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Hnleor) ARTRHNET 2, “ı RELIN va "is Oesterreichische * { RD B T, | h / ] t h | tt Die österreichische er Exemplare botanische Zeitschrift Oro an die frei durch die Postbe- erscheint >| zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. f blos bei der Redaetion Man pränumerirtauf selbe ür (IV. Bez., Mühlyasse Nr. 1) mit 8 fl, öst. W. zu pränumeriren. (6 R. war) „ Botanik und Botaniker. „„m.leads gamultinie, oder mit Buchhandels übernimmt fl. öst. W. (8 R. Mark) ie Pränumeratior halbjährig. Eur €. Gerold’s Sohn Inserate in Wien. die ganze Petitzeile N: 1 sowie alle übrigen 5 kr. öst. W. 5® - Buchhandlungen. >>” — XXXIX. Jahrgang. WIEN. Jänner 1889. 2 ne INHALT.]J Palacky.— Adriatische Algen. Von Dr. Hansgirg. — Potentilla Knappä. Von Btocki. — Neue Funde. Von Dr. Murr. — Zur Flora von Ungarn. Von Dr. Simonkai. — Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. Vandas. — Anlagen von Meran. VonDr. Ent- leutner. — Zur Flora von Bosnien. Von Dr. Formänek. — Alte Parallelen. Von Dr. Korn- huber. — Literaturberichte, — Correspondenz. Von Studniöka, Formänek, Simonkai, — Personalnutizen. — Inserate. An die p. t. Abonnenten und Leser der Oesterreichischen botanischen Zeitschrift. Herr Dr. Alexander Skofitz ist in Anbetracht seines hohen Alters an den Gefertigten mit dem Antrage herangetreten, die Redac- tion der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ zu übernehmen. In Würdigung der Bedeutung und der Aufgaben der „Oester- reichischen botanischen Zeitschrift“ hat es der@efertigte für seine Pflicht gehalten, diesem Antrage Folge zu leisten. Derselbe beehrt sich hie- mit, den p. t. Lesern dieser Zeitschrift die Mittheilung zu machen, dass er mit 1. Jänner 1889 die Redaction übernimmt und dass bereits die dritte (März-) Nummer des XXXIX. Jahrganges von ihm redigirt sein wird. Die Administration und Herausgabe des Blattes bleibt nach wie vor in den Händen des Herrn Dr. A. Skofitz. Die Aufgaben, welche die modernen Richtungen wissen- schaftlicher Botanik an eine Zeitschrift stellen, die speciellen Aufgaben einer österreichischen botanischen Zeitschrift werden eine Reihe von Aenderungen im Inhalte des Blattes bedingen, deren Darlegung der Gefertigte insofern nicht für nöthig hält, als bereits die erwähnte Nummer dieselben aufweisen wird. Form und Umfang des Blattes werden zunächst keine wesentliche Aenderung erfahren, ebenso wird in der nächsten Zeit die Beigabe von Tafeln und Textillustrationen auf das Thunlichste beschränkt bleiben, doch hofft der Gefertigte in Kürze auch in dieser Hinsicht den Ansprüchen, die an eine Fachzeitschrift gestellt werden, gerecht werden zu können. Oesterr. botan, Zeitschrift. 1. Heft 1880. 1 Lz n Braun Wenn es der Gefertigte unternimmt, den mannigfachen, ihm wohl bekannten Schwierigkeiten, die sich der Durchführung seiner Aufgabe entgegenstellen, zu begegnen, so geschieht dies vor Allem im Vertrauen auf die Mitwirkung aller betheilieten und berufenen Kreise. In der sichern Erwartung derselben hofft er die „Oesterrei- chische botanische Zeitschrift“ zu einem ihres Zweckes wür- digen und für diesen erspriesslichen Unternehmen zu gestalten. Zusendungen von Manuscripten, sowie alle die Redaetion betreffenden Zuschriften wollen fortan an die Adresse des Gefertigten gerichtet werden. Anmeldungen von Pränumerationen, den botani- schen Tauschverein, sowie die Administration überhaupt betreffende Zuschriften wollen an Herrn Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1, gerichtet werden. Wien, am 20. December 1888. Dr, Richard R. v. Wettstein Privat-Docent und Adjunct an der Wiener Universitat Wien, IIL, Rennweg 14. Botanischer Garten. Gallerie österreichischer Botaniker. XXXVII. Johann Palacky. (Mit einem xylographirten Porträt.) Dr. Johann Baptist Palacky wurde am 10. October 1830 in Prag geboren. Sein Vater war der berühmte Landeshistoriograph und bekannte böhmische Nationalführer Dr. Franz Palacky. Ziemlich vermögend, machte er von Jugend auf grössere Reisen, die zuerst die Liebe zu seinem Fach (Geographie) in ihm weckten: so 1833—1839, 1844, 1847 nach Italien, 1851 nach Frankreich, 1854 nach Dalmatien, Ungarn, 1855 nach Dänemark, Polen, 1856 nach Norwegen, Schottland, Ensland, 1860 und 1874 in die Schweiz, nach Deutschland, 1867 nach Russland ete., wobei er zuerst 1842—1847 in den Alpen, 1847 bei Nizza, dann in Norwegen botanisirte. Seine botanischen Lehrer waren Presl, Pfund und Koste- letzky. Ausserdem studirte er 1851 in Dresden und 1852 in Paris, und 1860 in München. An seinem achtzehnten Geburtstag machte er das erste Rigorosum (Geschichte) mit Auszeichnung, und wurde am 11. Mai 1850, noch nicht 20 Jahre alt, zum Doctor der Philo- sopbie, 1854 zum Doctor der Rechte promovirt. Schon 1856 habilitirte er sich an der Prager Universität als Docent der Geographie, und las stets seitdem, mit einer Unter- brechung 1866—1878 aus politischen Gründen. 1885 wurde er zum ausserordentlichen Professor ernannt. 3 Mit Vorliebe las er physikalische Geographie, doch wurde das ganze Gebiet der Statistik von ihm vertreten (selbst die Handels- geographie — Agrarstatistik —, über welche er mehrere böhmische Broschüren schrieb, ebenso 1880 eine Broschüre über das englische Polizeiwesen etc. Es ist hier nicht der Ort, auf die politische und öffentliche Thätiekeit Palacky’s einzugehen. Schon 1367 war er Abgeordneter des böhmischen Grossgrundbesitzes und Ersatzmann im böhmischen Landesausschusse, und ist seit jener Zeit so wie jetzt im böhmischen Landtage. Im Jahre 1871—1872 war er Landesausschussmitglied, einicemal auch Reichstagsabgrordneter für den böhmischen Gross- grundbesitz (zur Zeit der Passivität). Ebenso war er 1864—1873 Be- zirksobmann der Brandeiser Bezirksvertretung, 1877—1880 Bezirks- schulrath ete. ete. An der landwirthschaftlichen Bewegung in Böhmen nahm er hervorragenden Antheil. Schon 1861 war er Geschäftsleiter des Prager landwirthschaftlichen Vereines und seitdem als Mitglied zahl- reicher Vereine und als Wanderprediger fast von unaufhörlicher Thätigkeit. Insbesondere war er 1871—1880 Mitglied der Landescommission für die Grundsteuerreform in Böhmen, 1880—1882 Mitglied der Centralcommission, und man schreibt ihm zu, dass Böhmen eine Grundsteuerermässigung bekam. Weitere Kreise dürfte interessiren, dass auf seine Anregung das Comite zur naturwissenschaftlichen Durchforschung Böhmens gebildet wurde, dem er seit seinem Beginne, 1864, angehört. 1885 war er Vicepräsident des internationalen botanischen Con- gresses in Antwerpen. Ebenso ist er seit 1867 Inspector der botani- schen Sammlungen des böhmischen Museums, die ihm manche Be- reicherung verdanken, so 1867 eine reiche Sammlung russischer Pflanzen, ebenso im Jahre 1887. Wir haben es hier zunächst mit dem Schriftsteller zu thun. Palacky hat zumeist in böhmischer Sprache geschrieben. So erschien in derselben 1857—1860 eine Geographie von Afrika, Australien und Oceanien, 1864 eine physikalische Geographie von Amerika, 1867 eine Statistik Mittel- und Südamerikas, 1870 eine physikalische Geographie von Asien, Palästina 1881, Japan, Australien 1884, eine Geographie der Vereinigten Staaten von Nordamerika 1885, eine land- wirthschaftliche Meteorologie ete., endlich 1882 ein Heft über die Entwickelung der jetzigen Flora in den Abhandlungen der böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. Deutsch erschienen ein pflanzen- eographischer Commentar zu Hooker und Bentham’s Genera lantarum, Prag, Gesellsch. d. Wissenschaften 1864—1884, und ein Werk über die Verbreitung der Vörel, welches von der Kritik (z. B. Petermann’'s Geogr. Mit.) günstig beurtheilt wurde; ferner eine bedeutende Anzahl von Aufsätzen meist in den Sitzungsberichten der Prager gelahrten Gesellschaft (siehe z. B. Just’s 7. Bericht). 1 * Als Pflanzengeograph ist Palacky ein Anhänger der Ettings- hausen’schen Theorie der ursprünglichen Einheit der Flora der Erde — jedoch ohne dessen Florenelemente zu billigen. Seine Parallele der paläozoischen und antarktischen Flora erschien auszugsweise in der Berliner Zeitschrift für Erdkunde, und schon vor 30 Jahren zog er eine Parallele zwischen der Vegetation von Java und der der Tertiärflora, die Göppert’s Beifall erwarb. So hat er zuerst die Existenz der Mediterranflora in Mittel- und West-Frankreich nach- gewiesen, ebenso die Nichtexistenz einer besonderen chinesischen Flora. Er ist Polyphyletist, Anhänger Gaudry’s, und seine Gedächt- nissrede auf Darwin in der Gelehrten Böhmischen Gesellschaft zeigt einen ganz eigenthümlichen Standpunkt. Gegenwärtig beendigt er ein Werk über die Verbreitung der Fische. Mit einer allgemeinen Chorologie auf geologischer Grundlage ist er seit 30 Jahren beschäftigt. Palacky’s Thätigkeit ist wahrlich gross. In vielen Fächern, in vielen Richtungen war und ist er thätig. Seine ungemein grosse Rührigkeit trieb ihn zur gesegneten Arbeit, nicht nur in literarischer Richtung, sondern auch im praktischen Leben, wobei ihm sein riesiges Gedächtniss, sein Fleiss diese vielseitige Arbeit ermöglichten. —sky. Beiträge zur Kenntniss der quarnerischen und dalmatinischen Meeresalgen, Von Prof. Dr. Anton Hansgirg in Prag. Im Nachfolgenden hat der Verfasser blos diejenigen von ihm während seines Aufenthaltes im Jahre 1888 an der Küste von Dal- matien und im quarnerischen Golfe gesammelten blau- und chloro- phyligrünen Meeresalgen-Arten angeführt, welche nicht nur aus dem vom Verf. besuchten Gebiete unbekannt, sondern auch für die Meeresalgenflora Oesterreichs grösstentheils neu sind, und in Dr. Hauck’s bekanntem Werke „Die Meeresalgen Deutschlands und Öesterreichs* fehlen. Myxophyceae (Phycochromophyceae, Cyanophyceae. ') Fam. Chroococcaceae. — Allogonium ramosum (Thwait.) Hansgirg, Physiol. u. algolog. Studien, p. 110. (Gonöotrichum ramosum [Thwait.] Hauck, Meeresalgen, p. 519), P) crassum nov. var. Zellfamilien fadenförmig, mehr weniger verzweigt. Zellen 15 bis 18 « dick, ein bis zweimal so lang, cylindrisch-elliptisch, mit blau-, seltener olivengrünem Inhalte, in dessen Mitte ein 5 bis 9 u dickes, rundliches Pyrenoid liegt, reihenweise angeordnet und von ') Man vergl. des Verf.’s „Synopsis generum subgenerumque Myxophy- nearum etc.“ Notarisia, 4888, Nr. 12. i - 7 einer gemeinsamen, eng anliegenden, dünnen, farblosen Gallertscheide umgeben (mit dieser 18 bis 22 « dick); sonst wie die typische - Form, deren Zellen meist nur 5 bis 8 „a dick sind. Kommt auf verschiedenen, an Ufermauern im Hafen von Lussin-piccolo wachsenden Meeresalgen meist nur vereinzelt vor. 2. Xenococcus Schousboei Thr. Diese von Bornet und Thuret (Notes algologiques, IL, p. 74) zuerst beschriebene, von österrei- cehischen Küsten des adriatischen Meeres bisher unbekannte, blau- grüne Alge hat der Verf. an den Scheiden der ZLyngbya salina Ktz. (L. aestuarii [Jürg.] Liebm. in Hauck’s „Meeresalgen“, p. 504) bei Lussin-piccolo gesammelt, und zwar in einer von der typischen blos in sehr relativen (nicht charakteristischen) Merkmalen ver- schiedenen Form, deren 5 bis 9 « dicke Zellen mit blau- oder olivengrünem, seltener olivengelblichem Inhalte versehen waren; ß) pallidus nov. var. Zellen blos 3 bis 5 « breit, rundlich-eckig, mit blass bläulichem oder olivengelblichem Inhalte, sonst wie die typische Form. — Var. £) am Meeresufer bei Zara auf einigen marinen Cladophoren. 3. Xenococcus? concharum nov. spec.') Thallus mikroskopisch klein, an der Schalenoberfläche verschiedener Meerschnecken (Gastro- poden) festsitzend, flach, punkt- oder fleckenförmig, unbestimmt aus- gebreitet, von dunkelvioletter oder schwärzlich-blaugrüner Farbe. Veget. Zellen meist 6 bis 9 „a dick, rundlich oder eckig, zu einer oder zu mehreren über einander liegenden Zelllagen pseudoparenchymatisch verwachsen, mit violettem oder stahlblaugrünem, fast homogenem Inhalte, und hyaliner, eng auliegender Membran. Bisher blos am Meeresufer bei Zara, in der Nähe der Ortschaft Albanese reichlich, meist unter chlorophyligrünen, an Schnecken- schalen wachsenden Algen. 4. Chroothece Richteriana Hansgirg, Oesterr. bot. Zeitschr. 1884, f) marina nov. f. Die Zellen dieser von mir an Ufermauern im Hafen von Lussin-piecolo aufgefundenen, für die Algenflora des adriatischen Meeres neuen Spaltalge sind der von mir an den Salz- wassersümpfen von Auzitz nächst Kralup in Böhmen entdeckten Chroothece sehr ähnlich, ihr Inhalt ist jedoch stets blau- oder oliven- gran, nie orangegelb gefärbt, wie es bei der Auzitzer Chroothece, e ich später auch bei Slatinan, nächst Chotzen®) in Böhmen in grosser Menge gesammelt habe?), meist vorkommt. no 0 Su ') Da diese X,?-Form, wie ich durch wiederholte mikroskopische Unter- suchungen (an Längsschnitten durch das Lager etc.) constatirt habe, mit einer marinen Chantransia-Form im genetischen Zusammenhange steht, so vermuthe ich, dass sie der von Möbius (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Berlin 1887) m ublieirten Gattung Askenasya, deren Vorkeim ebenfalls eine Chantransia det, welche auf vegetativem Wege einen, einigen Xenococeus-Arten (vergl. mein Werk Physiol. u. algol. Studien, p. 1114 f.) nicht unähnlichen Thallus erzeugt, nahe steht. ”) Vergl. meine Abhandlung in dieser Zeitschrift, 1888, Nr. 2. i *) Sie ist in der Phyeotheca universalis Hauck et Richter Nr. 144 von diesem Standorte vertheilt worden. : 5. Aphanocapsa smaragdina (Hauck) nob. (Ohroococeus? sma- ragdinus Hauck, Hedwigia, 1888, Nr. 1, p. 15). Die Zellen dieser Aphanocapsa, welche Hauck irrthümlich als eine Ohroococeus ?-Art beschrieben hat, und die ich zuerst auf weichem, kalkhaltigem, schlammigem Meerufer an der Fluthgrenze in der Nähe von Albanese nächst Zara, später auch an im Meere lange Zeit liegenden Schiffen in der Militär-Schwimmschule bei Zara gefunden habe, sind wie die der echten Aphanocapsa-Arten von einer hyalinen Hüllmembran umgeben, welche zu einer structurlosen Gallerte zerfliesst, in der die Zellen einzeln oder zu 2—4 genähert liegen. Die Diaenose der Gloeocapsa Zanardinii Hauck, Oesterr. botan. Zeitschr. 1877, p. 230 (synon. Palmogloes aeruginosa Zanard.), von welcher schon Hauck (l. e.) bemerkt, „dass sie zu Aphanocapsa Näg. gehört, welche Gattung er als Subgenus von Gloeocapsa betrachte“, stimmt mit der Hauck’schen Beschreibung des Ohroococcus? sma- ragdinus so sehr überein, dass ich vermuthe, dass diese beiden Algen mit der oben angeführten Aphanocapsa smaragdina identisch, resp. synonym sind. ') 6. Chroococcus turgidus (Ktz.) Näg. Rabenhorst, Flora europ. alg. II, p. 32. Diese meist im Süsswasser verbreitete Ch.-Art hat schon Hauck (Oesterr. botan. Zeitschr. 1878, p. 132) sowohl im brackischen, als auch im reinen Meerwasser bei Servola vorgefunden,*) Die Zellen der vom Verf. bei Lussin-piccolo mit anderen Meeresalgen gesammelten Form waren 15 bis 21 « dick, einzeln oder zu zweien, in etwa 24—30 u breiten Familien; in ihrem stahlblaugrün gefärbtem Inhalte war meist in der Mitte der Zellen ein grösseres kernartiges Gebilde (Pyrenoid) vorhanden.?) ') Wenn die obige Vermuthung sich bestätigen sollte, müsste Aphano- capsa smaragdina, nach den Regeln der botanischen Nomenclatur, Aphano- capsa Zanardinii benannt werden. — Nebenbei sei erwähnt, dass Hauck in sein Werk „Die Meeresalgen Deutschlands und Oesterreichs* weder Aphano- capsa Zanardinii, noch auch viele andere von ihm, von Reinsch und anderen Botanikern an den Österreichischen Küsten des adriatischen Meeres gesammelte Algenarten aufgenommen hat, obschon sie unzweifelhaft im Gebiete seiner Algen- flora gefunden worden sind. Da auch in der Nomenclatur Hauck’s in Folge neuerer Arbeiten einige Veränderungen durchzuführen sind (so ist z. B. Gattung Hormactis Thr., Hauck, l. ce. p. 499 = Brachythrichia Zänard.. H. balani Thr., Hauck, p. 500 = B. balani Bor. et Flah.,;, Aivularia plicata Carm., Hauck, 1. c. p. 496 = R.nitida Ag.;, R. hospita (Ktz.) Ihr, Hauck, I. c. h 497 = R. polyotis Ag. ete.), so wäre zu wünschen, da eine zweite Anflage es oben genannten Werkes kaum bald zu erwarten ist, dass immer nach einigen Jahren (z. B. nach 5 Jahren) Nachträge zu dem für jeden Fachmann 8o hochwichtigen Werke Hauck’s erscheinen möchten. ®) In Hauck’s Werke „Die Meeresalgen“ fehlt auch diese Chroo- coccaceen-Art. ®) Auch Borzi beobachtete bei Messina eine der oben beschriebenen sehr ähnliche marine Chroococeus-Form, deren genetischen Zusammenhang mit Calothriw scopulorum (Web. et Mohr) Ag. er constatirte (vergl. Note alla morfol. e biolog. delle alghe ficocrom, Ill, p. 280). 7 Von anderen vom Verf. theils im Quarnero, theils an den Küsten von Dalmatien beobachteten Chroococcaceen, welche in Hauck’s Werke „Die Meeresalgen“ fehlen, oder aus dem adriatischen Meere nicht verzeichnet sind, seien hier noch folgende erwähnt: 7. Chroococcus erepidinum (Thr.) Hansgirg, Physiol. u. algol. Studien, p. 152 (Protococcus erepidinum Thr.), welchen der Verf. auch in einer Gloeocapsa-Form (Gloeocapsa crepidinum Thr.‘), und zwar an Ufermauern und Steinen bei Ika nächst Abbazia, bei Lussin-piccolo und bei Sebenico vorgefunden hat; dann 8. eine Chroococcus-Form von der Gloeocapsa deusta (Menegh.) Ktz., Hauck, 1. ce. p. 513, deren meist rundliche, blau- oder olivengrüne Zellen 4 bis 9 «dick, einzeln, zu 2 bis 4 in Familien, mit bräunlichen Membranen ver- sehen waren (es kamen dazwischen auch Zellen mit gold- bis bräunlichgelbem Inhalte und farblosen Membranen vor), — so im Hafen von Lussin-piccolo und bei Zara; endlich 9. eine Chroococcus- Form, welche der Verf. im Hafen bei Pola unter anderen Meeres- algen, die er an den im Meerwasser seit mehreren Jahren liegenden Eichenstämmen aus Istrien sammelte, gefunden hat. Die Zellen dieser Chr.-Form, welche vielleicht dem Chr. glaucus Crouan (Florule de Finistöre, p. 109) nahe steht, waren elliptisch, seltener rundlich, meist 12 bis 15 « dick, gelb oder gelbgrün gefärbt. Fam. Chamaesiphonaceae. — 10. Hyella caespitosa Bornet et Flabault, Note sur deux nouveaux genres d’algues 1338, im Sep.- Abdr. p. 2. Diese erst vor kurzer Zeit publieirte blaugrüne Alge ist bisher blos von Lagerheim an der schwedischen Küste, von Bornet und Flahault an den Küsten von Frankreich auf Schalen verschie- dener Meerschnecken, Balanen, Muscheln etc. angetroffen worden. Vom Verf. ist sie nun auch im adriatischen Meere gesammelt worden, und zwar zuerst bei Lussin-piecolo, später auch bei Zara und Sebenico, wo sie an Schneckengehäusen (Patellen und anderen Gastropoden), seltener auch an Uferfelsen festgewachsen war. Da in der oben citirten Bornet-Flahault’schen Abhandlung blos die Diagnose der Gattung angeführt ist, so sei es dem Verf. gestattet, hier eine kurze Art- Beschreibung zu liefern. Der Thallus der Hyellacaespitosa bildet zuerst punkt- oder flecken-, später haut- bis polsterartige, 1 bis 2 mm. dicke, olivengelbe bis gelb- bräunliche, wenig schleimige, fleischige, auf Schneckenschalen etc. festsitzende Ueberzüge. Die aufrechten Fäden sind meist parallel, bis 10 « dick, nicht selten kurz (nur 12 bis 20 mal so lang als breit). Veget. Zellen meist 5 bis 6, seltener bis 10 a dick, rundlich oder eckig, reihenweise angeordnet (Reihen selten verzweigt), stellen- weise auch 2 bis 4 nebeneinander (durch Längstheilung einzelner Zellen entstehen nämlich, wie bei Goniotrichum Ktz., Cylindrocapsa Reinsch ete. zwei- bis vierzellige Familien, welche meist 9 bis 15 « ') Diese ist in Hauck's „Meeresalgen“ p. 513 blos aus der Nordsee angeführt. — - s dick sind). Zellinhalt olivengelb, seltener olivenblaugrün; gemeinsame Gallertscheide farblos. (Schluss folgt.) O—— Potentilla Knappii n. sp. Von Br. Blocki. Diagnose: Wurzelstock ringsherum Stengel, aber keine Blattrosetten treibend. Stengel unten röthlichbraun, durchaus niederliegend, ein bis drei Decimeter lang, schwach filzig und abstehend behaart, über der Mittelockerdoldigrispig. Unterste Stengelblätter ziemlich lang gestielt (Stiel zwei bis drei Centi- meter lang), stets fünfzählig, die Stiele der übrigen Stengelblätter an Länge allmälig abnehmend, die oberen Stengelblätter fast sitzend, dreizählig, die obersten einfach. Die Thheilblättchen der untersten Stengelblätter sich fast deckend, kleiner als bei den mittleren Stengelblättern (das mittlere Theilblättchen höchstens 15 Centimeter lang), im oberen Theile beiderseits mit zwei kurzen, eiförmigen, abgerundet stumpfen Zähnen besetzt. Die Theilblättchen der mittleren Stengelblätter verkehrteiläng- lich, zur Basis keilförmig verschmälert, in der oberen Hälfte tief eingeschnitten gesägt, beiderseits mit drei aufrechten, eilänglichen, stumpflichspitzen (nicht abgerundeten) Zähnen, und an der Spitze mit einem ebenso gestalteten Endzahn, welcher die zwei seitlichen obersten etwas überragt. Alle Blätter am Rande flach, oberseits, wie die Blattstiele, dicht anliegend behaart, grün, unterseits dicht graufilzig und auf der ganzen Fläche dieht anliegend, fast seidig behaart, deutlich nervig. Untere Nebenblätter eilanzettlichh, obere eilänglich, alle am äusseren Rande meist mit zwei seichten Zähnen versehen. Blumen- blätter bleichgelb, verkehrteiförmig, schwach ausgerundet, fünf bis sechs Millimeter lanz und ebenso breit, länger als der Kelch. Kelch aussen schwachfilzig und dicht anliegend behaart; äussere Kelchblätter länglich, innere eiförmig, stumpflich, die äus- seren etwas überragend. Fruchtköpfchen fünf bis sechs Millimeter breit. Blüthenstiele fadenförmig dünn, nach der Anthese (wie bei allen Collinis) zurückgebogen. Standort: Gemein auf grasigen Sandtriften auf der „Kortu- mowa göra“ bei Lemberg (Galizien) in Gesellschaft mit Potentilla thyrsiflora Zimmet. (an Hülsen?). Diese ausgezeichnete Art kommt auch — jedoch nur sporadisch — auf grasigen Sandtriften in Hotoska und Brzuchowice bei Lemberg vor. Lemberg, im December 1888. — Wichtigere neue Funde von Phanerogamen in Nordtirol. Von Dr. Josef Murr. LI, Am Schlusse der botanischen Saison dieses Jahres ist es uns vergönnt, eine stattliche Reihe neuer Beobachtungen aus dem nord- tirolischen Florengebiete im Anschlusse an unsere Mittheilungen in den Heften Nr. 6 und 7 dieses Jahrganges zusammenzustellen. Einen sehr beträchtlichen Theil der aufzuführenden Funde verdankt unsere Flora wiederum den eifrigen Bemühungen unseres lieben Freundes Cooperator M. Hellweger (H) in Öberleutasch, der die weitere Umgebung seines Aufenthaltsortes, vorzüglich das in botanischer Hinsicht bislang nur sehr wenig bekannte Wettersteingebirge, in Begleitung des dortigen Försters Herrn F. Wachter, eines warmen Freundes der Floristik, nach allen Richtungen durchstreifte und uns seine Beobachtungen freundlichst zur Verwerthung mittheilte, Wir führen hiemit wieder folgende Funde an:') Anemone alpina L. v. apiifolia Scop. Neben zahlreicher Pedieularis foliosa L. auf den Wiesen um Leutasch, 1130 M. (H). Helleborus niger L. An der Walderalpe (Gremblich); neu für das mittlere Nordtirol. Fumaria Vaillantii Lois. Als Unkraut im Franziskanergarten zu Hall und auf früherem Gartenboden zu Rothenbrunn im Sell- rainthale neben Silene Armeria, Mimulus moschatus, Satwreia hortensis, Nicotiana rustica etc. Arabis coerules Haenke. Am Plattachferner im Wettersteingebirge (H). — pumila Jacq. An Felswänden der Ehrenberger Klause nächst Reutte bei nnr 970 M.! Petrocallis pyraenaica R. Br. Sehr verbreitet im ganzen Wetterstein- gebirge (H). Draba tomentosa Wahlenbg. Wettersteingebirge und Hohe Munde (H); geht an den Schieferfelsen rechts ober der Bottacher Rinne im Volderthal bis 1450 M. herab. *rophila stenocarpa Jord. Typisch und zahlreich an Mauern bei Natters. Lepidium campestre R. Br. Heuer zahlreich an den Werkstätten des Innsbrucker Bahnhofes (Alois und Erich Walde). Polygala Chamaeburus L. v. rhodoptera Brügg. Hühnerspiel. Silene acaulis L. flore albo. Beim Drachensee im Wetterstein- gebirge (H). *Sugina nodosa E. Meyer. Torfiger Boden am Nordwestufer des See- "felder Sees (Gremblich). Hypericum hirsutum L. Bei Lermoos und Reutte. ') Die für Nordtirol neuen Arten sind wieder mit einem * bezeichnet, 10 Linum wiscosum L. Pinswang bei Reutte. Geranium silvaticum L. Zum Theil mit über die Hälfte kleineren Blumenblättern (var. brachystemon), um Öberleutasch (H). — pyraenaicum L. St. Jakob im Stanzerthal. Rhamnus sawatilis L. Leutasch, bei 1300 M. einzeln neben Rh. fran- gula (H). — re t. Bei 1100 M. nächst Leutasch-Schanz, ober Feldern bis 2300 M. ansteigend (H); Elbigenalp und Bach im Lech- thal bei ca. 1000-1050 M. Trifolium alpestre L. Hühnerspiel. Astragalus Onobrychis L. Kiesige Stellen am Weg von Mötz nach Obsteig mit Plantago maritima L. und, wie es scheint, in der- selben Gesellschaft an steinigen Orten der niederen Bergregion durch das ganze Oberinnthal verbreitet.‘) Pisum arvense L. Heiterwang bei Reutte. * Potentilla Sauteri Zimmeter. (In die Verwandtschaft der P. collina Wib. und Johanniniana Goir. gehörig). Eine sehr nahestehende Form an den Tiefenthaler Höfen bei Oberperfuss. Ribes alpinum L. Leutasch und Hohe Munde (H). Pleurospermum austriacum Hoffm. Volderthal, bei 1500 M. *Heracleum elegans Jacg. Auen bei Häselgehr im Lechthale (Al. Walde). Conium maculatum L. Um Innsbruck im Ganzen selten und sehr vereinzelt. Zahlreich an der Strasse in Ellbögen und in Afling, Viscum album L. In der nördlichen Bergregion bei Telfs auf Föhren verbreitet (H). Galium helveticum Weig. Häufig im ganzen Wettersteingebirge; am „Ihörl* mit Sawifraga stenopetala Gaud., Cerastium latifolium L., verum und Papaver Burseri Rehb. (H). — lueidum auct. Felsen in Bieberwier am Fern. — vero-Mollugo Schiede. Zahlreich an der Strasse nächst Hoch- leiten bei Nassereit. Knautia arvensis Coult. fl. albo. Vomp bei Schwaz. Adenostyles albifrons Rehb. Im hinteren Gaisthal häufie, ebenso an der Grenze beim Lautersee nächst Mittenwald (H). Aster alpinus L. Zwei- bis vierköpfige Exemplare mit etwas kleineren Blüthen in der Berglklamm bei Leutasch (H). Gnaphalium Hoppeanum Koch. In zwergigen Exemplaren auf der Hohen Munde (H). — carpaticum Wahlenbg. Vereinzelt am Lavatschjoch bei Hall; Almajurjoch bei St. Jacob am Arlberg. Achillea macrophylla L. Almajurjoch. * Anthemis tinctoria L. Einzeln eıngeschleppt an den Werkstätten des Innsbrucker Bahnhufes (Al. Walde). ‘ ') Vergl. Oesterr. botan. Zeitschr. 1883, pag. 87. Die Pflanze wächst auch am Hantennenwege ober Imst. 11 Leucanthemum coronopifolium Vill. Gemein auf den Gebirgen um Leutasch und oft herabgeschwemmt wie Galium helveticum (H). — vulgare Lam. Oefters strahllos um Leutasch (H). Aronicum scorpioides Cand. Häufig im Wettersteingebirge (H). Senecio Iyratifolius Rehb. (super cordatus > Jacobaea) und 8. Rei- sachi Gremblich (super Jacobaea X cordatus). Um Heiterwang bei Reutte sehr häufig; mehr vereinzelt am Wege von Reutte nach Füssen. Cirsium praemorsum Michl. (rivulare X oleraceum). Häufig bei See- feld (v. Sarnthein, v. Benz), in Unterleutasch (H); zahlreich an der Strasse von Obsteig nach Nassereit, massenhaft bei Bichl- bach im Ausserferngebiete, einzelu um Reutte und Hohen- schwangau. — affine Tausch (heterophyllum = oleraceum). Häselgehr im Lech- thale (Al. Walde). — decoloratum Koch (acaule X oleraceum). Häufig im ganzen oberen Lechthale: Elmen, Elbigenalp, Kaisers; stellenweise zahlreicher und üppiger als ©. acaule; von Gremblich auch um Reutte beobachtet. Carduus nutans L. flore albo. Einzeln über Oberpettnau. Saussurea pygmaea Sprengl. Am Predigerstuhl und am Nordabhang des Hohen Kammes im Wettersteingebirge (H); neu für das mittlere Nordtirol. Centaurea montana L. Obsteig bei Telfs; im ganzen Ferngebiet und Lechthal mit ©. pseudophrygia GC. A. Meyer. — Scabiosa L. flore albo. Zahlreich um Heiterwang bei Reutte; auch am Barmsee bei Mittenwald im Grenzgebiet. Aposeris foetida Less. Gegend von Reutte. Leontodon hyoseroides Welw. Bergregion nördlich von Telfs (H); typisch und zahlreich an der Brennerstrasse unter Schönberg. Scorzonera humilis L. Massenhaft im Moos bei Oberleutasch (H); sonst unseres Wissens im mittleren Nordtiro)l nur noch um Ampass bei Hall gefunden. Hypochoeris maculata L. Lärchwiesen an der Strasse von Obsteig nach Nassereit, Heiterwang und Pinswang bei Reutte; um For- chach im Lechthale massenhaft. (Von Leutasch schon pag. 205 dieses Jahrganges mitgetheilt, von der Imster Gegend im Jahr- gang 1883, pag. 87.) Barckhausia tararacifolia Cand. Zahlreich in einer Wiese zu Thaur bei Hall, also in unserer Gegend vielleicht einheimisch.') Hieracium auricula>< Pilosella. Höfen bei Reutte. Vor einigen Jahren von v. Benz bei Lans nächst Innsbruck beobachtet. — super Pilosella>x praealtum v. Berninae Griseb. Am Wege von =. nach Kematen und vor Jahren einmal am Spitzbühel bei ühlau, ') Vergl. botan. Centralblatt 1888, Nr. 6. 12 Hieracium incisum Koch (sehr nahe dem H. subcaesium Fries stehend). Sehr verbreitet im Innsbrucker und Haller Kalkgebirge, beson- ders im Geröll; in höheren Lagen (wie am Lavatschjoch) ein- köpfig und gerne mit im Umriss eiförmigen, breit und stumpf gezähnten Blättern. ’ — oayodon Fries. An der Frau Hitt, auch mit Uebergängen zu H. rhoeadifolium Kerner (die durch mehr länglich ovale, undeut- lich gezähnte Blätter charakterisirt sind). — rhoeadifolium Kerner, Kaiserjoch bei Pettnau im Stanzerthal, (Gremblich ') auch häufig mit Z. dentatum Hoppe am Lavatsch- Joch bei Hall und einzeln im Kalkgebirge ober Innsbruck. — saxwatile Jacq. Neilr., non Vill. = H. Wildenowii Monn. = H. glaucum Allioni?), Koch non Vill. nec Fries. Gerölle des Lech von Stanzach bis Holzgau; Kalkgebirge um Telfs: Pettnau, Miemingen (sehr zahlreich), Leutasch; Isarthal zwischen Wallgau und Vorderriss im bayerischen Grenzgebiet (Gremblich), Ufer der Isar bei Scharnitz (H. isaricum Naegeli); Kranebitter Klamm, Haller Salzberg (stellenweise zahlreich, hier schon von Heufler beobachtet); Bachgerölle zwischen Oberaudorf und Erl bei Kuf- stein. — Eine dem H. bupleuroides Gmel. auf den ersten An- blick täuschend ähnliche Form des schmalblätterigen HZ. sawatile Jaeg. (mit in der Mitte wenig verbreiterten Blättern und sehr entfernten und nur angedeuteten Blattzähnen, die aber zum Unterschiede von jenem [ausser anderen Merkmalen] am Stengel- grunde und an den Grundblättern mit sehr langen und ziem- lich dicht stehenden Haaren versehen ist), beobachteten wir neben der typischen Form des schmalblätterigen 7. sawatile am Ein- gange in die Kranebitter Klamm und ausschliesslich und in Menge an den Felsen längs des Weges von Gries am Brenner nach Vinaders. — sawatile Jacq. v. latifolium. Walderalpe bei Hall (Gremblich). Am Ufer der Isar bei Scharnitz (hier schon von Heufler be- obachtet); an der Mauer des Zollgebäudes in Leutasch-Schanz; am Haller Salzberg, besonders an der Strasse unterhalb St. Mag- dalena und am Aufstieg zum Thörl, zum Theile ziemlich genau das H. Dollineri Schultz darstellend. (Die Breite der Blätter, besonders der stengelständigen, sowie die Art und Schärfe der Zähnung zeigen sich auch in unserer Gegend an dieser Form selbst wiederum sehr veränderlich.) Ueber das am Haller Salzberge und bei Weiherburg, sowie zahlreich um Zirl vorkommende H. eriopodum Kerner, eine Form des H. sawatile Jacq. ß) latifolium mit zottigem Stengelgrunde, ‘) Die Exemplare dieser, wie auch sämmtlicher anderer hier genannten nicht von uns selbst gesammelten Arten der Gattung Hieracium wurden von uns sorgfältig verglichen und revidirt. °) Vergl. Etiquetten und Exemplare (von Einsele am Tegernsee ge- sammelt) in Schulz’s Herb. normale I n. 93. 13 vergleiche man unseren Aufsatz: „Eine Umgehung des Höhen- berges bei Innsbruck“ (Deutsche botan. Monatsschr. 1886, Nr. 11). (Schluss folgt.) — Bemerkungen zur Flora von Ungarn. Von Dr. L. Simonkai. IX. Inula Menesiensis (obvallata x pleiocephala) Simk. Euinula, acheniis glaberrimis ; liqulis anthodi diametrum super- antibus; anthodis majusculis, haemisphaericis, latioribus quam altis (eireiter 20—24 Mm. latis) ; involueri squamis sub aequalibus, magnis, flores disci aequantibus wel aliquid superantibus, lanceolatis, e basi lata sensim angustatis et acutis, viridibus, elevato venosis, margine setoso-ciliatis, nervo medio etiam plus-minus setulosis; caule mono, vel oligocephalo, setulis brevibus patentibus adsperso; foliis ovato- lanceolatis, basi subcordata sessilibus, elevato nervosis, nervis latera- libus cum mediano angulum acutum efficientibus, in paginis utrisque sed praecipue inferiori sparse minuteque setulosis, hinc-inde glabre- scentibus, margine scabro minutissime dentieulatis. Rhizoma elongata descendens. Habitat supra vineas Me£nesienses, Gyorokenses et Köves- dienses inter Inulam obvallatam Kit. et Inulam pleiocephalam ( Heuff.), quarum est stirps hybrida. — Proxima Inulae rigidae Döll, a qua differt origine alieno et foliis ovato-lanceolatis, apice acutiusculo subito contractis. Inula rigida Döll ex I. hirta L. et I. sali- cina L. est modo hybriditatis orta, quae stirpes inveteratae in mon- tibus Menesiensibus se non propagant; porro folia I. rigidae Döll sunt lanceolata et e medio longe-acuminata. Die hier beschriebene /nula Menesiensis steht ungefähr in der Mitte zwischen J. rigida Döll und J. hispida Schur! Die erste ist die Combination von J. salicina L. und J.hirta L., die zweite wieder die Combination von J. cordata Boiss. und I. hirta L Auf den M£eneser Bergen und überhaupt im ganzen Comitate Arad ist weder die echte J. salieina L., noch die echte /. cordata Boiss. zu finden; es kommt hier nur das Zwischenglied von jenen vor mit aufrechten und eilanzettlichen Blättern und mit aufrechten eilanzettlichen Anthodial-Schuppen. Dieses Zwischenglied ist auch bei Budapest, Pilis-Csaba, Szt. Miklos, Csep, Eger ete. sehr häufig; sie wurde von mir in den Termeszetrajzi Füzetek II (1878), pag. 151, unter dem Namen Inula pseudosalicina Simk. beschrieben, und sowohl von der J. salicina L., als von der I. cordata Boiss. abgesondert. Günther Beck stellt diese I. pseudosalicina in seinen „Inulae Europasae* pag. 23 als var. angustifolia Beck zu der echten und breitblätterigen /. cordata Boiss.; ich muss es aber nach meinen - 14 neueren Erfahrungen vorziehen, die I.pseudosalicinaSimk. als eine eigene Subspecies zu betrachten: weil sie im mittleren Ungarn auf einer grossen Strecke sowohl die J. salicina, als die /. cordata als deren Zwischenglied vertritt und daher eine merkwürdige pflanzengeogra- phische Wichtigkeit besitzt. Diese meine J. pseudosalicina, weil sie in der Gegend von Budapest, in Pannonien, auf der Arader Hegy- alja etc. häufig zu finden ist, musste aber auch vor Kitaibel be- kannt gewesen sein, der die angeführten Stellen mehrfach durch- streifte; ja es war mir auch wahrscheinlich, dass sie auch ihm auf- fiel und dass er sie als ein so scharfsichtiger Botaniker von grossem Wissen auch unterschieden hat. So wurde ich in den Additamenten zu der Beschreibung der J. obvallata Kit. geleitet, welche es mir zu meiner grossen Freude nach einer gründlichen Erwägung klar stellte: dass die 7. pseudosalicina Simk. schon von Kitaibel für eine neue Pflanze gehalten wurde und dass Er sie als 7. obvallata benannte. /. pseudosalicina Simk. (1878) ist also nachher I. obval- lata Kit. (1864) zu nennen. Kitaibel’s Beschreibung passt bis auf ein Wort auf die I. pseudosaliecina Simk., ja auch darin hat er Recht, was ich bis jetzt ausser Acht liess, dass die Mittelnerven mancher Blätter oder mancher Exemplare mit kurzen Haaren be- streut sind. („Folia .... glabra.... nervo medio pilis brevibus adsperso.“) Was die andere Mutterpflanze der J. Menesiensis, nämlich die T. hirta ß) pleiocephala Heuff. betrifft, so binich nach einem reichlichen Materiale und nach eingehenden Studien der Meinung: dass diese Pflanze Heuffel’s nichts anderes sei, als eine Difformität der 7. hirta L. mit kleineren Antbodien, kleineren Anthodialschuppen und gewöhn- lich mit spärlicherer oder kürzerer Behaarung. Für einen Bastard, wie sie von Borbäs genommen wurde, kann sie gewiss nicht gelten. Auf den Meneser Bergen ist rein nur diese Difformität der J. hirta zu finden; andererseits stimmt diese Meneser 7. pleiocephala (Heuff.) oder J. semihirta Borbäs ertekezesek IX/15 (1879), pag. 4, genau mit jener Pflanze Tauscher’s überein, welche „in silvis montanis Kutyavär prope Erd“ gesammelt wurde und auf welche sich Borbäs bei der Beschreibung seiner /. semihirta beruft. — — Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. K. Vandas. (Fortsetzung.) Xeranthemum ceylindraceum 8. S. Bei Trebesinje han häufig. Chamaepeuce stricta DC. Rudjin do und Petni vrh zwischen Arslan- Agic und Orahovac auf buschigen Kalkfelsen, auch bei Bogovid selo, Grab und Trebesinje han, selten. 15. Cirsium eriophorum Scop. Gebüsche und Grasplätze bei Arslan- Agic, Orahovac, Lastva, Visoka glavica, Milanov odsiek, Koinsko, Nevesinje. — lanceolatum L. Gebirgswiesen bei Visoka glavica in Bjela gora. — acaule All. Bukovica brda zwischen Trebesinje han und Ljubo- viei, auch um Nevesinje und Pluzine. — siculum Spr. Feuchte Trebinjöica-Ufer um Trebinje ‚und Pri- dvorei, auch bei Lastva. — arvense Scop. Pridvorei und Gomoljani bei Trebinje. Curduus nutans L. Trebesinje han. — acanthoides L. Bukovica brda zwischen Trebesinje han und Nevesinje. — candicans W. Kit. Gliva-Berg bei Trebinje, zwischen Bilek und Beljani, nahe dem Orte „Plana“ und „Rudina“, Trebesinje han und Nevesinje. Jurinea mollis Rehb. Felsige Abhänge des Gliva-Berges und der Dina greda bei Bogovic selo, gemein. Serratula radiata M. B. Gebirgswiesen bei Cesali und Visoka gla- vica, Abhänge des Mali Svitavac bei Grab, Gendarmeriestation Ulica zwischen Grab und Vrbanje, Gliva-Berg bei Trebinje. Amphoricarpos Neumayeri Vis. Buschige Kalklehne zwischen Ora- hovac und Visoka glavica, am Eingange in die Schneegrube „Radkusa jama“ in Bjela gora, Abhänge des Orien (schon in Dalmatien), auf allen Standorten recht selten. Carthamus lanatus L. (Kentrophyllum lanatum DC.) Felsige Stellen um Trebinje und Bilek, gemein. Centaurea alba L. Gliva-Berg bei Trebinje, bei Bogovit selo, Grab, Trebesinje han und Nevesinje. — strieta W. Kit. (©. awillaris W.) Gebirgswiesen zwischen den Cordonsstationen Visoka glavica und Milanov odsiek. — strieta W. Kit. var. sönuata Vis. Fl. dalm. II, pag. 34 (sub montana L.). Mit der vorigen, aber fast gemeiner. — Scabiosa L. Rudjin do zwischen Arslan-Agic und Orahovaec, esali und Visoka glavica in Bjela gora. — dissecta Ten. var. wiridescens Archang. Lichte, felsige Abhänge des Orien auf der dalmatinischen Seite eirca 1500 Meter hoch, zahlreich. — glaberrima Tausch. (©. punctata Vis.) Abhänge der Berge Hum, Gliva und Leutor bei Trebinje, bei Orahovac, Visoka glavica, Grab, Bilek und Beljani. — sordida Willd. var. lutescens Koch. Rudjin do zwischen Arslan- Agic und Orahovac mit ©. Scabiosa L. und C. rupestris L., einzeln. — rupestris L. var. armata Koch. Trebesinje han. — rupestris L. var. subinermis Koch. Gliva-Berg bei Trebinje, Rudjin do, Bilek, Beljani und Trebesinje han. — solstitialis L. Felder und Hecken um Pridvorci und Gomoljani nächst Trebinje, um Grab, Bilek und Trebesinje, überall gemein. 16 Centaurea caleitrapa L. Umgebung von Trebinje, Bilek und Trebe- sinje han. Be asper All, Pridvorei bei Trebinje. Lactuca quereina L. Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje circa 1100 Meter hoch. — saligna L. Brachfelder um Pridvorei und Gomoljani bei Trebinje. — muralis Gärtn. Am Fusse des Orien nahe der Station Vrbanje, Gebirgswälder um Nevesinje. Prenanthes purpurea L. Buchenwald nahe der Radkusa jama in Bjela gora, Station Vrbanje. Chondrilla juncea L. Um Pridvorei und Trebinje gemein. Hieracium') boreale Fr. Steile Abhänge um Nevesinje, etwa 1000 Meter hoch. — umbellatum L. Umgebung der Quelle Begovo korito nahe der Station Visoka glavica und bei Nevesinje. — Virga aurea Coss. Waldige Abhänge des Orien nahe der Quelle ca. 1400 Meter, Bogovit selo bei Grab, Umgebung von Neve- sinje, besonders auf der Mala Velez. — Virga aurea Öoss. var. subsetosum Freyn in litt. Typo glabrius, caule depilato, ad basim foliisque subsetoso. Waldige Abhänge oberhalb Bogovit selo nicht selten. — buglossoides Arvet f. latifolia Arvet. Lichte, grasige Waldstellen in der Nähe der Station Milanov odsiek, sehr gemein. — pallescens W. Kit. Abhänge des Orien nahe der Quelle, Rad- kusa jama im Gebirge Bjela gora, einzeln. — subcaesium Fr. Radkusa jama und Abhänge des Orien. — Örieni A. Kern. Kalkfelsen nahe der Station Milanov odsiek, nicht häufig, Abhänge des Orien nahe der Quelle. — gymnocephalum Grisb. Orienska lokva; teste Freyn H. Orieni forma reducta. — calophyllum Uechtr. Kalkfelsen nahe der Station Milanov odsiek im Gebirge Bjela gora, selten. — marmoreum Vis. et Pant. Abhänge des Orien nahe der Quelle. — stupposum Rechb. In der südlichen Hercegovina überall häufig, so auf den Bergen Hum, Gliva und Leutor bei Trebinje, Cesali- Berg nahe der Station Visoka glavica, bei Arslan-Agic und der nahen Oko-Quelle bei Bogovit selo, Grab; auch bei Bilek und Nevesinje. — stupposum Rchb. var. depilatum Freyn in litt. Subgla- brum, parce glandulosum, foliis angustis, auctis, ob- ovato-lanceolatis vel obovato-ellipticis. Kalkfelsen nahe der Cordonsstation Milanov odsiek. — florentinum All. (= H. piloselloides Vill.) Zwischen Bilek und Beljani. ‘) Die gesammelten Hieracien hat Herr Baurath J. Freyn mit ge- wohnter Bereitwilligkeit zur Bestimmung gütigst übernommen, wofür ich ihm mit grösstem Dank verbunden bin. 17 Hieracium Fussianum Schur (= H. Pavichii Heuff.). Um Trebinje einzeln, auch bei Nevesinje. — sabinum 8. M. Abhänge des Orien nahe der Quelle, Grasplätze des Ledenik zwischen Milanov odsiek und Visoka glavica. — udriaticum Naeg. forma. Ledenik bei Milanov odsiek. — maeranthum Ten. Ledenik, zahlreich. Crepis Columnae Froel. var. pilifera Gr. (Pantocsek Adnot. ad. flor. et fau. Hercegovinae ete. pag. 49) Abhänge des Orien knapp an der dalmatinischen Grenze, ca. 1500 Meter. Pieridium macerophyllum Vis. et Pant. in pl. rar. serb. III, pag. 3, t. 16 (P. vulgare ß) scapigerum Vis. Fl. dalm. pag. 126) Kalk- lehne zwischen Lastva und Orahovac, selten; auf felsigen Ab- hängen des Orien nahe der Quelle, sehr häufig. Zacyntha verrucosa &. Uncultivirte Plätze um Pridvorei und Trebinje. Seorzonera rosea W. Kit. Mala Velez bei Nevesinje. — hirsuta L. Sandige Ufer der Trebinjica zwischen Pridvorei und Trebinje. Pieris hieracioides L. Lastva und Grab bei Trebinje, Nevesinje. Hypochoeris maculata L. Grasige Waldplätze nahe dem Dorfe Seho- vina und Abhänge der Mala Veleä bei Nevesinje. Scolymus hispanicus L. Uneultivirte Orte um Trebinje, gemein. Lapsana communis L. Nevesinje. Ambrosiaceae Lk. Xanthium spinosum L. Um Bilek gemein. Campanulaceae Juss. Campanula capitat« Sims. Hum-Berg bei Trebinje, Abhänge des Mali Svitavac oberhalb der Station Grab, selten. — glomerata L. Abhänge des Orien und der Mala Velez bei Neve- sinje. —_ Trachelium L. Kalklehne der Ilina greda bei Bogoviö selo um Nevesinje. — bonomiensis L. Trebesinje han und Nevesinje. — trichocalyeina Ten. (©. Pichleri Vis. Flor. dalm. suppl. pag. 106, t. 6.) Abhänge des Orien nahe der Quelle (noch in der Herce- govina), selten. — rotundifolia I. Felsen des Orien nahe der Quelle. — Scheuchzeri Vill. Ebenda, noch häufiger. — pyramidalis L. Auf Mauern in Trebinjo und auf Kalkfelsen des nahen Gliva-Berges, sehr häufig. — persicifolia L. Nevesinje. _ neulus L. In Gebüschen des Hum und Gliva-Berges bei Trebinje, um Lastva, Orahovac und Bogovid selo. zuma eanescens W. Kit. Grasige Stellen der Bukovica brda zwi- schen Trebesinje han und Nevesinje. Oesterr. botan. Zeitschrift, 1. Heft 1889, 2 18 Phyteuma limonifolium S. $. In Gebüschen des Gliva-Berges bei Trebinje, selten. ve spicatum. L. Wälder bei Nevesinje. Edraianthus tenuifolius DC. Cesali-Gipfel nahe der Station Visoka glavica im Gebirge Bjela gora, felsige Abhänge der Ilina greda bei Bogovit selo. (Fortsetzung folgt.) —s Die periodischen Lebenserscheinungen der Pflanzenwelt in den Anlagen von Meran. Beobachtet von Dr. A. F. Entleutner. November 1338. Während Abelia, Ceanathus, Ficus, Mahonia aquifolia, Loni- cera sempervirens, Yucca gloriosa, Poinciana Gilesiü, Spiraea salici- Folia und Vinca major im November nur mehr wenige Blüthen auf- zuweisen haben, stehen Rosmarinus, Buxus rosmarinifolius, Viburnum tinus, Osmanthus (Olea) ilieifolius, Solanum jasminoides und Choisia ternata den ganzen Monat hindurch im reichsten Blüthenschmucke. Auch der duftenden Rosen und Veilchen, sowie des blühenden Epheu und der Tropaeolum-Arten dürfen wir nicht vergessen. Dazu kommen noch mehrere immergrüne Gewächse, deren Blüthezeit erst jetzt beginnt. So entwickelt der meist noch mit reifen Früchten behangene Erdbeerbaum (Arbutus Unedo L. und A. An- drachne Mill.) erst in der zweiten Novemberwoche seine hängenden, duftenden Blüthentrauben. Werfen wir einen Blick in seine weissen, wachsartig glänzenden Blüthenkrüge, so sehen wir zehn scharlach- rothe, mit zwei Löchern aufspringende Antheren. Dieselben werden von conischen Filamenten getragen, welchen ringsum stehende Filz- haare das Aussehen von kleinem Igelkaktus verleihen. Auch Innen- wand und Mündung des Blüthenkruges sind mit solchen Haaren bewehrt. Ueberdies besitzt jede Anthere zwei sichelförmige An- hängsel, so dass bei solcher Abwehr nicht leicht ein Insect in die Blüthe gelangen kann. Zwar habe ich am Grunde weniger Blüthen einen kleinen Eindringling aus der Ordnung der Dipteren gefunden, der aber, von den Filzhaaren festgehalten, seine Naschhaftigkeit mit dem Tode bereuen musste. Langrüsselige Insecten dagegen können den am Grunde der Fruchtblätter reichlich abgesonderten Nektar ganz ungestraft schlürfen. Bringen sie doch dafür der Blumennarbe fremde Pollenmasse, womit ihr Rüssel beim vorausgegangenen Blumen- besuch belegt wurde in Folge der Berührung der Antheren oder auch der stets eingepuderten Haargebilde') in der Blüthe. Und doch ') Diese Filzhaare verhindern auch das nutzlose Herausfallen der Pollen- masse aus dem Blüthenkrug. 19 gibt es unter den Insecten einzelne Individuen, welche nicht diesen von der Natur vorgezeigten, die Fremdbestäubung begünstigenden Weg gehen, sondern einfach den Blüthenkrug dicht neben dem Kelch durchbeissen, um so auf kürzestem, wenn auch nicht legalem Wege die Nektarien zu erreichen. Solche räuberische Anfälle, welche die Insectenwelt an der Pflanzenwelt ausführt, habe ich auch häufig an den wohlriechenden Blüthen von ZRibes aureum Pars. beobachtet. Gleichzeitig mit dieser insectenblüthigen Pflanze Öffnet die immergrüne Sarcococos prunifolia H. ihre buchsähnlichen, einhäu- sigen, jasminartig duftenden Blüthen. Desgleichen entfaltet sich jetzt der Kelch von Helleborus niger und lockt durch seine weisse Farbe die Insectenwelt an zum Besuch der grünlich gelben, in Nektarien umgewandelten Blumenblätter. Auch für Mahonia japonica D.C. und Thea Bohea hat an sonnigen Standorten um Mitte November die Blüthezeit begonnen. Dann trägt auch die immergrüne Elaeagnus ferruginea H., deren Zweige, Blattunterseiten und Blüthenhüllen durch silber- und rostfarbige, sternförmige Schuppen einen eigenthümlichen Metallglanz erhalten, zahlreiche kleine glockenförmige Blüthen. An den Ricinus-Stauden, welche in ihren Laubblättern riesige Thau- becher besitzen, entwickeln sich fortwährend noch neue Blätter und Blüthen. Die Canna-Arten entrollen ebenfalls noch neue Mittel- blätter. Spartium Scoparium L. trägt Blüthen und reife Früchte. Cupressus nutkaönsis Lamb. setzt auch in diesem Monat ihre Blüthe- zeit fort. Am Fusse der Cedern liegen Hunderte von abgefallenen Blüthen- kätzchen, welche bei einem Durchmesser von 1'5 Cm. eine Länge von 9 Cm. erreicht haben. Weniger zahlreich sind an diesen Coni- feren die ohnehin meist auf den Zweigen der höchsten Aeste sitzenden Fruchtzapfen. Nur an einer etwas älteren Atlas-Ceder sah ich vom Wipfel bis zur Basis herab zahlreiche Zapfen, von denen die heurigen einen Durchmesser von 4 Cm. und eine Länge von 6 Cm. haben, während die reife Samen enthaltenden Zapfen vom vorigen Jahre eine Länge von 8 Cm. und in der Mitte einen eben so grossen Durchmesser besitzen, so dass sie einer abgeplatteten Kugel ähn- lich sind. An den hängenden, gestielten Zapfen der Trauer-Kiefer (Pinus excelsa Wall.) funkeln im Sonnenglanz diamantengleich die Harz- tröpfehen, ein Zeichen der nahen Fruchtreife. Die sonst senkrecht emporstrebenden Aoste von Cupressus fastigata pyramidalis beugen sich unter der Last der reifen Früchte. Auch von Cupressus funebris Endl., ©. Lawsoniana A. M., €. horizontalis Mill., Oryptomeria japonica, Abies Pinsapo Boiss., A. coerulea Forbes, A. orientalis Tourn., Tsuga canadensis Endl., Chamaecyparis sphaeroidea, Biota orientalis L., Thuja oceidentalis L., Th. plicata Don., Juniperus virginiana L. ete. etc. können wir in diesem Monate reife Früchte sammeln. Die Zweige der Kopfeiben (Cephalotawus drupacea 8. et Z., ©. Fortunei Hook, ©. pedunculata 8. et Z.) beugen sich unter der -_ 2* 20 Last der vielen Steinfrüchte, deren ein einziges Zweiglein meist zehn bis zwölf zu tragen hat. Auch aus den durch hervorstehende drei- spitzige Brakteen sofort in die Augen fallenden Zapfen der Abies Douglasii Lindl. lässt sich noch eine erkleckliche Zahl langgeflügelter Samen herausschütteln. Die älteren Exemplare von Pittosporum Tobira Ait. haben zwar Früchte angesetzt, dieselben sind aber zur Zeit noch unreif. An Asi- mina triloba sind zwar die Früchte schon längst abgefallen, aber wir können gleichwohl aus den noch am Boden liegenden Früchten die bohnenartigen, kaffeebraunen Samenkerne herauslesen. Calycan- thus praecox trägt nicht nur fast zum Aufspringen reife Blüthen- knospen, sondern auch noch Blätter und reife Früchte. Trotz der langen grünen Dornen, womit Limonia trifoliata H. ihre Früchte schützt, möchte man nur gar zu gern die citronen- ähnliche Frucht (von 45 Cm. Durchmesser) pflücken. Leider ist dieselbe nur wohlriechend, aber nicht geniessbar. An den grünen Flachsprossen der Ruscus-Arten, sowie an I/lew Aquifolium röthen sich die Früchte. Ligustrum japonicum L., L. coriaceum Nois., Rehaphiolepsis ovata H. sind mit bläulich-schwarzen, COrataegus glabra mit rothen Beeren geschmückt. An den grünen Zweigen der weiblichen Bäume von Acer Negundo L. hängen die Fruchtflügelpaare in solcher Menge, dass man das abgefallene Laub kaum vermisst und aus der Ferne die weiss buntblätterige Spielart zu sehen glaubt. Die Opuntien (Opuntia vulgaris Mill. und O. Raffinesquicena Engelm.), deren Blattsprosse in der warmen Jahreszeit sich lothrecht über einander aufbauen, hängen jetzt mit zahlreichen, feigenartigen Früchten belastet, schlaff an den Felsenwänden herab. An dem zimmet- artig duftenden königlichen Berglorbeer (Laurus regalis H.) lösen sich die gelblichgrünen, auf der Sonnenseite roth gesprenkelten, 2:5 Cm. langen Steinbeeren von den auffallend dicken, conischen Fruchtstielen. Auch die Zweige des hier gemeinen Laurus nobilis L. strotzen von schwarzen Früchten. Anfangs November zeigte sich die herbstliche Laubverfärbung an Calycanthus floridus, Castanea sativa, Vitis vinifera, Laris euro- paea, Frawinus Ornus, Celtis australis, Populus pyramidalis, Sy- ringa persica et vulgaris, Weigelia rosea, Ribes rubrum etc. ete. Die handförmig gelappten Blätter des Storax-Baumes (Liguidambar styraciflua L.) nehmen eine schwarzrothe Färbung an; desgleichen die bisher dunkelgrünen Blätter von Forsythia viridissima Lindl. An letzterem Strauche haben sich auch bereits einige, erst für das Frühjahr bestimmte Blüthenknospen geöffnet. Die mattgrüne, zarte Tamariske (Tamarix indica) färbt sich gelb. Auch einige immergrüne Gehölze ziehen ihre Chlorophylikörper von der Oberfläche ihrer Laubblätter zurück, wodurch dieselben wie bei Mahonia, Oryptomeria elegans Veitsch. und Ende des Monats auch bei .Biota orientalis eine bräunliche Färbung erhalten. 21 Von Mitte November an verschwindet allmälig mit dem fal- lenden Laub der herbstliche Farbenschmuck der Anlagen. Derselbe war übrigens nur ein Miniaturbild der grossartigen Herbstlandschaft des Meraner Thales, dessen umgrenzende Berge in ihrer herbstlich verfärbten Vegetation gigantischen Maler-Paletten vergleichbar waren, auf denen die Natur selbst ein harmonisches Farbenchaos aufge- tragen. 5 Und nun beachten wir den Laubfall. In den ersten November- Tagen löste sich das Laub von den Zweigspitzen des Cornus mas. Von Acer platanoides, A. Pseudopl., Acer Negundo und Platanus fallen die ersten Blätter. An den Platanen bemerken wir ebenso, wie an Rosa Banksiae und Taxus baccata die Ablösung der Borke. Auch die an der Abtrennungsfläche dreilappig geformten Blattstiele von Juglans regia liegen, getrennt von den Fiederblättchen, in Menge umher. Die Fiederblättchen der Robinien und Gleditschien, welche schon Ende des vorigen Monats abwärts zusammenklappten, fallen jetzt zahlreich zu Boden, während die Blattspindel noch ganz fest sitzt zwischen den in Dornen umgewandelten Nebenblättern. Auf- fallend schnell entlaubt sich Ginkgo biloba, dessen zu vier bis sechs um die junge Laubknospe vertheilten Blätter mit den diadrom ver- laufenden Strängen sich erst vor‘ wenigen Tagen goldgelb gefärbt. Von den Catalpen und Paulownien, sowie von Diospiros Lotus fällt Blatt um Blatt, ohne sich vorher verfärbt zu haben. Während sich gewöhnlich der Blattstiel dicht unter der schon für den nächsten Frühling vorbereiteten Laubknospe ablöst, bildet sich bei Platanus, Acer Negundo, Rhus typhina, Calycanthus flori- dus, Virgilia lutea ete. etc. ein kegel- oder tetraöderförmiger Hohl- raum, in dem sich schon vor der Ablösung des Blattes die Laub- knospe gebildet hat. Von Vitis vinifera fallen einzelne Blattspreiten, während der Blattstiel noch fest an seiner Unterlage haftet. Am 4. November sind die Schwarzpappeln, Ampelopsis quinquefolia und Acer Negundo vollständig entlaubt. Nun fällt auch das Laub von Mimosa Juli- brissin, Liriodendron, Sophora, Celtis, Platanus. Die drüsentragenden Blätter von Ailanthus und Gymnocladus lösen sich von den Spindeln, die nun ruthenförmig von den Aesten abstehen. Am 9. November ist Punica granatum entlaubt und einige Tage später Broussonetia, Acer pseudopl. und A. plat. Von Maclura, Fieus und Morus lösen sich nun die ersten, unverfärbten Blätter. Am 12. November ist Tilia argentes entblättert; dann beginnt auch am Amberbaum der Blattfall. An den eben jetzt sich lösenden Blättern von Magnolia Yulan fallen uns sofort diejenigen Laubblätter auf, welche sich unmittel- bar unter der in ihrer Entwickelung schon sehr weit fortgeschrit- tenen Blüthenknospe befinden. Dieselben tragen nämlich am Grunde des Blattstieles zwei tutenförmige, mit silbergrauem Haarfilz über- kleidete Nebenblätter von 25 Cm. Länge, welche bisher wie zwei geschlossene Muschelschalen die Blüthenknospe schützend umhüllten. 99 BZ Gleichwohl ist letztere auch jetzt nicht schutzlos der Kälte preis- gegeben, da sie noch von einer anderen schützenden Hülle umgeben ist. Am 17. November ist diese Magnolienart völlig entblättert. Am 20. November hängen nur mehr einige wenige, meist schon vertrocknete Blätter an Paulownia und Catalpa. Auch Spiraea pruni- folia ist jetzt blattlos. Ficus Carica hat das zackige Laub verloren und an den aschgrauen Zweigen sitzt nur mehr die reife Frucht. In den letzten Tagen des Monats entblätterten sich vollständig Populus pyramidalis, Betula, Larix, Ailanthus, Mimosa, Gleditschia, Ro- binia, Tecoma etc. etc. Das Tagesmedium schwankte in diesem Monate zwischen 3° C. und 9° C., das Minimum zwischen 44°C. und — 3°C. Die grösste Sonnenwärme betrug noch am 30. Nov. 40°C. Regentage waren nur zu verzeichnen. Beitrag zur Flora von Bosnien und der Hercegovina. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am böhmischen Gymnasium in Brünn. (Fortsetzung.) Moenchia mantica Bartl. Banjaluka, Maglaj (Hofmann), um Sara- jevo hie und da (Beck), Radojlic, Zenica, Kosevo. Malachium aquaticum Fr. Banjaluka (Hofmann), Visoko. Cerastium trivialeL. Tasli, Zabljak, Dobo;j. — silvaticum W. Kit. Krupa. Gypsophila muralis L. Verbreitet im b. @. Bos. u. H. Tunica Sawifraga Scop. Banjaluka (Hofmann), hie und da bei Sarajevo etc. (Beck), Krupa, Doboj, Maglaj, Stavnjathal bei Suljescica, Hresa nächst Sarajevo, Konjica. Kohlrauschia prolifera Kunth. Banjaluka (Hofmann), Kozini, HaSani, Star. majdan, Sasina, Bronzeni Majdan, Borkovci, Maslovare, Doboj, Konjica, Jablanica, Mostar, Bilek. Dianthus monspessulanus L. Revoltela bei Triest. — strietus Smith. Um Konjica und bis auf die Prenj pl. aufstei- gend (Beck), Stavnjathal bei Suljescieca, Vares. — integer Vis., teste Borbäs. Vrabat u. a. O. bei Konjica. — deltoides L. Brankovac nächst Banjaluka, Kresa und Vucia luka, Var. serpyllifolius Borb. herb. et in litt. ad Haussknecht vere 1886. ÖOesterr. botan. Zeitschr. 1888, pag. 51. Castellberg in Jaice (Conrath), Vares und Glog nächst Sarajevo. — armeria L. Banjaluka (Hofmann), HaSani, Kozini, Modra, W. Strmonoga u. a. O. bei Lipnik, Sasina, Stratinska, Bronzeni majdan, Wald Barakovat bei Vrbanja, Obojdnik, Maslovare, Pri- bini€, Buletie, Taslic, MatuZici, Maglaj, Domanovic. — papillosus Vis. et Panlie, teste Borbäs. Konjica, Pod Veles und Hum bei Mostar, Gnoinice, Vrölo Bune, 23 Dianthus Armeriastrum Wolfn. = D. corymbosus Boiss. Fl. or. Podbrdje. — barbatus L. (Virak in Bos.) Banjaluka (Hofmann), Krupa, Pule- nik, Zalin, Türk. Dubovik, Hasani, Kozini, Modra, Lipnik (flore albo), Star. Majdan, Sasina, Stratinska, Vrbanja. — carthusianorum L. Um Sarajevo nicht selten (Beck), Taslic. — liburnieus Bartl., teste Borbas. Pod Veles bei Mostar, Stolae, Ljubinje, Neumakula, Begovic kula, Trebinje, Mula bei Cattaro. — croaticus Borb. Um Banjaluka häufig, z. B. Rakovatthal, Vrbanja (Conrath), um Sarajevo häufiger als vorhergehende Art, auf dem Vratlo ete. (Beck), Krupa, Zalin, Türk. Dubovik, HaSani, Modra, Lipnik, W. Barakovac bei Vrbanja, Varos, Pribinic (f. asperium squamarum!), Stenjak, Crni vrh bei TeSanj, Zepte, Visoko, HreSa und Glog nächst Sarajevo. — Knapii Aschers. et Kanitz. Gliva (Vandas) und Nedceviece nächst Trebinje (Pantocsek) Mosko teste Borbäs, Bilek. — viridescens Viss. Trebovi6 bei Sarajevo. — dalmatieus Celak. = D. ciliatus Guss. b) cymosus Viss. Gliva bei Trebinje (Vandas), Hum u. a. O. bei Mostar, Grbesi, Drieno, Carina; Ragusa, Mula nächst Cattaro. — racemosus Viss. Rchb. fi. g. 5047. Cattaro, Dobrota. — ciliatus Guss. c) Brocchianus Viss. Ragusa. Saponaria offieinalis L. Banjaluka (Hofmann). Im Sarajevsko polje, - jm Zujevina- und Narenthathale ete. (Beck), Novi, Türk. Du- bovik, Sanski most, Sasina, Magier, Vrbanja, Celinak, Stenjak, Matuzici, Doboj, Zenica, Stavnjathal bei Suljestiea, Vares, Tar- in, Ljubinje. — vaccaria L. Banjaluka, Maglaj (Hofmann), Visoko, Zbilje. Cueubalus baccifer L. Banjaluka (Hofmann), Sissek, Modra, Lipnik, Doboj, Visoko, Sarajevo. Silene armeria L. Vrbanja (Conrath). In der TeSanicaschlucht (Blau, Beck), B. Orlovik u. a. O. bei Zepie. — Sendtneri Boiss. Auf dem Trebovic bei Sarajevo. — gallica L. Banjaluka (Hofmann), Zalin, Zaspa, Türk. Dubovik. — Gallinyi Heuff. Bilek i. d. H. — inflata Sm. Banjaluka, Sarajevo (Hofmann), Mostar, häufig echte) b Krupa, Doboj, Maglaj, Zenica, Visoko, Igman, ee Jablanica, Sjenice, Blagaj, Ljubinje, Ragusa, Cattaro, ula. Melandryum silvestre Röhl. a) villosum Celak. Banjaluka, Zenica, Be (Hofmann), Krupa, Vares, Glog nächst Sarajevo, Vu- ia luka. ') „Die Umgebung Mostars.“ Von Her. Struschka. Programm des k. k. Staatsgymnasiums in Kremsier. Diese Abhandlung konnte ich mir erst später verschaffen; sollten einige der von mir angeführten Standorte schon iu der run rg vorkommen, so gebührt Herrn Prof. Struschka das Prio- ritätsrecht. 24 Liychnis coronaria Desrouss. Häufig um Sarajevo ete. (Blau). Im Zujevinathale, auf dem Ivansattel, bei Tarlin etc. (Beck), bei Obalj, Ulok (Vandas), häufig bei Konjica, OstroZal, Jablanica, Mostar, Domanovic, Stolae, Ljubinje, Bilek. Kitaibelia vitifolia W. Brankovae nächst Banjaluka, Tasli&, Doboj. Malva rotundifolia Huds. Banjaluka (Hofmann), Maglaj, Sarajevo. — silvestris L. Banjaluka (Hofmann), Krupa, Lipnik, Brdari, Vrbanja, Pribinic, Visoko. — moschata L. Banjaluka (Hofmann). Krupa, Zalin, Zaspa, Türk. Dubovik, Modra, Lipnik, Brdari, Sasina, Stratinska, Bistrica, Borja pl., Pribinic, Visoko, Trebovic, Hresa, Glog u. a. O. bei Sarajevo, Arnautova Suma bei Vudia luka. Lavatera thuringiaca L. Banjaluka (Hofmann). Im Zujevinathale (Blau), in der Sutjeskaschlucht bei Suha häufig (Beck), bei Obalj, Ulok ete. (Vandas), Podbrdje, Te$anj, Zabljak, Maklje- novac, Sarajevo, Vraba@ bei Konjica, Pod Veles u.a. 0. bei Mostar. Althaea officinalis L. Banjaluka (Hofmann), Zalin, Brankovac, Plitska, Matuzici, Doboj, Domanovil. — hirsuta L, Banjaluka (Hofmann), Trebinje ete. (Pantocsek), Ragusa (Fl. croat.), Zalin, Zaspa, Modra, Stratinska, Celinat, Podbrdje, Plitska, Obodnjik, Maslovare, Pribinic, Buletic, Taslic, Zabljak, KraSevo, Makljenovac, Doboj, Mostar, Bilek. Androsaemum offieinale All. Am Ponir bei Banjaluka (Conrath), Borja pl. und im W. Bräljak bei Liplje. Hypericum perforatum L. Häufig im g. b. @. — quadrangulum L. Krupa, Türk. Dubovik, Maslovare, Rujevica, Sarajevo, Glog, Vudia luka. - — tetrapterum Fries. Banjaluka (Hofmann), zwischen Krbljina und Kalinovik (Vandas), Krupa, Hasani, Kozini, Star. majdan, Jurici, Maglaj, Ilide, Vraba@ bei Konjica. — hirsutum L. Banjaluka (Hofmann), Otoka, häufig bei Krupa, Putenik, Kozini, häufig bei Lipnik, Star. majdan, W. Sikara bei Bistriea, Brankovac, Vrbanja, Borja pl., Kraße vo. Doboj, Visoko, W. Krstac bei Zbilje, Trebovie, Dovliöi und Miljatkathal bei Sarajevo, Isman, Ivan pl., Vraba& bei Konjica. | — montanum L. Banjaluka (Hofmann). Um Konjica (Beck), so am Vrabat etc., Beheremaginica pl., Stratinska, W. Barakovat bei Vrbanja, Borja pl., Miljalkathal bei Sarajevo. Owalis acetosella L. Allenthalben im b. 6. Erodium eicutarium L’Herit. Häufig im b. @. Geranium Robertianum L. Gemein im b. @. — dissectum L. Banjaluka (Hoffmann), um Sarajevo hie und da (Beck), Otoka, häufig um Krupa, Zalin, Türk. Dubovik, Sasina, W. Sikola bei Maglaj, Visoko, Vares, Kovadie. — sanguineum L. Maglaj (Hofmann), Türk. Dubovik, W. Klas- nica bei Sasina, W. Brolnik bei Ljubinje, Neumakula, Begovic kula, Grbesi, Panik. 25 Geranium palustre L. Banjaluka (Hofmann), bei Kupina nächst Sarajevo, bei Pale (Beck), Gaj bei Visoko, Sarajevo, Kovalic, Didze, Vrelo Bosne. — phaeum L. Verbreitet im b. G. selbst noch in höheren Lagen, so am Trebovi6 etc., andere Standorte vide B. Fl. pag. 84. — pusillum L. Visoko, Zbilje, Trebovi6 u. a. O. bei Sarajevo. Linum catharticum A. Banjaluka (Hofmann), Krupa, Doboj, Vares, Sarajevo, Hresa, Vraba@ bei Konjica. — usitatissimum L. Nicht selten gebaut. Verwildert bei Türk. Du- bovik, Sasina, Pribinic, Zbilje und Sarajevo. — tenuifolium L. Hie und da um Sarajevo, Grabovica ete. (Blau), Zalin, Türk. Dubovik, HaSani, Modra, Lipnik, Zbilje. — flavum L. Maglaj (Hofmann), bei Mrkovic etc. (Beck), Zalin, Visoko, Abhänge des Trebovic bei Sarajevo. Polygala vulgaris L. Verbreitet im b. G. — ozxyptera Reichb. Trebovi6 etc. (Beck), Vutia luka. Rhus cotinus L. Banjaluka (Hofmann), überall um Konjiea ete. (Beck), häufig bei Mostar (Struschka), Gliva bei Trebinje (Pantocsek), wird fleissig eingesammelt und als Färbemittel benützt. Zenica, Celin bei Visoko, Miljatkathal, Trebovi6 u. a. O. = Bern, Jablanica, Sjenice, Pozelje, Stolac, Ljubinje, Panik, ilek. Ruta divaricata Ten. Trebinje ete. (Pantocsek), häufig bei Mostar (Struschka), so am Hum, Pod Veles ete., Ljubinje, W. Plana dola bei Neumakula, Grbesi, Panik, Bilek. Dictamnus albus L. Maglaj (Hofmann), bei IlidZe, im Sarajevsko pie (Blau), Stjena Usunovita bei Zenica, B. Celin bei Visoko, ilje Opuntia amycelaea Ten. Zwischen Ragusa und Gravosa (Fl. croat.). Insel Lakroma. Acer campestre L. Verbreitet in tieferen Lagen des b. @. — monspessulanum L. Hie und da um Sarajevo, im Sarajevsko polje (Beck), Rudjin do bei Arslan-Agic (Vandas), Visoko, Jablanica, Mostar, Ljubinje, Neumakula. — tatarieum L. Banjaluka, Maglaj (Hofmann), Krupa, Vrbanja, Pribinie, Doboj, Zepte, Zenica, Visoko, Zbilje. Staphylea pinnata L. Banjaluka (Hofmann), bei Starigrad an der Miljacka, in der Sutjeskaschlucht (Beck), Gaj bei Visoko. Evonymus europaeus L. Häufig im b. @. Vitis vinifera L. Häufig verwildert. Gebaut bei Doboj, Mostar, Sto- lae, Bilek u. a. O. Paliurus australis Gärtn. (Drada in H.) Zwischen Jablanica und Graboviea, Vrölo Bune (Blau), Trebinje (Pantocsek, Vandas), häufig bei Mostar (Struschka), so am Hum, Pod Velez u.a. O., Pozelje, Gnoinice, Blagaj, Buna, Zitomysli, Oplitie, Aladinie, Stolae, Ljubinje, Grbesi, Gorica, Mosko, Panik, Bilek, Drieno. Rhamnus cathartica L. und Frangula alnus Mill. Verbreitet im b. G. Bos. u. H. 26 Rhamnus fallaw Boiss.— R. carmiolica A. Kern. Krupa, Visoko, Vares. — alpinus L. Nach Fiala bei Vulia luka. — alaternus L. Insel Lakroma. Pistacia Lentiscus L. Carina (Pantocsek), Blagaj, Drieno in H. — Terebinthus L. B. Gliva und Drala bei Trebinje (Pantocsek), Mosko in H., Sebenico. Peplis portula L. Maglaj. Lythrum salicaria L. Banjaluka (Hofmann), im Sarajevsko polje, im Zujevinathale (Beck), zwischen Kalinovik und Krbljina (Vandas), Krupa, Zalin, Sasina, Magier, Vrbanja, Celina“, Ruzie, Pribinie, Taslie, Matuzici, Doboj, Zepte, Celebie, Dretlej, Do- manovic. — virgatum L. Wald bei Odra nächst Sissek. Epiobium angustifolium L. Banjaluka ete. (Hofmann), häufig bei Sarajevo, Vudia luka, Ostroza@, Jablanica. — hirsutum L. Banjaluka (Hofmann), Lipnik, Bronzeni majdan, Jurici, Plitska, Kosevo. — parviflorum Schreb. Banjaluka (Hofmann). Um Konjiea, im Sande der Te$anica (Beck), Krupa, Zalin, Star. majdan, Zenica, Visoko, Ilidze. — montanum L. Verbreitet bis in die höheren Voralpen, in den Schluchten der Suha gora gegen den Sutjeska (Beck), Stratinska. Borja pl., W. Brzljak bei Liplje, Glog nächst Sarajevo, Vulia luka, Vraba@ bei Konjica. — collinum Gmel. W. Barakova@ bei Vrbanja, Borja pl., Pribinic. — adnatum Grsb. W. Odra bei Odra, Sissek in Slav. — Lamyi Schulz., Barakovat bei Vrbanja teste Borbäs. — trigonum Schrank. Vulia luka. Circaea lutetiana L. Banjaluka (Hofmann). Auf dem Ivansattel bei Tartin ete. (Beck), auf dem Rogojsattel bei Trnovo (Vandas), Krupa, Türk. Dubovik, Kozini, Stratinska, W. Sikara bei Bistrica. Brankovac, W. Barakovac bei Vrhanja, Ovsecko, Varos, Borja pl., W. Bräljak bei Liplje, Pribinic, Doboj, Vraba® bei Konjica. Myriophyllum spicatum L. Banjaluka (Hofmann), Vrbanja. Trapa nutans L. Sela bei Sissek in Slav. Sanicula europaea L. Banjaluka, Maglaj, Zepte (Hofm ann), Otoka, Krupa, Kozini, Lipnik, Podvidala, W. Sikara bei Bistrica, Borja pl., Visoko, Veles W. bei Vares, Trebovic bei Sarajevo, Ivan pl., Vraba@ bei Konjica. Eryngium campestre L. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo (Hof- mann, Beck), Krupa, Zalin, Zabljak, Makljenovac, Kosevo, Hresa, Konjica, Domanovic, Aladinie, Stolae, Ljubinje, Grbefi, Trebinje. — amethystinum L. Banjaluka (Hofmann). um Sarajevo (Hofmann, Beck), im Sarajevsko polje ete. (Beck), Mostar (Struschka), bei Obalj, Ulok (Vandas), Krupa, Pulenik, Zalin, Türk. Dubo- vik, HaSani, Kozini, Lipnik, Maglaj, Radojüie, B. Orlovik bei 27 Zeple, Zenica, Visoko, LjeSevic, Vrbovik, Suljescica, häufig bei Konjica, Celebie, OstroZat Sjenice, Gnoinice, Buna, Zitomyslic, Caplina, Aladinic, Stolac, Zegulj karaula, Ljubinje, B. Javorak, Neumakula, Begovic kula, Grbesi, Mosko, Bilek, Drieno. Astrantia major L. Auf den Abhängen des Trebovic gegen Sarajevo etc. (Beck), Glog nächst Sarajevo, Vudia luka. Sium latifolium L. Sela bei Sissek, Krupa. Aegopodium podagraria L. Um Sarajevo nicht selten etc. (Beck). Krupa. Bupleurum aristatum Bartl. Stjena, Usunovica bei Zenica, Visoko, Zbilje, auf steinigen Abhängen um Sarajevo, FalatiSi, Glog, Pod Veles bei Mostar, Stolac, Zegulj karaula, Ljubinje. — ewaltatum M. Bieb. Trebovic bei Sarajevo etc. (Beck), Pod Veles bei Mostar. — affine Sadl. Konjica, Neumakula. Oenanthe media Grieseb. Banjaluka (Hofmann), Sarajevo, im Sara- jevsko polje (Beck), Zalin, Brdari, Celinag, Buletic, Doboj, Zepce, Kovalic. — /fistulosa L. Krupa. x Aethusa cynapium L. Banjaluka (Hofmann), Zepte. Anethum graveolens L. Verwildert am Pod Veles bei Mostar. Pastinaca sativa L. Banjaluka (Hofmann), Bronzeni majdan, Vrbanja, Dabovei, Kukavica, TeSanj, Kra$evo, Matuzici, Maglaj, Zepce, Visoko, Kovalic, Domanovic. Heracleum sphondylium L. Banjaluka (Hofmann), auf dem Igman, der Hranieava (Beck), Krupa, Zalin, Lipnik, Doboveci, Zabljak, Doboj, Maglaj, Zenica, Kovalic, Vulia luka, Vrabat bei Konjica. Peucedanum cervaria Lapeyr. Banjaluka (Hofmann), am Hange der Bjelaönica gegen die Krupa (Beck), Trebinje in einer f. sömpli- cina (Vandas). Krupa, Zalin, Zaspa, Sasina, Stratinska, TeSanj, Zabljak, Zenica, Visoko, Zbilje, Sarajevo. — oreoselinum Mönch. Banjaluka (Hofmann), Crni vrh bei Teanj, Zabljak, Maglaj, Konjica (in einer abweichenden schmalblätte- rigen Form). — austriacum Koch. An buschigen Stellen auf dem Trebovic, in der Sutjeskaschlucht (Bach, Kosevo. Crithmum maritimum L. Häufig in g. D. und auch noch bei Triest. BD. carvifolia L. Vrbanja, Plitska, Borja pl., Pribinic, Buletic, oboj. Orlaya grandiflora Hoffm. Banjaluka (Hofmann), überall um Sara- ai um Konjica ete. (Beck), am rechten Narenta-Ufer bei ostar (Struschka), häufig bei Krupa, Putenik, Türk. Dubo- vik, Sasina, Maglaj, Zenica, Pod Veles, Hum u. a. O. bei Mostar, Ljubinje (für Trebinje! und Bilek! schon Pantocsek), Begovi6 kula, (Grbe$i, Gorica bei Trebinje, Mosko, Panik. Daucus carota L. Banjaluka, Sarajevo (Hofmann), häufig um Mostar (Struschka), Lipnik, Sanski most, Vrbanja, Plitska, Konjica. 28 Torilis anthriscus Gmel. Banjaluka (Hofmann); Krupa, Türk. Du- bovic, Domanovic. Anthriscus silvestris Hoffm. Häufig im b. G. Bos. u. H. Chaerophyllum aromaticum L. Hie und da um Sarajevo, um Kon- jJica etc. Beck), Zenica, Visoko, Zbilje, Trebovic und Miljacka- thal bei Sarajevo, Kovalic, Ilidze, Ivan pl. — bulbosum L. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo. — coloratum L. Grabovica (Blau), B. Gliva nächst Trebinje (Pan- tocsek), Sjenice, Mostar, Trebinje, Bilek. — hirsutum L. Vranjska Suma bei Krupa, Vudia luka. Smyrnium perfoliatum Mill. Um Sarajevo (Hofmann, Beck), in der Nähe des ehemaligen Nordlagers bei Mostar (Struschka), Trebinje und Bilek (Pantocsek), Pod Veles, Hum u.a. O0. bei Mostar, Stolae, Ljubinje, Panik, Drieno in H. Ragusa. Hedera helix L. Gemein im g. b. G., blühend bei Sarajevo und bei Miramare bei Triest. Cornus mas L. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo nicht häufig (Hofmann, Beck), auf dem Igman, bei Udbar und Konjica verbreitet (Beck), Mostar, in der Nähe des ehemaligen Nord- lagers (Struschka), Krupa, Vrbanja, Visoko, Jablanica. — sanguinea L. Verbreitet im g. b. G@. Sawifraga rotundifolia L. Sehr verbreitet, namentlich an den Ge- hängen der Gebirge häufig, zumeist in der var. glandulosa Griseb. (Beck), Banjaluka, Sarajevo (Hofmann), Visoko, Stavnjathal bei Suljesöica, Vares, DuboStica, Igman. — tridactylides L. Vares, Stavnjathal bei Suljescica. Sedum maximum Hofim. — 8. latifolium Bertol. Grad in Doboj, W. Stogie bei Vares, Ivan pl., Mosko. — album L. Auf felsigen Stellen des Trebovic bei Sarajevo (Beck), Paschin B. und Glog nächst Sarajevo, Vulia luka, Faletisi, Stupi u. a. O. bei Kosevo, Stolac. — boloniense Ehr. Abhänge des Trebovid und bei Kovadie. (Fortsetzung folgt.) —Rnn Alte Parallelen zu neuen Angaben. ) Von Dr. A. Kornhuber. Dr. M. Kronfeld’s „neu festgestellte Thatsachen“ in seinem „offenen Brief* an mich S. 5 und 6 1. Die Mistel wird nicht nur Zu 1. Nobbe (Ueber die Mistel durch Vögel, sondern auch auto-|ete. Tharander Jb. 34. Bd. S. 17) *) Mit Diesem betrachten wir den Gegenstand als abgeschlossen. Anm. d. Redact. -. matisch durch anklebende Beeren verbreitet. 2. Nicht blos die Mistel- drossel, sondern auch die Holz- taube, Schwarzdrossel, der Seiden- schwanz und die Dohle kommen bei der Dissemination von Viscum album in Betracht. 3. Und keineswegs passiren sämmtliche Mistelsamen den Darm der Vögel, sondern werden direct an den Zweigen abgestreift; die meisten jedoch ... mit dem Ge- wölle ausgebrochen. 4. Betreffend die Häufigkeit der mono-, di- und triembryonen Samen ergeben sich bestimmte Re- lationen. 5. Die triembryonen Samen für sich sind polymorph, flach scheiben- förmig und tetraädrisch. 6. Bei dem Keimen der Mistel entfällt das Stadium der Quellung. 7. Die Ruheperiode des Mistel- samens ist wahrscheinlich.... bedingt... 8. Durch die negativ-heliotro- 29 „auf tiefer situirte Zweige des- selben Baumes mag die Anpflan- zung auch direct erfolgen“ u. s. w. „am Stamme alter Tannen in der Regel.“ Zu 2. Giebel, Thierreich II, 30 „im Herbste fallen sie (alle Drossel- arten)über diesaftigen Beeren her.. speien die Kerne in Butzen geballt aus.“ — Friderich, Vögel, 193: Amsel; 324: wilde Taube; 428: Dohle (auch Giebell.c. 140), 207: Seidenschwanz (auch Giebel l. ce. 80. Nobbel. e. 17: u. a. Drossel- arten, Bombyeilla Garrula (= Seidenschwanz) u.a.; Naumann, Vögel, D. II. 305. Zu 3. Nobbel. e. $. 17: „dass die Vögel häufiger durch Schnabel- wetzen nach dem Mistelschmause, als durch ihre Excretionen der Anpflanzung des Schmarotzers die- nen,“ ebenso Willkomm, Forstl. Flora 288, Duhamel (1740) sur le guy, p.483; Solms-Laubach, Prinesheim’s Jb. VI, 627; Pitra, Bot. Ztg. 1861, 8. 53. Nau- mann. c. Zu 4 und 5. Relationen von zwei Nährpflanzen entnommen! Solms-Laubach Il. c. 304: der Same der Nadelholzmistel pfleet nur einen, der Laubholzmistel meh- rere Keimlinge zu enthalten. Vel. auch Pitra l. c. 53 und Woer- lein, Deutsche bot. Monatsschrift 1885, 8.85 fl. Zu 6. Da die Samen (aus saft- vollen Beeren stammend) auf trocke- nem Holze (vieljährige Demonstra- tionsversuche des pflanzenphysiol. Universitäts- Instituts), auf dürren Steinen, Glas, Metall keimen. Pitra l. c. Zu 7. Eine Thatsacho oder eine Vorstellung? Zu 8. Solms-Laubach |. ce. 30 pische Qualität des Viscum-Hypo-|614: „so sehen wir seine Radieula kotyls wird eine des Samens bewirkt. ... 9. .„.. wachsen ... die Mistel- hypokotyle auch imabsolut dunklen Raume ... 10. Die weissen Mistelbeeren heben sich im Winter vom Blatt- grün trefflich ab. 1l. und 12. Das Mistelblatt varjirt nach den Wirthen, ist auf Nadelhölzern am kleinsten, auf harten Laubhölzern relativ am grössten. 13. Die „immergrünen“* Mistel- blätter haben eine Lebensdauer von siebzehn Monaten. 14. DieMistel... scheint vom negativen Geotropismus nicht direct beeinflusst zu sein. ... Verankerung |bei der Keimung unter mächtiger Verlängerung des hypocotylen Achsengliedes weit aus dem Sa- men heraustreten und sich alsbald durch Eintreten energischer nega- tiv-heliotropischer Krümmung dieses letzteren fest an die Nähr- pflanze anlegen“ mit „scheiben- artigen Knöpfchen“; vergl. auch Dutrochet an der von Kron- feld eitirten Stelle. Nobbel. ce. 16 und 17; Pitra 1 e 8.5% R. Hartig, Ztschr. für Forst- und Jagdw. II, 323; Luerssen, Forst- botanik I, 1, S. 494. Zu 9. Nur bei Samen, die sehr spät den Beeren entnommen wur- den; — photochemische Nachwir- kung (Univ.-Inst.). Zu 10. Eine neue Entdeckung! Zu 11 und 12. Genau ent- halten in Nobbe l. e. 13, Solms- Laubach ]. ce. 604, Woerlein 1. c. 85 ff. Willkomm |. c. 289 u. 2. Zu:13} Nobbe IN dB a3 Blätter der Mistel sind winter- hart, überdauern aber selten zwei Jahre. Zu 14. Eine neue Thatsache! Literaturberichte. A. Tschirch, Angewandte Pflanzenanatomie. Ein Handbuch zum Studium des anatomischen Baues der in der Pharmacie, den Gewerben, der Land- wirthschaft und dem Haushalte benutzten pflanzlichen Rohstoffe. I. Bd. Allgem. Theil. Grundriss der Anatomie. Mit 614 Holzschnitten, gr. 8., pp. 548. Wien und Leipzig 1889, bei Urban und Schwarzenberg. Dem vorliegenden Werke liegt der Plan zu Grunde, die Ana- tomie der Pflanze auf zahlreiche praktische Fächer anzuwenden, welche der Botanik als Hilfswissenschaft bedürfen. Das Buch soll sl angewandte Pflanzenanatomie sein. Es nennt sich auch so und ist hiedurch gut charakterisirt. Eine Reihe von wichtigen Werken und Vorarbeiten konnte Verf. für seine Zwecke bereits benützen. Vor Allem Wiesner’s classisches Werk: Die Rohstoffe des Pflanzenreichs, das bekanntlich die technisch benützten vegetabilischen Rohproducte zum ersten Male nach echt naturwissenschaftlicher Methode charak- terisirtte und hiermit eine Forschungsrichtung schuf, welche von Oesterreich ausgehend, auch alsbald im Ausland feste Wurzeln schlug, — ferner die Arbeiten von Vogl, Flückiger, Berg, v. Höhnel, J. Möller, Th. Hanausek, Marme, Wigand, A. Meyer, Schimper, Hartwich etc. Während aber die genannten Forscher die Anatomie auf mehr minder begrenzte Gebiete anwandten, dehnt Tschirch dieselben auf eine ganze Reihe von praktischen Fächern aus, so auf Pharmacie, Landwirthschaft, Nahrungs- und Genuss- mittellehre u. s. w. In so ausgedehntem Masse ist dies bisher von Niemandem geschehen. Dem Verf. ist hiedurch keine geringe Aufgabe erwachsen, sie zu überwinden erfordert Unternehmungslust und grosse Erfahrung sowohl auf dem Gebiete der Wissenschaft, als auch der Praxis. Beide hat der Verf. in diesem Werke, von welchem der erste Theil den Grundriss der Anatomie enthält, auf Schritt und Tritt bethätigt. Der erste Band zerfällt in zwei Hauptabschnitte: die Zellen- und die Gewebelehre. In dem ersteren wird besonders dem Zellinhalt mehr Rechnung getragen, als dies gewöhnlich der Fall ist. Bei der Darstellung der Gewebelehre folgte Verf. dem anatomisch-physiologischen System Haberlandt’s, weil er meinte. dass die Anatomie der Zelle nur dann richtig verstanden werde, wenn man sich auch der Zellfuncetion bewusst wird, und weil durch den steten Hinweis auf die physiologische Leistung einer Zelle auch die Darstellung an Leben gewinnt. Freilich wird dadurch Manches in das Buch hineingebracht, das streng genommen nicht hineingehört, allein der Verf. macht dies wieder dadurch gut, dass er zum Min- desten im Einzelnen die rein descriptive Behandlung in den Vorder- grund treten lässt, — ein Umstand, der wohl gerade in einem für praktische Fächer berechneten Werke, namentlich mit Rücksicht auf die Erkennung der Rohstoffe von grösster Bedeutung ist. Ein glück- licher Gedanke war es, schon im ersten Bande die anatomischen Thatsachen durch Objecte aus der Praxis zu versinnlichen. Das Buch enthält eine Fülle von zum grossen Theil vom Verf. her- rührenden, zum Theil aus Vogel’s und Möller’s Werken entlehnten Abbildungen. Nicht weniger als 614 in den Text gedruckte, zumeist sehr gelungene Holzschnitte verdeutlichen den Text. Das Werk bietet nicht nur dem Praktiker Belehrung, es bietet auch dem Botaniker manches Neue. Ich denke hiebei an den Abschnitt über Siebröhrenverschluss (Obliteration) und über Secretbehälter. Im Interesse des vortrefflichen Buches möchte sich der Ref. noch einige Bemerkungen erlauben, die vielleicht bei einer zweiten Auflage dem Werke zugute kommen könnten. Vor Allem möchte er den Wunsch ausdrücken, da wo es angeht, Kürzungen vorzunehmen. Ein für - 32 Praktiker berechneter Text muss sich vor Allem durch Kürze aus- zeichnen. Der Werth desselben dürfte schwerlich leiden, wenn die ganze Seiten in Anspruch nehmenden rein physiologischen Aus- einandersetzungen über Wassereulturen, Nährstoffe der Pflanze u. s. w. wegfallen würden, desgleichen zahlreiche in der Wissenschaft nicht eingebürgerte und gerade in diesem Werke nicht nothwendige Ter- mini wieBracheiden, Brachysclereiden, Hydrostereiden, Chromoleueiten, Metaderma u. a. m. Auch die Figuren würden oft in kleinerem Format dieselben Dienste leisten. Verf. hat mich missverstanden, wenn er meint, dass ich bei der Thyllenbildung in getüpfelten Ge- fässen der Parenchymwand keine Rolle beimesse, und er irrt mit Scharsehmidt, wenn er Solanin mit Schwefel-Salpetersäure nach- weisen zu können glaubt. Diesem allgemeinen Theil des Werkes wird in Kürze ein zweiter specieller folgen, welcher die specielle Beschrei- bung der wichtigsten Droguen, Nahrungsmittel, Fasern etc. zum Gegenstande haben, und den gepulverten Objecten besondere Auf- merksamkeit widmen wird. H. Molisech. Plantae orientali-rossicae. Von Dr. Otto Kuntze. St. Petersburg 1887. Der Verf. bereiste mit Herm L. Kärnbach (von dem ein am Schlusse beigefügtes Kryptogamen-Verzeichniss herrührt) im April und Mai 1886 Südrussland, Transkaukasien und Turkmenien zum Studium der Steppenflora daselbst. Die Reise ging über Jassy nach Odessa und, unter kurzer Berührung von Sebastopol und Kaffa, nach Batum. Nach einem Ausfluge bis Artwin an der türkischen Grenze besuchte der Verf. Kutais und Tiflis, von da die Gegenden um Telaw in Kachetien bis kurz vor Signach, ferner die Steppe von Annenfeld, die Vorberge des kleinen Kaukasus bis Kedabeg und weiter den über 3000 M. hohen Gotschkapass bis zum See gl. N. (2000 M.) in Russisch-Armenien, gelangte auf der Eisenbahn durch die wüstenähnliche Steppe bis Baku, dann zu Schiffe nach Astara, von da zu Pferde durch die Strandwälder (v. Gleditschia caspia, Pterocarya fraxinifolia in sehr ausgedehnten reinen Beständen und gemischt mit Quercus castaneifolia, Parrotia persica, Zelkua car- pinifolia, Acer insigne u. A.) am Talysch bis Lenkoran, dann wieder zu Schiffe bis Michailowsk in Transcaspien und nach Krasnowodsk; von da mit der Bahn über Kisil-Arwat nach As’chabad in die dortigen Berge (1000 M.) an der Grenze Persiens. Die Rückreise erfolgte über Baku nach Moskau und Petersburg, wo insbesondere bei Derbent, Sarepta und Gajasi gesammelt wurde. Der längere Aufenthalt der transcaspischen Eisenbahnzüge an vielen Orten ermöglichte es, in der dürren Turkmenensteppe öfter zu botanisiren, wobei viele neue Pflanzenformen entdeckt wurden. Diesen letzteren schenkt der Verf. in seiner Abhandlung besondere Aufmerksamkeit, und seine Bemer- kungen tragen viel zu näherer Kenntniss zahlreicher Arten und auch mancher Gattungen bei. Die Aufzählung, im Wesentlichen Bentham und Hooker Gen. pl. folgend, enthält 606 Arten, nämlich 536 Pha- [5297 [979] nerogame (d. i. 232 Choripetale und 49 Apetale, 166 Sympetale und 89 Monocotyle) und 70 Kryptogame. Neue Gattungen und Arten, welche der Verf. aufstellte, sind AKomaroffia (Nigella) diversi- folia Franchet, zu Ehren des Generals Komaroff benannt, welcher ein Päckchen getrockneter Pflanzen aus den Bergen bei As’chabad dem Verf. zur Verfügung gestellt hat, Ammothamnus (Sophora) intermedius, Astragalus Askabadensis, Eremospartum (Smiärnowia) Schumanni, alle vier von As’chabad, Schumannia (n. 8.) Turco- manica, eine Umbellifere (Seselinee), von welcher eine gute litho- graphische Abbildung beigegeben ist, zwischen Kisil-Arwat und dem Kaspi-See, Salsola oayanthera aus der Turkmenensteppe, Eremurus Aschersoni bei As’chabad. Von Kryptogamen fanden sich vier neue Laubmoose und zwei neue Pilze. Dr. A. Kornhuber. Ludwig Koch: Ueber die direete Ausnutzung vegetabilischer Reste durch bestimmte chlorophylihaltige Pflanzen. Separat-Abdruck aus den Berichten der Deutschen botanischen Gesellschaft. Jahrg. 1887, Bd. V, Heft 8, S. 350—364. Die Ausnutzung organischer Reste des Humus war bisher von einigen Bäumen (Buche, Tanne) und Sträuchern (Erica) u. a. be- kannt, bei denen die Stoffaufnahme durch symbiotisch an deren Wurzeln haftende Pilze sich vollzieht. In der vorliegenden Abhandlung weist Verf. nun nach, dass Melampyrum pratense L. im Stande ist, unmittelbar aus dem Humus Nahrung aufzunehmen. Es geschieht dies mittelst sehr dünner, langer, secundärer seitlicher Fadenwurzeln, welche nicht typisch angeordnet sind, sondern besonders da, wo das organische Substrat sich befindet, dichter gedrängt und meist gegen- ständig auftreten. Verf. beschreibt deren Verhalten gegenüber abge- storbenen Wurzeln, Blättern u. dergl. und die Bildung höckerartiger Saugorgane, welche letztere nach der Ergreifung eines Öbjectes sich mit Plasma füllen, in dem gelbe Farbkörper und Bakteroiden- Formen, nie aber Amylum, auftreten. Nach geschehener Aussaugung dienen sie als Speicher für Proteinstoffe und Wasser bis zu ihrem Zerfalle im Herbste. Die Beschaffenheit der ergriffenen Reste (ver- wesende Körper), der Bau des Saugorgans, die nie lange andauernde Verbindung des Haustoriums mit dem Öbjecte sprechen gegen die parasitäre Natur der Pflanze. Aufgenommen werden die nothwendigen Aschenbestandtheile und die löslichen ersten Zersetzungsproducte des Objectes, möglicher Weise auch die löslichen, jene Objecte durch- tränkenden Stoffe.der Humusdecke des Bodens. Dr. A. Kornhuber. Flora von Stuttgart und Umgebung (Ludwigsburg, Waiblingen, Esslingen, Nürtingen, Leonberg, ein Theil des Schönbuches ete.) mit besonderer Berücksichtigung der pflanzenbiologischen Verhältnisse. Von Dr. O. Kirchner, Professor der Botanik an der königl. landw. Akademie Hohen- heim. Stuttgart 1888. Verlag von Eugen Ulmer (7 R.-Mark). Die Flora der Umgebung von Stuttgart in dem vom Verf. umgrenzten Gebiete umfasst die bei Weitem grössere Anzahl der in Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft 1889, Bi 3 4 Württemberg überhaupt vorkommenden Pflanzenarten, während die hier nicht aufgeführten im Lande nur ein beschränktes Vorkommen aufweisen. Der Anordnung der Familien liegt das System Eichler’s zu Grunde, wovon (8. 7—9) eine Uebersicht und dann (S. 10—18) ein Schlüssel zur Auffindung derselben gegeben ist. Es folgt sodann die syste- matische Darstellung zuerst der Gefässkryptogamen (S. 19—36) und hierauf der Phanerogamen (S. 37—755), wobei der Verf. die heimische Literatur und ein Manuscript von v. Martens benützte und na- mentlich auch bezüglich der Umgrenzung der Arten u. Ss. w. an L. Celakovsky’s Prodromus der Flora von Böhmen und an E. Fiek’s Flora von Schlesien sich anschloss. Die Bestimmung der Arten ist sehr erleichtert, indem den einzelnen natürlichen Familien analytische Uebersichten der Gattungen vorangehen, deren Unterscheidung auf möglichst leicht erkennbare Merkmale sich stützt, und die Anordnung der Species selbst und der kurz beschriebenen Varietäten in dia- enostisch gut übersichtlichen Gruppen durchgeführt ist. Die besonders charakteristischen Artkennzeichen nach dem Vorgange Koch’s, Garcke’s, Fiek’s u. A. überdies noch durch besonderen Druck (Cursivschrift) hervorzuheben, würde sich für eine neue Auflage sehr empfehlen. Eine etwas ausführlichere Behandlung der Varietäten unserer Culturpflanzen (Getreidegräser, Weinrebe u. A.), zunächst für die Schüler des Verf. berechnet, mag auch anderwärts willkommen sein. Als eine höchst glückliche und anerkennenswerthe Neuerung bei der Bearbeitung eines floristischen Handbuches muss aber die Verbindung von möglichst zahlreichen biologischen Beobachtungen und Erörterungen mit der systematischen Darstellung bezeichnet werden. Der Verf. suchte hiebei für die einzelnen Arten zunächst die drei Fragen zu beantworten: Wie übersteht das Pflanzenindividuum die ungünstige Jahreszeit? Durch welche Einrichtungen sichert es sich wäbrend der Blüthezeit den Vollzug der Bestäubung, insbesondere der Fremdbestäubung, und wie sorgt es für das Bestehen seiner Nachkommenschaft durch geeignete Verbreitungsausrüstungen? Ausser- dem werden aber auch Eigenthümlichkeiten in der Ernährungsweise und andere auffallende biologische Besonderheiten in den Kreis der Betrachtung hereingezogen. Zur Einführung in das Gebiet der Pflanzen- biologie gibt der Verf. (S. 37—46) eine übersichtliche vortreffliche Darstellung der Bestäubungs- und Aussäungs-Vorrichtungen bei den Phanerogamen und erörtert die hierauf bezügliche Terminologie. Hie- bei führt er den Ausdruck „Coenomonoecie“ für polygamische Pflanzen ein, bei denen ausser Zwitterblüthen auch männliche und weibliche Blüthen vorkommen, für welche Form der Geschlechtervertheilung bislang eine kurze Bezeichnung mangelte. Ein grosser Theil der Bemerkungen über die erwähnten Verhältnisse gründet sich auf des Verf. eigene Untersuchungen, einige derselben, 28 einheimische Pflanzen betreffend, sind in dieser Flora zum ersten Male veröffent- licht. Dadurch erhöht sich der Werth des vorliegenden floristischen Handbuches weit über das locale Bedürfuiss, das den nächsten BB) Anlass zu dessen Abfassung darbot, und es wird von Lehrern und Studierenden, welche ein reges Interesse für die merkwürdigen Vor- gänge im Leben der Pflanze und für ihre Beziehungen zur Aussen- welt haben, gewiss aller Orten freudig begrüsst werden. Dr. A. Kornhuber. Solms-Laubach, H. Graf zu. Einleitung in die Paläophytologie vom botanischen Standpunkte aus. Mit 49 Holzschnitten. Leipzig 1887. Ver- lag v. A. Felix. 416 S. Die Hauptschwierigkeit der paläophytologischen Forschung liegt in den grossen Anforderungen, welche dieselbe an den sich ihr Wiämenden stellt. Ist die Thätigkeit des Paläontologen auf der einen Seite in erster Linie nothwendig, so erfordert dieselbe andererseits umfassende botanische Kenntnisse, weil die gerade in dieser Forschungs- richtung so häufig nothwendigen Schlüsse ohne solche jeder Basis entbehren. Dieser Umstand hat nicht zur Folge gehabt, dass immer beiden Anforderungen Rechnung getragen wurde, sondern im Gegen- theile, zum Nachtheile der Sache gingen nur zu häufig Paläophyto- logie und Botanik getrennter Wege. Ja es soll gar nicht geleugnet werden, dass bis zu einer gewissen Grenze dies durch die Verhält- nisse in natürlicher Weise bedingt ist; dafür ist es aber umso wich- tiger, dass zeitweise die Ergebnisse der Phytopaläontologie vom botanischen Standpunkte überblickt, gesammelt und in Einklang gebracht werden. Diese gewaltige Arbeit hat der Verf. in dem vorliegenden Werke für einen Theil der Paläophytologie, für die Kryptogamen und Gymnospermen geleistet. Das Werk bringt einen Ueberblick über das bis heute auf dem Gebiete der Pa- läophytologie geleistete, und stellt nach eingehender kritischer Erörterung aller Angaben dasjenige zusammen, was als eine Er- gänzung unseres Pflanzensystems gelten kaun. Es ist natürlich, dass der reiche Inhalt eines solchen Werkes im Rahmen eines Refe- rates nicht skizzirt werden kann; Ref. beschränkt sich daher darauf, im Folgenden die wichtigsten Capitel kurz anzuführen. Die Ein- leitung bringt eine Darstellung der verschiedenen Erhaltungsweisen pflanzlicher Fossilien, bespricht in ausführlicher Weise die Bildung der Kohlenflötze, des Torfes, sowie der Fossilien überhaupt. Der folgende Abschnitt behandelt die fossilen Zellkryptogamen; ausser der Besprechung der bisher gefundenen Pilze und Diatomeen finden wir hier insbesondere eine Darlegung über zahlreiche, bis in die jüngste Zeit als Foraminiferen angesehene Algenreste aus der Ver- wandtschaft der recenten Dasycladeen, ferner eine objective Darlegung der Controverse Nathorst-Saporta über die Algennatur vieler Fossilien, endlich eine Besprechung der fossilen Muscineen. Der nächste Abschnitt enthält in ausführlicher Weise eine kritische Bo- sprechung der fossilen Coniferen; fernere Capitel behandeln die Cycadeen, die bis in neueste Zeit rühtiselhaften Cordaiteen und die sich hier anschliessenden fossilen Gattungen, respective Pflanzen- % 3b gruppen: .Dolerophyllum, Cannophyllites, KJphedrites, Gnetopsis, Schützia, Dietyothalamus, Calathiops. In eingehender Weise, ins- besondere mit Würdigung der hier sehr wichtigen Stammanatomie werden die Farne, Lepidodendreen, Sigillarieen, Stigmarien, Cala- marien und Sphenophylleen erörtert, wobei besonders hervorgehoben werden muss, dass Verf. nicht blos die Ergebnisse früherer For- schungen sammelte und sichtigte, sondern zahlreiche eigene, vielfach an Öriginalexemplaren angestellte Untersuchungen verwerthete. In Folge der durch neuere Beobachtungen herbeigeführten Aufklärung über die Natur zahlreicher bis vor Kurzem zu den Equisetineen und Lycopodiaceen gestellten Reste erscheinen die diesen gewidmeten Capitel relativ weniger umfangreich, sie enthalten auch die Schil- derung der fossilen Hydropterideen und Rhizocarpeen. Den Abschluss des Werkes bildet die Besprechung zahlreicher, blos dem anatomischen Baue oder der äusseren Structur nach bekannter und daher nur an- hangsweise zu behandelnder Pflanzenreste. Wie schon erwähnt, muss der Ref. es sich versagen, aus dem reichen Inhalte des Werkes mehr anzuführen; in allen Fällen wird der Leser nicht blos eine Darlegung der bisher vorliegenden Erfahrungen, sondern auch eine präcise objective Entscheidung etwaiger obschwebender Fragen durch den Verfasser finden. Dem Werke sind ein umfangreiches Literatur- verzeichniss, sowie 49, grösstentheils anatomische Details darstellende, Holzschnitte beigegeben. Wettstein. Grundzüge der Flora von Südafrika. Von Harry Bolus, Mitglied der Linn€’'schen Gesellschaft in London. Aus dem Englischen übertragen von Dr. Otto Kersten. Mit einer lithographirten Uebersichtskarte. 8°, 43 8. Leipzig. Verlag von Quandt & Händel 1888. Preis M. 1.50. Der Verfasser gibt zuerst eine kurze Uebersicht über den Reichthum der südafrikanischen Flora nebst den ersten Anfängen der Versendung dortiger Pflanzen in die europäischen Sammlungen und Gärten, indem er gleichzeitig mit Theophrast’s Geschichte der Pflanzen (Amsterdam 1644) beginnend, die Erforscher jener eigenthümlichen Flora bis auf den heutigen Tag namhaft macht. Zweckmässig schien es dem Autor, abweichend von Grisebach, die Eintheilung in fünf natürliche Florengebiete vorzuschlagen u. zw.: 1. die südwestliche Region, 2. die Region des tropischen Afrika, (Grisebach’s Sudan), 3. Die Karoo-Region, 4. die Compositen- Region und 5. die Kalahari-Region (in Uebereinstimmung mit Grisebach). Von jeder dieser Regionen entwirft der Verfasser ein anschauliches Bild der natürlichen Grenzen, der klimatischen Ver- hältnisse, der äusseren Erscheinung des Pflanzenwuchses, der dem Gebiete speciell eigenthümlichen Pflanzen, nebst einer Uebersicht der Ordnungen nach der Reihenfolge ihres Artenreichthumes ver- glichen mit jenen der benachbarten Regionen und der Flora Australiens. Durch so eingehendes Studium gelangte der Verfasser zu dem Schlusse, dass sich die Flora Südafrikas auszeichnet durch ihren sehr eigenartigen Charakter, durch Mangel an Ueppigkeit des 37 Wachsthums (mit Ausnahme der Tropenregion), durch beschränkte Verbreitung der einzelnen Arten, durch Mangel an Bäumen (mit Ausnahme weniger Waldgebiete), durch Armuth an wirklich geselligen Pflanzen und Widerstandsfähigkeit gegen die Angriffe fremder Ein- dringlinge. Im Anhange finden wir ein Verzeichniss der wichtigsten Nutzhölzer Südafrikas, zusammengestellt von dem Uebersetzer, der auf den Dank des gebildeten deutschen Leserkreises zuversichtlich rechnen kann, indem er der vorliegenden hochinteressanten Arbeit die weiteste Verbreitung möglich macht. J. Die Pflanzen in Sprache und Glauben des deutschen Volkes. Ein Vortrag von Director Rudolf Reichel. — Jahresbericht des Grazer Lehrervereins für das XXI. Vereinsjahr 1887—1888. — 21 S. gross 8°, In anschaulicher Weise erörtert der Autor in seinem anziehenden Vortrag die Bedeutung der Pflanzen in Sprache und Glauben des Volkes und gibt hierdurch einen schätzenswerthen Beitrag zur Kenntniss des Geisteslebens unserer Altvordern. Die gewürzigen, mitunter humorvollen Einstreuungen und Hinweise auf die Zustände der Gegenwart machen zugleich mit dem gediegenen Inhalt diese Schrift zu einer belehrenden und angenehmen Lectüre. Fr. KraSan. ei —— Correspondenz. Prag, am 27. November 1888. Die seltene Alge Stephanosphaera pluvialis Colm. fand ich in der Umgebung von Neu-Bistritz (in Süd-Böhmen bei Neuhaus) im Regenwasser in schüsselförmigen Vertiefungen (sogenannten Opfer- schüsseln) auf Felsen bei dem Dorfe Burgstall in grosser Menge, zusammen mit der sie immer begleitenden Sphaerella lacustris Wittr. (Haematococcus pluvialis Fw.) und dem Rotator Philodina roseola Ehrbg. Sie kommt hier unter ähnlichen Umständen vor, wie bei Hirschberg in Schlesien, wo sie zuerst beobachtet wurde. Die Höhe des Fundortes beträgt etwa 604 Meter. — Andere, mehr oder weniger seltene Algenarten, die ich in der Neuhauser Umgebung in Torfmooren sammelte, sind folgende: Sciadium arbuscula A. Br. Rhaphidium convolutum Rbh. Polyedrium trigonum Näg. P. minus Reinsch., Gonatozygon asperum Nordst., Spirotaenia condensata Breb. Pleurotaenium coronatum Rbh., Pl. nodulosum D. B., Closterium Dianae Rb., Cl. setaceum Rb., Tetmemorus Brebissonü Rf., Aan- thidium armatum Rf., X. antilopeum Kg., Arthodesmus convergens Rt. Franz Studnicka. Brünn, am 7. December 1888, Am 4. April 1885 fand ich auf dem Tupy Kopee bei Kohonto- witz nächst Brünn eine Pulsatilla vulgaris Mill. f. albiflora m., die 38 von der typischen Pflanze einige Abweichungen zeigte, weshalb ich hier die Beschreibung derselben folgen lasse. Pflanze in allen Theilen zarter und schlanker, Hüllen fast um die Hälfte kleiner, Kelchblätter in der Regel sechs, schmäler als beim Typus, schneeweiss, sammt den Hüllen seidenglänzend zottig behaart. Staubfäden zarter, weniger dicht, Staubbeutel blassgelb, Stengel schmutzigweiss, Narben wie beim Typus violett. Dr. Formänek. Arad, am 9. December 1888. Es hat mich interessirt, in dem Jahrgange 1888 der Ver- handlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, p. 30, die Mittheilung lesen zu können, dass Herr M. F. Müllner die merkwürdige Centaurea Gaudini Boiss. et Reut. in Niederösterreich, zwischen Perchtoldsdorf und Giesshübel, aufgefunden hat. Diese Mittheilung hat mich so gefreut, dass ich mir gleich vorgenommen habe, eine ähnliche Freude Herrn Müllner zu verursachen; doch komme ich erst jetzt dazu, zu veröffentlichen, dass die Centaurea Gaudini Boiss. et Reut. auch in Ungarn zu Hause ist und dass ich sie im Jahre 1873 bei Balaton-Füred auf dem Tormänyhegy antraf, wo sie an einer Stelle ziemlich häufig vorkam. Meine Centaurea Gaudini stimmt mit den gesehenen Originalexemplaren überein und die diagnostischen Merkmale, welche Herr Müllner bei seiner Pflanze hervorhebt, sind auf meiner Centaures wieder zu finden. Dr. L. Simonkai. — Personalnotizen. — Maximilian Matz, Pfarrer in Stammersdorf, bekannt als botanischer Forscher im Marchfelde bei Wien wurde durch die Ver- leihung des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone ausgezeichnet, — Dr. F. Simony ist von einer längeren Reise nach den canarischen Inseln zurückgekehrt und hat die dorten gesammelten Pflanzen dem botanischen Garten der Wiener Universität geschenkt. — Dr. A. Hansen hat sich an der technischen Hochschule zu Darmstadt für Botanik habilitirt. — Gustav Sennholz, Stadtgärtner in Wien, wurde durch die Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone aus- gezeichnet. — Dr. D. Dietrich, Custos am Herbarium der Universität Jena, ist am 23. October v. J., 90 Jahre alt, gestorben. — Franeis Darwin, der Sohn Charles Darwin’s, bisher Leetor der Botanik am Trinity College von Cambridge ist zum Professor der Botanik am Christ College ernannt worden. — 39 Inserate. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Bornmüller, mit Pflanzen aus Serbien. — Von Herrn Runge, mit Pflanzen aus Westphalen. Sendungen sind abgegangen an die Herren Spitzner, Preiss- mann, Kissling, Bornmüller. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Br.) — Berlin, (Cr.) — Croatien, (D.) = Dalmatien, (E.) = England, (G.) = Galizien, (Kr.) —= Krain, (M.) = Mähren, (NOe.) —= Niederösterreich, (OOe.) — Oberösterreich, (P.) = Polen, (Sl.) — Schlesien, (Sr.) = Serbien, (St.) — Steiermark, (T.) = Tirol, (U.) = Ungarn, (W.) = Westphalen. Aegopodium Podagraria (B.), Aethionema sawatile (Cr.,D., T.), Aethusa cynapioides (NOe.), Cynapium (NOe., P.), Agrimonia Eupa- toria (NOe., U.), odorata (Br., G., W.), Agrostemma Githago (P.), Agrostis polymorpha (NOe.), rupestris (Sl.). stolonifera (B., OOe.), Ailanthus glandulosa (B.), Aira bottnica (Finnland), Ajuga Chamae- pitys (NOe., OOe.), Chamaep. v. hirta (D.), glabra (U.), reptans (NOe., U.), Alchemilla alpina (OOe.), arvensis (Baden), Aldrovanda vesiculosa (Br.), Alisma natans (Br.), Plantago (NOe.), ranuneuloides (W.), Alliaria offieinalis (B., U.), Allium acutangulum (U.), atro- violaceum (U.), carinatum (OOe., St.), Chamaemoly (Istrien), lavum (NOe., U.), montanum (NOe., OOe.), moschatum (U.), oleraceum (B.), roseum (ÜCr.), Schoenoprasum (B.), Schoenop. vw. foliosum (OOe.), Scorodoprasum (NOe.), sibirieum (M.), sphaerocephalum (NOe.), ursinum (NOe., U.), Alnus glutinosa (N.), incana (OOe., S1.), viridis (B., NOe., St.), Alopecurus agrestis (W.), geniculatus (B.), utrieulatus Vogesen), Alsine glomerata (U.), Jacquini (NOe.), laricifolia (NOe., t.), setacea (G.), Althaea cannabina (V.), hirsuta (St.), officinalis (U.), Alissum calycinum (V.), minimum (Sr.), montanum (Br., NOe., U.), styriacum (St.), Amaranthus Blitum (W.), Ammophila arenaria (E.), Amygdalus nana (NOe., U.), Anacamptis pyramidalis (OOe., W.) Anagallis arvensis (M.), coerulea (D., P., W.), tenella (E.), Andro- meda polifolia (Br., Hannover), Andropogon llus (NOe., Sr.), Ischaemum (M.), Androsace Chamaejasme (NOe. St.), elongata (B., NOe.), lactea (NOe., OOe,, St.), marima (NOe.), obtusifolia (NOe., St.), Tauscheri (U.), villosa (Kr., St.), Anemone alpina (B., OOe., St.), Hepatica (NOe.), hortensis (Cr.), montana (T.), narcissiflora O0e.), nemorosa (NOe.), pratensis (Br., M., St.), Pulsatilla (F.,M., Oe.), ranuneuloides (NOe., St.), sölwestris (M., NOe., U.), trifolia Kr.), vernalis (NOe.), Anethum graveolens (U.), Angelica montana U.), silvestris (P.), Anthemis arvensis (B., P.), austriaca (B.), Cotula B.), nobilis (E.), tinctoria (Sl., U.). -_ Öbige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R.-Mark) abgegebeu werden. 40 Ein reichhaltiges, sehr wohl erhaltenes Herbarium, nahe an 6000 Species enthaltend, wird zum Kaufe angeboten. — Anfragen an die Administration dieses Blattes, bei welcher auch das nähere Programm eingesehen werden kann. Einladung zur Pränumeration auf den XXXIX. Jahrgang (1889) der Oesterreichischen Botanischen Zeitschrift. (Oesterr. botan. Wochenblatt.) Auf die „Oesterreichische botanische Zeitschrift“, welche von dem hohen k.k. österreichischen und dem hohen k. ungarischen Ministerium für Cultus und Unterricht den Mittelschulen empfohlen wurde, pränumerirt man mit 8 fl. österr. W. (16 R. Mark) auf den ganzen Jahrgang oder mit 4 fl. österr. W. (8 R. Mark) auf einen Semester und zwar auf Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, nur bei der Administration: Wien, IV. Mühl- gasse Nr. ]. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen ebenfalls Pränumerationen an. Die Versendung an die Buchhandlungen hat die Verlagshandlung C. Gerold’s Sohn in Wien übernommen. Von den bereits erschienenen Jahrgängen können noch voll- ständige Exemplare gegen nachfolgende Preise bezogen werden: 2. und 3. Jahrgang zu 1 fl. (2 R. Mark) — 9. bis 30. Jahrgang zu 2 fl. (AR. Mark) — 31. bis 37. Jahrgang zu 5 fl. (10 R. Mark) — 38. Jahrgang 8 fl. (16 R. Mark). Bei Abnahme sämmtlicher Jahrgänge von der Administration 20 Procent Nachlass. Einzelne Hefte können nur vom laufenden und letztvergange- nen Jahrgange abgegeben werden. Von den bisher erschienenen 36 Porträts der „Gallerie öster- reichischer Botaniker“ können einzelne Exemplare ä 50 kr. (1 R. Mark) abgegeben werden. Skofitz (IV. Mühlgasse Nr. 1). Redacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von ©. Gerold’s Sohn. C. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzeı) in Wien. Oesterreichische Botanische Zeitschrift, Die österreichische f Exemplare botanische Zeitschrift ()roan die frei durch die Post be- erscheint => zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. fü blos bei der Redaction Man pränumerirtauf selbe x (IV. Bez., Münlgasse Nr. 1) mit 8 fl. öst. W, zu pränumeriren, (or. Mar) . Botanik und Botaniker. „needs ganzjährig, oder mit Buchhandels übernimmt 4 fl. öst. W. (S R. Mark) Pränumeration halbjährig. : €. Gerold’s Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile N: 2 sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. 7; s Buchhandlungen. XXXIX. Jahrgang. WIEN. Februar 1889. INHALT. Adriatische Algen. Von Dr. Hansgirg. — Tiüia semicuneata. Von Dr. Borbäs. — Neue Funde. Von Dr. Murr. — Potentilla Tyniecki. Von Btlocki. — Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. Vandas. — Zur Flora von Ungarn. Von Dr. Simonkai.-: Zur Flora von Bosnien. Von Dr. Formänek. — Migliarino. Von Dr. Solla. — Literaturberichte. — Correspondenz. Von Borbäs, Formänek, Blocki, Wiesbaur, Murr, Stein. — Personal- notizen. — Inserate. An die Leser. — Mit diesem Hefte schliesse ich eine 38jährige Thätigkeit als Redacteur der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ ab. Reichten auch vielleicht meine bescheidenen Kräfte gegenüber den gesteigerten Anforderungen der Gegenwart nicht immer genügend aus, so war doch stets mein Wollen das beste, mein Streben das regste. Ohne Selbstsucht und frei von jeder Voreingenommenheit suchte ich stetig nur die Interessen der Botanik zu fördern. Wenn ich jetzt scheide, so geschieht es mit dem befriedigenden Bewusstsein, dass meine Schöpfung von den berufensten Händen glänzend weiter gesponnen wird und dass somit ihr Bestehen für die fernere Zukunft gesichert bleibt. Wien, am 1. Februar 1889. Skofitz. Oesterr. botan. Zeitschrift, 2. Hoft 1889, 4 42 Beiträge zur Kenntniss der quarnerischen und dalmatinischen Meeresalgen. Von Prof. Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Schluss.) Fam. Lyngbyaceae (Oscillariaceae). — 11. Lyngbya subolivacea nov. spec. Lager festsitzend, dünnhäutig, öfters ziemlich ausgebreitet, olivengelb oder dunkel-olivengelbgrün. Fäden mit den Scheiden 2 bis 25 u dick, am oberen Ende leicht verdünnt. Zellen halb so lang als breit, mit oliven- oder bläulichgrünem Inhalte. Endzellen abge- rundet und etwas dünner als die übrigen Zellen. Scheiden dünn, eng anliegend, fast farblos. Diese neue L.-Art aus der Section Leibleinia (Endl.) Hansgirg, Notarisia 1888, Nr. 12, p. 587, welche vielleicht der von Kützing (Spee. alg. p. 265) unvollständig beschriebenen Leptothrix dalmatica Ktz. nahe steht, fand der Verf. am Meeresufer im Hafen bei Pola und Lussin-piccolo. 12. Lyngbya jadertina (Ktz.) nob. (Hypheothriw jadertina [Menegh.] Ktz., Rabenhorst, Flora europ. alg. II, p. 89). Diese im adriatischen Meere schon von Meneghini (vergl. Kützing, Spee. alg. p. 265) bei Zara, von Hauck (Oesterr. botan. Zeitschr. 1875, p. 93) bei Triest, Capodistria und Miramar beobachtete Lyngbyacee, welche jedoch Hauck in seinem Werke „Die Meeresalgen“ nicht anführt, hat der Verf. an Ufermauern etc. am Meerstrande bei Lussin-piccolo und bei Zara gesammelt, und erlaubt sich hier, die in der Rabenhorst’schen Flora europ. alg. 1. c. enthaltene unvoll- ständige Diagnose dieser L.-Art zu ergänzen. Ihr Lager ist dünnhäutig, schmutzig olivengelb oder bräunlich- grün. Die Fäden meist 2 bis 2:5 u dick, gekrümmt, an den Enden nicht verdünnt. Zellen fast eben so lang wie breit, mit blaugrünem Inhalte. Scheiden ziemlich dünn, eng anliegend, farblos. Vermehrung durch Hormogonien, welche der Oscillaria tenerrima var. marina Hauck, Oesterr. botan. Zeitschr. 1878, p. 187, die der Verf. auch bei Pola gefunden hat, sehr ähnlich sind. 13. Lyngbya arenaria (Ag.) Hansgirg, Oesterr. botan. Zeitschr. 1884, Nr. 10 f. (Oseillaria arenaria Ag., Phormidium arenarium Rabenhorst, 1. c. II, p. 126.) Am Meeresufer bei Pola, Cherso, Lussin-piccolo und Zara, öfters mit Microcoleus Iyngbyaceus (Ktz.) Thr. gesellig. Chlorophyllophyceae. Fam. Palmellaceae (incl. Protococcaceae). — 14. Gloeocystis marina nov. spec. Thallus festsitzend, hell- oder gelblichgrün, schleimig. Veget. Zellen meist kugelrund, ohne Hüllen 6 bis 9 u dick, mit den Gallerthüllen etwa 18 bis 21 a dick, einzeln oder zu 2—4 in Familien. Hüllmembranen farblos, deutlich geschichtet; sonst wie Gloeocystis vesiculosa Näg. 43 Kommt im adriatischen Meere auf Holzbalken, Mauern ete. an der Fluthgrenze, öfters mit Primordien der Ulothriw implewa Ktz. vor. So im Hafen bei Pola, an im Meerwasser jahrelang liegenden Eichenstämmen mit Palmella mediterranea Ktz. Tabulae phycolog. I, p. 11, die auch in Hauck’s „Meeresalgen“ fehlt, gesellig; auch bei Ika nächst Abbazia. 15. Kentrosphaera Facciolae Bzi. var. örregularis Hansgirg, Prodromus der Algenflora von Böhmen, II., p. 124, f. marina. Diese bis jetzt nirgends aus dem adriatischen Meere angegebene Palmel- lacee hat der Verf. unter Primordien einer marinen Öladophora auf Steinen der Fluthregion bei Lussin-piecolo gesammelt. Fam. Ulvaceae. — 16. Ulvella lens Crouan. Diese von der Meerküste Oesterreichs erst durch Verf. bekannt gewordene chloro- phyligrüne Alge, deren Beschreibung in des Verf.'s Werke „Physiol. u. algol. Studien“, p. 132 vorzufinden ist, habe ich zuerst bei Abbazia, Volosca und Ika, später auch bei Sebenico und Zara an Steinen der Litoralregion gesammelt. 17. Protoderma? concharum nov. spec. Thallus an Schnecken- schalen etc. festsitzend, krustenartig, öfters mehrere Millimeter weit ausgebreitet, hell- oder dunkelgrün, 1 bis 2 mm. dick, aus parallel aufrecht verlaufenden, dicht neben einander liegenden, pseudoparen- chymatisch an einander schliessenden (wie am Querschnitt durch den Thallus zu ersehen ist), 4 bis 8 « dicken, einfachen oder seitlich verzweigten Fäden bestehend. Veget. Zellen meist 4 bis 6, seltener 8 a dick, ebenso lang oder etwas kürzer als breit, an den Scheide- wänden leicht eingeschnürt, einreihig, stellenweise auch zweireihig übereinander angeordnet, am Querschnitt eckig und mit einander pseudoparenchymatisch vereinigt (erst durch Druck weichen unter dem Deckgläschen die Fäden stellenweise von einander). Chromato- phoren wandständig, je ein kugelrundes Pyrenoid einschliessend. Diese durch den Bau ihres Lagers, die Art der Verzweigung ete. (die Vermehrung konnte der Verf. leider bisher nicht constatiren) von Protoderma viride Ktz. (vergl. Hansgirg, Phys. u. alg. Studien, p- 133 f.) sich wesentlich unterscheidende Ökloropyöse hat Verf. an der Oberfläche von Meerschneckenschalen bei Zara gesammelt. 18. Diplonema percursum (Ag.) Kjellman, The algae of the arctie Sea, p. 302. Diese vom Verf. bei Ika nächst Abbazia, Pola u. a. OÖ. gefundene Ulvacese ist in Hauck’s „Meeresalgen“, p. 433 unter dem Namen Enteromorpha percursa (Ag.) J. Ag. beschrieben worden. Schon Areschoug (Phye. scand. mar. p. 192) hat diese früher zur Gattung Conferva, Ulva und Enteromorpha gezählte Alge als Dp“ einer neuen Gattung „Tetranema“ aufgestellt, welche später jellman (l. c. p. 302) für eine ebenso gute Formgattung erklärte, wie die Gattung Ulva, Monostroma und Enteromorpha. Da aber der von Kjellman statt Tetranema vorgeschlagene neue Gattungs- name „Diplonema“, novum nomen gen. (l. e. p. 302) nieht neu ist (vergl. Rabenhorst, Algen Sachsens exsice. Nr. 574) und der von ory proponirte Name Percursaria unpassend wäre (vergl. Kjell- 4 44 man, l. ce. p. 303), so wird meiner Meinung nach die Gattung Tetranema Aresch. = Diplonema Kjellm. wohl den „Lois de la nomenclature botanique“* entsprechend Kallonema Dickie‘) (Notes on some Algae found in the North Atlantic Ocean 1871, p. 457) heissen müssen. Nebenbei sei erwähnt, dass nach und nach auch die eifrigsten Anhänger des bisherigen künstlichen Algensystems zur Einsicht kommen, wie gross die Mängel dieses Systemes sind, so dass Hoff- nung vorhanden ist, dass auch sie bald die Nothwendigkeit der von den Anhängern der Lehre vom Polymorphismus der Algen geforderten Reform*) der jetzt üblichen systematischen Eintheilung der poly- morphen Algen befürworten werden.?) Fam. Chaetophoraceae. — 19. Chaetophora pellicula Kjell- man, 1. c. p. 286. Diese noch wenig bekannte chlorophyligrüne Alge, welche ich an Ufermauern und Holzbalken an der Fluthregion im Hafen bei Pola, Lussin-piecolo und Zara gesammelt habe, ist viel- leicht eine Entwickelungsform der Pilinia rimosa Ktz. (Acroblaste sp. Reinsch, Bot. Ztg. 1879, p. 365), denn die von Kjellman |. e. Tab. 31 abgebildeten Haarbildungen scheinen mit den von Kützing (Tab. phycologieae, IV, Tab. 90) gezeichneten Rhizoiden der Pilinia identisch zu sein. — Tilia semicuneata Rupr.? in Galizien. Von Dr. Vincenz v. Borbäs. Aus der „Flora Caucasi“ Ruprecht’s p. 252 (1869) notirte ich mir folgende Diagnose über obige Tikia: eymis multifloris et reliquis notis T. cordatae Mill. (T. parvifoliae Ehrh.); „foliis fere betu- linis, nunguam cordatis, sed semper basi oblique truncatis, imo uno latere angulo acuto cuneatis“; quam in var. ovalifolia Spach maiori- bus, ad 2 poll. latis, nunguam ovalibus aut anguste ovatis; bracteae non subsessiles, fruetus subglobosi, apiculo brevi crasso truncato, sine cortis. In gub. Tomsk. Aus dieser Beschreibung ist es nicht ganz sicher, ob T. semi- euneata Rupr. mit T. betulaefolia Hofm. in Bayer’s Monogr. Tiliae gen. p. 21 (23) (1862) wirklich identisch sei; von den Exemplaren, welche Freund H. Braun bei Krems sammelte, und welche in der Flora exsice. Austro-Hung. (1693) erschienen, — sowie auch von der ') Die Gattung Kallonema Dickie 1871, ist gut von Callonema nov. gen. Rhodophycearum, Reinsch, Contribut. ad algol. et fungol. I, 1875, p. #1 = ex p. Goniotriochum (Ktz.) Le Jol (quoad Rhodophye.) ex p. Allogonium Ktz. (quoad Cyanophye.) zu unterscheiden. ®) Mehr über diese ist in des Verf.’s Abhandlung „Ueber den Poly- morphismus der Algen“ nachzulesen. °») Man vergl. z. B. was J. G. Agardh (Till Algernes Systematik, 1882, p. 79, 83) über Arten aus den Gattungen Schizoyonium, Schizomeris, Hor- midium ete. sagt. 45 kurzen Beschreibung Bayer’s („folia minima; eyma paueiflora, foli brevior, bracteae minimae*) — ist T. semicuneata sicher verschieden. Im Gegentheile schickte mir Freund Blocki aus dem Kaiser- wäldchen bsi Lemberg Exemplare, welche, was die Grösse und die Form der Blätter betrifft, viel mehr der 7. semicuneata Rupr. ent- sprechen, nur wegen Mangel von Originalexemplaren der letzteren, kann ich die Identität nicht bestimmt behaupten. Diese Linde ist bei Lemberg, wie mir Bfocki brieflich mittheilt, nicht spontan, sondern wurde daselbst vor etwa 40 Jahren bei Anlage des Kaiser- wäldchens angepflanzt. Das Vaterland dieser Linde ist also wahr- scheinlich Russland oder Kaukasus, denn sie stimmt durch die stark zugespitzte und kurz begrannte (2 Mm.) Serratur der Blätter mit den Linden dieser Gegenden überein. Tilia haec e silva caesarea ad Leopolim a T. semicuneata ser- raturis foliorum acuminatis mucronatisque, foliis in parte superiore more Tiliae vitifoliae Host, T. llavae Wolny, T. corylifoliae Host. et 7. Hazslinszkyanae Borb. dentibus maioribus praeditis, ideoque grosse biserratis, in apice longe cuspidato acuminatis, foliis valde obliquis, uno latere etiam cuneatis, quod magnitudinem atline, folia T. platyphyllae fere aequantibus, sed longitudine conspicae angustio- ribus, fere ut in T. begonifolia Stev., — a T. Ledebourii m. (T. multiflora Led. 1842, non Vent. 1303) foliis haud subrotundo-cordatis, bracteis longe pedunculatis (non fere ad basin pedunculi decurren- tibus), stylis tota longitudine glaberrimis, nuce verosimiliter ecostata, — a T. parvifolia caucasica C. Koch, Linnaea 1841 p. 714 foliis sub- tus intense glaucis (non „minus glaucescentibus, paene viridibus“), peduneulis, haud „exacte bifloris“, sed 6—7-floris, a „T. parvifolia var. caucasica A. Br.“ in Bayer ]l. c. p. 24 (26) foliis haud parvis, a T. Amurensi Rupr. ]. e. p. 253, paucis verbis descripta, foliorum forma atque serratura superne grosse duplicata, serraturis minoribus plus minus falcatis, — a reliquis Peracutidentium speciebus: T. colehica, T. begonifolia Stev., T. lasiocarpa (Rupr.) etc. foliis eximie discoloribus etc. diversissima. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass diese Linde, obwohl sie aus Russland oder dem Kaukasus stammen soll, doch noch unbenannt ist, und wenn ich durch Freund Blocki frische Exemplare erhalten werde, werde ich sie als 7”. Blockiana beschreiben. — — Wichtigere neue Funde von Phanerogamen in Nordtirol. Von Dr. Josef Murr. (Schluss.) Hieracium bupleuroidesGmel. Leutasch und Hohe Munde, Höhenthal bei Holzgau (Gremblich), im Bette des Lech bei Stanzach, an Fel- 46 sen bei Höfen, Bach und Hägerau im Lechthale') und (massen- haft) in Bieberwier am Fern; Allerheiliger Klamm und Höttinger Graben bei Innsbruck, Salzberg bei Hall (woselbst auch an einem Felsblock an der Strasse unter St. Magdalena eine magere, starre, einköpfige Form in grösserer Menge auftritt.?) Hieracium glabratum Hoppe. Seltener als H. sawatile Jacq. var. angusti- folium und H. bupleuroides und in freien sonnigen Lagen meist erst viel höher als diese, bei 1500 M. beginnend. In der Krane- bitter Klamm und am Salzberg (an beiden Oertlichkeiten schon von Schmuck beobachtet; siehe Hausmann pag. 537); am Salzberg, besonders gegen das Thörl und im Issthal unter dem Krummholz und zahlreich am Aufstieg zum Lavatschjoch (hier mit in der Mitte stärker verbreiterten Blättern und schüt- terer und kürzer behaarten Köpfchenhüllen, in einzelnen Exem- plaren dem typischen ZH. scorzonerifolium Vill. sehr nahestehend), einzeln auch schon in Bettlwurf.?) — dentatum Hoppe. Grenzhorn bei Kufstein. — Gerölle des Haller Salzberges (schon bei 1550 M.) und Lavatschjoches und unter der Frauhütt, am Muttenjoch bei Obernberg am Brenner; an allen genannten Standorten des mittleren Nordtirol stellenweise zahlreich und immer neben H, villosum Jacq. und dessen var. nudum. Die wenigsten Exemplare jedoch weisen den Typus des H. dentatum auf, die weitaus grössere Mehrzahl zeigt nur undentlich gezähnte und öfters am Ende etwas abgestumpfte Blätter; wir bezeichnen diese Form, welche ein paar Mal schon als FH. speeiosum Hornem. bestimmt wurde (das jedoch in unserer Gegend kaum vorkommt) als **var. Oenipontanum. Auch einzelne Hybride dieser Form mit H. villosum und H. glabratum wurden von uns am Lavatschjoch beobachtet. ') Die von mir in der „Oesterr. botan, Zeitschr.“ 1883, pag. 122, ange- gebenen Standorte von H. glabratum Hoppe im Lechgeröll vor Häselgehr und an den Felsen vor Steeg beziehen sich auf H. sazatile Jacq. f) angustifolium, resp. H. bupleuroides Gmel. ?) H. bupleuroides ist im ganzen Habitus and insbesondere in den von kurzem, bläulich-grauem Flaume wie bestäubten Hüllen der allerdings meist etwas grösseren Blüthenköpfe dem H. saxatile Jacqg. «) angustifolium öfters höchst ähnlich, unterscheidet sich aber von diesem meist leicht durch die satt- grünen, in der Mitte nicht oder nur ganz unmerklich verbreiterten, “überhaupt in der Breite (von 7—10 Mm.) sehr constanten, meist ganz- randigen und nie deutlich gezähnten, nebst dem Stengel immer kahlen Blätter. In der Blattformn kommt H. bupleuroides dem H. glabratum sehr nahe. °) Das H. glabratum Hoppe ist nicht mit dem am Haller Salzberg, be- sonders gegen das Lavatschjoch in schmalblätterigen Formen häufigen H. vil- losum v. nudum zu verwechseln, dem es in der zottigen Behaarung der Köpfchen- hülle und der völligen Kahlheit des Stengels und der Blätter gleichkommt; das sehr ähnliche H. scorzoneraefolium Vill. unterscheidet sich von H. gla- bratum durch die kürzere und spärlichere Behaarung der Köpfchenbülle und die in der Mitte stärker verbreiterten und länger zugespitzten Blätter. 47 Hieracium gothicum Fries. Berge um Reutte (Gremblich). — jurassicum Griseb. (= H. juranum Fr.) Mit H. prenanthoides Vill. und H. perfoliatum. Fröl. um Reutte, besonders am Titzl (Gremblich); bei St. Magdalena am Haller Salzberg (A. Zim- meter). _ u. All. Berge um Reutte (Gremblich); Trittmahder bei Galtür im Patznaunerthal (A. Zimmeter). — Iyeopifolium Fröl. (S. Oesterr. botan. Zeitschr. 1888, Nr. 6) wächst am Haller Salzberg auf Gypsboden am Karthelserkopf (Gremblich). Phyteuma spicatum L. Unterleutasch (H); um Nassereit, Gegend von Reutte; Erl bei Kufstein. *_— spicatum x betonicaefolium. Bei Afling in einigen ausgesprochenen Exemplaren. Auch die unseres Wissens nach noch nicht beob- achtete Combination **7’'h. Halleri X betonicaefolium beobach- teten wir daselbst neben ziemlich zahlreichen Stücken der Ph. Hegetschweileri Brügg. (Ph. Halleri X spicatum.)') — orbieulare L. Ein Exemplar mit reinweisser Blüthe bei Leu- tasch (H). ne a spieata L. geht bis Ing oberhalb Gries am Brenner era Rhododendron intermedium Tausch. Nicht gerade selten auf hohen Alpen des Gaisthales (H). Gentiana lutea L. Nordwestabhang des Seefelderspitzes (H); einzeln auf den Wiesen vor Heiterwang bei Reutte (ca. 1000 M.). — pannonica Scop. Alpen des hinteren Gaisthales, auch am Fran- zosensteig an der bayerischen Grenze (H). — Clusii Perr. et Song. (— firma Neilr. = @. acaulis Koch). Wiederholt monströs halbgefüllt mit theilweise vergrünter und tiefgespaltener Krone, um Leutasch (H). — Pneumonanthe L. Nordostufer des Seefelder Sees (H). — verna L. Mehrere schön violett blühende Exemplare‘) am Ein- gang ins Gaisthal (H). _ Tr R. Sch. Sehr typisch am Hühnerspiel und am Almajur- 06 De earliı Rottb. Ostabhang der Hohen Munde (H). — obtusifolia W. Oefters monströs gefüllt ober der Wangalpe bei Leutasch; fore albo auf der Hohen Munde und im Moos bei Leutasch (H). Veronica prostrata L. Bei Lengenberg nächst Pettnau sehr zahl- reich (H).?) Pedicularis recutita L. Mit citronengelber Blüthe bei Obernberg am Brenner (Evers). ni 9) B,.p8 8. De 206 dieses Jahrganges. ”) 8. Deutsche botan. Monatsschr. 1887, pag. 68. ’) Vergl. pag. 298 dieses Jahrganges. 48 Euphrasia strieta Host. Zahlreich an der Brennerstrasse unter Schönberg. * Mentha aquatica X silvestris Mühlauer Röhricht (Evers). Salvia pratensis L. fl. albo. Zahlreich an der Mühlauer Eisenbahn- brücke neben Echium vulgare fl. albido. Thymus montanus W. K. fl. albo. Raine bei Axams. * Stachys ambigua Sm. Natters bei Innsbruck. Calamintha alpina Lam. fl. albo. Einzeln im Kalkgeröll zu Bettl- wurf im Hallthal. Brunella grandiflora Jacq. fl. albo. Einzeln im Haller Salzberg. Pinguieula vulgaris L. Monströse Form mit doppelt so grosser Blüthe ganz einzeln am Hühnerspiel ober Gossensass. Androsace helvetica Gaud. Im Wettersteingebirge stellenweise zahl- reich (H), neu für das mittlere Nordtirol. — Chamaejasme Host. Häufig im ganzen Wettersteingebirge, geht bis zum Igelsee (1550 M.) herab. — lactea L. Bei nur 1320 M. auf der Höhe des Grenzhorn bei Erl neben Ranunculus alpestris, Circaea alpina, Allium fallax. Primula elatior Jacq. Am Almajurjoch bei 1900 M.(!) zu Ende Juli zahlreich blühend. Plantago alpina L. Häufig auf allen Gaisthaler Alpen, schon von 1300 M. an. Chenopodium opulifolium Schrad. Breitet sich nunmehr neben den schon seit Lansem häufigen Ch. ficifolium mehr und mehr aus, besonders in der Umgebung von Hall. Daphne Mezereum L. Gaisthaler Alpen bis 1600 M. und noch Ende Juli blühend, auch oft blünende Exemplare mit vollständig ent- wickelten Blättern (H). Potamogeton gramineus L. Seefeld mit P. pusillus. Orchis pallens L. Unter dem Krummholz am Seefelder See (!). Gymnadenia conopea R. Br. Einmal reinweiss bei Leutasch (H). Platunihera chlorantha Cust. Bergwiesen um Leutasch über 1200 M. Nigritella nigra Rehb. Schon bei 1170 M. um Leutasch (H). =» — KHeufleri Kern. Ober Feldern bei ca. 2800 M., auch am hohen Ahrnstein (H). Listera cordata R. Br. Moosige Wälder am Lautersee bei Millen- wald (H). Microstylis monophyllos Lindl. Bei Elmen im Lechthale und Hohen- schwangau (Al. Walde). Anthericum Liliago L. Hügel ober Kematen (Malfatti), vor Jahren von Prof. Zimmeter auch am Spitzbühel gefunden. * Allium Vicetorialis L. Vomperloch (Gremblich). Veratrum album L. Ober Tillfuss bei Leutasch ein nicht blühendes Exemplar mit lebhaft gelb und grün gestreiften Blättern (H). Carex Kerneri Kohts. Am Almajurjoch und zahlreich am Haller Salzberg gegen das Thörl. — ornithopodioides Hausm. Am Scharnitzerjoch (Wachter) und am Plattachferner im Wettersteingebirge und zahlreich auf der 49 Hohen Munde meist zwischen den Polstern der Carex firma neben ©. capillaris und nigra und Chamaeorchis (H.), so auch auf der Saile bei Innsbruck. Poa distichophylla Gaud. Ehrenberger Klause bei Reutte und Almajur- Joch. Ophioglossum vulgatum L. Wildmoos bei Seefeld bei fast 1400 M. (H). Cystopteris regia Presl. Hohe Munde (H). Hall (Tirol), am 10. October 1888. Potentilla Tynieckii n. sp. (P. leucopolitanoidi X argentea ?) Von Br. Blocki. Diagnose: Wurzelstock eine centrale Blattrosette und 3—5 seitliche, bogig aufsteigende Stengel treibend. Stengel bis 3 Dem. lang, an der Spitze ziemlich dicht doldenrispig, wie die Blatt- und Blüthenstiele filzig und mit längeren abstehenden geschlän- elten Haaren ziemlich dicht besetzt. Rosetten- und untere Stengel- lätter stets fünfzählig, langgestielt (Stiele der Rosettenblätter 4—6 Cm. lang), die Stiele der übrigen Stengelblätter an Länge allmälig abnehmend, die oberen Stengelblätter sitzend, drei- zählig. Unterste Rosetten- und Stengelblätter bedeutend kleiner als die mittleren Rosetten- respective Stengelblätter, die Theil- blättchen derselben verkehrteilänglich, beiderseits von der Mitte an mit 3—4 sich berührenden, kurzen und breiten, stumpfen Zähnen besetzt und an der Spitze mit einem ebenso gestalteten Endzahn, welcher die zwei seitlichen obersten nicht überragt. Die Theilblättchen der übrigen Rosettenblätter sowie der mittleren Stengelblätter grösser (das mittlere bis 2:5 Cm. lang) und schmäler, verkehrtlänglichlanzettlich, zur Basis all- mälig keilförmig verschmälert, tief eingeschnittengesägt, beiderseits mit 3—4 länglichlinealen, schwach zusammen- neigenden, am äusseren Rande bogig begrenzten, zur Spitze rasch verschmälerten, jedoch stumpflichen Zähnen und mit einem die zwei seitlichen obersten etwas überragenden, zu beiden Enden verschmälerten, länglichen Endzahn versehen; die Theil- blättchen der oberen Stengelblätter ähnlich jenen der mittleren, nur schmäler und beiderseits höchstens mit zwei Zähnen besetzt. Alle Blätter am Rande schwach umgerollt, oberseits dicht an- liegend behaart, lichtgrün, unterseits dieht weisslichgraufilzig und an den Nerven langhaarig, deutlich nervig. Untere Neben- blätter lanzettpfriemlich, obere schief eilanzettlich, zur Spitze allmälig verschmälert, am äusseren Rande nahe der Basis mit einem seichten Zahn. Blumenblätter klein, etwas länger als die 50 Kelchblätter, verkehrteiförmig unausgerandet, von einander entfernt, gelb. Kelch aussen filzig und dicht anliegend behaart; äussere Kelchblätter länglich, innere eiförmig, die äusseren nicht überragend. Fruchtköpfehen 5—6 Mm. breit. Blüthenstiele dünn (jedoch nicht fadenförmig dünn, wie bei P. Wiemanniana G. et Sch.), nach dem Verblühen der Blüthen schwach zurückgebogen. Standort: Am sogen. „Kleinen Sandberge* bei Lemberg in Gesellschaft mit Potentilla leucopolitanoides mihi (P. leucopolitana Zimmeter p.p., non F. W. Schultz) und P. argentea L., sehr zahl- reich. Ist wohl Bastart, aus der Vermischung beider letztgenannter Arten entstanden. Lemberg, im Januar 1889. —l— Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. K. Vandas. (Fortsetzung.) Bicornes L. Erica verticillata Forsk. In Gebüschen des Hum und Gliva-Berges bei Trebinje, Kalklehnen zwischen Lastva und Orahovae. Pyrola secunda L. Visoka glavica und Milanov odsiek in Bjela gora, Buchenwald am Fusse des Orien nahe der Cordonsstation Vrbanje. Oleaceae Lindl. Olea europaea L. Um Trebinje cultivirt. Phillyrea latifolia L. Gebüsche des Gliva-Berges bei Trebinje. Asclepiadeae Br. Vincetoxicum contiguum &. &. Gebüsche um Bogovid selo, Grab und Vrbanje. Gentianaceae Lindl. Gentiana cruciata L. Hügel um Nevesinje. — lutea L. Abhänge des Orien, selten. — utriculosa L. Mit der vorigen, aber viel häufiger. — aestiva R. S. (G. angulosa MB.) Kahle Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje. — crispata Vis. Mit der vorigen. Chlora serotina K. Lastva bei Trebinje. Convolvulaceae Vent. Convolvulus Cantabrica L. Bilek (leg. Med.-Dr. Hensch). — tenuissimus 8. S. Gebüsche am Fusse des Gliva-Berges bei Trebinje. öl Borragineae Juss. Heliotropium europaeum L. Um Trebinje, Bilek und Beljani gemein. Anchusa italica Retz. Pridvorei bei Trebinje, Beljani und Trebe- sinje han. Echium italicum L. Pridvorei bei Trebinje, Bilek. Onosma stellulatum W. Kit. Gliva-Berg bei Trebinje, Orahovac und Visoka glavica. — YVisianii Clem. Gipfel des Mali Svitavac oberhalb Grabs bei Tre- binje, ea. 1195 M. hoch; stimmt mit Exemplaren, die Clementi auf Monte Biokovo gesammelt hat, gut überein. Moltkia petraea Rehb. (Lithospermum petraeum DC.) Felsige Stellen des Gliva-Berges, häufig, Ilina greda oberhalb des Ortes Bogovi& selo, Orien, Trebesinje han. Lithospermum arvense L. Bilek (Med.-Dr. Hensch). Echinospermum Lappula Lehm. Hügel um Trebesinje han. Solanaceae Bartl. Atropa Belladonna L. Wälder um Nevesinje. Personatae L. (p. m. p.) Verbascum Blattaria L. Ufer der Trebinjlica bei Gomoljani und Pridvorei, um Nevesinje. — pulverulentum Vill. (V. floecosum W. Kit.) Bogovit selo und Grab bei Trebinje. — Lwychnitis L. Gliva-Berg bei Trebinje. — nigrum L. Nevesinje. — glabratum Friv. Waldige Abhänge um Nevesinje, selten. Serophularia canina L. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje, um Lastva, . Orahovaec und Grab. — laciniata W. Kit. Grasplätze des Ledenik bei Milanov odsiek, selten. Digitalis laevigata W. Kit. Abhänge der Ilina greda oberhalb des Dorfes Bogovit selo. — ambigua Murr. Nevesinje. Linaria vulgaris Mill. forma pubescens m. Superior pars caulis et calices dense et breviter pubescentes, etiam folia praesertim superiora sparse pubescentia. Am Rande des Dabar-polje bei Beljani, nur in dieser Form. — dalmatica Mill. Gliva-Berg bei Trebinje, Ilina greda oberhalb des Dorfes Bogovi& selo, Carica-Höhle und Koinsko in der Nähe von Bogovi@ selo, Gipfel des Mali Svitavac oberhalb Grabs. — minor Desf. Divin-Pass bei Beljani, gemein. — spuria Mill. Brachfelder um Pridvorei und Gomoljani bei Trebinje. —— elatine Mill. Trebesinje han. — lasiopoda Freyn var, apetala m. Corollae plerumque nullae. Brachäcker bei Pridvorei nicht selten, nur in dieser Varietät. 52 Veronica spieata L. Gliva-Berg bei Trebinje, Bilek und Beljani. prostrata L. Nevesinje. officinalis L. Milanov odsiek und Visoka glavica bei Trebinje, Mala VeleZ bei Nevesinje. Chamaedrys L. Nevesinje. montana L. Mala VeleZ bei Nevesinje. satureioides Vis. Mala Velez bei Nevesinje, recht häufig. Odontites verna Rehb. (Euphrasia Odontites L.). Nevesinje. lutea Rehb. Gliva-Berg bei Trebinje, bei Grab und Ulica. Rhinanthus angustifolius Gm. Milanov odsiek in Bjela gora. Melampyrum barbatum W. Kit. Brachfelder bei Pridvorei nächst Trebinje. fimbriatum sp. n. Caulis erectus, ramosus, ramisque elongatis patule divergentibus lawe foliatus. Spicae aequales, den- siusculae, paueciflorae, breviter ovato-oblongae. Folia brevia, inferiora anguste lanceolata, acuminata, in petiolum bre- vissimum attenuata, basi angustata rarius rotundata, superiora lanceolata, longe acuminata, basi cordata vel rotundata, integra vel saepissime wutrinque dentibus 3—6 longiusculis, incurvatis instructa. Tota planta pilis brevissimis, albidis dense pu- berula et praecipue in nervis et marginibus foliorum revolutis bractearumque longius pilosula, ideogue color plantae laete cano- viridis. Florum bracteae late ovato-triangulares, basi dilatata manifeste cordatae, rarissime tantum rotundatae, utrinque usque ad apicem profunde pectinato-ineisae, dentibus numerosis, inferioribus magnis, inaequalibus a basi latiore abrupte in setulas tenuissimas, puberulas longe produetis, superioribus eis multo minoribus, sed conformibus. Bracteae in- feriores virides, superiores obscure atropurpureae, omnes8 impunetatae. Caliw anguste tubulosus, breviter et sparse albo- puberulus, inaequaliter quadrifidus, dentibus e basi latiore an- guste linearibus, in acumen tenue abrupte productis, tubo cali- cino duplo fere longioribus, tubum corollae dimidium aequantibus vel superantibus. Corolla obscure purpurea circa 15 mm. longa, basi 1'/), mm. lata, in fauceem 5—6 mm. latam sensim ampliata, hians, labio superiore integro, margine late revoluto, recto, inferiore trilobo aurantiaco vel aurantiaco - purpureo. Fructus? Planta 25—4J0 cm. alta, folia 25—30 mm. longa, 6—10 mm. lata, bracteae inferiores virides 20—23 mm. longae, 8—I0 mm. latae, superiores purpureae 15—18 mm. longae, 6-8 mm. latae. Caliv 7—8 mm. longus, tubo 2'/, mm. longo, apice 1'/, mm. lato (sub anthesi). Corolla 1L5—16 mm. longa ad faucem parum hiantem 5—6 mm. lata. In dumetis graminosis montis Gliva prope Trebinje 7. Aug. 1886. primo flore. Etiam in Petni vrh prope Orahovae, prope Bogovie selo ad locum Spasova erkva dietum et in dumetis ad Grab prope Trebinje, ca. 600—1300 m. s. m. bp) Diese Art, die sich dadurch auszeichnet, dass die oberen Bracteen auf dem ganzen Rande lang gewimpert und sammt den Blüthen schmutzig purpurroth gefärbt sind, steht dem M. barbatum W. Kit. am nächsten, welches sich von ihr auf den ersten Blick hin durch gelbe Kronen, gelblich-grüne Brac- teen und durch die reichblüthige, lockere, eylindrische Blüthen- ähre unterscheidet. Auch ist M. barbatum W. Kit. länger ab- stehend behaart, und die Farbe der ganzen Pflanze meist gelb- lich-grün, wie ich es auf sämmtlichen Exemplaren, die ich in der Trebinjer Ebene gesammelt habe, vorfand; M. fimbriatum m. ist schön hell-grau-grün, niemals aber gelblich grün. Die Blätter des M. barbatum W. Kit. sind denen des M. fimbriatum sehr ähnlich, die Bracteen sind meist oval-länglich und nicht so breit dreieckig, ziemlich tief herzförmig und auch kammartig gezähnt, die Zähne sind aber nicht so zahlreich und fein, besonders die obersten sind ziemlich kurz und meist einzeln stehend; die Stielchen und die unteren Ränder der Bracteen sind sammt der blüthentragenden Axe bei M. barbatum W. Kit. meist weiss-zottig, was bei M. fimbriatum m. nicht vorkommt. Die Kelche des M. barbatum W. Kit. sind oval, mit langen, ge- schlängelten, weissen Haaren dicht zottig und mit kurzen, etwa wie die Kelchröhre langen, unvermittelt zugespitzten Zähnen versehen. Was den Standort unserer Pflanze betrifft, so ist es sehr interessant, dass sie in grasigen Gebüschen in einer Höhe von 600—1300 M. wächst und erst anfangs August zu blühen anfängt. Vielleicht eine alpine Rasse des M. barbatum W. Kit. Melampyrum pratense L. Nevesinje. Acanthaceae. Acanthus longifolius Host. In Gebüschen um Bogovi@ selo bei Tre- binje, häufig. — spinosissimus P. In Gebüschen um Pridvorei bei Trebinje gemein, auch zwischen Trebinje und Bilek bei Jasen, Domanovid bei Mostar (leg. Med. Dr. Hensch). Verbenaceae Br. Viter aqnus castus L. Ufer der Trebinjtica nächst Pridvorei und Trebinje. Verbena offieinalis L. Pridvorei und Lastva bei Trebinje. (Fortsetzung folgt.) Bemerkungen zur Flora von Ungarn. Von Dr. L. Simonkai. ve Bromus Bawrngartenii Steud. und Br. Bärcensis Simk. Im Hefte Nr. 12, 1888, dieser Zeitschrift pag. 418, schreibt Prof. Borbäs Folgendes: „Bromus Baumgarteni Steud. zieht Sim. zu Br. mollis und beschreibt einen Bromus als neue Art (Br. bar- censis). Aber wer die Beschreibung, die Stellung des Br. Baum- garteniü Steud. Syn. Glum. 320 —321!, sowie die geographische Ver- breitung beachtet, dem wird sicher sehr wahrscheinlich sein, dass Br. barcensis Sim. = Br. Baumgarteni ist.“ Die Abkürzung „Sim.“ kann in diesem Citate nur für meinen Namen stehen; darum erlaube ich mir hier die Beschreibung des Bromus Baumgarteni, sowie auch jene des Br. Bürcensis Simk. wieder zu geben, um zu zeigen, dass die citirte Meinung des Prof. Borbäs unzulässig ist. Von Bromus Baumgartenü Steud. Syn. I. 320 ist nichts An- deres bekannt als seine Beschreibung. Diese lautet: „Culmo erecto simplici (2-pedali) tenuissime pubescente; vaginis foliisque basi hirsutis, his lanceolatis elongatis (3—10” longis, 3—4” latis); ligula membranacea fuscescente acuta denticu- lata; paniculae subnutantis contractiusculae radiis sub 4-nis rigi- dulis (brevibus) simplicibus et ramosis scabriusculis ; spieulis lan- ceolatis complanatis tenui adpresse pubescentibus glumis valde inae- qualibus inferiore uni superiore 5-nervia, nervis viridibus; flos- culis 5—7 subdistantibus; valvula inferiore acuminata imme- diate in aristam ipsa breviorem terminata, superiore hyalina obtusa margine ciliata. — B. rigidus Baumg. mspt. 9 Transsylv.“ Hingegen ist in meiner „Enumeratio florae Transsilvanicae (1886) pag. 584 der Bromus Bärcensis Simk. folgend diagnosirt: „B. Baärcensis Simk. — E grege Bromi erecti Huds. vaginis emareidis in fibras intertextas solutis; foliis ceiliatis et sparsim pilosis. Proximus igitur B. variegati MB. et B. Transsilvaniei Steud. ; sed a Bromo variegato toto habitu abest, habet nam culmos 60 bis 90 cm. altos, paniculam 10—15 cm. longam, radios inferiores qua- ternos sexternosque spica longiores, folia 20—30 cm. et ultra longa. A B. Transsilvanico eui habitu similior, et quocum etiam rhizomate stolonifero congruit, foliis pilosis et praecipue flosculorum indole differt. Flosculi nam in Bromo Transsilvanico rachide glabriuscula vel pubescente insident, habentque valvulas inferiores glaberrimas 15—18 mm. longas, stramineas et a medio angustatas; contra flos- euli B. Bürcensis in rachide villosa insident habentque valvulas inferiores sericeo-pubescentes, 8—10 mm. solum longas, gramineas et sub apice solum oblique angustatas. Flosculi B. Bärcensis ideo duplo quam in B. Transsilvanico (idest B. fibroso Hackel, „Oesterr. 99 botan. Zeitschr.“ 1879, pag. 209), breviores, nee non obtusiores, sericei et magis virides apparent; spiculae etiam minores; panicula magis contracta et brevior. — Legi in aprieis calcario-saxosis montis Czenk ad Brasoviam, julio ineunte florentem.“ Aus dieser Diagnose, welcher ich noch beifügen möchte, dass die Blüthezeit des B. Bärcensis etwa um zwei Wochen später ein- tritt, als jene des B. Transsilvanicus; und dass die Ligula des B. Bärcensis sehr kurz und gerade abgeschnitten sei: ist wahrzu- nehmen, dass mein neuer Bromus am meisten dem B. Transsilva- nieus Steud. ähnlich sei und sich von demselben nur durch die her- vorgehobenen diagnostischen Merkmale, so durch seine behaarten Blätter, sehr kurze Ligula, feinzottige Spindel der Inflorescenz, merk- lich kürzere, seidig flaumige, an der Spitze fast zugerundete Blüthen- spelzen, wie auch durch seine kürzere mehr zusammengezogene Rispe unterscheide. Es ist daher klar, dass mein B. Bärcensis in seinen übrigen Merkmalen mit dem B. Transsilvanicus Steud. überein- stimmen müsse; das heisst, dass er einen vollständig kahlen Stengel besitze, dass seine Blätter schmal, nur 1—1'7 Linien breit und seine oberen Aehrchenklappen beständig dreinervig seien. Steu- del’s Bromus Baumgartenii hat also mit B. Barcensis Simk. nichts zu thun, weil die Pflanze Steudel’s einen feinflaumigen Stengel, 3—4 Linien breite Blätter, eine entwickelte spitzige Ligula, fünf- nervige obere Aehrchenklappe und eine zugespitzte Blüthenspelze besitzt; wo mein Bromus mit einem ganz kahlen Stengel, mit schma- len 1—1'7 Linien breiten Blättern, mit einer sehr kurzen, stumpfen, fast rudimentären Ligula, mit dreinervigen oberen Aehrchenklappen und mit fast zugerundeten Blüthenspelzen ausgestattet ist. ur Beitrag zur Flora von Bosnien und der Hercegovina. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am böhmischen Gymnasium in Brünn, (Fortsetzung.) Sedum acre L. Grdoh bei Sarajevo. — anopetalum DC. Auf dem Trebovic ete. (Beck), Igman. — dasyphyllum L. Auf steinig-felsigen Stellen verbreitet (Beck), so bei Sarajevo, Konjica, Blaga). Sempervivum hirtum L. Maglaj. Cotyledon umbillieus Huds. Fl. eroat. pag. 146. Mula bei Cattaro, teste Vukotinovic. — parviflorus Sibth. Cattaro (Fl. eroat. p. 146)!, Dobrota. Miyrtus commamis L. Insel Lakroma. Punica granatum L. (Sipak in H.) Gemein bei Mostar (Berne Vrölo Bune (Blau), B. @liva nächst Trebinje (Pantocsek), Sjeniee, Pozelje, Gnoinice, Blagaj, Zitomyslic, Caplina, Stolac, Ljubinje, Mosko; Cattaro, Dobrota, Mula in D. Crataegus monogyna Jacqg. Gemein im b. @. Pirus communis L. Sehr häufig eultivirt. Eingesprengt und wild bei Brankovae in Bos. und Grbesi in H. 2 — malus L. Sehr, häufig eultivirt. Wild am Celin bei Visoko, bei Östrozat und Zitomyslic. — domestica L. = P. sorbus Borkh. Bronzeni majdan, Zitomyslig, Sebenico. Auf meiner Reise richtete ich meine Aufmerksamkeit nur auf wenige mir seltener erschienene auffälligere Rosenarten und brachte eine kleine Sammlung von dreizehn Nummern zusammen, die, wenn- gleich keine neuen Arten, wohl aber ausser der Bestätigung dreier bereits aus den Sammlungen Prof. v. Brandis’ publieirten Angaben doch vier neue und besonders interessante Varietäten enthielten. l. Rosa sempervirens L. bei Lacroma in Dalmatien am 5. Septem- ber 1887. Mehr als die Hälfte dieser ganzen kleinen Sammlung wird von der behaarten Race der R. repens Scop. ausgefüllt. Diese vielen Formen mögen aber — wenngleich dieselben wieder neue Mittelstufen bisher benannter Abänderungen bilden — nur wie folgt, gedeutet werden. 2. Uebergangsform der f. subsericea Keller (Oest. bot. Zeitschr. 1883 Nr. 11) zur f. atrata Christ (Rosen der Schweiz p. 196, N) Bei Krupa im nördlichen Bosnien am 23. Juli 1887 (Nr. 3). 3. Uebergangsform der subspec. Baldensis Kern. (in Desegl. Cat. rais. p. 48, 1877) zur typischen R. repens Scop. Bei Banjaluka im nördlichen Bosnien, 25. Juli 1887 (Nr. 4). 4. Uebergangsform der subspec. Baldensis Kern. ], ec. zur subvar. carstigena H. Braun (in Annal. des k. k. naturhist. Hofmuseums, Bd. II, p. 115—118, 1887). Bei Sissek in Croatien, 19. Juli 1837, Nr. 6. 5. Uebergangsform der subspec. Baldensis Kern. 1. e. (zur?) in- en Bei Modra im nördlichen Bosnien, 25. Juli 1887 T. 5). 6. Uebergangsform der f. subsericea Kell. zur subvar. carstigena Braun ]. c. (= eine f. subsericea supraglabra). Bei Krupa im nördl. Bosnien, 23. Juli (Nr. 7). 7. Mittelform der f. subsericea Kell. 1. c. und der f. transalpina Christ. 1. ec. p. 197. Bei Rujevica im nördl. Bosnien, 25. Juli 1887 (Nr. 8). 8. endlich eine (Standorts-?) Form dieser behaarten Race der R. repens Scop., die ich f. Hasaniensis (nob.) benenne, die mit ihren: ramis nudis strietissimis; foliolis obovato-lanceolatis subtus pallido-glaueis; pedunculis saepe glabris, sepalis brevi- bus diu persistentibus receptaculis ovatis ... eine mir noch nicht bekannte Uebergangsform der repens Seop. zur pilifolia Borb. (Ungar. Ros. 344) darstellt. Keller. eo) 10. 11. By] An diese behaarte Race der R. repens Scop. schliessen sich deren Hybridae. mit den Gallicanis an, die aber sowohl überhaupt neue Combinationen, als für die Bosnische Flora ins- besondere interessante Bereicherungen bilden, daher wir sie nicht blos besprechen, sondern auch benennen zu sollen glaubten. R. Neilreichii Wiesb. f. Zalinensis (nob.). „Aus der hybriden neuen Formenreihe der superbaldensis X pumila (Kell.), deren caulis humifusus (repens), rami virides aculeati aciculisve sparsis, glandulisque ereberrimis praediti aut verrucosi superne glaucescentes; foliola obovata acuta, remota, magis con- coloria supra nitentia atroviridia, subtus virescentia et toto ad- presse-puberula (in juvenalibus trichoneura aut olabra) in costa semper (rarius in nervis) glandulosa, basi duplo- apice uniserrata, serratura glandulis atroviolaceis instructa; petioli pubescentes glan- dulosi et aculeati; pedunculi 2—3, longi, glandulis atroviolaceis dense rubiginosi; receptaculum breviter ovatum purpurascens toto gland.-punctatum; sepala brevia, extus toto rubiginosa ex- teriora pauci lacinulata; discus subplanus; styli exserti stamini- bus breviores basi cohaerentes et villosi superne in capitulo glabri petala... (pallide rosea?); fructus parvus ovalis aut ob- ovoideus marcescens sterilis. Hab. ad Zalin in Bosnia boreali, 24. Juli 1887 (Nr. 1). R. macrocalyx (Borb.) var. Mokrana (nob.), quae ramis strietis elongatis glauco-viridibus, aculeis paucis brevibus falcatis aci- ceulisque sparsis armatis (haud inermibus); petiolis perlongis toto tomentellis subinermibus glandulis minutis inspersis aut eglandulosis; foliolis septenis (haud quinis!) petiolulatis, in petiolo valde remotis (infimis longe distantibus) brevioribus magis elliptico-subrotundis, basi eximie cordatis planis tenuibus, supra nitentibus glabris laete viridibus, subtus pallidioribus et trichoneuris biserratis, serraturis eas villosarum monentibus, sed pauce denticulatis rotundato-apieulatis (haud profundis); sepa- lorum pinnulis angustioribus toto eglandulosis; peduneulis geminis; stylis ultra diseum subplanum longe exsertis connexi- busve, apice capitatis toto dense albo-vıllosis, staminibus paulo brevioribus, — typo et ejus varietate coriacea Borb. 1. c. p. 364 longe distat. Hab. ad Mokra in Bosnia boreali 25. Julii 1887 (Nr. 12). Eine interessante, mir ihrer Abstammung nach räthsel- hafte Hybride! Ob sie ein Mischling der Villosae subglabrae Keller x Gallicanae, oder aber der Malyi x cordifolia (Host) sei — ist fraglich. Keller. Von den echten Gallicanis: A. austriaca Crantz f. haplodonta Borb. 1. ec. p. 367. Hab. ad Zalin in Bosnia boreali 24. Julii (Nr. 10) mit abgefallenen Stacheln. Dann aber auch jene sonderbare grosse Form, die schon Prof. Wiesbaur aus einem fast identischen Exemplare der Sammlung des um die bosnische Flora nach Sendtner, Blau und Dr. Günther Ritt. v. Beck zunächst verdienten Professors Ossterr, botan. Zeitschrift, 2, Heft 1889, 5 13. v. Brandis in Oest. botan. Zeitschr. 1883 Nr. 5 als wörescens Desegl. publieirte! Diese, die wir nun f. Dobojensis (nob.) benennen, ist a typo Deseglisei: frutieulo altiori, caule (erecto) ramisque aculeis sparsis brevibus rectis- que armatis insuper cereberrime glanduloso-setosis (haud iner- mibus); foliolis septenis! '/, majoribus utrinque (supra valde!) lueidis; stipulis inferioribus ramorum frugiferorum latio- ribus dorso glandulosis; receptaculis fructibusque globoso- pyriformibus (haud ovoideis); disco sat conico (haud plano); stylis densius villosis; petalis ... insigniter discedens! Hab. in nemoribus, silvarum marginibus montium Bosniae cen- tralis; ad viam inter Tarabovac-Guvno et Grahovik (leg. 7. Junii 1882 in florendi statu Prof. Brandis! et prope Doboj 6. Aug. 1887 (in fruct. immat.) Prof. Formänek. Obs. Exemplar Bran- disii petalis longis (teste leetoris „rubris“ 1. e. purpureis odoris- que) et indumento stylorum typo convenit; a specimine Dobo- jensi receptaculis sepalorumque marginibus erebre glandulosis, stipularum auriculis conspicue elongatis solum recedens! (Nr. 11) Keller. Endlich noch eine interessante Acquisition, die ebenfalls in doppelter Weise neu zu nennen ist, 1. als ein unzweifelhaftes Glied der echten mollis Smith, die von Bosnien noch unbe- kannt, 2. als eine ganz neue sonderbare Varietät derselben. Ich benenne und beschreibe sie folgend: R. mollis Sm. f. Eriei') (m.). Frutex humilior vix ultra 1 met. altus samosus pallescens; ramis rigidis gracilibus breviu- sculis cortice ex luteolo virescente aut unifariam purpu- rascente in ramulis albo-virentibus conspicue glaucescente. Aculei homomorphi recti tenuissimi breviter-subulatique e basi minute elliptica horizontaliter patentes, in ramulis gla- berrimis approximati aut gemini. Petioli aculeis subulatis aci- culiformibus copiose armati tomentosi et glandulosi. Stipulae conformes (superiores angustae breviter auriculatae supra gla- brescentes) inferiores profundius auriculatae aurieulis vix medioeri- bus (subdilatatis) utrinque adpresse tomentosis margine dorsoque —+ glandulosis. Foliola 5- (7-) na, terminalia obovato-oblonga basi anguste-rotundata, lateralia minus breviora elliptieo-ovata aut elliptica, obtusiuscula, saepe omnia utrinque rotundata, mediocria aut minora supraincana coerulescentiaque, subtus palidissime glauca, utringue (subtus insigniter) tomento molli nitide velutina, subtus in pagina nervisque glandulis brunnescentibus evanescentibusque sparsim punc- tata, glanduloso biserrata; serratura — aperta triangularis aut versus apicem suberenato-rotundata utringue minute denti- culato-glandulosa (iis Villosarum simillima, sed multo magis obsoleta!). Pedunculi solitarii brevissimi 3—(6) mm. . ‘) Herrn Prof. Erich Grafen von Brandis zu Ehren. 638) longi erassiusculi atrichi setis 3—4 glanduliferis sparsim prae- diti, foliis (!) anguste (!) stipitatis oceulti. Receptaculum ? Sepala brevia post anthesin erecto-conniventia (petalis breviora?) indivisa anguste linearia apice subfiliformia dorso glandulis atrorubris sessilibus breviter stipitatisque tecta. Petala? (pallidissime rosea?). Discus planus. Styli dense villosi. Fructus maximus saepe sphaerieus (aut ovato-rotundatus) apice bre- vissime inconspicue-attenuatus, toto sparsim setulosus (baud spinulosus) praecox (inrupte Augusti maturescente) coccineus (haud sanguineus) calyce breve, persistente conniventeque coro- natus subnutans. Keller. Hab. Sarajevo, 14. Augusti 1887 (Nr. 13) leg. Formänek; et prope Travnik (teste Brandis). Eine höchst interessante parallele Uebergangstorm der mollis Sm. (— mollissima Fries [Crepin]) zur pomifera Herm. gleichwie die westeuropäische f. spönescens Christ Ros. d. Schw. p. 80, mit ihren ordinären armzählig-gefiederten Blättern und schmalen, an die Cinnamomeis und Tomentosis erinnernden Sti- pulen bei sehr grossen von den kurzen Sepalen gekrönten etwas niekenden Scheinfrüchten etc. von eigenthümlichem entschieden orientalischem Gepräge, von der f. spinescens Chr. 1. ce. p. 80 (in zahlreichen Originalexemplaren meines Herhars) in den arm- drüsigen Blättern, kürzeren Stacheln, den Sepalen, noch schmä- leren Stipulen und nicht spinescenten Scheinfrüchten, — von der R. resinosoides Crep. (von Planfoy in meinem Herbar) in den Blättern, in der Drüsigkeit, Serratur, den grossen Schein- früchten etc. himmelweit verschieden. Keller. Agrimonia eupatoria L. Banjaluka, Maglaj, Sarajevo (Hofmann), ziemlich häufig bei Mostar (Struschka), Trebinje (Pantocsek), häufig bei Krupa, Kozini, Lipnik, Podvidata, Sasina, Stratinska, Juriöi, Brankovac, Vrbanja, Podbrdje, Ruzic, , Plitska, Obodnjik, Maslovare, Pribinic, Zabljak, Kraevo, Doboj, Zeple, nicht selten bei Zeniea, Visoko, Igman, Kovatie, Glog u. a. O. bei Sarajevo, Konjiea, Domanovic, Bilek. Aremonia agrimonioides Neck. Verbreitet im b. @. Poterium sanguisorba L. Häufig im b. 6. Geum urbanum L. Banjaluka, Maglaj (Hofmann), häufig um Sara- jevo (Hofmann, Beck), Starigrad, Igman u. a. O. (Beck), Kukavica, Visoko, B. Vrabaö bei Konjica, W. Plana dola bei | Neumakula, Bilek. ‚Potentilla ergeta (L.). Krupa, Zalin, Sasina, Stratinska, Buletik, EN Taslie, 'Croi ‚vrh bei ‚Teanj, Zabljak,.:Maglaj, Zeple,’ Vares (nähert sich habituell etwas der P. daciea Borb.), Trebovie bei und Hresa nächst Sarajevo. F. Zara Trebovi6 bei Sarajevo. — sciaphila Zimm. Die europ. Arten der Gattung Potentilla p. 5. Banjaluka, dieser Art sehr nahe stehend, die Blätter jedoch sitzend. — reptans 1. Gemein im b. @. 5* 60 Potentilla anserina L. Bei Arnautovici nächst Visoko, bei Sarajevo und Ilidze nicht selten. — reeta L. Doboj, Stjena Usunovica bei Zenieca Typus und ausser- dem hier noch eine schmalblätterige Form, Trebovie u. a. O. bei Sarajevo. Var. leueotricha Borb. Bei Modra in einer schmal- blätterigen Form. — obscura Aut. = P. rectax. Frank!) hat die Beobachtung gemacht, dass Treibgehölze, welche dem Froste ausgesetzt waren, früher trieben, als solche, welche im Keller bei niedrigen, aber über dem Gefrierpunkt gele- genen Temperaturen aufbewahrt wurden. Ich habe eine Reihe von Versuchen eingeleitet, welche einen ähnlichen Zweck verfolgten, aber in anderer Weise als die Frank’schen durchgeführt wurden. ') Verhandlungen des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den kön. preuss. Staaten. Gartenzeitung 1883, p. 26. Siehe auch Krasan in den Sitzungsber, der kais, Akad. d. Wissensch, Bd. 67, Abth. I. 83 In Zeiträumen von je zwei Wochen wurden vom Spätherbste an Zweige bestimmter Holzgewächse stets von derselben Localität aus dem Freien in ein temperirtes Gewächshaus gebracht, und hier mit den Sehnittenden in Wasser bei ziemlich constanter Temperatur (15—18° C.) steben gelassen. Zu den Versuchen dienten: Aesculus, Sambucus, Liyustrum, Syringa, Crataegus und Acer platanoides. In allen Versuchen trat zunächst die Thatsache der Ruheperiode klar zu Tage, aber auch die Beschleunigung und Begünstigung der Entwieklung nach länger andauerndem, stärkerem Froste stellte sich ein. Von den am 15. October 1888 aufgestellten Zweigen entwickelte sich im Laufe der nächster Woche blos Aesculus, Sambucus und Ligustrum. Die von Syringa, Crataegus und Acer platanoides starben noch vor Oeffnung der Knospen ab. Im Freien war keines dieser Gewächse noch Temperaturen unter Null ausgesetzt gewesen. Die am 29. October eingebrachten Zweige hatten an zwei Tagen (24. u. 25. Oct.) Temperaturen unter Null (— 07 bis — 1'4° C.) zu ertragen. Bis auf den Ahorn entwickelten sie ihr Laub, aber sehr lanesam und kümmerlich. Der nächste Versuch begann am 13. November. An 9 Tagen (2 im Öetober, 7 im November) hatten die Pflanzen im Freien Temperaturen unter Null zu ertragen (— 01 bis — 83° C.). Alle Sprosse entwickelten sich, aber nur wenig rasch und noch ziemlich kümmerlich. Ahorn kam über das Stadium der Schwellung der Knospen nicht hinaus (übrigens auch nicht in den folgenden Versuchen). Die nächste Versuchsreihe, welche am 27. November begann, war insofern lehrreich, als die Begünstigung in der Entwicklung der Sprosse sich nur wenig bemerklich machte, was mit den übrigen Beobachtungen insofern im Einklang steht, als in der Zeit vom 13. bis 27. November nur wenige und schwache Frosttage waren. Erst die stärkeren, im December und Jänner eingetretenen Temperaturerniedrigungen übten einen kräftigen Einfluss auf die Weiterentwickelung der Sprosse aus, mit der schon erwähnten Acer platanoides ‚betreffenden Ausnahme. Am raschesten und kräftigsten entwickelten sich jene Sprosse, welche am 26. December und 9. Jänner in das Warmhaus gebracht wurden. Die später eingeleiteten Versuche sind noch im Gange. Schon aus den bis jetzt angestellten Versuchen ergibt sich die beschleunigende Wirkung der Kälte auf die Entfaltung der Knospen. Die nachfolgenden Tabellen werden dies anschaulich machen. In denselben erscheint das Datum des Versuchsbeginnes und die Zeit in Tagen, welche vom Anfange des Versuches bis zum Erscheinen der ersten Blätter verlief. 84 Aesculus hippocastanum. Sambucus nigra. 15. October . . . 58 15. October . . . 48 29. E N 29, > A 13. November . . 32 13. November . . 41 27. 3 | iR > AU 11. December . . 26 11. December . . 24 26. e ... 261 Sprosse 26. “ . „ —\kräftigste 9. Jänner . . .21J kräftig 9. Jänner . . . 10J Entwicklung Ligustrum vulgare. Syringa vulgaris. 15. October. . . 70) Entwicklung 15. Oect., kam nicht zur Entwickl. 29. a ren sehr 29. October. . . 30, 13. November . . ? Ikümmerlich 13. November . . 24!kümmerlich u .08 A U De 11. December . . 30 11. December . . 18 26. h; . .24) kräftige 26. “ - - 14leragı: 9. Jänner . . . 19JEntwicklung 9. Jänner . .. 10p ae Crataegus o@yacantha. 15. Oct., kam nicht zur Entwickl. 29. October. . . 80 kümmerlich 13. November . . 30 244 3 = Rs 11. December . . 28 26. = IR ne 9. Jänner”. 7789 kräftig Die Verkürzung der Entwicklungsperiode durch die Kältewirkung') geht aus diesen Beobachtungen wohl deutlich hervor, trotz einiger kleiner Unregelmässigkeiten, welche in der Individualität der Sprosse ihre natürliche Erklärung finden. Mit wenigen Ausnahmen sind die angegebenen Werthe ein Mittel aus 2—5 Beobachtungen. 4. Ich will hier noch einige Beobachtungen anführen, welche zeigen, dass die Geschwindigkeit der Fruchtreife von äusseren Verhält- nissen beeinflusst werden kann, und bei manchen Pflanzen in höchst auffälliger Weise verändert wird. Die Blüthenköpfe von Tarawacum offieinale benöthigen nach meinen Versuchen auf sehr trockenem und vollkommen sonnigem Standorte 7—11 Tage zum Ausreifen der Früchtchen; an tiefschattigen, feuchten Localitäten beobachtete ich hingegen, dass zur Reife ein Zeitraum von 20—27 Tagen erforderlich war. Senecio vulgaris reift in der Sonne auf dürrem Boden schon in 3 Tagen seine Früchtchen aus, an schattigen Standorten aber erst ‘) Meine Versuche über künstlich eingeleitete Kältewirkungen auf Holzgewächse sind noch nicht zum Abschlusse gekommen. Ueber diese Versuche und andere einschlägige Untersuchungen werde ich später berichten, 85 nach 5—10 Tagen. Im absolut feuchten Raume kommen die Früchtchen gar nicht zur Reife, selbst wenn für alle sonstigen Vegetations- bedingungen bestens gesorgt ist. Die auf sonnigem Standort gereiften Früchtchen von Senecio keimen nach 20 Stunden, die an schattigen gereiften aber erst nach 3—4 Tagen. — Die mitgetheilten Beobachtungen erleichtern das Verständniss der Anpassung der Pflanzen an wechselnde klimatische Verhältnisse. Sie zeigen, wie die starke Erwärmung des Bodens die Keimungs- geschwindigkeit der auf die Erde gefallenen Samen befördert; sie lehren ferner, dass ein sonniger Standort nicht nur die Entwicklung der Vegetationsorgane abkürzt und das Blühen beschleunigt, sondern auch die Fruchtreife schneller herbeiführt, ja sogar in der erhöhten Keimungsgeschwindigkeit der sonnenreifen Samen nachwirkt. Wie die Wirkungen trockener Wärme in den Xerophytengebieten die Pflanzen zu schnellerer Entwicklung drängen, so scheint der Frost in den kältesten pflanzenbewohnten Erdgebieten die erforderliche Raschheit in der Abwieklung des jährlichen Lebenscyelus der Pflanzen herbeizuführen. Wenigstens lehren die mitgetheilten Versuche, dass die Frostwirkung unter Umständen, welche in der Natur wahrschein- lich häufig eintreten, die Keimungsgeschwindigkeit steigert, und dass auch die Laubentwicklung der Holzgewächse durch die Kälte be- fördert wird. Zweifellos sind noch andere Momente thätig, um den jährlichen Vegetationsrhythmus in den trockensten und kältesten Gebieten zu beschleunigen und überhaupt je nach den klimatischen Verhältnissen zu reguliren. Auch erscheinen uns viele einschlägige Fälle, nament- lich jene, in welchen die Erblichkeit mitspielt, in welchen sich also die Einwirkung des Klimas und des Bodens auf die Dauer der Ve- getationsperiode viel mittelbarer als in den angeführten Fällen aus- spricht, kaum weniger räthselhaft als vordem. Wien, pflanzenphysiologisches Institut der k. k. Universität, Februar 1889. Ueber einige kritische Labiaten der spanisch- balearischen Flora. Von M. Willkomm. l. Satureja obovata Lag. Im Jahre 1816 veröffentlichte Mariano La Gasca in seinem „generum specierumque plantarum novarum aut minus cognitarum diagnoses“ die vorstehend genannte Satureja mit folgender kurzen Diagnose: „peduneulis axillaribus subeymosis secundis foliolosis, calyeinis segmentis mutieis, foliis carinatis obovatis obtusis integris.* Während man nach dieser Diagnose, die ebensogut auf 8. montana L. und S. cuneifolia Ten. und viel- 80 leicht noch andere Arten passt, die betreffende Pflanze unmöglich bestimmen kann, ist diese selbst dennoch nicht zweifelhaft, dank den Bemerkungen La Gasea’s, dass sie in Kalkfelsenspalten des südlichen Spaniens wachse, und von den Murcianern „Saldorija“, von den Valeneianern „Herba d’olives* genannt werde, und letzteren Namen erhalten habe, weil man sie den in Oel eingelegten Oliven als Gewürz zufüge. In der That ist diese Satureja eine den Bewohnern sowohl der genannten als anderer Provinzen des südlichen und süd- östlichen Spaniens wohl bekannte Pflanze und keineswegs eine seltene, sondern eine überaus häufige, nicht blos an Kalkfelsen, sondern auch und fast noch häufiger auf dürrem Kalkgerölle und sonnigen, be- buschten Kalkbügeln, sowohl der warmen als der Bergregion wach- sende Art, welche durch fast die ganze südöstliche Hälfte der Pyre- näenhalbinsel verbreitet zu sein scheint. Die Neucastilianer nennen sie „Azedreya“, die Granadiner „/sopo real* und „Tomillo real“. Beide Volksstämme machen denselben Gebrauch davon wie die Va- leneianer. Ueber die Identität der La Gasca’schen Art besteht also kein Zweifel; eine andere Frage ist aber, ob diese Pflanze wirklich eine eigene Art oder blos eine Varietät, etwa eine südliche Form einer anderen süd- oder mitteleuropäischen Art ist. Die beiden Männer, welche die Pflanzenwelt Südspaniens zuerst gründlicher als früher reisende Botaniker durehforscht haben, nämlich Webb und Boissier, neigen zur letzteren Ansicht, jedoch in verschiedener Weise. Denn während Webb (Iter hispan.), der die S. obovata mit „Calamintha hispanica frutescens marifolia* Tourn. Instit. identificirt (was kaum richtig sein dürfte), diese für eine Varietät von 8. montana L. hält, zieht Boissier, nach dessen Zengniss die Pflanze in Tournefort's Herbar mit „Satureja valentina“ bezeichnet ist (Voyage bot. Esp. p. 495) dieselbe ebenfalls als Varietät zu 8. euneifolia Ten. Ich selbst habe mich im Prodromus Florae hispanica (Il., p. 410) dieser Ansieht angeschlossen, und zugleich eine häufig vorkommende, sehr behaarte Form dort mit S. vörgata Vis. identificirt. Im Gegensatz zu Webb und Boissier hielt Leon Dufour die südspanische Pflanze für neu, und nannte sie im seinem Herbar 8. hyssopifolia. Da er aber weder diesen Namen publieirt, noch demselben im Herbar eine Diagnose beigefügt hat, so verdient derselbe, obwohl er vermuthlich älter ist als der des La Gaseca, nach den Gesetzen der Nomenelatur keine Beachtung. Dass die S. obovata mit der S. montana nieht vereinigt werden kann, hat schon Boissier a. a. ©. nachgewiesen. Dabei sei bemerkt, dass es mir sehr zweifelhaft erscheint, ob S. montana überhaupt in Spanien vorkommt. Denn was ich bisher aus Süd- und Südostspanien unter diesem Namen erhalten oder gesehen habe, gehörte Alles zu S. obovata, und die Pflanze Granadas, welche Boissier a. a. O. als eine Varietät der S. montana beschreibt, hat mit dieser erst recht nichts zu thun, indem sie als eine eigene Art aufgefasst zu werden verdient, wovon weiter unten die Rede sein soll. Ob die in Nord- catalonien, den aragonesischen Pyrenäen und im östlichen Neucastilien 87 (Serrania de Cuenca, la Alcarria u. a. OÖ.) vorkommende Satureja, von der ich bisher noch keine Exemplare gesehen habe, wirklich zu S. montana gehört oder ebenfalls mit S. obowata identisch ist, mag und muss dahingestellt bleiben. Ein erneutes Studium der spanischen Satureja-Arten, veranlasst durch die Absicht, die S. intricata Lge. in meinen Illustrationes Florae Hispaniae abzubilden, hat mich nun überzeugt, dass S. obovwata Lag. der 8. cumeifolia Ten. zwar nahe verwandt, aber dennoch von dieser Art so verschieden ist, dass sie nicht zu deren Formenkreis gezogen werden kann. Zunächst sei bemerkt, dass S. cuneifolia, zu welcher auch S. virgata Vis. nach Visiani’s eigenem Zeugniss (Flora dalmat. II, p. 195) gehört, von Sieilien aus durch Unteritalien nach Dalmatien und von da ostwärts bis Kleinasien und Syrien ver- breitet ist, aber weder auf Sardinien und Corsica, noch in Frankreich oder auf den Balearen vorkommt. Schon diese Thatsache macht es höchst unwahrscheinlich, dass in Spanien eine Varietät dieser öst- lichen, durch einen so grossen Zwischenraum von der Pyrenäenhalb- insel getrennten Species wachsen könne. Auch habituell stimmen beide Arten wenig überein, indem die spanische viel strauchiger ist, kleinere Blätter und um die Hälfte kleinere Blüthen, aber reicherblüthige Cymen besitzt, als die italienisch- dalmatinische; selbst das Aroma der spanischen Pflanzen ist ein entschieden anderes, ein feineres und angenehmeres. Vergleicht man aber die Blätter und Blüthen beider Arten, so stellen sich folgende Unterschiede heraus, welche wohl als speeifische betrachtet zu werden verdienen. Die Blätter von $. euneifolia sind lanzett- oder lineal-lanzett- förmig, spitz, oberhalb der Mitte am breitesten und von da bis zur Basis allmälig keilig in einen sehr kurzen Stiel verschmälert, übrigens völlig ganzrandig, die der S. obovata dagegen verkehrt-lanzettförmig, vom abgerundet-stachelspitzig, jederseits mit einem stumpfen Zahn an der breitesten Stelle, und von da gegen die Basis stielartig ver- schmälert. Sie enthalten viel zahlreichere Oeldrüsen als diejenigen der 8. cuneifolia. Beider Pflanzen Blätter sind bei trockenheissem Wetter mehr oder weniger rückwärts zusammengeschlagen (complicata), wo dann auch die der S. obovata, welche bogenförmigrückwärtsgekrümmt zu sein pflegen, ganz spitz erscheinen. Die Blüthen der 8. euneifolia stehen in arm- (meist nur 3-) blüthigen Cymen, die der 8. obovata in 5—7blüthigen. Kelch und Blumenkrone sind bei 8. obovata drüsig punktirt, bei S. cuneifolia drüsenlos. Der Kelch beider Arten ist im Allgemeinen von derselben Form, zweilippig, aber bei 8. obovata viel tiefer getheilt, weshalb hier die Kelehzähne länger sind, als bei S. euneifolia. Die Oberlippe der Blumenkrone ist bei 8. euneifolia abgestumpft oder undeutlich, bei 8. obovata stets sehr deutlich aus- gerandet. Die Färbung der Blumen von S. obovata schwankt zwischen rein weiss und röthlieh: rothe Linien und Punkte, mit denen nach Visiani die Blume von 8. ceuneifolia im Schlunde gezeichnet sein soll, habe ich bei $. obovata nicht bemerkt. Was endlich die Nüsschen 88 betrifft, so sollen diese bei S. cuneifolia nach Visiani braun ge- streift (und glatt?) sein, während die der S. obovata gleichförmig braun, und über und über mit sehr kleinen spitzen Höckerchen be- deckt sind. Nach diesen Angaben leidet es wohl keinen Zweifel, dass die spanische Pflanze eine eigene, von 8. cuneifolia gänzlich ver- schiedene Art ist. Demgemäss muss ihr der von La Gasca gegebene Name restituirt werden. S. obovata entwickelt in der Regel zahlreiche, schlanke, einfache oler wenig ästige Stengel, welche aus gekrümmter Basis aufsteigend, lockere, abgerundete Büsche bilden. Es kommen aber auch Formen mit auf den Boden hingestreckten Stengeln vor. Ferner variirt die Pflanze bezüglich der Grössenverhältnisse ihrer Blätter und Blüthen; aber die oben angegebenen Merkmale beider bleiben constant. 2. Satureja intricata Lge. (Diagn. plantar. penins. iber. novarum diagnoses, II). Diese Art ist von mir im Prodromus Fl. hisp. an zwei verschiedenen Stellen aufgeführt worden, nämlich einmal als S. montana ß prostrata Boiss. und sodann mit ? als S. spinosa L. Dies hatte seinen Grund darin, dass Boissier diese Pflanze in seiner Exsieccatensammlung spanischer Pflanzen mit dem Namen $. montana var. intricata ausgegeben hatte und Bentham in der Bearbeitung der Labiaten im Prodromus von De Candolle (XI, p. 209) bei S. spinosa L. blos diese Boissierische Benennung als Synonym eitirt, nicht aber auch obigen, von Boissier in der Voyage p. 495 jener Pflanze gegebenen Namen. Wenn Boissier (a. a. OÖ.) bezüglich seiner nur in der Alpenregion der Sierra Nevada wachsenden Pflanze bemerkt, sie scheine ihm eine Mittelform zwischen S. montana L. und $. spinosa L., und letztere überhaupt nur eine Form mit dornspitzigen Aesten der 8. montana zu sein, welcher Ansicht auch Bentham huldigt, so war Boissier hinsichtlich der spanischen Pflanze entschieden im Irrthum, während es hier dahin- gestellt bleiben mag, ob die orientalische, den griechischen Archipel und Creta bewohnende S. spinosa von der dort auch vorkommenden S. montana specifisch verschieden ist oder nicht. Dass die spanische Alpenpflanze nicht als eine Varietät der S. montana aufgefasst werden kann, ergibt sich schon aus meiner obigen Bemerkung, dass letztere Art in Spanien, wenigstens in Südspanien, gar nicht vorkommt. Aber abgesehen von diesem pflanzengeographischen Bedenken differirt die spanische Pflanze auch ganz wesentlich von S. montana, nicht etwa blos wegen ihres intricaten, verworrene Rasen bildenden Wuchses, sondern vielmehr durch ihre unterhalb der Spitze jederseits mit 1—2 Zähnen begabten Blätter, durch ihren anders geformten und drüsenreichen Kelch, und durch die tief ausgerandete Oberlippe ihrer ebenfalls drüsenreichen Blumenkrone, deren Unterlippe auch schwach ausgerandete Lippen besitzt, während diese bei 8. montana abgerundet sind. Viel näher als der S. montana steht die spanische Alpenpflanze der S$. obovata Lag., und fänden sich Uebergänge zwischen dieser und ihr, etwa in verschiedenen Höhenlagen, so würde ich nicht anstehen, diese Pflanze für eine alpine Form der $. obovata 89 zu erklären. Da aber Mittelformen zwischen beiden bisher nicht be- obachtet worden sind, da die Nevadapflanze erst in einer Höhe von 2000 M. auftritt, während S. obovata vorzugsweise die warme Region bewohnt und höchstens bis 1300 M. hinangeht, so pflichte ich der Ansicht meines Freundes, Prof. Lange bei, welcher diese Pflanze für eine selbstständige Art betrachtet, und ihr den von Boissier zuerst gebrauchten Beinamen intricata gegeben hat, den sie auch vollkommen verdient. Ich muss hierbei bemerken, dass ich im Pro- dromus (II, p. 410) unter der Varietät ß. der angeblichen 8. montan« die Nevadapflanze mit einer auf den hohen Plateaux des südwest- lichen Aragonien und östlichen Neucastilien sehr häufig wachsenden Form der S. obovata confundirt habe, welche kriechende Rasen mit niedergestreckten Blüthenstengeln macht, und spärlich auch in der unfern Granadas gelegenen Sierra de Alfacar vorkommt, wo sie schon Rambur gefunden hat. Boissier zieht diese Pflanze ebenfalls, aber mit Unrecht zu seiner Var. prostrata, welcher Name auf diese allerdings vorzüglich passt, während er der Nevadapflanze nicht zu- kommt, denn diese bildet keine niedergestreckten Rasen, sondern starre, einfache, handhohe Polster deren holzige, sehr verzweigte sparrig-ästige Stämmchen zahlreiche Blättersprossen und kurze Blüthenstengel treiben, und deren älteren Aeste nach dem Abfall der Blätter häufig dornspitzig werden, wodurch allein diese Pflanze habituell an S. spinosa L. erinnert. Von S. obovata unterscheidet sich 8. intricata ausserdem durch ihre grösseren, flachen, und mit Ausnahme der beiderseits gewimperten Basis völlig kahlen (bei 8. obovata stets scharfhaarigen) Blätter, durch den Mangel von Cymen, indem ihre Blüthen einzeln oder zu zweien in den Blattwinkeln stehen, sowie dadurch, dass von den drei Zähnen der Kelchoberlippe der mittlere kürzer ist, als die beiden seitlichen (während bei 8. obovata alle die gleiche Länge und Form besitzen), und dass die Oberlippe der Blumenkrone tiefer ausgerandet, die Lappen der Unter- lippe aber, welche bei 8. obovata« gleich denen der S. montana ab- gerundet sind, eine deutliche, wenn auch schwache Ausrandung zeigen. 3. Calamintha rotundifolia. Unter diesem Namen sind von Bentham im Prodromus von De Candolle (XII, p. 232) zwei gänzlich verschiedene Arten von Calamintha zusammengeworfen worden, nämlich eine spanische, von Persoon in seiner Synopsis plantarum s. Enchiridium botanicum (II. p. 131) schon 1807 unter dem Namen Acinos rotundifolius beschriebene Pflanze des Richard'schen Herbars und eine jedenfalls viel später bekannt gewordene, Ungarn bewohnende Pflanze, welche allen Bentham offenbar vor den Augen gehabt hat, da er die spanische nur nach Persoon eitirt. Dieser Irrthum ist allerdings, wenn man die spanische Pflanze nicht gesehen hat, verzeihlich, denn die kurze Diagnose Persoon’s: „Foliis orbieulatis mueronatis, venis subtus prominentibus, caule procumbente apice ealyeibusque villosis* passt auf beide Arten. Dass Bentham die spanische Pflanze in der That nicht gekannt hat, beweist schon das erste Wort seiner Diagnose, nämlich „perennis“, denn die spanische 90 Pflanze ist einjährig. Die auch in Griechenland und wahrscheinlich auf der ganzen Balkanhalbinsel vorkommende ©. votundifolia Benth. unterscheidet sich von der spanischen Pflanze ausserdem auf den ersten Blick durch ihre grossen Blumenkronen, welche mehr als noch einmal so lang wie der Kelch sind, auch eine wesentlich andere Form besitzen, als die den Kelch wenig überragenden Corollen der spanischen Art, durch ihre dünnen, eiförmigen, stumpfgekerbten Blätter, deren Nerven unterseits viel weniger hervorragen, und durch verschiedene Behaarung. Möglicherweise bieten auch die Nüsschen Verschiedenheiten dar, doch habe ich diese aus Mangel an frucht- tragenden Exemplaren der östlichen Art nicht vergleichen können. Da nun der Persoon’sche Name viel älter ist, als die Bentham 'sche Benennung, so gebührt der spanischen Pflanze allein der Name Cala- mintha rotundifolia, während die ungarisch-orientalische anders be- nannt werden muss. Ich möchte für dieselbe den Namen ©. commutata vorschlagen. ©. rotundifolia (P.) ist durch einen grossen Theil des östlichen und südlichen Spaniens verbreitet, nämlich von Südeatalonien aus durch Süd- aragonien und Neucastilien bis in das Königreich Granada. Sie tritt unter verschiedenen Formen auf, von denen die eine, eine subalpine, in den Hoch- gebirgen Granadas bis zu 2300 M. emporsteigt. Die Hauptform, welche die unteren Theile der Gebirge bewohnt, und besonders im südlichen Theile des Ebrobassin sehr häufig ist, hat bald Blätter mit verkehrt-eiför- miger, vorn fast abgestutzter Spitze, deren gerundeten Seitenränder sich nicht in den ihr fast gleichlangen Stiel verschmälern, und deren Vorder- rand in 5—7 grosse, scharfspitzige Zähne zerschnitten ist, bald Blätter mit verkehrt-eiförmig-rhombischer Spreite, deren ziemlich geraden Seitenränder allmälig in den (deshalb kürzer erscheinenden) Stiel ver- schmälert sind, mit 5 stumpferen Zähnen am Vorderrand. Die oben erwähnte Hochgebirgsform besitzt langgestielte, rhombisch eiförmige, unterseits stets purpurviolette Blätter, mit stumpf- und kurzgezähntem oder fast ganzem Vorderrande. Diese Pflanze wurde von Boissier (Voyage, p. 497) als Var. purpurascens zu ©. graveolens Benth. ge- zogen, von mir im Prodromus Flor. hisp. (p. 415) als Var. y. ewigua unter Hinweisung auf ©. graveolens mit ©. rotundifolia vereinigt. Persoon hat diese Pflanze (wenigstens die der Sierra Nevada, da er sie von Clemente erhalten) offenbar unter seinem Aecinos pur- purascens (Synops. a. a. OÖ.) verstanden, wie aus seiner Diagnose: „caule ramoso divaricato tomentoso, foliis ovatis subserratis, summis congestis (coloratis), verticillatis 1—2-Noris subapproximatis“, die Wort für Wort auf die Nevadapflanze passt, zur Genüge hervorgeht. Synonyme dieser Alpenform sind: Thymus purpurascens Poir., Melissa purpurascens Bth. Labiat., und ©. purpurascens Bth. in De Can- dolle’s Prodromus 1. c. p. 231. Uebrigens kommt eine rothe Fär- bung der unteren Blattfläche auch bei der gewöhnlichen Form der wärmeren Regionen gar nicht selten vor. Während ©. rotundifolia (P.) von der ©. commutata sicher auf den ersten Blick als gänzlich verschieden erkannt wird, ist deren 91 Unterscheidung von der ihr zunächst verwandten und wiederholt mit ihr verwechselten €. graveolens Benth. (Prodr. 1. e. p. 231) be- deutend schwieriger. Diese ebenfalls einjährige Art gleicht habituell der €. rotundifolia völlig, und kann deshalb mit dieser sehr leicht verwechselt werden. Bei genauer Vergleichung findet man aber, dass die Blätter der €. yraveolens, deren Nerven unterseits ebenfalls stark hervortreten, stets eiförmig, oder eirund, und nur schwach und stumpf gesägt und beiderseits pubescent sind, während die stets dickeren, fast lederartigen und oberseits sehr gewöhnlich rinnigen Blätter der ©. rotundifolia nur oberseits etwas flaumig, unterseits aber kahl erscheinen. Ferner ist die Kelchröhre bei €. graveolens über der bauchigen Basis viel stärker eingeschnürt, als bei ©. rotundifolia, und sind die Kelchzähne bei jener länger als bei dieser, die ebenso stark hervortretenden Rippen des Kelches mit längeren Borsten be- setzt, als bei €. rotundifolia. Auch unterscheidet sich letztere durch kleinere Corollen, deren Unterlippe beträchtlich kürzer, dagegen die Oberlippe etwas länger ist, als bei €. graveolens. Endlich sind die Stengeläste und Blüthenstiele bei ©. rotundifolia mit einem kurzen, rückwärts gerichteten Flaume bekleidet, bei C. graveolens dagegen abstehend zottig. Zu diesen organographischen Unterschieden beider Arten gesellt sich nun noch eine verschiedene geographische Ver- breitung. ©. graveolens ist gleich der ©. commutata, eine entschieden orientalische Pflanze, welche zuerst von Marschall v. Bieberstein unter dem Namen T'hymus graveolens aus Taurien und Iberien be- schrieben worden ist (Flora taurico-caucas. II, p. 60). Bieberstein zieht zu seiner Pflanze als Synonyme: Thymus patavinus Pall. und Clinopodium orientale Origani folio, flore minimo Tourn. Coroll. p. 12 mit dem Beisatz: „ex autopsia herb. Tournef“. Vom Orient aus, wo sie auch in Persien und Syrien gefunden wurde, ist die Pflauze über Cypern und die Türkei bis Siebenbürgen, über Griechen- land bis Unteritalien und angeblich bis Spanien verbreitet; sie kommt aber schon in Frankreich nicht mehr vor. Aus Spanien, und zwar aus der Gegend von Madrid wird sie schon von Rodriguez und La Gasca angegeben; später hat sie dort auch Lange gefunden. Da ich keine Exemplare der genannten Forscher gesehen habe, so kann ich die Frage, ob die neucastilische Pflanze wirklich ©. yraveolens ist, oder auch zu ©. rotundifolia gehört, nicht entscheiden. Was ich aber im Herbarium Boutelou unter dem Namen Thymus graveolens aus Valencia gesehen, und was Bourgeau unter dem Namen ©. graveolens und unter der Nummer 1417 aus der Provinz Granada zur Vertheilung gebracht hat, gehört zu ©, rotundifolia. Desgleichen ist eine mir von Cosson in zwei Exemplaren geschickte, mit ©. gra- veolens bezeichnete Pflanze, die der Araber Ibrahim 1884 in Marocco gesammelt hat, nichts Anderes, als ©. rotundifolia. Sein Fund be- weist, dass diese Art gleich vielen anderen spanischen Pflanzen bis in das westliche Nordafrika verbreitet ist. Nach allen diesen That- sachen muss ich starken Zweifel hegen, dass ©. graveolens überhaupt in Spanien vorkommt. 92 4. Teuerium Majorana Pers. (Syn. II, P- 112, n. 60). Die Pllanze, welche Persoon unter diesem Namen veröffentlicht hat, ist bis auf die neueste Zeit eine species dubia geblieben. Denn die kurze Diagnose: „spieis ovatis, peduneulis subeymosis, foliis linearibus margine revolutis, caule subtiliformi* war nicht geeignet, um sie von T. capitatum L., auf welche Persoon sie folgen lässt, scharf zu unterscheiden, trotz des Beisatzes „a priore omnino diversum videtur“. Persoon, welcher die Pflanze von Thibaut erhalten hatte, gibt als deren Vaterland einfach „Hispania* an. Niemand wusste, wo diese Pflanze wächst, Niemand hatte irgendwo in Spanien ein Teucrium gesehen, welches dem 7. capitatum ähnlich, und dennoch gänzlich verschieden von demselben wäre. Als ich 1873 die Balearen bereiste, fiel mir ein schlankstengeliges, weisstilziges Teucrium mit linealen, stark zurückgerollten Blättern auf, dessen Blüthenquirle in dichte, oft trugdoldig am Ende der Stengel gruppirte, kugelige Köpfchen zusammengedrängt waren, und eine purpurrothe Corolle besassen. Obwohl es mir einleuchtete, dass diese Pflanze, die auf den Balearen, besonders auf Mallocia an vielen Stellen häufig vor- kommt, dem 7. capitatum L. sehr nahe stehe, glaubte ich doch, sie sei das schon so lange vergeblich gesuchte 7. Majorana P., weshalb ich sie in meinem in der Linnaea von 1876 veröffentlichten „Index plantarum vascularium* der Balearen unter diesem Namen beschrieben habe. Freilich passten die „spicae ovatae* nicht recht auf meine Pflanze, denn diese besitzt, wie schon erwähnt, kngelrunde Köpfchen. Zwölf Jahre später als ich bereisten die Herren Porta und Rigo die Balearen und diese brachten von Menorea ein halb- strauchiges Teucrium mit, von dem sie einen einzigen Busch in der Nähe des von mir nicht besuchten Cabo Cavalleria gefunden hatten. Sie hatten dasselbe in ihren Exsiccaten unter Nr. 55 als 7. Majorana P. ausgegeben, und zwar mit Fug und Recht, denn beim Anblick dieser Pflanze muss jeder Botaniker eingestehen: wenn irgend ein Teuerium den Beinamen Majorana verdient, so ist es dieses! Die kurze Diagnose Persoon’s passt Wort für Wort auf-dasselbe, denn die Stengel sind noch viel schlanker und dünner als bei T. capitatum, die Blätter lineal und zurückgerollt (übrigens am Rande gekerbt), die Blüthen in längliche, dichte Aehren gestellt, welche eine schirmförmige Trug- dolde am Ende der Stengel bilden, und wie bei Origanum Majorana aus dicht dachziegelförmig sich deckenden Bracteen gebildet, zwischen denen die Blüthen zur Blüthezeit wahrscheinlich hervortreten. Die von Porta und Rigo mitgebrachten Exemplare sind nämlich lange vor der Blüthezeit gesammelt worden, die Blüthen daher noch äusserst wenig entwickelt und unter den Deckblättern verborgen. Ich vermuthe, dass die Blumenkrone, von der noch keine Spur zu sehen, weiss ist. Dieses Teuerium gehört zwar zur Section Polium, und schliesst sich durch seine Blätter und seine schlanken Stengel an T. capitatum an, ist aber von dieser in der That „omnino diversum“. Näher steht es dem T. Haenseleri Boiss. und IF. eriocephalum Willk., die beide ebenfalls weisse Blumen besitzen. Ob die von mir auf den Balearen 93 gefundene und für 7. Majorana gehaltene Pflanze von T'. capitatum L. wirklich specifisch verschieden ist, und zu einer eigenen Art erhoben zu werden verdient, wie Porta und Rigo dies gethan haben, indem sie dieselbe 7. Willkommii nannten, mag hier ununtersucht bleiben. Ich werde Gelegenheit haben, mich darüber in der nächsten (15.) Lieferung meiner „Illustrationes Florae Hispaniae insularumque Balea- rinm* auszusprechen, welche die Abbildungen und genauen Be- schreibungen der vier hier besprochenen Labiaten enthalten wird. Ueber das Längenwachsthum und den Geotropismus der Rhizoiden von Marchantia und Lunularia. Von G. Haberlandt. Vor einiger Zeit wurde von mir festgestellt, ') dass das Längen- wachsthum der Wurzelhaare auf Spitzenwachsthum im eigent- lichsten Sinne beruht; die diesbezüglichen Versuche wurden mit den Keimpflanzen von Cucurbita Pepo, Pisum sativum, Polygonum fago- pyrum und Helianthus annuus durchgeführt. Die Untersuchungs- methode bestand darin, dass durch Anblasen von feiner, trockener Reisstärke, deren winzige Theilkörnehen an den Wurzelhaaren leicht haften blieben, künstliche Marken gewonnen wurden, welche dann die Ermittelung der Wachsthumsvertheilung ermöglichten. Es ergab sich hierbei, dass ausschliesslich in dem calottenförmig gekrümmten Scheiteltheil des Wurzelhaares das Wachsthum desselben von Statten geht; knapp hinter demselben ist das Längenwachsthum des Haares schon gänzlich erloschen. Ich habe später nach gleicher Methode auch die Art des Längenwachsthums der Rhizoiden von Marchantia und Lunularia ermittelt und im Anschlusse daran die geotropischen Reizkrümmungen dieser Organe studirt. Die Ergebnisse dieser Beobachtungen mögen im Nachstehenden mitgetheilt werden. Die Versuchsanstellung war hiebei die folgende: Brutknospen der genannten Marchantiaceen wurden auf eine innere Seitenfläche des zur Herstellung der feuchten Kammer verwendeten Papprahmens ausgesäet. Auf der betreffenden Seite war um den Papprahmen (welcher mit Wasser durchträukt war) vorher ein Streifen von Filter- papier geschlungen worden, welcher einen Centimeter weit vorragte; durch Benetzung dieses vorragenden Theiles des Papierstreifens wurde die Wasserzufuhr zu den keimenden Brutknospen geregelt. Der Papp- rahmen befand sich auf einem Objectträger und nach erfolgter Aus- saat der Brutknospen wurde zur Herstellung der feuchten Kammer ein Deckglas darüber gelegt. Dann wurden die Objectträger ver- ') Ueber die Beziehungen zwischen Function und Lage des Zellkernes bei den Pflanzen. Jena 1886, pag. 54 ff, Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1889. 8 94 tical aufgestellt, und zwar so, dass die mit Brutknospen besäete Seitenfläche des Papprahmens nach oben gekehrt war. Von den auf der erdwärts gekehrten Seite jeder Brutknospe entstehenden Rhi- zoiden ') wuchsen so wenigstens einige annähernd parallel zur Ober- fläche des Objectträgers in die feuchte Kammer hinein und konnten derart bei schwacher Vergrösserung leicht beobachtet werden. Da die Brutknospen, wie bereits Pfeffer fand, im Dunkeln gar keine oder nur spärliche Rhizoiden entwickeln, andererseits aber die helio- tropischen Reizkrümmungen der Rhizoiden auszuschliessen waren, so wurde die die vertical gestellten Objectträger enthaltende Glasschale auf die in der Horizontalebene rotirende Tragscheibe des Klinostaten gestellt, welcher sich in der Nähe eines Laboratoriumfensters befand. Die Versuchsergebnisse waren die gleichen, ob zur Aussaat Brutknospen von Marchantia polymorpha oder von Zumularia vul- garis verwendet worden waren. Die Mehrzahl der Versuche wurde mit den Rhizoiden des letztgenannten Lebermooses durchgeführt. Sobald die in die feuchte Kammer hineinwachsenden Rhizoiden eine Länge erreicht hatten, welche den Längsdurchmesser der Brut- knospen um das Zwei- bis Dreifache übertraf, wurde ihre Markirung vorgenommen. Das Deckglas wurde ein wenig gehoben und durch den Spalt Reisstärke an die Rhizoiden geblasen. Nach den bei schwacher Vergrösserung mittelst des Ocularmikrometers vorgenom- menen Messungen wurden die Objectträger in jenen Versuchen, durch welche die Art des Längenwachsthums ermittelt werden sollte, ın ihrer früheren Stellung wieder auf die Tragscheibe des Klinostaten gebracht. Nach 24 Stunden wurde neuerdings gemessen. Wenn auch die Versuche begreiflicherweise oft misslangen, indem die sehr em- pfindlichen Rhizoiden nach der Markirung ihr Längenwachsthum oft vollständig einstellten, so liegt mir doch eine genügende Anzahl gelungener Experimente vor, welche mich berechtigen, den oben für die Wurzelhaare verschiedener Dikotylen ausgesprochenen Satz auch auf die Rhizoiden von Marchantia und Lunularia auszudehnen. Nur der calottenförmige Scheiteltheil der Rhizoiden ist im Längenwachsthum begriffen. Knapp dahinter findet kein Längenwachsthum mehr statt. Nachstehend folgen zwei Beispiele: Rhizoiden von Lunularia vulgaris. Dauer des Wachsthums ') So wie nach den Untersuchungen Pfeffer’s (Arbeiten des botanischen Institutes in Würzburg, I. Bd., pag. 77 fl.) an horizontal gelegten Brutknospen von Marchantia blos die auf der erdwärts gekehrten Seite vorhandenen Rhi- zoid-Initialen thatsächlich auswachsen, so bildet, wie Leitgeb gefunden hat, auch bei den Brutknospen von Lumularia jede Initiale blos auf der erdwärts gekehrten Seite ein Rhizoid. In seiner eitirten Arbeit hat Pfeffer angegeben, dass auch durch einen Contactreiz die Production von Rhizoiden veranlasst werde. In einer späteren Arbeit (Untersuchungen aus dem botanischen Institut zu Tübingen, I. Bd., pag. 528 ff.) berichtigt Pfeffer diese Angabe dahin, dass die Berührung mit einem festen Körper keine derartige Reizwirkung aus- übe. Ich kann diese letztere Angabe nur bestätigen. 95 24 Stunden. Temperatur 20°C. Die Zonen sind von der Spitze des Rhizoides gegen die Basis zu römisch beziffert. Länge der einzelnen Zonen in Mikromillimeter: Zu Beginn des Versuches: Nach 24 Stunden: Rhizoid A. I. 13 120 I. 20 20 I. 35 35 IV. 180 180 Rhizoid B.e I. 10 350 II. 40 40 III. 100 100 Es waren also nur die obersten, anfänglich 13, resp. 10 « langen Zonen der Rhizoiden im Längenwachsthum begriffen. Da die Dicke der Khizoiden durchschnittlich 15 « betrug. so sieht man, wie strenge das Wachsthum auf den Scheiteltheil localisirt war. Es frug sich jetzt, wie bei einer solchen Art des Längen- wachsthums die Reizkrümmuneen zu Stande kommen. Denn bei allen wachsenden Organen, an welchen die geotropischen und heliotropischen Reizkrümmungen bisher studirt worden sind, findet die Krümmung bekanntlich in der hinter dem Scheitel des Organes befindlichen, mehr oder minder langen Zone statt, welehe im Längen- wachsthum begriffen ist. Bezüglich der Rhizoiden von Marchantia liegt blos eine kurze Angabe von Pfeffer!) vor, wonach die geotro- pische Krümmung „fast ausschliesslich an einer in einiger Entfer- nung hinter dem Wurzelhaarende liegenden, jedoch nicht zu be- schränkten Zone“ stattfinden soll. Wäre dies richtig, so würde dem- nach die Reizkrümmung in einer Zone erfolgen, welche, hei dem aus- gesprochenen Spitzenwachsthum der Rhizoiden, ihr Längenwäachsthum bei normaler Lage des Organes bereits vollständig eingestellt hat. Dem entgegen haben meine Versuche ergeben, dass die geotropische Reizkrümmung der Rhizoiden sich nieht in der soeben angegebenen Weise, sondern ausschliesslich derart vollzieht, dass die fortwach- sende Spitze des Organes unter dem Einflusse der Sch wer- kraft ihre Wachsthumsrichtung ändert. Die Versuche wurden in der Weise ausgeführt, dass durch Dre- hung des Papprahmens (in der Vertiealebene) um 90 Grade die Rhizoiden in eine andere Lage gebracht wurden. Zur Beobachtung wurden nur solche Rbizoiden ausgewählt, welche annähernd vertical abwärts gewachsen waren. Nach der Drehung des Papprahmens be- fanden sich demnach diese Rhizoiden in annähernd horizontaler Lage. Die Rhizoiden waren vorher mit Reisstärkekörnchen markirt worden; von kürzeren Rhizoiden wurde zu Beginn des Versuches einfach die Länge genau bestimmt. Nach Pausen von einigen Stunden wurden dann die betreffenden Rhizoiden von Neuem gemessen. '), l. e. pag. 89. g* Bei diesen Versuchen ergab sich nun, dass die markirten Rhi- zoiden zwar sehr häufig ihr Wachsthum noch eine Zeit lang fort- setzen, dass aber in der Regel keine Aenderung der Wachsthums- richtung eintritt. Die Rhizoiden wachsen noch eine Strecke weit in horizontaler Richtung fort und sistiren dann ihr Wachsthum voll- ständig. Solche Rhizoiden waren also durch die Markirung geschädigt worden; ihr Wachsthumsvermögen war zwar noch nicht erloschen, wohl aber war ihre geotropische Sensibilität vernichtet oder doch so weit abgeschwächt, dass sie sich nicht mehr durch Aenderung der Wachsthumsrichtung äussern konnte. Brauchbare Versuchsergebnisse erzielte man demnach blos mit unmarkirten Rhizoiden, deren Länge zu Beginn des Versuches genau bestimmt worden war. Solche Rhi- zoiden krümmen sich geotropisch abwärts und zeigen hiebei folgendes Verhalten: 1. Die sich abwärts krümmende Partie des Rhizoides gehört stets dem durch sein Spitzenwachsthum neu hinzukommenden Theile desselben an. Die zu Beginn des Versuches hinter dem Rhizoidende befindlichen Zonen, deren Längenwachsthum vollständig erloschen ist, zeigen nicht die geringste Krümmung. Die geotropische Krümmung kommt also dadurch zu Stande, dass die fortwachsende Spitze des Organs ihre Wachsthumsrichtung successive ändert. Der Krümmungs- radius ist dabei ein verhältnissmässig ziemlich grosser. — Auch bei den Rhizoiden beruht also die geotropische Reizkrümmung auf einer Modification des Längenwachsthums. 2. Die geotropische Krümmung der in horizontale Lage ge- brachten Rhizoiden geht nie so weit, dass schliesslich wieder die verticale Wachsthumsrichtung erreicht wird. Das Rhizoid wächst viel- mehr nach Erreichung eines bestimmten Grenzwinkels (dessen Grösse übrigens individuellen Schwankungen unterworfen ist) gerad- linig weiter. Dieser Grenzwinkel (welchen die Rhizoiden mit der Ver- ticalen einschliessen) betrug in den von mir angestellten Versuchen circa 50—70°. Die Rhizoiden der untersuchten Lebermoose verhalten sich also hinsichtlich ihrer geotropischen Empfindlichkeit nicht wie Hauptwurzeln, sondern ähneln in dieser Hinsicht den Seitenwurzeln.') Ein merkwürdiges Verhalten der Rhizoiden, welches ich wieder- holt, doch nicht an jedem Rhizoide beobachtet habe, besteht darin, dass das nach der geotropischen Krümmung schräg abwärts wach- sende Rhizoid nach einiger Zeit in derselben Ebene sich ein zweites ‘) Uebrigens hat schon Pfeffer (l. ce. pag. 89) angegeben, dass die Rhizoiden von Marchantia nur in geringerem Grade geotropisch sind. — Wenn also die zu den Versuchen ausgewählten Rhizoiden anfänglich vertical abwärts wuchsen, so geschah dies nicht deshalb, weil sie sich hinsichtlich ihrer geo- tropischen Empfindlichkeit wie Hauptwurzeln verhielten, sondern aus dem Grunde, weil die Wachsthumsrichtung der betreffenden Rhizoiden annähernd senkrecht auf den ihren Ursprungsorten angelegten Tangenten stand. Das Vor- handensein einer solchen Eigenrichtung der an den Brutknospen entstehenden Rhizoiden hat bereits Pfeffer hervorgehoben. Uebrigens scheint der Eigen- winkel der Rhizoiden nicht immer ein rechter zu sein. 97 Mal, eventuell selbst ein drittes Mal abwärts krümmt. Wenn diese zweite, respective dritte Krümmung gleichfalls eine geotropische Reiz- krümmung ist, was wohl kaum zu bezweifeln sein dürfte, so zeigen die Rhizoiden eine periodische Aenderung, und zwar eine Steigerung ihrer geotropischen Empfindlichkeit, in Folge welcher ihr Grenz- winkel früher oder später verkleinert wird. Uebrigens sind Aende- rungen der geotropischen und heliotropischen Empfindlichkeit auch im Entwickelungsgange anderer Organe bekanntlich keine seltene Erscheinung. Ueber das Zustandekommen der negativ heliotropischen Krüm- mungen der Rhizoiden von Marchantia und Lamnularia habe ich keine Untersuchungen angestellt, doch zweifle ich nicht, dass für dieselben mutatis mutandis dasselbe gilt, wie für die geotropischen Reizkrümmungen. Zum Schlusse möge noch mit einigen Worten darauf hinge- wiesen werden, dass die vorstehend mitgetheilten Beobachtungen zu Ungunsten der Wortmann’schen Hypothese') betrefis des Zustande- kommens der geotropischen und heliotropischen Reizkrümmungen sprechen. Der Wortmann’schen Arbeit liegt der sehon früher von Sachs ausgesprochene (redanke zu Grunde, dass die Reizkrümmungen ein- und mehrzelliger Pflanzenorgane auf Reizbewegungen des Proto- plasmas zurückzuführen seien. Dieses letztere sammle sich auf der später concav werdenden Seite des betreffenden Organes an und be- wirke hier eine stärkere Wandverdickung, in Folge welcher die Dehn- barkeit der Zellwand, respective der Zellwände verringert wird. Der Turgor muss dann natürlich eine Krümmung des ganzen Organes herbeiführen, wobei dieselbe naturgemäss in der Richtung der Plasma- bewegung erfolgen wird. — In den Rhizoiden von Marchantia und Laumularia ist nun nicht blos der ausschliesslich im Längenwachs- thum begriffene Scheiteltheil, sondern auch die dahinter liegende mehr oder minder lange Zone des Haares mit Plasma vollkommen erfüllt, so dass von einer der geotropischen Krümmung voraus- gehenden Plasmabewegung nicht die Rede sein kann. Etwas Aehn- liches hat Wortmann bereits bei den Schläuchen von Saprolegnia beobachtet. Er hilft sich hier mit der Annahme*), dass es in solch dichtem Plasma zwar unmöglich sei, besondere Vertheilungen zu erkennen, dass aber eine „Differenz im Plasmabelege* dennoch vor- handen sein müsse, da in der weiter rückwärts gelegenen gekrümm- ten Zone, wo das Plasma nur mehr als Wandbeleg auftritt, dieser letztere auf der concaven Seite eine grössere Dicke besitze. Ganz abgesehen davon, dass Wortmann mit dieser Hilfshypothese ein neues Erklärungsprineip herbeizieht, da er in den Schlauchenden von Saprolegnia einen qualitativen Unterschied’) in der Plasmaver- ') Zur Kenntniss der Reizbewegungen, Botan. Ztg. 1887, Nr. 48—51. ”) l. e. pag. 812. *, Ein solcher qualitativer Unterschied wäre es bereits, wenn auf concav werdender Seite das Plasma von dichterer Beschaffenheit wäre, als auf der convex werdenden Seite, ‘98 theilung annimmt, während er sonst von einem blos quantitativen Unterschied ausgeht, ganz abgesehen von dieser Inconsequenz ist es natürlich eine ganz willkürliche Aunahme, dass der angeblich dickere Plasmabeleg auf der Concavseite der bereits gekrümmten Schlauch- zone eine Differenz in der Plasmavertheilung des Schlauchendes anzeige. An den Rhizoiden der untersuchten Lebermoose konnte ich im Scheiteltheile weder eine „Differenz im Plasmabelege*, noch einen Unterschied in der Membrandiecke wahrnehmen; ebensowenig aber auch in der bereits ausgewachsenen gekrümmten Zone, Mit Rücksicht auf die Wortmann’sche Hypothese ist noch die foleende Beobachtung von einigem Interesse: die älteren Rhizoiden von Zamnlaria-bBrutknospen, welche auf einer Nährlösung schwim- mend eultivirt wurden, zeigten häufig sehr auffallende wellige Krüm- mungen („undulirende Nutation“). Dieselben waren meist viel schärfer als die geotropischen Krümmungen. Während nun in den dem Khi- zoidende benachbarten geschlängelten Zonen die Zellwand auf beiden Seiten gleich diek war, besass dieselbe in den älteren Partien des Rhizoids auf den Concavseiten häufig, aber nicht immer, eine merk- lich grössere Dicke als auf den Convexseiten. Die Membranverdickung war hier offenbar eine Folge, nicht aber die Ursache der Krüm- mungen.') Notiz über das Verhalten von @öngko biloba L. im Finstern. Von Hans Molisch. Durch die Untersuchungen von Sachs wurde nachgewiesen, dass die Keimlinge verschiedener Coniferen das Vermögen besitzen, selbst in tiefster Finsterniss Chlorophyll zu bilden und daher zu ergrünen.”) Man war und ist seitdem geneigt, diese Eigenthümlichkeit sämmt- lichen Coniferen, ja allen Gymnospermen zuzuschreiben, ohne aber hiezu auf Grund von Beobachtungen berechtigt zu sein. Der eigenthümliche, einem Laubholz so ausserordentlich ähnelnde Habitus von Gingko, die sonderbare Form der Frucht, der merk- würdige Verlauf des Befruchtungsvorganges und einige andere Eigen- schaften lassen den Gingkobaum eine Art Ausnahmsstellung unter den Coniferen einnehmen. Mit Rücksicht darauf schien es nicht un- wahrscheinlich, dass die genannte Pflanze auch bezüglich ihres Ver- haltens im Finstern eine Ausnahme bildet, d. h. hier nicht zu er- grünen vermag. ') Ganz analoge Erscheinungen haben bereits Elfving für Phycomyces und Noll (Arbeiten des botanischen Institutes in Würzburg, herausgegeben von Sachs, III. Bd., pag. 500, 501) für Bryopsis und Derbesia beschrieben und als Beweisgründe gegen die Wortmann’sche Hypothese geltend gemacht. *) Lotos 1859 und Flora 1864, S. 505. ee Zn 99 Im Frühjahre 1883 säete ich 100 von der bekannten Firma Haage und Schmidt bezogene Samen von Gingko biloba L. an, und erzog in tiefster Finsterniss, bei gewöhnlicher Zimmertemperatur (18—20° C.) über dreissig Keimlinge, welche durchwegs eine weisslich- selbe Farbe besassen und, wie die aus den Pflanzen bereiteten alko- holischen Auszüge lehrten, nicht eine Spur von Chlorophyll enthielten. Es war weder der Absorptionsstreifen zwischen B und © zu bemerken, noch eine Spur von Fluoreseenz bei Anwendung von direetem, durch eine Sammellinse concentrirtem Sonnenlicht zu beobachten. Da nach Böhm!) Coniferenkeimlinge bei niederer Temperatur im Finstern nieht ergrünen, beispielsweise Pinus pinea nicht bei 5—8’ R, so stellte ich überdies noch Versuche bei 21—25° C. und einzelne in einem Warmhause bei einer Bodentemperatur von 24— 27°C. an, doch gleichfalls ohne positiven Erfolg. Die vollständig orthotropen und hypogäischen Keimlinge hlieben stets wachsgelb und bildeten auch bei sehr günstieen Temperaturen kein Chlorophyll. In Anbetracht der mitgetheilten Thatsachen erscheint es nicht ohne Interesse, dass auch andere Coniferen zuweilen im Fin- stern nieht ergrünen: nach Böhm etioliren manchmal Finsterkeim- linge der Lärche, nach Wiesner’) einzelne unter vielen bei der Schwarzföhre, Weissföhre, Fichte und Thuja orientalis. Das, was aber bei den genannten Pflanzen Ausnahme ist, ist bei Gingko biloba L. Gesetz. Zur Synonymie der Kurotia ceratoides (L.) G. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. Von P. Ascherson. Die in der Ueberschrift genannte Steppenpflanze, deren Ver- breitungsgebiet einen grossen Theil Osteuropas und West- und Inner- asiens (auch Spanien) umfasst, und die ihre Vorposten bis über die Grenzen Niederösterreichs vorgeschoben hat, ist seit einem Jahr- hundert mit einem nicht dazu gehörigen Synonyme belastet, welches zugleich eine irrthümliche Ausdehnung ihres Verbreitungsgebietes nach Süden bis weit in die Tropenzone hinein veranlasst hat. Der Urheber dieses Irrthums war Martin Vahl, ein Bota- niker, der sich sonst um die systematische Botanik die grössten Verdienste erworben hat, speciell durch die Aufklärungen, die man ihm über die hinterlassene Sammlung des grossen naturwissenschaft- lichen Reisenden Peter Forskäl verdankt. In sehr vielen Fällen hat Vahl den Gewächsen, welche der jugendliche, schwedische Forscher ') Böhm, Sitzungsberichte d. kais. Akad. d. Wissenschaften zu Wien, Bd. 51, 1865. *, Wiesner J, Die Entstehung des Chlorophylis in der Pflanze. Wien 1877. Seite 118, 100 mit staunenswerther Genauigkeit unter den Mühseligkeiten und Ge- fahren eines Aufenthaltes in fernem Lande unter gewaltthätigen Menschen untersucht und beschrieben, aber aus Mangel an Literatur und Vergleichsmaterial unrichtig benannt hatte, ihren richtigen Platz angewiesen. Es ist also verzeihlich, dass ihm auch einmal das Ent- serengesetzte begegnet ist. Auf Seite 48 der aus Forskäl’s Papieren von Zoega zu- sammengestellten Flora Aegyptiaco-Arabica findet sich eine von ihm bei Zebid im südlichen Arabien entdeckte Pflanze unter dem Namen Achyranthes papposa beschrieben, deren treffend gewählte Bezeich- nung auf eine beachtenswerthe biologische Eigenthümlichkeit hin- deutet. Forskäl beschreibt dieselbe mit folgenden Worten: Inter ealyeis exterioris lacinias et calycem interiorem est rudimentum in flore exiguum, quod in fruetu exereseit in floccos duos laneos, calyce longiores. Nach unserer heutigen Auffassung (man vergleiche die schöne Abbildung der besprochenen Pflanze in Anderson’s Flor. Adenensis [.Journ. Linn. Soc. Suppl. to Vol. V, tab. IIL]) besteht der calyx exterior“ aus dem Tragblatt und den zwei Vorblättern einer vollkommenen Blüthe, während die zwei „Flocken“ zu Flugapparaten') umgebildeten Blüthen oder Infloreseenztheilen entsprechen, ein Ver- halten, das uns auch bei anderen Amarantaceen begegnet, bei denen öfter, z. B. bei der bekannten Gattung Pupalia, wo A. Braun das Verhalten (Flora 1841, S. 285) so trefflich schilderte, diese sterilen Inflorescenztheile auch zu Haftapparaten umgebildet sein können. Vahl hat nun diese Pflanze, offenbar durch eine sehr entfernte habituelle Aehnlichkeit getäuscht (Symb. I., 1790, pag. 76) für Aawyris ceratoides L., die heutige Eurotia ceratoides Ö. A. Mey. er- klärt. Aus dem Forskäl’schen Originalexemplar, das in dessen mir durch die Güte der Direetion des Kopenhagener botanischen Gartens zum Studium anvertrauten Sammlung vorliegt, ist zu entnehmen, dass Vahl einen blühenden Zweig für männlich, einen fruchtenden für weiblich hielt. Sein Irrthum ist indess in dem verflossenen Jahr- hundert nicht aufgedeckt worden, selbst dann noch nicht, nachdem Robert Brown (in Wallich Pl. Asiat. rar. I, pag. 17) auf Grund eines Forskäl’schen Originals die mit Pupalia verglichene Gattung Saltia aufgestellt hatte. Bei Moquin-Tandon in De Cand. Prodr. XIII, II, pag. 120, findet sich z. B. unter Eurotia ceratoides das Synonym „Achyranthes papposa Fl. Aeg. Arab. pag. 48, Nr. 60* und pag. 325 unter Saltia papposa Mogq.- Tand. das Synonym „Achy- ranthes papposa Forsk. mss. non Fl. Aegypt. Arab.“ Auch ohne Ansicht eines Orieinal-Exemplares hätte der Vergleich der Forskäl’- schen Beschreibung ausgereicht, um darzuthun, dass dieser vermeint- liche Widerspruch zwischen Forskäl’s Text und seinem Herbar nicht vorhanden ist, sondern die ganze Verwirrung nur auf der unrichtigen Identification von Vahl beruht, der allerdings eine aa, „ Auffälliger Weise erwähnt Forskaäl nicht der doch an seinem Exem- plare so auffälligen, gefiederten Behaarung der „Pappus“-Borsten. 101 Autorität hatte, dass z. B. Persoon (Synops. II, pag. 552) für Zuro- tia ceratoides, die er unter dem Namen Ceratospermum als neue Gat- tung aufstellte, den ihm besser gefallenden Species-Namen pap- posum wählte. (Fortsetzung folgt.) Ueber einige kritische Arabös-Arten. Von J. Freyn. In R. Fritze und H. Ilse „Karpathen-Reise“ (Verhandl. der k. k. z00l.-botan. Gesellsch. 1870) findet sich $. 473 folgende Stelle: „Die Mehrzahl dieser Pflanzen ... erschien aber je höher hinauf, desto häufiger und auch wegen der Nähe grösserer Schneefelder fast durchweg noch in schönster Blüthe. So bedeckten namentlich die sechs erstgenannten Arten als förmlicher Teppich die Hänge dicht unter dem höchsten Gipfel in einer wahrhaft entzückenden Mischung jhrer herrlichen Farben.“ Die von den Autoren gemeinten Arten sind: Ranunculus alpestris L., Arabis neglecta Schult., Houtchinsia alpina R. Br., Draba aizoides L., Papaver alpinum L. und Viola alpina Jeq., und der Berg, von welchem die Rede ist, ist der höchste Gipfel des Czerwony wierch, also die Krzesanica (2128 Meter nach der Generalstabskarte der Tatra). Bezüglich der für Arabis neglecta gehaltenen Pflanze äussern sich die Verfasser a. a. O. wie folgt: „Dass Arabis neglecta eine gute Art sei, davon haben wir uns vollkommen überzeugt. Der ganz kahle, meist nur bis 4 Zoll hohe Stengel, die fleischigen, meist kahlen und glänzenden Blätter, die grösseren fleisch- oder rosen- rothen, nicht selten auch weissen Blumen, namentlich die sichel- förmig gebogenen und merklich verdiekten Schoten verleihen ihr ein von A. arenosa Scop. sehr abweichendes Aussehen; ihr Standort, den Wahlenberg treffend bezeichnet „in alpibus alterioribus regio- nem Mughi superiorem oeeupans loeis uliginosis frigidis* ist ebenso eigenthümlich als beständig. Steigt A. arenosa, die fast ausschliess- lich die Fichtenregion bewohnt, auch ausnahmsweise in die Knie- holzregion auf, so bewahrt sie selbst in dieser von ihrem Typus doch so viel, um von jener unterscheidbar zu bleiben; übrigens ähnelt A. negleeta Schult. der A. Halleri L. höchstens in den ver- diekten Schoten, hat aber sonst mit dieser habituell keinerlei Ver- wandtschaft.“ Nachdem nun A. neglecta eine von jenen Tatrapflanzen ist, die mir nur aus Herbarexemplaren bekannt war, und weil sie überdies einer Gruppe von Arten angehört, welche desto weniger scharf von einander geschieden erscheinen, je mehr man sich mit denselben vertraut macht, so war ich nicht wenig gespannt darauf, mich an Ort und Stelle von den Pflanzen selbst belehren zu lassen, als ich gelegentlich meiner letztjährigen Tatra-Reise auch die vier Özerwony wierch-Gipfel besuchte. 102 Schon unterwegs, nämlich gleich bei den Eisenwerken von Zakopane steht im Bachgerölle (Gneissgranit) eine lephaft an A. arenosa Scop. erinnernde, pfirsichblüthroth oder weiss blühende Arabis mit weit abstehenden Fruchtstielen und mehr oder weniger hori- zontal abstehenden Früchten (980—1020 M. Seehöhe); weiter, bei der obersten Holzschleiferei steht zahlreich im Kalkgeröll der Abhänge des Krokiew (1040 M. hoch) anscheinend dieselbe Arabis, aber weissblüthig und mit auf etwas abwärtsgebogenen Stielen etwas abwärts gerichteten (nicht wirklich hängenden) Schoten. Diese Pflan- zen haben die Grösse von A. arenosa Seop., sind also 20—30 Um. hoch (nieht 5—10 Cm.), jedenfalls ausdauernd, aber gleich A. hispida Myg. auch schon im ersten Jahre blühend, mehrköpfig, ungemein reichstengelig, fast kahl, nur am Stengelgrunde und auf den Grund- blättern schwach und zerstreut steifhaarig'), an den Grund- blättern überdies mit zerstreuten dreigabelisen Haaren besetzt. Die Grundblätter sind dünn, nicht fleischig, aber lang gestielt, theils nur aus einem eiförmigen oder verkehrteiförmigen Endlappen bestehend, theils ausserdem noch 1—3 Paare sehr kleiner Oehrchen entwickelnd, oder endlich unregelmässig runeinat. Die Stengelblätter sind ellip- tisch und gestielt (die unteren), bis lanzettförmig sitzend. Sie finden sich in ansehnlicher Grösse bis zu den obersten Verzweigungen der oft sehr ästigen (also nicht einfachen) Stengel so zwar, dass der oberste Zweig des Blüthenstandes aus der Achsel des obersten Blattes austritt. Die Stengelblätter sind übrigens jederseits zwei- bis drei- zähnig bis ganzrandig. Die Länge der feinen, dünnen Blüthenstiele ist bei Beginn der Anthese 2 Mm., vergrössert sich aber rasch bis 8-—10 Mm., über welches Mass hinaus sie nicht mehr wachsen. Die ausgebreitete Blüthe ist 6 Mm. weit, der Kelch 25 Mm. hoch. Die Schoten sind gerade bis schwach säbelförmig gebogen, gut entwickelt (am selben Individuum!), 20—35 Mm. (nicht 15—22 Mm.) lang, 1—1'2 Mm. breit, schwach längsnervig, schwach holperig, mit an der Spitze deutlich abgesetztem Griffel von halber Schotenbreite. Die Samen sind röthlich-braun, elliptisch, 1’2 Mm. lang, 08 Mm. breit, von der Spitze beiderseits bis gegen die Mitte mit einem deutlichen weisslichen Hautrand von etwa 0'13 Mm. Breite. Diese Pflanzen sind offenbar keine A. arenosa, noch weniger A. hispida, aber auch keine A. neglecta (es sei denn, eine unkennt- lich gewordene Thalform der letzteren), jedenfalls keine A. neglecta, wie sie in den Büchern beschrieben steht. Unweit von diesem Standorte, südlich von Zakopane, erhebt sich die Kalkkuppe der Kopa Magory. Dort begegnete mir auf den Felsen der Krummholzregion in 1600—1700 M. Seehöhe eine der vorbeschriebenen Arabis sehr ähnliche, nur etwas kleinere Form (15 Cm. hoch) mit deutlicher und häufiger schrottsägeförmigen, zarten, nicht dicklichen Blättern der Rosetten des armköpfigen Wurzel- ') Die Merkmale, welche mit der Beschreibung der A. neglecta Schult. nicht übereinstimmen, sind gesperrt gesetzt. 103 stockes, schrottsägeförmigen, gestielten unteren Stengelblät- tern und auf schief (60—45°) abwärts gerichteten Stielen, steif ab- wärts gerichteten (deflexen) Schoten, die also nur scheinbar hängend, übrigens dünnwandig und nicht dieklich sind. Die Samen (besser entwickelt!) sind jenen der vorbeschriebenen Form gleich, nur sehr wenig schmäler. Blüthen sah ich davon nicht mehr. Da die Schoten auch dieser Form dünn und zart, die Stengelblätter schrottsäge- förmie und wie die Grundblätter dünn sind, passt auch auf sie nicht die Beschreibung der A. negleceta Schult.') Auf der entgegengesetzten Seite des Thales, der Kopa Magory unmittelbar gesenüber, schiebt der Krokiew seine Querriegel bis zum Eisenwerke Zakopane vor; er selbst ist nur die östliche Fortsetzung der Kalkklippe Gewont und hängt mit diesem Berge durch den Suchy wierch zusammen. Krokiew und Suchy wierch sind ebenfalls Kalk, soweit Arabis-Standorte in Betracht kommen. Die Felsgrate erstrecken sich vom Gewont bis zur Waldregion und dort am oberen Iande der letzteren und auf dem Kamme selbst, in Gesellschaft von allerhand Alpenpflanzen zwischen 1400— 1650 M. Seehöhe begegnet uns allent- halben im Felsenschutte und in Felsspalten abermals unsere Arabis, hier fast immer weissblüthig, zwar klein, aber derb und kräftig, schon in der Tracht einer Alpenpflanze. Hier gibt es winzige, nur 35 Cm. hohe, ganz einfache Individuen bis zu 20 Cm. hohen, ästigen; die meisten sind fast kahl, manche nur so wenig steif- haarig, wie die eingangs beschriebene Thalform, einzelne kleinere jedoch reichlich und bis zum Blüthenstande hinauf hispid, wobei die Haare der Blätter dreigabelig sind. Die Grundblätter selbst sind sehr klein, 1—2 (—5 Um.) lang, ausgesprochen leierförmig- fiederspaltig, jederseits mit 3—4 (—5) Fiederpaaren; die Stengel- blätter oft grösser, als die Rosettenhlätter, an dem Hauptstengel 2—2'5 (—3 Cm.) lang, gezähbnt bis buchtig. Die Blüthen 8 Mm. breit, der Kelch 2 Mm. hoch, die Fruchtstiele anfangs schräg auf- recht, dann bis horizontal abstehend, zuletzt schwach zurückgerichtet; die Schoten aufwärts gekrümmt (oft stark säbelförmig) bis gerade, 28—38 Mm. lang, aber auch mit eingemengten kürzeren, im Uebrigen nicht verschieden und namentlich auch so dünnschalig, wie bei A. arenosa,; der Hautrand der Samen ist etwas schmäler, als oben beschrieben. Dieselbe Form, wie die eben beschriebene, begegnet uns weiter in der südl. Fortsetzung des Gewont-Rückens am Sattel, welcher diesen letzteren mit dem Gneissgranit der Kondraczka (letztere 2004 M.) verbindet, dem westlichsten Gipfel der Czerwony wierch-Gruppe, der zwar ebenfalls aus Urgestein besteht, aber an seinen Flanken reich- lich von Felspartien aus Kalkstein überlagert ist. Auf diesen Felsen, die beispielsweise Lloydia serotina, Draba tomentosa, Pedieularis versicolor, Öherleria sedoides u. dergl. Alpenpflanzen zum Standorte ') Ich kann nur die von Neilreich in dessen „Diagnosen“ (1867) 8. 10—11 gegebene, vergleichen. 104 dienen, wächst auch unsere Arabis; ich fand unter mehreren frucht- tragenden noch ein und zwar rothblühendes Individuum. Alle Indi- viduen sind klein (7—12 Cm.), einfach, unverästelt, die Schoten auf herabgeschlagenen Stielen säbelförmig nach aufwärts gerichtet oder ziemlich gerade, aber auch kurzstielig und hinabgeschlagen. Die Blätter dünn, nicht dieklich, manchmal rein spiessförmig; die erund- und zwei stengelständigen gleich gross und gleich ge- staltet. - Die Stengel theils kahl, theils bis zu !/, ihrer Höhe hinauf ziemlich stark behaart. (Samen habe ich nicht ver- gleichen können.) Betritt man nun, nachdem man westwärts wandernd die Gneiss- granit- und Schiefer-Hänge auf der Nordseite der Kondraczka pas- sirt hat, den nächsten Gipfel, so ist man am Malolacniak (2100 M.), der östlich aus Gneisseranit, westlich und an den südlichen Flanken (dort wenigstens zum Theil) aus Kalkstein besteht und oben auf der Kuppe den einzigen kleinen Morast (aber ohne Arabis!) besitzt, den ich auf dieser ganzen Tour gesehen habe. Hier begegnen wir der Arabis abermals auf Felsen. Es sind im Allgemeinen niedrige, fast kahle Formen mit kleinen, schrottsägeförmigen Blättern von 2-—-5 Fiederpaaren, mit einfachem bis armästigem Stengel und weissen Blüthen. Manche Grundblätter sind aber elliptisch, ungetheilt und dann lang gestielt; die Stengelblätter viel kleiner, lanzettlich bis ellip- tisch, langgestielt und ungetheilt, spiessförmig bis schwach schrott- sägeförmig (zwei Fiederpaare). Die Schoten sind kurz (16—20 Mm.), gerade bis stark säbelförmig gebogen, auf schräg aufrechten, horizon- talen bis deflexen, 5—8 Mm. langen Stielen, dünnschalig. Darunter sind rotliblüthiee Formen mit grossen, elliptischen, sostielten Stengel- blättern, am Grunde hispidem Stengel und desgleichen hispiden Grundblättern; an letzteren einfache, "gegabelte und dreigabelige Haare gemischt. Diese letzteren Formen sehen noch am meisten der A. neglecta gleich, die ich von Uechtritz vom polnischen Kamme der Tatra besitze; es ist aber gar nichts Fleischiges, Kräftiges daran, sondern, flüchtig besehen, können diese Pflanzen für win- zige Formen der A. arenosa gehalten werden. Der nächste Gipfel, 2126 M. hoch, völlig aus Kalk bestehend (nicht wie Ilse und Fritze angeben, Gneissgranit), ist die eingangs erwähnte Krzesanica, die reich an Alpenpflanzen ist, unter denen die vielblüthigen dichten Polster des Cerastium latifolium vor allen anderen den Blick auf sich lenken. Hier, und auch am vierten Gipfel, dem Ciemniak, der ebenfalls aus Kalk besteht, ist unsere Arabis auf den Triften und Felsen häufig und zwar meist weiss- blühend (ich fand nur zwei bis drei rosenroth blühende Individuen). Was besonders auffällt, ist aber dies, dass hier offenbar vieljährige, mächtig bewurzelte Exemplare unter den anderen vorkommen, mit sehr kräftigem verholzten Wurzelstock, dessen Wurzelköpfe nicht mehr so dicht gedrängt stehen, wie an den dünnen, zarten, bisher beobachteten Formen, sondern oft sehr locker und zwei- bis dreimal verästelt sind, etwa wie Fig. 43235 der Reichenbach’schen 105 Icones. Jeder Wurzelkopf bildet eine Blattrosette, zwischen deren Blättern zahlreiche Stümpfe früherer Stengel hervorragen. Die Ro- settenblätter selbst -— oft sind deren nur wenige — schwanken in ihrer Form ungewöhnlich. Sie sind breit-elliptisch, ganzrandig und in diesem Falle langgestielt, bis schrottsägeförmig, fünf- bis sieben- paarig und dann kürzer gestielt, ganz wie bei Arabis arenosa, aber ganz kahl bis schwach behaart (Haare zwei- bis drei- gabelig), der Stengel niedrig (6—12 Cm.), kahl bis schwach und zerstreut steifhaarig, stets beblättert (drei- bis fünfblätterig), die Stengelblätter bald länglich - elliptisch, ungetheilt, bald tief schrottsägeförmig (drei- bis vierpaarig), nur die obersten immer Jlänglich-elliptisch, aber selten ganzrandig, sondern ein- bis sechszähnig. Die Blüthen sind 8 Mm. breit, der Kelch 2 Mm. hoch, die Blüthenstiele 4 Mm. lang, aufrecht, die Fruchtstiele 6 Mm. lang, wagrecht bis zurückgeschlagen, die Schoten 16—32 Mm. lang, meistens stark säbelförmig aufwärtsgebogen, seltener gerade, aber immer dünnschalig, wie bei A. arenosa Scop. — (Samen sah ich keine genügend reifen.) — Es ist evident, dass dieses dem Stand- orte nach die A. neglecta Fritze et Ilse ist, ob auch Schult.? und es unterliegt auch gar keinem Zweifel, dass die Formen aller hier angeführten Standorte zu einer und derselben Art gehören, welche nach der Beschaffenheit des Standortes und des letzteren Höhenlage wohl etwas abändert, ohne indessen hierin zu weit gezogene Grenzen zu überschreiten. Fasst man die gefundenen Merkmale zusammen, so gelangt man zu folgendem Gesammtbilde: Wurzelstock ausläuferlos, wiederholt getheilt, mehr- köpfig, entweder verholzt, kräftig und langästig oder noch jung, zart, kurzästig und gedrungen. Grundblätter dünn, zart, dunkelgrün, in Rosetten, kahl, fast kahl, zerstreut bis ziemlich dicht stern-'), sel- tener auch gabelig-haarig, kurz oder lang gestielt, eiförmig bis ver- kehrteiförmig und ganzrandig bis leierförmig vielpaarig und in diesem Falle von breit spateligem Umriss; Stengel 3—30 Cm. hoch, auf- recht, schlank, gerade bis etwas verbogen, ganz kahl oder unten schwach und abstehend steifhaarig, sehr selten bis zum Blü- thenstande herauf und reichlicher steifhaarig, drei- bis mehr- blätterig. einfach bis mehrästig. Stengelhlätter: die unteren lang gestielt bis sitzend, rhombisch, elliptisch bis eiförmig-elliptisch und ganzrandig oder + gezähnt oder breit spatelförmig, buchtig fieder- spaltig bis leierförmig, kahl oder, besonders an den Rändern, schwach sternhaarig, die oberen sitzend, länglich bis lanzett- förmig, fast immer ganzrandig, seltener gezähnelt, kahl. Aeste ziemlich gerade, einfach und dann unbeblättert oder selbst bis zwei- ästig und dann beblättert. Blüthenknospen kugelig, sehr kurz ge- stielt, aufblühend kurz gestielt, Stiele jedoch -+ verlängert, zur Fruchtzeit 5—10 Mm. lang. Die Blüthe ausgebreitet 6—8 Mm. '; Der Kürze wegen nenne ich im Folgenden die dreiästigen Haare: Sternhaare, obwohl dies nicht ganz richtig ist, und die zweiästigen: Gabelhaare. 106 breit (bei den ästigen Exemplaren das kleinere Ausmass), der hell- erüne bis roth überlaufene Kelch straff aufrecht, 2—2°5 Mm. hoch ; die Blumenblätter meist weiss, nicht ganz so häufig jedoch auch pfirsichblüth- oder rosenroth, länglich verkehrteiförmig, Staub- beuteln gelb, Fruchtknoten elliptisch, nach der Befruchtung rasch ver- längert; die Schote dünnwandig, schwach holperig, schwach längsnervig, wenig über 1 Mm. breit, mit kurz abgesetztem, deutlichem Griffel und kaum ausgerandeter Narbe, übrigens gerade bis stark säbelförmig nach aufwärts gebogen, auf anfangs aufrecht ahstehendem, späterhin wagrechtem bis zurückgerichtetem Fruchtstiel gerade vorgestreckt, aufgebogen oder zurück- geschlagen, nicht wirklich hängend. Die Länge der reifen Schote individuell verschieden, 16 —3S Mm. erreichend. Samen vorne mit einem weisslichen, schmalen aber deutlichen Hautrand, 12 Mm. lang, 0:8 Mm. breit. (regenüber dieser Pflanze kommen der wirklichen Arabis neglecta Schult. kahle, aber öfter doch auch ästige Stengel, dick- liche, kahle, glänzende, selten gabelhaarige Rosettenblätter, grössere, immer rosen- oder pfirsichblüthrothe Blumenblätter in Blüthen von S—12 Mm. Weite und diekliche, durehschnitt- lich kürzere (13—27 Mm. lange), dickwandige Schoten zu, sowie nach den Exemplaren ausdem grossen Kohlbachthale (Kerner, Fl.exsiec. Austro-Hung. Nr. 602) Samen, die bei 1'1—1'2 Mm. Länge 09 bis 10 Mm. breit, also mehr rundlich sind, und die keine Hautflügel haben. Die mir vorliegenden Exemplare lassen leider nicht die Gestalt des Wurzelstockes beurtheilen, dagegen beweisen sie, dass auch bei A. neglecta die Richtung der Fruchtstiele und Schoten variirt; ich sah fast reife, die so aufrecht stehen, wie bei A. Halleri L., welcher Art 4A. neglecta mit Ausnahme ihrer Sto- lonenlosigkeit überhaupt viel verwandter ist, als der A. arenosa. Hiernach ist A. neglecta Fritze et Ilse mit A. neglecta Schult. nicht zu vereinigen, wenigstens die von mir gesehene Pflanze von der Czerwony-wierch-Gruppe nicht, und muss man deren Verwandte jedenfalls in der Nähe der A. arenosa Scop. suchen, wohin nicht nur der ganze Habitus, sondern auch die Beschaffenheit der Schoten hindeuten. In dieser Gruppe ist aber die Auswahl nicht eben gross; sie beschränkt sich, wenn man die Nachbarländer allein im Auge behält, auf A. arenosa Scop., A. hispida Myg. und 4A. multijuga Borb.; wenn man mit Rücksicht auf die anderen derartigen Vorkommnisse in der Tatra den Blick auch nordwärts lenkt, ausserdem noch auf A. faroensis Hornem. mit Cardamine hastulata Sw.; die Gattung Arabidopsis Schur (= Stenophragma Celak.) ist ausgeschlossen. Von diesen also zu vergleichenden Arten ist A. arenosa Scop. immer einjährig (ich salı nie andere; das Wenige von perennem Material dieses Namens, was ich sah, gehört zwanglos zu A. hispida Myg., auch A. arenosa Kern. Fl. exsice. Austr.-Hung. Nr. 603, was mir erklärt, dass Kerner seine A. petrogena überhaupt auf- 107 gestellt hat) und hat ungeflügelte Samen; ausserdem sah ich diese Pflanze immer und von allen Standorten reichlichst und bis in den Blüthenstand hinauf hispid; die Stengel sind (wie die Pflanze überhaupt) viel grösser als an allen anderen hier berührten Ver- wandten, immer sehr ästig, mit Blüthen übersäet; letztere in West- Europa meist roth, im Osten meist weiss; die Blätter der Rosette und meist auch die Stengelblätter immer leierförmig, die Blüthen wie bei A. neglecta und selbst noch grösser, die Schoten stets aufrecht- oderschiefwinkeligabstehend, selten fast horizontal, 30—40 Mm. lang und dabei nur 0'7—0'S Mm. breit, nie hinabgeschlagen, die Samen bei 1'0 Mm. Länge nur 07 Mm. breit, also aus- gesprochen kleiner, und, wie schon erwähnt, ungeflügelt. Die anderen Arten sind ausdauernd. Zwei davon, nämlich A. hispida Myg. (= 4. petraea Aut. non Lam.) und A. faroensis Hornem. sehen den oben beschriebenen Hochgebirgsformen von der Krzesanica habituell ganz ähnlich. Auch bei ihnen ist der in der typischesten Form völlig verholzte Wurzelstock locker-viel- köpfig, bildet also eine Gruppe von Rosetten (etwa wie Parrya arctica), welche jede einen bis mehrere Stengel treibt, wie dies bei den polsterförmig wachsenden Pflanzen überhaupt die Regel ist, aber — und ich finde dieses so charakteristische Merkmal nur von Kittel (Taschenbuch der Flora Deutschlands [1853]. S. 950) be- schrieben und von Reichenbach (Ieon. Fl. Germ. II [1837—1838], tab. XXXIV, Fig. 4323) abgebildet — diese Zweige des Wurzel- stockes sind von den vieljährigen Resten der Grundblätter (Blatt- stiel und dessen verbreiterte Basis) + dicht schopfig. Ausserdem ist A. faroensis nach einem instructiven, leider aber nur Blüthen darbietenden Exemplar aus Wales (auf Felsen des Snowden in 2500’ Seehöhe am 29. Juli 1875 von J. Harbord Lewis gesammelt, der es mir als A. petraea mitgetheilt hat), sofort durch langgestielte (Stiel beim Aufblühen 5 Mm. lang, abblühend 10—11 Mm.), kleine, weisse Blüthen kenntlich, deren Kelch fast 3 Mm. hoch, und die wegen der mehr aufgerichteten Blumenblätter nur 5 Mm. breit sind. Die Stengel dieser Pflanze sind nur 6—7 Cm. hoch, unverästelt, armblüthig, die Wurzelblätter langgestielt, leierföormig mit kleinem Endzipfel, nur zwei bis drei Paar Fieder- lappen, die Stengelblätter vom untersten runcinaten an bis zum ober- sten lanzettförmigen meist ganzrandig. Die Behaarung sehr kurz, am Stengel 0, auf den Blättern gabel- und sternhaarig. A. hispida Mygind ist in vollendetester Gestalt — was eben wenig bekannt zu sein scheint — eine von 4. arenosa ungemein verschieden aussehende Pflanze. Ich habe Exemplare vor mir, die ich selbst am elassischen Standorte dieser Art, auf den Dolomit- felsen in der Mödlinger Klause bei Wien am 5. Mai 1867 gesammelt habe. Der knorrige, völlig verholzte 05 Cm. dicke Wurzel- stock ist 23 Cm. hoch, dureh wiederholte, meist gabelige Verästelung etwa fünfzigköpfig, einen mächtigen Polster von Blättern bildend, zwischen denen mindestens hundert, durchaus fast gleich grosse, 108 12—14 Cm. hohe, einfache oder schwachästige Stengel hervorragen, die eine Unzahl von Blüthen hervorgebracht haben. Die Grundblätter sind langgestielt; meist lJänglich elliptisch, ungetheilt, kaum gezähnt, seltener buchtig, srobzähnig. Die Stengelblätter sind lanzettförmig, ganzrandig, die ganze Pflanze fast völlig kahl. Die Blüthen sind ansehnlich; der Kelch gelblich, etwa 3 Mm. hoch, die Pe- talen sind weiss, zwar 8 Mm. lang, da sie aber mehr aufgerichtet sind, als an A. arenosa, die Breite der Blume doch nur etwa 10 Mm. Die noch sehr jungen Schoten stehen in ziemlich gerader Verlängerung ihrer 5—7 Mm. langen Stiele schief (etwa unter 50°) ab und sind bis 34 Mm. lang. — So bekommt man die Pflanze gewöhnlich nicht, weil sich die Sammler begnügen, die einzelnen Wurzelköpfe abzureissen und den Wurzelstock stehen zu lassen. (Fortsetzung folgt.) Pinus digenea (P. nigra Arm. X montana Dur.) Von R. v. Wettstein. Die Zahl der bekannten hybriden Coniferen ist nicht gross. Es sind: P. Rhaetica Brügg.') (P. montana Dur. X silvestris L.), P. Neilreichiana Reichdt.”) und P. permixta Beck?) (P. nigra Arn. X silvestris L.), P. Pinsapo Boiss. X Abies Dur.?), Juniperus inter- media Schur?) (J. communis L.>< supersilvestris) Beck; zwischen Weikers- dorf und Siebenbrunn; ges. von Beck. 24. Alnus pubescens Tausch (superglutinosa < incana);, Penzinger Au. 25. A. ambigua Beck (subglutinosa X incana); Prater, March-Auen; ges. von Beck. 26. Orchis Kisslingü (speeiosa > pallens) Beck. Bei Rabenstein an der Pielach; ges. von Kissling. (19—26 Vergl. Beck in Verh. zool. botan. Ges. XXXVII. S. 765 ff.) B. Mähren. 1. ierdrs Obornyanum Naeg. et Pet. (collinum >< Magyaricum) im Breitenwalde bei Altenmarkt. (Köpfchen etwas kleiner als an den von Oborny entdeckten Exemplaren.) Formänek. 2. H. umbelliferum subsp. Neilreichii Naeg. et Pet. auf Hügeln bei Sokolnitz und bei Scharatitz. Formänek. Chronik der Pflanzenwanderung. In den folgenden Zeilen finden sich die wichtigsten Zeitpunkte aus der Wandergeschichte der in neuerer Zeit so vielfach bespro- chenen Galinsoga parviflora verzeichnet. So wie in diesem Falle, gedenkt die Redaction auch ferner unter dieser Rubrik die Daten über die Verbreitung einzelner Pflan- 117 zen zu sammeln. Sie wendet sich dabei an die Leser der Zeit- schrift mit dem Ansuchen, Beobachtungen über das neue Auftreten von Pflanzen mitzutheilen, damit es, durch die Sammlung aller solcher einzelner Mittheilungen möglich werde, ein vollständiges Bild von der Verbreitung der betreffenden Pflanze zu erlangen. 1. Galinsoga parviflora Cav. 1794 Cavanilles (Icones ete. III. pag. 41, tab. 281) beschreibt und illustrirt die aus Peru stammende im Pariser und Madrider Garten eultivirte Pflanze. 1800 Roth hält die Pflanze für neu und beschreibt sie als Wiborga Acmella (Catal. bot. II, p. 112). 1812 und 1816 wird die Galinsoga als Flüchtling des botanischen Gartens bei Berlin angetroffen.') Seit dieser Zeit vermehrte sich der Flüchtling in der Berliner Gegend zunehmend. (Aschers. Fl. Brandenb. p. 314.) 1821 bemerkt Zuceearini die Galinsoga als Flüchtling des botanischen Gartens bei Erlangen (Flora 1821, II. p. 612). 1838 Koch, Synops. p. 356: Galinsoga parviflora „im nördlichen Deutschland hie und da einheimisch geworden, und in grosser Menge eultivirte Orte überziehend.* 1850 erscheint die Pflanze zum ersten Male in Wien.*) Damals sehr selten, war sie 1864 schon häufig in der Stadt und den Vor- städten, auf der Schmelz, bei Kalksburg, Mödling, Baden, Floridsdorf und Baumgarten im Marchfelde (Neilr. Nachtr. z. Fl. v. Nied.-Oest. 1866 p. 47). 1869 in der Brigittenau, bei Türnitz (Lilienfeld) (i. d. Nachtr. 1869 p. 264). Galinsoga ist derzeit in Nieder-Oesterreich als eingebürgert zu betrachten. In und um Wien tritt sie allenthalben auf. Irrthümlich gibt ein Dr. Pick im Abendblatte der „N. Fr. Presse“ vom 25. Juli 1881 die Galinsoga als „ein für die Landwirthschaft verdäch- tiges neues Unkraut bei Wien“ aus. 1851 tritt die Pflanze bei Hamburg häufig auf (Sond. Fl. Hamburg p. 456) und ist 1877, 1878 sehr vermehrt (Timm Verhandl. d. Naturw. Ver. f. Hamburg 1877, 1878). — Im gleichen Jahre wird bei Berlin eine nene Varietät der Galinsoga: b) discoidea Aschers. Greke. beobachtet (Aschers. ]. c.). 1856 findet Boller die Galinsoga bei Pressburg (Verh. d. Ver. f. Naturk. Pressb. I p. 10). 1858 Majer dieselbe bei Fünfkirchen (Fl. d. Fünfkirchn. Pflanzengeb.). 1858 trifft A. v. Kerner die Pflanze in den ÖOleanderkübeln auf dem Bombenplatze in ') Dies also ist das erste spontane Vorkommen der Galinsoga in Dentsch- land, nicht, wie gewöhnlich angegeben ist, das Vorkommen bei Erlangen. *) Dass dieselbe, wie anderwärts, aus dem botanischen Garten stammte, ist nicht wohl anzunehmen, In den Jahren 1819— 1823 war in demselben Galin- »oga trilobata Cav. eultivirt worden. 1850 ist nach dem Selectus semin. aus diesem Jahre Galinsoga parviflora Cav. « hispida in Pflege gewesen; Fenzl identifieirte dieselbe im Delectus semin. pro 4851 ınit Galinsoga hispida Benth. 118 Ofen, 1859 in der Ofener Wasserstadt, 1870 erhält derselbe von Tausch Speeimina aus der Eresiner Gegend (Vegetationsverh. p. 230). Bei Pressburg erhält sich die Galinsoga (Kerner l.e., Knapp mündlich), bei Pest sucht sie Borbäs zu Beginn der Achtziger-Jahre vergebens (Termeszet. Közl. 1883, p. 491). begeenet Ilse, 1860 Herbich die Galinsoga bei Krakau. Ebenda sehen sie Fritze und Ilse 1868, Knapp 1871 (Knapp Pflanz. Galiz. p. 121). Im östlichen Galizien Rn Tomaschek die Pflanze 1866 bei Lemberg (Verh. Z. B. 1866 p. 915). 1866 entdeckt Schur das Unkraut bei Herm: ha und Kronstadt in Siebenbürgen (Enum. Transsilv. p. 316). Im gleichen Jahre Graf bei St. Paul in Kärnten. In Kärnten gewinnt die Pflanze rasch an Ausbreitung und wird 1881 als „sehr gemein* für Millstatt notirt (Pach. Jaborn. Fl. Kärmth. I p. 81). Bei Klagenfurt fällt sie auch A. v. Kerner (l. e.) dureh ihre Häufigkeit auf. Das Kärntner Volk spricht die Galinsoga mit einem eigenen Namen (Defnerkraut) an. 1871 erscheint die Galinsoga vereinzelt bei Graz, um 1874 in ihrer Masse schon „bedrohlich“ zu werden. 1878 ist sie bis nach Mureck gelangt (Wilhelm, N. Fr. Presse Abendbl. v. 17. August 1881 und Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1874 p. LXV). 1872 hat sich die Pflanze in Polen bei Warschau und Lomza voll- ständig eingebürgert (Rostaf. Fl. pol. Z. B. G. 1872 p. 145). Ungefähr zu gleicher Zeit betritt Galinsoga den Boden Böhmens bei Chlumee (Celak., Prodr. Fl. Böhm. p. 802). 1873 als aussereuropäische Vorkommnisse der Galinsoga nennt Bentham Ost-Indien und Australien (‚Joum. Linn. Soe. Bot. XIII 1873 p. 571). 1880 führt sie Bailey aus Queensland (Proced. Linn. Soc. N. S. Wal. 1880), und Woolls aus Sydney an (Plant. indig. Sydn.) 1875 berichtet Nicholson von dem Auftreten der Galinsoga als Un- kraut im Kewer Garten (‚Joum. of Bot. 1875 p. 47). 1875—1876 Mejer, Petzold, Hennings. Seubert, Roth ver- zeichnen die Pflanze von Hannover, Mecklenburg, Kiel, Baden und Schlesien. 1877— 1879. In ihrem Wanderzuge nach dem Osten erreicht Galin- soga Bessarabien, wo sie von Montresor an mehreren Stellen gesammelt wird, ebenso im Jahre 1882 (vergl. Just, Jahresber. 1885 II. p. 596, 1886 II. p. 366). 1878 findet Polakowsky die um Costa-Rica in Central- Amerika (vergl. Just 1. ec. 1882 II. p. 1072). 1881 sieht Kuntze die Gahnaoha auf Java (Reise u. d. Erde). 1832 tritt die Pflanze massenhaft bei New-York auf (Howe, Bull. Torr. Cluo. 1882). In demselben Jahre wird sie in Ober-Italien am Lago maggiore beobachtet (Arcang. Compend. p. 368). 1886 nächst dem Schutzhause auf dem Sonnwendstein an der nieder- österreichisch-steierischen Grenze bei 1220 Meter Meereshöhe (Wettstein). _— 185! 119 1888 durch Asterınsamen, welche aus Quedlinburg bezogen wurden, nach Trins in Centraltirol (1200 Meter) eingeschleppt(A. Kerner). Dr. M. Kronfeld. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 1. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften. Mathematisch-naturwissenschaftliche Classe. Sitzung vom 20. December 1888. Herr Rudolf Raimann überreichte im pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Universität in Wien durchgeführte Unter- suchungen: „Ueber unverholzte Elemente in der innersten Xylemzone der Dicotyledonen“. In dieser Arbeit wird im Anschluss an die bei vielen Hölzern aus der Familie der Sapindaceen gemachte Beobachtung, dass in der innersten Xylemzone in der Umgebung der Erstlingsgefässe unver- holzte, cambiforme Elemente sich finden, gezeigt, dass dieselbe Er- scheinung sich auch bei allen übrigen nach dicotylen Typen gebauten Hölzern beobachten lässt, wenn man deren Entwickelungs- geschichte verfolgt. Es ergibt sich nämlich dann, dass jene Elemente des Xylems, in welche lose das Protoxylem eingebettet ist, später als alle übrigen gleichalterigen und selbst jüngeren Holzelemente verholzen, wenn sie nicht überhaupt zeitlebens unverholzt bleiben. Die besprochenen Elemente, für welche die Bezeichnung „intraxy- läres Cambiform“ vorgeschlagen wird, haben zwar in vielen Fällen Neigung zur Verholzung, der Eintritt derselben wird aber durch mannigfaltige von Alter, Bauplan, Lage und Entwickelung der zu untersuchenden Stammtheile bedingte Umstände beeinflusst, wodurch sich das wechselnde Auftreten des intraxylären Cambiforms, das der Anlage nach immer zu erkennen ist, erklären lässt. Aus dem un- bestimmten Charakter des intraxylären Cambiforms, sowie aus dem Vergleich desselben mit innerem Weichbast wird geschlossen, dass dasselbe als ein reducirtes Organ aufzufassen sei. Sitzung vom 17. Jänner 1889, Professor €. Freih. v. Ettingshausen übersendete die dritte Fortsetzung und den Schluss seiner in Gemeinschaft mit Professor Franz KraSan in (Graz verfassten Abhandlung: „Beiträge zur Erforschung der atavistischen Formen an lebenden Pflan- zen und ihrer Beziehungen zu den Arten ihrer Gattung.“ Dieselbe enthält folgende Abschnitte: 1. Der labile Form- zustand. 2. Blatt, Blüthe und Frucht. 3. Wiederkehr fossiler Form- elemente. 4. Quercus Ilex L. und conforme Arten der mediterranen und nordamerikanischen Flora. 5. Quercus Pulaeo-llex. 6. Die Eiche 120 von Kumi. Geographische Vertheilung der Formelemente in der Tertiärzeit, namentlich mit Rücksicht auf @xuereus Palaeo-Ilex. 7. Der Ilex-Stamm. 8. Der Virens-Stamm. Formzerlegung und Abspaltung. Der Heterophylla-Zustand. 9. Die Galleichen. 10. Nordische Eichen, ihre Verwandtschaft mit den fossilen und lebenden Arten des mitt- leren und des südlichen Europa; Versuch eines genealogischen Stamm- baumes derselben. 11. Die Roburoiden. 12. Blatt- und Fruchtmeta- morphosen. Herr Dr. Hans Molisch, Docent an der k. k. Wiener Uni- versität und Assistent am pflanzenphysiologischen Institute, über- reichte folgende vorläufige Mittheilung: „Ueber die Ursachen deı Wachsthumsricehtungen bei Pollenschläuchen.“ Zu den merkwürdigsten Erscheinungen im Leben der Pflanze gehört die Thatsache, dass die auf der Narbe des Griffels sich entwickelnden Pollenschläuche gewöhnlich in den Griffel hinein- wachsen, denselben oft in langer Bahn durchdringen und schliess- lich bis zur Eizelle gelangen, wo die Befruchtung erfolgt. Wodurch der Pollenschlauch befähigt wird, mit solcher Sicher- heit sein Ziel, nämlich die oft weit entfernte Eizelle zu erreichen, ist trotz vielfacher Bemühungen noch nicht festgestellt worden. (Vergl. darüber die kritische Zusammenstellung der Lit. bei Pfeffer, Untersuchungen aus dem botan. Institut zu Tübingen, II. Bd. 656.) Der Vortragende hat nun in letzter Zeit einige Beobachtungen semacht, welche geeignet sein dürften, über diesen dunklen Punkt Lieht zu verbreiten, denn es ist ihm gelungen, zwei Ursachen auf- zufinden, welche die Riehtungsbewegungen” der Pollenschläuche in hohem Grade beherrschen. Diese beiden Ursachen sind der Sauer- stoff und gewisse, derzeit noch nicht definirbare Ausscheidungen des Griffels. Einfluss des Sauerstoffes. Vertheilt man die eben einer Anthere entnommenen Pollenkörner von Nareissus Tazetta gleich- mässig in einem auf dem Öbjectträger liegenden Tropfen einer mit Gelatine gemengten 3percentigen Rohrzuckerlösung, bedeckt mit einem Deckglas und stellt man sodann das Ganze horizontal in einem mit Wasserdampf gesättigten finstern Raum, so lässt sich nach etwa 6—12 Stunden Folgendes beobachten: Die in der Nähe des Deckglasrandes, doch unter demselben befindlichen Pollenkörner haben in grosser Zahl gekeimt und ihre Schläuche fast ausnahmslos vom Deckglasrande weg gegen das Innere desselben getrieben. Die Schläuche stehen oft zu Hunderten senk- recht auf dem Deckglasrande, mit der Spitze vom Rande weg- gewendet. Die 1—2 Mm. vom Rande entfernten wachsen entweder direct von demselben weg oder erst einige Zeit demselben zu, biegen aber noch vor dessen Erreichung um. Die mehr im Innern des Präparates liegenden Körner keimen überhaupt nicht. Alle die Einzelheiten des Versuchs erklären sich aus der unter dem Deckglas in der Zuckerlösung vorhandenen ungleichen Sauer- 121 stoffspannung. Die mehr centralen Pollenkörner verathmen bald den hier absorbirten Sauerstoff, und da neuer nicht in genügenden Men- gen zuströmt, so unterbleibt überhaupt die Keimung. An der Grenze zwischen Zuckerlösung und Luft keimen die Pollenkörner, weil mit Sauerstoff genügend versorgt, reichlich, und ihre Schläuche wenden sich, wenn der Ort ihrer Entwicklung der Atmosphäre zu nahe liegt, von derselben weg. Sie fliehen die Luft, das heisst den Sauerstoff, sind demnach negativ aerotrop. Ganz dieselben Resultate erzielt man mit anderen Pollenkör- nern, beispielsweise mit denen von Olivia miniata, Convallaria ma- jalis, Hyaecinthus orientalis, Amaryllis sp. und Camellia Japonica. Mit der gegebenen Erklärung in Einklaug steht die Thatsache, dass die Pollenkörner im hängenden Tropfen gewöhnlich nach auf- wärts, im aufliegenden zumeist nach abwärts wachsen. Einfluss der Ausscheidungen des Griffels, zumal der Narbe. Legt man die abgeschnittene frische Narbe von Nareissus in einen mit Pollen derselben Pflanze versehenen Zucker-Gelatine- tropfen, so wachsen bei Cultur im dunstgesättieten Raume die in der Umgebung der Narbe aussprossenden Schläuche iu auffallender Weise auf diese und auf die Griffelwunde zu. An diesen beiden Punkten werden offenbar Substanzen ausgeschieden, die als Reizmittel auf die Schläuche wirken und sie zu bestimmten Richtungsbewe- gungen veranlassen. Ist der Griffel zuvor durch Eintauchen in heisses Wasser getödtet worden, so wenden sich die Schläuche, da offenbar aus allen Zellen jetzt das wirksame Agens heraus diffundirt, nun- mehr der ganzen Oberfläche des Griffels zu. Auch getödtete Stücke des Blütheuschaftes wirken in gleicher Weise auf die Schläuche ein. Dasselbe konnte für die Pollenkörner und den Griffel von Amaryllis, Hyaecinthus und Clivia constatirt werden. Ob die geschilderten Erscheinungen allgemein verbreitete sind, ob sie genügen, das Wachsen des Pollenschlauchs bis zur Eizelle zu erklären und ob noch andere Ursachen hiebei im Spiele sind, behält sich der Vortragende vor, erst nach Abschluss seiner Untersuchungen in einer ausführlichen Arbeit zu erörtern. Das Eine lässt sich jeden- falls jetzt schon sagen, dass in vielen Fällen dem negativen Aöro- tropismus und der Chemotaxis der Pollenschläuche beim Eindringen in die Narbe und den Griffel eine wichtige Rolle zufällt. 2. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Monats-Versammlung am 7. Jänner 1889, Herr Dr. ©. Wilhelm referirte über die Abhandlung E. Stahl’s „Pflanzen und Schnecken“. An Manuscripten wurden vorgelegt: Vukotinovie L. v. „Beitrag zur Kenntniss der eroatischen Eichen.“ — Kronfeld Dr. M. „Monographie der Gattung Typha% — Braun H. „Bemerkungen über einige Arten der Gattung Mentha.* 122 Botanischer Diseussions-Abend am 18. Jänner 1889. Herr Prof. E. Rathay hielt einen Vortrag „über die extrafloralen Nektarien von Podospermun Jacquinianum und über mynmekophile Pflanzen“. Ausgehend von einer Schilderung des morphologischen und anatomischen Baues der extrafloralen Nectarien der genannten Pllanze und anderer Compositen betonte der Vortragende den sehr verschiedenen Zweck dieser Nektarien, von denen nur ein Theil der Anlockung von Ameisen und dem dadurch bedingten Schutze der Pflanze dienen dürfte. — Herr Dr. C. Richter besprach die Synonyme des Ranuneulus Thora L., indem er insbesondere auf die abweichenden Auffassungen dieses Namens Seitens verschiedener Autoren hinwies. — Herr Dr. R. v. Wettstsin demonstrirte und erläuterte eine neue Methode der Präparation von Blüthen zum Zwecke der Erhaltung ihrer Form und Farbe (vgl. die nächste Nummer.) — Herr Dr. Moriz Kronfeld demonstrirte einige Missbildungen des Blüthenstandes von Zea« Mays und besprach die Morphologie des Blüthenstandes von Typha. Anschliessend besprach er die von Schwalb angewendete Methode zur Conservirung von Hymenomy- ceten und zeigte einige nach dieser Methode conservirte Pilze vor. Im Vereine zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien hielt Herr Dr. R. v. Wettstein am 16. Jän- ner einen Vortrag „über Pflanzen und Ameisen“. In der k. k. kartenbau-Gesellschaft in Wien wurden im Laufe der Monate Jänner und Februar folgende Vorträge gehalten: 8. Jänner: Dr. H. Molisch: Das Leben der Wurzel. 22. Prof. Dr. F. Noe: Ueber Gräser und Graslandschaften. 5. Februar: Dr. G. R. v. Beck: Ueber Palmen und deren An- theil an der Physiognomik der Landschaft. 12. £ Dr. M. Kronfeld: Die Epiphyten Westindiens. Der „Cerele floral d’Anvers“ veranstaltet 1590 eine Aus- stellung für Pflanzengeographie, commercielle und industrielle Bo- tanik. Dieselbe soll umfassen: 1. Eine Ausstellung der pflanzlichen Producte, 2. lebender Pflanzen aus Californien, China, Japan, Austra- lien, Neu-Seeland und vom Cap, 3. fossiler Pflanzen, 4. botanischer Studienmittel (Sammlungen, Präparate, Publicationen, Karten ete.), 5. Darstellungen einzelner Florengebiete, 6. Special-Objecte. — Prä- sident der Commission ist Ch. de Bosschere in Anvers. Der Verein für Naturkunde in Linz plant die Herausgabe von Nachträgen zur Flora von Oberösterreich von J. Duftschmidt und versendete bereits ein Cireulare, in welchem alle Botaniker, die in Oberösterreich Pflanzen sammelten oder sich mit der Flora dieses Landes beschäftigten, zur Mitwirkung aufgefordert werden. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Von dem Exsiccaten-Werke A. Kerner „Flora exsiccata Austro- Hungarica“, herausgegeben vom botanischen Museum der k. k. Uni- versität, sind Centurie XIX und XX erschienen. Dieselben enthalten 100 Phanerogameu Nr. 1801—1900 und 100 Kryptogamen Nr. 1901 bis 2000. Eingehende Referate sollen in der Rubrik „Flora von Öesterreich-Ungarn* gebracht werden. Cardinal-Erzbischof Dr. L. Haynald hat sein grosses Herha- rium, sowie seine werthvolle botanische Fachbibliothek dem National- Museum in Budapest geschenkt. Von dem Essiecaten-Werke „Flora Lusitanica exsiccata“, herausgegeben vom botanischen Garten in Coimbra unter der Lei- tung von Henriquez, ist eine Fortsetzung, enthaltend Nr. 500—599, erschienen. Herr Pringle ist von einer zehnmonatlichen Forschungsreise durch Nord-Mexiko zurückgekehrt. Er hofft aus den Ergebnissen dieser Expedition in Kürze etwa 300 seltenere Arten ausgeben zu können. Die Vertheilung erfolgt durch Herrn K. Keck in Aisters- heim (Preis pro Centurie 10 Dollars). Herr E. Reverchon in Bollene (Frankreich) versendet soeben die auf seiner letzten Reise durch Spanien gesammelten Pflauzen. Die ganze Sammlung umfasst circa 400 Arten. (Preis per Centurie 35 Frances.) Herr R. Huter in Sterzing hat das Verzeichniss jener Pflanzen bereits veröffentlicht, die von ihm 1889 zu beziehen sind. Dasselbe enthält insbesondere Pflanzen aus Serbien, Griechenland und Dal- matien (Bornmüller), Siebenbürgen (Barth), Italien (Levier), Balearen (Porta und Rigo), Tirol (Huter, Goller, Porta ete.) und aus dem Nachlasse Buchinger's. Arnold F. Lichenes exsiccatae Nr. 1364—1411a. Roumeguere Ü. Fungi selecti exsiceati. Cent. XLVIIL Friedrichsen K. et Gelert ©. Rubi exsiceati Daniae et Slesvigiae Fase. III, Nr. 61—101. Botanische Forschungsreisen, Herr J. Bornmüller tritt am 1. März seine Reise in das nordöstliche Kleinasien an. Die Reise betreffende Zuschriften nach diesem Zeitpunkte wollen an Herrn Dr. H. Möckel in Leipzig, Marienstrasse gerichtet werden. Wenn sieh eine genügend grosse Zahl von Pränumeranten findet, gedenkt Herr BR. Huter in Sterzing in diesem Jahre eine Reise nach Spanien zu veranstalten. Nähere Programme sollen später zur Versendung kommen. 124 Personal-Nachrichten. Dr. Adolf Engler, Professor und Director des botanischen Gartens der Universität Breslau, wurde von der k. Akademie zu Petersburg zum correspondirenden Mitgliede ernannt. Rev. Churchill Babington starb am 13. Jänner in Cockfield. Frank T. Gregory, bekannt durch seine naturwissenschaft- lichen Forschungsreisen in das Innere Neu-Hollands, ist in Queens- land gestorben. Sanitätsrath Dr. Sava Petrovit, Leibarzt Seiner Majestät des Königs von Serbien, ist am 1. Februar in Belgrad gestorben. Notizen. M. Ganäoger in Arnas (Depart. Rhiöne) vertauscht Pflanzen aus Spa- nien, Sicilien, Algier, Syrien, Russland, Kaukasus u. a. Gandoger’s Öfferten sind zum Theil Originalien seiner „Flora Europae“. Eine Collection von 150 nach der Natur auf der Insel St. Maurice auf- genommenen gemalten Darstellungen tropischer Pflanzen ist zu verkaufen. (Adresse: M. Aleide in Paris, Rue du Cardinal Lemoine 14.) Das Herbarium des Botanikers M. A. Huet ist zu verkaufen. Dasselbe umfasst circa 10.000 Arten aus Europa, Algier und dem Örient. (Adresse: M. E. Huet. Pamiers (Ariege), Rue du clocher 144. Herr Alph. Callier, Apotheker in Hilitsch, Schlesien, arbeitet an einer Monographie der Gattung Alnus und erbittet sich Zusendung von Materiale, Inhalt der März-Nummer. Kerner A. R. v. Ueber den Wechsel der Blüthenfarbe an einer und derselben Art in verschiedenen Gegenden. S. 77. — Wiesner J. Zur Erklärung der wech- selnden Geschwindigkeit des Vegetationsrhythmus. S. 79. — Willkomm M. Ueber einige kri- tische Labiaten der spanisch-balearischen Flora. S. 85. — Haberlandt G. Ueber das Längen- wachsthum und den Geotropismus der Rhizoiden von Marchantia und Lunularia, S. 93. — Molisch H. Notiz über das Verhalten von Gingko biloba L. im Finstern. S. 98, — Ascher- son P. Zur Synonymie der Eurotia ceratoides (L.) C.A. Mey und einiger ägyptischer Parony- chieen. S. 99. — Freyn J. Ueber einige kritische Arabis-Arten. S. 101. — Wettstein R. v. Pinus digenea (nigraX montana). S. 108. — Litteratur-Uebersicht. S. 110. — Flora von Oesterreich-Ungarn. S. 115 — Chronik der Pflanzenwanderung. Galinsoga parvi- flora von M. Kronfeld. S. 116. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Con- gresseete.S.119. -Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 123. — Bota- nische Forschungsreisen. S. 123. — Personal-Nachrichten.S.124.— Notizen. S. 124. Tr Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei dı h die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (lV. Bez.. Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration €. @erold’s Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von C. Gerold’s Sohn, ©. Ueberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Beilage zur Oest. bot. Zeitschrift. Jahrg. XXXIX. Nr. 3. Botanischer Tauschverein in Wien. (IV., Mühlgasse 4.) Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Aust mit Pflanzen aus Niederösterreich. — Von Herrn Schierl mit Pflanzen aus Mähren. — Von Herrn Jetter mit Pflanzen aus Niederösterreich und Böhmen. — Von Herın Felsmann mit Pflanzen aus Schlesien. Sendungen sindabgegangenan dieHerren Richter, Behrendsen, Stippl. Von Preissmann eingesendet: Aus Steiermark: Carduus viridis, Centaurea rhenana, Equisetum pratense, Hieracium styriacum, Milium efusum, Rosa spuria, Saliv grandifolia, Viola scotophylla. Aus Kämten: Galium rubrum, Rosa corüfolia. Aus Istrien: Rosa livida. Aus Friaul: Plantago carinata. Aus Baden eingesendet von Wick: Chalagrostis minima, Filago gallica, Tamus communis, Trientalis europaea. Aus Steiermark eingesendet von Kochbek: Aremonia agri- monioides, Asphodelus albus, Cheiranthus Cheiri, COytisus radiatus, Dentaria trifolia, Digitalis laevigata, (Grenista triquetra, Gentiana utriculosa, Lathyrus Nissolia, Orobus luteus, Paris v. quinquefolia, Scopolina atropoides. Ans Böhmen eingesendet von Boresch: Flodea canadensis, Matriearia discoidea, Sagina procumbens. Aus Serbien eingesendet von Bornmüller: Cerastium silva- tieum, Cytisus Kitaibelü, Nasturtium amphib. v. indivisum < sil- vestre, Banunculus lateriflorus, R. Steveni, Trifolium scabrum. Aus Dalmatien: Onosma_ stellulatum. Aus Westphalen eingesendet von Runge: Galium sawatile, @.tricorne, Silaus pratensis, Solanum humile, Taravacum laciniatum, Veronica ayrestis, Vieia Bobartüi. Aus Tirol eingesendet von Murr: Alsine austriaca, Arabis alpestris v. multicaulis, A. bellidifolia, Calamintha nepetoides, Carda- mine silvatica, Carex ornithopodioides, C. paradowa, Ö. pulicaris, Urepis jubata, Draba stenocarpa, Galium helweticum, Hieracium sawatile, Puris v. sewifolia, Pleurospermum austriacum, Poa disticho- phylla, Potentilla glandulifera, Sawifraga stenopetala, Viola sciaphila. Aus Ungarn eingesendet von Richter: Alisma lanceolatum, Centaurea Tauscheri, Galium elongatum, Heleocharis acieularis, Lathyrus latifolius, Leucojum aestivum, Polygonum nodosum, Prunus insititia, Salvia dumetorum. Aus Amerika: Aspidium spinulosum v. intermedium, Geranium Carolinianum. Öbige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oler käuflich die Centurie zu 6 fl. abgegeben werden. Inserate. -" Verlag von W. FRICK, WIEN, Graben. SCHEDAE ad floram exsiccatam Austro-Hungaricam Cura musei botaniei universitatis Vindobonensis editam auctore A. Kerner. Bisher erschienen Heft I-V (Nr. 1— 2000). Preis per Heft 1 fl. 40 kr. Verlag von ARTHUR FELIX in LEIPZIG. Untersuchungen auf dem Gesammtgebiete der MY: KO: Q& dB Fortsetzung der Schimmel- und Hefenpilze. Von Oscar Brefeld. VIII. Heft. Basidiomyceten III Autobasidiomyceten und die Begründung des natürlichen Systemes der Pilze. Die Untersuchungen sind ausgeführt im Königl. botanischen Institute in Münster i. W. mit Unterstützung der Herren Dr. G. Istvänffy und Dr. Olav Johan-Ölsen, Assistenten am botanischen Institute. Mit 42 lithograph. Tafeln. In gr. 4. IV. 306 Seiten. 1889. brosch. Preis: 38 M. BEITRÄGE Morphologie und Physiologie der Bacterien, Von S. Winogradsky. Heft I: Zur Morphologie und Physiologie der Schwefelbacterien. Mit 4 Farbendruck-Tafeln. In gr. 8. VI. 120 Seiten. 1888. brosch. Preis: 6 M. 40 Pf. €. Ueberreutersche Luchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XNXIN. Jahrgang. N" 4. Wien, April 1889, Zur Synonymie der Zurotia ceratoides (L.) C, A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. Von P. Ascherson. (Fortsetzung.) Zurotia muss mithin aus der Flora der arabischen Halbinsel vorläufig gestrichen werden, der sie nur durch die irrige Deu- tung der Forskäl’schen Art bisher zugerechnet wurde. Es ist trotzdem nicht unwahrscheinlich, dass sie innerhalb dieser weiten, bisher so wenig erforschten Landstrecke noch aufgefunden wird. Am geringsten ist diese Wahrscheinlichkeit allerdings für die von Fors- käl besuchten Berge von Jemen mit ihrer völlig tropischen Xero- phytenflora von Aloö-, Cissus-, Adenium- etc. Arten; dagegen würde bei den aus den Sammlungen des ebenso verdienstvollen als unglück- lichen Aucher-Eloy sich ergebenden nahen Beziehungen der Ge- birge Ost-Arabiens (Sultanat Maskat) zu den gegenüberliegenden Plateaulandschaften Süd-Persiens und Beludschistans deren Vor- kommen in dieser Landschaft kaum überraschen. Auch für das nordwestliche Arabien, die Landschaft He.lschas, ist die Wahrschein- liehkeit ihrer Auffindung erheblich gewachsen durch die neuerlich erfolgte Entdeckung derselben in der ägyptisch-arabischen Wüste, Professor Schweinfurth fand im April 1887 (vgl. Memoires de "Inst. Eg. II, pag. 771) im Wädi-el-abiad der nördlichen Galälta in grosser Anzahl einen Strauch, welchen die ihn begleitenden Beduinen rh@l nanuten. Freilich war nicht der geringste Rest von Blüthen oder Früchten aufzufinden und so hatte die Pflanze wenig Aehnlichkeit mit den nur gewöhnlich in den Herbarien allein vertretenen Blüthen- und Fruchtexemplaren von KBurotia; ausserdem führte auch eine von den Beduinen (wann bleibt jemals ein Araber eine Antwort auf die Frage eines Europäers schuldig?) gemachte falsche Angabe über das Aussehen der Blüthen auf eine unrichtige Spur. Die durch mei- nen hochgeschätzten Üollegen Volkens vorgenommene anatomische Untersuchung gab unzweifelhaft eine Salsolacee zu erkennen und die in dieser Familie so seltene Bekleidung mit Sternhaaren führte dann Oesterr. botan. Zeitschrift, &, Heft 1889, 10 126 sofort auf’ Errotia. Ich habe übrigens nach nenerlicher Einsicht in Wallich Pl. As. rar. die oben (S. 100) gemachte Angabe zu berich- tigen, dass R. Brown die Gattung Saltia auf Grund eines Forskal’- schen Origmal-Exemplares aufgestellt habe; offenbar geschah dies nur auf Grund der Forskäl’schen Beschreibung, die der grosse brittische Phytograph bisher allein richtig aufgefasst zu haben scheint. Die Unterscheidung zwischen Forskäl Fl. Aeg. Arab. und Fors- käal mser. ist eine zwar scharfsinnig erfundene, aber gänzlich unbe- gründete Hypothese von Endlicher (Genera Plant. p. 303), ein Auskunftsmittel, um sowohl Vahl als R. Brown Recht zu geben. Die folgenden Schriftsteller haben diese grundlose Annahme blindlings nachgeschrieben. "Bei. dieser Gelegenheit möchte ich noch auf einige Befunde des Forskäl’schen Herbars aufmerksam machen, deren Folgen für die Nomenclatur der ägyptischen Flora ich lange, wohl zu lange — da ER nicht einmal in dem soeben erschienenen Supplement (vergl. oben S. 70) berücksichtigt sind — von mir abgewehrt habe. Der eine der- selben ist nicht neu: Corrigiola repens Forsk. (Fl. Aeg. Arab. pag. 207), wird von Delile zuerst unrichtig (NMl. Fl. Eg. page. 56, Nr. 273) zu seiner Polycarpaea memphitica, später riehtie (Fl. Eg. pag. 209) zu seiner P. fragilis, und zwar zu deren kalılblättrigen Form ge- zogen. Da der Name in dieser Gattung, für die Webb aus philolo- gischen Gründen die Schreibart Polycany »pia vorzieht, noch nieht ver- geben na = muss diese Art fortan Polycarpia repens (Forskäl), Aschers. et Schweinf. heissen. Ganz unerwartet und in gewissem Sinne arsorlich ist indess die Thatsache, dass Alsöne prostrata Forsk. l. e. nicht, wie man bisher allgemein annahm, das Nomen princeps der Robbairea prostrata Boiss. Fl. Or. I. pag. 735, sondern vielmehr das der oben erwähnten Polycarpaea memphitica Del. ist. Forskäl hat für diese Art keine Beschreibung, sondern nur eine die von Linn® gestatteten zwölf Worte noch nicht erreichende Diagnose’) hinter- lassen, die auf den ersten Blick auf Robbairea eben so gut zu passen scheint. Man könnte wohl fragen, welcher Vortheil der Wissenschaft dadurch erwächst, dass jetzt, nach fast einem Jahrhundert, ein Iır- thum aufgedeckt wird, über dem ein ganzer babylonischer Thurm von Synonymen errichtet wurde, und behaupten, dass einem Autor, der seine Pflanze so unvollkommen beschreibt, sein Recht widerfuhr, indem dieselbe verkannt wurde. Es handelt sich hier aber nicht um den Autor, sondern um die Pflanze, und da es nicht bei mir steht, den materiellen Beleg dieses Irrthums aus der Welt zu schaffen, muss ich doch wohl „dem Unheil seinen Lauf lassen“. Es sind ausser- dem doch auch drei Umstände vorhanden, welche für die richtige Deutung hätten einen Fingerzeig geben können, und welche zu- gleich dafür bürgen, dass Vahl das frarliche Forskäl’sche Exem- plar richtig benannt hat. Es darf nämlich nicht verschwiegen wer- ') Schon ein einziges Wort, welches das Indument bezeichnet, hätte den Irrtham unmöglich gemacht. 127 den, dass nur der geringste Theil der Forskäl'schen Pflanzen mit eigenhändigen Bezeichnungen versehen ist, die vielmehr meist erst von dem genannten dänischen Forscher nach Vergleich der Forskäl'- schen Texte hinzusefügt wurden. In seltenen Fäilen hat Vahl dabei wohl geirrt, wie z. B. bei der obigen Corrigiola repens Forsk., deren Exemplar in der That ungewöhnlich dürftig und schlecht erhalten ist. Dass er aber Alsine prostrata yichtig benannt hat, dafür spricht die generische Bezeichnung Alsine, die wohl zu dem sehr kurzen Griffel der Polycarpaea memphitica Del., nicht aber zu dem ansehn- lichen der Robbairea prostrata Boiss. passt. Ferner der von Forskäl angeführte arabische Name „Robbaejre“, dessen (deshalb aber nicht anzufechtende!) Verwendung für die Boissier’sche Gattung mithin ebenfalls auf einem Irrthume beruht. Dieser Name, welcher richtiger shob@rä, oder rhoberä zu transscribiren wäre, und „die kleine stau- bige* (pulverulenta) bedeutet, wird in Sehweinfurth’s und meiner Illustration de la Flore d’ Egy pte pag. 208 für folgende Pflanzen (ausser Robbairea) aufgeführt: Glinus lotoides L., Frankenia pulverulenta L., Puticaria undulata DC. „ Ambı osia mar itimann L., Convolvulus micro- phyllus Sieb., Heliotropium supinum L., Crozophor a plicata A. Juss. Mit Ausnahme der an zweiter Stelle genannten haben diese zu ver- schiedenen Familien gehörigen Pflanzen eine dichte graue oder weiss- liche Behaarung mit einander gemein; auch Frankenia verdankt ihren mit dem arabischen dem Sinne nach identischen Namen der Bekleidung der Blätter mit „Schuppen“, obwohl diese Schuppen nach Volkens (Flora der ägypt. arab. Wüste S. 108) aus Salzen bestehen, die Pflanze sich in biologischer Hinsicht also an die Tamari- scaceae anschliesst, an denen mein verehrter College den in biolo- gischer Hinsicht so bedeutungsvollen Vorgang der Wasseranziehung mittelst zerfliessender Salze zuerst auffand. Auch der Name „Rob- baejre“ deutet also auf die behaarte Polycarpaea memphitica, nicht auf die kahle und glatte Robbairea. Endlich führt Forskäl (l. e. pag. LXIV, Nr. 184) Alsine prostrata mit dem Beisatze Cs. an. Mit dem sicheren Tact, der dem hochverdienten Forscher als Pflanzen- geographen, nicht minder wie als Systematiker und Morphologen kenn- zeichnet, hat Forskäl bekanntlich die Nilthonpflanzen der Flora Cairos mit Cs., die Wüstenpflanzen mit Cd. bezeichnet. Polycarpaea memphitica ist nun eine Charakterpflanze der Nilufer, während Kobbaiera nur den Wüstenrand, beziehungsweise die Wüste selbst bewohnt. Wollte man trotz alledem noch an der Möglichkeit fest- halten, dass Forskäl doch die heutige Zlobbairea gemeint haben könne, so müsste man zwei gleich unwahrscheinliche Voraussetzungen machen, dass nämlich die richtige Pflanze verloren ging, während mehrere Exemplare der weit auffälligeren Polyearpaea memphitica, die Forskäl nur gesammelt, aber nicht beachtet hätte, erhalten wären. Polycarpaea memphitiea Del. gehört nun nach heutiger An- schauung nicht in die Gattung, in welche Delile sie stellte, son- dern zu Arversia Camb. und muss nach Oliver (Flor. trop. Atric, I, pag. 144) mit dieser Gattung zu Polycarpon gestellt werden. Ich 10* 128 kann so wenige als die brittischen Autoren einen wesentlichen Unter- schied zwischen dieser Art und der tropisch-kosmopolitischen Arver- sia depressa (L. fil.) Klotzsch — Polyearpon Loeflingii [richtiger Loef- lingiae] (Wall.) Benth. et Hook. finden. Da der Forskäl’sche Name 1775 veröffentlicht wurde, sechs Jahre früher als Pharnaceum depressum L. fil. und der Speciesname in der Gattung Polycarpon auch nicht angewendet ist, so muss unsere Pflanze fortan den Namen P. olycarpom prostratum (Forsk.) Aschers. et Schweinf. führen. Da es nicht wahrscheinlich ist, dass die Gattung Robbairea (beziehungsweise Polycarpia, wenn man mit Bentham und Hooker [G. plant. I., pag. 979] die erstere Gattung nicht annehmen will) sobald mit P olye arpon vereinigt werden wird, so kann der Speciesname prostrata in der Gattung Polycarpia (Rob- bairea) bestehen bleiben; nur wird Alsine prostrata Del. (Fl. Eg. page. 212, tab. 24, Fig. 4) nee Forsk. das Nomen princeps. Es ist also Robbairea prostrata (Del.) Boiss. oder Polycarpia prostrata (Del.) Deene. zu schreiben. Ohnehin weist die gleiehfalls reiche Synonymie dieser Art nur abweichende Gattungs-, aber keine anderen Species- namen auf, mit Ausnahme des blossen Herbarnamens Mollia rosea Hochst. et Steud., welcher von Boissier (l. e. pag. 737) in Folge des $S. 71 (wo es statt Arenaria vielmehr Alsine succulent« Del. heissen muss!) erwähnten Irrthums zu seinem (nicht Webb’s) ‚Poly- carpon succulentum gezogen wird. (Schluss folgt.) Ueber einige kritische Ar«bös-Arten. Von J. Freyn. (Fortsetzung.) Bevor aber A. hispida zu einer solch mächtigen Pflanze wird, die soeben beschrieben wurde und die zweifellos als b zu bezeichnen ist, ist sie kleiner und schwächer, und es kommen von ihr gewiss auch Individuen vor, die im ersten oder zweiten Jahre blühen, dann aber nicht, gleichwie A. arenosa absterben, sondern sich immer kräftiger entwickeln, bis sie zum Halbstrauche werden. Die eben beschriebene Pflanze entspricht der A. petraea var. glabr ata Koch; sie ist von derselben Stelle auch von K erner, Fl. exsie. Austr Hung. Nr. 605, II. ausgegeben in üppigen aber jüngeren Exemplaren; in schwächeren von Wiesbaur in Baenitz herb. Euro- paeum; ausserdem liegen mir Exemplare „e fissuris rupium prope Wiener Neustadt, Julio 1872 leg. Sonklar“ vor, ebenfalls fast kahl, aber jung (oder nur ein ahgerissener Wurzelkopf), indessen 25—30 Cm. hohe, ästige Stengel mit grossen Blüthen entwickelnd, sowie ein fruchtender Stengel, der gut entwickelte aber immer noch unreife Schoten auf 12—15 Mm. langen, schief aufrechten Stielen trägt. 129 Diese Schoten sind 40—52 Mm. lang bei nur 0:9 Mm. Breite, helperig, deutlich einnervig mit 1 Mm. langem Griffel. Die Samen, ebwohl sehr unreif, doch auffallend länglich und haben vorne einen deutlichen Hautflügel. Viel mehr, zum Theile sogar sehr hispid, sind die Formen meines Herbars, welche auf Gneiss zwischen Krems und Melk ge- sammelt sind (Kerner, ]. e. Nr. 605, 1.). Diese sind auch sonst durch meist leierförmige Grundblätter (beiderseits bis zu sieben Lappen, also Arenosa-Form!), mehr ausgebreitete Blüthen (bis 13 Mm. weit) und straffere, kürzere Schoten ausgezeichnet; letztere sind bei 25—32 Mm. Länge etwa 1 Mm. breit, die eben- falls noch zu jungen Samen vorne mit Hautflügel, an einem anderen Individuum scheinen jedoch sowohl Samen mit als ohne Hautflügel vorzukommen. Die Blüthen dieser Form sind zart rosen- farben. Zu A. hispida rechne ich als Varietät intermedia m. eine „in loeis arenosis ad Juvaviam, 400M. s. m.“ von Eysn gesammelten Form, die ganz gewiss ausdauernd und vielköpfig, dabei aber kaum bemerklich schopfig und hoch hinauf hispid ist, ebenfalls arenosaähnliche, aber sehr schwach behaarte, glänzende Blätter hat (A. arenosa Kerner, Fl. exsic. Austr.-Hung. Nr. 605); der Blattstiel der Rosetten- blätter ist an seinem Grunde wie bei A. arenosa ausnehmend ver- breitert, dort ziemlich dünnhäutig und wohl deshalb der Faserschopf nur schwach entwickelt, die Stengel gut beblättert und ästig. Die Blüthen der mir vorliegenden, schön gesammelten Individuen sind pfirsichblüthroth, jedoch auffallend klein (Kelch 2 Mm. hoch, röth- lich; Blüthe 8 Mm. breit, also wie an der Tatrapflanze). Die Schoten zudem verhältnissmässig sehr kurz, 20—23 Mm. lang, gut 1 Mm. breit, schief aufrecht, schwach säbelförmig gekrümmt; die Samen bei 0-9 Mm. Länge, 0:8 Mm. breit, also breit elliptisch, vorne mit einem schmalen Hautrand. Auch die böhmische A. petraea von Modian, wo sie auf Schieferfelsen wächst, von welcher Stelle sie mir Herr Poläk mitgetheilt hat, ist ausdauernd, schopfig; ich sah aber nur Indi- viduen mit dicht gedrungenen Wurzelköpfen, sowie junge. Diese Pflanzen haben Arenosa-Blätter, welche fast kahl bis reichlich hispid vorkommen und wie die Salzburger Pflanze einen zum Grunde stark verbreiterten, daselbst dünnhäutigen Blattstiel haben. Der Stengel ist kahl, ästig oder einfach; die Blüthen weiss und so klein, wie au der Salzburger Pflanze; die Schoten, wiewohl noch jung, auf- fallend aufrecht, 20—23 Mm. lang. Samen hievon kann ich nicht vergleichen. Man sieht aus dem angestellten Vergleiche, dass die Tatra- pflanze auch nieht A. hispida sein kann und auch nicht A. faro- ensis, es erübrigt daher nur, selbe noch mit A. multijuga Borb. zu vergleichen. Borbäs hat seine A. multijuga zuerst in der Linnaea (1877) 5. 604—5 beschrieben, sodann (oder gleichzeitig?) in seinen Adatok 130 Märmarosmegye floräjähoz S. 4 sehr hübsch abgebildet und a. a. 0. S. 11—13 ausführlich in magyarischer Sprache erörtert. Da mir letztere unverständlich ist, so halte ich mich an des Verfassers Auf- satz in der Linnaea „Drei Arabisarten mit überhängenden Früchten in der Flora des ungarischen Krongebietes“, an die a. a. O0. gegebene Abbildung (welcher auch solche von 4A. neglecta Schult. und A. eroatica Sch. N. K. beigegeben sind), sowie an ein mir vom Autor seinerzeit mitgetheiltes Original-Exemplar. Hiernach ist A. multijuga Borb. den von mir erwähnten grösseren Arabisformen von Zakopane und namentlich jener von der Kopa Magory sehr ähnlich; die Wurzel ist einfach, einköpfig, mehr- stenglig, die schrottsägeförmigen, glänzenden Rosettenblätter jedoch sehr gross, jederseits mit bis zu neun Fiedern, die Stengel aufrecht, bis niederliegend, ästig, verbogen, mit schrottsägeförmigen grossen Blättern, die auch noch an den Verzweigungen in der Blüthenregion vorkommen; die Blüthen sind ziemlich lang gestielt, 6 Mm. weit, der Kelch 2:5 Mm. hoch, die Petalen weiss, sehr selten pfirsichblüth- roth, die Fruchtstiele horizontal, dann tief zurückgeschlagen, 12—14 Mm. lang, die Schoten daher hängend, übrigens nach der Abbildung bis 42 Mm. lang, 12 Mm. breit, an dem mir vorliegen- den (reifen) Exemplare jedoch auf horizontalem, sehr schief abstehendem oder etwas abwärts gerichtetem Stiele von nur 8—10 Mm. Länge, säbelförmig aufwärts gekrümmt, längsnervig, holperig, dünnwandig, 30—32 Mm. lang, 1—1'1 Mm. breit mit Samen, die 1'25 Mm. lange, 0'7 Mm. breit und theils rundum, theils nur in der vorderen Hälfte schmal geflügelt sind. — Die Pflanze ist kahl und treibt oberirdische Ausläufer aus der Rosette oder selbst aus den Achseln der Zweige. Letzterer Umstand mag eine rein biologische Erscheinung sein, das Hervor- bringen der Läufer aus dem Bereiche der Blattrosette stellt jedoch die A. multijuga keineswegs zu A. arenosa (von der sie ja durch die Richtung der Schoten und ihre Kahlheit hinlänglich verschieden ist), sondern in die Nähe der mit A. Halleri L. verwandten Formen. Da aber auch ausläuferlose Formen von A. multijuga vorkommen — denn der Autor sagt 1. e. S. 604: „radix tenuis, ramosa et perennis videtur; speeimina nonnullae stolonifera et stoloni- flora....“, und ich sonst keinen durchgreifenden Unterschied, ausser der bedentenderen Grösse der ostkarpathischen Pflanze gegenüber der Tatraform auffinden konnte, so habe ich daher die letztere als A. multijuga Borb. bestimmt, wobei ich berücksichtige, dass sowohl die Behaarungsverhältnisse, als die Blattgestalt, die Blüthenfarbe und -Grösse, die Schotengestalt, -Grösse und -Richtung, Schwan- ‘ kungen unterliegen und wobei ich ausserdem der von Borbäs.a. a. 0. eitirten Anschauung A. Kerner's insofern beitrete, als dieser geneigt ist, die fallweise Stolonenbildung der A. multijuga für eine accessorische (Herbst-) Erscheinung anzunehmen. Indem also Borbäs nur eine Herbstform vor Augen hatte, elaube ich in meiner Tatra- pflanze den Typus der Art beschrieben zu haben. Sollte sich dies 131 später als irrig herausstellen, so würde meine Tatrapflanze neu zu benennen sein. Als Resultat vorstehender Auseinaundersetzung diene daher nachstehende natürliche Gruppirung der in Betracht kommenden Arten. I. Ausläufertreibende, d. h. Pflanzen mit oberirdischen, fädlichen, blattlosen Ausläufern, welche aus dem Wurzelkopfe in den Achseln von Blättern der Grundrosette entspringen und an ihrer Spitze selbst wieder eine Blattrosette entwickeln. Schoten aller Arten kurz (13—20 Mm. lang), gedunsen, eingeschnürt; Samen läng- lich-ellipsoidisch, flach. 1. A. Hulleri L., kahl, schwach- bis dicht-weichhaarig mit langgestielten Rosetten- und kürzer gestielten unteren Stengel- blättern. Blätter dieklich, glänzend, leierförmig, oft nur auf den eiförmigen oder eiherzförmigen Endzipfel beschränkt, oft ausserdem jederseits des Stieles mit 1—2 viel kleineren Läppehen, übrigens ganzrandig bis gezähnelt, die obersten lanzettlich, ungezähnelt. Stengel meist vom Grunde an ästig, vielblüthig. Blüthen etwa 6 Min. weit, weiss, selten roth; Schoten schief aufrecht. Same länglich ohne Hautrand. — Europäische Gebirge. 2. A. owirensis Wulf.; wie A. Halleri, aber stets ziemlich dicht abstehend weichhaarig, Stengel bis 25 Cm. hoch, astlos oder nur oberwärts armästig; Blüthen wie bei vorbenannter aber immer rosenrofh; Schoten dünn, schmäler, auf horizontal abstehenden Stielen aufgerichtet; Samen? Krain, Kärntben, Niederösterreich (in Monte Göller ad 1800 M. leg. Hackel!) Ostungarn (am Bahndamme bei Feketetö ipse! gross- blüthig), West-Siebenbürgen (Laubwälder bei Csucsa ipse! eine ästige Form) Süd-Siebenbürgen (Retyezät, Pävai! als A. dacica; — Fundu laiti 1895 M. Barth! auch als dacica). II. Ohne Ausläufer (vergleiche jedoch A. multijuaa). A. Schoten dicklich, gedunsen, weit abstehend, end- lich aufzurückgerichtetenFruchtstielen zurückgeschlagen, gleichsam hängend. Ausdauernde Pflanzen. 3. A. neglecta Schult., Wurzelstock mehrköpfig; Grundblätter gestielt, dieklich, verkehrt eiförmig-länglieh, ganzrandig bis leierförmig, glänzend, kahl oder schwach gabel- und stern- haarig, Stengel 5—10 Um. hoch, aufrecht, einfach bis armästig, kahl mit -+ gestielten, elliptisch - länglichen Blättern; Blüthen gross, 8—10 Mm. weit, rosenroth. Samen ohne Haufflücel. (Kern. Fl. exs. Austr.-Hung. Nr. 602) Centralkarpathen, Siebenbürgen. Hier- her nach der Beschreibung 4. gloreosa Schur, B. Schoten flach, holperig, dünnwandig, Samen vorne mit Hautflügel. a) Blüthen in zusammengesetzten Trauben, letztere zur Fruchtzeit mit hin- und hergeknickter Achse. Schoten 132 auf zurückgebrochenen Stielenabwärts gerichtet, der Frucht- stand daher wie gitterförmig. Ausdauernde Pflanzen. 4. A. eroatica Schott, Nym. et Kotschy (vergl. Borbäs a.a.0.). Wurzelstock schwach, armköpfig, gedrungen. Blätter seegrün, fleischig, wie die ganze Pflanze kahl; die grundständigen sehr langgestielt, rundlich, verkehrt eiförmig bis elliptisch, zum (runde etwas verschmälert, ganzrandig, kaum zezähnelt, manch- mal etwas kurz und gabelhaarig. Stengelblätter lang gestielt, grösser als die grundständigen, elliptisch, die obersten (im Blüthen- stande situirten) lineal-lanzettförmig, alle in den Blattstiel ver- schmälert. Stengel steif und starr. 6—16 Um. hoch, von der Mitte an überaus ästig. Blüthen weiss, klein, nur 5—6 Mm. weit. Schoten 23—32 Mm. lang. — Kıroatisch-dalmatinische Hoch- gebirge. (Kerner, Flora exsic. Austr.-Hung. Nr. 606.) b) Blüthen in einfachen Trauben, deren Achse auch zur Fruchtzeit gerade, oder doch in geschwungenen Linien, niemals hin- und hergeknickt. aa) Schoten meist säbelförmig aufwärts gebogen (seltener gerade), auf zurückgerichteten Stielen zurückgerichtet bis zurückgeschlagen, fast hängend (ausnahmsweise blos weitsparrig abstehend). 5. A. multijuga Borb. (emend.). Wurzelstock meist schwach und einköpfig, aber auch kräftig, mehrköpfig, lockerästig, mit einer oder mehreren Blattrosetten. Grundblätter lang gestielt, von elliptisch-ganzrandigen bis zu leierförmig-vielspaltigen in allen Formen, dünn, dunkelgrün, kahl bis zerstreut gemischt — oder rein stern- haarig: Stengel, 3—30 Cm. hoch, aufrecht, meist einfach und kahl, seltener am Grunde abstehend steifhaarig, bei Thalformen aber auch ästig, beblättert; die Stengelblätter gleich den Grund- blättern, die unteren gestielt, die oberen sitzend und fast immer lanzettlich und ungetheilt. Blüthen S—6 Mm. weit, mittelgross, weiss bis rosenroth: Schoten je nach den Individuen verschieden lang, zwischen 15 - 38 Mm. erreichend; Samen vorne mit deutlichem Hautflügel. Hohe Tatra, im westlichen Kalkgebiet derselben von Zakopane bis zum Tychapass in 980 —2128 M. Seehöhe. ß) stolonifera m. (gleich A. multijuga Borb. sensu stren,), Wurzelstock dünn, einköpfig, manchmal auslaufend, und. auch aus den Blattachseln Ausläufer entwickelnd; Stamm oft niederliegend oder aufsteigend; bis 40 Cm. hoch, Pflanze robust, fast kahl. Östkarpathen: Guttin (Borbäst!). bb) Schoten auf schiefabstehenden Fruchtstielen + abstehend, niemals zurückgeschlagen, sondern meist schief aufrecht. | 1) Ausdauernde bis halbstrauchige, mit holzigen, viel- köpfigen, lockerästigen Wurzelstöcken; nur an jungen Exem- Le u 2 133 plaren die Wurzelstöcke noch nicht verholzt, einfach, einköpfig bis gedrungen mehrköpfig. Grundblätter lang gestielt, deren Stiel zur Basis wenig verschmälert, zuletzt fast etwas hormig werdend und jahrelang stehen bleibend, weshalb die Wurzel- stöcke nach aufwärts zu + schopfig. 6. A. Jaroensis Horn. Weichhaarig bis kahl, 6—7 Cm. hoch. Stengel astlos, armblüthig, mehrblätterig, kahl. Die Blätter dunkelgrün. dünn (nicht fleischig) ; die Rosettenblätter lang gestielt, leierförmig, mit kleinen Endzipfeln, jederseits mit 2—3 Fiederlappen; das untere stengelständige diesen gleich, die oberen lanzettlich, ganz- randie, stumpf. Blüthen weiss, klein, nur 5 Mm. weit. Schoten? Samen? — Grossbritannien ete. 7. A. hispida Myg. Robust; Wurzelstock bis 5 Mm. dick, vielköpfig, obenhin dicht schopfig, sonst mit zerstreuten Resten der Blattstiele besetzt. Rosettenblätter ganzrandig bis leierförmig, lang gestielt, kahl und etwas glänzend bis zerstreut misch- haarig; die Stengel 10—30 Cm. hoch, kahl, unverästelt bis ästig, selten unten etwas behaart. Die Stengelblätter lanzettförmig, ganz- randie mit schmalem Grunde sitzend. Blüthen bis 13 Mm. weit, weiss, selten röthlich. Schoten kürzer, 25—32 Mm. lang (gleich var. brachycarpa m.) oder länger, 40—52 Mm. lang (gleich var. dolichocarpa m.), Same vorne deutlich geflügelt. (Kerner, Flora Austr.-Hung. exsic. Nr. 605.) Niederösterreich. ß) A. intermedia m. Wurzelstock mehrköpfig, lockerästig bis gedrungen-mehrköpfig, die Grundblätter kürzer gestielt, leier- förmig, kahl bis schwach sternhaarig, glänzend mit am Grunde mehr verbreitertem, etwas häutigem, halbmondför- mig abgegliedertem Blattstiel, der bald verwest, deshalb die Pflanze nur schwach- oder sehr schwach schopfig. Stengel hoch hinauf hispid bis kahl, gut beblättert und ästig bis einfach. Blü- then pfirsichblüthroth bis weiss, klein, 8 bis 6 Mm. weit, die Schoten sehr kurz, nur 20—23 Mm.; Samen mit breitem Hautrand. (A. arenosa A. Kern. ]. c. Nr. 603.) Salzburg; auch die A. petraea Autt. Fl. Bohem. rechne ich hierher; sie ist der A. arenosa noch ähnlicher und hat auffallend aufgerichtete Schoten. Samen sah ich aber nicht. ++) Monocarpische mit dünnen Wurzeln, dichten, reich- blättrigen Blattrosetten, - aufrechtem, sehr ästigem, hochwüchsigem Stengel, reichlich hispider Behaarung bis in den Blüthenstand hinauf, sehr kurz gestielten, fast immer leierförmigen Grundblättern, deren Blattstiel zur Basis sehr stark verbreitert und dünn- häutig ist und dort in einer halbmondförmigen Linie ab- gliedert, sobald das Blatt abfällt. Samen ohne Hautrand. 8. A. arenosa Scop. Blüthen in Westeuropa und bis Kärnten vorherrschend roth, seltener weiss; in Ungarn häufiger weiss, seltener roth; dort auch eine grösser blühende Form (A. petrogena Kern). 134 Ich sah niemals perenne Formen dieser in Reichenbach Icon. fl. germ, Il. tab. XXXIIL, Fig. 4322 a et c sehr gut abgebildeten Art, son- dern stets nur monocarpische. (Schluss folgt.) Beitrag zur Moosflora des Kaukasus, Von J. Breidler. Die nachstehenden Zeilen enthalten eine Aufzählung jener Laub- und Lebermoose, welche der seither verstorbene Lichenologe H. Lojka 1886 auf einer Reise in die centralen Gebiete des Kaukasus sam- melte und Herrn Dr. v. Wettstein übergab. Bei Anführung der Standorte wurde die von Lojka gewählte Schreibweise beibehalten. Sämmtliche Fundorte befinden sich in dem im Terek-(zebiete gele- genen Theile des Kaukasus südlich von Naltschik und Wladikawkas, (dessen höchste Erhebungen der Adai-choch (4646 Meter) und der Kasbek (5043 Meter) sind. I. Musei frondosi. Gymnostomum rupestre Schwägr. -— Ardonthal fr. — curvirostrum (Ebrh.) Hedw. -—— Ardonthal fr. Dieranoweisia erispula (Hedw.) Lindb.; — Naltschik fr.; Asau fr.; Mamisson fr, Cynodontium gracilescens (W. et M.) Schimp. — Gurschewy fr. Dieranum montanum Hedw. — Asauwald fr. — albicans Br. eur. — Gurschewy. — scoparium (L.) Hedw. — Ardonthal; Cej; Gurschewy; Mamisson; spärlich zwischen andern Moosen. Leptotrichum flexicaule (Schwägr.) Hampe. — Asau. Distichium capillaceum (L.) Br. eur. — Gurschewy; Kosch Ismael fr. Didymodon rubellus (Roth) Br. eur. — Bezinge und Kosch Ismael. Barbula tortuosa (L.) W. et M. — Ardonthal, mit Pogonat. urnigerum ; Asau, mit Grimm. elatior. Grimmia apocarpa (L.) Hedw. — Bezinge. — funalis (Schwägr.) Schimp. — Bezinge fr. — elatior Br. eur. — Asau fr.; Uschuat. — alpestris Schleich. — Uschuat fr. Orthotrichum anomalum Hedw. — Nikolai fr. *) — urnigerum var. Schubartianum (Lor.) Vent. — Dom; ausserdem lagen noch wenige Räschen unter andern Moosen aus Uschuat und Naltschik, die aber jenen von Dom, von wo eine grössere Anzahl von Exemplaren vorliegt, so sehr gleichen, dass die Ver- muthung nahe liegt, dass alle nur von diesem einzigen Stand- orte stammen. Ba ') Für das Gebiet überhaupt neue Formen wurden mit einem vorge- setzten * bezeichnet. a A db 135 Webera nutans (Schreb.) Hedw. — Uschuat fr.; Mamisson fr. — eruda (Schreb.) Schimp. — Uschuat. *Bryum (Cladodium) Ardonense n. Sp. Caespites densi, tumidi, superne virides, inferne fusces- centes, tomento radiculoso atro-rufo intertexti. — Caules 2—4cm. alti, atro-rubri, dichotomo — ramosi; rami fruetiferi 05—0°8 cm. alti, inferne aphylli, radiculosi, superne dense foliosi. — Folia inferiora remota, minima, ovato-lanceolata, dilute rubentia, mar- gine plano, haud limbato, costa in apice evanida; superiora subito fere majora; comalia 2:4—3'2 mm. longa, 0°9—1'15 mm. lata, erecto-patentia, e basi rabra angustata ovato et, oblongo- lanceolata, cuspidata, plano-carinata, margine late limbato, usque supra medium vel apicem versus revoluto, integro vel apice obsolete serrulato, costa valida, inferne atro-purpurea, in euspidem longam, laevem vel obsolete serratam excurrente, sieeidate eontracta, erecto-patentia et subtorta. Retis cellulae ıhomboideo-hexagonae, 0:°012—0'017 mm. latae, 004—0°06 mm. longae; basilares latiores, hexagono-rectangulae et quadratae; marginales angustissimae, magis incrassatae. — Flores mo- noiei; masculus in ramo breve, foliis comalibus omnino obscon- ditus, erasse gemmiformis ; folia involueralia intima minuta, con- cava, late ovata, subito acuminata vel costa excedente cuspi- data, basi rubente, margine leniter repando-erenulato, serie cellularum unica limbato; antheridia 12—18, :0'35—0'44 mm. longa; paraphyses longiores innumerae, dilute flavidae et rubentes. Floris feminei folia involucralia exteriores foliis comalibus similia; intima minora, 0:-32—0°55 mm. lata, 1'15—1'38 mm. longa, lanceolata, costa excedente longe euspidata, margine plano, integro, haud limbato; archegonia 6—10, 0:58—0'65 mm. longa; paraphyses multae, dilute flavidae et rubentes. — Fructus: Vaginula 0'6—0'7 mm. longa,. 0'36—0'42 mm. crassa. Seta 12—16 mm. alta, 0:18—0'22 mm. crassa, superne arcuata. Capsula pendula vel inclinata, cum ‚collo tumidulo sporangio subaequilongo 2-8--3’8 mm. longa, 1:3—1'5 mm. crassa, elon- gato-pyriformis, regularis vel leniter incurva, flavo-virens, postea rufescens, ore nitido angustato, sieca subore coarctata; cellulae exothecii irregulariter oblongae et subrotundae, parietibus plus minusve flexuosis modice incrassatis, sub ore 2—3 series minores, transverse oblongae, stomatibus in collo sat numerosis. Annulus latus, revolubilis. Peristomii dentes 0:055—0:078 mm. Jati, 0-36—0-42 mm. alti, inferne aurantiaei, extus dense et minute punetulati, intus sat dense et irregulariter crasse trabeculati, et areolati, superne hyalini, papillosi. Peristomium internum 0-3—035 mm. altum; membrana basilaris 0:14—0'18 mm. alta, dentibus adhaerens, lutea, minutissime punectulata; processus angusti 0:023—0'033 mm. lati, in carina rimosi vel hiantes, superne hyalini, papillosi; eilia 1—2 rudimentaria vel perfecta, sine appendieulis. Operculum depresso-coniecum, mamillatum, 0-65-—0°8 mm. diam., dilute fusco-Auvum, nitidulum. Sporae 0.02— 0027 mm. diam. fusco-virentes, punctulatae. Fructus maturitas mense JJunio. Im Ardonthale; fr. Unterscheidet sich von dem sehr nahe stehenden Bryum pendulum (Hornsch.) Schimp. durch das Fehlen der Zwitter- blütheu, den etwas längeren Hals der lichter gefärbten, trocken unter der Mündung stärker eingeschnürten Kapsel und den etwas breiteren flacheren Deckel. Bryum pallescens Schleich., forma heteroica. — Asaugletscher fr.; Dscheper fr.; Uschuat fr. *_ Sauteri Br. eur. — Asaugletscher fr. — alpinum L. — Dscheper, mit Br. pallescens. — argenteum L. — Asaugletscher mit Br. Sauteri. — capillare var. n carinthiacum Br. eur. — Asau, spärlich mit Grimmia_elatior. Bartramia ithyphylla Brid. — Mamisson fr.: Gurschewy. Philonotis fontana (L.) Brid. — Dscheper pl. g; Asaugletscher. Timmia bavarica Hessl. — Gurschewy fr. Pogonatum urnigerum (L.) P. B. — Ardonthal fr. — alpinum (L.) — Röhl, Gurschewy; Cej; Mamisson. Leskea nervosa (Schwägr.) Myrin. — Nikolai, mit einer Frucht. Lescuraea saxicola Milde. — Mamisson. Homalothecium Philippeanum (Spruce) Br. eur. — Gurschewy. Amblystegium serpens (L.) Br. eur. var. serrulatum. Folia paulum majora, margine in parte inferiore minute et obtuse serrulato, costa validiore ultra medium eontinua. Capsula siecca vacua ereetiuscula, sub ore leniter coraretata. — „Dsche- per“, spärlich zwischen Bryum pallescens. Hopnum uncinatum Hedw. — (ej fr. — faleatum Brid. — Gurschewy fr.; Ardonthal. — cupressiforme L. — Asau. — Schreberi Willd. — Asauwald und Ce). Hnylocomium aeg (Hedw.) Br. eur. — Cej. — triquetrum L. Cej. II. Hepaticae. Plagiochila asplenioides(L.) N. et M.— Cej, mit Mastiyobryum duferum. Jungermannia minuta Crantz. — Gurschewy. — barbata Schmid. — Ardonthal. 1 — quinquedentata Web. — Üej und Ardonthal. Mastigobryum deflewxum (Mart.) Nees. — (ej. Frullania Tamariscei Nees. — Asau, sehr spärlich zwischen Grimmia elatior. 137 Asplenium lepidum Presl. in Ungarn. Von Arpad v. Degen. Der Rochel’sche Standort (wahrscheinlich der „locus classicus“!) des Asplenium lepidum war den jetzt lebenden ungarischen Bo- tanikern unbekannt, bis ihn Herr v. Janka unterhalb Coronini an der Donau und zwar in der ehemals berüchtigten Kolumbaler Höhle auffand. Ich traf die Pflanze dortselbst zahlreich im Monate Juni 1837. Sie bekleidet die vom immerwährend herabträufelnden Wasser stets nassen Kalktuffwände der untersten Höhle; man sieht sie sogar, wenn man mit dem Dampfschiffe unterhalb Alt-Moldova, den „Babakay“- Felsen verlassend, in das enge Thal einfährt, wo man linkerseits alsbald die kaum einige Meter über dem Donauspiegel mündenden drei Kolumbaler Höhlen bemerkt, aus deren mittlerer ein Bach herabstürzt, der theilweise schon unterwegs durchsickernd, das Ma- terial zu dem ewigen Regen in der unteren liefert. Letztere erscheint dem Reisenden von Asplen. lepidum verschiedenen Moosen und Algen ganz grün gepolstert. Im selben Jahre entdeckte ich dies höhlen- bewohnende Asplenium auch an der nördlichen Mündung der Höhle „gaura Ponyikova“ nächst Plavisevitza, an jener Stelle, wo sich der gleichnamige Bach einen unterirdischen Weg durch den „Csukar*- Berg bahnt, um 450 M. südlicher im Kazanthale wieder hervorzu- brechen und seine Fluthen in die Donau zu stürzen. Am selben Ort wächst Parietaria Serbica Vis. Pant., Moehringia trinervia (L.) und Scabiosa Banatica W. K. Ferner kann ich über einen dritten Stand- ort berichten, den Herr J. Vidakovich, Apotheker in Neu-Moldova, entdeckt hat, dies ist die „gaura®) Haiduschaska“ bei Padina Mule nächst Moldova, wo Asplenium lepidum Pr. „in grosser Menge“ wachsen soll. Bemerkungen zur Flora von Ungarn. Von Dr. L. Simonkai. XI. Alchimilla pilosissima Schur. Alchimilla vulgaris b) pilosissima Schur Enumerätio (1866), pag. 204, ist identisch mit Alchimilla acutiloba Stev. Verz. Taur. (1857), S. 152. Alchimilla acutiloba Stev. wird in Boissier Flor. orientalis Il. pag. 730, als varietas ) major Boiss. zu Alchimilla vulgaris 1. ", Vergl. Milde, Verh. der zool.-botan. Gesellsch. XVII, pag. 820. *) Gaura = Höhle, 138 gestellt und folgender Weise beschrieben: „Elata, interdum pedalis et major, folia magna minus profunde divisa, calyeis laciniae elongatae lanceolatae tubo saepe longiores.“ Boissier selbst gibt sie unter Andern auch auf dem bithynischen Olymp an. Vor Kurzem erhielt ich von Herrn J. Bornmüller die am bithynischen Olymp wachsende und der eitirten Diagnose vollständig entsprechende Alehimilla acutiloba Stev.; ich habe sie aber auch eleich als die im südöstlichen Siebenbürgen heimische Alchimilla pilosissima (Schur) erkannt. Ein Vergleich der am Bucsecs in dem Tömös-Thale und in dem Garesin-Thale Siebenbürgens vorkommenden A. pilosissima (Schur) mit der bithynischen 4A. acutiloba bestätigte meine Ver- muthung. Unsere siebenbürgische A. pilosissima (Schur) ist in der Grösse, in ihrem ganzen Habitus der "bithynischen A. acutiloba Stev. voll- ständige gleich; sie hat wirklich grosse Kelchzipfel, welche das Ova- rium bedeutend überragen, sie hat auch sehr grosse und verhältniss- mässig weniger tief eingeschnittene Blätter. Ihr Fruchtknoten, bezie- hungsweise das Receptaculum ist deutlich kleiner als der von Alchimilla vulgaris L., dabei sind die Kelchzipfel auffallend lang, ungefähr einundeinhalbmal so gross als das Receptaculum. Schur hat einen ganz bezeichnenden Namen gewählt, als er diese Pflanze A. pilosissima benannte; denn die A. acutiloba Stev. ist auch durch ihre dichte und stärkere Behaarung von Alchimilla vulgaris L. sofort zu unterscheiden. Die hier auseinandergesetzte Identität der A. pilosissima (Schur) mit der orientalischen, früher benannten, Alchimilla acutiloba Stev. ist pflanzengeographisch höchst interessant für die Flora Sieben- bürgens; denn Alchimilla acutiloba Stev. gehört auch zu den Vertretern der orientalischen Flora in unseren Gegenden; sie bedingt zugleich auch einen weiteren Unterschied zwischen der Flora Siebenbürgens und Oesterreichs. 14T: Verbaseum grandicalyx (Blattaria>Xsub austriacum) Simk, Im Jahre 1879 fand ich in dem Comitate Bihar bei dem Dorfe Kapocsäny unweit von Vida ein Verbascum, welches einem Bastarde von V. Austriacum und V. Blattaria vollständig entsprach. Ich habe diesen a ae in den „Termeszetrajzi Füzetek.*“ Vol. V (1881), pag. 49, eingehend besprochen und beschrieben und seitdem auch in 2 Comitate Arad an mehreren Stellen gesammelt, so bei Menyhäza und bei Trojäs und Temesest. Im vorigen Jahre habe ich aber auch ein anderes Verbascum bei Temesest im Comitate Arad gesammelt, welches ebenfalls zwi- schen V. Austriacum und VW. Blattaria einzureihen ist, das sich aber habituell und diagnostisch von dem I”, Vidavense Simk. so auf- fallend unterscheidet, dass ich es an Ort und Stelle, wo auch a re — 139 V. Vidavense zu finden war, verkannte und für ein V. Blattaria > phlomoides hielt. Bei sorgfälticer Prüfung und Vergleich stellte es sich heraus: dass dieses zweifelhafte Verbascum seiner in der Form an V. Blat- taria erinnernden und nur unterseits wenig flaumigen Blätter halber, sowie auch wegen seiner feinflaumigen Stengel und ziemlich kleinen, schütter und zu zwei gestielten Blüthen, deren Stiel und Kelch nebst kleinen, wagrecht abstehenden Borsten auch mit drüsieen Härchen dichtflaumig sind, nur ein Bastard sein kann, welcher ebenfalls zwischen V. Austriacum und V. Blattaria entstanden ist. Eine weitere Prüfung ergab, dass mein Verbascum Vidavense ein V. Austriacum X sub-Blattaria ist, derjenige Bastard also, welcher dem V. Austriacum Schott. näher steht; andererseits aber das neu- gefundene, welches ich Verbascum grandicalyx nenne, ein V. Blat- taria x sub — Austriacum, nämlich der dem V. Blattaria näher stehende Bastard ist. In der Beschaffenheit, Form und Behaarung ihrer Blätter, sowie ihres Stengels sind diese zwei Arten von einander nicht zu unter- scheiden; ihre Blumenkronen sind auch ziemlich gleichgross und ihre Staubfäden alle purpurnwollig; doch findet man in ihrer Blüthe einen wesentlichen Unterschied, nach welchem der eine Bastard in die See- tion Thapsus Benth., der andere aber in die Section Zychnitis Beuth. zu stellen ist. Das dem V. Austriacum näher stehende V. Vidavense Simk. hat nämlich lauter rundlich nierenförmige Antheren, gehört also mit V. Austriaeum in dieselbe Section, das heisst in die Section Lich- nitis Benth.; dagegen hat das dem V. Blattaria näher stehende V. grandicalye nur an drei Staubfäden rundlich nierenförmige Staub- beutel, an den übrigen zweien aber herablaufende lineale lange Staubbeutel, welche sich in ihrem oberen Drittel hakig nach aussen krümmen. V. grandicalye Simk. gehört also in die Section Thapsus Benth., d. h. in dieselbe Section, der auch V. Blattaria L. an- gehört. Verbascum Vidavense Simk. und V. grandicalyx Simk. bieten mithin ein Beispiel dafür, dass zwischen zwei Species zwei von einander wesentlich verschiedene Bastarde entstehen können, also auch zwei solche zu unterscheiden und zu benennen sind. Die übrigen Unterschiede zwischen Verbascum grandicalyx und V. Vidavense sind eigentlich nur relative. So hat V. Vidawense einen oberwärts reichlich und ruthenförmig verästelten Stengel, mit langen, schlanken, oberwärts nur etwa 1 Mm. dicken Aesten; seine Blüthen steben meist zu drei; seine Kelche sind spärlich Naumig mit wenigen Drüsenhärchen und dazu klein, ungefähr 2 Mm. lang; hingeren hat V. grandicalye einen stärker faumigen, aber nur wenig verästelten Stengel mit dickeren, stärkeren, etwa 2 Mm. dicken Aesten; seine Blüthen stehen zu zwei; seine Blüthenstiele und Kelche sind dicht flaumig mit vielen eingemischten Drüsenhärchen, die Kelche verhält- nissmässig auffallend gross, durchschnittlich 4 Mm. lang. Wegen dieser an V, Blattaria erinnernden Kelche, welche, wie auch die 140 Blüthenknospen doppelt so gross erscheinen als jene des V. Vidavense, wählte ich für diese Verbaseum-Hybride die Bezeichnung „grandi- calya*. Ueber den Formenkreis der Cortusa MatthioliL, Von Dr. Vincenz v. Borbäs. Cortusa Matthiolk L. wurde durch viele Jahre für mono- typisch betrachtet, und wurde über den Formenkreis derselben kaum etwas geschrieben. Auch ©. Sibörica Andız. apud Besser im Beihlatt I. zur „Flora* 1834, pag. 221"), welche noch in Steudel's „Nomenclator* ed. II, part. I, pag. 423, aus Sibir. Baikal ange- führt ist, wurde von hervorragenden Floristen Russlands: Ledebour (Fl. Ross. III, pag. 22), Turezaninow (Bull. soc. Mosc. 1849, pag. 503), auch von De Candolle (Prodr. VIII. pag. 55) ete. nicht einmal als Synonym angeführt und ist so ganz in Vergessenheit gerathen. Im Jahre 1854 wurde durch H. Schott, €. F. Nyman und Th. Kotschy in „Analecta Botaniea“ pag. 17 eine C. pubens Schott, Nym. et Ky. als neue Art aus den Alpen von Siebenbürgen be- schrieben, aber mit der vergessenen C. Sibirica Andrz. nicht ver- glichen. Diese €. pubens wird beschrieben als „foliorum lamina velutino- pubescente, scapo petiolisque breviuscule-pilosis (puberulis), corollae limbo, expauso-campanulato, laciniis semi-elliptieis rotun- dato obtusis“. Ferner ist sie „einerascenti viridis... Folia minus lobata 1. dentata. Calyeis laciniae breviores. Capsula ovato elliptica (nee oblonga), ealyee vix plus duplo longior*, — während €. Matthioli durch „fol. lamina hirsuta, scapo petiolisque pilis longis pilosis, corollae limbo campanulato, laciniis ovato-lan- ceolatis acutis. — Saturate virens.* charakterisirt wird. _ Die Unterschiede der ©. Matthioli und ©. pubens besprach A. v. Kerner in der „Oesterreichischen hbotan. Zeitschrift“ 1875, Bd. XXV, pag. 17, und legte dabei ein besonderes Gewicht auf den Zuschnitt der Blätter. Die Blattlappen der ©. Matthioli sind im Umrisse halbkreisförmig und wieder in drei etwas spreizende Läpp- chen getheilt, — die Blattlappen aber der ©. pubens erscheinen im Umrisse eiförmig dreieckig und von der Basis bis zur Spitze von gleich grossen, spitzen, vorgestreckten nicht spreizenden Zähnen gesägt, also viel gleichmässiger gesägt, und nicht — wie bei ©. Mat- thioli — in drei Läppchen getheilt. Dieser Unterschied ist jedenfalls auffallend und kann man dadurch diese zwei Pflanzen oft sicher von einander trennen. Wenn wir aber die kurze Beschreibung der ©. Sibirica (1. e.) näher betrachten: ') Ueber die Flora des Baikals. 141 „Corolla calycem triplo superante, floribus purpureis, foliisque serratis diversa a ©, Matthioli*, — so ist es sicher, dass Andr- zeiowski und Besser den kürzeren Kelch, sowie den Zuschnitt der Blätter der ©, pubens schon früher bemerkten und zur Unter- scheidung der ©. Sibirica von C. Matthioli benutzten. Hiernach ist es aber sicher, dass ©. Sibirica Andrz. 1834 mit ©. pubens Schott, Nym. et Ky. identisch ist. Wir haben hier wieder eine jener Pflanzen vor uns, welche darauf hindeuten, dass die Vegetation der sieben- bürgischen Alpen in vielen Stücken mit jener von Sibirien über- einstimmt. Neben Cort. Sibirica wird von Besser in Sibir. Baical. auch ©. Matthioli angeführt, und auch die Beschreibung der ©. Matthioli Turez. in Bull. soe. Mosc. 1849, pag. 303, „foliorum lobis subtri- fidis, ... petiolis scapisque pilis simplicibus longiusculis mollibus“ ete. bezieht sich mehr auf die Linne'sche Art. Ich sah jedoch eine „Cortusa Matthioli* im Herbare des Cardinal Haynald aus Sibirien mit „Parreys 1835“ (Heuff.) bezeichnet, welche ganz dieselben charak- teristischen Merkmale zeigt, als hätte man sie auf dem Standorte der C. pubens in den siebenbürgischen Alpen gesammelt. Da die hier erwähnten Cortusa-Arten in verschiedenen und weit getrennten Gebirgssystemen €. Matthioli auf den Alpen Oester- reichs und der Schweiz, — ©. Sibirica (©. pubens) aber in Sibirien und in Ungarn, in der Zone des Knieholzes, also geographisch ge- trennt vorkommen, so kam ich auf den Gedanken, dass man es hier vielleicht mit zwei vicariirenden, einer westlichen und einer östlichen Art zu thun hat, und dass.C. Sibirica in Siebenbürgen die ©. Mat- thioli vertritt. Zur Klarstellung dieser Frage habe ich ein reiches Materiale aus den Alpen und aus Siebenbürgen,') sowie der Tätra- gegend untersucht; ich fand zunächst, dass kahlere, ja fast kahle Formen der ©. Matthioli auch im Westen vorherrschen, stark be- haarte Formen aber auch in Siebenbürgen nicht fehlen. Die Behaa- rung kann man also als speeifisches Merkmal nicht betrachten. Was „Cortusa Matthioli L. in alpibus Austriae et Helvetiae* ist, ist allgemein bekannt und brauche ich dies nicht eingehender zu besprechen. Ich bemerke nur so viel, dass ich die ©. Sibirica Andız. (©. pubens Sch., N. et Ky.) aus Sibirien und Siebenbürgen mit jener C. Matthioli L. vergleichend studirte, welche in Kerner’s Flora exsice. Austro-Hung. Nr, 906 ausgegeben wurde und welche den Botanikern nicht zu schwer zugänglich ist. Wenn ich die am Originalstandorte gesammelten Exemplare der ©. pubens aus dem Herbare Haynald’s mit der in Fl. exs. Austro-bung. erschienenen ©, Matthioli L. vergleiche, so kann ich die folgenden, mehr minder wichtigen Merkmale zur Unterscheidung der ©. pubens 1854 = ©. Sibiriea Andrz. von ©. Matthioli anführen: ') Zum Vergleiche hat mir auch Cardinal-Erzbischof Dr. L. Haynald seine reiche Cortusa-Sammlung gefälligst überlassen, wofür ich auch hier meinen verbindlichsten Dank sage, Oesterr, botan. Zeitschrift. &. Heft 1889. 1l 142 Folia ©. Sibiricae subtus magis pallida ideoque plus minus diseoloria subtus etiam in eolorem violaceum vergentia —, daraus kann man erklären, was sehon die Autoren der ©. pubens sagen, lass die ©. pubens „eineraseenti-vjridis* sei, während die Blätter der €. Matthioli in Fl. exs. Austro-hung. beiderseits gleich grün sind (folia eonecoloria), und die Pflanze laetius viridis ist. Lobi foliorum ©. Sibiricae in eireuitu ovati vel triangulares, fere aequaliter serrati, dentibus porreetis, haud divaricatis, paucio- ribus: lobi vero Cortusae Matthioli semi-orbieulares, in lobulos tres serratos. magis divaricatos divisi. Pubes petiolorum scaporumqnue in ©. Sibirica plerumque brevior atque magis evanida, ut C. Sibi- riea Andrz. (©. pubens Seh., N. et Ky.) magis et eitins ac ©. Mat- thioli elabrescens fiat. — Pili in ©. Sibiricae scapo magis adpressi, in summo scapo in glandulas breviter stipitatas abeuntes, qua re involuerum, peduneuli atque calyx ©. Sibiricae magis glandu- losa, ae in ©. Matthioli, evadunt. — Scapus Cortusae Matthioli infra involuerum plerumque pilis longis scaporum inferiorum petiolo- rumque superbit, longe villosus. Flores ©. Sibiricae minores quam in ©. Matthioli, praeceipue cealyx magis glandulosus semper brevior. Diserimen singulare praeterea sinubus inter dentes calyeis nititur, qui in ©. Sibirica basi late rotundati, in ©. Matthioli vero obverse triangulares sunt. Dentes calyeis in ©. Sibirica minoris a sinubus corallae plerumque remoti, eos non attingentes, et calyx totus longitudine non nisi tertiam corollae partem adaequat, dentes calycis in ©. Matthioli maioris sinubus corollae aequilongi, et calyx totus eorolla dimidia paulo longior aut corollam dimidiam longitudine adaequans. Stylus ©. Sibiricae duplo tenuior, ideoque tennissimus, et stigma globosum magis conspicuum evadit, et corollae lobis rotundatis magis exser- tum. Capsula calyce vix exserta, apice dentibus quinque dehiscens (De capsula confer etiam Turez. 1. e.). Ganz unzweifelhafte ©. Sibirica (C. pubens), welche die ange- führten Merkmale zeigt, sah ich, wie ich schon oben bemerkte, aus Sibirien (Heuff. herb.!), sowie ausser von den allgemein bekannten Standorten (alpes Rodnenses [Korongyis] atque Biharenses), auch von der Krummholzregion der Alpe Kirälyko (Königstein, Piatra Krajuluj), wo ich sie selbst mit Soldunella montana W. (8. Hun- gariea Simk.) und Primula elatior sammelte. Ferner sammelte die C. Sibirica schon Zawadski im Jahre 1830 (3. August) unter der Lomnitzer Spitze der Hohen Tätra; die Exemplare liegen im Herbare Haynald als „©. Matthioli“ vor. Auch Hazslinszky') kennt sie schon aus Ober-Ungarn, indem er sact, dass ©. pubens die auf höheren Standorten wachsende Stammform der €. Matthioli sei. Ich habe die ©. pubens selbst (Oesterreichische botan. Zeitschr. 1888, pag. 144) in der Tätragegend (Kotlina leg. Ullepitsch) constatirt ') Magyarhon edenyes növenyeinek füveszeti kezikönyve (Floristisches Handbuch der Gefässpflanzen von Ungarn), pag. 200. 143 und Aladar Richter hat sie am 15. Juli 1884 in Feixblösse, — Professor F. Mendlik aber auf dem Belaör Kalkalpen gesammelt. Die Exemplare Richter's sind durch kahleren Blüthenstiel und Kelche (peduneulis calyceque magis ‚glabrescentibus) erwähnenswerth. ©. glabrescens Schur herb. Transsilv. und in Enum. pl. Trans- silv. pag. 556 (1866) ist nach dem Exemplare ÜUzetz's von der Alpe Korongyis, auf welcher Schur diese Art (später Varietät) an- eibt, von ©. Sibirica Andrz. nicht verschieden und stammt von dem Originalstandorte der ©. pubens. In den Alpen Siebenbürgens, und zwar auf der südlichen Kette findet man öfters Cortusa-Formen, welche eigentlich in der Mitte zwischen ©. Sibörica und der westlichen €. Matthieli stehen und sehr oft für die letztere Art angesehen wurden (©. Matthioli autor. Transsilv.). Eigentlich sind sie mit der typischen Linne'schen Art nicht ganz congruent. Wenn man z. B. die in „Plantae Trans- silv. herb. Schott Nr. 278“ ausgegebene ©. Matthioli der Butschetsch- Alpe näher untersucht, so sieht man, dass nach dem Zuschnitte der Blätter, sowie nach der Behaarung des oberen Theiles der Blüthen- schäfte eine ©. Matthioli (wie auch Kotschy angab) vorliegt, aber durch die Folia discoloria, sowie durch den kurzen Kelch und breit gerundeten Bucht desselben nähern sich diese Exemplare der C\ Sibi- rica. Capsula calyce fere duplo longior. Diese ist nach dem Stand- orte, sowie nach der Beschreibung die Abänderung ©. hörsuta Schur, oder ©. Matthioli var. willoso-hirsuta Schur I. ec. und die stärkeren und mehrblüthigen Exemplare derselben („umbella usque ad 40 flora“) die ©. grandissima Schur! Solche Exemplare fand ich auch in der Knieholzregion des Kirälykö'), ferner sah ich solche von „Magänyosk6 montis Ocsem teteje“ (Haynald!), von Bucsecs (ad pedes rupium Malajest, leg. Csat6). Typische ©. Matthioli mit dem grösseren Kelche sah ich aus Siebenbürgen nicht. Sehr schöne Exemplare dieser Ab- änderung ©. hirsuta sammelte Haynald „in rupibus calcareis passui Töresvär juxta rivum Dimbovitschora vicinis“, sie kommt also auch in Rumänien vor. An manchen Standorten (Kirälykö, Unokö-Kühhorn) kommt diese Form mit ©. Sibirica zusammen vor. i Aus dem Gesagten ergibt sich mithin, dass die von Sibirien bis in die Alpen verbreitete ©, Matthioli L. (sensu ampliore) in den verschiedenen Theilen dieses Verbreitungsgebietes in folgenden, sich vertretenden Arten auftritt: 1. ©. Sibiriea Andız., brevius pubens, foliorum discolorium lobis fere aequaliter serratis, scapi apice glanduloso, calyce minore, 4 mm longo, sinubus basi late rotundatis. 2. ©. hirsuta Schur foliorum discolorium lobis trilobulatis serratisque, scapis (cum petiolis) etiam infra involuerum longe vil- losis, calyeis minoris sinubus late rotundatis. ') Man hat hier öfters die var, willoso-hirsuta gesammelt, für ©. Mat- thioli gehalten und angeführt. Die ©. pubens scheint hier seltener zu sein, wird aber auch von Schur von Königstein angeführt. 1i® 144 3. © Matthioli L. foliorum concolorium lobis trilobulatis serra- tisque, scapis (cum petiolis) etiam superne longe villosis (vel in var. glabrata glabratis), ealyeis maioris, 6 mm longi sinubus obverse triangularibus, acutis. In var. ‚Zeviflora m. peduneuli et calyces slaberrimi. Welche von diesen drei Cortusa-Formen für die Urform anzu- sehen ist, ist sehr schwer zu sagen. Nehmen wir die zweite dafür an, so ist daraus im Orient die ©. Sibirica, im Westen ©, Mat- thioli entstanden. Man findet vielleieht noch in Siebenbürgen auch die typische ©. Matthioli mit grösseren Blüthen und mit spitzen Kelchbuchten oder vielleicht war sie einmal auch eine Zierde der siebenbürgischen Alpen, aber im Verlaufe der Zeit ist sie dann völlig ausgestorben. Jedenfalls ist es aber beachtenswerth, dass, wenn man die Vegetation der Hohen Tätra mit jener der Sudeten für genetisch zusammenbängend hält,') eine Cortusa in den Sndeten unbekannt blieb.*) Als Beweis für die grosse Veränderlichkeit der hier angeführten systematischen Merkmale will ich noch eine sibi- rische Cortusa erwähnen, welche sich von Wologda°) (leg. Ivanitzky) im Herbare Haynald'’s vorfindet. Dieses einzige Exemplar wäre nach dem Zuschnitte der Blätter, sowie nach der kurzen Behaarung des Scapus eine ©. Sibirica Andrz. = (. pubens Schott, Nym. et Ky., aber nach den grösseren Blüthen, sowie dem Zuschnitte des Kelches ist sie von ©. Maotthioli var. glabrata nicht verschieden. Dieses Exemplar verhält sich also ganz umgekehrt zu obiger var. villosa- hirsuta, denn bei dieser letzteren sind die Blüthen von jenen der C©. Matthioli verschieden, der Blattzuschnitt stimmt aber mit jenem der letzteren gut überein. Was endlich die Behaarung der ©. Matthioli betrifft, so kom- men kurz behaarte oder fast kahle Formen auch im Westen vor (Prägraten in Tirol, Mont Cenis, Schafberg bei Salzburg [leg. Frey- berger], Alpenkogel bei Weyer in Oberösterreich [leg. Oberleitner]), petiolis solum junioribus longe villosis, scapo etiam superne, pedun- eulis ealyce atque foliis concoloribus fere glabris, pedunculis autem calyceque margine ciliato glandulosis. Endlich habe ich Exemplare von Prägraten, welche als die kahlste Form der ©. Matthioli zu betrachten sind, involucro, pedun- eulis calyceque glaberrimis eglandulosisque, nee calycis margine ciliato. Etiam scapo, petiolis, foliisque fere aut omnino glabris. Diese ist die var. Zeviflora m. — Typische ©. Matthioli ist in Ungarn auf dem nordwestlichen Hochgebirge zu finden, z. B. „in monte cal- careo Strassow com. Trenesen* (Rochel exsice.!). ') Grisebach. Die Vegetation der Erde I, pag. 190 und 227, und UVechtritz in Fiek Fl. von Schlesien pag., 108. °) In Fiek Fl. von Schlesien und in Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. Böh- men ist keine Cortusa angeführt. e °) Vergl. Engler's Botan. Jahresber. für Systematik etc. III, pag. 469. 145 Beitrag zur Flora von Bosnien und der Hercegovina. Ven Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am böhmischen Gymnasium in Bränn. »- (Schluss.') Potentilla Tommasiniana F. Sch.< P. opaca L. Bakie nächst Sarajevo. alba L. Pribinic, Crni vrh bei Tesanj, Orlovik bei Zepre. Rubus caesius L. Gemein im b. G. Bosn. und sonst nicht selten, besonders in der f. arvalis Rchb. suleatus Vest. Sasina (teste Borbäs). discolor Weih. et Nees. Um Sarajevo hie und da (Beck), Sissek, Krupa, Modra, Tesanj. Var. rhodanthus Borb. petalis intense roseis. Bei Banjaluka. megathannos Kern. In montibus ad Zalin (teste Borbäs). ditrichoclados Borb. A R. meridionali A. Kern. turionibus tenui- bus pedicellato-glandulosis, foliis forma etc. diversus (Borb.). In Wäldern bei Banjaluka. adenoclados Borb. Zalin, Bilek. ulmifolius Schott. in Isis 1818, fase. 5, p. 821. Im Narenta- thale bei Grabovica (Blau). Diese interessante Rubusform habe ich im ganzen bereisten Gebiete Bosniens nicht ge- funden, die erste Pflanze dieser Art (teste Borbäs) sammelte ich erst auf der Ivan pl. in der Hercegovina, von da an ist sie nicht selten. B. Glavilini, Vrabat, Repovica u. a. OÖ. bei Konjica, Celebie, Jablanica und von da im Narentathale bis Mostar, häufig bei Mostar, Blagaj, Vrelo Bune, Domanovit, Aladinic, Stolaec, Ljubinje, Neumakula, Trebinje, Mosko, Panik, Bilek, Drieno, Carina, Ragusa, Insel Lacroma, Cattaro, Mula, Dobrota, Sebenico, Zara, Pola. tomentosus Borkh. In der Tesanicaschlucht (Beck), Sissek, Mo- dra, Bronzeni majdan, Maglaj. Var. glabratus Godr. Zalin, Stratinska. Var. canescens Wirtg. Bistrica, Borja pl. Var. cine- reus Reichb. Sissek, in montibus ad Modra et Bilek (teste Borbäs). candicans Weihe. Bei Udbar nächst Konjiea (Beck), Sissek, Lipnik, Star. majdan, Banjaluka, Vrbanja,, Varos, Maslovare, Stenjak, Tesanj, Zabljak, Doboj, Maglaj, Zepte. hirtus W. et Kit. Krupa, W. Ruskovic bei Podvidata, Behere- maginica pl.. Banjaluka, W. Barakova@ bei Vrbanja, Ovsecko, Borja pl., W. Briljak bei Liplje, Stenjak, Urni vrh bei Tesanj, Doboj, Svetlica, Vulia luka, Vraba@ bei Konjica. Bellardii W. et Ness. In montibus apud Lipnik (teste Borbäs). Aruncus silvester Kostel. Auf dem Trebovic, der Romanja pl. etc. (Beck), Stavnjathal bei Suljestica, Vares. — ') Vergl. Oesterr, botan.*Zeitschr. 1889, Nr. 2, 140 Spiraea wlmaria Maxim. Var. discolor Uelak. Sela bei Sissek, Ötoka, nicht selten bei Krupa., Zalin, Hasani, Celinal, Maslovare, Borja pl., ‚Pribinie, Taslie, Zeple. Var. denudata Presl. Za- lin, Taslic, Zeple. Filipendula hexapetala Gilib. Allenthalben im b. @. Bos. u. H. Prunus spinosa L. Banjaluka (Hofmann), hie und da um Sarajevo, aber vereinzelt (Hofmann, Beck), Mostar (Struschka), Krupa, Kukavica, Maslovare, Zabljak, Doboj, Zeple, Visoko, Ilidie, Bilek. Spartium junceum L. Auf den Anhöhen am linken Buna-Ufer bei Mostar (Struschka), Gliva nächst Trebinje (Vandas), Tre- binje, Ragusa, Cattaro (Pantocsek), Drieno, Carina, Insel Lakroma, Sebenico, Zara, Mula, Dobrota. Cytisus nigricans L. Banjaluka (Hofmann), Modra, Podvidala, W. Klaönica bei Sasina, Stratinska, Jurilj. Brankovac, Magier, W. Barakovat bei Vıbanja, Gaj und B. (elin bei Visoko. — ramentaceus Sieb. Vrelo Bune (Blau), Blagaj am Wege nach Nevesinje (Struschka)!, Trebinje, (Pantocsek), Domanovic. Stolae, Zeeulj karaula, Ljubinje, W. Planadola bei Neumakula, Begovit kula. Genista germanira 1. Banjaluka (Hofmann), Beheremaginica pl., Stratinska, W. Sikora bei Bistrica. — tinctoria L. Nicht selten im b. G. Bos. — sagitalis L. ‚In Bergwiesen unter Buschwerk sehr verbreitet (Beck), bei Cainica (Zivotsky), HaSani, Kozini, Lipnik, Stra- tinska, Visoko, Vares, überall um Sarajevo, Vuria Juka. Ononis spinosa L. Banjaluka (Hofmann), Zalin, Modra, Maslovare, Vrbanja und sonst nicht selten im b. @. — hircina Jacq. ‚Banjaluka (Hofmann), Kobi)ja glava nächst Sara- jevo (Beck), Zeple, Visoko. — Columnae All. Grdoü bei Sarajevo (Blau, Formänek). Melilotus officinalis Desrouss. Häufig im b. @. — alba Desrouss. Banjaluka (Hofmann), Brdari, Bronzeni maj- dan, OvSecko, Plitska, Vrutica, Stenjak, Makljenovae, W. Pres- lice bei Doboj, Zep!e, Zenica, Vratnica, Ljesevic. Trifolium hybridum L. Zepte. — repens L. Gemein im b. G. — dalmaticum Vis. Bei Konjica ete. (Beck), Trebinje (Panto- csek), Mostar, Ljubinje, Bilek. — arvense L. Banjaluka (Hofmann), in der TeSanicaschlucht, bei Konjica (Beck). Trebinje (Pantocsek), Krupa, Zalin, Stra- tinska, Bronzeni majdan, Varos, Plitska, Borja pl., Pribinic, Zeple, Visoko, Faletisi. — ochroleucum Huds. Maglaj (Hofmann), bei Tesici an der Tres- kavica ete. (Beck), Krupa, Pucenik, Zalin, Brankovac nächst Banjaluka, Borja pl., Sarajevo. — alpestre L. Häufig im b. 6. — pallidum W. Kit. Sarajevo. — medium L. Doboj. 147 Trifolium fragiferum L. Banjaluka (Hofmann), Pribinic, Tesanj, Krasevo, Zabljak, Vares, Cattaro, Dobrota, — montanum L. Banjaluka (Hofmann), B. Celin bei Visoko, Ab- hänge des Trebovic und Glog bei Sarajevo, Vuclia luka. — stellatum L. Bilek, -— patulum Tausch. (mi vrh bei Tesan). — rubens L. Maglaj (Hofmann), in der Sutjeskaschlucht (Beck), Zalin, Maglaj, Abhänge des Trebovic bei Sarajevo. Anthyllis poluphylla Kit. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo hie und da (Beck), Krupa, Zalin, HaSani, Kozini, Lipnik. Doryenium herbaceum Villars. Gemein im b. G. Bos. verbreitet in der Hercegovina. Lotus corniculatus L. Verbreitet im b. G. in der Var. vulgaris Koch. In der Var. L. alpinus Schleich. In Alpentriften aller Hoch- gebirge, auf der Prenj pl. (Beck). Glyeyrrhiza echinata L. Nicht selten bei Sissek in Slavonien. Galega offieinalis L. Banjaluka (Hofmann), bei Braca ete. (Beck), bei Cattaro (Pantocsek). Sissek, Brankova&, Matuzici, Makl- jenovac, Doboj, Dobrota bei Cattaro. Astragalus olyeyphyllos L. Banjaluka (Hofmann), Krupa, Zalin, Zaspa, Plitska, Kukavica, Visoko, Vraba& bei Konjica. Coronilla varia L. Verbreitet im b. @. — Emerus L. Pod Veles bei Mostar. Vieia Cracca L. Verbreitet im b. @. — lathyroides L. Nach Fiala im Miljalkathale bei Sarajevo. — oroboides Wulf. Abhänge des Trebovic u. a. O. bei Sarajevo. Lathyrus hirsutus L. Banjaluka (Hofmann), Stratinska, Tlidze, Trebinje. —_ A L. Banjaluka, Maglaj (Hofmann), um Sarajevo hie und da (Beck), Trebinje (Pantocsek), Krupa, Zalin, Türk. Dubovik, HaSani, Kozini, Zepie, B. Celin bei Visoko, Zbilje, Ljubinje, Neumakula. Var. lanceolatus Freyn. Fl. von Süd-Istrien. Bei Bilek. Litteratur-Uebersicht. Februar | 1889. Beck 6. v. Bericht der Commission für die Flora von Deutschland. . Nieder-Oesterreich. (Ber. Deutsch. bot. Ges. VI, pag. CXL.) 2 Seiten. ’, Die „Litteratur-UVebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indireet beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten höflichst ersucht. Die Red, 148 Beck @. v. und Szyszylowiez J. v. Plantae a Dre. Ign. Szyszy- lowiez in itinere per Cernagoram et in Albania adiacente a. 1886 lectae. Krakau 1889. 166 S. 5 Tafeln. Bearbeitung der von Szyszytowicez 1886 im genannten Gebiete gesam- melten Pflanzen, umfassend 10 Pilze, 67 Flechten (bearb. von Zahlbruckner), 51 Lebermoose, 102 Laubmoose (bearb. von Breidler), 46 Gef.-Kryptogamen und 542 Phanerogamen. Neue Arten: G@rimmia Montenegrina Breidl. et Szysz., Barbula Montenegrina Breidl. et Szysz., Allium Montenegrinum Beck et Szy»z.. pr. var, A. carinati, Cerastium dinarieum Beck et Szysz., Dianthus Nicolai Beck et Szysz., D. medunensis Beck et Szysz., R. pseudorupestris Braun, pr. var., R. praerupticola Br. pr. var., R. subfirmula Br., Rosa rupivaga Br. pr. var., R. subviolacea Br. pr. var., R. valdefoliosa Br. pr. var., R. ornata Br. pr. var., A. Milenae Br. pr. var., Szyszylowiezü Br. pr. var., R. Montene- urina Br. pr. var, R. Huteri Br., R. Thessala Br. pr. var., Betonica cerna- yorae Beck et Szysz. pr. var. B. of., Cirsium monteneyrinum Beck et Szysz., pr. var. ©. odontolepis, Achilles montenegrina Beck et Szysz. pr. var. A. abro- tanoidis. Die neuen Formen sind auf den Tafeln abgebildet. Boehm J. Stärkebildung in den Blättern von Sedum speetabile Boreau. (Bot. Centralbl. 1889, Nr. 7 und 8.) Borbäs V. v. Die Hybriden der pentapetalen Linden. (Deutsche botan. Monatsschrift 1889. Nr. 1.) Borbäs V. v. Tilia Richteri nov. spec. hybr. (T. cordata X super- petiolaris) und zur Geschichte der Silberlinde. (Botan. Centralbl. 1889, Nr. 6.) 8 8. Beschreibung der genannten neuen Hybride aus dem Marillathale bei Oravitza und Behandlung des Formenkreises der T. tomentosa Moench. Celakovsky L. Bericht der Commission für die Flora von Deutsch- land 1837. Böhmen. (Ber. Deutsch. bot. Ges. VI, pag. CXXXII.) 4 Seiten. Crepin Fr. Rosae Helveticae, observations sur les roses de la Suisse. (Bullet. soc. roy. de botanique Belg. XXVH, 1, pag. 81.) Enthält einige Angaben über Rosen aus der Monarchie, so über R. uriensis Christ (Stubai und bei Hall in Tirol, A. Kerner), R. abietina Gren. u.a. Dalla Torre K. u. Sarnthein L. Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1887. Tirol und Vorarlberg. (Ber. Deutsch. bot. Ges. VI, pag. CXLVIH.) 4 Seiten. Freyn J. Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1887. Küstenland. (Ber. Deutsch. bot. Ges. VI, pag. CXLVIL) 1 S. Fritsch ©. Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 1887. Salzburg. (Ber. Deutsch. bot. Ges. VI, pag. CXLVL) 1S. Hansgirg A. Ueber die Gattung Phyllactidium (Bor.) Möb. non Ktz., nebst einer systematischen Uebersicht aller bisher bekannten Confervoideen- Gattungen und Untergattungen. (Hedwigia 1889. I. Heft. S. 12—17.) 149 Hansgirg A. Nachträge zu den in Hedwigia 1888, Nr. 5 und 6, Nr. 9 und 10 veröffentlichten Abhandlungen. (A. a. O0. S. 17—19.) Haynald L. Boissier Peter Edmund. (Magyar növet. lapok. 1889, Nr. 136/137.) Heimerl Ant. Beiträge zur Anatomie der Nyetaginaceen-Früchte. (Sitzungsber. d. kais. Akadem. d. Wiss. Wien. M.-N. Cl. XCVII Bd., S. 692.) 12 S. 1 Taf. Heinricher E. Hubert Leitgeb, sein Leben und Streben. (Mittheilg. naturw. Ver. Steierm. 1889.) Kronfeld M. Ueber die Anzabl der Samen am Kolben von Typha. (Biol. Centralbl. VII. Bd. Nr. 24.) Luerssen Chr. Die Farnpflanzen und Gefässbündelkryptogamen. Rabenhorst’s Kryptogamen-Flora. 2. Ausg., III. Bd., 12 Liefg. Leip- zig (E. Kummer) 1889. (2 M. 40 Pf.) Behandelt die Arten: Equisetum palustre L., E. limosum L., litorale Kühlew., ramosissimum Desf., hiemale L., trachyodon A. Br., variegatum Schleich. Magnus P. Bemerkungen zu der von P. Dietel auf Euphorbia duleis Jacq. entdeckten Melampsora. (Hedwigia 1889. I. Heft. S. 27—29.) Melampsora congregata Diet. (1888) hat M. Euphorbiae duleis Otth (1858) zu heissen. Diese Art findet sich u. a. auf Ewphorbia duleis Jaeg. bei Berchtesgaden (Magnus), auf E. Carniolica Jacq. bei Laibach (Voss). Molisch Hans. Ageratum mexicanum eine neue (Cumarinpflanze. (Wiener illustrirte Garten-Zeitung 1889. III. Heft, S. 55.) Freies Camarin kommt in der lebenden Pflanze nicht vor, sondern ent- steht erst nach dem Absterben. In 1 Kilo frischer Blätter findet sich 06 Gr. Cumarin. Die Hauptmasse des Cumarin enthalten Blätter, Blüthen nur Spuren, in den Wurzeln fehlt es. Oborny A. Bericht der Commission für die Flora von Deutschland 2; Mähren. (Ber. Deutsch. bot. Ges. VI, pag. CXXXVII.) 3 Seiten. Vandas Dr. K. Beiträge zur Kenntniss der Flora Bulgariens. (Sitzungsber. der königl. böhm. Gesellsch. d. Wissensch.) 23 8. Die Abhandlung umfasst die Choripetalen jener Ausbeute, die Verfasser zusammen mit Velenovsky in Bulgarien machte, Neue Arten: Cerastium Balcanicum aff, ©. grandifloro, Trifolium Velenovskyi afl. C. aureo, Onobrychis ealearea af. ebenoidi, Potentilla Haynaldiana lank., var. Balcanica, Angelica Paneieii aff, A. brachyradiae Freyn. Vierhapper F. Bericht der Commission für die Flora von Deutsch- Tag arena (Ber. Deutsch. bot. Ges. VI, pag. CXLIL.) 4 Seiten. 150 Weinzier! Th. v. Jahresbericht der Samen-Control-Station in Wien; Wien (W. Frick). 24 S.. 8°, Zahlbruekner Dr. A. Zur Lichenenflora der kleinen Tauern. (Mittheilg. d. naturw. Vereines f. Steierm., Jahrg. 1888.) 9 8. Aufzählung von 71 in den kleinen Tauern bei Schladming gesammelten Flechten. Zukal H. Hiymenoconidium petasatum. (Bot. Zeitz. 1889, Nr. 4.) 3 8.,.1 Tafel. Ein neuer Pilz auf faulenden Oliven. Verfasser hält denselben für eine selbstständige Form, und zwar für einen niederstehenden Hymenomyceten.') Belloe E. Les Diatomees de Luchon et des Pyrenees centrales. 8°. Mit Taf. Paris (P. Klincksieck). Fr. 450. Bornet E. et Flahaut Ch. Tableau synoptique des Nostochacees filamenteuses heterocystees. (Mem. soc. Linn. Jahrg. 1888.) Monographische Uebersicht der Gattungen un! Arten der Zivulariaceen, Sirosiphoniaceen, Scytonemeen. Dangeard P. A. Le botaniste. Caön 1889. 1. Serie. Preis der Serie (umfassend 6 Hefte) 6 Fr. Dieck G. Die Oelrosen und ihre deutsche Zukunft. (Gartenflora 1889, Heft 4, S. 98.) Verfasser hat es vermocht, sich in den Besitz der orientalischen Vel- rosen zu setzen. Zur Oelgewinnung werden verwendet: R. Damascena Mill., alba L., provineialis Ait., centifolia L. und moschata Mill. Die Rose von Ka- zanlik ist nach Crepin R. alba L. Edmonds H. Elementary Botany, Theoretieal and practical. New edit. 8°. 206 pag. London (Longmans) 1889. 2 Sh. 6 d. Engler A. und Prantl K. Die natürlichen Pflanzenfamilien. 27. und 28. Lieferung, enthaltend: Ascherson P. und Gürcke M. Hydrocharitaceae. Engler A. Araceae und Lemnaceae. Pfitzer E. Orchidaceae. Titel und Index für den II. Theil. 223 Bilder in 59 Fig. Leipzig (W. Engelmann). 3 M. Franchet A. Plantae Delavayanae. Plantes de Chine reeueillies au Yun-nan par l’Abbe Delavay. 1. Lief. 80 S. und 15 Taf. Paris P. Klincksieck) 1889, ') In einer Notiz in Nr. 9 derselben Zeitschrift erklärt Fayod den Pilz für ein Entwicklungsstadium von Marasmius hygrometrieus Big. 151 Köppen Fr. Th. Geographische Verbreitung der Holzgewächse des europäischen Russland und des Kaukasus. 1. Theil. 8°. 670 S. St. Petersburg (Akad. d. Wissensch.) 1888. (8 M.) Der vorliegende 4. Theil dieses Werkes umfasst die Dicotylen und be- spricht die geographische Verbreitung von 325 Holzgewächsen. Die den ein- zelnen Arten gewidmeten Capitel bringen nicht nur Daten über die horizon- tale Verbreitung, sondern auch über Höhengrenzen, über systematische Fragen, über Nutzen und Anwendung in einzelnen Provinzen, sowie ein Verzeichniss der russischen Vulgärnamen. Ausführlichere Besprechungen sind den Gattungen Tilia, Acer, Vitis, Prunus, Rhododendron u.a. gewidmet. Ein ungemein inhalt- reiches, fürdie Kenntniss der Flora des russischen Reiches höchst werthvolles Buch. Kunz J. Bacteriologisch-chemische Untersuchungen einiger Spalt- pilzarten. 8°. 36 S. Bern (Huber & Co.) 1889. 70 Pf. Radlkofer L. Ueber die Versetzung der Gattung Hlenoonia von den Sapotaceen zu den Solanaceen. (Sitzungsber. math.-physik. Classe bayr. Akad. d. Wiss. XVII, pag. 405.) Riepenhausen-Crangen K. v. Stechginster (Ulex Europaeus) und seine wirthschaftliche Bedeutung als Futterpflanze für den Sandboden. 8°. VIIL, 78 8. Leipzig (Duncker & Humblot). M. 1:60. Sanderson J. B. On the eleetromotive proparties of the leaf of Dionaea in the excited and unexeited states. 31 S. 2 Taf. 4°. London (Trübner & Co.). 2 Sh. Schroeter J. Pilze. Kryptogamenflora von Schlesien von F. Cohn. III. Band. 5. Lfrg. 8°. S. 513—640. Breslau (J. U. Kern) 1889. - 2.M. Die vorliegende Lieferung dieses für die Pilzflora ganz Deutschlands höchst wichtigen Werkes umfasst einen Theil der Hymenomyceten. Besonders hervorzuheben sind: Lactariella nov. gen., umfassend den Lactarius azonites Bull. u, Z. lignyota Fr. — Russulina nov. gen. umfasst die Russula-Arten mit ockerfarb. Sporen. — Marasmius fuscescens sp. n. — Cortinariopsis nov. gen. 4. Art: ©. lacrimabundus (Bull.) — Astrosporina n. gen. = Jnocybe mit eckigen Sporen, darunter eine neue Art: A. lanuginella. — BEhodosporus n. gen. Die Fries’schen Gruppen Clitopilus und Pluteus zum Theil umfas- send. — Aussuliopsis n. gen., 4. Art: BR. laccata (Scop.). — Ayaricus coeru- lescens n. sp. Siebenmann Dr. F. Die Schimmelmycosen des menschlichen Ohres. 112 8, 4 Taf. Wiesbaden (J. F. Bergmann) 1889. Strassburger Ed. Histologische Beiträge II. Ueber das Wachsthum vegetabilischer Zellhäute. 4 Taf. Jena (@. Fischer) 1889. 7 M. Tripp F. E. British Mosses. New edit. 2 vols. 8°. London (Bell & Co.). 52 Sh. 6 d, Tuckerman E. A Synopsis of the North Americ. Lich. Part 2. 8°, pag. 176 (Boston). 15 Sh. Vries H. S. Intracellulare Pangenesis. Jena (Gustav Fischer) 1889. 4 M. 152 Waener H. Pflanzenkunde für Schulen. 9. Auflase. 1. Cursus. 8°, Mit Illustr. Bielefeld (Velhagen & Klasing) M. 120. Wouters L. Cahiers d’hist. naturelle ä l’usage des collöges et pen- sionats. II. Elements de botanique. 8°. 192 pag. Malines (Raym. Van Velsen) 1889. 2 Fr. Flora von Oesterreich-Ungarn. Ch. Luerssen führt in der soeben erschienenen 12. Lieferune seiner monographischen Bearbeitung der Gefässkryptogamen Deutsch- lands, Oesterreichs und der Schweiz folgende Equisetaceen aus Oester- reich-Ungarn auf. (Rabenh. Kryptog.-Flora 2. Aufl., III. Bd.): Equisetum palustre L. (a') a) verticillatum Milde: «) forma brevi- ramosa Klinge (a), P) longiramosa Klge. (a), &) arcuata Mlde. (S. K. U. Sb.), $) ramulosa Mlde. (U.) b) polystachyum Vill. m 3 Formen (a). c) simplieissimum A. Br.: «) forma nuda Dub. (a), P) tenuis Döll. (T. M. Sb.), ö) nana Mlde. (T. M.) — limosum L. (a) a) Linnaeanam Döll.: «) forma vulgaris (a), P) minus A. Br. (Se. M. U. Ai. K. T.) b) verticillatum Döll.: «) forma brachycladon und ß) leptocladon Döll. (a), 6) polystachya Lej. (M.) - — litorale Kühlew. (Se. B. @. U. Sb. Ai. As. T.) a) humile Mlde. (Vorarlbg.), d) elatius (Sb.). — LT Desf. (B. M. G. U. Sb. Croat. Dalm. Istr. Ai. K. St. 8. b) rd Hg A. Br. (B. M. Ai. U. Croat. T.) c) semplex Döll. (M. Ai. T. U.) e) gracile A. Br. (M. B. Aı. T.) f) subvertieillatum A. Br. (B. M. G. Ai. T. U.) g) altissimum A. Br. (M. T. U.) — hiemale L. (Se. M. B. T. K. St. S. Ai. U. Sb. G. Croat.) f. Schleicheri Mlde. (T. Ai. M. Se. U. Sb. Croat.) In dem neuen Exsiecaten-Werke „Uredineen* von P. Sydow, von dem eben Fasc. I, enthaltend Nr. 1—50, erschienen ist, sind u. a. folgende Arten aus Oesterreich-Ungarn ausgegeben: Puceinia Dentariae (Alb. et Schw.) auf Dentaria bulbifera aus Schemnitz (Kmet), P. graminis Pers. auf Avena fatua aus Böhmen (Hora), P. montana Fekl. auf Centaurea montana, Schemnitz (Kmet), P. Stipae (Opiz) Hora aus Böhmen (Hora), P. Valantiae Pers. auf '!) Ich gebrauche in Folgendem nachstehende Abkürzungen: a= allge- mein verbreitet, S. = Salzburg, K. = Kärnthen, = Ungarn, Sb. = Sieben- bürgen, 4Mi.= Niederösterreich, As. — Oberösterreich, T. = Tirol, M. = Mähren, B. =: Böhmen, Se. = Schlesien, G. = Galizien, St. — Steiermark. 153 Galium vernum, Schemnitz (Kmet), P. Virgaureae (DC.) auf Soli- daga V. a., Schemnitz (Kmet), Uromyces Primulae integrifoliae (DC.) auf Pr. minima aus Tirol, Uredo Festucae DU. auf Festuca glauca Prag (Hora), Caeoma Fumariae LK. auf Corydalis solida, Schemnitz (Kmet), Aecidium Compositarum Mart. auf Linosyris vulgaris!) von Schemnitz (Kmet). Die in der März-Nummer S. 108 beschriebene neue Pinus-Hybride hat einen neuen Namen zu erhalten, da eine P. digenea bereits 1888 von Beck in den Annalen des naturhistorischen Hofmuseums, S. 77, beschrieben wurde. Dr. C. Fritsch benennt die neue Hybride (Pinus nigra Arm. X montana Dur.) hiemit Pinus Wettsteinii. A. Salzburg. Neu für das Kronland: (Die älteren, unzuverlässigen Angaben über Rubus-Arten excl. R. saxvatilis L., R. Idaeus L. und R. caesius L. werden als nicht vorhanden betrachtet.) 1. Rubus suberectus And. In den Umgebungen Salzburgs (Söllheim, Leopoldskron, Gois) nicht selten. 2. R. plicatus Wh. et N. Bei Salzburg besonders auf Moorboden nicht selten (Leopoldskrou, Gois, Radeck). Ferner im Mühlbach- thal und Fritzthal. 3. R. sulcatus Vest. Bei Salzburg nicht selten (Gaisberg, Fürsten- brunn). 4. R. Vestii Focke. Bei Salzburg. 5. R. thyrsanthus Focke. Bei Salzburg. n = a: Een üble annähernden Formen bei Salzburg. 8. R. bifrons Vest. Sehr häufig bei Salzburg (Gaisberg, Radeck, Fürstenbrunn, Grossgmain; auch bei Hallein und Sulzau. 9. R. macrostemon Focke. Sehr häufig bei Salzburg (Gaisberg, Söllheim, Fürstenbrunn). 10. R. macrostemonides Fritsch (caesius>< macrostemon). Am Fusse des Gaisberges bei Salzburg vereinzelt. 11. R. Caflischii Focke. In annähernden Formen bei Salzburg. 12. R. Radula Wh. Auf dem Dürrnberg bei Hallein (eine etwas abweichende Form). 13. R. rudis Wh. et N. Im Blühnbachthal. 14. R. hirtus W. K. Bei Salzburg und in Gebirgsthälern gemein. 15. A. Metschii Focke(?) 16. R. insolatus P. J. Müll. Mit R. hirtus W. K. 17. R. brachyandrus Gremli (in mehr oder weniger typischen 18. R. coloratus Gremli | Formen. 19, R. Bellardii Wh. et N. ') Dürfte wohl Aec. Linosyridis Lagerh. in Mitth. bad. bot. Vereins 1888, pag. 33 sein? W, 20. R. caesius x Idaeus. Salzachau bei Salzburg (Lehen). (1—20 vergl. Fritsch, Vorläufige Mittheilung über die Rubus- Flora Salzburgs. Verh. d. zool.-bot. Ges. 1888. S. 775 ff.) Veronica agrestis L. Auf Aeckern bei Seekirchen; die V. agrestis der Salzburger Floristen ist grösstentheils V. polita Fries. (21. vergl. Fritsch im Berichte der Commission für die Flora von Deutschland. Ber. d. deutsch. botan. Ges. 1888, General- versammlungsheft S. CXLVI.) 22. Rosa resinosa Sternb. Bei Zell am See in Hecken. Ges. von Aust. 23. Tilia platyphyllos Scop. Aigen bei Salzburg. Ges. von Stohl. 24. T. cordata Mill. Aigen bei Salzburg. Ges. von Stohl. (22--24 vergl. A. Kerner, Schedae ad floram exsiec. Austr. Hung. V.) Dr. C. Fritsch. B. Galizien. 1. Rosa pseudocaryophyllacea Br. Blocki. Species nova. Strauch schlank, locker, 2—3 M. hoch. Aeste wie die Jahres- triebe ziemlich reichlich bestachelt. Blüthenzweige verlängert, spärlich bestachelt. Stacheln alle gleich, aus breiter, verkehrtei- länglicher Basis hakig gebogen, kurz. Blattstiele dicht flaumig, drüsig und stachelig. Nebenblätter linealkeilig, mit spitzen aufrechten Öehrchen, am Rande dichtdrüsig, sonst kahl. Blättchen zu 7, mittelgross, elliptisch, zugespitzt (nur die der untersten Blätter an den Blüthenzweigen meist länglich und stumpf), ziemlich starr, oberseits glänzend, mit angedrückten Haaren bekleidet, später kahl werdend, rauh anzufühlen, unter- seits blasser, mit hervortretenden Seitennerven, ziemlich dicht (besonders an den Nerven) behaart und auf der ganzen Fläche mit steifen Stieldrüsen reichlich besetzt. Särve- zähne gegen die abgerundete (nicht keilige) Blattbasis seicht und anliegend, in der oberen Hälfte stark entwickelt, ziemlich tief und breit, aufrecht abstehend, spitz, an beiden Rändern mit kurzen drüsigen Sägezähnchen besetzt. Deckblätter länglich, an den Rändern drüsig gewimpert, sonst kahl, Blättchen tragend. Blüthenstiele meistens zu 3 (selten zu 5—8) vereinigt, von ungleicher Länge, 15—2mal länger als die Scheinfrucht, kahl. Kelchzipfel lang, nach dem Verblühen zurückgeschlagen, vor der Fruchtreife abfallend, fiederspaltig, mit länglichen, stiel- drüsig gewimperten, theilweise seicht eingeschnittenen Anhäng- seln besetzt, auf dem Rücken spärlich stieldrüsig. Blüthe...... Griffel kurz, wollig behaart, ein dichtes Köpfchen bildend. Scheinfrucht kahl, klein, läuglich ellipsoidisch, oben kurz- BEIFERE 155 halsig verschmälert, laug gestielt (Stiel 15—2 Ctm. lang), die ecentrale Scheinfrucht grösser, oval, stets kürzer als die seit- lichen gestielt (Stiel 1 Ctm. lang). Discus schmal, fast flach. Standort: In lichten Gebüschen an steilen, felsigen Ufer- abhängen des Seretflusses in Bileze, Blyszezanka und Mana- sterek (in Südostgalizien), nicht selten. Rosa caryophyllacea Besser habe ich-an genannten Orten gar nicht beobachtet. 2. Da v. Borbäs bereits vor mehreren Jahren einen Rumex Ker- neri beschrieb, benenne ich den von mir R. Kerneri (confer- tus X obtusifolius) genannten (vergl. Oesterr. botan. Zeitschr. 1888, S. 365) Rumex Borbasii. Blocki. Festuca glaucantha Hack. (pro subsp. F\ suleatae Hack.) wächst mit F. psammophila Hack. in liehten Kiefernwäldern auf der „Krolewska göra“ in Janöw bei Lemberg. Die auf der Ksieza gorä angegebene (Oesterr. botan. Zeitschr. 1888) Sesleria Heufleriana ist 8. coerulans Friv. (8. marginata Griseb.). S. Heufleriana Schur sammelte ich vor zwei Jahren auf felsigen Uferabhäugen am Dniester in Horodnica in grosser Menge. 3. u. 4. Blocki. C. Ober-Oesterreich. Neu für das Kronland. Rosa silvestris Herm. Am rechten Ufer des Traunsees bei (smunden, ges. von Dörfler, bestimmt von H. Braun. R. pratincola H. Braun. An einem buschigen Abhange des Hongars bei Pinsdorf nächst Gmunden; ges. von Dörfler, bestimmt von H. Braun. R. sphaeroidea Rip. Am rechten Ufer des Traunsee bei Weier. ges. von Dörfler, bestimmt von Braun. R. pilosa Opiz. Nächst der Landungsbrücke der kleinen Ramsau bei Gmimden; ges. von Dörfler, bestimmt von Braun. R. Seringeana Dum. Am rechten Ufer des Traunsees nächst Steinhaus bei Gmunden; ges. von Dörfler, bestimmt von Braun. J. Döıifler. Neue Standorte aus der Umgebung von Ried: Phegopteris polypodioides Fee. An Waldrändern nächst St. Thomas und am Leinberge. Lycopodium annotinum L. Im Dürnbergerholze. Lycopodium elavatum L. In einer Lichtung des Hochholzes, im Dürnbergerholze und nächst Dannerer. Carex distans L. Sumpfwiese nächst Niederbrunn. Carex pseudocyperus L. Im Sumpfe bei Niederbrunn und in üppigen bis 1:30 Meter hohen Exemplaren am Bache unweit der Tegelmüble. Cyperus fuscus L. Im Sumpfe nächst Niederbrunn, 7. Luzula pilosa L. Mit weissen Perigonblättern am Rande des Hochholzes. 8. Oephalanthera Xiphophyllum Behb. fil. Im Fichtenwalde bei Pramet. 9. Matricaria inodora L. An Ackerrändern bei der Schwimmschule. 10. Salvia silvestris L. An Bahndämmen.') 1l. Veronica montana L. Auf dem Pattiehamer-Hochkuch]. 12. Primula offieinalis Jacqg. Auch diese Pflanze wurde nicht, wie Vierhapper meint, „vollkommen ausgerottet* (a. a.0. S. 34), sondern kommt noch dort vor, wie ich mich selbst überzeugte. 13. Pirola uniflora L. Im Fiehtenwalde bei Pramet sehr häufig. 14. Ranunculus aconitifolius L. Mit gefüllten Blüthen in Menge unter einfach blühenden Pflanzen dieser Art im Sumpfe nächst Niederbrunn. J. Dörfler. D. Tirol. Primula Juribella (minima x Tiroliensis) nov. hybrid. Blätter keilförmig mit spärlichen Drüsenhaaren, etwas klebrig, vorne ahgestutzt und mit scharfen knorpeligen Zähnen, deren Spitze weisslich schimmert. Schaft meist einblumig mit ganz kurz gestielten Blüthen, Hüll- blätter kaum länger als die Blüthenstielchen, Schaft, Blüthenstiele und Kelch mit wenigen Drüsenhaaren. Blumen rosenroth. Gesammelt von mir Ende Juni 1888 bei der Alpe Giuri bella (nach der ich sie nenne) im Val Travignolo in Südtirol in einer Seehöhe von 2500 M. in steilen Rasenabhängen mit Prim. minima, die hier sehr selten ist und der sie am meisten ähnelt, während daneben in den Felswänden Prim. tiroliensis Schott sehr häufig ist. F. Sündermann. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 1. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Botanischer Diseussions-Abend am 15. Februar 1889. Herr Dr. Karl Fritsch sprach über Spiraea und die mit Unrecht zu dieser Gattung gestellten Rosifloren. Der Vor- tragende wies zunächst auf die gründliche Bearbeitung der Spiraeen durch Maximoviez hin, und begründete, sich auf dessen Unter- ') Ueber diese Pflanze schreibt Vierhapper im Prodromus einer Flora des Innkreises III. Theil, S. 14, 1887: „Wurde an ersterem Standorte (nämlich an Bahndämmen bei Ried) von Hamperl aufgefunden, aber, wie es scheint, gleichzeitig ausgerottet.“ Hamperl fand jedoch die Salvia silvestris L. auch im vergangenen Jahre wieder am gleichen Standorte. 157 suchungen stützend, die Abtrennung folgender Gattungen von Spiraea: 1. Aruncus silvester Kostel. (— Spiraea Aruncus L., Astilbe 4A. Trev.). 2. Filipendula hexapetala Gilib. (= Spiraea Filipendula L., F. vulgaris Mönch.. Ulmaria F. Kostel.). 3. Filipendula Ulmariu Maxim. (= Spiraea Ulmaria L., Ulmaria pentapetala Gilib., Ulma- ria palustris Mönch.). Von nicht europäischen Gattungen sind von Spiraea zu trennen: Eriogynia Hook., Sibiraea Maxim., Stephanan- dr@ 8. Z., Neillia Don., Physocarpus (Camb.), Sorbaria A. Br., Spiraeaanthus Fisch. et Mey., Chamaebatiaria (Port.), Gillenia Mönch., ‚Holodiseus (C. Koch). Herr Dr. F. Krasser sprach über die fossilen Pflanzen- reste der Kreideformation in Mähren. Der Vortragende gab eine Uebersicht der bisherigen Funde und besprach sodann die von ihm bei Kunstadt in Mähren aufgefundenen Fossilien. Unter den- selben sind zwei Farne, eine neue Matonidium-Art (M. Wiesnerii Krass.) und eine Jeanpaulia, drei Gymnospermen: Sequoia Reichen- bachii Gein., S. fastigiata Heer und Widdringtonia Reichii Ett., ferner sechzehn Angiospermen, darunter Myrica indigena Krass. n. sp., Celtiophyllum eretaceum Krass. sp. n., Ettingshausenia eunei- formis Krass. n. sp., E. irregularis Krass. n. sp., E. Moravica Krass. n. sp., E. pseudo-Guillelmae Krass. n. sp., Platanus acute-tri- loba n. sp., Pl. betulaefolia Krass. n. sp. Herr Dr. R. v. Wettstein besprach schliesslich die Arten der Gattung Astragalus, Sect. Melanocereis und deren geographische Ver- breitung. Es lassen sich aus dieser Section mit Sicherheit folgende Arten unterscheiden: .A. Poterium Vahl auf den Balearen, A. Massi- liensis Lam. im südlichen Frankreich, Ostspanien, Corsica, Sardinien, 4A. Sirinicus Ten. östlich sich an vorigen anschliessend über Italien, Dalmatien verbreitet, A. angustifolius Lam. in Griechenland und Anatolien, A. pungens. Willd. in Armenien, Westküste von Klein- asien und Osten Griechenlands, A. Tymphresteus Boiss. et Spr. in Griechenland, A. gymnolobus Fisch., A. Heideri Wettst. sp. n. und A. Hermoneus Boiss. in Kleinasien. Der Vortragende legte die Unter- schiede zwischen diesen Arten dar und versuchte Rückschlüsse auf die historische Entwicklung der ganzen Artengruppe aus der heutigen Verbreitung zu ziehen. Monats-Versammlung am 6. März 1889. Der Secretär Dr. R. v. Wettstein legte folgende eingelau- fene Manuseripte vor: 1. Die botanische Ausbeute der von A. Knapp 1886 nuch Persien unternommenen Reise. I. Labiatae von H. Braun, Polygo- naceen und Chenopodiaeeen von ©. Rechinger. 2. Dr. ©. Stapf. Beiträge zur Flora von Persien II. In der Seetion für Naturkunde des österreichischen Tou- ristenelub hielt am 2. Februar Herr Dr. @. R. v. Beck einen Oesterr. botan, Zeitschrift. 4. Heft 1989, 12 158 Vortrag über: „Alpenpflanzen an Thalstandorten und die Bedeutung ihrer Beobachtung.“ In der k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien hielt am 23. Fe- bruar Herr J. C. Rippel einen Vortrag über „Ameisenpflanzen“. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc, Botanisches Museum der k. k. Universität in Wien. III, Rennweg 14. Einläufe für das Herbarium im Jahre 1888: Magnier, Plantae exsiccatae (200 Ex.).. — Bornmüller, Pflanzen aus Serbien (300). — Vukotinovic, Eichen aus Croatien (104). — Wettstein, Algen aus Japan (50). — Reverchon, Pflan- zen aus Spanien und Südfrankreich (450). — Indebetou, Pflanzen aus Mittel- und Nord-Schweden. — Philippi, Pflanzen aus Chile (600). — Velenovsky, Pflanzen aus Bulgarien (162). — Botani- scher Garten in Coimbra. Fortsetzung der „Plantae Lusitanicae exs.“ (100). — Keck, Pflanzen aus Guatemala (62). — Heldreich, Pflanzen aus Griechenland (540). — Haläcsy, 1 Centurie diverser Kryptogamen. — Wettstein, Pilze aus Spanien (100). — Urban, von Sintenis in Portorico gesammelte Pflanzen (300). — Born- müller, Pflanzen aus Bulgarien (200). -- Mac Owan, Pflanzen aus dem Caplande (800). — Dörfler, Pflanzen aus Ober-Oesterreich (80). — Smith, Phanerogamen aus Nordamerika (1000). — Rostan, seltenere Pflanzen aus Italien (150). — Eggers, Pflanzen aus West- indien (200). — Wettstein, Kryptogamen aus Nieder-Oesterreich (250). — Duthie, Pflanzen aus Ostindien (400). — Mayr, Flech- ten aus verschiedenen Gegenden (180). — Wettstein, Phanero- gamen aus Istrien und Krain (150). — Adamovic, Pflanzen aus Ragusa (50). — Eggerth, Algen aus der Adria (300). — Haläcsy, Pflanzen aus Griechenland (150). — Smithsonian Institution, Pflanzen aus Californien (300). — Heider M., Phanerogamen aus Griechenland (70). — Rensch, Pflanzen, gesammelt von den Gebr. Schlagintweit im Himalaya (200). — King, Pflanzen aus Östindien (200). —- Pernhoffer, Pflanzen aus Nieder-Oesterreich und Steiermark (80). — Steininger, Phanerogamen aus ÖOber-Oesterreich und Steier- mark (300). — Adamovic, Phanerogamen aus der Herzegowina (100). — Ilit, serbische seltenere Pflanzen (40). — Csatoö, Pflanzen aus Siebenbürgen (260). — Engler, Pflanzen von den canarischen Inseln, gesammelt von Hildebrandt (300). — Richter u. Hauck, Phycotheca universalis fasc. IV und V (100). — Bornmüller, Pflan- zen aus Dalmatien, Kleinasien und Griechenland (150). — Stohl, Pflanzen aus der Umgebung von Gmunden in Öber-Oesterreich (300). Baenitz, Herbarium normale Forts. (200). — Lojka, Neuseelän- dische Moose, Pilze und Farne (200). — Sarnthein, Pflanzen aus 159 Tirol (300). — Boller, seltenere Pflanzen aus Croatien und der Herzegowina (60). — Jaeggi, seltenere Phanerogamen aus der Schweiz; Gramineen aus Uruguay. — Heimerl, Pilze aus Nieder- Oesterreich (150). — Eysn, Pflanzen aus Salzburg (300). — Beck, Pflanzen aus Nieder-Oesterreich, ete. (217). — Bornmüller, Pflan- zen aus Serbien (300). — Kmet, Pflanzen aus Mittel-Ungarn (300). — Hens, Pflanzen vom Congo (307). Pflanzen in kleinerer Exemplar- zahl von verschiedenen Herren. Ueberdies kam durch Schenkung das grosse Herbarium des Lichenologen €. Eggerth an das Museum, über das in einer der nächsten Nummern eingehender berichtet werden soll. Die „Societe botanique de Florence“ hat eine botanische Bibliothek begründet und ersucht alle Botaniker um Einsendung ihrer Abhandlungen. Zusendungen wollen an Herrn T. Caruel, Präsidenten der Gesellschaft, in Florenz gerichtet werden. Briosi e Cavara. I funghi parasiti delle piante coltivate ed utili, essicati, delineati et deseritti. Fasc. I. (50 Nr.) Mailand 1889. 4 fl. 50 kr. Botanische Forschungsreisen. Ueber Anregung der Herren Dr. E. v. Haläcsy in Wien und Dr. Th. v. Heldreich in Athen begibt sich Herr Christos Leonis auf die Cycladen, um daselbst zu botanisiren. Die Pflanzen werden käuflich .zu erwerben sein. Die Vertheilung wird durch Herrn Dr. v. Haläcsy (Wien, VII., Schrankgasse 1) erfolgen. Herr E. Reverchon begab sich Ende März nach Cadix, um in den Gebirgen im Norden der Provinz von Cadix zu sammeln. Herr Reverchon wird im Herbste die gesammelten Pflanzen unter denselben Bedingungen wie in früheren Jahren abgeben. Herr M. Leichtlin in Baden-Baden rüstet soeben zwei neue botanische Expeditionen nach Kleinasien aus; die eine wird Herr Th. Pichler nach Lycien, die andere Herr P. Sintenis in das Gebiet von Damascus bis Kharput ausführen. Der russische Reisende Gronbtschewsky ist von seiner Pamir- reise nach St. Petersburg zurückgekehrt. Es gelang ihm, zweimal jene Gebirg& zu durchqueren, welche die Verbindung des Himalaya mit dem Hindukusch herstellen, deren höchster Gipfel der Godwin- Austen ist. Gronbtschewsky bat eine reiche naturwissenschaftliche Ausbeute mitgebracht. Die von Herrn R. Huter in seiner „Enumeratio plant.“ für 1889 angezeigte botanische Expedition nach Spanien findet nicht 1889, sondern erst 1890 statt. 160 Personal-Nachrichten, Die Privatdocenten Dr. v. Lilienthal und Dr. F. Johow in Bonn sind zu Professoren am Instituto pedagogico zu Santiago in Chile ernannt worden. Dr. F. Morini in Bologna ist zum Professor der Botanik an der Universität in Sassari ernannt worden. Herr St. Jaksic ist zum Professor der Botanik und zum Di- rector des botanischen Gartens in Belgrad ernannt worden. Der bekannte Bryologe Dr. Sextus Otto Lindberg, Professor an der Universität in Helsingfors, ist am 20. Februar gestorben. Karl Deschmann, Custos am ‚krainischen Landesmuseum, ist am 11. März nach längerer Krankheit gestorben. Die Verdienste Deschmann’s für die botanische Erforschung Krains sollen in der nächsten Nummer eingehendere Würdigung finden.') Der Professor der Botanik und Director des botanischen Gar- tens der k. k. Universität Innsbruck, Dr. Johann Peyritsch, ist am 14. März nach längerer Krankheit gestorben. Notiz. Herr Professor Dr. J. Goroshankin in Moskau (Botanischer Garten) sucht lebende Exemplare von Isoötes-Arten im Kauf- oder Tauschwege zu erwerben. ') Deschmann’s Lebenslauf und Wirken schilderte W. Voss in „Ver- such einer Geschichte der Botanik in Krain“. Laibach 1885. (J. Kleinmayr & Ferd. Bamberger.) Inhalt der April-Nummer. Ascherson P. Zur Synonymie der Euwrotia ceratoides (L.) C. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. 8.125. — Freyn .J. Ueber einige kritische Arabis- Arten. S. 128. — Breidler J. Beitrag zur Moosflora des Kankasus. S. 134. — Degen A. v. Asplenium lepidum. Presl. in Ungarn. S. 137. — Simonkai L. Bemerkungen über einige Arten der ungarischen Flora. S. 137. — Borbäs V. v. Die Gliederung der Cortusa Matthioli. L. S. 140. — Formänek E. Beitrag zur Flora von Bosnien und der angrenzenden Hercegovina. (Schluss.) S. 145. — Litteratur-Uebersicht. S. 147. — Flora von Oesterreich-Ungarn. S. 152, — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. $. 156. — Botanische Sammlungen. Museen, Institute etc. S. 158. — Botanische Forschungsreisen. 8.159. — Personal-Nachrichten. S. 160.— Notiz. S. 160 Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, IIL, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien. IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift Bnheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. ganzjährig, oder mit # fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. \ Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez.. Mühlgasse Nr. I) zu pränumeriren, Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration (. Gerold’s Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von €. Gerold’s Sohn. ©. Veberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE DUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XXXIX, Jahrgang. N" >. Wien, Mai 1889. Nachtrag zu meinen Mittheilungen über einige kritische Labiaten der Spanisch-Balearischen Flora. Von M. Willkomm. Als Nr. 3 dieser Zeitschrift bereits &edruckt war, erhielt ich von Herrn Rouy, Vicepräsidenten der „Societe botanique de France* einen Separatabzug aus dem Jahrg. 1888 des Bulletin dieser Gesellschaft, welcher eine von ihm verfasste Note über einige von Porta ver- öffentlichte Balearenpflanzen enthält, insbesondere über die von die- sem als Truerium Majorana P. bestimmte Pflanze. Schon in einer früheren Abhandlung (Materiaux pour servir & la revision de la Flore portugaise, extrait du journal „Le naturaliste“, Bordeaux, 1882) hat der französische Botaniker, welcher seit einer Reihe von Jahren die südöstlichen Provinzen Spaniens durchforscht und sich um die Kenntniss der Vegetation jener Länderstrecken grosse Verdienste erworben hat, nachzuweisen gesucht, dass das räthselhafte 7. Majo- rana P. identisch sei mit einer dort stellenweise vorkommenden äusserst gracilen Form des T. capitatum L. mit fadenförmigem Stengel und blos erbsengrossen Köpfchen, welche man füglich den Köpfchen des Origanum Majorana L. ähnlich finden könne. Ich gebe gern die Möglichkeit zu, dass jene Form wirklich das 7. Majorana von Persoon sei, obwohl dessen Angaben „spieis ovatis“ und „pedun- eulis cymosis“ auf die Rouy’sche Pflanze schlecht passen, denn erbsengrosse, also wohl kugelrunde Köpfchen dürfte Persoon schwer- lich als „Aehren“, und zwar als „eiförmige* bezeichnet haben und cymoid angeordnete Köpfchen scheint jene Form des T. capitatum auch nicht zu haben. Da in keinem Herbarium ein Originalexemplar _ der von Thibaut irgendwo in Spanien gefundenen Pflanze, auf welche Persoon seine Species begründet, zu existiren scheint, so wird sich die Frage, welches Teuerium dieser Autor gemeint hat, endgiltig niemals entscheiden lassen; dass aber die „spicae ovatae*“ und „peduneuli cymosi“ auf die von Porta gesammelte Balearen- pflanze vorzüglich passen, wird wohl auch Herr Rouy nicht be- streiten können, wenn ich auch gern zugeben will, dass die Stengel _ dieser Pflanze nicht so dünn sind, um sie „Aliformes“ zu nennen, Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft 1889, 1: 162 Rouy betrachtet nun .die Porta’sche Pflanze als eine simple Varietät des 7". capitatum, die er „spicatum“ genannt hat. Da aber die von Porta vertheilten Exemplare so junge Blüthenköpfehen haben, dass von deren Blüthen erst der Kelch, und zwar noch ganz unausgebildet entwickelt, von der Blumenkrone aber noch keine Spur vorhanden ist, so fragt es sich sehr, ob diese Pflanze überhaupt zum Formen- kreise des T. capitatum L. gehört. Sie kann ja möglicher Weise eine ganz anders gestaltete Blume besitzen. Auch könnte und dürfte die Pflanze von Minorca, wenn sie wirklich eine Form des 7. capi- tatum sein sollte, als Varietät nicht den Namen „spicatum* führen, weil schon eine so benannte Varietät existirt, nämlich T. capitatum var. spicatum Lose., eine südaragonesische, mir wohlbekannte und im Prodromus Florae hispanicae beschriebene Pflanze, welche von der Balearenpflanze gänzlich verschieden ist. Herr Rouy hätte dies wissen sollen. Ich halte nach wie vor das von Porta gefundene Teucerium für eine besondere und ausgezeichnete Art, für welche ich, wenn sie nicht als das 7. Majorana P. betrachtet werden kann, den Namen 7. Portae vorschlage. Schliesslich sei noch erwähnt, dass Rouy die von mir als 7. Majorana beschriebene Balearenpflanze, welche Porta 7. Willkommii genannt hat, ebenfalls als eine eigene, von T. capitatum wohl verschiedene Art betrachtet und dieselbe bereits vor sieben Jahren als 7. Majorieum beschrieben hat. Dem- semäss hat dieser Name die Priorität, wobei blos zu bedauern ist, dass Rouy diese Pflanze nach der Insel Majorca benannt hat, da dieselbe nicht auf diese Insel beschränkt erscheint, sondern auch auf Minorca, wo ich selbst sie schon gefunden, vorkommt, ja neuerdings sogar im südlichen Marokko von dem Araber Ibrahim, dem Samm- ler Cosson’s, welcher mir schöne, mit der Balearenpflanze völlig idontische Exemplare geschickt hat, aufgefunden worden ist. Carl Deschmann. Von W. Voss. Das Land Krain hat einen schweren Verlust erlitten, dessen ganze Bedeutung im Augenblicke noch nicht zu ermessen ist und welcher sich erst mit der Zeit so recht fühlbar machen wird. Carl Desch- mann, der mit Begeisterung für die reichen und manniefaltigen Naturschätze seines schönen Heimatlandes erfüllt war und dieselben weit über Oesterreichs Grenzen bekannt gemacht hat, ist nicht mehr! Noch am 29. Jänner erfreute Desehmann, obwohl schon kränklich, die Anweseuden des Musealvereines durch einen seiner lehrreichen und so ansprechenden Vorträge. In der ersten Hälfte des Februar musste sich Deschmann zu Bette legen; ein schweres Leber- leiden hatte den rüstigen Körper mächtig erschüttert. Man hoffte, 163 dass seine kräftire Constitution das Uebel überwinden werde, doch leider kam es anders. Am 11. März wurde die Trauerflagge auf dem Giebel des kraine- rischen Landesmuseums Rudolphinum gehisst und verkündete den Bewohnern Laibachs den Tod des Custos, welcher um 1 Uhr Nach- mittags erfolgt war. Die grosse Theilnahme beim Leichenbegäng- nisse, welches sich zu einer grossartigen Trauerkundgebung für den Dahingeschiedenen gestaltete und woran die angesehensten Bevöl- kerungskreise theilnahmen, zeigte so recht, welche Verehrung Desch- mann genossen hatte, von welch’ hoher Achtung die Zeitgenossen erfüllt gewesen. Zu Idria in Innerkrain, jener freundlichen Bergstadt, wo die ernste Arbeit schon durch Jahrhunderte zur vollen Geltung gelangte, erblickte der nun Verstorbene das Licht der Welt am 3. Jänner 1821. -—— Deschmann’s Vater, Clemens, wark.k. Bezirksgerichts-Actuar und hinterliess bei seinem Tode, 1824, die Witwe, zwei Söhne und zwei Töchter. Die Vormundschaft übernahm dessen Bruder Michael Descehmann, Handelsmann in Laibach, welcher es zu einem be- trächtlicben Vermögen gebracht hatte. Er liess die Familie des ver- storbenen Bruders nach Laibach kommen, und die Knaben erhielten, als sie die Normalschule besuchten, eine ganz geistliche Erziehung. Michael hatte nur Anton, den älteren und lebhafteren von beiden, für das Studium bestimmt. Der ruhigere und stille Carl dagegen sollte Oekonom werden; er wollte denselben aufs Land geben und ihm später einen Bauernhof in Berdach bei Radmannsdorf, woher dessen Vater gebürtig war, überlassen. Doch er wurde anderen Sinnes und schickte 1831 die ganze Familie nach Salzburg, wo die Knaben behufs weiterer Erziehung in das geistliche Collegium Rupertinum gegeben wurden. Als jedoch Michael 1835 starb und die Geschwister mit ae bedacht hatte, kehrte die Familie wieder nach Laibach zurück. Deschmann setzte seine Studien am hiesigen Gymnasium fort und kam nach Beendigung derselben, im September 1839, nach Wien, um sich der Mediein zu widmen. Eine längere Erkrankung jedoch war die Ursache, dass er auf ärztlichen Rath dieses mit grosser Freude erwählte Studium aufgab. Er wendete sich den juridischen Fächern zu und verliess 1849 als Doctorand der Rechte Wien, um ‘den bleibenden Aufenthalt in Laibach zu nehmen, wo er sich Privat- studien hingab. Als nach der Reorganisation der Gymnasien ein grosser Lehrer- mangel eintrat, übernahm er auf Ersuchen der Direetion die Stelle eines suppl. Professors für Naturwissenschaften am Laibacher Gym- nasium, jedoch nicht in der Absicht, sich dauernd dem Gymnasial- _ Lehramte widmen zu wollen. Er verblieb in dieser Stellung vom 16. März 1851 bis Ende 1852. Damals nämlich erhielt er durch Beschluss der ständischen Verordnungsstelle vom 17. November 1852 die durch Heinrich Freyer’s Abgang nach Triest erledigte Stelle 13” 164 eines Custos des krainischen Landesmuseums, die seiner Neigung vollkommen zusagte und welche er bis zu seinem Tode inne hatte. Seine Verbindung mit dem hiesigen Gymnasium dauerte aber noch weiter fort, denn er leitete bis 1856 den damals bestandenen Land- wirthschaftseurs, woran zumeist Studierende des theologischen Seminars theilnahmen. Als Lehrer hatte Deschmann sehr anregend gewirkt; nicht nur durch directe Beobachtung der Natur auf botanischen Ex- cursionen, sondern auch durch Vorträge und Demonstrationen, die er in Verbindung mit Freyer, Ferd. Schmidt u. a. in den Museums- räumlichkeiten hielt, und welche von seinen Schülern, die eine tiefere Neigung zu den Naturwissenschaften hatten, fleissig besucht wurden. Deschmann galt bald als der gründlichste Kenner von Land und Leuten in Krain; es bestand die Gepflogenheit, wenn Heimische oder Fremde in dieser Richtung Auskunft zu erhalten wünschten, sie stets an ihn zu weisen, wie dieses einstens bei Sigmund Zois der Fall war. Durch seine umfangreichen Kenntnisse nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch auf anderen Gebieten des Wissens, besonders auf dem Felde der Archäologie und in letzterer Zeit auf jenem der Prähistorie, dann durch sein schriftstellerisches Wirken wurde Deschmann eine der geachtetsten Persönlichkeiten Krains. Diesem ist es zuzuschreiben, dass er 1861 nicht nur in die (semeindevertretung und in den Landtag, sondern auch von diesem in die Reichsvertretung gewählt wurde. Dem Gemeinderathe gehörte er bis 1883 an; von 1871—1873 verwaltete er das Amt des Bürger- meisters und wurde anlässlich der Zurücklegung dieser Würde am 20. April 1873 durch die Verleihung des Ordens der eisernen Krone III. Cl. in Anerkennung seiner Verdienste um Land und Staat aus- gezeichnet. In demselben Jahre wurde er bei den ersten directen Wahlen von den Landgemeinden Gottschee, Seisenberg, Treffen, Nassenfuss und Ratschach in den Reichsrath entsendet, in welchem er bis 1879 verblieb. In diesem sowohl, wie im krainerischen Land- tage, dem er bis zum Lebensende angehörte, erwies sich Desch- mann, der ja stets auf dem deutschen Culturboden gestanden, als treuer Anhänger der Verfassungspartei und vertrat mit Nachdruck deren Interessen, wobei er durch seine gründliche Landeskenntniss, nicht unbedeutende Rednergabe und grosse Schlagfertigkeit unter- stützt wurde. Obwohl Deschmann durch seine, nicht selten aufreibende Thätigkeit auf ecommunalem und politischem Gebiete, besonders auch als Landesausschuss-Beisitzer der Curie des Grossgrundbesitzes, immer in hohem Grade in Anspruch genommen war, so versäumte er es dennoch nie, seine wenigen Mussestunden der Wissenschaft zu wid- men, um an der Lösung deren Probleme einen Ruhepunkt von seiner anderweitigen Beschäftigung zu finden. Er nahm immer regen An- theil au deren Entwicklung und war k. k. Conservator für Kunst- und historische Denkmale in Krain, Ehrenmitglied der Societä Adria- tica in Triest, correspondirendes Mitglied der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien und der Senkenberg’schen naturforschenden 165 Gesellschaft in Frankfurt am Main, Obmann des krainischen Museal- vereines und der Section „Krain“ des deutschen und österreichischen Alpenvereines, Mitglied der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft und der k. k. meteorologischen Gesellschaft in Wien, des naturwissen- schaftlichen Vereines für Steiermark, des Cillier-Musealvereines und der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Laibach. In besonders hohem Grade richtete Deschmann seine Auf- merksamkeit auf die Entwicklung des krainischen Landesmuseums Rudolphinum. Diese Anstalt war 1831 mit bescheidenen Mitteln ins Leben gerufen worden und in wenig zweckmässigen Räumlich- keiten untergebracht. Es wird in der Geschichte dieses Landes- institutes mit leuchtenden Lettern verzeichnet werden, was Deschmann als dessen Custos geleistet hat. Als er im Jahre 1852 die Leitung des Museums übernahm, da fanden sich nur Bruchstücke naturwissenschaftlicher Sammlungen vor. Mit unermüd- licher Ausdauer ging er daran, dieselbe stetig zu bereichern. Jedoch der eigentliche Aufschwung dieses Institutes fällt in das Jahr 1875. Nach der planmässigen Ausbeutung ausgedehnter Pfahlbauten im Laibacher Moore mit dem Ergebnisse eines massenhaften wissen- schaftlichen Materials, sowohl an Artefacten, als auch an thierischen und pflanzlichen Resten, erfolgte bald die Aufdeckung der Gräber- stätten von Zirknitz, Watsch und St. Margarethen in Unterkrain mit überraschenden, zum Theile neuen Formen urgeschichtlicher, metallurgischer und keramischer Technik, sowie die Nachweisung zahlreicher Tumuli, Ringwälle und umwallter Ansiedlungen. Der Energie Deschmann’s war es gelungen, im Laufe weniger Jahre so reiche urgeschichtliche Schätze jeder Art zu sammeln, dass nicht nur das von ihm geleitete Museum zu einem der reichsten geworden ist, sondern auch Krain als eines der in dieser Richtung am besten durch» forschten Länder betrachtet werden muss. Seinen Bestrebungen ist es ferner zu danken, dass sich im Jahre 1881 die krainische Spar- casse bereit erklärte, einen bedeutenden Betrag für einen Museums- neubau zu spenden, und der Landtag sich bewogen fühlte, die noch nöthigen Gelder anzuweisen. Nach seinen Ideen wurden die Pläne ausgearbeitet; durch mehrere Jahre arbeitete er mit seinem ergebenen Präparator Ferd. Schulz an der Aufstellung der Sammlungen und am 2. December 1888 konnte der stolze Bau dem Besuche eröffnet werden. Das Rudolphinum ist auf diese Weise ein wissenschaft- liches Institut geworden, dessen Ruf weit über die Grenzen Krains gedrungen ist. Wenn es Deschmann leider nicht vergönnt war, sich seiner Schöpfung länger zu erfreuen, so ist das Museum zu seinem Monumente geworden, geeignet, Jahrhunderte zu über- dauern und Deschmann’s hohe Bedeutung kommenden Geschlech- tern zu übermitteln, denselben als leuchtendes Vorbild echt patrio- tischen Sinnes und unermüdlicher Schaffensfreudigkeit zu vergegen- wärtigen! Mit grosser Freude ist daher der Beschluss des Sparcasse- 166 Vereines zu beerüssen, seine von Künstlerhand gearbeitete Büste in den Räumlichkeiten des Museums zur Aufstellung zu bringen. Deschmann war nicht nur als Forscher und Gelehrter thätig, Zeitlebens war derselbe bemüht, die Ergebnisse seiner Studien, sein erstaunliches Wissen in weitere Kreise zu verpflanzen, um auch Jüngere Männer zur Theilnahme an der Landesdurchforschung heran- zuziehen. Dieses bezeugen seine schönen, so lehrreichen Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften, seine zahlreichen Mittheilungen in hiesigen und auswärtigen Blättern. Auch auf mündlichem Wece suchte er für die Verbreitung der Landeskunde zu wirken, und fast an jedem Vortragsabende des Musealvereines ergriff er das Wort, um Mittheilung über ein interessantes Naturobject, einen seltenen vorrömischen Fund u. del. zu machen. Mit sichtlieher Freude aber hörte er Anderen zu und dankte denselben in der liebenswürdigsten Weise, dass sie seine Bestrebungen unterstützten. Deschmann’s wissenschaftliche Thätiekeit war erst in den späteren Jahren auf die Prähistorie und Archäologie gerichtet. In früheren Zeiten beschäftigte er sich vorzüglich mit der Topogra- phie und Flora des Landes. Von dieser sprach er stets mit Begeisterung. Besonders schön gedachte er dabei der Leistungen früherer Naturforscher und mit wahrer Pietät lenkte er die Aufmerk- samkeit der Zuhörer auf dieselben. Von seinen eigenen Beobach- tungen, seinen mannigfaltigen Verdiensten redete er nur in ganz seltenen Fällen, nur dann, wenn er deren Erwähnung absolut nicht aus dem Wege gehen konnte. Wenn der Frühline ins Land kam, da zog es ihn mächtig hinaus, besonders nach den Billichgrazer Bergen, wo er so gerne wandelte, und dann versenkte sich sein tiefes Gemüth in die Betrachtung des herrlichen Blumenflors. In den letzten Tagen seines Lebens, als er nicht mehr selbst lesen konnte, liess er sich aus der Anthologie: „Das Pflanzenreich, dessen Leben, Sinn und Sprache“ vorlesen. So erfreute sich sein Geist noch in den letzten Stunden an der schönen Pflanzenwelt, die er immer so sehr geliebt hatte. Deschmann’s botanische Arbeiten bewegen sich auf dem Ge- biete der Florenkunde Krains und sind fast sämmtlich in den Jahres- heften und Mittheilungen des krainischen Landesmuseums oder in Tagesblättern erschienen. Daher mag es wohl kommen, dass manche seiner Aufsätze in weiteren Kreisen nicht so bekannt geworden sind, als sie es verdienten. Diese Thätigkeit des Verstorbenen habe ich anderen Ortes eingehend gowürdiget, und es möge hier nur auf die Aufsätze: „Beiträge zur Naturgeschichte des Laibacher Morastes“, „Vegetationsverhältnisse der Ischkaschlucht bei Laibach*, „Ueber die Farne Krains“ ‚ „Beiträge zur Geognosie und Flora des Gottscheer Bezirkes“, „Beiträge zur Flora der an Croatien anerenzenden Gegen- den Unterkrains“, „Die tiefsten Standorte einiger Alpenpflanzen in Krain“, „Die Billichgrazer Dolomitberge“ und „Zusammenstellung der in Krain gemachten Höhenmessungen® hingewiesen werden. 167 In Gemeinschaft mit Juratzka veröffentlichte er: „Ueber Heliospermum glutinosum (Zois) Rehb.“ Sehr viel hatte sich Descehmann in früheren Jahren mit der Mooskunde beschäftiget, und man dankt ihm auch die Nachweisung zahlreicher seltener Leber- und Laubmoo»e für das Gebiet der Landesflora. Zum Schlusse möge auch erwähnt werden, dass Deschmann ein eifriger Mitarbeiter der von Hofrath Dr. A. Kerner Ritter v. Marilaun herausgege- benen „Flora exsiccata Austro-Hungarica“ gewesen ist. — Die Be- sitzer dieser Flora erinnern sich der von Deschmann eingesendeten schönen Krainerpflanzen und seiner Bemerkungen über deren Ver- breitung im Lande. Laibach, am 19. März 1889. Ueber einige kritische A»«Dbis-Arten. Ven J. Freyn. (Schluss.) Zu dem vorstehenden Versuch, die Arabis-Arten aus der Ver- wandtschaft von 4A. arenosa Scop. nach ihren natürlichen Bezie- hungen zu gruppiren, ist schliesslich noch zu bemerken, dass das Resultat ein in mehrfacher Hinsicht von bisher zu Tage getretenen Anschauungen abweichendes ist. Einmal zeigte es sich, dass die Richtung der Schoten kein so durehgreifendes Merkmal von hervorragender Wichtigkeit ist, als man bisher (selbst Neilreich) annahm. Von den drei mit herabgeschlagenen Schoten vorkommenden Arten, steht nämlich A. eroatica so ziemlich isolirt da, wie auch aus Borbäs’ oben eitirter Abhandlung hervorgeht; sie hat mit keiner einzigen der übrigen nähere Beziehungen; die zweite Art, nämlich A. neglecta, hat nahe Beziehungen zu A. Halleri L., die dritte endlich, A. mudtijuga, wenigstens deren Tatraform, solche zu A. hispida Myg. — In der Auf- fassung des Formenkreises dieser letzteren gelange ich insoferne zu differenten Anschauungen, als ich die perennen, bisher zu A. arenosa gezogenen Formen der A. hispida zuweise. Geleitet wurde ich dabei durch die grosse Kalılheit dieser Formen, sowie durch die Beschaffen- heit der Samen, welch letztere bei A. hispida in der vorderen Hälfte schmalhäutig umrandet, bei A. arenosa unberandet sind. Ob dies jedoch ein Merkmal von durchgreifender Bethätigung ist, also ob es nicht ebenfalls abändert, konnte ich nach dem Herbare nicht entscheiden, weil dasselbe, wiewohl reich an Material, doch ver- hältnissmässig nur sehr wenig genügend entwickelte Früchte enthält, Diesbezüglich empfehle ich die Pflanzen weiteren Beobachtungen. Letztere sollten sich auch der Gestaltung des Wurzelstockes zu- wenden, von dessen vollendetster Entwickelung offenbar nicht alle 108 Botaniker eine riehtige Vorstellung haben, weil gewöhnlich nur ab- gerissene Wurzelköpfe oder jüngere Pflanzen in den Herbarien zu finden sind. — Bezüglich A. faroensis Hornem, bemerke ich, dass ich dafür die westeuropäische (eigentlich britannische) „4A. petraea“ genommen habe, da mir Original-Exemplare der ersteren nicht zu Gebote stehen; aus den mitteleuropäischen Florenwerken ist aber zu sehen, dass unter dem Namen A. faroensis gewöhnlich zweifellose Formen der A. arenosa gehen. Betreffend A. dacica der Autoren, welche Heuffel selbst nicht als Art aufgestellt hat, sondern (Enum. plant. Banat.) als A. ovirensis var. dacica beschrieb, mit ausdrücklicher Citi- rung der Reichenbach’schen Icones und des Synonyms A. stolo- nifera Host., bemerke ich, dass ich ausser etwas grösseren Blüthen nicht den mindesten Unterschied gegen die ostalpine A. ovirensis Wulf. finden kann. Die Blattform und noch mehr der Grad der Blattthei- lung ist eben nicht nur bei dieser, sondern überhaupt bei allen Arten dieser Verwandtschaft ungemeinen Schwankungen unterworfen. Richtig ist, dass A. ovirensis var. dacica Heuff. immer behaart ist, aber bis auf ein einziges sind dies auch alle Exemplare meines Herbares, die aus den Alpen stammen. Am constantesten in Behaarung und Blattform ist jedenfalls A. arenosa selbst; legt man der Blüthengrösse grössere Bedeutung bei, so kann man auch A. petrogena A. Kern.! unterscheiden; aber bei Budapest selbst kommen grösser- und kleinerblüthige Formen vor und solche, die von 4A. arenosa der westlicheren Gegenden gar nicht zu unterscheiden sind. Weit differenter von A. arenosa als A. petrogena sind die in der Flora exsice. Austro-Hungarica als A. arenosa ausgegebenen perennen Formen aus Salzburg, die ich oben zu A. hispida stellte. Sollte die A. arenosa der Alpenländer überall mit der in der Flora exsice. Austro-Hungarica ausgegebenen Pflanze identisch und wenigstens perenn sein, dann würde dies nach meiner Ansicht der Typus einer weiteren, am besten auch von A. hispida zu sondernden Art sein, welche gegen A. hispida durch die halb- mondförmig abgliedernden Blätter genügend abgegrenzt sein würde. Im Vorstehenden ist nur auf die europäischen Verwandten der A. arenosa Scop. Rücksicht genommen. Es erübrigt also noch auch jene Arten in Betracht zu ziehen, welche der europäischen Flora zwar nicht angehören, aber doch den erörterten Formenkreisen sehr nahe stehen. Es sind dies A. ambigqua DC. und A. Kamchatica Fisch., beide sibirisch und deshalb nicht ausser Acht zu lassen, weil auch sonst sibirische Arten bis in die Karpathen vordringen und die Verwandtschaft der in Rede stehenden Floren eine nahe ist. 4A. ambigua DC. ist zuerst im Systema vegetab. II (1821), pag. 231 beschrieben und zwischen A. petraea Lam. (— A. hispida Myg.) und A. /yrata L. gestellt. Zu dieser letzteren ist als var. ß A. Kamchatiea Fisch. gezogen und A. /yrata L. selbst ist unmittel- bar von A. arenosa Scop. gefolgt. 169 Es ist nun bemerkenswerth, wie schon De Candolle diese Verwandten seiner A. ambigua von einander unterscheidet; ich setze daher die betreffenden vier Originalbeschreibungen hier neben- einander: A. petraea Lam., foliis glabris aut pilis simplicibus bifureisve eiliatis scabrisve, radiealibus incisis, caulinis oblongo-linearibus in- tegris, caule saepius ramoso, siliquis erecto-patulis, stigmate capi- tato. (Mittel- und Nord-Europa.) A. ambigua DC., foliis subglabris, ralicalibus sinuato-Iyratis, mediis oblongo-ovalibus dentatis, summis oblongo-linearibus integris, caule subsimplici, siliquis erectiusceulis. (Kamtschatka, Kurilen, Una- laschka, Sibirien.) 4A. Iyrata L., foliis radicalibus Iyrato-pinnatifidis glabris, eilia- tisve, caulinis linearibus, caule basi hispido subramoso, pedicellis subpatulis, siliquis erectis. (Pennsylvanien bis Canada, Kamtschatka.) A. arenosa Scop., foliis pubes bifurea villosis, radicalibus lyrato- pinnatifidis, caulinis inciso-dentatis, caule ramoso pilis simplieibus hispido, pedicellis siliquisque patulis. (Mittel-Europa bis Spanien.) De Candolle legt also Werth auf die Behaarungsverhältnisse, die recht schwankende sind, wie wir oben gesehen haben, dann auf die Gestalt und Theilung der Grund- und Stengelblätter, die eben- falls sehr abändern; auf den Grad der Verästelung des Stengels, welches Verhältniss wir auch sehr abänderlich fanden; endlich auf die Richtung der Schoten, welche aber zu diagnostischen Zwecken auch nicht für sich allein verwendbar ist. Aber auch De Candolle will nur die Summe der Merkmale berücksichtigt wissen, indem er die a. a. ©. beschriebenen Varietäten seiner Arten theils auf die Blattgestalt, theils auf die Behaarung gründet. Bemerkenswerth ist ferner die geographische Verbreitung der einzelnen Arten und insbesondere jene der A. Z/yrata L., deren Hei- mat die östlichen Vereinigten Staaten von Nordamerika sind, welchem Gebiete von De Candolle unvermittelt Kamtschatka hinzugefügt ist. Nun weiss man zwar heute, dass die Verwandtschaft dieser ent- legenen Florengebiete (Ostasien und östliches Nordamerika) that- sächlich vorhanden ist; bezüglich der A. Zyrata bin ich aber, und zwar theilweise auf Grund der von E. Regel später gegebenen aus- fübrlichen Auseinandersetzung (Plante Raddeanae in Bullet. Soc. Mose. XXXIV, III (1861), pag. 167—-168) doch der Ansicht, dass De Candolle (der „A. Kamtschatica Fisch. in litt.“ als zu A. Iyrata stellte und daraufhin Kamtschatka dem Gebiete der letzteren ein- verleibt) im gegebenen Falle zu weit ging und dass A. Kamtscha- tiea Fisch. der A. Iyrata L. thatsächlich nicht zu unterordnen ist. Letztgenannte Art ist durch die bei 40 Mm. Länge nur 0°6 Mm. (!!) breiten, stark gedunsenen Schoten, die winzigen, bei 0:6 Mm. Länge nur 0°3 Mm. breiten Samen ohne Hautrand und durch die Gestalt der Grundblätter (deren grösste und ausserdem dreieckig gestalteten Zähne in der Mitte des Blattrandes situirt sind, und unmittelbar an den vielmal grösseren, aber schmäleren und schwach 170 gezähnelten Endzipfel anschliessen) scharf geschieden. Ueberhaupt ist diese Art als Arabidopsis') Iyrata m. zu bezeiehnen und mit Arabidopsis suecica m. und Arabidopsis Thaliana Schur zusammen zu stellen. Ich schliesse daher A. /yrata L. von weiterer Erörterung aus, trenne aber mit Ledebour (fl. ross.) und Regel A. Kamtscha- tica Fisch. von A. Zyrata L. und verweise selbe neben A. arenosa Scop. unter Arabis. — Die von Regel l. ec. Fig. 5, 6, 7 gegebene Abbildung der A. Kamtschatica Fisch. stellt eine der A. arenosa Scop. ganz ähnliche, hohe, mehrstenglige, nur nicht so ästige, son- dern unverästelte und wahrscheinlich ebenfalls annuelle Pflanze dar, die mit A. arenosa Scop. sonst nur noch durch viel kleinere Blüthen (3 Mm. breit, 35 Mm. hoch), zwar tief eingeschnittene, aber doch sparsamer gezähnte Blätter, breitere Schoten (fast 15 Mm. bei 30 bis 35 Mm. Länge, welche übrigens ebenfalls aufrecht abstehend sind), endlich durch die viel geringere, nur auf die Grundtheile des Stengels und die Basalblätter beschränkte Behaarung unterschieden ist. Ich sah hievon nur die Abbildung. Viel verschiedener ist dagegen A. ambigua DC. — Als diese betrachte ich jene Pflanze, welche in Dr. Tiling plantae Siberiae ed. R. F. Hohenacker Nr. 34 mit der Standortsangabe: „In mon- tibus Ajanensibus“ ausgegeben ist, und, die Stolonen ausgenommen, die ihr abgehen, gewissen Formen der A. Halleri L. ganz ähnlich ist. Diese Aehnlichkeit ist durch die Gestalt der Stengelblätter her- vorgerufen; sie sind verhältnissmässig zahlreich, die unteren ellip- tisch, allmälig ins Länglich-Elliptische und zu oberst ins Längliche übergehend, bald alle einschliesslich der sehr ausgesprochen leier- förmigen Grundblätter gezähnt oder doch selbst die obersten (sehr schwach!) gezähnelt — bald die Stengelblätter und die meisten Grundblätter völlig ganzrandig (und viel schmäler als vorbeschrieben) — bald Mittelformen mit ausgesprochen leierförmigen Grundblättern und gezähnelten unteren Stengelblättern. A. ambigua DC. kommt in Formen vor, die sicher schon im ersten Jahre blühen, nach meiner Erfahrung bei den anderen Ver- wandten jedoch wohl zweifellos perenniren. Der Wurzelstock ist bei einem mir vorliegenden kräftigeren Exemplare schwachschopfig; die Stengel sind bogig aufsteigend, einfach oder oberwärts armästig, die Blüthen klein, circa 5 Mm. breit und hoch, die Blüthenstiele anfangs 3 Mm., zur Blüthenfülle 6 Mm., schliesslich 7 Mm. lang, schief aufrecht, die Schoten nur 17 Mm. lang, bis 0'9 Mm. Breite, schief aufrecht, etwas säbelförmig aufwärts gebogen, die Samen 12 Mm. lang bei 0°55 Mm. Breite, ungeflügelt. — Die ganze Pflanze ent- weder kahl oder Stengelgrund und Grundblätter mit abstehenden zerstreuten einfachen und Gabelhaaren. — Nach dem Zengnisse von Turezaninov Fl. Baicalensi-Daburica I (1842), pag. 116, kommt die Pflanze „in axillis polifera“ vor und da auch sonst so viel Gemein- ') Der Name Arabidopsis Schur ap. Fuss Fl. Transsylvanicä (1866) hat die Priorität vor Stenophragma Celak. Prodr. der Flora v. Böhmen (1875). 171 sames vorhanden ist, so halte ich A. ambigua DC. für die ostsibi- rische Parallelart der A. multijuga, welch letztere durch die Form und Richtung der Schoten von ihr sofort zu unterscheiden ist. Am Baikal kommt aber auch eine Form vor (leg. Maack!) als A. ambigua, die ungemein ästig ist, sehr verlängerte ganzran- dige Stengelblätter, sehr abstehende Blüthenstiele und viel grössere Blüthen hat (S Mm. lang und breit) und die ebenfalls fast völlig kahl ist. Die Grundblätter sind sehr lang gestielt, fast ganzrandig; Früchte sah ich nicht, sie scheinen sehr kurz zu bleiben. Diese Pflanze halte ich für eine ästige Form jener Aıt, welche Regel als A. petraea a typica grandiflora 1. e. Fig. 8, 9, 10 abgebildet hat, die der A. hispida ungemein ähnlich ist, von derselben aber durch die sehr kurzen (bei 20 Mm. Länge, 1’2 Mm. breiten) Schoten, welche auf 4—5 Mm. langen, schief aufreclten Stielen aufrecht stehen. sofort zu unterscheiden ist. Blüthen 9—10 Mm. breit, an denn Maack’schen Exemplare des böhmischen Museums jedoch nur 8 Mm. Samen sah ich nicht. Diese der A. hispida sehr nahe Arabis bezeichne ich vorläufig als A. grandiflora (Rel.) m. In den Formenkreis der A. ambigua DC. gehört vielleicht auch die A. petraea, welche von der „Exped. Sibir. Acad. 1843 ad fl. Tai- myr 74° Julio“ gesammelt ist, durchaus rundlich-eiförmige, kurz- gestielte Grundblätter, elliptische sitzende Stengelblätter, sehr niedrige Stengel hat, und die mit Ausnahme etlicher Wimpern an den Blatt- spitzen völlig kahl ist. — Indessen lassen die weit offenen Kelche der Vermuthung Raum, dass dies überhaupt keine Arabis, sondern eine Curdamine ist. Bei dem einzigen, nur in Blüthe befindlichen Exemplare, das mir vorliegt, kann ich die Sache ohne Zerstörung des letzteren nicht klar stellen. In pflanzengeographischer Hinsicht ergibt sich also das Re- sultat, dass die ostasiatische A. petraea mit der europäischen nicht zusammenfällt, sondern selbst wieder aus mindestens drei Arten besteht: A. Kamtschatica Fisch., A. grandiflora (Rgl.) m. und A. ambigua DV., die einander aber etwa eben so gegenüber stehen, wie A. arenosa Scop. zu A. hispida Myg. und A. multijuga Borb. — Die nordamerikanische A. Zyrata L. ist als Arabidopsis aus der näheren Verwandtschaft ausgeschlossen. Mycologische Notizen, Von J. A. Bäumler. Im Nachstehenden erlaube mir einige Notizen über verschie- dene Pilze zu veröffentlichen, die sowohl neue Arten betreffen, als auch seltenere, ungenügend beschriebene, oder soweit mir bekannt, für das betreffende Gebiet neue Arten. Dementsprechend werden Pilze aus den verschiedensten Familien und von verschiedenen Oert- 172 lichkeiten, theils von mir selbst gesammelt, theils mir von befreun- deten Botanikern übergeben, behandelt. Von Frau (Generalstabsarzt-Witwe Louise v. Michaelis wur- den mir Pflanzen von Gentiana acaulis, in der Umgebung von Inns- bruck gesammelt, übergeben, deren Blätter von einem Schmarotzer befallen waren, welchen ich unter dem von Fries angegebenen Namen in jene Gattung stelle, in die er der unregelmässig aufreissenden Perithecien halber gehört. 1. Leptothyrium gentianaecolum = Depazea gentianaeeola (DC.) Fries. Sys. Myc. Il, pag. 531. Die in runden oder unregelmässigen austrocknenden grauen, dann braunen Flecken sitzenden Perithecien sind aus kleinzelligem braunen Zellgewebe gebildet, ca. 60—100 « im Durchmesser und sitzen anfangs unter der Epidermis, werden durch Zerreissen der- selben sodann frei; die Perithecien reissen unregelmässig auf; die Sporen sind 14—16 « lang, 3 u dick, gerade oder etwas gekrümmt, beidendig abgerundet; Basidien konnte ich nicht wahrnehmen. 2. Diplodia Beckü n. sp. Peritheciis gregariis semper immersis globosis atris; ostiolo papilliformi epidermidem perforante, 200 bis 250 «u diam. sporulis oblongis, medio uniseptatis, non constrietis, rectis vel inaequilateralibus, utrinque obtuse rotundatis vel parum attenuadis, bruneolis, 10—13 u 1., 4--4'/, w c. basidiis hyalinis 6—10 u]. 2u ec. Hab. in vaginis Phragmitis communis. Dieser von mir in der Au bei Pressburg im Winter 1888 an Phragmites gefundene Pilz ist von der sehr ähnlichen Diplodia miero- sporella Saccardo durch die stets vollkommen in dem Parenchym eingesenkt bleibenden, die Epidermis nur mit dem kleinem Ostiolum durcehbrechenden Perithecien, sowie besonders durch die Basidien ver- schieden. Aeusserst selten fand ich auch Sporen mit zwei Scheide- wänden, selbe waren dann 16—20 « 1. und 4—5 « d., doch ist dies nur als Abnormität zu betrachten. Zu Ehren des Vorstandes der botanischen Abtheilung am k. k. Hofmuseum und Mycologen Herrn Dr. Günther Ritter v. Beck benannt. 3. Gloeosporium pruinosum n. sp. Maculis pulverulento-cine- reis fusco einetis; acervulis hypophyllis '/,—1 mm. magnis; conidiis densissime macularum superficium ut pruina cinerea obtegentibus, rectis vel subrectis, utrinque rotundatis, guttulatis vel nubilosis, 14—18 ul., 3—4 u ce. hyalinis, basidiis hyalinis 10 « 1., 2u c. Hab. in foliis vivis Veronicae officinalis. Ich fand den Pilz bei der Strohhütte in Pressburg im Mai 1888. Die Conidienhäufchen befinden sich unter der Epidermis, selbe wird von den Conidien gehoben, sodann gesprengt, die massenhaften auf den Flecken liegenbleibenden Conidien geben dann denselben ein 173 bestaubtes Aussehen, können auch sehr leicht über die Stellung des Pilzes täuschen, doch sehr feine Querschnitte beseitigen sofort jeden Zweifel. Von Gloeosporium arvense Sace. et P., welchen Pilz ich auch bei Pressburg am Calvarienberg auf Veronica hederifolia fand, weicht der Pilz habituell so bedeutend ab, dass eine Verwechslung unmög- lich ist. Die in Rabenhorst Fungi Europaei Nr. 97 ausgegebenen Veroniea-Blätter mit @Gloeosporium Veronicarum Cesati suchte ich sorgfältig ab, ohne eine Spur eines Pilzes zu finden; die in meinem Besitze befindlichen Exemplare zeigen zahlreiche winzige Pünktchen, an denen das Blattparenchym bis auf die Epidermis ausgehöhlt ist, solche Fleckehen sind nicht selten als Spuren der Fressthätigkeit von Insecten. 4. Für die Flora von Nieder-Oesterreich sind folgende Pilze neu: Diplodia atrata (Desm.) Sacc. An dünnen Aestchen von Acer Negundo im gräfl. Zichy'schen Parke zu Hainburg a/D. März 1887. Hendersonia vagans Fuck. Symb. mye., pag. 392. Auf dürren Aestchen von Mespilus germanica. Hainburg. Gesammelt von Herrn C. Aust. Oryptosporella chondrospora (Ces.). Saec. Syll. I, 467. An dürren Aesten von Tilia bei Hainburg. Pleonectria Berolinensis Sace. Mich. I, 123. Im gräfl. Zichy’- schen Parke zu Hainburg, gesammelt von Herrn €. Aust. An Stämm- chen von Ribes. Bei dem Hainburger Pilze sind die Asci 80—100 u 1., 10 u d., die Sporen 18—20 u 1, 7—8u d. hyalin mit 7—8 Querwänden je der Länge nach einmal getheilt, also mit der Beschreibung von Saccardo vollkommen gleich; Winter, Pilze II, pag. 108, gibt etwas grössere Masse; Rehm Hedwigia 1882, pag. 75, noch grössere. An denselben Stämmechen befindet sich eine Tubereularia, welche die Uebergänge zu Pleonectria Berolinensis so zeigt, wie unsere gemeine T’ubercularia vulgaris zu Nectria ceinnabarina; die erst stecknadelkopfgrossen röthlichen Pusteln brechen durch die Öberhaut der Rinde hervor, wachsen bis zur Höhe von ca. 2 mm. und 4 mm. Breite, sind ausgewachsen auf der Oberfläche wellig, faltig und roth; im Innern steht auf bräunlichem Grunde das grün- liche, parenchymatische Stromagewebe, aus welchem die hyalinen, Conidien tragenden Hyphen entspringen; diese sind bis 300 «1., 1—1'/,u d., mit überaus zahlreichen Oeltröpfchen erfüllt; die seiten- ständigen Conidien sind 6—8 u 1., 1'/,—2 u d. hyalin. 174 20; Nachträge zur Flora von Buccari. Von Dragutin Hirc. Nasturtium offieinale R. Br. In einem Bächlein bei Orehovica. Cardamine Impatiens L. In Laubwäldern des Berges Tuhobie, auf fettem, schattigem Boden. Aethionema gracile DO. Auf Felsen bei Plase. Viola scotophylla var. albijlora. Bei St. Anna im Dragathale. Hieher gehört jedenfalls die weisse Varietät der V. odorata (Fl. v. Fiume, pag. 16), da ich im genannten Thale die typische odorata vergebens gesucht habe. V. Austriaca A. u. J. Kern. für Buccari und Umgebung, ist V. Adriatica Freyn. Häufig in Weingärten, wo sie grosse Ste]- len himmelblau färbt.') V. odorata L. ist eine der seltensten Pflanzen an der Meeres- küste und Smith’'s Aneabe „auf Wiesen, zwischen Steinen und an Wegen sehr häufig“, ist unrichtigz, da ich mich durch viele Jahre überzeugt und gefunden habe, dass V. scoto- phylla das häufigste Veilchen des croatischen Litorales ist. Bei Buccari habe ich der odorata fünf Jahre nachzeforseht und sie erst inn Jahre 1885 aufgefunden. Sie wächst da mit V. scotophylla in Gebüschen auf etwas feuchtem Boden, hinter der alten nautischen Schule. Dianthus Liburnicus. Bartl. Auch auf Bergwiesen der StraZ- benica, unweit von Zlobin. Saponaria officinalis L. Auf wüsten Stellen bei Zlobin nicht selten. Kommt bei Buccari mit gefüllten Blüthen vor. Linum Catharticum L. Auf buschigen Grasplätzen bei Buceari. Althaea hirsuta L. Als zweiten Standort verzeichne ich Draca gornja, wo diese Althaea auf Kalkfelsen längs der Eisenbahn- strecke vorkommt. Rhamnus Carniolica A. Kern. Auf dem Felsen Peti, bei Plase. Genista silvestris Scop. var. ochroleuca m. Die Fahne weiss- gelb, das Schiffehen und die Flügel schwefelgelb gefärbt. Mit der typischen Form auf bebuschten Grasplätzen bei Buecari. Anthyllis Vulneraria L. Das Vorkommen dieser Pflanze wurde für die Umgebung von Fiume bezweifelt. In der nächsten Nähe von Buccari kommt auf grasigen Hügeln, in Wäldern, auf Felsen, besonders zahlreich aber auf Wiesen, nur A. tricolor Vuk. vor, steigt von hier über das zweite und dritte Gehänge auf das Plateau der südwestlichen Hochebene, ist z. B. bei FuzZine sehr häufig, kommt aber im Kulpathal nicht vor und wird hier durch Anthyllis alpestris vertreten. A. Vulneraria habe ich nach langem Suchen 1885 bei ‘) Die mit einem * versehenen Pflanzen sind neu für die Flora von Buceari. +36. 175 Martinstiea, unweit von Fiume, wo aber auch Zrieolor vorkommt, gefunden. Hier wächst sie auf dem nordwestlichen buschigen grasigen Abhange des Berges Solin. A. polyphylla kommt bei Fiume sicher nicht vor. Trifolium alpestre L. Auch bei Orehovica und am Tuhobi£. Rubus ulmifolius Schott. Peli bei Zlobin und an Waldrändern gegen Tuhobic. . Rosa dumalis subspee. oblonga (Deseglise et Ripart). Auf Kalk- felsen des Gipfels Cista bei Buccari. Sorbus Aria von Buccari, ist S. obtusifolia Spach. S. torminalis Crtz. In Laubwäldern sehr selten und vereinzelt. Bei Buccari im Walde längs der Strasse, die nach St. Cosmo führt. Sedum album L. Auf Felsen bei Zlobin. Peucedanum Oreoselinum Mnch. Am Berge Strazbenica bei Zlobin. Heracleum Spondylium L. Bei Plase, Zlobin und am Tuhobic. . Smyrnium perfoliatum Müll. In Weingärten bei Buccariza. . Laserpitium vertieillare W. K. In Wäldern des Tuhobic und auch am Berge selbst. Libanotis montana Crtz. Auch am Tuhobic. Knautia glandulifera Koch. Bei Cernik, am Tuhobic und der StraZbenica. Scabiosa gramuntia L. StraZbenica. . Bupthalmum salieifolium L. Tuhobic, Strazbeniea. Bei Buccari ist hie und da die Pflanze grossblüthiger. Chrysanthemum macrophyllum W. K. An Waldrändern bei Zlo- bin und am Tuhobic. Cirsium Erisithales Scop. In kesselförmigen Vertiefungen des Tuhobie. Onopordon Acanthium L. Bei Plase. Centaurea rupestris L. Bei Zlobin und auf der Strazbenica. Aposeris foetida Less. In jenem schattigen, feuchten Wäldchen bei Orehovica, wo sich von der Louisenstrasse ein Fussweg gegen Zakalj abzweigt. Hypochoeris maculata L. habe ich bei Buccari erst im Jahre 1885 gefunden, und zwar nur zwei Exemplare: das eine in einem Wäldchen, das andere auf steinigem Boden des Ko- strenski vrh. Am Tuhobie ist diese Pflanze sehr häufig und wurde von hier aus jedenfalls eingeschleppt, da sie später ver- schwunden ist. So war auch zufällig das Auffinden der Lychnis Flos Oueuli L., da die Pflanze vom Jahre 1882 nicht mehr zu finden war. . Lactuca muralis Gärtn. In schattigen Wäldern am Tuhobic. 35. Sonchus arvensis L. kommt auch in Weingärten bei Buc- cari vor. Prenanthes purpurea L. In Bergwäldern bei Zlobin. 176 Örepis biennis L. Ein einziges Exemplar in einem Weingarten bei Buecari. Wahrscheinlich auch eingeschleppt. x Hieracium Rackii Vuk. Dieses Hieracium wurde von Vukotinovic im Jahre 1876 auf dem Berge Javorje bei Fuzine entdeckt und im „Rad“ der südslavischen Akademie abgebildet und beschrieben (Bd. 39). Als ich im Jahre 1879 den Berg Bitoraj besuchte, fand ich davon zwei Exemplare, die mir an Ort und Stelle Herr Vuko- tinovic determinirte. Dr. Borbäs sammelte die Pflanze auch auf der Küste bei Portor& 1876 und mir gelang es noch drei neue Standorte aufzufinden. Bei Praputnjak, in der grossen Vertiefung ViSnjevica, habe ich auf sonnigen, steinigen Gras- plätzen in der Nähe der Stammeltern mehrere Exemplare (1882) gesammelt, später längs der Fahrstrasse zwischen Kostrena- St. Barbara und Lueia und am 23. Juli 1886 auf der Straz- benica, unweit Zlobin. Hieracium Rackii hat bis nun im croatischen Litorale vier Standorte. Ich liefere hier eine genaue Beschreibung nach lebenden Exemplaren. Wurzelstock kurz, schief oder wagrecht, abgebissen. Wurzel- kopf mit einer Laubrosette, ausläuferlos. Die Rosettenblätter sind lang, lanzettförmig, spitz oder stumpf in den Blattstiel herablaufend, zweifarbig, oben seegrün, unten weissfilzig, beider- seits und am Rande mit steifen, weissen Borsten behaart. Die Stengelblätter lanzettförmig, sitzend. Schaft steif, aufrecht, mit einigen unentwickelten, knopf- artigen, fast sitzenden Köpfchen, ein- oder zweigabelig, ein- bis dreiblättrig, unter jedem Zweige mit einem sehr kleinen, pfriemlichen Deckblättchen, dieht sternhaarig, mit eingemisch- ten schwarzen Börstchen, oberwärts, an den Zweigen und Hüllen gelblich filzig, mit dichten, ungleich langen, oberwärts weissen, am Grunde schwarzen Haaren mit gelben Drüsen und längeren zerstreuten, weissen drüsenlosen Borsten. Das Involucrum halbkugelig mit spitzen Blättchen, die äusseren ganz, die inneren nur am Rücken graufilzig, mit kur- zen, schwarzen, drüsentragenden Borsten bedeckt, und langen, welligen, weissen, aber spärlichen Haaren bewachsen. Die blühenden Köpfchen zu 1—4 an der Spitze der langen Stengel, gross, die unentwickelten einzeln oder zu zwei unter den blühenden Köpfchen oder längs der Zweige angeordnet. Blüthen gelb, die randständigen aussen roth gestreift. Achänen, die ich auch untersuchen konnte, lichtbraun. Blüthenzeit auf der Küste Mai, Juni, in höheren Regionen noch im Monate Juli. Hieracium Rackii erinnert sehr an H. Adriaticum Nägeli, welches ich leider nur nach der Diagnose kenne (Freyn, Fl. v. S.-Istrien, pag. 370-371), und sich von jenem durch man u en Ge IE 177 ein-, selten zweiblättrigen Stengel, schirmförmigen, flachen Blüthenstand, die kleinen 1—6blühenden Köpfchen (nach Freyn 1'2—1'’5 Ctm. Durchmesser), kurzer Blüthenstengel und dunkel schwarzbraune Achänen unterscheidet. Nach den Standorten varıirt die Höhe des 4. Rackü. An felsigen, sonnigen Orten im Litorale ist der Schaft kürzer, steifer, von weissen Haaren dichter bekleidet, von der Mitte oder im zweiten Drittel des Stengels gegabelt, nackt oder nur mit einem sehr kleinen, schmalen Blättchen bewachsen. Die Zweige und Hüllen dicht graufilzig, die Blüthen kleiner, die randständigen selten rothgestreift (wie bei H. Pilosella von Bucceari). Durch die Hüllblättehen, Drüsen, grosse Blüthe, randstän- digen rothgestreiften Blüthen, unten dicht graufilzigen Blätter, erinnert 7. Rackii an H. Pilosella, welches bei Buccari häufig ist; durch den langen, steifen, aufrechten Schaft, langen, ober- wärts seegrünen Blättern, unentwickelten Köpfchen nähert sich H. Rackii den H. Florentinum, welches auch in seiner Hei- mat vorkommt und ist nach meiner Combination ein den H. Florentinum > Pilosella entsprechender Bastart. *39. Verbascum phlomoides L. Peli bei Zlobin. 40. Scerophularia laciniata Wald. et Kit. Ebendaselbst. *41. Digitalis ambigua Murr. An Waldrändern bei Zlobin. 42. Veronica spicata L. var. setulosa Koch. Auf trockenen, kurz- bewachsenen Hügeln (Zlobin, Strazbenica). Hierher auch die Pflanze von Buccari, Cernik und vom Monte Maggiore in Istrien, wo sie von mir am 4. August 1878 gefunden wurde. *43. Melampyrum silvaticum L. In Gebirgswäldern bei Zlobin. 44. Salvia pratensis var. parviflora Willk. Auch auf Wiesen der StraZbenica. *yar. incisa Willk. Blätter am Grunde fiederschnittig (S. rostrata Schmidt). Die typische S$. pratensis L. scheint am zweiten, dritten Gehänge und am Plateau der südwestlichen Hochebene gänzlich zu fehlen. Ich habe sie durch neun Jahre nirgends gefunden; sie kommt erst im Kulpathale unweit Brod auf Wiesen längs des Baches Velika Bjelica vor. 45. 8. vertieillata L. Auf Rainen, Aeckern, Wiesen bei Zlobin. 46. Calamintha thymifolia Rehb. Auf dem Felsen Peci bei Zlobin. 47. ÖOlinopodium vulgare L. Zlobin. 48. Nepeta Cataria L. Zlobin. *40. Lamium purpureum ist sonst auf bebautem Boden ein lästiges Unkraut, im Litorale aber für den Botaniker ein seltener Fund. In der Umgebung von Buceari bis nun von mir nur am Sco- glio St. Marco gefunden. 50. Stachys recta var. Karstiana Borb. Auf Grasplätzen bei Zlobin. *51. St. sölvatica L. Am Rande einer Hecke in Buccari. 52. Betonica serotina Host. Bei Zlobin und auf der Strazbenica. Oosterr. botan, Zeitschrift. 6. Heft 1880, 14 nr "DO. 0. Prunella grandiflora Jacg. Auf trockenen Grasplätzen des Tuhobic und der Strazbenica. P. alba var. laciniata (L.) Wie vorige. Teuerium montanum var. supinum (Jaeq.) Strazbenica. Lysimachia punctata L. In Gebüschen bei Zlobin. Statice Limonium L. var. macroclada DC. Wurde von mir in lebenden Exemplaren das erstemal auf der Insel Veglia am 4. September 1884 vis-A-vis von Crikvenica auf der Punta Konjska gesammelt, wo sie mit Senecio vulgaris var. radiatus, Orithmum maritimum, Statice cancellata, Atriplex hastata, Camphorosma Monspeliaca var. canescens üppig gedeiht. Ich wusste, dass St. Limonium (nach M. Smith’s Angabe in Fl. v. Fiume, pag. 42) auf Felsen des Meeresstrandes bei Mal Tempo (Canal zwischen Portore und Zengg) vorkommt, ver- muthete aber gar nicht ihr Vorkommen bei Buccari. Am 14. Juli 1886 wurde die Pflanze auf Meeresfelsen zahlreich gefunden. Ulmus montana Sm. In Auen bei Zlobin, wo ich ein Exem- plar von 167 Ctm. Stammesumfang gefunden habe. Ostrya carpinifolia Scop. Auch in Wäldern des Tuhobic: selten. Bei Buccari an Waldrändern längs der Fahrstrasse von der Stadt bis St. Cosmo; am Fusse des Gipfels Cista mit Carpinus Duinensis Scop., welcher auch in Wäldern bei Buccariza nicht fehlt. Populus Tremula L. In Wäldern und Gebüschen bei Plase und Zlobin. Lilium Martagon L. In Wäldern und auf Bergwiesen bei Zlobin. Antherieum ramosum L. Auf steinigen, buschigen Stellen am Tuhobi6 und der Strazbenica. Koeleria phleoides Pers. An Wegen bei Martinscica. Poa Attica Boiss. et Heldr. In Weingärten bei Orehovieca. Festuca elatior L. In Weingärten bei Buccari. F. rigida. Auf steinigen Grasplätzen; bei Buccari in einem Wäldehen am Fusse der Cista. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. K. Vandas. (Fortsetzung.') Labiatae Juss. Teuerium Ardwini L. Gebüsche nahe der Cariea-Höhle zwischen den Stationen Milanov odsiek und Bogovit selo, Abhänge des Orien (noch in der Hercegovina). ') Siehe Oesterr. botan. Zeitschr. 1889, 2. Heft. 179 Teuerium scordioides Schreb. Ufer des Trebinjlica-Flusses bei Prid- vorci, gemein. Chamaedrys L. Gliva-Berg bei Trebinje, Pridvorei, ÖOrahovae, Milanov odsiek, Bogovit selo, Grab, Vrbanje, Orien; auch bei Bilek, Trebesinje han und Nevesinje, gemein. montanum L. Gliva-Berg bei Trebinje, Abhänge des Mali Svi- tavac oberhalb Grabs, bei Bilek, Trebesinje han und Nevesinje, gemein. Polium L. In Gebüschen um Trebinje und Grab, bei Bilek, Beljani und Trebesinje han, häufig. Ajuga Chamaepitys Schreb. Gebüsche um Orabovac; Bilek (leg. Dr. Hensch). Salvia officinalis L. In der ganzen südlichen Hercegovina gemein, besonders auf den Kalkabhängen um Trebinje, Grab und Vrbanje. brachyodon sp. n. e sectione Eusphace Benth. Caule basi suffruticoso, inferne sparse albo-lanato, obliquo, superne cum ramis floriferis glaberrimo, folüs longe petiolatis pin- natisectis segmento terminai mawimo 6 —9 cm. longo, 15—30 mm. lato, lanceolato vel oblongo-lanceolato, acuminato vel obtusiusculo, basi angustato, segmentis lateralibus utrinque I—3 parvis lanceolatis basi angustata sessilibus vel brevissime petiolatis, 2—4 cm. longis, 5—7 mm. latis, omnibus erenulatis, tenuiter rugosis, supra minute puberulis subeanescentibus, subtus dense albo-pubescentibus et in statu juvenili cum petiolis pulcher- rime dense albo-lanatis. Verticillastri inflorescentiae (panicu- latae?) paueiflori, bracteis deciduis, parvulis. Calices tubuloso- campanulati, sub anthesi virides circa 9 mm. longi, striati, erecti cum pedicello calice subbreviore dense glandu- loso-hirtuli, valde inconspicue bilabiati, dentibus 5 subaequalibus tubo quadruplo brevioribus a basi late triangulari abrupte et brevissime subulato-acuminatis, corollis magnis wiolaceis, sparse pubescentibus calice triplo wel quadruplo longioribus tubo in faucem hiantem sensim am- pliato, labio superiore subrecto leviter emarginato, inferiore trilobo segmento medio lateralibus plus duplo majore, late obcordato, stylo antherisque breviter ewsertis. In collibus siccis caleareis, dumosis inter castella Dlica et Vrbanje (prope Orien) Hercegovinae australis ca. I00 m. s. ın., copiose. Diese prächtige Art, die ich leider in mangelhaften, abge- weideten, nur einzelne Blüthen tragenden Exemplaren sammelte, ist mit der in der südlichen Hercegovina äusserst gemeinen S. offieinalis J,. verwandt, die auch in die Section Eusphace Benth. gehört. Sie unterscheidet sich aber von ihr ausser den gefiederten, viel grösseren Blättern hauptsächlich durch stiel- runde Stengel, ganz kahle, blüthentragende Aeste und anders geformte, drüsentragende Kelche. Bei S. offieinalis L. sind die Kelche deutlich zweilippig, gewöhnlich nicht drüsenhaarig und 14* 180 — tragen lang zugespitzte, breit lanzettliche Zähne, die etwa ein Drittel der ganzen Kelchlänge erreichen, bei unserer neuen Art können die Kelche kaum zweilippig genannt werden, da sie sehr kurze, fast gleichartige Zähne tragen, die etwa 4—5mal kürzer sind, als die Kelehröhre. Aus den bekannten Arten der Gruppe Pinnatae Boissier steht unsere Art der 8. triloba L. am näch- sten, wiewohl sie von derselben sehr verschieden ist. 8. triloba L. ist nämlich angedrückt weissfilzig, hat kleine, nur etwa 4 cm. grosse, eilängliehe, herzförmige oder wenigstens deutlich abge- rundete Blätter, die unterseits dicht graufilzig und unten mit zwei kleinen, länglichen Segmenten versehen sind. Die blüthen- tragenden Aeste sind stark klebrig und dicht abstehend-behaart, so dass an unsere Art nur die drüsighaarigen Kelche, die auch hier sehr undeutlich zweilippig sind und fast gleiche, kurz- dreieckige, spitzige Zähne tragen, erinnern. Von den zwei anderen europäischen Arten dieser Gruppe, und zwar von der 8. Ha- blitziana W. und von 8. ringens S. et S. ist sie noch mehr verschieden; die erstere besitzt reichlich gefiederte Blätter, ab- stehend lang-behaarte Stengel und Blüthenäste und deutlich zweilippige mit längeren Zähnen versehene Kelche; die letztere hat zwar ganz kahle Blüthenäste, aber ovale, unterseits deutlich drüsig-behaarte Blattsegmente, nickende Kelche, die doppelt so gross als bei S. brachyodon ın., sehr deutlich zweilippig und mit lanzettlichen, spitzigen Zähnen versehen sind. Aus den her- vorgehobenen Merkmalen ist klar, dass unsere Art von allen be- kannten Arten sehr abweicht und mit keiner identificirt wer- den kann. Aus der Verwandtschaft der S. officinalis L. ist von Ben- tham eine cilieische Art beschrieben worden, nämlich die S. Aucheri Benth., welche auch ähnlich geformte, sehr undeut- lich zweilippige und kurzzähnige Kelche und ganz kahle Blüthen- äste hat, sich aber durch die ganz einfachen Blätter auf den ersten Blick hin unterscheidet. glutinosa L. Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje, gemein. Sclarea L. Trebesinje han, selten. verticillata L. Trockene Hügel um Trebinje, Vrbanje und Neve- sinje. Scutellaria altissima L. Bogovit selo bei Trebinje. Melittis melissophyllum L. Wälder um Nevesinje. Galeopsis versicolor Cust. Ebenda. Betonica Jacquini G. et G. Abhänge des Orien, zahlreich. serotina Host. Gliva-Berg bei Trebinje, Abhänge des Mali Svi- tavac oberhalb Grabs. Stachys Germanica L. Nevesinje. — silvatica L. Nevesinje. annua L. Brachfelder um Pridvorci, Dabar polje bei Beljani. — recta L. Hügel um Nevesinje. suberenata Vis. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje. 181 Marrubium vulgare L. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje, Abhänge um Vrbanje. — candidissimum L. Auf buschigen, felsigen Stellen allgemein ver- breitet, so auf dem Hum und Gliva-Berge bei Trebinje, um Grab, Vrbanje, Bilek (leg. Dr. Hensch) und Nevesinje. Sideritis Romana L. In Gebüschen zwischen Beljani und Trebe- sinje han. Nepeta nuda L. Nevesinje. — nuda L. var. violacea Maly (N. Pannonica Jaeq.). Gebüsche um ÖOrahovac, Grab und Vrbanje. Hyssopus officinalis L. Zwischen Bilek und Beljani nahe dem Orte „Plana“, Hügel um Nevesinje. Clinopodium vulgare L. Lastva, Nevesinje. Calamintha grandiflora Mech. Grasige Abhänge nahe der Orienska lokva, ca. 1500 Meter hoch. — offieinalis Mch. Hügel um Nevesinje. — Patavina Host. Abhänge des Mali Svitavac oberhalb Grabs. — alpina Lam. Felsige Abhänge des Orien, unweit der Quelle. Micromeria rupestris Bth. (Calamintha thymifolia Rehb.) Gipfel des Gubar-Berges, Felsen am Eingange in die Schneegrube, Radkusa jama“ in Bjela gora, Abhänge des Orien. — Juliana Bth. Felsen des Hum und Gliva-Berges bei Trebinje, auch um Grab. — Croatica Sch. (T’hymus subcordatus Vis.) Kalkfelsen zwischen Lastva und Orahovac bei Trebinje, selten. Satureia cuneifolia Ten. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje. — Illyrica Host. (8. subspicata Vis.) Hum und Gliva-Berg bei Trebinje, Trebesinje han und Nevesinje. Origanum vulgare L. «) genuinum Vis. Fl. dalm. II, 191. Um Tre- binje und Nevesinje häufig. Thymus Dalmaticus Freyn. Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. — bracteosus Vis. Kalklehnen zwischen Lastva und ÖOrahovac bei Trebinje, Cesali-Berg nahe der Station Visoka glavica. (Fortsetzung folgt.) Viola Eichenfeldii (Adriatica Freyn X scotophylla Jord.) nov. hybr. Von Dr. E. v. Haläcsy. In der Flora 1884, S. 677, wurde von Freyn eine nene Veilchenart unter dem Namen V. Adriatica beschrieben. Der Autor führt als Standorte die Insel Lussin im Quarnero und Buccari in Croatien 182 an. Ich war zwar bisher nicht in der Lage, Originalexemplare der- selben zu sehen, als jedoch vor Kurzem mein Freund M. Heider eine grössere Anzahl von Veilchen aus Lussin piecolo mitbrachte, erinnerte ich mich an die Publication Freyn’s und es ist für mich in Folge der ausführlichen Diagnose und der klaren Erörterungen des Autors zweifellos, dass dieselben V. Adriatica seien. Am auffälligsten bei der Pflanze ist das auch von Freyn hervorgehobene Merkmal der völligen Kahlheit des Laubes. Die Beschaffenheit der Kapseln konnte an den im Stadium der Blüthe befindlichen Exemplaren nicht con- trollirt werden, dasesen kann ich die Angaben des Autors, der die Art lebend nur in Frucht zu beobachten Gelegenheit hatte, in einem Punkte, nämlich bezüglich der Farbe der Blumenkronen, ergänzen. Letztere sind an den mir vorliegenden, noch fast ganz frischen Exem- plaren stets violett, mit weisslichem Schlunde und violettem Sporne. Die ganze Pflanze erinnert im Habitus, schon ‘der zur Zeit der Blüthe meist noch vorhandenen vorjährigen Blätter wegen, an V. scotophylla Jord., ist aber durch die erwähnte gänzliche Kahlheit von dieser sofort zu unterscheiden und als eine gut charakterisirte Art auf- zufassen. Mit dieser V. Adriatica erhielt ich aus Lussin piecolo zu gleicher Zeit nebst typischer V. scotophylla Jord. auch eine Anzahl Individuen eines Veilchens, welche nach Angabe Heider’s mit den beiden erwähnten Arten zusammen gewachsen waren, die jedoch in mehreren Punkten abweichende Eigenschaften zeigten und daher weder mit der einen, noch mit der anderen derselben identificirt werden kounten, die vielmehr eine Zwischenform beider repräsentiven. Es ist bei der bekannten Neigung der Veilchenarten zur Bastartirung schon im Vorhinein naheliegend, letztere als Hybride anzusprechen; die nähere Untersuchung bestätigt auch diese Annahme und es möge im Folgenden dieser neue, meinem Freunde, dem Wiener Botaniker Dr. M. v. Eichenfeld, gewidmete Bastart beschrieben werden. V. Eichenfeldii (Adriatica X scotophylla) n. hybr. Rhizomate breviter stolonifero, stolonibus seeundo anno florentibus; foliis late cordatis, infimis plus minus reniformibus, omnibus grosse crenatis, nitidulis, parce minuteque puberulis vel eiliolatis, petiolo leviter retrorsum puberulo; stipulis lanceolatis, acuminatis, membranaceis, glanduloso fimbriatis; peduneulis infra medium bibracteatis, glaber- rimis; sepalis ovato-oblongis, obtusis, appendieibus ealeare breviori- bus; corolla mediocri, petalis violaceis basi albidis, obovatis, obtusis, lateralibus barbatis, calcare crasso, violaceo; germine glabro, stigmate uncinato-rostrato %. i Hab. in graminosis lapidosis insulae Lussin (Quarnero) prope urbem Lussin piecolo in consocietate VW. Adriaticae et scotophyllae, ubi mense Martii dehexit am. M. Heider. V. Eichenfeldii steht auffällig in der Mitte zwischen den muth- nasslichen Eltern und unterscheidet sich von beiden hauptsächlich in der Behaarung. Während V. Adriatica eine vollständig kahle Pilanze ist, ist der Bastart zum mindesten am Blattrande gewim- 183 pert und hat stets kurzhaarige Blattstiele, V. scotophylla Jord. da- gegen weicht von demselben durch die dichte Behaarung des Laubes, grössere Blätter und längere Ausläufer ab. Der Bastart ist wie die bei- den Stammarten wohlriechend; ob derselbe unfruchtbar ist, auf welche Eigenschaft bei Veilchenbastarten besonders von Wiesbaur grosses Gewicht gelegt wird, muss weiteren Beobachtungen vorbe- halten bleiben. Litteratur-Uebersicht. März 1889. Beck G. R. v. Alpenpflanzen an Thalstandorten und die Wichtig- keit ihrer Beobachtung. (Mittheilg. d. Sect. f. Naturk. d. österr. Tour. Cl. I. Nr. 1 u. 2.) 5 S. 1 Karte. Beck G. R. v. Pinus leucodermis Ant., eine noch wenig bekannte Föhre der Balkanhalbinsel. (Wiener Illustr. Garten-Zeitg. Nr. 4, 1889.) Berlese A. e Voglino P. Funghi Anconitani. (Atti della soe. Veneto-Trentina. 1889. Vol. X. Fasc. II.) Ein wichtiger Beitrag zur Pilzflora Norditaliens und der angrenzenden Gebiete Oesterreich-Ungarns. Enthält ausser der Beschreibung einiger neuer Pyrenomyceten zahlreiche Angaben über neue Funde mit ausführlicher Syno- nymie und Beschreibung der gefundenen Pilze. Bonnier Gast. Etudes sur la vegetation de la vallde de Chamonix et de Ja chaine du Mont Blanc. (Revue Generale de Botanique 1889, no. 3.) Enthält eine Schilderung der Flora des genannten Gebietes vom pflanzen- geographischen Gesichtspunkte. Besonders bemerkenswerth sind die Angaben über Höhengrenzen und die Verbreitung einzelner Arten im Vergleiche zu den Verhältnissen in unseren Alpen. Braun H. Bemerkungen über einige Arten der Gattung Mentha. (Verh. zool.-bot. Ges. XXXIX. S. 41.) 6 S. Ergänzende Notizen über einige in der „Flora exsiccata Austro-Hunga- rica“ 1888 ausgegebene Mentha-Arten, und zwar M. incana Willd., viride- scens Borb., paludosa Sole, reversa Roch., diversifolia Dum., Bihariensis Borbäs. Dörfler J. Ueber Varietäten und Missbildungen des Eguisetum Telmateja Ehrh. (Verh. zool.-bot. Ges. XXXIX. S. 31.) 10 8. 1 Tafel. ') Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indirect beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten höflicht ersucht. ie Red, 154 Aufzählung und Beschreibung der vom Verfasser in der Umgebung von Gmunden in Öber-Oesterreich gesammelten Varietäten und Missbildungen der genannten Art. Morphologisch von besonderem Interesse ist eine Missbildung, die Verfasser distachyum nennt und abbildet, an der die Axe sich über die Fruchtähre eines normal fructifieirenden Sprosses hinaus fortsetzt und nach Entwicklung zahlreicher secundärer Axen eine zweite Fruchtähre trägt. Hansgirg Dr. Anton. Bemerkungen über einige von S. Winogradsky neulich aufgestellte Gattungen und Arten von Bacterien. (Bot. Centralbl. 1889. Nr. 13.) Hansgirg Dr. Anton. Ueber die Gattung Crenacantha Ktz.. Peri- plegmatium Ktz. und Hansgirgia De "Toni. (Flora 1889. Heft 1.) Beschreibung und Abbildung von Crenacantha Orientalis Ktz. nach dem Original-Exemplare. — Die Gattung Periplegmatium Ktz. (1843) fällt mit Entonema Reinsch (1875 pr. p.). Entocladia Enke. (1879). Entoderma Lagerh. (1883) zusammen. — Die Gattung Hansyirgia De Toni (1888) ist zu Phyco- peltis Millard (1868) zu ziehen. Heimerl A. Neue Arten von Nyctaginaceen. (Engler’s bot. Jahrb. XI. Bd. 1. Heft.) 6 S. 1 Tafel. Mirabilis Watsoniana, Guatemala. — Boerhavia graeillima, Mexieo. — Abronia pogonantha, Californien. — Bougainvillea brachycarpa, Brasilien. — Neea Wiesneri, Columbia. Kanitz A. Emlekbeszed Reichardt H. W. (A May. Tudoman. Akad. 1889.) 28 S. (Biographie H. W. Reichardt’s.) Kronfeld M. Ueber die biologischen Verhältnisse der Aconitum- Blüthe. (Engler’s bot. Jahrbücher XI. Bd. 1. Heft.) 1 Taf. und 1 Karte. Nach Darstellung ihrer Morphologie zeigt Verfasser, dass die Aconitum- Blüthen vollkommen dem Besuche der Hummeln angepasst sind. Die Hummeln sind die einzigen eutropen Besucher der Aconitum-Blüthe. Ohne Hummeln ist die Erzeugung reifer Aconitum-Samen nicht möglich. Aus der Zusammenstellung der Verbreitung von Aconitum und Bombus schliesst Verfasser, dass „die mnipu Aconitum in ihrem Vorkommen an das Insectengenus Bombus ge- unden ist“. Ludwig F. Berichte der Commission d. Fl. v. Deutschl. Pilze. (Ber. Deutsch. bot. Ges. 1888. S. CLXVIIL) Enthält u. A. eine Zusammenstellung derim Jahre 1887 gemachten neuen Funde in Nieder-Oesterreich und Krain. Schneider G. Uebersicht der sudetischen und systematische Grup- pirung der Archieracia. (Deutsch. bot. Monatsschrift 1888.) Widmer E. Beitrag zur Kenntniss der rothblühenden Alpen-Primeln. (Fl. 1889. 1. Heft.) Verfasser theilt die „erythrosen“ Primula-Arten in zwei Gruppen: Viola- ceae (latifolia Lap., hirsuta Vill., graveolens Heget.) und Lilacinae (viscosa Vill., Cottia Widm., commutata Schott, villosa Jaeq., eonfinis Schott, Oenensis Thom. u. Pedemontana Thom.). Nach einer Erörterung der Nomenclatur der . P. hirsuta Vill. beschreibt Verfasser eine neue Art P. cottia aus den Cottischen Alpen ar befürwortet P. commutata Schott als Varietät zu P. villosa Jacq. zu stellen. 185 Wiesner J. Elemente der wissenschaftlichen Botanik III. Biologie der Pflanzen. Wien (A. Hölder). 305 S. 60 Illustr. u. 1 Karte. Eine ausführliche Besprechung dieses Buches wird die nächste Nummer bringen. Aigret C. et Francois V. Flore elementaire des Cryptogames. Namur (Wesmael-Charlier). 8°. 236 S. 11 Taf. 2 Fr. 500. Ascherson P. u. Schweiufurth GG, Supplem. a l’illustr. de la flore d’Esypte. Mem. de l’inst. Egyptien. Tome II. 2. 1889. S. 745—821. Ascherson P. u. Schweinfurth 6. Illustration de laFlore d’Egypte. l. ec. H. 1. Th. 1889. S. 25—260. Baillon N. Histoire des plantes. Tom. X. Bignoniaceae et Gesne- riaceae. Paris (Hachette et Co.) 87 Fig. 5 Fr. Bennett A. W. and Murray @. A handbook of eryptogamic botany. 378 Ilustr. London 1889. fl. 1152. Brass Dr. A. Die Zelle, das Element der organischen Welt. Leip- zig (G. Thiemen) 1889. 224 S. 75 Holzschn. fl. 3:70. Clarke Ch. B. On the Plants of Kohima and Muneypore (Assam, Cachar.) London 1889. 8°. 107 S. 44 Taf. 16 M. Cosson E. Illustrations Florae Atlanticae. Fasc. III, tab. 51—79. Paris 1889. 4. 22 M. Dieck G. Dendrologische Plaudereien III. Die Oelrosen und ihre deutsche Zukunft. Schluss. (Gartenflora 1889. Heft 5 und 6.) 17 Seiten. Engler A. und Prantl K. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leip- zig (W. Engelmann) pr. Lfrg. 3 M. 29. Lfrg. Monimiaceae, Lauraceae, Hernandiaceae von F. Pax. Papaveraceae von K. Prantl u. F. Kündig. 30. Lfrg. Proteaceae, Loranthaceae von A. Engler. 31. Lirg. Phytolaccaceae, Nyctaginaceae von A. Heimerl. Aizoaceae von F. Pax. Fränkel u. Pfeiffer. Mikrophotographischer Atlas der Bacterien- kunde. Lfrg. 1 u. 2 (Einleitung u. Tafel I—X, mit erl. Text.) Berlin, 1889. fl. 4-96. Hansen A. Die Farbstoffe des Chlorophylis. 8°. Darmstadt (Berg- straesser). 88 S. 2 Taf. M. 2:40. Harmand J. Description des differentes formes du genre Rubus, observees dans le departement de Meurthe et Moselle. Paris (P. Klincksieck). 8 Fr. ) Hartig Dr. Rob. Lehrbuch der Baumkrankheiten. 2. Auflage. Ber- lin (J. Springer). 1889. 8°. 289 S. 1 Taf. 180 Hoffmann H. Ueber den praktischen Werth phänologischer Beob- achtungen. (Frankfurt a. M. 1880.) 8 S. Klein Ludwig. Morphologische und biologische Studien über die Gattung Volvox. (Pringsheim Jahrb. f. wissensch. Bot. XX. Hft. 2.) 1889. 77 S. 3 Tat. Lackowitz W. Flora von Berlin und der Provinz Brandenburg 7. Auflage. Berlin 1889. 16°. 77 S. M. 2:25. Lloyd James. Flore de l’onest de la France ou description des plantes qui croissent spontanement dans les departement de Charente- Iuferieure, Deux-Sevres, Vendee etc. 4. Auflage, verm. d. J. Fou- cand. Rochefort (Foucand) 1889. 530 S. 6 Fr. 50 C. Ludwig F. Beobachtungen von Fritz Müller an Hypowis decum- bens. (Flora 1889. Heft 1.) Parlatore F. Flora Italiana, continuata da Tb. Caruel. Vol. VII. Florenz (Le Monnier) 1889. 8°. S. 177—560. Der vorliegende Band behandelt die Araliaceen und Umebelliferen. Seidel ©. F. Peucedanum aegopodioides (Isis 1888). 7 S. 2 Tafeln. Auf Grund des im Dresdener botanischen Garten cultivirten Original- Exemplares weist Verfasser nach, dass Pteroselinum Olympicum Rehb. identisch ist mit Aegopodium involueratum Orph. und Physospermum aegopodioides Boiss., jedoch in die Gattung Peucedanum gehört. Heimat: Thessalischer Olymp. Siebenmann Dr. F. Neue botanische und klinische Beiträge zur Otomykose. Wiesbaden (J. F. Bergmann) 1888. 48 S. 1 Taf. 74 kr. Flora von Oesterreich-Ungarn. A. Nieder-Oesterreich. Systematische Uebersicht und Verbreitung der Gattung Thymus L. in Nieder-Oesterreich. Von H. Braun. 1. Thymus angustifolius Pers. In Niederösterreich bisher nur längs des Marchlaufes an sandigen Stellen meist in Gesellschaft von Alyssum arenarium, Gnaphalium arenarium, Festuca vaginata und Artemisia maritima, bei Magyarfalva, Baumgarten, bei Drö- sing, Rabenstein, Dürnkrut, Jakobfalva. 2. Th. Lövyanus Opiz (Th. arenarius Bernh.) Ueberall auf Wiesen der Ebene und Bergregion, seltener auf Kalk, wo diese Pflanze öfter durch Th. brach yphyllus Op. vertreten wird, fehlt in den Voralpen und in der eigentlichen alpinen Region. a) genuinus, gemein. b) stenophyllus (Opiz). Am schönsten am Fusse des Geiss- 187 berges bei Perchtoldsdorf, am Leopoldsberge, im Wiener Walde selten, am Bisamberge, auf der Türkenschanze, am Michelsberge bei Stockerau, bei Krems, in den Umgebungen von Röschitz und Eggenburg, bei Neustadt, am Rosaliengebirge, bei Glogg- nitz und auf den Schieferbergen des Bezirkes Neunkirchen. ce) bracteatus (Opiz). Am Geissberge bei Rodaun, auf den Donauinseln hin und wieder, am Kahlengebirge, im Wiener Walde bei Rappoltenkirchen, Kronstein, und stellenweise wohl noch an vielen Standorten, aber immer zerstreut und nie in grosser Menge auftretend. d) elliptieus (Opiz.) Häufig auf der Hügelreihe zwischen Her- nals und Dormbach (Opiz’scher Standort), auf der Türkenschanze, auf den Vorhügeln des Kahlengebirges, bei Rodaun, auf den Hainburger Bergen. e) pilosus (Opiz) (T’h. deeumbens Bernhardi). Sehr üppig und ungemein zahlreich auf Kalkhügeln bei Perchtoldsdorf, auf der Türkenschanze und dem Galizyn-, auf dem Hainburger Berge, bei Vöslau, Hirtenberg, Neustadt, Ternitz. f) lanuginosus (Miller) (Th. Austriacus Bernhardi). Nicht gemein. Häufig bei Rodaun, zwischen Mödling und Perchtolds- dorf, auf der Türkenschanze, bei Hetzendorf, auf den Hain- burger Bergen, bei Ernstbrunn, Röschitz, Eggenburg, am Michels- berge bei Stockerau und am Waschberge, am Kahlengebirge und im Wiener Walde selten, auf der Hohenwand bei Drei- stetten, Wöllersdorf, am Steinfelde bei Neustadt, am Leitha- gebirge bei Bruck, Kaisersteinbruch, bei Goyss, am Haglers- erge. Th. Kosteleckyanus Opiz. Auf Kalk. Bei Baden, Mödling, Vös- lau, auf den Hainburger Bergen, auf den Jurakalkhügeln der Leiserhöhen. b) brachyphyllus (Opiz). (Th. glabratus Jacq. herb.) Auf Kalk, mit Th. Kosteleckyanus a) genuinus und Thymus praecow Opiz gesellschaftlich wachsend. c) piligerus Opiz (Th. Hackelianus Opiz), mit vorigem, am schönsten am Calvarien- und Badnerberge bei Baden. Th. Marschallianus Willd. In Niederösterreich bisher nur von wenigen Standorten bekannt. Am Leopoldsberge, am Bisam- berge, bei Pressburg, Znaim. b) Eisensteinianus (Opiz). Am Leopoldsberge, Bisamberge. Th. Braunii Borbäs. Auf Serpentin bei Bernstein an der unga- rischen Grenze (schon im Eisenburger Comitate). Da diese Pflanze ganz nahe der niederösterreichischen Grenze von Dr. v. Borbäs gefunden wurde, liegt die Vermuthung nahe, dass die- selbe auch in Niederösterreich entdeckt werde. Th. ovatus Miller (T’h. silvestris Schreber). Gemein auf den Schieferbergen der Umgebung von Gloggnitz, Gutenstein und in der Voralpenregion; bei Znaim, in den Umgebungen Wiens nur am Eisernen Thore und am Höllenstein, b) subeitratus (Schreber). Gemein auf grasigen Stellen der Berg- und Hügelregion. c) concolor (Opiz). Sehr häufig auf den fruchtbaren Wiesen des Wiener Waldes, im Hügellande des ehemaligen Kreises Unter-Manhartsberg ete. 7. Th. Chamaedrys Fries. In den näheren Umgebungen Wiens feh- lend, sehr häufig hingegen in der Voralpenregion und auf dem Granitplateau des Waldviertels bei Znaim. b) alpestris Tausch. Am Wechsel, Semmering, Sonnwendstein am Schneeberg, auf der Raxalpe etec. 83. Th. parvijflorus Opiz (Th. Lövyanus > subeitratus) Häufig zwischen den muthmasslichen Stammeltern am Galizyn- und Michelerberge bei Dornbach nächst Wien. 9. Thymus praeco®x Opiz (Th. humifusus Bernhardi). a) genuinus. In der Kalkzone des Wiener Beckens allgemein verbreitet bei Znaim, Krems, im Gurhofgraben, Hainburger Berge, Leithagebirge. b) spathulatus (Opiz). Im Gurhofgraben, bei Aggsbach, Krems, Znaim, Gloggnitz, auf den Schieferbergen des Bezirkes Neun- kirchen, bei Aspang, Baden und in der Kalkzone des Wiener Beckens überhaupt gemein und mit der var. a) gesellig wachsend. c) caespitosus Opiz. Auf Serpentin bei Bernstein an der unga- rischen Grenze, bei Kirchschlag, Baden, Hainburger Berge, nicht gemein. Th. Badensis H. Br. mit grösseren dicht behaarten Blättern, dicht langzottig behaartem Stengel, gehört vielleicht zur vorigen Varietät. Immer in Gesellschaft des T’h. spathu- latus Opiz und Th. Kosteleckyanus Opiz wachsend. d) Trachselianus (Opiz). Am Wechsel, Schneeberg, Raxalpe, Sonnwendstein, ausnahmsweise (vielleicht herabgeschwemmt) in den Donau-Auen bei Stockerau. Die hiesige Pflanze hat etwas behaarte Kelche und weicht dadurch von der typischen ab. B. Böhmen. Für das Kronland neue Arten und neue Standorte: Gumnostomum tenue Schrad., an schattig-feuchten Dyassandstein- felsen am rechten Elbeufer bei Pelsdorf nächst Hohenelbe. Fissidens decipiens De Not., an Urkalkfelsen im „Sattler“ bei Langenau nächst Hohenelbe. Barbula insidiosa Jur. et Milde, auf kalthaltirem Dyassandstein am rechten Elbeufer in Pelsdorf bei Hohenelbe. B. Hornschuchiana Schultz, auf dem wüsten Platze der ehemaligen Kupferschmelzhütte in Johannesgunst nächst Arnau. B. tortuosa W. et M. y fragilifolia Jur., im „Sattler“ bei Langenau nächst Hohenelbe auf Urkalkfelsen. Hypnum falecatum Brid., steril im Mundloche des „alten Berg- werkes“ am Kiesberge (Abhang der Schneekoppe). 189 Andraea alpestris Schimp., an feuchten Granitfelsen in der grossen Schneegrube im Riesengebirge. V. v. Cypers. ©. Steiermark. Neu für das Kronland: 1. Mentha diversifolia Dumortier, am Calvarienberge bei Seckau ges. von Pernhoffer. 2. Cirsium erucagineum De Cand. (rivulare X oleraceum) bei St. Ruprecht a. d. Raab, ges. v. Kristof (1 u. 2. Vergl. A. Ker- ner Schedae ad flor. exs. Austro-Hung. V. 3. Arabis erispata Willd. Auf dem Gosnik bei Cilli 1887, ges. von Wettstein. 4. Verbascum Kerneri Fritsch (Thhapsus x phlomoides). Auf dem grossen Kirchberge bei Deutsch-Feistritz, 1887, ges. v. Wett- stein. 5. Viola Kerneri Wiesb., in Oest. bot. Zeitschr. 1880, $. 189. Häufig um Deutsch-Feistritz, 1887, ges. von Wettstein. 6. Viola hybrida Val de Lievre. Nächst Spital am Semmering, 1888, ges. von Wettstein. D. Galizien. Rosa Ciesielskii nov. spec. Von Br. Blocki. Strauch mittelgross, gedrungen mit blaubereiften, an der Spitze geraden Jahrestrieben, von intensiv aschgrauer Farbe der Belaubung. Die Jahrestriebe, Aeste und blühenden Zweige reich- lich bestachelt; die Stacheln gelbbraun, paarweise (theilweise zu je drei unter der Basis der blühenden Zweige und der Laub- blätter gestellt), ziemlich kurz, aus breiter verkehrteilänglicher Basis rasch verschmälert, sanft gebogen, an den blühenden Zwei- gen verhältnissmässig länger, dünner und schlanker. Blattstiele dicht behaart (fast filzig), mit 4—6 weisslich gelben Stacheln bewehrt, fast drüsenlos. Blättchen ziemlich klein (2 Ctm. lang), an den sterilen Trieben viel grösser (3—5 Ctm. lang), zu 7, ge- nähert, sehr kurz gestielt (Stiel 1 Mm. lang), ziemlich dick, ober- seits im ausgewächsenen Zustande runzlich, beiderseits asch- graugrün, breit elliptisch (Verhältniss der Länge zur Breite wie 3:2), kurz zugespitzt (die der unteren Blattpaare an den blühenden Zweigen mit gerundeter Spitze), über der gerundeten, nur am Endblättehen schwach herzförmigen Basis einfach ge- sägt. Die Blättchen oberseits anliegend, unterseits abstehend dicht behaart, mit stark hervortretenden Hauptnerven an der Blattunterseite. Sägezähne an den Blättchen der sterilen Triebe kurz, breitdreieckig, sehr kurz bespitzt, abstehend, jene an den Blättehen der blühenden Zweige viel schmäler, allmälig zu- gespitzt und gerade vorgestreckt, gegen die Blattspitze an "Tiefe 100 bedeutend zunehmend. Nebenblätter keilige, schwach behaart und am Rande überdies drüsig, mit spitzen abstehenden Aehr- chen. Deckblätter Jänglich, 6—8 Mm. breit, fast kahl, länger als die Blüthenstiele, blatttragend, nur an gebüschelten Inflorescen- zen die inneren blattlos. Blüthen einzeln oder zu 2—4 gebüschelt; die Blüthenstiele 5—12 Mm. lang, mit gestielten Drüsen, + dicht be- setzt. Blumenblätter ziemlich klein, rosafarben. Kelehblätter viel länger als die Frucht, am Rücken mit + zahlreichen gestielten Drüsen besetzt, an den Rändern dicht behaart, eilanzettlich, in einem langen, lineallänglichen Endzipfel verschmälert, die drei äusseren fiederspaltig, mit lineallänglichen ganzrandigen Fiederchen versehen, alle nach der Anthese zurückgeschlagen und vor der Fruchtreife abfallend. Früchte klein (1 Ctm. lange), kuglig-ellipsoidisch, ganz kahl. Discus breit, fast flach; Griffelköpfchen ziemlich gross (3 Min. breit), gestielt, dicht behaart. Bisher fand ich diese leicht kenntliche Rose aus der Gruppe der „Collinae* nur bei Holosko nächst Lemberg, hier aber kommt dieselbe an vielen Stellen vor. Lemberg, im April 1889. Dievom Gefertigten in dieser Zeitschrift (1888) angegebene Myosotis silvatica von der „Ksieza gora“ in Dubienko ist M. alpestris Schm., die am genannten Standorte zusammen mit Erysimum Wittmanni Zaw., Ranunculus Pseudo-Villarsii Schur, Sesleris coerulans Friv. etc. vorkommt. B. Blocki. Chronik der Pflanzenwanderung. Galinsöga parviflora Cav.') Indem im Folgenden die Fortsetzung dieser Rubrik gebracht wird, dankt die Redaction zunächst den Herren Prof. Ascherson (Berlin), Borbäs (Budapest), Brügger (Chur), Cobelli (Rove- redo) und Dalla-Torre (Innsbruck) für die übersandten einschlä- gigen Mittheilungen. Zu unserer Freude wendet sich der „Chronik“ allgemeines Interesse zu, und so können wir hoffen, dass es im Sinne des vorgesteckten Zieles gelingen werde: „ein vollständiges Bild von der Verbreitung der betreffenden Pflanze* — hier der Galinsoga — „zu erlangen“, und wiederholen die Bitte um Mittheilung einschlä- giger Beobachtung. Herrn Prof. Ascherson’s Anregung folgend lassen wir an Stelle der chronologischen die areale Anordnung eintreten. Indess soll schliesslich im Resume aller erhaltenen Daten eine Zeittafel über ') Vergl. Oest. bot. Zeitschr. 1889, Heft 3. 191 die Wanderung und Verbreitung der Galinsoga veröffentlicht werden; es soll in derselben auf einen Blick das Fortschreiten der Wander- pflanze ersichtlich gemacht werden. Der heutige Artikel bezieht sich auf Ober-Italien, die Schweiz, Tirol, Ungarn, das deutsche Reich und England; ein weiterer Aufsatz soll das übrige Europa und das extraeuropäische Gebiet behandeln. l. Ober-Italien. In Ober-Italien war die Galinsoga verhältnissmässig früh ein- gebürgert. 1844 führt Cesati die Pflanze aus der Lombardei an (Geogr. bot. della Lomb. pag. 48'). Aus demselben Jahre erliegt im Herb. palat. Vindob. ein Exemplar aus Bassano im Gebiete von Vicenza (Kellner!) 1853 wird die G@alinsoga als Ruderalpflanze um Bergamo gefunden (Rota, Prosp. Fl. Berg., pag. 54). 1868. An der Strasse bei Torre in V. Malenco ober Sondrio (Veltlin) und hinter dem Dom von Chiavenna. (Brügge. 1869. Aus diesem Jahre erliegt ein Chiavennaer Exemplar im Herbar Ascherson (v. Strampff teste Aschers.). 1879. Bei Sondrio von Davautz gesammelt. (Brügg. Derzeit ist die Galinsoga vou zahlreichen Punkten in der Lom- bardei bekannt. Auf diesem Tummelplatz der Kriegsvölker fand die Pflanze günstige Chancen fürihre Verbreitung. Durch das Tessinthal gelangte die Galinsoga auf Schweizer, durch das Etschthal auf öster- reichisches, zunächst auf Tiroler Gebiet. 2. Schweiz. 1863. Am 9. Juli sieht Brügger (in Gesellschaft von Prof. Heer) die Pflanze zum ersten Male auf Schweizer Boden bei Bellin- zona (Canton Tessin), wo sie massenhaft blühte. 1867. In Menge an der Strasse zwischen Cama und Lostallo in der V. Mesoleina (Canton Graubündten). (Brügg.) 1880. Von Truog bei Brugg im Aargau gesammelt. (Brügg.) 1886. Im Dorfe S. Maria in V. Calanca (Graubündten) unkrautartig, 960 M. ü. M. (Brügg.) 3. Tirol. Im Etschthale, dort, wo Tirol am weitesten geren Süden ins lombardische Gebiet eingreift, wurde die aus Ober-Italien ein- gewanderte Galinsoga zuerst beobachtet. Wie Ambrosi (Fl. Tir. ‚ merid. II, pag. 407) angibt, trat die Galinsoga schon seit 1820 als - ') Ebenso 1848 in der Linnaea, XXI, pag. 42. 192 Flüchtling des botanischen Gartens zu Telve auf. Ambrosil. e. und nach diesem Hausmann (Fl. Tir. I., 1851, pag. 436) nennen als Standorte aus dem Valsugana: Telve, Borgo, Castelnuovo, Grieno und Tezze. Melırfach ist das gegenwärtige Vorkommen der Galin- soga im südlichsten Tirol bezeugt. So von mehreren Stellen im Val- sugana und von Roveredo (Cobelli), von Riva am Gardasee (Pich- ler in Herb. Kerner!) u. A. Vermuthlich bezieht sich Maly’s Angabe über Galinsoga: „hine inde inquilina facta“, ebenfalls auf Südtirol (Enum. plant. Austr. 1848, pag. 114). Jedenfalls ist Maly der Erste, welcher die Galinsoga für österreichisches Gebiet verzeichnet. 1884 fand Murr die Galinsoga in Nord-Tirol bei Innsbruck (Just, Jahresber. 1884, II., 309). 1888 nach Wettstein verbreitet im Pusterthale (Innichen, Bruneck, St. Lorenzen, Franzensfeste). 4. Ungarn. Es ist nahezu sicher, dass die Galinsoga auf ihrem Wander- zuge gegen Osten durch das Donauthal aus Niederösterreich bis unterhalb Pest gelangte. Die erste Station derselben war Pressburg (Bolla 1856, vergl. den vorigen Artikel); 1858, 1859 traf sie Ker- ner schon in Ofen; hierauf bezügliche Exemplare erliegen in seinem Herbare. Wieder an der Donau, bei Eresi im Stuhlweissenburger Comitate sammelte Tauscher die Pflanze (1870, in Herb. Kerner!); dann derselbe auf der Üsepel-Insel im nächstfolgenden Jahre (Schultz, herb. norm. cent. 3, no. 278!'). Es ist bemerkenswerth, dass Galinsoga parviflora wie andere importirte Compositen — wir denken hier an Rudbeckia laci- niata, Erigeron Canadense, Stenactis bellidiflora”) — sich gerne auf Anflügen, Flussbänken und Inseln ansiedelt. Dass diese Gewächse durch das bewegte Wasser vorwärts gebracht werden, darf wohl bei der ausgezeichneten Schwimmfähigkeit der Achänien angenommen werden (Ein eigens angestellter Versuch lehrte, dass nach 33 Stunden von 50 blossen Achänien des Tarazacum offieinale 44 zu Boden gesunken waren, während in derselben Zeit von den mit Pappus versehenen Früchtchen erst eines untergesunken war.) Möglicher Weise verträgt also die Donau die Galinsoga-Samen. Vielleicht hat der Fluss dieselben bis nach Belgrad hinuntergeführt, wo Panic (1870, in Herb. Kerner!) „im Weidengebüsch an der Donau“ die Pflanze fand. In einigem Abstande von der Donau liegt dazegen Fünfkirchen, der 1858 von Majer genannte Standort. Bei derartigen Vorkommnissen kann man an zweierlei Verbreitungsweisen denken: 1. die Verbreitung durch getriebenes Vieh, 2. die Aussäung ') Das Datum nach Borbäs in litt. ?) Vergl. Kronfeld, Verbreitungsmittel der Cumpositenfrüchte, pag. 12 ff. 195 mit eingeführtem Getreide oder Blumensamen. Zum Fluge ist näm- lich die Galinsoga -Frucht zu schwerfällig; dahingegen ist der spreuige, federartig zerschlissene Pappus ein trefflicher Anhäkelungsapparat. Wie anderseits die Galinsoga mit fremden Blumensamen eingeführt wird, das lehrt die Kerner’sche Beobachtung aus Central-Tirol. Was im Besonderen das Pester Galinsoga-V orkommen anlangt, so verdanken wir Borbäs interessante Aufschlüsse über dasselbe. Im September 1878 war Galinsoga parviflora auf dem Engelsfelde bei Pest sehr häufig (Budap. környek. növen. 1879, pag. 85). In den Jahren 1830—1883 und 1888 wurde die Pflanze an diesem Orte vergeblich gesucht (Termesz. Közl. 1883, pag. 493, Botan. Centralbl. XXI, pag. 16). Dageren fand sie sich 1882 bei Szobräntz im gleichen Comitate (Polinszky teste Borb. Tanäreg. Közl. 1882/3, pag. 588) und 1888 bei Szent-Lörinez, unweit Pest, wieder vor. 5. Deutsches Reich. Galinsoga parviflora trat angeblich zuerst nach der Franzosen-Inva- sion im Jahre 1807 auf preussischem Gebiete bei Osterode und Memel auf (Patze, Meyer, Elkan Fl]. Preuss. pag. 310). Seit 1813 wurde sie in der Berliner (egend beobachtet — vergl. den ersten Artikel — und nach einer Mittheilung Bolles an Ascherson heisst die Pflanze auf dem Lande bei Berlin „Franzosenkraut“; hier wird ein Volks- name unmittelbar zum historischen Zeugen. Wie häufig die @alinsoga in der Folge (1853) bei Berlin wurde, das geht beispielsweise aus Körnicke’s Bemerkung auf den Eti- ketten hervor: „auf Aeckern bei Schöneberg ein sehr gemeines Unkraut.“ Die var. discoidea ist bei Berlin verschwunden, weil der ursprüng- liche Standort verbaut ist (Aschers.). In den Vierzigerjahren auch bei Dresden (Reichenb. Fl. Saxon., pag. 157 [1842]) und im Rheinischen Gebiete — „Bei Carlsruhe sehr verbreitet“ (Döll, Rhein. Fl. pag. 486 [1843]) — constatirt; 1853 sammelte Ascherson selbst die Galinsoga bei Dresden (Pillnitz). Schlesien anlangend erwähnen wir die Etiketten von Schlickum: „Bei Gross-Glogau sparsam“ (1862, in Herb. palat. Vindob.!) und Uechtritz: „Breslau. Auf Aeckern bei Kleinberg in Menge verwil- dert“ (1863, in Herb. zool.-botan. Ges.!), ferner: „Breslau. Auf Aeckern, Schutt völlig eingebürgert und streckenweise, besonders längs der oberschlesischen Eisenbahn ganze Felder überziehend“ (1866, in Herb. Kerner!) Helgoland’s Flora besitzt nun gleichfalls die Galinsoga. Nach Dalla-Torre hat Gätke die Pflanze daselbst gesammelt. Das Ein- wanderungsjahr ist leider nicht mehr eruirbar. 6. England. Die erste Nachricht über das spontane Vorkommen der Galin- soga in England verdanken wir J. E. Gray (Journ. of Bot. 1863, Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft 1889. 15 194 pag. 104). Im Jahre 1863 gibt dieser Autor an, dass er seit einigen Jahren die (alinsoga im Gebiete von Richmond beobachte, fer- ner Newbould dieselbe bei Kew gefunden habe. Galinsoga parvi- flora war, wie Gray ferner bemerkt, im Jahre 1796 direct aus Peru nach Kew eingeführt worden. Ascherson traf 1871 die Galinsoga in Menge auf kiesigem Boden bei der Station Kew Gardens und schloss aus der Häufigkeit des Vorkommens „auf ein Vorhandensein seit mindestens zehn Jah- ren“, was den Thatsachen treffend Rechnung trägt. Ohne sich auf Gray zu berufen theilt Nicholson 1875 mit, dass Galinsoga parviflora im Kewer Garten selbst „not common“ sei (Journ. of Bot. 1875, pag. 47). Bentham und Hooker in der neuesten Auflage ihres Hand- book of the Brit. Fl. (1837) unterlassen es gleichwohl, auf die Galin- soga hinzuweisen. M. Kronfeld. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathematisch-naturwissenschaftliche Classe. Sitzung vom 44. März 1889. Herr Prof. Dr. G. Haberlandt übersendet zwei im botani- schen Institute der k. k. Universität in Graz ausgeführte Arbeiten: 1. „Ueber Einkapselung des Protoplasmas mit Rücksicht am die Function des Zellkernes“, von Prof. G. Haber- andt. 2. „Zur Anatomie der ÖOrchideen-Luftwurzeln“, von Dr. Ed. Palla, Assistent dieses Institutes. Sitzung vom Al. April 1889. Herr Dr. Rich. R. v. Wettstein überreichte ein Manuseript, betitelt: „Beitrag zur Flora des Orientes. Bearbeitung der von Dr. A. Heider im Jahre 1885 in Pamphylien und Pisidien gesammelten Pflanzen“ mit 3 Tafeln. Die Abhandlung enthält die Bearbeitung von 307 Arten, darunter 15 neue, den Gattungen Uromyces, Diatrype, Calicium, Cirsium, Carlina, Sagereiia, Silene, Dianthus, Podanthum, Acer, Satureja und Astragalus angehörig. Die Bearbeitung der zahlreichen Flechten derselben Ausbeute stammt von Prof. J. Steiner. II. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Botanischer Discussions-Abend am 22. März 1889. Herr Dr. H. Molisch hielt einen Vortrag über seine Unter- suchungen in Betreff der Abhängigkeit der Wachsthumsrichtung der 195 Pollenschläuche von äusseren Factoren. Als solche erwiesen sich ins- besondere das Fehlen oder Vorhandensein des Sauerstoffes und chemo- tactische Reize. (Vergl. hierüber diese Zeitschrift Nr. 3.) Anschliessend an den Vortrag demonstrirte Dr. Molisch eine Reihe denselben erläuternder Präparate. Herr Dr. R. Raimann theilte die wichtigsten Resultate seiner Untersuchung über die Ausbildung des dicotylen Holzkörpers mit (Vergl. diese Zeitschr. Nr. 3). Herr Dr. R. v. Wettstein besprach hierauf unter Vorzeigung von Exemplaren die Gliederung der Gattung Arabis, Sectio Euarabös in Europa und Westasien. Weitaus die grösste Verbreitung hat Arabis alpina L., an die sich im Süden in Krain, Istrien, auf der Balkanhalbinsel, in Italien und Südfrankreich die wohl unterscheid- bare, nur meist verwechselte A. crispata Willd. anschliesst, die ihrerseits wiederum weiter nach Süden von A. albide Stev. (— A. al- bida Jacq. = 4A. Caucasica Willd.) vertreten wird. Das Verbreitungs- gebiet dieser Art erstreckt sich vom Kaukasus über Kleinasien, die Balkanhalbinsel, Italien bis auf die Canarischen Inseln. Im Oriente sind als von A. albida wohl unterscheidbare Arten zu neinen: 4A. Billardieri DC., A. brevifolia DC., A. thyrsoidea Fl. Gr., A. de- Nexa Boiss., A. aubrietioides Boiss., purpurea Sibth. et Sm., flavi- Nora Bga., ionocalyw Boiss. und A. longifolia DC. — Der heutigen Vertheilung und morphologischen Stellung nach scheint A. albida den Typus der ältesten Art zu repräsentiren, aus der im Norden A. erispata und weiterhin A. alpina, im Süden und Südosten die anderen obengenannten Arten hervorgingen. Jahres-Versammlung am 3. April 1889. Nach den Jahresberichten des Vice-Präsidenten v. Brunner, der Secretäre Dr. R. v. Wettstein und Dr. L. v. Lorenz, des Cassiers J. Kaufmann, wurde die Neuwahl eines Secretärs an Stelle des zurücktretenden Dr. v. Wettstein vorgenommen. Dieselbe entfiel auf Herrn Dr. ©. Fritsch. — Den Berichten der Funetionäre seien folgende Daten entnommen. Die Zahl der Mitglieder betrug im abgelaufenen Gesellschaftsjahre 974 (446 auswärtige, 528 inlän- dische), die Zahl der im Schriftentausche stehenden Vereine 304. Der im letzten Jahre publicirte 38. Band der Verhandlungen um- fasste 950 Seiten mit 22 Tafeln und 12 Textillustrationen. Er ent- hält 107 Aufsätze, darunter 62 botanische. Die Veranstaltungen der Gesellschaft bestanden in 10 Monatsversammlungen und 16 Discus- sionsabenden. Der Zuwachs der Bibliothek betrug im letzten Jahre eirca 400 Bände. Mit Rücksicht auf die anderen Sammlungen ist die Fertigstellung des reichhaltigen niederösterreichischen Landes- herbares, die begonnene Gesammtrevision des Generalherbars, sowie die durch testamentarische Verfügung erfolgte Schenkung des schönen und reichen Herbares H. Kremer hervorzuheben, An Lehranstalten 196 wurden circa 10.000 Naturalien, und zwar vorzugsweise Herbar- pflanzen abgegeben. Nach den Jahresberichten hielt Herr Professor Dr. J. Böhm einen Vortrag: „Ueber Stärkebildung“. Im niederösterreichischen Volksbildungs-Verein in Wien hielt am 15. März Herr Dr. R. v. Wettstein einen Vortrag, be- titelt: „Die Heimat unserer Culturgewächse“. Die k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien veranstaltete in der Zeit vom 25. bis incl. 29. April d.J.ihre 86. „Ausstellung von Blumen, Pflanzen, Obst und Gemüse“, Die Soeiete botanique de France veranstaltet heuer im Monate August einen botanischen Congress in Paris. Derselbe ist für Botaniker aller Länder offen und sollen ausser beliebigen Vorträgen insbesondere zwei Fragen auf die Tagesordnung gesetzt werden: 1. Die Organisation der Anfertigung pflanzengeo- graphischer Specialkarten durch die botanischen Museen und Gesell- schaften. 2. Die Verwerthbarkeit anatomischer Merkmale für die systematische Anordnung der Pflanzen. Aumeldungen von Theilneh- mern mögen vor dem 1. Juni an den Secretär des vorbereitenden Comites P. Maury in Paris, Rue de Grenelle 84, gerichtet werden. Mit dem Congresse ist eine Ausstellung von Florenkarten, von auf die Pflanzengeographie bezüglichen Arbeiten, Bildern etc, ver- bunden. Anlässlich der Weltausstellung findet heuer ein „‚Internatio- naler Congress für Hortieultur“ in Paris statt, und zwar in der Zeit vom 16. bis 21. August. Gegenstände der Verhandlung sind: Erörterung der Frage, ob durch künstliche Bastardirung bestimmte Eigenschaften von Culturpflanzen herbeigeführt werden können, Ver- fahren zur Erlangung panachirter Blüthen, Eisenbahntransport der Pflanzen, Phylloxera-Convention, Vertilgung der Feinde der Cultur- pflanzen ete. Zugleich mit dem Congresse findet eine internationale Garten- bau-Ausstellung statt. Anmeldungen an den Comite-Präsidenten A. Hardy in Paris, Rue de Grenelle 84. In Verbindung mit der internationalen Ausstellung für Pflanzengeographie, commercielle und industrielle Bota- nik (vergl. diese Zeitschrift Nr. 3) in Anvers (Belgien) wird im Jahre 1890 eine internationale Ausstellung für Mikroskopie stattfinden. Gegenstände der Ausstellung sind alte und moderne Mikroskope und Nebenapparate, Präparate, Methoden und die mikro- skopische Technik betreffende Publicationen. Auskünfte ertheilt M. Charles de Bosschere, Präsident des Comites in Lierre (Belgien). 197 Botanische Forschungsreisen. Amasia, 9. März 1889. Den Angaben einer früheren Nummer dieser Zeitschrift zuwider verliess ich bereits am 17. v. M. Belgrad und befinde mich seit dem 26. hier in meinem ersten Standquartier Amasia. Die Fahrt bis Constantinopel ging durch winterliche Gegenden, erst hinter Adria- nopel schwanden die hohen Schneemassen und erst an der Küste des tiefblauen Marmarameeres, als die mit Epheu überwucherten Olivenstämme das erste Grün in die hohe Landschaft brachten, zeig- ten sich in den Gebüschen längs der Bahnlinie als erste Frühlings- boten Mensen von Galanthus und gelbe Ficarien. Auch die Höhen des gebirgigen Küstenlandes Anatoliens lagen zumeist tief im Schnee, weiter ostwärts in der Umgebung Samsuns war hingegen der Schnee während der letzten warmen Tage gewichen, so dass sich da schon einige Frühlingsflora eingestellt hatte. Trotz der ausgedehnten Oliven- waldungen, die allerwärts die niederen Berglehnen in ein monotones Grau kleiden, kann hier von einer immererünen Vegetation kaum die Rede sein, da Phillyrea, Ilex, Arbutus Unedo nur ganz vereinzelt auftreten und die Hauptvertreter dieser Zone Myrthen, immergrüne Eichen, Erica arborea und Viburnum Tinus fast ganz zu fehlen scheinen. Von krautartigen Gewächsen ist der schöne Helleborus orientalis seines massenhaften Auftretens wegen zuerst zu nennen, neben ihm blühen Seilla, Primula Sibthorpiüi und acaulis, kraut- artige grossblumige Vinca-Arten (V. Libanotica Zuce.), undin dem nie- deren Eichengestrüpp und den Dickichten von Smilax ewcelsa blühen Mengen von Cyclamen Coum, ja erfüllen geradezu den Waldboden und färben ihn mit ihrem leuchtenden Purpurroth. In den Feldern begesneten mir einige heimatliche Veronicen nnd statt der Erophila verna die verwandte E. praecoxe Stev. In den Strassen Samsuns blühten Fraxwinus oxyphylla, Ulmen, auch fand ich in einem Gehöft eine gefällte Abies, die als Weihnachtsbaum gedient hatte und von den Bergen des nahen westwärts gelegenen Imboli nach Samsun gebracht war. Auch diese Pflanze ist weit mehr die bithynische Apollotanne oder Abies Egwi Trojani Aschs. als die Abies Nord- manniana des Ostens. Auf der Reise südwärts nach Amasia überschreitet man mehr- mals hohe Bergrücken von etwa 6—700 Meter Meereshöhe, sie sind in der frühen Jahreszeit fast ohne jede Vegetation; gewaltige (Ge- birgskämme, die am Horizont auftauchen und bald wieder ver- schwinden, sind tief mit Schnee bedeckt und so weit das Auge reicht, ist das Land nichts als mächtige Bergketten mit grossartigen. Längsthälern, deren Wände entweder in schroffen Felsen abfallen oder flachabschüssige mit dürftigem Eichengestrüppe bewachsene Lehnen bilden; mitunter gewahrt man Mengen von Khododendron, an denen eben erst die Blüthenknospen zu schwellen beginnen, oder Pinus Brutia, in ihrer Erscheinung an P. Halepensis erinnernd, 198 leuchtet in ihrer saftgrünen Färbung zwischen den winterlichen Laubhölzern hervor. Auch sie sieht man nur in kümmerlichen Indi- viduen, wie mit ihr Juniperus excelsa MB., die ständig abgeholzt wird, und Juniperus Oxysedrus, die die häufigste dieser drei Coni- feren in dieser Gegend ist. Auf zwei Drittel des Weges nach Amasia schwindet bereits Helleborus, es beginnen sich die gelben Safran- blüthen am Weg zu zeigen, die, je mehr man sich Amasia nähert, in massenhafterem Auftreten zunehmen und stellenweise in geradezu überraschender Weise den Boden erfüllen. Dieser netten Art (Orocus Ancyrensis G. Maw) aus der Gruppe des Or. reticulatus gesellt sich bald eine zweite Verwandte Or. micranthus Boiss. zu, liebt jedoch steinige Bergablänge und sonnize Kalktriften der Gebirge, wo die gelbe Or. Ancyrensis ganz vereinzelt auftritt. Amasia selbst, eingeengt zwischen schroffaufsteigenden 3000 Fuss hohen felsigen Kalkbergen, zu beiden Seiten des Irisflusses gelegen, bietet eine erstaunliche Fülle mannigfacher Plätze, die für eine arten- reiche Vegetation vielversprechend sind. Neben einer pflanzenreichen Felsenflora wärmerer Distriete und neben der nicht schwer zu be- suchenden subalpinen Vegetation in 6000 Fuss Meereshöhe fehlt nicht die Flora der Wiesen und Getreidefelder, ja am Ausgang des ausserordentlich fruchtbaren Amasier-Thales, das in Anatolien als die Heimat eines vorzüglichen Obstes und guter Weine weit bekannt ist, dehnt sich ein ausgedehntes Sumpfgebiet aus, das, wie jene ganzen Districte, floristisch als eine Terra incognita zu betrachten ist. Auch hier in diesem geschützten Thal, wo heute Aprikose und Pfirsich, Mandel, Cornus und Salix in voller Blüthenpracht stehen, war vor vierzehn Tagen die Vegetation erstaunlich zurück, nur wenige Sachen hatten unter den fremdartigen Gewächsen ihre Blüthen ent- faltet. An allen Felsen und steinigen Abhängen machte sich üppige Euphorbia tinctoria bemerklich, das wunderbar schöne Onosma albo- roseum Fisch. bildet in den Felsspalten halbstrauchige Büsche mit den grossen weisslichen ins Rosa sich verfärbenden Blütben; leuch- tendgelbe fussbreite Drabakissen haften an den sonnigen, senkrechten Felswänden, über denen in schwindelnder Höhe blühende Mandel- sträucher sichtbar sind. I/nula heterolepis Boiss. mit ihren schnee- weissen Blattrosetten zählt zu den gewöhnlichsten Pflanzen und wie zahlreiches dichtfilziges Blattwerk zwischen Gestein und an Fels andeutet, scheint auch die Vegetation der wärmsten Jahreszeit eine besondere Artenfülle zu repräsentiren. Als Charakteristica der Orient- flora fehlen natürlich nicht Acantholimon-Arten und Astragalen, die in breiten, dichten Polstern zusammeneeschaart und mit stechenden Waffen mannigfachster Art überschüttet sind, dass die sengendsten Sonnengluthen diese Diekichte nicht durchdringen können, kein Weidevieh sich ihnen nahen mag. Auch die Cryptogamenflora, soweit es die Flechten- und Mooswelt betrifft, zeigt in Folge des milden, aber regenreichen Winters des heurigen Jahres üppige Ent- wickelung. 199 Von den jetzt blühenden Phanerogamen wäre vor Allem zu erwähnen eine prächtige /ris der Junogruppe, verwandt der J. Palae- stina; sie zeichnet sich durch einen wunderschönen Farbenschmuck, der viel variirt, aus, der sich leicht mit dem der /ris reticulata messen kann. Neben oben angeführten Crocusarten findet sich an schattigen Plätzen Galanthus Redoutei Rgl., Arabis albida bekleidet die Nord- seiten der Felspartien selbst niederer Lagen, wo Gymnogramme und Cetarach wuchern. Im Gestein und im Buschwerk findet sich Ane- mone blanda, Gagea, Muscari und eine seltene Botryanthus (prob. spec. nov.), eine äusserst niedliche grossblumige Art mit türkisen- blauen Blüthehen. Euphorbien gibt es bereits mehrere Arten, worunter E. herniarisefoliei W.(?) und eine kleine Art in Weinbergen mit wallnussgrosser Knolle die interessantesten sind. Europäische Arten treten im Allgemeinen sehr zurück, deutsche sind es wenige, die mir begegnet sind, meist Veronicen des Culturlandes. Alle Obstbäume sind überschüttet mit grossblättrigen, gerade in Blüthe befindlichen Mistelsträuchern, die nicht unerheblichen Schaden anrichten, deswegen aber keineswegs vernichtet werden. An grossen hohen Bäumen existirt fas‘ nur der Wallnussbaum, „der herrlichste Baum des Orients“ ; selbst die Platane, die jenem gewiss den Rang streitig machen könnte, schwindet mehr und mehr, nur hie und da in den Flussthälern begegnet man einem vereinzelten Veteranen, der Zeugniss davon ablegt, dass einst das ganze Thal von einem üppigen Platanenhain erfüllt war. Dem Türken, Armenen, Tscherkessen, Kurden, Griechen, und wie die hiesigen Völkerschaften alle heissen, bietet die Platane natürlich auch keinen weiteren Nutzen, als dass sie ihn Brennmaterial liefert. Eigenartig ist der hiesigen Gegend noch das massenhafte Auftreten einer Ephedra-Art, die auf keinem Felsen fehlt und oft mannshohe Dickichte bildet. Osyris, Cistus, Jasminum treten wohl häufig auf, spielen aber lange nicht die Rolle, wie im mediterranen Florengebiet. Viele andere laub- abwerfende Gehölze, die in den Felspartien häufig bemerkbar sind, sind jetzt im winterlichen Stadium kaum zu entziffern. Zum Schluss erwähne ich noch, dass sich noch etwaige Reflec- tanten meiner Ausbeute bei Zeiten an mich nach Amasia oder gefälligst an Herrn R. Huter in Sterzing (Tirol) wenden mögen. Später einlaufende Wünsche kann ich natürlich erst in zweiter Linie berücksichtigen. J. Bornmüller. Personal-Nachrichten. Herr Dr. Oscar Uhlworm, der verdienstvolle Redaeteur des „Botanischen Centralblattes“ und der „Bibliotheca botanica* ist von der Redaction des letztgenannten Unternehmens zurückgetreten. An seine Stelle ist Herr Dr. Ch. Luerssen, Professor an der Univer- sität in Königsberg, getreten. 200 Dr. S. Schönland, Assistent am botanischen Institute in Ox- ford, ist zum Curator des Albany-Museums in Grahamstown, Süd- Afrika. ernannt worden. Herr Dr. D. H. Campbell ist zum „Associate-Professor* für Botanik an der Universität in Boomington ernannt worden. Der schwedische Botaniker N. J. W. Scheutz ist am 26. Fe- bruar in Vesiö gestorben. Am 7. März ist in Paris Charlins Martins, ebenso bekannt als Botaniker, wie als Geologe, gestorben. C. M. wurde 1806 in Paris geboren und übernahm 1846 die Direetion des botanischen. Gartens in Montpellier, die er bis in die jüngste Zeit führte. Die Mehrzahl seiner Arbeiten hat M. in der Zeitschrift „Revue des Deux- Mondes“ publieirt, sein Hauptwerk ist „Du Spitzberg au Sahara“. Herr Dr. M. Kronfeld in Wien hat das durch den Tod J. Peyritseh’s erledigte Referat über „Variationen und Bildungs- abweichungen“ in Just’s Jahresbericht übernommen. Das zur Errichtung einer „Leitgeb-Stiftung“ zusammen- getretene Comite erlässt einen Aufruf mit dem Ersuchen um Einsen- dung von Beiträgen zu der genannten Stiftung. Beitiäge nimmt Herr Dr. J. Finschger in Graz, I., Albrechtgasse 9, entgegen. Notizen. Eine grössere Zahl von Sammlungen sibirischer Herbarpflanzen, gesam- melt von F. Karo und bestimmt von J. Freyn, ist zu verkaufen. Die ein- zelnen Colleetionen umfassen 280, 277, 267, 253 und weniger Arten. Preis per Centurie 18 fl. Refleetanten wollen sich an Herrn Lajos Richter in Buda- pest Andrassy-ut 3 wenden. Eine Sammlung von 400 Moosen, gesammelt in Guadeloupe, Mayotte, Madagaskar, Reounion ete. ist um 35 Frances zu verkaufen. Adresse: Frau E. Marie, Paris, Rue Christine 1. Inhalt der Mai-Nummer. Willkomm M. Nachtrag zu meınen Mittheilungen über einige kritische Lahiaten der Spanisch-Balearischen Flora. S. 161. — Voss W. Carl Deschmann. S. 162. — Freyn J. Ueber einige kritische Arabis-Arten. S. 167. — Bäumler J. A. Mycologische Notizen. S. 171.— Hire Dragutin. Nachträge zur Flora von Buccari. S. 174. — Vandas K. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. S. 158. — Haläcsy E. v. Viola Eichenfeldü (Adriatica Freyn X seotophylla Jord.) nov. hybr. S. 181. — Litteratur-Uebersicht. S. 183, — Flora von Oesterreich-Ungarn. S. 186. — Chronik der Pflanzenwanderung. S. 190. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 194. — Bota- nische Forschungsreisen. 8.197. — Personal-Nachrichten. S. 199.— Notizen. S.200, <<< Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 4. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. ganzjährig, oder mit # fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration (C. Gerold’s Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von C. Gerold’s Sohn. ©. Veberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. _ Beilage zur Oest. bot. Zeitschrift. Jahrg. XXXIX. Nr. 5. Botanischer Tauschverein in Wien. (IV., Mühlgasse i.) Vorräthig: (B) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) = Berlin, (By.) = Bayern, (Cr.) = Croatien, (D.) = Dalmatien, (E.) = England, (G.) = Galizien, (H.) = Harz, (I.) = Istrien, (It.) — Italien, (Kt.) = Kärnten, (M.) — Mähren, (NOe.) — Niederösterreich, (OOe.) — Ober- österreich, (P.) — Polen, (Rp.) = Rheinpreussen, (S.) —= Salzburg, (S1.) = Schlesien, (Sr.) = Serbien, (St.) = Steiermark, (Sw.) = Sch we- den, (T.) —= Tirol, (Th.) = Thüringen, (U.) == Ungarn, (W.) = West- phalen. Ballota alba (Sr.), nigra (B., U.), Barbarea arcuata (W.), intermedia (W.). strieta (Br.), vulgaris (B., U.), Beckmannia erucae- formis (lt.. U.). Bellidiastrum Michelii (ODe.), Bellium erassifolium (It.). Berula angustifolia (St., U.), Beta maritima (B.), Betula alba (B., U.), humilis (Br., G.), Cycowiensis (P.), Bidens cernua (P.), tri- partita v. integra (Sl.), trip. v. pumila (S].), Biscutella laevigata (H., U.). Blitum rubrum (B., NOe., P.), Brachypodium pinnatum (OOe., P., U.), pinn. v. rupestre (U.), silvaticum (Sl.), Bromus arvensis (H., M.), inermis (B., U.), maximus (Spanien), mollis (B., Sl. U.), secalinus (U.), sec. v. hordeaceus (W.), squarrosus (NOe., U.), sterilis (B.), teetorum (B., U.), Bryonia alba (NOe., U.), dioica (OOe., Rp. U.), Bulliarda aquatica (B., Sl), Bunias Erucago (It., St.), orientalis (P.). Buphthalmum salieifolium (B.), Bupleurum afine (NOe., U.), aristatum (1.). falcatum (B., U.), Gerardi (VU.), junceum (U.), rotundi- folium (P., W.), tenuissimum (Br.), Butomus umbellatus (U.), Buxrus sempervirens (Bd.), semperv. v. arborescens (1.), Cukile maritima (Nordernay), Culamagrostis Epigeios (P.), silvatica (H.), strieta (Br.), Calamintha Acinos (B.). Orlendula arvensis (D.), Culepina Corvini (Sr.), Calla palustris (Br. W.), Callitriche verna (B., Sl., W.), Cal- una vulgaris (B.), vulg. v. albiflora (Vogesen), Camelina sativa (P., u Campanula alpina (St.), barbata (VOe., St.), caespitosa (NOe., O0e.), carpatica (U.), Cervicaria (D., Sl.), glomerata (By., OOe.), Hirciana (Cr.), latifolia (S1.), patula (S1.), pulla (NOe., St.), pusilla (NOe.), pus. v. pubescens (O0e.), rapunculoides (B.), Scheuchzeri (8., St.), Sibirica (OOe., P.), thyrsoidea (NOe.), Trachelium (S1.), Cap- sella apetala (Br.), paueiflora (T.), rubella (Cr.), sinuata (S1.), Car- damine amara (O0e.), hirsuta (O0e.. S., St.), impatiens (St.\, pratensis (NOe., U.), prat. v. flore pleno (OOe.), resedifolia (M., S., St.), tri- folia (OOe., 8.), Carduus erispus (OVe., P.), defloratus (Kt., OOe., St.), „laueus (St.), Personata (S., Sl.), Carex acuta (B., NOe.), alba (By., NOe., O0e.), ampullacea (W.), arenaria (Br.), atrata (NOe.), binervis (W), hrizoides (OOe.), Buxbaumii (Sl.), canescens (S.), can. v. graeilis (Sl.), capillaris (NOe., O0o.), eurvula (S., St.), Davalliana (06 St., ih) digitata (By., OOe., St.), dioia (Br., 8.), distans O0e., Rp., U.), divisa (B.), echinata (P.), elongata (OVe., Sl., W.), elong. v. heterostachya (S1.), ericetorum (Br.), firma (NOe., 8.), fri- oida (T.), gynobasis (Bi., NOe.), hirta (B., By., W.), hordeistichos (U.), Hornschuchiana (NOe., W.), humilis (Bd., O0e.), irrigua (B., Sw.), Zeporina (B.. Rp.), ligerica (Br.), limosa (Br., 8.), marima (B., OOe., Rp.), Michelii (NOe.), montana (St.), mueronata (T.), muricata (V.), nitida (U.), norvegica (Sw.), Oederi (B., W.), orni- thopoda (Bd.. E.. Th.. U.), ornithopodioides (T.), paludosa (Sl.). paniculata (OOe., Rp., U.), paradoxa (T.), pediformis (Sl.), piluli- fera (NOe., Rp., St.). praecox (NOe.), Pseudocuperus (B., O0e.), Pseudocyp. v. minor (OOe.), pulicaris (NOe., T., W.). remota (OOe., Rp.), rupestris (NOe.), Schreberi (B.), sempervirens (NOe., U.), stricta (B.), strigosa (NOe.), supina (Br.), teretiuseula (Br., 8.), tomentosa (Br.), vesicaria (B., Rp.), vulgaris (NOe.), Carlina longifolia (NOe.), vulgaris (B., NOe.), Custanea vesca (NOe., U.), Caucalis daucoides (B., M., Rp.), orientalis (B.), Celtis australis (T.), Centaurea Austria- ca (S1.), Jurea (U.), nigrescens (lt.), Rhenana (St.). Scahiosa (O0e.), solstitialis (U.), stenolepis (Cr., G.), Tauscheri (U.), Cephalanthera pallens (M., NOe.), rubra (St.), Cephalaria Transsilvaniea (NOe.), Cerastium brachypetalum (B., Sr.), glutinosum (NOe.), latifolium (S., St.), obscurum (NOe.), semidecandrum (P.. St. U., W.), silva- ticum (NOe.. Sr.), Ceratocephalus orthoceras (M., NOe., U.), Cerinthe minor (NOe.), Chaerophyllum aromaticum (NOe.), bulbosum (Br., P.), hirsutum (S.. St.), temulum (B., NOe.), Chamagrostis minima (Bd.), Chamorchis alpina (NOe.), Chelidonium laciniatum (Br.), majus (Br.. NOe.), Chenopodium album (B., NOe.), Botrys (U.). heifolium (W.). glaucum (B., P.), hybridum (B., P.), polyspermum (P.). Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. abgegeben werden. Inserate. Verlag von J. F. Bergmann, Wiesbaden. Neue botanische und klinische Beiträge zur Otomykose. Von Dr. F. Siebenmann. 1888. 48 S. A Tafel. — 1 M. 50 Pf. Prof. Dr. 6. Jäger’s Monatsblatt, Verlag von W. Kohlhammer, Stuttgart (jährlich M. 3.—, für das Ausland M. 3.25). Inhalt von Nr. 4 (April 1889): Untersuchungen über Unterkleiderstoffe. — Ein neues Hygiene- buch und die Bekleidungsfrage. — Die Verweichlichune durch Wolle. — Die Vegetarianische Rundschau. — Vereinsnachrichten. — Kleinere Mittheilungen: Aus England. Zum Farbstoffregime. Französische Kleidung. Homöopathische Verdünnung. Gesundheitsgefährlichkeit der Conservenbüchsen. Verzinnte Con- servenbüchsen. Ungebläuter Zucker. — Literarisches. — Anzeigen. NB,. Für den Inhalt der Beilage übernimmt die Redaction keine Verantwortung. C. Ueberreuter sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE DUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XNNIN. Jahrgang. N" 6. Wien, Juni 1889. Ueber Potentilla Lindackeri Tausch und Potentilla radiata Lehm. Von Dr. L. Celakovsky. Die Potentilla Lindackeri ist von Tausch vor gerade 70 Jahren in der Regensburger „Flora“ (1819) in dem Aufsatze: „Beobachtung einiger neuer Pflanzen um Prag* beschrieben worden. Sie sollte bei Gross-Kuchel und um Königsaal wachsen. Diese Potentilla ist nie zu rechter Geltung gelangt, sondern später verschiedentlich hin- und hergeworfen worden. In Reichen- bach’s Flora excurs. heisst es von ihr: „est forma P. vernae foliolis plurimis truncatis apice inecisis“. Koch’s Synopsis eitirt sie dagegen als Synonym zu P. collina Wib. (P. Güntheri Pohl), nachdem Tausch schon 1830 in „Flora“ pag. 560 erklärt hatte: „P. Lind- ackeri ist in Sprengel Syst. veg. zu löschen, denn sie gehört zu P. Güntheri. Es ist eine mehr kärgliche Varietät, bei der das To- mentum an den Blättern zu schwinden anfänet“. Opiz hat sie trotz dieser authentischen Interpretation im Sezuam nicht nur als Art gelten lassen, sondern ihr sogar entfernt von P. collina neben. der P. verna ihren Platz angewiesen. Für die so verschiedene Beurtheilung der P. Lindackeri gibt sodann Lehmann in Revisio Potentillarum (N. A. Acad. Leop. Car. Bd. XXI, Suppl. 1856) eine Erklärung, indem er sie als Col- lectivart theils zur P, collina, theils zur P. verna (var. &. incisa) eitirt. Nach der neuesten Zusammenstellung der europäischen Poten- tillen von Zimmeter, welcher die Sammlungen des böhmischen Museums und des Prager Universitätsherbars gesehen hat, soll die P. Lindackeri sogar zu drei verschiedenen Arten ex parte gehören, nämlich zur P. Wiemanniana Günth., zur P. Silesiaca Uechtr. und zur P. serotina Vill., einerForm der P. verna L. (Koch, Lehmann.') ') In Betreff der von Zimmeter angewandten Nomenclatur für 7. verna und P. opaca vergleiche man Focke's „Anmerkungen zur Gattung Poten- tilla* (Abhandl, der naturw, Ver, zu Biemen, 1889), dessen Ausführungen auch meinen seit Langem gehegten Auschauungen entsprechen. Venterr, botan. Zeitschrift, 6. Heft 1889, 16 99 Es ist nun gewiss sehr auffällig, dass ein so scharfer Beob- achter wie Tausch unter einem Namen drei verschiedene Arten, wie die oben genannten, vermengt haben sollte. Um hierüber ins Klare zu kommen, habe ich das gesammte Materiale des böhmi- schen Museums (inclusive der Sammlung Lehmann's) und des Her- bariums des Prager botanischen Gartens revidirt, dann aber auch die ursprüngliche Beschreibung in „Flora* 1819 in Betracht gezogen. Bevor ich aber das Resultat mittheile, muss ich zuvor die böhmische P. Güntheri ausführlicher besprechen, da es sich hier um eine böh- mische, von Tausch selbst später wieder mit der P. Güntheri ver- einigte Pflanzenform handelt. Ich habe im Prodr. Fl. Böhm. von der P. Güntheri Pohl (mit den Synonymen P. Wiemanniana Günth. et Schumm., P. inclinata Presl fl. Cech., P. Lindackeri Tausch) zwei böhmische Formen unterschieden, eine var. «. canescens (P. Gün- theri genuina) und eine var. f. virescens (P. adpressa Opiz). Die erstere besitzt die „Blattunterseite zwischen den lanzbehaarten Ner- ven mit dem graulichen Filze kurzer Haare“, die letzteren dagegen: „Blattunterseite zwischen den Nerven mit zerstreuten kurzen Haaren, nicht filzig, etwas bläulichgrün“. Ueber die Verbreitung dieser beiden Varietäten in Böhmen und über die Schärfe ihres Uuterschiedes war ich nicht ganz im Klaren, habe mich darum auch nicht bemüht, die vorhandenen Stand- ortsangaben den beiden Varietäten sämmtlich zuzutheilen, was auch nicht möglich gewesen wäre, da ich nicht von allen Stand- orten die Pflanze selbst gesehen hatte. Gegenwärtig bin ich zur Ueberzeugung gelangt, dass die beiden Formen mehr als einfache Varietäten bedeuten, dass es wenigstens constante, durch eine eigene Verbreitung ausgezeichnete Racen sind. die man auch, wenigstens ebenso gut als z. B. die P. Silesiaca Uechtr., als zwei besondere Arten zweiten Ranges gelten lassen könnte. Die echte P. Wiemanniana Günth. et Schumm. oder P. Gün- theri Pohl ex definit. (meine var. «. canescens) hat durchweg blos fünfzählige Grundblätter und untere Stengelblätter, die Blättchen tief eingeschnitten gezähnt, mit höchstens neun grösseren Säge- zähnen, die Blattunterseite dünn weissgraufilzig, der Filz aus dichten kurzen Haaren und auf den Nerven aus längeren, aber feinen und wenig auffälligen Haaren bestehend, Die P. virescens (wie ich die var. virescens vorläufig der Kürze halber nennen will) hat die Grund'lätter und unteren Stengelblätter theilweise, wenigstens an kräftigeren Exemplaren. sechs- bis sieben- zählig, sonst auch fünfzählig, die Blättchen mehr länglich, tiefer hinab eingeschnitten gezähnt, an kleinen oder zwergigen Exemplaren wohl auch nur fünf- bis neunzähnig, an kräftigen Pflanzen aber mit sieben bis dreizehn grösseren Sägezähnen, die Blattunterseite aber nicht filzie, sondern auf den Nerven seidig-langhaarig und durch diese kräftigeren Haare seidig-glänzend, dazwischen nur mässig dicht oder zerstreut kurzflaumig. Uebrigens variirt dis Stärke der Behaa- 208 rung, so dass die Unterseite bald mehr ins Graue (aber niemals weissgrau), bald mehr ins Grüne spielt. Dem Ansehen nach weichen daher die beiden Racen oder Arten von einander beträchtlich ab, die P. Wiemanniana nähert sich der Behaarung nach mehr der P. argentea, die P. virescens, besonders in schwächer behaarten Exemplaren, mehr der P. verna, und da sie mit dieser öfter zusammenwächst, so ist es nicht zu sehr zu ver- wundern, dass in den Sammlungen bisweilen durch Unachtsamkeit und Unkenntniss der Sammler die beiden letzteren Pflanzen unter einem Namen zusammen vorgefunden werden. Was die Verbreitung der P. virescens betrifft, so ist sie mir bisher nur aus Böhmen bekannt. Obwohl die Museumssammlung, zumal nach der Einverleibung der Lehmann’schen Collection, die P. collina und ihr zunächst stehende Formen sowohl aus Oesterreich, als auch aus Deutschland und auch von anderwärts in Menge be- sitzt, fand ich darunter doch kein ausserböhmisches Exemplar, wel- ches mit der P. virescens identificirt werden könnte. Zwar hat Zim- meter meine P. Güntheri var. virescens für identisch mit P. Sile- siaca Uechtr. erklärt, so dass hiernach die böhmische Race auch in Schlesien vorkommen würde, allein diese Bestimmung ist, wie ich schon einmal in den Res. d. bot. Durchf. Böhm. für 1584 geäussert habe, entschieden irrig. Denn die P. Silesiaca hat, ähnlich wie die P. Wiemanniana, ebenfalls unterseits dünnfilzige, mehr verkehrt- eiförmige, kleiner gezähnte Blättchen, öfter gezähnte Aussenkelch- blätter und grössere Blüthen, Antheren und Fruchtköpfchen. Ich bemerke nur noch, dass auch Uechtritz die Richtigkeit der Zimmeter’schen Bestimmung der P. virescens als P. Silesiaca entschieden in Abrede gestellt hat. Unter Anderem bemerkte Uechtritz zu einem Exem- plar mit reichlichen sechs- bis siebenzähligen Blättern (was, wie gesagt, häufig vorkommt): „dies Exemplar dürfte Zimmeter ver- anlasst haben, Ihre P. Günth. virescens zu meiner P. Silesiaca zu bringen, was gewiss ein Irrthum war. Ihre Pflanze kommt eben offen- bar auch mit sechs- bis siebenzähligen Blättern vor, was ich neuer- dings auch bei ähnlicben Formen aus auderen Gegenden gesehen habe. Die P. Silesiaca hat derberes, lebend nie grauseidiges, son- dern eher wegen der oft zahlreich eingemengten Sternhaare grau- grünes bis graufilziges Laub, auch sind die Zähne meist stumpfer, der Endzahn gewöhnlich kleiner und die Nerven der Unterseite treten schon an der frischen Pflanze deutlicher hervor. Durch ihre frühe Blüthezeit (Mitte April bis Mai) und einige andere Charak- tere neigt sie etwas zu P. arenaria hin.“ Von der P. virescens bemerkte Uechtritz: „sie ist doch eine eigenartige Pflanze, die wohl dem Typus P. Wiemanniana nahe steht, aber immerliin abweicht. — Die Gestalt der oberen Stengel- blätter ist übrigens von der des Typus auch verschieden und man müsste einmal beide in der Cultur noch weiter prüfen, da die Be- kleidung jedenfalls nicht der einzige Unterschied ist.“ Re 16 204 Die echte P. Wiemanniana, wie sie in Schlesien vorkommt, habe ich bisher nur einmal in Böhmen gefunden, und zwar nicht in der Prager Gegend, sondern im Elbth: ıle bei Gross-Wosek auf Sand- boden, auf welchem auch die schlesische Pflanze gewöhnlich wächst, und sie dürfte auch noch anderwärts im Elbthale nachzuweisen sein. Ich sammelte davon im Juli eine eigene sommerliche Nachwuchs- form mit breiten, nicht so tief eingeschnittenen Blättchen, dergleichen, wie Uechtritz dazu bemerkte, auch in Schlesien vorkommen. Zim- . meter eibt die P. Wiemanniana auch bei Münchengrätz an, von woher ich kein Exemplar gesehen habe. Neuerdings ist die P. Wiemanniana bei Mariaschein gesammelt worden (s. Res. d. bot. Durchf. Böhm. für 1886), daher dürfte die ältere Angabe: bei Teplitz (Opiz) auch dazu gehören. In der Prager Gegend und südlicher in Mittelböhmen bis Do- bris, Hlubos und Jinee bei Pribram, und bis Pürglitz (nach H. Poläk) kommt aber nur die P. virescens vor; sowohl nach meinen eigenen Untersuchungen, wie auch nach dem Ausweise unserer Herbarien. Allerdings fand ich im Prager Universitätsherbar einen Bogen mit mehreren Exemplaren der echten P. Wiemanniana vor, mit einer wohl von Sieber geschriebenen Etiquette: „auf dem Wege von Dobris bei Ridka* (wörtlich Pohl’s Standort im Tentamen). Dieser Befund hat mich anfangs sehr frappirt; allein es fand sich daun in einem anderen Bogen desselben Herbars eine Anzahl von Exemplaren der P. virescens (nebst einer beigemengten P. verna), deren Scheda von Tausch’s Hand geschrieben lautet: „P. Güntheri, E Silesia“. Da nun die P. viridis nach dem competenten Zeugniss von Uechtritz in Schlesien nicht vorkommt, die P. Wiemanniana aber nach allem, was mir bekannt ist, wiederum nicht bei Ridka, wohl aber häufig die P. virescens, so liegt es auf der Hand, dass die betreffenden Zettel in den beiden Bogen vertauscht worden sein müssen. Meine Behauptung, dass P. Wiemanniana in Mittelböhmen nicht vorkommt, mag sonderbar erscheinen, da doch Pohl die P. Güntheri foliis quinato-digitatis, subtus incano-tomentosis definirt und dieselbe Pflanze doch bei Ridka und Dobris angibt. Daraus folgt aber nur, dass Pohl die Definition von der schlesischen Pflanze oder von der Günther’ schen Etiquette hernahm, dann aber die mittel- böhmische P. virescens, den Unterschied in der Behaarung nicht beachtend, dazuzog. Pohl's P. Güntheri umfasst also nicht nur die P. Wiemanniana (der Definition und dem Citate nach), sondern auch die P. virescens (den Standorten nach) in sich, ebenso wie die P. Güntheri meines Prodromus. Für die Richtigkeit der Thatsache, dass die P. Wiemanniana bei Prag und südlicher nicht vorkommt, und dass von Pohl unter PR: Güntheri, was die mittelböhmischen Standorte betrifft, nur die P. virescens gemeint war, spricht auch noch der Umstand, dass Presl in der Flora (echica (1310) die Pohl'sche P. Gümtheri — P. Wiemanniana als solche gar nicht aufnahm, obwohl er die damit 205 gemeinte Pflanze wohl kannte, welche er unter dem Namen P. in- elinata Vill. mit dem Standort Jilovistö (bei Ridka) aufführte. Die Beschreibung foliis radiealibus septenis quinatisve, cuneiformibus, antice dentatis, subtus cano- -pilosis (nicht etwa tomentosis), Junio- ribus sericeis lässt ganz klar die P. virescens erkennen, die denn auch im Universitätsherbare (ehemaligen Presl’schen Herbare) als P. inelinata vom Standorte aufbewahrt wird. Interessant ist, dass schon Presl die siebenzähligen Blätter wahrnahm, die von späteren Autoren (auch von mir im Prodromus) übersehen wurden. Dass auch Tausch in der Prager Gegend nur die P. virescens, niemals aber die P. Wiemanniana gesammelt hat, werde ich alsbald nachweisen. (Fortsetzung folgt.) Trichome in Trichomen. Von Dr. Günther R. Beck v. Mannagetta. Auf meiner ersten Forschungsreise dureh Bosnien fand ich auf der als Hranicava bekannten Alpe bei Pazaric an Moderstämmen mehrere Exemplare von Peziza hirta Schum., die bei näherer Unter- suchung einen eigenthümlicher Bau ihrer vom Rande ausstrahlenden Triehome aufwiesen. Die genannten borstenförmigen Trichome bestehen hei Peziza hirta Schum., sowie bei den nahe verwandten Arten, z. B. bei P. scutellata L., P. trechispora B. et Br., P. setosa Nees u. a. gewöhnlich aus mehreren gegen die fein und lang zugespitzte End- zelle an Umfang abnehmenden Zellen; die gebräunte Aussenwand derselben ist sehr stark verdickt, während die Scheidewände zart bleiben. Die Eigenthümlichkeit zahlreicher Haare der oben genannten Peziza bestand nun darin, dass sich aus den dem Fusse der Haare nächsten Zellen trichomähnliche Mycelfäden gebildet hatten, die in das Lumen der benachbarten Triehomzellen hineinwuchsen. Bald war es nur eine Hyphe, in den meisten Fällen jedoch zwei bis drei dieke Mycelfäden, die die unterste Scheidewand des Trichoms durch- brachen und fortwachsend in zwei bis vier Zellen sich gliederten. Die Endzelle dieser Neubildungen spitzte sich in den meisten Fällen wie bei den Trichomen lang zu oder schwoll etwas keulig an. In einem Falle konnte ich beobachten, dass von drei eingedrungenen Triehomen die feine Spitze eines derselben auch schon die zweite Scheidewand des sie umhüllenden Borstenhaares durchbohrt hatte und es dürfte daher wahrscheinlich sein, dass noch ein weiteres Längenwachsthum derselben stattgefunden hätte. In einem anderen Falle sah ich die subapicale Zelle des Trichomes selbst einen kleinen kegelförmigen Fortsatz bilden, der in das Lumen der Endzelle hineinwuchs. 205 Es war also an den Randhaaren von Peziza hirta’ Schum. der seltene Fall einer Triehombildung in Trichomen zu beobachten, der nur in Vergleich gezogen werden kann mit den Durchwachsungen in den Wurzelhaaren von Lunularia vulgaris Raddı und Marchantia polymorpha L., welche von L. Kny und Böttger genau untersucht wurden. ') Bei den genannten Lebermoosen wuchsen einzellige Wurzel- haare in gleichgestaltete andere hinein, in unserem Falle sehen wir jedoch mehrzellige Trichome in gefächerten Haaren. Ueber das Einreissen der Laubblätter der Musaceen und einiger verwandter Pflanzen. Von Gajetan Lippitsch. Mit einem Holzschnitte. Es ist bei den Musaceen eine bekannte Erscheinung, dass die grossen Laubblätter, wenn sie sich im Freien befinden, Risse parallel den secundären Blattnerven bekommen. Im Warmhause cultivirt zeigen die vorher intacten Pflanzen diese Erscheinung nicht oder doch nur in sehr geringem Masse. Abbildungen solcher durch den Wind zerrissenen Blätter findet man in grösseren systematischen Werken.*) Eine Umschau in der Litteratur ergibt, dass dieser Er- scheinung auch schon Erwähnung gethan wurde. Haberlandt?) erklärt „diese auffallende Erscheinung durch den vollständigen Mangel jedes mechanischen Schutzmittels gegen das Einreissen“. Sachs*) spricht von einer „unzweckmässigen Nervatur der Blätter, welche das Einreissen ermöglicht“. Im Folgenden soll diese interessante Erscheinung auf Grund eingehender anatomischer Untersuchungen besprochen werden. Eingerissene Blätter konnte ich an Musa Eusete, Musa paradisiaca, Urania speciosa, Canna iridiflora und einigen Strelitzia-Species (hier allerdings in geringerem Grade) sehr schön wahrnehmen. Des Vergleiches halber untersuchte ich auch die Laub- blätter verwandter Pflanzen, an welchen ich ein Einreissen nicht be- obachtet habe, nämlich: Musa Cavendishü, Canna Indica, Maranta arundinacea, Hedychium Gardnerianum, Alpinia spec. Es sind demnach alle vier Familien der Scitamineen: die Mu- saceen, Cannaceen, Marantaceen und Zingiberaceen vertreten. ') L. Kny und Böttger: Ueber eigenthümliche Durchwachsungen an den Wurzelhaaren zweier Marchantiaceen in Verh. des botan. Vereins der Prov. Brandenb. 21 (1879), S. 2, t. II. Auf Seite 4 auch eine Zusammenstellung ähnlicher Regenerations- erscheinungen. ?) Vergl. Engler und Prantl: Dienatürlichen Planzenfam, 21. Lieferung, °) Physiolog. Pflanzenanatomie, S. 25. *) Vorlesungen über Pfanzenphysiologie, S. 61. 207 l. Musa Eusete. Führt man einen Schnitt durch das Blatt, und zwar senkrecht zu den secundären Blattnerven, so findet man folgende Verhältnisse: Unter der Epidermis der Blattoberseite ist ein einschichtiges (bisweilen zweischichtiges) Wassergewebe entwickelt; darauf folgen zwei Lasen von Pallisadenzellen, darauf Schwammparenchym, an dieses schliesst sich wieder ein einschichtiges schwächer entwickeltes Wassergewebe an, auf welches die untere Epidermis folgt. Zwischen je zwei secundären Blattnerven verläuft im Mesophyll ein Luftcanal, der aber durch Diaphragmen gefächert wird; in diesen Diaphragmen verlaufen die Anastomosen. Jeder Hohlraum ist von Schwamm- parenchynizellen vollständig ausgekleidet, welche eine ähnliche Lage- rung zeigen, wie solche von Haberlandt im Blatte von Cyperus alternifolius aufgefunden wurde.') Die Spaltöffnungen finden sich so- wohl auf der Blattoberseite (spärlicher), als auch auf der Blatt- unterseite, und zwar liegen sie in Reihen zwischen je zwei secun- dären Blattnerven, also gerade über den Höhlen und deren Dia- phragmen. Die Gefüssbündel besitzen eine aus parenchymatischen Zellen gebildete Gefässbündelscheide.» Mechanische Belege finden sich in mässiger Ausbildung an der Hadrom- und Leptom- Seite vor. Gewöhnlich treten in der Entfernung von ungefähr je 1 cm. stärkere Nerven auf, zwischen welche daun zahlreiche, viel schwächere, mit den vorigen parallele zu liegen kommen; diese schwächeren Bündel besitzen oft nur auf der Blattunterseite einen mässigen mechanis.hen Beleg. Im Allgemeinen kann man die mechanische Armirung des Blattes als mässig erklären. Bezüglich der Anastomosen ist zu be- merken: 1. dass sie keine mechanischen Elemente besitzen, 2. mit einem wasser- (Ring- oder Spiraltracheide) und einigen eiweisslei- tenden Elementen versehen sind, 3. dass sie von einer deutlichen Gefässbündelscheide umgeben sind. Ihre Entfernung beträgt ungefähr 0°5--1 mm. Der Blattrand zeigt folgenden Bau: führt man einen Quer- schnitt durch das Blatt, und zwar senkrecht zum Rande, so trifft man auch die am Rande des Blattes verlaufenden seeundären Ner- ven nahezu senkrecht, da dieselben in der Nähe des Randes Curven beschreiben, und dann sämmtlich dem Rande parallel laufend sich successive an einander aulegen und seitlich mit einander verschmelzen, durch welches Verhalten ein breiter (circa 0'2 mm.) sympodialer Randnerv resnltirt. Indem auch die mechanischen Belege der Gefäss- bündel am Rande seitlich mit einander verschmelzen, erhält der Randnerv auf der Ober- und Unterseite des Blattes ein zwar breites, aber nur zwei bis drei Zelllagen dickes Bastband. Der ausserhalb des Randnerven liegende Blattrand erscheint als ein circa 1 nım., breiter Flügel ausgebildet. der aber blos an noch jungen Blättern aus lebenden Zellen besteht, später jedoch zum grössten Theile (etwa zur Hälfte) vertrocknet Auf dem Querschnitto durch diesen ') Vergl. Haberlandt: Das Assimilatiunssystem, 208 Flügel sieht man, «dass derselbe, abgesehen von der beiderseitigen Epidermis, deren Aussenwände gerade so dünn sind, wie an den übrigen Theilen der Blattspreite, blos aus relativ kleinzelligem Wassergewebe besteht, das in der Nähe des | Ikandnerven eirca fünf Zelllagen bildet; gegen den Rand zu nimmt die Zahl dieser Schich- ten ab, bis schliesslich zwisehen oberer und ; unterer Epidermis nur mehr eine Lage von Wassergewebszellen vorhanden ist; im äusser- sten, aber noch immer ziemlich breiten Theile des Blattrandes ist auch diese letzte Schicht verschwunden, die beiderseitigen Epidermen grenzen unmittelbar aneinander. Dabei wer- den die Epidermiszellen immer kleiner und bleiben dünnwandig, so dass der äusserste Blattrand von einem überaus dünnen Häut- chen gebildet erscheint (eirca 6°8 « dick). Es unterliegt keinem Zweifel, dass dieser Flügel für das noch junge Laubblatt einen localen Wasserspeicherungs-Apparat vorstellt. An älteren Laubblättern ist dieser Flügel allerdings stark vertrocknet, wobei er gewöhn- lich nach der Blattunterseite eingeschlagen wird. Beim Vertrocknen reisst der Flügel an ziemlich zahlreichen Stellen senkrecht zum Blattrande ein. Die Risse durchziehen häufig auch den äusseren Theil des Randnerven, be- ziehungsweise seine mechanischen Belege; solche Risse, welche sich bis zum Randnerv erstrecken, lassen sich auch an Blättern beob- achten, welche sich im windstillen Ranme des Gewächshauses entwickelt haben; es liegt daher die Vermuthung nahe, dass das theil- weise Zerreissen des Randnerven und seiner ziemlich breiten Bastbänder eine Folge der 5 bei der Contraction des eintrocknenden Flü- 7 . . A gels auftretenden Zugspannungen ist (pri- = märe Risse). Zur Prüfung dieser Vermuthung wurde folgendes Experiment angestellt. Von einer noch ziemlich jungen Blattspreite wurde der Flügel, das eine Mal mit, das andere Mal ohne Randnerv in der Länge von eirca 4 cm. it einem Messer abgetrennt; diese beiden Stücke wurden dann neben einander auf einem Objeetträger ausgespannt und an den Enden mit venetianischem Terpentinharz befestigt. Man konnte nun Folgendes beobachten: Der Flügel ohne Randnerv vertrocknete sehr ‘DODIS!pDAnd venp UoA purigrig uap Yoanp yLudsıond 209 rasch, begann sich schon nach einigen Stunden der Länge nach einzurollen, am nächsten Tage zeigten sich zwei Risse. Am zweiten Stücke konnte ich am nächstfolgenden Tage eine longitudinale Ein- rollung des Flügels noch nicht wahrnehmen, es vertrocknete viel langsamer, zeigte aber dann auch einen senkrechten Riss, der aller- dings nicht weiter als bis zum Randnerven ging. Das Ergebniss dieses Versuches spricht also nicht ganz zu Gunsten obiger Ver- muthung, wenn es dieselbe auch nicht vollständig widerlegt. Jeden- falls muss die Möelichkeit im Auge behalten werden, dass das Weitergehen des primären Flügelrisses durch das Bastband des Randverven am Gewächshausexemplare durch mechanische Eingriffe von aussen, etwa durch das Bespritzen der Blätter bewirkt wurde. An tief eingerissenen Blättern (bis zum Hauptnerv) findet man nun, dass sich der Riss von dem primären durch das Eintrocknen des Flügels entstandenen Risse aus, nach unregelmässiger (stufen- weiser) Durchtrennung des Randnerven zwischen den secundären Nerven, und zwar im Mesophyll fortsetzt. Es werden dabei aller- dings mehrere hundert Anastomosen durchrissen, allein diese bieten, da sie bastlos sind, keinen mechanischen Widerstand. Die übrigen nicht mechanischen Gewebe, als Epidermis, Wassergewebe, Palli- saden und Schwammparenchym kommen hier kaum in Betracht. Ob die in zahlreichen Reihen auftretenden Spaltöffnungen und die nicht gewellten Seitenwandungen der Epidermis den Riss erleichtern, sei dahingestellt. Nach diesen Beobachtungen beginnt die Rissbildung in dem mechanisch gar nicht geschützten Flügel in Folge von Span- nungen, die sich im Entwickelungsgange des Blattes von selbst ein- stellen. Es werden also die Angrifispunkte für die scheerenden Kräfte des Windes vom Blatte, respective dem vertrocknenden Blattrande (Flügel) selbst geschaffen. Wenn wir von der obigen Vermuthung (der primären selbstständigen Durchreissung des Kandnerven) ab- sehen und annehmen, dass der ganze Ranıdnerv mit seinen beider- seitigen (oben und unten gelegenen) Bastbändern vom Winde zer- rissen wird, so ist dies der einzige durch mechanische Gewebe bedingte Widerstand, der sich den scheerenden Kräften des Windes entgegenstellt. In dieser Hinsicht zeigen aber die mechanischen Belege des Randnerven die denkbar ungünstigste Querschnittsform und Lagerung. Sie sind, wie oben bereits auseinander gesetzt wurde, dünne, parallel der Blattoberfläche gelagerte Bänder, die vom Rande her natürlich viel leichter eingerissen werden können, als wenn die- selbe Bastmasse in Form eines compacten kreisrunden Stranges oder einer radial gestellten Platte ausgebildet wäre. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass die mechanische Con- struction des Blattrandes das Einreissen geradezu be- günstigt, und es frägt sich nun, wie diese auffallende Erscheinung biologisch verständlich gemacht werden kann. Diese Frage ist um so berechtigter, als ja sonst in der Regel die verschiedenartigsten Einriehtungen zum mechanischen Schutz des Blattrandes gegen das 210 Einreissen getroffen sind.') Diese mechanischen Einrichtungen zum Schutze des Blattrandes wurden zuerst von Haberlandt, später ausführlicher von Hintz beschrieben.*) (Fortsetzung folgt.) Ueber die Potentillen des mittleren Tirols, Von Dr. F. Sauter in Bozen, Die Zahl der Potentillen, welche Hausmann in seiner Flora Tirols anführt, ist eine ziemlich beschränkte Unter P. eollina, argentes und verna (autorum) fasst Hausmann eine Reihe von theilweise gut zu unterscheidenden Arten zusammen. Dieser Um- stand veranlasst mich, die Ergebnisse mehrjähriger, auf diese schöne (rattung im bezeichneten, vom Brenner bis an die deutsche Sprachen- srenze reichenden Gebiete gerichteter Untersuchungen und Beobach- tungen im Freien, welche durch die gütige Unterstützung des Herın Prof. Zimmeter wesentlich gefördert wurden, zu veröffentlichen. Ich halte mich hiebei an die von Prof. Zimmeter in dessen Schrift „Die europäischen Arten der Gattung Potentilla, Steier 18834“ ver- öffentlichte systematische Gruppirung. Die Gruppe der „Annuae* scheint im Gebiete nicht vertreten zu sein, der Standort der P. supina L. bei Salurn (Facchini) konnte wenigstens in neuerer Zeit nicht wieder aufgefunden werden. Aus der Gruppe der „Axilliflorae* kömmt ausser der mehrformigen P. erecta L.—= Tormentilla Crantz, wovon ich eine habituell sich der strietissima Zim. nähernde aufrechte Varietät in den Bergwäldern und eine Var. minor der Alpenmoore unterscheiden möchte, P. scia- phila Zim. bei Seis nächst Kastelrut vor, ferner die häufige P. rep- tans L. mit einer var. minor m.: Pflanze und Blüthe viel klei- ner, Blattstiele kürzer oder wenig länger als die Blätter, diese beiderseits behaart. P. microphylla Tratt. auf trockenem Boden bei Unterinn am Ritten; mit der zahlreich vorkommenden P. anserina L., var. argentea Neilr. — sericea Hayne, besonders schön an Wegen und Mauern der Gebirgsthäler südlich des Brenner, während sie in den wärmeren südlichen Gegenden fehlt und hier nur eine ähn- liche Mittelform mit schwächer seidig behaarter Blattoberseite beob- achtet wurde, Von den „Pinnatae* kommt im Gebiete nur P. rupestris L. sowohl im südlichen als auch im östlichen Theile (Pusterthal) vor, ebenso ist die Gruppe der „Palmatisectae* nur durch die P. recta L. vertreten, deren im südlicheren Gebiete wachsende stärker raulı- hıuarige Exemplare meist kurze Stildrüsenr an den Blatträndern ') Vergl. Schwendener: Das mechanische Prineip, S. 133. *) Vergl. Haberlandt: Physiol. Pflanzenanatomie, S. 431; ferner: Hintz, Ueber den mechanischen Bau des Blattrandes. Dissertation. Berlin 1888. 211 tragen, während diese den schwächer behaarten bei Lienz gesam- melten Exemplaren fehlen. Den Uebergang von dieser Gruppe zu jener der „Argenteae“ scheint mir eine Potentilla, vereinzelt bei Haslach nächst Bozen vor- kommend, zu bilden, welche ich für eine P. argentea X recta ansehe, die ziemlich die Mitte zwischen beiden hält und deren Blätter sowohl die Bekleidung der recta als der argentea zeigen. Diese Potentilla, welche ich vorläufig als P. leucophylla bezeichne und deren Diagnose kurz lauten würde: Pflanze bis 40 Ctm. hoch, Blattoberseite mit weissen Borsten, Unterseite mit solchen und mit einem Filze von weichen, ekräuselten Haaren besetzt, Stengel und Blüthenstiele schwach dünnfilzig, Blüthe etwas kleiner als die der P. recta — steht der P. polyodonta Borb. sehr nahe, unterscheidet sich aber von derselben durch stärkere, weissere Behaarung der Blattoberseite und geringere Anzahl von spitzeren Sägezähnen an den fünfzähligen breiteren Blättchen. Eine zweite, bisher nur in wenigen Exemplaren an gleicher Stelle gesammelte Potentilla mit weniger gekräuselter Behaarung der Blätter steht der P. recta habituell näher und würde daher der Combination P. recta X argentea entsprechen. Aus dem Kreise der „Collinae“ scheint P. collina im Ge- biete zu fehlen, hingegen wurden bisher folgende Arten auf- gefunden: P. praecox F. Schultz und eine derselben nahe stehende, aber sich der argentea noch mehr nähernde Form, welche ich vor- läufig als P. praecocioides bezeichne, beide aus der Umgebung Bozens. P. thyrsiflora Hüls. am Guntschna, Weg nach Sarnthal ete., P. brachyloba Borb. und P. confinis Jord., beide am Guntschna; P. Wiemanniana Günth. et Schum. — Guentheri Pohl, am Rande der Weinberge am östlichen Ufer des Kalterer Sees und längs des Mittelberges bis Gmund. Von P. Johanniniana Goir. —= Hausmanni Uechtr., welche um Bozen, Meran und Brixen die am häufigsten vorkommende Art der „Collinae* ist, unterscheide ich vorläufig zwei ziemlich scharf gesonderte Formen: eine höhere, in der Inflorescenz ziemlich stark wollige Pflanze mit beiderseits ziemlich zahlreichen Zähnen der schmalen Blättchen bei mehr minder stärkerem Filze der Blattunterseite und eine kleine niederliegende Form mit wenigen Blattzähnen und dünnerem oder fast verschwindendem Blattfilze, welche Pflanze sich nach Prof. Zimmeter der P, alpicola De la Soje stark nähert. P. Saw'eri Zim. in litter. 1885, eine auffallende, der argentea nahe stehende Art, an Mauern der gegen Süden exponirten Hügel um Bozen. In den Kreis der „Collinae* gehört P. porphyracea m. in Öesterr. botan. Zeitschrift 1888, S. 113, vorkommend im Kiese des Giessbaches Rivelaun und dessen nächster Umgebung, sowie am Kal- varienberge bei Bozen, vereinzelt an Mauern in Gries; an Mauern bei St. Valentin nächst Meran eine etwas grössere Form. . Aus der Reihe der „Argenteae“ kommt P. argentea L. in zwei Varietäten vor; einer Varietät mit breiteren und stumpfen Blait- 212 zipfeln var. latisecta m. und einer Varietät mit schmalen, tief ein- geschnittenen spitzen Blattzipfeln var. angustisecta m. Die sehr auf- fallende var. perincisa Borb., sah ich nur in den Gebirgsthälern südlich des Brenners an Wegen im Glimmerschiefersande. P. minuta Ser. auf Porphyr um Bozen; P. decumbens Jord. um Bozen und bei Gmund, wie Zimmeter bemerkt, eine grosse, flachblättrige Varietät der argentea, in Folge des dünnen und langen Stengels meist halbniederliegend. Von P. incanescens Opiz —= impolita Whlbg. sind zwei auffallende Formenzu unterscheiden: eine f. typica m. mit oberseits grauweisser, sammtartiger Blattfläche und die f. sub- incanescens m. mit schwächerer Behaarung der Blattoberseite. P. in- canescens typica beobachtete ich nur an den sonnigsten trockenen Hügeln um Bozen, Meran und Klausen, da sie aber hier neben der typischen argentea vorkommt, kann obiger locale Umstand nicht allein Ursache ihrer auffallenden Behaarung sein. Minder behaarte Formen kommen auch um Brixen, Lienz, selbst in rauheren Gebirgs- gegenden, z. B. um Sterzing vor. .P. dissecta Wallr. um Lienz; P. tephrodes Rchb., welche Zimmeter um Klobenstein am Ritten an- gibt, sah ich nicht. Aus der Gruppe der „Chrysanthae“ beobachtete ich im Gebiete noch keinen Vertreter; Huter gibt nach Zimmeter die P. Thurin- giaca Bernh. in Buchenstein an; die weiter östlich so häufige P. rubens Crauntz — opaca Koch fehlt im Gebiete. Gruppe der „Aureae*: Von P. opaca L. —= verna autor. sah ich nur Exemplare um Lienz; von P. glandulifera KraSan eine Form mit tief einge- schnittenen Blättchen auf.den Hügeln um Sigmundskron und Eppan, sowie bei Küchbach um Bozen (Porpliyr). P. abbreviata Zim. aus dem Fischeleinthale im Pusterthale (Kalk), auf Porphyr bei Unterinn, auf Kalk am Mendelpasse; P. puberula KraSan auf Waldboden bei Kühbach und um Nals bei Bozen. Die in Nordtirol häufig vor- kommende P. Gaudini Gremli scheint im Gebiete zu fehlen, doch treten derselben um Kaltern und Meran gesammelte Exemplare durch die dichten Sternhaare an den Blattflächen schon sehr nahe. P. Bolzanensis Zim.—verna Pf. pilosa Hausm. Fl. Tirol, ist die im südlichen Theile des Gebietes von Brixen abwärts verbreitetste Art der 'Ihäler und Hügelgegend; über 1000 Meter s. m. sah ich sie nicht hinauf gehen, auch in den Seitenthälern des Gebietes sah ich sie noch nicht. P. Bolzanensis varüirt stark sowohl in Bezug auf den Habitus, als in Bezug auf die Anzahl der Sternhaare an den Blattflächen, welche bald sehr zahlreich sind, so dass die Pflanze ein der P. Gaudini ähnliches, graugrünes Aussehen hat, bald nahezu ganz verschwinden. Ich unterscheide vorläufig folgende allerdings nicht scharf geschiedene Varietäten: «. macrantha, Pflanze von grösserer Sta- tur, Blüthe bis zu 15 Mm. Durchmesser, schwefelgelb oder auch pome- ranzfärbig; ß. micrantha, kleine Pflanze mit kleiner Blüthe, Stern- haare zahlreich an beiden Blattflächen, der P. Gaudini am nächsten stehend; y. astelligera, reichborstig, Sternhaare ganz verschwindend; 215 d. glandulifera mit zahlreichen gestielten Drüsen am Blüthenstiele, den Blatt- und Kelchzipfeln; e. umbrosa, eine zartere Schattenform mit blass schwefelgelber Blüthe, bald mit, bald ohne Stieldrüsen; £. prorepens, habituell ziemlich verschiedene, auf Porphyrsand und lockerem Porphyrgerölle wachsende Varietät mit reicher Veräste- lung, weithin kriechenden, ausläuferartigen Stämmchen, sehr spar- samen Sternhaaren, Stieldrüsen an Blüthenstielen und Kelchzipfeln. n. latifolia, Blättchen lang gestielt bis zu sieben, keilförmig, vorne stark verbreitert, bis zu je sechs Sägezähuen beiderseits, Sternhaare sparsam, aber deutlich. Diese Varietät scheint die Gebirgsvarietät zu sein und sah ich sie nur an Mauern auf den Bergen um Bozen von circa 600 bis gegen 1000 M. s. m. Der P. Bolzanensis nahestehend ist die P. Bolzanensiformis m. Oesterr. botan. Zeitschr. 1888, pag. 114, vereinzelt am Kalvarien- berge und bei Karneid um Bozen; von ersterer sofort durch die weichen gekräuselten Haare der Blattunterseite, wie auch durch anderen Habitus zu unterscheiden, scheint einer hybriden Combi- nation zwischeu P. Bolzanensis uud argentea, zwischen denen sie wächst, zu entsprechen. P. Tiroliensis Zim. geht über den Brennerpass südwärts in die Thäler von Gossensass und Sterzing, wo sie sehr häufig vor- kommt, auch in südlicheren Thälern wie im Aferer- und Lüsenthale bei Brixen und im Sarnthale (Peus) salı ich sie, jedoch ausschliess- lich nur auf Thonschiefer. P. aurigena Kerner, eine von mir im Fischeleinthale bei Sex- ten gesammelte und unter obigem Namen ausgegebene Potentilla, welche Zimmeter für einen Bastard zwischen der P. aurea und vil- losa Crtz. hält. P. aurea L. allgemein verbreitet, geht bei Bozen auf Porphyr vereinzelt bis 350 M. s. m. herab. P. dubia Crantz — minima Hall. fil. am Brenner und im Pusterthale an verschiedenen Orten. P. verna L.— aurea firma Gaud. wie vorstehende, P. villosa Urtz. — aurea erocea Gaud. auf Alpen im Pusterthale und im südlichen Tirol auf Kalk verbreitet. Am Schlern bei 1900 Meter eine grosse und grossblüthige Form (f. macropetala m.), Pflanze bis 25 Ctm. hoch, Blüthendurchmesser 20—22 Mm. P. grandiflora L. auf Ur- gebirge im Pusterthale und in Centraltirol, sehr schön und gross- blüthig an der Stilfserjochstrasse. P. frigida Vill. reicht am Brenner in den nördlichen Theil des Gebietes herein ; sie kommt am Hühner- spiel bei Gossensass auch in einer forma quinqueloba mit fünf Blätt- chen vor. In gleicher Weise reicht auch die P. nivea L. in das Gebiet herein, sowie die von Huter aufgefundene P. Brennia Hut. (P. nivea X verna). Aus der Gruppe der „Vragariastrae“* schmückt P. caulescens L. die Kalkfelswände von den Voralpen herab bis auf die heissen Fels- wände bei Margreid und Salurn (circa 200 Meter); an den Wänden des Raulıkofels bei Lienz mit der forma robusta Zim. P. Olusiana Jacq., nach Zim meter am Wormserjoche. P. alba L. verbreitet, im Gebiete auch auf Porphyr. P. nitida L. der Schmuck 214 der Dolomitalpen mit der selteneren forma albiflora. P. sterilis L. — Fragariastrum Ehrh. scheint im Gebiete zu fehlen, wie auch mierantha Ram. Ueber die Eigenthümlichkeiten ausserordentlich üppig entwickelter Schösslinge des schwarzen Hollunders, Von Dr. Karl Fritsch. Aus dem Strunke eines knapp über dem Boden umgehauenen Hollunderstrauches (Sambueus nigra L.) kamen in meinem Haus- garten bei Salzburg zahlreiche, dieht neben einander stehende Schöss- linge hervor, die sich in Folge der durch das ausgebreitete Wurzel- system überreichlich zugeführten Nahrung so ungewöhnlich üppig entwickelten, dass sie, abgesehen von ihrer Stärke und der Grösse ihrer Blätter, auch noch in mehrfacher Beziehung von normalen Trieben abwichen, und zwar einerseits durch reichliche Entwicke- lung von Nebenblättern und andererseits durch weitergehende Theilung der Blätter. Obwohl beide Eigenthümlichkeiten sicher schon anderwärts beobachtet worden sind, wenn auch vielleicht nur in geringerem (Grade, so scheint es mir doch nicht überflüssig zu sein, auf diese Erscheinungen näher einzugehen und meine an den erwähnten Schösslingen gemachten Beobachtungen der Hauptsache nach mitzutheilen. Was die Nebenblätter anbelangt, so sind dieselben bei Sambucus nigra L. bekanntlich nur ausnahmsweise, wenn auch nicht selten, entwickelt. Die Blätter der in Rede stehenden Schösslinge waren fast ausnahmslos von Nebenblättern begleitet. An den unter- sten und obersten Blättern fanden sich in der Regel nur je zwei ganz kleine Nebenblätter, wie dies bei kräftigen Trieben dieser Art überhaupt häufig vorkommt. An den mittleren Knoten waren aber stets mehr als zwei, gewöhnlich vier oder sechs, seltener eine ungerade Anzahl (z. B. drei) Nebenblätter beiderseits vorhanden. In der Regel waren alle Nebenblätter von gleicher (sehr geringer) Grösse, gestutzt- lineal und vom Stengel abstehend. Manchmal aber waren — ebenso wie das bei Sambucus Ebulus L. sehr häufig vorkommt — vier Nebenblätter entwickelt, von denen die erster Ordnung bedeutend grösser waren. Während jedoch bei Sambucus Ebulus L. die grösseren Nebenblätter in der Regel ungetheilt sind,') waren sie hier gewöhn- lich mehr minder eingeschnitten und wiederholten oft annähernd in sehr kleinem Massstabe die fiederschnittige Form der Laubblätter. Ich wurde durch diese Beobachtungen angeregt, die verschie- denen ausländischen Sambucus-Arten in Bezug auf Entwickelung ihrer Nebenblätter zu untersuchen. Unter den im Herbar des Wiener ‘) Vebrigens gehören fiederspaltige Nebenblätter bei Samhucus Ebulus L. durchaus nicht zu den Seltenheiten. EEE A 215 Hofmuseums vorhandenen Arten fand ich — theils constant, theils nur an einzelnen Knoten — bei folgenden Nebenblätter entwickelt: Sambueus Ebulus L., S. Chinensis Lindl., S. Palmensis Lk., S. ad- nata Wall.. S. Thunbergiana Bl., S. Javanica Reinw., S. Gaudi- chaudiana DC., S. glauca Nutt., S. nigra L., 8. Peruviana Kth., S. australis Ch. et Schldl., S. Williamsii Hance, S. racemosa L., S. pubens Michx. Es ist dies die Mehrzahl der überhaupt bekannten Arten, und man kann wohl annehmen, dass sie bei jeder Art auf- treten können.') Ihre Form ist jedoch sehr veränderlich; sie können blattartig, fadenförmig oder ganz oder theilweise in Nectarien um- gewandelt sein. Poulsen’s Ansicht, dass die an der Blattbasis von Sambucus auftretenden Nectarien nicht als umgewandelte Neben- blätter, sondern als „Emergenzen“ aufzufassen seien,‘) kann wohl schon als hinreichend widerlegt gelten. Es finden sich alle Mittel- formen zwischen normalen Nebenblättern und köpfehenförmigen Nec- tarien.?) Der Umstand, dass sie nicht an allen Blättern auftreten, kann wohl auch nicht in Betracht kommen, da das häufige Fehlen doch durch Abort einfach erklärbar ist.*) Uebrigens sind, wenn man so will, die Nebenblätter ja überhaupt nichts anderes, als „Emer- genzen“, die regelmässig an bestimmter Stelle auftreten. Die Laubblätter der erwähnten üppigen Hollunderschösslinge, namentlich die mittleren, waren von abnormer Grösse und auch mehr zertheilt als gewöhnlich. Die kleinen lineal-lanzettlichen neben- blattähnlichen Gebilde, welche bei den Hollunderblättern nicht selten an der Basis der einzelnen Blattfiedern anzutreffen sind (Stipellen, Nebenblättchen), waren hier fast an allen Blättern entwickelt. Was die Blatttheilung betrifft, so will ich nur drei Fälle als Beispiele heransgreifen. Die drei in Folgenden beschriebenen Blätter waren von einem und demselben Schösslinge, der übrigens nicht zu den üppigsten des ganzen Stockes gehörte. Blatt 1. Vier Fiederpaare. Die beiden Fiedern des untersten Paares ziemlich lang gestielt, dreizählig; bei der einen an der Basis ein Nebenblättehen, die Seitenblättchen fast gleich gross (das untere ') Bei Sambucus Canadensis L. konnte ich an keinem Herbarexemplar Nebenblätter finden; es ist aber höchst wahrscheinlich, dass sich kräftige Sprosse dieser Art ebenso verhalten, wie solche von Sambueus nigra 1. *) Poulsen, Om nogle Trikomer og Nektarier. Videnskabelige Medde- lelser fra den naturhistoriske Forening i Kjöübenhavn, 1875, pag. 265 — 267. ’) Vergl. Bonnier, Les nectaires, &tude critique, anatomique et physio- logique. Annales des sciences natur. Ser. 6 Tom. VIII. (1879), pag. 97—98.— Ferner: Delpino, Contribuzioni alla storia dello sviluppo del regno vegetale. Atti della R. Universitä di Genova. Vol. IV., P. I. (1880), pag. 27: „Cosi nel Sambucus racemosa i nettarii estranuziali sono metamorfosi di stipole.“ .. (nettarii) superstipulari sulle stipole (Sambueus Ebulus, nigra).“ *) Dass die Nebenblätter bei der Gattung Sambueus nicht constant auf- treten, ist um so weniger auffallend, da bei der Mehrzahl der Caprifoliaceen überhanpt keine Nebenblätter zur Entwickelung kommen. Ebenso fehlen die- selben bei den mit Sambucus entschieden verwandten Valerianaceen, während das Auftreten derselben bei den Rubiaceen ein ganz allgemeines ist, 216 nur etwas länger), sitzend, das Endblättchen viel grösser, kurz ge- stielt; bei der zweiten Fieder auch das Endblättehen sitzend, das obere Seitenblättchen selır klein, lineal, nebenblattähnlich, daregen das Nebenblättchen an der Basis fehlend. Die beiden Fiedern des zweiten Paares kürzer gestielt, einfach, mit zwei ungleichlangen Nebenblättehen. Das dritte Fiederpaar gleichfalls ungetheilt, auf einer Seite mit einem relativ grossen, breit-lanzettlichen. auf der anderen Seite mit einem ganz minimalen Nebenblättchen. Die Fiedern des vierten Paares sitzend, ohne Nebenblättchen. Blatt 2. Vier Fiederpaare. Die beiden Fiedern des untersten Paares dreizählig, beide mit Nebenblättchen, übrigens die eine be- deutend höher an der Spindel inserirt. Die Fiedern des zweiten Paares gleichfalls mit Nebenblättchen, zweizählie: es ist nämlich beiderseits nur das untere Seitenblättchen entwickelt und dieses er:cheint wie herausgeschnitten, namentlich, da das Hauptblättchen an der dem Seitenblättchen zugewendeten Seite einen nieht ge- zähnten Rand besitzt. Die Fiedern des dritten Paares ungetheilt, die eine derselben mit einem Nebenblättchen und zugleich mit eut- schieden grösserer unterer Hälfte. Das vierte Fiederpaar olıne Neben- blättchen, gleichfalls etwas asymmetrisch. Blatt 3. Drei Fiederpaare. Von den Fiedern ds untersten Paares die eine ungetheilt, die andere mit einem unteren Seiten- blättchen (also zweizählig), beide mit kleinen Nebenblättchen. Das zweite Fiederpaar ungetheilt, mit zwei ungleichen, verhältnissmässig grossen, lanzettlichen Nebenblättchen. Das dritte Fiederpaar gleich- falls ungetheilt, mit zwei kleinen Nebenblättchen. Der Einfluss der überreich zugeführten Nahrung zeigt sich also bei den Blättern durch ihre abnorme Grösse, Vermehrung der Fieder- blättchen (meist neun statt sieben), reichliche Entwickelung von Nebenblättchen, Ausbildung von Blättchenstielen, Theilung der Blätt- chen in zwei bis drei Abschnitte. Alle diese Erscheinungen sind bei dem krautigen Sumbucus Ebulus L. viel häufiger anzutreffen, und es ist auch leicht erklärlich, dass die Stocktriebe eines Strauches sich in ihren Eigenschaften den krautigen Verwandten desselben nähern. Zwei- bis dreizählise Fiederblättehen kommen namentlich auch bei Sambucus Canadensis L. häufig in ausgezeichneter Weise vor. Was an den oben beschriebenen Blättern besonders auffallend zu Tage trat, das war die in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle selır entschiedene Förderung der unteren Hälfte aller Seiten- blättchen, während das Endblättchen stets symmetrisch war. Es ist dies jene merkwürdige, bisher nicht näher erklärbare Erscheinung, für welche Wiesner in jüngster Zeit die Bezeichnung „Klino- morphie“ in die Wissenschaft eingeführt hat.') Auch bei Sam- bucus Ebulus L. ist die Klinomorphie der Seitenblättehen oft sehr stark ausgeprägt; ausserdem fand ich besonders auffallende Fälle dieser Erscheinung an Herbarexemplaren von Sumbucus glauca Nutt. ') Wiesner, Biologie der Pflanzen (Wien 1889), S. 23 ff. 217 und S. australis Cham. et Schldl. In allen Fällen liegt hypotrophe Klinomorphie') vor, welche sich in verschiedenem Grade äussert. Ist das betreffende Seitenblättchen ungetheilt, so ist oft der unter- halb des Medianus gelegene Theil seiner Lamina grösser, reicht am Stielehen manchmal bedeutend weiter herunter und kann sogar an der Hauptspindel des Blattes ein Stück weit herablaufen (S. Ebulus L.). Bei sehr kräftiger Förderung des Wachsthums der unteren Hälfte des Blättchens kann es zur Abgliederung secundärer Blättchen kom- men, genau so, wie es Wiesner bei Aeoopodium Podagraria L. beobachtet hat.’) So entstehen die oben mehrfach erwähnten zwei- zähligen Seitenblättehen; sind sie dreizählig, so ist gewöhnlich das untere Seitenblättchen zweiter Ordnung grösser als das obere. Viel- leicht könnte man auch das Auftreten der Stipellen, welche stets unterhalb der Seitenblättchen stehen, durch Klinomorphie erklären, namentlich da sie sowohl am Stielehen der Fiedern hinaufrücken, als auch sich bedeutend vergrössern können, so dass sie unter Umständen von secundären (unteren) Seitenblättchen nicht mehr unterscheid- bar sind. Dass die Blätter von Sambucus im Allgemeinen zu weiter- gehender Theilung hinneigen, zeigt sich auch darin, dass schlitz- blättrige Formen von mehreren Arten bekannt sind (Var. „Zaciniata* von Sambueus Ebulus L., Canadensis L. und nigra L.). Bei Sam- bucus racemosa L. hat Schlechtendal Fil. eine andere Art von abnormer Blattlappung beobachtet, welche durch ungenügende Ent- wickelung des Mittelnerven entsteht.?) Ich werde später an anderer Stelle meine Ansicht über die systematische Stellung der Gattung Sambueus darzulegen haben. Ich werde bei dieser (Gelegenheit auf einige in diesem Aufsatze erwähnte Eigenthümlichkeiten zurückkommen müssen, insbesondere auf die Nebenblattentwickelung und die damit im Zusammenhang stehende Ausbildung gürtelförmiger Verbindungen der Leitbündel- stränge in den Knoten. Für jetzt sei nur bemerkt, dass die Ver- wandtschaft zwischen Sambucus und Viburnum keine so nahe ist, als man allgemein annimmt, dass die Gattung Sambucus vielmehr isolirt steht, jedoch nicht ohne entschiedene Beziehungen zu Gat- tungen anderer Familien (namentlich der Valerianaceen) aufzu- weisen. Wien, am 5. Mai 1889. ') Wiesner führt a. a. O. S. 29 die Ausdrücke Hypotrophie und Epitrophie für die von Schimper gebrauchten Bezeichnungen Hypo- nastie und Epinastie der Stämme ein. Es mag wohl gestattet sein, auch bei anderen Organen, namentlich bei Blättern, resp. Seitenblättchen, von Raayizogher und epitropher Klinomorphie zu sprechen. *) Biologie $. 3% un Fir. 4 (S. 33). ”, Schleehtendal Fil., Pflanzenmissbildunzen. Jahresbericht des Vereins für Naturkunde za Zwickau, 1873, 8. 58. Osstorr. botan. Zeitschrift. 6. Heft 1980. 17 218 Das Artenrecht der So/danella Hungarica Siuk. Von Dr. Eustach Woloszezak. Wenn man Simonkai’s Enumeratio etwas genauer durch- gesehen hat, wird man ihm kaum den Vorwurf einer unnötbigen Artzersplitterung machen, vielleicht eher noch den des Gegentheils, und es fällt Einem nicht schwer, dies durch Beispiele aus der genannten Enumeratio zu beweisen. Ich übergehe die Weiden, denen ich einen besonderen Artikel widme, sowie das Heracleum simplieifolium, das Simonkai kaum mehr als Synonym zu HH. palmatum Baumg. gestellt hätte, wenn er in der Lage gewesen wäre, meinen dies- bezüglichen Artikel vor Drucklegung seiner Enumeratio zu lesen, und führe als Beispiele nur die Pulmonaria Transsilvanica Sechur und das Melampyrum silvaticum L. an. Schur schreibt seiner Pul- monaria „folia radicalia subito in petiolum angustata“ undals Unter- scheidungsmerkmal gegenüber der P. officinalis „tubum corollae sensim ampliatum“ zu. Und doch hat sie Simonkai zu P. rubra gezogen, die er nach der Blattform eher zu P. offieinalis hätte stellen sollen. Simonkai hält Melampyrum silvaticum und M. sawosum selbst der Ansicht Kerner’s entgegen, von einander speci- fisch für nicht verschieden, obschon die geographische Verbreitung der Melampyren dieser Gruppe in den ostgalizischen Karpathen einen eclatanten Beweis für deren Verschiedenheit liefert, indem das M. saxosum an dem einen äussersten Ende der (Czorna Hora, dem Pop Iwan in der Krummholzregion auftretend und bis in die Bukowina hineinreichend, selbst von dem gelbblüthigen ihm nahe verwandten, von mir in der Krummholzregion vom zweiten äussersten Ende der Czorna Hora, der Howerla, bis zur Sywula verfolgten M. Herbichii m. durch eine ziemlich grosse Distanz geschieden erscheint, während das M. silvaticum, das in der höheren Fichten- region des Chomiak bei Tartarow am Pruth häufiger ist, in der Krummbholzregion dieses Berges gar nicht mehr vorkommt und in der Fichtenregion unterhalb der Standorte der beiden vorgenannten von mir nirgends beobachtet wurde, was doch unbedingt der Fall gewesen sein müsste, falls M. saxosum oder doch wenigstens das M. Herbichii alpine Varietäten des M. silvaticum wären. Ich war daher nicht wenig erstaunt darüber, dass Simonkat’s Soldarella Hungarica in der heurigen Aprilnummer der „Oesterr. botan. Zeitschrift“ als ein blosses Synonym zu 8. montana an- geführt wurde. Freilich ist Simonkai zum Theile selbst Schuld daran, indem er sie in seiner Enumeratio mit ein paar Worten abge- than hat. Ich selbst hätte mir kaum ein bestimmtes Urtheil über dieselbe bilden können, wenn ich sie auf der Czorna Hora nicht selbst gefunden und mit 8. alpina und 8. montana genau ver- glichen hätte. Da ich sie aber selbst beobachte und in dem Be- richte über meine vorjährige botanische Karpathenreise ebenfalls als De rrr 219 Art behandelt habe, halte ich es für meine Pflicht, für ibr Arten- recht einzutreten. Ich wiederhole mit Simonkai, dass $S. Hungarica eine ebenso von S. alpina als S. montana verschiedene Art ist und gebe zum Beweise dieser Behauptung im Folgenden die Unterscheidungsmerk- male dieser Arten an. S. alpina unterscheidet sich von S. montana und S. Hungarica durch die sitzenden Drüsen der jüngeren Blätter, des Blüthenschaftes und der Blüthenstiele, durch die grössere, ge- wöhnlich blassere Krone, kurze ausserandete Kronschuppen, ins- besondere aber durch die lang zugespitzten Antheren und die normal ausgebildet 14 Mm. lange reife Kapsel. S. montana und Hungarica sind durch Färbung und Grösse der Kronen einander ähnlicher, man kann aber die S. Hungarica durch die sehr kurz, aber doch deutlich gestielten Drüsen der vegetativen Organe, durch die verhältniss- mässig etwas tiefer eingeschnittene Krone, aber seichter eingeschnit- tenen Kronzipfel, durch etwas kürzer zugespitzte Antheren, vor Allem andern aber durch die blos 9 Mm. lange reife Kapsel von der S. montana, deren Drüsen länger gestielt und ıeifen Kapseln 12 Mm. lang sind, noch immer ganz gut unterscheiden. Ich bemerke nur noch, dass mir beim Vergleichen der genannten Arten Blüthen und reife Kapseln der $S. montano und alpina aus Oesterreich, Salz- burg und von ersterer auch aus Galizien in genügender Zahl zu Ge- bote standen und dass bei allen Exemplaren die reifen Kapseln der- selben Art in der Länge nur äusserst geringe Schwankungen zeigten, weshalb sich die Kapsellängen in Ermangeluug von Blüthen zur Unterscheidung der Soldanella-Arten vorzüglich eignen. Lemberg, am 4. Mai 1889. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. ‚Von Dr. K. Vandas. (Fortsetzung.) Thymus acieularis W. Kit. (T. striatus Vahl.) Gipfel des Gubar- Berges in Bjela gora, Abhänge des Orien nahe der Quelle, bei Trebesinje han, auf der Mala VeleZ bei Nevesinje. Mentha silvestris L. var. Feuchte Trebinjtica-Ufer bei Trebinje und Pridvorei, häufig. — Pulegium L. Pridvorei und Gomoljani bei Trebinje, bei Beljani, Divin-Pass und Trebesinje han, gemein. Lieopus Europaeus L. Feuchte Stellen bei Lastva. Primulaceae Vent. Lysimachia vulgaris L. Nevesinje. 17* 220 Lysimachia punctata L. Grasplätze des Ledenik bei Milanov odsiek in Bjela gora, Wälder um Nevesinje. — Numularia L. Gebüsche bei Beljani am Rande des Dabar polje. Androsace villosa L. (p. p.) Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje, ca. 1500 M. hoch. Globulariaceae (amb. Globularia cordifolia L. Kalklehne zwischen Lastva und ÖOrahovae, Cesali- Berg nahe der Station Visoka glavica, Orienska lokva, Trebesinje han und Mala Velez bei Nevesinje. Plumbaginaceae Vent. Armeria canescens Boiss. Felsige Abhänge des Gliva-Berges bei Trebinje. Plantaginaceae \Vent. Plantago serpentina Lam. Kalklehne zwischen Lastva und Öraho- vac, Gliva-Berg bei Trebinje, bei Grab, Bilek (leg. Dr. Hensch), Beljani und Nevesinje. P. argentea Chx. ap Vill. Kahle Gipfel des Orien. Amarantaceae Br. Amarantus viridis L. (A. silvestris Desf.) Bei Pridvoreci und Tre- binje gemein. Polycnemum arvense L. Pridvorci und Gomoljani bei Trebinje. — majus A. Br. Bei Bilek gemein. Chenopodiaceae (Br.). Chenopodium Vulvaria L. Grab. Thumeleaceae Juss Stellera Passerina L. Felder um Pridvorei und Gomoljani bei Tre- binje, auch bei Trebesinje han. Santalaceae Br. Thesium intermedium Schrad. € esali-Berg nahe der Station Visoka glavica, bei Milanov odsiek, Schneegrube Radkusa jama. — divaricatum Jan. Abhänge des Mali Svitavac oberhalb Grabs, bei Trebesinje han. Euphorbiaceae A. Juss. Euphorbia spinosa L. Abl.äuge der Berge Gliva, Hum und Leutor - bei Trebinje, Mali Svitavac oberhalb Grabs, Cesali-Berg bei der Station Visoka glavica, auch bei Trebesinje han. 221 Euphorbia capitulata Rehb. (E. soliflora Vis.) Grasige Abhänge des Orien (auf der dalmatinischen Seite). helioscopia Gliva-Berg bei Trebinje. Wulfenii Hoppe (E. Veneta W. p. p.). Felsen am Fusse des Gliva- und Leutor-Berges, Abhäuge des Mokro-Thales zwischen Grab und Trebinje. amygdaloides L. Wälder um Nevesinje. Cyparissias L. Trebinje. falcata L. Felder um Pridvorei und Gomoljani bei Trebinje. Myrsinites L. Kalkfelsen nahe der Station Pluzine bei Nevesinje. Chamaesyce L. var. canescens (E. canescens L.). Felder und un- eultivirte Plätze um Pridvorei, Gomoljani und Trebinje. Urticaceae EB. Parietaria difiusa M. K. Auf Mauern und Felsen um Trebinje, Grab und Bilek, gemein. Cannabinaceae L. Humulus Lupulus L. Gebüsche um Nevesinje, häufig. Ulmaceae Mirb. Celtis australis L. In den Gebüschen des Gliva-Berges bei Trebinje, gemein. betulaefolia n. sp. ex affinitate ©. Tournefortii Lam. Frutexr humilis ca. 1-15 m. altus, foliis parvis 20—30 mm. longis, 18—25 mm. latis, ovato-rotundis, regularibus, basi aequali profunde cordatis, obtusius- eulis vel breviter acuminatis, superne laete viridibus sparse et adpresse puberulis, inferne pallidioribus (nec mani- feste glaucescentibus), praesertim ad nervos dense puberulis, usque ad apicem profunde et dense erenato-serratis (basi plerumque integra) dentibus utringue 1O— 15 aequalibus, mueronatis. Rami juniores petiolique foliorum breviter pube- scentes. Stipulae 'membranaceae, lanceolato-lineares, obtusae mar- gine eiliatulae, petiolis 3—5_ mm. longis sublongiores. Fructus? Affinis ©. Tournefortii Lamk. a qua foliis p.arvis, -regularibus, ovato-rotundis'nec inaequaliter rhom- boideo-ovatis, profunde cordatis satis diversa. « , In dumetis montis Gliva prope Trebinje ca. 600 m: s. m.; in societate erat Celtis australis, Myrtus communis, Phillyrea latifolia, Pistacia Terebinthus ete. Durch die "kleinen, hellgrünen, ‚fast vollkommen symme- trischen und tief herzförmigen Blätter erinnert unsere Art an eine Birke, woher auch ihr Name. Bei C. Tournefortü Lamk., der sis allerdiugs am nächsten steht, sind die Blätter viel grösser, gewöhnlich 40—50 mm. lang und etwa 25—30 mm. breit, dunkler grün und sehr unsymmetrisch, so dass die eine Blatthälfte etwa um 5 mm. länger ist, das ganze Blatt eine unregelmässige, rhomboidisch-elliptische Form hat. Bei unserer Art hingegen sind die Blätter vollkommen symmetrisch, und nur selten ist die eine Blatthälfte, die übrigens mit der anderen dieselbe Form und dieselbe tief herzförmige Basis besitzt, un- merklich grösser, kaum um I—2 mm. Die Blätter der ©. Tourne- Fortii Lamk. sind nie so tief herzförmig und (besonders auf ‘der kleineren Blatthälfte) einfach abgerundet, wie es an Exem- plaren, die Orphanides im Kyllenischen Gebirge in Griechen- land gesammelt hat (Baenitz Herb. Europ. Nr. 5519), ohne Ausnahme zu sehen ist. Die Zähne der ©. 4 Tourrnefortih Lamk., beiderseits etwa S—10 an der Zahl, sind sehr breit und ungleich, bei der ©. betulaefolia M. sind die Blattzähne viel schmäler, ziem- lich gleich, deutlich bespitzt und beiderseits zahlreicher (10— 15). Auch ist noch hervorzuheben, dass die Blattstiele der €. Tourne- fortii Lamk. etwa 5—10 mm. lang sind, wogegen die unserer neuen Art verhältnissmässig sehr kurz sind, "da sie höchstens eine Länge von 3—5 mm. erreichen, was eine auffallend dichte Blattstellung zur Folge hat. Mit der vom Professor G. Strobl neulich aufgestellten Art ©. Aeinensis Strobl (Oesterr. botan. Zeitschr. XXXI, pag. 397), die mit der ©. Tournefortii Lamk. sehr nahe verwandt sein soll und von Anderen als eine Varietät derselben angesehen wird, hat unsere Art wohl keine Aehnlichkeit. Dass die ©. betulaefolia m. nicht etwa eine klimatische Varietät der ©. australis L. sein kann,'geht schon aus dem ein- fachen Umstande hervor, dass beide Arten dicht nebeneinander unter denselben klimatischen Verhältnissen vorkommen. (Fortsetzung folgt.) Litteratur-Uebersicht. ) April 1889. Borbäs V. v. A Lembergi egyetem herbariumaban levö Schur-fele erdelyi szegfüvekröl. Mit deutschem Resume. (Termeszetraizi füze- tek XII, pag. 40.) 13 8. Untersuchungen über die im Lemberger Universitäts-Herbare aufbe- wahrten Schur’schen Dianthus-Arten. ') Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einnentlüng von neu erschienenen Arbeiten höflichst ersucht. Die Red. 223 Borbäs V. Geographia atque enumeratio plantarum comitatus Castriferrei in Hungaria. Sabariae (Steinamanger, bei Witwe H. Seiler) 1887/88, pag. 1—395. Callier A. Mittheilungen über Alnus glutinosa X incana. (Deutsche botan. Monatsschr. VII, Nr. 4.) Verfasser unterscheidet: a) A. Tauschiana (superglut. X incana), um- fassend die A. pubescens Tausch, Badensis Lang.. hybrida Neum., b) A. Becküi (superincana X glutinosa), umfassend A. ambigua Beck, Figerti Cal. Celakovsky L. Resultate der botanischen Durchforschung Böhmens im Jahre 1888. Ausser zahlreichen neuen Standorten werden als für Böhmen neu an- geführt: Drosera intermedia Hayne, Helianthemum Fumana Mill., Gentiana obtusifolia Willd., Thalietrun simplexL., Salix incana Schrank. S. nigricans Sm.. Equisetum Schleicheri Kühlew.. Potamogeton mueronatus Schrad., Thalietrum silvatieum Koch, Rosa tomenrtella Lem. u. scabrata Crep., Rubus Sprengelü W.«t N. R. mierostemon Gel. Subsp. glandulosi Bell., Cerastium alsine- folium Tausch, ferner mehrere Varietäten und Hybride. Eichenfeld M. v. Doronieum Haldesyi. (Sitzungsber. d. zool.- botan. Gesellsch. XXXIX. S. 10.) D. cordatum (Wulf.) A. Kerm. X glaeiale (Wulf) A. Kern. Kersch- baumeralpe. Fekete Lajos. A barkoczafänak egy välfaja. (Eine Varietät von Sor- bus torminalis.) Erdeszeti Lapok 1889, pag. 105—106. Sorbus perineisa Borb. et Fek., mit dreitheiligen Blättern, Mittelzipfel gefiedert, Seitenlappen lineallanzettlich. Früchte länglich. Auwinkel bei Ofen. Formänek E. Mährisch-schlesische Galium- und Asperula-Formen. (Deutsche botan. Monatsschr. VII, Nr. 4.) Aufzählung der vom Verf. gesammelten und von H. Braun bestimmten Galium- und Asperula-Arten, darunter als neu (ohne Diagnose) @. scabrum var, scabriusculum, var. subglabratum, @. palustre, var. asperum. Fritsch €. Beiträge zur Kenntniss der Chrysobalanaceen. I. Con- spectus generis Licaniae. (Annalen d. k. k. naturhist. Hofmus. Wien IV, S. 33.) 26 8. Fritsch ©. Ueber Spiraea und die mit Unrecht zu dieser Gattung gestellten Rosifloren. (Sitzungsber. d. zool.-botan. Gesellsch. XXIX. S. 26.) Vergl. d. Zeitschr. Nr. 4. Heinricher E. Asphodelus albus Mill. in Steiermark. (Mitth. d. naturw. Ver. f, Steierm. 25. Heft. $S. CII.) Merzlica planina bei Cilli, ges. 1888 von A. Ehrlich. Hirce D. Die Hängefichte in Croatien. (Sitzungsber. d. zool.-botan. Ges. XXXIX. 8. 22.) Constatirung des hänfigen Vorkommens der Picea excelsa var. viminalis Casp. in der Örna gora bei Träte. Judeich J, F. u. Vitsche H. v. Lebrbuch der mitteleuropäischen 224 Forstinsectenkunde. Als 8. Auflage von J. J. ©. Ratzeburg: Die Waldverderber und ihre Feinde. Abth. II. 1. Hälfte. 8°, $. 265 bis 623. Illust. Wien (E. Hölzel) 1889. 6 fi. Kernstock E. Fragmente zur steirischen Flechtenflora. (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 25. Heft. S. 15—43.) Aufzählung von 287, zum Theil für das Gebiet neuen Arten, Krasser Friedr. Ueber die fossilen Pflanzenreste der Kreideforma- tion in Mähren. (Sitzungsber. d. zool.-botan. Gesellsch. XXXIX. S. 31.) — — Bemerkungen über die Phylogenie von Platanus (a. a. 0. S. 6). Kronfeld M. Ueber Heterogamie von Zea Mays u. Typha_lati- Jolia. (Sitzungsber. d. zool.-botan. Gesellsch. XXXIX. S. 71.) Kronfeld M. Monographie der Gattung T'ypha. (Verhandleg. d. z0ol.- botan. Gesellsch. XXXIX.) 104 S. 2 Tafeln. Lorinser F. W. Die wichtigsten essbaren, verdächtigen und gif- tigen Schwämme. 4. Aufl. 8°. 89 S. 12 Farbendr.-Taf. Wien (E. Hölzel) 1889. 3 fl. 60 kr. Magnus P. Thorea ramosissima Bory in Serbien und deren weitere Verbreitung. Hedwigia 1889. 2. S. 113. Verf. bespricht eingehend die Auffindung des Th. r. bei Belgrad. (Vergl. hierüber auch Wettstein in A. Kerner Schedae V. 1888.) Massalongo C. Nuovi miceti dell’ agro Veronense. (Nuovo Giorn. botan. Ital. 1889. Nr. 2. Beschreibung von 31 neuen Arten, grösstentheils Pyrenomyceten, darunter : Phyllostieta Baldensis auf Paeonia peregrina mit Septoria maerospora Sacc. auf dem Mte, Baldo., Ovularia alpina auf Alchimilla alpina auf d. Mte. Zevola, Placosphaeria Bartsiae auf Bartsia alpina bei Passo della Lora. Nevinny J. u. Henning C. Wandtafeln zur Mikroskopie der Nah- rungs- und Genussmittel aus dem Pflanzenreiche. Wien (A. Hölder) 1889. 15. Liefrg. & 4 fi. Soll 60 Tafeln im Formate 59:86 Cm. umfassen. Pirotta R. Össervazioni sopra alenni funghi. (Nuovo Giorn. botan. Ital. 1889. Nr. 2.) Ustilago plumbea Rostr. gehört als M. plumbea (R.) Pir. in die Gattung Melanothaenium. Raciborski M. Ueber einige neue Myxomyceten Polens. (Hedwigia 1889. 2. 8. 115.) Comatrichia Frieseana De Bary. var. excelsa an Brettern im Kalthause d. Krakauer botanischen Gartens, — Lamproderma Staszyeii Kalatowkithal in der Tatra. — L. Tatrieum ebendort. — L. Fuckelianum Rostf. f. Craco- viensis Krakau. — Chondrioderma exiguum Bidany bei Krakau. — Physarum imitans Racib. f. lezuosa Blinosztrubiszki in Samogitien. — Badhamia panicea (Fr.) var. conferta Krakau. — Heterodietyon Bieniaszii Tenezynek in West- ee 225 galizien. — Cribraria splendens Schrad. var. graeilis Krakau, var. oligocostata Tatra. — Arcyrella cornuvioides Krakau. — Perichaena Krupii Tatra. Raimann R. Ueber unverholzte Elemente in der innersten Xylem- zone der Dicotylen. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. XCVIIL. Bd. 36 S., 2 Taf.) Rathay E. Ueber das frühe Ergrünen der Gräser uuter den Bäu- men. (Sitzungsber. d. zool.-botan. Gesellsch. XXXIX. 8. 5.) — — Ueber extraflorale Nectarien (a. a. O. S. 14.) Richter Aladar. Gömer-megye Rosaceai es meg nehany adat Szepe- ses Abauj-Torna megyek Rözsa-feleinek ismeretehez. (Termesze- traizi füzetek. XII, pag. 1.) 12 S. 1 Tab. Aufzählung der Rosaceen des Gömör-Comitates und einzelner der Comi- tate Szepes und Abanj-Torna, darunter Rubus Fabryi spec. nov. abgebildet (mit grünen Petalen!) auf Taf. 1. Schneider G. Die Hieracien der Westsudeten. (Das Riesengebirge in Wort und Bild. 29.—31. Heft.) 4°. Trautenau (Oesterr. Riesen- geb.-Ver.). Die drei vorliegenden Hefte enthalten den allgemeinen Theil dieser wahrscheinlich umfangreichen Abhandlung, die ausser der Besprechung der westsudetischen Hieracien, insbesondere eine Kritik des Naegeli-Peter’'schen Hieracium-Werkes enthält. Vukotinovit L. Beitrag zur Kenntniss der croatischen Eichen. (Verh. d. zool.-botan. Gesellsch. XXXIX. S. 191.) 9 8. Uebersicht der bisher in Croatien gefundenen Eichen und kurze Beschrei- bung einiger neuer (68 Nummern). Wallnöfer A. Die Laubmoose Kärntens. (Jahrb. d. naturh. Landes- museums von Kärnten XX.) 155 8. Eine sehr werthvolle Zusammenstellung der bisher in Kärnten gefundenen Laubmoose (534 Arten). Wettstein R. v. Die Arten der Gattung Astragalus, Sectio Melano- cereis und deren geographische Verbreitung. (Verh. d. zool.-botan. XXXIX. Sitzungsber. S. 35.) (Vergl. d. Zeitschr. Nr. 4.) Ahrling E. Carl v. Linne’s Jugendarbeiten. 2 Serien in 3 Theilen. Erschienen I. u. II. (Berlin.) fl. 3:22. Berlese A. N. Fungi moricoli; iconografia e descrizione dei funghi parassiti del gelso. Fasc. 6. (Padova.) 8°. 5 L. Berlese A. N. Rivista delle Labowlbeniacee e descrizione d’una nuova specie. (Malpighia 1889. Fas. '/,.) Verf, gibt eine Uebersicht sämmtlicher Laboulbeniaceen auf Giund der Arbeiten Peyritsch’s und beschreibt eine neue Art: L. armillaris Berl. aus Paraguay. Deniker J. u. Cauvet D, Atlas manuel de Botanique. I. Heft. 61 Taf. eol. Paris (Bailliere) 1889. 12 fl. 226 Engler A. und Prantl K. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leip- zig (W. Engelmann) pr. Lfrg. 3 M. 32. Liefrg. Loranthaceae von A. Engler. Muzodendraceae, Santalaceae, Grubbiaceae von G, Hiero- nymus. Olacaceae von A. Engler. Gandoger M. Flora Europae terrarumque adjacentium ete. XVI. Bd. Paris (Selbstverlag). 391 8. 23 M. Behandelt in der bekannten Art die Gentianaceen, Convolvulaceen, Sola- naceen, Borraginaceen und Verbenaceen. Geheeb A. Neue Beiträge zur Moosflora von Neu-Guinea. (Biblio- theca botanica Nr. 13) 4". 8 Tafeln. 12 S. Cassel (Theod. Fischer.) Grisard J. et Vanden-Berghe M. Les palmiers utiles et leurs allies. Paris (J. Rothschild) 1889. 16 Taf. 229 S. 15 fl. Heiden H. Beitrag zur Algenflora Mecklenburgs. 8°. 17 S. Güstrow (Opitz u. Co.) 1889. M. 0:50. Hildebrand Fr. Ueber einige Pflanzenbastardirungen. (Jenaische Zeitschr. f. Naturw. XXI. Bd.) 136 S. 2 Taf. Jena (G. Fischer). Kern F. Hausschwamm und Trockenfäule. 8°. 68 S. Halle (L. Hof- stetter) 1889. M. 2:50. Leuba F. Die essbaren Schwämme und die giftigen Arten, mit welchen dieselben verwechselt werden können. Liefrg. 3. 4°, S. 13 his 20. 4 Taf. Basel (H. Georg) 1889. M. 240. Luerssen Chr. Die Farnpflanzen oder Gefässbündelkryptogamen. L. Rabenhorst’s Kryptogamenflora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. III. Band. 13. Liefrg. Leipzig (E. Kum- . mer) 1889. M. 2:40. Vorliegende Lieferung behandelt die Arten: Equisetum seirpoides Michx., Lycopodium Selago L., L. inundatum L., L. annotinum L., L. elavatum L., L. complanatum L. Magnier Ch. Serinia florae selectae. VIII. 1889. St. Quentin. Fr. 250. Enthält Notizen über folgende Pflanzen: Clematis hybrida Alb. ( Vitalba X Flammula), Ozugraphis Bze., Iberis Violetti Soy., Arenaria controversa Boiss., Rosa Aunieri Car., Sorbus erubescens Kern., Cineraria campestris Retz., Filago negleeta DÜC.. Euphrasia mierantha Jacq., var. versicolor Freyn, Gali- opsis Reichenbachii Reut., Amarantus silvestris Desf., Allium petraeum Genty,., Colchieum alpinum DC., Juneus' Germanorum Steud., Carex verna form. gynobasis Ger., Stipa Tirsa Stev., Koeleria intricata Genty, Nardurus Lache- nalii var. longipes Ger., Genista Nuyssana Petr., Peucedanum Serbieum Petr., Achillea Serbica Petr. Moyen J. Les Champignons. Traite elementaire et pratique de mycologie. 20 Chromotypograph. 334 vign. 16°. Paris (Rothschild). Fr. 12. 227 Nylander W. Lichenes Novae Zelandiae. 8°. Taf. Paris (Klinck- sieck). 8 Fr. Pause. Die Naturgeschichte des Diphtheritispilzes und des ihm ver- wandten Scharlachpilzes. 8°. 68 S. 3 Taf. Dresden (E. Pierson) M. 2:80. Schübeler F. ©. Norges Vaextrige et Bidrae til Nord-Europas Natur- og Culturhistorie. II. Bd. Illustr. Christiania (Fabritius u. 8.) Ein inhaltsreiches Buch. Zusammenstellung der europäischen Volksnamen wildwachsender und cultivirter Pflanzen. Erklärungen und Ableitung dieser Namen. Biologische Beobachtungen. Morphologische und pflanzengeographische Studien. Seidel L. E. Das Pflanzenleben in Charakterbildern und abgerun- deten Gemälden. 8°. 407 S. Langensalza (F. G. Gressler). 5 M. Stebler F. G. u. Schröter C. The best Forage plants, fully descri- bed and figured. Translated by A. N. Me. Alpine. 30 Chromo- Lithogr., zahlr. Illustr., Fol. London (Nutt.). Tieghem Ph. v. et Douliot H. Recherches comparatives sur l’origine des membres endogenes dans les plantes vasculaires. 8°. 660 S. 40 Taf. Paris (G. Masson). 18 fl. Townsend F. Ranunculus Steveni Andr. and R. acris L. (Journ. of Bot. Nr. 317.) Eine etwas erweiterte Wiedergabe der Notiz in A. Kerner Schedae Nr. V, “ Trelease Will. Myrmecophilism. (Psyche 1889, II.) 10. 8. Eine kurze Uebersicht der bisher über myrmecophile Pflanzen bekannt gewordenen Thatsachen ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Viallanes et Arbaumont. Flore de la cöte-d’or, contenant la de- scription des plantes vasculaires spontandes ou eultivees en grand dans le departement etc. et un vocabulaire des mots techniques. Lyon 1889. Fr. 4. Wächter Ch. Methodischer Leitfaden für den Unterricht in der Pflanzenkunde. 8°. 173 S. Illustr. Altona (A. C. Rohrer). Wartmann B. und Schlatter Th. Kritische Uebersicht über die Gefässpflanzen der Cantone St. Gallen und Appenzell. (Bericht über Gr Thätigk. d. St. Gallischen naturw. Gesellsch. S. 247.) 200 8. 8°. | Wiesner Julius, Biologie der Pflanzen, mit einem Anhang: Die historische Entwickelung der Botanik. Mit 60 Textillustrationen und einer botan. Erdkarte. Wien 1889 (A. Hölder). gr. 8., 305 8. Die Biologie der Pflanzen hat namentlich in den letzten zwei Decennien grosse Fortschritte gemacht: eine grosse Anzahl Einzel- 228 beobachtungen und Specialuntersuchungen wurden bekannt und zwar in solcher Fülle, dass es selbst dem Botaniker vom Fach nicht mehr leicht möglich war, die Erscheinungen der Biologie rasch zu über- schauen. Es fehlte bisher an einem passenden Lehrbuche, welches die einschlägigen Daten vorführte und dem Botaniker als verlässlicher Wegweiser in dem jungen, von Darwin begründeten Wissenszweige diente. Diesem Mangel suchte der Verfasser schon seinerzeit dadurch abzuhelfen, dass er im zweiten Bande seiner „Elemente der wissen- schaftlichen Botanik“ das Allerwichtigste aus der Biologie vorbrachte. Aber nur das Allerwichtigste. „Der grosse Aufschwung, welchen die Biologie der Pflanzen in den letzten Jahren genommen, und die förderliche Rückwirkung dieses modernen Wissenszweiges auf fast allen anderen botanischen Disciplinen*“ haben Wiesner bestimmt, diese Materie bei der Neuauflage seiner „Elemente der wissenschaft- lichen Botanik“ einer eingehenderen Bearbeitung zu unterziehen und ihr einen grösseren Umfang einzuräumen.“ Demgemäss erscheint nunmehr die Biologie inclusive der Pflanzengeographie als ein separater Band, ein einheitliches abgeschlossenes Ganze bildend. Zum ersten Male wird in dem vorliegenden Werke der Ver- such gemacht, die Grundzüge der Biologie (sensu strieto) in den Umriss eines Lehrbuches zu bringen; jeder objeetive und aufmerk- same Leser wird dem Verfasser für die Art und Weise, wie er diese Aufgabe gelöst, Dank und Beifall gewiss nicht versagen. Es dürfte keine kleine Aufgabe gewesen sein, die zerstreute biologische Literatur zu sichten, in dem Heer von Beobachtungen Spreu vom Weizen zu sondern und jene Errungenschaften heraus- zufinden, die Gemeingut der Wissenschaft geworden und 7 als gesichert und bewiesen zu betrachten sind. Wiesner’s Biologie ist nicht ein Lehrbuch gewöhnlichen Schi, es enthält nicht blos übersichtlich geordnete biologische Thatsachen, sondern mehr: auf Schritt und Tritt begegnen wir originellen Ge- danken, neuen Beobachtungen und Untersuchungen und zumal in den am Schlusse des Buches angefügten Noten, kritischen Bemerkungen. Gleich die Einleitung bietet eine Fülle des Lehrreichen. Eine wohl- durchdachte Erörterung über die verschiedenen Definitionen des Wortes Biologie, Gedanken über die innere Ordnung und Harmonie der Organismen, die Aufstellung eines. Gesetzes über die mechanische Coincidenz im Organismus, eine Kritik der Anschauungen über Lebenskraft und Instinct. Abgesehen von der Einleitung zerfällt das Buch in folgende Abschnitte: 1. Das Leben des Individuums, 2. die biologischen Ver- hältnisse der Fortpflanzung, 3. die Eutwicklung der Pflanzenwelt, 4. die Verbreitung der Pflanzen und 5. die historische Entwicklung der Botanik. Um den reichen, auch für den Forscher interessanten Inhalt nur mit ein paar Schlagworten aphoristisch anzudeuten, sei es ge- er % 229 stattet, auf einige speciell vom Verfasser eingehender behandelte Erscheinungen hinzuweisen. Bekanntlich hängt die Gestalt mancher Organe theilweise von ihrer Lage zum Horizonte ab. Diese Beziehung bezeichnet Wiesner mit dem Ausdrucke „Klinomorphie“. Horizontal wachsende Stämme werden häufig klinomorph. Ihr Mark liegt dann excentrisch. Ist der Holzzuwachs oben stärker, so sprach man bisher von Epinastie, im umgekehrten Falle von Hyponastie. Da nun diese beiden letzteren Ausdrücke schon für andere Erscheinungen vergeben sind, so schlägt der Verfasser hiefür die Ausdrücke Epi- beziehungsweise Hypotrophie vor. Interessant sind die Beobachtungen Wiesner's über die Klinomorphie der Blätter. Liegt die Symmetrie-Ebene des Blattes derart, dass man eine obere und eine untere Hälfte unterscheiden kann, so werden die Blatthälften häufig ungleich und das ganze Blatt somit asymmetrisch (Umbelli- feren, Buche). Die Asymmetrie des Blattes hat oft eine Krümmung des Mittelnerves im Gefolge (Phaseolus). Das Capitel über Keimung enthält einige neue 'Thatsachen. Es galt bisher als feststehend, dass die Samen von Weiden und Pappeln ihr Keimvermögen gleich nach dem Austrocknen also nach wenigen Tagen verlieren. Dies ist nach Wiesner's Untersuchungen nicht der Fall. Die genannten Samen können sogar bei einer Tempe- ratur von 60—70° getrocknet werden, ohne ihr Keimvermögen ein- zubüssen. Einzelne Sali»-Samen keimen noch nach 85 Tagen. Auch über Keimverzug, womit der Verfasser die verspätete Keimung völlig keimungsfähiger Samen bezeichnet, enthält das Buch neue Beobach- tungen. “Im folgenden Capitel versucht Wiesner einige Erscheinungen, deren Zustandekommen bisher nicht erklärt werden konnte und als ein Ausfluss gegebener und vererbter Eigenschaften angesehen wurde, zu erklären. Als solche Erscheinungen wären zu nennen: die Entstehung grundständiger Blattrosetten, Kurz- und Langtriebe, die Entstehung der terminalen Axillar- und Terminalknospen. In allen diesen Fällen spielen aber nach Wiesner äussere Einflüsse und unter diesen die Transpiration und der von ihm entdeckte absteigende Wasserstrom eine hervorragende Rolle. Im Capitel „Anpassung“ finden die neueren Untersuchungen über Symbiose namentlich über Wurzelsymbiose und Ameisenpflanzen eingehende Berücksichtigung. Völlig neu ist der vierte Abschnitt des Werkes: die Verbreitung der Pflanzen. Derjenige, welcher einmal das Bestreben hatte, sich rasch mit den Principien der Pflanzengeographie bekannt zu machen, wird vergebens nach einem passenden Buche gesucht haben. Die vorhandene Literatur bot entweder Specialuntersuchungen dder ausführliche Sammelwerke. Ein kurzer übersichtlich gehaltener Ab- riss der Pflanzengeographie fehlte — abgesehen von dem bekannten Ascherson’schen — völlig. Diese Lücke erscheint nun durch Wies- ner's Buch in trefflicher Weise ausgefüllt. Verfasser behandelt bu- 230 erst die einschlägigen Grundbegriffe, bespricht dann die Vegetations- formen, Vegetationsformationen, die Areale der Sippen und schliesslich die Prineipien der pflanzengeographischen Systematik. In letzterem Capitel wird das Verdienst Schouw’s um die statistische Methode bei Aufstellung pflanzengeographischer Systeme in’s rechte Licht gestellt. Am Schlusse des Buches findet der Leser in dem Abschuitte „Noten“ ergänzende und kritische Bemerkungen zum Text, sowie ein ausführliches Verzeichniss der zugehörigen Literatur. Ein Werk, das, wie das vorliegende, den Thatsachenschatz der Biologie in solcher Uebersichtlichkeit und sorgfältigen Auswahl, in solcher Objectivität und solcher durch Wort und Bild gleich anzie- henden Form schildert, bedarf wohl keiner besonderen Empfehlung. H. Molisch. Flora von Oesterreich-Ungarn. Ch. Luerssen gibt in der soeben erschienenen 13. Lieferung seiner Bearbeitung der (Gefässkryptogamen von Deutschland, Oester reich etc. folgende Arten aus der Monarchie an: Equisetum variegatum (NOe.') O0e. T. K. J. St. S. G. Sb. Kr.), b) virgatum Döll. (NOe., T.), e) elatum Rabenh. (T.), d) Heufleri Milde (T.), e) alpestre Milde (T.), f) anceps Milde (S. K. T.), h) /aeve Milde (Sb.), i) concolor Milde (St. T.), 1) afine Milde (T.), m) meridionale Milde (T.). E. scirpoides Michx. (K.). Lycopodium Selago L. (M. Si. B. T. K. St. S. NOe. @. Ung. Sb. Cr.) L. inundatum L. (M. Si. B. T. K. 00e. NOe. G. Sb. Cr.). L. annotinum L. (M. Si. B. T. K. Krain, St. S. 00e. NOe. G. Ung. Sb. Cr. L. clavatum L. Verbreitet. L. complanatum L. «) anceps Wallr. (Si. M. B. ete.). Nach M. Kronfeld (Monographie der Gattung Typha. Ver- handlg. zool. botan. Ges. XXXIX. S. 89 ff.) ist die Verbreitung der Typha-Arten in Oesterreich-Ungarn folgende: T. minima Funk. (Vorarlbe. T. S. OOe. NOe. St. K. Krain, Ung. Cr.). T. angustifolia L. Ganze Monarchie, ausser der Bukowina. T. Shuttleworthii Koch et Sond. (St. Ung. Sb.). T. latifolia L. Verbreitet. In Nr. 4 dieser Zeitschrift S. 133 wurde von Herın J. Freyn eine neue Arabis als „A. intermedia* bezeichnet und beschrieben. Nun ') Abkürzungen: NOe. — Nieder-Oesterreich, T. = Tirol, S. — Salzburg, K. = Kärnten, Sb. = Siebenbürgen. St. — Steiermark, OOe, —= Öber-Oesterreich, I. = Istrien, G. = Galizien, Cr. = Croatien, M. = Mähren, Si. = Schlesien, B. = Böhmen. / 231 habe ich bereits eine A. intermedia publieirt (Mitth. über neue Zwischenform. Graubünden. J. B. XXV. 8. 92—95) u. zw. als Zwi- schenform zwischen A. hirsuta und alpestris, somit durchaus ver- schieden von Freyn’s gleichnamiger Pflanze. Letztere muss daher einen neuen Namen erhalten und ich würde für sie den Namen Arabis Freynii vorschlagen. Brügger. A. Böhmen und Mähren. Viola ambigua Waldst. Kit. in Böhmen und Mähren. In den letzten Tagen des April 1. J. wurde von Herrn Bubäk, stud. rer. nat. der böhmischen Universität zu Prag, Viola ambigua W. Kit. im nordwestlichen Böhmen auf dem Milayer Berge bei Laun (Basalt). gefunden und mir im lebenden Zustande eingesendet. Bisher besass diese von Südrussland durch Siebenbürgen und Ungarn sich ausbreitende Aıt ihre westlichsten bekannten Standorte in der Wiener Umgebung. Man vergleiche A. Kerner: „Viola ambigua W. K. in Niederösterreich“. Oe. B. Z. 1870 Nr. 6 und Haläcsy und H. Braun Nachträge zur Flora von Niederösterreich S. 163, in welchen Schriften auch die Charaktere der Species sehr gut auseinandergesetzt sind. Nur möchte ich noch ein Merkmal hinzufügen, welches mir an der frischen Pflanze besonders aufgefallen ist, nämlich die Beschaffenheit des Fruchtknotens, welcher rundlich-oval, dicht kurzflaumig und auf jedem der drei Carpelle mit drei vorspringenden Rippen oder Kanten versehen, also im Ganzen neunkantig ist (Schlosser und Vuko- tinovic Flora Croatica bezeichnen ihn dagegen als sechsfurchig), wodurch er sich von jenen der V. hirta, collina und odorata deutlich unterscheidet. Dass die östliche Viola ambigua in Böhmen gerade bei Laun gefunden wurde, ist nicht so überraschend, wenn man bedenkt, dass auch die osteuropäische Stipa Tirsa auf mehreren Basaltbergen jener Gegend wächst (wo sie auch zuerst für Böhmen entdeckt wurde), und dass auch Linum Austriacum auf dem Hoblik oder Oblik bei Laun seinen einzigen sichergestellten spontanen böhmischen Standort hat. Es liess sich im Voraus erwarten, dass zwischen den Standorten in Niederösterreich und im westlichen Böhmen vermittelnde Stand- orte auch in Mähren vorkommen werden, obgleich solche den mähri- schen Botanikern bisher nicht bekannt geworden sind. In der That eruirte ich bei Durchsicht der Viola hirta des Allgemeinen Herbars des böhmischen Museums zweimal die Viola ambigua mit der Scheda: „Mähren. Johann Bayer.“ Leider hat der Sammler, der auch als botani- scher Schriftsteller bekannt ist, den näheren Standort anzugeben unterlassen, offenbar darum, weil er die Pflanze für die allgemein verbreitete V. hirta hielt. Da dieselbe V. ambigua mit derselben Bayer'schen Scheda zweimal im Museumsherbar vorliegt, so ist auch eine etwaige Zettelverwechselung als ausgeschlossen zu erachten. Den mährischen Botanikern wird es nun obliegen, für die interessante, 232 im lebenden Zustand gewiss von allen unseren verwandten Arten ausgezeichnet verschiedene Veilchenart bestimmte Standorte auszu- mitteln, und ist jedenfalls der südlichere Theil von Mähren, von Brünn ab, z. B. Thajathal, Nikolsburg u. s. w. in’s Auge zu fassen. Da der verstorbene J. Bayer in seiner Eigenschaft als Inspector der Staatsbahn besonders in der Nähe dieser Bahn bei Gelegenheit seiner Inspeetionen zu botanisiren pfleste, so wären besonders diese Ge- genden zu beachten. Es ist mir übrigens nicht unwahrscheinlich, dass die V. ambigua auch noch nach Thüringen hinübergreifen dürfte, analog z. B. der Melica pieta C. Koch. Wenigstens existirt in dem Herbarium Wallroth, zwar ohne Zettel. aber wohl in Thüringen gesammelt, ein Fruchtexemplar, welches zwar stärker behaarte Sommerblätter hat (auch an der böhmischen Pflanze sind die späteren, zur Blüthe- zeit noch ganz eingerollten Blätter auch viel dichter behaart, daher dies wohl ein Charakter der Sommerblätter überhaupt sein dürfte), aber nach der Kahlheit der noch vorhandenen Frühlingsblätter, nach Zuschnitt und Nervatur der Blätter und nach der dichten Behaarung und Form der Frucht zur V. ambigua gehören dürfte, wie dies schon der verstorbene Prof. Leonhardi, der sich viel mit Veilchen be- schäftigte, zu dem betreffenden Exemplare bemerkte. Der sichere Nachweis der V. ambigua im Thüringer Gebiete ist allerdings erst noch von weiteren Nachforschungen der Thüringer Botaniker zu erwarten. L. Celakovsky. B. Istrien. 1. Calamintha subnuda Freyn Fl. v. Süd-Istrien, S. 164 (non W. Kit.) = (. Nepeta (L.), Kern. Vegetationsverhältnisse Nr. 1319, —= C. Nepeta var. hirsutissima Pantocs. Adnotat. p. 61. — ©. subnuda W. Kit. ist eine subalpine und nur wenig behaarte Pflanze, welche ich am Monte Santo bei St. Roch in Croatien ge- sammelt habe. | 2. Stachys ambigua Sm., in silvis ad Abbaziam cum St. palustri et St. silvatica L. v. Borbäs. ©. Ober-Oesterreich. Beitrag zur Gefässkryptogamen-Flora von Gmunden. Von J. Dörfler. 1. Eqguisetum Telmateja Ehrh.') Auf quelligem Boden und in sum- pfigen Gräben verbreitet. 2. Equisetum arvense L. «. pseudo-silvaticum Milde. In überaus ') Vergl. meine Arbeit „Ueber Varietäten und Missbildungen des Zqui- setum Telmateja Ehrh.“ in den Verhandl.d.k. k. zool.-botan. Gesellsch. Jahrg. 1889, S. 31—40. St 10. ıE u Sr En; 233 kräftigen Exemplaren an schattigen Stellen zwischen Gebüsch bei der grossen Ramsau nicht selten. ß. decumbens G. Meyer. Auf Aeckern an Bahndämmen und wüstem Boden überall gemein. y. nemorosum Al. Br. Häufige Form in schattigen Wäldern. Eguisetum silvaticum L. In Bergwäldern verbreitet. «. capillare Hoffm. Unter der typischen Form zerstreut. Equisetum limosum L. In Tümpeln, auf schlammigem Boden und auf Moorwiesen häufig. «. Linnaeanum Döll. Im Krotten- see, im Traunsee bei Ort und im Laudachsee, sowie auf Sumpf- wiesen in der Umgebung des letzteren. £. vertcillatum Döll. An allen Standorten, und zwar in den Formen brachyceladon Döll. und Zeptocladon Döll. In letzterer Form jedoch seltener. y. polystachium Lej. Im Krottensee und hier in dieser sonst seltenen Form merkwürdiger Weise vorherrschend. d. monstr. distachyum Milde. In einem Exemplar im Kırottensee von mir aufgefunden. Equisetum palustre L. «. polystachyum Vill. Sehr häufig auf Sumpfwiesen beim Laudachsee. Equisetum hiemale L. Waldrand am nördlichen Ufer des Laudach- sees und hier spärlich (F. Ronniger). Pteris aquilina L. In Waldlichtungen und auf Bergwiesen ver- breitet. Blechnum Spicant Rth. Zerstreut auf dem Hongar und in der Umgebung des Laudachsees. Scolopendrium vulgare Sym. Auf Gerölle des Katzensteins und Traunsteins stellenweise häufig. «. eröspa Wild. Unter der typi- schen Form am Katzenstein. Asplenium Trichomanes L. Auf felsigen Abhängen am Traun- ufer bei Theresienthal, am wasserlosen Bache und sehr spärlich auf Gerölle und an Felsen des Katzensteins und Traunsteins. Asplenium viride Huds. Auf Felsen und zwischen Gerölle des Katzensteins und Traunsteins sehr häufig. Mit tief gegabelter Spindel wiederholt gesammelt. Asplenium fissum Kit. Kommt am Südabhange des Traunsteins noch an beiden schon von v. Heufler entdeckten Standorten und besonders am Fusse desselben in solcher Menge vor, dass das Gerölle stellenweise von diesem zierlichen und seltenen Farne rasenartig überzogen wird. (Fortsetzung folgt.) D. Ungarn. Zusammengestellt von H. Braun. 1. Neu für das Gebiet und neue Standorte, Heliotropium tenwiflorum Guss. in Sandhügeln bei Csep, Pilis und bei Bekäs-Megyer (Krotendorf) unweit Budapest. Weicht von /. Europaeum b) gymnocarpum Borb. durch die glanzlosen Oesterr. botan. Zeitschrift. 6, Heft 1889, 18 234 td u u 10. 1; graulich behaarten Theilfrüchte, sowie kleineren Blüthen ab. Die Früchte des b) gumnocarpum sind ganz kahl, glänzend grün und etwas grösser. Calamintha alpina (L.) b) hirsuta Pantocs. Oesterr. botan. Zeitschr. 1873, 8. 266. (Melissa Baumgartenii Simk. 1886) auf der Arzsäni-Alpe bei Plugora im Krassö-Szörenyer Comi- tate. Auch am Kiralykö in Transsilvanien. C©. menthaefolia Host in Syrmien. Galeopsis leiotricha Borb. in Bekesvärmegye flöräja 1881, pag. 8, absque diagn. (@. versicolor var. parviflora Knaf, Cel. Prodr. Fl. Böhm., S. 316, non alior.) kommt in Iräz, bei Apatin, Herculesbäder (Pojana mosoroni) bei Petrozseny, zwischen Ora- vitza und Csiklova vor. @. pubescens Bess. var. urtieifolia Tausch in Wäldern bei Doboz. Mimubus luteus L. in Thälern bei Körmöezbänya (Cremnitz). Salvia silvestris L. (S. elata Host), eine in Ungarn bisher nicht häufig beobachtete Pflanze, fand v. Borbäs bei Salgö-Tarjan, Kis Terenne, Ipoly-Litke im Neogräder Comitate, ber Buda- pest (Schöner Graben, Räkos, spärlich), Csereviz, Orsova, Rönädfa im Comitate Baranya, sowie an der Bahn bei Monor. Hier an letztem Standorte kommt auch eine Var. b) maioriflora Borb. vor (floribus illos Salviae Bertolonii Vis. eirciter adaequantibus, habitumque S$. pratensis magis referente, sed bracteis $. nemo- rosae colorato diversa). S. villicaulis Borb. in „A magyar homokpusztäk növenyviläga* 1886, pag. 83. (8. amplexicaulis Heuffel, Neilr. Diagn. S. 98, non Lam.) kommt auch in Central- Ungarn hie und da vor: am neuen Wettrennplatze bei Budapest, sowie im „Schönen Graben“, Auwinkel und gegen die „Schöne Schäferin“ zu. Lamium ceupreum Schott unterhalb der Drechslerhäuschen in der Tätra (leg. Ullepitsch, determ. Borbäs). Carpinus Betulus L. b) Haynaldiana Borb. (squamis strobilorum abbreviatis, apice rotundatis, ad illos Carpini Duinensis Scop. vergentibus) im Auwinkel bei Ofen. Cuscuta monogyna Vahl, welche in Boissier’s Flora Orient. IV, page. 122 von ©. lupuliformis Krock. (Cuse. monogyna Autor.; non Vahl) trefflich unterschieden ist, und welche nach Reichen- bach Icon. im Süden zu suchen ist, fand Borbäs bei Szvinitza (»wischen Weingärten auf Galium purpureum, Coronilla varia, Iehus Cotinus, Pollinia Gryllus und anderen Gramineen, Stachys ramosissima Roch. ete.), sowie am Vratnikberge bei Zengg (auf Satureia montana, Teuerium Chamaedrys, Rhus Cotinus, Coro- nilla emeroides, Melampyrum arvense). Derselbe sah diese mehr südliche Art (C. monogyna) auch aus Serbien (Podorska nego- tina auf Rhus Cotinus) und Bulgarien (Värna auf Senecio Vele- novskyi Borb. = 8. einereus Vel. non alior.), ©. lupuliformis aber von Ofen, Kalocsa und Belgrad. (1—11 nach Mittheilungen von V. v. Borbäs.) 24. 235 2. Für das Zipser Comitat neue Pflanzen. (Vergl. K. Czako Sommerflora des Unterschmeckser Moorbodens.) Ranunculus acer var. parvulus (Clairv.). Auf mageren Gras- und Weideplätzen, /ultha Taeta Sch., Nym., Ky. Sehr häufig an quelligen Orten, Bächen. Cytisus Ratisbonensis Schäffer. Am Saum der Wälder häufig. Potentilla Norvegica L. Hinter der Villa Migazzi neben dem Walde. Rosa incana Kit. Hinter Nieder-Walddorf und oberhalb des Rothbaches an Rainen ziemlich selten. Rosa glauca Vill. Am Saume der Wälder und Wege; var. pubistipes Borbäs mser. und var. complicata Grenier mit der Stammform. Rosa alpina f. adenosepala Borbäs. Schon in der Nähe des Bades, im Gebüsch der Bäche und Raine, hinter Nieder- Walddorf. Epilobium obscurum Schreber. Sehr häufig neben Bächen, in nassen Gräben. . Peplis Portula L. Hinter Villa Migazzi am Waldsaum. . Peucedanum palustre Mnch. Im Waldmoore oberhalb des Roth- baches. Galium Wirtgeni F. Schultz. An Rainen und Wegrändern allent- halben. Centaurea melanocalathia Borbäs n. sp. Unterscheidet sich von ©. pratensis Thuill. durch die grösseren Blüthenkörbehen und durch den vorhandenen Pappus, von C©. nigra aber leicht durch die sterilen Randblüthen. Mit Centaurea Phrygia L. (©. Austri- aca Willd.) überall, jedoch weit seltener als diese. ÖCentaurea Scabiosa L. var. intermedia, ähnlich der Centaurea alpestris Heg. et Heer (©. Kotschyana Koch non Heuff.), allein der Stengel so hoch wie bei Centaurea Scabiosa L. und ebenso verzweigt. . Hieracium Magyaricum subsp. decolor Näg. et Peter, in einer Form mit kahlen Blättern und mehr Drüsen. Hrypochoeris glabra L. Zwischen Saaten ziemlich häufig. Gentiana Rhaetica A. et J. Kerner, Zwischen Rasen, auch in der Nähe der Bäder, z. B. bei der Villa „Auerhahn“, zahlreicher unterhalb der Aussicht längs des Weges zur Tropfsteinhöhle und gegen Neu-Walddorf an Rainen. Melampyrum nemorosum L. in einer schmalbhlätterigen Form, welche sich dem Melampyrum Moravicum H. Braun nähert, Wälder um den Rothbach. . Betonica Danica Mill. An Rainen häufig. 30. Thymus ovatus Mill. var, subeitratus Schreber. An Rainen, Weg- rändern, Rasenuplätzen gemein. 2: 31. Crocus Heufelianus Herbert (©. Banatieus Heuff. non Gay). Auf den Hochwiesen oberhalb des Rothbaches. 32, Luzula erecta Dest. Auf Waldrasen, Torfboden. 33. Carex hirta var. hirtaeformis Pers. Auf nassen unbebauten Orten gegen den Neuwalddorfer Bach, an den Ufern des Roth- baches und in Schmecks neben der Post. 34. Carex lömosa L. Auf Moorboden oberhalb des Rothbaches. 35. Carex vulgaris Fries var. stolonifera Hoppe. Auf trocken ge- legtem Moorboden. 36. Carex paueiflora Lightf. Auf Moorgrund in den Wäldern ober- halb des Rothbaches. 37. Carex dioica L. Auf Torfmooren zwischen Sphagnum. 38. Carex Halleriana DC. In den Waldbeständen bei Schmecks häufig. 39. Aspidium eristatum Sw. Auf nassem Moorboden in den Wäldern. (Fortsetzung folgt.) Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Botanischer Discussions-Abend am 19. April 1889. Herr Dr. C. Fritsch besprach die Blüthenstandsverhältnisse der Gattung Potentilla. — Herr Dr. M. Kronfeld sprach nach Vor- führung einiger Beispiele aus der, namentlich in horticolen Werken zerstreuten Litteratur über Dichotypie, über einige besonders auffal- lende Fälle dieser Art von Bastardirungen. — Herr Dr. R. v. Wett- stein demonstrirte und besprach die Mikroskopirlampe von (. Ger- hardt, die Vorzüge derselben hervorhebend, jedoch auch einige kleine, die praktische Verwendung manchmal störende Mängel an- führend. Monats-Versammlung am 1. Mai 1889. Herr Dr. €. Richter bielt einen Vortrag „über Disteleologio«. Herr Dr. G. v. Beck sprach hierauf „über "die Schwimmorgane von Neptunia“, u. „über Trichome in Trichomen“ (siehe diese Nr, Seite 205). II. Königl. böhmische geologische Gesellschaft in Prag. Ueber Drude’s polyphyletische Ansichten, Vortrag, gehalten am 8. März 1889 von Prof. Dr. J. Palacky. Unter Vorlage des Schenk’schen Handbuches der Botanik besprach der Vortragende die Arbeit Drude’s „Die systematische 237 und geographische Anordnung der Phanerogamen“ speciell vom pflanzen- geographischen Standpunkte. Er hob als die wichtigste Neuerung die, wenn auch bedingte Zustimmung Prof. Drude’s zum Polyphyle- tismus (S. 215) hervor, dessen offener Anhänger Vortr. seit 1864, also lange vor Darwin, gewesen. Vortr. glaubt, dass die Frage nach der Phylogenie vor Allem vom geologischen Standpunkte einer gedeihlichen Lösung zuzu- führen wäre. Man muss aber auf das Alter der Pflanzen wie der Länder gleichmässig hiebei Rücksicht nehmen. Die erste Frage muss sein: welche Länder sind geologisch alt mit ungestörter botanischer Entwickelung, d. h. ohne eine nachweis- bare Zerstörung der Pflanzenwelt, durch Ueberschwemmung oder eine Eiszeit. So ist z. B. Skandinavien oder Britisch-Amerika oder Grön- land ein geologisch altes Land, aber die Eiszeit hat die Entwickelung ihrer Pflanzenwelt unterbrochen. Portugal und Westspanien, Bra- silien, Westaustralien, ein grosser Theil von Afrika, sind geologisch alte Länder ohne eine solche nachweisbare Unterbrechung in der Entwickelung der Flora. Man muss sich nun hüten, eine locale Erscheinung generalisiren zu wollen, wie dies noch Dyer (S. 195) that, da er zu sehr auf dem europäischen Standpunkte stand. Eine Rückwanderung von Pflanzen hat nach der Eiszeit in Nordeuropa stattgefunden, dies dürfte sicher sein. Schon eine Wanderung der arktischen Pflanzen auf die Hochgebirge des Südens ist nur in einzelnen Fällen (z. B. Sudeten) denkbar. Es stehen ihr entgegen die grosse Menge der Endemismen in den alpinen Formen der südlichen Hochgebirge, selbst der süd- lichen Alpenhänge, auf die schon De Candolle hingewiesen und die gewiss keine directe Verbindung mit dem Norden besassen (Atlas, Sierra Nevada, Habesch), ja die Gegenwart einzelner europäischer wie alpiner Formen in den Hochbergen des tropischen Afrika, die theilweise sehr späten Alters scheinen. Es wird doch Niemand im Ernste die europäischen Formen des Camerun oder des Kilimandjaro als eingewandert nachweisen wollen! Zur Einwanderung gehört zweierlei Land, ein freies Land, das die Einwanderung aufnimmt und das Mutterland, das dieselbe aus- sendet. Wo kein freies Land war und ist, kann keine Masseneinwan- derung stattfinden, wenn auch einzelne Pflanzen die besonders günstige Gelegenheit benützen, z. B. Segetal- und Ruderalunkräuter, Wasserpflanzen etc. Nun war noch in der Tertiärzeit überall in den Tropen ein breiter Meergürtel, der den Norden vom Süden schied, so im Missisippi, im Indus- und Gangesthale ete. Eine directe breitere Landverbindung scheint nie bestanden zu haben, nur was die Centralhöhen in Hinterindien und Südchina betrifft, so sind die dor- tigen geologischen Verhältnisse noch zu wenig bekannt als dass sich hierüber schon jetzt etwas Sicheres sagen liesse. Richtig ist, dass bereits die Kohlenflora des Nordens erheblich von der des Südens (Glonopteriskohle) differirt und dass beide 238 Kohlen in Tonkin zusammenstossen, weiter, dass die bisher erhaltenen Tertiärfloren der Tropen, jene aus Malaisien (Java, Sumatra, Borneo) nicht wesentlich von der jetzigen Flora dieser Länder differiren. Es ist damit der Beweis geliefert, dass die gleichen Florenstufen nicht überall auf der Welt wiederkehren müssen, wie Ettingshausen etwas vorschnell aus seinem austräalisch-neuseeländischen Tertiär dedueiren wollte. Allerdings ist das Alter dieser Kohlen, sowie der japane- sischen (pliocänen) Tertiärflora so discutabel, wie z. B. jenes der madeirischen Tertiärflora. Auffällig ist, dass von 54 Jurapflanzen Japans 19 in Sibirien, 10 in England, 7 in Spitzbergen, aber nur 4 in China und in Indien wiederkeliren, ein Beweis der bereits bestan- denen Differenzirung. Die grösseren tropischen Landmassen sind allerdings meist jung, darum muss es aber nicht die Tropenflora selbst sein, die ja auch die meisten Elemente der gemässigten Flora in sich enthält. Mau darf eben nicht vergessen, dass die fossilen Floren meist nur Bäume und Wasserpflanzen zeigen, die übrigen Florenbestandtheile haben sich eben nicht erhalten. Es ist nicht gut abzusehen, wenn Drude selbst S. 199 zugibt, dass im Tertiär keine borealen Pflanzen mehr nach Süden kommen konnten, wann dies geschehen sein soll. Wir haben zu wenig Kreide- pflanzen von der Südhälfte der Erde, als dass dafür ein directer Beweis vorliegen könnte, aber gerade in der Kreidezeit war die Continentalbildung z. B. in Asien und Amerika noch weniger vor- geschritten, die einzelnen Länder isolirter, als in der Tertiärzeit. Es ist unrichtig (S. 196), dass sich die Resultate Müller’s und Ettinghausen’s in Australien widersprechen, sie beziehen sich auf geologisch verschiedene Horizonte und Gegenden und die Pflanzen Müller’s sind entschieden jünger, parallel den pliocänen Pflanzen anderer Länder, die ja meist den jetzigen gleichen, wie dies z. BD. für das englische forestbed von Reid nachgewiesen wurde, wodurch auch das höhere Alter der jetzigen nordeuropäischen Vegetation klar wird. Ebenso sind wichtig die Auffindung einer fossilen Araucaria auf Karguelen und der Seguoia toornalis Brongniart in Südamerika. Vortr. hat bereits 1881 nachstelienden Vergleich gezogen. 1. Paläozoische Zeit. Nur zwei Jahreszeiten, die dürre und die Regenzeit, auf der ganzen Erde ausserhalb der Sümpfe geringe Vegetation. 2. Kreide — Miocän. Auf einem grossen Theile der nördlichen Halbkugel stets feuchte, starke Sommerregen wie in den wirklich tropischen Floren. Keine grosse Winterkälte, eher wohl Winterdürre, wie jetzt in den subtropischen Gegenden. Eocän (in Westeuropa) dürrer als das feuchtere, kühlere Miocän (Saporta). 3. Eiszeit. Ueberhandnehmen der einjährigen Pflanzen und jener mit Accomodation für die Winterkälte (Schneedecke, Winter- 239 schlaf ete.) beschränkt auf einen Theil der borealen und antarktischen Gegenden (unsicher noch ob eleichzeitig), zugleich Entstehung aller Hochgebirge der Erde. Fehlt in Ostasien (selbst am Amur), Mexiko, Florida, Spanien etc. trotz der consecutiven Erkältung der ganzen nördlichen Erdhälfte, deren jetzige Flora erst daselbst allgemein wird. Entscheidend sind wohl die jüngsten Entdeckungen Conwentz’s im Bernstein, speciell sein Nachweis, dass es Fichtenwälder waren, die den Bernstein lieferten. Es fallen damit alle Hypothesen von nordischer Herkunft unserer jetzigen Vegetation, die nicht aus Skandi- navien, nicht vom Altai oder aus Nordamerika stammt, sondern sich schon im Pliocän entwickelte (siehe Saporta Origines de nos arbres) und durch die Eiszeit die meisten Reste der subtropischen Pflanzen des Miocän verlor, bis auf wenige Reste (Myrica gale, Lobelia Dort- manna, Loranthus Europaeus, Dioscorea Pyrenaica ete.). Die Soeiet& de physique et d’histoire naturelle in Genf hat für die beste Monographie einer Gattung oder Familie einen Preis von 500 Fr. ausgeschrieben. Manuscripte können in lateinischer, deutscher, französischer oder italienischer Sprache abgefasst sein und sind bis 1. October an das Präsidium der Gesellschaft einzusenden. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Arnold. Lichenes exsiecati. Continuatio. Nr. 1412—48. (April 1889). Enthält sub no. 1446 Leprantha caesia Flot. Hallegg bei Klagenfurt. (ges. v. Steiner). Rehm. Cladoniae exsiccatae Nr. 338—360 (April 1889). Enthält u. A.: Nr. 342 Clad. amaurocraea Fl. St. Leonhard im Pitzthale, Tirol, ges. v. Arnold. Nr. 348. Ol. üneialis f. turgeseens Fr. Mittelberg im Pitzthale, ges. v. Arnold. Nr. 347. Cl. eyanipes Smft. St. Leonhard, ges. v. Arnold. Nr. 354. Cl. erispata Ach. Paneveggio, ges. v. Arnold. Nr. 360. CI. pywidata L. apothee. pallidioribus, Paneveggio ges. v. Arnold. Magnier Ch. Flora selecta. fase. VII. Nr. 1863—2121 (1889). Enthält u. a.: Ranuneulus cassubieus L. aus Galizien, Fumaria rostellata Knaf. u. Cerastium Carinthiacum Vest, aus N.-Oosterreich, Acer molle Op. aus Böhmen, Anthyllis affinis Butt. N.-Oesterreich, Sempervivum Austriacum Jord. et Fourr. N.-Oesterreich, Sawifraga bulbifera L. N.-Ossterr., Carduus platylepis Saut. Tirol, Trragopogon 240 Orientalis L. N. OVesterr., Ahododendron Chamaeeistus L. Steiermark, Euphrasia mierantha Sch. var. versicolor Fr. Tatra, E. coerulea Tausch Böhmen, E. cuprea Jord. Galizien, Pedicularis acaulis Scop. Istrien, Melampyrum barbatum W. K. N.-Oesterreich, Primula Pannonica Kern. N.-Oesterr., Amarantus silvestris Desf. Böhmen, Stipa Tirsa Stev. Böhmen. Roumeguere Ü. Fungi selecti exsiecati. Cent. XLIX. (April 1879). Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Ign. Urban ist zum Direetor des königl. bota- nischen Museums und Gartens in Berlin ernannt worden. Dr. E. Heinricher, Privatdocent an der Universität und am Polytechnikum in Graz ist zum ausserordentlichen Professor der Botanik an der Universität in Innsbruck ernannt worden. Dr. P. Uhlitzsceh ist als Botaniker an der kgl. sächsischen Versuchs-Station in Möckern angestellt worden. Gestorben sind: Johann Bubela, Realitätenbesitzer in Wsetin in Mähren, am 17. April. Der Verstorbene war bekannt als einer der thätig- sten Botaniker Mährens. Wilhelm Rabitsch, botanischer Gärtner in Klagenfurt am 22. April. Dr. August Progel, k. bayr. Bezirksarzt in Waldmünchen am 26. April. Der Verstorbene hat sich grosse Verdienste um die Erforschung der Laubmoos- und Phanerogamenflora des südlichen Bayern und des Böhmerwaldes erworben. Inhalt der Juni-Nummer. Celakovsky L. Ueber Potentilla Lindackeri Tausch und Potentilla radiata Lehm. S. 201. — Beck G. R. v. Trichome in Trichomen. S. 205. — Lippitsch C. Ueber das Einreissen der Laubblätter der Musaceen ete. S. 206. — Sauter F. Ueber Poten- tillen in Mittel-Tiro]. S. 210. - Fritsch K. Ueber die Eigenthümlichkeiten ausserordentlich üppig entwickelter Schösslinge des schwarzen Hollunders. S,. 214. — Woloszezak E. Das Artenrecht der Soldanella Hungarica Simk. S. 218. — Vandas K. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. S. 214. — Litteratur-Uebersicht. S. 222. — Flora von Oesterreich-Ungarn. S. %30. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Con- gresse ete. S. 236. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 239. — Personal-Nachrichten. S. 240. Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exenplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration €. Gerold’s Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von C. ‘serold’s Sohn. ©. Uebeneuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Beilage zur Oest. bot. Zeitschrift. Jahrg. XXXIX. Nr. 6. Botanischer Tauschverein in Wien. (IV., Mühlgasse 1.) Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Boller mit Pflanzen aus Croatien und der Hercegovina. Aus Schlesien, eingesendet von Felsmann: Achilles lanata, Aethusa segetalis, Anemone narcissiflora, Brassica capitata, Centau- rea decipiens, Cirsium oleraceo X canum, Galium Schultesii, Hiera- cium Auricula v. melaneilema, H. Auric. v. monocephala, Holosteum Heuffelüi, Ononis hircina, Populus italica, Pyrethrum Parthenium, Ulmus montana. Aus Niederösterreich, eingesendet von Aust: Allium rotundum, Alyssum sawatile, Centaurea omara, FBuclidium syriacum, Mentha Ortmanniana. Orobus pallescens, Taraxacum serotinum, Thesium ramosum, T’hymus Löwyanus, Torilis infesta, Viola hirtaeformis, V. persicifolia, V. Vindobonensis. Aus Croatien. eingesendet von Boller: Achillea Ptarmica, Circaea lutetiana, Eryngium alpinum, Heliotropium europaeum, Linum gallicum, Nasturtium lippizense, Scolopendrium offieinarum, Solidago canadensis. Aus der Hercegovina, eingesendet von Boller: Achillea nobilis, Aristolochia Clematitis, Digitalis grandiflora, Grammitis Ceterach, Malva moschata, Ononis hircina. Vorräthig: (B) — Böhmen, (Bd.) — Baden, (Br.) = Berlin, (Cr.) = Croatien, (D ) = Dalmatien, (E.) = England, (G.) = Galizien, (Kt.) — Kärnten, (M.) — Mähren, (NOe.) — Niederösterreich, (O0e.) — Oberösterreich, (P.) — Polen, (Rp.) — Rheinpreussen, (8.) = Salzburg. (Sb.) = Siebenbürgen, (S1.) — Schlesien, (Sr.) = Serbien, (St.) = Steiermark, (Sw.) — Schweden, (T.) = Tirol, (Th.) = Thü- ringen, (U.) == Ungarn, (W.) = Westphalen. Cherleria sedoides (St.), Chlora perfoliata (Bd.), serotina (U.), Chon- drilla prenanthoides (T.), Chrysanthemum alpinum (S., St., U.), corymbo- sum (B., U.), inodorum (P., U.), uniglandulosum (U.), Chrysosplenium alternifolium (NOe., OOe., U.), Cicendia filiformis (W.), Cineraria palustris (Br.), Circaea alpina (B., G., Th.), intermedia (OOe.), lu- tetiana (M., O0e.), Cirsium acaule (B.), brachycephalum (U.), canum (NOe., S1.), eriophorum (Rp., Th.), Erisithales (OOe.), heterophyllum (Sl., St.), spinosissimum (00e.), Cistus salvifolius (D.), Oladium Mariscus (Bd.), Clematis integrifolia (NOe.), recta (OOe., P.), Cnidium venosum (Br.), Cochlearia Armoracia (U.), Collomia grandiflora (Rp., S1.), Colutea arborescens (B., St.), Comarum palustre (Br., NOe., St.), Conium maculatum (P., Sl., W.), Convallaria latifolia (NOe.), ma- jalis (NOe., U.), Polygonatum (O0e., U.), vertieillatum (M., U.), Con- volrulus Cantabrica (D., NOe.), Corallorrhiza innata (M.), Cori- spermum hyssopifolium (Br.), nitidum (U.), Coronilla Emerus (Cr., d.), scorpioides (Cr., D.), vaginalis (OOe., Th.), varia (B., U.), Cor- tusa Matthioli (OOe., St.), Corydalis cava (B., Sl.), elawieulata (E.), fabacea (Br., OOe.), pumila (NOe., OOe.), solida (P., U.), Corylus tubulosa (B.), tub. f. atropurpurea (S1.), Corynephorus canescens (P., U., W.), Cotoneaster tomentosa (NOe.), vulgaris (NOe.), Cotula corono- pifolia (Holstein), Orambe maritima (Mk.), Crassula rubens (Bd ), Orataegus melanocarpa (Sr.), monogyna (NOe.), Orepis alpestris (T.), aurea (OOe.), blattarioides (NOe., OOe., St.), Jaquini (OOe.), jubata (T.), Nicaeensis (NOe.), praemorsa (P., St.), pulchra (Elsass), rhoe- adifolia (B.), rigida (U.), suceisaefolia (S1.), Crocus albiflorus (S.), Banaticus (Sb., S1.), eridiflorus (U.), variegatus (1.). Öbige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. abgegeben werden. Inserate. Verlag von Alfred Hölder, k. k. Hof- und Universitäts-Buchhändler in Wien, I., Rothenthurmstrasse 15. Soeben erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Biologie der Pflanzen. Mit einem Anhang: Die historische Entwicklung der Botanik. Von Dr. Julius Wiesner, 0. ö. Professor der Anatomie und Physiologie der Pflanzen und Director des pflanzenphysiologischen Institutes der k. k. Wiener Universität, wirkliches Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften etc. Mit 60 Text-Illustrationen und einer botanischen Erdkarte. Preis: 4 Fl. 50 Kr. Preisherabsetzung botanischer Werke: Bayer, Praterflora (statt fl. 1) nur 35 kr. — Glasl, Excursions- buch (fl. 1) 35 kr. — Maly Dr. J., Flora von Steiermark (515 Seiten, fl. 2) 50 kr. — Murmann, Pflanzengeographie von Steiermark 1874 (fl. 180) 50 kr. — Knapp J., Flora Galiziens und der Bukowina (550 Seiten, 1872, fl. 6) fl. 1:50. une mes” Diese fünf Werke zusammen statt fl. 11’80 für nur fl. 2:80. Antiquariat Halm & Goldmann, Wien, I., Babenbergerstrasse I. NB. Für den Inhalt der Beilage übernimmt die Redaction keine Verantwortung. C. Veberreuter sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE DUTANISCHE ABLTSCHRIFT, Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XXXIX. Jahrgang. N" 7. Wien, Juli 1889. Die Malabaila-Arten der griechischen Flora. Von Dr. Th. v. Heldreich. Die Gattung Malabaila Hoffm., hat in Griechenland und dem Oriente ihren Verbreitungshezirk. Sie unterscheidet sich von dem nächstverwandten Genus Pastinaca L. _mericarpiorum disco pla- nissimo margine dilatato intus hyalino extus tumido“ und von Opo- ponaw Koch „valleeulis univittatis“ Boissier beschreibt in seiner Flora Orientalis (V. II, pag. 1053) fünfzehn Arten, von welchen drei der gıiiechischen Flora angehören. Zu diesen kommen noch drei unbeschriebene Arten, deren kurze Diagnosen ich hier nebst einer analytischen Tabelle aller griechischen Arten folgen lasse. Malabailae spec. Florae Hellenicae: 1. Styli in fructu persistentes indurati . . vw mr dm aal. 2 — post anthesin exsiccati evanidi . . BEE u Br 2. Fructus obovatus, vittae dorsales interiores brevissimae vix sextam partem seminis aequantes . . . 1. M. aurea (Sibth.) — orbieularis, vittae dorsales interiores inaequales, altera seminis longitudinem dimidiam excedens 2. M. Burnatiana en 3. Folia inferiora pinnatisecta FEN? — — bipinnatisecta . . .6M. obtusifolia (Sibth) 4. Fructus magnus obeordatus "basi "attenuatus, marginis pars interior exteriori multo latior eximie diaphana 3. M. involucrata Boiss. et Spr. — suborbieularis basi non attenuatus, marginis a interior exteriori subaequilata 5. Fruetus mediocris obovatus " # ? { n Mm. pP urnassich "Holdr. — parvus, suborbieularis. . . . . 5. M. Psaridiana Heldr. M. aurea Boiss. (Heracleum aureum Sibth. Fl. Gr. t. 282. P ala rectistylis Cesati.) Planta glanduloso-pubescens Yirdäahl pedalis vel sesquipedalis, mericarpiis obovatis, stylis emarginaturam fructus multo superantibus, margine seminis diametro parum angu- Vesterr, botan. Zeitsehrift, 7. Heft 1889, 19 242 stiore, parte exteriore albida interiore diaphana subaequilata, vittis dorsalibus interioribus brevissimis aequilongis, commissuralibus inae- qualibus altera dimidium seminis longitudinem aequante altera multo breviore. Längsdurchmesser der reifen Früchte M. 001 bis M. 0'011, grösste Breite M. 0:008—0'009, wovon auf den Rand gewöhnlich 2, seltener bis nahezu 3 Millimeter kommen. Die verbreitetste Art im Gebiete, häufig an steinigen Orten der immergrünen Region in Attica (Heldr. Hb. Gr. norm. 256), Peloponnes (Orph. Fl. Gr. exs. 905), Euboea, Thessalien (bei Volo, Heldr.) April, Mai. 2. M. Burnatiana Heldr. Statura et habitus praecedentis, differt fructu latiore fere orbieulari, stylis emarginaturam parum exceden- tibus, margine diametrum seminis aequante, vittis dorsalibus interio- ribus valde inaequalibus altera seminis longitudinem dimidiam exce- dente, commissuralibus subaequilongis semine tertia parte brevioribus. Zweijährig wie die vorige und alle übrigen griechischen Arten. Längs- und Querdurchmesser der Frucht M. 0:011 (bei der Pflanze von Corfu) oder nur M. 0:009 (bei der Pflanze vom Parnass). Selten; von Herrn Em. Burnat bei Palaeokastritza auf Corfu am 4. Mai 1889 gefunden. Ein von Spreitzenhofer am 8. Mai 1878 bei Bragnastika auf Corfu gesammeltes Exemplar mit unreifen Früchten, das ich in meinem Herbar bewahre, scheint auch hierher zu sehören; ebenso ein von Guiceiardi im April 1887 in der untern Region des Parnass (bei Pania) gesammeltes Exemplar, das sich durch etwas kleinere Früchte auszeichnet, im Uebrigen aber mit der Pflanze von Corfu übereinstimmt. 3. M. involuerata Boiss. et Sprun. Planta sesquipedalis v. bipe- dalis subcanescens, fructu magno obeordato glabro nitido. Längsdurchmesser der reifen Frucht M. 0'014, grösste Breite 0012: Breite des Randes M. 0:004, wovon 3 Mill. auf dem gelblich braunen durchscheinenden inneren Theil und 1 Mill. auf den äussern weissen, etwas schwammig aufsedunsenen eigentlichen Rand kommen; die zwei äussern Dorsalstriemen weit abstehend von den beiden innern viel feinern und unter sich parallelen. Von allen griechischen Mala- baila-Arten die stattlichste. Ziemlich selten in der immergrünen Region in Attica (am Pentelikon, Parnes etc. Sprun. Heldr.) auf den Inseln Petalia bei Euboea (Holzm.), am Malevo im Peloponnes (Orph.), auf der Insel Syros (Orph.) Mai, Juni. 4. M. Parnassica Heldr. (M. involuerata, forma humilior virescens Heldr. olim in Herb. Graec. norm. Nr. 660). Differt: a prae- cedente statura humiliore ad summum pedali, pubescentia rariore et vix canescente, fructu minore obovato basi non attenuato. Längsdurchmesser der reifen Frucht M. 0:01, grösste Breite 0°008: Breite des Randes wenig mehr als 2 Millim., wovon 1 Millim. auf den äussern weissen Rand und 1 Millim. oder wenig mehr auf den inneren weisslichen und kaum durchscheinenden Theil desselben kommen. Die Dorsalstriemen sind alle gleich lang, parallel und in 245 ziemlich gleicher Distanz von einander abstehend, die beiden äussern kaum merklich breiter als die innern. Selten in Schluchten der untern Region des Parnass, in einer Seehöhe von 3500; am 29. Juni 1857 von Samaritani und Guic- eiardi zuerst gesammelt. 5. M. Psaridiana Heldr. Planta gracilis pedalis inter species - involueratas distinetissima foliorum segmentis acute inciso-dentatis et praeseıtim frıuctu parvo, marginis parte interiore vix diaphana, vittis dorsalibus approximatis. Die reifen Früchte sind M. 0°009 lang und M. 0008 breit. Der Rand ist M. 0'003 breit, der äussere und innere Theil ziemlich gleiehbreit, beide weisslich, der äussere sehr schwammig, der innere nur sehr wenig durchscheinend. Die Dersalstriemen sind parallel und mehr zusammengerückt, die äusseren wenig stärker und länger als die inneren. Bisher nur vom Taygetos bekannt, von wo sie der verstorbene Elias Psarides im Jahre 1871 mitbrachte. 6. M. ohtusifolia Boiss., (Pastinaca obtusifelia DC., Peucedanum obtusifolium Sibth. Fler. Graec. tab. 277). Soll nach Sibthorp am Schwarzen Meere und auch in Böotien vorkommen, ist aber in neuerer Zeit nicht wieder aufgefunden worden und daher nur aus der Ab- bildung in der Flora Graeca und besonders bezüglich der Früchte sehr mangelhaft bekannt. Athen, den 15. Mai 1889. Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus. Ein Beitrag zur Systematik der Crueciferen von Dr. Richard v. Wettstein. (Mit Tafel I.) Im botanischen Garten der Wiener Universität wurde im vorigen Jahre eine hybride Crucifere erzogen, dieim Laufe des heurigen Früh- jahres mehrfach zur Blüthe und Fruchtreife gelangte und welche insoferne besonderes Juteresse verdient, als durch sie die Zahl der bekannten sogenannten „bigenären Bastarde* um ein neues Beispiel vermehrt wird und hier eine Hybride zwischen zwei Gattungen vorliegt, denen bisher im Systeme meist eine sehr verschiedene Stellung angewiesen wurde. Es handelt sich um einen Bastard zwischen Erysimum Cheiri L.') und E. Pannonicum Cr.*). Ich gebe zunächst eine Beschreibung dieser neuen Pflanze. ') Spec. plant. ed. 4, pag. 661 (1753) sub Cheirantho. — Ich gebrauche hier bereits jene Nomenclatur, die sich als das Resultat der vorliegenden Untersuchung ergibt. ®) Stirp. Austr. fasc, 4, pag. 30 (176%). Vergl. A. Kerner, Schedae ad flor. exs. Austro-Hung. II, pag. 92 (1882). n 19 244 Erysimum intermedium (Taf. I, Fig. 1—7, 9, 12, 25, 26). Bienne, radice fusiformi, longa, fibrosa. Caulis ereetus, simplex vel ad basin ramosus et supra ramos complures floriferos edens, ramis ascendentibus, angulosus, pilis brevibus bifidis vel simplieibus, ad- pressis aspersus, 40—60 cm. longus. Folia oblonga-lanceolata, obso- lete rapando-denticulata in basin attenuata, inferiora subpetiolata, omnia obtusiuscula, erecto-patentia, griseo-viridia, pilis bifidis et tri- fidis intermixtis. Flores longe racemosi, pedicellis calyce triplo vel dimidio brevioribus, demum auctis. Calyeis folia inaequalia, duo exteriora maiora, latiora, basi saccata, ovato-oblonga, interiora minora, lanceolata, non saccata, omnia pilis adpressis obsita, fusca, 10 mm. longa. Petala ca. 14—16 mm. longa, aurantiaco-lutea, longe cuneata, in unguem longum lamina fere aequilongum attenuata, lamina ob- ovata, patens. Stamina longiora calyvue exserta, siliqua initio calyce aequilonga mox accreta, denique 30—40 mm. longa, erecto-patens, supra obsolete tetragona, a latere compressa, basin versus tetragona, linearis, 3—4 mm. lata. Semina planiuscula, pallide fusca, ambitu orbicularia vel elliptica. Im Habitus, wie in den einzelnen Theilen genau die Mitte zwischen den Stammarten haltend, unterscheidet sich E. interme- dium von E. Öheiri (L.) hauptsächlich durch die gezähnten, zum Theil mit dreitheiligen Sternhaaren bedeckten Blätter'), durch die kleineren licht gefärbten Blüthen, die schmälere, mehr vierkantige Schote und die Form der Samen, von E. Pannonicum Cr. durch die Form und Behaarung der Blätter, die rostfarbenen Kelche und dunk- leren Corollen, die breiteren Schoten und gleichfalls durch die Form der Samen. (Vergl. Taf. I, Fig. 8—13.) Die nicht unbedeutende Verschiedenheit im anatomischen Baue der beiden Stammarten®) liess im Vorhinein schon erwarten, dass die Mittelstellung dieses Bastardes bei Berücksichtigung der Anatomie sich klar zeigen werde, umsomehr, da die bisher vorliegenden Unter- suchungen über die Anatomie hybrider Pflanzen ergeben haben, dass in vielen Fällen gerade diese wichtige Anhaltspunkte für die Be- urtheilung von Bastarden abgibt ?°). Diese Erwartung hat sich auch bestätigt. Der Bau der älteren Stengelinternodien der beiden in Rede stehenden Pflanzen zeigt deut- liche Verschiedenheiten. Bei E. Pannonicum entstehen aus dem con- tinuirlich gewordenen Cambium nach aussen an der ganzen Peripherie Phloemantheile, nach innen aber Gefässe und Gefässbündelelemeute, so dass bei weiter vorgeschrittenem Alter eine Unterscheidung zwi- schen primärem und secundärem Xylem kaum mehr möglich ist. Bei E. Cheiri dagegen entwickelt das Cambium nach seiner Ver- ') Die bisher in der Gattung Cheiranthus vereinigten Arten haben nicht, wie meist angegeben wird, einfache Haare, sondern zweitheilige. ®) Vergl. Dennert E. in Wigand Botanische Hefte I, S. 83 ff. °) Vergl. Wettstein R. v. in Sitzungsber. Wien. Akad. d. Wiss. Math. nat. Cl. XCVI, S. 312 ff, (1887). — Hildebrand J. in Jenaische Zeitschr. für Naturw. XXIII Bd. (1889). Oest. bot. Zeitschrifi D"R.v. Weltstein : AANIY. Bd. 1889. ISET Erysinum intermedium Autor del with, Anst vTh.Bannwarth Wien, VilBos 245 einigung zu einem continuirlichen Ringe neben Gefässbündel- antheilen auch Parenchym, das in Verbindung mit dem primären Marke bleibt und dadurch breite markstrahlenartige Streifen bildet, durch welche die Gefässbündel getrennt werden. Deutlich intermediär ist der Stengelbau von E. intermedium. Der Stengel zeigt nämlich in den untersten Internodien zwischen den mächtigen primären Gefässbündeln, und zwar den Xylemantheilen derselben schwächere Gefässbündel, deren Xyleme zerklüftet und von Parenchym- inseln durchsetzt sind. Mit zunehmendem Alter der Pflanze tritt eine Verholzung der Membranen dieser Parenchymzellen ein und es wird dadurch der Bau des Stengels ein jenem von E. Pannonicum ähn- lieher. Nur die Grösse der Zellen, insbesondere die Weite ihrer Lumina deutet noch das frühere Vorhandensein der Parenchymzellinseln an. Da die Möglichkeit des Entstehens von Hybriden zwischen zwei Arten immer für die nahe Verwandtschaft derselben spricht, hat die Beobachtung der eben beschriebenen Pflanze mich veranlasst, die beiden Gattungen Cheiranthus und Erysimum mit Rücksicht auf ihre verwandtschaftlichen Beziehungen etwas eingehender zu studiren.‘) Linn hat beide Gattungen in Genera plant. ed. 1 (1737) aufgestellt, und zwar Cheiranthus als Nr. 537, Erysimum als Nr. 545 und bezog sich in den Diagnosen ganz auf Tournefort. Tournefort besprieht in Institutiones rei herbariae I, S. 220 (1719) die von ihm im II. Bande auf Tafel 107 abgebildete Gat- tung Leucojum, die Linne später (1737) Cheiranthus nannte. Auf Seite 228 und Tafel 111 wird die Gattung Erysimum beschrieben und abgebildet. Der Unterschied zwischen beiden Gattungen liegt in den Bemerkungen: „Leucojum seminibus ... planis, orbiculatis, at plurimum marginatis“ und „Erysimum seminibus ut plurimum exiguis et rotundis“, mithin blos in der Form der Samen. Linne& versuchte die Gattungen fester zu begründen und wenn man alle von ihm in den späteren Auflagen?) der Genera plantarum angeführten Diagnosen zusammenfasst, so ergibt sich der von ihm festgestellte Unterschied aus folgender Gegenüberstellung: Erysimum. 5 ” “ “ ” ” * ” ” . ” . Cheiranthus. „Calyx 4 phyllus, quorum 2 exte- riora basi gibba. “ „Nectarifera glandula duplex intra „Nectarifera glandula einget basin filamentum brevius“ staminis minoris utrinque.“ „Siliqua columnaris, 4-gona“ „Siliqua compressa, angulis duobus oppositis obliteratis.“ „Semina subrotunda “ „Semina compressa, margine mem- branacea.* ’) Als eine wahrscheinliche Hybride zwischen einer Erysimum- und einer Cheiranthus-Art ist schon früher Cheiranthus Marschallii (Ch. ochroleueus X E. Peroffekianum) beschrieben worden. Vergl. Gardn. mag. of bot, II, pag. 289, t. 26 u. C. Müller in Walp. Aun. IV, pag. 192 (1857). Doch hatte die Planze schon lange nicht mehr den Charakter eines bigenären Bastardes, da Ch. ochroleueus zu Erysimum gestellt wurde. ' ») Z. B. 2. Aufl. 664 u. 656, 5. Aufl. 729 u. 730, 6. Aufl. 814 u. B1b. 246 Eine wesentlich andere Begründung der Gattung versuchte A. P. de Candolle in Regni vegetabilis syst. naturale p. 178 und 490 (1821), der bekanntlich zuerst die Stellungsverbältnisse der Radicula zu den Cotylen als Merkmal für die Gattungsumgrenzung der Cruciferen überhaupt verwerthete und auch darauf hinwies, dass die Samen von Cheiranthus im Querschnittsbilde die Radieula den beiden Cotylen seitlich angelagert zeigen, während an jenen von Erysimum die Radieula über den Rücken eines der Cotylen verläuft. Demgemäss wurden beide Gattungen in verschiedene Seetionen gestellt, Ch. in jene der Arabideae (Pleurorhizae, Cotyledonibus accumben- tibus), E. in jene der Sisymbriae (Notorbizae, Cotyledonibus incum- bentibus). Seitdem es De Candolle durch Auffindung des genannten Merkmales gelungen war, eine allem Anscheine nach ebenso sichere als in jedem Falle leicht anwendbare Gruppirung und Charakteri- sirung der zahlreichen, oft schwer umgrenzbaren Crueiferen-Gattungen zu treffen, ist das System der Familie im Grossen und Ganzen un- verändert geblieben und auch die von De Candolle den beiden Gattungen Cheiranthus und Erysimum im Systeme angewiesene Stellung beibehalten worden. Es verdient allerdings hervorgehoben zu werden, dass mehrfach gelegentlich bemerkt wurde, dass trotz der leichten Verwendbarkeit das De Candolle’sche Cruciferensystem Mängel besitze, so ins- besondere von Bentham und Hooker im I. Bande ihrer „Genera plantarum“ S.57'), mit speciellem Bezuge auf die in Rede stehenden Gattunsen auf S. 68°). Willkomm (Prodrom. flor. Hisp. III, p. 806) war meines Wissens der Einzige, der die Gattung Cheiranthus unmittelbar Ery- simum anschloss und in der letzten Gattung zwei Sectionen unter- schied, von deren einer (Cheiranthopsis) er ausdrücklich sagt, dass sie den Uebergang zur Cheiranthus vermittle. Fasse ich das früher Gesagte zusammen mit Hinweglassung unwesentlicher Momente, so stellt sich der Unterschied zwischen beiden Gattungen folgendermassen dar: Erysimum besitzt vierkan- tige Schoten mit kugelisen oder ellipsoiden Samen, deren Radicula dem Rücken eines Cotyledo aufliegt (Fig. 18, 23), Cheiranthus hat flachgedrückte Schoten mit scheibenförmigen Samen, deren Radienla den Cotylen seitlich anliest (Fig. 14). Ein sonstiger Unterschied wurde zwischen den beiden Gattungen nicht geltend gemacht, ich konnte auch trotz eingehenden Vergleiches keinen weiteren finden, dagegen muss Jedermann die gewiss ausserordentlich grosse habi- ') „Genera pleraque in ordine naturalissimo (Cruciferarum) characteribus levioris momentu separautur.“ ®) „Inter Cheiranthum et Erysimnm nullum est discrimen habitu, flori- bus, siliquisve. Differunt seminibus in Erysimo semper turgidis, cotyledonibus incumbentibus, in Cheirantho saepius compressis, cotyledonibus accumbentibus vel rarius incumbentibus. ©. pygmaeus cotyledones habet accumbentes et incum- bentes, reetas et convolutas in eadem siliqua. 247 tuelle Aehnlichkeit der Arten beider Gattungen auffallen, die ja die Ursache ist, dass die Stellung mancher Art zwischen beiden Gat- tungen lange Zeit schwankte, so jene von Ch. linifolius (= E. lini- folium Sp.), E. Parnassi Boiss. (= Ch. Parnassi Heldr.), E. ochro- leueum DC. (= C. ochroleueus Hall. fil.), E. Carniolicum Doll. (— Ch. Carniolicus Doll.), E. cuspidatum DC. (— Ch. euspidatus M. B.), E. silvestre A. Kern. (= C. silvestris Cr.), E. pumilum Gaud. (= Ch. pumilus Mur.) u. a. Die Betrachtung der angeführten Unterscheidungsmerkmale zeigt deutlich, dass dieselben auf das Innigste zusammenhängen und eigentlich als ein einziges Merkmal anzusehen sind. Bestimmend scheint die Form der Samen zu sein. Dass flache, scheibenförmige Samen, wie jene von Cheiranthus, flache Schoten bedingen, ist be- greiflich, ebenso begreiflich, dass an solchen Samen die relativ dicke Radieula nicht über den Rücken des Cotyledo verlaufen kann, son- dern sich an jener Stelle den Cotylen anlegen muss, wo sie die flächige Ausbildung der Samen am wenigsten hindert. Anderseits wird die rundliche Samenform von Erysimum wesentlich durch die rückenläufige Radieula befördert und bedingt ihrerseits die vierkan- tige Schotenform. Auf diese Weise wäre der Unterschied der beiden Gattungen einzig auf die Form der Samen zurückzuführen, die wiederum als direct angepasst an bestimmte Arten der Verbreitung nicht als ausschliessliches Gattungsmerkmal angesehen werden kann. Die Richtigkeit der gegebenen Deutung der Frucht- und Samenform müsste mithin die Vereinigung der beiden Gattungen nach sich ziehen. Ich glaube den Beweis der Richtigkeit erbringen zu können. (Fortsetzung folgt.) Ueber Potentilla Lindackeri Tausch und Potentilla radiata Lehm. Von Dr. L. Öelakovsky. (Fortsetzung und Schluss.) Von den im Prodr. Fl. Böhm. bei P. Güntheri angeführten Standorten gehört noch Gross-Kozojed bei Smidar in der Jiciner Gegend zur P. virescens nach einem von Pospichal erhaltenen sehr kümmerlichen Belegexemplare, demnach dürften auch die übrigen Standorte Pospichal’s aus der Jiliner Gegend (s. meinen Prodr. Nachträge, IV. Theil) zur selben Form zu zählen sein. Ganz zweifelhaft sind aber die westböhmischen Standorte: Karls - bad (Ortmann), Franzensbad (Graf C. Sternberg nach Pohl). Belegstücke sind keine vorhanden und in neuerer Zeit ist weder P. Wiemanniana noch P. virescens in jenen Gegenden gesammelt worden. Angeblich von „Gottesgab im Erzgebirge“ (Hofmann) liegt 248 zwar ein als P. Lindackeri bezeichnetes Exemplar vor, welches ex- quisit zur P. virescens gehört, jedoch hat sich der Sammler viel- fach als unglaubwürdig erwiesen und das kräftige Exemplar dürfte gewohnter Weise aus dem Prager botanischen Garten stammen. Nach dieser vorläufigen Orientirung über die zwei in Böhmen vorkommenden Racen oder Arten der „Collinae* lässt sich die Frage, was P. Lindackeri Tausch ist, mit Hilfe der Originalbeschrei- bung und der Prager Herbarien sehr befriedigend beantworten. Würde man sich lediglich an alle die Exemplare halten, die in den Herbarien unter der Bezeichnung P. Lindackeri vorhanden und an auswärtige Botaniker ausgetheilt worden sind, so müsste man allerdings die Tausch’sche Art als eine schlimme Colleetivart unter die Synonyme verweisen, da die Specimina theils zur P. vöres- cens, theils zur P. Wiemanniana, theils zur P. verna L. (Lehm.) gehören. Der verständige Systematiker wird aber gewiss dem Grundsatz beistimmen, dass über die beschriebene Art in erster Reihe die Definition oder Beschreibung, dann die an den angegebenen Stand- orten nachweislich wachsenden Pflanzen und von Herbarexemplaren nur solche, die bestimmt vom Autor ausgegeben wurden, einer Zettelverwechselung nicht verdächtig sind und der Definition nicht geradezu widersprechen, entscheiden können. Herbarexemplare müs- sen also unter Umständen mit besonderer Kritik verwerthet werden. Die Beschreibung der Potentilla Lindackeri ]l. ec. lautet: Hir- suta, pilis subadpressis; foliis radiealibus quinatis, foliolis cuneatis, ineiso-dentatis, dentibus oblongis, apice rotundatis, caulibus, filifor- mibus decumbentibus, corollis calycem superantibus. — Der Stengel 2—3° bis gegen 1’ lang und die Blumen so wie bei P. opaca. Die Blättchen keilföormig, am oberen Umfanz eingeschnitten-gezähnt, glänzend von angedrückten langen Haaren, besonders an der unteren Fläche. Die P. Lindackeri erschien dann auch noch in Sprengel’s Systema, wo es (wohl nach einem von Tausch an Sprengel mitge- theilten Originale) von ihr noch bezeichnender heisst: foliis subtus sericeis. Wenn auch in der Beschreibung Manches zu an lautet, so passen doch die auf die Behaarung sich beziehenden Stellen nur auf P. virescens; die P. Wiemanniana mit ihrer filzigen Blattunter- seite ist ausgeschlossen und ebenso die P. verna, bei der die Haare auf den Nerven der Blattunterseite nie so reichlich und dicht sind, dass sie ihr ein seidenhaariges und glänzendes Aussehen geben würden. Dass die Grundblätter nur fünfzählig angegeben werden, erklärt sich leicht, da die siebenzähligen Blätter nicht an allen Exem- plaren vorkommen und daher leicht übersehen werden konnten. Dann ist noch besonders wichtig und beweisend die spätere Erklärung von Tausch, dass seine P. Lindackeri nur eine Form der P. Güntheri sei, bei welcher der Filz zu schwinden anfängt. Das war genau auch meine Ansicht von der P. virescens, als ich sie im Prodromus als 249 filzarme Varietät der P. Güntheri aufstellte. Mit dieser Erklärung ist sowohl die typische tomentose P. Wiemanniana, als auch noch mehr die P. verna in allen ihren Formen vom Begriffe der P. Lind- ackeri ausgeschlossen. Die von Tausch angeführten Standorte: Berg hinter Gross- Kuchel unı um Königsaal widersprechen wenigstens dem Vorkommen der P. Lindackeri nicht, welche bei Königsaal sicher wächst und hinter Gross-Kuchel wohl auch nicht fehlen wird, da sie gegen- über am anderen Moldauufer auch bekannt ist. Was die Herharexemplare betrifft, so sind jedenfalls jene am zweifellosesten authentisch, welche im verkäuflichen Herb. botan. mit aufgeklebten Nummern versehen von Tausch ausgegeben wur- den, und da ist denn zu constatiren, dass die sub n. 437b publi- eirte P. Lindackeri „von Hügeln bei Prag“ allerdings nichts anderes ist, als meine P. virescens. Sodann erlieet im Universitätsherbar (aus dem ehemaligen Tausch’schen Herbar) ein Bogen voll derselben Potentilla mit Tausch's eigenhändiger Bestimmung P. Lindackeri. Mit der Versicherung, dass im Herbar von Tausch überhaupt nichts anderes mit der Bezeichnung P. Lindackeri sich vorfindet, als uur die Prager P. virescens, könnte ich den Nachweis über die Beleutung der P. Lindackeri abschliessen. Um aber allfälligen Einwänden im Voraus zu begegnen, will ich doch noch auf jene Fälle näher eingehen, in denen andere Pflanzenarten die Bezeich- nung P. Lindackeri tragen. Ein einziges Mal liegt bei einem gedruckten Tausch’schen Zettel: „Potentilla Lindackeri. Von Hügeln bei Prag“ eine richtige P. Wiemanniana, und zwar aus dem Lehmann’schen Herbar. Leh- mann erhielt sie, wie auf dem Zettel von ihm augemerkt ist, von Koch in Erlangen. Das Exemplar stimmt genau mit schlesischen Exemplaren überein und ist sicherlich nieht böhmischen Ursprungs, kann daher auch nicht rechtmässiger Weise zur Etikette gehören. Dass Tausch diese Pflanze nicht bei Prag gesammelt haben kann, geht schon daraus hervor, dass er nicht einmal im Herb. Bohem. eine wildgewachsene P. Wiemanniana auflegen konnte, sondern unter Nr. 437 offenbar ceultivirte, rhizomlose Stengelfragmente ausgab, welche zugleich beweisen, dass er P. Wiemanniana und Lindackeri ganz gut zu unterscheiden wusste, wenn er auch die letztere später als Art wieder einzog. Er wollte die einmal von Pohl für Böhmen angegebene P. Wiemanniana auch in seinem Herbar. Bohem. ediren und da er sie natürlich nicht spontan gesammelt besass, so griff er wie in anderen ähnlichen Fällen zu eultivirten Pflanzen, welchen er aber einen böhmischen ÖOriginalstandort andichtete. Häufiger findet man in den Herbarien unter dem Namen P. Lindackeri verschiedene Formen der P. verna. So erhielt Leh- mann von Prof. Kosteletzky als P. Lindackeri aus dem Tausch'- schen Herbarium die P. verna ß. incisa Tausch (P. serotina Vill. nach Zimmeter). Da Tausch diese Form der P. verna im Herb. 250 Boh. unter Nr. 441 richtig als P. verna ß. ineisa ausgegeben hat, so ist eine von fremder Hand begangene Verwechselung ganz gewiss anzunehmen, und dieselbe wird dadurch noch deutlicher erwiesen, dass ebenfalls im Herb. Lehmann wiederum eine echte P, Lin- dackeri bei einer Scheda als „P. verna PB. ineisa Tausch“ von Kosteletzky’s Hand sich befindet. Entweder hat also schon Koste- letzky oder Lehmann die beiden Pflanzen und die zugehörigen Zettel verwechselt. Darauf hin hat dann Lehmann (und ebenso Zimmeter) die P. Lindackeri auch zur P. verna ß. ineisa als Synonym eitirt! Eine andere Form der P. verna (im Museumsher- bar), welche Zimmeter als P. Neumanniana Rehb. bestimmt hat, trägt sogar eine Scheda P. Lindackeri von Tausch’s Hand. Da aber gerade diese Form durch eine besonders spärliche, „gleichsam verwischte“* Behaarung sich kenntlich macht, so ist es um so weniger glaublich, dass sie Tausch mit seiner seidig-glänzend behaarten P. Lindackeri verwechselt haben könnte und darum auch wieder nur eine Verwechselung der Pflanze und der Scheda wahrscheinlich. Wenn ferner Opiz in seinem „authentischen Herbar“ eine ganz ge- wöhnliche P. verna, von ihm bei Ridka gesammelt, als P. Lin- dackeri deponirt hat, so hat er wahrscheinlich mit echter P. Lin- dackeri, die ja bei Ridka häufig ist, jene P. verna zusammen gesammelt und diese dann aus Unkenntniss oder in Folge von Vertauschung für authentische P. Lindackeri gehalten. Hier sei gleich bemeıkt, dass Opiz später, als er die echte P. Lindackeri bei Prag vor dem Kornthore (1837) auffand, selbe in Folge seines früheren Irrthums für neu hielt und als P. adpressa bezeichnete, welcher Name auch im Seznam, freilich ohne Diagnose, publicirt ist. Es ist gewiss, dass die älteren böhmischen Botaniker, die Zeit- genossen Tausch’s, wie Opiz, Presl und Kosteletzky (welche Letzteren z. B. auch von ihnen selbst gesammelte Formen der P. verna für P. Lindackeri bestimmt haben) von der P. Lindackeri keinen rechten Begriff hatten. Die daraus hervorgegangenen Irrungen dürfen aber nicht dem Urheber der P. Lindackeri zur Last gelegt, und der Name darf nicht zu zwei oder drei Arten als synonym gezogen werden; da sowohl die Originaldiagnose und die spätere Erklärung Tausch's, als auch die wirklich authentischen Exemplare einzig und allein zur P. Güntheri var. virescens gehören, welche auch fortan den Tausch’schen Namen als den ältesten zu führen hat. Die Nomen- clatur dieser Art oder Race ist also diese: Potentilla Lindackeri Tausch in Flora 1819 (= P. Güntheri Pohl 1814 p. pte. quoad plantam Bohemicam nec quoad definitio- nem et Synonymon, — P. inclinata Presl fl. Cech. 1819, nec Vill., — P. adpressa Opiz Seznam, — P. Güntheri ß. virescens Gel. Prodr.). Sowie die Potentilla Lindackeri ist auch die P. radiata Lehm. eine bisher wenig aufgeklärte Pflanze, die überdies nur in einem Exemplare existirt. Sie wurde von Lehmann »im Ind. sem. hort. 251 Hamburg. 1849 aufgestellt und in der Revisio Potentillarum auch abgebildet. Nach demselben Autor ist sie in Nordpersien zu Hause, gehört also dem Gebiet der Flora Orientalis an; doch hat sie Bois- sier nicht gesehen. Da Lehmann's grosse Potentillensammlung jetzt dem böhmischen Museumsherbar einverleibt ist, so habe ich die Originalpflanze untersuchen können. Mein verstorbener Freund Prof. Em. v. Purkyn&, der sich lange mit der Gattung Potentilla abzereben und die Lehmann’sche Sammlung durchstudirt hatte, schrieb seine Ansicht über diese Pflanze mit den Worten nieder: „sicher eine P. collina und mit den Nummern 131 und 133 (d. ı. P. ranunculoides Humb. Bonpl. und P. Nevadensis Boiss., zwischen welche sie Lehmann gestellt hatte) nicht verwandt.“ In der That zeigte mir alsbald die Betrachtung der Originalpflanze, dass dieselbe unter die „Collinae“ gehört, und zwar ergab sich zu meiner Ueber- raschung, dass die nach Lehmann persische P. radiata der böh- mischen P. Lindackeri sehr nahe steht. Es ist das eine kräftigere Form mit dickeren, circa 25 Ctm. hohen, reichlicher beblätterten Stengeln. Die Behaarung der Unter- seite der Blätter ist dieselbe wie bei P. Lindackeri, anliegend seidig-langhaarig und dazwischen kurzflaumig. Hauptsächlich unter- schieden ist die P. radiata von P. Lindackeri durch die kürzer keilförmigen, nur vorn tief eingeschnitten-gezähnten, blos drei- bis siebenzähnigen Blättchen der siebenzähligen, im Umkreis kreis- runden unteren bis mittleren Stengelblätter. Die Blumenblätter der P. radiata sind auch nur wenig länger als der Kelch. Die unteren Blattscheiden sind auffallend gross, schön braun, glatt und etwas glänzend, am Rande langgewimpert. Weder in der Revisio Potentill.. noch im Herbar ist über das Vaterland mehr als die allgemeine Angabe Persia borealis zu lesen, ein Sanmımler, Zeit des Sammelns u. dgl. wird nicht genannt. Bei dieser vorweltlichen Art des Publicirens und der Etiquettirung der Herbarpflanze könnte wohl ein Zweifel aufkommen, ob diese Pflanze wirklich aus Nordpersien stammt, da überdies Boissier eine .P. col- lina aus dem Gebiete der Fl. Orient. nicht gesehen hat (nur Leh- mann gibt sie in Armrenien [C. Koch] an, aber in seinem Herbar ist sie nicht von dort). Vielleicht war die Pflanze im Hamburger botanischen Garten eultivirt, in dessen Samenkatalog (der mir nicht zugänglich ist) sie zuerst publicirt wurde. Dass Lehmann die P. radiata unglücklich eingereiht hat, wurde schon bemerkt, aber auch Boissier hat ihr bei P. geranioides, nuda u. s. w. einen un- richtigen Platz, weit weg von P. collina („foliolis sessilibus“), angewiesen, weil Lehmann die mittleren Blättehen subpetiolulata nennt, in- dessen sind sie bei P. radiata nicht anders als bei P. collina, Lin- dackeri u. 8. w., d. h. eben auch nur ganz kurz oder unmerklich gestielt. 252 Zur Synonymie der Zurotia ceratoides (L.) C. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. Von P. Ascherson. (Fortsetzung.) Der Befund des Forskäl’schen Herbars hat mir auch endlich Klarheit über die Unterscheidung der beiden in Aegypten am meisten verbreiteten Arten der Gattung Paronychia (sect. Aconychia) gebracht, welche in der Illustration de la flore d’Exypte von Schweinfurth und mir (pag. 49, Nr. 176 und 177) unter den vorläufig beizubehal- tenden Namen P. longiseta (Bertol.) Webb und P. desertorum Boiss. aufgeführt sind, deren Verbreitung aber nicht richtig angegeben ist, weil wir bei der Scheidung (wie auch die meisten übrigen Autoren) mehr auf ein „technisches“ Merkmal, die Länge der grannenartigen Stachelspitze der Perigonzipfel, als auf das biologische Verhalten und den morphologischen Aufbau Gewicht legten, die in diesem Falle allein die zuverlässigen Unterscheidungsmerkmale liefern. Parony- chia lonyiseta, wie wir sie nunmehr begrenzen, ist eine einjährige Pflanze, die sich gleich über dem Wurzelhals in eine meist grosse Anzahl niederliegender Stengel theilt, die nach einigen fast gleich- mässigen Dichotomien sich weiterhin dicht gedrängt wickelartig ver- zweigen, so dass diese Hauptstengel mit ihren Verzweigungen einen mehr oder weniger ansehnlichen Flächenraum (bis zu 2 dm. Halbmesser an einem Exemplar [Alexandrien, Dr. Gaillardot!] im Herbar Bois- sier) fast lückenlos bedecken. Stengel und Aeste sind spärlich schärf- lich bis zerstreut absteheud kurzhaarig. Die Stachelspitze der Perigon- zipfel ist bei der typischen Form so lang, als das Perigon, kann aber bis auf ein Drittel und selbst ein Viertel der Perigonlänge redu- eirt sein, ohne dass mit dieser verschiedenen Länge andere Unter- schiede verbunden wären. Es gibt wenige Pflanzen, welche im Laufe ihrer Entwickelung ihr Aussehen in dem Grade ändern, wie Puronychia longiseta.') In ihrer Jugend, wenn erst die gabelständigen Endblüthen der Haupt- stengel entwickelt sind, an denen die Beschaffenheit des Perigons selbstverständlich ohne weiteres Präpariren zu ersehen ist, während die knäuelig gedrängten Blüthen der letzten Verzweigungen stets zwischen Hoshblättern versteckt bleiben, erscheint diese Pflanze grün, da die Laubblätter, welche in Form von länglich verkehrt-eiförmig bis verkehrt-lanzettlich variiren®), stets aber eine ziemlich lange Stachelspitze besitzen, die viel kleineren scariösen Nebenblätter und die noch unentwickelten Hochblätter überragen. Später indess fallen ‘) Annähernd beobachtet man Aehnliches bei unserem einheimischen Jllecebrum verticillatum L., bei dem aber die Perigone selbst das auffällige Aussehen der älteren Pflanze bedingen. ?) Die schmal- und breitblätterigen Formen finden sich nicht selten an derselben Orrtlichkeit bald mit kurz , bald mit langspitzigen Perigonen vereint 253 die Laubblätter der unteren Stengeltheile ab und überdies erlangen die sich ausbildenden trockenhäutigen, stets spitzen oder zugespitzten Hochblätter in dem Grade das Uebergewicht, dass die ganze Pflanze silberweiss erscheint. In diesem Zustande stellt dieselbe die P. Ara- bica ß. macrostegia Boiss., Fl. Or. I., pag. 746, dar, während die in der Flora Orientalis als typische P. Arabica aufgeführten Exem- plare von Alexandrien (Samaritani!) und Gaza (Boissier!), P. longiseta im jüngeren, noch mehr laubigen Zustande repräsentiren. Im Gegensatze hierzu ist die typische P. desertorum Boiss. eine ausdauernde, wenn auch in der Regel wohl kein hohes Alter erreichende Pflanze, aus deren mehr oder weniger dicker Pfahlwurzel sich ein dichter Rasen von nicht blühenden Stämmchen entwickelt, von denen meist in jedem Jahre nur eine beschränkte Zahl zu Blüthenstengeln -auswächst; diese verzweigen sich von Anfang an wickelartig und ihre Verzweigungen sind meist sehr weitläufig gestielt wodurch der von Boissier als „panicula elongata angusta* be- zeichnete Blüthenstand entsteht, der der Pflanze ein von der com- pacten, von unten an mit Blüthenknäueln bedeckten P. longiseta sehr verschiedenes Aussehen verleiht. Die Länge des Verzweigungs- systems, die wir für P. longiseta als die maximale kennen gelernt haben, wird von P. desertorum in der Regel erreicht, nicht selten selbst übertroffen. Die Hochblätter, welche auch hier die grosse Mehrzahl der Blüthen verhüllen, sind stumpflich oder völlig stumpf, was auch Fragmente der letzten Verzweigungen, an denen die Knäuel nicht minder gedrängt sitzen als bei P. longiseta, von dieser sofort unterscheiden lässt. Die Stengel sind stets dieht sammtartig-. kurzhaarig; die Laubblätter meist länglich, kürzer stachelspitzig, als bei den vorigen. In den Blüthen finde ich keinen schlagenden Unterschied. Die Stachelspitzen erreichen allerdings nur als Maxi- mum ein Drittel der Perigonlänge, was für die andere Art fast das Minimum darstellt und können bis auf ein Sechstel herabsinken. In dem Verhältnisse des krautartigen Mittelstreifens der Perigonblätter zu dem scariösen Saum kann ich nicht wie Boissier einen Unter- schied finden. Die unrichtige Angabe in den Diagnoses Pl. Or. I Ser. Nr. 3, pag. 11, 12 „in Par. Arabica calyces basi glabri, sepa- lorum pars media herbacea margine membranaceo utrinque triplo latior nee ut in meä fere dimidio angustior“ ist von im Genfer botanischen Garten als P. Arabica eultivirten Exemplaren entlehnt, die aber wie gleichzeitig im Berliner Garten gezogene Exemplare nach der von mir bestätigten Feststellung des verstorbenen W. Vatke zu P. Brasiliana DC. gehören. Aber auch von den Angaben in der Fl. Orient. (l.e.) bei P. Arabica „margine scarioso utrinque parte herbacea multo latiore“, bei P. desertorum „...... sublatiori* scheint mir nur ersterer Ausdruck für beide Arten zutreffend. Das Perigon ist bei P. desertorum absolut etwas kleiner und relativ etwas kürzer und breiter-glockenförmig; indess wäre es schwierig, die Formen der P. longiseta mit kurzen Stachelspitzen, die wir bisher zu P. deser- forum gezogen hatten, hiernach von dieser zu unterscheiden. Höchst 254 charakteristisch sind dagegen die schon von Forskäl und noch treffender von Delile geschilderten Innovationen, an denen wie bei einer Alpenpflanze die gekreuzten Blattpaare mit ihren gleich grossen Nebenblättern dieht dachziegelartig gedrängt sind. Auch beim Aus- wachsen der Blüthenstengel, bei deren beginnender Entwickelung die zweizeiligen Wickel einen sehr zierlichen Anblick gewähren, ble.ben die untersten Internodien stets kurz. Auch Boissier legt wenigstens in der Flora Orient. hierauf mit Recht Gewicht. Obwohl er auch P. desertorum als einjährig angibt, sagt er doch pag. 747: An va- rietas praecedentis? ab eä tamen differt radice perennanti ramis inferne dense foliosis. Man könnte allerdings einwenden, dass Ausdauern und Nicht- ausdauern bei den ägyptischen und besonders den Pflanzen der ägyp- tischen Wüste nicht so scharf geschieden zu sein pflegen, als bei uns, wo der langdauernde winterliche Stillstand der Vegetation diese Gegensätze ungleich deutlicher hervortreten lässt. Die Stauden der Wüste gelangen häufig schon in der ersten Vegetationsperiode ihres Lebens') zur Blütbe und können dann, wenn bei ungewöhnlich früh oder intensiv eintretender Dürre (Chamsin!) die Anlage der Erneue- runzssp!osse nicht ausreichend oder überhaupt nicht erfolgt, auch leicht völlig absterben. Umgekehrt kommt es bei typisch einjährigen . Pflanzen öfter vor, dass sie, nach der Fruchtreife im Absterben be- griffen, durch einen verspäteten intensiven Regenfall zu neuem Leben erweckt, junge Sprosse treiben, die dann auch noch zur Blüthe ge- langen können. Beide Fälle liegen mir bei unsern Paronychia-Arten vor. Der letztere bei Expl. von P. longiseta aus der Grossen Oase (Gjennah, Apr. 1874, Schweinfurth 566!) der erstere an einem mir kürzlich von Prof. E. Sickenberger eingesandten Exemplare von P. desertorum, das aber doch die kurzen unteren Internodien und die stumpfen Hochblätter erkennen lässt, so dass diese Aus- nahmsfälle gerade die Verschiedenheit beider Arten aufs deut- lichste bestätigen. Auch die Blüthezeit ist verschieden: P. lon- giseta ist durchschnittlich Mitte März in voller Blüthe und Ende April schon im Absterben begriffen; während P. desertorum zu der ersteıwähnten Zeit erst zu treiben beginnt‘) und in der zweiten Hälfte des April in der besten Entwickelung sich befindet. Letztere ist eine Charakterpflanze der (Kalk-) Felswüste, während P. lon- ') Ueber die Entwicklungsbedingungen und Entwicklungsweise der mittel- ägypt'schen Wüstenpflanzen vgl. die lehrreichen Schilderungen in Volkens: Flora der äyyp. arab. Wüste S. 19,20. In diesem Weıke (8. 104) wird von Par- onychia desertorum gesagt, dass sie einjährig sei, aber auch zweijährig werden könne; nach Obigem entsprechen d’ese Bemerkungen dem Sachverhalte nicht; ich halte es deshalb nicht für überflüssig, zu bemerken, dass die Pfianze, welche ich selbst der Güte meines Collegen Volkens verdanke, in der That die typische P. desertorum Boiss. ist. *) Die in käuflichen Sammlungen enthalt-nen Exemplare von Schim- per (1835, Nr. 2451), Kralik (1847) und Kotschy (1855, Nr. 816!) befinden sich in demselben Stalium ungenügeuder Entwickelung. 255 giseta der Sandwüste, beziehungsweise dem sandigen Meeresstrande angehört. Was die Verbreitung beider Arten zunächst in Aegypten betrifft, so wird in der Illustration (s. oben) P. longiseta an der östlichen (M. p.) und westlichen Mittelmeerküste (M. ma.), in der Isthmuswüste (D. i.) und der nördlichen arabischen Wüste (D. a. sept.), P. desertorum aber im Delta (N. d.), (doch nur an der Grenze von Culturland und Wüste), in den Oasen (0), an der Liby- schen Wüste (D. 1.), sowie in D. i. und D. a. sept. angegeben. In Wirklichkeit beschränkt sich letztere Art fast nur auf D. a. sept., wo sie allerdings sehr verbreitet ist, u. a. in dem so- genannten versteinerıten Wald bei Cairo, bei Suez ete. von zahl- reichen Beobachtern angetroffen wurde; in D. i. kenne ich sie nur von einem Fundorte bei Tell-el-kebir (Schweinfurth!) Alle übrigen Fund- stellen am Ostrande des Delta, alle in der Libyschen Wüste, in den Oasen und in der Sandregion des nördlichen Isthmus zwischen Sald- hijeh und Eb-’Arisch gehören zu den Formen der P. longiseta, deren Perigonzipfel Stachelspitzen von weniger als der halben Perigon- länge haben. Im Gebiete dieser Formen (die ich der Kürze halber als breviseta bezeichne) findet sich die typische Zongiseta (mit Stachel- spitzen von der vollen Perigonlänge) gar nicht oder höchstens ganz vereinzelt, so zum Beispiel in der Oase Dachel. Die letztere Form dagegen ist an der Mittelmeerküste von der Westgrenze der ägyp- tischen Marmarika bis Brullus verbreitet. Im Osten findet sie sich dann noch bei Gaza (Boissier!), im Westen bei Benghasi (Ruhmer 59! Petrovich 1884, Nr. 200!) und bei Tripolis (Krause! Stecker!). Die Gesammtverbreitung der P. longiseta in Aegypten ist also M. ma., p., N. d., 0., D. 1., i., a. sept. Die var. breviseta liegt ausserdem aus Süd-Persien bei Daleki (Haussknecht!) vor; auch Aucher 4518! (in deserto ad Sinum Persicum) glaube ich nach den im Herbar Boissier vorliegenden Trümmern hierher ziehen zu müssen. Auch P. desertorum findet sich ausserhalb Aegyptens vor, und zwar häufig auf der Sinai-Halbinsel, wo sie Schimper 1835. Nr. 245! und Boissier! sammelten. Die Angabe in Süd-Palästina (Hart, vgl. Bot. Jahresber. 1885, II, S. 196) ist nicht unwahrscheinlich. Dagegen muss ich die Angabe in der tripolitanischen Wüste (Ascherson in Rohlfs Kufra 1881, S. 414) zurückziehen; Nachtigal und nach ihm Krause, Rohlfs und Stecker sammelten dort eine in Algerien und Ma- rocco verbreitete, der P. desertorum allerdings sehr nahe stehende Form, die ich aber vorläufig wegen der die volle Perigonlänge erreichenden Stachelspitzen und der spitzen Braeteen getrennt halten möchte. Sie ist von J. Gay in Herbarien mit dem Namen P. Cosso- niana bezeichnet worden, scheint aber nie beschrieben worden zu sein; neuerdings wird sie von Cosson, ebenso auch in Munby Catal. ed. II, pag. 14 mit P. longiseta vereinigt, mit der sio nichts als die, auch mir verhängnissvoll gewordenen, langen Stachelspitzen der Perigon- zipfel gemein hat. Nachdem wir uns so mit den Merkmalen und der Verbreitung dieser beiden jedenfalls wesentlich von einander verschiedenen Arten 256 vertraut gemacht haben, wollen wir ihre Schicksale bei den Schrift- stellern über die ägyptische Flora verfolgen und so schliesslich fest- stellen, welche Namen sie fortan zu führen haben. Es bewährt siclı auch hier wieder das „habent sua fata“, denn wie wir sofort sehen werden, hat Forskäl bereits beide aufgefunden und beschrieben, die eine unvollkommen und z. 'T. ganz wurichtig. die andere in seiner Art vortrefflich. Trotzdem ist die letztere völlige in Vergessen- heit geratlien, während die erstere allgemein angenommen, aber fast von jedem Autor anders aufgefasst wurde. Es finden sich beide im Forskäl’schen Herbar, allein während P. longiseta von Vahl mit dem Namen Corrigiola albella Forsk. (Fl. Aeg. Arab. par. 207, No. 31) bezeichnet ist, hat P. desertorum keinerlei Benennung. Es ist indess unzweifelhaft, dass sie mit Herniaria lenticulata Forsk. (l. e. pag. 52, Nr. 78) zusammenfällt. Die eigenthümlichen Wuchs- verhältnisse sind durch die Worte: „artieulis exterioribus gradatim longioribus geniculis non remotis. Folia ad genicula opposita conti- gua caulem quadrifariam imbricantia. Stipulae magnitudine folii“ hin- reichend gekennzeichnet; dann die Blüthen mit ihren kurzen Stachel- spitzen durch die Worte „extus mueronulo infra apicem“. Durch die Identification der einen Paronychia des Forskäl’schen Herbars mit seiner Herniaria lentieulata wird nun auch die der anderen mit seiner Corrigiola albella gesichert, für die allerdings in der kurzen Beschrei- bung die Worte: „Caules dichotomi* und die Angabe spricht: Stipulae hyalinae, hine tota planta alba apparet. (Die vorliegenden Exem- plare sind im Zustande der Boissier’schen macrostegia.) Auch die allerdings unrichtige Beschreibung des Perigons: „calyx 5-phyllus, muti- cus. Petala 5,cava, obtusa mucrone setiformi extus sub apice“ sichert die Identität der Forskäl’schen Art mit den Exemplaren seines Herbars, obwohl in diesem Umstande ein Bedenken entsteht, dessen Ge- wicht ich nicht ganz gering veranschlagen kann. Diese Exemplare stellen die typische P. longiseta dar, die wohl bei Alexandrien häufig, gegenwärtig aber bei Cairo nicht bekannt ist. Eine Verwechse- lung des Fundortes müsste schon von Forskäl selbst begangen worden sein. denn die Bezeichnung „prope Ca'ro* rührt von einer uralten Kanzlei- hand her, die ich mit keinem der im Forskäl’schen Herbare vor- kommenden dänischen Botaniker identificiren kann. Die so bezeich- neten Exemplare sind stets olıne botanische Bestimmung und stellen wohl Dupla dar, die übrig blieben, nachdem Vahl seine Auswahl getroffen hatte. (Fortsetzung folgt.) Ueber die Aecidien von Melampsora Euphorbiae duleis Otth und Puceinia silvatica Schröt. Von P. Dietel. Vor einiger Zeit habe ich in den Berichten der deutschen bota- nischen Gesellschaft (Jahıg. 1888, Heft 9) darauf hingewiesen, dass 257 auf Euphorbia duwleis eine Melampsora vorkommt, welche von der auf vielen anderen Euphorbia-Arten in Europa allgemein verbreiteten Melampsora Helioscopiae (Pers.) Wint. verschieden ist. Ich hielt, da weder in der Rabenhorst'’schen Kryptogamenflora von Deutsch- land, noch in der schlesischen Kryptogamenflora, noch auch in irgend einer grösseren Zusammenstellung der Rostpilze anderer europäischer Länder zweier verschiedener Melampsoren auf Euphorbia Erwähnung gethan wird, die Art für neu und nannte sie wegen der dicht gedrängten Stellung der Teleutosporenlager Melampsora congregata. Inzwischen hat nun Prof. P. Magnus (Hedwigia 1889, Heft 1) nach- gewiesen, dass dieser Pilz bereits 1858 in den Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern unter dem Namen Melampsora Euphorbiae duleis von Otth beschrieben wurde, dass aber die Otth'sche Artunterscheidung in den neueren Pilzwerken übersehen worden sei. Ferner gibt Magnus als neue Nährpflanze dieser Art FBuphorbia Carniolica Jaeq. an, auf der sie bei Tarasp im Unterengadin und bei Laibach gefunden "worden ist. Von Melampsora Euphorbiae duleis Otth waren bisher nur die Uredo- und Teleutosporen bekannt. Ich fand nun Anfang Mai auch die zugehörige Aecidiumform und erlaube mir, dieselbe hier kurz zu beschreiben. Man findet sie auf denselben Pflanzen, welche im Som- mer und Herbst die beiden anderen Sporengenerationen tragen, und es ist somit nun auch eine autöcische Melampsora in ihrem Ent- wickelungsgange vollständig bekannt. Die Aecidien finden sich vor- wiegend auf der Unterseite der Blätter, brechen aber mitunter auch auf der Oberseite derselben und am Stengel hervor. An den von ihnen bewohnten Stellen zeigt das Blatt oberseits einen kleinen, schön hochrothen Fleck, der rings umgeben ist von einem gelblichen Hofe. Auf dem rothen Flecke stehen ein oder mehrere kugelige Spermogonien, und um dieses Centrum herum stehen bald auf der Oberseite, bald auf der Unterseite des Blattes, bald auch beiderseits in kreisförmiger Anordnung noch weitere Spermogonien in wechseln- der Anzahl. An einem besonders hübschen Exemplar bildeten z. B. rings um ein Aecidium herum auf der Unterseite 23 Spermogonien einen nahezu lückenlosen Kreis, auf welchem oberseits noch fünf Spermogonien standen. An den von den Spermogonien besetzten Stel- len brechen unterseits, seltener auch oberseits die Aecidien hervor. Der Durchmesser eines Aecidiums beträgt ungefähr 1 Mm. Dasselbe erscheint dem blossen Auge als ein stark gewölbter orangegelber Polster, eine Pseudoperidie fehlt, desgleichen auch Paraphysen. In diesen Lagern werden die Sporen in langen Ketten abgegliedert. Es zeigt also diese Pilzform vollkommen den Bau, wie diejenigen For- men, welche als Caeoma beschrieben worden sind und deren Zu- gehörigkeit zu Melampsoren für einige heteröcische Arten erwiesen, für die übrigen wenigstens vermuthungsweise ausgesprochen worden ist.') Die oben angewendete Bezeichnung dieser Pilzform als „Aeei- ') Es sei hier darauf hingewiesen, dass im Gegensatz zu dieser An- Desterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft 1889, 20 258 dium“ ist daher nur im biologischen Sinne zu verstehen. Die Sporen sind meist kugelig oder oval, sie messen 20—24 u im Durchmesser, die ovalen werden bis 28 a lang. Ihre Oberfläche ist sehr dicht mit feinen Warzen bedeckt, und hierdurch, wie durch das Fehlen der Paraphysen unterscheidet sich diese Sporengeneration mikroskopisch von der Uredo, deren Sporen mit getrennt stehenden, kurzen und stumpfen Stacheln besetzt sind. Schon vor Mitte Mai treten beide Sporenformen meist gemeinsam auf, sie sind aber schon mit blossem Auge durch die Verschiedenartigkeit der Fleckenbildung sicher zu unterscheiden. Die Aecidien mögen der Beobachtung bisher deswegen entgangen sein, weil sie nur an den untersten Blättern auftreten und daher nur bei genauem Nachsuchen zu finden sind. Durch Aussaatversuche hat Schröter nachgewiesen, dass die Aecidien auf Tarawacum offieinale und Seneeio nemorensis in den Entwickelungsgang der Carex-bewohnenden Puceinia silvatica Schröt. gehören. G. v. Lagerheim zieht!) auch das Aecidium auf Senecio Fuchsii zu dieser Species. Endlich habe ich darauf hingewiesen,*) dass vermuthlich auch das Aecidium auf Lappa officinalis (= Aevi- dium Bardanae Wint.) hierzu gehöre. Diese Vermuthung stützte sich darauf, dass an verschiedenen Stellen der Umgebung von Leip- zig Puccinia silvatica massenhaft auftrat, wo im Frühjahr das Lappa- Aeeidium reichlich gefunden worden war. Durch Culturversuche im Zimmer wurde meine Vermuthung neuerdings bestätigt. Um pilzfreie Versuchspflanzen zu erhalten, wurden dieselben aus Samen gezogen, die bereits im Herbste gesammelt worden waren. Von den ausgestreuten Samen gingen drei auf, derart, dass zwischen dem Erscheinen zweier Keimlinge achıt, bezüglich achtzehn Tage vergingen. In Folge dessen trug die jüngste Pflanze zur Zeit des ersten Versuches noch die Cotyledonen, die beiden anderen nicht. Am 12. April wurden diese Pflanzen mit Blättern von Carex brizoides bedeckt, welche reichlich Puceinia silvatica trugen und die vorher einige Stunden im Wasser gelegen hatten. Von dieser Zeit an blieben die Pflanzen etwa acht Tage lang mit einer Glastafel überdeckt. Am 22. April, also zehn Tage nach erfolgter Aussaat, erschienen die ersten Spermogonien, und am 28. April — in der Zwischenzeit unterblieb die Beobach- tung — trugen alle drei Pflanzen theils entwickelte Aecidien, theils erst noch Spermogonien. Die jüngste Pflanze trug auch auf einem Cotyledonarblatte Spermogonien. Zwei Tage nach erfolgter Infection waren die Carexblätter abgenommen worden und jede Pflanze hatte, schauung De Toni in der Sylloge Ustilaginearum et Uredinearum die Caeoma- formen als eine Unterabtheilung zu Uredo zieht und für diese Formen die Doppelbezeichnung Uredo Caeoma anwendet. Nach Allem, was man über diese Formen weiss, ist. dies wenigstens für die Formen mit Spermogonien — und es sind dies die meisten — unzulässig. Will man eine Doppelbezeichnung an- an die ja hier am Platze wäre, so müsste dieselbe Aecidium-Caeoma eissen. ’, Mittheilungen des Badischen botan. Vereins Nr. 55, 56, pag. 42. ”) Hedwigia 1888, pag. 303. 259 seitdem ein neues Blatt getrieben. Diese jüngsten Blätter blieben pilzfrei, alle übrigen waren infieirt. — Dieselben Pflanzen wurden noch zu einer zweiten Infeetion benutzt. Nachdem jede noch ein Blatt entfaltet hatte, wurden die erkrankten Blätter abgenommen und. abermals die Puceinia darauf gebracht. Auch diese Infeet’on hatte Erfolg. — Die im Zimmer gezogenen Aecidien unterschieden sich von den im Freien beobachteten dadurch, dass ihre Pseudoperidien beträchtlich länger, deutlich eylindrisch waren. Nach Plowright’s Angabe') kommt dies überhaupt vor, wenn die Pflanzen vor Erschüt- terung bewahrt sind, also im Zimmer oder auch im Freien unter der Glasglocke. Gelegentlich erreichen aber auch an unbedeckten Exemplaren im Freien die Peridien eine ungewöhnliche Länge. Ich fand dies bei Aecidium Berberidis bei Leipzig, und nach einer mir freundlichst zugesandten Zeichnung und Mittheilung beobachtete auch G. v. Lagerheim bei Kristineberg an der schwedischen Westküste dieselbe Erscheinung an dem nämlichen Aecidium. Ueber das Einreissen der Laubblätter der Musaceen und einiger verwandter Pflanzen. Von Cajetan Lippitsch. (Fortsetzung und Schluss.) Zunächst ist hervorzuheben, dass das Laubblatt durch das Einreissen keinen wesentlichen Schaden in seiner Function als assi- milirendes Organ erfährt, wie die Beobachtung solcher durch den Wind zerıissenen Blätter zeigt. Die Wundstellen der eingerissenen Blattspreite vernarben in sehr einfacher Weise, sobald der Riss erfolgt ist. Es tritt natur- gemäss ein vollständiges Vertrocknen des angrenzenden Mesophylis und der beiderseitigen Epidermen ein, welches mindestens bis zu dem der Risslinie benachbarten secundären Nerven fortschreitet, oft aber auch noch bis zu dem zweitnächsten secundären Nerven sich fortsetzt. Die die Grenze zwischen dem lebenden und vertrockneten Gewebe bildende Gefässbündelscheide verkorkt zuerst, und zwar deren risssichtige Hälfte. Hier werden wieder in erster Linie die Aussenwände der Zellen, erst später die Innenwände (der Risslinie _ abgewandt) verkorkt; die andere Hälfte der Gefässbündelscheide verkorkt erst später. Naturgemäss müssen auclı die über und unter der Gefässbündelscheide liegenden Wassergewebs- und Epidermiszellen verkorken, um die vollständige Abgrenzung des lebenden Gewebes zu bewerkstelligen. Von den Bastzellen dieses Stranges verkorken blos die innersten Membran-Lamellen. Wundkork wird niemals gebildet. ') British Uredineae and Ustilagineae, pag. 24. R 20 IH0 Da also dem Laubblatte durch das Einreissen kein nennens- werther Schaden zugefügt wird und durch das Eintrocknen blos ein geringer Bruchtheil des lebenden Gewebes verloren geht, so entfällt für die Pflanze die Nothwendigkeit, sich gegen das Einreissen durch Verstärkung des Blattrandes zu schützen. Wenn diese Verstärkung des Blattrandes mit nicht zu grossem Materialaufwande erfolgen könnte, so würden wir wahrscheinlich auch bei Musaceen mechanisch geschützte Blattränder finden. Da aber der mechanische Schutz eines so ausserordentlich grossen Blattes, das dem Winde eine grosse An- griffsfläche darbietet, nur mit grossem Materialaufwande erfolgen könnte, indem am Rande ein sehr mächtiger mechanischer Strang verlaufen müsste, und auch die Anastomosen, die in grosser Zahl auftreten, mit mechanischen Strängen versehen sein müssten, so ver- ziehtet die Pflanze nach dem Prineip der Materialersparung auf diesen Schutz. Man sieht also, dass, wenn das Blatt auch vom mechanischen Standpunkte aus unzweckmässig gebaut erscheint, das- selbe doch von dem allgemeinen Nützlichkeitsstandpunkte betrachtet, als zweckmässig construirt erklärt werden muss. 2. Musa paradisiaca. Diese Pflanze steht der vorigen in ana- tomischer Hinsicht sehr nahe; doch ist das mechanische System des Laubblattes viel schwächer ausgebildet. Die mechanischen Belege der secundären Blattnerven fehlen bisweilen ganz, das randläufige Gefässbündel besitzt überhaupt keinen mechanischen Beleg. Auffal- lend sind die besonders weiten Wasserleitungsröhren in diesem Gefässbündel. Dieselben haben einen mehr oder minder elliptischen Querschnitt. An einem Gefäss betrug der grössere Durchmesser 90 u, der kleinere 45 u. In der Blattspreite sind die Durchmesser der Gefässe viel kleiner: 20, resp. 17 u durchschnittlich. Der Flügel ist mehr gedrungen als bei Ensete und hat eine Breite von 0‘4 mm. Dem anatomischen Bau des Blattrandes zufolge muss das Blatt dieser Species noch leichter einreissen, als jenes von Musa Ensete, da hier überhaupt kein mechanischer Strang zum Schutze des Blatt- randes entwickelt ist. 3. Musa Cavendishii verhielt sich anatomisch so wie paradi- siaca, doch konnte der Blattrand nicht untersucht werden. 4. Urania speciosa (Ravenala Madagascariensis). Etwas stärker gebant als Musa Ensete. Die secundären Nerven besitzen starke mechanische Stränge auf der Leptom- und Hadromseite. Die Ana- stomosen sind mit mechanischen Zellen versehen; ihre Entfernung von einander ist ungefähr dieselbe wie bei Ensete. Die Zellen des 04 mm. breiten Flügels erscheinen etwas diekwandiger. Interessant ist das Auftreten von „Anastomosenplatten“, die ich auch bei drei Strelitzia-Species gefunden habe. Es erstrecken sich nämlich von den Anastomosen mit denselben in einer Ebene liegend radiale Zellplatten gegen die Wassergeweb- zellen der Blattober- und Unterseite. Diese Platten bestehen aus ziemlich diekwandigen mit zahlreichen Tüpfeln versehenen farblosen Zellen, welche vermuthlich der Zuleitung des Wassers von den Ana- 261 stomosen zum Wassergewebe dienen. Das Wassergewebe ist auf der Oberseite zweischichtig, auf der Unterseite einschichtig und zeigt sowie die Epidermis etwas dickwandigere Zellen als Musa Ensete. Erwähnt seien noch die „Wassergewebszapfen“, die ich hier und bei drei Strelitzia-Species gefunden habe. Es sind das farblose Zellen, die ringsum (seitlich und unten) von Pallisadenzellen um- geben blos nach oben zu eine Verbindung mit dem Wassergewebe besitzen. Vermuthlich dienen sie einer ergiebigeren Ableitung des Wassers aus dem Wassergewebe ins Pallisaden- und Schwamm- parenchym. Obwohl Urania in mechanischer Beziehung besser als jede der drei früher genannten Pflanzen gegen das Einreissen geschützt ist, so genügt dieser Schutz, wie die Erfahrung lehrt, doch nicht, um das Einreissen dieser grossen Blätter zu verhindern. 5. Strelitzia mit den drei nicht wesentlich verschiedenen Arten St. farinosa, reginae und alba. Alle drei Species zeichnen sich durch ein mächtiges, wohl ent- wickeltes, dreischichtiges Wassergewebe mit Wassergewebszapfen aus. Gefächerte Luftcanäle sind ebensowenig wie bei Urania vorhanden. Die Epidermiszellen sind ziemlich diekwandig ausgebildet, desgleichen das einschichtige unterseitige Wassergewebe. Die Breite des Flügels betrug bei allen drei Species circa 1 mm.; derselbe bestand aus den beiderseitigen Epidermen und dazwischen gelagertem Wassergewebe und lesass auch hier die Eigenthümlichkeit, rasch zu vertrocknen. In Bezug auf die mechanische Ausbildung des Blattrandes sind die drei Species verschieden gebaut. Am schwächsten ist Strelitzia reginae in Bezug auf den Blattrand gebaut. Das randläufige Gefässbündel wird hier blos von ganz wenigen mechanischen Elementen begleitet. Stärker ist der Randnerv bei Strelitzia farinosa; derselbe ist mit ziemlich starken mechanischen Belegen an der Leptom- und Ha- dromseite versehen. Bei Strelitzia alba endlich ist derselbe mit einer geschlossenen Bastscheide ausgerüstet, welche seitlich allerdings nur aus ein bis zwei Zelllagen besteht, auf der Leptomseite dagegen eine sehr starke Ausbildung erfährt. Die secundären Nerven sind in mechanischer Beziehung mässig entwickelt. Die Anastomosen besitzen zwar keine specifisch mechanischen Elemente, doch zeichnet sich der Hadromtheil derselben, sowie auch die Parenchymscheide durch ziem- liche Derbwandigkeit ihrer Zellen aus. Es sind daher diese Ana- stomosen in mechanischer Beziehung keineswegs bedeutungslos. Auch treten bei allen drei Species die schon bei Urania speciosa erwähnten Anastomosenplatten sehr schön auf. 6. Canna mit den zwei Species: ©. Indica und iridiflora. Bei beiden Arten ist sowolıl an der Ober- als auch an der Unterseite ein einschiehtiges dünnwandiges Wassergewebe entwickelt, ebenso sind die Epidermiszellen bei beiden Species dünnwandig. Bei Canna Indiea ist der Flügel eirca '/, mm. breit und besteht nicht ausschliesslich aus den beiderseitigen Epidermen nebst Wasser- gewebe, sondern auch noch aus Assimilationsgewebe, das vom Rand- 262 nerv aus keilförmig in den Flügel vorsprinet. Das mechanische Ge- webe der secundären Nerven ist schwach entwickelt, der Randnerv ist jedoch mit ziemlich starken Bastbändern versehen (Bastband an der Oberseite zwei bis drei Zellen diek, 015 mm. breit). Bei Cunna iridiflora ist der gleichfalls mit einem keilförmig einspringenden Assimilationsgewebe versehene Flügel viel breiter (1'2 ınm.). Der Randnerv besitzt an seiner Oberseite ein stark ent- wickeltes zwei bis drei Zelllagen dickes und 0'25 mm. breites Bast- band. An der Unterseite sind isolirte Baststränre vorhanden. Bei beiden Arten sind die Anastomosen frei von mechanischen Belegen. Die Pflanzen zeigten eingerissene Blätter, ein Zeichen, dass sie mechanisch gegen das Einreissen nicht genügend geschützt sind. 7. Maranta arundinacea. Unter der oberen Epidermis befindet sich eine Lage von hohen Wassergewebszellen, welche stumpf kegel- förmig in die Paliisadenzellschiehte hineingreifen. Unter dem Palli- sadengewebe befinden sich drei Lagen von isodiametrischen Assimi- lationszellen, darauf folgt die niedrige Wassergewebsschicht der Unter- seite, schliesslich die untere Epidermis, deren Zellen wellig gebogene Seitenflächen besitzen. In mechanischer Beziehung ist das Blatt unter allen untersuchten Seitamineenblättern am stärksten gebaut. Der Blattrand, welcher bei Musa Ensete ete. als Wassergewebs- flügel entwickelt ist, besteht hier, abgesehen von der beiderseitigen Epidermis und den beiderseitigen Wassergewebslagen aus Assimi- lationsgewebe mit einem am äussersten Itande verlaufenden circa 70 u breiten Baststrange, der das Blatt geren das Einreissen zu schützen hat. Die secundären (Gefässbündel besitzen beiderseitige mechanische Belege. Besonders interessant sind die Anastomosen, welche in zwei Formen auftreten. 1. Mestom-Anastomosen, die auf der Unterseite mit vier bis fünf mechanischen Zellen versehen sind. 2. Bastanastomosen (ausschliesslich aus mechanischen Zellen be- stehend) von verschiedener Stärke (zwei bis acht Zellen auf dem Querschnitt). Die Anzahl der rein mechanischen zu den gemischten Anastomosen verhält sich ungefähr wie 4:3. Sämmtliche Anasto- mosen verlaufen in der dritten Assimilationszellenschichte. Bemer- kenswerth ist auch die grosse Anzahl der Anastomosen. Während bei den übrigen Pflanzen die Entfernung der einzelnen Anastomosen von einander durchschnittlich 0:5—1 mm. beträgt, ist sie bei Ma- ranta ersa 0'05—0'07 mm. Die Anastomosen zeigen nicht selten (Gabelungen, auch zweigen sich von ihnen hin und wieder mecha- nische Zellen ab, welche blind endigen oder schräg durch das Assi- milationsgewebe verlaufend sich an benachbarte Anastomosen anlegen. Diese Gabeläste und Verbindunssstücke bestehen oft blos aus einer bis zwei mechanischen Zellen. Nicht selten endigen Bastanastomosen, ohne den Anschluss an einen secundären Nerven erreicht zu haben, mit einer einzigen mechanischen Zelle blind im Mesophyll. Jene Bastzellen der Anastomosen, welche den Anschluss an die Bast- strünge der seeundären Blattnerven bewerkstelligen, sind hakenförmig gekrümmt, wobei der kürzere Schenkel sich an die Baststränge an- 268 lest, während der längere die Verbindung mit einer Anastomosen- bastzelle herstellt. Oft legt sich auch die Zelle mit einem Tförmigen Fussstück an den secundären Baststrang an. Nach dem Gesagten erhöhen die zalılreichen Anastomosen die Schubfestigkeit des Blattes in sehr erheblicher Weise. | 8. Hedychium Gardnerianum. Der ziemlich breite (0:7 mm.) Flügel besteht aus Wassergewebe und Assimilationsgewebe; mecha- nische Zellen fehlen ihm vollständig. Der Randnerv besitzt schwache mechanische Belege. Die Anastomosen sind so wie bei der folgenden Pflanze bastlos. Im Uebrigen ist die Pflanze wie Canna gebaut. 9. Alpinia spec. Die kleinen Blätter sind in mechanischer Beziehung am schwächsten von allen untersuchten Arten gebaut. Der Flügel besitzt eine Breite von nur 0'35 mm. und enthält Assi- milations- und Wassergewebe. Mechanische Zellen fehlen ihm, sowie dem Randnerv. Zweifellos sind diese zwei zuletzt besprochenen Pflanzen gegen das Einreissen nicht geschützt. Schlussbemerkung. Ueberblicken wir die untersuchten Blätter nochmals in Bezug auf ihre mechanische Armirung und speciell mit Rücksicht auf das Einreissen, so ergibt sich zunächst, dass die Festigung des Blattes zur Grösse desselben keine Beziehungen zeigt. So sind die kleinen Maranta-Blätter ungemein stark gebaut, die grossen Blätter von Musa Ensete verhältnissmässig sebr schwach. Schon oben wurde hervorgehoben, dass dieser schwache Bau der Musa-Blätter, welcher das Einreissen begünstigt, keineswegs als eine unzweckmässige Ein- richtung aufgefasst werden darf, weil damit einerseits keine tiefer eingreifende Schädigung der Blattthätigkeit verbunden ist, anderer- seits aber die Pflanze durch Verzichtleisten auf mechanische Schutz- mittel gegen das Einreissen an Material erspart. Die Frage, ob die Vorfahren der Musaceen stärker gebaute und gegen das Einreissen besser geschützte Blätter besessen haben oder nicht, ob also die Schutzlosigkeit des Blattrandes von Musa auf einem Rückbildungs- process (in Bezug auf das mechanische System) beruht, oder ob diese Schutzlosigkeit einfach von den Vorfahren ererbt worden ist, dürfte kaum jemals beantwortet werden können. Graz, Botanisches Institut der k. k. Universität. Thymus qwinquecostatus sp. n. Von Dr. Lad. Öelakovsky. Suffruticosus, radice validä, ramis florjferis 8-15 em. altis, ex basi ramosa suffruticosa ortis, subereetis, obtuse vel obsolete qua- draneulis, eireumejrea pilis rigidioribus brovibus areuato-subreeuryis hirtis; ramis sterilibus tenuioribus flagelliformibus arcuato-deeum- 264 bentibus. Folia 13 mm. usque longa. 3 mm. lata, subtus pallida, oblongo-lanceolata, obtusa, margine subievoluta, in petiolum brevissimum puberulum cuneato-attenuata vel-superiora subsessilia, glabra, basi tantum parce ciliata, subtus elevatim 5-nervia (nervis validis, medio basi angustato ad finem incrassato), glandulis parvis pallide Juteolis mox evanescentibus foveolato-punc- tata, superiora tantum fasciculos foliorum parvos gerentia, suprema sub inflorescentia brevi congesta, sat magna, quasi involucrantia, floralia successive breviora, basi latiora magisque rotundata, caeterum subconformia. Capitula densa, rotundata, floribus praecipue laterali- bus breviter pedicellatis, calyeis parce puberuli labio supe- riore ad dimidiam partem 3-fido, dentibus ejus lanceolatis, eiliatis; labii inferioris dentibus labio superiori subaequilongis vel paullo brevioribus, pectinato-eiliatis; corollae tubo calyce multo breviore, China borealis: in distrieto Tsche-fu (Chan-tong) in collinis regionis litoralis (12 Jul. 1860 leg. Debeaux). Dieser Thymus ist von Debeaux in den Plantes de l’expedi- tion de Chine 1860 unter dem Namen T'hymus Serpyllum var. «) vul- garis Benth. ausgegeben und in den Contributions & la flore de la Chine fasc. III. Florule du Tehe-foü (province de Chan-tong) 1877, pag. 108, auch unter diesem Namen im Druck publicirt worden. Die Beschreibung der chinesischen Form lautet daselbst: „Planta speci- minibus Indieis simillima. caulibus prostratis, stolones longissimos efforınantibus, dense hirtellis, foliis oblongo-lanceolatis, basi eiliatis, infra venosis, venis 3 prominulis, calyeis laciniis ciliatis.* Dann folgt noch nachstehende Bemerkung: „Le Thymus Ser- pyllum des collines du Tche-foü est de tout point semblable aux echantillons provenant du Japon. Miquel fait toutefois remarquer (Prol. jap. 38) qu’il existe une legere difference entre Ja plante du Japon et celle de l’Amour, difference qui lui parait insuffisante pour eonstituer une espece nouvelle. Dans tous les &chantillons du Th. Serpyllum de Chine et du Japon, les glandules des feuilles sont deprimees, et forment une petite cavite & la surface du parenchyme, tandıs que ces mömes glandules sont saillautes dans la plante de l’Amour et de l’Ussuri.“ Der Thymus Serpyllum «) vulgaris Benth. in De Cand. Prodr. XII, pag. 201, „foliis minoribus venis valde prominulis* ist, obzwar unvollständig charakterisirt, gleichbedeutend mit Th. humifusus Bernh. (Th. arenarius Bernh. ete.), während die zweite Varietät im Prodro- mus ß) montanus Benth. „foliis majoribus ramulis longioribus erec- tioribus* den Th. Chamaedrys Fr. (nebst T'h. montanus W.K., Th. nummularius M. B.) darstellt. Nun ist aber der Thymus von Tsche-fu vom Th. humifusus, aber auch vom Th. Chamaedrys und allen anderen europäischen Formen, die man einem T’%. Serpyllum im‘ weiteren Sinne noch unterzuordnen pflegt, beleutend verschieden. Er bildet, nach dem mir vorliegenden vollständigen Exemplar keines- 265 wegs niederliegende, kurze blühende Aeste treibende, stolonenartige Stengel, wie der humifusus (wie man nach dem Ausdruck „caulibus prostratis“ in obiger kurzer Beschreibung Debeaux’s glauben möchte), sondern der Stock ist über der kräftigen Hauptwurzel in aufrechte Blüthenstengel verzweigt, treibt aber aus der perennirenden, halbstrau- chigen, verzweigten Basis auch sterile, dünne, dann bogig niederliegende peitschenförmige Stengel. Die Blätter sind ziemlich derb, beinahe sitzend, länglich lanzettlich und auffällig kahl (beim Th. humifusus gestielt, oval, mehr weniger behaart), bei einer Länge von mehr als 1 Ctm. keineswegs als „Folia minora“ zu bezeichnen. Ausgezeichnet ist die Nervatur der Blattunterseite, bestehend aus fünf rippenartig vorspringenden Nerven, von denen der zur Spitze fast kolbig ver- diekte, zur Basis verdünnte Mittelnerv und die zwei vorderen Seiten- nerven, die aber schon im untersten Viertel oder Drittel der Blatt- länge entspringen und im seichten Bogen bis zur Blattspitze sich hinziehen, besonders vorragen (daher der Ausdruck venis 3 promi- nulis bei Debeaux), während die zwei untersten kürzeren Seiten- nerven etwas schwächer erscheinen, aber doch nicht so schwaclı, dass sie sich auf den ersten Anblick der Wahrnehmung entziehen würden. Die Inflorescenzen sind ferner zum Unterschiede vom Th. humi- fusus, Chamaedrys etc. kopfförmig, gedrungen, aus kurzgestielten Blüthen zusammengesetzt, von den ziemlich grossen äusseren Trag- blättern wie behüllt, der Kelch ebenfalls durch die tief dreispaltige Oberlippe mit lanzettlichen Zähnen verschieden. Die Blüthenfarbe scheint weiss gewesen zu sein. In der Blattform, starken Nervatur, in dem Mangel eines deut- lichen Blattstiels, in der kopfförmigen Inflorescenz und den kurzgestielten Blütheneymen und Einzelblüthen nähert sich der Th. quinquecostatus noch am meisten jenen orientalischen Arten, welche Boissier in der Fl. Orient. unter Th. Serpyllum var. Kotschyanus cumulirt hat, namentlich dem Th. lancifolius Cel. und Th. Daenensis Üel. (siehe „Flora“ 1883, Nr. 8—11), doch sind auch diese vielfach verschieden, durch siebennervige Blätter, andere Behaarung, durchaus strauchigen Wuchs ohne niederliegende sterile Triebe, die Kelchoberlippe u. s. w. Was die Drüsen auf den Blättern des T’h. quinquecostatus be- trifft, so sind dieselben licht und klein, sie schrumpfen aber bald und fallen auch ab, so dass sie kleine Grübchen hinterlassen, was aber auch anderwärts, z. B. eben auch beim T’h. Daönensis vorkommt. Jedenfalls ist der Thymus von Tsche-fu, der nach den oben eitirten Angaben auch mit aus Japan stammenden Exemplaren iden- tisch sein soll, eine ausgezeichnete Art, die mit T’h. Serpyllum, Cha- maedrys etc. gar nichts zu thun hat. Inwieweit der Thymus vom Amnur und Ussuri, den ich nicht kenne, mit ihm übereiustimmt oder von ibm abweicht, muss jedenfalls noch näher untersucht werden, auch der ostindische „ T’hymus Serpyllum“, der dem chinesischen „sehr ähnlich“ sein soll, dürfte einer genaueren Untersuchung werth sein, nachdem unter der Firma Thymus Serpyllum alles Mögliche zu gehen pflegt. 266 Auch der Th. linearis Benth. aus dem Himalaya scheint nach den Beschreibungen in Wallich Pl. Asiat. rar. I, pag. 31, und in DC. Prodr. XII, pag. 202, mit dem T’h. quinquecostatus Manches gemein zu haben, indessen ist er, so viel daraus ersichtlich, schon durch die kurz dreizähnige Oberlippe („labio superiore breviter ovato- tridentato*) woll hinreichend verschieden. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. K. Vandas. (Fortsetzung.) Cupuliferae Rich. Quercus Cerris L. Um Beljaui und Trebesinje han gemein. Ostrya carpinifolia Seop. Gebüsche um Petni vrh und Rudjin do zwischen Arslan-Agiö und Orahovac, Abhänge der Ilina greda oberhalb Bogovic selo, um Grab gemein. Carpinus Duinensis Scop. Um Beljaui und Trebesinje han gemein. Coniferae L. Pinus leucodermis Antoin. Auf den oberen Abhängen des Gubar- Berges in Bjela gora, ca. 1660 M. hoch. Juniperus nana W. Gipfel des Gubar-Berges, zahlreich, felsige Ab- hänge des Orien nahe der Quelle und Felsspitzen der Mala Velez bei Nevesinje. Gnetaceae Bl. Ephedra campylopoda C. A. Mey. Felsen der Berge Gliva und Kravica bei Trebinje, nicht häufig. Potamogetonaceae Dirt. Potamogeton perfoliatus L. Im Flusse Trebinjliea unweit von Trebinje. Orchidaceae L. Limodorum abortivum Sw. Domanovit bei Mostar (leg. Dr. Hensch). Cephalanthera ensifolia Rich. Buchenwald nahe der Station Milanov odsiek, einzeln. Spiranthes autumnalis Rich. Domanovit bei Mostar: (leg. Dr. Hensch). “ nes ne avis Rich. Buchenwald nahe der Station Milanov 0asıe Orchis coriophora L. Domanövit bei Mostar .(leg..Dr. ir Platanthera solstitialis Rehb. Nevesinje. 267 Iridaceae Br. Tris graminea 1. Gebüsche zwischen Orahovae und der Station Vi- soka glavica, grasige Abhänce der Mala Velez bei Nevesinje. Crocus Dalmatieus Vis. Bilek (leg. Dr. Hensch). Asparagaceae DC. Ruscus aculeatus L. In Gebüschen, Zäunen und auf Rainen bei Tre- binje gemein, auch bei Beljani. Asparagus acutifolius L. Mit der vorigen auf beiden Standorten gemein. Polygonatum officinale All. Auf Felsen am Eingange in die Schnee- grube Radkusa jama in Bjela gora, Wälder bei Nevesinje. Liliaceae DC. Anthericum ramosum L. Felsige Abhänge der Tlina greda oberhalb ‘des Dorfes Bogovic selo, um Grab und Ulica häufig. Lilium Martagon L. Buschige Abhänge um Nevesinje. Erythronium dens canis L. Bilek (leg. Dr. Hensch). Gagea arvensis Dmrt. Bilek (leg. Dr. Hensch). Seilla autumnalis L. Felsige Stellen um Bilek (leg. Dr. Hensch), Tre- besinje han, grasige Stellen der Bukovica brda bei Ljubovicı, Hügel um Nevesinje und Pluzine, Domanovid bei Mostar (leg. Dr. Hensch). — pratensis Kit. Bilek (leg. Dr. Hensch). Muscari racemosum DU. Bilek (Dr. Hensch). Allium sphaerocephalum L. Felsen des Gliva-Berges bei Trebinje, Cesali bei Visoka glaviea, Felsen um Trebesinje han, Domanovic bei Mostar (leg. Dr. Hensch). — montanum Schmidt. Gliva-Berg bei Trebinje, Trebesinje han. — jlavum L. In der südlichen Hercegovina verbreitet, so auf dem Gliva-Berg bei Trebinje,. um Cesali nahe der Station Visoka glavica, Milanov odsiek, Bogovit selo, Grab, Orien, Mala Velez bei Nevesinje, Bilek (Dr. Hensch). — pulchellum Don. Felsen zwischen Milanov odsiek und der Schnee- grube Radkusa jama, Cesali-Berg bei der Station Visoka glavica, . Abhänge bei Trebesinje han und Nevesinje, häufig. | — carinatum L. Ufer der Irebinj&ica bei Trebinje, Abhänge des Örien nahe der Quelle. — sawatile MB. Gipfel des Gubar-Berges in Bjela gora, häufig; Carieca-Höhle zwischen Milanoy odsiek und Bogovit selo, felsige Abhänge um Nevesinje, besonders der Mala Velez. — moschatum L. Felsige Stellen zwischen Bilek und Beljani nahe dem Orte „Plana“, auch bei Trebesinje han. Colchicaceae DU. Colehieum Bertolonii Stev. (©, montanum Bert.) Bilek (Dr. Hensch). 268 Colchieum Pannonieum Griseb. Grasige Stellen auf den Gipfeln der Mala Velez bei Nevesinje. Veratrum nigrum L. Wälder um Nevesinje, gemein. Juncaceae Tr. Juncus glaueus Ehrh. Feuchte Stellen um Nevesinje. Luzula masrima DC. Abhänge des Orien nahe der Quelle. — albida DU. Buchenwald nächst der Station Milanov odsiek im Gebirge Bjela gora, Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. Cyperaceae DÜ. Cyperus longus L. Feuchte Ufer des Trebinjtica-Flusses bei Prid- voreci und Trebinje, gemein. Seirpus Holoschoenus L. Feuchte Stellen um Lastva bei Trebinje. Carex distans L. Mit der vorigen. — laevis W. Kit. Felsige Stellen des Orien (auf der dalmatinischen Seite) und kahle Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje. — digitata L. Buchenwald nahe der Schneegrube Radkusa jama, Abhänge des Orien und der Mala Velez bei Nevesinje. — humilis Leyss. Bilek (leg. Dr. Hensch). = erg L. Buchenwald um Milanov odsiek und Radkusa jama, häufig. — leporina L. Buchenwald nahe der Radkusa jama in Bjela gora, gemein. — brizoides L. Nevesinje. Gramineae Juss. Sorgkum Halepense P. Pridvorei und Gomoljani bei Trebinje. Chrysopogon Gryllus Trin. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje. Andropogon Ischaemum L. Gemein um Trebinje, Bilek, Trebesinje han und Nevesinje. Echinochloa eruciformis Rehb. (Panicum erueiforme S. et S.) Brach- _ felder um Pridvorei und Gomoljani bei Trebinje, recht häufig. Tragus racemosus Hall. Uneultivirte Orte um Bilek (leg. Dr. Hensch). Cynodon Dactylon P. Auf Feldern, Rainen und Grasplätzen um Pri- dvorci und Trebinje gemein, auch bei Grab, Trebesinje han und Bilek (leg. Dr. Hensch). Phleum echinatum Host. Grasplätze um Milanov odsiek, Bilek und Trebinje, gemein. — phalaroides Koch. Gliva-Berg bei Trebinje, Abhänge um Neve- sinje. Crypsis alopecuroides Schrad. Feuchte Stellen des Dabar polje bei Nevesinje, bei Bilek (leg. Dr. Hensch). Sesleria elongata Host. In Gebüschen der Berge Hum, Gliva und Leutor bei Trebinje, Buchenwälder nahe der Station Visoka 269 elavica, Milanov odsiek in Bjela gora, Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. — nitida Ten. Gipfel des Gubar-Berges in Bjela gora, häufig, um Grab, zwischen Vrbanje und Orien, Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje. (Schluss folgt.) Litteratur-Uebersicht. Mai 1889. Beyer R. Ueber Primeln aus der Section Euprimula Schott und deren Bastarde. (Verh. d. bot. Ver. der Provinz Brandenburg XXIX.) 7 Seiten. Bou& A. Die europäische Türkei. Deutsch herausgegeben von der Akademie d. Wissensch. in Wien (F. Tempsky). I. Band. 674 S. Deutsche Ausgabe des 4840 erschienenen Werkes: La Turquie d’Europe. Das 3. Capitel S. 261—305 behandelt die Vegetation des Gebietes. Auf einen interessanten allgemein pflanzengrographischen Theil folgt eine Aufzählung aller bis zum Zeitpunkt des Er-cheinens der französischen Ausgabe aus der europäisch‘n Türkei bekannten Arten mit Hinzufügung der vom Verf. selbst gesammelten, von Zahlbruckner bestimmten Pflanzen. Die Nomenclatur ist eine dem Jahre 1840 entsprechende. Zu bedauern ist, dass mit der Uebersetzung dieses Abschnittes nicht eine gründliche Redaction verbunden war. Clos M. D. Le Stachys ambigua est-il espece, variete ou hy- bride? (Bull. soc. bot. Fr. 1889. Juni-Heft.) Nach den Untersuchungen des Verf. ist $. a. eine Hybride. Ettingshausen €. v. und Krasan F. Beiträge zur Erforschung der atavistischen Formen an lebenden Pflanzen und ihrer Bezie- hungen zu den Arten ihrer Gattung. II. Theil. (Denkschrift. Akall. d. Wissensch. Wien 1889.) Gr. 4°. 338 S. 4 Taf. Fiek E. Exeursionsflora für Schlesien. enthaltend die Phanerogamen und Gefässkryptogamen. Breslau (Kern). Kl. 8°. 259 8. — fl. 2:10. Haynald L. Denkrede auf E. Boissier. Budapest. (Akad. d. Wissensch.) 4°. 22 S. Hempel G. und Wilhelm K. Die Bäume und Sträucher des Wal- des in botanischer und forstwirthschaftlicher Beziehung. Wien (E. Hölzel). Gr. 4°. Mit 60 Farb.-Taf. und ca. 120 Textillustr. ') Die „Litteratur-Uebersicht* strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indireet beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes, Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten höflichst ersucht, Die Red, 270 Von diesem gross angelegten Prachtwerke liegt die 4. Lieferung vor. Das Werk soll in 20 Lieferg. & 1 fl. 50 kr. complet werden. Höfer F. und Kronfeld M. Die Volksnamen der niederösterrei- chischen Pflanzen. I. (Blätt. d. Vereines f. Landeskunde. Wien 1889.) 108, ©. Focke W. O. Anmerkungen zur Gattung Potentilla (Abhandlg. naturw. Ver. Bremen. X. Bd.) 8 S. 1 Taf. Verf. gibt eine systematische Gruppirung der Arten mit Zugrundelegung der Eintheilung Watsons. Ferner bespricht er eingehend die Numenelatar der Aıten aus der Gıuppe der „P. verna“. Resultat: 1. P. opaca Lelım. = P. opaca IL. = Frag. rubens Cr. = P. rubens Zimmet. — 2. P,verna Lehm = P.vernaL. = /ragaria verna Cr. — 3. P. maculata Lehm. = Frag. villosa Cr. = P. villosa Zimm. = P. maculata Pourr. — Die Tafel bringt eine Abbildg. der P. collina Wib. nach einem Originalexemplare. Potonie H. Illustrirte Flora von Nord- und Mittel-Deutschland mit einer Einführung in die Botanik. 4. Auflage. Berlin (J. Springer). 598 S. 598 Textillustr. — fl. 3:60. Die vorliegende 4. Auflage ist in vielen Stücken vermehrt und vervoll- kommnet. Einzelne Gruppen und Capitel haben bearbeitet: Beck (Orobanche), Beyer (Primula). Caspary (Nymphaeaczae), Christ (Rosa), Focke (Rubus), Freyn (Batrachium), Hackel (Festuca, Calama- grostis), Hausskne cht (Epilobium), Kerner(Pulmonaria), Kronfeld(T'ypha), Loew („Blumen und Inseceten“), Leimbach (Orchis), Magnus (Najas), C. Müller (Euphorbia), Pax (Acer), Petter (Hieracium), Schulz (Cuyperaceae), Tanbert (Polygonaceae, Chenopodiaceae, Amarantaceae), Wittrock (Ery- thraea), Zimmeter (Potentill ı). Ascherson revidirte das Ganze. W, Lenz verfasste einen Abschnitt über medieinisch-pharmaceutische Gewächse. Thümen F. v. Die Pilze der Reispflanze. (Aus dem Labor. der chem.-phys. Vers.-Stat. in Klosterneuburg Nr. 12.) 19 S. 4°. Beschreibung von 34, auf Oryza sativa beobachteten Pilzen. Darunter neu: Metasphaeria albescens Thüm. bei Aquileja. — Leptosphaeria Catanei Thüm. bei Aquileja. — Phoma necator Thüm. Aquileja. i Ausserdem werden aus der Monarchie angegeben: Sphaeropsis Oryzae Sace., Monastero; Fusarium heterosporum Nees, Monastero; Selerotium Oryzae Catt., Littorale. Wettstein R. v. Pflanzen und Ameisen. (Schrift. d. Ver. z. Verbr. naturw. Kenntn. Wien 1889.) 21 S. 16°. Aigret C. et Francois V. Flore &lementaire des Cryptogames; analyses, descriptions et usages des Mousses, Sphaignes, Hepa- tiques, Lichens, Algues, Champignons. Namur. 8°. 236 8. — M. 2°50. | Barla J. B. Flore mycologique illustree. Les champignons des Alpes Maritimes. Fasc. 1.: Amanita. Nice 1889. 4°. 20 S. 11 Taf. Beust F. v. Schlüssel zum Bestimmen aller in der Schweiz wild wachsenden Blüthen-Pflauzen. 2. Aufl. Zürich (Meyer und Zeller). 8°. 49.8. — M. 160. 271 Borodin J. P. Curs der Pflanzenanatomie. St. Petersburg. 8°. 265 S. 157 Ulustr. Engler A. und Prantl K. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leip- zie. (W. Engelmann.) pr. Lfrg. M. 3. 33. Liefrg. mit 48 S.. 151 Figuren. F. Pax Aizoaceae, Portulacaceae, Caryophyllaceae. 34. Liefrg. mit 48 S. und 98 Figuren: G. O. Müller und F. Pax, Cu- eurbitaceae; O. Schönland, Campanulaceae. Figert E. Zwei nene Bastarde aus Schlesien. (Deutsche bot. Monats- schrift VII. Bd., Nr. 5/6.) 3 S. Pimpinella intermedia Fig. = P. magna X Sarifraga. — Carex solsti- tialis = (. paniculata X paradoxwa. Fitz-James, D. d. La vitieulture franco-americaine (1869—1889). Montpellier (Coulet). 8°. 654 p. — Fr. 6. Goebel K. Pflanzenbiologische Schilderungen. 1. Theil. Marburg. (N. G. Elwert.) 236 8. 98 Holzschn. 9 Taf. 8°. — fl. 8:40. Der vorliegende 4. Theil enthält folgende Capitel: 4. Einleitung. 2. Succu- lenten. 3. Ueber einige Eigenthünlichkeiten der südasiatischen Strandvegeta- tion. 4. Epiphyten. Gremli A. Exeursionsflora für die Schweiz. 6. Aufl. Aarau. (Ph. Wirz-Christen.) 8°. 533 S.=M. 4:50. Henning E. Agronomiskt-växtfysiognomiska Studier i Jemtland. Stockholm (Norstedt u. S.). 34 S. 3 Illustr. 4°. Eine bemerkenswerthe Arbeit. enthaltend zahlreiche pflanzengeographische Beobachtungen und interessante Vergleiche der nordischen Flora mit jener der Alpen. Jännicke W. Die Sandflora von Mainz. („Flora“ 1889. Heft II.) 20 8. Kaufmann J. Moskauer Flora oder Beschreibung der höheren Pflan- zen und pflanzenzeographische Skizze des Gouvernements Moskau. 2. Aufl. von P. Majewsky. Moskau. 799 8. Keller R. Die Vegetation arktischer Länder. (Biologisches Central- blatt. IX. Nr. 6.) 9 8. Luerssen Chr. Die Farnpflanzen oder (efässbündelkryptogamen. L. Rabenhorst’s Kryptozamenflora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. III. Band. 14. Liefrg. Leipzig (E. Kum- mer). 1889. M. 2°40. Vorliegende (letzte) Lieferung enthält ausser Titel, Einleitung und Re- gister die Bearbeitung folgender Arten: Lycopodium complanatum L., L. al- pinum L.; Isoötes lacustris L., J. echinospora Dur., Selaginella spinosa P. B., Helvetica Lk., dentieulata Ik. Masters M. T. Abies lasiocarpa Hook. and its allies. (Journ. of Bot. May. 1889.) 10 8. 9 Illustr. Matthei G. E. Monografia della Vieia Faba. Bologna (Zamorani- Albertazzi). 8°. 81 p. 1 Tab. — L. 1:50. 272 Pfeffer W. Beiträge zur Kenntniss der Oxydationsvorgänge in lebenden Zellen. Leipzig (S. Hirzel). 146 S. 8". Picaud A. Parasites de la Vigne (Parasites vegetaux) Poligny. 8°. 68 S. Rössler P. Anatomie und Entwicklungsgeschichte der secundären Gefässbündel bei Yucca, Aloö& und Dracaena. Berlin. 8°. 30 S. — M. 1:50. Schmidt E. Ein Beitrag zur Kenntniss der Hochblätter. Berlin (R. Gärtner). 4°. 28 S. 2 Tfln. M. 1. Schröter €. Taschenflora des Alpenwanderers. Zürich (Meyer & Zeller). 18 S. Text und 18 Chromo-Tafeln. 16°. Fr. 3. Varigny H. Charles Darwin. Paris (Hachette). 16°. 207 S. 20 Fig. 15. Ku Wächter €. Methodischer Leitfaden für den Unterricht in der Pflanzenkunde. Altona (A. C. Reher). 173 8. 118 Illustr. — fl. 1:08. Wainio Ed. Plantae Turcomanicae a @. Radde et A. Walter col- lectae. II. Lichenes. Petersburg. 8°. 12 S. Warming Dr. E. Familien Podostemaceae III. 66 S. 11 Taf. 4°. Kopenhagen (F. Dreyer). 6 Kron. Flora von Oesterreich-Ungarn. Nach Luerssen (Rabenhorst's Kıyptogamen-Flora 2. Aufl. 3. Band, 14. Lieferung (Schluss), ist die Verbreitung der Lycopo- diaceen (vgl. auch Nr. 6), Isoötaceen und Selaginellaceen in der Monarchie die folgende: Licopodium alpinum L. Alpen, Tatra, Böhm. Randgeb., Babia Gora, Siebenbürgen. Isoötes lacustris L., Böhm., Salzb. Selaginella spinosa Pal. (1805) = S. spinulosa A. Br. (1843). Schles., Böhm., Mähr., Ung., Tirol, Kärnt., Steierm.. Salzb., Nied.-Oest. Selaginella Helvetica Lk. Schles., Ungarn, Siebenb., Croat., Tirol, Kärnt., Steierm., Salzb., Ober- und Nied.-Oesterr. Selaginella denticulata Lk., Croat., Dalm. A. Kärnten. Für das Kronland neu: Stellaria bulbosa Wulf. und Viola uliginosa Schrd. Beide an einer beschränkten Stelle zwischen Maria-Wörth und Dellach am Wörthersee. 13. Mai 1889. Jabornegg. 273 B. Ober-Oesterreich. Für das Kronland neu und neue Standorte: 1. Hieracium boreale Fr. Typ. Traunthal bei Laufen. 2. a murorum L. v. alpestre Grieseb. An den Gosauseen und auf der Zwieselalm. 3. N biidum Kit. Zwieselalm. 4. a subcaesium Fr. Pötschenpass, Hütteneckalm, Steg bei Hallstatt. 5. = sawxifragum Fr. Steg bei Hallstatt. 6. * Jacquinii Vill. Hütteneckalm bei Ischl. 3» “ alpinum L. Typ. Zwieselalm, selten. 8. E villesum Jacg. Donnerkogel bei Gosau. 9. > bupleureides Vill. Hütteneckalm bei Ischl, Predig- stuhl bei Goisern. 10. = staticifolium Vill. Gemein im Traun-, Gosau- und Weissenbachthale. 11. ai Pilosella L., ssp. subvirescens, pilosum N. P. pag. 160, Traunufer bei Geisern. 12. n Pilosella ssp. subcaulescens N. P. pag. 149, Steg bei Hallstatt, Zwieselalm bei Gosau. 13. a Florentinum All., ssp. subobseurum N. P. pag. 533, Pötschenhöhe bei Hallstatt, Laufen, Abhänge des Primesberges bei Goisern. 14. d Florentinum All., ssp. subfrigidarum N. P. pag. 522, Gosau, u. z. am 1. See, Abhänge des Donnerkogel. ER Florentinum All., ssp. Berninae Grieseb. Goisern, Soolenleitung längs der Ramsau im Traunthale. 16. Gentiana Sturmiana A. et J. Kern. Hütteneckalm bei Ischl. 17. Orobanche flava Mert. Gosauzwang bei Hallstatt. 18. r Salviae F. W. Schulz, Predigstuhl bei Goisern. 19. e alba Steph. Hütteneckalm bei Ischl und am ersten Gosausee,. 20. & graeilis Sm. Soolenleitung bei Steg nächst Hallstatt auf einer Wiese recht reichlich. 21. Thymus montanus W. Ber) Rossmoosalm, Hüttensckalm 22. » Chamaedrys Fr. und sonst sehr verbreitet. 23. Mentha rubra Wirtg. Goisern, u. z. am Primesberge, am Wege zur Hütteneckalm. 24. Salix retusa L. Donnerkogel bei Gosau bei ca. 2000 M. 25. „ arbuscula L. Donnerkogel bei Gosau bei ca. 2000 M. 26. Potamogeton densus L. Goisern, u. z. im Mühlbach. 27. Epipactis palustris Crantz. Rossmoosalm bei Ischl. 28. ” atrorubens Schult. Weissenbachthal bei Ischl. 29. Allium carinatum L. Laufen bei Ischl, sparsam. nee y. Vesterr. botan, Zeitschrift. 7. Heft 1580, 4 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. Beitrag zur Gefässkryptogamen-Flora von Gmunden. Von J. Dörfler. Fortsetzung (s. Nr. 6). Asplenium Ruta muraria L. An alten Mauern der Vorstadt Kranabeth, zerstreut zwischen Felsritzen an der Traun, in der Umgebung des Laudachsees und auf dem Traunsteine. Athyrium Filie femina Rth. In Wäldern und Waldliehtungen überall. Aspidium lobatum Sw. In schattigen Wäldern beim Laudachsee, auf Gerölle des Katzensteins und Traunsteins. Aspidium Lonchitis Sw. Zerstreut in Wäldern und auf Gerölle in der Umgebung des Laudachsees und auf dem Traunsteine. Besonders üppig an der „Kette“. Aspidium Filix mas Sw. monstr. erosum Döll. Von dieser Mon- strosität sammelte ich in Gesellschaft meines Freundes K. Ron- niger eine ganze Reihe der sonderbarsten Gestalten auf dem Hongar bei Pinsdorf. Die einen dieser Wedel haben einzelne vergrösserte oder verkürzte, unregelmässig gerandete Fiederchen zweiter Ordnung; bei anderen Wedeln sind die unregelmässig geformten Fiederchen zweiter Ordnung an jedem Segment erster Ordnung gegen die Spindel zu am kleinsten und nehmen gegen die Spitze des Segmentes erster Ordnung auffallend an Grösse zu; wieder andere Wedel haben zwar an ihrem unteren und oberen Theile Primärsegmente von normaler Länge, in der Mitte des Wedels sind diese jedoch plötzlich verkürzt und bis auf wenige oder auch nur ein einziges Secundärsegment reducirt. Ausserdem kommt an allen Wedeln Gabelung einzelner oder auch sämmtlicher Primärsegmente nicht selten vor, mitunter ist der Wedel auch an der Spitze gespalten, ja an einem dieser Exemplare sind diese Gabeläste wieder an der Spitze getheilt und wiederholt sich die Gabelung so drei-, viermal. Der grösste Theil der bei Gmunden gesammelten Exemplare ist steril, ein- zelne Wedel fructifieiren aber reichlichst. Aspidium dilatatum Sw. In Waldlichtungen des Grünberges und sehr häufig in der Umgebung des Laudachsees. Dort durch die mannigfachsten Uebergangsformen mit Aspidium spinulosum Sw. verbunden, in den Extremen jedoch von diesem auf den ersten Blick zu unterscheiden. bi Aspidium rigidum. Sw. Sehr häufig auf dem ganzen Plateau des Traunsteins, schon an der „Kette“ sehr üppig (F. Ronniger); ferner ein grosser Stock auf Gerölle des Katzensteines von K. Ronniger aufgefunden. Aspidium Oreopteris Sw. In sonnigen Bergwäldern und Lich- tungen häufig. 21. 23. B: 2; 275 Cystopteris montana Lk. Auf feuchten Stellen im Gerölle des Katzensteins und Traunsteins häufig. Besondere Erwähnung verdient ein Exemplar meiner Samm- lung vom ersteren Standorte, an welchem der Wedelstiel in einer Höhe von 9 Cm. über dem Boden sich spaltet und jede dieser zwei Blattspindeln eine vollständig regelmässig entwickelte Spreite trägt. Cystopteris alpina Desv. Nur in feuchten Felsspalten des Katzen- steins und hier spärlich. Cystopteris fragiis Brah. Auf feuchtem Gerölle in der Um- gebung des Laudachsees (und zwar vorherrschend in der Form: anthriscifolia Koch), von wo ich auch mehrere Individuen mit tief gespaltener Blattspindel besitze. (Schluss felgt.) C. Steiermark. Für das Kronland neue Arten und neue Standorte: Galinsoga parviflora Cav. Zwischen Getreide bei Graz (Hay- nald, 1860). Verbascum rubiginosum W. Kit. Bei Hartberg (Forster, 1818, Borb. Termeszetrajzi füzetek VIII, pag. 75). 3.—4. Pirola retundifolia L. Fürstenberg, — P. secunda L. von 3. „um Oberwarth (Ungarn) bis Graz (Forster, Borbäs ]. e.). Aquilegia nigricans Baumg. (A. Haenkeana Koch) Semmering, var. Öarnica Rehb. Deutschl. Fl. 150 (1837—38), (Ag. Ebneri Zimm. 1875, Ag. vulgaris, b) waria Maly), floribus solum minoribus ab Ag. nigricante diversa.. Wälder am Freiusattel (Haläcsy). Tilia vitifolia Host. Bei dem Andritz-Ursprung bei Graz (Steffek und L. Richter 1888). 4—6 v. Borbäs. Isopyrum thalictreides L. Um Spital am Semmering. V. 1889. Rhöododendron intermedium Tausch. In wenigen Exemplaren arm Südostabhange des Sonnwendstein, VI. 1888, auf der oberen Koderalm am Hochthore. VII. 1887. 7 und 8 Wettstein. D. Krain. Galeopsis canescens Schult. In Feldern bei Adelsberg. G. pubescens Bess. An Bächen bei Adelsberg, Thymus Carniolicus Borb. in Deseglise Observations sur les Thymi Opiziani (Bull. soc. d’Etud. seienec. d’Ang. 1882). Auf dem Szovitschberge bei Adelsberg. Eine dem Th. Ortmannianus Op. u. Th. Pannonicus All. nahe stehende Art, die von beiden durch die abwechselnd einseitig. kahlen Internodien und die kleineren Blüthentheile verschieden ist. 4-3 v. Borbäs. * r2 —ı 44. 45. 46. 47. 48, E. Ungarn. Zusammengestellt von H. Braun, (Fortsetzung. Vergl. Nr. 6), 3. Neu für Ungarn. Rosa Frivaldskyi H. Braun unterscheidet sich von der ihr zu- nächst stehenden R. condensata Puget durch die am Rücken reich drüsicen Kelchzipfel und die doppeltgesägten Blätter, von R. firma Puget durch fast ebenen Discus und die stark be- baarten, fast wolligen Griffel. Sytnoberg bei Schemnitz (Kmet). Rosa dimorphocarpa Borbäs et Braun (R. heterocarpa Borbäs olim). Auf den Bergen in der Umgebung von Schemnitz (Kmet). Rosa Rocheliana H. Braun. Arader Comitat bei Paulis, Menes, Gyorog (Simonkai). . Rosa incanescens H. Braun non Borzi. (R. subcanescens Borbäs et H. Braun.) Zunächst mit R. dumetorum Thuill., R. dimorpho- carpa Borb. et Braun und R. albida Kmet verwandt. Prentov bei Schemnitz (Kmet). Rosa albida Kmet. Von R. incana durch lichtrosaröthe Petalen, dia Form der Blättchen und Kelchzipfel, die grossen kugeligen Scheinfrüchte sehr verschieden. Umgebung von Schemnitz (Kmet). Rosa Schemnitzensis Kmet. Von R. albida Kmet durch drüsige Blattstiele, die unterseits zerstreut behaarten Blättchen ete. verschieden. Umgebung von Schemnitz (Kmet). Rosa patens Kmet von den beiden vorhergehenden Arten durch länglich elliptische, tief gezähnte Blätter, von der letztgenannten Art überdies durch meist drüsenlose Blattstiele verschieden. Berge der Umgebung von Schemnitz (Kmet). Rosa Bohemica H. Braun. Prentov bei Sehemnitz in Ungarn. (Kmet.) Rosa Briocensis H. Braun (R. graveolens var. Briacensis H. Braun). Im Thale Brja® nächst der Stadt Schemnitz (Kmet). 4. Neue Standorte. Tilia Haynaldiana Simk. Arad; Hegyesberg ober dem Dorfe Aranyäg (Simonkai). Tilia praecox Host. Livorskuberg bei den Dörfern Aranyäg und Solymos nächst Arad (Simonkai). . Ranunculus dentatus (Baumg.) Marmaros; in Voralpenwäldern bei Raho (Vagner). Mentha Wierzbickiana Opiz. Comitat Bihar; an der schnellen Körös bei Puszta-Iräz (Borbäs). Mentha cuspidata Opiz. Comitat Bihar; auf Weideplätzen bei Puszta-Iräz bei Komadi (Borbäs). Mentha Schleicheri Opiz. Bei Alt-Ofen (Borbäs). Mentha reversa Rochel. Comitat Bekes; an feuchten Stellen und in Wiesengräben bei Vesztö (Borbäs). 277 56. Juneus silvaticus (L.) Comitat Weissenburg; auf Wiesen bei Eresi (Tauscher). Carex secalina Wahlenberg. Im Comitat Weissenburg in Süm- pfen bei Eresi (Tauscher). 58. Equisetum ramosissimum Desf. var. altissimum A. Braun. Cen- tral-Ungarn. In Saaten beim Dorfe Räkos-Palata gegen Föth (Borbaäs). 59. Aspidium Thelypteris (L.) An feuchten Stellen des Sytnoberges (Kmet). (40—59 vergl. A. Kerner Schedae ad flor. Austr.-Hung, Nr. V.) Scopolina atropoides Schult. wurde am 5. Mai d. J. von Vrany bei Rothkloster in der Zips in grosser Menge aufgefunden. Ullepitsch. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Botanischer Discussions-Abend am 17. Mai 1889, Herr Dr. O. Stapf besprach die Muscari-Arten aus der Sec- tion Botryanthus. — Herr Dr. M. v. Eichenfeld demonstrirte eine keıhe vor interessanten Oirsium-Hybriden aus der Umgegend von Juden- burg. — Herr Dr. K. Fritsch machte Mittheilung von der Auffin- dung der Waldsteinia ternata (Steph.) (= W. trifolia Rochel) innerhalb des deutschen Florengebietes, nämlich am Fusse der Kor- alpe in Kärnten durch Herrn G. Höfner. Monats-Versammlung am 5. Juni 1889. Herr Dr. G. v. Beck sprach „Ueber die Obstsorten der Malayen- länder“ (Durian, Mangostan, Mango u. s. w.). Der Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien versendet soeben sein Vortragsprogramm pro 1889/90. Unter anderen werden folgende botanische Vorträge ab- gehalten: 27. November 1889: Dr. H. Molisch, Blattgrün und Blu- menblau. 5. Februar 1890. Dr. R. v. Wettstein. Die pflanzlichen Feinde unserer Forste. In der Zeit vom 25. April bis 5. Mai 1890 findet eine all- gemeine Gartenbau-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues im Ausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof in Berlin statt. In dieser Ausstellung wird die Einrichtung einer 278 wissenschaftlichen Abtheilung geplant, welche folgende Grup- pen enthalten soll: I. Morphologie: 1. Darstellung des normalen morphologischen Aufbaues der Pflanze (Topfgewächse, Herbarexemplare, Präpa- rate, Wandtafeln, Modelle etec.). 2. Bildungsabweichungen. II. Anatomie. III. Entwicklungsgeschichte. IV. Physiologie. V. Instrumente und Untersuchungsmethoden. VI. Nützliche und schädliche Pilze. VII. Offieinelle und technisch wichtige Pflanzen. VIII. Samenkunde. IX. Pflanzengeographie. X. Historische Abtheilung. Botanische Gärten. Im botanischen Garten der k. k. Universität in Wien wurde im Laufe des heurigen Frühjahres die Zahl der pflanzengeo- graphischen Gruppen um zwei vermehrt. | Die eine dieser neuen Gruppen stellt eine Pflanzenformation der pontischen Flora Europas dar, und zwar die Federgras- flur, die insbesondere für die Steppenregion. dieser Flora charak- teristisch ist.') Neben den tonangebenden Stipa-Aırten wird diese Formation hauptsächlich aus folgenden Arten zusammengesetzt: Allium sphaerocephalum, Arenaria graminifolia, Astragalus virgatus, excapus, Artemisia campestris, Alyssum tortuosum, Achilles pecti- nata, Linosyris vulgaris, Colchicum arenarium, (area supina, nitida, Xeranthemum annuum, Onosma arenarium, Ephedra monostachya, Euphorbia Gerardiana, Poa bulbosa, Festuca amethystina, Gypso- phila paniculata, Iris arenaria, Jurinea mollis, T’ragopogon flocco- sus, Vinca herbacea, Sedum Hildebrandti u. a,, welche in der pflanzengeographischen Gruppe auch vertreten sind und grösstentheils schon heuer zur Blüthe gelangten. Die zweite der neu angeleeten Gruppen stellt charakteristische Pflanzen aus der Flora der Canarischen Inseln dar, so ins- besondere Euphorbia Canariensis, Echium arboreum, Sempervivum tabulaeforme, arboreum, rupifragum, Kleinia nereifolia, glauca, Pedrosia glauca, Frankenia ericifolia, Cannarina u. a. Ein grosser Theil dieser Pflanzen stammt aus den Ergebnissen der von Prof. O0. Simony im vergangenen Jahre ausgeführten Reise nach Tenerife. ') Vergl. A. Kerner. Pflanzenleben der Donauländer S. 94, 292. und in „Oesterreich in Wort und Bild“ I. Bd. S. 210. 279 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc, Botanisches Museum der k. k. Universität in Wien. Herbarium K. Eggerth. Durch eine Schenkung des seither verstorbenen Herın C. Eg- gerth in Wien gelangte das Herbarium des am 30. März 1888 verstorbenen Lichenologen K. Ergerth in den Besitz der Wiener Universität. Das Herbarium, welches nunmehr vollständig geordnet und dessen Aufstellung in eigenen Kästen vollendet ist, besteht aus zwei Theilen, dem eigentlichen Herbare und der Sammlung von Flechten-Exsiccaten. Von letzteren sind folgende in vollständigen Exemplaren vor- handen: Norrlin-und Nylander Herbarium Lichenum Fenniae (450 Nummern), Leigthon Lichenes exsiccati Brittanici (320), Fries Lichenes Sceandinaviae exsice. (100), Olivier Herbier de Lichens de l’Ornes (400), Rehm Cladoniae exsiccatae (350), Rehm Ascomy- cetes, Roumeguere Lichenes Galliae exsiccatae (500), Flagey Lichenes de la Franche-Conte (400), Lojka Lichenotheca univer- salis (250), Lojka Lichenes Hungarici exsiecati (200), Acharius Lichenes Sueciae exsicc. (240), Rabenhorst Cladoniae Europaeae, Massalongo Lichenes Italici exsiec. (360), Malbranche Lichens de la Normandie (400), Schaerer Lichenes Helvetiei exsiccati (650), Rabenhorst Lichenes Europaei (974), Hepp Flechten Europas (962), Anzi Lichenes Longobardici, Erbario erittog. Ital. (1800), Anzi Lichenes Italiae superioris (400), Anzi Lichenes Etruriae (60), Anzi Lichenes Veneti (175), Jatta Lichenes Italiae meridionalis (120), Arnold Lichenes exsiccati (1411), Barth Lichenes Transsilv. (100), Breutel Lichenes exsiceati (100), Zwackh Lichenes exsiccati (1000), Körber Lichenes selecti Germaniei (450) u. a. m. Das eigentliche Herbarium umfasst 206 Faseikel und enthält das Herbarium des bekannten Lichenologen Krempelhuber mit zahlreichen Originalien und Belegexemplaren, die eigenen Aufsamm- lungen Eggerth's, vorzugsweise aus Nieder-Oesterreich, Ober-Oester- reich, Steiermark und Tirol, ferner zahlreiche Exemplare, die E. durch Tausch und Kauf von andern Botanikern erworben hatte, so insbesondere von Arnold, Lojka, Stitzenberger, Nylander, Fries, Helms, Steiner, Forssel, Bobersky, Strasser, Wett- stein, Haszlinsky u. v. A. Die Gesammtzahl der in dem Herbarium Eggerth enthal- tenen Exemplare beläuft sich auf ca. 35000. Personal-Nachrichten, Die Privat-Docenten an der Universität in Leipzig Dr. A, Fischer und Dr. K. Ambronn sind zu a. 0. Professoren ernannt worden. 250 Dr. ©. Bauer ist zum prov. Assistenten und J. Dörfler zum Demonstrator an der Lehrkanzel für systematische Botanik der Uni- versität Wien bestellt worden. Prof. Dr. F. Nobbe in Tharand ist zum geh. Hofrathe ernannt worden. Dr. K. Wilhelm, Docent an der Hochschule für Bodeneultur in Wien, ist zum a. 0. Professor an derselben Hochschule ernannt worden. Dem Custos am k. k. naturh. Hofmuseum in Wien Dr. G. R. v. Beck ist das Ritterkreuz I. Cl. des herzogl. Sachsen-Ernestini- schen Hausordens verliehen worden. Dr. G. v. Lagerheim, bisher in Freiburg i. B., ist zum Attache am „Laboratoire de Botanique de l’Ecole Polytechnique de Lisbonne (Museu Nacional de Lisboa)“ ernannt worden. Die in der Juni-Nummer, gleichwie von anderen wissenschaft- lichen Zeitschriften gebrachte Nachricht von der Ernennung des Prof. Dr. J. Urban zum Director des botanischen Museums und Gar- tens in Berlin hat sich als unrichtig, zum mindesten als verfrüht, herausgestellt. Gestorben sind: Am 6. Mai Dr. Gustav Heinrich Reichenbach („H. G. Reichenbach fil.“), Direetor des botanischen Gartens in Hamburg. Am 23. Mai Karl Wredow, Garteninspector in Berlin. Am 21. April Florian Hoffmann, k. k. Militär-Rechnungs- rath in Wien, in weiteren Kreisen bekannt durch seine Theilnahme an der botanischen Durchforschung Bosniens und der Herzegowina. In Cluny starb der durch die Erforschung der Pflanzenwelt von Guyana bekannte Marinearzt Dr. Sagot. nn — — — _ _— _ _ u u u nn nn DE der Juli-Nummer, Heldreich Dr. Th. v. Die Malabaila-Arten der griechischen Flora. S. 241. — a Dr. R. v. Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus. (Mit Taf. 1.) S. 248, — (elakovsky Dr. L. Ueber Potentilla Lindackeri Tausch und Potentilla radiata Lehm. S. 247, — Ascherson P Zn Synonymie der Eurotia ceratoides (L.) C. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. S 252. — Dietel P. Ueber die Aecidien von Melampsora Euphorbiae duleis Otth und Puceinia silvatieu Schröt. S. 256. — Lippitsch C. Ueber das Einreissen der Laubblätter der Musaceen und einiger verwandter Pflanzen. S. 259. — Celakovsky Dr. L, Thymus quin- quecostatus «p.n. S. 2698. — Vandas K. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. S. 266. — Litteratur-Uebersicht. S. 269. — Flora von Oesterreich-Ungarn, 8. 272, — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 277. — Botanische Gärten. S. 278. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 279, — Personal-Nachrichten. 5. 279. —— er————\\_—_, Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion Cr Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren, m Wege des Buchhandels übernim int Pränumeration €, Gerold’s Sohn in Wien, sowie AR an Buchhandlungen. Verlag von C. Gerold’s Sohn. ©. Veberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Beilage zur Oest. bot. Zeitschrift. Jahrg. XXXIX. Nr. 7. Botanischer Tauschverein in Wien. (IV., Mühlgasse 1.) Sendungen sind eingelangt: Von Herm Graf mit Pflanzen aus der Schweiz. aber, Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) —= Baden, (Br.) — Berlin, (Cr.) — Croatien, (D ) = Dalmatien, (E.) — England, (G.) — Galizien, (L.) = Istrien, (Kt.) = Kärnten, (M.) — Mähren, (NOe.) —= Nieder- österreich, (O0e.) — Oberösterreich, (P.) = Polen, (Rp.) — Rhein- preussen, (8.) — Salzburg, (Sb.) — Siebenbürgen, (Sl.) — Schlesien, (Sr.) = Serbien, ($t.) —. Steiermark, (Sw.) — Schweden, -(T.) = Jirol, (Th.) = Thüringen, (U.) == Ungarn, (W.) = Westphalen. Crocus vernus (O0e., $., St.), Crucianella o.wyloba (Sr.), Cru- pina vulgaris (Sr.), Crypsis alopeeuroides (Sr.), «alop. v. Tuauscheri (U.), Cucubalus baccifer (M.), Cuscuta Epithymum (M., NOe.), Euro- paea (B., M., U.), ÖOyelamen Europaeum (O0e.), Cydonia vulgaris (M.). Cynanchum Vincetowicum (NOe.. U.). Cynoglossum offieinale (00e.), Cymomorium coceineum (1.), Crmosurus eristatus (Cr., O0e., S1.), echinatus (00e.), Cyperus flavescens (NOe., Rp., U.), fuscus (Sl., U.), Monti (Bukarest), pannonicus (U.), Cypripedium Calceolus (NOe., O0e.), Cytisus alpinus (Frankreich). austriacus (NOe.), biflo- rus (U.), falcatus (St.), Kitaibelii (Sr.). Laburnum (B., NOe.), leu- canthus (U.), nigricans (B., Cr.). purpureus (T.), radiatus (Cr., Kt., St.), ruthenieus (G.), Damasonium stellatum (BE.), Danthonia pro- vineialis (U.), Daphne Oneorum (O0e.),: Laureola (NOe., OOe.), Dentaria bulbifera (NOe., U.), enneaphyllos (B., 00e., P.), trifolia (St.). Dianthus alpinus (NOe., St.), Armeriastrum (U.), collinus (U.), compactus (U.), deltoides (B., P. St.), monspessulanus (l.. Kt., St.), Pontederae (U., Sr.), prolifer (Cr., U.), pseudobarbatus (G.), sawa- tilis (U.), Scheuchzeri (Kt.), silvestris (Kr., 8.), superbus (OÖe.), Dictamnus albus (U.), Digitalis ambigua (P.), laevigata (St.), lanata (Sr.), Zutea (NOe.), purpurea (Bd., Th.), Diospyros Lotus (T.), Diplo- taxis muralis .(Sl.), tenuifolia (Br.), Doronicum austriarum (O0e., St.), hungaricum (U.), Doryenium sufruticosum (U.), Draba Aizoon (U.), muralis (Bd.), praecow (U.), stenocarpa (T.), Dracocephalum austriacum (NOe.), Drosera anglica - (S}.), breviscapa (Br.), inter- media (Br., Sw.). rotundifolia (B., NOe., OOe.), Diyas octopetala (NOe., O0e.), Ecballion Elaterium (D.), E-hinops sphaerocephalus (Bd.), Elatine Alsinastrum (U.), Elaeagnus angustifolius (B.), lodea canadensis (B., Bd.), Elymus urenarius (Br.), Europaeus (NOe., 00e.), Endymion nutans (B.), Epilobium adnatum (U.), alsinefolium (Kt., 8., Sb)., anaustifolium .(Cr., NOe.. .S1.). collinum (8., S1.), Dodonaei (NOe., O0e.), Rirsutum (P., U. W.), montanum (Sl.), palustre (P., 8., W.), parviflorum (NOe., S., U.), tetragonum (M.)- Obige Arten können nach briiebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. gegeben werden. 00... Inserate | Preisherabsetzung botanischer Werke: Bayer, Praterflora (statt fl. 1) nur 35 kr. — Glasl, Excursions- bueh (fl. 1) 35 kr. — Maly Dr. J., Flora von Steiermark (515 Seiten, fl. 2) 50 kr. — Murmann, Pflanzengeographie von Steiermark 1874 (fl. 1:80) 50 kr. Knapp J., Flora Galiziens und der Bukowina (550 Seiten, 1872, fl. 6) fl. 150, u” Diese fünf Werke zusammen statt fl. 11:80 für nur fl. 2:80. | Antiquariat Halm & Goldmann, Wien, l., Babenbergerstrasse I. (Zu beziehen dureh alle Buchhandlungen.) Exeursions-Flora für Schlesien entlıaltend die Phanerogamen und Gefäss-Uryptogamen bearbeitet von Emil Fiek. 18S9. 16'/, Bogen. kl.8.in Leinwand gebunden. Preis M. 350. 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Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XXXIX. Jahrgang. N" 8. Wien, August 1889, Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus. Ein Beitrag zur Systematik der Cruciferen von Dr. Richard v. Wettstein. (Mit Tafel 1.) (Fortsetzung!) Wenn man die Beziehungen zwischen der Lage der Radieula und der Form des Samens bei Cruciferen überhaupt betrachtet, so findet man, dass thatsächlich alle jene Gattungen randläufige Radieula besitzen, deren Samen flach scheibenförmig sind (z. B. Mathiola, Arabis, Cardamine, Dentaria u. a.), dass diese Stellung der Radi- cula um so ausgeprägter ist, je mehr die Scheibenform des Samens hervortritt. Es lässt sich dies nicht nur an den Samen anderer Gattungen zeigen, sondern insbesondere gerade an den hier in Rede stehenden. Cheiranthus Cheiri hat flache, für die Verbreitung durch den Wind eingerichtete Samen, die Radicula ist dementsprechend randläufig (Fig. 14); doch bedingt schon die geringste Formverän- derung der Samen eine andere Lare derselben. Samen, die im unteren oder oberen Theile einer Schote sich ausbilden, werden oft, gehemmt durch Raummangel, nicht scheibenförmig, sondern mehr minder sphärisch oder kantig und sofort ändert die Radieula ihre Lage, so dass man alle Uebergänge bis zur rückenläufigen Radieula an solchen Samen finden kann. (Fig. 15—17?). So finden sich also bei Chei- ranthus Cheiri, und zwar durchaus nicht so selten, Samen vom Typus von Erysimum. Ebenso verhält es sich bei Ch. Corinthius Boiss., Ch. Arbuscula Löwe, und insbesondere bei Ch. linifolius P., dessen Samen meist überhaupt mehr an Erysimum denn an Chei- ranthus erinnern, weshalb die Art auch von Gay (Erys. nov. pag. 3) zu Erysimum gestellt wurde. Bei einer grossen Anzahl von Erysimum-Arten finden sich kuglige oder eiförmige Samen mit streng rückläufiger Radieula, ') Vergl. diese Zeitschrift Nr. 7, der auch die Tafel beiliegt. °) Zum Vergleiche können natürlich nur solche Querschnittsbilder heran- gezogen werden, die aus derselben Zone des Samens stammen. Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft 1989, 22 282 2. B. E. ochroleueum DÜ., E. Pannonicum (Cr.) Ehrh., E. cane- scens Rttr., E. hieracifolium L. u. a. (vergl. Fig. 18, 23), doch kom- men selbst bei diesen gar nicht selten Samen mit randläufiger Radi- cula vor (vergl. Fig. 19, 20, 24). Sobald jedoch der Same nur etwas abgeplattet wird, tritt sofort die Tendenz der Lagerung der Radi- cula an den Rand auf (z. B. bei E. silvestre (Cr.) A. Kern., E. pumi- lum (Murr.) Gaud.), und bei jenen E.-Arten, deren Samen flach sind, ist die Lage der Radicula vollkommen dieselbe wie bei Cheiranthus, so z. B. bei E. Boryanum Boiss. (Fig. 21 und 22) und crepidi- folium Rehb. Eine consequente Durchführung des De Candolle'- schen Systemes müsste unbedingt eine Versetzung dieser Arten in die Gattung Cheiranthus erfordern. Ich würde diese systematische Aenderung vornehmen, wenn mich nicht die aus den angeführten Beobachtungen gewonnene Ueber- zeugung, dass der Bau des Samens selbst innerhalb der umschrie- benen Formenkreise einer Gattung schwankt und nur von der durch biologische Bedürfnisse bedingten Form des Samens abhängt, zu der Ansicht gebracht hätte, dass thatsächlich die Trennung der beiden Gattungen Erysimum und Cheiranthus unhalt- bar ist. Diese Ansicht wird nicht nur gerechtfertigt durch die gezeigte Unhaltbarkeit des einzigen Unterscheidungsmerkmales, sondern be- stärkt durch die habituelle und morphologische Uebereinstimmung der Arten beider Gattungen, durch die gleiche geographische Ver- breitung und durch den Umstand, der den Anstoss zu diesen Aus- einandersetzungen gab, durch das Vorkommen von Hybriden zwischen Arten beider Gattungen. Die in eine Gattung vereinigten Arten der Gattungen Zrysi- mum und Cheiranthus haben nach meiner Ansicht den Gattungs- namen Erysimum zu führen, da, wie oben erwähnt, beide Gattungen von Linn& in der ersten Auflage der Genera plantarum aufgeführt erscheinen. Der Umstand, dass Ch. in diesem Werke früher (S. 537) genannt wird als Erysimum (S. 545), kann nach meinem Dafür- halten deshalb nicht zu Gunsten des ersteren Namens sprechen, da die Stellung der beiden Gattungen in Linne€’s Werk eine ganz zu- fällige ist, was aus dem Umstande hervorgeht, dass sie in den späteren Auflagen desselben den verschiedensten Modificationen unter- worfen ist, während anderseits der Name Erysimum schon lange vor Linne gebraucht (Tournefort 1719) und von Linn nach seiner eigenen Angabe von Tournefort übernommen wurde, wäh- rend der Name Cheiranthus erst 1737 von jenem aufgestellt wurde. Eine Namensänderung ist daher nur bei den Arten der bis- herigen Gattung Cheiranthus nöthig, deren Nomenclatur mithin die folgende ist: ') ') Berücksichtigung fanden nur alle zweifellos hierher gehörigen Arten und wurden solche wie Ch. aurantiacus Bge., taraxacifolius Steph. u.ä. weg- gelassen. De . 10. . E. Knowlesii Walp. Repert. bot. I, pag. 125 (1842) s. Chei- II. BEER RE EA ERE FR - 9. DO 283 Erysimum Cheiri Linne Spec. plant. ed. 1, pag. 661 (1753) sub Cheirantho. E. alpinum Linne Mantissa ed. 1, pag. 93 (1767) sub Chei- rantho — Fries Summa veg. Scand. pag. 29 (1846). E. tenuifolium L’Her. Stirp. nov. I, pag. 92 (1784) sub Chei- rantho. E. mutabile L’Her.') Stirp. nov. I, pag. 92 (1784) sub Chei- rantho. — (Syn. Dichroanthus m. Webb. E. virescens Webb in Christ Spicileg. Canar. (Engler’s bot. Jahrb. IX) pag. 89 (1883) sub Cheirantho. E. scoparium Willd. Enum. hort. bot. Berol. pag. 681 (1809) sub Cheirantho. (Syn. Dichroanthus sc. Webb.) E. einereum Webb Phytogr. Canar. I, (1836) sub Dichro- antho. E. semperflorens Schousb. Beob. üb. d. Gew. R. in Marokko S. 181 (1801) sub Cheirantho. E. linifolium Pers. Synops. plant. II, pag. 201 (1807) sub Chei- rantho — Gay Erys. nov. diagn. pag. 1 (1842). E. Menziesii Hook. Flor. Am. bor. I, pag. 60 (1833) sub Ze- speride. (Syn. Phoenicaulis cheiranthoides Nutt.) rantho. E. nitrarium Pall. Reise in die südl. Staatth. d. russ. Reiches. I, pag. 105, 124, 141 sub Cheirantho. E. parryoides Kurz in Hook. Flora of Brit. Ind. I., pag. 132 (1875) sub Cheirantho. E. Himalayense Camb. in Jacquem. Voy. bot. pag. 14, t. 13 (1843) sub Cheirantho. . E. Stewartii Anders. in Hook. Flora of Brit. Ind. I, pag. 132 (1875) sub Cheirantho. . E.albiforum Anders. in Hook. Flora of Brit. Ind. I, pag. 133 (1875) sub Cheirantho. E. Corinthius Boiss. Diagn. plant. Or. Ser. II, 1, pag. 18 (1854) sub Cheirantho. E. Senoneri Heldr. et Sart. Cat. hort. Athen. 1862 sub Chei- rantho. Die nunmehr erweiterte Gattung Erysimum könnte ziemlich natürlich in folgende drei Sectionen eingetheilt werden: . Euerysimum Willkomm. Siliqua exacte tetragona vel tetraquetra vel subteres. Stigma integrum, capitatum vel discoideum. Coty- ledones incumbentes. Cheiranthopsis Willkomm. Siliqua compressa-tetragona. Stigma emarginato-bilobum. Cotyledones non revera incumbentes sed obliquae, cum radieula angulum obtusum facientes. ') E. mutabile Bo's«. et Heldr. in Diagnos, plant. Or. Ser. I., Fase. 8, Pag. 24 (1842) hat demnach den Namen zu ändern. Ich schlage für die Planze wen Namen E. Heldreichii vor. DE: 284 Ill. Cheiranthus L. (pr. g.) Siligua compressa vel tetragono-com- pressa. Stigma bilobum. Cotyledones accuınbentes. Die Vereinigung der beiden, bisher verschiedenen Tribus zuge- zählten Gattungen Zrysimum und Cheiranthus zu einer Gattung, oder vielmehr die Ursachen, die diese Vereinigung erforderten, können nicht ohne Anwendung auf die Systematik der Cruciferen überhaupt bleiben. Ich habe schon angedeutet, dass dieselbe Inconstanz im Samenbaue, welche die Gattung Erysimum darbietet, sich auch bei zahlreichen anderen Gattungen "zeigt. Ich habe eine grössere Anzahl daraufhin untersucht und bei folgenden gefunden, dass einzelne Arten in den Lagerungsverhältnissen zwischen Cotylen- und Radieula ent- weder Schwankungen oder geradezu Abweichungen vom Gattungs- charakter zeigen: Hesperis, Sisymbrium, Conringia, Arabis (4 Arten), Lepidium (3 Arten), T’hlaspi (2 Arten), Camelina (2 Arten). Es drängt sich bei Beachtung dieses Umstandes die Frage auf, ob denn überhaupt die Systematik” der Cruciferen auf jener "Grundlage, die ihr De Candolle gab, Anspruch auf Natürlichkeit machen kann. Diese Frage muss um so berechtigter erscheinen, wenn man bedenkt, wie wenig sich die auf dieser Grundlage getroffene Eintheilung mit jener deckt, die man erhält, wenn man die systematische Gruppirung nach der Gesammtzahl der übrigen Merkmale, insbesondere jener der vegetativen Organe, trifft. Ein Vergleich der so erhaltenen Systeme muss den Eindruck hervorrufen, dass die De Candolle’sche Eintheilung mit Rücksicht auf die grosse Zahl relativ wenig verschiedener Pflanzen, wie sie die Familie der Cruciferen umfasst, eine allerdings sehr praktische, keineswegs aber sehr natürliche ist, da sie nur auf einem Merkmale beruht, das nicht Anspruch auf besondere Bedeutung machen kann. Es verhält sich in dieser Hinsicht bei den Cruciferen wie bei meh- reren ähnlichen formenreichen Familien, wie z. B. bei den Umbelli- foren, in denen auch die Verwerthung einzelner Merkmale (z. B. die d»r Oelgänge in den Früchten) die systematische Gruppirung äusserst erleichterte, deren Natürlichkeit aber aufhob. Zum Theile wurde dieser Nachtheil des De Candolle'schen Systemes in neuerer Zeit bereits beachtet, so insbesondere von Ben- tham und Hooker, die im I. Bande ihrer „Genera plantarum“ eine in den Hauptgruppen sehr natürliche Eintheilung gaben. Doch glaube ich, dass selbst die Beibehaltung jener Eintheilung bei der Gruppirung der Gattungen innerhalb der Hauptserien noch eine allzu grosse Concession war, da auch in dieser Hinsicht eine Reform durchzuführen ist. Betrachten wir zu diesem Zwecke beispielsweise die Serie A. Bentham’s und Hooker’s (a. a. O. S. 58), in welche auch die Gattung Erysimum gehört, in welcher also die Consequenzen der Neuumgrenzung dieser Gattung zunächst zur Geltung kommen müssen. (Schluss folgt.) - 285 Althaea armeniaca Ten. in Ungarn. Von Dr. L. Celakovsky. Bei einer gelegentlichen Revision der Gattung Altkaea im Her- bar des böhmischen Museums fiel mir auf, dass unter dem Namen Althaea cannabina L. mehrfach eine andere, bedeutend verschiedene Art vorliegt, und zwar: „aus dem Orient“ (Herb. Ruprecht), dann aus Wallroth’s Herbar ohne Standort, wahrscheinlich eultivirt, endlich mit der Scheda „Ofen. Balek*. Es ergab sich bald, dass diese unechte A. cannabina die A. armeniaca Ten. (Ind. hort. neapol. 1837 sec. Boiss.) (A. taurinensis C. A. Meyer, Ledeb. Fl. ross. nec DC.) ist. Die A. armeniaca gilt aber bisher für eine rein orientalische Art, sie ist bekannt nach Boissier aus Cappadocien, Syrien, Russisch-Armenien und Georgien (Kaukasus), nach Lede- bour von Elisabetlıpol und von der Insel Sara im Kaspisee. Nyman’s Conspectus Fl. Europ. enthält die A. armeniaca noch nicht, und es wäre daher der Nachweis dieser orientalischen Art in Ungarn von besonderem pflanzenzeographischen Interesse, wenn er sicher geliefert werden könnte. In Betreff des Exemplares, welches mit der Scheda: „Ofen, leg. Balek“ vorliegt und aus dem Wiener Tauschvereine stammt (die Scheda ist eine Copie von Sko- fitz’ Hand), könnte freilich der Zweifel auftauchen, ob nicht eine Verwechselung der Pflanze und des Zettels stattfand oder ob nicht die Pflanze cultivirt gewesen ist. Um daher ganz sicher zu gehen, forschte ich in anderen Prager Herbarien weiter und fand denn auch die Bestätigung des spontanen Vorkommens der A. armeniaca in Ungarn im Herbarium des Herrn Tempsky, wo dieselbe Art von einem ganz anderen Sammler und auf einem anderen ungarischen Standorte gesammelt, allerdings wieder als A. cannabina vorliegt. Die Originalscheda dieses Exemplars trägt die Angaben: „Gran, Wein- gärtenrand, Aug. 1861, leg. Dr. Feichtinger.“ Ich denke, dass nach diesem Zeugniss kein Zweifel mehr be- stehen kann, dass die A. armeniaca in Ungarn wirklich wächst, und zwar nicht etwa in Gärten eultivirt, sondern am Rande der Wein- gärten bei Gran offenbar wild, obwohl sie bisher von den ungari- schen Botanikern verkannt und für die A. eannabina, die allerdings auch in Ungarn zu Hause ist (wir haben sie von Koväts 1334 „ad vineas eirca Budam in Hungaria*, also auf analogem Stand- ort wie die A. urmeniaca, und aus älterer Zeit im Waldstein’schen Herbar ebenfalls bei Ofen gesammelt), gehalten worden ist. Die A. armeniaca Ton. unterscheidet sich von der A. canna- bina L. durch Folgendes: die Stengel abstehender und dichter behaart, auch die Blätter sternhaarig-dünnfilzig, sammetweich anzufühlen, die Blattform allerdings jener der A. cannabina ähnlich; die unteren Blätter tief 5spaltig bis 5theilig, die oberen Stheilig mit breiteren lanzettlichen Abschnitten; die Abschnitte buchtig-grobgezähnt und ziemlich stumpf kerbzähnie. Die axillären Inflorescenzen oft mehr- 286 blüthig und gedrungen, kürzer als das Tragblatt oder die unteren gleichlang, die obersten in laubblattloser Traube. Blumen beträcht- lich kleiner als bei A. cannabina, wie es scheint, auch lichter rosa- oder fleischfarben, nur doppelt länger als der Kelch. Die Zipfel des meist 8—9spaltigen Aussenkelchs sind halb so lang als der Kelch oder wenig länger (so bei der ungarischen und der. wahrscheinlich aus dem Kaukasus stammenden des Ruprecht’schen Herbars, auch nach Boissier’s Angabe). Ausgezeichnet verschieden sind die Carpelle; diese sind näm- lich weniger vorspringend querrunzelig, mit wenig bemerkbarem Mittelnerven, aber auf der ganzen Rückseite, mit Ausnahme der Basis, sternhaarig-rauhhaarig. Bei der A. cannabina ist die Behaarung des Stengels und der Blätter dünner sternhaarig, flaumig, mehr angedrückt, die oberen Blätter 3schnittig mit sehr schmalem Mittelzipfel und kleinen Seiten- zipfeln, die Blüthenstiele dünn, 1—2blüthig, meist bedeutend länger als das Tragblatt. Corollen grösser, lebhafter gefärbt; besonders aber sind die Carpelle abweichend, nämlich ganz kahl, stark querrun- zelig und mit deutlichen Mittelnerven versehen. Die A. armeniaca wurde von A. ©. Meyer und von Lede- bour in Fl. rossica für die A. taurinensis DC. gehalten, welche allerdings ähnlich ist, namentlich in den kürzeren Inflorescenzstielen und in der weichen dünnfilzigen Behaarung. Letztere, in Norditalien und auf den dalmatinischen Inseln einheimisch, hat aber weniger tief zertheilte, nämlich nur tief 5—3spaltige Blätter, etwas grössere Corollen, die Carpelle nur im oberen einwärts gekrümmten Theile sternhaarig, sonst am Rücken unterwärts kahl, wie bei A. cannabina stark querrunzelig und von einem deutlichen Mittel- nerv durchzogen. So finde ich es bei allen Exemplaren des Museums, der Herbarien von Tempsky und Freyn, und so zeichnet die Car- pelle auch Reichenbach in Icones Florae germ. et helv. Vol. V, tab. 4848 ganz richtig, während Visiani in Flora dalmat. minder genau überhaupt nur von „carpellis stellato-tomentosis* spricht. Ein Synonym der A. armeniaca, welches Boissier nicht er- wähnt, ist A. multiflora Rehb. Ic. Fl. germ. V, pag. 19, tab. 4847/b (1841). Reichenbach beschreibt sie: „floribus brevepeduneulatis, subglomeratis, foliis profunde 5—3partitis, partitionibus lanceolatis, inciso-serratis, carpidiis stellato-tomentosis“ und fügt die Bemerkung hinzu: „hucusque intra fines nondum inventa, georgica planta Hohenackeriana, in hortis botanicis A. cannabinae nomine sparsim oceurens, huic et sequenti A. taurinensi quasi media.“ Die A. narbonnensis Pourr. (in Spanien, Südfrankreich, Italien einheimisch), in der Blatttheilung und Behaarung der A. taurinensis ähnlich, stimmt jedoch in den längeren 1—2blüthigen Blüthenstielen und in den kahlen Carpellen mit der A. cannabina, für deren Varie- tät sie mehrfach (ob mit Recht?) erklärt wird, überein und entfernt sich hiernach noch mehr als die A. taurinensis von der A. ar- meniaca. 287 Auch die ungarische A. micrantha Wiesb. ist in der Gestalt und geringeren Theilung der Blätter, worin sie der A. taurinensis nahe steht, von der A. armeniaca beträchtlich verschieden; von der A. taurinensis unterscheidet sie sich übrigens durch die durchaus filzigweichhaarigen Früchtchen, durch die kleineren Blumen, violette Staubbeutel, gedrungene kurzgestielte axilläre Cymen u. s. w. Noch weiter ab steht die serbische A. Kragujevacensis Panlic (die im Nyman noch fehlt), in den seichter gelappten Blättern (deren obere übrigens durch keilförmigen Zuschnitt sich auszeichnen) mehr der 4A. offcinalis sich nähernd, jedoch durch längere Blüthen- stiele, lebhaftere Färbung der Corolle und durch die nur im oberen Theile sternhaarigen, sonst kahlen Carpelle verschieden und in letz- terer Beziehung mit der A. taurinensis übereinstimmend. Das Vorkommen der A. armeniaca in Ungarn kann nicht über- mässig auffallen, da ja auch sonst manche orientalische Art bis nach Bulgarien, Siebenbürgen und Ungarn reicht. Eine bisher unbeschriebene Sapotacee Neu-Caledoniens. Von Dr. A. Zahlbruckner. Lucuma Baillonii nov. spec. Arbor? Ramuli angulati et striati, griseo-tomentosi. Folia densa, 14—17 mm. longe petiolata, cum petiolo striato, griseo-vel in foliis juvenioribus subferrugineo-tomentoso, linearia, integer- rima, obtusa aut hinc inde parum retusa, coriacea, in margine revoluta, 15—16 em. longa, 6—8 mm. lata; in parte supe- riore glaberrima, flavovirescentia, vernicosa, nervo primario im- presso, costulis reticulatis, prominulis, subtus super totam folii superfieiem aequaliter ferrugineo-tomentosa, nervo primarüi valde prominente, nervis secundariis inconspieuis. Flores solitarii, axillares, pedicellis 30—32 mm. longis, angulosis, ferrugineo-tomen- tosis, versus calycem parum crassioribus. Calyx 5-fidus, lobis valde imbricatis, ovato-lanceolatis, subaequalibus, extus ferrugineo- tomentosis, intus glaberrimis, 7—9 mm. longis, cca. 5 mm. latis. Corolla 5-fida, subinfundibuliformis, aurantiaca, glaberrima; tubus eorollae 8—10 mm. longus, eylindrieus; lobi rotundi, subundulati, 5 mm. longi et totidem lati. Stamina 5, tubo affixa; filamenta subulata, uninervia, glabra, antheris subaequilongis; antherae ovato-lanceolatae, latere compressae, horizontales aut subnu- tantes, loculis eontiguis, lateraliter dehiscentibus. Staminodia 5, sub sinubus corollas affıxa, longitudinem loborum corollae aequantia, lineari-lanceolata, glabra. Ovarium superum, dense ferrugineo-hir- tum, 4-loculare, loeulis uniovulatis; stylus subulatus, anzulatus, 288 corollam aequans aut parum superans, stigmate obsolete 5-tuber- culato. Fruetum non vidi. Habitat Novae-Caledoniae (Vieillard no. 196 in herb. Verdob.). Die obige Diagnose wurde nach einem blühenden Zweigstücke entworfen. Es wäre demnach bei Abwesenheit des Samens schwierig gewesen, mit Sicherheit zu entscheiden, ob vorliegende Pflanze bei der Gattung Zucuma, Siderowylon oder Chrysophyllum — denn auch das Fehlen der Staminodien ist kein constantes Merkmal — unter- zubringen sei, hätte nicht Miquel mit Recht auf ein für die Tren- nung dieser Gattungen sehr gutes Merkmal in der Nervation der Blätter hingewiesen, welches ich nach Durchsicht des reichen Sapo- taceenmaterials der botanischen Abtheilung des k. k. naturhistori- schen Hofmuseums nur bestätigen kann. Miquel') sagt: „In Sidero- wylis enim folia regulariter tenerrimeque transverse venoso-striulata et striulis his densissimis utplurimum impressis effieitur, ut foliorum paginae nitore quodam metallico-sericeo luceant, quum nervi secun- darii tertiariigue plane sint inconspieui. Apud ZLucumas autem hae foliorum stru ilae omnino desunt, sed costae costulaeque plus minus validae semper observantur et in Chrysophylli denique speciebus praeter striulas in foliorum pagina superiore eodem modo, quam in Sideroxylis provenientes etiam nervi secundarii et reliquorum ordinum satis sunt perspieui.“ Die oben beschriebene Pflanze zeigt unver- kennbar den für die Gattung Zucuma charakteristischen Nervations- typus und sie stimmt in der Nervation — von etwas spitzeren Winkeln abgesehen — vollständig mit derjenigen von Zucuma Sel- lowii A. DC. Prodr. VIII, pag. 167, überein. Mit letztgenannter Art hat Lucuma Baillonii noch die grösste habituelle Aehnlichkeit, auch den 4-fächerigen Fruchtknoten besitzen sie gemeinschaftlich, doch unterscheidet sie sich wesentlich durch die einzeln stehenden penta- meren Blüthen und durch die Behaarung der Blätter; eine engere Verwandtschaft zeigt sie mit keiver der bisher beschriebenen Arten, selbst mit denjenigen Australiens nicht. Auch ein zweites Merkmal weist auf die Hingehörigkeit zur Gattung Zucuma, nämlich das ganz charakteristische aus ausgespreizt zweispitzigen Haaren gebildete Indument der Blätter. Ausser dieser Art sind noch folgende Sapotaceen für Neu-Cale- donien beschrieben: Leptostylis longiflora Benth. in Benth. et Hook. Gen. plant. II, 1873, pag. 659 (Deplanche no. 441) und Leptostylis ‚ilipes Benth. 1. c. (Deplanche no. 491); ferner die Gattung Pye- nandra Benth. 1. c. pag. 658 mit einer Art (Vieillard, no. 2891, unbenannt!). ') In Martius: Flora Brasiliensis, Vol. VIII, 1863, pag. 49. Mycologische Notizen. Von J. A. Bäumler. II‘) 1. Phyllostieta stomacola n. sp. Maculis rotundatis vel irregu- laribus, arescendo dealbatis, rabro marginatis; peritheciis semper sub stomata nidulantibus, rotundatis vel oblongis 100—130 u 1., 60—80 u cr., contextu laxe parenchymatico, bruneo; sporulis 14—18 ww 1., 2—2'/, u er., hyalinis, utrinque attenuatis curvatis, lunulatis, non septatis. Hab. in foliis vivis Arrhenatheri elatioris. V. 1889. Dieser Parasit, der auf Blättern von Arrhenatherum elatius im Garten der Frau von Michaelis, sowie auf dem Wege vom Kramerwalde zur Hammerschmiede bei Pressburg vorkommt, ist so eigenthümlich, dass eine eingehendere Besprechung gerechtfertigt erscheinen wird. Auf den Blättern des noch nicht Aehren tragenden Grases zeigen sich zahlreiche ausgebleichte, rotlıgesäumte Flecken, in welchen die Perithecien als dunkle Punkte erscheinen; unter dem Mikroskope tritt die sonderbare Erscheinung hervor, dass jedes Peri- thecium gerade unter einer Spaltöffnung sich befindet und durch die- selbe seine mondsichelförmigen 14—18 u langen, 2—2'/, # dicken, durchsichtigen, unseptirten Sporen entlässt; der eigentliche Sitz der Perithecien sind die Athemhöhlen des Blattes, dieselben werden voll- kommen ausgefüllt; die Grösse des Perithecium ist 100—130 a lang, 60—80 u breit, und zwar fällt der längste Durchmesser stets in die Längsaxe des Blattes; die Spaltöffnungen erleiden insofern eine Ver- änderung, als sie durch das sich vergrössernde Perithecium auf Kosten der Länge in die Breite gezogen werden; die Schliesszellen der nor- malen Spaltöffnung sind ca. 50 « lang, 12 x breit, dabei ist die eigentliche Oeflnung 26—30 u lang, 2« breit; die von dem Para- siten als Ein- und Ausgang benützte ist 20—25 u lang, 6—8 u breit (Alles unter gleichen Verhältnissen, d. h. im Objectträger- wasser unter Deckglas gemessen); sowohl die Schliesszellen, als auch die über dem Parasiten befindlichen Zellen sind gebräunt. Werden die Sporen in einem Tropfen Wasser frei oder unter Deckglas gebracht, so keimen die meisten innerhalb 12 Stunden, und zwar geht eine bedeutende Veränderung mit ihnen vor, sie quellen auf, die regelmässige mondsichelförmige Gestalt wird un- förmlich, besonders an den Enden etwas dicker, das klare Plasma wird trübe, die Wände werden eingeschnürt, es treten 1—3 Quer- wände auf, die einfache Spore wird zur Theilspore im Sinne de Bary's,*) denn jeder Abschnitt kann einen Keimschlauch treiben; das Austreiben der Keimschläuche erfolgt an allen denkbaren Stellen, doch meist an der Mitte des Abschnittes. Da das Keimen der Sporen ') Vergl. diese Zeitschr, 1889, Nr. 5, 8. 171. ) De Bary, Vergleichende Morphol. u. Biolog. der Pilze, 1884, 8. 106, 290 sehr zu ungleicher Zeit erfolgt, so sind in einer zwei Tage alten Cultur die verschiedensten Stadien zu beobachten; das Plasma des betreffenden Sporentheiles wandert in den Keimschlauch, wie es Brefeld an so vielen Stellen zeichnet und beschreibt;') weiter als bis zu einem bis 300 a langen Keimschlauch konnten die Cnlturen nicht gebracht werden; auf ein lebendes Grasblatt im feuchten Raume gegebene Sporen keimen ebenso, der Keimschlauch wächst bis zu einer Spaltöffoung und dringt in dieselbe ein, das weitere Ver- halten konnte ich nicht verfolgen, da mir durch sich entwickelnde andere Pilze und Bacterien Alles zu Grunde ging. J. Kühn beschreibt als Phoma Hennebergii”) in Hedwigia 1877, pag. 121, einen Parasiten auf Triticum vulgare, derselbe hat in der Grösse der Sporen, sowie Keimung viel Aehnlichkeit mit mei- nem Pilze, doch die Gestalt der Sporen ist bei gleicher Grösse sehr verschieden, ebenso der Ort des Vorkommens. Noch sei bemerkt, dass auf demselben Fundorte Arrhenatherum in den Aehren später von Ustilago segetum (Bull.) befallen wird. 2. Unter einigen mir von Hermm Sabransky zum Bestimmen übergebenen Pilzen fanden sich folgende erwähnenswerth: Puceinia Jasmini D. C. Fl. Frane. II, pag. 219 (Sace. Syll. Ustil. et Uredin. pag. 714). Bei diesem, auf den befallenen Blättern in sehr dichtstehenden dunklen Häufchen vorkommenden Parasiten finde ich die Membran glatt, sehr verdickt, besonders auf dem Scheitel kappenförmig, so dass das Lumen bei manchen bis auf 6 bis 8 « verschwindet, die Farbe ist gelbbraun, gegen die Spitze be- deutend lichter bis hyalin, die Länge beträgt 40—50 u, die Breite 20—24 u, der hyaline Stiel ist 50—80 u lang, 4—6 u dick. Auf Blättern von Jasminum fruticans; Pindus (Agrapha) Grie- chenland leg. Heldreich. 3. Puccinia heterophylla Cooke Grev. IX, pag. 14 (Sace. Syll. pag. 642). Auf Blättern von Serratula chartacea, Gändädärra, Tur- kestan leg. E. Regel. Cooke 1. ce. beschreibt P. heterophylla auf Serratula hetero- phylla aus Kurdistan, da aber Sporengrösse, glatte dünne Mem- bran, der kurze Stiel (3—4 u dick, 25—30 a lang), ete. vollkommen stimmen, so ist es wohl gerechtfertigt, diesen mehrere Längengrade östlicher vorkommenden Pilz unter gleichem Namen anzuführen. 4. Welch enormen Verbreitungsbezirk manche Pilze haben, beweist Puceinia Hieracii (Schum.) Mart. auf Cnieus Darwassicus Winkl. in Turkestan: Darwass, gesammelt von E. Regel. d. Erysiphe Taurica Lev. Disp. m. Erysiph. pag. 53 (Sacc. Syll. Pyrenom. I, pag. 16). Dieser auf den verschiedensten Pflanzen, doch von nicht vielen Orten, z. B. Süd-Russland, Taurien, Algerien, asia- tisches Sibirien und Himalaya, bekannte Pilz fand sich auch unter ‘) Brefeld, Botan. Untersuchungen, z. B. Heft V die Brandpilze Taf. 4, Fig. 11 oder Taf. IV, Fig. 4. °) Ausgegeben in Rab. Fungi Eur. Nr. 2261. 291 der genannten Collection, und zwar auf Ewochorda Alberti Regel, gesammelt von Brison in Turkestan, mithin auf einer Pflanze aus einer Familie (Rosaceen), aus der bisher noch keine Wirthpflanze des Pilzes bekannt war. Bei dem von mir untersuchten Exemplare überzieht das kräftig entwickelte Mycel die untere Blattfläche als dichter weisser Filz, in welchem die braunen Perithecien als dunkle Pünktchen erscheinen; die 150—200 u messenden Perithecien enthalten 20—26 Asci, welche 70—80 a lang, 20 « dick sind; obwohl dem Anscheine nach 4 Sporen angelegt werden, fand ich doch immer nur 2 Sporen ausgebildet, die hyalinen Sporen sind 25—28 « lang, 14—16 u dick; zu bemerken habe ich nur, dass ich die Asci durchaus nicht lang gestielt finde. Kritische Bemerkungen über siebenbürgische Weiden. Von Dr. Eustach Woloszezak. Man wird es nach dem Durchlesen der folgenden Zeilen nicht unberechtigt finden, wenn ich, gestützt auf eine genaue Durch- arbeitung der im Lemberger Universitäts-Herbare befindlichen Wei- den des Schur’schen Herbariums behaupte, dass trotz der Werke Schur’s') und Simonkaji’s*) noch manche Verhältnisse der Sieben- bürger Flora einer Aufklärung bedürfen. Besonders Simonkai darf es mir nicht verübeln, wenn ich Irrthümer in seiner „Enumeratio“ aufdecke, da ich den grossen Werth dieses Buches nicht verkenne, und dasselbe mir schon manchen Dienst bei der Durchforschung der ostgalizischen Karpathen geleistet hat. Die Zahl der in der Be- arbeitung der siebenbürgischen Weiden enthaltenen Fehler dürfte die im Folgenden angeführte noch überschreiten, da ich das in anderen Herbarien befindliche siebenbürgische Weidenmaterial nicht berücksichtigen konnte. In meiner Besprechung will ich jene Reihenfolge der Arten einhalten, in welcher sie in den erwähnten Werken aufgeführt sind. Salix pentandra L. Simonkai nennt in seiner Enumeratio bestimmte Standorte, Schur unterlässt es, und wohl mit Recht, da nach meiner Ansicht die Weide in Siebenbürgen gerade so wie in dem nahen galizischen Gebiete, wo sie mitunter Bäume von der Höhe der Salix Russeliana Sm. bildet, und von mir bis zu einer Höhe von etwa 900 Meter über dem Meeresniveau beobachtet wurde, nicht selten sein dürfte. Unter den Schur’schen Weiden des Lem- berger Herbars liegen zwei Exemplare aus der Umgebung von Her- mannstadt mit richtiger Bestimmung. Das dritte, aus der Nähe des Honterusbrunnens bei Kronstadt stammend, trägt die Bezeichnung „S. tetrandra. 8. cuspidata Schur non Schultz, 8. pentandra var. ') Enumeratio plantarum Transsilvaniae. Wien 1866. *) Enumeratio florae Transsilvanicae, Budapest 1886. 2092 tetrandra“ und gehört ebenfalls zur 8. pentandra. Es ist dies auch dasjenige Exemplar, auf Grund dessen Schur 8. euspidata in seine Enumeratio aufgenommen hat. Eine kleine Abweichung in der Zahl der Staubgefässe allein kann eine Abtrennung nicht rechtfertigen, ebensowenig als eine zufällige Vermehrung derselben, wofür S. fragilis var. Pokornyi den Beweis liefert. Ein Zweig von einem zahlreichere Staubgefässe tragenden am Ufer eines Fabriksbaches in Unter-St. Veit bei Wien befindlich gewesenen Baume von mir im Wiener botani- schen Garten eingesetzt, zeigte, zum Bäumchen erwachsen, so lange es reichlich Wasser bekam, bis fünf Staubgefässe, die Zahl wurde normal, als ihm dies Wasser entzosren wurde. Ebenso be- obachtete ich öfter eine Vermehrung der Zahl der Staubgefässe bei einer 8. Russelliana am Teiche des Neuwaldegger Parkes, woraus tolgt, dass die Zahl der Staubgefässe allein mitunter nicht einmal zur Aufstellung einer Varietät berechtigt, weil man Gefahr laufen könnte, aus demselben Individuum zu verschiedenen Zeiten verschie- dene Varietäten zu machen. Wichtiger ist für die Unterscheidung der Bastarte das Auftreten von androgynen Kätzchen oder gar das Wechseln des Geschlechtes, wie ich das an einem von mir auf- gestellten Bastarte (S. fallaw) im Wiener botanischen Garten beob- achtete, der in manchen Jahren lauter männliche, in manchen wieder lauter weibliche Kätzchen getragen hat. Nicht ganz kurz lässt sich auch die S. fragilis L. abthun, zu welcher Simonkai auf Grund der Koch’schen Dendrologie die $. Ktusseliana Sm. mit Unrecht als Synonym stellt. Smith nenut in seiner Flora Brit. III. 1045 die Blätter der S. Russelliana aus- drücklich „glabrous at both sides, when mature“, woraus folgt, dass ihre Blätter in jüngerem Zustande eine Behaarung zeigen, was auf S. fragilis nicht passt. Es gilt mir aber auch nicht als ausgemacht, dass 5. fragilis in Siebenbürgen trotz Schur und Simonkai „kö- zönseges“ häufig sei. Die zwei Schur’schen Exemplare des Lemberger Herbariums, eines von Tolmäcs, das andere „aus Siebenbürgen“ gehören zu S. Russelliana, respective S. rubens Schrank, falls sich S. Russelliana und $8. rubens als identisch herausstellen, was ich in Ermangelung Schrank’s Bayr. Flora nicht entscheiden kann. Ich kann daher an das häufige Vorkommen der S. fragilis in Sieben- bürgen vor der Hand umsoweniger glauben, als ich in dem Sieben- bürgen näher gelegenen Theile der galizischen Karpathen wohl nur S. Russelliana und zwar ziemlich häufig, nie aber S. fragilis beob- achtet habe. Gerade das häufigere Vorkommen der $. Russeliana ohne das der vermeintlichen Stammeltern bringt mich auf die Vermuthung, dass S, Ilusselliana überhaupt kein Bastart sei, und diese Vermuthung scheint mir um so berechtigter zu sein, als Weidenbastarte nicht gar so häufig sind, wie man es, wohl meist gestützt auf Angaben über das häufige Vorkommen der 8. rubra und von Bastarten der S. purpurea mit Arten der Gruppe der „rugosae* anzunehmen pflegt. Man berücksichtigt dabei nicht, dass S. rubra oft der künstlichen Vermehrung durch Stecklinge ihre 293 Häufigkeit verdankt, wofür mir das Wienthal Beispiele lieferte, und beachtet nicht, dass Angaben über Bastaıte der zweitgenannten Combination nicht selten auf einer blos durch Verwachsung der Staubgefässe (bei allen von mir beobachteten „Rugosae*, insbesondere bei 8. einerea mir bekannt) hervorgerufenen Täuschung beruhen, welche Verwachsungen auch bei S. nigricans, insbesondere häufig aber bei S. retusa, — bei der die Staubfäden, sowie auch die Frucht- knoten sich spalten, — angetroffen werden. Ich weiss es aus meinen im Wiener botanischen Garten gemachten Erfahrungen, dass insbesondere die Bastarte von S. viminalis sich leicht bilden, wenn beide Geschlechter derselben Art nicht in der Nähe sind; es ge- schieht dies aber nicht so leicht, wenn dies der Fall ist, weil dann der fremde Pollen neben dem Pollen derselben Art vielleicht immer unwirksam ist, was ich daraus schliesse, dass bei meinen Versuchen die Samen derjenigen Kapseln, welche sich aus Fruchtknoten ent- wickelt haben, die ich rechtzeitig mit fremden Pollen befruchtet habe, ohne den Zutritt des Pollens derselben Art zu verhindern, keine Bastarte gaben. Ich gehe noch weiter und sage, dass S. Rus- selliana mir auch deshalb kein Bastart zu sein scheine, weil Bastarte, die ich selbst gezogen, schneller zu Grunde gingen, weil Bastarte überhaupt eine beschränktere Lebensdauer zu besitzen scheinen, worin mich der Umstand noch bekräftigt, dass zwei von demselben Mutter- stamme herstammende Bastartindividuen, von denen eines von mir im botanischen Garten, das andere vom Hofgärtner Maly im Host'- schen Garten zu ziemlich kräftigen Bäumchen (aus Stecklingen na- türlich) erzogen wurden, zu derselben Zeit trotz Pflege in beiden Gärten zu Grunde gingen, weil sie gewissermassen nur Theile eines Mutterstammes waren. Ich glaube, dass man unter $. Russeliana, respective rubens, eigentlich drei verschiedene Formen zu begreifen pflegt. Die eine, unter dem Namen S. excelsior Host bekannt, möchte ich als die Smith'sche Ausselliana auf Grund der Smith’schen Beschreibung in der Fl. Brit. ansprechen. Sie ist in den galizischen ÖOstkarpathen nicht selten und daher wahrscheinlich auch in Siebenbürgen ver- breitet. Die zweite, als S. palustris Host bekannt, möchte ich als Bastart zwischen 8. Russeliana und S. alba betrachten; die dritte, welche durch ihre am Querschnitte rundlichen, von den Zweigen ab- stehenden Knospen der S. fragilis ähnelt, sich von ihr aber durch die gewöhnlich etwas abstehende spärlichere Behaarung der Knospen, sowie durch den spärlichen Flaum der sehr jungen Blätter unter- scheidet. halte ich für einen Bastart aus S. fragilis und 8. Russel- liana. Zum Schlusse bemerke ich noch, dass sich unter den Schur’- schen Weiden ausser den richtig bestimmten Exemplaren der S$. Kusseliana auch noch ein als S. chlorocarpa (nach Schur zu 8. Hlusseliana gehörig) bestimmtes Exemplar der S. alba befindet, wes- halb 8. chlorocarpa als Synonym bei S. Russelliana in der Simon- kai’schen Enumeratio zu streichen ist. Ueber 8. deripiens Schur, von Schur mit S. fragilis ver- 204 glichen, kann ich nichts sagen, da sie im Herbar nicht enthalten ist, ferner kann ich $. alba L. ausser Acht lassen, da sie in Sieben- bürgen etwa von 700 M. herab nicht selten sein dürfte. Zur 8. amygdalina L. übergehend, bemerke ich, dass Schur sie mit Recht von S. triandra L. trennte, für welche Trennung auch die geographische Verbreitung in Galizien spricht, indem 8. triandra z. B. um Lemberg und Jaworöw häufig, im Gebirge im Osten nicht selten ist, die S. amygdalina mir aber nur aus dem podolischen Antheile sicher bekannt ist. Unter Schur’s Weiden findet sich S. amygdalina „aus der Arpascher Tannenregion“, aus Hermannstadt und Kronstadt richtig bestimmt; ebenso findet man weitere Exemplare, von denen eines als „S. serotina, 8. amygdalina, semperflorens“,einesals „S. amygdalina an S. triandra“? und eines als „Ss. triandra semperflorens sempervirens = 8. amygdalina = 8. alo- pecuroides Tausch“ bezeichnet ist, alle drei aus Hermannstadt, end- lich ein Exemplar von der Aluta bei Talmäcs mit der Bezeichnung „S. triandra sempervirens semperflorens“, die alle ebenfalls zur 8. amygdalina L. gehören. Da, wie wir gesehen, ein Exemplar der letztgenannten Weiden auch als S. alopecuroides figurirt, ist die bei Simonkai auf das- selbe sich beziehende Angabe rücksichtlich der $. alopecuroides zu streichen. 8. triandra L. dürfte in Siebenbürgen ebenso wie in dem nächst gelegenen Theile Galiziens nicht so selten sein. Für das Vorkommen der $. undulata Ehrh. in Siebenbürgen finde ich unter den Schur’schen Weiden keine Belege, denn ein als S. undulata bezeichnetes Stück ist ganz zerfressen, das andere gleich bezeichnete aus Talmäes ist S. triandra; dagegen finden sich im Herbare zwei Exemplare des Bastartes S. amygdalina X vimi- nalis m der Form 8. hippophaefolia Thuill., von denen eines von der Maros dem Rothenthurm gegenüber, das andere von dem Fluss- ufer der Maros bei Talmäcs herstammt, weshalb das Vorkommen der S. hippophaefolia in Siebenbürgen ausser Frage steht. Ich übergehe 8. viminalis L. und $. purpurea L. (inelus. 8. Helix L.), weil eine Verwechslung derselben im Herbare Schur’s nicht vorkommt. S. rubra Huds. kannte Schur nicht, wenn er Schösslinge der S. Eleagnos Scop. (S. incana Schrank) wegen ihrer rothen Färbung für 8. rubra ansah. Auf ihren Etiquetten findet man einmal die Bezeichnung 8. rubra? das andere Mal „S. rubra = S. alopecuroides Tausch aff. incanae“. Mit kücksicht auf diese Schösslinge, sowie auf die richtig bestimmten und unbestimmt gewesenen Exemplare ist das Vor- kommen der 8. Eleagnos (S. incana) bei Treck an der Aluta un- zweifelhaft. Vom gleichen Standorte findet sich in Schur’s Herbar auch S. daphnoides Vill. S. Pontederana Schleich. ist aus der Flora Siebenbürgens zu streichen, nicht nur weil der Name überhaupt unbrauchbar ist, 295 sondern auch, weil unter diesem Namen aus den Kercesorer Alpen blos S. Mauternensis Kern. im Schur’schen Herbare sich befindet. Was ist S. acuminata Schur, was 8. stipularis bei Schur und Simonkai? Schur beruft sich bei 8. acuminata in seiner Enume- ratio auf Baumgarten, allein die als S. acuminata Baumg. be- zeichneten Exemplare aus Trecks Umgebung gehören zu 8. Caprea, es ist daher klar, dass der im Herbar vorkommende aus Talmäcs stammende und als S. acuminata Sm. bezeichnete Bastart von Schur später für $. stipularis genommen wurde, weshalb wir in Simonkai’s Enumeratio den Namen $. stipularis als aus Schur’s Enumeratio entlehnt bezeichnen können. Es ist jedoch unrichtig, dass wir S. stipularis, welche nach v. Kerner ein Bastart aus S. viminalis und S. dasyelados ist, vor uns haben. Schur’s Exemplar stimmt auf das genaueste mit den in Fritze’s Herbarium befindlichen, aus dem Breslauer botanischen Garten stammenden Exemplaren der 8. Calodendron Wimm. überein, und ist Schur’s Herbarbezeichnung richtiger, weil auch Wimmer in seinen Salices Europaeae diesen Namen als Synonym bei seiner S. Calodendron gebraucht. S. stipu- laris ist daher in Simonkai’s Enumeratio zu streichen. Unter dem Namen 8. acuminata aus Talmäcs und Corona finden wir endlich unter den Schur’schen Weiden auch noch die S. sordida Kern. Was S. Seringeana aus Kolosvär (Klausenburg) in der Enume- ratio Simoukai’s ist, ist mir nicht bekannt; was Schur unter dem Namen verstand, darüber belehrt uns ein Exemplar ohne Standorts- angabe aus dem Herbare Lerchenfeld’s und eines aus Vesten bei Hermannstadt (Cibinum). Die Exemplare entstammen einem Bastart aus S. cinerea und 8. viminalis = S$. sericans Tausch. (Schluss folgt.) Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina, Von Dr. K. Vandas. (Schluss.) Sesleria interrupta Vis. Fl. Dalmat. I, pag. 87. Cosali-Berg nahe dem Cordonsposten Visoka glavica in der Bjela gora, selten. Cynosurus echinatus L. Hum-Berg bei Trebinje. Calamagrostis montana DC. Abhänge der Ilina greda oberhalb Bo- goviü selo, lichte Waldabhänge des Orien nahe der Quelle, Ge- birgswälder der Mala VeleZ bei Nevesinje. Lasiagrostis Calamagrostis Lk. In der südlichen Hercegovina allge- mein verbreitet, so bei Petni vrh und Rudjin do zwischen Ars- lan-Agi® und Orahovac, Kalklehnen oberhalb Lastva, Ledenik bei Milanov odsiek, um Radkusa jama, Grab, Vrbanje, auf dem Örien, kahle Gipfel der Mala Velez bei Nevosinje. 296 Aristella bromoides Bert. Felsige Abhänge des Hum und Gliva- Berges bei Trebinje. Milium efusum L. Schattige Gebirgswälder um Nevesinje, häufig. Avena fatua L. Brachfelder bei Pridvorei und Gomoljani. — pratensis L. Grasige Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. Koeleria splendens Presl (K. grandiflora Bert.) Gipfel des Gubar- Berges im Gebirge Bjela gora, auch bei Nevesinje. — australis Kerner f. glabra Beck Fl. von Südbosnien, S. 43. Hum-Berg bei Trebinje, Abhänge zwischen Lastva und ÖOra- hovac, auch bei Trebesinje han. Melica nutans L. Buchenwald nahe der Cordonsstation Milanov od- siek, auch bei Grab und Nevesinje. — uniflora L. Gebüsche um Nevesinje. Bromus asper Murr. Wälder um Nevesinje. — arvensis L. Grasplätze nahe der Station Milanov odsiek. — mollis L. Felsige Stellen um Grab, Bilek (leg. Dr. Hensch). — squarrosus L. Mit dem vorigen. Festuca gigantea Vill. Waldige Abhänge der Mala Velez bei Neve- sinje. — spectabilis Jan subsp. affinis Hack. f. Dalmatica Vis. Fl. Dalm. III, 341. Kahle Felsen des Orien nahe der Quelle, nicht häufig. — pungens Kit. (F. varia Hack. var. pungens Hack.) Kahle Gipfel der Mala Velez. Sclerochloa rigida Lk. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje. Briza maxima,L. Abhänge des Hum und Gliva-Berges. — media L. Cesali-Berg nahe der Station Visoka glavica. Eragrostis minor Host. Hum-Berg bei Trebinje, Bilek (leg. Dr. Henseh). Poa alpina L. Gipfel des Gubar-Berges in Bjela gora, trockene Hügel um Nevesinje, besonders auf der Mala Velez gemein. Elymus Europaeus L. Wälder um Nevesinje. Hordeum murinum L. Grab bei Trebinje. Aegilops triaristata W. Um Trebinje und Grab gemein. Triticum villosum M. B. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje, auch bei Grab. — glaucum Desf. Grasige Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. Brachypodium silvaticum R. S. Nevesinje. — distachyon R. S. Abhänge des Hum und Gliva-Berges, gemein. Lolium perenne L. var. tenue Schrad. Hum-Berg bei Trebinje. Cryptogamae vasculares. Cheilanthes Szovitzii F. M. (Ch. fimbriata Vis.) Felsen des Hum-Berges bei Trebinje, selten. Asplenium Trichomanes L. Felsen nahe der Carica-Höhle zwischen Milanov odsiek und Bogovic selo, um Grab, Beljani und Neye- sinje, gemein. 297 Asplenium viride Huds. Felsen am Eingange in die Schneegrube Rad- kuSa jama im Gebirge Bjela gora, kahle Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje, selten. — Ruta muraria L. Felsen um Grab und Nevesinje. Aspidium Lonckhitis Sw. Waldige Abhänge des Gubar-Berges in Bjela gora, häufig. — lobatum Sw. Gebirgswälder um Nevesinje. — filix mas Sw. Wälder um Nevesinje. — rigidum Sw. Auf Felsen nahe der RadkuSa jama in Bjela gora, felsige Abhänge des Orien. Cystopteris regia Presl. Buchenwälder nahe der Station Milanov odsiek. Phegopteris Dryopteris Fee. Buchenwald nahe der Radkusa jama. Ceterach officinarum Willd. In der ganzen südlichen Hercegovina sehr gemein, so auf dem Berge Hum, Gliva und Leutor bei Trebinje, auch bei Grab, Koinsko, Ulica, Vrbanje, Bilek, Beljani, Trebesinje han und Nevesinje. Zur Synonymie der Eurotia ceratoides (L.) G. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. Von P. Ascherson. (Fortsetzung.!) Dem sei nun wie immer, Corrigiola albella Forsk. oder Paronychia longiseta Webb ist wohl sicher identisch mit dem acht Jabre vor Erscheinen der Flora Aegyptiaco-Arabica veröffent- lichten Illecebrum arabicum L. (Maut. plant. pag. 51). Linne be- schrieb diese Art nach Exemplaren, die aus Forskäl’schen Samen im Garten zu Upsala eultivirt wurden. Als Vaterland gab er Arabien an, doch da in dem Verzeichniss „Flora Arabico-Yemen“ nichts Aehnliches vorkommt (die Angabe „Arabica tropica Forsk.* in Bois- sier Fl. Or. ist daher unrichtig), kann jedenfalls nur eine der beiden angegebenen Paronychien gemeint sein. Für P. longiseta spricht nun der Vergleich mit Illecebrum Paronychia L. (P. argentea Lam.), der wohl auf manche Formen, bez. Zustände der Zongiseta, aber nicht auf desertorum passt; ferner das ausdrückliche Zeugniss von Vahl, der (Symb. I, pag. 22) Corrigiola albella Forsk. mit Illecebrum arabi- cum L., über welche Art er wohl genau unterrichtet sein konnte, identifieirt; es spricht endlich dafür auch der Umstand, dass die einjährige P. longiseta seit De Candolle, der diese Pflanze als P. arabica in Cat. hort. Monspel. (1814) pag. 130 unverkennbar beschrieb, nicht aus dem botanischen Garten verschwunden scheint, ') Siehe diese Zeitschr, 1889, Nr. 4, 5, 7. Oesterr. botan, Zeitschrift. 8, Heft 1880, 23 298 wogegen ich von der ausdauernden P. desertorum, die jedenfalls alle bekannten Culturschwierigkeiten der Wüstenpflanzen bietet, noch nie eultivirte Exemplare sah. Ich hoffe übrigens, noch ehe diese Arbeit durch die Presse geht, durch Vergleich des Linne&’schen Her- bars Gewissheit zu erhalten (s. nächste Nummer). Delile hat in seiner Flore d’Egypte pag. 188 beide Forskäl'- schen Arten als Synonyme seiner Paronychia arabica aufgeführt, indem er eine var. «) radice perenni und Pf) annua unterscheidet. Nach der eingehenden Beschreibung, in der die Innovationen be- sonders hervorgehoben werden und der charakteristischen Abbil- dung (tab. 18, Fig. 1) kann darüber kein Zweifel sein, dass er unter der perennirenden Varietät P. desertorum versteht, wogegen die var. annua jedenfalls der .P. longiseta var. breviseta entspricht, welche bei Cairo auf beiden Nilufern häufige Wüstenrandpflanze ihm schwer- lich entgehen konnte. Delile’'s P. arabica entspricht also genau der P. desertorum Aschers. et Schweinf. Illustration. Die typische P. lon- giseta entspricht dagegen, wie Webb (Fragmenta Florulae Aethiop. Aegypt. pag. 37) mit Recht vermuthet, der P. nitida „Gärtn.* bei Del. Fl. Aeg. Ill. pag. 56, no. 270; zu P. nitida Gärtn. = P. argen- tea Lam. wurde dieselbe ja auch von Webb anfangs gezogen. Ich babe diese Delile’sche P. nitida zwar nicht in seinem Herbar in Montpellier vorgefunden, da aber bei Rosette, wo er sie angibt, keine andere Art als diese, auch von mir dortzahlreich beobachtete, vorkommt, so ist diese Identification wohl sicher. Einen anderen Delile’schen Manuseriptnamen, mit welchem Figari’sche Exemplare derselben Form im Herbar des botanischen Gartens von Montpellier bezeichuet sind, übergehe ich, da er in Figari’s Studi seient. sopra l’Egitto nicht vorkommt. Eine weitere der beiden. uns beschäftigenden Arten findet man an einer Stelle, wo man sie kaum erwarten sollte, nämlich in Bertoloni’s Flora Italica. Dieser Botaniker beschreibt (l. e. II, pag. 733) ein Illecebrum longisetum, welches von Moris am Meeresstrande bei Nizza gesammelt wurde und identifieirt es mit einer aus französischen Gärten unter dem Namen Jllecebrum abouchirense erhaltenen Pflanze, ferner mit Wahrscheinlichkeit mit Paronychia arabica DC. Cat. hort. Monsp., wogegen er mit Recht die Delile’sche Figur der P. arabica, wegen der kurzspitzigen Perigon- zipfel und der stumpfen Hochblätter ausschliesst. Leider herrscht über diese Pflanze von Nizza und eine unter gleichem Namen später (l. ce. X, pag. 476) angegebene von Malta ein Dunkel, das ich zu lichten nicht im Stande bin. Beide Pflanzen werden von den späteren italienischen Floristen Cesati, Passerini, Gibelli und Arcangeli nicht erwähnt. Unmöglich können sie mit der von diesen Autoren an- geführten P. cymosa (L.) Poir. identifieirt werden, welche übrigens der italienischen Flora mit Unrecht zugeschrieben wird. Hier hat nämlich sonderbarer Weise die Annexion der Grafschaft Nizza an Frankreich eine solche in umgekehrter Richtung verschuldet. Wie wir aus Ardoino's Flore anal. du Dep. des Alpes-Maritimes ed. II, pag. 141, 299 'ersahen, findet sich diese zierliche Art nur im altfranzösischen Theile des gedachten Departements, westlich vom ehemaligen Grenzflusse vor. Im Florentiner Museum suchte Freund Levier diese Moris’sche Pflanze vergebens, welche möglicher Weise nur vorübergehend durch die Schifffahrt eingeschleppt war; noch wahrscheinlicher ist diese Vermuthung für die Malteser Pflanze, da, wie wir oben sahen, die typische P. longiseta bei Tripolis vorkommt. Sie fehlt übrigens auch in Greeh-Delicata’s Flora Melitensis. Das von Bertoloni er- wähnte /. abouchirense entspricht jedenfalls der typischen P. longi- seta, die auch ich massenhaft bei Abugir gesammelt habe. Webb, der 1836 in Webb et Berthelot Phytogr. Iles Can. I, pag. 163, „Paronychia longiseta Bertol.“ und P. argentea aegyptiaca als zwei nahe verwandte Formen der dort angenommenen Üollectiv-Art P. argentes betrachtet, scheint auch noch 1854 (Fragmenta ]l. c.) die italienische von der ägyptischen von Bertoloni erwähnten Pflanze für verschieden zu halten. 1843 stellte Boissier (Diagn. pl. Or. l. c.) seine Puronychia desertorum auf, die er auf die oben citirten Aucher’schen und Schimper’schen Exemplare begründete und von der hier und später als P. arabica DC. bezeichneten P. longiseta trennt. Da erstere, wie oben erwähnt, schwerlich hieher gehören, und letztere zu unent- wickelt sind, kann es nicht befremden, dass diese erste Beschrei- bung wenig charakteristisch ausgefallen ist. Erst durch seine zweite Örientreise, auf der er diese Pflanze zwischen Cairo und Sues und auf der Sinhai-Halbinsel sammelte, gelangte Boissier in Besitz bes- serer Exemplare, weshalb die in der Flora Orientalis gegebene Be- schreibung der P. desertorum dieselbe weit treffender kennzeichnet. Er führt ferner in der Flora Orient. ZIllecebrum arabicum Bertol. Fl. Ital. I, pag. 734, als Synonym der desertorum auf, eitirt aber merkwürdiger Weise die Delile’sche Abbildung nicht. Webb trennt an der öfter eitirten Stelle der Fragmenta richtig P. longiseta, die er hier zum ersten Male als Art unter diesem Namen mit correeter Synonymie einführt, von P. desertorum, die er P. arabica Del. nennt. Letztere, für die er die auch in meinem Besitz befindlichen Kralik’schen sehr jugerdlichen Exemplare aus Aegypten (Cairo 19. 3. 47!) als typisch aufführt, sucht er von P. desertorum Boiss. zu trennen, obwohl er die sehr nahe Verwandt- schaft nicht leugnen kann. Ich kann die von ihm angegebenen Uuter- schiede nicht finden, was sich bei dem unvollkommenen Zustande der beiderseitigen Vergleichsobjeete bezüglich der Nichthierhergehörig- keit der Aucher’schen Exemplare leicht erklärt. Ich hatte während meines Aufenthaltes in der Oase Dachel vom Jänner bis März 1874 Gelegenheit, die dort sehr verbreitete P. longiseta var. breviseta (unter der ich nur einmal eine typische longiseta antraf), wiederholt zu beobachten und die oben erwähnte Verwandlung ihrer äussern Erscheinung schrittweise zu verfolgen. (G. Rohlfs, Expedition in die libysche Wüste Nr. 204—210! Schweinfurth, in der Grossen Oase Nr. 564—566!) Als ich dann am 23* 300 23. April desselben Jahres die echte P. desertorum bei Sues fand (Nr. 273), wollte es mir allerdings nicht in den Kopf, dass beide Pflanzen zu einer Art gehören sollten. Indess gelang es mir damals und bis vor Kurzem nicht, mich vom Banne der allein entscheidenden Stachelspitzenlänge frei zu machen, und da verschiedene, mehr oder weniger unregelmässig entwickelte Exemplare der var. breviseta vom Rande der Libyschen Wüste bei Cairo und Terraneh (Schwein- furth!) eine Brücke zu bilden scheinen, beruhigte ich mich (wie Schweinfurth) mit der Annahme, dass die einjährige Pflanze die anf das Culturland übergegangene und dadurch modificirte Form der ausdauernden Wüstenart darstelle. Erst die Verfolgung der oben ausführlich dargelegten historischen Entwicklung des Artbegriffs hat mir endlich die Augen für die richtige Erkenntniss geöffnet, der ich vor fünfzehn Jahren schon so nahe gewesen und von der ieh mich nur durch übertriebenen Autoritätsglauben hatte abdrängen lassen. Es hat mich dann natürlich nicht überrascht, im Herbar Boissier nicht nur Schweinfurth’s und meine irrthümlich als P. desertorum bestimmten Oasen-Exemplare unter dieser Art zu finden, sondern auch die Haussknecht- und Aucher’schen aus Südpersien, die von Anfang an die Klarheit dieses Artbegriffs getrübt haben. Es würde dieser Umstand allein nieht ausreichen, um den Boissier’schen Namen fallen zu lassen, unter dem diese Art zuerst ausdrücklich von der unseren Sammelart P. arabica Del. getrennt wurde, Indess muss dieser Name der siebzig Jahre älteren undnach Übigem unzweifel- haften Bezeichnung weichen, unter der Forskäl die Pflanze be- schrieben hat, die daher fortan den Namen .P. lenticulata (Forsk.) Aschers. et Schweinf. zu führen hat. Der Name Herniaria lenticulata hat allerdings sowohl vor als nach Forskäl in der botanischen Nomenclatur Verwendung gefunden. Linne beschrieb unter demselben eine Art, die er in Spanien, Eng- land und Indien angibt und in Ermangelung von Blüthen selbst als „obsceura“ bezeichnet. Da nach Vahl und Smith (vgl. De Can- dolle Prodr. III, 369) die von Linn€ gesehene Pflanze zu Cressa eretica L. gehört, so kann diese Art, für welche Forskäl seine ägyp- tische Wüstenpflanze hielt, wohl als abgethan gelten, selbst wenn — wie Richter (Codex pag. 239, sub Nr. 1797) andeutet — einige der von Linne citirten Synonyme zu Herniaria incana Lam. ge- hören sollten. Höchstens hätte sich ein etwaiger Wiederhersteller der H. lenticulata Thunb. (Prodr. plant. Cap. [1794]), mit dieser Linne'schen Art abzufinden. Die Thunberg'sche Pflanze wird von Sondor (Harvey und Sondor Flora Capensis I) zu H. hir- suta L. gezogen und mit H. capensis Bartl. identificirt. Da keines- falls unter den Linne’schen Namen eine Paronychia stecken kann, so ist unser Name von dieser Seite unanfechtbar und würde auch der Wiederherstellung des Thunberg’schen, unbeschadet der Forskäl’- schen Priorität, nicht im Wege stehen. Was nun P. longiseta betrifft, so ist es so gut als gewiss, dass dieser Name, der ohnehin noch mit dem (allerdings wohl später zu 501 lösenden Zweifel) über das italienische IZecebrum longisetum behaftet ist, der Priorität des Jllecebrum arabicum L. wird weichen müssen. Linne kann unter diesem Namen nur die eine der beiden Forskäl’- schen Arten verstanden haben, und zwar, wie oben dargethan, schwer- lich eine andere als Corrigiola albella, die in ihre Rechte treten würde, falls wider Erwarten die Linne'sche Art etwa im Herbar des grossen schwedischen Systematikers fehlen oder nicht sicher zu recognoseiren sein sollte. Die späteren Trübungen, bez. Verschie- bungen des Begriffes von JIllecebrum bez. Paronychia arabica könn- ten dieser Wiederherstellung des ältesten Namens nicht entgegen- stehen, der auch insofern nicht unpassend wäre, als nur der zweifel- hafte Fundort bei Nizza weit ausserhalb des arabischen Sprachgebietes fallen würde, zu dem bekanntlich selbst Malta gehört. Auch Daleki liegt nicht allzufern von der Grenze desselben, die ja auch die Nordküste des Persischen Golfs theilweise einschliesst. Paronychia arabica hat auch ferner die Autorität ihres ersten Benenners DC. zu führen, der ja jedenfalls den Linne’schen Artbegriff bei der Versetzung in die Gattung Paronychia (in Lam. Eneycl. XV [1804] pag. 24) nicht ändern wollte. Er hat später selbst statt der Encyclopädie die er- wähnte Stelle in Catal. hort. Monsp. eitirt, wo er diese Art zuerst nach von ihm gesehenen Exemplaren beschrieb, und zwar die Form mit langen Granuen des Perigons, welche nunmehr als P. ara- bica var. longiseta (Bertol.) Aschers. et Schweinf. zu bezeichnen ist, da sie nur einen Theil der Art darstellt, neben der die var. brewi- seta Aschers. et Schweinf. eine mindestens ebenso grosse Verbreitung besitzt. (Schluss folgt.) Litteratur-Uebersicht. Juni 1889, Arnold F. Lichenologische Ausflüge in Tirol. XXIV. Finkenberg. (Verh. zool.-bot. Ges. XXXIX. 2. Heft.) 27 S. Enthält: 1. Kritische Untersuchungen über die Floerke’schen Flechten des Rostocker Herbars, 2. Aufzählung der von F. in Finkenberg gesammelten Flechten, 3. Eigene Funde des Verf. in Finkenberg. 4. Nachträge zu den frü- heren Theilen der „Lichen. Ausfl.“ Braun H. Beitrag zur Flora von Persien. I. Zabiatae. (Verh. zool.- bot. Ges. XXXIX. Hft. 2.) 27 S. 1 Taf. ’) Die „Litteratur-Uebersicht“* strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indir«ct beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Voll- stündigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten höflichst ersucht. Die Red. 302 Beck @. v. Interessante Nadelhölzer im Occupationsgebiete. (Mitth. der Section für Naturk. des österr. Tourist.-Cl. I, Nr. 6.) 3 8. 7 Ulustr. Besprechung der P. leucodermis Ant. und P. Omorika Pant. Beck @. v. Ueber die Sporenbildung der Gattung Phlyctospora Cda. (Berichte d. deutsch. bot. Ges. 1889. S. 212.) 4 S. 5 Fig. Ph. fusca Coıda neu für Nied.-Oesterr. (Payerbach; leg. Wöhrl). — Verf. schildert die Entwicklung der charakteristischen Umhüllungen und Verdiekungen des Exospors. Beck @. v. Ueber die Entwicklung und den Bau der Schwimm- organe von Neptunia oleracea. (Sitzgsber. d. zool.-bot. Ges. XXXIX. 2. Hft.) 2 S. Dietel P. Kurze Notizen über einige Rostpilze. (Hedwigia 1880. Heft 3.) 11 8. Zahlreiche, zum Theile sehr wichtige Angaben über Uredineen-Arten z. Th. des österr.-ungar. Florengebietes, als Ergänzung der „Sylloge Ustil. et Ured.“ v. De Toni. Dietel P. Ueber Rostpilze, deren Teleutosporen kurz nach ihrer Reife keimen. (Botan. Centralbl. 1889. Nr. 18/20.) 11 S. Eichenfeld M. Zur Flora von Steiermark. (Verh. zool.-bot. Ges. XXXIX. 2. Hft.) 1 8. Auf einer subalp. Wiese bei Judenburg fanden sich: Euphrasia montana Jord., Cirsium pauciflorum Spr., ©. Juratzkae Rchdt., €. Reichardtii Jur.. €. Scopolianum Schlz. Bip., €. Przybylskii Eichenf,, ©. Wankelii Rehdt., ©. Tappeineri Rehb., Huteri Treuinf., ©. affıne Tsch. Fritsch C. Ueber die systematische Gliederung der Gattung Poten- tilla. (Verh. zool.-bot. Ges. XXXIX. 2. Hft.) 3 S. Hangay O. Botanische Mittheilungen über eine erzwungene Floren- gegend. (Orvos termeszettudomanyi ertesitö XIV. Bd., pag. 190.) Betrifft die Flora von Nagy-Läng im Stuhlweissenburger Comitat. Hauck F. Ueber das Vorkommen von Marchesettia spongioides Hek. in der Adria und das Massenauftreten von Callithamnion seiro- spermum Griff. im Aegäischen Meere. (Hedwigia XXVIIL. Hft. 3.) 28. M. s., bisher aus dem indischen Ocean bekannt, wurde in einer Tiefe von 400—140 m. bei der Insel Zlarin gegenüber Sebenieo gesammelt. Hauck F. Ueber einige von J. M. Hildebrandt im Rothen Meere und im indischen Oceane gesammelte Algen. Schluss. (Hedwigia XXVII. Heft 3.) 3 8. Hempel G. und Wilhelm K. Die Bäume und Sträucher des Waldes in botanischer und forstwirthschaftlicher Beziehung. Wien (Eduard Hölzel). Gr. 4°. Erste Lieferung. 32 S. 3 Farbentaf. 17 Textfig. 1 fl. 50 kr. 308 Die vorliegende 4. Liefrg. enthält das Vorwort, eine allgemeine Schil- derung des „Baumes und seiner Theile“ (Morphologie und Anatomie), einen Abschnitt über „die Bedingungen des Baumwuchses“, eine „Eintheilung der Holzpflanzen“, ein Capitel „Bestand und Wald“ und den Beginn des speeiellen Theiles (I. Nadelhölzer). Die 3 Farbendrucktafeln stellen dar: Picea excelsa, Abies pectinata, Pinus Strobus. Die Ausführung der Tafeln (gemalt von Lie- poldt), wie deren Reproduction ist meisterhaft, die Auswahl der dargestellten Objecte eine überaus sorgfältige. Wir gedenken auf dieses Prachtwerk noch eingehender zurückzukonmen. Herder F. v. Plantae Raddeanae apetalae I. (Acta hort. Petrop. X. fasc. 2, pag. 581.) 46 8. Bearbeitung der von Radde u. a. in Sibirien gesammelten Chenopodeen und Amarantaceen. Bestimmungen von Fenzl und Bunge. Gelegentliche An- führung zahlreicher Standorte aus Oesterreich-Ungarn. Krasser F. Ueber den Kohlegehalt der Flyschalgen. (Annal. d. naturh. Hofmus. IV. S. 183.) 5 S. Verf. weist das Vorkommen von Kohle in Flyschkalken nach, das aber noch nicht für die Algennatur der „Flyschalgen“ spricht. Kronfeld M. Ueber Dichotypie. (Verh. zool.-bot. Ges. XXXIX. 2. Hft.) 1 S. Loitlesberger K. Beitrag zur Kryptorameuflora Ober-Oesterreichs. (Verh. zool.-bot. Ges. XXXIX. 2. Hft.) Algen und Lebermoose aus der Umgebung von Ischl. Für Ober-Oester- reich neu: Oedogonium Pringsheimii Cram., ©. macrandum Wittr.. Schizo- chlamys gelatinosa A. Br., Spirogyra calospora Ül.. Spirotaenia condensata Breb., Closterium lunula Ehrb.. Ewastrum didelta Ralfs, Micrasterias Ameri- cana Ralfs, M. truncata Breb., Staurastrum spongiosum Breb., Lyngbya ochracea Thur., Jungermannia setacea Web., J. sphaerocarpa Hook. und Geo- calyx graveolens N. a. E Meinshausen K. F. Die Sparganien Russlands, insbesondere die Arten der ingermanländischen Flora. (Bull. de la soc. natural. Mose. 1889. I, pag. 166.) 8 S. 10 Arten, darunter 2 neue. Bei Constatirung des Verbreitungsgebietes ist mehrfach auch Oesterreich-Ungarr berücksichtigt. Molisch H. Das Bewegungsvermögen der Keimpflanze (Schrift. d. Ver. zur Verbreitg. naturw. Kenntnisse. Wien. XXIX. S. 11.) 28 S. 7 Abbag. Rechinger (©. Beitrag zur Flora von Persien. II. Salsolaceae, Ama - rantaceae, Polygonaceae. (Verh. zool-bot. Ges. XXXIX. 2. Hft.) 88. Rehm H. Rabenhorst's Kryptogamenflora. 2. Aufl. 1. Band. IM. Abtheile. Pilze. Diseomycetes. 31. Liefrg. Leipzig (E. Kummer). 63 S. Ilustr. 2 M. 40 Pf. Vorliegende Lieferung behandelt die Gattungen: Cenangium, Cenan- gella, Tryblidiella, Orumenula, Godronia, Dermatea, Tympanis. Speeiell aus der Mouarchie werden angegeben: Cenangium carpini Rehm auf. Carpinus Bet. in Krain, ©, tiliaceum (Fr.) im Val di Sol,, ©. lilacinum 304 (Fr.) auf Alnus in Südtirol, ©. Abietis (Pers.) var. olivaceo-nigra Rehm auf Pinus Pumilio Tirol, Cenangella Bresadolae Rehm auf Adhododendron ferrug. in Südtirol, €. ericae Niessl auf Calluna in Steiermark, Tryblidiella rufula Spreng. bei Triest, Dermatea Rhododendri Rehm auf Rh. ferrug. in Tirol, D. Alni (Fuck.) auf Alnus glut. in Steiermark, D. Rhododendricola Rehm auf Rhod. ferrug. im Oetzthal, D. australis Rehm auf Cytisus nigricans in Krain, D. Piceae (Pers.) auf Abies pectinata in Südtirol, T’ympanis Frazini (Schwein.) auf Fraxinus in Krain. T. hysterioides Rehm auf Alnus viridis im Oetzthale, T. ligustri (Tul.) auf Ligustrum in Krain. Richter Aladar. Rubus Fabryi Richt. nov. sp. und Rosa subdupli- cata Borb. var. nov. albiflora Richt. (Bot. Centralbl. XXXVHL, Nr. 12.) 3 8. Diagnose des R. Fabryi, den Verf. bereits in Terme&szetraizi füzetek XI. p.A4, beschrieben hat und der Rosa s. var. albiflora, die sich von der Stamm- form nur wenig, hauptsächlich durch die Blüthenfarbe unterscheidet. Schiffner V. Die Gattung Helleborus. Schluss. (Engler’s Jahr- bücher f. Systematik, Pflanzengeogr. etc. XI. S. 97.) 26 S. Umfasst den speciellen Theil. Vergl. d. Nr., S. 307. Saint-Lager. Vieissitudes onomastiques de la Globulaire vulgare. Paris (Bailliere). 24 S. Verf. legt die Geschichte des Namens @. Willkommii Nym. in sehr aus- führlicher Weise dar und kommt zu folgendem Ergebnisse: Globularia vul- garis Tourn. (= @. Willkommi Nym.) mit 2 Varietäten: «. coriacea (= spi- nosa Lam. = vulgaris Nym.), f. stolonifera (= trichosantha Fisch. et Mey,, Bithmica Gries.'). Seunik Daphne Blagayana Fr. (Glasnik zemaljskog muzeja u Bosni i Hercegovini 1889.) 1 S. 1 Illustr. Behandelt das Vorkommen der D. B. in Bosnien. Vergl. Wettstein in Verh. zool. bot. Ges. XXXVII. Sitzber. S. 16. Stapf O. Beiträge zur Flora von Persien II. (Verh. zool. bot. Ges. XXXIX. Hft. 2.) 8 S. Aufzählung von 35 von Strauss bei Sultanabad gesammelten Pflanzen. ') Es ist schade, wenn so mühsame und ausführliche Untersuchungen, wie sie Verf. darlegt, nur zu dem Zwecke ausgeführt werden, um eine zweifel- los bereehtigte Namensänderung, wie die der @. vulgaris Aut. Germ, non L. in @. Willkommii, wieder umzustossen. Die Berechtigung dieser Aenderung geht gerade aus den Darlegungen des Verf. evident hervor, der sie aber dennoch nicht zugibt, sondern in seinem Streben, den Namen G. Willkommii auszu- merzen sogar so weit geht, zwei ganz überflüssige neue Namen zu schaffen und die weder durch Experimente, noch durch Beobachtungen bewiesene Be- hauptung aufstellt, dass @. vulgaris L. und @. trichosantha F. et M. Varie- täten der mitteleuropäischen Pflanze seien. — Verf. hält gegenüber den nun schon so weit gediehenen Bestrebungen, eine riehtige und zugleich die Viel- gestaltigkeit der Pflanzen entsprechende Nomenelatur durchzuführen, denselben falschen Standpunktein, wie z.B. Malinvaud, der in der letzten (Juli-) Nummer der Bulletins de la societ& botanique de Fr. die von Fritsch (Oesterr.bot. Zeit- schrift 4888, S. 77) durchgeführte Richtigstellung der Namen der Cephalan- thera-Arten deshalb verwirft, weil die Citate Fritsch’s, z.B. „Cephalanthera alba Crantz Stirp. Austr. ed. 2. fase. 6, pag. 460 (1769) sub Epipactide, exel. var. ß)* „Phrasen“ und keine „binären Namen“ seien. x 309 Thomas Fr. Synchytrium alpinum nov. spec. (Berichte Deutsch. bot. Ges. 1889. Heft 5.) 4 S. Zunächst verwandt mit S. anomalum Schröt. Nährpflanze: Viola biflora. Vorkommen: Südtirol, am Schlern, bei Ratzes, bei Innichen, überdies in den Grajischen, Tessiner und Walliser Alpen. Thümen F. v. Die Pilzkrankheiten der Culturgewächse Ca. 100 Farb.-Taf. mit Text. Unter diesem Titel beabsichtigt Verf. fortan einen Atlas mit Darstel- lungen der Krankheiten, sowie deren Ursachen mit begleitendem Texte heraus- zugeben. — Ca. 10 Lieferungen a 3 fl. Toepffer A. Gastein und seine Flora. (Deutsch. bot. Monatschr. = 3r.7)3S. Tomaschek A. Ueber die Verdickungsschichten an künstlich her- vorgerufenen Pollenschläuchen von Colchicum autumnale. (Bot. Centralbl. XXXIX. Nr. 1/2.) 4 S. 11 Fig. Voss W. Mycologia Carniolica. Ein Beitrag zur Pilzkunde des Alpen- landes. (Mitth. d. Musealver. in Krain 1889.) 71 8. Der vorliegende A. Theil umfasst die Hypodermii, Phycomycetes und Uredineae. Eine Zusammenfassung der vom Vert. bisher (Verh. zool.-bot. Ges. 4878, 79, 82, 8% und 87) publicirten, sowie neuer Funde mit Synonymie, -aus- führlichem Näbrpflanzenverzeichnisse und kritischen Bemerkungen. — Caeoma Betonicae Voss. spec. nov. auf Betonica Jacquini Gr. et Godr. — Aus Kıain en: bekannt: 35 Ustilagineen, 5 Protomyceten, 43 Peronosporeen, 175 redineen. Wettstein R. v. Beitrag zur Flora von Persien, herausgeg. von (Verh. zool.-bot. Ges. XXXIX. 2. Hft.) I. Labiatae von H. Braun. II. Salsolaceae, Amarantaceae, Polygonaceae v. C. Rechinger. Bearbeitung der 4884 von Knapp in Persien gesammelten Pflanzen. I. umfasst 72 Arten, ausführliche Synonyme und kritischen Text. Neu: Nepeta Wettsteinii Br. und Marrubium ballotaeforme Br. Beide abge- bildet auf Taf. VI. U. umfasst 61 Arten in gleicher Art der Behandlung. Bastin E. S. College Botany. Including Organography, Vegetable Histology, Vegetable Physiology, and Vegetable Taxonomy. With a Brief Account of the Succession of Plants in Geologie Time, and a Glossary of Botanical Terms. Being a Revised and Enlar- ged STE of the „Elements of Botany*. Illustr. 8°. 466 Chi- cago 15/. Boulger G. S. The Uses of Plants: A Manual of Economic Botany, with Special Reference to Vegetable Products Introduced during the Last Fifty Years. Post 8°, 230 S. (Roper and Drowley.) London 6/. Eberdt ©. Die Transpiration der Pflanzen und ihre Abhängigkeit von äusseren Bediugungen. Marburg (Elwert). 97 S. 2 Taf. u. 2 Holzschn. 2 fl, 40 kr. 306 Fayod V. Note sur une nouvelle application de la photographie en botanique. Genua. (Malpighia III. fase. 3/4.) 9 S. 1 Taf. Verf. empfiehlt die Anwendung der Photographie zum Blattnervenstudium. Sein für neu gehaltenes Verfahren wurde bereits 1856 von Pohl (vgl. Sitzber, math. naturw. Cl. Wien. Akad. XXII. S. 291), dessen Abhandlung dem Verf, verborgen blieb, eing«führt. Franchet A. Plantae Delavayanae. Plantes de chine, rec. au Yun- nan p. Delavay. Paris (Klincksieck). 2. Lfrg. S. 81—160. Taf. 16 bis 30. 6 fl. Gandoger M. Flora Europae terrarumque adiacentium. Paris (F. Savy). Bd. XVII. 473 S. 15 fi. Fortsetzung und Schluss der Labiaten. Johnstone A. Botany Notes for Students of Medicine and Science. 4th ed. Parts 1 and 2. (Livingstone Simpkin) Edinburgh 2/. Lange I. og C. Jensen. Oversigt over Grönlands Flora. Del. II. Kopenhagen. 8°. 144 S. 2 M. 50 Pf. Massee G. Revision of the Trichiaceae. (Journ. of mierosc. Soc. 1889. P. 3, pag. 325.) 35 S. 4 Taf. Eine gründliche Monographie der Gruppe. Miller W. D. Die Mikroorganismen der Mundhöhle. Leipzig (G. Thieme). 306 S. 112 Abbildg. 9 fi. Nöldeke C. Flora des Fürstenthums Lüneburg, des Herzogthums Lauenburg u. d. fr. Stadt Hamburg. Celle (Spangenberg). 3. und 4. Lfrg. 1 M. Nördlinger H. Querschuitte von 100 Holzarten. Bd. XL Stuttgart. 12°. 14 M. Nylander W. Lichenes Novae Zelandiae. Paris. 8°. 156 S. 1 Taf. 8M. Pause. Die Naturgeschichte des Diphtheritis-Pilzes und des ihm verwandten Scharlachpilzes. Dresden (Pierson). gr. 8°. 68 S. 3 Tab. 1 Karte. 5 Taf. 2 M. 80 Pf. Petry A. Die Vegetationsverhältnisse des Kyffhäuser Gebirges. Halle (Tausch u. Grosse). 55 S. 1 fl. 20 kr. Riepenhausen-Crangen K. Stechginster (Uler europaeus) und seine wirthschaftliche Bedeutung. Leipzig (Duncker u. Humblot). 8°. 78:8.96 En Rohrer F. Die Morphologie der Bacterien des Ohres und des Nasen- Rachen-Raumes. Zürich (Meyer u. Zeller). gr. 8°, 78 8. 5 Taf. 5 M. 307 Sorauer P. Atlas der Pflanzenkrankheiten. Berlin (P. Parey). III. Hft. Taf. XVII—XXIV. 2°. 12 fl. Das vorliegende 3. Heft enthält: Getreiderost, Staubbrand, Krankheiten der Speisezwiebel, Gummosis, Milbensucht der Birn- und Apfelbäuıne, Schorf- fleckenkrankheit der Birnbäume, Runzelschorf des Ahorns, Krebs der Roth buche. Wagner M. Die Entstehung der Arten durch räumliche Sonderung. Herausgeg. von Dr. M. Wagner. Basel (B. Schwabe). Gr. 8°. 667 S. 7 fl. 20 kr. Williams F. N. Enumeratio specierum varietatumque generis Dian- thus. Brentford. 8°. 24 S.2 M. Flora von Oesterreich-Ungarn. Uebersicht der Arten der Gattung Helleborus und deren Verbreitung in der Monarchie. (Nach V. Schiffner, Die Gattung Helleborus in Engler's Bot. Jahrb. XI. II. Hft. S. 97.) A. Hellebori caulescentes Sectio I. Syncarpus Schiffn. Fehlt im Gebiete. — II. Griphopus Spach. 1. Helleborus foetidus L. Südtirol, Kärnthen, Krain, Salzburg, Steiermark. — III. Chenopus Schiffn. Fehlt im Gebiete. B. Hellebori acaules Sectio IV. Chionorhodon Spach. 2. Helleborus niger L. Tirol, Salzburg, Ober-, Nieder- Oesterreich, Steiermark, West-Uugarn, Kärnten, Krain. Subsp. H. macranthus Freyn. Südtirol, Kärnthen, Krain, Littorale, Croatien, Siebenbürgen, Bosnien? ') — YV. Euhelleborus Schiffn. 3. H. odorus Kit. Ungarn, Croatien, Slavonien, Bos- nien, Herzegovina, Krain, Kärnthen, Steiermark. 4. H. multifidus Vis. Dalmatien, Herzegowina, Bosnien, Croatien, Süd-Ungarn, Siebenbürgen, Istrien, Krain. 5. H. viridis L. Schlesien, Böhmen, Mähren, Nord- West-Ungaın, Ober-, Nieder-Oesterreich, Salzburg, Steiermark, Krain, Kärnten, Nordtirol. 6. H. dumetorum Kit. (Willd.) Ungarn, Croatien, Sla- vonien, Siebenbürgen, Nieder-Oesterreich, Steiermark, Krain. 7. H. atrorubens W. et K. wie 6. ') = HM. altifolius Hayne vergl. A. Kerner Schedae ad flor. exs. A. H. II, pag. 82. 303 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 39. 8. H. intermedius Host (dumetorum > atrorubens) Croatien, Krain. 9. H. graveolens Host (atrorubens X odorus) Slavonien Krain. 10. H. purpurascens W. K., Ungarn, Ostgalizien, Bu- kowina, Siebenbürgen, Krain, Slavonien, Croatien. I A. Ober-Oesterreich. Beitrag zur Gefässkryptogamen-Flora von «munden. Von J. Dörfler. (Schluss. S. Nr. 6 u. 7.) Polypodium vulgare L. An waldigen Abhängen an der Traun bei Tiheresienthal, am wasserlosen Bache und am Laudachsee überall nur spärlich. Phegopteris polypodioides Fee. Zwischen Gebüschen auf Sumpf- wiesen beim Laudachsee. Phegopteris Dryopteris Fee. An der Traun bei Theresienthal und am wasserlosen Bache bei den Kronprinz Rudolfs-Anlagen. Phegopteris Robertiana A. B. Sehr gemein auf Kalkgerölle des Katzensteins und Traunsteins. Botrychium Lunaria L. In der Farngrube (K. Ronniger); ferner auf dem Plateau des Traunsteins, und zwar in nächster Nähe der Fahnenspitze. Zahlreich auf steinigem Boden ober der Alm- hütte beim Laudachsee. An letzterem Standorte sammelte ich auch eine Anzahl von Monstrositäten, die theils durch abnorme Bildung des sterilen, theils auch des fertilen Blatttheiles mir auffielen. Ophioglossum vulgatum L. Nur an einem trockenen Waldrande beim Laudachsee, rechts vom Wege zur „Scharte“ unweit der Almhütte und hier in geringer Anzahl. Lycopodium complanatum L. Auf dem Hongar bei Pinsdorf an mehreren Stellen sehr häufig. Lycopodium annotinum L. Auf Waldboden am Laudachsee, unter Krummholz auf dem Plateau des Traunsteins. Lycopodium clavatum L. Auf schlechten Wiesen auf dem Hon- gar, dem Grünberge und beim Laudachsee. Lycopodium inundatum L. Wird von v. Heufler „im Torf- moore am Laudachsee“ angeführt und kommt dort auch, jedoch nur an einer einzigen Stelle vor, und zwar am nördlichen Ufer in der Nähe des Ausflusses der Laudach (F. Ronniger). Lycopodium Selago L. In der Umgebung des Laudachsees, be- sonders auf trockenen Abhängen des Katzensteins. Häufig in der Form recurvum Kit. Selaginella spinulosa A. Br. Auf Gerölle und Felsen des Katzen- steins und Traunsteins. 309 B. Nieder-Oesterreich. Neue Standorte: 1. Cyelamen Europaeum L. mit rein weissen Blüthen vereinzelt bei Melk. I. Hinger!l. 2. Myricaria Germanica Desv. An den Ufern der Donau bei Melk. I. Hinger!. 3. Stellaria palustris Ehrh. Im Prater bei Wien hinter dem Lager- hause. G. v. Pernhoffer. 4. Cirsium subalpinum Gaud. (palustre X rivulare). Im Luggraben bei Scheibbs (VII. 1889), häufig um Weyer (VII. 1888), auf einer Wiese südlich von Boheimkirchen (VIII. 1887). 5. ©. hybridum Koch (palustre x oleraceum). An mehreren Punk- ten m der Umgebung von Waidhofen a. d. Ybbs (VII. 1887); auf feuchten Wiesen südlich von Pöchlarn (VIII. 1889). 6. ©. erucagineum DC. (rivulare X oleraceum). Im Luggraben bei Scheibbs (VII. 1889); nächst „Kalte Kuchel“ bei Schwarzau (VII. 1886) und im Klosterthal (VIII. 1886). 7. Cirsium Candolleanum Naeg. (Erisithales X oleraceum). Im Luggraben bei Scheibbs (VII. 1889); um Neuhaus bei Maria Zell (VIII. 1886). 8. Cirsium ochroleucum All. (Erisithales X palustre). Häufig an den Bergabhängen westlich von Weyer (VII. 1888); vereinzelt um Hohenberg (VII. 1885). 9. Cirsium triste A. Kern. (Evrisithales X rivulare). Bei Wiener Brückel nicht selten (VII. 1885); zwischen Nestelberg und Lacken- hofen (VI. 1885); im Luggraben bei Scheibbs (VII. 1889). 4.—9. Wettstein. C. Böhmen. Neue Standorte: 1. Hieracium aurantiacum L. Doberner Berg bei Bensen. Sommer. 2. Potentilla alba L. bei Sakschen. Wurm. (4. u. 2. aus Mitth. d. nordb. Exeurs.-Clubs. V. S. 200.) D. Mähren. Für das Kronland neu: 1. Limodorum abortivum Sw. Wald Hlozek bei Klobouk und Wald- ränder bei Gurdau. 2. Amygdalus nana L. In einem Hohlwege oberhalb Poppitz bei Auspitz. 1. und 2. Adalb. Schierl. E. Siebenbürgen. Cortusa Sibiriea Andrz. u. ©. hirsuta Schur. Als ich meinen Aufsatz im Aprilhefte dieser Zeitschrift über Cortusa schrieb, war mir 310 60. 66. 67. die Bodenunterlage, auf welcher diese Arten wuchsen, nur theil- weise bekannt. Kürzlich erhielt ich ein reiches Material von Cortusen von Fl. v. Porcius und fand meine frühere Ansicht nicht bestätigt. Poreius schickte mir nämlich Cortusa hirsuta Schur aus der Umgebung von Rodna von Trachyt-Unterlage, ©. Sibirica aber von Urkalk. v. Borbäs. F. Ungarn. Zusammengestellt von H. Braun. (Fortsetzung. Vergl. Nr. 6 u. 7.) 5. Neue Standorte und neue Pflanzen. Cyperus Heldreichianus Boiss. Bei Orsova (Juli 1879). Seilla autumnalis L. Auf sehr trockenem Szikboden der Wälder bei Apatin. . Rumea obtusifolius L. var. pandurifolia Borb. (foliis infra me- dium panduraeformi exeisis insignis), bei der Pulvermühle nächst Öfen, selten. . Inula Osatoi Borb. Im Kammerwalde bei Ofen, selten. Hieracium Danubiale Borb. Term. tud. Közl. 1877, pag. 436, (species Oreadarum perinsignis), welche bisher von Alt- Ofen und Hidegküt bekannt war, kommt auch bei Csobänka vor (Mendlik essice.). Galium tenuissimum M.B. Zwischen den Izberer und Szt. An- dreer Wäldern auf trockenen Weiden mit Elymus erinitus und NXeranthemum eylindraceum häufig. Galium praecoe Lang (G. Wirtgeni Schultz) auf Sandplätzen der Csepelinsel bei Erzsebethfalva, sowie am Aragyerberge bei Malomviez der Retyezät-Alpengruppe (Aug. 1874). Glechoma lobulata Kit. Add. p. 130 (G. globulata Hazsl. Mag. “ Edeny növ. p. 238 lapsu typographico). Im Schatten oberhalb dem Leopoldifelde bei Ofen. Mentha pulchella Host. Am Ufer des Holt-Körösflusses bei Vesztö. . Pirola umbellata L. Am Koboldberge bei Belaliget im Zipser Comitate (Paszlavsky). . Loranthus Europaeus L. Auf Quereus Austriaca Willd. bei Izbeg und St. Andre (Mittelungarn). . Ribes aciculare Smith. Am Aragyerberge bei Klopotina. Silene viridiflora L. In Wäldern bei Izbeg häufig. Tilia Gizellae Borb. (in Pöt füzetek a Termöszettud. Közl. VI (1889) p. 91 sine diagn.) im Auwinkel bei Ofen. Von T\. be- gonifolia Steven durch grosse, kurze, wollige, von T'. lasiocarpa (Ruprecht) aber durch stark gerippte Früchte verschieden. Potentilla Magyarica Borb. n. sp. Im Monorer Walde, von P. 311 Wiemanniana durch beiderseits weissfilzige Blätter, von P, in- canescens Opiz durch flache Blattränder etc. verschieden. Rosa psilogyna Borb. („Caninae nudae*). A. canina leiostylis Borb. Pıimit. Monogr. Rosar. p. 415 non Koch. (A Rosa Lu- tetiana Lem. [R. canina Autor.] receptaculo oblongo et stylis glabris, a R. jlewibili Desegl. habitu Caninarum, ramis haud flexibilibus, petiolis glabris, inflorescentia haud cymosa etc. diversa). Öravitza, Marilla, Mihäli (Mehädia), Nagy-Värad (Grosswardein), Apez-Szänt6 (leg. L. Richter). 76. Rosa Morgana Borbäs nov. spec. („Caninae Collinae biserratae“) a R. collina Jegq. foliolis duplicato-serratis, subtus in nervis prae- cipue pilosis, serratura longe acuminata, ramis floriferis inermi- bus et stylis glaberrimis diversa. Rosa Morgana Borb. wächst in den Ebenen des Biharer Comitates zwischen Sarkad-Keresztür und Okäny (Juni 1881). (60—76. Nach Mittheilungen von V. v. Borbäs.) I] or ‚. &. Galizien. Rosa Tynieckii n. Sp. Von Br. Blocki. Strauch mittelgross, lockerästig, mit. hin- und hergebogenen, abstehenden, sehr spärlich bestachelten Aesten;, von intensiv blaugrüner Farbeder Belaubung. Jahrestriebespärlich bestachelt, wie die Blüthenzweige blaubereift. Stacheln aus verkehrt ei- länglicher Basis kurzhackig, derb. Blühende Zweige, oberhalb des obersten Blattes bis unter die Deckblätter stets mit reich- lichen, ziemlich lang gestielten Drüsen bekleidet. Blattstiele mit reichlichen Drüsen und unterseits mit vier bis fünf kurzen, stroh- gelben Stacheln bewehrt, sonst kahl. Blättchen zu fünf bis sieben, von ziemlich dünner Consistenz, voneinander entfernt, mittelgross (3—4 m. lang), theils elliptisch, theilslänglieh-elliptisch, alle zur Basis rasch verschmälert, kurz zugespitzt, beiderseits blaubereift, theilweise röthlich angelaufen, unterseits blässer, beiderseits mit sehr kurz gestielten geruch losen Drüsen dicht bekleidet, sonst ganz kahl, Sägezähne schief dreieckig, kurz, ziemlich ab- stehend, kurz zugespitzt, an den Rändern mit zahlreichen, den Zähnehen aufsitzenden Drüsen bewimpert. Nebenblätter längliehkeilig, die der blüthenständigen Blätter stets breiter, länglich, mit vorgestreekten zugespitzten Oehrchen, an den Rän- dern drüsig gewimpert und an der unteren Fläche mit Drüsen dicht besetzt. Deekblätter breit, elliptisch-länglieh, viel länger als die Blüthenstiele, blatttragend, ebenso wie die Nebenblätter bekleidet. Blüthenstiele einzeln oder zu zwei bis drei gebüschelt, von ungleicher Länge, die der einzeln stehenden Blüthen, sowie die der Centralblüthe in gebüscheltem Blüthenstand sehr kurz, kaum 05 Cm. lang, die der seitlichen Blüthen in ge- 912 büschelter Inflorescenz länger, 1 Cm. lang, alle mit gestielten Drüsen ziemlich dicht bekleidet. Kelchzipfel eilanzettlich, nach dem Verblühen zurückgeschlagen, länger als die reife Frucht (bis 2°5 Cm. lang), in einen langen blattartigen Endzipfel verschmä- lert, die drei äusseren fiederspaltig, mit lineallanzettlichen, drüsig gewimperten Seitenlappen versehen, alle an den Rändern und am Rücken mit gestielten Drüsen bekleidet, oberseits filzig. Blüthe..... Griffel dicht behaart, ein kurzgestieltes, 3 Mm. breites, auf dem flachen Discus stehendes Köpfchen bildend. Schein- frucht nur an der Basis spärlich stieldrüsig, sonst ganz kahl, schwach bereift, die einzeln stehende, sowie die centrale im gebüschelten Blüthenstand birnförmig (2 Cm. lang und 1 Cm. breit), die seitlich stehenden Früchte ellipsoid, stets kürzer, (1 Cm. lang). Standort: An den Waldrändern in Kaczanöwka bei Ska- tat (Nordostralizien), nicht selten. Bemerkung: Systematisch am nächsten verwandt ist diese in die Section „Scabratae“ gehörende Art mit der mir nur aus der Ori- ginaldiagnose bekannten Aosa Holubyana Borbäs (pro varietate R. al- pestris Rap.) aus Nordungarn, von welcher sie sich durch drü- sig bekleidete Blüthenzweige und die nach der Anthese zurück- geschlagenen Kelchzipfel unterscheidet. Lemberg, im Mai 1889. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathomatisch-naturwissenschaftliche Classe. Sitzung vom 4. Juli 1889. Herr Professor Wiesner überreichte eine in Gemeinschaft mit Herın Dr. H. Molisch im pflanzen-physiologischen Institute der k. k. Wiener Universität ausgeführte Arbeit: „Ueber den Durchgang der Gase durch die Pflanzen.“ Die wichtigeren Resultate dieser Arbeit lauten: 1. Die vegetabilische Zellhaut lässt unter Druck stehende Gase nicht filtriren, weder im lebenden noch im todten, weder im trocke- nen noch im mit Wasser durchtränkten Zustande. 2. Auch das Protoplasma und der wässerige Zellinhalt sind der Druckfiltration für Gase nicht unterworfen, so dass durch ge- schlossene, d. i. aus lückenlos aneinanderstossenden Zellen bestehende Gewebe Luft nicht hindurch filtrirt. 3. Von Zelle zu Zelle erfolgt die Gasbewegung in der Pflanze nur auf dem Wege der Diffusion; in den Geweben, welche von Inter- cellularen durehsetzt sind, ausserdem noch durch die letzteren. 315 4. Jede Zellhaut lässt ein bestimmtes Gas desto rascher diffun- diren, je reichlicher sie mit Wasser imbibirt ist. Die grössten Diffu- sionsgeschwindigkeiten ergeben sich, wenn Membranen der Aleen und überhaupt der submersen Wassergewächse als dialytische Dia- phragmen fungiren. 5. Die unverholzte und unverkorkte Zellhaut lässt Gase im trockenen Zustande nicht in nachweislicher Menge diffundiren. Hin- gegen ist die verkorkte und verholzte Zellhaut befähigt, auch im lufttrockenen Zustande Gase auf dialytischem Wege durchzulassen. 6. Durch die vegetabilische Membran diffundirt Kohlensäure als Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff. Die Geschwindigkeit, mit welcher Gase durch vegetabilische Zellhäute diffundiren, ist von dem Absorptionscoöfficienten und der Dichte des Gases abhängig. 8. Die Kohlensäure diffundirt aus Pflanzenzellen rascher in die Luft als ins Wasser. Ein Gleiches ist zweifellos auch für alle übrigen Gase anzunehmen. 9. Die Periderme sind hygroskopischer und imbibitionsfähiger, als bisher angenommen wurde. Sie nehmen 7°2 (Birke) bis 36°3 Proc. (Spiraea opulifolia) gas- förmiges, und 13°8 (Birke) bis 140 Proc. (Spiraea opulifolia) Imbi- bitionswasser auf. Gewöhnlicher lenticellenfreier Kork nimmt bis 8:61 Proe. hygroskopisches und bis 29:5 Proc. liquides Wasser durch Imbi- bition auf. II. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Monats-Versammlung am 3. Juli 1889. Herr Dr. Karl Fritsch besprach ein neues hybrides Verbas- cum, welches er bei Gmünd in Kärnten gesammelt hatte. Es ent- spricht der Kreuzung von V. Austriacum Schott und V. thapsiforme Schrad. und wird von dem Vortragenden als Verbascum Carinthia- cum bezeichnet. Hierauf hielt Herr Dr. Otto Stapf einen Vortrag: „Ueber die Arten der Gattung Adonis“. Die 62. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet heuer in der Zeit vom 17. bis 23. September in Heidel- berg statt. Ein ausführliches Programm wird die nächste Nummer enthalten. Botanische Gärten, Dem botanischen Garten der k. k. Universität in Wien, welcher seit der vollständi 2. Been0n durch seinen gegenwär- tigen Director Professor Kerner A. v. Marilaun zu den hervor- Oesterr. botan, Zeitschrift. 8. Heft 1980, 24 314 ragendsten botanischen Gärten zählt, ist in Jüngster Zeit durch eine grossartige Schenkung Sr. Majestät des Kaisers die Möglichkeit zu einer für die Wissenschaft wie für den Unterricht höchst wichtigen Weiterentwickelung gegeben worden. Die „Wiener Abendpost“ bringt in ihrer Nummer vom 15. Juli darüber folgende Mittheilung: „Wie wir vernehmen, ist in jüngster Zeit eine für die Wiener Universität bedeutsame Frage, für welche sich auch weitere Kreise lebhaft interessirten, zu einer sehr erfreulichen Lösung gelangt. Der botanische Universitätsgarten auf dem Rennweg befand sich bisher nur zu einem kleinen Theile im Eigenthume des Staatsärars, be- ziehungsweise der Wiener Universität. Der weitaus grösste Theil desselben war Eigenthum des allerhöchsten Hofärars. Durch Allerhöchste Entschliessung Kaiser Franz I. vom 9. August 1819 waren nämlich die südlich an den ursprünglichen Universitäts- garten angrenzenden, dem Hofärar gehörigen Gründe, deren Aus- mass das des ursprünglichen Gartens um mehr als das Vierfache überstieg, der Wiener Universität zur Benützung, beziehungsweise zu wissenschaftlichen botanischen Zwecken, jedoch nur auf Wiederruf, überlassen worden. Durch diese Ueberlassung war nun zwar dem Raumbedürf- nisse des botanischen Gartens in weitgehender Weise entsprochen worden, aber das hierdurch geschaffene Verhältniss batte doch auch ungeachtet des von den Hofbehörden stets bewiesenen freundlichsten Entgegenkommens mannigfache Inconvenienzen, namentlich machte sich die Schwierigkeit geltend, dass die Unterrichtsverwaltung stets Bedenken tragen musste, grössere Investitionen, insbesondere Neu- bauten von Glashäusern etc., aus Staatsmitteln auf dem nur im precaristischen Besitze befindlichen Grunde vorzunehmen. Schon seit längerer Zeit wurden daher von der obersten Unter- richtsbehörde Verhandlungen gepflogen, welche darauf ahzielten, diese Angelegenheit einer entsprechenden Regelung zuzuführen. Durch einen in jüngster Zeit erflossenen Gnadenact des Kaisers haben nun die bezüglichen Verhandlungen in einer für die Wiener Universität äusserst günstigen Weise ihren Abschluss gefunden. Mit kaiserlicher Entschliessung vom 2. d. M. wurde nämlich der Erste Obersthofmeister ermächtigt, den weitaus grössten Tbeil des hof- ärarischen Grundes im Ausmasse von 6 Joch 1072 Quadratklafter an das Staatsärar mit der Widmung für die Zwecke des bota- nischen Gartens unentgeltlich in das Eigenthum abzu- treten, wogegen nur der südlicher gelegene, an Umfang hinter dem der Universität gewidmeten Grunde wesentlich zurückstehende Theil dem Hofärar zurückzustellen ist. Dank der Munificenz des Kaisers und dem den Institutionen der Wissenschaft und des Unterrichtes stets zugewendeten allerhöchsten Wohlwollen erlangt hiernach die Wiener Universität an Stelle des bisherigen precaristischen Verhält- nisses den bleibenden gesicherten Besitz einer ausgedehnten, für die Zwecke eines botanischen Universitätsgartens vollkommen ausreichen- 315 den Area, und es ist hierdurch zugleich die Möglichkeit gegeben, auf diesem Grunde auch jene Investitionen und Herstellungen vorzu- nehmen, welche sich im Interesse des botanischen Gartens als noth- wendig erweisen.“ Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc, Am 8. August d. J. wird die Eröffnung des k. k. naturhisto- rischen Hofmuseums in Wien stattfinden. Die botanische Ab- theilung, bereits seit längerer Zeit fertiggestellt, ist im 3. Stock- werke des Museums in 4 Sammlungssälen und 8 Arbeitslocalitäten untergebracht. » Das Herbarium des verstorbenen Botanikers F. Hoffmann ist vom Landesmuseum in Sarajevo angekauft worden. E. R. v. Trautvetter hat testamentarisch sein an russischen Pflanzen überaus reiches Herbarium dem kais. botanischen Garten in St. Petersburg vermacht. Botanische Forschungsreisen. Herr Dr. Hans Meyer in Leipzig, der schon zweimal (1887 und 1888) Expeditionen zur Besteigung des Kilimandscharo in Öst-Afrika unternommen hatte, hat sich Anfangs Juli d. J. in Be- gleitung des Herrn Purtscheller aus Salzburg abermals nach Zanzibar eingeschifft mit dem Plane, den genannten Berg zu be- steigen und während dieser Besteigung u. a. auch botanische Auf- sammlungen und Beobachtungen vorzunehmen. Die Herren Dr. ©. Bauer und I. Dörfler unternehmen in der Zeit von Mitte Juli bis Mitte August d. J. eine botanische Sammel- reise in die südliche Bukowina. Herr Prof. Dr. O. Simony, der schon im vergangenen Jahre sich längere Zeit der Erforschung der Insel Tenerife gewidmet hat, begab sich Ende Juni d. J. zum zweiten Male dahin, mit der Ab- sicht, seine Forschungen auch auf andere canarische Inseln auszu- dehnen und neben physikalischen und anthropologischen Studien auch der Flora derselben seine Aufmerksamkeit zuzuwenden. Personal-Nachrichten. Der Stadtobergärtner in Hamburg, Georg Lehmann, ist zum Inspector des botanischen Gartens daselbst ernannt worden. * 316 Dr. B. D. Halsted ist zum Professor der Botanik am Rutgart- College zu New-Brunswick, New-Jersey, ernannt worden. Dr. L. H. Pammal wurde zum Professor der Botanik am Agrieultur-College zu Ames, Jowa, ernannt. Professor Dr. Carl Friedrich W. Jessen, insbesondere bekannt dureh seine Arbeiten: „Deutschlands Gräser- und Getreidearten“ (Leipzig 1865), „Deutsche Excursionsflora* (Hannover 1879) und „Die deutschen Volksnamen der Pflanzen“ (Hannover 1882 mit Pritzel) ist am 27. Mai in Berlin gestorben. Notizen. Der Gefertigte sucht frisches Material der nachfolgend bezeichneten Pilze und wäre für Zusendung von solchem sehr verbunden: Doassansia Alis- matis Cornu, D. Martianoffiana (Thüm.), D. Limosellae (I. Kunze), D. puneti- formis (Niessl), Ustilago marginalis (Link), U. Luzulae Sace., Urocystis Filipendulae Tul., Tilletia decipiens (Pers.) und controversa Kühn, Tolypo- sporium bullatum Schwet. Dr. R. v. Wettstein. Aus dem Nachlasse des verstorbenen Botanikers F. Ho ffmann ist eine grössere Anzahl von botanischen Werken zu sehr mässigen Preisen zu ver- kaufen, u. a.: Maly, Enumeratio plant. Austr. (1 fl.), Koch, Synopsis (1 fl.), Neilreich, Diagnosen (4 fl.), Kerner, N.-Oesterr. Weiden (1 fl. 50 kr.), Kerner, Nov. plant. spec. (A fl.), Dalla Torre, Anleitung (1 A.), Reichen- bach, Flor. Germ. exe. (1 fl.), Kittel, Taschenb. (4 fl.) u. v. a. Adresse: IX., Alserbachstrasse 24, 4. Stock, Thür 3, Aus dem Nachlasse des Botanikers Malbranche sind zu verkaufen: 4. Herbarium exoticum 23 Fasc. 2. Plantae Algeriae, coll. Trabut 13 Fasc., 3. Herb. Europaeum 40 Fasc. — Adresse: Mme. Malbranche, Rouen, Rue de Joyense Nr. 26. Inhalt der August-Nummer. Wettstein Dr. R. v. Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus. (Fortsetzung.) S. 281. — CGelakovsky Dr. L. Althaea armeniaca Ten. in Ungarn, S. 285, — Zahlbruckner A. Eine bisher unbeschriebene Sapotacee Neu-Caledoniens,. S. 287. — Bäum- ler J. A. Mycologische Notizen II. S. 289. — Woloszezak E. Kritische Bemerkungen über siebenbürgische Weiden. S. 291. — Vandas K. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd- Hercegovina. (Schluss.) S. 295. — Ascherson P. Zur Synonymie der Eurotia ceratoides (L.) C. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. (Fortsetz.) S. 29%. — Litteratur-Uebersicht. S. 301. — Flora von Oesterreich-Ungarn. $. 307. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. $. 312. — Botanische Gärten. S. 313. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 315. — Botanische Forschungsreisen. S.315. — Personal-Nachrichten. 5. 315. — Notizen. $S. 316. Bi m nn Da DD I Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration (. Gerold’s Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von C. Gerold’s Sohn. C. Veberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. an ne ÖSTERREICHISCHE DUTANISCHE ABLTSCHRIFT, Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XXXIN. Jahrgang. N 9. Wien, September 1889. Neue Arten der spanisch-portugiesischen Flora. Von Professor Dr. M. Willkomm. Die nachfolgend beschriebenen Arten sind Pflanzensammlungen entnommen. welche ich kürzlich von Herın Dr. Victor Lopez Seo- ane, königl. Commissär für Agrieultur und Chef der Verwaltung der Provinz von La Coruna in Galicien, den ich schon im Prodro- mus Florae hispanicae als Sammler wiederholt zu eitiren Veranlassung fand, und von dem kais. russischen Oberst i. P. A. v. Kuzinsky erhalten habe. Letzterer hat in diesem Frühlinge in Begleitung seiner Gemalin eine Reise nach Südspanien und Portugal unter- nommen und mir die Bestimmung der mitgebrachten, hm nicht bekannten Pflanzenarten freundlichst überlassen. 1. Serratula Seoanei mihi. Perennis, glaberrima, laete virens, rhizomate brevi fibras mul- tas crassas simplices nigro-fuscas edente, sursum reliquiis petiolorum fibrosis comoso; caule graeili adscendenti-erecto, aut simplieci mono- cephalo aut bifurco dicephalo aut repetite furcato 3—7 cephalo, paneifoliato; foliis basilaribus multis longissime petiolatis, petiolo angustissimo filiformi, Jimbo multo longiore, limbo foliorum primor- dialium oblongo v. lanceolato subintegro aut Iyrato-pinnatifido, inae- qualiter mucronato-dentato, ceterorum pinnatisecto, segmentis varie formatis, plerisque anguste lanceolatis, omnibus inaequaliter mucro- nato-dentatis, fol. caulinis mediis pinnatisectis, segmentis linearibus mucronatis subintegerrimis, superioribus minoribus velde decrescen- tibus, anguste linearibus, integerrimis, summis bracteiformibus; cala- thiis longe peduneulatis erectis mediocribus, squamis anthodii ovati adpressis, intimis ovatis, mediis lanceolatis, intimis linearibus, om- nibus acutiuseulis dorso striatis; Nloribus violaceis, achaeniis linea- ribus striatis, pappo e setis pallidis asperis inaequalibus composito. Caules 10—45 em. longi, folia radiealia ad 22 cm. usque longa, anthodium 10—12 mm. longum, ealathia in statu Nlorifero 15—18 mm. diam. lata. Oesterr. botan. Zeitschrift. 9, Heft 1889, »5 =) 318 Hab. in Galleciae provineia Coronensi, ubi in montibus de las Paineeiras et del Pungeiro prope Cabanas in consortio Ulieum et Ericarum hine inde crescit. Floret Septembre et Octobre. Diese hübsche und ausgezeichnete Art, die ich ihrem Ent- decker, Herrn Seoane gewidmet habe, steht unserer Serratula tinc- toria L., welche angeblich auch in Nordspanien und sogar in Gali- cien vorkommen soll (ich habe sie von dort noch nicht gesehen), zwar sehr nahe, unterscheidet sich aber von derselben nicht blos durch ihren viel zierlicheren Wuchs, sondern auch und noch viel mehr durch die auffallend langen und dünnen Stiele ihrer Grund- blätter, durch den nur mit wenigen fein fiederschnittigen und linea- len Blättern besetzten Stengel, durch ihre violetten und nicht purpur- rothen Blumen und ibre linearen und nicht lanzettförmigen Akenen. 2. Omphalodes Kuzinskyanae mihi. Annua, eaule humilimo ramoso folioso, foliis setoso-ciliatis et subtus albido-papillosis (papillis rotundis setuligeris), infimis spathu- latis late petiolatis, mediis elliptieis obtusissimis, superioribus brac- teisque ovatis obtusissimis; peduneulis extraaxillaribus sub anthesi arcuato-patentibus, fructiferis (elongatis) arcuato-recurvatis; corolla calyce duplo longiore dilute lilaeina, calyce fructifero valde ampliato, nnenlis longiore, nueulis albidis extus setulosis, margine late inflexo, grosse dentato. Tota plantula glauceseens. Hab. in Lusitania, ubi eam ad promontorium Cabo da Rocca in consortio Clypeolae Ionthlaspi, Evacis pygmaeae et Thapsiae lati- foliae in rupe quadam graminosa florentem et fructiferam d. 18 Maji 1889 legit uxor praenobilis et clarissimi domini Kuzinsky. Dieses niedliche Pflänzchen, welches ich seiner Entdeckerin, der Frau v. Kuzinsky zu dediciren mir erlaubt habe, steht der an den Küsten Westfrankreichs vorkommenden Omphalodes litoralis Lehm., sehr nahe. Diese unterscheidet sich aber von der portugie- sischen Pflanze scharf durch schmälere spitze, unterseits weniger papillöse Blätter, durch viel kürzer gestielte Blüthen, dureh hori- zontal ausgestreckte Fruchtstiele, durch kleinere, und zwar weisse Blumen und namentlich durch ihre Nüsschen, deren nach innen um- gebogener hand nicht gezähnt ist. 3. Saxifraga Cintrana Kuz. (S. Willkommüä Kuz. in litt. non Boiss.) Perennis, nana, rhizomate fibroso, inter fibras gemmas magnas ovatas gerente, gemmis intus e phyllis carnosis roseis compositis, foliis 1—2 tenerrimis longissime petiolatis eirecumdatis, petiolo filiformi in vaginam latissimam gemmam cingentem abeuntibus, limbo parvulo cordato-orbiculari, grosse et inaequaliter crenato; caule humili simpliei folioso, foliis inferioribus longe lateque petiolatis, limbo parvo cordato-rotundato, grosse et inaequaliter crenato, fol. mediis 319 brevipetiolatis, superioribus sessilibus tri-quinque-fidis, summis parvis bracteiformibus oblongo-linearibus integerrimis; floribus 3—5 in cymam terminatem capitatam dispositis, breviter pedunculatis, ma- gnis; calycis lobis ovatis obtusissimis, petalis calyce duplo longio- ribus late obovatis, leviter emarginatis. trinerviis, albis, antheris luteis (?). Tota planta glanduloso- et viscido-pubescens, obscure virens. Hab. in Lusitania centrali, ubi in agro Cintrano creseit. Floret Majo. Diese von Herrn Oberst v. Kuzinsky aufgefundene Art gehört zur Section Nephrophyllum, in welcher sie der von mir in den Illu- strationes Florae Hispaniae insularumque Balearium (Band I, 8.7, t. VII) beschriebenen und abgebildeten S. blanca aus Aragonien am nächsten steht. Letztere unterscheidet sich aber von der Pflanze von Cintra durch ihre ungestielten länglichen eingeschnitten-gezähnten bis fiederspaltigen Blätter und die länglichen, viel schmäleren Blumen- blätter. Zwei neue hybride Orchideen. Von R. v. Wettstein und G. Sennholz. (Mıt 5 Illustrationen.) l. Orchis speeciosissima (Fig. 4 a—c). (0. speciosa Host Fl. Austr. II, p. 527 X ©. sambueina L. Fl. Suec. p. 312.) Tuberidia obscure lobata; radices adventitiae filiformes. Caulis validus, strietus, teres in parte superiore subangulosus, in parte inferiore foliosus, superiorem versus foliis sparsis obsitus. Folia inferiora obovato-lanceolata, superiora lanceolato-cuneata acuta, omnia glabra nitida, basin versus maculis purpureis adspersa. Spica densiuscula ovato-elongata, circa 5 em. longa. Bracteae inferio- res flores superantes, superiores floribus aequilongae, lanceolatae, longe acuminatae, basi 3—4 mm. latae, virides vel apicem versus purpurascentes, 3—5 nerviae, nervis inter se nervis secundariis con- nexis. Ovarium modice tortum. Perigonii phylla externa (Fig. 4a) oblonga, apicem versus longe acuminata, acuta, trinervia, lateralia patentia, 8—10 mm. longa; phylla interna (Fig. 4b) lateralia mi- nora, ovato-lanceolata, obtusa, binervia vel subtrinervia. Labellum (Fig. 4c) breviter trilobum, lobis lateralibus breviter acuminatis, subdentatis, lobo medio emarginato, denticulato, basin versus sub- papilloso. Calcar eylindraceum, obtusum, ovario aequilongum, hori- zontale. Inter parentes frequentissimos in pratis supra Klein-Zell (V, 1886, Wettstein) et inter locum Brennalpe dietum et eacumen 25* 320 montis Reisalpe Austriae inferioris (VI, 1880, Sennholz) utroque in loco unieum specimen. Die Mittelstellung in allen Merkmalen, das ganz vereinzelte Vorkommen zwischen den beiden oben genannten Arten, O. speciosa Host und ©. sambueina L., lässt es als ganz sicher erscheinen, dass die im Vorstehenden beschriebene Orchis eine Hybride darstellt. Die Pflanze ist sehr auffallend, da sie die habituellen Eigenthümlich- keiten der beiden, sich so wenig gleichenden Stammarten vereint. Von Orchis sambucina (Fig. 1) unterscheidet sich ©. speeiosissima durch die weniger getheilten Knollen, die etwas breiteren, gegen die Basis roth gefleckten Blätter, die längere, schmälere, zerstreut blüthige Aehre, die kürzeren Deckblätter, wagrechten Sporne, die Farbe der Blüthen und die Form der Blüthentheile, die aus Fig. 4 ersicht- lich ist. 4. Fig. 1. Orchis sambucina L. —- 2. O. speeiosa Host. — 3. O. maculata L. — 4. 0 eperciosissimn Sennh. et Wettst. — 5. O. Pentecostalis Sennh. et Wettst. In allen Figuren bedeutet: a die äusseren, 5 die inneren Perigonzipfel, ce das Labellum. Die Form der Unterlippe ist gerade bei den beiden Stammarten von grosser Gleichförmigkeit, weshalb der Bastart daran um so leichter zu erkennen ist. Von ©. speciosa (Fig. 2) ist ©. speciosissima durch schwach getheilte Knollen, höher hinauf beblätterten Stengel, weniger gefleckte, schmälere Blätter, kürzere und gedrungenere Aehren, längere Bracteen, die Form und Stellung des Sporns, die kürzeren, weniger spitzen Perigonzipfel und die weniger tief getheilte, mehr abgerundete Unter- lippe verschieden. 321 Da ©. speciosa und ©. sambucina in den niederösterreichischen Voralpen, so insbesondere im Gebiete zwischen der Reisalpe und dem Sehneeberge sehr häufig in grosser Menge zusammen wachsen, dürfte die beschriebene Hybride hier noch mehrfach beobachtet werden können; das von Sennholz gesammelte Exemplar wird im botanischen Garten der Wiener Universität cultivirt. 2. Orchis Pentecostalis (Fig. 5 a— c). (0. speciosa Host X maculata L. Spec. plant. p. 942.) Tuberidia obsolete palmata; radices adventitiae filiformes. Cau- les strieti, elati, subangulati, maculis nonnullis purpureis, in parte superiore foliis paucis lanceolatis acuminatis obsitus. Folia late lan- ceolata, obtusiuseula, in pagina superiore maculis paucis purpureis basin versus minimis obsita, in pagina inferiore glaucoviridia. Spica elongata, densiuseula. Bracteae acuminatae, lanceolatae, inferiores floribus fere aequilongae, superiores breviores, trinerviae, Perigonii phylla esterna oblonga acuta trinervia (Fig. 5a), lateralia patentia supremo longiores, phylla interna (Fig. 5b) ovato-oblonga, obtusa, subtrinervia. Labellum (Fig. 5e) late cuncato-rotundatum, trilobum, lobis lateralibus brevibus acutis, lobo medio breviter trilobo denti- eulato. Calcar eylindraceum ovario subbrevius horizontale vel modice dependens. Flores pallide purpurascentes, phyllis exterioribus saturatius purpureis, labello maculato. Specimen unicum inter parentes in pratis inter Jocum Brenn- alpe dietum et cacumen montis Reisalpe Austriae inferioris (VI, 1889, Sennholz). Diese, im Habitus von beiden muthmasslichen Stammarten ab- weichende Pflanze unterscheidet sich von ihnen durch folgende Merk- male: Von ©. speciosa L. (Fig. 2) durch etwas getheilte Knollen, schmälere und relativ längere, stärker gefleckte Blätter, kürzere und diehtere Blüthenähren, kürzere und stumpfere Perigonzipfel, die Form des Labellums, die Blüthenfarbe, den wagrechten oder etwas nach abwärts gerichteten Sporn u. s. w.; von O. maculuta L. (Fig. 3) durch kürzere Blätter, schmälere, längere und’ weniger diehtblüthige Aehren, spitzere äussere Perigonzipfel, den zwei- bis dreilappigen gezähnten Mittelzipfel der Unterlippe, den nicht herabhängenden Sporn u. a. m. Die Auffindung einer Hybride zwischen ©. speciosa Host und ©. maculata L. gibt auch Gelegenheit, zum Theile Klarheit über eine andere Pflanze zu erhalten, nämlich über ©. Spitzelüi Saut. (Koch Synops. I. p. 686), die mehrfach für eine Hybride zwischen den beiden Arten, respective zwischen ©. mascula L. und maculata L. gehalten wurde. (Vergl. Oest. bot. Zeitschr. 1876, 8. 263). Ha- laesy hat bereits in den Nachträgen zur Flora von Nieder-OVester- reich (8. 58, 1882) neuerdings diese Ansicht für unberechtigt er- klärt und zwar mit vollem Rechte, da die ©. Spitzelii sich von ©, Pentecostalis (wir verglichen von dieser Exemplare aus dem Val di 322 Ledro und Monte Baldo) vor Allem schon durch die relativ kurzen, abeerundeten Blätter, die stumpfen Perigonzipfel, die dreilappige Unterlippe mit stumpfen Zipfeln und die Farbe unterscheidet. — Eine Hybride zwischen ©. speciosa und maculata ist demnach ©. Spitzelü gewiss nicht. Lepidotrichum \Vel. Born. eine neue Cruciferengattung aus dem Gebiete der pontischen Flora. Von Dr. J. Velenovsky. Im vorigen Jahre hat mein Freund I. Bornmüller, in dieser Zeitschrift eine ausführliche Beschreibung des Ptdlotrichum Vechtritzianum Born., einer neuen Ürucifere von Varna, veröffent- lieht. Diese interessante Pflanze habe ich im Jahre 1835 bei Varna auf dem sandigen Meerstrande unweit von Galata zum erstenmale gefunden, wo sie mit anderen interessanten Strandpflanzen recht häufig vorkommt. Als ich im Jahre 1886 meine ersten Beiträge zur Flora von Bulgarien publieirte, musste ich die Varnaer Ürucifere unerwähnt lassen, weil ich nur blühende Exemplare besass, und aus dem Habitus der Pflanze nicht einmal annähernd die Gattung fest- stellen konnte. Die nächsten Ferien botanisirte I. Bornmüller in der Umgebung von Varna und sammelte nun die fragliche Cru- eifere in blühenden und fruchttragenden Stücken. Als ich von Bornmüller die Frucltexemplare dieser Pflanze bekam, konnte ich auch diesmal noch nicht feststellen, in welche Gattung die Pflanze zu stellen sei. Dass man es hier mit einer neuen Art zy thun hat, war schon ganz sicher, und Bornmüller hat dieselbe a. a. 0. als Prilotrichum beschrieben, obwohl er mit Kecht bemerkte, dass seine neue Ptilotrichum-Art mit keiner Art dieser Gattung nahe Verwandtschaft zeige. Mit der systematischen Bearbeitung der Flora von Bulgarien befasst, gelangte ich in der letzten Zeit zu den Cruciferen und da habe ich das Pülotrichum Uechtritzianum nochmals einer genauen Untersuchung unterworfen. Eine allseitige Vergleichung mit allen bekannten Arten der Gattungen Alyssum, Koniga, Ptilotrichum und Berteroa führt mich nun zu der definitiven Ueberzeugung, dass das neue Ptilotrichum eine selbststäudige, von den vier genannten weit verschiedene Gattung repräsentirt. Bornmüller hat mir in einer brieflichen Mittheilung aus Amasia freundlichst gestattet, die be- treffende Beschreibung zusammenzustellen und zu veröffentlichen. Unsere Pflanze ist ausgesprochen ausdauernd und entwickelt mehrere, häufig niederliegende oder aufsteigende, verzweigte, rigide, dünne Stengel. Die Blüthentrauben sind kurz, gestreckt, seitlich und terminal. Die angedrückt silberglänzende Bekleidung besteht aus schuppenförmigen Sternhaaren. Habituell ähnelt die neue Pflanze am - meisten dem Ptilotrichum longicaule Boiss. aus Granada, weniger 325 den Koniga-Arten, recht unähnlich ist sie dagegen einer Berteroa obwohl sie dieser Gattung am nächsten steht. Von den Gattungen Alyssum, Koniga, Ptilotrichum und Berteroa ist sie durch die, etwa wie bei Camelina microcarpa oder Neslia paniculata, harten, beinahe kugeligen Schötchen, die nur zwei Samen enthalten, weit verschieden. Wenn nun alle diese vier Gattungen unter die Gattung Alyssum zusammengezogen werden, wie es manche Autoren haben wollen, so glaube ich, dass man unsere Gattung durch die so eigenthümliche Frucht von denselben jedenfalls trennen muss. Uebrigens scheint mir eine solche Zusammenziehung nicht gut berechtigt zu sein, und wenn man schen die Gattung Koniga Adans. mit Ptilotrichum C.A.M. zusammenzieht, so bilden diese, Alyssum und Berteroa, drei gut unter- schiedene Gattungen. Die Gattung Berteroa hat mit unserem Lepido- trichum die meisten Merkmale gemeinschaftlich, unterscheidet sich aber durch die robuste Gestalt, viel grössere Blüthen, durch die grossen, dünnhäutigen und mehrsamigen Frucktschoten und die ziemlich weiche, dünne, sternhaarige Bekleidung, welche stellenweise in einfache Haare übergeht. Die zusammengedrückten Früchte von Ptilotrichum und Koniga sind von jenen des Lepidotrichum sehr verschieden. Die Honigdrüsen stimmen mit jenen von Berteroa voll- kommen überein. Die Scheidewand der Fruchtschote ist immer mit zwei deutlichen von oben nach unten verlaufenden Nerven und nebstdem mit feinen Nervillen versehen. Die Petalen sind am Grunde plötzlich in einen dünnen Nagel verschmälert, wogegen sich die- selben bei Berteroa allmälig keilförmig gegen die Basis hin ver- schmälern. Eine Diagnose der neuen Gattung und Species ist in Folgendem gegeben. Lepidotrichum \Vel. Born. Indumentum densum argyreo-canum adpresse stellato-lepido- tum. Calyx erectus aequalis sub fructu deeiduus. Petala alba tenuiter longe abruptim unguiculata profunde bifida. Stamina basi dilatata breviter dentata. Glandulae staminum breviorum binae laterales nanae. Stylus ovario triplo brevior, stigma capitatum. Silicula glo- boso-ellipsoidea turgida valvis duris erustaceis longe stylata bilocu- laris loeulis uniovulatis. Septum hyalinum nervis binis areolisque retieuliformibus obliquis angustis pereursum. Semina ex apice loculi pendula aptera. Genus Alysso, Ptilotricho, Konigae et Berteroae proximum sed ab omnibus silicula biovulata dura subglobosa distincta, prae- terea ab Alysso floribus albis, a Pilotricho petalis bifidis stamini- busque dentatis, a Koniga glandulis non filiformibus, seminibus non marginatis indumentoque stellato, a Berteroa indumento loculisque uniovulatis differt. Habitu a speciebus Alyssi abhorret, magis similis est Berteroae, Prilotricho et Konigae. = Lv ng L. Uechtritziantum Born. (sub Piülotricho). Oesterr. botan, Zeitschr, 1888. Radice perenni sat tenui elonrata pluricauli, ecaulibus e basi procumbenti ascendentibus sat tenuibus rieidulis parce foliosis a medio ramosis, ramis tenuibus rigide patentibus longis vix iteratim divisis subaphyllis racemis brevibus Jaxis terminatis, indumento argyreo-cano densissime adpresse stellato-lepidoto, foliis Jineari-oblon- gis Jinearibusque integris subcoriareis apice recurvis obtusiuseulis, pedicellis gracilibus strietis sub fructu axi adpressis silicula 4—5 plo lonsioribus, petalis calyce vix duplo longioribus albis fere ad medium bifidis (lobis obtusis vix longioribus ac latis) ambitu obovato-cuneatis basi longe tenuiterque unguieulatis, antheris pallide luteis, silieula globoso-ellipsoidea turgida glabra virenti, valvis duris (altera saepius rudimentaria) stylo plus duplo hreviori terminata, seminibus fuscis. Floret julio, augusto. Caules 20—40 em. longi, folia media 2—3 cm. longa et 2--3 mm. lata, racemi 2—4 cm. longi, flos totus 4mm longus, silieula 2'/, mm. diam., semina 1'/,mm. In arenosis maritimis prope Varna frequens. Detexi a. 1885, specimina tamen fructifera legit el. Bornmüller a. 1886. Zur Synonymie der Kurotia ceratoides (L.) C. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. Von P. Ascherson. (Schluss.!) Die oben (S. 298) ausgesprochene Hoffnung, dass vor Abschluss dieses Aufsatzes über das im Linne@’'schen Herbar in London auf- bewahrte Original-Exemplar des Illecebrum arabicum weitere Auf- schlüsse zu erhalten sein würden, hat sich in der That erfüllt. Dr. Hans Schinz, der von meinen Studien über die fraglichen For- men eingehend Kenntniss genommen, hat dıs fragliche Exemplar bei einem zweimaligen Besuche des Linne'schen Herbars genau mit Proben der beiden Formen der P. longiseta und mit solchen der P. desertorum verglichen, wofür ich ihm meinen herzlichen Dank sage. Seinen Mittheilungen entnehme ich Folgendes: „Der mit Ill. arabieum überschriebene Bogen trägt leider kein ganzes Pflänz- chen mit Wurzeln und Sprossen, sondern nur die letzten Auszwei- gungen eines offenbar starken Exemplars; die Verzweigung stimmt auffallend mit der einer von Schweinfurth sub Nr. 77 an das Kew-Museum mitgetheilten, am 4. Mai 1880 in Wadi Tumilat ') Vergl. Nr. 4,.5,717,.8. > Dun 325 gesammelten Pflanze. Der Mucro der Perigonblätter ist klein. Im Ganzen stimmt die Pflanze mit der von Ihnen übersandten P. lon- giseta var. breviseta überein (zu der auch die obige Schweinfurth’sche Pflanze gehört, deren Tracht, da sie im Culturlande gesammelt ist, begreiflicherWeise dem Linn&'schen Garten-Exemplarenahekommt A.). Die Bracteen sind entschieden schmäler als an P. desertorum, spitz- lich oder spitz, die Laubblätter schwächer behaart als an letzterer Art, was mir ein constanteres Artenmerkmal zu sein scheint, als die mehr oder minder reichliche Behaarung der Stengeltheile.* Hiernach scheint mir die Identität von JZllecebrum arabieum L. mit P. longiseta var. breviseta unzweifelhaft und haben wir die bis- her als P. longiseta bezeichnete Gesammtart als P. arabica (L.) DC. zu bezeichnen. Da Webb offenbar das Linn&’sche Exemplar eingesehen und mit der unzweifelhaften P. desertorum der Delile’schen Abbildung und Kralik’s identificirte, entspricht seine P. arabica der Delile'- schen, bez. der P. desertorum der Illustr. Fl. Eg. von Ascherson und Schweinfurth. Jllecebrum longisetum Pertol. habe ich leider bisher nicht zu Gesicht bekommen. Es fehlt wie im Florentiner Herbar, auch in dem des botanischen Gartens in Turin, wo man Exemplare dieser von Moris gesammelten Pllanze zu finden erwarten sollte. Meinen Freunden Dr. Levier und Prof. Gibelli danke ich für die, wenn auch vergeblich aufgewandte Mühe. Der allerdings nur von mir verschuldete Umstand, dass diese Veröffentlichung sich durch eine Reihe von Monaten hingezogen hat, gestattet mir noch eine von mir nicht erwartete Complication zu besprechen. Ich habe oben S. 128 es für nicht wahrscheinlich erklärt, dass die Gattung Robbairea sobald mit Polycarpon vereinigt werden wird. Dies Unwahrscheinliche hat sich aber dennoch verwirklicht, da Pax in seiner Bearbeitung der Caryophyllaceae in Engler’s und Prantl's Natürl. Pflanzenfamilien III, 1 B, S.87, Robbairea als sect. II zu Polycarpon zieht und folgerichtig Robbairea prostrata als Poly- carpon prostratum (Forsk.) Pax aufführt, ein Name, der nur wenige Wochen später veröffentlicht sein dürfte als P. prostratum Aschers. et Schweinf. (1. April 1889). Nach Obigem ist es selbstverständlich, dass Alsine prostrata Del. nee Forsk. als Polycarpon einen anderen Artnamen führen müsste, dessen Auswahl ich um so mehr meinem Breslauer Fachgenossen überlasse, als ich die Vereinigung von Rob- bairea mit Polycarpon nur dann zulässig finden könnte, wenn man auch Polycarpia mit Polycarpon vereinigt. Wenn man aber diese Gattungen, wie Pax, in herkömmlicher Weise durch ungekiolte und gekielte Kelchblätter unterscheidet, und ausserdem noch letzterer Gattung einen kurzen Griffel (s. oben S. 127) zuschreibt, scheint mir die Verbindung von Robbairea mit Polycarpon nicht richtig. Boissier hat an dieser Anschauungsweise schon unbewusst eine treffende Kritik ausgeübt, indem er unter seinem Polycarpon suceu- lentum, das in der That zu Robbairea gehört (vgl. oben S. 71,128) 326 Fl. Or. I, pag. 737, bemerkt: Laciniis calyeis vix carinatis accedit ad Polycarpaeam, sed facies omnino Polycarpi. In der That findet man eine so schwache Andeutung eines Kiels wie bei ARob- bairea prostrata (Del.) Boiss. auch bei unzweifelhaften Polycarpia- Arten, z. B. unserer P. repens Aschers. et. Schweinf. Ganz ver- schieden zeigen sich die geschärften fast flügelartigen Kiele, nament- lich an den zwei in der Knospenlase äusseren Kelchblättern, die stets stärker, öfter allein gekielt sind, z. B. bei P. tetraphyllum L. fil. und dem wahren P. succulentum (Del.), bei denen diese Kiele besonders nach der Spitze der Sepalums zu vorspringen, während sie bei Robbairea prostrata gerade an der Basis etwas deutlicher sind. Dass diese „facies Polycarpi* trügerisch ist, beweist gerade diese Art, deren grössere Formen nicht im Mindesten an Poly- carpon eıinnern; weit mehr gleichen sie einer Spergularia, zu welcher Gattung sie auch Cosson gezogen hat, dessen Spergularia Alkkensis ebenfalls zu Robbairea gehört. Der Autor des wahren P. succulentum (Del.) ist übrigens auch nicht Webb, wie ich oben S. 128 annahm, sondern J. Gay (vgl. J. Gay in Duchartre Rev. bot. II, 372 nach Walpers Ann. ]. 82 und Christ in Engler’s Bot. Jahrb. IX, S. 103). P. succulentum Webb ist P. tetraphyllum L. fil. B. intermedium Gay ]. e. Schliesslich habe ich eine Angabe in dem oben S. 70 an- geführten Titel des Supplement & l’Illustration de la Flore d’Ezypte zu berichtigen. Dasselbe ist nicht mehr 1883 erschienen, sondern erst am 5. März 1889 ausgegeben worden. Die auf den ersten Blick sonderbare Thatsache, dass mithin die Anzeige früber erschien, als die Abhandlung, erklärt sich daraus, dass der Druck des Textes in der. That Mitte December 1888 beendet war, der des Titelblattes un/l die Ausgabe aber durch hier nicht zu erörternde Umstände um mehr als zwei Monate verzögert wurde. Die Zahl der endemischen Arten Aegyptens beträgt nicht 50, wie ich oben S. 71 angab, sondern 47. Ich übersah nämlich, dass Wolfia hyalina (Del) Hegelm. auch in Kordofan (leg. Dr. Pfund! det. cl. Hegelmaier) vorkommt; sowie dass J. ©. Hart in seiner Botany of Sinai and Southern Palestine (Trans. of the Royal Irish Academy. Vol. XXVIII [1835]) pag. 425 und 441 Silene Hussoni Boiss. für letzteres Gebiet und Atriplew Ehrenbergü F. v. Müll. (A. erytallinum Ehrb. nee F. v. Müll.) bei Agabah (am Rothen Meere) angibt. Dieses Ucbersehen ist wohl verzeihlich, ebenso wie ich es dem Verfasser nicht nachtrage, dass er einen einschlä- gigen Artikel von mir zwar erwähnt, aber nicht beachtet hat. Von den dort angeführten Novitäten für die Flora Palästinas sind nämlich Sisymbrium erysimoides Desf., Zygophyllum simplex L., Erigeron Bovei Boiss. (richtiger Conyza Bovei DC. oder Blumea B. Vatke), Pentatropis spiralis (Forsk.) Dene. und Atriplew leucoclados Boiss. von mir (Zeitschr. d. Palaest. Vereins VI, 1883), S. 228 und 229 als von Dr. O. Kersten aufgefunden nachgewiesen; Cayluses canescens (L.) St. Hil., Polycarpon succulentum (Del.) Gay (als P. arabieum 327 Boiss.) und Euphorbia aegyptiaca Boiss. gibt schon Barbey (Herb. an Levant [1882], pag. 119, 122, 154), die im Mittelmeergebiet fast allgemein verbreitete Silene colorata Poir. schon Boissier (Fl. Or. I, 597, als S. Olivieriana) für Palästina an.') Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus. Ein Beitrag zur Systematik der Cruciferen von Dr. Richard v. Wettstein. (Mit Tafel 1.) (Schluss.?) Diese Serie A enthält Gattungen mit Schoten und Schötchen, deren Klappen flach oder schwach gewölbt sind und umfasst nach Bentham und Hooker 5 Tribus: 1. Arabideae. Radicula den Cotylen seitlich anliegend, Schoten, Samen lreihig. 2 Alyssineae. Radicula den Cotylen seitlich anliegend, Schötchen, Samen 2reihig. 3. Sisymbrieae. Radieula dem Rücken eines Cotyledo aufliegend, Schoten, Samen lreihig. 4. Camelineae. Radicula dem Rücken eines Cotyledo aufliegend, . Schötchen, Samen 2reihig. 5. Brassiceae. Cotylen der Länge nach gefaltet. In diesen fünf Tribus sind alle Gattungen zusammengefasst, welche De Candolle in seine Sectionen: Arabideae, Sisymbrieae, Brassiceae, Heliophileae, Alyssineae, Cumelineae, Velleae, Subula- rieae stellte. Ein genaueres Eingehen zeigt nun bald, dass einerseits, wie schon oben erwähnt, die zur Umgrenzung der Tribus herangezogenen Merkmale durchaus nicht constant sind, dass Anklänge an andere Tribus bei Gattungen des einen relativ bäufig sind (so bei Arten von Hesperis, Sisymbrium, Conringia, Arabis, Lepidium, Camelina, Thlaspi, Cochlearia, Draba u. a.), dass anderseits nicht nur in Folge dieser Schwankung, sondern insbesondere durch die Gesammtheit der anderen Merkmale manche Gattung der Arabideae solchen der Sisymbrieae, manche der Alyssineae solchen der Oamelineae viel ') Berichtigung einiger Druckfehler in früheren Theilen dieses Aufsatzes: Seite 255, Zeile 45, 16 von oben statt: Saldhijeh lies: Salehijeh. „ 255, „36 von oben statt: Eb’Arisch lies: El’Arisch. „ 299%, „ 2% von unten statt: Sinhai lies: Sinai. »„ 297, „ #1 von unten statt: angegebenen lies: aegyptischen. „ 300, „ 23 von oben statt: unseren lies: unklaren. ?) Vergl. diese Zeitschrift Nr. 7 und 8. Tafel I befindet sich in Nr. 7. 328 näher steht als den in denselben Tribus gestellten Gattungen. Ich erwähne als solche verwandte Gattungen Matthiola (Arabideae) und Hesperis (Sisymbrieae), Macropodium (Arabideae) und Stan- leya ya Porphyrodon (Sisymbrieae) und Cardamine (Arabideae), Cheiranthus (Arabideae) und Er are ai) Camelina (Camelineae) und Alyssum (Alyssineae) u. a. m. Diese Aehnlichkeit geht in manchen Fällen so weit, dass einzel der Gat- tungen seradezu mit anderen vereinigt werden müssen, wie eben Cheivanthus und Erysimum, wie beispielsweise nach meiner Ansicht auch Matthiola und Hesperis. Wenn man ferner in Erwägung zieht, dass die zur Unterscheidung der Tribus benützten Merkmale selbst in solchen Fällen, wo sie sich constant erweisen, jedenfalls anderen Merkmalen an Bedeutung zurückstehen, da sie auf rein biologische Anpassungen zurückzuführen sind, so drängt sich die Ueberzeugung auf, dass es auf keinen Fall zulässig ist, der consequenten Anwen- dung des einen von De Candolle in die Systematik eingeführten Merkmales zu Liebe auf die natürliche Gruppirung der Gattungen zu verzichten, die vielleicht ergibt, wenn man die Tribus der Ara- bideae und Sisymbrieae einerseits, jene der Alyssineae und Came- lineae anderseits vereinigt. Ich gedenke eine ausführlichere Begründung und Durchführung dieser angedeuteten systematischen Aenderung später an anderer Stelle zu geben und möchte nur im Folgenden in Kürze einen Ueber- blick des sich aus meinen Darlegungen ergebenden Crueciferen- Systemes geben, das sich allerdings nur als eine Modification des von Bentham und Hooker aufgestellten darstellt. Im ersten Tri- hus soll auch die Anordnung der Gattungen angedeutet werden, da die Gattung Erysimum in dem von mir angenommenen Umfange sich hier einreiht, ohne dass diese Anordnung als durchwegs definitiv angesehen werden müsste. Series A. (Benth. et Hook. Gen. plant. I, pag. 58). Tribus I. Arabideae (umfassend die Sectionen De Candolle's: Arabideae, Sisymbrieae, Heliophileae, Anastaticeae, die Tribus Benth. und Hooker's: Arabideae, Sisymbrieae). Anordnung der Gattungen: Andrzejowskia, Notoceras, Paro- linia, Diceratella, Lonchophora, Anastatica, Tetracme, Schizo- petalum, Hesperis (H.-- Matthiola), Malcolmia, Diptychocarpus, Parreya, Cithareloma, Macropodium, Stanleya, Warea, Thely- podium, Dontostemon, Lepidostemon, Streptoloma, Atelanthera, Erysimum, Syrenia, Greggia, Christolea, Zerdana, Conringia, Sınelowskia, Entrema, Sisymbrium, Porphyrocodon, Caulanthus, Cardamine, Nasturtium, Barbarea, Arabis, Dryopetalum, Strep- tanthus, Loxostemon, Jodanthus, Laevenworthia, Morettia, Helio- phila, Chamira. Tribus II. Alyssineae (umfassend die Sectionen De Candolle’s: Alyssineae, Camelineae, Subularieae, die Tribus Benth. und Hooker's: Alyssineae, Camelineae). 329 Tribus III. Brassiceae Benth. et Hook. (umfassend die Sectionen De Candolle’s: Brassiceae, Velleae). Series B. (Benth. et Hook. 1. e. pag. 62). Tribus IV. Thlaspideae (umfassend die Sectionen De Candolle’s: Thlaspideae, Lepidineae, Brachycarpeae, die Tribus Benth. und Hooker's: Thlaspideae, Lepidineae excel. Schouwia, Psychine). Tribus V. Psychineae DC. Series C. (Benth. et. Hook. 1. ce. pag. 64). Tribus VI. /satideae Benth. et Hook. (umfassend die Sectionen De Candolle's: Euclidieae, Isatideae, Zilleae [exel. Muricaria ], Buniadeae). Series D. (Benth. et Hook. 1. e. pag. 66). Tribus VII. Cakilineae Benth. et Hook. (umfassend die Sectionen De Candolle’s: Cakilineae [exel. Chorispora], Erucarieae, Raphaneae [exel. Raphanus] und die Gattung Muricaria). Series E. (Benth. et Hook. ]. e. pag. 66). Tribus VII. Raphaneae Benth. et Hook. (umfassend die Seetionen De Candolle's: Anchonieae, die Gattungen Raphanus und Chorispora). Die durch das Vorkommen eines Bastardes zwischen Arten der beiden bisher unterschiedenen Gattungen Erysimum und Cheiranthus angeregte Untersuchung derselben hat mich gezwungen, die beiden Gattungen in eine zu vereinigen. Es hat sich durch die Untersuchung herausgestellt, dass diese Vereinigung nicht nur zulässig, sondern eine Abgrenzung der Gattungen überhaupt nicht möglich ist und dass die beiden Genera in die grosse Zahl jener gehören, die vor langer Zeit aufgestellt und bisher aufrecht erhalten wurden, weniger weil ihre Verschiedenheit erwiesen war, als weil ein Anstoss fehlte, diese Verschiedenheit eingehender zu prüfen. Der Nachweis, dass die beiden Stammarten einer Gattung an- gehören, spricht auch wieder dafür, dass Bastarde zwischen Arten verschiedener Gattungen nicht so häufig sind, als vielfach angenommen wird. Soweit unsere Erfahrungen reichen, findet Bastardirung nur zwischen Pflanzen statt, die morphologisch viele Uebereinstimmung besitzen, mithin nahe verwandt sind, also vorzugsweise zwischen Arten einer Gattung. Ich nehme nicht Anstand zu glauben, dass die Möglichkeit der Bastardirung überhaupt eine so nahe Verwandtschaft anzeigt, dass sie geradezu als ein Krite- rium angesehen werden könnte für die Vereinigung ver- schiedener Arten zu einer Gattung. Die Erfahrung spricht entschieden für die Richtigkeit dieser Ansicht. Wenn wir die wirk- lich nachgewiesenen Bastarde zwischen Arten verschiedener Gat- tungen betrachten‘), so finden wir, dass sie fast durchwegs Arten solcher Genera entstammen, die entweder schon wiederholt vereinigt ') Vergl. insbesondere Focke, Pflanzenmischlinge, Berlin 1881. 330 wurden oder für deren Vereinigung vieles sprechen würde'). Dass Ausnahmen von dieser Regel stattfinden, will ich nicht leugnen, insbesondere scheinen bei den Orchideen?) „bigenerische Bastarde* thatsächlich zu existiren, doch jedeufalls ist die Zahl derselben eine sehr beschränkte. Erklärung der Tafel (I). Fig. 1. Erysimum intermedium (*/, d. nat. Gr.) nach einer Photo- graphie von F. v. Kerner. 2. Corollenblatt. 3. Staubgefäss. „ 4-5. Innere Kelchblätter. 6—7. Aeussere Kelchblätter. „ 2—7. Etwas vergrössert. „ 8. Schote von E. Pannonicum Cr. „ 9. Schote von E. intermedium. „ 10. Schote von E. Cheiri (L.), 8—10 nat. Gr. „ 11—13. Samen, 10fach vergr. 11 von E. Pannonicum, 12 von E. intermedium, 13 von E. Cheiri. „ 14—16. Samenquerschnitt, halbschematisch; 15—20fach vergr. „ 14-17. E. Cheiri, 14 typisch, 15—17 abweichend. „ 18—20. E. Pannonicum, 18 typisch, 19—20 abweichend. „ 21—22. E. Boryanum typisch. „ 23—24. E. Cheiranthus, 23 typisch, 24 abweichend. „ 25—26. E. intermedium. Kritische Bemerkungen über siebenbürgische Weiden. Von Dr. Eustach Woloszczak. (Schluss.?) S. einerea L. (8. aquatica), S. aurita L., S. Caprea L. und S. Reichardtii Kern. kann ich leicht übergehen, weil erstere drei Weiden mit Ausnahme eines Exemplares der S. Caprea mit kleine- ren Kätzchen, von Schur als S. aurita bezeichnet, mit Rücksicht auf die Schur’schen Weiden keine weitere Besprechung erfordern; S. Reichardtii dagegen nicht vorliegt, vielleicht in Siebenbürgen überhaupt nicht beobachtet wurde, und die diesbezüglichen Angaben sich auf eine S. Caprea mit stark filzigen Zweigen beziehen können. !) Zum Beispiel: Silene und Coronaria, Melandrium und Coronaria, Cereus und Phyllocactus, Galium und Asperula, Campanula und Phyteuma, Celsia und Verbascum etc. ?) Vergl. Focke a.a. O0. S. 372%, 375, 378, 379, 380. — Kerner in Verh. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. S. 203 (1885). °) Vergl. Nr. 8. u a 3al Dass Simonkai S. Zivida Wahlbe. in seine Enumeratio nicht aufgenommen hat, würde ich auf ein Versehen zurückführen — wenn ich den Namen nicht unter den Synonymen von S. Silesiaca fände; — denn S$. Zivida ist mit S. Silesiaca gar wenig verwandt. Schur nennt ihre Standorte, und sie befindet sich auch unter seinen Wei- den aus dem Zaisonthale, aus Borszäk und vom Bullafall. Mit Rück- sicht darauf ist S. öivöda als Synonym von S. Silesiaca bei Simonkai zu streichen und die Art für Siebenbürgen aufzuführen. S. nigricans — phylieifolia Schur von Bucsees und von den Kercesorer Alpen ist S. Silesiaca und nicht S. nigricans Sm. Von S. Silesiaca Willd. finden wir in Simonkai's Enumeratio zahlreiche Standorte angeführt, meiner Ansicht nach überflüssiger- weise, weil S. Silesiaca in den galizisch - ungarischen Karpathen äusserst gemein ist, und kein Grund vorliegt, warum sie in Sieben- bürgen nicht auch häufig sein sollte. Ob 8. fagifolia W. K. in Willd. wirklich ein Bastart aus S. Caprea und S$. Silesiaca ist, kann ich nicht als sicher be- trachten, weil in Willd. Spec. ausdrücklich bemerkt erscheint, dass Blüthen nicht vorlagen. S. Silesiaca zeigt eine grosse Mannig- faltigkeit der Blattformen in den Karpathen, und man kann dessen nicht sicher sein, dass die Blattexemplare der S. fagifolia W. K. nicht zur S. Silesiaca gehörten. Uebrigens kann ich auch den übrigen Angaben über das Vorkommen dieses Bastartes in Siebenbürgen gar grosses Vertrauen darum nicht entgegenbringen, weil S. Silesiaca auch behaarte Fruchtknoten besitzen kann, was die Bastartunter- scheidung erschweren kann, obwohl ich nicht bestreiten will, dass das von Simonkai gesehene Exemplar wirklich ein Bastart ist. Bezüglich S. Siegerti Anders. habe ich zu bemerken, dass in Schur’s Herbar kein solcher Bastart sich findet, da S. Pontede- a Schur, wie ich schon bemerkt habe, zu S. Mauternensis Kern. gehört. Vollständig zweifelhaft erscheint mir das Vorkommen von S.appen- dieulata Vill., S. grandifolia Ser., dessen Erwähnung eigentlich die Ur- sache war, dass ich mich an die Revision der Schur’schen Weiden gemacht habe, weil ich in Simonkai’s Enumeratio eine auf sie bezüg- liche Angäbe fand, der ich aus dem Grunde kein Vertrauen schenkte, weil ich selbst S. appendiculata in den Ostkarpathen nirgends ge- sehen habe. Ich habe schon an einer anderen Stelle meinen Zweifel über dieses Vorkommen in den Ostkarpathen ausgesprochen und muss bei diesem Zweifel so lange beharren, bis ich $. appendiculata aus den Karpathen selbst gesehen habe, weil ich unter den Schur’schen Weiden kein Exemplar fand. Ich sah hier allerdings ein Exemplar vom Bullafall, das für Schur als eine 8. grandifolia wegen der grossen Blätter gelten konnte, das aber in der Wirklichkeit nur einem Schössling von S. Caprea entstammt, wogegen ein anderes vom Kuhhorn wahrscheinlich aus etwas tieferen Lagen stammend, zu S. cinerea x Silesiaca gehört. 8. appendiculata und S. Silesiaca lassen sich auch in Blattexemplaren hauptsächlich dadurch von einander unterscheiden, 332 dass die Jahrestriebe der S. appendieulata im Allgemeinen dicker und kürzer, dass ihre Blätter etwas anders gefärbt, derber und länger gestielt sind, dass deren Mittelrippen gegen die Laminarbasis sich allmälie stärker verdicken, als dies bei S. Silesiaca der Fall ist. Ueber $. multinervis Döll. aus Siebenbürgen kann ich in Eımangelung von Belegen in Schur’s Herbarium kein Urtheil abgeben. Eine grosse Anzahl der verschiedensten Weiden hat Simonkai unter dem Namen S. hastata zusammengefasst. Man findet darunter allerdings auch eine wirkliche S. hastata L. (Schur nennt sein Exemplar vom Kuhhorn S. phylieifolia = 8. urbuscula); man findet hier aber auch S. Silesiaca W. und zwar vom Retyezat, 1780 von Lercehenfeld gesammelt (bezeichnet als S. phylieifolia var. majalis — S. bieolor), und vom Bucsees und den Kercsesorer Alpen (be- zeichnet als „S. phylicifolia var. Transsilvanica an 8. laurina*); man findet hier S. glabra Scop., gesammelt von Kladni in den Fosaraser Alpen und richtig bestimmt; ferner S. Helvetica Vill.') und zwar unter der Bezeichnung „S. Lapponum= 8. limosa Wahlg.“ sowohl aus den Fogaraser Alpen, als auch aus dem Sirmathal und bier mit S. glauca L. Mit Rücksicht auf das Citat „S. arbuseula var. dubia Porr.“ ist vielleicht auch noch S. bicolor Ehrh., die ja auch schon Herbich auf der Czorna Hora in Galizien gefunden und als S. arbuscula bezeichnet hat, und daher in Siebenbürgen kaum fehlen dürfte, unter Simonkai’s $. hastata verstanden. S. rosmarinifolia L., S. Jacquini Host, S. retieulata L., 8. retusa L. und S. herbacea L. kann ich übergehen, da sie leicht kenntlich sind und von Schur auch nicht verwechselt wurden. Lemberg, am 1. Mai 1889. Adenostyles canescens. (A. glabra Vill. < A. Alliuriae Gouan.) Von G. Sennholz. A. caule elato, pubescente, foliis subcoriaceis, triangulari-cordatis, breviter acuminatis, sinn basali eo A. glabrae angustiore, caulinis breviter auriculatis, dentibus inaequalibus sub-duplodentatis, in pagina superiore glabris, subnitidis, modice rugosis, inferiore leniter araneoso-velutinis itaque griseo-viridibus, denique glabrescentibus. Adenostyles canescens hält die Mitte zwischen A. glabra Vill. (A. alpina Bluff u. Fingh.) und A. Alliariae Gouan (A. albifrons Rehb.), zwischen denen sie sich fand; sie scheint eine Hybride ') Nur so zu deuten, weil die $S. Lapponum entweder beiderseits filzige oder beiderseits ziemlich gleich verkahlende Blätter zeigt, während die Schur'- schen Exemplare nur unterseits dicht weissfilzige Blätter haben. SE VEREER 333 zwischen diesen zu sein. Bei der Verschiedenheit der beiden Arten sind die Unterschiede zwischen dem Bastart und beiden schon durch die Mittelstellung ausgesprochen. A. canescens unterscheidet sich von A. glabra durch die unter- seits schwach grau-spinnwebig-wolligen, weniger lederigen, mehr zugespitzten und an der Basis schmäleren Blätter, deren Secundär- nerven unterseits weniger stark hervortreten, als dies bei A. glabra der Fall ist. Der Blattrand zeigt häufig doppelte Zähnung. Die stengelständigen Blätter sind meist etwas geöhrlt. — Von A. Alliariae Gouan dagegen ist A. canescens durch wenig dichtere Behaarung der Blattunterseite, derbere Consistenz, etwas regelmässigere Beran- dung und breitere Form der Blätter, stärker hervortretende Secundär- nerven verschieden. Die Stipulartheile der Stengelblätter sind kleiner als an A. Alliariae. An Ort und Stelle fiel auch der Unterschied in der Blüthezeit sehr auf. A. Alliariae war nahe am Abblühen, A. glabra blühte eben erst auf, während die Blüthen der A. canescens eben in voller Ent- wickelung waren. A. canescens fand sich in zahlreichen Exemplaren Anfangs Juli d. J. im Krummbachgraben des Schneeberges zwischen den Stammarten. Da A. Alliariae und glabra häufig zusammen vorkommen, dürfte die Hybride auch sonst zu beobachten sein, es spricht für das sonstige Vorkommen auch der Umstand, dass mehrfach von Uebergängen zwischen den beiden Arten die Rede ist (z. B. Neil- reich, Flora von Nieder-Oesterreich, S. 323, Hausmann, Flora Tirols, S. 420 u. A.); solche Uebergangsexemplare dürften wohl zum Theile A. canescens sein. Beitrag zur Flora Dalmatiens. Von J. Bornmüller. Zur genaueren Kenntniss der südlichen Theile Dalmatiens dürfte folgende Aufzählung neuerer, in Visiani’s Flora nicht ver- zeichneter Fundorte einen kleinen Beitrag liefern. Die Mehrzahl der Angaben ist von untergeordnetem Werthe; es sei jedoch hervorgehoben, dass ausser den bereits früher in dieser Zeitschrift publieirten Funden von Palladia atropurpurea Mech. und Trifolium physodes Stev. hier zwei für die Flora der österreichisch- ungarischen Monarchie neue Arten aufgezählt werden, nämlich Eri- geron linearifolium Cav. von Budua und Linum elegans Sprun. von Ragusa, die ich im Jahre 1886 entdeckte. Ueberdies sammelte ich mehrere für die Flora Dalmatiens neue Arten. Delphinium brevicorne Vis. (Lesina). Bei Cannosa-Ragusa. Fumaria offieinalis 1. var. Wirtgeni Koch. Rayusa. Oesterr. botan. Zeitschrift, 9. Heit 1880 26 334 F. Reuteri Boiss. —= Anatolica m. Oesterr. botan. Zeitschr. 1887, VIII; non Boiss. Rayusa, Cattaro (vid. el. Hausskn.). Corydalis tenuis Sch. N. Ky. Biokovo (vid. Uechtritz). Isatis canescens DU. und Peltaria alliacea L. Mossor bei Spalato. Capsella rubella Reut. Cattaro, Gravosa (vid. Uechtritz). Hutchinsia petraea Rehb. Zara, Ragusa-Cannosa, Cattaro und am Weg nach Cettinje. Iberis umbellata L. var. tenuifolia Vis. mit Malcolmia Orsiniana Ten. und Alyssum microcarpum Vis. bei Makarska; Malcolmi«a Orsiniana auch auf dem Velez bei Mostar. Aethionema gracile DC. Ragusa-Lapad. (see. Borb.) Reseda lutea L. var. gracilis (Ten.?) Ragusa-Lapad. Linum elesans Sprun. Auf dem Bergrücken oberhalb von Cannosa und Malfi bei Ragusa; wahrscheinlich Z. campanulatum Vis. Cytisus ramentaceus Sieb. Im oberen Omblathal und zwischen Ragusa- veechia und Castelnuovo. Lotus angustissimus L. Budua. Hippoerepis eiliata W. (Lesina, Spalato, Orien). Lapad. Coronilla emeroides Boiss. Oberes Omblathal. ©. stipularis Lam. Eingang ins Brenothal; ©. Cretiea L. Lacroma. Vieia melanops Sibth. Risano, Perasto. V. Bithyniea L. (Inseln und Ragusa-vecchia); auch bei Cattaro. V. gracilis Loisl. Ragusa. Ervum nigricans M. B. (Ossero bis Spalato). Perasto in der Bocche di Cattaro. Lathyrus aphaca L. Variirt in der Flora Triests mit vorherrschend Sblüthisen Blüthenstielen. L. Ochrus DC. Ragusa-vecchia. L. annuus L. (Ossero, Verlika, Zara), südlichstes Vorkommen: Cattaro. Potentilla hirta Relıb. Mte. Marian bei Spalato, Cattaro, in einer fast stengellosen Zwergform am Strand bei Budua. P. Taurica W. Mte. Marian bei Spalato. P. australis Kras. Biokovo und Lovcen in subalpiner Lage (vid. cl. Zimmeter); auch in Haiden bei Zara. P. Tommasiniana F. Sz. Bei Fiume gemein, südlicher nirgends be- obachtet; in Serbien überall im Gebirge (über 500 M.) häufig. Amelanchier Cretica DC. (Vis.) An Felsen oberhalb Cattaro und bei Cettinje. Oenanthe silaifolia M. B. (Zava bei Ragusa); Castelnuovo. Portenschlagia ramosissima Vis. Felsgeröll des östlichen Mossor. Helosciadium nodiflorum Koch. Salona, unweit der Flussmündung, sehr üppig, einen Graben völlig ausfüllend; dort im Chaussee- graben auch Alisma ranunculoides L. Carum Carvi L. Bocche di Cattaro, weder bei Nyman noch Visiani verzeichnet. Galium firmum Tsch. („aureum Vis.*). Geröll des Mossor. @&. Chersonense Stev. Zwischen Ragusa-vecchia und Castelnuovo. 335 Erigeron linearifolium Cav. An der Südgrenze bei Budua, an ähnlichen Plätzen wie in Attica und mit jener Pflanze völlig überein- stimmend, zusammen mit ‚Diotis maritima Hook., Polygonum maritimum, Palladia. Centaurea alba L. (non aut. Serb.!) An der Südspitze, Strandfelsen südlich von Budua. Tyrimnus leucographus Cass. Forma albijlora zwischen Salona und Spalato. Senecio Cacaliaster Lam. Vellebith, Biokovo, Orien), Ostseite des Mossor. 1200 M. s. m. Chlora serotina K. mit Chl. perfoliata L. S. Stefano bei Spalato. Myosotis suaveolens W. K. Ueber Cattaro und am Weg nach Cettinje. Symphytum tuberosum, F. longifolia Beck. Bei Draga zwischen Buc- cari und Fiume. Solanum Persicum W.(?) Auf der Ostseite der Mossorspitze, 1300 M.; zwischen zerklüftetem Felsgeröll; fusshoher Strauch mit kwzen aufrechten dicklichen Aesten und weissen Blüthen; dort auch zwergige Gestrüppe von Acer Monspessulanum, und an grasigen Plätzen das seltene Geranium subcaulescens L’Herit. in ziem- licher Menge (einzige Localität auf österreichischem Boden, ent- deckt von Maly). Veronica anagalloides Guss., neu für Dalmatien: Gräben bei Budua mit Teuerium scordioides Schreb. V. acinifolia L. (Lesina, Zara): Ragusa vecchia. Linaria Cymbalaria Mill. var. pilos@ Vis. Biokovo, felsige Plätze in subalpiner Lage. Scrophularia laciniata W. K. Mossor bei Spalato. Ser. peregrina L. (Zara bei Ragusa): Risano in der Boeche di Cattaro. Salwia Bertolonii Vis. Cattaro. Sideritis Romana L. und S. purpurea Tabl. am Strand bei Budua. Stachys spinulosa Sibth. et Sm., flore ochroleuco: Lapad-Ragusa, von ihr ist die serbische Pflanze (Panlic, Flora pr. Serbiae) u. a. durch goldgelbe Blüthen auf den ersten Blick verschieden (= St. Milani Petrovie). Lamium bifidum Cyr. Bei Cattaro und an der Landstrasse zwischen Njegusch und Cettinje (= L. ineisum aut. serb. non W., eine Pllanze steiniger Bergabbänge in Südserbien, daselbst nicht selten, aber weder in Gesellschaft von L. amplewicaule, noch L. purpureum). Ballota alba 1. Spalato, Mostar, B. rupestris Vis. Biokovo, Buchenwaldregion. Teuerium Polium L. ß. purpurascens Vis,. Bei Budua und Metkovie. Truerium Chamaedrys var, Mlyrieum Borb. et Bornm. „Pallescenti- 26% 330 virescens, pilis albis densissimis horizontaliter patentibus, eaulis diametro longioribus; foliis quoque magis villosis. Villositate Linariam spuriam L. var. macrotricham Borb. (Fiume) refert. Folia lobulata, lobulis eximie dentatis, ddeogne duplieato-lobu- lata. Vertieillastris etiam fructiferis in spicam densam crassamque confluentibus. Calyce majore“. Borb. in litt. In Dalmatien an felsigem Meeresstrande bei St. Stefano un: Spalato. Die Pflanze wurde auch von Borbäs bei Porto Re und Sagnia im ungarischen Littorale gesammelt. Statice Cosyrensis Guss. (articulata Vis.). In grossen Mengen mit St. angustifolia Tsch. in einer steinigen Meeresbucht bei Stagno piccolo. Plantago arenaria W. K. (neu für Dalmatien). Strandplätze hei Budua in nicht-typischer Form, zu welcher Herr Prof. Dr. Ascherson bemerkt. dass sie von der norddeutschen Pflanze mehr abweicht, als die der ägyptischen Oasen, die Boissier (Supplementum) var. aegyptiaca nennt. Habituell unterscheidet: sie sich kaum von der niederen Plantago Psyllium L., die im dal- matinischen Küstenlande häufig ist, bei Ragusa massenhaft vor- kommt, jetzt aber auch bei Cattaro gefunden ist. Plantago Psyllium L. sammelte ich übrigens 1884 bei Berlin-Schöneberg, wenn schon ich sie erst jetzt erkannte; sie ist dort inzwischen nicht wieder gefunden, auch nicht früher beobachtet worden. Polygonum maritimum L. (Lesina, Ragusa). Strand bei Budua. Rumex tuberosa L. (Insel Bua und Ragusa). Findet sieh südlicher an steinigen Bergabhängen bei Cattaro u. a. mit Campanula ramosissima Sibth. Crozophora tinctoria L. Makarska. Daphne alpina L. (Vellebith, Sign, Biokovo). Mossor, in einem ein- zigen kleinen Individuum, doch mit Frucht und von der Pflanze bei Adelsberg nicht verschieden. Quercus Tommasinii Ky. „foliis magis laeiniatis* (v. Borb.!). Beim Eingang ins Brenothal bei Ragusa. @. Budensis Borb. Lapad-Ragusa. Ephedra procera Fisch. et Mey. Ostabhang des Mossor, ca. 1100 M. Typha angustifolia L. Narenta und Stagno grande. Seilla pratensis W. K. Oberhalb Cattaro, auf Felsen bei Cettinje. Se. bifolia L. in den Waldungen des Lovcen. Juneus acutus L. (Zara, Lesina). Massenhaft bei Gravosa und im Omblathal. Z. Gerardi Lois. forma laxa. An der Flussmündung bei Salona. Oyperus longus L. Budua. ©. rotundus L. Budua. 337 Carex distans L. Cattaro; wie die folgenden Arten von H. Dr. Velenovsky revidirt. ©. extensa Good. Cattaro, Meeresufer bei Stagno. €. Hallerian« Asso (Zara bis Salona): Ragusa und am Lovcen über Cattaro. ©. praecox Jacq. (Zara bis Ragusa): Cattaro und Lovcen. C. divulsa Good. Cattaro. C. Pairaei P. Sz. Biokove, in subalpiner Lage. €. divisa Good. Ombla, Insel Lacroma. ©. Linkii Schk. (Vellebith bis Ragusa): felsige Orte bei Cattaro. Sesleria juncifolia Host (Biokovo, Promissa, Lissa, Orien): am Meeres- gestade von Lapad bei Ragusa. Glyceria festucaeformis Heynh. Grasige Strandplätze bei Salona (vid. Uechtritz!). Setaria ambigua Guss. Sümpfe bei Stagne grande. Adianthum capillus Veneris L. (Zara, Kerka): Clissa, Ragusa-vecchia. Cheilanthes Szovitsii F. M. Zusammen mit Ch. odora Sw. im Breno- und oberen Omblathal bei Ragusa. Litteratur-Uebersicht. Juli 1889. Correns Ü. Culturversuche mit dem Pollen von Primula acaulis. (Ber. d. deutschen bot. Ges. VII. Heft 6.) 8 S. Die beiden Pollenformen treiben in gleicher Zeit gleichlange Schläuche, nur sind jene der grösseren dicker. In der Grösse der Pollen, in Verschieden- heit der Ernährbarkeit und Reizfähigkeit, in der Form der Narbenpapillen liegt nicht die Ursache grösserer oder geringerer Fruchtbarkeit. Die Schläuche sind chemotrop, aber nicht a@rotrop. Correns Erich C. Zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte der extranuptialen Nectarien von Dioscorea. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. XCVIL. Bd. S. 651.) 24 S. 1 Tafel. Verf. beschreibt eingehend das Vorkommen, den Bau und die Entwicke- lung der extrafloralen Nektarien der Dioscorea-Arten. ’) Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes, Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu esschienenen Arbeiten höflichst ersucht. Die Red. 398 Feistmantel O. Ueber die geologischen und paläontologischen Verhältnisse des Gondwäna-Systemes in Tasmanien und Verglei- chung mit anderen Ländern, nebst einem systematischen Verzeich- niss der im australischen Gondwäna-Systeme vorkommenden Arten. (Sitzungsber. der k. böhm. Ges. d. Wissensch. 1888. $. 620.) 34 8. Enthält von S. 623—639 eine Aufzählung der gefundenen Pflanzenreste. Hackel E. Andropogoneae. (Monographiae phanerogamarum. Pro- dromi n. continuatio, n. rivisio el. A. et C. De Candolle. Paris, Masson.) 716 S. 2 Taf. 16 fl. 80 kr. Vergl. S. 341, Heimerl A. Die niederösterreichischen Ascoboleen. (15. Jahresber. der k. k. Ober-Realsch. in Sechshaus bei Wien.) 32 S. 1 Tafel. Beschreibung folgender Arten: Sphaeridiobolus hyperboreus (Karst.), Ascobolus furfuraceus Pers., glaber Pers., brunneus Cook., aglaosporus Heim,, immersus Pers., Saccobolus Kerverni (Crou.), depauperatus (Berk. et Broome), neglectus Boud., Beckii Heim., globulifer Boud., obscurus Cooke, pseudo-viola- ceus Heim., Ascophanus Pelletieri (Cr.), Holmskjoldii Hans., sexdeeimsporus (Cr.), rhyparobioides Heim., pilosus (Fr.), ruber Quel., einerellus (Karst.), ochraceus (Cr.), lacteus Cooke et Phill., carneus (Pers.), dhyparobius cerusta- ceus (Fuck.), pachyascus Zuk., Ascozonus oligoascus Heim., T'helebolus sterco- reus Tode, nanus Heim., Zukalii Heim. Janczewski E., Les hybrides du genre Anemone. (Bull. int. de l’Acad. de sc. d. Cracov. 1889.) 8°. 4 8. Palla E. Zur Anatomie der Orchideen-Luftwurzeln. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. XCVII. Bd. S. 200.) 88.2 T. Verf. untersuchte di» Luftwurzeln von Angrecum ornithorhynchum Lindl., und einer Polyrrhiza-Art und schildert eingehend den anatomischen Bau. Aus demselben lässt sich entnehmen, dass die Luftwurzeln der genannten Arten nicht nur der Wasseraufnahme, sondern auch, und zwar insbesondere die der zweitgenannten, der Assimilation dienen. Rippel H. Die Ameisenpflanzen. (Wiener Illustr. Garten-Zeitung 1889. Nr. 7.) 14 S. 3 Illustr. Weinzierl Dr. Th. v. Feldmässige Culturversuche mit Klee und Grassamen-Mischungen (Public. d. Samen-Control-Stat. in Wien N2..22.1 8. 18 »,.o0.Kr Weinzierl Th. v. Beobachtungen und Studien über den Futterbau, die Alpwirthschaft und die Flora der Schweiz. (Public. der Samen- Control-Stat. in Wien. Nr. 53.) Gr. 8°. 47 S. 60 kr. Enthält zahlreiche floristische Angaben über den südlichen Jura, die Tessiner und Churer Alpen, den Bernina- und Albula-Pass, die Sassiglione- Alpen u. a, m. Willkomm M. Tlustrationes florae Hispanicae insularumque Balea- um. Figures de plautes nouvelles ou rares decrites dans le Pro- 390 dromus florae Hispanicae ou recemment decouvertes en Espaene et aux iles Baleares accompagnees d’observations eritiques et histo- riques XV. Lfrg. Stuttgart (Schweizerbart). 4°. S. 65—84, Taf. CXXVIH—CXXXVI. Enthält Abbildung, Beschreibung und eingehende Besprechung fulgender Arten: Sutureja obovata Lag., 8. intricata Lge., Micromeria KLodriguezü Freyn et Jnka, M. filiformis Benth., Calamintha rotundifolia (P.) Wk.. Teu- erium chrysotrichum Lge., Teuerium aureum Schreb. f. angustifolium Willk., Teuerium eriocephalum Willk., T. Carthaginense Lge., T. capitatum L. var. spicatum Rouy, T. Majoricum Rouy. T. Aragonense Lose. Pardo. Scorzonera erispatula Boiss., Hieracium bombycinum Boiss. Reut. Die Abbildungen sind in der bekannten schönen und instructiven Art nach Zeichnungen des Verf. ausgeführt. Zimmeter A. Beiträge zur Kenntniss der Gattung Potentilla. (Pro- gramm der k. k. Ober-Realschule in Innsbruck für 1838 —1889.) 36 8. Ergänzungen und Zusätze zu der 4884 vom Verf. veröffentlichten Ab- handlung: „Die europäischen Arten der Gattung Potentilla.“ Die in der vor- liegenden Abhandlung enthaltenen Mittheilungen sind zum Theile aus seither erschienenen Publicationen entnommen, zum grösseren Theile kritische Bemer- kungen und neue Beobachtungen des Verf. Neu: P. Favrati Zim. (Rhone- gletscher), B. Sauteri Zimm. (Bozen und Brixen), P. Goirani Zimm. (Verona), P. grandiceps Zimm. (Centralalpen Tirols), P. Siegfriedii Zimm. (Winterthur), P. Alberti Zimm. (Frankreich). Bambeke C. v. Recherches sur la morphologie du Phallus impu- dieus L. Gand. (Annoot-Braeckman.) 48 S. 3 Taf. Verf. behandelt eingehend die Entwickelungsgeschichte des Peridiums. Er constatirt in demselben das Vorkommen eigenthümlicher, weitlumiger Hyphen „Hyphes claviformes“, die Secretionsorgane darzustellen scheinen. Behrens W. J. Methodisches Lehrbuch der allgemeinen Botanik für höhere Lehranstalten. 4. Auflage. Braunschweig (H. Bruhn). 8°. 350 8. 411 Fig. Schon seit der ersten Auflage hat sich dieses Lehrbuch vor vielen ähn- lichen durch Auswahl des Stoffes, Darstellung und Illustrationen vortheilhaftest unterschieden. Die vorliegende vierte Auflage bringt diese Vorzüge in noch höherem Masse zur Geltung. Daveau J. Plumbaginees du Portugal. (Boll. da Soc. Broter. XVI, pag. 145.) 42 S. 1 Taf. Eingehende Bearbeitung der Plumbagineen des Gebietes mit Berück- sichtigung der übrigen, besonders im allgemeinen Theile. Neu: Armeria Jouyana Dav. Dingler H. Die Bewegung der pflanzlichen Flugorgane. Ein Bei- trag zur Physiologie der passiven Bewegungen im Pflanzenreich. München (Th. Ackermann). 8°. 342 S. 8 Taf. Famintzin A. Beitrag zur Symbiose von Algen und Thieren. (Mem. de l’Acad. de St. Petersbourg. VII. Section. XXX VI. Tom. Nr. 16.) 4°. 36 8. 2 Taf. 340 Verf. bespricht das constante Zusammenleben von Tintinnus inqwilinus mit einer Chaetoceros-Art. Ferner bringt Verf. eingehende Untersuchungen über die gelben Farbstoffkörper in Radiolarien, die Cienkowski und Brandt für Algen erklärt hatten. Verf. schliesst sich auf Grund seiner Studien dieser Ansicht an. Tanfani E. Viscum album e Viscum laxum. (Nuov. Journ. bot. Ital. XXI, pag. 443.) 5 8. Verf. untersuchte beide Arten und kommt zu dem Resnltate, dass Vis- cum laxum eine durch das Substrat bedingte Varietät des Viscum album sei. Gelmi E. Contribuzione alla flora dell’ isola Corfu. (Nuov. Journ. bot. Ital. XXL, pag. 446.) 11 8. Aufzählung der vom Verf. auf der Insel gesammelten Pflanzen. Inter- “ essante Funde: Silene Ungeri Fenzl, Chamaepeuce anaphalodes DC., Vero- nica Chamaedrys L. var.?, Fritillaria sp.?, Poa Balbisü Parl. u. a. Karsch. Flora der Provinz Westphalen. Ein Taschenbuch zu bota- nischen Excursionen. 5. Aufl. Münster (Coppenrath). 8°. 339 8. Y..M.. ‚80, Pf. König J. Chemische Zusammensetzung der menschlichen Nahrungs- und Genussmittel. 3. Aufl. Berlin (J. Springer). Gr.-8°. 1161 8. Abbildg. 15 fi. Wesentlich vermehrte und umgearbeitete Auflage. Die Analysen vegeta- bilischer Nahrungsmittel sind bedeutend erweitert und vermehıt. Kolb M. Die europäischen und überseeischen Alpenpflanzen. Unter Mitwirkung von J. Obrist und J. Kellerer. Stuttgart 1889 (E. Ulmer). 1. Lfrg. 8°. 488.1 M. Das Buch soll in 8 Lieferungen complet werden. In der vorliegenden Lieferung bespricht Verfasser die Cultur der Alpenpflanzen und beginnt mit der Aufzählung der Arten in alphabetischen Reihenfolge (Acantholimon — Arenaria). Von jeder Art wird systematische Stellung, Heimat, kurze Cha- rakterisirung, Art der Cultur und der Vermehrung angegeben. Martius (€. F., Eichler A. W. u. Urban I. Flora Brasiliensis. Enumeratio plantarum in Brasilia hactenus detectarum. Fasc. CIV, Fol. 341. S. 58 Taf. Leipzig (Fleischer). 72 M. Micheletti L. Sulla subspontaneita del Lepidium Virginicum in Italia. (Nuov. Journ. bot. Ital. XXI, pag. 479.) 3 8. Verf. constatirt das Auftreten des Lepidium Virginicum, das in den letz- ten Jahren mehrfach in Mitteleuropa auftrat (vergl. Verhandlungen der zool.- botan. Gesellschaft 1887), bei Cassano d’Adda in Ober-Italien im Jahre 1882 (leg. A. Mazza). Paillieux A. et Bois D. Crosne epiaire a chapelets. Histoire d’un nouveau legume. (Revue d. sc. natur. appliqu. Nr. 12/13). 14 S. 2 Abbildg. Stachys affınis Bnge aus Japan und China wird seit 2 Jahren vom Verf. eultivirt und vertheilt. Anwendung der Knollen wie jene der Kartoffel. Scheint in der T'hat eine werthvolle Einführung zu sein. 341 Prahl P. Kritische Flora d. Provinz Schleswig-Holstein, des an- grenzenden Gebietes der Hansestädte Hamburg und Lübeck und des Fürstenthumes Lübeck. Unter Mitwirkung von R. v. Fischer- Benzon und E. H. L. Krause. II. Th. Heft 1. Kiel (Univers.- Buchh.). 8°. 128 S. 2 M. Eine kritisch und genau gearbeitete Flora. Das vorliegende Heft um- fasst die Choripetalen, Rubiaceen und Compositen p. p. Rümker K. Anleitung zur Getreidezüchtung. Berlin (P. Parey). 8°. 182 S. 1 fl. 80 kr. Wettenwald Xaver. Blatt- und Sprossbildung bei Euphorbien und Cacteen. Halle. 383 S. 5 Taf. 7 M. Zippel H. u. Bollmann ©. Ausländische Culturpflanzen in far- bigen Wandtafeln mit erl. Text. Abth. III. 24 Tafeln und Text 8°. 143 8. Braunschweig (Vieweg & Sohn). 15 M. Flora von Oesterreich-Ungarn. Aufzählung der in Oesterreich-Ungarn vorkommenden Andropogoneen. (Nach Hackel E. Monographie der Andropo,soneen vergl. S. 338.) 1. Andropogon distachyus L. (= Pollinia d. Spreng.). 1. Subvar. genuinus Spieulis glabris. Dalmat. 2. A. Ischaemum L. Var..«. genuinus „vaginis ad nodos glabris; laminis supra scabris; aristae spicula 2—3 plo longioris columna indestinete genieulata, subula illi concolor.“* 3/4. A. Sorghum Brot. 3. Subspec. a. Halepensis var. «. Halepensis s. str. (= Holcus Halepensis L. — Sorghum H. Pers.). 4. Subspee. b. sativus var. y. technieus Körn. Cultivirt. 5/6. A. Gryllus L. Subspee. a. genuinus (= Pollinia Gryllus Spreng. — Chrysopogon G. Trin.). 5. Subvar. 1. typicus Ung., Siebenb., Bosn., Croat. Nieder- Oesterreich. 6. Subvar. 2. eriocaulis Borb. Banat. 7. A. hirtus L. Var. genuinus (= Trachypogon h. Nees. = A. pu- bescens Vis.) Mediterr. Gebiet. 8. A. contortus L. Var. ß. olaber Hack. Spieulis g' glabis. Subvar. Allionii (= A. Allioniüi DU. = Heteropogon glaber Pers.). Süd- tirol, Dalm. 9. Imperata arundinacea Oyr. Var. «. genuina. Subvar. Europaea Anders. Mediterr. Gebiet. 10. Erianthus Ravennae Beauv. Subvar. genuwinus. Spieulae 5— 6 mm, longae, saepius pallidae, lana involucrante candida, Gluma I"* longius acuminata, IV* plerumque glabra. Istrien, Dalmatien. 11. E. Hostii Griseb. Südungarn, Dalmatien. A. Nieder-Oesterreich. Für das Kronland neu: 1. Carex Ohmülleriana Lang. (C. brizoides X remota). Zwischen Mauerbach und Gablitz, ferner an dem Wege von Purkersdorf zum Troppberge (1888—1889). j 2. Petasites Lorezianus Brügg. (niveus X albus). Zwischen den Stammarten im Gebiete der Raxalpe und des Schneeberges: Nasswald, Krummbachgraben, Grosses Höllenthal (1889). G. Sennholaz. B. Steiermark. Für das Kronland neu: 1. Geum inclinatum Schleich. (rivale > montanum). Auf dem Plateau der Schneealpe (VII. 1889). G. Sennholz. 2. Petasites Lorezianus Brügg. (niveus X albus). Zwischen Mürzsteg und dem Scheiterboden (1885). A. Kerner. C. Ober-Oesterreich. Neue Standorte: Equisetum variegatum Schl. Auf einer Sumpfwiese bei Ischl häufig. Scolopendrium offieinarum Sw. Gemein in den Wäldern an der Ruine Wildenstein bei Ischl. Lycopodium Selago L. In Wäldern am Kolowrat bei Ischl. Bromus asper Murr. Subsp. B. ramosus Hack. An einem Bachrande bei Ischl. (Bisher nur aus dem Innkreise bekannt.). Allium carinatum L. Raine an der Strasse nach St. Wolfgang bei Ischl. Goodyera repens R. Br. In einem Walde der Zimitzwildniss bei Ischl spärlich. Spiranthes aestivalis Rich. In einer Sumpfwiese bei Ischl ziemlich häufig. Taxus Bi L. In schönen Sträuchern am Siriuskogl bei Ischl. Senecio subalpinus Koch. An Waldrändern am Kolowrat bei Ischl. Carduus viridis Kerner. Um Ischl ziemlich häufig. Veronica longifolia L. Vereinzelt an der Traun bei Ischl. Verwildert. Orobanche Salviae Schultz. Redtenbachwildniss bei Ischl. Sawifraga caesia L. In der Zimitzwildniss bei Ischl. Corydalis lutes DC. An einem Steinhaufen bei Ischl verwildert, aber häufig. Circaea intermedia Ehrh. Am Kolowrat bei Ischl. Lathyrus silvestris L. Am Kolowrat bei Ischl. F. Vierhapper jun. 343 D. Ungarn. Zusammengestellt von H. Braun. (Fortsetzung. Vergl. Nr. 6, 7 u. 8.) 6. Wichtigere neue Standorte und neue Pflanzen des Eisenburger Comitates. 77. Equisetum hiemale L. v. minus Al. Braun, bei Dömölk. 8/79. \, Schleicheri Milde, sowie E. variegatum Schleicher bei Dömölk im Bahngraben sehr häufig. 80. Asplenium adulterrinum Milde. Bei Schleinig (Gaisriegel). 81. f Forsteri Sadl. v. stenolobum Borbäs. Bei Bernstein, Redlschlag, Podgöria (Sz. Laszlöberg). Forsteri v. platylobum Borb. Podgöria, Bernstein. r v. perpinnatum Borb. Bernstein, Redlschlag. 82. Ban dilatatum a) deltoideum Milde. Lockenhaus. 83. E montanum (Vogl) sehr häufig in Gebirgsgegenden. 84. Stipa infrapennata Borb. Pressburg (aristae inferiore parte quoque plumosa). 85. Aira capillaris Host var. ambigua (De Not.) St. Gotthard, Klausen bei Güns. 86. Avena planiculmis Schrader, Herezeg, zwischen Bükkösd und Oberwarth. 87/88. Sesleria coerules (L.) und S. varia (Jacq.). Beide in der Umgebung von Güns. 89. Melica ciliata var. T'ranssilvanica Schur, Sach, Käld. 90. Molinia litoralis Host. Csäderberg, Köszeg. 91. Koeleria cristata (L.) var. pubiculmis Hackel in litt. Bernstein, Taresa, Kienberg. 92. Festuca Pseudovina (Hackel) v. subpruinosa Borb. Klein-Cell. b,) 93. n pallens Host subvar. pseudorepens Borb. (Güns) u. subv. minoriflora Borb. Bernstein, Geschriebener Stein. 94, ” montana M. a B. Geschriebener Stein. 95. amethystina L. Güns. 96. Caren caespitosa L. Bei Unterschützen. 97. flava v.lepidocarpa Tausch. Nussgraben bei Rohontz, Leka. 98. Juncus Riliformis L. Bei Lockenhaus. 99. Muscari tenwiflorum Tausch. Säghegy. 100. Epipactis varians Crantz. St. Vitusberg, Ö-Hadäsz, Podgöria, Tarcsa, Pinkafö, Bernstein. 101. Callitriche hamulata Kützing. Ostfy-Asszomyfa, Kis-Backöec, Csapöta, Osepreg, häufig. 102, autumnalis Scop. Zwischen Asszomyfa und Säsvär. 103. Betula alba var, subbiserata Borb. Pinkafö, See St. Gotthard, 104. Saliw eleagnifolia Tausch (subpurpurea > viminalis). Zwischen Usäkäny und Iväntz, 344 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111: 112. 128. Polygonum Ilungarieum Borb. Pinkafö, St. Gotthard. Knautia arvensis var. dipsacoides Borb. Bernstein. a drymeia Heuffel, im unteren Theile des Comitates, im gebireigen Theile durch Ä. silvatica vertreten. Scabiosa Banatica W. K. Bernstein am Kienberg. Aster Bessarabicus Bernh. Sägh, Hercseg und Gösfaerberg. Achillea Ptarmica var. linearis D. C. Sennyehäza. Chamaemelum tenuifolium (Kitaib.). Lockenhaus. Centaurea macroptilon Borb. Pinkafö, Willersdorf, Lipötfalva, Bükkösd, Felsö-Eör, Nemet-Ujvar, Langzeil, Leka. Centaurea nigrescens W. Szottina, Ragasöc, Töt-Maräc, Nagy Barköc an der Mur. R. Scabiosa var. sublucida Borb. Eisenburg (Väsvär). Bibersteiniü D. C. Szälonak, Vashegy; var leucantha Borb. Hercseg. Carduus orthocephalus Wallr. (acanthoidi umbellatum ?). Im Talär- walde bei Güns. . monticola Jordan (H. aestivum Gr. God. non Fries). Felsö-Eör, Bükkösd, Gösfa. Velem. Galium palustre var. submollugo Borb. Szergeny. »„ Alueidum var. hirtum Neilr. Zwischen Hamor und Röt, Tarödhäza. Y intercedens A. Kerner, Klein Soml6, Köszeg, Csädhegy, Bükkösd, Felsö-Eör ete. . Erythraea Centaurium (L.) var. stenantha Borb. Köszeg, Röt (Piers); var. compacta Borb. (capitata) Tausch non Willd.) Tömörd (Piers). . Mentha Hollosyana Borb. Kis- (Klein-) Cell, Dömölk, Sitke, Käld. „ subsessilis Borb. Klein-Cell, Dömölk, Steinamanger, Denesfa. „» Kuneii Borb. Eisenburg (Väsvär). „ mollissima Borkh. Repce, Szt. György, Bozsok, Särvär, Klein-Cell, Dönölk, Szegeny, Totfalu. A zeneyana Borb. Bei Velem am Fusse des St. Veit- berges, Pör-Dömölk. „ Haauenini Desegl. et Dur. Bernstein, Sottina, Güns, Särvär. „ Brittingeri Opiz. Steinamanger, Särvär, Körmend, Bernstein, Rohontz, Tarcsa, Güssing, Güns, Sorok- Käpolna etc. Krockeri Strail, Tömörd (Piers). candicans Crantz. Kis Barköc, Bernstein. peracuta Borb. (Gentiles) ß. levipes Borb. Gösfa, Demesfa. Bihariensis Borb. (Gentiles). Am Flusse Marcal bei Kis-Cell. » Dalimatica Tausch (Gentiles). Szombotfa. Hungarica Borb. Denesfa; var. M. frondosa Borb. Denesfa. „ brachystachya Borb. An der Eisenbahn bei Dömölk. »„ pubescens Willd. var. viridior Borb. In Gräben bei Tarödhäza. „ Schleicheri Opiz. Dömölk am Flusse Mareal bei Klein-Cell. „ vertieillata (L.) im Comitate an feuchten Orten ver- breitet; var. atrovirens Host. Tömörd; var. pleiotricha Borb. Rohontz, Klein-Cell. „ Carinthiaca Host. Apäti (Piers). „ arvensis var. diversifolia Dumort. Bei St. Gotthard, im Markgraben bei Güns und im „Langen Graben“ (Hosszüvölgy) bei Velem. var. polymorpha Host. „Langer Graben“ bei Velem, Güns, Leka. 8333 346 155. 156. Mentha arvensis var. owydonta Borb. An feuchten Stellen bei Doroszlö und Cäk (Piers). Thymus ovatus Miller var. concolor Opiz. Kalteneck (Hatärzug), ” Leka, Güns ete. verbreitet im Comitate; var. sub- eitratus (Schreber). Bernstein ete. überhaupt häufig im Comitate. Radoi Borb. n. sp. (Th. sub Lövyano X subeitratus) Ostfy-Asszonyfa. spathulatus Opiz. Rohontz, Schlaining, Bernstein, Redl- schlag ete., vornehmlich auf Serpentin und Schiefer; var. Castriferrei Borb. Auf Serpentinfelsen, Gais- riegel, Bernstein, Plise ete. Braunii Borb. (spathulato>x subeitratus). Auf Serpentin- felsen bei Bernstein, Redlschlag, Rohontz, Gaisriegel, auf dem Csäderberger bei Gyepü-Füzes. subhirsutus Borb. (Lövyano X spathulatus). Auf Felsen zwischen Unter-Kohlstätten und Goberling. Lövyanus Opiz. Häufig im Comitate, Steinamanger, Eisenburg (Väsvär) ete.; var. stenophyllus (Opiz). Auf Bergen um Cäk; var. lactiflorus Borb. Auf Bergen bei Steinamanger. Marschallianus W. var. interruptus (Opiz). Auf Bergen bei Säch und Kis-Soml6, auf Grasplätzen bei Dömölk, Räba-Sz. Mihäly und Repce St. György. calvifrons Borb. et Braun. (T’h. glabrescens, Jacg. herb.). Auf den Bergen bei Sägh und Klein-Soml6. Prunella intermedia Link (P. sublaciniata > vulgaris) Sottina; var. angustisecta Borb. (P. super laciniata X vul- garis). Steinamanger, Vashegy. spuria Stapf. Felsö-Eör. Glechoma hederacea var. heterophylla (Opiz). In pomariis Tarsä ; var. villosa Koch. Köszer, Leka. Galeopsis pubescens var. setulosa Borb. Bernstein, Willers- ” dorf, Güns. flaveseens Borb. n. sp. Kalteneck, aueh in Nieder- Oesterreich. Echium Schifferi Lang. Klein-Somlö, Vinär. N ubrum L. Saghon, Hercseg. (77—170 Vergl. Borbäs Geographia atque enumeratio plantarum comitatus Castriferrei in Hungaria.) Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. In der Zeit vom 17. bis 23. September findet in Heidelberg die 62. Versammiung deutscher Naturforscher und Aerzte statt. Das Programm der Versammlung ist folgendes: 347 . Dienstag, den 17.: Eröffnung der Ausstellung. Begrüssungs- Abend. Mittwoch, den 18.: Allgemeine Sitzung, Abtheilungs-Sitzungen, Concert. Donnerstag, den 19.: Abtheilungs-Sitzungen, Festmahl. Freitag, den 20.: Allgemeine Sitzung, Abtheilungs-Sitzungen, Schlossfest. Samstag, den 21.: Abtheilungs-Sitzungen, Festball. Sonntag, den 22.: Ausflüge. Montag, den 23.: Allgemeine Sitzung, Abtheilungs-Sitzungen, Schlossbeleuchtung. Theilnehmerkarten 12 Mark 25 Pf. 1. Geschäftsführer: Professor Quincke, Heidelberg, Fried- richsban. Auskunftsbureau: Rohrbacherstrasse 2. Schon seit lange hat keine Stadt Oesterreich-Ungarns der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte als Versammlungsort gedient und gerade jetzt würde speciell Wien in mehrfacher Hinsicht sich dafür eigenen. Der vor 4 Jahren voll- endete Neubau der Universität hat erst Gelegenheit gegeben zur vollständigen Aufstellung jener überaus reichen naturwissenschaft- lichen Sammlungen, über die gerade die Wiener Universität verfügt, die naturwissenschaftlichen und medieinischen Institute der Univer- sität haben sowohl durch diesen Neubau als durch jenen einer Reihe anderer Universitätsgebäude für specielle Zwecke einen Aufschwung genommen, der sie zu den bedeutendsten Instituten ihrer Art stellt. Der botanische Garten der Universität ist in seiner Neuanlage vollendet, im kaiserlichen Garten zu Schönbrunn sind vor wenigen Jahren die grossartig angelegten neuen Glas- und Palmenhäuser fertig geworden, die erst die überaus werthvollen botanischen Schätze dieses Garteus ermessen lassen. Nunmehr ist auch im vergangenen Monate das kaiserl. naturhistorische Hofmuseum eröffnet worden, dessen Schätze bisher zum grössten Theile weiteren Kreisen verborgen waren, und das nicht nur durch diese, sondern auch durch seine Ausstattung und Anlage im Allgemeinen eine der grössten Sehenswürdigkeiten darstellt. Die so oft bewiesene Gastfreundschaft der Stadt Wien, die Gesammtheit ihrer sonstigen Sehenswürdigkeiten, die Schönheit ihrer Umgebung würden für den genussreichen Verlauf einer Naturforscher- Versammlung bürgen. Vielleicht könnten die erwähnten Umstände bei der Bestim- mung der nächsten Versammlungsorte in Betracht gezogen werden. Die General-Versammlung der Deutschen botanischen Gesellschaft findet am 17. September um 10 Uhr Vormittags in 48 Heidelberg statt. Versammlungsort ist Auditorium I des botanischen Universitätsinstitutes. Die Schweizer naturwissenschaftliche Gesellschaft ver- anstaltet heuer ihre General-Versammlung in der Zeit vom 9. bis 11. September in Lugano. Personal-Nachrichten. Dr. A. Engler. Professor der Botanik und Director des bota- nischen Gartens der Universität Breslau ist als Nachfolger Eich- ler’s zum Professor der systematischen Botanik und Direetor des botanischen Gartens und Museums in Berlin ernannt worden. Dr. I. Urban ist zum Subdireetor des botanischen Gartens und Museums in Berlin ernannt worden. Dr. E. Heinricher in Innsbruck ist von der Leopoldinisch- carolinischen Akademie der Naturforscher zum Mitgliede ernannt worden. Dr. A. Voigt ist als Assistent am botanischen Museum in Hamburg eingetreten. Nach einer Mittheilung der „Natur“ hat Professor Dr. C. Naegeli in München sein Lehramt hiedergelegt. "Anlässlich der Eröffnung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums wurde eine Reihe von Auszeichnungen an Botaniker verliehen: Dr. @. Ritter Beck v. Mannagetta, bisher mit dem Titel und Charakter eines Custos bekleidet, wurde zum Custos ernannt. Custos Dr. Th. Fuchs wurde zum Director der geologisch- palaeontologischen Abtheilung ernannt. Den Herren: Professor Dr. C. v. Ettingshausen in Graz und Heinrich Braun in Wien wurde die kaiserliche Anerkennung aus- gesprochen. I Inhalt der September-Nummer. Willkomm M. Neue Aıten der spanisch- portugiesischen Flora. S. 317.-— Wettstein R. v. und Sennholz G. Zwei neue hybride Orchideen, S. 319. Velenovsky .J. Lepidotrichum, eine neue Cruciferen-Gattung. S. 322. — Ascherson P. Zur Synonymie der Eurotia ceratoides C. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. (Schluss.) S.324. — Wettstein Dr. R. v. Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus. (Schluss.) S. 327. — Woloszezak E. Kritische Bemerkungen über siebenbürgische Weiden. (Schluss.) S. 33). — Sennholz G. Adenostyles canescens (glabra X Alliariae). S. 332. — Bornmüäller J. Beitrag zur Flora Dalmatiens. S. 333. — Litteratur-Uebersic ht. S. 337. — Flora von Oesterreich- Ungarn. 8. 341. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 346. — Personal-Nachrichten. S, 348. =— Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration €. Gerold’s Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. aa an Ta ur A N ehe 00 Verlag von €. Gerold’s Sohn. C. Veberreuter’sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Beilage zur Oest. bot. Zeitschrift. Jahrg. XXXIX. Nr. 9. Botanischer Tauschverein in Wien. (IV., Mühlgasse 1.) Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Piers mit Pflanzen aus Ungarn. Aus Böhmen eingesendet von Jetter: Carex cyperoides, Cuscuta Epilinum, Hypericum quadrangulum, Nymphaeo candida, Tiypha angustifolia, Vieia hirsuta. Aus Ungarn eingesendet von Richter: Acer campestre, var. obtusifolia, Amaranthus retroflewus, Amorpha fruticosa, Anthericum Liliago, Anthriscus trichosperma, Astragalus Dasyanthus, Avena pubescens, Bupleurum tenuissimum, Genista Hungarica, @. Mayeri, Luchnis Coronaria, Polygonum Richteri, Prunus Mahaleb, Typh« minima, Viola Kitaibeliana, Vitis vinifera q. sp. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) = Berlin, (Cr.) = Croatien, (D.) = Dalmatien, (E.) = England, (G.) = Galizien, (H.) = Harz, (I.) = Istrien, (Kt.)— Kärnten, (M.) — Mähren, (NOe.) — Niederösterreich, (00e.) — Oberösterreich, (P.) = Polen, (Rp.) — Rheinpreussen, (S.) — Salzburg, (Sb.) = Siebenbürgen, (Sl.) — Schlesien, (Sr.) — Serbien, (St.) — Steiermark, (Sw.) = Schweden, (Sz.) —= Schweiz, (T.) — Tirol, (Th.) = Thüringen, (U.) == Ungarn, (W.) = Westphalen. Epilobium trigonum (NOe.), Epipactis palustris (OOe., P.), Eragrostis megastachia (Bd., D.), piosa (Bd., Bosnien), poaeoides (Bd.), Erica arborea (1.), carnea (OVe., St.), cinerea (Bonn), Tetra- live (Sachsen), Erigeron acre (NOe., U.), alpinum (NOe., OOe., S.), canadense (B., U.), droebachense (Br., S.), uniflorum (S.), Eriophorum angustifolium (B.), gracile (Br.), vaginatum (B., St.), Eritrichium nanum (Sb., St.), Erodium Ciconium (Sr.), Erucastrum Pollichüi (St.), Ervum hirsutum (S. Sl.), tetraspermum (Sl.), Eryngium mari- timum (Rügen), planum (M.), Erysimum cheiranthoides (Sl.), ewal- tatum (G.), repandum (NOe.), strietum (NOe.), Erythraeas Centau- rium (Kt., O0e.), linarifolia (Br.), pulchella (Kt., M., U.), spicata (L., Italien), Erythronium Dens canis (Cr., St.), Euclidium Syriacum (NOe.), Euphorbia amygdaloides (O0e., U.), Austriaca (OOe.), Cha- maesyce (Bd.), Dalmatica (U.), duleis (NOe., OOe.), ewigua (NOe., St.), falcata (NOe., P.), Gerardiana (Rp.), glareosa (Sr.), Nicaeensis (Or., 1.), palustris (Br., NOe.), plutyphyllos (OOe., P.), polychroma (NOe.), spinosa (D.), Sturii (U.), virgata (NOe., W.), Wulfeni (l.), Euphrasia Carniolica (Kt.), gracilis (Sw.), litoralis (Greifswald), lutea (St., U.), minima (NOe., Sz.), Odontites (S1., St., U.), pieta SL. Rostkoviana (P.), Salisburgensis (NOe., OOe.), strieta (NOe., „ W.), versicolor (NOe.), Evonymus latifolius (OVe., St.), verru- cosus (NOe., U.), Falcaria Rivini (B., Th.), Farsetia incana (U.), Festuca amethystina (NOe.), arenicola (G.), borealis (Br.), Carpatica (Sb.), Hackelii (G.), Myuros (Br., NOe.), pallens (NOe.), pratensis (B.), rupicaprina (NOe.), seiuroides (W.), vaginata (U.), Valesiaca (NOe.), Ficaria calthaefolia (Cr.), ranuneuloides (M., NOe., U.), Filaao arvensis (St., U.), get (Bd., Rp.), Germanica (NO.), lutescens (3 U.), minima (St., Sw., W.), mixta (U.), Floerkea proserpinaeoides (N. Amerika), aaa eollina (Br., P., U.), Hagenbachiana (Bd.), vesca (U.), Frankenia laevis (E.), pulverulenta (Aegypten), Fraswinus excelsior (B.), Ornus (L., St., U.). Öbige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. abzereben werden. Inserate. Preisherabsetzung botanischer Werke: Bayer, Praterflora (statt fl. 1) nur 35 kr. — Glasl, Exeursions- buch (fl. 1) 35 kr. — Maly Dr. J., Flora von Steiermark (515 Seiten, fl. 2) 50 kr. — Murmann, Pflanzengeographie von Steiermark 1874 (fl. 1:80) 50 kr. izi j (550 Seiten, 1872, fl. 6) fl. 1:50. ZEE Diese fünf Werke zusammen statt fl. 11:80 für nur fl. 2:80. Antiquariat Haim & Goldmann, Wien, l., Babenbergerstrasse I. Verlag von Eduard Hölzel in Wien. Die Bäume und Sträucher des Waldes in botanischer und forstwirthschaftlicher Beziehung. Geschildert von Gustav Hempel und Karl Wilhelm. Quart. 61 Bogen Text. 60 Farbendruckbilder, 120 Textillustrationen. I. Lieferung. Wien 1889. I fl. 50 kr. Verlag von A. Gotthold, Kaiserslautern. Herbarium von Dr. Wilh. Medicus. Mit 300 gedruckten Pflanzen-Etiquetten., 3 Mark. Diesem Hefte liegt bei ein Prospect der Verlagsbuchhandlung Eugen Ulmer in Stuttgart, betreffend Kolb, „Alpenpflanzen*“. _ NB. Für den Inhalt der Beilage übernimmt die Redaction keine Verantwortug. C. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE DOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XAXIXN. Jahrgang. N" 10. Wien, October 1889. Ueber die Entstehung einiger Nostoc- und Gloeocapsa- Formen. Von Hugo Zukal. (Mit Tafel II.) Historisches. Der Zusammenhang zwischen der Nostocform mit gewissen phyeochromhaltigen Fadenalgen wurde schon von älteren Forschern wie Carraderi,') Agardh,‘) Kützing,?) Itzigsohn,*) Wolle?) theils geahnt, theils erkannt, aber erst von Zopf"®) in moderner Weise so beschrieben, dass man sich eine klare Vorstellung von dem morphologischen Vorgange machen konnte. Dieser letztere besteht darin, dass die Membran der Fadenalge allmälig zu einem dicken Gallerteylinder aufquillt, während sich gleichzeitig der Zellstrang dureh lebhafte Quertheilung seiner Zellen stark verlängert und dabei sammt den Gallertscheiden schlangenartig krümmt. Dann verschlingt sich eine grössere Zahl der Fäden miteinander und bildet einen Knäuel. In dem letzteren fliessen die Gallertscheiden der einzelnen Fäden ') Carraderi, Sulla trasformazione del Nostoc, 4797. ’) Agardh, Dissertatio de metamorphosi- algarum. Lundre 1820. Nova acta Leopold. Carol. Acad. Vol. XIV. °, Kützing, Die Umwandlung niederer Algenformen in höhere. Verh., der Holland. Maatschap d. Wetensch. Harlem 4841. Dann an vielen Stellen der Phycologia generalis und der Phycologia germanica ete. *) Itzigsohn, Lebensgeschichte des Hapalosiphon Braunii. Nova acta Leop. Carol. 1855. Phycologische Studien, ebendaselbst 1857. Die Nostoc-Diamorphose. Bot. Zeitg. 1853. Ueber das Verhältniss von Collema zu Nostoc. Bot. Zeitg. 185%. *, Wolle, A nostoe the matrix of Seytonema. Bull. of the Torrey bota- nieal Club 1878 — bezieht sich auf Seytonema mirabile. **), Zopf, Zur Morphologie der Spaltpflanzen. Leipzig 1882. Weitere Stützen für die Theorie von der Inconstanz der Spaltalgen. Berichte d. deutsch. bot. Gesellsch. 1883. Die Spaltpilze 1884. Oesterr. botan. Zeitschrift, 10, Heft 1889. 97 350 nach und nach zusammen und zuletzt liegen die mannigfaltig ge- krümmten Zellstränge in einer scheinbar homogenen Gallertmasse. Diese Art von Nostochildune beruht allerdings in erster Linie auf einer bestimmten Umbildung des einzelnen Fadens, die räumlich begrenzte Nostoccolonie als Ganzes, d. h. als biologisches Indivi- duum®®) genommen, entsteht aber durch das Zusammen- fliessen mehrerer Fäden. Genau dieselbe Nostochildung habe ich selbst bei Drilosiphon Julianus Rabenh. (Suytonema Hofmanni Ag. B. Julianum |[Meneg. | Bor.) aufgefunden. Hansgirg bestätigte und erweiterte später meine Beobach- tungen über den Polymorphismus dieser Alge, ohne jedoch meiner Arbeit zu erwähnen.‘) Im Folgenden soll eine Nostoc- und Gloeocapsa-Bildung be- schrieben werden, welche von der gewöhnlichen, bisher bekannten nicht unwesentlich abweicht. Ich beobachtete dieselbe an zwei Faden- formen, nämlich an Scytonema Myochrous Agardh und Diplocolon Heppii Nägeli) Von dem Polymorphismus der letzteren Alge war schon Itzigsohn’) überzeugt, doch gelangte er zu keiner klaren Vorstellung, weder bezüglich der Ordnung, in welcher sich die ein- zelnen Zwischenformen auseinander entwickeln, noch bezüglich des morphologischen Processes. Für Scytonema Mwyochrous Agardh be- hauptet Hansgirg'’) den Zusammenhang mit einer grösseren An- zahl von Pyeochromaceen, ohne jedoch etwas anderes, als die blossen Namen anzuführen. Fragestellung und Methode der Untersuchung. Da ich an sehr verschiedenen und weit von einander entfern- ten Standorten Seyt. Myochrous und Dipl. Heppii stets in Gesell- schaft gewisser Nostoc-, Gloeocapsa- und Aphanocapsa-Arten fand und unter diesen auch häufig Zwischenformen constatiren konnte, welche für den genetischen Zusammenhang all dieser Formen zu °») Siehe hierüber Wiesner, Biologie der Pflanzen. Wien 4889. Das Capitel: Das Individuum 8. 17. ”) Zukal, Bacterien als Abkömmlinge einer Alge. Oesterr. bot. Zeitschr. Band XXXIV. S. 7. Zur Wahrung der Priorität. Oesterr. botan. Zeitschr. Band XXXVII. S. 96. Hansgirg, Ueber den Polymorphismus der Algen. Bot. Centralblatt 4885. Nr. 21—26. Hansgirg, Plhysiologische und algologische Studien, Prag 1887, und mehrere Aufsätze in der Oesteır. bot. Zeitschrift. *, Die Literatur über diese beiden Algen ist mit grosser Genauigkeit zusammengestellt in der Abhandlung von Bornet et Flahault: Revision des Nostocacees heterocystees. Annal. d. Seien. nat. Bot. T. V. 1837, p. 104. Siehe auch Kirschner, Die mikroskopische Pflanzenwelt und „Die Algen“ in Cohn’s Kryptog.-Flora von Schlesien. °) Phycologische Studien in Nov. act. Leop. Carol. 1857. '°) Physiol. und algolog. Studien S. 94 und 95, Entwickelungsreihen anderer polymorpher Algen. ln UL 351 sprechen schienen, so legte ich mir die Frage vor, auf welche Weise dieser genetische Zusammenhang sicher und vorwurfsfrei nachge- wiesen werden könnte? Die Antwort lautete dahin, dass ein solcher Beweis nur durch die Reinceultur der Fadsenform und durch die con- tinuirliche Beobachtung sämmtlicher Veränderungen, welche dieselbe während der Cultur erleidet, zu erbringen wäre. Behufs praktischer Durchführung dieser Antwort wurden zuerst einzelne Zweige von den Räschen der Syt. Myoshrous lospräparirt, dann unter dem Mikroskop sorgfältig auf ihre Reinheit geprüft, endlich auf geschliffene und sterilisirte Marmorstücke gelegt und unter der Glasglocke feucht gehalten. Der Culturversuch misslang jeloch wiederholt, indem die Seytonema-Zweige durch Fadenpilze zu Grunde gingen. Diese Thatsache wird nicht auffallen, wenn man bedenkt, dass man wohl die Marmorstücke und Gefäxse, aber nicht die Scytonema-Fäden und ihre Scheiden sterilisiren kann. Nun versuchte ich es auf eine andere Weise, indem ich die von eigenen Glaszellen'') umschlossenen Scytonema-Zweigchen in der Nobbe’schen Nährlösung'*) eultivirte. Letzterer Culturversuch hatte insofern Erfolg, als die Pilze ausblieben und die Sceytonema- Pflänzehen bestens gediehen. Ihre Zellen thejlten sich nämlich leb- haft und häufig kam es zu der Anlage neuer Seitenzweige nach dem für Scytonema bekannten Typus. Allein die Scytonema-Fälden zeigten nicht die mindeste Neigung zur Nostoc- oder Gloeocapsa-Bildung. Sie behielten im Gegentheil, während mehrerer Monate, ihren Faden- charakter so vollkommen bei,'?) dass ich einsah, dass ich auf dem eingeschlagenen Wege nicht zum Ziele, d. h. zu dem Nachweis des genetischen Zusammenhanges der Faden-Nostoc- und Gloeocapsa- Form gelangen würde. Ich änderte daher mein Beobachtungs- und Culturverfahren abermals, indem ich diesmal für die Scytonema- PHlänzehen Laubmoose als Wärterinnen bestellte. Zu diesem Behufe verschaffte ich mir einige Blumentöpfe, deren Erde unter der Topf- pflauze dicht mit lebenden Moosräschen überzogen war. Die Topf- pflanzen selbst wurden als hinderlich knapp über der Wurzel abge- schnitten. Sodann beschiekte ich zahlreiche Moospflänzchen mit je einem Sceytonema-Zweig, indem ich letzteren mittelst eines feinen Pinsels vorsichtig in die Achsel der Moosblätter schob. Jedes, mit Seytonema beschiekte Moospflänzehen wurde durch eine daneben ge- steckte und mit einem färbigen Knopfe verseliene Nadel markirt. '', Hierzu benützte ich dieke Objeetträger, die in der Mitte schalen- artig ausgehöhlt worden waren. Ueber die Höhlung wurde ein Deckgläschen Beniet und die Befestigung des letzteren dureh schmale Kautschuktinge beweik- stelligt. '*) Der ich stets auf je 1 Liter 6 Cubikcentimeter Urin zusetzte. ’*) Aus diesem Verhalten geht hervor, dass Seyt. Muochrous ebenso gut als eine hydropliyle, wie als aörophyle Alge angesprochen werden kann. In Bezug auf die Aufnahme der Kohlensäure und der Nährsalze verhält sie sieh höchst wahrscheinlich so, wie die anderen „Steinpllanzen“. Ueber diesen Punkt siehe in Kerner's Pflanzenleben das Capitel: Aufnahme der unorganischen Stoffe, 8. 56 und 57, dann auch 8. 73. 27* 352 Ueber die bemooste Erde der Blumentöpfe stülpte ich zuletzt Glas- glocken, theils behufs Gewinnung eines feuchten Raumes, theils zur Abhaltung von Staub und Thieren von den Culturobjecten. Zu der eben besprochenen Methode wurde ich durch das Be- streben geführt, die Sceytonema, während ihrer Cultur, wo möglich genau unter dieselben Lebensbedingungen zu bringen, unter welchen ich sie in der freien Natur aufgefunden hatte. Diesmal hatte der Culturversuch einen vollkommenen Erfolg, denn die Scytonema-Fäden verwandelten sich unter meinen Augen zuerst in die Nostoc- und später in die Gloeocapsa-, resp. Aphano- capsa-Form. Die Nostocemetamorphose von Sceytonema Myochrous Ag.') Die erste Veränderung an den Scytonema-Fäden konnte ich nach etwa drei Wochen (vom Tag der Uebertragung auf die Moos- pflänzchen an gerechnet) constatiren. Sie bezog sich sowohl auf die Scheiden, als auch auf die Zellen, resp. Zellstränge. Die früher schön goldbraun gefärbten Scheiden waren bedeutend aufgequollen und relativ viel durchsichtiger geworden. Sie hatten dabei ihre Längs- streifung (Schichtung) fast ganz eingebüsst, zeigten aber dafür an einzelnen Stellen deutliche Querfurchen. Nur an den keulenförmig angeschwollenen Zweigenden blieb auch die Längsschichtung erhalten und die keuligen Enden erhielten dadurch ein Aussehen, welches lebhaft an Arthrosiphon Grevillii Ktz. erinnerte. (Tafel IL, Fig. 2.) Die Zellsträuge, innerhalb der Scheiden, befanden sich in dem lebhaftesten Längenwachsthum, welches durch die wiederholte Zwei- theilung ihrer Zellen bedingt wurde. Bei dieser Quertheilung schei- nen die „Körnchen* des Zellinhaltes eine bestimmte Rolle zu spielen, denn sie häufen sich noch vor dem Auftreten der zarten Scheide- wand in der Theilungslinie an. Manchmal schien es mir auch, als ob die Körnchen selbst sich theilten und dann nach der Theilung durch einen feinen Protoplasmastrang verbunden blieben. Am deut- lichsten wird dieses feinste Detail sichtbar, wenn man die Fäden mit nahezu concentrirter Pikrinsäure fixirt und dann mit Häma- toxylin färbt.'”) Nach dem Auftreten der zarten Scheidewand zeigen die Zellen eine leichte bisquitförmige Einschnürung in der Linie der Wand, welche sich später noch etwas vertieft. Ehe jedoch noch diese Einschnürung recht deutlich wird, deutet die Gruppirung der Körn- chen innerhalb der Tochterzellen bereits wieder auf eine neue Thei- lung hin. Dabei erscheint immer der ganze Zellinhalt durch den blaugrünen Farbstoff in gleicher Weise tingirt und nie sah ich eine Protoplasmaconfiguration, welche auch nur im entferntesten als Zell- '*) Ueber die absteigende Metamorphose von Diplocolon Heppii werde ich nächster Zeit berichten. '*) Strasburger, Practicum. Das Capitel über Oscillaria. 399 kern, Chromatophor oder Pyrenoid gedeutet werden konnte.'*) Durch die lebhafte, intercale Zelltheilung wächst der ganze Zell- strang sehr bedeutend in die Länge, und zwar in einem viel stär- keren Masse, als die ihn umhüllende, dicke Gallertscheide. Da der sich verlängernde Faden die Scheide oben nicht zu durchbrechen vermag, nach unten zu aber an dem nächsten Hormogonium eben- falls einen starken Widerstand findet, so muss er sich krümmen und in Windungen legen. Dabei löst er sich an verschiedenen Stellen von der ihn umfassenden Scheide ab. Letztere macht also die Windungen des inneren Zellstranges nicht mit, sondern wird nur durch dieselben mehr oder minder blasig aufgetrieben. (Tafel II, Fig. 3.) An den Stellen, wo ein kelbig verdickter oder blasenförmig aufgetriebener Zweig mit dem Hauptfaden zusammenhängt oder über- haupt häufig zwischen zwei Hormogonien, wird der Quellungsprocess der Gallertscheide, besonders in ihrer äussersten Schichte, derartig modifieirt, dass er zur Abtrennung und Isolirung des blasig aufgo- triebenen Theiles, d. h. einer mikroskopischen Nostoceolonie führt. Die letzteren bilden selten reine Sphäroide; häufig zeigen sie — besonders in der Jugend — einen stielartigen Fortsatz. (Tafel II, Fig. 3 und 4.) Nicht selten sieht man auch ‚hantelartige Formen, d. h. zwei Nostochlasen, welche noch durch ein wenig Soquollenes und ziemlich gerades Fadenstück verbunden sind. Die weitere Entwicklung der jungen Nostocindividuen besteht darin, dass der hin- und hergewundene Faden — meist zwischen den Heterocysten — in mehrere Stücke zerfällt, und dass die ein- zelnen Stücke sich mit mehr oder minder deutlichen, seeundären Schei- den umgeben. (Tafel II, Fig. 4.) Durch intereale Zelltheilung kön- nen dann wieder die einzelnen Fadenstücke bedeutend in die Länge wachsen, abermals in Stücke zerfallen u. s. w. Die Vermehrung der Fadenstücke bedingt selbstverständlich auch eine Volumsvergrösserung, wobei die allgemeine Gallerthülle der Individuen mitwächst und dabei stets scharfe Contouren und eine auffallende Festigkeit zeigt. Die Vergrösserung der Nostocindividuen durch vegetatives Wachs- thum hält sich übrigens innerhalb gewisser Grenzen, so zwar, dass '*, Ueber den Zellkern, sowie überhaupt über die Organisation der Phy- eochromaceen siehe: Strasburger, Practicum, Schmitz, Die Chromatophoren der Algen, 1882. Zopf, Zur Morphologie der Spaltpflanzen (Phragmonema sordidum Zopf). Lagerheim, Ein neues Beispiel des Vorkommens von Chromatophoren bei den Phyeochromaceen. Berichte d. deutsch. Gesellsch. 1884, Il. 7. Hansgirg, Ein Beitrag zur Kenntniss von der Verbreitung der Chro- matophoren und Zellkerne bei den Schizophyceen. Berichte d. deutsch. bot. Gesellsch, Berlin 4885, III. 14. Wille, Ueber die Zellkerne und die Form der Wände bei den Phyco- chromaceen, 1883. Tangl, Zur Morphologie der Cyanophyceen. 1884. Cohn, Beiträge zur Physiologie der Plıyeochromaeeen und Florideen (Max Schultze's Archiv III, p. 53). - 354 Individuen mit einem Durchmesser über 2 Mm. zu den Selten- heiten gehören. Die beschriebene Nostocform ist den Aleoloren längst bekannt, und zwar am besten unter dem Namen Nostoc rupestre Kützing '*), (Spee. Alg. pag. 296—1850) nach Bornet N. microscopieum Car- michael. Doch kann ich die Bemerkung nicht unterdrücken, dass die einzelnen zu dieser „Species* gehörigen Individuen in Bezug auf die allgemeine Grösse und Färbung, sowie auf die Länge, Breite und Form der Fadenzellen und Heterocysten in einer sehr erheb- lichen Weise variiren. Einen extremen Fall der Variation habe ich in Figur 18, Tafel II, abgebildet. Die Figur stellt ein Nostocindi- viduum vor, welches ich ebenfalls aus einem Zweigchen von Suyto- nema Myochrous Ag. auf dem Moosblatte erzogen habe. Der innere Zellstrang dieses Seytonema-Zweiges war auffallend unregelmässig ausgebildet, er zeigte nämlich an mehreren Stellen spindelförmige Anschwellungen, an anderen wieder bedeutende Strieturen. Nach der Nostocmetamorphose fand ich an dem Nostocindivi- duum ganz dieselben Anomalien. Ein anderer Fall von Variabilität bezieht sich auf einige Nostocindividuen, deren Gallerte (nicht die Tıichomata) eine schöne, rosenrothe Färbung zeigte. Diese rosen- rothe Nostocform erhielt ich aber aus solchen Seitenzweigen der Scyt. Myochrous, welche bereits entweder ganz oder wenigstens an ihren Spitzen ebenfalls rosenroth gefärbt waren. Aus diesen und ähnlichen Beispielen erhellt, dass die Form- differenz zwischen den einzelnen Individuen von Nostoc microscopieum (Carm.) Bornet (N. rupestre Ktz.) auf den Formunterschied zurück- geführt werden muss, der zwischen den einzelnen Fäden von Seyt. Myochrous Ag. besteht und dass diese Differenz durch die Nostoc- metamorphose nur gesteigert und zu einem deutlicheren Ausdruck gebracht wird. (Fortsetzung folgt.) Plantae Karoaunae. Aufzählung der von Ferdinand Karo im Jahre 1333 im baika- lischen Sibirien, sowie in Dahurien gesammelten Pflanzen. Von J. Freyn. Herr Collegien-Assessor F. Karo, der mir von seinem früheren Aufenthalte in Russisch-Polen als vorzüglicher Präparator bekannt war, hat mit Ende 1837 seinen Aufenthalt in Irkutsk genommen, woselbst er seither in der Eigenschaft als Apotheker am Militär- magazin thätig ist. In der Oesterr. botanischen Zeitschrift XXXVIIL, S. 73 berichtet derselbe über die Reise von Warschau bis Irkutsk und gibt daselbst auch die Absicht kund, die Pflanzen seines neuen '”, Bornet plaidirt in seiner oben eitirten Abhandlung für den Namen Nostoc mieroscopicum Carmicharl nach dem Princip der Anciennität, bh) Aufenthaltes in grösserem Umfange zu vertheilen. That:ächlich hat Herr Karo diese seine Absicht zur Ausführung gebracht. Er sam- melte im Mai und Juni 1888 um Irkutsk, im Juli am Baikalsee und reiste von diesem sewaltiren Binnensee sodann über das Apfel- gebirge und die Stadt Tschita nach Nertschinsk, woselbst er bis zum Herbste seine Sammlung vergrösserte. Die gesammelten Pflanzen übernahm sodann Herr Ludwig Richter in Budapest, der dieselben zur Vertheilung brachte, vor- her aber mich um Vornahme der Bestimmung ersuchte. Ich gestehe, dass ich diesen Antrag nicht ungerne annahm, denn wie ferne das in Betracht kommende Florengebiet meinen bisherigen Studien auch liegt: es war schon längere Zeit her mein Wunsch, die Flora dieses Theiles von Sibirien näher kennen zu lernen. Zu diesem Zwecke konnten mir aber die botanischen Schriften allein nicht ge- nügen, weil bei der vorherrschenden Neigung der russischen Bota- niker auch differente Formen verwandter Formenkreise aus den ent- legenen Theilen des ungeheueren Reiches einfach zusammenzuziehen, nur der Anblick der Pflanzen selbst die entscheidende Auskunft bieten kann. Au einer solchen Auskunft war mir aber darum ge- legen, weil ich mich mit mancher der jetzt gang und gäben pflanzen- geographischen und phylogenetischen Anschauungen nicht befreunden kann und gar manche derselben als nicht genügend begründet an- sehen ınuss. Indem ich dieser Triebfeder an dieser Stelle nur beiläufig er- wähne, möchte ich nur noch beifügen, dass ich nun thatsächlich in einigen Fällen Grund zu haben glaube, neue Namen in Anwendung zu bringen, wenn ich auch aufrichtig gestehen muss, dass mir die verhältnissmässig grosse Zahl neuer Arten, besser Unterarten, die ich im Folgenden anführe, reducetionsbedürftig erscheint. Freilich ist Prag kein Sammelpunkt russischer botanischer Litteratur, doch glaube ich kaum, dass die Mehrheit der neu gegebenen Namen von der Zukunft wieder beseitiget werden wird; die meisten derselben entspringen wohl anderer Auffassung des Speciesbegriffes — stehen und fallen mit diesem. In einigen Fällen lässt die Beschaffenheit des Materials — nicht genügende Vollständigkeit, wie dies bei Reisepflanzen öfter vorkommt — eine absolut sichere Bestimmung nicht zu, was be- sonders bei einigen Papilionaceen und Cyperaceen ins Gewicht fällt; im Grossen und Ganzen ist aber das gebotene Material sehr schön gesammelt. Zweifel habe ich am betreffenden Orte zum Ausdrucke gebracht. Zur Bezeichnung der in der Sammlung enthaltenen Aıten sind die Nummern 1—318 verwendet. Von diesen sind mir die Num- mern 7, 135, 142, 158, 163 (diese — Poa sterilis M. B. teste Hackel in litt.), 203, 220 (Koeleria eristata Pers. t. Hackel ]. e.) und 221 nicht zugekommen; eine Art kam mir dagegen ohne Nummer zu und einige Nummern waren doppelt vergeben, nämlich 141, 187, 238, 253 und 200. Diese letzteren Nummern können jedoch darum 300 keinen Anlass zu Verwechslungen bieten, weil es allemal sehr hete- rogene Arten sind, welche damit versehen wurden. Ausserdem war ich bemüssigt, manche Nummern zu zertheilen (25, 33, 95, 108, 130, 207, 208, 248, 250 und 318), weil dieselben Verschiedenes enthielten; solche Theile sind durch Zuhilfenahme der Buchstaben a. b und ce auseinander gehalten. Die Nummern, unter denen die Pflanzen zur Vertheilunz gelangten, sind den einzelnen Arten im folgenden Verzeichnisse vorangestellt; die Standortsangaben sind von den Original-Etiquetten copirt. Gesehen habe ich drei der edir- ten Sammlungen, nämlich: das Determinations-Exemplar, welches meinem Herbare einverleibt ist. dann eine Sammlung von 257 Num- mern, welche Herr Prof. Dr. Celakovsky für das böhmische Mu- seum in Prag und schliesslich eine Sammlung von 249 Exemplaren, welche Herr Zuckerfabriks-Direetor Kabat in Welwarn bezogen hat. Was die Schreibung der russischen Namen betrifft, so sei be- merkt, dass sich Herr Karo auf den Zetteln meist der polnischen bedient. Ich selbst würde vorziehen, die russischen Namen russisch zu schreiben; da dies nun schon mit Rücksicht auf die Schriftzeichen nicht möglich ist, so bediene ich mich der deutschen Rechtschrei- bung in allen Fällen, wo danach der Name richtig ausgesprochen werden kann; nur für den im Deutschen fehlenden Zischlaut des J (im französischen Worte Journal), den die Russen selbst, wenn sie in anderen europäischen Sprachen schreiben, unrichtig oft durch sch zu be- zeichnen pflesen, habe ich den für slavische Sprachen vortrefflich geeigneten Buchstaben % aus dem Tschechischen herübergenommen. Was die Eigennamen der Autoren betrifft, so schreibe ich selbe natürlich so, wie diese selbst in ihren betreffenden nicht russischen Schriften: also Turezaninow und nicht Turtschaninov, wie ich sonst folgerichtig wohl schreiben müsste. An Litteratur standen mir die beiden Hauptwerke, nämlich: Turezaninow Flora Baicalensi-Dahurica, Band I—III, sowie Lede- bour Flora Rossica, Band I—IV, zur Verfügung, sowie allerhand zerstreute Abhandlungen, die an Ort und Stelle eitirt sind. Ich habe mich aber durch Vergleich von Trautvetter’s unschätzbaren In- crementa Florae Rossieae überzeugt, dass nicht zu viel von dem, was behufs Pflanzenbestimmung noch zu vergleichen nöthig gewesen wäre, ausgefallen ist. Einige Nummern sind im Folgenden anders benannt als auf den Zetteln der ausgegebenen Sammlungen. Ich hatte letztere Be- nennungen indessen ausdrücklich als nur vorläufige bezeichnet, da ich die Bestimmungen sehr rasch vornehmen musste und nicht alle Litteratur damals zur Hand hatte. Es ist hiernach wohl fast un- nöthig, ausdrücklich hervorzuheben, dass die hier an dieser Stelle verlautbarten Namen meiner gegenwärtigen Anschauung entsprechen. Schliesslich ist es mir eine angenehme Pflicht, "hiemit jenen Herren zu danken, die mich in irgend einer Weise "bei der vorlie- genden Arbeit unterstützt hıben. In erster Linie waren es durch Beschaffung von Litteratur die Herren Docent Dr. Schiffner in 397 Pıag, Docent Dr. v. Wettstein in Wien und Staatsrath Professor Dr. Willkomm in Prag. Ausserdem hatte Herr Custos Dr. v. Beck in Wien die Liebenswürdigkeit, mir das zum Vergleiche einiger Dubia erforderliche Material aus dem im Umordnen befindlichen k. k. Hof-Herbare gelegentlich meiner letzten Anwesenheit in Wien selbst herauszusuchen, wodurch mir viel Zeit erspart worden ist. 160. 31. 317. I. Ranunculaceae Juss. Clematis angustifolia Jacq. Led. flor. ross. I. 2. — Turez. fl. Baic. Dah. I. 24. Gebüsche bei Nertschinsk. August. . Atragene alpina. L. var. ochroleuca Freyn, A. alpina var. P. Turez. 1. e. I. 25. — A. sibirica Spr. Die Blüthengrösse ziem- lieh veränderlich; ein Sepalum von 33—45 mm. Länge, alle gelblich-weiss. Weidengebüsch am Irkut bei Irkutsk. Mai. Thalictrum baicalense Turez. 1. e. I. 29, Led. fl. ross. I. 7. Regel, Uebers. Thalietr. in Bull. Soc. Mose. XXXIV (1861), tab. II. Fig. 2. Gebüsche am Ufer des Irkut bei Irkutsk. Juni. Die vorliegenden Exemplare haben ganz die Tracht von 7". aqui- legifolium; die Antheren sind aber aufwärts spatelförmig ver- breitert und die Nebenblätter fransig zerschlitzt. Früchte sah ich nicht. 247. Th. majus Jaeq. Led. fl. ross. I. S—9. — Turez. 1. e. I. 32. Bergwälder am Irkut bei Irkutsk. Das eine Individuum ganz von der Tracht des T'. baicalense, also armblüthig; jedoch nach allen Merkmalen hierher gehörig. Früchte sah ich nicht. — T. majus «. genuwinum Regel ]. ce. pag. 21. Th. trigynum Fisch. Led. 1. ce. I. 11. — Turez. 1. e. I. 35. Feldraine, Saatfelder um Nertschinsk. August. Nur in jungen Früchten vorliegend. Durch die ungemein lang gestielten ein- zeln oder zu zwei stehenden, gerade vorgestreckten Carpellen höchst ausgezeichnet. Die ganze Pflanze besonders divaricat. Fruchtstiele 20—30 mm. lang, einzeln oder armdoldig; Achänen 4-5 mm. lang, 1’6 mm. breit, schief lanzettlich, mit schiefer, herablaufender Narbe. Regel ]. ce. tab. III, Fig. 4, bildet ein Blüthenexemplar ab. T’h. foetidum L. var. ß. Led. 1. ec. I. 7. — Turez. 1. c. L 31. Berge um Nertschinsk, Gebüsche. August. Ueberreif, ohne Blüthe und Frucht. Feindrüsig. Blättchen klein, eiförmig, vorne spitz dreischnittig. (Th. acutifolium D6. — Th. foetidum a. genuinum lus. ce. glausum Regel 1. ec. pag. 40. . Pulsatilla albana Spr. var. 6. Turez. 1. ec. 1. 39; Anemone ambigua Turez. olim. — P. albana P. floribus caeruleis Led. fl. ross. I. 22.— Sandboden am Irkut bei Irkutsk, 21. Mai. — Manche Individuen sehen der P. pratensis ganz ähnlich; doch jst dor Blattzuschnitt zu charakteristisch, um beide vereinigen zu können. Blüthenfarbe violett, nicht so dunkel wie bei P. pra- tensis, mehr dem Colorit der P. grandis Wend. ähnlich. Wurzel holzig mit bis 15 mm. starkem Wurzelkopf. 186. . P. patens Mill. ß. ochroleuea DC. teste Led. ]. e. I. 19. — Turez. 1. e. I. 36. Bergwiesen am Irkut bei Irkutsk verbreitet. Sehr selten violett, nur gelb blühend. (Karo in scheda.) Mai. . Anemone dichotoma L. amoen. Turez. ]. e. I. 2. — A. penn- sylvanica L. Led. ]. e. I. 17. Gebüsch am Irkut bei Irkutsk. Juni. Ich zweifle nicht, dass diese Art Anlass jener Angaben war, nach denen Banunculus aconitifolius in Ostsibirien ete. vorkommen soll; ich selbst habe von dort stammende irrig so benannte Exemplare im Herbare Lindemann gesehen. . 4. nareissiflora L. Led. ]. ec. I. 18. — Turcz. fl. Baic. Dah. I. 43. Wiesen am Irkut bei Irkutsk. Juni. Sehr zottige Exem- plare. .„ A. sävestris L. Led. 1. ec. L 16—17. — Turez. 1. &L 4 bis 42. Bergabhänge am Irkut bei Irkutsk. Mai, Juni. . Adonis sibirica Patr.;, — A. apennina ß. sibirica Led. fl. ross. I. 25. -—- A. apennina var. ß. Turez. 1. c. I. 44. Wiesen, Bergwälder am Irkut bei Irkutsk häufig. Juni. Nur Blüthen- exemplare. . Ranunculus sceleratus L. Led. l. e. I. 45. — Turez. 1. e. IL 56. Sumpfwiesen am Kajaflüsschen bei Irkutsk. Juni. . R.radicans C. A. Mey. var. ß. Turez. 1. c. I. 52 = R. Purshiü ß. terrestris «. subglaber Led. fl. ross. 1.35. An Gebirgsbächen am Baikal. Juli. . R. Cymbalariae Pursh. Led. ]l. ce. I. 34. — Turez. 1. e. IL 51. Sumpfwiesen am Irkut bei Irkutsk. . R. Cymbalariae ß. alpinus Led. ]. c. I. 34. Kleiner als voriger, der Blattgrund aber doch noch meist gestutzt, seltener keil- förmig, daher mit R. salsuginosus Schlecht. nicht völlig iden- tisch. Sumpfwiesen am Irkut bei Irkutsk. forma subastolona, pilosior. Mit vorigem spärlich. R. polyanthemos L. Led. 1. ec. I. 41. — Turez. 1. e«. I. 58. Waldwiesen am Irkut bei Irkutsk. .R. acris L. Led. 1. e. I. 40. — Turcz. ]. e. I. 60. Bergwiesen, Gebüsche am Angaraflusse bei Irkutsk. Juni; offenbar seltener. — f. humilis, paueiflora. Sumpfwiesen am Kajaflüsschen bei Irkutsk. Rt. acris L. ce. hispidus Schur phyt. Mitth. (1877) pag. 39. Wie 250b, aber viel häufiger. — Sumpfwiesen am Kajaflüsschen bei Irkutsk. It. dahurieus Turez. (exsic. 1831). Z2. pedatifidus Turez. 1. e. I. 57—58. — Led. ]. e. I. 732. Sumpfwiesen am Kajaflüsschen bei Irkutsk. Mai. Ueber die Nomenclatur dieser Art werde ich mich an anderer Stelle äussern. R. auricomus L. Led. 1. ce. I. 38. — Turez. ]. e. I. 55. ß. sibi- ricus Glehn in Act. Hort. Petrop. IV. (1876.) p. 16. Gebüsche am Angaraflusse bei Irkutsk. Mai. Meist feiner und kleiner als die europäische Pflanze mit nur 1 Grundblatte, aber die Hoch- blätter ganzrandig und die Pilanze soust überhaupt nicht ver- re A an D 198. 4]. 29: 272. 308. 91. 30. 390 schieden. Petalen bald vollzählig (selten), meist alle oder die meisten verkümmert. Früchte sah ich nicht. — R. Rich- teri n. sp. Borb. in litt. Caltha ranunculoides Schur (1866) teste Beck in Verh. zool.- botan. Gesellsch. XXXVI, S. 350; ©. membranacea Beck. e. (1836); ©. palustris var. membranaces Turez. 1. e. 1. 62 ©. palustris Led. 1. ec. pp. Sumpfwiesen an der Angara bei Irkutsk. Mai. Sehr kleinblättrig und kleinblüthig; Früchte sah ich nicht. ©. natans Pall., Led. 1. c. I. 49. — Thurez.1. ce. L. 62. Lachen in Wiesen entlang des Irkut bei Irkutsk. Mai. Tracht von Limnanthemum; Carpellen sehr stumpf und klein. Blüthen klein, gelblich. Trollius asiatieus L. Led. l. c. I. 50. — Turez. ]. ce. I. 08. a. typieus Regl, Glehn 1. e. IV. 18. Bergwiesen, Gebüsch, Kajska gora am Angarafluss bei Irkutsk. Mai. Blüthen schön orangegelb, Petalen spatelig-lineal. Isopyr um fumarioides L. Led. 1. e. I. 53. — Turez. 158:16% . Orte in Irkutsk. Mai. Blüthen grünlichgelb, klein. Ein- Jährig! Aquilegia sibirica Lam. Led. 1. ce. I. 56. ß. discolor Turez. l. e. I. 68. Bergwälder an der Angara bei Irkutsk gemein. Mai. Juni. Delphinium grandiflorum L. Led. 1. e. I. 60. — var. «. Turez. l. ce. I. 72—73. Bergabhänge am Baikal, Juli. Blüthen tief blauviolett, Wurzelkopf faserschopfig; untere Stengelblätter zur Blüthezeit oft schon verwelkt. ll. Menispermaceae Juss. Menispermum davuricum DC. Led. fl. ross. I. 78. — Turez. l. e. I. 90—91. Gebüsche an der Nertsch bei Nertschinsk. Schlingpflauze. Nur steril. August. III. Papaveraceae DC. Papaver nudicaule DU. «. commune Turcz. ]. €. 1.97. — P. alpi- num a. nudicaule Led. l. e. I. 87. Nertschinsk. In Sibirien sehr gemein an Wegen, Wiesen, auf Bergen (Karo in scheda). Juli. Blüthen getrocknet schwefelgelb; Pflanze höher als die europäische. IV. Fumariaceae DC. Corydalis sibirica Pers. Led. ]. ec. I. 1038. — Turez. ]. ec. I. 105. Felsen am Baikal. Juli. Die hängenden Kapseln sind nur so lang oder wenig länger als der Fruchtstiel. Blüthen (ge- trocknet) schwefelgelb. V. Cruciferae Juss., Arabis pendula L. Led. 1. c. I. 122. — Turez. l. e. L. 117. 360 82. [8s) SI ru Wüste Orte, Gartenzäune in Nertschinsk. Juni. Blüthenexem- plare. . Arabis pendula L. Wüste Orte in Nertschinsk. Juli. Fruchtexemplar. Die Samen sind unberandet (nicht, wie angegeben wird, geflügelt‘) Auf dieses Merkmal scheint man zu viel Gewicht zu legen. Cardamine Hayneana Welw. apud Kern. Schedae ad fl. exsice. Aust.-Hung. Nr. 888. — C. pratensis Led. fl. ross. 125—126, salim p. p. — Turez. fl. Baic. Dah. I. 122, salt. p. p. Sumpfiges Gebüsch an der Angara bei Irkutsk. Mai. Meine Exemplare alle lilablühend und sehr an ©. rivrularis Schur (= C. amethystina Panl.) erinnerud, die Grundblätter aber wenigpaarig. C. macrophylla Willd. Led. 1. e. I. 128—129. — Turez. fl. Baic. Dah. I. 122—123. Sumpfiges Gebüsch am Baikal. Juli. Blüthen lila oder weiss. Blätter von Striegelhaaren grau bis zerstreut striegelhaarig (und auch jung schon) grün. Dentaria tenuifolia Led. ]. e. I. 130. — Cardamine tenui- folia Turez. 1. e. I. 120. Inu Gebüschen und auf Sumpfwiesen am Irkut bei Irkutsk. Mai. Erinnert an D. bulbifera L., ist aber viel zarter und feiner (12—27 cm. hoch), die Blätter dreizählig mit verschieden gestalteten Abschnitten, in den Ach- seln ohne Bulbillen. Dafür entwickelt der Wurzelstock an der Spitze von unterirdischen, bleichen Flagellen kugelförmige Brutknospen. Blütben lila, klein. Schoten gut ausgebildet. Draba repens M. B. — Turcz. 1. e. I. 131. £. sibiriea Led. l. e. 1.147. — D. Gmelini Adams. ex ipso. In einigen Exem- plaren am Ufer des Irkut bei Irkutsk, auf Sandboden gefunden, sonst nirgends. Karo in scheda. Mai. Ohne Früchte. Blüthen goldgelb; Blätter verkehrt-eilanzettförmig, spitz; jung dicht striegelhaarig, später verkahlt. . D. nemorosa L. «. leiocarpa Led. ]. e. I. 154. — D. lutea Gilib. Turez. 1. e. IL. 141--142. Hügel, Waldränder, an Wegen bei Irkutsk sehr gemein. Mai, Juni. Das Indument ver- schieden dicht, die Pflanze daher öfter graugrün. 42—43. Tihlaspi baicalense DC. — T. arvense ß. baicalense U. A. 78. 103. 60. Mey. Led. l. e. I. 163. — T. arvense Turez. 1. ce. L 145. Wüste Orte in Irkutsk. Juni. Nr. 42 ist die junge, eben auf- blühende, Nr. 43 die fruchttragende Pflanze. Hesperis aprica Poir. Led. fl. ross. I. 173. — Turez. 1. e. L 149—150. Felsen am Baikal, Juli. Blüthen schön violett, an- sehnlich; Pflanze nur 10—15 em. hoch. Früchte sah ich keine. Lepidium mieranthum Led. ]. e. I. 205. An wüsten Orten in Irkutsk gemein. Junj. Stengel niederliegend oder aufsteigend und bogig aufrecht. Petalen unten weiss, oben lebhaft purpur- roth, aber winzige und deshalb die Blüthenfarbe unauffällig. Fehlt noch bei Turezaninow., L. ruderale L., Led. ]. ce. I. 204. — Turez. 1. c. L 171. Wüste Orte in Irkutsk. Juni. BE a nn LU LU 137. 185. 194. 237. s6l VI. Violaceae DC. Viola pinnata L., Led. 1. ce. I. 243—244. ß. pilosı Freyn. — V. pinnata var. ß. Turez. 1. c. I. 178. — V. disseeta Turez. olim. Blätter (jung) oder doch die Blattstiele mehr oder weniger dicht und abstehend weiss behaart; Blattabschnitte lineal, gezähnt, schmäler, als an den europäischen Exemplaren. Blü- then (getrocknet) blauviolett. Wiesen am Irkut bei Irkutsk. Mai. V. dactyloides R. et Sch. Led. fl. ross. I. 244. — Turez. 1. e. I. 179. Gebüsche, Bergabhänge am Kajaflüsschen bei Irkutsk sehr selten. Mai. Blüthen ansehnlich, von wässerigem Blau. Narbe lange bleibend; Kapsel grün, trübviolett gescheckt. Blattabschnitt jung mehr oder weniger rauhhaarig, ausge- wachsen viel grösser, breiter und fast kahl. V. Patrinü DC. Led. 1. c..I.. 245. — Turez. L. ec. L 181. Sumpfwiesen am Kajaflüsschen bei Iıkutsk selten. Mai. Zart und dünn. Blätter den jungen des Ranunculus Flammula ähn- lich, elliptisch oder länglich eiförmig, am Grunde mehr oder weniger eingezogen und in den Blattstiel lang verschmälert, fein und seicht gesägt, gekerbt. Blüthen weiss oder gelblich- weiss, Schlund gelb, das untere Blumenblatt und die zwei seitlichen mit dunkelvioletten Adern. Bracteen im unteren Drittel des Blüthenstiels eingefügt, grün, schmal lanzettlich, fein zugespitzt. — V. Gmeliniana Freyn in Karo exsice. V. Gmeliniana R. et Sch., Turez. 1. e. I. 181—182. «. hispida Led. ]. ce. I. 246. Bergabhänge am Kajaflüsschen bei Irkutsk. Mai. Blätter die von Plantago media, nur viel kleiner, seicht gekerbt, mehr oder weniger dicht kurzhaarig. Blüthen (trocken) lila, mit dunkleren Adern, am Grunde bleicher, Sporn blasser, lebend also wohl jenen der V. Jooi Jank. ähnlich. — V. Pa- trinii Freyn in Karo exsicc. V: arenaria DC., Led. 1. c. I. 254. — Turcz. 1. c. I. 186. Bergabhänge, Waldwiesen um Irkutsk. Mai. V. silvestris Fr. var. glaberrima Freyn. — V. silvestris Lam. Led. 1. e. I. 253. p. p. Weidengebüsche am Irkut bei Irkutsk. Mai. Völlig kahl; Blüthen klein, nur 12—13 mm. lang (zwi- schen der Spitze des unteren Petalums und des Spornes gemes- sen), 8 mm. hoch. — V. silvestris fehlt bei Turezaninow. (Fortsetzung folgt.) Ueher Arten der Gattung 7ili@ mit sitzenden Bracteen. Von Dr. Vincenz v. Borbäs. Mit Tilia tomentosa Moench. verwandte Linden kommen mit sitzenden Braeteon nicht selten vor, Auch aus der Gruppe der „Poer- 302 acutidentes“') findet man nicht selten solche, wie T. Colchica Stev., T. Steveniana Borb. Deutsche botanische Monatschrift VI. (1889) p. 3 = T. rubra Stev. Bull. soc. Mosc. IV. (1832) p. 261?) (non DC. in Cat. hort. bot. Monspel. 1813, p. 150) ete. Ebenso wird der T. intermedia Spach (non alior.) und T. septentrionalis Rupr. Fl. Ingrie. 1860, p. 219 dieses Merkmal zugeschrieben. Im Folgenden will ich jene Linden mit sitzenden Bracteen übersichtlich zusammenstellen, welche mit 7. platyphyllos Scop. nahe verwandt sind, und denen bisher in Ungarn wenig Beachtung geschenkt wurde. Folgende Arten hatte ich Gelegenheit zu sammeln oder näher zu untersuchen: 1. Foliis subtus hirtis ... 2. — Foliis, cum petiolo atque ramis novellis, glabris aut subtus nervis solum sparse pilosis. 7. . Folia minora, valde obliqua, cordato-ovata, crenata magis quam serrata, crenis abruptim mucronatis; barbis rufescentibus; in- florescentia pauciflora, fructus brevis, obovoideus. Rami perhie- mantes rubri, novelli cum petiolis longe pilosi = T. aenobarba Borb. et H. Braun in Oe. B. Z. 1888, p. 325. — Folia majora, vel mediocria, serrata, barbis albidis. ... 3. 3. Folia oblique cordata, breviter petiolata, superne fere duplicato- serrata aut sublobnlata; cyma pauei (2—3) -flora, peduneulis brevibus atque crassis insidentia; nux ellipsoidea subcostulata, costis tomento fruetuum non emergentibus — T. aurea Jüngst. — Folia et inflorescentia longius pedunculata, nux costata ... 4. 4. „Foliis oblique subcordatis, grosse dentatis, bicuspidatis; bracteis oblongo-spathulatis, ..... pedunceulis 2—3-floris, fructibus globoso-piriformibus, ... villosis“ (ex Courtois). (Eine Abart „foliis longe petiolatis, petiolis pubescentibus non nisi triente lamina brevioribus, peroblique cordatis, eyma 3—5-flora, bracteis elongatis, angustis, lineari-lanceolatis“, ist die var. subangulata Borb. Oe. B. Z. 1887, S. 147) — T. bicuspidata Courtois, Mem. sur les Tilleules d’Europe 1835, p. 13°). — Folia aequaliter serrata, dentibus majoribus nullis... 5. Rami novelli biennesque dense pilosi, canescentes; folia medio- cria, cordata, cyma pluri (6) -flora, flores minores, nux minor oboviformis (Auwinkel, Budae) —= T. trichoclados Borb. Oest. bot. Zeitschr. 1888, p. 325. — Flores nucesque majores..... 6. D or ') Vergl. Borbäs’ Geographia atque enumeratio pl. comit. Castriferrei in Hungaria (Steinamanger, Buchhandl. Seiler) p. 26%— 266. *) Ala bractearum „usque ad basin fere descendit, relicto spatio duarum linearum“ (4 mm.), ex Stev.|]. cc. °) Nouveaux M&moires de l’Acad@mie roy. des sciences et belles lettres de Bruxelles, tom. IX (1835). 369 6. „Foliis oblique eordatis, supra nitidis, subtus pubescentibus, ... bracteis oblongis ..., pedunculis 2—3-loris, fructibus ovato- globosis, angulatis, subacuminatis (abruptim rostiatis!), villosis- simis (in 7’. oblongata Court. 1. ce. p. 12, obovato-oblongis) — T. apiculata Court. 1. e. p. 15 (1835) = (T. owycarpa Reichb. Icon. VI. t. 317 [1844] var.). -— Rami novelli cum petiolo gemmisque glabriuseuli, glauci, per- hiemantes sanguinei; folia magna, minus oblique cordata, minus hirta. Cyma triflora, braeteis latis aequilonga. Nux magna, ob- oviformis, subrostrata (Bay.), breviter villosa = T. spectabilis Host (T. corallina Host, non Ait.). 7. Folia cordata, crassa, fructus obovoideus, rami adscendentes; bracteae interdum latissimae, 3—4 cm. Jatae (var. latissima Borb. Oe. B. Z. 1887, p. 297) = T. pyramidalis Host. — Folia oblique cordata, nux elobosa, sublanata; rami patentes — T. intermedia Host 1822 (T. Hosteana Borb. 1887, Oesterr. botan. Zeitschr. pag. 297, T. pseudobligua Simk. 1888). Zu den einzelnen dieser Lindenarten möchte ich noch Folgen- des bemerken: 1. T. aenobarba Borb. et Braun (Oe. B. 2.1888, S. 325) kommt wild bei Ober-St. Veit in Nieder-Oesterreich vor (H. Braun). 2. T. bieuspidata Court. sah ich von Oravitza und bei Räkos- Keresztür. Die Blätter sind aber an den ungarischen Exemplaren nicht so stark beliaart, wie bei 7. platyphyllos, und wie sie nach der Beschreibung auch bei 7. bicuspidata sein dürften, sondern zu- letzt fast kahl. Dadurch nähern sich diese Exemplare mehr der 7". pyramidalis Host, von der sie jedoch durch die grobgesägten und au 7. vwitifolia erinnernden Blätter verschieden sind. Von T. coryli- folia Host weichen sie wiederum durch die sitzenden Bracteen ab. — Die var. subangulata findet sich bei Carlstadt und Kis- Terenne. 3. T. apieulata Court. 1835 und T. owycarpa Weichb. 1844 sind — nach den kurzen Beschreibungen — schwerlich verschieden. Hieher gehört wahrscheinlich auch T. obliqua Court. 1. e. p. 13 (1835), (non Host 1822), „fructibus piriformi-globosis* und „foliis obligue truncatis, ovatis“. Diese 7’. apiculata oder T. oaycarpa kommt bei Ofen (Auwinkel, Vadaskert) wild und angepflanzt, bei Güns (Köszeg), sowie bei Ober-St. Veit (H. Braun!), in dem Gyürky’schen Garten bei Kis-Terenne aber mit Zwillingsfrucht vor. — Mit längeren Früchten sah ich die Pflanze (7. oblongata Court.) im Auwinkel, sowie angepflanzt bei Ofon, ich sah sie auch aus Sachsen (Bornimüller!). 4. I. spectabilis Host: ist von T. apieulata nur wenig Vver- schieden. Ich fand sie am Lindenberge bei Ofen, sowie bei Oravitza. 5. T. pyramidalis Host ist bei Ofen häufig (Blocksberg, Au- winkel, Schwabenberg) wild und angepflanzt, bei Güns, aber nicht init pyramidalem Wuchs. — Eine Abänderung mit schiefon Blättern (var. sphenophylla m.) im Auwinkel, Leopoldifeld, Schwabenberg, bei 364 Buda-Eörs und Mödling (H. Braun!). — var. latissima im Au- winkel und Vadaskert (Thiergartenwald) bei Ofen. 6. T. intermedia Host in Schmidt Oesterr. Baumzucht IV. p. 40 (1822) (mon De Cand. Prodr. I [1824] p. 513) in Vadaskert bei Ofen. — Wie mir H. Braun mittheilte, ist m Svensk Bot. I. t. 40 (1802) keine T. intermedia, sondern eine T. Europaea abge- bildet;') daher ist der Name T'. öntermedia Host (1822) der älteste. Es ist möglich, dass zwischen Host’s Beschreibung der 7, inter- media und der Abbildung Schmidt’s ]. ec. ein Unterschied existirt, wie auch Bayer Monogr. Tiliae p. 39 (41) durch den Satz „Icon in Franz Schmidt, Oesterr. Baumzucht IV, t. 223 huie arbori (7. intermediae Host, Fl. Austr. II, p. 61) non est similis* angibt. Diesen Fehler hat aber nicht Host, sondern Schmidt verursacht. Jedenfalls ist es ganz unrichtig, die 7". intermedia Host aus dem Jahre 1831 zu datiren. Die Beschreibung Host’s in Schmidt ]. e. ist wörtlich dieselbe, wie jene in Fl. Austr. II. p. 61, nur bei Schmidt in deutscher, in Fl. Austr. in lateinischer Sprache abgefasst. Ich glaube aber, dass Schmidt die Schlussworte nicht nach der Host’- schen Mittheilung und Pflanze, sondern nach eigener Ansicht und nach einer falschen „T'. intermedia* der Beschreibung beigefügt hat. Schmidt gibt nämlich an, dass 7’. intermedia Host von der Sommer- linde „durch die unterhalb blasseren, unbehaarten Blätter, durch die verdoppelten und vervielfachten Blumenblätter und durch die eirunde (Host sagt „rund“), sehr schwach gerippte Frucht- kapsel“ verschieden sei, woraus hervorgeht, dass Schmidt auch Parapetala der 7. intermedia zuschrieb. In der Beschreibung Host's findet man aber über diese angebliche „Parapetala“ nichts, und so kann der Zusatz aus der Beschreibung der T. intermedia einfach gestrichen werden. Notiz über bemerkenswerthe Vegetationserscheinungen im Sommer 1889, Von P. Magnus. Durch anhaltend heisse und trockene Witterung zeichneten sich der Mai und Juni 1889 bei Berlin aus, während im Juli häufige Niederschläge bei niederer Temperatur eintraten. Diese Witterungs- verhältnisse haben einige abnorme Vegetationserscheinungen zur ') Auffallend ist es, was in Ruprecht's „Flora Caucasi* über die jün- gere T. intermedia DC. 1824 zu lesen ist: „Ipse (DC.) Tiliam intermediam suam nunquam vidit, sed ex opere landato Wahlenbergii desumsit, festi- natione quadam confundens plantam spontaneam Suecicam sive T. Euro- paeam borealem Whlg. cum arbore plantata. T. intermedia igitur, ex diagn. et patria, est 7. Europaea borealis, ex nomine vero et eitato Svensk Bot. t. 40, est T. vulgaris Hayne“. 365 Folge gehabt, von denen die auffallendsten bier kurz mitgetheilt seien, um vielleicht die Mittheilung interessanterer Beobachtungen von anderer Seite zu veranlassen. An vielen Bäumen der Tilia platyphyllos Scop. (= T. grandi- Jolia Ehrh.), deren Wurzelsystem weniger tief als das der 7". ulmi- folia Scop. in den Boden hinabsteigt, war in Folge des tiefen Stan- des des Grundwassers das Laub zum grösseren oder geringeren Theile völlig vertrocknet; diese zeigten Ende Juli, namentlich an den unteren Aesten, häufig frischen Austrieb, der also weit später als sonst der zweite Austrieb der Aeste, der sogenannte Johannistrieb, in diesem Jahre noch eingetreten ist. Noch bemerkenswerther ist das zweite Blühen einiger Holz- gewächse. Am 28. Juli blühten in Wannsee bei Potsdam Robinia Pseudacueia L., auf der Pfaueninsel bei Potsdam trug ein Baum von Robinia wiscosa reichliche Blüthentrauben und trug Cytisus Laburnum L. ebensolche gleichzeitig mit den jungen Fruchttrauben von der ersten Blüthe. Am 26. Juli blühte Andromeda polifoli«a L. im Grunewalde bei Berlin häufig zum zweiten Male, wenngleich die zweiten Blüthen- dolden selbst armblüthiger als die Blüthendolden des Frühjahres sich zeigten. Nach Ascherson: Flora der Provinz Brandenburg, S. 411 und 938 wurde sie schon öfter in zweiter Blüthe beob- achtet, aber erst im October 1859 bei Lippstadt und Anfang Sep- tember 1860 im Grunewald bei Berlin. Mein verehrter College Ascherson theilt mir noch einige weitere Beobachtungen der Sommerblüthe von Andromeda poli- folia L. mit, welche er seit der eitirten Veröffentlichung aufge- zeichnet hat, von denen zwei Beobachtungen in demselben Jahre (1878) an verschiedenen Localitäten stattgefunden haben. In diesem Jahre beobachtete er sie am Halensee bei Berlin am 28. Juli mit Blüthenknospen und am 25. August bei Sonnewalde (Provinz Bran- denburg) in Begleitung des Stud. phil. Bloch mit offenen Blüthen. Ausserdem beobachtete sie der damalige Stud. jur. Paeske am 10. September (ohne Jahreszahl) bei Himmelstädt unweit Lands- berg a/Warthe blühend. Diese Erscheinung scheint danach bei dieser Art öfter aufzutreten, als ich anfänglich nach der Litteratur an- nahm. Es wäre aber immer wichtig, bei solchen Beobachtungen die Witterung des betreffenden Jahres mitzunotiren. Bei Bodenbach an der sächsisch-böhmischen Grenze sah ich am 10. August 1889 eine sehr auffallende Vegetationserscheinung. Auf der dortigen Schäferwand hatten vom Beginne des Waldes bis zu den höchsten Aussichtsplätzen alle Stöcke von Vaceinium Mur- tillus frischen zweiten Austrieb, doch zeigte keiner dieser Austriebe Blüthenanlagen, so sehr ich auch darnach suchte. Uehrigens sah ich dort überhaupt nicht Beeren oder deren Stiele an den wenigen darauf angesehenen Stöcken. Sonst zeigten dort nur wenige Stöcke von Populus alba, (Quercus (junge Samenpflanzen) und Fagus frischen vestorr. botan, Zeitschrift. 10, Hefs 1889, 28 366 Austrieb am 10. August, während ein solcher an Betula und Pinus silvestris gänzlich fehlte. Vielleicht ist kein Ort wie Teplitz mit seinem fest austrock- nenden lehmigen und felsigen Boden so geeignet, die Wirkung eines auf einen heissen Sommer folgenden feuchteren Herbstes auf die Pflanzenwelt zu zeigen und gilt dies namentlich von dem südlichen basaltischen Mittelgebirge. Es zeigten sich dort auch im August und ‚September dieses Jahres viele anomale Vegetationserscheinungen, on denen einige hier notirt werden mögen. In den Gräben an den Rändern der Landstrassen blühte Ende August viel Galium Cruciata Scop. in neuen hervorgewachsenen Sprossen; doch mag hier vielleicht auch das Abmähen oder Abfressen der Frühlingssprossen (von denen ich nur vertrocknete Spuren sah, die daher auch durch die Dürre des Sommers frühzeitiger abgestorben sein können) mitgewirkt haben. Eben daselbst, sowie auch am Galgenbusch (botanisch bekannt als Standort des Loranthus eur opaeus) und Schlossberge blühte Thithy- malus Cyparissias (L.) Scop. an neuen Sprossen nicht selten. Viola canina L. wurde mit offener Blüthbe vereinzelt am Galgenbusch, Viola hirta L. mit offener Blüthe vereinzelt am Schlossberge ange- troffen. Cornus sanguinea L. und Sedum boloniense Loisl. blühten an einzelnen Trieben am Schlossberge. Vaccinium Myrtillus L. wurde blühend Ende August in dem, dem Fürsten Lobkowitz gehörigen _ Forste bei Kosten, sowie Anfang September auf dem Schlossberge angetroffen. Ononis repens L. blühte Anfang September am Bahn- hofe bei Teplitz. Ononis spinosa L. zeigte auf den Hügeln der Ja- negger Heide eine eigenthümliche Vegetationserscheinung. Zahlreiche Sprossen sind aus den Stachelzweigen entsprungen und tragen zahl- reiche dicht übereinander stehende kleine Blättchen. Diese zahlreichen, kurz bleibenden, dicht beblätterten Sprossen geben den Stöcken ein eigenthümliches buschiges Ansehen. Viele Stöcke trugen an diesen dicht beblätterten Kurzsprossen einzelne Blüthen. Der Vollständigkeit halber will ich noch erwähnen, dass Fra- garia vesca L. viel am Galgenbusch und Schlossberge, Potentilla verna J,. am Schlossberge blühten; doch blühen diese Arten häufig im Herbste. Dasselbe gilt in noch höherem Grade von Polygonum Bistorta, das viel in zweiter Blüthe auf den Wiesen stand. Von Erodium eieutarium V’Herit. traf ich kleine 110: ze Pflanzen in Blüthe auf dem Schlossberge an. Kalk und Dolomit in ihrem Einflusse auf die Vegetation, Von Franz Krasan. In den Jahren 1880 bis 1885 hatte ich bei einem längeren Aufenthalt in den julischen und in den angrenzenden carnischen Alpen .) oO 0) 7 Gelegenheit, den Einfluss kennen zu lernen, welchen der dolomitische Boden im Gegensatze zu dem compacten Kalkfels einerseits auf die Verbreitung der Pflanzenarten, andererseits auf die physiognomische Gestaltung des Pflanzenorganismus ausübt. Ist es auch unmöglich, eine scharfe Grenze zwischen den beiden Gebirgssystemen zu ziehen, so wird doch selten der Beobachter im Zweifel sein, ob er Boden der ersteren Art oder wirklichen Kalk- fels unter sich hat. Landschaftlich trennt beide in ihrer Massenent- wickelung ein durchaus verschiedener physiognomischer Charakter. Bekanntlich sind Dolomitgebirge durch einen hohen Grad von Zer- klüftung und Zerrissenheit ausgezeichnet ; ihr Profil lässt von Weitem schon die kühnsten Zacken und Vorsprünge erkennen; die Abhänge erscheinen von 1000—1300 Meter an steil wie senkrecht stehende Mauerwände; darunter erblickt man in sanfter ansteigender Bö- schung den Schutt angehäuft; denn Jahr für Jahr bröckelt das Gestein ab, erst in kleinen Trümmern sich loslösend, dann aber, besonders im Frühjahr beim Aufthanen oder nach starken Regen- güssen, in förmlichen Lawinen herunterstürzend. Durch das fallende Gestein wird sehr häufig der lose vorgelagerte Schutt gleichfalls in Bewegung gesetzt, und abrutschend bildet dieser an der Stelle eine durch ihre lichtere Färbung weithin sichtbare Blösse; unten aber, in der engen Thalsohle, liegt jetzt die verderbliche Steinlawine, Wiesen und sonstige Culturen deckt eine Fluth von Sand und Trümmern: ein trauriges Bild der Verwüstung. Ein solcher Anblick verleidet dem Wanderer nur zu sehr die ruhige Betrachtung der Grossartig- keit und unerschöpflichen Mannigfaltigkeit der Bodengestaltung in den dolomitischen Gebirgslandschaften. Diesen Charakter behalten letztere durch die ganze Carnia bis ins südliche Tirol, wo die dolo- mitische Gebirgsbildung bekanntlich zu wahrhaft imponirender Grösse gelangt. Die Ursache solcher Zerstörung und des Zerfalls der dolomi- tischen Masse geht eigentlich von Innen aus: sie lässt sich nur durch die mineralische Natur des Dolomites als Species erklären. Dem Caleit (Kalkspath) in Bezug auf chemische Zusammensetzung, Kry- stallform und Spaltbarkeit nächst verwandt, unterscheidet sich der- selbe von diesem doch wesentlich durch den perlmutterartigen Glanz an den weissen, theils convexen, theils concaven Rhomboöderflächen, auch durch einen höheren Grad von Härte und Sprödigkeit. Er wird mit der Messerspitze nicht so leicht geritzt als der Caleit, in Salz- säure löst er sich zwar unter Kohlensäure-Entwickelung auf, doch erst, wenn man die Säure erwärmt. Mit gewässerter Schwefelsäure gibt er eine bitter schmeckende Lösung, wegen seines Gehaltes an Bittererde (Magnesia); er ist nämlich eine Doppelverbindung von kohlensaurem Kalk und kohlensaurer Magnesia, doch in veränder- lichen Verhältnissen, indem bald ein grösserer, bald ein kleinerer Antheil des Kalkes durelı Magnesia ersetzt ist. Darnach unterscheidet man echten Dolomit oder Bitterspath und dolomitischen Kalk, der vom Caleit, resp. gewöhnlichen Kalkfels, weniger abweicht. Die 28* 308 Krystalle bilden kleine Drusen im Kernfels und Ueberzüge (bis- weilen nur schwache Anflüge) in den Spalten oder Gängen desselben; oft sind sie nur mit Hilfe der Loupe an der Oberfläche oder in den Drusenräumen des Gesteins bemerkbar. Wegen seiner hochgradigen Sprödigkeit erscheint der Fels nach allen Richtungen zerklüftet, die abgelösten Trümmer zeigen scharfe Ecken und Kanten. Sehr beach- tenswerth ist ferner das leichte Verwittern des Dolomits; hier- durch zerfällt derselbe in einen weissen oder hellgrauen, bisweilen bräunlichen (eisenschüssigen) Sand. Von nicht geringerer Bedeutung für die Vegetation, zu der er so oft das Substrat liefert, ist sein Verhalten zur Wärme, d. i. seine thermische Eigenschaft. Der Mangel an Cohärenz und Tena- eität, wie nicht minder ‚die zahlreichen Poren und bald kleineren, bald grösseren Drusenräume bewirken nicht nur, dass die Wärme sehr langsam von einem Theil zum anderen fortschreitet, sondern auch eine Schwächung der Wärmeschwingungen, die sich natür- lich in einem entsprechenden Verlust an Wärme zu erkennen gibt: der Dolomit wirkt daher, namentlich wenn er locker ist und auch noch heterogene Substanzen (Thon, Eisen- und Manganoxyd) enthält, fast isolirend wie trockene Asche. Durch den dolomitischen Boden gelangt (im Vergleich zum dichten homogenen Kalkfels) weniger Sonnenwärme bis zur Tiefe der Baumwurzeln, aber auch der Antheil der Erdwärme fällt spärlicher aus. Daher wird man hier schon in geringer Tiefe eine „Kälteschichte“ antreffen, d, h. eine wenn auch nicht eigens differenzirte Gesteinslage, in der die mitt- lere Jahrestemperatur geringer ist als an der Oberfläche, und zwar um so geringer, je mehr der Boden für das aus den Gebirgsregionen kommende (kalte) Wasser durchlässig ist. Aus dem Grunde bilden die mit Sand und Schutt (Geröll, Trümmergestein) ausgefüllten 'Thalmulden, welche von Dolomit- gebirgen eingeschlossen sind, für die Pflanzenwelt eine ganz eigene Art von Existenzbedingungen. Es sind vor Allem bedeutsame Gegen- sätze der Temperatur, die hier in Betracht kommen, denn wir finden sie in Tiefenlagen, welche räumlich die ganze Pflanze mitsammt ihren Wurzeln, dem Stamm und seinen Verzweigungen, den Blättern, Blüthen- und Fruchtorganen umfassen, und deshalb sicher nicht ohne Einfluss auf den Wuchs der Pflanze sein können. Als wahrhaft muster- giltige Localitäten dieser Art seien die versandeten Flächen am Raibler See, die obersten Thäler der Save und ihrer Quellbäche, sodann insbesondere die verflachten Sand- und Geröllanhäufungen an der Fella, einem Zuflusse des Tagliamento, erwähnt. Ich erinnere mich noch, welche Mühe es mich gekostet hat, ein Exemplar von Dianthus Sternbergii Sieb.') aus dem Geröll des Savebettes in der ') Diese Nelkenart ist in Koch’s Synopsis II, pag. 108 (1843) als y alpieola, d. j. als eine niedrige Ablüthige Varietät des Dianthus Monspessu- lanus L. der höheren Gebirgsregionen aufgefasst, steht aber sowohl durch den Wuchs, als auch durch die Beschaffenheit der Blätter D. arenarius L. und 369 Planica (die Stelle liegt 2 Km. südlich von Ratschach in Oberkrain) herauszubringen; ich grub fast eine Elle tief, ohne das Ende des Wurzelstockes zu erreichen; der Boden war aber mit zunehmender Tiefe immer kälter. Mir kam das seltsam vor, weil ich dachte, dass es der Wurzel näher an der Oberfläche doch besser behagen müsste, denn da war es wärmer. Und zudem noch diese enorme Dicke! Wie ein Pfahl, steif und unverzweigt, war sie in den Boden ver- senkt und trug, obschon von der Stärke des Kleinfingers, oben doch nur einen kleinen spärlichen Blätterschopf (eine dürftige Rosette) mit einem kaum fingerlangen Blüthenstengel. Also diente all’ dieser mächtige Apparat zur Erhaltung eines armseligen Blattwerks, wie es bisweilen an einem haardünnen Würzelchen hängt! Vielleicht war die Pflanze zu dieser starken Wurzelbildung dadurch gekommen, dass sie bei jedesmaliger Verschüttung, wenn das Wasser sie mit Geröll bedeckt hatte, durch verticales Wachs- thum auf dem kürzesten Wege mit ihren oberen Theilen die Ober- fläche und damit das Licht zu erreichen strebte? Eine genaue Be- sichtigung der Wurzel liess erkennen, dass gleichmässiges Wachs- thum stattgefunden hatte. Dennoch untersuchte ich noch einige Exemplare dieser Nelkenart, und zwar an solchen Standorten, wo seit vielen Jahren keine Verschüttungen durch angeschwemmtes Ge- rölle oder Lawinenschutt vorgekommen sind; aber auch da geht die verhältnissmässig starke Wurzel senkrecht in die Tiefe, und es ge- lingt nur sehr schwer, sie ganz auszugraben. Aehnlich verhalten sich noch mancherlei andere Pflanzen, die theils zu den alpinen, theils zu den präalpinen gezählt werden. Im Ganzen ist die Zahl der Schutt- und Geröllpflanzen in den subalpinen Thälern und Mulden eine geringe, was nicht nur von den Arten, sondern auch von der Zahl der Individuen gilt; die Lignosen sind, mit Ausnahme der Legföhre und des Sanddorns von solchem Boden so viel wie ausgeschlossen. Von grossem Interesse schien mir zum Behufe der Vergleichung eine genauere Untersuchung, wie sich die Bäume, Sträucher und andere Pflanzen auf weichem dolomitischen Boden an den Bergge- hängen (wo sich natürlich kein Grundwasser in der Tiefe ansam- melt) bewurzeln. In dieser Beziehung fasste ich insbesondere den Grazer Schlossberg ins Auge, denn dieser ist ein Muster, wenn man einen dürren, theils zerklüfteten, felsigen, theils erdig-sandigen Boden sehen will, wo die Pflanzen fast den ganzen Sommer hin- durch hungern und dürsten. Was ist da natürlicher, als die Vor- aussetzung, dass die Bäume mit ihren Wasser verlangenden Wurzeln in die Tiefe streben werden, wo sie Feuchtigkeit genug finden könn- ten? Es geschieht aber nicht, obschon der Boden, auch wo er felsig —___ D. plumarius I. näher als jenem, auch blüht D. Sternbergii in den Gebirgs- thälern auf gleicher Meereshöhe 4 bis 5 Wochen früher als D. Monspessulanus. Man vergl. im Uebrigen die ausführlichere Charakteristik in A. Kerner „Schedae ad flor, exsiee. austro-hung.“ Nr. 548. 370 ist, den Wurzeln überall durch die zahllosen Klüfte das Eindringen gestattet. Auch die Stauden wurzeln sehr seicht. Eine Ausnahme macht nur Festuca glauca Lam., die hier allgemein am besten ge- deiht. Die Baumwurzeln breiten sich hart an der Oberfläche aus, weit umherkriechend, das weiche tieferliegende Erdreich verschmähend! Ein ausgezeichnetes Beispiel hiefür liefert die Birke, ähnlich verhält sich die Föhre, die Fichte. Hieraus ist zunächst zu ersehen, dass wir zwischen dem Ein- fluss, den der dolomitische Boden an und für sich, d. ji. unmittel- bar durch seine mineralischen Substanzen auf die Vegetation aus- übt, und jenem Einfluss, der in thermischen, dem dolomitischen Boden eigenthümlichen Factoren zu suchen ist, wohl unterscheiden müssen; denn Pflanzen, welche sich so verhalten würden, wie Dian- thus Sternbergii, meiden solche Bodenverhältnisse wie der Grazer Schlossberg sie bietet, und Arten, wie z. B. Fagus silvativa, sind von Standorten, wo sie im Sommer in der Tiefe eine um 5—10°C. niedrigere Temperatur vorfinden, als an der Oberfläche, ausge- schlossen. Zu phytographischen Studien dieser Art eignet sich das Floren- gebiet der ostearnischen und der angrenzenden julischen Alpen und Karawanken schon wegen der Fülle von anregenden Gegensätzen wie kaum ein anderes, denn nordöstlich von Villach betritt man den Urgebirgsboden (Gneis, Glimmerschiefer) der Görlitzen mit ihren weithin sich ausbreitenden Vorbergen, südlich von Raibl herrscht gegen Flitsch zu (im Görzischen) echter Kalkfels wie am Karst; ja bei Raibl selbst sind Kalk und Dolomit stellenweise unmittelbar _ nebeneinander. Betrachten wir die hier ansässige Vegetation genauer. Wer von den niederösterreichischen oder obersteierischen Kalkalpen kommend die steilen Berggehänge im Raiblthal, oder die vom Vischberg sich herabziehenden Schuttmassen im Raccolana- und Seiserathal, oder die trostlos-öden Berghalden und Thäler im Quellgebiete des Taglia- mento durchstreift, dem müssen die seltsamen Gegensätze auffallen, die ihm auf jeden Schritt und Tritt begegnen, so oft er — absicht- lich oder unabsichtlich — die Vorkommensverhältnisse der typischen Vertreter der Alpenzone hüben und drüben in einen Vergleich stellt. Bevor man die kleine Ortschaft Raibl erreicht, betritt man schon förmlich die Krummholz-Reeion; denn links von der Strasse stehen Pinus Mughus Scop. und Rhododendron hirsutum ]. in meist dicht- geschlossenem Gebüsch, und man bemerkt bald auch Dryas octo- petala L., ohne dass man nöthig hätte, den steilen Abhang hinauf zu klimmen. Von 900 Meter abs. Höhe an erscheint die mächtige Schutthalde, die sich von den westlichen Vorbergen des Mangart bis zur Predilstrasse erstreckt, mit Krummholz und Rhododendron dicht bewachsen; dazwischen kommen Sorbus Chamaemespilus Crantz, Dryas, Sawifraga aizoides L., $. caesia L. und mehrere andere echt alpine Arten vor. Um den Raibler See (900 Meter abs. H.) wachsen auf dem srl tiefgründigen Gerölle Silene acaulis L., Sawifraga caesia, 8. Bur- seriana L., S. sedoides L., S. erustata Vest., ferner Cerastium alpi- num L., Hutchinsia alpina L., Arabis pumila Jacq., Papaver Bur- seri Crantz, hin und wieder auch ein Leontopodium alpinum Don. An der „Vitriolwand“, dem östlichen felsigen Abhang des Königs- berges aber kann man unerwarteter Weise bei 1100 Meter Ostrya carpinifolia Seop., zugleich mit mehreren Baum- und Straucharten, denen man sanst nur auf den niederen wärmeren Vorbergen bes eznet, in zahlreichen Strauchexemplaren sehen. Der Contrast dieser Vege- tationserscheinungen wird dadurch nur gehoben, dass auf der Schutt- halde unter dieser Felswand (bei 900 Meter) Krummholz wächst, umgeben von Salie Jacquinii Host und Armeria alpina W. Also Ostrya über dem Krummholz! Die Felswände, an denen Ostrya in mehreren reichlich frueti- fieirenden Strauchexemplaren (man könnte diese auch kleine, knor- rige Bäume nennen) vorkommt, sind aus compactem Kalkstein der Trias-Formation. An anderen Stelleu, z. B. im oberen Savethal bei Lengenfeld und Mojstrana, wächst über der Krummholzzone, welche die vorgelagerten Sand- und Schutthalden des dolomitischen Kalk- gebirges an der Nordseite oceupirt, auf vorspringenden Felsklippen gleichfalls Ostrya. Diese untere Krummholzzone aber ist durch reich- liches Rhododendron hirsutum und häufige, zum Theil dicht ge- schlossene Pinus Mughus gekennzeichnet; den sandigen Heideboden deckt Erica carnea L., stellenweise Dryas und Globularia cordi- folia L. Zu den häufigsten solchen Boden (Heide) charakterisirenden Arten zählen ausser Dryas und Globularia auch Campanula caespi- tosa Scop., Dianthus inodorus L.'), Euphorbia amygdaloides L., Helleborus niger L., Polygala Chamaebuwus L., Doryenium decum- bens Jord.*), Anthyllis affinis Britt.‘), Asperula longiflora Koch, Gentiana Austriaca A. Kerner*), Euphrasia Carniolica A. Kerner’) (im oberen Savethal sehr häufig). Seltener sind Senecio abrotani- folius L. und Rhodothamnus Chamaeeistus Rehb. Stellenweise findet man auch Polygala Forojulensıs A. Kerner‘) und Diunthus Stern- bergii unter den Heidepflanzen. Auch auf den Südabhängen behält die Heide (über Dolomit- sand) im Wesentlichen diesen Charakter, nur tritt an den steilen Felswänden darüber (bis 1100 Meter hinauf) die Manna-Esche, Fraxinus Ornus L., auf. (F. excelsior L. wächst in den Niederungen der Thalsohle, hier bei Mojstrana auch Ornus). ') Schedae ad floram. exsicc. austro-hung. Nr. 543. *) Ibidem Nr, 417. *) Ibidem Nr. 436. *) Ibidem Nr. 648. *) Ibidem Nr. 637. *, Ibidem Nr. 873. (Fortsetzung folgt.) Litteratur-Uebersicht. August 1889. Btocki Br. Rosa gypsicola nov. spec. (Botan. Centralbl. XXXIX, Nr. 9.) 2 8. Aus der Verwandtschaft der R. Holubyana Borb., von ihr verschieden durch drüsige Blüthenzweige und nach der Anthese zurückgeschlagene Kelch- zipfel. — Waldränder in Kaczanöwka bei Skatat auf Gypsboden, Bornet E. Les Nostocacees heterocystees du Systema Algarum de C. A. Agardh et leur Synonymie actuelle. (Bull. soc. bot. de France XI, pag. 144.) 14 S. Verf. hat die Original-Exemplare Agardh’s untersucht und ist daher in der Lage, wichtige Aufschlüsse über Agardh’sche Arten zu geben. Aus dem werthvollen Inhalte der Abhandlung sei entnommen: Nostoc commune Vauch. Ag. Das Exemplar Agardh’s stammt aus Kärnten. — N. verrucosum Vauch. Ag. Die Exemplare A. stammen z. Th. aus Steiermark. — N. molle Ag. stammt aus Carlsbad. — Scytonema Mwychrous Ag. aus Triest. Feistmantel O. Ueber die bis jetzt geologisch ältesten Dicotyle- donen. (Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. 1889, S. 27.) 7 8. Fiek E. und Pax F. Resultate der Durchforschung der schlesischen Phanerogamenflora im Jahre 1888. (Jahresber. d. schles. Gesellsch. f. vater]. Cult. für 1888.) Hinterwaldner Joh. Max. Wegweiser für Naturaliensammler. Wien (A. Pichler’s Witwe u. S.). 8°. 662 S. 341 Fig. 5 fl. Kerner v. Marilaun A. Pflanzenleben. II. Band. Heft 1. Leipzig san incl Institut). 48 S. 2 Farbentaf. 119 Einzelfig. r.-8°. 1 M. Vorliegende Lieferung enthält folgende Capitel: Einleitung (Quellen zu einer Geschichte der Pflanzen. — Die Sprache der Botaniker.) I. Die Entstehung der Nachkommenschaft. A. Fortpflanzung und Vermehrung durch Ableger (Sporen und Thallidien). — Wurzelständige Knospen. — Stammständige Knospen. — Blattständige Knospen. — 2. Fortpflanzung und Vermehrung durch Früchte. (Von diesem Capitel umfasst die Lieferung die Abschnitte: Definition und Eintheilung der Früchte. — Befruchtung und Fruchtbildung der Kryptogamen.) Die 2 Farbendruckbilder stellen dar: A. Westindische Orchideen und 2. Farne auf einer diluvialen Moräne in Tirol. Die Holzschnitt-Illustrationen haben folgende Bezeichnungen: Farne. — Schachtelhalme. — Laubmoose. — Schwärmsporen der Saproleg- niaceen und Chytridiaceen. — Schimmel. — Scheibenpilze. — Schwämme. — ‘) Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirecet beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten höflichst ersucht. Die Red. 378 Thallidien der Moose. — Thallidienbildung in den Zellen des Wassernetzes und in jenen von Pediastrum. — Helwingie (Helwingia rusciflora). — Knospen- bildung an den Wedelspitzen eines Farnes ( Asplenium Edgeworthii). — Knospen- bildung an Wedeln und Laubblättern. — Befruchtung und Fruchtbildung eines Kraushaares (Ulothrie zonata). — Fucus vesiculosus. Kronfeld M. Neuere Beiträge zur Biologie der Pflanzen. VII—IX. (Biolog. Centralbl. IX. Nr. 12.) 3 S. Pantocsek Josef. Beiträge zur Kenntniss der fossilen Bacillarien Ungarns. Theil II. Brackwasser-Bacillarien. Nebst Anhang: Ana- lyse der marinen Depöts von Bory, Bremia, Nagy-Kürtös in Un- garn, von Anamino und Kusnetzk in Russland. Berlin (F. Fried- länder). 30 Tafeln und Text. 50 fl. Reinitzer Fr. Ueber die Lupulinbestimmung im Hopfen. (Berichte der österr. Gesellschaft zur Förderg. d. chem. Ind. III. 1889.) #.38: Sprenger (. Gladiolus victorialis Spr. (Gl. communis L. x Col- villi Sw.) (Wien. Illustr. Gart.-Zeitg. 1889. 8./9. Hft.) 2 8. Szyszylowicz I. Une excursion botanique au Montenegro. (Bull. d. l. soc. bot. de France XI. S. 113.) 10 8. Einleitung über die botanische Erforschung von Montenegro und Abdruck der Diagnosen der von S. auf seiner Reise im Jahre 4856 gesammelten nenen Pflanzen aus „Plantae a Dr. I. S. in itinere per Cernagoram et in Albania adiacenti a. 1886 lectae“. (Act. acad. Crac. tom. XIX. S. 1—166, tab. I—V.) Wiesner Jul. Die historische Entwickelung der Botanik. (Pharma- ceutische Rundschau, Bd. VII.) Wotloszezak E. Ueber die Dauer der Keimfähigkeit der Samen und Terminalknospenbildung bei den Weiden. (Botan. Centralbl. XXXIX. Bd. Nr. 6.) 2. S. Verf. constatirt die Dauer der Keimfähigkeit der Samen von Salix pen- tandra mit 48 Tagen. Ferner beobachtete er Bildung von Terminalknospen an a und älteren Exemplaren von S. bicolor bei eintretendem Wasser- mangel. Bennett Arth. The Synonymy of Potamogeton rufescens Schrad. (Journ. of Botany XXVII. Nr. 320.) 3 S. Boulger @G. S. The uses of plants. A Manual of economic botany with special reference to vegetable products introduced during the last fifty years. London (Roper and $.). 8°. 232 8. 6 Sh. Engler A. und Prantl K. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leip- zig (W. Engelmann), per Lfrg. 3 M. Liefrg. 35. A. Engler: Olacaceae, Balanophoraceae. H. Solereder: Aristolochiaceae. H. Graf zu Solms: Rafflesiaceae, Hydnoraceae. 2 Bog. Text, 133 Einzelbilder in 36 Fig. Liefrg. 36. 8, Schönland: Campanulaceae, Goodeniaceae, Candollea- ceae. 374 Liefrg. 36. 1. Schröter: Acrasieae, Phytomyxineae, Myxogasteres. 4 Bog. Text. 474 Einzelbilder in 40 Fig. @entil Amb. Petite flore manuelle, contenant l’analyse et la descrip- tion sommaire des plantes vasculaires de la Sarthe. 2. Ausg. Le Mans (Monnayer). 8°. 250 S. 5 Fr. Hartman C. J. o. P. Handbok i Skandinaviens flora, innefattende de Sveriges, Norges, Finlands och Danmarks ormbunkar och fanero- gamer, 12 e uppl., utg. af Th. O0. B. Krok. Heft 1. Stockholm (Kinberg). 8°. 128 S. 2 Kron. Kumm P. Zur Anatomie einiger Keimblätter. Breslau (Preuss & Jünger). 8°. 38 S. 1 M. Ludwig F. Weitere Mittheilungen über Alkoholgährung und die Schleimflüsse lebender Bäume. (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasiten- kunde II. Bd.) 9 S. — Extranuptiale Saftmale bei Ameisenpflanzen. (Humboldt VIII. Bd. Heft 8.) 4 S. 4 Fig. De Marco, Gen. Monte Cassino illustrato nei trei regni della natura, con altre descrizioni risguardanti le stesso luogo. Vol. I. Napoli (Tip. Unione). 8°. 216 S. 3 L. Capitel IV umfasst: „Geografia botanica di Monte cassino.*“ Massee George. A Monograph of the Thelephoreae. Part. I. (Journ. of the Linn. Soc. Vol. XXV. Nr. 170.) 49 S. 3 Taf. 8°. Der Beginn einer Monographie dieser schwierigen Basidiomyceten-Ord- nung. Der vorliegende Theil enthält eine morphologische und entwickelungs- geschichtliche Uebersicht, ferner den Beginn des systematischen T'heiles, um- fassend die Gattungen Heterobasidium Massee nov. gen., Coniophora DC., Peniophora Cooke, Asterostroma Massee nov. gen. Oltmanns F. Beiträge zur Kenntniss der Fucaceen. (Biblioth. bota- nica Heft XIV.) Cassel (Th. Fischer). 4°. 100 S. 15 Tafeln. 32 M. De Puydt. Les plantes de serre. Traite theorique et pratique de la culture des plantes qui demandent un abri sous le climat de Bel- gique. 4 Ed. Mons (Manceaux). 542 S. Illustr. 6 Fr. Speyer O. Italienische Vegetationsbilder. Cassel (Freyschmidt). 8°. 32 8. 50 Pfg. Tossi. Sylloge Algarum omnium hucusque cognitarum. Vol. I. 2 Bde. a 27 fl. 60 kr. Wir werden auf den Inhalt dieses höchst wichtigen Werkes, von dem eben die 2 ersten Bände erschienen, eingehend zurückkommen. Verworn Max. Psycho-physiologische Protisten-Studien. Jena (G. Fischer). Gr.-8°. 219 S., 6 Tafeln, 27 Textillustr. 6 fl. Viallanes A. et d’Arbaumont I]. Flore de la Cöte-d’Or, contenant la deseription des plants vasculaires spontanees et cultivees en grand dans le departement ete. Dijon (Darantiere). 8°. 595 8. 6 Fr. 375 Warburton G. Egerton. Names and synonyms of british plant, collecting the nomenclature of the London Catalogue, English Bo- tany, Babington Manual, Bentham’s Flora and Hooker’s Student's Flora. London (Bell and S.). 8°. 196 S. 3:6 Sh. Flora von Oesterreich-Ungarn. A. Nieder-Oesterreich. Für das Kronland neue Arten: Quercus hiemalis Stev. (Qu. pedunculata var. australis Heuff., non Link) bei Laxenburg mit der Galle der Cynips calyeis Burgsdf., von Th. Kotschy gesammelt (Herb. Haynald). Ceratophyllum Haynaldianum Borb., Magy. Növ. Lap. 1884, eine von Ü. submersum durch dornige Früchte verschiedene Art, welche in Ungarn bei Temesvär, Mehala und Pozsony beob- achtet wurde, wächst auch bei Simmering nächst Wien. (Vergl. Maey. Növ. Lap. 1885.) Echium Wierzbickii Hab. Prater bei Wien (1884). 1-3 v. Borbäs. Neue Standorte: Be variabilis Ang. Auf dem Sonnwendstein und Pinken- ogl. Adoxa Moschatellina L. Auf dem Sonnwendstein, Unterberg bei Gutenstein, Dürre Wand, Gamstein bei Palfau. Globularia nudicaulis L. Auf dem Gamstein. Verbascum Kerneri Fritsch. ( Thapsus >< phlomoides.) Zwischen den Stammarten in grosser Menge bei Weyer. Orobanche flava Mart. Auf Petasites niveus bei Weyer. Rehododendron intermedium Tausch. In 2 Exemplaren auf dem Ostabhange des Sonnwendstein. Peucedanum Oreoselinwum Mönch. Auf einer Wiese zwischen Inzersdorf und Atzgersdorf zahlreich. Turgenia latifolia Hoffm. Häufig auf einigen Feldern am Kaiser- steinbruch bei Bruck a/L. Saxifraya adscendens L. Bei Weyer und am Gamsteine. 4—9 R. v. Wettstein, B. Ungarn. Zusammengestellt von H. Braun. (Fortsetzung. Vergl. Nr. 6, 7, 8 u. 9,) 7. Für das betreffende Gebiet oder überhaupt neue Pflanzen. Cardamine Ullepieiana Borb. verhält sich zu ©. rivularis Schur wie (, pratensis L. zu ©, Hayneana Welw. Sie ist durch 376 X) OR grosse, intensiv violette Petalen ausgezeichnet. In Pienninis durch Herrn Ullepitsch aufgefunden. Loranthus Europaeus L. an sehr robusten Varietäten (var. per- robusta Borb.) der Quercus Robur L. im Fäs-Walde bei Körös- Ladäny (August 1886), neu für die Flora des Comitates Bekes. Auch bei Bukin im Bäcser Comitate. Quercus Robur L. var. perrobusta Borb. (Qu. Bruttia Borb. 1837, non Ten.) Häufig im Tieflande, z. B. bei Monor, Fäs, im Bacser Comitate ete. Mit @u. Bruttia Ten. durch die grossen Früchte grosse Aehnlichkeit aufweisend, unterscheidet sich diese Varietät von ihr durch anders geformte Blätter. . Mentha gnaphaliflora Borb. et H. Braun (M. Borbasiana H. Braun in litt. non Briquet Fragm. Monogr. Labiat. [1889] p- 34); eine schon von Weitem durch die blaugrüne Farbe, wollige Behaarung der vegetativen Organe und insbesondere aber durch stark wollige, in dem Filze verborgene Blüthen- knospen und Kelche ausgezeichnete Art aus der Gruppe der Arvenses; an nassen Stellen bei Vesztö, häufig mit Teuerium Scordium, mit dem die M. gnaphaliflora in der Farbe, sowie in der Tracht oft übereinstimmt. (1—4 Nach Mittheilungen von Borbäs.) Spiraea oblongifolia W. et K. Muräny, in subalpinen lichten Wäldern des „Klak“ und auf Felsspitzen des Muränyer Burg- berges (leg. Bernh. Müller). . Dryas octopetala L. Hohe Tatra, „Vaskapu“, Kirälyhegy. . Geum Aleppicum Jeq. Im Thale „Garam“ bei Vereskö; Tiszolez im Thale „Sztrbrnje“. . Rubus suberectus Anders. Nagy-Röcze, am Berge „Ukurowa“. „ Fabryi A. Richter n. sp. Zunächst mit Rubus Ber- tramii G. Braun (Herb. Baenitz Nr. 4802), Rubus sul- catus Vest und R. plicatus Weihe verwandt, stellt diese neue Art einen bemerkenswerthen Typus innerhalb der Sectio: Suberecti Focke dar. Comitat Abauj-Torna in Ahornwäldern bei den Bädern von Stooss. „ villicaulis Koehler. Baradna, im Thale gegen Polom. „ discolor Weihe (turioribus obtusangulis). Baradna im Thale gegen Polom. „ Ähirtus W. et K. Baradna. Waldsteinia geoides Willd. Roszuy6; Tamäsfalva-Szabadka. . Potentilla pilosa Willd. In Weingärten bei Rimaszombat; Tiszolez am Gipfel des Berges „Hradova“. . ‚Potentilla eanescens Besser. Tiszolez (forma P. oligotricha et ö. polytricha Borb.) am Gipfel des Berges „Hradova“. 39. . Potentilla Kerneri Borbas. — P. impolita Reuss et Szonthag non Wahlenberg? — Tiszolez, „Hradova“; Nagy - Röcze, „Szkalka*“. oa Potentilla dissectua Wallr. Tamäsfalva bei Rimaszombat. n b] ” ” Rosa tenuiloba Jord. Tiszolez auf dem Gipfel des Berges „Hradova“, Nyustya-Klenocz; Nagy-Röcze, „Szkalka*. Wiemanniana Günther et Schummel. Baradna. arenaria Barkh. Auf sonnigen Felsen um Maseyar- Pokorägy bei Rimaszombat. silvestris Necker (1768) (P. Tormentilla Scop. 1772). Tamäsfalva bei Rimaszombat; Nagy-Röcze, „Szkalka“. Armanni Gmel. v. coriacea Borb. Tamäsfalva bei Rima- szombat sehr selten. Austriaca Crantz. Tamäsfalva bei Rimaszombat. Austriaca Crantz var. subglandulosa Borb. Rimaszombat, „Akaztö-hegy“ (Galgenberg). canina f. fissidens Borb. Tamäsfalva, Pokorägy bei Rima- szombat häufig. canina v. lasiostylis Borb. Tiszolez, „Hradova* und im Thale Sztrbrnje“. canina var. semibiserrata Borb. In den Thälern und auf Bergen im uördlichen Theile des Comitates Gömör häufig, so bei Tiszolez, „Hradova“; Muräny-Huta, Helpa, Cserna- kova-vrch, am Gipfel des Berges „Uhorna“ 1000 Meter über dem Meere, bei Kraszna-Horka-Väralja. canina var. villosiuscula (Rip.). Rimaszombat, „Akaszto- hegy (Galgenberg). duwmalis Bechst. Tamäsfalva bei Rimaszombat, Tiszolez, „Hradova*. rubelliflora Ripart. Tamäsfalva bei Rimaszombat. submitis Gren. Rimaszombat, Pokorägyer Felsen. dumetorum Borb. Baradna im Baloghthale. dumetorum v. atrichogyna Borb. Rimaszombat, Galgen- berg, Tiszolez, im Thale „Sztrbrnje“. duimetorum v. leptotricha Borb. Falucska, Comitat Abauj- Torna, Rothbaumgrund-Thal. trichoneura Ripart. Melerhegy-Bugyifala. obseura Pug. Beim Friedhofsthore zu Rimaszombat. incana Kitaibel. Tiszolez, „Gostanova-vreh*, Klenöez, Borova; v. sepalis magis laciniatis am Berge „Gostanova“ bei Tiszolez. glauca Vill. Helpa, „Hronovec-dolina“. In der Umgebung des Garam überall verbreitet. Var. acutifolia Borb. Szepes- Totfalu, Tiszolez, im Thale „Rovnanski* (?). inodora Fries. In Wäldern bei Magyar-Pokorägy bei Rimaszombat. (Dürfte möglicherweise zu der in Ober- und Mittelungarn weit verbreiteten 72, Briacensis H. Braun gehören. 42. 48. 44. 49. Rosa ditrichopoda Borb. Klenöez, „Borova“. Tiszolez, „Hra- dova“, hier ziemlich häufige. subduplicata Borb. (1883). (AR. Heimerlii H. Braun soll nach Borbäs mit ihr synonym sein). Var. albiflora A. Richter (non Opiz) Muräny-Huta gegen Muräny. „ umbelliflora Sw. Klenöez, „Borova“, Tiszolez, „Hradova“ und im Thale „Rovnanski“. Var. longifrons Borb. nov. var. „A typo Toliolis majoribus, elongatis, basi non acutis, apice haud acuminatis, fructu hispido diversa“ (Borbäs). Tiszolez, am Gipfel des Berges „Gostanova* bei „Hradova.* cinnamomea var. foecundissima (Münchh.). Tamäsfalva, (um die Gruft verwildert). pendulina L. v. pubescens (Koch). Tiszolez, „Gostanova“, M. Tatra im Szinvothale. Var. adenosepäla Borb. Kle- nöcz, „Veper“, Tiszolez, „Gostanova“, Helpa, Üserna- korea; Muränyer Kalkplateau, Mala Stozska; im Thale „Sztraczena“. Im nördlichen Theile des Comitates ist diese Varietät so ziemlich allgemein verbreitet. Var. adeno- phora Kit. Viborna-Landok im Zipser Comitate, Belaer Karpathen im Thale „Quellgründchen“. Var. anomala Borbäs „peduneulis, levibus, receptaculo nonnullo glan- duloso-setoso.“ Tiszolez, „@ostanova“. spinosissima L. var. spinosa Neilr. Auf Kalkfelsen am Gipfel des Berges „Gostanova“ bei Tiszolez. tea Miller. Um Rimaszombat eultivirt. Alchimilla montana Willd. Klenöez, „Barova* ete. N. Röcze, „Kohut“, „Za-Krizsom“, am Burgberge Muräny; Tiszolez, „Hra- dova“, Puszta Pola etc. Ueberall im nördlichen Theile des Co- mitates Gömör. Cotoneaster integerrima Medicus (1793) (©. vulgaris Lindl.). Am „Veper*. Malus acerba (Mer.). „Szäbadka* bei Rimaszombat. 5—49. Vgl.Richter Alad. Gömör- Megye Rosaceäi 6s meg nehäny adat Szepes es Abauj-Torna megyek rösza-feleinek ismeretehez (die Rosaceen des Gömörer Comitates nebst einigen Angaben über einige Rosen des Zipser und Abauj-Tornaer Comitates) in Termeszetrajzi füzetek vol. XII. 1. (1889). 1 ) C. Mähren. Für das Kronland neue Arten: Corydalis lutea DC. An Felsen unter der Ruine am Polauer Gebirge. Örataegus Orus galli Ait. In Gebüschen unter der Klentnitzer Ruine. Ornithogalum pyramidale Jacq. In einem Walde bei Neumühl a. d. Thaya. 1—3 Ad. Schierl. 379 Botanische Forschungsreisen. Ein Ausflug in die Alpen und Alpenregion des somchetischen Erzgebirges. Von Paul Conrath. Die Alpe Ljalwar bildet mit 2558 Meter die höchste Erhebung eines aus Südwest nach Nordost sich erstreckenden Gebirgszuges des südlich von Tiflis sich befindenden somchetischen Erzgebirges. Ihre Gestalt ist etwa die eines abgestumpften Kegels von breiter Basis; ihr Name ist tatarisch und bedeutet so viel als „bier gibt es Edel- steine*. Der grösste Ort an ihrem Fusse ist das von Griechen be- wohnte Allahverdi (tatarisch, gleichbedeutend mit Gottesgab) mit alten Kupfergruben. Mein Weg führte micb aus dem Thale des Debeda-tschai’s über einen langen, bewaldeten Bergrücken mit meh- reren Kuppen östlich des Ljalwar, den ich auf der Karte als Kysyl- tasch bezeichnet finde. Dies: r Name, ebenfalls tatarischen Ursprungs, ist aus zwei Wörtern zusammengesetzt, nämlich Kysyl = Cornus mas und tasch — Stein. Im Laubwalde dieses Berges sammelte ich von interessanteren Arten die Scaligeria rotundifolia M. B., eine sonst unscheinbare Pflanze, aber als Umbellifere mit ganzen Blät- tern auffallend genug. Höher oben findet sich dann die Astrantia helleborifolia Salisb. mit dreitheiligen, scharfgesägten Grundblättern und bisweilen rosafarbener Hülle. Mit dieser vergesellschaftet wächst recht häufig das stark begehrte Pyrethrum carneum M. B., welches bekanutlich zu Insectenpulver verarbeitet wird. Man zahlt hier zu Lande für das Pud getrockneter Pflanzen bis zu 5 Rubel. Durch den starken Geruch hatte sich schon längst das stattliche Zilium monadelphum M. B. mit seinen grossen gelben Blumen verrathen, das hier zahlreich in der var. Szovitzianum Baker vorkommt. Auf freien, grasigen Stellen, die nun der Weg berührte, traf ich in grosser Menge eine Pulsatilla im Fruchtzustande an, die vielleicht die P. Albana Stev. ist. In ihrer Nähe wuchs Veronica gentia- noides Vahl, eben in bester Blüthe. Wir gelangten nun wieder in den Wald, in welchem sich der Weg allmälig emporschlängelt. Hier stehen an lichteren Stellen Galega orientalis Lam. und Lathyrus roseus Stev. An schattigen Plätzen hatte eben die mächtige Valeriana alliariaefolia Vahl die zahlreichen weissen Blüthen geöffnet, wäh- rend an quelligen Orten Doronicum macrophyllum Fisch. blühte. Wir näherten uns unterdessen immer mehr dem Grubenorte Allah- verdi und dem Fusse des Ljalwar. Der Wald wird immer Jichter, hie und da finden sich Wiesen mit hier reichblüthigerem Lilium monadelphum, massenhaftem Polygonum Bistorta L. und spärlicher Serophularia Scopolii Hppe. Endlich verlässt der Weg den Wald vollständig und vor uns liegt der gewaltige Ljalwar, bis zu dessen eigentlichem Fusse auf dieser Seite (Ost) allmälig ansteigend, sich Ackerland und saftige Wiesen mit vorherrschend voralpiner Vege- tation ausbreiten. An wenigen Orten wohl findet sich gleichzeitig 380 eine solche Menge seltener und ausgezeichnet schöner Arten ver- gesellschaftet, wie auf diesen Matten! Ich erwähne da vor Allem Betonica grandiflora Willd., vom Ansehen etwa eines niedrigen gross- blüthigen Zamium maculatum L. Sehr häufig findet sich die roth- blüthige Form der Centaurea awillaris Willd. «) eyanea in Boiss. flor. orient., die ich lieber von der Centaurea awillaris trennen möchte; seltener ist sie mit weissen Blüthen zu treffen (ß. ochro- leuca Boiss. 1. e.), blaublüthige Exemplare jedoch sah ich keine. Ferner blüht hier die grosse Serophularia orientalis L., deren Bieber- stein’scher Name S. ebulifolia recht bezeichnend ist, neben der klei- neren S. Ilwensis C. Koch. Schon von Weitem fallen uns die grossen, scharlachrothen Blüthen eines Papaver auf, der sich bei näherer Besichtigung als P. orientalis L. herausstellt. In starken Büschen steht hier auch das dichthaarige, breitblätterige Linum hyperiei- folium Salisb., dessen 3 Ctm. langen Blüthen einen rosarothen Knäuel am Ende des Stengels bilden. Spärlich noch hat /nula glandulosa Willd. ihre rothgelben Köpfe, die 6 Ctm. Durchmesser erreichen, geöffnet, häufig dagegen finden sich jetzt im Grün der Matten die dunkelpurpurnen Blüthen von Geranium Ibericum Cavan. eingestreut, während nur sehr vereinzelt die weissblüthige Orchis sphaerica M.B. anzutreffen ist. Wir stehen nun am Ostfusse des Ljalwar, der hier ziemlich schroff ansteigt und nur spärlichen Baumwuchs trägt. Auf der Südseite befinden sich keine grasreichen Wiesen, sondern hier fällt der Berg stetig und recht steil bis an Allahverdi. Auf dieser Seite ist der Laubwald vorherrschend, nur in der untern Region ist das Terrain felsig und mit verschiedenartigem Buschwerk be- kleidet. Die hier sich findenden Pflanzen gehören noch der Berg- zone an, weshalb ich sie übergehen will, nur zwei Umebelliferen, nämlich ein Heracleum und eine Prangos-Art (wahrscheinlich P. ferulacea L.) seien als auffallendste Gewächse hervorgehoben. Die lichten Laubwälder beleben Nepeta grandiflora M. B., Trifolium ambiguum M. B., Geranium silvaticum L. und Rhimchocorys orien- talis L. mit seinen sonderbar geformten, goldgelben Blüthen. Auch eine weissblüthige T'richera, die mir von der sonst ähnlichen Tr. montana M. B. verschieden scheint, sammelte ich hier an einem kleinen Rinnsale. Bei etwa 2000 Meter Höhe dürfte die Grenze des Laubwaldes sein (Nadelhölzer sah ich überhaupt keine) und nun liegen grasige Triften, die sonst so viel des Begehreuswerthen be- herbergen, in steilem Falle vor uns. Da sich aber hier während des Sommers Tataren mit zahlreichen Viehherden aufhalten, war meine Ausbeute sehr spärlich. Das auffallendste Gewächs ist hier ein Vera- trum (wohl zu V. album gehörig), das aber nicht blühte. Ferner seien aus dieser Zone erwähnt: Alsine verna L., die auf etwas steinigen Orten ihr Dasein fristet, Cardamine uliginosa M. B., Stel- laria glauca With., Geum rivale L., die mit einer Caltha (in Frucht, vielleicht ©. polypetala Hchst.) und einem Trollius (ebenfalls in Frucht und danach nur Tr. Europaeus L.) die feuchteren Orte be- leben. Pleum alpinum L. und Campanula glomerata L. erinnerten ssl mich an die ferne Heimat. Als kümmerlichen Ueberrest der Früh- lingsflora sammelte ich weiters eine Fritillaria in Frucht und eine zierliche Gentiana (vielleicht @. humilis Stev.), die auch bereits völlig abgeblüht war. Einen Trost in dieser Oede gewährte mir die Campanula Aucheri DC., welche auf abgestürzten Felsblöcken ganz üppig gedieh. Etwas besser gestaltete sich die Ausbeute, sobald die Grastriften hinter uns lagen und wir in eine felsige Region kamen, welche sich bis zum Gipfel fortsetzt. Die Vegetation nimmt hier rein alpinen Charakter an und das Vieh kommt seltener hier herauf. Es wächst da die unscheinbare Draba siliquosa M. B. mit einer einjährigen T’hlaspi-Art, ferner die schon erwähnte Campa- nula Aucheri DC., dann zwei Species Cerastium, Sawifraga contro- versa Stbg., S. Sibirica L. und mehrere kleine Sedum-Arten. Viel auffallender als alle diese sind Scerophularia chrysantha Jaub. et Sp. und AMacrotomia echioides L., eine Boraginee mit grossen, gelben Blüthen. Vereinzelt tritt auch schon Doronicum oblongi- folium DC. auf, das am Kamme viel häufiger wird. Als alte Bekannte begrüsste ich Aster alpinus L., Anemone narcissiflora L., Luzula spicata L. und Sagina Linnaei Presl. Die schöne Gattung Pedicularis ist durch drei Arten vertreten, nämlich P. Caucasica M. B. var. glabrescens Boiss., P. Wilhelmsiana Fisch. und die weit verbreitete P. comosa L., welche hier zu Lande auch häufig in der Bergregion zu finden ist. Endlich war der höchste Punkt des Rückens erklommen und hier lohnten noch einige, meist interessante Arten die überstandenen Mühseligkeiten. Besonders erfreute mich die Pri- tillaria lutea M. B. mit schmutziggelben, violett gefleckten Glocken, die zahlreich in einer kleinen Mulde wuchs, ferner das merkwürdige Chamaesciadium acaule M. B., das eben erst die Blüthen geöff- net. Die seidige Alchimilla pubescens M. B. fing gleichfalls an zu blühen, während eine Erigeron-Art erst Knospen entwickelt hatte. Eine blassgelb blühende Primula mit runzeligen, unterseits weiss- filzigen Blättern, die hier in Menge vorhanden war, möchte ich für eine Form der Pr. amaena M. B. halten. Die kleine, rothblühende Pr. algida Adams. konnte ich nur in einem Exemplare auftreiben. Enziane fehlen nicht, ebenso Ranunkeln und ich konnte von beiden je eine Art sammeln. Der Enzian steht der @. verna L. zum min- desten sehr nahe, während die Ranunkel noch zu jung zu einer sichern Bestimmung war. Gleichfalls konnte ich zwei Viola-Arten noch nicht bestimmen. Zwischen spärlichen Rasen von Carew tristis M. B. stand eine Bellevalia, die ich für neu halte, und ein Mus- cari, das dem M. botryoides L. gewiss sehr ähnlich sieht. An steinigen Stellen gewahrte ich noch Plantago sawatilis M. B. und Taraxacum Steveni DC., während die Felsen von Alchimilla sericew Willd. und Woodsia fragilis Trevir. bewohnt waren. Mit diesen Arten sind die wichtigsten Funde dieses Ausfluges erschöpft, der gewiss ergiebiger gewesen wäre, wenn ich günstigere Witterung ge- habt hätte. ME Vesterr, botau, Zeitschrift, 10, Heft 1880, 29 382 Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Die 62. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Heidelberg (18. bis 23. September 1889). Abtheilung für Botanik. Nachdem sich am 17. September im Auditorium I des bota- nischen Institutes die Mitglieder der deutschen botanischen Ge- sellschaft zu ihrer General-Versammlung zusammengefunden und sich betreffend einiger Statuten-Aenderungen geeinigt hatten, fand am 19. die erste Abtheilungs-Sitzung statt. Zum Vorsitzenden wurde Professor Dr. Pringsheim gewählt. Die Theilnehmer waren (mit Einschluss der später eingelangten) Ambronn, Askenasy, Batalin, Böhm, Conwentz, Gilg, Haussknecht, Hesse, Holzner, Klein, Klemm, Kny, L. Koch, Kronfeld, Lindau, Massias, Möbius, 0. Müller, Pen- zig, Pfitzer, Potonie, Pringsheim, Schenck, Tschirch, Urban, Wett- stein, Wieler, Zacharias. Die zweite Sitzung (Vorsitzender Pfitzer) wurde am 20., die dritte und Schlusssitzung (Vorsitzender Batalin) In 21. abgehalten. Als Schriftführer fungirte in allen Sitzungen Möbius. Ausführliche Berichte über die gehaltenen Vorträge wird das „Tageblatt“ bringen; es seien daher im Folgenden die Vorträge nur kurz aufgeführt: I. Sitzung: 1. Prof. Conwentz (Danzig): Ueber 'Thyllenbil- dung im Holze der Bernsteinfichte. 2. Dr. Klein (Freiburg i/B.): Ueber Entwickelung und Vertheilung der reproductiven Individuen der Volvoxeolonien. 3. Derselbe: Ueber Sporenbildung und Sporen- keimung bei den endosporen Bacterien. 4. Prof. Zacharias (Strass- burg): Ueber die Cyanophyceen. 5. Prof. Böhm (Wien): Einige Bemerkungen über die durch Transspiration bedingte Wasserhewe- gung. 6. Dr. Kronfeld (Wien): Ueber vergrünte Blüthen von Z’ypha minima. II. Sitzung: 7.') Dr. Schütt (Kiel): Ueber die für die Plankton- expedition construirten Verdrängungsapparate. 8.') Derselbe: Ueber Auxosporenbildung der Gattung Chaetoceros. 9. Dr. Tschirch (Berlin): Ueber Keimungsversuche mit tropischen Samen. 10.°) Prof. Frank (Berlin): Ueber Knöllchen der Leguminosen. 11. Busch (Berlin): Einfluss der Verdunklung auf die Chlorophylibildung in Blättern. 12. Prof. Askenasy (Heidelberg): Beziehungen zwischen Temperatur und Wachsthum. 13. Prof. Batalin (Petersburg): Ueber = Wirkung der Feuchtigkeit und des Frostes auf die Keimnng der Samen. ') Vorgetragen von Prof, Pfitzer. ?) Vorgetragen von Dr. Tschirch. 383 II. Sitzung: 14. Dr. Kronfeld (Wien): Zur Biologie der zah- men Rebe. 15. Derselbe: Ueber die künstliche Besiedlung einer Pflanze mit Ameisen. 16. Dr. Wettstein (Wien): Die extrafloralen Nectarien von Bignonia grandiflora. 17. Dr. Hesse (Marburg): Ueber hypogäische Pilze (Demonstration einer reichen Sammlung). 18. Dr. Tschirch (Berlin): Demonstration photographischer Vege- tationsbilder aus den Tropen. 19. Prof. Askenasy (Heidelberg): Demonstration einiger botanischer Objecte. Von gemeinsamen Veranstaltungen der Abtheilung seien ein corporativer Besuch des botanischen Institutes und Gartens und der forstbotanischen Anlagen auf dem Schlossberge hervorgehoben. Bei diesen Gelegenheiten übernahmen Prof. Pfitzer, Dr. Möbius und Garten-Inspector Massias die Führung, wie denn überhaupt die genannten Herren in Verbindung mit ihren Heidelberger Collegen Askenasy und Koch durch ihre Liebenswürdigkeit und Gastfreund- schaft wesentlich dazu beitrugen, dass die Heidelberger Tage allen Theilnehmern in angenehmster Erinnerung bleiben werden. Die mit der Naturforscher-Versammlung verbundene Aus- stellung wissenschaftlicher Apparate, Instrumente und Präparate bot manches Bemerkenswerthe. Prof. Pfitzer (Heidelberg) stellte eine sehr schöne Sammlung von präparirten Blüthen aus, die nach Anwendung eines von ihm entdeckten Verfahrens Form und Farbe vollkommen erhalten hatten. — Von G. Herpell war seine bekannte, instructiv und schön ange- leste Hymenomyceten-Sammlung ausgestellt worden. — Gut und richtig ausgeführte Modelle von parasitischen Pilzen (Claviceps, Peronospora, Puceinia) zeigte die Ausstellung von P. Osterloh in Leipzig. — Mikroskope, zum Theile in neuen Ausführungen hatten C. Zeiss (Jena), E. Leitz (Wetzlar), 0. Himmler (Berlin), P. Waechter (Berlin), W. und H. Seibert (Wetzlar) ausgestellt. Beachtung verdient eine neue Einschaltungsart des Abbe@’schen Be- leuchtungsapparates von Himmler. — Mikrotome zeigte A. Becker (Göttingen), mikroskopische Hilfsvorrichtungen insbesondere E. Leybold’s Nachfolger (Köln). — Für Demonstrationszwecke sehr geeignet sind die verkäuflichen Bacterien-Präparate von G. König (Berlin). (Eine Sammlung von zwanzig Präparaten dreissig Mark.) Ganz vorzügliche mikroskopische Photographien stellten Beerstert und Fürstenberg (Berlin) aus; eine Anwendung derselben brachte der pflanzenanatomische Atlas von M. Hauer (Oberhausen-Augsburg) mit Photogrammen mikroskopische Bilder. Richtigkeit des Gesammt- bildes bildet den Vorzug, zum Theile Unklarheit in den Details den Nachtheil dieses Atlas. — Schliesslich mögen noch die Ausstellungen von Droguen und Rohstoffen (unter den letzteren manche sehr werthvolle und neue) von Zimmer & Comp. (Frankfurt a. M.) und T. Schuchardt (Görlitz) hervorgehoben werden. —. ___ 84 Botanische Sammlungen. Nachdem bereits früher das Flechtenherbarium Hazslinsky’s in den Besitz des ungarischen Nationalmuseums in Budapest über- gegangen war, hat dieses nunmehr auch das Phanerogamen-Herba- rium desselben angekauft. Ebenso wurde vom ungarischen National-Museum die grosse Sammlung von Flechten, welche H. Lojka auf seiner letzten Reise in den Kaukasus zusammenbrachte, angekauft. Sydow Paul. Uredineen. Fascikel II. Nr. 51—100. Enthält unter Anderem Pilze aus Nieder-Oesterreich (ges. v. Heimerl) und Ungarn (ges. v. Greschick und Kmet). Personal-Nachrichten. Der Privatdocent an der Wiener Universität Dr. Hans Molisch ist zum ausserordentlichen Professor der Botanik an der technischen Hochschule in Graz ernannt worden. Professor Dr. K. Prantl ist zum Professor und Direetor des bota- nischen Gartens der Universität in Breslau ernannt worden. Dr. Wilh. Jännicke ist mit den Vorlesungen für Botanik am Senckenbergischen Institute in Frankfurt a/M. betraut worden. Dr. G. v. Lagerheim ist zum Professor an der Universität und Director des botanischen Gartens in Quito (Eeuador) ernannt worden. Zu Sibertoft starb am 30. August Miles Joseph Berkeley. Die kön. ungarische naturwissenschaftliche Gesellschaft hat Dr. V. v. Borbäs mit der monographischen Bearbeitung der ungarischen Compositen, Dr. J. Istvänffi mit der monographischen Bearbeitung der Uredineen und Dr. Ferd. Filarszky mit der Bearbeitung der Algen der Hohen-Tätra und der Umgebung von Budapest betraut. Inhalt der Oetober-Nummer. Zukal H. Ueber die Entstehung einiger Nostoc- und Gloeocapsa- Formen. S. 339.— Freyn J. Plantae Karoanae. S. 354. — Borbäs V. v. Ueber Arten der Gattung Tilia mit sitzenden Bracteen. S.361.— Magnus P. Kurze Notiz über bemerkenswerthe Vegetationserscheinungen im Sommer 1889. S, 364. -- Krasan F. Kalk und Dolomit in ihrem Einflusse auf die Vegetation. S. 366. — Litteratur-Uebersicht. S. 372. — Flora von Oesterreich-Ungarn. S. 375. — Botanische Forschungsreisen. S. 379. — Bota- nische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 332, — Botanische Samm- lungen, S. 384. — Personal-Nachrichten. 5.384. Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren, Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration €, Gerold’s Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von €. Gerold’s Sohn, C. Veberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Beilage zur Oest. bot. Zeitschrift. Jahrg. XXXIX. Nr. 10. Botanischer Tauschverein in Wien. (IV., Mühlgasse 4.) Aus Ungarn eingesendet von Piers: Amaranthus silvestris, Anthriscus alpestris, Asplenium Forsteri, Avena tenuis, Cardamine Hayneana, Cineraria aurantiaca, Euphorbia angulata, Festuca dry- meja, Galium Mollugo v. ochroleucum, @. Parisiense, Koeleria eri- stata v. gracilis, Laserpitium latifolium, L. pruthenicum, Moenchia mantica, Ornithogalum sphaerocarpum, Orobanche ramosa, Peuce- danum Chabraei, P. Oreoselinum, Polygala oxyptera, FPotentilla brachyloba, Rubus Güntheri, R. semitomentosus, Senecio denticulatus, Thlaspi Goesingense, Tilia praecox, Valerianella Auricula, Verbas- cum orientale, Vieia sordida, Viola lucorum, V. macrantha. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) —= Baden, (Br.) = Berlin, (Cr.) = Croatien, (D.) = Dalmatien, (E.) = England, (G.) = Galizien, (H.) — Harz, (1.) = Istrien, (Kt.)— Kärnten, (M.) — Mähren, (NOe.) — Niederösterreich, (O0e.) — Oberösterreich, (P.) — Polen, (Rp.) — Rheinpreussen, (S.) = Salzburg, (Sb.) — Siebenbürgen, (Sl.) — Schlesien, (Sr.) = Serbien, (St.) — Steiermark, (Sw.) —= Schweden, (Sz.) = Schweiz, (T.) — Tirol, (Th.) = Thüringen, (U.) == Ungarn, (W.) = Westphalen. Fritillaria Meleagris (00e.), Fumaria capreolata (S1.), rostel- lata (NOe.), Schleicheri (NOe., U.), Vaillantii (P., St., W.), Vail. Pygmaea (Th.), Gagea arvensis (M., NOe.), lutea (NOe., U.), minima (P.), pusilla (NO., U.), sawatilis (B., H.), stenopetala (Bd., NOe.), Galeobdolon luteum (U.), montanum (Sl.), Galeopsis angustifolia (O0e., P., U.), Ladanum (B.), speciosa (OOe., S1.), Galinsoya parvijlora (Br., St., U.), Galium anisophyllum (St.), eruciata (U.), elongatum (U.), erectum (NOe.), helveticum (T.), Mollugo (B., P.), palustre (P., St.), pedemontanum (NOe., U.), pumilum (NOe.), purpureum (T., Kt.), ar upper (B., O0e.), rubioides (NOe., U.), rubrum (St.), saxa- tile (W.), Schultesii (S1.), tenwissimum (Sr.), türolense (T.), tricorne (W.), triidum (Sw)., uliginosum (S., W.), vernum (P., Sl.), verum O0e., U.), Genista anglica (W.), germanica (NOe., S1.), sagittalis (St., Bayern), silvestris (I.), triquetra (St.), GFentiana acaulis (OOe.), Amarella (Br., W.), angulosa (O0e.), asclepiadea (O0e., U.), austriaca Es campestris (S1.), ciliata et cerueiata (NOe.), ewecisa S., St.), nivalis (St.), obtusifolia (S., St.), pneumonanthe (M., NOe., W.), pumila (NOe.), punctata (U.), Sturmiana (00e.), utrieulosa (St., T.), verna (NOe., O0e.), Geranium columbinum (Br., D.), luei- dum (Br., Th., U.), nodosum (Italien), palustre (Br., OOe., P.), phaeum B), usillum (OOe., P.), pyrenaicum (Br., OOe.), rotundi- Jolium (Bd., v), sanguineum (NOe., OOe., U.), Geum montanum (B., St.), rivale (M., P., T.), urbanum (B., U.), Gladiolus palustris (S1.), Haueium cornieulatum (U.), lavum (NOe.), Glaux maritima (Br., M.), Globularia cordifolia (ben nudicaulis (O0e.), Glyceria aquatica (P., U.), distans (T.), Auitans (B., P.), maritima (E.), pro- cumbens (E.), spectabilis (Br., P., U.), Gnaphalium dioieum (NOe., Sl., W.), Leontopodium (Kt., Sz.), luteovalbum (Sl., U.), norvegieum (M.), sölvaticum (Cr.), supinum (Bd.), uliginosum (OOe., P.), Goody- era repens (B., NOe.), Gratiola officinalis (NOe., U.), Gymnadenia albida (M.), conopea (M., T.), Guypsophila fastigiata (Br.), muralis (B., U.), paniculata (U.), repens (Kt., S., U.), Hedera Helix (B.), Hedypnois polymorpha (D.), Hedysarum obseurum (NOe., St.), Hel- eocharis carniolica (Cr.), ovata (S1.), palustris (B., NOe.), uniglumis (P.), Helianthemum fumana (H., NOe., U.), oelandicum (B.), vulgare (OOe., U.), Helianthus annuus (NOe.). Helichrysum arenarium (B., NOe., U.), Heliotropium europaeum (Bd., Cr., S1.), supinum (Attica), Helleborus dumetorum (U.), foetidus (Bd.), niger (S.), viridis (NOe,, OOe.), Helosciadium nodiflorum (E.), repens (NOe.), Hepatica trans- silvanica (Sb.), Herminium Monorchis (T.), Herniaria glabra (B., NOe.), Hesperis runeinata (U.), tristis (M., NOe.), Heteropogon Al- lioniüi (T.), Hieracium aurantiacum (G., O0e.), austriacum (NOe., O0e.), Bauhini (P.), bifurcum (U.), brachiatum (NOe.), echioides (P.), Horentinum (M.), glabratum (OOe., T.), maculatum (NOe.), praealtum (Br., Cr., P.), pratense (Br., P., S.), sawatile (NOe., T.), sciaphilum (NOe.), staticefolium (Kt., NOe., St.), styriacum (St.), villosum (St., T.), vulgatum (P., S., U.), Wiesbaurianum (NOe.), Hippocrepis comosa (OOe.), unisiliquosa (1), Hippuris vulgaris (M.), Holosteum umbellatum (T., U.), Homogyne alpina (B., OOe., S.), silvestris (St.), Hordeum distichum(U.), hexastichon (U.), murinum (U.), pusillum (N.-Amerika), Hottonia palustris (St., U., W.), Hutchinsia brevicaulis (Kt., T.), Hyaeinthella leucophaea (Sb.), Hydrocotyle vulgaris (Br., W.), Hydrophyllum appendiculatum (N.-Amerika), Hiupericum hiür- sutum (Th., U.), humifusum (B., O0e., S.), montanum (NOe.). Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. abgegeben werden. Inserate. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin. Lauraceae Americanae monographice deseripsit Carolus Mez, phil. Dr. Mit 3 Tafeln. 1889. gr. 8. Preis 20 Mark. — (Jahrbuch des k. botanischen Gartens zu Berlin. Band V.) NB. Für den Inhalt der Beilage übernimmt die Redaction keine Verantwortung. C. Ueberreuter sehe Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE DUTANISCHE ZETSCHRIFL, Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XXXIX. Jahrgang. N" ti. Wien, November 1589, Plantae Karoanae. Aufzählung der von Ferdinand Karo im Jahre 1888 im baika- lischen Sibirien, sowie in Dahurien gesammelten Pflanzen. Von J. Freyn. (Fortsetzung.!) 189. Viola uniflora L., Led. l. c. I. 255. — Turez. ]. ce. I. 189. Bergwälder, Gebüsche um Irkutsk gemein. Mai. Blüthen gold- gelb mit violett-brauner Aderung. VII. Polygalaceae Juss. 131. Polygala comosa Schk., Led. 1. ec. I. 271. — Turez. 1. e. I. 195. Bergwiesen an der Angara bei Irkutsk. Juni. Blau blü- hend; Früchte sah ich nicht. Die Unterschiede von der euro- päischen Pflanze hat schon Turezaninow |]. c. auseinander- gesetzt. 294. P. sibirica L., Turez. 1. e. L. 191. — e. latifolia Led., 1. c. I. 269. Bergabhänge an der Uzakowka bei Irkutsk. Juni. Die Breite der Blätter ist sehr veränderlich, weshalb dieselben bald eiförmig-elliptisch, bald eilanzettlich, bald in allen Zwischen- gestalten vorkommen. VIII. Sileneae DC. 265. Dianthus versicolor Fisch., Turez. 1. e. I. 197. — D. Segquierii var. y. b. Led. l. ec. I. 277--278. Wiesen um Nertschinsk. Auch habituell mit D. Segwierii wenig übereinstimmend und in dieser Hinsicht mehr dem D. pratensis ähnlich. 093. Guypsophila davurica Turez. «. latifolia Fenzl in Led. 1. ec. I. 204. — G. Gmelini Bge. 6. dahurica Turez. 1. e. I. 201. Steppenwiesen um Nertschinsk. Juli. Blüthen verhältnissmässig gross, bleich rosenfarben. '; Vergl. diese Zeitschrift Nr. 10 des heurigen Jahrganges. VOssterr. botan. Zeitschrift, Il, Heft 188%. 30 261. D wur [0,0] 236. Silene repens Patrin, Led. 1. e. I. 308.— Rohrbach Monogr. pag. 206. — S. rep. ß. latifolia Turez. 1. e. I. 208. Berge am Baikal. Juli (forma major). S. repens Patr. «. vulgaris Turez. 1. e. I. 208. Hügel, Saaten um Nertschinsk. August. Das Carpophor beider Formen dicht kurzhaarig; übrigens scheint diese Art in Grösse, Blattzuschnitt und Tracht ziemlich beträchtlich zu variiren und mag die vorliegende Varietät nur eine forma minor, viridior der vorigen sein. S. tenwis Willd. Pf. Jenisseia Jus. 8. Rohrb. Monogr. pag. 187. — S8. graminifolia Otth e. grandiflora Led. b. unguibus gla- bris Led. 1. e. I. 307. — 8. Jenisseia Steph. herb. ap. Turez. e. latifolia Turez. 1. e. I. 205. Hügel, Wiesen um Nertschinsk. Juli, August. Wohlriechend (Karo in scheda). Blüthe grün- lichweiss. S. nutans L. Led. 1. e. I. 318. — Turez. 1. e. I. 209. Berg- wälder an der Angara bei Irkutsk. Juni. S. aprica Turez. ap. Fisch. et Mey., Turez. fl. Baic. Dah. I. 209. Led. 1. e. I. 317. Bergabhänge an der Uzakowka bei Irkutsk. Juni. Tracht fast von Melandrium triste, jedoch nur 3 Griffel, Petala den Kelch nur wenig, aber deutlich über- racend. Fehlt bei Rohrbach. Wahlbergella tristis m. — Lychnis tristis Bre., Turez. 1. e. I. 213—214. — Melandrium triste Fenzl in Led. 1. c. I. 326. Nasse Wiesen zwischen Bergen am Baikal. Juli. Kelche blass- grün, purpurn überlaufen und ebenso geadert; Carpophor zer- streut weichhaarig. Pflanze viel grösser als die gewöhnlichen Arten der Gattuns; 3—5 blüthig. Lychnis sibirica L., Fenzl 1. ce. I. 331. — Turez. 1. e. I. 212. Trockene Wiesen, Hügel am Irkutflusse sehr häufig. Mai. Blüthen weiss oder bleich rosenfarben. IX. Alsineae DC. . Alsine verna Bartl., Turez. 1. e. I. 220. — £. borealis lus. 3. Fenzl in Led. 1. e. I. 349. Trockene Bergwälder am Angaraflusse bei Irkutsk. Juni. Eremogene juncea Fenzl 1. ec. 1.366. — Arenaria juncea M. B., Turez. 1. e. I. 223. Steppenwiesen bei Tschita (Dahurien). Juli. . Moehringia lateriflora Fenzl Ins. 1. 1. e. I. 371. — Turez. l. e. I. 225—226. Schattiges Weidengebüsch auf Wiesen am Irkutflusse bei Irkutsk. Mai. Stellaria Bungeana Fenzl 1. ce. I. 376—377. — S. nemorum Turez. 1. e. I. 223 non L. Gebüsche am Irkut bei Irkutsk. Mai, Juni. S. diehstoma L. «. cordifolia Bunge lus. 2. Fenzl 1. e. I. 378 bis 379. — St. diehotoma var. «. Turez. 1. c. I. 229. Zwischen Steinblöcken auf Bergen um die Stadt Tschita, häufig. Juli. 192. 93. 102. 16. 64. 152. 39. 387 S. glauca With., Turez. 1. ec. L. 231. @. communis Fenz], f. parviflora Freyn. Sandige Wiesen am Ufer des Irkut bei Irkutsk. Mai. Auffallend seegrün, steif aufrecht, niedrig (10 cm.), armblüthig; Blütlıen 8mm. lang, kaum grösser als der geöffnet ausgesperrte Kelch. Der Beschreibung nach mit S. longipes y. humilis Fenzl übereinstimmend, aber völlig kahl und die Bracteen nicht laubartie, sondern häutie. Achnliche Formen aus dem Innern Russlands = 8. glawa v. parviflora Pe- trovsky! Früchte? S. graminea L., Turez. l. ec. I, 232. «. linearis lus. 2. Fenzl l. e. I. 391. Ausgetrocknetes Flussbett der Uzakowka bei Irkutsk. Juni. Ohne: Frucht; lichtgrün, vielblütbig, rasig auf- recht, Blattränder glatt, an den Stengelblättern jedoch schärf- lich rauh. Cerastium pilosum Led. 1. e. I. 398. — Turez. 1. e. I. 240. Gebüsche am Irkut bei Irkutsk selten. Mai. Ohne Früchte, aber dicht weichhaarig, daher keine andere der sonst noch in diesem Theile Sibiriens vorkommenden nächst verwandten Arten: ©. dahuricum Fisch. (kahl), ©. lithospermifolium Fisch. (weich- haarig, drüsig), ©. mawimnm L. (schärfliich kurzhaarig). ©. arvense L. ß. angustifolium Fenzl -lus. 2. 1. e. I. 413. — ©. incanum Ledeb. — Turcz. 1. ec. I. 243. Hügel um Irkutsk. Juni. Obne Früchte. X. Linaceae DC. Linum sibirieum DC., L. perenne L., Led. 1. e. I. 426. saltim p. p. Wiesen um Irkut bei Irkutsk. Juni. Nur Blüthen; die Fruchtstiele eben abgeblüht, gleichwohl deutlich und straff aufrecht. Ist nach Alefeldt das echte L. perenne Linne's, welch Letzterer seine Art allerdings in Sibirien, aber auch in England angibt. Somit begreift Linne's L. perenne sowohl L. anglieum Mill. als L. sibirieum DÜC., der Name „perenne* dalıer am besten fallen zu lassen. XI. Geraniaceae DC. Geranium eriostemon Fisch., Led. 1. e. I. 464. — Turez. ]. e. I. 255—256. Berge, Gebüsche am Kajaflüsschen bei Irkutsk. Sieht einem niedrigen @. silvatieum ganz ähnlich. Blüthen violett, kleiner. Früchte sah ich nicht, wohl aber die Staubfäden am Grunde von langen, fast borstlichen Haaren dicht gebärtet. @. pseudosibiricum ]. Mey., Led. ]. e. I. 469. — @. bifolium Patrin, Turez. 1. e. I. 257. Bergwälder am Irkut bei Irkutsk. Mai, Juni. Tracht von @. tuberosum oder @. collinum, niedrig (20—25 em); der Stengel am Grunde von rückwärts gerich- teten Haaren dicht bekleidet; Blätter seidig grauhaarig etc. Die Blüthenstiele aber nicht vielmal, sondern nur zweimal so 30 388 238. 149. lans als der Keleh; Blüthen blau. Früchte sah ieh nicht. Sieht dem @. sibirieum aus Schlesien sehr unähnlich. Erodium Stephanianum Willd., Led. 1. e. 1. 475. — Turez. l. e. I. 260. Bergabhänge an der Uzakowka bei Irkutsk. Juni. Im Blüthenbeginn. . eadem. Getreidefelder um Nertschinsk. August. (Fruchtexemplar.) XII. Papilionaceae L. . Medicago falcata L., Led. 1. ec. I. 524. — Turez. 1. e. I. 275. Wüste Orte in Irkutsk. Juni. Bestimmung nicht ganz zweifel- los, weil die mir vorgelegene Pflanze zu jung ist. M. ruthenica Led. 1. e. I. 523—524. — Trigonella ruthenica L. Turez. 1. e. I. 276—277. Wiesen um Nertschinsk. Juli. Blüthen goldgelb bis trübviolett oder mischfarbig, ähnlich wie bei M. varia Mart. Trifolium Lupinaster L., Turcz. 1. e. I. 283. — ß. purpurascens Led. ]. e. I. 552. Bergwiesen, Kajskie gory am Angaraflusse bei Irkutsk sehr verbreitet. Juni. Blüthen purpurroth, wie an der europäischen Pflanze. Carragana arborescens Lam., Turez. 1. e. I. 286. «. pedun- culis fasciculatis Led. 1. e. I. 569. Bergabhänge an der Kaja bei Irkutsk. Juni. Bann owyphylla DC., Turez. 1. e. I. 306—307. — Led. l. e. I. 580. — O. myriophylla Freyn in Karo exsice., non DC. Weideplätze bei Nertschinsk. August. Nachdem die Hülsennaht dieser Art nieht zu einer Scheidewand auswächst, so ist die Hülse völlig einfächerig. Deshalb stelle ich diese Pflanze nun zu ©. owyphylla, wiewohl die Beschreibung der letzteren in der Flora Baicalensi-Dahurica sonst nicht besonders gut übereinstimmt. So ist die Karo’sche Pflanze insbesondere dicht anliegend seidig behaart (nicht weichzottie) und die Hülsen sind weiss- haarig (nicht weiss und schwarz behaart). Da aber Turezani- now diese Art ausdrücklich als sehr vielgestaltig bezeichnet „.. . . Innumeras varietates colligens..... Sola leguminibus forma et structura interna constans: his notis cum pubescentiae indole ab affinibus discernitur ....* Wie hieraus zu ersehen, ist also auf die Beschaffenheit der Behaarung auch kein Ver- lass — wollte man also die Karo’sche Pflanze daraufhin als neue Art schreiben, das wäre doch allzu unbegründet. O. my- riophylla DC. hat halbzweifächerige Hülsen, deren Schnabel stark auswärts gebogen ist, ist also jedenfalls eine andere Art. Die Blüthen der Karo’schen Exemplare sind theils nor- mal gefärbt, d. h. weiss (getrocknet gelblich), der Kahn an seiner Spitze, die Fahne am Rücken violett, theils zur Gänze purpurviolett (getrocknet enges blau) = ß. eaerulans Freyn. O. uralensis DC., Turez. 1. ec. I. 294—295. ß. sericea DC. Led. 1. e. I. 594? Wiesen am Irkut bei Irkutsk gemein. Maäi. 239. 37. 297. 330 Die Varietät ist nur im Kaukasus angegeben, die Beschrei- bung passt aber gut — allerdings bis auf die Früchte, die ich an der Karo’schen Art nicht sah. ©. caespitosa Pers., Turez. 1. c. 301. — Led. 1. ce. I. 598. — O.leucantha Freyn in Karo exsicc. non DC. Sandige Haiden am Irkut bei Irkutsk. Mai. Seidig glänzend, graugrün;, Blüthen (getrocknet) gelblich, die Spitze des Kahnes violett; der Kelch mit anliegenden schwarzen und abstehenden weissen Haaren bekleidet, seine Zähne schmutzig-purpurn. Eine (einzige) ganz junge Hülse dicht angedrückt seidig behaart. ©. leucanthw schliesse ich jetzt aus, da deren Hülsen warzig und nur sehr zerstreut behaart sind; im Uebrigen passt deren Beschreibung besser auf die Karo’sche Pflanze, als jene der ©. caespitosa Pers., denn letztere wird ganz oder fast kalıl angegeben, deren Blüthenköpfe nur 2—6blüthig -(unsere: circa 14blüthig), die Bracteen eiförmig, halb so lang als der Kelch (unsere: eiläng- lich, so lang als der Kelch). Besser passt die Beschreibung der ©. mixetricha Bge., die aber blaublüthig ist, möglicher- weise aber zu ©. caespitosa im selben Verhältnisse steht, wie die europäische ©. campestris y. caerulea Koch zu 0. sor- dida DC. Phaca membranacea Fisch. ap. Bunge; P. alpina PB. dahurica Fisch. ap. Turez. 1. e. I. 292. — P. Richteriana Freyn in Karo exsice. — Astragalus membranaceus Bunge. Berge um Tschita. Juli. Ich hatte diese Art für neu gehalten; sie ist von P. alpina Wulf. durch laubförmige (nicht häutige), anders gestaltete Nebenblätter (die unteren schief eiförmig, die oberen eiförmig, die obersten elliptisch-länglich, also keine lanzettlich), reichblüthigere, grössere Trauben, viel grössere Blüthen, län- gere Fahne und nicht so schief gestutzten Kelch verschieden. Die Fahne ist 16 mm., das Schiffehen 14 mm., der: Kelch oben 4 mm., unten 6 mm. lang, 2:5 mm. weit; bei P. alpina in derselben Reihenfolge: 8°5, 9, 3, 35, 2:5 mm. Früchte der P. membranacea sah ich nicht, da aber Turcezaninow l. c. seine var. ß. „laete viridis, leguminibus inflatis membranaceis eaule erecto* beschreibt, was sonst auf unsere Pflanze passt, während « und y davon verschieden sind, so ziehe ich den von mir neu gegebenen Namen ein. Glehn in Act. Horti Petrop. IV (1876) versichert, dass es Mittelformen zu P. alpina gibt. Astragalus danieus Retz. — A. Hypoglottis Led. 1. e. I. 602. — Turez. l. e. 1. 319. Berg-Waldwiesen am Irkut bei Irkutsk. Juni. A. adsurgens Pall. — Turez. 1. c. I. 319320. — 4. adsur- gens Rlorıbus ochroleueis Led. 1. e. I. 608—604. Hügel an der Uzakowka bei Irkutsk. Juni. Die in der Flora Baicalensi-Dahu- rica gegebene Beschreibung passt vorzüglich auf unsere Pflanze, weshalb ich den Namen A. adsurgens voranstelle. Nach Lede- bour 1. ce. gehört hierher als Synonym 4A. semibiloeularis DE. 390 und A. Laamanni Jacq. — Nach Turezaninow ist jedoch letzterer von A. adsurgens verschieden und nach Bunge (Astragal.) die Pflanze mit A. jenisseensis Lessg. identisch. Bei diesem Widerstreite der Meinungen halte ich mich an die klare Beschreibung von Turezaninow ]. e. Erwähnt sei allen- falls noch, dass unsere Pflanze fast halbstrauchig ist und, ab- gesehen von der Behaarung, nicht wenig au Owytropis pilosa erinnert. Die Blüthen sind (getrocknet) gelblich, ohne irgend welche Zeichnung in Violett. 68. A. melilotoides Pall., Turcz. 1. ec. I. 324. — Led. 1. e. I. 617 bis 618. Steppenwiesen zwischen Tschita und Nertschinsk. Juli. Der Name ist sehr bezeichnend. 6. A. davurieus DC., Led. 1. c. I. 622—623. — Turez. 1. ec. 325 bis 326. Saatfelder um Nertschinsk. August. Ist monokarpisch, wie es Ledebour angibt, nicht perenn. (Fortsetzung folgt.) Ueber die Entstehung einiger Nostoc- und Gloeocapsa- Formen. Von Hugo Zukal. (Mit Tafel II.) (Fortsetzung.') Die eben geschilderte Nostocmetamorphose von Seytonema Myochrous Ag. weicht von der bisher bekannten Nostochildung in zwei Punkten ab. Es betheiligt sich nämlich: 1. die Hauptscheide an den Windungen des inneren Zellstranges nicht, und 2. entsteht das Nostocindividuum nicht durch die Versehlingung mehrerer Fäden, wie z. B. bei Tolypothriw Nostoc Zopf, sondern nur durch die Windungen eines ein- zigen Fadens. Man köunte vermuthen, dass diese aparte Nostocbildung als ein Artefact anzusehen sei, welches dadurch entstanden ist, dass nicht ganze Räschen der S:yt. Myochrous Ag., sondern nur einzelne Zweige auf die Moosstämmchen übertragen wurden. Diese Vermutiung erweist sich aber als hinfällie, weil ich auch in der freien Natur, und zwar gewöhnlich in der Gesellschaft von Seyt. Myochrous Ag. ganz ähnliche Nostocformen fand, wie ich sie künstlich auf den Moosblättern erzogen hatte. Ich will übrigens nicht behaupten, dass sich bei Scyt. Myo- chrous die Nostocmetamorphose stets genau in derselben Weise voll- ') Vergl. diese Zeitschrift Nr. 10 des heurigen Jahrganges. u nn 301 zieht. Es mögen auch hier Ausnahmen und Abweichungen vor- kommen. Ich selbst habe beobachtet, wie ein Scytonema-Ast, der einige gedränet stehende Seitenzweige trug, sich einfach in der Weise in ein Nostocindividuum verwandelte, dass sämmtliche Gallert- scheiden aller Zweige gleichzeitig aufquollen und schliesslich in- einandeıflossen. (Tafel II, Fig. 5.) Entstehung der Gloeocapsa-Formen., Mit dem aus Scyt. Myochreus erzogenen Nostoc microscopicum machte ich drei Culturversuche. Einen Theil der Nostocpflänzchen brachte ich nämlich — in geeigneten Glasröhrchen — in eine Nähr- lösung, einen anderen in destillirttes Wasser, einen dritten wieder auf die Moose. Die erste Veränderung der in der Nährlösung liegenden Pflänz- chen bestand in dem allmäligen Verschwinden der secundären Gallert- scheiden (d. h. des Hormosiphon-Charakters). Bald zeigten dieselben Pflänzchen auch ein lebhaftes Wachsthum, und zwar erfolgte dieses gewöhnlich durch Zelltheilung in senkreebter Richtung auf der Längs- achse der Nostocschnüre. An dem äusseren Umfang einzelner Indi- viduen bildeten sich indessen auch neue Nostoccolonien in der von Bornet’*) beschriebenen Weise. Nach circa sieben Monaten hatten sich sämmtliche Pflänzchen sehr bedeutend vergrössert und einzelne waren mit jungen, traubig sehäuften Nostoccolonien wie besäet. Um diese Zeit hatten sich auch die oben erwähnten und ziemlich be- deutenden Formdifferenzen zwischen den einzelnen Individuen in einer überraschenden Weise ausgeglichen und es zeigten demnach sämmtliche Nostocpflänzchen ein auffallend uniformes Aussehen. Aus diesem Culturversuche ergibt sich, dass man Nostoc- pflänzchen eine lange Zeit hindurch (vielleicht jahrelang) in einer passenden Nährlösung züchten kann, ohne dass dieselben dabei ihren Nostoccharakter auch nur im min- desten verlieren. Trotzdem würde aber Derjenige, welcher aus dieser Thatsache auf die Selbstständigkeit und Unveränderlichkeit der bezüglichen Nostocspecies schliessen wollte, einen Trugschluss machen. Der zweite Culturversuch lieferte ebenfalls ein interessantes Resultat. Das bei diesem benützte destillirte Wasser enthielt, weil es sich in einem nur lose bedeckten Gefässe und überdies in einem bewohnten Zimmer befand, atmosphärische Luft — sodann Spuren von Kohlensäure, Ammoniak und Aschensalzen, also beinahe alle zum Leben einer Alge unentbehrlichen, chemischen Bestandtheile — allerdings in einer äusserst geringen Menge. Die in dieses Wasser gebrachten Nostocpflänzchen wurden demnach nur auf eine Hunger- ration gesetzt. Sie verhielten sich Anfangs ganz ähnlich, wie die in der Nährlösung liegenden Individuen, d. h. sie verloren durch einen ” Worket, Notes algologiques. Fasc, II, p. 108. Quellungsprocess nach und nach ihre secundären Gallertscheiden und mit diesen ihren Hormosiphontypus und die Zellen der Nostoc- fäden zeigten ein lebhaftes Theilungsbestreben. Allmälig wurde aber auch die gemeinsame Gallerthülle immer durchsichtiger und löste sich endlich in eine formlose Schleimmasse auf. Während dieser Zeit erfreuten sich die Nostocfäden, im Innern der verschleimenden Hülle, des besten Gedeihens und das Ganze machte den Eindruck, als ob die Fäden auf Kosten der Hülle lebten.'") Sobald die Ver- schleimung der Hülle einen gewissen Gral erreicht hatte, zeigten einzelne Fäden oscillarienartige Bewegungen und verliessen mittelst derselben die formlose Schleimmasse, um sich in dem Wasser mehr oder minder gerade zu strecken. Die ausgewanderten Fäden gingen dann in dem destillirten Wasser allmälig zu Grunde; in die Nähr- lösung gebracht, bildeten sie jedoch abermals (durch Ausscheidung einer Gallerthülle durch Theilung der Zellen und Fäden) kleine Nostoecnlonien. Bei zwei Nostocindividuen bemerkte ich übrigens ein abweichendes Verhalten, welches viel zu wichtig ist, um hier überganzen werden zu können. Diese beiden Individuen enthielten sehr lange, hin- und hervewundene, schön bläulichgrün gefärbte Fäden, deren eylindrische Zellen sich nicht gegen einander abrun- deten, sondern mit ihren ganzen Grundflächen berührten. Diese Fäden hatten ebenfalls die sie umschliessende Schleimmasse verlassen und sich in dem destillirten Wasser etwas gestreckt. Als aber das sie umschliessende Glasröhrchen später in die Nährlösung gebracht wurde, bildeten sie keine Nostoccolonien, son- dern sie umgaben sich mit einer glashellen, schmalen und dicht an- liegenden Gallerthülle und gewannen nach und nach das Aussehen einer Scytonema. Diese Beobachtung beweist die Möglichkeit einer aufsteigenden Metamorphose, mittelst welcher sich die Nostocfäden wieder in die Scytonemaform zurückverwan- deln können. N Viele Stellen in der Litteratur deuten darauf hin, dass diese aufsteigende Metamorphose schon wiederholt beobachtet worden ist, so z. B. von Kützing,”) Itzigsohn®) und Wolle°). Demnach '°»), In Folge dieser Beobachtung halte ich es für wahrscheinlich, dass die dicken Gallerthüllen der Spaltpflanzen (unbeschadet anderer biologischer Neben- zwecke wie Schutz ete.) als Reservestoffträger functioniren, welche in den Zeiten des Uebeiflusses mächtig vergrössert, zur Zeit des Mangels jedoch ver- zehrt und verflüssigt werden. Vergleiche hierüber auch van Tieghem’s Studien über Leuconostoe, Sur la gomme de sucrerie. (Annal. d. seiene. natur. VI. Ser. Bot. Tom. VII. 1378. °, Siehe Anmerkung Nr. 3, 4 und 5. Auch v. Kerner hat seinerzeit in Innsbruck dieselbe aufsteisende Metamorphose für eine Mastigonema-Art beobachtet. Ich verdanke die Kenntniss dieser Thatsache theils einer münd- lichen Mittheilung, theils der Einsichtnalıme in ein noch ungedrucktes Manu- script, dessen Benützung mir der genannte Forscher mit grosser Liberalität gestattete. . a Da a u 1 ET Dest. bot. Zeitschrift Taf. H,. Zukal: NAMN. ba. 1889 er Entstehung gestielter Nostoc Formen Lith.Anst vTh.Bannwarth. Wien, WlBex. 393 halte ich sie für eine Ausnahme, welche den allgemeinen Gang der absteigenden Metamorphose wohl zu hemmen, aber nicht dauernd aufzuhalten vermag. Obgleich die geschilderten zwei Culturversuche manch Bemer- kenswerthes zu Tage gefördert hatten, so brachten sie doch keinen Aufschluss über die Entstehung der Gloeocapsa-Form. Diesen letz- teren erhielt ich erst durch die Cultur der aus Scytonema Myochrous Ag. erzogenen Nostocpflänzchen auf den Moosen. Briugt man nämlich eine grössere Anzahl von Nostocpflänzchen in der oben angedeuteten Weise auf frische Moosblättchen, so be- obaehtet man, dass bei einem Theil dieser Pflänzchen schon nach vierzehn Tagen die secundären Scheiden undeutlich werden. Im weiteren Verlaufe der Cultur runden sich die einzelnen Protoplasten gegen einander ab und nehmen nach und nach die Kugelgestalt an. Um diese Zeit liegen die Protoplasten noch in ihrer ursprünglichen Ordnung und bilden perlschnurartige Verbände, zwischen denen man noch deutlich die Heterocysten erkennen kann. Bald aber umgeben sich die kugeligen Zellen mit separaten Hüllen, die allmälig immer dieker und oft mehrschichtig werden und treten damit ein für alle- mal aus dem faden- oder schnurförmigen Verbande. Diese Auflösung der Nostoesehnüre wird durch das totale Zerfliessen der secundären Gallertscheiden nicht unwesentlich begünstiet. (Tafel II, Fig. 17.) Die äussere Gallertscheide jedoch — das allgemeine Tegument — behält während dieser Zeit seine Färbung, Schiehtung, Grösse und namentlich seine Festigkeit nahezu unverändert bei. Dieser Um- stand bedingt einen nach innen gerichteten Druck, welcher wahr- scheinlich die Ursache ist, dass die in diesem Moment bereits inhalts- leeren Heterocysten zu einer Scheibe unregelmässig zusammengedrückt werden und dann allmälie durch Degeneration verschwinden. Das Resultat des ganzen Umwandlungsprocesses sind mikro- skopische Zellfamilien, welche unter dem Namen Gloeocapsa aeru- ginosa Carmich. (Kütz. I, Tafel 21, Fire. 11), @l. fuscolutea Kirchner Kıyptog.-Flora von Schlesien, p. 260 Gl. rosea Ktz. (Phye. gen. p. 174) und @l. punctata Nägeli (Kütz. Spec. alg. p. 222) beschrieben wur- den, Uebrigens muss ich hier hervorheben, dass die Bestimmung dieser mikroskopischen Gloeocapsen sehr schwierig ist, weil kaum zwei Individuen einander gleichen. Diese Ungleichheit wird nament- lich durch den Umstand bedingt, dass einige Zellfamilien sofort in eine lebhafte Zelltheilung gerathen, andere wieder nicht (Tafel II, Fig. 7 und 15), ferner durch die Beschaffenheit der secundären Gallerthüllen und durch die Färbung. Letztere ist besonders variabel, denn es gibt blaugrüne, gelbgrüne, röthliche, hochgelbe und hyaline Individuen, ferner auch solche, die halb bläulichgrün, halb rosen- roth gefärbt sind. Der Farbstoff entsteht selbstverständlich in den Protoplasten und diffundirt aus diesen später in die Gallerthüllen und in das gemeinsame Tegument. Hier erleidet er häufig nicht uu- bedeutende Veränderungen nach einem anderen Farbenton hin, auch ist es oft schwer zu entscheiden, welchen Protoplasten die gemein- 304 same Hülle ihre endeiltige Färbung verdankt, da dieselbe ja sowohl von den Seytonema-, als auch von den Nostoc- und Gloeocapsa- Protoplasten oder von allen dreien zusammen verursacht werden kann. Ausser der eben geschilderten Gloeocapsa-Metamorphose ist mir noch eine andere Gloeocapsa-Bildung bekannt geworden, welche aber wahrscheinlich als ein Kunstproduct aufgefasst werden muss. Wenn ich nämlich grössere Räschen von Scytonema Mwyochrous Ag. mit dem Messer zerschnitt und die einzelnen Aeste dann auf die Moosblätter übertrug, so bildeten sich gewöhnlich die der Schnitt- fläche zunächst liegenden Hormogonien durch Abrundung der Proto- plasten und Erweichung der secundären Gallertscheiden in einer ähnlichen Weise um, wie die in der Gloeocapsa-Metamorphose be- griffenen Nostocfäden. Diese umgewandelten perlschnurartigen Hor- mogonien traten dann allmälig aus dem offenen Fadenende heraus und formirten auf dem Moosblatte kleine sphärische Häufchen, welche sich binnen wenigen Tagen mit einem festen gelblichen und ge- schichteten Tegument umeaben und in diesem Zustande von den typischen Gloeocapsa-Individuen nicht mehr unterschieden werden konnten. (Tafel II, Fig. 6 und 15.) Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die eben erwähnte Gloeocapsa-Bildung zuweilen in der freien Natur vorkommt, da ja auch dort die Scytonema-Räschen nicht selten durch die Angriffe von Thieren zerstückt werden. Die fernere Cultur der Gloeocapsen auf den Moosen führt zu einer allmäligen Auflösung des gemeinsamen Tegumentes und zur Bildung eines maulbeerartigen Haufens winziger Tochterfamilien (Taf. II, Fig. 19). Die Protoplasten dieser Tochterfamilie umgeben sich zuletzt mit einer ziemlich derben, röthlichbraunen Membran und scheiden auf der äusseren Oberfläche ihrer gemeinsamen Gallerthülle äusserst zier- liche Kalkknötchen aus. Ich braclıte auch eine grössere Anzahl von Gloeocapsa-Indivi- duen in eine Nährlösung und in destillirtes Wasser. Die in die Nährlösung gebrachten Gloeocapsen verloren durch Aufquellen der äusseren und inneren Tegumente allmälig ihren Gloeocapsa-Typus und nahmen dafür das Aussehen von Aphano- capsa an. Dann umgaben sich die kugeligen, bläulichgrünen Proto- plasten entweder sogleich oder nach einer mehrmaligen Theilung mit einer auffallend dieken Haut (tegumentum internum). Von allen mir bekannten Aphanocapsa-Diagnosen passt auf diese Formen am besten die der Aphanocapsa montana Cramer (in Wartm. Nr. 134. Brüsg. Bündn. Alg. p. 244), und zwar sowohl die der macrococca, als auch die der micrococca. Sehr auffallend verhielten sich die im destillirtten Wasser lie- genden Individuen von Gloeocapsa aeruginosa. Ihre Protoplasten traten nämlich sofort in eine lebhafte Theilung ein, wobei sie aber ihre bläulichgrüne Farbe ganz einbüssten, ihre Hüllen durch Auf- quellen und Ineinanderfliessen verschwanden. Das Tegumentum uni- versale blieb jedoch intact. Plötzlich hörte die Theilung auf, die winzigen, kaum 2 « im Diameter messenden Protoplasten rundeten 305 sich ab, umgaben sich mit einer dünnen Haut und zuletzt glich das Ganze einer farblosen, mit Coccen dicht erfüllten Cyste. (Anacystis Meneohini?) Tafel II, Fig. 16. Ich lege auf diese Beobachtung ein gewisses Gewicht, weil sie beweist, dass selbst grosse Repräsentanten der Phycochromaceen auf dem Wege der rückschreitenden Metamorphose bis zur Mikrocoecen- form gelangen können.”') (Sehluss folgt.) Studien über die Gattungen Cephalanthera, Epipactis und Limodorum, Von Dr. Richard v. Wettstein. (Mit Tafel III.) Im Jahre 1886 wurde von Herrn J. Obrist an den botanischen Garten der Wiener Universität aus Scheibbs eine Epipactis einge- sendet, die der Genannte dort in der Umgebung seines damaligen Wohnortes gesammelt hatte. Die Pflanze wurde in den Jahren 1887, 1888 und 1889 sorgfältig eultivirt und kam mehrfach zur Blüthe; sie fiel dadurch auf, dass sie die Charaktere der Gattungen Epi- pactis und Cephalanthera vereinigte und dadurch auch ein wenig den dieselbe Zwischenstellung einnehmenden nordamerikanischen und ostasiatischen Epipactis-Arten ähnelte, ohne aber mit einer der- . selben auch nur halbwegs übereinzustimmen.') Zur Klarstellung der Pflanze unternahm ich Ende Juni d. J. einen Ausflug nach dem von OÖbrist als Fundort mitgetheilten Ort, einem kleinen Wäldchen süd- westlich von Scheibbs am Eingange in den Luggraben. Derselbe war mir so genau bezeichnet worden, dass ich ihn sofort fand. Zwischen ausgedehnten Wiesenflächen, auf denen zur Zeit meines Besuches überhaupt keine Orchideen standen und der Sohle des angeführten kleinen Thales liegt ein kleiner bewaldeter Abhang. Kaum hatte ich denselben betreten, so fielen mir sofort Epipactis latifolia (L.) All., E. rubiginosa Ur. und Cephalanthera alba (Cr.) Fritsch auf, die in grosser Menge untermischt im Unterholze standen.) ©. alba war im Abblühen, E. rubiginosa stand in voller Blüthe, Z. latifolia blühte *') Eine ähnliche Beobachtung habe ich auch bei Scytonema Hofmanni (Ag.) var. f. Julianum (Menegh.) Bor. gemacht und in meiner Abhandlung: Bacterien als Abkömmlinge einer Alge, Oesterr. bot. Zeitsch. Band XXXIII detail- lirt beschrieben. ') Der sich in Folge dieser entfernten Aehnlichkeit Anfangs aufdrängende Gedanke an eine zufällige Einschleppung musste daher auch bald, insbeson- dere nach der mit grösster Genauigkeit erfolgten Feststellung der Geschichte der Pflanze aufgegeben werden, *) Ich sammelte u. a. auf einer eirca 9 Quadratmeter grossen Fläche 17 Exemplare von der erstgenannten, 4 Exemplare von der zweiten, 5 Exem- plare von der dritten Art. 396 eben auf. Die gesuchte Pflanze fand ich nicht, ebensowenig wie im weiteren Umkreise, wo auch die genannten Arten nicht mehr in so grosser Menge und vergesellschaftet standen. Ich hatte es also offenbar mit einem vereinzelten Funde zu thun. Dieser Umstand, sowie die erwähnte, aus der nachstehenden Beschreibung und Ab- bildung auf Taf. III hervorgehende Mittelstellung zwischen Cephal- anthera und Epipactis liessen mich zu der Vermuthung kommen, dass die Pflanze eine jener merkwürdigen Hybriden sei, wie solche gerade bei den Orchideen schon mehrfach gefunden wurden (z. B. Calanthe vestita Lndl. x Phajus Tankervilliae R. Br., Orchis hir- eino-simia Timb.-Lagr., Coeloglossum Erdingeri A. Kerner u. a. m.). Die Form der Blüthe schien zunächst auf eine Hybride zwischen E. latifolia und Cephalanthera zu deuten. Der Umstand jedoch, dass an dem Fundorte Chephalanthera und E. rubiginosa zur gleichen Zeit blüthen, dass die Blüthen zum guten Theile roth gefärbt waren, sprach für eine Combination zwischen diesen beiden Arten, für die ich denn auch die im Folgenden beschriebene Pflanze mit jener Sicherheit, mit welcher man überhaupt nicht durch Cultur bestätigte Bastarde als solche bezeichnen kann, halten möchte. Epipactis speciosa (vgl. Taf. III, Fig. 1'). Rhizoma cylindraceum, flagelliferum, repens; radieihus plurimis fasciculatis. Caulis in parte inferiore teres, in parte superiore acut- angulus, racemum versus tenuiter striatus, glaber, ereetus, 30—40 em. longus. Folia inferiora longe vaginata, superiora breviter amplexi- caulia et sessilia, omnia ovata vel ovato-lauceolata, acuminata, in- feriora latiora et breviora, cca. 5 cm. longa, 2:5 cm. lata, superiora angustiora et longiora cca. 7 cm. longa, 2 cm. lata, omnia crassi- uscula, fere subcarnosa, supra Janguide nitida, margine brevissime ciliolata. Bracteae lJanceolatae, acuminatae, ovarjis inferioribus lon- giores, superioribus aequilongae, erectae. Flores in racemis 3—7 floris seceundifloris subpenduli. Ovarium breviter pedunceulatum, non tortum, elongato-fusiforme, obtuse hexagonum, minutissime puberulum, eum petiolo cca. 3 cm. longum. Sepala subpatentia, glabra, inferiora asymmetrica, late-ovata, breviter acuminata, obtuse augulata, viridia vel rubescentia, eca. 10 mm. longa: petala ovata, obtusiuscula, conni- ventia, pallide rubra, nervoso striata. Labelli hypochilium inflatum parjetibus rotundatis pallide rubescentibus, striis purpureis, mediis dentato-cristatis, epichilium parvum, basi valde constrietum et cum bypochilio lamina angusta mobili cohaerens, ovatum, margine refle- xum, breviter acuminatum, rubrum, medio Juteum. Fructus sexangu- latus, angulis tribus acutis angustis, tribus obtusis latis, erecto- patens vel horizontale patens, brevissime puberulus. Wie schon oben bemerkt und auch aus der Diagnose hervor- — ') Das der Abbildung zu Grunde liegende Exemplar wird im botanischen Museum der Wiener Universität in Weingeist aufbewabrt. Dest. bot. Zeitschrili. D’Rr. Wettstein : ZINIK Bd. 1889 Tat‘. I. Cephalanthera ‚Epipactis,Limodorum. 2 ä | h) | iW l Läsh. Aust v fl, Bannwarih Wien AMl.Dez, aueh FRDAS 4 [2 397 gehen wird, hat E. speciosa mit den muthmasslichen Eltern Manches gemeinsam, ist aber von beiden auch leicht zu unterscheiden. | Mit ©. alba stimmt die Pflanze in dem oberwärts kantigen, relativ kurzen Stengel, in den dicklichen, oberwärts etwas glänzenden Blättern, in der armblüthigen Traube, den nur halbgeöffneten Peri- sonen, der Blüthengrösse und der Lippe mit deutlich abgesetztem Hypochil überein, mit E. rubiginosa hat sie die Behaarung der Blätter und des Fruchtknotens, die Gesammtform und Stellung der Blüthe, sowie zum Theile deren Färbung gemeinsam. Diese Unter- schiede von den beiden Arten macht die nachstehende Tabelle ersichtlich: Cephalanthera alba (Cr.) Epipactis speciosa Epipactis rubiginosa Cr. Stengel kantig, kahl, 25—35 Cm. hoch Blätter dicklich, ober- seits glänzend, kahl Bracteen aufrecht ab- stehend Frucht aufrecht Perigonzipfel und Kelehzipfel zusammen- neigend, alle stumpflich, weiss. Lippe mit deutlich ab- gesetztem, aufwärts ge- richtetem, concavem, ge- streiftem Epichyl und stumpf dreieckigen Hy- pochilzipfeln Stengel unten stiel- rund, oberwärts kantig, kahl, 30—40 Cm. hoch Blätter dicklich, ober- seits mattglänzend, am Randekörnig gewimpert Bracteen aufrecht ab- stehend oder wagrecht Frucht aufrecht ab- stehend oder wagrecht Perigonzipfel zu- sammenneigend, Kelch- zipfel abstehend, diese spitz, jene stumpf, grün- lichroth. Lippe mit deutlich abgesetztem, horizontal abstehendem, flachen Epichyl und etwas ab- gerundeten grossen Sei- tenflächen des Hypochils Blätter dünn, Stengel stielrund, sel- ten streifig, flaumig, 40—80 Cm. hoch ober- seits matt, am Rande sehr fein und kurz ge- wimpert Bracteen wagrecht oder zurückgeschlagen Frucht hängend Perigonzipfel und Kelchzipfelabstehend, alle spitz, trübpurpurn, oft aussen grünlich. Lippe mit undeutlich | abgesetztem, abwärts gerichtetem, convexem Epichyl und abgerun- deten Seitenflächen des Hypochils Blüthezeit: Mai bis | Blüthezeit: Mitte Juni | Blüthezeit: Mitte Juni Ende Juni bis Anfang Juli bis August Die Auffindung dieser neuen Pflanze, sowie die Nothwendig” keit der Wahl eines Gattungsnamens machte vergleichende Studien der Arten der Gattungen Cephalanthera und Epipactis nothwendig und diese liessen mich zur Ueberzeugung kommen, dass die Um- grenzung der beiden Gattungen, wie sie bisher vorgenommen wurde, eine Unmöglichkeit ist. Zum Nachweise dieser Unmögliehkeit möchte ich zunächst in 398 Kürze die von den in dieser Frage massgebenden Autoren hervor- gehobenen Unterscheidungsmerkmale anführen. Linne kannte Vertreter beider Gattungen und reihte sie in seine inhaltsreiche Gattung Serapias ein. In „Systema natur, (ed. 10) pag. 1359“ findet sich S. Helleborine mit drei Varietäten: «) lati- folia, P) longifolia und y) palustris. Die erste ist Fpipactis lati- Jolia im weiteren Sinne, die zweite Cephalanthera ensifolia, die dritte Epipactis palustris. Die Unterscheidung beruhte blos auf grobmor- phologischen Merkmalen. Auch in seinen späteren Werken behielt Linne im Wesentlichen diesen Standpunkt bei, wenngleielı er andere Namen und andere systematische Abschätzungen einführte.') Etwas strenger trennte Hudson in der Flora Anglica pag. 341 (1762) die beiden Pflanzengruppen, indem er die späteren zwei Gat- tungen als zwei Sammelarten der Gattung Serapias aufführte. Hud- son’s 8. latifolia umfasst die europäischen Zpipactis-Arten (mit Ausnahme der E. microphylla), S. longifolia die drei mitteleuro- päischen Cephalanthera-Arten. Auch Hudson hob keine für die Unterscheidung wesentlichen Merkmale hervor. Crantz (Stirp. Austr. fasc. VI, pag. 456 [1769]), respective Haller trennte die Gattung Epipactis von Serapias ab. Seine neue Gattung umfasste folgende Arten: E. purpurea (= ÜCeph. rubra [L.] Rich.), E. alba (= €. pallens [Willd.] Rich.). E. palustris (L.), E. corallorhiza (= Corallorhiza innata R. Br.), E. Helleborine (— E. rubiginosa + latifolia + microphylla), E. repens (= @G0o- dyera repens R. Br.), E. spiralis (= Spiranthes autumnalis Rich.). Wie man sieht, war der Umfang ein ziemlich grosser, die Be- schreibung entsprach etwa der Summe der Charaktere der genannten Pflanzen. In ähnlichem, aber noch weiterem, zum Theile etwas verän- derten Umfange behielten Swartz (Act. Holm. 1800, pag. 231) und Willdenow (Spee. plant. Tom. IV, pag. 83 [1804]) die Gattung Epipactis bei. 1815 trennte Richard?) die Gattung Cephalanthera von Epi- pactis ab. Die von Richard hiebei berücksichtigten Merkmale er- geben sich aus folgender Gegenüberstellung: Cephalanthera: Epipaectis: „Ovarium sessile* „Ovarium pedicellatum* „Calyx erecto connivens“ „Calyx patulus“ „Labellum genitalia amplexans,| „Labellum patens, interruptum“ interruptum“ „Rostellum nullum“ „hostellum apieulare* „Anthera subrotunda, imo tantum| „Anthera subcordata, postica“ parte dorso gynizi incumbens“ ‘) Vergl. darüber Fritsch C. in Oesterr, botan. Zeitschr. 1888, Nr. 3. °) Riehard, De Örchideis Europaeis adnotationes pag. 21 (1815). 399 Cephalanthera: Epipaetis: Gynizus transverso-elliptieus* Gynizus valde prominens, sub- 2) 1 D) ’ quadratus“ „Pollen granulis simplieibus“ „Pollen granulis veluti quadriglo- bulosis.“ (Fortsetzung folgt.) Kalk und Dolomit in ihrem Einflusse auf die Vegetation, Von Franz Krasan. (Fortsetzung und Schluss.') Im Ganzen kommt es auf die Gegensätze: compaeter Kalkfels oder loses Trümmergestein (Sand und Schutt) an, so oft die Ver- schiedenheit der Vegetation durch grelle Contraste unsere Aufmerk- samkeit fesselt. Die Wirkung des Substrats ist unverkennbar; sie äussert sich 1. in einer eigenartigen Vergesellschaftung der Pflanzen- welt, 2. in einer verschiedenartigen Physiognomie (bedingt durch anderen Habitus, andere Formen des Blattes, eine andere Zahl und (Grösse der Blüthen ete.), welehe ein und dieselbe Art unter solchen entgesengesetzten Standortsverhältnissen annimmt. Manche Arten ertragen die beiden Extreme nicht, andere zeigen sich sehr wider- standsfähig, doch die meisten von diesen erfahren eine habituelle Veränderung, wenn sie von dem einen Extrem zum anderen über- gehen; und wir werden in der Folge sehen, dass sich bei einzelnen Arten die Abänderung bis zu einer erblichen Metamorphose stei- gern kann. - Dem Dolomitsand ist in seinen Wirkungen der compacte Cal- eitfels direet entgegengesetzt; er unterscheidet sich, auch wenn er mit etwas Thon und Eisenhydroxyd vermengt, daher bräunlich ge- färbt ist, durch seine grössere Festigkeit (bei geringerer Härte und Sprödigkeit) vom Dolomit; nie spaltet er sich in scharfkantige Trüm- mer und verwittert nicht; damit hängt auch seine hochgradige Cohä- sion zusammen, er gibt in Platten unter dem Hammer einen hellen Klang. Besonders ausgezeichnet ist in dieser Bigenschaft der Karst- kalk, sonst auch jeder homogene Kalkschiefer. Als Wärmeleiter steht der Caleit dem Kohlenstoff am nächsten, daher seine leichte Erwärm- barkeit und gleichmässige Durchwärmung bis auf eine beträchtliche Tiefe, wenn er mehrere Stunden hindurch der Bestrahlung der Sonne ausgesetzt ist — warmer Boden. Durch tief hinabreichenden fol- sigen Kalkboden erhält die Oberfläche einen relativ beträchtlichen Zufluss an Wärme vom Erdinneren. ') Vergl. diese Zeitschrift Nr, 10 des laufenden Jahrganges. 400 Einem solchen Verhalten des compacten Kalkfelsens gegenüber muss es natürlich für jeden Beobachter der Pflanzenwelt von hohem Interesse sein, zu sehen, wie die Arten auf der einen, und wie sie auf der anderen (gegensätzlichen) Seite beschaffen sind. Wo die beiden Bodenarten unmittelbar an einander grenzen, tritt schon in der Association der Species ein entsprechender Gegensatz hervor, wie bereits angedeutet wurde. Noch wichtiger scheint mir aber (weil für die Erforschung des Ursprunges der Arten mehr Erfolg verheissend) die Untersuchung, wie sich eine bestimmte Species auf compactem tiefgründigem Kalkfels und wie sie sich auf dem gegensätzlichen Dolomitboden, namentlich auf Sand und losem Trümmergestein (wel- ches 100—1000 Meter tief hinabreicht) verhalten werde. In dieser Beziehung sind 4 Kategorien denkbar: 1. die Art kann nur auf dem Boden « vorkommen, der Boden ß schliesst sie aus, zZ. B. Ostrya'); 2. der Boden £ schliesst sie nicht völlig aus, aber sie gedeiht daselbst nicht gut, kommt nur als Krüppel vor, 2. B. Fagus silvatica; 3. der Boden ß erweist sich als indifferent, d. h. die Art gedeiht auf beiden Substraten gleich gut und ohne irgend eine Formänderung, 2. B. Erica carnea, Globularia cordi- folia, 4. die Art (Pflanze) kommt auf beiden Substraten mehr oder weniger gut fort, erscheint aber nicht beiderseits in gleicher Gestalt oder mit den gleichen diagnostischen Eigenschaften. Dieser letztere Fall ist ohne Zweifel der interessanteste. Ich habe in Bezug auf diesen Punkt folgende Arten theils selbst schon eingehend geprüft, theils als zu weiterer Untersuchung empfehlenswerth erkannt: Dianthus Monspessulanus L., D. Stern- bergü, Polygala vulgaris L., P. Forojulensis, Hieracium villosum L., Asperula longiflora und A. Oynanchica L., Scabiosa Gramuntia L., Silene inflata Sm. Ein wichtiges Moment, das vor Allem Berücksichtigung finden soll, sind die Coneurrenzverhältnisse der Pflanzen unter einander; darüber muss der Beobachter sich für jeden speciellen Fall eigens Klarheit verschaffen. Durch die unmittelbare Wahrnehmung bringen wir z. B. in Erfahrung, dass Globularia cordifolia den weissen Dolomitsand (bei 600—800 Meter) in zusammenhängenden Rasen meterweit gleichmässig bedeckt; daraus darf man zunächst nicht mehr schliessen, als dass diese Pflanze solchem sehr unfruchtbaren Boden gegenüber zu den genügsamsten gehört; keine andere, die Dryas ausgenommen, verlangt so wenig, und sie wächst daher, weil ungestört, an dem Platz sehr gut; wenn wir sie daher auf dem com- pacten Kalkfels unweit davon nicht finden, so ist es nicht, als ob sie daselbst nicht wachsen könnte, sondern weil andere Pflanzen dort noch besser gedeihen, die Globularia daher ausschliessen oder fernhalten. ') Selbstverständlich gelten unsere Betrachtungen dem Florengebiete der Östalpen; wie sich die Pflanze im südlichen Italien, Griechenland etc. verhält, davon ist hier nicht die Rede. 401 Eine definitive Erledigung der Fragen, welche Bewandtniss es mit den muthmasslich zu den beiderlei gesensätzlichen Substraten in genetischer Beziehung stehenden Parallelformen habe, lässt sich von planmässig angestellten reciproken Culturversuchen erwarten. Die Beobachtungen im Freien bilden nur das vorbereitende Stadium solcher Untersuchungen. Im Sommer 1884 habe ich, und zwar bei Weissenfels in Ober- krain, zwischen dem Mangart und der gegenüberliegenden Kara- wankenkette, mit reciproken Culturversuchen begonnen. Noch in dem- selben Sommer legte ich auch bei Lengenfeld (Oberkrain), ferner am Schlossberge und bei Gösting, auch sonst in der Umgebung von Graz, schliesslich bei Leibnitz in Mittelsteiermark Versuchsstellen an. Ein Ergebniss dieser Culturversuche soll im Folgenden be- sprochen werden. Samen von Dianthus Sternbergii keimen in den Ritzen des compacten Kalkfelsens schwer, ohne Bedeckung mit Erde oder Humus nie. Die hieraus erzogenen Pflärzchen leben mehrere Jahre, bleiben aber beständig sehr kümmerlich, zwirndünn, und scheinen auch nach > Jahren keinen Fortschritt in der Entwickelung machen zu wollen. Auf dem Dolomit des Grazer Schlossberges erhielt ich von ca. 200 Stück Samen (von Raibl), die ich an 10 verschiedenen Stellen, mitunter auch auf Kalkfelsen, gesäet hatte, nur dann etliche Säm- linge, wenn ich die Samen mit einer Lage von Erde bedeckte; allein die Pflanzen gingen in 1—3 Jahren zu Grunde; nur bei zwei Exemplaren gelang es mir, sie von 1884 bis jetzt am Leben zu erhalten, und das wurde dadurch möglich, dass ich sie successive, jedes Jahr mehr, mit Humus zudeckte, ihnen also die Existenzbedingungen veıschaffte wie in einem Garten, da sie nun ganz in Humus wur- zeln, wie wenn ich sie ursprünglich in einen Blumentopf versetzt hätte. Während sich aber D. Sternbergii im botanischen Garten, gleichfalls aus Samen von Raibl, und zwar auf einem gewöhnlichen Beet mit weichem, humushältigem Untergrund im Herbste 1884 gesäet, schon im folgenden Sommer zu einem schönen, zum Theile blühenden Rasen entwickelt hatte (von 1886 an blühte der Rasen jedes Jahr reichlich), sind die zwei auch in humusreichem Boden, aber über einem dolomitischen Kalkfelsen wurzelnden Stöcke am Schlossberg noch zwirndünn, und es scheint, dass auch in den näch- sten Jahren kein Rasen daraus wird. Auf beinahe ganz gleichem Untergrund (theils dolomotischen, theils echten Kalkfelsen der devonischen rk wächst bei der Ruine von Gösting unweit Graz Dianthus plumarius L. in zahlreichen, kräftigen Rasen seit undenklichen Zeiten. Die Wachsthumsverhält- nisse und Bedingungen des Fortkommens sind also bei diesen zwei habituell einander sehr ähnlichen Dianthus-Arten total verschieden. D. Sternbergii würde am Göstinger Berge nur dann gedeihen, wenn dieser im Inneren von eiskaltem Wasser durehtränkt wäre; er verlangt einen weichen, sandigen Boden, der mit zunehmender Tiefe immer Oesterr. botan, Zeitschrift, IL, Hefs 1889, Sl 402 kälter wird, verträgt aber auch einen felsigen Grund, weun nur kaltes Wasser (von schmelzendem Schnee) im Sommer durch die Spalten hinab siekert; D. plumarius ist dagegen eine Pflanze des warmen compaeten Kalkfelsens, ähnlich wie D. Monspessulanus L., soweit diese Art im Florengebiet der subalpinen Thäler und Vorberge an- sässig ist, wie z. B. bei der Flitscher Klause südlich vom Predil, bei Lengenfeld in Oberkrain u. a. ©. Uebergänge von D. Sternbergü, D. Monspessulanus und D. plumarius habe ich bis jetzt nicht gesehen; die letzteren zwei Arten sind zu weit von einander verschieden, als dass man solche zwi- schen ihnen erwarten könnte, D. Sternbergii und D. Monspessulanus sind aber auf ein so gründlich verschiedenes Substrat angewiesen und (wie es scheint) meiden sie selbst die Mittelstufen der beiden gegensätzlichen Bodenarten so sehr, dass die Beobachtung im Freien bis jetzt zu keinem Aufschluss darüber seführt hat, ob denn über- haupt, und unter welchen Umständen Vebergänge zwischen ihnen möglich sind. Ausnahmsweise sah ich bei Chiusaforte unterhalb Pon- tebba längs der Strasse D. Sternbergü, der sich im Wuchs einiger- massen dem D. Monspessulanus nähert; auch im Thale der Korit- nica (südlich vom Predil) geht diese Art nach Norden in eine zwar seegrüne, jedoch im Uebrigen keineswegs dem D. Sternbergiü ent- sprechende oder auffallend ähnliche Form — D. Monsp. var. com- pacta — über, wie ich bereits in Engler’s Botan. Jahrb., V. Bu., S. 375—378, ausführlicher berichtet habe. Iın botanischen Garten ist D. Sternbergii bisher im Wuchs und Habitus, wie auch in sonstigen wesentlichen Eigenschaften, un- verändert geblieben; blos die Glaucescenz hat etwas abgenommen. Ein Beitrag zur Kenntniss der mährischen Brombeerenflora. Von H. Sabransky. Prof. Formänek hat bereits wiederholt von mir herrührende Bestimmungen seiner mährischen Brombeerenfunde mitgetheilt. Zu seinem Aufsatze in Nr. 14, Jahrgang 1887 dieser Zeitschrift sei sachträglich Folgendes bemerkt: 1. R. nitidus von Krasna ist doclı wohl kaum der Strauch der norddeutschen Niederung, sondern nur eine mehr sparrige Form des in Mähren weit verbreiteten R. pli- catus W. N.; ich glaube auch auf der dem spärlichen Materiale zu- gehörigen Etikette blos die Aehnlichkeit mit R. nitidus notirt zu haben. 2. Der Name PR. moritanus Wteg. (ebendaselbst) rührt nicht von mir, da mir ein solcher Wirtgen’ scher Rubus überhaupt nicht bekannt ist. Sollte das vielleicht ein Lapsus typographi für R. montanus Wtg. sein? Ich erinnere mich an die vor drei Jahren mir vorgelegene Pilanze nicht mehr, sollte ich sie jedoch als 403 R. montanus Wte. bezeichnet haben, so glaube ich für diese Be- stimmung immerhin einstehen zu können. Das Vorkommen dieser Art in Oesterreich-Ungarn wurde von mir nicht ohne zureichenden Grund behauptet. Die Meinung des Herrn Dr. Fritsch '), dass die Babington-Focke'schen Rhamnifolii im Gebiete der Monarchie fehlen, ist irrthümlich, da AR. rhamnifolius W. N. in Böhmen typisch vorkommt. Ich besitze ein schönes Exemplar dieser Art, welches. Herr Dr. ÖOstermeyer am Schlossberge bei Teplitz gesammelt hat. 3. Für die Echtheit des R. silvaticus bei Pernstein übernehme ich keineswegs volle Garantie. Herr Formänek, sowie Herr Prof. W,. Spitzner in Pross- nitz haben mir seitdem eine grosse Menge mährischer Brombeeren zur Revision eingesendet. Bei der Durchsicht so vieler Formen konnte ich mich nicht der Ueberzeugung verschliessen, dass das mährisch- schlesische Gebirgsland einen weitaus selbstständigeren Rubusflor beherberge, als dies bisher in den vorliegenden Werken, namentlich in der Flora Oborny’s geschildert wird. Nach den charakteristischen Funden Haläcsy’s in den Ausläufern der Ostalpen und den nicht minder eigenthümlichen Arten der westkarpathischen Vorberge ist es auch anders nicht zu erwarten, als dass das böhmisch-mährisch- schlesische Gebirgssystem eine Reihe interessanter Eigenformen be- herberge. Es wird sich eben erst ganz allmälig ein Bild batographischer Grossartigkeit unserer Monarchie entrollen, zu dem heute kaum noch die ersten Striche gezogen sind. In Betracht der Nothwendigkeit jedes solchen Strichelchens gestatte ich mir nun eine Auswahl von bislang unbeschriebenen Formen der Formänek-Spitzner’schen Aufsamm- lung bekannt zu machen. Es sei noch hinzugefügt, dass mir von diesen Brombeeren eine reichliche Anzahl instructiver Exemplare vorgelegen ist und dass mir ausserdem Herr Spitzner treffliche, und nach der lebenden Pflanze gefertigte Notizen zur Verfügung stellte. 1. R. villicaulis Koch C. var. Doubravnicensis m. I. villicaulis Koch (., ein leicht erkennbarer Typus, varirt, wo er vorkommt, stets nur innerhalb enger Grenzen; im Schatten des Waldes mit grossen, schlaffen, grünen Blättern und schlanker, sparriger Blüthenrispe vorkommend, schützt er sich an sonnigen Orten gegen Licht- und Wärmestrahlen durch Indumentvermehrung und Verkleinerung der Oberflächen, also durch filzige, zweifärbige, lederige Blätter mit kleinerer Spreite und Zusammenziehung der Inflorescenz. Solche Formen (F2. rectangulatus Maass) kommen selbstredend auch bei uns vor, ich sah sie wiederholt aus Mähren (Prossnitz) und Niederösterreich (Gloggnitz). Wenn sich aber bei einer Brombeere, die sonst unverkennbare Beziehungen zu R. villi- caulis zeigt, die Art der Bestachelung völlig ändert und ausser- dem noch andere Eigenthümlichkeiten hinzutreten, so kann sie der ') Siehe Verh. d, zool.-botan. Gesellsch. Wien. XXXVIII. S. 777 (1888). 31* 404 Systematiker nicht ohne Weiteres der Stammform subsumiren. Ich trenne darum den A. Doubravnicensis von R. villicaulis ab und diagnosire ihn folgendermassen: R. villicaulis. R. Doubravnicensis. Stipellen und Bracteen drüsen- Stipellen und Braeteen am los. Rande drüsenführend (wie R. rhombifolius). Blättchen oberseits spärlich be- |Blättehen oben sehr deutlich haart, unten meist grün, aus| behaart, unten weichfilzig grau, gerundetem Grunde elliptisch | aus stets herzförmigem Grunde oder eilänglich oder rundlich.| breiteiförmie. Die Blättchen an der Spitze des Blüthenzweiges unten weiss- filzig. Blüthenaxe mit schlanken, lan- Blüthenaxen mit viel kürzeren, gen, ihren Querdurchmesser 3-| den Querdurchmesser kaum 2- bis bis 5mal überragenden Stacheln | 3mal überragenden Stacheln be- bewehrt. setzt. Untere Blüthenäste sparrig oder ‚Untere Blüthenäste aufrecht und ganz rechtwinkelig abzmpnd. wenig verlängert: Inflorescenz bedeutend verlängert; Inflore-; daher schmal zusammengezogen, seenz daher aus breiterem! oft sehr lang. Grunde nach oben verjüngt. Blüthenstielchen dicht mitlan- | Blüthenstiele nicht dicht, mit gen, kaum gebogenen Stacheln | viel kürzeren, das Stielchen etwa besetzt. 2mal überragenden Stachelchen bewehrt. Diese eigenthümliche Form wurde von Dr. E. Formänek auf den Hügeln Hlavacow und Sibenice bei Doubravynik entdeckt. 2. R. Formanekii n. sp. hybr. — R. oreogeton X tomentosus. Am Hügel Bozinka bei Doubravnik (Formänek). Im Habitus zwischen den beiden vom selben Standorte vorliegenden Stammarten genau intermediär. Blätter gross, wie die der Schattenform des O. oreogeton theils hellgrün, theils (unten stets) mit einem durch- scheinenden Sternfilz dünn überzogen, sämmtlich mit stark keilför- miger Basis, grob mehrfach gesägt wie die des R. tomentosus. Rispe aus sehr verlängert gestielten Cymen gebildet, der des R. oreogeton ähnlich. Blüthenstielchen fein bestachelt, mit kürzeren und längeren Stieldrüsen versehen. Kelche mit verlängerten Zipfeln, diese graufilzig, mit sitzenden und gestielten Drüsen versehen. Sti- pellen lineallanzettlich. — R. Vrabelyianus Kern., den ich (Oesterr. botan. Ztg. 1887, Nr. 9) ebenfalls als oreogeton X tomentosus ge- 405 deutet habe, stammt von der var. setoso-glandulosus Wirtg., dem sogenannten Z. Lloydianus Genev. ab. Er unterscheidet ‚sich. daher durch seine von zahlreichen, derberen Stacheln, Stachelhöckern, Drü- sen und anderen Trichombildungen, starrenden Axen und veränder- tem Habitus von A. Formanekiü, der ein Mischling von R. oreo- geton und R. tomentosus vulgaris Focke ist. 3. R. Moravieus n. sp. Turiones arcuatim adscendentes apice nutantes angulati viri- des epruinosi dense patenter pilosi, glandulis numerosis acieulis setis- que glanduliferis exasperati, aculeis maioribus (mediocris magnitu- dinis) subaequalibus copiosis e basi dilatata (semper pilosa) subuli- formibus plerumque rectis et reclinatis flaveolis armati; folia qui- nato-pedata petiolo piloso-glanduloso et acieulis rectis s. parum cur- vatis instructo, stipulis linearibus; foliola omnia manifestim petiolulata inaequaliter serrata utrinque parcissime pilosa et laete viidia cum superficie obscura et nitente, medium e cordata basi ovatum s. ellipticum longius acuminatum ; inflorescentia mediocris vix elongata superne decrescens foliosa cum ramulis omnibus erectis inferioribus elongatis et supremis brevibus subunifloris, tomentoso- puberulis et glandulis tomento longioribus (sed diametrum peduneuli non superantibus) crebris acieulisque reetis gracilibus instructis; rhachis paniculae caeterum pilosa aculeis longioribus tenuibus seti- eulisque exasperata; flores mediocres, sepala canescentia, albomar- ginata aciculata in flore reflexa postea erigentia et demum fructui applicata, cuspidata; petala elliptica, alba in flore expansa postea conniventia stamina stylis aequilonga; germina glabra. Verbreitet in „Zbänovsky zleb“ am Plateau Drahan bei Plu- menau (W. Spitzner). R. Moravicus reiht sich am natürlichsten in die Serie der Focke’schen „Radulae“ ein; von den sogenannten „Adenophorae“ weicht er durch die dichte Behaarung der Axen, den Drüsenreichthum und die Rauhigkeit des Schösslings ab. Er schliesst sich jedoch keiner der in der Synopsis beschriebenen Arten verwandtschaftlich an. Be- stimmt man dort nach dem Conspectus specierum, so gelangt man zu R. Loehri Wtg., der aber von J?. Moravicus ganz verschieden ist. Eine Verwechslung könnte allein nur mit dem in Mähren sehr häufigen R. Clusii Borb.'‘) stattfinden. Von dieser einigermassen ähnlichen Art unterscheidet sich aber R. Moravicus durch die nach der Blüthe nicht herabgeschlagenen Kelchzipfel, durch die viel stär- kere Behaarung der Schösslinge, die auch ungleich reicher an Drüsen sind, durch die diehtere, aber bedeutend schwächere und mehr un- gleiche Bewehrung, und schliesslich durch die kürzere, beblätterte und schwächer bestachelte Blüthenrispe, deren Aeste nicht spreizen, sondern aufrecht abstehen. RR. Loehri ist sofort an seiner verlängerten, ') = R. Gremlii Aut. Austr. non Focke: siehe Borbäs in Eıdeszeti lapok 1885, pag. 401— 402, - 406 schlanken, an 7. vudis erinnernden Infloresceenz zu erkennen. Sehr nahe verwandt ist mit R. Moravicus ein von A. Progel in der deutschen botan. Monatsschr. 1886 als R. epipsilos var. monticola beschriebener Rubus; er unterscheidet sich von demselben nur durch die dicht abstehend behaarten, also nicht verwoben filzigen Blüthen- ästchen. (Schluss folgt.) Beiträge zur Moosflora des Pester Comitates, Von Carl Schilbersky jun. Die südliche Hälfte des Pester Comitates ist in Folge ihrer klimatischen Verhältnisse arm an Laubmoosen; selbst die Umgebung von Budapest bietet in dieser Hinsicht wenig, obwohl man hier bei den vielfach zu Tage tretenden Kalk- und Dolomitablagerungen einen grösseren Reichthum an felsbewohnenden Arten erwarten sollte. Eine grössere Ausbeute bietet der nördliche gebirgige Theil des Comitates, da hier dichtere Eichen- und Buchenwälder, häufige Quellen und die durch die Höhenlage bedinsten günstigeren klimatischen Verhältnisse eine üppigere Moosflora zulassen, da überdies die Trachytberge von St. Andrae bis gegen Bogdany in Folge ihrer Unterlage Standorte für diese speciell bevorzugende Moose bieten. Die reichsten Funde von Moosen bieten im Comitat die feuch- ten Schluchten und schattigen Felsblöcke der Pilisgruppe, die quellenreiche Umgebung von Visegräd mit wassertriefenden Fels- wänden und die feuchten dichten Wälder des 659 Meter hohen Dobogöokö. Im Folgenden theile ich einige Resultate meiner bisher im Comitate ausgeführten Excursionen mit, die doch einige nicht un- wichtige Beiträge zur Kenntniss der Moosflora desselben enthalten dürften: Bryum versicolor A. Braun; zwischen Schotter neben dem Izbeger Bach (Juli 1888). Bisher waren nur zwei Standorte dieses Mooses aus Ungarn bekannt: „am Grunde der Hohen-Tatra bei Javorina* und „am Drevenyikberg“, vergl. Hazslinszky: A magyar birodalom mohfloräja 1885, S. 179. Leucobryum glaucum (L. Speec. pl. p. 1582) Schimper Synops. ed I., II. sammelte ich nahe dem Wasserfall des Izbeger Baches „Dömörkapu“ genannt, am 30. Juni dieses Jahres. Es bildete kleine dichte Pölster auf einer sehr beschränkten Stelle. Prof. Dr. V. v. Borbäs fand die Pflanze zuerst und machte mich auf dieselbe auf- merksam. Der Fund ist um so mehr von Interesse, da ich ZLeuco- bryum in der vielfach durchstreiften Piliser Berggruppe noch nie- mals fand. Die nächstgelegenen der bisher bekannten Standorte sind: Rosenau, die Umgebung von Paräd im Mätragebirg und der Berg Karanes im Neograder Comitat. ne 407 Barbula muralis Timm. var. rupestris (Schultz Recens p. 29) bei Budapest am Kleinen Schwabenberg auf Kalk (3. Sep- tember 1839). Hazslinszky gibt für diese Varietät in seiner „Moos- flora von Ungarn“ S. 130 zwei Standorte an, einen oberungarischen (bei Kaschau) und einen dalmatinischen. Ich bin jedoch überzeugt, dass sich noch mehrere Standorte dieser Varietät finden werden, da dieselbe anderorts, z. B. in Oesterreich im Gebiet der Art eine sehr häufige Abart ist,') welche selbst bis in die Alpenregion steiet. Leptotrichum flexicaule Hampe, var. densum (Br. eur.), (Determ. Dr. K. Demeter) auf dem Lindenberge bei Budapest auf Kalk- felsen (Mai 1885). Ich konnte die Pflanze trotz wiederhelten Suchens auf demselben Standorte niemals fertil antreffen, ich fand immer nur Rasen, in denen weder Archegonien, noch Antheridien gebildet waren. L. flewicaule ist nach Hazslinszky’s Angaben aus Ungarn von mehreren Standorten, grösstentheils aus gebirgigen Gegenden bekannt, die angeführte Varietät jedoch ist für Ungarn neu; selbst in Juratzka’s „Laubmoosflora“ findet sich keine Erwähnung derselben. Gymnostomum curvirostrum Hedw., im unteren Theile des steilen südlichen Bergrückens vom „Köhegy“ (Steinberg) bei Pomär, an einer feuchten Felsenwand in der nächsten Nähe von Wein- gärten (19. Juni 1889). Dieses in den Centralalpen mit Vorliebe auf Kalkboden gedeihende Moos kommt in Oesterreich auch in der nie- deren Bergregion vor. In Ungarn scheint es nach Hazslinszky (l. c. p. 86) fast ausschliesslich in den Gegenden höherer Gebirge vorzu- kommen. Der oben angeführte ist bisher der einzige Standort aus Mittelungarn. Funaria calcarea Wahlenberg, am Pilisberg; auf Felsen ober Pilis Szänto (August 1886). Funaria ealcarea ist auf den Kalk- bergen bei Budapest ziemlich häufig, was schon Simkovies im „Magyar Növenytani Lapok* (Jahrgang 1879) anführt. Litteratur-Uebersicht.”) September 1889. Adamovie A. Nachträgliches zur „Flora von Südbosnien und der angrenzenden Herzegowina“ des Dr. G. R. v. Beck. (Deutsche botan. Monatsschrift VII, Nr. 8.) 6 8. Verf. hat 1888 im genannten Gebiete botanisirt und publieirt nene Standorte und als für das Gebiet neue Arten: Bleelmum Spicant With., Al- ') J. Juratzka, Laubmoosflora von Oesterreich-Ungarn 8. 435. °) Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes, Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten höflichst ersucht, Die led. 408 lium pulchellum Don, Alsine graminifolia. var. glaberrima Vis., Hellevorus multifidus Vis., Alyssum repens Baumg., Polyyala pyxwophylla Av& Lal., Saxi- /raga Hohenwartiü Sternb., Oxytropis montana L., Onosma echioides L., Linaria alpina L., Acanthus mollis L., Mentha pulegioides Sieb., Plantago carinata Schrad. var. graminifolia Kern. — Neu beschrieben werden: Sari- fraga Kerneri Adam. und Asperula Wettsteinii Adam. — Zum Mindesten überflüssig sind die ganz ungerechtfertigten Ausfälle gegen das im Titel genannte verdienstvolle Werk. Blocki B. Rosa thyraica Spee. nov. (Botan. Centralbl. 1889, Nr. 37.) 8°. 2:8. Sectio: „R. caninae pubescentes“. — Standort: Uferabhänge des Dniester und Seret in Südostgalizien. Borbäs V. Conspectus Ajugarum novarum dubiarumque. (Termesze- trajzi füzetek XII. S. 108—112.) Uebersicht der A.-Arten aus der Section: „Bugulae* (Tourn.). Neu: A. breviproles Borb. (A. Genevensis X super reptans), Buccari. — A. humilis Borb. (A. subpyramidalis X reptans) Trins, Tirol. — A. perbracteata Borb. (A. super-Genevensis X pyramidalis) Potsdam. Braun H. Ueber einige in Bayern und dem Herzogthume Salzburg wachsende Formen der Gattung Rosa. (Berichte d. botan. Vereines in Landsh. XI.) 8°. 38 S. Anführung zahlreicher Standorte aus Salzburg, besonders der Umgebung von Zell am See. — Einschaltungsweise Beschreibung von R. dwmetorum var, Przybylskii var. nov. aus Steiermark. (Össach bei Judenburg.) Burgerstein A. Materialien zu einer Monographie, betreffend die Erscheinungen der Transpiration der Pflanzen. II. (Verh. d. zool.- botan. Gesellsch. XXXIX., 8. 399.) 8°. 164 8. Burgerstein A. Leitfaden der Botanik für die oberen Classen der Mittelschulen. 2. Aufl. Wien (Hölder). 8°. 170 8. 340 Abbildg. 1 fl. 40 kr. Ettingshausen (C. Fr. v. und KraSan Fr. Beiträge zur Erfor- schung der atavistischen Formen an lebenden Pflanzen und ihrer Beziehungen zu den Arten ihrer Gattung. (Denkschrift d. Akad. d. Wissensch. Wien, Math.-naturw. Cl. LV. Bd.) 4°. 38 S. 4 Taf. in Nat.-Selbstdr. Fick E. und Pax F. Resultate der Durchforschung der schlesischen Phanerogamenflora im Jahre 1888. (Jahresber. d. schles. Gesellsch. f. vater]. Cultur 36.) 32 8. Enthält u. a. die Beschreibung folgender neuer Arten und Varietäten: Potentilla reptans L. var. pubescens Fick, Ayrimonia Eupatoria var. fallax Fick, Hieracium vulgatum Fr. var. ezantoriense Fick, Mentha paueiflora Fig., Euphorbia Esula X Cupurissias Fig., Fagus silvatica L. var. puberula Fick, Alnus Silesiaca (serrulata X glutinosa) Fick, Salix cinerea X acutifolia Fig., Carex Silesiaca (paniculata X canescens) Fig., €. Arthuriana (remota X canescens) Beckm. u. Fig. Firbas R. Ueber die in den Trieben von Solanum tuberosum ent- haltenen Basen. Wien. (Sitzber. d. Akad. d. Wiss. XCVIII Bd.) gr. 8°. 20 S. 20 kr. 409 Fritsch €. Ueber eine neue Potentilla aus Mittelamerika. (Engler’s Botan. Jalırb. f. System. ete. Bd. XI, Heft 3.) 8’. 4 S. P. heterosepala Fıtsceh. mit 2 Varietäten «) Guatemalensis (Guatemala; Scherzer), f) Mexicana (Mexiko, Orizaba; Wawra). Fritsch €. Ueber ein neues hybrides Verbascum. (Verh. d. zool.- botan. Gesellsch. XXXIX. Sitzungsber., S. 71.) Verbascum Carinthiacum ( Austriacum X thapsiforme). Gmünd in Kärnten (Fritsch). F. K. Die Peronospora der Weinrebe. (Mittheilungen d. Seect. f. Naturkunde des Oe. T. C., S. 71.) Bespricht das Auftreten der Peronospora viticola De By. im Val Sugana in Südtirol. — Ein „neuer“ Gast ist aber P. v. denn doch nicht, da sie seit 4851 in Südtirol devastirend auftritt, ebenso wenig neu, wie Ustilago Maydis (De Cand. 1815) ein neuer Pilz ist, wie dies kürzlich an einem anderen Orte (vergl. Wiener illustr. Gartenzeitung 1889, Nr. 8) behauptet wurde. Gibelli G. und Belli E. Rivista ceritica delle specie di Trifolium italiani della sezione Chronosenium Ser. (Malpighia III. Fasc. 5/6.) 41 S. 6 Illustr. Kritische Bearbeitung der Arten T. agrarium Poll., aureum Pull, patens Schreb., brutium Ten., speeiosum W., Dolopium Heldr. et Hochst. (patens X mesogitanum Boiss.), filiforme L. Haberlandt G. Ueber Einkapselung des Protoplasmas mit Rück- sicht auf die Function des Zellkernes. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. 98 Bd.) 8 S. 1 Taf. Hansgirg A. Resultate der vom Verf. im Jahre 1883 ausgeführten Durchforschung der Süsswasseralgen und der saprophytischen Bac- terien Böhmens. (Sitzungsber. d. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. Prag.) 43 S. Hauck I. Algues marines du nord du Portugal. (Coimbra. Bollet. Soc. Brot.) 4°. 19 S. Hovorka 0. v. und Winkler F. Ein neues Unterscheidungsmerk- mal zwischen dem Bareillus cholerae asiaticae Koch und dem von Finkler und‘ Prior entdeckten Bacillus. (Allg. Wiener med. Ztg. Nr. 23.) 28. Kerner v. Marilaun A. Pflanzenleben. II. Bd., Heft 2. Leipzig. (Bibliographisches Institut.) Gr. 8°. 48 S.2 Farbentafeln, 183 Einzel- figuren. 1 M. Vorliegende Lieferung enthält folgende Capitel: Fortpflanzung und Vermehrung durch Früchte: Befruchtung und Frucht- bildung der Kryptogamen. — Die Fruchtanlage der Phanerogamen. — Die Pollenblätter. — Der Pollen. Die zwei Farbendruckbilder stellen dar: 4. Kokospalmen auf Ceylon. 2. „Veilchenstein“, im tirolischen Oetzthale. Die Holzsehnitt-Illustrationen haben folgende Bezeichnungen: Fucus vesieulosus. — Befruchtung und Fruchtbildung der Mucorineen, Sipho- naceen und Floridcen. — Befruchtung, Frucht- und Sporenbildung der Perono- sporcen. — Befruchtung der Characeen. — Anlagen und Baupläne der Phane- 410 rogamenfrüchte (4). — Antholysen und Fruchtanlagen. — Samenanlagen, Antho- Iysen und Vergrünungen. — Pollenblätter aus gefüllten und vergrünten Blü- tlıen. — Pollenblätter. Kitasato. Ueber den Tetanus-Erreger. (Allg. Wiener med. Ztg. Nr. 20.):2 S, Klein I. A modern növenytan törekvesei (Die Bestrebungen der modernen Botanik). (Ertekezesek a Termeszettudom. Köreböl. Kotet XIX. Szäm. 4.) Pest. Krasser F. Ueber den versteinerten Wald bei Kairo. (Mittheilungen d. Sect. f. Naturkunde des Oe. T. C. S. 65.) 4°. 4 8. Kronfeld M. Wird die Rebenblüthe von Honigbienen besucht? („N. fr. Presse“ 1889, Nr. 8989.) Nencki M. Untersuchungen über die Zersetzung des Eiweisses durch anaörobe Spaltpilze. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. XCVIIL. Bd. Abth. IL) 8°. 20 8. Porta P. Sulla distinzioni dei generi e delle specie nel regno vege- table. (Att. d. Acad. degli agiati di Rovereto. Ann. VI.) Publicationen der k. k. Gartenbau-Gesellschaft von Steiermark. Nr. 1. Ein Schulgarten für grössere Städte. Berlin 1889. 8°. 36 S. 1 Plan. '50°kr. Rathay E. Die Geschlechtsverhältnisse der Reben und ihre Bedeu- tung für den Weinbau. II. Wien (W. Frick). 8°. 92 8. 3 Taf. 8 Textillustr. 1 fl. 80 kr. Standfest Fr. Ein Beitrag zur Phylogenie der Gattung Liguidam- bar. (Denkschrift d. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. LV..B03740.4 8. 1.Taf, Stapf O0. Die Arten der Gattung Adonis. (Verh. d. zool.-botan. Gesellsch. Sitzungsber. S. 73.) 3 8. Systematische Uebersicht der bisher bekannten A.-Arten. Stein B. Nachträge zur Flechtenflora Schlesiens. (Bericht d. schles. (Gesellsch. f. vater]. Cultur 36.) 8 8. Für Schlesien neu: Evernia thamnodes Fw., Ramalina minuscula Nyl., Cladonia polybotrya Nyl., Cl. bellidiflora var. glahrescens Nyl., Acaro- spora oligospora Nyl., Callopisma pyraceum var. mierocarpon Anzi, (. obseu- rellum Th. Fr., Lecanora subintricata Th. Fr., Biatorina adpressa Hepp, B. asserceulorum Th. Fr.. 2. pulveracea (Flke.). Conianyium lapidicolum (Tayl.), Polyblastia questphalica Lehm.. Striekeria Barthii Kbr., Sagedia affınis Mass., Phacospora peregrina Fw., Tichothecium calcaricolum Mudd, JP’soro- tichia Arnoldiana (Hepp). Neue Arten und Varietäten: Oladonia coccifera f. minuta Stein, Dimerospora Hellwiyii Stein, Lecanora Silesiaca Stein, Thelocarpon Elsneri Stein, Scolieiosporum Baggei var. Epithyumum Stein, Hazslinszkya zylogra- phoides Stein, Verrucaria muralis Ach. var. opegr ıphoides Stein, Thrombiun Cladoniae Stein, Th. Jonaspidis Stein, Strickeria Hellwigü Stein, Artho- pyrenia Vratislaviensis Stein. 411 Stockmayer S. Beiträge zur Pilzflora Niederösterreichs. (Verh. d. zool.-botan. Gesellsch. XXXIX. Abh., S. 357.) 11 8. Aufzählung von Pilzen aus dem Wienthale, dem Waldviertel und den niederösterreichischen Voralpen. Neunzehn für das Kronland neue Arten. — Panus torulosus W. var. violaceus nov. var. Gablitz bei l’urkersdorf. — Bo- letus Beckii nov. spec. Pottenstein. — Ein entschiedener Vorzug dieser Arbeit liegt darin, dass Verf. dann, wenn er die Originalbeschreibung einer Art nieht verglich, nicht diese, sondern jene Diagnose eitirte, nach der die Bestimmung erfolgte. Strasser P. Zur Flechtenflora Niederösterreichs. I. (Verh. d. zool.- botan. Gesellsch. XXXIX. Abtlh., S. 327.) 45 8. Umfangreiche Aufzählung der Flechten, die Verf. um Seitenstetten und Sonntagsberg in Niederösterreich, ferner in verschiedenen Theilen der nieder- österreichischen Voralpen gesammelt hat, ferner der im Herbare Poetsch belegten Flechtenfunde aus Niederösterreich. Die Arbeit enthält zahlreiche, für das Gebiet neue Arten, kritische Beinerkungen und Beubachtung.n. St. Weissblühende Lärche. (Oesterr. Vierteljahresschrift f. Forst- wesen 1889. III. Heft. S. 287.) 1 8. Ein Exemplar von L. Europaea mit schneeweissen weiblichen Blütlien auf dem Ursulaberge bei Köttuloch, Kärnten. St. Ueberwallungserscheinungen an der Fichte (a. .a. 0. S. 288). Bei Eberstein wurde eine Fichte gefunden. deren Stainm den Schädel eines Hirsches und z, Th. die Geweihe überwallt hatte. Velenovsky I. Die Farne der böhmischen Kreideformation. (Abh. d. math.-naturw. ©]. d. königl. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. VII. Folge, 2. Band.) 32 S. 6 Taf. Voss W. Florenbilder aus den Umgebungen Laibachs. (Jahresbericht der Staats-Ober-Realschule in Laibach 1889). 8°. 53 8. Floristische Schilderung von zwölf verschiedenen Gegenden der weiteren Umgebung Laibachs. Au-ser Aufzählungen der Locallloren enthalten dierelben insbesondere Schilderungen von Pflanzengenossenschaften,;, Anführung zahl- reicher neuer Standorte. — Bemerkenswerth sind auch die beiden letzten Ar- tikel: 13. Ein botanischer Ausflug in die Braunkohlengruben Sagors (Berg- werkspilze) und 14. Pilzepidemien in Krain. Weichselbaum A. Bacteriologische Untersuchungen des Wassers der Wiener Hochquellenleitung. (Zeitschr. f. österr. Sanitätswesen 1889, Nr. 14—23.) Wiemann A. Sarifraga Braunii nov. hybr. (muscoides Wulf. x tenella Wulf.). (Verh. d. zool.-botan. Gesellsch. XXXIX. S. 479.) 2 Seiten. Zoebl A. Der anatomische Bau der Fruchtschale der Gerste. (Verh. d. naturf. Vereines in Brünn. XXVII. Bd.) 8°. 26 8. 20 Fig. Eingehende Darlegung des anatomischen Baues. Sehr schöne Holz- schnitte. Balsamo F,, Quadri sinottiei di Botanica, Morfologia e lisiologia. Napoli. 8°. 81 pag. 1 fl. 412 Baumgarten P. Lehrbuch der pathologischen Mykologie. II. Hälfte. 2. Halbband (Schluss). Braunschweig (H. Bruhn). 8°. 183 8. 15 Abbildg. 5 M. 40 Pf. Braithwaite R. The British Moss-Flora. Part. XII. London (Peliaie verlag). 43 S. 7 Taf. Vorliegendes Heft umfasst den Schluss der Grimmiaceen und die Schi- stosteyaceen. DippelL. Handbuch der Laubholzkunde. Beschreibung der in Deutsch- land heimischen und im Freien eultivirten Bäume und Sträucher. I. Theil: Monocotylae und Sympetalae der Dicotyleae. Berlin (P. . Parey). Gr. 8°. 449 S. 280 Illustr. 9 Ai. Ein selır werthvolles Handbuch; dasselbe enthält eine vollständige Auf“ zählung der im Titel genannten Pfl: anzen, gute und charakteristische Abbil” dungen zahlreicher Arten, genaue, wenn auch kurze Beschreibungen, Litteratur- nachweise, sowie den Nachweis guter Ilustiationen. Das Buch ist auch als Be ‚stimmungsbuch leicht zu benützen in Folge der Gruppirung der Arten nach auffallenden Merkmalen. Dujardin-Beaumetz et Egasse E Les plantes medicinales indi- genes et exotiques; leurs usages tberapeutiques, pharmaceutiques et industriels. Paris (Doin). 8°. 853 p. 1034 Fig. et 40 Tab. 25 Fr. Engelbrecht Th. Deutschlands Apfelsorten. Illustrirte, systema- tische Darstellung der im Gebiete des deutschen Pomologen- Vereins gebauten "Apfelsorten. Braunschweig (F. Vieweg). 8°. 7788. 688 Holzschn. 12 fl. Engler A. und Prantl K. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leip- zig (W. Engelmann). 37. Liefrg. 48 S. 31 Fig. 1 M. 50 Pf. OÖ. Drude: Clethraceae, Pirolaceae, Lennoaceae, Ericaceae. Fränkel €. und Pfeiffer R. Mikrophotographischer Atlas der Bac- terienkunde. Liefrg. 4. Berlin (A. Hirschwald). 8°. 6 Taf. 4 M. Giard A. Sur la transformation de Pulicaria dysenterica Gaertn, en une plante dioique, (Bull. scient. de la France.) 8°. 21 8. 1 Farbentaf. Schilderung der Blüthenformen der genannten Pflanzen. Es gibt g, g und © Exemplare. Goppelsroeder F. Ueber das Emporsteigen der Farbstoffe in den Pflanzen. Mülhausen (Wenz u. Peters). 8°. 78 S. Hanbury F. J., Illustrated Monograph of British Hieracia. Part I. London. 4°. 8 p. 3 plates. Hetley Ch. et E. Raoul. Fleurs sanvages et bois precieux de la ‘ Nouvelle-Zelande. Paris 1889. Gr. 4. av. 37 planches en couleur, 48 fl. u 415 Jungek M. Flora von Gleichwitz und Umgegend. Göttingen. Gr.8°. 10 u. 127 S. 1 fl. 40 kr. Kirk T. The Forest-Flora of New-Zealand. Wellington N. Z. 1889. fol. 345 p. with 160 plates. Klein L. Botanische Baecterienstudien. I. (Centralbl. f. Bact. und Parasitenk. Bd. VI.) 20 S. 8 Taf. 4. Zur Entwickelungsgeschichte von zwei „falschen“ Heupilzen: Baeillus leptosporus n. sp. und B. sessilis n. sp. — 2. Zur Entwiekelungsgeschichte einer neuen pleomorphen Spaltpilzart: Bacillus allantoides n. sp. Lojacono Pajero. Flora Sieula o descerizione delle piante vascolari spontanee o indigenate in Sieilia. Parte I: Polypetalae — Tha- lamiflorae. Palermo (Virzi). 4°. 225 S. 20 Taf. 25 M. Maisonneuve P. Nouveau cours d’histoire naturelle. Botanique. Anatomie et physiologie des vegetaux. 2. ed. Paris (Palme). 8°. 151 Fig. 6 Fr. Mez Ü. Lauraceae Americanae, monographice descripsit. (Jahrbuch d. königl. botan. Gartens u. Mus. Berlin, Bd. V.) 8°. 556 8. 3 Taf. 12 fl. Micheels H. Recherches sur les jeunes palmiers. Liege (M. Nier- strasz). 4°. 126 S. 4 Taf. 4 fl. 80 kr. Migula W. Die Characeen. Rabenhorst’s Kryptogamen-Flora. 2. Aufl. V. Bd. 1. Liefrg. Leipzig (E. Kummer). 64 S. 26 Fig. 2 M. 40 Pf. Vorliegende Lieferung enthält: I. Morphologie und Entwickelungs- geschichte. II. Geschichtliche Entwickelung der Characeenkunde. Naegeli (C. v. und Peter A. Die Hieraeien Mittel-Europas. Bd. II. Heft 3. München. Gr. 8°. 99 S. 3 M. 50 Pf. Nöldeke (C. Flora des Fürstenthums Lüneburg, des Herzogthums Lauenburg und der freien Stadt Hamburg. Liefrg. 5. Celle (Ca- paun-Karlowa). 8°. S. 257—320. Oltmanns F. Beiträge zur Kenntniss der Fucaceen. (Bibliotheca botanica, 14. Heft.) 4°. 96 S. 15 Taf. Pratt A. The Grasses, Sedges and Ferns of Great Britain. London _(Warne). 8°. 150 p. 286 Spee. Col. 15/. Reinke I. Atlas deutscher Meeresalgen. Erstes Heft. Berlin (P. Parey). tr. 4°. 34 S. 25 Taf. 30 M. Vom Verf. in Verbindung mit F. Schütt und P. Kuckuck heraus- gegeben, Reling H. und Bohnhorst I. Unsere Pflanzen nach ihren deut- schen Volksnamen, ihrer Stellung in der Mythologie und Volks- glauben. 2. Aufl. Gotha (Thienemann). 8°. 434 S. 4 M. 60 Pf. 414 Rosen F. Systematische und biologische Beobachtungen über Ero- phila vernd. (Botan. beitg. Nr. 35 u. f.) Ausführung einer von De Bary vor seinem Tode begonnenen Arbeit. Pıüfung und Kritik der Jordan’schen Arten. Auf Grund von Culturversuchen kommt Verf. zu folgendem Resultate: Die Gattung umfasst thatsächlich eine grosse Zahl von Arten. Neue Arten: E. obconica, glaucina, graminea, violacea, scabra, elongata De By., graminifolia. Schenek H. Ueber das Aerenchym, ein dem Korke homologes Ge- webe bei Sumpfpflanzen. Berlin (G. Bernstein). 8°. 48 S. 6 Taf. Schroeter I. Kryptogamen-Flora von Schlesien, herausg. v. Cohn, IH. Bd.: Pilze. 6. Liefrg. Breslau (I. U. Kern). 8°. 173 8. Vorliegende Lieferung (Schluss der 4. Hälfte des 3. Bandes) enthält den Abschluss der Gattung Ayaricus, die Gattungen Lepiota, Amanitopsis, Ama- nita, die Phalloideen, Gasteromyceten, ferner eine „Zusammenstellung der im ganzen Bande aufgeführten Pilze nach ihren Nährböden“ und die Indices. Todaro A. Hortus Botanieus Panormitanus s. plantae novae vel eriticae, quae in horto bot. Panorm. coluntur. Tom. II. Fasc. V. Panormi (Hort. bot.) fol. 6 S. Tab. XXXIII u. XXXIV. De Toni J. B. Sylloge Algarum omnium hucusque cognitarum. Volumen I: Chlorophyceae. 2 partes. Patavii (et Berolini, R. Fried- länder & Sohn) Gr. 8°. 12, 139 et 1315 p. 44 fl. Wünsche O. Schulflora von Deutschland. I. Theil: Die niederen Pflanzen. Leipzig (B. G@. Teubner). 16°. 435 S. 2 fl. 40 kr. Zujovic I. M. Le docteur Josef Panlic. Belgrad (Staatsdruckerei). er138,. Flora von Oesterreich-Ungarn. A. Nieder-Oesterreich. 1. Seirpus supinus L. trat heuer auf feuchtem Sande am alten Donaubette bei Kagran in grosser Menge auf. An demselben Standorte fand sich die Pflanze schon 1886, fehlte dagegen in den Jahren 1887 und 1888. —__ 2. Stenactis bellidiflora A. Br. Auf dem gelben Berge bei Ober- Weidlingau, in Strassengräben bei Au Kraking. 3. Cichorium Intybus L. Mit lichtgelben Blüthen an der Strasse von Weidlingau nach Hadersdorf neben dem Laudonparke. 2 und 3 M. Kronfeld. F. A. Tscherning. 4. Lappa ambigua Celak. (L. offhieinalis All. X tomentosa). Häufig auf wüsten Plätzen nahe der Belvedere-Linie in Wien (VL, 1889), an Wegrändern in Bruck a/L. (VIII, 1886). Wettstein. 415 5. Viola eyanea Kelak. Oesterr. botan. Ztg. 1872, S. 349, in Wäldern und buschigen Stellen bei Kalksburg, Neumühle. Die vielen Exemplare, welche Wiesbaur als V. suwavwis, V. Au- striaca f. nemorum und pinetorum in verschielenen Jahren ver- theilte, gehören nur zum Theil zu der behaartfrüchtigen V. Austriaca A. et J. Kern., ein guter Theil davon hat völlig kahle Fruchtknoten und Früchte. Diese kahlfrüchtigen Exem- plare gehören nach meiner Ansicht in den Formenkreis der V. cyanea und scheinen nur durch grössere Blätter (etwa wie bei V. odorata) und laug «efranste Nebenblätter (wie bei T. Au- striaca) von dieser verschieden zu sein (var. perfimbriata m.). v. Boıbäs. B. Tirol. 1. Viola eyanea Celak. in Gebüschen bei Bozen (Aichinger). v. Borbäs. Uebersicht der botanischen Vorlesungen an den öster- reichischen Universitäten im Wintersemester 1889/1890. 1. Wien. Professor Dr. Anton Kerner Ritter v. Marilaun: Morphologie und Systematik der Pflanzen für Medieiner und Pharmaceuten, fünf- mal wöchentlich. Derselbe: Anleitung zur Ausführung phytographischer Arbeiten, zehn Stunden wöchentlich. Professor Dr. Julius Wiesner: Elemente der Morphologie und Phy- siologie der Pflanzen, dreimal wöchentlich. Derselbe: Anatomische Demonstrationen zur alljemeinen Botanik, zweimal wöchentlich. Derselbe: Arbeiten im pflanzenphysioloyischen Institute, fünfmal wöchentlich. Professor Dr. Josef Böhm: Anatomie und Physiologie der Pflanzen, fünf Stunden wöchentlich. Derselbe: Conversatorium aus der Anatomie und Physiologie der Pllanzen, verbunden mit Demonstrationen, zwei Stunden wöchentlich. Privatdocent Dr. Günther Bock R. v. Mannagetta: Vergleichende Morphologie, Anatomie und Entwickelungsgeschichte der Blüthe (mit Demonstrationen), drei Stunden wöchentlich. Derselbe: Botanische Terminologie, einmal wöchentlich. Privatdocent Dr. Rich. Wettstein R. v. Westersheim: Allgemeine Systematik, Morpholoyie und Eniwickelungsgeschichte der Krypto- gamen, verbunden mit praktischen Uebungen und Demonstrationen, dreimal wöchentlich. Privatdoeent Dr. Otto Stapf: Allgemeine Pflanzengeographie, drei- mal wöchentlich. 4106 2. Prag. a) Deutsche Universität. Professor Dr. A. Weiss: Allgemeine Botanik für Medieiner und Pharmaceuten, dreimal wöchentlich. Derselbe: Mikroskopische Demonstrationen zu den Vorlesungen über allgemeine Botanik, zwei Stunden wöchentlich. Derselbe: Mikroskopische Uebungen für Anfänger, zwei Stunden wöchtl. Derselbe: Wissenschaftliche Arbeiten im Institute. Professor Dr. M. Willkomm: Morphologie und Systematik der gymnospermen Gewächse, zweimal wöchentlich. Privatdocent Dr. Schiffner: Morphologie und Systematik der Bryo- phyten, zweimal wöchentlich. b) Ccechische Universität. Professor Dr. L. Celakovsky: Allgemeine Botanik. Grundzüge der Anatomie, Physiologie und Morphologie, viermal wöchentlich. Derselbe: Ausgewählte Capitel der Biologie und Entwickelungsgeschichte, einmal wöchentlich. Derselbe: Praktische Uebungen im Mikroskopiren, zweistündig. Privatdocent Dr. Velenovsky: Geschichte der Pflanzen (Paläon- tologie, Systematik und Geographie der Pflanzen), zwei Stunden. Privatdocent Dr. Hansgirg: Allgemeine Physiologie der Pflanzen. I. Ernährung, einstündig, Derselbe: Physiologie, Morphologie und Systematik der Algen, ein- stündig. 3. Graz. Professor Dr. Constantin Frh. v. Ettingshausen: Phytopaläonto- logie, dreimal wöchentlich. Derselbe: Arbeiten bei der phyto-paläontologischen Sammlung, täglich. Professor Dr. G. Haberlandt: Allgemeine Botanik, dreimal wöchtl. Derselbe: Mikroskopische Demonstrationen, zweimal wöchentlich. Derselbe: Ueber das mechanische Gewebesystem der Pflanzen, ein- mal wöchentlich. Derselbe: Arbeiten im botanischen Institute, täglich. 4. Innsbruck. Professor Dr. E. Heinricher: Allyemeine Botanik, drei Stunden wöchentlich. Derselbe: Demonstrationen zur Pflanzen- Anatomie, zwei Stunden wöchentlich. Derselbe: Mikroskopisches Practicum für Anfänger, zwei Stunden wöchentlich. 5. Üzernowitz. Professor D. Tangl: Allgemeine Botanik, viermal wöchentlich. Der- selbe: Botanische Uebungen, einstündig. 417 Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc, K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Monatsversammlung am 2. October 1889. Herr Dr. E. v. Marenzeller hielt einen Vortrag über die neuesten Ergebnisse der Tiefseeforschung, iusbesondere über die För- derung derselben durch den derzeitigen Fürsten von Monaco. — Herr Hugo Zukal sprach über eine neue nieder organisirte Flechte, einer neuen Gattung angehörig. (Die Publication der bezüglichen Unter- suchungen wird in einer der nächsten Nummern dieser Zeitschrift erfolgen.). — Die Versammlung wurde in dem von der Gesellschaft neu adaptirten Vortragssaale abgehalten, der auch in Zukunft den Versammlungen derselben dienen soll (I. Herrengasse 13). Botanischer Discussionsabend am 18. October 1889, Herr Dr. R.v. Wettstein sprach über seine Untersuchungen, die Gattungen Nigritella und Gymnadenia, Epipactis, Cephalan- thera, Limodorum und Orchis betreffend, durch welche sich insbe- sondere die Unmöglichkeit ergibt, die Umgrenzung dieser Gattungen in der bisher gepflogenen Weise vorzunehmen (Vergl. die folgenden Nummern dieser Zeitschrift und das nächste Heft der Berichte der deutschen botan. Gesellschaft). Der Vortragende zeigte Exem- plare der zum Theile von ihm entdeckten neuen Orchideen: Zpi- pactis speciosa, Gymnadenia rubra, Orchis Pentecostalis Sennholz et W., ©. speciosissima Sennh. et W. vor. — Herr H. Zukal demon- strirte die von ihm in der Monatsversammlung besprochene Flechte. — Herr Dr. C. Bauer demonstrirte Volvox globator, der in der letzten Zeit in grosser Menge im botanischen Garten der Wiener Univer- sität aufzetreten ist. (Bisher in Niederösterreich nur im Schwarzen- berggarten zu Wien von Zukal gefunden). In Reykjavik (Island) hat sich eine Isländische naturwissen- schaftliche Gesellschaft gebildet, deren Vorsitzender B. Gröndal ist. Die Gesellschaft plant die Gründung eines naturwissenschaftlichen Museums und die Herausgabe einer Zeitschrift. Preisausschreibung. Herr Andor v. Semsey hat der ungarischen Akademie der Wissenschalten in Budapest die Summe von hunderttausend Gulden gewidmet behufs Herausgabe von zehn ungarischen Handbüchern, und zwar über ungarische Sprachlehre, ungarische Literaturgeschichte, ferner über die Archäologie, Geschichte, Geographie, Nativnal-Oeko- nomie, Geologie, Mineralogie, Fauna und Flora Ungarns. Das Hono- rar ist für jedes Werk mit zehntausend Gulden festgesetzt. — Die eoneurrirenden Arbeiten müssen bis 7. October 1895 einzeliefert werden. ‚Jedes der erwähnten Werke soll einen Umfang von höchstens 150 Druckbogen haben. Ososterr, bolan. Zeitschrift. 11, Heft 1899, „2 Ya Botanische Forschungsreisen, Die Herren Sintenis. Bornmüller und Pichler, die, wie seinerzeit berichtet wurde, im Laufe des heurigen Sommers For- schunssreisen nach Kleinasien unternommen hatten, sind von diesen bereits zurückgekehrt. Einer brieflichen Mittheilung des Herrn J. Bornmüller, der auf seiner Rückreise von Amasia Varna berührte, entnehmen wir folgende Stelle: „Hier in der Flora Varnas galt mein gestriger erster Ausflug jener Diplachne, die ich in meinen „Beiträgen zur Kenntniss der Flora des bulgarischen Küstenlandes“ (botanisches Centralblatt) als eine Unterart der D. serotina Lk. „subspec. D. Bulgarica m.“ ver- zeichnete. Jetzt nach reichem lebenden Material kann ich nicht mehr zweifeln. dass es sich um eine zweite Art handelt, die hier nirgends Uebergänge zu D. serotina bildet. obgleich beide Pflanzen nicht selten gemischt auftreten. Ganz abgesehen von der Gestaltung der Blüthe sind die vegetativen Theile, das Gesammtbild der Pflanzen derart verschieden, dass jede Verwechselung auf den ersten Blick ausgeschlossen ist. Diplachne serotina begegnete mir nur mit gerade- aufrechten Halmen, diejenigen der D. Bulgarica liegen flach dem Boden an, breiten sich (scheinbar kriechend) nach allen Seiten aus oder schmiesen sich auf abschüssigem Terrain abwärts der Berg- lehne an, dass man sie häufige ganz versteckt unter den Polstern von Stipa oder Andropoaon antrifit. Die aus sehr compacten Wurzel- stöcken erscheinenden zahlreichen Halme verlängern sich derart häufig bis zu drei Fuss und sind schwächlich. Während bei D. serotina die Blattspreiten mit der verticalen Axe einen Winkel von 60°—120° bilden, dergestalt. dass die Blattspreiten häufig horizontal oder ab- wärtsgeneigt sind, stehen die Spreiten der beinahe um die Hälfte schmäleren Blätter der D. Bulgarica nur in einem Winkel von 30 bis 40° ab, sind also als aufrecht abstehend zu bezeichnen. Sehr zutreffend sind auch die Beobachtunsen Hackel's. dass die an dem Wurzelstock erscheinenden Innovationen bei D. Bulgarica viel später zur Entwickelung gelangen, als bei D. serotina, wo sich dieselben schon vor Entfaltung der Blüthenrispe einstellen. Bei sämmtlichen ausgegrabenen Exemplaren, die bereits blühende Halme tragen, ist von. jenen schuppigen Wurzelsprossen noch keine Spur zu sehen, während die noch nicht blühenden an gleicher Stelle gegra- benen Exemplare der D. serotina durchwegs reichlich Sprosse gebildet haben. Auch scheint die Blüthezeit der D. serotina um circa 14 Tage später zu fallen, so dass ihr Name auch diesem europäischen Neu- bürger gegenüber die charakteristische Bezeichnung wiedergibt. — D. Bulgarica theilt den Standort mit Stachys siteritoides, Echinops Ritro, Dianthus pallens, Senecio cinereus Velen., Centaurea Salo- nitana, Asphodeline Liburnica, Potentilla Bornmülleri Borb. (= P. leucotricha in meinen Beiträgen, non Borb.) ete.* 41% Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Rehm. H. Ascomyceten. Fasc. XX, Nr. 951—1000. In dieser neuen Lieferung sind aus Oesterreich-Ungarn u. a. folgende Arten angegeben: Velutaria Polytrichii Rehm, spec. nov. auf abgestorbenen Fruchtstielen von Polytrich. junip. bei Radnitz in Mähren (Niessl). — Pezizella subglacialis Rehm, sp. n. Auf faulen- den Halmen von Nardus strieta am Hochjochferner, Tirol (Rehm). — Saccobolus Beckii Heim. Hirschkoth bei Wien (Heimerl). -— Asco- phanus lacteus Cooke. Pferdemist bei Wien (Heimerl). — Zignoella arthopyrenioides Rehm, spec. nov. Abgestorbene Wurzeln von Cal- Zuna. Stuibenfall bei Plansee, Tirol (Rehm). — Hypocopra equorum (Fuckl.) Wint. f.Zeporina Niessl. Hasenkoth. Ratschitz, Mähren (Niessl). — Rosellinia abscondita Rehm, nov. sp. An abgestorbenen Gras- büscheln am Hochjochferner, Tirol (Rehm.). Demuächıst erscheint die 11. Centurie des Herbarium Graecum normale von Th. v. Heldreich. Dieselbe enthält ausser zahlreichen seltenen Arten, wie z. B. Potentilla Kionaea Haläcsy, Campanula anchusiflora Sibth., Verbascum erraticum Hausskn., Lilium Held- reichii Freyn u. a. folgende neue Arten: Malcolmia Hydraea Heldr. et Haläcsy, Trigonella Sartorii Heldr., Anthemis Münteriana Heldr., Inula Attica Haläcsy, Anchusa Sartorii Heldr., Fritillaria RBegis @eorgii Heldr. et Holzın., Leopoldia Charrelii Heldr., Muscari Leonis Heldr. et Hal., Allium Aegaeum Held. et Hal. Die Vertheilung dieser Centurie nimmt wie der vorigen Herr Dr. E. v. Haläcsy in Wien (VII. Schrankgasse ]) vor. Preis pr. Centurie 30 Francs.') Herr Dr. ©. Baenitz in Königsberg versendet den Prospect der 60. und 61. Lieferung des „Herbarium Europaeum“. Die erstere umfasst 122, die letztere 97 Nummern. Lieferung 60 enthält insbe- sondere seltene Pflanzen aus Ungarn und Siebenbürgen, Lieferung 61 solche aus Norwegen, ferner aus Corsica, Sardinien, Sicilien, Süd- Frankreich, Spanien. (Preis: Lief, 60: 23 Mk., Lief. 61: 24 Mk.; beim Herausgeber 15, respective 16 Mk.) Personal-Nachrichten. Professor Dr. J. Wiesner in Wien wurde zum Vicepräsidenten der Deutschen botanischen Gesellschaft gewählt. ') Nach Mittheilung des genannten sind auclı Exemplare der X. Centurie noch verfügbar. [7 420 V.v. Janka, der seit Jahren gefährlich ksank ist, wurde auf seine eigene Bitte pensionirt und ist nach Promontör bei Ofen über- siedelt. Dr. E. Dennert wurde zum Lehrer am evangelischen Päda- eoeium in Godesberg a/Rh. ernannt. Der Privatdocent an der Universität in Würzburg Dr. Fr. Noll ist zum a. o. Professor der Botanik an der Universität in Bonn ernannt; worden. Professor Dr. W. Palladin in Nowo-Alexandria ist zum a. 0. Professor der Pflanzen-Anatomie und -Physiologie an der Universität Charkow ernannt worden. Cardinal-Erzbischof Dr. L. v. Haynald feierte am 15. October in Kaloesy das 50jährige Priester-Jubiläum. Der Inspeetor des kais. botanischen Gartens in Schönbrunn hei Wien. Herr Vetter, ist in den Ruhestand getreten. An seine Stelle wurde der Hofeärtner Umlauft zum k. k. Hofsarten-Inspeetor in Schönhrunn ernannt. Der Botaniker Graf Ludwig Sarnthein ist von Innsbruck nach Brixen in Tirol übersiedelt. In Graz ist am 17. September Herr Josef Eberstaller «e- storben. Der Verstorbene hat sich Verdienste nm die Erforschung der Kryptogamenflora von Ober-Oesterreich und Steiermark erworben. Notiz. A. Becker in Sarepta (Russland) sucht einen Käufer für sein grosses, circa 100.000 Pflanzen umfassendes Herbar. Dasselbe ist nicht nur ausser- ordentlich reich an südrussischen Pflanzen. sondern enthält auch die vom Be- sitzer in Dachestan. Derbent. Baku. Kaukasus, in der Kirgisensteppe, am Kaspi-See, in Achal-Teke bei Kisil Arvat und in vielen anderen Gegenden des russischen Reiches gesammelten Pflanzen. Inhalt der November-Nummer. Freyn J. Plantae Karoanae. (Forts.) S. 385. — Zukal H. Ueber die Entstehung einiger Nostoc- und Gloeocapsa-Formen. (Forts. Mit Taf, I1.) S. 390. — Wettstein R. v. Studien über die Gattungen Cephalanthera. Epivactis und Limodorum. (Mit Taf. III) 8.395. — KraSan F. Kalk und Dolomit in ihrem Einflusse auf die Vegetation. (Sehluss.) $. 30%, — Sabransky H. Ein Beitrag zur Kenntniss der mährischen Brombeerenflora. S. 402. — Schilbersky Carl j. Beiträge zur Moosflora des Pester Comitates. S. 406. — Lit- teratur-Tebersicht. S. 407. — Flora von Oesterreich-Ungarn. S. 414. — Ueber- sieht der botanischen Vorlesungen an den österr. Universitäten. S. 4Ih,. — Potanische Gesellschaften, Vereine, Conrresse#ete. S. 417. — Preisausschrei- hung. S. 417. — Botanische Forscehungsreisen. 5. 418, — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. $S.419. — Personal-Nachrichten. 5.419. — Notiz. S. 420. Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien. IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit $ fl. öst. W. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren, Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration (. Gerold’s Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von C. Gerold’s Sohn. C. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XXXIX, Jahrgang. N" 12. Wien, December 1589, Colchicum micranthıum. Boiss. Von Louis Charrel.') Zwiebelknollen eiförmig, von der Grösse einer Nuss, umgeben von häutigen Schalen, die sich nach oben in einen kurzen Hals fortsetzen. Stengel im Frühjahre zugleich mit der Kapsel über den Boden hervortretend, über dem Boden 2-5 Cm. lang, aufrecht. Blätter meist drei, seltener zwei, lineal, tief rinnig, fast gekielt, 10—20 Cm. lang, 3—6 Mm. breit, grün, am Rande glatt, an der Spitze stumpf, im Frühjahre erscheinend, zuerst aufrecht, dann ausgebreitet und herab- geschlagen. Blüthe einzeln, geruchlos, im Herbste zur Entwickelung kommend, 8—12 Cm. lang. Röhre des Perigon die Scheide weit überragend, 3—5mal so lang als der Saum; Saum lichtviolett-rosa, nicht schachbrettartig gezeichnet. Zipfel lineal-oblong, stumpf, am Grunde verschmälert und kahl, ungleich, 25—30 Mm. lang, 6—7 Mm. breit, die inneren kleiner, alle 9—13-längsstreifig, mit am Grunde weissem Mittelnerven. Staubgefässe ungleich, die inneren länger, un- gefähr zweimal, die äusseren dreimal so kurz als die entsprechenden Perigonzipfel (die ersteren übertreffen die letzteren ungefähr um die Länge einer Anthere). Filamente der inneren Staubgefässe dreimal, der äusseren zweimal so laug als die Antheren, am Grunde verdickt, stumpf gebogen, gelb wie die Antheren. Griffel verdickt am Scheitel und gebogen am Grunde, etwas länger als die Antheren, am Ende der Innenseite mit Narbenpapillen. Kapsel im April erscheinend, eiförmig-oblong, schwach dreikantig, 1 Cm. lang, etwa 4 Mm. breit, an der Spitze verjüngt, mit den Basaltheilen der Griffel besetzt, und von der vertrockneten Perigon- röhre eingehüllt, aufrecht am Grunde der zwei oberen ') Herr L. Charrel in Salonichi, der Gelegenheit hatte, die Pflanze lebend zu untersuchen, sandte die nachfolgende Beschreibung an den Ge- fertigten. Eine Publication derselben schien mit Rücksicht auf den Umstand, dass Boissier die Pflanze nur unvollständig kannte und demgemäss beschrieb, wünschenswerth, Vergl. Flor. Orient. V. p. 162. Dr. E. v. Haläcsy. Oesterr. botan, Zeitschrift. 12. Heft 1889, 33 422 Blätter auf einem kurzen Stiele (dieser oft kürzer als die Hälfte der Kapsellänge). Blüthezeit: August— September. Fruchtzeit: Mai — Juni. Salonichi, 15. October 1889. Studien über die Gattungen Cephalanthera, Epipactis und Limodorum. Von Dr. Richard v. Wettstein. (Mit Tafel III.) (Fortsetzung und Schluss.?) Ohne die Unterscheidung der beiden Gattungen durch die Autoren mehr oder minder kritisch gearbeiteter Floren zu berühren, die entweder die Diagnosen aus früheren Arbeiten entnahmen, oder aber nur die Arten eines beschränkten Gebietes in Betracht zogen, seien nur noch die Angaben jener Botaniker hervorgehoben, welche die Orchideen zum Gegenstande eingehender Studien machten, ferner jene Bentham’s in Benth. und Hooker’s „Genera plantarum“. Reichenbach fil. (Icones flor. Germ. et Helv, Tom. XIV. p. 133) unterschied die beiden Gattungen folgendermassen: Cephalanthera. Epipactis. Labelli medio constrieti, subarti- Labellum medio constrietum, ar- eulati pars inferior cum gym- nostemio parallela, basin ver- sus cum eodem connata. Gym- nostemiumsemiteres,gracile, anthera oblonga, glandulae nullae. ticulatum, cum gymnostemio rectangulum. Gymnoste- mium breve, anthera obtuse triangula erecta, glandula ro- tunda, Bentham in B. et Hooker Genera plantarum III. p. 485 (1883) gibt folgende Unterscheidungsmerkmale an: Cephalanthera. Sepala conniventia. Labellum su- pra basin concavam vel breviter saceato-calcaratam constrietum. Columna longiuseula. Caulis fo- liatus, floribus capsulisque erec- tis. Epipactis. Sepala patentia. Labellum supra basin latam concavam constric- tum. Caulis foliatus, Horibus cap- sulisque nutantibus vel pendu- lis. Pfitzer endlich, dem unzweifelhaft: das Verdienst gebührt, ein alle Orchideen berücksichtigendes System auf wisseuschaftlicher ') Vergl. Nr. At, S. 395. 425 Basis geschaffen zu haben (Vergl. Entwurf einer natürlichen Anord- nung der Orchideen [1887]) hebt in Engler und Prantl, Natür- liche Pflanzenfamilien, II. Theil, 6. Abtheilung, S. 110 (1888) nach- stehende Unterschiede hervor: Cephalanthera. Epipactis. Sepalen und Petalen .. zusam- Sepalen und Petalen .... aus- mengeneigt. Lippe mit deut- gebreitet. Lippe ohne deut- licher Kinnbildung, aus lichem Kinn, aus einem Hy- einem Hypochil und einer nur pochil und einer ganz frei mit ihrer Spitze frei vortre- vorstehenden Platte bestehend. tenden Platte bestehend. Betrachten wir zunächst die Unterscheidung Riehard’s. R. hat es verstanden, die Orchideen Europas auf Grund des Habitus und gewisser morphologischer Eigenthümlichkeiten der Blüthen so zu gruppiren, dass sich leicht erkennbare, wenn auch nnr schwach umgrenzte Gattungen ergeben, die aber aus ersterem Grunde von der Mehrzahl der Botaniker bis auf den heutigen Tag beibehalten wurde. Es ist im Vorhinein klar, dass gerade bei einer Familie, wie der der Orchideen, welche weitaus die Mehrzahl ihrer Vertreter in aussereuropäischen (Gebieten hat, eine Systematik, welche nur europäische Formen berücksichtigt, fehlerhaft sein muss und dies zeigt sich auch sofort bei näherem Eingehen in das System R.'s und speciell auch bei der Umgrenzung der Gattungen Epipactis und Cephalanthera. Die Länge der Blüthenstiele und die damit zusammen- hängende Stellung der Blüthe kann die Unterscheidung nicht begründen, denn, wenn auch bei der Mehrzahl der Epipactis-Arten hängende, langgestielte, der Cephalanthera-Arten aufrechte, kurz- gestielte Blüthen vorkommen, so finden sich doch auch Ausnahmen. Ö©. acuminata Lindl. und ©. faleata Lindl, haben deutlich gestielte, übergebeugte, E. veratrifolia Boiss., E. microphylla u. A. haben nahezu sitzende, oft wagrecht oder schief aufrecht stehende Blüthen, ferner haben gerade die der Gattung €. am nächsten stehenden E.-Arten, z. B. E. Thunbergü, E. gigantea, E. palustris u. A. die längsten Stiele.') Die Merkmale im Baue des Rostellums, der Narbe und der Antheren sind inconstant. Bei Cephalanthera finden sich runde (©. rubra), querelliptische (©. alba) und nahezu viereckige (©. eueul- lata, Royleana) Narbenflächen, ebenso bei Zpipaetis viereckige (E. latifolia) und abgerundete (Z. palustris, gigantea). Die Antheren sind bei ©. rund (©. rubra, alba) und schwach herzförmig (©. cuecullata), ebenso bei E. (ersteres oft bei E. pa- lustris, letzteres in der Regel). Dass endlich der von R. angegebene Unterschied im Bau des Pollens kein ausschlaggebender ist, ist schon von Reichenbach ') Vergl. übrigens zur Beurtheilung dieses Merkmales auch das 5. 424 über die aus dem Blüthenbaue abgeleiteten Merkmale Gesagte. 33* 424 fil.') nachgewiesen worden, indem auch bei Cephalanthera die Pollen- körner in Tetraden gebildet werden und nur etwas früher als bei Epipactis aus dem Verbande treten. So verbleibt von den vom Begründer der Gattung Cepha- lanthera angeführten Merkmalen nur die Form der Blüthe beachtens- werth, welche bei ©. zusammengeneigt, bei Epipactis ausgebreitet ist, ein Merkmal, auf das ich noch später zurückkommen werde. Reichenbach fil. (a. a. OÖ.) fügt zu den eben besprochenen Merkmalen noch das eine hinzu, dass nämlich bei €. die Pollinarien einer Anthere nicht wie bei E. durch eine Klebmasse verbunden sind. Ich könnte füglich dieses Merkmal als von sehr geringem Be- lange übergehen, wenn nicht gerade eine Betrachtung desselben die Schwierigkeit einer Gattungsumgrenzung ergeben würde. Deutliche Klebmassen, d. h. eine weitgehende Umwandlung des an die Antheren anstossenden Gewebes des Rostellums in eine Klebmasse, findet sich allerdings bei einigen E.-Arten (z. B. E. latifolia, rubiginosa), doch nimmt diese Umwandlung mit der Reduction des Rostellums über- haupt ab, die E.-Aıten mit kurzem Kostellum (z. B. unter den einheimischen E. palustris) zeigen nur geringe Klebmassen, deren Ausbildung bei Arten mit kaum erkennbarem Rostellum (Cephalan- thera-Aıten) ganz unterbleibt. So komme ich nach Prüfung der Angaben Richard’s und Reichenbach’s zu demselben Resultate, zu dem Bentham und Pfitzer kamen, die die beiden Gattungen nur mehr auf Grund der Blüthenform und -Stellung unterschieden. Die Sepalen und Petalen neicen nämlich bei ©. zusammen, so dass nur die Spitze der Lippen- platte frei vortritt, während bei E. die Perigone ausgebreitet sind und die Lippenplatte frei vorragt. Ueberdies bildet das Hypochil bei ©. ein mehr minder deutliches Kinn, welches jenem von E. fehlt. Wenn man nun in Betracht zieht, wie verschieden der Blüthen- bau selbst nahe verwandter Arten der Orchideen ist, wie gerade bei dieser Familie in Anpassung an specielle Befruchtungsarten die morphologischen Bestandtheile in der verschiedensten Weise ver- werthet werden, so kann der angegebene Unterschied nicht als gross genug angesehen werden, um Gattungen zn trennen. Zudem treffen die angegebenen Merkmale nicht einmal immer zu. Bei ©. ceucullata 7. B. stehen die Sepalen deutlich ab; bei ©. alba und lonaifolia fehlt das Kinn; andererseits neigen die Perigonblätter von E. Thun- bergii und gigantea zusammen und zeigt E. microphylla deutliche Anzeichen einer Kinnbildung. Bei E. palustris, gigantea, T’hunbergii ist das Epichilium vom Hypochilium ebenso scharf abgesetzt, wie bei einer C.-Aırt. Die erwähnten Unterscheidungsmerkmale verlieren aber umso- mehr an Bedeutung, wenn die Momente in Betracht gezogen werden, die für eine Vereinigung der beiden Gattungen sprechen. In den ') De pollinis Orehid. genes. p. 12. Tab. I. Fig. 50b—54. 425 vegetativen Merkmalen stimmen beide vollkommen überein : die Sprossfolge, der Blattbau, der Blüthenstand, sind genau die gleichen.) In der Entwickelungsgeschichte der Blüthe’) zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede, im @esentheile, sie zeigt, dass die angege- benen unterscheidenden Merkmale erst sehr spät auftreten und ihr systematischer Werth daher nur ein sehr geringer sein kann. Die geographische Verbreitung beider Gattungen ist genau dieselbe. Eine Vereinigung der Gattungen erfordert geradezu aber das gegenseitige Verhältniss ihrer Arten. Greifen wir E. latifolia (deren Lippe abgebildet in Fig. 6 der Tafel III) als eine Grundform heraus, so sehen wir in E. palustris (Fig. 8), E. veratrifolia, E. gigantea (Fig. 10) u. A. die Endglieder einer durch ganz allmälige Uebergänge mit jener verbundenen Artenkette, die aber auch leicht den Uebergang zu ©. vermitteln, von deren Arten sich ©. alba (Fig. 11) und longifolia (Fig. 12) an jeme anschliessen und durch eine weitere Reihe von Arten mit jenen, deren Hypochil iu einen Sporn ausgeht, im Zusammenhange stehen. Zweifellos ist, dass eine dieser letzteren Arten, z. B. ©. eucullata (Fig. 15) von ©. alba systematisch weit mehr verschieden ist, als diese etwa von E. veratrifolia. Die Figuren 5—16 der Tafel III stellen die Formen der Lippe der wichtigsten Arten aus dieser ganzen Reihe dar, da in diesen Formen die wesentlichsten Unterscheidungsmerkmale liegen und weil deren übersichtliche Gruppirung am besten ein Bild der ver- wandtschaftlichen Beziehungen der Arten gibt. Fassen wir die ganze Formenreihe zusammen, so erhalten wir eine sehr naturgemässe, wohlumgrenzte, sowohl durch Merkmale des vegetativen als des Blüthenbaues ausgezeichnete Gattung, die durch- aus keinen grösseren Formenreichthum aufweist, als etwa die Or- chideengattungen Orchis, Phajus, Eria, Cymbidium u. A. — Auch das Vorkommen einer hybriden, der E. speciosa, spricht für die Vereinigung der beiden Gattungen. Ich möchte die, unabhängig von diesem Gedanken aufgefundene Zusammengehörigkeit der beiden Gattungen, als neuen Beleg für die Richtigkeit meiner Ansicht an- führen®), dass in der Mehrzahl der Fälle das Vorkommen bigenerischer Bastarde die Zusammengehörigkeit der betreffenden Gattungen andeuten dürfte und dass überhaupt dem Vorkommen solcher bei systematischen Gruppirungen ein grös- seres Gewicht beigelegt werden sollte. Wenn ich im Vorstehenden eine Vernachlässigung einiger unbedeutender Merkmale der Blüthe befürwortete, so that ich nur das, was die beiden besten Orchideenkenner als das einzig richtige in der Örchideen-Systematik erklärten. Pfitzer sagte diesbezüglich :*) ') Die Bedeutung der durch diese gebotenen Merkmale geht unzweifelhaft ans Pfitzer's Untersuchungen hervor. Vergl. Entwurf einer natürlichen An- ordnung der Orchideen. ”) Pfitzer im Jahrb. f. w. Bot. XIX. Bd., p. 173. Tafel IV. Fig. 7—?1. ’, Vergl. Oest. bot. Zeitschrift 1889, Nr. 9, 8. 329. *) Entwurf einer natürlichen Anordnung der Örchidven, 8. 33, 1887. 426 „Unter Beachtung dieser Grundsätze scheinen mir die Variationen im Gesammtaufbau der monandrischen acrotonen Orchideen weit bedeu- tender und viel constanter als die Variationen der Blüthe, nament- lich wenn wir im Auge behalten, dass Sporn- und Kinnbildung ganz später Entstehung sind und in Folge dessen oft bei Arten derselben (rattung vorkommen oder fehlen .... * Und Reichenbach fil. sagt in der allgemeinen Diagnose der Neottiaceen (wozu er C. und E. rechnet‘): „Hae plantae in generibus separaudis plurima im- pedimenta offerunt. Cum . . . labello nune adlıuc sit opus ad genera separanda. Nihil autem diffieilius, nihil fallacius, quam labelli usus, quo ne nimium utentur cavendum est, cum antiqui temporibus maximi factum fuerit.“* Auf Grund des oben Gesagten möchte ich daher die Gattungen Epipactis und Cephalanthera in eine zusammen- ziehen, welche den Namen Epipactis Cr., als den älteren, zu führen hat?°). Die mir bekannt gewordenen Arten dieser Gattung sollen im Folgenden aufgezählt und zugleich deren systematische Gruppirung angedeutet werden. Eine Uebersicht der Lippenformen bietet die Tafel III, aus der auch der ganz allmälige Uebergang von Epi- pactis zu Cephalanthera zu ersehen ist. Besonderes Interesse verdient jene Arten-Gruppe, bei der sich ein Sporn am Labellum zeigt, da dieses Merkmal meist Hand in Hand geht mit der Tendenz einer Reduction der Blätter. Es soll damit in keiner Weise ein functioneller Zusammenhang dieser beiden Eigenthümlichkeiten behauptet werden. — Die erste Andeutung der Reduction der Blätter findet sich bei E. microphylla, es ist die einzige Art der früheren Gattung E. mit deutlicher Kinnbildung als der ersten Anlage eines Spornes; E. Oreyana zeigt ein sackförmiges Hypochil und reducirte Blätter; EZ. falcata mit ebenfalls redueirten Blättern hat einen kurzen Sporn; E. cweullata trägt am Hypochil einen deutlichen, relativ langen Sporn, und reducirte, bleichgrüne Blätter, — als ein Endelied dieser Reihe muss Limodorum aborti- vom (L.) erscheinen. Und warum soll dieser Umstand nicht seinen Ausdruck darin finden, dass wir auch diese Pflauze zu E. ziehen? Nie- mand, der E. eueullata sah, kaun daran zweifeln, dass Limodorum unbedingt mit dieser in eine Gattung gehört. Die einzigen unterscheidenden Merkmale haben durch die Existenz der erwähnten Artenbrücke ihre Bedeutung verloren und es kann füglich kein Grund angeführt werden, der gegen die Einbeziehung der bisher so isolirt stehenden Pflanze?) sprechen würde. ') Icones florae Germ. et Helv. Tom. XIV., p. 133. ?) Auch eine Beibehaltung des Richard’'schen Standpunktes, d. h. eine grössere Beachtung der Blüthenmorphologie müsste unbedingt zur Auflassung der beiden Gattungen im jetzigen Sinne führen, indem aus ihnen mindestens drei gleichwerthige Gattungen, den im Nachfolgenden angeführten Seetionen entsprechend, gebildet werden müssten. °») L. sphaerolabium Viv. (App. ad prodrom, flor. Corsie, p. 6) ist, wie 427 Wenn ich in den vorstehenden Darlesungen einen bestimmten Ausdruck für die Verwandtschaft der bisher in die Gattungen Cepha- lanthera, Epipactis und Limodorum gestellten Arten durch Ver- einigung in eine Gattung vorschlage, so möchte ich doch schliesslich betonen, dass die nahe Verwandtschaft schon früher ausgesprochen wurde. Die Ergebnisse meiner Untersuchungen bedeuten also blos einen Schritt weiter, bestätigen aber zugleich die Anschauungen früherer Autoren. — Ich kann den Gedanken nicht unterdrücken, dass bei noch mancher Gattung der gattungsreichen Familie der Orchideen weitere Untersuchungen die Zusammengehörigkeit mit anderen Gattungen ergeben werden, wodurch das jetzt im Allgemeinen ausgebaute System der Orchideen seinen Abschluss finden wird, wo- durch aber auch die Systematik der Orchideen zu einer der der anderen Phanerogamengruppen ganz analogen werden kann, was sie jetzt vielfach noch »icht ist. Systematische Uebersicht der bisher bekannten Arten der Gattung Epipactis Crantz ampl. Seetio I. Euepipactis Irmisch. Blüthen ınehr minder hängend. Se- palen abstehend. Epichil dem Hypochil breit aufsitzend. 1. Epipactis vubiginosa Crantz Stirp. Austr. fasc. VI. p. 467. (1769) pr. var. E. Helleborines. — Gaud. Flor. Helv. I. p. 182 (1825). — Taf. III. Fig. 5. 2. Epipactis latifolia Linne Spec. plant. ed. 1. p. 949. (1753) pr. var. Serapiadis Helleborines.. — Allioni Flora Pedemontana I. p. 152. — Taf. III. Fig. 6. Varietäten: a) viridans Crantz Stirp. Austr. fase. VI. p. 467, 470 (1769). b) variuns Crantz ]. e. c) purpurea Gelakovsky Prodr. Fl. Böhm. S. 765. 3. Epipactis microphylla Ehrh. Beiträge VI. S. 42. (1791) sub Serapiade.e. — Sw. in Act. Holm. 1800. S. 232. — Taf. II. Fig. 7. Hybride: 4. Epipactis latifolia>x< alba). Sectio Il. Arthrochilium Irmisch. Blüthen mehr minder hängend. Sepalen abstehend. Epichil vom Hypochil durch einen tiefen Einschnitt getrennt. ich nach Untersuchung mehrerer bei Bonifacio gesammelter Exemplare bestimmt versichern kann, von L. abortivum nicht verschieden, 428 7. Epipactis weratrifolia Boiss. et Hohen. in Kotschy Pers. bor. exs. 1847. — Diagnos. plant. Or. I. Ser. 13. p. 11 (1853). 8. Epipactis palustris Linne Spec. plant. ed. 1. pag. 950 (1753). pro var. Serapiadis Helleborines. — Crantz Stirp. Aust. fasc. VI. p. 462 (1769). — Taf. III. Fig. 8.') 9. Epipactis Thunbergii A. Gray Plant. Japon. p. 319. — Syn.: Serapias longifolia Thunbg. Flor. Jap. p. 28 (1784) non L. — Tafel III. Fig. 9. 10. Epipactis gigantea Doug]. in Hooker Flor. bor. Am. p. 202. tab. CCH (1877). = Syn. Epipactis Americana Lindl. Ann. nat. hist. IV. p. 385 (1879). — Taf. III. Fig. 10.?) 11. Epipactis papillosa Franch. et Savat. Enum. plant. in Jap. cresc. II. p. 519 (1879). Seetio IH. Cephalanthera Rich. pr. gen. Blüthen mehr minder auf- recht stehend. Sepala anliegend. Epichil vom Hypochil durch einen tiefen Einschnitt getrennt. a) Hypochil weder gespornt noch tief gesackt. 12. Epipactis alba Crantz Stirp. Austr. ed. 2. fasc. VI. p. 460 (1769) exel. var. ß. — Syn. Cephalanthera alba Simonk. Enum. flor. Transsilv. p. 504 (1886). — ©. pallens Rich. De Orchid. annot. p. 38 (1817). — E. pallens. Willd. — Taf. III. Fig. 11. Varietät (?): ochroleuca Baumg. Enum. stirp. Trans. II. p. 174 (1816). pr. sp. 13. Epipactis acuminata Lindl. Genera and spec. of Orch. p. 412 (1830— 1840). 14. Epipactis longifolia Linne Spec. plant. ed. 1. p. 950 (1753) pro var. Serapiadis Helleborines — Syn. Cephalanthera longi- folia Fritsch in Oest. bot. Zeitschrift 1888. Nr. 3. — Ö. ensifolia Rich. De Orchid. annot. p. 38 (1817). — Taf. II. Fig. 12. Varietät: göbbosa Boiss. Flor. Orient. V. p. 85. — Vermittelt den Uebergang zu den folgenden Arten: db) Hypochil tief gesackt oder gespornt. 15. Epipactis longibracteata Blume Flor. Jav. ins. adj. Nov. Ser. Bd. I. pag. 159. tab. 65. Fig. 3 (1858) sub Cephalanthera. 16. Epipaectis chloidophylla Reichenb. fil. in Linnaea XXV, S. 228 (1852) sub Cephalanthera. 17. Epipactis falcata Thunbg. Flor. Jap. p. 28 (1784); Icon. ') Goiran hatin Nuov. Giorn. bot.XV. p. 12 ss (1883) von E. p. eine varietas humilis beschrieben, ebenso von E. rubra eine varietas oligantha, von FE. lonyifolia die varietas brevifolia und longifolia. Ueber den systematischen Werth dieser Varietäten konnte iclı mir kein Urtheil bilden. °) Schon aus den Abbildungen dürfte hervorgehen, dass, wovon ich mich durch die Untersuchung überzeugte, EZ. gigantea Dougl. von E. Thunbergü A. Gray, ganz wesentlich verschieden ist und dass die entgegengesetzte Ansicht Franchet's und Savatier's (Enum. plant. Jap. II. p. 519 [1879]) eine irr- thümliche ist. 429 plant. Jap. Dee. I. tab. 5 (1794) sub Serapiade — Swartz in Act. Holm. 1800. p. 232. Epipactis erecta Thunberg ]. ce. p. 27 (1784); Icon. plant. Jap. Dec. I. tab. 4. (1794) sub Serapiade — Swartzl. e. p- 232. . Epipactis Oregana Reichb. in Linnaea. XLI. Bd. S. 53 (1877) sub Cephalanthera. — Taf. II. Fig. 13. Epipactis Austinae. A. Gray sub Chloraea. (Vergl. Bentham in B. et H. Genera pl. III. p. 619.) . Epipactis cucullata Boiss. et Heldr. in sched. Cret. 1847. — Diagnos. plant. Or. Ser. I. 13. p. 12 (1853) sub Cephalanthera. Taf. III. Fig. 15. 2. Epipactis Royleana Lindl. in Regel Act. hort. Petrop. VI. 2. p. 490 (1880). . Epipaetis rubra Linne Syst. nat. ed. XII. p. 594 (1767) sub Serapiade. — Allioni Flor. Pedem. II. p. 153. — Syn.: Ce- phalanthera rubra Rich. De Orchid. annot. p. 38 (1817). Taf, III. Fig. 14. Sectio IV. Zimodorum Tournef. pr. gen. Blüthen aufrecht ste- 24. 3; 4. hend. Sepala abstehend. Epichil vom Hypochil durch einen tiefen Einschnitt getrennt; letzteres gespornt. Epipactis abortiva Linne Spee. plant. ed. 1. p. 943 (1753) sub Orchide. — Allioni Flora Pedemont. II. p. 151. — Syn. Limodorum abortivum Sw. in Kgl. Stockh. Handle. 1799. p- 80; 1800. p. 243. — Taf. III. Fıg. 16. Anhang. Zweifelhafte oder ungenügend bekannte Epipactis- Arten. E. acutiflora Huter exsicc. Eine in Oberitalien vorkommende, und von Huter vertheilte Pflanze, die ich in mehreren Exem- plaren sah (Herb. Kerner, Herb. univ. Vind.). Von E. latifolia, der sie zunächst steht, durch das lang zugespitzte Epichilium vers:hieden. Ich führe die Pflanze hier auf, weil eine genaue Untersuchung der lebenden Pflanze wünschenswerth wäre. E. Athensis Hocqu. Fl. de Jemappe 1814. sub Serapiade — Lej. — Das Original-Exemplar ist nach Celakovsky (Lotos 1870 S. 60) eine Missbildung von Orchis Morio. — Ju Herbarien finden sich sehr verschiedene Pflanzen unter diesem Namen, meist der E. latifolia nahestehende (Hybride?). — Grenier bezeichnete E. Athensis als E. palustris Fig. 13 E. Oregana (kehb,) Fig. 14 E. rubra (L.) All. Fig. 15 E. eueullata (Boiss. et Heldr.) Fig. 16 E. abortiva (L.) All. Die Heimat der Syringa Persica L. Von Joseph Armin Knapp. Syringa Persica war bereits Bauhin (Prodr. 158, Pinax Theatri bot. 476), Alpini (De pl. exot. 179), Cornuti (Canad. pl. 188), James Sutherland (Hort. mediec. Edinb. 328), Hermannus (Ind. pl. hort. Lugd.- Bat, 586), Tournefort (Inst. rei herb. ed. 1, 602), Plukenet (Almag. bot. Mant. 359, tab. 227, Fig. 8), Munting (Hist. 226, tab. 56), Ruppius (Fl. Jen. 19), Boerhave (Ind. alt. hort. Lugd.- Bat. II. 221), Royen (Fl. Leyd. prodr. 397) und Kniphof (Bot. in orig. Cent. VI n. 89) bekannt, während Linne (Spec. pl. ed. 1, I. 9) ihr den heute gangbaren Namen ge- geben und Persien als das fragliche Vaterland derselben hingestellt hat. Die späteren Autoren wie Duhamel du Monceau (Traite des arbres et des arbustes 1. 362, el. 2, II. 207, tab. 62) Gard. Dict. 431 ed. 2, n. 6 et 7., Philip Miller (Figur. of the pl. II. 110, tab. 164) Du Roi (Harbk. wilde Baumz. II. 446), Medicus (Beytr. z. schön. Gartenk. 344), Suckow (Angew. Bot. II. 32), Lamarck (Encycl. meth. III. 513), Aiton (Hort. Kew. 1. 15, ed. 2, I. 24), Moench (Meth. 431), F. Schmidt (Oesterr. Baumz. II. 28, tab. 78 et 79), Willdenow (Spee. pl. I. 48 et Berl. Baumz. ed 2, 499), Curtis (Bot. Mag. XIV. tab. 486), Vahl (En. pl. I. 38), Persoon (Syn. pl. I. 9), Roemer et Schultes (Syst. veg. I. 77 et Mant. I. 84), Sprengel (Syst. veg. I. 36), Lodd. (Bot. Cab. XII. tab. 1107), Jean Lavy (Et. gen. des veg. orig. 12), Sweet (Hort. Brit. ed. 2, 352), A. Dietrich (Speec. pl. I. Pars I. Sect. I. 247), Loudon (Arb., Fig. 1039 et 1040), D. Dietrich (Syn. pl. I. 38), Spach (Suit. & Buff. VIII. 285), Alphons de Candolle (Prodr. VIII. 283) und Decaisne (Nouv. Arch. du Mus. d’hist. nat. Ser. 2, II. 42) ver- mochten keinen genauen Standort für dieselbe anzugeben. Selbst Boissier, der hochverdiente Verfasser der „Flora Orientalis*, welcher ziemlich alle während der letzten hundert Jahre in Persien gemachten Aufsammlungen zu erwerben oder doch einzu- sehen Gelegenheit hatte, constatirte blos, dass er von Derderian in Persien gesammelte Exemplare vor sich gehabt, doch stellte er das spontane Vorkommen der Syringa Persica daselbst als fraglich hin (Fl. Or. IV, 38). Im Jahre 1880 meldete Aitchison, dass er die Pflanze im östlichen Afghanistan, beim Dorfe Shahzan, am Fusse des Safed-Koh (richtiger Sefid-Kuh?) bis zu einer Höhe von beiläufig 7500 Fuss gefunden habe (Journ. of the Linn. Soc. Bot. XV III. 10 et 78). Dieser Angabe wurde in botanischen Kreisen, weil es sich um den Heimatsnachweis einer verbreiteten Culturpflanze handelte, allgemein Beachtung geschenkt und Pflanzengeographen, wie Verfasser von bo- tanischen Lehrbüchern beeilten sich, dieselbe zu verwerthen. Selbst Boissier kam auf diese Frage noch einmal zurück (Arch. d. sc. phys. et d’hist. nat. de Geneve. Ser. 3, V.400) ohne indessen derselben neue Seiten abzugewinnen. Brandis führt gleichfalls in seiner „Forest Flora of North-West and Central-Irdia“ Syringa Persica auf, doch steht mir dieses Werk nicht zu Gebote. Nach J. D. Hooker (Fl. Brit. Ind. III. 606) kommt S. Persica im westlichen Kashmir bis zu einer Höhe von 8000 Fuss, allem Anscheine nach, wild vor. Kanitz (Ertekezesek a termeszettudo- mänyok köreböl. XV. II. 8) fand dieselbe unter den von Ludwig Löczy auf der centralasiatischen Expedition des Grafen Bela Sz6- chenyi in der Provinz Kan-su gesammelten Pflanzen, doch bedarf dessen Annahme, dass die fraglichen Exemplare wahrscheinlich oder bestimmt cultivirt gewesen, einer Bestätigung. Eine eingehendere Berücksichtigung der Literatur ergab jedoch noch nachstehende Vermehrung der bekannten Standorte der S. Persica. Alpini (l. ec.) behauptet, dass Syringa Persica, welche bei ihm als Ligustrum nigrum figurirt, nach den ihm gemachten Mittheilungen in Thracien, worunter den damaligen geographischen Begriflen ge- 432 mäss, das heutige Kleinasien einbezogen wurde, vorkommen soll. — Johann Jakob Lerche, ein mit Unrecht vernachlässigter russischer Botaniker des vorigen Jahrhuudertes, dem A. F. Büsching sogar ein biographisches Denkmal errichtete, sagte ansdrücklich, dass Sy- ringa Persica in Hyreanien, dem heutigen Ghilan, wild und in den Gärten von Rescht eultivirt vorkomme (Nov. Act. phys.-med. Ac. Nat. Cur. V [1773] 184). — Ein Jahr später erblickte J. S. Gmelin in der Pflanze Ghilans eine neue Art, welche er S. capitata nannte (Reise d. Russl. III. 304, tab. 32, Fig. 1), doch wird dieselbe all- gemein mit 8. Persica identifieirt. — Joh. L. Schlimmer endlich sagt in seiner „Terminologie medico-pharmaceutique et anthropnlo- gique francaise-persane etc. (Teheran 1874) auf Seite 535: „Syringa Persica L. Sauvage sur Ja montagne de Darab, & 6 journdes de Chiraze, sur la route ä Bender-Ebbuci“. Aus dem hier Miteetheilten folgt: 1. Dass der Verbreitungsbezirk von Syringa Persica ein viel grösserer ist, als bisher angenommen wurde. 2. Dass bei dem Umstände, dass Persien seit Bauhin’s Zeiten wiederholt Gebietsabtretungen vornehmen musste, Syringa Persica auch in den angrenzenden Theilen Russlands und der Türkei vor- kommen dürfte, was für Afghanistan durch Aitchison nachgewiesen worden ist. Ueber die Entstehung einiger Nostoc- und Gloeocapsa- Formen. Von Hugo Zukal. (Mit Tafel II.) (Schluss.t) Zweifelhafter Zusammenhang zwischen Sceytonema Myochrous und der Ghroococcus-Form. Ich konnte seinerzeit meine Untersuchungen über Scytonema Myochrous nicht zu Ende führen, weil eine Krankheit und später andere Umstände mir wunüberwindliche Schwierigkeiten bereiteten. Nach einem Jahre nahm ich jedoch diese Arbeit wieder auf, und zwar an dem Punkte, wo ich sie unterbrechen musste, nämlich bei den Gloeocapsen. Als Material diente mir wieder Gloeocapsa aeru- ginosa, @I. rosea, @l. fusco-lutea, welche ich in Gesellschaft von Seyt. Myochrous zwischen Moosen in der Mödlinger Klause gesam- melt hatte. Ich begann sofort mit der Cultur der Gloeocapsen auf den Moosen. Das Resultat derselben war ein sehr ungleichförmiges, insofern sich ein Theil der @l. aeruginosa langsam in eine Aphano- capsa — wahrscheinlich A. paludosa Rabenhorst (Kıypt.-Flora von ') Vergl. diese Zeitschrift Nr. 14 des heurigen Jahrganges. 433 Sachsen, p. 73) — verwandelte, während anderseits die @I. rosea und Fusco-lutea wieder dem in Fig. 19 abgebildeten Zustand zustrebten. Bei einem anderen Theil der Individuen von @l. aeruginosa schwol- len die Protoplasten etwas an, umgaben sich mit einer dieken, dicht anliegenden Gallerthülle und verloren theilweise ihre bläuliehgrüne Färbung. Gleichzeitig wurde die gemeinsame Gallerthülle in ihrem Contour undeutlich und nahezu wasserhell. Dann begann eine lang- same Theilung der Protoplasten; die Tochterzellen rundeten sich aber nicht ab, sondern bildeten biscuitförmige Formen, welche von einem gemeinschaftlichen Tegument umschlossen wurden, kurz, es verwandelte sich die Gloeocapsa in einen Zellecomplex, der von Chroo- eoceus minor Ktz. (Nägeli, Einzellige Algen p. 47) nicht unterschieden werden konnte (Taf. II, Fig. 8). Hierauf ging die Theilung der Protoplasten etwas lebhafter vor sich, mitunter sogar in zwei, senkrecht aufeinander stehenden Rich- tungen. Dabei wurde die gemeinschaftliche Hülle immer schleimiger und die bisceuitförmigen Doppelzellen traten zuerst einzeln, später haufenweise aus der Schleimhülle heraus, um auf den Moosblättern alsbald zu den kleinen Zellfamilien des Oh. Helveticus Nägeli (Ein- zellige Algen p. 46) heranzuwachsen (Taf. II, Fig. 9—12). Letztere verwandelte sich dann durch Isolirung der Tochter- zellen, durch das langsame Heranwachsen der kugeligen Tochter- zellen und vor Allem durch die Ausscheidung der dieken Hüllmem- bran (mittelst der Zwischenform des Ch. pallidus Nägeli) in den Ch. turgidus Ktz. (Nägeli, Einzellige Algen p. 46) Taf. II, Fig. 13 und 14. Der anfangs schwach bläuliche Inhalt des letzteren verfärbte sich später in das Braungelbe und endlich traten röthlichgelbe Tröpf- chen (Oel?) auf, die sich in der Mitte des Zellinhaltes zu einem Haufen gruppirten, ohne ineinander zu fliessen. Gleichzeitig wurde die lamellöse Structur der mächtiren Gallerthülle immer deutlicher. Auf dieser Entwickelungsstufe scheinen die Zellen des Ch. turgidus in einen Dauerzustand überzugehen, denn es gelang mir nicht, wei- tere Veränderungen an ihnen zu constatiren. Zu dem ganzen Umwandlungsprocess hat die Gloeocapsa nicht volle drei Monate gebraucht, nämlich die Zeit vom 20. September bis Mitte December 1886. Aus dem oben geschilderten Culturversuch zog ich anfangs ohneweiters den Schluss, dass die Chroococeus-Form mit Scytonema Myochrous in einem genetischen Zusammenhange steht und als ein Glied der aufsteigenden Metamorphose aufgefasst werden muss, Später kamen mir aber allerlei Bedenken über die Beweiskraft des genannten Culturversuches. Ich musste mir sagen, dass die zur Cul- tur verwendeten Gloeocapsa-Individuen nicht direct aus der Suyt. Myochrous erzogen worden waren und dass eben dadurch die Be- obachtungsreihe eine Lücke hatte. Ich musste auch die Möglichkeit annehmen, dass ich durch einen Theilungszustand des Chroococeus 434 turgidus, welcher der Gloeocapsa aeruginosa sehr ähnlich sah, getäuscht worden sei. In Folge dieser Erwägungen gebe ich jetzt zu, dass der obige Culturversuch für den Zusammenhang der Scytonema mit dem Chroo- coccus nicht beweisend war, halte aber immer noch diesen Zu- sammenhang für wabrscheinlich. Zusammenfassung und Schlussbemerkungen. Das Resultat dieser Arbeit lässt sich in folgenden Sätzen zu- sammenfassen: Seytonema Mwyochrous Ag. verwandelt sich unter gewissen Umständen auf eine ganz charakteristische Weise in Nostoc microscopiecum Carmichael und letzterer wieder in mehrere Gloeocapsa- resp. Aphanocapsa-Arten. Der Beweis für die Richtigkeit dieses Satzes wurde durch eine lückenlose Beobachtungsreihe erbracht. Dagegen konnte der Zusammenhang der genannten Scytonema- mit der Chroococeus-Form nicht sicher nachgewiesen, son- dern nur wahrscheinlich gemacht werden. Aus dieser Arbeit geht hervor, dass auch Arten der Gattung Scytonema in ähnlicher Weise der Coccenform zustreben, wie dies von mehreren Arten der Gattungen Sirosiphon und Stigonema schon seit längerer Zeit bekannt ist. Allerdings ist es bis jetzt noch nicht gelungen, den ganzen Entwickelungsgang einer höheren Phycochro- macee von der Spore bis wieder zur Spore, oder besser, von der Coecenform zur Fadenform und wieder zurück zu verfolgen. Des- halb liegt auch über der Entwickelungsgeschichte dieses Theiles der Schizophyten noch manches Dunkel. Es wird auch vielleicht mancher Botaniker den Eindruck er- halten, dass die Lehre von dem Polymorphismus der blaugrünen Schizophyten mit den neuesten Forschungen über die chlorophyll- losen Schizophyten (Bacterien) in einem gewissen Widerspruch stehe. Allein dieser Widerspruch ist nur ein scheinbarer, wie aus folgender Betrachtung erhellt. Die Schizophyten sind ohne Zweifel eine sehr alte (wenn nicht die älteste) natürliche Pflanzengruppe; dies geht schon — abgesehen von den übrigen ÖOrganisationseigenthümlich- keiten — aus dem Umstand hervor, dass die weitaus grösste Zahl der hierher gehörigen Formen keinen Zellkern besitzt. Innerhalb dieser alten, natürlichen Gruppe müssen wir wieder die kleinsten **) und kugelförmigen Species, also die ‚Mikrococcen, für die ältesten, die grössten fadenförmigen dagegen für die jüngsten (höchst ent- wickelten) halten. Nach dem biogenetischen „Gesetz“ von Fritz Müller**) spiegelt aber jedes Lebewesen in seiner Entwickelungs- *”) Siehe über diesen Punkt Nägeli, Mechan.-physiol. Theorie der Ab- stammungslehre, die ersten Capitel. °°, Fritz Mäller, Darwin, auch Häckel, Natürliche Schöpfungs- geschichte. FRESSEN 435 geschichte mehr oder minder deutlich die ganze Stammesgeschichte wieder. Dürfen wir uns daher wundern, wenn wir hochentwickelte Schizophyten, z. B. Cladothrix, Sirosiphon ete. der Coecenform zu- streben sehen oder umgekehrt? Von diesem Standpunkte aus ist auch die Thatsache verständ- lich, dass der Polymorphismus bei den höchst organisirten Schizo- phyten am meisten, bei den niedrigsten Formen dagegen am wenig- sten in die Erscheinung tritt. Eine Leptothrix-Species z. B. hat nach dem angezogenen bio- genetischen Gesetz einen viel längeren Weg bis zum Ausgangspunkt seiner Entwickelungsreihe, das ist bis zur Mikrococcenform, zurückzu- legen, als etwa eine Bacillusspecies. Deshalb besitzt auch der Lep- tothrix in der Regel mehr Zwischenformen, als ein Bacillus. Nach demselben Gesetze müsste auch der Polymorphismus bei den Arten der Gattung Mikrococcus — insoferne sie wirkliche Arten und nicht Entwickelungsstadien sind — gleich O0 sein. Glücklicher Weise bestätigen die Befunde der praktischen Bac- terienforschung diese theoretisch construirte Forderung.**) Erklärung der Abbildungen (Tafel II). Fig. 1. Ein Ast von Seytonema Mwuochrous Vergr. 200. Fig. 2. Derselbe Ast im 1. Stadiam der Nostoc-Metamorphose. Vergr. 350. Fig. 3. Ein von dem Hauptaste bereits abgetrennter Zweig derselben Seyto- nema in einem vorgeschritteneren Stadium der Nostoc-Metamorphose. Vergr. 200, Fig. 4. Nostoc microscopieum. Vergr. 200. Fig. 5. Abnorme Nostocbildung von Seytonema Mwyochrous. Vergr. 200. Fig. 6. Gloeocapsa-Bildung durch den Austritt einiger Hormogonien aus einem abgeschnittenen Faden von Scyt. Myochrous. Vergr. 350. Fig. 7. Gloeocapsa aeruginosa. Vergr. 200. Fig. 8. Dieselbe in ihrem Uebergang zu Chroococcus minor. Vergr. 200. Fig. 9,—12. Chroococeus Helvetieus. Vergr. 200. Fig. 13. Chroococcus pallidus. Vergr. 200. Fig. 14. Chroococeus turyidus. Vergr. 200. Fig. 15. Aphanocapsa montana v. macrococca. Vergr. 200. Fig. 16. Eine Anacystis ähnliche Bildung. Vergr. 500. Fig. 17. Nostoe mieroscopieum im 4. Stadium der Gloeocapsa-Metamorphose. Vergr. 200. Fig. 18. Abnormes Individuum von Nostoc een A ich Vergr. 200. Fıg. 19. Polyeoceusartige Zellfamilien in einem Morula-ähnlichen Haufen. Vergr. 200. ®*) Ich kann hier selbstverständlich nicht die ganze täglich anschwel- lende Bacterienlitteratur anführen. Was speciell die Mikrocoecen betrifft, so verweise ich auf die Constanz von M. prodigiosus Ehrenberg und M. fulvus Cohn. Eine gute Uebersicht über die gegenwärtig bekannten Mikrococcen gibt Schroeter in der 2. Lieferung des Werkes „Die Pilze* S. 143 (Kryptog.-Flora von Schlesien). Daselbst findet man auch die wichtigsten Litteraturangaben. Schliesslich darf ich es nicht unerwähnt lassen, dass mich bei dieser Arbeit Herr Stock mayer, Studiosus der Mediein in Wien, auf das eifrigste unter- stützt hat, wofür ich ihm hiermit meinen wärmsten Dank ausdrücke. Ein Beitrag zur Kenntniss der mährischen Brombeerenflora. Von H. Sabransky. (Schluss, ’) 4, Rubus Spitzneri n. sp. Turiones obtusanguli leviter pruinosi, pareissime pilosi glan- dulosi setis glanduliferis aculeolis et aculeis mediocribus compressis rectis et parum reclinatis instructi; folia quinato-digitata vel pedata cum petiolo piloso-glanduloso aciculato, stipulisque linearibus; foliola e maioribus, marginibus se non tegentia, inaequaliter serrata utrinque parce pilosa et viridia, supra obscure colorata et nitentia, plicato-rugosa, terminale a basi Jeviter cordatum late obo- vatum s. ellipticum acuminatum suo petiolo triplo longius, late- ralia longe et intima manifeste pedicellata; inflorescentiae mediocris vel amplioris, confertae, densae, apicem versus vix decres- centis ramuli et pedunculi tomentoso-hirti, glandulis partim sub in- dumento oceultis, partim id superantibus, aculeisque debilioribus instructi omnes patentes breviter racemosi et eymelligeri; sepala canescentia hirsuta et glandulosa, post anthesin patentia; petala ovalia alba; stamina stylos parum superantia. Germina hirsuta. Häufig im Walde Skalice bei Prossnitz. Diese Brombeere, die ich nach ihrem um die mährische Flora vielfach verdienten Entdecker, Herrn Prof. W. Spitzner in Pross- nitz, benannt habe, ist zweifelsohne eine gut charakterisirte Art aus der Gruppe der Focke’schen „Radulae“. Und zwar ist sie unmittelbar an R. thyrsiflorus W. N. zu reihen. Doch unter- scheidet sich R. Spitzneri von dieser Art, die ich in den Kleinen Karpathen aufgefunden habe, durch eine Reihe von Merkmalen. So namentlich in der Gestaltung der Blätter; das Blatt von R. thyrsiflorus hat viel kürzer gestielte und breitere Blättchen, die sich deshalb mit den Rändern in charakteristischer Weise bedecken; die Blätt- chen der R. Spitzneri sind schmäler und, namentlich die seitlichen, länger gestielt, daher mit den Spreiten sich nicht deckend; auch jst ihre Basis viel seichter herzförmig, ihr Umriss nicht kreisförmig, sondern höchstens breiter verkehrt-eiförmig, meist aber schmäler und unterseits wie schimmernd behaart. Die Schösslinge des R. thyrsi- florus sind meist auch stärker behaart. 5. R. Bayeri Focke var. Drahanensis m. Schösslinge robust, stark hechtblau bereift, kahl oder mit vereinzelten Haaren, zahlreichen Stieldrüsen, Stachelborsten und -Höckern und kräftigen Stacheln bewehrt; grössere Stacheln ‘) Vergl. Nr. 41 dieser Zeitschrift. 437 ziemlich gleichförmig, den Axendurchmesser oft überragend, robust, aus breiter, flachzedrückter Basis schief aufsteigend, gerade, stroheelb; Blätter gross, 5-zählig-fussförmig oder 3-zählie, die Blätt- chen fein und oleichmässie oesäct, lebhaft grün, oben etwas lederig, unten meist seidig schimmernd (die Jüngeren Sprosse etwas discolor), beiderseits behaart, unten auf den Blattrippen bis in die Mitte derb bestachelt: Endblättchen aus tiefherzförmiger Basis breit- elliptisch oder eiförmig, in eine schlanke Spitze auslaufend, Seiten- blättchen stets mit herzförmigem Grunde, die endständigen deutlich gestielt. Rispe bis 15 Cm. lang, locker, beblättert, nur an der Spitze traubig, unterhalb mit aufrechten, traubigen, bis 6- blüthigen, in der Mitte mit cymös getheilten Ae stehen. Blüthenstielchen verwoben filzig, mit langen, den Filz weit überragenden Stieldrüsen und Stachelnadeln besetzt. Blüthen mittelgross, “Kelche grünlich, filzig-drüsig und reichlich stachelborstig, zur Anthese herabgeschlagen, nach derselben aufgerichtet, der Frucht angedrückt, in lange faden- förmige Zipfel endigend. Staubgefässe anfangs etwa griffelhoch, dann deutlich kürzer als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Auf der „Studinka por Andebem Sträzcem“ bei Drahan (W. Spitzner). Diese Brombeere unterscheidet sich von den übrigen Varietäten des R. Bayeri F. (so z. B. von der ebenfalls herzblättrigen var. cordifrons Borb.) unschwer durch die angegebenen Merkmale. Zu R. Ebneri Kern., für den sie von dem Entdecker und einem be- kannten Batologen gehalten wurde, fehlen alle Beziehungen. Plantae Karoanae. Aufzählung der von Ferdinand Karo im Jahre 18383 im baika- lischen Sibirien, sowie in Dahurien gesammelten Pflanzen. Von J. Freyn. (Fortsetzung.!) 216. Astragalus Karoi Freyn ($. 4. Onobrychoidei DC.) Steppen- wiesen bei Tschita. Juni. Ausdauernd, mehrstenglig, aufsteigend, beblättert, angedrückt-weichhaarig, grün. Die Haare in der Mitte befestigt. Grundblätter ..... ‚ Stengel steif, stielrund, etwas stumpfkantig; Nebenblätter häutig, zerstreut wimperig-borstie, länglich-eiförmig, spitzig, stengelumfassend, anfänglich im unter- sten Drittel verwachsen, sehr bald jedoch getrennt, frei. Laub- blätter dicklich, ziemlich zahlreich, die unteren sehr kurz gestielt (I—1'/, em.), 8—11paarig (nur das unterste 4paarig), mit gegenständigen oder wenig zerstreuten länglichen oder länglich-elliptischen Blättchen, die beiderseits abgerundet oder — ') Vergl. diese Zeitschrift Nr. 11 des heurigen Jahrgar ges. Oesterr. botan, Zeitschrift. 12. Heft 1889, 4 290. 148. 141b. oben etwas ausgerandet und daselbst kurz bespitzt sind. Die Fiederblättehen nach aufwärts an Grösse abnehmend. Traube lang gestielt, der Stiel, nahezu gleich dem Blatte, gerillt, steif; Traube sehr dicht, vielblüthig, eylindrisch, über das Trag- blatt hinaufragend mit aufrechten Blüthen. Bracteen Jänglich- dreieckig, spitz, kürzer als der halbe Kelch, länger als der Blüthenstiel, häutig, haarig; Kelch sehr kurz gestielt (Stiel = Kelchröhre), kurz cylindrisch, am Grunde eiförmig, mit KL weissen und eben solchen schwarzen Strichel- haaren bekleidet, 5zähnig. 4 Zähne fast gleich gross, aus drei- eckigem Grunde pfriemlich, = '/, bis '/, Kelchröhre; der fünfte Zahn kleiner als die anderen, diesen gleich gestaltet. Blüthen (trocken) blauviolett, die untere Hälfte weisslich. Fahne ausgerandet, länglich, vorne etwas breiter und abstehend, fast 3mal so lang als die Kelchröhre; Flügel länger als die Fahne und das Schiffehen, um ein gleiches Stück länger als die Flügel. Fruchtknoten cylindrisch, spitz, dicht strichelhaarig. Früchte? Dem A. Onobrychis L. etwas ähnlich und auch so gross: dieser ist aber grau, hat lineale (nicht elliptische oder ellip- tisch-längliche), spitze (nicht auszerandete oder stumpfe) viel- paarige Blättchen, die Blätter sind viel kleiner (nicht nahezu so Jang) als der Traubenstiel, die Traube im gleichen Stadium fast verkehrt-eiförmig (nicht eylindrisch), mit langen, fein zuge- spitzten, der Kelchröhre fast gleich laugen Bracteen, abstehend rauhhaarigen Kelchen, deren Zähne der Kelchröhre gleich lang sind, grösseren Corollen, deren Fahne spitz (nicht ausgerandet) ist und viel längere Flügel. Letztere erreichen nämlich bei A. Onobrychis kaum die Hälfte der Längendifferenz zwischen Kelchröhre und Fahnenspitze. Die in der "Flora Baie.-Dahurica beschriebenen Arten dieser Gruppe sind alle sehr unähnlich. A. fruticosus Pall., Led. 1. ce. I. 632—633. — Turez. ]. e. I. 326 —327. Wiesen am Irkut bei Irkutsk. Juni, nur in Blüthen- exemplaren. Güldenstaedtia paueiflora Fisch., Turez. 1. ec. I. 333. — Led. ]. e. I. 564. Auf einem sandigen Hügel am Irkut bei Irkutsk in wenigen Exemplaren. Mai, nur blühend. Ist in der Flora rossica den „Galegeae* zugezählt, in der Flora Baicalensi- Dahurica den „Astragaleae“. Thatsächlich ist die Pflanze den Astragalus-Arten aus der Gruppe der Podochaeti (z. B. A. lupulinus Pall., A. laguroides Pall., A. galactites Pall., A. testi- culatus Pall., A. scaberrimus Bge. etc.) ganz ähnlich. Vicia sepium L., Turez. 1. ce. I. 348., ß. montana Koch. — Led. 1. ©. I. 670. Gebüsche am Irkut bei Irkutsk. Juni. V. amoena Fisch., Led. 1. ce. I. 672. — Turez. 1. c. I, 344. Auf Wiesen um Nertschinsk. Juli. Blüthen violettblau. V. Cracca L., subsp. V. heteropus Freyu. — V. tenuifolia Turez. 1. e. 1. 347 non Roth. An Zäunen bei Irkutsk. Juni. Der 241. 439 V. Craeca L. durch die Gestalt des Laubes und der Neben- blätter, sowie durch die Längenverhältnisse der Blumenblätter, Gestalt und Behaarung des Griffels zunächst stehend, aber doch verschieden: Die Traube sammt Stiel (wenigstens die unteren, wenn nicht anstatt derselben Zweige entwickelt sind) viel länger als das Blatt (nicht diesem gleich), 10—20 (nicht viel-)blüthig; Blüthen um die Hälfte kürzer, als jene der V. Cracca, aber wie bei dieser die Fahne gleich den Flügeln und viel grösser als das Schiffchen, gedrängt, hängend; Kelchzähne verhältniss- mässig sehr lang; der unterste so lang oder länger als die Kelchröhre, die 2 mittleren nur wenig kürzer, alle drei sehr spitz, die beiden obersten länglich dreieckig, spitz. Bracteen winzig, abfällig; Blüthen blau, am Grunde blasser. Hülse? %. Mein Exemplar ist 97 em. hoch, Blätter bis zur Theilungs- stelle der hanke 9—10 cm. lang, 4°5 cm. breit, 8-, die ober- sten l10paarig, zerstreut (oben schwächer) seidenhaarig. Blätt- chen unregelmässig gestellt, elliptisch-länglich, 25 mm. lang, 7:5 mm. breit (unterhalb der Mitte), oben abgerundet, kurz gespitzt. Nebenblätter: die untersten halbspiessförmig, mit einem Zahne, 11 mm., die mittleren lanzettlich. 11 mm., die obersten fast fädlich, feinspitzig, 10 mm lang. Traube 14:5 — 12:5 — 75—25 em. lang, wovon auf den Stiel 10, 8, 3:5, 1 em. kommen, die obersten also fast sitzend. Oft sind nur wenige Trauben entwickelt, von fast gleicher Länge und dann kaum so lang als das Blatt, übrigens meist 10-, seltener 20- oder nur 2blüthig. (Ober der Blüthenregion entwickelt der Stengel kurze, weissseidige Seitenzweige). Blüthen 11 mm. lang, wovon 1 mm. auf den Blüthenstiel, 3 mm. auf die Kelchröhre (Mitte), 7 mm. auf das Schiffehen kommen; Nagel der Fahne 5 mm. lang. Der Beschreibung nach ähnelt noch am meisten V. lila- cina Led. (durch 4—8paarige Blätter, eiförmige oder eiförmig- elliptische Blättehen sogleich zu unterscheiden), V. pallida Turez. (durch eiförmig-elliptische, unterseits seegrüne Blätt- chen und unter sich gleich lange Blumenblätter verschieden) und V. megalotropis Led. (Blättehen allmälig verschmälert, Nebenblätter ungemein schmal, Blumenblätter gleich gross). Dem entgegen passt V. Öracca Led. fl. rossica salt. ex parte am besten: .... racemis..... confertis folium .... vel supe- rantibus.... . foliolis oblongis... . . nervoso-venosis pubescentibus, stipulis semihastatis, integerrimis, vexilli alis carinaque lon- gioris, Jamina longitudine” unguis ete. — In Trautvetter Catal. Vieiarum Rossicarum in Act. hort. Petrop. III. 1 (1874), S. 49 finde ich keine Form seines Ervrum Cravca, die ich mit V. heteropus identifieiren könnte. Lathyrus Altaieus Laxm. ß. humilis Led. 1. e. I. 682. — L. humilis Fisch., Turez. 1. e. I. 349--350. — Trautv. 1. ce. 34* 440 171. %. III. 63. Birkenwäller auf Bergen am Angaraflusse bei Irkutsk. Mai. Orobus lathyroides L., Led. 1. e. I. 688. — Turez. 1. e. I. 351. Bergwälder am Angaraflusse bei Irkutsk. Juni. XIll. Amygdaleae Juss. Prunus Padus L., Led. 1. ce. II. 8. -—- Turez. 1. e. L 356. — Wälder um Irkutsk. Juni. Entspricht nicht der var. borealis Schübl., sondern der gewöhnlichen Traubenkirsche. XIV. Rosaceae Juss. Geum Aleppieum Jacg. var. glabratum Borbäs in litt.; @. strie- tum Ait., Led. 1. c. II. 22, saltim p. p. — Turez. 1. e. I. 367 (sagt nichts über die Behaarung). Abhänge an der Kaja, im (rebüsche bei Irkutsk. Juni. Hat die Tracht des @. Aleppieum, ist aber fast völlig kahl, nur der Stengel unterwärts, sowie die Blattstiele sind zerstreut und absteliend rauhhaarig. Blätter oben dunkel-, unten blassgrün, daselbst an den Hauptnerven etwas borstig. Fruchtboden dicht steifhaarig, Fruchtknoten gänzlich und dicht steifhaarig, Griffel kahl, nur ober dem Knoten auf '/, seines oberen Gliedes + steifhaarig. Früchte? Sanguisorba tenuifolia Fisch., Led. 1. e. II. 28. — Turez. 1. ce. I. 403—404. Auf Sumpfwiesen, in Gebüschen um Nertschinsk. Juli, August. Blüthen schön weiss, Antheren schwarz. Blätter lederig, oberseits glänzend dunkelgrün unterseits dicht ader- netzig, hellgrau, matt. (Fortsetzung folgt.) Ueber einige kritische Pflanzen der Flora von Niederösterreich, Von H. Braun. I. Rosa sarmentacea Woods. Unter den vielen Rosen, welche mir aus dem nördlich der Donau gelegenen Theile Niederösterreichs vorliegen und welche grössten Theils von den Herren Dr. G. v. Beck, J. Haring und und M. Schreiber gesammelt wurden, befinden sich einige, welche bisher aus diesem Kronlande noch nicht bekannt waren, einige, welehe überhaupt neu sind. Unter den von Herrn M. Schreiber gesammelten Rosen, zog vorzüglich eine meine Aufmerksamkeit auf sich, welche er in der Umgegend von Röschitz (zwischen Eggenburg und Pulkau) und zwar »ın Schmiedabache unterhalb Roggendorf in zahlreichen Exemplaren aufgefunden hatte. Sie gehört der reichzeglielerten Gruppe der „Mon- 441 tanae“ an und dürfte wohl zunächst der Rosa glauca Vill. anzufügen sein; als nächstverwandte Formen gehören zu ihr die Rosa glauca v. myriodonta (Christ) und R. glauca v. complicata (Grenier). Diese Rose ist Rosa sarmentacea Woods. Man kann diese Pflanze nicht leicht mit einer der in Rede stehenden Formen identificiren, mehrere charakteristische Merkmale trennen sie von allen Verwandten; schon die grossen, oblongen, nach oben in einen Hals zusammengezogenen Scheinfrüchte, die am Rande dicht drüsigen, reichgefiederten Kelchzipfel, die scharfe Ser- ratur der länglichen Blättchen zeichnen dieselbe aus. Deseslise und Andere füsten Rosa sarmentaces Woods dem Formenkreise der R. dumalis Bechstein ein, doch ist mir der Grund dieser Eintheilung nicht bekannt; es müssten denn die scharf doppeltgesägten Blättchen Ursache dieser Deutung gewe- sen sein. Ganz Unrecht kann man übrigens nach der Beschreibung, welche Woods von seiner Pflanze liefert, Denjenigen nicht geben, welche diese Form der Section „Biserratae* einfügen. — Anfangs zählte ich die niederösterreichische Pflanze dem Formenkreise der Rosa glauca v. myriodonta (Christ) zu, allein mit der Bemerkung „Differt a R. myriodonta (Christ) receptaculis fructiferis elongatis, superne contractis, foliolis argute composite glanduloso-serratis, pin- nulis sepalorum in margine glandulis validis instructis.“ Da erinnerte ich mich, seinerzeit in Smith „English Botany“ eine ganz ähnliche Rose gesehen zu haben, und als ich die betref- fende Abbildung verglich, war ich sehr angenehm überrascht, das getreue Ebenbild meiner Pflanze vor mir zu haben. Diese Abbildung stellt R. sarmentacea Woods dar. Rosa sarmentacea Woods in Transactions of Linnean Society V. II. pag. 213 (1816, am Titelblatt steht 1817, aber die Arbeit ist mit der Jahreszahl 1816 versehen), Smith, Flora Brittanica Il. pag. 390 (1824), et English Botany Supplem. I. t. 2595 (1829), wird von Woods a. a. OÖ. sehr genau in lateinischer Sprache be- schrieben, und es wird der lebhaften Blüthenfarbe, der breiten, die Blüthenstiele verhüllenden Bracteen besonders gedacht, sowie der länglichen Scheinfrüchte. Ich eitire bier ausdrücklich Woods als Autor zur Rosa sar- mentacea, obwohl Smith in der Flora Brittanica erwähnt, dass der Autor der Rose eigentlich Swartz sei, weil ich nur auf publieirte Beschreibungen und Diagnosen mich stütze und der Name R. s. Swartz nur in einem Mäanuseripte vorkommt. Woods reiht seiner Beschreibung der Rosa sarmentacea die mehrerer Varietäten an, deren Merkmale aber in so allgemeinen Umrissen angegeben sind, dass eine Deutung dor Pllanzen grossen Schwierigkeiten begegnet; eine Ausnahme macht vielleicht die als Varietät ö beschriebene PHlanze, bei der die Angabe, dass die Scheiufrüchte kugelig, die Rücken der Kelchzipfel zuweilen mit Drüsen bekleidet seien, vermuthon lässt, «dass der Autor wohl 442 die PR. myriodonta Christ oder eine derselben sehr nahestehende gemeint habe, welche Ansicht weiterhin noch durch die Angabe des Standortes (At Settle and other places in the mountainous district of the Nortli of England) gestützt wird. Wenn man die Abbildunse in Smith Engel. Bot., die nach den Woods’schen Originalien sehr genau angefertigt ist, betrachtet, so fällt sofort die besonders hervorgehobene, scharfe, reichdrüsige Be- randung der Blättchen, welche fast an eine Rose aus der Gruppe „Scabratae* erinnert, die nach der Anthese aufgerichteten und die verfärbte Scheinfrucht noch krönenden Kelchzipfel, welche am Rande mit zahlreichen Drüsen bewimpert sind, die länglichen oben in einen Hals zusammengezogenen Scheinfrüchte und die reichdrüsigen Blüthen- stiele auf, Diese Merkmale charakterisiren auch die Pflanze voll- kommen. "Der Name „sarmentacea* wurde von Woods der langen, ruthenförmieen entweder im Gebüsch klimmenden oder zur Erde geneigten Zweige halber gewählt. Wie oben bemerkt, will ich hier von den Varietäten ß—£, welche Woods anschliessend an seine Art l. e. pag. 214 beschreibt, ganz abselien, sie gehören wahrscheinlich verschiedenen Sectionen an, und sind obne Vorlage von Original- exemplaren nicht zu deuten. Im Folgenden sollen die nächstver- wandten hosen: Rosa glauca v. complicata (Grenier) (F. Jur. pag. 239, 1864) und die R. glauca v. myriodonta (Christ). (Die Rosen der Schweiz pag. 167, 1873) mit der R. sarmentacea Woods ver- glichen werden: 1. Rosa glauca v.complicata (Grenier). (Nach Originalexemplaren.) Strauch von mehr weniger gedrungenem Wachsthume. Aeste derb bestachelt. Blätter unregelmässig oder doppelt gesägt, secundäre Sägezähne mit wenigen Drüsen durchsetzt; im Umrisse breit rund- lich mit kurzer Spitze. Blüthenstiele sehr kurz, Receptakel klein, kugelig oder eiförmig-kugelig. Kelchzipfel am Rande drüsenlos oder nur mit spärlichen Drüsen durchsetzt. Scheinfrüchte klein, kugelig oder eikugelig, nach oben zuweilen etwas zusammengezogen. 2. Rosa glauca v. myvriodonta (Christ). (Nach Originalexem- plaren.) Strauch flatterig ‘mit fast geraden oder mehr weniger ge- neieten schwachen Stacheln. Blätter drüsig, doppelt gesägt; Serratur nicht tief in den Blattrand einzeschnitten; secundäre Sägezähne 1—2 in Drüsen endigend. Blüthenstiele kurz; Receptakel klein, kugelig oder eikugelig. Kelchzipfel am Rücken etwas drüsig, am Rande drüsenlos oder nur mit wenigen Drüsen besetzt. Griffel breit, weiss- wollig. Scheinfrucht ziemlich klein, kugelig oder eiförmig-kugelig. 3. Rosa glauca v. sarmentacea (Woods). Strauch flatterig mit langen dünnen Zweigen. Stacheln kräftig, gebogen oder an den Seiten- zweigen schwächer und oft fast gerade. Blätter drüsig doppelt ze- sägt, Serratur sehr scharf und spitz mit 2—-3 secundären Sägezähn- chen; Blüthenstiele mehr weniger verlängert. Receptakel oblong; Kelchzipfel am Rücken glatt, am Rande mit zahlreichen Drüsen be- setzt, reich tiederspaltig. Griffel dicht zottig, aber nicht weisswollig wie bei den vorigen, Griffelköpfehen flach und nicht breit kugelig ge- 443 formt. Kelchzipfel wie bei den vorigen, nach der Anthese aufgerichtet und die verfärbte Scheinfrucht noch krönend; letztere gross, länglich, nach oben in einen Hals zusammengezogen. Was die systematische Stellung der Pflanze betrifft, so hängt es, da Culturversuche oder eingehendere Beobachtungen im Freien nicht vorliegen, vollkommen vom Standpunkte des Einzelnen ab, ob man sie als Art oder Varietät ansprechen will, jedenfalls kann sie mit den vorherbesprochenen Formen der Rosa glauca nicht identifieirt werden, da mehrere namhafte Unterschiede sie von jenen trennen. Mir liest die Rosa sarmentacea Woods aus England, besonders aus dem nordwestlichen Theil, aus Schweden, Mähren (Kuhberg bei Znaim, ÖOborny) und nun auch aus Niederösterreich aus der Gegend von Röschitz vor. Was die von den Autoren der Rosa sarmentacea bei- gesetzten Synonyme betrifft, so kann ich unmöglich ohne Einsicht in Belezexemplare entscheiden, ob die Rosa canina Roth, Fl. germ. I. pag. 218 (1788) und II. pag. 560 (1789), welche von Woods l. e. pag. 213, oder Rosa glaucophylla Winch Geogr. Distr. ed. 1. pag. 45 (1819), welche von Smith mit jener identificirt wird, wirklich Synonyme derselben sind. Da die nordwärts der Donau ge- legenen Theile Niederösterreichs noch sehr mangelhaft durchforscht sind, erscheint es wahrscheinlich, dass die R. sarmentaces Woods noch an einigen Stellen aufgefunden werden wird. Litteratur-Uebersicht. October 1889. BarthL.v.u. Herzig I. Ueber Bestandtheile der Herniaria. (Sitzungs- ber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. XCVIIL. Bd., IV. Heft. 13 S. 8°. Borbäs V. v. A nep botan. legendäjäb. (Termesz. közlöny 1889. S. 504.) 1 8. Celakovsky L. Ueber den Aehrchenbau der brasilianischen Gras- gattung Streptochaeta Schrad. (Sitzungsber. d. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. 1889. S. 14.) 37 8. — Ueber die Blüthenstände der Cariceen (a. a. OÖ. 8. 91). 22 8. — Ueber die phylogenetische Entwickelung der Amentaceen (a. a. 0. Gechisch S. 319, deutsches Resume 8. 338). Cobelli G. de et Delaiti ©. Lettere inedite di Carlo Linneo a ') Die „Litteratur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten höflichst ersucht. Die Red, 444 (Giovanni Antonio Scopoli. (XV. Publicaz. fatta p. cura del Mus. civie. di Rovereto.) 8°. 26 S. 1 Tabelle. Publication von 43, bisher unbekannt gewesenen Briefen Linn&'s an Scopoli, mit zahlreichen Bemerkungen über Pflanzen, die Scopoli in der Flora Carniolica beschrieb. Beigefügt ist eine genealogische Uebersicht: der Familie Scopoli. Ettingshausen €. Fr. v. Das australische Florenelement in Europa. Graz (Leuschner u. Lubensky). 4°. 10 S. 1 Taf. 1 fi. Verf. widerlegt einen von Saporta (Rev. gen. de Bot. I, p. 229) aus- gesprochenen Zweifel an der Richtigkeit der Bestimmung gewisser (australische Typen darstellender) Fossilien im europäischen Tertiär. Die beizgegebene Tafel bringt vergleichsweise Darstellungen lebender australischer und tertiärer euro- päischer Blätter. Feistmantel O. Ueber die bis jetzt ältesten dikotyledonen Pflanzen der Potomac-Formation in Nord-Amerika. (Sitzungsber. d. böhm. Gesellseh. d. Wissensch. 1889. S. 257.) 12 8. — Vorläufiger Bericht über fossile Pflanzen aus den Stormberg- schichten in Süd-Afrika (a. a. O. 8. 375). 3 8. Gibelli @. e Belli $. Rivista critica delle specie di Trifolium italiani della sezione Chronosemium. (Malpighia III., fasc. 7). or Vergl. Nr. 11. Kritische Behandlung der Arten: T. minus Relh. in Sm., T. spadiceum L., T. badium Schreb., T. Sebastiani Savi und analytischer Bestimmungsschlüssel der ganzen Section. Godlewski E. Ueber die biologische Bedeutung der Etiolirungs- erscheinungen. (Biolog. Centralbl. IX. Bd., Nr. 16.) 9 S. Janesewski E. On the Fruits of the Genus Anzmone. (Transact. and proceed. of the Bot. Soc. Vol. XVIL. P. IL) 4 S. Eintheilung der Gattung nach dem Baue der Früchte: Sect. 1. Hepatica Dill. (Hieher 3 Arten, u.a. A. triloba Chaix, H. Trans- silvanica Fuss). Sect. 2. Sylvia Gaud. (15 Arten, u. a. A. nemorosa L., A. ranuneu- loides L., A. trifolia L., A. Appenina L.). Sect. 3. Omalocarpus DV. (5 Arten, u. a. A. narcissiflora L.). Szet. 4. Anemonidium Spach. (2 Arten). Sect. 5. Rivularidium Jane. (10 Arten). Seet. 6. Pulsatilloides DC. (5 Arten). Seet. 7. Pulsatilla Tourn. (11 Arten, u. a. P. alpina Spreng., Halleri All., patens Mill., pratensis Mill., vernalis Mill., vulgaris Mill.). Sect. 8. Eriocephalus Hook. et Thomsk. (14 Arten, u.a. A. hortensis L.). Seet. 9. Barneoudia Gay. (3 Arten). Sect. 10. Exinvolueratae Jane. (1 Art). Jankö Jan. A bambusz. (Temesz. közlöny 1889. 8. 489.) 1 8. Keller R. Das Potentillarinm von Herrn H. Siegfried in Winter- thur. (Bot. Centralbl. XL. Bd. Nr. 45.) 8°. Enthält die Besprechung der im Titel erwähnten Culturanlagen und die Beschreibung einer neuen Art: Potentilla Römeri Siegf. Siebenbürgen, Honig- berg-Corona. Verwandt mit P. corymbosa Mönch. 445 Kerner v. Marilaun A. Pflanzenleben. II. Bd. Liefre. 3 u. 4. Leipzig (Bibliograph. Institut). Gr.-8°. 126 S. 2 Farbentaf. 215 Fig. in 41 Ilustr. 1 M. Die 2 vorliegenden Lieferungen enthalten folgende Capitel: Fortpflanzung und Vermehrung durch Früchte. Der Pollen. — Schutzmittel des Pollens. — Uebertragung des Pollens durch den Wind. — Die Uebertragung des Pollens durch Thiere. — Anlockung der pollenüber- tragenden Thiere durch Genussmittel. — Die Blüthenfarbe als Lockmittel für Inseeten und andere Thiere. — Der Blüthenduft als Lockmittel für Insecten und andere‘ Thiere. — Eröffnung des Zuganges zum Blüthengrunde. — Em- pfang der Thiere an der geöffneten Pforte der Blüthen. Die 2 Chromotafeln illustriren: „Laub- und Lebermoose“, „Euca- Iyptuswald und Grasbäume in Neuholland‘“. Kronfeld M. Johann Josef Peyritsch (Bot. Centralbl. XL. Bd. 8*)-7 8. — Ameisenpflanzen. („Neue freie Presse* Nr. 9035.) Limpricht K. @. Die Laubmoose. Rabenhorst's Kryptogamenflora. 2. Auflage. IV. Bd. 12 Liefig. Leipzig (E. Kummer). 8°. 63 S. 9 Illustr. 2 M. 40 Pf. Schluss der Gattung Schistidium, ferner Coscinodon und Beginn von Grimmia. Neue Arten: Schistidium brunnescens Limp. Kalenderberg bei Mödling (Juratzka 1872), S. teretinerve Limpr. (1884). Innervillgraten, Tirol (Gander), Steiermark (Breidler), Grimmia Ganderi Limpr. (1884), Innervillgraten, Tirol (Gander), Pinzeau (Breidler), Grimmia subsulcata Limpr. Tatra (Chalubinski), Steiermark (Breidler), Tirol (Milde und Breidler). Prazmowski A. Das Wesen und die biologische Beleutung der Wurzelknöllchen der Erbse. Vorläufige Mittheilung. (Anzeiger d. Akad. d. Wissensch. in Krakau 1889, Nr. 6.) 12 8. Sabransky H. Batographische Miscellaneen. (Deutsche botanische Monatsschr. VII, Nr. 9/10.) 8°. 4 8. 1. Ruhus Salteri Ant. angl. = z. Th. R. polyanthemos Lindeb. — 2. R. diseolor Aut. angl. = z. Th. R. Bastardianus G. 6. — 3. R. Bal- densis A. Kern. u. R. ulmifolius var. Dalmatieus, Macarsca, Dalmatien (Bran- dis). — 4. R. Letendrei Bouley = R. Arrhenü Lys. — 5. R. Haläcsyi Borb. Nemes Podhrägy, Westungarn (Holuby). — 6. R. eurythyrsos Sabr. u. H. Pr. ändert den Namen in J2. Vindobonensis Sabr. und H. Br. — 7. KR. maerophyl- Zus Whe. et N.. subsp. quadieus Sabr. Kleine Karpathen bei Pressburg. — 8. R. nitidus Whe., et N Lausitzer Gebirge (Neumann). Sagorski E. Die Rosen der hohen Tatra und der nächsten Um- gebung. (Deutsche botanische Monatsschr. VII, Nr. 9/10.) 8°. 6 8. Vorliegender 4. Theil enthält die Aufzählung von 41 Arten mit zahl- reichen Varietäten. — Diagnose von R. Vagiana Crep. Schaffer I. Ueber den feineren Bau fossiler Knochen. (Sitzungsber, d. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. XCVII. Bd., Abth. 3.) 8°. 64 8. 2 Taf. Enthält von 8. 52-54 eine Besprechung der von Roux für Pilze erklärten und als Myucelites beschriebenen Bildungen. (Verfasst v. Wettstein.) 446 Scheuerle I. Schleicher’s 86 Arten der Salix nigrieans. (Deutsche botanische Monatsschr. VII, Nr. 9/10). 8°. 5 8. Besprechung der 8. Wulfeniana Host. Schindler F. u. Proskowetz Em. v. Zur Charakteristik typischer Zuckerrübenvarietäten. (Oesterr.-ungar. Zeitschr. f. Zuckerindustrie u. Landwirthschaft, Heft 4.) 4°. 56 S. 2 Taf. Simek F. Die Keimpflänzchen einiger Caryophyllaceen, Geraniaceen und Compositen. (Jahresber. d. deutschen Staatsgymnäsiums in Prag. Neustadt. VIII.) 8°. 19 S. Temple R. Vermeintliche Eigenheiten unserer Bäume. (Mittheilg. d. Ver. d. Naturf. Reichenberg. XX.) 8°. 13 8. Vogl B. Flora der Umgebung Salzburgs, analytisch behandelt. Fort- setzung. (Programm des Gymnasiums.) 8°. 35 8. Weinzierl Th. v, Die Werthbestimmung des forstlichen Saatgutes und die Waldsamen-Controle (Publie. d. Samen-Controlstation in Wien Nr. 47.) 2. Auflage. 8°. 4 S. Wettstein R. v. Karl Eggerth. Biographie. Wien (Selbstverlag). 8.68. — Beitrag zur Flora des Örientes. Bearbeitung der von Dr. A. Heider im Jahre 1885 in Pisidien und Pamphylien gesammelten Pflanzen. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.- naturw. Cl. Bd. XCVIII, Abth. 1.) 8°. 51 8. 3 Taf. Aufzählung von 276 Arten aus dem genannten Gebiete. Richtig gestellte Nomenclatur. — Neue Arten: Uromyces Heliotropii Wettst., U. Winteri Wettst., Diatrype p’ana Wettst., Placidium Steineri Wettst., *Cirsium Pisidium Wettst. (Sect. Chamaeleon), *Carlina pallescens Wettst. (Sect. Eucarlina), * Satureja Pisidia Wettst. (Sect. Eusatureja), Podanthum supinum Wettst. (Sect. Eupodanthum), *Silene Acantholimon Wettst. (Sect. Auriculatae), * Dianthus pulverulentus Wettst. (Sect. Dentati), Acer Willkommii Wettst. (Seet. Campestria), * Sageretia spinosa Wettst., * Astragalus Muradieoides Wettst. (Sect. Pterophorus), * Astragalus Heideri Wettst. (Sect. Melanocereis). — Die mit * bezeichneten Arten sind abgebildet. — Die Flechten bearbeitete Prof. I. Steiner in Wien. — Ausführliche Erörterungen sind den Arten Puc- cinia Centaureae asperae Cast., Helichrysum niveum Boiss. et Heldr. und der Sectio Melanocereis der Gattung Astragalus gewidmet. Wiesner I. u. Molisch H. Untersuchungen über die Gasbewegung in der Pflanze (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. XCVIII Bq., IV. Heft.) 43 8. 8°. Ueber die wichtigsten Ergebnisse vergl. diese Zeitschr. S. 312. Williams F. N. Revision of the specifie forms of the genus Gypso- phila. (Journal of Botany. Vol. XXVII no. 323.) 8°. 9 S. Kurze Ucber:icht der bisher bekannten @.-Arten (76). Zukal H. Entwiekelungsgeschichtliche Untersuchungen aus dem Ge- biete der Ascomyceten. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. XCVII. Bd.) 8°. 84 S. 4 Taf. 447 Enthält folgende Capitel: 4. Entwicklunesgeschichte einer neuen Sordaria. (S. Wiesneri, auf faulendem Hanf in Culturen.) 2. Mikro- selerotien,. (Helicosporangium parasiticum Karsten ist das Mikrosclerotium von Melanospora leucotricha Corda; Melanospora coprophila nov. spec. auf Hundefäces im Prater bei Wien 1857: M. jallax nov. spec. auf Botrytis schmarotzend, Wien 1886; Beschreibung der Mikrosclerotien und ihrer Ent- wickelung von Sporormia minima Auersw.) 3. Ueber die Gattung Peni- eillium (Beobachtungen über die Entwickelung der Sclerotienfrüchte von P. erustaceum Lk.; Entwickelung der Fruchtkörper von P. luteum Zuk. Syste- matisches Gesammtergebniss: Die Gattung P. ist in die Familie der Gym- noasei einzureihen). 4. Ueber einige Ascobolus-Arten (Entstehung der Ascen- früchte von Ase. immersus Pers., Ryparobius pachyascus nov. spec. [Mist von Pferden und Kaninchen, Wien], Ascobolus sacharinus Boud.). 5. Zur Frage der Sexualität der Ascomyceten. (Verf. negirt den sexuellen Charakter der bisher beobachteten Vorgänge (ausser bei Eremascus, dessen Ascomyceten- natur fraglich ist) und erörtert die Möglichkeit einer naturgemässen Grup- pirung und phylogenetischen Ableitung der Ascomyceten. Altmann R. Zur Geschichte der Zelltheorien. Vortrag. Leipzig (Ambr. Abel). 8°. 20 S. 1 M. Bail. Methodischer Leitfaden für den Unterricht der Naturgeschichte, Botanik. Heft 1. 10. Auflage. Heft 2. 6. Auflage. Leipzig (Fues). 144 u. 179 S. Illustr. & M. 1:50. Beecari O. Malesia: raceolta di osservazioni botaniche intorno alle piante dell’ arcipelago indomalese e papuano, destinata principal- mente a descrivere ed illustrare le piante da esso raccolte in quelle regioni durante i viaggi eseguiti dall’ anno 1865 all’ anno 1878. Vol. IIL., fase. IV. Florenz (Bencini). 4°. 111 8. 7 Taf. Enthält: Beccari O. Nuove palme asiatiche. _ — Le Bombaceae malesi. — Le palme del genere Pritchardia. _ — Triuridaceae malesi. Berlese A. N. Fungi moricoli. Iconografia e descrizione dei funghi parassiti de gelso. Fasc. VII. Padova (Tip. del Seminario). 8°. p. 101—122. L. 5. Bohnhorst I. u. Reling H. Unsere Pflanzen nach ihren deutschen Volksnamen, ihrer Stellung in Mythologie und Volksglauben, in Sitte und Sage, in Geschichte und Litteratur. 2. Auflage. Gotha (E. F. Thienemann). 8°. 408 S. 4 M. 60 Pf. Bourquelot E. Les fermentations. Paris (Welter) 8°. 21 Fig. 6 Fr. Brun I. und Tempöre I. Diatom6es fossiles du Japon. Espöces marines et nonvelles des calcaires argilleux de Sendai et de Jedo, Basel (H. Georg). 4°. 75 S. 9 Taf. Bucherer Emil. Beiträge zur Morphologie und Anatomie der Dios- eoreaceen. (Bibliotheea Botanica, Heft 16.) Cassel (Th. Fischer). 4°. 35 8. 5 Taf. 10 M. 448 Delpino F. Funzione mirmecofila nel regno vegetale. Prodromo duna monografia delle piante formicarie. Parte terza. Bologna (Gamberini e Parmeggianı). 4°. 35 8. Dieck G. Neuheiten-Offerte des National-Arboretum zu Zöschen. DI. 228. Enthält Abbildung und Beschreibung neu eingeführter und überhaupt neuer Bäume und Sträucher, u. a. Salix-Arten und -Hybride aus Nordamerika, Öclrosen aus dem ÖOriente u. a. Grudden T. M. The story of Bacteria. New-York. 8°. 4 Sh. Herail I. et Behrens W. I. Traite el&mentaire de botanique. Paris (Steinheil). 8°. 559 S. 12 Fr. Hintz R. Ueber den mechanischen Bau des Blattrandes mit Berück- sichtigung einiger Anpassungserscheinungen zur Verminderung der localen Verdunstung. (Nova acta Leop. Carol. LIV. Nr. 2.) 4°. 117 8. 9..Taf.’4 11: 80,kr. Hooker I. D. Icones plantarum; or figures with deseriptive charac- ters and remarks of new and rare plants, selected from the Kew Herbarium. Ser. III. Vol. IX. P. IV. London. 8°. 4 Sh. Karsten I. A. Kritisk öfversigt af Finlands Basidsvampar. Mustiala. 4°. 470 8. Kohl F. G. Anatomisch-physiologische Untersuchungen der Kalk- salze und Kieselsäure in der Pflanze. Ein Beitrag zur Kenntniss der Mineralstoffe im lebenden Pflanzenkörper. Marburg (Elwert). 8°. 314 8. 8 Taf. 10 fl. 50 kr. Mangin L. Cours elömentaire de botanique. Anatomie et physio- logie vegetales. Paris (Hechette et Co.). 8°. 411 S. 6 Taf. 5 Fr. Nylander W. Lichenes insularum Guineensium. (St. Thome, do Principe, des Cahras). 8°. Paris (Klincksieck). 4 Fr. Portes L. et Ruyssen F. Traite de la vigne et de ses produits, comprenant l’bistoire de la vigne et du vin ete. 2 Tomes. Paris (Doin). 8°. 723 S. 41 Fig. u. 651 $. m. 103 Fig. 32 Fr. Radlkofer L. Ueber Nothochilus, eine neue S’rophularineen-Gattung aus Brasilien, nebst einem Anhang: Ueber zwei neue Touroulia- Arten. (Bayer. Akad. d. Wissensch. Bd. XIX.) 8°. 78 Schmierer A. u. Kammerer I. Unsere wich'igsten essbaren Pilze, Stuttgart (Hofmann). Fol. 8 Farben-Taf. 6 M. Schumann (. R. Anatomische Studien über die Knospenschuppen von Coniferen und dikotylen Holzgewächsen. (Bibliotheca Botanica Nr. 15.) Cassel (Th. Fischer). 4°. "36 8. 5 Taf. 10 M. Ward H. M. Diseases of plants. London (Christian Knowledge Soc.). 8’. 2 Pf. St. 6 Sh. Zn en Me Flora von Üesterreich-Ungarn. A. Kärnten. Neu für das gesammte deutsche Floren-Gebiet: Verbascum Carinthiacum Fritsch. (V. Austriacum Schott > thapsi- forme Schrad.) Bei Gmünd a.d. Lieser (Fritsch). (Siehe Ver- handlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien, 1889, Sitzungsberichte S. 71.) Waldsteinia ternata (Steph. sub Dalibarda) Fritsch (= W. trifolia Rochel). Am Fusse der Koralpe bei Wolfsberg (Höfner). (Siehe Fritsch in Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesell- schaft, 1839, Sitzungsberichte S. 69.) Neue Standorte‘) (durchwegs nach eigenen Beobachtungen des Referenten): Asplenium septentrionale (L.) Auf Felsen im Lieserthal oberhalb St. Nicola. Veratrum album L. Im Lieserthal unterhalb St. Nicola. Urtica urens L. Bei Rennweg in Katschthal. Rumex Acetosella L. Bei St. Nicola im Lieserthal. Erigeron Canadense L. Im Lieserthal zwischen St. Nicola und Eisen- tratten. Erigeron acre L. Im Katschthal unterhalb Rennweg. Chamaemelum inodorum (L.) Im Katschthal gemein (ebenso wie jenseits des Katschberges im Lungau). Pacher’s Angabe, dass die Art nur bei Malritz eingeschleppt sei, ist daher unrichtig. Tanacetum vulgare L. Im Lieserthale oberhalb Eisentratten. Artemisia Absinthium L. Im Lieserthal oberhalb Gmünd. Artemisia vulgaris L. Bei St. Nicola im Lieserthal. Artemisia campestris L. Bei Eisentratten. Seneeio viscosus L. Im Lieserthal von Gmünd aufwärts bis über St. Nicola, zerstreut. Senecio rupestris W. K. Im unteren Lieserthal (von Gmünd abwärts). arec pseudophrygia C. A. Mey. Im Lieserthal unterhalb St. Nicola. Lappa minor (Sehk.) Im Lieserthal unterhalb St. Nicola. Lappa tomentosa Lam. Im Lieserthal oberhalb St. Nicola. Sambucus racemosa L. Im Lieserthal zerstreut von Spittal bis hinauf ins Katschthal. Calamintha Acinos (L.) Bei Eisentratten. Stachys palustris L. Im Getreide bei Gmünd. Cynoglossum offieinale L. Im Lieserthale oberhalb Gmünd. Anchusa offieinalis L. Bei St. Nicola a. d. Lieser. Lycopsis arvensis L. Bei St. Nicola a. d. Lieser. Hyoscyamus niger L. Im Lieserthal bei iennweg und Eisentratten, ') Dem Vorgange Pacher's (Flora von Kärnten) folgend, werden auch Standorte häufiger Pflanzen angeführt, 450 Solanum Dulcamara L. Im Lieserthal oberhalb Gmünd. Verbascum Thapsus L. Am Abhange des Katschberges; bei Eisen- tratten und Gmünd nicht selten. Verbascum thapsiforme Schrad. Bei Eisentratten und Gmünd häufig. Verbascum Lyehnitis L. Im Lieserthal überall häufig. Verbascum nigrum L. Im Lieserthal von Eisentratten bis Rennweg häufig. Verbaseum Austriacum Schott. Bei Eisentratten und Gmünd nicht selten: noch häufiger im Drauthale bei Paternion u. a. O. Linaria alpina (L.) Am Katschberg. Digitalis ambigua Murr. Im unteren Lieserthal zwischen Gmünd und Spittal a. D. Veronica fruticans Jacq. Am Katschberg. Libanotis montana Crantz. Im unteren Lieserthal unweit Gmünd. Sisymbrium Sophia L. Im Lieserthal unterhalb St. Nicola. Neslia paniculata (L.) In der Umgebung von St. Nicola häufig. Herniaria glabra L. Im Katschthal unterhalb Rennweg. Tunica Sawifraga (L.) Bei Eisentratten. Dianthus deltoides L. Im Lieserthal oberhalb Eisentratten. Saponaria officinalis L. Im unteren Lieserthal. Melandryum album (Mill.) Bei Rennweg im Katschthal häufig, auch mit rosenrothen Blüthen.') Viscaria vulgaris Röhl. Im Lieserthal oberhalb St. Nicola. Agrimonia Eupatoria L. Im Lieserthal oberhalb Eisentratten. Rubus sawatilis L. Im Lieserthal zwischen St. Nicola und Eisen- tratten. ‚Potentilla rupestris L. Auf Mauern bei Gmünd a. d. Lieser. Filipendula denudata (Presl). Bei St. Nicola a. d. Lieser (und wohl überhaupt in höheren Lagen) entschieden häufiger als F. Ul- maria (L.). Genista sagittalis L. Gemein in den Wäldern bei Paternion. Cytisus nigricans L. Im unteren Lieserthal gegen Spittal a. D. zu. Trifolium fragiferum L. Im Lieserthal oberhalb Gmünd. Trifolium aureum Poll. Bei Gmünd a. d. Lieser. Vieia silvatica L. Im unteren Lieserthal gegen Spittal a. D.; in Holzschlägen unweit Krumpendorf bei Klagenfurt. Vieia oroboides Wulf. Am Abhang des Obir unweit Eisenkappel. Lathyrus silvestris L. Im unteren Lieserthal (zwischen Gmünd a. d. Lieser und Spittal a. d. Drau). Dr. €. Fritsch. B. Schlesien. Für das Kronland neu und neue Standorte: 1. Hieracium Pilosella L. ssp. vulgare Tausch. 2. L subcaulescens N. P. ssp. melanocomum N. P. ') Vergl. Fritsch, Beiträge zur Flora von Salzburg II. Verh. d. zool.- botan. Gesellsch. 1889. 17. 18. 451 Hieracium subceaulescens N. P. 6. acutissimum N. P. Auricula Lam. ssp. Auricula, epilosum N. P. collinum Gochn. ssp. sudetorum N. P. " ER, ssp. Uechtritzü N. P. flagellare Willd. &. genwinum N. P. x ssp. ceruiforme N. P. 1. longipilum und 2. brevipilum N. P. pulveratum N. P. foribundum W. Gr. ssp. eurubens N. P. florentinum All. ssp. obseurum Rehb. 4—10 auf Wiesen um Karlsbrunn und Hubertuskirchen, 44 um den ehemaligen Hochofen. Jloribundum W. Gr. ö. epilosum N. P. floccosum N. P. 2. pilosiceps N. P. magyarieum N. P. ssp. efusum N. P. 42—13 um den Hochofen in Karlsbrunn, 14 auch in Kl.- Mohrau, Nähe der Kirche. Bauhini Schult. ssp. plicatum Tausch. 5 f ssp. transgressum N. P. Beide um Karlsbrunn, 16 auch in Dürrseifen. magyaricum N. P. ssp. filiferum N. P. und prussicum N. P. Beide in Karlsbrunn, letzteres auf der Spielwiese am Wege nach Wilhelmsthal. 1—18. A. Oborny. C. Tirol. Neue Standorte: Epipogum Gmelini Rich. Val del Travignolo (VIII, 1885) und am Fusse des Dostaccio bei Paneveggio (VIII, 1889). G. de Cobelli. Uebersicht der botanischen Vorlesungen an den österreichisch-ungarischen Universitäten im Wintersemester 1859/1890. (Fortsetzung.') 6. Budapest. Professor Dr. L. Juränyi. Allgemeine Botanik für Medieiner und Lehramtscandidaten, 5mal wöchentlich. ') Vergl. Nr. 11. 452 Derselbe: Mikroskopische botanische Uebungen für Anfänger und Vorgeschrittene, 6 Stunden wöchentlich. Derselbe: Arbeiten im botanischen Institute. Privatdocent Dr. V. v. Borbäs. Die Giftpflanzen Ungarns. 2 Stun- den wöchentlich. Derselbe: Herbstausjlüge. An Sonntagen. Derselbe: Pflanzensystematische Uehungen für Vorgeschrittene, 8 Stunden wöchentlich. Chronik der Pflanzenwanderung. Galinsoga parviflora Cav.') 1. 1882. Schweiz: Auf dem Kirchhofe des Hauptortes Poschiavo im Poschiavino-Thale, sowie an der Strasse zwischen S. Rocco und S. Maria. (Ges. von P. Pozzi aus Psochiavo.) 2—3 Brügger (Chur), 2. Juli 1888. Ober-Italien: Beim Bahnhofe von Como in grosser Menge. (Ges. von N. C. Kindberg aus Linköping.) 3. Juli 1889. Tirol: Bei Predazzo im Fleimserthale an einem von jedem Garten weit entfernten Orte, an dem die Pflanze in früheren Jahren gewiss fehlte. G. de Cobelli (Rovereto). 4. August 1889. Steiermark: In auffallend grosser Menge an Bahn- dämmen bei Judenburg. F. Christian (Leoben). 5. September 1889. Vorarlberg: Auf dem Gebhardtsberge bei Bregenz. Wettstein. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 1. Internationaler Congress für Botanik in Paris. (20. bis 25. August 1889.) Präsident: Fischer v. Waldheim (Warschau). Vicepräsiden- ten: Arevalo y Baca (Valencia), Barbey (Genf), Bureau (Paris), Durand (Brüssel), Guignard (Paris), Hansen (Kopenhagen), Hartog (Cork), Koltz (Luxemburg), Penzig (Genua), Temiria- zoff (Moskau). Seeretäre: Daveau (Lissabon), Grecescu (Buka- ') Vergl. S. 190. 459 rest), Kraus (Luxemburg), Porinopoulos (Athen), Maury (Paris), Vuillemin (Nancy). Der Congress erledigte in drei Sitzungen die zwei auf das Pro- gramm gestellten Fragen: 1. Organisation einer Vereinbarung zwischenden botanischen Vereinenund Museen zum Zwecke der Herstellung von Karten der Verbreitung von Arten und Gattungen. Die Discussion führte zur Einsetzung einer permanenten Com- mission zur Durchführung dieser Organisation, bestehend aus Bureau (Paris), Cosson (Paris), Koltz, Maury, Penzig, Rouy. Aufrabe der Commission ist es, sich mit Botanikern aller Länder zu dem eenannten Zwecke in Verbindung zu setzen. Massstab der geplanten Karte ist 1:1,600.000. Auf je einer soll je eine Art oder mehrere Arten, deren Areale sich ausschliessen, eingetragen werden, zunächst Bäume und Charakterpflanzen. Grad der Häufigkeit, Unterlage ete. soll durch festzusetzende conventionelle Zeichen angedeutet werden. 2. Bedeutung des anatomischen Baues der Pflanzen für die Systematik. J. Vesque leitete die Discussion mit einem Vortrage ein, in dem er die Bedeutung der anatomischen Methode als eine doppelte bezeichnete, einerseits bewirke sie die Vertiefung und damit eine Fortsetzung‘ der morphologischen Betrachtung, ander- seits biete sie ein Mittel um erworbene Eigenschaften (durch äussere Einflüsse bedingt, „characteres &pharmoniques“ Vesque) von er- erbten („ch. phyletiques* Vesque) zu unterscheiden. Der Congress einigte sich dahin, dass es in hohem Grade wünschenswerth wäre, wenn durch fortgesetzte vergleichende anatomische Untersuchungen die für den genannten Zweck wichtigsten Merkmale festgesetzt würden. Ausserdem wurden in den übrigen Congresssitzungen folgende Vorlagen gemacht: E. Porinopoulos berichtete über seine Unter- suchungen betreffend den Zusammenhang zwischen den heute ge- brauchten und den antiken griechischen Pflanzennamen, sowie die Beziehungen derselben zu bestimmten Arten. — E. Bornet und Ch. Flahaut legten die Resultate ihrer Beobachtungen über gewisse Chlorosporeen und Phycochromaceen vor, welche in den Schalen von Mollusken leben und bisher unbekannt waren. — L. Guignard be- sprach den Bau des Zellkernes, seine Beobachtungen über die Vor- einigung der Zellkerne bei Befruchtungsvorgängen und über die Be- ziehungen zwischen Structur des Kernes in der befruchteten Eizelle und dem Geschlechte des Embryo. — Ed. Andr& legte Abbildungen aus seinem Werke über die Bromeliaceen Südamerikas vor und be- sprach die Lebensweise und Verbreitung der Pflanzen dieser Ord- nung. — M. Bescherelle besprach Moose und Lebermoose der französischen Colonien, aus Paraguay und Brasilien. — E. Roze sprach über den Einfluss der Wärme auf die Entwickelung der Blüthe. — D. Clos über Missbildungen einfacher Blätter und deren Bo- deutung. — M. Hartog über ein neues Tinctionsmittel zu Sapro- legniaceen-Untersuchungen. — Em, Moz erläuterte den Einfluss von Oesterr, bolan, Zeitschrift, 12, Heft 1889, 35 454 Stammverletzungen auf das Wachsthum und die Holzbildung bei Fichten und Tannen. — @. Camus zeigte hybride Orchideen der Umgebung von Paris vor. — Floristische Mittheilungen machten E. Malinvaud (Departement du Lot) und Battandier und Tra- but (Algerien). — E. Bonnet wies nach, dass das im Museum auf- bewahrte Gaston d’Orleans zugeschriebene Herbarium von P. Boccone herrührt. — Schliesslich sprach Roujou über die Ursachen der Formveränderungen der Pflanzen. 2. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. In der am 6. November abgehaltenen Monatsversammlung hielt Herr Dr. Th. R. v. Weinzierl einen Vortrag, betitelt: Ueber die Methoden der Werthbestimmung der Handelssamen. An den Vortrag schloss sich eine Besichtigung des Laboratoriums der Samen- Controlstation in Wien und der zur Ausübung der besprochenen Methoden existirenden Apparate derselben. In derselben Sitzung wurde die Wahl von neun Ausschussräthen vorgenommen. Es wurden mit Stimmenmehrheit gewählt die Herren: F. Bartsch, Dr. G. v. Beck, Th. Fuchs, Dr. C. Grobben, J. Kolazy, M. F. Müllner, A. Bar. v. Pelikan, Dr. O. Stapf, Dr. R. v. Wettstein. Im Vereinsjahre 1839/90 werden in den Localitäten der zoolo- gisch-botanischen Gesellschaft (I., Herrengasse 13) folgende botanische Vorträge abgehalten: 4. December 1889. Dr. G@. R. v. Beck: Die Pflanzenformationen und deren wissenschaftliche Bedeutung. 8. Jänner 1890. Dr. R. R. v. Wettstein: Ueber die Auf- gaben der botanischen Gärten. 5. Februar 1890. Dr. O. Stapf: Die Verbreitung der Zwiebel- gewächse. 5. März 1890. Dr. F. Krasser: Ueber die Aufgaben der wissen- schaftlichen Palaeophythologie. 2. April 1890. Dr. J. Wiesner: Ueber die Gasbewegung in der Pflanze. 7. Mai 1889. Dr. A. R. v. Kerner: (Das Thema wird später bekannt gegeben). Botanische Discussionsabende werden am 20. December, 17. Jänner, 21. Februar, 21. März, 18. April, 16. Mai stattfinden. Die k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Graz hat am 10. d. J. ihre neuen eigenen Räumlichkeiten für die Fachschule in der Wicken- burggasse Nr. 3 eröffnet. In diesen Räumlichkeiten werden die Gärtnerschule und die Lehrmittelsammlungen untergebracht. Der Verein der Naturfreunde in Reichenberg feierte heuer seinen 40jährigen Bestand. Die bei diesem Anlasse herausgegebene 455 Festschrift enthält ausser den Mittheilungen über Vereinsangelegen- heiten Abhandlungen von J. Clessin, Dr. OÖ. Friedrich; R. Temple, J. Sontag. Dem Vereinsberichte ist zu entnehmen, dass der Verein 740 Mitglieder zählt; das zoologische Museum umfasst 2020, das botanische 2368, das mineralogische 1862 Exemplare. Besonders hervorzuheben ist die Thätigkeit der Gartenbau-Section, welche die Besorgung zahlreicher Garten- und Schulanlagen der Stadt versieht und über einen Pflanzenschatz von 17330 Stück verfügt. Im niederösterreichischen Volksbildungsvereine in Wien wurden im abgelaufenen Monate folgende botanische Vorträge ge- halten: 3. November 1889. Dr. R. v. Wettstein: Die wichtigsten Krankheiten unserer Culturgewächse. 10. November 1889. Dr. M. Kronfeld: Ueber Giftpflanzen der Heimat. 24. November 1889. Dr. @. R. v. Beck: Welche Pflanzen liefern Mehl? Ueber die Anlage der vom 25. April bis 5. Mai 1890 in Berlin abzuhaltenden Allgemeinen Gartenbau-Ausstellung des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten, über die Vertheilung der zu Gebote stehenden Räumlichkeiten und deren Einrichtung bringt das 20. Heft der „Gartenflora* einen ein- gehenden Bericht. Die Ausstellung wird im Landesausstellungs-Parke mit dem Ausstellungspalaste stattfinden und verspricht nach den umfangreichen Vorbereitungen sich zu einer ganz grossartigen zu gestalten. Botanische Forschungsreisen. Dr. Svante Murbeck, Assistent an der Universität in Lund (Schweden) hat während der Monate Juni, Juli, August und September des heurigen Jahres eine botanische Forschungsreise durch das südliche Bosnien und die Herzegowina ausgeführt und ist mit reicher Aus- beute in Wien eingetroffen, wo er die Bearbeitung des gesammelten Materiales auszuführen gedenkt. Dr. Hans Meyer (Leipzig), der heuer eine zweite Expedition zur Erforschung des Kilimandscharo in Afrika unternommen hat, ist es gelungen, im Vereine mit P. Purtscheller aus Salzburg, den höchsten Gipfel des genannten Berges zu ersteigen. Wie bekannt, nimmt Dr. Meyer auch botanische Aufsammlungen vor. Dr. O. Simony, der im Laufe des heurigen Sommers die canarischen Inseln durchforschte, ist mit reicher Ausbeute nach Wien zurückgekehrt. P. Menyhart begibt sich demnächst als Missionär an den Oberlauf des Zambesi und beabsichtigt dort botanische Aufsamm- lungen vorzunehmen. ” Personal-Nachrichten. Dr. Wlad. Rothert in Petersburg ist zum Docenten der Ana- tomie und Physiologie der Pflanzen an der Universität in Kasan ernannt worden. Dr. H. Dingler, Privatdocent an der Universität in München wurde zum Professor der Botanik an der Forstakademie in Aschaflen- burg ernannt. Dr. Woitschach in Breslau tritt Anfang December eine Stelle als Lehrer am Lyceo-Nacional in Santiago an. Dr. Famintzin hat seine Professur an der Universität in St. Petersburg aufgegeben; an seine Stelle wurde Dr. Borodin zum Professor ernannt. Dr. F. Pax, Docent an der Universität in Breslau, ist zum Custos am königl. botanischen Garten in Berlin ernannt worden. Die Linnean Society in London hat ihre goldene Medaille für besonders verdienstliche Leistungen auf dem (Gebiete der Botanik Alphonse de Candolle verliehen. Am 22. November starb in Wien Dr. Fr. Löw, bekannt als Kenner und Erforscher der Cecidien. Druckfehler-Berichtigung. In Nr. 44, Seite 398, Zeile A u. 13 v. u. statt 1815 lies 1817. »„ 403, „ A&u.15 v. u. statt Koch C. lies Koehl. „405. „ 45 v. u. statt Adenophorae lies Adenophoris. „ 409 „ 1413v. o. statt 1851 lies 1881. „ 420, „ 43 v. o. statt Kalocsy lies Kalocsa. I LL L — — — — — — — — — — — —— Inhalt der December-Nummer. Charrel L. Colchicum miceranthum. Boiss. 5. 421. — Wett- stein R. v. Studien über die Gattungen Cephalanthera, Epipactis und Limodorum, (Schluss. Mit Taf. IIL) S. 422. -—- Knapp J. A. Die Heimat der Syringa Persica L. S. 430. — Zukal H. Ueber die Entstehung einiger Nostoc- und Gloeocapsa-Formen. (Schluss. Mit Taf. Il.) S. 432.— Sabransky H. Ein Beitragzur Kenntniss der mähr. Brombeerenflora. (Schluss.) S.436.— FreynJ. Plantae Karoanae. (Forts) S. 437”. — Braun H. Ueber einige kritische Pflanzen der Flora von Nieder-Oesterreich. $. 440.— Litteratur-Uebersicht. S. 443. — Flora von Oester- reich-Ungarn. S. 449. — Uebersicht der botanischen Vorlesungen an den österr.-ungar. Universitäten. S. 451, -— Chronik der Pflanzenwanderung. S. 452. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. S. 452, — Botanische Forschungsreisen. 8. 455. — Personal-Nachrichten. 5.456. Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration €. Gerold’s Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von (. Gerold’s Sohn. C. Veverreuter sche Kr chdruckerei (M. Salzer) in Wien. Inhalt des XXXIX. Bandes. I. Original-Beiträge. Seite a Beferah Sen gentannudachs ssachüännnp nr ah 712 — Zur Synonymie der Burotia ceratoides (L.) C. A. Mey. und einiger Barpmiseher, Paronychien.;...:.2.z.8:0.. 150 99, 125, 252, 297, 324 Be). Mycologische Notizen! nass arten 171, 289 Beck Dr. G. v. Mannagetta. Trichome in Trichomen .........2ur2srereeen nn 205 Blocki Br. Potmtilla Kuappü n. SP. ....nnesosenennonnaenennennnnennensensessesnnen 8 eRlora won Galizien‘... ser irrt. a. 154, 189, 311 akt D.8D:. ensnenapss san onen hen 49 N TEEISRRERPELTFONT 74 Borbäs Dr. V. v. Ueber Arten der Gattung Zilia mit sitzenden Bracteen 361 — Ueber den Formenkreis der Cortwsa Matthioli Taeeseeesensonereesnnnnneneen 140 — er Elorälron'Siebenbätigen ul.nouianiii hans 309 — Zur Flora von Nieder-Oesterreich ..............2.s0rs0ss0nenensensen sen 375, 415 Be a wor Techeione bau Sense Sabre seele annmas seen doansstenähh 232 ro BERETIBATEE. nn. nponien naher re ähnaere 275 = ITilia semicuneata Bupr. in Galizien .....ersunsesonunenscassennonnendnennsn nenne 17 TE TEA RE REEL REN SEE WE PIE EESADENTEITERTERLREFLE 73 Bornmüller I. Beitrag zur Flora Dalmatiens ....nunsnssnenesnenesnennnnnnnan een 333 Braun H. Ueber einige kritische Pflanzen Nieder-Oesterreichs ..............- 440 — Systematische Uebersicht der niederösterreichischen Zhymus-Arten ... 186 Be Blote TOR: Üngam.....urnuniie een 333, 276, 310, 343, 375 Breidler I. Beitrag zur Moosflora des Kaukasus...........s2s0susssnsnne nern 134 Celakovskf Dr. L. Ueber Potentilla Lindackeri Tausch und Potentilla ala, Ali a ED einssnnsen en nina nenn 201, 247 — Tihymus quinquecostatws BP. D.. znunsosunansahnsunsnnsnnsnssnessnnnnnsnennnenhnnene 263 — Althaea armeniaca Ten. in Ungarn .....urunssssensnneneneesenenennenne > 285 — Viola ambioua W. K. in Böhmen und Mähren ...usnserssenerseesenenennnens a3 Charrel L. Colchicum micranthum .zunensssussnesnnnsennennonnenssnnsnnenanensensunenn 421 Conrath P. Ein Ausflug in die Alpen und Alpenregion des somchetischen PER. BE WEN 02, UIRE SER BE SENCITUEPRONRERAEERRRUFTELERLTLTLPLETLELETT 379 Cypers V. v. Zur Flora von Böhmen .............0ss0ss000000n00n 000000 snanannnnnns 188 Degen Arp. v. Asplenium lepidum Presl in Ungarn sueuseenssenssnnesnnersnnes 137 Dietel P. Ueber die Aecidien von Melampsora Euphorbiae duleis Otth. und Pueeinia silwatica Schröt. zusssunussnnnsnennenenennnennnnnnnnnrnnn nennen nen 257 Dörfler I. Zur Flora von Ober-Oesterreich ............. ss HsH0H00 en 155, 232, 276 Entleutner Dr. A. Die periodischen Lebenserscheinungen der Pllanzenwelt in den Anlagen von Meran ......z20s2r00s200000r00n00 ne 000000000 000004 gesessen 18 Oesterr, botan, Zeitschrift, 12, Heft 1889, 3 458 Seite Formänek Dr. E. Zur Flora von Mähren :..:........ casuuruoenu neun en 116 — Beitrag zur Flora von Bosnien und der Hercegovina ............ 22, 55, 145 — ÜORTBEPOndenz Wallis. 22h nnd nennen ee 37, 7% Freyn I. Ueber einige kritische Arabis-Arten .....2cccccneeeeenenn 101, 128, 167 ER ante yROTDON GE: ee Nee ee ee nee 354, 385, 437 Fritsch Dr. GC. Zur Blora’vonrKärnthen ....2:.02... 20200 0Ea en 449 — Zur Mora Von Salahute 7.000.222. A ... 154 — Ueber die Eigenthümlichkeiten ausserordentlich üppig entwickelter Schösslinge des schwarzen Hollunders................-..os«eson« onuonnonsnenen 21% Gallerie österreichischer Botaniker. XXXVI. Johann Palackf. (Mit EINOME ONE) Sa See an een ae ee 2 Haberlandt Dr. G. Ueber das Längenwachsthum und den Geotropismus der Rhizoiden von Marchantia und Lunularia z..zessesseseeneenenneennnneen 93 Haläcsy Dr. E. v. Viola Eichenfeldii nov. hybr.............uc...rocsecnorureeuse 181 Hansgirg Dr. A. Beiträge zur Kenntniss der quarnerischen und dalma- TInischenz MEELESUITEN en ee ee en es ernennen ernennen ee 4, 42 Heldreich Dr. Th. v. Die Malabaila-Arten der griechischen Flora _...... 241 Hire De. Nachträge zur ‘Flora ‘von Brctanl =... weecheeesen net 174 Jahornege,;T ZurElora von. Kärnten ......::..::...22.02......0022: 2.0 212 OLLOEENL ERDLEDALD: es ansehen EREEDI 311742 Kerner Dr. A. v. Marilaun. Ueber das Wechseln der Blüthenfarbe an einer und derselben Art in verschiedenen Gegenden ....uzunseeseseeseeeeenn 77 Knapp I. A. Die Heimat der Syringa Persica L. zeeeeeesenneseennnseeeenenenen 430 Kornhuber Dr. A. Alte Parallelen zu neuen Angaben ......uuesusesesneneneen 28 BIER Rohre trier DR DR ren 38, 33169, 3570 KraSan Franz. Kalk und Dolomit in ihrem Einflusse auf die Vegeta-. LE kn) RT EN CE POS SRIGENE BER TORLDERNSDBUEURGHRIBELSHERTRRE 2711206. 366, 399 I Boferäb: zu sn srnntsntenn een hehenatannne nenne rennen nennen ee 37 Kronfeld Dr. M. Zur Flora von Nieder-Oesterreich ....usensensseseneeneeeen 41% si Galinsoga: parviflore. u. VAR and aLn 116, 190 Lippitsch Cajetan. Ueber das Einreissen der Laubblätter der Musaceen und einiger verwandter Pflanzen. (Mit 4 Holzschnitt) ..............- 206, 259 Magnus Dr. P. Notiz über bemerkenswerthe Vegetationserscheinungen im alu tet eV n op, 1111) NEE ENRENNREREEERNREENERTRGENNE WEIECEUESLISGAHNSGE 47» >> 0 364 Molisch. Dr. H,-Beferate. 2... STR 30, 230 — Notiz über das Verhalten von Gingko biloba L. im Finstern............ 98 Murr Dr. I. Wichtigere neue Funde von Phanerogamen in Nordtirol II 9, 45 —Borresponden? EL a mind. Beurknlostinlongs es 715 Obörny A,'Zur- Flora" von Schlesien 1.12...2.32.. nn... er 450 —' Zut Blora'von. Ober-Oesterreich-.......0...0s00000000.. 1 Er ER ER 273 Palacky Dr. I. Ueber Drude's polyphyletische Ansichten .................. 236 Sabransky H. Beitrag zur Kenntniss der mährischen Brombeereuflora 402, 436 Sauter Dr. F. Ueber die Potentillen des mittleren Tirols..................... 210 Behterl A. Zur’FBlora von Mähren. 2....... See 309, 378 Schilbersky Carl jun. Beiträge zur Moosflora des Pester Comitates ...... 406 Sennholz G. Adenastyles canescems...zcnsenessnancsnonssnununsnnsnenn en Honsnnasenn . 332 — und Wettstein Dr. R. v. Zwei neue hybride Orchideen. Mit 5 Illu- Farm. TR Dr re HE Sa RO 319 — Zur Flora von Nieder-Oesterreich und Steiermark................uussse0000. 342 Simonkai Dr. L. Bemerkungen zur Flora von Ungarn......... IX. 13,./Rw6& XL, XU. 437 — ÜorbEPOBÜRER . NEN. ne... rl a 38 Sindermann F. Primula Juribella nov. hybr. zueereereeeseeseneseeseneeneeeeeeeen 156 Sölla Dr. B. F..Ein. Tag: in. Migliarino ... tr. 2 Re 60 Stein ‘"B.v Correspondenz u un nn a ah AED A 75 Studniöka Fr, :Correspondenz...enreseinnnnsinnnnn EN 37 Tscherning F. A. Zur Flora von Nieder-Oesterreich ...u....nnn. 444 Vandas Dr. K. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina 45 50, 178, 219, 266 295 Besser F. jun. Zur Flora von Ischl. ..............:2.....:.... 342 EEE TDeschmann al ei N FETT DE 162 Wettstein Dr. R. v, Zur Flora von Nieder-Oesterreich ............ 309, 375, 414 — Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus, (Mit Tafel I) ...243, 281, 327 — und Sennholz G. Zwei neue hybride Orchideen. (Mit 5 Illustrationen) 349 — Studien über die Gattungen Cephalanthera. Epipaetis und Limodorum. 1 LERBDD ne Re ette B Fra PR HL NELSIEERE SE TPRERETERERIE CE 395, 422 na nenne nn nee enndan nen in uhonehet en Jokes hun 35 RER TOH BROIGEWERER 2.200 nen henennsn en een eennsünsnnueguncernntucnennn 0m 275 NEE en na anan an a ann an anne nenne 109 orsesnaenn 3 ee nn „NOTARE 75 Wiesner Dr. I. Zur Erklärung der wechselnden Geschwindigkeit des Vege- DL LE ae RE N. PP RE EROHERTRE LEHRE 52, 79 Willkomm Dr. M. Neue Arten der spanisch-portugiesischen Flora......... 317 — Ueber einige kritische Labiaten der spanisch-balearischen Flora ...... 85 — Nachtrag zu meinen Mittheilungen über einige kritische Labiaten der alenrinchen Ela 161 Wotoszezak Dr. Eustach. Kritische Bemerkungen über siebenbürgische ee ER Fe TE TR 291, 330 — Das Artenrecht der Soldanella Hungarica Simk. ........uussssessensennen 218 Zahlbruckner Dr. A. Eine bisher unbeschriebene Sapotacee Neu-Cale- sn ER nn Re ne 287 Zukal Hugo. Ueber die Entstehung einiger Nostoc- und @loeocapsa- FRECHEN 1 kenne ‚349, 390, 432 II. Stehende Rubriken. en 2 IE 30, 69 2. Literatur-Uebersicht ...... 4140, 147, 183, 222, 269, 301, 337, 372, 407, 443 N EEE EN En esniasaanseanenenanur konnen he 37, 73 4. Flora von Oesterreich-Ungarn 115, 152, 188, 230, 272, 307, 341, 375, 414,449 Nieder-Oesterreich 115, 186, 309, 342| Böhmen .................. 488, 231, 309 375, 414 BYoiertiark....crreiiee 189, 275, 342 Mähren ............- IR RB Pbtrien..u.5000iscs neben ee 232 RE PIRBEIRE ARE 2 153| Ungann...... 233, 276, 310, 343, 375 is lenehstense 456, 189) 3141| Kärmntben.........rsccossssccen 272, 449 Ober-Oesterreich 155, 232, 273, 308| Krain .....esssnenssennunusneneneenenn 275 3417| Siebenbürgen ..uurecseunenmnennen 0 309 PER RR KR Di 156, 451 Behlesiaw; insert 450 5. Chronik der Pflanzenwanderung ..............u.erssneneeenn 116, 190, 452 Malinsöoga parvifora ...nnn..Jenninnnnsessonennunsn rn rHännennn nenenunen 117, 190, 452 6. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. 119, 156, 19%, 236 277, 312%, 347, 382, 417, 452 Kaiserl. Akademie der Wissen- K. k. zo0l.-botan. Gesellschaft schaften, Wien ...... 119, 194, 312 421,456, 19%, 236, rien 417, 45% 30 4 0) Verein zur Verbreitung natur- wiss. Kenntnisse ............. 4133, K.k. Gartenbau-Gesellschaft in Ve 422, 158, Cercle foral d’Anvers ............. 122 Verein f. Naturkunde in Linz . Section f. Naturkunde des öst, Tour Club, ..eeesn sheet 457 Nied.-Oest. Volksbildungsverein INDOW-TEN. BR EEE 196, 455 Societe botanique de France ... 196 Internat. Congress f. Hortieultur 196 Se K. böhm. geolog. Gesellschaft in PIaßr oaenan con ande 236 Allg. Gartenbau-Ausstellung in Berlin ‚4890. „u... Arc 277 62. Versammlung deutscher Na- turforscher u. Aerzte 313, 347, 382 Deutsche botan. Gesellschaft ... 347 Schweizer naturwissenschaftliche Gesellschaft ......... „ws 343 Intern. Congress f. Bot. Paris... 452 k.k.Gartenbau-Gesellsch.in Graz 45% Verein der Naturfreunde, Rei- Internationale Ausstellung für chenberg ...cur en nn 45% INIEFORKODIE S aneansenserbessnassenn 196 7. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. 123, 158, 239, 279, 315 354, 419 8. Botanische Forsehungsreisen ............ 123,.159, 197, 313, 379, K18, 455 Baper De 20 Su al ar 315, |-:, ‚Meyer Dr. H.- „ı.....0228 315, 455 Bornmüller J. ......... 123, 197,448] MenyhartP.. =:......r. 0,2 455 Vonratbabsr.e Ran 3% 379 Murbeck: Dr. S........r ee 455 1 ee Ra 315 Pichler AThr. u. :.207 22022000 459, 418 Gronbtschewaky ........ 02000: 06 159 BReverchon -«B.. 2... ehe 159 iuter.ebi nt ne a aunn 123, 4159} 8imeny Dr. ©. z.:50p0000000 315, 455 DLetchülun teen ren er 159 Sintenis»B.....,2... 2. 459, 418 eonıs. CR BE al 159 GERBOTENEBENE GÄRTEN 2.242400 RT AA 378, 313 40. Personalnachrichten 38, 75, 124, 160, 199, 240, 279, 315, 348, 384, 419, 456 AMbESRNADTL FRA ea, 9379 Hansen Dr. A... Te 38 Bahmeton Üh.. v......0«2.4000needes 42% |.. Haynald Dr. D. v....... 202 420 Banner Dr GC. unsuue.. Bel: 280} Heinricher Dr. E.............. 240, 348 Beck. 1GB Vene 2830, 348 Hofmann El... ee 280 Ben en es 8834| Johow Dr. F...41. 2.700252 160 BOLDAS DEV Veteran 38% Jaksie St. ......0000..2 0222 160 Borddan Dr. SER. IE. RaE..E 456 JankalV. vll 420 Braun le ne EB Jännicke"Dr. W.. ... ru er 38% IBIEhelasl area 2,40 Jessen. Dr: 6: Fa. MOM mITER 316 BaBsnBell Dr. DSH: u. 200,1: ;Istyantli Dr; T. :.2. 2.1, Pe 384 BanaoplerA.tdem ee een 456 Kronfeld Dr." Me .2..2 0 ee 200 VhreG. 1 2) ABER RR Le ER 38 | Lagerheim Dr. G. v. ...... 280, 384 DennertiDr. BE. .......... 2isch 420 Lehmann''G... ........0.20 So 315 Deschmann Dr. .C.......: HERR (IE. 160 Lilienthal4Dri iv. .2..:... wuaan 160 Bietxich Dr. DE. Mann 88.l' r Lindberg Dr, 8.0. ......uu23 160 nister, Di. Ha us: A56 | Löw Dr. IE}.......002. 0.0000 0 456 IN TE ES In Mer ER 280 Martins Chi. nr. ae 200 Binerstaller..J.........sannliienz 42.0 Matz M. ...:22.2.0.2 KR 38 Bnelar Dr. A. „recent 124,848 | ıMolisch Dr. H.. 2... AR 384 Ettingshausen Dr. C. v........... 3458| Morini F. ....22.2: Sk 160 BANmIEZRRDIE N see 456 NobbeiDr: Pra0.. ME Auer 230 Filarszky Dr. Fin nenne 348 |: Naegeli Dr. On. 348 Bischer Dr.YA ame. 379 Noll'Dr: Bi... 2 re 420 KBuchs'DroDhY %. Pa MEER! 348 Pax DrvP) 1! mm AN 456 (ebel Dri-K: 1%. 28 IE... 18 Palladin Dr. "We ee 420 Grepgary Be... sid 4124| PammalıDr.L. Haan 2 316 Halsted Dr. »B& DER IeH 2er 316 Petzovi&lDr. 8... as 124 rn Pe DE ee TE En DEE Seite eh Dr. I, 120.008}: 160 Beer Dr.:W.2122:..22:0 1.00%: 75 EISEN DE RK. .......2.: 08 2 384 BE DEAN REN! 240 Beh Wet. ran 240 Reichenbach Dr. G. H............. 230 Beer Dr W. 1.221... 388 456 RE ne 230 Sanithein I. GT. "v2. 18..1%420 BOBeRVaeN..T. W. 2. ae. 200 BeBEBRDT."S. °2.2.........,....2 200 BemEHol2 Gt 38 | 11: Preisausschreibung..................-.. Seite Simony: Dr. RP, 3. @41 0 gt 38 Uhlitzsch Dr.+0s%,.:7..@4 ol! 240 Uhlworm- Dr. PX pure uns 199 Umlauft FI} .2REJI 3m 420 Urban Dr: WA... 240, 280, 348 Vetter A..\ dr „ct ae: 420 Mpioh DristAre ER 348 Wiesner Daunen... Ela 419 Wilhelm Dri Rescue 280 Woitschach Dr... 38 456 Wredow#RHi;pnuiman ion Rd 280 a er ee eh 2339, 417 12. Uebersicht der botanischen Vorlesungen an den österreichischen Universitäten im Wintersemester 1889/90 415, 451 III. Verzeichniss der angeführten Pflanzennamen. A. Abies ceoerulea Forbes. 19. — Douglasii | Lindl. 20. — Equi Trojani Aschs. 197. — lasiocarpa Hook. 271. — | Nordmanniana 197. orientalis Tourn. 19. — peetinata 111, 303. — — var.pendula 111.— Pinsapo Boiss. | 19, 67. — Webbiuna 67. Abronia 112. — pogonantha Heimer]. 184. Arantholimon 198. Acanthus longifolius Host. 53, 73. — mollis L. 408. — spinosissimus P. 53. Acarospora oligospora Nyl. 410. Acer 194, 270. — campestre L. 25. — molle Op. 239. — Monspessulanum Adonis 313, 410. — apennina P. sibi- rica Led. 358. — — var. f. Turez. 358. — sibirica Patr. Adoxa Moschatellina L. 375. Aecidium Bardanae Wint. 258. — Berberidis 259. Compositarum Mart.153. — Linosyridis Lagerh. 153. Aegilops triaristata W. 296. Aegopodium involueratum Orph. 186. — Podagraria L. 27, 217. Aesculus 83. — hippocastanum 8%. Aethionema glaucescens Haläcsy 111. — graeile DC. 174, 334. Aethusa cymapium L. 27. Ayaricus 414. — coerulescens Schroe- ter 151. Ageratum mexicanum 149. L. 335, 25. — Negundo L. 20, 21.| Ayrimonia Fupatoria L. 59, 450. — — platanoides 21, 83. — Pseudo- platanus 21. — tatarieum L. 25. — Willkommii Wettst. 446. Achilles macrophylla L. 10. — mon- tenegrina Beck et Szysz. 148. — Prtarmica var, linearis DU. 344. — Serbica Petr. 226. Achyranthes papposa Fl. Aeg. Arab. 100. — — Forsk. 100. Acinos purpurascens Pers. 90. — ro- tundifolius Pers. 89. Aconitum 184. Adenostyles ee Rehb. 10, 332. — Alliariae Gouan. 332. — alpina Bl. et Fingh. 322. — canescens Sennh. 332. — glabra Vill. 332. Alliariae (ou. 332. Adiantum Capillus Veneris L. 327. — var. fallaw Fiek. 408. Aira capillaris 65, 66. — — Host. var. ambigua De Not. 343. Aizoaceae 485, 271. Ajuga breviproles Borb. 408. — Cha- maepitys Schreb. 179. — Genevensis x superreptans 408. — humilis Borb. 408. — perbracteata Borb. 408. — subpyramidalis X reptans W08. — super-Genevensis X pyramidalis 408. Alchemilla = Alchimilla. Alchimilla acutiloba Stev. 137. — mon- tana Willd. 378. — pilosissima Schur 137. — pubescens M. B. 381. — se- rieea Willd. 381. — vulgaris L. 137. — — b) pilosissima Schur 137. Alisma arcuatum Mich. 116. — ra- nunculoides 1. 65, 33%. 402 Alismaceae 114. Allium carinatum L. 267, 273, 342. — fallax 48. — flawum L. 267. — mon- tanum Schmidt 267. — Monteneyri- num Beck et Szysz. 148. — moscha- tum L. 267. — petraeum Genty 226. — pulchellum Don. 267, 408. — sa- zatile M. B. 267. — sphaerocepha- lum L. 267. — Victorialis L. 48. Allogonium ramosum (Thwait.) Hans- girg A. Alnus 124. — ambigua Beck. 116, 223. — Becki Call. 223. — Figerti Call. 223. — glutinosa-laciniata Parl. 64. — hybrida Neum. 223. — pubescens Tsch. 416, 223. — serrulata X glu- tinosa 408. — Silesiaca Fiek. 408. — subglutinosa X incana 146. superglutinosa X incana 116, 223. — superincana X glutinosa 223. — Tau- schiana Call. 223. Aloe 272. Alpinia 206, 263. Alsine graminifolia var. glaberrima Vis. 408. — prostrata Del. 325. — — Forsk. 126. — sucoulenta Del. 128. — verna L. 380. — — Bartl. &. borealis Fenzl 386. Althaea armeniaca Ten. 285. — can- nabina L. 285. — hürsuta L. 24, 174. — Kragujevacensis Pant. 287. — micrantha Wiesb. 74. — multi- flora Rchb. 286. narbonnensis Pourr. 236. — officinalis L. 24, 75. — — 2837. — taurinensis DC. 286. — — C. A. Mey 285. Alyssum 322, 328. — arenurium 136. — argenteum All. 113. — miero- carpum Vis. 334. — murale W. K. 113. — repens Bing. 408. Amanita 44%. Amanitopsis 414. Amarantaceae 270, 303. Amarantus silvestris Dsf. 220, 226. 240. — viridis L. 220. Amaryllis 121. Amblystegium serpens (L.) Br. eur., var. serrulatum 136. Ambrosia maritima L. 12T. Amelanchier cretica DC. (Vis.) 334. Amentaceae 443. Ammophila arundinacea 61. Ampelopsis qwinquefolia 21. Amphoricarpos Neumayeri Vis. 15. Amygdalus nana L. 309. Anacamptis pyramidalis 66, 78. Anacystis Meneghini 393. | Anagallis arvensis 6. | Anastatica 328. Anchusa italica Retz 51, 65. — offiei- nalis L. 449. Andreaea alpestris Schimp. 189. Andromeda polifolia L. 365. Andropogon Allionü DC. 341. contortus L. var. ß. glaber Hack. 341. — distachyus L. 341. — Gryllus L. ssp. a) genuinus 341. — hirtus L. var. genuinus 341. — Ischaemum ].. 268. var. @. genuinus 341. — pubescens Vis. 341. — Sorghum Brot. 341. — — ssp. a) Halepensis 3441. — — ssp. b) sativus 341. Andropogoneae 338. Androsace Chamaejasme Host. 48. — helvetica Gaud. 43. — lactea L. 48. — villosa L. (p. p.) 220. Androsaemum offieinale All. 24. Andrzejowskia 328. Anemone 338. — alpina L. 78. — — var. apüfolia Scop. 9. — ambigua Turez. 357. — appeninal. 444. — blanda 199. dichotoma L. 358. — hortensis L. 444. — narcissiflora L. 381, 385, 444. — nemorosa L. 444. — pennsylvanica L. 358. — ranun- culoides L. 444. — silvestris L. 358. — trifolia L. 444. Anethum graveolens L. 27. Angelica brachyradia Freyn 149. — Paneieii Vand. 149. Angrecum ornithorhynchum Lindl. 338. Anthemis Cota 66. — tinctoria L. 40, 66. . Anthericum Liliago L. 48. — ramo- sum L. 173, 267. Anthoxanthum odoratum 65. Anthriscus silvestris Hoffm. 28. Anthyllis affınis Britt. 239, 371. — alpestris 114. — polyphylla Kit. 447, 175. — tricolor Vuk. 174. — Vul- neraria L. 174. Aphanocapsa aeruginosa 39%. — mon- tana Cram. 394. — — var. macro- cocca 435. — paludosa Rbh. 432. — smaragdina (Hauck) Hansgirg 6. Aphanothece caldariorum Richter 116. — — Rich. var. cavernarum Hansg. 4142. Aponogetonaceae 114. Aposeris foetida Less. 11, 175. Aquilegia Ebneri Zim. 275. — Haen- keana Koch 275. — nigricans Bmmg. 2775. — — var. (Carnica Rehb. BE -7bR — — b) varia Maly 275. a tn Arabidopsis Schur 106, 170. — Iyr-ıta | Freyn 170. — suecica Freyn 170.| — Thaliana Schur 170. | Arabis 281, 284, 327. — albida Jacq.| 495. — — Stev. 195.199. —| alpestris 231. — alpina L. 105. — | ambigua DC. 168, 169. — arenosa | Kern. 106, 133. — — Scop. 101,| 128, 133, 467, 169. — anbrie- tioides Boiss. 195. — Billardieri DC. | 195. — brevifolia DC. 195. — Cau-| casica Willd. 495. — eoerulea Haenke 9. — erispata Willd. 189, 495.| — eroatica Sch. Nym. Ky. 130. — | — 169. — daecica ? 130. — — Aut.| 168. — deflera Boiss. 195. — faro- | ensis Horn. 106, 129, 133, 168. — | Faviflora Bge. 195. — Frewmiü Brügg. | 231. — glareosa Schur 431. — yran- diflora (Rgl.) Freyn. 171. — Ha-| leri L. 104, 130, 167. — kirsuta 231. — hispida Myg. 102, 128, 129, 467. — — var. brachycarpa Freyn 133. — — var. dolichocarpa Freyn 133. — — var. intermedia Freyn 129. — intermedia Brügg. 231. — Freyn 133, 231. — ionocalyx Boiss. 495. — Kamchatica Fisch. 168. — | longifoia DC. 195. — Iyrata L.! 168, 4169. — multijuga Borb. 106, | 129, 167. — neglecta Fritze et Ilse 105. — — Schuit. 104, 130, 467. — ovirensis Wulf. 131, 468. — — var. dacica Heuffel 168. — petraea Aut. 107. — — Lam. 168, 169. — — var. glabrata Koch 128. — petro- gena Kern. 106, 133, 168. — la Jacq. 9, 371. — purpurea Sibth. et Sn. 195. — stolonifera Freyn 132. — — Host. 168. — thyrsoidea Fl. Gr. 195. Araucaria 238. Arbutus Andrachne Mill. 48. — Unedo L. 18, 497. Arcyrella cornwvioides Racib. 225. Aremonia agrimonioides Neck. 59. Arenaria controversa Boiss. 226. — M. B. 386. Aristella bromoides Bert. 296. Aristolochia Clematitis 67. 2 a cane- Aronieum scorpioides Cand. 11. Artemisia Absinthium 1. 449. — cam- 463 PpestrisL. 449. — maritima 186. — Mertensiana Wallr. 116. — vulvaris L. 449. Arthodesmus convergens Rf. 37. Arthopyrenia WVratislaviensis Stein 410. Arthrosiphon Grevillü Ktz. 352. Aruncus silvester Kustel. 145. 157. Arversia depressa (L. il) Klotzsch 123. Ascobolus aslaosporus Heim. 338. — brunneus Cook. 338. — fur/uraceus Pers. 338. — glaber Pers. 338. — imımersus Boud. 338. — — Pers. 447. — sacharinus Boud. 447. Ascophanvs carneus Pers. 338. — ei- nerellus Narst.338. — Holmskjoldiü Hans. 338. — larteus Cooke et Phill. 338, 419. — ochraceus Fuck. 338. — Pelletieri Cr. 338. — pilosus Fr. 338. — rhuparcbioides Heim. 338. — ruber Quel. 338. — serdeeimsporus Cr. 338. Ascozonus olisoascus Heim. 338. Asimina triloba 20. Asparagus acutifolius 267. — asper 64. A-peru'a 223, 330. — Cynanchica L. 400. — longiflora Koch 371, 400. — Wettsteinii Adam. 408. Asphodeline Liburnica 419. Asphodelus albus Mill. 223. Aspidium eristatum Sw. 236. — dila- tatum Sw. 274. — — a) deltoideum Milde 333. — Filie mas Sw. 297. — — — Sw. monstr.erosum Döll. 274. — lobatum 274. 297. — Lonchitis Sw. 274, 297. — montanum Vogl 343. — Oreopteris Sw. ?ih. — ri- gidum Sw. 214, 297. — spinulosum Sw. 274. — Thelupteris L. 277. Asplenium adulterinum Milde 343. — Edyeworthü 373. — fissum Kit. 233. — Forsteri Sadl. var. perpin- natum Borb. 343. — — var. platy- lobum Borb. 343. — — var. »teno- lobum Borb. 343. — lepidum Presl. 137. — Ruta muraria L. 274. 297. — septentrionale 1.449. T — richomanes L. 233, 296. — viride Huds. 233, 297. Aster alpinus L. 10, 381. — Bes- arabieus Bernh. 344. Astragalus 49%, 198, 225. — adsur- gens Vall. 389. — angustifolius Lam. 464 157. — danicus Retz. 389. — da- vuricus DU. 390. — fruticosus Pall. 438. — galactites Pall. 438. — glyey- phyllos L. 147. — gumnolobus Fisch. 157. — Heideri Wettst. 157, 446. — Hermoneus Boiss. 157. — jenisseen- sis Lessg. 390. — Karoi Freyn 437. — laguroides Pall. 438. — Laxmanni Jacq. 390. — lupulinus Pall. 438. Massiliensis Lam. 157. — melilotoi- des Pall. 390. — membranaceus Bge. 389. — Muradicoides Wettst. 446. Onobrychis L. 10, 438. — Poterium Vahl. 457. — pungens Willd. 157. — sSirinicus Ten. 157. — scaberri- mus Bge. 438. — semibilocularis DU. 389. — testiculatus Pall. 438. — T’ym- phresteus Boiss. et. Spr. 157. — ve- sicarius 78. Astrantia helleborifolia Salisb. 379. — major L. 27. Astrosporina Schroet. 151. — lanugi- nella Schroet. 151. Atelanthera 328. Athyrium Filix femina Rth. 274. Atragene alpina L. var. ochroleuca Freyn 357. — sibirica Spr. 357. Atriplee cerystallina Ehrb. 326. Ehrenbergü F. v. M. 326. — hastata 178. — leucoclados Boiss. 326. Atropa Belladonna L. 51, 66. Avena 671. — fatua L. 296. — plani- eulmis Schrd. 343. — pratensis L. 296. Axyris ceratoides L. 100. B. Baeillus cholerae asiaticae 409. — leptosporus Klein 413. — muralis Tom. 411%. — sessilis Klein 413. Badhamia panicea Fr. var. conferta Racib. 224. Ballota alba L. 335. — rupestris Vis. 335. Barbarea 328. Barbula Hornschuchiana Schultz 188. — insidiosa Jur. et Milde 188. — Montenegrina Breidl. et Szysz. 448. muralis Timm. var. rupestris Schtz. 405%. — tortuosa (L.) W. et M. 134, 188. — — y. fragilifolia 488. Barckhausia taraswacifolia Cand, 11. Bartramia ithuphylla Brid. 136, Batrachium 210. Bellis perennis 65. — silvestris 65. Betonica cernagorae Beck et Szysz. 448. Danica Mill. 235. — grandiflora Willd. 380. — Jaequini G. et G. 180, serotina Host. A477, 480. Berteroa 322. Betula alba var. subbiserrata Borb. 343. Biatorina adpressa Hepp 410. — as- serculorum Th. Fr. 410. — pulvera- cea Flke. 440. Bignoniaceae 185. Biota orientalis L. 19, 20. Blechnum Spicant Rth. 233. — — With. 407. Blumea Bovei Vatk. 326. Boerhavia graeillima Heimerl 184. Boletus Beckii Stockm. 411. Bonjeania hirsuta 66. Borraginaceae 226. Botryanthus 199, 277. Botrychium Lunaria L. 308. Bougainvillea brachycarpa Heimerl 184. Brachypodium distachyon R. 5.296. — silvaticum R. S. 296. Briza maxima L. 66, 296. — media L. 296. — minima 68. — minor 66. Bromeliaceae 453. Bromus arvensis L. 296. asper Murr. 296, 342. — Bärcensis Simk. 54. — Baumgarteniü Steud. 54. — fibrosus Hackel 54. — madritensis 65. — mollis L. 54, 296. — ramosus Hack. 342. — squarrosus L. 296. — Transsilvanicus Steud. 54. — varie- gatus MB. 54. Brunella alba var. laciniata L. 178. — grandiflora Jacq. 178. — — fl. albo 48. intermedia Lk. 346. — — var. angustisecta Borb. 346. — sublaciniata X vulgaris 346. — spuria Stapf. 346. — vulgaris 67. Bryopsis 98. Bryum Ardonense Breidler 435. — alpinum L. 136.— argenteum L. 136. — capillare var. n. carinthiacum Br. eur. 136. — pallescens Schleich. 136. — — Schleich. forma heteroica 136. — pendulum (Hornsch.) Schimp. 136. — Sauteri Br. eur. 136. — ver- sicolor A. Br. 406. Bunias Erucago 65. Bupleurum affıne Sadl. 27. — ari- statum Bartl. 27. — exaltatum M. Bieb. 27. Bupthalmum salieifolium L. 175. Butomaceae 114. Butomus umbellatus 64. Buxus rosmarinifolius 18. C. Cachrys stenoptera Boiss. et Buhse 73. Cacteae 341. Caeoma 257. — Betonicae Voss 305. — Fumariae L. K. 153. Calamagrostis 270. — montana D.C. 295. Calamintha Acinos L. 449. — alpina Lam. 481. — fl. albo 48. — L. b) hirsuta Pantos. 234. — commutata Willk. 90. — grandiflora Mch. 481. — graveolens Bth. 91. — — Benth. var. purpurascens Boiss. 90. — menthaefolia Host. 234. — nepeta (L.) Kern. 232. — — var. hirsutissima Pantos. 232. — offiei- nalis Mch. 181. — patavina Host. 181. — purpurascens Bth. 90. — rotundifolia Benth. 99. — — (P.) Wk. 90, 339. — — var. y. exigua Willk. 90. — subnuda Freyn 232. — — W.K. 232. — thymifolia Rehb. 177, 481. Calanthe vestita Lndl. x Phajus Tan- kervilliae R. Br. 396. Calicium 194. Callithamnion seirospermum Griff. 302. Callitriche autumnalis Scop. 343. — hamulata Kütz. 343. Callopisma obscurellum Th. Fr. 410. — Pyraceum var. mierocarpon Anzi 410. Calothrix scopulorum (Web. et Mohr) 6 g- 6. Caltha laeta Sch. Nym. Ky. 235. — polypetala Hehst. 380. Calycanthus floridus 20, 21. — praecox 20. Camelina 284, 327. — mierocarpa 323. Camellia Japonica AM. Campanula 330. — Aucheri DC. 381. — barbata 11. — bomoniensis L. 17. — capitata Sims. 17. — caespitosa Scop. 371. — erg L. 17, 380. — persieifolia L. 17. — pyramidalis L. 17. — ramosissima Sibth. 366. — Rapuneulus 1.17. — rotundifolia L. 17. Scheuchzeri Vill. 17. — epiecata 1.47. — Trachelium L. 17, 78. — frichocalyeina Ten. 17. Campanulaceae 271. Camphorosma Monspeliaca var, cane- scens A78, 465 | Canna indica 206, 261. — | 206. 261. | Cannaceae 206. Capsella rubella Reut. 334. Cardamine ATi, 281, 328. — hastulata ı 8m. 106. — Hayneana Welw. 375. — impatiens L. 174. — pratensis L. 375. — rivularis Schur 375. — uligi- nosa M. B.330.— Ullepieiana Bb. 375. Carduus acanthoides L. 15. iridiflora — acan- thoidi X nutans 344. — candicans W.K.45. — nutans L. 45. — — flore albo 41. — orthocephalus Wallr. 344. — platylepis Saut. 239. — vi- ridis Kern. 342. Carex Arthuriana Beckm. et Fig. 408. — brizoides L. 268. — — X remota 342. — caespitosa L. 343. — capil- laris 49. — digitata L. 268. — dioica L. 236. — distans 155, 268, 337. — divisa Good. 337. — divulsa Good. 337. — extensa Good. 337. — firma 49. — flava var. lepidocarpa sch. 343. — Halleriana Asso. 337. — — DC. 236. — hirta var. hirtaeformis Pers. 236. — humilis Leyss. 263. — Kerneri Kohts. 48. — laevis W. K. 268. — leporina L. 268. — limosa L. 236. — Linkii Schk 337. — nigra 49. — Ohmülleriana Lang. 342. — ornithopodioides Hausm. 48. — Pai- raei F. Schz. 337. — pallescens L. 268. — paniculata X canescens &0S. — — x paradoxa 271. — paludosat 64. — paueiflora Lghti. 236. — praecox Jacq. 337. — pseudocyperus L. 155. — remota X canescens 408. — secalina Whbg. 277. — semper- virens Bill. 74. — silesiaca Fig. 408. — solstitialis Fig. 271. — tristis M. B. 74, 381. — verna f. gynobasis Ger. 226. — vulgaris Fr. var. stolo- nifera Hopp. 236. Carlina 194. — pallescens Wettst. 446. Carpinus Betulus L. b) Haynaldiana Borb. 234. — Duinensis Scop. 178, 234, 266. Carrayana arborescens Lam. «. pedun- eulis faseiculatis led. 388. Carthamus lanatus L. 15. Carum Carvi I. 33%. Caryophyllaceae 271. Castanea sativa 20. Caulanthus 328. Caylusea canescens (L.) St. Hil. 326. Celsia 330. Celtiophyllum eretaceum Krass. 157. 466 Celtis Aetnensis Strobl 222. — australis | L. 20, 221. — betulaefolia Vandas | 221. — Tonrnefortiü Lam. 221. | Cenangella Bresadslae Rehm. 304. — | ericae Niessl. 304. Cenangium Abietis Pers. var. olivaceo- nigra Rehm. 304. — carpini Rehm. | 303. — Lbılacinum Fr. 303. — tilia- ceum Fr. 303. Centaurea alba L. 15, 335. — alpestris | Heg. et Heer. 235. austriaca Willd. 235. — axillaris Willd. 15, 380. — — 0a. cyaneca 380. — — Pf. ochroleues Boiss. 380. — | Bibersteinü DC. 344. -- — var.| leucantha Borb. 344. — caleitrapa L. 16. — dissecta Ten. var. viri- descens Archang. 15. — Gaudini Boiss. et Reut. 38. — glaberrima Tausch 15. — Kotschyana Koch 235. macroptilon Borb. 344. — melano- culathia Borb. 235. — montana L. | 11, 15. — nigra 235. — nigrescens W. 344. — Phryyia L. 235. — pra- | tensis Thuill. 235. — pseudophruyia C. A. Meyer A1, 449. — punctata Vis. 15. — rupestris L. 45, 175. — var. armata Koch 45. — var. subinermis Koch 15. Salo- nitana 418. — Scabiosa L. 15. — — fore albo 11. — var. inter-| media 235. var. sublueida Borb. 344. — solstitialis L. 15. — sordida Willd. var. lutescens Koch 15. — strieta W. Kit. 15. — — var. sinuata Vis. 45. Cephalanthera 304, 395, 398,417, 422. acuminata Lindl. 423. — alba (Crtz.) Fritsch 304, 395, 397. — — Simk. 428. x Epipaetis rubiginosa 397. chloidophylla Rehb, fil. 428. — comosa Tin. 429. — cucullata Boiss., Heldr. 423, 429. — ensifolia Rich. 266, 398, 428. — fal- cata Lindl. 423. longibracteata Blume 428. — longifolia Fritsch 428. — Maravignae Tin. 429, — Oregana Rchb. 429. — pallens (Willd.) Rich. 398. — — Rich. 428. — Royleana Lindl. 423, 428. — rubra (L.) Rich. 398, 423,429. — Xiphophylium Rehb. 156. j Cephalotaxus drupacea 8. et Z. 19. — Fortunei Hook. 19. — pedunculata S. et Z. 49. Cerastium alpinum L.3T1.—alsinefolium Tausch. 223. — arvenseL. P. anyusti- Ceratophullum © Haynaldiunum folium Fl. 387. Balcanicum Vand. 149. — campanulatum 66. — Carinthiacum Vest. 239. — dahuri- cum Fisch. 387. — dinaricum Beck et Szysz. 148. — incanum Led, 387 — latıfolium L. 10, 104. — lithospermi- Folium Fisch. 357. — maximum L. 387. — pilosum Led. 387. — silva- tieum W. Kit. 22. — triviale L. 22. — verum W. Ceratocephalus orthoceras DC. 116. — testieulatus (Urtz.) A. Kern. 146. Borb. 375. — submersum. 315. Ceratospermum papposum Pers. 101. Cercospora Impatientis Bäuml. 110. Cercosporella Hunyarica Bäuml. 110. jereus 330. Ceterach 199. 291. Chaerophyllum aromatieum L. 28. — bulbosum L. 28. — coloratum L. 28. — hirsutum L. 28. — offieinarum Willd. ı Chaetophora pellicula Kjellman 44. Chamaebatiaria Port. 157. Chamaecuparis sphaeroidea 49. Chamaemelum inodorum L.449.—tenui- felium Kit. 344. Chamaeorchis 49. Chamaepeuce ynaphalodes DC. 340. — strieta DC. 14. Chamaesciadium acaule M. B. 381. Chanira 328. Characeae 409, 413. Cheilanthes fimnbriata Vis. 296. — 820- vitzü F. M. 296, 337. — odora Sw. Sara Cheiranthus 245, 281, 327. — albi- Korus Andıs. 283. — alpinus Fr. 283. Arbuscula Löwe 281, 2»3. — aurantiacus Bge. 282. — Car- niolicus Doll. 247. — Cheiri L. 281, 253. — Corinthius Boiss. 281, 253. — cuspidatus M. B. 247. — Hima- layensis Camb. 283. — Knowlesü Walp. 283. — linifolius Pers. 247, 281. Marschallii 245. mutabilis L'Her. 283. — nitrarius Pall. 283. — ochroleucus Hall. fil. 247. — — X Erysimum Perof'skianum. 245.— Par- nassi Hldr. 247. — parryoides Kurz. 283. — pumilus Mur. 247. — maeus 246. — scoparius Willd. 283. — semperflorens Schousb. 233. — Senoneri Heldr. et Sart. 283. — sil- vestris Ür. 247. — Stewartü Anders. 233. — tararxifolius Steph. 282. — | tenuifolius L’Her. 283. — virescens Webb 283. | I Chenopodiaceae 270, 303. Chenopodium fieifolium 45. — opuli- folium Schrad. 48. — Vulvaria L. 220. Cherleria sedoides 103. Chlora perfoliata 1. 65, 66, 335. — serotina K. 50, 335. Chlorosporeae 453. Choisia ternata 18. Chondrilla juncea L. 16. Chondrioderma eriguum Bidany 224. Chorispora 329. Christolea 328. Chroococeus 432. — crepidinum (Thr.) Hansg. 7. — glaucus CGrouan 7. — Helveticus Naeg. 435. — minor Ktz. 435. — pallidus 435. — smaragdinus | Hauck 6. — turgidus (Ktz.) Naeg. 6, 434, 435. Chroothece Richteriana Hansg. 5. — — f. f. marina Hansg. 5. Chrysanthemum macrophyllum W. K. 115. Chrysobalanaceae 111, 223. Chrysophyllum 288. Chrysopogon Gryllus Trin. 268, 341. Cichorium Intybus L. 414. Cinelidotus 114. Cineraria campestris Retz. 226. Circaea alpina 48. — intermedia Ehrh. 342. — Lutetiana L. 26. Cirsium 277, 194. — acaule All. 15. — — x oleraceum 41. — affıne Tausch Al, 302. — arvense Scop. 15. — Candolleanum Naeg. 309. — Cu- striferrei Borb. 344. — decoloratum Koch 41. — eriophorum Scop. 15. — Erisithales Scup. AT5. — — X oleraceum 309. — — X palustre 309. — — x rivwlare 309. — erucagi- neum DU. 489, 309. — heterophyllum > oleracam Al. — Huteri '[reuinf. 302. — hybridum Koch 309. — Ju- ratzkae Rehdt. #302. — lanceolatum . 15. — montenegrinum Beck et Szysz. A448. — ochroleuceum All. 309. — oleraceo X rivulare Ah. — palu- stre x oleraceum 309. — — X ri- 467 Schtz. Bip. 302. — sieulum Spr. 15. — sSiegerti Schtz. Bip. var. monoce- phalum Borb. 344. — subalpinum Ehrh. 309. — — subeanum X rivu- lare var. monvcephalum Borb. 344. supercana X rivulare 344. Tappeineri kchb. 302. — triste A. Kern. 309. — Wankeliü Rcehdt. 302. Cistus 199. — cereticus 66. — salvi- Folius 66. Cithareloma 328. Cladium 64. Cladonia amaurocraea Fl. 239. — bellidiflora var. ylabrescens Nyl 410. — coeccifera f. minuta Stein 410. — — crispata Ach. 239. — cyanipes Smft. 239. — polybotrya Nyl. 410. — pyeidata L. 239. — uncialis f. turgesens Fr. 239. Cladothrix 435. Clematis angustifolia Jacq. 357. — hy- brida Alb. 226. — Vitalba 67. — x Flammula 226. Clethraceae 412. Clinopodium vulgare L. 177, 181. Olivia miniata 124. Cloraea Austinae A. Gray. 429. Olosterium Dianae Rb. 37. — lunula Ehrb. 303. — setaceum Rb. 37. Cochlearia 327. Coeloglossum Erdingeri A. Kern. 396. Colchicum alpinum DU. 226. — autum- nale 305. — Bertoloniü Stev. 267. — mieranthum Boiss. 421. — mon- tanum Bert. 267. — Junnonicum Griseb. 268. Comatrichia Frieseana De Bary var. excelsa Racib. 224. Compositae 446 . Coniangium lapidicolum Tayl. 410. Coniferae 448. Conium maculatum L. 10. Conringia 284, 327, 328. Convallaria majalis 121. Convolvulaceae 226. Convolvulus arvensis 67. Canta- brica L. 50. — mierophylius Sieb. 137. — tenuissimus 8. 8. 50. Conyza Bovei DU. 326. Corallorhiza innata R. Br. 38. Cornus 198. — mas L. 21, 28. — sauı- vulare 309. — paueiflorum Spr. 302.) guinea I. 28, 366. — Pisidium Wettst. 446. — prae- | Coronaria 330. morsum Michl. 11, 344. — Pr:y- | Coronilla Cretica l,. 334. — emeroides bylskii Eichenf. 302, — Keichardtiü ur. 302, rivulare >< oleracoum | 41, 489, 309: Scopolianum | Boiss. 234, 334. — Emerun 1. 141. — stipularis Lam. 334. — varia L. 147, 234. 468 Corrigiola repens Forsk. 126. — al- bella 256, 297. Cortinariopsis nov. gen. Schroet. 451. — lacrimabundus Bull. 151. Cortusa glabrescens Schur 143. grandissima Schur 143. — hirsuta Schur 143, 309. — Matthioli L. 140. — — var. glabrata Borb. 143. — — var. leviflora Borb. 143. — var. willoso-hirsuta Schur 143. pubens Schott, Nym. et Ky. 140. Sibirica Andrz. 140, 309. Corydalis lutea DC. 342, 378. — nuis Sch. N. Ky. 334. Coscinodon 445. Cotoneaster integerrima Medicus 378. — vulgaris Lindl. 378. Cotyledon parviflorus Sibth. 55. umbilicus Huds. 55. Crataegus 83. — Crus galli Ait. 378. — glabra 20. — monogyna Jacq. 56. — ozyacantha 84. Crenacantha Orientalis Ktz. 184. Crepis biennis L. 176. — Columnae Froel. var. pilifera Gr. 47. — hiera- cioides W. K. 116. — — var f. nuda Beck 116. — — var. y. pilosa Beck 116. — praemorsa L. var. leiophylla Borb. 344. Cressa eretica L. 300. Cribraria splendens Schrad. var. gra- eilis Racib. 225. — — var. oliyo- costata Racib. 225. Orithmum maritimum L. 27T, 178. Crocus Ancyrensis G. Maw. 198. — Banaticus Heuff. 236. — Dalmati- cus Vis. 267. — Heuffelianus Her- bert 236. — miceranthus Boiss. 198. — reticulatus 198. Crossidium 114. Crozophora plicata A. Iuss. 137. — tinctoria L. 336. Crumenula 303. Crypsis alopeeuroides Schrad. 268. CUryptomeria elegans Veitsch. 20. — japonica 1). Cryptosporella Sacc. 173. Cucubalus baceifer L. 23. Cueurbita Pepo 93. Cueurbitaceae 271. Cupressus fastigiata pyramidalis 19. — funebris Endl. 49 .— horizontalis Mill. 19. — Lawsoniana A. M. 19. — nutkaönsis Lamb. 19. te- (Ces.) chondrospora | Cuseuta lupuliformis Krock. 224. — monoyyna Aut. 234. — — Vahl. 234. Cyanoderma rivulare Hansg. 112, Oyelamen Coum. 197. — Europaeum L. Horibus albis 309. Cymbidium 425. ı Cynodon Dactylon P. 268. ı Cymodontium graeilescens (W. et M.) Schimp. 13%. Cynoglossum offieinale L. 449. Cynosurus echinatus L. 65, 295. Cyperaceae 210. Cyperus alternifolius 206. — fuscus L. 155. — Heldreichianus Boiss. 310, — longus L. 64, 268, 336. — rotun- dus L. 336. Cypripedium 115. Custopteris alpina Desv. 275. — fra- gilis Brnh. 275. — — var. anthri- scifolia Koch 275. — montana Lk. 275. — regia Prsl. 49, 297. Oytisus Laburnum L. 365. — nigri- cans L. 146, 450. — ramentaceus Sieb. 146, 334. Katisbonensis Schäff. 235. D. Dacetylis glomerata 65. Dalibarda ternata Steph. 449. Daphne alpina L. 336. — Blagayana Fr. 30%. Onidium 66. — Meze- reum L. 48. Daucus Carota L. 27, 113. Delphinium brevicorne Vis. 333. Dentaria 281. — bulbifera L. 360. Depazea gentianaecola (DC.) Fr. 172. Derbesia 98. Dermatea Alni Fuck. 304. — austra- lis Rehm. 304. — Piceae Pers. 304. — PRehododendri Rehm. 304. — Rho- dodendricola Rehm. 304. Desmatodon 11%. Desmidiaceae 112. Dialytrichia 11%. Dianthus 194, 307. — alpieola 368. — arenarius L. 368. — armeria L. 22. — Armeriastrum Wolfn. 23. — barbatus L. 23. — Carthusianorum L. 23. — eiliatus Guss. 23. — — b) eymosus Viss. 23. — corumbosus Boiss. 23. croatieus Borb. 23. dalmaticus Celak. 23. — deltoides L. var. serpyllifolius Borb. 22. — — Knapiü Aschers. et Kanitz.| 23. — inodorus L. 371. — inteyer Vis.- 22. Liburnieus Bartl. 23, 474. — medunensis Beck et Szysz. 148. — Monspessulanus L. 22, 368, | 400. — — var. compaecta 402. — | Nicolai Beck et Szysz. 148. — pal-| lens 418. — papillosus Vis. et Pan- Cie. 22. plumarius L. 369. 401. — pratensis 385. — pulverulen- tus Wettst. 446. — racemosus Viss. Rchb. 23. — Seguieriü var. y. Led. 385. — Sternbergiü Sieb. 368, 371, 400. — strietus Smith. 22. — versi- eolor Fisch. 385. — viridescens Vis. 23. Diatomacese 113. Diatrıpe 194. — plana Wettst. 446. Diceratella 3283. Dichroanthus cinereus Webb 283. mutabile Webb 283. scoparius Webb 283. Dieranoweisia erispula (Hedw.) Lindb. 134. Dieranum albicans Br. eur. 134. — montonum Hedw. 134. — scoparium (L.) Hedw. 134. Dietamnus albus L. 25. Didymodon rubellus (Roth) Br. eur. 134. Digitalis embigua Murr. 51, 177, 450. — laevigata W. Kit. 51. Dimerospora Hellwigii Stein 410. Dioseoraceue 441. Dioscorea 337. — Pyrenaica 239. Diospyros Lotus 21. Diotis maritima Hook. 335. Diplachne Bulyarica Bornm. 418. — serotina Lk. 418. Diplocolon Heppiü Nägeli 350. Ei 469 Ginelini Adams 360. — lutea Gilib. 360. — nemorosa L. a) leiocarpa Led. 360. — repens M. B. 360. — — P. sibirica Led. 360. — sili- quosa M. B. 381. — tomentosa Whbg. 4, 4103. Dracaena 272. Drosera intermedia Hayne 223. Dryas 400. — octopetala L. 370, 376. Dryopetalum 323. E. Echinochloa erueiformis Rehb. 268. Echinops leitro 418. | Echinospermum Lappula Lehm. 51. Echium italicum L. 51, 65. — rubrum I L. 346. — Schifferi Lang 346. — vulyare 65. — — fl. albido 48. — Wierzbickii Hab. 375. Edraianthus tenuifolius DC. 18. Elaeagnus ferruginea H. 19. Elvira biflora 113. Elymus erinitus 310. — Europaeus L. 296. Enteromorpha percursa (Ag.) J. Ag. 43. | Entocladia Rnke. 184. Entoderma Lagerh. 134. | Entonema Reinsch. 184. Ephedra 199. — campylopoda C. A. Mey. 266. — procera F. et M. 336. Epilobium 2710. — adnotum Grsb. 26. — angustifolium L. 26. — collinum Gmel. 26. — hirsutum L. 26. — La- myi Schulz. 26. — montanum L. 26. — obscurum Schreb. 235. — par- viflorum Schrb. 26. triyonum Schrank 26. Diplodia atratı (Desm.) Sace. 173. — | Epipactis 304, 395, 398, 417, 422. Beckii Bäuml. 172. — mierosporella Sacc. 172. Diplonema percursum (Ag.) Kjellman. +3 Diptuchocarpus 328. rg capillaceum (L.) Br. eur. 134. Dontostemon 328. Doronicum cordatum (Wulf) A. Kern. > glaciale (Wulf) A. Kern, 223. — Haläesyi Eichenf. 223. — macero- rer Fisch. 379. — oblongifolium . 381. Doryenium decumbens Jord. 371. — herbaceum Villars 147. Draba 337. — aizoides IL. 101. — abortiva (L.) All. 429. — acumi- nata Lindl. 428. — acutiflora Hut. 429. — alba Crantz 398, 428. — — var. ochroleuca Bmg. 428. — Ameri- cana Lindl. 428. — Athensis (Hocqu.) Lej. 429. — atrorubens Schult. 273. — Austinae (A. Gray.) Wettst. 429. — brevifolia 429. — chloidophylla (Rchb. fil.) Wettst. 4283. — comosa Tin. 429. — eorallorhiza Crantz 398. — cueullata (B. et H.) Wettst. 429. — erecta (Thunbg.) Sw. 429. — falcata (Thunbg.) Sw. 428. — gi- gantea Dougl. 428. — Helleborine Urantz 398, — var, rubiginosa Crantz 427. — latifolia (L.) Al. 470 395, 427,429. — — purpurea Celak. | c) simplieissimum P. tenuis Doll. 4271. — — varians Crantz 427. — — 152. — — a) vertieillatum Milde e. a) viridans Crantz 497. — — X mi- arcuata Milde 152. — — a) verti- erophylla 427. — — x rubigimosa) cillatum Milde. a) breviramosa Klinge Schmalh. 427. — longibracteata| 152%. — — a. vertieillatum P. lonyi- (Blume) Wettst. 428. — longifolia| ramosa Klinge. 15%. — — a) verti- (L.) Wettst. 428. — — var. drevi- eillatum &.ramulosa Milde 152. — folia Goir. 428. — — var. gibbosa ramosissimum Desf. 149, var, altissi- Boiss. 428. — — var. longifolia Goir.| mum A. Br. 152,277. — — e) gra- 428. — Maravignae Tin. 129. — | eile A Br. 152. — — c) simpler mierophylla (Ehrh.) Sw. 398, 427. —| A. Br. 152. — — f) subvertieillatum ochroleuca Bing. 427. — orbieularis| A- Br. 152. — — b) virgatum A. Richt. 499.— Oregana (Rehb.) Wettst. | 429. — ovalis Bab. 430. — pallens Willd. 428. — palustris (L.) Crantz | 273, 398, 427, 429. — — var. hu- milis Goir. 427. — — X latifolia 429. — papillosa F. et iS. 4283. — purpurea Urantz 398. — repens Urantz 398. — KBRoyleana (Lindl.) Wettst. 429. — rubiginosa (Crantz) Gaud. 395, 397, 427. — — X alba 427. — rubra (L.) Al. 429. — — var. oligantha Goir. 428. — sessili- folia Peterm. 429. — speciosa Wettst. 396, 417,428. — spiralis Crantz 398. — Thomsoni Rchb. 430. Thun- bergi A. Gray 428. varians Crantz 343. — Erg Dass Boiss. 428. — violacea Dur. Duqu. 429. Epipogum Gmelini Rich. 451. Equisetum arvense L. ß. decumbens G. Mey. 233. — — y. nemorosum A. Br. 233. a. pseudosilvati- cum Milde 232. — hiemale L. 149, 4152, 233. — — var. minus A. Br. 343. — — f. Schleicheri Milde 152. limosum L. 149, 233. — monstr. distachyum Milde 233. — «. Linneanum Döll. 233. — a) Linneanum Döll. P.imi- nus A. Br. 152. — a) Linnea- num «) vulgaris 152. — — y. po- lystachyum L. 233. — — b) ver- tieilatum Döll. f. brachueladen Döll. 452,. 233. — P. vertieillatum Döll. f) Zeptocladon Döll. 152, 233. — — b) vertieillatum Ö. polystachya Lej. 152. — litorale Kühlew. 149. — b) elatius 152. — — a) humile Milde 152. palustre L. 149. — — b) polystachyum Vill. 152. — a) polystachyum Vill. 233. — — €) simplieissimum A. Br. d. nana Milde 152. (es implieissimum A. Br. @. nuda A. Br. 152. — Br. 152. — Schleicher: Kühlew. 223. — | — Milde 343. — scirpoides Mchx. 226, 230. — silvatieum L. 233. a. capillare Hoffm. 233. — Telmateja Ehrh. 183, 232. — — monstr. di- stachyum Dörfler 184. — trachyodon A. Br. 449. — variegatum Schleich. | 149, 230, 349,343, I) affıne Milde 230. — — e) alpestre Milde 230. — — f) anceps Milde 230. — — 1) concolor Milde 230. — — e) elatum Rabh. 230. — — d) Heuf- leri Milde 230. — — h) laeve Milde 230. — — m) meridionale Milde 230. — b) virgatum Döll. 230. Eragrostis minor Host. 296. Eremascus 447. Eremogene juncea Fenzl 386. Eria 425. Erianthus Hostii Griseb. 342. — Ra- vennae Beauv. subvar. genuinus 341. Erica arborea 197. — carnea L. 371, 400. — scoparia 66. — verticillata Forsk. 50. Ericaceae 412. Erigeron acre L. 449. — Bowvei Boiss. 326. — Canadense L. 192, 449. — linearifolium Cav. 333. Eriogynia Hook. 157. ; Erodium cicutarium l'Herit. 24, 366. — Neilreichii Jka. 113. — Stepha- nianum Willd. 388. — Timoleum Reut. 113. } Erophila elongata De Bary 414. — glaueina Rosen 414. — graminea Rosen 414. — graminifolia Rosen 414. — obeonica Rosen 414. — prae- cox Stev. 197. — scabra Rosen 414. — stenocarpa Jord. 9. — verna 197, 414. — violacea Rosen 414. Erungium amethystinum 1. 26. campestre L. 26. — maritimum 66. | 67. | Erysimum 245, 281, 327. — albi- forum (Andrs.) Wettst. 283. — alpi-| num (L.) Fr. 283. — Boryanum | Boiss. 282, 330. canescens kttr. | 232. Carniolicum Doll. 247. Cheiri (L.) Wettst. 243, 283, 330. — cinereum (Webb) Wettst. 253. — Corinthium (Boiss.) Wettst. 283. — crepidifolium Rehb. 282. — cuspida- | tum DC. 247. — Heldreichü Wettst. | 283. — hieracifolium L. 282. — Hi-| malayense (Camb.) Wettst. 283. — | intermedium 244, 330. — Knowlesii | (Walp.) Wettst. 283. — linifolium (Pers.) Gay 283. — — Sp. 247. — | ochroleucum DC. 247, 282. — Pan-| nonicum (Crantz) Ehrh. 230, 243, 282. — Parnassi Boiss. 247. — parryoi- des (Kurz) Wettst. 283. — pumilum (Murr.) Gaud. 247, 282. — Menzie- sii (Hook.) Wettst. 283. — mutabile Boiss. et Heldr. 283. — — (L’Her.) Wettst. 283. nitrarium (Pall.) Wettst. 283. — scoparium (Willd.) Wettst.283.—semperflorens(Schonsb.) Wettst. 283. — Senoneri (Heldr. et Sart.) Wettst. 283. — silvestre (Crantz) Bo Kem. 247, .982. Stewartiü (Anders.) Wettst. 283. — tenuifolium (L’Her.) Wettst. 283. — virescens (Webb) Wettst. 283. — Wittmanni Zaw. 190. Erysiphe Taurica Lev. 290. Erythraea 270. — capitata Tsch. 34). — Centaurium L. 65. var. | compacta Borb. 345. — — var. ste- nantha Borb. 345. Erythronium dens canis L. 267. Ervum Cracca Trautv. 439. — nigri- cans M. B. 334. Ettingshausenia ceuneiformis Krass. 157. — irregularis Krass. 157. — Ma- ravica Krass. 157. — pseudo-Guil- lelmae Krass. 157. Euastrum didelta Ralfs. 33. Enphorbia 270. — aesyptiaca Boiss. 327. — amuadaloides J,. 224, 371. — canescens 1. 221. — gapitulata | Rchb. 221. — Carniolica Jacqg. 149. — ceratocarpa 64. — Chamaesyee | L. var. canescens ?21. — Üyparissias L. 221. — duleis Jacg. 149. Esula x Cuparissias Fig. 408. — 471 JalecataL. 221. — helioscopia L. 221. — herniariaefolia W. 199. — Myrsinites L. 221. — Paralios 66, 67. — pe- ploides 65. — Pinea 66. — soliflora Wis, 221. spinosa L. 220. — tinctoria 498. Veneta W.p. p. 221. — Wulfenii Hppe. 221. Euphorbiae 341. Euphrasia Carniolica A. Kerner 371. coerulea Tsch. 240, — — cuprea Jord. 240. — micrantha Jacq. var. versicolor Freyn 226. — montana Jord. 302. Odontites L. 52. — stricta Host. 48. — Eurotia ceratoides (L.) C. A. Mey 99, 125.252, 297, 32%. Eutrema 328. Evernia thamnodes Fw. 410. Evonymus europaeus L. 25. E. Fagus silvatica 370, 409. — puberula Fiek. 408. Festuca 270. — amethystina L. 343. — bromoides Sav. 65. — elatior L. 178. — gigantea Vill. 296. — ylauca Lam. 370. — ylaucantha Hack. 155. — montana M. B. 343. ovina 66, 113. — pallens Host. subvar. minoriflora Borb. 343. — sub- var. pseudorepens Borb. 343. — psammophila Hack. 155. — Pseud- ovina Hack. var. subpruinosa Borb. 343. — pungens Kit. 296. — rigida 178. — spectabilis Jan. ssp. affınis Hack. f. Dalmatica Vis. 296 — vayginata 186. — wvaria Hack. var. pungens Hack. 296. — sulcata Hack. 155. Ficaria 197. Fieus Carica 22. Filago germanica 65. — neglecta DC. 226. Filipendula denudata Presl 450. — hexapetala Gilib. 146, 157. — Ul- maria Maxim. 157. vulgaris Mönch. 157. Fissidens decipiens De Not. 188. Florideae 409. — 'vär. Fontinalis graeilis I,ndbg. 116. Forsuthia viridissima Lindl. 20. 412 Fragaria — rubens Ur. 270. — verna | Cr. 270. — vesca 1. 366. — villosa Cr. 270. Frankenia pulverulenta 1. 127. Fraxinus excelsior L. 371. L. 20, 371. — oauphylla 197. Fritillaria 340. lutea M. B. 381. | Frullania Tamarisci Nees. 136. Fucaceae 43. Fucus vesiculosus 373, 409. Fumaria Anatolica Bornm. 334. offieinalis L. var. Wirtsenii Koch. 333. — Reuteri Boiss. 113, 334. — rostellata Knaf. 239. Thuretı Simk. 113. — Vaillantiü Lois. 9. — ealearea Whbg. 407. Fusarium heterosporum Nees. 270. Ornus G. Gagea 199. — arvensis Dmt. 267. Galanthus 197. — Redoutei Kgl. 199. Galega offieinalis L. 147. — orientalis Lam. 379. Galeopsis canescens Schult. 275. — flavescens Borb. 346. — leiotricha Borb. 234. — pubescens Bess. 275. — — var. setulosa Borb. 346. — — Bess. var. urticifolia Tsch. 234. — Reichenbachi Reut. 226. ver- sicolor Cust. 180. — — var. parvi- | flora Knaf. 234. | Gentiana acaulis Koch 47. Galinsoga hispida Benth. 117. parviflora Cav. 147, 190, 275, 452. — — 0. hiepida 117. — — var. discoides Aschers. Garcke 117, 193. — trilobata Cav. 117. Galium 330. — aureum Vis. 334. — commutatum Jordan T4. — Cruciata Scop. 366. — Chersonense Stev. 334. — elonyatum 67. — firmum Tsch. 334. — glabrum Hofl. 74. — hel- veticum Weig. 10. — intercedens A. Kern. 345. — laeve Thuill. 74. lueidum Murr. 40. — — var. hirtum Neilr. 345. — palustre 65. — var. asperum H. Br. 223. — — var. | submollugo Borb. 345. — praecow Lang 310. — purpureum 234. — scabrum var. scabriusculum H. Br. 223. — — var. subylabratum H. Br. 223. — tenuissimum M. B. 310. — vero- Mollugo Schiede 10. — Wirt- genü F. Schtz. 235, 310. Gasteromucetae 414. Gaudinia fragilis 67. Genista germanica 1.146. — Nyssana Petr. 226. — sagittalis 1. 164, 450. — sylvestris Scop. var. ochroleuca Hire. 174. — tinctoria L. 66, 146. — aestiva R. Sch. 47, 50. Austriaca A. Kerner 371. — Clusiü Perr. et Song. 471. — erispata Vis. 50. — erueiata L. 50. — firma Neilr. 47. — humilis Stev. 381. lutea L. 47, 50. — obtusifolia Willd. 47, 223. flore albo 47. — pannonica Scop. 47. Pneumonanthe L. 47. RRhaetica A. ct J. Kern. 235. — Stur- miana A. et J. Kern. 273. — tenella Rottb. 47. — utriculosa L. 50. — verna L. 41, 381. Gentianaceae 226. Geocaliz graveolens N. a. E. 303. | Geraniaceae 446. Geranium bifolium Patr. 387. — col- linum 387. — dissectum L. 24. — eriostemon Fisch. 387. — Jbericum Cavan 380. — palustre L. 25. — phaeum L. 25. — pseudosibiricum Mey. 387. — pyraenaicum L. 10. — KRobertianum L. 24. — sangui- neum L. 24. — sibiricum 388. — silvaticum L. 380. — — var. bra- chystemon 10. — subcaulescens L’Her. 335. — tuberosum 38T. Gesneriaceae 185. e Geum Aleppicum Jacq. 376, 440. — var. glabratum Borb. 440. — inelinatum Schleich. 342. — rivale L. 380. — X montanum 342. — strietum Ait. p. p. 440. — ur- banum L. 59. Gillenia Mönch. 157. Ginyko biloba L. 21, 98. Gladiolus communis L. X Colwilli Sw. 373. — seyetum 66. — victorialis Spr. 373. Glechoma globulata Haszl. 310. hederacea var. heterophylla Opiz 346. — — var. villosa Koch 346. — lo- bulata Kit. 310. Glinus lotoides L. 127. Globularia Bithynica Gries. 30%. — — cordifolia L. 220. — — 371, 400. — nudicaulis L. 375. spinosa Lam. 304. — triehosantha Fisch. et Mey 304. — vulgaris Aut. Germ. 304. — — L. 304. — — Nym. 304. — — Tourn. var. cariacea S. Lag. 304. N — — Tourn. var. stolonifera S. Lag. 305. — Willkommii Nym. 302. — vulgaris Tourn. 304. Gloeocapsa 391. — aeruginosa Carm. 393, 432, 435. — erepidinum Thr. 7. — deusta (Menegh.) Ktz. 7. — fus- colutea Kirchn. 3493, 432. — punctata Naeg. 323. — rosea Ktz. 393, 432. — — 000. — Zanardini Hauck 6. Gloeoeystis marina Hansgirg 42. — vesieulosa Näg. 42. Gloeosporium arvense Sacc. et P. 173. — dubium Bäuml. 110. — pruino- sum Bäuml. 172. Veronicarum Ces. 173. Gloeothece rupestris (I,yngb.) Bor. var. cavernarum Hansg. 112. Glyeeria festucaeformis Heynh. 337. Glyeyrrhiza echinata L. 147. Gnaphalium arenarium 186. — car- paticum Whbg. 10. — dioicum L. 66. — Hoppeanum Koch 10. Godronia 303. Gonatozygon asperum Nordst. 37. Goniotrichum ramosum (Th.) Hauck 4. Goodyera repens R. Br. 342, 398. Gratiola ofieinalis 64. Greggia 328. Grimmia 445. — alpestris Schleich. 134. — apocarpa (L.) Hedw. 134. — elatior Br. eur. 134. — 436. — funalis (Schwägr.) Schimp. 134. — Ganderi Limpr. 445. — Monte- negrina Breidl. et Szysz. 148. — subsuleata Limpr. 445. Grimmiaceae 412. Grubbiaceae 226. Güldenstaedtia paueiflora Fisch. 438. Gymnadenia 417. — conopea BR. Br. 48. — rubra Wettst. 417. Gumnogramme 499. — Marantae Th. Gymnostomum ceurvirostrum (Ehrh.) Hedw. 134, 407. — rupestre Schwägr. 134. — tenue Schrad. 188. Guymnozyga Grevillei (Kuetz.) var. tri- dentula 112. Gypsophila 446. — davurica Turez. «. ati olia Fenzl 385. — Gmelini Bge. ö. dahurica Turez. 385. — Haynaldi- ana Janka 74. — muralis L. 22. Hoansgirgia De Toni 184. Haematococeus phwialis Fw. 37. Hazelinszkya zylographoides Stein. 410. Osusterr, botan. Zeitschrift. 12. Heft 1880 473 Hedera Helix L.. 28. Hedychium Gardnerianum 206, 263. Helianthemum Fumana Mill. 223. — guttatum 65. Helianthus annuus 93. Helichrysum italieum Guss. niveum Boiss. et Heldr. 446. Helicosporangium parasiticum Karsten 447. Heliophila 328. un glutinosum (Zois) Rcehb. 67. 65. Heliotropium europaeum L. 51. — — b) gymnocarpum DBorb. 233. — supinum L. 127. — tenuiflorum Guss. 233. Helleborus 30%. — altifolius Hayne 307. — atrorubens W. K. 307. — atro- rubens X odorus 308. — dumetorum Kit. (Willd.) 307. — dumetoum x atrorubens 308. — foetidus L. 307. — graveolens Host. 308. — inter- medius Host. 308. — maceranthus Freyn 307. — multifidus Vis. 307, 408. — niger L. 9, 19, 307, 371. — odorus Kit. 307. — orientalis 197. — purpurascens W. K. 308. — wvi- ridis L. 307. Helosciadium nodiflorum Koch 65, 334. Helwingia ruseiflora 373. Hendersonia vagans Fuck. 173. Hepatica Transsilvanica Fuss. 444. — triloba Chaix 444. Heracleum aureum Sibth. 241. elegans Jacg. 10. palmatum Bmg. 218. — simplieifolium 218. — Spondylium L. 27, 175. Hernandiaceae 185. Herniaria 443. — capensis Bartl. 300. — glabra L. 450. — hirsuta L. 300. — incana Lam. 300. lentieulatı Forsk. 256. — — Thunb. 300. Hesperis 254, 327, 328. — aprieca Poir. 360. — Menziesii Hook. 283. Heterodietyon Bieniaszii Racib. 224. Heteropoyon glaber Purs. 341. Hieracium 225, 270, 413. — Adriati- cum Naeg. 17, 175. — aestivum G. G. 345. — alpinum L. 273. — Au- rieula Lam, ssp. Auricula, epilosum N. P. 451. — aurieula x Pilosella 11. aurantiacum L. 309. Bauhini Schult. ssp. plieatum Tsch. 451. »sp. transyressum N. P. 451. — bifidum Kit. 273. — bi- furcum Aut. ec) rn F. Sch. 344. 3 4 74 — — e) püosellnum F. Sch. 344. — — b) seminiveum Borb. 314. — bomhyeinum Boiss. Reut. 339. — bo- reale Fr. 16, 273. — — var.brevifrons Borb. 344. — buglossoides Arvet 16. latifolia Arvet 16. — bupleuroides (Gmel. 12, 45, 46. — — Vill. 273. — callophyllum Uechtr. 16. — Castriferrei Borb. 344. — collinum Gouchn. ssp. sudetorum N. P. 451. — — ssp. Uechtritzüä N. P. 451. ae [7 pulveratum N. P. 451. — racemosum W. K. var. peracutum Borb. 34%. — — var. Styriacum A. Kern. 344. — Backii Vuk. 176. — rhoea- difolium Kerner 12. — sabinum >. M. 17. — sawatile (Jacq.) Neilr. 12. — — var. amgustijolium 46. — — var. latifolium 12. — — saxifragum Fr. 273. — scorzonerifolium Vill. 46. — speciosum Hornem. 46. — statieifolium Vill. 273. — strietum — collinum > Magyaricum A106. All. 47. — stupposum Rehb. 16. — — — Danubiale Borb. 310. — — | var. depilatum Freyn 46. — sub- dentatum Hoppe 12, 4. — — boreale X sessiliflorum? 34%. — sub- var. Oenipontanum Murr. 46. — caesium Fr. 12, 16, 273. — subcau- Dollineri Schultz 12. — eriopodum lescens N. P. ö. acutissimum N. P. 451. Kerner 12. — flayellare Willd. — — ssp. melanoceomum N. P. ssp. eruciforme N. P. 451. — — 450. — super Pilosella X praealtum «. genuinum N. P. 451. — jloc-| var. Berninae Griseb. 11. — tenui- cosum N. P. 2. epilosiceps N. P.| folium > umbellatum? 345. — thy- 451. — Florentinum All. 16, 177.| raicum Blocki 74. — tridentatum — — ssp. Berninae Grsb. 273.) Fr. 344. — umbellatum L. 16. — — — — ssp. obseurum Rehb. 45l.| var. flaceidifolium Borb. 345. — — — — ssp. subfrigidarum N. P.| var. stenophyllum Wimm. et Grab. 273. — ssp. subobscurum N. P.| 345. — umbelliferum ssp. Neilreichii 2713. — Florentinum x Pilosella 117.| Ng. et Pet. 116. — villosum Jacq. — floribundum W. Gr. d. epilosum| 46, 273. — — var. nudum 46. — — N. P. 451. — — ssp. erubens| L. 400. — Virga aurea Coss. 46. | N. P. 451. — Fussianum Schur 17.| — — var. subsetosum Freyn 16. — vulgatum Fr. var. czantoriense Fiek. 408. — Willdenowi Monn. 12. Hippocrepis eiliata W. 33%. — unisi- liquosa 65. Holcus Halepensis 1.431. — lanatus 66. Holodiseus U. Koch 157. Homalotheeium Philippeanum (Spruce) Br. eur. 136. Hordeum murinum L. 296. — ylabratum Hoppe 45. — glaueum Allioni 12. — gothieum Fries 47. — gumnocephalum Grisb. 16. — ineisum Koch 12. — isaricum Naegeli 12. — Jaequini Vill. 273. — juranum Fr. 47. — jurassicum Griseb. 47. — Iyeopifolium Fröl. 47. — maeran- thum Ten. 17. — Magyarieum N.P. ssp. decolor Ng. et Pet. 235. — — ssp. efusum N. P. 451. — — ssp. E filiferum N. P. 451. — marmoreum a m ne Wu " ER ns Fi Vis. et Pan£. 16. — melanolalatium ee r Br. 101. — petraea Rehb. 334. Hyacynthus orientalis 121. Hwyalococeus cellaris 112. Hudrocharis Morsus ranae 65. Hydrocharitaceae 414. Hydrocotyle vulgaris 6%. Hyella caespitosa Bornet u. Flahault 7. Hylocomium splendens (Hedw.) Br. eur. 136. — triquetrum L. 136. Hymenoconidium petasatum Zukal 150. Hyoseyamus niger L. 449. Hyperieum hirsutum L. 9, 24. — hu- mifusum 65, 66. — montanum L. 24. — perforatum L. 24, 65 671. — quadrangulum L. 24. — tetrapterum Fries. 24. Borb. 344. — montieola Jord. 345. — murorum L.var. alpestre Griseb. 273. — — var. parvifrons Borb. 344. — — var. subplumbeum Borb. 344. — Obornianum Ng. et Pet. 116. — Orieni A. Kern. 16. — ozyodon Fries 12. — pallescens W. Kit. 16. — Pawvichii Heuff. 17. — perfoliatum Fröl. 47. — permacotrichum Borb. 344. — Pilosella L. 177. — — sp. subcaulescns N..P. 273. — — ssp. subvirescens, pilosum N.P. 273. — — ssp. vulyare Tsch. 450. — — piloselloides Vill. 16. — prenan- thoides Vill. 47. — prussicum N. P. 451. — pseudobifidum Schur Th. — | Hypnum cupressiforme L. 136. faleatum Brid. 136, 188. — Schreberi Willd. 136. — uneinatum Hedw. 136. Hypochoeris glabra L. 235. — macu- iata L. 11, 17, 195. -- var. leiophylla Borb. 314. Hupocopra equorum (Fuckl.) Wint. f. leporina Niessl 4 9. Hyupoxis decumbens 186. Hyssopus offieinalis L. 181. I. Iberis umbellata L. var. tenuifolia Vis. 334. — Violetti Soy. 226. Tlex 197. — Aquifolium 2. Jllecebrum abouchirense 298. — arabi- cum Bertol. 299. — — L. 297, 324. — longisetum Bert. 298, 325. — — FParonychia L. 297. — vertiell- latum L. 252. Imperata arundinacea Cyr. var. «. yenuina 341. Inoeybe 151. Inula 67. cordata Boiss. 13. — var. angustifolia Beck. 13. — Csatöi Borb. 310. glamdulosa Willd. 330. — heterolepis Boiss. 193. — dhüirta L. 13. — hispida Schur 13. Menesiensis Simk. 13. obvallata Kit. 14. — — X pleio- cephala 13. — pleiocephala Heuff. 14. — pseudosalieina Simk. 13. — — rigida Döll. 13. — salieina L. 13. — semihirta Borb. 14. Isatis canescens DÜ. 334. Jsoötes echinospora Dur. 271. — la- custris L. 271, 272. Iris graminea L. 267. Palaestina 199. — Pseudacorus 65. — retieu- lata 199. Isopyrum thalictroides L. 275. En —_— J. Jasione Jankae 74. Jasminum 199. Jodanthus 328. Juylans einerea 65. — regia 21. Juncaginacese Wh. Juncus acutus L. 336. — bufonius 64. fliformis L. 343. — Gerardi Lois ft. laza 336. Germanorum Steud, 226. — ylaucus Ehrh. 268. — lam- procarpus 6%, 66. — silvatiens 1. 277. 415 Jungermannia barbata Schmid. 136. — minuta Crantz 136. — quinque- dentata Web. 136. — setacea Web. 303. — sphaerocarpa Hook. 303. Juniperus communis 64. — — L. X nana Willd. 108. — excelsa M. B. 198. — intermedia Schur 108. — Kanitzii Csatö 108. — macrocarpa 67. — nana W. %66. — Oxyeedrus 198. — sabinoides Griseb. X com- munis L. 108. — viryiniana L. 19. Jurinea mollis Rehb. 115. Kentrophuyllum lanatum DC. 15. Kentrosphaera Faceiolae Bzi. var. irre gularis Hansgirg 43. Kitaibelia vitifolia W. 24. Krautia arvensis var. dipsacoides Borb. 344. — arvensis Coult. fl. albo 40. — drymeia Heuff. 344. — glanduli- fera Koch. 175. — silvatica 344. Koeleria australis Kern. f. glabra Beck 296. — cristata L. var. pubi- culmis Hack. 343. eristata Pers. 365. — grandiflora Bert. 296. — intricata Genty. 226. — phleoides Pers. 178. — splendens Presl. 246. — villosa 65. Kohlrauschia prolifera Kunth 22. Koniga Adans. 322. L. Labiatae 301. Laboulbenia armillaris Berl. 225. Laboulbeniaceae 225. Lactarius azonites Bull. 151. — liy- nyota Fr. 151. Lactuca muralis Gärtn. 16. 175. quereina L. 16. — saligna L. 16. Laevenworthia 328. Lagurus ovatus 66. 68. Lamarckia aurea 65. Lamium amplexicaule 335. — bifidum Cyr. 335. — eupreum Schott. 234. — ineisum Aut, serb. 335. — macu- latum L. 380. — purpureum 177, 335. Lamproderma Fuckelianum Rostf. f. Oraroviensis Racib. 224. — Staszyeii Racib. 224. — Tatrieum Racib. 22%. Lappa ambigua Gel. 4a. — minor Schk. 449. — ofieinalis All. x to- mentosa bl%. — tomentosa Lam, 449. 37* — 476 Lapsana communis 1237 Larix atlantica 60T. — europaea L. 20. — — floribus albis 411. Laser pitium vertieillare WE RAN Lasiagrostis Calamagrostis Lk. 295. Lathurws altaicus Lax. P. humilis Led. 130. — annuus L. 334. — aphaca \.. 33%. — hirsutus 1. 14T. — humilis Fisch. 439. — latifolius L. 147. — — var. lanceolatus Freyn 14T. — Ochrus DC. 334. — roseus Stev. 379. — sativus 65. — silvestris L. 342, 450. Lauraceae 185, 413. Laurus nobilis L. 20. — regalis H. 20. Lazuriaga radicans 113. Lecanora Silesiaca Stein 410. — sub- intricata Th. Fr. 410. Lecostemoneae 411. Lennoaceae 412. Leontopodium alpinum Don. 371. Lep:dium 234, 327. — campestre R. Br. 9. — mieranthum Led. 360. — ruderale L. 75, 360. — sativum 81. — Virginieum 340. Lepidostemon 328. Lepidotrichum Vel. Born. 322 — Uechtritzianum Born. 324. Lepicta 414. Leprantha caesia Flot. 239. Leptosphaeria Catanei Thüm. 270. Leptostylis filipes Bent. 288. — longi- flora Benth. 288. Leptotrichum flexicaule (Schwägr.) Hampe 434. — — var. densum 407. Leptothrix cellaris 112. — dalmatica Ktz. 42. Lepthothyrium gentianaecolum 112. — melampyri Bäuml. 110. Lepturus incurvatus 67. Lescuraea sawicola Milde 136. Leskea nervosa (Schwägr.) Myrin 136. Leucanthemum coronopifolium Vill. 11. — vulgare Lam. 11. Leueobryum glaueum (L.) Schimp. 406. Leucoeystis cellaris 112. Leucojum Tourn. 245. Leuconostoe 392. — Lagerheimü var. cellaris 112. Libanotis montana Crtz. 175, 450. Licania 223. Lichenes 272, 279, 304, 306. Liyustrum 83. — coriaceum Nois. 20. — japonieum L. 20. — nigrum Alp. 431. — vulgare 66, 8%. Lilium Martagon L. 173, 267. — mo- nalelphum M. B. var. Szovitzianum Backer 379. Limnanthemum numphoides 65. Limodorum 41T, #22. — abortivum Sw. 266, 309, 426. — sphaerolabium V iv. "26. Limonia trifoliata H.203 Linaria alpina 1. 408, 450. — Cym- balaria Mill. var. pilosa Vis. 335. — dalmatica Mill. 5l. — elatine Mill. 51. — lasiopoda Freyn 51. — minor Desf. 51. — spuria Mill. 51. — -- var. maerotricha Borb. 336. — vulgaris Mill. 65. — — forma pubescens 51. Linum anglicum Mill. 387. — Austria- cum 231. — campanulatum Vis. 334. — Catharticum L. 3. — — L. 174. — elegans Sprun. 333. — flavum L. 25. — hypericifolium Sa- lisb. 380. — perenne (L.) Led. 387. — sibirieum DC. 387. — tenuifolium L. 25. — usitatissimum L. 25. — viscosum L. 10. Liquidambar A410. — styraciflua L. 20 mi . Listera cordata R. Br. 48. Lithospermum arvense L. 51. — pe- traeum DC. 51. Lloydia serotina 103. Lobelia Dortmanna 239. Lolium perenne 65. — — L. var. tenue Schrad. 296. Lonchophora 328. Lonicera sempervirens 18. Loranthaceae 185, 226. Loranthus Europaeus L. 239, 310, 366, 376. — — var. perrobusta Borb. 376. Lotus angustissimus L. 33%. — corni- ceulatus L. 147. — — var. alpinus Schleich. 147. — — var. vulgaris Koch 147. Lowostemon 328. Lucuma Baillonii Zahlbr. 287. — Sel- lowii A. DC. 288. Lunularia 93. — vulgaris Raddi. 94, 206. Luzula albida DC. 268. — ereeta Desf. 236. — mazima DC. 268. — pilosa L. 156. — spicata L. 381. Luchnis coronaria Desrouss. 21. — Flos Cuculi L. 64, 175. — sibirica L. 386. — tristis Bge. 386. Lycopersicum esculentum 113. Lycopodium alpinum L. 271, 272. — annotinum 1. 155, 226, 230, 308. — elavatum 1. 155, 226, 230, 308. — complanatum 226, 271, 308. — — a) anceps Wallr. 230. — inundatum L. 226, 230, 308. — Selago L. 226, 230, 308, 342. f) reeurvum Kit. 308. Lueopsis arvensis L. 419. Lyeopus Europaeus L. 219. Limybya aestuwarii (Jürg.) Liebm. 5. — arenaria (Ag.) Hansgirg 42. — calcicola Ktz. var. gloeophila Hans- girg 112. — jadertina Ktz. 42. — ochracea Thur. 303. — salina Ktz. 5. — subolivacea Hansgirg 42. Lysimachia Nummularia L. 65, 220. — punctata L. 178, 220. — vulgaris L. 219. ehem salicaria L. 26. — virgatum . 26. Maeropodium 328. Maerotomia echioides L. 381. Maynolia Yulan. 21. Mahonia aquifolia 18. DC. 19. Malabaila aurea (Sibth.) Boiss. 241. — Burnatiana Heldr. 241. — invo- luerata Boiss. et Spz. 241. — ob- tusifolia Sibth. 241. — Parnassica Heldr. 241. — JPsaridiana Heldr. 241. Malachium aquaticeum Fr. 22. Maleolmia 328. Orsiniana Ten. 334. Malus acerhba Mer. 378. Malva rotuntifolia Huds. 24, 67. — silvestris L. 24, 65, 67. Maranta arundinarea 206, 262. Marantaceae 200. Marasmius fuscescens Schroet. 151. — hygrometrieus Brig. 150. Marchantia 93. — polymorpha L. 9%, 206. Marchesettia spongioides Heck. 302. Marrubium ballotaeforme H. Br. 305. — candidissimum 1. 181. vul- gare 1. 181. Mastigobryum deflerum (Mart.) Nees. 136. Matonidium Wiesneri Krass. 157. Matricaria Chamomilla 65. — inodora L. 450. Mathiola 231, 328. Medicago falcata 1. 388. — marina 67. — minima 65. — ruthenica Led. — japonica 477 388. — sativa 113. — varia Mart. 388. — versicolor 67. Melampsora congregata Dietel 149, 257. — Euphorbiae duleis Otth. 149. 256. Melampyrum arvense 234. — barba- tum W. K. 52, 240. — eristatum 18. — jJimbriatum Vandas 52. — Her- bichii Wol. 218. Moravicum H. Br. 235. — nemorosum L. 235. — pratense L. 53. — sawosum 218. — silvatieum L. 177, 218. Melandrium 330. — album Mill. 450. silvestre höhl. 23. — triste Fenzl 336. Melanospora coprophila Zuck. 447. — fallax Zuck. 447. — leueotricha Corda. 447. Melanothaenium plumbea (Rostr.) Pir. 224. Melica ciliata var. transsilvanica Schur. 343. — Melica nutans 1. 296. pieta C. Koch 232. — uniflora L. 296. Melilotus alba Desrouss. 146. — offi- einalis Desrouss. 146. Melissa Baumgartnerü Simk. 234. — purpurascens Bth. W. Melittis Melissophyllum L. 78, 180. Mentha A241. — aquatica x silvestris Mur. 48. — arvensis var. diversi- folia Dumort. 345. — — var. oay- donta Borb. 346. — — var. poly- morpha Host. 345. — Bihariensis Borb, 483, 345. — Borbäsiana H. Braun 376. — brachystachya Borb. 345. — Brittingeri Opiz 345. — can- diecans ÜUrtz. 345. — Carinthiaca Host. 345. — cuspidata Opiz 276. — Dalmatica Vsch. 345. — dissimilis Desgl. 116. — diversifolia Dum. 183, 189. — gnaphalifolia Borb. et H. Br. 376. — Huguenini Desegl. 345. — Hollösyana Borb. 345. — Hungarica Borb. 345. — — var. frondosa Borb. 345. — incana Willd. 183.— Krockeri Strail.345. — Kuneii Borb. 345. — mollissima Borkh. 345. — peracuta Borb. ß. levipes Borb. 345. — paludosa Sole 116, 183. — paueijlora Fig. 408. — pubescens Willd, var, viridior Borb. 345. — pulchella Host. 310. — pulegioides Sieb. 408. — Pule- oium L. 219, — reversa Roch, 183, 276. — rubra Wirte. 273. — Schlei- cheri Opiz 276, 345. — silvestris IL, 475 var. 219. — subsessilis Borb. 345. — Szenceyana Borb. 345. — vertieillata L. 3415. — — var. atrovirens Host. 345. — — var. pleiotricha Borb. 345. — wviridescens Borb. 183. — Wierzbiekiana Opiz 276. Metasphaeria albescens Thüm. 270. Micrasterias Americana Ralfs 303. — truncata Breb. 303. Mieroeoceus fulvus Cohn 435. — prodi- giosus Ehrbg. 435. — subterraneus 4112. Mierocoleus lunybyaceus (Ktz.) Thr. 42. Micromeria Croatica Sch. 181. — fili- formis Benth. 339. — Juliana Bth. 481. — Rodriguezü Freyn et Jka. 339. — rupestris Bth. 181. Mierostylis monophyllos Lindl. 48. Milium efusum 1. 296. Mimosa Julibrissin 21. Mimulus luteus L. 234. — moschatus 9, Mirabilis A12. — Watsoniana Heimerl 184. Mizophyceae 112. Moehrinsia lateriflora Fenzl 386. — trinervia L. 137. Moenchia mantica Bartl 22. Molinia litoralis Host. 343. Mollia rosea Hochst. et Steud. 128. Moltkia petraea Rchb. 51. Monimiaceae 185. Morettia 328. Mucorineae 409. Muricaria 329. Musa Ensete 206, 260. — Cavendishii 206, 260. — pıradisiaca 206, 260. Musaceae 206, 259. Muscari 199, 277. — brtryoides L. 3831. — racemosum DC. 207. — te- nuiflorum Tsch. 343. Mucelites Roux. 445. Myosotis alpestris Schm. 190. — palu- stris 64. — silvatica 190. — sua- veolens W. K. 335. variabilis Ang. 375. Muyrica Gale 239. — indigena Krass. 157. Myricaria Germanica Desv. 309. Myriophyllum spieatum L. 26. Myrsiphyllum angustifolium 113. Muyrtus communis L. 55, 221. Muyzodendraceae 226. N. Najadaceae 114. Najas 270. Narecissus Tazetta 120. Nardurus Lachenalii var. longipes Ger. 226. Nasturtium 328. — offieinale R. Br. 174. Nertria einnabarina 173. Neea Wiesneri Heimerl 184. Neillia Don. 157. Neottia nidus avis Rich. 266. Nepeta Cataria L. 177. — grandiflora M. B. 380. — nuda L. 181. — — var. violacea Maly 181. — Panno- niea Jacqg. A181. — Wettsteinü H. Br. 305. Neptunia 236. — oleracea 302. Nerium Oleander 67. Neslia paniculata L. 323, 450. Nieotiana rustica 9. Nigritella 417. — angustifolia 78. — nigra Rcehb. 48. — Heufleri Kern. 48. Yostoe commune Vauch. Ag. 372. — mieroserpieum Carmich. 35%, 391, 435. — molle Ag. 372. — rupestre Ktz. 352. — verrucosum Vauch. Ag. 372. Nothochilus Radlk. 448. Notoceras 328. Nuetaginaceae 112, 185. Nymphaeaceae 2710. 0. Odontites lutea Rehb. 52. Rehb. 52. Oedogonium macrandum Wittr. 303. — Pringsheimii Cram. 303. Oenanthe fistulosa L. 27. — media Griseb. 27. — pimpinelloides 65. — silaifolia M. B. 33%. Olacaceae 226. Olen europaea L. 50. Omphalodes litor«lis Lehm. 318. — Kuzinskyanae Willk. 318. Onobrychis ealearea Vand. 149. nonis Columnae All. 146. — hireina Jacq. 146. — Natrixe 67. — repens L. 366. — spinosa L. 146, 366. Onopordon Acanthium L. 175. Onosma alboroseum Fisch. 198. echioides L. 408. — stellulatum W. Kit. 51. — Visianii Clem. 51. vernda Ophioglossum vulyatum L. 49, 308. Opoponax Koch 241. Opuntia amylaceı Ten. 25. — Raffı- nesquicena Engelm. 20. — vulgaris Mill. 20. Orchideae 194, 454. Orchis 270, 417. 425. — abortiva L. 429. — coriophora 1]... 66, 266. — hireino-simia Timb.-Lagr. 396. — Kisslingii Beck 116. — maculata L. 321. — mascula L. X maculata L.321.— morio monstr.429. — pallens L. 48. — Pentecostalis Wettst. et Sennh. 321, 417. — sambucina L. 320. — speeiosa Host. 320, 321. — — X maculata L. 321. x pallens 116. — X sambueina L. 319. — speciosissima Wettst. et Sennh. 319, 417. — sphaerica M. B. 380. — Spitzelii Saut. 321. Origanum Majorana L. 161. — vul- gare L. @) genuinum Vis. 181. Orlaya grandijlora Hofim. 27. Ornithogalum pyramidale Jacq. 378. Ornithopus perpusillus 65. Orobanche 270. — alba Steph. 273. — flava Mart. 273, 375. — graeilis Sm. 273. Salviae F. W. 273. — — Schtz. 342. Orobus lathyroides L. 440. Orthotrichum anomalum Hedw. 13%. — urnigerum var. Schubartianum (Lor.) Vent. 134. Oseillaria drenaria Ag. 52. — tener- rima var. marina Hauck. 42. Osmanthus (Olea) tlieifolius 18. Ostrya 400. — carpinifolia Scop. 178, 266, 371. Osyris 199. — alba 64. Ovularia alpina 224. Oxalis acetosella L. 24. Ozxybaphus 112. Ozxugraphis Bge. 226. Oxytropis eaespitosa Pers. 389. — cam- pestris y. caerulea Koch 389. — leu- cantha DC. 389. — — Freyn 389. — mixotricha Bge. 389. — montana L. 408. — myriophulla DC. 388. — — Freyn 388. — oayphylla DU. 338. — — Pf. eaerulans Yreyn 388. — pilosa 390. — sordida DU. 389. — uralensis DU. f. sericea DU. 388. pP: Paliurus australis Gärtn. 25. Palladia atropurpurea Mch. 333. Pulmella mediterranea Ktz. 43. Palmogloea aeruginosa Zanard. 16. Paneratium maritimum 66. Panicum erueiforme S. et S. 268. Panus torulosus W. Stockm. 411. var, wviolaceus Papaver alpinum L. 401. — Burseri Crantz. 371. — — Rchb. 10. — orientale L. 380. Papaveraceae 185. Parietaria diffusa M. K. 221. — Ser- bica Vis. Pane. 137. Parolinia 328. Paronychia arabica Del. 299, 325. — — Pf. annua Del. 298. — — &. ra- dice perenni Del. 298. — — (L.) DC. 253, 298, 325. — — var. longiseta (Bert.) Asch. et Schweinf. 301. — — P. macrostegia Boiss. 253. — argen- tea Lam. 297. — Brasiliana DC. 253. — Cossoniana J. Gay 255. — cymosa (L.) Poir. 298. — deserto- rum Boiss. 252, 297, 299, 32%. — — Asch. et Schweinf. 298, 325. — lentieulata (Forsk.) Asch.etSchweinf. 300. — longiseta (Bertol.) Webb. 252%, 297, 324. — — var. breviseta Asch. et Schweinf. 255, 298, 325. — nitida Gärtn. 298. Parrzya 328. — arctica 107. Pastinaca L. 241. — obtusifolia DC, 243. — rectistylis Cesati 241. — sativa L. 27. Pedieularis acaulis Scop. 240. — Cau- casica M. B. var. glabrescens Boiss. 381. — comosa L. 381. — foliosa L. 9. — recutita L. 47. — versieolor 103. — Wilhelmsiana Fisch. 381. Penieillum erustaceum Lk. 447. — lu- teum Zuck. 447. Pentatropis spiralis 326. Peplis portula L. 26, 235. Perichaena Krupii Raeib, 225. Periplegmatium Ktz. 184. (Forsk.) Dene. Periploca graeca 6%. Peronospora vitieola De By. 40%. | P’eronosporeae 40). 480 Petasites Lorezianus Brügg. 342. — niveus 315. — X albus 342. Petrocallis pyraenaica R. Br. 9. Peucedanum aegopodioides 186. — austriacum Koch 27. — cervaria Lap. 27. — obtusifolium Sibth. 213. — Oreoselinum Mnch. 27, 175. 375. — palustre Mnch. 235. — Serbieum Petr. 226. Peziza hirta Schum. 205. — scutellata L. 205. — setosa Nees. 205. — trechi- spora B. et Br. 205. — subglacialis Rehm. 419. Phaca alpina Wulf. 389. — — f. da hurica Fisch. 389. — membranacea Fisch. 389. — Richteriana Freyn 380. Phaeodermatium rivulare Hansg. 112. Phaeophyceae 412. Phaeospora peregrina Fw. 410. Phajus 425. Phalloideae 414. Phallus impudieus L. 339. Pharnaceum depressum L. fil. 123. Phegopteris Dryopteris Fee 297, 308. polypodioides Fee 155, 308. — Ko- bertiana A. Br. 308. Phillyrea 197. — latifola L. 50, 221. — variabilis Thnb. var. angustifolia L. 66. Philodina roseola Ehrbg. 37. Philonotis fontana (L.) Brid. 136. Phleum alpinum L. 180. — echinatum Host. 268. — phalaroides Koch 268. pratense 66. Phlyetospora fusca Corda 302. Phoenicaulis cheiranthoides Nutt. 283. Phoma Hennebergii Kühn. 290. — ne- cator Thüm. 270. ie arenarium 2. Phyeochromaceae 425. Phycomyees 98. Phycopeltis Millard 184. Phyllocaetus 330. Phyllosticta Baldensis 224. — stoma- cola Bäuml. 289. Physarum imitans Racib. f) flexuosa 224. Physocampus Lamb. 157. Physospermum aegopodioides DBoiss. 185. Phyteuma 330. — canescens W. K. 17. — Halleri X betonicaefolium Murr. 47. — — X spicatum 41. — Rabenhorst ITe setschweileri Brügge. 17. — limo- n’folium S. 8. 18. — nigrum Schm. 116. — orbieulare L. 41. — spicatum L. 18, 47. — — X betonicaefolium Murr. 47. Phytolacca decandra 67. Phytolaccaceae A85. Picea ercelsa 303. — — var. viminalis Casp. 223. Pieridium maerophy!lum Vis. et Panc., 17. — vulgare 17. Pieris hieracioides L. 17. Pilinia rimosa Ktz. k%. Pimpinella intermedia Fig. 271. — magna x Saxifraga 27. Pinguieula vulgaris L. 48. Pinus Brutia AT. — digenea Beck 153. — — Wettst. 108. — excelsa Wall. 19. — Halepensis 19T. — leu- codermis Ant. 183, 266, 302. — mon- tana Dur. silvestris L. 108. Mughus Scop. 370, 371. — Neilrei- chiana Reichdt. 108. — nigra Arn. 74, 108. — — Arm. X montana Dur. 108. — — Arm.x silvestris I. 108. — — X supersilvestris 116. — ni- grieams Host. 108. — Omorica Pant. 302. — permixzta Beck 108, 116. — Pinaster 62, 61. — Pinea 60, 66, 99. — Pinsapo Boiss. X Abies Dur. 108. — ponderosa 67. — Bhaetica Brügg. 108. — silvestris 65, T4, 366. — Strobus 303. — Wettsteinii Fritsch 153. Pirola Pyrola. Pirus communis L. 56, 67. — dome- stica L. 56. — malus 1.56. — sorbus Borkh. 50. Pistacia Lentiscus L. 26. — Terebin- thus L. B. 26, 221. Pisum arvense L. A0. — sativum 93. Pittosporum Tobira Ait. 20. 67. Placidium Steineri Wettst. 446. Placosphaeria Bartsiae 224. Plagiochila asplenioides (L.) N et M. 136 Plantago alpina L. 48. — arenaria W. «. 336. var. aegyp- tiaca Boiss. 336. — argentea Uhx. 220. — carinata Schrad. var. gra- minifolia Kern. 408. — Coronopus 65 — Graeca Haläcsy 411. — lan- ceolata 65, 66. — maritima L. 10. — media 361. — Psyllium L. 336. — sawatilis M. B. 381. — serpentina Lam. 220. Platanthera chlorantha Cust. 48. — solstitialis Rehb. 266. Platanus 224. — acute-triloba Krass. 157. — betulaefolia Krass. 157. Pleonactria Beroliensis Sacc. 173. Pleurococeus miniatus (Ktz.) Naeg. 4142. Pleurospermum austriacum Hoffin. 10. Pleurotaenium coronatum Rbh. 37. — nodulosum D. B. 37. Plumbagineae 330. Poa alpina L. 296. — annua 75. — Attica Bss. et Hdr. 178. — Balbisüi Parl. 340. — Balfouriü Bab. (Hackel) 74. — distichophylla Gaud. 49. — pratensis 113. — silvieola (Guss. 73. — sterilis M. B. 355. Podanthum 194. — supinum Wettst. 446. Podospermum Jacquinianum 122. Podostemaceae ?12. Pogonatum alpinum L. 136. — urni- gerum (L.) P. B. 136. Poineiana Gilesii 18. Pollinia distachya Spreng 341. — G@rullus 234, 341. Polyblastia questphalica Lehm. A10. Polycarpaea fragılis Delile. 126. — mempbhitica Delile 126. Polycarpia 325. — repens (Forskäl) Aschers. et Sclweint. 126, 326. Polycarpon arabicum Boiss. 326. — Loeflingii (Wall.) Benth. et Hook. 128. — prostratum (Forsk.) Aschers. et Schweinf. 128. 325. — — (Forsk.) Pax. 325. — suceulentum Boiss. 128, 325. — — (Del.) J. Gay 326. — — Webb. 326. — tetraphullum L. fil. 326. intermedium Gay 326. Polyenemum arvense L. 220. — majus A. Br. 220. Polyedrium trigonum Näg. 37. Polygala Chamaeburus L. 311. — — var. rhodoptera Brügg. 9. — co- mosa Schk. 385. — Forojulensis A. Kern. 371, 400. — oruyptera Reichb. 25. — pyzophylla Avs Lal. 408. — sibirica L. «. latifolia Led. 385. — vulgaris L. 25, 66, 400, Polygonaceae 2710, 303. Polyyonatum offieinale All. 267. 481 Polysonum Bistorta L. 366, 379. — Jagopyrum 93. — Hungaricum Borb. 344. — maritimum L. 336. — vul- gare L. 308. Polyrrhiza 338. Populus alba 365. — caroliniana 61. — nigra 66, 67. — Tremula L. 64, 67, 178. — pyramidalis 20, 22. Porphyrocodon 328. Porphyrodon 328. Portenschlagia ramosissima Vis. 334. Portulacaceae 271. Potamogeton densus L. 273. — gra- mineus L. 48. — mueronatus Schrad. 223. — perfoliatus L. 266. — pusillus 48. Potamogetonaceae 114. Potentilla 236, 270, 30%. — abbreviata Zim. 212. — adpressa Opiz. 202, 250. — alba L. 145, 213, 309. — — Stev. 379. — Alberti Zim. 339. — alpicola De la Soje 211. — anserina L. 60. — — var. aryentea Neilr. 210. arenaria Barkk. 203, 377. argentea 1. 50, 60, 203, 210. — — var. angustiseeta Saut. 212. — — var. latisecta Saut. 212. — — X recta 211. — aurea L. 213. — — X villosa Crtz. 213. — aurigena Kern. 213. — australis Krass. 334. — — Bolzanensiformis Saut. 213. — Bolzanensis Zim. 212. — — y. astelli- gera Saut. 212. — — Ö. glanduli- fera Saut. 213. — — n. latifolia Saut. 213. — a. macrantha Saut. 212. — — P. mierantha Saut. 212. — — £. prorepens Saut. 213. — — eg umbrosa Saut. 213. — — x argentea 213. — Bornmülleri Borb. 418. — brachyloba Borb. 211. — Brennia Hut 213. — canescens Bess. 60, 376. — — forma Pf. oligo- tricha Borb. 376. — — Ö. polytricha Borb. 376. — caulescens L. 213. — f. robusa Zim. 213. chrusantha Trev. 60. — Clusiana Jacq. 213. — collina Wib,. 10, 201, 210, 270. — confimis Jord. 60, 211. — decumbens Jord. 212. — disseeta Wallr. 212, 377. — dubia Crtz. 213. — erecta L. 59, 2110. — — var, minor Saut. 240. — Favrati Zimm. 339. — Fragariastrum Ehrh, 214. — /Srigida Vill. 213, — — f. quinqueloba 213. Gaudini 482 Gremli. 212. — gerannides 251. — glandulifera Krasan. 60, 212. — (roirani Zim. 339. — grandiceps Zim. 339. grandijflora L. 213. — Güntheri 201, 214, 247. — — var. 0. canes- cens Gelak. 202%. — — var. f. vires- gens Gelak. 202. — — var. virescens Gelak. 250. — Hausmanni Uechtr. RAM: Hamaldiana Janka var. Balcanica Vand. 149. — heterosepala Fritsch. 409. — — var. Guatema- lensis 409. — — var. Mexicana 409. — hirta Rehb. 334. — impolita Reuss et Szontagh 377. — — Whlbg. 212. — incanescens Opiz 60, 212, 311. — — f. subincanescens Saut. 212. »—— 'f. iypica -Saut. 212. — inelinata Presl. 202, 250. — — Vill. 205. — Johanniniana Goir. 10, 211. — Kerneri Borb. 371. — Kionae Haläesy 441. — Knappiü Blocki 8. — laeta Rehb. 60. — leucophylia Daut. 211. — leucopolitana Zimm. p- pP. 50. — leucopolitanoides Blocki 50. — leueotricha Bornm. 418. Lindackeri Tsch. 201, 247. — maecu- !ata Lehm. 270. — — Pourr. 270. — Magyarica Borb. 310. — mieran- tha Ram. 214. — mierophylla Tratt. 210. — minima Hall. f. 213. — mi- nuta Ser. 212. — Neumanniana 250. — Nevadensis Boiss. 251. — nitida L. 213. — — f. albiflora 214. — nivea L. 213. — — X verna 213. — Nor- vegica L. 235. — nuda 251. — ob- scura Aut. 60. — opaca 201, 248. — — Koch. 212. — — Lehm. 270. Lin. 60, 212, 270. — pi- losa Willd. 60, 376. — polyodonta Borb. 211. — porphyracea Saut. 211. — praecocioides Saut. 211. — prae- — cox F. Schultz 211. — procumbens 65. — puberula Krasan. 212. — ra- diata Lehm. 2014, 247. — ranuneu- loides Humb. Bonpl. 251. — reeta L. 60, 210. — — X aryentea 211. — — X obseura Lehm. 60. — reptans L. 59, 210. — — var. minor Saut. 210. — — var. pubescens Fiek. 408. Römeri Siegf. 444. — rubens Crtz. 212. — — Zim. 270. — rupestris L. 210, 450. — Suuteri Zinn. 410, 59, 214, 339. — seiaphila Zim. 210. — sericea Hayne 210. —.— serotina Vill. 204, 249. Siegfriedüi Zim. 339. — Silesiaca Dechtr. 201. — silvestris Necker. 377. l.. 214. strietissima Zim. 240. Taurica W. 334. tenuifolia Borb. 60. tnuiloba Jord. 377. — tephrodes Rchb. 212. — Thuringiaca Bernh. 212. — thyr- siflora Hüls. 211. — — Zim. 8. — Tirolensis Zim. 213. — Tommasiniana F. Sz. 60, 334. — — X opaca L. 445. — Tormentilla Crtz. 210. — — Scop. 377. — Tymieckii Blocki 49. — verna Aut. 60, 210, 212%. — — (L.) Lehm. 201, 248, 270, 366. — — var. & incisa Lehm. 201. P. ineisia Tausch. 249. — pilosa Hausm. 212. — villosa Crtz 213. — f. maeropetala Saut. 213: Zim. 270. — virescens 24T. Wiemanniana Günth. et Schum. 50, 204, 244, 247, 311, Bile Poterium sanguisorba L. 59. Prangos earinata Griseb. 73. — feru- lacea L. 73, 380. Prenanthes purpurea L. 16, 175. Primula 270. — acaulis A9T, 331. — algida 381. — amoena M. B. 381. — commutata Schott. 184. — con- finis Schott. 184. — Cottia Widm. 184. — elatior Jacqg. 48, 142. — graveolens Heget. 154. — hirsuta Vill. 484. — juribella Sünderm. 156. — latifolia Lap. 184. — minima 156. — Oenensis Thom 184. — offieinalis Jacg. 156. — Pannonica Kern. 240. — Pedemontana Thom. 184. — Sib- thorpäi 197. — tiroliensis Schott. 156. — villosa Jacq. 184. — viscosa Vill. 84. sterilis Proteaceae 185. Protococcus erepidinum Thr. 7. — glo- meratus Rich. 112. Protoderma concharum Hansgirg 43. — viride Ktz. 43. Prunella = Brunella. Prunus Padus L. 440. var. borealis Schübl. 440. — spinosa L. 146. Psorotichia Arnoldiana Hepp. 410. Pteris aquilina L. 233. Pteroselinum Olympieum Rechb. 186. Ptilotrichum longicaule Boiss. 322. — Uechtritzianum Born. 322. Puceinia Dentariae Alb. et Schw. 152. — (entaureae asperae Cast. 446. — graminis Pers. 152. Cooke 29%. Bieracü (Schum.) Mart. 290. — Jasmini DC. 2%. montana Fekl. 152. — Stipae Opiz 152. silvatica Schröt. 256. Valantiae Pers. 152. — Virgaureae DC. 153. Pulicaria dysenterica Gärtn. 412. Pulmonaria 270. offieinalis 218. rubra 218. Iranssilvanica Schur 218. Pulsatilla albana Spr. var. ö. Turez. 358. — albana Pf. floribus caeruleis Led. 357. — alpina Spreng. 444. grandis Wend. 357. — russ Au. — heterophylla 444. — patens Mill. 444. — — ochroleuca DC. 358. — " pratensis Mill. 357, 444. — vernalis Mill. 44 — vulgaris 444. — — 1. Are Form. 37. Punica granatum L. 21, 55. Pulicaria unduluta DC. 127. Pupalia 109. Pyenandra Benth. 288. Pyrenomyeetae 183. Pyrethrum carneum M. B. 379. Pyrola rotundifolia L. 275. — secunda L. 50, 275. — umbellata L. 340. uniflora L. 156. Pyrolaceae 412. Q. Quercus Austriaca Willd. 310. Bruttia Borb. 376. — Budensis Borb. 336.— CerrisL.65,111,266.—er ispata Stev. 111. — hiemalis Stev. 375. — Jlex L. 65, 66, 67, 111, 119. — lanu- ginosa Lam. 4111. — var. Bu- densis Borb. 411. Palaeo-Jlex 119. — pedunceulata 65. — — var. australis Heufl. 375. Robur L. 376. — — var. perrobusta Borb. 376. — Teryestina Wenzig. 111. — Tom- masinii Ktschy. 111, 336. — Vuko- tinowiei Borb. 111. R. Ramalina minuseula Nyl. 10. Ramularia Schulzeri Bäuml. 110, Ranuneuhıs acer 1. 227. var. par- vulus Clairv. 235. — aconitifolius 483 E. 150, 338 = alpestris L. 48, 101. — arvensis 65. — a trantiaefolius Boiss. et Bal. 413. — — Schur 113. — Boissieri Simk. 113. — cassubieus L. 239. — dentatus Bme. 276. — Flammula 64, 361. — Lingua 64. — FPseudo-Villarsi Schur. 190. — radicans C. A. Mey. var. Turez. 358. — sardous 64. — sceleratus L. 358. Steveni Andr. 227. — Thora L. 122. Raphanus 329. Kavenala Madagascariensis 260. Reseda lutea L. var. graeilis Ten? .334. — luteola 65. Rhamnus Alaternus L. %6, 67. — al- pinus L. 26. — Carniolica A. Kern. 26. 174. — cathartica L. 25. — fallax nur 26. — frangula 10. — pumila L. == sawatilis DL, 40, Er convolutum Rehb. 37. Ithaphiolepsis ovata H. 20. KRhinanthus angustifolivs Gm. 52. Iehododendron Chamaeeystus L. 249. — hirsutum L. 370,371. — — forma 412. — intermedium Tsch. 47, 275. Iehodosporus Schröt. 151. Iehodothamnus Chamaeeystus Rehb. 371. Iehus cotinus L. 25, 234. — typhina 21. Iehynehocorys orientalis L. 380. Iehuparobius erustaceus Fuck. 338. — pachyascus Zuk. 338. Jeibes acieulare Smith. 310. — alpinum L. 10. — aureum Pursh. 19. — rubrum 20. Robbairea prostrata (Del.) Boiss. 126, 325, 326. Robinia Pseudacacia L. 369. Rosa 270. — abietina Gren. 148. — alba L. 1450. — albida Kmet. 276. — alpestris Rap. var, ‚Holubyana Borb. 312. — alpina f. adenosepala Borb. 235. — atrata Christ. 56. Aunieri Carr. 226. Austriaca Crantz 377. — f. haplodonta Borb. 57. — — var. subylandulosa Borb. 377. — Armanni Gmel. var. eoriacea Borb. 377. Baldensis Kern. 56. — Banksiae WM. — bohe- mica H. Br. 276. — Briacensis H. Br. 276, 377. — eampieola H. Br. 154 116. — eanina Aut. 311. — — f.| fissidens Borb. 377. — — var. lasio- stylis Borb. 377. — — leiostulis Borb. 311. — — var. semibiserrata Borb. 377. — — var. villosiuscula Ripp. 377. — carstigena H, Br. 56. = caryophyllacea Besser. 155. — centifolia L. 150. m Ciesielski Blocki 189. — einnamomea var. foecun- dissima Münchh. 378. — eollina Jacq. 311. — condensata Pug. 276. — coriacea Borb. 57. — eurtincola Pug. 115. — daeica Borb. 74 — Damas- cena Mill. 150. — diminuta Boreau 4116. — dimorphocarpa Borb. et Br. 276. — ditrichopoda Borb. 378. — Dobojensis Form. 58. — Dorica Br. et Haläcsy 411. — dumalis Bechst. 377, 441. — — subsp. oblonga Dsgl. et Rip. 175. — dumetorum Borb. 377. — — Thuill. 115, 276. — — var. atri- chogyna Borb. 377. — — var. lepto- tricha Borb. 377. — — var. Przy- bulskii H. Br. 408. — falcata Pug. 115. — firma Pug. 276. — flexibilis Desegl 311. — Frivaldskyi H. Br. 276. — glauca Vill. 235, 377, 441. — — var. acutifolia Borb. 317. — — var. complicata Gren. 441. — — var. sarmentacea Woods. 442. — — var. myriodonta Christ. 441. — — var. complicata Gren. 235. — — var. pubistipes Borb. 235. — glaueo- phulla Winch. 443 — graveolens Rieht. 4146. — — var. Briacensis H. Br. 276. — gupsieola Blocki 372. — Hasaniensis Keller 56. — Hei- merlii H. Braun 378. — heterocarpa Borb. 276. — Holubyana Borb. 312, 372, — Huteri Br. 148. — incana Kit. 235, 377. — — var. sepalis magis laceiniatis 3I71. — incanescens H. Br. 115, 116, 276. — inodora Fries. 377. — intercedens H. Br. 115. — inter- media Kit. 115. — jucunda H. Br. 115. — Kionae Br. ct Haläcsy 111. — Klukii Bess. 116. — lutea Miller 378. — Lutetiana Lem. 314. — macrocalye Borb. var. Mokrana Keller 57. — Malyi x cordifolia Host. 57. — Milenae Br. 148. — mollis Sm. f. Eriei Formänck 58. — — f. spinescens Chr. 59. — mollis- sima Fries. (Crepin) 59. — Monte- negrina Br. 148. — montivaga Dsgl. 115. — Morgana Borb. 311. — mo- schata Mill. 150. — muriodonta Chr. 441. — Neilreichii f. Zalinensis For- mänek 57. — obsceura Pug. 377. — ornata Br. 148. — putens Kmet. 276. — pendulina var. anomala Borb. 378. — — var. adenophora Kit. 378. — -- var. pubescens Koch. 378. — pilifolia Borb. 56. — pilosa Opiz 155. — pomifera Herm. 59. — pra- tineola H. Br. 115, 155. — prae- ruptieola Br. 148. — provineialis Ait. 150. — pseudocaryophyllaces Blocki 154. — pseudorupestris Braun 148. — psilogyna Borb. 314. — repens Scop. 56. — resinosa Sternb. 154. — resinosoides Crep. 59. — Itessmanni Keller et Pacher 112. — rigida H. Br. 115. — rivu- laris Br. et Borb. 115. — Roche- liana H. Br. 276. — rubelliflora Ripart 377. — rupivaga Br. 148. — sarmentacea Woods. 440. — scabrata Crep. 223. — Schemnitzensis Kmet. 276. — semibiserrata Borb. 115. — sempervirens L. 56. — Seringeama Dum. 455. — silvestris Herm. 155. — sphaerica Gren. 415. — sphae- roidea Rip. 155. — spinosissima L. var. spinosa Neil. 378. — spuria Pug. 74, 115. — subeanescens Borb. et H. Br. 276. — subduplieata Borb. 378. — — var. albiflora A. Richt. 304. 378. — subfirmula Br. 148. — submitis Gren. 377. — sub- sericea Keller 56. — — supraglabrıa 56. — subviolacea Br. 148. — super- baldensis x pumila Kell. 57. — Szuyszylowiezii Br. 148. — Thessala Br. 148. — thyraica Blocki 408. — Timerowi Chab. 115. — tomentella Lem. 223. — trichoneura Ripart 377. — Trymnieckii Blocki 314. — umbelli- flora Sw. 378. — — var. longifrons Borb. 378. — wuneinella Bess. var. eiliata Borb. 74. — uriensis Christ. 148. — Vagiana Crep. 445. — val- defoliosa Br. 148. — vireseens Desegl. 57. Rosellinia abscondita Rehm. 419. Rubia tinetorum 66. Rubus 185, 230. — adenoclados Borb. 145. — argyrapsis Foucke. 153. — Arrhenii Lge. 445. — baldensis A. Kern. 445. — Bastardianus G. G. 445. — Baweri F. var. eordifrons Borb. 437. — — var. Drahanensis Sabr. 436. — Bellardii W. et Ness. 145, 153. — Bertramii 4. 376. — bifrons Vest. 153. — brachy- andrus Gremli. 153. — caesius L. 145. 153. — — X JIdaeus 154. — candicans Weihe 145. — Clusii Borb. 405. eoloratus Gremli 153. caesius X maerostemon 111. — dis-| eolor Aut. angl. 445. — — Weihe 145. 376. — — var. rhodantus Borb. 145. — ditrichoelados Borb. 145. — Ebneri Kern. 437. — epipsilos var. monti- cola Prog. 406. — euruthyrsos Sabr. et H. Br. 445. — Fabryi A. Richt. 225, 304. — Formanekii Sabr. 404. — — Geaflischii Focke 153. — Gremliü Aut. Austr. 405, — glandulosus Bell. 223. — Halaesyi Borb. 445. — hirsutus W. et Kit. 145. — hirtus W. et K. 153, 376. — Jdaeus L. 153. — insolatus P. J. Müll. 153. — Letendrei Bouil. 445. — Lloydianus Genev. 405. — Loehri Wtg. 405. — maerophyllus Wh. et N. ssp. qua- dieus Sabr. 445. macrostemon Focke 153. — maerostemonides Fritsch 111, 153. — megathamnos Kern. 145. — meridionalis A.Kern. 145.— miero- stemon Vel. 223. — Metschii Focke.? 153. — montanus Wtg. 402. Moravieus Sabr. 405. — moritanus Mtg. 402. — nitidus_Whe. et N. 402. 445. — oreogeton 404. — — X tomentosus 404. — persieinus Kern. 153. — plicatus W. N. 153, 367, 402. — polyanthemos Lindeb. 445. — KRadula Wh. 153. — reetangulatus Maass. 403. — rhamnifolius W. N. 403. — rudis Wh. et N. 153, 406. — Salteri Aut. angl. 445. — saxa- tilis L. 153, 450. — setoso-glandu- losus Wirtg. 405. — silvatieus AU3. — Spitzneri Sabr. 436. — Spren- gelii W. et N. 223. — suberectus And. 153, 376. — suleatus Vest. 145, 153, 376. — Taäbryi A. Richter 376. — thyrsanthus Focke 153. — thyrsiflorus W. N. 436. — tomentosus Borkh. 145, 404. — — var. canescens Wirtg. 145. var. cinereus Reichb. 145. — — var. glabratus Godr. 145. vulgaris Focke. 405. — ulmifolius Schott 145, 175. — — var. Dalmatieus 445. — Vestiü Focke 153. — villicaulis Koehler. 376, 403.— — Köhl. var. Doubravnicensis Sabr. 403. — Vindobonensis Sabr. et H. Br. 445. — Vrabelyanus Kern, hu. Braun 485 Rudbeckia laciniata 192. Rumex Aeetosella L. 65, 469. — Bor- basii Blocki 155. — bucephalophorus 65. — conglomeratus 65. — Kerneri Btocki 155. Borb. 155. obtusifolius L. var. pandurifolia Borb. 310. — tuberosa L. 336. Ruscus aculeatus L. 64, 267. Fussulina Schroet. 151. Russuliopsis Schroet. 151. — laccata (Seop.) Schroet. 151. Ruta 67. — divaricata Ten. 25. Ituparobius pachyascus Zuk. Saecobolus Beckii Heim. 338, 419. — depauperatus Berk. et Broome 338. — globulifer Boud. 338. — Kerverni Cron. 3335. — negleetus Boud. 338. obseurus Cooke 333. — pseudo-vio- laceus Heim. 338. Sagedia afinis Mass. 410. Sageretia 194. spinosa Wettst. 446. Sagina Linnaei Presl. 381. — nodosa E. Meyer 9. "Sagittaria- sagittaefolia 64. _ Salix 198. 448. — acuminata Bgm. 295. — — Schur . 29. — „Sm. 295: — alba L. 66, 294. — alopecuroides 294. — amygdalina L. 294. — — < viminalis 294. — appendieulata Vill. 331. — aquatica 330. — ar- buseula L. 273, 332. — — var. du- bia Porr. 332. — aurita L. 330. — bieolor Ehrh. 332, 373. — Caloden- dron Wimm. 295. — Caprea L.. 295, 330. — — X Silesiaca 331. — chlo- rocarpa 293. — einerea L. 293, 330. — — x acutifolia Fig. 408. — — x Silesiaca 331. x vimi- nalis 295. — euspidata Schur 291. — daphnoides Vill. 29%. — deeipiens Schur 213. — eleagnifolia Tsch. 343. Eleagnos Scop. 204. — excelsior Host. 293. — fagifolia W. K. 331. — fallae Wut. 292. — fragilis 262, — — var. Pokornyi 292. — glabra Scop. 332. — yrandifolia Ser. 331. — hastata L. 332. — — Simonk. 332. — Helix L. 294. — Helvetica Vill. 332. — herbacea L. 332. — hippophaffolia 'Thuill. 29%. — incana 486 Schrank 66, 223, 29%. — Jaequini | Host. 332, 371. — Lapponum 333. — laurina 332. — Iimosa Whbe. 332. — livida Whbg. 331. — Mau- ternensis Kern. 295, 331. — multi- nervis Döll. 322. — niyricans Sm. 223, 293, 331, 446. — palustris Host. 293. — phylieifolia Schur 331. — — var. majalis 332. — — var. Trans- sylvanica 332. — pentandra L. 291, 373. — Pontederana Schleich. 294. — — Schur 331. purpurea L. 66, 292. — KReichardtü Kern. 330. — reticulata L. 332. — retusa L. 273, 293, 332. — rosmarinifolia L. 332. — rubens Schrank 292. — rub- ra Huds. 292, 294. — Russeliana Sm. 241, 29%. — — X alba 293. — sericans Tsch. 295. — Seringeana 295. — Siegerti Anders 331. — Si- lesiaca Willd. 331. — sordida Kern. 295. — stipularis 295. — sulpur- purea X viminalis 343. — triandra L. 294. — undulata Ehrh. 294. — viminalis L. 293. — — x dasyelados 295. — Wulfeniana Host. 446. Salsolaceae 303. Saltia R. Br. 100. — papposa Mogq. Tand. 100. Salvia amplexicaulis Heufl. 234. — Aucheri Benth. 180. — Bertolonii Vis. 234, 235. — brachyodon Vandas 179. — elata Host. 234. — ylutinosa L. 180. — Hablitziana W. 180. — nemorosa 234. — ofieinalis L. 179. — pratensis L. 111..— — A. albo 48. — — var. ineisa Willk. 177. — — var. parviflora Willk. 177. — ringens S. et 8. 180. — rostrata Schmidt 1477. — Selarea L. 180. — silvestris L. 156, 234. — — var. b) maioriflora Borb. 234. — triloba L. 180. — vertieillata L. 177, 180. — villicaulis Borb. 234. Sambucus 83. adnata Wall. 215. — australis Ch. et Schldl. 215. — Canadensis L. 245, 216. var. laciniata 217. Chinensis Lindl. 215. — EbulusL. 214. — — var. laciniata 217. — Gaudichau- diana DC. 215. — glauca Nutt. 215. — Javanica Reinw. 215. — nigra L. 84, 214. var. laciniata 217. — Palmensis Lk. 45. — Pe- ruviana Kth. 215. — pubens Mchx. 215. — racemosa L. 245, 449. Thunbersiana Bl. IE u William- sit Hance. 215. Sanguisorba tenuifolia Fisch. 440. Sanieula europaea L. 26. Santalaceae 226. Saponaria oflieinalis L. 23, 174, 450. — vaccaria L. 13. Sapotaceae 28T. Saproleynia 97. Saprolegniaceae 453. Sarcococos prunijolia H. 19. Satureja 494. — cuneifolia Ten. 85, 181. — hortensis 9. — hyssopifolia Duf. 86. — intrieata Lge. 88, 339, — montana L. 85, 2334. — — var. intrieata Boiss. 88. — — Pf. pro- strata Boiss. 88. — obovata Lag. 85. 339. — Pisidia Wettst. 446. — spinosa L. 88. — subspicata Vis. 181. — virgata Vis. 86. Saussurea pygmaea Spreng. 11. Saxifraga ascendens L. 315. — aizoi- des L. 370. — blanca 319. — Braunii Wiem. 414. — bulbifera L. 239. — Burseriana L.371. — caesia L. 342, 370, 371. — Cintrana Knz. 318. — controversa Stbg. 381. — erustata Vest. 371. — Hohenwartii Sternbg. 408. — Kerneri Adam. 408. — mus- coides Wulf. x tenella Wulf. 411. — rotundifolia L. 28. — sedoides L. 371. — Sibirica L. 381. — stenopetala Gaud. 10. — tridaetylites L. 28. — Willkommii Kuz. 318. Scabiosa Banatica W. K. 137, 344. — Gramuntia L. 175, 400. — ueranica 13. Scaligera rotundifoia M. B. 379. Schistidium 445. — brunnesceens Limpr. 445. — teretinerve Limpr. 445. Schistostegaceae 410. Schizochlamys gelatinosa A. Br. 303. Schizopetalum 328. Sciadium arbuscula A. Br. 37. Seilla 197. — autumnalis L. 267, 310. — bifolia K. 336. — pratensis W. K. 267, 336. Seirpus Dwvalii Hpe? 64. — Holo- schoenus L. 268. — — var. globi- ferus L. fil. 64. — lacustris 64. — supinus L. 414. Scitamineae 206. Selerochloa rigida L. 296. x Sclerotium Oryzae Catt. 270. Scolumus hispanicus L. 17. Senlieiosporum Baggei var. Epithymum Stein 410. Scolopendrium offieinarum Sw. 342. — vulgare Sym. 233. — — &.crispa Wild. 233. Scopolia atropoides Schult. 277. Scorzonera erispatula Foiss. 339. — hirsuta L. 17. — humilis L. 11. — rosea W. Kit. 17. Scrophularia canina L. 51. — chry- santha Jaub. et Sp. 381. — ebuli- folia Bieb. 380. — Ilwensis ©. Koch 380. — laciniata W. et K. 51, 177, 335. — orientalis L. 380. — pere- grina L. 65, 335. — Seopolü Hppe. 379. Scutellaria altissima L. 180. Scytonema Hofmanni Ag. var. P. Ju- lianum (Menegh.) Bor. 350, 395. — Muochrous Ag. 350, 372, 390, 432, 435. Sedum acre L. 55. — album L. 28, 175. — anopetalum DC. 55. — (o- loniense Ehrh. 28. — — Loisl. 366. — dasuphullum L. 55. — latifolium Bert. 23. — mazimum Hoffm. 23. Selaginella dentieulata Lk. 271, 272 — Helvetica Lk. 271, 272. — spin- osa P.B. :71, 272. — spinulosa A. Br. 272, 308. Selinum carvifolia L. 27. Sempervivum Austriacum Jord. «t Fourr. 239. — hirtum L. 55. Senecio Calealiaster Lam. 335. — ei- nereus Velen. 234, 418. — lyrati- folius Rehb. 11. — rupestris W. K. 449. — Reisachi Gremb. 11. — sub- alpinus 1.342. — super cordatus X Jacobaea 11.— — Jacobaea X cor- datus 41. — Velenovskyi Borb. 23%. — viscosus L. 449. — vulgaris 84. — — var. radiatus 178. Septoria Asperulae Bäunml. macrospora Nacc, 224. Sequoia rg rer Heer. 157. — Rei- chenbachii (sein. 157. — sempervi- rens 65, 413. — toornalis Brogn. 238. Serrafalcus mollis Parl. 65. Serapias Athensis Hocqu. 429. — erecta Thunbg. 429. — faleata Thunbg. 428. 110. — Helleborine ].. «. hen Bor L. 398, — var. latifolia L. 427. — — & P. longifolia L. 398. — — var. longifolia L. 4238, — — y. palu- 487 stris L. 398. — — var. palustris L. 427. — latifolia Huds. 398. — longifolia Huds. 398. — — Thunbg. 423. — mierophylla Ehrh. 427. — rubra L. 429. Serratula radiata M. B. Tl. — Seoa- neiWillk. 317. — tinetoria L. 318. Sesleria coerulans Friv. 155, 190. — coerulea L. 343. — elongata Host. 268. — Heufleriana Schur 155. — interrupta Vis. 295. — juneifolia Host. 337. — marginata Griseb. 155. — nitida Ten. 296. — varia Jacq. 343. Setaria ambigua Guss. 337. Sibiraea Maxim. 157. Sideritis purpurea Tabl. 335. mana 1. 67, A8l, 335. Siderosylon 288. Silene 19%, 330. — Acantholimon\W et tst. 446. — acaulis L. 371. flore albo 9. — BEIGE Turez. 386. — ar- meria L. 9, 23. 66. — colorata Poir. 327. — gallica L. 23. — Gallinw‘ Heuff. 23. — graminifolia Otth. e. grandiflora Led. 386. — Hussoni Boiss. 326. — inflata Sm. 23, 400. Jenisseia Steph. &. latifolia Turcz. 386. — nutans L. 386. — Oliveriana Boiss. 327. — repens Patrin. 386. — — Pf. latifolia Turez. 386. — — Ben, PR a. vulgaris Turez. 386. — Sendt- neri Boiss. 23. — tenuis Willd. P. Jenisseia Rohr. 386. — Ungeri Fenzl 340. — viridijlora L. 310. — Siphonaceae 40). Sirosiphon 435. Sisymbrium 284, 327. — erusimoides Desf. 326. — Sophia L. 450. Sium latifolium L. 27. Smelowskia 328. Smilaw aspera 64. — ewcelsa AT. Smyrnium perfoliatum Müll. 28, 175. Solanaceae 226. Solanum Dulcamara L. 450. — jasmi- noides A8. — Persicum W. 335. — tuberosum A08. Soldanella alpina 248. — Hungarica Simk. 142, 218. — montana 142, 218. Sonchus arvensis 1.175. — asper All. 16. Sorbaria A. Br. 157. Sorbus Aria 175. — Chamaemespilus Crantz 370. — erubescens Kern. 226. — obtusifolia Spach. 175. — perin- 4SS eisi Borb. et Fek. 223. — tormi- nalis (Crantz 175, 223. Sordaria 447. Sorohum Halepense P. 268, 341. Sp urgamtacene l | h. Sparganium 303. — ramosım 64. Spartium Junceum l,. 146. — Scopa- rium L. 19. Specularia Speculum 65. Spergularia Akkensis 326. Sphaerella laceustris Wittr. 37. Sphaeridiobolus huperboreus Karst. 338. Sphaeropsis Oryzae Nacc. 270. Spiraea 223. Z— Arunceus L. 157. — Astilbe A. Trev. 157. — Filipendula L. 157. — oblongifolia W. etK. 376. _ salieifolia 18. — Ulmaria F. Kostel 157. — — L. 157. — — Ma- xim. var. denudata Presl. 146. — var. discolor Celak. 146. Spiraeaanthus Fisch. et Mey 157. Spiranthes aestivalis Rich. 342. — au- tumnalis Rich. 266, 398. Spirogyra calospora C). 303. Spirotaenia condensata Breb. 37, 303. Sporormia minima Auersw. 447. Stachvs ambigua Sm. 48, 269, 232. — affınis Bnge. 340. — annua L. 180. — dGermanica L. 180. — Milani Petrov. 335. — palustris L. 232, 449. — ramosissima Roch. 234. — recta L. A80. — — var. Karstiana Borb. 177. — sideritoides 418. — silvatica L. 117, 180, 232. — spinu- losa S. et S. flore öchroleuco 335. — suberenata Vis. 180. Stagonospora Carpatiea Bäumler 110. Stanleya 328. Staphylea pinnata L. 25. Statice angustifolia Tsch. 336. — ar- tieulata Vis. 336. — cancellata A78. — (osyrensis Guss. 336. — Limo- nium L. var. macroclada DC. 178. Staurastrum spongiosum Breb. 303. Stellaria bulbosa Wulf. 272. — Bun- geana Fenzl 386. — dichotoma var. a. Turez. 386. — — L. «. cordifolia Pge. 386. — glauea With. 380. — — d. communis Fenzl f) par- viflora Freyn 387. — — var. par- viflora Petr. 387. — grammneaL. «. linearis Fenzl 387. — longipes y. humilis Fenzl 387. — media 15. — memorum Turcz. 386. — yalustris Ehrh. 309. Stellera Passerina L. 220. Stenactis bellidiflora A. Br. 192, 414. Stenophrauma Celak. 106, 470. Stephanandra S. 2. 157. Stephamosphaera pluvialis Colm. 37. Stipa infrapennata Borb. 343. — Tirsa Stev. 226, 231, 240. — tortilis 80. Strelitzia 206. —— alba 261. Ze fari- nosa 261. — resinae 261. Streptanthus 328. Streptochaeta Schrad. 443. Streptoloma 328. Striekeria Barthii wigii Stein. 410. Stylobasieae 111. Sumphytum tuberosum jeck 335. Sımchytrium alpinum "Thom. 305. Syrenia 328. Syrinya 83. — capitata Gmel. 432. — persica L. 20. — vulgaris 20, 8%. Kbr. 410. — Hell- f) Longifolia = Tamarix africana 66. — gallica 66. — indica 20. Tanacetum vulyare L. 449. Taraxacum offieinale 84, 192. — Ste- veni DC. 381. Taxodium distichum 66, 113. Taxus baccata L. 21, 67, 342. Tetmemorus Brebissoniü Rf. 37. Tetracme 328. Teucrium Aragonense Lose. Pard. 339. — Arduini L. 178. — aureum Schreb. P angustifolium Willk. 339. — ca- pitatum L. 92, 161. — — var. spi- catum Lose. 162. — — var. spica- tum Rouy. 162, 339. — Carthagi- nense Lge. 339. — Chamaedrys L. 479, 234. — — var. Illyrieum Borb. et Bornm. 335. — chrysotrichum Lge. 339. — eriocephalum Willk. 92, 339. — Hoaenseleri Boiss. 92. — Majo- rana Pers. 92, 161. — Majoricum Rouy. 162, 339. — montanum L. 4179. — — var. supinum Jaeq. 178. — Polium L. 179. — — Pf. pur- purascens Vis. 335. — Portae Willk. 162. — scordioides Schreb. 179, 335. — Scordium 376. — Willkommüi Porta et Rigo 93, 162. Thalietrum acutifolium DC. 357. — aquilegifoium 357. — baicalense Turez. 357. — Joeidum L. 67, 357. — — a) genuinum lus. c. glaueum Regel 357. — majus Jaeg. 357. — -— 2) genuinum Regel 357. — silvatieum Koch 223. — simplee L. 223. — trigynum Fisch. 357. Thea Bohea 19. Thelebolus nanus Heim. 338. — ster- eoreus Tode. 338. — Zukali Heim. 338. Thelocarpon Elsneri Stein 410. Thelypodium 328. Thesium divaricatum Jan. 220. — ele- yans 74. — intermedium Schrad. 220. Thlaspi 284, 327. — arvense Turcz. 360. — — Pf. baicalense C. A. Mey. 360. — baicalense DC. 360. Thorea ramosissima Bory 224. Thrombium Cladoniae Stein. 410. — Jonaspidis Stein. 410. _. plicata Don. 19. — oceidentalis u. 19. — orientalis 99. Thumus acieularis W. K. 219. — an- Bere Pers. 186. — arenarius ernh. 186, 264. — Austriacus Bernh. 487. — Badensis H. Br. 188. — brachyphullus Opiz 186. — brac- teosus Vis. 181. — Braunii Borb. 187, 346. — calvifrons Borb. et Br. 346. — Carniolieus Borb. 275. — Chamaedrys Fr. 188, 264, 123. — — b) alpestris Tausch. 188. — Daönensis Üel. 265. — Dalmaticus Freyn 481. — decumbens Bernh. 187. — glabratus Jacq. 187. — gla- brescens Jacq. herb. 346. — graveo- lens M. B. 91. — Hackelianus Opiz 187. — humifusus Bernh. 264. — Kosteleckyanus Opiz 187. — — b) brachuphylius Opiz A871. — — a) genuwinus 1897. — — ce) pili- gerus Opiz 187. — laneifolius Cel. 265. — linearis Benth. 265. — Loevvanus Opiz 186, 346. — — .€) bracteatus Opiz 187. — — d) elliptieus Opiz 1897. — — a) genuinus 186. — — var. lacti- florus Borb. 346. — — f) lanu- ginosus Miller 187. — e) pilosus Opiz 487. — — Opiz. b) steno- phyllus Opiz 186, 346. — — x spathulatus 346. — — x subeitratus 488. — Marschallia- nus Willd. 187. — — b) Eisen- steinianus Opiz 487. — — var. interruptus Opiz 346. — mon- tanus W. K. % 4, 293. — — fl. albo 48. — nummularius M. B. Oesterr. botan, Zeitschrift, 12. Heft 1889. 264. — Ortmannianus Opiz 275. — ovatus Miller. 187. — — var. coneolor Opiz 346. — — var. subeitratus Schreb. 235, 346. — Pannonicus All. 275. — parviflorus Opiz 188. — patavinus Pall. 9. — praecox Opiz 188. — — ce) eaespitosus Opiz 188. — — a) ge- nuwinus 188. — — b) spathulatus Opiz 488. — — d) Trachselianus Opiz 188. — purpurascens Poir. 90. — quinquecostatus Celak. 263. — Rad6i Borb. 346. — Serpyllum var. Kotschyanus Boiss. 265. — — Pf. montanus Benth. 264. — — «) vul- garis Benth. 264. — silvestris Schreb. 137. —— €) coneolor Opiz 188. — — b) subeitratus Schreb. 188. — spa- thulato X subeitratus 346. — spha- thulatus Opiz 346. — — var. Castri- ferrei Borb. 346. — striatus Vahl. 219. — subcordatus Vis. 181. — subhirsutus Borb. 346. — sub- Loevy- ano X subeitratus 346. Tichothecium calearieolum Mudd. 410. Tilia aenobarba Borb. et H. Braun 362, 363. — Amurensis Rupr. 45. — apieulata Court. 363. — argentea 21. — aurea Jüngst. 362. — begoni- Jolia Stev. 45, 310. — betulaefolia Hofm. 44. — bicuspidata Courtois 362, 363. — — var. subangulata Borb. 362. — Btockiana Borb. 45. — colechica Stev. 45, 362. — coralli- na Host. 363. — cordata Mill. 44. 145. — — X superpetiolaris 148. — corylifolia Host. 45, 363. — flava Wolny. 45. — Gizellae Borb. 310. — grandifolia Ehrh. 365.— Haynaldiana Simk. 276. — Hazslinszkyana Borb. 45. — Hosteana Borb. 363. — in- termedia Host. 363. — — Spach. 362. — lasiocarpa Rupr. 45, 310. — Ledebourii 45. — multiflora Led. 45. — obliqua Court. 363. — oblongata Court. 363. — orycarpa Reichb. 363. — parvifolia Elrh. 44.— — cau- cascia T. Koch 45. — platuphyllos Scop. 45, 154, 362, 365. — praecox Host. 276. — pseudobligua Simk. 363. — pvramidalis Host. 116, 363. — — var. latissima Borb. 364. — — var. sphenophylla Borb. 363. — Richteri Borb. 448. — rubra Stev. 362. — semicuneata Rupr. 44. — septentrionalis Rupr. 362, — Pe Host. ar Steveniamu 490 Borb. 362. — tomentosa Moench. | . 448, 361. — trichoclados Borb. 362. — ulmifolia Scop. 365. — vitifolia Host. 45, 275 3693. Timmia bavarica Hessl. 136. Tolypothriw Nostoe Zopf. 390. Torilis anthriscus Gmel. 28. Tortula A14. Touroulia 448. Trachupogon hirtus Nees. 341. — Orien- talis L. 239. Tragus racemosus Hall. 268. Trapa natans L. 26. Trichera montana M. B. 380. Trichiaceae 306. Trifolium agrarium Poll. 409. — al- estre L. 10, 146, 175. — ambiguum . B. 380. — angustifolium 65, 67. arvense L. 146. — aureum Poll. 409, 450. — badium Schreb. 444. — bruticum Ten. 409. — dalmatieum Vis. 446. — Dolopium Heldr. et Hochst. 409. — filiforme L. 409. — fragiferum L. 147, 450. — hubridum L. 146. — incarnatum 65. — Lupi- naster L. ß. purpurascens Led. 388. — medium L. 146. — minus Relh. 444. — montanum L. 147. — ochro- leucum Huds. 146. — pallidum W. Kit. 146. — patens Schreb. 65, 73, 409. — — X mesogitanum Boiss. 409. — patulum Tausch. 147. — phusodes Stev. 333. — repens L. 66, 146. — rubens L. 147. — Se- bastiani Sav. 444. — spadiceum L. A4h. — speciosum W. 409. — squar- rosum Sav. 67. — stellatum L. 147. — Velenovskyi Vand. 149. Trigonella ruthenica L. 388. Tritieum glaueum Dsf. 296. — villo- sum M. B. 296. Triuridaceae Al4. Trollius Europaeus L. 380. Tryblidiella rufula Spreng. 304. Tsuga canadensis Endl. 19, Tubereularia 173. — Kmetiana Bäuml. 411. — vulgaris 173. Tubicaulis Cotta 115. Turgenia latifolia Hoffm. 375. Tunica Haynaldiana (Jank) Borb. 74. — sawifraga (L.) Scop. 22, &50. Tuympanis Fraxini Schwein. 304. — husterioides Rehm. 304. — ligustri Tul. 304. Typha 122, 224, 270. — angustifolia L. 230, 336. — latifolia L. 224, 230. — minima Funk. 230. — Shuttleworthii Koch et Sond. 230. Tyrimnus leucographus f. albiflora Born. 335. U. Ulex europaeus 306. Ulmaria palustris Mönch. 457. — penta- petala Gilib. 157. Ulmus montana Sm. 478. Ulothrix implexa Ktz. 43. — zonata 312. Ulvella lens Crouan 43. Urania speciosa 206, 260. Uredineae 414, 259, 302. Uredo Festucae DC. 153. 'romyees 19%. — Heliotropii Wettst. 446. — Primulae integrifoliae DC, 153. — Winteri Wettst. 446. Urtica urens L. 449. Ustilagineae A14, 259. Ustilago Maydis DC. 409. — plumbea rostr. 224. — segetum Bull 290. YV. Vaceinium Myrtillus 365, 366. Vaillantia glabra L. 14. Valeriana alliariaefolia Vahl 379. — Heideri Haläcsy 111. Valerianaceae 217. Velutaria Polytrichii Rehm. 419. Veratrum album L. 48, 380, 449. — nigrum L. 268. Verbascum 330. — Austriaeum Schott. 138, 139. 450. — — x sub Blat- taria 439. — — Schott. X thapsi- forme Schrad. 313. — Blattaria 51. 4138. — — X 0 Austriacum 133. — — x phlomoides 139. — .— x sub- Austriacum 139. — (Carinthiacum Fritsch 313, 409, 449. — floccosum W. Kit. 51. — glabratum Friv. 51. — grandicalyx Simkov. 138. — Kerneri Fritsch 189, 375. — LycehnitisL.51, 450. — nigrum L. 51, 460. — phlomoides L. 177. — — pulverulentum Vill. 51. — rubi- ginosum W. K. 275. — thapsiforme Schrad. 449, 450. — Thapsus L. 450. — — x phlomoides 189, 375. — Vidavense Simk. 138. Verbena offeinalis L. 53. Verbenaceae 226. Veronica 199. — acinifolia L. 335. — anagalloides Guss. 335. — Buxbaumiü A U 491 75. — Chamaedrys L. 52. — — var.?| Lam. 361. —suavis 415. — tricolor- 340. — fruticans Jacq. 450. — gentia- | arvensis 66. — uliginosa Schrd. 272. noides Vahl. 379. — longifolia L. 342. — uniflora L. 385. — montana L. 52, 156. — offieinalis | Virgilia lutea 21. L. 52. — polita Fries. 75, 154. — | Viscaria vulgaris Röhl. 450. prostrata L. 47, 52. — satureioides | Yiscum album 340. — laxum 340. Vis. 52, — spieata L. 52. — — | Yitis vinifera L. 20, 21, 23. var. setulosa Koch 177. Volvox 186. — globator 417. Verrucaria muralis Ach. var. opegra- phoides Stein 410. Ww Viburnum 217. — Tinus 18, 197. Vieia amoena Fisch. 438. — Bithynica| Wa hlbergella tristis Freyn 386. [/ - « 2 a et L. oe Fr | Waldsteinia geoides Willd. 376. — Beamo "u. 05. — Faba Ali. —| gormata (Steph.) Fritsch. 235 680: gracilis Loisl. 334. — heteropus Freyn — trifolia Roch. 449, 277. 438. — lathyroides L. 147. — lilacina | yyarea 328. Led. #39. — megalotropis Led. 339. | opera eruda (Schreb.) Schimp 135. rn. yalda Yuras, — nutans (Schreb.) Hedw. 135. 439. — Pseudocracca 66. — sativa 81. — sepium L. ß. montana Koch 438. — silvatica L. 450. — tenui- Folia Turez. 438. — villosa 65. Vinca Libanotica Zuce. 197. — major Weigelia rosea 20. Wellingtonia gigantea 65. Wiborga Acmella Roth 117. Widdringtonia Reichi Ett. 157. Wolfia hyalina (Del.) Hegelm. 326. 18. Woodsia fragilis Crevir. 381. Vincetoxicum contiguum G. G. 50. iola Adriatica Freyn 174. — — X. Pair e Y Ba arte w. a = Xanthidium antilopeum Kg. 371. — — Austriaca A. et J. Kern. 174, | „@rmatum Rf. 37. 415. — — f. nemorum 445. — cal- | Kanthium spinosum L. 17. carata 18. — canina L. 366. — col- | Xenococeus concharum Hansg. 5. — lina 231. — ceyanea Cel. 415. — — Schousboei Thr. 5 var. perfimbriataBorb. 415. — dac- | Xeranthemum eylindraceum S. 8. 14, tyloides R. et Sch. 361. — dissecta | 310. urez. 361. — Eichenfeldii Haläcsy - Gmeliniana an 2 _ : _ et Sch. «. hispida Led. 361. > — hirta L. 231, 366. —— Aybrida Val | Yucca 272. — gloriosa 18. de Liev. 489. — Jooi Jank. 361. Kerneri Wiesb. 189, — odorata L. 2. 174, 231, 415. — Patriniü DU. 361.| Zaeyntha verrucosa @. 17. — — Freyn 361. — pinetorum415.| Zea Mays 122, 224. — pinnata L. var. f. Turez. 361. | Zerdana 328. — — Pf. pilosa Freyn 361. — scoto- | Zignoella arthropyrenoides Rehm 419. phulla var. albiflora 174. — silvestris | Zingiberaceae 206. Fr. var. glaberrima Freyn 361. — — | Zugophyllum simplex L. 326. Verlag von Ü, Gerold’s Sohn, 0, Veberreuterische Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien, ER AN ARRTAATABERN MAN aaa) AANNA) N e apa ale a a REN AN Na RE STILLEN Ans) AMATATR we / AAN In BERN zZ N NAAR R) DM» D DD, ID DD ID DIDENDE DD >> RB») PER RR. = . 1 = k2 en - - aa I SS, r ur N = IB > Be! e 2 A ) r Be? 2 Be & . ® r. > c PEN I > > “ aR) ur 2 d Ei J N d r “ P f , k 4, Be» * " 7 2 ö - ah, £ - — = £ « % = \ k \ e g, 2 En . > a N > . i N ) Br. R ig ü JR) N) A 4 49 % 4 RG . - ee > v . > > £ z a no . 2 x DER . >» DR 32 DD») ED A DD 3 > >} m >>} se _ nn - 2 z DIE A 22 A DIS2>2I7>2> SEID DIR N | ID. DPI DD DR DD») ANA ARBAR 1 F DIIENMAN, N % 17 yi 4 >Un>%>, DAIDVND ) >) DP>m> DE > >> m» DD >») ‚> D, = - e ID > m Di m et a Rn Wan _ 1? 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