häufig. — var. ß. euspidatum. Paulenstein, an Baumstrunk an alter Mauer, (ebirg. —_ yar. e. flaceidum Br. An modernder Weide, Gebirg. — roseum Schreb. In feuchten Wäldern. — atropurpureum W. et H. Tiefenweg. Mnium ceuspidatum H. Schienweg. — affine Bl. Gemsenberg, Schienweg. — undulatum H. In Wäldern sehr häufig. !) Gandoger tab. rhod. erschienen erst im October 1882, Keller’s Ro- sen (in Haläcsy und Braun’s Nachtr.) aber bereits im Mai 1882 im Buch- handel. — (Vergl. Oesterr. bot. Zeitschr. 1883 8. 25 und S. 93.) We 97 Mnium rostratum Sch. Gebirgswälder. — hornum L. An Quellen im Gebirge. — serratum Sch. Nachtigallenthal. —- stellare L. Eisenbrünn! und Nachtigallenthal. —— punctatum L. An Bächen häufig. Aulocomnion androginum Schw. An Bäumen bei Quellen. — palustre Sch. Ratzersdorferwiesen, sehr häufig. Bartramia ithyphylla Br. Gemsenberg. — pomifermis H. An Gebirgswegen häufig. Philonotis fontana Br. Auf feuchten Wiesen. Timmia megapolitana H. Weg von Paulenstein nach Ratzersdorf. Atrichum undulatum P. B. An allen Waldwegen. — tenellum B. et Sch. Fuchsleiten, Wegrand. Pogonatum aloides P. B. Gebirgswälder. — nanum P. B. Waldränder. — urnigerum P. B. Limbacher Wald. Polytrichum piliferum Schr. Steriler Boden. — juniperinum H. Gebirgswälder, häufig. — commwune L. ebirgswälder. Diphyscium foliosum. In Kieferwaldungen häufig. Buxbaumia aphylla H. Schienweg oberhalb der Försterwohnung. Fontinalis antipyretica L. In der Weidritz sehr häufig. Nekera pennata H. Paulenstein an Buchen. — crispa L. Massenhaft an den Kalkfelsen bei Paulenstein. — complanata H. An Buchen in Gebirgswäldern. Homalia trichomanoides Schpr. Paulensteiner Kalkfelsen sehr reich- lich fruchtend, bei Pressburg an Baumstämmen. Leucodon sciuroides Sch. An Baumstämmen häufig, doch steril, ober- halb des evang. Friedhofes reichlich fruchtend. Antitrichia curtipendula Br. An Baumstämmen, Gebirg. Leskea polycarpa Ehr. An Bäumen sehr häufig. — nervosa Hg. Gemsenberg an Buchen, Thebner Kogel. Anomodon longifolius Har. An Bäumen, Nachtigallenthal, Gemsen- berg. — attenuatus Har. An Baumstämmen, Gemsenberg, Kramerwald. — wviticulosus Har. An Baumstämmen häufig, bei Paulenstein auf den Kalkfelsen massenhaft fruchtend. Pseudoleskea teetorum Sch. Auf Ziegeldächern. Thuidium tamariscinum B. et Sch. Gebirgswälder. — recognitum Hed. Häufig in Wäldern. — abietinum B. et Sch. Sehr häufig an sterilen Orten. Pterigynandrum filiforme Hedw. Gemsenberg an Steinen. Lescurea striata B. et Sch. Gemsenberg an Buchen. Pylaisia polyantha Sch. Sehr häufig an Bäumen. Climacium dendroides W. et M. Feuchte Waldwiesen. Isothecium myurum Br. Im Kramerwalde massenhaft. — var. robustum. Schienwegwald. Orthothecium rufescens Sch. Paulensteiner Kalkfelsen. us Homalothecium sericeum B. et Sch. Sehr häufige in Wäldern. Camptotheeium lutescens Sch. Sehr häufig. Brachytheecium salebrosum Sch. An Baumwurzeln, Gebirg. — glareosum B. et Sch. Kramerwald, Mühlthal. — albicans B. et Sch. Calvarienberg, Tiefenweg. — velutinum B. et Sch. Sehr häufig an Baumwurzeln ete. — var, y. intricatum. An Steinen, Calvarienberg. — rectabulum B. et Sch. Gemsenberg, Schienweg ete. —- rivulare B. et Sch. An Steinen in Bächen des Kramer- und Nachtigallenthales. — populeum B. et Sch. An Steinen. — var. attenuatum. Schur an Baumwaurzeln. Eurhynchium strigosum Sch. Kramerwald häufig. — striatum B. et Sch. Kramerwald. — praelongum B. et Sch. Sehr häufig an Wegen. — abreviatum Sch. Am Rande einer Wassergrube, Spitalerwald. Rehynchostegium rotundifolium B. et Sch. Mühlthal, Nachtigallen- thal. Dieses schöne Moos, welches für die wenigsten Florenge- biete nachgewiesen ist, fand ich am 10. Mai 1879 zum ersten Male. — ruseiforme B. et Sch. Sehr häufig in Bächen ete. -- var. y. inundatum. An Steinen im Nachtigallenthal. — var. d. proliwum. Kupferhammerbach bei Paulenstein. Plagiotheeium denticulatum. In Gebirgswäldern sehr häufig. — sylvaticum B. et Sch. Gebirgswälder. — silesiacum B. et Sch. Mühlthal an Baumstrünken. Amblystegium subtile B. et Sch. Gebirgspark an Bäumen. — serpens B. et Sch. An Bäumen sehr häufig. — var. ß. tenue. Gemsenberg an Baumwurzeln. — irriguum Sch. An Steinen in Bächen, Kramer- und Nachti- gallenthal. — radicale Sch. An Erlenwurzeln im Schur häufig. — irriguum Sch. An Steinen im Kramerbache, Steinsatzweg, Carl- burgerarm etc. — Sluviaiile Sch. Carlburgerarm. — Kochii Schpr. Unter Schilf im Schur. — riparium Sch. Carlburgerarm, Mühlthal ete. — var. &. elongatum. Feuchte Wiese bei Ratzersdorf. — var. &. trichopodium. Unter Carex im Steuergrund. Hypnum Sommerfeltii M. Calvarienberg, häufig. — chrysophyllum Br. Kupferhammer, Thebner Weg. — stellatum Schr. Feuchte Wiesen bei Pressburg. — aduncum Schpr. Carlburgerarm, in den Eisenbrünnler Teicken in den verschiedensten Formen. — /luitans Sch. Carlburgerarm, steril. — uneinatum H. An Baumstrünken, Paulenstein, Gemsenberg. — filieinum L. Sehr häufig in dem Paulensteinerbache, Limbache. — commutatum H. Sehr häufig bei Paulenstein. 99 Hypnum inceurvatum Schr. An Steinen beim Hasensprung, Rochus- steinbruche. — rugosum Ehr. Bei der fünften Landmühle. — cupressiforme L. Ueberall häufig. — var. ß. tectorum. Auf altem Schindeldache, Habern, Schlossberg. — var. d. uncinatulum. An Baumstämmen, Gemsenbere. — var. A filiforme. An Bäumen, Limbach, Kiefern, Gebirgspark. — var. ®. elatum. An sonnigen Orten in der Au. — var. ı. longirostrum. An Baumwurzeln, Gebirgspark, und eine sanz besonders robuste aufrechte Form an sonnigen Hügeln. _ arcuatum Lde. An dem Carlburgerarm, häufig doch steril. — molluscum Hedw. Paulenstein, Kupferhammer. — var. ß. condensatum. Kalkfelsen bei Paulenstein. — cuspidatum L. In den Eisenbrünnlerteichen und Au häufig. — Schreberi W. Gebirgswälder sehr häufig. — purum L. Noch häufiger als vorige. Hylocomium splendens Sch. Sehr häufie. — squarrosum Sch. In der Au auf Wiesen, — triquetrum Sch. In Wäldern massenhaft mit Frucht, Calvarien- berg. — loreum L. Im Kramerwalde. Grimmia apocarpa H. An Mauern, Pallisadenweg an Steinen, Gebirg. — var. rivularis. In der March bei Theben an Steinen. In dieser Zusammenstellung sind 54 Lebermoose und 174 Arten mit 20 Varietäten Laubmoose enthalten, und geben dieselben ein Bild meines Sammelgebietes. Es erheben die Höhen sich nirgends über 600 Meter, daher die Formen der höheren Gebirge ausge- schlossen sind, dafür besitzen wir zahlreiche feuchte Thäler, und diese dürften an der verhältnissmässig grossen Zahl der Lebermoose den Grund haben. Wenn ich mehrere von Dir. Bolla für Pressburg nachgewiesene Moose nicht wieder auffand, so dürfte diess die Ur- sache sein, dass ich meine Excursionen nicht so weit ausführen konnte, und meine Standortsangaben grösstentheils in die unmittel- bare Nähe Pressburgs fallen. Unser Florengebiet enthält mit den unter Bolla’s 126 Species von mir nicht wieder gefundenen 17 Spe- cies und mit den von Förster nachgewiesenen 10 Species die statt- liche Anzahl von 201 Laub- und 54 Lebermoosen. nn Ueber Darwin’s Bewegungsvermögen der Pflanzen. Von A. Tomaschek. VI. Das Eindringen der Keimwurzel ins Quecksilber. Das Vermögen der Wurzel, ins Quecksilber einzudringen, wird wohl ungerechtfertigt als ein Argument gegen die Empfindlichkeit derselben angesehen. 100 Dass die Wurzelspitze einer oberhalb eines Quecksilberspivrels bofestisten Pflanze in das flüssire Metall oft zu beträchtlicher Tiefe einzudringen und abwärts zu wachsen im Stande ist, ist eine bereits durch Durand, Dutrochet, Frank, Müller, Specheneff, Sachs etc. festgestellte Thatsache. Es ist begreiflich, dass ein solches Durch- dringen der specifisch gewichtigeren Flüssigkeit durch das zugespitzte Ende, durch den Wachsthumsdruck der starren Partie — unterstützt durch die quere Ausdehnung der Wurzel — leicht bewerkstelligt werde. Wenn die Wurzel sich beim Eindringen ins Quecksilber in lothrechter Stellung befindet, ist wohl kaum Grund vorhanden, Dar- win’sche Krümmung zu erwarten, da beim Eintauchen in diesem Falle die Spitze allseitig gleichmässig durch den Widerstand des fremden Mediums affieirt wird, Darwin’sche Krümmung und somit eine aus- weichende Bewegung nur dann zu erwarten steht, wenn Druck und Berührung oder andere Reize die empfindliche Stelle der Wurzel- spitze einseitig treffen. Anders verhält sich die Sache jedoch, wenn eine Wurzel in geneister Stellung, also derart befestigt wird, dass die Spitze der Wurzel die Oberfläche des Quecksilbers anfänglich nur einseitig berühren muss. In diesem Falle muss bei Voraussetzung der Empfindliehkeit der Wurzelspitze geren Berührung oder leisen Druck irgend eine Reactionsbewegung derselben erwartet werden. In der That hat W. Hofmeister, der in dieser Richtung viele Ver- suche anstellte, nachgewiesen, dass die ins Quecksilber tauchende Spitze bei nahezu horizontaler Befestigung der Wurzel über der Quecksilberfläche anfänglich dem Drucke und der Berührung aus- weicht und sich entschieden nach oben wendet. Die Umbiegung der Wurzelspitze trat nach 6—8 Stunden ein, und war dieselbe nach 24—36 Stunden entschieden dem Zenith zugewendet. Die Aufwärts- krümmung trat bei Pisum energischer auf als bei Vicia Faba. Dieses mit Wachsthum begleitete Ausweichen (Aufwärtskrümmen) wurde von W. Hofmeister bestimmt von jener pathologischen Erschei- nung unterschieden, welche eintrat, wenn eine Wurzel ihres natür- lichen Turgors beraubt, hiedurch schlaff und flexil geworden, durch den hydrostatischen Gegendruck des Quecksilbers und zwar unter spitzem Winkel nach oben gerichtet wird. Die Spitze der Wurzel wurde bei oben geschildertem Versuche W. Hofmeister’s durch die Berührung mit dem Quecksilber keineswegs verletzt, was W. Hofmeister daraus folgert, dass solche Wurzeln in den meisten Fällen des Weiterwachsens fähig blieben. Beim Emporwenden trat die Krümmung innerhalb der steiferen wachsthumsfähigen Region der Wurzel ein, und wurde diese Erscheinung von zufälligen Bie- gungen innerhalb der älteren Partien, wie sie bei längeren Wurzeln häufig eintraten, ganz wohl unterschieden. Die hier von W. Hof- meister so klar dargestellten Erscheinungen stimmen vollständig mit jenen überein, welche sich zeigen, wenn Wurzeln horizontal ge- stellt werden und an der Unterseite der Spitze Gegenstände ange- heftet werden, auch hier wird die Spitze nach Darwin nach dem Zenith gewendet. Auch hier zeigte sich, dass die Erbse gegen Rei- 109 Linz, am 6. Februar 1884. Im heurigen Winter perenniren hier ausser Bellis perennis auch Capsella Bursa pastoris, Lamium purpureum und Veronica Tourne- fortü. Am 22. Jänner fand ich im Abzugsgraben der Wasserstiege eine ganze Colonie blühender Senecio vulgaris. Seit 26. Jänner stauben Erlen an verschiedenen Standorten. Am 1. Februar brachte mir ein Knabe blühenden Helleborus viridis, am 2. Februar behäng- ten blühende Stellaria media eine Strassenmauer. Am selben Tage sammelte ein College blühende (staubende) Zweige von Corylus Avellana. Am 4. Februar liessen die Finken auf der Promenade von Linz ihr „Muskatblüh“ fröhlichst erschallen. Franz Strobl. Budapest, den 8. Februar 1882. Der zweite Standort der Elodea in Ungarn hat mich besonders interessirt (Cfr. Oest. botan. Ztschr. 1883 p. 27; 1884 p. 74). Ich bemerkte gleich bei meiner ersten Mittheilung über diese Pflanze, dass es wahrscheinlicher ist, dass sie von Westen nach Ungarn (Mura-Szombat) gelangt ist. Diess beweisen jetzt die niederöster- reichischen und Pressburger Standorte. — Trifolium elegans Savi sammelte ich noch 1871 an dem Marosufer bei Arad, es kommt aber bei Temesvär auch an feuchten Wiesen vor. — Bei Glogoväcz (com. Arad) sah ich Althaea pallida, Centaurea solstitialis, bei Paulis aber Medicago varia Martyn. und Linaria italica. Rumex Bihariensis Simk. — R. pratensis var. Baueri Aschers. fl. Brand., Cichorium Intybus b) maritimum Freyn. — C. illyrieum Borb. 1877 (Arbe, Veglia). Delphinium orientale hat auch v. Sonklar bei Moravicza in Temeser Comitate (Oest. botan. Ztschr. 1870 p. 79) gefunden. S. 401 der Oest. botan. Ztschr. 1883 undeum ist — unacum zu lesen. v. Borbäs. Messina, Ende Jänner. Heftige Windstürme mit Hagelschlag, den 13. bis 16., hemm- ten die Ausbildung der Vegetation auffallend, gegenwärtig ist der Charakter der Flora nicht sehr verschieden von jenem zu Anfang des Monats: Anemone hortensis entwickelt sich üppig, vorherrschend sind noch die Bellis-Arten (B. silvestris fructif.), ferner: Veronica (V. Buxbaumi, V. agrestis), Fedia, Fumaria, Cardamine, Arisa- rum vulgare schon in Frucht; Saliw pedicellata und S. peloritana begannen in den letzten Tagen zu blühen. — Auf den Hügeln: Tussilago Farfara, Ranunculus Ficaria, Euphorbia dendroides, Rhamnus Alaternus, Trichonema Bulbocodium in Blüthen; Arbu- tus Unedo mit jungen Früchten; Blätter von Fritillaria und Orchi- deen in Menge; Pferis aquilina entrollt die ersten Blätter. — Auf Aeckern entwickelte sich eine reiche Blattvegetation von Papiliona- ceen, nebstdem die Blüthenfülle von Sinapis, Brassica, Sonchus, Oxalis cernua, Mercurialis, Pollinia distachya, seit dem 20. Stel- laria media. — Am Meeresstrande: Paronychia argentea, Matthiola Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1884. 9 110 sinuata, Fuphorbia helioscopia, eine vorzeitige Salvia clandestin« in Blüthe. — Am 30. Jänner die Mandelbäume, ringsherum, in vollster Blüthe; bei Salice blühend: Narecissus Tazetta, Euphorhia pinea. Dr. Solla. Dom. Ober-Uhna p. Kleinwelka, Sachsen, am 16. Februar 1884. Es wäre mir sehr erwünscht, einige Exemplare von Campa- nula pulla für meinen Garten zu bekommen und bin gern bereit als Tauschobject Ranunculus acetosellaefolius Bois. in guten lebenden Exemplaren dafür zu ofleriren. C. Trautmann. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaf- ten in Wien am 22. November v. J. überreichte Prof. Wiesner eine im pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Wiener Univer- sität ausgeführte Arbeit des Herrn Bruno Bruckner, welche den Titel führt: „Beiträge zur genaueren Kenntniss der chemischen Be- schaffenheit der Stärkekörner.“ Die Resultate dieser Arbeit lauten: 1. Nasse’s Amidulin und Nägeli’s Granulose sind identisch. 2. Im- bibirte und verkleisterte Stärke unterscheiden sich nur im micellaren Baue. Kleisterfiltrat und Amidulin sind mithin gleichfalls identisch. 3. Die Stärkereaction, welche zur Annahme der Erythrogranulose führte, lässt sich ungezwungener durch dem Stärkekorn beigemengtes Erythrodextrin erklären und beruht auf der leichteren Löslichkeit dieser Substanz in Wasser. 4. Der von Walter Nägeli mit 12°/,iger Salzsäure aus der Stärke ausgezogene, von ihm als krystallisations- fähig beschriebene und Amylodextrin genannte Körper scheint eben- falls mit Granulose identisch zu sein. 5. Die aus zertrümmerten Stärkekörnern durch Wasser in Lösung gehende sogenannte lösliche Stärke ist Granulose. — Die 22. Jahresversammlung des Preussischen bo- tanischen Vereins fand zu Osterode am 9. October 1883 statt. Der Vorsitzende, Prof. Dr. R. Caspary, eröffnete die Sitzung und berichtete, dass die Zahl der Vereinsmitglieder sich auf 370 erhalten hat. Demnächst theilte er mit, dass als Sendboten des Vereins die Herren Preuss die Kreise Kulm und Thorn, Lemmke unter vielen Schwierigkeiten den Kreis Osterode, Dr. Abromeit den Kreis Neu- stadt durchforscht haben, sowie, dass er selbst die Untersuchung der Gewässer der Kreise Kulm und Thorn zu Ende geführt habe, und dass bei diesen Untersuchungen recht viel des Neuen und Wichtigen festgestellt worden sei. Es waren gesandt unter vielen anderen von den Herren Kühn-Insterburg, jetzt Darkehmen: Orobus luteus L. von zwei Standorten; neu für Preussen und Deutschland; — Weiss- Caymen eine neue Form des Bastartes Geum strietum X urbanum mit 111 braunrothen Griffeln; Schmitt-Heidekrug: die daselbst verwilderte Scopolia carniolica, die dort „Altsitzertod“ genannt wird; Dr. Abro- meit hat im Kreise Neustadt und Lauenburg bis zur Leba an vier Fundorten Epipogum Gmelini Rich. gesammelt, welche bisher nur einmal (1836) bei Labian gefunden worden war; Preuss sammelte im Kreise Kulm: Orchis ustulata L., — seit Lösel's Zeiten, also seit 230 Jahren, in Preussen nicht wieder gefunden; Piel-Sakrau zeigt vor: Ceterach oficeinarum Willd., neu für Preussen. Prof. Dr. Ca- spary berichtet über seine neunwöchentliche Untersuchung der Ge- wässer in den Kreisen Kulm und Thorn. Die zahlreichen Altwasser und Brüche der Weichsel in der Niederung haben wenig Ausbeute gegeben. In beiden Kreisen wurden gefunden: 10 Arten von Chara- ceen, darunter in einem See Zychnothamnus barbatus, — am häu- figsten (in mehr als 20 Seen) Chara fragilis. Es wurden ferner ge- funden: Potamogeton cerispus X praelongus, Najas major All. und minor All., sowie Elatine Alsinastrum L., Potamogeton trichoides Cham. und endlich Alisma arcuatum Mich., wegen des abweichen- den Baues seiner Frucht hinreichend als eigene Art von A. Plan- tago L. unterschieden. Als Versammlungsort fürs nächste Jahr wird Memel gewählt, sowie beschlossen, die dem Vereine zu Gebote ste- hende Summe von 1100 Mark zur Erforschung des Kreises Memel und des Landes zwischen Weichsel, Ferse, Leba und Ostsee zu ver- wenden, während der Vorsitzende im Jahre 1884 ergänzende Unter- suchungen der Gewässer in dem zuletzt angegebenen Gebiete auszu- führen gedenkt. — Personalnotizen. — Dr. Solla (Assist. R. Orto botan., Messina) wird im Früh- jahre einen Ausflug nach Lampedusa, Linosa und Pantelleria, eventuell auch nach Tunis, unternehmen. Von den gesammelten Pflanzen werden Centurien zu 20 Fres. ausgegeben werden und im August an Sub- scribenten zur Vertheilung gelangen. Der Betrag ist in zwei Raten, bei der Subscription die erste Hälfte, bei der Einsendung der Pflan- zen die zweite zu entrichten. Es kann nicht für weniger als drei Centurien subseribirt werden. — J. Jäggi, bisher Conservator des botanischen Museums am Polytechnikum in Zürich ist zum Director des ersteren ernannt worden. — Oswald Herr’s Porträt und Biographie bringt das „Bo- tanische Centralblatt“ 1884 Nr. 5. — Giuseppe Bianca, Professor in Avola in Sicilien ist am 12. November v. J. gestorben. —rnne— 112 Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelanet: Von Herrn Holuby mit Pflanzen aus Ungarn. — Von Hın. Keferstein mit Pfl. aus Thüringen. — Von Hrn. Scheppig mit Pfl. aus Preussen. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Skanberg, Ulle- pitsch, Rathay, Kesselmayer, Untchj, Strobl. Aus Baden einges. von Mez: Aspidium aculeatum, A. Braunüi, A. eristatum, Buwus sempervirens, Carew frigida, Cheiranthus Cheiri, Dentaria pinnata, Eragrostis pilosa, Fragaria Hagenbachiana, Fu- maria parviflora, Galeopsis ochroleuca, Geranium rotundifolium, Gna- phalium margaritaceum, Hieracium sabaudum, Lathyrus hirsutus, Lycopodium alpinum, Melica nebrodensis, Nasturtium pyrenaicum, Oenanthe fistulosa, Orobanche ramosa, Panicum capillare, Portu- lacca oleracea, Bhinanthus angustifolius, Sawifraga stellaris, Scero- phularia Balbisiü, Trifolium striatum, Vieia narbonensis. — Aus der Schweiz: Alchemilla alpina, Plantago alpina, Sawifraga aizoi- des, S. mutata. Einges. von Janka: Aus Ungam: COhrysanthemum Zawadzki, Orobanche Echinopsis, Sesleria Sadleriana, Valerianella pumila. — Aus Siebenbürgen: Astragalus Dasyanthus, Nepeta ueranica. — Aus Spanien: Trisetum glaciale. Aus Tirol einges. von Frl. Boresch: Calamagrostis litorea, Dampanula barbata, Gymnadenia odoratissima, Sedum dasyphyllum, Selaginella helvetica, S. spinulosa, Trunica Sawifraga. Aus Ungarn einges. von Holuby: Achilles setacea, Calama- grostis lanceolata, Epilobium collinum, Filago canescens, F\. lute- scens f. umbrosa, Hieracium haematodes, Prunella intermedia, Ra- nunculus Frieseanus, Rubus caesius X apricus, BR. caesius X hirtus, R. caesius X luxurians, R. coriaceus, BR. dumetorum X tomentosus, R. macrostemon, R. mollis, R. Podhradiensis, R. Pseudoradula, R. tomentosus X Vestii, Woodsia ilvensis. Obige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserat. Ein grösseres Flechtenherbar von circa 800 Nrn. — dar- unter viele Fruchtexemplare — ist um 30 fl. oder 60 Mark zu verkaufen. Auskunft ertheilt H. Zukal. Wien, II. Lichtenauergasse 7. nee N N Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von ©. Gerold’s Sohn. C. Veberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. 101 zungen durch angeheftete Gegenstände empfindlicher war, als andere Wurzeln, da sich meist Geotropismus und Reizeinwirkung das Gleich- gewicht halten. Das hier angeführte Experiment kann zwar nicht geradezu als ein Experimentum erueis für die Darwin’sche Krümmung als Folge der Empfindlichkeit der Spitze gegen leisen Druck und Berührung angesehen werden, es kann aber ebenso wenig geläugnet werden, dass es die Arcumente Darwins bedeutend unterstützt. Viele Formen der paratonischen Nutationsbewegungen lassen sich allerdings durch Zug- und Druckwachsthum erklären. Druck- wachsthum ist aber hier sicher ebenso wenig allein massgebend, wie bei der Uebertragung des Heliotropismus auf unbeleuchtete heliotro- pische Organtheile. Mir scheint also, dass die Frage, ob die Berüh- rung angehefteter Gegenstände für sich allein das Wegwenden der Wurzel hervorzurufen im Stande sei, durch Anwendung indifferenter Klebmittel entschieden werden dürfte. Einen Vorschlag habe ich diess- bezüslich bereits gemacht, nämlich fengeschlämmte Erde zu verwenden. Bei meinen weiteren Versuchen in dieser Richtung bin ich jedoch auf Erscheinungen gestossen, welche darauf hindeuten, dass die Keim- wurzeln auch das Vermögen, trefotropische Nutationen auszuführen, besitzen. Die Resultate dieser Versuche werde ich, um eine raschere Veröffentlichung zu ermöglichen, der „Botanischen Zeitung“ (A. de Bary) zusenden, worauf ich die freundlichen Leser meiner Mitthei- lungen hinweise. Brunn, 2. Februar 1884. ——a en Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 829. Odontites serotina (Lam.) Rehb. Euphrasia serotina Lam. Guss. *Syn. et *Herb.! Erscheint in Sieilien in zwei Formen: Bei der ersten, mit venetianischen, florent. und dalmat. Exemplaren identischen, sind die Blätter ziemlich breit lanzettlich, gesägt ge- kerbt, nebst dem hohen, schlanken, sehr ästigen Stengel flaum- haarig, die Bracteen kürzer oder so lang, als die purpurnen Blüthen, gesägt gekerbt, .mindestens '/, so breit, als lang, nebst dem Kelche dicht angedrückt flaumhaarig; die Blüthen am letzten Drittel der schlanken, langen Aeste einerseitswendig, die Staubgefässe heraus- ragend, etwas länger, als die aussen flaumige Krone; diese eigen- thümliche Form scheint mir Odont. ser. ß. divergens Gr. Godr. — Odont. divergens Jord. zu sein. Die zweite, noch stärker von der Normalform Mitteleuropas abweichende Form ist var. sicula (Tin.) (Guss. *Syn. et *Herb.!, Zuphrasia sicula Tin. Wie vorige, aber die Blätter schmäler, kahler; Bracteen und Kelche etwas zottig, erstere 102 kaum '/, so breit, als lang, jederseits mit 1—2 grossen Zähnen daher fast fiederspaltig; Kelchzähne schmallanzettlich, Blüthen gelb- roth, Kapseln an der Spitze zottig; sehr ausgezeichnet, aber durch Uebergänge mit diverg. verbunden. Beide Varietäten unterscheiden sich gleich der Normalform von Odont. rubra Pers. = verna Rehb. — Bartsia verna Rehb. fil. D. Fl. 107, I = Euphrasia Odontites L. gewöhnlich leicht durch die schmäleren, kürzeren Bracteen, die späte Blüthezeit, kleinere Frucht, £. und y. schon durch den eigen- thümlichen, hohen, schlanken Wuchs, die langen abstehenden Aeste; über die feineren Kelchunterschiede siehe Kerner's Vegetationsver- hältnisse. Im Gebiete nur var. y. söcula. An Zäunen, Waldrändern, auf schattigen Hügeln (2—3000‘) häufig: In Wäldern des Etna bei Nicolosi (Guss. Syn. et Herb.!, Herb. Torn.!), alla Tarderia (Cosent. in Herb. Guss.!), um Bronte (Guss. Syn.), al Cavaleri (Herb. Torn.!). August, Sept. ©. 830. Odont. lutea (L.) Reichb. *Raf. II, forma linifolia (L.), Euphrasia linifolia L. Guss. *Syn. et *Herb.!). Auf dürren Berg- abhängen um Nicolosi und Adermd (Guss. Syn. et Herb.!), häufig um Nicolosi, Pedara, am Monte S. Zio (Herb. Tornab.!). August, September. ©. NB. Noch werden angegeben Melampyrum nemorosum L. im der Ebene von Catania (Cat. Cosent.), Euphrasia oficinalis L. in der Waldregion (Raf. I) und Odont. rigidifolia Biv. ebenfalls in der Waldregion (Raf. II); die zwei erstgenannten fehlen in Sieilien vollständig, die letztere aber könnte im Gebiete vorkommen. LXI. Fam. Orobancheae Wisth. 831. Orobanche speciosa DC. Fl. fr. 1805, pruinosa Lap. 1818, Guss. Syn. et Herb.! Auf Feldern der Tief- und Waldregion bis über 4000’ au Leguminosen, besonders Vieia Faba und sativa, sehr häufig: Um Catania!, im der Ebene von Catania (!, Reyer), um Misterbianco (Herb. Reyer!), am Wege nach Nicolosi, in Roggen- feldern hoch ob dem Valle Calanna, auf der Serra Solfizio, im Cer- ritawalde! April— Juni. ©. 1832. Or. alba W. Guss. Syn. Um Catania leg. Kamphouner (Guss. Syn.); sah kein Exemplar im Herb. Guss. April, Mai. ©. 833. Or. gracilis Sm. Kerner Veget., eruenta Bert., purpures *Raf. Car., non Thnbg., rubra *Raf. II, Spartii Guss. Syn. et Herb.!, non Vauch. Dass Spartii Guss. nicht = Spartii Vch. Reichb., son- dern eine Var. der graeilis mit dicht grauzottigen Kelchblättern und Bracteen ist, ergibt sich sowohl aus Guss.’s Beschreibung, als auch aus seiner var. b. rubra (mit kahleren Kelchblättern und Bracteen), zu der Guss. eruenta Bert. und Rchb. Icon. pl. rar. eitirt. — Auf Hügeln und Bergen an dürren Stellen: Bei Catania (Raf. Car. als purpurea, Raf. Il als rubra). April, Mai. ©. 834. Phelipaea Muteli (Schultz) Reut. in DC. Prodr. XI, 8, Orob. ramosa Presl Fl. sie, *Raf. II, Guss. Syn. et Herb. p. p. Ueber die Unterschiede von ramosa L. siehe Kerner Vegetations- rn n 103 verh. — Meine sicil. Exemplare stimmen genau mit solchen von der Csepelinsel (l. Tauscher), die Kern. Veg. speciell als Muteli anführt. An Eisenbahndämmen zwischen Catania und Acicastello auf Chrysanthemum segetum häufig!; im Herb. Tornab. sah ich noch Exemplare von Catania, vom Bosco Rinazzi und von Zaffarana, doch untersuchte ich sie nicht hinlänglich genau, vielleicht gehören sie zur echten ramosa (L.). April, Mai. ©. NB. Raf. gibt noch caryophyllaces Sm. aus der Tiefregion an, jedenfalls ist mit obigen vier die Zahl der einheimischen Oro- bancheen nicht erschöpft. LXII. Fam. Acanthaceae R. Br. 835. Acanthus mollis L. *Flor. med., *Brunner. Varürt mit 2—3 kaum bis zur Mitte der Blatthälfte reichenden Fiederlappen == «. genuina, und mit beiderseits 5—7 bis über *”/, der Blatthälfte reichenden Blattzipfeln, die wieder fiederlappig bis -theilig sind — ß. niger (Mill.) Gr. Godr. Die Blätter des longifolius Host unter- scheiden sich von letzterer Varietät durch noch bedeutendere Länge, sowie durch Blattzipfel, welche sämmtlich fast bis zur Mittelrippe reichen und nur einen ziemlich breit geflügelten Mittelnerv übrig lassen; auch sind bei Zongif. die Blüthen etwas kleiner, die Bracteen kleiner und stärker dornig, die seitlichen Kelchblätter nicht, wie bei mollis, ausserordentlich fein mehlig behaart, sondern ganz kahl; sonst zeigen meine dalmat. Exemplare des longif. keine Differenz. — An Zäunen, auf buschigen Abhängen, besonders aber älteren Lavaströmen (0 — 2000‘) häufig: Um Catania (!, Fl. med., Herb. Torn.!), von da nach Nicolosi, Ognina, Acicastello, am Simeto unter- halb Bronte!, zwischen Sealetta und Giarre (Brunner). März— Juni. %. LXIH. Fam. Primulaceae. 836. Anagallis arvensis L. *Fl. med. cont., *Cat. Cosent. Auf Feldern, Fluren, Wegrändern, Rainen, in Gärten, vom Meere bis 3000° sehr häufig: Ueberall um Catania und in der Ebene des Si- meto (!, Herb. Torn.!, Fl. med. cont.), um Zaffarana (Herb. Torn.!), häufig auch gegen Nicolosi, Adernd, Bronte ete. März—Mai. ©. 837. Anag. coerulea Schreb. *Fl. med. cont. An denselben Standorten wie vorige, und noch häufiger, bis 3500°: Ueberall um Catania (!, Herb. Torn.!, Fl. med. cont.), um Paternd (Herb. Torn.!), nach Nicolosi, San Nicolä dell’ arena, in der Ebene des Simeto!, um Acieastello (!, Herb. Reyer!). März, April. ©. 838. Lysimachia nemorum L. In feuchten Berghainen Sieiliens nicht selten; für unser Gebiet zwar nur von Raf. in der Waldregion angegeben, doch ist das Vorkommen an den Nordabhängen des Etna nicht unwahrscheinlich. 839. Asterolinum Linum stellatum (L.) Hff. et Lk., Lysömachia Linum stellatum L. Guss. *Prodr., *Syn. et Herb.! Auf sonnigen, krantigen Hügeln: Um Catania (Guss. 1. c.). April, Mai. ©. 104 840. Primula acaulis (L.) Jeq. Guss. *Prodr., *Syn. et Herbh!\! bicolor *Raf. Car. et *Raf. Il. In einigen Bergwäldern des Etna (Raf. 1. c.), in Wäldern bei Francavilla (Guss. ]. c.). April, Mai. 2 841. COyelamen repandum S. Sm. Guss. Prod., Syn. et Herh.! hederaefolium Ait. *Raf. Il. Auf Lavafeldern, an Zäunen und Wald- rändern (1000—3500°) häufig: Um Mascalucia, Paternd, Belpasso, Nieolosi, in der Ebene und in den Wäldern hinter Nicolosi!, um Milo (Herb. Torn.!). April, Mai. 2%. 842. Öyel. neapolitanum Ten. Guss. Prodr., Syn. et *Herb.!, *Philippi, *Fl. med. cont. Durch die tiefer gelappten, meist 5—7- lappigen und ausserdem noch gezähnelten (nicht bloss ausgesch weif- ten) Blätter, welche meist erst nach den Blüthen erscheinen, sowie durch eiförmige Blumenblätter, die Blüthezeit ete. von voriger leicht unterscheidbar. — In Wäldern, Hainen und an Zäunen (0—5680°, Philippi) sehr häufig, in der Waldregion nach Philippi ein be- ständiger Begleiter des Adlerfarn: Um Belpasso, Nicolosi, am Etna überall (Herb. Tornab.!, Tornab. in Herb. Guss.!), in der Contrada della Licatea (Fl. med. cont.), um Milo! Sept., Oct. %. 843. Samolus Valerandi L. @uss. Prodr., Syn. et *Herb.! An Gräben, Lachen, Bächen und Quellen (0—2000°) häufig: In der Bi- viere Biscari bei Catania (Herb. Torn.!, Tornab. in Herb. Guss.!), ım Vallone di Acicastello (Herb. Torn.!), in einer Lache des grossen Lavastromes südwestlich von Catania häufis, an einem Seitenbache des Simeto unterhalb Bronte! Blüht fast das ganze Jahr. %. NB. Diospyros Lotus L. Von Raf. in der Waldregion des Etna angegeben, kommt in Sieilien nur eultivirt vor. LXIV. Fam. Ericaceae R. Br. 844. Erica arborea L. *Raf. II, *Scud. Tratt., *Philippi. In Berghainen und Hecken; bildet an manchen Stellen Sieiliens gross- artige Haiden, im Gebiete jedoch findet sie sich nur sehr vereinzelt (0—3800° Philippi): An der Rocca delle capre bei 3800 (Phi- lippi), an Felsen im Valle Calanna!; wird auch von Raf. und Seud. angegeben. Febr., März. b. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Phytogeogenesis. Die vorweltliche Entwicklung der Erdkruste und der PHan- zen in Grundzügen dargestellt von Dr. Otto Kunze. Leipzig, Verlag von Paul Frohberg. 1884. 8°. XVI und 213 S. mit 1 Titelbilde. Dieses Buch zerfällt in folgende Capitel: Principien zur Re- construction vorweltlicher Zustände. — Hypothesen über Entstehung der ersten Wesen. — Charakteristik der geologischen Perioden. — Klimatische Interpolation der geologischen Perioden. — Die allmä- lige Versalzung des Weltmeeres.. — Die allmälige Abnahme des löslichen Meereskalkgehaltes. — Die Kohlensäure im Haushalte der Natur sonst und jetzt. — Hypothesen über die Gestaltentwicklung früherer mariner Wesen. — Verwandtschaft ältester angeblicher Landpflanzen mit Meeresalgen. — Die Ablagerung carbonischer Se- dimente im Meere. — Beweise für die oceanische Lebensweise aller Steinkohlen liefernden Pflanzen und Widerlegungen irriger Hypothesen über Steinkohlenbildung. — Wie man aus dem Vorhergehenden er- sieht, ist Kunze’s Phytogeogenesis besonders für Geologen und Paläontologen von Interesse, doch enthalten die letzten Capitel auch so manche dem Botaniker erwünschte Angaben. Wenn auch im All- gemeinen der Phantasie ein sehr weiter Spielraum gegönnt wurde, so finden sich doch hin und wieder beachtenswerthe reelle Daten vor, welche nicht ohne Werth erscheinen und für weitere Forschungen anregend wirken können. R. Annuario della r. scuola superiore d’ agricoltura in Portiei. Volume terzo (1883). Fascicolo quarto. Reliquie Micologiche Notarisiane. Napoli 1883. 8°.: 72 pp. Das vorliegende Heft enthält einen von Prof. Dr. OÖ. Comes verfassten Aufsatz mykologischen Inhaltes. In demselben wird näm- lich über 286 Arten von Pilzen berichtet, welche sich im Nachlasse des verstorbenen Professors De Notaris fanden und aus verschie- denen Theilen Italiens stammen. Wenn sich in diesem Verzeichnisse auch keine neuen Arten finden, wenn auch über die meisten Species bereits von De Notaris oder Anderen berichtet wurde, so ist die Zusammenfassung dieser einzelnen zerstreuten Angaben in einer Ab- handlung doch ein dankenswerthes Unternehmen, und der Aufsatz von Comes kann als ein erwünschter Beitrag zur genaueren Kennt- niss der Pilzflora Italiens bezeichnet werden. R: The American Journal of Seienee. Editors J. and E. S. Dana and B. Silli- man. III. Ser. XXVI. Vol. New-Haven, Conn. 1883. 8°. VIII und 496 S. 4 Tafeln. Der vorliegende Band dieser reichhaltigen, wohl redigirten Zeitschrift enthält foleende Aufsätze botanischen Inhaltes: Rewiew of De Candolles Origin of Cultiveted Plants with Annotations 106 upon certain American Species; by A. Gray and J. H. Trumbull. Port. III (p. 128—138). In diesem Artikel werden ausführlicher be- handelt: Zyeopersicum esculentum, Persea gratissima, Passiflora und Phaseolus vulgaris. — Notice of agrieultural, Botanical and Chemi- cal results of experiments on the mixed herbage of Permanent Mea- dow; by D. Penhallow (pag. 395—399). — Some points in Bo- tanical Nomenclature; a Kewiew of „Nouvelles Remarques sur 1a Nomenclature Botanique par M. Alph. de Candolle“; by Asa Gray (pag. 417436). Ausser diesen grösseren Artikeln finden sich im Bande 26 noch kurze Anzeigen folgender neuer botanischer Publi- cationen: Monographia Festucarum Europaearum, auctore E. Hackel (p. 77). — Atlas de la Flore des Environs de Paris par Cosson et Saint Pierre. — Compendium Florae Atlanticae par Cosson. Illustrationes Florae Atlanticae Fasc. I par Cosson (page. 78). — Systematic Census of Australian Plants by Baron F. Müller (p. 78). — Genera plantarum Auctoribus Bentham et Hooker (p. 245). — Itinera Prineipum Coburgi Vol. I. autore Dr. H. Wawra v. Fernsee (pag. 247). — Notice biographique sur J. Decaisne par Ed. Bornet (pag. 248). — Grasses of United States by G. Vasey (pag. 322). — Contributions to American Botany by S. Watson (pag. 323). — Fertilisation of Flowers by H. Müller (p. 324). — Phytogeogenesis by OÖ. Kunze (p. 486). — Catalogue of the Phae- nogamous and Vascular Cryptogamous Plants of Worcester, Massa- chusetts by J. Jackson (p. 487). R. H. R. Goeppert. Der königliche botanische Garten der Universität Breslau. 9. vermehrte Auflage. (Preis 50 Pf.) Das mit einem Plane des Gartens und einer Abbildung des Profils der Steinkohlenformation versehene Werkchen des rühmlichst bekannten Gelehrten und Leiters dieses mustergiltigen Institutes bietet auf seinen 53 Seiten eine kurze Geschichte und detaillirte Darstellung der Einrichtungen desselben, deren in dieser Zeitschrift bereits 1882 in anerkennender Weise gedacht wurde. Seit dieser Zeit wurde der Garten durch zwei Morgen Grund für ökonomische Zwecke vergrössert. Für die Besucher des Gartens ist dieser „Führer durch denselben“ vom grössten Nutzen. w: Borbas Vince v. A fäs növenyzet, mint a klima kepmäsa Varmegyeben, (Die Waldvegetation als Bild des Klimas im Eisenburger Comitate,) „Term. tud. Közl.” 1884 pag 34—39. Das Klima dieses Comitates wird von den norischen Alpen beherrscht und modificirt, wo auch ihre Flora ihr Vegetations- centrum hat. Es umfasst die drei Zonen des Buchenklimas, jene der Kastanie zwischen Rechtnitz und Rattersdorf, -— der (erreiche und der Fichte. Letztere ist hier die grösste und bezeichnet sie mit Quercus Robur, Qu. sessiliflora, Betula verrucosa (auf Kiesboden) der Buche ein rauheres Klima. Die Qu. Cerris var. Austriaca (W.) steigt zwar auch in die nördlichen und höheren Theile auf (Bern- stein), sie bildet aber mehr in den südöstl. Gegenden zusammen- 107 hängende Bestände, so dass die Hügelkette südwestlich von Klein- Cell auch „Cser“ (— Cerreiche) genannt wird. Die meisten südöstl. Pflanzen, die als Zierde diese Zone begleiten, (facies balcana, ungarische Zone) erreichen aber dieses Comitat nicht, so dass hier die klima- tische Bedeutung der Cerreiche im Abnehmen ist. Von Qu. pubescens findet man nur wenige und nur strauchige Exemplare auf den südöstl. Basaltkuppen dieses Comitates. Nach Kerner charakterisirt dieser Baum die australe Fl. Europa’s; so bezeichnen diese Sträucher hier das mildeste Klima dieses Comitates und dieses fällt nicht nur mit der Erfahrung, sondern auch mit der grösseren Mannigfaltiskeit der südöstl. Flora und mit der guten Weinproduction (Sägh, Klein-Somls, Hereseg) zusammen. In den wärmeren Thälern der „Örseg“ kommt auch die Qu. Robur var. australis Heuff. vor, die nach Nyman’s Consp. Ungarn endemisch ist. Auch zwischen den krautartigen Ge- wächsen gibt es charakteristische Erscheinungen des Klimas in diesem Comitate. Diese aber vorübergehend erwähnt der Ref. nur noch die Weineultur und einige Cultı urpflanzen. (Cfr. Oe. bot. Ztschr. 1882 pag. 409—10.) Die Flora ist dort die reichste, wo die klimatische Bedeutung des Qu. pubescens mit jener der Weinrebe zusammenfällt (Klein-Cell) und in der Umgebung von Güns. — Hier sieht man noch die letzten Vorposten und matte Schatten der reichen ungarischen Flora. v. Borbäs. Jena’sche Zeitschrift für Naturwissenschaft. XVI. Bd. Neue Folge. IX. Bd. 4. Heft. Jena 1883. Scheit Max: Die Tracheidensäume der Blattbüschel der Coniferen mit vergleichendem Ausblicke auf die übrigen Gefässpflan- zen, besonders die Cycadeen und Gnetaceen (Mit 1 Tafel). Nach der Einleitung folgen: I. Allgemeine Betrachtungen, und zwar: 1. Allge- meine Charakteristik der ausgebildeten Tracheiden und ihre Anwen- dung. 2. Nachweis der Geschlossenheit der Tracheiden. II. Specielle Betrachtung: A. Coniferen (Abietineen, Araucarieen, Taxodieen, Cu- pressineen, Taxineen); B. Cycadeen; C. Gmetaceen. III. Entwicklungs- geschichtliches: IV. Ueber die Factoren, welche die Verdickungsform, sowie die Entfaltung der Säume bedingen. M. Prihoda. Penzig Otto Dr., Sull’ esistenza di appareechi illuminatori nell’ in- terno d’ aleune piante. (Ueber das Vorhandensein von Beleuch- tungs-Vorrichtungen im Innern einiger Pflanzen.) Modena 1883. 12 Seiten 8°. Bekanntlich finden sich in den Geweben der Aurantiaceen in eine äusserst feine Cellulose-Schichte eingebettet, octa@drische Krystalle von Kalkoxalat. Pfitzer nennt selbe „Idioblasten“. Dass diesen Kry- stallen eine sehr wichtige Function im Haushalte der Natur zuge- wiesen sei, wird von Prof. Penzig in folgender Weise nachgewiesen. Er erinnert zuerst an die Thatsache, dass bei vielen Aurantiaceen und insbesondere bei den Citrus-Arten die jungen Laubblätter und Triebe eine dunkelrothe Färbung wahrnehmen lassen, die von einer in den Epidermiszellen verbreiteten roth-violetten Flüssigkeit her- 105 rührt und offenbar die Bestimmung hat, die zarten in der Entwick- lung begriffenen Organe vor den Nachtheilen einer allzu intensiven Einwirkung des Sonnenlichtes zu schützen. Aus dem Umstande nun, dass jenen Epidermiszellen, welche gerade oberhalb der Idioblasten liegen, die erwähnte farbige Flüssigkeit gänzlich mangelt, dass diese Zellen somit die Lichtstrahlen in die unter ihnen befindlichen Schich- ten eindringen lassen, folgert der Verfasser, dass die besagten Kry- stalle in Folge ihres sehr starken Refractionsvermögens dazu dienen, um den jungen Knospen und Trieben die Wohlthat eines mässigen Lichtzuflusses zu gewähren. M. Prihoda. Penzig O. Dr., Sopra un nuovo ibrido del genere Pedieularis (Pedieu- laris guroflewa Willd. X P. tuberosa L.). Diesen bisher noch nicht beschriebenen Bastart hat der Verf. im August 1881 auf dem Monte Generoso zwischen den Stamm- eltern gefunden. Der Schnabel der Oberlippe ist lang vorgestreckt, wie bei Pedicularis tuberosa, dagegen aber ist die der P. gyroflewa eigenthümliche schräge Drehung deutlich wahrnehmbar. M. Prihoda. Annales de la Sociedad Cientifica Argentina. Entrega III. Tom. XVI. Bue- nos-Ayres, Setiembre 1883. Dr. ©. Spegazzini: Plantae Novae nonnullae Americae austra- lis. Folgende Novitäten werden aufgeführt und beschrieben: Milium juncoides; Panicum Guaraniticum; Lappago Oplismenoides; Andro- pogon agrostoide.. — Sämmtliche von Spegazzini neu aufgestellt. M. Prihoda. u —— — Correspondenz. Lemberg, am 4. Februar 1884. Ich beeile mich , meine unlängst publieirte unrichtige Angabe über (die Verwandtschaftsbeziehungen der Veronica spicata zu V. orchidea Cr. (V. erassifolia Kit.) richtig zu stellen. V. spicata L. trifft man zwar oft in der Form mit längeren, schmäleren und spitzeren Kronenzipfeln (z. B. in Holosko bei Lemberg), aber diese Abänderung der V. spicata «. ist keinesfalls identisch mit V. or- chidea Cr. (V. erassifolia Kit.), welch letztere wegen ihrer stets fester, glänzender und etwas verschieden gestalteter Blätter und schmälerer, längerer und stärker gedrehter Kronenzipfel als eine ausgezeichnete, von der Form eristata mihi der V. spicata L. ver- schiedene Species betrachtet werden muss, da keine Uebergangs- formen zwischen beiden sich befinden. Br. BYocki. Desterreichisehe Botanische Zeitschrift, Die österreichische Exemplare botanische Zeitschrift Orcoan die frei durch die Post be- erscheint => zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. blos bei der Redaetion Man pränumerirtauf selbe für (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) mit 8 fl. öst. W, zu pränumeriren. (15 R. Mark) Botanik und Botaniker. Im Wege des ganzjährie, oder mit Buchhandels übernimmt 4 fl.öst. W. (S R. Mark) Pränumeration ne. , C. serolie Sohn nserate in Wien, die ganze Petitzeile N: A sowie alle übrigen “ 15 kr. öst. W. Buchhandlungen. m XXXIV. Jahrgang. WIEN. April 18S4., INHALT: Ueber Cleome-Arten. Von Dr. Celakovsky. — Zur Flora von Galizien. Von Blocki. — Ueber Pinkosknollen. Von Dr. Höhnel. — Flora yon Rappoltenkirchen. Von Wiedermann. — Bosnische Rosen. Yon Wiesbaur. Floristisches aus Pressburg. Von Sabrans ky. Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte, — Gorrespondenz: Von Strobl, Dr. Formänek, Biocki, Dr. Ascherson, Dr. Solla. — Vereine, Anstalten. Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Ueber (TVeomme ornälhopodioides L. Boiss. und verwandte Arten. Von Dr. Lad. Celakovsky. Nachstehend beschriebene zwei orientalische Cleome-Arten aus der nächsten Verwandtschaft der ©. ornithopodioides L. Boiss. muss ich für neu halten, da sie mit keiner der in Boissier’s Flora orien- talis enthaltenen Arten identisch sind. Sie gehören nämlich nach der Eintheilung des berühmten Kenners der orientalischen Flora in die Gruppe der Siliquaria DC. a) foliis compositis **) seminibus glabris, worin wir folgende Arten verzeichnet finden: ©. ornithopodioides L., ©. Khorassanica Bunge et Bienert, (©. foliolosa DC., ©. Heratensis Bunge et Bienert, ©. brachycarpa Vahl. Von diesen kenne ich aus Autopsie nur die erstgenannte, zu welcher Boissier die ©. iberica DC, und ©. Steveniana R. et Schult. zählt, und die ©. brachycarpa. Diese beiden Arten sind von den hier beschriebenen Arten C. aurea und ©. cypria sicher specifisch verschieden, und die deutlichen Dia- gnosen Boissier's erlauben dieselbe Behauptung auch bezüglich der drei übrigen Arten. Doch es mögen zuerst die Beschreibungen der zwei neuen Arten folgen. Cleome aurea m. Erecta, glanduloso-pubescens, supra subramosa, foliis petiolatis, ternatis, foliolis oblongis vel late-oblongo -linearibus, planis, obtusis, Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft 1884, 1 114 floralibus parvis, fere omnibus (ewceptis infimis ternatis) simplieibus, racemis in caule ramisque terminalibus, floribus brevius peduneulatis (peduneulis 5—7 mm. longis), sepalis oblongis acutis inaequalibus vi- ridibus, petalis calyce sesqwi longioribus, late ovatis, obtusis, in unguem lamina dimidio breviorem anguslatis, aureo-flavis, de- ‚floratıs sanguineo- fuscescentibus, staminibus sew, carpophoro brevis- simo (vin ‘/, mm. longo), siliquis oblique deflewis, linearibus, com- pressis, nervoso -striatis (1?/, —2 mm. latis), torulosis, sed inter semina viw constrictis, stylo brevi (?/, mm. longo) acuminatis, seminibus sub lente laevissimis papillisque minutissimis nitidis de- ciduis ornatis. Turcide in peninsula Athos ad claustrum Chilandar in arvis et arenosis (leg. Slavibor Breuer 1883) ! Cleome cypria m. (Cl. ornithopodioides Sintenis et Rigo Iter cypr.!) Erecta, dense glanduloso-pubescens, a medio ramosa, ramis erecto-patulis, folüis petiolatis, ternatis, foliolis oblongis vel oblongo- linearibus supra purpurascentibas, saepe complicatis, floralibus par- vis, fere omnibus (exceptis infimis ternatis) simplieibus, racemis in caule ramisque terminalibus, floribus longe pedunculatis (peduneulis 7—8 mm. longis), sepalis oblongis, acuminatis, inaequalibus, supr& plus minus rubentibus, pelalis calyce sesqui longioribus, ellip- tieis, in unguem ter saltem breviorem angustatis, flavido-albidis, extus stria media purpureis, defloratis purpurascentibus margine al- bidis, staminibus sex, carpophoro brevi (vix 1'/, mm. longo), siliquis deflewis, linearibus, nervoso-striutis, su bcompressis, (1'/, vel 1°, mm. latis), torulosis, sed viw inter semina constrictis, stylo (1'/, mm. longo) longius acuminatis, seminibus minoribus, sub lente subtilissime punctato-tuberculatis et minutissime papillosis. In insula Cypro: in vineis prope Galata (Sintenis et Rigo 15. Junio 1880)! Von der vorigen Art ist diese unterschieden hauptsächlich durch die Blumenblätter, die Blüthenfarbe, die langbespitzten, län- ger gestielten Schoten und die feinkörnigen Samen. Was die erstbeschriebene ©. aurea betrifft, so sei bemerkt, dass ich sie unter anderen Pflanzen, die Herr Slavibor Breuer aus Kuttenberg in Böhmen, derzeit mit dem Klosternamen Sava, Mönch des bulgarischen Klosters Chilandar auf der Athos-Halbinsel, in der Umgegend des genannten Klosters und am Meeresgestade gesam- melt hatte, zur Bestimmung zugeschickt erhielt. Dieser Fund hat mich sehr überrascht, da bisher (nach Boissier, Nyman u. A.) auf der Balkanhalbinsel keine Cleome-Art bekannt war. Bisher gah es überhaupt nur zwei europäische Arten dieser Capparideengattung, die westliche spanisch-portugiesische ©. violacea L. und die östlichste. der Krim’schen Halbinsel zugehörige (©. canescens Stev. (Ledeb. Fl. ross., Nym. Consp.). 115 Eine nähere Untersuchung ergab, dass die Athospflanze der von Sintenis und Rigo gesammelten cyprischen Ölevme nächst- verwandt ist und sich sammt dieser sowohl von der ©. ornithopo- dioides im, Sinne Boissier's, als auch von den anderen oben ge- nannten orientalischen Arten derselben Gruppe mehr unterscheidet. Die C. brachycarpa Vahl (leg. Schimper!) entfernt sich schon durch ganz andere, kurze, ovale oder eilängliche Schoten und läng- liche Kronblätter, C©. Heratensis und foliolosa durch fast sitzende Blätter und deutlich gestielte Schoten, ©. Khorassanica durch schmale lineale Blumenblätter und glatte (nicht drüsig-rauhe) Schoten. Die Formen der ©. ornithopodioides Boiss., nämlich die von anderen Autoren, wie De Candolle und Ledebour, getrennten ©. iberica DC. und ©. Steveniana Röm. et Schult. (€. vörgata Steven nec Thunberg) erweisen sich als verschieden von der ©. aurea und cypria vor Allem durch sehr schmal lineale Schoten, die zur Frucht- reife zwischen den breiteren kugelisen Samen rosenkranzförmig einge- schnürt erscheinen (während bei jenen die breiteren Schoten durchaus fast überall ebenso breit sind als die Samen, daher Einschnürungen kaum angedeutet sind), dann durch die kurzen, dreieckig-eiförmigen Kelchblätter, die 2—3mal kürzer sind als die Blumenblätter. Auch sind die Schoten der ©. iberica und ©. Steveniana nicht eigentlich herabgeschlagen, sondern fast horizontal abstehend, oft bogig oder auch schief aufgerichtet, wie meine Exemplare durchwegs zeigen. Die Schmalheit der rosenkranzförmigen Schoten und die Kürze der Kelchblätter im Verhältniss zu den Blumenblättern ist gewiss wesentlich; darum diagnosirt auch Boissier die ©. ormithopodioides mit: petalis calyce triplo longioribus, siliguis anguste linearibus toru- losis, und selbst der Name ormithopodioides bezeichnet die Schoten- form der ©. öberica und ©. Steveniana. Somit kann Boissier unter dem wieder aufgefrischten Linne’schen Namen nicht auch die €. aurea und ©. cypria (etwa aus anderen (regenden vorliegend) mit inbegriffen haben. Die €. ornithopodioides Boiss. ist aber trotzdem aus vier „Ar- ten“ des De Candolle’schen Prodromus zusammengesetzt, enthält nämlich ausser den zwei bereits mehrmals genannten noch die ©. canescens Stev. und ©. Dilleniana DC. als Synonyme. Den Linne'- schen Namen hat dagegen De Candolle fallen gelassen, weil er offenbar unsicher war. zu welcher seiner vier Arten er ihn ziehen . sollte. Um über den ganzen Formenkreis der €. ornithopodioides und das Verhältniss ihrer Formen thunlichst ins Reine zu kommen, wird es nothwendig sein: 1. die Berechtigung zur Zusammenziehung aller dieser „Arten“ des Prodromus zu discutiren und 2. die Bedeutung des Linne’schen Namens klar zu machen. Die Üleome iberica und ©. Sieveniana werden bei De Candolle (und gleichlautend bei Ledebour) nur durch die Länge der Schoten unterschieden, erstere: siliquis vix pedicello floris longioribus, die letztere: siligquis pedicello floris triplo longioribus. Wäre nur dieses 10* 116 massgebend, «dann allerdings könnte an zwei Arten nicht gedacht werden, weil die Schotenlänge allerdings variahel ist. Das Herbar des böhmischen Museums besitzt die (€. Steveniana aus der Samm- lung Hohenacker’s (Unio itin. 1836): Gebiet Swant in Georgien, und in neuerer Zeit erhielt ich sie von Herrn Krätky aus der Ge- gend von Tiflis. Die ©. iberica besitzen wir aus Südpersien, vom Kuh-Daöna, 1842 gesammelt von Kotschy, von Boissier selbst als Ol. iberica bestimmt, mit Schoten, die in der That wenig länger sind als der Blüthenstiel (nur etwa 13 Mm. lang). Zur selben Art ziehe ich die von Dr. Wawra in Anatolien bei Karachatsch gesam- melte Pflanze, obwohl sie in der Schotenlänge abweicht und mit der ©. Steveniana übereinstimmt; sie hat nämlich die Schoten sammt kurzem Carpophorum 3 Cm. lang und etwa doppelt länger als der hier überhaupt etwas längere Blüthenstiel. Ich unterscheide aber beide Arten hauptsächlich durch die Blumenblätter; diese sind bei der ©. iberica verkehrteitförmig, rosen- röthlich, ihr Nagel um die Hälfte kürzer als die Platte und kürzer als der aufgerichtete grünliche Kelch. Die Blumenblätter der ©. Ste- veniana sind langeenagelt, Nagel so lang wie die Platte und länger als der Kelch; die Platte oval, weiss mit purpurrothem Rückenstreif, die Kelchblättchen bald herabgeschlasen, purpurbraun berandet. Die Schoten der ©. iberica sind ferner auf dem Torus ganz kurz gestielt, nämlich das Carpophorum nur 1—2 Mm. lang. Hiermach wäre die Ö. iberica zur var. subsessilis Poiss. von der ©. ornithopodioides zu ziehen gewesen und nicht zur var. stipitata Boiss. Darum hat auch Freyn die Pflanze Wawra’s von Karaghatsch als var. subsessilis Boiss. bestimmt an Boissier eingesandt, ohne dass letzterer dagegen etwas eingewendet hätte. Bei der ©. Steveniana dagegen ist das Carpophorum länger, nämlich 3—4 Mm. lang. Es scheint mir also, dass ©. iberica und Steveniana, so ähn- lich sie einander sehen, doch nicht zu einer Art gehören, es müssten denn die Blumenblätter, auf die Boissier hier, wie ich glaube, nicht genug geachtet hat, obwohl er sie für andere Arten berücksichtigte, in einer nicht sehr wahrscheinlichen Weise variıren. Die ©. canescens Steven soll sich von der ©. iberica, deren Schoten „subpendulae“* genannt werden, durch die siliquae erectiu- sculae unterscheiden, andere Unterscheidungsmerkmale sind aus den kurzen Diagnosen bei De Candolle nicht ersichtlich, daher Lede- bour, der die ©. iberica De Candolle’s nicht autoptisch gekannt hat, bemerkt: „C. iberica huic (canescenti) quam maxime affinis videtur. An vere distineta?“ — Der Zweifel dürfte berechtigt sein, denn bei der persischen ©. iberica finde ich die Schoten, die in der Verlängerung des Blüthenstieles stehen, horizontal oder auch auf- recht abstehend. Somit dürfte die ©. canescens Stev. in der That von ©. iberica nicht verschieden sein, und würde dann der Steven’- sche Name vor dem De Candolle’schen die Priorität haben. Noch schwieriger ist es, von der ©. Dilleniana DC. ohne Ein- sicht in das De Candolle’sche Herbarium eine sichere Vorstellung 117 zu gewinnen. Ich halte es nicht für unmöglich, dass sie mit der €. aurea identisch wäre; denn die kurze Diagnose des Prodromus ent- hält nichts, was dagegen spräche. Die Worte: siliquis subsessili- bus deflexis puberulis, stylo apieulatis, oblongo-linearibus würden sogar direct dafür sprechen. Doch habe ich zwei Gründe, welche die Identificirung der ©. aurea mit ©. Dilleniana DC. wieder sehr zweifelhaft machen, er- stens den, dass die Abbildung bei Dillen, jene Pflanze, auf welche De Candolle seine ©. Dilleniana ceoründet hat, von der ©. aurea bedeutend abweicht, und zweitens den Grund, dass Boissier, der offenbar ein Specimen der ©. Dilleniana im Herbarium De Can- dolle’s gesehen hat, dasselbe mit ! zu seiner ©. ornithopodioides eitirt, wobei derselbe bemerkt: „sed icon Dillenii ad aliam speciem speetare videtur*. Letzteres muss allerdings der Fall sein, denn Dillen’s Figur ist, wie noch gezeigt werden soll, von allen bisher besprochenen Arten, die im Sinne Boissier’s zur ©. ornithopodioides gezogen werden, oder ihr nahe stehen, auffällig verschieden. Ander- seits könnte Boissier die ©. Diüleniana des Herb. De Cand., wenn sie mit der C©. asrea identisch wäre, wohl nicht zur ©. ornithopo- dioides bringen, welche er mit petalis calyce triplo longioribus, sili- quis anguste linearibus torulosis definirt, was wohl auf die ©. iberica und ©. Steveniana, aber nicht auf die ©. aure«a passt. Freilich kann man einwenden, dass auch De Candolle’s Merkmale der ©. .Dille- niana: siliqua subsessilis, oblongo-linearis, nicht recht zur ©. ormi- thopodioides Boiss. stimmen, namentlich nicht zur var. stöpitata Boiss., zu welcher Boissier die ©. Dilleniana zieht. Entweder ist also De Candolle’s Diagnose ungenau, oder Boissier müsste die Pllanze des Herb. De Cand. sehr flüchtig besehen und unrichtig gedeutet haben. Diess wäre in noch höherem Grade der Fall, wenn die ©. Dillenian« mit der Ü. aureas zusammenfiele. Unter so zweifelhaften Umständen wage ich es nicht, die Öleome von Athos als ©. Dilleniana DC. anzusprechen, und ziehe es der sicheren Nomenclatur wegen (nicht aber, um ein mihi mehr zu haben) vor, jene als ©. aurea neu zu benennen, wobei ich nur betone, dass die Berechtigung dieses neuen Namens erst durch eine erneute Prü- fung der ©. Dilleniana im Herb. De Cand. festgestellt (oder auch verneint) werden kann. Da nun die ©. Dilleniana auf Dillen’s Abbildung und Be- schreibung gegründet ist, und auch Linne’s €. ornühopodioides auf ihr fusst, so ist es nöthig, den Hortus Elthamensis Dillen’s zu Rathe zu ziehen. Die fragliche Pflanze ist dort auf Taf. 266 abge- bildet und auf S. 359 als Sinapistrum orientale triphyllum ornitho- podü siliquis Tournef. beschrieben. In Tournef. Corollar. Instit. rei herb. finden wir ausser dieser Benennung keine weitere Aufklärung. Dillen’s Bild stellt nun eine Cleome dar, die zwar in der Gestalt der Schoten und in den als gelb bezeichneten Blüthen ziemlich gut zu unserer ©. aurea stimmt, im ganzen Aufbau und Habitus aber von ihr weit abweicht. Sie trägt nämlich bis zur Stengelspitze drei- 118 zählige Blätter und in deren Achseln einzelne gestielte Blüthen, die höchstens nur so lang sind, als der Blattstiel des Tragblattes und viel kürzer als das ganze Tragblatt. In den unteren Blattachseln befindet sich neben der Blüthe je ein vegetativer Zweig. Bei der €. aurea, ebenso auch bei ©. eypria, Steveniana, iberica haben im obe- ren Stengeltheil die Blätter, in deren Achseln die Blüthen stehen, an Grösse schon sehr abgenommen, sind einfach (höchstens ein unter- stes Blatt noch dreizählig), deckblattartig, kürzer als die so zur Traube vereinigten Blüthen. Vegetative Sprosse finde ich bei den genannten Arten nirgends zueleich mit den Blüthen in derselben Blattachsel, sondern immer nur in den Achseln tiefer stehender ste- riler Blätter. Allerdings stellt die Dillen’'sche Pflanze ein eultivirtes Exemplar aus Gartenboden dar, und es könnte also fraglich er- scheinen, ob nicht der von allen genannten orientalischen Arten ab- weichende Wuchs (Vergrösserung der Tragblätter, vegetative Bei- sprosse neben Blüthen) durch die Cultur verursacht worden ist. Es müsste das experimentell nachgewiesen werden durch Cultur der anderen Arten im üppigen Gartenboden. Vorläufig ist es wenigstens nicht allzu wahrscheinlich, wobei noch bemerkt sei, dass die Blätter der Dillen’schen Pflanze plerumque reflexa heissen und auch so ge- zeichnet wurden, und die Blättchen an der Basis abgerundet sind, was bei der mir vorliegenden ©. aurea beides nicht der Fall ist (die Blättchen sind dort zur Basis verschmälert). Zu seiner Art eitirt Dillen die in Buxbaum'’s Plant. minus cognit. Cent. I. abgebildete Pflanze, die Buxbaum ebenfalls für das Tournefort’sche Sinapistrum orientale gehalten hatte. Die beiden Bilder haben aber nur geringe Aehnlichkeit mit einander. Der von Buxbaum abgebildete obere Stengeltheil stellt eine Blüthentraube mit kleinen, meist einfachen Tragblättern dar; die hängenden, schma- len, rosenkranzförmig eingeschnürten Schoten entsprechen am besten der ©. Steveniana, auch die langgenagelten, freilich mit allzuschmaler Platte dargestellten Blumenblätter passen zu dieser am besten. Dess- halb eitirt auch De Candolle Buxbaum’s Pflanze zur ©. Steve- niana mit dem Zusatz, dass sie vielleicht die ©. iberica darstellen könnte. Nur der Umstand, dass auch Buxbaum schon seiner Pflanze gelbe Blumen zuschreibt, ist verwirrend, denn ©. Steveniana hat, wie ich glaube, niemals gelbe Blumen. Buxbaum gibt von seiner Cleome an, dass sie um Pera (Vor- stadt Constantinopels) unter Saaten wachse. Diese Angabe fand aber keine Beachtung, denn weder Boissier noch Nyman verzeichnen die Cleome ornithopodioides oder sonst eine Cleome-Art von der Balkan- halbinsel. Nachdem aber jetzt die ©. aurea von der Athoslandzunge nachgewiesen ist, so wäre es der Mühe werth, bei Pera Nachfor- schungen zu halten, ob dort eine Cleome, und welche, auch gegen- wärtig noch vorkommt. Nach pflanzengeographischer Analogie könnte man gerade die ©. aurea auf dem Standorte Buxbaum’s vermuthen, obwohl, wie gesagt, die rosenkranzförmigen Schoten und die schma- 119 len, langgenagelten Blumenblätter bei Buxbaum nicht für diese, sondern für €. Steveniana sprechen. Was ist nun die ©1. ornithopodioides Linne’s? Wahrscheinlich hat Linne diese Art nie lebend oder getrocknet gesehen, sondern auf die Synonyme, Beschreibungen und Abbildungen von Tourne- fort, Buxbaum und Dillen hin, wie diess auch mit manchen an- deren Arten geschah, construirt. Der Name ornithopodioides ist offen- bar nach dem Tournefort’schen Ausdrucke „ormithopodü siliquis“ sebildet. Linn& citirt zu seiner ©. ornithopod. die Abbildungen von Buxbaum und Dillen. Da nun die Pflanzen, welche diese beiden Patres unter demselben Namen meinten und abbildeten, offenbar nicht identisch sind, so ist Linn 6's Art eigentlich eine Collectivart. Wollte man den Namen dennoch beibehalten, so wäre das Dillen’- sche Synonym auszuschliessen, weil die siliquae teretes torosi im Linne’s Diagnose zur Buxbaum’schen Pflanze passen, und Linne auch Buxbaum’s Standort „circa Peram“ citirt. Wenn wir aber nur sicher wüssten, was die Buxbaum’sche Art eigentlich war, ob wirklich die ©. Steveniana oder eine andere Art! Ich bin zur Zeit der Ansicht, dass De Candolle gut daran that, den Linne’schen zweifelhaften Namen ganz. fallen zu lassen, in so lange wenigstens die Buxbaum’sche Art bei Pera nicht wieder auf- gefunden und aufgeklärt wird. Boissier konnte freilich den Namen ornithopodioides L. für seine erweiterte Art, unter welcher er ©. iberica, camescens, Steve- niana, Dilleniana inbegriff, ohne besonderes Bedenken annehmen. Wenn aber, wie ich glaube und hier darzulegen versucht habe, we- nigstens (©. iberica, Steveniana, dann ©. aurea und cypria eigen- thümliche, obgleich nahe verwandte Arten sind, so bleibt die An- wendung des Linne’schen Namens vorläufig noch zweifelhaft. Indem ich von diesen Arten hier schreibe, befinde ich mich allerdings in der nicht günstigen Lage, diese Pflanzen alle nur nach Exsiccaten zu kennen. Ich weiss sehr wohl, wie viel mehr werth die Beobachtung in freier Natur ist, wie insbesondere die Grenzen der Variabilität und die Constanz der Merkmale mit Sicherheit nur durch solche Beobachtungen eruirt werden können. Ich masse mir daher keine apodiktische Behauptung über die strenge Artverschiedenheit der hier besprochenen Cleomen aus der Verwandtschaft von ©. or- nithopodioides an, und muss die Bestätigung der Artconstanz der genannten Formen von weiteren Beobachtungen im Freien erwarten. Jedoch spreche ich wenigstens meine Ueberzeugung aus, dass die Merkmale, durch welche sich die genannten Arten unterscheiden, hinreichend constant und specifisch brauchbar sein möchten. Jeden- falls ist es vortheilhaft, auf die vorhandenen Unterschiede hinzu- weisen, damit die obigen wohl charakterisirten Formen weitere Be- achtung finden und nicht im Vorhinein unter ©. ormithopodioides vermengt werden. — Oo» 27 120 Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) Kanuneulus polyanthemos L. var. latisectus (non R. nemorosus DE): Butywla (bei Skole), Cygany. Trollius europaeus L. Auf Waldwiesen in Pieniaki (neben Oentaurea austriaca, Cineraria longifolia ete.) und auf nassen Wiesen in Szczerzec und Bartatöw. Helleborus purpurascens W. Kit. An Rändern der an steilen Ufer- abhängen gelegenen Wälder in Südostpodolien, nicht überall, aber da, wo er vorkommt, in zahlreicher Menge. Sinköw (Hank.), Buczacz (Trusz), an der Grenze zwischen Bileze und Biy- szczanka und an der sogenannten „Pisoczna“ zwischen Myszköw und Bileze Nagörzany. Isopyrum thalictroides L. Strychance (Hod.), Sinköw (Hank.), Bileze. Aquilegia vulgaris L. Janöw (Stelzer), Holosko, selten. Aconitum Anthora L. Auf buschigen Anhöhen und auf Wiesen der Eichenwälder in Nordostpodolien, selten. Ostra Mogila, Okno, Hleszezawa. — In Südostpodolien kommt diese normale Form des A. Anthora nur einzeln zwischen der folgenden östlichen Varietät vor. — var, coeruleum. Auf Kalk- oder Gypsfelsen an buschigen Ufer- abhängen des Seretflusses in Czortköw (Busch.), Olexince und zwischen Bileze und Manasterek, — die beiden letztgenannten Standorte von sehr geringem Umfanse. -—- In Nordostpodolien wächst diese Varietät nicht. Zwischen der gewöhnlichen gelb- blühenden Form und deren Varietät mit tiefblauen Blüthen finden sich an den obgenannten Standorten sehr deutliche Ueber- gangsformen bezüglich der Blüthenfarbe. Auch in der Grösse der Blüthe, sowie in der Breite der Blattzipfel weist diese Va- rietät beträchtliche Schwankungen auf. — moldavicum Hacq. Zahlreich in Wäldern der Stryjer Karpaten und einzeln auf einem Holzschlag in Bartatöw (bei Lemberg). Uebergangsformen bezüglich der Blüthenfarbe, wie sie bei den beiden obgenannten extremen Formen des A. Anthora vor- kommen, habe ich zwischen A. moldavicum und A. Lycoctonum in Galizien gar nicht beobachtet. Als Art möchte ich A. mol- davicum von dem nordischen A. septentrionale Koelle nicht trennen, da das einzige auf der Länge und Dichte der Behaa- rung beruhende Merkmal, wodurch sich beide constant unter- scheiden sollen, bei dem galizischen A. moldavicum ziemlich starken Schwankungen unterliegt. Cimicifuga foetida L. An Holzschlägen und buschigen, steilen Ufer- abhängen in Östgalizien, stellenweise zahlreich. Ratyska gora (Schauer), bei Ziocezow (Trusz), Pieniaki, Ostra Mogifa, Okno, Hleszezawa, Oryszkowce, Borszezöw. Winiatyüce, Sinköw, zwi- 12] schen Zielince und Kozaczyzna, Holosko — im letztgenannten Orte nur an einem Holzschlag. Papaveraceae. Glaueium corniculatum Curt. An Feldrändern hart am Wege zwi- schen Myslowa und Czerniszowka (bei Podwoloczyska), einzeln. Fumariaceae. Fumaria rostellata Knaf. Auf Feldern, besonders Maisfeldern, in Südostpodolien gemein. Sporadisch kommt sie auch bei Lemberg vor (in Hofosko und nächst dem sog. Kaiserwald). — Veaillantii Lois. In „Psi jar“, am steilen Uferabhange des Zbrucz- flusses bei Skala und auf einem Felde zwischen Ponikwa und Hucisko brodzkie. Cruciferae. Arabis Gerardi Bess. Auf feuchten Wiesen zwischen Zamarstynow und Hofosko male, ziemlich zahlreich. — Turrita L. (non A. pendula Ledeb.). In einer buschigen Schlucht am linken Seretufer in Bilcze, sehr selten. — arenosa Scop. Makutra (Schauer), Sinkow (Hank.). — KHalleri L. Butywla (bei Skole), selten. Cardamine Impatiens L. Przemysi (Ulen.). Dentaria glandulosa W. Kit. Pieniaki (Schauen), Strychance (Hod). — bulbifera L. Pieniaki (Schauen). Sisymbrium strictissimum L. In Gypstrichtern und an Flussufern in Südostpodolien, selten. Buczacz (Trusz), Bileze, Olexince. — junceum M.B. Auf Kaikfelsen in Ostapie links vom Wege nach Okno, ziemlich zahlreich in Gesellschaft von Allium panicula- tum, Cephalaria corniculata, Dianthus capitatus, Sempervivum globiferum, Veronica incana ete., ziemlich zahlreich. Erysimum strietum Fl. d. Wett. In einem Gypstrichter auf dem Felde zwischen Olexince und Bileze. — pannonicum Crantz. Auf Kalkfelsen in Podolien sporadisch. Ma- kutra (Schauer), Kolodröbka (Hank.), Bileze, Manasterek, Okno, Ostapie. — canescens Roth. Am steilen Uferabhange des Dniester in Kolo- dröbka, zahlreich neben Cirsium spathulatum, Dianthus pseudo- barbatus, Euphorbia tristis, Inula germanica, I. hybrida, Silene dichotoma etc. Schiewereckia podolica Andrz. Auf Kalkfelsen in Oknou, Ostapie höclıst gemein und mit Alyssum sawatile L. grosse dichte Polster bil- dend. Merkwürdig ist es, dass ich in der ganz nahe bei Osta- pie (nördlich) gelegenen Ostra Mogifa, wo ganz ähnliche Kalk- felsen sich befinden, wohl Alyssum sawatile, aber keine Spur von Schiewereckia beobachtet habe. In Olexince (Südostpodolien), wo Prof. Tyniecki diese Pflanze gefungen haben soll, habe ich sie vergebens gesucht. Nach H. Schauer’s mündlicher Mit- theilung soll sie in Zadosce vorkommen. Nach Dr. Rehmann unterscheidet sich die galizische Schiewereckia von der ural'- schen durch längere Rosettenblätter und höheren schmächtigeren Wuchs, ich habe jedoch beide Formen in Okno beobachtet. Alyssum sawatile L. Makutra (Schauer), Ostra Mogida, Ostapie, Ökno sehr zahlreich auf allen Kalkfelsen. Lunaria rediviva L. Bei Jezupol (Hod.). Draba nemorosa Ehrh. Auf sonnigen, grasigen Kalktriften in Ost- galizien, selten. Poturzyca bei Sokal (Schauer), Lemberg (nächst dem Kaiserwald), Bilcze. Roripa austriaca Bess. In Strassengräben zwischen Luzany, Kotzman und Werenczanka, zahlreich. —- amphibia Bess. Ratyszeze (Schauer). Camelina microcarpa Andrz. Auf trockenen grasigen Triften, spora- disch. Lemberg (auf dem „Kleinen Sandberge* und nächst dem „Kaiserwald“), Bileze Sinkow. Bunias orientalis L. Gemein längs der Strecke zwischen Lemberg und Podwoloczyska, in Miodobory in Südostpodolien und im Stryjer Bezirk bis zum Fuss der Karpaten. Thlaspi perfoliatum L. In Szumanowka bei Lemberg (Tyn.), Ko- lodrobka (Hank.). Lepidium campestre R. Br. Bei Skala, einzeln. — Draba L. Nächst dem Invalidenhause in Lemberg, nur an einer Stelle. — latifolium L. An Flussufern in Südostpodolien, stellenweise zahl- reich. Buezacz (Trusz), Bileze, Manasterek. (Fortsetzung folgt.) —öß Ueber die Pinkos-Knollen. Von Dr. Franz v. Höhnel. In der neuesten Zeit kommt im Wiener Handel ein höchst interessantes Holz vor, das angeblich aus Australien eingeführt wird. E. Hanausek berichtete Einiges über dasselbe in E. A. Mar- tin’s Zeitschrift für Drechsler (1883 Nr. 22, 1884 Nr. 2, pag. 10). Da ich auf Grund einer botanischen Untersuchung in der Lage bin, Näheres über die Gewinnungsart dieses neuen Produktes, das fast so wie Elfenbein behandelt und verwendet werden kann, sowie über seine Abstammung mitzutheilen, so sei es mir gestattet, dasselbe näher zu besprechen, umsomehr, als es nach den bisherigen Mit- theilungen nur bekannt ist, dass das Holz von einer Conifere ab- stammen soll, während die morphologische Bedeutung der Pinkos- Knollen bisher gar nicht erkannt wurde. Ueberdiess kann aus dem blossen Fehlen der Gefässe nicht mit genügender Sicherheit auf die 125 Abstammung von einem Nadelholzbaume geschlossen werden, da es bekanntlich auch Laubhölzer ohne Gefässe gibt‘). Die Bezeichnung Pinkos-Knollen rührt von der knollen- oder rübenförmigen (restalt der Stücke her. Diese sind an einem Ende breit und offenbar absebrochen, am anderen Ende spitz zulaufend, 15—40 Cm. lang und 7—16 Cm. breit, häufig seitlich etwas zu- sammengepresst und entweder ganz oder wenigstens gegen das spitze Ende zu mit Querlinien oder Furchen bedeckt. Der Querschnitt zeigt ein centrales, 4-5 Mm. breites, sklerotisches Mark, welches von zahlreichen, sehr schmalen Jahresringen umgeben ist, deren ältere eoncentrisch sind, während die äusseren stark excentrisch gebaut er- scheinen. Die Pinkos-Knollen erscheinen häufig von modrigem Holz und von Erde bedeckt. Während bisher diese eigenthümlichen, wurzelähnlichen Gebilde als abnormale Produkte gehalten wurden, ist es ohneweiters klar, dass die Pinkos-Knollen nichts anderes, als die aus riesigen vermo- derten und vermorschten Urwaldstämmen herausgefaulten Astknoten sind, welche von speculativen Leuten gesammelt werden. Man sieht am breiten Ende den Rest des abgebrochenen Astes, häufig mit Erde und Wurzelfasern bedeckt. Das weiche, harzarme Holz der Stämme vermorscht, während die harten und ganz mit Harz erfüll- ten Knoten erhalten bleiben. Am schmalen Ende sind die Jahres- ringe des Mutterstammes oft ganz deutlich zu sehen. Es muss un- bedingt ein grosser Baum sein, welcher die Pinkos-Knollen liefert. Es ist mir wahrscheinlich, dass die Bezeichnung Pinkos mit der Beschaffenheit des Produktes zusammenhängt und aus dem Eng- lischen stammt. Pink wird nicht nur die Fleischfarbe genannt, welche die Knollen an Längsschnitten oft in der schönsten Weise zeigen, sondern heisst auch Auge. Es ist denkbar, dass Astknoten in einzelnen Gegenden „Augen“ genannt werden. Die anatomische Untersuchung des Holzes zeigte mir sofort, dass die Pinkosknollen von einer Araucariee abstammen. Die Um- stände, welche zusammengehalten, diess beweisen, sind folgende: 1. das Fehlen der Gefässe; 2. das Fehlen von Harzgängen; 3. die einreihigen, äusserst zartwandigen Markstrahlen, welche dabei relativ breit sind und in Ausbuchtungen der Tracheiden zu stehen kommen; 4. die auffallenden Tüpfel, welche die Tracheiden an der Grenze der Markstrahlen aufweisen; 5. die grossen Hoftüpfel der T'racheiden, welche sich gegenseitig berühren, häufig in zwei Reihen vorkommen und dann fast polygonal erscheinen; 6. das 4—5 Mm. weite sklero- tische Mark. Von den Nadelhölzern haben meines Wissens nur die Arau- carieen ein 4—5 Mm. weites Mark. Alle übrigen besitzen ein ganz kleines im Querschnitte meist kaum 1 Mm. weites. Der directe Ver- gleich des Holzes der Pinkos-Knollen mit dem der drei einzigen Araucarieen- (Gattungen Araucaria, Dammara und Cunninghamia !) Göppert, Linnaea XVI, p. 13% ff. 124 liess über die Abstammung von einer Araucariee keinen Zweifel. Nachdem diess sichergestellt war, konnte auch die Angabe, dass das Pinkos-Holz aus Australien komme, mit Grund für richtig gehalten werden, umsomehr, als gerade in neuester Zeit noch ein anderes interessantes Drechslerholz, das Veilchenholz von Acacia pendula A. Cunn. aus diesem Lande in den Wiener Handel gelangte. Da nun Cunninghamia in Ostasien, nicht aber in Australien vorkommt, so erscheint es wahrscheinlich, dass die Pinkos-Knollen von Dammara oder von Araucaria abstammen. Ich habe mich durch Vergleich mehrerer Holzproben von Dammara und Araucaria nicht davon überzeugen können, dass ein stichhaltiger anatomischer Unterschied im Baue des Holzkörpers dieser beiden Gattungen existirt. Da indessen die Dammara-Arten ein nie rothes oder roth- braunes, sondern meist lichtgelbes oder gelbbraunes Harz, den soge- nannten Kaurie-Kopal') liefern, feıner die Astknoten eines mir zur Verfügung stehenden Handstückes von Araucaria brasiliensis stellen- weise mit einem fast drachenblutartig aussehenden, intensiv rothen Harz bedeckt ist, gerade so, wie die Pinkos-Knollen, so ist es mir nicht unwahrscheinlich, dass letztere von einer Araucaria-Art ab- stammen. Unter diesen käme, die Richtigkeit der Angabe der Hei- mat der Pinkos-Knollen vorausgesetzt, fast nur Araucaria Bidwilli Hooker, die sogenannte Bunya-Bunya-Tanne, welche in Neusüdwales zu Hause ist, in Betracht. Araucaria Cunninghami Ait., die Mo- reton-Bay-Tanne, scheint nur einen sehr geringen Verbreitungsbezirk zu haben. Da es indessen ganz gut möglich ist, dass auch Dammara- Arten in den Astknoten ein rothes Harz aufweisen, so ist es nicht ausceschlossen, dass die Pinkos-Knollen von einer Dammara ab- stammen. Sowohl von den Araucaria-, wie von den Dammara- Arten ist es bekannt, dass sie eine bedeutende Grösse erreichen. In der That müssen die Pinkos-Knollen von grossen Bäumen her- rühren. Aus meiner Untersuchung geht also hervor, dass die Pinkos- Knollen nichts anderes sind, als die aus grossen, vermorschten Ur- waldstiäimmen herausgelösten oder herausgefallenen, stark verharzten Astknoten von einer Dammara- oder einer Araucaria-Art. Ist die Angabe richtig, dass dieselben vom australischen Continente stam- men, dann erscheint es am wahrscheinlichsten, dass sie von Arau- caria Bidwillii Hook. herrühren. Nun seien noch einige der Eigenschaften des interessanten Pro- duktes angeführt. Das Pinkos-Knollen-Holz ist rothgelb bis dunkel- roth, oft fast fleischfarben, dabei im Längsschnitte eigenthümlich geflammt und längsstreifig. Der stets dunklere Querschnitt zeigt ein sehr festes, sklerotischess, 4—5 Mm. weites Mark, sehr zahlreiche, durchschnittlich nur millimeterbreite, deutliche Jahresringe. Die OÖber- fläche der Knollen ist mit hellerem, mehr oder weniger vermorsch- ') Siehe Wiesner, Rohstoffe, p. 126 ff. 125 tem Holz, dessen Fasern senkrecht zur Längsaxe derselben verlaufen, bedeckt. Häufig bildet dieses vermorschte Holz eine obere und un- tere scharfe Kante. Das morsche Holz ist Stammholz. Da alle Ele- mente ganz mit Harz erfüllt sind, welches sehr fest ist, ferner auch die Wandungen mit Harz infiltrivt sind, so ist es begreiflich, dass es sich gegen Wasser sehr widerstandsfähig erweist, und mithin auch Quellen, Reissen und Schwinden beim Pinkos-Holz nur unbedeutend sind. Aus dem Harzgehalte erklärt sich auch die bedeutende Schwere der Pinkos. Daneben ist es sehr zähe, schwer spaltbar, lässt sich leicht nach allen Richtungen schnitzen und zeigt beim Schneiden eine gewisse Milde. Die Elastieität des Holzes ist grösser als selbst die des Pockholzes, so dass daraus selbst Billardkugeln verfertigt werden können. Da das Holz fast luftfrei ist, so sind dünne Lamellen durch- scheinend, was aus demselben verfertigten Gegenständen sehr zu statten kommt. Nach den bisherigen Erfahrungen ist das Pinkosholz eines der schönsten und besten Drechsler- und Kunsthölzer, welche bisher auf den europäischen Markt kamen. Kein Holz hat Eigenschaften, welche denen des Elfenbeins so nahe stehen, wie die des Pinkosholzes. Zum Schlusse sei noch die Frage aufgeworfen, ob die wenn auch kleineren Astknoten unserer europäischen Nadelhölzer nicht auch zu kleineren Drechslerarbeiten brauchbar wären? Aus der Fiora von Rappoltenkirchen und Umgebung V,0.W.W, (Beitrag zur Flora von Niederösterreich.) Von Pfarrer Leopold Wiedermann. (Schluss). Verbascum Blattaria L. Nicht selten, z. B. bei „Kreut“, „Kogl“. Linaria Elatine Mill. Einmal gefunden bei „Kreut“ auf einem Acker. — spuria Mill. Auf Aeckern gemein. Antirrhinum Orontium L. Aecker im „Weinberge“ bei Rappolten- kirchen, selten. Veronica latifolia L. Grasige Abhänge bei „Kogl“, „Epping“, „Jo- hannsberg” nicht selten. — Beccabunga L. In Wassergräben bei „Kogl“ häufig. — prostrata L. Bei „Johannsberg“, fehlt sonst im Gebiete. Euphrasia lutea L. „Weinberg“ bei Rappoltenkirchen, nicht häufig. Pedicularis palustris L. Sumpfwiese („Kuhgraben“) bei Rappolten- kirchen. Orobanche coerulescens Steph. Am Wege von Kogl nach Johannsberg einmal in zwei Exemplaren gefunden. « 126 Primula vulgaris Huds. var. acaulis. Am Bache bei der Ortschaft „Au am Kragging*“. Anagallis arvensis L. var. ß. coerulea. Auf Brachen nicht häufig im (rebiete. Pyrola minor L. In Wäldern, z. B. „Bauernöd“ bei Rappolten- kirchen. — secunda L. „Tanuenschachen“- Wald bei Rappoltenkirchen, sehr selten. Monotropa Hypopites L. In Wäldern, z.B. „Frauenberg“ und „Tan- nensehachen“. Bupleurum falcatum L. „Kuhberg“ bei Sieghartskirchen, fehlt sonst im Gebiete. Selinum Carvifolia L. Feuchte Waldstellen bei „Röhrenbach*“. Anygelica silvestris L. Waldstellen häufig, z. B. „Walchen“, feuchte Wiesen bei Siechartskirchen. Peucedanum alsatieum L. „Kuhberg* bei Sieghartskirchen, selten. Laserpitium prutenicum L. „Bauernöd* bei Rappoltenkirchen, nicht häufig. Loranthus europaeus Jacq. Auf Eichen im Herrschaftspark zu Rap- poltenkirchen. Saxifraga bulbifera L. Auf einer Bergwiese bei Kragging. Pulsatilla pratensis Mill. Fehlt im Gebiete. — vulgaris Mill. „Kuhberg“ bei Sieghartskirchen und „Ochsenhau“. Ranunculus auricomus L. Bergwiesen bei „Epping* und „Bonna- dörfel“, nicht gemein. — sceleratus L. Jn einem Wassergraben im Dorfe Rappolten- kirchen. — sardous Crantz. Auf feuchten Aeckern, häufig im Gebiete. Isopyrum thalictroides L. Ein Standort am „Schlossberge“ bei „Kogl*. Aquilegia vulgaris L. Einmal in 1 Exemplar fleischroth, bei „Kron- stein“ gefunden. Nigella arvensis L. Aecker bei „Kogl“, nicht häufig. Corydalis cava Schweigg et Körte. Gebüsche bei „Steinhäusel“, Pf, Abstetten; bei „Oed“, Pf. Johannsberg, weiss und roth. Arobis Thaliana L. Auf einem Acker bei „Erla“ Pf. Johannsberg. Cardamine pratensis L. var. flore pleno. Auf einer nassen Wiese bei „Epping“ häufig. — amara var. glabra. Am Bache zwischen „Kronstein“ und „Au am Krasging“, selten. — impatiens L. Im Herfschaftspark zu Rappoltenkirchen ein Stand- ort, selten. Dentaria bulbifera L. „Bauernöd“ bei Rappoltenkirchen, „Rauhen- sern* bei Au am Kragging. Sisymbrium Sophia. An der Strasse in Rappoltenkirchen, nicht gemein. Erysimum cheiranthoides L. Auf einem Acker bei „Gerersdorf*. Pflanzenhöhe oft kaum 2 Zoll. 127 Conringia orientalis Rehb. Einmal 1 Exempl. in der Nähe Jer „Ertl- mühle“ gefunden, 1881. Sinapis alba L. Selten, z. B. bei Sieghartskirchen. Alyssum montanum L. Bei Starzing, Pf. Johannsberg selten; fehlt sonst im (zebiete. — incanum L. Sehr selten, z. B. „Öchsenhau“ bei Siegharts- kirchen. Roripa austriaca Bess. Am Strassgraben nach Kogl und sonst öfter. Neslia paniculata Desv. Unter dem Getreide hierort häufig. Bunias Erucago L. Aecker bei „Epping“, mehrere Jahre schon be- obachtet. Thlaspi campestre L. Nicht häufig an der Strasse in der „Walchen“. — perfoliatum L. „Schlossberg“ bei Kogl nicht häufig. Reseda lutea L. bei Sieghartskirchen. nicht gemein. Bryonia dioica Jacg. An Zäunen, z. B. bei Kogl, Kragging, nicht gemein. Spergula arvensis L. ß. trachysperma. Auf Aeckern nicht selten, z. B. in der „Walchen“. Stellaria uliginosa Murr. Feuchte Waldstellen bei Kreut. Cerastium silvaticum W. et R. Häufig, z. B. „Walchen“- Wald, „Kogl-Bach*. Dianihus superbus L. Häufig auf nassen Wiesen, z. B. „Tiefehalt“. Saponaria Vaccaria L. Einmal an der Strasse nach Pressbaum ge- funden in 1 Exemplar. Uucubalus baccijer L. Am Gartenzaun der sog. „Rafleimühle*“. Melandrium silvestre Röhl. Sehr selten, z. B. „Rauhengern* und „Herrschaftspark“ in Rappoltenkirchen. Lavatera thuringiaca L. Bei Baumgarten, Pf. Freundorf, selten. Polygala major Jacq. „Armberg“ bei Rappoltenkirchen. — (hamaebuwus L. var. lutea. Am Wege von „Burgstall“ nach „Neulengbach“. Euphorbia dulcis L. var. e@. lasiocarpa. Buschige Schluchten häufig, 2. B. bei Kreut. — virgata W. et K. Auf einer Wiese bei Johannsberg, nicht gemein. Geranium pratense L. Wiesen am „Altbache“ bei Sieghartskirchen. — sanguineum L. „Kuhberg“ bei Sieghartskirchen. — pyrenaicum L. An der Strasse bei Rappoltenkirchen. — dissectum L. Auf Aeckern nicht häufig, z. B. „Rossgraben“ bei Rappoltenkirchen. Linum flavum L. Trockene Hügel ziemlich häufig, z. B. „Kuhberg“ bei Sieghartskirchen. Owalis stricta. Auf Aeckern bei Rappoltenkirchen, z. B. „Unwirth“ häufig. Oenothera biennis L. Am „Kleinen Tullnerbache* ziemlich häufig. Sanguisorba officinalis L. Gemein auf nassen Wiesen, z. B. „Hoch- wiese“ bei Rappoltenkirchen. 128 Potentilla supina L. Am „Kleinen Tullnerbache* selten, z. bei Sieg- hartskirchen. — reeta L. «. arandifolia. Bin Standort bei Koel. Ononis spinosa L. y. albiflora. Ein Exemplar auf der „Heigen“* bei Eppine. Melilotus alba Desr. Selten, z. B. bei Kreut. Colutea arborescens L. „Armberg* bei Rappoltenkirchen, ein Strauch., Trifolium procumbens L. Auf Wiesen, z. B. „Heigen“ bei Epping. Vieia dumetorum L. (rebüsch nicht selten, z. B. bei „Kocl*, „Frauen- berg“. — pannonica Crantz. Einmal auf der „Unwirth“ bei Rappolten- kirchen gefunden. Lathyrus silvestris L. &. angustifolius. Nicht selten, z. B. „Hoch- wiese“, „Eppine“. Orobus niger L. „Frauenberg“- Wald, „Tannenschachen“- Wald bei Rappoltenkirchen. er Die Rosenllora von Travnik in Bosnien, Von J. B. Wiesbaur S. J. (Fortsetzung.) C. Caninae Biserratae. 23. Rosa sphaeroides Rip. Um Grahovik (leg. Ledie). — Aendert ab: a. subtomentella Keller ms. „Stylis villosis (saepe dense vil- losis), basi subeoalitis (ut in AR. spaeroides Rip.), sed fructibus sat parvis ellipsoideo-rotundatis vel globosis, disco subconico sub- purpureo. Petalis? — Sepalis breviuseulis utrinque villosulis, supra purpurascentibus, pinnulis angustissimis, parum dentato-glandu- losis, glabris. Pedunculis ternis 10—20 mm. longis, sat tenuibus, glabris (pilis versus insertionem raris, evanescentibus). Petiolis sparsim pilosulis, basi petiolulisque semper hirsutis, glandulosis, aculeatis. Stipulis ad petioli partem dorso semper glanduloso-hir- tellis (Rosae tomentellae); auriculis breviusculis, angustis, diva- ricatis, aut acuminato-cuspidatis, omnibus sat conformibus. Fo- liolis septenis, remotis, mediocribus aut parvis, late ellipticis, apice breviter acuminatis, terminalibus basi rotundatis, lateralibus attenuatis, ad costam tota longitudine remote glandulosis, rarius pilis sparsissimis evanescentibus praeditis, supra obscure viridihus, non nitentibus, subtus pallide glaucescentibus, nervis prominulis, omnibus biserratis, dentieulis minutis (1—2), glanduliferis (Ro- sae tomentellae affinis). Aculeis ramorum falcatis validis, is ramulorum minoribus aut inaequalibus e basi dilatata rectis, hine inde vertieillum formantihus. — Bine schwer zu deutende Ueber- 129 gangsform von der R. sphaeroidew Rip. zu den kahlen Tomen- tellen (afinis Rau, conjuncta Crep.) oder den noch wenig bekannten drüsig-doppeltgesägten Decalvaten (z.B. R. Gennarii Huet). Auch Crepin, dem diese Rose als eine neue Biserrata vorgelegt wurde, erklärte sie für eine Canina Biserrata (ohne nähere Bezeichnung). — Aus vorstehendem einzehendem Studium ergibt sich, dass unsere R. subtomentella zweifellos der A. tomentelloides Ozanon ms. zu- nächst steht, aber auch von dieser ist sie durch die reiche Besta- chelung, reichere Behaarung der Blattstiele, durch deren reichere Drüsen und durch weniger keilig verschmälerte Blättchen als be- sonders zierliche Form leicht zu unterscheiden. Von der R. (tomem- tella) afinis Rau, von der echten, sowie von der unechten weicht unsere subtomentella in den ganz kahlen, nur am Mittelnerv drü- sigen Blättchen, haarlosen Blatträndern, fast drüsenlosen, gewiss aber nicht „reichdrüsig“ gesägten Kelchzipfeln und den dicht wol- ligen Griffeln ab, obzwar sie in den Nebenblättern u. s. w. ganz eine Tomentelle ist. — Von der R. silvularum Rip. (Des. cat. rais. n. 181) weicht subtomentella ab in höherem, kräftigerem Wuchse, stärkeren, wenngleich kurzen, oft gekrümmten Stacheln, stets mehr oder minder behaarten Blattstielen, Nebenblättern und Kelchzipfeln, dicht behaarten Griffeln und schwach erhabenem Discus. — Von der R. eriostyla Rip. unterscheidet sie sich durch dieselbe weichere Pubescenz und Drüsigkeit, schmälere Nebenblätter mit vorge- streckten Oehrchen, durch kurze Blättchen, kleinere Serratur, be- stachelte Blattstiele, kleinere mehr kugelige Receptakel, kleinere kugelige (oder eikugelige) Scheinfrüchte, nicht so dicht weiss- wollige Griffel und armdrüsig berandete abfällige Kelchblätter. R. subtomentella ist somit zweifelsohne aus dem Formenkreis der R. sphaeroidea Rip., und ist deren Unterscheidung als Varietät umso- mehr begründet, als die scheinbar ähnlichen Ripart’schen Formen (R. silvularum et R. eriostyla) von den Autoren bis in die neueste Zeit der verschiedensten (oft ganz widersprechenden) Auffassung und Deutung begegneten. So musste z. B. Gandoger im Besitze von Exemplaren der Ripart’schen R. silvularum vom Standort Pringy (Desegl. cat. pag. 164) gewesen sein, welche auf der Blattunter- fläche behaart waren, da er dieselbe als eine „Urbica“ (tab. rhod. n. 2324) aufführte. — Betreffs der Constanz der beginnenden Be- haarung der Blattrippen, sowie der Armdrüsigkeit der zierlichen, oft fast fädlichen Kelchfiedern noch weiter zu beobachten“ (Keller). Ober dem Truppenspitale bei Travnik (l. Brandis). ß. vinacea? Aus Mangel an Früchten nicht genau bestimmbar. „Proxima Rosae rougeonensi Crep. ms. Eine zierliche dunkellaubige Canina biserrata; vorläufig unter den rothlaubigen Biserraten zwischen unserer R. vinacea und Malmundariensis einzureihen. Sie weicht von der niederösterreichischen unterdessen als R. vinacea Aut. Gall. (non Baker nee Gandoger) in Keller (n.-ö. R. S. 300) aufgeführten Form durch etwas kürzere Blüthenstiele, an der Basis abgerundete Blättehen und wenig erhabenen Discus ab“ (Keller). Oesterr., botan. Zeitschrift. &. Heft 1884. 11 130 Um Travnik (l. Brandis). “ 24. Rosa dumalis Bechst. — Nach kleinen Proben, die sich daher nicht näher bestimmen lassen, häufig um Travnik, besonders un Grahovik (leg. Ledic). Von dort auch „eine Form, die, wenn einmal Früchte vorliegen, auf R. glaucescens Bess. zu prüfen ist* (Keller). — Anreihen lassen sich hier: @. BR. rubescens Rip. Wenigstens eine dieser Rose sehr nahe stehende Form und „von ihr nur abweichend in dem Auftreten der staubförmigen, glänzend schwarzen, leicht abfallenden stiellosen Drü- sen an den Seitennerven (die jedoch selbst zur Blüthezeit nur an einzelnen seltenen Blättchen bei genauer Untersuchung nachweisbar und an anderen Caninen, wie R. labilipoda Keller, medioxima Ürep., innocua Urep., biserrata Mer. f. typiea gleichfalls vorkommen sollen); ferner in den etwas kürzeren Blättchen und der schwachen Flächen- behaarung der Nebenblätter, wodurch sich dieselbe, sowie durch ihre Blattform in hohem Grade der R. tomentella P. tectiglanda Kell. (im Herb. der k. k. Zoolog.-botan. Ges.) nähert. In den derben, ge- raden, fast kegeligen Stacheln, den breiten Nebenblättern und den schmäler und tiefer getheilten Kelchzipfeln, sowie in den grossen fleischröthlichen, an den Rändern nur wenig purpurnen Corollen ist sie jedoch von den Tomentellen abweichend und streift noch mehr als unsere tectiglanda zur Gruppe der Biserraten. Also A. rubescentis forma in tectiglandam transitoria* (Keller). Oberhalb der Citadelle von Travnik (leg. Platz com.); bei Grahovik (l. Ledic) und östlich von Travnik zwischen dem Tara- bovac und dem Vlasic (l. Brandis). ß. R. podolica Tratt. „lusus petiolis stipulisque ruben- tibus. Vom Ansehen einer R. spuria Puget, aber alle Blättchen drüsig-doppelt-gesägt. Ergo Biserrata petiolis costisque stipu- larum et foliolorum crebre glandulosis pinnulis sepalorum creber- rime glanduloso-ciliatis, receptaculis ovato-rotundatis globosisque. Von der R. rubescens Rip. durch schmälere matte Blättchen, fla- chen Discus; von der R. sphaeroidea var. subtomentella Kell. durch unbehaarte Blattstiele verschieden“ (Keller). Um Travnik mit R. subtomentella, „einer der Haupttypen un- serer Rosenflora; etwa canina biserrata* (Brandis). y. affinis. „Rosae affini Billot exs. n. 3720 (vix Rau) pro- xima ab eaque stylis albo-lanatis et foliolis minoribus solum di- versa. Sie zeigt, wie «. rubescens einzelne schwarze, glänzende, leicht obliterirende Drüsen an der Unterseite der Blättchen, dichte Drüsen- berandung an den filzigen Theilen der Sepalen, lange rothe Stiel- drüsen am Rande der grünen Anhängsel der letzteren, ziemlich kurze, befläumte Blüthenstiele, länglich elliptische Stachelbasen (auch an den Blüthenzweigen), eingesenkte Nerven, drüsige schwach be- fläumte Rippen, kann also nur hieher gehören. Von der R. eriostyla Rip. ist sie wesentlich durch die Tracht, kleineren Bau, herabge- schlagene Sepalen, gleichförmige drüsige Doppelzahnung und durch nicht -‚längliche Scheinfrüchte‘ abweichend” (Keller). 131 Südabhang des VlaSic zwischen der Seminarsvilla und der Kalk- brennerei (l. Brandis). 25. Rosa curticola Puget? var. durans Wiesb. — „Obscure viridis, ramis ramulisque floriferis aculeis rectis sat brevibus copio- sissimis onustis; petiolis omnibus aculeatis; foliolis fructibusque me- diocribus; calyce patente, pinnulis margine 2—5 dentato-glandu- losis; floribus pallide roseis; fructu globoso-ovoideo nitido sanguineo. R. Canina Biserrata inter Rosam curticolam et R. oblongam D. et R. ponenda“ (Keller). VlaSicgebirge. Schlucht oberhalb der Citadelle von Travnik. „Früchte des vergangenen Jahres noch zur Blüthezeit (10. Juni) gut erhalten“ (l. Brandis). 26. Rosa venosa Sw. versus formam umbrosam Keller. „Sehr ausgezeichnet durch Stachellosigkeit, durch bläulich -graue, dickliche, nach beiden Enden oval-lanzettlich verschmälerte glatte Blättchen, deren convergirende Zähne nur mit je 1—2 drüsigen Zähnchen ausgestattet sind; ferner durch eiförmig zugespitzte Oehr- chen der tief ausgeschnittenen Nebenblätter, durch den von einem langen Deckblatt gestützten Corymbus, durch die langgestielten Re- ceptakeln und die schwächer kurz steifhaarigen Griffelköpfchen. Sie erinnert lebhaft an A. opaca Fries, welche aber eine Uniserrate ist. Offenbar eine biserrate Üanine und keine Montane“ (Keller). Um Travnik. „Auffallend durch den Mangel an Stacheln und die dunkelgrünen glanzlosen Blätter“ (Brandis). (Sehluss folgt.) Floristisches aus Pressburg. Von H. Sabransky. Wie schwer es sei, ein Florengebiet in seinem ganzen Um- fange zu erforschen, beweist wohl am treffendsten die Literatur der Pressburger Flora. Von Clusius an, der auf den Hainburger Bergen botanisirte, bis auf die neuesten Zeiten finden wir in Press- burg eine rege floristische T'hätigkeit; Männer besten Namens, wie Endlicher, Heuffel, Kornhuber, Holuby, Wiesbaur u. A. durchstreiften das Gebiet nach allen Richtungen, und doch sind wir noch bei weitem nicht im Stande, eine erschöpfende Uebersicht un- serer Flora bieten zu können. Jedes Jahr bringt Neues, und so sei es auch mir erlaubt, meine floristischen Erfahrungen der Saison 1883 in Folgendem als weiteren Beitrag zur Kenntniss der Press- burger Flora mittheilen zu dürfen. Die mit einem * bezeichneten Formen sind, so viel ich weiss, für das Gebiet noch nicht publicirt. * Nitella syncarpa Thuill. sammelte ich und Dr. Schiller im Karl- burger Donauarme, wo sie massenhaft wächst (det. Dr. Stapf). 11* 132 Lolium italicum A. Br. Sehr üppig an der Eisenbahn zwischen Press- burg und Ratzersdorf. — speciosum Stev. Am Bahndamme ausserhalb Blumenthal. ‚Eragrostis pilosa P. B. In Lachen des Schur’s bei St. Georgen. * Juneus Gerardi Lois. Südostecke der Kapitelwiese zahlreich; Exem- plaren aus Budapest vollkommen gleichend. * Najas major All. Zu Tausenden im Pötschenarme. Gnaphalium luteo-album L. Sehr häufig an feuchten Stellen zwischen Berg und Rittsee (Degen). *Senecio erucifolius L. Auf trockenen Haiden zwischen Oberweiden und Baumgarten (Marchfeld) mit Achilles asplenifolia, Aster Tripolium. *Oirsium tatarieum W. Gr. (canum oleraceum). Von Dr. Schiller und mir auf Wiesen bei der Patronenfabrik unter den Eltern zahlreich angetroffen. * Hieracium Bauhini Bess. var. radiocaule (Tsch.). An der Bahn gegen hatzersdorf mit Bupleurum af'ine, Cephalaria transsil- vanica etc. — murorum L. var. arnicoides Gr. et Godr. Sehr schön und häufig in Holzschlägen des Hundsheimer Berges bei Hainburg (Von Holuby mit Bayer’schen Exemplaren verglichen). Centaurea hemiptera Borb. (solstitialis < rhenana). Syn. ©. hybrida Bolla nec All. Unter den Eltern ausserhalb des Zuckermandls (Dr. Schiller). Campanula bononiensis L. Auf der Königswarte, dem Hundsheimer und Braunsberge häufig. Phyteuma orbieulare L. Auch auf der Nordseite des Hundsheimer Berges (Degen). Asperula tinctoria L. Ziemlich zahlreich im Gebirgsparke. *Galium ochroleueum Wolfn. (submollugo x verum). Am 'Thebener Ruinenberge, unterhalb des Gebirgsparkes, an der Eisenbahn nächst der „Rothen Brücke“. — boreale L. und zwar var. hyssopifolium Hfim. Am Bahndamme ausserhalb Blumenthals, auf Wiesen der Ebene bei Ratzersdorf und Weinern. Das von Wiesbaur in der Pötschen und „Alten Au“ angegebene „@. boreale“ ist sicher @. rubioides L., vergl. auch Uechtritz, Oest. Bot. Zeitschr. XVI. S. 283. Letzteres fand ich auch auf Wiesen bei Marchegg. Chlora serotina Koch. „Heuer sehr häufig an feuchten Stellen nächst der öst.-ung. Grenze bei Wolfsthal; hier wachsen auch Formen mit ganz unverschmälerter Blattbasis und hohem, üppigem Wuchse, was die Pflanze der hl. perfoliata L. sehr nahe bringt“ (De- gen), wenn sie nicht wirklich mit ihr identisch ist, denn die Abbildung der perfoliata in Smith’s English Botany stimmt mit unserer Pflanze ganz überein. Uebergangsformen sind zahl- reich vorhanden. Thymus montanus W.K, In der Gebirgsregion sehr häufig, Gemsen- berg, Gebirgspark, Thebner Kobel U.8. W. 133 Thymus austriacus Bernh. Auf Kalkbergen der Umgebung: Thebner Kobel, Th. Ruinenbere, Hundsheimer und Braunsberg. * Prunella intermedia Brot. (vulgaris X alba) 1804. Syn. P. hybrida Knaf 1864, P. laciniata ß. coerulea Gel. 1870. Unter den Eltern auf Kalkbergen am Nordende des Karldorfer Thales. Chaiturus Marrubiastrum Rehb. Gemein zwischen Berg und Rittsee (Degen). Teuerium Botrys L. Nach Endlicher „in arenosis insulanis“, aber nach ihm nicht wieder gefunden; ich sammelte es an der Nord- seite des Hundsheimer Berges mit Astr. austr., Onosma etc. Pedicularis palustris L. Wiesen zwischen Ratzersdorf und Weinern. Veronica longifolia L. Gebüsche zwischen Baumgarten und Marchegg mit Althaea, Senecio paludosus, Allium angulosum etc. Limosella aquatica L. Häufig zwischen Berg und Rittsee (Degen), Habern, Pötschen. Euphrasia Rostkoviana Hayne. Feuchte Wiesen: Weidritzthal, vor Berg, Wolfsthal, Weinern und Ratzersdorf. — strieta Host. An trockenen, sonnigen Plätzen: Gemsenberg, (e- birgspark, jedoch auch auf Wiesen bei Ratzersdorf mit der Vorigen. * Bupleurum tenuissimum L. Auf trockenen Weiden nächst dem Sta- tionsgebäude Ratzersdorf zahlreich; andere Halophyten fehlen. — junceum L. Steinige, sonnige Hohlwege (links) im Josefsthale bei St. Georgen. Oenanthe media Gris. (= Oe. silaifolia Auct.). Gräben an der Strasse nach Ratzersdorf zahlreich. * Aethusa segetalis Bönn. Stoppelfelder zwischen Oberweiden und Baum- garten (Marchfeld). Glaucium cornieulatum Curt. Felsen vor Theben. Arabis auriculata Lam. Massenhaft in der Ebene zwischen der Kö- nigswarte und dem Fusspfade nach Hainburg. Conringia austriaca Rehb. Nicht nur am Thebnersteg, sondern auch am Kobel mit Viola ambigua, Vinca herbacea etc. Draba nemorosa L. Kapitelwiese ausserhalb Engerau (Degen 1882). Sinapis alba L. Zahlreich zwischen Engerau und Rittsee. Camelina sativa Cr. fand ich nur an Wegen im Blumenthal, die gemeine Pflanze ist *©. mierocarpa Andrz. *Viola hirta L. v. variegata. Mit V. silvatica Fr. in der „Alten Au*. — *collina Bess. Im Schatten der Gebüsche am Thebner Galgen- berge“*, auch am Hainburger Schlossberge (Degen). — *hybrida Val de Lievre (hörte x collina). Unter den Eltern am Thebner Kobel, spärlich und meist dichte Stöcke bildend'). ‘) Am Braunsberge dürfte sich auch P. fragrans Wiesb. vorfinden, da hier alba und collina zusammen wachsen. Die Pflanze muss übrigens einen an- deren Namen führen, da Sieber schon längst ein alpines Veilchen (Melanium) der Insel Creta V. fragrans genannt hat; am besten würde sie wohl den Na- men unseres verdienstvollen Veilchenforschers tragen und künftig V. Wiesbaurii zu nennen sein. Letzteres ist somit synonym mit V. fragrans Wiesb. nec Sich. = V. albaxX.collina. 134 * Viola hirtaeformis Wiesb. (ambigua > hirta). Häufig unter den El- tern an der Südseite des Thebner Kobels; durch die stärkere Behaarung, die herzförmige Blattbasis und den tieferen Stand der Stipulae von ambigua verschieden, der sie an Umriss der Blätter und Geruch (meist) der Blüthen gleicht. *odorata L. var. variegata (Wiesb.). Auf der Königswarte bei Wolfsthal vorherrschend. *permixta Jord. (hirta >< odorata). Syn. V. hybrida Schur. Auf Weiden, Wiesen der Ebene und Gebirgsregion häufig. Alte Au, Mühlthal, um Engerau. alba Bess. Auf Dämmen in Gebüschen, Obstgärten häufig; bil- det zwei ausgezeichnete „Varietäten“ oder lieber Subspecies: 1. V. vireseens Jord. am Damme im Aupark, Habern, um En- gerau, häufiger im Gebirge mit 2. V. scotophylla Jord., Gemsen- berg, Mühlthal, Thebner Kobel ete.; letztere bildet drei Formen: albiflora Wiesh., rosea und wiolacea Wiesh. *austriaca A. et J. Kerner. In ebüschen, Wäldern stellenweise semeiner als odorata: Alte Au, Habern, Mühlau, Pötschen, Waldregion des Thebner Kobels, Königswarte, Hainburger Berge. Die var. albijlora nur am Thebner Ruinenberge. multicaulis Jord. (alba >< odorata). Einzeln unter den Eltern im Mühlthal. Kerneri Wiesb. (austriaca X hirta). Mehrere Stöcke hinterm Jägerhaus der „Alten Au“, zahlreicher an der Wiener Strasse nächst Neuhof. Die hiesige Pflanze ist entschieden superaustriaca X hirta, übrigens ein veritables Riesenveilchen mit Blattstielen von 30 Cm. Länge. *Vindobonensis Wiesb. (austr.> Wimmeri ist, schwer zu widerlegen. Die von FH. murorum abweichende Form der Köpfe, desgleichen der anders gebaute, an manchen Exemplaren fast eine Doldentraube darstellende Blüthenstand, sind freilich Merkmale, die sich in Worte schwer kleiden lassen, sie kennzeichnen in der freien Natur die specifische Verschiedenheit beider Pflanzen dennoch so — wenn nicht mehr — wie die bei den Hieracien so variable Be- haarung der Stiele und Hüllen. Herr v. Uechtritz, dem ich das Hieracium zur freundlichen Begutachtung eingesandt habe, bemerkt hiezu, dass er eine solche Pflanze in dem reichen von Schneider im hiesengebirge gesammel- ten Hieracienmaterial gesehen zu haben glaubt. Auch Schneider soll sie unter 7. Wimmeri gefunden haben u. zw. am Basalt der Kl. Schneegrube. Uechtritz wäre geneigt meine Pflanze für ein murorum> —— Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Dr. v. Borbäs mit Pflanzen aus Ungarn. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Dufft, Donner, Bubela, Uechtritz, Borzi, Felsmann, Preissmann. Vorräthig (B.) = Böhmen, (Bd.) —= Baden, (Br.) —= Berlin, (By.) = Bayern, (Cr.) = Croatien, (F.) = Frankreich, (Is.) — Istrien, (It.) — Italien, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) — Oberösterreich, (P.) = Polen, (Rp.) = Rheinprovinzen, (Sl.) —= Schlesien, (Sw.) = Schweden, (T.) — Tirol, (Th.) = Thüringen, (U.) = Ungarn. Prunella intermedia (U.), vulgaris f. albiflora (Sl.), Prunus coaetanea (Pommern), Mahaleb (B., Nassau), Padus (M.), spinosa (Ode., U.), Pulicaria vulgaris (M., P.), Pulmonaria azurea (OOe.), mollis (ODe., U.), oficinalis (NOe., OOe.), Pyrethrum corymbosum (M.), inodorum (U.), macrophyllum (Cr.), niveum (Sachsen), Parthe- nium var. eradiatum (Sw.), Pyrola minor (P.), rotundifolia (By., NOe., U.), secunda (P., Sl., T.), wniflora (Br., Sl.), Quercus Ilex (Is., It.), pedunculata (B., ODe., U.), sessilifiora (B., O0e.), Suber (It.), Radiola linoides (Sl., Sw.), Ranunzulus aconitifolius (By., OOe.), aoris (OOe.), alpestris (NOe., OOe.), anemonoides (O0e.), aquatilis 236 (S1.), arvensis (Rp.), boraeanus (F.), bulbosus (Or., O0e.), carpa- ticus (U.), cassubicus (M.), Flammula (OOe.), ah (B.), huybridus (NOe.), ilyrieus (NOe.), lanuginosus (By.), Lingua (M., NOe., U.), montanus (O0e.), neapolitanus (Or.), nemorosus (P.), paucistamineus (NOe., U.), pedatus (U.), re (Rp.), polyanthemos (NOe.), repens (OOe., P.), sardous (Mk.), trichophyllus (Is.), Rapistrum per- enne (NOe., Th.), rugosum (Schweiz), Reseda inodora (U.), lutea (M., NOe.), Zuteola (M.), Rhamnus sawatilis (U.), Rhinanthus an- gustifolius (Bd., Harz), aristatus (OOe.), hirsutus (B.), major (P., U.), "Rhododendron Chamaeeistus (NOe., T.), ferrugineum (NOe., T.), hir- sutum (NOe.), Rhus Cotinus (F., NOs,, U.), tuphina (B.), Behyncho- spora alba (SW.), fusca (Hengster, Luckau), Ribes alpinum (O0e., S1.), Grossularia (P.), nigrum (Mk., P.), petraeum (Bd.), rubrum (P., Sl.), Rosmarinus oficinalis (Cr, It.), Fubia tinetorum (NOe., U.), Rubus Bellardi (Rp.), brachyandrus (U.), caesius x serpens (Th.), euwesius X tomentosus (U.), candicans (U.), fuscoater (U.), Ra- dula (Th., U.), rudis (Rp., U.), vestitus (Rp.), Rumex Acetosa (O0e.), Acetosella (OVe.), conglomeratus (Br.), Hydrolapathum (Mk.), obtusi- Jolius (Mk., P.), scutatus (Sw., T.), stenophyllus (U.), thyrsoides (Sw.). Öbige Pilanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Mittheilungen des Clubs für Pflanzenzucht im Zimmer. Mit 2 Licht- drucktafeln. Wien 1884. Inhalt: Ausführliche Beschreibung der Einrichtung der Zimmer-Glas- häuser (System Bara&). — Wichtige Andeutungen über die Cultur-Methode im Allgemeinen. — Specielle Cultur-Anleitung der schönsten Pflanzen, welche bis jetzt mit Erfolg im Zimmer-Glashause gezogen wurden. Zu beziehen gegen Einsendung von 30 kr. ö. W. pr. Postanweisung oder in Briefmarken vom Cassier des Clubs Herrn Carl Jetter, Wien, II. Haf- nergasse 3. Herbarium-Verkauf. Das Herbar des verstorbenen Apothekers Andorfer in Langenlois ist zu verkaufen. Es besteht aus 27 Faseikeln gut erhaltener (nach Reichenbach geordneter) Pflanzen der deutschen Flora, 3 Fascikeln plantae exoticae und aus 37 Päcken noch nicht geordneter, grösstentheils der Flora Niederöster- reichs gehöriger Pflanzen (viele als Doubletten bezeichnet). Preis 300 M. = 180 fl. ö.W. — Nähere Auskunft ertheilt Dr. T. F. Hanausek in Krems a. d. Donau. I TI ———— TH nn a m Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von ©. Gerold’s Sohn. C. Ueberrenter'seche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Vesterreichische Botanische Zeitschrift, Die österreichische Exemplare botanische Zeitschrift ÖOrcoan die frei durch die Post be- erscheint > zogen werden sollen. sind den Ersten jeden Monats. blos bei der Redaction für (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) Man pränumerirtauf selbe j mit 8 fl. öst. W. zu pränumeriren. CR. Mars) , Botanik und Botaniker. „We is anzjährig. oder mit Buchhandels übernimmt fl. öst. W. (S R. Mark) Pränumeration halbjährig. ja C. Gerold’s Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile N: 7 sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. s Buchhandlungen. XXXIV. Jahrgang. WIEN. Juli 1584. INHALT: Polygala supina und P. andrachnoides. Von Dr. Celakovsky. — Flora der Beskiden. Von Dr. Formänek. — Zur Flora von Ungarn. Von Hermann. — Zur Flora von Galizien. Von Blocki. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Biocki, Dr. Formänek, Borbäs, Dr. Solla, Wiesbaur. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Ueber Polygala supina Schreb. und P. andrachnoides Willd. Von Dr. L. Celakovsky. (Schluss). Noch möge Regel's Bearbeitung der russischen Polygalen in Radde’s Reisen in den Süden von Ostsibirien (1862) genannt sein. Regel fasst, wie das bei ihm nicht überraschen kann, die P. supina in einem sehr weiten Sinne auf, so dass er auch die P. Hohen- ackeriana Fisch. et Mey., die Ledebour und auch Boissier mit Recht als eigene Art gelten lassen, und die mir nicht bekannte P. Ja- blotzkiana Fisch. et Meyer, welche Boissier als Varietät zur P. Hohenackeriana stellt (ob mit Recht oder Unrecht, weiss ich nicht'), als Varietäten der P. supina angenommen hat). Als dritte Varietät !) Vergl. übrigens die Stelle aus dem Briefe von Uechtritz zum Schlusse meines Artikels. :) Regel schwankt sogar, ob er nicht auch die P, supina mit der P. sibirica L. zusammenziehen sollte; seine Zweifel an der specifischen Verschie- denheit dieser beiden sind aber durchaus unbegründet. Die Blüthen sind total verschieden. P. sibirica hat alle drei äusseren Kelchblätter ohne alle basiläre Aussackung, dieselben sind krautig, am Rande weiss trockenhäutig, die Flügel ebenfalls krautig und grün, mit breitem weissem Hautrande (bei P. supina und andrachnoides sind sie ganz gefärbt, petaloid), der gefranste Kamm ist doppelt grösser, die Kapsel am flügelartigen Rande wimperig-behaart (bei P. 19 Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft 188%. 238 hat Regel eine var. ß. andrachnoides (Polygala supina Schreb., P. andrachnoides Willd.), die er in der Krim und in Armenien (wie Willdenow) angibt. In der Beschreibung der Regel’schen Varietät passt das Meiste und namentlich die „capsula anguste alata* zur Polyg. andrachnoides. Allein die Abbildungen Fig. 14 und Fig. 16 stellen zwei verschiedene Pflanzen dar, nämlich Fig. 14 („eine Form mit etwas grösseren, spitzeren Blättern“) mit grösseren, entfernteren, minder zahlreichen Blüthen die echte P. supina Schreb., und die Fig. 16, „eine kleinblätterige Form mit stumpfen Blättern“, dazu mit zahlreicheren, kleineren Blüthen in der dichteren Traube, auf feineren umgebogenen Stielen, offenbar die P. andrachnoides dar'). Die var. andrachnoides Reg. ist also ebenfalls aus den beiden Arten, der Krim’schen P. andrachnoides und der echten P. supina Schreb. zusammengesetzt. Boissier endlich vermengt gleichfalls die P. andrachnoides mit der echten P. supina Kleinasiens, Thraciens, Bosniens, Serbiens und des Banats als P. supina Schreb. (P. andrachnoides Willd., P. Gundelsheimeri C. Koch), schreibt der Colleetivart aber doch folia obovata obtusa zu, die nur die Krim’sche P, andrachnoides besitzt. Die P. Gundelsheimeri gehört nach der Beschreibung C. Koch’s in Linnaea XIX (z. B. folia ovalia seu oblonga acuta, alae ex basi radiato-plurinerves, germen obovatum marginatum) und nach dem Vaterlande (Asia minor septentrionalis) jedenfalls zur P. supina, wahrscheinlich zur var. stenoptera. In Bennett’s Monographie sind P. andrachnoides und P. su- pina ebenfalls in einer Art confundirt (P. recurvata ist dort gar nicht erwähnt, obwohl sie mehrere Jahre früher publieirt war). Ben- nett stellt die P. supina, die P. sibirica und noch einige Arten in eine eigene Section Pleuranthus zusammen, welche hauptsächlich durch seitliche „axilläre oder extraaxilläre* Stellung der Blüthen- trauben charakterisirt wird. Diese Section ist gänzlich unbaltbar, denn die Trauben der betreffenden Arten sind niemals axillär („extra- axillär* ist hier wie anderwärts ein unsinniger Ausdruck), sondern stets ebenso terminal, wie bei anderen Polygalen, sie können aber durch. den dicht unter der Traube in der Achsel eines Laubblattes angelegten Seitenzweig, der sich dann öfter mehr oder weniger ter- minal stellt, mehr oder weniger seitlich abgelenkt werden, das ist supina und andrachnoides kahl). (Fälschlich nennt Alfr. Bennett die Kapsel der P. sibirica kahl). Das letztere gilt allerdings nicht auch von der Polyg., tenuifolia Willd. welche Ledebour und Regel als Varietät der P. sibirica betrachten, die aber eine kahle Kapsel hat und überhaupt kahler ist als die echte P. sibirica. Ich möchte sie lieber von letzterer trennen, denn ihre Blü- then sind auch kleiner, die Kelchblätter breiter randhäutig, die Blätter lineal, mit vorragenden Kielnerven. Es scheint diess auch Boissier's Ansicht zu sein, da dieser der /. sibirica auch eine gewimperte Kapsel zuschreibt, womit P. tenuifolia ausgeschlossen wird. ‘) Die Identität dieser Figur mit meiner P. recurvata hat schon früher auf Grund meiner Beschreibung allein Uechtritz mit Recht vermuthet. 239 Alles. Darauf hin lässt sich aber keine Section gründen, umsowe- niger, als die Bildung dieser Seitentriebe gar nicht bei allen zur Gruppe gerechneten Arten constant ist, so dass diese Zweige bei P. andrachnoides und bisweilen selbst bei P. supina zur Blüthezeit und noch später ganz vermisst werden. In meinem ersten Artikel über Polygala recurvata habe ich zuerst nachgewiesen, dass die Krim’sche Polygala von der P. supina Schreb. specifisch verschieden ist; diese Zeilen haben den Zweck, diese Verschiedenheit nochmals zu betonen und zugleich den so lange verkannten Namen P. andrachnoides Willd. für diese Art zu re- clamiren. Nachdem der vorstehende Artikel soweit geschrieben und zur Einsendung an die Redaction der Oesterr. bot. Ztschr. bereit war, erhielt ich ein Schreiben meines geehrten Freundes Uechtritz, in welchem einige Mittheilungen enthalten sind, die meinen Aufsatz er- gänzen und daher der Veröffentlichung werth sind. Herr v. Uechtritz theilt mir mit, dass er die P. andrach- noides Willd. ausser aus der Krim auch von Bourgeau „in pascuis Gonea Garazarh prope Gumusch-Khane“ (Plantae armeniacae 1862 Nr. 11) gesammelt und zwar als P. telephioides Boiss. et Bal. var.? von Boissier bezeichnet, gesehen habe. Hiernach kommt die P. andrachnoides also doch auch in Armenien vor, wo mithin beide Arten, nämlich auch noch die echte P. supina Schreb. nach Schre- ber selbst, sich begegnen. Die P. telephioides hat Boissier in der Flora Orient. als var. ß. paueijflora zur P. supina eingezogen. Ihre Diagnose lautet: „Folia minora valde condensata. Racemi ad 2—3 flores subterminales reducti“. Sie wird in Fl. Orient. aber nur in Cappadocien vom Berge Masmeneudagh (Balansa) verzeichnet, da- gegen wird eine Pflanze Bourgeau’s von Gumusch-Khane bei P. pruinosa Boiss. aufgeführt. Desshalb lag die P. andrachnoides Bourg. nach Vechtritz im Berliner Herbarium in demselben Bogen mit P. pruinosa Boiss. (und nebstbei mit P. nicaeensis tomentella Boiss., welche Boiss. früher auch mit P. pruinosa fälschlich identificirt hatte). Ich glaube hiernach, dass auch die von Boissier unter P. pruinosa von Gumusch-Khane angegebene Polygala mit der P. an- drachnoides W. identisch ist, und dass Boissier aus dem Grunde diesen Fehler beging, weil er auf den Unterschied der „racemi semper terminales“ und der „racemi evolutione ramuli ex axilla superiori orti tandem laterales“ ein zu grosses Gewicht gelegt hat, so zwar, dass er danach zwei Gruppen aufstellte. Eine P. andrachnoides mit so vollkommen terminalen Trauben, wie sie die Parreisz’sche Pflanze besitzt, musste er hiernach von P. supina trennen und mag sie leicht mit echter P. pruinosa verwechselt haben. Was dann die echte ?. telephioides aus Cappadocien (von Balansa) eigentlich ist, ob eine Form der P. supina oder eine sehr armblüthige Varietät der P. andrachnoides oder gar noch eine andere Art, das muss dem Ver- gleiche der Originalpflanze von Balansa überlassen bleiben. 198 40 Ueber die specifische Verschiedenheit der P. supina und der P. andrachnoides bemerkt Uechtritz neuerdings: „Wenn diess nicht zwei sehr leicht und gut unterschiedene Arten sein sollten, so müsste man in dieser Gattung noch gar viel mehr Zusammenziehungen vornehmen, als schon der Fall gewesen ist. Neilreich mag eben vielleicht nur die P. andrachnoides als P. supina gesehen haben und dann erscheint dessen Behauptung (nämlich dass die P. hospita von P. supina verschieden ist) in ganz anderem Lichte“. Letzteres ist auch mir jetzt ganz plausibel, und wenn Neil- reich die in Rede stehenden Arten anerkannt hat, wer wollte ihre Verschiedenheit weiter noch bezweifeln? Auch Heuffel dürfte aus demselben Grunde die P. hospita neu aufgestellt haben. Ueber die kleinasiatische P. supina var. (subsp.) stenoptera schreibt mir derselbe schlesische Autor: „Es gibt nun aber noch eine dritte Form der Supina-Gruppe, die der P. hospita weit näher steht als die P. andrachnoides und die Ihnen auch bekannt ist, da die Brussaer Pflanze von Pichler dazu gehört“. „Im Allgemeinen will ich bemerken, dass diese öfter roth als blau zu blühen scheint ') und sich dureh zarten Stengel, meist gleiehförmigere, auch noch gegen die Inflorescenz breitere, mit einem kurzen Spitzchen versehene, minder derbe Blätter *), etwas kleinere Blüthen und etwas schmälere Flügel der Kapsel unterscheidet. Ihre Verbreitung in Klein-Asien ist offenbar eine weit grössere, als die der vielleicht nur auf das pontische Gebiet beschränkten P. an- drachnoides. Sie kommt auch bei Constantinopel vor; von hier liegen im Herb. Kunth von Olivier und Bruguiere gesammelte, aus dem Pariser Museum 1822 mitgetheilte sehr üppige Individuen mit be- sonders breiten und grossen Blättern; das eine hat eine für diese sonst armblüthige Form auffallend reichblüthige Inflorescenz, da die Trauben mitunter 12- und mehrblüthig sind ®). Habituell ist diese Form von Constantinopel der Abbildung der P. supina var. Ja- blotzkiana bei Regel sehr ähnlich, aber diese letztere ist wegen der nicht anastomosirenden Flügeladern (desshalb von Boissier in Fl. Orient. zu P. Hohenackeriana gebracht, die aber ganz anders aus- sieht) und der sehr breit geflügelten Kapseln sicher verschieden“. „Hierher gehört auch die P. orientalis, supin&, myrtifolia flore Purpureo Tournef. Coroll. p. 10 nach einem ganz mit den !) Auch die von mir gesehenen Exemplare waren rothblühend. ®) Diess nur im Gegensatz zur Bosnischen P. supina, denn die Blätter der Banater Pflanze sind ebenso dünn, wie die der Brussa’er. °) Die Pichler’schen Pflanzen, welche ich gesehen habe, sind wie ge- sagt, ebenso reichblüthig; auch eine Probe davon, die ich durch Herın Janka's Güte erhielt, und da nach diesem die von ihm bei Constantinopel gesammelte Pflanze mit der Pichler’'schen ganz übereinstimmt, so wundert es mich, dass Uechtritz die var. stenoptera eine sonst armblüthige Form nennt. Jedenfalls ist aber die Blüthenzahl variabel, daher es auch nicht mehr verwunderbar ist, dass Schreber seine armenische P, supina, die doch wohl die var. stenoptera darstellt, mit armblüthiger Traube gezeichnet hat. 241 Pichler’schen übereinstimmenden Exemplare von Gundelsheimer im Herh. Gen. Berol. (auf der Etiquette steht: P. pontica, myrtifolia, fi. purpureo 21 T.). Ebenso wäre „P. cretica, vulgaris“, similis fl. albido longiore Tournef. 1. ce. nach den Gundelsheimer'schen, ganz ebenso bezeichneten Exemplaren (19 T.) die gleiche Form. Auch ein blau blühendes, sehr schlechtes Bruchstück von Rhodos (s. n. 1854 leg. Berg) bin ich geneigt, hierher zu rechnen. Auch ein Theil der Gun- deisheimer’schen Exemplare der P. orientalis(rundelsheimer schreibt dafür „pontica* 20 T.) supina, myrtifolia fl. coeruleo Tournef. 1. c. gehört zu der Brussa-Pflanze, nämlich die beiden ersten Zweige links auf dem Bogen: die zwei anderen rechts mit den die Kelchflügel um das Doppelte überrarenden Biumen halte ich für P. venulos« S. et Sm. (Meine Exemplare der letzteren habe ich gerade nicht zur Hand, müsste aber sehr irren, wenn es nicht diese leicht kennt- liche Art wäre“.) „Danach würde P. venulosa auch im nördlichen Klein-Asien vor- kommen, woran ich aber nicht glaube. Ich bin vielmehr bestimmt der Ansicht, dass entweder schon Gundelsheimer die Etiquetten ver- tauscht hat oder — und diess wird wohl das Richtige sein — dass in späteren Zeiten beim Aufkleben ein arges Versehen mit Etiquettenverwechslung passirt ist. Die Pflanze, die ich, wie gesagt, für P. venulosa halte, dürfte sicher zur Etiquette „P. eretica vul- sarı similis, fl. albido longiore“ gehören und umgekehrt das grosse bewurzelte Exemplar, welchem dieser Zettel beigefügt ist, zu dem andern (P. pontica supina myrtifolia flore coeruleo, bei welchem, wie gesagt, ausser P. venulosa noch zwei Zweiglein der kleinasiatischen P. supina aufgeklebt sind, die wahrscheinlich dem grossen Specimen eutuommen wurden. Dadurch wäre auch das Rälhsel in Betreff des Vorkommens der P. supina auf Creta gelöst“. „Vorläufig will ich die Frage, ob die kleinasiatische ‚P. supina‘ eine eigene Art oder Rasse der P. supina darstellt, offen lassen, da mir die westliche P. hospita gegenwärtig nicht zur Hand ist. Aber verschieden ist sie sicher, wie Sie selbst diess brieflich auch bemerk- ten, und was früher offenbar auch Janka bewogen hat, in der Pichler’schen Polygala Ihre P. recurvata zu suchen. Falls man sie specifisch unterscheiden will, wäre wohl schon ein Name da, nämlich P. Gundelsheimeri C. Koch in Linnnaea XIX. C. Koch hat zwar gegen seine (Gewohnheit den Gundelsheimer’'schen Originalien der Berliner Sammlung keine Correetur hinzugefügt, aber er kann doch füglich unmöglich eine andere Pflanze gemeint haben“. Die letzte Stelle des Uechtritz’schen Briefes habe ich hier desshalb angeführt, weil sie die Indentität der P. Gundelsheimeri mit der P. supina var. stenoptera bestätigt, doch muss ich bemer- ken, dass wenn man diese Form als eigene Art auffassen wollte und dürfte, dieser der älteste Name P. supina Schreb. verbleiben müsste, während für die westlichere südslavische Form der Name P?. hospita Heuffel wieder in Kraft treten würde. Ich glaube aber, wie 242 gesagt, nicht, dass die vorhandenen Unterschiede erheblich genug sind, um zu einer specifischen Trennung zu berechtigen. Die Synonymik und bisher bekannte Verbreitung der beiden hier besprochenen Arten stellen sich nunmehr folgendermassen heraus: P. supina Schreb. Icon. et deseript. plant. minus cognit. Dee. (1776) tab. X! P. andrachnoides Autt. p. pte. P. supina ß. an- drachnoides Regel p. pte. fig. 14! P. hospita Heuffel, P. Gundels- heimeri ©. Koch in Linnaea XIX. — Habitat in Asia minori sep- tentrionali nee non in Europa austro-orientali Austriae et Turciae subdita. Var. (subspee.?) @. euryptera m. (P. hospita Heuffel). Habi- tat in Banato (Janka!), Bosnia (Knapp!), Serbia (Pantic!) — Planta Bosniae discerni potest uti subvariet. parviflora. ß. stenoptera m. (P. supina Schreberi genuina suadente dis- tributione geographica, P. Gundelsheimeri C. Koch teste herbario Berolin.) Habitat in Thracia (Janka); in Asia minori septentrionali ad Brussam Bythiniae (Pichler!), in Ponto, Armenia (Schreber). Forsan in insula Rhodo (Berg teste Ueechtritz). P. andrachnoides Willd. Spee. pl. 1800 (exelusis. synonymis). P. Schreberi Pallas in Itin. novo (1801), nomen sine definitione, P. supina Autt. p. pte. nec Schreber, P. supina P. andrachnoides Reg. p. pte. fig. 16! P. recurvata Cel. — Habitat in Tauria australiori (Pallas! Parreisz! Fiek!) nee non in Armenia (prope Gumusch- Khane, leg. Bourgeau, s. nom. P. telephioides Boiss. et Bal. var.? teste Uechtritz). — 0 —- Beitrag zur Flora der Beskiden und des Hochgesenkes,. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am slav. Gymnasium in Brünn. (Fortsetzung.) Veronica beccabunga L. Im g. G. häufig. Ebenso V. anagallis L. — scutellata L. In Wassertümpeln und an sumpfigen Stellen nicht besonders häufig. Holzschlag im „[heiner Revier, 'Trojanowitz und Gross-Kuntschitz, Sumpf bei Zilchowitz, Knibitz (Klanit). — ofieinalis L. Trockene Wälder, Triften und Hügel gemein, selbst in höheren Lagen, so: am Hin- und Wiederstein bei Karlsbrunn und am Gipfel der Cernä hora gegen 900 M. — Chamaedrys L. Im b. G. gemein, auch auf Kalk (Stramberg). — Teuerium L. Sonnige, trockene Hügel, (ebüsche und Grasplätze. Karlsberg bei Roznau, 'Mähr. -Weisskirchen, Dittersdorf bei Boden- stadt, Bodenstadt, Stollenthal, Grosswasser, an der Lehne beim Bahnhofe, Hin- und Wiederstein und a. a. O. bei Karlsbrunn, Schönberg, Sternberg. — serpyllifolia L. Auf feuchten Stellen. Breiter Busch bei Dom- stadtl, Oppa bei Karlsbrunn. Veronica arvensis L. Im g. b. G. gemein. — persica Poir. Auf Aeckern verbreitet. Bystritz, Roznau, Frank- stadt, Mähr.- Weisskirchen, Mähr.-Neustadt. — agrestis Fries. Auf Feldern zerstreut. Bodenstadt, Poschkau, Gepperzau, Schönberg, Mähr.-Neustadt. Pedieularis silvatica L. Auf nassen moorigen Wiesen. Gr.-Kuntschitz, Trojanowitz, Zubri. Alectorolophus parviflorus Wallr. Häufig im b. G. noch bei Karls- brunn angetroffen, in den höchsten Lagen fehlt er (14 Stand- orte notirt, an 3 eingesammelt). — grandiflorus Wallr. Häufig im (Gebiete selbst in höheren Lagen, so am Radhost ca. 1100 M. — angustifolius Gmel. Kotout bei Stramberg. -— alpinus Lek. Altvater, Hohe Haide, Gr. Kessel. Euphrasia odontites L. Auf feuchten Aeckern und Wiesen im b. G. verbreitet ('/, der constatirten Standorte gehört Aeckern an). — pratensis Fr. Auf Wiesen und Triften gemein. Var. pict« Wimm. spec. Häufig auf den Gipfeln des Hochgesenkes. Leiterberg, Heiligenhübl, Gr. Hirschkamm, Schieferhaide. — nemorosa H. v. Martius 1817. Auf trockenen Stellen, Hügeln im b. @. gemein. Bartsia alpina L. Gr. Kessel Grabowsky (längs der Quellen der Mohrau in vielen Exemplaren eingesammelt). Altvater. Melampyrum ceristatum L. Johanowske kopce u Karolü oberhalb des Cerwinkathales bei Jasenitz. — arvense L. Bystritz, Lhotka bei Bystritz, Stramberg, Alt- titschein. — nemorosum L. In Laubwäldern, Niederholz und Gebüschen in den niederen Lagen vom Fuss des Hostein an durch das ganze b. @. häufig. — pratense L. Im b. G. verbreitet. — silvaticum L. Im gebirgigeren Theile des b. @. verbreitet. Thei- ner und Partschowitzer Revier, Helfenstein nächst Then, Dom- stadt], häufig bei Karlsbrunn, Hofberg bei Kleppel, Schönberg, Sternberg. Lathraea squamaria L. Wald bei Politnä (Klanit). Verbena ofieinalis L. Wüste Plätze, Dorfanger, Wiesen. Bystritz, Lhotka bei Bystritz, Hostein, Ratibor, Wsetin, Jasenka, Wiesen unter dem Kozinec bei RoZnau, Frankstadt, Wiesen bei Troja- nowitz, Liechnau, Stramberg, Skalka und Betwa bei Mährisch- Weisskirchen, Welkä, Olspitz, Wiesen in den Gaisdorfer Bauern- wäldern, Mähr.-Neustadt, Zilchowitz und Dittersdorf bei Mähr.- Neustadt. Mentha silvestris L. An Bächen und feuchten Stellen in der Form lanceolata Reichb. fil. Lhotka bei Bystritz, Mühlbach unterm Karlsberg bei Roznau, Frankstadt, häufig bei Mährisch-Weiss- kirchen, Grundwald bei Bodenstadt, Dittersdorfer Bach bei M.-N., Grosswasser. Var. nemorosa Willd. Bystritz und Olmütz. 244 Mentha piperita L. An Zäunen in Stramberg häufig verwildert. — aquatiea L. var. vertieillata Wimm. Längs der Ufer des Bleis- baches in Dittersdorf und Milbes, Oskawa bei Mähr.-Neustadt. Lycopus europaeus L. Sehr verbreitet an Ufern und feuchten Stellen. Bei den Teichen in Rudolfsthal, Roznau am Mühlbache und an der Betwa, Holzschlag im Theiner Revier, Poschkau, bei der Bleise in Dittersdorf, (Gepperzau, Zilchowitz, häufig bei Ditters- dorf bei M.-N., Sternberg beim Schäferbache. Origanum vulgare L. Am Hostein, Reimlich, Kotoud bei Stramberg, Alttitschein. Calamintha Aecinos L. Im b. G. häufig. ©. clinopodium Spenn. noch häufiger als vorige. Salvia vertieillata L. Hostein, Rotalowitz und am Wege von Rota- lowitz nach Hostalkau, Ratibor, Wsetin, Horetky bei Frank- stadt, Wüstes Schloss bei Gaisdorf, Domstadtl, Stollenthal, (srosswasser. — pratensis L. Fand ich in dieser vorgerückten Jahreszeit in eini- gen blühenden Exemplaren nur noch bei Mähr.-Weisskirchen. — glutinosa L. Waldbäche, Gebüsche und Holzschläge. Verbreitet in den mähr. Karpaten. Zahlreich am Hostein, Jawornik kelsky; Holy wrch und Wald „u trech kamenü‘ am Wege von Rotalo- witz nach HosStalkau, Wsetin ‚(so am Krizowy etc.), Cerwinka- thal, Vorberg des Cab, Cab, Cernä hora (Radhost, vor mir Sa- petza), Kleiner und Grosser Jawornik, massenhaft auf einem Waldschlage auf dem Kitera bei Frankstadt (am Swinetz bei Neutitschein, für Neutitschein jedoch schon von Sapetza an- gegeben), Mooslehne. Nepeta cataria L. Verwildert und eingebürgert bei den Putyrky bei Roznau, verwildert beim Bahnhofe in Mähr.-Neustadt. Melittis melissophyllum L. Konnte sicher nur im Partschowitzer und Theiner Revier und am Helfenstein constatirt werden. Galeopsis Ladanum L. Wsetin, Walachisch-Meseritsch (Klanit), Roznau, Stramberg, Herlsdorf, Freudenthal, Sternberg. — Tetrahit L. Auf Aeckern, Wegen und Waldschlägen im b. @. gemein, häufig auch gemeinschaftlich mit der Form flore albo so bei: Bystritz, Frankstadt, Michelsbrunn, Bodenstadt, Mähr.- Neustadt etc. — var. bifida Boenningh. sp. Lhotka bei Bystritz, Domstadtl. — pubescens L Häufig im b. @ — versicolor Curtis. In feuchten Wäldern an Bachufern. Radhost, Holzschlag im Theiner Revier, Thein, an den Ufern der Betwa bei Leipnik, Grundwald bei Bodenstadt, Grosswasser; ß. parvi- flora: Schäferbach bei Sternberg (und im Falle ich mich nicht irre, glaube ich auch @. versicolor Curt. dort gesehen zu haben, eine Notiz von diesem Standorte besitze ich nicht). Betonica officinalis L. Im b. @. verbreitet. Bemerkenswerther Stand- ort: Hostein. 245 Stachys germanica L. Wüste Plätze, sonnige, steinige Hügel, beson- ders auf Kalk. Burgberg bei Stramberg (auch am Kotoud da- selbst, vor mir jedoch schon Sapetza), am Helfenstein, Dom- stadtl, Stollenthal und Eschenlahn bei Grosswasser, Karlsbrunn beim Antonssteige, auf der Breiten Lehne und bei der Huberis- kirche. — alpina L. Sonnige Hügel und Waldschläge. Häufig am Hostein, Osträ Hora bei Wsetin, Johanowske kopce u Karolü oberhalb des Cerwinkathales, Cäb bis an den Gipfel und dort zahlreich. Pansky kopec und Uwiez bei Str. Zubri, Roznau, Kitera bei Frankstadt, Doubrawa bei Mährisch- Weisskirchen; Wald bei Poliöna (leg. Klanit), Partschowitzer und Theiner Revier nächst Thein, Grundwald bei Bodenstadt, Stollenthal, Grosswasser. — silvatica L. Auf feuchten schattigen Waldstellen und in Gebü- schen im g. b. G. häufig. — palustris L. Auf feuchten Aeckern und an Ufern im ganzen b. G. gemein. — annua L. Fehlt wahrschemlich in dem gebirgigeren Theile des b. G. — recta L. Stramberg (am Kotou? bei Stramberg schon Sapetza). Lamium maculatum L. In schattigen Wäldern und auf feuchten Plätzen sehr häufig im b. G. Die höchsten Lagen, an denen ich selbes gesammelt habe, sind: beim Wüsten Schlosse zu Gais- dorf und am Leierberge bei Karlsbrunn. Marrubium vulgare L. Fehlt in dem grössten Theile des b. G. Seutellaria hastifolia L. Im Dittersdorfer Walde bei M.-N. Prunella vulgaris L. Auf Wiesen, Wegen, Triften, im g. b. G. ge- mein, auch noch bei der Hubertskirche in Karlsbrunn und höher. — alba Pall. Lhotka bei Bystritz, Ratibor, Johanowske kopce u Karolü oberhalb des Cerwinkathales. Ajuga reptans L. Im b. @. gemein. — genevensis L. Gaisdorfer Bauernwälder, Mackelmühle beim Stollen- bache, Schweizerei, Sternberg. Plantago lanceolata L., P. media L., P. major L. Im g. G. gemein. Pinguieula vulgaris L. Im Gesenke verbreitet. Im Gr. Kessel (Gra- bowsky); daselbst massenhaft längs der Quellen der Mohra, vereinzelt unter der Schäferei. Utrieularia vulgaris L. Bei Dittersdorf zerstreut; gemein bei Kni- bitz (Klani£). — neglecta Lehm. Sümpfe bei Bodenstadt. Anagallis arvensis L. Häufig im b. G. Trientalis europaes L. Abhänge der Taneönice (Radhost, Sapetza; daselbst häufig). Zahlreich im Gr. Kessel längs der Quellen der Mohra mit Pinguieula vulgaris L., auf der Hohen Haide, Peter- stein, Hirschkamm, Schieferhaide zerstreut auftretend. Lysimachia nemorum L. Kamenärky und Uwiez bei Str. Zubri, RoZnau, Radhost, Cernä hora; Jawornik (Sapetza) und zwar am Grossen als auch am Kleinen Jawornik, am ersteren tief zum Fuss her- 216 absteigend. Weisse Oppa bei Karlsbrunn, Ludwigsthal, Moos- lehne, Altvater und sogar noch im Walde bei Dittersdorf bei M.-N. mit Zysimachia nummularia L. Lusimachia nummularia L. und L. vulgaris. Im b. G. gemein. Primula ofieinalis Scop. und P. elatior Jeq. (letztere bei Walach.- Meseritsch, Klanit). Von beiden habe ich im g. b. G@. noch Spuren gefunden, die Primula, die ich am Leierberge bei Karls- brunn gefunden, dürfte wohl P. elatior Jacq. sein. Calluna vulgaris Salisb. Im g. b. G. bis zum Gipfel des Altvaters gemein. Vuceinium Myrtillus L. gemein im g. @. bis zu den höchsten Lagen, massenhaft am Gipfel des Radhost und des Tanetnice mit V. vitis idaea L., selbst noch am Altvater und bei der Schweizerei. — vitis idaeas L. Häufig im Gesenke. Altvater, Kessel im Gesenke, Peterstein, Leiterberg, Hohe Haide, Hirschkamm, Schieferhaide ete. Verbreitet im nordöstlichen Schlesien. Im Jahre 1872 sam- melte ich es in der Umgegend von Weidenau') auf folgenden Stellen: Kunzendorf, bei den Hundswiesen, Waldeck beim Kar- penstein. Oayeoccus palustris Pers. Sammelte ich schon 1872 l. ce. in wenigen Exemplaren in der Gr. Lusche bei Weidenau und häufiger bei Reihwiesen im f. g. Moosbruche. Monotropa hypopitys L. «. hirsuta Roth. Zumeist in Nadelwäldern verbreitet, jedoch nicht überall. Frankstadt, in den Wäldern (Capkow und Kopankow) unterhalb des Ondrejnik bei Gross- Kuntschitz, Mährisch-Weisskirchen, Partschowitzer und Theiner Revier, Grundwald und Thiergarten bei Bodenstadt, Kreuzbusch bei Freudenthal, Sternberg. Ramischia secundiflora Opi®. In Wäldern. Verbreitet im b. G. Frank- stadt, Domstadtl, Stollenthal, Grosswasser, Milbes, Kessel im Gesenke, Hotberg bei Kleppel, Schönberg, Sternberg. Pirola minor L. In Wäldern des b. @. zerstreut. Am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau, Hurka bei Str. Zubri, Frankstadt, Wald Rakowy bei Trojanowitz, Doubrawa und Safranice bei Mähr.-Weisskirchen, Gaisdorfer Bauernwälder (im Kessel, Gra- bowsky, habe ich sie ebenfalls gesammelt), gemein bei Karls- brunn, sogar noch bei den Backofensteinen. — media Swartz. Mähr.-Weisskirchen. — rotundifolia L. Bei Wsetin und Semetin, in den Gaisdorfer Bauernwäldern. — uniflora L. Roznau, Walach.-Meseritsch und Gemeindewald bei Kriwä (Klanit), Frankstadt, Mähr.-Weisskirchen, besonders in der Safranice daselbst, Kreuzbusch bei Freudenthal, Kl. Mohrau, gemein bei Karlsbrunn und Ludwigsthal. Im Jahre 1872 1. e. fand ich sie im Hohnwalde bei Weidenau und zahlreich am ‘) Beitrag zur Flora von Weidenau und der Umgegend. Veröffentlicht im zweiten Jahresberichte des Staats-Real-Gymnasiums zu Weidenau 1873. 247 Rothen Berge bei Freiwaldau, wo diese Pflanze in einem Strassen- graben ganze Rasen bildete. Chimophylla umbellata Nut. In drei Exemplaren entlang des Weges im Walde zur Kirche bei Gaisdorf, ich nahm nur ein Stück, ein weiteres Suchen nach anderen Exemplaren dieser Pflanze meinerseits und des mich begleitenden Prof. Klanit erwies sich als fruchtlos. Aus meinen Beobachtungen und aus den veröffent- lichten Daten schliesse ich auf ein zerstreutes Auftreten dieser Pflanze in den mähr. Karpaten, wogegen selbe im böhmisch- mährischen Gebirgszuge, so z. B. bei Teltsch häufiger vor- kommt. (Fortsetzung folgt.) ———esse = — Neue Daten zur Flora Ungarns. Von Gabriel Hermann. Ungarn und die Umgebung seiner Hauptstadt Budapest wird in floristischer Hinsicht seit Jahren häufig durchforscht, so dass man glauben könnte, dass das Land und insbesondere die Hauptstadt für den suchenden Floristen nichts Neues mehr bieten könnte. Ich selbst hegte diessbezüglich wenig Hoffnung, sah mich aber angenehm über- rascht, als meine Bemühungen von Erfolg gekrönt wurden. Bevor ich aber meine Funde aufzähle, sei es mir erlaubt, dass ich hier dem Herrn V. v. Janka, Custos der botanischen Abthei- lung des ungar. National-Museums meinen Dank abstatte für die Aufmerksamkeit, mit der er meine Arbeit verfolgte und die Unter- stützung, die er mir bei der Bestimmung der Pflanzen zu Theil wer- den liess. Seit vier Jahren durchsuche ich eifrig einen Theil der Umge- bung der Hauptstadt, namentlich am rechten Ufer den kleinen und grossen Blocksberg den Adlerberg, das Wolfsthal, den Schwaben-, Johannis- und Lindenberg; am linken Ufer: das Engelsfeld, den Räkos, Puszta Szt. Mihäly, Steinbruch, Kispest, Puszta Szt. Lörincz, den früheren Wettrennnplatz, den Hotter von Gubacs, das Franz- städter neue Wäldchen und einen Theil der Insel Csepel. Für folgende Pflanzen konnte ich so neue bisher unbekannte Standorte entdecken: Allium acutangulum Schrad. mit weisser Blüthe fand ich am 14. August 1882 auf nassen Wiesen zwischen Räkos-Palota und Puszta Szt. Mihäly; — Gagea pusillo X arvensis Reichb. (Reich. Icon. X. 1051) am 4. April 1883 am früheren Wettrennplatz und im Franz- städter neuen Wäldchen; — Malva moschata L. am 4. September 1885 am Räkos auf den sich gegen Puszta Szt. Mihäly hinziehen- den Sandhügeln; — Orobanche lavandulacea Reut. am 6. Juli 1882 248 im Wolfsthale unterhalb Zöhus Coriaria auf den Wurzeln von rtemisia campestris. Herr Dr. Beck in Wien, der sich vorzüglich mit den Orobanchen beschäftigt und dem ich eines der von mir gelundenen Exemplare übersandte, erklärte meine Pflanze als über- einstimmend mit der Abbildung Reichb. Icon. XX. 147. -— Oro- banche platystigma Reichb. (Reichb. Icon. XX. 164) fand ich am 17. Mai 1883 bei Puszta Szt. Lörinez auf bepflanzten Sandhügeln am Fusse von Populus canescens; — Banunculus Steveni Andrz. fand ich am 20. Mai 1882 auf den feuchten Wiesen des Orczy- (rartens; — Setaria ambigua Guss. am 8. August 1883 in der Gar- tenanlage vor der kg]. Ludovica-Akademie; — Tikia alba W.K. am 17. Mai 1883 auf bepflanztem Terrain bei P. Szt. Lörinez. Noch will ich jener viel gesuchten Pflanze erwähnen, die zu den grössten Seltenheiten unserer Hauptstadt gehört. Es ist diess Plantago maaima Juss., welche Sadler 1832 sammelte. (Vgl. Neil- reich, Aufzählung ete. p. 93: „Plantago maxima Ait. An sumpfi- gen Stellen bei dem Porcelium Räkos nächst Pest (Sadl. 65)*. Nach Sadler fand die Pflanze Dr. A. Kerner (Oesterr. botan. Zeitschr. Jahrg. XXV. „Landhöhe auf den Grasfluren entlang dem Räkos- bache bei Pest an zerstreuten Standorten; am häufiesten zwischen Räkos-Palota und Puszta Szt. Mihäly); seit jener Zeit wurde sie wiederholt gesucht, aber nicht gefunden, bis es mir nach wieder- holtem Unternehmen am 17. August 1882 gelang, den Standort zu entdecken, wo ich mehrere vollständige Exemplare sammeln konnte. Der Standort ist derselbe, wie ihn Prof. Kerner angibt: Auf feuch- ten Wiesen zwischen R. Palota und Puszta Szt. Mihäly. Schliesslich sei es mir erlaubt, hier auch meine auf meinen vorjährigen (1883) Ausflügen in die Provinz gesammelten Daten zu veröffentlichen. Am 20. April 1883 besuchte ich den Somlö - Berg und seine Umgebung, von wo ich aber nichts Neues zu berichten habe; am 14. Juni durchsuchte ich einige Theile der Comitate Szolnok und Hajdıı und sammelte bei Püspök-Ladäny, Hortobägy, Szt. Agota, Karczag und Fegyvernek. Hier beabsichtige ich nur die dort häufi- sen, bei uns aber seltenen Pflanzen zu erwähnen, u. z.: Beckmannia eruciformis L., Cochlearia macrocarpa W.K., Matricaria Ohamo- milla L., Delphinium orientale Gay, Plantago tenuiflora W.K., Ra- nunculus lateriflorus DC., Trifolium angulatum W.K. Trif. parvi- forum Ehrh., Trif. striatum L. Am 24. Juni besuchte ich das Comitat Zala, insbesondere auch einen Theil der Murinsel, von wo ich besonders drei neue Pflanzen erwähnen kann; u. z. Rosa Waitziana Tratt. f., R. moravica Bor. (R. canina Jundzili? cf. Borbäs, Primit. mon. ros. p. 397), welche bislang im Zalaer Comitate nicht gefunden wurde. Ich sah in der Muraköz bei Pribiszlavecz mehrere Sträucher. — Rosa lactiflora Desegl. R. f. polyacantha Borb. Diese Form wurde bisher nur im ungarischen Litorale gefunden (Borbäs l.c. p. 491); ich fand sie dagegen am 28. Juni 1883 auf einem Felsen der Tihanyer Halb- 249 insel. Die Bestimmung dieser beiden Rosenarten verdanke ich Herrn v. Borbäs. — Spiraea salicifolia L., nach Neilreich (l. ce. p. 324) „an feuchten Waldstellen bei Csary, Egbell und Sassin im Comit. Nentra, im östl. Com. Arad, wild im Banat..... “ fand ich häufig zwischen Csäktornya und Pribislaveez an bestrauchten Stellen. Am 1. Juli ging ich über den Balaton nach Siöfok. Zwischen Siöfok und Lepseny fand ich am Ufer des Balaton: Orobanche Eechinopis Pant. in schöner Blüthe und ziemlich häufig; auf den Brachfeldern bei Lepseny in der Nähe der Eisenbahnstation kommt Ecballion Elaterium Rich. in schönen Exemplaren vor. In dem zur Domäne Päpa-Koväcs gehörenden Walde Bende fand ich am 13. August Corylus Colurna L., von welcher Neilreich l. e. p. 77 sagt: „Auf dem Domugled und an der Donau in der Banat. Milit.-Grenze ganze Wälder bildend, dann in Syrmien....“. In dem erwähnten Walde bildet es schöne Bäume. — Am 17. August fand ich am Ufer des von Zirez bis Kardosret sich erstreckenden Baches Hosszuret wild Solidago eanadensis L., welche bisher nieht gefunden wurde. Neilreich (l. c. p. 102) sagt von dieser Pflanze: „An der Gran bei Näna; ein zufälliger Gartenflüchtling. Am 30. Mai 1883 fand ich am gewesenen Rennplatze Festuc« rubra L. Budapest, am 25. Mai 1884. Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina, Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) Dianthus capitatus DC. (Floribus in capitulum 2—30-florum den- sissime aggregatis; squamis calycinis coriaceis viridi-albis, ellipticis obtusis subulato-aristatis, apice margineque purpura- scentibus tubum dimidium subaequantibus; involucri squamis caesiopruinosis latissimis ovalibus subrotundatisve ca- pitulum arcte amplectentibus, breviter aristatis, infimaeve paris squamarium involucralium aristis longioribus, capitulum supe- rantibus. Calyeibus purpurascentibus petalisque quam apud D. pseudobarbatum Bess. fere triplo minoribus. Foliis glaucis, infe- rioribus exacte linearibus internodio longioribus, superioribus e basi latiore ad apicem sensim attenuatis, internodio breviori- bus, omnibus margine laevibus vel rarius [Miodobory] scabriu- sculis; vaemis latitudinem folii 4—5es superantibus, 2—3bus superioribus [praecipue suprema] supra ventricoso ampliatis. Caule plus minusve obtuse tetragono. Diantho pseudobarbato, a quo primo intuitu facillime dignoseitur, prius floret). — Auf sonnigen, grasigen Gyps- und Kalkfelsen in Miodobory und stellenweise in Südostpodolien. Bis jetzt habe ich diese südosteuro- päische Art von nachfolgenden Standorten notirt: Kolodrobka, Sinköw (Hank.), Olexiüce, Bileze, Manasterek, Ostapie und Okno. Dianthus hungarieus Pers. In den Pieninen (Stelzer exsicc.). — arenarius L. In einer Kieferneultur in Brzuchowice auf Sand. — var. glaueus mihi (Syn. D. spieulifolius Weiss; D. Starwkianus Tangl; D. serotinus Knapp, non W. K. In Brody, Rawaruska, Stawki, Romanöow una sehr zahlreich neben der spärlichen Grund- form in Brzuchowice. — Der systematisch nächst verwandte D. serotinus W.K., dessen Originalexemplare aus Ungarn (von Ofen) ich zu vergleichen Gelegenheit hatte, unterscheidet sich sehr constant von dieser blaubereiften Varietät des D. arena- rius L.: „Foliis multo rigidioribus erectis (non patulis), mar- gine erebrius et longius scariose serrulatis, caulinis brevioribus, siccatis fragilibus, calyeibus longioribus, a basi sensim et magis angustatis et praeterea glaucedine multo intensiore*. Der wahr- scheinlich auf Ungarn beschräukte, endemische D. serotinus W.K. kommt in Galizien nirgends vor. — superbus L. Pieniaki (Schauer), Skwarzawa (Olesk.). Vaccaria segetalis Garcke. Zwischen der Saat in Skwarzawa (Olesk.) und Sinköw (Hank.). Cucubalus baccifer L. Auf dem Holzschlag in Hleszczawa. Silene injlata Sm. var. angustifolia Koch. Sporadisch auf trockenen, grasigen Kalkanhöhen und Gypsfelsen in Bileze. — var. umbrosa mihi (S. Öserei Weiss, non Bgmt.). In schattigen (ebüschen hie und da. Sinköw (Hank.), Kukawice (Tyn.), Ole- xihce, Bilcze, Manasterek, Cygany, Lanowce, Hleszezawa, Okno (Manasterycha). — (Differt a forma genuina caule altiore, magis erecto et foliis majoribus latioribusque, ovato-ellipticis vel ob- longo-lanceolatis, minus coriaceis). — dichotoma Ehrh. Am steinigen, grasigen Uferabhange des Dnie- sterflusses in Kolodröbka, zahlreich — neben Dianthus pseudo- barbatus, Euphorbia tristis, Inula germanica etc. — gallica L. Sporadisch auf Maisfeldern in Cygany. — chlorantha Ehrh. Auf trockenen Kalkanhöhen und Gypsfelsen, seltener auf Sand, stellenweise. Jauow (Busch.), kkomanow (Hryniowska göra), Bileze, Manasterek, Czortköw, Kolodröbka. — Otites Sm. var. densijlora Ottb. Auf sonnigen Kalkanhöhen in Miodobory und Südostgalizien. Bileze, Manasterek, Ostapie. Melandryum rubrum Garcke. In schattigen Laubwäldern stellenweise zahlreich. Kochajöw, Szkdo, Demnia, Butywla, Strychaäce, Iwan- köw, Muszkatöwka, Pieniaki. — viscosum Uelak. (Silene Pers.). Auf Gyps- und Kalkfelsen in Östra Mogifa und Ostapie (Miodobory) zahlreich. Malvaceae. Malva borealis Wallm. An Wegen und wüsten Stellen in Südost- galizien, überall gemein. 251 Hypericineae. Hopericum humifusum L.. Auf Grastriften nächst dem Pelezyüski- teich in Lemberg (Tyn.). — montanum L. In Wäldern, selten. Sinköw (Hank.), Bileze, Biy- szezanka, Hotosko, Krzywezyce. Ueberall nur sporadisch. — elegans Steph. Auf sonnigen grasigen Kalkhügeln und Gyps- felsen in Miodobory und Südostealizien selten. Okno, Bileze. Polygaleae. Polygala comosa Schk. Auf Wiesen und grasigen Hügeln überall, nicht selten. — amarella Crantz (Syn. P. uliginosa Rehb., pP austriaca Knapp non Crantz. Vide Kerner, Schedae ad floram austro- hung. exs. 1882, p. 54). Foliis parum amaris, radicalibus rosulatis, obovato- lanceolatis, floribus minimis, laete coeruleis, caulibus non ra- mosis. Auf feuchten Wiesen in Lesienice und auf einer grasigen Anhöhe hart an der von Lemberg nach Winniki führenden Strasse, zahlreich. Am letztgenannten Standorte mit Polygala coMmosa. Euphorbiaceae. Euphorbia strieta L. Am Rande eines Weidengebüsches am Fluss- ufer in Stry). — Gerardiana Jacq. Auf Gypsfelsen und Kalkanhöhen im Miodo- bory und Südöstpodolien, stellenweise. Auf einem Gypsfelsen am linken Seretufer in Olexince (auf benachbarten Gypsfelsen in Bileze keine Spur) und zahlreich in Kozaezyzna, Kanowce und Ostapie. — Esula L. Bei Przemysl (Ulen.). In Ostgalizien habe ich diese Art nicht beobachtet. — tristis Bess. (Enum. pl. Volh. p. 17). Auf sonnigen Kalk- oder Gypsfelsen in Kofodröbka, Ostapie und Okno, zahlreich. — salieifolia Host. Bei Sniatyn (Hank.) und zahlreich in Strassen- gräben zwischen Zuzan, Kotzman und Werenczanka. — pannonica Host (E. glareosa M. B.). Auf sonnigen, grasigen Kalkanhöhen in Miodobory, Kaczanöwka (sehr zahlreich) und Östra Mogila (spärlich). Mercurialis ovata Sternb. et Hoppe. Auf Kalkfelsen in Ostra Mogila und in einem Gypstrichter auf dem Felde zwischen Bileze und Olexince. (Fortsetzung folgt.) DD er 18%) Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 893. Torilis infesta (L.) Hoffm. *Bert., helvetica Gmel. Guss. Prodr., Syn. et Herb.!, Caucalis leptophylla Uer. *Raf. I, non L. Zwi- schen Gesträuch, an Gartenrändern und in Saaten bis 2500 Um Catania (Herb. Catan.!), aus Catania von Cosent. erhalten (Bert.), um San Nicolä dell’ arena, am Simeto unterhalb Bronte, von Bronte gegen den Bosco Maletto hinauf! April— Juni. ©. 894. Tor. purpurea (Ten.) Guss. Prodr., *Syn. et *Herb.! An Hecken, Waldrändern und auf buschigen Bergabhängen bis 2000°: Um Catania bei Villarascosa (Tornab. in Guss. Syn. Add.), Catania (!, Cosent. in Herb. Guss.!), längs des Weges nach Nicolosi zer- streut! Mai, Juni. ©. 895. Tor. heterophylla Guss. Prodr., Syn. et Herb.! Auf bu- schigen und waldigen Bergabhängen (2500—4000°) stellenweise sehr häufig, besonders rings um den Monte Zio bis gegen die Casa del Bosco, im Serrapizzutawalde und von Bronte bis zum Bosco Maletto, hier sogar gemein! Mai, Juni. ©. 896. Tor. nodosa (L.) Grin. Caucalis nodiflora All. *Raf. 1. Unter Saaten, an Mauern, wüsten Stellen, auf Fluren und grasigen Abhängen bis 3000‘ sehr gemein: Um Catania überall, Nicolosi (Herb. Torn.!), ebenso in der Ebene des Simeto, um Adernd, Bronte, gegen den Bosco Maletto empor etc. April, Mai. ©. 897. Scandiw pecten L. Scand. pect. Veneris L. *Raf. II. Unter Saaten, auf Feldern und krautigen Abhängen bis 1500‘ sehr gemein: Um Acieastello (Herb. Tornab.!), Catania, Paterno (Herb. Reyer!, Tornab. in Herb. Guss.!), Ognina, Gravina, in der Ebene des Si- meto! März—Mai. ©. 898. Ohaerophyllum temulum L. Guss. Prodr. Syn. et *Herb.! An Zäunen und zwischen G@ebüsch: Um Milo (Herb. Tornab., Herb. Guss.!), im Vallone di Ulli (Herb. Tormab.!), um Catania (Cosent. in Herb. Guss.!). In Guss. Prodr. et Syn. fehlen diese Standorte. April—Juni. 2%. 899. Anthriseus sicula Presl Fl. sic. 1826, DC. 1830, Guss. Syn. et *Herb.!, Daucus silvestris *Cat. Cosent., Chaerophyllum sieulum Guss. Prodr. 1827. Sehr ähnlich der sylvestris Hfim.; ebenfalls pe- renn, sehr hoch, mit dreifach fiederschnittigen Blättern; Fiederchen eiförmig, fiedertheilig mit länglichen, eingeschnitten gesägten oder ganz- randigen, stachelspitzigen Zipfeln; aber alle gleichförmig, das Endfieder- chen nicht verlängert; die Früchte an der Basis mit einer Wimper- reihe am Fruchtstiele umgeben, elliptisch länglich, 8—-10 Mm. lang, glänzend, bräunlich-grün, klein punktirt, an der Basis etwas ver- schmälert, nicht aus eiförmiger Basis konisch; Schnabel kaum — '/, der Frucht; Griffel bedeutend länger, gespreizt. Varlirt «. glabra: 253 Früchte kahl; ß. hispida: Früchte mit rauhen Borsten, die auf Höckern sitzen, besetzt. Letztere Varietät ist äusserst ähnlich der nemorosa MB., denn meine Exemplare derselben (Bithyn. Olymp. l. Pichler) unterscheiden sich nur durch tiefer getheilte Fiederchen und schmälere Blattzipfel; reife Früchte besitze ich davon nicht; nach Reichb. D. Fl. 185 I und nach DC. Prodr. scheinen sie durch eiförmige Gestalt von denen der sicula abzuweichen; vielleicht sind beide doch specifisch zu vereinen. — In Wäldern und schattigen Berghainen, nur var. ß.: Um Catania (Cosentini in Herb. Guss.!), im Vallone di Faggi, Vallone di Ulli (Herb. Torn.!). Juni, Juli. %. 900. Echinophoru spinosa L. Am sandigen Meerstrande zwi- schen Catania und dem Ausflusse des Simeto nicht selten! Juni— October. %. 901. Cachrys echinophora Guss. Suppl., Syn. et Herb.!, sicul«a S. Sm., *Raf. I, non L. (denn diese besitzt vielschnittige Hüllen der Centraldolde und ist daher —= pterochlaena DC. Prodr.). Blätter vielfach fiederschnittig, Blattzipfel dreischnittig mit schmal linearen, kurzen (S—13 Mm.), stechenden, steifen, gespreizten, gekielten, am Kiele und Rande rauhen Fiederchen; Hülle und Hüllchen reichblätt- rig mit lanzettlich-linearen, zugespitzten, ganzrandigen, endlich zu- rückgeschlagenen Blättern; Hüllchen fast von der Länge der Strahlen; Blumenblätter klein, gelb, nicht strahlend; Frucht dick, eiförmig, seitlich etwas zusammengedrückt (circa 8 Mm. laug und breit), mit fünf hohen, fast flügelartigen Kielen; Kiele und Thäler entweder mit höckerartigen Papillen besetzt —= var. «. Guss. Syn., sicula Guss. Prodr., non L., pungens ß. echinophora DC. Prodr.; oder ganz kahl = echin. var. b. leiocarpa Guss. Syn., sicula var. c. Guss. Prodr., Cachrys Libanotis L. Sp. pl. 355, DC. Prod. N. 237. — Cachrys pungens Jan elench., Guss. Syn. et Herb.!, sicula b. longifolia Guss. Prodr. unterscheidet sich auffallend von echinophora durch weniger reich fiederschnittige Blätter mit sehr laugen (3—5 Cm.), schmal linearen, fast fadenförmigen, glatten, aufrecht abstehenden, weniger stechenden Blättern, stumpfe, gerippte Früchte. NB. Die Gattung Cachrys L. sp. pl. 355 umfasst zwei Arten, von denen die erste — echinophora var. ß., die zweite = pterochlaena DC. ist; beide werden von L. aus Sicilien angegeben, letztere aber wurde daselbst seither niemals gefunden. Im sandigen Meerstrande der Arena di Catania und an lehmigen Ufern des Simeto nahe dem Ausflusse selten (v. «. Guss.)! Juni, Juli. %. — Pungens Jan, ebenfalls Bewohnerin des sandigen Meerstrandes, wurde bisher nur zu Olivieri, Pazzi, Milazzo (Guss.). Messina (!, Guss.!) und in Italien gefunden. 902. Smyrnium Olusatrum L. Von den folgenden Arten leicht unterscheidbar durch sämmtlich ein- bis mehrfach dreischnittige Blätter. In Baumgärten, an Hecken und Mauern der Tiefregion: um Acicastello (Herb. Reyer!), sehr gemein zwischen Catania und Ognina! Febr.—April. ©). 903. Sm. rotundifolium Mill. *Bert. Stengel an den Kanten nicht geflügelt, die obersten Stengelblätter fast ganzrandig, ziemlich (9) Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft 1884. ya 254 kreisrund, die unteren mit verbreiterten Scheiden. — Auf Lava- strömen, sonnigen Weiden und steinigen, buschigen Abhängen bis 3500° sehr gemein: Am Monte Zio (Herb. Tormn.!), vom Fusse des Etna durch Cosentini erhalten (Bert.), um Mascalucia, Torregrifo, überall um Nicolosi bis in die Wälder empor, ebenso von Bronte gegen den Bosco Maletto! April—Juni. ©). 904. Sm. perfoliatum (L. p. p.) Mill. Guss. *Prodr., *Syn. et Herb.!, *Raf. II. Stengel an den Kanten oberwärts geflügelt, Sten- gelblätter gekerbt gezähnt, Scheiden der unteren nicht verbreitert; die obersten Stengelblätter herzförmig. Auf fruchtbaren Bergfeldern: Am Etna um Milo (Guss. 1. e.). Mai, Juni. ©). 905. Conium maculatum L. An wüsten Stellen, um Dörfer und Viehställe in Sieilien nicht selten; am Etna nur um Cavaleri von Tornabene gesammelt (Herb. Tornab.!). Mai—Juni. ©). 906. Bifora testieulata (L.) Spr. flosculosa MB. Guss. Unter Saaten der Tiefregion sehr häufig, besonders in der Ebene des Si- meto! März— April. 9. NB. Raf. gibt noch folgende in Sicilien fehlende Arten von der Waldregion des Etna an: Scandixe odorata L., Laserpitium thap- soides Dsf, Chaerophyllum bwlbosum L. LXVI. Fam. Araliaceae Juss. 907. Hedera Helix L. *Raf. II, *Fl. med., *Torn. Foss., *Torn. Not., Guss. Prodr., Syn. et *Herb.! An Mauern, Bäumen, Hecken, Felsen, steinigen Abhängen und in Wäldern (0 —4000°) sehr gemein: Ueberall um Catania (!, Herb. Tornab.!, Fl. med.!), Pedara (Herh. Torn.), in Weingärten des Etna (Tornab. in Herb. Guss.!), Licodia (Tornab. Foss.), Misterbianco, von Catania bis Nicolosi, San Nicola, Milo, im Valle Calanna, von Adernd nach Bronte etc. September, October. b. 908. Hed. Poötarum Bert. Fl. ital. *Guss. Syn., Hed. Helix b. baceis flavis *Guss. Prodr. An Baumstämmen im Walde von Franca- villa (Guss. 1. c.) Sept. Oct. b. LXVIH. Fam. Corneae DC. 17909. Cornus sanguinea L. Nach Raf. II. fraglich in der Wald- region des Etna, nach Scud. Tratt. am Etna zwischen Zäunen, von Cosentini aber (Cosent. Colpo) nie am Etna gefunden. Gussone Berl sie nur von Piazza, ich sammelte sie in den Nebroden. April, ai. db. LXVII. Fam. Loranthaceae Don. 910. Viscum album L. *Raf. II, *Tornab. Not., Guss. Prodr., Syn. et *Herb.! Parasitisch auf verschiedenen Bäumen, besonders Po- maceen und Eichen, bis 2641‘ (Torn. Not.), um Catania (Cosent. in Herb. Guss.!), in Wäldern bei Nicolosi auf Sorbus domestica (Herb. Tornab., Tornab,. in Herb. Guss.!). März, April. b. 255 911. Loranthus europaeus L. Guss. *Prodr., *Syn. et Herb.!, *Bert. Auf Eichen der Waldregion: Bei Bronte und Maletto (Guss. l. e.), aus Etnawäldern von Guss. erhalten (Bert.). Mai, Juni. ®b. LXIX. Fam. Crassulaceae DC. 912. Tillaea muscosa L. *Raf. I, *Biv. Il, Guss. *Syn., Add. et *Herb.! Auf Lavaströmen, sandigen und steinigen Abhängen bis 2500: Um Catania (Biv. II, Heldreich in Herb. Guss.!), um Ni- colosi (Guss. 1. e., Herb. Torn.!), von Catania nach Ognina und Ni- colosi äusserst gemein! Jänner—März. ©. 913. Sedum rubens L. Auf Lavaströmen, Felsen, Mauern, stei- nigen Abhängen (0—3500°) höchst gemein, besonders um Catania, wo die Lavamassen davon oft ganz roth erscheinen; ebenso von da nach Nicolosi, Aderndö, Bronte etc. bis hoch in die Wälder empor; liegt auch im Herb. Tornab., Reyer und Guss. vom Gebiete auf. April, Mai. ©. 914. Sedum caespitosum DC. Prodr. Gren. Godr., Willk. Lge, Magnolii DC. Fl., Crassula verticillaris L. mant., Tod. Fl. sic. exs. Nr. 212!, *Guss. Syn. Add. et *Herb.! An Lavamauern und im Lavasande: Zwischen Catania und Nicolosi längs der Strasse (Held- reich in Guss. ]. e.), zwischen Nicolosi und der Waldregion am Beginn der Hochebene an einigen Stellen häufig! April, Mai. 9. 915. Sed. stellatum L. Habituell dem S. rubens sehr ähnlich, aber durch flache, deltoidischeiförmige oder fast kreisrunde, gekerbte Blätter, robustere Stengel, 10 Staubgefässe, grössere, endlich stern- förmig ausgebreitete Früchte verschieden. — Auf Lavaströmen, Mau- ern, Felsen, steinigen Abhängen bis 3000° sehr häufig: Um Catania, bei der Villa Armisi, im Vallone di Ulli (Herb. Torn.!), von Cata- nia bis in die Wälder ob Nicolosi, um Misterbianco, Bronte etc. April, Mai. ©. (Fortsetzung folgt.) — a Literaturberichte. Karl Grimus Ritter v. Grimburg, Professor, Vegetationsverhältnisse im Thalbecken von Bozen. Ernst Kernstock, Professor, Die Flechten von Bozen und Umgebung. Beide Abhandlungen in den Jahresberichten der k. k. Staats-Unterreal- schule in Bozen. Die erste im Jahre 1881, die zweite im Jahre 1883 in der genannten Stadt erschienen. Gr. Octav, 23, beziehentlich 34 Seiten. Je seltener heutzutage pflanzengeographische Abhandlungen ver- öffentlicht werden, besonders solche, welche auf eigenen Beobach- 20 * 2506 tungen fussen, desto erfreulicher muthet Grimburg’s Arbeit den Leser an. Sie war keineswegs überflüssig, denn Hausmann, an den sich Jedermann bei einem botanischen Werke über Bozen erinnert, hat in seiner Flora von Tirol, wo er auf S. 1341—1345 eine pflan- zengeographische Uebersicht des Etschlandes, d. i., nach seiner Auf- fassung, des Etschthales von Meran bis Salurn und der beziehent- lichen Seitenthäler, gibt, wozu auch die Gegend von Bozen gehört, diese letztere nicht abgesondert behandelt, während Grimburg’s Arbeit nur diesen kleinen Theil des Etschlandes umfasst und nahezu sechsmal so gross ist. Grimburg schildert mit schlichten Worten die Wirkungen der Beschaffenheit, der Lage, der Wärme, der Neigung und der Bebauung des Bodens und die Wirkungen des Klimas, auf die Vertheilung und die Lebenserscheinungen der Ge- fässpflanzen der Umgebung von Bozen im engsten Sinne, im Flächen- raume weniger Kilometer und im senkrechten Höhenabstande von 244 bis 1486 Meter. Passenden Ortes sind Pflanzenverzeichnisse ein- geschoben, von 68 Arten mit phänologischen Beobachtungen im Orts- frühling (Februar bis April) des Jahres 1881 je nach Insolation, Exposition und Declination; von 109 Arten ausländischer Holzpflan- zen, welche in Gärten Bozens den Winter ertragen; von 100 süd- lichen Arten mit Bezeichnung derjenigen, welche auch bei Brixen (74), Meran (58), in Vintschgau (17), bei Innsbruck (9) und im Pusterthal (5) gefunden werden; von 20 hier fehlenden, sonst in oanz Mitteleuropa häufig vorkommenden Arten und von 23, 22, 31, 20 und 9 Arten, welche die Höhenzonen der Thalsohle, dann der bis 350, 450, 600 und 900 Meter aufwärts folgenden Höhengürtel bezeichnen, wobei jedoch einige zu beanständen sind, z. B. Dianthus prolifer der Thalsohle, der auch bei Moritzing und Siebenaich, Ono- nis Natrie innerhalb des Gürtels 350 450, welche auch in der Kaiserau, Hedera Helix innerhalb des Gürtels 6—-900, welche selbst in der Thalsohle an schattigen, alten Mauern allgemein verbreitet ist. Ueberhaupt ist der Unterschied zwischen Sonnenseite und Schat- tenseite bei Bozen so ausserordentlich gross, dass die Aufstellung von Höhengürteln ohne Rücksicht auf diesen Unterschied unpassend erscheint. Angehängt ist ein von Prof. Kernstock mitgetheiltes Verzeichniss von 28 Arten und 3 Soredialformen der bei Bozen ver- breitetsten Steinbewohner unter den Lichenen. Bedeutsam ist die hier wörtlich aufgenommene Bemerkung des Verfassers, er brauche nicht zu erwähnen, dass alle von ihm abge- handelten Bedingungen nur passiver Natur sind und die geographi- sche Verbreitung einer Pflanzenart nicht aus sich selbst erklären. Diese Bemerkung zeigt nämlich, wie Grimburg sich bewusst war, dass es ausser diesen Bedingungen noch eine ganze Reihe anderer Bedingungen gebe, welche als Gegensatz zu Grimburg’s Ausdruck active genannt werden könnten. Diese enthüllen die geschichtlichen Ursachen der Erscheinungen und würden in ihrer vollen Erkenntniss im Stande sein, die ganzen jetzigen Vergesellschaftungen der Pflan- zen nach ihrer Heimat und nach ihrer Entstehung zu erklären, ein 257 fernes Ziel, an dem vielseitig mit Erfolg gearbeitet wird, und dessen Erreichung nur jene Grenzen entgegenstehen, weiche zwischen Natur- forschung und Metaphysik gezogen sind. Kernstock hat die nächste Umgebung Bozens beziehentlich auf Lichenen sorgfältig untersucht und hiernach mit Benützung von Arnold’s Arbeiten, sowie von Hausmann's Herbar im Ferdinan- deum und von Körber's Parerga, in welchen zwei letzteren Quellen auch Aufsammlungen des Berichterstatters benützt sind, ein Ver- zeichniss der Flechten von Bozen und Umgebung zusammengestellt und demselben allgemeine Betrachtungen über die Bedingungen und Eigenheiten der doıtigen Flechten-Flora beigefügt, welche «durchaus den scharfen Beobachter und den einsichtigen Fachmann bekunden. Was die Höhenlage betrifft, hat Kernstock sich nur wenig über die Thalsohle erhoben; sonst hat er, besonders wegen der vorliegenden Resultate der Erforschung von Eppan und insbe- sondere der Eislöcher durch Arnold und den Schreiber dieser Zei- len, auch diese Oertlichkeiten berücksichtigt. Bei der Einförmigkeit der petrographischen Unterlage und bei dem Mangel grösserer Wäl- der, dann bei der herrschenden Trockenheit darf es nicht wundern, dass die Zahl der nach Körber's System aufgeführten Arten sich nur auf 293 beläuft, wobei 33 Parasiten mitzezählt sind. Die von mir auf Porphyr hinter Schloss Hörtenberg entdeckte Parmelia en- docoseina Kb. hat Kernstock auch an einer anderen Stelle, näm- lich am Wege von Wörgl nach Campenn gefunden. Als andere Seltenheiten der Gegend von Bozen führt Kernstock an: Parmelia peciosa, Pannaria plumbea, Guepinia polyspora, Acarospora Heufle- riana, Callopisma steropeum, Lecanora thiodes, Reuteri, Thalloidima labacinum, Toninia ümbricata, Diplotomma porphyrieum, Buellia ita- sica, tumida, dispersa, spuria, candidula, Lecidea lactea, grisella, Suolicio sporum, cortieicolum, Lecanactis biformis, Opegrapha plo- cina, Arthothelium anastomosans, Pachnolepia decussata, Pertusaria Westringü, Polyblastia cupularis, Sagedia Körberi, Arthopyrenia Fraswini, Tomasellia arthonioides, Collema plicatile, cataclystum, Sy- nechoblastus Laureri, multipartitus. Neue Arten sind nicht aufgestellt. Zu Rhizocarpon petraeum «. vulgare Körb., albicans Fw. stellt er eine Farbenänderung, welche er fusco-einereum m. nennt (S. 26). Bei den Arten: I/mbricaria olivacea; Placodium saxwicolum, zwei eigene, näher beschriebene Formen, P. diffractum; Acarospora fu- scata; Callopisma aurantiacum ß. flavovirescens, y. rubescens, rubel- lianum; Lecania fuscella; Rinodina sophodes, metabolica von vier verschiedenen Oertlichkeiten, atrocinerea, caesiella, lecanorina; Leca- nora intumescens, subfusca «a. argentea, PB. distans, d. cumpestris, &. lainea, scerupulosa, Hageni, piniperda, Flotoviana, varia y. apo- chroea, Zeora sordida; Aspieilia calcarea, cinerea «. vulgaris, Ur- ceolaria clausa; Secoliga abstrusa; Psora lurida; Blastenia ferrugi- nea ß. sawicola,; Biatorina proteiformis a. Rabenhorstii von drei Öertlichkeiten, synothea «. denigrata, ß. chalybea; Biatora fuliginea; Diplotomma alboatrum von drei Standorten, Buellia stigmatea und 258 badia von je zwei Standorten, parasema «. tersa, y. microcarpa, punctata var. chloropolia, Schaereri; Leeidella goniophila, sabuleto- rum; Lecidea platycarpa; Bhizocarpon Montagnei, petraeum «a. vul- gare; Surcogyne privigna; Opegrapha herpetica; Arthonia vulgaris epipasta; Calycium trabinellum ; Stigmatomma cataleptum; Poly- blastia lactea; Verrucaria fusco-atra, viridula, fuscella, elaeina, mu- ralis; Microthelia micula, Synchoblastus flacceidus hat Kernstock, Messungen der Höhe und Breite der Sporen in Mikro-Millimetern nach eigenen Beobachtungen gegeben, wobei nicht selten die Maxima und Minima mitgetheilt sind. In zahlreichen Fällen, besonders wo die beobachtete Pflanze abweichende Merkmale zu zeigen schien, hat er diese Merkmale in lateinischer Sprache kurz angegeben. Die neue- ster Zeit übliche Anwendung chemischer Reagentien findet sich in diesen Bemerkungen nicht. Die allgemein bekannte Psora decipiens, welche im grossen Stufenjahre 1789 unter drei verschiedenen Namen in die Wissen- schaft eingeführt wurde, weil drei Botaniker, ohne etwas von einan- der zu wissen, im genannten Jahre sie publicirten, nämlich Ehr- hart in seinen Beiträgen, IV, 46, als Zächen decipiens, Schrader im Spieil. Fl. Germ. 89 als Lichen gypsophilus, Wulfen in Jacgq. Coll. III, 108 als Lichen elweloides'), führt Kernstock um Bozen an, eitirt dazu Hausmann, wohl nach Körber’s Parerga 119 und setzt bei, er müsse annehmen, dass dieselbe im Gebiete fast oder ganz ausgerottet sei, weil er derselben nirgends ansichtig werden konnte. Kernstock konnte diese Art im Gebiete von Bozen dess- halb nicht finden, weil dieselbe kalkfest ist, Kalkboden in der von Kernstock angenommenen engen Gebietsbegrenzung nicht vor- kommt, die allgemeine Bezeichnung von Bozen bei Körber aber sicher die Gegend in weiterem Sinne auffasst. In meinem Herbar liegt Psora decipiens, sehr gut entwickelt, aus der Gegend von Bo- zen im weiteren Sinne, vom Mendelweg, an der Ostseite, wo er die Höhe erreicht, im Sept. 1869 von mir gesammelt; von Gröden, im Som- mer 1851 von Freiherrn Ferd. v. Giovanelli und vom Rosengarten von einem Franziskaner-Pater, Namens Stanislaus, dessen Geschlechts- name mir nicht bekannt ist, endlich von Hausmann selbst, ohne nähere Angabe der Oertlichkeit. Auch alle sonstigen mir bekannten Nachrichten über Fundstellen dieser Art bekräftigen deren Kalk- festigkeit. Gümbel fand sie auf dem Matterkopf bei Imst, 8520° ‘) Es werden zwar einige noch ältere Namen angeführt; allein diese Citate sind zweifelhaft, und man müsste eigene Studien machen, um mit voller Gewissheit klar zu legen, welchem Namen die Priorität gebühre. Sind die 4789er Namen, wie es scheint, wirklich die ältesten, so ist es zu bedauern, dass der sehr passende Name Schrader’s nicht durchgedrungen ist. Indessen der Ehrhart'sche Name hat das Bürgerrecht erlangt, und insolange nicht einer der noch älteren Namen als richtig erwiesen wird, muss es dabei bleiben. Ehrhart, dessen Beiträge mir jetzt nicht vorliegen, eitire ich nach dem be- sonders in solchen Dingen äusserst verlässlichen Wallroth in der Flora er. Germ. I, 394. 259 (laut Krempelhuber in den Regensb. Denkschriften. IV. 1. 133); Ar- nold in der Matreier und Serleser Grube und bis zum Gipfel des Serles, wo sie noch in vollendeter Entwicklung vorkommt, 8630’ (Abh. d. Zool.-bot. Ges. 1871, 420; 1873, 498); Perktold auf dem Lanser „Jöchl*, 2729 er setzt ausdrücklich bei, auf Kalk (Neue Zeitschr. des Ferdinandeum, XII, 139); Arnold bei Riva auf Erde der Kalk- felsen über dem Ponale, auf stemigem Boden an vielen Stellen des Schlern bis zum Heubade und in den Ampezzaner Dolomiten bei Schluderbach auf Erde (a. a. 0. 1872, 309; 1869, 635; 1876, 402); Milde auf Dolomit der Schlernhöhe (Bot. Ztg. 1864, 2. Beilage, 19); Hausmann auf dem Gipfel des Schlern, laut schriftlicher Mitthei- lung an mich, worüber ich das Belegstück gesehen und wieder zu- rückgesendet habe. Psora decipiens ist eine ausgesprochene Erdflechte auf kalkhältigem Humus, also auf Kalkunterlage, aber nicht auf Ur- kalk, wie schon Elias Fries in seiner Lichenographia europaea S. 253 beziehentlich auf Schweden bemerkt, eine Bemerkung, die auch in Tirol sich erwahrt und wohl allgemeine Giltigkeit hat, ein bedeut- samer phytogeologischer Wink! Bei Coniocarpon einnabarinum gibt Kernstock ebenfalls Haus- mann als einzigen Gewährsmann an, aber mit der Bemerkung, dass die Fundortsangabe fehlt. Ich kann dieselbe ergänzen, denn in mei- nem Herbar liegt ein ausgezeichnet schönes Stück auf Rinde der Steinesche (Fraxinus Ornus), gesammelt von Hausmann bei dem sogenannten Schlosse Küepach (nicht „Kühbach“, wie dieser bei Kernstock oft erwähnte Standort dort geschrieben wird), eigentlich Haselburg, den 28. April 1860, und noch so frisch aussehend, als ob es gestern aufgesammelt worden wäre. v. Hohenbühel-Heufler. Färbungs-Metlioden zum Nachweise der fäulnisserregenden und patho- genen Mikro-Organismen. Zusammengestellt von Dr. Hugo Plaut, Assistent am Laboratorium des Veterinärinstitutes der Universität Leipzig. Leipzig 1884. Verlag von Hugo Voigt. 1 Tabelle. Die vorliegende Arbeit stellt in Tabellenform die wichtigsten Färbungs-Methoden bei fäulnisserregenden, sowie bei pathogenen Spaltpilzen, endlich bei Gregarinen, Schimmel etc. zusammen. Sie ist mit Sachkenntniss geschrieben und dürfte namentlich praktischen Aerzten, die sich schnell und leicht zurechtfinden wollen, erwünschte Dienste leisten. Om pollenkornes Udvikling hos suncacear og Cyperacear af N. Wille, Christiania 1882. 8. p. Stn. Der Verf. untersuchte die Entwicklung der Pollenzellen bei Juncus glaucus, Luzula campestris, mawima und pilosa, ferner bei einigen Carex-Arten und bei Heleocharis palustris. Er theilt in der vorläufigen Abhandlung die Ergebnisse seiner Untersuchungen nur in den allgemeinsten Umrissen und in gedrängter Kürze mit, hieran einige Bemerkungen über die Homologie zwischen der Pollenzelle und der Mikrospore (bei Gefässkryptogamen) knüpfend. R. 2H0 Catalog der botanischen Museen der Universität Breslau von Prof. Dr. H. R. Göppert. Görlitz. Hein’sche Buchhandlung 1884. Unter diesem Titel erschien ein Verzeichniss der in bot. Museen der Universität und des bot. Gartens zu Breslau befindlichen Gegen- stände. Dieser Aufzählung geht eine Notiz über schlesische Pflanzen- kunde und Gärtnerei in älteren Zeiten vorbei. Beigereben ist dem Hefte eine] Xylograie phder Agave Göppertiana Jacobi. Diesen Cata- log begleiten einige Separatabdrücke aus der Breslauer Zeitung, welche die Aufgabe hatten, das Publicum auf die jeweiligen interessanten Erscheinungen in diesem Institute aufmerksam zu machen. W. Unsere offieinellen Pflanzen von Prof. Dr. H. R. Göppert. Heyn’sche Buchhandlung 18833. Diese Publication ist eine systematische Zusammenstellung der offieinellen Gewächse, welche insb. für das Gebiet der Wirksamkeit der neuen deutschen Reichspharmakopöe vom besonderen Werthe ist, als dieselbe die Autoren der betreffenden Gewächse nicht be- rücksichtigt und hiedurch zu Zweifeln Veranlassung eibt. W: Vukutinovic Ludw., Rosae in vieinia Zagrabiensi et quaedam in Croatia maritima crescentes, „Rada“ LXIX, Zagrabiae 1884 p. 1—59, eroatisch und lateinisch. Nach einer geschichtlichen Skizze (1—7, croatisch) und „Amico leetori et iudici* theilt der Verf. die Clavis analytica Sectionum des Ref. (Primit. Monogr. hosar.) mit (p. 8—10) und auch in dem beschreibenden Theile (p. 11—59) betrachtet er die Zägräber Rosen nach diesem Werke des Ref. Es werden 85 Nummern (Arten und Formen) angeführt. (Vier ohne Nummer.) Synstylae sind 5, aber 2 davon (R. arvensis Huds. und R. conspicua Boreau) ohne Stand- orte. Die erstere ist aber wegen der „pedunculi...breviter glanduliferi“* nur R. repens Scop. Gallicanae hybridae Crep. sind 9; neue sind hier R. microtypos ') Borb. et Vuk., R. corylifolia Vuk., R. submirra Vuk. ete. Gallicanae verae Borb. sind 7, mit R. subhy- brida Borb., R. subalbida Vuk., Gallie. glaudulosae Borb. 3, mit R. Vukotinovieii Borb. *), welche mit der AR. microtypos ohne Zweifel der schönste Typus der croatischen Rosennovitäten ist. Die übrigen Gruppen sind schon nicht so reichgliederig (ausser den Biserratae), doch bieten auch diese noch Interessantes. Caninae hispidae 3, C. nudae 7, Biserratae 17, Pubescentes 5. Montanae 5, aber R. coriifoliae nondum certa. — R. primoriensis Vuk. ist angeblich eine R. glauca X montana var. rubrifolia (Fuzine). Sepiaceae 4. mit R. spathulaefolia Vuk., R. anisopoda??) Christ. Suavifoliae nur 1. Die echte R. rubiginosa L. fehlt bei Agram, sie ist nur bei Topusko und Benkovo vrelo angegeben. Micranthae sind 4, To- mentosae 2, aber R. Pseudocuspidata schon bei Ogulin, Cinna- ‘) Im Texte ist lapsu typi .hybr. mirotypos“ gedruckt. ®) Viele der hier angeführten Varietäten hat Ref. untersucht und benannt, die hier mitgetheilten Beschreibungen rühren aber von Vukot. — Ref. ?\ R. semiscabra Borb. in Sched. 1880. momeae 2, Alpinae 5, aber nur eine bei Agram, die übrigen bei Fuzine, Pimpinellifoliae 5. — R. Matraensis Borb. eine sichere Hybride von R. repens var. ovata mit R. rubelliflora oder R. glauca, mit welchen sie zusammenwächst, wird mit Unrecht zu R. syntricho- styla gezogen '). v. Borbäs. Dr. Hermann Vöchting: Ueber Organbildung im Pflanzenreiche. Physio- logische Untersuchungen über Wachsthumsursachen und Lebenseinheiten. Zweiter Theil. Bonn, Emil Strauss 1884. 8. 200 S. und 4 Taf. Hat der erste Theil des vielberufenen Werkes die Ursachen betrachtet, „welche den morphologischen Ort und die Entwicklung von Neubildungen an isolirten Zweig-, Wurzel- und Blattstücken beherrschen“, so ist der vorliegende zweite bestimmt dieselben Ver- hältnisse an dem zusammengesetzten Systeme von Zweigen und Wurzeln zu eruiren, wie sie sich namentlich an und in Formen des „Baumes“ und „Strauches“ offenbaren. Vor Allem werden (S. 3) die Holzgewächse in mono- und polycormische eingetheilt, je nach- dem die ursprüngliche orthotrop sich aufrichtende Hauptaxe für den Gesammthabitus massgebend bleibt (Pyramidenpappel) oder mehrere Seitenzweige die Rolle von Hauptaxen übernehmen (Buche). Da die Untersuchungen über die erste Gruppe noch nicht abgeschlossen sind, wendet Verf. in diesem Bande nur der zweiten seine Betrach- tungen zu. An einigen typischen Fällen zeigt er die Beziehungen der Langzweige zu den Kurzzweigen, gedenkt der hier üblichen Kunstausdrücke und schliesst die „Einleitung“ (S. 1—15) mit einer kurzen Darlegung der Wurzelformen, um im 1. Abschn. den „polaren Gegensatz am Complex von Pflanzentheilen“ zu behandeln (S. 16 bis 39). Der auf eine hochinteressante Reihe von Versuchen basirte Schlusssatz lautet: „Ein und dieselbe Knospe kann sich zu einem längeren oder kürzeren Laub-, zu einem Blüthenzweig oder zu einem Dorn entwickeln, oder sie kann auch ruhen bleiben. Dieselbe Wurzel- anlage kann zu einem kräftigen, einer Hauptwurzel gleichen, oder zu einem schwächeren Gebilde, einer Seitenwurzel heranwachsen‘“. — Der nächste Abschnitt: „Wachsthum geneigter und gekrümmter Langzweige* (5. 40—67) eipfelt in Folgendem: 1. Zwei gleichent- wickelte und im Verhältniss zur Mutteraxe gleichgestellte Lang- zweige halten beim Wachsen gleichen Schritt. 2. Bei verschiedener Neigung ist ihr Wachsthum der Differenz ihrer Neigungen propor- tional. 3. Das Gesammtwachsthum zweier oder mehrerer verschieden hoch gestellter und geneigter Langzweige ist ihrer Stärke und Höhe gerade, ıhrer Neigung verkehrt proportional. Das Besprochene erklärt Verf. auf Grund einer mathematischen Deduction. Das Licht äussere hiebei mehr einen regulirenden Einfluss auf die schon angelegten Organe als eine Einwirkung auf den „Ort“ derselben. — Der 3. Ab- ‘) Der Verf. hat hier nicht alle Rosas Zägräbienses angeführt. Ich er- innere mich an eine R. subeinnamomea Borb. von Sestina, aus der Verwandt- schaft der R. dumetorum, fohiolis oblongis, simplieiter serratis, serraturis productis, mueronulato-acuminatis, nonnnullis fissis, stylis lanatis ete. 902 schnitt („Vom Habitus der Sträucher und Bäume“) führt uns an einer Reihe von Typen interessante Ramifieationsarten vor *). Hiebei entwickelt Verf. über die „Trauerbäume* völlie neue Gesichtspunkte. — Im 4. Abschnitte (S. 97—126) wird die Correlation oder reci- proke Abhängigkeit zwischen dem Wurzel- und Zweigcomplexe — nach einem historischen Ueberblicke — besprochen und es ergibt sich, dass ein inniger Zusammenhang zwischen den Wurzeln und Zweigen eines Baumes bestehe. Den Ringelschnitt betreffend beweist Verf. — wieder nach einer historischen Entwicklung der Ansichten 3 - . . . rm = —, dass „die Operation..... einer vollständigen Trennung der be- treffenden Theile“ gleichkomme und dass die obenliegende Partie sich verhalte wie eine selbstständige Pflanze mit gehemmter Wurzel- bildung, also statt vegetativer Laubsprosse Blüthentriebe erzeuge. — Im Abschn. „Verschiedenes“ (S. 127—136) werden zuerst die „Le- bensperioden des Baumes“ behandelt, sodann legt Verf. seine An- sichten über die Ursache der Polarität dar. Sie ist ihm eine innere erbliche und stelle sich nicht erst am einzelnen Organe während der Entwicklung desselben ein, wie es J. Sachs angenommen. — Der letzte Abschnitt (S. 137—187) betitelt sich: „Zur Geschichte und Theorie des Obstbaumschnittes“. Bei der objectiven Darstellung der wichtigsten üblich gewesenen und derzeit geübten Schnittmethoden ergibt sich ganz von selbst die Vollgiltickeit der vorgetragenen An- sichten und darum muss Vöchting’s Arbeit eine in jeder Hinsicht vollendete genannt werden. — Der „Anhang“ (S. 188—195) wendet sich direct gegen J. Sachs, welcher bekanntlich vor nicht langer Zeit den Verf. heftig und persönlich augriff. Das würdig ausgestattete Buch’ ist durch 8 Holzschnitte und vier schöne Tafeln in Quart auf’s trefflichste illustrirt und nicht bloss der gelehrte Physiologe und Morphologe, sondern auch der praktische Züchter wird dem klaren Gedankengange folgen können. M. Kronfeld. Dr. Sigmund Schiller: Materialien zu einer Flora des Presburger Comitates. (Separatabdruck aus den Verhandlungen des Vereins für Natur- und Heilkunde zu Presburg. Neue Folge. 5. Heft.) Presburg 1884. 8. 50 Seiten. Commissionsverlag von S. Steiner. Preis 1 M. 33 Pf.=80 kr. Als der Verf. vorliesende Materialien sammelte, schwebte ihm eine auf der Höhe der Wissenschaft stehende Bearbeitung der Pres- burger Flora vor Augen. Ein derartiges Werk würde einem dringen- den Bedürfnisse Genüge thun, denn wir besitzen nicht nur keine den Anforderungen der modernen Wissenschaft entsprechende Arbeit über die Flora von Presburg, sondern überhaupt keine über die Ge- sammtvegetation des Comitates, die schon desshalb sehr interessant ist, da an der Porta Hungariae die Ausläufer ost- und südeuropäischer Vegetationsgebiete mit dem Westen zusammentreffen und mannig- faltig sich vermengen. Endlicher’s Flora Posoniensis (1830) ist veraltet und behandelt überdiess nur die nächste Umgebung der !) Es wäre eine dankenswerthe Aufgabe nach Vöchting’s Vorgange alle unsere polycormischen Laubhölzer zu untersuchen. Man könnte es am bequem- sten im winterlichen Zustande derselben thun. 263 Stadt; durch fleissiges Sammeln wurde die Anzahl der bekannten Phanerogamen um nahe 28°/, vermehrt. Das Bedürfniss einer neuen Flora macht sich daher immer fühlbarer, — des Verf. Vorarbeiten zerfallen in 4 Theile: A. Zur Geschichte und Literatur der Botanik im Presb. Com. (1583—1884), eine mit Fleiss ausge- arbeitete Aufzählung von mehr als 150 Werken, Abhandlungen ete.; B. Verzeichniss der seit Endlicher um Presburg ent- deckten Gefässpflanzen; obwohl der Verf., wie er sagt, bestrebt war, vor Allem die Nomenclatur richtig zu stellen, treffen wir eben in dieser Hinsicht vielerlei Unrichtigkeiten an. So lesen wir Senecio saracenicus, Verbascum orientale, Dianthus Segquierü, BRanunculus nodiflorus, Doryen. sufruticosum ete. statt S. Auniatilis, V. austria- cum. Dianthus collinus, R. lateriflorus, D. decumbens ete. Urtica radicans Bolla non Sw. muss den Namen U. Bollae Kanitz führen. Vieia sordida W.K. vermisse ich ganz; ©. Verzeichniss der bis- her nur auf den Hainburger Bergen, nicht aber in den Kl. Karpathen aufgefundenen Pflanzen. Von den 23 angeführten Arten wachsen 4, jedoch auch im Presb. Gebirge und zw. Lactuca sagittata, Viola Kerneri, Kalksburgensis und Badensis (letztere fand Referent blau- und weissblühend nächst der Strohhüte unter den Eltern); D. Verzeichniss von bisher nur am rechten March- ufer, nicht aber im Com. vorkommenden Arten. Die hier erwähnten Oenanthe media, Orobanche coerulescens und Bromus pa- tulus finden sich auch am linken Ufer. Auf S. 36 ist ein bisher noch nicht publieirtes(?) Manuscript J. Sadler’s über Geschichte der ung. Botanik abgedruckt, das im k. ung. Nationalmuseum sich befindet und Manchen willkommen sein dürfte. Das Werkchen schliesst mit einer interessanten Untersuchung über /nula-Bastarte, nament- lich über Inula hybrida Baumg. Die Controverse zwischen Beck, Simkovies, Borbäs und Csatö sucht der Verf. dadurch zu schlichten, indem er darzuthun sich bemüht, dass I. hybrida Baumg. non Beck entweder eine eigene Art oder I. aspera > germanica, keinesfalls aber eine Hybride sei, bei der J. ensifolia betheiligt wäre '). Sabransky. Solla R. F. Contribuzione allo studio degli stomi delle Pandanee. Nuovo giorn. botan. ital., XVI, 2. Mit 2 Taf. Referent führt die von ihm untersuchten 52 Pandanus- und 9 Freyeinetia-Arten, bezüglich des Baues ihrer Spaltöffnungen, auf drei Typen zurück. Bei den einen, wie bei P. inermis (und noch 14 anderen Pandanus- sowie 6 Freycinetia-Arten), bleiben die Spaltöffnungs-Mutterzellen auf dem Niveau der Epidermis, mit nahezu gleichmässigen Wänden, die Spaltöffnungen selbst sind wenig ver- tieft; weit mehr sind sie es bei dem durch P. graminifolius gege- benen zweiten Typus, dem nur noch andere 4 Pandanus-Arten und ') Füge hinzu: Da der Verf. Presburg verlassen hat und die Flora selbst aus höchstens zweijähriger Anschauung kennt, dürften wir ein grösseres Werk von ihm kaum zu erwarten haben. RE! 1 Freyeinetia folgen, woselbst die nach aussen zu gelegenen Zell- wände der Mutterzellen sich bedeutend verdicken. Diese Verdickung nimmt zu und erstreckt sich sogar auf die umliegenden Epidermis- zellen bei dem dritten Typus, dargestellt durch P. utilis, welcher stark an die Spaltöffnungen dar Agawe, Aloe u. ff. erinnert. Dem- selben gehören 17 Pandanus- und 2 Freyeinetia-Arten an. Die Ent- stehung der Spaltöffnungen und der enstprechenden Verdiekungen fand Ref. der von Oudemans beschriebenen Entstehungsweise der Spaltöffnungen bei den Agave-Arten analog. Im Anschlusse werden (Grössendimensionen der Spaltöffnungen bei den einzelnen Arten und Anzahl derselben auf jedem Blatte mitzetheilt. Zwei beigegebene Tafeln veranschaulichen die besprochenen Verhältnisse. Solla. Annuario della R. Scuola Superiore d’Agricoltura in Portiei. Vol. III. 1883. Fasc. 5. Neapel 1884. Im gegenwärtigen Hefte sind nachstehende Arbeiten enthalten: E. Casoria et L. Savastano. Seconda contribuzione allo studio della Cimatura della Vite. Ein weiterer Beitrag zu dem Studium über den Einfluss des sogenannten „Ausblattens“ der Weinreben auf die Qualität des gefechsten Weines. — L. Sevastano. Le varietä degli Agrumi del Napoletano. Monographische Abhandlung über sämmtliche im südlichen Theile der apenninischen Halbinsel eultivirte Arten und Abarten der Gattung Citrus. Es werden deren 62 aufgeführt. — Derselbe. Il Marciume del Fico. (Die Fäulniss der Feigenbäume.) Nach den bisherigen Wahrnehmungen ist die Erkrankung von Mittel-Italien — nörd- lichster Punkt Bologna — bis nach Egypten verbreitet. Selbe wird durch parasitische Pilze, als: Fumago salicina Tul., Uredo Ficeus Cast., Phyllosticta sycopila 'Thüm., Sporidium sycinum 'Thüm. ver- ursacht und befällt namentlich den Stamm, aber auch die jüngsten Zweige. M. Prihoda. Borbäs, Vince. v., Drei neue Bürger der Flora von Oesterreich, (Sep.- Abdr. aus Engler’s Bot. Jahrb. 1884.) Die unter obiger Ueberschrift angegebenen Pflanzen sind fol- gende: Saponaria (Vaccaria) grandiflora (Fisch. pro var. in DC. Prodr. I. p. 365, 1824). Wien, unter den Saaten. Bisher übersehen. Sie stimmt mit dem rumelischen Exemplare Frivaldszky's (Boiss. Fl. Orient. I.) überein. (Petala apice saepe emarginata aut subcor- data.) Linum tauricum Willd. herb. 6246 Nr. 2. 3. (L. flavum var. uninerve Rochel). Von Brandmayer als Z. Hlavum Standort: Pötz- leinsdorfer Höhe, dem Verf, gesendet. (Ob colorem intensius glauce- scentem, candiculos prostratos, suffruticosos, dense capitosos et ob florem duplo, quam in L. flavo, minorem magis huc spectat, quam ad L. flavum L.) Aquilegia atrata Koch, var. dichroantha (A. atra- ta x vulgaris?) Borb. ined. (a typo calcari uncinato, floribus dis- coloribus, saepalis coeruleo-violaceis, petalis cum calcari purpureis diversa, — ab A. vulgari L. autem forma foliolorum A. atratae, floribus minoribus, bicoloribus, sepalis lanceolitis, filamentis violaceis, 269 staminibus longe exsertis. Stigma uncinatum. — In pratis montanis vallis Rablensis Carinthiae leg. Brandmayer. M. Prihoda. Correspondenz. Lemberg, am 5. Juni 1884. Eingedenk des Grundsatzes „amicus Plato, sed magis amica veritas“, kann ich — obwohl ich Gefahr laufe, den unschmeichel- haften Titel eines „Confusionsrathes*“ zu erlangen — nicht umhin, meine zwei unrichtigen Angaben richtig zu stellen. Erstens erlaube ich mir bezüglich der von mir aufgestellten Theorie der klima- tischen Schöpfung vorläufig bekannt zu geben, dass zu deren Begründung die Lehre von den klimat. Analogien gänzlich aus- reicht, und dass ich daher die Lehre von den klimatischen Iden- titäten als eine unnöthige absolut verwerfe, desto mehr, da dieselbe, wie ich mich auf Grund des Studiums der neuesten paläon- tologischen Werke zur Genüge überzeugt habe, eine unbegründete Hypothese ist. Die zweite Berichtigung betrifft mein Zieracium Dezieduszyckiü von Sinköw, welches ich im vorigen Jahre (in Oest. Bot. Zeitschr.) als ein ZH. superechioidi x Pilosella gedeutet habe. Jetzt, nachdem ich dieses von Sinköw in den hiesigen botan. Garten verpflanzte Hieracium genau untersucht hatte, habe ich die über jeden Zweifel erhabene Ueberzeugung gewonnen, dass dasselbe einen der Combination Hier. echioidi praealtum entsprechenden Bastart darstellt. Durch lange, hingeworfene, blüthentragende Ausläufer unter- scheidet sich dieser bisher unbekannt gewesene Bastart auf den er- sten Blick von 4. echioides Lumntz., welch letzterem er in der Be- kleidung der Stengel, Blätter und der Blüthenköpfchen, sowie in der charakteristischen Beblätterung des Stengels viel näher steht, als dem Hier. praealtum. — Vorgestern habe ich in Holosko in einer Fichteneultur nächst dem Forsthause neben dem Zlieracium Uech- tritzii m. (H. glomeratum m. non Froehl.) und 4. Bauhini Bess. den aus beiden entstandenen Bastart entdeckt, welcher in allen Merk- malen genau die Mitte hält. Hier ist auch der Standort meines Y. Vechtritzii x Pilosella und Hier, Uechtritzii X pratense. Br. Btocki. Lemberg, am 15. Juni 1884. Ich beeile mich, eine für die galizische Flora höchst interes- sante Date anzuzeigen, nämlich das Vorkommen der Poa pannonica Kerner auf Felsen zwischen Bileze und Myszköw, sowie in Sinkoöw. Von beiden Standorten habe ich diese Pflanze vorigen Herbst in den Lemberger bot. Garten verpflanzt und habe heute in derselben die echte, mit der Kerner’'schen Diagnose gänzlich übereinstimmende Poa pannonica erkannt. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass diese Poa auch in Russ.-Podolien zu Hause ist. Vor zwei Wochen habe ich bei Dobrosin (im Zolkiewer Bez.) Populus pyramidalisxX nigra und vor einigen Tagen auf der „Hyelowska göra“ bei Lem- berg Senecio vulgaris X vernalis entdeckt. Luzula pallescens Besser kommt auch in Siedliska (bei Rawaruska) zahlreich vor. Br. Btocki. Brünn, am 6. Juni 1884. Auf mehreren von Brünn aus gegen Westen und Südwesten unternommenen Excursionen fand ich folgende erwähnungswerthe Arten, so um Strelitz: Vieia tetrasperma Mönch., Astragalus ono- brychis, Tetragonolobus siliquosus, Anthyllis vulneraria, Trifolium medium, rubens, alpestre, montanum, hybridum, Melilotus albus, Ge- nista germanica, Potentila alba, Agrimonia eupatoria, Sedum ru- pestre, Sawifraga bulbifera, Dietamnus albus, Geranium phaeum, Hypericum montanum, hirsutum, Stellaria graminea, nemorum, Viola mirabilis, hirta, Dentaria enneaphylla, bulbifera, Aconitum lIyeocto- num, Isopyrum thalictroides, Anemone silvestris, Pulsatilla pratensis (häufig), Ajuga genevensis, Prunella grandiflora, alba Pall., Stachys recta, Galeopsis Tetrahit, ladunum f. angustifolia, Melittis melisso- phyllum, Salvia pratensis, Lathraea squamaria, Melampyrum_ eri- statum, Veronica spicata, Symphytum tuberosum, Nonnea pulla, Ce- vinthe minor, Cynoglossum oficinale, Vincetowicum oficinale, Adoxa moschatellina, Lonicera wylosteum, Galium eruciatum, Asperula cy- nanchica, odorata, Valeriana ofieinalis, Trichera silvatica Schrad., Carlina acaulis, Gnaphalium dioicum, Achilles setacea, Anthemis tinctoria, Pieris hieracioides, Hypochoeris radicata, Hieracium bo- reale, ÜÖrepis rhoeadifolia M. Bieh., virens, Campanula glomerata, Asarum europaeum, Daphne cneorum, Euphorbia ewigua, poly- chroma Kern., amygdaloides, Leucojum vernum, Iris pseudoacorus, Uypripedium Calceolus (auch bei Popuwek, Vomitz, Veselka und Oslavan), Oorallorrhiza innata, Neottia nidus avis, Epipactis lati- Folia, Gymnadenia conopsea, Orchis sambucina, Morio, latifolia, Paris quadrifolia, Polygonatum multiflorum All., Cimvallaria ma- jalis, Gagea minima, lutea. Bei Nebowid: Astragalus onobrychis, Cytisus biflorus, Potentilla alba, Polygala comosa, Coringia orien- talis, Aconitum Iyeoctonum, Anemone silvestris, Pulsatilla vulgaris, Clematis recta, Orobanche epihymum, Veronica spicata, Teuerium, Myosotis sparsiflora, Cerinthe minor, Centaurea awillaris, Iris pseudo- acorus, Platanthera chlorantha, Orchis Morio, Anthericum ramosum, Muscari comosum, Gagea pratensis Schult. Am Babylonberge: Po- tentilla recta, Dictamnus albus, Pulsatilla pratensis, Vincetowieum officinale. — Bei Parfuss: Lathyrus latifolius, Astragalus onobrychis, Anthyllis vulneraria, Trifolium rubens, alpestre, Melilotus albus, Genista germanica, Öytisus nigricans, biflorus, Potentila alba, Se- dum rupestre, Linum tenuifolium, Geranium sanguineum, Helianthe- mum chamaecistus, Sysimbrium Loeselü, Alyssum incanum, Anemone silvestris, Ulematis recta, Prunella grandiflora, Melittis melissophyllum, Salvia pratensis, Origanım vulgare, Veronica teuerium, prostrata, Symphytum tuberosum, Nonnea pulla, Vincetowieum ofieinale, Dri- 267 chera silvatica Schrad., Oentaurea awillaris, Anthemis tinctoria, Inula hirta, Daphne eneorum, Euphorbia duleis, polychroma Kem., An- thericum ramosum, Muscari comosum, Ornithogalum umbellatum. — Bei Schebetein: T'rifolium montanum, Genista germanica, Polygala major, amara, Banunculus lanuginosus, Clematis recta, Betonica offieinalis, Melittis melyssophyllum, Galeopsis ladanum f. angusti- folia, Symphytum tuberosum, Pulmonaria mollis, Valeriana dioica, Phyteuma spicatum, Platanthera chlorantha, Paris quadrifolia, Con- vallaria majalis. — Ausserdem führe ich neue Standorte an für: Orchis purpurea Huds. Adamsthal, Lösch, Kanitz, Gross- Bukowin, Weselka, Teltschitz, Altenmarkt. ©. militaris: Ochos, Surein. O. in- carnata: Cernowitz, Drnowitz, Lundenburg, Altenmarkt. Cephalan- thera ensifolia: Vranau. Leucojum aestivum: Lundenbure, Alten- markt (häufig). Biscutella laevigata bäufig im Dürren Thale bei Ostrow. Crambe tataria: Auspitz. Monesis grandiflora Salisb.: am Macochaberge gruppenweise, Holstein, Bejkowitz. Trollius europaeus: Ruditz, Gr.- und Kl.-Bukowin. Dr. Formänek. Östaria am Velebit in Kroatien, 5. Juni 1884. Dianthus pseudobarbatus Bess. haud rite descript. et ined., ist schwerlich mit D. membranaceus Borb. 1876. (D. medius Nym. 1878), wie Herr Blocki will, identisch, da der erstere von Reichen- bach (Fl. excurs. Germ.) zu D. trifasciculatus gezogen wird, mit dem mein D. membranaceus nichts zu thun hat, und der scharf- sinnige Reichenbach konnte so heterogene Arten nicht vereinigen. Er hat vielmehr viele richtig getrennt, welche nach ihm zusammen- gezogen wurden, nach unseren Kenntnissen aber wiederum getrennt bleiben müssen. Im Gegentheile habe ich mehrere Exemplare des D. membranaceus von Besser’s Hand gesehen, die er nicht für D. pseudobarbatus ausgab, sondern als „medius inter D. Carthu- sianorum et D. collinum“, ohne besondere Benennung, gedeutet hat. Im Interesse einer nicht beschriebenen Art bemüht sich also Herr Bl. unnöthig. Die Exemplare des D. membranaceus suchte ich zuerst aus solchen von D. collinus heraus, welchen mir Herr Lindemann aus Elisabethgrad geschickt hat. Ich erkannte ihn sogleich als bisher unbeschriebenen (wie ihn auch Prof. v. Kerner in Fl. exsiec. austro-hung. für eine echte Art erkannt und ausgegeben hat). An meinen Exemplaren, die ich zuerst untersuchte und beschrieb, sind manche Kelchzähne entschieden stumpf. Nach diesen und nach den mir damals vorliegenden wenigen Exemplaren glaubte ich, dass man hier einen D. Carthusianorum X polymorphus suchen könnte. Dass D. membranaceus aber ein Bastart sei, be- hauptete ich nicht bestimmt, sondern mit ?; bin aber von dieser Meinung, da ich viel Material bekam, längst abgangen. Er ist aber jedenfalls ein Mittelding zwischen den „Uarthusiani“ (wohin D. polymorphus gehört) und „Dentati Boiss.“ (D. collinus). Die „Lückenhaftigkeit“ meiner Beschreibung in Oe. B. Ztschr. 1876 (wie Bt. behauptet) konnte nicht verwundern, da mir seiner Zeit nur 268 wenige Exemplare vorlagen. Diese Beschreibung war jedoch lang genug und complet und erkannten danach meine Art später einige Floristen. Auch selbst Bl. schickte mir seinen D. Rehmanni mit der Bitte, ob dieser mit meinem D. membranaceus identisch sei. Meinen D. Hellwigii scheint Bl. auch nicht zu kennen. Prof. Ascherson hat zwar meine Benennung acceptirt, ohne aber sich als Autor des letzteren zu schreiben. Ferner ist seine Kenntniss über (die Verbreitung des D. membranaceus Borb. (D. pseudobarbatus Bi., non Bess.) „lückenhaft“. Wenn er diese aus der Oe. bot. Ztg. 1876, 1881 und aus dem „Term. tud. Közl.“ 1881 ergänzen will, so ist D. membranaceus nicht „Podoliae et Vollhyniae civis endemicus*“. Dass diese Nelke zu D. collinus keine „nähere Beziehung verräth“, ist auch von Bl. unrichtig gesagt, denn eine nähere Beziehung be- weisen die Bestimmungen Besser’s und Lindemann’s; auch der berühmte Florist, R. v. Uechtritz, erwähnt in Kanitz’s Plant. Roman. suppl. eine Varietät des D. collinus, welche sicher D. mem- branaceus ist. Carlina vulgaris var. nigrescens Ve. bot. Ztg. 1884 p. 201 — (©. intermedia Schur! — Die Zeit ist hier den Exeursionen nicht günstige. Der Lubitko brdo ist abgeweidet. Herr Gusmus aus Rosenheim hat hier jedoch, wie er saot, auf Sandstein die Draba armata Schott wieder aufsefunden und hat mir Exemplare davon segeben. Seilla pratensis ist hier auf nassen Wiesen häufig. Poa attica ist bei Fiume, Zenggy ete. häufig; sie wächst auch an der Treppe, welche von ‘der Delniceer Bahnstation in die Ortschaft führt. Die Orchis coriophora bei Zakany, (daher auf croatischem Terrain) und bei Fiume riecht wie Veilchen; sie ist also ©. fragrans. Mine Tulipa hexagonata (oder wie ich auch angedeutet, T. praecox var. hexagonata oder obtusiflora) von Buccari hält Herr Dr. Levier für T. praecow, aber in meinen Exemplaren der 7’. praecor sah ich den Fleck des Perigoniums nicht so entschieden sechseckig ausgeprägt und die Perigonienblätter sind nicht so stumpf, wie bei der Tulpe von Buccari, welche früher als 7". oculus solis fungirte. Auf diese Merkmale basirte ich diese „kleine Art“ oder Varietät in der Zeit, wo noch die Zwiebel unbekannt war, und glaube ich auch jetzt, dass sie dadurch von 7. praecow verschieden ist. An den beiden Küsten des adriatischen Meeres sind wohl viele Pflanzen nahe ver- wandt doch nicht ganz identisch. v. Borbäs. Messina, Ende Mai 1884. Die Flora nahm im Laufe des Monates ihre vollste Entwick- lung, die südlichen Lesuminosen nebst einer Schaar Compositen mit vorherrschend gelben Tönen (Spartium junceum, Cytisus candicans, Hymenocarpus, Ornithopus; Phagnalon rupestre, P. saxatile, Inula montana, Urospermum Dalechampi, Tolpis, Seriola uff.), dazu noch Helianthemum Tuberaria, H. gutiatum, Chlora perfoliata, Erythraea maritima, Linum strictum kamen in rascher Folge nach einander an die Reihe Zu Anfang des Monates waren noch blau-röthliche Töne untermischt, Erythraea Centaurium und var. grandiflora, 269 Rubus sp. Jasione montana, Orupina vulgaris, Bonjeania hirsuta, Psoralea bituminosa etec.), welche in der letzten Woche mehr und mehr den weissen Dolden des Ammi majus wichen. — Besonders hervorzuheben: Thapsia garganica, zu Anfang d. M. blühend, der- zeit bereits in Früchten; Cotyledon umbilicus, Sedum galioides mit Centranthus ruber, auf allen Mauern, jetzt aber schon verdorrt; Teuerium jlavum, Acanthus sp., Rhus Coriaria, Linaria graeca, Campanula dichotoma, Micromeria graeca gerade in vollster Blüthe; im Grase: Briza minima, Lolium rigidum, Agrostemma Githago, Prunella, Verbena; Veronica Anagallis an feuchteren Standorten. — Gegen Mitte des Monats blühte Robinia Pseudoacacia, und vom 16.—27. Melea Azederach beide eultivirt; in der letzten Woche ge- lansten Opuntia Ficus indica auf den Hügeln ringsum, Nerium Oleander in den Gärten zur Blüthe. Reife Kirschen aus der Umge- bung wurden schon zu Anfang des Monats verkauft. Dr. Solla. Mariaschein, 12. Juni 1884. Auffallenderweise begann hier schon am 27. Mai Melampyrum nemorosum L. zu blühen. Soviel ich mich erinnere, sah ich in der Wiener Flora, we diese Pflanze doch früher beginnen sollte als im böhm. Erzgebirge, vor Anfang Juli oder Ende Juni nie eine Blüthe davon, obschon sie dort über Mauer, Kalksburg, Brühl und Gaden wenigstens bis Hlg. Kreuz stellenweise massenhaft auftritt. Im Rand- gebirge, dem Wiener Becken zu, beginnt, durch den Anninger davon getrennt, fast gleichzeitig das nahe verwandte M. subalpinum Jur. Diese interessante Pflanze tritt bereits (stets ohne Gesellschaft des M. nemorosum) beim Richardshof auf und wird um Vöslau und Merkenstein oft äusserst schmalblättrig: M. stenotaton m. Mit diesem identificirt (i. Gen. Dubl. Verz. d. schles. bot. Tauschv. 1883/84) Herr Dr. @. Beck sein M. augustissimum, das aber nach der Be- schreibung eine andere Pflanze darstellt, während M. stenotaton nur die extremste Form von M. subalpinum ist. J. Wiesbaur S. J. Personalnotizen. — Dr. Günther Beck, Assistent am botanischen Hofcabinet, hat sich als Privatdocent für systematische Botanik an der Univer- sität Wien habilitirt. -— Julius Klein, Professor in Pest, wurde von der franzö- sischen Akademie für seine Arbeiten über Vampyrella und die Kıystalloide der Meeresalgen durch einen Preis von 500 Frances ausgezeichnet. — Dr. Karl Nägeli, Professor in München, wurde von der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien zum ausländ. correspon- direnden Miteliede gewählt. Oesterr. botan, Zeitschrift. 7. Heft 1384, 21 270 — Dr. Albert Peter, Custos am k. botanischen Institute in München, hat sich als Docent an der Universität München habilitirt. — Dr. Heinr. Rob. Göppert ist am 18. Mai, 84 Jahre alt, in Breslau gestorben. — Ludovico Caldesi ist am 26. Mai in Faenza gestorben. — Dr. Georg Engelmann ist am 4. Februar, 75 Jahre alt, in St. Louis gestorben. — Der als Pilzforscher und Verf. des schönen ikonographischen Werkes „Fungi Tridentini“ rühmlichst bekannte Weltpriester Jakob Bresadolo, bisher Pfarrer in Magras, Gerichtsbezirk Male, in Tirol, wurde zum Verwalter der bischöflichen Mensa von Trient, mit dem Sitze in Trient, ernannt, und hat seinen Dienst bereits angetreten. Das 4. und 5. Heft des erwähnten Werkes ist unter der Presse und er scheint, wahrscheinlich wegen seiner neuen Stellung, dasselbe da- mit abschliessen zu wollen. — Prof. P. Ascherson in Berlin scheidet auf seinen Wunsch am 1. Juli aus dem Amte als II. Custos am bot. Museum. Sein Nachfolger ist Dr. Carl Schumann, bisher Lehrer am Realgym- nasium zum heiligen Geist in Breslau. —maosnn > Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — In der am 5. Juni d. J. abgehaltenen Monats-Versammlung der k. k. Zoologisch-botanischen Gesellschaft besprach Dr. Günther Beck ein neues Werk über Pflanzen-Geographie, nämlich: Dr. Oscar Drude’'s „Die Florenreiche der Erde“. Ablenkend von der seit Schouw betretenen Bahn theilt der Autor das Ge- wächsreich in die Flora der Oceane und in jene der Continente und fusst überhaupt seine Detaileintheilung der verschiedenen Floren- gebiete nicht nur auf systematische, sondern auch auf physiogno- mische Charaktere der Vegetation. — Ferner legte Herr Mich. Müllner zwei Exemplare von Zleracium inuloides Tausch (an H. crocatum Fries?) vor, welches er am Lassingfall bei Wiener-Brück gesammelt. Selbes ist neu für Nieder-Oesterreich. M. Prihoda. essen Botanischer Tauschverein in Wien. Sendung ist eingelangt: Von Herrn Wirtgen mit Pflanzen aus Rheinpreussen. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Dr. Rauscher, Scheppig, Raciborski. 271 Von Scheppig eingesendet, von Berlin: Aster salignus, Ba- trachium divaricatum, Bunias orientalis, Carex Hornschuchiana, Elatine hewandra, Glyceria aquatica, Lemna gibba, Stachys germa- nica. Aus Brandenburg: Juncus obtusiflorus. Von Wittenberg: Allium oleraceum, Nasturtium austriacum. Aus der Lausitz: Carex cyperioi- des, Pilularia globulifera. Aus Celle: Anthowanthum Puelli. Aus Anhalt: Draba muralis, Trapa natans. Von Erfurt: Bupleurum longifolium, Echinops sphaerocephalus, Thesium montanum. Von Rü- gen: Cakile maritima. Aus der Schweiz: Asplenium Halleri. Von Versailles: Ohamagrostis minima. Von Prihoda einges. aus Niederösterreich: Anemone trifolia, Anthemis Neilreichi, Gentiana austriaca, Onobrychis arenaria, Pe- dicularis verticillata, Rumex Patientia. Von Zell am See: Calla pa- lustris, Comarum palustre, Lysimachia thyrsiflora, Orchis Traun- steineri. Aus Böhmen: T'rientalis europaea. Aus Ungarn einges. von Dr. v. Borbäs: Achillea crustata, Beckmannia erucaeformis, Crepis Nicaeensis, Dianthus Armeria- strum, D. collinus, D. Pontederae, Erodium ciconium, Festuca va- ginata, Lolium linicolum, Melilotus procumbens, Mentha pubescens var. viridis, M. purpurea, M. verticillata, Moenchia mantica (fruct.), Rumex biformis, Valerianella coronata, Verbena supina. Aus Üroa- tien: Heleocharis carniolica var. prolifera. Von Wirtgen einges. Aus Rheinpreussen: Erysimum hieraci- folium, E. orientale, Ranunculus hederaceus, Rosa canina f. Lute- tiana, R. caryophyllacea, R. car. f. calva, R. dumetorum f. De- seglisei, BR. graveolens f. calcarea, BR. pimpinellifolia X rubiginosa, R. tomentella, R. tomentosa, R. tom. f. farinosa, R. trachyphylla, Viola palustris. Aus Lothringen: Lotus tenuifolius, R. canina f. du- malis. Aus Belgien: Carew jiliformis. ÖObige Pilanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Im Commissions-Verlage von Ig. v. Kleinmayer und Fed. Bamberg in Laibach ist soeben erschienen und durch jede Buchhandlung oder direct vom Verfasser zu beziehen: Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain. (1754—1833) 1. Hälfte. Wilhelm Voss, k. k. Professor in Laibach. Separatabdruck aus dem Jahresberichte der Staats-Oberrealschule in Laibach für 1884. Mit Scopoli’s Porträt und zwei Holzschnitten, gr. 8. 59 S. — Brosch. 1 fl. * 272 Herbarium-Verkauf. Das Herbar des verstorbenen Apothekers Andorfer in Langenlois ist zu verkaufen. Es besteht aus 27 Fasceikeln gut erhaltener (nach Reichenbach reordneter) Pfanzen der deutschen Flora, 3 Fascikeln plantae exoticae und aus 37 Päcken noch nicht geordneter, grösstentheils der Flora Niederöster- reichs gehöriger Pflanzen (viele als Doubletten bezeichnet). Preis 300 M. = 180 fl. ö.W. — Nähere Auskunit ertheilt Dr. T. F. Hanausek in Krems a. d. Donau. BSG NENNE Im Verlage von Gustav Fischer in Jena ist soeben erschienen: Monographie der Gattung Epilohluzs Von Professor ©, Haussknecht. Mit 23 Steindrucktafeln und Verbreitungstabelle Preis: 45 Mark. Die Lebensverhältnisse der Oxalisarten. Von Dr. Friedrich Hildebrand. Professor der Botanik an der Univeısität zu Freiburg i/Br. Mit 5 lithographischen Tafeln. Preis: 18 Mark. Das botanische Practicum. Anleitung zum Selbststudium der mikroskopischen Botanik. Für Anfänger und Fortgeschrittenere. Mit 1S2 Holzschnitten. Von Dr. Ed. Strasburger ’ o. ö. Professor der Botanik an der Universität Bonn. Preis: brosch. 14 Mk., geb. 15 Mk. ZU YIYyIYIUIYUIGIUHUUIUUIEUHUUIUDIY UI UELI UI AUT UI UL U ANETTE Diesem Hefte liegt bei: Prospect von Paul Parey in Berlin „Bota- nische Wandtafeln“. dk ILL L— LLLLLLLLLLL—L_LIL_LLLIL_II—LII/———— L — — — — — — — — — Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. G@erold’s Sohn. C. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. VDesterreichische Botanische Zeitschrift, Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirtauf selbe Organ für Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaetion (IV. Bex., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. mit 8 fl. öst. W. B = (16 R. Mark) Im Wege des ganzjährig, oder mit Botanik und Botaniker. Buchhandels" übernimmt 4 fl.öst. W. (S R. Mark) Pränumeration halbjährig. 2 C. Gerold’s Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile 2. 8 sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. - Buchhandlungen. WIEN. August 1854. XXXIV. Jahrgang. INHALT : Botanisches aus Spanien. Von V.v. Janka. — Thermalalgen. Von Dr. Hansgirg. — Flori- stisches aus Croatien. Von Hirc. — Flora der Beskiden. Von Dr. Formänek. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Dr. Borbäs, Holuby, Hohenbühel, Btocki, Dr. Formänek, Wiktorewiez. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unter- nehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserat. Botanisches „qui pro quo“ aus Spanien, Von Victor v. Janka. Es ist schon über zwei Jahre her, seit ich in dem so anziehend geschriebenen „Deux excursions botaniques dans le nord de l’Espagne et le Portugal en 1878 et 1879 par Louis Leresche et Emile Le- vier“ pag. 53 las, dass nach Aussage der cantabrischen Gebirgs- bewohner Carex asturica, welche die Verfasser an einem neuen Standort — am Picos de Europa — angeben, für Pferde giftig sei. Diese Notiz interessirte mich nun ganz ausserordentlich! Warum —, das will ich sogleich mittheilen. Als ich im Herbst 1867 während meiner erstmaligen Durch- forschung des untersten Donauthales der Banater Militärgrenze bei meinem lieben Freunde, Bergverwalter Otto Hofmann in Plavi- schevitza längere Zeit hindurch die gastlichste Herberge fand, er- zählte mir dieser eines Tages, dass in der Nähe bei Dubova auf einem Berge ein Gras wachse, das den Pferden schädlich sei, und versicherte mich allen Ernstes, dass, wenn die während seiner Gru- benbegehungen unterdessen auf Bergweide frei gelassenen Pferde hernach ihren verschiedentlichen Herren wieder zugeführt werden, sie ganz betäubt, taumelig und wackelig ankommen. „Die Forstleute“ — setzte er hinzu — „kennen dieses Gras ganz genau“. Nun, mehr brauchte es bei mir nicht. — Sogleich wurde ein Bote nach Dubova geschickt, der Forstwart alarmirt, und — es waren keine 24 Stun- den vergangen — überbrachte ein k. k. Forstwart dienstlich unter Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft 188%, 22 274 meiner Adresse ein Packet, dessen Hülle noch obendrein als Waaren- declaration die mir unvergesslichen Worte enthielt: „Das Kraut, von dem die Pferde besoffen werden“. Beim Aufmachen erkannte ich im ganzen Buschen augenblick- lich lauter Blätter und khizome von Carex brevieollis DC. Carex asturica würde somit eine zweite giftige Carex abgeben. Mein sonst so reiches Carex-Herbar — es fehlen darin bloss 7 europäische Species — entbehrt dieser Art gänzlich. Bei Gelegen- heit der Bearbeitung vom „Entwurf einer analytischen Tabelle zur Bestimmung sämmtlicher Carex-Arten der Flora Europa’s') im Jahre 1862 war ich wohl leihweise durch die Güte des Hrn. Dr. Cosson in Paris in zeitweiligen Besitz einiger Exemplare der von Bour- seau in Asturien gesammelten Carex gekommen; insoferne war mir also und ist mir auch diese Art bekannt. Aber ich wäre gar so gerne in vollständigen Besitz derseiben gelangt, — und da war, seit ich vom Wiederauffinden durch Leresche und Levier im obge- nannten Werke erfuhr, meine ganze Hoffnung auf meinen Freund Dr. Levier gestützt. Bei ihm liegt wohl, nach dessen brieflicher Mittheilung, die Pflanze mit vielen anderen seit langer Zeit für mich bereit, — aber mein als hervorragender Arzt von Patienten viel- gesuchter, arggeplagter Freund, der nur spät nach Mitternacht zu botanischer Correspondenz oder zum Liebäugeln mit Pflanzen Zeit hat, kommt kaum dazu, Sendungen zurecht zu machen, — und ich vergass mittlerweile ganz auf die Carew. Endlich sollte ich doch, und zwar ganz unerwartet, in Besitz einer Carex asturica gerathen. — Dr. Levier erwähnte u. A. in seinem letzten Briefe, dass Leresche wunderhübsche Viola Co- mollia gesammelt habe. Ich wandte mich vor Kurzem wegen dieser Einen Viola an Leresche und erhielt vor einigen Tagen vom ehr- würdigen Herrn diese Viola und als Beigabe noch diverse Species von dessen Reisen in Spanien etc. Die kleine aber ausgewählte Samm- lung enthielt auch besagte Carex asturica vom Picos de Europa. — Wie gross war aber mein Erstaunen, als ich die Etiquette weghob, ein niedriges Exemplar von Carex brevicollis DU. vor mir zu sehen! Meine Augen konnten sich nicht täuschen; denn Carex brevicollis hatte ich in meinem Leben sattsam genug beobachtet und gesam- melt. — Auch ist die mir anno 1862 zu Diensten gestandene Bour- geau’sche asturische Carex noch ganz gut im Gedächtniss und schwärmt mir noch heute als eine der Carex vaginata Tausch zu- nächst ähnliche Species vor. Leresche musste sich also in Pflanze oder Etiquette vergriffen haben. Da fiel mir ein, dass ja Willkomm in den „Illustrationes florae Hispaniae insularumque Balearium“ Beschreibung und Abbil- dung der Carex asturica brachte. Ich schlug nach, kam auf tab. 40 — traute kaum meinen Augen: da ist ja leibhaftige Carex brevicollis abgebildet. — Ich sah im Texte nach, die Pflanze ist in der That ‘) 8. Oest. bot. Ztschr. 1863, Nr. 2. 275 vom Pieos de Europa und von Levier — dem Reisecompagnon Leresche’s gesammelt. — Lese nun auch die Beschreibung durch und ersehe, dass auch diese dem „qui pro quo“ gemäss einge- richtet ist. Man vergleiche nur diverse Stellen in Bezug auf Dimensions- verhältnisse, wie ich sie aus den Originalbeschreibungen hier vor- führe: Carex asturica Boiss. Pugill. plant. | Carex asturica Willk. Ilustratio- nov. etc. p. 117. nes etc. Culmo nudo foliis longiori. Culmo subnudo. Folia 6--8-pollicaria, 2 lin. lata.|Folia basilaria turionumque saepe elongata culmos 1—1'/,‘ altos subaequantia. Folia itaque 12 —18-pollicaria, 2— 3 lin. lata. Spica terminalis breviter eylin-|Spica mascula oblongo-cylindracea, drica, foemineis oblongo ceylin-| foemineis 2 cylindrieis peduneu- drieis, infima pedunculata, reli-| latis. quis sessilibus. Bracteis basi longe vaginantibus | Bracteis satis longe lateque vagi- anguste lineari-plicatis. nantibus. Squamis ovato-oblongis obtusis. |Squamis magnis ovatis acuminatis nervo excurrente mucronatis. Spiecae 5—7 lin. longae. Spiae 2—3 cm. —= 9—14 lin. longae! Leresche und Levier haben also gegen alle Erwartung am Picos de Europa nicht die von 10 Meilen weit westwärts angefangen vorkommende wirkliche Carex asturica Boiss. gesammelt, sondern Carex brevieollis DC., dafür aber in dieser eine für die Flora von Spanien neue Art entdeckt. Und hiermit wird auch Care» asturica Boiss. wegen Mangels an Beweisen von jeder Theilhaberschaft am Giftigsein freigesprochen. Schliesslich mögen noch ein paar Worte über eine andere in Spanien gefundene Pflanze hier Platz finden. Hordeum Winkleri Hackel in Oest. bot. Zeitschr. 1877 S. 49; Willkomm, Illustrationes ete. tab. 42 ist bekanntlich heutzutage als Synonym von Hordeum Gussoneanum Parl. richtiggestellt. Mit Hord. Gussoneanum ist aber auch Hord. maritimum der Flora von Niederösterreich, Ungarn und Siebenbürgen identisch. Da weiters dieses Hordeum in Südrussland und der Krim grosse Verbreitung hat, so hoffte ich seit Jahren, aus russischen Floren irgend einen ältesten Namen herausgrübeln zu können. Doch diess gelang mir richt. In der Flora taurico-caucasica vol. I, 1808 wird unsere Pflanze wohl als Hordeum geniewatum angeführt, doch hat Allione diese Art aufgestellt. 22* N) 1 ee =) Die Reihenfolge der Synonyme wäre folgende: Hordeum geniculatum M. a B. Flora taur.-cauc. I (1808) p. 83 (an etiam Allione? sec. Link in Linnaea XVII, p. 392) H. secalinum Baumg. Enum. stirp. Transsilv. n. 2105. H. maritimum Autor. Fl. Austriao inf., Hung. et Transsilv. H. secalinum annwum Lege. Prodr. Fl. hisp. H. Gussoneanum Parl. Fl. palermitana. H. Winkleri Hackel, Oest. bot. Zeitschr. 1877. Budapest, 16. Juni 1884. INN —nessm— Beiträge zur Kenntniss der böhmischen Thermalalgenflora. Von Dr. Anton Hansgirg in Prag. Wie bekannt, hat die zuerst von Agardh') näher durchforschte Carlsbader Thermalalgenflora insbesondere die Aufmerksamkeit der deutschen Algologen auf sich gelenkt, doch gelang es später bloss Schwabe?), die Fischera thermalis (Stigonema thermale Bzi.) und Cohn den Mastigocladus laminosus neben den schon von Agardh an den warmen Quellen in Carlsbad beobachteten Algenarten zu entdecken ’°). Seitdem Cohn in seiner ebenso gründlichen, wie glänzenden Abhandlung „Ueber die Algen des Carlsbader Sprudels“*) seine Be- obachtungen über die Carlsbader Thermalalgenflora veröffentlicht hat, wurden weder in Carlsbad, noch sonst an den warmen Quellen in Böhmen neue Algenformen aufgefunden und überhaupt nichts Neues über die böhmische Thermalalgenflora publicirt®). Als ich im Monate August v. J. bei meinem achttägigen Auf- enthalte in Carlsbad die dortige Thermalalgenflora näher kennen lernte, trachtete ich insbesondere zu constatiren, inwiefern sich die ‘)C. A. Agardh: „Aufzählung einiger in den österr. Ländern gefun- denen, neuen Gattungen und Arten von Algen“ etc. Flora, Regensburg 1827, und „Des Conferves thermales de Carlsbad“ Almanach de Carlsbad, 1834. ®) Ueber die Algen der Carlsbader warmen Quellen, Linnaea 4837. ®) Die von Corda im Almanach de Carlsbad J. 1835—1840 beschrie- benen von ihm als neue Arten angeführten Algenformen von Carlsbad sind zum Theile, da die Originalexemplare sich nicht erhalten haben, und ihre Be- schreibung mangelhaft, ihre Abbildungen so unvollkommen sind, dass ihre Sicherstellung nicht gut möglich ist, von anderen Phykologen unberücksichtigt geblieben. *) Abhandl. der Schles. Gesellsch. f. vaterl. Cultur 1862. °) Mit Ausnahme von P. Richter's Abhandlungen: „Ist Sphaerozyga Jacobi Ag. ein Synonym von Mastigocladus laminosus Cohn“ und „Weiteres über Sphaerozyga Jacobi Ag.”. Hedwigia 1882 83. E 277 daselbst noch immer stellenweise recht üppig entwickelte Thermal- algenflora binnen etwa 50 Jahren, seit welchen sie uns näher be- kannt geworden ist, verändert hat. Ich sammelte zu diesem Zwecke an allen mir zugänglichen Stellen, an welchen warmes Wasser hervor- quillt, reiches algologisches Material, welches ich gleich in Carlsbad bearbeitete. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich die Carlsbader Thermalalgenflora seit einem halben Jahrhundert, trotzdem sie ge- rade in dieser Zeit den meisten Eingriffen seitens der Menschen ausgesetzt gewesen ist, was die Anzahl der Algenarten betrifft, im Ganzen nur wenig verändert hat. Mit Ausnahme des Stigonema thermale, Fischera thermalis Schwabe, Lyngbya Okeni a) genuina (Schwabe) m. (Oscillaria Okeni Ag.), b) terebriformis (Schwabe) m. (Oseillaria terebriformis Ag.), Lyngbya Cortiana m. (Oscillaria Cortiana Pol.) Ktz. und Merismo- pedia thermalis Kütz. habe ich an den warmen Quellen in Carlsbad alle anderen daselbst früher von Agardh, Schwabe und Cohn beobachteten Thermalalgenarten wieder gefunden. Was Stigonema thermale anbelangt, so ist zu bemerken, dass diese seltene Alge von Schwabe im J. 1837 bloss am Spitalbrunnen und zwar „sowohl um das Zugloch der hölzernen Thür, als auch an dem Felsen, wo er von den heissen Dämpfen getroffen wird“, ent- deckt und in ziemlich grosser Menge gesammelt wurde, später da- selbst aber, so viel ich weiss, nur noch von Opitz angetroffen und in geringer Menge gesammelt wurde (einziges Exemplar im Prager National-Museum!) seither aber, wie es scheint, in Carlsbad gänz- lieh verschwunden ist. Lyngbya Okeni, die Schwabe in den beiden oben angeführten Formen vorzüglich am Fusse des St. Bernards-Felsens und im Ab- flusse der Spitalquelle beobachtet hat'), habe ich in Carlsbad im J. 1883, wie auch Zyngbya Cortiana und Merismopedia thermalis, welche beide Algen nach Rabenhorst (Flora europaea algarum I pag. 103 und Kıypt.-Flora p. 77) auch an den warmen Quellen in Carlsbad vorkommen sollen, nicht mehr gesehen und glaube, dass vielleicht auch diese vier Thermalalgenarten in Folge der Verände- rungen (Umbauten etc.), welche an den Mündungen und Abflüssen der warmen Quellen und an anderen ursprünglichen Standorten der oben angeführten Algenarten durchgeführt worden sind, in Carlsbad sehr selten oder gänzlich verschwunden sind. In Bezug auf die Verbreitung einzelner Thermalalgenarten hat sich in der neueren Zeit in Carlsbad Manches, wie zu erwarten war, verändert. Seitdem der hölzerne Sprudelkorb und die ursprünglichen Holzrinnen, durch welche das Sprudelwasser in die Bäder etc. ge- leitet wurde, abgeschafft wurden, die Abflussgewässer gefasst, die Ufer der Tepl und diese selbst regulirt, das neue Curhaus und an- ‘) Agardh und Schwabe haben die typische Form dieser Lyngbya- Art auch an den Stäben des Sprudelkorbes, besonders auf der inneren Seite derselben und an den hölzernen Leitungen des Sprudelwassers angetroffen. 278 dere neue Gebäude gebaut wurden, seitdem an vielen Localitäten, an welchen im Laufe der Zeit sich die schönsten 'Thermalalgenarten angesiedelt haben, in den letzten 30 Jahren die ursprüngliche Algen- flora gänzlich oder doch grösstentheils vernichtet worden ist, sind einige Thermal-Algenarten in Carlsbad seltener geworden, andere wieder, welche an einigen günstigen Orten Zuflucht gefunden haben, sind auch jetzt noch an den warmen Quellen in Carlsbad in ziem- lich grosser Menge verbreitet. Aus dem folgenden Verzeichnisse der von mir im Jahre 1883 an verschiedenen Stellen in Carlsbad gesammelten echten Thermal- alsenarten ist zu ersehen, welche Arten an den Mündungen und Abflüssen der Carlsbader warmen Quellen noch jetzt mehrfach ver- breitet und stellenweise in Menge zu finden sind, und welche da- selbst ziemlich selten und spärlich vorkommen. 1. Thermale Algen. Chroococcus membraninus Näg. (Protococcus membraninus Ktz., Protococcus monas Welwitsch). Am Abflusse des sogenannten kleinen Sprudels in Gesellschaft von Lyngbya elegans u. a. (!), früher auch am St. Bernards-Felsen (Welwitsch u. A.). Spirulina subtilissima Kütz. b. thermalis Rbh. (Sp. thermalis Menegh.). In sehr grosser Menge am kleinen Sprudel im Bette der Tepl, an den Ufermauern der Sprudelcolonnade und unter diesen Mauern im Bette der Tepl, insbesondere an den Stellen, wo warmes Sprudelwasser in die Tepl herabfliesst, meist mit ZLyngbya lucida, elegans u. a. (!)'). Lungbya amphibia (Ag.) m. a) genuina m. (Oscillaria amphi- bia Ag.). An den Abflüssen des warmen Wassers mit L. elegans fast überall und zwar stellenweise in sehr grosser Menge verbreitet, so z. B. am kleinen Sprudel, an dem Abflüssen unter dem Curhause, am Stadthause u. a. meist in schönen Uebergangsformen in L. am- phibia b. laminosa; weniger massenhaft an der St. Bernardsquelle, Elisabethquelle, Felsenquelle, Parkquelle, an dem oberen Theile des Sprudelkorbes u. a. Diese Zyngbya-Form, welche ich fast immer mit L. laminosa, deren Jugendstadium sie ist, gesellig beobachtet habe, und die auch an den Ufermauern der Tepl überall, wo war- mes Wasser hervorquillt, vorkommt, gehört mit Mastigocladus la- minosus zu den wenigen Thermalalgen, welche die grösste Hitze ertragen können, wesshalb man sie auch an den Abflüssen der war- men Quellen in Carlsbad meist am oberen Rande der Wasserrinnen, wo sie von dem wärmsten Wasser bespült wird, antrifft. ') Zopf hält die Spirulina-Arten bloss für gewisse Formen einiger Oscillaria- resp. Lyngbya-Arten und will die Gattung Spirulina streichen (Botan. Centralblatt 1882, 2. Quart. pag. 36), was unserer Meinung nach erst dann wird erfolgen können, bis der genetische Zusammenhang aller Spiru- lina-Arten mit den entsprechenden ZLyngbya- (Oseillaria-) Arten nachgewiesen werden wird. \ 279 L. amphibia (Ag.) b. laminosa m. (Lyngbya laminosa Thr. ex p., Oscillatoria laminosa Ag. ex p., Hupheothrix laminosa Rbh.). Wie die vorige an dem oberen Rande des Sprudelkorbes, an den Abflüssen des Sprudels, sowie an den Einfassungen der meisten war- men Quellen, an welchen sich schon eine Algenvegetation entwickelt hat, stellenweise zahlreich verbreitet; var. ß. symplociformis m. Näheres über diese Form (ihre Beschreibung, ihr Verhältniss zu Symploca thermalis Kütz. u. A.) siehe im nächsten Hefte dieser Zeitschrift. L. elegans (Ag.) m. a) genuina m. (Oscillaria elegans Ag.). Bildet compacte, meist olivengrüne Ueberzüge, welche man fast überall an den Abflüssen der warmen Quellen in Carlsbad neben den beiden soeben angeführten Zyngbya-Arten vorfindet. So z. B. an allen Ausflüssen des Sprudelwassers an der Sprudelcolonnade, ebenso an dem kleinen Sprudel im Bette der Tepl, an den Abflüssen des warmen Wassers unter dem Curhause, am Stadthause, spärlicher an der St. Bernardsquelle, Curhausquelle, Schlossquelle u. a. b) sm«a- ragdina (Ktz.) m. (Oseillaria smaragdina Ktz. inelus. Phormidium smaragdinum Ktz.). Bisher bloss am Abflusse des warmen Wassers unter dem Curhause und am Stadthause mit der typischen Form; var. ß. symplociformis m. Siehe nächstes Heft dieser Zeitschrift '). L. lueida (Ag.) m. (Oscillaria lucida Ag., Phormidium luei- dum Ktz.). In grösster Menge an den Abflüssen des kleinen Spru- dels im Bette der Tepl und unterhalb der Sprudeleolonnade an Mauern, Steinen, seltener auch an kälteren Standorten auf schlam- migem Boden daselbst öfters gesellig mit ZL. elegans var. crassior Rbh. und Spirulina thermalis?). Calothriw thermalis m. (Mastigonema thermale Schwabe, Oscöl- laria subulata Corda. Von Corda am St. Bernardsfelsen im Jahre 1834 entdeckt, später von Schwabe einzig und allein am oberen Rande des Sprudelkorbes beobachtet (Linnaea 1837), von mir an der Umfassung am St. Bernhardsbrunnen, an Steinen und am Grunde der Ufermauer, der Sprudelcolonnade, wo diese vom heissen Sprudel- wasser bespritzt werden, an ähnlichen Stellen auch noch unter der Sprudelbrücke stellenweise massenhaft mit dem viel selteneren Sti- geoclonium uniforme vorgefunden und gesammelt; zerstreut auch im Lager von ZLyngbya amphibia, elegans u. a. daselbst. ‘) Ueber das bisher noch problematische Verhältniss der oben angeführ- ten zwei Liumgbya-Arten zu Calothriwe (Mastigonema) thermale siehe daselbst in Anmerkung. *) Von den früher zu den Oscillariaceen Rbh. gezählten Beggiatoa-Arten, welche von Zopf, Winter u. A. zu den Schizomyceten gerechnet werden, habe ich an den warmen Quellen in Carlsbad folgende Arten beobachtet: Beg- giatoa alba Trev. (Oseillaria alba Vauch.), insbesondere im Bette der Tepl unter der Sprudelcolonnade und fast überall im schlammigen, warmen Wasser, wo Öseillarien in Desorganisation gerathen, B. leptomitiformis Trev. (Oseilla- ria leptomitiformis Menegh.), wie die vorige; B. arachnoidea Rbh. (Oseillaria arachnoidea Ag.), von Agardh in Carlsbad entdeckt, scheint daselbst jetzt sehr selten zu sein. 280 Stigeoclonium tenue Ktz. var. uniforme Kreh. (Stig. uniforme Rbh., Draparnaldia uniformis Ag.). Im Bette der Tepl unter der Sprudelcolonnade an einigen Stellen im warmen, aber auch in käl- terem Wasser mit Conferva rhypophila Ktz.'). Mastigocladus laminosus Cohn (Oseillaria laminosa Ag. ex p., Merizomyria laminosa Ktz., Anabaena bullosa Ktz., A. rudis Menegh., A. calida Ktz., A. thermalis Bory). Von Cohn im J. 1861 an dem sogenannten kleinen Strudel entdeckt, daselbst noch im Jahre 1883 von mir gesammelt und zwar in grösster Menge an der Eisenröhre, durch welche das Wasser des kleinen Sprudels im Bette der Tepl herausspritzt und an der Sinterkruste daselbst und zwar meist an den oberen Rändern der Rinnen, durch welche das heisse Wasser in die Tepl fliesst, vorzüglich an den wärmsten Stellen*); spärlicher fand ich diese Alge hier auch noch an etwas kälteren Stellen unter Lyngbya amphibia b) laminosa. Diese polymorphe Schizophycee fand ich im Juli v. J. auch in Teplitz und zwar im grossen Wasserreservoir des Stadtbades, wo sie sich an einer durch ein kleines Fenster beleuchteten, von war- men Dämpfen genügend befeuchteten, mit Kalkmörtel bedeckten, schwer zugänglichen Mauer reichlich und ganz rein entwickelt hatte. Ob diese Alge in diesen jetzt fast hermetisch nach aussen verschlos- senen Raum schon früher vor der Renovirung dieses Wasserreser- voirs oder erst in neuerer Zeit durch Luft von irgend einem anderen Orte gelangt ist, wird jetzt, da sie früher von Niemandem daselbst beobachtet wurde, schwer sein zu entscheiden. An der Aussenwand des Fensters, unter welchem ich im Te- plitzer Stadtbade Mastigocladus laminosus angetroffen habe, sam- melte ich später, als ich diese Localität von der Gasse aus näher besichtigte, in nicht allzu grosser Menge Zynybya compacta (Hypheo- thriwx compacta Rabh.), Lyngbya membranacea var. biformis und Microcoleus terrestris Desm. Im Hofe des Teplitzer Stadtbades habe ich auch an den Oefl- nungen der Kanäle, durch welche heisser Dampf an die Luft hervor- dringt, stellenweise in grosser Menge Cylindrospermum macrosper- mum Ktz. vorgefunden, welches daselbst in einer ziemlich hohen Temperatur vortrefflich gedieh. !) Nach Kirchner (Algen Schlesiens, pag. 68) kommt diese Thermal- Form des Stigeoclonium tenue Ktz. auch im Abflusse der Johannisbader war- men Quelle vor. °) In den Rinnen der Sinterkruste, durch welche das heisse Sprudel- wasser in die Tepl abfliesst, sowie an den Stellen, welche direct von diesem Wasser bespritzt werden, wie z. B. an dem unteren Theile des Sprudelkorbes, an einigen Stellen unter der Sprudelcolonnade im Bette der Tepl vermögen weder Lyngbya amphibia a) genuina und L. amphibia b) laminosa, noch Mastigocladus laminosus zu vegetiren. Erst am oberen Rande des Sprudel- korbes, an den Rändern der Rinnen, in dem Kalksinter und an anderen küh- leren Standorten (unter 60°C.) haben sich die drei eben angeführten gegen Pe am wenigsten empfindlichen Carlsbader Thermalalgen an- gesiedelt. 281 Wie diese vier zuletzt angeführten Cyanophyceen, so besitzen auch viele andere Schizophyceen die Fähigkeit, auch in warmem Wasser der Abzugsgräben verschiedener Fabriken, an Stellen, wo sie den heissen Dämpfen der Dampfmaschinen ausgesetzt sind und über- haupt bei hoher Temperatur gut vegetiren zu können. Ich habe solche Algen an einigen Stellen in Böhmen in grösserer Menge an- getroffen und gesammelt und will an dieser Stelle anhangsweise auch das mittheilen, was mir über ihre Verbreitung in Böhmen bis- her bekannt geworden ist'). Als ich Anfangs September v. J. zum erstenmale an den Aus- flüssen des warmen Wassers aus der Dampfsäge bei Kolin an der Elbe einige Zyngbya- (resp. Oscillaria- und Phormodium-) Arten gesammelt hatte, die ich auch in der Tepl in Carlsbad an verschie- denen Stellen im lauwarmen Wasser beobachtet habe, war ich der Meinung, eine neue echte T’hermalalgenflora entdeckt zu haben, später bin ich aber zu der Einsicht gekommen, dass die meist im kalten Wasser in den Flüssen u. a. verbreiteten Schizophyceen, welche unter Umständen aber auch eine ziemlich hohe Temperatur ertragen können und daher auch an den oben angeführten Orten in der Nähe von Dampfmaschinen und Fabriken anzutreffen sind, mit den echten, bloss an warmen Mineralquellen vorkommenden Thermal- algen nicht verwechselt werden dürfen. Selche Algen, welche ich thermophile®?) nennen will, habe ich später auch an dem Ausflusse des warmen Wassers aus der Ma- schinenfabrik bei Kuklena nächst Königgrätz, im Hofe der Koliner Dampfsäge, der chemischen Fabrik in Kralup, der Papierfabrik in der Kaisermühle bei Buben“ und an den Mauern der Kattunfabrik am Smichow (nächst Prag) beobachtet und gesammelt. Aus dem weiter unten angeführten Verzeichnisse dieser ther- mophilen Algen ist zu ersehen, dass die meisten bei Kolin an der Elbe aufgefunden worden sind, was leicht dadurch zu erklären ist, dass die dortige Localität zur Ansiedelung jener Algen viel gün- stiger ist, als alle anderen bisher von mir in Böhmen untersuchten. In dem etwa 30—-40° C. warmen, durch chemische und ähnliche Zusätze nicht verunreinigten Wasser°), welches hier seit etwa 15 Jahren fast ohne Unterbrechung durch einen offenen, etwa 100 Meter 1) Schon Rabenhorst (Hedwegia I. p. 16) u. A. haben diesen Algen ihre Aufmerksamkeit gewidmet. ?) Meiner Ansicht nach haben diese Algen die Fähigkeit, auch im war- men Wasser zu wachsen und sich daselbst auch zu vermehren, erst allmälig und zwar durch Adaptation erreicht. >) Das Wasser wird aus der Elbe in die Dampfsäge geleitet und daselbst durch Dampf erwärmt. Der praktische Eigenthümer des Gartens, durch welchen der Abzugsgraben führt, hat an diesem ein kleines hölzernes Badehaus er- richtet. Wie bei Kolin, so wird auch bei Küniggrätz das warme, in einem ziemlich tiefen Graben sich sammelnde Wasser nicht nur von den thermophilen Algen, sondern auch von der hoffnungsvollen Jugend aufgesucht und zu ver- schiedenen praktischen Zwecken benützt. 232 langen zuerst an der Bahn, später durch einen Garten laufenden Abzugsgraben fliesst, hat sich vorzugsweise in dem oberen Drittheile dieses Grabens eine recht üppige Oscillarienflora entwickelt. Einige Oscillaria- resp. Lungbya-Arten kommen daselbst in grosser Menge auch an Steinen, Holzbalken und selbst auf dem Lehmboden des unteren Theiles des Abzugsgrabens vor, wo dieser in die Elbe mün- det, an einigen Stellen in diesem unteren Theile, welche zeitweise auch noch von lauwarmem Wasser bespült werden, sind von mir neben den weiter unten angeführten thermophilen Schizophyceen auch noch Nostoc sphaericum Vauch., Cylindrospermum macrospermum Ktz., Vaucheria sessilis DC. und Cosmarium Meneghinit Breb. vor- gefunden worden. 2. Thermophile Algen. Limgbya compacta (Thr.) m.') (Hypheothrix compacta Rbh.). Im Teplitzer Stadtbade an einer Mauer unter dem Fenster des grossen Wasserreservoirs, bei Prag auf den Mauern der Smichower Kattunfabrik an der Moldau und an der Papierfabrik in der Kaiser- mühle in Buben?; in Kralup an den Mauern in der Nähe der Dampf- maschine, wo heisser Dampf und warmes Wasser an die Luft her- vordringen; bei Kolin an der Elbe an den Ausflüssen des warmen Wassers aus der Dampfsäge, ebenso bei Königgrätz bei der Maschi- nenfabrik gegenüber dem Bahnhofe?). L. tenerrima m. (Oseillaria tenerrima Ktz.) und L. leptotricha m. (Oseillaria leptotricha Ktz.). Bei der Dampfsäge an der Elbe. L. tenwis m. b) aerugineo-coerulea (Krch.) (Oseillaria aerugi- neo-coerulea Ktz.) var. uncinata m. Fäden an der Spitze deutlich gekrümmt, lebhaft beweglich, sonst wie die typische Form. Im war- men Wasser am Rande von Wassergräben, so bei der Dampf:äge in Kolin und bei Königgrätz an der Elbe reichlich; spärlicher auf ‘) Ich habe diese Lyngbya-Form, welche Thuret mit seiner Lamgbya laminosa (L. amphibia b) laminosa m.) zu einer Art vereinigt hat, da deren Fäden den Thalusfäden der L. laminosa, sowie einiger anderer älterer Hypheo- thrie-Arten so ähnlich sind, dass man an ihnen, sowie an dem ganzen Lager, das sie bilden, öfters nur kleine, scheinbar bloss durch die Unterlage oder an- dere Umstände bedingte Unterschiede herausfinden kann, leider bisher an kei- nem Orte in Böhmen in Gesellschaft von höheren Cyanophyceen (Seytonema, Calothriz u. a.) beobachtet, doch glaube ich auf Grund des vor mir erwiesenen genetischen Zusammenhanges der Hupheothrix (Lyngbya) caleicola mit Seyto- nema Hofmanni, sowie des Pleomorphismus einiger anderer höherer Schizo- phyceen die Vermuthung aussprechen zu dürfen, dass diese Lynabya- (Hypheo- thrie-) Form und viele andere ihr ähnliche Formen bloss gewisse Entwicke- lungszustände (Jugendstadien) höherer Cyanophyceen (Seytonema Ag. inelusive Symphyosiphon Ktz. ete.) sind, resp. als solche sich entpuppen werden. *) Wie in Carlsbad am sogenannten kleinen Sprudel unter der typisch gefärbten Hypheothrix laminosa Rbh., so sammelte ich auch bei Kolin an einigen Stellen unter Hypheothrix compacta Rbh. eine gelbbraune H.-Form, welche (insbesondere die Carlsbader) an Hypheothrix lutea Rabh. erinnert, de facto aber bloss eine decolorirte H. compacta und H. laminosa war. 283 durch warmes Wasser bespritzter Erde bei der Papierfabrik in Bu- bent nächst Prag. d) limosa (Krch.) var. animalis (Ag.) Ktz. (Oseillaria animalis Ag.). In Carlsbad im Jahre 1827 von Agardh an den warmen Quellen auf schlammigem Boden zuerst beobachtet und gesammelt, jetzt (im J. 1883) ziemlich selten. Recht zahlreich auf Lehmboden des oberen Theiles des Wassergrabens bei der Dampfsäge in Kolin und bei Kralup im Hofe der chemischen Fabrik. L. membranacea Thur. ce) biformis Ktz. In Carlsbad am Ufer der Tepl sehr verbreitet auf feuchtem Lehmboden meist in kaltem oder lauwarmem Wasser, seltener auch an Orten, wo der heisse Sprudel- dampf Boden, Steine und Mauern stark erhitzt. Bei Prag an einer Mauer der Smichower Kattunfabrik an der Moldau, stellenweise (an kälteren Standorten) in die gemeine Form b) inaegualis (Näg.) über- gehend, ebenso an der Papierfabrik in der Kaisermühle bei Bubent (spärlich); bei der Dampfsäge in Kolin und bei Königgrätz am Ab- flusse des warmen Wassers aus der Maschinenfabrik in sehr grosser Menge; im Teplitzer Stadtbade mit ZLyngbya (Hypheothria) com- pacta spärlich. L. chalybea (Oscillaria chalybea Mert.). Bei der Dampfsäge in Kolin bei dem Ausflusse des warmen Wassers und in dem oberen Drittheile des schon oben erwähnten Wassergrabens. L. Frölichii (Oscillaria Frölichü Ktz.) a) genuina (Krch.) var. calida m. Zellinhalt blaugrün-schwärzlich, dicht gekörnt. Fäden leb- haft beweglich. Bei der Maschinenfabrik nächst Königgrätz reichlich, bei der Dampfsäge in Kolin seltener. Im Hofe der chemischen Fabrik in Kralup und am Rande des Wasserkanales, durch welchen warmes Wasser aus der Dampfsäge bei Kolin in die Elbe geleitet wird, fand ich eine thermophile I- crocoleus-Form, welche von Microcoleus terrestris Desm. b) Vaucheri (Ktz.) Kreh. dadurch wesentlich verschieden war, dass unter den normalen 4—5 « dicken Fäden auch noch andere 2—3 u dicke sich befanden, wodurch sie an Mierocoleus Plantae (Chthonoblastus Plantae Brügg.'‘) erinnerte, mit dem sie auch identisch sein dürfte, in welchem Falle M. Plantae (Brügg) bloss als eine Form des M. terrestris Desm. anzusehen wäre. Schliesslich erlaube ich mir noch zu bemerken, dass zu den thermophilen Algen neben den in der freien Natur meist im war- men Wasser, seltener auch auf feuchter, durch warme Dämpfe er- wärmter Erde lebenden Algenarten auch noch die meisten in den Warm- und Vermehrungshäusern speciell vorkommenden Algenfor- men, von welchen ich eine schöne Anzahl auch in Prag und der nächsten Prager Umgebung gesammelt habe, als eine zweite Gruppe der an der Luft lebenden thermophilen Algen zugezählt werden könnten. Ueber die in mancher Hinsicht recht interessante Algen- ‘) Leider habe ich bisher keine Originalexemplare dieser 'Thermalalge gesehen. 234 flora der Warm- und Vermehrungshäuser, resp. über den genetischen Zusammenhang, den Polymorphismus, die vorzüglich durch grössere oder geringere Feuchtigkeit, Wärme - Zu- und Abnahme etc. be- dinste Variabilität, sowie über die ausserordentliche Fähigkeit dieser Algen, sich rasch verschiedenen ihrer weiteren Entwicklung mehr oder minder günstigen Umständen anzupassen, gedenke ich bald mehr zu publiciren. — esposr 3 — Floristisches aus Croatien. Von D. Hire. Am 10. und 14. April unternahm ich einen Ausflug von Fiume bis Abbazia und dann weiter längs des Strandes gegen Ika zu. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich überzeugt, dass die Flora an den östlichen Abhängen von Istrien im Vergleiche zu Fiume und Buccari sehr zurückblieb; eine Ausnahme macht der Glanzpunkt der Küste, die immergrüne Abbazia. Die erste Pflanze, welche mir auffiel, war auf einer Waldwiese Asphodelus ramosus; neu aber für die Flora von Fiume ist Ranunculus neapolitanus Ten. (Freyn Fl. v. S.-Istr. p. 267. — G. Strobl: Ueber die sizilianischen Arten d. Gattung Ranunculus mit verdickten Wurzel- fasern. ©. B. Z. XXVII, p. 113—115), welcher hier an ähnlichen Orten vorkommt. Es dürfte interessiren, dass dieser schöne Hahnen- fuss auch am Scoglio di S. Marco wächst und zwar auf grasigen, felsigen Stellen (lgt. N. Damin.), und auch im Dragathale vor- kommt. Oytisus hirsutus var. villosus ist bei Volovsko und Abbazia nicht selten. An der Stelle des Lamium Orvala und Scolopendrium offiei- narum, fand ich hier auch Geranium Robertianum und sammelte noch folgende Pflanzen, welche Madame Smith nicht erwähnt: Polygala nicaensis und ß caerulea, Veronica Chamaedrys, Fragaria vesca, Carda- mine hirsuta, Muscari neglectum (Guss. (Freyn ]. e. p. 450—451), Ajuga genevensis var. albiflora, Geranium columbinum, Euphorbia ewiqua, Galium eruciata, Borrago offieinalis, Medicago maculata (bei Buceari in Weingärten sehr üppig), Ohelidonium majus, Narsturtium ofiei- nale, Hippocrepis comosa, Veronica Cymbalaria. Koch’s Taschenbuch der deutschen u. schweizer Flora, ed. VII. (1831), p. 362, schreibt diesem Ehrenpreis hellblaue Blüthe zu, ich fand aber die Blüthe immer milchweiss und dasselbe fand ich auch in Visiani’s Flora dalmatica (U. p. 173). Spartium junceum, welches M. Smith vergebens bei Fiume ge- sucht hat, No& es aber angibt, wächst in mehreren Buschen unweit von Abbazia, in einem Wäldchen nächst der Küste: Hier sah ich noch: Helleborus viridis, Coronilla Emerus, Prunus Mahaleb, Euphorbia verrucosa und Cyparissias, auf einem Hügel Pteris aquilina mit Cal- luna vulgaris. — Veronica spicata, welche ich am 30. August 1882 285 bei Fiume gesammelt habe, ist nicht die typische Form, sondern var. setulosa Koch 1. c. p. 360. Die ganze Pflanze ist feinborstig flaumig von geraden, drüsenlosen Haaren: Kelch kahl, gewimpert. Ich fand diese Varietät auch an der Grobniker Ebene am Berge Zivery, auf dem Berge Javorje und Tuhobic bei Fuzine, sie wächst auch bei Buceari. Cakile maritima von Fiume, ist var. l/aciniata Halier. Von Salvia pratensis kommt bei Buccari, im Dragathale auch die var. ineisa Willk. Führer etc. ed. II. 491 vor mit am Grunde fieder- schnittigen Blättern. Ich bemühe mich schon längere Zeit um die Stelle des Adian- N Capillus Veneris auf dem Hügel Gomilica bei Buccariza aufzu- nden. Erzherzog Ludwig Salvator erwähnt das Vorkommen mit folgenden Worten „Er ist (Monto Gomolica), wie schon erwähnt, durchweg kahl und unbebaut, aber es wachsen dort zwischen den Felsen, die namentlich bei der dritten Erhöhung auch viele weisse Kalkspathstücke enthalten, in dem etwas erdigen Boden zahllose Sa- tureja, niedrige Wachholdergebüsche, ferner Schwarzdorn, einzelne Rosensträucher und, was man inmitten solcher Dürre gar nicht er- warten sollte, der Venushaarfarren“'). Ich glaubte diesen hübschen Farn vielleicht bei der Lokvieca- Höhle zu finden, aber die Mühe war durch einen anderen Fund gekrönt. Wie bekannt, entdeckte ich im Jahre 1878 das Asplenium Petrarchae DC. am Gipfel Tureina bei Buccari (0. B. Z. 1883 p. 51) und dies war bis nun der einzige Standort in der ganzen Monarchie. Jetzt ist aber Buccariza die zweite Stelle, wo dieser seltene Farn vorkommt. Asplenium Petrarchae sammelte ich hier in der Höhle auf feuchten Kalkfelsen und fand die Pflanze zarter als am Gipfel Tur- cina, wo sie in Felsenspaltungen vorkommt. Hyoscyamus albus L., welcher nach Fl. Croatica (p. 639) bei Portore vorkommen soll, habe ich bis nun vergebens gesucht. Ich sammelte hier 4. niger, welcher auch bei Hreljin (Piket), am Scoglio di San Marco und bei Buccari wächst. Die Bewohner von Hreljin nennen dieses Bilsenkraut „ujak“ und bewahren es auf für Zahn- wehe. Die Gluth wird mit Samen bestreut und der Rauch durch einen Trichter in den Zahn geführt. Am Scoglio di San Marco soll nach Gabriel Strobl (Aus d. Frühlings-Flora u. Fauna Illyriens, p. 10) Fumaria agraria Lag. im Monate April vorkommen. Ich sammelte eine Fumaria am 20. April, verglich sie zu Hause und überzeugte mich nach Frucht- und Blüthenexemplaren, dass ich vor mir F\ oficinalis habe. — Silene inflata von Scoglio ist nicht var. oleracea Fie., sondern S. !) Der Golf von Buccari-Portore&. Bilder und Skizzen. Prag. Druck und Verlag von Heinr. Merey, 1871, p. 88. Den bis nun ganz unbekannten floristischen Inhalt dieses Prachtwerkes werde ich bald besprechen, 286 Tenoreana Coll. Syn. Cueubalus angustifolius Ten. (Borbas Adatok Arbe es Veglia etc. p. 429); 8. injlata var. angustifolia—=Cueubalus angustifolius Visiani in Fl. dalmatica, III. p. 168. Die Petalen sind bei dieser Silene unterwärts auch rosa cefärbt und ausser den von Dr. Borbäs hervorgehobenen Merkmalen (0. B. Z. 1878, p. 278), fand ich die Blätter etwas fleischig. Das Vorkommen des Sonchus maritimus L. für Buccari habe ich bezweifelt (0. B. Z., pae. 11). Jetzt wo ich diese Pflanze nach Exiecaten aus Frankreich kenne (lgt.Ch. Pontalier), ist es mir mög- lich zu behaupten, dass dieser Sonchus bei Buccari nicht vorkommt und nur mit S. glaucescens Jord. verwechselt wurde. — Roucela Erinus Rehb. (Campanula Erinus L.) wird von Schlosser und Vu- kotinoviec schon im Jahre 1857 (Syllabus florae Croaticae, p. 71) für Fiume angegeben, und später in der Flora Croatica (p. 952) auch für St. Cosmo bei Buccari, Cernik und Piket angeführt. Zwischen jenen Pflanzen, für welche M. Smith in der Fl. v. Fiume das Vor- kommen zweifelhaft oder irrig erscheint, finde ich auch Campanula Erinus L. und doch kommt die Pflanze in Fiume vor und zwar häufig auf der Mauer des Kapuziner-Klosters (lgt. Boneta). Ein sehr interessanter Fund für Fiume ist Psoralea bituminosa L. (Freyn Fl. v.8S. — Istr. p. 215—316. — Visiani Fl. dalm. III. p. 305). Diese Pflanze wurde von H. Boneta unweit der Villa „Conrad“ entdeckt. Ich habe sie mit französischen Exemplaren (Toulouse; 1gt. Th. Urgel) verglichen und gefunden, dass unsere Pflanze ganz kurzhaarig sei, die französischen Exemplare aber beinahe kahl sind, und dann hat die Fiumaner Pflanze kleineren Calyx und kleinere Deckblätter. In der Lache „Jezero“ an der Grobniker Ebene wächst unter Potamogeton crispus und natans, auch Ranunculus carinatus Schur, welchen ich am 27. Mai v. J. zwischen Bribir und Selce entdeckte. (0. B. Z. 1883, p. 321.) — R. aconitifolius L. aus dem kroatischen Hochgebirge (Obruc, Suhi vrh, Risnjak, Sniezuik, Bitoraj, Javorje, Visevica etc.) ist var. platanifolius (L.) R. repens L. finde ich in der Fl. v. Fiume nicht und doch ist diese Art bei Orehovica auf feuchtem Boden nicht selten und kommt hier mit Ze. Philonotis Ehrh. vor. Eine Novität für die Flora Croatica ist Euphrasia Fostkoviana Hayne (Freyn, exsicce. Böhmen, Halacsy-Braun, Nachträge z. Fl. v. N.-Oest.p. 112). Auf Wiesen, buschigen Grasplätzen, Waldrändern bei Plesce (9, 8, 82), Trsce, Cabar, Gerovo, bei Tihovo, unweit von Brod a.d. Kulpa (3, 8, 83), bei Platak, am Fusse des Snieznik- Berges auf Waldwiesen sehr häufig. „. Am 15. Mai ging ich über das Dragathal nach Orehovica und Zakalj. In jenem Wäldchen, wo sich ein Fusssteig nach Zakalj ab- zweigt, fand ich bei der Brücke Echium pustulatum var. pictum. Auf einem Felsen überraschte mich die sehr üppige Daphne alpina L., welche M. Smith bei Grohovo aufgefunden hat. Als ich auf die Louisenstrasse kam, begrüsste mich in schönster Blüthe Flieraeium fluminense Kerner, in Oest. bot. Ztschr. 1874, p. 171, welches auf Felsen längs der Strasse vorkommt und an einigen Orten leicht, an 287 anderen aber wegen der Höhe und Steilheit unerreichbar ist. Wie ich mich auch bei dieser Gelegenheit überzeugt habe, sondern die Anthodialschuppen ein besonderes Harz ab, und darum kleben die Pflanzen am Papier. Auf einer steilen Felswand bemerkte ich einen gelbblühenden Cytisus; es war Cytisus argenteus L., aber leider konnte ich wegen der Höhe auch nicht ein Exemplar erreichen. Auf einer Waldwiese bei Orehovica habe ich T’rifolium al- pestre L. gefunden, bei der Ziegelbrennerei auch Chara foetida Bauh. gesammelt. Hier kommt auch ZLycopus europaeus vor, welchen ich auch am Scoglio di San Marco und bei Drvenik gefunden habe. Rhinanthus aristatus Celak., in Oest. botan. Ztschr. 1870, page. 130—136, habe ich im Jahre 1879 auf grasigen Stellen der Veliki Risnjak (1527 m.) aufgefunden; drei Jahre später auf dem kroatischen Schneeberg (1506 m.) und im vorigen Jahre auf dem Berge Zbeljac (952 m) bei Kamenjak gesammelt. Ich kenne die Pflanze aus Ober- österreich (lgt. Steininger, Bodenwies 1540 m.) und aus Steiermark (l. Preissmann; Seewiesen 970 m.) Exemplare von diesem Stand- orte sind äusserst schön und eines darunter 4°4 dm. hoch, die Blätter über 6cm. lang, 05 cm. breit, die grossen Deckblätter sehr lang begrannt, einige Grannen kurz behaart. Rh. alpinus Baumg. soll nach Fl. Croatica p. 689 im der Lika auf dem Berge Badanj und Visotica (1617 m.) vorkommen, aber die Bemerkung ....dentibus subulatis longe aristatis...., lässt vermuthen, dass diese Art zur obigen Pflanze gehört. Ich konnte sie nicht vergleichen, da ich Rh. alpinus bis nun in Croatien nicht beobachtet habe, besitze aber die Pflanze vom Semmering (lgt. Wit- ting) und aus Böhmen (Sudeten, lgt. Bubela). Rh. hirsutus Lam. wächst im Fiumaner Comitat in Getreide- saaten bei Brod a. d. Kulpa; Rh. crista galli L. ist auf Wiesen bei Buccari und Buccariza häufig, da sie hie und da ganz gelb gefärbt erscheinen. Auf dem Scoglio di San Marco wächst ausser Ranunculus nea- politanus auch R. chius DC., Freyn l. c. p. 268. R. Schraderianus Fisch., Unchtj exsice. — April. Ob bei Fiume diese Art oder KR. parviflorus L. vorkommt, weiss ich nicht, da in der Fl. v. Fiume (p. 14) dieser Hahnenfuss als Synonym des R. chius und Schra- derianus angeführt wird, obwohl man sie nie verwechseln könnte. Beide Arten sind schon nach den Fruchtstielen unterscheidbar; A. chius hat röhrig aufgeblasene, aufwärts verdickte, unter der Blüthe aber wieder eingeschnürte, hohle Pedicellen! bei R. parviflorum sitzen die Blüthen nach Freyn auf fädlichen, verlängerten, unverdickten Fruchtstielen. Nach Fl. Croatica p. 172 (pedunculis fructiferis superne incrassatis fistu- losis) kommt R. chius auch bei Portore, Crkvenica und Novi vor. 288 Beitrag zur Flora der Beskiden und des Hochgesenkes. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am slav. Gymnasium in Brünn. (Fortsetzung.) Thalietrum aquwilegifolium L. Auf feuchten Waldplätzen. Am Radhost, häufig bei Karlsbrunn, namentlich längs der weissen Oppa und am Schafberge, Ludwigsthal und noch im Gr. Kessel. Anemone nareissiflora L. Verblühte Exemplare am Heiligenhübl, Hirschkamm und Schieferhaide (In Gr. Kessel, wo sie schon Grabowsky beobachtet hatte, kommt sie massenhaft vor.) Ranunculus flwitans Lam. Mühlbach bei Roznau. — sceleratus L. Dittersdorfer Wald bei M.-N. — aconitifolius L. Abhänge des Sladsko und der Taneönice im Gebirgszuge des Radhost, sehr häufig bei Karlsbrunn (längs der Weissen Oppa, Hin- und Wiederstein etc.) bis nach Ludwigs- thal, Mooslehne, Altvater Schweizerei, Leiterberg, Gr. Seeberg, Hohe Haide, Gr. Kessel, Heiligenhübl, Hirschkamm bis auf den Hofberg bei Kleppel. — Lingua L. Zahlreich in emem Wassergraben bei Einoth bei Mähr.-Neustadt; Knibitz (leg. Klanit). — Flammula L. An Ufern und sumpfigen Stellen des b. G. ge- mein, selbst in höheren Lagen, so im Theiner Revier und auf den Wiesen in den Gaisdorfer Bauernwäldern. — cassubicus L. Am Berge Betewny bei Wsetin (mitgetheilt von Herrn Widimsky jun.). — acer L. Gemein im Gebiete selbst in den höchsten Lagen, so am Radhost, am Gipfel des Altvaters, bei der Schweizerei, am Peterstein etc. — repens L. Im G. gemein. — lanuginosus L. In feuchten, schattigen Wäldern verbreitet. Von Hostein habe ich ihn in keinem bereisten Orte der mährischen Karpaten vermisst. Im Gesenke häufig bei Karlsbrunn. Sternberg. Caltha palustris L. Gemein im g. b. G. im Dittersdorfer Walde in der zweiten Hälfte des Monats August mehrere Exemplare in voller Blüthe. Trollius europaeus L. Im Grossen Kessel (von Uechtritz) am 14. August in voller Blüthe, während Pflanzen der Gipfel schon längst verblüht waren, Leiterberg, Hohe Haide, Maiberg und Gr. Hirschkamm. Helleborus viridis L. Walach.-Meseritsch (Klani?). Isopyrum thalietroides L. Obora bei Mähr.-Weisskirchen (geschenktes Exemplar), Jartowa, Walach.-Meseritsch, beim neuen Wirths- hause (Klani£). Aguilegia vulgaris L. In Laubwäldern und Gebüschen. Rudolfsthal bei Bystritz, Thiergarten am Wege von Rotalowitz nach Hostal- kau, häufig bei Wsetin, Hluboky, am Abhange des Krizowy 289 unterhalb der Niwky ete., Vorberg des Cäb, Jasenka, häufig in der Roznauer Gegend: Karlsberg, Unter-Paseken, Hürka bei Str. Zubri; Walach.-Meseritsch (Klanit), Frankstadt, Mährisch- Weisskirchen (Obora etc.), Michelsbrunn, daselbst angepflanzt und verwildert. Aconitum Lycoctonum L. Osträ hora bei Wsetin, Wald Poliöna bei Walach.-Meseritsch (leg. Klanit). — Napellus L. Üerna hora, Sladsko (am Radhost und Jawornik, Sapetza, ebenfalls von mir gesammelt) am Jawornik noch am Gipfel bis herab auf den Kl. Jawornik und Kitera, am letzteren massenhaft, häufig bei Karlsbrunn längs der Ufer der Oppa, bei der Hubertskirche, Donnerslahn, Schafberg ete. und noch bei Ludwigsthal, Mooslehne, Altvater, Leiterberg, Peterstein, Hohe Haide bis zu den Backofensteinen. Actea spicata L. Hostein, Wsetin, Rybnitky, Cäb, Roznau, Uwiez, Kamenärky bei Str. Zubri, Radhost, Jawornik und Kitera bei Frankstadt, Cerny les bei Stramberg, Arthurslehne bei Michels- brunn, Niederbere im Stollenthal, Grosswasser (Eschenlahn, Wald beim Bahnhofe ete.), Kreuzbusch bei Freudenthal, von Kl. Mohrau über Karlsbrunn bis Ludwigsthal häufig; Politna und Jufinka (Klani£). Delphinium consolida L. In den mährischen Karpaten: spärlich bei Bystritz, spärlich bei Frankstadt und von da an gegen die Grenze zu im Abnehmen begriffen. Fehlt wahrscheinlich von Bodenstadt bis Domstadtl und vielleicht noch bis Grosswasser. Fehlt im Gesenke von Karlsbrunn an über den Altvater bis Freiwaldau und auch noch bei Weidenau höchst selten. — elatum L. Im Gr. Kessel, Grabowsky; daselbst zahlreich und in der ersten Hälfte des August noch in voller Blüthe, auf der Hohen Haide und am Gr. Hirschkamm. 1872 1. c. habe ich es am rothen Berge und auf den Bergen bei Freiwaldau gesammelt. Nymphaea alba L. und Nuphar luteum Smith. Knibitz (Klanit). Papaver dubium L. Felder und Raine bei Bystritz und bei Lhotka bei Bystritz. Fumaria Schleicheri Soyer-Willemet. Häufig auf Feldern bei Boden- stadt und Michelshrunn. Corydalis cava Schwgg. und Körb. In Gebüschen, auf feuchten Wie- sen. Krhova (Klanit); ist mit ©. digitata Pers. nach Sapetza und nach von mir gepflogenen Erhebungen in den mähr. Kar- paten gemein. Thlaspi alpestre L. RoZnau (in einigen Exemplaren mir vorgelegt), häufig auf sandigen Lehnen bei Walach.-Meseritsch (Klani ?). Lepidium campestre R. Br. Raine und Wege. Ratibor, Frankstadt. — ruderale L. Diese in der Ebene so häufig vorkommende Pflanze ist selten im b. @., ich sah sie nur bei Olmütz. Alyssum incanum L. Sternberg beim Schäferbach. Lunaria rediviva L. Radhost, Kitera; Wald bei Polienä (legit Klani?). Oesterr. botan. Zeitschrift. 8- Heft 1884. 23 290 Dentaria glandulosa W. K. Berg Betewny bei Wsetin (mitgetheilt von Hın. Widimsky jun.), Frankstadt und RoZnau (vorgelegte Exemplare), verbreitet bei Walach.-Meseritsch (Klanit). — bulbifera L. In feuchten Wäldern. Verbreitet. Häufig am Wege (Wald „u trech kamenü“ und „Holy wreh“) von Rotalowitz nach Hostalkau, Osträ hora bei Wsetin, im Cerwinkathale, Ryb- nicky, Cäb, Duinä, Uwiez, Kamenärky in der RoZnauer Gegend, Frankstadt, Kl. Mohrau, häufig bei Karlsbrunn (Weisse Oppa, Leierberg, Schafberg_ete.). — enneaphylis L. Am Wege von Rotalowitz (Wald „u trech ka- menü“ und „Holy wreh“) nach Hostalkau, Cerwinkathal, Ryb- nicky, Cäb; zerstreut bei Walachisch-Meseritsch (Klanit) und Roznau, Frankstadt: Jawormik, Kitera etc. ‘ardamine hirsuta L. var. multicaulis Hoppe Ludwigsthal. Turritis glabra L. Wüste Plätze, Gebüsche, Waldränder. Im Gebiete zerstreut. Skalka bei Mähr.-Weisskirchen mit Alyssum calyei- num L., Grundwald bei Bodenstadt, Domstadtl, Stollenthal, häufig bei Karlsbrunn: Weisse Oppa, Donnerslahn, Hin- und Wiederstein, Dittersdorfer Wald bei Mähr.-Neustadt. Arabis arenosa Scop. Stramberg, Bodenstadt im Grundwald, Arthurs- lehne bei Michelsbrunn, Gaisdorfer Bauernwälder. Roripa palustris Bess. und R. silvestris Bess. Auf feuchten Plätzen des b. G. verbreitet. Neslia paniculata DC. Auf Feldern und wüsten Plätzen, verbreitet im Gebiete. Hesperis matronalis L. Am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau u. zw. am Holzschlag „nad planou“ anscheinend wild und „u Cejskü* nur verwildert; verwildert bei Stramberg und Liechnau; Walach.-Meseritsch (Klanit); ß. runcinata W.K. sp. Ditters- dorf bei M.-N. Sisymbrium ofieinale L. Wüste Plätze und Wege. Zerstreut im G. Bystritz an der Bystfitka, Gipfel des Hostein, Alttitschein, bei der Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Grundwald bei Bodenstadt. Erysimum erepidifolium Rehb. Prodr. Fl. bohemicae p. 465. Boden- stadt, Schönberg. — cheiranthoides L. Bystritz längs der Bystriöka, Roznau. Diplotawis muralis. Mähr.-Neustadt, Einoth, Knibitz bei M.-N. (leg. Klanit). Drosera rotundifolia L. Auf sumpfigen, torfigen Wiesen. Sumpfwiese unterhalb des „Las“ bei Roänau und theilweise auch im Las. Beim Radhostowitzer Bach auf den Trojanowitzer „Paseken“ (auch bei Gross-Kuntschitz gesehen, jedoch schon von Sapetza angegeben), Gr. Kessel und 1872 im Moosbruch bei Reihwiesen. Parnassia palustris L. Oberhalb des Weges von Wsetin nach Se- metin (mitgetheilt von Hrn. Widimsky jun.). Auf feuchten, torfigen Wiesen: Roznau, namentlich häufig in den Unter-Pa- seken, Frankstadt, Gross-Kuntschitz, Trojanowitz, Freudenthal, an einer mit Lebensgefahr zugänglichen Felsenwand des Gr. 291 Kessels'). Im Jahre 1872 bei Weidenau und häufig bei Frei- waldau, Schönberg. Viola palustris L. Wie vorige. RoZnau, Trojanowitz, Bodenstadt, Holzschlag im Theiner Revier. — canina L. Duzna, Roznau, Zubri; gemein bei Walach.-Meseritsch (Klani?). — silvestris Kit. In Wäldern. Verbreitet im b. G. — biflora L. Feuchte Stellen am Altvater (Gr. Kessel, bekannter Standort). — Zutea Huds. Im Gesenke sehr verbreitet. Altvater, Leiterberg, Peterstein, Hohe Haide, Heiligenhübl, Maiberg, Gr. Hirschkamm, Schieferhaide bis zu den Verlorenen Steinen. Helianthemum Chamaecystus Mill. Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Gaisdorfer Bauernwälder, Kreuzbusch bei Freudenthal. Spergula arvensis L. Auf Feldern und Rainen im g. G. verbreitet. Var. sativa Bönningh. Angebaut auf einem Felde nächst des Kozinec bei Roinau. Sagina procumbens L. Gemein im g. @. Moehringia trinervia Clairv. Doubrawa bei Mährisch - Weisskirchen, Holzschlag im Theiner Revier, Grundwald bei Bodenstadt, Brei- ter Busch bei Domstadtl, Stollenthal bei Grosswasser. Arenaria serpyllifolia L. Gemein im G. Stellaria nemorum L. Schattige Wälder, Gebüsche. Bystritz, Teiche im Rudolfsthale, Jasenka, Mühlbach bei Roznau; Wald bei Do- moraz (Klanit), Frankstadt, Alttitschein, Freudenthal, Karls- brunn, Gr. Kessel im Gesenke, Einoth und Dittersdorf bei Mähr.- Neustadt. — uliginosa Murr. Auf einer sumpfigen Wiese bei Schönberg. Saponaria oficinalis L. An Ufern und feuchten Plätzen. Ratibor, längs der Ufer der Betwa bei Wsetin; Krasnä (Klanit), Frank- stadt, Stramberg. Kohlrauschia prolifera Kunth. Frankstadt, Wald TiSowa, Rybar bei Mähr.-Weisskirchen. Dianthus Armeria L. Niwky bei Wsetin, Frankstadt, Liechnau. — deltoides L. Raine, Triften, Waldränder und Hügel. Im g. G. gemein. Nahe am Gipfel des Radhost, ca. 1000 M. — superbus L. var. grandiflorus Tausch. Altvater, Leiterberg, Hohe Haide, Heiligenhübl, Maiberg, Gr. Hirschkamm, Schieferhaide, Backofensteine bis zu den Verlorenen Steinen. COucubalus baceifer L. Knibitz (leg. Klaniß). Silene nutans L. In den niederen Lagen des b. G. gemein. — inflata L. Trockene Wiesen, Grasplätze. Häufig im G. bis zu den höchsten Lagen, daselbst oft in einer Form mit blau ange- ‘) Die Flora des Gr. Kessel ist schon von Wimmer, Grabowsky, Fiek und v. Uechtritz so genau beobachtet und untersucht, dass wohl kaum eine neue Art für diesen Standort wird aufgestellt werden können. 93 * 292 laufenen Kelchen, so am Gipfel des Altvater, Peterstein, Gr. Kessel, Hohe Haide, Gr. Hirschkamm ete. Melandryum rubrum Geke. In feuchten Wäldern, Auen und an Bä- chen zumeist in gebirgigeren Gegenden. Rudolfsthal bei Bystfitz, Hostein, Vorberg des Cäb, kybnitky, Cäb, da besonders häufig am Gipfel, Domstadtl, Stollenthal, Grosswasser, häufig bei Karls- brunn (längs der Ufer der Weissen Oppa, Donnerslahn, Schaf- berg, Hin- und Wiederstein etc.), Ludwigsthal, Mooslehne, bei der Schweizerei; Knibitz! (leg. Klanit). — album Geke. Auf Feldern und Wegen im g. G. verbreitet. Lychnis flos eueuli L. Feuchte Wiesen, Ufer, Gebüsche. Im g. G. verbreitet und noch bei der Schweizerei! (v. Uechtritz). Althaea ofieinalis L. Aus Gärten bei Stramberg verwildert. Hwypericum perforatum L. Im g. G. gemein, noch am Gipfel des Radhost, 1130 M. — tetrapterum Fries. Ufer, feuchte Plätze. Bei den Teichen im Rudolfsthale, Lhotka und längs der Bystritka bei Bystritz, Holz- schlag im Theiner Revier, Freudenthal, Kleppel. — quadrangulum L. Wiesen, Raiue, Waldränder, und -Schläge, selbst in höheren Lagen. Bystritz, Lhotka und Rudolfsthal bei Bystritz, Hostein, Holzschlag „nad planou* am Wege von Ro- talowitz nach Hostalkau, Wsetin, Cäb, Domstadtl, Niederberg im Stollenthal, Grosswasser, Freudenthal (Mesten- und Kreuz- busch), Mooslehne, bei der Schweizerei, Peterstein, Hohe Haide, Gr. Hirschkamm, Freiwaldau, Weidenau, Friedeberg, Jauernik. — wmontanum L. Wälder und Hügel. Hostein, Jawornik Kelsky, St. Johann bei Mähr.-Weisskirchen, Partschowitzer und Theiner Revier nächst Thein, Bodenstadt, Domstadtl. — hürsutum L. Laubwälder, Gebüsche. Hostein, Osträ hora bei Wsetin, Vorberg des Cäb, Alttitschein, Mährisch-Weisskirchen, Domstadtl, Stollenthal. Oxalis Acetosella L. In Wäldern des g. G. gemein. Mit violetten Blüthen am Hostein. — strieta L. Aecker, Gartenland und Gebüsche. Im b. G. sehr zerstreut und vereinzelt. Im Rudolfsthale unter dem Jawornik Kelsky, „u Cejskü“ am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau, daselbst an Zäunen und auf einem Felde häufig, Gebüsche auf Wiesen unter dem OlSowsky bei Str. Zubfi. Im Grundwalde beim Gasthause „zum dicken Hans“, Sternberg längs des Schä- ferbaches. (Schluss folgt.) _— —e np — 293 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 916. Sed. Cepaea L. Sp. pl. 617. galioides All. Guss. *Prodr., *Syn. et *Herb.! Exemplare aus der Schweiz (dem Originalstandorte Linne's), aus Dalmatien, Elsass, Banat sind von denen Sieiliens in nichts verschieden; auch spathuwatum W. K. plant. rar. Il. Taf. 104 scheint hieher zu gehören. — Auf Lavamauern und an schattigen, steinigen Bergabhängen (bis 3000‘) nicht selten: Am Etna (Herb. Torn.!, Bivona in Herb. Guss.!), um Catania, Bronte, Francavilla (Guss. Prodr. et Syn.), zwischen Casale und Milo! Mai, Juni. ©. 917. Sed. coeruleum Vhl. Guss. *Syn. et Herb.! heptapetalum Poir. Ein äusserst zartes, zierliches Pflänzchen, etwas mit album verwandt, aber einjährig, meist sehr ästig, Blätter bald lang, bald kurz, 3—4 Mm. breit, stumpf; Blüthenstiele fadenförmig, meist bracteenlos, Blüthenstand weitrispig— doldentraubig; Blumenblätter, meist 7, länglich lanzettlich, stumpflich, von mehr als doppelter Länge der ovalen, stumpfen Kelchzipfel; Kapseln mit sehr langen und dünnen, grannenförmigen Griffeln, endlich sternförmig abstehend, Blüthen zumeist azurblau, bisweilen weiss (var. albiflora m.), öfters auch Uebergänge. — Auf Lavaströmen, Mauern, Dächern, Felsen und steinigen Bergabhängen (0—2500°%) sehr gemein: Von Catania bis Nicolosi überall (!, Herb. Torn.!, Tornab. in Guss. Syn. Add. et Herb.!), hinter dem grossen Benedictinerkloster Catania’s nebst var. albijlora häufig (Herb. Reyer!), um Adernd, Bronte! Februar— Mai. ©. 918. Sed. mieranthum Bast. (1815) Clusianum Guss. Syn. et Herb.! — Kann ich, ausser durch etwas kürzere und breitere (5 bis 6 Mm. lange, 2—3 Mm. breite), aufrecht abstehende, niemals zu- rückgeschlagene Blätter, spitzliche, nur 3 Mm. lange, oft deutlicher röthlich gekielte Blumenblätter und compacteren Ebenstrauss von album L. in nichts unterscheiden. Bei album sind die Blumen- blätter stumpflich und circa 3°5—4 Mm. lang. Auch meine spani- schen Exemplare des mieranthum (Laugeron, I. Winkler) besitzen 3 Mm. und nicht, wie Willk. Lge. angibt, 1 Mm. lange Blumen- blätter. — Auf Felsen und Mauern Siciliens häufig; im Gebiete be- obachtete ich es nur spärlich auf Lavamauern zwischen Catanıa und Nieolosi. Juni, Juli. %. 919. Sed. dasyphyllum L. 8. glandiferum Gren. Godr., Willk. Lge. Sed. glanduliferum Guss. Prodr., Syn. et *Herb.! Von «. ge- nuinum Gr. Godr. durch drüsig-zottige Stengel, Blätter und Sprossen, diehtflaumige Rispe, oft schön violette Blumenblätter und Carpelle verschieden. — Auf Felsen, Mauern und steinigen Abhängen bis 5000° zerstreut: Am Etna (Tornabene et Alexander in Herb. Guss.!), um Milo (Herb. Tornab.!), ziemlich häufig um San Nicola 294 dell’ arena, im Valle Calanna und sogar noch im Val del Bove! April—Mai. ©. 920. Sed. hispanicum L. *Guss. Prodr., *Raf. II, eriocarpum Sibth. Guss. *Syn. et *Herb.! — Sed. erioc. Sibth. Herb. ist nach Guss. Syn. mit der Pflanze Sieiliens identisch, ebenso meine griechi- schen Exemplare (Hymettus, 1. Spruner); aber das Synonym Dill., welches Linnd zu seinem hispanicum eitirt, wird von Gussone zu eriocarpum eitirt, und ist teste Guss. einer sicilianischen Pflanze entnommen; da nun L. seinen Namen vom ersten Namen Dill.s entnimmt und nur dieses einzige Synonym anführt, so ist die Pflanze Sieijliens zweifellos auch die Pflanze Linne’s, zumal hispanicum L. nach WlIk. Lge. für Spanien zweifelhaft ist. L. beschrieb also eine Pflanze Sieiliens und gab sie irrig aus Spanien an! Sed. „hispani- cum“ Südtyrols, Norditaliens und Görz’s unterscheidet sich von der Pflanze Siciliens nicht unbedeutend, und nenne ich daher ersteres pseudohispanicum. Hisp. besitzt um die Hälfte breitere Blätter, ei- lanzettliche Kelchzipfel, über 15 Mm. langen Kelch, lanzettliche, weisse, in eine ziemlich lange Granne ausgezogene Blumenblätter mit rothem Rückennerv (Länge 6— 7 Mm., Breite 1:5 bis höch- stens 2 Mm.); die oberen Stengelblätter nebst Kelch, Fruchtknoten und oberer Stengelhälfte sind dieht drüsig, reife Früchte roth, ziem- lich allmälig in den langen Griffel ausgezogen, die ganze Pflanze zuletzt rothbraun. Bei pseudohispanicum ist die Pflanze meist höher, nur die Stengel oberwärts ziemlich drüsenhaarig, Blätter, Kelche und die plötzlich in den Griffel ausgezogenen Carpelle meist ganz kahl: Kelchzipfel dreieckig-eiförmig, Kelch kaum 1 Mm. lang, Blu- menblätter weiss mit rothblauem Rückennerv, eiförmig-lanzettlich, in eine kurze, dicke Granne ausgezogen (3—4 Mm. lang, 1'7 Mm. breit). Glaucum W. K. Reichb. Icon. plant. rar. 1137, IX!, das ich in zahlreichen Exemplaren aus der Marmaros und dem Banate besitze, unterscheidet sich nach denselben und nach Kerner Veget. von der Pflanze Südtyrols ete. nur durch stärkeren Drüsenüberzug der obe- ren Blätter und Kelche, sowie durch drüsig behaarte, nicht so plötz- lich, sondern nur allmälig in den verhältnissmässig längeren Griffel zusammengezogene Karpelle, ist also ebenfalls von der Pflanze Si- ciliens und Griechenlands verschieden. — Auf Felsen, Lavaströmen und steinigen Abhängen bis 4000° häufig: Am Monte Zio, im Val- lone dei Fagei (Herb. Tornab.!), um Maletto, Nicolosi (Guss. 1. €.), in der Ebene ob Nicolosi, in den Wäldern ob Nicolosi bis über die Casa del bosco hinauf, im Serrapizzutawalde, im Valle Calanna, von Bronte bis zum Bosco Maletto! Mai, Juni. ©. 921. Sed. aetnense Tin. *Guss. Syn. Add. pag. 826 et *Herb. (2 Exempl.), *Bert. Add. Auf vulkanischen, steinigen Orten bei Ni- colosi unter den Verzäunungen (? chiuse, Tin. in Guss. 1. c.), aus Nicolosi von Tin. erhalten (Bert.); steht zunächst dem höspanicum, ob wohl speeifisch verschieden? April, Mai. ©. 922. Sed. littoreum Guss. pl. rar., Prodr., *Syn. Add. et *Herb.! Bei Catania auf Felsklippen nahe dem Meere al Signore asciato 295 (Tornab. in Guss. Syn. Add.); Guss. stellt es zwischen acre und albescens Haw., vergleicht es mit sawatile; die Exemplare genannten Fundortes aber im Herb. Guss. kann ich von rubens nicht unter- scheiden; wahrscheinlich ist nachträglich eine Verwechslung einge- treten. April, Mai. ©. 923. Sed. altissimum Poir. Dict., *Raf. II, rufescens Ten. nap. Guss. Syn. et Herb.! Stengel hoch, steif, röthlich, oft sehr robust; alle Blätter länglich-lanzettlich, fast cylindrisch, seegrün, an der Basis gelöst, an der Spitze zugespitzt; Blüthenstand eine zweithei- lige Cyme mit kurzgestielten Blüthen; Aeste der Scheindolde endlich zurückgekrümmt; Kelchblätter eiförmig länglich, stumpf; Blumen- blätter linear-lanzettlich, 2—3mal so lang, bleichgelb, spitz; An- theren gelb, an der Basis mit hyalinen Haaren besetzt; Carpelle dreikantig, lanzettlich, zugespitzt. Die Pflanze Siciliens stimmt genau mit Pflanzen Norditaliens, Savoyens, Südfrankreichs, der Ostpyre- näen! Sed. nicaeense All. Ped. Taf. 90 I ist aber davon offenbar verschieden, denn die Blumenblätter der Abbildung sind kurz und breit, die Staubgefässe überragen dieselben bedeutend, und nach der Diagnose ist die Pflanze niedrig, annuell mit langgestielten Blüthen. — Auf Lavafelsen von Paternd gegen Nicolosi empor (bis 1500‘), häufig auch auf Hausdächern bei Mascalucia!, nach Raf. in der Waldregion. April— Juli. %. 924. Sed. tenuifolium (S. Sm. Prodr. I, p. 335), amplewicaule DC. Rapp. (1813), rostratum Ten. (1811—13), Sempervivum tenuif. S. Sm. (1806), Guss. *Prodr. *Syn. et *Herb.! — Ausgezeichnet durch ceylindrische, fast keulenförmige Sprossen, die an der Basis eine lange Strecke hindurch nackt, an der Spitze aber mit breit- scheidigen, stengelumfassenden, dicht geschindelten, in eine borsten- förmige, abstehende Spitze ansgezogenen Blättern versehen sind; Stengelblätter zerstreut, an der Basis etwas verbreitert, mit vorge- zogenem, gelöstem Grunde; Kelchzipiel eiförmig-lanzettlich, spitz; Blumenblätter lanzettlich, spitz, goldgelb, von doppelter Kelchlänge. Aus den Blattachseln der Sprossen brechen, auch nach dem Trock- nen, oft zahlreiche verzweigte, lang borstenförmige Wurzelfasern hervor. — Auf Felsen, Lavaströmen, steinigen, felsigen Abhängen (0—4000°) sehr häufig: Um Catania (Guss. Prodr., Syn.), Nicolosi (Herb. Guss.!), Massannunziata, Milo (Herb. Torn.!) auf den Monti rossi (Reyer!), um Acicastello, von Torregrifo bis hoch in die Wäl- der ob Nicolosi sehr gemein, um San Nicola, im Valle Calanna, bei der Grotta del Turco, im Cerritawalde, von Bronte bis in den Bosco Maletto! Mai—Juli. %. 925. Umbilieus horizontalis (Guss.) DC. Prodr. Cotyledon hor. Guss. Ind., Prodr., *Syn. et Herb.! Auf Mauern, Dächern, Felsen und Lavaströmen bis 3500° gemein: Um Catania bei Villarascosa, aber seltener als folgende (Torn. in Guss. Syn. Add.), um Catania und am Etna überall (Herb. Torn.!) von Catania bis in die Wälder ob Nicolosi sehr gemein, ebenso um Ognina, Acicastello, Bronte! Mai, Juni. %. 2096 926. Umb. pendulinus DC. fl., Cotyledon pend. *Raf. II, Cot. Umbilicus L. Guss. Prodr., *Syn. et *Herb.!, *Flor. med. cont., *Philippi. Bei horiz. stehen die Blüthen aufrecht oder später hori- zontal ab, sind nur 4 Mm. lang und kurz gestielt, die Traube ist kurz, dicht. Bei pend. hängen die länger gestielten, 7 Mm. langen Blüthen, die Traube ist locker und lang; die Bracteen des pend. sind kürzer, die des hor. länger, als der Blüthenstiel; auch ist or. viel dichter besetzt mit allmälig an Grösse und Breite abnehmenden, endlich ganz linealen Blättern. WlIk. Lge. III, 132 nennt die Blü- then des horiz. irig grösser, als die des pend.! NB. Wie ich schon in den Verhandlungen der Zool.-botan. Ge- sellschaft im Jahre 1872 erwähnte, wächst im Quarnero zu Cassione nicht pendul., wie Koch angibt, sondern horiz. DUÜ.! — Auf feuch- ten Felsen, Mauern, Dächern und Lavaströmen bis 3500° sehr ge- mein: Um Catania, Milo (Herb. Tornab.!), Catania bei Villarascosa (Tornab. in Guss. ]. c.), äusserst gemein von Catania nach Ognina (!, Herb. Reyer!), Acicastello und Nicolosi, auch von Zaffarana nach Milo, im Valle Calanna, im Cerritawalde, um Bronte ete.! April, Mai. 2%. LXX. Fam. Saxifrageae. DC. 927. Saxifraga bulbifera L. granulata *Raf. II, non L. Auf krautisen Bergabhängen: In einem Thale des Etna nahe dem Monte dei Faggi (Herb. Torn., Torn. in Herb. Guss.!). Der Standort fehlt in Guss. Syn. März—Mai. 928. Sax. tridactylites L. *Raf. II, III. Auf feuchten Mauern und Dächern, auch auf Felsen und Lavaströmen bis 4000’ stellen- weise sehr gemein, z. B. von Mascalucia und Belpasso nach Nico- losi, von da bis in die Wälder empor!, nach Raf. auch in der Hoch- region. März—Mai. ©. NB. Sax. hederacea, von Raf. in der Hochregion angegeben, bezieht sich nach Tornab.'s Mittheilung auf Veronica hederifolia; ich möchte eher an eine Standortsverwechslung mit den Nebroden, wo sie nicht selten ist, glauben. Ziibes Grossularia. von Raf. in der Waldregion angegeben, wurde seither in Sicilien nie gefunden, also wohl wieder ein Irrthum. LXXI Fam. Ranunculaceae Juss. 929. Clematis Vitalba L. *Raf. II, *Philippi, *Fl. med. Zwi- schen Gesträuch, an Zäunen und Waldrändern bis 3000° häufig: Um Nicolosi und S. Nicola dell’ arena (!, Herb. Tornab.!), in der Berg- und Waldregion (Herb. Guss.!), zwischen Casale und Milo, am Si- meto unterhalb Bronte! Juni— August. b. 950. Öl. eirrhosa L. ß. concolor Guss. (Blätter beiderseits grün). Durch einfache, herzförmige, gezähnte, büschelig stehende Stengel- 297 blätter, axilläre, einblüthige, circa 3 Cm. lange Blüthenstiele, fast 2:5 Cm. lange, weissgrüne Blüthen von Vitalba leicht unterscheid- bar; die Blätter der jüngeren Aeste sind dreizählig. Polymorpha Viv. unterscheidet sich davon nach Guss. durch kaum kletternden Stengel und durchaus dreizählige Blätter, wird aber von Bert. Fl. ital. und Gren. Godr. als Varietät derselben betrachtet. — Zwischen Ge- sträuch, an Zäunen und Gartenmauern: Um Belpasso (Herb. Torn.!), von Paternd gegen Belpasso hinauf! Febr., März. b. 931. Thalietrum calabrieum Spr. aquilegifolium *Raf. II, non L. Habituell, sowie wegen der rosavioletten Petalen und Staubgefässe nient unähnlich dem aquilegifolium, aber leicht unterscheidbar durch die eiförmigen, beiderseits verschmälerten, tief gefurchten, nicht ge- flügelten, von dem bleibenden Griffel gekrönten Früchte, kleinere Blätter et. — In Bergwäldern Siciliens häufig, am Etna aber nur von Raf. angegeben und bei Cavaleri von Torn. gesammelt (Herb. Torn.!). April— Juni. 3. 932. Anemone hortensis L. «. stellata Gren. Godr. (Blumen- blätter 8—10, länglich-lanzettlich, meist stumpf) stellat« Lam. *Bert. *Raf. I. Auf Rainen, Feldern, grasigen Fluren bis 2000° häufig: Um Catania (!, Herb. Reyer, Cosent. in Bert.), Misterbianco (!, Herb. Reyer!), am Etna (Herb. Torn.!), bei Caltabiano! Jänner— April. %. 933. An. coronaria L. *Raf. I, *Bert., *Heldr. Cat. «. f. ge- nuina (gross, Blätter sehr fein, dreimal dreizählig, vielspaltig zer- schnitten, Blüthen rothblau). In Saaten und auf Fluren der Tief- region stellenweise äusserst gemein, besonders längs der Ostküste von Caltabiano bis Catania, in der Ebene des Simeto und um Mister- bianco!, schon von Cosentini (Bert., Herb. Guss.!), Heldreich und Reyer (Herb. Reyer!) um Catania gesammelt, um Pedara (Herb. Torn.!). Febr. März. %. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. Voss Wilhelm, k. k. Professor: Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain (1754 bis 1883). Erste Hälfte. Sep.-Abdruck aus dem Jahres- berichte der Staats-Oberrealschule in Laibach für das Schuljahr 1884. Lai- bach. In Commission bei Ignaz v. Kleinmayr und Fed. Bamberg. 1884. Lexikon-Octav. 59 Seiten. Mit einem Titelbilde, das Bildniss Scopoli’s und zwei Textbildern, Ansicht von Idria und Scopoli's Wohnhaus alldort. Seit Neilreich vor nahezu dreissig Jahren (Verhandl. d. zool.- bot. Ver. in Wien. V. [1855]. Abhandlungen. S. 22—76) die „Ge- schichte der Botanik in Niederösterreich“ veröffentlichte, ist meines Wissens dieser „Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain“, 298 oder, wie der Verfasser im Vorworte hervorhebt, eigentlich der Flo- yistik in Krain wieder die erste, ein ganzes österreichisches Land umfassende Dissertation dieser Art. Der Verfasser der vortrefflichen Lebensgeschichte Scopoli’s (Johannes Antonius Scopoli. Lebensbild eines österreichischen Naturforschers und dessen Kenntnisse der Pilze Krains. Verhandl. der k. k. zool.-botan. Gesellsch. XXI [1881]. Ab- handlungen. $. 17—66) hat mit dieser neuen Arbeit dem Kranze seiner immer gleich musterhaften Werke eine neue schöne Blume eingefügt. Gern hätte ich den Bericht hierüber bis zum Erscheinen der zweiten Hälfte im nächsten Programm der Öberrealschule in Laibach verschoben; allein auch diese erste Hälfte bildet ein (tanzes, und sie ist so anregend und befriedigend, ihr Erscheinen als Sonder- druck aus einem Schulprogramme einer buchhändlerisch unbedeuten- den Stadt ist so unauffällig, dass es mir besser schien, mit dieser Anzeige nicht übers Jahr zu warten. Die Anordnung fällt angenehm durch ihre strenge Methode auf. In der ersten bereits erschienenen Hälfte handelt der Verfasser von den Personen, welehe die Flora Krains beschrieben oder för- derten, in der zweiten Hälfte wird er von den Sachen handeln, welche in Krain vorhanden sind, um die Kenntniss der Landesflora zu mehren und zu verbreiten. Der erste Abschnitt, in Krain wohnhafte oder wohnhaft ge- wesene Botaniker oder Liebhaber der Botanik, zerfällt in die klassi- sche Periode von 1754 bis 1800 mit Scopoli, Wulfen, Hacquet, Zois. in das Zeitalter Hladnik’s von 1801 bis 1852 mit Hladnik, Kwiatkowska, Fleischmann, Graf, Freyer, Erberg, Blagay, Skofitz, in das Zeitalter der letzten dreissig Jahre von 1853 bis 1883, mit Dolliner, Janscha, Rastern, Valentin und Franz Plemel, Deschmann. In diesem letzten Zeitalter übergeht der, wie allgemein bekannt, durch zahlreiche gediegene Arbeiten, beson- ders über die Pilze Krains, welche theils in dieser Zeitschrift, theils in den Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft erschie- nen sind, höchst verdienstvolle Verfasser, sich selbst mit Still- schweigen und lässt damit eine sehr empfindliche Lücke, deren Aus- füllung, ich hoffe das zuversichtlich, im nächsten Jahre bei Gelegen- heit des Schlusses seiner Abhandlung erfolgen wird. Der zweite Abschnitt ist den Botanikern gewidmet, welche Krain auf ihren Reisen berührten, nämlich dem Könige Friedrich August von Sachsen, Hoppe, Tommasini, Stur, Pokorny, Kerner. — Jeder Artikel dieser Abschnitte besteht aus zwei Thei- len, dem biographischen und dem sachlichen, in welch letzterem die Leistungen des beziehentlichen Botanikers für die Kenntniss der krainischen Pflanzenwelt geschildert werden. es Von Seopoli’s Flora earniolica sagt Voss mit Recht, sıe sel zu allen Zeiten und auch heute noch von Floristen fleissig studirt und benützt worden, sie gelte als ein klassisches Werk der Linne’- schen Zeit, und obwohl mehr als ein Jahrhundert seit deren Er- scheinen verflossen, sei sie doch das einzige verlässliche Werk, das 299 über Krains Vegetationsverhältnisse Aufschluss gibt. Damit soll aber, fährt der Verf. fort, allerdings nicht gesagt werden, dass Scopoli's Flora dem heutigen Stande der Wissenschaft entspreche, im Gegen- theile, eine neue Bearbeitung der Flora Krains sei zu einem drin- genden Bedürfniss geworden. Mit diesen Worten hat Voss ein Ziel aufgestellt, zu dessen Erreichung Niemand besser als er selbst geeignet ist. Möge er ein zweiter Scopoli für das Land Krain werden! In Erwägung, dass Voss bei der Erinnerung an Scopoli's „Plantae subterraneae* Humboldt’s ähnliches Werk, dessen „Flora Fribergensis“ erwähnt, wäre es passend gewesen, Hoffmann’s Prachtwerk „Vegetabilia in Hereyniae Subterraneis collecta“ (Nürn- berg 1811. Imperial-Folio. 34 Seiten Text und 18 colorirte Kupfer- tafeln, nicht mit Stillschweigen zu übergehen. Die biographischen Nachrichten über Deschmann, welche der Verfasser dem Prof. Leopold Ritt. v. Garibaldi verdankt, sind hier zum erstenmale veröffentlicht. Gewöhnlich gibt Voss die genauen Citate der botanischen Ar- beiten der krainischen Botaniker. Bei den botanischen Abhandlungen Deschmann’s fehlen aber die beziehentlichen Angaben. Die Ordnung, in welcher in jedem einzelnen Abschnitte die einzelnen Floristen oder Reisenden aufgeführt werden, ist die chro- nologische; es fällt daher auf, dass zu Gunsten des Königs Fried- rich August eine Ausnahme gemacht worden ist, ebenso auch, dass bei ihm die entsprechenden Zeitwörter im Pluralis majestatieus gebraucht werden. Bei Hoppe wird angeführt, er habe nach der Reise von 1805, worüber er in seinem hotanischen Taschenbuche für das gleiche Jahr berichtete, im Jahre 1816 in Begleitung des Prof. Hornschuch abermals das Land besucht. Bei dieser letzteren Nachricht fehlt die Angabe der Quelle und ebenso die Auskunft, ob über diese Reise ein Bericht veröffentlicht worden sei. Ein solcher Bericht besteht und ist in einem so wenig bekannten Buche veröffentlicht worden, dass Pritzeln für seinen Thesaurus sogar in der zweiten Bear- beitung entgangen ist. Fürnrohr hat nämlich, 38 Jahre nach dem Erscheinen des 22. Jahrganges des in seiner Art köstlichen botani- schen Taschenbuches des lieben, alten Hoppe im Jahre 1849 einen 23. Jahrgang veröffentlicht und darin S. 150—180 als Ersatz des nie erschienenen zweiten Theiles von Hoppe’s und Hornschuch’s Tagebuch einer Reise nach den Küsten des adriatischen Meeres und den Gebirgen von Krain, Kärnthen, Tirol, Salzburg, Bayern und Böhmen, dessen erster Theil nur die im Winter gemachte Reise nach Triest und die dort gemachten Beobachtungen enthält, Horn- schuch’s „Mittheilungen über die in den Jahren 1816 und 1817 mit Hoppe gemachten Reisen“ aufgenommen. Wenngleich der Verfasser sich gegen die Forderung der Voll- ständjgkeit in dem Abschnitte über die Botaniker, welche Krain auf ihren Reisen berührten, verwahrt, besonders weil ihm so manche 300 beziehentliche, etwa in ausländisehen Zeitschriften erschienene Be- richte enteangen sein können, so kann er damit doch nicht ein eivenes Werk eines solchen Botanikers gemeint haben. Ein solches Werk ist vorhanden und dem Verfasser entgangen, welcher bei Ge- lesenheit des Erscheinens der zweiten Hälfte die entsprechende Er- gänzung geben kann. Biasoletto hat nämlich im Jahre 1846 in Triest seine „Exeursioni botaniche sullo Schneeberg (Monte nevoso) nella Carniola“ bei Papsch et Comp., Druckerei des österreichi- schen Lloyd, veröffentlicht. Es enthält in Gross-Octav 96 Seiten Text und eine Karte in Steindruck der gemachten Reise, von Biasoletto selbst gezeichnet. Biasoletto hat dreimal den Schneeberg bereist; die Beschreibung seiner zweiten Reise, welche er am 12. August 1843 begonnen hat, füllt den grössten Theil des Textes. Die dritte, in den beiden letzten Tagen des Juni und am 1. Juli 1844 unter- nommene Reise machte er mit Tommasini, als Leiter derselben, und dem Verfasser dieser Zeilen. Von dieser letzten Reise handelt Biasoletto am Schlusse des Textes, S. 36 und 37. Die gemein- schaftlichen Ergebnisse gibt das auf S. 42 bis 96 abgedruckte Ver- zeichniss der beobachteten Phanerogamen mit 586 und Kryptogamen mit 123 Arten, meist mit genauer Angabe der beziehentlichen Oert- lichkeiten und des Vorkommens. In meinem Werke „Die Golazberge in der Tschitscherei. Ein Beitrag zur botanischen Erdkunde“, welches im Jahre 1845 in Triest, Verlag von H. F. Favarger, erschienen ist, habe ich die absoluten und relativen Zahlen der Gefässpflanzen-Arten des Schneeberges nach den einzelnen Familien zur Vergleichung der Flora des Schneeberges mit den Floren der Golazberge und des österreichisch-illyrischen Küstenlandes und eine kurze Charakteristik des Schneeberges von Krain mitgetheilt. Auch diese Arbeit scheint dem Verfasser unbekannt geblieben zu sein. Der Druck ist ungemein schön und correct; wem das Lob hie- für gebührt, kann nicht gesagt werden, weil die sonst übliche An- gabe der Druckerei fehlt. v. Hohenbühel-Heufler. Genera muscorum Macrohymenium et Rhegmatodon vevisa specieque nova aucta exposuit F, C. Kioer. Christiania 1883. 8°. 54 Stn. 3 Taf. Nur selten erhält ein Bryologe Arten aus den beiden obge- nannten Gattungen; es darf daher nicht Wunder nehmen, wenn dieselben verhältnissmässig wenig genau bekannt sind. Dem ent- sprechend ist eine monographische Bearbeitung der Genera Macro- huymenium und Rhegmatodon eine dankhare Aufgabe. Kioer löste dieselbe im Wesentlichen auf befriedigende Weise. Nach ihm enthält die erste Gattung sechs, die zweite neun Arten; eine derselben Rhegmatodon secundus ist neu und stammt aus Madagascar. Die vorliegende Monographie ist mit Sachkenntniss geschrieben, gibt von den einzelnen Arten sehr genaue Beschreibungen und bildet auf den Tafeln auf heliotypischem Wege Peristome, Blätter und ihr Zell- netz von mehreren Arten ab. Kioer’s Arbeit ist ein erwünschter Beitrag zur genaueren Kenntniss der exotischen Moose. R. 301 Fr. Ambrosi. Un eanestro d’Imenomiceti raccolti nella valle di Sella nell’ Agosto e Settembre del 1832 Estratto dal Bull. della Societ& Vento- Trentina di Sc. nat. III. Padova 1884. 8° 8p. Während des Herbstes 1882 sammelte Ambrosi im schönen Sellathale Südtirols 82 Arten von Hymenomyceten und gibt im vor- liegenden Aufsatze ein Verzeichniss derselben. Obwohl in neuerer Zeit namentlich Bresadola durch seine „Fungi Tridentini novi“ schätzenswerthe Beiträge zur genaueren Kenntniss der Pilzflora Süd- tirols lieferte, ist das vorliegende Verzeichniss doch nicht ohne Werth und macht auf das Vorkommen so mancher seltener Art in den Vor- alpenthälern Südtirols aufmerksam. R. Monographie der &attung Epilobium von Prof. C. Haussknecht. Mit 23 Steindrucktafeln und Verbreitungstabelle. — Jena, Verlag von Gustav Fischer. Wenige Gattungen bieten einer kritischen Bearbeitung ein so reiches und zugleich so schwieriges Material wie die Epilobien, und es war daher ein ebenso mühevolles als dankenswerthes Unterneh- men, dass der Herr Verfasser eine monographische Bearbeitung der- selben sich zur Aufgabe stellte. Die Frucht vieljähriger Arbeit liegt jetzt in einem staatlichen Gross-Quartbande vor, und wenn schon die typographische und artistische Ausstattung alles Lob verdient, so gibt nicht minder der Inhalt Zeugniss von den umfassendsten und sorgfältigsten Studien. Als ein besonders günstiger Umstand darf es angesehen werden, dass Prof. Haussknecht, wie wenige Andere, in der Lage war, nicht allein auf seinen zahlreichen Reisen fortwährend in der Natur selbst zu beobachten, sondern auch die Originalexemplare der grossen englischen, französischen und russi- schen Sammlungen, wie der deutschen zu vergleichen. Der Umfang des Werkes gestattet nicht wohl eine eingehende Besprechung, es mag daher bei einer gedrängten Angabe des Inhalts bewenden. Derselbe gliedert sich nach den Erdtheilen in fünf mehr oder weniger selbstständige Abtheilungen, und ist dieser Anordnung vor der sonst üblichen synoptischen im Interesse grösserer Ueber- sichtlichkeit und der leichteren Bestimmung halber der Vorzug gegeben. Jeder Abtheilung geht ein geschichtlicher Ueberblick der Lite- ratur voraus, au welchen sich allgemeine Bemerkungen insbesondere über die geographische Verbreitung und Tabellen zur Determination anschliessen. Im ersten Theile folgen überdiess dem geschichtlichen Ueberblicke allgemeine Bemerkungen über die Gattung, über die Eintheilung und Anordnung der Arten, über Bastartbildung und über die Gesammtverbreitung. Bezüglich der Eintheilung sind zunächst die beiden natürlichen Gruppen „Uhamaenerion“ und „Lysimachion* nach Tausch beibehalten worden. Die zweite ist nach der Beschaffenheit der Narbe einge- theilt in „Schizostigma“ und „Synstigma“. Für die weitere Glie- 302 derung sind Form und Beschaffenheit der Samen, Anheftung der Blätter etc. als Abtheilungsmerkmale gewählt. Es sind hienach die Arten der alten Welt mit Einschluss der amerikanischen in 28 Grup- pen gebracht. Die der Mehrzahl nach von denen der übrigen Erdtheile sehr abweichenden Arten Oceaniens sind zerfällt in Similes, bei wel- chen die entsprechende Gliederung in „Leiospermae“* und „Adeno- spermae“ Anwendung findet, Sparsiflorae, Microphyllae und Der- matophyllae. Beschrieben sind überhaupt 169 Arten, von denen 23 in Europa, 68 in Asien, 21 in Afrika, 56 in Amerika und 36 in Oceanien nach- gewiesen werden. Nach Abzug der mehreren Erdtheilen gemein- samen, die also an mehreren Stellen aufeezählt werden, entfallen auf Europa 22, Asien 49, Afrika 13, Amerika 49 und auf Oceanien 36 Arten. Bezüglich der europäischen Arten sei u. a. bemerkt, dass mit E. Dodonaei Vill. die demselben nächststehenden, meist als beson- dere Species betrachteten, vereinigt sind und dass entsprechend drei Hauptformen „augustissimum (Web.), die mittelgriffelige, Caucasicum, die langgriffelige, und Frleischeri“ die kurzgriffelige aufgestellt wer- den. Bei E. hirsutum, palustre und einigen anderen weitverbreiteten Arten werden die Formen namentlich auf physikalische Verhältnisse des Standorts zurückgeführt und verschiedene derselben dann zu Formencombinationen vereinigt, die etwa den bisherigen Varietäten entsprechen würden. Das bisher noch nicht allgemein anerkannte E. hypericifolium Tausch wird als selbstständige Art angenommen, ebenso wird EZ. collinum Gmel. als gute Art von E. montanum ab- getrennt, weil es einen eigenen Formenkreis und eine eigenthümliche geographische Verbreitung hat, und weil seine Verbindungen mit montanum steril sind. Dasselbe gilt von Zamyi F. Schultz. Die grosse Unsicherheit, welche bislang in der Tetragonum-Gruppe herrschte, dürfte durch die hier gegebenen sehr eingehenden Aus- einandersetzungen nun endlich beseitigt werden. Der Name E. tetra- gonum wird überhaupt cassirt, weil derselbe in Sp. plant. Ed. I. auf die Phrase der Souvage begründet war, die sich nur auf E. adnatum Griseb. beziehen kann. In der 2. Auflage brachte L. noch einen Zusatz, der mit Recht auf E. roseum bezogen wurde, welches auch in seinem Herbar als tetragonum liegt. Aus Allem geht her- vor, dass Linne selbst nicht klar war und dass sein E. teiragonum eine Species complexa ist, die nicht weiter bestehen kann. Die von Fries als E. linewre Mühlenb. aufgestellte Pflanze hat sich als E. Davuricum Fisch. erwiesen und ist ihre Verbreitung von Skandinavien durch Nord-Asien und Amerika festgestellt. E. alpinum wird aus ähnlichem Grunde wie sein tetragonum eingezogen und die arktische Art mit dem Namen „lactiflorum“ belegt; ebenso ist das gleichfalls circumpolare E. Hornemanni Rchb. als eigene Art von E. alsinefolium Vill. abgetrennt. Auf Klarstellung der Synonymie ist ein ganz besonderer Fleiss verwendet und bis auf die ältesten Zeiten zurückgegangen. 303 Die Anlage der Verbreitungstabelle ist eine sehr zweckmässige und die Hybriden der europäischen Species, deren nicht weniger als 64 angeführt werden, sind in einer Tabelle noch besonders zusammen- gestellt, auch, was im Texte nicht geschehen, auf mehrseitigen Wunsch mit Namen versehen worden. Unter den mit grosser Sorgfalt ausgeführten Abbildungen sind die schon an anderen Orten gegebenen europäischen Arten wegge- lassen, dafür aber deren Samen in starker Vergrösserung abgebildet, wie überhaupt überall, wo passendes Material vorhanden war, die Samen beigesetzt sind. OÖ. Sehmid. Penzig, O. Studi supra una virescenza osservata nei fiori della Scabiosa maritima L. (Atti d. Soc. dei Naturalisti. Modena. Ser. III, vol. II) con 1 tav. Anlässlich der Untersuchung einiger vergrünter Blüthen der angeführten Pflanze gelangt Verf. zu folgenden von ihm selbst kurz zusammengefassten Resultaten: 1. Der Stempel wird bei den Dipsa- ceen von zwei meridian gestellten Carpiden gebildet. Wie die Ver- grünungen von Scabiosa maritima zeigten, nehmen bei dem Genus Scabiosa beide Carpiden an der Stempelbildung Theil. 2. Der soge- nannte Aussenkelch der Dipsaceen ist als aus zwei Paar decussirter Vorblätter gebildet aufzufassen, von denen das quergestellte das un- tere, das in medianer Lage hingegen das obere ist. 3. Der Kelch ist dessgleichen als zweiwirtelig aufzufassen; die beiden seitlichen Blätter (bei Scabiosa gen.) bilden den äusseren, das rückwärtige Kelchblatt, sowie das vordere Blattpaar den inneren Wirtel. Bei den Gattungen mit tetramerem Kelche wird dieser von decussirten Kelchblattpaaren gebildet, von denen das erste Paar zu dem zweiten Vorblattpaare decussirt ist und in Folge dessen den Zipfeln des sogenannten Aussen- kelches aufgelegt erscheint. — Die Arbeit enthält überdiess eine ebenso werthvolle als mühsame Zusammenstellung sämmtlicher bis Jetzt in der Literatur bekannt gewordener teratologischer Fälle inner- halb der Familie der Dipsaceen. Solla. Jahresheft des Naturwissenschaftlichen Vereines des Trenesiner Comitates., Redigirt von Anton Pfeiffer, Vereins-Secretär. VI. Jahrg. Trenesin 1884. 8°. pp. 66. In diesem Jahreshefte sind zwei floristische Artikel enthalten, und zwar: 1. „Bemerkungen zu den in Dr. Schur’s phyto- graphischen Mittheilungen und Gandoger’s rhodologischen Tafeln erwähnten Trencsiner Pflanzen, von Holuby“. Dr. Schur veröffentlichte in den Verhandl. des Brünner naturf. Vereines (XV. Ba. II. Heft, 1877) seine Phytographischen Mittheilun- gen, in welchen auch eine Anzahl Trencsiner, ihm von H. mitge- theilter Pflanzenformen theils als neue „Arten“, theils als bemerkens- werthe Varietäten mehr oder weniger ausführlich beschrieben werden. Diese werden nun in Holuby’s erwähntem Artikel besprochen. So ist Ficaria Holubyi Schur nichts anderes, als eine zwar auffallende, 304 aber durch Uebergangsformen mit der Normalform verbundene, rund- und ganzrandig-blätterige Ficaria ranuneuloides; Caltha Holubyi Schur ist bloss eine Forma luxurians der Caltha palustris, die oft über 3° hoch wird. Die Trenesiner Agwilegia vulgaris L. mit drüsig- klebrigen Blüthenstielen und Kapseln und langen Sepalen (= A. longisepala Zimmet. Aquil. p. 26.) nennt Schur „A. viscosa W. K.“, doch gehört die Trencsiner schon sehr oft besprochene drüsigklebrige Aquilegia nicht zu W.K.s A. viscosa, welch letztere eine croatische Ptlanze ist und von Schott A. Kitaibelii genannt wurde. Viola am- bigua W. K. und V. collina wachsen bei Ns. Podhrad nicht, was Schur dafür hielt, sind nur Formen der V. hirta L. Viola Holubyi Schur ist nur eine riesige Viola hirta mit grossen Blättern und lan- gem, holzigem Wurzelstocke (V. hirta L. var. macrophylla Hol. in sched.). Polygala vulgaris e. Holubyi Schur ist eine Polyg. comos« Schrk. Es war das Exemplar bei Bzince im Neutraer Comitate auf einem schattigen Orte gefunden. Verblüht und von auffallender Tracht schien es eine besondere Form zu sein, doch können einzelne mon- ströse Formen nicht als Varietäten betrachtet werden. Sölene viridi- flora L. wächst bei Ns. Podhrad nicht wild. Diese Silene wurde im Pfarrgarten zu Ns. Podhrad aus Neograder Samen eultivirt und auf den Eiquetten als „culta* bezeichnet versendet. — Gandoger's Orepinia Humgarica scheint Rosa canina L. var. fissidens Borb., Orepinia Holubyi Gand. — Rosa dumetorum Thuill. zu sein. — Chabertia Holubyi Gand. —= Rosa rubiginosa L. und Chabertia sub- mitis Gand. dürfte auch nichts anderes sein, als eine Form der Alosa rubiginosa. — 2. „Zoolog.-botanische Wanderungen von Dr. Brancsik. V. In Trenesin-Teplitz“. S. 59—66. In dieser Ab- handlung erwähnt Branesik eine namhafte Anzahl von Gefäss- pflanzen, die er in der Umgebung von Trenesin-Teplitz beobachtet hat. Es sind diess meist längst aus dieser Gegend bekannte Arten. Das mehreremale erwähnte Sedum Telephium ist S. maximum Sutt.; Verbascum Thapsus auf dem Klepät ist Verb. thapsiforme Schrad., wenigstens sah ich dort keine andere Art. Von interessanteren Arten seien erwähnt: Prunus Padus, Moehringia muscosa, Draba aizoides, Scabiosa lueida, Seseli varium, Allium ochroleueum. Dr. Brancsik sammelte hauptsächlich Schnecken und notirte die Pflanzen nur nebenbei. Auf den felsigen Bergen um Trenesin-Teplitz ist die Flora bedeutend reichhaltiger und wurde seit Rochel’s und Baron Uech- tritz’s sen. Zeiten von mehreren Floristen ausgebeutet, von welchen wir auch schätzenswerthe Angaben ihrer interessanten Funde besitzen. H. Borbas Dr. Vinc. v., Balanographische Kleinigkeiten (Sep.-Abdr. aus dem Botan. Centralbl. 1884, Nr. 19). Anlass zu dieser Arbeit bot dem Verf. ein Artikel der „Ma- gyar Növenytäni Lapok“ 1883 Nr. 76—77, welcher eine Revision der ungarischen Eichen enthielt, wobei aber insbesondere die Kitai- bel’schen und Heuffel’schen @uercus-Arten nach Borbäs’ Ueberzeu- 308 gung nicht ganz correct behandelt worden sein sollen. Im vorliegen- den Aufsatze werden nun die dortigen Angaben glossirt und näher beleuchtet. Namentlich handelt es sich um folgende in Ungarn vor- kommende Eichenarten: Quercus Hungarica Kit., Qu. Menesiensis Kit, Qu. Budayana Hab. und Qu. leptobalana Guss. (leptobalanus Simkov.). M. Prihoda. Rossi Ludwig: Dr. Josip Calas. Schlosser vitez Klekovski Zivotopisna erta. Mit der gegenwärtigen „Lebensskizze“ widmet der Verf. dem verewigten Botaniker Dr. Josef Cal. Schlosser einen warmempfun- denen Nachruf. Derselbe kann füglich als eine Completirung der im Jahrg. 1369 unserer Zeitschrift erschienenen Biographie Schlosser’s — bezüglich des die Thätigkeit desselben in seinen letzten Lebens- tacen (bis 1882) umfassenden Zeitraumes gelten. Am Schlusse werden die zahlreichen literarischen Arbeiten Dr. Schlosser’s aufgezählt. M. Prihoda. Verhandlungen der k. k. Zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrgang 1883. Durch nachstehende Artikel wird im letzterschienenen Doppel- bande der obigen Verhandlungsschriften der botanische Theil ver- treten. Arnhart Ludwig: „Beobachtungen über die Entdeckung des Aecidiums von Uromyces Genistae tinctoriae Pers.“ — Beck Dı. Günther: „Neue Pflanzen Oesterreichs“. Es sind diess: Buphrasia ni- valis n. sp. Die Differential- Diagnosen zwischen der neuen Art und ihren nächsten Verwandten: E. salisburgensis, oficinalis und strieta werden gegeben. Die Pflanze wurde an mehreren Stellen des Schnee- berges gefunden. Aug. Sept. Melampyrum angustissimum. Nachtrag zu einem vom Verf. im Vorjahre an derselben Stelle veröffentlichten Artikel desselben Autors. — Derselbe: „Zur Pilzflora Niederöster- reichs“. Fortsetzung der im Jahrg. 1880 „der Verhandlungen“ gebrach- ten Arbeit des Verf. Der vorliegende Abschnitt enthält die Aufzählung der in neuerer Zeit in Niederösterreich beobachteten Pilze, darunter 30 neu für dieses Kronland, und 35 neue Nährpflanzen. — Fehlner C.: „Dryum Elwendicum n. sp.“ Steht dem B. eörrhatum sehr nahe, unter- scheidet sich aber durch wesentliche Merkmale, als Structur und Ge- stalt der Blätter und Stengel. Dem Br. intermedium gleicht es in der Form der Kapsel. Fundort: Auf Felsen des Elwend-Gebirges in Per- sien. — Kra$an: „Ueber die geothermischen Verhältnisse des Bodens und deren Einfluss auf die geographische Verbreitung der Pflanzen“. Eine pflanzenphysiologische Studie. — Müllner Mich.: „Drei für die nied.-österr. Flora neue Bastarte“. Diese Blendlinge sind: Carduus crispus X defloratus Holler = (©. Moritzii Brügger. Bei Lunz zwi- schen den Stammeltern an zwei verschiedenen Stellen im August 1883 beobachtet. Card. defloratus>< Personata Mich. Von Müllner in zwei Formen gefunden — die eine, dem Card. dejloratus näher- stehende am oberen Lunzer-See; die andere, mehr zu C©. Personata hinneigend, beim Abstiege vom Wechsel über Mariensee, am Aus- Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft 1884. 24 300 gang der Klause gegen Aspang. Inter parentes. Julio 1883. — Reichhardt Dr. H. W.: „Vier neue Pflanzen-Arten aus Brasilien“. Nachbenannte Pflanzen wurden von Varnhagen de Porto Seguro, vormals kais. bras. Gesandten heim Wiener Hofe, in der Nähe von Formosa da Imperatriz, Prov. Goyaz und Minas-Geraes gesammelt und an Dr. Reichhardt zur Bestimmung eingesendet. Selbe sind: Ocymum Formigense; Lippia (Rhodocnemis) marrubiifolia; Leuco- thoö® Varnhagiana und Myreia cardiophylla. — Solla Dr. Rüd. F.: „Der Testaccio in Rom; eine botanische Skizze“. Der Testaccio (wörtl. Scherbenhaufen) ist eine südwestlich von der Stadt diesseits des Tiber gelegene, aus zwei Kuppen bestehende Anhöhe. Die dort vorkommenden Pflanzen werden vom Verf. aufgezählt. M. Prihoda. — mess— Correspondenz. Wien, 42. Juli 1884, (GFagea pusillo X arvensis Oe. bot. Ztschr. 1884 p. 247 ist @. pusilla! Zu Allium acutangulum 1. c. flore albo gehört wahrschein- lich das A. suaveoleus Läng. et Autor. fl. Budap. (non Jaecq.), denn letzteres konnten die neueren Botaniker der ungar. Residenzstadt nicht wieder in der Umgebung auffinden, der Standort aber des A. acutan- gulum, probabilius A. angulosum L. flore albo stimmt mit dem Läng’schen ziemlich überein. -— Malva moschata, Spiraea salieifolia, Ecballium Elaterium, Corylus Colurna, Solidago Canadensis sind wohl nur zufällige Gartenflüchtlinge. v. Borbäs. Nemes-Podhrad, den 23. Juni 4884. Bei meinen heurigen Excursionen begegnete ich nur den längst aus meinem Gebiete bekannten Pflanzen. Seit längerer Zeit hatten wir kaltes und regnerisches Wetter, in den nördliehen Comitaten fiel Schnee, der geschmolzen das ganze Wacthal überschwemmte und die Flora der Waginseln gründlich zerstörte auch sonst viel Schaden an den Saaten anriehtete. Unlängst sah ich der Ajuga glabra Presl. (A. Ohamaepitys Schreb. var. glabriuscula Hol.) nach, und fand sie in grosser Menge auf dem alten Standorte, nämlich am Ostabhange des Kalkhügels Häjnica bei Stwrtek unweit von der Bahnstation Bohuslawice. Hier ist sie stellenweise häufiger als die Normalform. Carex Pseudocyperus nistet sich schon auch in den Eisenbahngräben bei Sturtek ein, und so ist nicht zu befürchten, dass wir diese schöne Segge durch Canalisirung der Sumpfwiesen verlieren. Merkwürdig ist das Vorkommen eines dichtverwebten Polsters von Sphagnum acutifolium am nördlichen, steinigen (nicht sumpfigen!), steilen Abhange des Hügels Kamenitne im BoSäcthale: an Sumpfstellen sah ich dieses Moos in unserer Gegend nirgends. Holuby. 307 Hall am Inn, 27. Juni 1884. Den 25. v. M. starb zu Faönza der Botaniker Cavaliere Ludo- vico Caldesi, rühmlich bekannt durch seine mit grosser Sorgfalt ausgearbeitete Flora von Faönza (Florae Faventinae tentamen), welche in den Jahren 1879 und 1880 im Nuovo Giornale botanico Italiano erschien. Als neue Arten sind von ihm aufgestellt und beschrieben: Ranunculus (Batrachium) Cesatianus, Rosa corrugata, Specularia cordata, Orobanche Pelargonä, Ophrys pseudo-apifera. Ueberdiess hat er eine von ihm bei Pesaro gefundene gelbblühende, von jlave- scens DC. verschiedene Polygala unter dem Namen P. pisaurensis im genannten Giornale XI, 2 als neue Art aufgestellt und beschrie- ben. Das Gasteromyceten-Genus Caldesiella Sacc. in Michelia, 1877, S. 6, führt seinen Namen; die beziehentliche Art ©. italica Sacc. hat Saccardo in der XIV. Centurie seiner Mycotheca veneta (1879) ausgegeben. v. Hohenbühel-Heufler. Lemberg, am 3. Juli 1884. Meine im Julihefte der Oe. bot. Ztschr. ausgesprochene Ver- muthung, dass Poa pannonica Kern., welche ich für das galiz. Süd- ostpodolien constatirt habe, auch in Russisch-Podolien zu Hause sein dürfte, hat sich viel rascher richtig gezeigt, als ich dachte. Ich habe nämlich vor einisen Tasen aus Besser’s „Enumer. pl. Volh. ete.“ erfahren, dass Besser jene Poa in der That in Russisch-Podolien beobachtet und dieselbe von anderen Poen richtig unterschieden hat. In seinem eben citirten Werke (p. 41) gibt B. eine ausführliche Diagnose dieser Art und nennt sie P. versicolor, welchen Namen auch sie als den älteren zu führen hat. Unter den im vorigen Jahre aus den Stryjer Karpathen in den hies. bot. Garten verpflanzten Hieracien befindet sich auch ein neuer Mischling, nämlich 7. subaurantiaco X Uechtritzii m., welcher der 40. der von mir seit 1879 in Östgalizien beobachteten Pflanzenba- starte ist. — Aconitum septentrionale Koelle unterscheidet sich durch andere Form der Blätter und andere Behaarung der Blätter sehr constant von dem karpathischen A. moldavieum Hacg. (ich eultivire beide) und ebenso ist Zfieracium auriculoides Läng (in Pie- niaki und bei Winniki) durch andere Behaarung und besonders durch schiefaufsteigende mit grösseren Blättern besetzte Stolonen von dem systematisch nächst verwandten 4. Bauhini Bess. verschieden. — Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir bezüglich dessen, was Dr. Borbäs im Julihefte der Oe. b. Ztschr. über meine den Dian- thus pseudobarbatus Bess. betreffende Auseinandersetzung schreibt, Folgendes zu bemerken: 1. Im J. 1880, in welchem ich meinen Dianthus Rehmanni (D. membranaceus Borb.) aufstellte, war ich als Anfänger in der Floristik noch sehr wenig in der floristischen Literatur bewandert und kannte den D. membranaceus Borb. nicht einmal vom Hören aus, ich habe also bona fide, weil unwissend, gesündigt, wenn ich die floristische Synonymik ganz unnöthig mit einem neuen Namen bereicherte. 2. Dr. Borbäs hat mich in meiner Ueberzeugung, dass D. pseudobarbatus Bess. (D. liburnicus Ledeb.) * 308 identisch mit seinem D. membranaceus ist, gar nicht erschüttert. Der Umstand, dass Besser den D. membranaceus Borb. ohne Namen und nur mit der Bemerkung: „medius inter D. Carthus. et D. colli- num W.K.“ an deutsche Botaniker versandte, schliesst — nach meiner Meinung — noch gar nicht die Möglichkeit aus, dass Besser dieser Art später den Namen D. pseudobarbatus beilegen konnte. Herr Borbäs schenkt mehr Glauben Reichenbach, welcher D. pseudobarbatus Bess. mit dem von D. liburnicus Bartl. sehr ver- schiedenen D. trifasciculatus W. K. identificirt, ich meinerseits olaube in dieser Hinsicht mehr Ledebour der den D. pseudobar- batus von Besser empfangen, also ex autopsia gekannt hat, und zwar desshalb mehr, weil D. membranaceus Borb. viel mehr Aehn- lichkeit mit dem von Ledebour unrichtig identifieirten D. lbur- nieus Bartl. als mit D. trifaseieulatus W.K. aufweist und weil man den podolischen D. liburnicus Ledeb. aus pflanzengeographischen Rücksichten unmöglich mit dem istrischen D. liburnicus Bartl. ver- einigen kann. — Ich vermuthe, dass Reichenbach den D. pseu- dobarbatus Bess. gar nicht gekannt hat und ihn nur aus diesem Grunde mit D. trifaseiculatus W. K. (Rehbeh. Iconogr.) identifieirt hat, weil der Name D. pseudobarbatus am meisten zu dem Habitus des D. trifasciceulatus W. K. passt, indem diese letztere Art — wenigstens mir — beim flüchtigen Anblick den D. barbatus L. ins Gedächtniss ruft. Br. Blocki. Brünn, am 6. Juli 1883. Der Besuch der Czeitscher Gegend führte mich nach Theresien- dorf, Grumvir und Borkowan, ich sammelte bei Theresiendorf: Te- tragonolobus siliquosus Roth, Reseda luteola, Erythraeas pulchella, Marrubium peregrinum var. latifolium Koch, M. vulgare, Verben«a oficinalis, Cirsium canum All., Anthemis cotula, Aster tripolium, Xanthium spinosum, A. strumarium, Euphorbia falcata, E. ewiqua, Cynodon dactylon. Am Kobyler See bei Theresiendorf (jetzt abge- lassen): Trifolium fragiferum, Tetragonolobus siliquosus, Althaea offieinalis, Lythrum virgatum, Erythraea pulchella, Euphrasia odon- tites (Aster tripolium L. J. Bübela; hier massenhaft), Scorzoner« parviflora (zahlreich), , Aumex hydrolapathum Huds., R. maritimus, Schizotheca tartarica Celak., Alisma plantago var. terrestris Neilr., Seirpus maritimus. Bei Grumvit: Astragalus onobrychis, Trifolium montanum, Foeniculum capillaceum Gilib. (Wiese, verwildert), Bu- pleurum falecatum, Falcaria Rivini, Polygala major, Stellaria nemo- rum, Diplotawis muralis, Nigella arvensis, Ajuga chamaepitys, Salvia verticillata; Sideritis montana, Stachys annua, Galeopsis ladanum, Prunella vulgaris f. parviflora Koch, Verbena oficinalis, Linaria minor, Echinospermum lappula, Datura stramonium, Carlina acau- lis, Centaurea paniculata, C. scabiosa, Dipsacus silvestris, Senecio barbaraefolius, Aster tripolium, Pulicaria vulgaris, Tragopogon pratense, Tarawacum palustre, Pieris hieracioides, Xanthium spino- sum, Ä. strumanrium, Passerina annua Wickst., Rumex maritimus, 09 Salsola Kali, Euphorbia falcata, E. virgata, E. ewiqua, Alisma plantago v. terrestris Neilr., Cyperus fuscus (häufig), Setaria glauca, Andropogon Ischaemum. Auf Wiesenabhängen bei Grumvit: Oay- tropis pilosa (zahlreich), Doryenium pentaphyllum, Spiraea filipen- dula, Seseli hippomaraithrum, Dictamnus albus, Silene otites, T’ha- lietrum eollinum Wallr., Stachys recta, Salvia vertieilata, Prunella grandiflora, Veronica spicata, Nonnea pulla, Asperula ceynanchica, Scabiosa suaveolens, Aster linosyris, A. amellus, Inula salicina, I. ensifolia, 1. Oculus Christi, Tarawacum serotinum, Crepis virens, Campanula rotundifolia, Camp. sibirica. Bei Borkowan: Doryenium pentaphyllum Scop., Scandix pecten Veneris, Ajuga chamaepitys, Si- deritis montana, Linaria spuria Mill., Seaubiosa suaveolens, Aster linosyris, Chondrilla juncea, Salsola Kali. — Für den Misskogel bei Wedrowitz trage ich nach (Exeursion vom 2. Juni 1884): Lathyrus niger Bernh., Cytisus bijlorus, Genista pilosa (massenhaft), @. ger- manica, Cotoneaster vulgaris, Mespilus owyacantha f. monogyna Willd., Sanguisorba oficinalis, Sedum reflewum, S. boloniense, Sawi- fraga bulbifera, Geranium sanguineum, Evonymus verrucosus, He- lianthemum vulgare, Polygala major, Viola arenaria, Silene otites, Cerastium semidecandrum, Linaria genistaefolia, Veronica prostrata, Ver. praecox, Verbascum phoeniceum, Ligustrum vulgare, Carlina acaulis, Centaurea awillaris, Ö©. scabiosa, Semecio campestris, Inula Oculus Christi, Ornithogalum tenuifolium, Asparagus oficinalis, An- thoxanthum odoratum, Asplenium germanicum, A. septentrionale. — Neue Standorte führe ich an für: Campanula sibirica L.: Beim er- sten und zweiten Tunnel und beim Semberafelsen am Hädyberge, Alleegrund bei Malomieritz, bei der Klajdowka, St. Anton, Cacowitz, Wenzelsthal bei Obran, Schimitzer Hügel, Lateiner Berg, Kohouto- witz, Nusslau. Zinaria genistaefolia Mill.: Hädyberg und Weinberge bei Obran, Alleegrund bei Malomieritz, bei St. Anton, Cacowitz, Karthaus, Sobieschitz, auf dem gelben und rothen Berge, Schreib- wald, Teufelsschlucht nächst Kohoutowitz, Bohonitz, Seelowitz. Dr. Formänek. Czernowitz, am 8. Juli 1884. Von Herbich (Flora der Bukowina, 1859, p. 11, 152) wurde Helichrysum arenarium DC. auf der Kuppe des Berges Horodesch- tie 162 Mt. über M., nördlich von Sadagura aufgefunden. Andere Standorte dieser Pflanze in der Bukowina scheinen ihm nicht bekannt gewesen zu sein. Das Universitäts-Herbar enthält Exemplare dieser Pflanze aus Onuth und Doroschoutz, wo dieselben durch weil. Baron O0. v. Petrinö eingesammelt wurden. Diese beiden zuletzt genann- ten Standorte liegen im nördlichen Theil der Bukowina, am rechten Dniesterufer. Ich fand diese Pflanze gelegentlich einer am 8. Juli d. J. unternommenen Exeursion, in sehr spärlicher Menge, am sandigen Gipfel des Cecina-Berges bei Czernowitz. Die Entfernung zwischen diesem neuen Standort und dem Gipfel des Berges Horo- deschtie beträgt in der Luftlinie 21 Kilometer. — An demselben 310 Tage fand ich auf der feuchten Wiese an der südlichen Lehne des Ceeina-Berges das Trifolium agrarium L., für welche Pflanze bisher nur die von Herbich angegebenen Standorte auf Berg- und Vor- alpenwiesen des lag) Theiles der Bukowina bekannt waren. (Vgl. Fl. d. Buk. 449.) Auf dem von mir entdeckten Standort wächst das T. eh neben T. procumbens, minus, alpestre, pannonicum, montanum, Laserpitium latifolium, Cirsium pannonicum, Bupleurum falcatum, Asparagus offieinalis, Prunella grandiflora, Centaurea Scabiosa. — Melampyrum ceristatum und zwar in der Var. ß. pallidum Tausch (Fiek, Flora von Schlesien p. 335), ist in der nächsten Umgebung von Czernowitz, eine ziemlich häufige Pflanze. Ich sammelte dieselbe auf der Wiese an der nördlichen Lehne des Cecina-Berges, auf der Anhöhe Storozynec westlich von Uzernowitz, im Weidengestrüppe am Pruth bei Kaliczanka, in grösster Menge jedoch auf einer Wiese an der südlichen Lehne des Ceeina- Berges mit Centaurea montana L., letztere jedoch nur in einem einzigen Exemplar. — Owalis strieta L. ist secenwärtig in Gärten in Özernowitz und Umgebung, ferner am neuen Friedhof sehr stark verbreitet. Ich notire diess mit Rücksicht auf den Umstand, dass diese Pflanze von Herbich in seiner Flora der Bukowina nicht er- wähnt wird; ist daher anzunehmen, dass dieselbe erst in neuerer Zeit hierher vorgedrungen ist. — Im Juni d. J. sammelte ich auf den Schotterbänken des rechten Pruthufers bei Kaliezanka zahlreiche Exemplare von Diplotawis muralis DC. Diese bisher in der Buko- wina noch nicht beobachtete Pflanze wächst dort neben Erysimum cheiranthoides, strictum und Suponaria Vaccaria. Anton Wiktorowiez. Personalnotizen. — Dr. Hubert Leitgeb wurde von der Universität Graz zum Rector gewählt. — Dr. Ferdinand Hochstetter, Hofrath und Professor in Wien, ein Sohn des verst. Prof. Christian Ferd. Hochstetter in Esslingen, ist 55 Jahre alt am 18. Juli in Döbling bei Wien ge- storben. Letztere Zeit war er als Intendant des kais. naturhistorischen Museums mit der Installation sämmtlicher Sammlungen in das neue (rebäude der Hofmuseen vollauf beschäftigt. — oo — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Die 23. Wanderversammlung der ungarischen Aerzte und Naturforscher findet vom 20. bis 25. August in Bazias und Temes- var statt. Nach Beendigung der Sitzungen werden gemeinsame Ex- 3ll cursionen gemacht und zwar eine nach Anina und Orsova, eine zweite nach Resiza und eine dritte in das Bojana-Ruszka-Gebirge. Theil- nehmer haben sich an F. Steiner, Apotheker in Temesvar, zu wenden. — Die 57. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet vom 18. bis 23. September in Magdeburg statt. Die Geschäfts- führung haben übernommen: Oberstabsarzt Dr. Gähde und Professor Dr. Hochheim. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn L. Keller mit Pflanzen aus Niederösterreich. — Von Herrn Richter mit diversen Arten. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Dr. Jirus, Keller. Vorräthig (B.) — Böhmen, (Bd.) —= Baden, (Br.) = Berlin, (Brd.) — Brandenburg, (Cr.) — Croatien, (F.) — Frankreich, (Is.) — Istrien, (It.) — Italien, (Kr.) = Krain, (Kt.) = Kämten, (M.) — Mähren, (Mk.) — Mecklenburg, (NOe.) —= Niederösterreich, (OOe.) — Oberösterreich, (P.) = Polen, (Pm.) —= Pommern, (Sb.) = Sieben- bürgen, (Sl.) = Schlesien, (Sw.) = Schweden, (Sz.) = Schweiz, (T.) — Tirol, (Th.) — Thüringen, (U.) — Ungarn. Ruta divaricata (Is.), Sagina apetala (U.), nodosa (U.), Sali- cornia herbacea (M., Th.), Salix alba (B., Pm.), aurita (B., M., O0e.), auritoides (T.), Caprea (B., U.), einerea (VOe.), ceinereax nigricans (Br.), einerea>xviminalis (Br.), daphnoides (Bd., OVe., U.), fragilis (OOe., P., U.), glabra (O0e.), hastata (Sw.), herbacea (S1.), jaspidea (Br. elt.), incana (O0e.), mirabilis (NOe.), palustris (U.), pedieillata (It.), pentandra (M.), purpurea (B.), repens (M., P.), ru- bra (82.), Taleuceana (F.), viminalis (OOe.), Salsola Kali (NOe., Pm., U.), Tragus (It.), Salvia Aethiopis (U.), austriaca (NOe., U.), clandestina (It.), glutinosa (O0e.), nutans (Sb.), ofieinalis (Cr., F.), pendula (P.), pratensis (OOe.), silvestris (NOe., U.), transsilvanica (Sb.), vertieillata (NOe., 'Th., U.), Sambucus Ebulus (B., NOe.), ni- gra (O0e.), Samolus Valerandi (M., NOe., Sw., Rheinpr.), Sangwi- sorba stenolopha (Th.), Sanicula europoea (U.), Saponaria ocymoides (T.), ofieinalis (NOe., OOe., U.), Satureja hortensis (Sl. elt.), mon- tana (1s.), pygmaea (Is.), Saussurea pygmaea (T.), Sawifraga aizoi- des (NOe., Sw., Sz.), Aizoon (NOe., P.), androsacea (NOe.), bulbi- fera (NOe. U.), caesia (Kt., O0e., U.), erustata (Kr.), cuneifolia (Kr.), granulata (B.), intacta (Kr.), muscoides (OOe.), mutata (OOe., Sz.), penduliflora (P.), rotundifolia (Is., NOe., OVe.), sedoides (Steier- mark), squarrosa (Kr., T.), stellaris (Bd., Kt., O0e.), stenopetala (T.), Sternbergüi (B.), tridactylites (NOe., Sw., T.), Scabiosa arvensis (Br., S1., U.), graminifolia (Cr.), hybrida (ls.), lucida (OVe., U.), ochroleuca (NOe.), silvatica (OVe.), suareolens (NOe.), Scandix Peeten 312 (Is, M., NOe., U.), Scheuchzeria palustris (Br.), Schinus molle (Nizza), Schlosseria heterophylla (Cr.), Schoenus ferrugineus (Mk.), Seilla autumnalis (Cr.), bifolia (Cr., M., OOe., U.), Liliohyacinthus (F.), Seirpus acieularis (U.), alpinus (Sz.), compressus (B., Mk., NOe., Bayern), Holoschoenus (Brd.), maritimus var. compaetus (Mk.), marit. var. monostachys (Mk.), parvulus (Pm.), paueiflorus (NOe.), Savü (F.), sölwatieus (Brd., P.), Tabernaemontanus (P., Luckau). Obige Pilanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 Al. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserat. EUTIN U VUVUUU UV UV e Im Verlage von Gustav Fischer in Jena ist soeben erschienen: = | . e Monographie = der = ZN = . - s Gattung Epilobium. S Von = Professor C. Haussknecht. N IN Mit 23 Steindrucktafeln und Verbreitungstabelle. Preis: 45 Mark. Die Lebensverhältnisse der Oxalisarten. Von Dr. Friedrich Hildebrand, Professor der Botanik an der Universität zu Fre »iburg i/Br. Mit 5 lithographischen Tafeln. Preis: 18 Mark. SAUNNENONERTE PEPPERS AUNNINUNNITUONN Das botanische Praeticum. Anleitung zum Selbststudium der mikroskopischen Botanik, Für Anfänger und Fortgeschrittenere. Mit 182 Holzschnitten. Von Dr. Ed. Strasburger ’ 0. ö. Professor der Botanik an der Universität Bonn. Preis: brosch. 14 Mk., geb. 15 Mk. ANIIDTTILIDERENNDTDTTLUTDENUEDITIEDNNEDUNLDIRUEDTTTNNDTETTENS AUNENTTTTETTUTTTTTDNEATTTTCOTTTTENTNTTRTTTTTTTTETTETTENTTNDUTTNNTTTTT Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von ©. Gerold’s Sohn. C. Veberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Vesterreichische Botanische Zeitschrift, Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirtauf selbe mit 8 fl. öst. W. (16 R. Mark) ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. (S R. Mark) Organ für Botanik und Botaniker. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaction (IV. Bez.,, Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren, Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration halbjährig. F C. Gerold’s Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile 2. 9 sowie alle übrigen L} Buchhandlungen. 15 kr. öst. W. XXXIV. Jahrgang. WIEN. September 1854. INHALT: Süsswasseralgen. Von Dr. Hansgirg. — Ueber Stipa Tirsa. Von Dr. Gelakovsky. — Samenreifende Doppelrosen. Von Dr. Borbäs. — Flora der Beskiden. Von Dr. Formänek. - Mykologisches. Von Bäumler. — Flora des Etna. Von Strobl. — Exsiccatenwerk. Von Dr. Pe- ter. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Blocki, Dr. Borbäs, Karo, Dr. Solla. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Sammlungen. — Botanischer Tausch- verein. — Inserate. Bemerkungen zur Systematik einiger Süsswasseralgen. Von Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Hierzu eine Tafel.) Wie in der Systematik der höheren Pflanzen, so wurde auch in der Systematik der Algen der Art- und Gattungsbegriff von ver- schiedenen Algologen der Neuzeit verschieden aufgefasst. Zur Zeit Kützing’s herrschte in der Algologie bezüglich der Artenbestimmung noch die Tendenz vor, so viel wie möglich neuer Gattungen und Arten aufzustellen, eine Tendenz, welche periodisch auftretend in allen Zweigen der systematischen Botanik noch immer ihre Anhänger findet. Wohin die sog. multiplicirende Methode in der algologischen Systematik führen kann, wenn sie schwungvoll betrieben wird, ist z. B. an den algologischen Werken Kützing’s zu ersehen. Eine grosse Anzahl der von Kützing noch in seinen „Species algarum“* als gute Gat- tungen, Arten und Varietäten angeführten Algenformen werden heute nicht mehr als solche anerkannt, da sie, wie durch neuere Beobach- tungen nachgewiesen worden ist, bloss durch geringfügige, unbe- ständige Merkmale sich von einander unterscheiden und durch in der Natur vorkommende Uebergangsformen mit einander zu einer natür- lichen Gattung oder Art verbunden sind. _ Wie in den meisten Zweigen der Algologie, so ist auch in der Algensystematik in den letzten 20 Jahren ein grosser Fortschritt zu Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft 1884. 25 314 verzeichnen. Auf Grund neuerer, gründlicher, entwicklungsgeschicht- licher Studien der Algen, so wie durch kritische, monographische Bearbeitung einzelner Algengattungen oder Alsengruppen wurde in der neueren Zeit auch in das Chaos der Species algarum eine er- träglichere Ordnung gebracht, welche aber noch immer vieles zu wünschen übrig lässt. Im Nachfolgenden hat der Verf. einige Resultate seiner bis- herigen algolorischen Studien bezüglich der Systematik einer Anzahl von ihm in Böhmen beobachteten und gesammelten Algenformen zusammengefasst, resp. einige Veränderungen in der jetzt giltigen Systematik dieser Algen vorzunehmen sich erlaubt; da er aber in diesen Blättern die Ergebnisse seiner diessbezüglichen Studien bloss kurz und aphoristisch behandeln kann, erlaubt er sich zugleich zu bemerken, dass Näheres darüber mit den hier fehlenden Arten- und Gattungsdiagnosen in dem von ihm in Angriff genommenen Pro- dromus der Algenflora von Böhmen mitgetheilt wird. I. Classe Cyanophyceae. 1. Ordnung Ohroococcoideae (Coccogoneae Thr.). 1. Familie Ohroococcaceae (Gloeogeneae Cohn). 1. Gattung Chroococcus Näg. 1. Sec. (Subgenus) Chroococcus «) genuinus (Acapsa Näg.) 2. Sec. Gloeocapsa Näg. 3. Sec. Aphanocapsa Näg. 2. Gattung Chroothece m. 1. Sec. Chroothece a) genuina (Symechococeus Näg. ampl.). 2. Sec. Gloeothece Näg. 3. Sec. Aphanothece Näg. II. Classe Chlorophyceae. 1. Ordnung Protococcoideae (Coccophyceae Rbh.) 1. Familie Palmellaceae (inel. Protococcaceae ') 1. Gattung Pleurococcus Menegh. ampl. 1. See. Pleurococcus «) genuinus (Menegh. ex p.) 2. Sec. Gloeocystis Näg. 3. Sec. Palmella Näg. 2. Gattung Dactylothece Lagerh. ampl. 1. Sec. Stichococeus Näg. 2. Sec. Dactylothece Lagerh. ?). 3. Sec. Inoderma Ktz. . Gatt. Rhodococcus m. Cellulae globosae, subglobosae vel polye- dricae, singulae, 2--8 vel numerosae in familias consociatae, stratum suberustaceum vel plus minus mucosum, violaceum vel purpureo- ‘) Auf Grund neuerer Beobachtungen können die beiden früher von ein- ander getrennten Familien zu einer einzigen den Chroococcaceen unter den Cyanophyceen entsprechenden Familie vereinigt werden. (Siehe auch Borzi’s „Studi algologiei* 41883 I. p. 97.) ®) Bidrag till Sveriges algflora 1883 p. 67. Desterr. Bota D” Hansgirö. Sülswasseralgen. Autor del Techn.art.Anst v.Chr. Höller, Wien. 315 sanguineum constituentes. Cytioderma cellularum plus minus vesiculi- forme, tenue, hyalinum vel dilutius intensius violaceo-rubrum vel violaceo-chalybeum. Cytioplasma cellularum adultarum purpureo-san- guineum, purpureum vel violaceo-chalybeum. Multiplieatio fit cellularum divisione ad tres dimensiones alternante. 1. Rhodococcus «) genuinus m. Cellulae globosae vel subglo- bosae, singulae vel 2—4, tegumentis non mucosis neque lamellosis more Ohroococei vel Pleurococci genuini velatae. Rhodococeus caldariorum m.') R. strato suberustaceo, non mucoso, longe lateque expanso, sordide violaceo-purpureo; cellulis globosis vel subglobosis, 3—6 u sine tegumento (cum teg. 5—15 «) crassis, singulis, binis aut quaternis, eytiodermate plus minus amplo, tenui, hyalino, eytioplasmate pallide violaceo-purpureo vel violaceo- chalybeo. Habitat in parietibus subhumidis, caldariorum horti botanici Pragae. 2. Sect. Rhodocapsa m. Cellulae globosae vel subglobosae, singulae, 2--8 vel numerosae, tegumentis subgelatinosis, plus minus lamellosis more Glococapsae vel Gloeocystidis involutae. Rhodocapsa violacea (Ktz.) m. «) genwina (Richter in litt.) (Gloeocapsa violaces Rbh. Fl. europ. alg. I p. 41 incl. @l. Lignicola Rbh. — @!. violacea Ktz. Tab. I. T. 36 p. 25 in horto botanico Vin- dobona leg. el. Heufler[!]) ß) compacta (Richter in litt.) (GL. compacta Ktz. Tab. IT. 36. p. 24, Rbh. Fl. europ. alg. I p. 44, Algae exsicc. Wittr. et Nord. Nr. 596[1!].) 3. Sect. Porphyridium (Näg.) m. Cellulae globosae vel polye- dricae, singulae vel 2, tegumentis m mucum gelatinosum, homo- geneum diffluentibus more Palmellae involutae. Porphyridium eruentum (Aq.) «) genwinum (Näg.) m. (Pal- mella eruenta Aq. Syst. p. 15. Näg. Einz. Alg. p. 71 et 139 Tab. 4, Rbh. Fl. europ. alg. III. p. 397; ß) Wittrockii (Rich.) m. (Porphy- ridium Wittrockii Rich. Alg. exsicc. Wittr. et Nord. Nr. 440[!].) Schon Nägeli hat den in Porphyridium vorkommenden Farb- stoff für Erythrophyll gehalten. (Einzellige Algen p.8 und 71.) Aus diesem Grunde hat wahrscheinlich auch Rabenhorst in seiner „Flora europaea algarum“ III p. 397 diese Alge zu den Rhodophyceen (Flori- deen) zugereiht. Aus verschiedenen Gründen halten wir aber die Vereinigung der Gatt. Rhodococeus mit den Rothtaugen für un- zweckmässig *) und glauben nicht fehl zu gehen, wenn wir vorläufig die in der Gattung Rhodococcus enthaltenen Algenformen, welche !) Wird in Wittrock’s und Nordstedt's „Algae aquae duleis exsiecatae“ mitgetheilt werden. *) Siehe auch Schmitz „die Chromatophoren der Algen“ 188% p. 3 und 474, Anmerkungen über die systematische Stellung des Porphyridium und Bangia. au 316 von den analoren Chroococeus- und Pleurococeus-Formen wesentlich durch ihren purpurfarbigen oder violett- bis braunrothen Farbstoff und ihren heterogenen Ursprung sieh unterscheiden, mit diesen in eine Reihe morphologisch gleichwerthiger Algenformen stellen, mit der Bemerkung, dass durch eine Vereinigung aller 3 analogen Form- eattungen der einzelligen kugelförmigen Algen zu einer Sammelgat- tung (Gatt. Coceus 1. Subgen. Pleurococceus, 2. Subg. Chroococens, 3. Subg. Rhodococcus), welcher eine ähnliche Sammelgattung der einzelligen cylinderförmigen Algen (Gatt. T’hece 1. Subg. Dactylo- thece, 2. Subg. Ohlorothece, 3. Subg. Rhodothece ') gegenüberstehen würde, die beiden Gattungen Coceus und T'hece ebenso wenig natür- liche Genera wären, wie ihre einzelnen Subgenera, in welchen mit Ausnahme derjenigen von Rhodococeus, bloss gewisse einzellige Ent- wickelungszustände verschiedener meist heterogener mehrzelliger Algen zusammengestellt sind. ?) Was den genetischen Zusammenhang des Rhodococeeus calda- riorum mit Rhodocapsa und Porphyridium betrifft, so erlaube ich mir hier Folgendes zu bemerken. Es scheint, dass unter gewissen Um- ständen an sehr trockenen und warmen Standorten das ursprünglich etwas gallerige Lager von Porphyridium gewissermassen eintrocknet, bröckelig wird und seine ursprüngliche schön blutrothe Farbe in eine schmutzig-purpurviolette ändert. Die einzelnen Zellen, welche bei Porphyridium mit ihren dünnen verschleimten Hüllmembranen zu- sammenfliessen und meist polyedrisch sind, werden kugelförmig und liegen isolirt neben einander; nachher theilt sich ihr mehr oder weniger purpurroth gefärbter Zellinhalt in 2 seltener 4 Tochterzellen. An feuchteren Standorten findet man unter der soeben beschriebenen typischen Form des Rhodococeus caldariorum auch schon Ueber- gangsformen in Rhodocapsa violacea*). So wie die Tochterzellen jener Form neue Hüllmembranen ausscheiden und sich neuerdings theilend, eine öfters bis S—16zellige Familie bilden und der rothe Farbstoff aus dem Zellinhalte austretend auch die blasenförmigen Hüllmembranen mehr oder weniger grau- bis rothviolett tingirt, übergeht Rhodococceus caldariorum in Rhodocapsa violacea. 1. Familie Chroocoecaceae. Schon Nägeli hat den bloss rela- tiven Werth einiger in der Familie der Öhroococcaceen enthaltenen Algengattungen und Species anerkannt (Gattungen einzelliger Algen !) Zu dieser Section gehört wahrscheinlich Gloethece violacea Rbh. (Flora europ. algar. II. p. 61). ?) Die meisten dieser Algenformen können desshalb auch nicht als die Uralgenformen angesehen werden: nichts desto weniger können wir auf Grund der Descendenztheorie annehmen, dass diese Rückschlagsbildungen den Urformen der Algen in morpho- und physiologischer Hinsicht ähnlich sein dürften. *) Solche Uebergangsformen findet man aber bloss in Warmhäusern, wo die beiden oben angeführten Algenformen vorkommen. Ob auch das in der freien Natur wachsende Phorphyridium sich ähnlich verhält, wie das in den Glas- und Warmhäusern vorkommende, habe ich leider selbst noch nicht nach- weisen können. 317 p. 44). Durch neuere Beobachtungen ist erwiesen worden, dass viele von älteren Autoren als gute Arten beschriebene einzellige Algen- formen bloss gewisse Eutwiekelungszustände höherer Algen sind, welche durch Zerfallen dieser meist fadenartigen Algen in einzelne Glieder- zellen entstehen, sich aber öfters ohne zu varjiren durch viele Ge- nerationen hindurch gleichmässig vermehren können. Es wurde auch beantragt, einzelne einzellige Algengattungen und Arten denjenigen höheren Algenformen zu coordiniren, deren Entwickelungsprodukte sie sind. Da nun aber unsere bisherigen Kenntnisse dieser Algenformen noch nicht so weit vorgerückt sind, um uns den Zusammenhang resp. die Verwandtschaftsverhältnisse aller dieser Formen zu den höheren Uyanophyceen vollständig aufzuklären, werden wir sie, dem Beispiele vieler anderer Algologen folgend, bloss mit einigen Ver- änderungen so aufrecht halten, wie sie von E. Nägeli ursprünglich aufgefasst und in seinen Gattungen einzelliger Algen aufgestellt worden sind. Doch muss hier noch hervorgehoben werden, dass der Begriff von Gattung und Art bei den einzelligen Algen anders aufgefasst werden muss, als bei den höheren Pflanzen, da wir es in dieser Algengruppe zum grossen Theile nicht mit natürlichen, sondern bloss mit künstlichen Formgattungen und Arten zu thun haben. Gatt. Chroococeus Näg. Die in dieser Gattung vereinigten heterogenen Algenformen resp. Arten sind ähnlich den in einigen anderen einzelligen Algen- gattungen enthaltenen nicht wie bei den höheren Pflanzen durch natürliche Verwandtschaftsbande an einander gekettet, stimmen aber doch in einigen Merkmaien z. B. in ihrem äusseren Habitus, ihrer Entwicklung — so lange sie in dem Stadium der einzelligen Algen sich befinden — überein. Einige dieser Arten wenn nicht alle, sind, wie leicht nachgewiesen werden kann, bloss gewisse Entwicklungs- zustände höherer Cyanophyceen !). So entsteht z. B. Ch. minor Näg. durch Zerfallen verschiedener fadenartiger Cyanophyceen (meist dünner Zynybya-Arten) in einzelue Gliederzellen, die wie selbständige Algen-Arten sich wiederholt ver- mehrend oft lange Zeit hindurch in diesem Chroococeus-Stadium sich behaupten können, bis sie nach einer gewissen Periode wieder unter günstigen Umständen zu höheren (meist fadenförmigen) blaugrünen Algen sich entwickeln. Chr. minutus Näg. entsteht durch Zerfallen der Fäden ver- schiedener höherer im Wasser oder am Rande von stehenden (Ge- wässern vegetirenden Uyanophyceen (Calothricheen, Lyngbyaceen, Seytonemaceen) in einzelne kugelige Zellen. Ch. cohaerens Näg. entsteht aus Lyngbya caleicola, deren Fäden in einzelne Zellen zerfallen, die zuerst nackt und oft gruppenweise gehäuft sind, später aber sich isolirend, deutliche Zellhaut aus- ') Siehe auch Borzi's „Note a la morphologia* etc. III. p. 291, 295 u. a. 313 scheiden und sich m 2-—-4, selten mehrere Tochterzellen theilen, welche von einer gemeinsamen Hüllmembran umschlossen sind. Ch. membraninus Näg. entsteht aus Lyngbya elegans und einigen anderen dünneren, im warmen Wasser bei Carlsbad vege- tirenden Lungbya-Arten. (Fortsetzung folgt.) —on—- Nachträgliches über Sföpa Törsa Steven. Von Dr. L. Celakovsky. In meinem vorjährigen Artikel „über einige Stipen“, den die Oesterr. bot. Ztschr. (1883 N. 10 und 11) gebracht hat, habe ich die Stipa Tirsa Steven in einem weiteren Sinne verstanden, indem ich die St. pennata der böhmischen Flora, soweit sie nicht zur S&t. Grafiana gehört, darunter begriff. Es konnte mir allerdings nicht entgehen, dass die siebenbürgische St. Türsa, die ich der Güte des Herrn Viet. v. Janka verdanke, von der böhmischen und speciell der Prager Form durch noch feinere, sehr langgezogene Blätter ab- weicht, doch hielt ich diess für eine unbedeutende, zufällige Modi- fication. Heuer brachte aber mein Assistent Dr. Velenovsky von einer Excursion in die Launer Gegend genau dieselbe feinblättrige Stipa mit, wie sie in Siebenbürgen vorkommt, und ich gewann durch Vergleich der lebenden Pflanze mit der Prager St. pennata die Ueberzeugung, dass diese beiden Formen jedenfalls noch zu unter- scheiden sind, indem sie Merkmale aufweisen, die mir an der ge- trockneten Pflanze entgangen waren. Wir haben also in Böhmen drei verschiedene Rassen der St. pennata L., die man, einem engeren Arthegriff folgend, auch als ebenso viele Arten ansehen könnte: die St. Tirsa Stev., die St. Grafiana Stev. und die dritte, bei uns ver- breitetste Rasse, deren Bezeichnung mich eigentlich in Verlegenheit setzt, weil sie bisher, bei uns und anderwärts als St. pennata schlecht- hin genommen, keinen besonderen Namen führt. Ich will sie daher als St. Joannis (resp. St. pennata Joannis) in die Systematik ein- führen, zufolge der Benennung, die sie im Böhmischen führt '). Alles was ich in dem früheren Artikel über „St. Tirsa“ mit- getheilt habe, bezieht sich also eigentlich auf diese St. Joannis und — ‘) In dem romantischen St. Jvansthale unweit Karlstein bei Prag wächst sie um die Felsenhöhle des hlg. Jvan (d. h. Johannes), wurde daher von frommen Pilgern als Erinnerungszeichen häufig von dort mitgenommen und erhielt den Namen St. Jvansbart „svateho Ivana vousy“, unter dem das Bartgras jetzt allgemein bei uns bekannt ist und auch an anderen Orten der Prager Gegend zum Verkaufe gesammelt wird. Bei Aussig führt dieselbe dort wachsende Form der St. pennata den bezeichnenden Namen Steinflachs, der sich in „Deutsche Volksnamen der Pflanzen“ von Pritzel und Jessen nicht findet (wohl aber Sandflachs in Oesterreich, und Marienflachs in der Mark). 319 es erübrigt mir, nachdem ich die St. Grafiana ebendort genugsam besprochen habe, auch noch die Unterschiede der anderen zwei böhmischen Rassen der St. pennat« auseinander zu setzen. Die echte St. Tirsa besitzt sehr feine, fadenförmig-borstliche, langgezogene Blattspreiten, die auf der Innenseite rinnig, auf der Rückseite gewölbt sind, sich daher nicht flach ausbreiten lassen, und in eine feine haarförmige Spitze auslaufen. Auf den Längs- nerven sind die Spreiten sehr fein papillös-rauh (bei St. Joannis glatt). Ein ausgezeichnetes, schon von Steven hervorgehobenes Merk- mal sind die sehr kurzen, verkümmerten, gestutzten Ligu- lae, die auch die obersten Stengelblätter zeigen. Die Blattscheiden verschmälern sich allmälig in die Blattspreiten, sind daher wegen grosser Schmalheit der letzteren oberwärts ebenfalls sehr schmal, daher die Scheiden aller Halmblätter, auch die unteren, den doch viel kräftigeren Halım nicht bis obenhin umfangen können, sondern ihn freilassen und die wenig bemerkbare Ligula von ihm entfernen. (Bei St. Joannis liegen doch wenigstens die untersten Halmscheiden dem Halm ganz an.) Der Blüthenstand wird (wie auch oft bei St. Joannis) von der obersten Blattscheide am Grunde eingehüllt. Die Hüllspelzen sind sehr lang, grannig-zugespitzt (die Haarspitze an 3mal so lang als der untere Theil der Spelzen, bei St. Joannis verhältnissmässig kürzer), die Deckspelze (nach den siebenbürgischen Exemplaren, da die böhmischen noch unentwickelt waren) etwas länger als bei St. Joannis, aber wie bei dieser am Rande im obersten Drittel kahl; der untere gedrehte Grannentheil ist um '/, länger als bei der St. Joannis und dicker, kräftiger. Besonders ins Gewicht fällt die ziemlich differirende Blüthen- zeit der St. Tirsa und der beiden anderen Rassen; während letztere am 1. Juni bereits in voller Blüthe standen, war der Blüthenstand der ersteren noch ganz unentwickelt, weich, in der obersten Blatt- scheide ganz verborgen, nur die Spitzen der noch anliegend behaar- ten Grannen heraustretend. Die Differenz in der Blüthezeit scheint also fast 3 Wochen zu betragen. Die St. Tirsa wächst nach Herrn Velenovsky's Mittheilung in Menge auf den Kalkhügeln nördlich von Laun (am Egerflusse) und ist durch ihre bei leicht bewegter Luft wallenden und wogenden haarförmigen Blattbüschel im Freien sehr auffällig. Dass Steven unter dem Namen Tirsa gerade diese Form (und nicht etwa die St. Joannis) verstanden hat, geht aus der von Janka mitgetheilten Steven’schen Diagnose deutlich hervor, wo es heisst: das Blatthäutchen sei verkümmert (ligula obsoleta), die Blätter in einen Mucro zugespitzt, was bei der St. pennata gallica (und auch bei der Steven wie es scheint nicht bekannten St. Joannis) nicht der Fall sei, die Hüllspelzen seien sehr lang zugespitzt, die Grannen- spitze 3mal so lang als die Spelze selbst (bei St. pennata gallica sei sie viel kürzer). Der Launer Standort der St. Tirsa ist bis jetzt der einzige für Böhmen. Ob diese Rasse auch in Deutschland noch vorkommt, ist 320 weiter zu verfolgen, Steven selbst gibt an, dass er ein nicht unter- scheidbares Exemplar von Jena gesehen habe. Die ‚Jenenser Botaniker mögen daher nachsehen, ob sich das bestätigt; es wäre freilich nicht unmöglich, dass Steven von Jena die St. Joannis hatte, sie aber, wie es früher mir geschehen ist, in diesem Falle von der St. Tirsa nicht unterschied. Ich sah letztere ausser aus Siebenbürgen auch noch aus Schweden (Vestergötland: bei Dala, ges. von Tullberg!, in Herrn Freyn’s Herbar). Was nun noch die St. Joannis betrifft, so bemerke ich, dass deren Blätter zwar auch schmal und sämmtlich eingerollt sind, aber doch nicht so fein fädlich-rinnig wie bei St. Tirsa, sondern doch flach, so dass wenigstens die Halmblätter flach ausgebreitet werden können; auch sind sie glatt, spitz oder stumpflich, aber nicht so fein haarförmig zugespitzt. Ein besonders gutes Unterscheidungsmerkmal liegt auch im Blatthäutchen, welches entwickelt ist, an den oberen Halmblättern sehr schmal, aber verlängert. Die Unterschiede in den Aehrchen sind schon bei St. Tirsa bemerkt worden. Die Deck- speize dieser Rasse ist die kleinste, kleiner noch als bei St. Tirsa und die Granne im unteren Theile die dünnste, am dichtesten gedrehte. Die St. Joannis ist in Böhmen am meisten verbreitet, und wird wohl in Mähren, Niederösterreich ') (ob auch in Ungarn?) und in Deutschland, wo überhaupt St. pennata vorkommt, vorzugsweise wachsen. Die St. Grafiana ist auch bei Laun, nach Velenovsky’s Mit- theilung und nach mitgebrachten schönen Exemplaren, auf den Hügeln nicht selten (wo übrigens auch die St. Joannis wächst), ferner brachte sie derselbe fleissige Sammler auch von der Velikä hora bei Karlstein. Von Laun brachte derselbe auch zahlreich eine Varietät der St. Grafiana mit dicht kurzhaarigen und dazwischen länger behaar- ten Blattscheiden. Von den Rassen der St. pennata L. (denn Linn&'s Art ist ohne Frage in diesem weiteren Sinne gefasst) ist die St. Tirsa die feinblättrigste, hiedurch und durch die verkümmerte Ligula nach einer Seite hin die extremste; das Extrem nach der andern Seite bildet die kräftige, grossblüthige, breitblättrige St. Grafiana, da- zwischen reihen sich zunächst der St. Tirsa die St. Joannis, dann die St. gallica, St. appendiculata u. a. Wollte man wenigstens die markantesten Rassen (Grafiana, Joannis, Tirsa) als Arten unterscheiden, wogegen sich auch nicht viel einwenden liesse, so entsteht die Frage, welcher von ihnen der Linne’sche Name St. pennata zu belassen wäre. Man praktieirt in neuerer Zeit meistens den Grundsatz, dass man einen von Linn& in weiterem Sinne gefassten Speciesnamen jener besondern Form be- lässt, welche in Linne&’s Vaterlande Schweden zu Hause ist. Ich ‘) Die „St. Tirsa“, die ich früher aus Niederösterreich angab, ist eben die St. Joannis; auch die St. aperta Janka gehört nicht zur echten St. Tirsa, sondern eher zur St. Joannis. 321 weiss nun nicht, ob in Schweden ausser der St. Tirsa auch die St. Joannis wächst oder nicht. Im ersteren Falle wäre die Wahl wieder schwer, im letzteren würde St. Türsa als St. pennata s. str. zu be- zeichnen sein. Ich für meine Person bin aber kein Freund jenes Grundsatzes. St. pennata L. kann doch immer nur die Art im weite- sten Sinne bedeuten. Man müsste also zu St. pennata einen anderen Autor setzen, dann aber wird die Prioritätsrücksicht eigentlich illu- sorisch und man kann streiten, ob man die Stipa der französischen (gal- lica) oder die der deutschen Autoren (Joannis) oder die St. Tirs« als St. pennata gelten lassen soll. Wenn der Begriff so wesentlich geändert wird, sollte, um alle Zweideutigkeit zu vermeiden, doch wohl am besten ein anderer bestimmterer Name gelten. — — Samenreifende Doppelrosen. Von Dr. Vince. v. Borbas. Ende August des verflossenen Jahres blühte die gefüllte Zlos« alba L. in Vesztö im Garten meiner Schwiegereltern zum zweiten Male. Diese Erscheinung veranlasste mich, die Rosensträucher näher zu untersuchen. Diese im ungarischen Tieflande zweimal blühenden weissen Rosen waren ziemlich gefüllt, ihre Farbe spielte ein wenig in das Rosa hinein, und die fructifieirenden 4—6 Sträucher waren mit Blü- then gut besetzt. Die gefüllte Blüthe hatte genügende Staubgefässe, welche viele Pollen entwickelte, die Fruchtknoten waren gut ausge- bildet, so dass die ganze Blüthe zur Befruchtung und Samenbildung ganz geeignet erschien. Die Samenknospen der zweiten Blüthe konnten im Herbste 1883 nicht mehr reifen; als ich aber die aus den Frühlingsblüthen gebildeten, jetzt schon röthlichen oder ganz reifen, länglich-ovoiden, gut aufgedunsenen Hagebutten aufgeschnitten habe, fand ich in vielen 2—3 vollständig ausgebildete und keimfähige Samen. Es ist also nicht ohne Ausnahme, dass die gefüllten Blüthen immer steril blei- ben. Reife Samen habe ich auch von gefüllten Delphinium Ajacis, Papaver somniferum und Agquwilegia-Arten in dem ungarischen Tief- lande häufig erhalten. Es ist wohl bekannt, dass bei einer Anthoplerosis die Structur der Blüthe verändert und complieirt wird, aber in manchen Fällen können dabei doch die Fructificationsorgane unbeschädigt bleiben und sich vollständig ausbilden, wie bei der zweimal blühenden Ros« alba L., und falls nur der Fruchtknoten vollständig ausgebildet wird, kann er auch durch den Pollen einer anderen gut entwickelten Blü- the befruchtet werden. Auf diese Weise wird dieselbe Art vermehrt oder ein Bastart erzeugt, welcher bei Gartenpflanzen nicht selten ist. . 322 Natürlich gibt es Hindernisse zur Samenbildung der gefüllten Blü- then, aber in gewissen Fällen besiegt die Natur auch diese Hinder- nisse, damit die Pflanze ohne Samen nicht zu Grunde gehe. Beitrag zur Flora der Beskiden und des Hochgesenkes, Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am slav. Gymnasium in Brünn. (Schluss.) Impatiens noli tangere L. Feuchte Waldstellen, Gebüsche Ufer, Im ganzen b. G. gemein. Von dieser Art habe ich 33 ganz genaue Standorte notirt, welche ein Zeugniss von ihrer immensen Aus- breitung ablegen; zumeist massenhaft auftretend, so am Kitera, auf den Abhängen des Radhost und bei Karlsbrunn ete. Erodium eieutarium L’Herit. Gemein im G. Bei Stramberg und da namentlich am Burgberge nur in der weissblühenden Form. Geranium dissectum L. Auf Aeckern, Waldschlägen und wüsten Plätzen im G. verbreitet. Johanowsk& kopce „u Karolü*, Vor- berg des Cäb im Cerwinkathal, Burgberg bei Stramberg, Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Grundwald bei Bodenstadt, Gepperzau, Sternberg. — pusillum L. Burgberg bei Stramberg, Michelsbrunn. — pratense L. Wiesen, feuchte Plätze. Bystritz, Ratibor, Zubfi; Walach.-Meseritsch (Klanit), Reimlich, Alttitschein, Mährisch- Weisskirchen, im Wielitkathal, Grundwald bei Bodenstadt, Gep- perzau, Freudenthal, Mähr-Neustadt. — phaeum L. Kräsna (Klanit). Linum catharticum L. Auf Wiesen und Grasplätzen im G. gemein, nur in den höchsten Lagen fehlend. — usitatissimum L. Cultivirt bei Rotalowitz Bodenstadt, etc. Empetrum nigrum L. Feuchte moorige Stellen. Am Altvater und massenhaft im Gr. Kessel. Frangula Alnus Mill. In Laubwäldern, Gebüschen, an Ufern des g. G. verbreitet. Lythrum Salicaria L. Verbreitet an Teich- (Teiche im Rudolfsthale) und Flussufern, feuchten Waldplätzen (am Fusse des Hostein) und Wiesen (Trojanowitz). 1 Oenothera biennis L. Ufer, feuchte Gebüsche. Paseken bei Mährisch- Weisskirchen, Stollenthal, Grosswasser, Knibitz (Klanit). Epilobium angustifolium Jeq. Steinige lichte Waldstellen und -Schläge, Gemein. Massenhaft im Kohlwalde bei Michelsbrunn. — Dodonei Vill. (part.) Steinige Lehnen, kiesige Flussufer, ver- breitet im G. Wsetin, Zubri, Frankstadt, Poschkau bei Boden- stadt, Karlsbrunn, Schönberg, Dittersdorf bei Mähr.-Neustadt, na Kotarech“, Olspitz, 257 323 Epilobium hirsutum Jaeq. Ufer, feuchte Plätze, verbreitet. Lhotka bei Bystritz, Wsetin, Jasenka, RoZnau, Zubri, Reimlich, Mährisch- Weisskirchen. — parviflorum Schreb. Wie voriger, häufig. — montanum L. @. genwinum. Wälder, Gebüsche, Felsspalten häufig, B. collinum Gmel. Steinige, felsige Orte, verbreitet, jedoch spär- licher als das vorige. Hostein (£.), Krizowy bei Wsetin, Cab, Cernä hora, Radhost, Horetkowa luka bei Trojanowitz (£.), Kl. Jawornik, Kilera bei Frankstadt, Kohlwald bei Michelsbrunn (?.), Stollenthal und Eschenlahn (£.), bei Grosswasser, Karlsbrunn, Freudenthal (£.). — roseum Schreb. An Ufern und Tümpeln verbreitet im @. Circea lutetiana L. Schattige, feuchte Auen und Wälder im G. ver- breitet. Rudolfsthal bei Bystritz,, Jawornik Kelsky, Hostein, Rybniöky, Uwiez bei Str. Zubri, Cerny les bei Stramberg, Pa- seken bei Mährisch-Weisskirchen, Breiter Busch bei Domstadtl, Dittersdorfer Wald bei M.-N., Schäferbach bei Sternberg. — intermedia Ehrh. Feuchte, schattige Bergwälder im gebirgigeren Theile des b. G. verbreitet. Hostein, Jawornik Kelsky, Beökowa studänka und Holy vreh am Wege von Rotalowitz nach Ratibor, Breiter Busch bei Domstadtl, Stollenthal. — alpina L. Bergwälder, quellige Stellen von 340—1000 M. zer- streut. Radhost, Cernä hora, Wald bei der Arthurslehne bei Michelsbrunn. Eryngium campestre L. Fehlt zum grössten Theile in dem b. @. Sanicula europaeaL. In schattigen Wäldern im b.@. und Gebüschen sehr verbreitet. Bei den Teichen im Rudolfsthale, Jawornik Kelsky, Hostein, Wald „u StreSenek“ und Holzschlag „nal planou“ am Wege ‚von Rotalowitz nach HoStalkau, Wsetin (Hluboky, Krizowy ete.), Cerwinkathal, Rybniöky, Cäb, Uwiez und Kamenärky bei Roznau, Walach.-Meseritsch (Klanit), Kitera und, Horetky bei Frankstadt, Cerny les bei Stramberg, Doubrawa, Safranice und Gevatterloch bei Mähr.-Weisskirchen, Karlsbrunn. Hacguetia Epipactis DC. Feuchte, schattige Laubwälder. Wsetin unter der Wehr und unter der Zamboska (mitgeth. von Herrn Widimsky jun.), Cerny les bei Stramberg (blühend), Safranice bei Mährisch- Weisskirchen (verblüht), mehr Standorte konnten wegen der vorgerückten Jahreszeit nicht constatirt werden, aber sicher noch mehrfach. Astrantia major L. An Ufern und Gebüschen und Waldrändern. Am Fusse des Hostein, längs der Bystricka bei Bystritz, RogZnau (daselbst zahlreich an der unteren Beöwa am Wege zur Cernä hora); Walach.-Meseritsch (Klanit), Wiesen bei Trojanowitz, Paseken, Rybar und Obora bei Mähr.-Weisskirchen, Holzschlag im Theiner Revier. Cieuta virosa L. Sumpfige Stellen. Roänau, Mähr.-Neustadt; Walach.- Meseritsch und Knibitz (Klanit). 324 Aegopodium podagrarium L. Feuchte Gebüsche, Ufer. Im ganzen Ge- biete gemein. Pimpinella Sawifraga L. Hügel, trockene Wiesen, Raine. Im G. ge- mein, auch auf Kalk (Kotout bei Stramberg). — magna L. Wiesen, feuchte Wälder und Gebüsche zerstreut, a. indivisa. Bystritz am Hostein, Hostalkau, Grundwald bei Bodenstadt, Domstadtl, Grosswasser, Freudenthal. Oenanthe Phellandrium Lam. In einem Wassergraben bei Einoth zahlreich (Mähr.-Neustädter Kreis). Aethusa Oynapium L. Auf Feldern im g. G. gemein. Silaus pratensis Bess. Auf gutem Wiesenboden, sehr zerstreut. Kla- pinow bei Rotalowitz, Gross-Kuntschitz, Mähr.-Weisskirchen. Pastinaca sativa L. Auf Wiesen und an Wegen. Diese Art dürfte in dem gebirgigeren Theile des b. G. zerstreut auftreten, mein Urtheil kann aber für kein endgiltiges gelten, da die Wiesen zum grossen Theil schon abgemäht waren. Aus meinen Notizen stellt sich heraus, dass ich sie bei Bystritz angetroffen, von da erst wieder am Swinetz bei Neutitschein und dann in Mährisch- Neustadt gesehen habe. Die Schlussfascikel des gesammelten Materials dürften vielleicht über die Ausbreitung (innerhalb des b. @.) dieser in der Ebene gemeinen Art näheren Aufschluss geben. Heracleum sphondylium L. Gemein im b. @. Selinum carvifolia L. Ufer, Wälder und @ebüsche. Verbreitet im @. Angelica silvestris L. Auf feuchten Wiesen, Ufern und in Gebüschen im Gebiete verbreitet. Bodenstadt, Domstadtl, Stollenthal, Gross- wasser, Freudenthal, Kleppel, Schönberg, Knibitz (Klanit). Levisticum ofieinale L. Wird in Gärten von Jasenka eultivirt und gegen Halsschmerzen in Anwendung gebracht. Torylis Anthriscus Gmel. Gemein im G. Anthriscus nitida Geke. Ludwigsthal; bei Karlsbrunn (Fick in seiner Flora von Schles.), daselbst sammelte ich sie längs der weissen Oppa, am Donnerslahn und am Schafberge. Chaerophyllum bulbosum L. Bei den Teichen in Rudolfsthal bei Bystritz. = nn L. Häufig im G. Am Koutou£ bei Stramberg auch auf Kalk. — hirsutum L. Feuchte, schattige Waldstellen. Poschkau bei Boden- stadt, Domstadtl. Meum mutellina Gärtn. Massenhaft am Altvater, Leiterberg, Hohe Haide, Gr. Hirschkamm, Schieferhaide. Conium maculatum L. Giroth, Dittersdorf, Knibitz (Klanit). Hedera heliw L. Wälder, Felsspalten. Karlsberg bei Roznau; Walach.- Meseritsch (Klanit), Cerny les bei Stramberg, Obora und Ge- vatterloch bei Mähr.-Weisskirchen, Sternberg. Cornus mas L. Lichte Laubgehölze und Gebüsche. Schönberg, Kräsnä (Klanit). — sanguinea L. Verbreitet im b. G. 325 Ribes Grossularia L. In Wäldern anscheinend wild. Domstadtl, Grosswasser und im Stollenthale, Sternberg; gemein in den Wäldern bei Walach.-Meseritsch (Klanit). Chrysosplenium alternifolium L. Feuchte Waldplätze. Am Fusse des Hostein; Walach.-Meseritsch (Klanit), Cerny les bei Stramberg, Karlshrunn, Ludwigsthal. — oppositifolium L. Wälder bei Domoraz (Klanit). Sedum album L. Burgberg bei Strambereg. — telephium L. An Lehnen und Felsen” gemein im G. Cotoneaster vulgaris. Valowa skäla bei Wsetin (mitgeth. von Herrn -Widimsky jun.). Orataegus oxyacantha Crantz em. «. genuina. Häufig im b. G. — PB. monogyna (Willd. spee.). Spärlicher. Pirus malus L. «. glabra. Häufig in den Wäldern bei Domstadtl und Grosswasser (hier namentlich am Eschenlahn) fruchttragend und anscheinend wild. — Auecuparia Gärtner. In Wäldern des b. G. verbreitet. Hostein, Theodorslehne bei Michelsbrunn, Wald zur Kirche bei Gaisdorf, Dittersdorf bei B., Gepperzau, Niederberg bei Grosswasser, Dom- stadt], nn bei Freudenthal, Karlsbrunn, Schönberg, Sternberg. Josa alpina L. pyrenaica Gouan. In der Einsenkung unter der Schäferei Bäche Peterstein und zahlreich im Gr. Kessel. Agrimonium Eupatorium L. Im ganzen b. G. häufig und noch, bei 651 Meter auf den Johanowske kopce u Karolü längs des Cer- winkathales. Fiek gibt 450 Meter für diese Art an, diess hat seine Richtigkeit für Schlesien, in den mähr. Karpaten ist die mittlere Jahrestemperatur bei 651 M. nur um ein unbedeutendes tiefer, als bei 450 M. in Schlesien. (Geum rivale L. Bei den Dürrstätten in Wsetin (mitgeth. vom Hın. Widimsky jun.). -—— urbanum L. Gemein im b. 6. Potentilla tormentilla Schrank. Auf trockenen Waldplätzen, Wiesen, Triften im ganzen G. gemein und noch auf der Hohen Haide 1464 M. — aurea L. Am Gipfel der Taneönice und am Wege zur Kniehina. — canescens Bess. Sonnige Bergabhänge, Gebüsche. Niwky bei Wse- tin, Breiter Busch bei Domstadtl, Kreuzbusch bei Freudenthal. — recta L. Rudolfsthal bei Bystfitz. — norvegica L. Feuchte Stellen im Dittersdorfer Walde. Rubus Idaeus L. Im b. G. gemein. Zahlreich am Hostein und massen- haft auf der Arthurslehne bei Michelsbrunn. — suberectus Andersson. Holzschlag „nad planou* am Wege von Hostein nach Rotalowitz, Kitera bei Frankstadt. — thyrsoideus Wimm. Am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau, Sternberg. — glandulosus Belard. Breiter Busch bei Domstadt!. — c) hirtus W. Kit. sp. Pohl. Tent. Hostein, Bystritz, Hostalkau. — caesius L. Felder, Gebüsche, steinige Plätze im g. @. häufig. 326 Spiraea Aruneus L. Bei den Teiehen im Rudolfsthale bei Bystritz massenhaft, HoStalkau? (nicht sicher, ich vermuthe eine Ver- wechslung des Zettels), Holzschlag im Theiner Revier. — ulmaria L. «. denudata Presl Fl. tech. Sehr häufig im Gebiete. ß. discolor. Zerstreut auf feuchten Wiesen und Ufern: Hostalkau, im Thale unterhalb Semetin, besonders längs des Baches, Wie- sen bei der Jasenka, Roznau bei der Betwa und auf Wiesen unterhalb des Kozinee, Mähr.-Weisskirehen, Dittersdorfer Wald bei M.-N. — /ilipendula L. Klapinow anı Wege von Rotalowitz bis Hostalkau, Wiesen bei Hostalkau, Bergwiesen bei Wsetin (Hluboky, Niwky ete.), Jasenka, RoZnau, Frankstadt. Sarothamnus vulgaris Wimm. Schwarzwald bei Michelsbrunn, RoZ- nau; Auen bei Krasna und Walach.-Meseritsch (Klanit). Öytisus capitatus Jacq. Am Hostein. — nigricans L. Lichte Wälder, Schläge. St. Johann und Safranice bei Mähr.-Weisskirchen, Bodenstadt, Domstadtl, G@rosswasser. Genista tincetoria L. Häufig im g. @. Lupinus angustifolius L. Am Brachfelde bei Zachau nächst Boden- stadt. Ononis spinosa L. Wüste Plätze, Raine. Safranice und Skalka bei Mähr.-Weisskirchen, Mähr.-Neustadt. — flore albo. Auf dem Swinetz bei Neutitschein. — repens L. Jasenka. Melilotus albus Desr. Mähr.-Weisskirchen, Mähr.-Töplitz; Walach.- Meseritsch (Klani£t). Trifolium agrarium Poll. Im G. verbreitet. — spadiceum L. Bodenstadt, Poschkan, Domstadtl. — hybridum L. Häufig im b. @. — repens L. Gemein selbst in höheren Lagen. — arvense L. In dem gebirgigeren Theile des b. G. sehr zerstreut und schon häufiger um Freudenthal und Schönberg etc. — incarnatum L. Verwildert auf den an das Gevatterloch angren- zenden Feldern bei Mährisch- Töplitz, auf Feldern und bei der Skalka in Mähr.-Weisskirchen, Felder bei Bodenstadt. — alpestre L. Lichte Laubwälder und buschige Abhänge. Wsetin, Kotoud bei Stramberg, Safranice und Doubrawa bei Mähr.-Weiss- kirchen, Wiesen in den Gaisdorfer Bauernwäldern, Hofberg bei Domstadtl, Schönberg. — rubens L. Poschlä bei Wsetin (schon verblüht). — ochroleueum L. Raine „U Bortü“ bei Rotalowitz, Hostalkau, Wsetin (Hluboky, Niwky etc.), RoZnau. Nur an diesen Orten noch gut kenntlich. Anthyllis Vulneraria L. Hluboky bei Wsetin, Jasenka; zerstreut bei Walach.- Meseritsch. Lotus corniculatus L. Häufig im @. und noch bei der Hubertskirche in Karlsbrunn. Astragalus glyeyphyllus L. Sternberg. 327 Vieia lathyroides L. Bei der Skalka in Mähr.-Weisskirchen. — Faba L. @ebaut bei Schönberg. — sepium L. Häufig im G. — pisiformis L. Lichte Laubwälder, buschige Lehnen. Hostein. Am Wege von Rotalowitz nach Hostalkau, Roznau, Hürka bei Str. Zubri, Swinetz bei Neutitschein, Safranice, Douhrawa und Wald beim Gevatterloch bei Mährisch-Weisskirchen, Schwarzwald bei Michelsbrunn, Niederberg im Stollenthal, Grosswasser, Kleppel, Schönberg, Sternberg. — silvatica L. Obora bei Mähr.-Weisskirchen, Domstadtl, Stollen- thal, Grosswasser, Mestenbusch bei Freudenthal. — cracca L. Häufig im g. @. auch noch bei der Hubertskirche bei Karlsbrunn. — villosa Roth. Auf Feldern bei Sternberg. — hirsuta Koch. Aecker, wüste Plätze und Gebüsche. Verbreitet im @. Hostalkau, Wsetin, Mähr.-Weisskirchen, Kreuzbusch bei Freudenthal, Schönberg. Lathyrus silvestris L. Wälder, Gebüsche. Zerstreut. Wsetin (Hlu- boky etc.), Johanowske kopce u Karolu längs des Üerwinka- thales, Wiesen unterhalb des Kozinec bei Roznau; Walachisch- Meseritsch (Klanit), Horeöky bei Frankstadt, Holzschlag bei der Safranice bei Mähr.-Weisskirchen, Partschowitzer und Thei- ner Revier nächst Thein, häufig auf der Arthurslehne und im Kohlwalde bei Michelsbrunn. — pratensis L. Wiesen, Gebüsche. Verbreitet im G. (Folgt ein Nachtrag.) —— 2098 3 Mykologisches aus Pressburg. Von J. A. Bäumler. I Da mir von vielen Seiten Klagen über das plötzliche Enthlät- tern der Johannisbeerensträucher (Zibes rubrum L.), hier Ribisel genannt, zukommen, so ersuchte ich die betreffenden Gartenbe- sitzer, mir die, wie die Leute meinen, von Mehltbau befallenen Blätter zu bringen. Nun liegen mir hunderte von aus der Umge- bung Pressburgs gesammelte Blätter dieses Strauches vor, dieselben sind jedoch von keinem Mehlthau (Zrysyphe) befallen, sondern ohne Ausnahme von Gloeosporium Ribes Mont. et Desm. Der Pilz befällt die Blätter und werden die Sträuche sehr schnell entblättert, die Beeren, welche noch nicht reif sind, werden dadurch zu stark der Sonnenhitze ausgesetzt und schrumpfen oder fallen ab, daher die Klagen der Gartenbesitzer. In den Blättern ist das Mycelium ver- 328 breitet und entwickelt erst vereinzelte Stromata, welche immer dich- ter auftreten, die anfangs nur die kleinen Stromata umgebenden braunen Flecke fliessen zusammen, das Blatt wird theilweise ganz braun, welk, dann brüchige und fällt ab. Die Stromata messen circa 300—500 « und entwickeln sich unter der Epidermis oberseits des Blattes im sorenannten Pallisadenparenchym. Nie sah ich welche auf der Unterseite. Die Ausbreitung des Stromas und die zahl- reichen Conidien heben die Epidermis mehr und mehr, bis selbe platzt und den Conidien freien Zutritt lässt. Die Conidien sind in Saccardo’s „Fungi italici“ del. Nr. 1036 der Form nach gut, doch nicht wie dort und m Saccardo's Michelia I. pag. 219 ange- geben 10 u. 5—6 u, sondern stets 18—20 u. 5—6 u und hy. sehr selten mit 1 Sept. in der Mitte. Mit den von Rabenhorst Fungi europ. Nr. 1353 von Stralsund leg. Fischer, auf Zibes Grossularia befindlichen @loeosporium stimmen meine Exemplare bezüglich der Conidiengrösse vollkommen überein. Sphaerella Polypodäü (R.) Fuckel Sym. pag. 102 ohne Masse. Saccardo spricht Syll. I. pag. 539 wegen Mangels an entwickelten Exemplaren seinen Zweifel aus, ich fand den Pilz wie Fuckel]. c. an lebenden Wedeln von Asplenium Triehomanes auf gebräunten Flecken, und die Perithecien ca. 100 « mit sehr kleinen Porus Asci 36—40 u. 7—9 u Sporen 10—14 u. 2—3 u selten 16 u. 3 « 1 sept. hy., die obere Hälfte etwas dicker, als selbe von Auerswald Myco- logia eur. Tab. 6 Fig. 80 gezeichnet wurden. Es könnte diese Spe- cies zu Sphaerella Asplenii Auersw. gezogen werden, wenn nicht Sph. Asplenit an todten, Sph. Polypodii an lebenden Wedeln und zwar als echter Saprophyt leben würde. Mit dem als die Perithecien auf den Fiederchen sichtbar werden, werden dieselben braun und fallen meist schnell ab, diess dürfte der Grund sein, dass über diesen Pilz so lange Zweifel herrschen konnte. Puceinia Smyrni Corda wurde mir von Herın Sabransky auf Blättern von Smyrnium perfoliatum Mill. überbracht. Genanntem Herrn fielen die braunen Flecke auf, welche die Blätter zahlreich zeigen, und ich fand dieselben durch obigen Pilz hervorgebracht. Die Teleutosporen stimmen mit Puceinia Smyrniü Corda auf Smyr- nium Olusatum von Cooke in Rabh. Fungi europ. Nr. 1378 ausge- geben, sowie mit Cooke’s Beschreibung in „Handbook“ pag. 503. Desselben Abbildung in Mikroskopie Fungi Pl. 3 Fig. 55— 56 stimmt weder mit den in Fungi europ. ausgegebenen Exemplaren, noch mit meinen, denn die Teleutosporen sind am Scheitel vollkommen abge- rundet, der Stiel oben verbreitert. Hy. Sporen messen 18—20 br., 34—38 «lang, dunkelgelb bis braun, dicht warzig und ohne Papille. = —e0990 > — Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 934. Adonis mierocarpa DC. Syst. (1818), Cupaniana Guss. Syn. et *Herb.! (1843), *Cat. Cosent. Ganz kahl, aufrecht, einfach oder ästig. Blattzipfel lang-linear mit schwacher Stachelspitze, Kelch- zipfel meist fast kahl, länglich; Blumenblätter 6—8, um die Hälfte länger, stumpf, länglich oval, feuerroth oder eitronengelb (— P. ei- trina Guss. Prodr.), Nagel glänzend, dunkelgefärbt; Früchte stark grubig netzig, an der Basis höckerlos, am oberen, inneren Rande vor dem sehr kurzen, an der Spitze meist schwarzen Schnabel mit spitzem Höcker. Die Pflanze stimmt aufs genaueste mit spanischen Exemplaren, dem Standorte DC.’s! Habituell äusserst ähnlich der aestivalis L., aber diese hat am oberen, inneren Kande zweizähnige Früchte. Autumnalis L. unterscheidet sich schon meist durch robu- steren, dickeren Stengel, grösseren Reichthum an Aesten und Blät- tern; die Früchte sind ferner viel schwächer grubig, der Schnabel nochmals so lang, gerade, der Höcker fehlt. Flammea Jaeg. besitzt zwar ähnlich gestaltete, aber etwas eleganter grubig netzige Früchte mit an der Spitze ebenfalls schwarzem, aber etwas längerem Schnabel, unterscheidet sich jedoch durch mehr oder minder starke, flaumige Behaarung der ganzen Pflanze, stark behaarte, eiförmige Kelchzipfel und mehr als noch einmal dieselben überragende, länglich-lineale Blumenblätter. — Unter Saaten, auf Fluren und grasigen Abhängen der Tiefregion bis 1500°: In der Ebene des Simeto bis Paternd höchst gemein, sehr häufig auch auf Lavagründen um Catania (!, Herb. Torn.!, Cosent. in Herb. Guss.!), Annunziata (Herb. Reyer!), Pateruö, Pe- dara (Herb. Torn.!). Februar— April. ©. 935. Ranunculus aquatilis L. *Bert. In Sümpfen. Vom Etna durch Tineo erhalten (Bert. Add.); wahrscheinlich gehören die Exem- plare Tineo’s zu dem in Sieilien häufigen tripartitus «. microphyllus DC., den Bert. als Synonym mit aquatilis L. betrachtet. Den in Sieilien viel selteneren aquat. var. heterophyllus (Hoffm.) DU. besitze ich nur aus den Nebroden. März, April. 2 (Guss.). 936. Ran. coenosus Guss. suppl. (1834), *Syn. et *Herb.! he- deraceus Guss. Prodr., *Bert. non L. Stengel an den Knoten wur- zelnd; alle Blätter nierenförmig (z. B. bei 22 Mm. Breite 11 Mm. lang, bei 13 Mm. Breite 6 Mm. lang), fünflappig; Lappen sehr stumpf, meist dreikerbig, selten ganzrandig; Blüthenstiele an der Basis von einer Membran umfasst, etwas kürzer, als die Blätter; Blumenblätter länglich-keilig, meist kaum über kelchlang (3 Mm.); Staubgefässe 6—10: Fruchtboden kahl; Früchte gelblich, kahl, schwach querrunzelig; Griffel ganz seitlich auf der Verlängerung des Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft 1884. 26 330 oberen Randes des Fruchtknotens eingefügt, kurz. — Die Pflanze Sicjliens stimmt in den Früchten genau mit hederaceus L. Reichb. D. Fl. 4573!, aber sowohl die Abbildung, als auch meine deutschen Exemplare (Frankfurt, Heidesheim, Hamburg) unterscheiden sich von coenos. durch meist doppelt so kleine (7 Mm. breite, 5 Mm. lange), mehr herzförmige, dreilappige oder durch Einkerbung der Seiten- lappen schwach fünflappige Blätter, während die des coenosus stets fünflappig und nierenförmig sind, mit 2—3-kerbigen oder, wenn ganzrandig, doch immer viel grösseren und breiteren Lappen. L. sp. pl. 781 gibt zwar hederaceus nur aus England und Belgien an, aber seine Diagnose, zumal die „rundlichen, dreilappigen Blätter mit ganzrandigen Lappen“ führen auf die Pflanze Reichb.’s und Gren. Godr.'s. Unrichtig aber ist es, wenn Gr. Godr. coenosus Guss. mit Lenormandi Schultz aus der Bretagne identificirt; denn diese Art besitzt zwar genau die Blätter des coenosus, unterscheidet sich aber nach Schultz’s Diagn. und meinen bretagnischen Exemplaren (leg. Mabille) durch grössere, 5—7- (nicht 3-) aderige Blumenblätter, bedeutend stärker querrunzelige Früchte, deren Griffel bedeutend länger sind und nicht am Seitenrande, sondern in der Verlängerung des Hauptdurchmessers liegen. — An Quellen und in Bergsümpfen : Bei Milo (Bert., Guss. Syn., Herb. Torn.!), im Vallone delle Fonta- nelle bei Milo (Herb. Guss.!). April Mai. 2%. 937. Ran. Druetiü Schltz., Aluviatilis Guss. *Syn. et Herb.!, non W. In Sümpfen der Ebene Catania’s bis zum Simeto sehr häufig! Beschreibung dieser Exemplare: Stengel schwimmend; Blätter durch- aus fadenförmig vielschnittig, ausserhalb des Wassers etwas zusam- menfallend; Blüthen- und Fruchtstiele kurz, höchstens 2 Cm., an der Spitze nicht verschmälert; Blumenblätter verkehrt-eiförmig, etwas länger als der Kelch, nicht hinfällig, 7—9-nervig; Staubgefässe spär- lich, nicht länger als die Fruchtknoten; Fruchtboden behaart; Frucht- knoten kahl oder in der Jugend steifhaarig. — Von aquatilis L. var. submersus Gr. Godr. — var. pantotriw Rehb. D. Fl. 4576 «. unter- scheidet er sich leicht durch die kurzen Blüthenstiele und kleinen Blüthen; tröchophyllus Chaix Gren. Godr. I, 23 — paucistamineus Kch. stimmt zwar hierin überein, differirt aber durch kleinere Blät- ter mit breiteren, kürzeren, ausserhalb des Wassers nicht zusam- menfallenden Zipfeln, nur 3—4 Dm. lange Stengel, an der Spitze verschmälerte Fruchtstiele, sehr leicht abfällige Blumenblätter, Staub- gefässe von mehr als Pistilllänge. Hingegen lassen sich meine Exem- plare des Druetii (Freiburg, leg. Lagger, Centraltyrol, 1. Kerner) selbst bei der sorgfältigsten Vergleichung nicht unterscheiden, und gehört somit die Pflanze Catania’s zu dieser Mittelform zwischen aquaticus und trichophyllus. Guss. führt von Paternd noch var. b. caespitosus an mit nicht untergetauchten, ziemlich starren und ge- spreizten Blättern; nach dem Herb. Guss. dürfte, wie auch Bert. Fl. ital. meint, diese Varietät der echte trichophyllus Chaix sein. Februar—Mai. 2%. sol 938. Ran. ophioglossifolius Vill. Guss. *Syn. et Herb.!, *Cat. Cosent., Flammula *Biv. I, non L. An Bächen und Sümpfen der Tiefregion: In der Ebene Catania’s (Cat. Cosent.), in den Pantani bei Catania (Biv. II), um Catania und Randazzo (Guss. Syn.). März, April. ©. 939. Ran. bullatus L. *Philippi. Auf Lavaströmen der unteren Etnaregion sehr gemein (Philippi), an Wegen und auf sonnigen Weiden um Belpasso (ca. 1800‘, Herb. Torn.!), Sept., Oct. %. NB. Von den jetzt folgenden Ranunculus-Arten wurden die mit einem * bezeichneten von mir bereits im 28. Jahrg. der Oest. bot. Zeitschrift (1878) ausführlich besprochen, daher ich mich hier auf die genaue Angabe der Standorte beschränke. *940. Ran. Ficaria L. var. grandiflora Rob. Ran. Fie. L. *Raf. II, b. calthaefolius Guss. Syn. et Herb.!, non Reichb. Auf feuchten, sumpfigen Wiesen am Flusse Simeto (Presl Fl. sie. als Caltha palustris), ebenda, sowie am Amenanus bei Misterbianco! Dez.—März. %. *94]. Ran. millefoliatus Vhl. Auf steinigen, grasigen Bergabh- hängen, an Wald- und Feldrändern (3—4500°): Ziemlich häufig am Ende der Hochebene Nicolosi’s bis in die Wälder empor!, im Bosco von Malpasso ob Nieolosi (Herb. Reyer!). April, Mai. %. *942. Ran. gracilis DC. Prodr. I, 27, Ageröü Bert. teste Le- vier, peloponnesiacus Boiss. Diagn. Am Amenanus, einem Giessbache zwischen Catania und Misterbianco, am Fusse des Etna (200°) sehr häufig! April. 2%. *943. Ran. samwatilis Balb., monspeliacus y. rotundifolius Guss. *Syn. et *Herb.!, illyricus L. var. y. *Bert. An grasigen Abhängen und Giessbachrändern der Waldregion (32-—4500°) ziemlich selten: Am Etna (Tin., Biv. in Guss. Syn. et Herb.!, Alexander in Guss. Syn., Add. et Herb.!), vom Etna durch Parlatore erhalten (Bert.), um den Monte Zio (!, Herb. Tornab.!, Tornab. in Herb. Guss.!), unterhalb der Casa del bosco häufig, selten von Bronte gegen den Maletto hinauf! April—Juni. 2%. *944. Ran. chaerophyllus L. flabellatus Desf. Auf Hügeln und Bergweiden Siciliens gemein; im Gebiete noch nicht beobachtet, aber höchst wahrscheinlich einheimisch. März, April. %.. *945. Ran. neapolitanus Ten. In der Waldregion ob Nicolosi (2—4000°) an grasigen Rändern der Saatfelder und Wälder sehr häufig!, liegt auch im Herb. Tornab. vom Monte Zio als neap. und im Herb. Guss. Nachtrag vom Monte del Concilio als umbrosus von der Hand Tineo’s auf. April—Juni. %. *946. Ran. heucherifolius Presl Fl. sie. et Herb.! Guss. Syn. et Herb.! Auf feuchten Weiden und buschigen Bergabhängen: Um 26 * 392 Paternd (!, Herb. Torn.!), am Amenanus vor Misterbianco! April, Mai. 2%. 947. Ran. sardous Crantz, Philonotis Retz. Guss. *Syn. et *Herh.!, Aörsutus Sm. *Biv. II. Auf feuchten Wiesen und Weiden, an Wegen, in Gärten bis 2000‘ sehr häufig, besonders «. genuinus (Fruchtscheibe vor dem Rande mit einer oder mehreren Höcker- reihen): In den Pantani bei Catania (Biv. II), in der Ebene von Randazzo (Guss. Syn. et Herb.!), um Milo, Acicastello, im Vallone di Linara (Herb. Tornab.!), in der Ebene des Simeto überall!; var. leiocarpus Rehb. D. Fl. (Früchte auf der Scheibe ganz glatt) in der Ebene von Randazzo (Herb. Guss.!); var. intermedius (Poir.) DC. Prodr. (die ganze Pflanze fast kahl) in der Ebene des Simeto! März— Mai. ©. 948. Ran. trilobus Desf. Guss. *Syn. et *Herb.! Dem sardous höchst ähnlich, aber verschieden durch ganz kahle Stengel und Blät- ter, zweimal so kleine Blüthen von nur Kelchlänge und durch Früchte, deren Scheibe mit grossen, fast stachelförmigen Höckern ganz besetzt, und deren Griffel deutlich hakig gekrümmt ist. Auf feuchten, leh- migen Fluren in der Ebene Catania’s (Guss. 1. c.). April, Mai. ©. 949. Ran. arvensis L. Unter Saaten, auf Fluren und Fluss- rändern bis 2000‘ häufig: Um Acicastello (Herb. Tornab.!), in der Ebene des Simeto, um Adernd, Bronte ete.! April—Juni. ©. 950. Ran. muricatus L. Auf feuchten, lehmigen Fluren, an Gräben und Wegen bis 1500° gemein: Um Catania überall (!, Herb. Torn. et Reyer!), Paternd (Herb. Torn.!), in der Ebene des Simeto bis Adernd! April, Mai. ©. 951. Ran. sceleratus L. *Cat. Cosent., *Flor. med., *Guss. Syn. et Herb.! In Gräben und Sümpfen der Ebene Catania’s (Aut. cit.). April, Mai. ©. NB. In der Tiefregion des Etna nur von Raf. angegeben, aber in Sicilien einheimisch, sind: Ran. rupestris Guss. als spicatus Dsf. und lateriflorus DU. Syst. als nodiflorus L. (Fortsetzung folgt.) Exsiccatenwerk von Hieracien Mitteleuropas. Zu der im Druck befindlichen, voraussichtlich im Herbst dieses Jahres erscheinenden Monographie der Piloselloiden Mitteleuropas von C. Naegeli und A. Peter beabsichtigt der Letztgenannte eine Sammlung von 300 Formen in getrockneten Exemplaren unter dem Ti- tel „Hieracia Naegeliana ed. A. Peter“ demnächst herauszugeben. — 399 Die Verfasser der Monographie unterscheiden Hauptarten, Zwischen- arten und Bastarte, von welchen die Zwischenarten ihren Merkmalen nach zwei oder mehr Hauptarten verbinden, aber nicht hybrider Ab- stammung sind, während die wahrscheinlich oder nachweisbar aus Kreuzungen verschiedener Sippen hervorgegangenen Formen als Bast- arte gesondert aufgeführt werden. Demgemäss sind auch in dem Ex- siecatenwerk, soweit thunlich, Repräsentanten der Hauptarten, der meisten von den Verfassern angenommenen Zwischenarten und zahl- reiche Bastarte, darunter namentlich viele durch künstliche Bestäu- bung erzielte, enthalten. Der Schwerpunkt des Werkes liegt in der Mittheilung wildwachsend gesammelter Pflanzen; da indessen die Con- stanz der Sippen erst bei der Cultur deutlich wird, so ist auch beson- derer Werth auf tadelfreie, cultivirte Exemplare gelegt worden, neben denen häufig die gleiche Pflanze von natürlichen Standorten eben- falls aufgelest ist. Um etwaige durch die Verschiedenheit der Jahres- zeiten bedingte individuelle Ungleichheiten der Beurtheilung zugäng- lich zu machen, werden meist sowohl Sommer- wie Herbstexemplare der gleichen Varietät ausgegeben und beide durch Zeichen kenntlich gemacht. Bei wenigen Gattungen kann eine Verwechselung von Ex- siceaten so verwirrend werden, als bei Flieractum; desshalb wurden alle Exemplare mittelst Papierstreifchen auf halben Bogen befestigt, ebenso die Etiquette. Es ist ferner Werth darauf gelegt worden, von einer und derselben Varietät Exemplare von möglichst unglei- chen Standorten und aus möglichst entfernten Gegenden aufzulegen, und weiter — unbeschadet der Auswahl der Exsiccaten aus mög- lichst allen Gruppen der Piloselloiden — durch Zusammenstellung von Reihen nächstverwandter Sippen einen Einblick in die morpho- logische Verwandtschaft derselben und ebenso einen Hinweis auf die in der obengenannten Monographie befolgte systematische Me- thode zu gewähren. Exsiccatenwerk und Monographie ergänzen ein- ander wesentlich. Der Herausgeber des ersteren betrachtet dasselbe als höchst wichtig zur Gewinnung eines Ueberblickes der Hieracien überhaupt. Ein systematisch geordnetes Verzeichniss liegt den Ex- siccaten bei. Die Sammlung wurde nur in einer beschränkten Auflage her- gestellt. Den für dieselbe sich Interessirenden stellt sich der Unterzeich- nete behufs Ertheilung von näherer Auskunft zur Verfügung. München, 24. Juli 1884. Drs As/P'o6ter.: —tmo=. 3 —— 334 Literaturberichte. Dr. L. Rabenhorst’s Kryptogamenflora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 3. Band: Die Farnpflanzen oder Gefässbündelkryptoga- men (Pteridophyta) von Dr. Chr. Luerssen, Docenten an der Univer- sität Leipzig und Custos des akadem. Herbars daselbst. 1. und 2. Lieferung. Verlag von Eduard Kummer 1884. 8°. 123 Seiten mit zahlreichen in den Text gedruckten Abbildungen. (Preis der Lieferung 2 Mark 40 Pf.) Seit dem Erscheinen von Milde’s trefflichem Werke über „die höheren Sporenpflanzen Deutschlands und der Schweiz“ sind fast 20 Jahre vergangen, ohne dass die Gruppe der Gefäss- kryptogamen für das genannte Gebiet einer neuen speciellen Bear- beitung unterzogen worden wäre. Demgemäss ist die Veranstaltung einer neuen Bearbeitung der Farnpflanzen in der zweiten Auflage von Rabenhorst’s Kryptogamenflora gewiss allen Botanikern erwünscht, welche sich für diese Gewächse interessiren. Sie ist diess in um so höherem Grade, weil Dr. Luerssen als einer der tüchtigsten For- scher auf dem Gebiete der Pteridographie bezeichnet werden muss. Er verwerthet bei seiner Bearbeitung der Farnpflanzen Deutschlands die Resultate der neueren morphologischen Forschungen in gelunge- ner Weise und hält die Diagnosen, so wie die Beschreibungen aus- führlicher, als diess sonst in floristischen Werken üblich ist. Es lei- tete ihn dabei die Erfahrung, dass Anfänger nur zu häufig glauben, die kurzen Diagnosen hätten alle wesentliche Merkmale der Pflanze erschöpft; ferner beabsichtigt der Verfasser durch manche Bemer- kungen zu weiteren Beobachtungen an den einzelnen Arten anzu- regen. Wo es sich irgend als nöthig herausstellte, wurden die unterscheidenden Merkmale durch Beigabe von Abbildungen veran- schaulicht. Dieselben sind eine wahre Zierde des Werkes, vorzüg- lich vom Verfasser in Federzeichnung ausgeführt und durch Photo- graphie auf Zinkplatten übertragen. Die beiden ersten Hefte enthalten nebst einem allgemeinen Theile die speciellen Beschreibungen der Gattungen Hymenophyllum, Polypodium, Guymnogramme, Notho- chlaena, Adiantum, Cheilanthes, Pteris, Pteridium, Blechnum und Scolopendrium. Wir behalten uns eine ausführliche Besprechung vor, wenn der ganze Band vollendet vorliegen wird und bemerken am Schlusse dieser vorläufigen Anzeige nur, dass Luerssen’s Bear- beitung der Gefässkryptogamen für die zweite Auflage der Krypto- gamenflora von Rabenhorst den Anforderungen im vollsten Masse entspricht, welche man an ein ähnliches gediegenes Werk stellen kann, und dass die deutsche Literatur bis jetzt kein zweites Werk besitzt, das alle gerechten Ansprüche in gleichem Masse befriedi- gen würde. R. Materialien zur Pilzkunde Krains. IV. Von Wilhelm Voss, k. k. Professor in Laibach. (Aus den Verhandl.d.k.k. zoolog.-butan. Gesellsch. (Jahrg. 1884] besonders abgedruckt.) Wien, 1884. A. Hölder. 8°. 34 Seiten mit 1 Tafel. In diesem neuesten Aufsatze des thätigen, um die Pilzkunde Krains vielfach verdienten Verfassers werden 217 Arten aufgeführt, 399 von welchen 168 für die Flora Krains neu sind. Als überhaupt neu wären die folgenden 6 Species zu bezeichnen: ZLeptosphaeria Fuckelii Niessl, Phacidium graeile Niessl, Didymella Chamaecyparissi Rehm, Mollisia Vossii Rehm, Phyllostieta carniolica Voss und Ramularia Scopoliae Voss. Ausserdem finden sich noch zahlreiche erwähnens- werthe seltenere Formen in der vorliegenden Abhandlung erwähnt. Sie erweitert dem entsprechend unsere mykologischen Kenntnisse nach mehrfacher Richtung wesentlich und macht den Wunsch rege, dass Professor Voss seine reichen Erfahrungen bald in einer „My- cologia carniolica“ zusammenfassen möge. R. Note micologiche del prof. O. Penzig. Appunti sulla flora micologica del monte Generoso. Venezia Tipografia di @. Antonelli. 1884. 8°. 21 p. In früheren Abhandlungen schilderte der Verfasser die Flora des Monte Generoso, des „italienischen Rigi“. In der vorliegenden Mittheilung berichtet er über die Pilzflora dieses Berges. Er führt 156 Arten von Pilzen als daselbst beobachtet an. Die Bestimmun- gen revidirte Professor Saccardo. Folgende Species werden von beiden Autoren als neu beschrieben: Sphaeroteca fugaw, Citispora phyllogena, Septoria Aquilegiae, Glaeosporium Aquifolä, Colletotrichum ewiguum, ©. Liliacearum, Periconia ellipsospora und Cercaspor& brevipes. R. G. ©. W. Bohnensieg, Repertorinm annuum literaturae botanicae perio- dicae, Tomus 7. MDUÜCCLXXVLI und Tomus 8. pars 1. MDCCCLXXIV — Harlemi — Erven Loosjes 1883— 1834. Das dem botan. Publikum hinreichend bekannte Werk ist eine sehr willkommene Beigabe zu allen jenen Referaten, welche über die neueren Erscheinungen auf dem Gebiete der botan. Literatur Auf- schluss geben und bedarf einer besonderen Empfehlung nicht; es leistet, was es leisten will. Wünschenswerth ist es nur, dass der Autor des Werkes sich mit der Publication der weiteren Bände mehr beeile. Carl Salamon, Deutschlands winterharte Bäume und Sträucher. Leipzig, Verlag von Hugo Voigt 1884. — Ladenpreis M. #50. Es ist diess eine nach dem verbesserten Endlicher'schen Sy- steme verfasste Aufzählung von 1555 Gewächsen, welche in Deutsch- land im Freien auch bei etwas strengerer und anhaltender Kälte überwintern. Bei den einzelnen Arten ist auch die Synonymie, die geographische Verbreitung, die Höhe des Gewächses und die Blüthe- zeit berücksichtigt. Wir können das Buch den Gärtnern und Baum- schulbesitzern insbesondere als ein sehr brauchbares Nachschlagebuch empfehlen. YVz Victor v. Janka. Crueiferae siliculose Florae europaeae — (rueiferae indehiscentes — Sisymbria europaea — Genistae europaeae — Plantae novae. So betiteln sich die Separatabdrücke aus Term. Füz. des ungar. Nationalmuseums. Vol. VII und VIII. Bei dem Umstande als die behandelten Pflanzengruppen einer neueren Bearbeitung bedurften, ist eine analytische Behandlung der- 396 selben nicht ohne Interesse; der Autor hätte sich jedoch mehr Ver- dienst erworben, wenn er ein systematisches Ganze geliefert hätte. — Als plantae novae werden von Janka: Avena decora, Sesleria Sadleriana, Ornithogalum millegranum, Allium mearginatum und Orobanche sambueina beschrieben. Die Beschreibungen sind durch- wegs tadelfrei. Dr. Vince. v. Borbäs: Botanisches aus den Manuseripten des ungarischen National-Museums. „Term. rajzi füz.* Bd. 8, p. 74—76 und 417—11B8. I. Das „Verzeichniss der um Pest und Ofen wild wachsenden Gewächse“ Sadler’s, Pest 1818, ist in der Bibliothek des ungari- schen National-Museums (Octav. Germ. 148) mit reinen Blättern durchschossen, und der selige Pharmaceut von Szalonak (Salonica, Schlaining cott. Castriferrei) Carl Forster, nach dem Sadler das Asplenium Forsteri der Bernsteiner (Borstyänkö) Gebirge benannte, benützte dieses Werk als Manuscript der Flora von Schlaining, in- dem er die gemeineren Arten dieser Gegend in Sadler’s Verzeich- niss einfach unterstrich, die nicht gemeineren oder selteneren aber auf die reine Seite des Heftes notirte. Dieses Manuseript enthält aber noch einige Angaben zur Flora von Oedenburg, Pressburg und der Steiermark, diese sind auf p. 74 angeführt. Erwähnenswerth ist daraus Verbascum rubiginosum Wkit. aus Steiermark bei Hartberg, Cardamine amara L. in Maltha auf der österr. Grenze, Pinus La- rie häufig in Steiermark, Pirola rotundifolia, Fürstenberg, P. se- cunda von Oberwarth bei Graz ete.e — II Syringa prunifolia Kit. In der Bibliothek des ungar. National-Museums (Oct. lat. 80) be- findet sich ein Manuseript Kitaibel’s, worin unter Anderem eine Syringa prunifolia mit folgender Bemerkung erwähnt ist. „Ita inte- rea pro conservanda memoria nomino, quae ad viam Munkäcsino Leopolim (Lemberg, Borb.) ducentem inter Felsö-Hrabovitza et Pud- polöez in cottu Beregh creseit foliisque Pruni distincta, referente Dre. Bulla“. Referent hält sie für S. Josikaea Jacq. fill. und ver- gleicht sie mit den Blättern von Prunus Padus, bei welcher die Blätter besonders an den Trieben gleichfalls schön bereift sind. Im Herbare Kitaibel’s findet man keine Angaben über diese Syringe, ebensowenig wie über T'rifolium Pancsovaense, Campanula Carlo- viezensis, welche Namen in Kitaibel’schen Manuseripten zu lesen sind. Aber dass man es hier mit $. Josikaea zu thun habe, kann man daraus ersehen, dass sie unlängst auch im benachbarten Ungher Comitate gefunden wurde‘). Kitaibel kannte also die später be- nannte S. Josikaea Jeq. „Flora“ 1831?) vor Jacquin fil. und auch den neueren Standort in den waldigen Karpaten. Dass demgemäss ‘) Klein Gy.: „Term. Tud. Közl.“* 1881. jul. — Borbäs V.: „Erdesz Lapok“ 1882, p. 880. *) Reichb. Fl. germ. excurs. 1830! Janka. — Das betreffende Heft ist aber 1831 erschienen, wie man nach dem Titel der Fl. excurs. Germ. ER kann. ef. 391 die S. Josikaes auch in der Umgebung des Vereczkeer Passes bald zu finden sei, findet Ref. sehr wahrscheinlich. v. Borbäs. Schul-Naturgeschichte. III. Abtheilung: Botanik, von A. Sprockhoff, kgl. Seminarlehrer in Berlin. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. 1884. Hannover, Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior). Preis Mark 120, cart. Mark 1'240. Das nur 128 Octavseiten mit 142 in den Text eingedruckten Holzschnitten zählende Werkchen enthält in gedrängter Zusammen- stellung folgende Abschnitte: 1. Vorwort. 2. Anordnungen der Pflan- zen «) nach der Blüthezeit, 5) nach dem Standorte, c) nach ihrer Bedeutung für den Menschen. 3. Beschreibungen einzelner Pflanzen und Pflanzengruppen in der Reihenfolge eines natürlichen Systemes. 4. Bau und Leben der Pflanzen. 5. Verbreitung der Pflanzen und Pflanzen- Geographie. 6. Systematik. 7. Anleitung zum Bestimmen einiger der wichtigsten Familien in Gattungen der Blüthenpflanzen. 8. Eine sehr übersichtliche Zusammenstellung des Wichtigsten aus der Morphologie und Terminologie. 9. Fragen und Aufgaben zu mündlicher und schriftlicher Lösung und 10. Alphabetisches Namens- und Sachregister. Wie aus Vorstehendem ersichtlich, ist dasselbe mit vielem Fleisse zusammengestellt, dabei populär für den Schüler und in der Hand des Lehrers ein ausgezeichnetes Nachschlagebuch über botanische Fragen und Antworten. J. Marchesetti, Dr. Carlo de. Sur un nuovo caso di Simbiosi. Ueber einen neuen Fall des Zusammenlebens zweier verschie- dener Organismen, werden wir in der vorliesenden Brochure belehrt. Der Verf. hat nämlich jene interessante Alge, welche er auf seiner zweiten ostindischen Reise im Golf von Singapore gefunden und die von dem Triester Algologen Dr. Hauk unter dem Namen Marche- settia spongioides Hk. beschrieben wurde '), mikroskopischen Studien unterzogen und ist zu dem Ergebnisse gelangt, dass hier eine Sym- biose zwischen einer Spongie und einer Alge obwalte. Während aber in den bisher bekannt gewordenen Fällen von Symbiose zweier den genannten Classen angehörenden Elemente die Alge in eine Spongie eingedrungen ist, besteht bei Marchesettia spongioides das umgekehrte Verhältniss, indem die Spongie (nach Prof. F. E. Schulze eine Reniera fibulata O. Schm.) bei ihrer zarten Structur und dem Mangel eines knöchernen oder kalkigen Gerippes einer Schutzwehr gegen äussere Einflüsse bedürfend sich an eine mit ro- busten Fasern ausgestattete Floridee anklammerte. Durch die in- tensive Vereinigung der beiden Individuen erhielt die Aloe eine gänzlich veränderte Form, so dass dieselbe einer anderen Spongie aus der Gattung Chalina ähnelt. Prof. Schulze ist daher auch nicht abgeneigt hier einen Fall von Mimiery anzunehmen. Anlässig der erwähnten Studien liess sich Dr. Marchesetti von dem in Sangapore weilenden Botaniker, Herm Eugen Kassel, mehrere ‘) Eine neue Floridee, in der Hedwigia 1882. Nr. 9 und in den Ver- handlungen des Triester naturhist. Museums p. 236 T. I. 338 Exemplare der M. spong. einsenden und erhielt bei dieser Gelegen- heit eine andere symbiotische Alge, nämlich die Spongocladia vau- cheriaeformis Aresch., bei welcher ganz analoge Verhältnisse beob- achtet wurden. M. Prihoda. Abhandlungen und Mittheilungen aus dem Jahrbuch des schlesischen Forstvereines. Jahrgang 1883. In botanischer Hinsicht wären nachstehende Artikel zu be- merken: Tramnitz Ad., Dr. „Die Oder und die Waldungen ihres Stromgebietes“. Eine monographische Skizze Schünd Ludwig. „Mittheilungen über Vorkommen, Anbau und Benützung des Knie- holzes (Pinus Pumilio) im böhm. Antheil des Riesengebirges“. Die Krummbholzkiefer kommt in den höchsten Lagen des genannten Ge- bietes überall in mehr oder minder zusammenhängenden Beständen oder aber in einzelnen Gruppen (Knieholzscheiben genannt) vor. Uebrigens lässt sich mit Sicherheit annehmen, dass fast überall, wo Jetzt im Riesengebirge kahle Hutweiden oder Heustellen zu finden sind, Knieholz vorhanden war, welches jedoch durch Menschenhand namentlich aus Rücksicht auf die Viehzucht vernichtet wurde. Die Nachtheile dieses Schwindens des Knieholzes äussern sich nament- lich dadurch, dass den tiefer gelegenen Fichtenbeständen der Schutz gegen das Herabwehen des in den oberen Regionen frisch gefallenen Schnee entzogen wird. Benützt wird das Knieholz im böhm. Riesen- gebirge als gutes Brennmateriale, ferner zu Schnitz- und Drechsler- arbeiten, die Zapfen als Rohmaterial in der Hausindustrie. Kirch- ner N., Oberförster. „Die Krauteiche: Beitrag zur Kenntniss der deutschen Eichen“. Unter der Benennung Krauteiche ist Quercus Robur L. gemeint und glaubt der Verf. den obigen Namen davon ableiten zu sollen, dass diese Eiche ein weicheres, aber auch leichter faulendes Holz besitzt, als die Steineiche oder Stieleiche Qu. pedun- culata. M. Prihoda. =——a222 Correspondenz. Lemberg, am 4. August 1884. In den letzten Tagen des vorigen Monats habe ich bei Ge- legenheit einer Excursion der hiesigen Forstschule in die Gegend von Janöw (Jaryna, Starzyska) folgende interessante Funde ge- macht: Agrimonia pilosa und odorata, Betula pubescens (auch in Zubrza und Winniki), Centaurea austriaca, Galium aristatum, Geum strietum, Lilium Martagon, Laserpitium latifolium und prutenicum, Plantago arenaria, Pulmonaria mollissima, P. azurea, Pulsatilla patens, Prunella vulgaris var. parviflora, Ranunculus Steveni (auch in Krzywezyce und Winniki), Aumex confertus, Saliw depressa (S. livida), Thalietrum simplex und Veronica spuria. Meine Knautia silvatica aus den Stryjer Karpaten ist Anautia dipsacifolia Host, welche sich durch anders gestaltete Stengelblätter und die drüsige 399 Behaarung des oberen Stengeltheiles von der systematisch nächst- verwandten An. silvatica Duby als eine ausgezeichnete Art unter- scheidet. — Ranunculus Frieseanus Jord. kommt auf den künst- lichen Wiesen des hiesigen botanischen Gartens verwildert vor. — Rumex Friesii G. et Gr., welchen ich wegen anders gestalteter Fruchtperigonzipfel wegen Vorhandensein der kurzen Behaarung auf der Unterseite der Blätter und auf dem Blattstiel und wegen der auf der Blattunterseite viel stärker hervortretenden Nerven für eine von MR. obtusifolius absolut verschiedene Species betrachte, kommt einzeln bei Lemberg und — was sehr merkwürdig ist — auch in Südostpodolien (in Zielince) vor. Ich eultivire ihn von bei- den genannten Standorten im hiesigen botanischen Garten. Im Laufe des vorigen Monats habe ich in der Gegend von Lemberg zwei Bastarte entdeckt, nämlich Rumex conferto> Mollugo in Wulka. Rumex crispo x confertus ist bei Lemberg gar nicht selten (Hofosko, Krzywezyce, Winniki); viel seltener scheint dahier A. crispo-ohtusifolius zu sein, da ich ıhn nur bei dem Stryjer Schranken und in Holosko — und zwar in nur je einem Exemplare — beobachtet habe. Endlich zeige ich an, dass ich eine für Oesterreich-Ungarn neue Erysimum- Species in "Südostgalizien entdeckt habe, nämlich E. ewaltatum Andrz. Ich habe diese Art vor zwei Jahren am steilen Dniesterufer in Kolo- dröbka in ganz reifen, also unbestimmbaren Exemplaren gesammelt und aus Samen im hiesigen botanischen Garten erzogen. E. pallens Herbich ist wahrscheinlich identisch mit E. exaltatum Andız. in Ledeb. Fl. ross. Br. BYocki. Vesztö, 13. August 1884. Die Inundationsgebiete sind hier in der Umgebung ausgetrock- net und manche Pflanzen fast spurlos verschwunden, so Seirpus su- pinus, welcher hier in Millionen war, Thalictrum lucidum, die schönen Roripa-Hybriden, Lythrum bibracteatum ete., von gewissen Stellen auch die Pywidaria procumbens (Krock.) (Lindernia Pyai- daria All.), Marsilia quadrifolia, Elatine Alsinastrum und E. cam- pylospermum Seub., an deren Stelle man Korn oder Heu gemäht hat. — Auch der Holt-Körös (der gestorbene Körösfluss) ist hinter dem Dorfe sehr klein geworden, und an dem Ufer, wo seither Myo- sotis palustris, Marsilia und andere Sumpfpflanzen wuchsen, baut man jetzt Linum usitatissimum, oder es wird als Wiese benützt. Die Umgebung dieses Flusses ist stark verändert. Als er gross war, 6—7 Jahre hindurch, kamen in ihm und an den Ufern sehr wenige Pflanzen vor, Carew acuta var. serotina m., Sagittaria sagittaefoli var. tenuiloba, Oenanthe Phellandrium, jetzt findet man aber ge- wisse Arten in Hunderten, die ich hier vor 6—7 Jahren nicht oder nur spärlich sah. Diese sind im Wasserspiegel Nuphar luteum peta- lis aurantiacis, Limnanthemum nymphaeoides, Nymphaea alba, Pota- mogeton heterophyllus, welchem bisher, wie es scheint, das Wasser zu mächtig war, Ceratophyllum demersum, Statiotes 3, jetzt noch 340 selten und heuer hier zum erstenmal gesehen, — an dem Ufer Bu- tomus umbellatus var. leucanthus m., Sparganium simplew in Masse, Pywidaria procumbens, Sagittaria var. tenwiloba, Seirpus Michelia- nus, Rumex Hydrolapathum, Salvinia natans, Lemna polyrrhiza, besonders aber die Marsilia quadrifolia. Diese Pflanze, welche früher auf einem auseetrockneten Boden des Sziler’s auch zwischen Getreide und Lein wuchs und dort reichlich fructifieirte, und die schwarzen Sporocarpien dem Erdklosse ähnlich waren, ist von hier mit der Pyxidaria verschwunden, kommt aber im Körös und an dessen Ufer so massenhaft vor, als hätte man an gewissen Stellen Klee gesäet. Wenn sie im Wasser fluthet, sind die Blätter grösser, und bleibt sie steril. Am Ufer fructifieirt sie aber reichlich, und die Blätter sind etwas kleiner. Auffallend ist aber die Stellung der Blättchen an den Uferpfianzen. Sie richten sieh, falls sie nicht im Wasser sind, aufwärts, wie die Blätter der Nymphaea im ausgetrockneten Boden, und breiten sich nicht mehr aus, als wären sie im Schlafe. In diesem Zustande gepresst, liegen alle vier Blättchen auf einander. Diese Stellung behalten die Blätter in dem Papiere oder an nasser Stelle. Wenn man sie aber ms Wasser gibt, so breiten sich die Blätter schön aus und schwimmen. Der Umstand, dass die schwimmenden Blätter grösser sind, als jene, die am Ufer wachsen, erinnert ge- wissermassen an das Aspidium Thelipteris, wo die Fiederchen des sterilen Wedels breiter sind als jene des fructificirenden Wedels. v. Borbäs. Lublin (Russisch Polen), am 4. August 1884. Mein Anbot polnischer Pflanzen in der Oesterr. bot. Zeitschr. 1883 S. 413 hatte einen so günstigen Erfolg, dass ich dadurch an- geeifert wurde, auch in diesem Sommer eifrig zu sammeln, und werde ich bis zum October mehrere Collectionen zu 6 Centurien zu- sammengebracht haben. Ich bin bereit, eine solche Sammlung, welche 600 Arten russisch-polnischer Pflanzen in reichlicher Auflage ent- hält, um den Preis von 36 Mark abzugeben, wobei ich die Sen- dung bis an die russische Grenze frankire. Ich hoffe etwaige Ab- nehmer so wie bisher vollkommen zufrieden zu stellen, und bitte mir den Betrag erst nach Empfang der Pflanzen zu senden. Ferdinand Karo, Apotheker am russischen Militärhospital. Messina, am 6. August 1884. Mit den letzten Rubus-Blüthen des Mai nahm die Vegetation der Umgegend im Juni—Juli allmälig einen röthlich-fahlgelben An- strich. Starker Regen und heftige Winde zu Anfang Juni brachten bald einen dem Frühjahrtypus ganz verschiedenen Ausdruck im Vege- tationsbilde hervor, die schöne Blüthezeit verschwand und an ihrer Statt schimmerte das Gelbe der verdorrten Grashalme überall ton- angebend, wogegen die bläulich-grauen Opuntien und Agaven scharf abstachen; manche gelbe und rothe Blüthe (Ohlora perfoliata, Ver- bascum sinuatum, Erythraea ramosissima, Convolvulus althaeoides) o4l äugelte anfangs noch lebhaft zwischen dürre Stengel hindurch, ver- blühendes Sumachgesträuch schloss sich dem allgemeinen Typus an, gruppenweise stachen mit Scabiosa maritima blaue Psoralea bitu- minosa (Mitte Juli schon verdorrt), Mentha Pulegium, M. silvestris, Delphinium emarginatum Presl ab, während näher dem Boden voll- aufblühende Portulaca oleracea, Tribulus terrestris ihre Netze spann- ten. Immer mehr verschwand auch jede Lebhaftigkeit in der Blüthen- welt und ein glanzloser, gelber Vegetationston, noch mehr durch eben blühende Carlina involuerata, Kentrophyllum lanatum, Scoly- mus hispanicus und ähnliche gegeben, brach durch, — Auch am Meeresstrande nahm die ‚Flora in den letzten Juli-Wochen raschen Verlauf: Glaueium luteum, Cakile maritima, Brassica fruticulosa, Solanum Sodomaeum, Carlina lanata, Euphorbia Peplis, E. Para- lias standen am 31. Juli schon dem Verblühen nahe, während noch nicht blühende Obione portulacoides, Salicornia-Arten und graues Geblätt von Crithmum maritömum den Sandboden deekten. Von Ein- zelnheiten erwähne ich das Verblühen von Ammi majus am 20. Juli, von Heliotropium europaeum gesen den 1. August; Mitte Juni wur- den die ersten Feigenfrüchte reif, gegen den 20. reiften die ersten Limonien. Am 6. Juli bei Giardini- Taormina gesammelt: Nerium Oleander, Helichrysum stramineum Guss., Centaurea nicaeensis, Ö. Schouwii; ©. tauromenitana (Castell Mola) war bereits verblüht. — Auf einer Partie nach Antinnamari (1130 M.) am 14. Juli auf der Ostseite: Senecio squalidus, Andryala sinuata, Hypericum sp., Cam- panula dichotoma, Eudianthe Coeli Rosa, Samolus Valerandi, Ori- ganum vulgare, Scolymus hispanicus, Achilles ligustica, Rubus Sp., Rumex thyrsoideus-pinnatifidus, R. bucephalophorus, Micromeria graeca, Jasione montana, Anchusa variegata, Blechnum Spicant, Cy- nosurus ceristatus, Bellis silvestris; auf. der Höhe: noch blühende Cistus salvifolius, Teucrium Scorodonia, Helichrysum angustifolium, Origanum, Viola gracilis; auf der West-Nordwest-Seite zog längs des Gebirgsrückens ein Gestrüpp von Pieris aquilina mit Thapsiw garganica hin, dazwischen vereinzelt Gypsophila dianthoides?; weiter unten (nordwärts) gegen Cumia zu: Adenocarpus Bivonae Presl und abermals Achilles ligustica, Senecio squalidus, Cotyledon (verblüht) usw. Dr. Solla. a u———— Personalnotizen. — P. Dominik Bilimek, Cisterzienser-Ordenspriester und Custos des Museums in Miramar bei Triest, ist am 4. August, kurz nach seiner Ankunft in Wien am Hitzschlag gestorben. Er erreichte ein Alter von 72 Jahren und seine Leiche wurde nach dem Stifte zu Heiligenkreuz in Niederösterreich übertragen. — Dr. Carl Hartmann, Professor in Örebro ist, 60 Jahre alt, am 19. April gestorben. — Dr. Lars Magnus Larsson, Professor in Kärlstad, ist am 17. Juli gestorben. — F. Delpino hat die Professur der Botanik an der Univer- sität Bologna übernommen. — G. B. Delponte, emer. Professor der Universität Turin, ist am 18. Mai in Mombaruzzo gestorben. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaf- ten m Wien am 10. Juli überreichte Dr. Hans Molisch, Assistent am pflanzenphysiologischen Institut der Wiener Universität, eine in diesem Institute ausgeführte Arbeit: „Ueber die Ablenkung der Wurzeln von ihrer normalen Wachsthumsrichtung durch Gase (Aöro- tropismus)“. Die wichtigeren Resultate dieser Arbeit sind folgende: 1. Werden einer w achsenden Wurzel gewisse Gase einseitig dargeboten, so dass an zwei entgegengesetzten Seiten derselben das wirksame Gas längere Zeit hindureh in ungleichen Mengen vorhan- den ist, so wird die Wurzel von ihrer normalen Wachsthumsrichtung in bestimmter Weise abgelenkt. 2. Ein derartiger richtender Einfluss von Gasen auf wachsende Wurzeln wurde nachgewiesen für Sauer- stoff, Kohlensäure, Chlor, Chlorwasserstoffsäure, Leuchtgas, Ammo- niak, Chloroform, Aether etc. 3. Die Wurzeln sind gegen verschiedene Gase in verschiedenem Grade empfindlich: Sauerstoff z. B. bewirkt schwache, Kohlensäure stärkere, Chlor sehr energische Ablenkung. 4. Wirkt ein Gas in zu grossen Mengen, also zu intensiv auf die “ Wurzel ein, so krümmt sich dieselbe der Gasquelle zu (positiver Aörotropismus), bei mässiger Einwirkung des Gases jedoch von dem- selben weg (negativer Aörotropismus). Bezüglich des Sauerstoffes verhält sich die Sache etwas complieirter. 5. Die positive Krümmung komnıt dadurch zu Stande, dass die concave Seite geschädigt wird, und in Folge dessen weniger in die Länge wächst als die Gegen- seite. Warum beim negativen Aörotropismus gegen alle Erwartung gerade diejenige Seite, welche dem Angriff des Gases am meisten exponirt ist, stärker wächst als die Gegenseite, bleibt vorläufig un- erklärt. 6. Geköpfte Wurzeln reagiren auf Kohlensäure, Chlor und Leuchtgas ebenso wie unverletzte, doch in schwächerem Grade. Der Aörotropismus ist somit als eine paratonische Nutation anzusehen, bei welcher die äussere Ursache die wachsende Region direct beein- flusst und nicht etwa wie bei der Darwin’schen Krümmung erst unter Intervention der Spitze. Hierin nähert sich die aörotrope Wurzel- krümmung der geotropen, denn auch bei dieser greift die Schwer- kraft, wie Wiesner zeigte, direct in der wachsenden Zone an, also dort, wo die Krümmung sich vollzieht. 343 — Eine botanisch-physiologische Station zum Studium der Flora und der die Ernten schädigenden Pflanzenkrankheiten wird von der Regierung in Norwegen errichtet. — tt Sammlungen. — Alfred Deseglise’s Rosenherbar hat der Kewgarten an- gekauft. — Goeppert’s Sammlung vegetabilischer Einschlüsse in Bern- stein wurde von dem Westpreussischen Provinzial- Museum an- gekauft. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Dr. v. Borbäs mit Pflanzen aus Ungarn. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Prihoda, Blocki, Ullepitsch, Wirtgen. Vorräthig (Al.) = Algier, (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Cr.) = Croatien, (F.) —= Frankreich, (Is.) = Istrien, (Kr.) = Krain, (Kt.) = Kärnten, (M.) = Mähren, (Mk.) Mecklenburg, (NOe.) — Niederösterreich, (OOe.) — Oberösterreich, (P.) = Polen, (hp.) — Rheinprovinzen, (Sb.) = Siebenbürgen, (St.) — Steiermark, (Sz.) Schweiz, (T.) — Tirol, (Th.) — Thüringen, (U.) = Ungarn. Scleranthus bellojocensis (F.), collinus (U.), Holubyi (U.), inter- medius (U.), microcephalus (U.), stipatus (U.), Taleuceanus (F.), Selerochloa dura (NVe., Th., U.), rigida (Cr.), Scorpiurus subvillosa (Is.), Scorzonera aristata (Kt., T.), humilis (B., O0e., P.), parvi- flora, (NOe.), purpurea (U.), Scrophularia Balbisii (Bd., Rp.), Hop- pü (Kt.), laciniata (Cr.), nodosa (P.), vernalis (Kr., St.), Scutellaria galericulata (OVe.), hastifolia (Cr., NOe.), minor (Rp.), Secale ce- reale (NOe., OOe.), fragile (U.), Sedum acre (NOe., P.), album (U.), atratum (NOe., T.), dasyphyllum (St., T.), hispanicum (Kr.), ru- pestre (Mk.), sexangulare (M., Mk.), Telephium (U.), villosum (NOe.), Selinum Carvifolia (P., Schlesien), Sempervivum arachnoideum (Kt., T.), hörtum (NOe. U.), Senebiera Coronopus (B., U.), Senecio abro- tanifolius (OOe.), adonidifolius (F.), carniolieus (U.), cordatus (S2.), erueifolius (P., Th.), Fuchsi (Cr., OOe.), humilis (Al.), nebrodensis (O0e.), nemorensis (OVe.), sarracenicus (Rp.), subalpinus (OOe.), Vu- kotinoviei (Cr.), vulgaris (OVe., P.), Serapias Lingua (Sicilien), Ser- ratula heterophylla (NOe.), radiata (U.), Seriola aetnensis (Al.), Seseli annuum (M., Mk.), glaucum (Kt., M.), gracie (Sb.), lewcospermum 344 (U.), montanum (Sz.), varium (NOe.), Sesleria coerulea (NOe., St., U.), disticha (T.), elongata (1s.), mierocephala (Kt.), Sadleriana (U.), sphaerocephala (l.), tenuifolia (Cr., Is.), Setaria ambigua (S2.), glauca (Mk., U.), Sieyos angulatus (U.), Sideritis montana (Sb.), Silaus pra- tensis (Bd., M.), virescens (U.), Silene acaulis (NOe., St., T.), bipar- tita (Al.), chlorantha (Luckau), conica (U.), eretica (F.), dichotoma (U.), gallica (Cr., P.), injlata (U.), longijlora (U.), noctiflora (Berlin), noeturna (Al.), nutans (P., U.), Otites (P.), Pseudo-atocion (Al.), Pumilio (Kt., St.), pusilla (Cr.), quadrifida (T., U.), rupestris (Bd., T.), Schlosseri (Cr.), viscosa (M.). Obige Pilanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. i ER hi get Inserate. Flora von Oesterreich - Ungarn. Herausgegeben von F. Svächa, Bürgerschullehrer in Deutschbrod (Böhmen.) } Erscheint in Lieferungen zu 25 Stück sorgfältigst präparirter und auf einem Blatte (Buchform) Papier aufgeklebter natürlicher Pflanzen, sowohl Phanerogamen als Kryptogamen ete. Eine jede Pflanze ist mit dem deutschen und lateinischen Na- men, nebst der Classe, Ordnung und der Blüthezeit versehen. Preis der Lieferung mit Postversendung 60 kr. ö.W.—=M. 1.20. Die Bestellungen werden von dem Ilerausgeber entgegengenommen. Vient de paraitre: La Biologie cellulaire. Etude comparee de la cellules dans les deux vignes. Par le chanoine J. B. Carnoy, Docteur en scienses naturelles, Professeur de Botanique et de Biologie generale a l’Universite catho- lique de Louvain. Fasc. I. Technique mieroscopique. — Notions generales sur la cellule. — Biologie statique. Le Noyau. Prix 12 Fres. — 10 Mark. La Biologie cellulaire sera publiee en 3 fascieules, payables separemens. Prix de l’ouvrage complet: Un volume er gr. 8° de 700 a 300 pages avec plus de 400 gravures originales intercalees dans le texte 30 Fres. Aix-la-Chapelle. Rudolf Barth. Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von ©. Gerold’s Sohn, C. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien, Desterreichisehe Botanische Zeitschrift, Die österreichische Exemplare botanische Zeitschrift Organ diefrei durch die Post be- erscheint zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. 5 blos bei der Redaction Man De aut selbe für (IV. Bes., Mühlgasse Nr. 1) mit 8 Al. öst. W. zu pränumeriren, CR Mar) .„ Botanik und Botaniker. „Ws ds ganzjährig. oder mit Buchhandels übernimmt 4 fl. öst. W. (S R. Mark) Pränumeration IE: €. Gerold’s Sohn nserate in Wien, die ganze Petitzeile N: 10 sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. ” Buchhandlungen. XXXIV. Jahrgang. WIEN. Vetober 1854. INHALT: Trentschiner Flechten. Von Holuby. — Süsswasseralgen. Von Dr. Hansgirg. — Zur Flora von Galizien. Von Blocki. — Flora der Beskiden. Von Dr. Formänek. — Anton Rochel. Von Ullepitsch. — Flora des Etna. Von Strobl. — Zu Höfer’s Pflanzennamen. Von Kronfeld. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Dr. Formänek. Hankiewicz, Blocki, Herpell, Karo, Dr. Solla. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Bota- nischer Tauschverein. — Inserate. Die bisher bekannten Flechten des Trentschiner Comitates, Von J. L. Holuby. Dr. Körber, der Grossmeister der Flechtenkunde, war meines Wissens der Erste, der, als er im Sommer 1858 drei Wochen in Trentschin-Teplitz zubrachte, in unserem Comitate, namentlich in der Nähe des seines Warmbades wegen berühmten Teplitz auch Flechten sammelte, wie diess aus einem in den Sitzungsberichten der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien (9. Februar 1859), aus der Breslauer Zeitung vom 26. November 1858 abgedruckten Artikel ersichtlich ist, wo die auf Flechten bezügliche Stelle folgendermassen lautet: „Die "Flechten zeigten eine Menge neuer Formen, welche Arnold in seinem Verzeiehniss der Lichenen des fränkischen Jura zuerst aufführt“. Ob Körber seine Trentschiner Funde wo publi- eirte, konnte ich nicht erfahren. Doch wurde mir ein Brief Körber’s vom 29. September 1872 an den damaligen Teplitzer Obergärtner B. Gräf vor Letzterem zur Einsicht überlassen, wo eine Anzahl sel- tenerer von Körber gesammelter Flechten aus der Umgebung des Badeortes namhaft gemacht wird. Aus der Umgebung meines Wohnortes publieirte ich einige Flechten (Siehe Oest. botan. Ztschr. XXIV. p. 313—315). Seitdem sammelte ich oft bei meinen Ausflügen nebenbei auch Flechten, deren Bestimmung ich der Güte des Hın. Rectors v. Hazslinszky in Eperies verdanke. Ob sonst noch Jemand auf dem Gebiete un- seres Comitates Flechten gesammelt hat, ist mir nicht bekannt. Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft 1884, ar 346 Das slovakische Volk nennt die Flechten „Plueniky* und ver- wendet Cetraria islandica (zemsky plücnik) und Sticta pulmonaria (bukovy plücnik) als Thee gegen Brustkrankheiten. Wie schon erwähnt, sammelte ich die Flechten bisher nur neben- bei, wenn mir entweder manche Arten besonders auffielen, oder ich an Phanerogamen nur eine magere Ausbeute machte und mich dann nach niedrigeren Kryptogamen umsah, um ja nicht ganz leer nach Hause zu kommen. Aus diesem Grunde zählt nachstehendes Ver- zeichniss kaum den vierten Theil der in unserem Comitate möglicher- weise vorkommenden Arten. Ich will aber nur das geben, was ich selbst gesammelt habe, und was vor mir Dr. Körber bei Teplitz gesammelt hat, dessen Angaben wohl Niemand bezweifeln wird. Um nachstehendes Verzeichniss mögen sich dann die weiteren, von mir und Anderen gemachten Funde krystallisiren, damit wir mit der Zeit, eine, wenn auch nur annähernd vollständige Flechtenflora des besonders im Norden und Nordosten an Pflanzenschätzen überaus rei- chen Trentschiner Comitates zu Stande bringen können. Series I. Liehenes heteromerici. Ordo I. Lichenes thamnoblasti. Fam. I. Usneaceae. Usnea florida Fr. Sehr gemein auf Wald- und Pflaumenbäumen durch das ganze Gebiet. — longissima Ach. An alten Buchen in den Lopennik - Waldungen knapp an der mährischen Grenze. Fam. II. Cladoniaceae. Stereocaulon tomentosum Laur. Sehr selten im Wäldchen Kamenitne bei Ns. Podhrad, zwischen Cladonien. Oladonia pywidata Fr. Gemein durch das Gebiet, selbst auf Stroh- und Schindeldächern. — gracilis Schaer. Auf trockenen Kalkbügeln bei Ns. Podhrad überall, seltener am linken Waagufer bei Kälnica. — jimbriata Hffim. Sehr vielgestaltig; hin und wieder auf morschen Baumwurzeln bei Ns. Podhrad, auf Schindeldächern und auf dem Hügel Budisovä nächst BoSäca. — squamosa Hoffm. Bisher nur an trockenen sonnigen Stellen des Hügels Kameniöne im BoSäc-Thale, selten. — furcata Hoffm. mit var. racemosa Fr. Sehr häufig auf Hügeln des Ljeskover und BoSäc-Thales, bei Beckov und Selec am Fusse des Movee. — pungens Flik. Zerstreut an Wegen der mit niedrigem Gebüsch bewachsenen Hügel im Bosäc-Thale; im Wäldchen Häj bei Srnie. — rangiferina Hoffn. Massenhaft durch das ganze Gebiet. 347 Fam. III. Ramalineae. Evernia Prunastri Ach. Höchst gemein auf Wald- und Obstbäumen, durch das ganze Gebiet. Oft erscheinen besonders die Pflaumen- bäume im Gebirge von dieser Flechte ganz struppig. Ramalina calicaris Fr. Häufig auf Laubbäumen der Wälder und an eultivirten Pflaumenbäumen. — fraxinea Hoffm. Oft mit über spannenlangen, reichlich fruchten- den Aesten an alten Eichenbäumen bei Ns. Podhrad. — farinacea Schaer. Zerstreut an Buchenstämmen durch das Gebiet. — pollinaria Ach. Sehr häufig an alten Stämmen verschiedener Laubbäume, überall. Cetraria Islandica Ach. Auf allen mit Wachholder bewachsenen Hügeln, aber immer steril. Wird gesammelt und als Brustthee gebraucht. — nivalis Ach. Auf dem Rozsutee (Brancsik Oest. bot. Zeitschr. XII. 326 und exs.!). — glauca Ach. Am Grunde alter Buchen am Lopennik (2800°). Fam. IV. Anaptychieae. Anaptychia eiliaris Körb. Massenhaft besonders auf Pflaumen- und Eichenbäumen durch das Gebiet. Ordo II. Lichenes phylloblasti. Fam. I. Peltideaceae. Nephroma laevigatum Ach. In Wäldern an entblössten Baumwurzeln überall bei Ns. Podhrad, bei Kalnica, Trentschin-Teplitz, Zay- Ugröez, Püchov. — tomentosum Nyl. Reichlich fruchtend auf dem Berge Rohätovä der Bosäcer Wälder. h Peltigera aphtosa Hoffm. Ueberall in Wäldern und an bemoosten Stellen buschiger Hügel. — canina Schaer. Viel häufiger als vorige durch das ganze Gebiet, häufig auch auf faulenden Strohdächern. — venosa Hoffm. In Wäldern an Wegen, feuchten Abhängen, häufig. Solorina saccata Ach. In Erdlöchern auf dem Klepät bei Trentschiu- Teplitz (Körb. in litt.). Fam. II. Parmeliaceae. Stieta pulmonaria Schaer. In allen höheren Waldungen am Grunde alter Buchenstämme, seltener an Steinen. Der einer Lunge eini- germassen ähnlichen Form wegen wird diese Flechte seit ur- alten Zeiten als Hausmittel gegen Lungenkrankheiten gebraucht. Ist, obwohl seltener als Oetraria Islandica, mehr als diese dem slovakischen Volke bekannt, wird auch häufiger zu Heilzwecken verwendet (bukovy oder veliky plücnik). er 348 Imbricaria tiliacea DC. An Pflaumenbäumen bei Ns. Podhrad, sehr zerstreut. — sawatilis Körb. Häufig an Laubbäumen. — physodes DC. Gemein auf Pflaumenbäumen überall. — olivacea DC. Häufig auf Laubbäumen durch das ganze Gebiet. — aspera Mass. An morschem Holz bei Ns. Podhrad. — caperata DC. Vorzüglich an Pflaumenbäumen und oft mit den vorigen auch auf Schindeldächern. Menegazzia terebrata Mass. An Bäumen am Klepät bei Trentschin- Teplitz (Körb. in litt.). Parmelia stellaris Wallr. Häufig an verschiedenen Bäumen, die var. tenella Schaer. gemein an Stämmen alter Pyramidenpappeln in Ns. Podhrad. — pulverulenta Ach. Gemein an Laubbäumen und oft massenhaft auf alten Schindeldächern. — obscura Fr. Zerstreut im BoSäc-Thale an Erlen. Physcia parietina Kbr. Höchst gemein an Bäumen und Mauern durch das Gebiet. Fam. III. Endocarpeae. Endocarpon miniatum Ach. Auf Kalkfelsen bei Styrtek im Waag- Thale, ebenso bei Cerveny Kamen unweit von Pruskau, hier ziemlich häufig. Ordo III. Lichenes Kryoblasti. Fam. I. Lecanoreae. Pannaria rubiginosa Delise. ß. conoples Ach. Auf dem Klepäß bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). Amphyloma murorum Körb. An Mauern in Ns. Podhrad, BoSäca, Trentschin, Püchov. Placodium circinatum Körb. Auf Kalkfelsen bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). sawicolum Mass. Auf Kalkfelsen bei Ns. Podhrad. Psoroma cerassum Mass. Auf Kalkfelsen am Klepät bei Trentschin- Teplitz (Körb. in litt.). Callopisma cerinum Mass. Auf dürren Wachholderzweigen und ent- blössten Baumwurzeln bei Stvrtek, in Zäunen an dürren Aesten bei Bosäca und an alten Nussbäumen bei Ns. Podhrad. — luteo-album Mass. Auf Populus tremula bei Ns. Podhrad. — aurantiacum Mass. Auf Schindeldächern ebendaselbst. Lecanora subfurca Ach. Auf Baumrinde gemein. — Hageni Ach. Auf verschiedenen Baumrinden und alten Schin- deln, die var. Zithophila auf der Lösswand bei Stvrtek und var. fuscella Massal. an entblössten Wurzeln der Pyramiden-Pappel in Ns. Podhrad. Ochrolechia pallescens Mass. Auf Eichenrinde bei Ns. Podhrad. 349 Fam. II. Ureeolariaceae. Aspieilia contorta Körb. An Steinen bei Ns. Podhrad. Phialopsis rubra Körb. Auf Kalkfelsen ebendort. Urceolaria scruposa Ach. Auf buschigen Hügeln auf der Erde durch das Gebiet. Fam. III. Lecidiaceae. Psora lurida DC. Bisher nur an feuchten Felsen unter der Tren- tschiner Schlossruine, hier in Menge. — decipiens Hoffim. Auf Felsen bei Haluzice und auf der Burgruine Lednica. Thalloidima vesiculare Mass. Häufig bei der Haluzicer Kirchenruine und auf Felsen bei Öerveny Kamen. Baeidia anomala Mass. An Nussbaumrinde in Ns. Podhrad. -— conglomerata Mass. Einmal auf Ebereschenrinde bei Bosäca ge- sammelt. Biatora eyrtella Ach. Auf Rinden der Zitterpappel bei Ns. Podhrad. — silvana Kbr. An Bäumen auf dem Klepät bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). — vernalis Körb. Auf Moosen in den BoSäcer Wäldern. Bilimbia sphaeroides Körb. An der Erde in Wäldern bei Ns. Podhrad. Buellia punctata Kb. An Tannenstämmen in Ns. Podhrad. Lecidella sabuletorum Kbr. Auf Kalksteinen bei Ns. Podhrad. — enteroleuca Kbr. Bei Stvrtek an Bäumen. — Laureri Kbr. Einmal an dürren Aesten von Juniperus communis bei BoSäca gesammelt. Arthrosporum aceline Mass. Bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.) Fam. IV. Baeomyceae. Sphyridium fungiforme Kbr. In Wäldern des Ljeskover und BoSäc- thales stellenweise. Baeomyces roseus Pers. Häufig auf trockenem Waldboden und an buschigen Hügeln durch das ganze Gebiet. Fam. V. Graphideae. Opegrapha bullata Pers. An Buchen bei Ns. Podhrad. — atra Pers. An Nussbaumrinde im BoSäc-Thale. — gyrocarpa Kbr. var. dolomitica Kbr. Auf Dolomitfelsen der Tlstä Hora bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). — varia Pers. Auf der Rinde alter Nussbäume, auch an Ahorm-, Birn- und Lindenbäumen bei Ns. Podhrad. Graphis seripta Ach. Sehr gemein besonders an Buchen durch das ganze (Gebiet. Arthonia vulgaris Schaer. Auf Eichenrinde bei Ns. Podhrad. — epipasta Ach. Auf Hasel- und Eichenrinden ebenda. Fam. VI. Calicieae. Conioeybe gracilenta Ach. An Baumwurzeln bei Trentschin -Teplitz (Körb. in litt.). Fam. VII. Dacampieae. Endopyrenium rufescens Körb. Auf Kalkfelsen bei Ns. Podhrad, Haluzice, Lednica, auch auf der Burgruine Beckov, ziemlich häufig. Fam. VIII. Pertusarieae. Pertusaria communis DC. Auf dürren Wachholderzweigen in Zäunen bei BoSäca. Fam. IX. Verrucarieae. Stigmatomma cataleptum Körb. Auf Kalk des Berges Grahovec bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). Thelidium crassum Körb. Auf Dolomit am Klepät bei Trentschin- Teplitz (Körb. in litt.). Sagedia afinis Massal. Auf der Rinde alter Nussbäume bei Ns. Podhrad und an Buchen der Tlsta Hora bei Trentschin-Teplitz (Körb. in Jitt.). Verrucaria dolomitica Massal. Auf der Tlsta Hora bei Trentschin- Teplitz (Körb. in Jitt.). — muralis Ach. ß. confluens Mass. Auf dem Klepä& bei Trentschin- Teplitz (Körb.). Leptorrhaphis Wienkampiü Kb. Auf Robinia-Rinde in Ns. Podhrad. Arthopyrenia stenospora Kbr. Auf Bäumen der Tlstä Hora bei Tren- tschin-Teplitz (Körb. in litt.). — microspila Körb. An Buchen der Tlstä Hora bei Trentschin- Teplitz (Körb. in litt.). Series II. Liehenes homoeomerici. Ordo IV. Lichenes gelatinosi. Fam. I. Lecothecieae. Collolechia caesia Mass. Auf Kalkfelsen bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). Lecothecium corallinoides Trev. Auf Kalkfelsen bei Trentschin-Teplitz Körb. in litt.). Fam. III. Collemeae. Collema microphyllum Ach. Bisher nur an der Rinde alter Weiden- bäume in BoSäca! und an Buchen bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). — tenaw Ach. Auf dem Klepät bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). — pulposum Ach. ß. granulatum Sw. Mit Solorina bei Trentschin- Teplitz (Körb. in Jitt.). — furvum Ach. An Steinen und zwischen Mooren im BoSäc-Thale, dann bei Moravsk&-Ljeskove, Chocholna, Drietoma, Trentschin und Pücehov. — multifidum Schaer. Häufig auf Steinen bei Ns. Podhrad und am 391 Turecko bei Bohuslavice. Die var. 8. polycarpum (Krplh.) auf Kalkfelsen „Skalice* bei Ns. Podhrad. Polychidium muscicolum Sw. Zwischen Moosen in Wäldern bei Ns. Podhrad. Synechoblastus flaccidus Körb. Auf Felsen im Thale ReSetärovec bei Ns. Podhrad. Leptogium lacerum Fr. Im Walde Resetärovec bei Ns. Podhrad. Fam. IV. Omphalarieae. Thyrea pulvinata Krb. Auf Kalkfelsen bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). Nachtrag. Pharcidia congesta Körb. Auf Flechten an Pappelbäumen in Ns. Podhrad. Seutula Wallrothöü Tul. Auf Peltigera canina bei Haluzice im Ge- büsch des Hügels Häjnica, sehr selten. Thelotrema lepadinum Ach. Auf Nadelbäumen bei Trentschin-Teplitz (Körb. in litt.). —i — Bemerkungen zur Systematik einiger Süsswasseralgen. Ven Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Fortsetzung. Auch die zahlreichen zu der Gattung Gloeocapsa Näg.') ge- zählten Algenformen, welche in der Natur öfters auch in grosser Menge rein angetroffen werden, sind ähnlich den meisten Chroococeus u. a. Arten einzelliger Algen bloss gewisse Entwickelungszustände verschiedener höherer Cyanophyceen. So entstehen z. B. Gl. coracina Ktz., nigrescens Näg., magma Ktz., Gl. aeruginosa Ktz., Gl. san- quinea Ktz., @l. Kützingiana Näg., @l. aurata Stizenb. u. a. Gloeo- capsa-Arten aus einigen Stigonema-Arten, deren Fäden sich in @loeo- capsa-Colonien aufgelöst haben *). Die engen Hüllmembranen der Zellfamilien der Gl. nigrescens Näg., die an trockenen Standorten bis schwarzviolett gefärbt und undurchsichtig sind, werden an feuch- ten Standorten durch längere Einwirkung von Wasser durchsichtiger und heller gefärbt bis farblos. In diesem Stadium übergeht dann Gl. nigrescens Näg. in Gl. alpina Näg., welche (wie vielleicht auch t) Die in Folge der Vereinigung der drei Gattungen Nägeli’s zu einer Sammelgattung nöthigen Veränderungen in der Nomenclatur werden in mei- nem Prodromus der Algenflora von Böhmen durchgeführt werden. *) Ueber die Entwicklung des Stigonema crustaceum Kıch. aus seinen Gloeocapsa-Formen siehe N. B. Rbh. Nr. 1334. 392 noch @!l. coracina Ktz.) zu den Entwicklungsformen der oben ange- führten G@loeocapsa-Art gehört. Aehnliches gilt auch von @. Küt- zingiana Näg. und @I. aurata Stizenb. Die gelbbraunen Hüllmembranen der zu grossen kugelförmigen oder unregelmässigen Familien vereinigten Tochterfamilien werden später, nachdem die älteren Hüllmembranen sich aufgelöst haben, goldgelb. In diesem Entwicklungsstadium übergeht dann @l. Kützin- giana Näg. in @l. aurata Stizenh. Einige Gloeocapsa-Arten wie @!. fenestralis Ktz. und @l. poly- dermatica Ktz., deren Zellinhalt nach Kützing chlorophyligrün ge- färbt ist (Ktz. Spec. alg. p. 217 und 218) gehören zur Gattung (rleocystis „% Gatt. Chroothece m. In dieser Gattung sind die drei Seetionen (Gattungen) Nägeli's vereinigt, welche ganz parallel mit den oben angeführten drei Sec- tionen (Gattungen) — der Gattung Chroococeus sind. Neben dem was bei Chroococcus über den bloss relativen Werth dieser künstlichen Formgattungen und Arten gesagt wurde ist hier noch zu erwähnen, dass auch zwischen den beiden von Nägeli und vielen anderen Al- gologen bisher noch getrennt gehaltenen Gruppen (Gattungen) ein genetischer Zusammenhang bestehe. Es wurde nämlich von P. Rich- ter (Hedwigia 1830) und anderen Algologen nachgewiesen, dass aus den kugeligen Zellen der Chroococeus- resp. Pleurococcus-artigen Alsgenformen sich Chroothece- resp. Dactylothece-artige Cylinderformen ausbilden können und umgekehrt. Eine Vereinigung der beiden vor- her angeführten Algengruppen Coceus und T’hece zu einer einzigen wäre aus verschiedenen (Gründen unzweckmässig. Bis man einst die in diesen beiden Gruppen zusammengereihten heterogenen Algen- formen aus dem Verbande der natürlichen Algenarten ausscheiden und sie denjenigen höheren Algenarten unterordnen wird, deren Ent- wicklungszustände sie sind, wird man sie bloss als gewisse einzellige Coccus- und Thece-Zustände dieser Algen (mit Angabe der Färbung resp. Section) bezeichnen können. 1. Sect. Synechocoecus Näg. ampl. = Chroothece a) genuina m. «) Zellhaut dünn, nicht geschichtet, farblos. (Synechococcus a) verus | Athece] Näg.) z. B. 8. aeruginosus Näg.*). ‘) Wie bei @Gloeocapsa fenestralis, polydermatica, monococca Ktz. — Palmogloea monococca var. aeruginosa Ktz. Spec. alg. p. 229 = Gloeothece monococca Rhb. u. a., so ändert sich je nach der mehr oder minder grossen Trockenheit oder Feuchtigkeit des Standortes, die ursprünglich chlorophyll- grüne Farbe des Zellinhaltes einiger chlorophyligrüner Algen in eine bläulich- grüne oder umgekehrt geht bei einigen blaugrünen Algen ihre ursprünglich spangrüne Farbe in eine oliven- bis fast chlorophyligrüne über. Diesen letzteren Farbenwechsel habe ich z. B. an Gomphosphaeria aponina v. cordiformis Wolle beobachtet, welche in den Salzwassersümpfen bei Auzitz nächst Kralup in B. in einer oliven- bis fast chlorophyligrünen Varietät (var. olivacea m.) in Gesell- schaft von Conferva salina Rbh. u. a. vorkommt. ®) Entsteht durch Zerfallen der Fäden einiger höherer Cyanophyceen (meist Scytonemeen) in einzelne lebens- und theilungsfähige Zellen. (Siehe auch Fr. Wolle’s „Fresh-Water Algae V p. 39*.) 35 ß) Zellhaut') dick, mehr oder minder deutlich geschichtet, farblos oder gefärbt (Chroothece). Ch. Richteriana m.?) Stratum sub- gelatinosum, "ineam eireiter crassum, aeruginoso-luteolum vel auran- tio-fuscum, (siccatum luteo-fuscum) plus minus effusum. Cellulae singulae vel binae cylindraceae vel oblongo-conicae 18— 24 u crassae, diametro 1'/,—2plo longiores, tegumentis ad 6 « crassis non distincte lamellosis subachrois, eytioplasmate colore pul- chre aerugineo vel aurantiaco, distinete granulato. Sporae ignotae. (Habitat in terra nuda aut muscosa et lichenosa ad stagnorum salsorum margines in consortio Calothrieis salinae, Mierocolei salini, Lyngbyae salinae ad Auzitz prope Kralup in Bohemia. Diese Chroococcacee entsteht aus Calothrix salina (Schizosiphon salinus Tab. I) Fig. 1—8. Nachdem die Fäden dieser Calothrix-Art ihre dieken Scheiden verlassen haben und in kleine länglich-eylindrische Stücke zerfallen sind, in welchen die früher mehr oder minder deut- lichen Querwände eänzlich verschwinden, entstehen aus ihnen unter sewissen Umständen einzellige, theilungsfähige Algenindividuen, in- dem die anfangs nackten länglich-cylindrischen, seltener länglich- konischen Calothrix-Glieder an ihrer Oberfläche bald eine verhält- nissmässig sehr dicke fast farblose, ziemlich consistente Hüllmembran ausscheiden, in welcher der anfangs gelbbräunliche oder grauspan- grüne Zellinhalt sich später schön spangrün bis orangegelb verfärbt. Nachher beginnen sich die so ausgebildeten, vollkommen entwickelten Zellen durch gewöhnliche vegetative Zweitheilung zu vermehren und zwar theilt sich zuerst der schön sefärbte Zellinhalt später auch die dicke Wandung. Nach der Theilung bleiben die beiden Tochter- zellen noch öfters von der gemeinsamen äussersten Hüllmembran- schicht umschlossen, die sich aber meist gleich nach der Theilung auflöst. Durch wiederholte Theilungen der einzelnen Zellen entstehen grössere Zellhaufen und mehr oder weniger ausgebreitete schleimig- gelatinöse, oft schön orangegelbfarbige Lager dieser Alge, in welchen man sie fast immer in allen hier beschriebenen und” abgebildeten Entwickelungsstadien finden kann °). Gatt. Polycoceus Ktz. und Botrydina Breb. Polycoceus punctiformis Ktz. (Mierocystis punctiformis Kreh.) ‘) Nägeli, welcher bei den einzelligen Algen die innere Inhalt um- schliessende Schicht der Zellwandung als Zellmembran, die äusseren Schichten als Hüllmembran bezeichnet, gibt selbst an, dass sich jene von dieser fast nur dadurch unterscheidet, dass die äusseren Schichten die älteren, die inneren die jüngeren sind. (Einz. Alg. p. 13.) ?) Wird in Wittrock’s und Nordstedt's „Algae aquae duleis exsic- atae“ mitgetheilt werden. ®) Wie in den Gattungen Chroococeus und Chroothece und den mit ihren correspondirenden Gattungen Pleurococcus und Dactylothece, so wird voraus- sichtlich durch weitere Beobachtungen auch noch von anderen Gattungen sog. einzelliger Algen nachgewiesen werden, dass sie bloss gewisse Entwicklungs- zustände anderer höher organisirter Algen sind. (Siehe auch Zopf in Botan. Central. 1882, II. Quart. p. 36.) 354 ist, wie schon Menegh.') richtig erkannt hat, bloss ein Entwickelungs- zustand einiger auf feuchter Erde vegetirender Nostoc-Arten, d. i. eine kugelige, von gemeinsamer hautartiger Hülle umgebene Zell- eruppe (Colonie) des Nostoc sphaeroides Ktz. u. a. Nostoc-Arten. Botrydina vulgaris Breb. Der Standort, die Structur, noch mehr aber die Abbildungen dieser dem Polycoccus punctiformis unter den Cyanophyceen entsprechenden chlorophyliführenden „Algenart* sprechen deutlich dafür, dass Botrydina wit den sogenannten Brutknospen verschiedener Laubmoose zu identifieiren sei (vergl. z. B. ihre Ab- bildungen in Ktz. Tab. 1 Taf. 10, insbesondere die mit rhizoiden- artigen Auswüchsen versehene [Fig. g. A, @] und in Rabenh. Flora europ. alg. III, page. 7 mit den Abbildungen solcher Knospen z. D. im Lehrbuch der Botanik von Sachs u. a.). II. Ordnung: Nostocineae (Nematogenae Rbh.). 1. Unterordnung: Chamaesiphonaceae (Uystogoneae Bzi.). 1. Fam.: Chamaesiphoneae. Gatt: Chamaesiphon A. Br. et Grun. 1. Sect. Sphaerogonium Rfski.*), 2. B. Sph. inerustans Rfski. (Chamaesiphon inerustans Grun.). 2. Seet. Brachythrie A. Br. B. confervieola A. Br. Die in dieser Gattung (Chamaesiphon), welche in mancher Be- ziehung an die Gattung Characium Näg. unter den Chlorophyceen erinnert, vereinigten Algenformen sind wie diese letzteren (s. Borzi’s Studi algol. I. p. 23 u. f.) von ziemlich zweifelhaften Werthe, da sie bloss Entwickelungsphasen anderer höherer Cyanophyceen dar- stellen®). Hierher gehören zweifellos auch einige Sphaenosiphon- Ar- ten Reinsch’s (Contrib. ad algol. ete. 1*) und vielleicht auch Dermo- carpa Leibleiniae Bzi. (Not. algol. II. p. 78). 9. Unterordnung: Isocysteae Bzi. (Isocystis messanensis Bzi,. Apha- mizomenon flos Aquae Ralfs.) 3. Unterordnung: Heterocysteae m.’) (Nostoceae Bzi., Hor- mogoneae Thr. ex. m. p.) ') Siehe Borzi's „Note alla morphologia“ ete. I. p. 247 in Anmerkung, ?) Rozprawy akad. umiej. etc. v Krakowie 1883. ®) Es wird vielleicht einst gelingen nachzuweisen, dass einige Chamae- siphon-Arten nebst einigen ähnlichen Algenformen aus den mit Chamaesiphon nahe verwandten Gattungen bloss gewisse Entwicklungszustände einiger höher organisirter phycochromhaltiger Algen sind, (insb. einiger Batrachospermum- resp. Chantransia-Arten), welehe wir mit Cohn, Gobi (Bot. Ztg. 1881 p. 508) und Schmitz (die Chromatophoren der Algen p. Yu. 473) zu denjenigen sel- tenen Algenformen stellen, welche wie Phragmonema sordidum und Bangia den Anschluss der Cyanophyceen-Reihe an echte Rhodo- und Chlorophyceen einst ermöglichen werden. %) Paul Reinsch scheint die von von ihm als neue Arten aufgestellten Sphaenosiphon aquae duleis (an Chantransia violacea) prasinus, smaragdinus u. a., durch Versehen zu den Melanophyceen zugetheilt zu haben, obschon er selbst angibt, dass der Zellinhalt dieser $.-Arten blau- bis spangrün gefärbt ist. (Contrib. I. p. 15—17.) 5) Auch manche fadenförmigen Chlorophyceen (Ulothrix, Schizogonium u. a. vermehren sich durch den sog. Hormogonien der Cyanophyceen ähnliche 1. Fam. Lyngbyaceae (Oscillariaceae Rbh.'). Gatt. Lyngbya Ag. 1. Sect. Leptothrie (Lept. Ktz. ex p., Hypheotriv Ktz. ex p.). 2. Sect. Oseillaria (Oscillaria Bose., Phormidium Ktz.). 3. Sect. Microcoleus Desm. 4. Sect. Inactis Ktz. 5. Sect. Symploca Ktz.”). Die in den fünf oben angeführten Sectionen (früher Gattungen) enthaltenen Algenformen können, da sie durch zahlreiche in der freien Natur nicht selten vorkommende Uebergangsformen mit ein- ander verbunden sind, zu einer einzigen Gattung vereinigt werden. In den zwei ersten Sectionen dieser Gattung sind viele hetero- gene Formen enthalten, von welchen einige Jugendstadien anderer höherer Cyanophyceen vorstellen. Meiner Meinung nach sind die meisten Leptothrie-Arten Kützing’s und Oscillaria-Arten Bose, die durch wiederholte Theilungen sich rasch vermehrende Hormogo- nien höherer Cyanophyceen (Scytonemeen, Calotricheen und Stigone- meen). Aus ihnen entstehen unter gewissen, die Bildung einer mehr oder minder consistenten und dicken Gallertscheide befördernden Umständen die den Leptothrie- und Oscillaria-Arten entsprechenden Hypheothriv- und Phormidium-Arten?). Nach einer kürzeren oder längeren Periode bilden sich dann diese bloss unter gewissen Um- ständen sich weiter entwickelnden Zyngbya-Fäden zu der ursprüng- liehen höher organisirten Form aus. Der Mangel der Sporenbildung, sowie die Fähigkeit der selbstständigen Bewegung, welche bei den anderen Nostocineen nur den reproductiven Fadenabschnitten, sogen. Hormogonien, eigen ist, noch mehr aber die neulich aufgeklärte Ent- wicklungsgeschichte einiger höherer Cyanophyceen sprechen recht deut- lich für die obige Meinung. Lymabya halophila m. Stratum subtenue, membranaceum sordide aerugineum, vel fusconigrum, trichomatibus plus minus curvatıs, aquose-coeruleo-aerugineis aetate provectiore pallide violaceis dense intrieatis 1—2 u (raro 3—5 u.) crassis, dinstinete vel indistinete articulatis, artieulis diametro 1—2plo longioribus, vaginis arctis vel amplioribus, achrois. aber unbewegliche Keimfäden. Ueber die Bedeutung der sog. Heterocysten wird an einem anderen Orte mehr mitgetheilt werden. '!) Ohne Rücksicht auf die in dieser Familie enthaltenen Algenformen, bei welchen noch keine Sonderung der Zellen in normale vegetative und sog. Grenzzellen (Heteroeysten) und Dauerzellen (Sporen) eintritt und die unserer Meinung nach bloss gewisse Jugendzustände anderer Heterocysten und Sporen entwickelnden Cyanophyceen sind, wäre diese Familie erst nach der Familie Nostocaceae zu behandeln. ?) Schon Thuret (Essai de classific des Nostochindes, 1875) hat die Gat- tung Lyngbya (Phormidium Ktz., Leptothrix Ktz. pro p., Hypheothris Ktz. pro p., Amphithrix Ktz. pro p., Leibleinia Ktz. pro p.) mit Symploca Ktz. em. Thr. und ebenso die Gatt. Microcoleus Desm. mit Jnactis Ktz. vereinigt. ®) Siehe auch Borzi’'s: Note alla morphologia“ etc. II. p. 353 und Bornet's und Thuret's „Notes algologiques“ II p. 133. 3506 Habitat ad stagnorum salsorum margines ad Auzitz prope Kralup et ad Saidschitz prope Brüx in Bohemia inter Calothricem salinam. Diese und ähnliche Zyngbya-Arten, welche man gewöhnlich unter verschiedenen Oalothriw- (Schizosiphon-) und Scytonema-Arten in der freien Natur vorfindet, sind meiner Ansicht nach bloss ge- wisse Jugendzustände derjenigen Calothriw- und Scytonema-Arten, an oder unter welchen sie scheinbar parasitisch wachsen. Wie Lungbya halophila zu Cülothriw salina, Lyngbya caleicola zu Scytonema Hof- manni (siehe dort), so verhalten sich auch andere Zyngbya-Arten zu den entsprechenden Formen höherer Cyanophyceen. Die blaugrünen Algen können, so viel uns bisher bekannt ist, sich bloss ungeschlechtlich vermehren, dafür sind sie aber in allen ihren Entwicklungsstadien fähig, auf vegetativem Wege sich fortzupflanzen. Wie bei den Pilzen, so kommt auch bei vielen höheren Cyanophy- ceen eine Art von Pleomorphismus vor, der hauptsächlich in dem gleichzeitigen oder nacheinander folgenden Auftreten morphologisch differenter Fortpflanzungsorgane (Hormogonien) bei einer und der- selben Species besteht. Aus den niedrigst organischen Hypheothrix- und Phormidien-Formen, welche sich durch Leptothrie und Oscil- laria-artige Gebilde weiter vermehrend, immer neue, der Mutterform ähnliche Vorkeime erzeugen, entwickeln sich, je nachdem die Um- stände einer weiteren Entwicklung der Alge mehr oder minder gün- stig sind, früher oder später die höher organisirten (Calothriw-, Sey- tonema-, Tolypothrix- etc.) Formen'). L. purpurascens m. (Leptothrix purpurascens Ktz., Hypheotrix purpurascens Rbh.). Lager dünn, häutig, ziemlich compact, von pur- purrother bis bräunlich- violetter Farbe; Fäden etwa 15—2 u dick, ziemlich deutlich gegliedert, Zellen !/;—1mal so lang als dick, mit purpurröthlichem oder amethyst-violettem Inhalte; Scheiden eng, farblos. An Steinen in schnell fliessenden Gebirgsbächen, Katarakten u. a. öfters in der Nähe der Hildenbrandtia rivularis L. bei Falaise (De Brebisson) und in einem Bache bei Eisenstein im Böhmer- walde (!). Diese Lyngbya-Art, welche ihrem purpurfarbigen Farbstoffe nach ähnlich wie einige Oscillaria-, Lyngbya- (Leibleinia Kütz.), Rivularia- u. a. Arten an echte Rhodophyceen erinnert, kann vor- läufig, da uns ihre weitere Entwicklung nicht näher bekannt ist, zu den systematisch gleichwerthigen Lyngbya- (Hypheothrix-) Arten zu- getheilt werden, mit der Bemerkung, dass man — da die Färbung der einzelnen Algenformen kein untrügliches Erkenntnissmerkmal ‘) Weiter unten werden wir die Entwickelung des Seytonema Hofmanni und Mastigocladus laminosus aus ihren Lyngbya-Formen näher beschreiben. Nach unseren Beobachtungen, die wir an einem anderen Orte ausführlicher mittheilen werden, sind auch Hypheotrix Zenkeri Ktz., H. scopulorum Kta. u. a. bloss gewisse Jugendzustände einiger Calothrix-- (Schizosiphon-) Arten. 307 aller mit einander natürlich verwandter Algenformen ist — die heu- tigen Tages übliche Eintheilung der Gesammtmenge der Algen in Cyano-, Rhodo-, Chloro- und Phäophyceen wird einst verbessern, resp. durch eine andere hauptsächlich auf die Fortpflanzung gegrün- dete Eintheilung ersetzen müssen '). L. tenerrima a) genuina m. (Oscillaria tenerrima Ktz.). b) rigidula m. (Leptothrix rigidula Ktz., Oscl- laria divergens Corda Alm. de Carlsb. 1836, p. 204; Leptomitus divergens Ktz.). c) Kützingiana m. (0. Kützingiana Näg.). L. amphibia a) genuwina m. (Oscillaria amphibia Ag.), b) la- minosa m. (Luyngbya laminosa Thur. ex p., Leptothrie lamellosa Ktz., Hypheothrix laminosa Rbh., Oseillatoria laminosa Ag. ex p.) var. ß. symploeiformis m.*). Fäden zu pinselartigen Bündeln, welche aus dem weit ausgebreiteten, geschichteten Lager bis 5 Mm. hoch emporwachsen, vereinigt, dicht verworren, sonst wie bei der typi- schen Form (b). In Carlsbad am Abflusse des warmen Wassers unter dem Curhause mit Oscillaria amphibia Ag., elegans Ag. u. a. (1853 1°). L. leptotricha m. (O. leptotricha Kütz., Plawonema oseillans Tangl*). L. elegans a) genuina m. (Oseillaria elegans Ag.), b) sma- ragdina m. (Oscillaria smaragdina Ktz., Phormidium smaragdinum Ktz.) var. ß. symplociformis m.°). Lager hautartig, mit etwa 4 bis !) Siehe auch A. de Bary's: „Zur Systematik der Thallophyten* Bot. Ztg. 1881 p. 13. °) Ist schwer von Hypheothrix thermalis Rbh. v. fasciculata Rbh., Hy- pheothrix compacta Rbh, v. symplociformis Rbh. und Symploca thermalis Ktz. Tab. I, T. 53 zu unterscheiden. °), Bei meinem letzten Aufenthalte in Carlsbad habe ich den Uebergangs- formen der dort vorkommenden thermalen ZLyngbya-Arten in Calothrix ther- malis (Mastigonema thermale Schwabe) meine Aufmerksamkeit leider nicht zugewendet. Erst später, nachdem ich in Teplitz die Entwickelung des dort von mir entdeckten Mastigocladus laminosus aus seinen Lyngbya-Formen an frischem Materiale nachgewiesen habe, fand ich in meinen mikroskopischen Präparaten der Carlsbader Thermalalgen einige solcher Uebergangsformen, will aber doch, so lange ich mir nicht wieder frisches Material von Carlsbad ver- schafft habe, nicht endgiltig entscheiden, welche von den dort vorkommenden Lungbya-Arten als gewisse Entwickelungszustände von Calothrie thermalis anzusehen sind. (L. amphibia, elegans! L. lucida [Oseillaria lucida Ag., Phormidium lueidum Ktz.]?). ‘) E. Tangl hat in seiner Abhandlung „zur Morphologie der Cyano- phyceen* 1883 diese Oscillaria-Art wegen der von ihm in den Zellen einiger Fäden und selbst nicht in allen Zellen desselben Fadens entdeckten Chroma- tophoren zu neuer Gattung und Art erhoben. Ich selbst habe bisher in keinem gesunden Faden der ©. leptotricha Ktz. = Plaxonema oscillans Tangl, die von Tangl beobachteten Chromatophoren gesehen. Es scheint also, dass die von Schmitz (die Chromatophoren der Algen p. 9) ausgesprochenen allgemeinen Sätze über die Zellstructur der Cyanophyceen durch die Beobachtungen Tang!'s keine Einschränkung erleiden werden. °) Ist schwer von Symploca elegans Ktz. Tab. I T. 7% zu unterscheiden, 308 6 um. hohen pinselförmigen Büscheln dicht besetzt, Fäden ziemlich dicht verworren, mit deutlichen Scheiden, sonst wie die typische Form (b). In Karlsbad an dem kleinen Sprudel im Bette der Tepl auf einem kälteren Standorte (1883!). L. Okeni a) genuina (Oscillaria Okeni Ag.), b) terebriformis Schwabe!) (Oseillaria terebriformis Ag.). L. nigra (Oseillaria nigra Vauch.). Unter dem Namen ©. nigra wurde in Rabh. Ale. Nr. 89 und Kütz. Alg. exsice. Nr. 33 Oseil- laria Frölichii Kütz. vertheilt. L. Rabenhorst schreibt sub N. B. Nr. 89 seiner Algensammlung: Zudem wissen wir nicht mit Sicher- heit, was Vaucher unter seiner ©. nigra verstanden hat, denn obgleich Kützing das Vaucher’sche Bild eitirt, so ist das ein ganz überflüssiges Citat, da kein Mensch diese Oscillarien nach diesem Bilde bestimmen kann. Die von Lenormand gesammelte ©. nigra Vauch. (Spee. gall. in Mus. Prag!) stimmt mit der Beschreibung dieser Art in Rabh. Flora II, p. 107 vollkommen überein. Dieselbe Oscillaria-Form hat aber L. Rabenhorst sub Nr. 777 als O. limosa var. chalybea Ktz. ausgegeben. Ich sammelte diese echte ©. niyra Vauch. in grosser Menge in einem Teiche im Walde bei Klecan nächst Prag (18831). L. membranacea Thr. ampl. (Phormidium membranaceum Kta.). An den Fäden dieser formenreichen*) Lyngbya-Art findet man öfters Heterocysten und kann auch leicht den Uebergang in eine höhere Calothrie-ähnliche Form heobachten. Ich fand bei Prag und bei Kolin an der Elbe die auf der Tafel abgebildeten der Calothrix cae- spitosa (Mastigonema caespitosum Ktz.) nicht unähnlichen calothrix- artigen Entwicklungsformen dieser Lyngbya-Art unter anderen nor- mal entwickelten Lyngbyafäden in grosser Menge vor. L. Iymgbyacea (Phormidium lyngbyaceum Ktz., Oscillaria lyng- byacea Kütz.), L. rupestris (Phormidium rupestre Kütz., Osecillaria rupestris Ag.), L. Joanniana (Phormidium Joannianum Kütz.), L. crassiuscula (Ph. erassiusculum Ktz.), L. arenaria (Ph. arenarium Rbh., Ph. thinoderma Ktz., Oscillaria arenaria Ag.°?). !) Schon Schwabe hat den genetischen Zusammenhang dieser beiden Oscillaria-Formen richtig erkannt. (Linnaea 41837 p. 117.) ®) Zu dieser L.-Art gehören ausser den schon von Rabenhorst angeführ- ten Varietäten wahrscheinlich auch noch Phormidium papyraceum Rbh. und Ph. corium Ktaz. ®) Neben den hier angeführten, sowie den schon von Kirchner-Algen von Schlesien 1878 und Beiträge zur Algenflora von Württemberg 1880 zu der Gattung ZLyngbya zugetheilten zahlreichen Aypheothrix-Arten werde ich in meinem Prodromus der Algenflora von Böhmen noch andere von mir in Böhmen beobachtete Phormidium-, Oscillaria- und Hypheothrix-Arten zu dieser Gat- tung ziehen. (Schluss folgt.) ——essu a —— 359 Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Fortsetzung.) Diosmeae. Dictamnus Frawinella Pers. Auf steinigen buschigen Uferabhängen und Anhöhen in Podolien sporadisch. Lineae. Linum flavum L. Auf sonnigen Kalkanhöhen, selten. Sinköw, Kolo- dröbka (Hank.), Stawki (Stelz.), Utaszkowce, Pieniaki (Tyn.), Hotosko, Bileze, Manasterek, Wierzchniakowce. — austriacum L. Sinköw (Hank.). Öxalideae. Oxalis Acetosell«a L. In Südostgalizien kommt diese Pflanze weit seltener vor, als in Westgalizien. Sinköw (Hank.), Bilcze, Buezacz. ÖOenothereae. Epilobium collinum Gmel. (E. montanum var. subalpinum Slendz. in Spraw. kom. fizyogr. krak.). Auf Sandsteinfelsen am Horo- dyszeze in Bileze in Gesellschaft des E. montanum und einzeln in Zniesienie bei Lemberg. — adnatum Griseb. (E. tetragonum Koch). Auf Holzschlägen in Podolien, nicht selten. — roseum Schreb. Auf nassen, schattigen Stellen, selten. Okno, Bileze, Cygany, Muszkatöwka. — parviflorox roseum (E. tetragoniforme Simkov.). In einer feuch- ten, schattigen Schlucht am linken Seretufer in Bileze, einzeln unter den Stammeltern. Oenothera biennis L. In Südost-Podolien kommt diese Pflanze nur stellenweise und zwar an Flussufern vor. Bileze, Sinköw. Circaea alpina L. In schattigen Wäldern in Pieniaki (Schauer) und Pacyköw. Pomaceae. Crataegus monogyna Jacq. In Ostgalizien habe ich nur diese Art beobachtet. Cotoneaster orientalis Kern. (Vegettsverh. Ung.). Auf steinigen An- höhen und Uferabhängen in Pieniaki (Schauer exsice.). Ostra Mogita, Bileze und Manasterek. Den echten Cot. integerrimus Med. habe ich in Podolien nirgends beobachtet. Zu welcher von diesen beiden Arten der von mir vor drei Jahren in Majdan (bei Janöw) gesammelte ©. gehört, kann ich mit Bestimmtheit nicht angeben, da ich denselben weder mit Blüthen, noch mit Früchten gesammelt habe. 300 Rosaceae. Geum superrivale>xurbanum (G. Willdenowii Buek.). Am Bachufer in Pohulanka (bei Lemberg), einzeln. — strietum Ait. Auf Holzschlägen in Ostgalizien nicht selten und stellenweise sehr zahlreich. Ich habe diese ausgezeichnete Art an folgenden Orten gesammelt: Hleszezawa, Okno, Trembowla, Cy- gany, Skala, Iwanköw, Koledziany, Jandw, Jaryna, Starzyska, Wereszyca. Bei Lemberg kommt sie gar nicht vor. — strieto>< urbanum. Einzeln zwischen den Stammeltern in Iwan- köw, Cygany und Okno. Dieser Bastart steht in Bezug auf seine Charaktermerkmale genau in der Mitte zwischen @. urbanum und @. strietum und ist besonders dadurch leicht kenntlich, dass er fast gänzlich steril ist. Agrimonia odorata Koch. Auf Holzschlägen in Ostgalizien nicht überall, aber stellenweise sehr zahlreich. Jagielnica (Tyn.), Sin- köw, Winiatyhce (Hank.), Hleszezawa, Okno, Trembowla, Bileze, Iwanköw, Skala, Cygany, Lanowce, Muszkatöwka, Jaryna, Sta- rzyska, Wereszyca. — pilosa Ledeb. Auf Holzschlägen in Östgalizien nicht überall, aber stellenweise sehr zahlreich. Okno, Cygany, Skala, Lanowce, Jaryna, Starzyska, Wereszyca. In der Umgegend von Lemberg fehlt diese Art ebenso wie die vorige und Geum strietum gänz- lich, während dieselben einige Meilen nordwestwärts (Jaryna, Starzyska und Wereszyca) massenhaft vorkommen. Dieser Um- stand ist leicht begreiflich, wenn man bedenkt, dass diese drei Pflanzen nordosteuropäischen Ursprungs sind. Fragaria elatior Ehrh. An Waldrändern, selten. Bileze, Hotosko. Potentilla alba L. In Holzschlägen und Laubwäldern in Ostgalizien nicht selten. Holosko, Jaryna, Starzyska, Pieniaki, Hleszezawa, Sinköw, Kanowce, Cygany, Iwanköw, Bileze, Muszkatöwka. — supina L. An Flussufern und Seen, sporadisch. Sinköw, Babince (Hank), Cygany, Okopy. — arenaria Borkh. Auf Sandflächen in Starzyska und Wereszyca, zahlreich. — thyrsijlora Hülsen. Nur an einer Stelle am „Schindelberge* bei Lemberg, zahlreich. Bleibt auch in der Cultur von der P. Wie- manniana constant verschieden. — camescens Bess. Nagörzany bei Üzerwonogröd (Hank.), Bileze, Iwanköw, Holosko, Czyszki (bei Winniki) und Lemberg (Kortu- möwka) und nächst dem Kaiserwalde. (Fortsetzung folgt.) ——eo9e I2——— 361 Nachträge zur Flora der Beskiden und des Hochgesenkes,. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am slav. Gymnasium in Brünn. Durch die Bearbeitung der vorletzten Fascikeln des Gesammt- materiales gewann ich einige neue Standorte. Meinen tiefgefühlten Dank spreche ich dem geistreichen und kritischen Forscher Dr. Lad. 'elakovsky für die mir in der liebenswürdigsten Weise ertheilte Auskunft über mehrere kritische Arten aus. Equwisetum palustre L. f. polystachyum Vill. Cab. Ophioglossum vulgatum L. Am Swinetz bei Neutitschein. Ein neuer Bürger für die Flora Mährens. Aira flewuosa L. Verbreitet selbst in höheren Lagen: Gipfel des Jawornik bei Frankstadt, Altvater, Gr. Kessel. Nardus stricta L. Kessel im Gesenke. Carex leporina L. Cerna hora, Radhost, Wiesen unterhalb des Ja- wornik bei Frankstadt, Gross-Kuntschitz. — remota L. Ludwigsthal. — vulgaris Fr. Kitera, Horetky, Wiesen unterhalb des Gr. und Kl. Jawornik bei Frankstadt. — pailescens L. Ludwigsthal, Altvater. — silvatica Huds. Gross-Kuntschitz. — /lacca Schreb. Duzna, Witsche, Roznau. Euphorbia strieta L. Ratibor, Liechnau. — Esula L. Mähr.-Neustadt. Campanula latifolia L. Radhost, Ondrejnik. Hieracium auricula L. Roznau, St.-Zubri, Frankstadt. — praealtum Koch. Hostein, Hostalkau, Wsetin, Duznä, Boden- stadt, Domstadtl, Grosswasser, Karlsbrunn, Schönberg. — collinum Lek. Sternberg beim Schäferbache, Dohle, Domeschau. -—— bifidum W.K. Donnerslahn und Schafberg bei Karlsbrunn. — alpinum L. f. eximium Buckh. Selten, Peterstein, Gr. Hirsch- kamm. — nigritum Uechtr. Leiterberg. — boreale Fr. Am Kozinee bei Roznau, Sternberg. — barbatum Tausch. Zerstreut. Hostein, Jawornik Kelsky, Rotalo- witz, Safranice und Gevatterloch bei Mähr.-Weisskirchen, Holz- schlag im Theiner Reviere, Leipnik, im Kohlwalde bei Boden- stadt, Domstadtl, Grosswasser. Hiypochoeris radicata L. Sternberg. Leontodon hispidus L. Selbst noch am Schafberge bei Karlsbrunn. Pulicaria dysenterica Gärtn. Burgberg bei Alttitschein. Serratula tinctoria L. Zilchowitz. Galium silvesire Poll. Noch am Gipfel des Gr. Jawornik bei Frank- stadt. Menyanthes trifoliata L. Unter - Paseken bei Roznau, St. Zubfi, Frankstadt. Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft 188%. 28 3062 Antirrhinum orontieum L. Mähr-N eustadt. Melampyrum arvense L. hoznau, Str. Zubri. Alectorolophus alpinus Lek. Leiterberg, Gr. Hirschkamm, Schiofer- haide. Lunaria rediviva L. Roznau, Str. Zubri, Radhost, Kl. Jawornik und Kitera bei Frankstadt. Cerastium brachypetalum Desp. Roznau, Str. Zubri. Malachium aquaticum Fr. Einoth, Dittersdorf, Mähr.-Neustadt. Stellaria wliginosa Murr. Breiter Busch bei Domstadtl, Grosswasser, Karlsbrunn bei der Weissen Oppa, Ludwigsthal. | Malva silvestris L. Johanowsk& kopce längs des Cerwinkathales, Duinä, Roznau, Frankstadt. Geranium silvaticum L. Hin und Wiederstein und Oppa bei Karls- brunn, Leiterberg, Altvater, Peterstein, Hohe Haide, Gr. Kessel, Gr. Hirschkamm, Schieferhaide. Epilobium trigonum Schink. Mooslehne, Peterstein. — collinum Gmel. Duäna, Roinau, Str. Zubri, Horetky bei Frank- stadt, Holzschlag im Theiner Revier, Poschkau, Breiter Busch bei Domstadtl, Karlsbrunn, Sternberg längs des Schäferbaches. —- adnatum Gris. Wsetin, Roznau, Str. Zubri, Freudenthal, Zil- chowitz. — alsinefolium Vill. Beim Aufstieg zur Schäferei. Circaea alpina L. Hostein, Jawornik Kelsky, Jawormik bei Frank- stadt. Pimpinella magna L. Wsetin, Duäna. Selinum carvifolia L. Selbst in höheren Lagen. Jawornik bei Frank- stadt. Chaerophyllum aromatieum L. Wald Kopankow unterhalb des On- drejnik bei Gross-Kuntschitz, Frankstadt, Trojanowitz. — hirsutum L. Lhotka bei Bystritz, Rudolfsthal, Wsetin, Stram- berg, Karlsbrunn, Ludwiesthal. Potentilla aurea 1. Altvater, Peterstein, Hohe Haide, Gr. Hirschkamm. Rubus villicaulis Köhl. Hostein, Jawornik Kelsky, hotalowitz. — bifrons Vest. Kozinec bei Roznau, Holzschlag am Pansky kopec nächst Str. Zubri, Gross-Kuntschitz, Wald Kopankow unterhalb des Ondrejnik, Trojanowitz, Frankstadt. — glandulosus Belard. Jawornik Kelsky, Cäb, Roznau, Str. Zubfi, Kl. Jawornik bei Frankstadt, Domstadtl, Lichtenstein’scher Wald bei Grosswasser, Schönberg, Sternberg. — corylifolius Smith. Lhotka bei Bystritz, Hostein, Trojanowitz, Schönberg. — — var. silvatieus Celak. Prodr. Fl. Bohem. p. 643. Holy vreh bei Rotalowitz. — tomentosus Borkh. Pohl Tent. Roznau, Mährisch-Weisskirchen, Domstadtl, Freudenthal. Trifolium spadiceum L. Poschkau, Milbes, Liebau, Domstadtl, Gross- wasser, Karlsbrunn, Ludwigsthal. m — Anton Rochel. Von Josef Ullepitsch. Jedem Botaniker in Europa ist der vorstehende Name bekannt, obgleich der Mann, der ihn trug, schon bei 40 Jahre im kühlen Schosse der Erde schlummert. Ich glaube, dass eine kurze Be- schreibung seines Lebenslaufes Vielen erwünscht sein dürfte, und will davon so viel erzählen, als mir noch theils aus seinen münd- lichen Mittheilungen erinnerlich ist, theils ich Notizen entnommen habe, die mir sein noch lebender Sohn Alois Rochel, k. u. Berg- rath a. D. freundlichst zu Gebote stellte. Anton Rochel wurde am 18. Juni 1770 zu Neunkirchen am Steinfelde in Niederösterreich geboren. Sein Vater Mathias war Bür- ger und Kaufmann daselbst. Seine Mutter Maria Anna, geborene Bayerl aus Aflenz in Steiermark, verlor er schon in früher Kind- heit durch den Tod. Er erhielt eine unfreundliche Stiefmutter und musste ihr schon mit 8 Jahren aus dem älterlichen Hause weichen. Er wurde zu einem Anverwandten nach Kuttenberg in Böhmen gebracht, wo er in der damaligen Jesuitenschule den ersten Unter- richt erhielt. Am 26. September 1785, also in seinem 15. Jahre, meldete er sich beim Vorsteher des Hauptgremiums der bürgerlichen Wund- ärzte in Wien wegen Erlernung der Wundarzneikunst und wurde zu diesem Behufe einem Herın Kachelmayer übergeben. Am 19. Mai 1788, also vor Ablauf der jenerzeit vorgeschriebenen drei Lehrjahre, wurde er freigesprochen und als Wundarzneigeselle bestallt. Während dieser Lehrjahre studirte er schon Botanik und ver- vollkommnete sich in der lateinischen Sprache, von deren Kenntniss er später in seinem Werke „Plantae Banatus rariores“ glänzenden Beweis gab. Gleich 1788 trat er in die Armee als chirurgischer Gehilfe und machte als solcher den letzten Feldzug gegen die Türken mit. Er war bei verschiedenen Bataillen und bei der Belagerung von Ada-Kale (Orsowa) zugegen, und wäre vor letzterem Orte mitten in ärztlicher Thätigkeit beinahe von einem Bombensplitter getroffen worden. Trotz der Märsche und Spitalsdienst nützte er die Zeit des Krieges so fleissig aus, dass er, nach Wien zurückgekehrt, schon am 28. September 1792 von der medieinischen Facultät der Universität in Wien zum Maeister Chirurgiae promovirt worden ist. Er verblieb im Armeeverbande und machte als Wundarzt den ersten Krieg gegen Frankreich mit. Er wurde von den Franzosen gefangen genommen und nach Dijon gebracht. Mit anderen Gefan- genen wurde auch er ausgelöst und diente weiter in der Armee, theils in Frankreich, theils in Holland und Belgien. Auch diese Zeit nützte er fleissig zur Vermehrung seiner Kennt- nisse aus. Er erlernte nicht nur vollkommen tranaösisch, sondern 28 364 war im Stande, gleich nach seiner Rückkehr nach Wien an der Universität die Prüfungen als Geburtshelfer abzulegen, und erhielt am 5. November 1708 das Diplom als Magister obstetritiae. Nun trat er aus der Armee und liess sich vorerst im Hradi- scher Kreise Mährens als praktischer Arzt nieder. Oboleich er nun schon durch mehrere Jahre Botanik studirte, war es ihm doch nieht möglich, während des unsteten Aufenthaltes als Militär sich ein Herbar anzulegen. Nunmehr schritt er mit re- oem Eifer an diese Arbeit, und aus dem Jahre 1798 stammen die Anfänge seines später riesenhaft angewachsenen Herbars. Nach einem noch vorhandenen Ausweise zählte selbes schon 1820 über 30.000 Exemplare. In Mähren blieb er nur Ein Jahr und übersiedelte dann auf die gräflich Medniansky’sche Herrschaft Weszele im Neutraer Comi- tate, wo er fünf Jahre verblieb. Er erhielt einen Antrag, auf die Herrschaft Rownye des (Grafen Aspermonte im Trentschiner Comi- tate zu übersiedeln, und leistete ihm Folge. Hier, mitten in einer reichen Flora und nahe den Karpaten, weilte er 15 volle Jahre. Jeden Augenblick, den ihm die Berufsgeschäfte übrig liessen, wid- mete er dem Studium der Pflanzenwelt. Je mehr er sich in das Studium der Botanik vertiefte, desto reser wurde der Wunsch in ihm, sich selbem ungestört einzige und allein widmen zu können. Als daher 1820 die Stelle eines botanischen Obergärtners der Uni- versität in Pest offen wurde, bewarb er sich sogleich darum. Man zörerte nicht, diese Stelle einem Manne zu geben, der damals schon einen so guten Namen in der Wissenschaft hatte, dass man über- zeugt sein musste — dass seine Befähigung weit über die Erforder- nisse dieses Postens hinausreichte. Durch volle 20 Jahre blieb er nun in Pest. Der botanische Garten der Universität zeichnete sich unter seiner Leitung nicht nur durch Reichhaltigkeit der eultivirten Pflanzenarten aus, sondern weit mehr noch dadurch, dass da neue Pflanzenformen der damals noch wenig bekannten Flora Ungarns zum ersten Male zur Anschauung gebracht wurden, und von hier aus ihren Weg weiter in die übrigen botanischen Gärten Kuropas nahmen. Der Glanzpunkt seiner Leistungen als botanischer Obergärtner war jedoch die Anlace einer reichhaltigen Alpenpflanzen-Cnltur. Be- rücksichtigt man, dass nach seiner Culturmethode die Alpenpflanzen durch Jahre hindurch nicht degenerirten und noch obendrein im Pester Kiima — so muss man selber volle Bewunderung zollen. Während der 20 Jahre, die er diesen Posten inne hatte, übte er sehr wenig ärztliche Praxis aus, was jedoch nicht hinderte, dass er als ein sehr scharfer Diacnostiker häufig zu Concilien beigezogen wurde, und zwar bis in die allerhöchsten Kreise hinauf. In Folge eines solchen Concils wurde ihm von einer inländischen Universität das Doctor-Diplom angetragen, allein er schlug es aus. 1840 erhielt er über sein Ansuchen seine Pensionirung und verliess am 6. April Pest, um nach Petersburg zu reisen. Er wollte 369 seinen ältesten Sohn besuchen, der sich dort als Handelsgärtner etablirt hatte und als solcher noch heute dort lebt, ferner wollte er die Flora Russlands aus eigener Anschauung kennen lernen, endlich versuchen, ob er nicht dort sein Herbar verkaufen könne. Diese Reise erforderte zu jener Zeit 45 Tage! Schon während derselben hatte er, ungeachtet er mit Regierungspass und hecom- mandations-Briefen hoher Persönlichkeiten ausgerüstet war, wieder- holt Revisionen und andere Behelligungen zu überkommen. Missge- stimmt langte er am 21. Mai 1840 in Petersburg an. Er versuchte über die auf der Reise erlittenen Kränkungen Klage zu führen, allein mit üblem Erfolge. Seine botanischen Aus- flüge um Petersburg erregten entweder wirklich Verdacht oder wurden als Vorwand dazu verwendet -- kurz er spürte sich plötzlich über- wacht — Ursache genug, um am 30. October 1840 Petersburg zu verlassen und über Riga nach Dresden zu eilen, wo er am 27. No- vember anlangte. Froh, die russische Grenze im Rücken zu haben, wurde ihm der Aufenthalt in Dresden doppelt angenehm durch die Huld und Gewogenheit, mit der ihn König Johann auszeichnete. Auch mit dem Herbar wurde Ordnung gemacht, und Rochel überliess es dem Könige gegen eine lebenslängliche Leibrente, die er jedoch kaum über 6 Jahre genoss. Am 21. März 1841 verliess er Dresden und langte, über Wien reisend, am 9. April in Pest an. Dort nahm er schweren Abschied von seinem Herbar, welches er durch 42 Jahre eifiig zusammenge- tragen und vermehrt hatte. Er verpackte und versendete es an seinen neuen Bestimmungsort. Seines Verbleibens war nun nicht länger in Pest. Er reiste nach Graz zur Versammlung der deutschen Naturforscher und Aeızte, welche selbes Jahr dort taste. Es gefiel ihm in Graz so wohl, dass er sich entschloss, dort seinen bleibenden Aufenthalt zu nehmen und den Rest seiner Tage daselbst zu verleben. Er starb am 12. März 1847 allda. Rochel war noch als Greis eine schöne, hühnenhafte Erschei- nung und muss in seiner Jugend ein bildschöner Mann gewesen sein. Im Frühling 1842 lernte ich ihn kennen und verbrachte bis October 1846, wo ich Graz verliess, meine ganze freie Zeit bei ihm! Seine Beschäftigung bestand theils in der Anlegung eines neuen Herbars, tlieils in der Cultur von Alpenpflanzen. Er wohnte am grossen Glacis im Eckhause am Eingange in die Attenmıs-Gasse. Im Hofraume dieses Hauses in einer Ecke wurden ihm 7 Quadratklafter Bodens überlassen, die er einfrieden liess, und wo wir einen Alpen- garten anlegten, in welchem gegen 400 Arten Alpenpflanzen mit der grössten Sorgfalt gepfivgt wurden. Erzherzog Johann fand es der Mühe werth, dieses Miniatur-Gärtchen oft zu besichtigen, und war voll Lobes und Bewunderung über das unübertreiiliche Gedeihen der Pflanzen. Nebst der Pflege seines Gärtchens beschäitigte Rochel haupt- 306 sächlich die Neu-Anlage seines Herbars. Wir exeursirten nicht nur fleissig in der Umgebung von Graz, sondern in seinem 75. Jahre war er mit mir noch rüstig am Schöckel. Den Winter hierauf fingen lann seine Körperkräfte zu schwinden an — und er wurde bei voller Geistesfrische immer schwächer und schwächer und erholte sich nimmer! Rochel schrieb nebst drei grösseren Werken mehrere Aufsätze für Fachblätter. Mir sind von seinen Schriften bekannt: 1. Naturhistorische Miscellen über den nordwestlichen Karpat in Ungarn, mit einer Karte, Pest 1821. 2. Pflanzen-Umrisse. Wo dieser Aufsatz veröffentlicht wurde, ist mir nicht erinnerlich. 3. Plantae Banatus rariores. Pesthini 1828. Folio mit 40 Ta- feln und 2 Karten. Diess ist wohl sein Hauptwerk. Die Tafeln und Karten sind eigenhändig und meisterhaft von ihm selbst gezeichnet und werden beständig zu den Abbildungen besten Ranges gezählt werden, 4. Erster Nachtrag (Flora 1831). 5. Botanische Reise in das Banat. Pest 1838. 6. Beiträge zur Kenntniss der Gattung Meniha (Linnaea 1838). 7. Waldsteinia tr ifolia Rochel (Linnaca 1839). Rochel’s Werke sind sehr selten, und jede botanische Bibliothek ist stolz auf ihren Besitz und rechnet sie zu ihren schönsten Zierden. Es hat damit sein eigenes Bewandtniss. Die unter 1, 3 und 5 ver- zeichneten Werke liess er auf eigene Unkosten drucken und gab sie nur stückweise dem Buchhändler. Vor seiner Abreise nach Peters- burg wollte er sich der ganzen Auflagen entledigen, allein der Buch- händler glaubte den Preis wegen der bevorstehenden Abreise herab- drücken zu können. Rochel gab ihm bis Abend Bedenkzeit. Der Buchhändler kam nicht, Rochel machte Feuer in dem Ofen und brachte die ganze Nacht damit zu, seine ganzen Auflagen zu ver- brennen. Wohl kam der Buchhändler den anderen Morgen und war bereit, jeden Preis zu bezahlen — es wurde ihm ein Haufe Asche gewiesen. Rochel hielt sehr wenig auf Auszeichnungen, und es war aus ihm nicht herauszubringen, welche ihm zu Theil geworden sind. Aus seinem Nachlasse sind nur die folgenden ersichtlich: Die Societas botanica Ratisbonensis ernannte ihn im April 1804 zu ihrem Ehrenmitgliede. Die königl. botan. Gesellschaft in Regensburg ernannte ihn am 8. März 1821 zu ihrem Mitgliede. Die kaiserl. Leopoldinisch- -Carolinische Akademie der Naturfor- scher ernannte ihn laut Diplom vom 10. Juni 1829 zu ihrem Mit- gliede mit dem Beinamen „Scopoli“. Diese Auszeichnung war die einzige, die ihn freute, und deren er öfter Erwähnung that. Römer et Schultes trennten das Genus Echinospermum und benannten das so neugeschaffene Genus Zochelia. Die grosse Zahl "der von ihm entdeckten Pflanzen, sowie der- 367 jenigen, die nach ihm benannt worden sind, einzeln aufzuzählen, wäre hier viel zu weitläufig. Eine Auszeichnung, die den grössten Ehrgeiz zu befriedigen im Stande wäre, wurde ihm erst im August 1882 zu Theil. Der Kar- paten-Verein beschloss nämlich in seiner zu Schmecks abgehaltenen Generalversammlung einhellig: „den unmittelbar vom Krivan west- lich ausgehenden Felsgrat, der früher keinen Namen hatte, Rochel- Spitze zu benennen“. So wird sein Name in einer ihm zu Lebzeiten sehr lieben Region fortleben; denn er hat den Krivan seit 1804 wiederholt bestiegen und war der Erste, der dort botanisirte, lange vor Wahlenbere. Seine Naturanschauungen neigten sich längst zum Darwinismus. In seinen Menthen gibt er schon den Kalendermachern den Rath, ihre Schröpf- und Aderlass-Tabellen in Hinkunft mit einem An- hange zu versehen, aus dem man erfahren könne, ob die neuen Species besser beim aufnehmenden oder abnehmenden Monde ge- deihen. Weiters fragt er, ob nicht manche ephemere Species viel- leicht auf einen Abortus im sensorium commune authoris zurückzu- führen seien. Ich erlaube mir noch, hier drei seiner praktischen Verfahren mit wenig Worten zu beschreiben. 1. Anlangend die Cultur der Alpenpflanzen, so war es seine Maxime, die Pflanze vorerst vollkommen von det mitgebrachten Erde zu reinigen und sie in sehr magerem Boden möglichst fest einzusetzen. Die abgebeutelte Erde wurde sorgfältig aufbewahrt und mit selber die Pflanze von oben von Zeit zu Zeit „gefüttert“. Bei dieser Fütterung kommen überdiess dann häufig aus in der Erde schlummernden Samen Pflanzen zum Vorschein, die man früher nicht in den Garten gebracht hatte. Ferner sagte er immer: die Alpen- pflanze will Feuchtigkeit, nicht Nässe — letztere schadet ihr sogar in den äussersten Wurzelspitzen! ferner vertragen diese Pflanzen tiefen Schacht-, nur keinen Deckschatten. 2. Seine Pflanzentrocknungs-Methode war auch originell und bietet grosse Vortheile. Er legte die Pflanzen ein und presste sie so lange, bis sie welkten, d. h. beim Oefinen der Bogen flach liegen blieben und sich nicht wieder aufrichteten. Dann legte er die Bogen mit den Pflanzen dachziegelförmig übereinander in die Luft, bis sie zu schrumpfen anfingen. Dann presste er sie durch 4—5 Stunden wieder glatt und wiederholte dieses Verfahren, bis die Pflanzen trocken wur- den. Diese Art Pflanzen zu trocknen hat bedeutende Vortheile, die Pflanzen trocknen schnell, und behalten die meisten lange ihre Far- ben, endlich braucht man viel weniger Papier, was besonders auf Reisen wichtig ist. 3. Seine Zeichnungen von Pflanzen führte er auch in eigener Weise aus. Er zeichnete alle Pflanzen mit der Feder, hatte dabei jedoch drei Schalen mit Tusche, in deren erster die Tusche sehr licht, in der zweiten dunkler, in der dritten ganz schwarz ange- rieben war. Man erspart damit das Schattiren und bringt mit ein- 368 zelnen Linien sehr schöne Lichteffeete hervor. Ein derlei Blatt von ihm mit specieller Widmung für mich gab ich dem Tatra-Museum in Felka. War Rochel in der Wissenschaft gross, so war er noch grösser als Mensch! Er war ein eiserner Charakter im vollsten Sinne des Wortes! Der einzige Vorwurf, den man ihm machte, war der, dass er zu „schroff“ auftrat. Schönfärberei in der Wissenschaft u. dergl. geisselte er schonungslos und in schärfster Weise, ohne alle Rück- sicht auf die Person. Ich bewahre als Reliquie von ihm seine mir testamentarisch vermachte „Leiblupe“, die ihn durch viele Jahre überall hin be- oleitete, und ein Stammbuchblatt. Ich theile die Worte des letzteren mit, weil sie charakteristisch sind. „Lieber junger Freund Ullepitsch! Diess Blättchen mit Wün- schen füllen mag ich nieht, weil sie nichts nützen — wenn Sie sich jedoch am Abend Ihres Lebens sagen können: Keiner meiner ver- lebten Tage reuet mich, dann haben die Götter Ihnen dasjenige ver- liehen, was sie nur Jenen geben, denen es voller Ernst ist, sich die wahre Würde der Menschheit anzueienen“. Er liegt am St. Peter-Friedhofe in Graz begraben. — Friede seiner Asche. Rohrbach in Oberösterreich, April 1884, — ei —— Fiora des Etna. Yon Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 952. Helleborus Bocconi Ten. Guss. Syn. et Herb.!, vüridis *Raf. II, non L. Wurzelblätter kahl, mit Ausnahme der Hauptner- ven ganz lichtgrün, etwas glänzend, kürzer, als der Stengel, fuss- förmig fiederschnittig, die Fiedern handförmig 2—-5theilig, Theile lang linear-lanzettlich (4 bis 12 Mm. breit, 8-10 Cm. lang), scharf gesägt, Nerven der Blattunterseite sehr hervorspringend netzig; die unteren Stengelblätter kurz gestielt, die oberen sitzend, alle spär- licher getheilt mit kürzeren Zipfeln; Steugel meist zweitheilig mit einblüthigen Aesten; Blüthen gestielt, mit eiförmigen, stumpfeu, grü- nen Kelchblättern ; Balgfrüchte abgestutzt, querrunzelig. Meine Exem- plare des multifidus Vis. aus Dalmatien und Montenegro sind von denen Neapels und Siciliens nicht verschieden! In Hainen und Berg- wäldern: Waldregion des Etna (Raf. II), um Catania? von Cajto- rina sesammelt (Herb. Torn.!). März, April. 053. Nigella damascene, L. *Cat. Cos., Guss. Syn. et *Herh.! Unter Saaten, auf Rainen, steinigen und grasigen Abhängen bis 3000° gemein: Um Catania überall (!, Herb. Torn., Herb. Guss.!), 369 Acicastello (Herb. Tornab.!), in der Ebene des Simeto bis Paternd, um Bronte, von da gegen den Bosco Maletto hinauf! April, Mai. %. 954. Nig. divaricata Beaupre in DC. syst., Guss. Syn. et Herb.!, arvensis L. ß. glaucescens Guss. Prodr. Auf trockenen, lehmigen Feldern: Um Acicastello (Herb. Torn.!). April—Juni. ©. 955. Aguilegia vulgaris L. var. sicula mihi, vulgaris Guss. *Prodr., *Syn. et *Herb.!, Tod. Fl. sic. exs. Nr. 1207! Wurzelblätter doppelt dreizählig, Fiederchen 2—3spaltig, oder -theilig mit stum- pfen, keilförmigen, am Rande gelappt-gekerbten Abschnitten, unter- seits seegrün, etwas flaumig; Blattstiele und Stengel abstehend rauh- haarig; Blüthen blau, von der Basis der Staubgefässe an 12 Mm. lang, auswendig etwas flaumig; Sporne gekrümmt, an der spitze verdickt; Staubgefässe so lang oder länger, als die Griffel, Kapseln länglich. Aeusserst ähnlich der vulgaris Mitteleuropa’s, in Blattform und Grösse nicht unterscheidbar; aber die Behaarung, besonders gegen oben, bedeutend stärker, Blüthen beträchtlich kleiner, Balg- kapseln stark drüsigzottig; jedenfalls nur klimatische Abänderung. Von nigricans durch den robusteren niedrigeren Wuchs, blaue Blü- then etc. verschieden. In Berghainen bei Francavilla (Guss. 1. c.); ich sammelte sie nur in den Nebroden. April— Juni. 2. 956. Delphinium Staphisagria L. *Presl Fl. sie., *Bert., Guss. *Syn. et Herb.! An Wegen und wüsten Stellen der Tiefregion selten: Um Catania (Presl 1. c.), aus Catania von Guss. erhalten (Bert.), Villarascosa bei Catauia (Tornab. in Guss. Syn. Add. et Herb.!), Massanunziata (Torn. in Herb. Guss.!). April, Mai. ©, ©. 957. Delphinium peregrinum L. Guss. Prodr., non Reichb. D. Fl. 4672!, halteratum 8. Sm. Guss. Syn. et Herb.!, longipes (Guss. Syn. et Herb.! (die Exemplare Gussone’s kaum durch reichlichere, mehr gespreizte Aeste von denen des halt. unterscheidbar), non Mor. teste Bert. — 8. Sm. in Prodr. I, 371 gibt halteratum ausdrücklich aus Sicilien an und unterscheidet es von peregrinum L. sp. pl. 749 durch bedeutendere Grösse, mehr getheilte Blätter, abstehende (micht zusammenneigende) untere Blumenblätter. Guss. Syn. gibt als in Sieilien gemein an Delph. longipes Mor., beschränkt halteratum auf Messina und Milazzo und charakterisirt ersteres durch längere Sten- gel, reichlichere, ruthenförmige Aeste, 12—26 Mm. lange Blüthen- stiele, während letzteres nur 6—11 Mm. lange besitzt; peregrinum L. fehlt nach Guss. in Sieilien vollständig. Ich fand nun sowohl in Ost-, als auch in Westsieilien nur Exemplare mit 6-, höchstens 11 Mm. langen Blüthenstielen, und gehören somit sämmtliche gese- hene Exemplare, deren Zahl Legion ist, im Widerspruche zu (Guss. Daten zu halteratum; doch ist zu bemerken, dass auch bei diesem der Stengel oft sehr ästig und hoch ist; es scheinen somit beide Guss. Arten nicht verschieden zu sein, wie schon Bert. Fl. ital. an- nimmt, der Zongipes Mor. auf Sardinien beschränkt. Die Pflauze Si- eiliens stimmt habituell aufs genaueste mit D. peregrinum RBeichh. D. Fl. Fig. 4672 und meinen zahlreichen dalmatinischen Exemplaren (Spalato leg. Studnicka, Lesina 1. Botteri, Dalmatia 1. Petter) 370 überein, und Guss. eitirt auch Reichb.’s Abbildung der dalmat. Pflanze, allerdings mit ?, zu halteratum; aber die unteren Blumen- blätter sind bei der Pflanze Dalm. constant elliptisch-spatelförmig, in den Nagel lang verschmälert; bei der Pflanze Siciliens aber kreis- förmig-nierenförmig, oft etwas querbreiter, am Grunde stets deutlich ausgebuchtet herzförmig, an der Spitze sehr stumpf; Platte dreimal kürzer als der Nagel; Stengel und Früchte an der sicil. und der damit vollkommen identischen neapolit. Pflanze immer kurz ange- drückt flaumhaarig, Traube meist lang, lax. Da aber L. in sp. pl. 749 die Blumenblätter des peregrinum ausdrücklich rundlich nennt, und ebenso ausdrücklich als die ersten Standorte Italien und Siei- lien anführt, so erhellt daraus, dass halteratum S. Sm. nur ein Sy- nonym des peregrinum, und dass die dalmatinische Pflanze ver- schieden ist; sie gehört zu junceum DC. Fl. fr., welches der Autor eben durch die elliptische Blumenplatte von halteratum unterscheidet. Spanische, als peregrinum L. erhaltene Exemplare (Granada, 1. Xi- menes) unterscheiden sich habituell nur durch lange, schlanke, ru- thenförmige Aeste; auch sind die unteren Blumenblätter ebenfalls lang genagelt und an der Basis a aber die Länge der Platte übertrifft die Breite um '/, und der Stengel ist nicht "anlie- gend, sondern abstehend kurzhaarig; sie Sohanbni somit zu gracile ß. velutinum DC. Prodr. I. 52. — Auf Fluren, Feldern, Lavaströmen, in Saaten, Gärten, an steinigen, krautigen Abhängen bis 4000° sehr gemein: Catania, Mascalucia, Belpasso, Cavaleri, Paternd, Nicolosi, Tarderia (Herb. Torn.!), auch von mir an den meisten dieser Stand- orte, ausserdem noch um Gravina, Zaffarana, Bronte in Menge ge- sammelt. Mai—Ausust. ©. 958. Paeonia corallina Betz. Guss. Syn. et *Herb.! Reichb. D. Fl. 4745! (ich besitze sie ebenfalls aus Reichenhall, 1. Spitzel, und die Pflanze stimmt genau mit der Siciliens). Kaum unterscheid- bar von P. Russi Biv. Bei beiden sind die Blätter doppelt-, nur die obersten einfach-dreizählig; aber bei corall. sind die Segmente elliptisch oder oval, unterseits hleich seegrün und ganz kahl, das mittlere in die Basis vorgezogen, die Balefrüchte horizontal ausge- breitet oder etwas zurückgekrümmt. Bei Russi sind die Segmente dunkler grün, bei eleicher Länge um '/, breiter, unterseits bleich und flaumig, das mittlere sehr breit, ovalherzförmig, nicht oder kaum vorgezogen, Balgfrüchte zurückgekrümmt. Doch sind die Grenzen zwischen beiden sehr verwischt. Vanlıt «. purpurea (Blüthen pur- purroth) und ß. favescens (Presl del. prag. et Herb.!) Guss. (Blüthen wachsgelb). Auf buschigen und waldigen Bergabhängen, bisher nur var. ß.: Am Monte Zio ob Nicolosi (Herh. Torn., Torn. in Herb. Guss.!); in den Nebroden sehr häufig. April, Mai. 2%. 959. Paeon. Russi Biv. man. IV, Guss. *Syn. et *Herb.! Auf buschigen und waldigen Bergabhängen: Etnawälder (Cosentini in Guss. 1. e.), Monte Zio, Monte Mazzo, Vallone di Faggi (Herb. Torn.!). April, Mai. 2%. NB. Noch wurden folgende in Sicilien fehlende Arten aus dem >71 Gebiete angegeben: Anemone Hepatica L. *Raf. II, trifolia L. *Raf. II (vielleicht die weisse Var. der apennina L., aber auch diese kenne ich nur aus den Nebroden), Adonis vernalis L. *Cat. Cosent., Ra- nunculus acris L.: Auf Wiesen und höheren Weiden des Etna (Presl Fl. sie.), Helleborus niger L. *Raf. I. LXXII. Fam. Berberideae Vent. 960. Berberis aetnensis *Presl Fl. sie., *Bert., *Philippi, vul- garis *Raf. III, *Brunner, *Tratt. Scud., *Torn. not., *Torn. geogr., non L. Unterscheidet sich von vulı garis L. gewöhnlich leicht durch kräftigere, die Blattspitze erreichende oder überragende Dornen; aber auch dann, wenn die Dornen kürzer sind, als die Blätter, unter- scheidet sie sich leicht durch die schon zur Blüthezeit doppelt so robusten Dornen, die lang und hartdornig gesägten, sehr starren, dicklederigen, stark hervortretend geaderten Blätter, kürzere Trauben, schwärzliche Beeren, den kurzen, sehr ästigen, sparrigen Wuchs; sonst stimmt sie genau mit vulgaris überein und dürfte am besten als südliche Race derselben betrachtet werden. Findet sich auch in Corsica und Creta; in Sicilien ist nur «einensis, denn die Nebroden- pflanze, welche Guss. für die echte vuZg. hält, während er die Etna- pflanze als var. b. macroacantha bezeichnet, stimmt mit letzterer aufs genaueste überein und übertrifft sie oft bedeutend in der Länge der Dornen. Variirt also «. macroacantha, ß. brachyacantha (Dornen kürzer, als die Blätter), letztere — vulgaris Guss., Presl Fl. sic., non L. Auf steinigen Bergabhängen vom Ende der Waldregion (5107° Philippi) bis 7100‘ (Philippi) sehr häufig, ein fast unzertrennlicher Begleiter der Juniperus hemisphaerica, wurde an den Südostabhängen ob Nicolosi von mir und allen eitirten Autoren (excl. Bert.) beob- achtet; var. ß. selten: im Valle del Trifoglietto (Tornab. in Guss. Syn. Add. et Herb.). Mai, Juni. b. LXXII. Fam. Papaveraceae. 961. Papaver Rhoeas L. *Cat. Cosent., *Flor. med., «. vul- garis (Haare des Stengels und der Blüthenstiele abstehend). Unter Saaten, an Wegrändern, auf sonnigen Hügeln und steinigen Berg- abhängen (0 3500°) sehr gemein: Um Catania überall (!, Herb. Torn. et Reyer!), längs der ganzen Ostküste, m der Ebene des Si- meto, von Nicolosi in die Wälder empor, um Bronte etc.! März— Juni. ©. 962. Pap. dubium L. Vom vorigen verschieden durch Narben- lappen, die sich nicht gegenseitig decken, ferner durch die nicht verkehrt-eiförmige, sondern Jängliche Kapsel, die meist angedrückten Haare der Blüthenstiele; Blattzipfeln bei beiden oft gleich fein. In Weingärten und auf steinigen Abhängen von Catania nach Nicolosi. April, Mai. ©. (Fortsetzung folgt.) — RS 372 Bemerkungen zu Franz Höfer's „Wörterbuch der nieder-Österr, Pflanzennamen“') Von Moriz Kronfeld. Es ist ein erfreuliches Zeichen, dass in den Kreisen, die vor- nehmlich berufen sind, Liebe zum heimischen Flor durch den ersten Unterricht zu erwecken, in den Kreisen der Volkslehrer, sich von Zeit zu Zeit ermsteres Streben und eifriger Fleiss verschiedenen Auf- gaben der Pflanzenkunde zuwendet. Darum schon freut uns die vor- lieende Arbeit, in welcher Franz Höfer, Lehrer in Bruck a. d. Leitha, eine Zusammenstellung der niederösterreichischen Dialect- namen gibt, eine Zusammenstellung, die als erste in diesem Um- fange — mancherlei Mängel ungeachtet — die Aufmerksamkeit selbst „weiterer Kreise“ zu beanspruchen berechtigt ist und darum auch ausführlichere Besprechung verdient. In der Einleitung der 53 Seiten umfassenden Broschüre betont der Verf. die Bedeutung der Trivialnamen und beruft sich hiebei mit gutem Rechte auf die Abstrusität „deutscher Schriftnamen* vom Schlage einer „Kefalanthere“, „Knauzie“, „Kochie* u. a. m. Wohl nur in den seltensten Fällen kommt es zu einer Assimilation, wie sie Kerner?) an „Liebstöckl* (Libysticum), „Lattich* (Lactuca) u.a. dargethan, und wie sie in etwas drolliger Weise an dem „Toli- metanger]“ aus der Gegend von Scheibbs in Nieder-Oesterreich sich äussert’). Im Alleemeinen aber werden derartige Benennungen als ein der lebenden Sprache unwürdiger Ballast mitgeschleppt und er- langen ebensowenig «as Bürgerrecht, wie die etwas zu urgermani- schen Bezeichnungen, die Oken aufstellte. Man denke zum Exempel an die „Bregen‘ „Spaune*, „Ose* und „Weime“, in die er die „Zunft* der „Sprene“ (Farne ohne Sporenkapselring) zerfällt! — Anderor- oO} I. te) seits seien doch wieder nicht alle Volksnamen geeignet, in die Schrift- sprache aufgenommen zu werden. Wir möchten diess dem Verfasser nur in Bezug auf die „Kraftausdrücke* zugeben. Denn, wie bezeich- nend sie auch sein mögen, — man sehe unter Anderem 8. 10 die Bezeichnung für „Hagebutten“, S. 26 für Colehicum nach — 0 passen sie in ihrer ungezwungenen Derbheit sicherlich nicht immer in einen — gefühlvollen Mund. Ob es aber erlaubt ist, dieselben förmlich „in usum Delphini* zu entstellen und in des Wortes eigen- ster Bedeutung sinnlos zu machen — wir haben hier „Aschiz’n“ und „Halimasch“ für (siehe gef. S. 10 und S. 21) im Sinne — das ist die Frage. Wenn Höfer als weiteren Grund für die nur theilweise Brauchbarkeit der Dialectnamen angibt, dass viele „einen abergläu- bischen“ Sinn haben, wie „Beschreikraut“ (Erigeı on), oder auch eine 5 Bruck a. d. Leitha. 1884. ?) „Die Flora der Bauerngärten in Deutschland“ in den Verhandl. der zoolog.-botan. Gesellsch. 1855, S. 787—826. (Die eitirte Stelle auf 8. 782.) °) An Analogien zu erinnern, ist „Kartoffel“ aus dem italienischen „tar- tuffoli” und das cechische „brambory* aus dem Worte „Brandenburger“ ent- standen. 375 Heilkraft andeuten, welche diese Pflanze nicht im entferntesten be- sitzt, wie „Lungenkraut“ und „Skrofelwurz“, so möchten wir ihm nicht unbedingt zustimmen. Denn geraie die Namen der Gewächse, an die sich „abergläubische* Vorstellungen knüpfen, oder doch in früherer Zeit anschlossen, sind für Jeden werthvoll, der Sinn hat für den humanitären Fortschritt, und die anderen sind wiederum als Reminiscenzen an die Tage, da jedes Kräutlein seine „Kraft“ hatte, nicht minder schätzbar; sie scheinen uns daher für den Schatz des Shriftdeutschen zum outen Theile geeignet zu sein. Weiters müsste man ja beharrlicherweise eine staatliche Reihe von Namen streichen, die längst schon in die Sprache aufgenommen sind: Worte von gu- tem, altem Klang, wie „Alraun“, „Grensing“, „Trollblume“, nebst vielen anderen, und all diess, weil sie einen „abergläubischen“ Sinn haben, weil sie, anders gesaot, Marksteine sind aus der fernen Zeit, da der Mensch mit der Natur Eins, da sie ihm eine liebe Schwester war, deren Stimme ihm im Rauschen der Wettereiche im Falle des Waldbaches entgegenklangen, aus der Zeit, da die allweise Alruna, der Wassernix-Grendel und der Riese Troll mit den anderen „Wesen“ und „Wichtlein“ allen im Schwunse waren. "Bei der alphabetischen Aufführung im speciellen Theile setzt Höfer durchwegs die Dialectnamen den lateinischen Bezeichnungen voraus. Soll damit einem „grösseren Publicum“ gedient sein, so hat der Autor, wahrscheinlich wieder diesem zu Liebe, sich, die Dialect- laute zu bezeichnen, gewöhnlicher Fractur-Lettern bedient. Da jedoch für den niederösterreichischen Dialect eine eigene (von Tschitschka eingeführte) Lautbezeichnung exjstirt, welche bekanntermässen Ker- ner in seiner Arbeit über „Niederösterreichische Pflanzennamen“ ') — und nebenbei bemerkt auch der Schreiber dieser Zeilen in einem kleinen, vom Verf. übrigens übersehenen Aufsatze *) — verwendet hat, so wäre es füslich wünschenswerth, wenn dieselbe gerade in Publieationen der vorlierenden Art zur Geltung käme. Möglich immerhin, dass sich der Realisirung dieses Wunsches die subalterne Stellung des Druckortes entgegenstellte — ein Umstand, der dem Autor wohl ebensowenig zum Vorwurfe gemacht werden Kann, wie die Unzahl der Sünden, die der Setzer an dem „Wörterbuche“ ver- brochen und die ein gedoppeltes Verzeichniss der Corrigenda nur zum geringen Theile gut macht. Doch daraus — wir wiederholen es — machen wir dem Autor keinen Vorwurf und erinnern uns des Buchverses: „Was auss dem truck jv merckt zu schelten, Das last mein Author nit entgelten: Niemand ist der nit etwan schlaff, Niemand ders alles am besten traff.“ Zum Schlusse sei noch einigen sachlichen Bemerkungen Raum gewährt. Mehr minder wesentliche Zusätze zu Höfer's Buche wer- ') Verhandl. d. zool.-bot. Ges. 1855. p. 257— 272. :) „Pflanzennamen aus der Wiener Gegend“. Jahrg. 1884 der Oest. bot. Zeitschr. Nr. 6 374 den sich bei der Vergleichung mit dem oben angeführten Aufsatz von selbst ergeben und darum sei hier auf denselben verwiesen. Für „Bairwurz'n* — Triticum repens L. (S. 11) ist um Pötz- leinsdorf bei Wien kurzweg „Bair“ üblich. — „Trommelschlägl“ — Centaurea Jacea L. (S. 47) wird um Kıitzendorf noch auf einige andere Compositen mit compacten langgestielten Blüthenköpfen, na- mentlich auf Centaurea scabiosa L., Cirsium pannonieum Gaud. u. a. m. angewendet. — Wenn Verf. zu „Weissbuachn* (S.. 50) be- merkt: „Ein Beweis, dass das Volk zuweilen auch den Schriftnamen kennt oder gebraucht — Vielleicht auch vice versa“, so sind wir der geoentheiligen Ansicht, dass „Weissbuachn“ von jeher als Volksname üblich gewesen und aus dem Munde des Volkes in die Schriftsprache aufsenommen wurde. Was der Autor übrigens mit dem lakonischen „Vielleicht auch vice versa* meint, ist nicht ganz klar. — Der Name „Würstlbaum* (S. 51) soll sich auf „Alnus-Arten* beziehen, „weil deren Fruchtstände Aehnlichkeit mit Würsteln haben“. Könnte man ihn nicht mit besserem Rechte von — sit venia verbo! — „würstlähnlichen* männlichen Kätzchen ableiten? In der Wiener Gegend werden die langen, schlaffen Amenta der Pappeln, Haseln, Birken etc. geradezu — „Würstl* titulirt. Höfer’s Arbeit wird trotz der Fehler, deren sie ebensowenig wie irgend eine andere entrathet, beim Publikum im Engeren und Weiteren Beachtung finden, und Allen, die mit dem Thema des Buches sympathisiren, bleibt die Hoffnung, dass eine zweite Auflage zugleich eine „verbesserte“ wird. Wien, den 14. September 1884. —— - Literaturberichte. Pichi P. Sulla Zefa vulgaris var. saccharifera. — Nuovo giorn. botan, italiano, XVI. S. 262—281 mit 1 Tafel. Der histologische Theil der weitläufig besprochenen Unter- suchungen bringt zunächst die Anatomie des Würzelchens und des Stengelchens an Saatkeimlingen der Zuckerrübe; Verf. findet dabei, dass der für die Wurzel gezebene charakteristische anatomische Aufbau sich noch weiter hinauf eine Strecke den Stengel entlang — „bis auf einen nur kurzen Abschnitt unterhalb der Kotylen“ — fort- setze; ein Unterschied auf Querschnitten des einen oder des andern Organs wäre nur in der Anwesenheit von Spaltöffnungen und war- zenförmigen Vorwölbungen der Epidermis des Stengelchens, sowie in einer grösseren Anzahl von Spiral- und Ringgefässen im letztge- nannten Organe gegeben (Verf. ist dabei nicht viel weiter als Pril- lieux gekommen). Diese Uebergangsstelle zwischen Wurzel und Stengel verschwindet mit dem Altern der Pflanzen und mit der Entwicklung von Adventivwurzeln entlang der hypo- und der epigeischen 375 Achse; von den Kotylen aufwärts tritt der entschiedene anatomische Charakter der Pflanze zum Vorschein. — Mit dem Wachsthume der Pflanze werden stets neue Gefässbündel- und Cambiumzonen ange- legt; die Ausbildung der Grundgewebs- und der Fibrovasalelemente steht in relativem Verhältnisse, so dass bei stärkerer Entwicklung jener letztere zurückblieben und umgekehrt: ein Verhältniss das bei versch. Beta-Arten bestimmte Unterschiede aufweist. Von Einzelnheiten die sich bei den Untersuchungen ergaben, erwähnt Verf. allmälige Uebergänge von Collenchym zum Bastgewebe gesehen zu haben; ferner bespricht er das Vorkommen von netzartig verbundenen Milch- saftzellen an der Aussenseite des Basttheiles der Gefässbündel; die- selben führen niemals Stärkekörner in ihrem Innern. — Ueber die Natur und Bedeutung der auf der Innenseite des Bastes vorkommen- den Siebröhren scheint Verf. trotz Anführung der wichtigeren Lite- ratur (die Arbeiten von Haberlandt und Briosi sind ihm nicht bekannt) nicht ganz im Klaren zu sein; im allgemeinen sind seine Resultate auch in der Auffassung des Callus übereinstimmend mit den wichtigen Errungenschaften Russow’s; den Angaben Wilhelm Janezewski's enteegen ist die chemische Constitution der Sieb- platten nicht eine den Kohlenhydraten sondern eine den Eiweiss- körpern, dem Nuclein verwandt, analoge. — Der chemische Theil ist kürzer gefasst; in den Anfanesstadien der Entwicklung lässt sich im Rindenparenchym des jungen Pfiänzchens reichlich Stärke nach- weisen, während der Zellinhalt des Centraleylinders derzeit die Dextrin- (?) Reaction gibt; mit dem Vorschreiten der Entwicklung bemerkt man, wie im Innern der Gefässe Saccharose auftritt, während die übrigen Grundgewebszellen — Rindenparenchym ist schon abee- storben — Glucose- und Dextrinreaction geben; in der Folge nimmt die Saecharosebildung überhand und findet sich bei voller Ausbildung der Pflanze, in jeder Zelle, selbst im Parenchym, nur von Spuren von Glucose beoleitet, vor. Solla. Albert Zimmeter. Die europäischen Arten der Potentilla. Versuch einer systematischen Gruppirung und Aufzählung nebst kurzen Notizen über Synonymik, Literatur und Verbreitung derselben. Steyr, im Selbst- verlage des Verfassers, 1584. 8. 31 8. Da seit Lehmann’s „Revisio Potentillarum“, der letzten Mo- nographie über die umfangreiche Gattung ‚Potentilla beinahe 30 Jahre verflossen sind, verdient eine kritische Zusammenstellung der Arten und „Formen“, wie sie Verf. in der vorliegenden Arbeit gibt, die Beachtung aller Floristen. Und serade der Umstand, dass der Autor nur den Bereich der europäischen Flora berücksichtigt, erhöht den Werth der Publication: denn sie ist um so gründlicher und authen- tischer. Seine Arbeit will Zimmeter übrigens nur als „Vorarbeit“ aufgefasst wissen und erbittet sich die Hilfe der Herren Fachcollegen für weitere Studien. Das Ziel, welches die Schrift anstrebt, erreicht sie jedenfalls. Sie gibt uns eine gedrängte Uebersicht der Potentillen Europa’s in der staatlichen Anzahl von 211 Vertretern. Dass unter diesen manch „Neuer“, lässt sich denken — aber in die Einzelheiten 376 einzugehen verwehrt die Knappheit des Raumes. Hervorheben müssen wir nur noch, dass auch die Eintheilung der Gattung, wie sie Zimmeter „versucht“, von der Lehmann’schen abweicht. Sie beruht auf dem folgenden Schema: A. Atricha s. Potentillastrum. (Carpellis glabris, corollis luteis.) I. Annuae s. Acephalae. — II. Axilliflorae. — III. Pinnatae. — IV. Palmatisectae. a) Rectae. b) Argenteae. ce) Chry- santhae. d) Aureae. B. Leucotricha s. Fragariastrum. (Carp. hirtis, cor. albis vel roseis.) Kronfeld. Trifolieae et Loteae florae Europeae. Autore Vietore de Janka. Editio separata e Termeszetrajzi füzetek. Vol. VII. Parte 3. 1884. Der 25 Seiten starke Separatabdruck enthält eine Uebersicht der europäischen Trifolieen und Loteen in der handlichen und be- quemen Form eines analytischen Schlüssels. — Allen, welche sich mit den betreffenden Familien beschäftigen, ist diese neueste Schrift Janka’s bestens zu empfehlen. M.K. Hirce Dragutin. Flora Okolice Bakarske. Agram 1884, 142% Oct.-Seiten. Obwohl die kroatische und speciell die liburnische Flora durch die Arbeiten von Wulfen, Host, Schlosser und Vukotinovie, Neilreich, Mrs. Mary Smith, Borbäs etc. ziemlich bekannt ist, so kann die obige Specialflora, welche die westlichen Landstriche Kroatiens umfasst, nur willkommen geheissen werden und zwar einer- seits desswegen, weil der Verf. bei seiner Aufzählung von 1002 Ge- fässpflanzen den Anforderungen der modernen Nomenclatur und Systematik gewissenhaft Rechnung zu tragen wusste und anderseits wegen der zahlreichen Angaben neuer Standorte und selbst neuer Bürger der croatischen Flora. Solche sind unter vielen (114) anderen: Ranunculus mediterraneus Griseb; Capsella rubella Reut.;, Viola au- striaca A. und J. Kerner; Arenaria leptoclados (Guss.; Acer cam- pestre, var. saniculifolium Borbäs in litt.; Ononis antiquorum, P. Rosa rubella Sm.; R. micrantha Sm.; R. Hireiana H. Braun; R. spuria Puget; Seseli Tomasinii Rehb. fil.;, Galium verum, var. pal- lidum Celak; @. Mollugo, var. umbrosum Borb.; Pulicaria uliginosa var. umbrosa Stev.; Filago spathulata Pressl; Picris spinulosa Bertl. (Freyn, Nachtr. p. 24); Sonchus glaucescens Jord.; Frasinus rostrata Guss.: Linaria lasiopoda Freyn; Orobanche Picridis F. Schz. Mentha Holossyana Borb.,;, Pulegium vulgare Mill. var. tomentosum Freyn; Thymus dalmaticus Freyn; Stachys dasyanthes Raf.;, Euphorbia eri- throsperma A. Kemer; Quercus Hirciana Vukot.; Colchicum Kochit Parl.; Aira elegans Gaud., var. biaristata Godr.; Poa attica Boiss. et Heldr.; Festuca arundinacea Schreb., var. mediterranea Hackl.; Bromus condensatus Hackl.; Polypodium vulgare, var. acutum Wallr.; Asplenium Petrarchae DC. (fide Borbäs). Moritz Prihoda. Sociedade Broteriana. Boletim Annual II. 1883. Coimbra 1884. (170 Seiten Gr. 8°.) Unter dem Titel: „Contribuicoes para a Flora de Portu- gal“ werden im vorliegenden Bande folgende Arbeiten veröffentlicht, 377 deren Werth bei der bisher ziemlich beschränkten Kenntniss der Ve- getations-Verhältnisse der darin behandelten Florengebiete nicht zu unterschätzen ist. 1. Exeursion botanique aux iles Berlengas et Farilhoes, par J. Daveau. Der Verf. beschreibt die geogra- phische Lage und die klimatischen Verhältnisse der genannten zwei Inselgruppen, welche 12—15 Seemeilen von Peniche (Prov. Estrema- dura) gelegen sind. — Im Ganzen ist die Flora dieser Inseln nicht sehr artenreich, (es werden nur 120 Species Gefässpflanzen aufgezählt, allein darunter gibt es manches Bemerkenswerthe und namentlich 10 Arten resp. Varietäten, welche entweder als ganz neu oder als bisher in der portug. Flora nicht bekannt, bezeichnet werden; näm- lich: Pulicaria microcephala Lge..: Armeria berlengensis (sp. n.) und var. villosa (n. var.), — beide beschrieben und abgebildet —; Echium Davei n. sp.; Andryala Ficalheana Dav.; Örepis gaditana Boiss.; Angelica pachycarpa Lge.; Melandryum silvestre, var. crassifolium; Sedum andegavense; Cochlearia danica, neu für Portugal, bisher der südlichste Standort. II. Contributiones ad floram Mycologicam Lusitanicam Ser. V. Autore Dr. Georg Winter. Von den früheren Serien der Enumeration portugiesischer Pilze desselben Autors erschien die I. im „Journal de Scieneias Mathematicas, Physicas e Naturaes Nr. XXIV. Lisboa 1878“, die II., IH. und IV. im O Istituto de Coimbra, vol. XXVII 1879 et 1880, vol. XXXIII 1880—81, vol. XXXI 1883—84. Die gegenwärtige Serie umfasst 140 Arten, darunter mehrere von Dr. Winter neu aufgestellte. III. Subsidios para a estudo da flora Portugueza. (Beiträge zum Studium der por- tugiesischen Flora) von de Mariz Joaquim, Assistent am k. bot. Universitätsgarten zu Coimbra. Vom Director des letzteren, Prof. J. Hanriquez mit der Revision des dortigen Herbars beauftragt, be- absichtigt der Verf. die Ergebnisse seiner diessfälligen Wahrneh- mungen partienweise nach einzelnen Familien geordnet, zu veröffent- lichen. Er beginnt mit den Papilionaceen, von welchen 280 Species kritisch besprochen werden. IV. Papilionacias das visinhancas de Coimbra, colhidas por M. F. da Costa Lobo. Die Auf- zählung der vom Verf. in der Umgebung Coimbra’s gesammelten Papilionaceen enthält 86 Arten. V. Anontamentos para o estudo da Flora transmontana. Von Ant. Xav. Pereira-Cotinho. Ein hoch interessantes Gebiet wird hier dem bot. Publikum erschlossen. Es ist die Provinz Traz os montes, die gar absonderliche klimatische und demzufolge auch botanische Contraste aufweist, so dass sie in eine kalte und in eine gemässigte Zone eingetheilt wird. Botanisirt haben dort: Tournefort, A. de Jussieu, vorzugsweise aber Graf v. Hoffmannsegg. Die Zahl der im obigen Artikel aufgezählten Phanerogamen, Equiseten und Farne beträgt 735 Arten; darunter erwähnenswerth: Ulex Lusitanieus Mar.; Linaria linogrisea Hffmsg. Link und Linaria bipartita. (Alle drei abgebildet); Veronica micran- tha Hfimsg. Lk. VI. Plantas de Macao por J. Gomes da Silva. Ist vorzugsweise wegen der Seltenheit von Arbeiten über die Flora jener im äussersten Südosten China’s gelegenen Gegend, beachtens- Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft 1884. 29 318 werth. Aufgezählt sind 100 Arten. (Phanerogamen, Lycopodiaceen und Farne.) M. Prihoda. Hauk, Dr. Fr. Cenni sopra aleune alghe dell’ Oceano Indiano. Die drei Algen, deren Beschreibung nebst beigefügten Abbil- dungen in einem kleinen Hefte (Sep.-Abdr. aus den Verhandl. des Triester naturwissenschaftlichen Vereines) zusammengefasst ist, sind folgende: Dictyota Atomaria Hauk n. sp. (sesammelt von Dr. Mar- chesetti in der Nähe von Malabar Hill, zu Bombay: Spongocladia vaucheriaeformis Areschong. Im Februar 1883 von H. E. Kassel in Singapore gesammelt und in schönen Exemplaren dem Triester naturhist. Museum eingesendet, und die in der Oest. bot. Ztschr. 1883 p. 6 und 1884 pag. 337 erwähnte Marchesettia spongioides Hauk. Moritz Prihoda. ——_eeeoa a Correspondenz. Brünn, am 16. August 1884. Der Besuch der Uzeitscher Gegend führte mich zur Ermitte- lung folgender Arten, so fand ich bei Czeitsch: Tetragonolobus sili- quosus Roth, Oytisus austriacus, Doryenium pentaphyllum, Lathyrus sativus, Spiraea filipendula, Bupleur um tenuissimum, Seseli hypoma- rathrum, Falcaria Rivini, Lythrum virgatum, Linum tenuifolium, Geranium pratense, Lavatera thuringiaca,, Spergularia rubra Presl, Sp. salina Presl nur in der Var. genuina Üelak., Silene conica, Con- volvulus sepium gemein, ©. arvensis dagegen selten. Reseda luteola, Ohamaeplium ofieinale Wallr., Glaucium luteum Scop. (massenhaft auf einer sandigen Lehne), Papaver argemone, Nigella arvensis, Glaux maritima (sehr zerstreut), Plantago arenaria W.K., P. ma- ritima, gemein, Teucrium scordium, Ajuga chamaepitys (häufig), A. genevensis, Stachys recta, St. annua, Marrubium peregrinum Var. latifolium Koch, M. vulgare, Salvia silvestris, Galeopsis ladanum, Mentha aquatica var. capitata Wimm., Verbena oficinalis, Veronica spicata, Melampyrum arvense, Linaria spuria (häufig), Datura stra- monium (zerstreut). Parnassia palustris zahlreich an einem frisch angelegten herrschaftlichen Graben, ich war überrascht, diese Art in dieser verhältnissmässig niederen Lage zu finden. Nonnea pulla, Erythraea pulchella (häufig auf Wiesen und Rainen), Asperula cy- nanchica, Carlinu acaulis, Cirsium canum, Lappa major, Centaurea paniculata Jacq., Senecio barbareaefolius Krock., Gnaphalium are- narium, Aster amellus, A. linosyris, Scorzonera Jacquiniana UCelak., Tragopogon pratensis, T. major Jacq., T. minor Fr., Pieris hiera- eioides, Lactuca saligna, L. scariola, ÖOrepis virens, Passerina an- nua Wickstr., Aunthium spinosum, X. strumarium, Rumex mari- timus, R. obtusifolius, Amaranthus retroflexus, A. viridis, Salsola Kali, Chenopodium polyspermum, Ch. vulvaria, Ch, glaucum "(massen- haft), Schizotheca tartarica Öelak., Sch. laciniata Celak., Sch. patula v Uelak., Schoberia maritima May., Populus alba, Mercurialis annua (gemein), Euphorbia falcata (massenhaft), E. ewigua, Triglochin palustre, Asparagus oficinalis, Allium sphaerocephalum, Seirpus maritimus, Andropogon ischaemum, Cynodon dactylon (häufig), Orvp- sis schoenoides Lam. (selten), ©. aculeata Ait., besonders häufig auf dem Wege zur Schwefelquelle (der J. Bübelische Standort bezieht sich auf den reichlich mit Schilf, Aster tripolium und Scorzoner@ parviflora bewachsenen Sumpf bei Theresiendorf, welcher eine Stunde von Czeitsch entfernt ist), Zywisetum palustre var. polystachyum — Wiesgrund bei Boschowitz. Diesen berühmten Standort der Crepis rigida in Mähren besuchte ich am 30. September v. J. mit Rudolf Steiger, nach seiner Aussage der erste Entdecker der letzteren, ich fand sie in voller Blüthe und sammelte ausser anderen von dem Standorte bekannten Arten noch folgende: Doryenium penta- phyllum, Astragalus onobrychis, Trifolium montanum, Spiraea fli- pendula, Crambe tataria, Stachys recta, Salvia verticillata, Betonica ofteinalis, Sideritis montana, Prunella grandiflora, Orobanche Ko- chii Schultz, Linaria minor, Carlina acaulis, Cirsium canum, Sca- biosa suaveolens, Solidago virga aurea, Aster amellus, A. linosyris, Inula ensifolia, I. Oculus Christi, Orepis foetida, ©. biennis mit der R. Steiger'schen ©. rigida W. K., Campanula glomerata, Camp. trachelium, Stipa capillata. Dr. Formänek. Sinköw, p. Korolöwka, Galizien, am 21. August 1884. Am 16. d.M. fand ich im flüchtigen Durchmarsch jenseits des Dniester, also schon in der Bukowina, nämlich auf den steilen, meist bewaldeten oder mit Gestrüpp bewachsenen Uferabhängen in Brodek, Okna, Doroszowce und in den nächsten Gypstrichtern folgende Pflan- zen, welche Herbich in seiner „Flora der Bukowina“ gar nicht an- gibt, oder waren sie ihm von den genannten Orten nicht bekannt. — An den Ufern des Dniester fand ich: Oenothera biennis, Melilothus alba, Rumex conglomeratus; weiter oben: Euphorbia tristis M. B., (Tralium Schultessii, Inula salicina, I. ensifolia, J. salieina>< ensifolia, Thymus Marschallianus, Th. pannonieus, Th. montanus, Centaurea stenolepis Kern., Cytisus leucanthus W. Kit., Dianthus pseudobar- batus Bess. (D. membranaceus Borb.); in den Gypstrichtern: Dian- thus capitatus DÜ., Hieracium virosum Pell., Erysimum ewaltatum Andız., Phyteuma canescens, Veronica spuria. Inula germanica neben Artemisia inodora, Aster Amellus, Astragalus austriacus und Lappa macrosperma. Das Trifolium agrarium, welches Herr Wiktoro- wicz vom Ceeina-Berge angibt, kommt hier copiosissime vor. v. Habdank-Hankiewiez. Bilcze, am 7. Sept. 1884. Den ganzen vorigen Monat hindurch botanisirte ich in der Gegend von Bileze und sammelte besonders Rosen, deren Artenzabl dahier (wie überhaupt in ganz galiz. Podolien), enorm gross ist. Die Mehrzahl der von mir in Podolien gesammelten Rosen-Arten ist sicher ganz neu und ich werde dieselben später ausführlich beschrei- 380 ben. — Ausser den Rosen habe ich heuer folgende interessante Pflanzen gesammelt: Allium paniculatum Kern. f. Flore albo (Bileze), Cythisus austriacus L. f. Flore violaceo (Bileze). Geum strietum Ait. (Myszköw), Geum strieto>x< urbanum (Myszköw), Lappa maior > tomentosa (Werenezanka), Linaria minor f. Peloria (Bilcze), Poa versicolor Bess. (Bileze, Manasterek, Kasperowce, Dobrowlany), Pulmonaria mollissima $. Foliis tricoloribus (Bileze), Ranun- eulus Steveni Andız. (Szezytowce, Kasperowce, Myszköw, Piszezatyüce), Sala sylvestri > pratensis (Bileze) und Veronica spicata L. var. orchidea mihi (Bileze). — Jurinea mollis, omnium auct. galic. ist nicht J. mollis Rehb., sondern J. arachnoides Bunge. — Aus Sa- men des Verbascum speeiosum Schrad, welches ich vor zwei Jahren in Okopy gesammelt habe, entstanden im Lemberger bot. Garten ausser einigen Exemplaren des echten V. speciosum auch zwei Exem- plare des Mischlings V. specioso X phlomoides. Br. Btocki. St. Goar am Rhein, im Juli 1884. Durch fortdauernde Nachfrage nach den 3 ersten Lieferungen meiner „Sammlung präparirter Hutpilze“ war zur Herstellung der dessfallsigen Exemplare meine Zeit so sehr in Anspruch genommen, dass es mir erst jetzt möglich ist die 4. Lieferung erscheinen zu lassen. Diese enthält auf 15 Tafeln 130—140 Präparate von 20 Pilzen. Seit dem Erscheinen meiner Broschüre, „das Präpariren und Einlegen der Hutpilze“ (Bonn 1880), ist es mir gelungen in dem Verfahren zur Herstellung der Pilzpräparate verschiedene Verbes- serungen einzuführen. Nachstehend theile ich hierüber das Wesent- liche mit: Die Pilzpräparate, welche auf Gelatinpapier gepresst wer- den, bedeckt man, bevor man sie zwischen Löschpapier in die Presse legt, mit einem Stück feiner Leinwand oder Baumwollenzeug, so dass die Oberfläche des Präparats nicht mit dem Löschpapier in Berührung kommt. Beim Umlegen der Präparate, lässt sich die Leinwand, nachdem man sie angefeuchtet hat, leicht wegnehmen. Es wird dadurch vermieden, dass auf den Präparaten Stücke des Pa- piers kleben bleiben, die oft schwer zu entfernen sind, ohne das Präparat mehr oder weniger zu verderben; besonders bei Hüten, deren Oberfläche klebrig und gleichzeitig mit Warzen und flecken- artigen Stücken der zerrissenen Wulst besetzt sind. Anstatt des Lacks, sowie er auf Seite 45 meiner Broschüre vorgeschrieben ist, wendet man besser eine Auflösung von 1 Theil Mastix in 15 Theilen Aether und 15 Theilen Alkohol an. Die Sporen der Russula- und Lactarius- Arten lassen sich recht gut mit einer heissen Auflösung von 1 Theil Gelatin in 50 Theilen Wasser und 50 Theilen Alkohol auf blauem Lösch- carton fixiren. Zur Fixirung von weissen Sporen, welche durch Gelatin- lösung leicht durchscheinend und daher auf ihrer Unterlage fast unsicht- bar werden, wende ich in den meisten Fällen folgendes Verfahren an: Man lässt die Sporen auf geleimtes dunkelfarbiges Papier fallen, behandelt sie mit einer Auflösung von 1 Theil Mastix in 30 Theilen Aether, indem man diese Lösung durch die untere Seite des Papiers 381 eindringen lässt. Hierauf überzieht man das Präparat durch Ein- tauchen in eine abgekühlte Auflösung von 1 Theil Gelatin in 80 Theilen Wasser mit einer Gelatinschicht. Die 4. Lieferung kostet direct von mir bezogen 10 Reichsmark. G. Herpell. Lublin, 5. September. Bezugnehmend auf meinen Antrag im letzten Hefte pag. 340 dieser Zeitschrift erlaube ich mir mitzutheilen, dass ich bis nun 650 Arten in vorzüglichen Exemplaren gesammelt habe und für dieses Jahr meine Excursionen als beendigt betrachte, da fast nichts mehr zu finden ist. Die Versendung kann daher von jetzt ab auf Verlangen sofort erfolgen. Karo. Messina, 5 Sept. 1884. August dürfte wohl für die Umgebung der vegetationsärmste Monat sein; nur eintönige Carlina involucrata blüht in dichten Büschen auf den Hügeln ringsum zugleich mit Mentha Pulegium, Micromeria graeca;, allenthalben gesellen sich dazu: Tribulus ter- restris, Portulaca oleracea, Urozophora tinctoria, sowie Gnaphalium luteo-album und Erigeron canadense auf Mauern; einzelne wenige Hollunderstauden stehen in Blüthe und Frucht; Senecio gibbosus, Lippia repens blühen gegen Cap Faro zu. — Der Monat ist sonst sehr trocken gewesen, nur in den letzten Tagen (28.—30.) — eine Ausnahme nach Aussage der Einwohner — trafen heftige Gewitter- woiken mit Hagelschlag, welche bedeutende Schäden am Cap Faro sowie in der Ebene des Alcantara anrichteten, ein; Messina blieb verschont. — Auf einem Ausfluge (am 9.) nach Capo d’Ali, 24 Km. südlicher, am Meere wurden noch blühend gefunden: Moricandia arvensis und Erucastrum virgatum; ferner noch: Ampelodesmos te- nax, Andropogon hirtum, Melica eiliata, Verbascum sinuatum, Di- anthus Bisignani (D. rupicola), Capparis rupestris, Achilles ligustica Bupleurum fruticosum, Mentha silvestris, Nerium Oleander in schönster Blüthe gesammelt; nach Statice Siebthorpiana wurde lange und vergeblich gesucht; Teuerium fruticans mit kahlen Aesten und vollkommen blattlose eben junge Knospen treibende Kuphorbia den- droides-Sträuche begleiteten uns den Weg entlang; am Meeresstrand: Inula erithmoides, Glaucium luteum, Datura ferox@, Bunias Erucago, Medicago sativa, Eryngium maritimum, Euphorbia Paralias blühend, Atractilis cancellata in Früchten. Am 8. wurden die ersten (gelben) Früchte der Opuntia mazwima, sowie Nüsse in der Stadt verkauft, gegen den 10. begann das Einsammeln der Mandeln. Dr. Solla. —— Personalnotizen. — Franz Ritter v. Höhnel, Honorardocent an der tech- nischen Hochschule in Wien, erhielt den Titel und Charakter eines ausserordentlichen Professors. 382 — Dr. Hans Schinz nimmt an der von Lüderitz in Bremen ausgerüsteten Expedition nach Angra Paqueia (Gross-Namaqua) als Botaniker Theil und wird zeitweise Reiseberichte in Uhlworms „Bo- tanischem Centralblatt“ veröffentlichen. — Dr. Alexander Fischer v. Waldheim, Präsident der kais. Gesellschaft der Naturforscher in Moskau ist am 13. Juli, 81 Jahre alt, gestorben. — Wilhelm Voss und Vietor Janka wurden von dem bo- tanischen Verein der Provinz Brandenburg zu corr. Mitgliedern gewählt. — Dr. Adolf Engler ist als Nachfolger von Prof. @öppert nach Breslau berufen worden, wo er bereits am 1. October eintrifft. Ausser der Direetion des botanischen Gartens wird derselbe auch die Verwaltung der dortigen Phanerogamen-Sammlungen übernehmen, während die Direetion des botanischen Museums und des pflanzeu- physiologischen Instituts dem Professor Dr. Ferd. Cohn übertragen wurde. — ei — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien am 8. Mai übergab Prof. Wiesner eine im pflanzenphy- siologischen Institute der Wiener Universität von Herrn Franz Rimmer ausgeführte Untersuchung „Ueber Nutationen und Wachsthumsrichtungen der Keimlinge*, welche folgende Re- sultate lieferte: 1. Die einfache Nutation des Hypokotyls bei Helianthus, Cucurbita und Phaseolus vulgaris ist zum Theile eine spontane Erscheinung, zum Theile auf Belastung durch die Kotylen zurückzuführen. 2. Die einfache Nutation des Epikotyls ist rein spontan und an eine gewisse Wachsthumsgrösse gebunden. 3. Die undulirende Nutation wird begünstigt durch Ausschluss einseitiger Schwerewirkung und Abschluss des Lichtes und geht, wie Wiesner schon früher zeigte, allmälig in die revolutive Nuta- tion über. 4. Die unregelmässigen Nutationen von Vicia sativa und Pisum sativum sind an Hemmung des Längenwachsthums und an eine Begünstigung des queren Wachsthums geknüpft. 5. Auch Mono- kotylen fehlt im Keimungsstadium das Vermögen zu nutiren nicht. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien am 13. Juni übersandte Prof. Dr. Eduard Tangl an der Universität Czernowitz eine Abhandlung unter dem Titel: „Zur Lehre von der Continuität des Protoplasmas im Pflanzen- gewebe*. Gegenstand der Untersuchung sind einerseits feinere Structurverhältnisse der Membran der Epidermiszellen älterer Zwie- belschalen von Allium Cepa, durch welche die gegenseitige Ver- bindung benachbarter Protoplasmakörper bewirkt wird, andererseits 383 durch Verwundungen dieses Gewebes hervorgerufene, auf weitere Entfernungen in demselben sich fortpflanzende Umlagerungen im Protoplasma der betreffenden Zellen. Letztere sind von zweifacher Art, da durch den Wundreiz die ursprüngliche Vertheilung des Plasmas im Innenraume der Epidermiszellen verändert wird, und ferner die Zellkerne aus ihrer normalen, d. i. auf die freie Aussenwand cen- trirten Lage verschoben werden. Die Umlagerungsrichtung in Be- zug auf das Plasma und die Zellkerne lässt bestimmte Beziehungen zur Lage der Wundfläche erkennen. Die früheren Zustände werden durch rückläufige Umlagerungen in den meisten Fällen nach einiger Zeit hergestellt, ohne dass es hierbei zur Bildung eines Wundkork- gewebes kommen würde, da die Zellen der Epidermis absolut nicht die Fähigkeit besitzen, auf Verwundungen durch Zelltheilungen zu reagiren. Die beobachteten Erscheinungen haben für die a priori nicht auszuschliessende Annahme, dass bei der Fortleitung des Wundreizes die von Zelle zu Zelle wirksamen Impulse von den, micellare Schwingungszustände des Protoplasmas übertragenden Membranen ausgehen, keine bestätigenden Argumente ergeben; die fraglichen Vorgänge müssen vielmehr in causale Beziehung zur nachgewiesenen Continuität der Protoplasmakörper gebracht werden. — Sämmtliche botanische Institute der Universität Breslau werden in einem 1885 auf dem Terrain des botanischen Gartens neu zu errichtenden Gebäude vereinigt werden. — — Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Fräulein Boresch mit Pflan- zen aus Böhmen und Tirol. — Von Herrn Schilberszky mit Pfl. aus Ungarn. Sendung ist abgegangen an Herrn: Richter. Aus Niederösterreich eingesendet von L. Keller: Agrostis ca- nina, Artemisia maritima, Astragalus vesicarius, Camphorosma ovata, Digitalis lutea, Festuca Pseudoovina, Lepidium crassifolium, Peuce- danum oficinale, Saliw alba, 8. pentandra. Aus Ungarn einges. von Dr. Borbäs: Marsilia quadrifolia. Aus Ungam einges. von Richter: Allium rotundum, Alsine Jascieulata, Althaea cannabina, Barbarea vulgaris, Bupleurum @e- rardi, Chrysanthemum rotundifolium, Dianthus plumarius var. sawa- tilis, Inula ensifolia var. tenuicaulis, Medicago prostrata, Micropus erectus, Polycnemum Heuffelü, Rosa wneilella f. eiliata, Scutellaria Columnae, Valerianella Auricula var. dasycarpa, Waldsteinia geoides. Aus Frankreich einges. von Richter: Solidayo glabra, Valeria- nella microcarpa, Viola sabulosa. Aus England einges. von Richter: Carex ornithopoda, Rosa mollis, R. mollis f. coerulea. 394 Aus Böhmen einges. von Frl. Boresch: Amaranthus retro- flewus, Anthemis ruthenica, Melica eiliata, Poa nemoralis, Sedum rupestre, Setaria viridis, Veronica prostrata. Aus Tirol einges. von Frl. Boresch: Orobanche Salviae, Si- lene rupestris, Tunica Sawifraga. Aus Ungarn einges. von Schilberszky: Anthyllis polyphylla, Convolvulus Cantabrica, Dianthus diutinus, Doryenium decumbens, D. herbaceum, Rosa Hungarica, Sedum album. ÖObige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. as» —— Berichtigung. Seite 328 Zeile 16 von unten ist statt Saprophit zu lesen: Parasit. Inserate. Antiquar-Cataloc'Nr TI Naturwissenschaften 2000 Nummern, erschien soeben und versenden gratis und franco. S. Glogau & Comp. in Leipzig. Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Soeben erschien: Der Ursprung der Oulturpflanzen von Alphonse de Candolle. Uebersetzt von Dr. Edmund Goeze. 8., geb. 9-M. Geb..10.M. (Internationale wissenschaftliche Bibliothek, 64. Band.) Ein grösseres Herbarium, bei 6000 bis 7000 Exemplare enthaltend, ist billig zu verkaufen. Nähere Auskunft ertheilt Karl Untchj, Chemiker in Pola. Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von ©. Gerold’s Sohn. C. Ueberreuter'sche Buchdruckere. {M. Salzer) in Wien. Oesterreichische Botanische Zeitschritt, Die österreichische Exsmplare botanische Zeitschrift Organ die frei durch die Post be- erscheint zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. 4 blos bei der Redaetion Man pränumerirtauf selbe für (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) mit 8 fl. öst. W. zu pränumeriren, (16 R. Mark) Botanik und Botaniker. Im Wege des ganzjährig, oder mit Buchhandels übernimmt 4 fl. öst. W. (8 R. Mark) Pränumeration halbjährig. z C. Gerold’s Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile N: 11 sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. = Buchhandlungen. XXXIV. Jahrgang. WIEN. November 1884. INHALT: Zur Flora von Kärnten. Von Preissmann. — Süsswasseralgen. Von Dr. Hansgirg. — Rosa reversa. Von Kmet. — Pflanzennamen. Von Wiedermann. — Teratologisches. Von Schlögl. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberichte. — Correspondenz: Von Dr. Borbäs. Dr. Formänek, Blocki, Schilberszky, Dr. Solla. — Personalnotizen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Beiträge zur Flora von Kärnten. Ven E. Preissmann. In den Jahren 1859, 1860 und 1863, dann 1876 bis 1884 hatte ich mehrmals Gelegenheit, Kärnten zu besuchen und hierbei einige wenige botanische Exeursionen in das Hochgebirge und zwar auf die Koralpe, Pasterze und Pfandlscharte, das Kreuzeck bei Grei- fenburg, die Jauken, den Reisskofel, auf die Plöcken, die Kühweger- alpe, den Auernigg bei Pontafel, den Dobratsch und den Obir zu unternehmen. — Eine Vergleichung der von mir daselbst, sowie auch anderwärts in Kärnten aufsefundenen Pflanzenstandorte mit den bisherigen Angaben bei Josch und Pacher überzeugte mich, dass viele dieser Standorte bisher noch nicht veröffentlicht wurden, wess- halb ich dieselben als einen kleinen Beitrag zur Gesammtflora Kärn- tens bekannt geben will. Hierbei habe ich bis zum Schlusse der Gamopetalen, d. i. so- weit Pacher’s Flora von Kärnten bereits erschienen ist, nur solche Standorte erwähnt, welche in dessen Flora nicht vorkommen, im übrigen Theile aber nur solche, welche in der Flora von Josch und in den von Pacher seinerzeit hierzu gelieferten Nachträgen nicht speciell oder nur als zweifelhaft aufgeführt werden. Schliesslich erwähne ich noch, dass ich zu allen angeführten Standorten die selbst gesammelten Belege in meinem Herbare be- sitze. Oesterr. botan. Zeitschrift 11. Heft 1884. 30 380 Equisetum pratense Ehrh. Am Fusse des Lattenberges ober Wolfs- berg. — E. variegatum Schleich. Im Quoppnitzbachgerölle nächst der Drau bei Greifenburg; (Geröllfelder am Raibler See. Aspidium Lonchytis Sw. Kühwegalpe bei Hermagor; Eggeralpe bei Greifenburg. — 4. filiv femina Sw. Greifenburg. — A. al- pestre Hoppe. An quelligen Stellen nächst der Bodenhütte auf der Koralpe. Cystopteris fragilis Bernh. Die Form anthriscifolia Roth bei Spital a. D. — C. regia Koch. In Rissen unter dem Zelloukofel auf der Plöcken; Felslöcher auf der Spitze des Obir. — (©. mon- tana Link. An quelligen Stellen in der Waldregion des Obir am Wege von Kappel aus; auch an den Weissenfelser Seen in Krain von mir gesammelt. Asplenium Trichomanes Huds. Lattenberg bei Wolfsberg. — A. vi- ride Huds. Lattenberg bei Wolfsberg; Friesach. — A. septen- trionale Hoffim. Auf Serpentinblöcken unterm Jungfernsprung bei Heiligenblut, Quoppnitzgraben bei Greifenburg. Lycopodium Selago L. Auf Felsen nächst der Bodenhütte auf der Koralpe. — L. annotinum L. Heiligenblut. — L. complanatum L. Wälder bei Krumpendorf. — L. clavatum L. Hermagor. Selaginella spinulosa A. Br. Kühwegeralpe. Nardus stricta L. Hermagor. Festuca Eskia Ramd. Höchste Spitze der Koralpe, daselbst stellen- weise sehr feste, dichte Rasen bildend. — F. pumila Vill. Ge- röllfelder am Raibler See, Obir. — F\ spadicea L. Felsterrassen unter dem Zelloukofel auf der Plöcken, selten. 1600 M. Koeleria gracilis Pers. Plöckenpass, 1360 M. — K. eröostachya Pant. (K. carniolica Kern.). Abhänge des Zelloukofels gegen die Plöcken. 1600 M. Molinia coerulea Mönch. Hermagor. Poa laxa Hänke. Spitze der Koralpe; Gamsgrube der Pasterze. — P. alpina L. Predil, Obir. Sesleria coerulea Ard. Spitze des Obir gemeinschaftlich mit 8. sphae- rocephala Ard. — S8. disticha Pers. Kreuzeck bei Greifenburg. Avena wersicolor Vill. Kreuzeck bei Greifenburg. Aira caespitosa L. var. alpina Neilr. Spitze der Koralpe. Calamagrostis litorea DC. An den Ufern der Gail bei Maria Gail nächst Villach. (Nach Pacher’s Flora bisher aus Kärnten nur von Tröpolach und Obervellach bekannt.) — ©. montana Host. Karlsteg bei Tarvis. Agrostis rupestris All. Zelloukofel ober der Plöcken. Alopecurus geniculatus L. Am Rande des Wassertümpels auf den Napoleonswiesen ober dem Warmbade Villach. Phalaris canariensis L. Ein einzelnes Exemplar an einer neu herge- stellten Einschnittsböschung an der Lavantthalerbahn bei Unter- drauburg, 1879. — Wurde in Kärnten bisher nicht beobachtet und jedenfalls durch fremde Arbeiter zufällig eingeführt. Holcus lanatus L. Hermagor. 387 Setaria italica P. B. Hermagor. Carex paniculata L. var. elongata Öelak. Prodr. 60. Sumpfige Wiesen nächst dem Plöckner Alpenhause, 1210 M. — C. leporina L. Koralpe; Kreuzeck bei Greifenburg; Grasmulden an der Nord- seite des Raibler Sees. — C. mucronata All. Karlsteg bei Tarvis; Predilstrasse bei Raibl.e — ©. vulgaris Fries. Koralpe. — €. rigida Good. Die Angabe Kokeil’s, dass diese Pflanze auf der Koralpe wachse, beruht nach Original- Exemplaren Kokeil’s auf einer Irrung, da die dortige Pflanze der alpinen Form der (€. vulgaris Fries angehört (Oe. B. Z. 1868, p. 166). — €. glauca Scop. Predilstrasse bei Raibl. — €. capillari is L. Stellenweise auf den Geröllfeldern am östl. Ufer des Raibler Sees; Triften des Obir bei 1700 M. — Ü. ferruginea Scop. Triften des Obir bei 1800 M. bis zur Spitze. — (. firma Host. Reisskofel. — ©. tenuis Host. Garnitzengraben bei Hermagor; Karlsteg bei Tarvis. — C. Java L. Hermagor. — ©. Oederi Ehrh. Sumpf- wiesen im Drauthale bei Greifenburg. Seirpus compressus Pers. Nordufer des Raibler Sees. — S. lacustris L. Zahlreich am Ufer des Vassacher Sees nördlich von Villach. Ithynchospora alba Vahl. Tortige Ufer des Vassacher Sees nördlich von Villach. — Rh. fusca Röm. et Schult. Mit der vorigen am selben Standorte und daselbst nebst Droser« rotundifolia l. und D. intermedia Hayne sehr zahlreich. — Dass dieser hier angeführte, doch in unmittelbarer Nähe von Villach gelegene Standort am Vassacher See bisher nicht bekannt war, deutet wohl darauf hin, dass die Flora des sonst von Touristen und Botanikern so häufig besuchten Villach’s noch sehr mangelhaft durchforscht ist. Öyperus flavescens L. Hermagor; Greifenburg. — ©. fuscus L. Grei- fenburg. Juncus effusus L. Vassacher See bei Villach. —- J. triglumis L. Kreuzeck bei Greifenburg. — J. Hostii Tausch, Spitze des Obir. — J. lamprocarpus Ehrh. Hermagor. — J. bufonius L Greifenburg. Lauzula spadicew DC. Kreuzeck bei Greifenburg. — L. alpina Hoppe. Plöcken. Ornithogalum sphaerocarpum Kemer (Oe. B. Z. 1878 p. 15). Berg- wiesen im Lieserthal ober Spital. Allium sibirieum L. Nächst der Bodenhütte auf der Koralpe; Glanz- see unterm Kreuzeck bei Greifenburg. — 4A. carinatum L. Ober dem Warmbade Villach. Iris germanica L. Auf Einfriedungsmauern in Friesach. Orchis ustulata L. Friesach. Gymnadenia conopses R. Br. Bergwiesen am Predil. -—- @. odo- ratissima Rich. Am Wege von Kappel auf den Hochobir; Plöckenpass. Coeloglossum viride Hartm. Kühwegalpe bei Hermagor; nächst der Josefibrücke unter der Plöcken. 30 * 388 Platanthera bifolia Rehh. Spital a. D. Herminium Monorchis R. Br. Wiesen am Gailbergsattel zwischen Oberdrauburg und Kötschach. Limodorum abortivum Sw. Neu für Kärnten! Im Fichtenwalde unter der Ruine Hohenburg bei Oberdrauburg von mir 1876 und 1877 gefunden; 650 M. Seehöhe, Cephalanthera rubra Rich. Hermagor; am Wege von Kappel auf den Obir. Epipactis rubiginosa Gaud. Friesach. Malawis monophyllos Lindl. Moosige, buschige Stellen am Wege von Friesach zum Barbarabade. (In Kärnten bisher nur in der Sat- nitz beobachtet.) Potamogeton trichoides Cham. In einem Wassertümpel bei den Stein- brüchen ober dem Warmbade Villach fand ich ein P., welches ich sowohl wegen der Form der Früchtchen, wie auch wegen der sehr feinen in der Mehrzahl einnervigen Blätter für P. tri- choides halte; nur eine geringe Anzahl der Blätter lässt jeder- seits einen schwachen Seitennerven erkennen. Juniperus nana Willd. Obir mit Pinus Mughus. Pinus silvestris L. Spital. — P. Mughus Scop. Obir. Alnus viridis DC. Grenze der Baumregion am Reisskofel. Salix incana Schrk. Sehr zahlreich im Schatten des Oberdrauburger Giessbaches. — S. nigricans Fries. var. leiocarpa. An der La- vant ober Wolfsberg. — 8. grandifolia Seringe. In der Wald- region am Obir. — S$. glabra Scop. Nächst der Eggeralpe am Fusse des Reisskofels ; Fallbachfall bei Raibl; Waldregion am Obir. — 8. retusa L. var. serpyllifolia Scop. Auf den höchsten Erhebungen des Reisskofels bei Greifenburg. Ostrya carpinifolia Scop. Karlsteg bei Tarvis. Polygonum Bistorta L. Feuchte Wiesen an der Olsa bei Friesach. — P. viviparum L. Bergwiesen im Liserthal bei Spital. — P. la- pathifolium L. Hermagor. — P. Hydropiper L. Greifenburg. — P. minus Huds. Greifenburg. Oxyria digyna Campd. Waldregion ober Heiligenblut am rechten Möllufer. Rumex obtusifolius L. Nächst dem Plöckner Alpenhause. — R. scu- tatus L. var. triangularis Koch. Im Kies der Garnitzenschlucht bei Hermagor. Thesium alpinum L. Franz Josefshöhe der Pasterze; Obir. Plantago major L. var. asiatica Decne. An dem Wassertümpel auf den Napoleonswiesen ober dem Warmbade Villach; diese Va- rietät ist in Pacher’s Flora nicht angeführt, daher neu für Kärnten. — P. montana Lam. Im Plöckenpass und unter den Wänden des Zelloukofels daselbst. Scabiosa Columbaria L. Hermagor. Adenostyles alpina Bluff et Fingerh. Wälder bei Friesach; Karlsteg bei Tarvis. Petasites albus (ärtn. Wolfsberg. 359 Homogyne silvestris Cass. Predilstrasse bei Raibl. Aster alpinus L. Kreuzberg zwischen Greifenburg und Weissbriach. Bellidiastrum Michelii Cass. Obir. Gnaphalium silvaticum L. Untermischt mit @. norvegieum Gunn. an den Abhängen unter dem Zelloukofel auf der Plöcken. 1600 M. Artemisia spicata Wulf. Kreuzeck bei Greifenburg. — A. campestris L. Trockene Hügel und Mauern bei Friesach. Achillea Clavenae L. Einzeln in den Geröllfeldern am Raibler See. — A. atrata L. Obir. Anthemis alpina L. Auf feuchten Felsterrassen unter dem Zellou- kofel auf der Plöcken. 1550 M. — A. Cotula L. Strassenränder bei Villach. Leucanthemum atratum DC. (Chrysanthemum montanum var. adu- stum Koch). In sehr schönen typischen Exemplaren im Plöcken- pass; 1300 M. (Fortsetzung folgt.) = RI Bemerkungen zur Systematik einiger Süsswasseralgen. Von Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Schluss.) Fam.: Nostocaceae. . Gruppe. Nostoceae. Gatt. Nostoce Vauch. ampl. . Sect. Nostoc a) genuinus. Sect. Anabaena Bory (incl. Dolichospermum Thwait.). . Sect. Spermosira Ktz. em. Thr.'). . Sect. Oylindrospermum Ktz. Sect. Sphaerozyga Ag. (incl. Aulosira Kreh.). Auf Grund zahlreicher diessbezüglicher Beobachtungen des Ver- fassers, sowie der schon von Thuret*) vorgeschlagenen, von Witt- rock durchgeführten Vereinigung der Gattungen Anabaena (Bory) Ktz. (Trichormus Allmann, Dolichospermum Thwaites), Sphaero- zyga (Ag.) Ralfs, Cylindrospermum (Ktz.) Ralfs und der von Kirch- ner vorgeschlagenen Vereinigung der Gattung Anabaena mit Nostoc ist die obige Eintheilung der Gattung Nostoc durchgeführt worden. Anabaena flos aquae (Ktz.) Kirchn. a) genuina Kirchn. b) spi- rillum Corda (Sphaerodesmus spirillum Corda Alm. de Carlsbad 1835, Tb. 6 pag. 221], Sphaerozyga spirillum Corda Alm. d. Carlsbad. 1836, eOmHmmD ‘) Schon Thuret hat Spermosira turicensis Cram. halensis Jancz mit der Gattung Anabaena vereinigt (Not. alg. II. p. 124). *) Essai de classification des Nostochines Ann. d. Sc. nat. 1875. 390 pag. 218, Anabaena eireinalis Rabenh., A. flos aquae, b) eireinalis Kirchn. Anabaena ceireinalis mihi (Oylindrospermum eireinale Kütz.) Tab. I. Fig. 12—14Rabh. Nr. 390! Lager dieser in die Gruppe Dolicho- spermum Thwait. gehörenden Anabaena-Art ist anfangs fest sitzend, später frei schwimmend, dünnhäutig, wenig schleimig, blaugrün, trocken, stellenweise auch olivengrün. Fäden mehr oder weniger stark j-förmig gekrümmt, eingerollt, nach den Enden hin öfters ver- dünnt. Veget. Zellen 2—5 u dick, 1'/,—3 mal so lang als dick. Grenzzellen 4—5 u dick, elliptisch, meist durch 2 oder 3 veget. Zellen von den etwa 6 « dicken, 4—5 mal so langen als dicken cylindrischen, leicht gekrümmten Dauerzellen entfernt. Zellinhalt blass blaugrün, fein (bei reifen Sporen dicht) gekörnt. Sporenmem- bran dünn, bräunlich. In stehenden Gewässern, Teichen, Sümpfen u. ä. So in dem Jordan-Teiche bei Tabor in Böhmen mit Coelo- sphaerium Kützingianum u. a. Sphaerozyga Ralfsii Thwait. (Oylindrospermum Ralfsii Ktz.) Kleine Bündel der meist parallel neben einander liegenden jungen Fäden dieser Sphaerozyga-Art sind öfters von einer deutlichen gal- lertigen Scheide Aulosira-artig umgeben, oder sie übergehen, indem einzelne dicht unter einander verschlungene, von einer gemeinsamen Gallerthülle umgebenen Fäden in ihren kugelrunden oder elliptischen mehr oder minder grossen Nostoc-artigen Colonien sich wie echte Nostocfäden verhalten, in einen Nostoc-artigen Zustand'). 3. Familie. Calotricheae Thr. (Rivulariaceae Rbh.) Gatt. Calo- thrie Ag. em. Thr. Calothrie salina (Schizosiphon salinus Ktz.) ©. sabulicola (Schizosiphon sabulicola A. Br.) ©. eaespitosa (Mastigo- nema caespitosum Ktz.), ©. thermalis (M. thermale Schwale), ©. parasitica Thr. (M. aerugineum Kirch.). An allen diesen hier ange- führten Calothrix-Arten habe ich die bekannten unechten Verzwei- gungen der Calothrix-Fäden beobachtet. Gatt. Coleospermum Kirch. ©. Goeppertianum Kirch. (inel. Microchaete tenera Thr.) Kirch- ner und Thuret zählen diese Algengattung zu den Nostoceen, Bornet (Not. algol. II. p. 128) reiht sie zu den Scytonemen mit der Be- merkung, dass sie habituell den Calothriw-Arten am nächsten stehe, zu welchen sie wohl auch meiner Meinung nach gehört. 4. Familie. Scytonemaceae. 1. Gruppe Scytonemeae, Gatt. Scytonema Ag., 8. Julianum Menegh. (S. cinereum Menegh. b) Julianum Rbh., 8. Hofimanni Ag., ß) Julianum [Menegh.] Bor.) Steht im genetischen Zusammenhange mit Lyngbya caleicola (Oseillatoria caleicola Ag., Nostoc caleicola Ag., Leptothrix caleicola ‘) In N. B. Rbh. Nr. 373 bei,Sphaerozyga flexuosa Aq. = Cylindrosper- mum fleeuosum Rbh. schreibt Röse: Scheint eine höhere Entwicklungsstufe von Nostoc minutissimum Ktz. zu sein. Wenigstens habe ich letztere den ganzen Sommer da gefunden, wo jetzt (December) jene vorkommt, während Nostoc verschwunden ist. 391 Ktz., Hypheothriw ealeicola Rbh.). Als ich im letzten Winter die Fäden von Lyngbya leptoiricha (Plaxonema oscillans Tangl), welche in dem Vermehrungshause des Prager Vereinsgartens an einem künstlichen, von warmen Wasserdämpfen genügend befeuchteten und gut beleuchteten Kalkfelsen in Gesellschaft von Seytonema Julianum Menegh., Lyngbya caleicola, Rhizoclonium calidum, Cosmarium pu- sillum u. a. durch das ganze Jahr hindurch zu finden sind, mehr- mals näher untersuchte, um in ihren Zellen die von Tangl in diesen beobachteten und in seiner Abhandlung zur Morphologie der Cyanophyceen Wien 1883 abgebildeten Chromatophoren zu ent- decken, fielen mir hier und später auch im Bot. Garten am Smi- chov an ähnlichen sehr günstig situirten Standorten die zahlreich aufstehenden Uebergangsformen der Zuyngbya caleicola in Seytonema Julianum Menegh. zuerst auf. Folgende Ergebnisse meiner nachher angestellten Beobachtungen über die Entwicklung dieser beiden bis- her in der Systematik weit von einander getrennten Cyanophyceen, glaube ich hier mittheilen zu dürfen. Die aus den meist sehr zarten Scheiden der Zyngbya caleicola-Fäden hervortretenden, einigen Oseil- laria-Arten (O. tenerrima u.ä.) in ihrer Structur nicht unähnlichen Hormogonien können unter gewissen Umständen eine längere Zeit in dem Oscillaria-Stadium verharren und sich wie echte Öscillarien vermehren. So findet man sie nicht nur in Warmhäusern, sondern auch in der freien Natur, an Mauern und Kalkfelsen '), am Grunde von alten Bäumen u. ä. So wie aber die Oscillaria-artigen Hormogonien dieser Lyng- bya-Art zur Ruhe gekommen sind, wird die früher an ihrer Ober- fläche nur selten deutlicher auftretende, scheidenartige Gallerthülle dicker und consistenter, die früher steifen und fast geraden Fäden werden biegsamer, krümmen sich und indem sie sich an beiden Enden verlängern, verflechten sie sich zu einem mehr oder minder dieken span-, oliven- bis schwärzlichgrünen hautartigen Gewebe, welches man fast überall an den Mauern in älteren Gewächshäusern vorfindet und welches die typische Form der Lepfothriw caleicola Ktz. und muralis Ktz. vorstellt. Auf der Innenseite der Fenster- scheiben in Warmhäusern übergeht diese typische Form in eine der Hrypheothrix roseola Rich. sehr nahe stehende Form. An solchen Standorten, an welchen die ursprünglich spangrüne Farbe der Fäden in eine röthliche übergeht ?), findet man oft unter den einfachen un- verzweigten Hypheothrix-Fäden hie und da auch schon einige G@lau- cothrix-artig verzweigte Fäden °). Auch fand ich öfters, dass 2—4 dünnere Fäden von einer gemeinsamen Scheide Microcoleus- artig ') Leptothrix foveolarum Montagne (in specim. gallic. [prope Magny] cl. Lenormandi Mus. Prag!), welche ich öfters an Kalkwänden in Böhmen ge- sammelt habe, ist eine solche Entwicklungsform der Zyngbya caleicola. :) Im schleimigen Lager der Palmella botryoides Ktz. werden die Fäden öfters ganz farblos. 3) Glaucothrix gracillus Zopf, Botan. Central. 1882, I. Quart. p. 34. 392 umgeben waren '). Während an den Fensterscheiben nur selten ein- fache oder verzweigte Fäden dicker werden (AHypheothrix fenestralis Ktz.) als die Fäden der typischen Lyngbya calcicola-Form, findet man an den Mauern in Warmhäusern, insbesonders da wo den Fäden die günstigsten Bedingungen zu ihrer Entwicklung geboten sind, unter den etwa 23:25 u dicken Lyngbya-Fäden auch dickere F äden, welche nach und nach in die etwa 6« (ohne Scheiden) dicken Fäden der typischen Scytonema Julianum-Form übergehen, indem ihr Durch- messer sich allmählich vergrössert, ihr früher blaugrüner Zellinhalt sich meist dunkler (grau- bräunlich-blau) färbt und indem hie und da an den verzweigten oder unverzweigten Fäden länglich-cylindrische Heterocysten entstehen. In diesem Entwicklungstadium sehen wir Lungbya caleicola in ihrer höchst organisirten Form vor uns, in welcher sie sich oft lange Zeit hindurch erhält, ohne sich in die sog. Rückschlagsformen welche unter gewissen Umständen auch aus den Fäden der Lyngbya caleicola und Hypheothrie roseola Rich. entstehen, umzubilden. Solche Formen, zu welchen meiner Meinung nach Nostoc cal- cicola, Chrooeoceus cohaerens, Gloeothece caldariorum, tepidariorum u. a. gehören, sind fast in allen älteren Warmhäusern meist mit den Fäden der Leptothrie caleicola Ktz. untermischt, an den zu solchen Umbildungen günstigen Standorten zu finden ?). 2. Gruppe Stigonemeae. Gatt. Mastigocladus Cohn., M.laminosus Cohn (Oseillatoria lami- nosa Ag. ex p., Merizomyria laminosa Ktz., Anabaena bullosa Ktz., 4. rudis Menegh.. A. calida Ktz. Tab. I, Fig, 15—22 °). Die Fäden dieser poly morphen Cyanophy cee, welche ich sowohl an dem sog. kleinen Spru- del in Karlsbad als auch im Stadtbade in Teplitz i. B. in grosser Menge gesammelt habe, sind im ersten Zypheothrix-artigen Entwick- lunesstadium sehr dünn, zu einem mehr oder minder dieken hautar- tirem Gewebe dicht verfloehten, unverästelt und nicht deutlich gegliedert, im zweiten Tolypothrix- oder Glaucothrix- artigen Stadium ent- wickeln sich an den dickeren Fäden hie und da kürzere oder längere einzeln, seltener auch doppelt stehende Seitenästchen und die Scheide- wände einzelner Zellen treten deutlicher hervor. An der dritten Anabaena-artigen Entwickungsstufe runden sich die Zellen einzelner Fäden mehr und mehr zu, die farblose, dünne Scheide, welche an ‘) Aehnliche Mierocoleus-artige Zustände habe ich auch bei HZypheothria laminosa und einigen anderen Hiuypheothrix- -Arten beobachtet. *) Ueber einige dieser Rückschlagsumbildungen des Seytonema Julianum resp. der Zungbua caleicola hat H. Zukal in der Oesterr. bot. Zeitschr. 1883 Nr. 3 näheres mitgetheilt, wesshalb ich es für unnöthig halte an diesem Orte nochmals über ein und dasselbe Thema ausführlicher zu handeln. (Siehe auch Zopf Botan. Central. 1882 II. Quart. p. 34.) °®) Siehe auch H. Serres „Note sur l’Anabaine de la fontaine chaude de Dax 1880“. Nach dem Referate P. Richter’s im Bot. Centralblatte 1880 p. 257 entwickelt sich die von Serres für Anabaina thermalis Bory gehaltene Thermalalge von Dax wie Mastigocladus laminosus Cohn, mit dem sie auch identisch sein dürfte. 343 den Hupheothrix- und Glaucothriw-artigen Fäden recht deutlich ent- wickelt war, wird undeutlicher, die früher gerade gestreckten, ceylin- drischen Fäden krümmen sich, werden rosenkranzförmig und knorrig. Auf der folgenden Hapalosiphon-artigen Entwicklungsstufe bilden sich an den Glaucothriw-artigen Fäden den Hauptfäden im ganzen ähn- liche, aber etwas dünnere fast aufrecht stehende Nebenfäden oder Aestchen. Seltener findet man an den fast scheidenlosen Anabaena- artigen Hauptfäden, welche zuletzt aus sehr grossen, fast kugeligen mit ziemlich dicker brauner Aussenhaut und körnigem Zellinhalte versehenen und aus ein- seltener auch zweireihig, meist rosenkranz- förmig geordneten Zellen zusammengesetzt sind, dünnere einseits- wendige, paarweise neben einander entspringende, aus cylindrischen Zellen zusammengesetzte, haarspitz auslaufende Aestchen !). III. Classe. Phaeophyceae. 1. Familie. Syngeneticae 1. Gruppe. Chromophytoneae. 1. Gattung. Chromophyton Wor. em. Wille. *) a) Chromopywis bipes Stein (Ch. Rosanowiü Wor. exp. Chromulina nebulosa Cienk? Monas ochracea Ehrb., Chrysomonas ochraceas Stein ex p. Infus. MM. T. 14). ß) Dinobryon sertularia Ehrb. (Chromophyton Rosanowii exp. Monas flavicans Ehrb.? Epipyais utriculus Ehrb., Dinobryon so- ciale Ehrb.) 2. Gattung. Synura Ehrb., 8. volvox Ehrb. Denselben braun- gelben Farbstoff wie Synura enthalten noch einige andere von Stein 1. B. beobachteten und von ihm zu den Flagellaten zugetheilten Monaden (Ohrysomonadina, Cryptomonadina Stein’s) welche dieser Autor in seinem Werke Infus. III. 1. Band abgebildet hat (ohne Angabe der Diagnosen). Mit demselben Rechte, mit welchem die Chlorophoren enthaltenden Volvocaeen und Chlamydomonaden zu den Algen gerechnet werden, könnte man auch diese Phaöophoren enthal- tende monadenartige Wesen den Algen anschliessen. (Siehe auch Schmitz: „Die Chromatophoren der Algen“ p. 13 u. f.) 2. Gruppe. Hydrureae 1. Gatt. Hydrurus Ag. H. foetidus Vill. (HZ. penieillatus Ag.) Wenn der Verf. mit Rostafiüski ’) Chro- mophyton und Hydrurus zu den Phaeophyceen zählt und zu dem ersteren auch noch einige andere monadenartige Wesen mit gelb- lichen Farbstoffplatten zu einer Gruppe zu vereinigen sich hier er- laubt, ist er sich gut bewusst, dass, wie schon Klebs*) richtig hervorgehoben hat, diese Vereinigung nach unseren jetzigen lücken- haften Kenntnissen dieser Organismen „mehr kühn als berechtigt ist“, !) Mehr über die Entwicklung des Mastigocladus laminosus Cohn, und über sein Verhältniss zu Fischera thermalis Schwabe siehe Cohn: „Ueber die Algen des Carlsbader Sprudels“ 1862 p. 41—43. ®) Oefver. af kngl. Vetens Akad. Förhand. Stockholm 1882. ®) Hydrurus i jego pokrewienstwo, Kraköw 1883. ‘) Bot. Ztg. 1882 p. 685--87. 394 indessen scheint ihm aber diese systematische Eintheilung vorläufig die beste zu sein '). Erklärung der Figuren. Fig. A. Stück salzhaltiger Erde mit Salzeffloresceenz und einem Theile des braungelb gefärbten Lagers von Chroothece Richteriana. » 2. Länglich-konischer Bruchtheil eines nackten Fadens von Calothrix salina (Schizosiphon salinus Ktz.) mit noch ziemlich deutlich-auffal- lenden Querwänden. „3. Die aus dem in Fig. 2 abgebildeten Fadenabschnitte entstehende Chroo- thece-Zelle, mit undeutlichen Querwänden und von mässig dicker Zell- haut umgeben. »„ 4%. Normal entwickelte Cylinderform von Chroothece Richteriana, mit ziemlich dicker Membran und orangegelbem Zellinhalte. „ 5. Aehnliche Form mit zweigetheiltem, spangrünem Zellinhalte. „ 6. Aehnliche Forin mit orangegelbem Zellinhalte; zwischen beiden Zell- hälften hat sich eine ziemlich deutliche Querwand gebildet. „ 7. Zwei Zellen von Chroothece Richteriana von der gemeinschaftlichen äussersten Schicht der Mutterhülle umgeben. „ 8. Gruppe von in verschiedenen Entwicklungsstadien sich befindenden Zellen von Chroothece Richteriana. „ 9. Stück eines jüngeren Fadens von Lyngbya membramacea Thr., dessen heterocystenlose hormogonienähnliche Fadenabschnitte am Ende läng- lich-konisch zugespitzt sind. „ 10. Aehnlich zugespitzte Fadenabschnitte derselben Lyngbya-Art mit terminalen Heterocysten. „ #1. Ein isolirtes Calothrix-artiges Exemplar derselben (ohne Verästelung). „ 12. Ein junger fast kreisförmig eingerollter Faden von Anabaena eireinalis mit rudimentären Heteroeysten (h). „ 13. Ein Fadenstück derselben mit 3 Heterocysten (h) und einer unreifen Spore (S). „ 1%. Reife Sporen derselben. „ 415. Stück eines jungen Hupheothrix-artigen Fadens von Mastigocladus laminosus Cohn. „ 16. Aehnlicher Faden derselben mit Tolypothrix-artiger Verästelung. „ 17 und 18. Aehnlicher Faden desselben mit G@laucothrix-artigen Veräste- lungen. „ 49 und 20. Aehnlicher Faden desselben mit Hapalosiphon-artigen Ver- ästelungen. „ 21. Mastigocladus laminosus in Anabaena-artigem Entwicklungsstadium mit stellenweise schon zweireihig angeordneten Zellen. „ 22. Grosse kugelrunde Zellen der zuletzt angeführten Entwicklungsform von Mastigocladus laminosus mit bräunlichem, dieht gekörntem Zell- inhalte und ziemlich verdickter Aussenhaut (Dauerzellen ?). (Alle Figuren mit Ausnahme der ersten sind etwa 400fach vergrössert.) t) Weitere Bemerkungen zur Systematik einiger Cyanophyceen, und Chlorophyceen gedenkt der Verf. nächstens zu veröffentlichen. 395 Ein neuer Standort der Rosa reversa W. Kit. Von Andreas Kmet. Den 2. September 1. J. machte ich einen Ausflug über Schem- nitz gegen Teplä hin, mit der Absicht den Schemnitzer Calvarienberg zu durchforschen, auf welchem ich noch nicht botanisirte. Besonders war es mir daran gelegen, auf den Felsen Rosa spinosissima L. mit ihren Verwandten zu suchen. Schon gab ich die Hoffnung auf, als ich endlich halbvertrocknete R. spinosissima-Sträucher, aber ohne Frucht erblickte. Nach sehr intensiver Prüfung der Sträuchlein ent- deckte ich vorjährige Früchte, von länglicher Form, hängend; ihre Farbe schien roth, und weil die Blättchen unterhalb befläumt waren, schloss ich auf R. Simkoviesii m. Jedoch weiter fand ich frische, diessjährige Früchte, welche mir schwarz zu reifen schienen; ich liess sie also zur vollkommenen Reife gelangen. Den 16. September sammelte ich zehn Früchte, auf welche das Kennzeichen Kitaibel’s „atro-rubri“ vollständig passt, woraus ich mich überzeuste, dass hier die R. reversa W. Kit. con- statirt werden muss. Die Früchte sind ganz von der Form, wie sie Kitaibel abbildet; am Grund dieker, und in einen Hals verlän- gert, jedoch nur spärlich drüsige. — Der Name reversa soll daher stammen, dass die Früchte überhängen, und nicht wie bei R. spi- nosissima aufrecht stehen; sie hängen auch in der That. Da jedoch die Sträuchlein aus den Felsritzen meistens halbhängend abstehen, so erscheinen die hängenden Früchte jetzt zum senkrecht gestellten Zweiglein nicht nickend, sondern aufgerichtet, was in der Natur selten der Fall zu sein scheint. Die dunkelbraunen Früchte sind von einem bläulichen Reif angehaucht. Zu meiner noch grösseren und angenehmeren Ueberraschung fand ich den 16. September zwei Knospen der Rosa reversa W.Kit., welche mir in drei Tagen intensiv rosenroth aufblühten. Die Blu- menblätter sind klein (im Freien werden sie gewiss grösser) und beiderseits gleichförmig, etwa wie Rosa rubescens Rip. oder R. glauca Vill. gefärbt. Ausser der weiss-, oder angehaucht rosablühenden Rosa reversa, sammelte ich bereits eine mit intensiv rother Blüthe, jedoch hier sind die Blumenblätter äusserlich bleicher, und die Frucht schwärzer, welche (Frucht) ich heuer gar nicht fand. Ob diese zwei Rosen identisch sind, das müssen weitere Beobachtungen aufhellen. Früchte von der französischen (Savoie) Rosa reversa hat Deseglise (Catal. Nr. 81) nicht gesehen; ob sie Jemand in neuerer Zeit sam- melte, wäre interessant zu erfahren. Auffallend war es mir, dass ich bei derselben Gelegenheit und auf demselben Platze auch eine Blume der Rosa spinosissima L. fand, welche so wie an der Rosa Simkoviesii m. (Sytience) rosa an- gehaucht ist. Rosa spinosa Nlr. mit roth gestreiften, bis ganz car- minrothen Blüthen ist mir nichts Neues; jedoch bei der Rose vom Calvarienberge scheint die röthliche Farbe eine A. pimpinellifolia 390 vermuthen zu lassen. R. alpina f. ist auch hier. Selbstverständlich erwarte ich den nächsten Frühlmg mit Sehnsucht. In der That fast unerschöpflich und wunderschön sind die Rosen des Sytnoberges und der ganzen Umgebung Schemnitz, soweit ich selbe aus meinen Ausflügen kenne. Als schönste Zierde unserer Ro- senflora jedoch halte ich die Rosa Holikensis m. aus der Gruppe der R. reversa W. Kit. Die Frucht ist glänzend schwarz. Die Blumen sind gross; die Grundfarbe weiss, carminroth gestreift und getupft; aber die rothen Streifen scheinen wie Carminpulver auf Milch. — Was die Zahl unserer Rosen anbelangt, dürfte sich dieselbe un- gefähr auf 200 belaufen; vertreten sind, ausgenommen die Synstylae (Rosa arvensis Hud. haben wir nicht;) und ÖOrientales, alle euro- päischen Sectionen, selbst die Sabiniae. eos — Volksnamen von Pflanzen aus der Gegend von Rap- poltenkirchen, V, U, W, W, Gesammelt von Leopold Wiedermann. Nachfolgend einige Pflanzennamen unserer Gegend, in welcher ein Dialekt gesprochen wird, der sich merklich von dem im „Wald- viertel“ unterscheidet. Er kennzeichnet sich dadurch, dass hierorts nach den Türkenkriegen Ansiedler aus Bayern ihr Heim aufgeschla- gen haben. Viele Pflanzennamen, von denen ich wohl voraussetzen konnte, dass sie allgemein gebraucht werden, z. B. Schlehä, Diandl, Vogl- beer, Wintagrean, Sadärei, Minz’n, Salchä, Kasbabl u. s. w. habe ich nicht verzeichnet. Achilles Millefolium L. Kächelkraut. Aesculus Hippocastanum L. Kösten. Agrostemma Githago L. Räd'n. Allium ursinum L. Jud’nzwif!. Alnus glutinosa Gaertn. Ela oder Aela. Althaea oficinalis L. Eibisch. Amaranthus caudatus L. Rota Kätzenschwanz. Ampelopsis quinquefolia Mich. Wilda Wein. Anemone hepatica L. Wäldveigal. Apium graveolens L. Zäla. Artemisia Absinthium L. Wörmad. Asperula odorata L. Wäldmäister. Atropa Belladonna L. Teufelskerschn. Betula alba L. Bira. Bellis perennis L. Godlbleam’). Briza media L. Liebfrau’nhärr. Bryonia alba L. Schölmwurz. Calluna vulgaris Salisb. Hoadäri. Caltha palustris L. Bächros’'n. Carum Carvi L. Kim. Chelidonium majus L. @’schwulstkraut. Olematis Vitalba L. Lül’n. Convallaria majalis L. Feltrian. Convolvulus arvensis L. Windling. Coronilla varia L. Stoanklee. Cuscuta europaea L. Harnwind’n, auch Brennkraut. Dentaria enneaphyllos L. Sennig Dianthus Carthusianorum L Stoannagl. Echium vulgare L. Schlängakopf. Equisetum arvense L. Kätz’nschwäf. — hiemale L. Zinnkraut. Eupkhorbia-Arten. Krod'nbleameln. Evonymus europaeus L. Pfäffäkapl. Geranium robertianum L. Wedäzoacha. Gratiola ofieinalis L. Gott’sgnäd’nkraut. Hypericum perforatum L. Johännsthee. Ilew Aquifolium L. Schrädl. Juncus-Arten. Bimas’n. Lamium maculatum und purpureum L. Blinde Brennessl. Lotus corniculatus L. Hoahna. Lysimachia Nummularia L. Seelzang. Melampyrum arvense L. Plabling. — nemorosum L. Schäfdarn. Ononis spinosa L. Nägeldön, soviel als Dorn. Orchis-Arten. Gugableamel’n. Pedicularis palustris. Läuskraut. Plantago major und media L. Broada Wögrad. — lanceolata L. G’spizada Wögrad. Prunella grandiflora Jacq. Wächt!]. Pulmonaria ofieinalis L. Blaue Himm’lIschlüss!. Ranunculus-Arten. Schmalzbleam’ln. Raphanus sativus L. Radi. Sambucus Ebulus L. Odi. Silene inflata L. Schnälzglöck. Stachys recta L. Furspäkraut. Symphytum ofieinale L. Schwärzwurz. Syringia vulgaris L. Türkischer Hollä. Taraxacum ofieinale Wigg. Moabäsch’n. Thymus Serpyllum L. Wild’s Kutlkraut. Triticum repens L. Bair. Typha latifolia L. Bindärohr. 395 Teratologisches. Von Prof. Ludwig Schlögl. Wie man bei Ung.-Hradisch häufig mannigfaltige Abweichungen in der Ausbildung von Taraxacum Dens-leonis Desf. findet, ebenso eigenthümlich sind die abweichenden Formen, wie ich sie heuer ausser an Taraxacum auch an Tragopogon pratensis L., Ohrysan- themum Leucanthemum L. und Plantago lanceolata L. gefunden habe. Im verflossenen Juni erhielt ich ein Tragopogon pratensis L., von dessen Wurzel 11 getrennte Stengel entsprangen, von welchen drei wieder stark verästelt waren; die übrigen trugen 1—2 Blüthenköpfe. In den Blüthenköpfehen waren nur wenige Blüthen und zwar waren 8 Köpfchen einblüthig, 6 zweiblüthig, die übrigen vielblüthig. Zwei Köpfchen zeichneten sich auch dadurch aus, dass auf dem Blüthen- boden einzelne Blüthen wiederum auf 20—24 Mm. langen Stielchen aufsassen. Die Blumenkronen waren blassgelb oder grösstentheils ver- kümmert. Gefunden wurde diese Pflanze im Strassengraben bei der Altstädter Brücke. An einem Tragopogon pratensis, welches auf den Wiesen bei der Kunowitzer Au gefunden wurde, theilte sich der 2 Cm. breite gefurchte Stengel in einer Höhe von 40 Cm. in zwei Aestchen, von welchen jedes drei mit einander verwachsene vollkommen ausgebil- dete Blüthenköpfchen trug. Die Randblüthen waren bei allen Köpfchen länger als die Hüllblättchen. Das Aufblühen der Köpfchen erfolgte in Zwischenräumen von drei zu drei Tagen. An Ohrysanthemum Leucanthemum L. beobachtete ich folgende Formen: Ein Exemplar hatte an einem 40 Cm. langen oben 5 Mm. breiten Stiel 3 derart mit einander verwachsene Blüthenköpfchen, dass eine dreiseitige Pyramide gebildet wurde. Während gewöhnliche Blüthenköpfchen dieser Pflanze eine Breite von 5 Cm. haben, hatten die drei einzelnen Blüthen dieser Pflanze nur eine Breite von 3 Cm. Ebenso waren die weissen Strahlblüthen am oberen Rande der Pyra- mide 6 Mm., am unteren jedoch 14 Mm. lang. Andere Chrysanthemum Leucanthemum fand ich am March- damme der Altstädter Wiesen, bei denen an einem Stiele zwei Blü- thenköpfehen so mit einander verwachsen waren, dass sie gleichsam ein Köpfchen bildeten und alle Strahlblüthen gleich lang waren. Von Tarawacum Dens-leonis Desf. erhielt ich im Juni in der Schule einen Blüthenstengel mit 2 Blättern, von denen das erstere 3 Cm. unter dem Köpfchen, das zweite 4 Cm. unter dem ersteren entsprang. Die Blätter waren lineallanzettlich. Von Plantago lanceolata L. theile ich folgende Unregelmässig- keiten im Blüthenstande mit. An einem Exemplar zweigte sich m der Mitte der 25 Mm. langen Blüthenspindel unter einem Winkel von 50° ein Aehrchen von 1 Cm. Länge ab. An einer anderen Plan- tago befanden sich an der Spitze eines Stengels 2 von einander voll- kommen getrennte Aehrchen in der Länge von 18 und 22 Mm. 399 Bei einer anderen Plantago lanceolata L. entsprangen am Wurzelstock 8 Blüthenstengel mit 25 Cm. langen Aehrchen. An jedem Aehrchen waren wieder 16—-40 Aehrchen von 4—10 Mm. Länge spiralig angereiht, so dass so eine Aehre das Aussehen einer Pyramide hatte. Diese Pflanzen wurden an den Wegrändern von Altstadt und Mafatitz gefunden. Aehnliche Erscheinungen traf ich im August in Stachenwald und Fulnek an Strassenrändern, wo mehrere derart gestaltete Plantago- Aehren an der Basis eine Breite von 2—3 Cm. hatten. Ung.-Hradisch, 7. October 1884. — — Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 963. Pap. hybridum L. Stengel blattreich, Blätter doppelt fieder- theilig, Zipfel oft wieder fiedertheilig, Endzipfel linear, grannig; Kelchblätter dicht borstenhaarig; Blumenblätter roth, an der Basis schwarz; Kapsel kugelig-oval mit abstehenden, aufwärts gekrümmten Borsten; Narbe 6 bis 7strahlig; Behaarung der ganzen Pflanze, be- sonders oberwärts, angedrückt, dicht und steif. Siculum Guss. unter- scheidet sich durch 8—10strahlige Narbe, mehr kugelige Kapsel und oberwärts dichtere, abstehende Behaarung des Stengels und der Blü- thenstiele; da jedoch die Zahl der Narben variirt und habituell keine Differenz vorliegt, so dürfte es besser als Varietät betrachtet werden; Guss. gibt es nur von Palermo und Castellamare an, ich fand es auch um Syracus. — An Wegrändern zwischen Catania und Nico- losi!, an Feldwegen um Annunziata, auf Lavagründen zwischen Aci- castello und den Cyclopeninseln (Herb. Reyer!). April, Mai. ©. NB. Pap. somniferum L. wird im Gebiete nur eultivirt und verwildert gefunden. 964. GFlaucium luteum Scop. *Fl. med., *Cosent. Colp. An san- digen und steinigen Strandstellen gemein, z.B. um Catania (!, Herb. Tornab.!), Acicastello, Ognina!; seltener an vom Meere entlegenen Orten bis 2000: Belpasso (Cosent. Colpo), Bronte! April—Sept. %. 965. Chelidonium majus L. *Guss. Syn., *Tornab. Geogr. An Waldrändern und schattigen Zäunen selten: Um Milo (Guss. Syn., Herb. Torn.!), Catania (Torn. Geogr.). März— Juni. %. LXXIV. Fam. Fumariaceae DC. NB. Sämmtliche von mir gesammelte Arten wurden von Prof. Haussknecht freundlichst revidirt. 40 966. Fumaria capreolata L. *Bert., *Cat. Cosent. Auf Mauern, Lavaströmen und in Gärten bis 3000‘ häufig: Um Catania überall (Herb. Tornab.!, Cosent. in Bert.), von Catania nach Nicolosi, San Nicola, um Milo ete.! Dec. —April. ©. 967. Fum. jlabellata Gasp. Fast in allen Merkmalen, sogar der Blüthengrösse und weissen, an der Spitze purpurschwarzen Blü- thenfarbe mit voriger identisch, nur sind die — ebenfalls 2 Mm. grossen — Früchte runzelig, bei capreolata aber glatt. An gleichen Standorten mit capreolata häufig, z. B. um Catania (!, Herb. Torn., Herb. Guss.!), von da nach Misterbianco (Herb. keyer!), von Nico- losi bis in die Waldregion, um Bronte! Jänner—April. ©. 968. Fum. major Bad. Rehb. D. Fl. 4455!, agraria Guss. Syn. et Herb., non Lag. teste Haussknecht. Stimmt mit Alabellata in den runzeligen Früchten überein, aber dieselben sind bedeutend grösser (Querdurchmesser 2:7—3 Mm., Längsdurchmesser etwas geringer), bespitzt, die Blüthen rosenroth, die Fruchtstiele aufrecht, die Blätter mehr seegrün, stärker lederig, die Pflanze robuster, meist aufrecht. — Auf Lavaströmen, steinigen, grasigen Abhängen und in Cul- turen der Tiefregion wahrscheinlich nicht selten: Um Catania (Herb. Reyer! und Huet de Pavillon als Alabell.), gegen Ognina! Jänner— April. ©. 969. Fum. Gussonii Boiss. pug. pl. nov., Tod. Fl, sie. exsice. Nr. 326, muralis Gr. Godr., non Sond., confusa Jord., Petteri Behb. Guss. Syn. et Herb! Stengel ziemlich aufrecht, selten etwas klet- ternd; Jündblättchen keilförmig, eingeschnitten -gelappt, stumpflich, seegrün, lederig; Kelchblättchen mindestens von der Breite der Krone, bleibend, oval, ringsum gezähnelt; Blume sammt Sporn kaum 1 Cm. lang, nebst den Sepalen rosenroth oder etwas grünlich, mit purpur- schwarzer Spitze; Fruchtstiele aufrecht abstehend, doppelt so lang, als die Deckblätter; Fruchtstiele 24 Mm. lang und breit, fast ku- gelig, etwas runzelig, an der Spitze mit zwei Grübchen und dazwi- schen etwas bespitzt. — Habituell mit major leicht zu verwechseln, aber diese besitzt grössere, stärker gerunzelte, quer breitere Früchte, längere Deckblätter, stärker gezähnt-gesägte Kelchblätter, ca. 13 Mm. lange Kronen. Petteri Reichb. D. Fl. 4455 b., pag. 3 differirt nach Reıichb., sowie nach meinen auf der Insel Cherso gesammelten und von Wierzbicki aus dem Banate erhaltenen Exemplaren von der Pflanze Sieiliens durch fast ganzrandige, nur in der Mitte oder am Grunde beiderseits 1—3zähnıige, rhombische, abfällige Kelchblätter, zurückgebogene, kürzere Fruchtstiele, kleine, höchstens 7 Mm. lange Kronen, schmälere Blattzipfel, stimmt aber habituell allerdings ganz überein und ist nach Haussknecht nur eine Form derselben. Meine Exemplare der muralis Gren. Godr. (Südfrankreich, 1. Cha- boisseau als mur. Sond.) endlich lassen sich von der sie. Pflanze nur durch schlafieren Habitus unterscheiden. Ueber mur. Sond. vide Hausskn. Beiträge zu Fumar. in Regensb. Fl. 1873. — Auf Lava- strömen, steinigen, grasigen Abhängen und in Culturen nahe dem 401 Meere: Bei Misterbianco (Herb. Reyer!), von Catania nach Ognina zur Ebene des Simeto! Fehr.—Mai. OD. 970. Fum. ofieinalis L. *Fl. med., *Bert. (aus Catania von Cosent. erhalten). Steht habituell der Gussonii nahe, Kelchblätter ebenfalls klein gesägt und kürzer, als die halbe Krone, aber auch schmäler als dieselbe; Schötchen breiter (2:6 Mm.), als lang (2 Mm.), warzig rauh, oben etwas eingedrückt: Blüthe purpurn und etwas kleiner (7”—8 Mm.); die ganze Pflanze schlanker mit schmäleren Blattsegmenten. Unter Saaten, in Gärten, auf steinigen, grasigen Abhängen der Tiefregion (bis 2500‘) überall und in verschiedenen Formen: ich sammelte «. genuwina um Catania und in der Ebene des Simeto, f. umbrosa Hausskn. 1. c. auf krautigen Stellen in der Ebene des Simeto, f. vernalis Hsskn. auf krautigen Hügeln um Ca- tania, var. densiflora Parlat. — var. oribunda Ham. in der Ebene des Simeto, var. minor Hausskn. — Vaillant Guss. Syn. et Herb.! um Catania, auf Schutt um Bronte und gegen Maletto; letztere Var. liegt auch von Cosentini und Tornab. im Herb. Guss. als Vaillantiüi aus Catania auf; ausserdem sah ich noch ofteinalis aus Catania und aus Gärten bei Nicolosi im Herb. Tornab., aus Mister- bianco im Herb. Reyer. Febr.—April. ©. 971. Fum. parviflora Lam. *Bert. In Gärten und Feldern der Tiefregion: Um Catania in der Ebene des Simeto stellenweise ge- mein (!, Herb. Reyer!), um San Nieolä und Milo (Herb. Tornab.!), aus Catania von Cosent. erhalten (Bert.), von Tornabene erhalten (", Herb. Guss.!). März, April. ©. 972. Fum. densijlora DC. Hausskn., micrantha Guss. Syn. et Herb.! An cultivirten, krautigen Stellen: Um Catania (Kampho- vener in Herb. Guss. 1 Ex.). Febr.—April. ©. LXXV. Fam. Cruciferae. Juss. 973. Matthiola incana (L.) R. Br. Reichb. D. Fl. 4354!, Tod. Fl. sie. exs. Nr., 1247! Variirt mit ganzrandigen und mit theilweise buchtig gezähnten Blättern, letztere — var. b. sinuatifolia Guss. Syn. et Herb.! Auf dem basaltischen Burgfelsen von Acicastello sehr gemein!, am Seestrande nahe der Bahnstation von Catania (Herb. Reyer!). Jänner— April. b. 3974. M. rupestris DC. Guss. *Syn. et Herb.!, Tod. Fl. sie. exs.! Auf vulkanischen Felsen nahe dem Meere bei Catania (Guss. Syn.). Jänner— April. b. 975. M. sinuata (L.) R. Br. Rchb. D. Fl. 43501! Gr. Godr. I, 85, Guss. *Syn. et *Herb.!, *Presl Fl. sic. An sandigen Meerorten bei Catania (Presl, Guss. 1. c., Cosent. in Herb. Guss.!); auch von mir, aber spärlich, in der Arena di Catania beobachtet. März— Juni. X. 976. M. trieuspidata (L.) R. Br. *Cat. Cosent. Am sandigen Meerstrande Sieiliens gemein, im Gebiete aber nur spärlich: Arena di Catania (!, Cat. Cosent.). April— Juni. ©. 977. Cheiranthus Cheiri L. Auf alten Mauern am Etna (Herb. 3l Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft 1834. 402 Torn.); wohl nur verwildert; Guss. kennt ihn nur von Castrogio- vanni. Jänner—April. b. 978. Nasturtium offieinale R. Br. *Fl. med. Varürt ß. parvi- folium Peterm. (Blätter dreizählig mit kreisförmigen Segmenten). An Quellen, Bächen, Brunnen bis 2000° häufig: Um Catania (Flor. med.), Paternd, Acicastello (Herb. Torn.!), Motta S. Anastasia, Ebene des Simeto, Bronte (meist £.)! Dee. — Juni. %. 979. Arabis sicula Stev. Tod. Fl. sie. exsicc. Nr. 303!, alpina *Biv. cent. I, *Raf. Il, non L., albida *Presl Fl. sie, Guss. Syn. et Herb.!, non Stev. Von der äusserst ähnlichen alpina L. verschie- den durch weissfilzige Behaarung der nicht blühenden, annuellen Seitensprossen, dichtere Behaarung der Blätter und Stengel, fast doppelt so grosse Kelche (7 Mm.) und Kronen (2 Cm.), breitere (bei alp. 1:5 Mm., bei sic. 2:5 Mm.), im Alter purpurne Schoten; durch eben diese Merkmale — ausgenommen die Behaarung — auch von albida Stev. verschieden. — In feuchten, schattigen Fels- spalten des Etna (Biv., Raf.), jedenfalls sehr selten; in den Ne- broden hingegen gemein! März—Mai. %. 980. Ar. muralis Bert. rar. dec. II (1806) «. genuina = mu- ralis Bert. 1. c. et *Fl. it., Zongisiligua Presl del. pr. (1822), Guss. Syn. et Herb.! — P. collina (Ten. Flor. nap.) Bert. a. albiflora — collina Ten. *Guss. Syn. et *Herb.!, Tod. Fl. sic. exs. Nr. 302! — b. rosea (DC. Prodr. I, 142) Bert. fl. it. = Ar. purpurascens Presl del. prag. et Herb.!, collina b. purpurascens Guss. Syn. — y. eiliata mihi. — NB. Collina Ten. ist bestimmt mit muralis zu vereinen, ist nur eine Frühlingsform niedriger, feuchter Hügel und Wald- ränder, daher üppiger, mit breiten, herzförmig stengelumfassenden, freudiegrünen, grob- bis buchtig-gezähnten, spärlicher behaarten und oft grösseren Blättern; sind die Blüthen, wie oft, rosenroth, so haben wir Ar. rosea DC. Prodr. I, 142 — purpurascens Presl, die jedoch allmälig in die weissblüthige Normalform übergeht und sowohl um Neapel, als auch in den Nebroden häufig mit derselben vorkommt. Auf sonnigen, felsigen oder steinigen Orten und auf hohen Bergen wird die Pilanze starrer, steifer aufrecht, die Wurzelrosette wird gedrängter, dichter behaart bis grau, die Blätter werden schmäler, mit kleineren und sparsameren Blattzähnen, die Schoten steifer aufrecht, oft ange- drückt, oft auch kürzer gestielt; bisweilen sitzen die Stengelblätter mit abgerundeter, nicht herzförmig-stengelumfassender Basis; da- zwischen finden sich alle möglichen Uebergänge; selbst die Pflanze tiefliegender Hügel gewinnt, wenn im Hochsommer die älteren Blätter. verdorren und die nicht blühenden Seitenäste mit den grauen Blättern vorwiegen, ganz den Habitus der Hochgebirgsform. Auch Guss. weiss zwischen mur. und coll. keinen Unterschied, als dass bei ersterer die Narbe stumpf, bei letzterer spitzlich sei, — eine ebenfalls variable Differenz. y. ciliata unterscheidet sich von «. ge- nuina durch fast kahle, nur am Rande deutlich sternhaarig gewim- perte Blätter. — Auf steinigen und krautigen Bergabhängen, moo- sigen Felsblöcken, Mauern und in Waldlichtungen: «. nur in höheren 408 Lagen (4—6500°): Aus der Hochregion des Etna von Prof. Cosent. erhalten (Bert.), an Giessbächen ob der Casa del bosco (6200), auf Felsen im Valle Calanna! und Val del Bove (Cos. in Herb. Guss.!), ß. a. in der Wald- und höheren Tiefregion: Bei Milo (!, Guss. Syn., Torn. in Herb. Guss.!), im Vallone di Ulli und Vallone di Faegi (Herb. Tornab.), bei der Grotta del Turco, häufig in der grossen Schlucht links vom Monte Zio!; y. in Wäldern ob Nicolosi! März— Mai. 4. Die mir unbekannte T’urritis caespitosa Raf. Et., *Raf. Il dürfte wohl hieher und Turr. hispida Raf. Et. *Raf. II entweder ebenfalls hieher oder zur folgenden gehören. (Fortsetzung folgt.) —— Literaturberichte. Hanausek, Dr. T.F. Die Nahrungs- und Genussmittel aus dem Pflanzen- reiche. Nach den Grundsätzen der wissenschaftlichen Waarenkunde für die Praxis und zum Studium bearbeitet. Mit 100 meist anatomischen Holzschnitten. 485 S. kl. Octav. Kassel, Theodor Fischer. 1884. Dieses Werk bildet den fünften Band der im genannten Ver- lage herausgegebenen „Allgemeine Waarenkunde und Rohstofflehre*, an deren Zustandekommen sich ausser dem Verf. noch eine Reihe bewährter Fachmänner, wie R. Benedict, H. Braun, F. v. Höhnel, Jos. Möller, Wittmack u. a. betheiligen. Kleinere Gruppen von Nahrungs- und Genussmitteln haben in neuerer Zeit wohl eine gründliche und allen Forderungen ent- sprechende Bearbeitung gefunden. Hingegen ist man was das Ge- sammtgebiet der vegetabilischen Nahrungs- und Genussmittel anlangt, auf ältere Werke angewiesen, die sich theils schon beiihrem Auftreten als unbrauchbar erwiesen oder die doch heute bereits veraltet sind. Der Verf. hat also eine sehr zeitgemässe Arbeit geliefert, deren Erscheinen an sich schon umsomehr Aufmerksamkeit erregen muss, als die Verfälschungen dieser so wichtigen Handelsprodukte immer mehr überhand nehmen und die Meinung immer fester wird, dass man wissenschaftlicherseits Mittel bieten kann, um diesem Be- truge entgegenzuwirken. Die chemischen Behelfe reichen, wie man weiss, nicht mehr aus, um all’ diese Verfälschungen an’s Tageslicht zu fördern; es müssen, namentlich bezüglich der organisirten Produkte, vielfach mikroskopische Untersuchungsmethoden herangezogen werden. Dr. T. F. Hanausek hat sich seit Jahren nicht nur erfolgreich mit pflanzenanatomischen Untersuchungen beschäftigt, er hat auch so sehr seinen Beruf zur Lösung von praktischen Fragen der Waarenkunde und Rohstofflehre bekundet, dass sich von vornherein von dieser Seite eine tüchtige und auch praktisch brauchbare Arbeit erwarten liess. Die vom Verf. getroffene Eintheilung des Stoffes ist eine zweck- mässige und gliedert sich folgendermassen: I. Brotfrüchte (Cerealien). I. Mahlprodukte der Brotfrüchte ((Getreidemehle). III. Die Hülsen- früchte und ihre Stärke. IV. Unterirdische Pflanzentheile [a) stärk- sl? 404 mehlführende, b) Gemüse]. V. Früchte [a) echte, b) Scheinfrüchte]. VI. Samen. VII. Speisepilze. In diesen sieben Abtheilungen werden die Nahrungsmittel abgehandelt. In ähnlicher Weise sind die Ge- würze und die @enussmittel (Thee, Coca, Mate, Caffee, Tabak etc.) angeordnet. Was die Bearbeitung der einzelnen Artikel anlangt, so hat der Verf. dieselben nicht alle durchgegangen, und noch weniger die zahlreichen neuen Daten über Eigenschaften, Unterscheidung, Nach- weisung von Verfälschungen geprüft. Die vom hef. vorgenommenen Stichproben fielen durchaus befriedigend aus. Der Verf. hat überall auf die vorhandene Literatur kücksicht genommen, das Wichtige betont, die zahlreichen vorhandenen Lücken vielfach mit Sachkennt- niss durch eigene Untersuchungen ergänzt und alles klar und ver- ständlich dargestellt, auch durch passende Illustrationen veranschau- licht; also ein Werk geschaffen, welches — so weit sich diess nach den vorgenommenen Proben und überhaupt ohne Controle der neuen Daten beurtheilen lässt — wahren Nutzen zu gewähren berufen erscheint. Sehr willkommen dürften vielen Lesern die beigegebenen stati- stischen Daten sein, welche der Verf. theils verlässlichen Quellen entnahm, theils von hervorragenden Fachautoritäten sich zu ver- schaffen wusste. J. W. Pirotta R. Sulla struttura del seme nelle Oleacee (Ann. Ist. bot. di Roma Vol. I., 1884). 50 pag. gr. 8°, 5 Taf. Die Abhandlung bespricht nach kurzer Einleitung Tegument, Endosperm und Embryo der Oleaceensamen für sich. Im ersten Ab- schnitte treffen wir eine ausführliche und eingehende Besprechung der morphologischen Charaktere des Samens und dessen Hülle (Pericarp) jeder einzelnen Gattung mit Hervorhebung der unterscheidenden Ar- tenmerkmale. Daran reihen sich der Nervation, dem Tanningehalte und der Entwicklung der Samenschale (Tegument) speciell gewidmete Artikel. Zur Untersuchung wurden die Präparate zunächst mittelst Aether bei erhöhter Temperatur ihres Fettgehaltes befreit, darauf in Wasser ausgewaschen und mit Kalilauge kalt durch längere Zeit behandelt, schliesslich in conc. Glycerin eingelegt. Die Arbeit um- fasst Beobachtungen über, soweit sie namhaft gemacht sind, 32 Ar- ten, nebstdem noch 5 Gattungen — Frawinus und Ligustrum ist besondere Ausführlichkeit geschenkt; die Hauptergebnisse derselben seien im Folgenden in aller Kürze mitgetheilt. Das Tegument eines jeden Samens gliedert sich in drei Por- tionen, in eine äussere und eine innere Epidermis und in eine mitt- lere Schichte. Die äussere Epidermis führt oft (Frawinus, Fontane- sia, Syringa, Forsythia) Drüsen mit farblosem oder gelblichem äthe- rischem Oele bald durchscheinend, bald körncheneinschliessend. Das Oel löst sich vollkommen in Alkohol (kalt), in Aether und lässt einen Rückstand feiner Körnchen zurück, färbt sich mit Jod braun oder gelbgrünlich, wobei gewöhnlich verschieden grosse feste Körner 405 im Inhalte der Zellen sichtbar werden; bei längerer Einwirkung von Ammoniak nimmt es eine hochgelbe, mit Fehling’s Reagens hin- gegen eine goldgelbe Farbe an; conc. Schwefelsäure verleiht dem- selben einen grünlichgelben Ton. Die Zellen der äusseren Epidermis von Ole« führen sehr wenig Oel in ihrem Inhalte; jene von For- sythia hin und wieder Krystülldrusen von Kalkoxalat; die Zellen von Fontanesia ausserdem noch winzige Körnchen, im frischen Zustande grün-, im trockenen Samen braungefärbt, verschiedener Form; sie werden durch absoluten Alkohol trüh grün, durch Schwefelsäure conc. eigenthümlich gelbroth. Verfasser hält sie für in Zersetzung begriffene Reste von Chlorophylikörpern. — Die mittlere Schichte zerfällt abermals in zwei Theile, den äusseren mit grösseren, nicht gedrängten, und den inneren mit kleineren, in einander gekeilten Elementen. Bei Picconia, von welcher Verfasser niemals keimfähige Samen erhalten konnte, waren in Folge des Abortus der Samen die Zellen des Teguments locker, flach ausgebreitet, statt zusammenge- presst. — Im Innern dieser medianen Schichte verläuft das Strang- system, welches bei Olea besonders entwickelt ist. Die Zellen dieser Schichte führen im Allgemeinen sehr wenig Oel (Olea ist hingegen daran reich), dafür aber in verschiedener Quantität rundliche oder unregelmässige Körperchen von brauner Farbe, nach den Reactionen wahrscheinlich Derivate des Tannin; bei Fontanesia finden sich nebst- dem, bei frischgepflückten reifen Samen, auch in diesen Zellen jene erwähnten angeblichen Chlorophyliderivate wieder; bei Forsythia Fortunei und F. suspensa beobachtete Verf. auch "noch sehr kleine Körperehen (variabler Grösse), nahezu dreiviertel- bis halbkreisför- mig, von concentrisch-schaliger Structur und blassbrauner Farbe, von innen der Aussenwand anhaftend. — Die innere Epidermis, dem Endosperm enganliesend (mit Kalilauge lassen sie sich von einander trennen) ist meist sehr unscheinbar; ihre Zellen führen noch reichlich Tannin, aber sehr wenig Fettsubstanz; jene von Forsythia ausserdem noch die concentrisch-strahligen Körperchen. Im Tegumente lässt sich nirgends eine verdickte Zellschichte wahrnehmen, die gewissermassen als Schutzeinrichtung des Samens wirken sollte, diese Function scheint vielmehr dem Endosperm über- tragen worden zu sein. — Seine Farbe hängt immer von einem grösseren oder geringeren Gehalte von der Tanningruppe angehörigen Farbstoffsubstanz im Innern seiner Zellen ab. — Das Tegument ver- dankt seinen Ursprung der dicken einzigen Hülle des Ovulums, die aus gleichförmigen, in regelmässiger Reihe angeordneten Zellen zu- sammengesetzt ist, und im Laufe der Entwicklung sich in eine äus- sere dichtere und eine innere schwammige Portion scheidet. Sind tlügelartige Anhängsel vorhanden, so entstehen dieselben stets durch localen Zuwachs im äusseren Theile des Parenchyms der Median- schichte; in der Folge treten dann bedeutende Lücken im Innern auf, der Zellinhalt verschwindet, oft ist damit auch eine Zellautlö- sung verbunden; die Epidermis faltet sich darauf ein, die Reste des Parenchyms in sich einschliessend. 406 Vertheilung und Verzweisung des Stranggewebes („Nervations- system“ von Van Tieghem und Lemonnier) im Samen sind sehr verschiedener Art; im Allgemeinen lassen sich drei Fälle festsetzen: 1. typische Raphe, d. i. vom Hilum bis zur Chalaza reichend (Fon- tanesia); 2. die Raphe setzt über den Chalazapunkt fort und entlang der entgegengesetzten Fläche des Samens verlaufend erreicht sie die micropyle (Syringa); 3. die Raphe fehlt, d. h. sie bleibt unterbrochen vor Erreichung der Chalaza (Olea, Phillyrea, Chionanthus). Wenn daher Lemonnier die Oleaceen sammt und sonders unter seine Pflanzen „mit anatropem Samen, ohne Raphe“ einreiht, so ist das nach dem Vorangehenden nicht ganz richtig. In der Mehrzahl der Fälle entspringt die Nervation nicht von einem einzigen, sondern von mehreren Strängen. — Die Gefässbündel setzen sich aus Tra- cheiden und modificirten Cambiformzellen zusammen, Echte Tanninkörper findet Verfasser — entgegen verschiedenen Autoren, namentlich Wigand, Schell — nach mehrtägiger Be- handlung mit doppeltehromsaurem Kali (Sanio) sehr reichlich in den Tegumentzellen (weniger jedoch in der äusseren Epidermis des- selben), sowie auch in genügender Menge im Endosperm und im Embryo. Ueber das Endosperm besitzt man bis jetzt nur wenige und nicht ganz richtige Angaben von Gärtner, die immer wieder von Anderen abgeschrieben wurden. Dasselbe ist in den Oleaceensamen, je nach der Gattung, bald mehr, bald minder reichlich entwickelt; bei Chionanthus hingegen, wie schon Bentham (Notes on... olea- ceous groups und Genera plantarum) hervoıhob, besonders stark. Ueber Farbe und Consistenz desselben sind die Autoren uneinig; Verf. hebt hervor, dass jedenfalls weder das („sehr weiche*) Endo- sperm von Olea, noch das („hornige*) von Phillyrea und einigen Ligustrum-Arten „mehlig“ beziehungsweise „knorpelig* sind, wie Endlicher, De Candolle, Gärtner anführen. Die Zellwände sind gegen das Innere zu noch reine Cellulose, gegen aussen sind die- selben bereits eine Metamorphose eingegangen, so dass sie sich mit Chlorzinkjod gelbbraun färben; bei längerer Einwirkung dieses Rea- gens (oder von Kalilauge) lässt sich eine deutliche Schichtung der Zellwand in drei Zonen wahrnehmen, wovon die mittlere besonders ceutieularisirt ist und ihre Verdickungen gegen innen zu bis auf die Seitenwände der Zellen sich erstrecken, dadurch eine Art Schutz- schichte für das Embryo bildend, ganz unabhängig jedoch von der Natur der Frucht (spaltbar oder nicht [Strandmark, 1874; Bach- mann, Scrophularineen, 1880 — entgegen Godfrin, teg. semin. des Angiospermes, 1880]). — In ihrem Inhalte führen die Endo- spermzellen fettes Oel (sehr wenig bei Ligustrum und Fontanesia), Eiweisskörper (reifen Samen fehlt Stärke ganz), Grundprotoplasma und darin Aleuronkörner eingebettet. Mitunter kommen auch Kalk- oxalatkrystalle in den Zellen vor. Das Embryo ist immer sehr entwickelt, mit zwei (mitunter drei), meist länglich-eirunden, plan-convexen, längs der Innenseite 407 von einer Furche durchzogenen stumpfen Kotylen; Plumula sowohl, als epikotyle Axe fehlen ganz oder sind nur durch eine kleine, stumpfe Schwiele am Insertionspunkt jener angedeutet; das Würzel- chen stets entwickelt. Der anatomische Bau der Kotylen zeigt eine äussere und eine innere Epidermis, beide mit ungleichen dünnwan- digen, nach aussen (contra Decaisne, Monographie) wenig cuticu- larisirten Zellen zusammengesetzt; an der inneren Epidermis setzt sich gegen aussen zu eine Reihe Pallisadenzellen an, auf welche (nicht bei jeder Gattung) eine zweite Reihe kleinerer prismatischer Zellen folgt; der Rest wird von (3 - Sreihig) Schwammparenchym ausgefüllt. Innerhalb des letzteren, knapp an der Pallisadenreihe verlaufen die Verästelungen des innen an der Basis in die Kotylen eintretenden Gefässstranges, welche dann, unmittelbar unter dem Rande, wieder imeinander fliessen. Die (sefässe sind, wenn auch ganz deutlich, noch procambial entwickelt; nur bei Ligustr. sinense wur- den Tracheiden oder Spiralgefässe beobachtet. Die Pallisadenzellen gehen an den Kotylenrändern allmälig in das Schwammgewebe über. — Das Würzelchen zeigt: eine Epidermis mit regelmässigen unter- einander ähnlichen Zellen; ein 1—2reihiges Hypoderma; Rindenpa- renchym mit grossen prismatischen unregelmässigen Zellen, daran sich unmittelbar die Gefässbündelzone anschliesst; die Gefässe sind procambial, regelmässig vertheilt und schliessen die Markschichte ein. An der Vegetationsspitze lassen sich drei histogene Schichten, Plerom, Periblem und Dermocalytrogen (Untersuchungsmethode mit trockenem Chlorkalk, nach Treub et Eriksson) deutlich unter- scheiden; in Folge dessen sie einzureihen ist in die dritte, von Jan- czewsky (1874) aufgestellte Gruppe, oder in die erste Eriksson’s (1877), zum allgemeinen Typus der Dikotylen nach Holle (1876) gehörig. Solla. Note micologiche del prof. OÖ. Penzig. Seconda contribuzione allo studio dei Funghi agramicoli. Venezia Typografia di G. Antonelli. 1884. 8°. 28. p. con 6 tav. In diesem Aufsatze berichtet Prof. Penzig über 166 Pilze, welche er während der Jahre 1832 und 1883 im botanischen Gar- ten zu Padua, um Lispida, um Modna, endlich um Mortola auf Aurantiaceen beobachtete. Bei zahlreichen Species finden sich kriti- sche Bemerkungen, folgende Arten sind übrigens neu. Phoma eustag« Penz. et Sacc., Sphaerella Haesperidum Penz. et Sacc., Phoma den- sipes Penz. et Sacc., endlich Ascochyta bombyeina Penz. et Sacc. Sie und noch acht andere, seltenere Formen werden auf den beigegebenen sechs Tafeln abgebildet. Diese Abhandlung ist ein sehr erwünschter Beitrag zur genaueren Kenntniss der auf Orangen- und Citronen- bäumen schmarotzenden Pilze. R. Note micologiche del prof. ©. Penzig. Funglii della Mortola. Venezia Ty- pografia di @. Antonelli. 1884. 8°. 25 p. con 2 tavole. Im prachtvollen Garten des Palazzo Orengo zu Mortola nächst Mentone (gegenwärtig im Besitze von Mr. Th. Hanbury) beobachtete 4US Prof. Penzig theils auf einheimischen, theils auf exotischen, eulti- virten Gewächsen eine stattliche Reihe von interessanten Pilzen, ihre Summe beträgt 58 Species. Von ihnen sind folgende Arten neu: Zignoella Hanburiana, Pleospora calida, Gloniella Hakeae, Phylio- sticta Tweediana, Phoma atomospora, Ph. brevipes, Ph. Harden- bergiae, Ph. millepunctata, Ph. mucipara, Ph. Acaciae, Ph. Passi- ‚forae, Septoria Mortolensis, 8. owyspora, 8. petiolina, Sphaeropsis Dracaenarum, Diplodia Acaciae, D. minuscula, D. Passiflorae, D. Phyllodiorum, Ascochyta follieulorum, A. passiflorae, A. Tiweediana, A. ventricosa, Gloeosporium Pseudophoma, Gl. Patella, @l. hians, endlich Dendrochium clavipes. Diese neuen Species sind von Pen- zig und Saccardo ausführlich beschrieben und auf den beigege- benen Tafeln gut abgebildet. Diese Arbeit erweitert unsere Kennt- niss von Pilzen namentlich auf Gartenpflanzen wesentlich und ist als ein werthvoller Beitrag zur speciellen Mykologie zu bezeichnen. R. Beiträge zur Lichenenflora von Kassel. Von Dr. Gustav Egeling. (Be- sonders abgedruckt aus dem Bande XXXI [1884] der Berichte des Vereines für Naturkunde zu Kassel). 8°. 18 St. Dieser Aufsatz ist als ein Nachtrag zur „Uebersicht der bis- her in der Umgebung von Kassel beobachteten Lichenen“ zu betrach- ten, welche im 28. Bande der oberwähnten Berichte erschien. Es werden in ihm beiläufig 140 Arten von Flechten aufgeführt, von welchen 51 für das betreffende Florengebiet neu sind; unter den- selben finden sich manche Raritäten, wie der schöne Tornabenia erysophthalma, deren Nordgrenze die Wetterau bildet u. s. w. Dieser mit Sachkenntniss gearbeitete, von fleissigem Beobachten in der Natur zeugende Aufsatz sei den Lichenologen zur Beachtung em- pfohlen; sie werden in ihm so manche interessante Angabe finden. Willkomm M., Illustrationes fiorae Hispaniae insularumque Balearium. Livr. VIII. Stuttgart, E. Schweizerbart, 1883, 4°. Diese Lieferung des an dieser Stelle schon wiederholt aner- kennend besprochenen Werkes bringt auf den Tafeln 56—74 die gelungenen Abbildungen von Sisymbrium assoanum Lose. et Pard., Umbilicus Winkleri Willk., Saxifraga erioblasta und Cossoniana B. et R., Valeriana longiflora Willk., Centranthus nevadensis Boiss., Digitalis nevadensis Kunze, D. dubia hodr., Chaenorrhinum macro- podum Lange, Ch. robustum Losc., Carregnoa dubia Perez Lara, Nareissus minutiflorus Willk. und N. cernuus Salisb. Ausführliche Beschreibungen begleiten die in botanischer Hinsicht ausserordentlich werthvollen Abbildungen der genannten Pflanzen. B. A. Hartinger, Atlas der Alpenflora. Heft XVI-XXVI. 168 colorirte Taf. Eigenthum und Verlag des deutsch. und österr. Alpenvereines. Wien 1883. Wahrlich eine stattliche Anzahl von Tafeln, welche dem Alpen- freunde das Mittel in die Hand geben sollen, die auf den Berghöhen 409 wachsenden Blumen ohne besondere Mühe kennen zu lernen. Die Mehrzahl der Abbildungen erfüllt ihren Zweck durch treffliche Wieder- gabe der Lebensfarbe der Pflanzen, vielen mangelt jedoch die bota- nisch-fachmännische Correctur, um vereint mit eines Künstlers Hand, wie jener des A. Hartinger, ein Pflanzenbild zu schaffen, das den Anspruch auf Naturwahrheit machen soll. Als vorzüglich können angeführt werden Dryas octopetala (136), Geum reptans (138), Aro- nia rotundifolia (155), Hacquetia epipactis (201), Valeriana montana (221), Rhododendron Chamaeeistus (319), Gentiana pannonica (330), Pedicularis versicolor (373), Daphne striata (425) u. a. Hingegen sind falsch oder ganz unkenntlich: Oxytropis Halleri (126), Poten- tilla minima (147), Saxwifraga bryoides (190), das Habitusbild von Galium helveticum (214), Primula hirsuta (408), Polygonum vivi- parum (423); auch die Nummern 23, 24, 26, 40, 43, 63, 91, 121, 163, 257 zeigen derartig dargestellte Pflanzen, dass es selbst dem Fachmanne schwierig wird, herauszufinden, welche Pflanze eigentlich abgebildet wurde. Eine sorgfältige Correctur von Seite des Herım Prof. Dr. K. W. v. Dalla Torre, der dem Werke doch als Fach- mann beisteht, hätte den Mängeln leicht abgeholfen. Noch sei be- merkt, dass Cherleria sedoides (100) nicht weisse, sondern hellgrüne Kelche besitzt, dass Draba Hoppeana (52) nicht weisse, sondern gelbliche, Saussurea discolor (267) nicht blaue, sondern lilafärbige, Valeriana supina (216) nicht violette, sondern fast rosenfärbige, Sawifrage biflora (199) nicht zinnoberrothe, sondern dunkelrothe Blumenblätter besitzt. Beck. La biologie cellulaire. Etude comparde de la cellule dans les deux rögnes, par le Chanoine J. B. Carnoy, professeur de botanique et de biologie generale A T’universit& catholique de Louvain. Lierre, Joseph Van In & Co. 1884. Grand in-octavo. 271 pages avec grav. Es liegt hier der erste Theil des genannten Werkes vor, wel- ches die mikroskopische Technik, die allgemeinen Bemerkungen über die Zelle und von der speciellen Biologie den Zellkern begreift. Verf. hebt vor Allem die Nothwendigkeit des Studiums der Zellen- biologie hervor, beschliesst auf S. 35 die „introduction“, nachdem er sich (S. 7) über die deutschen Botaniker Schleiden, v. Mohl und Nägeli, weiters über die deutschen Pädagogen und Universitäten (S. 13) sehr lobend ausgesprochen. Als Beleg für das Erstere diene folgende Stelle: „En general les botanistes connaissent beaucoup mieux la vellule que les zootomistes: ils se souviennent quil's sont les fils des Schleiden, des H. v. Mohl, des Nägeli etec., ces illustres fondateurs de la eytologie“..... Auch berück- sichtigt Carnoy fast nur Zeiss’sche Apparate, was für die Treff- lichkeit der aus deutschen Werkstätten hervorgegangenen Instrumente den besten Beweis liefert. Nun geht Verf. im 1. Capitel des „Livre I“ zu den verschiedenen Arten von Mikroskopen, im 2. zu den Mi- krometern über und führt im 3. Capitel die Apparate an, welche der Reproduction mikroskopischer Bilder dienen. Das 4. Capitel han- 410 delt von dem „Laboratoire du eytologiste“. Hiebei wird die ganze Einrichtung desselben vom Deckgläschen bis zum Wandschrank in fast scerupulöser Weise erörtert. Nachdem der Autor noch seiner 74 Reagentien gedacht, beginnt er mit dem II. Buche, das über die Auswahl des Materials und die Präparation desselben Aufschluss gibt. Das III. Buch macht den Leser mit dem Studium der Präpa- rate und dem mikroskopischen Sehen bekannt. Es schliesst mit einem Capitel über die Abfassung wissenschaftlicher Publicationen. Endlich sind wir auf S. 167 und nachdem wir 2 Blätter mit „Sour- ces“ überwunden, gelangen wir zur Geschichte der Zellenerforschune. Hierauf werden die allgemeinen Verhältnisse des Zellenbaues erörtert. Von der speciellen Cytologie enthält der vorliegende Band nur die Lehre über den Zellkern und seine Bestandtheile. Die Verlagshand- lung hat sich mit dem sorgfältigen und schönen Druck, ferner den trefflichen Illustrationen alle Ehre eingelest. Die Schreibweise des Verf. macht das Buch zu einem besorders für den Anfänger sehr empfehlenswerthen. Leider gefällt sich Carnoy öfters in einer zu behaglichen Ausführlichkeit, die ihren Höhepunkt wohl bei den An- gaben über die „conditions d’une bonne observation* (S. 155 ff.) sowie die Eigenschaften einer guten Publication (S. 167) enthält. Man höre nur was zu einer solchen gehört: „1° Avoir quelque chose a dire; 2° Le dire; 3° S’arröter aussitöt qu’on l’a dit; 4° Donner a ses publications un titre et un ordre convenables.“(!) Viel neues hat im Allgemeinen der Verf. in seinem Werke, so weit es eben vorliegt, nicht gebracht. Es lag dies übrigens ja nicht in seiner Intention, sondern er war bestrebt, das über das Mikroskop und die Zelle bisher Bekannte in seinem Buche zusammenzufassen, was ihm auch vollkommen gelungen ist. Rudolf Krampla. Die Verbreitung der Pflanzen im Allgemeinen und besonders in Bezug auf Deutschland, von Wilh. Rattke, ordentl. Lehrer am Realgymnasium zu Altona a. d. Lenne, Hannover 1884. Helwing’sche Verlagsbuchhandlung (Th. Mierzinsky). VI. 135 Seiten 8°. Preis M. 2.—. Der Verfasser theilt sein eben erschienenes Werk in drei Ab- schnitte, u. zw. I. Allgemeines über die Anordaung der Pflanzen auf der Erde; II. Allgemeines über die Anordnung der Pflanzen in Deutschland und III. Verzeichniss der wichtigsten und bekanntesten Pflanzen, die nach Deutschland verbreitet worden sind. In den bei- den ersten Theilen wird das Wichtigste über die Pflanzenverbrei- tung in gemeinverständlicher wissenschaftlicher Form erörtert; der dritte Abschnitt hingegen hat zum Zwecke, den Leser mit jenen Pflanzen bekannt zu machen, welche von ausserdeutschen Ländern Europa’s, sowie von Asien, Amerika, Afrika und Australien in Deutsch- land eingewandert sind. Die bei der Beschreibung der einzelnen Pflanzen eingehaltene Ordnung über die Heimat, deren Vorkommen in Deutschland (als Cultur-, Zier- oder verwilderte Pflanze) und namentlich die Geschichte der Einwanderung ist so übersichtlich ge- wählt, dass das Werk zu den besten Hilfsbüchern beim botanischen Unterricht gezählt werden kann. Auch das Interesse des Laien 411 dürften die Mittheilungen über die einsewanderten Culturpflanzen, insofern sie für unseren Haushalt von Wichtigkeit sind, durch ihre klare und bündige Darstellung fesseln. J. —eN yo seen Correspondenz. Budapest 5. October 1884. Die Wiesen von Rakös sind noch ziemlich grün, und fand ich auf einer Exeursion, die ich am 14. September mit den Universitäts- hörern machte, Vinca herbacea, Alyssum tortuosum, Dianthus sero- tinus, Öytisus austriacus, Caltha cornuta zum zweitenmal blühend zwischen den anderen Herbstpflanzen. Im Rückwege fanden wir Ar- temisia annua L. bei einem Ackerwege, aber sie blühte noch nicht. Unweit davon befinden sich Blumengärten, wo Art. annua auch vor- kommt, und sicher hat sie sich von dort weiter verbreitet. Der Standort ist links von dem Wege, welcher von dem „Storch“ in die Wiesen und Felder geht. Es ist ein Terrain, wo viele Gartenpflanzen eultivirt werden. Bei der Ofener Pulvermühle kommt an mancher Stelle Parnassia (am 28. Sept.) massenhaft vor, hie und da blühte Scorzonera humilis var. angustisecta zum zweitenmal. Hier ist an einer Stelle auch der Cyperus calidus häufig, jetzt fallen aber schon die Spelzen ab. Bei dem Kaiserbade fand ich ihn heuer nicht, be- sitze ihn aber von dort im Herbare. Epilobium hirsutum var. nerü- florum m. Oe. B. Z. 1879, p. 411 finde ich seit fünf Jahren hier constant. — Aguwilegia vulgaris var. Sicula Strobl —= Ag. atrovio- lacea (Ave Lall. pro var.; „de plantis quibusdam Italiae borealis et Germaniae austr. rarioribus“, 1829 — 4g. Huteri Borb. 1882, A. dumeticola Jord.!). — Gewöhnlich wird diese Aguilegia Ave Lall. zu A. atrata gezogen, aber nach meiner Meinung unrichtig. Im gan- zen Italien ist diese A. atroviolacea (Av& Lall., Ag. vulgaris Bert.) gemein, und fehlt hier die nordische A. vulgaris L. Sie ist der A. atrata ähnlich, wie sie auch Strobl damit verglich, sie ist aber von ihr gut verschieden. Auch hier ragen die Staubgefässe ziemlich aus den Blüthen heraus, jedoch nicht so stark wie bei Ag. atrata Koch. Die „atroviolacea“ kann ich nur auf diese letztere oder auf Jdie Ag. vulgaris Bert. beziehen, wenn man aber die kurze Beschreibung Ave Lalleman’s vergleicht: „major, praeter foliorum paginam su- periorem tota viscoso-pubescens, floribus atroviolaceis, foliis passim subtriternatis“, so ist es sicher, dass die A. atroviolaces —= A. vul- garis Bert. ist. Dazu kommt noch, dass ich Ag. atroviolacea unweit von dem Originalstandorte (Tende) sah, wo also schon Ag. utrat« Koch fehlt. Auf Ag. viscosa Gou.! floribus majoribus (= A. Stern- bergü Reichb. [exclus. loc. Carmiol. et Syn. Ag. Haenkeanam Koch huc falso relatam], = Ag. Reuteri Boiss.), welche auch von Tende beschrieben ist, kann Ag. atroviolacea nicht bezogen werden, da die Ag. Sternbergü nicht grösser ist als Ag. vulgaris. — Ag. atroriola- cea kommt auch mit tief blauen Blüthen in Apenninis Pistoriensibus 412 vor, die vielgriffelige Form gab Huet als Ag. polystyla aus (Plant, Neap. 1856). v. Borbäs. Brünn, am 26. September 1884. Auf einigen in die Auspitzer Gegend unternommenen Exeur- sionen ermittelte ich folgende Arten, so fand ich bei Polehraditz: Stellaria nemorum, Salvia verticillata, Verbena oficinalis, Verbascum nigrum, Linaria spuria, Senecio barbar eaefolius Krock., Artemisia absinthium, Solidago virga aurea, Örepis rhoeadifolia M. B., Poly- gonum fagopyrum (eult.), E Tuphorbia falcata, E. ewigua, E. verru- cosa, Butomus umbellatus, Juncus bufonius, FE ONE palustre var. polystachyum. Bei Gurdau: Astragalus onobrychis, Owytropis pilosa, Doryenium pentaphyllum, Ononis procurrens Wallr., Rosa pimpi- nellaefolia, Foeniculum capillaceum (eult.), Falcaria Rivini, Nigella arvensis, Euclidium syriacum, Sideritis montana, Salvia vertieillata, Orobanche arenaria auf Artemisia campestris, Datura stramonium, Senecio barbareaefolius Krock., Aster amellus, A. linosyris, Inula ensifolia, 1. salieina, Scorzomera Jacquiniana, Lactuca scariola, Ure- pis rhoeadifolia M. B., Nanthium spinosum, N, strumarium, make ranthus viridis, Salsola Kali, Euphorbia falcata, E. platyphylla, Iris variegata. Bei Auspitz: Astragalus onobry. ‚his, Anthyllis vulne- raria, TDrifolium fragiferum, Owytropis pilosa, Doryenium penta- phyllum, Rosa pimpinellaefolia, Mespilus germanica, Seseli hippo- marathrum, Bupleurum rotundifolium, Falcaria Rivini, Lythrum virgatum, Polygala major, Linum Jlavum, L. tenuifolium, Lavather« thuringiaca, Viola hirta, Hesperis runceinata, Papaver argemone, Nigella arvensis, Galeopsis ladanum, Sideritis montana, Marrubium peregrinum, M. vulgare, Orobanche Kochii, Euphrasia lutea, Ver- bascum blattaria, V. Iychnitis, V. phlomoides, Datura stramonium, Anchusa oficinalis, Echium rubrum, Asperula galioides, Aster amel- lus, Artemisia scoparia, Solidago virga aurea, Chondrilla juncea, Lactuca saligna, Pieris hieracioides, Nanthium spinosum, A. stru- marium, Campanula sibirica, Jasione montana, T’hesium linophyllum var. minus Neilr., Salsola Kali, Euphorbia falcata, E. platyphylla, Triglochin palustris, Setaria glauca. — Bei Schakwitz: Vieia vil- losa, Lythrum hyssopifolium, Peplis portula, Nigella arvensis, Sta- chys annua, Marrubium peregrinum, M. vulgare, Verbascum blat- taria, Datura stramonium, Serratula tinctoria, Pulicaria vulgaris, Polyenemum arvense, Andropogon ischaemum, Jragrostis poaeoides Beauv., Panicum sanguinale. Bei Polau: Vicia villosa, Angelica sil- vestris, Lythrum hyssopifolia, L. virgatum, Erysimum cheirantoides, E. repandum, E. durum Presl, Stellaria nemorum, Veronica longi- folia, V. teuerium, Verbascum blattaria, V. thapsiforme Schrad., V. Iychnitis, Serratula tinctoria, Senecio bar. bareaefolius Krock., Puli- caria vulgaris, Inula ensifolia, J. salicina, Ch "ysanthemum tanace- tum Karsch, Lactuca saligna, L. viminea, "Fraxinus ewcelsior, Poly- gonum mite, Jris sibirica, Milium effusum, Andropogon ischaemum, Aira fleauosa. Auf den Polauer Bergen: Bupleurum falcatum, Seseli hippomarathrum (auch bei Polau, Makowsky), Orlaya grandiflora 413 (massenhaft), Linum flavum, Hypericum humifusum, Reseda luteola, Erysimum strietum Fl. Wetz., E. canescens, Galeopsis ladanum, Melampyrum arvense, Euphrasia lutea, Verbascum Reissekii A. Kern., Ligustrum vulgare, Asperula cynanchica, Artemisia scoparia, Inula conyza (auch bei Polau, Oborny), Solidago virga aurea, Lactuca saligna, Lact. viminea Presl, Var. mit stacheligen Blättern, Pieris hieracioides, Chenopodium wurbicum, Schizotheca patula Celak., var. angustifolia Sm. spec., Polygonatum oficinale All., Alopecurus Böh- meri. Bei Wisternitz: Orlaya grandijlora (auch bei Millowitz und Klentnitz), Cerastium glutinosum F., C. semidecandrum, Biseutella laevigata (auch bei Millowitz), Inula salieina, I. ensifolia, Euphor- bia lueida. Dr. Formänek. Lemberg, am 9. October 1884. Im Laufe des heurigen Sommers habe ich in Ostgalizien ausser den früher namhaft gemachten noch folgende interessante Pflanzen gesammelt: Heracleum flavescens Bess. f. viviparum (Bilcze) ; Hie- racium boreale Fr. (Krzywezyce); Hierochloa borealis (Siedliska bei Rawa ruska); Ranunculus Steveni Andrz. (Krasiezyn); Salwia syl- vestri X nutans (im Lemb. bot. Garten entstanden) und Viola am- bigua W.K. f. Peloria (im Lemb. bot. Garten an einem aus Bileze verpflanzten Exemplar entstanden). Br. Blocki. Budapest, den 20. October 1884. Als ich am 12. October d. J. einen Spaziergang in den Ofner Bergen machte, fand ich auf der Wolfswiese, am Rande eines Ab- grundes einen Rosenstrauch, der zum zweitenmale Blüthen brachte. Umso interessanter erschien mir diese frühzeitige Blüthe des näch- sten Jahres, da der Strauch schon fast völlig blattlos, nur um die Blüthen und Knospen frisch entfaltete Blätter besass. Der Strauch war mit rothen, vom Reife erweichten und zusammengeschnürten Früchten reich besetzt. Dieser Contrast zwischen Knospe und reifer Frucht im Spätherbste bot einen ungewöhnlichen Anblick. Die frag- liche Rose trug zu genannter Zeit eime Knospe und zwei Blüthen in vorgeschrittener Entwicklung, welche bei blosser Antastung ihre Corollen fallen liessen. Die Blüthen waren ganz regelmässig ausge- bildet. Was die Art anbetrifft, ist sie eine Rosa dumetorum Thuill. Ich glaube, diese Erscheinung ist nicht uninteressant, desshalb wollte ich sie für die Phytophänologie notiren. Karl Schilberszky. Messina, 5. October 1884. Erst in der zweiten Hälfte Septembers gelangte — nach hef- tigen Kegen zu Anfang des Monats, welche die Hoffnungen der Winzer verdarben — ein üppiger Vegetationsteppich zur Entwick- lung; Compositen und Gramineen spielen dabei die Hauptrolle, so: Leontodon hispidum, Solidago Virgaurea, Pulicaria viscosa, Arte- misia variabilis, Daphne Cnidium, Odontites lanceolata Reichb. (?), Smilax aspera, Öyperus rotundus, Arundo Donax (massenhaft in der Umgegend cultivirt), Oynodon Dactylon, Dactyloctenium aegyp- 414 tiaeum, Panicum repens — sämmtliche derzeit in vollster Blüthe, zugleich mit den Salsolaceen und Chenopodeen, Statice, Crithmum, Polygonum maritimum am Meeresstrande. — Eine Schaar anderer Korb- und Kreuzblüther vornehmlich blühen neu auf: Lobularia maritima, Erysimum ofieinale, Brassica frutieulosa, Capsella Bursa pastoris, Viola odorata, Psoralea bituminosa, Trifolium resupinatum, Rubus sp., Scabiosa maritima, Senecio vulgaris, S. leucanthemifolius, Tolpis virgata, Picridium vulgare, Helminthia echioides, Urosper- mum Dalechampi, Bellis silvestris, Calendula arvensis, Portulaca oleracea, Centranthus ruber, Erythraea pulchella, Linaria stricta, Rosmarinus offieinalis, FEuphorbia terracina, Andropogon hirtum. Junge Blätter von Arisarım, Urtica, Farnkräuter, einzelne Moose brechen hervor. Das floristische Bild ist nur ein buntes Gemisch von lebhaften Farben neben den ausgedorrten Stoppeln der Sommer- gräser und den kahlen Aesten von Spartium, Calycotome etc. — Einzelne Bäume, Maulbeer-, Birn-, Feigenbäume, Cotoneaster vul- garis, begannen bereits in den letzten Tagen reichlich das Laub zu verlieren; Zriobotrya japonica treibt eben Blüthenknospen. Wetter vom 13. ab ungetrübt, herrlich. — Gegen den 20. wurde mit der Weinlese besonnen, Ertrag jedoch gering; Oliven wurden gegen den 26. geerntet, die Quantität nicht gering, aber durchwegs wurm- frässig; auch die Limonienernte gedeiht zum besten, die Früchte sind aber von Mytilaspis flavescens arg beschädigt. — Auf p. 375 (vor. Nr.) Z. 18 und 19 von oben ist statt Wilhelm Janczewski „Wilhelm’s und Janczewski's* zu lesen. Dr. Solla. Personalnotizen. — Anton Ausserdorfer, Cooperator in Windischmatrei in Tirol, ist am 16. September im Alter von 47 Jahren in Hall in Tirol gestorben. — Dr. August Kanitz, Professor in Klausenburg, erhielt den russischen Annen-Orden III. Classe. — Dr. H. @. Reichenbach, Professor in Hamburg, erhielt den russischen Stanislaus-Orden II. Classe. — Dr. J. Briosi, Professor in Rom, erhielt den russischen Annen-Orden III. Classe. — Dr. ©. Hansen, Professor in Kopenhagen, erhielt den rus- sischen Annen-Örden III. Classe. — Baron Felix v. Thümen erhielt den rumänischen Bene merenti-Orden I. Ulasse. — J. Freyn, Ingenieur in Prag, wurde von dem Botanischen Verein der Provinz Brandenburg zum corresp. Mitgliede gewählt. — Paul Kohlmayr, Dechant in Berg ob Greifenburg in Kärnten, wurde von Sr. Majestät dem Kaiser durch die Verleihung des Franz Josef-Ordens ausgezeichnet. 415 — Dr. Hermann Moeller hat sich an der Universität Greifs- wald für Botanik habhilitirt. — Dr. Christian Luerssen ist als Professor der Botanik an Stelle des nach Münster berufenen Prof. Dr. Brefeld an die Forstakademie in Eberswalde berufen worden. — Dr. E. P. N. Fournier ist am 10. Juni, 50 Jahre alt, in Paris gestorben. — Dr. @. Bentham ist am 10. September, 84 Jahre alt, in London gestorben. — Dr. Gottlieb Haberlandt wurde zum ausserordentlichen Professor an der Universität Graz ernannt. Derselbe bekleidet auch fernerhin die Stelle eines supplirenden Professors an der k. k. tech- nischen Hochschule. Dr. Vince. v. Borbäs hat als Professor, behufs Vornahme botanischer Studien, einen einjährigen Urlaub erhalten. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelanet: Von Herrn Dr. Roth mit Pflanzen aus Deutschland. — Von Herm Fr. Strobl mit Pfl. aus Ober- österreich. — Von Herın Felsmann mit Pfl. aus Schlesien. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Churchill, For- stinger, Forkert, Steininger, Keller, Schmidt. Vorräthig (Al.) — Algier, (B.) = Böhmen, (Br.) = Berlin, (By.) — Bayern, (Cr.) — Croatien, (F.) — Frankreich, (H.) —= Harz, (Is.) — Istrien, (It.) := Italien, (M.) = Mähren, (Mk.) — Mecklen- burg, (NOe.) = Niederösterreich, (O0e.) — Oberösterreich, (P.) = Polen, (Sb.) = Siebenbürgen, (Sl.) = Schlesien, (T.) = Tirol, (Th.) — Thüringen, (U.) — Ungarn. Sinapis alba (NVe.), amplewicaulis (Al.), arvensis (NOe.), nigra (NOe.), Sisymbrium austriacum (NOe., Th., Steiermark), Columnae (NOe., U.), Zoeseliöi (NOe., U.), oficinale (B., Sl), pannonicum (NOe., T.), strictissimum (NOe.), Thalianum (F., Mk., OOe., Sl.), Smyrnium perfoliatum (U.), Solanum Dulcamara (NOe., OOe.), mi- niatum (U.), nigrum (NOe., OOe.), Soldanella alpina (OOe.), montana (O0e.), Solidago canadensis (OVe.), glabra (F.), Sonchus arvensis (P.), asper (P.), Sorbus aucuparia (B.), Chamaemespilus (OVe.), torminalis (B.), Soya hispida (U.), Sparganium minimum (Br.), ramosum (P.), simplex (O0e., P., S1.), Spartium scoparium (M., Mk., U.), Specu- laria hybrida (Cr.), Speculum (OOe., Rheinpr.), Spergula mazima (O0e.), Morisonii (Br., Mk.), pentandra (Br., O0e.), Spinacia ole- racea (O0e.), Spiraea Aruncus (By.), Filipendula (U.), salicifolia (Cr.), Ulmaria (U.), Spiranthes autumnalis (Th.), Stachys alpina (P., 00e.), annua (P., OOe.), germanica (Br., P., U.), palustris (B., 416 P.), Staphylea pinnata (B., OVe., U.), Statice cancellata (T.), Stella- ria Frieseana (S1.), glauca (Pommern), graminea (P.), Hollostea (NOe.), media f. apetala (Br.), nemorum (P.), uliginosa (S1.), Ste- nactis annua (OOe., T.), Sternbergia colchiciflora (U.), Stipa capil- lata (NOe.), Grafiana (Sb.), Lessingiana (Sb.), pennata (M., U.), tortilis (Al.), Sturmia Loeselii (T.), Symphytum ofieinale (O0e.), ofie. f. albiflorum (OOe.), tauricum (Schweiz), uliginosum (U.), Ta- mariw africana (It.), Tarawacum calcareum (H.), Teesdalia nudi- caulis (Br., P.), Telekia speciosa (S1., U.), Tetragonolobus siliquosus (S1.), Teuerium Botrys (OOe., Voigtland), Chamaedrys (U.), lavum (Cr.), fruticans (It.), montanum (U.), Polium (Is.), Scordium (Br., M.), Scorodonia (Cr., H.), Thalictrum angustifolium (Br., Cr.), aquwi- legifolium (By., OOe.), Hlewuosum (P.), minus (T.), Theligonum Cy- nocrambe (13.), Thesium ebracteatum (Br.), humile (M.), montanum (Th.), pratense (H.), tenuifolium (OOe.). Öbige Pflanzen können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R. Mark) abgegeben werden. Inserate. Durch Ign. v. Kleinmayr und Fed. Bamberg in Laibach und jede andere Buchhandlung ist zu beziehen: Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain. (1754—1883.) 1. Hälfte. Von Wilhelm Voss, k. k. Professor. 8°. 59 S. A Portrait und 2 Holzschnitte. Preis 80 kr. Ostgalizische Pflanzen. Ich bin geneigt alle Doubletten ostgalizischer Pflanzen meines Herbars, worunter gegen 50 Hybriden, um den Preis von 60 fl. abzugeben. Bronistaw Btocki. Lemberg (Forstschule). Diesem Hefte liegt bei: Prospect der Helwing’schen Verlagsbuchhand- lung in Hannover „Schul-Botanik von Dr. Hermann Krause“. nenn nn Redacteur und Herausgeber Dr. Alezander Skofitz. — Verlag von C. Gerold’s Sohn. C. Veberreuter’'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Vesterreichische Botanische Zeitschrift, Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirtaufselbe mit 8 fl. öst. W. (165 R. Mark) ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. (S R. Mark) Organ für Botanik und Botaniker. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaction (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration halbjährig. ; C. Gerold’s Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile N: 19 sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. „ Buchhandlungen. WIEN. December 1884. XXXIV. Jahrgang. INHALT: Das pflanzenphysiologische Institut. Von Dr. Burgerstein. — Melampyrum Mora- vieum. Von Braun. — Zur bulgarischen Flora. Von Dr. Veionovsky. — Teratologisches.. Von Bubela. — Zur Flora von Galizien. Von Blocki. — Zur Flora von Mähren. Von Dr. Formä- nek. — Zur Flora von Kärnten. Von Preissmann. — Zur Moosflora von Budapest. Von Schil- berszky. — Flora des Etna. Von Strobl. — Flora exsiec. Austr.-Hung. Von Dr. Wettstein. Literaturberichte. — Correspondenz: Von Dr. Formänek, Dr. Borbäs, Schilberszky, Dr. Solla. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Sammlungen. — Bota- nischer Tauschverein. — Inserate. Einladung zur Pränumeration auf den XXXV. Jahrgang (1885) der ‚ desterreichischen Botanischen Zeitschrift. (Oesterr. botan. Wochenblatt.) Auf die „Oesterreichische botanische Zeitschrift“, welche von dem hohen k.k. österreichischen und dem hohen k. ungarischen Ministerium für Cultus und Unterricht den Mittelschulen empfohlen wurde, pränumerirt man mit 8 fl. österr. W. (16 R. Mark) auf den ganzen Jahrgang oder mit 4 fl. österr. W. (8 R. Mark) auf einen Semester und zwar auf Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, nur bei der Redaction: Wien, IV. Mühl- gasse Nr. 1. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen ebenfalls Pränumerationen an. Die Versendung an die Buchhandlungen hat die Verlagshandlung C. Gerold’s Sohn in Wien übernommen. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft 1884. 32 418 Von den bereits erschienenen Jahrgängen können noch voll- ständige Exemplare gegen nachfolgende Preise bezogen werden: 2. und 3. Jahrgang zu 1 fl. (2 R. Mark) — 9. bis 22. Jahrgang zu 2 fl. (AR. Mark) — 23. bis 33. Jahrgang zu 5 fl. (10 R. Mark) — 34. Jahrgang 8 fl. (16 R. Mark). Bei Abnahme sämmtlicher Jahrgänge von der Redaction, 20 Procent Nachlass. Einzelne Hefte können nur vom laufenden und letztvergange- nen Jahrgange abgegeben werden. Von den bisher erschienenen 30 Porträts der „Gallerie öster- reichischer Botaniker“ können einzelne Exemplare ä 50 kr. (1 R.-Mark) abgegeben werden. Skofitz. (IV. Mühlgasse Nr. 1.) Das pflanzenphysiologische Institut der k. k. Wiener Universität von 1873—1884, Von Dr. Alfred Burgerstein. I Am 12. October d. J. wurde der neue Prachtbau der Univer- sitas Litterarum Vindobonensis in feierlicher Weise durch Se. Majestät den Kaiser eröffnet. Schon einige Wochen früher war das pflanzen- physiologische Institut aus seinen bisherigen Localitäten in das neue Universitätsgebäude übersiedelt. Gelegentlich eines Besuches des Hrn. Dr. Alexander Skofitz im Institute, bat mich derselbe, sichtlich überrascht von der Ausdehnung und zweckmässigen Einrichtung der Räumlichkeiten, einige statistische und vielleicht auch historische Da- ten über das Institut in der Oest. Bot. Zeitschr. zu veröffentlichen. Indem ich seinem Wunsche in den folgenden Zeilen entspreche, kann ich diess um so leichter thun, da ich die Entwicklungsge- schichte "des Institutes ziemlich genau kenne. Nach der Pensionirung Karsten’s wurde bekanntlich Dr. Ju- lius Wiesner, Professor an der damaligen Mariabrunner Forstaka- demie im August 1873 zum o.ö. Professor der Anatomie und Phy- siologie der Pflanzen an der Wiener Universität und zum Vorstande des mit dieser Lehrkanzel verbundenen pflanzenphysiologischen In- stitutes ernannt. Da es schon damals bekannt war, dass das genannte Institut in das künftige Universitätsgebäude Aufnahme finden wird, so erhielt Wiesner zunächst ein Provisorium, und zwar zwei grös- rere Räume in dem im IX. Bezirk, Wasagasse befindlichen Staats- gymnasium. Die Erbschaft nach Karsten war sehr dürftig: Ein grosses Mikroskop von Nobert sammt Nebenapparaten; je ein Mikroskop 419 von Schick und Wappenhans; 12 Mikroskope (& 12 Thaler!) von Wasserlein (von denen später 10 Stück wegen geringer Brauchbar- keit gegen einen grossen Merz umgetauscht wurden); 2 Hartnack’- sche Immersionsobjeetive, eine Luftpumpe, eine reparaturbedürftige analytische Wage, ein paar andere Objecte von geringem Werthe, 227 Droguen in Pappschachteln und 70 zum Theil schadhaft ge- wordene mikroskopische Präparate. Die Bibliothek enthielt die Bot. Ztg. 1843—1871 und etwa 24 diverse Bücher oder Hefte. Das war das ganze Inventar des von Karsten geleiteten „Botanisch-anato- mischen und physiologischen Laboratoriums“. Es war daher die erste Sorge Prof. Wiesner’s, die nothwen- digsten wissenschaftlichen Behelfe so rasch als möglich zu beschaffen. Obgleich nun wegen der geringen Dotation die Anschaffung mancher wichtiger Apparate und Instrumente auf spätere Zeiten verschoben werden musste, so war die Einrichtung des Institutes doch so rasch completirt, dass schon im II. (Sommer-) Semester nicht nur viele Vorlesungsversuche demonstrirt, sondern auch wissenschaftliche Ar- beiten in Angriff genommen werden konnten. Nach einjährigem Aufenthalte übersiedelte das Institut in ein zweites, Alsergrund, Türkenstrasse 3 gelegenes Provisorium, welches folgende Localitäten (im Paterre) enthielt: Auf der einen Seite: Ar- beitszimmer des Professors, Zimmer für physikalische Versuche, Wag- zimmer, chemische Küche, Dunkelkammer; auf der anderen Seite: Vorzimmer, Assistentenzimmer, Hörsaal (für SO—90 Hörer), Samm- lungssaal. Im Hofraum befand sich ausser der Dienerwohnung noch ein kleines Gärtchen, welches ringsum von vierstockhohen Mauern ein- geschlossen, nur eine höchst kümmerliche Flora produciren konnte, so dass die zu Vorlesungsversuchen oder zu wissenschaftlichen Unter- suchungen erforderlichen Pflanzen theils aus dem hiesigen botani- schen Universitätsgarten, theils aus Privatgärten, theils aus der wildwachsenden Flora der Umgebung Wiens herbeigeschafft werden mussten, was oft mit mancherlei Schwierigkeiten verbunden war. Obgleich nun auch diese Räumlichkeiten, in denen das Institut ein volles Decennium zubrachte, beschränkt waren (fast alljährlich konnten einzelne Studirende, welche praktisch arbeiten wollten, wegen Raummangel nicht aufgenommen werden), obwohl ferner mehrere Loecalitäten feucht und dunkel waren, was besonders bei den mikro- skopischen Arbeiten im Winter störend wirkte, trotzdem endlich die Dotation des Institutes nur eine bescheidene war, so dass mit der Anschaffung wichtiger literarischer und mechanischer Hilfsmittel sehr ökonomisch vorgegangen werden musste, so herrschte doch in den Institutsräumen stets ein reges, wissenschaftliches Leben. Als Be- weis für die Thätigkeit und die Leistungen des Wiener pflanzenphysiologischen Institutes seit dessen Reorgani- sirung im Winter 1873 braucht nur die Thatsache ange- führt zu werden, dass bis jetzt, also in einem Zeitraume von 11 Jahren nicht weniger als 85 Arbeiten publieirt wurden, die nach approximativer Berechnung einen Band 32% 420 von mehr als 2000 Druckseiten füllen würden!). Es muss hervorgehoben werden, dass Prof. Wiesner bei den von den Eleven ausgeführten Arbeiten in der Regel nicht nur das Thema proponirte und eine Disposition über den Gang und die Methode der betreffen- den Untersuchung gab, sondern auch später dadurch thätigen An- theil nahm, indem er die neuen Auffindungen und Ansichten discu- tirte und corrigirte, neue Ideen mittheilte und dadurch zu weiteren Beobachtungen anregte. Er machte besonders die Anfänger auf die einschlägige Literatur aufmerksam und überliess Jedem, der im In- stitute arbeitete, die Bibliothek sowie die Sammlungen, Instrumente ete. in der liberalsten Weise zur Benützung. Aber noch erfreulicher als die überaus grosse Zahl ist die An- erkennung, welche die Arbeiten des Institutes im Auslande gefunden haben. Welchen Beitrag dieselben zur Weiterentwicklung der anato- mischen und physiologischen Botanik geliefert haben, ergibt sich dar- aus, dass jene Arbeiten in der Literatur vielfach eitirt werden, so- wohl in Specialabhandlungen, wie auch in grösseren zusammenfassen- den Werken (Pfeffer, De Bary, Strasburger, Detmer et«.). Als Assistenten waren am Institute bisher thätig: Dr. A. Burgerstein (1873—75); Dr. K. Mikosch (1875—81); Dr. H. Molisch (seit 1381). Aus der Zahl der Eleven des Institutes haben relativ viele die anatomisch-physiologische Botanik zum speciellen Studium ihres Le- bens gewählt: Dr. Gottlieb Haberlandt, früher Privatdocent an der Universität Wien, jetzt a. ö. Professor der Botanik an der Uni- versität Graz; Dr. Karl Mikosch, Privatdocent für Anatomie der Pflanzen an der Wiener Universität; Dr. Theodor v. Weinzierl, Privatdocent der Botanik an der Hochschule für Bodeneultur in Wien; Dr. H. Ambronn, Privatdocent an der Universität Leipzig: Dr. Rüdiger Solla, Assistent am botan. Institute der Universität Messina: Dr. Günther Beck, Privatdocent an der Wiener Univer- sität und Assistent am botanischen Hofmuseum: Dr. Otto Stapf und Dr. Richard v. Wettstein, Assistenten am botanischen Garten und Museum der Wiener Universität; Dr. Hans Molisch, Assistent am pflanzenphysiologischen Institute der Wiener Universität. . Die gegenwärtigen Institutsräume befinden sich im 2. Stock des Nordtractes der neuen Universität und umfassen (die eingeklam- merten Zahlen geben Länge und Breite in Metern an): Arbeits- zimmer des Professors (8:2 > 66); Bibliothek (8:8 >< 3-3); Zimmer des Assistenten (8:5 >45); Zimmer für physikalisch - physiologische Arbeiten (85>< 73); Sammlungssaal, zugleich 8 Arbeitsplätze für mikroskopische Beobachtungen enthaltend (8:5 x<15°7); Dunkelzim- mer (85>< 37); Lehrsaal für etwa 100 Hörer für Vorlesungen im !) Von diesen 85 Arbeiten wurden 32 von Wiesner ausgeführt, die übrigen 53 vertheilen sich auf 24 seiner Schüler. 421 Sommersemester und Specialcollegien, zugleich Schülerlaboratorium mit 7 Arbeitsplätzen (8:5 < 126); chemisches Laboratorium (72 x 6°5); Werkstätte (11:8 x 44) + (82x 40); Requisitenzimmer (7°2 >45); Gewächshaus (18:8 44); Nebenraum (8:0 x 40); Woh- nung des Dieners. Die Gesammtarea beträgt 732 Quadratmeter. Das Hauptcollegium im Wintersemester wird in einem an die Instituts- räume anstossenden grossen Lehrsaal (für etwa 300 Hörer) gelesen. Das chemische Laboratorium ist vollständig eingerichtet. Das Ge- wächshaus besitzt drei Abtheilungen: einen Versuchsraum, ein Kalt- haus und ein Warmhaus. Die Instandhaltung (Cultur, Vermehrung etc.) wird durch einen eigenen Gärtner besorgt. Zur Verfügung des Institutes steht ferner ein zu einem Garten adaptirter Hof (Nr. 3) des Universitätsgebäudes. — Die Ausstattung der Institutsräumlich- keiten muss fast eine splendide genannt werden. Die Gas-, Wasser- und Telegraphenleitungen, die Beheizungs- und Ventilations-Anlagen sind nach den neuesten Erfahrungen ausgeführt. Die Jahresdotation, welche ursprünglich nur 400 fl. betrug, ist gegenwärtig auf 800 fl. gestiegen. Ausserdem ist zur Completirung der Apparate und Instrumente noch für das Jahr 1884 eine ausser- ordentliche Dotation von 2000 fl. vom hohen Unterrichtsministerium bewilligt worden. Wir wollen noch einige statistische Daten über die Samm- lungen des Institutes bekannt geben: Die Bibliothek umfasst 560 Bände, 200 Hefte (Broschüren) und 110 Wandtafeln. Zu den Samm- lungen gehören (die Zahlen sind abgerundet): Holzsammlung 600 Nummern; Samensammlung 700; Droguen und andere vegetabilische Rohstoffe 1000; Herbarium 2000 Arten; physiologisch interessante Objeete 120; phytopaläontologische Sammlung 150 Nummern; mi- kroskopische Präparate 650; Modelle 90. Zu den anatomischen Un- tersuchungen stehen derzeit 20 gute Mikroskope zur Verfügung. — Unter den physikalischen Apparaten und Instrumenten seien her- vorgehoben: 3 analytische Wagen, eine Tarawage und eine grosse Wage (für 10 Kilo Belastung); Spectralapparat nach Kirchoff, Po- larisationsapparat nach Mitscherlich, Mikrospektroskop, Optometer, photographischer Apparat zur Aufnahme mikroskopischer Objecte, Apparat für intermittirende Beleuchtung, mehrere Apparate zu helio- tropischen Untersuchungen, sowie zu Versuchen im farbigen Lichte, _ unter anderen 12 doppelwandige Glasglocken; Thermomultiplicator nach Nobili, Thermosäule, Inductionsapparat, grosser diamagneti- scher Apparat, 2 Gasometer nach Pepy, Luftpumpe von Eckling, Wasserluftpumpe, ein kleiner und ein grosser Rotationsapparat, Schmidt’scher Motor, Nöbel’scher Schlemmapparat, Zerreissungsap- parat, 3 verschiedene Auxanometer, mehrere Uhrwerke mit Neben- apparaten zu geotropischen Versuchen (nach Angaben von Wiesner), Diagramm-Zeichenapparat ete. — Hilfsapparate, wie Luft-, Wasser- bäder, Exiceatoren, Eudiometer, Psychrometer etc. sind in hinläng- licher Zahl vorräthig. Aus dem Mitgetheilten ist ersichtlich, dass das pilanzenphysio- 422 logische Institut der Wiener Universität, obwohl erst vor 11 Jahren geschaffen, bereits ein reichhaltiges Inventar besitzt und mit Stolz und Befriedigung auf seine bisherige wissenschaftliche Thätigkeit blicken kann. Diesen bedeutenden äusseren und inneren Aufschwung verdankt es aber vor Allem und ausschliesslich den Bemühungen seines Vorstandes, dessen Streben nach wie vor dahin geht, das In- stitut so zu leiten, dass seine Leistungen von ernstem Streben durch- drungen, und auf gewissenhafter Arbeit fussend, sich auf dem Felde der exacten Forschung bewegen, die wahre Wissenschaft fördern und so jenen Erwartungen gerecht werden, die man heute an ein der- artiges Institut der ersten Hochschule des Reiches zu stellen be- rechtigt ist. Ein Verzeichniss der bis jetzt im pflanzenphysiologischen Insti- tute ausgeführten und publieirten Arbeiten lassen wir im nächsten Hefte dieser Zeischrift folgen. me BT Metampyrum Moravicum H. Braun. n. sp. Von Heinrich Braun. Caulis erectus, simplex vel parum ramosus, ramis brevibus, parce in angulis densius hirto-pubescens, ceterum foliatus, superne flores numerosos in spicam densifloram coaretatos gerens. Folia bre- via, inferiora lanceolata, acuta, 2'/,—3'/,-plo longiora quam lata, superiora parum breviora vel integerrima vel in basin versus denti- bus paueis (1—3) utringue instructa, in utraque pagina pilis albidis sparse vestita. Florum bracteae obovatae vel rhomboideae vel del- toideae, inferiores etiam obovato-lanceolatae, in basin versus dila- tatae profundeque ineisae, dentibus in acumen longum productis; bracteae inferiores virides, superiores azureae, pilis albidis non dense instructae. Calyx subtubulosus albido-viridis, dense pilosus, pilis al- bidis longiuseulis, inaequaliter quinquedentatus, dentibus lanceolato- linearibus, acutis nec acuminatis, erectis, sinibus inter calycis den- tes obtusis. Corolla aurea, speciosa, 15—18 mm. longa, inferne 1—2 mm. lata ad faucem 5—6 mm. latam sensim ampliata, sub- aperta, labium inferius trilobum, 6—8 mm. latum, subrecurvatum; labium superius, integrum, rectum, labio inferiore parum longius. Fruetus breviter et late ovatus. Planta 20—30 mm. alta, folia 26 mm. longa, 8—12 mm. lata; bracteae inferiores 20 mm. longae, 10 mm. latae, superiores 10 — 15 mm. longae, 10 mm. latae. Calyces 10 mm. longi, in basi 5 mm. lati, tubus calyeis 5—6 mm. longus. Corolla 15--18 mm. longa, ad faucem 5—6 mm. lata. Statura humili, caulibus simplieibus vel parum ramosis, ramis brevibus raro dimidium caulis acquantibus ab affinibus eximie differt. 425 Facile a Melampyro nemoroso L., quacum specie solum affini- tas, praeter staturam alienissimam, calycis angulis obtusis, denti- busque non acuminatis, foliis brevibus, floribus densius confertis nu- merosisque distingui potest. Quaerendum est, utrum haec eximia planta speciem propriam an solum varietatem Melampyri nemorosi L. constituat. Planta pulcherrima ab amicissimo J. Bubela detecta, pro- venit in pratis fertilibus aprieisque montium ditionis „Wsetin“ Mora- viae. Quamquam in eadem ditione etiam Melampyrum nemorosum L. typicum invenitur, Melampyrum Morawicum tamen diseretum a Melampyro nemoroso crescit. Ein Beitrag zur Kenntniss der bulgarischen Flora. Von Dr. J. Velenovsky. Durch Güte meines Freundes, Herrn A. Javasov, Professors in Razgrad, erhielt ich ein Packet getrockneter Pflanzen, die er in der Umgebung von Varna am Schwarzen Meere gesammelt hatte. Von interessanteren oder bisher selten gesammelten Arten wären aus dortiger Gegend folgende zu verzeichnen: Scabiosa ueranica L., Stachys fragilis Vis. (St. suberenata Vis.), Trichera collina Nym., Salvia grandiflora Etg., nach Nym. bisher nur in der Krim gesammelt, Cephalaria transsilvanica Schrad., Sideritis montana L., Delphinium Ajaecis L., Glaucium flavum Cr., Polygala major Jaeq., Silene Friwaldskyana Hmp., bis jetzt nur aus Mace- donien bekannt, bei Varna aber sehr verbreitet, S. Roemeri Friv., Linum hirsutum L., Althaea cannabina L., Paliurus australis G., Zizyphus sativa G., Doryenium herbaceum Vill., Onobrychis gra- cilis Bess. (!), Vieia pannonica Cr., V. villosa Rbh., Bupleurum ro- tundifolium L., B. apieulatum Friv., mit der Pflanze, welche Herr Dr. Pantit in Serbien gesammelt hat, identisch, B. junceum L., Achillea nobilis L., A. tomentosa L., Inula ensifolia L., Pulicaria dysenterica G., Neranthemum annuum L., Carthamus lanatus L. sp., Uentaurea pannosa DC. mit der Pflanze von Athos identisch, ©. sa- lonitana Vis., ©. solstitialis L., (©. arenaria M. B., Taraxacum se- rotinum Poir., Crepis rhoeadifolia M. B., Scolymus hispanicus L., Campanula bononiensis L., Cuscuta monogyna Vahl., Heliotropium europaeum L., Verbaseum banaticum Schrad., Linaria genistaefolia Mill., Veronica orchidea Cr., eine gute Species, Teucrium scordioi- des Schreb., Scutellaria albida L., Marrubium peregrinum L. spec. (Jacg.), Euphorbia nicaeensis All., E. virgata W. K. In diesem Verzeichnisse sieht man viele Arten, welche in der Krim und in kaukasischen Ländern verbreitet sind. Unter den mir gesandten Pflanzen fand ich zwei neue Arten: 424 Verbascum glanduligerum m. Zweijahrig, Stengel gerade, dick, einfach oder etwa in der Mitte mit einigen kurzen Zweigen. Die unteren in einer Rosette stehenden Blätter im Umrisse länglich, gefiedert eingeschnitten, die stengelständigen lJänglich, mit eiförmiger Basis sitzend, gekerbt gezähnt, zugespitzt. Die ganze Pflanze schwach weissfilzig überzogen, die Hochblättchen und Kelche grün und so wie die dünnen Ende der Zweige mit langen weissen Haaren zottig und besonders auf den Kelchen hellgelb drüsig. Hochblättchen kürzer als die Blüthen; Kelche bis zum Grunde in längliche, kurz zugespitzte Zipfel getheilt. Krone gross, gelb, fast kahl. Die Staubfäden mit langen, gelben Wollhaaren und nie- renförmigen nicht herablaufenden Staubbeuteln. Die Blüthen sitzend, einzeln in verlängerter Traube. Fruchtkapsel kurz, eiförmig, dünn, weisswollig. Durch die unteren, fiederig getheilten Blätter höchst ausgezeichnet und dadurch dem V. pinnatifidum habituell ähnlich; V. pinnatifi- dum, welches mehrere Blüthen in der Axel der Hochblättchen be- sitzt, gehört aber in eine andere Gruppe. Die Blattstiele der unteren in dichter Rosette stehenden Blätter sind dichter weisswollig als die übrigen Theile der Pflanze. Am nächsten steht das V. glanduligerum dem V. Steveni Boiss., von diesem ist es aber specifisch weit ver- schieden. Die Drüsigkeit der Kelche erinnert auch an V. Iyratifo- lium Köchel. Jasione glabra m. Zweijährig, mit schwachem, einfachem, ge- radem Wurzelstocke. Grundständige Wurzelblätter lineal, zur Blüthe- zeit meist vertrocknet, stengelständige schmal-lineal, am Rande wellig und wie die ganze Pflanze kahl, oder am Rande des Blatt- grundes mit 1—2 Wimpern. Der Stengel gerade oder hie und da hergebogen, schlank, mit langen dünnen, einköpfigen Aesten, scharfkantig, Hüllblätter der Köpfe schmal-lanzettlich, buchtig sezähnt, die Spitzen der Zähne weich, nicht in harte Borsten en- digend, länger als die randständigen Blüthen. Die Frucht- stiele und die schmal verlängerten und fein drüsig rauhen Kelchblätter 2mal so lang als die Frucht. Die Köpfe sind viel kleiner als bei J. montana, die Blüthen ziemlich spärlich, auf langen Stielen, in Köpfen frei auseinander- stehend, dunkelblau. Die Pflanze sieht sehr gracil aus, die Aeste und der Stengel sind bläulich überlaufen, glänzend. Von .J. Heldreichii Boiss. unterscheidet sich J. glabra folgen- dermassen: Sie hat keine grundständige Blattrosette und ist ganz kahl (J. Heldreichii ist reichlich auf dem Stengel und den Blättern haarig), Hüllblätter sind schmal lanzettlich, die Zähne und die Spitzen derselben weich beendet (Hüllblätter der J. Heldreichii sind von breit eiförmigem Grunde kurz zugespitzt, die Zähne derselben in eine harte Spitze auslaufend). Diese Unterscheidungsmerkmale fand ich wenigstens auf Grundlage einer Vergleichung mit Pflanzen, welche von Dr. Panic in Serbien gesammelt wurden. Von J. montana ist J. alahra specifisch sehr verschieden; nebst 425 anderen Merkmalen unterscheidet sich die letztere von J. montana hauptsächlich dadurch: Die Fruchtstiele sind bis 2mal so lang als die Frucht selbst, und ebenso lang sind die Kelchzähne (bei J. mon- tana sind die Fruchtstiele und Kelchzähne von gleicher Länge der Frucht); Kelchzähne sind lang zugespitzt, anf der Oberfläche drüsig rauh (in dieser Hinsicht stimmt sie mit J. Heldr eichäi). Ob die Jasione Heldreichii Boiss. (J. echinata B. K.) nur eine geographische Race der Jasione montana L., wie es z.B. Nyman in seinem Conspeetus Fl. europ. haben will, oder eine eigene Species ist, wage ich nicht zu urtheilen, da ich von derselben nur wenig gesehen habe. Von der J. glabra kann ich jedoch auf Grund der angeführten Merkmale behaupten, dass sie eine selbstständige von J. montana verschiedene Art ist. Teratologisches,. Von Johann Bubela. Prof. Schlögl bespricht in Nr. 11 dieser Zeitschrift drei von ihm beobachtete Unregelmässigkeiten im Blüthenstande bei Plan- tago lanceolata L., doch keine dieser Abnormitäten scheint mit jener identisch zu sein, die ich heuer an zwei Stellen gefunden habe. Im Monate Mai l. J. sammelte ich am hiesigen Friedhofe und den an- grenzenden Feldern (genannt „Podsedky“) das für die Flora Mäh- rens im Vorjahre nachgewiesene Cerastium glomeratum Thuill., als ich da auf eine Plantago von wunderbarem Aussehen stiess, welches natürlich auch mitgenommen wurde. Den Monat August verbrachte ich in Gräfenberg, und hier auf einem Feldrande fand ich dieselbe Plantago-Monstrosität, doch in einem weniger üppigen Exemplar. — Die Wsetiner Pflanze trieb aus der Grundaxe circa 20 Stengel, von denen drei folgendermassen entwickelt sind: In einer Länge von 22-24 Um. findet sich am Stengel eine Rosette, gebildet von 7 dreiaderigen Blättchen, deren Breite von 3 Mm. bis 1 Cm., und Länge von 3—10 Cm. varürt. Dem grauzottigen Grunde dieser Ro- setten entspringen an einem der Stengel 3, an zweien zu je 2 Blü- thenähren von 1 Cm. Länge; eine dieser Aehren zeigt einen 1'50 Cm. langen Stiel, die übrigen sind noch unentwickelt und sitzend. Der ganze Habitus dieser Pflanze macht beim flüchtigen Anblick den Eindruck einer Hybride von Plänt. lanceolata mit Plant. arenaria W. K., doch kommt die letztere weder bei Wsetin, noch bei Grä- fenberg vor. Einige Plantago-Arten scheinen überhaupt eine grosse Neigung zu den verschiedenartigsten Missbildungen zu besitzen. So z. B. fand Dr. Formänek bei Theresiendorf eine monströse Pl. maritima L. (siehe Oe. b. Z. 1884, p. 85), und vor 4 Jahren fand ich am Betva- 426 Ufer bei Wsetin eine Plant. inedia L., deren jeder Stengel 3 kleine Aehren trug. Bei dieser Gelegenheit will ich noch einer höchst interessanten Frühlingsform von Colchieum autumnale L. erwähnen, die ich heuer unter dem Namen (. autumnale L. f. vernale Hofim. var. (?) spe- eiosissimum m. in zahlreichen Exemplaren ausgegeben habe. Diese Abnormität verdient einer Registrirung umsomehr, als selbe dem Anscheine nach — häufig und überall unter dem typischen C. autum- nale anzutreffen ist, und doch wurde sie bisher übersehen. Diess schliesse ich nach dem Umstande, dass sie bewährten Fachmännern, den Herren v. Uechtritz und v. Janka die doch schon so Manches gesehen haben mögen — ganz neu war, und selbe ihre Bewunderung darüber ausspraehen. So schrieb mir R. v. Uechtritz am 3. März 1885: „So ausgezeichnete Vergrünungen der Blumen von ©. autumnale f. vernale sind gewiss äusserst selten, ich wenig- stens habe derartig intructive Individuen noch nie gesehen. Das sogenannte vernale ist im Gegensatze zur typischen Herbstpflanze immer etwas verkrüppelt, die Perigonabschnitte sind stets mehr oder minder schmäler, oft von unregelmässigen Grössendimensionen, aber Ihre vergrünten sind sogar recht kräftig und mitunter fast regel- mässig, von der Schmalheit und Farbe abgesehen. Achten Sie doch heuer ja darauf, ob Sie wieder derartige Pflanzen finden..... Das Ding sieht so wirklich ganz närrisch aus!“ Beschreibung (der extremsten Individuen): Knolle und Blät- ter normal, 1—Sblüthig; Schaft nur fast so lang (18 Cm.) wie der Saum (16 Cm.), grün. Perigonzipfel gleichmässig lineallanzettlich, 4—5 Mm. breit, stumpflich, gewöhnlich zurückgebogen, im frischen Zustande gelblichgrün und glänzend. Staubfäden 6 Cm. lang, zwi- schen den Perigonzipfeln herabhängend; Griffel 3, fadenförmig, bis zu */, des Perigons reichend. Zum erstenmale fand ich diese Abnormität im Frühjahre 1880 auf einer Wiese oberhalb Läsky bei Wsetin in 3 Exemplaren und muss gestehen, dass mich dieser Fund im höchsten Grade entzückte. Im Jahre 1882 fand ich sie in einigen Exemplaren auf Wiesen bei Bisenz, und in den zwei letzten Jahren in sehr zahlreichen und schönen Individuen auf Wiesen „v Rybniku* bei Wsetin. Demnach hoffe ich, dass diese zierliche Missbildung auch anderwärts auftritt, nur ist sie schwer unter den Colchieum-Blättermassen herauszufin- den, weil so wie diese grün gefärbt. Ist jedoch das Auge auf diese Erscheinung gewöhnt, so erkennt man es schon von weitem nach den schmalen, glänzenden Perigonzipfeln. Wsetin (Mähren), am 5. November 1884. ———e 9 >— 427 Ein Beitrag zur Flora Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki. (Sehluss.) Rubus saxwatilis L. In Wäldern selten. Pieniaki (Tyn.), Janow (Bu- schak), Holosko, Skalat (Wald „Maliniak*“). — Jdaeus L. In Südostpodolien kommt diese Art nirgends wild vor. — caesius L. In Südostpodolien ziemlich gemein'). Leguminosae. Ononis hireina Jacg. An Wegen und trockenen Grasplätzen in Ost- galizien, nicht selten. Sinköw (Hank.), Kamieniobröd, Grödek, Lemberg (Wulka), Zniesienie. Cytisus austriacus Jacq. (Floribus aureis).. Am Waldrande in Hle- szczawa und am Strassendamme zwischen Werenczanka und Kadobestie. — variabilis m. (Syn.: ©. austriacus var. albus Neilr., ©. leucan- thus W.K., ©. albus Hacg., ©. pallidus Schrad.). Unterscheidet sich sehr constant von ©. austriacus Jeq. durch kleinere weisse, gelblichweisse oder schwefelgelbe Blumenkronen und besonders durch anders gestaltete Fahne. Während nämlich die Fahnen- platte bei ©. austriacus Jacq. allmälig in den Nagel verläuft und am Rande ungewimpert ist, zeigt dieselbe bei Ü. variabilis m. im unteren Theile an beiden Rändern einen kleinen halb- kreisföürmigen Vorsprung, welcher dicht gewimpert ist. Ü. va- riabilis ist in Ostgalizien ziemlich verbreitet, und überall kom- men Formen mit weissen und gelblichweissen Blüthen bei- sammen vor. In Bileze habe ich sogar ein Exemplar dieser Art mit blassvioletten Blüthen gefunden. Ich habe ©. variabilis von folgenden Standorten notirt: Rosochacz, Pieniaki, Makutra (Tyn.), Sinköw, Kofodröbka (Hank.), Okno (bei Grzymaloöw), Bileze, Olexince, Bedrykowce, Biyszezanka, Uygany, Skala, La- nowce, Winiatyhce, Wierzchniakowce, Mielnica (Galizien); und !) Die kritische Bearbeitung der von mir im Jahre 1853 und 1884 in Ostgalizien gesammelten Rosen muss ich leider auf die nächste Zukunft ver- schieben, und die Gründe, welche mich dazu zwingen, sind folgende: 1. die Anzahl der ostgalizischen Rosenarten, welche in den mir zugänglichen Ro- seninonographien (Besser, Christ, Borbäs, Keller) nicht enthalten sind, welche ich daher als bis jetzt ganz unbekannt betrachte, ist so gross, dass eine kritische Bearbeitung derselben eine recht lange Zeit in Anspruch nehmen muss. 2. Auf Grund der sorgfältigsten Beobachtung der ostgalizischen Rosen und überhaupt der ostgalizischen Flora in der Natur (nicht in Herbarien) bin ich zu der festesten Ueberzeugung gekommen, dass es in der Gattung Rosa ebenso wie in allen anderen Gattungen nur Arten und klimatische Va- rietäten, aber keine sogenannten guten und schlechten Arten, keine Colleetivarten gibt, und ich betrachte daher in Hinsicht dessen für ange- messen, die kritische Bearbeitung der ostgalizischen Rosen nicht eher er- scheinen zu lassen, bis ich nicht meine Theorie der klimatischen Schöp- fung, deren Postulat die Constanz der Arten ist, veröffentlicht haben werde. am Strassendamme zwischen Kadobestie und Werenezanka (Bu- kowina). Anthyllis Vulneraria L. f. flor. purpureo-maculatis. Mit der gewöhnlichen Form in Holosko und Stawki. Medie ago media Pers. (M. falcato sativa). Künstliche Wiesen auf der Citadelle in Lemberg unter den Stammeltern. Dieser Misch- ling ist gänzlich steril. Melilotus alba Desf. Zwischen Weidengebüsch an Seretufern in Bileze. selten. Trifolium medium L. Zwischen lichtem Gebüsch am „Wysoki za- mek“ in Lemberg. — alpestre L. Auf Holzschlägen hie und da. Pieniaki, Holosko, Krzywezyce. — rubens L. Auf Holzschlägen, sehr selten. Podmanasterz (bei Böbrka), Krzywezyce (am , ‚Chomiee®). — pannonicum Jacg. Auf Holzschlägen, selten. Uhersko (Tyn.), Strychance (H.od.), Podmanasterz, Bileze, Sinköw, Brodek, Do- roszoWwce. — hybridum L. f. vivipara. Auf einem Holzschlag in Cygany. — aureum Poll. Gemein auf Feldern und Waldrändern. — procumbens Schreb. (Fiek, Fl. v. Schles.). In Bileze und bei Lemberg. — minus Relhan (T. filiforme Koch). Auf Holzschlägen in Win- niki, gemein. Astragalus Onobrychis L. Auf trockenen, grasigen Anhöhen, beson- ders in Südostgalizien, ziemlich gemein. Bei Lemberg nur am „Sandberg“ und in Hotosko. — Cicer L. Lemberg (am „Sandberg“), Wierzchniakowce. Vieia tenuifolia Roth. Zwischen lichtem Gebüsch in Holosko. — segetalis Thuill. Auf Feldern, nicht selten. Bileze, Cygany, Zu- brza, Krzywezyce. Lathyrus sylvestris L. In Gebüschen, selten. Hotosko, Winniki. Orobus pannonicus Jeq. In Südostpodolien, selten. Sinköw (Hank.), Bileze, Wierzchniakowce. = Inevigatus W. K. Auf Holzschlägen und in Gebüschen, spora- disch. Holosko, Brzuchowice, Kleparöw, Krzywezyce, Stare Siolo (bei Böbrka). — In Südostpodolien habe ich diese Art nirgends beobachtet. Zur Flora Mährens, Von Dr. Ed. Formanek. Durch die in der Oest. botan. Zeitschr. 1883 p. 313 veröffent- lichte Abhandlung aus der Feder des kritischen Forschers Dr. Lad. Gelakovsky angeregt, revidirte ich die Stipa pennata meines 429 Herbars und fand, dass die Exemplare vom Hädyberge bei Brünn von Exemplaren anderer Standorte durch einen kräftigeren Wuchs, durch breitere bläulichgrüne, meist mit 9 Hauptnerven versehene Blätter, durch gelbliche etwas glänzende , ältere Blattscheiden, und durch die beiden unteren Blattscheiden, welche unter die Halmmitte reichten und den Halm bis zur Ligula umfassten und durch längere, breitere Grannen und breitere Haarstreifen der Frucht- spelzen, von welchen der randständige bis zur Spitze verlief, wäh- rend er bei anderen gegen die Spitze zu allmälig aufhörte, verschie- den waren. Ich wandte mich an Dr. Lad. Celakov sky, der sofort in der Pflanze vom Hädyberge die echte Stipa Grafiana Stev. er- kannte und dadurch der Flora Mährens einen neuen und ausgezeich- neten Bürger zuführte. Da die Exemplare der Schimitzer“ Hügel nächst Brünn ganz identisch sind mit denen vom Hädyberge müssen sie auch zu Stipa Grafiana gezogen werden. Die Revision der Melica-Arten führte zu einem negativen Re- sultate. Melica pieta ©. Koch zeichnet sich durch die rasige Wurzel, durch die grünlichen oder trübpurpurnen Hüllspelzen und durch die weisshäutige, sehr entwickelte an der Spitze gestutzte Ligula. Diese und mehrere andere Merkmale, sowie auch der Habitus erheben die M. pieta zu einer ausgezeichneten Art. Von 25 an Dr. Lad. Cela- kovsky eingeschickten ‚Exemplaren von den verschiedensten Stand- orten Mährens, worunter sich auch drei in verschiedenen Jahrgängen gesammelte Exemplare vom Hädyberge befanden, agnoscirte dieser kritische Forscher keines als die M. pieta Koch's. Durch die Güte ‚des Secretärs des Brünner naturforschenden Vereins, Herrn Franz Cermäk, wurde mir die Möglichkeit geboten, sämmtliche Melica-Arten des reichhaltigen Vereinsherbars einer Durchsicht zu unterziehen. Hier sah ich ein echtes Exemplar von M. pieta C. Koch mit der Scheda: In silvis caeduis Sz. Gothärd, Transsilvaniae centralis. leg. Janka. Von den mährischen Exem- plaren gehört kein einziges zur M. pieta C. Koch's. Die Correctur der Melica nutans L. in M. pieta C. Koch, mit der Scheda Klobouk bei Auspitz, leg. R. Steiger, beruht auf einer Verkennung der kri- tischen Merkmale, denn die Pflanze von Klobonk hat eine krie- chende Wurzel, dunkle Hüllspelzen und eine verkümmerte unansehn- liche Ligula. Gerechtfertigten Zweifel setze ich auch in den in der Oest. botan. Zeitschr. 1883 p. 396 angeführten Standort für M. pieta „Hädyberg bei Obran“, denn von den drei von diesem Stand- orte vorgelegten Exemplaren hat Dr. Lad. Celakovsky keines als M. pieta anerkannt; ich selbst habe diesen Standort unzähligemal besucht, und öfters, jedoch immer vergebens, nach M. picta C. Koch sefahndet. Ich bin der festen Ueberzeugung, dass M. picta in der allernächsten Umgebung Brünns nicht vorkommt. —— 430 Beiträge zur Flora von Kärnten, Von E. Preissmann. (Fortsetzung.) Arnica montana L. Bergwiesen bei Hermagor; Triften am Kreuzeck bei Greifenburg. Senccio nebrodensis L. Im Kies des Quoppnitzbaches bei Greifenburg. — 5. Jacobaea L. Beim Plöckner Alpenhause. — S. carniolieus Willd. Kreuzeck bei Greifenburg. Saussurea discolor DU. Auf Felsen im Plöckenpass. Centaurea nervosa Willd. Auf begrasten Felsterrassen unter den Ab- hängen des Zellonkofels auf der Plöcken bei 1600 M.; wird an den tieferen Stellen im Plöckenpass durch ©. Pseudophrygia C. A. Meyer ersetzt. Aposeris foetida DC. Bergwälder am Obir. Sonchus arvensis L. Greifenburg. Crepis incarnata Tausch. An der Predilstrasse bei Raibl. — €. aurea Cass. Unterm Zellonkofel auf der Plöcken, 1600 M. — ©. pa- ludosa Mönch. Feuchte Stellen in den Wäldern am Obir bei Kappel. Hieracium Schultesii F. Schultz (Aurieula>< Pilosella), Ein Exemplar zufällig mit FH. Auricula L. var. monocephalum Celak. auf Berg- wiesen östlich vom Plockner Alpenhause aufgenommen; dasselbe stimmt in allen Theilen vollkommen mit der von Celakovsky im Prodr. d. Fl. v. Böhmen p. 786 von H. Schultesii gegebenen Beschreibung überein. In Pacher’s Flora kommt dieser Bastart nicht vor, ist daher neu für Kärnten. — H. Aurieula L. var. monocephalum Üelak. Bergwiesen nächst dem Plöckner Alpen- hause. — HH. glaciale Reyn. Triften unter der Nordostseite des Zellonkofels auf der Plöcken, 1630 M. — H. Horentinum All. Im Kies des Oberdrauburger Giessbaches; am Plöckenweg ober Mauthen. — H. staticefolium Vill. Am Plöckenweg oberhalb Mauthen an einer Stelle bei ungefähr 800 M. Seehöhe; bei Kötschach, selten; im Giessbache bei Oberdrauburg. — H. por- rifolium L. Auf Felsen an der Strasse von Villach nach Blei- berg; im Garmitzengraben bei Hermagor. — H. villosum L. Auf der Plöcken sehr häufig und in mehreren Formen. — HH. flexuosum W. K. In einigen Exemplaren auf Kalkfelsen an der Predilstrasse ober Raibl bei 1000 M.; ich halte diese Exem- plare für die echte Pflanze dieses Namens, welche übrigens Pacher in seiner Flora nicht anführt. — H. piliferum Hoppe. Obir. — H. alpinum L. Kreuzeck bei Greifenburg. — H. mu- rorum L. In vielfachen Abänderungen in Bezug auf Blattform, Zahl und Grösse der Köpfchen in den Wäldern auf der Plöcken bis zur Passhöhe. — H. subcaesium Fries. Felsige Abhänge unter dem Zellonkofel auf der Plöcken, 1400 M. — H. vulga- 451 tum Fries. Plöcken. — H. intybaceum Wulf. Im oberen Quopp- nitzgraben bei Greifenburg. — H. prenanthoides Vill. Die Blätter der Plöckner Pflanze sind mehr oder weniger entfernt gezähnt, daher sich dieselbe dem MH. denticulatum Sm. nähert. — AH. valdepilosum Vill. Die Pflanze der Plöcken stimmt sehr gut mit der von Gren. et Godr. in der Fl. de France II. p. 381 ge- gebenen Diagnose überein. Es dürfte wohl nicht sobald eine Localität geben, an welcher die Gattung Zlieracium in einer so überaus reichen Auswahl von Formen und Arten vertreten ist, wie auf der Plöcken und den nächstgelegenen Höhen in dem Gürtel von 1300—1600 M. — Während eines 1'/,tägigen Auf- enthaltes konnte ich daselbst Ende Juli 1882 deren trotz un- günstiger Witterung über 20 sammeln. Jasione montana L. Greifenburg. Phyteuma paueiflorum L. Pfandlscharte. — Ph. hemisphaerica L. Garnitzenberg bei Pontafel. — Ph. Sieberi Sprgl. Pasterze. — Ph. Michelii Bert. var. betonicaefolium Vill. Koralpe; Plöcken; var. scorzoneraefolium Vill. Pasterze. — Ph. comosum L. Ein- zeln am Fallbachfall bei Raibl. Campanula eaespitosa Scop. Jauken; zwischen Villach und Bleiburg. — €. pusilla Hänke. Jauken; Garnitzenschlucht bei Hermagor. — ©. Scheuchzeri Vill. Bergwiesen bei Oberdrauburg; Auernigg bei Pontafel. — ©. thyrsoides L. Auf Felsen an der Lavant ober Lavamünd. — €. Trachelium L. var. dasycarpa Koch. Plöcken. — €. barbata L. Greifenburg; Plöcken; Kühweger Alpe. Lonicera alpigena L. Bergwälder bei Friesach. Galium silvatieum L. In Bergwäldern bei Friesach gegen das Bar- barabad; ich halte diese Friesacher Pflanze für das echte @. sdl- vaticum L. und nicht für @. Schultesii Vest. — @. aristatum L. Am Predil. — @. anisophyllum Vill. In den Geröllfeldern am Raibler See; an der Predilstrasse; Pasterze. Asperula montana Rehb. Pontafel. Öynanchum Vincetoxieum R. Br. Warmbad Villach. Gentiana acaulis L. (G. Clusii Perr. et S.) Obir. — @. bavarica L. Pfandlscharte. — G. utrieulosa L. Kühwegalpe; Predil. — @. germanica L. Gailberg bei Oberdrauburg; Pasterze. — @. ob- tusifolia Willd. Oberdrauburg; auf der Jauken weissblühend. Menyanthes trifoliata L. Sümpfe bei Greifenburg; Hermagor. Salvia glutinosa L. Im Quoppnitzgraben bei Greifenburg. Lycopus mollis A. Kerner (Oesterr. botan. Zeitschr. 1866, pag. 371). Sumpfige Ufer des Vassacher-Sees bei Villach. Neu für Kärnten. Micromeria rupestris Benth., welche nach Pacher’s Fl. III, p. 55 Anmerkung in Kärnten bisher nicht gefunden wurde, fand ich etwa 1'5 Kilometer von der Landesgrenze entfernt bei Pontebba; es ist daher nicht so unwahrscheinlich, dass sie in dortiger Ge- gend auch in Kärnten vorkommt. Stachys alpina L. Waldschläge bei Friesach. Ajuga pyramidalis L. Garnitzenberg bei Pontafel. 432 Teuerium montanum L. Karlster bei Tarvis. (lobularia cordifolia L. Predilstrasse. Pulmonaria ofieinalis L. Wolfsberg. Cuscuta europaea L. Auf Salıia glutinosa L. bei Greifenburg. Serophularia canina L. Kühwegalpe. — S. Hoppei Koch. Plöcken- pass; Passhöhe am Predil; oberste Baumgrenze am Obir. Digitalis yrandiflora Lam. Griffnerberg bei Völkermarkt. Veronica scutellata L. Im Wassertümpel auf den Napoleonswiesen bei dem Warmbade Villach. — Y. rutieulosa L. Pasterze. — V. bellidioides L. Reisskofel. — V. verna L. Zahlreich auf den Napoleonswiesen bei dem Warmbade Villach. Paederota Bonarota L. Einzeln am Karlsteg bei Tarvis und im Plöckenpass. — Meine Exemplare von beiden Standorten unter- scheiden sich nebst den sonstigen Merkmalen auch noch durch die lange und dichte Bewimperung der Kelchzipfel von P. Age- ria. — P. Ageria L. Fallbachfall bei Raib]. Melampyrum silvatieum L. In der Garnitzenschlucht bei Hermagor. Bartsia alpina L. Kreuzeck bei Greifenburg. Ithinanthus major Ehrh. Im Gerölle an der Predilstrasse bei Raibl. — R. aristatus Celak. Obir bei 1600 M.; Bergwiesen am Pre- dil; Plöckenpass. An der Pflanze vom Plöckenpass sind die Grannen der unteren Zähne der Deckblätter bis über 10 Mm. lang, die Kelchzipfel mit einem kurzen Stachelspitzchen und die Sägezähne der Blätter scharf, mit der Spitze fast wagrecht abstehend. — Rh. alpinus Baumg. Steinige Triften auf der Koralpe. Diese Koralpenpflanze halte ich sicher für die echte Pflanze Baumgarten's; mit Rh. aristatus Celak. hat sie nichts gemein, denn die Zähne der Deckblätter sind ganz stumpf, ohne Spur einer Granne; die Kelche sind mit zerstreuten schwarzen Flecken versehen; dagegen ist die Pflanze am Grunde etwas ästig. Euphrasia salisburgensis Funk. Auf Kalkfelsen an der Strasse von Villach nach Bleiberg; Garnitzenschlucht bei Hermagor. — E. carniolica A. Kern. Schedae Nr. 637. Karlsteg bei Tarvis; Pon- tafel. — E. pulchella A. Kern. Schedae ad Fl. exsice. p. 48. Auf Triften der Koralpe nicht selten; stimmt mit der Diagnose und Beschreibung Kerner’s genau überein. — E. minima Schleich. Pasterze auf der Franz Josefs-Höhe; Felslehnen auf der Plöcken spärlich. Orobanche minor Sutt. Ein einzelnes Exemplar an beschatteten Rai- nen bei Villach. Pinguieula alpina L. Predil. Primula farinosa L. Am Gailbergsattel bei Oberdrauburg. — P. longiflora L. Spitze des Auernigg bei Pontafel. — P, ofieinalis Scop. Bergwiesen bei Wolfsberg. — P. glutinosa Wulf. Kreuz- eck bei Greifenburg. — P. minima L. Pasterze und Pfandl- scharte. Soldanella minima Hoppe. Kreuzeck bei Greifenburg. 453 Calluna vulgaris Salisb. Weissblühend nächst der Bodenhütte auf der Koralpe. Vaceinium Vitis Idaea L. Koralpe; Wälder an der Liser bei Spital. Rhododendron ferrrugineum L. Jauken. — Rh. Chamaeeistus L. Spitze des Obir. Pirola minor L. Bergwälder bei Krumpendorf. — P. secunda L. Bergwälder bei Hermagor. — P. uniflora L. Krumpendorf. — P. umbellata L. Bergwälder bei Krumpendorf. Monotropa Hypopitys L. Krumpendorf. Astrantia alpina F. Schultz. Auf Alpentriften am Obir, selten, bei 1900 M. — A. carniolica Wulf. (P. graeilis Bartl). Waldregion am Obir bei 1200 M. In Stur’s Monographie wird nach Bart- ling der Originalstandort dieser Pflanze nächst der Passhöhe am Predil bei Raibl — als bereits im Flussgebiete der Kori- tenza gelegen angegeben; diess ist insoferne irmig, als von der Passhöhe bis weit hinab im Koritenzagebiet keine Astrantia carniolica Wulf. vorkommt, wohl aber findet sich ein mit den sonstigen Angaben Bartling’s vollkommen übereinstimmender Standort noch im Kärntnerischen, also im Gebiete des Raibl- baches. Carum Carvi L. var. alpina Schur. Bergwiesen auf der Plöcken. Pimpinella rubra Hoppe. Sehr üppig und schön im Plöckenpass. Seseli glaueum L. Pontebbanathal bei Pontafel. Libanotis montana Cr. var. pubescens DC. Im Plöckenpass. — Auf der italienischen Seite daselbst fand ich auf Felsen ein einzelnes, nicht einmal 10 Centimeter hohes, blühendes Exemplar, welches vollkommen mit der Diagnose der Z. humilis Schur (Enum. pl. transs. p. 258) übereinstimmt. Athamanta cretensis L. Plöckenpass; Gartnerkofel; Predil; Pontafel. Meum athamanticum Jacgq. Spitze des Obir, bei 2000—2100 M. Peweedanum Oreoselinum Mönch. Villach. — P. rablense Koch. Im Plöckenpass, besonders an den Abhängen gegen den Zellonkofel; in der Garnitzenschlucht bei Hermagor: Bombaschgraben bei Pontafel. Imperatoria Ostruthium L. Triften unter dem Zellonkofel auf der Plöcken; auf der Koralpe nächst der Brendlhütte, schon auf steirischem Boden. Laserpitium latifolium L. a. glabrum. Im Plöckenpass. — L. peuce- danoides L. Kühwegalpe gegen den Gartnerkofel; felsige Wald- stellen hinter dem Raibler See; Obir bei 1200 M. am Wege von Kappel aus. — L. Siler L. Plöckenpass. — L. prutenicum L. Garnitzenschlucht bei Hermagor. Chaerophyllum hirsutum L. (Villarsii Koch). Koralpe; Plöckenpass. Myrrhis odorata Scop. Bergwiesen am Predil in der Nähe der Pass- höhe; Plöcken. ‚Adowa Moschatellina L. Wolfsberg. Jibes Grossularia L. var. glandulosa-setosum. Wolfsberg. Sedum hispanieum L. Am Plöckenweg bei 1000 M.; Predil, Wald- 39 Öesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft 1884. 434 region des Obir, — 8. atratum L. Gamsgrube; Dobratsch; Pre- dil mit rosenroth überlaufenen Blumenblättern. — 8. annuum L. Felsen bei Friesach; an Trockenmauern am Liserufer bei Spital. — 8. sexangulare L. Kalktelsen beim Warmbade Vil- lach; Liserufer bei Spital. S. repens Schleich. Spitze der Koralpe. Sempervivum fimbriatum Lehm. et Schnittsp. Auf Felsterrassen unter dem Zellonkofel auf der Plöcken bei 1550 M.; auch im Plöcken- passe bei den römischen Inschriften. — 8. montanum L. Kor- alpe gegen die Spitze; Kreuzeck bei Greifenburg. —- 8. arach- noideum L. Auf einem Felsen unmittelbar an der Westseite des Dorfes Kötschach. — 8. Funkü Braun. Pasterze nächst der Franz-Josefshöhe. — S. arenarium Koch. Auf Felsen bei Mört- schach im oberen Möllthale; bei Kötschach im Gailthale, auf dem vorerwähnten Standorte sehr reichlich untermischt mit 8. arachnoideum. — 8. hirtum L. Kalkfelsen bei Friesach. Sawifraga erustata Vest. Im Plöckenpass sehr häufig; Obir bis auf die Spitze und daselbst in sehr zwergigen Exemplaren; Gar- nitzenberg bei Pontafel. — 8. erustata > Hostii Engler Monogr. Saxifr. p. 250. Am Plöckenpass zwischen den Stammeltern einige Stöcke bei 1350 M. Meine Exemplare, welche mit Engler’s Beschreibung sehr gut übereinstimmen, halten zwischen beiden Stammeltern ziemlich genau die Mitte. — S. Hostii Tausch. Plöcken; Pontafel.e — Die Dimensionen der Grundblätter der Plöckenpflanze sind grösser, als sie Engler in seiner Mono- sraphie p. 239 für 8. Hostii Tausch angibt, und nähern sich mehr jenen der var. rhaetica Kerner. — 8. Aizoon Jacq. Kor- alpe; Pasterze. Die Var. brevifolia Sternb. auf der Pasterze und im Plöckenpass, hier aber von mir nur sehr selten gefunden. — Die Var. robusta Engl. Monogr. p. 244 auch auf der Pasterze. — 8. squarrosa L. Dohratsch; Plöcken; Garnitzenberg bei Pon- tafel. — 8. caesia L. Pasterze, Dobratsch, Karlsteg bei Tarvis; an der Predilstrasse, aber schon auf küstenländischem Boden. — S. oppositifolia L. Gamsgrube und Pfandlscharte im Glockner- gebiet. — S. macropetala Kerner. Pfandlscharte bei Heiligen- blut. — 8. bryoides L. Pasterze. — S. aizoides L. Koralpe zwischen der Steinschoberspitze und dem Schutzhause; Zirknitz- fall bei Döllach im Möllthale; Geröllfelder am Raibler See. — S. stellaris L. Koralpe; Pasterze. — S. cuneifolia L. Predil- strasse oberhalb Raibl; Obir. — S. muscoides Wulf. var. inter- media Koch. Kreuzeck bei Greifenburg; Franz-Josefshöhe der Pasterze. Var. /axa Koch. In feuchten Felshöhlungen mit Geum reptans auf der Franz-Josefshöhe der Pasterze. — 8. Hohen- warthii Sternb. Unter überhängenden Kalkfelsen an der Nord- seite der Spitze des Obir. — 5. androsaces L. Dobratch. — S. tridactylites L. Auf Mauern in der Stadt St. Veit. — 8. ro- tundifolia L. Koralpe; Kühweger Alpe; Obir. (Schluss folgt.) Zur Moosflora von Budapest. Von Karl Schilberszky. Mit der Moosflora der Umgebung von Budapest befassten sich bisher sehr Wenige. Die hier wachsenden Moose bieten eine interes- sante Mannigfaltigkeit der Arten dar, und der eifrige Forscher findet einen reichen Stoff zu muscinologischen Studien. Was die Literatur der hiesigen Moose anbetrifft, war Ludwig Simkovics der Erste, der die in der Budapester Umgebung beobachteten Moose in syste- matischer Ordnung zusammenstellte (Növenytani lapok 1880, jan.). In selbem Jahre erschien von Dr. Vincenz Borbäs ein Artikel mit dem Titel: „A magyar föväros környekenek növenyzete“, in welchem er die durch ihn gesammelten und von Hazslinszky determinirten Moose aufzählt; hierunter sind auch Angaben, die bei Simkovics fehlen. Nach dem Tode Dr. Julius Tauscher’s in Eresin nahm ich einen Theil seines Moosherbariums in Besitz, und aus diesem war mir ersichtlich, dass er in unserer nächsten Nähe viel Material für sein Herbar zusammenhäufte. Unter diesen sind die zwei folgenden Moose erwähnenswerth als bisher nicht publicirte Arten unserer Gegend: Neckera dendroides Brid., welche Tauscher in den Ofner Wal- dungen sammelte. Ich fand selbe Art am Grunde des Johannis- berges am 13. Juni dieses Jahres. Mnium hornum L. fand Dr. Tauscher bei den Ofener Quellen- gründen. Bryum truncatum Ehrh. fand ich im laufenden Jahre (28. Mai) am kleinen Schwabenberge auf gelbem Lehmboden. Mit diesen drei Arten sind bis jetzt 90 Arten von den Laub- moosen literarisch aufgezeichnet. —g0g Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) 981. Ar. Turrita L. *Guss. Syn. et *Herb.! An schattigen Zäunen und waldigen Stellen der Bergregion: Um Milo (Guss. Syn. et Herb., Herb. Torn.!), im Valle del Bue (Cosent. in Herb. Guss.!), um Bronte (Guss. Syn.). Mai, Juni. %. 982. Cardamine hirsuta L. An feuchten, schattigen Abhängen, Weg- und Waldrändern, in Mauer- und Felsritzen (0—5000°) sehr häufig: Um Catania überall (Herb. Torn. et Reyer!), im Bosco Ri- nazzi (Herb. Torn!), vom Meere bis in die Wälder ob Nicolosi, im Valle Calanna! Jänner—Apnil. ©. RN 436 083. Card. uliginosa MB. "Guss. Syn., dentata *Guss. Prodr., amara Presl Fl. sie, non L. Nach Guss. von amara verschieden durch robusteren Habitus, weissgelbe Antheren, fast kopfige Narben. An sumpfigen und schattigen Bergstellen bei Francavilla (Guss. 1. e.). April— Juni. %. 984. Card. glauca Spr. *Guss. Syn. et Herb.!, *Bert., thalic- troides *Biv. Cent. II, *Presl Fl. sie., *Raf. III, *Philippi, non All. Perenn, seegrün, ganz kahl, vielstengelig, etwas rasig; Stengel meist 6—8 Cm. hoch, an der Basis dicht-, oberwärts spärlicher beblättert; Blätter ziemlich fleischig, 2—4paarig gefiedert, Fiederchen länglich- verkehrteiförmig, das Endblättchen grösser, dreispaltig. Blüthen weiss, 5—7 Mm. lang; Blumenblätter keilig; Fruchtstiele und Schoten aufrechtabstehend, einerseitswendig, gedrängt, erstere ca. 6 Mm., letz- tere 2—3 Cm. lang, 2 Mm. breit; Griffel 0:5 Mm. breit, 3 Mm. lang, eylindrisch ; Narbe stumpf, wenig breiter, als der Griffel; Samen licht- braun, länglich viereckig, abgerundet, kaum gerandet. Die Pflanze des Etna stimmt genau mit der Calabriens (Aspromonte!), dem Standorte Sprengl’s. — Thalictroides All. Taf. 57 I, Rehb. D. Fl. 4299 (— Plhu- mieri Vill.) unterscheidet sich leicht durch grüne, theilweise nur ge- lappte, theilweise mit viel grösseren, rundlichen Fiederchen versehene Blätter, fast 1 Cm. lange Blüthen mit breit verkehrteiförmigen Blumen- blättern, bedeutend breitere Griffel. Oroatica Schott., als olauca durch Pantocsek vom Monte Kom erhalten, besitzt ebenfalls ziemlich seegrüne Blätter, unterscheidet sich aber durch bedeutend längere (1 Cm.) Fruchtstiele, verkehrtherzförmige Blumenblätter, verhältniss- mässig grössere Endblättchen der Wurzelblätter, l1-armstengeligen Wuchs. — In Lavasand der Hochregion selten (Guss. 1. c.! et omn. aut. cit.); ich fand sie hier niemals, wohl aber häufig am Aspro- monte. Juni, Jnli. %. 985. Card. graeca L. *Guss. Syn. et Herb.!, Cupanii Jord. diagn. (1864), Tod. Fl. sic. exs. Nr. 363!, Pteroneurwn graecum DK. Prodr. *Presl Fl. sie., Reichb. Icon. plant. rar. IV, 581! und D. Fl. 4309. Die Pflanze Siciliens kann ich trotz eingehender Vergleiche von zahlreich aus Griechenland vorliegenden Exemplaren (Hymettus l. Spruner) nicht unterscheiden; sie gehört zur kalılfrüchtigen Normalform. Var. Rocheliana (Reichb.) — var. eriocarpa DC. mit rauhwolligen Schoten fehlt in Sicilien, findet sich aber nach DC. Prodr. noch in Calabrien. Longörostris Janka aus dem Banate (leg. Janka!) lässt sich habituell in nichts unterscheiden, aber der Griffel ist nicht breitgeflügelt, zweischneidig, sondern schmal, flügellos, li- neal zusammengedrückt. Auch die wegen ihrer tiefgespaltenen bis getheilten Blättchen habituell ebenfalls äusserst ähnliche maritime Port. — Pier. dalmaticum Vis. unterscheidet sich durch den schma- len, kaum geflügelten Griffel. Von longirostris ist sie nach Janka verschieden, weil vielästig, reichblüthig, Blattspreite mehr zertheilt, Samen bei gleicher Breite doppelt so lang; Janka vergleicht offen- bar die var. Döpinnatum Rehb. D. Fl. 4310!, während meine Dal- matiner Exemplare der maritima sich von den Originalexemplaren 437 Janka’s weder in Blattform, noch Verästelung, noch endlich in den Samen unterscheiden; es ist somit /ongirostris einfach Synonym zu maritima Port. — An schattigen Bergabhängen der Waldregion (Raf. II, Guss. 1. e.!), nach Presl irrig zwischen 6000 und 9000%; ich fand sie um Torregrifo bei 1800‘; in den Nebroden sehr häufig. März, April. ©. 986. Malcolmia maritima (L.) R. Br., Reichb. D. Fl. 4372! Bei Catania in der Villa Litta anscheinend wild (Herb. Reyer com. exempl.!). Bisher aus Sicilien unbekannt. 087. Male. parviflora DC. Guss. Syn. et *Herb.!, ZHesperis ramosissima Viv. *Raf. I, *Presl Fl. sie, *Biv. cent. II, non Destf. Im Meersande bei Catania (Biv., Presl, Cosent. in Herb. Guss.!), in sandigen Weingärten nahe dem Meere zwischen Catania und dem Ausflusse des Simeto selten! März—Mai. ©. 988. Sisymbrium oficinale (L.) Scop. An Wegen, Mauern und wüsten Stellen bis 2500° gemein: Ueberall um Catania (!, Herb. Torn.!), in der Ebene des Simeto, um Mascalueia, Nicolosi, Paternd, Bronte ete.! April—Juni. %. 989. Sis. polyceratium L. *Raf. II, Guss. Syn. et *Herh.! Auf Schutt, an Wegen, wüsten Stellen ete., besonders um Ortschaften, bis 2500° gemein: Nicolosi, (Herb. Torn. et Guss.!), überall um Ca- tania, in der Ebene des Simeto, um Gravina, Mascalucia, Torregrito, Adernö, Bronte ete.! April, Mai. 9. 90. Sis. Irio L. An Wegen, Mauern, auf wüsten Stellen bis 1500°: An Mauern bei Paternd diesseits des Simeto (Cosent. in Herb. Guss.!), von Adernd gegen den Simeto hinab häufig!, in Lava- gründen links von der Strasse durch Ognina (Herb. Reyer!). Febr. — April. ©. 991. Sis. bursifolium L. Auf feuchten und überschwemmten Bergabhängen: Um Randazzo (Guss. Syn. et Herb.!), Bronte, zwi- schen Catania und Agosta nahe dem Simeto (Guss. Syn.). April, Mai. ©. 992. Sis. Thalianıum (L.) Gaud. In Feldern, Gärten, aut Wegen, Weiden, sandigen Abhängen bis 4500‘ gemein: Um Catania (Cosent. in Herb. Guss.!), Milo, am Monte Zio (Herb. Torn.!), in der Ebene des Simeto, um Misterbianco, von Catania über Nicolosi bis hoch in die Wälder empor, im Serrapizzuta-Walde, im Valle Calanna, um Paternd, Bronte, im Bosco Maletto etc.! Jänner— Juni. ©. 993. Erysimum Bonannianum *Presl Fl. sic. et *Herb.! Guss. Syn., lanceolatum Presl Fl. sie., Guss. *Syn. et *Herb.! non R. Br., Cheiranthus helvetieus *Raf. II, non @d. — Von sylvestre (Crautz) — Cheiranthus Pers. Reichb. D. Fl. 4393! — lanceolatum R. Br. ver- schieden durch den die Breite der Schote 1—2mal überragenden Griftel und häufige Bildung steriler Blattbüschel; von rhaeticum DC. durch die Länge des Griffels, von helveticum Gd., mit dem es in der Griffellänge übereinstimmt, durch den Besitz steriler Blattbüschel ; bält die Mitte zwischen beiden. Die übrigen Unterschiede Presl’s 438 (Kleinheit, Starrheit ete.) sind ganz werthlos und verschwinden um so mehr, je tiefer die Pflanze von den Hochgebirgen Siciliens her- untersteigt; auch ist zu beachten, dass die Pflanze der Tiefe stets beträchtlich kürzere Griffel besitzt und so von rhaetieum sich kaum unterscheidet; der Griffel der Hochpflanze des Madoniegebirges ist fast durchwegs 3 Mm., der der Tief- und Etnapflanze 2—2'5 Mm., selten 3 Mm., während der des sylvestre 1 Mm. kaum überschreitet. Durch die stumpf zweilappigen Narben, aufrechten Schoten und breit verkehrteiförmigen Blumenblätter unterscheidet es sich von longi- folium DC. Prodr. I, 199 = grandiflorum Desf. — australe Gay, welches abgestutzte, dickliche Narben, halbabstehende Schoten, kür- zere, dickere Griffel (fast von der Dicke der Schote), länglich ver- kehrteiförmige Blumenblätter und breitere Blätter besitzt; es findet sich mehr in Südsicilien, z. B. um Girgenti!; sufruticosum Spr. Rehb. D. Fl. 4391 ist mit longif. fast identisch, zeigt aber aufrechte Schoten und theilweise Sternhaare. Bonann. varürt: «. genuinum = lanceolatum var. minus Guss., Syn. non DC., lane. var. nebrodense Heldr. Cat. Stengel sehr kurz, zahlreich, niederliegend oder aufstei- gend, Griffel 3 Mm., Blätter schmal, linear. — P. majus — lanc. var. majus Guss. Syn. et Herb.!: Stengel hoch, schlank, meist auf- recht, sparsam, Blätter linearlanzettlich, Griffel etwas kürzer. Auf Lavaströmen, steinigen, sonnigen Bergabhängen; «. von 3—7000° sehr gemein, z. B. von Nicolosi durch die Wälder empor bis in die Hochregion, im Valle Calanna, um die Grotta del Turco!; 8. in tie- feren Lagen bis zum Meere herab häufig: Nicolosi im Lavasande gemein (!, Herb. Reyer!, Torn. in Guss. Syn. Add. et Herb.!), von Adernd nach Catania (Tin., Nym. et Guss. in Guss. Syn. Add. et Herb.!), Paternö, Mascalucia, Milo, Tarderia (Herb. Torn.!), Torre- grifo, Bronte! März— Juli. %. 994. Moricandia arvensis (L.) DU. Brassica arvensis L. *Biv. cent. II. Variirt: «. genuwina (Blüthen violett). ß. albiflora —= var. fabariaefolia Presl Fl. sie. (Blüthen weiss). Auf lehmigen Hügeln, Weg- und Feldrändern der Tiefregion (bis 1000°): Misterbianco, Paternd (Biv. cent. II), aus Catania von Cosent. erhalten (Bert., Herb. Guss.!), sehr häufig an Eisenbahndämmen in der. Ebene des Simeto, besonders bei Motta S. Anastasia! var. ß. sehr gemein an Eisenbahndämmen der Ebene und an lehmigen Ufern des Simeto, seltener auf Lavaströmen um Catania! März—Juli. 2%. 995. Brassica campestris L. An cultivirten Stellen der Tief- region sehr häufig: Aus Catania von Cosentini erhalten (Bertol., Herb. Guss.!), überall im der Ebene des Simeto, um Misterbianco, Nicolosi etc. Dee. —Mai. 9). 996. Brass. fruticulosa Cyr. pl. rar., *Raf. I, Guss. Syn. et *Herh.!, *Bert. Sehr ähnlich der vorigen, aber verschieden durch perenne, an der Basis oft halbstrauchige Stengel, fast durchaus ge- stielte, leierförmig fiederspaltige, stärker seegrüne Stengelblätter mit länglich eiförmigen, stumpfen Seitenlappen, nicht stielrunde, sondern knotige Schoten von der Länge der Fruchtstiele mit dünnen, meist 439 samenlosen Griffen. — Auf eultivirten Stellen, an Wegen, Mauern, steinigen Abhängen bis 3500: „Am Etna, wo sie von den Höhen bis zum Simeto herabsteigt*“ (Cosentini in Bert.), Catania, Etna überall in Weingärten (Tornab. in Herb. Tornab. et Guss.!), an Bächen und auf Laven allenthalben (Herb. Reyer!), vom Meere über Nicolosi bis zum Beginne der Wälder, zwischen Casale und Milo, um Aeicastello, an Eisenbahndämmen der Ostküste, in der Ebene des Simeto! Blüht das ganze Jahr. 4 und b. 997. Brass. rupestris *Raf. Car. Guss. Syn. et Herbh.! balearica Presl Fl. sie., non Camb., Cheiranthus rup. *Raf. Fl.I. Halbstrau- ehig, ganz kahl, 1 Meter und darüber hoch; Blätter sehr dick und gross, lederig, leierförmig fiedertheilig; Endzipfel sehr gross, oval, die seitlichen länglich, unregelmässig grobzähnig, spitz oder stumpf; Trauben verlängert, eine pyramidale Scheinrispe bildend; Schoten dick, halbabstehend. Schon habituell sehr ausgezeichnet; nur balea- rica Camb. ist ähnlich, aber durch Kleinheit und Blattform leicht unterscheidbar; villosa Biv. weicht durch kurze Schoten und dicht grauzottige Blätter ab. — Auf schroffen Kalkfelsen Siciliens, oft an unnahbaren Stellen; nach Raf. Car. auch am Etna bei Bronte und Randazzo (wahrscheinlich an den felsigen Ufern des Simeto). März— Mai. ®b. NB. Brassica oleracea L., Napus L. und Rapa L. werden in zahlreichen Spielarten eultivirt; Philippi schreibt: Alle Kohlarten gedeihen üppig in der unteren Etnaregion. 998. Sinapis virgata Presl del prag., Guss. *Syn. et Herb.! Auf sandigen und steinigen Hügeln nahe dem Meere: Misterbianco (Kamph. in Guss. Syn. Add.). Mai, Juni. 2%. 999. Sinapis nigra L. Fl. med., Rchb. D. Fl. 4427!, Brassica nigra Koch Gr. G. I, 77. Meist leicht erkennbar durch die ziemlich kahlen, dunkelgrünen, leierförmig fiederspaltigen unteren, lanzett- lichen, ganzrandigen oberen Blätter, abstehenden Kelchblätter, ganz kahlen, angedrückten, vierkantigen, circa 2 Cm. langen Schoten mit nur 2 Mm. langem, samenlosem, konischem, sehr verschmälertem Griffel; Samen schwarzbraun, stark grubig punktirt. Wurde doch vielfach verkannt; so gab sie Tod. FI. sie. exs. Nr. 274 als S. ar- vensis heraus!, ebenso Wierzbicki aus dem Banate! und Presl beschrieb sie als neue Art: Erysimum glabrum Presl Fl. sie. = Sinapis tetraedra Presl del. prag., obwohl seine Herbarexemplare (Messina, 1. Presl) nicht im mindesten von nigra abweichen! Auf Fluren und Feldern, auch an wüsten Stellen der Tiefresion: Auf Schutt um Catania häufig, ebenso in der Ebene des Simeto! April, Mai. ©. 1000. Sin. incana L. Spec. pl. 934, DC. Prodr. I, 220, Guss. Prodr., *Syn. et *Herb.!, Erucastrum incanum Koch Syn., Brassica incana Vis., Hirschfeldia adpressa Presl Fl. sie. -— Hirschf. infleva Presl. Fl. sie. (mit zwei Varietäten: «. Schoten rauhhaarig, ß. Scho- ten kahl. — Sterile Fluren von Palermo, Herb. Presl!) unterscheidet 440 sich von adpressa nach Presl Fl. sie. durch nicht 5°“, sondern 6 lange Schoten, wovon die Hälfte auf den Schnabel entfällt, der nicht, wie bei incana, in einer Flucht mit der Schote verläuft, sondern eingeknickt gebogen ist; ferner durch 2, nicht bloss ZZ lange Blüthen- und Fruchtstiele und hispide, nicht bloss flaumige Blätter. Ich fand an in Sieilien häufig gesammelten Exemplaren die Länge und Richtung des Fruchtschnabels meist bestätigt, ausserdem unter- scheidet sie sich von der längs der Axe dicht mit angedrückten, die Axe fast verhüllenden Schoten besetzten incana meist noch durch den lockeren Stand derselben, die bedeutend schlankeren Aeste und die wegen der grösseren Länge bei gleichbleibender Breite schlan- keren Schoten. In Behaarung. und Länge der Fruchtstiele sah ich keine Differenz. — Trotz der genannten Unterschiede kann ich in- flewa nicht als Art betrachten, denn die Länge und Richtung des Schnabels wechselt oft auf derselben Pflanze, und selbst die typische adpressa besitzt öfters gebogene Früchte; die jüngeren Schoten sind an derselben Pflanze öfters theils kahl, theils flaumig, die älteren fast durchwegs kahl; auch die übrigen Unterschiede sind nicht con- stanter, daher Guss. und Bert. beide mit Recht zusammenzogen. Reichb. D. Fl. Fig. 4423 stellt sich nach dem Habitus als inflewa dar, besitzt aber gerade Fruchtschnäbel. Auch 72. integrifokia Presl Fl. sie. = Sin. panormitana Spr. Guss. Prodr. et Syn. ist nach dem Herb. Presl’s, in welchem nur ein Exemplar ohne Wurzel- blätter „Selten bei Palermo am Fusse des Pellegrino“ aufliegt, nur eine zarte, fast ganzrandige Varietät der incana, gleich inflewa mit sehr zerstreuten Schoten. Von nigra unterscheiden sich alle drei, obwohl habituell sehr ähnlich, leicht durch die stielrunden, etwas knotigen Schoten und den verlängerten, breiten, etwas zweischnei- digen, 1—2samigen Griffel. Wir haben somit: «. adpressa (Presl), Hirschfeldia adpressa Presl. Gr. Godr. I, 78; Schoten angedrückt, gerade, Traube dicht, Griffel ziemlich stielrund; B. önjlewa (Presl!) — Sin. yeniculata Desf. *Raf. I; Schoten etwas abstehend, Griffel knieförmig gebogen, ziemlich zweischneidig, Traube lax; y. öntegri- folia (Presl!), wie £., aber Blätter fast ganzrandig. Auf Feldern, trockenen Hügeln und Weiden, an Wegrändern der Tiefregion ganz Sieiliens sehr häufig; auch im Gebiete: Catania (!, Presl Fl. sie. var. e.), in Lavafeldern um Adernö, Bronte!, Randazzo, Bronte, Ca- tania (Guss. Syn. et Herb.! als var. acutifolia Mor., eine Form mit spitzen Seitenlappen). April, Mai. ©). (Fortsetzung folgt.) 441 Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam“ a Museo botanico universitatis Vindobonensis editam, Auctore A. Kerner. Centuria IX— XII. Editio anni 1883 (1884). Von R. v. Wettstein. 801. Astragalus Leontinus Wulf. in Jeqg. Miscell. Tirol, Win- disch-Matrei. — 802. Medicago marina L. Monfalcone und Grado im österr. Litorale. — 803. Medicago Pironae Vis. = M. rupestris Piron. non M. B. Im Isonzo-Thale bei Tolmein. — 804. Glyeyrrhiza glandulifera Waldst. et Kit. Ungarn, Slankamen. 805. Cytisus albus Hacg. — (yt. leucanthus Waldst. et Kit. Siebenbürgen bei Nagy- Enyed und Deva. — 306. Cytisus Austriacus L. Ungarn, Adlerberg bei Budapest. — 807. Cytisus Heufelii Wierzb. in Griseb. et Sch. Iter hung. Siebenbürgen, zwischen Elöpatak und Sepsi-Szent. — 808. Uytisus supinus L. — (. capitatus Scop., Jacq. Nied.-Oesterr. Neuwaldegg bei Wien (Origin.-Standort des Cytisus VII. spec. alt. Clus. — €. supinus «. Linn.) — 809. Cytisus 'hirsutus L. Tirol, Val di Ledro. — 810. Cytisus falcatus Waldst. et Kit. Croatien, Kalnik und Samobor. Tirol, Val di Ledro. — 811. Oytisus elongatus W. et Kit. Ungarn, Com. Marmaros, Dobonyos und Kerekbük. — 812. Oytisus Ratisbonensis Schaeft. Niederösterreich, Perchtoldsdorf bis Baden. — 813. Oytisus biflorus L’Herit. — Cyt. cinereus Host. Un- garn, Puszta Sallosar. — 814. Cytisus leiocarpus A. Kern. Sieben- bürgen, Berg Decebalu bei Deva. — 815. Cytisus purpureus Scop. Tirol, Val di Ledro. — 816. Alchimilla vulgaris L. Nied.-Oesterr., Wiesen des Semmering. — 817. Alchimilla glabra Wimm. et Grab. pro var. A. vulg. — A. vulgaris «. glabrata« Wimm. Tirol, Trius im Gschnitzthale. — 818. Alchimilla fissa Schumm. in Günth. et Sch. Herb. — A. Pyrenaica Leon. Duf. —= A. minor Host. Tirol, Pusterthal, Berge bei Weissenbach. — 819. Potentilla rupestris L. Kärnten, Klagenfurt. — 820. Potentilla nitida L. Tirol, Ampezzo- Thal, am „Toblacher Riedl*. — 321. Potentilla Haynaldiana Janka in Boiss. Fl. Siebenbürgen, auf d. Pareng bei Petroseny. — 822. Po- tentilla sterilis L. (Garcke) = P. fragarioides Vill. = P. fragariae- folia Gmel. = P. fragariastrum Ehrh. Nied.-Öesterr., Seitenstetten; Salzburg. — 823. Potentilla Carniolica A. Kern. Krain; St. Lau- renz-Berg bei Billichgraz. — 824. Potentilla micrantha Ram. in De Cand. — P. breviscapa. Tirol, Val Vestino; Nied.-Oesterr., Grub- berg bei Gaming. — 825. Potentilla laeta Reichb. — Potent. hirta Sturm. n. L. Reichb. Gren. = P. hirta «. genuina Lehm. —= Pot. hirta y. strieta Schloss. et Vuk. = P. pedata aut.; non Nestl. — P. rubens All. p. p.; non Cr., Vill. = Potentilla heptaphylla Mill. pr. p. Triest. — 826. Potentilla pedata Nestl. = P. hirta var. pe- data Lehm. — P. hirta var. «. Schloss. et Vuk. = P. pilosa DC. 442 P. rubens All. pr. BL. =.R heptaphylla Mill. pr. p. Triest. — 827. FPotentilla feinerea Chaix in Vill. Tirol, M. Serva, — 828. Potentilla arenaria Borkh. = P. einerea aut. germ. non Chaix — P. subacaulis 'Tratt. Host. non L. = P. incana Mnch. non Lam. — P. verna ß. einerea Neilr. Nieder-Oesterr., Perchtoldsdorf. — 829. Potentilla Gaudini Greml. = P. einerea Gaud., n. Ch. Tirol, Inns- bruck. — 830. Potentilla Tiroliensis Zimmet. Diagnose! Tirol, Gschnitzthal. Verwandt mit P. Gaudini Gr. u. P. opaca L.; von ersterer durch die spärlichere Bekleidung mit Sternhaaren, den Zu- schnitt und die Bezahnung der Blättchen; von letzterer durch Be- zahnung, Form, Stellung und Consistenz der Blättchen, sowie durch die mit Sternhaaren besetzte Blattunterseite verschieden. — 831. Potentilla Vindobonensis Zimmet. Nied.-Oest., Prater bei Wien. — 832. Potentilla verna L. — P. aurea Fl. Dan. — P. aurea firma Gaud. = P. rubens Vill:; n. All. n. Cr. = P. Sabauda DO. =. verna ß. rubens Nestl. —= P. maculata y. firma Lehm. = P. alpestris a. firma Koch = P. afinis Host —= P. Salisburgensis depressa Tratt. Tirol, Brenner. Diagnose! — 833. Potentilla Baldensis A. Kern. — P. aurea Poll. non L. Diagnose! Tirol, Val di Ledro. — 834. Potentilla opaca L.. —= P. verna Lehm. excl. var. = P. minor Gilib. Ober-OVesterr., Aistersheim. — 835. Potentilla longi- folia Borb. pro var. P. opacae in litt. Diagnose! Ober-Oesterreich, Garsten b. Steyr. — 836. Potentilla glandulifera Kraß. — P. glan- dulosa KraS. in Oest. bot. Ztschr. 1867, n. Lindl. Croatien, Agram. — 837. Potentilla Schurii Fuss. — P. pratensis Schur non Herb. — P. patula Fuss. non W. et K. — P., hirta Schur non Linn. — P. patula tenella Tratt. Siebenbürgen, Urselberg bei Hermannstadt; bei Langenthal. — 838. Potentilla rubens Cr. — Pot. opaca Jacq. Koch, Gr. et Godr. p. p. Lehm. exe]. var.; n. L. — P. verna d. opaca Döll. Nied.-Oest., Hügel bei St. Veit. Originalstandort. — 839. ‚Poten- tilla australis Kras. = P. opaca y. congesta Gaud. Triest. — 840. Potentilla Thuringiaca Bernh. in Link. = P. chrysantha Beichb. non Trev. — P. heptaphylla Lehm. non Mill. —= P. intermedia aut. Germ. non Linn. n. Nestl. Siebenbürgen, Berge bei Rodna. — 841. Potentillu chrysantha Trev. Ungarn, Kladovathal bei Menes a. d. Maros. — 842. Potentilla grandiflora Linn. Tirol, Jaufen bei Sterzing. — 843. Potentilla frigida Vill. Tirol, Hühnerspiel bei (Gossensass. — 844. Potentilla dubia Crantz s. Fragaria — Potent. minima Hall. in Schleich. Exsiee. — P. Brauneana Hoppe. Tirol, Sexten, Bacherthal. — 845. Rubus candicans Weihe in Reichb. Fl. exeurs.; non Focke — R. fruticosus Weihe et Nees; non Linn. — R. thyrsoideus Wimm. — R. thyrsanthus Focke. Nieder-Oesterreich, Weidlingau. — 846. Rubus rorulentus Haläcsy — R. carpinifolius Hal. et Br. non Weihe in Bönningh. Diagnose! Nied.-Oest., Berge bei Gloggnitz. — 847. Rubus bifrons Vest. in Tratt. — R. albatus Bayer — R. amoenus Celak.,;, non Portenschl. Nied.-Oest., Mauer; Böhmen, Chudenie bei Klattau. — 848. Rubus decorus Hal. Dia- gnose! Nied.-Oesterr., Klamm a. Semmering. Einziger Standort. — 443 849. Rubus Bertricensis Wirtg. Ungarn, Comit. Trentschin; Zlaby bei Nemes Podhrad. Wahrscheinlich R. Gremlii >< tomentosus. — 850. Rubus Gremlii Focke = R. infestus Bayer; non Weihe in Boenningh. — R. pületostachys Gremli non Gren. et Godr. Mähren, Baumöl bei Frein. (Fortsetzung folgt.) — — Literaturberichte. Fungi Tridentini novi vel nondum delineati, deseripti et iconibus illustrati auctore Sac. Jac. Bresadola. Fasc. IV’—V. Tridenti typis J. B. Mo- nauni. 1884. 8°. 28 p. p. 30 tab. Pretium 14 franc. Die beiden neuesten Lieferungen dieses Bilderwerkes enthalten die Beschreibungen und Abbildungen folgender Arten: ZLepiota Bou- dieri Bres. — Armillaria megalopus Bres. — Trichorloma Cnista Fr. — dClitoeybe vermicularis Fr. — Pleurotus geogenius (DC.) — Leptonia Turci Bres. — JInocybe eincinnata Fr. — I. pyriodora Pers. — I. incarnata Bres. — I. carpta (Scop.). — J. umbrina Bres. — I. fibrosa (Saw.). — I. fastigiata (Schaeft.).. — I. hirtella Bres. — I. commixta Bres. — Naweoria suavis Bres. — Psalliota villatica Brand. — Stropharia melasperma (Bull.). — Cortinarius variegatus Bres. cum var. marginata. — Russula puellaris Frs. cum var. leprosa. — Lentinus ursinus Frs. — Cantharellus polyce- phalus Bres. — Cyphella lactea Bres. — Hygrophorus Schulzeri Bres. — Clavaria nigrita Pers. — Polyporus floriformis Quel. — Clavaria testaceoflava Bres. — Helvella pezizoides Afz. — Verpa agaricoides DC. — Tulostoma Giovanellae Bres. — Mitrula sphae- rocephala Bres. — Spathularia Neesii Bres. — Peziza auricula Cooke. — Pezicula lilacina Bres. — Helotium Laburni Berk. et Br. — AH. caespitulosum Bres. — Mollisia hypogaea Bres. — Diese beiden Hefte reihen sich den früheren nicht nur würdig an, sondern übertreffen sie theilweise in der Ausführung der Tafeln. Sie sind ein sehr wichtiger Beitrag zur genaueren Kenntniss der noch so wenig durchforschten Pilzflora von Südtirol. Aus den Laboratorien der k. k. chemisch-physiologischen Versuchssta- tion für Wein- und Obstbau zu Klosterneuburg bei Wien. Nr. 5. Der Pilzgrind der Weinreben, von Felix v. Thümen. Nr. 6. Die pilzlichen Parasiten der Weiden. Von Felix v. Thümen. Klosterneuburg, Verlag der k. k. Versuchsstation. 1884. 4°. 8 und 6 8. Die erste der beiden Abhandlungen beschäftigt sich mit der unter dem Namen Pilzgrind der Weinrebe bekannten Krankheit, welche in den letzten Jahren in Dalmatien, Südtirol, namentlich aber in Rumänien auftrat und den Weinbau empfindlich zu schä- digen droht. Die Krankheitserscheinungen werden genau beschrieben; als Ursache glaubt der Autor „die combinirte schädliche Wirkung von Spätfrösten und eines zur Gattung Fusisporium gehörigen Pil- zes“ annehmen zu sollen. Ob das Fusisporium zu F. Biasolettianum 444 Sace, oder zu F. Zawianum Sace. zu ziehen sei, wird unentschieden gelasson. Als Vorbeugungsmittel werden Entwässerung, Abschneiden der infieirten Stöcke, endlich Vermeidung des Anbaues früh reifender Sorten empfohlen. — In der zweiten Abhandlung gibt der Verfasser in gedrängter Kürze eine Uebersicht über die pilzlichen Parasiten der Weiden. Er bespricht zuerst die betreffenden Uredineen, dann folgen die Pyrenomyceten, ferner die Gymnomyceten, endlich die Discomyceten. Wie es von einem so tüchtigen Pilzkenner, wie Baron v. Thümen nicht anders zu erwarten war, sind beide Aufätze mit Sachkenntniss geschrieben und können als ganz erwünschte Beiträge zur genaueren Kenntniss der parasitischen Pilze bezeichnet werden. R. Baccarini P. OÖsservazioni anatomiche sopra aleuni ricettacoli florali. Annuar, d. Ist. di botan. Roma 4884. Vol. I. 25. pag. gr. 8°. m. 5 Taf. Das bei einer gefüllten Rose gelegentlich beobachtete, sonst auch von Treviranus, Gasparrini und Van Tieghem vorüber- gehend erwähnte Vorkommen von verkehrt orientirten Strangge- weben mit Tracheiden nach aussen und Bastelementen nach innen gab Veranlassung zur vorliegenden Abhandlung, welche eine dankens- werthe Zusammenstellung von interessanten anatomischen Thatsachen nicht nur für den speciellen Zweig, sondern auch für unsere histo- logischen Kenntnisse im Allgemeinen, bringt. Die Beobachtungen beziehen sich auf die Lage, welche das Stranggewebe in den Blüthen- theilen der Rosifloren, Myrtaceen und Cacteen einnimmt; ist auch die einschlägige Literatur umfassend dabei berücksichtigt, so ist dennoch das Feld vom Verf. sehr weitgehend behandelt worden; die einzelnen anatomischen Verhältnisse mit vieler Mühe auf den beige- gebenen Tafeln halbschematisch erläutert, können allerdings nur im Originale studirt werden, es lässt sich jedoch Folgendes aus der Ab- handlung kurz zusammenfassen. Verf. studirt zunächst die anatom. Verhältnisse bei dem unter- ständigen Fruchtknoten der Rosaceen (Rosa glandulosa, R. pimpinel- lifolia, Rosa pl. sp. elt., Fragaria, Potentilla, Rubus, Geum, Xerria japonica, Spiraea, Poterium, Agrimonia) und Monimiaceen (Caly- canthus floridus, Chimonanthus fragrans): hier lässt sich mit aller Schärfe verfolgen, wie die Gefässbündel aus dem Hauptstrange des Blüthenstieles zunächst sich abzweigen und nach oben zu verlaufen, bis sie, am oberen Rande des Blüthenbodens angelangt, umbiegen und nun, in ihrem Verlaufe nur einzelne Verästelungen nach den Kelch-, Blumen-, Pollen- und Fruchtblättern aussendend, wieder nach dem Axencentrum mehr oder weniger zustreben, in Folge dessen sie auf dem rückläufisen Abschnitte verkehrt orientirt erscheinen. Ueber den morphologischen Werth des Blüthenbodens der Rosaceen stehen sich bekanntlich die beiden Deutungen von Schleiden und Payer als eine Axenbildung und jene von Van Tieshem als eine Verschmelzung der Blüthenanhängsel gegenüber. Später hat zwar Van Tieghem seine Ansicht modifieirt und die eine Hälfte als Axillar- 445 bildung die andere als Anhangsbildung aufgefasst, dem traten je- doch Eichler und Celakovsky entgegen: auch Verf. gestützt auf den anatomischen Befunden, stellt sich mit Entschiedenheit auf die Seite Schleiden-Payer’'s und hebt besonders hervor, dass die Vertheilung der Gefässbündelstränge den Mechanismus bei der Bil- dung eines Organs verrathe und würden auch die Fibrovasalstränge nieht hinreichen, einzeln für sich die Individualität eines Organes zu betonen, so liefern sie in recht vielen Fällen immerhin werthvolle Thatsachen, um über die Natur eines Organs ins Klare zu kommen. Die Bildungen im Innern der gefüllten Rosenblüthen lassen sich so- wohl auf einen centralen als auf einen achselständigen Typus zurück- führen (s. Engelmann, de Ancholysi prodromus, 1832); schliesslich hebt B. die grosse Uebereinstimmung der beiden untersuchten Mo- nimiaceen-Gattungen mit dem anatomischen Baue der Rosaceen hervor und wäre geneigt die von Baillon (Monimiacees in Adau- sonia IX) aufgestellte Verwandtschaft der beiden Familien zu be- stärken, wenn ihm mehr Untersuchungsmaterial aus der Fam. der Monimiaceen zu Gebote gestanden wäre. Bei den Pomaceen (Pyrus communis, Cidonia japonica,. Cra- taegus, Sorbus, Mespilus japonica, M. germanica) gibt B. ein von der Darstellung Van Tieghem’s (Rech. sur la struet. d. pistil) etwas abweichendes Bild des Gefässbündelverlaufes. Er findet, dass sich vom Hauptstrange, etwas unterhalb der Fruchtknotenfächer ein Wirtel von 10 Strängen abtrennt; 5 derselben laufen an der Vor- derseite entlang, in die Kelchblätter, die anderen 5 zwischen den Fächern in die Blumenblätter hinein; unterwegs sendet dieser Wirtel Seitenzweige aus, welche zu Gefässbündeln der Pollenblätter werden. Etwas oberhalb des senannten Wirtels entwickelt sich aber ein zweiter selbständiger 5gliederiger Wirtel, welcher die Rückseite der Fächer umzieht und in den Griffel verläuft; endlich vertheilt sich noch der Hauptstrang in 5 Gefässbündelpaare, welche zu den Placenten gehen. Wir können daraus für die verwickelten Verhält- nisse im Blüthenbaue der Pomaceen und die analogen der Myrtaceen die Richtigkeit der Auffassung Schleiden’s, welcher alle Botaniker folgten und welche von Decaisne in Organog. flor. du poirier zusam- mengefasst wird, gegenüber der von Payer (Trait€ organog. compl. d. la fleur) vertretenen Ansicht ersehen. Es entwickeln sich nämlich in den ersten Stadien die Carpiden ganz frei am Grunde oder an den Seiten des Blüthenbodens und nur in der Folge verschmelzen sie miteinander und mit dem Blüthenboden selbst zu jenemals unterstän- digen Fruchtknoten gedeuteten Organen. Man kann daher das Ova- rium als aus zwei aneinanderschliessenden Theilen zusammengestellt betrachten: der äussere Theil ist axillären Ursprungs und geht 'aus einer seitlichen Ueberwucherung des Blüthenstieles hervor, der innere hingegen hat appendiculäre Bildung und verdankt den vom Grunde, nicht an den Rändern des Blüthenbodens entwickelten Carpiden seine Entstehung. Im vorliegenden, sowie in dem so complieirten Falle der Myrtaceen, welche bezüglich der Stellung des Ovariums 446 hei den einzelnen Gattungen grosse Abweichungen aufweisen und (dennoch sich eng an die Pomaceen anschliessen, würden wir den Fall eines unterständigen Fruchtknotens mit axillärer Placentation vor uns haben. Verf. untersuchte aus der Fam. der Myrtaceen: Melaleuca pulchella, Eucalyptus globulus, E. syderowilon, Metrosideros sp., Myr- tus, Eugenia, Punica, und hebt bei letzterer Art hervor, dass die Vertheilung der Gefässbündel in den Blüthen entschieden für die Ansicht Payer’s (Organogenie), der den Fruchtknoten dieser Pflanze sus dem concaven Blüthenboden von Rosa ableitet, spricht. Der Fall eines unterständigen Fruchtknotens mit wandständiger Placentation findet sich bei den Cacteen, von welchen Verf. Opuntia-, Phyllocactus-, Mamillaria-, Echinocactus-, Rhipsalis pl. sp. unter- suchte, und sowohl die Beobachtungen von Treviranus und Gaspa- Yinı bestätigte als auch bezüglich dessen Deutung mit Sachs (Lehrb. dl. Botanik) übereinstimmt, dass der Fruchtknoten als eine im Innern des Blüthenstieles zur Entwicklung gelangte Aushöhlung zu betrach- ten sei, der entlang die placentaren Stränge sich erstrecken, die als hinablaufende Verlängerungen der Carpidränder aufzufassen sind. Be- züglich Eriphyllum truncatum, das B. nicht zugänglich war, gibt Van Tieghem (Recherches etc.) eine Vertheilungsart der Gefäss- hündelstränge an, die Verf. an keiner der untersuchten Cacteen-Arten wiederfinden konnte. — Die histologischen Verhältnisse der Cacteen schliessen sich im Allgemeinen jenen von Punica Granatum eng an. — Es geschieht noch der anatomischen Verhältnisse von Portulaca oleracea und von Mesembryanthemaum pl. sp. vorübergehend Er- wähnung. Solla. Baccarini P. Intorno ad una probabile funzione meccanica dei eristalli di ossalato caleico. Nota preliminare. — Ibid., 8 pag. m. 1 Taf. Vergleicht man verwandte Pflanzenarten bezüglich ihrer anato- mischen Verhältnisse, so lässt sich bemerken, dass bei einigen Arten das mechanische System ausschliesslich durch Zellen mit verdickten Wänden gegeben ist, bei anderen hingegen sind die sklerenchyma- tischen Elemente zwar in der Minderzahl, dafür aber stets von Krystallbildungen begleitet (Viola, Colletia, Rhypsalis, Eryngium, Coniferen, Rhamneen etc.). Daraus schliesst Verf., der auch die Arbeiten von @ullivier, Solms-Lambach, Vöchting, Berg- mann, Bertrand u. A. besonders in Rücksicht zieht, auf einen möglichen wechselseitigen Ersatz zwischen Kıystall- und Skleren- chymbildungen im Pflanzenreiche, je nachdem sie für das Leben des Individuums von Wichtigkeit sein mögen. Die Art des Vorkommens von Kırystallbildungen ist den Verhältnissen angepasst; in den Fällen, wo die Krystalle weniger als Ersatz auftreten, finden sie sich zerstreut im Grundgewebe; in der vorwiegenden Mehrzahl der Fälle, wo ihre Leistung zur Geltung gelangen soll, begleiten sie in Reihen verschiedener Länge und Ausbildung die äusseren Elemente des Stranggewebes; in gewissen anderen Fällen, namentlich im Blüthenböden, in Samengehäusen stehen dieselben so reichlich bei- 447 sammen, dass sie ein Pseudogewebe darstellen, und hier führt Veit. eigene, der Fam. der Rosaceen und Compositen namentlich entnom- mene Beobachtungen an. — Die vorgebrachte Ansicht hat viel Ge- winnendes für sich; es liegt aber der experimentellen Untersuchung ein weites Gebiet offen, unter welchen Bedingungen und bis zu wel- chem Grade ein wirklicher Ersatz eintreten kann. Solla. Verhandlungen der k. k. zoolog.-botanischen Gesellschaft in Wien, Jahrg. 1884, XXXIV. Bd. 1. Halbjahr. Botanische Arbeiten haben geliofert: Voss W. Materialien zur Pilzkunde Krain’s (mit 1 Tafel). Es ist diess die 4. Serie der von demselben Verf. in Krain beobachteten Pilze. Das bisherige Beobachtungsgebiet wurde durch Einbeziehung der Umgebungen von Gottschee und Billichgraz, des Hochmoores bei Bevke nächst Ober- Laibach und des Selzachthales, wesentlich erweitert. Aufgeführt werden 217 Arten, als neu für die Landesflora erschienen 24 Gat- tungen und 168 Arten. Heimerl A. Floristische Beiträge und zwar: Cirsium Kornhuberi (— pannonico> rivulare) mit Abbildung. Mitte Juni 1883 auf nassen Wiesen zwischen Laxenburg und Achau in wenigen Exemplaren unter den Stammeltern. Coronilla Emerus L. var. austriaca Heimerl. Differt a typica, floribus parum mino- ribus in umbellis 4—7, saepius 5—6 floris et ante foliorum com- pletam explicationem bene evolutis. Frequentissima in ditione Flumi- nensi et Tergestina (floret medio Aprili). Etiam in Dalmatia, Istria australi et in Sicilia (Panorma) reperitur. Neuen Pflanzen für Nie- der-Oesterreich. Festuca capillat« Lam.; Salvia ambigua Celak.; Euphrasia mierantha Rehb.; Epilobium obscurum Schreb.; (E. vir- gatum Fries.); Rosa Gremlii Christ sub forma Rosae rubiginosae. Hierauf folst eine Mittheilung neuer Standorte mehrerer seltener oder kritischer Arten, Varia A. Zur Flora des Rottenmanner Tauern in Ob.-Steiermark. Aufzählung solcher Arten, die in Maly’s Flora von Steiermark (Wien 1868) fehlen oder von beträcht- lich entfernten Standorten angegeben erscheinen. B. Zur Flora des Waldviertels an der niederösterreichisch - böhmischen Grenze. Es werden 16 verschiedene, mehr weniger seltene Pflanzen aufgeführt, darunter: Willemetia stipitata Jacq., Epilobium obscurum Schr. und E. glanduligerum Knaf. (roseo> —ateraturberichte =. ws. rn un en. . . . 106, 260, 336 Braun, Heinrich. — Melampyrum Moravicum H. Braun n. sp.. . . . #22 Bubela, Johann. — Teratologisches . -.. 2. 2. eo... 000. 425 Burgerstein, Dr. A. — Das pflanzenphysiologische Institut der k. k. Wiener Universität von 1873—1884 . 2... 2... 0... 418 Celakovsky, Dr. Ladisl. — Ueber Cleome ornithopodioides L. Boiss. UNdEVERWAndLer ATLene "2. BETTINA TER Re RR AR Herne 113 — — Ueber Polvgala supina Schreb. und P. andrachnoides Wlld. 206, 237 — — Nachträgliches über Stipa Tirsa Stv. ... war ua 318 Entleutner, Dr. A. F. — Flora von Meran . .... 2.2.20. 14, 62 Fehlner, Carl. — Schedae ad „Floram exsiccatam Austro-Hungaricam“ a Museo botanico universitatis Vindobonensis editam . . . 176 Eörmänek, Dr. Bdı — Verstolögischest WIE. FREIE 85 — — Beitrag zur Flora der Beskiden und des Hochgesenkes . 157, 196, 242 288, 322, 361 =, Aur' Flora Mahrons ae RERIE, SIE RT ee Va nen . 428 Gehmacher, A. — Ueber den anatomischen Bau einiger sogenannter Korlch öl mp. „Ed: u, ea ER 7 re 149 Seite Hansgirg, Dr. Anton. — Beiträge zur Kenntniss der böhmischen Ther- — — Bemerkungen zur Systematik einiger Süsswasseralgen. (Mit einer Hihogr: Dakalyıtın. 2. „140. urn um, -— . » 0. ..318, 851, 889 Heimerl, A. Schedae ad „Floram exsiecatam Austro-Hungaricam* a Museo botanico universitatis Vindobonensis editam .'°27,1 67 Hermann, Gabriel. — Neue Daten zur Flora Ungarns, 2... Hirc, Dragutin. — Floristische Mittheilungen aus Croatin . . .... 82 — — Die bisher bekannten Flechten des Trentschiner Comitates. . . . 345 me lteruinrbeichte, 2. 0... 200.04, 000 A 203 Janka, Victor v. — Botanisches „qui pro quo“ aus Spanien ..... 273 Jetter, Carl. — Literaturberichte 2 © 2 oe ec. 227, 337, 410, 448 Kmet, Andreas. — Rosa reversa W. 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FR oe #1, Bu yermawitz. von-W IKTOFDWIER a ekora von Bi. „ERUmaNW ET re 32 „ Hallin Tirol von Hohenbühel-Heufler. ........ EN „ Lemberg von Blocki . . 35, 72, 108, 144, 182, 231, 265, 307, 338, Banz vpn-Franz Strobl’ u. 7... nasse 409, 143, { Se Eubln in; Buss.-Polen 'von Karo. 2. 38..2.. ae san 340, : „ Mariaschein in Böhmen von Wiesbaur ........ 36, 183, „ Messina von Dr. Solla . 74, 109, 145, 184, 232, 268. 340, 381, 413, ES NS. Podhrad: m, Ungarn von Holuby all va 36, ».* Ober-Uhna in Sachsen von Trautmann ...... a sand = Pola von Unteh] si, a are a TER A u Prosshurg von Dr. Schiller . .. .. sernslehet! 2 +... Sm Ra Schöneberg: von Dr. Urban ... .. -. „ie latslarlasesl. me Su = "Sınkow in Galizien von Hankiewiez. wur2lddi mM A =, 56..60ar anı Bhein