Er AANKAAEIE NE, cr CACA“E CA Cd @i CCCLC EL « LT Er ICE .—mmen..ı ur en « CC CR 4 | € 20 cc“ [@ NA = == TE & “3 Le 4 (cc € Cq | ILL — a ARM NAAR Mr A AN YYY LES Kt | 3 a ee ce ae PA 2 NSS RC SEE. CC « 8 PURCHASED 1923 FROM GENEVA BOTANICA BB St 01393 MVR eibeon-inie Ta — Bw en ns ernennen? 12 Des a . SAUTER RELIEUR EDESGRANGESS GENEVE W DDR DN. y\ N DR, BERLENE ON NW W OO DEU Um N, 2L0 + >< E “ ang, »e SOVEOOLOELOU YO ‚9000 00 ‚900000 ou O0 voo oo oo. Kos oo“ oo & o 00000000... wo vo. 999% oo vun 00009 Me - | IM — = ea ee Re ESS] a |2> IHR Ku e le I > ER = F ie+ |: Lem z : z 1614 » |: SRECEEN eh a I al er |: zZ u = = zn = S ME: uk = NE = & |: | = = 5: ; = [ee SI ag IE r — Im . E + IS, sol sa le > jenen eR a: Er 2 || ag » |lz vi «| ri >| = Sa |: == Elend | ai Ss: eu ID AR | Be I ee | : >) ea} 2 ; R ee) : St 1 ae |: — Da = & I" da NH23 lei S#|: re | ae -22 || |: es id E e BE - Su 16:35 ae |: ze! De a D Sn. = 5 Z ie 8 +3 |: a! u Me > = = 63: =] ame |: En Cu Er R ie 7 | age 5: = |: = Aa = wi a: =) :| Er = omfär 5 2, 143 =] |: De = 2: 5 “ m er |: r— = - B S : A: 1 |: Pe. ri De E = A > = ®|: —, = - El = EEE on i oe ne B la S nn 000000000806000000000000054698650006000@ea0enonaeonen"e0000n0s@e| Drum ERTRRTTTERRRERRRRRARKRRRERN 7 FAR AAN RAR BETTEN DEUTET TR RR ORT N a r EHE BR At, RN 2: ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. nn —— _REDIGIRT UND HERAUSGEGEBEN VON DR RICHARDR. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K. DEUTSCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG. Ta m Teer” XLVIH. JAHRGANG. MIT 7 TEXTILLUSTRATIONEN UND 11 LITHOGRAPHIRTEN TAFELN. « [= 2 WIEN. DRUCK UND VERLAG VON CARL GEROLD’S SOHN. 1898. ÖSTERREICHISCHE BÜTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLVII. Jahrgang, N® 1. 5 Wien, Jänner 1898. i LIARART q a Zur Systematik der Gattung Sorbus. „.w VORK I. Die Abgrenzung der Gattung. ITANICAL Von Dr. Karl Fritsch (Wien). "DEN Die alte Gattung Sorbus wird in neuerer Zeit von manchen Autoren mit Pirus vereinigt, von anderen dagegen in mehrere Gattungen gespalten, so dass von den europäischen Arten nur Sorbus aucuparia L. allein den Gattungsnamen Sorbus heibehält. Ein Vertreter der ersteren Auffassung ist Focke'), während Köhne?) nach eingehender Untersuchung des Fruchtbaues der wichtigsten Arten zu entgegengesetzten Resultaten gekomm en ist. Ich war in den letzten Jahren bei zwei verschiedenen An- lässen gezwungen, zu dieser Frage Stellung zu nehmen: das erste Mal bei der Bearbeitung der Sorbus-Arten für die Flora exsiceata Austro-Hungarica°®), das zweite Mal in meiner Exeursionsflora ®). Nach reiflicher Ueberlegung aller in Betracht kommenden That- sachen entschied ich mich für den Mittelweg, d. h. für die Bei- behaltung der Gattung Sorbus im Sinne der meisten Autoren, mit Einschluss von Cormus, Aria und Torminaria. Am 14. Februar 1896 legte ich in einem Vortrage in der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft?) die Grundsätze dar, die mich hiebei geleitet hatten. Die Arbeiten für meine Exeursionsflorra nahmen damals meine Zeit so sehr in Anspruch, dass ich die Publication dieser Begründung meines Vorgehens verschieben musste. Nun erschien im Jahre 1897 in dieser Zeitschrift eine Abhandlung von Folgner‘), in welcher 1) „Die natürlichen Pflanzenfamilien* von Engler-Prantl, III. Theil, ewy3. Abth. S. 24—25 (18838). ey 2) Köhne, Die Gattungen der Pomaceen. Wiss. Beilage zum Programm Pdes Falk- -Gymnasiums zu Berlin (1890). 3) Vergl. Schedae ad floram Austro - Hungaricam. VII. p. 16—21, „(gedruckt 1895). 4) Excursionsflora für Oesterreich. S. 276—277 (1897). = . 5) Vergl. Verhandlungen der zoolog. botan. Gesellschaft XLVI. S. 100 (1896). 6) Folgner, Beiträge zur Systematik und pflanzengeographischen Ver- eine der Pomaceen. Oesterr. botan. Zeitschrift, XLVIL, 8. 117 ff. (1897). Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1898. 1 2 dieser — ganz unabhängig von meinen ihm jedenfalls unbekannten, weil nicht veröffentlichten Untersuchungen — zu demselben Resultat gelangt, wie ich, nämlich zur Vereinigung der Köhne’schen Gattungen Cormus, Aria und Torminaria mit Sorbus. Wenn ich nun nach Erscheinen dieser schätzenswerthen Arbeit doch noch meine Untersuchungen über die Gattungsfrage bei Sorbus hier veröffentliche, so geschieht dies einerseits deshalb, weil der Gebrauch des Namens Sorbus im alten, weiten Sinne in dem lange vor Folgner’s Abhandlung erschienenen VII. Hefte der „Schedae ad floram Austro-Hungaricam“ und in meiner Ex- eursionsflora einer Rechtfeitigung bedarf, anderseits aber auch deshalb, weil ich auf Grund anderer Erwägungen zu demselben Resultate wie Folgner gelangt bin, und weil ich glaube, dass die von mir anzuführenden T'hatsachen mit den von Folgner mit- mitgetheilten zusammen zur definitiven Lösung der in Rede stehenden Frage beitragen dürften. Meine Erwägungen gingen von der eingangs eitirten Publi- eation Köhne’s aus, um zu prüfen, ob die dort gegebene Ein- theilung der Pomaceen. soweit dieselbe die alte Gattung Sorbus betrifft. als eine natürliche betrachtet werden könne. Diese Frage glaube ich verneinen zu müssen. Um nicht missverstanden zu werden, betone ich ausdrücklich, dass ich den hohen Werth der Köhne’schen Untersuchungen, die eine wesentliche Erweiterung unserer Kenntnisse bedeuten, unbedingt anerkenne. Nur die Öon- sequenzen für die Systematik der Pomaceen, welche Köhne aus seinen Untersuchungen gezogen hat, scheinen mir nicht annehmbar zu sein. Köhne unterscheidet in seiner Dendrologie') zunächst zwei Tribus der Pomaceen: (rataegeae und Sorbeae, von denen uns die erste hier nicht weiter interessirt. Die Sorbeae theilt er weiter ein in Piroideae, Sorboideae, Arioideae und Maloideae. Von diesen Untergruppen kommt hier die erste, welehe nur die Gattungen Pirus und Cydonia umfasst, gleichfalls nieht in Betracht. In der Gruppe der Sorboideeu treffen wir nur die Gattung Sorbus. Dass die von Köhne zu Sorbus gestellten Arten alle unter- einander nahe verwandt sind, unterliegt keinem Zweifel. Alle haben gefiederte Blätter und nur sehr wenig verwachsene Fruchtblätter. Auch darin, dass hier offenbar ein alter Typus vorliegt, der vielleicht den Ausgangspunkt der Entwicklung darstellt, möchte ich Köhne beipflichten. Für diese Ansicht spricht namentlich die geringe Ver- wachsung der Fruchtblätter, sowie der Umstand, dass dieselben hier noch manchmal in der Fünfzahl auftreten. In der Gruppe der Arioideen unterscheidet Köhne die Gattungen: Aria, Photinia, Eriobotrya, Micromeles und Raphio- lepis. Unter diesen bedürfen Eriobotrya und .‚Raphiolepis keiner weiteren Auseinandersetzung. Unter Aria finden wir alle jene Arten, 1) Köhne, Deutsche Dendrologie. S. 224, dann S. 241 ff. 3 die sich um Crataegus Aria L. gruppiren, ferner Mespilus Chamae- mespilus L. und den japanischen Pirus gracilis S. Z. Habituell sind alle Arten durch ungetheilte oder höchstens gelappte Blätter aus- gezeichnet; nur Aria gracilis (S. Z.) Köhne hat gefiederte Blätter und daher den Habitus der Aucuparia-Gruppe. Es ist sehr bemerkenswerth, dass diese Art nicht im Verbreitungsgebiete deranderen Aria-Arten,. welches über den Himalaya nicht weiter nach Östen reicht, sondern im Verbreitungsgebiete der Gattung Sorbus s. str. (in Japan) wächst. Auch hat die Art kahle Petalen. ebenso wie Sorbus sambucifolia (Cham.). welcher ebenfalls in Japan vorkommt'L Aria gracilis (S. Z.) steht also zwischen Sorbus und Aria: wenn wir mit Köhne auf den Bau des Gynoeceums das Hauptgewicht legen, gehört die Art zu Aria. ist aber jedenfalls diejenige Aria-Art, welehe sich am meisten der Gattung Sorbus nähert. Dass übrigens Sorbus und Aria nahe verwandt sind, betont Köhne selbst?); auch das nicht seltene Vor- kommen von Hybriden des Sorbus aucuparia L. mit Aria-Arten spricht dafür. In der Gattung Photinia. wie sie Köhne umgrenzt, finden wir wieder eine sehr stark zu Sorbrs hinneigende Art: Photinia foliolosa (Wall. sub Piro) Köhne. Auch diese hat gefiederte Blätter und den Habitus von Sorbus s. str... wohin sie auch, ebenso wie dieoben erwähnte Aria gracilis (S.Z.) von Decaisne°) gestellt wurde. Bemerkenswerth ist, dass Köhne unter allen von ihm zu Photinia gestellten Arten nur bei Photinia foliolosa (Wall.) manchmal mehr als drei Fruchtblätter gefunden hat, gleichfalls ein Merkmal der Gattung Sorbus str. Uebrigens ist die von Köhne als Photinia foliolosa (Wall.) bezeichnete Pflanze offenbar nicht die Pirus folio- losı (Wall.) der „Flora of British-India“, sondern Pirus Wal- lichii Hook. *) Interessant ist der Umstand, dass diese Art im Himalaya in einer Meereshöhe vorkommt, welche zwischen der Region der typischen Photinia- Arten und jener der typischen Sorbus-Arten sich einschaltet: nach Hooker steigen die echten Photinia-Arten nicht über 7000‘ während die typischen Sorbus-Arten (S. aucuparia, ursina und mierophylla) nicht unter 9000° herabsteigen; Pirus Wallichni Hook. — Photinia foliolosa Köhne wächst in der Region von 6500—9000'°). — Die Frage, ob die Vereinigung von Jeteromeles und Pourthiaea mit Photinia gerechtfertigt ist, interessirt uns hier !) Maximowicz, Diagn. pl. nov. Jap. et Mantsh. Dee. XV. p. 172. 2) Köhne, Die Gatt. d. Pomac. S. 18. 3) Decaisne, M&moire sur la famille des Pomacees, in Nouv. Arch. Mus. Paris 1875, p. 159. *) Vergl. Hooker, Flora of British-India. II. p. 376—377. 5) Vergl. Hooker, Flora of British-India. II. p. 376 et 380—331. 1* 4 nieht; wichtig ist aber die Feststellung, dass eine Art existirt, welche Sorbus mit Photinia gewissermassen verbindet '). Unter Micromeles finden wir bei Köhne drei Arten, welche von Deeaisne zu Aria gestellt werden; M. Japonica, alnifolia und Zilöifolia, alle drei aus dem chinesisch-japanischen Florengebiete, während die typischen Micromeles-Arten die Gebirge Östindiens bewohnen. Bemerkenswerth ist, dass die erste dieser drei Arten unserem Sorbus Aria (L.) so ähnlich sieht, dass sie von Maximo- wiez als Varietät desselben betrachtet wurde?); ferner aber auch. dass der von Köhne zu Cormus gestellte Pirus lanata Den. von Hooker mit Pirus Aria var. kumaonensis Maxim., also Aria Ja- ponica Den. geradezu indentifieirt wird?), was bei dem weiten Speciesbegriff der englischen Systematiker zwar nicht massgebend sein kann, aber doch entschieden auf nahe Verwandtschaft oder — noch vorsichtiger ausgedrückt — auf grosse habituelle Aehnliehkeit hinweist. Wir finden also unter Micromeles eine Art, welehe sowohl mit Aria, als auch mit Cormus (im Sinne Köhne's) Beziehungen zu haben scheint. (Fortsetzung folgt.) Arbeiten des botan. Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag XXXIV. Die Innovations-Verhältnisse von Phaseolus cocci= neus L. (= Ph. multiflorus Willd.) Von R. v. Wettstein (Prag). Mit einer Tafel und zwei Textbildern. (Schluss. *) 1895. Im April in gute Gartenerde im Freien ausgepflanzt, lieferten sechs der „Wurzeln“ Pflanzen, welche zur Blüte und Frueht- reife gelangten; die Pflanzen waren normal, aber nicht kräftig. Ende October wurden die Knollen dem Boden entnommen und in der angegebenen Weise überwintert. 1396. Aus den Knollen wurden im Freien nach der im April erfolgten Auspflanzung vier Pflanzen erzogen, die wesentlich schwächer als jene des Vorjahres waren, aber immerhin blühten und Früchte produeirten. Ende October erwiesen sich zwei Knollen als verfault, die beiden andern erschienen noch lebensfähig und wurden in der bekannten Weise überwintert. 1) Dies sagt Köhne selbst (Gatt. d Pom. S. 19). 2) Sorbus Aria var. kumaonensis Maxim. Diagn. Dec. XV. p. 173. 3) Hooker, Flora of British-India. II. p. 375. 4) Vergl. Jahrg. 1897, S. 424. 1897. Im April wieder ausgepflanzt, konnte nur einer der Knollen zum Austreiben gebracht werden; er lieferte einen recht sehwächlichen Spross, der frühzeitig abstarb'), bevor er noch Blüten entfaltet hatte. Das Ergebnis der Versuchsreihe 3 stimmt im All- eemeinen mit jenem von A überein. Es ergab sich, dass Ph. coceineus ein Alter von drei, sogar von vier Jahren erreichen kann, dabei aber von Jahr zu Jahr schwäch- licher erscheint. 5. Versuchsreihe €. Phaseolus coccineus f. albijlora. 1597. 40 Samen wurden im April angebaut und lieferten sehr üppige. reich blühende und fruchtende Pflanzen. Mitte October wurden die Wurzeln ausgehoben; sie zeigten durchwegs jenen Bau. der mit Sicherheit die Möglichkeit der Weiterentwicklung im kommenden Jahre erwarten lässt. 6. Versuchsreihe D. Phaseolus coceineus f. variegata. 1897. 31 Samen im April im Freien angebaut, ergaben Pflanzen, die sich in jeder Hinsicht wie die der Versuchsreihe € verhielten. Ich habe hier die Resultate meiner Hauptversuche mitgetheilt. Dieselben werde ich zum Theile weiter fortführen um später über das Ergebniss Mittheilung zu machen. Ich gab in der Figur auf S. 427 des vor. Jahrg. eine Ansicht eines Theiles der Oulturen des Jahres 1897 nach einer photographischen Aufnahme. Auf ihr sind 1-, 2- und 3jährige Pflanzen (erkenntlich an den die Zeit der Aussaat an- gebenden Etiqueten) zu sehen: auch die mit den Jahren abnehmende Ueppiekeit ist an der Abbildung deutlich zu erkennen. Aus den im Vorstehenden geschilderten Öulturversuchen ist folgendes zu entnehmen: Phaseolus coccineus und dessen Formen werden bei uns als einjährige Pflanzen ecultivirt; entsprechend vor dem Erfrieren geschützt vermag aber die Pflanze den Winter zu überdauern und mehrjährig zu werden’). Das höchste von mir bisher erzielte Alter ist das von 1) Das Absterben wurde durch stärkeres Auftreten von Blattläusen beschleunigt. 2) Es ist daher keineswegs das Ergebniss besonderer Züchtung, wenn von einer bekannten Samenhandlung in den letzten Jahren als „Novität“ eine „neue ausdauernde Knollen tragende Riesenstangenbohne“* empfohlen wurde; ich habe mir denn auch die Samen dieser „Neuheit“ kommen lassen und erzog daraus den gewöhnlichen Ph. coccineus var. albiflora. 6 4 Jahren. Die Pflanzen nehmen in den Öulturen mit zu- nehmendem Alter an Ueppigkeit und Ertragfähig- keit ab. Eine Untersuchung der überwinterten Theile ergab folgende Innovationsverhältnisse: Im Laufe der ersten Vegetationsperiode verdickt sich allmälig das Hypocotyl und bildet zusammen mit dem oberen Theile der Wurzel ein rübenförmiges Gebilde von S—14 cm Länge und einem Durchmesser (an der dicksten Stelle) von 1—3 em. Die Bildung ist als analog jener von Raphanıs (vergl. Warming, Lehrb. d. syst. Bot. Deutsche Ausgabe. S. 291) und Oyclamen (vergl. Schiffner in Oesterr. botan. Zeitschr. 1893. S. 90) zu betrachten und passend als Hypocotyl-Knolle (Schiffner a. a. OÖ.) zu bezeichnen. Dieselbe (vergl. Tafel I, Fig. 1) treibt der ganzen Länge nach Neben-, beziehungsweise Adventivwurzeln. Die Anfangs fleischige, später holzige Beschaffen - heit derselben geht auch auf den benachbarten Theil des Epicotyls über, der gleichfalls Adventivwurzeln treibt. Im Innern zeigt die entwiekelte” Hypocotylknolle ein mächtig entwickeltes, mit Stärke vollgepfropftes Parenchym, das von den zerstreuten, das einzige verholzte Element darstellenden Gefässbündeln durchzogen wird. Gegen die Peripherie, also gegen das Periderm zu, stehen die Ge- fässbündel dichter. Oberhalb der dicksten Stelle der Hypocotyl- knolle finden sich zwei deutliche Narben (Tafel I, Fig. 1 e.), die Spuren der abgefallenen Cotyledonen, in den Achseln dieser Coty- ledonen. beziehungsweise oberhalb dieser Narben finden sich je 1-6 Knospen’). Die Knospen sind, wenn auch nicht alle, schon an der Keimpflanze zu beobachten. Sie dienen im Verlaufe des ersten Vegetationsjahres zur Bildung von Ersatzsprossen, wenn der Hauptspross abstirbt, sie kommen manchmal bei besonders üppiger Entwicklung der Pflanze auch sonst zum Austreiben. In der Regel bleiben aber diese Knospen (Tafel I, Fig. 1g) im Knospenzustande und stellen Ueberwinterungsknospen dar. Manchmal, aber durchaus nicht immer, finden sieh solche Ueberwinterungsknospeu auch am Ende des Epicotyls, rechts und links von den dortselbst sich finden- den axillären Sprossen. Im Beginne des zweiten Vegetationsjahres erscheint in der oe der Hauptspross des ersten abgestorben (Taf. I, Fig. 2 u. 3 S,), zumeist kommt aus jeder Cotyledonarachsel je 1 Seitenspross zu kräftiger Entwicklung (Tafel I, Fig. 2, S,), nur wenn die Axillarknospe des einen Gotyledo aus irgend einem Grund zerstört wurde, kommen auch 2 Knospen in der Achsel des zweiten Cotyledo zur Weiterentwicklung (Tafel I, Fig. 3, 8,). Auch im zweiten Vegetationsjahre liefert die Cotyledonarachsel Ersatzsprosse, wenn 1) Es ist nicht immer leicht zu entscheiden, ob bei einer grösseren Zahl von Knospen die seitlichen Verzweigungen die primären Knospen darstellen, manchmal ist dies gewiss der Fall. 7 die relativen Hauptsprosse des Jahres eine Zerstörung oder Beein- trächtigung erleiden. — Am Sehlusse des zweiten Vegetationsjahres erscheint die Hypocotylknolle wesentlich vergrössert (Tafel I, Fig. 2 u. 3), sie wird bis 40 mm dick. Der Bau ist im Allgemeinen der- selbe, wie im ersten Jahre, doch stehen die Gefässbündel im periphären Theile viel dichter. es findet sich häufig Andeutung einer Holzkörperbildung mit zahlreichen Markstrahlen. Der Nach- weis der Ueberwinterungsknospen ist meist nicht leicht. Die Basis der aus den Cotyledonarachseln entsprungenen Sprosse, also der relativen Hauptsprosse des Jahres. ist zumeist callös verdickt mit faltiger und grubiger Oberfläche. In diesen verdickten Stellen lassen sich häufig noch ein paar Knospen nachweisen. Ausserdem finden sich zumeist kleine Knospen am Ende des ersten Stengelinternodiums in der Blattachsel oder rechts und links von dem in derselben entspringenden Seitenzweig. Im dritten Vegetationsjahre geht der oberirdische Spross dieses Jahres entweder aus den Cotyledonarachseln oder — und dies ist häufiger — vom Ende des ersten Internodiums des vor- jährigen Sprosses aus. Zumeist wird nur ein solcher Spross ent- wickelt. Am Schlusse dieses Jahres ist die Hypocotylknolle noch wesentlich vergrössert, sie erlangt einen Durchmesser bis zu 5 em; im Innern derselben finden sich deutlich zwei Jahresringe ange- deutet, in der Periphärie sind die Xyleme zu einem recht mächtigen Holzkörper zusammengeschlossen. Auch in diesem Stadium er- scheinen die Zellen des Parenchyms mit Stärke erfüllt. Wenn der Jahresspross aus dem oberen Ende des ersten Internodiums des vorjährigen Stengels hervorgegangen ist, dann ist auch dieses Inter- nodium, insbesondere der basale Theil desselben. relativ stark ver- holzt. Am Ende des dritten Vegetationsjahres konnte ich in den Cotyledonarachseln keine lebensfähigen Knospen mehr finden. nur am Ende des ersten Stengelinternodiums, also an der Stelle, an welcher der Hauptspross des dritten Vegetationsjahres seinen Ursprung nahm, sind manchmal noch Knospen nachzuweisen. Aus diesen geht der oberirdische Spross des vierten Jahres hervor, wenn ein solcher überhaupt noch ausgebildet wird; eine Veränderung im Bau der Hypoecotylknolle und der Stengelbasis ist in diesem Jahre — abgesehen von geringer Vergrösserung und Zunahme der verholzten Elemente — nicht mehr zu bemerken. Eine solche Hypo- cotylknolle im vierten Vegetationsjahre zeigt die umstehende, nach einer Photographie hergestellte Abbildung. Nicht ohne allgemeines Interesse erscheint mir nun eine Dis- eussion der mitgetheilten Versuchsergebnisse und Innovationsverhält- nisse. Aus beiden geht mit voller Sicherheit hervor, dass die in den Culturen erzogenen zwei- bis vierjährigen Exemplare von Phaseolus coccineus nicht etwa bloss eine künstliche Verlängerung der Lebensdauer einer annuellen Pflanze darstellen, sondern da es sich um eine ihrem ganzen Baue nach perenne Pflanze 3 handelt. Diese Thatsache im Zusammenhalte mit dem Umstande, dass die Pflanze überall nur als einjährige eultivirt wird, lässt eine zweifache Deutung zu: Entweder ist Phaseolus coccineus perenn und wirdnurinEuropaalseinjährig gezogen, oder die Pflanzeist von Hausausannuellundhatinder Cultur dieFähigkeit des facultativen Perennirensangenommen. Ich will diese beiden Deutungen kurz betrachten. Die zweit- erwähnte erscheint mir als nicht zulässige. Gegen sie sprich der Umstand, dass bisher, soweit bekannt, noch niemals der Versuch gemacht wurde durch Züchtung den Phaseolus coccineus perenn zu machen, es liegt auch gar kein Grund für einen solehen Versuch vor, da die Pflanze im ersten Jahre reichlichen Ertrag liefert und ihr Anbau ein sehr leichter ist. Gegen jene Deutung spricht ferner der Umstand, dass die klimatischen Verhältnisse jener europäischen Gebiete, in denen heute Ph. eoccineus vorherrschend gebaut wird, nämlich Mitteleuropas, derart sind, dass eine perenne Form der I Pflanze höchst unzweckmässig, daher existenzunfähig wäre, da die Art gegen Froste überaus empfindlich ist '). Sehliesslich spricht dagegen, dass die Fähigkeit des Perenni- rens eine jüngst erworbene ist, die Thatsache, dass die in der Achsel der Cotylen stehenden Ueberwinterungsknospen schon in der Keimpflanze zur Entwicklung kommen, also in einem Stadium, in dem eher atavistisch überkommene, als neu erworbene Eigen- thümlichkeiten aufzutreten pflegen. Dagegen erscheint mir die ersterwähnte Deutung als voll- ständig berechtigt. Für dieselbe sprechen in erster Linie all die Momente, welche sich gegen die zweite Deutung geltend macher liessen; für dieselbe spricht die ganz typische, auch bei Exemplaren. welche im ersten Jahre absterben, vorkommende Einlagerung der Reservestoffe in die Hypocotylknolle, spricht endlich die zweifel- lose Herkunft der Pflanze aus dem tropischen Amerika”) und die Existenz nahe verwandter perenner Phaseolus-Arten?). Ich glaube daher zu der sehon in der Einleitung zu der vorliegenden Abhand- lung ausgesprochenen Behauptung berechtigt zu sein. dass Phase- olus coccineus eine ursprünglich, d. h. in der Heimat, perenne Pflanze ist. welche nur bei uns, in Folge der herrsehenden klimatischen Verhältnisse, nicht zu über- wintern im Stande ist, nnd daher als annuelle Pflanze eultivirt wird.) Damit ist aber das Interesse, das dem Falle zukommt, nicht erschöpft. sondern wird in einem gewissen Sinne noch gesteigert. Es hat nämlich den Anschein, als wenn die Pflanze nieht nur bei uns nicht als perenne gezogen würde, sondern geradezu die Ten- denz hätte, die Fähigkeit des Perennirens zu verlieren 1) Dass Ph. coceineus schon bei sehr leichten Frösten zugrunde geht, ist jedem Gärtner bekannt, vergl. darüber auch Lamark Eneyelop. meth. TII. p. 70 (1789), Loudon Encyelop. des Gartenwes. I. p. 779 (1823) u. a. :) In das wärmere Amerika wurde die Heimat der Feuerbohne zuerst mit Bestimmtheit von De Candolle (Prodrom.) verlegt, seither wird dieser Ursprung ziemlich allgemein angenommen; insbesondere haben Loudon (En- eyclop. d. Gartenb. I. p. 779 (1823) und Dierbach (Grundz. d. ökon. Bot. II. S. 109 [1836/39] die Einführungsgeschichte klargelegt. Eine wichtige Be- stätigung haben alle diese Annahmen durch den von Wittmack (Ber. d. deutsch. bot. Ges. VI. S. 374 [1888] geführten Nachweis erhalten, dass auch Ph. vulgaris, gleichwie die Mehrzahl der anderen Ph.-Arten, dem wärmeren Amerika angehört. °) Perenn sind beispielsweise Ph. perennis Walt., Pi. macrostachyus EIl., sogar frutescent: Ph. Caracalla L., Ph. tuberosus Lour. u. a. *) Dies liesse erwarten, dass Phaseolus coccineus im südlichen Europa häufiger perenn auftritt. Ich habe mich nun diesbezüglich an mehrere italienische Facheollegen oder solehe, die längere Zeit im Süden Europas weilten, mit der Bitte um Auskunft gewendet. Ich konnte aber keinen Fall sicheren Perennirens der Pflanze in Erfahrung bringen. Es dürfte dies vielleicht damit zusammen- hängen, dass in Oberitalien, wo Ph. coccineus relativ häufig gebaut wird, er im wesentlichen dieselben klimatischen Verhältnisse, wie bei uns, antrifft, dass in Süditalien die Pflanze anscheinend gar nicht eultivirt wird. 10 und annuell zu werden. Es hat den Anschein, als wenn die Fähigkeit des Perennirens, gleichwie die diesem dienenden Organe rudimentär wären. Ich leite dies aus den folgenden Umständen ab: 1. Dass die Ueppigkeit in der Entwicklung der vegetativen Organe (Länge der Sprosse, Zahl und Grösse der Blätter) und in der Aus- bildung von Blüten und Früchten bei den perennen Exemplaren trotz sorgfältigster Cultur bei günstigsten Existenzbedingungen von Jahr zu Jahr, schon vom 2. Jahre beginnend, geringer wird, geht aus meinen sämmtlichen Oulturversuchen ganz unzweifelhaft hervor. 2. Nur für das zweite Jahr ist die Entwicklung von Sprossen durch die Knospen in den Cotyledonarachseln vollständig gesichert. Eine Fortentwicklung über das zweite Jahr hinaus findet nur facultativ (wenn Knospen in der Cotyledonarachsel noch vorhanden sind, oder am Ende des ersten Internodiums angelegt werden) statt, trotzdem die Aufspeicherung von Reservestoffen in die Hypocotylknolle am Ende des 2. und 3. Vegetationsjahres dafür spricht, dass eine solche Weiterentwieklung regelmässig stattfinden sollte. Wir haben also einen deutlichen Fall der Umprägung einer perennen Art in eine annuelle vor uns, also einen Fallin Artbildung, wie er in der Natur recht häufig vorkommt!) und einen Fall, der geeignet ist, ein erwünschtes Licht auf diese anderen Fälle zu werfen. Es dürfte daher angezeigt sein, zum Schlusse noch zu unter- suchen, wodurch bier jene Umprägung veranlasst wird. Dass Variation und Auslese im Sinne Darwin's hier das formumgestaltende Moment war, kann ich nicht annehmen. Eine künstliche Auslese fand — das habe ich schon oben betont -— gewiss nicht statt; wenn eine solche eingegriffen hätte, so hätte sie gewiss eher die Umbildung der annuellen Pflanze in eine perenne, als das Umgekehrte angestrebt. Aber auch die Wirksam- keit einer natürlichen Auslese könnte ich mir nicht erklären. Eine solche wäre denkbar, wenn die Wahl zwischen perennen und erst im 2. Jahre blühenden und zwischen anuellen Formen gewesen wäre; dann wären letztere in unserem Klima zweckmässig, erstere unzweckmässig gewesen und daher ausgestorben. Aber Formen, welche im ersten Jahre blühen und fruchten und daneben die Fähigkeit haben, es auch im 2. und 3. Jahre zu thun, sind zum Mindesten ebenso existenzberechtigt als annuelle, es wäre mithin !) Solche Fälle sind beispielsweise: Gentiana uliginosa Willd. © und @. AmarellaL. &, @. baltica Murb. © und @. campestrisL. © (Vergl. Murbeck in Acta horti Berg. II. Nr. 3. 1892. — Wettstein in Denkschr. d. Akad. d. Wissensch. Wien, 1896. S. A. 8. 61 u. 65), Arenaria serpyllifolia und Poa annwa im Tieflande (©) und Gebirge (4) (Vergl. Bonnier in Bull. soe. bot. d. fr. XXV]), Draba verna © und laevigata 4, Viola tricolor © und lutea 4 (Vergl. Kerner A,, Die Abhängigkeit der Pflanzengestalt von Klima und Boden. $S. 36. — Warming, Lehrb. d. oekol. Pflanzengeogr. S. 221), viele Culturpflanzen (G2treidearten, Linum, Papaver) u. A. m. Wettstein Phaseolus coccineu 14 Taf Oesterr botan Zeitschr 1828 Kasper del Ku.k Hofiith.A.Haase, Prag 11 kein Grund einzusehen, warum letztere im Kampfe ums Dasein be- günstigt gewesen sein sollten. Auch durch Hybridisation und nachfolgende Auslese im Sinne Kerner’s und anderer vermag ich den Verlust der Fähigkeit des Perennirens in diesem Falle nicht zu erklären. Es spricht nichts dafür, dass eine solehe Hybridisation (etwa mit einer » Art) statt- fand, denn Ph. coccineys zeigt überall dieselben Formen, er sieht heute noch genau so aus, wie er wenige Jahre nach der um die Mitte des 17. Jahrhundertes erfolgten Einführung, soweit sich dies aus Abbildungen jener Zeit!) entnehmen lässt, ausgesehen hat. Die gegen eine erfolgte Auslese überhaupt oben angeführten Einwände gelten auch hier. Es liegt zweifellos ein Fall von Verkümmerung von Organen und Fähigkeiten dureh Nichtgebrauch vor. Dadureh, dass der perenne Phaseolus coceineus alljährlich am Ende des ersten Vegetationsjahres erfror, konnten die für das 2. und 2. Vegetationsjahr angelegten Organe niemals zur Function kommen, sie verkümmerten in Folge dessen. Für die Richtigkeit dieser An- sehauung spricht der Umstand, dass am kräftigsten und regel- mässigsten noch jene Organe vorhanden sind, die der Innovation des zweiten Jahres dienen und zwar deshalb, weil sie gelegentlich zum Ersatz der frühzeitig verloren gegangenen Sprosse des ersten Jahres noch in diesem ‚Jahre herangezogen wurden und dadurch immerhin relativ häufig zum Functioniren kamen. Insoferne als der Verlust, respective die Verkümmerung eines niehtgebrauchten Organes als eine specielle Erscheinungsform der direeten Anpassung aufgefasst werden kann, liess sich daher die hier behandelte Umprägung einer Art als ein Beleg für diese Form der Artenbildung auffassen ?). Erklärung der Tafel Il. Fig. 1. Hypocotylknolle von Phasevlus eoceineus f. albıflora am Ende des ersten Vegetationsjahres. c —= Narben der abgefallenen Cotyledonen, & = in den Achseln der Cotyledonen stehende Knospen, s, = Epieotyl, resp. Hauptspross des ersten Vege- tationsjahres, k = Wurzelknöllehen. Fig. 2. Oberer Theil einer Hypocotylknolle derselben Pflanze am Ende des zweiten Vegetationsjahres; normales Verhalten. Die Buchstaben haben dieselbe Bedeutung, wie in Fig. 1, s, — relative Hauptsprosse des zweiten Vegetationsjahres, aus den in den Cotyledonarachseln stehenden Knospen hervorgegangen. !) Vergl. Morison, Plant. hist. univ. Sect. 2. Taf., 5 (1680). . 2) Vergl. Wettstein, Monographie der Gattung Kuphrasia 8. 37 ff. — Die europ. Arten der Gattung Gentiana Sect. Endotricha in Denkschr. der Wiener Akad. d. Wissensch 1896. L. 377, 8. 70. 12 Fig. 3. Hypocotylknolle derselben Pflanze am Ende des zweiten Vegetationsjahres; ein Fall, in dem aus der Achsel eines Cotyledo zwei Sprosse (s,) hervorgegangeu sind. Die Buch- staben haben dieselbe Bedeutung, wie in Fig. 1 und 2. Fig. 1—3 in natürlicher Grösse; die Belegexemplare befinden sich in den Sammlungen des Botanischen Institutes der k. k. deutschen Universität in Prag. Poa Grimburgü n. sp. Auctore E. Hackel (St. Pölten) Annua? Radix tenuis, fibrosa. Culmi ex eadem radice pauci, erecti, eirc. 25 cm. alti, graciles, 3-nodes, subeompressi, glaber- rimi, basi non incrassati, anthesi sub panicula brevi spatio nudi. Folia glabra: vaginae compressae, laxiusculae, internodiis parum breviores longioresve, laeves; ligula oblonga, exserta (eire. 3-5 mm longa) obtusa, apice lacera; lamina anguste linearis, obtusiuseula, plana vel siecando complicata, praeter marginem scabriusculum laevis, foliorum inferiorum eire. 4—6 cm., folii summi vix 1—2 em. longa, vagina sua pluries brevior. Panicula late ovata (6—7 cm. lonea, 5 cm. lata), patentissima, laxa, ramis inferioribus geminis, superioribus solitariis ad *°/, longitudinis indivisis, dein ramulum (in robustioribus) plerumque bispieulatum ramulosqne 2—4 unispiculatos eignentibus, omnibus laevibus vel superne scaberulis, tenuiter fili- tormibus. Spieulae in apice ramorum inferne longe nudorum imbri- cato-congestae. laterales extremae brevissime pedicellatae, omnes late ovatae, obtusae (5 mm. longae, 35 mm. latae), compressae, densissime 4—6 flores, ex viridi, albo, flavo et sordide violascente variegatae, rhachillae glabrae internodia quam gluma florens 6—S-plo breviores. Glumae steriles florentibus parum (eire. !/,) breviores, ovatae, acutiusculae, glabrae, inferior 3-, superior 5-nervis (nervis extimis brevibus). carina laeves. Glumae florentes late ovatae. ob- tusae, saepe leviter emarginatae. 3'5 mm. longae, in '/, superiore scariosae et enerves, ceterum herbaceae et 5-nervae, nervis extus minime prominentibus, carina et nervis externis (submarginalibus) a basi ad medium usque dense peetinato-eiliatae, ciliis patentibus rigidulis arete contiguis, rectis, niveis, glumae latitudinem sub- aequantibus, in glumae basi longissimis laxis erispis longe protra- na ceterum inter nervos elaberrimae. Palea quam gluma florens !/, brevior, elliptieo-lanceolata, obtusiuscula, biearinata, carinis eilio- lata. — Habitat in arenosis submarinis prope ostium fluminis Pota- mos Coreyrae. Die 12. Aprilis 1897 florentem vel modo defluratam legit amieus Carolus de Grimburg, eui hanc pulchram speciem dedico. Man entschliesst sieh nieht leicht, an die Entdeckung einer neuen Art an einem von Botanikern nieht selten besuchten Orte zu glauben, namentlich wenn dieselbe auf einem so flüchtigen Be- suche geschieht, wie ihn im April 1897 der Wiener „Wissenschaft- liche Club“ und mit ihm Freund Grimburg der Insel Gorfü widmete. Aber nach den eingehendsten Untersuchungen bin ich zur Ueberzeugung gelangt, dass hier wirklich eine neue Art vor- liegt, die ja hoffentlich bald wieder aufgefunden werden wird (ge- naue Standortsangabe s. u.), was umso erwünschter wäre, als bei der Spärlichkeit des vorliegenden Materials ein wichtiger Punkt nieht mit voller Sicherheit festgestellt werden kann. Es handelt sich nämlich um die Dauer der neuen Art. Die vorliegenden Exem- plare machen vollständig den Eindruck einer einjährigen Pflanze: nichts an ihnen stammt aus der vorjährigen Vegetationsperiode, höchstens dürfte die Keimung vielleicht schon im vorigen Herbste stattgefunden haben, da die beiden untersten Blätter im Absterben begriffen sind. Allein mit den wenigen bisher beschriebenen ein- jährigen Arten der Gattung (P. annua L., puberula Steud., persicu Trin., paradoxa Kir. et Kar.) hat unsere neue Art nicht die min- deste Verwandtschaft; nach dem Bau ihrer Aehrchen steht sie viel- mehr der Poa bulbosa L. und der P. pumila Host nahe, und es ist daher nieht unwahrscheinlich, dass auch P. Grimburgu eine ausdauernde Art sei, welche jedoch, wie so manche andere aus- dauernde Gräser (ich nenne nur z. B. Agrostis castellana) die Fähigkeit besitzt, gleich nach der Keimung blühende Halme zu treiben, aus deren Basis erst später die Innovationssprossen für das nächste Jahr hervorgehen. Botaniker, welche etwa im Mai oder Juni an den Standort kommen werden, dürften Gelegenheit haben. diese Frage zu entscheiden oder wenigstens durch Sammeln von Fruchtexemplaren mir die Möglichkeit der Öultur der neuen Art zu verschaffen. Sehen wir also von dem noch unsicheren Merkmale der Dauer ab, so bleiben noch genug andere übrig, um P. Grimburgti von P. bulbosa, pumila und ähnlichen Arten zu unterscheiden. Zu- nächst ist die Rispe sehr auffallend; die Aehrcehen stehen dieht ge- drängt an der Spitze langer, bis zu °/, nackter und unverzweigter Aeste, was der ganzen Rispe ein lockeres, gespreiztes Aussehen gibt. Bei P. bulbosa ist die Rispe dicht, die Aeste verzweigen sich schon unter der Mitte und sind gleichmässiger mit Aehren be- setzt; ähnlich bei P. pumila. Das beste Merkmal bietet die Form der Deekspelze (gluma florens, palea inferior vieler Autoren) dar, deren Spitze vollkommen stumpf, ja oft flach abgerundet und nicht selten mit einer schwachen Ausrandung versehen ist, was natürlich erst bei vorsichtigem Flachlegen erkennbar ist. Alle verwandten Arten haben mehr oder weniger spitze Deckspelzen ; nur P. alpım«ı zeigt sie in seltenen Fällen auch ziemlich stumpf. Charakteristisch ist auch die Art der Bewimperung des Kieles und der äusseren Seitennerven. Bei allen verwandten Arten besteht sie aus etwas gekräuselten, nach vorwärts gerichteten Härchen, zu denen bei P. bulbosa noch (wie bei P. Grimburgiı) am Grunde der Spelze lang verziehbare Haare kommen, die bei P. pumila und alpin«a 14 fehlen. P. Grimhburgii hat aber die Wimpern so dicht aneinder- liegend, dass sie geschlossene weisse Säume von mehr als halber Breite der Spelze bilden. dabei sind sie gerade und abstehend. Der Raum zwischen den Haar-Säumen ist gänzlich kahl und elatt. während sich bei P. pumtila und alpina in dem unteren Theile desselben auch Härchen finden, was auch bei P. bulbosa eintritt. wenn sie stark und lang bewimperte Nerven hat. Auch die so merklich (',) kürzere Vorspelze (palea superior) der P. Grimburgü ist ein gutes Merkmal. Dass die Basis des Halmes wenigstens an den vorliegenden Exemplaren keine Spur einer Verdiekung (wie bei P. bulbos«) oder von alten Blattscheiden (wie bei alpina und pu- mıla) zeigt, wurde schon angedeutet. Ich bemerke nur noch, dass es auch keine aussereuropäische Art gibt, welcher die P. Grim- burgii näher stünde, als den oben genannten europäischen. Die Mündung des „Potamos“ ist von dem Hauptorte Corfü in kaum 1'/,stündigem Spaziergange zu erreichen; die Pflanze wächst daselbst (also auf dem rechten Ufer der Flussmündung) in feuchtem Sande in ziemlich grossen Trupps, die Grimburg anfangs für lockere Rasen hielt, bis er beim Auswaschen der Wurzeln bemerkte, dass sie in gesonderte Halme zerfielen. Hoffen wir also, dass die neue Art bald weiter beobachtet werden wird. Puceinia Seirpi DE. Von Franz Bubäk (Hohenstadt, Mähren). (Mit Tafel II.) Am Ausgange des Winters des Jahres 1896 fand ich im Teiche von Hohenstadt auf Seirpus lacustris massenhaft Puceinia Scirpi. Jeder Halm dieser Pflanze war voll mit Teleutosporenlagern dieser Uredinee bedeckt. Dass P. Seirpi eine heteröcische Art ist, lag fast an der Hand, obzwar es bisher nicht festgestellt wurde. und demnach war auch das zugehörige Aecidium unbekannt. Ich untersuchte den Teich seit 1. April 1897 sehr oft und forschte wie im Teiche, als auch auf den angrenzenden Wiesen ver- gebens nach einem Aecidium. Erst am 2. Juni brachte mir ein Gymnasial-Schüler einige Blätter von Limnanthemum nymphoides, die mit dem sehr schönen Aecidium Nymphoidis (Fig. 1—3) be- deckt waren. Sogleich begab ich mich zum Teiche und fand an seiner Westseite das Aecidium auf Limnanthemum-Blättern massen- haft. Ich sammelte an demselben Tage und später einige Hundert Blätter für Sydow's Uredineen und versuchte auch den geahnten Zusammenhang desselben mit Puceinia Seirpi durch Versuche fest- zustellen. 15 Es war aber sehr schwer, diese Versuche auszuführen. da Seirpus lacustris in unserer Umgegend nur in diesem Teiche wächst. Endlich fand ich am Teichrande eine kleine Colonie von dieser Pflanze, wo auf den vorjährigen Halmen keine Spur von Puceinia Seirpi zu finden war. Gegen Abend des 7. Juni pflückte ich neun Stück stark angegriffene Limnanthemum-Blätter und band dieselben nass an drei nasse Seirpus-Halme, je drei an jeden Halm und 1 dm von ein- ander. Die Halme begoss ich oberhalb der anhaftenden Blätter reichlich mit Wasser, um eine wasserreiche Berührung herbeizuführen. Die ersten drei Tage benetzte ich öfters die Halme, bis ich endlich am vierten Tage Abends die Infeetionsmassen entfernte. Am 16. Juni, also nach neun Tagen, fand ich reichliche gelbe Flecke ebendort. wo die Blätter von Limnanthemum angebunden waren. und auch ein wenig unterhalb derselben. was sich sehr leicht dadurch erklärt, dass in dem herabfliessenden Wasser auch Aeeidiumsporen enthalten waren. Am 22. Juni (15 Tage nach der Infeetion) fand ich die ersten kleinen und rostgelben Uredolager. denen weiter immer mehr folgten. Sie verbreiteten sich auch über andere Halme, und am 13. Juli konnte ich die ersten Teleutosporen mikroskopisch untersuchen. Den analogen Verlauf hatte die Entwickelung des Pilzes auf allen Stellen des Teiches. wo sie spontan vor sich gegangen ist: am 16. Juni gelbe Flecke, gegen 27. Juni erste Uredopusteln und gegen Mitte Juli reichliche Uredolager mit spärlichen Teleutosporen- lagern, welche spaltförmig aus der Oberhaut hervorbrachen. Als ich schon meine Versuche erfolgreich vollführt hatte. fand ich in Lagerheim’s „Uredineae Herbarii Elias Fries“ bei P. Scirpi, pag. 12 und 109, eine Arbeit von Chodat angeführt. die in „Compte rendu des travaux presentes a la 72. session de la Soeiete Helvetique des sciences naturelles, Geneve 1839“ veröffent- licht wurde. Als ich mir dieses Buch kommen liess, fand ich darin auf pag. 27 nur die Bemerkung: „Monsieur Chodat deerit ce champignon et montre que sa forme aeeidiale n’ est autre que l Aeeidium Nymphoidis DC. Ces conelusions sont tirees des ob- servations faites par lui dans le Jardin botanique de Genere.“ Ich wandte mich also an Herrn Prof. Chodat, um von ihm selbst zu erfahren, ob er auch durch Versuche diesen Zusammen- hang constatirt hatte und ob er dieselben irgendwo publieirte. Am 26. August traf seine gefällige Antwort ein. welehe ich hier auszugs- weise reprodueire: Er infieirte mit Erfolg Seirpus lacustris mittelst Aecidium von Limnrnthemum nymphoi: des. Als er aber nach einigen Jahren seine Versuche noch einmal controliren wollte, waren sehon beide Pflanzen aus dem Bassin im Universitätsgarten verschwunden. Deswegen publieirte er seine Resultate nicht. Der Zusammenhang des Aeeidium Nymphoidis mit Puceinia Scirpi war bisher nur wenig bekannt, deswegen erlaubte ich mir meine Versuche zu veröffentlichen. Was die Aeeidiumform betrifft. so finde ieh dieselbe öfters einigermassen lückenhaft beschrieben. 16 Vielleicht sind die Beschreibungen z. B. in Winter's „Die Pilze“ nur nach trockenen Exemplaren entworfen. Im frischen Zustande erinnert Jecidium Nymphoidis an Puceinia asarina, indem die Aecidien auf der Blattoberfläche auf blasen- förmigen Flecken stehen (Fig. 1). Die Pseudoperidien sind der Blatt- substanz tief eingesenkt (Fig. 2) und erst auf trockenen Exemplaren treten sie deutlich walzenförmig hervor; dann sieht man auch. dass sie annähernd kreisförmig zusammengestellt sind. Der Rand der Aeeidien ist unregelmässig getheilt. Die Spermogonien befinden sich auf der Blattoberfläche in der Mitte der Blasen, wo diese ein wenig vertieft sind. Es befinden sich also wie die Aecidien so auch die Spermogonien auf derselben Blattfläche und zwar ‘auf der oberen, was man der Anpassung an das Leben ım Wasser zuschreiben muss, was auch Prof. Chodat in seinem Briefe als eine „adaptation a la vie aquatique“ hervorhebt. Die Uredosporen und Teleutosporen stimmen mit der Be- schreibung Plowrieht’s (British Uredineae and Ustilagineae, pag. 191), Schröter’s (Kryptogamenflora von Schlesien. III. Pilze. pae. 338), Winter’s (Pilze, pag. 183) vollkommen überein. Zwischen den zweizelligen Teleutosporen befinden sich auch öfters einzellige. Bei Durehmusterung des ganzen Materials von Puceinia Seirpi in meinem Herbar fand ich ein Exemplar, welches von Dr. G. v. Beck in „Uryptogamae exsiccatae* unter Nr. 35 ausgegeben war. Es ist ungarischer Herkunft, von Filarszky undSchilberszky gesammelt, und trägt folgende Etiquette: „in foliis (sie!) Seirpi la- eustris in pratis ad Aquineum prope Obudam. Sept.“ Mein Exemplar besteht aus vier je etwa 1 dm langen Halmenstücken. Schon bei makrosk opischer Besichtigung derselben fällt das verschiedene habitu- elle Aussehen dieses Pilzes von Puccinta Seirpi auf. Die Uredosporen- und Teleutosporenhäufchen entblössen sich nämlich in der Weise, dass sich die sehr dünne Epidermis ent- weder ganz oder zerrissen abhebt (Fig. 5), während bei Puceinia Seirpi die Uredosporen und Teleutosporen nur spaltförmig aus der Oberhaut hervordringen (Fig. 4). Diese Art des Hervorbrechens bei Pucc. Scirpi konnte ich noch jetzt im December auf dem hiesigen frischen Materiale immer als ein constantes Merkmal beobachten. wie auch noch auf folgenden Exsiccaten: England, King’s Lynn auf Seirpus lacustris XI! 1877 leg. Plowright; Berlin, Wannsee auf Seirpus lacustris IX. 1895 leg. Sydow, Berlin, botanischer Garten auf Seirpus Tabernaemontani(?) IX. 1891 leg. Sydow, etc. Dieses Merkmal ist also durchaus constant. Bei mikroskopischer Untersuchung erwies sich die ungarische Puceinia Seirpi als ein Uromyces, dessen Teleutosporen vollkommen den einzelligen Teleutosporen von Puceiina Seirpi gleichen, Ich bat Herrn Dr. Filarszky in Budapest, mir reichlicheres Material zu senden, was dieser Herr sehr bereitwillig that, wofür ich ihm auch hier öffentlich danke, sowie dem Herrn Dr. P. Dietel in Reichen- bach i. V., dem Herrn P. Sydow in Berlin und dem hochwürdigen Bubak, Puccinia Scirpi af. I Oesterr. botan. Zeitschr. 1898. Aare geh Kik Hotlih.A'kaasz Prag 17 Herrn Pfarrer A. Kmet in Prendov, die mir Ihre Herbarien gefälligst zur Verfügung stellten. Das reichliche Material kam frisch an, denn Herr Filarszky scheute es nicht, obzwar kränklich, eine besondere Exeursion zur Localität zu unternehmen. Es war mir möglich auf Grund dieses reichen Materiales zu con- statiren, dass auch die Nährpflanze falsch bestimmt ist, dass man es da mit einer Juncus-Art (acutiflorus oder obtusiflorus) zu tun hat und dass der Pilz Uromyces Juneci (Desm.) Tul. ist. Durch die Güte des Herrn P. Sydow in Berlin konnte ich den ungarischen Pilz mit englischen und amerikanischen Exemplaren vergleichen, mit denen er vollkommen identisch ist. Nur ein Exem- plar auf Juncus robustus (Californien, Pasadena, leg. Mae Clatchie 20. I. 1893) weicht durch schlanke und sehr lange Stiele (öfters doppelt so lang wie die Spore) einigermassen ab. Figuren-Erklärung: Tafel II. Fig. 1 Aeeidium von Puceinia Scirpi auf Limnanthemum nym- phoides. ' Fig. 2. Eine Blase mit Aecidien im frischen Zustande, in der Mitte Spermogonien. */,. . Aecidiumsporen von Pırceinia Seirpt. . Teleutosporenlager von Puecinia Scirpi. . Teleutosporenlager von Uromyces Junei (aus Ungarn). 410/ Iye 307 = ) Sm wo 30/7 A Zur Pilzkunde Vorarlbergs. Von J. Riek S. J. (Feldkirch.) 1. Die folgenden Zeilen sind ein bescheidener Anfang in der Erforschung der Pilze Vorarlbergs und zwar hauptsächlich der Um- sebung von Feldkirch. Publieationen über dieses Gebiet sind mir nieht bekannt geworden. Die hier aufgeführten Funde sind theils vom Custos des naturhistorischen Museums der Stella matutina P. Klene, theils von P. Zurhausen und mir gesammelt. Herr Medizi- nalrath Dr. Rehm hatte die grosse Freundlichkeit die Revision der Askomyceten zu übernehmen. (Diese Arten sind mit keinem Sternchen versehen.) Der Hochw. Herr Abbe Bresadola unterzog einen Theil der Basidiomyceten der Durchsicht. Ich spreche den beiden ver- dienten Mykologen meinen Dank aus für ihre zuvorkommende Liebenswürdigkeit. Leider fehlte es mir an der nöthigen Literatur, um auch Agaricineen in grösserer Menge zu bestimmen. Wenn auch nur eine recht geringe Anzahl von Pilzen hier ihren Platz findet, so ist sie doch immerhin ein Beweis für die reiche Fülle von Arten, welehe im Schosse unserer Wälder und Fluren ver- borgen sind. Von der grossen Mehrzahl der Askomyceten wurden mikroskopische Dauerpräparate hergestellt. So ziemlich alle gesam- melten Basidiomyceten und Askomyceten mit Ausnahme der holzigen Oesterr. botan. Zeitschr. 1. Heft. 1898. 2 18 Formen sind in Formol aufbewahrt (1 Th. Formol und 10 Th. Wasser.) Diese Art der Erhaltung hat sich bis jetzt recht gut bewährt. Während im trockenem Zustande die grosse Mehrzahl der Funde sowohl Farbe wie Gestalt mehr oder weniger verlieren, bleibt in Formol die Gestalt in ihrer vollen Natürlichkeit, und die Farbe ändert sich nicht viel mehr als bei trockener Aufbewahrung. Grell gefärbte Objecte verblassen allerdings stark. Nebenbei sei hier bemerkt, dass Basidiomyceten, welche stark gefärbte Sporen haben, zuerst längere Zeit provisorisch in Formol liegen müssen, welches sie dann meist bedeutend trüben. Diese Methode ist überhaupt für alle Pilze anzurathen. So ihrer Sporen beraubt lassen sie dann später das neue Formol ungetrübt. Ich folge in der systematischen Anordnung Dr. Winter und Dr. Rehm in „Rabenhorst's Krypto- samenflora‘‘ (zweite Auflage). Basidiomyceten. Entomophthoreae. Entomophthora Muscae (Cohn). Häufig im Herbst. Ustilagineae. Ustilago Zeae Maydis (DC.). Häufig. Ustilago Panici miliacei (Pers.). Häufig. Uredineae. Uromyces Pisi (Pers.). Häufig. Melampsora Goeppertiana (Kühn). Häufig. Aecidium columnare (Alb. et Schwein.). Auf Nadeln von Pinus Picea L. Göfiser Wald. Tremellineae. Dacrymyces chrysocomus (Bull.) Tul. Göfiser Wald (Richen). Auricularia sambucina Martins. An mehreren Laubhölzern in Reichenfeld. Auricularia mesenterica (Dicks.) Pers. An Eiche. Feldkirch. (vidit Bresad.) Tremella foliacea Pers. Reichenfeld. An Tannenbrett. (vidit Bresad.) Tremellodon gelatinosum (Secop.) Fries. Häufig an faulenden Nadel- holzstrünken. Calocera viscosa Pers. Nicht selten an faulenden Nadelholzstrünken. Guepinia helvelloides (DC.) Fries. Im Herbst allenthalben an schattigen Stellen auf Lehmboden und Holz. Diese Form bewahrt ihre Farbe in Formol prächtig. Olavariei. Olavaria delicata (Fries). Reichenfeld. — /lava Schaeff. Göfiser Wald häufig. — cristata (Holmskiold) Pers. In Wäldern häufig. (v. Bresad.)') !) Die von Abbe Bresadola bezüglich der Bestimmung revidirten Arten wurden in folgenden durch den Zusatz: (v. Bresad.) gekennzeichet. Clavarıa botrytes Pers. Zerstrent im Göfiser Wald. — flaccida Fries. Maria Grün. — virgata Fries. Maria Grün (im Wald). — rugosa Bull. Göf. Wald — epichnoa Fries. Auf faulem Holz. zerstreut. — aurea Schaeff. Göf. Wald. — .abietina Pers. Ibidem. — coralloides Linne. Ibid. — condensata Fries. Ibid. — pistillaris Linne. Ardetzenberg. (v. Bresad.) — Ligula Schaeff. Göf. Wald. — suecica Fries. Ihbid. — corrugata Karst. Ibid. — spinulosa Pers. Ibid. — graceilis Pers. Ardetzenberg. — fusiformis Sowerby. Alpele. — fragilis Holmsk. Göf. Wald. — apieulata Fr. Reichenfeld und am Stadtschroffen. — falcata: Pers. Ibid. — canaliculata Fr. Amerlügen zwischen Gras und Moos. Telephoret. Exobasidium Vaccinti Woron. An Alpenrosen. Alpe Sücka. Corticium Rickii Bresadola nov. spec. Reichenfeld an Sam- bucus. Nach Bresadola nur in Farbe dem Corticium Sambuei Pers. fast gleich, sonst ganz verschieden. Stereum purpureum (Willd.) Fr. Gemein an Laubholz. (v. Bresad. ) — Chatletii (Pers.). Fr. forma pileata. An Tannenholz (v. Bresad.) — rugosum Pers. An Buche u. Haselnuss. Amerlügen (v. Bresad.) — striatum (Schrad.) Fr. Amerlügen. An Nadelholz (v. Bresad.) — sanguinolentum (Alb. et Schwein.) Fr. Reichenfeld. An Lerche. (v. Bresad.) Telephora pallida Pers. Göfiser Wald. Nicht selten. (v. Bresad.) Craterellus cornucopioides (Linn.) Pers. Häufig in Wäldern. — Iutescens (Pers.) Fr. Häufig in Wäldern. — claratus (Pers.) Fr. Göfiser Wald. (v. Bresad.) — »pistillaris Fr. Saminathal. Hydnei. Hydnum meltlotinum Quel. Saminathal. Ardetzenberg. Nach Bre- sadola nur Varietät des Aydnum nigrum Fr. — caeruleum Fl. Dan. Saminathal. (v. Bresad. ) — coralloides Seopoli. Schellenberg an faulem Laubholz. — Auriscalpium Linne, Göfiser Wald, Ardetzenberg. — sSchiedermayri Heufl. An Pirus Malus. Stein. (v. Bresad.) — fragile Fr. In Wäldern häufig. — imbricatum Linne. Wie Vorige. — diwersidens Fr. An faulendem Buchenstamm. Ardetzenberg. (v. Bresad.) 2*# 20 Hydnum mucidum Gmelin. Reichenfeld. An Buche. — repandum Linn. Göfiser Wald. — subsquamosum Batsch. Ibid. (v. Bresad.) Polyporei. Porothelium ? subtıle(Schrad.) Fr. Anlebender Weide. Gaudentiusälpele. Merulius molluscus Fr. Reichenfeld. An einem Tannenbrett und am Boden (v. Bresad.) — Corium (Pers.) Fr. Reichenfeld. An einem abgestorbenen Aste einer Kastanie. (v. Bresad. — tremellosus Schrad. An Eiche Feldkirch; Amerlügen an Laub- holz. (v. Bresad.) — lacrymans (Wulf) Schum. Reichenfeld. Im Keller. Favolus europaeus Fr. Reichenfeld. An Linde. (v. Bresad.) Daedalea qwercina (L.) Fr. Beide Formen. An Eichenbohlen der Illbrücke. Reichenfeld. An faulendem Laubholz. Göfiser Wald (v. Bresad.) Daedalea unicolor (Bull.) Fr. Reichenfeld. An Buche. (v. Bresad.). Trametes gibbosa (Pers.) Fr. Ardetzenberg. An Buche. — trabea (Pers.) Bres. Göfiser Wald. An faulen Tannenstrücken, (v. Bresad.) — suaveolens L. Reichenfeld. Garina. An Weide. (v. Bresad.) — odorata (Wulf) Fr. An alten Tannenstrücken häufig. (v. Bresad.) Polyporus annosus Fr. Reichenfeld und sonst allenthalben an Tannen- wurzeln. (v. Bresad.) — pinicola (Schwartz) Fr. Reichenfeld. An Tanne. Auch sonst nicht selten. (v. Bresad.) — sulphureus (Bull.) Fr. Reichenfeld. An Kirschbaum. — hirsutus (Schrad.) Fr. An Eichenstamm. Amerlügen u. sonst an Laubhölzern häufig. An Erle, Apfelbaum, Zwetschkenbaum. (v. Bresad.) — Ribis Schum. forma Evonymi Kalchbrenner. Reichenfeld. An Evonymus. (v. Bresad.) — versicolor (L.) Fr. An Stämmen häufig. (v. Bresad). — leucomelas Pers. Göfiser Wald. (v. Bresad.) — intybaceus Fr. Göf. Wald. (Mit weissen Poren). — marginatus Pers. Ardetzenberg. An Laubholz. (v. Bresad.) — callosus Fr. Reichenfeld. An Tannenholz. (v. Bresad.) — imberbis (Bull.) Fr. = fumosus Pers. Reichenfeld. An Weide (v. Bresad.) — Schweinitzii Fr. = Hydnum spadiceum Pers. Göf. Wald. Am Boden. (v. Bresad.) — applanatus (Pers.) Wallr. Burg Siegberg. An Laubholz. — caesius (Schrad.) Fr. Reichenfeld. An Nadelholz. {v. Bresad.) Die Sporen sind, wie auch Bresadola bestätigt, nicht richtig - angegeben bei Winter. — Ineidus (Leyss.) Fr. Reichenfeld. An Nadelholz. (v. Bresad.) — conchatus (Pers.) — salieinus Pers. Reichenfeld. An Flieder. (v. Bresad.) 21 27 Polyporus velutinus (Pers.) Fr. Reichenfeld. An Erle und Hasel- nuss. (v. Bresad.) — fulvus Seop. An Apfelbaum. Amerlügen. (v. Bresad.) — igniarius (L.) Fr. var. resupinata. Reichenfeld. An Haselnuss. (v. Bresad.) — radiatus (Sow.) Fr. var. nodulosus Fr. Ardetzenberg. An Buche. (v. Bresad.) — fuliginosus Scop. Göfiser Wald. An Tanne. (v. Bresad.) — cinnamomeus Trog. An Pirus Malus. Stein. — amorphus Fr. Nicht selten an Tanne. (v. Bresad.) — adustus (Willd.) var. erispus Pers. Amerlügen an Eiche. (v. Bresad.) Boletus rutilus Fr. Henkerswiese am Wald unter Eiche. — granulatus L. Bei der Schattenburg. — porphyrosporus Fr. Göfiser Wald. — luridus Schaeffer. Ibid. — Satanas Lenz. Ibid. — scaber Bull. Bei Laz, Amerlügen unter Birke. — subtomentosus L. Ardetzenberg. — floccopus Vahl. Göf. Wald. — striaepes Secret. Ibid. — edulis Bull. Ibid. — chrysenteron Bull. Ibid. — olivaceus Schaeft. Ibid. — bovinus L. Ihid. — badius Fr. Ibid. — pachypus Fr. Ibid. Agariecıinı. Lenzites sepiaria (Wulf) Fr. Reichenfeld. Ein Exemplar fand ich an Laubholz nämlich an Erle. Wie Bresadola mir schreibt, ist der Pilz hier zum ersten Male auf Laubholz gefunden. — abietina (Bull.) Fr. Göfiser Wald. — betulina (L.) Fr. Reichenfeld und sonst an Laubholz. (v. Bresad.) — trieolor (Bull.) Fr. Reichenfeld. An Haselnuss. Bei der Wolf- sangskapelle. (v. Bresad.) Schizophyllum commune Fr. an Stämmen häufig. (v. Bresad.) Trogia erispa (Pers.) Fr. Amerlügen. An Buche. (v. Bresad.) Panus stipticus (Bull.) Fr. An Stämmen. Amerlügen. (v. Bresad.) Lentinus cochleatus (Pers.) Fr. Ardetzenberg. An Buche. Cantharellus muscigenus (Bull.) Fr. Reichenfeld. — cibarius Fr. Göf. Wald häufig. — aurantiacus (Wulf.) Fr. Ibid. — tubaeformis (Bull.) Fr. Ibid. — cinereus (Pers.) Fr. Ardetzenberg. — infundibuliformis (Scop.) Fr. Göf. Wald. Russula emetica Fr. subspee 1: Russula Clusii Fr. Im Göfiser Wald häufig. 22 Lactarius deliciosus (L.) Fr. Allenthalben häufig. — piperatus (Scop.) Fr. Göfiser Wald häufig. — quietus Fr. Ibid. Ziemlich häufig. — acris (Bolton) Fr. Reichenfeld. — lignyotus Fr. Göf. Wald. | — subduleis (Bull.) Fr. Ardetzenberg. An Stämmen. Paxillus atrotomentosus (Bull.) Fr. Reichenfeld. Göf. Wald. (v. Bresad.) Coprinus atramentarius (Bull.) Fr. Reichenfeld. — fimetarius (L.) Fr. Reichenfeld. — deliquescens (Bull.) Fr. Reichenfeld. Agaricus squarrosus Müller. Reichenfeld. — campestris L. Häufig. — campestris var. silvscola Vittad. Reichenfeld. — velutipes Curt. Reichenfeld. An Weide. (v. Bresad.) — vaginatus Bull. Häufig in Wäldern. — ypantherinus DO. Göf. Wald. — phalloides Fr. Maria Grün. — muscarius L. Häufig in Wäldern. — mucidus Schrad. Ardetzenberg. An Buche. — mollis Schaeff. Reichenfeld. An Erle. (v. Bresad.) (Schluss folgt.) Ueber seltene und neue Rubi und Rubus-Hybriden aus Baden, Bayern, Braunschweig, der Hercegovina, Schlesien und Ungarn in C. Baenitz’ Herbarium Europaeum. Lieferung CV. (838 Nummern) nebst kurzem Excursionsbericht aus der Hercegovina und Schlesien. Von Dr. €. Baenitz (Breslau). Die diesjährige Ausgabe des Herb. Europ. enthält in Lief. CV. eine grosse Zahl interessanter und zum Theile neuer Arten und Hybriden der Gattung /tubus, deren Bestimmung und Beschreibung auch diesmal durch Herrn Sanitätsrath Dr. Utsch erfolgte. Die Herren Kretzer-Braunschweig, Dr. Waisbeeker-Güns, Pink- wart-Goldberg und Preehtelsbauer-Nürnberg haben ebenfalls neue Arten eingesandt, deren Diagnosen weiter unten abgedruckt werden. Fast die Hälfte der Rubi habe ich in der Hercegovina und Schlesien präparirt. Mein 16tägiger Aufenthalt in Mostar (Hercegovina) konnte nur in den letzten Tagen den Rubi gewidmet werden, denn die Blütezeit derselben begann erst Ende Mai, resp. Anfang Juni. Fast in der ganzen näheren Umgebung der Stadt Mostar fanden sich in Hecken und an Zäunen zahlreiche, üppig vegetirende Brombeergebüsche, ganz besonders aber in der Vorstadt Zahum, in der Nähe des .)) 23 Nordlagers und an den Weingärten, welche sich am Stolacfelsen, dem von Prof. Pichler in Mostar sogenannten „Botanischen Garten der Stadt Mostar“ '), aufwärts erstrecken. — In Trebinje, wo ich vom 9.—11. Mai wohnte, habe ich in der Umgebung Brom- beeren nieht beobachtet. Meine zahlreiehen Rubi-Exeursionen iu Schlesien während des Juli und August d. JJ. wurden durch das fortdauernde Regenwetter sehr erschwert und beeinträchtigt, aber selbst an dem für Schlesien so verhängnissvollen 29. Juli am Zobtengebirge nicht erfolglos gemacht (vgl. Nr. 9515 und 9560). Für mich neue Rubi-Gebiete besuchte ich nur in dem durch- Köhler’s emsige Thätigkeit und scharfen Blick klassisch-histo- risch gewordenen Schmiedeberg im Riesengebirge. Alle übrigen Oertliehkeiten hatte ich schon 1896 in Augenschein genommen. In Schmiedeberg galt es in erster Linie den Köhler'schen Standort seines Rubus Reichenbachii wieder aufzufinden. Herr Dr. Focke-Bremen hatte die Liebenswürdigkeit mir den „Säge- bügel“?) als den Standort zu bezeichnen, wo der verstorbene Zimmermann-Striegau den R. Reichenbachii Köhl. 1869 zuletzt sammelte. Ich fand in Schmiedeberg bei den königl. Forstbeamten das freundlichste Entgegenkommen und sogar persönliche Führung nach dem „Sägebügel“., so dass beim Aufsuchen und Finden dieses Standortes jeder Irrtum ausgeschlossen blieb! Auf der Waldlehne. etwa 750 m hoch, über welche der Sägebügel führt, findet sich ein 12- ldjähriger diehter Fichtenbestand, der jede Rubi-Vegetation, auch am Wege ausschliesst, resp. vernichtet hat! Diese bei grosser Hitze unternommene Exeursion hatte hier, wie auch in unteren Regionen nur negative Resultate, denn der Wald oberhalb Arnsberg ist so gut wie „brombeerlos“. Dafür entschädigte mich reichlich die Tour nach der „Forstbaude* (Gründelfälle) und dem „Kaffeeborn“ durch das Wiederauffinden des A. Mikani Köhl. f. vestita (Nr. 9543) und des AR. pygmaeus Wh. et. N. (Nr. 9563). — Jedenfalls wurde der Wald oberhalb Schmiedebergs (nach dem eigentlichen Riesengebirge) zu Köhler’s Zeiten weniger gepflegt als heute, und Sense und Feuer, die stets überall beliebten Vernichtungsmittel der Brombeersträucher, waren wohl weniger thätig als in unseren Tagen. — Eine dritte Tour nach der Nordseite von Schmiedeberg (nach Hohenwiese) hatte, wie weiter unten ersichtlich, reichen Erfolg. — Im Riesengebirge wiederholte sich die schon 1896 im Mensegebirge gemachte Beobachtung, dass !) Dieser Felsen darf an gewissen Stellen von Schafen und Ziegen nicht beweidet werden; hier entwickelt sich eine Flora, wie ich sie schöner nirgends sah ; die Bezeichnung „botanischer Garten“ ist also sehr zutreffend. ?) Der „Sägebügel“, oberhalb des Dorfes Arnsberg bei Schmiedeberg ist kein Berg, sondern ein an einer wenig steilen Berglehne emporführender Weg, welcher die Gestalt des „Bügels einer gewöhnlichen Holzsäge*“ E 2 hier in gerader Linie aufwärts führende Richtung stellt die Säge dar. 24 die Brombeeren in den westlichen Sudeten nicht über 650 m emporsteigen, dafür aber in etwas tieferen Regionen um so üppiger vegetiren. Auch in diesem Jahre hat Öbernigk bei Breslau seinen alten botanischen Ruf bewährt: Auf beiden Excursionen (14. Juli und 3. August) hatte ich eine reiche und interessante Ausbeute, zu welcher ich das Auffinden des Rubus Reichenbachii Köhl. f. albi- florus (Nr. 9566) und des R. Baenitzii Utsch f. fere eglandulosa (Nr. 9503) rechne. In dem Glaucher Wald bei Skarsine unweit Breslau fand ich Rubus caesius X Mikani f. Güntheri (Nr. 9509) und eine der schönsten und ausgeprägtesten Hybriden, den R. capitulatus Utsch (Nr. 9521), welchen ich schon 1895 beobachtete; letzterer bildet an einem wenig bewaldeten Abhang einen umfangreichen Bestand, der das Terrain allein beherrscht und von keinem anderen Rubus unterbrochen wird. Ueber eine zweitägige Tour nach Dyhernfurth und dem nahen Gross-Pogul und dem Zobtengebirge berichte ich unten in der Gesammtübersicht. Eine dreitägige Exsceursion nach dem Mensegebirge brachte eine überraschend reiche Fülle neuer Formen, zu welcher in erster Linie Rubus Mikani Köhl. f. Güntheri und f. Bekardii (Nr. 9541 und 9542) nebst A. petraeus Köhl. (Nr. 9551) gehören. Den Ausgangspunkt meiner Touren nahm ich in Falkenhayn bei Altheide (550 m hoch), von wo der Standort der oben genannten Rubi leicht in wenigen Minuten (AR. Mikani Köhl. f. Güntheri), resp. in einer Stunde zu erreichen ist. — Eine recht weite Ver- breitung hat übrigens bei Falkenhayn der in Lief. 98 unter Nr. 9033 ausgegebene Aubus compactus Utsch f. concolor, während ich Nr. 9034 Rubus compactus f. discolor nur an einer Stelle in wenigen kleinen Sträuchern wiederfand. Die Mehrzahl der nachfolgenden Diagnosen hat, wie im Vor- jahre, Herrn Sanitätsrath Dr. Utseh-Freudenberg zum Verfasser ; im andern Falle wurde der Autor genannt. — Alle Diagnosen finden sich auch auf den Etiquetten in Lief. CV. des Herbarium Euro- paeum, auf welches sich die beigefügten Nr. beziehen. Nr. 9503. Rubus Daenitzii Utsch f. fene eglandulosa — R. Schleicheri X bifrons. Stacheln und Blätter wie bei AR. bifrons. Drüsen und Blütenstand gehören R. Schleicheri an. — Von mir in der Karoschker Schonung bei Sitten (Obernigk), 150 m hoch, am 14. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9504. R. Bayeri') X thyrsanthus = R. Schleicheri X Güntheri X bellardii X thyrsanthus. Schössling und Blätter wie bei R. thyrsanthus; die zerstreuten Drüsen und die verkürzten, zum Theile gebogenen Stacheln sind durch R. Schleicheri und R. Bel- lardıi zu erklären, der rundliche Blattschnitt durch R. Bellardii. 1) Vgl. die zweite Note zu Nr. 9541. - 25 Die Achse des Blütenzweiges, wie auch der bewehrte Schössling, die Blätter und Rispe wie bei R. thyrsanthus und die kurzen Staub- füden wie bei Zt. Güntheri. — Von mir an einem Feldwege in der Nähe der Oberförsterei Nesselgrund im Mensegebirge am 9. Juli, 650 m hoch gesammelt. Nr. 9505. R. brachyadenes Waisb. n. sp. Steht durch kurzgestielte Drüsen und kleine, rosenfarbige Blüten dem R. rudıs Wh. et N. und dem R. scaber Wh. et N. nahe, ist jedoch von diesen beiden durch längere, den Durchmesser der Schösslinge oft überragende, gerade, wenig rückwärts geneigte Stacheln, die kurz zugespitzten, an der Rückseite dünnfilzigen Blättchen, ferner durch die nebst kurzem Filz abstehende Behaarung, die zahlreichen dünnen geraden Stacheln der Rispe, endlich durch die nach der Blüte auf- gerichteten, der meist schlecht entwickelten Frucht anliegenden Kelehzipfel, durch die kurzen Staubfäden, welche die Griffel nicht überragen, und die behaarten Fruchtknoten gut zu unterscheiden. — Dr. Waisbeeker. — Vom Autor bei Güns in Ungarn am 12. Juli 1895 gesammelt. Nr. 9509. R. caesius X Mikani f. Güntheri. Blätter unterseits, besonders an den Nerven etwas abstehend, seidie be- haart, deuten auf AR. vestitus, Stacheln des Blütenzweiges zum Theile hakig, Blättchen eingeschnitten ‚gesägt auf R. Schleicher:, Blättchen breit, fast rundlich, Stacheln des Blattstieles meist gerade auf R. Bellardit: hin; schwärzliche Borsten und Drüsen, sowie weiss- grau filzige Kelche erinnern an A. Güntheri; sonst wie FR. caesius. — Von mir am 17. Juli 1897 an einem Wege durch die Schonung im Walde bei Skarsine (Breslau) gesammelt. Dieser Bastard bildet dort sehr niedrige. etwa 20cm hohe, bis in die Schonung ziehende Gebüsche, besonders auf dem wenig betretenen Wege. Nr. 9510. R. caesius X plicatus X macrophyllus. — R. caesius nicht zweifelhaft: AR. plicatus in fast kahlem Schössling. den Stacheln. dem Blattschnitt, den grünen Kelchen und auf- gerichteten Haaren der Blütenstiele kenntlich. Auf AR. macro- phyllus weisen hin: sichelige Stacheln des Blütenzweiges in der dem R. macrophylius ähnlichen Rispe, zottige Kelche und rothe Blumenblätter. — Von mir in einem Kiefernwalde bei Gross- Pogul (Dyhernfurth) am 3. Juli (120 m) gesammelt; sehr häufig. Nr. 9511. R. caesiuns X pubescens. — R. caesius unver- kennbar; zum Theil gebogene Stacheln, breit eiförmige, klein ge- sägte, unterseits graugrüne weichhaarige Blättchen, derbe kleine, sebogene Stacheln der Rispe sprechen für R. pubescens. — In Gebüschen an dem Oderabhang bei Gross-Pogul (Dyhernfurth), 120 m, von mir gesammelt am 3. Juli 1597. Nr. 9512. R. caesius X (pubescens X candicans). Herz- eiförmige, unterseits sammt-weichhaarige, feingezähnte Blättchen deuten Zr. pubescens. langgespitzte, doppelt gesägte dagegen R. can- dicans an. Sonst wie At. cuesius. — Von mir im Riemberger Walde bei Oberniek, 180 m hoch, am 3. August 1897 gesammelt. 26 Nr. 9513. R. caesius X pubescens X (Sprengelii X villicaulis). Untere Seitenblättchen sitzend (R. caesius):; Blätter unterseits sammtig-weissfilzig, Stacheln des Blütenzweiges derb- sichelig (R. pubescens), Schössling licht behaart, mit geraden und sicheligen bis 4 mm langen Stacheln bewehrt, daneben Sitzdrüsen, Stacheln des Blattstieles fast hakig, Blättchen etwas eckig-gesägt (R. Sprengelü); sonst wie R. villicaulis. — In einem Wäldchen am Fusse des Weinberges (Zobtengebirge), in der Nähe von Klein- Kniegenitz am 29. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9514. R. caesius X sanctus X vestitus. Blättehen oberseits wie R. sanctus, unterseits wie R. vestitus behaart; zahl- reiche Stacheln gerade wie Fr. vestitus; übrigens wie andere Hy- briden des caesius. — Auf einer Wiese am Blato bei Mostar (Hercegovina), 300 m hoch, am 8. Juni 1897 von mir gesammelt. — Sehr zahlreiche Gebüsche, geschützt durch dichte Heekenzäune. Nr. 9515. R. caesius X serpens X macrophyllus f. monstrosa. Zum Theil sitzende Seitenblättchen und die Gestalt der Kelchzipfel zeigen R. caesius an. Länger gestielte Blättehen findet man auch bei anderen derartigen Formen. AR. serpens macht sich kenntlich durch die sehr kleinen Stacheln, zahlreiche Drüsen und längliche Blattform. Blattschnitt, grobe Bezahnung und Blüten- stand sind A. macrophyllus ähnlich. — Im Walde an der Nessel- grunder Sägemühle bei Falkenhayn (Mensegebirge). 600 m hoch, von mir am 8. Juli 1897 gesammelt. — Nicht zahlreich, aber in sehr üppigen Gebüschen. Nr. 9516. R. caesius X serpens X thyrsanthus. Blätter und Blütenstand erinnern an R. thyrsanthus, sehr kleine Stacheln, über den Blütenzweig zerstreute kleine Drüsen und aufrechte Kelche an A. serpens, breite, kurz zugespitzte, scharf gesägte Blättchen, sitzende Seitenblättchen des Blütenzweiges an A. caesius. — Von mir am Waldrande des Weges nach dem Gneisenauberge hei Öbernigk, 180 m hoch, am 14. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9917. R. caesius X vestitus X sanctus. Blättchen oberseits wie A. sanctus, unterseits von R. vestitus behaart, übrigens wie andere Hybriden des R. caesius. — Von mir zwischen Wein- gärten oberhalb des Nordlagers, 70 m hoch, bei Mostar (Hercego- vina) gesammelt am 4. Juni 1897. Nr. 9518. R. candicans X macrophyllus. Die doppelt gesägten Blättchen des Blütenzweiges, unterseits blassgrüne Blätter und zum Theil gering bewehrte Blütenstiele zeigen A. candicans an; Blätter und Rispe wie R. macrophyllus. — In Gebüschen an einem Oderabhang bei Gross-Pogul (Dyhernfurth), 120 m hoch. von mir gesammelt am 3. Juli 1897. — Nur ein Gebüsch, aber gross und üppig. Nr. 9519. R. (candicans X macrophyllus) X plicatus. R. candicans nur angedeutet durch blassgrüne, zum Theil vorn doppelt gesägte Blättchen des Blütenzweiges: letzterer (mit zottigen Blütenstielen und rothen Blumenblättern) weist auf R. macrophylius 27 hin. Dem R. plicatus gehören an: die Rispe und der Schössling mit kurzgestielten Seitenblättehen und stark gekrümmten Stacheln der Blattstiele.e — Im Birkwalde am evangelischen Kirchhofe bei Dyhernfurth, 130 m hoch, von mir am 3. Juli 1897 gesammelt. — Die zahlreichen Gebüsche bilden, wie die des R. Rricheubachri Köhl. f. rubriflora (Nr. 9070), welcher sich dicht daneben findet. ein Ganzes, nicht durchsetzt von anderen Rubi. Nr. 9520. R. candicans X ulmifolius. Schössling und Blättehen R. ulmifolius ähnlich; Stacheln der Blütenzweige und der Rispe wie bei AR. candicans. — Ueber Ssandort vgl. Nr. 9517. Nr. 9521. R. capitulatus Utseh, n. hybr. = R. Schleicher: X Bellardii. Blütenstand dieht gedrängt, kopfig. Die zum Theile hakigen Stacheln des Blütenzweiges, die grob gesägten Blättchen. ferner die etwas filzigen Kelche gehören dem AR. Schleicheri an; sonst wie AR. Bellardii. — An einem Abhang in der Schonung des Waldes zwischen Öber-Glauche und Skarsine, 184 m hoch. von mir am 17. Juli 1997 gesammelt. — Sehr zahlreiche, einheitliche. aber niedrige Gebüsche bildend. Nr. 9531. R. heterophyllus Utsch, n. hybr. f. Schleicher: R. hbavaricus X serpens —= R. (bifrons X Bellardii X Schleicher:i) x serpens. Stacheln und Blattform wie bei R. bifrons, Blättchen breit, klein gesägt (R. bellardir), Stacheln des Blattstieles zum Theile hakig, Rispe schmal (A. Schleicheri); letztere mit Beiästchen, Stacheln und Drüsen wie bei R. serpens. — Von OÖ. Preehtels- bauer im Waldgebüsch bei Unterkreuzberg (Freyung v. W.) in Bayern, 660 m hoch, im August 1897 gesammelt. Nr. 9532. R. heterophyllus Utsch, n. hybr. f. serpeus. Stacheln gerade, Blättchen herzeiförmig, vorn ungleich gesägt (R. bifrons), breit, unterseits spärlich behaart (R. Bellardi:). Stacheln zum Theil hakig (RA. Schleicheri), klein, ungleich, Drüsen kurz, Rispe gross mit Beiästchen (R. serpens). — Im Hüttenwald bei Bierhütte (Freyung v. W.) in Bayern, 670 m hoch, von 0. Prechtelsbauer am 6. August 1897 gesammelt. Nr. 9533. R. hirtus x Güntheri. Zahlreiche lange Drüsen und Borsten am Schössling und Blütenzweig, filzige Blütenstiele und Kelehe und kurze Staubfäden gehören R. Güntheri, Bewehrung. Blätter und Rispenbau dem R. hirtus an. — An einem Hohlwege auf dem Hemmerich bei Hohenwiese (Schmiedeberg) im Riesen- gebirge, 550 m hoch, von mir am 22. Juli gesammelt. Nr. 9536. R. macrophyllus W.etNN. f. sollingiaca Kretzer. Stieldrüsen auf Deekblättern und Kelchen; Blüten klein: häufige, constante Form am Soltgrunde Kretzer. — Vom Autor im Wesergebiet bei Boffzen (Soltgrund) am 18. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9537. E&. macrophyllus X candicans f. cordifolia. Spärlich behaarter Schössling, Blattschnitt und unvollkommen aus- gebildete, nur durch Zacken angedeutete doppelte Bezahnung der ' Blättchen des Blütenzweiges, sowie kürzere Stacheln derselben haben ihren Ursprung in R. macrophyllus. Sonst wie R. candicans. 28 — Im Walde an der Nesselgrunder Sägemühle (bei Falkenhayn) im Mensegebirge, 600 m hoch, von mir am 9. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9538. R. macrophyllus X candicans f. elliptica. Die zerstreute Behaarung des Schösslings, die stellenweise fast abstehende Behaarung auf der Blattunterseite und die zerstreute Behaarung auf der Blattoberseite, die weniger ausgeprägte Bezahnung der Blätter weisen auf A. macrophyllus hin; sonst wie R. candicans. — Am Waldrande zwischen Falkenhayn und der Nesselgrunder Sägemühle (Mensegebirge), 600 m hoch, von mir am 9. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9540. R. Menkei W. et N. f. diversifolia Kretzer. Sehösslingsblätter dreizählig und fussförmig (vier- und fünfzählig. Kretzer. — Vom Autor im Wesergebiet (Solling, Fürstenberg) am 19. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9541. R. Mıkani Köhl.') f. Bellardı = R. vestitus X Bayeri?). Zahlreiche gerade Stacheln, beiderseits, aber unterseits auf den Nerven abstehend behaarte, zum Theil rundliche Blättchen weisen auf R. vestitus und der Blattschnitt auf AR. Dayeri; zum Theil hakige Stacheln und doppelt gesägte Blättchen gehören R. Schleicher an, livide Blätter, dicht weissfilzige Blütenstiele und Kelehe, ziemlich kurze Staubfäden dem R. Güntheri und dreizählige, feingesägte Blättchen, lange rothe Drüsen am Schössling und die dichte Bestachelung an Blütenstielen und Kelehen dem R. Bellardii an. — Im Felsgeröll einer Schonung bei Pohldorf (Falkenhayn), 650 m hoch, im Mensegebirge von mir am 8. Juli gesammelt. — Auf keiner meiner Touren habe ich einen Rubus in so grosser Zahl gesehen, wie diese Seltenheit an dem Abhang dieser Schonung. — Der sehr beschwerliche Abstieg brachte mich am Rande der Schonung zu Nr. 9551, dem Ji. petrueus Köhl., war also in hohem Grade lohnend. Nr. 9542. R. Mikani Köhl. f. Güntheri = R. vestitus X Bayeri. Schössling und Blätter wie A. Bayeri; die rundliche Form der Blättehen und der Blütenzweige erinnern an AR. vestitus, sind aber feinstachelig und drüsig wie k. Bayeri und oberwärts sehwarz- drüsig; die verkürzten Staubfäden weisen auf A. Güntheri. (Auf den Exemplaren finden sich weisslich-gelbe Polster, veranlasst durch Phyllerium Rubi Fr.) — An der Nesselgrunder Sägemühle bei Falkenhayn, 600 m hoch, im Mensegebirge einen etwa 5—6 m? grossen Steinhaufen überziehend; von mir am 8. Juli gesammelt. — Die glänzend schwarzen Früchte sind überaus süss und wohl- schmeckend. Nr. 9543. R. Mikani Köhl. f. vestita = R. vestitus X Dayeri. Blätter zweizeilig behaart, Blumenblätter roth (A. vestitus), Blätter 1) Sihe Wimmer et Grabowski, Flora Silesiae, Pars II, Vol. I, pag. 56. 1829. 2) Zur Erklärnng der Diagnose sei bemerkt, dass Dr. Utsch in seinen „Hybriden des Genus Rujbus“, im Jahresberichte des Westfälischen Prov.- Vereines für Wissenschaft und Kunst“, 1896, pag. 30, Rubus Bayeri Forke für den Bastard R. Schleicheri X (Güntheri X Bellardü) hält. 29 fast doppelt gesägt, Stacheln des Blütenzweiges zum Theile hakig (R. Schleicheri), Blättchen rundlich, Stacheln des Blattstieles gerade, Kelche halb abstehend (R. Pellardii), Staubfäden so lang wie der Griffel (R. Güntheri). — Im Walde an den Gründelfällen bei Schmiedeberg, 550 m hoch, im Riesengebirge von mir am 21. Juli gesammelt. — Diese Brombeere tritt überall am Wege von den Gründelfallen bis zur Forstbaude auf. (Schluss folgt.) Literatur-Uebersicht '\. November 1897. Bornmüller J. Rhamnus orbieulata Bornm. (Botan. Centralbl. Bd. LXXI. Nr. 7. S. 225229). 8°. Von dem unter diesem Namen vom Verf. in der österr.-botan. Zeitschr. 1887 publieirten Rhamnus hat Sagorski in diesem Jahre am Original- standorte (Cattaro) reiches Materiale gesammelt. Dasselbe ergab die nahe Verwandtschaft mit .R. intermedia und machte eine Namensänderung nöthig. Verf. nennt die Pflanze jetzt R. Sagorskit. Bresadola @. e Saceardo P. A. Enumerazione dei Funghi della Valsesia raceolti dal Ch. Ab. A. Carestia (Malpighia XI. fasc. 6/8. p. 241-325). 8°. Celakovsky J. L. Eine merkwürdige Oulturform von Philadelphus (Ber. d. deutschen botan. Ges. Bd. XV. Heft 8. S. 448—456). 8°. 12 Fig. Beschreibung einer im Chudenicer Parke (Böhmen) aufgetretenen Philadelphus-Form mit eingeschlechtigen weiblichen Blüten, die Verf. Ph. coronarius f. vidua nennt (Ph. coronarius X latifolius?), ferner Bemer- kungen über das Androeceum von Philadelphus überhaupt. Cieslar A. Ueber den Ligningehalt einiger Nadelhölzer (Mitth. aus d. forstl. Versuchswesen Oesterr. 1897. Heft 23). 4°. 40 S. Dörfler J. Der Banater Standort des Dotrychium Virginianum (L.) Sw. (Allg. botan. Zeitschr. 1897, Nr. 11. S. 172—174). 8°. Nähere Angaben über das Vorkommen des B. V. bei Karlsdorf nächst Neu-Moldovao. — — Jahreskatalog pro 1897/98 der Wiener botan. Tauschanstalt. Wien (Selbstverlag). 4°. S. 69—88. Ausführlich beschrieben werden hier Tulipa Callieri Halacsy et Lev. spee. nov. (Tauria prope Sudak; leg. Callier), Nareissus Benacensis Porta spec. nov. (Ital. sup. Breseia; leg. Porta). Phyteuma laziflorum Beyer (S. Germano in den grajischen Alpen, leg. Beyer). — Im Uebrigen vergl. S. 36. 1) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 90 FialaFr. Viola Deckiana n. sp. e sectione Melanium. (Wissensch. Mitth. aus Bosnien und der Hercegovina. V. Bd.) gr. 8°. 28. 1 Farbentafel. Fundorte: Smolirgebirge im Bez. Zep“e und zwischen Bugojno und Kupre®. Figdor W. Ueber die Ursachen der Anisophyllie. (Ber. d. deutschen botan. Ges. XV. S. (70)—(79).) 8°. Wichtigste Resultate: 1. Die Anisophyllie gleicht sich, was bisher im Allgemeinen ohne Widerspruch als richtig anerkannt wurde, im Laufe der Weiterentwickluug eines Sprosses allmälig aus und zwar unter dem Einflusse des Lichtes. 2. Unter dem Einflusse desselben Factors findet schliesslich eine Umkehrung der Anisophyllie — Strobilanthes Mani ausgenommen — statt, so zwar, dass die auf der morphologischen Oberseite befindlichen ursprünglich kleinen Blätter zu grossen werden und umgekehrt. Freyn J. Ueber neue und bemerkenswerthe orientalische Pflanzen- arten. (Schluss.) (Bull. de l’herb. Boiss. V. Nr. 10, p. 731—281.) 8". Neu: Chamaemelum Tempskyanum Freyn et Sint., Centaurea dra- kiensis Freyn et Sint., P. kalambakensis Freyn et Sint., Hieracium dolo- pieum Freyn et Sint., H. eriobasis Freyn et Sint., H. sermonikense Freyn et Sint., Campanula luristanica Freyn, Verbascum viscidulum Freyn et Sint., V. pıindicolum Freyn et Sint., V. tymphaeum Freyn et Sint., Veronica filicaulis Freyn, Leptorhabdos glutinosa Freyn, Romulea Temp- skyana Freyn, Colchium halophilum Freyn et Bornm., ©. varians Freyn et Bornm., ©. hiemale Freyn, C. halepense Freyn. Hansgirg A. Neue Untersuchungen über den Gamo- und Karpo- tropismus, sowie über die Reiz- und Schlafbewegungen der Blüten und Laubblätter. (Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. Math.- naturw. Ol. 1896). 8°. 111 8. — — Beiträge zur Biologie und Morphologie des Pollens. (A. a. 0. 189302) 78%, 708: Holuby J. L. Erigeron acer L. und seine Varietäten in der Flora der Trentschiner Karpathen (Deutsche botan. Monatsschr. XV. Jahrg. Heft. 11. S. 285— 289). 8°. Verf. beschreibt folgende Formen von E. a.: Pf. calvescens Hol., y. amelloides Hol., ö. serotinus Hol., &. glaberrimus Hol. Kerner von Marilaun A. Pflanzenleben. 2. Aufl. 2. Bd. 24 Heft, Leipzig (Bibl. Institut). gr. 8°. S. 529—576. 2 Farbentafeln und Textill. 1 M. Kneucker A. Bemerkungen zu den „Oarices exsiecatae“. III. Lief. (Allg. botan. Zeitschr. Nr. 11. S. 177—179). 8°. Enthält u. A. folgende Angabe: Nr. 67. Carex Davalliana X echinata — (. Paponii Muret am Telferberg bei Sterzing in Tirol, leg. R. Huter. Krasser Fr. Bemerkungen über Oleum Myristicae expressum und über Oleum Maeidis. (Zeitschr. d. allgem. österr. Apotheker -Ver. LI. Jahrg. Nr. 34. S. 824—825.) 8°. — — Die Verfälschungen der Muscatnüsse und der Macis. (Zeitschr. d. allgem. österr. Apotheker-Ver. Bd. LI. Nr. 33. S. 791 — 795). 8". Lorenz v. Liburnau J. Eine fossile Halimeda aus dem Flysch von Muntigl bei Salzburg. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien. Math.-naturw. Cl. CVI. Bd. 1.—3. Heft. S. 174— 177.) 8°. 2.Taf. Beschreibung und Abbildung eines Halimeda-ähnlichen Fossiles vom genannten Standorte unter dem Namen H. Fuggeri Lor. Magnus P. Einige Bemerkungen zu Herrn Prof. Dr. Fr. Thomas’ Mittheilung über einige Exobasidien und Exoasceen. (Forstlich naturw. Zeitschr. VI. Jahrg. Heft 11. S. 435—438.) 8°. Enthält u. A. folgende Fundortsangaben: Hrobasidium Vaceinii uli- ginosi auf Vacc. Myrtillus häufig in Tirol; auf Vace. Vit. Idaea in Tirol sehr verbreitet (Magnus), Jauerburg in Krain (lg. Voss), Meltzergrund im Riesengebirge (leg. Wille), Weckelsdorfer Felsen in Böhmen (lg. A. Stef- fens); auf Vace. uliginosum in Tirol sehr verbreitet (Magnus), auf Arcto- staphylus wva ursi im Ampezzothal (Magnus). — Magnusiella Umbelli- ferarum (Rostr.) Sadeb. auf Heracleum zw. Val di Ledro und Val d’Ampola, bei Bondo in Judicarien (Raciborski), Ratzes (Sadebeck), Innichen (W. Magnus). Murr.J. Beiträge und Bemerkungen zu den Archieraceen von Tirol und Vorarlberg. IV. (Deutsche botan. Monatsschr. XV. Jahrg. Heft 11. S. 281—285.) 8°. d Kritische Bemerkungen über mehrere Formen und Fundortsangaben. Neu beschrieben wird Hieracium Weitfeldense Murr. No& Fr. Der Schulgarten des Carl Ludwigs-Gymnasiums im XII. Bezirke in Wien. I. Theil. (XIV. Jahresber. des C. L.-Gymn.) 8°. 26 S. 1 Plan. . „Nach einleitenden allgemeinen Bemerkungen über Schulgärten bei Mittelschulen und Mittheilungen über die bisherigen Bestrebungen zur Er- richtung solcher schildert Verf. die Anlage und Einrichtung des von ihm begründeten Gartens des genannten Gymnasiums. Palla E. Einige Bemerkungen über Zrichophorum atrichum und caespitosum. (Ber. d. deutschen botan. Ges. XV. Bd. 8. Heft. S. 467—471.) 8°. Verf. hat Trichophorum atrichum für Oesterreich constatirt (Tirol: St. Gertraud bei Sulden). Ferner theilt er mit, dass 7. caespitosum (L.) zwei vollständig verschiedene Arten umfasst, deren eine, 7. germanicum Palla, in der norddeutschen Tiefebene, im Harz und Schwarzwald, in den französischen und skandinavischen Tiefländern sich findet, während die zweite, T. austriacum Palla, Oesterreich, Italien, der Schweiz, den Gebirgen Frankreichs und Norwegens, Lappland, Grönland, Nordamerika und dem Himalaya angehört. „T. caespitosum“ aus Oesterreich ist durchwegs T. austriacum. Pehersdorfer A. Botanische Terminologie alphabetisch geordnet. Handbuch zur Auffindung aller in der Botanik vorkommenden lateinischen Kunstausdrücke und solcher deutschen. welche einer Erklärung bedürfen. Steyr (Selbstverlag). 8°. 58 S. 50 kr. Ein gutgemeintes Büchlein, das auch Anfängern, besonders solchen, die der lateinischen Sprache unkundig sind, gute Dienste leisten wird und in Anbetracht des niederen Preises leichter als andere analoge Bücher von diesen angeschafft werden kann. Manche Ausdrücke sind nicht glücklich erklärt, z. B. „abiens — übergehend, z. B. der Eierstock in den Griffel“ (S 5), „Spiralgefässe = Gefässe, bei welchen die Faser in schraubenförmigen Windungen die Gefässwand bildet“ (S. 49), „Ringe = Fasern, welche wag- recht zur Pflanzenachse liegen und hohle, walzige Räume bilden“ (8.45) etc. 52 Prowazek S. Die Pflanze in der Kunst. (Die Natur. 46. Jahre. Nee Sul Dilen)) Raciborski M. Eenige observaties over de zoogenaamde „Don 2- kellanziekte“. (Medd. v. h. Proefstation voor Suikerriet in Wes t- Java 22018 2250R Raciborski M. Lijer, eine gefährliche Maiskrankheit. (Ber. d. deutschen botan. Ges. XV. Bd. Heft 8. S. 415—478.) 8°. Beschreibung einer auf Java häufigen Erkrankung des Maises, die von den Eingeborenen „Lijer“ genannt wird und durch eine neue Peronospora- Art (P. Maydis Racib.) verursacht wird. Scherffel A. Phaeomarasmius, ein neues Agarieineen - Genus. (Schluss.) Hedwigia. XXX VI. Bd. Heft 5. S.289 290.) 8°. 3 Fig. S chilberszky K. Magyurorszag flöraja különös tekintettel a gyögy- növinyek tenyesztesere. (Jahrb. d. Pharmaceuten-Congresses 1896, p. 44-51). 8°. „Die Flora von Ungarn mit besonderer Rücksicht auf die Cultur offi- cineller Pflanzen.“ Scholz E. Rhizoctonia Strobi, ein neuer Parasit der Weymouths- kiefer. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. Wien. XLVII. Bd. Heft 8. S. 541—555. 8°. 6 Abb.) Eingehende Beschreibung einer durch einen Pilz verursachten Erkran- kung von Pinus Strobus im österreichischen Karste. Es gelang noch nicht, Fruchtkörperbildung des Pilzes zu beobachten, weshalb ihn Verf. in die prov. Gattung Rhizoctonia stellt. Storek J. R. v. Die Pflanze in der Kunst. Ein Vorlagenwerk für den Zeichenunterricht. 1. Supplem.-Heft. Wien (Waldheim). Fol. 6 Mat. 10, M. Wiesbaur J. Die Conservirung der Naturaliensammlungen. (Natur und Offenbarung. 43. Bd.) 8°. 40 8. Kurze Anweisung über Mittel zur Conservirung von Naturalien, ins- besondere botanischen Sammlungen (Schwefelkohlenstoff, Carbolspiritus, Sublimat, Naphtalin, Arsenik, Formol). Verf. theilt vielfach die Ergebnisse eigener Versuche mit. — Referat von „Pokorny, Naturgeschichte des Pilanzenreiches“. 20. Aufl., bearb. von Latzel u. Mik. (Oest. Literaturbl. VI. Jahrg. S. 374—375.) 4°. Verf. erwähnt in diesem Referate der Pulmonaria bohemica W iesb. (hybr. nov.) = P. obscura X officinalis. Winter P. Zur Flora Carniolica. V. (Deutsche botan. Monatsschr. XV. Jahrg. Heft 11, S. 297—298.) 8°. Fortsetzung eines Ueberbliekes über die Geschichte der floristischen Erforschung; behandelt Fleischmann und Graf. AschersonP. Mittheilungen über einige neue, interessante Pflanze n- funde in der Provinz Brandenburg. (Verh. d. botan. Ver. der Pro- vinz Brandenburg. XXX. Bd. S. XXXIV—XLHI). 8°. Betrifft Potamogeton sparganiifolius, Convallaria majalis var. rosea, Chenopodium carinatum, Carex obtusata. — Wie alle ähnlichen Mitthei- 33 lungen des Verf. nicht blos von localfloristischem, sondern in Bezug auf Syste- matik, Biologie und Nomenclatur der betreffenden Arten von allgemeinerem Interesse. Avetta ©. Osservazioni sulla Puccinia Lojkajana Thüm. (Mal- phigia XI. fase. 6/8. p. 236—240). 8°. Vorläufige Mittheilung über die Biologie dieser Art. Bei der Auf- zählung der bisher bekannten wenigen Standorte und Nährpflanzen übersieht Verf., dass die Art von Wettstein auf Muscari racemosum in Wien auf- gefunden wurde. (Vergl. Kerner Schedae ad Flor. Austr. Hung. V. p, 108.) Bley Fr. Botanisches Bilderbuch für Jung und Alt. I. Theil. Um- fassend die Flora der ersten Jahreshälfte. Mit Text von Berdrow. Berlin (G. Schmidt.) 4°. 95. und 216 Bilder auf 24 Farbentafeln. Mk. 6. Farbige Abbildungen und Beschreibungen der wichtigsten wildwach- senden und cultivirten Pflanzen der Heimat der Aufblühzeit nach geordnet. Das hübsch ausgestattete Buch ist jedenfalls geeignet, Anfängern die Kenntniss von Pflanzenformen in leichter und angenehmer Art zu vermitteln. Bubeni P. Flora pyrenaea per ordines naturales gradatim digesta. Opus posthumum eurante OÖ. Penzig. Vol. I. Mailand (U. Hoepli). 8°. p. 554. — Mk. 16. Chodat R. Stapfia Chod. Un nouveau genre de Palmellactes. (Bull. de l’herb. Boiss. V. Nr. 11. p. e839—947.) 8°. 1 Taf. Ausführliche Beschreibung des Baues einer von Stapf bei Hallstatt in Oberösterreich entdeckten neuen Palmellacee. Einzige Art: $. eylindrica Chod. Cogniaux A. Un nouvelle espere de Momordica du Sambese. (Bull. de l’herb. Boiss. V. Nr. 7.) 8°. p. 1. M. fascieulata Cogn. Africa aequat.-austr.: Bassin du Sambese a Bo- ruma, leg. Menyhart. Durand Th. et Wildeman E. Materiaux pour la flore du Congo. 1. fasce. (Bull. de la Soc. roy. de Bot. de Belg. XXXVI. Tom. 2. fase. p. 47-97.) 8°. 3 Tab. Engler. Die natürlichen Pflanzenfamilien. 136. Lief. Leipzig (W. Engelmann). 8°. — Mk. 1:50. Die Lieferung enthält Nachträge zu Theil IV. 3a, 35, 4, 5, und zwar zu den Familien der: Polemoniaceae, Hydrophyllaceae (Harms), Borragi- naceae (Gürke und Harms), Verbenaceae, Labiatae (Briquet), Solanaceae, Serophulariaceae (Wettstein), Orobanchaceae (Engler), Gesneriaceae “Fritsch), Bignoniaceae (Schumann), Pedaliaceae (Harms), Globula- riaceae (Wettstein), Acanthaceae (Lindau), Myoporaceae (W ettstein), Rubiaceae (Schumann), Phrymaceae (Briquet), Caprifoliaceae, Adoxa- ‘ceae (Fritsch), Valerianaceae (Harms), Dipsacaceae (Harms), Cucur- bitaceae (Pax und Engler), Campanulaceae (Engler), Goodeniaceae (Harms), Compositae (OÖ. Hoffmann). — Angefügt ist ein Verzeichniss der Angiospermen-Gattungen, denen bis jetzt eine sichere Stellung innerhalb einer Familie nicht angewiesen werden kann, ausgearbeitet von Harms. Eriksson J. Weitere Beobachtungen über die Specialisirung des Getreideschwarzrostes. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten. Bd. VI. Heft 4. S. 198—202.) 8°. ; Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1898. 3 34 Hamberg K. H. R. Enumeratio plantarum Sueciae, Norvegiae, Fenniae et Daniae. Stockholm. 133 pi Höck F. Allerweltspflanzen in unserer heimischen Flora. (Deutsche botan. Monatsschr. 1897. Heft 8, 10, 11.) 8°. Behandelt die geographische Verbreitung von Capsella b. p., Stellaria media, Portulaca oleracea, Krigeron canadense, Samolus Valerandi, Sola- num nigrum, Lamium amplexicaule, Chenopodium album, Ch. murale, Urtica dioica, U. urens, Potamogeton natans, Jumcus bufomius, Cynodon dactylon. (Forts. folgt). Kuckuck P. Beiträge zur Kenntniss der Meeresalgen. Kiel und Leipzig (Lipsius und Fischer). 4°. 46 S. 7 Taf. Inhalt: 1. Ueber Rhododermis parasitica Batt. 2. Ueber Rhodo- chorton membranaceum Magn. 3. Die Gattung Mikrosyphar Kuck. 4. Ueber zwei höhlenbewohnende Phaeosporeen. Kükenthal G. Die Formenkreise des Carex graeilis Gurt. und O. vulgaris Fr. (Allgem. botan. Zeitschr. 1897. Nr. 10 u. 11.) 8°. Lampert K. Das Leben der Binnengewässer. 5. Lief. Leipzig (Tauchnitz). gr. 8°. S. 193—240. 1 Abb. — Mk. 1:50. Lidforss B. Zur Physiologie des pflanzlichen Zellkernes. (Acta soc. physiogr. Lund. Tom. VIIL) 4°. 28 S. 1 Farbentafel. Mönkemeyer W. Die Sumpf- und Wasserpflanzen. Ihre Be- schreibung, Öultur und Verwendung. Berlin (G. Schmidt). 8°. 189 S. 126 Abb. — Mk. 4:50. Bei der grossen Beliebtheit, deren sich Sumpf- und Wasserpflanzen in der Gärtnerei und bei den Anlagen von Aquarien erfreuen, insbesondere aber in Anbetracht ihrer grossen Wichtigkeit für botanische Gärten ist es sehr erwünscht, dass ein "erfahrener Züchter, wie der Verf., seine Erfah- rungen mittheilt. Aber auch sonst ist das Buch geeignet, eine vollkommene Örientirung bezüglich der Sumpf- und Wasserpflanzen zu erleichtern; wesentlich tragen dazu die schönen Abbildungen bei. Murbeck S. Contributions ä la connaissance de la flore du Nord- Ouest de l’Afrique et specialement de la Tunisie I. Ranuneulaceae — Cueurbitaceae. (Acta reg. soc. Physiogr. Lund. Tom VIII.) 4°. 132 p. 6 Taf. Verf. hat 1896 eine botanische Forschungsreise in das im Titel ge- nannte Gebiet unternommen, und publieirt hiermit den ersten Theil seiner Ergebnisse. Die mit echt skandinavischer Gründlichkeit ausgeführte Arbeit ist ein überaus wichtiger Beitrag zur Kenntniss der Flora von Nordwest-Afrika. Pfeffer W. Pflanzenphysiologie. Ein Handbuch der Lehre vom Stoffwechsel und Kraftwechsel in der Pflanze. Zweite völlig um- a Auflage. 1. Band. Stoffwechsel. (Wilh. Engelmann). . 620 S. 70 F. 70 Fig. — Mk. 20. Ein grösseres Geschenk hat die wissenschaftliche Botanik seit vielen Deeennien nicht erhalten, als das vorliegende Buch Pfeffer’s, welches nun nach fünfjähriger angestrengtester Arbeit von dem Meister unserer physio- logischen Forschung im ersten Bande uns vorgelegt wurde. Es ist für einen Jeden, welcher seit einer längeren Reihe von Jahren sich mit unserer Wissen- schaft beschäftigt hat, klar, dass eine Neuauflage der 1880 erschienenen 39 Pfeffer’schen Physiologie heute ein ganz neues Buch sein müsste, welches mit der ersten Auflage gerade den Titel gemeinsam hat. Die glänzende Anordnung des Riesenstoffes und der durchdringende kritische Scharfblick des Verfassers zeigt sich nun am besten in dem Umstande, dass auch heute noch die allgemeinen Capitel des Buches wie festgefügte Säulen aufrecht stehen, wenn auch der darauf ruhende Bau durch die rastlose Arbeit zahl- reicher Forscher sich allmälig ausgedehnt hat und in gar manchen Einzel- heiten den Stempel der Vollendung an sich trägt. Dass ein jeder Botaniker, wenn auch nicht speciell Physiologe, das monumentale Werk in seiner Handbibliothek besitzen und genau Studiren müssen wird, ist ja natürlich, und um so eher kann sich Ref. darauf be- schränken, nur einige neuere und neueste Gesichtspunkte von hohem all- gemeinen Interesse daraus zu erwähnen, ohne eine wirkliche Besprechung zu geben. Letztere müsste entsprechend ausgeführt fast: selbst ein kleines Buch ausfüllen. So ist beispielsweise von allgemeinstem, höchstem Interesse (auch für den Zoologen und T'hierphysiologen) das zweite Capitel: „Morphologisch- physiologische Vorbemerkungen“, in welchem eine ungemein detail- und inhaltsreiche, äusserst fesselnd und geistvoll geschriebene Morphologie und allgemeine Physiologie des Protoplasma gegeben wird. Dieser Abschnitt bildet ein helles Streiflicht der modernen Forschungsepoche und kennzeichnet auf das Lebhafteste den Charakter Pfeffer’scher Darstellungskraft und For- schungsmethode, wo doch so zahlreiche grundlegende Arbeiten des Verfassers oftmals berührt werden mussten. Ich verweise hier nur auf die Darstellung der Thatsache, dass das lebende Protoplasma nur in stetem Werden und Vergehen existirt, sowie das Planetensystem in stetigem Wechsel ein stetes Ganzes bildet, und wie hierzu ein besonderer Stoffwechsel (Betriebsstoff- wechsel) nöthig ist. Die Wechselbeziehungen zwischen Zellkern und Proto- plasma werden zum ersten Male ausführlich gewürdigt und an die über- triebenen Vorstellungen von der Bedeutung des Zellkernes wird der Mass- stab einer verdienten Kritik angelegt. Die leider vielfach in Aufnahme ge- kommene phantastische Plasmatheorie O. Loew’s („actives Albumin“) erfährt eine eingehende Zurückweisung. Der durch die moderne physikalisch-chemische Forschung bereits weit- überholte Nägeli’sche Theorie der Molecularstructur organisirter Körper wird natürlich in ihrer ursprünglichen Form auch von Pfeffer nicht mehr ver- treten. Auf das die Mechanik des Stoffaustausches behandelnde Capitel sei ganz besonders hingewiesen, weil dasselbe auf den Fundamenten eigenster Forschung aufgebaut ist und in seiner concisen Zusammenstellung ein voll- ständiges Bild der einschlägigen Fragen bietet, welche allgemeinste physio- logische Bedeutung besitzen. Die ausgezeichneten Arbeiten Schwendener’s, Leitgeb’s u. A. über den Spaltöffnungsapparat bilden in dem Abschnitte über Mechanik des Gasaustausches eine werthvolle Bereicherung des Thatsachenmateriales. Dass im Weiteren die Wasserfrage die nothwendige scharfkritische Behandlung erfährt, ist selbstverständlich. Bezüglich der Betheiligung der rothen Strahlen als maximalwirksanıster Factor bei der photosynthetischen Assimilation hat sich Pfeffer für den Engelmann’schen Standpunkt entschieden. Dass sich betrefis der Kohlensäure-Assimilation durch nitrifieirende Organismen im Dunkeln, betreffs der Aschenbestandtheile der Pflanzen vielfach Punkte des höchsten Interesses ergeben in Folge zahlreicher neuer Arbeiten, brauche ich nicht erst hervorzuheben. Ich will nur noch ganz besonders hinweisen auf das Capitel über die Assimilation freien Stickstoffes und vor allem Anderen auf die glänzende Behandlung des anaeroben Stoffwechsels. Der zweite Band des Werkes, welcher in etwa zwei Jahren erscheinen dürfte, wird unter dem Titel „Kraftwechsel“ hauptsächlich die Wachsthums- vorgänge und Reizbewegungen zu behandeln haben, und damit werden wir 3* 36 endlich ein langersehntes, allen Ansprüchen der heutigen Wissenschaft nach- kommendes grosses Handbuch der physiologischen Botanik vollständig besitzen. Die Verlagshandlung hat das Werk, dessen erster Band nahezu den doppelten Umfang der ersten Auflage besitzt, in dankenswerther Weise aus- gestattet. Czapek. Rouy G. Flore de France ou description des plantes qui croissent spontandment en France, en Corse et en Alsace-Lorraine. Tome IV. Paris. (E. Deyrolle). 8°. 313 p. — Fres. 6. Der vorliegende Band umfasst Droseraceae, Monotropaceae, Malvaceae, Lineae, Geraniaceae, Zygophyllaceae, Rutaceae, Fraxineae, Sapindaceae, Tliceae, Celastrineae, Rhamneae, Simarubaceae, Anacardiaceae, Leguminosae (Beginn). — — Illustrationes plantarum Europae rariorum. Fase. VIII. Paris (Deyrolle). 4°. pl. 175—200. — Fres. 50. — — Revision du genre Onopordon. Paris (Deyrolle). 8°. 23 p. 25 pl. — Fres. 15. Schinz H. Die Pflanzenwelt Deutsch-Südwest-Afrika’s. II. (Bull. de l’herb. Boiss. V.) 8°. p. 59—101. Schwarz A. F. Phanerogamen- und Gefässkryptogamen-Flora der Umgebung von Nürnberg-Erlangen und des angrenzenden Theiles des fränkischen Jura. (Abh. der naturhist. Gesellsch. Nürnberg. X. Bd. V. Heft. S. 185—204 und 1—162.) 8°. Der vorliegende Theil enthält Nachträge zum allgemeinen Theil und den Beginn des speciellen. Derselbe umfasst einen Theil der Choripetalen von den Ranunculaceen bis zu den Rutaceen; er enthält genaue Beschrei- bungen und detaillirte Verbreitungsangaben; die Arbeit zeigt ebenso sorg- fältige Literaturbenützung wie eigene Untersuchung. Webber J. H. Notes on the feeundation of Zamıa and the pollen tube apparatus of Gingko. (Bot. Gazette. XXIV. Nr. 4. p. 225 bis 235.) 8°. 1 Taf. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Der Jahreskatalog pro 1897/98 der Wiener botanischen Tauschanstalt, welehe unter der Leitung J. Dörfler's steht, ist eben erschienen. Derselbe übertrifft noch alle vorhergehenden an Reichaltigkeit und an Werth der angebotenen Pflanzen. Ins- besondere Gruppe V und VI enthält eine grosse Zahl neuer und höchst seltener Pflanzen; viele der letzteren waren wohl noch nie- mals in Tausch oder käuflich zu haben. Besonders hervorgehoben sei, dass nach Erfahrungen des Ref. die Pflanzen, welche die Tausch- anstalt anbietet, musterhaft präparirt, richtig bestimmt und sorg- fältig etikettirt sind. Der Katalog kann bei dem Herausgeber J. Dörfler, Wien, IIL, Barichgasse 36, bezogen werden. 37 Von dem Exsicaten-Werke L. Chevallier, „Plantae Sa- harae algeriensis“ ist die zweite Lieferung, umfassend Nr. 123 bis 254, erschienen. Sie enthält Pilanzen aus der Umgebung von Laghouat, von verschiedenen Orten des Mzab, sowie aus Metlili und Quargla. Preise per Centurie 72 Mark. (Adresse: L. Chevallier, Precigne, “Sarthe. Frankreieh.) Der Tausch- und Eeufkatalog der Lunds Botaniska Före- ning für 1897 ist erschienen. Er ist wieder ausserordentlich reich an seltenen Arten (Phanerogamen und Kryptogamen). Anfragen sind an den Secretär N. Hermann Nilsson zu richten. Roumegouere 6. Fungi exsiceati praeeipue Gallici. Oent. LXXI. (Nr. 7101— 7200.) Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathem.-naturw. Classe vom 11. November 1897. Herr Dr. A. Nalepa übersendete eine vorläufige Mittheilung über „Neue Gallmilben“ (15. Fortsetzung). In derselben werden beschrieben: Eriophyes annulatus n. sp. erzeugt das Erineum rhamni Pers. auf den Blättern von Rhamnus cathartica (Mödling, Nied.-Oest.). — E. grannulatus n. sp. erzeugt Bräunung der Blätter von Derberis vulgaris (Mödling). — E. psilonotus n. sp. ruft Erineum auf den Blättern von Eronymus verrucosus hervor (Mödling). — Trimerus eristatus n. sp. erzeugt wellige Kräuselung und Umbiegen des Randes der Blätter von (Onereus pubescens (Mödling). — 7 rhyn- chothrix n. sp. bedingt Verkrümmungen der Blätter von kanun- culus alpestris (Arosa, Schweiz; leg. Thomas). Die Generalversammlung der deutschen botanischen Gesellschaft pro 1397 fand in der Zeit vom 21.—25. September in Braunschweig statt. Die in derselben vorgenommene Neuwahl des Ausschusses ergab folgendes Resultat. Es erscheinen gewählt: zum Präsidenten Schwendener (Berlin), zum Präsidenten-Stellvertreter Vöchting (Tübingen); zu Ausschussmitgliedern: Buchenau (Bremen), Cohn (Breslau). Conwentz (Danzig), Cramer (Zürich), Drude (Dresden), Göbel (München), Haberlandt (Graz), Hegel- maier (Tübingen), Pfitzer (Heidelberg), Radlkofer (München). Reinke (Kiel), Solms-Laubaceh (Strassburg), Stahl (Jena), Strasburger (Bonn), Wiesner (Wien); zu Mitgliedern der Com- mission für die Flora von Deutschland: Freyn (Prag), Gräbner (Berlin), Haussknecht (Weimar), Luerssen (Königsberg i. P.), Sehube (Breslau). Zum Ehrenmitgliede wurde Rud. Arm. Philippi gewählt. — Es kamen Nekrologe auf Batalin, F. Müller, Ferd. 38 v. Müller, Russow, Bornemann, Strähler, Schnetzler und Taubert zum Vortrage. — Ueber den wissenschaftlichen Theil der Versammlung vergl. diese Zeitschr. 1897. Die Wahl des Berliner Vorstandes erfolgte in der am 29. Oe- tober stattgehabten Sitzung. Es wurden gewählt: zum Vorsitzenden Engler; zu dessen Stellvertretern: Kny und Wittmack; zu Schriftführern: Frank, Köhne und Urban; zu Mitgliedern der Redactionseommission: Ascherson, Magnus und Reinhardt; zum Schatzmeister: 0. Müller. Die Secretariatsgeschäfte wird auch weiterhin Dr. ©. Müller (Charlottenburg, Kaiser Friedrichstr. 35. II) führen. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. T. Fr. Hanausek wurde zum Inspector der Unter- suchungsanstalt für Lebensmittel in Wien ernannt. Prof. Albert Zimmeter ist am 15. December in Innsbruck im 49. Lebensjahre gestorben. Sein Herbar ging in den Besitz des \useums „Ferdinandeum“ in Innsbruck über. Der bekannte Rhodologe Jos. von Keller ist am 17. December in Wien im 57. Lebensjahre gestorben. Der Leiter der biologischen Station am Müggelsee, Prof. Dr. Frenzel, ist gestorben. Dem em. Director der landw. Obst- und Weinbauschule in Marburg, H. Goethe, wurde das Ritterkreuz des Franz Josef- Ordens verliehen. Dr. 6. Ostenfeld-Hansen in Kopenhagen hat seinen Namen in ©. Ostenfeld geändert. (Botan. Centralbl.) Inhalt der Jänner-Nummer: Fritsch K. Zur Systematik der Gattung Sorbus. S. 1. — Wett- steinR. v., Die Innovations-Verhältnisse von Phaseolus coccineus. (Schluss.)S.4 —HackelE., Poa Grimburgii n. sp. S. 12. — Bubäk Fr., Puccinia Seirpi DC. S. 14. — Rick J., Zur Pilzkunde Vorarlbergs. S. 17. — Baenitz Ü, Ueber seltene und neue Rubi und Rubus- Hybriden. S 22. — Literatur-Uebersicht. S. 29. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 36. — Akulemien, Botan. Gesellschatten etc. S. 37. — Personal-Nachrichten. S. 38. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: und III & 2 Mark, X—XII und XIV—XXX & 4 Mark, XXXI—XLI a 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. NB. Dieser Nummer liegt bei: Tafel I (Wettstein), Titel, Umschlag und Inhalt des XLVIl. Bandes, ferner eine Ankündigung über Dr. W. Pfeffer's Pflanzenphysiologie (ein Handbuch der Lehre vom Stoffwechsel und Kraft- wechsel in der Pflanze). — Tafel II (Bubak) folgt mit der nächsten Nummer. 39 INSERATE. VELLLELLLLELELLLLL EL L LE LEE LE LEE LS ELSE SL SSL LEE EN Die direeten P. T. Abonnenten der „.Oester- reichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1898 per Postanweisung an unsere Adresse. Abonnementpreis jährlich 16 Mark: nur sanzjährige Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. EEE EIELEFFITETENFTTFT APETTTITIIITITITIIITTTT FFFFFFFFFFTTTTTT FT I FH >35 Soeben erschienen : Dr. C. Baenitz, Herbarium Europaeum. Lief. Cll. Ungarn, Kroatien, Oesterr. Küstenland, Italien, Schweiz und Süd-Frankreich. 47 Nr. Mk. 6°—. Lief. Clll. Deutschland, Oesterreich, Belgien. 35 Nr. Mk. 5° —. Lief. CIV. Hieracium, Salix. 37 Nr. Mk. 5°—. Lief. CV. Rubus. 88 Nr. Mk. 15° —. Lief. CVI. Pteridophyta, Characeae. 57 Nr. Mk. 9°—. Lief. CVIl. Dalmatien und Hercegovina. 119 Nr. Mk. 29° —. Lief. CVIll. Bosnien, Bulgarien, Serbien (Persien). 38 Nr. Mk. 11’— Herb. Ameriecanum, Lief. XIV. 17 Nr. Mk. T7’—. Herb. Americanum,. Lief. XV. 140—170 Nr. ä& Centurie Mk. 35 °—, Einzel-Nr. & Mk. — 50. Inhaltsverzeichnisse versendet der Herausgeber: Dr. C. Baenitz in Breslau, Marienstrasse IF. EEERE WEM BER EBEREREREERB BEER BEER EEE Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der .„Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. SETTTITTTT oT Vor Kurzem ist erschienen der Jahres-Katalog pro 1897/98 der Wiener Botanischen Tauschanstalt. In diesem werden rund 4000 Pflanzen-Arten, Formen und Hybride, die in schönen und instructiven Herbar-Exemplaren vor- handen sind. angeboten. Die beiden höchstwerthigen Gruppen V und VI des Kata- loges umfassen allein 82 Nummern, und von diesen entfallen auf die letzte Werthgruppe (keine Species unter 10 Einheiten werth!) nicht weniger als 553 Nummern. Aus dem Inhalte sei vor Allem auf prächtige Novitäten aufmerksam gemacht, die noch nie in einem Tauschkataloge enthalten waren, wie z. B.: Achillea absinthoides, Aegilops Tureica, Alsine T'hessala, Alyssum Heldreichii, Anthemis, Rouyana, Campanula Hercegovina, Campanula Pelia, Cardamine Fialae, Caucalis Torgesiana, Chamaemelum Tempskyanum, Centaurea Heldreichii, Centaurea Kalabakensis, Orocus Vilmae, Euphrasia Bicknelli, Galium Reiseri, Hypericum Byzantinum, Jurinea Kilea, Knautia Byzantina, Lithospermum Zahnii, Malabaila Tempskyana, Nareissus Denacensis, Nigella Bithynica, Nymphaea Fennica, Spartina Neyrauti, Symphyandra Sporadum, Tulipa Callieri etc. Die Zahl der im Kataloge offerirten Seltenheiten ersten Ranges ist sehr bedeutend. Einen kleinen Begriff von dieser Reichhaltigkeit bietet die Nennung von Pflanzennamen wie: Achillea chrysocoma, Andrzeiowskia Cardamine, Anemone Uralensis, Artemisia Caucasica, Astragalus oxyglottis, Braya glabella, Campanula Sartoriü, Carez ursina, Centaurea sterilis, Colchicum Boissieri, Convolvulus Persieus, Crocus Susianus, Dianthus acicularis, Draba arctica, Dupontia Fischeri Erica Watsoni, Eutrema Ediwardsii, Galanthus Olgae, Matthiola odoratissima, Melandryum dieline, Mulge- dium cacalüfolium, Onobrychis Pallasii, Ranuneulus Wilanderi, Sazifraga flagellaris, Sideritis Taurica, Silene thymifolia, Stachys tetragona, Thalictrum orientale, Tri- Folium latinum, Vesicaria Tymphaea, Ventenata macra, Viola Mauriti, Asplenium lepidum, Athyrium erenatum etc. etc. Ja sogar eine Reihe solcher Arten werden diesmal zum Tausche und Kaufe angeboten, die bisher in Folge ihrer ausserordentlichen Seltenheit für fast unerreichbar galten und daher in dem Pracht- werke von 6. Rouy, „Illustrationes plantarum Europae rariorum“ photographisch reprodueirt wurden, wie z. B.: Koniga emarginata (aus Thessalien!), Ulex micranthus (aus Portugal!), zubus humulifolius (aus dem Ural!), Peucedanum obtusifolium (aus Constantinopel!), Arnica alpina (aus Lappland!), Hymenonema Laconicum (aus Laconien!), Buphor- bia acanthothamnos und Narecissus Etruscus (aus Griechenland!), Salixz pyrolifolia (aus dem Ural!), Dupontia psilosantha (aus Spitzbergen!) und Andere. Ueberdies enthält der Katalog Diagnosen neuer Arten, sowie eine grosse Zahl sorgfältig überprüfter Literatur-Nachweise und wissenschaftliche Notizen, so dass er gewiss auch Nicht- Sammlern manches Interessante bietet. Der Katalog ist (gegen Doppel-Postkarte oder Einsendung von ungebrauchten Postmarken im Werthe von 50 Pfe.) franco zu beziehen durch nd J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. N nn EEE EB NEE ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. ZLVIM. Jahrgang, N” 2. Wien, Februar 1898. | Ueber eine neue Alectorolophus-Art und das Vor- kommen saison-trimorpher Arten-Gruppen innerhalb der Gattung. Von Sy. Murbeck (Lund). (Mit Tafel IH.) A. asperulus. — Nova spec. — Caulis 1—2 dm. altus, infloreseentia excepta ex internodiis 7—9 constructus, basi eireumeirca villosiusculus, superne ad internodiorum latera alternatim puberulus, eaeterum glaber, non nigro-striolatus, e parte media ramos paucos arcuato-adscendentes plerumque emittens, inter inflore- scentiam etramificationemsummamautaphyllusautpare unico, rarius paribus foliorum duobus instruetus. Folia ceaulina2—3’5emlonga, 03—0'Scmlata,erecto-patula vel patentia, internodiis plerumque longiora,. in pagina superiore scabrida, inferiora oblongo-lanceolata, obtusiuscula, media et superiora plus minus an- guste lanceolata, versus apicem attenuata, saepius subacuta, utrinque dentibus 6—9 remotis, porreetis, parum adpressis, obtusis vel foli- orum summorum acutiusculis praedita. Bracteae supra scabridae, caeterum glabrae, infimae foliis caulinis supremis similes ealycemque fruetiferum plerumque multum superantes, mediae ovato-rhomboi- dales vel triangulari-lanceolatae, in apicem productae, calycem nihil vel parum superantes, remote dentatae; dentes inaequales, lanceolati, inferiores patuli, bis vel ter longiores quam lati, acutı, sed numquam in arıstam produeti. superiores breves, porrecti. Galyx lutescenti-viridis, nee nigro-striolatus nee maculatus, per totam superficiem pilis brevissimis acutis adpressis eglandulosis dense obsitus ideoque scabridus, fructifer diam. 11—14 mm.Corolla 12—14 mm longa, immaculata, fauce aperta; tubus leviter sursum curvatus, sub finem anthesis non elongatus, calyce paullo brevior; labium superius adscendens, leviter et aequaliter areuatum, marginibus inferioribus concavis, den- tibus flavis, subporrectis, oblique ovatis, 12mm longis, lmm latis, apice rotundato-obtusis, non truncatis; labium in- Öesterr. botan. Zeitschr. 2. Heft. 1898. 4 42 ferius superiore vix tertia parte brevius illigque non adpressum, sed horizontaliter patens vel paullum deflexum. lobis lateralibus ovato-oblongis. fere duplo longioribus quam latis. mediano brevioribus. Stylus numquam exsertus, sub finem anthesis valde reeurvus. Oapsula suborbieularis, diam. transvers. 9—11 mm. Semina valde compressa. reniformia, ala 0'8—1l mm lata praedita. Abbildune. "Taf. III. Figg. 1—3. Vorkommen. Hercegovina: Velez Planina: Auf Felsensehutt zwischen Krummbholz ete. an den nördlichen Abstürzen der Kav£ina- Spitze. 1600—1700 M.; mit Alectorolophus dinaricus (Murb.) Sterneck zusammen. — Leg. Murbeck 8. Aug. 1889. Wie aus der Beschreibung ersichtlich ist, zeichnet sich A. asperulus im Gegensatze zur Mehrzahl der Alectorolophus-Arten u. A. durch den Mechanismus aus, durch welchen gegen Ende der Anthese Selbstpollination ermöglicht wird. Das Zusammentreffen der Antheren und der Narbe in diesem Zeitpunkt wird nämlich picht wie bei den meisten Repräsentanten der Gattung durch eine während des Verlaufes der Anthese fortschreitende, mehr oder weniger bedeutende Verlängerung der Corollenröhre, sondern, da diese ihre ursprüngliche Länge fast nicht verändert, statt dessen dadurch bewirkt, dass sich die Spitze des Griffels hakenförmig abwärts und rückwärts biegt. Durch diese Anordnung stimmt A. asperulus nur mit A. minor (Ehrh.) Wimm. & Grab. und A. stenophylius (Sehur) Sterneck überein. Von diesen beiden einander sehr nahe stehenden Typen ist A. asperulus jedoch durch den Bau der Corolle scharf unterschieden: die Röhre ist nämlich nicht gerade, sondern deutlich aufwärts gebogen; die Oberlippe ist mit zwei immer kräftig entwickelten, schräg länglich-eirunden Zähnen ver- sehen; die Seitenlappen der Unterlippe sind eirund, fast doppelt so lang als breit, bei den beiden erwähnten Typen dagegen kreisrund., mit der Länge nie grösser, oft etwas kleiner als die Breite (Taf. III. Figg. 2, 4). Auch durch den Kelch, dessen Flächen nicht kahl, sondern überall mit kurzen, einzelligen, konisch zugespitzten Haaren dicht besetzt sind (Fig. 3), unterscheidet sich die hier beschriebene Art sowohlivon den continentalen Formen des 4. minor ') wie auch von 4A. stenophyllus. Schon durch die oben angegebenen Merkmale lässt sich also A. asperulus leicht von sämmitlichen bisher bekannten Species der Gattung unterscheiden. Durch seine Gesammtcharaktere nimmt 4A. asperulus eine systematische Stellung ein. die etwas genauer beleuchtet zu werden verdient. In seiner sehr werthvollen Arbeit „Beitrag zur Kenniniss der Gattung Alectorolophus All“°) theilt J. von Sterneek die 1!) In Schottland tritt an einigen Punkten eine Form von A. minor auf, die von F. B. White mit dem Namen „Rhinanthus erista-galli Var. Drum- mond-Hayi“ (The Scottish Naturalist 1886, p. 324) bezeichnet worden ist, und die nach der Originalbeschreibung und nach einem in meinem Herbar befind- lichen Exemplar (aus Clova, Forfar; leg. E. F. Linton) am Kelche ganz die- selbe Behaarung zeigt wie A. asperulus. 2) In der Öesterr. botan. Zeitschr. 1895. Taf. II. Kur Hotlith A,Haase Prag. Autor de! 45 bekannten Arten der Gattung in zwei Sectionen ein, die er folgendermassen charakterisirt: „Seetio I. Majores Stern.: Die Co- rollenröhre verlängert sich während der Anthese um ein Bedeutendes, wodurch die Antheren an die Stelle gebracht werden, an der an- fänglich die Narbe stand; Öorollenröhre stets nach aufwärts mehr oder weniger gebogen; Oberlippe mit kegelföürmigem Zahn, der länger als breit ist. — Sectio lI. Minores Stern.: Die Üorollen- röhre bleibt während der Anthese nahezu gleich lang. Am Schlusse der Anthese krümmt sich der Griffel hakenförmig nach abwärts. wodurch die Narbe den Antheren genähert wird; Corollenröhre gerade; Zahn der Oberlippe auf eine kleine ovale Kerbe redueirt.“ — Wenn man bei dieser Zweitheilung der Gattung mit Sterneck') das Hauptgewicht auf die verschiedene Anordnung für die Selbst- pollination legt. muss A. asperulus unbedingt zu der Section Mi- nores gerechnet werden. Anderseits zeigt jedoch diese Art, wie die erwähnten Sectioncharaktere angeben, sowohl durch ihre deutlich aufwärts gebogene Corollenröhre wie auch durch die kräftige Ent- wicklung der Zähne der Öberlippe eine Uebereinstimmung mit der Gruppe Majores. Die Thatsache, dass die betreffende Art Charaktere vereint, welche bisher mit gutem Recht als Kennzeichen ver- schiedener Hauptgruppen innerhalb der Gattung aufgefasst werden konnten, erhält ein noch grösseres Interesse in Folge des geolo- gischen Alters. das derselben zuzuschreiben ist. Es wurde oben betont, dass sich 4A. «sperulus auch durch die stark verlängerten Seitenloben der Unterlippe von den zwei bis jetzt bekannten J/i- nores-[ypen scharf unterscheidet; von der Mehrzahl der Majores- Species (den Gruppen A. .iequwidentati Stern. und B. Inaequi- dentati Stern.) ist diese Art durch den offenen Öorollenschlund verschieden, von den übrigen (den Gruppen 0. Alpini Stern. und D. Anomali Stern.) durch die Form der Oberlippenzähne, resp. durch die concave (nicht convexe) untere Kante der Öberlippe, und von sämmtlichen Repräsentanten der Section Majores ausserdem durch den abweichenden Mechanismus der Selbstpollination. Die Pflanze bildet also anders ausgedrückt einen relativ freistehenden Art-Typus. Aus den eingehenden und genauen Untersuchungen Sterneck’s geht jedoch zur vollen Evidenz hervor, dass die Typen, die sich in näher liegenden Zeiten ausgesondert, von ihren nächsten Verwandten hauptsächlich durch Verschiedenheiten des vegetativen Systems abweichen, z. B. durch Form und Zähnung der Stengelblätter und Bracteen, Zahl der Internodien zwischen der Infloreseenz und dem obersten Zweigpaare, zuweilen auch durch die Behaarung des Kelches, dass aber solche Verschiedenheiten. wie die hier beschrie- bene Pflanze im Bau der Üorolle zeigt. immer aus einer während längerer Zeiträume fortschreitenden Differenzirung resultiren. Dass die betreffende Art ein relativ hohes geologisches Alter besitzt, ist also keinem Zweifel unterworfen; höchst wahrscheinlich stellt sie ebenso wie so viele andere schärfer begrenzte und für die Hoch- 1) L. ce. pag. 379 (Sep. pag. 49). 4* 44 gebirge der Balkanhalbinsel eigenthümliche Arten, ein Reliet einer schon in präglacialer Zeit existirenden südosteuropäischen Gebirgs- flora dar '). In Folge ihres Alters und der vermittelnden Stellung, die sie betreffs ihrer Gesammteharaktere zwischen den beiden Sectionen Majores und Minores einnimmt, muss die hier besehriebene Art für das Beurtheilen der Entwicklungsgeschiehte der Gattung Alec- torolophus grosse Bedeutung erhalten. Wie aus dem Erwähnten hervorgeht, ist der Unterschied zwischen den Sectionen Majores und Minores durch die Bekanntschaft mit dieser Art auf die ver- schiedene Anordnung für die Selbstpollination redueirt. Man könnte fragen. ob eine ausschliesslich auf die betreffende Verschiedenheit begründete primäre Zweitheilung der Gattung als auch wissenschaft- lichen Forderungen entsprechend aufgefasst werden kann, d. h. ob sie wirklich ein Ausdruck für die phylogenetische Entwicklung ist. Factisch sind durch A. asperulus die Unterabtheilungen ©. Alpin: und D. Anomali der Section Majores mit den beiden bisher be- kannten Repräsentanten der Section Minores nahe verknüpft. Ab- gesehen von dem verschiedenen Mechanismus für die Selbstpolli- nation ist nämlich besonders A. alpınus (Baumg.) Stern. von der hier beschriebenen Art fast nur durch den kahlen Kelch und die länger ausgezogenen Oberlippenzähne verschieden, und der ein- zige Repräsentant der Unterahtheilung Anomalı, A. dinarieus(Murb.) Stern., zeigt auch, wenn man den erwähnten Mechanismus, den glatten Kelch und die convexen unteren Ränder der Oberlippe ausser Acht lässt, eine frappirende Aehnlichkeit mit A. asperulus. Es mag deshalb fraglich erscheinen. ob nicht Alpini und Anomali nebst A. asperulus und den übrigen Minores einen gemeinschaftlichen Ursprung besitzen. Sterneck ist zwar zu der Auffassung gekommen, dass nach der Differenzirung des Gattungstypus in Majores und Minores jene den mittleren und südlichen, diese dagegen den nörd- lichsten Theil von Europa besiedelten, und dass die letzteren erst später — etwa im Laufe der Glaejalperiode — südwärts gewandert sind.?) Diese Annahme, die bisher als wohl begründet anzusehen war, kann, nachdem die hier beschriebene Art bekannt geworden, die Minores betreffend nicht länger aufrecht gehalten werden, da es keinem Zweifel unterliegt, dass A. asperulus entweder in denselben Hochgebirgsgegenden entstanden, wo sich diese Art noch findet, oder vielleicht in den Südalpen, also jedenfalls in einem Gebiete, das mit dem, welches die Unterabtheilungen Alpinı und Anomali einnehmen. und wo auch diese einst entstanden sind. nahe zusammen- hängt, resp. zusammenfällt. Da nun ausserdem Alpıni und Anomali nebst A. asperulus und den anderen Minores sich durch ihren 1) Wettstein, Die Omorika-Fichte, p. 46 (1891) (Sitz.-Ber. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, math.-nat. Cl. XCIX, ID. — Murbeck, Bei- träge zur Kenntniss der Flora von Südbosnien und der Hercegovina, p. 8—10 (1891) (Acta Univ. Lund. Tom. XXVII). — Wettstein, Beitrag zur Flora Albaniens, p. 3—15 (1892) (Bibliotheca botanica, Heft 26). 2) Sterneck, 1. c. p. 379 (Sep. pag. 51). 45 offenen Corollenschlund und ihre vorwärts gerichteten Oberlippen- zähne von den übrigen Arten der Gattung, d. h. den Unterabthei- lungen Aequidentati und Inaegwidentati, unterscheiden, welche zu- sammen eine sehr natürliche, unter Anderem durch die aufwärts gebogene Unterlippe und den in Folge dessen geschlossenen Corollen- schlund sowie durch abwärts gerichtete Oberlippenzähne charakte- risirte Gruppe bilden, so scheint weiter die Frage berechtigt. ob nieht eine auf diese Verschiedenheiten begründete primäre Einthei- lung der Gattung mit deren Entwicklungsgeschichte besser über- einstimmend wäre. Für das Durchführen einer solchen scheinen mir jedoch hinreichende Gründe nicht vorzuliegen. Aus dem Öben- erwähnten dürfte jedenfalls hervorgehen. dass der entwicklungs- geschichtliche Zusammenhang zwischen den verschiedenen natür- liehen Gruppen der Gattung Alectorolophus noch einer weiteren Aufklärung bedarf. Diese natürlichen Gruppen, welche meiner Meinung nach bis weiter als untereinander gleichwerthig beobachtet werden müssen. sind folgende: I. Majores'), Il. Alpıini Stern., III. Anomali Stern., IV. Minores Stern.?) A. asperulus ıst nicht nur durch seine systemastische Stel- lung interessant. sondern auch dadurch, dass diese Art keinen „Saison- Dimorphismus“ zeigt. Die mit diesem Namen bezeichnete *) eigen- thümliche und für die Kenntniss der Speciesbildung sehr lehrreiche Erseheinung, die früher bei der Mehrzahl endotricher Gentianen sowie auch bei vielen Euphrasien eonstatirt worden war. hat Stern- eck für die Gattung Alectorolophus noch mehr charakteristisch ge- funden. Nicht genug damit, dass innerhalb dieser Gattung die meisten Arten höheren Ranges eine Spaltung in zwei im Anfang des Sommers resp. im Spätherbst blühende und durch gewisse stets wiederzufindende morphologische Verschiedenheiten ausgezeichnete Paralleltypen aufzuweisen haben, welche sich auf zwei Serien, „4esti- vales* und „Autumnales“, vertheilen, sondern auch die nur von einer einzigen Form repräsentirten Arten lassen sich nach Sterneck*) aus morphologischen und biologischen Gründen in die eine oder andere der genannten Serien einrangiren, wobei man sich dann denken müsste, dass die fehlende Parallelform entweder ausgestorben oder noch nieht entdeckt worden ist’). Eine solche Einrangirung der hier beschriebenen Art lässt sich nicht ausführen. Um die Zeit. wo sie eingesammelt wurde 1) — Majores Stern., mit Ausschluss der Unterabtheilungen Alpini und Anomal:. 2) Hierher gehört, ausser A. minor und A. stenophyllus, auch A. asperulus, insofern man nicht diesen letzteren als Repräsentanten einer eigenen Gruppe auffasst, welche dann zwischen die Anomali und die typischen Minores ein- zuschalten wäre. 3) Wettstein, Der Saison-Dimorphismus als Ausgangspunkt für die Bildung neuer Arten im Pflanzenreiche, 1895 (Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch., Bd. XIII, pag. 303—313, Taf. XXIV.) 4) L. e. pag. 470—472 (Sep. pag. 61—63). 5) Der fehlende Paralleltypus des A. F’reynii Stern. ist neuerdings von Wettstein entdeckt und von ihm unter dem Namen A. Sterneckii beschrieben worden (in der Oesterr. bot. Zeitschr. 1893, pag. 357) 46 — den 8. August — standen die meisten der gesehenen Exemplare in voller Blüte, einige wenige hatten noch keine Blüte entfaltet und nur einzelne Individuen befanden sich in einem frühen Frucht- stadium. In Betracht der Höhe des Fundortes über dem Meere, des Grades der Entwicklung, den die übrige Vegetation, z. B. die Gramineen und die Laubbäume, zur gleichen Zeit erreicht hatten, muss der erwähnte Zeitpunkt behufs eines Vergleichs mit den Ver- hältnissen in den niedrigeren Gegenden Mitteleuropas ungefähr 2—3 Wochen zurückgerückt werden. Die Blütezeit des A. aspe- rulus muss somit als im Hochsommer eintreffend betrachtet werden, also wenigstens einen Monat nach der der Aestivalis-Typen und ebenso lange vor der der Autumnalis-Typen; dieses wird übrigens mehr direct dadurch bewiesen, dass in demselben Jahre Repräsen- tanten der erstgenannten Serie auf dem Kamme des Trebovi@ in Bosnien (1000—1600 m.) am 25. Juni in voller Blüte angetroffen wurden. Repräsentanten der letzteren dagegen am 5. September. Auch nicht mit Rücksicht auf ihre morphologischen Eigenschaften lässt sich die hier beschriebene Art zu einer der genannten Serien führen: Der Stengel ist öfter verzweigt als bei den Aestivales. aber die Zweige sind weniger zahlreich, kürzer und an der Basis weniger abstehend als bei den Autummales; die Internodien des Stengels sind nicht viel kürzer als die Blätter (bei den Aestivales im All- gemeinen länger, bei den Autumnales meistens bedeutend kürzer als diese); auch die Breite der Blätter und Bracteen ist, ebenso wie die Richtung der ersteren, fast intermediär, so auch die Grösse der Fruchtkelehe; von 22 eingesammelten Individuen besitzen end- lich 10 gar keine, 11 ein einziges und 1 zwei Paare von Stengel- blättern zwischen das oberste Zweigpaar und die untersten Bracteen eingeschaltet (bei den Aestivales sind typisch keine, bei den Au- tumnales typisch 2—4 Paar Blätter eingeschoben)'). Auch innerhalb der Gattung Alectorolophus besitzen wir also eine nicht saisondimorphe Art. den monomorphen Arten Gentiana crispata Vis., @. neapolitana (Froel.) und @. Murbeckii Wettst. unter den endotrichen Gentianen?) vollkommen entsprechend. Mit diesen drei Gentianen stimmt dieselbe auch darin überein, dass sie eine Hochgebirgspflanze ist und also Gegenden mit relativ kurzer Vegetationszeit angehört und, was recht interessant ist, weiter darin, dass sie nicht auf geschlossenen Wiesen, sondern auf steinigen, re- lativ vegetationsarmen Orten auftritt, wo also die Factoren, die man mit Wettstein°) als die äusseren Ursachen des Saison-Dimorphis- mus ansehen muss, nicht einwirken können. 1) Vergl. Sterneck, l. e. pag. 45—46 (Sep. pag. 8—9). 2) Vergl. Wettstein, Die europäischen Arten der Gattung Gentian« aus der Section Eindotricha Froel. und ihr entwicklungsgeschichtlicher Zu- sammenhang, Wien, 1896 (Denkschr. d. math.-nat. Cl. d. kais. Akad. d. Wissensch.). 3) Der Saison-Dimorphismus (l. ec. pag. 310—311). (Schluss folgt.) 47 Zur Systematik der Gattung Sorbus. I. Die Abgrenzung der Gattung. Von Dr. Karl Fritsch (Wien). (Schluss. !) Die Maloideen Koehne'’s enthalten die Gattungen Aronia, Stranvaesia, Cormus (inel. Torminaria?). Docynia. Amelanchier, Peraphyllum, Malus und Chaenomeles. Von diesen enthalten nur Aronia und Cormus Sorbus-Arten anderer Autoren, wenn ich von dem in seiner systematischen Stellung zweifelhaften Malus crataegı- folia (Targ.) Köhne — Sorbus florentina (Zuceagn.) Nym. absehe. Zu Aronia gehören die zwei als Gartengehölze bekannten Arten: Sorbus arbutifolia (L. f.) und $. melanocarpa (Willd.), welche allerdings von den typischen Sorbus-Arten bedeutend ab- weichen, aber sowohl mit Sorbus aucuparia L., als auch mit Sor- bus Aria (L.) Hybride bilden. Die Gattung Cormus enthält bei Köhne unter „A. Cormus s. str.“ Sorbus domestica L., Pirus lanata Don und Pirus erenatı Lindl. (nicht Don!°); unter „B Torminaria* COrataegus tormı- nalis L.; unter „Ü. Eriolobus* Crataegus trilobat« La Bill. Was zunächst Sorbus domestiea ],. anbelangt, so ist die weit- gehende Uebereinstimmung dieser Art mit Sorbus aucuparia L. in den meisten Merkmalen allgemein bekannt. Wesentliche Unter- sehiede liegen nurim Bau des Gynoeceums und der Frucht, nament- lieh in der Art der Verwachsung der Fruchtblätter. An der nahen Verwandtschaft beider Arten ist meines Erachtens trotzdem nicht zu zweifeln. Dagegen stehen die beiden Himalaya-Arten, die Köhne zu Cormus s. str. bringt, wieder Sorbus Aria (L.) sehr nahe, nament- lich Sorbus lanata (Don), welche habituell unserem europäischen Sorbus Mougeoti Soy. Will. et Godr. sehr ähnlich ist. Geogra- phisch schliessen sich Sorbuslanata (Don) und 8.crenata (Lindl.) sehr gut an die auf den Gebirgen Armeniens und Per- siens wachsenden Aria-Arten‘) an. nicht aber an Sorbus domestica L., welche gar nicht nach Asien hinübergeht. Die Griffelzahl ist übrigens nach Hooker bei Sorbus lanatı (Don) nieht 5, wie Köhne angibt. sondern 2-3, wie bei Aria.’) Wenn auch, was wahrscheinlich ist, Köhne und Hooker verschiedene Arten vor sich gehabt haben‘). so geht doch aus 1) Vergl. Nr. 1, S. 1. 2) In der „Dendrologie“ hat Köhne Torminaria als eigene Gattung behandelt. 3) Vergl. Hooker, Flora of British India II. p. 375 und 380. +) Vergl. Boissier, Flora Orieutalis II. p. 658. (Varietäten von S. Aria.) 5) Hooker, Flora of British India II. p. 375; vergl. auch Boissier, Fl. Orient. Suppl. p. 199. 6) Dies ist auch der Synonyme wegen wahrscheinlich, da beispielsweise Pirus vestita Wall. von Köhne mit Pirus lanata Don, von Hooker aber mit Pirus erenata Lindl. identifieirt wird. 48 diesen Angaben hervor, dass im Himalaya mehrere unter- einander undmit Sorbus Aria (L.) ähnliche Arten existiren, bei denen die Griffelzahl "zwischen 2 und 5 schwankt, die also entschieden zur Gattung Aria Köhne’s nahe Beziehungen haben, wenn nicht überhaupt dorthin gehören. Sorbus torminalis (L.) ist der einzige Vertreter der Köhne’- schen Untergattung (später Gattung) Torminaria. Die Pflanze ist durch die charakteristische Blattform, das harte Endocarp der Früchte und das constante Vorkommen von nur 2 Fruchtblättern ausgezeichnet. Köhne erklärt den Blütenbau als ganz verschieden von Aria; jedoch hat schon Beek!) darauf hingewiesen, dass Sorbus Chamaespilus (L.) im Bau des Gynoeceums die Mitte hält zwischen Torminaria (= Hahnia) und Aria, weshalb Beck diese beiden Gattungen, die auch durch Hybride verbunden sind, ver- einigt. Von dieser vereinigten Gattung Aria im Sinne Beck’s ist Cormus nur durch das Vorhandensein vonÖ Frucehtblättern zu unterscheiden; nachdem wir aber iin der Gruppe von Sorbus lanata (Don) ein Schwanken in der Fruchtblattzahl von 2—5 constatirt haben, so fällt dieser Unterschied hinweg und Cormus muss mit Aria vereinigt werden. In ganz ähnlicher Weise lässt sich die Ver- einigung von Ariu und Cormus mit Sorbus s. str. begründen; die früher besprochene Aria graeilis (S. Z.) und die zwischen Sorbus und Aria vorkommenden Hybriden einerseits, die grosse habituelle Aehnliehkeit zwischen Sorbus aucuparia L. und Cormus domestica (L.) anderseits fordern diese Vereinigung. Wir kommen also dadurch zu der Gattung Sorbus s. 1. im Sinne der älteren Autoren. Man kann nun allerdings einwenden, dass man auf diesem Wege weiterschreitend Sorbus mit Pirus, Photinia, Aronıa ete. etc. vereinigen könnte und schliesslich vielleicht die ganzen Pomaceen in eine oder zwei (Gattungen zusammenziehen müsste. Dem gegen- über glaube ich behaupten zu können, dass sich die Gattung Sorbus beispielsweise von Pirus s. str. durch die in der Knospenlage in verschiedener Weise gefalteten (nicht gerollten) Laubblätter?) durch zusammengesetzte Infiorescenzen‘®). (meist auch) durch die Beschaffenheit des Endocarps und endlich durch das Vor- kommen einer schraubigen Verdiekung in den Gefässen des secundären Holzes‘) recht gut unterscheiden lässt und dass man bei genauer Untersuchung aller Merkmale an den Arten der anderen in Betracht kommenden Gattungen gewiss auch ähnliche Unterscheidungsmerkmale wird feststellen können. Burgerstein 1) Beck, Flora von Niederösterreich. S. 710. 2) Vergl. Folgner, a. a. O. 3) Bei einigen Arten, die einfache Inflorescenzen haben, scheint mir die Zugehörigkeit zu Sorbas zweifelhait; so z. B. bei Crataegus trilobata Labill. +) Burgerstein, Vergleichend-histologische Untersuchungen des Holzes der Pomaceen. Sitzungsberiehte der kaiserl. Akad. d. Wiss. Wien, math.-nat. Cl. Bd. CIV. Abth. I. S. 757 (1895). 49 konnte z. B. nur aus dem Baue des Holzes die meisten Pomaceen- Gattungen unterscheiden: Sorbus, Cormus, Aria und Torminaria erwiesen sich aber als nicht unterscheidbar. Die Köhne’sche Gruppirung und Abgrenzung der Pomaceen- Gattungen ist eine künstliche, weil sie sich auf ein einziges Merkmal, nämlich den Bau des Gynoeceums. stützt. Ich habe schon wiederholt!) Gelegenheit gehabt, zu betonen, dass eine natürliche Anordnung im System nur dadurch erreich- bar ist. dass man alle an den einzelnen Arten vorkom- menden Merkmale berücksichtigt. Nur durch Nichtbeachtung dieses Grundsatzes ist es zu er- klären, dass man in früherer Zeit beispielsweise Adoxa in die Familie der ihr ganz unähnlichen Caprifoliaceen stellte?), dass man Aruncus und Filipendula mit den in den vegetativen Organen total ver- schieden gebauten strauchigen Spiraea-Arten in einer und derselben Gattung unterbrachte‘), dass man unter den Öruciferen Turritis von Arabis trennte‘), Oonringia aber mit Erysimum vereinigte?). Diesen wenigen Beispielen liessen sich sehr zalılreiche andere aus allen Pflanzenfamilien hinzufügen. Eine eingehende Nachuntersuchung der Pomaceen-Gattungen und eine neue "Gruppirune derselben ist in dieser Abhandlung nicht beabsichtigt. Ich wollte nur durch die vorstehenden Krörterungen den Vorgang begründen. dass ich auch nach der Publication der Köhne’schen Untersuchungen noeh die Gattung Sorbus im alten Umfange beibehalte. Die Feststellung eines natürlichen Systems der Pomaceen muss weiteren Forschungen anheimgegeben werden. Die wiederholt eitirten Arbeiten von Köhne, Burgerstein und Folgner sind werthvolle Bausteine hiezu. Weitere Nachträge zu ‚Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz‘. Von Max Schulze (Jena). Als ich im Frühjahre 1897 in den „Mittheilungen des 'Thüring. botan. Vereins“ Nachträge zu meinem Buche veröffentlicht hatte. ver- muthete ich nicht, dass ich denselben jetzt schon wieder neue würde folgen lassen können. Ich verdanke das den ungemein zahlreichen Zusendungen, die mir im Laufe dieses für die Orchideen so ausser- ordentlich eünstigen Sommers aus vielen Gebietstheilen gemacht 1) Vergl. beispielsweise Botan. Centralbl. XXXIX. S. 294 (1889); Ver- handlungen d. zool. bot. Ges. 1893, Sitzber. S. 10; 1894, Sitzber. S. 35; 1897, Sitzber. S. 638. 2) Vergl. Verhandl. d. zool. bot. Ges. 1892, Sitzber. 8. 7. 3) Vergl. Verhandl. d. zool. bot. Ges. 1889, Sitzber. S. 26. 4) Vergl. Verhandl. d. zool. bot. Ges. 1894, S. 309. 5) Vergl. Verhandl. d. zool. bot. Ges. 1895, S. 380. 50 wurden, und ersehe daraus mit grosser Befriedigung und Freude, dass der Eifer der Freunde dieser ‘schönen Pflanzenfamilie nicht nachgelassen, vielmehr zugenommen hat. Diese Zusendungen ent- hielten manches Interessante und auch einiges Neue. das im Nach- folgenden mitgetheilt wird. Von sonstigen neuen Funden konnte ich zu meinem Bedauern nur die eitiren, die in den wenigen mir zu Gebote stehenden Zeitschriften und in den mir freundlichst ge- sendeten Sonderabdrücken enthalten sind; die Berichte der Com- mission für die Flora von Deutschland der Deutschen botan. Ge- sellschaft erscheinen leider nicht mehr. Nochmals meinen herzlichsten Dank allen den Herren. die mir Zusendungen und Mittheilungen machten! Die in diesen Nach- trägen Genannten sind: Abel, Öthenio, cand. jur. et geol. in Wien; Abromeit, Dr. Johannes, Assistent am königl. botan. Garten und Institute in Königsberg i. Pr.; Becker, W., Lehrer in Wettelroda bei Sangerhausen; Chenevard, P., in Genf; Diedicke, Lehrer in Erfurt; Graebner, Dr. Paul, in Friedenau-Berlin; Issler, E., Lehrer in Colmar im Elsass; Leimbach, Dr. G.,. Professor und Direetor in Arnstadt in Thüringen; Lutze, G., Üollaborator in Sondershausen; Naumann, Dr. Ferdinand, Marinestabsarzt a. D. in Gera (Reuss j. L.); Petry, Hermann, Referendar in Strassburg im Elsass; Reinecke. ÖO., Lehrer in Erfurt; Rettig, Ernst. In- spector des grossherzoglich botan. Gartens in Jena; Ruthe, Rudolf, Kreisthierarzt in Swinemünde; Schröter, Dr. Carl, ordentl. Pro- fessor der Botanik in Zürich; Winkler, Willy, Privatgelehrter in Jena; Wirtgen, Ferdinand, in Bonn. ! bedeutet, dass mir die Pflanze von dem angegebenen Fund- ort vorlag; !! dass ich sie selbst an der genannten Stelle auffand. Oypripedium Calceolus Huds. Mit gelblichen Flecken auf den Laubblättern. die sich auch in der Öultur erhielten, bei Porstendorf unweit Jena E. Rettig! — Ein dreiblütiges Exemplar wurde auch in der Jenaer Flora von W. Winkler gefunden. var. viridiflora M. Seh. Am Tautenburger Forst bei Jena! ! — Bei dieser Pflanze fehlten die purpurnen Punkte der Lippe und des Staminodiums gänzlich. Orchis Morio L. Sehr kräftige Pflanzen von 30—35 em Höhe, deren unterste Deckblätter oft 7- oder 9-nervig und deren oberste bis undeutlich 5-nervig sind (f. robustior Chenev. in sched.), bei Crauves bei Genf und auf Hügeln des Mauremont im Canton Waadt Chenevard! b. caucasica ©. Koch.') Eine gewissermassen die 0. Morio und O. picta verbindende Form. Von der zarteren Tracht und mit den kleineren Blüten der 0. pieta, aber mit kürzeren, höchstens bis 7” mm langen Spornen. So bei Rositten in Östpreussen (leg. Frau !) Vergl. Reichenbach fil.,, Icon., S. 18 u. Taf. 150, Fig. IV. - di Suttkus) Abromeit. !') — Auch die von H. Maus für Karlsruhe in Baden angegebene (. pictu. von der sich jetzt ein Exemplar in meinem Besitze befindet, möchte am besten hierher zu ziehen sein, wenngleich bei derselben der Sporn schon etwas länger ist. O. coriophora L. Monströs gebildete Blüten fand O. Abel im Prater bei Wien. ?) O. ustulata L. var. vörescens Casp.?) Blüten grünlich-weiss gefärbt. Zwischen Unislav und Kisin in Östpreussen Preuss.*) O. militaris L. fl. suec. Weissblühend bei Charrat im Canton Wallis Chenevard! ß. stenoloba Döll. Abweichend durch das Fehlen der Seiten- lappen der Lippe (f. singularis Heidenreich in sched.) bei Szag- manten im Kreise Ragnit in Östpreussen Heidenreich.?) O. militarıs X Simia. Eine sich durch die Gestalt der Lippe mehr an ©. militaris anschliessende Form bei Charrat in Wallis Chenevard! O0. purpurea Huds. Mit rein weissen, gänzlich unpunktirten Perigonen bei Sondershausen Lutze !°) O0. purpurea X Simia. Im Elsass auf dem Sigolsheimer Hügel nördlich von Colmar und im Hardtwald bei Heitern Issler.’) Wohl neu für das Deutsche Reich. — Von ©. Simiu, der sie durch den Bau der Lippe ähnlicher erscheint, verschieden durch die ver- längertere und lockerere Aehre, purpurn gefärbten, relativ kürzeren Helm, grössere und mit breiteren, nur wenig einwärts gebogenen Abschnitten versehene Lippe. Von 0. purpurea sofort durch die !) Die Pflanze wurde etwa in drei Exemplaren und höchst wahrscheinlich auf unterem Diluvial-Mergel (blauem Schluffmergel) aufgefunden. Der um das an der Haffseite (nicht an der See) auf Alt-Alluvium gelegene Fischerdorf Rositten befindliche Boden ist für die Strecke von circa 2 km südwestlich unterer Diluvial-Mergel, nördlich und etwas nordwestlich zeigt sich Haffsand und Grand. Das Ganze gliedert sich nur als eine Oase von circa 2 km Länge und 1km Breite an die mächtige Dünensandbildung der kurischen Nehrung an, die vonSW. nach NO. verläuft (nach briefl. Mitth. des Herrn Dr. J. Abromeit). 2), S. O0. Abel, Einige neue Monstrositäten bei Orchideenblüten, Sep.- Abdr. aus den Verh. der k. k. zool.-botan. Ges. in Wien, Jahrg. 1897, S. 5. 3) In Schriften der physik.-ökon. Ges. in Königsberg, 35. Jahrg., 1884, S. 72. 4) Dr. Preuss berichtet a. a. O., dass er ein Exemplar mit weissen Blüten unter den normalen Exemplaren dieser in Norddeutschland sehr seltenen Orchidee im Jahre 1883 gefunden habe — dann wäre seine Pflanze mit der var. albiflora Thielens zu identifieiren -; Dr. Abromeit aber schreibt mir, dass, wie er sich genau zu entsinnen vermöge, die Farbe der Blüten nicht weiss, sondern grünlich-weiss gewesen sei. — Vergl. auch Abromeit, Besprechung von Jos. B. Scholz, Vegetationsverhältnisse des preussischen Weichselgeländes (XI. Heft der „Mitth. d. Copernikus-Ver. f. Wissensch u. Kunst“ zu Thorn, 1896), in Jahresber. d. Preuss. botan. Ver., 1896/97, S. 69 (33). 5) S. Jahresber. d. Preuss. botan. Ver., 1895/96, S. 32. (Mit Abbild.) 6) Hier bereits 1862 (von Irmisch) aufgefunden, sowie in den beiden letzten Jahren von Lutze beobachtet (G. Lutze briefl.). 7) 8. auch Issler, in Deutsch. botan. Monatsschr., 1897, 8. 176. — Herr Issler entdeckte diesen Bastard bei Sigolsheim in etwa zwölf Exem- plaren, von denen er ein einziges mitnahm, das durch seine Güte in meinen Besitz kam; bei Heitern fand sich nur eine Pflanze (briefl. Mitth.). 52 schmäleren, etwas eingebogenen Absehnitte der Lippe zu unter- scheiden, von O. militaris X Simia durch die Färbung des Helmes, grössere Lippen. deren Mittellappen bis zur Theilungsstelle deutlich allmälig verbreitert ist. und dessen Abschnitte meist zweimal so breit als die längeren Seitenlappen sind. O. mascula L. Eine durch die Gestalt der Lippe an 0. ma- culata erinnernde Form mit vorgezogenem, ganzrandigen, spitzen Mittellappen — zuweilen ist die Lippe auch fast ungetheilt, dabei vorn spitz — auf dem Gipfel des Tanay (ca. 1200 m) im Wallis Chenevard! Eine andere, sehr merkwürdige. in vieler Hinsicht an O. ?ri- dentata mahnende Form mit sehr hellgefärbten Blüten, kleineren Deckblättern und Spornen (beide etwa nur '/, so lang als die Frucht- knoten), mit flachen, denen der OÖ. tridentata sehr ähnlich gestal- teten Lippen, sowie mit zusammenneigenden oberen und nur ab- stehenden unteren Perigonblättern: bei Kraftsdorf zwischen Jena und Gera in Thüringen F. Naumann! — Für dieselbe Fundstelle wird O. tridentata angegeben; an eine Beimischung derselben möchte aber schon wegen der sehr lockeren, bei 5°5 cm Länge nur neunblütigen Aehre kaum gedacht werden können. F. Naumann sah übrigens O. tridentata daselbst nicht. b. speciosa Koch. Mehlauken, Kreis Labiau in Ostpreussen Böttcher,') Bleicheroda bei Nordhausen Seidel. ?) e. obtusiflora Koch. Spitze des Tanay im Wallis Chene- vard! Dieselbe rein weiss blühend bei Erfurt ©. Reinecke! O. mascula X pallens. Bex (Canton Waadt) Ohenevard! — Blätter nur mässig verbreitert, Aehre verlängerter und weniger dicht als bei O. pallens. Blüten’gelb, nur die mit verlängerterem und schmä- lerem Mittellappen versehene Lippe ein wenig geröthet. Perigon- blätter zugespitzter als bei ©. pallens. O. mascula b. speciosa X pallens. Vier nebeneinander wach- sende, ziemlich gleich gestaltete Pflanzen bei Jena!! — Blätter 4—6, nieht punktirt, wie bei ©. pallens gestellt. Blüten hellroth mit in der Mitte gelblich „efärbter, unpunktirter Lippe. Perigon- blätter wie bei der f. erythrantha Beck. Sonst wie bei der f. Kiss- lingiv Beck. O. pallens X sambueina. Knollen? Stengel 22cm hoch, unten diek; bei dem einen Exemplar ist derselbe bis über die Mitte be- blättert, bei dem anderen sind die Blätter wie bei O. pallens in- serirt. Blätter 5 und 6, bis 13 cm lang und bis 5 cm breit; ihre grösste Breite in oder ein wenig über der Mitte der Spreite. Die unteren Blätter sehr an die der O. pallens erinnernd, vorn stumpf- lich, die höher gestellten hier und da etwas zugespitzt. Aehre eiförmig, verlängerter als bei O0. sambucina, reichblütig. Deck- blätter länger als die Fruchtknoten, das unterste länger als seine Blüte, bei der einen Pflanze fast sämmtlich mehrnervig und netz- 1) Jahresber. des Preuss. botan. Ver., 1895/96, 8. 29. 2) Jahresber. des Preuss. botan. Ver., 1896/97, 8. 66 (30). 53 aderig, bei der anderen nur die unteren deutlich netzaderig und die höher gestellten 1- (die mittleren selten 3-) nervig, dabei aber weniger häutig und weniger bleich als bei O. pallens. Blüten gelb Aeussere Perigonblätter eiförmig und stumpf, 3-nervig; die seit- lichen inneren merklich kürzer, übrigens fast gleich gestaltet; bei allen Perigonblättern die Nerven (wie bei O. sambucina) stark hervortretend. Lippe ungefähr so lang wie die äusseren Perigon- blätter (7”—8 mm), unpunktirt (?), seicht dreilappig und in ihrer Form zumeist mehr auf O. pallens hinweisend. Sporn etwa so lang als der Fruchtknoten. kegelig-walzenförmig, hier und da walzen- förmig, bei der einen Pflanze bei sämmtlichen Blüten wagerecht abstehend oder aufstrebend, bei der anderen Pflanze abwärts geneigt und nur die der oberen Blüten aufstrebend. — Die breiten Blätter, wie die Gestalt der Blüten, insbesondere der äusseren Perigon- blätter, bezeugen die Anwesenheit der O. pallens, die grossen, netz- aderigen Deckblätter die der 0. sumbucina. Joux Brülee im Canton Wallis Chenevard! — 0. Chenevardii m.') O. incarnata L. var. albiflora Lec. u. Lamtt. Gampel bei Genf Chenevard!— var. ochroleuca W üstn. Frastanzer-Au (Hb. Ohnesorge u. Hb. Riehen) Richen.?) (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Fixirung und Praeparation der Süss- wasseralgen. Von Ferdinand Pfeiffer R. v. Wellheim (Wien). Jeder Aleologe hat gewiss schon die Erfahrung gemacht, dass eben gesammeltes Material selbst einen kurzen Transport in ver- schlossener Flasche nicht aushielt. sondern sofort abstarb oder, wenn es auch am Leben blieb, für die Untersuchung und Conservirung vieler feinerer Structuren, wie z. B. der Gallerte bei den Conjugaten, unbrauchbar geworden war. An diesem Verderben sind unter Anderem der Mangel an genügender Durchlüftung des Wassers, die Fäulniss der rasch zu Grunde gehenden thierischen Organismen und die plötzliche Aen- derung der gewohnten Lebensbedingungen schuld. Für schwierigere Untersuchungen und Studien ist es daher, um derartige Verluste zu vermeiden, unbedingt nöthig, die erbeu- teten, empfindlicheren Algen am Fundorte selbst und möglichst rasch zu fixiren. Das für diese Zwecke bisher meist gebrauchte Fixirungsmittel ist der Alkohol. 1) Nach P.Chenevard in Genf, dem Entdecker dieses Bastardes, dessen Eifer in der Durchforschung seiner Gegend bereits zahlreiche interessante ÖOrchideenformen zu Tage förderte. 2) 8.G. Richen, Zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein, in Oest. botan. Zeitschr., 1897, S. 139. 54 Dieser hat zwar den Vortheil. dass er überallhin leicht mitge- führt und das Material in seinen mehr oder minder mit Wasser oder Wasser und Glycerin verdünnten Lösungen zugleich eonservirt werden kann, also eine höchst bequeme Anwendung gestattet, gibt aber bezüglich der Structuren des Zellinhaltes oft unzureichende Resultate und verursacht auch an der äusseren Form bei stärkererer Concentration bedeutende Schrumpfungen. In letzterer Zeit wird vielfach für die Conservirung von Pflanzen das im Jahre 1869 von Hofmann im gasförmigen Zustande herge- stellte Formaldehyd (Formalin. Formol) H.CHO (CH, 0) in der käuflichen 40procentigen Lösung in Anwendung gebracht, welche von Dr. F. Blum!) in die Mikrotechnik eingeführt worden ist. Sie wird dem Wasser, in welchem sich die Algen befinden, in dem Masse zugesetzt. dass der Gehalt an Formol ungefähr 4 bis 5 Procent beträgt. Formollösungen zeigen nach längerer Zeit oft einen flockigen, weissen Niederschlag. Formol dringt ausserordentlich rasch in die Objecte ein, schneller als die meisten anderen Fixirungsmittel. Schrumpfungen der äusseren Form ruft dasselbe im Gegensatze zum stärker procen- tigen Alkohol nie hervor. Auch hier ist die Fixirung des Zellinhaltes meist ungenügend. Nur bei den Conjugaten erhielt ich manchmal zufriedenstellende Resultate. Dagegen fixirt Formol die Gallerte vortrefflich; ebenso erhält es in manchen Fällen, z. B. bei den Chlorophyceen, die natürliche Farbe. Uebrigens ist deren Erhaltung für den Histologen eher uner- wünscht, weil dadurch später vorzunehmende Färbungen erschwert werden. Kalium aceticum und Öhromalaun sind gleichfalls empfohlen worden. Dieselben sind jedoch keine Fixirungsmittel im mikroteeh- nischen Sinne. Sie erhalten zur Noth die äussere Form und, wie Formol, bei einzelnen Algen die natürlichen Farben und haben daher für den Systematiker, wo es auf die Erhaltung der Farbe ankommt, einige Bedeutung. Für den Histologen hat so conser- virtes Material keinen Werth. Bessere Fixirungen lassen sich mit der bekannten Ripart- Petit'schen Flüssigkeit’), der jüngt von Amann in Vorschlag ge- 1) „Das Formaldehyd als Härtungsmittel“, Zeitschrift für wissenschaftl. Mikroskopie von Dr. W. J. Behrens, Band X, Jahrg. 1893, pag. 314. 2) Carnoy, La Biol. Cell., pag. 9. Kampherwasser, ungesättigt ......-.--...... 75 gr. Agua destillatan nen 200.200» cc: 75 gr. Eisessig... RN else el Ner-lehe 10 Sonn . Al gr. Kupferacetat!. 10.22. 10a. AR 0 bis 30 gr. Kuptierchlorur.. =... re. EN 0 bis 30 gr. Gestattet zur besseren Fixirung einen Zusatz von Osmiumsäure oder Bromwasser. [979] brachten Lactophenol - Kupferlösung') und dem von E. Stras- burger?) wieder empfohlenen Holzessig erzielen. Sämmtliche dieser Mittel bieten ungefähr eine gleich bequeme Anwendung. wie Alkohol oder Formol. Im Grossen und Ganzen musste man aber bisher auf eine Fixirung des Materials am Fundorte selbst verziehten und dieselbe zu Hause mit längst erprobten Mitteln vornehmen. unter welchen die Ohromessigsäure und die übrigen Chromsäure-Mischungen den ersten Rang einnehmen. Diese haben jedoch, wie bemerkt, den Nachtheil. dass es un- thunlich ist, sie im eoncentrirten Zustande auf Exeursionen mitzu- führen, um sie den Aufsammlungen entsprechend zuzusetzen. Ihre An- wendung ist stets eine relativ umständlichere und sie erfordern unmittelbar nach erfolgter Fixirung ein gründliches Auswaschen. wenn nicht Niederschläge. Macerationen oder sonstige Schädigungen eintreten sollen. Um für algologische Zwecke brauchbar zu sein, müsste viel- mehr ein Fixirungsmittel folgende Eigenschafteu besitzen: 1. Das Mittel muss bei Wanderungen ohne besondere Gefahr im trockenen Zustande oder in concentrirter Lösung mitgeführt und den Aufsammlungen einfach zugesetzt werden können. 2. Es muss lange Zeit haltbar sein. 3. Es muss den Grundbedingungen einer Fixirungsflüssigkeit völlig entsprechen, vor Allem also die Objeete rasch durchdringen, den Zellinhalt ohne allzu starke Plasmolyse, Ausfällungen oder Lösungen wichtiger histologischer Bestandtheile abtödten (fixiren) und zugleich härten. 4. Es darf Veränderungen der äusseren Form durch Quellungen oder Schrumpfungen nicht hervorrufen und nachträgliche Färbungen weder verhindern. noch erschweren. Diese letztere Forderung be- 1) Zeitschrift für wissensch. Mikroskopie von Dr. W. J. Behrens, Band XIII, Jahrg. 1896, pag. 18 u. £.: a) Lactophenol-Kupferlösung: Kupferchlorid, kristallisirt................. 0:2 gr. Kupferacetat, kristallisirt........-..-..... 0:2 gr. Auoardestillaba er ee ysserag BEER DR NAUr bekam see 5 gr. Dient zum Aufbewahren. b) Die Lösung a) zehnfach concentrirt: Kupferchlorid, kristallisirt................-- 2 gr. Kupferacetat, kristallisirt .........-....:-... 2’ gr. IRchophenal se nu 2 Sea are 96 gr. Dient zum Fixiren auf algologischen Excursionen. Beim Einsammeln wird das Wasser, in welchem die Algen enthalten sind, mit 5 bis 10 Procent der Lösung b) versetzt. Lactophenol besteht aus: Carbolsäure, chemisch rein, kristallisirt...... 20 gr. Milehsäure, spec. Gewicht 1'21.......-..... 20 gr. Glycerin, spec. Gewicht 1'25..... ..... AD Er aqua destillniar.... 2.0 ee ee 20 gr. 2, Das botanische Practicum, III. Auflage, Jena 1897, pag. 366. - 6 zieht sich natürlich nur auf die Tinctionsfähigkeit im Allgemeinen, nicht aber etwa auf eine Färbung mit einem bestimmten Farbstoff. Es ist ja bekannt, dass gewisse Fixirungsmittel Färbungen mit be- stimmten Farbstoffen begünstigen, indem sie gleichzeitig als Beize wirken, während Fixirungen mit sonst vortrefflliehen Mitteln an denselben Objecten bei Anwendung desselben Farbstoffes keine gleich günstigen Tinctionsresultate zu Stande kommen lassen. 5. Endlich muss es ein Auswaschen der Objecte, wenigstens unmittelbar nach der Fixirung nicht erfordern, sondern soll eine immerwährende oder doch längere Conservirung des Materiales in der eigenen Lösung gestatten. Da die bisherigen zur Fixirung verwendeten Mittel diesen Ansprüchen nicht vollständig zu entsprechen vermoehten, und bei ihrem Gebrauche bald dem einen, bald dem anderen derselben kein Genüge geleistet war, so wurden im Laufe des vergangenen Früh- jahres und Sommers Reihen von Fixirungsgemischen systematisch an einer grösseren Zahl Algen der verschiedensten Gattungen erprobt und versucht, durch entsprechende Modificationen dem erstrebten Ziele. soweit es anging, nahezukommen. Den Ausgangspunkt bildeten dabei die von Lavdowsky')zur Untersuchung der karyokinetischen Vorgänge in thierischen und pflanzlichen Zellen empfohlenen Fixirungsgemische. Beide seiner Lösungen, u. zw.: ie I. Aqua destill...... 20 Thl. Aqua :destill... 22. 30 Thl. Alkohol 9% .... 10 Thl. Alkohol 93% ...... 15 Thl. Formol eone. .... 3 Thl. Formol eone....... 5 Thl. Bisessiel. u.l3 Er 0.5 Thl. Eisessig... 1EhE geben wohl auch bei Algen gute Kernfixirungen, aber weniger sünstige Resultate rücksichtlich der Chromatophoren. Uebrigens liessen diese Versuche deutlich die grosse Brauch- barkeit des Formols für die vorliegenden algologischen Zwecke er- kennen, sobald dasselbe nicht allein, sondern in Verbindung mit anderen tauglichen Reagentien zur Verwendung gelangte, und war damit der Weg gewiesen. auf welchem ein Erfolg möglich schien. Zuerst versuchte ich es mit einer Mischung von gleichen Volumtheilen des käuflichen, 4Oprocentigen Formols und concen- trirter, wässeriger Sublimatlösung. Ich erzielte damit prächtige Fixirungen z. B. bei Volvox, über deren Ergebnisse seinerzeit be- richtet werden wird. Bei der Giftigkeit des Sublimats ist jedoch das Mitnehmen derartiger eoncentrirter Lösungen auf Excursionen schwer zulässig. Weiters ist ein Auswaschen der Objecte, wenn auch nicht unmittel- bar, so doch in kurzer Zeit nach der Fixirung nöthig. 1!) Von der Entstehung der chromatischen und achromatischen Substanz in den thierischen und pflanzlichen Zellen. (Anat. Hefte, Band IV, H. 3, 1894, pag. 355—447.) 51 Dann wurden Formol-Jod- und Formol-Methylalkohol-Jod- Mischungen in Anwendung gebracht. welche öfters gut fixirten, aber Unzukömmlichkeiten vorzüglich in der Riehtung boten. dass die Lösungen nur kurze Zeit haltbar waren und die Alzenfarbstoffe, (wenn auch verändert) in einer Weise widerstandsfähig machten, dass sich dieselben später schwer durch Alkohol extrahiren liessen, So erhielt ich dadurch bei Cosmarıum Botrytis Meneeh., welches mit Formol-Jod fixirt und nach Hämatoxylinfärbung in venetianischen Terpentin eingeschlossen wurde, das eigenthümliche Bild des grünen Chromatophors, aus welchem der blaue Kern und die schwächer blau gefärbten Pyrenoide hervorleuchteten. An dem- selben Objeete hoben sich auch die stärker gefärbten Poren von der Zellmembran, welche fast ungefärbt blieb. und vom grünen Chromatophor scharf ab. Schliesslich versuchte ich eine Mischung von Formol-Holzessig und, als diese vielfach gute Fixirungen des Zellinhaltes gab, aber in manchen Fällen z. B. bei Vaucheria, Cladophora, Closterium, Penium, Tetmemorus Zellhautquellungen und Plasmolyse hervorrief, Gemische von Formol-Holzessig-Methylalkohol, sowie von Formol- Holzessig-Methylalkohol, in welch’ letzterem mehr oder weniger Pikrinsäure gelöst war. Da die Pikrinsäure-Mischung gegenüber dem einfachen Formol- Holzessig-Methylalkohol keine wesentlichen Vortheile bietet und im Uebrigen der letztere so ziemlich allen gestellten Anforderungen entspricht, so habe ich mit demselben allein die Versuche im aus- gedehnten Masse fortgesetzt und glaube auf Grund der gewonnenen Erfahrungen dem Algologen denselben mit bestem Gewissen em- pfehlen zu dürfen. Ich beschränke mich daher auch im Folgenden lediglich auf dieses Gemisch, auf die Mittheilung seiner Zusammensetzung und Anwendungsweise, wie auch auf gewisse Umstände, welche bei der Untersuchung oder Praeparation des damit fixirten Materials zu beachten wären. Die concentrirte Mischung. — sie sei als Stammlösung be- zeichnet. — besteht aus je gleichen Volumtheilen 40procen- tigen Formols, Holzessigs (acetum pyrolignosum puriss.) und Methyl- alkohols (rectif. puriss.) und kann vorräthig gehalten werden. Ihre Anwendungsweise ist eine sehr einfache. Der Algenwatte oder dem Magma wird nach dem Decantiren des überschüssigen Wassers ein Quantum der Stammlösung zugesetzt, welches mindestens das doppelte Volumen des übrig gebliebenen Wassers beträgt und dabei wiederholt aufgeschüttelt. Letzteres ist für das rasche und gleiehmässige Eindringen der Fixirungsflüssig- keit wichtig. In dieser durch das Algenwasser mehr oder weniger ver- dünnten Mischung können die Algen, deren Fixirung und Härtung gewöhnlich nach einigen Stunden vollendet sein wird, lange Zeit (nach den bisherigen Beobachtungen durch Wochen und Monate) Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1898. 5 58 ohne Schädigung verweilen und entfällt somit gänzlich das unmittel- bare, auf Exeursionen oder Reisen lästige und oft unmögliche Aus- waschen des Materials. Fürehtet man übrigens bei subtilem Material Schädigungen durch allzu lange Zeit andauernde Einwirkung, so steht es natürlich frei, gelegentlich die Fixirungsflüssigkeit zu decantiren und durch - Wasser (am besten luftfreies, also ausgekochtes und abgekühltes) zu ersetzen, welchem irgend ein Desinfeetionsmittel, etwa Carbol- säure beigefügt ist. Ebenso kann hiezu mit Vortheil die von mir empfohlene l1Vprocentige Glyeerinmischung') verwendet werden. Hat man diese Procedur ein oder mehrere Male bis zum Ver- schwinden des Geruches der Fixirungsflüssigkeit vorgenommen, so lässt man in der Regel bis zur weiteren Verwendung stehen. Nur wenn es sich um die Gallerte selbst oder um gallertige Algen (Hydrurus z. B.) handelt, welche durch längeren Aufenthalt in Wasser oder 1Oprocentisem Glycerin leiden würden, ist es nöthig das Material entweder bis zur Bearbeitung in der concentrirten Fixirungsflüssigkeit zu belassen oder dasselbe, sobald als thunlich, nach irgend einer der bekannten Methoden?) in starken Alkohol zu bringen. Ich ziehe das letztere vor. Die Uebertragung in Alkohol muss übrigens stets vor der Untersuchung oder Färbung und Praeparation geschehen, weil die Algenfarbstoffe auch durch diese Fixirungsflüssigkeit unvollständig zerstört werden. Meist bilden sich in den Zellen kugel- und tropfen- förmige Ausscheidungsproducte, welche das Bild des Zellinhaltes stören. den Einblick hindern und daher vorerst durch Alkohol ent- fernt werden müssen, in welchem sie sich übrigens leicht lösen. Ist die Alge oder das Magma stark mit Kalk, welcher sich bei der Fixirung nieht löst, versetzt oder inerustirt. so muss vor der Unter- suchung, bezhesw. Praeparation entkalkt werden. Ich verwende dazu mit Vortheil die meinerseits zur Fixirung empfohlene Chrom- essigsäure ®), in welche die Objecte aus der obigen Fixirungsflüssig- keit direct ohne Auswaschen übertragen werden können. Die Entkalkungsflüssigkeit muss gegenüber der Algenmenge reichlich vorhanden sein, eventuell gewechselt werden. Nach einigen Stunden pflegt der Kalk gelöst zu sein. Ausserdem werden auch die noch vorhandenen Algenfarbstoffe vollständig zerstört, so dass bei solchem Material eine Extrahirung derselben “durch Alkohol ent- fällt. Nach der Entkalkung wird natürlich sofort gründlich aus- gewaschen. Das Entkalken von Magma ist immer mit grösseren Schwierig- keiten verbunden, weil die sich entwickelnde Kohlensäure die Theilehen nach Oben reisst und die Sedimentirung erschwert. Man wird daher nur in seltenen Fällen bei wirklich grossen Kalkmengen dazu greifen. 1) Zur Praeparation der Süsswasseralgen. (Pringsheim’s Jahrbücher für wissensch. Botanik, Bd. XXVI. pag. 678.) ae. par u. T. 3). 1.CH Pag 676. 59 Das Ueberführen in Alkohol kann nach dem bekannten Glycerin- verfahren ') geschehen. Wird hiebei zur langsamen Üoncentrirung des 10 procentigen Glyeerins der Schwefelsäure-Exsiecator benützt, so ist darauf hin- zuweisen, dass Formol in den Algen fast stets zurückgehalten wird, wenn auch die Fixirungsflüssigkeit durch Wasser oder lOprocentiges Glycerin soweit ausgewaschen erscheint?), dass keinerlei Geruch mehr bemerkbar ist. Die Dämpfe desselben gehen, wo sie mit der Schwefelsäure in Berührung treten, mit letzterer Verbindungen ein, welche auf deren Oberfläche eine mitunter starke Haut bilden. (Schluss folgt.) Zur Pilzkunde Vorarlbergs. Von J. Rick S. J. (Feldkirch.) IR (Schluss.) ?) Agaricus procerus Scop. Reichenfeld. — ? polystichus Berk. Göfiser Wald. — melleus Fl. Dan. An Stämmen nicht selten. Phalloidei. Phallus impudicus L. Saminathal. — caninus Huds. Reichenfeld. Sclerodermei. Seleroderma Bovista Fr. Reichenfeld. Lyecoperdinei. Lycoperdon caelatum Bull. Bei Dalaas. An der Noh. — gemmatum Batsch. In Wäldern häufig. — — var. furfuraceum Fr. Göfiser Wald. — — var. echinatum Pers. Saminathal. (v. Bresad.) — — var. exeipuliforme Sceop. Ibid. (v. Bresad.) — pyriforme (wohl piriforme) Schaeff. In Wäldern häufig. Geaster fornicatus (Huds.) Fr. Göfiser Wald und Reichenfeld. (v. Bresad.) — limbatus Fr. Rejchenfeld. (v. Bresad.) — Bryanti Berk. Ibid. (v. Bresad.) — tunicatus Vitt. Göf. Wald. Garina. (v. Bresad.) — striatus (DC.) Fr. Reichenfeld. Nidularie:. Crueibulum vulgare Tul. Nicht selten. Cyathus striatus (Huds.) Hoffm. Sehr häufig. — vermicosus (Bull.) DC. Reichenfeld. An Holz. 1) 1. e., pag. 679 u. 680. 2), Durch Alkohol dagegen wird Formol vollständig und leicht entfernt. 3) Vgl. Oesterr. botan. Zeitschr. Nr. 1, S. 17. 5* 60 II. Ascomyceten. Hypocreaceae. Cordyceps entomorrhiza (Dicks.) Link. Reichenfeld. Auf Schmetter- lingspuppen. — Ditimari Quelet. Göf. Wald. Auf einer Wespe. — KHelopis Quel. Reichenfeld. Auf einer Käferlarve. — cinerea (Tul.) Sacc. Reichenfeld. Auf Carabuslarven. — ophioglossoides (Ehrh.) Link. In Wäldern häufig. Auf Elapho- myces cervinus. — capitata (Holmsk.) Link. Nicht selten in den Wäldern um Feldkirch. Isaria farinosa. Conidienstroma zu Cordyceps militaris (L.) Link. Sordarieae. Podospora coprophila (Fries). Auf Kuhkoth häufig. Xylarieae. Hypozylon rutilum Tul. Saminathal. An Buche. = concentricum (Bolton) Greville. Reichenfeld. An Erle. — serpens (Pers.) Fries. Reichenfeld. Sed sporis minoribus. — multiforme Fr. Feldkirch. Auf Linde. - * Ustulina vulgaris Tul. Reichenfeld An Apfelbaum. Xylaria hypoxylon (Lin.) Greville. Allenthalben an Laubhölzern. — polymorpha (Pers.) Greville. Reichenfeld. An Laubholzstämmen. =_ — forma pistillaris Nitschke. Ibid. *=_ — forma Mentzeliana Tul. Ibid. = _ — forma spathulata Pers. Ihid. — digitata (L.) Grev. Garina. Auf Holz. Bulgarieae. = mbrophila Olavus (Alb. etSchwein.)Cooke. Reichenfeld. An Ästchen. — helotioides Rehm nov. spec. Göfiser Wald. Auf einer Brandstelle an Tannenästchen. Coryne sarcoides (Jacqu.) Tul. Allenthalben an Baumstämmen. =_ — yar. urnalıs (Nyl.) Karst. Feldkirch. An Eiche. — — var. viridescens Rehm. Reichenfeld. An Linde. Hymenoscypheae. Helotium eitrinum (Hedw.) Fries. Häufig an Buche. — — forma confluens. Schwein. Saminathal. An Buche. — — var. lentieulare (Bull.) = Helotium lenticulare Fr. Feldkirch. An Eiche. Hymenoscypha virgultorum (Vahl). Phill. Reichenfeld. — — forma salicinum (Pers.). Tisis. An Weide. — — var. fructigenum (Bull.) Reichenfeld. Trichopezizene. Dasyscypha Willkommii Hartig. Reichenfeld. An Lerehenrinde. — calyeiformis (Willd.). Amerlügen-Reichenfeld. An Tannenrinde. 61 Eupezizeae. *Pitya vulgaris Fuckel. Amerlügen. An Tannenrinde. Barlaea Rickii‘') Rehm nov. spec. Reichenfeld und an anderen Orten. Unterscheidet sich nach Dr. Rehm zumal durch viel kleinere Sporen von allen bisher beschriebenen Arten. Humaria viridulofusca Rehm nov. spec. Reichenfeld. Am Boden. Ein schöner Pilz mit sehr stark keuligen Paraphysen. — granulata (Bull.) Quel. Auf der hinteren Gampalpe. Auf Kuhkoth. — ollaris (Fries) Cooke (videtur). Reichenfeld. Auf Waldboden unter Tannen. — 0Öeccardii (Kalehbr.) Saminathal. Am Boden. #=Pyronema omphalodes (Bull.) Fuckel. Reichenfeld. Auf Kohlenstaub. Aleuria rhenana Fuckel. Im Göfiser Wald nicht selten. Ein im frischen Zustande wunderschöner Pilz. Geopyzis cupularis (L.) Saec. Allenthalben häufig. — carbonaria (Alb. et Schwein.) Sace. Malbunthal. Auf einer Brandstelle. Acetabula sulcata (Pers.) Fuckel. An der Gamp. Auf nacktem Waldboden. Macropodia macropus (Pers.) Fuckel. Reichenfeld. Die in Reichen- feld gesammelten Exemplare zeigen ein stark helvellaartiges Aussehen. Doch fanden sich am selben Standorte auch typisch schüsselförmige Individuen. Die Art ist auch sonst in den Wäldern um Feldkirch nicht selten, doch fand ich dort stets typische Formen. — bulbosa (Hedw.) ?Saecc. An der Gamp. Auf Waldboden. Plicariella ferruginea (Fuckel). Göfiser Wald. Auf Lehmboden neben dem Weg. Melachroia xanthomela (Pers.) Boud. Häufig auf Waldboden. Plicaria chrysopela (Cooke). Reichenfeld. Auf Blumentöpfen des Warmhauses. — pustulata (Hedw.) Gill. Allenthalben am Boden. — jonella (Quel.). Reichenfeld. Am Boden. — olivacea (Quel.). Reichenfeld. In der Nähe einer Brandstelle. — violaceo-nigra Rehm. An der Gamp. An Holz und angrenzender Erde. — sepiatra (Cooke). (videtur). Reichenfeld. Auf mit Erde ver- mischtem Kalk. — ampelina (Quel.). An der Gamp. Auf dem Boden. *=— succosa (Berk.) forma purpurascens Bres. Reichenfeld. Auf Erde. Pustularia vesiculosa (Bull.) Fuckel. Reichenfeld. Auf Compost- haufen und faulenden Kleidern. (3 Standorte). — Stephensoniana (Ellis) Rehm. Reichenfeld. Auf faulendem Tannenbrett. — coronaria (Jacqu.). Reichenfeld. Auf Waldboden unter Tannen. 1) Der Gattungsname Barlaea muss nach Rehm „Ascomyceten“ 8. 1269 aufgegeben und Detonia Sace. dafür gewählt werden. 62 Otidea leporina (Batsch) Fuckel. Göfiser Wald. — — forma pumila. Ibid. — awricula (Schaeff.) Rehm. Hinterälpele. — cantharella (coneinna, forma jJuvenilis). Ihid. — ?coneinna (Pers.) Göfiser Wald. — abietina Fuckel forma decolorata. Göf. Wald. — — Fuckel, forma nigra Rick. nov. forma. An der Gamp. Diese in einer Höhe von ca. 1500 m gesammelten Exemplare sind frisch fast schwarz und zeichnen sich, wie auch Dr. Rehm i. ]. bestätigt, durch die eigenthümliche Bildung der Paraphysen aus. Diese zertheilen sich oben strahlenförmig. — cantharella Quel. Reichenfeld. Unter Haselnussstauden. Sphaerospora trechispora (B. et Br.) Sace. Allenthalben am Boden. Pseudoplectania melaena (Fries) Sace. Göf. Wald. An faulendem Tannenstamm. Lachnea yregaria Rehm. Auch forma pseudogregaria mit stark warzigem Episporium. Reichenfeld. Auf Erde. — ?gilva (Boud.) Sace. Reichenfeld. Auf Erde. — amphidoxa Rehm. Reichenfeld. Am Boden häufig. — theleboides (Alb. et Schwein.) Gill. Reichenfeld. Auf Torf. — seutellata (L.) Gill. Reichenfeld. An Holz. Auch sonst häufig. — umbrorum (Fries) Gill. Garina. Auf Waldboden. — umbrata (Fries) Phill. Garina. (Rodewyk). — stercorea (Pers.) Gill. Nenziger Himmel. Auf Kuhkoth. -——- — var. gemella Karst. Alpe Albona. Auf Kuhkoth. — setosa (Nees) Phill. Reichenfeld. Auf Holz, — ?hirta (Schum.) Gill. Saminathal. Auf Kohle. Da die Sporen viel grobwarziger sind, stellt Dr. Rehm diese seine Bestimmung als fraglich hin. *Sarcoscypha coceinea (Jacq.) Cooke. Amerlügen. Auf Holz. Ascoboleae. Ascophanus ochraceus (ÖOrouan) Boud. Hintere Gampalpe. Auf Kuhkoth. — carneus (Pers.) Boud. Reichenfeld. Auf faulendem Gewebe. Lasiobolus egwinus (Müller) Karst. Hintere Gampalpe. Auf Kuhkoth. Saccobolus Kerverni (Orouan) Boud. An der Letze. Ascobolus stercorarius (Bull.) Schröt. Allenthalben häufig. — carbonarius Karst. Reichenfeld. Auf Waldboden. — viridis Currey (videtur). Reichenfeld. Auf Erde. — atrofuseus Phill. et Plowr. (videtur). Reichenfeld. Auf einer Brandstelle. Helvellaceae. * Microglossum atropurpureum (Batsch). Amerlügen. — viride (Pers.) Gill. Ardetzenberg. #Geoglossum ophioglossoides (L.) Sace. Reichenfeld. — hirsutum Pers. Ardetzenberg. Leotia gelatinosa Hill. Häufig im Herbst. ENT 63 Helvella pulla Holmsk. Reiehenfeld. Unter Haselnussgebüsch. — — forma Klotzschiana (Corda). Ibid. — elastiea Bull. Nieht selten im Gebiet. — — forma deformis Göfliser Wald. — — forma denigrata Ibid. — lacunosa Afzel, Ardetzenberg. Saminathal. — pallescens Schaeff. Ibid. — crispa (Scop.) Fries. Göf. Wald. Nicht selten. *Gyromitra infula (Schaefler) Quelet. Göfliser Wald. Verpa bohemica (Krombh.) Schröt. Reichenfeld. Morchella hybrida (Saw.) Pers. Reichenfeld. — rimosipes DC. Reichenfeld. — gigas (Batsch) Pers. Feldkirch. — conica Pers. Amerlügen. — elata Pers. Burg Siegberg und Amerlügen. Diese herrliche Morchel wird als selten angesehen, dürfte jedoch im Gebiet häufiger vorkommen. Ueber seltene und neue Rubi und Rubus-Hybriden aus Baden, Bayern, Braunschweig, der Hercegovina, Schlesien und Ungarn in C. Baenitz’ Herbarium Europaeum. Lieferung CV. (83 Nummern) nebst kurzem Exeursionsbericht aus der Hercegovina und Schlesien. Von Dr. €. Baenitz (Breslau). (Sehluss.) ') Nr. 9550. R. pedemontanus Pinkwart, n. hybr. Ist nach Dr. Utsch aus der Kreuzung von A. macrophyllus X (Bei- lardır X serpens) hervorgegangen. — „Für R. serpens sprechen der Reif und die Behaarung. sowie die Stacheln und Drüsen des Sehösslings, die zum Theil länglichen Blättchen, die kurzen Drüsen der Rispe, welche zwischen R. serpens und R. macrophylins fast intermediär ist, ferner die Beiästchen, die etwas filzigen Kelche und ziemlich kleinen Blüten. A. Bellardi; ist schwach vertreten in den zum Theile stacheligen Kelchen. Die aufgerichteten Kelehe kommen beiden Parentes zu. #. macrophyllus gehören an: die grossen Blätter mit ihrem Blattsehnitt, ihrer groben Bezahnung. welche bei seinen Hybriden eine doppeit gesägte wird, und der Rispenbau mit seiner oft kurz gestielten Endblüte und die langzottigen Kelchzipfel mit ihrer Neigung zurück zu schlagen. Ihm gehört auch wohl die dichte Behaarung der Schösslinge an, sowie die Behaarung der Oberseite der Blätter.“ — Am Bürgerberge bei Goldberg in Schlesien im Juli 1897 vom Autor gesammelt. 1) Vgl. Oesterr. botan. Zeitschr. Nr. 1, S. 22. 64 Nr. 9551: R. petraeus Köhl.') = R. vestitus X hırius. Blättehen unterseits zweizeilig-weichhaarig. herzeiförmig-rundlich, Stacheln kräftig, lang, Blumenblätter blassroth wie bei R. vestilus, Schössling braunroth, sehr ungleich stachelig, Blütenzweige reich ungleich-drüsig, Stacheln gerade; auch die Form des Blütenstandes ist dem A. hirtus ähnlich. — Zwischen Felsgeröll am unteren Rande der Schonung bei Pohldorf, 650 m hoch, im Mensegebirge 8. Juli 13897 von mir gesammelt. — Niedrige. aber sehr kräftige Sträucher: nicht zahlreich. — Vgl. Nr. 9541. Nr. 9552. R. platyphyllos G. Br. f. rosea Kretzer. Blumen- blätter röthlich; Griffel rotı. — Am Deister bei Steinkrug in Hannover am 7. Juli von Kretzer gesammelt. Nr. 9554. R. plicatus x macrophyllus. Schössling und Blättchen mehr dem R plicatus, Blütenzweig und Rispe dem AR. macrophyllus näher stehend. — In Gebüschen am Wasserlauf des (Göpperthaines bei Breslau am 29. Juni 1897 von mir gesammelt. Nr. 9556. Zt. porphyracanthos F. f. fissı Kretzer. Blättchen fast eingescehnitten gesägt; Nerven auf der Unterseite des Blattes stark hervortretend. — Kretzer. — An der Porta Westphalica (Volmerdingen) in einer Hecke an der Landstrasse am 11. Juli 1897 von F. Kretzer gesammelt. Nr» 95527. R. Prechtelsbauer: UÜtsch, n hybrz 7 Sprengelii X rudis. Schössling wie bei R. rudis, aber etwas be- haart (R. Sprengelii), Blätter R. rudis ähnlich, aber vorn eckig gesägt (R. Sprengelii). Stacheln des Blütenzweiges zum Theil strohfarbig, auch wohl hakig (AR. Sprengelii), Blätter intermediär; Blütenstand wie bei A. rudis, nur etwas schmäler. — In Wäldern bei Mühlendorf und Erlau in Bayern, 270 m hoch, im August 1847 von Precehtelsbauer entdeckt und gesammelt. Nr. 9558. RB. pubescens X Schleicheri X villicaulis, f. elliptica. Stacheln etwas ungleich, zum Theil gebogen, die des Blütenzweiges zum Theil hakig; die schmale Rispe und die Sitz- drüsen an den Deckblättern weisen auf ZA. Schleicheri hin, der sonst nur schwach vertreten ist. Die jüngeren. unterseits weiss- grauen Blättehen erinnern an A. pubescens. Habitus des R. villi- caulis. — An der Rotkappe, einem Wegweiser im Riemberger Walde bei Obernigk, 180 m hoch. von mir am 3. August 1897 ge- sammelt. — Selten. Nr. 9559. R. pubescens X Schleicheri X villicaulis f. obovata. Behaarter Sehössling, meist gebogene, breite Stacheln, und unterseits filzige Blättehen erinnern an AR. pubescens; keilige Blättehen, gebogene, zum Theil hakige Stacheln in der Rispe weisen auf R. Schleicheri hin. der auch bier schwach vertreten ist Fast drüsenlose Form. Habitus des R. villicaulis. — Am Waldrande des Grundberges bei Oberniek. 180 m hoch, von mir am 3. August 1897 gesammelt. — Sehr zahlreiche Gebüsche. 1) Siehe Wimmer et Grabowski, Flora Silesiae, Pars II, Vol. I, pag- 55, 1829. 1575) Nr. 9560. R. pubescens X (Sprengelii X villicaulis). Sehössling dieht behaart; Stacheln des Blattstieles krumm, Blätter unterseits bleichgrün, eiförmig, klein gesägt, Rispe mit zum Theil kleinen, krummen und hakigen Stacheln. wie bei R. pubescens ; Kelche locker und zurückgeschlagen wie bei A. Sprengelii; sonst wie R. villicaulis. — In einem Garten von Klein-Knieenitz dem Gasthause gegenüber, im Zobtengebirge, 250 m hoch, von mir am 29. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9561. R. pubescens X villicaulsis. Stärkere Behaarung, theilweise gebogene Stacheln des Sehösslings und kleine Bezahnung der Blättchen, ferner zum Theil krumme Stacheln im Blütenstande weisen auf R. pubescens hin; sonst wie R. villicaulis. — Zwischen Steingeröll an einem Waldrande bei Rückers im Mensegebirge, 450 m hoch, von mir am 10. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9562. R. pungens Utseh, n. sp. Glandulose aus der Gruppe des R. serpens mit etwas aufsteigenden, zerstreut kurz- stacheligen, runden, dichtbehaarten und dichtdrüsigen Sehösslingen. Die graubraunen Drüsen überragen das Haarkleid nicht. Blättehen auffallend schmal elliptisch. eiförmig 3 mal so lang als breit, all- mälig sehr lang gespitzt, scharf und ziemlich grob gesägt, ober- und unterseits ziemlich lang und dicht seidenhaarig. Rispe breit und locker, zerstreut fein stachelig; Blüten weiss. — Im Zinkenwald bei Siegelau (Waldkirch in Baden) im August 1397 von A. Götz ge- sammelt. Nr. 9563. R. pygmaeus W.N.') = R. Köhleri x Mikani. Stacheln zum Theil, Blätter ganz wie bei RA. Köhler, nur die Unterseite zweizeili@ behaart. wie bei R. vestitus; Blättehen zum Theil sehmäler und lang zugespitzt, auch doppelt gesägt und Stacheln des Blütenzweiges zum Theil gebogen wie bei R. Schleicheri; Blütenstiele langborstig bewehrt, wie bei R. Güntherı, Stacheln des Blattstieles und die meisten des Blütenzweiges gerade, wie bei R. Bellardii. — In der Nähe des „Kaffeeborns“ bei Schmiede- berg im Riesengebirge, 500 m hoch. ein etwa 4—D m’ grosses Gebüsch bildend, von mir am 21. Juli 1897 gesammelt. Der von den Autoren schlecht gewählte Name AR. pygmaeus wurde schon von Wimmer und Grabowski 1829, pag. 43 mit „niedriger Brombeerstrauch“ übersetzt. was für die sehr kräftigen, aber nur 1'25 m hohen Sträucher mit langen, nieder- liegenden Schösslingen vollkommen zutrifft. — Ob der an einem Feldwege zwischen Aeckern liegende Standort lange erhalten bleibt, ist zweifelhaft. Nr. 9564. R. pyramidalis Kaltb. f. subglandulosa Kretzer. Die sparsamen Drüsen im Blütenstande sind fast nur auf die Deckblätter und Kelche beschränkt. Endblatt in der Regel lang gespitzt. — Kretzer. — Im Wesergebiet (Solling. Fürsten- berg) am 19. Juli 1897 von F. Kretzer gesammelt. !) Siehe Wimmer et Grabowski, Fl. Silesiae, Pars II, Vol. I, pag. 42, 1829. — Vgl. auch Focke, Synop. Rubor. Germ. pag. 353, 1877. 66 Nr. 9566. R. Reichenbachii Köhl.!) f. albiflrrus = R. serpens X villicaulis. Habitus des R. villicaulis in Rispe und Be- haarung; übrigens R. serpens stark hervortretend, so dass man fast zweifeln könnte, ob man diese Form als drüsige, weissblütige Form des R. Reichenbachii oder als Rückkreuzung desselben mit R. serpens, also als MR. serpens X Reichenbachii auffassen soll. Im Riemberger Walde bei Obernigk, 180 m hoch, von mir am 3. August 1897 gesammelt. — Der Standort liegt auf der linken Seite des Weges. welcher von Obernigk nach Riemberg führt; sehr zahlreiche Sträucher in dem feuchten, der Stadt Breslau gehörigen Walde sıchern dem Standorte eine längere Zukunft. ; Nr. 9569. R. rudıs W. et N. f. plieata Kretzer. Zierliche Sonnenform mit auffallend kleinen, gefalteten, unterseits filzigen, meist 5zähligen Schösslingsblättern. — Kretzer. — Im Wesergebiet (Solling, Fürstenberg) am 19. Juli 1897 von FE. Kretzer gesammelt. Nr. 9570. R. sancetus Schreb. = R.tomentosus X ulmifolius. Wie R. ulmifolius, aber Stacheln oft zu zweien am sternhaarigen Schössling; Blättchen rundlich, ziemlich grob gesägt und oberseits mit Sternhaaren und längeren Haaren dicht bedeckt. — In Hecken anı Bahnhofe in Mostar (Hercegovina), 60 m hoch, am 5. Juni 1897 von mir gesammelt. Nr. 9571. R. serpens Wh. f. oblonga Kretzer. Blätter des Schösslings stets dreizählig; das längliche, am Grunde verschmä- lerte Mittelblättchen sehr kurz gestielt, nicht selten zehnmal länger als die Stielehen. — Kretzer. — In einem feuchten Walde bei Harsum (Hildesheim) am 26. Juli 1897 von F. Kretzer gesammelt. Nr. 9572 und 9573. R. serpens X (pubescens x villı- caulis). Scehössling und Blätter wie bei £. villicaulis, nur Drüsen und Stacheln wie R. serpens; Stacheln des Blütenzweiges zum Theil gebogen; jüngere Blätter weissfilzig wie bei R. pubescens. — In einem Wäldchen zwischen Skarsine und dem Walde bei Ober- Glauche und an der Landstrasse von Breslau nach Steine bei Lanisch von mir am 17. und 18. Juli gesammelt. Nr. 9574. R. serpens X vestitus f. opaca. Schössling rauh- haarig, Blätter unterseits zweizeili@g behaart, graugrün, oberseits matt, dunkel gefärbt, Stacheln zum Theil lang. ungleich wie bei R. vestitus, Blättchen länglich, lang zugespitzt, Blütenzweig ungleich drüsig, Keleh zum Theil aufrecht wie bei A. serpens. — In der Karoschker Schonung (Sitten bei Obernigk) von mir am 14. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9575. R. serpens X vestitus f. splendens. Stacheln verkürzt, Scehössling und Rispe sehr zerstreut kleindrüsig, Blättehen länglich, Kelche halb aufrecht wie bei AR. serpens, oberseits hell- orün, elänzend: Rispe schmal und Blumenblätter roth wie bei R. vestitus. — Am Wege nach dem Greisenauberge bei Obernigk zwischen Alnus-Gebüsch von mir am 14. Juli 1897 gesammelt. !) Vgl. „Oesterr, Bot. Zeitschrift* 1896, pag. 436—437. 67 Nr. 9576. R. serpens X (villicaulis X candicans). Stacheln verkleinert. Schössling und ltenaieie zerstreut-feindrüsig wie bei AR. serpens, Blätter und gerade Stacheln des Blütenzweiges wie bei R. villicaulis; Rispe wie R. candicans. — Am Waldrande zwischen Hohenwiese und Buchwald (Schmiedeberge) im Riesen- gebirge, 500 m hoch, am 22. Juli von mir gesammelt. Nr. 9577. R. Sprengelii X villicaulis f. subcanescens. Stacheln des Sehösslings und Blütenzweiges zum Theil hakig; Blättehen mit Andeutung doppelter Bezahnung und locker zurück- geschlagene Kelehzipfel deuten auf Z. Sprengelsi hin. Blätter unter- seits etwas grau. Habitus des Zr. villicaulis. — An einem lichten Waldwege bei Obernigk, in der Nähe von Boronows Ziegelei, nach Riembere zu, von mir am 3. August 1897 gesammelt. Nr. 4578. R. Sprengelii X villicaulis f. viridis. Blätter unterseits grün, sonst wie Nr. 9577. — An einem Kreuzwege im diehten Walde bei Obernigk, in der Nähe von Boronows Ziegelei, nach Riemberg zu, von mir am 3. August 1397 zesammelt. Nr. 9582. R. vestitus X (serpens X Bellardii). Schöss- ling ärmer an Drüsen, Blätter unterseits blassgrün, zweizeilig be- haart. Stacheln gerade, Rispe schmal wie bei AR. vestitus; St: ıcheln schwach, Blättchen etwas länglich, zum Theil eröber gesägt, Drüsen meist kurz, Blütenstiele und Kelche schwach filzie wie bei R. serpens; Drüsen am Schössling zum Theile sehr lang, Blättehen breit, rund- lich, beiderseits schwach behaart wie bei R. Bellardii. — Im Walde zwischen Ober-Glauche und Skarsine bei Breslau überaus zahlreich und der häufigste Rubus, welcher den Waldboden teppichartig über- zieht; von mir am 14. Juli 1897 gesammelt. Nr. 9583. R. vestitus X ulmifolius. Blättchen wie bei R. vestitus, aber oberseits kahl, sonst R. ulmifolius ähnlich. — Zwischen Weingärten am Nordlager von Mostar in der Hercegovina, am 31. Mai 1897 von mir gesammelt. Nr. 9584. R. villicaulis X pubescens. Scehössling und Blätter erinnern an AR. villicaulis; Blattstiel krummstachelig und Blütenzweig wie bei /. pubescens; Blattunterseite intermediär. — An einer Gartenmauer in Öber-Buchberg bei Schmiedeberg im Riesengebirge, 500 m hoch, von mir am 23. Juli gesammelt. — Die wenigen Sträucher gehören der stattlichsten Brombeere an, denn die unteren emporstrebenden Schösslinge erreichen eine Höhe von 5m. Nr. 9585. R. vulgaris X conothyrsus Kretzer. Die Form der Blätter, der gekürzte Blütenstand, die mittelgrossen Blüten, die kurzen Staubgefässe und die kahlen Fruchtknoten gehören dem R. vulgaris an. Die schwache und geringe Bestachelung, die weniger diehte Behaarung der Blattunterseite und die Stieldrüsen im Blüten- stande sind dem Einflusse der R. conothyrsus zuzuschreiben. — Kretzer. — Vom Autor im Wesergebiete (Solling, Rottmünde) am 18. Juli 1897 gesammelt. 68 Nr. 9585 und 9537. R. ulmifolius X candicans. Blättchen verkehrt eiförmig, etwas zottig, kurz zugespitzt, fast doppelt klein- gesägt; Blütenstand wie bei A. candicans. — Von zwei Standorten bei Mostar (Hereegovina): Zwischen Weingärten am Stolaefelsen (6. Juni) und am Nordlager (31. Mai 1897) von mir gesammelt. | Nr. 9588. R. ulmifolius X vestitus. Wie R. ulmifolius bewehrt und sternhaarig; Blättchen oberseits kahl. aber Stacheln zum Theil gerade; Blättchen wie AR. vestitus in Form und Be- haarung der Unterseite: Rispe monströs gross mit abstehender Be- haarung der Achsen. — In Hecken der Vorstadt Zahum bei Mostar (Hereegovina) am 9. Juni 1897 von mir gesammelt. Breslau, den 5. November 1897. Literatur-Uebersicht '). December 1897. Abel 0. Zwei für Niederösterreich neue hybride Orchideen. (Verh. der zool. bot. Ges. XLVII. 9. Heft S. 609—6) 5°. Beschreibung und ausführliche Behandlung von Gymnadenia Wett- steinii Abel (G. rubra Wettst. X @G. nigra (L.) Wettst.), die Verf. auf dem Schneeberg in Nied.-Oest. entdeckte und von @. Strampfiü Achers. (G. albida Rich. X odoratissima Rich.), die er am Krummbachsattel des Schneeberges auffand. Bauer E. Bryologischer Vorbericht aus dem Erzgebirge. (Deutsche botan. Monatschr. XV. Jahrg., Heft 12, S. 315— 316.) 8". Beck v. Mannagetta G. R. v. Die periodische Entwicklung der Pflanzen und die Ergebnisse ihrer Beobachtung. (Wiener ill. Garten-Zeitung XXII. Jahrg.. 10. Heft, S. 313—321.) 8". Populäre Darstellung des Wesens der Phaenologie und der Bedeutung, welche dieselbe für Gartenbau, Landwirthschaft und Wissenschaft er- langen kann. Degen A. und Dörfler J. Beitrag zur Flora Albaniens und Ma- cedoniens. Ergebnisse einer von .J. Dörfler im Jahre 1893 unternommenen Reise (Denkschriften der math. naturw. Cl. der Akademie der Wissensch. Wien, LXIV. Bd., S. 701-748.) 4". 4 Taf. J. Dörfler hatte 1893 eine botanische Reise nach Ueskueb in Al- banien, Zeleniko, Krivolak, Negotin und Allschar in Macedonien unter- nommen, deren Ergebnisse hier bearbeitet vorliegen. In Anbetracht dessen, dass das bereiste Gebiet bisher nahezu botanisch unbekannt war und die Be- 1!) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in ÖOesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 69 arbeitung eine sehr sorgfältige ist, gehört die vorliegende Abhandlung zu den werthvollsten Beiträgen zur Kenntniss der Flora der Balkanhalbinsel. Neu beschrieben werden: Alyssum Dörfleri Degen, Viola Dörfleri Degen, Viola Haldesyana Degen et Dörfl. (V. Allschariensis X arsenica), Polygala oxyptera Rchb. Subsp. P. Tempskyana Deg. et Dörfl., Alsine Anatolica Boiss. Subsp. A. Macedonica Deg. et Dörfl., Cytisus falcatus W. K. Subsp. Albanıcus Deg. et Dörfl., Anthyllis Albana Wettst. var. Macedonica Deg. et Dörfl., Doryenium intermedium Led. var. Macedonicum Deg. et Dörfl., Onobrychis Degeni Dörfl., Saxifraga Griesebachii Deg. et Dörfl., Galium Kerneri Deg. et Dörfl., Cineraria Griesebachii Deg. et Dörfl., Centaurea Wettsteinii Deg. et Dörfl., Campanula Formanekiana Deg. et Dörfl., ©. persicifolia L. var. latisepala Deg. et Dörfl, Anchusa Macedonica Deg. et Dörfl., Statice Rumelica Boiss. var. Temskyanma Deg. et Dörfl., Fritillaria Graeca Boiss. var. Gussichiae Deg. et Dörfl., Colchicum Dörfleri Haläcsy, Bromus fibrosus Hack. Ssp. B. Macedonicus Deg. et Dörfl. — Sehr schön sind die beigegebenen Tafeln, besonders Tafel IV. Flatt C. de. Franeiseci a Mygind observationes critico-botanicae seu Epistolae ad Linnaeum seriptae, II. (Verh. d. zool. bot. Ges. XLVI., 9. Heft, S. 582—609.) 8°. Forts. und Schluss der Veröffentlichung von Briefen Myginds an Linne. Dieselben enthalten Notizen über zahlreiche Pflanzen und sind für die Klar- stellung mancher Linn@’schen Arten von Werth. Ein beigegebenes Verzeichniss der von Mygind erwähnten Autoren und Arten wird die Benützung wesent- lich erleichtern. Formanek E. Berichtigung zum Artikel „Neue Arten aus Thessa- lien.“ (Deutsche botan. Monatschr. XV. Jahrg., Heft 12, S. 320 Dis 321.) 8°. Veronica Thessalica Form. non Benth. wird in V. Formaneki Heldr., Onobrychis Halascyana korm. non Heldr. in ©. Heldreichi Form. um- getauft. Gutwinski R. Ueber die bis jetzt in Bosnien und der Hercego- vina entdeckten Algen (mit Ausschluss der Diatomaceen). Nebst kurzen Bemerkungen über das Sammeln von Algen für die im Sammeln nicht Bewanderten. (Wissensch. Mitth. aus Bosnien und der Herzegovina Bd. V.) 4° 11 S.. 1 Taf. Haberlandt G. Ueber die Grösse der Transpiration im feuchten Tropenklima. (Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XXXI, Heft 2, S. 273—288.) 8°. Verf. hat ineiner früheren Abhandlung (1892) den Satz ausgesprochen, dass indem feuchten Tropenklima Westjava’s die Transpiration der Pflanzen bedeutend geringer sei als in Mitteleuropa. Dieser Annahme sind später Burgerstein, Giltay und Stahl entgegengetreten. Verf. hält nun auf Grund neuerlicher Versuche seine Behauptung im vollen Umfange aufrecht und zwar nicht bloss mit Bezug auf beschattete, sondern auch auf insolirte Pflanzen. Janezewski. Etudes morphologiques sur le genre Anemone. Chap,. III. (Rev. gen. de Bot. 1897 Nr. 106.) 8°. Kneucker A. Bemerkungen zu den „Üarices exsiecatae“. III. Liefrg., Forts. (Alle. bot. Zeitschr. 1897 Nr. 12. S. 198—200). 8°. Betreffen Nr. 68—72. Unter Nr. 68 wurde Carex Baldensis von folgenden Standorten ausgegeben: Monte Costa am Lago d’ Idro, Ferrara am Mte. Maggiore des Mte. Baldo, (lg. Landauer). 0 Kuntze M. Arco in Südtirol. Die Geologie, Flora, Fauna und das Klima des Thales von Arco, seine Bevölkerung und Geschichte. 4. Aufl. Arco (Emmert). 8°. 146 S., 24 Ill. 2 Karten und Pläne. — 2M Murr J. Beiträge und Bemerkungen zu den Archieracien von Tirol und Vorarlberg. IV. Forts. (Deutsche botan. Monatschr. XV. Jahrg. Heft 12, S. 321—323.) 8°. Behandelt werden H. rupicolum Fr., H. hypochoerideum A. T., H. melanops A. T., H. subineisum A. T, H. expallens A.T., H. oxyodon Er Richter A. Ueber die Blattstructur der Gattung Üecropia, insbe- sondere einiger bisher unbekannter Imbauba-Bäume des tro- pischen Amerika. (Bibliotheca botanica. Heft 43.) Gr. 4°, 258. 5, Doppeltaf. und 3 einf. Taf. 24 M. Sagorski E. Reisebericht. (Deutsche bot. Monatschr. XV. Jahrg.., Heil 12,8: 3293182 Bericht über eine 1897 nach Süd-Dalmatien und Montenegro unter- nommene botanische Reise. Als für Montenegro neu wird Euphrasta liburnica W. genannt. Stapf0O. The botanical history of the Uva, Pampas Grass and their allies. (The Gardeners Chronicle Ser. III. Vol. XXI. Nr. 569 p. 358.) 4. Winter P. Zur Flora Carniolica. VI. Forts. (Deutsche bot. Monatschr. XV. Jahrg., Heft 12. S. 323—524.) 4°. Die Fortsetzung des geschichtlichen Rückblickes behandelt H. Freyer. Witlaezil E. Der Unterricht der Naturgeschichte an der Volks- und Bürgerschule. Eine Methodik dieses Unterrichtes auf moderner Grundlage. Wien. (A. Hölder.) 8°, 85 S.. — 0.80 M. Zalewski A. Neue Pfianzenformen aus dem Königreiche Polen. Schluss. (Allg. bot. Zeitschr. 1897. Nr. 12, S. 187—191.) 8°. Diagnosen folgender Arten: Euphrasia Polonica Zal., Ajuga reptans L. var. pyramidata Zal., Ballota nigra L. var. Bobrownikiana Zal., Leonurus Cardiaca L. var. rotundifolia Zal., Campanula rotundifolia L. var. Lubiciana Zal., Inula Britannica L. var. sericans Zal. Bessey Ch. E. The phylogeny and taxonomy of Angiosperms. (Bot. Gazette. Voll. XXIV.) 8°, 34 p. Briquet J. et Chenevard P. Observations sur quelques plantes rares ou critiques des alpes oceidentales, (Bull. d. trav. de la Soe. bot. de Geneve VIII. p. 70—75.) 8°. Behandelt: Geranium silvatieum L. var. Wanneri Briq., Coromilla varia L. var. violacea Briq., Saxifraga aizoides L. var. vallesiaca Brig, Gentiana utriculosa L., Hyssopus officinalis L. var. canescens DC., Ajuga pyramidalis L. var. Semproniana Briq., Anacamptis pyramidalıs Rich. var. Tanayensis Chenev. Christ H. Die Farnkräuter der Erde. Beschreibende Darstellung der Geschlechter und wichtigeren Arten der Farnpflanzen mit be- sonderer Berücksichtigung der exotischen. Jena (G. Fischer). Gr. 8°, 388 S.. 291 Abb. — 12 M. 71 Ein sehr werthvolles Werk, das eine vollständige Uebersicht über die bisher bekannten Farne gibt; es ist um so wichtiger, da seit 1873, resp. 1868 keine Zusammenfassung der Farne erschien und seit dieser Zeit durch die Forschungen in den Tropen eine grosse Zahl neuer Formen be- kannt wurde. Clos D. Les Anagallis annuels d’ Europe au point de vue speeifique. (Bull. de la soc. bot. de France. XLIV. Tom. p. 292—307.) 8°. Cogniaux A. et Goossens A. Dictionnaire iconographique des Orchidees. Masdevallia. Paris (Oetave Doin.) — 60 Fr. CohnFE. Die Pflanze. Vorträge aus dem Gebiete der Botanik. 2. Aufl., Lieferung 13. (Sehluss.) S. 4655-574 und I—XI. Breslau (J. A. Kern.) 8". Gostantin J. Les vegetaux et les milieux eusmiques (Adaptation — evolution). Paris (F. Alcan). 8°. 292 p., 171 1l. Verf., ein Vertreter der Ansicht, dass Neubildung von Arten durch directe Anpassung an die umgebenden Factoren erfolgt, stellt in diesem Buche in übersichtlicher Weise die Erscheinungen der Anpassung der Pflanzen an verschiedene Grade der Wärme, des Lichtes, der Feuchtigkeit ete. zu- sammen. Durch umfassende Berücksichtigung der einschlägigen Literatur stellt sich das Buch nicht bloss als eine werthvolle Sammlung des für die directe Anpassung sprechenden Materiales, sondern auch als ein angenehmes Handbuch der botanischen Oecologie dar. Gostantin J. Accomodation des plantes aux climats froid et chaud. (Bull. scientif. de la France et de Belg. XXXI. Tom. p. 489—511.) 8°. Crepin Fr. Les Variations paralleles. (Bull. de la Soc. roy. de bot. de Belg. XXXVI. Tom. p. 203— 216.) 8°. Curtis ©. C. Text-book of general botany. New-York. (Longmans, Green et Co.) 8°. 367 p. ill. — 3 Doll. Dammer U. Palmenzucht und Palrmenpflege. Anweisung zur Auf- zucht und Pflege der Palmen. Frankfurt a. O. (Trowitzsch u. S.) 8°. 134 S. 24 Bild. — 4 Mk. Duss R.P. Flore phanerogamique des Antilles francgaises. (Martinique et Guadeloupe.) Avec annotations sur l’emploi des plantes par le professeur E. Heckel. (Annales de l’Inst. colon. de Marseille. Vol. III.) Mäcon (Protat freres). 8°. 686 S. — 20 fr. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig W. Engel- mann). — ä Lief. 1:50 Mk. Lief. 164. 3 Bogen Text, 90 Bilder in 20 Fig. Drude O0. Umbelliferae. (Forts.) Lief. 165. 3 Bogen Text. Engler A. Uebersicht über die Unterabtheilungen, Classen, Reihen, Unter- reihen und Familien der Embryophyta siphonogama. — — Erläuterungen zur vorstehenden Uebersicht. Lief. 166/67. 6 Bogen Text, 90 Bilder u. 22 Fig. Schmitz Fr. u. Hauptfleisch P. Ceramiaceae, Gloiosiphonaceae, Grate- lowpiaceae, Dumontiaceae, Nemastomaceae, Rhizophyllidaceae, Squa- mariaceae, Üorallinaceae. 12 Hauptfleisch P. Die als fossile Algen (und Bacterien) beschriebenen Pflanzenreste oder Abdrücke. Lief. 168. 3 Bogen Text, 179 Bilder in 32 Fig. Dietel P. Uredinales. Lindau G. Auriculariales, Tremellineae. Hennings P. Dacryomycetineae. Erikson S. Eine allgemeine Uebersicht der wichtigsten Ergebnisse der schwedischen Getreiderost-Untersuchung. (Botan. Centralbl. Bd. LXXII. Nr. 10. S. 321—325, S. 354—362.) 8°. Gillot X. et Parmentier P. L’anatomie vegetale et la botanique systematique. Nature hybride du humex palustris. (Bull. de la Soe. bot. de France. XLIV. Tom. p. 525—342.) 8°. Verf. kommen auf Grund eingehender anatomischer Untersuchungen zu dem Resultate, dass R. palustris eine Hybride von R. maritimus und R. conglomeratus ist, und bestätigen damit das Resultat, zu dem man be- kanntlich auf Grund der morphologischen Vergleiche schon früher kam. (Vergl. Focke, Beck.) Hartig R. Die anatomischen Unterscheidungsmerkmale der wieh- tigsten in Deutschland wachsenden Hölzer. 4. Auflage. München (Rieger). 8°. 42 8. 21 Il. — 1 Mk. Eine neue Auflage des allgemein bekannten zweckmässigen Büchleins. Dieselbe weist von wesentlichen Neuerungen auf eine Einleitung, welche die Physiologie des Holzes behandelt und eine Bestimmungstabelle. Koehne E. Just’s Botanischer Jahresbericht. 23. Jahrgang. 1895. I. Abth. 2. Heft. S. 161—439 (Schluss); II. Abth. 2. Heft. S. 161 bis 320. Berlin (Bornträger). 8°. — 12 resp. 7 M. Die beiden Hefte enthalten: Pilze (Sydow), Moose (Sydow). Flechten (Zahlbruckner), Chemische Physiologie (Otto), Morphologie und Physio- logie der Zelle (R. Schulze), Morphologie der Gewebe (R. Schulze), Pflanzenkrankheiten (Sorauer), Pteridophyten (Briek), Paläontologie (Potonie), Pflanzengeographie von Europa (Schube), Variationen und Bildungsabweichungen (Matzdorff), Morphologie und Systematik der Pha- nerogamen (Harms). Kraenzlin F. Orchidacearum genera et species. Vol. I. Fase. 3. Berlin (Mayer et Müller). 8°. — 2:80 Mk. Lubbock J. On Buds and Stipules. Parts III et IV. (Journ. of the Linn-Soc. Vol. XXXII. Nr. 230.) 8°. 65 p. 4 Taf. Loreh W. und Laubenburg K. Die Kryptogamen des Bergischen Landes. Bd. I. Pteridophyten und Bryophyten. Elberfeld (Bädecker). er. 8919185 —- 2, Vk. Meyer A. Studien über die Morphologie und Entwicklungsgeschiehte der Bakterien, ausgeführt an Astasia asterospora A. M. und acillus tumescens Zopt. (Flora 84. Bd. Ergänzungsband 1897. Heft II. S. 185—248.) 8°. 1 Taf. Eine in bacteriologischer Hinsicht wichtige Arbeit. Dieselbe behandelt zunächst eingehend eine neue vom Verf. entdeckte Bacteriacee, die er Astasia asterospora nennt. Von allgemein wichtigen Resultaten seien folgende hervor- gehoben. Die Sporen von A. besitzen Intine und Exine, letztere weist leisten- artige Hervorragungen auf. Bei A. konnte vom Verf ein deutlicher Zellkern nachgewiesen werden. Bei A. und anderen Bacterien beobachtete der Verf. 13 Plasmaverbindungen zwischen benachbarten Zellen. Bei der Sporenbilduug verbleibt im Sporangium ausser der Spore noch Cytoplasma. in dem häufig ein zweiter Kern nachweisbar ist. In systematischer Hinsicht kommt Verf. zu folgender Modification des Migula’schen Systemes: Familie der Bacteriaceae. 1. Unterfamilie Bacterieae. Zellen stets ohne Geisseln: Bacterium. g. S Baeilleae: Geisseln über den ganzen Körper zerstreut; Bacilluw s 8. A Pseudomonateae; Geisseln polar: Bactrineum (1 Geissel) und Bactrilleum (mehr als 1 Geissel), 4. h Astasieae: Geisselbüschel seitlich: Astasia. Murbeck 8. Om vegetativ embryobildning hos flertalet Alchemillor och den förklaring öfver formbestandigheten inom slägtet, zom densamma innebär. (Botaniska Notiser 1897. 8. 273—277.) 8°. Die Abhandlung enthält eine sehr wichtige Entdeckung; Verf. fand, „dass bei den zahlreichen nord- und mitteleuropäischen Alchemillen die Embryobildung ohne Befruchtung stattfindet. Die Ursache der grossen Con- stanz der Alchemillen liegt darin, dass die Embryobildung bei ihnen ein vegetativer Process ist, und darin, dass der Same mit der daraus erwachsenden Pflanze folglich als ein Ableger der Mutterpflanze zu betrachten ist“. Potonie H. Die Metamorphose der Pflanzen im Lichte paläonto- logischer Thatsachen. (Naturw. Wochenscehr. XI. Bd. Nr. 51. S. 608—615 ff.) 4°. Abb. Verf. gibt in dieser Abhandlung, welche die Wiedergabe einer gele- gentlich des 7. naturwissenschaftlichen Ferialcurses für Lehrer in Berlin gehaltenen Vortrages ist, die Grundzüge seiner Anschauung über die Zurück- führbarkeit der acropetalen Verzweigungen der höheren Pflanzen auf die Dichotomieen nieder organisirter Pflanzen (vergl. Ber. d. bot. Ges. XIII, Naturw. Wochenschr. X, Lehrb. d. Pflanzenpaläont.). Sein diesbezüglicher Hauptsatz lautet: „Die Blätter der höheren Pflanzen sind im Laufe der Generation aus Thallus - Stücken hervorgegangen, dadurch, dass Gabeläste übergipfeln und die nunmehrigen Seitenzweige zu Blättern werden.“ Die Arbeit ist um so lesenswerther, als in ihr das paläontologische Materiale ausreichend benutzt wird, was bekanntlich bei morphologischen Studien selten der Fall ist. Darin, dass die acropetalen Verzweigungen und Ausgliederungen der sog. höheren Pflanzen auf dichotome zurückzuführen sind, möchte Ref. mit dem Verf. vollständig übereinstimmen. Romanes G. J. Darwin und nach Darwin. Eine Darstellung der Darwin’schen Theorien und Erörterung der Darwinistischen Streit- fragen. 3. (Schluss-) Band. Aus dem Englischen von B. Nöldeke. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 219 S. — 3 Mk. Sadebeck R. Die wichtigeren Nutzpflanzen und deren Erzeugnisse aus den deutschen Colonien. Ein mit Erläuterungen versehenes Verzeiehniss der Colonialabtheilung des Hamburgischen botani- schen Museums. (Jahrb. d. Hamb. wissensch. Anstalten. XIV.) e72.8...138,3. Das vorliegende Buch ist zwar in erster Linie als Führer durch die reichen und schönen Sammlungen des Hamburger botanischen Museums gedacht, es ist aber zugleich ein für weitere Kreise werthvoller kurzer Abriss über die wichtigsten tropischen Culturpflanzen und deren Producte. Schively A. Contributions to the Life History of Amphicarpaea monoica. (Public. of the University of Pennsylvania. New. Ser. Nr. 2. p. 270—363.) 8°. 12 Tab. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1898. 6 14 Tieghem Ph. van. Sur une nouvelle sorte de Basigamie. (Journ. de Bot. 11. Ann. Nr. 20. p. 323 - 326.) 8°. 1 Il. Townsend Fr. Monograph of the british species of Euphrasia. (Journ. of Botany, Vol. XXXV. Nr. 420. p. 4655—477.) 8°. 7 Taf. Abschluss einer sehr sorgfältigen und genauen monographischen Bear- beitung der britischen Euphrasia-Arten mit Zugrundelegung der Wett- stein’schen Monographie. Der vorliegende Theil enthält die Beschreibung folgender neuer Hybriden: E. Rostkoviana X brevipila — E. notata Towns., E. gracilis X brevipila = E. difformis Towns., E. occidentalis X _brevi- pila = E. pratiuscola Towns., E. brevipila X Scotica = E. venusta Towns., E. Scotica X gracilis = electa Towns. Uline E. B. Eine Monographie der Dioscoreaceen. I. Theil. Morpho- logie mit besonderer Rerücksichtigung der systematischen Ein- theilung. Inaug.-Dissert. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 40 8. Voigt A. Die botanischen Institute der freien und Hansestadt Ham- burg. Hamburg u. Leipzig (L. Voss). gr. 8°. 100 S. 12 Taf. u, 6 Textabbild. — 4 Mk. Hamburg verfügt über eine Reihe schöner und sehenswerther bota- nischer Institute, unter denen in erster Linie das botanische Museum mit seinen reichen und musterhaft aufgestellten Sammlungen, der botanische Garten mit seinen schönen Culturen und den anmuthigen Landschafts- bildern zu nennen sind. Es war daher ein glücklicher Gedanke, diese Institute, ihre Geschichte und Einrichtnng ausführlich zu behandeln. Wieler A. Holzbildung auf Kosten des Reservemateriales der Pflanzen. (Tharander forstl. Jahrb. Bd. 47. S. 172 ff.) 8°. 76 S. 4 Taf. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Doubletten- Verzeichniss des Berliner botanischen Tauschvereins. XXIX. Jahrg. 1897/98, herausgegeben von Otto Leonhardt in Nossen i. S. Das eben erschienene Verzeichniss enthält eine grosse Zahl (ca. 5000) von Arten aus allen Gruppen des Pflanzenreiches (Phanerogamen und Kryptogamen), darunter be- finden sieh zahlreiche Seltenheiten oder in anderer Hinsicht be- merkenswerthe Arten. Die Pflanzen können im Tausch oder Kauf abgegeben werden, und zwar mit Zugrundelegung einer Werth- einheiten - Berechnung, die durch eine jedem Namen beigesetzte Zahl ermöglicht wird. Die angebotenen Arten stammen aus den verschiedensten Florengebieten Europas, ferner aus Japan, Syrien. Nordafrika, Nordamerika etc. Herr Gustav Mann (München, Neu-Wittelsbach, 24 Roman- strasse) gibt eine käufliche Sammlung von Farnen aus Asien heraus. Die Sammlung umfasst ca. 300 Arten in schön präparirten, gut bestimmten und genau etikettirten Exemplaren und kostet 150 M. 16) Em. Bescherelle (Ölamart, Seine, Frankreich) gibt eine Sammlung von Moosen, von Dr. J. Nadeaud 1896 in Tahiti ge- sammelt, heraus. Die Sammlung wird 90 Arten umfassen. Preis 0:50 Fr. pro Species. Unter dem Namen Reineck u. Üzermack, Plantae exsic- catae Brasilienses gibt Herr Otto Leonhardt in Nossen (Sachsen) vom Beginne dieses Jahres an eine Sammlung getrockneter Pflanzen aus der Provinz Rio Grande do Sul aus. Sie erscheint in Liefe- rungen a 50 Nummern zum Preise von 16 M. Litwinow D. J. Plantae Turcomaniae. Herr Dr. L. in Aschabad (Transcaspien) bietet Collectionen turkomanischer Pflanzen (ea. 1000 Species) zum Preise von 22 M. die ÜÖenturie an. (Allg. bot. Zeitschr.) Fleischer und Warnstorf, Bryotheca Europaea meridio- nalis. Cent. II. — 20 M. Die Centurie enthält u. a. folgende neue Formen: Trichosto- mum Warnstorfii Limpr. var. flaccidum Warnst. et Fl., Dryum subalpinum Warnst., Fontinalis antipyretica L. var. ligurica Fl. Dr. Friedr. Wilms istnach langjährigem Aufenthalte in Süd- afrika mit reicher Ausbeute nach Deutschland zurückgekehrt. Er sedenkt die vonihm gesammelten Pflanzen, welche von den Beamten des kgl. botan. Museums in Berlin bestimmt wurden, zu veräussern. Es kommen 25 Sammlungen zum Verkaufe, von denen die erste 1400 Arten, die letzte immerhin noch 3—400 Arten umfassen wird. Preis für die ersten 6 Sammlungen 40 M. pro Centurie, für die späteren 30 M. Bestellungen nimmt entgegen Dr. Fr. Wilms, Berlin W. Grunewaldstrasse 6/7. Der Katalog verkäuflicher getrockneter Pflanzen aus Skandi- navien von Arvid Haglund und S. Källström in Falun in Schweden ist erschienen und umfasst wieder zahlreiche werthvolle Pflanzen. Besonders reich sind Hybride und die in neuerer Zeit nnterschiedenen Formen polymorpher Gattungen vertreten. Ein- zelne Gattungen wurden durch Speecialisten bestimmt, so Hieracium von Dahlstedt, Euphrasia, Alchimilla, Rumex von Murbeck, Batrachium, Viola, Rubus, Sparganium von M. Neumann, Rosa von Matsson, Salixz von Floderus, Betulaceen, Po« von Linde- berg, Potamogeton von Tiselius. — Preis 19—25 M. für gewöhn- liehere Arten, 25>—27M. für Seltenheiten. ArnoldF. Lichenes exsiecati. Nr. 1719—1745 und Nachträge. Arnold F. Lichenes Monacenses exsiceati. Nr. 462—493 6* 76 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. OClasse vom 2. December 1897. Das c. M. Herr Prof. Dr. R. v. Wettstein übersendet eine im botanischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag ausgeführte Arbeit des Herrn Prof. Dr. Victor Schiffner, betitelt: „Expositio plantarum in itinere suo Indico annis 1893/94 suscepto colleetarum“. Series prima. Die Abhandlung enthält den I. Theil der wissenschaftlichen Bearbeitung der Ergebnisse einer in den Jahren 1895 und 1894 vom Verfasser mit Unterstützung der „Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen unternom- menen Forschungsreise nach Java und Sumatra. Der vorliegende Theil behandelt einen Theil der gesammelten Lebermoose (Marchan- tiaceae, Jungermaniaceae anakrogynae und J. akrogynae pr. p.) und bringt u. a. die Beschreibungen von 61 neuen Arten und 38 neuen Varietäten. K. k. zoologisch - botanische Gesellschaft in Wien. Seetion für Botanik. Versammlung am 15. October 1897. Herr Prof. Dr. G. v. Beck besprach die Armeria-Arten der Balkanhalbinsel und gab schliesslich eine systematische Uebersicht derselben, die hier auszugsweise wiedergegeben sei: I. Heterophyllae. «. Öineinni sessiles. 1. A. dalmatica G. Beck. Dalm. Herceg. 2. A. canescens Host. Dalm., Bosn., Herceg., Mont., Alb., Rumel., Griechenl., Ital. 3. A. majellensis Boiss. Dalm., Bosn., Herceg., Mont., Alb., Maced., Griechenl.. Bulg., Ital. Variet.: stenophylla G. Beck, dasypoda Murb. A. argyrocephala Wallr. Griechenl., Athos, Carien, Libanon, 4. Antilib. ß. Cineinni pedicellati. 5. A. rumelica Boiss. Serb., Bulg., Rumel., Maced., Thessal., Anatol. Variet.: rhodopea Vel., Temskyana Dörfl. et Deg. II. Isophyllae. 6. A. alpina Willd. Serb., Bulg., Rumän. 7. A. sancta Janka. Athos. Herr Keller demonstrirte Abnormitäten und Pflanzen von neuen Standorten. -] -1 Section für Kryptogamenkunde. Versammlung am 22. October 1897. — Herr H. Zukal hielt einen Vortrag „Ueber eine neue Bacterienordnung“, in dem er insbesondere die Myxobaecterien behandelte, welche durch Thaxter und den Vortr. bekannt gemacht wurden. Botanische Section des deutschen naturw.-medieinischen Vereines für Böhmen „Lotos“. Sitzungam3.November 1897. Prof. V. Schiffner demonstrirte Herbarmaterial und Detailzeich- nungen der von ihm aufgestellten neuen Lebermoosgattung Wett- steinia aus Java und knüpft daran einige Bemerkungen über den eigenthümlichen Bau des Fruchtastes, der ganz mit dem der sonst gar nicht näher verwandten Gattung Ziccardia übereinstimmt. Auch hier wird der Schutz des jungen Sporogones nicht allein durch die Calyptra besorgt, sondern der fleischig werdende Thorus pistil- lorum wird mit in die Bildung der Schutzhülle einbezogen (Calyptra thalamogena). Der Fruchtast ist bei Wettsteinia ein basaler Seitenast wie bei der nahe verwandten und in den Vegetations- organen fast völlig übereinstimmenden Gattung Marsupidium, bei welcher aber der Schutz des jungen Sporogones durch einen abwärts wachsenden „Fruchtsack“ (Perigynium) besorgt wird. Bei der eben- falls nahe verwandten Gattung Adelanthus findet man die dritte und häufigste Art der Schutzeinrichtungen: das Perianthium, ein aus der Verwachsung der drei Blätter des obersten Blattkreises her- vorgegangenes Organ, dem sich hier bisweilen ein sogenannter Bulbus (eine fleischige Verdiekung des Fruchtastes unterhalb der Archegongruppe), der als erster Schritt zur Bildung eines Perigy- nium gedeutet werden muss, beigesellt. Zur Gattung Wettsteinia gehören zwei Pflanzen, welche Sande-Lacoste fälschlich zu der einer ganz anderen Gruppe der Jungermaniaceen angehörenden Gattung Plagiochila stellte: P. inversa und P. scabra, welche beide aber nur Formen einer Species sein dürften. Dr. V. Folgner referirte über die Untersuchungen Cela- kovsky’'s betreffend die Morphologie des Grasembryo und über dessen Deutung der sogenannten Stipularranken von Smilax. (Vgl. Botanische Zeitung 1897. Heft 9.) Sitzung am 4. December 1897. Prof. Dr. R. v. Wettstein besprach und demonstrirte die Innovationsverhältnisse von Phaseolus coceineus und das Interesse, das demselben in Hinblick auf die Artbildungsfrage zukommt. (Vergl. diese Zeitschr. 1897 Nr. 12 u. 1898 Nr. 13.) Stud. phil. J. M. Polak erörterte die bisherigen Versuche, die Bewegung der Diatomaceen zu erklären und insbesondere die Ansichten OÖ. Müller’s, denen er sich im Wesentlichen anschloss. 18 Personal-Nachrichten. Dr. Julius Istväanffy wurde zum ordentlichen {Professor an der Universität in Klausenburg und Dr. Alexander Mäagöcesy-Dietz zum ausserordentlichen Professor an der Universität in Budapest ernannt. Hofrath Prof. Dr. J. Wiesner in Wien feierte am 20. Jänner seinen 60., Geheimrath Prof. Dr. Ferd. Cohn in Breslau am 24. Jänner seinen 70. Geburtstag. Dr. Holtermann hat sich an der Universität Berlin für Botanik habilitirt. Prof. Desider Angyar wurde zum Director der königlichen ungarischen Garten- und Obstbaulehranstalt in Budapest ernannt. Prof. Dr. W. Pfeffer in Leipzig wurde zum auswärtigen Mit- glied der Royal Society in London ernannt. Prof. Dr. ©. Brefeld in Münster wurde zum auswärtigen Mit- gliede der Landtbruks-Akademie in Stockholm ernannt. Prof. Dr. Ss. Sehwendener in Berlin wurde der bayer. Maximilian-Orden für Wissenschaft verliehen. Dr. S. Murbeck weilt vom 6. Januar bis August d. J. in Paris (6 Rue Cassini). Notizen. Professor Hector Leveille in Mans (Sarthe), rue de Flore 56, sucht Materiale für die Ausarbeitung einer Monographie der Öenotheraceen. Ein vollständiges, gut erhaltenes Exemplar des Exsiccaten- werkes „A. Kerner, Flora exsiecata Austro-Hungarica“ ist zu verkaufen. Auskunft ertheilt aus Gefälligkeit Herr Prof. Dr. K. v. Dalla Torre, Innsbruck, Meinhardstrasse. Ungefähr 1200 Arten aus den Sammlungen von Eeklon und Zeyher „Plantae Capenses“ sind im Tausche gegen palaeotropische Pflanzen abzugeben. Adresse durch die Redaction zu erfragen. S. 49. — Pfeiffer v. Wellheim, Beiträge zur Fixirung und Präparation der Süsswasser- algen. S. 53. — Rick J., Zur Pilzkunde Vorarlbergs. S. 59. — Baenitz (., Ueber seltene und neue Aubi und Rubus-Hybriden. 5. 63. — Literatur-Uebersicht. S. 68. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 74. — Akademien, Botan. Gesellschaften, Vereine, Con- gresse etc. S. 76. — Personal-Nachrichten. S. 78. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14, Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. f { ‚ Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: und III ä& 2 Mark, X—XII und XIV—XXX A 4 Mark, XXXI—XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. A Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechneı. INSERATE. eren EELELLFLLLLEELLELELELELEN reichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1898 per Postanweisung an unsere Adresse. Abonnementpreis jährlich 16 Mark; nur gsanzjährige Pränumerationen werden angenommen. Die Administration in Wien I.. Barbaragasse 2. | Die direeten P. T. Abonnenten der „Oester- : SFIFFFFTFFTFTF TFT TFT, FFIFFFFIF FF FF FF FF FF FF FF FF FF FH FFF FF FF FF FF FF FF TH Soeben erschienen : Dr. C. Baenitz, Herbarium Europaeum. Lief. Cll. Ungarn, Kroatien, Oesterr. Küstenland, Italien, Schweiz und Süd-Frankreich. 47 Nr. Mk. 6°—. Lief. Clll. Deutschland, Oesterreich, Belgien. 35 Nr. Mk. 5°—. Lief. CIV. Hieracium, Salix. 37 Nr. Mk. 5°—. Lief. CV. Rubus. 88 Nr. Mk. 15°—. Lief. CVI. Pteridophyta, Characeae. 57 Nr. Mk. 9°—. Lief. CVIl. Dalmatien und Hercegovina. 119 Nr. Mk. 29°—. Lief. CVIll. Bosnien, Bulgarien, Serbien (Persien). 33 Nr. Mk. 11°—. Herb. Americanum, Lief. XIV. 17 Nr. Mk. T’—. Herb. Americanum, Lief. XV. 140—170 Nr. ä Centurie Mk. 35°—, Einzel-Nr. & Mk. — 50. Inhaltsverzeichnisse versendet der Herausgeber: Dr. C. Baenitz in Breslau, Marienstrasse IF. a A a A A Fe een Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857. 1858, 1859, 1863 der ‚Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ZELL FELT ELF TE LET TE ET ET ZZ NB. Dieser Nummer ist beigegeben: Tafel II (Bubäk) und Tafel II (Murbeck). Vor Kurzem ist erschienen der Jahres-Katalog pro 1897/98 der Wiener Botanischen Tauschanstalt. In diesem werden rund 4000 Pflanzen-Arten, Formen und Hybride, die in schönen und instruetiven Herbar-Exemplaren vor- handen sind. angeboten. Die beiden höchstwerthigen Gruppen V und VI des Kata- loges umfassen allein 872 Nummern, und von diesen entfallen auf die letzte Werthgruppe (keine Species unter 10 Einheiten werth!) nicht weniger als 553 Nummern. Aus dem Inhalte sei vor Allem auf prächtige Novitäten aufmerksam gemacht, die noch nie in einem Tauschkataloge enthalten waren, wie z. B.: Achillea absinthoides, Aegilops Turcica, Alsine T'hessala, Alyssum Heldreichii, Anthemis, Rouyana, Campanula Hercegovina, Campanula Pelia, Cardamine Fialae, Caucalis Torgesiana, Chamaemelum Tempskyanum, Centaurea Heldreichi, Centaurea Kalabakensis, Crocus Vilmue, Euphrasia Bicknelli, Galium Reiseri, Hypericum Byzantinum, Jurinea Kileo, Knautia Byzantina, Lithospermum Zahni, Malabaila Tempskyana, Narecissus Benacensis, Nigella Bithynica, Nymphaea Fennica, Spartina Neyrauti, Symphyandra Sporadum, Tulipa Callieri ete. Die Zahl der im Kataloge offerirten Seltenheiten ersten Ranges ist sehr bedeutend. Einen kleinen Begriff von dieser Reichhaltigkeit bietet die Nennung von Pflanzennamen wie: Achillea chrysocoma, Andrzeiowskia Cardamine, Anemone Uralensis, Artemisia Caucasica, Astragalus oxyglottis, Braya glahella, Campanula Sartorii, Carex ursina, Centaurea sterilis, Colchicum Boissieri, Convolvulus Persicus, Crocus Susianus, Dianthus acicularis, Draba arctica, Dupontia Fischeri, Erica Watsoni, Eutrema Edwardsii, Galanthus Olgae, Matthiola odoratissima, Melandryum dicline, Mulge- dium cacaliifolium, Onobrychis Pallasii, Ranunculus Wilanderi, Saxifraga flagellaris, Sideritis Taurica, Silene thymifolia, Stachys tetragona, Thalictrum orientale, Tri- folium latinum, Vesicaria Tymphaea, Ventenata macra, Viola Mauritiü, Asplenium lepidum, Athyrium erenatum ete. ete. Ja sogar eine Reihe solcher Arten werden diesmal zum Tausche und Kaufe angeboten, die bisher in Folge ihrer ausserordentlichen Seltenheit für fast unerreichbar galten und daher in dem Pracht- werke von G. Rouy, „Illustrationes plantarum Europae rariorum“ photographisch reprodueirt wurden, wie z. B.: Koniga emarginata (aus Thessalien!), Ulex micranthus (aus Portugal!), Rubus humulifolius (aus dem Ural!), Peucedanum obtusifolium (aus Constantinopel!), Arnica alpina (aus Lappland!), Hymenonema Laconicum (aus Laconien!), Euphor- bia acanthothamnos und Narcissus Etruscus (aus Griechenland!), Saliz pyrolifolia (aus dem Ural!j, Dupontia psilosantha (aus Spitzbergen!) und Andere. Ueberdies enthält der Katalog Diagnosen neuer Arten, sowie eine grosse Zahl sorgfältig überprüfter Literatur-Nachweise und wissenschaftliche Notizen, so dass er gewiss auch Nieht- Sammlern manches Interessante bietet. Der Katalog ist (gegen Doppel-Postkarte oder Einsendung von’ ungebrauchten Postmarken im Werthe von 50 Pfg.) france zu beziehen durch E J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Suchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. nn ÖSTERREICHISCHE DTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. _XLVIIL. Jahrgang, N®- 3, Wien, März 1898. Die Sporen von Microchaete tenera Thuret und deren Keimung. Von Prof. Dr. G. Ritt. Beck v. Mannagetta (Wien.) (Mit Tafel IV.) Seit einer Reihe von Jahren fiel mir zur Herbstzeit in einem Culturglase, das schon vor längerer Zeit gesammelte Algen aus den Donauauen von Wien enthält, eine Spaltalge auf, deren unver- ästelte, bescheidete Fäden zumeist aus dicht aneinander gereihten, tonnenförmigen, bräunlichen Sporen gebildet wurden. Ich hielt sie für eine ZLyngbya, welche vor Einbruch der Winterszeit zur Artro- sporenbildung schreitet und schenkte derselben, eine bekannte That- sache vermuthend, nur wenig Beachtung. Als aber im Vorjahre diese Sporen bildende Schizophycee wieder, und zwar in auffälliger Reichlichkeit erschien, hielt ich deren nähere Untersuchung umsomehr des Interesses werth, als mir die Zugehörigkeit zur Gattung ZLyngbya mehr als fraglich erschien. Da sich aber die sofortige Bestimmung derselben im Sporen- zustande als schwierig erwies, will ich zuerst meine Beobachtungen schildern. Die Sporen bildenden Fäden (Taf. IV, Fig. 1) fanden sich zwischen fädigen Chlorophyceen freischwimmend vor und bildeten olivengrüne oder fast bräunliche Watten. Sie zeigten die Länge von mehreren Millimetern und waren zumeist unverzweigt, denn nur selten gelang es, eine Tolypothrix-artige, falsche Verzweigung (Fig. 10) aufzufinden. In einer hyalinen, deutlichen Scheide von etwa 7 u Durchmesser reihen sich die Sporen als Fadenglieder entweder in grosser Zahl dicht aneinander oder werden durch ab- gestorbene, leere oder zerdrückte Zellen, selten hin und wieder durch einzelne oder einige vegetative Zellen in ihrer geschlossenen Reihe unterbrochen. Es waren mit einem Worte eigentlich nur Sporenfäden vorhanden. Die olivenbraunen Sporen sind gewöhnlich Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1898. 7 82 tonnenförmig oder walzlich mit abgerundeten Kanten, dabei stets länger als breit. Die Grösse derselben ist manchen Schwankungen unterworfen. In der Regel beträgt deren Länge S—10 u, deren Durchmesser 5 u; aber es werden häufig viel längere (bis 16 u lange), selten kürzere Zellen vorgefunden. Kugelige Sporen sah ich niemals. Die gebräunte Membran ist glatt. Der Inhalt zeigt mit Aus- nahme eines schmalen, peripherischen Mantels bläulich glänzende Körnchen, die sich bei Alkoholbehandlung ebenso wie bei der Keimung rasch verlieren. Als die Algencultur zu Beobachtungszwecken einige Tage in der Zimmerwärme gestanden war, trat Sporenkeimung ein. Als erstes Zeichen der beginnenden Keimung (Fig. 2) war das Veıschwinden der lichtbrechenden Körperchen des Sporen- inhaltes zu bemerken, wobei der Inhalt eine Trübung und Punktirung erfuhr. Bald nachher konnte man eine Einschnürung in der Mitte des Plasmakörpers beobachten, welcher zur Zweitheilung des Sporen- inhaltes innerhalb der Sporenmembran führte. Der Sporenkörper erfährt hiebei eine Längsstreckung, welche aber sehr oft noch vor der Theilung stattfindet. Stets wird hiebei die Sporenmembran merklich dünner und heller. Die weiteren Veränderungen, welche nun die Tochterzellen erfahren, sind verschieden. In den meisten Fällen (Fig. 2) konnte man beobachten, dass die eine der Tochterzellen, die vegetative Zelle, sich mehr minder abrundet, sich vergrössert und ihre olivenbraune Färbung in ein helles Olivengrün überführt. Die andere Tochterzelle aber ver- wandelt ihren Inhalt bei Verlust des Farbstoffes in eine helle durchscheinende Masse; sie erscheint scheinbar leer und kann als Heterocyste aufgefasst werden. Die Umwandlung der zweiten Tochter- zelle in eine Heterocyste tritt meistens dann ein, wenn die Sporen- membran bereits stark erweicht und durch das vergrösserte Volumen der einen Tochterzelle ausgedehnt ist; seltener sieht man die Hetero- cyste schon innerhalb der kaum veränderten Sporenmembran (Big. 2,0). Ebenso häufig trifft man die Erscheinung, dass die in die Länge gestreckte, bereits mit dünnerer Membran versehene Spore zuerst eine Spaltung in zwei vegetative Tochterzellen vollführt und jede Tochterzelle sich neuerdings theilt, so dass ein vierzelliger, kurzer Faden entsteht (Fie. 3). Da aber das Protoplasma der zwei ersten Tochterzellen sich vor Bildung der zwei neuen Scheidewände gegen die erste Membran zurückzieht, erscheinen die zwei end- ständigen Zellen ebenfalls leer und verhalten sich wie Heterocysten. Nur selten bilden sich derartige Keimlinge innerhalb der etwas erweiterten Sporenmembran (Fig. 4, b). Bei der Bildung dieser vierzelligen Keimlinge kommt es sehr häufig vor, dass sich der Scheidenraum, welcher gewöhnlich noch durch ruhende Sporen abgeschlossen erscheint, für die Streekung der Keimlinge unzureichend erweist. Die Keimlinge, auf solche Weise in ihrer Entfaltung behindert, erhalten Spirillum- oder Bogen- 85 form, bilden oft schraubig gedrehte Gliederfäden und können sich im Scheidenraume übereinander schieben (Fig. 3). Diese Wachsthumsform wird so lange beibehalten, bis der die Streckung behindernde Propfen in der Scheidenhöhlung (Sporen. Fadentheile) dem Drucke nacheibt und aus der Scheide heraus- gehoben worden ist; erst dann tritt eine Streckung der Keimlinge ein. In’s Wasser gelangt, zeigen dieselben die zur Fadenbildune nothwendigen, übrigens rasch erfolgenden Zelltheilungen. i In vielen Fällen, namentlich bei ungleichzeitiger Sporen- keimung gelingt es den Keimlingen nicht, den Sperrpropfen zu beseitigen. Dann müssen sich die Keimlinge ihren Weg durch die Scheide selbst bahnen. Die aus den Sporen gebildeten vegetativen Zellen schieben sich hiebei knapp an der Nachbarzelle (Spore oder Heterocyste) durch die Scheide nach aussen, oder sie können selbst quer auskeimen (Fig. 4). Im ersten Falle entstehen 7olypo- thrix-artige Verzweigungen, oder wenn zwei Nachbarsporen gegen- einander und nach derselben Fadenseite hin auskeimen, auch Seyto- nema-artige Fäden. Bei querer Auskeimung zeigen sich Fäden, welche nach ihrer Verzweigung lebhaft an Hapalosiphon oder Sti- gonema erinnern. Doch lässt sich die Art der Auskeimung durchaus nicht immer scharf nach dieser oder jener Weise präeisiren. Bei der queren Auskeimung streckt sich die Spore quer zur Längenriehtung des Fadens und durchbricht, oft nach vorhergegan- gener Quertheilung, an einer oder an beiden Seiten die Scheiden- hülle. Jener Zelle. welche die Scheide durchbricht, bleibt der vege- tative Charakter erhalten, denn sie theilt sich früher oder später und bildet durch ihre Tochterzellen, welche sich weiter theilen, den Zellfaden. Die Heterocyste verlässt zuletzt die Sporenfäden. Wenn aber nur vegetative Zellen gebildet worden sind. wird die letzte Zelle zur Heterocyste. Der lange, am Sporenfaden haftende, dann aber aus- tretende Keimfaden zeigt somit stets eine basale Heterocyste und nach Art gewisser Tolypothrız-Arten eine typisch abgerundete, etwas grössere und mehr gelblich gefärbte, den Faden beschliessende Apicalzelle (Fig. 6). Die Sporenmembran bleibt gewöhnlich als ein- seitig durchlöcherte Tonne zurück. Gilt es schon als Seltenheit, wenn sich innerhalb der Sporen- membran ein vierzelliger Keimling bildet, so gehört es zu Ausnahms- fällen, dass sich an dem innerhalb der Spore gebildeten zwei- bis vierzelligen Faden (uertheilungen zeigen, wie sie in der Figur 8 dargestellt erscheinen. Nicht immer entstehen aus den Sporen nur Keimlinge, sondern es können sich, oft erst nach vollzogener Streckung, au$ denselben auch Heterocysten bilden, die 8—21 u Länge und 3’5—4 u Breite erreichen; sie sind ebenfalls leicht verschleimbar (Fig. 2 unten). Da die Keimung der Sporen in der Stammeultur ungleichmässig und langsam vor sich ging, versuchte ich die Keimung durch Nähr- stofflösungen zu beschleunigen. In 0:5—1% Rohrzuckerlösung Rz S4 war bald ein Rückschritt in der Cultur zu beobachten. Namentlich zeigten sich eigenthümliche Umbildungen der Sporen zu rundlichen oder oft einseitig bauchig aufgetriebenen Zellen, die aber die Sporen- farbe beibehielten. Alle ausgetretenen Keimlinge zeigten bald Krank- heitszeichen. In 0:5—1% Knop’scher Nährlösung zeigte sich hingegen die erwünschte Beschleunigung der Auskeimung. Während in der Wassereultur die Sporen nur zerstreut keimten und die quere Bil- dung von Keimästen mehr als Ausnahme zu finden war, zeigten sich nun alle Keimungsarten lebhaft gefördert. Ganze Sporenfäden waren entweder in schraubige Gliederfäden verwandelt oder die Sporen hatten mit wenigen Unterbrechungen nach allen Seiten ver- schiedentlich ausgekeimt (Fig. 11). Die lebhafte Zellvermehrung documentirte sich auch oft in einem schlingenförmigen Austritte bereits mehrzelliger Keimlinge aus den Sporen (Fig. 7). Am lebhaftesten war die Auskeimung der Sporen in derselben Nährlösung bei Schalencultur. Zumeist vier- zellige Keimlinge ohne Heterocysten durchbrechen dann die Scheide derart nach allen Richtungen, dass eine Zerstückelung des Fadens wahrzunehmen war, die nicht selten zu einem Zoogloea-Stadium (Fig. 11, 12) führte. Die vegetativen Fäden zeigten sich zwar wie in der Wassereultur schmäler als die Sporenfäden, bezeugten aber durch intensivere Färbung, lebhafte Theilung und allmälige Ver- breiterung der Zellen von 2°5 bis zu 4 u Dieke gegen den Scheitel des Fadens ihre Gesundheit. Grenzzellen bilden sich überhaupt selten. Hingegen zeigt sich in langen, ausdem Sporenfaden entstehenden Fäden (Fig.5) in allen Culturen häufig ein Absterben der hinteren Zellen, welches sich durch Bildung grosser Tropfen im Inhalte und nach- herige Auflösung der Zellen bekundete. Uebrigens war in den Wassereulturen diese Auflösung von vierzelligen Keimlingen, die am Austritte aus der Scheide verhindert waren, ebenfalls häufig anzutreffen. Eine Tolypothriz-Verzweigung von jungen, dünnbescheideten Fäden war nur ganz ausnahmsweise zu beobachten (Fig. 10, rechts). Noch erwähne ich, dass in den Wassereulturen wiein 1% Rohr- zuckerlösung in den Keimlingen sehr häufig röthlich sehimmernde, in Alkohol verschwindende Gasvacuolen (Fig. 9) auftraten, Sie bilden sich Anfangs einzeln, dann häufiger, fliessen zusammen und erzeugen labyrinthförmige Gänge im Innern der Zellen, welch’ letztere sich dann oft abrunden und mit dickerer Membran ausgestattet zu sein scheinen. In den Heterocysten sah ich sie nicht. Nachdem die Bildung der Sporen und deren Keimung dieser Schizophycee beobachtet worden war, war noch die Bestimmung derselben zu erledigen. Da bei eingehender Untersuchung des Sporen bildenden Ma- terials sowie bei jungen Fäden, wenn auch nur selten, eine unechte Verzweigung nach Tolypothrix-Art (Fig. 10) bemerkt werden konnte, war die Annahme naheliegend, in derselben eine schwach ver- Sn ästelte Tolypothrix-Art zu erblicken. Als nächststehende Art war T. tenuis Kütz. (Phye. gen. p. 228; Tab. phye. II, tab. 31; Bornet et Flah. Rev. Nost. in Ann. se. nat. Ser. 7, V, p. 122) in's Auge zu fassen, bei welcher nach Hansgirg (Prodr. der Alg. Böhm.. II. S. 37) die Dieke der Scheiden $—10, jene der Fäden 5—8 u erreicht. Dieselbe hat aber grössere Dimensionen der Zellen, wieder- holt falsch verzweigte Fäden, .1—5 nebeneinander gereihte Grenz- zellen und dünnere Scheiden. So musste die Alge ob ihrer seltenen Verzweigung unter den einfach fädigen Nostocaceen gesucht werden, obwohl die keimenden Sporenfäden auch eine evidente Aehnlich- keit mit Hapalosiphon pumivlus Kirchn. (Mikr. Pflanzenwelt der Süssw., p. 39, t. IV, f. 120; Itzigsohn Lebensgesch. von H. Braunii Näg. in Nov. act. Acad. Leop. Car. 1855, t. IV, Fig. 2—11) zeigten. Da Aulosira laxa Kirchn. (Mikrosk. Pflanzenwelt, t. IV. f. 128) durch die Gestalt der Zellen und durch längere Sporen (20—24: 5—T u) unterschieden blieb, konnte ich in der vorliegenden Alge nur Mierochacte tenera Thuret (Not. Als. II, t. 30; — Hanseir: g, Prodr. II, p. 55; Bornet et Flah., Rev. Nost. in Ann. se. nat., Ser. 7, V,p. 84 — Coleospermum Goeppertianum Kirchn. Mikr. Pflanzenwelt des Süsswassers, 1885, t. IV, f. 129) erblieken. Die Dimensionen der vegetativen Zellen passen. Kirchner hatte nur die Sporen seltener und dicker gefunden. indem er sie mit 13—17: 6-15 u angibt. Insbesondere passt Jedoch zu unserer Alge die v. minor Hansg. ]. e., deren Scheiden nur 7 u. und deren Zellen nur 4—5 u Dicke erreichen. Auch die Angabe Hansgirg’s, dass Microchaete- Fäden nur selten falsch verzweigt seien, bestärkt in dieser Be- stimmung. Herr Dr. S.Stoekmayer war so liebenswürdig, mich darauf aufmerksam zu machen, dass er die falsche Verzweigung und die Sporenbildung von Microchaete tenera Thuret, welehe in der Wiener Umgegend keine Seltenheit ist, bereits früher zu wiederholten Malen beobachten konnte. Die Keimung der Sporen war jedoch bislang nicht bekannt. Es bleibt jedoch noch weiter zu prüfen, ob M. tenera Thuret in der Gattung Microchaete richtig untergebracht sei, denn niemals sah ich bei derselben die fast peitschenförmig ausgezogenen, fest- sitzenden vegetatiren Fäden, wie sie die marinen Arten, z. B. M. grisea Thur. aufweisen. Es scheint demnach die von Kirehner aufgestellte Gattung Coleospermum (Algenfl. Schles. p. 239) mehr- fach berechtigt. Figurenerklärung zu Taf. IV. Microchaete tenera Thuret. Fig. 1. Sporentragender Faden. — Fig. 2. Sporenkeimung. — Fig.3. Bildung von vierzelligen Keimlingen. — Fig. 4. Quere Aus- keimung der Sporen. - Fig. 5. Keimfaden aus der Scheide des Sporenfadens heraustretend. — Fig. 6. Quer ausgetretener Keimling. 86 — Fig. 7. Schlingenförmige Auskeimung der Sporen in Nährstoff- lösung. — Fig. 8. Abnorme Theilungen in der Spore. — Fig. 9. Vacuolenbildung. — Fig. 10. Falsche Verzweigung zweier sporen- tragender Fäden und eines Keimfadens. — Fig. 11. Keimung der Sporen in der Nährstofflösung. — Fig. 12. Zoogloea der Keimlinge. — Vergrösserung bei Fig. 1—9 circa 1100, bei Fig. 10—12 350. Odontelytrum, 6Graminearum genus novum e tribu Panicearum. Auctore E. Hackel. (St. Pölten.) Spieulae in racemum spiciformem dispositae, quaquaversae, brevipedicellatae, cum pedicello a rhachi continua demum solubiles, lanceolatae, a dorso leviter compressae, biflorae, flore terminali herma- phrodito, inferiore maseulo, internodio inter flores nullo. Glumae steriles 4, duae exteriores magnae, fere involuerum circa reliquam spieulam formantes, collaterales, in spicula terminali fere oppositae et cum glumis reliquis decussatae, liberae, in lateralibus antice sub- approximatae nune liberae nunc antice plus minusve coalitae, rigide herbaceo-chartaceae, florentibus breviores, semper plus minus den- tatae vel fissae, Ima bidentata vel profunde bifida, dente altero in subulam erassam spicula longiorem abiente, Ilda saepius inaequaliter tridentata, mutica vel dente medio breviter subulifero; glumae steriles interiores 2 exterioribus valde dissimiles, iis religuarum Panicearum (imprimis Penniseti) consistentia positioneque similes: inferior (11a) anterior, brevissima, hyalina, obtusissima, interdum omnino deficiens; superior (IVa) posterior, spieulam dimidiam aequans, tenui-membra- nacea, 3 nervis. Glumae floriferae rigide membranaceae, multinerves, inferior paleam floremque cd’, superior paleam et florem ® fovens. Palea bicarinata. Lodiculae nullae. Stamina 3. Ovarium obovatum, glabrum, a dorso compressum; stylus 1, longiusculus, sigma unicum elongatum ex apice spieulae exsertum. subelavatum, pilis simplieibus brevibus eireumeirea enatis obsitum. Caryopsis ignota. — Gramen aquaticum, verisimiliter fluitans, foliis linearibus planis, racemo termi- nali basi vaginato erassiusculo spicam triticeam e longinquo monens, etiam Penniseti spiecae paueisetae subsimilis. O. abyssinicum Hack. Culmus elongatus, fistulosus, basi ramosus, ex omnibus nodis inferioribus radieans, radieibus partim solo limoso aflixis, partim natantibus. Folia glabra; vaginae inferiores (submersae) valde dila- tatae, membranaceae, pallidae; superiores culmum aretius v. laxius amplectentes, violascentes, omnes laeves. Ligula brevis, truncata (eirca 1 mm lg.) membranacea, ciliolata. Laminae lineares, breviter SC acuminatae, planae, 10—20 em Ig.. ad 6 mm latae, utrinque scabrae. Racemus spieiformis eirca 7 cm longus, 12 mm latus erassus, etiam post anthesin basi vaginatus et folio summo superatus, spiceulis eir- eumeirca enatis imbricatis, rhachi communi glaberrima, ad pedicel- lorum insertionem exeisa, ibique fere alata. Spiculae pedicel- lis eirea 4 mm longis crassiusculis compressis scabris erectis cum rhachi artieulatis insidentes, lanceolatae, a dorso subcompressae, eirca 12 mm longae (dempta subula), extus livide violascentes. Glumae exteriores (involucrantes) inaequales, inferior (sine subula) spieulam dimidiam aequans, superior ea paullo vel '/, brevior, utraque acu- leolis seaberrima, ceterum quoad formam, ineisuras, eoalitionem valde variae: inferior lineari-oblonga, subearinata, saepissime bidentata v. bifida, interdum fere ad basin usque fissa, rarissime integra, 2—3 nervis, lacinia altera (posteriore) semper in subulam erassam scaber- rimam rectam spieulam plerumque ipsius longitudine superantem abiens; superior late lanceolata v. oblonga, multinervis (nervis 7 v. pluribus), versus marginem interiorem carinato-complicata, saepissime 3-dentata, dentibus valde inaequalibus saepe lanceolatis vel deltoi- deis, medio plerumque in subulam brevem (spieulam haud superan- tem) elongato, ceterum a gluma Ima nune omnino libera, nunc cum illa in '/, inferiore, nune fere ad dentium ortum usque coalita. (lumae interiores tenui-membranaceae, valde inaequales: inferior (antica) vix 2 mm longa vel omnino nulla, late-ovata, acutiuseula v. rotundata, enervis; superior lanceolata, 5—6 mm longa, acuta, saepe mucronata, 3 nervis, scabra. Glumae floriferae ovato-lanceolatae (12 mm 1g.), rigidule membranaceae, acutatae (ipso apice acutae v. superior acutiuscula), dorso subeonvexae, marginibus convolutae, glaberrimae, 7—-9 nerves, nervis superne anastomosantibus. Palea in utriusque sinu glumam aequans lanceolata, acutata, membranacea, bicarinata, carinis implicata, scabra, bidentula. Antherae lineares, eirca >mm longae; stilus circa 5 mm, stigma 12 mm longum, purpura- scens. Habitat in stagnis inter Gaffat et Dewra Tabor in planitie alta Digai-Meda dieta Abyssiniae. (Alt. 2700 m.)-Anno 1863 lee. Schimper. Die vorliegende neue Gattung lässt sich, wenn man blos ihre technischen Merkmale in Betracht zieht und mit jenen der bisher bekannten Tribus der Gramineen vergleicht, in keine derselben ohne Zwang einreihen, denn sie besitzt ein Merkmal, das überhaupt keiner bis jetzt bekannten Gattung zukommt: zwei Paare von Hüllspelzen, deren Ebenen sich kreuzen, so dass die Ebene des inneren Paares mit der Mediane der Deck- u. Vorspelzen zusammenfällt und zugleich durch die Hauptaxe der Inflorescenz geht, während die des äusseren Paares zur Hauptaxe tangential (resp. parallel dazu) liegt, so dass die äusseren Hüllspelzen rechts und links von der Mediane des Aehrchens, und zwar am Endährchens fast genau opponirt, an den Seitenährehen aber etwas nach vorn genähert stehen. Der Besitz 88 von 4 leeren Hüllspelzen ist sonst ein Merkmal der Phalarideen, aber bei diesen liegen alle 4 in derselben Epvene, auch stimmt der übrige Bau des Aehrehens von Odontelytrum durchaus nieht zu dem der Phalarideen; auch unter den Zoysieen, Oryzeen und Festu- ceen kommen vereinzelte Gattungen mit 4 Hüllspelzen (stets in der- selben Ebene) vor, aber ohne sonstige Verwandschaft mit unserer neuen Gattung. Die Stellung der letzteren bliebe somit zweifelhaft, wenn nicht die grosse Uebereinstimmung. welche das Aehrchen von ÖOdontelytrum nach Weglassung der beiden äusseren Hüllspelzen mit dem von Fennisetum zeigt, uns einen Fingerzeig gäbe. Wie schon in der Diagnose hervorgehoben, bilden die beiden äusseren Hüllspelzen von Odontelytrum eine Art von Involuerum um das übrige Aehrehen, in ähnlicher Weise, wie der (mitunter auch auf 1—3 redueirte) Kranz von Borsten um das von Pennisetum. Allerdings sind das keine morphologisch gleichartigen Organe; die Borsten von Pennisetum sind, wie Göbel nachgewiesen hat (in: Vergl. Entwieklungsgesch. der Gras-Inflorescenz, Pringsheim’s Jahrb. XIV, p. 20), Achsengebilde gleich jenen von Setaria, während wir es bei Odontelytrum mit echten Blattgebilden zu thun haben; aber biologisch sind beide wahrscheinlich gleiehwerthig, nämlich Verbrei- tungsmittel der Frucht, mit der sie zusammen abfallen; während nämlich alle übrigen Spelzen glatt sind, starren die beiden äusseren Hüllspelzen von Odontelytrum, sowie die Borsten von Pennisetum Seet. Gymnothrix von zahlreichen kleinen Stachelhärchen, und ver- mögen sich vermittels derselben leicht dern Haar- oder Federkleide von Thieren anzuheften. Die beiden Blätter des Involuerum von Orlontelytrum sind von den inneren Hüllspelzen, die vollständig denen der übrigen Paniceen analog sind, und die ich daher als die eigentliche Hüllspelzen bezeichnen will, in Bezug auf Grösse, Form, Zertheilung, Consistenz und Stellung sehr verschieden, sie sind gewissermassen ein Plus, das zu dem gewöhnlichen Paniceen- Aehrehen hinzukommt; man könnte sie als seitliche Aehrehen- Vorblätter auffassen, ähnlich, wie man die beiden äussersten Hüllspelzen von sStreptochaeta, welche ebenfalls seitlich (aber nach hinten genähert) stehen, während die 3 übrigen mit den Blütenspelzen in dreigliedrige (yelen angeordnet sind, bisweilen als Vorblättchen auffasst. (Vergl. Celakovsky, Ueber den Aehrchen- bau der brasil. Grasgattung Streptochaeta in Sitzungsber. der kön. böhm. Ges. d. Wiss. 1889 p. 11.) Auffallend ist die grosse Unbe- ständigkeit in der Ausbildung derselben; trotz des spärlichen Mate- riales, das mir zur Verfügung stand, konnte ich folgende Fälle constatiren: die untere der beiden Spelzen ist in der Regel zwei- zähnig, wobei der hintere Zahn in eine sehr rauhe, dick-pfriemen- förmige Granne von ungefähr 2cm Länge ausgeht; während nunin einem Fall der vordere, kleinere Zahn ganz verkümmert war, trennte er sich in anderen immer mehr von dem hinteren, und endlich fand sich ein Aehrcehen, wo er nur mehr an der Basis mit ihm zusammenhing, die pfriemenförmige Granne also vom Grunde des s9 Aehrehens auszugehen schien, wodurch das Aehrehen dem gewisser Pennisetum-Arten mit wenig Borsten, von denen die eine alle andere überragt, noch ähnlicher wurde. Auch das obere der Involucral- Blätter ist in Bezug auf Tiefe der Einschnitte variabel; meist sind drei Zähne von 1—3'5 mm Länge vorhanden, deren mittlerer eine kurze und dieke Borste trägt, selten nur zwei. Nicht selten verwachsen die beiden Involucral-Blätter auf der Vorderseite bald nur am Grunde. bald in unteren Viertel, bald bis zu °/, ihrer Länge. Die Theilung der beiden Involueral-Blätter in spitze Zähne (welche Veranlassung zur Bildung des Gattungsnamens gab) und die Verlängerung von 1—2 derselben in besonders rauhe Borsten scheint mir eine An- passung an die oben vermuthete Bestimmung derselben zu Haft- organen zu sein. Eine auffallende Uebereinstimmung mit Pennisetum zeigt unsere neue Gattung auch in den eigentlichen Blütentheilen. Das Fehlen der Lodiculae, die lange, schmale, aus der Spitze des Aehrchens austretende Narbe, stellen dieselbe in die Reihe der von mir als leptacrostigme bezeichneten Gattungen. (Vergl. Hackel in Verh. d. k. k. Zool.-bot. Ges. 1895 p. 201.) Proterogynie. ein gewöhn- liches Merkmal soleher Gattungen, konnte ich an dem spärlichen Materiale nicht sicher constatiren; doch fanden sich in keiner Blüte, deren Narbe schon ansgetreten war, die Antheren noch vor. Dass Odontelytrum nur eine Narbe hat, ist jedenfalls als eine Verwach- sung der beiden Narben, wie sie sonst den Peniceen zukommen, aufzufassen. Auch hier bietet uns Pennisetum einen analogen Fall. Während die Mehrzahl der Arten zwei getrennte Narben besitzt. findet sich, wie Trabut (Bull. Soc. bot. France Nov. 1883) zeigte, bei P. villosum R. Br. und, wie ich gleichzeitig fand, auch bei P. longistylum Hochst. nur eine Narbe, die auch Trabut als Verwach- sungsproduct erklärt. Das spärliche Material, das meiner Untersuchung zu Grunde liest, wurde mir vor einigen Jahren mit anderen Dupletten aus dem Nachlasse Sehimper's vom k. botanischen Museum in Berlin gütigst mitgetheilt. Die Pflanze wurde von Schimper erst im letzten Jahre seiner Sammelthätigkeit, 1863 (11. October), aufgefunden, u. zw. wie die Etiquette sagt: „in einer grossen Wasserpfütze auf dem Bergplateau Digai-Meda zwischen Gaffat und Dewra-Tabor, 8600°*. Sie trägt die Manuscript-Nummer 1211, ist aber wohl an kein an- deres Herbar als das Berliner gelangt. St.-Pölten, im Januar 1398. 90 Ueber eine neue Alectorolophus-Art und das Vor- kommen saison-trimorpher Arten-Gruppen innerhalb der Gattung. Von Sy. Murbeck (Lund). (Mit Tafel III.) (Schluss.) ') Die hier beschriebene Pflanze scheint übrigens nicht die ein- zige monomorphe Alectolophus-Art zu sein. Verschiedenes deutet nämlich darauf hin, dass A. dinaricus (Murb.), den Sterneck mit der Bemerkung, dass die frühblühende Parallelart desselben noch nicht gefunden sei°), zur Autumnalis-Serie führt, auch als eine solche aufzufassen ist. Von den 30 Individuen, über die ich noch verfüge. besitzen 5 gar keine, 12 ein einziges, 10 zwei und 3 Individuen drei Blattpaare zwischen der Infloreseenz und dem obersten Zweig- paare eingeschaltet. In dieser Hinsicht zeigt die Pflanze eine un- verkennbare Annäherung an die Autumnalis-Serie, aber doch kaum mehr als eine Annäherung, und in Bezug auf ihre übrigen Kenn- zeichen nimmt sie eker eine Mittelstellung zwischen Aestivales und Autumnales ein. Was Blütezeit und Auftreten betrifft, stimmt sie vollkommen mit A. asperulus überein, in dessen Gesellschaft sie auch auf dem einzigen bis jetzt bekannten Standorte auftritt. Schliesslich will ich noch die Aufmerksamkeit auf drei andere südeuropäische Alectorolophus-Arten und den Zusammenhang, der mir zwischen diesen und ihren nächsten Verwandten zu herrschen scheint, hinlenken. Dabei müssen jedoch einige Worte über gewisse endotriche Gentianen vorausgeschickt werden. In meinen Studien über Gentianen aus der Gruppe Endotricha°), in denen ich nachgewiesen, wie sich Gentiana campestris in zwei morphologisch differente Typen spaltet, einen frühzeitig blühenden: Subsp. @. suecica (Frioel.), und einen spät blühenden: Subsp. @. germanica (Froel.), beschrieb ich ausserdem unter dem Namen islandica eine auf Island verbreitete Form, die ich als Varietät unter Subsp. @. swecica subordinirte, doch mit der Bemerkung, dass sich dieselbe deutlich der anderen Unterart nähert und sich oft schwer von dieser abgrenzen lässt?). In derselben Arbeit hob ich zugleich hervor®), dass (. Amarella, bei welcher Art eine Spaltung in zwei morphologisch verschiedene Typen, einen frühblühenden, Subsp. @. lingulata C. A. Agardh, 1) Vgl. Oesterr. botan. Zeitschr. Nr. 2, S. 41. 2) Sterneck |. c. pag. 298 (Sep.-Pag. 44). ®) Acta Horti Bergiani. Bd. 2, Nr. 3. Stockholm 1882. 4) L. e. pag. 10. 5)- Pag 220 Note: 91 und einen spätblühenden, Subsp. @. azillaris Sehmidt, ebenfalls nachgewiesen wurde, gerade auf Island in einer Form auftritt, welche der erwähnten isländischen Form von @. campestris voll- kommen entspricht. Diese Amarella-Form wurde mit dem Namen subarctica bezeichnet und als Varietät der Subsp. @. lingulata auf- gefasst. Schon 1893, nachdem ich Gelegenheit gehabt, eine grössere, Herrn H. M. Norman gehörende Sammlung endotricher Gentianen aus dem arktischen Norwegen zu untersuchen, wo, wie es sich zeigte, die beiden erwähnten isländischen Formen auch auftreten, kam ich jedoch zur vollen Einsicht, dass diese beiden Formen weder unter die früäh- noch unter die spätblühenden Unterarten zu sub- sumiren seien, sondern dass sie am richtigsten mit diesen coordinirt werden müssten. Zugleich wurde es einleuchtend, dass ihre morpho- logische Zwischenstellung und ihre gleichfalls intermediare Blüte- zeit!) auf ihrem Auftreten in Gegenden mit relativ sehr kurzer Vegetationszeit beruhen: die Möglichkeit einer Differenzirung in zwei zu verschiedenen Zeiten blühende Paralleltypen war da ausgeschlossen. Damit war anderseits für die Auffassung, die ich in der genannten Arbeit (pagg. 13, 22), für den genetischen Zusammenhang zwischen den zeitig und den spät blühenden endotrichen Gentianen betreffend, geltend gemacht, ein factischer Beweis gefunden: nämlich dass sie mehr weniger constante, biologische Paralleltypen darstellen, welche öfters als selbstständig Species von einander getrennt werden müssen (die meisten grossblütigen, mitteleuropäischen Typen), die aber, wenn die Differenzirung nicht vollständig geworden, unter einer Art zusammenzufassen sind (z. B. @. lingulata und G. azillaris). In seiner meisterhaften Arbeit „Die europäischen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Endotricha* hat Wettstein gezeigt, dass die südeuropäische @. calycina (Koch) Wettst., die sich in relativ niedrigen Gegenden in zwei in Bezug auf Blütezeit und morphologische Charaktere verschiedene Paralleltypen gespaltet, auf den höchsten Punkten ihres Verbreitungsgebietes in einer interme- diären Form auftritt, die als Stammform der erwähnten Paralleltypen aufgefasst werden kann, ferner dass auch @. campestris in gewissen Alpengegenden, und zwar in der alpinen Region, durch eine ganz ent- sprechende Form vertreten ist. Dass diese Form mit meiner oben erwähnten Var. islandica?) zusammenfällt, ist nicht dem geringsten Zweifel unterworfen. Wir kennen also drei endotriche G@entiana- Arten, @. campestris, G. calycina und @. Amarella, von denen jede für sich in drei Formen auftritt: von diesen gehört die eine dem höchsten Norden oder der alpinen Region der Hochgebirge an, sie blüht während des Hochsommers dieser Gegenden und nimmt mor- phologisch eine Mittelstellung im Verhältniss zu den beiden anderen ein; letztere gehören niedrigen Breiten oder niedriger liegenden Gegenden an, und hier blüht die eine im Vorsommer, die andere 1) Vergl. Murbeck, l. ce. pagg. 10, 19, 20. 2) Von Dr. F. Ahlfrengren ist diese 1894 und 1895 auch in den schwc- dischen Hochgebirgen gesammelt worden. 92 im Spätherbst. Man kann mit Wettstein') das Verhalten dieser Gentianen so ausdrücken, dass jede derselben in Gegenden mit relativ langer Vegetationszeit einen ausgeprägten Saison-Dimorphis- mus zeigt, in Gegenden mit kurzer Vegetationsperiode dagegen keine solche Differenzirung aufzuweisen hat. Man könnte aber natürlich auch sagen, dass jede dieser Arten einen Saison-Trimorphismus auf- weist, und in gewissen Fällen nämlich, wo der Mittel-Typus nicht allseitig intermediär ist. scheint mir eine solche Auffassung vor- zuziehen, z. B. die @. Amarella, da sich die Varietät oder richtiger Unterart subarctica in gewissen Beziehungen — durch stärker ausgezogene Kelchzipfel und mehr verlängerte Corollen — sowohl von der früh- wie von der spätblühenden Unterart unter- scheidet. Wir kommen nun zu der Gattung Alectorolophus zurück, um uns etwas mit folgenden Species zu beschäftigen: A. pu- milus Stern., A. pubescens (Boiss. und Heldr.) Stern, A. Wettsteinii Stern. Diese werden von Sterneck sämmtlich zu der Aestivalis-Serie geführt. Sie sind jedoch ebenso wie A. asperulus alle auf Hochgebirgsgegenden — Hautes Pyrenees, Parnass, Apenninen — beschränkt und blühen gleichzeitig mit der erwähnten Art. Ihre Einrangirung unter die Aestivalis-Typen scheint uns des- halb, gewissen habituellen Aehnlichkeiten mit diesen zu Trotz, nicht naturgemäss. Eine jede dieser drei Arten ist jedoch einerseits mit einem wirklichen Aestivalis-Typus, andrerseits mit einem Repräsen- tanten der Autummalis-Serie am nächsten verwandt. So zeigt sich der pyrenäische A. pumilus aus morphologischem Gesichtspunkte theils mit dem im nördlichen Spanien, Norditalien, Istrien und Croatien vorkommenden, von Ende Mai bis Mitte Juli blühenden A. Freynü (Kern.), theils mit dem aus Südtirol neuerdings be- schriebenen, den Autumnales angehörenden A. SterneckiiW ettst. am meisten übereinstimmend. Ebenso grosse Uebereinstimmung zeigt der auf dem Parnass auftretende A. pubesceus einerseits mit dem auf der Balkanhalbinsel, in Ungarn, Siebenbürgen etc. verbreiteten, im im Mai und Juni blühenden A. glandulosus (Simk.) [Kerner Fl. exsice. Austr.-Hung. Nr. 2605], anderseits mit dessen im Herbst blühenden, auch aus der Balkanhalbinsel bekannten Parallel-Typus A. Wagnerii (Deg.). Schliesslich verhält sich die letzte der drei Hochgebirgsarten, der apenninische A. Wettsteinii, ganz ebenso zu dem in den niedrigeren Gegenden Italiens und der Balkanhalbinsel auftretenden früh blühenden A. goniotrichus Stern. und dem aus Montenegro bekannten spütblühenden A. ramosus Stern. Dass die drei Hochgebirgsarten auch genetisch mit den genannten Arten- Paaren am nächsten verbunden sind, ist von Sterneck deutlich lıervorgehoben worden und lässt sich daraus beweisen, dass die Punkte, wo sie auftreten entweder innerhalb der Verbreitungsgebiete gerade jener Arten-Paare fallen oder wenig davon entfernt sind. 1) Die europ. Arten d. Gatt. Gentiana, 1. c., p. 313 (Sep.-Pag. 5). 93 Wir finden also innerhalb der Gattung Alectorolophus eine Anzahl von natürlichen Artengruppen, welche mit den oben erwähnten heteromorphen Gentiana- Arten darin vollständig übereinzustimmen scheinen, dass jede derselben in Gegenden mit langer Vegetations- zeit durch zwei morphologisch mehr weniger scharf unterschiedenen Typen repräsentirt ist, von denen der eine schon im Anfang des Sommers seine volle Entwicklung erreicht, der andere erst im Herbst. wie auch darin, dass sie in Gegenden mit kurzer Vegetationszeit von einem dritten, dortigen Verhältnissen angepassten Typus ver- treten sind. Da letzterer als im Hochsommer blühend aufgefasst werden kann und in gewissen Beziehungen — durch reichlichere Behaarung, etwas breitere Stengelblätter und Braeteen sowie durch die längere Unterlippe der Corolle') — sich auch morphologisch von den beiden anderen Typen unterscheidet, so dürfte man, gleichwie in Bezug auf Gentiana Amarella, mit Recht die hier berührte Drei- theilung als Saison-Trimorphismus bezeichnen zu können. Ob innerhalb jeder der besprochenen trimorphen Artengruppen die Hochgebirgsart als ursprünglicher Typus der Artengruppe anzu- sehen ist, der sich auf einigen wenigen hochgelegenen Punkten bis auf unsere Tage unverändert beibehalten, oder ob derselbe, z. B. in Folge seiner grösseren morphologischen Aehnlichkeit mit der Vorsommer- Met vielleicht richtiger als aus dieser entwickelt anzu- sehen ist, und also erst in jü ünester Zeit entstanden, darüber wage ich es nicht, ein Urtheil auszusprechen. Diese Frage ist jedoch von grossem Interesse, besonders da ein ähnlicher Trimorphismus auch innerhalb der Gattung Euphrasia gespürt werden kann, und eine Lösung derselben lässt sich gewiss durch genaue Untersuchungen in der Natur, vielleicht schon mit Hilfe eines reichen Herbar- materials erreichen. Erklärung der Abbildungen auf Tafel III. Figg. 1—3 Alectorolophus asperulus Murb. — Fig. 1. Indi- viduum von mittlerer Grösse. '/,.. — Fig. 2. Blumen- krone gegen Ende der Anthese; die Lage und Krüm- mung des Griffels sind durch eine punktirte Linie an- gedeutet. °/.. — Fig. 3. Theil der äusseren Fläche des Kelches. */,. Fig. 4 Alectorolophus minor (Ehrh.) Wimm. & Grab. Blumenkrone gegen Ende der Anthese; die Lage und Krümmung des Griffels sind durch eine punktirte Linie angedeutet. °/.. 1) Vergl. Sterneck 1. c., pag. 50 (Sep.-Pag. 13). 94 Die Schleimzellen der Laubblätter der Malvaceen. Von Dr. A. Nestler (Prag). (Mit Tafel VI.) Bei der Untersuchung der Ausscheidung liquiden Wassers durch die Laubblätter der Malvaceen und insbesondere bei dem Forschen nach den Austrittsstellen dieser Secretion erreeten unter anderen die Schleimzellen der Epidermis der Blätter meine Auf- merksamkeit einerseits wegen ihres eigenthümlichen Baues. ander- seits auch aus dem Grunde, weil den Schleimzellen eine wasser- speichernde Aufgabe zugeschrieben wird') und ein Zusammenhang dieser Organe mit der liquiden Seeretion möglich erschien. Die Schleimzellen dieser Pflanzenfamilie sind seit langer Zeit bekannt?) und sowohl ihr Bau als auch die chemische Beschaffen- heit des Schleimes und die Entstehung desselben waren Gegenstand eingehenden Studiums; man verwendete dazu die Schleimzellen der vegetativen Organe einiger weniger Malvaceen mit Ausnahme der Laubblätter. Auch im Grundgewebe der Blätter kommen in spär- licher Zahl Schleimzellen vor. welche denen im Grundgewebe der übrigen vegetativen Organe gleich sind. Besondere Eigenschaften zeigen die zahlreich vorkommenden Schleimzellen der Epidermis beider Blattseiten. Epidermiszellen eines frischen Blattes von Sidalcea candida A. Gray — am besten der Blattoberseite entnommen — zeigen, wie ich bereits an anderer Stelle kurz erwähnt habe, in der Flächen- ansicht eine scheinbar perforirte Aussenmembran: man erblickt ein relativ grosses, rundes oder ovales Loch, welches wie ein Tüpfel in rosarothem Liente sich darbietet: bisweilen ist dasselbe durch den darüber liegenden Zellkern verdeckt (Fig. 1). Querschnitte durch diese Epidermiszellen geben sofort ein deutliches Bild des Baues derselben. Manche Zellen. die gewöhnlich schon durch ihre Grösse auf- fallen, indem sie entweder weiter in die Mesophyllzellen hineinragen, als die andern Epidermiszellen (Fig. 9. 10) oder in der Flächen- ausdehnurg die Nachbarzellen übertreffen (Fig. 4). scheinen durch eine tangentiale Wand in zwei Räume getheilt zu sein. in einen ‚oberen, der Aussenmembran zugekehrten, und in einen unteren, an die Mesophylizellen angrenzenden Raum. Liegt das Präparat in Wasser, so ist der obere Raum ge- wöhnlich kleiner als der untere (Fie. 5, 6, 7), bisweilen sogar sehr klein. Die Scheidewand selbst zeigt, einen günstigen Schnitt voraus- 1) Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie. 1896, p. 104. 2) Frank A. B., Ueber die anatomische Bedeutung und Entstehung der vegetabilischen Schleime Pringsheim, Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. 5, p. 165. — Mangin, Sur emploi du rouge de ruthenium en anatomie vegetale. Compt. rend. T. CXVI 1893. uB) gesetzt, in der Mitte eine Aussackung, welche mehr oder weniger weit in den unteren Raum hineinragt, bisweilen sogar die gegenüber liegende Wand der Zelle nahezu berührt. (Fig. 5, 8, 9.) Diese Aussackung ist sehr verschieden gestaltet: in den meisten Fällen kegelförmig (Fig. 5) oder am Ende mit einer Erweiterung oder mit verschiedenen kleinen Ausstülpungen und Verzweigungen versehen (Fig. 7); bisweilen sieht man von dieser Membran nur eine schmale Falte in den unteren Raum der Zelle hineinragen, seltener ist die Mitte derselben unregelmässig zusammengeknittert. Ist der Querschnitt nicht mitten durch die nach abwärts hängende Auszackung, sondern seitlich von derselben geführt, dann erscheint die Querwand mehr weniger gerade und parallel der Aussenmembran gelagert (Fig. 6); man erhält hier vollständig den Eindruck, als ob eine ursprünglich einfache Epidermiszelle durch eine Tangential- wand in zwei Zellen getheilt worden wäre. Durch den eben be- schriebenen Bau dieser Membran erklärt sich sofort die oben er- wähnte scheinbare Perforation der Aussenmembran: es ist der optische Querschnitt durch die besprochene Ausstülpung, welche in der Flächenansicht der Epidermiszelle kreisrund oder oval erscheint. — Im oberen Theile dieser Zellen ist immer Plasma und ein Zell- kern vorhanden, welcher gewöhnlich am Eingange in die verschieden gestaltete Aussackung der Quermembran liest (Fig. 5, 7, 9). Der untere Raum erscheint leer, wenn das Präparat in Wasser liegt (Fig. 6, 7, 8, 10). Verwendet man Alkoholmaterial, so tritt, wenn die Schnitte in Alkohol liegen, in dem unter der Auszackung be- findlichen 'Theile jener Zellen eine glänzende, gelbliche Masse deut- lich hervor; es ist Schleim (Fig. 3, 4. 5. 9). Diese Schleimmasse, welche bisweilen — nicht immer — eine deutliche Schichtung er- kennen lässt. liegt entweder als eine mehr weniger breite Zone in Bogenform in dem unteren Theile der Zelle, von der Innenseite derselben etwas abgehoben (Fig. 3, 4). oder umfasst in deutlichen Schiehten die conische oder anders geformte Aussackung der Quer- membran (Fig. 5). — Figur 9 stellt eineschleimführende, durch Alkohol fixirte und in Alkohol untersuchte Epidermiszelle dar, wie sie öfters beobachtet werden kann; die trennende Wand zeigt eine sehr grosse Aussackung. welche die Innenseite der relativ sehr grossen Zelle nahezu berührt; an der Mündung der zum Theil mit Plasma er- füllten Aussackung liegt der Zellkern. — Bei Zusatz von Wasser zu demselben Präparat quillt die Schleimmasse in der Richtung gegen Aussenmembran der Zelle, so dass der plasmaführende, obere Theil sehr redueirt wird (Fig. 10); nicht selten kommt es auch vor, dass nach Zusatz von Wasser die Querwand nicht so weit nach oben gedrängt wird, sondern ihre Ansatzstellen etwas oberhalb der Mitte der Seitenwände besitzt (Fig. 8). Immer macht es den Eindruck. als ob die Seitenwände sich gespalten hätten. Durch das Anschwellen der Schleimmasse wurde das Plasma mit dem Zellkerne auf einen kleinen Raum zusammengepresst, was wohl begreiflich erscheint. 96 wenn man bedenkt, dass durch die vorausgegangene Behandlung mit Alkohol das Wasser dieser grossen Zelle vollständig entzogen wurde. Dieses Zusammenpressen des Zelllumens kann aber auch an lebendem Material beobachtet werden, in welchem gewiss noch ein (Juantum von Wasser vorhanden war. — Bevor die Frage erörtert wird, ob durch diese Schleimzellen eine liquide Wasserausscheidung bewirkt werden kann oder nicht, soll zunächst jene Membran etwas näher betrachtet werden, welche das Zelllumen von der Schleim- masse trennt. Es muss zunächst eonstatirt werden, dass wir es hier that- sächlich mit einer Zellmembran zu thun haben, welche tangential gelagert ist und meistens in der Mitte eine verschieden ge- formte Aussackung erkennen lässt. Diese Membran widersteht einer längeren Einwirkung von Kalilauge oder Eau de Javelle oder Chloral- hydrat (5:2) und zeigt die bekannten ÜOellulosereactionen. Sie er- scheint gewöhnlich ebenso dick oder dieker, wie der unverschleimte Theil der Seitenmembranen. Dass die Entstehung dieser Membran mit der Verschleimung der Innen- und Seitenwände der Schleim- zelle zusammenhängt, ist gewiss. Wir haben hier ganz ähnliche Verhältnisse, wie sie Radlkofer') für Serjania angegeben hat; auch hier unterliegt die Innenwand der Epidermiszellen der Ver- schleimung; der untere Theil der Seitenwände wird hier ebenfalls nicht selten in den Verschleimungsprocess einbezogen und das Plasma im gequollenen Zustande des Schleimes gesen die Aussen- membran gedrängt. Auch hier hat es den Anschein, als ob durch eine tangentiale Wand die Schleimzelle in zwei Zellen getheilt worden wäre; eine Aussackung dieser Querwand scheint hier nicht vorzukommen. Analoge Bildungen von schleimführenden Epidermis- zellen hat kürzlich auch Kraemer?) bei vielen Viola-Arten nach- gewiesen; — auch hier wird die Querwand als eine gerade Linie dargestellt. — Bei den Malvaceen ist diese Membran nichts Anderes als die unverschleimt gebliebene Innenlamelle der Innenwand der Schleimzelle. Da nach vollzogener Quellung des Schleimes noch eine überaus zarte, an die Mesophylizellen grenzende Membran als Innenwand der Zelle zu bemerken ist, so hat sich die Versehleimung offenbar nur auf die secundären Membranschichten erstreckt, während die primäre und tertiäre Schicht nieht in den Verschleimungsprocess einbezogen wurden. °) — Die Quermembran in den Schleimzellen älterer Blätter ist gewöhnlich relativ dick (Fig. 6, 8, 10); daher scheint dieselbe, nachdem sie sich als schwache, tertiäre Lamelle ')Radlkofer, Monografie der Gattung Serjania 1875, pag. 101. 2) H. Kraemer, Viola tricolor L. in morphologischer, anatomischer und biologischer Beziehung. Marburg 1897, pag. 20. } 3) Nach Frank (l. ce. pag. 165) entsteht bei den Malvaceen das Gummi ım Zellsafte; in einigen wenigen Zellen aber erscheint der primären Membran eine im Wasser aufquellende, durch Alkoholzusatz festwerdende und mehr oder weniger deutlich in concentrische Schichten sich differirende Haut aufgelagert. 97 von der Innenwand der Zellhaut abgehoben hatte, durch die fort- gesetzte Thätigkeit des lebenden Plasmas und des Zellkerns allmälig eine Verstärkung erfahren zu haben. Die Schleimbildung geht eben schon in ganz jungen Blättern vor sich, wie man sich leicht über- zeugen kann: Blättchen von 3—4 mm Länge lassen bei Anwendung entsprechender Reagentien die Schleimzellen bereits erkennen. Der Zellkern, der immer an der Mündung der Aussackung der Quermembran liegt, scheint im Verein mit dem Plasma nur passiv an der eigenthümlichen Form jener Zellmembran betheiligt zu sein. Plasma wie Zellkern hindern mechanisch das Vordringen der Schleimmasse bei der Quellung derselben, sie werden bei der theilweisen Quellung der Seitenmembranen in der Mitte der Zelle zusammengedrängt, so dass sich die Schleimschichten mulden- förmig um dieselben anordnen müssen (Fig. 4, 5). Die Aus- sackung der Querwand bildet sich nicht etwa erst bei Zufügung von Wasser zu dem betreffenden Präparat, sondern ist bereits im intacten Blatte selbst vorhanden. Das durch Alkohol fixirte Material, welches in Alkohol untersucht wird, lässt bereits die trichter- förmige oder eonische Vertiefung der Schleimmasse deutlich erkennen (Fig. 4, 9). — Der Rest der Innenwand der Schleimzelle, welche bei Untersuchung in Wasser nach der Verschleimung übrig bleibt und an die Mesophylizellen angrenzt (Fig. 10 ;), ist eine überaus dünne Membran; — dass dieselbe wirklich vorhanden ist. zeigen deutlich jene Stellen, wo dieselbe an Intercellularräume grenzt. In welcher Weise haben wir uns die Function dieser Schleim- zellen als Wasserspeicherungs-Organe vorzustellen? Nach Wester- maier') sind alle Epidermiszellen der Blätter mehr weniger Organe der Wasserversorgung zunächst für die unter denselben liegenden Mesophylizellen: bei starker Transpiration wird das Wasser der Epi- dermiszellen an die Mesophylizellen abgegeben. Sind die Epidermis- zellen Schleimzellen, so wird, falls Wasser in genügender Menge in den Mesophylizellen enthalten ist, also bei mässiger Transpiration, Wasser aus den den Schleimzellen benachbarten Mesophylizellen zur theilweisen Quellung der Innenmembranen jener verwendet werden. In diesem Schleim wird das Wasser festgehalten, es ist gegen weitere Transpiration geschützt. Der Name „Wasserspeicherungs- organ“ hat aber nur dann eine richtige Bedeutung, wenn das im Schleim enthaltene Wasser gegebenen Falles wieder nutzbar ge- macht, den Mesophylizellen wieder zugeführt werden kann. Es ist daher anzunehmen, dass bei starker Transpiration das im Schleime enthaltene Wasser wenigstens theilweise wieder an die Mesophyll- zellen abgegeben werden kann. Die Schleimzellen sind ziemlich gleichmässig über die Blatt- fläche vertheilt, auf der Blattoberseite zahlreicher als auf der Unter- seite; bei Sidaleea kommen durchschnittlich 55 auf 1 mm? der Ober- 1) Westermaier, Ueber Bau und Function des pflanzlichen Hautgewebes. Pringsh. Jahrb. Bd. XIV. Oesterr. botan, Zeitschr. 3. Heft. 1898. 8 38 seite. Es braucht wohl nicht erst hervorgehoben zu werden, dass, wenn alle Epidermiszellen mit Ausnahme der Spaltöffoungen zur Schleimbildung befähigt wären, die allgemeine Transpiration zum Nachtheil der Nährstoffzufuhr zu stark beeinträchtigt würde. Die Frage, ob die Schleimzellen in der Epidermis der Laub- blätter der Malvaceen mit der Secretion liquiden Wassers zusammen- hängen, ist zu verneinen: die Dicke der Aussenmembran der Schleimzellen ist gleich der der übrigen Epidermiszellen; auch die Cutieula ist in derselben Stärke vorhanden; von einer Durchbohrung der Aussenmembran ist nichts wahrzunehmen. Es ist deshalb wohl nicht gut denkbar, dass der durch die gequollene Schleimmasse mechanisch auf den Zellinhalt ausgeübte Druck liquides Wasser durch die Aussenmembran pressen kann. — Schleimzellen in der Epidermis kommen wahrscheinlich allen Malvaceen zu und bilden für diese Familie ein sehr charakteristisches Merkmal. Im Innern des Blattgewebes fand ich Schleimzellen nur im Parenchym der Blattrippen; sie sind bis auf einen kleinen, un- regelmässig strahlig erscheinenden Rest des Lumens vollständig mit Schleim erfüllt, welcher bei Alkohol-Material und in Alkohol unter- sucht, eine deutliche Schiehtung erkennen lässt. Fügt man Wasser hinzu, so quillt der Schleim und vertheilt sich im Wasser, so dass nichts mehr von ihm zu sehen ist; nun sind die Schleimzellen von den übrigen Zellen nicht mehr zu unterscheiden; eine Membran, analog der Querwand in den Schleimzellen der Epidermis, ist hier nicht wahrzunehmen. — Untersucht wurden bisher die Schleimzellen der Laubblätter von Althaea rosea (L.) Cav., Althaea offieinalis L., Althaea canna- bina L., Malva silvestris L., Malva parviflora L., Malva rotundi- folia L., Sidalcea candida A. Gray., Malope trifida L., Kitaibelia vitifolia W., Palara flexuosa Mast., Abutilon Thompsoni (hort.), Lavatera unguiculata Desf., Hibiscus unidens Lindl.') — Bezüglich des mikrochemischen Verhaltens ist vor Allem her- vorzuheben, dass Haematoxylin zum Nachweis dieser Schleim- zellen ausserordentlich geeignet ist. Ich verwendete Böhmer’s Haematoxylin, wodurch eine tiefblaue Färbung der Schleimzellen erzielt wird. Bei Alkoholmaterial tritt diese Färbung in wenigen Secunden ein. Dieses Mittel eignet sich besonders für jene Fälle sehr gut, wo es sich im Allgemeinen um den Nachweis von solehen Schleimzellen, um die Vertheilung und Zahl derselben handelt: denn oft sind sie nicht ohne Weiteres als solche erkenn- bar, so ausser bei einigen Malvaceen auch bei den nahestehenden Tilia-Arten. — Es kann frisches oder getrocknetes oder Alkohol- Material verwendet werden. Auch alkoholisches Methylenblau, zu Schnitten aus Alkohol-Material hinzugefügt, färbt die Schleim- !) Weder von Althaea offieinalis L. noch von Althaea rosea Cav. noch von den übrigen Malvaceen, mit Ausnahme von Malva silvestris, sind die Laub- blätter offieinell, obwohl sie alle in der Epidermis reichlich Schleim besitzen 39 zellen in kurzer Zeit blau, so dass sie sich ziemlich scharf von den übrigen Epidermiszellen abheben. deren Wände nur schwach blau gefärbt sind. Löfflerblau lässt sich mit demselben Erfolge an- wenden; ebenso Meyer's Reagens'): die Schnitte. aus Akohol- Material hergestellt. bleiben '/, Stunde lang in 25°/,iger Kupfer- sulfatlösung und werden nach dem Auswaschen in destillirtem Wasser mit 50°/,iger Kalilauge behandelt. — Bei Anwendung von Kupferoxyd-Ammoniak quillt der Schleim allmälig und nimmt eine hellblaue Farbe an. Jod-Alkohol oder Jod- Jod-Kalium geben keine Reaction; dagegen ist Saffranin in Alkohol sehr gut verwendbar, es färbt den Schleim sehr schön orange his roth. Alkanna-Tinctur bewirkt eine stahlblaue Färbung. Erklärung der Zeichnungen (Tafel VI). 1. Epidermiszelle der Oberseite eines frischen Laubblattes von Plagianthus pulchellus (Bonpl.) A. Gray; unter dem Zellkern zwei Aussackungen de Oberwand sichtbar. 2. Epidermiszelle der Oberseite eines Laubblattes von Althaea offieinalis L. (Alkohol-Material); am Eingange in die sack- artige Ausstülpung der Querwand liegt der Zellkern. 3—10. Querschnitte durch Epidermiszellen der Oberseite des Laub- blattes von Sidalcea candida 3—5: Alkohol-Material, in 96°/,igem Alkohol untersucht; die Schleimmasse (s) durch eine Membran (m) von dem oberen Theile der Zelle getrennt. 6—7: frisches Material, in Wasser untersucht; die Querwand (m) gerade (6) oder ausgesackt (7); 8: aus Alkoholmaterial nach Zufügung von Wasser; der Schleim (s) ist nicht mehr sichtbar; die Querwand hängt sackartig in den Schleimraum hinein. 9: aus Alkoholmaterial, in Alkohol untersucht. 10: nach Zusatz von Wasser zu dem Präparat 9. 11. Querschnitt durch die Epidermiszelle eines frischen Blattes von Kitaibelia vitifolia W. Beiträge zur Fixirung und Präparation der Süss- wasseralgen. Von Ferdinand Pfeiffer R. v. Wellheim (Wien). (Schluss. !) Diese ist selbstverständlich, da sie die Wirksamkeit der Säure verringert oder aufhebt, zeitweilig mit einem Glasstäbchen zu ent- fernen. An Stelle der deshalb unbequemen Schwefelsäure lässt sich aueh wasserfreies Chlorealeium (geschmolzen und in Stücken) verwenden. 1) Kraemer, |. c. pag. 20. 2) Vergl. Nr. 2, S. 53 s*+ 100 Dasselbe braucht für die vorliegenden Zwecke keinesfalls chemisch rein zu sein. Seine wasseranziehende Wirkung ist eine langsamere. Die erwähnte Glycerinmethode ruft hei sorgfältiger Durch- führung fast niemals Schrumpfungen hervor und sind deren Resul- tate die besten. Ein Nachtheil derselben soll jedoch Erwähnung finden. Bei vielen Algen gelingt nämlich die vollständige Entfernung des Glycerins durch Alkohol recht schwer und bedarf es dazu längerer Zeit und eines oftmaligen Wechsels desselben. Bleiben aber Spuren von Glycerin zurück und wird das Objeet in venetia- nischen Terpentin eingeschlossen, so wird man Anfangs von dem Vorhandensein derselben nichts bemerken. Nach Jahren jedoch treten, vielleicht in Folge des Festwerdens des Einschlussmittels, in solehen Präparaten vorzüglich im und am Objecte selbst, eigen- thümlich glänzende Tröpfehen auf, welche dasselbe endlich gänzlich unbrauchbar machen. In vielen Fällen wird man aber auch mit einer einfacheren Uebertragungsmethode sein Auslangen finden und möchte ich die- selbe besonders dann empfehlen, wenn es sich nicht um die end- giltige Präparation, sondern vorerst um die vollständige Entfernung des Formols, die Extrahirung der Algenfarbstoffe, die Conservirung der Gallertstructuren ete. handelt. Dr. E. Overton?!) schlug schon in den „Mikrotechnischen Mittheilungen aus dem botanischen Laboratorium der Universität Zürich“ vor, nach erfolgter Fixirung, das auf dem Deckgläschen befindliche Objeet, welchem er einen Tropfen 20 procentigen Alkohols zusetzte, auf einer Art Schemel in eine gut verschliessbare Krystal- lisirschale zu bringen, deren Boden mit absolutem Alkohol in einer Schicht bedeckt ist, welche bis zur halben Höhe des Schemels reicht. Ist die Schale gut verschlossen, so findet eine Diffussion durch die Luft statt und wird — hei so geringer Materialmenge — der Alkohol auf dem Deckgläschen in wenigen Stunden völlig eoncen- trirt sein. Modificirt man dieses Verfahren in entsprechender Weise, so lässt es sich auch bei grösseren und grossen (Juantitäten anwenden. Natürlich findet dann eine Concentration des Alkohols, je nach den Mengen, erst in Tagen oder Wochen statt. Ich selbst verwende zu diesem Zwecke grössere, mit einer luftdieht aufgeschliffenen Spiegelglasplatte versehene Glasdosen, welche ungefähr 10 Centim. Durchmesser und 5 Centim. Höhe besitzen. In diese werden je nach Bedarf kleinere oder grössere Glas- schälehen von ungefähr 2:5 Centim. Höhe und verschiedenem Durch- messer gestellt. Dieser letztere darf im Verhältnisse zur Material- menge nie zu klein gewählt werden, da dieselbe in mögliehst dünner 1) Zeitschrift für wissenschaftl. Mikroskopie von Dr. W. J. Behrens, Band VII, Jahrg. 1890, pag. 12. 101 Schicht und bei möglichst grosser Oberfläche den Alkoholdämpfen bezw. deren Diffussionswirkung ausgesetzt werden soll. In diese Schälchen werden die Objecete mit so viel Wasser oder l1ÖOprocentigem Alkohol übertragen, dass sie von der Flüssig- keit gerade noch bedeckt sind. Die Wahl einer grösseren oder geringeren Höhe dieser Schicht gibt bei empfindlicheren Algen die Möglichkeit, die Concentrirung des Alkohols zu verlangsamen. Die Schälchen müssen an und für sich schwer genug sein oder durch Aufkitten einer Metallplatte an den Boden so beschwert werden, dass sie, wenn in die Glasdose Alkohol gegossen wird, ihre Standfestigkeit bewahren. Sind die Schälchen mit dem Algenmaterial beschickt. so giesst man in die Glasdose so viel Alkohol — zumeist genügt Ydprocen- tiger — dass der Rand derselben eben noch auf 3 bis 4 Mm. frei bleibt. Hierauf überlässt man an einem gleichmässig temperirten Orte die luftdicht verschlossene Glasdose sich selbst und hat nur von ungefähr 24 zu 24 Stunden dafür zu sorgen, dass der Inhalt jedes Schälchens mit einem Glasstabe aufgerührt wird. Das Letztere hat deshalb zu geschehen, weil der in den oberen Schichten sich an- sammelnde Alkohol in die tieferen relativ langsam diffundirt. Was nun die mit der beschriebenen Formolmischung erzielten Erfolge betrifft, so sind dieselben rücksichtlich der Kerne und Pyre- noide den durch die Chromessigsäure und den Chromsäure-Gemischen erzielten mindestens gleichwerthig zu halten. Ebenso werden auch im Allgemeinen die Chromatophoren in der vorzüglichsten Weise fixirt. Nur in wenigen Fällen steht dies- falls das Formolgemisch den Chromsäuregemischen insoferne nach. als die Chromatophoren nach der Behandlung der Öbjeete mit ersterem rücksichtlich ihrer Umrisse und Ränder nicht immer ganz so scharf hervortreten, als nach der Fixirung mit letzteren. Dies mag vielleicht seinen Grund darin haben, dass Formol viele Zellbestandtheile z. B. Eiweisse anders fällt, als die Chrom- säure. Das Zellprotoplasma scheint durch die Anwendung des concen- trirten Formolgemisches eine leichte Quellung zu erleiden. In Folge dessen tritt in vereinzelten Fällen bei manchen Des- midiaceen (Cosmarium, Micrasterias, Euastrum, Staurastrum) dann, wenn bei schwächeren Exemplaren die übereinandergreifenden Theile der Zellmembranhälften nicht genügenden Widerstand entgegen zu setzen vermögen, das quellende Plasma an dieser Stelle als Tröpfchen hervor. Im Nachtheile ist ferner die Formolmischung gegenüber der Chromessigsäure in denjenigen Fällen, in welchen es gilt, gewisse Alsenschleime und Gallerte zu lösen, welehe manche Arten um- hüllen und bei der Präparation, wenn es sich nicht um die Structur und die Anordnung dieser Gallerte selbst handelt. äusserst hinder- lich sind. 102 Während Ohromessigsäure dieselben z.B. bei Datrachospermum, Draparnaldia, den Jugendformen von Chaetophora löst, ist dieses bei dem Formol-Holzessig-Methylalkohol-Gemische nicht der Fall. Im Gegentheile bildet dasselbe vielmehr für Gallerte eines der vor- züglichsten Fixirungsmittel. Andererseits zerfällt dagegen nach Ohromessigsäurebehandlung auch bei sorgfältigster Ueberwachung der Dauer der Einwirkung der Hauptstamm von Batrachospermum in kleine Stückchen, was bei dem Formolgemische niemals vorkommen wird. Ebenso sei bezüglich der Desmidiaceen im Besonderen be- merkt, dass dadurch gegenüber der Ühromessigsäure bei denselben nicht allein die Gallerte als solche, sondern auch die Poren und sogenannten Porenorgane ausgezeichnet fixirt und erhalten werden, so dass derartiges Material diese wichtigen Structurverhältnisse nach geeigneter Färbung gerade so zu studiren erlaubt, wie frisches. Freilich erweist es sich dem frischen gegenüber deshalb im Nachtheil, weil die für diese Zweeke meist gebrauchten Farbstoff- lösungen, wie Methylviolett, Fuchsin ete., nicht wie bei lebenden Objeeten vorerst nur die Gallerte, Poren und Porenorgane, sondern zugleich auch die übrigen abgetödteten Zellbestandtheile: Chroma- tophoren, Pyrenoide und Kerne, sowie das übrige Plasma inten- siv färben. Uebrigens lassen sich Tinetionen mit den eben genannten Anilinfarben nieht dauernd conserviren oder gar in Harz ein- schliessen. Sollen daher Dauerpräparate dieser Structuren hergestellt werden, so muss man zu anderen Farbstoffen greifen. Gute Resul- tate — mit Ausnahme der Darstellung der Poren bei den von Hüllgallerte freien Desmidiaceen — erhielt ich mit Kernschwarz und der später beschriebenen Eisencarminfärbung. Ueber Kernschwarz und dessen Anwendungsweise habe ich anlässlich meiner Untersuchungen der Gallertverhältnisse bei T’horea ramosissima Bory die nöthigen Mittheilungen gemacht und verweise daher auf Jahrgang 1896 Nr. 9 dieser Zeitschrift. Neuerdings habe ich in den Kreis dieser Versuche auch den von P. Mayer!) für thierische Schleime empfohlenen Mueicarmin 1) Ueber Schleimfärbung, Mittheilungen aus der Zoologischen Station Neapel, Band XII, 1896, pag. 303—330. Mucicarmin wird auf folgende Weise bereitet: 1 gr. Carmin und 0'5 gr. Chloraluminium (trockenes, nicht schon feucht und daher gelb gewordenes) werden in einem Porzellanschälchen gut gemischt und mit 2 Ce. destillirtem Wasser übergossen. (Verfasser räth dringend, keine grösseren Mengen in Arbeit zu nehmen.) Das Schälchen wird dann über einer sehr kleinen Flamme unter fortgesetztem Umrühren so lange erhitzt, bis das anfänglich hellrothe Gemenge ganz dunkel geworden ist (etwa zwei Minuten). Ist die Mischung nun durch Verdampfen von Wasser zähflüssig geworden, so fügt man etwas Alkohol von 50 Procent hinzu, worin sich die heisse Masse leicht lösen muss, und spült sie mit mehr 50procentigem Alkohol in eine Flasche hinein. Man bringt die gesammte 103 und das Muchämatein einbezogen. Beide geben in gewissen Fällen gute Färbungen der Galleıtte und der sogenannten Porenorgane. Der Zellinhalt dagegen wird wenig oder gar nicht gefärbt. Da diese Versuche jedoch noch nicht zum Abschlusse gelangt sind, so kann derzeit auf dieselben nicht näher eingegangen werden. Das mit Formol-Holzessig-Methylalkohol fixirte Algenmaterial hat im Allgemeinen an Tinctionsfähigkeit nichts eingebüsst. Färbungen mit den verschiedenen Carminen, Hämatoxylinen, Kernschwarz und den meisten Anilinfarben gelingen ohneweiters. Ein Gleiches gilt von den meinerseits empfohlenen Eisen- färbungen, sei es mit oder ohne Magdalarothnachfärbung. ') Nur bezüglich der Eisenchlorid-Echtgrün-Magdal. Magdalaroth- färbung ist zu bemerken, dass dieselbe bei dem mit der Formol- mischung fixirten Material weniger gute Tinetionen gibt, als Chrom- essigsäure-Material. In diesem Falle scheint thatsächlich die Chrom- säure als Beize zu wirken. Dagegen hat sich gerade bei dem mit Formol-Holzessig- Methylalkohol fixirten Material eine modificirte Eisenfärbung so vorzüglich bewährt, dass sie hier ausführliche Darstellung finden soll. Sie lässt sich natürlich auch bei anders fixirtem Material anwenden. Ich bezeichne dieselbe kurz als Eisenearminfärbung. Die hiezu nöthigen Lösungen sind folgende: I. Eine sehr schwache Lösung von neutralem, chemischreinem Eisenchlorid in 5Oprocentigem Alkohol. Dieselbe wird einfach da- durch bereitet, dass man 100 Ge. 50procentigem Alkohol 1—3 Ce. einer eoncentrirten Eisenchloridlösung in 95procentigem oder abso- lutem Alkohol zusetzt. II. Eine concentrirte Lösung reinster Öarminsäure (bezogen von Dr. G. Grübler u. Co.) in 5Oprocentigem Alkohol. Zum Zwecke des Färbens müssen die Objecte bereitsin wenigstens 5Oprocentigem Alkohol liegen und durch diesen sowohl vom Formol, als auch von ihren Farbstofien befreit sein. Sie werden dann direct in eine nicht zu geringe Menge der Lösung I., welche unter Umständen auch noch mit 50 procentigem Alkohol verdünnt werden kann, übertragen, in welcher sie mindestens Lösung durch Zusatz von 50procentigem Alkohol auf 100 Ce. und filtrirt sie frühestens nach 24 Stunden. Diese alkoholische Lösung, welche unbegrenzt haltbar zu sein scheint, wird beim Gebrauch mit der 10fachen Menge guten kalkreichen Brunnen- wassers verdünnt. (Ich bekam dabei fast immer Ausfällungen und ziehe es daher vor, mit 30— 50procentigem Alkohol zu verdünnen). Die fertige concentrirte Lösung kann ebenso, wie Mucicarmin sice. von Dr. G. Grübler u. Co., Leipzig, Bayerische Strasse 63 bezogen werden. Die spirituöse Lösung des Muchämateins (welche hier allein verwendet wurde) besteht aus 02 gr. Hämatein, 0-1 gr. Chloraluminium, 100 Ce. 70 pro- eentigem Alkohol und 1 bis 2 Tropfen Salpetersäure Die Lösung wird mehr oder minder mit reinem Alkohol verdünnt. Dieselbe ist gleichfalls bei Dr. G. Grübler & Co. erhältlich. 1) Zur Präparation der Süsswasseralgen, Pringsheim’s Jahrbücher für wissensch. Botanik, Band XXVI, pag. 686 u. f. 104 6—12 Stunden zu verweilen haben, worauf man decantirt und das überschüssige Eisenchlorid durch öfters erneuerten, 5Oprocentigen Alkohol auszieht. Ist dies im genügenden Maasse geschehen, was bald die Er- fahrung lehrt, so werden dem 5Oprocentigen Alkohol, in welehem das Material liegt einige Tropfen der Lösung II. beigefügt. Ein Zuviel kommt dabei nicht in Betracht, weil nur so viel Carmin gebunden wird, als Eisen da ist, bezw. der Farbstoff nur an den vom Eisen gebeizten Stellen festgehalten wird. Nach einigen Stunden ist die Färbung, welche mehr oder minder schwarz auszufallen pflegt, vollendet. Es wird die Carminsäure ab- gegossen und zuerst mit SO procentigem Alkohol oder gleich mit der schon erwähnten lOprocentigen Glycerinmischung ausgewaschen. In der letzteren schlägt die Farbe in tieferes Schwarz um. Dann werden die Öbjecte behufs neuerlicher Uebertragung in 95procentigen Alkohol am besten durch die Glycerinmethode (Schwefelsäure-Exsiecator) in denselben übergeführt und nach be- kanntem Verfahren!) in venetianischen Terpentin oder ein anderes Harz eingeschlossen. Ist die Eisencarminfärbung zu stark geworden, was bei einiger Uebung und Vorsicht selten der Fall sein wird, so kann, wenn die Öbjeete bereits in 95procentigem Alkohol liegen, wie überhaupt bei Eisenfärbungen, mit 0°1—0'5procentigem Salzsäure-Alkohol diffe- renzirt werden. Dabei ist natürlich Vorsicht nöthig und muss nach gehöriger Einwirkung die Säure völlig mit neutralem Alkohol entfernt werden. Die Färbung kann, gleich den übrigen Eisenfärbungen, mit einer Magdalaroth-Nachfärbung eombinirt werden. Wie, möge in meiner Arbeit nachgelesen werden.”) Ebenso erlaubt sie eine Combination mit Mueicarmin. Wenn die Eisenearminfärbung auch einigermassen zeitraubend ist, weil sie eine nochmalige Uebertragung der Objecte in 95 pro- centigen Alkohol erfordert, so gibt sie doch Bilder, welche an Klarheit und Schönheit kaum übertroffen werden dürften. So bekam ich, um nur ein Beispiel anzuführen, bei den schwer distinet färbbaren Spirotaenien (Sp. trabeculatu A. Braun, die schönsten Färbungen. Allerdings sind der Farbe nach die Bilder einförmiger, weil, wenn keine Magdalaroth-Nachfärbung hinzutritt, Kerne, Pyrenoide, Chromatophoren etc. lediglich in verschiedenem Grau, resp. Schwarz abzetönt sind. Anders steht es nur mit der Gallerte, welche sich oft in Nuancen zwischen Gelbbraun und Schwarz färbt. Die Farbe dürfte, soweit es sich heute beurtheilen lässt, besonders bei Harzeinschluss zu den dauerhaftesten zählen. Uebrigens scheint sie auch in Glycerin-Gelatine längere Zeit haltbar zu sein. el eirpagy KIT UNE: A). er Pape. A 105 Die vorstehend beschriebenen Fixirungs-, Öonservirungs- und Färbemethoden fanden sowohl bei den Rhodophyceen, Phaeophy- ceen, Chlorophyceen, Diatomaceen, als auch bei den Öyanophyceen Verwendung. Rücksichtlich dieser letzteren, welche sich mit den sonst treff- lichen Chromsäuregemischen nur schlecht fixiren liessen, gab die Fixirung mit Formol-Holzessig-Methylalkohol und die Färbung mit Eisencarmin bei Einschluss in venetianischen Terpentin gleichfalls schöne, distinete Bilder. So gelang damit beispielsweise die Fixirung von Öscillatoria princeps Vauch. ausgezeichnet und konnte der Waben- bau derselben, wie die Controle am lebenden Material ergab, in unveränderter und deutlicher Weise zur Darstellung gebracht werden. Ob aber die fraglichen Methoden für die endliche Ergründung des Öyanophyceen-Zellinhaltes von Werth sein werden, mag natürlich dahin gestellt bleiben. Bei dem heissen Streite. welcher unter den Forschern über das Vorhanden- oder Nichtvorhandensein einzelner Inhaltskörper des Cyanophyceen-Protoplastes herrscht, und noch lange nicht zum Ab- schlusse gelangt ist. muss es für allgemeinere Zwecke vorläufig genügen, wenn überhaupt Methoden vorhanden sind, welche die Öonservirung solcher Structuren gestatten, die an der lebenden Zelle notorisch sichtbar sind. Was endlich den Einschluss der nach dem Vorstehenden fixirten, conservirten und gefärbten Algenobjeete in venetianischen Terpentin oder ein anderes Harz betrifft, so habe ich den Angaben. welche ich darüber seinerzeit machte,') nichts beizufügen. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. v. Degen (Budapest). XXXM. Ueber die systematische Stellung des Alyssum Dörjleri m. Gelegentlich Veröffentlichung der Diagnose des von Herrn J. Dörfler im Jahre 1893 auf dem Berg Kossov bei Zbsorsko in Öentralmacedonien entdeckten neuen Alyssums (Degen und Dörfler Beitr. zur Flora Albaniens und Macedoniens 1897 p. 8) erkannte Herr J. Bornmüller in dem auf Tafel II, Fig. 5, unserer Arbeit dargestellten Alyssım Dörfleri m. eine dem Alyssum BDorn- mällerı Hausskn. nahe verwandte Art, und theilte uns in liebens- würdiger Weise seine Bedenken mit, dass unsere bisher nur in Blüte ı) l. e. pag. 695 u. f. 106 bekannte neue Art, möglicherweise gar nicht zur Section Odontar- rhena, zur welcher sie in der Diagnose gestellt wurde, sondern ebenso wie A. Bornmülleri zu Eualyssum gehöre. Der Austausch von Originalien und eine sorgfältige Revision einer Anzahl Ovarien des Alyssum Dörfleri erhob diese Bedenken zur Gewissheit, und ich zögere nicht, die Diagnose dieser präch- tigen neuen Art hiermit richtig zu stellen. Ist schon die Ermittelung der richtigen Section eines Alys- sums aus unreifen Schötehen mit Schwierigkeit en verbunden, da bei den Enalyssis die zweite Samenanlage der einzelnen Fächer oft un- entwickelt bleibt, so mehren sich die Hindernisse bei der Determi- nation von blühenden Exemplaren, wo die Kleinheit der noch un- entwickelten Theile stärkere Vergrösserungen erfordert, bei welchen wieder das Zerlegen der Ovarien mit der Nadel viel schwieriger von Statten geht. Sei es, dass der zweite, in der Entwickelung zurückgebliebene Same des Faches bei dieser Manipulation ‚weggesprengt worden, oder. dass die Anlage des zweiten Samens im ursprünglich unter- suchten Ovarium gar nieht zur Entwickelung gelangt war, und sich auf diese Weise der Beobachtung entzogen hat!), — die neuerdings vorgenommene Revision belehrte mich, dass Alyssum Dörfleri zweifellos der Section Eualyssum, in die Nähe von A. aizoides Boiss., A. tetrastemon Boiss., A. Bornmäller: Hausskn. ete., also in eine in Asien reichgegliederte Gruppe „herrlicher zwergiger Arten, mit silberig schülferigen Blättern, grossen Blüten und Schötchen“ (Bornm.) zu stellen ist, als deren einziger Vertreter in Europa bis- her nur das Alyssum Idaeum B. H. von der Insel Kreta bekannt war. Bei Verfassung der beifolgenden emendirten Diagnose musste ich, um die Unterscheidungsmerkmale mit anderen erwandten Arten: hervorzuheben, die Beschreibung folgenderweise vervollständigen. Alyssum Dörjfleri n. Sp. E. sectione Eualyssum, „Perennes“ „filamentis majoribus edentulis, alä sensim attenuata“ Boiss. Flor. or. I. p. 274 et 277. Candide lepidoto-argenteum, dense, coespitosum, caules humiles (5-—8 centimetrales) surculosque steriles edens. Foliis sureulorum lepidotis, lineari-lanceolatis, acutis. basi attenuatis, sessilibus, apicem versus paullo latioribus, caulium floren- tium basi angustatis, sessilibus, supra medium paullo dilatatis, imis et mediis brevioribus, latioribus, lanceolatis (3—10 mm loneis, 2—3 mm Jatis) aeque lepidotis, superioribus longioribus, angustioribus, summis lineari lanceolatis, racemum umbelliforme contractum aequan- .. ) Auf einem ähnlichen Versehen beruht die Aufstellung des Alyssum Stribrnyi Velen. (Flora bulg. p. 640), auch dieses hat zwei Samen in jedem Fache, von welchen einer in der Entwickelung zurückbleibt. 107 tibus vel eo paullo brevioribus, lepidotis, insuper ramis stellularum indumenti valde elongatis hirsutis; pedicellis calyce brevioribus; ealycis basi aequalis sepalis lanceolatis, anguste membranaceo marginatis, dorso viridibus, indumenti stellularum ramis valde elon- gatis a medio ad apicem villosis, villis sepalorum latitudine longio- ribus; petalis magnis, pallide sulphureis, lamina ungue breviore, valde dilatata, orbiculari-reniformi, subemarginata, in unguem sensim angustatum truncato-angustata; filamentis longioribus ultra medium alatis, edentulis, brevioribus appendice longiuseula, libera, infra medium filamenti inserta auctis; ovariis (junioribus) lepi- dotis, elliptieis, basi attenuatis, stylo longiore superatis, seminibus (juvenilibus) anguste alatis, silieulis....q Dimensiones: pedicelli 3 mm longi; calyx 5—6 mm longus, sepalis 5—6 mm longis, 2—5 mm latis; petala cum ungue 9—10 mm longa, unguis 5—6 mm longus, lamina cca. 4 mm longa 4—4°5 mm lata; filamenta longiora 6 mm, breviora 5 mm longa, filamen- torum breviorum appendix libera 195—2 mm longa. Stellularum tomenti rami ter bifureati, furca una alterave trifida. Von den in Boissier’s Flora orientalis I. p. 277—279 an- geführten perennen Arten mit ungezähnten längeren Filamenten der Section, wie: 4A. aizoides Boiss., A. ‚ouradicum Boiss. et Bal., A. Idaeum B. H., A. argyrophyllum S. et K., A. tetrastemon Boiss., 4. Armenum Boiss., A. Mülleri Boiss. u. Buhse und A. Persicum Boiss. kommen bei einem Vergleich mit Alyssum Dörfleri die zwei letztgenannten Arten wegen den sämmtlich ungezähnt beschriebenen Filamenten nicht in Betracht, Alyssum Mouradieum und Idaeum können schon wegen den kahlen Schötchen nicht verglichen werden; ersteres (ebenso A. pseudo- Mouradieum Hausskn. u. Bornm. ined.) hat überdies sowie A. Armenum ein anderes Indument und anders seformte Blätter; A. argyrophyllum ist im Wuchse, Zuschnitte der Blätter und durch den kurzen Zahn der kürzeren Filamente, A. aizoides durch die andere Form seiner Blätter und Petalen und ebenso durch den kurzen Zahn seiner Filamente, andere Bekleidung der Kelche, A. tetrastemon durch den Zuschnitte seiner Petalen, kurzen Filamentenzähne, ferner durch die je zu zweien verwachsenen längeren Filamente verschieden '). Nähere verwandtschaftliche Beziehungen bestehen zwischen A. Dörfler und dem bereits erwähnten A. Bornmälleri Hausskn. (Oestr. Bot. Zeitg. 1890 p. 211 nomen), einer von Herrn J. Bornmüller i. J. 1890 in Anatolien (Sana Dagh, Ak Dagh, Tschamlii-bel bei 1) Eine Verwachsung der zwei längeren Filamente, wie sie z. B. bei der Gattung Vella zu sehen ist, konnte ich übrigens weder an Exemplaren des A. tetrastemon Boiss. (Persien, Sultanabad, leg. Strauss) noch an der Var. latifolium Boiss. (Libanon, in summo jugo Sannin, leg. Born.), welche Exem- plare ich der Zuvorkommenheit Bornmüller’s verdanke, beobachten. 108 Amasia) entdeckten, leider noch unbeschriebenen Art, welcher die macedonische Pflanze auf den ersten Blick wohl ähnlich sieht, doch durch eine ganze Reihe durchgreifender Merkmale verschieden ist. Ohne den Rechten des Autors vorgreifen zu wollen, habe ich die Unterschiede der beiden Arten in heifolgender Tabelle übersicht- lich zusammengestellt. Alyssum Bornmiäilleri Hausskn. Pedicelli calyce aequilongi vel lon- giores (35 mm longi). Calyx 3—4 mm longus, sepalis ova- tis, 35—4 mm longis, 2—2'5 mm latis, margine late membranaceo- marginatis, dorso pilis longioribus (indumenti stellularum ramis longio- ribus) paucis obsitis. Petala cum ungue 5—5°5 mm longa, lamina 2—2:5 mm longa 4 mm lata, basi in unguem supra dilata- tum, dein subito attenuatum, angustata (petala inde pandu- raeformia). Filamenta longiora 4 mm. Filamenta breviora 3:5 mm. Appendix libera filamentorum bre- A. Dörfleri m. Pedicelli calycee breviores longi). Calyx 5—6 mm longus, sepalis lan- ceolatis, 5—6 mm longis, 2—3 mm latis, margine anguste membrana- ceo-marginatis, dorso pilis longiori- bus (indumenti stellularum ramis longioribus) villosis. Petala cum ungue 9—10 mm longa, lamina 3-4 mm longa 4—4'5 mm lata, basi in unguem sensim et aequaliter attenuatum angus- tata. (3 mm Filamenta longiora 6 mm. Filamenta breviora 5 mm. Appendix libera filamentorum bre- viorum 1:5—2 mm longa, infra medium filamenti inserta. Folia longiora latiora, summa racemo approximata, subinvoluerantia. viorum minutissima, 05mm longa, ad tertiam partem filamenti inserta. Folia minora, angustiora, summa sparsa, a racemo + distantia. Der abweichende Wuchs, die gedrängteren, compacten Rasen der ersteren Art sind wohl an und für sich bei Unterscheidung zweier Arten ohne Belang, mögen jedoch neben den übrigen Merk- malen erwähnt sein. Alyssum Dörfleri scheint von sämmtlichen bisher bekannten Arten der Gruppe durch die eminente Eutwickelung des Zahnes oder Anhängsels der kürzeren Filamente — welche in der Darstellung der Blütenanalyse a. a. Ö.in Folge ungünstiger Stellung derselben in der Zeichnung leider nicht ersichtlich ist — verschieden zu sein. Welche Bedeutung ferner dem gleichmässig verschmälerten Nagel der Blumenblätter beizumessen ist, wird sich erst nach Untersuchung weiterer, mir jetzt nicht zugänglicher Arten entscheiden lassen. Die unterhalb der Uebergangsstelle der Platte mehr oder weniger verbreiteten Nägel konnte ich ausser bei A. Bornmülleri noch an den Blumenblättern von 4A. arizoides, A. argyrophyllum, A. pseudo- Mouradicum, A. tetrastemon u. A. Armenum beobachten. Budapest, am 8. Jänner 1898. 109 Weitere Nachträge zu ‚Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz“. Von Max Schulze (Jena). (Schluss.) ') 3. brevicalcarata b. triloba retusa Rehb. fill. Eine nahe- stehende Form im Hengster F. Wirtgen! 4. serotina Hsskn. Gampel und Charrat (Wallis) Ghene- vard! OÖ. incarnata X latifolia. Zerninsee in Pommern Ruthe! Lüben und Gross-Krichen in Schlesien Figert,”) Orauves bei Genf an zwei Stellen Chenevard! OÖ. Traunsteineri Saut. Am „Grossen Moosbruch“ im Kreise Labiau in Ostpreussen Abromeit!?) Liebenthal bei Marienwerder in Westpreussen Scholz.*) — Rein weiss blühend ein Exemplar auf den Ahlbeeker Wiesen bei Swinemünde Ruthe! Eine Pflanze, bei der die seitlichen äusseren Perigonblätter in Lippen mit kleinen, dieken, sackförmigen Spornen umgewandelt waren, sowie eine andere, bei der die Blüten drei Staubgefässe, aber ein nur viertheiliges Perigon und keine Lippe zeigten: auf den Ahl- becker Wiesen bei Swinemünde Ruthe! O.latıfolia L. Mit ganz wenig gefleckten Blättern und unpunk- tirter Lippe am Kunstteiche bei Wettelroda im Harz W. Becker! O. latıfolia X maculata. Liebesule bei Misdroy Ruthe! Zwischen Unter-Gneuss und Unter-Bodnitz bei Jena!! Crauves bei Genf Chenevard! O. latifolia X Ruthei. In der Blattform sich mehr der ©. lati- folia nähernd, auch in der Gestalt der Lippe mehr an 0. latifolia erinnernd oder fast ganz damit übereinstimmend; die Blütenfarbe dagegen genau dieselbe wie bei O. Ruthei, Blätter fast alle stark gefleckt, Blütezeit etwas früher als bei ©. Ruthei. Am Osterkopf bei Swinemünde Ruthe!?) 0. Rutheı M. Sch.°) Am Osterkopf bei Swinemünde Ruthe! 1) Vergl. Nr. 2, S. 49, 2) Ergeb. d. Durchf. d. schles. Phanerog.-Flora, 1896, S. 23. 3) In Gesellschaft von Ledum palustre, Picea esxcelsa f. myelophtera Casp., Carex teretiuscula, Pinus silvestris (in kleiner, verkrüppelter Form), Betula pubescens, Empetrum nigrum und Carex limosa (Abromeit, brieflich). *) Vergl. Jahresber. d. Preuss. botan. Ver. 1896/97, S. 62 (26). 5) R. Ruthe in Deutsch. botan. Monatsschr., 1897, 8. 241. 6) Nach dem Entdecker R. Ruthe in Swinemünde, dem gründlichen Kenner der Flora, insbesondere der Orchideen seiner Gegend. — Derselbe hat die Pflanze a. a. O. S., 237 u. f. ausführlich beschrieben; ich verweise auf diese Beschreibung. — OÖ. Ruthei ist die Pflanze, die ich wegen ihrer grossen, Verwandtschaft mit O. maculata in den Nachträgen zu den „Örchid.“ (in Mitth. d. Thüring. botan. Ver., 1897, S. 75) vorläufig zur var. helodes stellte. Nach Ascherson steht sie etwa in der Mitte zwischen O. maculata und O. latifolia (vergl. Ber. über d. Sitzung d. botan. Ver. d. Prov. Brandenburg 110 O. maculata. L. 3. helodes Rehb. fill Am „Grossen Moos- bruch“ bei Labiau, südöstlich vom kurischen Haff Abromeit! Zwischen Unter-Gneuss und Magersdorf und im Waldecker Forst bei Jena!! CGrauves und Brüderholz bei Genf Chenevard! Hügel des Moutet über Bex im Oanton Waadt Chenevard! Weiss blü- hend bei Pougny bei Genf Ühenevard! — „Oft“ (doch nieht immer) mit sehr verlängerten Laub- und Deckblättern. Ophrys muscifera Huds. Eine sehr eigenthümliche Missbil- dung in zwei Exemplaren bei Jena (Frl. Goldhagen) E. Rettig! — Zu beiden Seiten des Staubgefässes zeigt sich ein ein wenig kleineres, aber normal gebildetes, zwei Pollinarien enthaltendes Staubgefäss. Unter demselben befinden sich noch zwei Pollinarien, deren Klebdrüsen über dem Grunde der Lippe stehen, so dass im Ganzen acht Pollinarien in der Blüte zu sehen sind. Die seitlichen inneren Perigonblätter sind verlängert (bis 75 mm lang) und auch verbreitert (1’5 mm breit), an den Seitenrändern etwas umgebogen, dabei nicht braun-purpurn, sondern wie die äusseren Perigonblätter gelblich-erün gefärbt; sie sind nicht sammtig behaart, sondern bis auf einige nach dem Grunde hin auftretende Härchen durchaus kahl. Die Lippe ist völlig ungetheilt und auch an der Spitze nicht gespalten. sie ist schmutzig-gelb gefärbt und unregelmässig hell- bräunlich gestrichelt, der bläulich-graue Spiegel fehlt; abgesehen von einigen zerstreuten, äusserst kurzen Papillen, die sich namentlich nach dem Grunde hin an den Rändern zeigen, ist sie vollständig kahl. — Dieses Aussehen zeigen die beiden untersten Blüten der erhaltenen Pflanze; der obere Theil des Stengels war nicht mehr vorhanden und wahrscheinlich abgefressen. Nieht ganz so abnorm gebildet, gewissermassen Uebergangs- form zu der Jenaer Monstrosität und deshalb sehr interessant: eine Pflanze bei Arnstadt in Thüringen @. Leimbach! — Die seit- lichen inneren Perigonblätter haben eine grünliche Färbung ange- nommen, blieben aber behaart. Die normal gestaltete, also drei- lappige, mit gespaltenem Mittellappen versehene Lippe ist gelblich und nur gegen die Basis, bezw. Spitze hin bandartig bräunlich ge- färbt. Bei der untersten Blüte sind die seitlichen inneren Perigon- vom 12. Nov. 1897 von Rottenbach, in Deutsch. botan. Monatsschr., 1897, S. 328, und von Graebner, in Allgem. botan. Zeitschr., 1897, S. 202). Diese Ansicht kann ich nicht theilen, verbleibe vielmehr bei meiner a. a. OÖ. aus- gesprochenen Meinung, dass sie der O. incarnata näher steht als der O. lati- folia; meine Gründe dafür sind a. a. O. zu finden. Dass die Pflanze in so zahl- reicher Menge von ihrem Fundort auftritt, habe jich erst in diesem Sommer erfahren. Selbstredend kann sie deshalb kein primärer Bastard, gefallen durch Kreuzung der O. maculata mit O. incarnata (oder O. lati/olia), sein. Wohl aber ist die Möglichkeit vorhanden, dass sie ein atavistischer, fruchtbar ge- wordener Bastard dieser Arten ist, die vielleicht an der Stelle vor Anlage der Befestigung wuchsen. — Als ich kürzlich Haussknecht ein paar Pflanzen der OÖ. Ruthei für sein Herbar übergab, sagte er — natürlich nach oberflächlichem Anblicke —: „Ganz ähnlich meiner O. incarnata var. serotina“. Demselben entging also die gewisse Aehnlichkeit mit der O. incarnata auch nicht. 111 blätter schon etwas verbreitert; ebenso finden sich in derselben drei Staubgefässe, während die übrigen Blüten nur ein Staubgefäss aufweisen. O. fueiflora Rehb. Hierher möchte vorläufig am besten eine ausserordentlich merkwürdige Ophrys vom Sonnenköpfle bei West- halten im Elsass (leg. Issler) H. Petry!') zu ziehen sein, die, falls sie in mehrfachen Exemplaren aufgefunden werden würde, nicht als blosse Bildungsabweichung, sondern als eine neue Varietät, vielleicht auch als Art aufzufassen sein würde. Perigonblätter rosen- roth; die äusseren mit grünem Mittelnerv; die seitlichen inneren etwa ein Drittel so lang als die äusseren, länglich-lanzettlich, be- sonders nach der Spitze hin behaart. Auch die Säule in Gestalt und Richtung zur Lippe genau wie bei O. fuciflora. Dagegen zeigt die Lippe ein durchaus abweichendes Aussehen; sie ist stark convex, höckerlos, dreilappig, mit zurückgeschlagenen, sich über der Unter- fläche des Mittellappens berührenden, vorn mit zwei bis drei ziemlich tiefen Einschnitten versehenen Seitenlappen; die Zeichnung ist der der O. apifera sehr ähnlich, die Bekleidung besteht aus einem sehr kurzen Sammet, der namentlich mehr nach der Spitze hin deutlicher erkennbar wird. Der vordere, 2 mm lange und 4 mm breite Theil der Lippe ist kahl, gelblich grün, vorn gezähnt, nach unten ge- richtet und vertritt gewissermassen das Anhängsel. Diese Pflanze wächst nach brieflicher Mittheilung Issler’s in nächster Nähe von O. fuciflora und ©. apifera; sie kann aber nicht als Bastard zwischen diesen Arten gedeutet werden, wenngleich die zurück- geschlagenen Seitenlappen und die Zeichnung der Lippe auf O. apifera hinweisen. Gegen diese Auffassung spricht schon der eigenartig gebildete, kahle (anhängselartige) vordere Theil der Lippe. 7. intermedia Moegr.”) „Lippe tief gespalten unter den Buckeln und die Oberfläche derselben mehr gewölbt.“ — Wohl kaum von dieser Varietät abzugrenzen ist eine schon vor Jahren bei Rufach im Elsass von Ehlinger aufgefundene, später auch von Scherer (!) gesammelte und in dessen Aufsatz: „Botanisches aus Mühlhausen“ °), aufgeführte Pflanze. Dieselbe wurde von H. Petry wegen ihrer dreilappigen Lippe mit ©. arachnıtes Murr f. triloba bezeichnet*). — „Die Lippe ist stark gewölbt, ihre Farbe wie bei allen ©. arachn. an der betreffenden Stelle stark variirend; die Seitenlappen sind im frischen Zustande straff und fast gespreizt abstehend“ (Scherer brieflieh an H. Petry). Die Höcker über den Seitenlappen der (trocken gemessen) 12:5 mm langen Lippe sind vorhanden; Mittellappen vorn 11 mm breit. 1) Die Pflanze wurde bereits vor zwei Jahren von Herrn Issler beobach- tet. In diesem Jahre hatte eine junge Knolle derselben einen zwei Blüten tragenden Stengel getrieben, der durch die Güte des Herrn Ref. Petry lebend in meinen Besitz kam. . 2) Vergl. Moggridge, über Ophrys insectifera L. (part.), in Verh. Leop. Carol, vol. XXXV, S. 12; Abb. Taf. II. Fig. 22. 3) In Mitth. d. philomat. Ges. in Elsass-Lothringen, 3. Jahrg., Heft 1. 4) SU Allg. bot. Zeitschr., 1895, 8. 49. 112 O. arantfera Huds. Abweichend durch fast kreisrunde, mit vier bläulich-weissen Flecken gezeichnete Lippe: ein Exemplar im Glacis von Neu-Breisach im Elsass Issler! Interessante Missbildungen bei den Blüten der var. fucifera Rehb. fill. und der var. atrata Gren. beobachtete O. Abel am Bisamberg bei Wien'). 8. atrata Gren. Zahlreich am Bisamberg bei Wien O. Abel). O. aranifera X muscifera f. Reichenbachiana M. Sch. Am Bisamberg bei Wien OÖ. Abel?). O0. apifera Huds. kommt auch im Sumpf auf Moorboden vor, z. B. Faule Waag nördlich von Alt-Breisach zwei starke Exemplare von 30 cm Höhe Issler (briefliche Mittheilung). Anacamptis pyramıdalıs Rich. var. Tanayensis Chenev. *). Blüten dunkelpurpurn (trocken schwarz-purpurn); Sporn nur etwa drei Viertel so lang als der Fruchtknoten. — Alpen von Tanay im Canton Wallis bei circa 1900 m Höhe Chenevard?’)! — Bei der ge- 1) Vergl. OÖ. Abel, Einige neue Monstros. bei Orchideenblüten, mit drei Abbild., Sond. Abdr. aus d, Verh. der k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien, Jahrg. 1897. Ding; Sie 4) Vergl. Bullet. des travaux d. 1. Soc. botan. de Geneve, VIII, annees 1895—1897; Extrait, S. 73 (4). 5) Nach R. Buser (vergl. Quelques remarques au sujet de l’Anac. pyramid. var. Tanayensis Chenev., in Bull. de l’herbier Boissier, 1897, S. 1016) wurde sie bereits einige Jahre vorher ebenfalls in den Alpen von Tanay durch F. O. Wolf, der in ihr die Pflanze vermuthete, die ©. Spiess Orchis Vallesiaca genannt hat, aufgefunden. Es fiel Buser auf, dass Chenevard von seiner Pflanze sagt, sie erinnere durch ihr Tracht, nicht aber durch ihre Charaktere an Orchis globosa, während die Lippe der der Gymnadenia conopea sehr ähnlich sei, dass also Che- nevard’s Beschreibung ziemlich mit der Beschreibung der O. Vallesiaca von Spiess übereinstimme. Buser schliesst daraus, dass beide Pflanzen dieselbe gewesen und deshalb für sie der Name „Anacampt. pyramid. var. Vallesiaca Spiess (spec.)“ angenommen werden müsse. — Ich gebe zu, dass die Identität beider Pflanzen nicht unwahrscheinlich ist, zur genauen Feststellung derselben wäre aber doch wohl ein Vergleich der Pflanzen von beiden Fundarten noth- wendig. Leider scheint das einzige von Spiess aufgefundene Exemplar ver- schwunden zu sein; mindestens findet es sich in seinem Herbar, wie Chene- vard constatirt hat, nicht vor. Anderseits ist es durchaus nicht ausgeschlossen, dass Spiess wirklich einen Bastard einer Orchis mit den Gymnadenia conopea gefunden hat. Dass seine Pflanze eine Anacamptis gewesen, lässt sich kaum annehmen, denn von dem sehr charakteristischen Merkmal derselben, den beiden Platten am Grunde der Lippe, findet sich nichts in seiner Beschreibung er- wähnt, und Spiess galt für einen aufmerksamen Beobachter! Mir selbst erschien es zweifellos, dass demselben nur eine Gymnad. conop. X Orch. globosa vorgelegen haben konnte; alle angegebenen Merkmale deuten nur auf diese Combination, auf die Spiess selbst als wahrscheinlich richtig hinweist. Ich stand darum nicht an, die Pflanze in meinen „Orchida- ceen“ als Gymn. conop. X Orch, globos. aufzuführen. Stellt es sich aber noch heraus, dass Spiess sich in der Bestimmung geirrt hat, also weder eine Orchis noch einen Bastard einer solchen mit Gymn. conop., sondern eine Anacamptis auffand — in seinem Herbar sind alle Exemplare der Anac. pyram. mit diesem Namen, nicht mit Orchis pyram. bezeichnet (Chenevard briefl.) — sollte dann nicht Chenevard’s Name, der die Pflanze richtig deutete, dem Spiess- schen vorgezogen werden müssen ? 113 wöhnliehen Form sind hier und da die Deckblätter etwas verwaschen violett; bei dieser Varietät (wenigstens bei den von mir gesehenen Exemplaren) sind sie wie die oberen Blätter und oft die ganze obere Stengelhälfte der intensiveren Blütenfarbe entsprechend purpurn überlaufen. Die Blüten sind bei der gewöhnlichen Form zuweilen, hier immer klein. Der Mittellappen der Lippe ist stets den Seiten- lappen mindestens gleich breit, oft sogar bedeutend breiter und dann mitunter stark gestutzt und ausgerandet; die Seitenadern des Mittellappens sind (wohl immer) nach der Spitze hin gabelig getheilt. Coeloglossum viride Hartm. b. islandieum (Lindl.) Am Fee- gletscher in Wallis (Sammler unbekannt)')! Reichenbach fil., der diese Pflanze nicht gesehen, eitirt?) Lindley’s Beschreibung des Peristylus islandicus Lindl.°): „Stengel zweiblätterig; Deck- blätter blattartig; die untersten länger als die vier- bis fünfblütige Aehre; äussere Perigonblätter eiförmig-lanzettlich, innere dreimal schmäler; Lippe lanzettlich, ungetheilt; Sporn tief ausgerandet.“ Ferner: „In Island. Ganze Pflanze 4 Zoll hoch; Blätter länglich, zusammengefaltet; Blüten glockig, doppelt so gross als bei Her- ninium MMonorchis.“ Dieser Beschreibung schliesst sich die Walliser Pflanze gut an, so dass ich, auch ohne Originalexemplare gesehen zu haben, kein Bedenken trage, sie hierher zu ziehen. Allerdings konnte nicht mehr festgestellt werden, ob die Blätter im lebenden Zustande complicat waren. Als das wichtigste Merkmal für diese Form möchte die völlig ungetheilte Lippe anzusehen sein. Reichen- bach fil. berichtet, dass sich in Lehmann’s Herbar wohl die Be- schreibung, nicht aber die Pflanze vorfinde. Auch habe er sie in dem an arktischen, besonders isländischen Pflanzen sehr reichen Herbar Thienemann's vergeblich gesucht. Zwei Exemplare hätten mit der eitirten Beschreibung durchaus übereingestimmt; nachdem er aber die Blüten derselben in heissem Wasser aufgeweicht, habe es sieh herausgestellt, dass die Zähne an der Spitze der Lippe vor- handen gewesen, die Lippe also nur scheinbar lanzettlich und ganz- randig gewesen sei. Unsere Pflanze ist nur 4 cm (also etwas über 1'/, Zoll) hoch und zeigt nur zwei röthliche Blüten. Die Aehre, vom Grunde des untersten Fruchtknotens an gemesen, ist 8 mm lang, die grossen, sie weit überragenden Deckblätter sind 11°5 mm lang. Sie bildet also nur ein schwaches Exemplar. Gymnadenia nigra X rubra. Knofeleben und Bodenwiese im Gebiet des Wiener Schneeberges O0. Abel‘)! Der Entdecker traf 1) Herr Jaccard in Aigle sandte die Pflanze an Herrn Professor Dr. Schröter in Zürich, durch dessen Güte sie von mir besichtigt werden konnte. 2) Icon., S. 131, obs. 2. 3) Lindley, Orchid., S. 297. . 4) 8. 0. Abel, Zwei für Niederösterreich neue hybride Orchideen, in Verh. d. k. k. zool.- bot. Ges. in Wien, Jahrg. 1897, Sonder-Abdruck, S. 1—6. Ich verweise auf diese Arbeit. 9 114 diesen neuen Bastard in neun Exemplaren an, von denen eins die intermediäre Stellung zwischen den Stammarten zeigte, eins sich mehr der G. nigra näherte, die übrigen sieben sich mehr der @. rubra anschlossen'). Es ist dies überhaupt die erste hybride Verbindung der G. rubra, die bis jetzt bekannt wurde. — @. Wett- steiniana OÖ. Abel. G. cueullata Rich. Forstrevier Warnen bei Iszlandszen im Kr. Goldap in Ost-Preussen Lettau?). Nach dem Beobachter sind die Perigonblätter nicht fleischroth, wie in den „Örchidaceen“ an- gegeben, sondern erscheinen eher lila°). Ebenso waren die Blüten lebender Pflanzen von Sarkau, die ich durch die Liebenswürdigkeit Dr. Abromeit's erhielt, abgesehen von der weisslichen, etwas purpurn punktirten Lippe. mehr rothlila gefärbt. Ob eine gleiche Färbung der Blüten an allen Fundorten der Pflanze vorhanden ist, vermag ich, da ich dieselbe vorher nur ein einziges Mal in lebendem Zustande gesehen, nicht zu sagen. Die mir im Jahre 1890 durch Prof. Ascherson gütigst zugesandte Pflanze von Bromberg*) hatte, so viel mir erinnerlich, mehr fleischroth gefärbte Blüten; wenigstens entsinne ich mich beim Vergleich mit den Beschreibungen, die in den Floren übliche Angabe „fleischroth“ der Reichenbach’s: „color aquose carneo purpureus“ vorgezogen zu haben. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass sich auch die Blütenfarbe der einfach in einem Briefe liegenden Pflanze während des Transportes verändert hatte. Platanthera solstitialis Bönngh. e. patala Drej. Hierher ge- hört die von Graebner in Dünenwald bei Karwenbruch bei Putuig in West-Preussen aufgefundene Form’), wie schon aus der auf Taf. VIII, Fig. 2, gegebenen Abbildung hervorgeht, und ich mich auch durch eine erhaltene getrocknete Blüte zu überzeugen Gelegenheit hatte. — Dieselbe, noch durch gelbbraune Färbung des vorderen Theiles des Spornes, der sehr verbreiterten seitlichen inneren Perigon- blätter und der Lippe abweichend an der Nordseite des Rehmberges bei Wandersleben in Thüringen Ö. Reinecke. Es sei hier nochmals bemerkt. dass die kleineren Blüten, wie sie auch die Pflanzen der beiden vorgenannten Fundorte aufweisen, bei der Beurtheilung für mieh nicht massgebend sind. Bei anderer Auffassung müsste ein neuer Name für dieselben geschaffen werden, 1!) Von dieser Form erhielt ich durch Herrn O. Abel ein paar Blüten, die denen der @. rubra äusserst nahe standen; die Gestalt der Lippe zeigte nach Aufweichung und Ausbreitung einen kaum merklichen Uebergang zu der @. nigra; die Perigonblätter erschienen ein wenig verlängerter, die seitlichen inneren waren etwas schmäler als bei @. rubra. OÖ. Abel hat somit ganz Recht, wenn er sagt, dass eine erfolgreiche Untersuchung von Herbar-Exemplaren zum Zwecke einer nachträglichen Bestimmung nahezu ausgeschlossen sei. 2) S. Jahıesber. d. Preuss. bot. Vers. 1895|96, S 19. 2), 150.18... *) Vergl. „Orchidaceen*, 453. 5) Vergl P. Graebner, Zur Flora d. Kr. Putzig, Neustadt W.Pr. und Lauenburg in Pommern, Sond.-Abdr. aus Schr. d. naturf. Ges. in Danzig, N. F. Heft I, 1895, S. 355. 115 denn bei beiden ist das Hauptmerkmal der var. patula (abstehende, nicht zusammenneigende seitliche innere Perigonblätter) deutlich ausgeprägt. Platanthera chlorantha X solstitialis f. Graebneri m'). Nach der in den letzten „Nachträgen“ ?) eitirten Beschreibung des von (sraebner bei Karwenbruch bei Putzig in West-Preussen entdeckten Platanthera-Bastardes (!)’) verdankt mindestens die auf Taf. VIII, Fig. 4b, abgebildete Form ihre Entstehung sicherlich der Vermischung der P. chlorantha mit der var. paiula der P. solstitialis, in deren Gesellschaft sie auch aufgefunden wurde. Dass bei der P. (chlo- rantha X solstitialis f.) hybrida Brügger nicht die var. patula sondern die gewöhnliche Form der P. solstilialis im Spiele war, unterliegt keinem Zweifel. Im anderen Falle würde sich Brügger über die Richtung der seitlichen inneren Perigonblätter ausge- sprochen haben; er unterliess das, weil bei seiner Bastardform (wie bei den beiden Eltern derselben) diese mit dem mittleren äusseren zusammenneigten. Beide Bastardformen können also recht wohl von einander getrennt werden. Epipaectis rubiginosa Gaud. Eine Pflanze mit fast spiralig ge- wundener Blütenähre wurde im Steiger bei Erfurt aufgefunden (Vollbracht) Diedicke! Listera cordata R. Br. Ein Exemplar mit drei sehr genäherten Laubblättern bei Weissenstadt im Fichtelgebirge C. Reinecke! Mit drei und sogar vier Laubblättern, die zum Theil als Deckblätter auftreten, im Moosbruch im Forstrevier Borken bei Orlowen, Kr. Lötzen in Ost-Preussen Phoedovius'). Coralliorrhiza innata R. Br. var. ericetorum Rehb. fil. bei Sonderhausen Lutze! Leutrathal bei Jena!! Berichtigungen zu den letzten Nachträgen (in Mitth. d. Thüring. bot. Vereins, Neue Folge, Heft X, 1897). S. 75, 2. 2 v. o. lies: Gueuroz im Canton Wallis statt: Genf (woselbst Orchis sambucina überhaupt nicht vorkommt). S. 75, 2.19 v. o. lies: bei Lauenburg in Pommern statt: im Herzogtlium Lauenburg. 1) Nach dem verdienstvollen Entdecker Dr. Paul Graebner in Berlin, dem Mitverfasser des allseitig mit dem vollstem Recht als vorzüglich aner- .kannten, unvergänglichen Meisterwerkes „Synopsis der Mitteleurop. Flora“ von von P. Ascherson und P. Graebner*. 2) In Mitth. d. Thür. bot. Ver., N. F., Heft X, 1897, S. 85. 3) $S. P. Gracbner, Zur Flora d. Kr. Putzig, Neustadt W. Pr. und Lauenburg i. Pommern, Sond.-Abdr. aus d. Schr. d. naturf. Ges. in Danzig, N. F., Heft I, 1895, S. 355. — Der Verf. sagt von den drei hinteren Perigon- blättern: „Meist helmartig zusammenneigend oder etwas gespreizt*“ ‘ 4) Vergl. Jahr.-Ber. d. Preuss. bot. Ver., 1896/97, S. 43 (7). 9* 116 Ueber Colchicum autumnale, var. vernum. Von Alfred Plitzka (Neutitschein.) Im Jahresbericht der mähr. Landes-Oberrealschule in Neutitschein für das Schuljahr 1894/95 machte ich eine Mittheilung über das ausserordentlich häufige Vorkommen vergrünter Herbstzeitlosen in der Umgebung dieser Stadt. Ich sammelte sie hier das erste Mal im Frühjahr 1895 und beschränkte mich, die Angaben der Beobachter aus anderen Gegenden bestätigend und ergänzend, im erwähnten Bericht auf die blosse Beschreibung der Anomalien, wobei ich die Deutung des Grundes für die Existenz so erstaunlich grosser Mengen von Bildungsabweichungen vorläufig schuldig blieb, aber durch ferneres Beobachten zu finden hoffte. Ebenso häufig, als zur angegebenen Zeit, waren vergrünte Herbstzeitlosen von April bis Juni 1896 (der kalte März hinderte ihr Wachsthum) anzutreffen, ohne dass es mir auch diesmal gelungen wäre, die Ursache der so auffallenden Erscheinung aufzufinden. Dieses Verhalten befremdete mich um so mehr, als ich in den beiden ge- nannten Frühjahren keine einzige normale Blüte von Colchieum bemerkt hatte. Erst die ungewöhnliche Wärme der ersten Märztage im Jahre 1897, welche, ganz gegen die Regel, schon um diese Zeit in unserem Kuhländchen üppigen Pflanzenwuchs bedingte, lockte sehr viele, nun auffälliger Weise normal blühende Herbstzeitlosen hervor, also jene Frühjahrsform von Colchicum autumnale L., welehe von verschiedenen Orten unter den Namen: (. vernum Schrk.; C. vernale Hoffm.; C. praecox Spenn. und Crocus vernus Balbin bekannt geworden ist. Sie war zur selben Zeit um Neutitschein auf Schritt und Tritt anzutreffen und verfärbte stellenweise die Wiesen in Folge ihrer unglaublich grossen Zahl. Nach Vergrünungen, die in zwei vorhergegangenen Frühjahren mit frostigem März so häufig im April waren, suchte ich dagegen an bekannten Standorten und auch anderwärts vom 10. März 1897 an fleissig, doch fünf Wochen lang vergebens. Ueberall traf ich die normal entwickelte Frühjahrs- form, und mit dem Wachsen meines Zweifels, eine Vergrünung auf- zufinden, reifte in mir die Ueberzeugung, dass bei jenen Herbstzeit- losen, welche im Herbste nicht zur Blüte kommen, nicht schon im Winter, sondern erst von April an, die plastischen Stoffe eine chemische Veränderung erfahren, welche Blüten- und Fruchtbildung hemmt, Laubblattentwicklung dagegen fördert. Die hier vertretene Ansicht, dass jedes Pflanzenorgan zu seiner Ausbildung Säfte von bestimmter Zusammensetzung beansprucht, und dass schon eine geringe Veränderung in der chemischen Be- schaffenheit der Baustoffe weitgehende Gestalts- und Farben- variationen bei Pflanzen hervorzurufen vermag, hat eine allgemeine Geltung, und darum meine ich, wenn bei der Herbstzeitlose die Stoffe für die Bildung des Perigons, der Staubblätter und des Stempels fehlen, die laubblatterzeugende Substanz dagegen im Ueberschuss 1 vorhanden ist, wird, je nach dem gegenseitigen Mengenverhältnisse erwähnter Stoffe die Coichicum-Blüte entweder bloss theilweise vergrünen, oder, nach Umständen, gänzlich verlauben. Dass aber Colchieum vernum bei Neutitschein in manchen Jahren gar nicht im März, häufig dagegen von April angefangen, dann aber meist vergrünt angetroffen “wird, daran sind die Witterungsverhältnisse i in unserem gegen Süden abgesperrten Hügelland schuld. Schnee und Fröste, meine ich, halten die Herbstzeitlose so lange im Wachs- thum zurück, bis die laubbildenden Stoffe vorwalten, und. Vergrünungen die unausbleibliche Folge sind. Als ob meine obige Ansicht über die Zeit der chemischen Umsetzung der Baustoffe bei verspätet blühenden Herbstzeitlosen eine Bestätigung finden sollte, waren der verflossene Herbst und der gegenwärtige Winter zur Beobachtung ausnehmend günstig. In den ersten Novembertagen des Jahres 1397 haben die Herbstzeitlosen, durch Kälte gezwungen, ihr Blühen eingestellt. Vom 12.—21. No- vember selben Jahres hielt sich die Temperatur auch des Nachts meist über O°, und als ich am 21. d. M. die Wiesen im Palatzky- Graben und unterhalb der Teufelsmühle betrat, fand ich neuerspros- sene Blüten von Colehicum in bedeutender Zahl, welche sich von den Frühherbstformen nur durch die halbe Grösse unterschieden, sonst aber normal waren. Vergrünungen habeich nicht gefunden. Bald darauf ist wieder Frostkälte eingetreten, und es verschwanden auch diese Spätlinge. Aber selbst mitten im Winter sollte heuer die Herbstzeitlose nicht zur Ruhe kommen; ein selten warmer Jänner begünstigte spärlichen Pflanzenwuchs, und wieder erschien auf günstig gelegenen Wiesen Colehieum zu Hunderten mit kleinen, sonst aber völlige normal gebauten Blüten. Ich sammelte und untersuchte in der Zeit vom 8.-12. Jänner 1898 viele Exemplare, habe aber auch nicht an einer Blüte die geringste Neigung zu vererünen wahrgenommen. Weder im November. noch im Jänner, noch im März habe ich gesehen, dass sich mit Blüten zugleich Blätter entwickelt hätten, muss vielmehr betonen, dass bei Herbstzeitlosen, die im vorher- sehenden Herbst nicht zur Blüte kamen, noch im März des kom- menden Frühjahres so viel an hlütenbildenden Stoffen neben geringem Vorrath an laubblatterzeugender Materie vorhanden ist, dass zu dieser Zeit Blüten von Colchicum vernum vor den Blättern erscheinen. Die häufig gedruckte Angabe, dass Colchicum vernum gleichzeitig Blüten und Blätter erzeuge, kann ich nicht bestätigen. Wohl ist es aber richtig, dass sich im Kuhländehen von April-Beginn an die laubblatterzeugende Substanz entwickelt und bald dann vor den blütenbildenden Säften zu herrschen pflegt, so dass die Blüten, welche in Neutitscheins Umgebung nach einem eisigen März erst in den Monaten April und Mai erscheinen, nicht nur von ent- wickeltem Laub umgeben sind, sondern auch selbst vergrünen. Etwas anders verhielt sich die blühende Pflanze im Frühjahr d. J. 1897. Sie ist schon im März zu neuem Wachsen erweckt 118 worden, die Entwicklung normaler Blüten fand zu einer sehr frühen Zeit statt, und nachdem diese einmal angeregt war, zeigte Colchicum vernum auch im April und Mai wenig Bestreben zu vergrünen. Trotzdem habe ich auch diesmal, vom 19. April ange- fangen, gegen dreissig schöne und belaubte Virescenzen gesammelt. Bei normal blühenden Frühjahrsexemplaren kamen auch im Jahre 1397 die Blätter erst nach dem Verwelken des Perigons hervor. Die reiche Auswahl von Lenzblüten der Herbstzeitlose spornte zum stetigen Vergleich jener mit Herbstblüten au, wobei ieh erfuhr, dass Colchicum vernum der Variation viel leichter unterliegt, als Colchieum antumnmale. Polymere Blüten von ©. vernum mit sieben- oder achtzähligem Perigon, bei denen die Zahl der entwickelten Staubblätter meist geringer als die der Perigonabschnitte, oft selbst kleiner als sechs war, habe ich täglich gefunden, und Albinismus war in den sumpfigen Wiesen des Libisch-Berges herrschend. Da- selbst fand ich auch zwei Exemplare, bei denen je ein Staubblatt als Uebergangsform in ein violettes Perigonblatt erschien. Das eine dieser Gebilde gemahnte noch lebhaft in seiner Gestalt an eine An- there, indem das Filament in Form eines schmalen Blattes zu beiden Seiten seiner Spitze ein Antherenfach mit verkümmerten Pollen trug. Das zweite Umwandlungsproduet sah seiner Grösse und Bil- dung nach einem Perigonabschnitt ähnlicher; es wies bloss am rechten Seitenrande, näher der Spitze als dem Blattgrunde, einen Staubbeutelrest auf. Viel häufiger als die Umwandlung der Staubgefässe in Perigon- blätter, habe ich Uebergangsformen zwischen Antheren und Laub- blättern gesehen und möchte in aller Kürze hierüber Folgendes sagen: Bei vielen Frühjahrsblüten, deren Perigonlappen der Länge nach von einem grünlichen Mittelstreifen durchzogen waren, oder grünliche, scharf abgegrenzte Spitzen besassen, zeigten sich die ge- schrumpften Staubbeutel nicht, wie in normalen Blüten, in ihrer Mitte mit dem Staubfaden schaukelnd befestigt und quergestellt, sondern in paralleler Stellung zum Filament, mit diesem ver- wachsen. Es sind dies die ersten Anzeichen ihrer Vergrünung, die mir deswegen wichtig erscheinen, weil sie den Uebergang von typischen Staubgefässen der Herbstzeitlose zu den stärker ver- grünten herstellen, von denen ich nun sprechen will. Ich fand nämlich unter den Virescenzen manchmal auch Blüten, deren Staub- blätter ihre Umwandlung in Laubblätter schon deutlich dadurch erkennen liessen, dass die mit dem Staubfaden in feste parallele Stellung getretenen Staubbeutel als lange, pfeilförmige, grüne Blatt- spitzen dem Staubfaden aufsassen, um endlich, bei völliger Verlau- bung, an dessen beiden Seiten herabzulaufen und mit ihm gemein- sam ein schmales Blatt zu erzeugen. Auf Grund der Art und Weise, wie die Umgestaltung der An- theren in Perigonblätter einerseits, in Laubblätter anderseits er- folgt, halte ich die Staubbeutel für metamorphosirte, der Blattspitze näher als der Blattbasis gelegene Seitentheile des Blattes, wodurch 119 sich die Antheren der Herbstzeitlose von den Staubblättern der meisten Pflanzen unterscheiden, bei denen sie „nur der Basis“ der Blattspreite „oder dem obersten Theile des Blattstieles, also dem Grenzgebiete von Stiel und Spreite, entsprechen.“ (Kerner von Marilaun A., Pflanzenleben, 1. Aufl., II. Band, S. 84). Sehr auffallend ist es, dass die Herbstzeitlose im Jahre 1897, vom 6. März angefangen, bis September zu blühen nicht aufgehört hat. Ihre Blüten waren im Hochsommer zwar spärlich, doch weit verbreitet, hatten sich aber schon mit dem Beginne des August wieder in zahllosen Exemplaren eingestellt, die sich von der regel- rechten Herbstform nicht unterschieden. Personal-Nachrichten. ') Herr Dr. ©. Marchesetti hat Mitte Jänner d. J. eine Reise nach Ober-Eeypten und Palästina angetreten. Der Custos am bosnisch-hercegovinischen Landesmuseum in Sarajevo, Franz Fiala, ist am 28. Jänner d. J. im Alter von 36 Jahren gestorben. Prof. Dr. E. Zacharias wurde zum Director des botanischen Gartens in Hamburg ernannt. Dr. R. A. Philippi hat, 90 Jahre alt, seine Stelle als Director des National-Museums in Santiago aufgegeben. W.A.Stiles, der Herausgeber von „The Garden and Forest“, ist am 6. October 1897 gestorben. („Bot. Centralbl.“) Prof. ©. Mattirolo in Bologna ist zum Professor und Director des botanischen Gartens und Museums der Universität Florenz er- nannt worden; sein Nachfolger in Bologna wurde Prof. F. Morini. Dr. F. Arnold in München feierte am 24. Februar d. J. seinen 70. Geburtstag. Be, Die Literatur-Uebersicht pro Jänner 1893 folgt in der April-Nummer. Inhalt der März-Nummer: Beck G. R.v., Die Sporen von Microchaete tenera und deren Keimung. S. 81.— HackelE., Odontelytrum, Graminearum genus novum e Aribu‘Panicearum. S. 86. — Murbeck S., Ueber eine neue Alectorolophus-Art und das Vorkommen saison- trimorpher Artengruppen. S. 90.— Nestler A., Die Schleimzellen der Laubblätter der Mal- vaceen. 8. 9. — Pfeiffer v. Wellheim, Beitıäge zur Fixirung und Präparation der Süss- wasseralgen. S. 99. — Degen A. v., Ueber die systematische Stellung des Alyssum Dörfleri 105. — Schulze M., Weitere Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands etc. S. 109. = Plitzka A., Ueber Colchicum autumnale, var. vernum. S. 116. — Personal-Nachrichten. 219; Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig I# Mark. - Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX 3 4 Mark, XXXI-XLI & 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1856, 1857: 1858, 1859, 1863 der .‚Oesterreichischen botanischen Zeitschrift‘ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. Do B G)@RS) @IS) @RC DIFOISE 6) oA) @XE) @XL) @IC) @IC) @RS) @IC) @12) @RC) @FE) @iC G)@I% FRRFTTFTTTTTTTTTTTTTTTT Die anatomischen Unterscheidungsmerkmale der wichtigeren in Deutschland wachsenden Hölzer. Von Dr. Robert Hartig, Professor ar. der Universität München. Vierte Auflage (mit 21 Holzschnitten). — Preis: 1 Mark. A. Rieger’sche Universitäts-Buchhandlung, München, Odeonsplatz 2. yessesesese s466666666666666666668 “ « IE % = * : Australische Phanerogamae % Den > : : 5 » %| gut getrocknet und richtig bestimmt, erhielt ich wieder von ” H Sydney und gebe sie mit M. 25°— per Centurie ab hier. ® H Katalog gerne zu Diensten. ; x Leipzig, Februar 1898. : Hi Albert Prager. i h RFFFFSFHIHFFIFFT IF IF THF FT FT IF FF FIT III I FIT I FT IF I 77355533 Dieser Nummer sind beigegeben Taf. IV (Beck) und Taf. VI (Nestler); Taf. V folgt mit der nächsten Nummer. Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gercold’s Sohn in Wien. "XLVII. Jahrgang, No- 4. Wien, April 1898. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Von Dr. A. v. Degen (Budapest). ZXXIV: Seseli Lehmanni nov. Speec. E sectione Hippomarathroides DC. Prodr. IV. p. 144 (cha- ractere quoad involuerum mutato). Radice perenni; caule erasso, elato, terete, striato, folioso, glabro, viridi, ramoso; foliis ambitu oblongis, petiolatis, bipinnatiseetis, segmentis linearibus, longis, coriaceis, glabris, viridibus, nervoso-striatis, petiolis foliis eea. triplo brevioribus, subtus eonvexis vel carinatis, supra planis vel canali- eulatis, basi in vaginam margine membranaceam dilatatis, foliis supe- rioribus minus dissectis, brevius petiolatis; umbellis 16—20-radiis; involueri 10—16-phylli phyllis lineari-lanceolatis, simplieibus, vel hine-inde bi-multifidis, margine pubescenti scabris, umbellae dimidiam partem subaequantibus; umbellae radiis intus pube- rulis; involucelli phyllis basi connatis, umbellulis dense globosis sublongioribus, anguste lanceolatis, acuminatis, apice subpungenti- subulatis, dorso et margine puberulis; floribus subsessilibus; petalis ovalibus, albis, univittatis, apice in lacinulam inflexam dimidiam partem petali aequantem coarctatis; filamentis petalis longioribus,. calyeis dentibus sub fructu persistentibus, triangularibus, acutis; ovariis pubescentibus; stylis florendi tempore stylopodiis‘ sub- hrevioribus, erectis; sub fruetu demum valde elongatis, reflexis. taeniaeformibus, purpurascentibus, stylopodiis obeonieis, margine erenatis triplo-quadruplo longioribus; mericarpiis obovatis, sub lente in valleculis densius, in jugis primariis crassis, corticosis. albidis, valde prominentibus pareius papillosis, valleeulis univittatis. lateralibus binis saepius bivittatis, vittis sub jugis quoque singulis vel binis tenuioribus obviis, commissuralibus in utroque latere binis (i. e. 4). Planta spectabilis, eea. 0-75 malta; folia spithamea, segmentis 2-3 mm latis 2:5—7 cm longis; meriearpia ce. 4 mm longa, um- bellae radii 1’5—6 em longi. Vesterr. botan. Zeitschr. 4. Heft. 1898. 10 122 Habitat in Tauria. In cacumine montis Ai Petri prope Yaltam Idibus Augustiis a. 1898 detexit Dr. K. B. Lehmann, professor Herbipolitanus, eui planta speciosa dicata. A S. rigido W. K. egregie differt caule glabro, minus folioso, foliis longe petiolatis, multo minus dissectis, segmentis duplo longi- oribus, involuero polyphyllo, nee monophyllo vel subnullo, mericar- piorum tenuissime papillosorum jugis valde prominentibus, corti- cosis, stylis longis reflexis, vittis sub jugis quoque binis, commissu- ralibus quaternis etc. A 8. leucospermo W.K. foliorum forma, involucro, fruetu ete. longius distat. A 5. dichotomo Pall. indumento, foliorum forma, segmentis longioribus nee 2—5 lineas tantum longis, caule glabro, involuero polyphyllo, umbellis multi- (nee 5—8-) radiatis, radiis multo longi- oribus, mericarpiorum jugis crassis, prominentibus, nee obsoletis (Steven, Boissier), dentibus ealyeinis brevibus, nee fructus dimidiae fere longitudinis (Steven Verz. p. 170), stylisque brevioribus, nee fructum aequantibus; a S. peucedanifolio Bess. involucro polyphyllo nee subnullo (DC.) vel oligophyllo (Koch ap. DC.), foliorum segmentis line- aribus nee lanceolatis, mericarpiis haud velutinis etc. diversum. A S. gummifero Sm. indumento, foliorum forma ete. valde alienum. Die eminente Entwickelung der Doldenhülle, welehe bisher unter den Unterscheidungsmerkmalen zwischen der Gattung Seselv und Libanotis angeführt wurde, spräche für Libanotis, doch ist die Pflanze der Form der nicht abfallenden Kelchzähne, des Blattzuschnittes, der am Grunde verwachsenen Doldenhüllen und schliesslich des ganzen Habitus wegen der Section Hippomara- throides der Gattung Seseli zuzuweisen,. wo sie als vorzüglich verschiedene Art ihren Platz neben $. rigidum W. K. findet. Allerdings wurde in der Gattung Libanotis eine Art mit wenig getheilten Blättern beschrieben, u. zw. Libanotis Lel- manniana Bunge (Reliqu. Lehmannianae, p. 300) (Seseli Leh- mannianum Boiss. Flor. or. II. p. 967), doch ist dies der Be- schreibung nach eine in allen Merkmalen gänzlich verschiedene Pflanze. Die Untersuchung einer Anzahl von Früchten der verwandten Arten ergab die Nothwendigkeit der Unterscheidung einer andern neuen Art, deren Beschreibung ich hier folgen lasse. XXXV. Seseli Serbicum noV. Spec. E sectione Hippomarathroides DC. Prodr. IV, p. 144. Radice perenni; caule crasso, terete, striato, folioso, glaueo, tenuiter pubescenti, ramoso; foliis ambitu oblongis, radicalibus caulinis 123 minoribus, bi- tripinnatiseetis, superioribus minus divisis, sed longioribus, segmentis longe linearibus, angustis, rigidis, acutis, mueronatis, nervoso-striatis, omnibus petiolis brevibus, dilatatis, margine hyalinis suffultis, sub lente tenuissime papilloso- pubescentibus: involucero subnullo vel 1—3-phyllo; umbellis 14—21-radiis: umbellulis densis, globosis; involucelli basi eonnati phyllis anguste lanceolatis, apice subulatis, umbellula sublongioribus, extus pubescentibus; floribus, subsessilibus; petalis ovalibus albis, extus papillari pubescentibus, univittatis, apice in lacinulam inflexam coaretatis; dentibus ealyeinis lanceolato- subulatis, persistentibus; stylis ereetis brevibus, demum valde elongatis, dilatatis, reflexis, stylopodiis obeonieis, margine crenatis duplo-triplo longioribus; meriearpiis oblongis, a dorso compressis, in sectione transversali subelliptieis. dense papillari tomentosis, jugis quinque vix prominulis, filiformibus, lateralibus margi- nantibus paullo erassioribus, valleeulis trivittatis, vittis commis- suralibus senis, distalibus paullo tenuioribus, jugis fascieulo vasorum solitario et vitta solitaria filiformi tenui percursis. Hab. in Serbia. In monte Suha Planina prope Nis legit L. Adamovic. Dem $S. rigidum W. K. täuschend ähnlich, doch durch die Form der Frucht, die dreistriemigen Thälchen und sechsstriemigen Commissuralflächen, die selbst in ganz reifem Zustande kaum vor- springenden Hauptriefen gänzlich verschieden. Die Frucht von Seseli rigidum W.K. hat stark vorspringende Hauptriefen (Rb. Icon. 1911, f. 8), einstriemige Thälchen und zweistriemige Com- missuralflächen ; an ihrem Querschnitte ist die Längsachse kaum kürzer als die Querachse, während die Frucht der serbischen Pflanze querbreite. beinahe elliptische Durchschnittsflächen aufweist. Die unteren Blätter des $. rigidum sind stets kahl, während bei $. serbicum sämmtliche (weniger zgetheilte) Blätter fein papillös behaart siud. Der dreistriemigen Thälchen wegen wäre die Pflanze den Seselinien (Beck Verh. d. zool.-bot. Ges. 1891, p. 797 als Gattung) anzureihen, der Umstand jedoch, dass nunmehr auch in der Section Hippomarathroides eine Parallelart mit mehrstriemigen Thälchen und Commissuralflächen entdeckt ist, spricht mehr denn andere Gründe für die Auffassung Fritsch's (Exeursionsflora, p. 416), weleher die Zahl der Striemen weder als gattungsbegründendes Merkmal betrachtet, noch dem anderen Extrem verfällt, welches die mehrstriemigen Seseliformen nur als Varietäten auffasst (Haläcsy, Flora von Niederösterreich, p. 224), sondern dieses bei den Um- belliferenfrüchten gewiss nicht zu vernachlässigende Unterscheidungs- ınerkmal als ein artenbegründendes gelten lässt. Die Auffassung Wohlfahrth's (Koch, Syn. ed. III, p. 1070), ‚nach welcher die Seselinien eine Rotte der Gattung sSeseli bilden, ist nach Auffindung des Seseli serbicum, welches die Form der Hüllchenblätter der Section Hippomarathroides mit den Frucht- merkmalen der Seselinien vereinigt, hinfällig. 10% 124 Der Umstand. dass bei den Seseli-Früchten die Oelgänge oft ungleich lang sind, anderseits aber, dass auch dichotomisch ver- zweigte Oelgänge verkommen, wie ich es mit L. Thaisz auch an S. Lehmanni beobachten konnte, gebietet bei Beurtheilung von (Juerschnitten grosse Vorsicht, da es oft vorkommt, dass Quer- schnitte in verschiedener Höhe der Frucht ausgeführt, eine ganz andere Zahl und selbst Vertheilung der Striemen aufweist. T’haisz hat durch ein Verfahren das Periearpium in der Mitte der Com- missur aufzuschneiden und das ganze Pericarpium abgeschält zwischen zwei Gläser ausgebreitet unter das Mikroskop zu bringen, ein wenn auch nicht einfaches, doch zuverlässiges Mittel gefunden, die Zahl und den Verlauf der Striemen genau feststellen zu können. Budapest, am 4. März 1898. Eine neue, arktische Gentiana aus der Section Comastoma \Wetitst. Von Sv. Murbeck (Lund). (Mit Tafel V). G. chrysoneura Ekstam & Murb. — Nova spec. — Planta annua, minutissima, S—17 millimetra alta. Caulis brevissi- mus vel subnullus, 3—7-florus. Folia 3—7 mm longa, 1:5—5 mm lata, infima obovato-lingulata, obtusa, media obovato-oblonga, su- prema ovato-lanceolata, acutiuscula. Flores vulgo 4-meri, rarius 5-meri, subsessiles vel pedunculo 1—6 mm longo insidentes. Calyx usque ad basin partitus; phylla exteriora ovata vel ovato-lanceolata, interi- ora lanceolata vel lanceolato-linearia, omnia suberecta, pallide viri- dia nervulisque aurantiacis anastomosantibus pereursa, 'apice acutiu- scula, marginibus haud papillosa, basi in appendicem brevem albe- scentem producta. Corolla sub anthesi ovoideo-campanulata, postea campanulato-subeylindrica, 6—9 mm longa, 3—4 mm lata, ad medium lobata; tubus etiam post anthesin calyce paullo brevior; lobi erecti, 3—4'5 mm longi, 2 mm lati, oblongi, obtusiusculi, albidi vel vix coerulescentes, nervis tribus aurantiacis ramosis, parum anastomo- santibus percursi, ad basin squamis binis enervibus fimbriatis albis ornati. Stamina in tertia parte tubi superiore inserta eumque parum superantia; antherae apice triangulares, basi profunde cordatae. Stylus nullus. Stigmata 0-6—0°8 mm longa, sublinearia. Fructus late ovoideo-fusiformis, etiam maturus tubum corollae parum superans. Semina late ellipsoidea, exalata. Syn.: „Gentiana campestris?“ 0. Ekstam, Neue Beiträge 2. Kenntn. d. Gefässpflanzen Novaja Semlja’s [in Engler's Botan. Jahrbüch. Bd. XXII pp. 186, 190, 194, (1896)]; non Linne. Icon.: Tab. V, Figg. 1—5. 125 Vorkommen: Novaja Semlja: In einem südlich von Karma- kola gelegenen, von Osten nach Westen laufenden Thale (72° 30° nördl. Br.). Auf dem Fundorte, einem trockenen, geschützten, süd- lichen Abhange, wurden im Sommer 1895 etwa zwanzig dicht zu- sammenstehende, blühende Individuen von Herrn O. Ekstam an- getroffen. In Bezug auf ihren Habitus zeigt die oben beschriebene Gen- tiana eine gewisse Uebereinstimmung mit den subacaulen Zwerg- formen der @. campestris, die man hie und da, besonders in den skandinavischen Hochgebirgen, antrifft. Bei genauerer Untersuchung stellt es sich jedoch gleich heraus, dass eine wirkliche Verwandt- schaft weder mit @. campestris noch mit irgend einer anderen Art der Section Endotricha existirt. Im Gegentheil zeigt es sich, dass die in Rede stehende Art der von Wettstein neuerdings unter- schiedenen '), systematisch sehr interessanten Gruppe Comastoma an- gehört, die als ein Endglied der Gattung Gentiana zu betrachten ist und dieselbe nahe mit der Section Pleurogyna der Gattung Sweertia verbindet. Wie aus Fig. 5, Tafel V, ersichtlich, zeichnet sich nämlich die Art u. a. dadurch aus, dass keine Gefässbündel in die an der Basis jedes Corollenlappens befindlichen Schlund- schuppen hineintreten. Die zur Zeit bekannten, der Section Comastoma angehörenden Arten sind, von der hier beschriebenen abgesehen, nur folgende°): die centralasiatischen @. tristriata Turez., @ Pulmonaria Tur cz., @G. falcata Turcz., die über die nördliche Hemisphäre weit ver- breitete @. tenella Rottb. und die in den Alpen und im Himalaya vorkommende @G. nana Wulf. Unter diesen sind es besonders die beiden letztgenannten, die zum Vergleich mit der neuen arktischen Art heranzuziehen sind. @G. tenella, die mit @. chrysoneura durch ihre meistens tetra- meren Blüten?), ihre triangulären, an der Basis tief herzförmigen Antheren und auch dadurch übereinstimmt, dass sich an der Basis jedes Corollenlappens zwei nicht nur deutlich von einander begrenzte, sondern auch von einander etwas entfernte, übrigens nur bis zur Mitte gefranste Schuppen finden (vergl. Figg. 4, 5), unterscheidet sich von dieser durch die Blütenstiele, welche den Kelch an Länge mehrmals übertreffen (bei @. chrysoneura sind sie immer kürzer als dieser), durch die stumpflichen Kelehblätter, die blauviolette, mit schwach hervortretenden Nerven versehene Corolle, die gegen die Fruchtreife röhrenartig verlängert wird, so dass der Tubus weit über den Kelch hervorschiesst, schliesslich auch durch die schmale, kegelförmig eylindrische Frucht, die zuletzt die Corolle etwas über- !) R. v. Wettstein, Die Gattungszugehörigkeit u. systemat. Stellung d. Gentiana tenella Rottb. u. G. nana Wulf. [Üesterr. bot. Zeitschr. XLVI. pp. 121—128, 172—176; Taf. II. (1896).] a) Vgl. Wettstein, ]l. e pp. WA, 175. ®) Bei @. chrysoneura wurden von 32 untersuchten Blüten 24 tetramere und 8 pentamere gefunden. ragt (die Frucht der @. chrysoneura ist breit ei - spindelförmig: und immer kürzer als die Oorolle). G. nana (Exs.: Reichb. Fl. germ. n. 1186; Kerner Hl. austr.-hung. n. 185) zeigt beim ersten Blick durch die weniger stark verlängerten Blütenstiele und die relativ kurze Öorollenröhre eine etwas grössere Aehnlichkeit mit der neuen Art, in Wirklichkeit ist sie aber von dieser weiter entfernt als @. tenella. So sind bei ihr die Blüten überwiegend pentamer, und die Kelchblätter, wegen der auch oben convexen Ränder, kürzer zugespitzt; die Corolle ist blauviolett ohne hervortretende Nerven, die Lappen etwas divergirend (bei @. chrysoneura streng aufwärts gerichtet), gegen die Spitze am breitesten und sehr stumpf; die beiden jedem Corollenlappen opponirten Schlund- schuppen sind fast bis zur Basis gefranst und einander so stark senähert, dass sie nicht seiten fast zu einer einzigen zusammen- fliessen (Fig. 6)'); die Antheren sind elliptisch, auch an der Spitze ausgerandet; die Narben breit länglich; die Frucht länglich kegel- förmig. Uebrigens sind auch bei @. nana die Blütenstiele bedeutend gewöhnlich 2—5 Mal) länger als der Kelch und die Corollenröhre zuletzt gleichfalls etwas länger als dieser. @G. tristriata, @. Pulmonaria und @G. falcata, von denen ich im Pariser Museum authentische Exemplare gesehen, weichen durch ihre eonstant pentameren Blüten, ihre blauvioletten Corollen, ihre länglicehen, auch an der Spitze ausgerandeten Antheren, sowie auch dadurch von @. chrysoneura bedeutend ab, dass die beiden an der Basis jedes Öorollenlappens befindlichen Schuppen bei ihnen immer zu einer einzigen vereinigt sind (Fig. 7). @. tristriata unterscheidet sich ausserdem durch ihre langen Blütenstiele, ihre lancettlichen oder lineal-laneettlichen Kelchblätter und ihre fast bis zur Basis sefransten Schlundschuppen, @. Pulmonaria dureh ihren ver- längerten, aufrechten Stengel und ihre grossen Blüten, deren Oorollen- röhre viel länger ist als der Kelch, @. falcata durch ihre stark verlängerten Blütenstiele, ihre viel grösseren Corollen, deren mehr oder weniger divergirende Lappen oben breit abgerundet sind. G. chrysoneur«a ist die einzige Gentianacee, die bis Jetzt auf Novaja Semlja angetroffen wurde. Wahrscheinlich wird wohl diese Art auch an anderen Orten in der arktischen Region zu finden sein. Da die Pflanze so ausserordentlich klein ist, wäre es ja leicht erklärlich, wennsie auf verschiedenen Punkten bisher übersehen worden wäre. Erklärung der Abbildungen auf Tafel V: Fig. 1—5. Gentiana chrysoneura Ekstam & Murb. — i. Mittel- grosses Individuum; '/,. — 2. Grosses Individuum; '/,. 3. Blüte; °/,. — 4. Halbirte Blüte, von innen gesehen; !) In dieser Hinsicht vermittelt @. nana den Uebergang zwischen @. te- nella und @. chrysoneura einerseits und den drei folgenden Arten anderseits. u Bu «, Gentiana chrysoneura. u 12 PVBEr rn hr. 1898. f > ne AD en a an Fr © . ei 127 /. — 5. Die Hälfte einer ausgebreiteten Corolle, von innen gesehen; '°/,. Fig. 6. (rentiana nana Wulf. Ein Corollenlappen mit den zwei Sehlundschuppen ; '/,.. ERTT. Gentiana tristriata Turez. Ein Öorollenlappen mit den / zwei Schlundschuppen (zu einer einzigen vereinigt); '"/,. Die Rubus-Hybriden des Herrn Dr. Utsch und die Rubus-Lieferungen in Dr. C. Baenitz: Herbarium Europaeum 1897 und 1898. Von ©. Gelert (Kopenhagen). Im Jahresbericht des Westphälischen Provinz-Vereins für Wissenschaft und Kunst für 1894—1896 hat Herr Sanitätsrath Dr. J. Utseh eine Arbeit über Hybriden im Genus ZAubus ver- öffentlicht, welche in sachverständigen Kreisen viel Erstaunen und Heiterkeit erregt hat. Ich würde gewiss diese Arbeit nicht einer Besprechung wertlı gefunden haben, wenn sich nicht nach Er- scheinen derselben eine Art Sport entwickelt hätte, indem Samnler, welche Brombeeren nicht kennen, solche in grossem Massstabe einsammeln und Herrn Dr. Utsch zur Bestimmung übergeben, wonach sie mit den merkwürdigsten Hybrid- Bezeichnungen als Tauschobjecte benützt werden und die meisten Tauschkataloge über- füllen. Auch würde ich nicht um Platz für meine Bemerkungen in dieser hochangesehenen Zeitschrift gebeten haben, wenn nicht serade hier der sonst verdienstvolle Sammler Dr. 0. Baenitz in diesem und vorigem Jahrgang Platz für weitläufige Anpreisungen seiner von Dr. Utsch bestimmten Zubus- Einsammlungen gefun- den hätte. In der ersten Abtheilung seiner obengenannten Arbeit ver- theidigt Dr. Utseh die Anschauung, dass aus dem grossen Formen- reichthum der Brombeeren nur R. R. tomentosus, ulmifolius, bifrons, macrophyllus, plicatus, rudis, glandulosus und caesius Stammarten. alle anderen Hybriden sind. In der dritten Abtheilung hat er seine Anschauungen insoweit geändert, dass er R. plicatus als Urform betrachtet und von dieser Urform sollen sich nach der einen Seite die filzblättrigen A. AR. thyrsanthus, candicans, elatior, bifrons, ulmifolius und tomentosus, andererseits die drüsigen, grünblättrigen R. R. serpens, rivularıs, Bellardi, hirtus, Guentheri und caesius entwickelt haben, alle anderen dagegen sollen Hybriden sein. Die Idee, dass die meisten Rubus-Arten aus Hybriden hervor- gegangen sein sollen, ist nicht neu, ist auch früher viel besser 128 dargestellt worden, aber niemand hat es versucht, die Theorie so in die Praxis überzuführen. wie es jetzt versucht wurde. Es ist für Alle, welche sich mit Brombeeren eingehend beschäftigt haben, wohl bekannt, dass die Bestimmung trockener Zweige eine sehr schwierige Arbeit ist, und selbst wenn gutes und reichliches Material zu Gebote steht, kann man sich doch irren; Dr. Utsch aber nimmt nicht Bedenken, die Abstammung nach einzelnen Herbar-Exemplaren nachzuweisen. Dass die Resultate darnach sein müssen, ist selbst- verständlich. Die ganze Arbeit ist als ein Registrirungsversuch seines Herbariums zu erachten. So finde ich verschiedene Herbar- Exemplare erwähnt, welche aus meiner eigenen Hand stammen oder von mir bekannter Herkunft sind, mit staunenerregenden Bezeiclı- nungen. So ist AR. Langei G. Jensen aus Dänemark erst als R.thyrsanthus X rectangulatus erklärt, aber nachher in der zweiten Abtheilung als R. villicaulis X rectangulatus berichtigt, und doch sind R. Langei und R. rectangulatus ganz identisch; ich habe mich davon auf den Originalstandorten beider Pflanzen überzeugt. R. Linde- bergii Muell. aus Dänemark wird als „wahrscheinlich R. dumosus x rectangulatus“ erklärt mit der Erstaunen erregenden Bemerkung: „I. dumosus mir unbekannt“ (!) und nachher in der zweiten Abthei- lung als wahrscheinlich R. pubescens X rectangulatus berichtigt. KR. Danicus Focke wird als vielleicht R. Drulü X rectangulatus erklärt mit der interessanten Bemerkung: „AR. Drulii ist mir leider unbekannt“ ; leider muss ich bemerken, dass ein R. Drulii überhaupt nie existirt hat; in der zweiten Abtheilung wird aber R. Danicus als R. Sprengeliüi X rectangulatus berichtigt. A. Danicus ist aber, was ich nachgewiesen habe, mit dem Harzer R. leptothyrsus G. Braun identisch, diesen erklärt Dr. Utsch aber als R. Bellardii x candicans. I. insularis Aresch. wird als R. mueronatus X rectangulatus erklärt und in der zweiten Abtheilung als AR. pubescens X rectangulatus (villicaulis) berichtigt, doch sind alle Sachverstän- digen darüber einig, dass A. insularis ein R. villicaulis ist. welcher sehr wenig vom Typus abweicht. R. egregius Focke von Hausberge a. d. Weser wird als R. foliosus X rhamnifolius erklärt, und in der zweiten Abtheilung wird angegeben, dass Jr. egregius aus Schleswig R. flexuosus X thyrsanthus ist; ich habe die Pflanze an beiden Orten gesammelt, finde aber nicht die geringste Differenz. R. anglosaxonicus Gelert wird als R. BDellardii X vestitus X macrophylius erklärt und in der zweiten Abtheilung zu R. Bellardii X Langei berichtigt, jetzt ist aber constatirt, dass A. unglosaxonicus mit R. Schummelii Whe. identisch ist; Dr. Utsch hält R. Schummelii für identisch mit R. glaucovirens Maass und erklärt diesen als R. serpens X candicans, ändert aber wieder in der zweiten Ab- theilung seine Meinung in R. Bellardi X villicaulis. Ich denke. dass diese Beispiele aus der gedruckten Arbeit genügen; das ganze Material durchzugehen, würde zu weit führen und ist der Mühe nicht werth; jeder verständige Leser wird einsehen, dass Dr. Utsch nach zufälligen Aehnlichkeiten seine Bastardeombinationen macht 129 und diese öfters, wenn er glaubt, andere Aehnlichkeiten zu sehen, ändert, und zumal Combinationen mit Arten macht, die er gar nicht kennt! Dass es nicht angeht, nach zufälligen Aehnlichkeiten mit den in derselben Gegend wachsenden Arten, Brombeeren als Bastarde zu erklären, werde ich an noch einem Beispiele erläutern. R. Arrhenii Lange, welcher nur im Gebiete vom nördlichsten Schleswig bis Westphalen gefunden worden ist, hat, wie Dr. Focke schon in seiner Synopsis erwähnt, verhältnissmässig gut ausgebildeten Pollen und wird bekanntlich im System neben Lv. Sprengel Whe., mit welchem er am meisten Aehnlichkeit hat, gestellt; in einer Abhandlung in Engler’s Botanischen Jahrbüchern 1883 macht aber Dr. Focke darauf aufmerksam, dass R. Arrhenii eigentlich keine Verwandtschaft mit R. Sprengelüt hat, dagegen aber seine nächsten Verwandten die atlantischen Inseln bewohnen: diese atlantischen Arten stehen aber den südamerikanischen Brombeeren näher als den europäischen. Nachdem ich die atlantischen und verschiedene brasilianische Brombeer-Arten kennen gelernt habe, kann ich mich diesen Entdeckungen Dr. Focke’s völlig anschliessen. Es handelt sich hier bei R. Arrhenii offenbar um eine sehr alte Art, deren Entstehung in eine Zeit zurückgeht, wo die Vertheilung von Wasser und Land auf unserem Erdball eine andere war als jetzt. Sehen wir nach, was Dr. Utsch über AR. Arrhenii angibt, so finden wir: R. nitidus X Sprengelii, weiter soll R. Sprengelüv R. riwularıs X macrophyllus sein, R. nitidus R. montanus X plicatus, BR. montanus R. Bellardiü X vulgaris, R. vulgaris R. rectangulatus X plicatus und R. rectangulatus R. macrophylius X bifrons sein, also A. Arr- henii ist: R. (| bellardii X I(macrophyllus X bifrons) X plicatus}] x plicatus) X (rivularis X macrophyllus)! Ich wende mich nun zu den in dieser Zeitschrift so an- gepriesenen Brombeer-Öollectionen des Herrn Dr. CO. Baenitz und werde auch aus diesen eine kleine Auswahl besprechen. Die selbst „Nicht-Batologen“ meist bekannten Arten AR. KR. plicatus, villicaulis und maccerophyllus sind in den Lieferungen sehr viel vertreten, und zwar unter folgenden Namen: A&. plicatus Whe. et N.: 9089 R. villicaulis X plicatus, YD10 R. caesius X (plicatus X macrophyllus), 9519 R. (candicans X macrophyllus) X plicatus, 9554 R. plicatus X macrophylius, 9978 R. Sprengeliv X villicaulis f. viridis. R. villicaulis Koehler: 9068 R. pubescens X villicaulis, 9070 R. KReichenbachti Koehl. f. rubriflora = R. serpens X villi- caulis, 9503 R. Daenitzii Utsch n. sp. = R. Schleicherı X bifrons, 9558 et 9559 R. pubescens X Schleicheri X villicaulis £. elliptica et f. obovata, 9560 R. pubescens X (Sprengelii X villicaulis), 9561 R. pu- bescens X villicaulis, 9577 R. Sprengelii X villicaulis f. subcanescens, 9584 R. villicaulis X pubescens. R. macrophylius Whe. et N.: 9019 R. apricus X pubescens, 9056 R. macrophylloides Utsch n. sp. — villicaulis X macrophyllus, 9074 R. Schummelii X macrophyllus, 9087 R. (villicaulis X macrophyllus) X candicans, 9518 R. cundı- cans X macrophyllus. Mit grosser Reclame erwähnt Dr. Baenitz 130 dieWiederentdeckungdes „verschollenen, fast mythenhaft gewordenen“ R. Reichenbachii Koehl. Wie bekannt, glaubte Kuntze (Reform deutscher Brombeeren), dass die Angabe dieser Art auf einem Irrthum beruhe, indem er nach Untersuchung des Original- exemplares glaubte, dass Schösslingsstücke und Blütenzweige von zwei verschiedenen Pflanzen gesammelt waren, eine Ansicht, die Focke nach Beurtheilung desselben Originalexemplars als grundlos bezeichnet hat. Dr. Baenitz hat aber die Sache nicht aufgeklärt, denn 1897 hat er einen typischen Z. villicaulis, 1898 eine KR. nemo- rosus-Form unter diesen Namen und beide als AR. serpens X villi- caulis ausgegeben. Obwohl Dr. Utsch meint, dass er von seiner Kinderkrankheit. neue Rubus-Arten zu machen, geheilt ist und sich jetzt nur mit Hybriden befasst, hat er doch nicht unterlassen können, ein Paar neuer Arten aufzustellen, doch natürlich mit Angabe über die Abstammung. Ein Paar werde ich erwähnen, welche eigen- thümlieh ausgefallen sind. dieselben sind zu Ehren der Herren Dr. Baenitz und Prechtelsbauer nach diesen Herren genannt: R. Baenitzii, welcher 1897 ausgegeben wurde, war aber ganz typischer R. Radula Whe., wurde aber wieder 1898 ausgegeben und war dann ein ganz typischer R. villicaulis, und beide sollten doch .R. Schleicheri X bifrons sein! R. Prechtelsbaueri (Sprengelii X rudis) ist vorläufig nur einmal ausgegeben und ist nur eine Schattenform von R. rudis Whe. et N. Die mitgegebenen Diagnosen sind meistens ganz unbrauchbar, so z.B. „9019 R. apricus X pubescens: Dem R. apricus gehören an die etwas ungleichen Stacheln, die zum Theile geraden Stacheln der Achsen und Blütenzweige und der Blattstiele desselben, sowie die einzelnen Drüsen des Blütenstandes“. Das mir vorliegende Exemplar hat gleichmässige Stacheln, wenn auch natürlich dieselben wie bei allen anderen gleichstacheligen Brombeeren in der Länge 1—2 mm variiren; dass dieser Umstand von dem ungleichstacheligen R. Schleicheri herrühren sollte, ist ebenso unrichtig, als dass ein- zelne Drüsen und zum Theil gerade Stacheln auf den Blütenzweigen mehr R. Schleicheri als hundert anderen Brombeeren zukommen. Noch ein Beispiel möge angeführt werden. „9081 R. subrudis X suleatus: Der Charakter des K. sulcatus herrscht vor, der des R. rudis ist in dieser Form nur schwach vertreten. Breslau, in einem Graben dicht am Scheitniger Park bei Leerbeutel.“ — Die ausgegebene Pflanze ist der nordamerikanische, in Gärten häufig eultivirte Kt. villosus Ait! — Sapienti sat! 131 Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Von Prof. Gottfr. Richen 8. J. (Falkenberg i. H.) Die folgenden Ergänzungen zu der letzten Arbeit!) des Ver- fassers über das genannte Gebiet entstammen zunächst der Ausbeute des Sommers und Herbstes 1897. Sodann hat Herr J. Bornmüller mir in freundlichster Weise eine Zusammenstellung wichtiger Funde, die er im Montavon gemacht, zur Benutzung überlassen. Dem Herbar „Stocker“ entnahm ich unter anderen auch mehrere Angaben von mehr historischem Interesse. In der Anordnung und Benennung folgte ich vollständig Fritschs ExeursionsHora. Allen Freunden der Landestlora, die zu dieser Arbeit beigesteuert, sowie Herrn Prof. Dr. Luerssen (Pteridophyta) und Herrn Dr. Murr für die Hilfe beim Bestimmen des gesammelten Materials sei der herzlichste Dank ausgesprochen. Erklärung der Abkürzungen: Bornm. — Bornmüller, Manuseript, E. = Ender, Mz. = Milz, R. = Richen, St. = Herbar Stocker, W. = Wachter, Wd. = Winder, 7 = neu für das Gebiet. Pteridophyta. Polypodium vulgare in den ff. rotundatum, commune und attenuatum Milde. im Göfiser Wald und an anderen Stellen des Gebietes. Am Aelple die $ f. pumilum Hausm. auf Flyschschiefer. Asplenium septentrionale (L.) Hoffm. Göfiser Wald. (leg. 1866 Bötzkes in St.). Dürfte jetzt dort nicht mehr zu finden sein. 74. Trichomanes L. var. incisa Moore et Lindl. Wedel bis 2°/, em breit; nur ein Wedel mit wenigen Sori. Feldkirch (R. Rick). — — var. Haroviv Milde. Stadtschrofen (R.). 4A. viride Huds. var. bipinnatum Clowes. ist zu streichen. — — var. intermedium (Prsl.) Tschagguns-Vandans (Bornm.). Botrychium Lunaria (L.) Sw. Gargellen (Bornm.). Equisetum palustre L. f. polystachyon Vill. Gargellenth. (Bornm.). Lycopodium annotinum L. Versailspitz (Rompel). YL. Selago L. f. apressa Desv. Vergalda ca. 2000 m (W.). Coniferae. Pinus Cembra L. Unter dem Schweineschrofen gegen Alpe Panül im Gamperdonathal (E.), an den Illfällen und oberhalb derselben gegen das Madlenerhaus (E. R. W.) einige Exemplare. Sparganiaceae. Sparganium minimum Fr. Sumpf b. Maria Grün (Ohnesorge, R.). 1) Die botanische Durchforschung von Vorarlberg und Liechtenstein. (Im 6. Jahresbericht des öffentlichen Privatgymnasiums an der Stella matutina in Feldkirch.) 90 S. In Commission bei Buchhandlung Untersberger in Feldkirch. 132 Potamogetoneae. Potamogeton pusillus L.. Um Feldkirch und in den Riedgräben Liechtensteins nicht selten (Bötzkes in St., Kemp, Mz., R.). Gramineae. Andropogon Ischaemum L. Koblach a. d. Kirche (1865 Häusle in St.). Echinochloa Crus galli (L.) Beauv. Zerstreut durch den Walgau (Bötzkes in St., R., St., W.). Phalaris Canariensis L. Bregenz (Maz.). Agrostis rupestris All. Monteneu 1700—1900 m, Dilisuna 2400 m (Bornm.). Calamagrostis villosa (Chaix) Mut. Silberthal (Bornm.). Dischampsia flexuosa var. montana (L.) Delisuna Alp (Bornm.). Oreochloa disticha (Hoffm.) Lk. (= Sesleria disticha) Albona Alp bis zur Spitze des Peischelkopfes (R.). + Phragmites communis var. flavescens Gust. Lustenau-Dornbirn (Wd.). Sieglingia decumbens (L.) Bernh. Dornbirn (Wd.) Tisener Ried. (St.) Göfis (Ohnesorge, K.). Festuca nigricans Schl. Dilisuna Alp (Bornm.). + Bromus arvensis L. Letze. (St.). Cyperaceae. Blysmus compressus (L.) Panz. (= Seirpus compr.) Gargellen (Bornm.). Eiyna Bellardi (All.) Simk. Dilisuna Alp (Bornm.). Carex curvula All. Albona Alp. Versailspitz, stellenweise massen- haft (R.). ©. disticha Huds. Reute-Bizau (Wd.). C. canescens L. Albona Alp-Peischelkopf (R. Rick). + O. nigra (L.) var. chlorocarpa Wimm. Albona Alp (R.). C. aterrima Hoppe. Dilisuna (Bornm.). C. irrigua Sm. (det. Kükenthal) Albona Alp (R.). C. capillaris L. Dilisuna (Bornm.). Juncaceae. Juncus articulatus L. var. vivipara Dornbirn (Wd.). J. Jacqwini L. Dilisuna Alp 2150 m (Bornm.). J. trifidus L. Albona Alp (R. Rick). Luzula flavescens (Host) Gaud. Tschagguns. Wälder b. Gargellen (Bornm.). Liliaceae. Tofieldia glacialis Gaud. Ober St. Rochus (R.). Gagea Liotardi (Sternbg.) R. et Sch. Mit auffallend schwach behaarten oder sogar nackten Blütenstielen; am Barthümmeljoch noch über 2000 m (E.). Lilium eroceum Chaix. Ober den Stöcken (R.). Streptopus amplezifolius (L.) DC. Andelsbuch. Wohl der tiefste bisher bekannte Standort in Vorarlberg (Mz.). 133 Orchideae. Orchis globosa L. Ober Gargellen (Bornm.). Also auf Urgestein. Chamaeorchis alpina Rich. Lipper Aelple, am Westabhange der Hornspitze im Gamperdonathal (E.). (Goodyera repens (L.) R. Br. Brand-Lünersee (Rick, Wd.). Mierostylis monophylla (L.) Lindl. (= Malaxis monoph.) Monteneu (Bornm.). Coralliorrhiza innata R. Br. Hochälple-Bödele (Wd.) Gargellen ca. 1350 m (Bornm.). Salicineae., Salix daphnoides Vill. Tschagguns (Wd.). S. Myrsinites L. Gauerthal (Wd.). S. aurita L. Rankweil (Wd.). S. glabra Seop. (?) Drei Schwestern (Juni 1862, leg. Kreisgerichts- actuar Franz v. Posch, in St.). Aristolochiaceae. Asarum Europaeum L. Riefensberg. Langen b. Bregenz (Mz.). Amarantaceae. Amarantus retrofleeus L. Feldkirch-Nofels (R.). Caryophyllaceae. Viscaria viscosa (Gilib.) Aschers. (V. vulg. Roehl.) Pfänder (Mz.). Silene excapa All. Peischelkopf. Seitenmoräne des Grossvermunt- gletschers (R.). Dianthus deltoides L. Gurtisspitz (leg. Häusle und Hackl in St.). D. inodorus (L.) Oefenpass (Wd.). 4 D. superbus var. grandiflorus (Tausch.) Trisenerberg (E.. Mz., R.). Alpe Valün (Maz.). Saponaria offieinalis L. Zwischen den Weiden im Illsand unweit der Schnifiser Brücke (R.). Stellaria nemorum L. Arlberg (St.). + St. uliginosa Murray. f. alpina, nana. Gargellen 1500 m (Bornm.). Üerastium uniflorum Murray. Peischelkopf 2300—2400 m (R.). Auf den Moränen oberhalb der Wiesbadener Hütte zahlreich (E., R., W.). Alsine recurva (All.) Wahlbg. Sulzfluh (Wd.). Arenaria biflora L. Peischelkopf (Rompel). Spergula arvensis L. Möggers (Mz.). Ranunculaceae. Trollius Europaeus L. Langen b. Bregenz (Mz.). Anemone sulphurea L. Liechtensteiner Alpen (Juni 1862 leg. von Posch in St.). 134 A. vernalis L. Liechtensteiner Alpen (2. Juni 1862 leg. v. Posch in St.). Im oberen Gamperdonathal häufig (E., Mz., R.). Im Brandnerthal (Juli 1861 leg. Pharmaceut Kohl in St.). Dilisuna (Bornm.). Clematis Vitalba L. Im Montavon bis Lorüns, aber nicht höher aufwärts beobachtet (R.). Ranunculus divaricatus Schrk. (R. circinatus Sihbth.). Frastanzer Au (W.). R. glacialis L. Oberhalb der Wiesbadener Hütte häufig (E., R., W.). R. Flammula var. reptans Rehb. Tisis (St.). Thalictrum flavum L. (non lucidum L.). Hard am Bodensee (Bötzkes in St.). Dagegen dürften die früheren Angaben für die Um- gebung Feldkirchs auf Th. lucıdum L. zu beziehen sein. Cruciferae. Petrocallis Pyrenaica (L.) R. Br. Der Fundort Rothe Wand ist nach den Exemplaren in (St.) zu streichen. Thlaspi arvense L. Ludesch (R.). Roripa riparia Gremli. Bei Feldkirch (St.). Cardamine alpina Willd. Abhang des Peischelkopfs (R.). Piz Buin („August 1866 leg. Tschavoll und die Professoren Nachbaur und Sander, welche drei die zweiten waren, die jenen Gipfel erstiegen“ in St.). Bei der Ersteigung, welche ich 26. August 1897 in der Begleitung der Herren Ender und Wachter ausführte, hinderte leider der tiefe Neuschnee, die Gipfelflora zu beobachten. O. impatiens L. Ober St. Rochus gegen das Solaruel (R.). 0. sivatica Lk. Gaschurn-Ibhau Alp (R.). Lunaria rediviva L. Schweineschrofen b. St. Rochus (E.). Neslia paniculata (L.) Desv. Zwischen Innerberg u. Kristberg (Wd.). Draba Wahlenbergii Hartm. Kämme oberhalb des Dilisuna-Sees 2500 m (Bornm.). D. tomentosa Wahlbg. Am „Kamin“ an der Scesa plana (R.). Spusa- joch unter dem Panüler Schrofen (E., R.). (Schluss folgt.) Zur Pilzkunde Vorarlbergs. Von J. Rick S. J. (Feldkirch.) I. Der milde, dem Pilzwachsthume äusserst günstige Winter 1897/98 ermöglichte es mir, noch Manches zu sammeln. Fast alle in diesem Beitrage angeführten Pilze sind in Bezug auf die Be- stimmung von den schon früher erwähnten Forschern Dr. Rehm und Abbe Bresadola revidirt. I. Basidiomyceten. Gymmosporangium Sabinae (Dieks). Auf Juniperus Sabina. Im botanischen Garten. Reichenfeld. Auch das Aecidium auf Blättern von Pirus communis. Tremellineae. Daerymyces deliquescens. (Bulliard) Duby. An Tannenholz. Reichen- feld u. a. a. Orten. — stillatus Nees. An Tannenholz häufig. Oalocera palmata (Schum.). An Eiche. Feldkirch. Naematelia encephala (Willden.) Fr. An Tannenholz. Tosters. Bei Göfis. — virescens (Schum.) Corda. An Tannenholz. Garina. Auricularia lobata Sommerf. An Eiche. Amerlügen. Nach Bresa- dola i. 1. ist dieses nur eine Form von A. mesenterica (Dicks). Ich kann der Ansicht des gelehrten Mykologen nur beipflichten. Die Unterschiede sind von keiner Bedeutung. Exidia glandulosa (Bull.) Fr. Allenthalben nicht selten. — recisa (Dittmar) Fr. An Weidenzweigen. Tosters. Tremella albida Huds. An Laubholzstämmen feuchter Standorte. Saminathal.e Bresadola bringt diesen Pilz mit Recht bei Erxidia unter. Olavariei. Olavaria pallida Schaeff. Göfiser Wald. Bresadola bemerkt i. 1. zu diesem Pilze, er sei von den wenigsten Mykologen recht verstanden worden, und sei, wie es scheine, dem Alpengebiete eigenthümlich. Thatsächlich konnte ich ihn auch zu keiner der in Winter’s „Pilze“ aufgeführten Clavarien stellen. — Ardenia Sowerby. An Erlenholz. Reichenfeld. — contorta Holmskiold. An Erlenästehen. Saminathal. — Bresadolae (uel. An faulem Polyporus. Burg Siegberg bei Göfis. Thelephorei. Corticium roseum Pers. An Pappel. Tosters. Saminathal. — amorphum (Pers.) Fr. An Tannen häufig. Oorticium comedens Nees. An Eiche und anderen Laubbäumen häufig. — confluens Fr. An Eiche. Amerlügen. — cinereum Fr. An Laubbholz. Reichenfeld. — quercinum (Pers.) forma ciliatum Fr. (ut spec.). An Buche. Reichenfeld. — imcarnatum (Pers.) Fr. Bei Feldkirch. — giganteum Fr. An Tanne. Göfis. — laeve Pers. An Laubholz häufig. — Sambucı Pers. An Sambucus häufig. 136 Corticium bombycinum (Somm.) Br. Schellenberg. Winter führt diese Art als Synonym von Cort. serum (Pers.) an, welches nach Bresa- dola mit Cort. Sambuci Pers. identisch ist. — puniceum (Alb. et Schwein.) Fr. An einem faulenden Tannen- strunk. Schellenberg. — Zurhausenii Bresadola nov. spee.') effusum, in plagulas irregulares 1—5 cm longas, 1—2 em latas distributum, margine similari, aeque crasso, mox libero et saepe subreflexo, primitus cereaceum, dein indurato-aridum, fragile, nee proprie lignosum, e pallido erustulinum, vetustate albicans; hymenium ut plurimum tubereulatum, demum late rimosum; substantia alba 1—1'/, mm crassa demum friabilis; sporae hyalinae, elongatae, uno latere depressae, 8-10 —= 4-5 u; basidia clavata 23 = T—8u: hyphae contextus tenues, conglutinatae, septatae, 3—5 u latae, mox degeneratae et grumoso-collapsae. Hab. ad truncos mucidos fagi. Saminathal. Obs. Forma, crassitie etc. valde Stereis resupinatis, atque praecipue Stereo candido Schw. accedit, a quo colore, forma magis elongata, hymenio tubereuloso, haud pulvinato et sub- stantia magis friabili praesertim differt. Inter Corticia enumero propter hyphas contextus tenues, mox degeneratas uti in plurimis Cortieris, Inter quae, meo sensu, etiam Stereum candidum esset adscribendum. Ich lasse hier die Diagnose des Corticium Rickii Bres. nov. spec. folcen. (Vergleiche diese Zeitschrift 1898, Nr. 179.199) Effusum, subrotundum v. polygonale, saepe confluens, mem- branaceo-molle, margine primitus subfimbriato, dein similari et sublibero, ex albo cremeum, exsieccando eandicans, hymenium in vegeto subundulatum, in sicco laeve et rimosum; sporae hyalinae, globosae, 7'/,—9 = T'/,—8'/, u erasse apiculatae; basidia elavata, 30—35 = 9—10 u; hyphae parcae, conglutinatae, parum distinetae. Hab. ad truncos et eorticem Sambuei nigrae. Obs. Corticio confluenti Fr. affine, a quo substantia molliori, haud ceracea et sporis constanter globosis praecipue distinguitur. Stereum hirsutum (Willd.) Pers. An Laubholz häufig. — areolatum Fr. An Taxus häufig. — alneum Fr. f. sitanea. An Berberis. Feldkirch. — rubiginosum (Dicks). Fr. An Laubholz. Reichenfeld. An Eiche. Tosters. Hydne:. Odontia tricolor (Alb. et Schwein.). An Tanne. Reichenfeld. — fimbriata Pers. An Laubholz. Saminathal. 1) Der Autor hat mir in dankenswerther Freundlichkeit die Veröffent- lichung der von ihm gegebenen Diagnosen dieses und des Cort. Rickri überlassen. 137 Odontia Pruni Lasch. An Nussbaum. Schellenberg. — arguta Fr. An Tanne nicht selten. — alutacea (Fr.). An faulendem Tannenholz. — farinacea Pers. Auf Polyporus. Reichenfeld. Die letzten drei Arten führt Winter bei Hydnum auf. Phlebia radiata Fr. An Laubholz. Saminathal. Reichenfeld. — merismoides Fr. An Laubholz. Saminathal. Tosters. Radulum orbieulare Fr. An Laubholz, zumal Kirschbaum, häufig. Irpex sinuosus Fr. An Weide. Frastanzer Ried. Hydnum fallax Fr. An Polyporus. Göfiser Wald. Polyporei. Solenia anomala (Pers.) Fekl. An Laubholz. Reichenfeld. Porothelium fimbriatum (Pers.) Fr. An Laubholz. Saminathal. Merulius aureus Fr. An Tanne. Reichenfeld. Trametes cinnabarina (Jacqu.) Fr. An Birke. Fellengatter. An Kirschbaum. Göfis. Trametes Kalchbrenneri Fr. An Buche. Amerlügen. Nach Bresadola nur Form von T’rrametes gibbosa (Pers.). — rubescens (Alb. et Schw.) Fr. An Kirschbaum. Fallengatter. — campestris Quelet. An Apfelbaum. Ardetzenberg. — serialis Fr. An Tannenholz. Ist nur die mit Hut versehene Form von Polyporus collosus Fr. Polyporus Vaillantii (DC.) Fr. An Tanne. Saminathal. — Radula (Pers.) Fr. An Polyporus. Saminathal. — obducens Pers. An Pappel. Frastanzer Ried. — medulla panis (Pers.) Fr. An Eichenbalken. Feldkirch. — — — (Pers.) var. pulchella. An Laubholz. Saminathal. (= Poly- porus pulchellus Schw. Syn. fung. North-Am.! = Polyporus nitidus var.: fulgens Fr. = Poria varitcolor Karsten! —= Poria vitellinula Karst! So Bresadola i. 1.). — rhodellus Fr. f. lilacino-livida. An Buche. Feldkirch. — contiguus (Pers.) Fr. An Erle. Reichenfeld. ne ferruginosus (Schrad.) Fr. An Taxus. Tosters. -—— stereoides Fr. An Laubholz. Saminathal. — populinus Fr. An Pappel. Tosters. Nach Bresadola ist P. popu- linus Fr. = Polyp. obducens Pers. -—- Kibis (Schum.) Fr. An Evonymus. Garina. -—- igniarius (L.) Fr. An Eiche. Tosters. — nigricans Fr. An Weide, Göfis. —- borealis (Wahlenb.). Fr. An Tanne häufig. — hispidus (Bull.) Fr. An Apfelbaum. Göfis. Fellengatter. — fomentarius (L.) Fr. An Buche. Saminathal häufig. — _floriformis Quel. An Tannenbrett. Reichenfeld. — chioneus Fr. An Birnbaum. Gisingen. — abietinus (Dicks.) Fr. An Tanne häufige. — epileucus Fr. An Kirschbaum. Tosters. Scheint sehr selten zu sein. ÖOasterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1848. 11 138 Polyporus brumalis Fr. An Laubholz, zumal Erle. Saminathal. — elegans (Bull.) Fr. An Weide. Reichenfeld. Saminathal. An Birnbaum. Garina. — elegans (Bull.) Fr. var. nummularius Fr. An Laubholz. Amerlügen. — calceolus (Bull) = varius Fr. An Weide. Tisiser Ried — picipes Fr. An Weide. Tisiser Ried. Saminathal. — fuscidulus (Schrad.) Fr. An Laubholz. Saminathal. — arcularius (Batsch) Fr. An Laubholz. Saminathal. Ist vom Vorigen kaum verschieden. — lobatus (Schrad.) Fr. Am Boden. Göfiser Wald. Agarieini. Agaricus heteroclitus Fr. = destruens Brond. An Holz. Bei Nofels. —- nmidulans Pers. An Laubholz. Saminathal. — serotinus Schrad. An Buche. Saminathal. — epibryus Fr. f. maior. An Kräuterstengeln. Schellenberg. Hymenogastrei. Hysteraugium clathroides Vittad. Am Boden. Reichenfeld. II. Ascomyceten. Hyprocreaceae. Nectria cinnabarina (Tode). An Laubholzast. Reichenfeld. Tubercularia vulgaris Tode. Gonidienpilz zu Nectria cinn. Häufig. Euphaeidieae. Rhytisma acerinum (Pers.) Fr. Auf Ahornblättern häufig. Eusticteae. Propolis fagınea (Schrad.) Karst. An Nussbaumholz. Cenangieae. Cenangium furfuraceum (Roth.). De Not. An Erle. Reichenfeld. Mollisieae. Mollisia einerea (Batsch). Karst. An Akazie. Reichenfeld. Helotieae. Phialea subpallida Rehm. Am Hirnsehnitt von Haselnuss. Reichenfeld. Chlorosplenium aeruginascens (Nyl.) Karst. An Erle. Saminathal nicht selten. Rutstroemia bolaris (Batsch.). An Erlenästehen. Saminathal. Helotium herbarum (Pers.) Fr. An Kräuterstengeln. Reichenfeld. Scelerotinia Libertiana Fekl. (videtur.). In Gartenerde. Reichenfeld. Dasyscypha cerina (Pers.) Fekl. An Erlen häufig. — distinguenda (Karst.) Sace. An Eiche. Tosters. 139 Helwellaceae. Geoglossum glutinosum Pers. Am Stadtschrofen b. Feldkirch. Verpa Krombholzii Corda. Göfiser Wald. Tuberaceae. Hydnotria Tulmasnei Berk. et Broome. Unter Haselnussgebüsch. Reichenfeld. Stephensia bombyeina (Vittad.) Tul. Unter Haselnussgebüsch. Reichen- feld. Nicht gerade selten. Die Exemplare sind aber kleiner. als Fischer sie beschrieben. Tuber Magnatum Pico. In Lehmboden. Reichenfeld. — ezxcavatum Vittadini. Im Boden einer Wiese unter Linde. Reichenfeld. — rufum Pico. In Lehmboden. Reichenfeld. ? Balsamia fragiformis Tul. Reichenfeld. Elaphomyces cervinus (Pers.) Schröter. In Nadelwäldern häufig Onygena corvina. Alb. et Schw. Auf Haaren einer Bürste. Reichenfeld. Beobachtungen über Variationen in den Blüten von Papaver Rhoecas L. Von J. v. Hasslinger (Smichow). In der Umgebung Prags. auf Feldern, Rainen und zerstreut im Gerölle des weissen Berges (Kreideformation) und bei Kuchelbad (Silurformation) beobachtete ich seit zwei Jahren — im Sommer 1895 und 1896 — die Blüten des an diesen Orten reichlich vor- kommenden Papaver Rhoeas L. und fand bei Untersuchung von etwa 200 Blüten recht interessante, ineinander mannigfach über- gehende Variationen der Zeichnungen der Petalen. Man bemerkt am Grunde des stets prächtig scharlachrothen Blumenblattes Grund- flecke von mancherlei Färbung und Zeichnung; im Habitus der Pflanzen erscheinen uns keine auffallenden Veränderungen, mit den Veränderungen dieser Zeichnungen Hand in Hand zu gehen; nur betrefis der Grösse notirten wir bei circa 80 gemessenen Pflanzen folgende Daten: Höhe der Pflanzen I. Alle 4 Blumenblätter mit schwarzem, weissgesäumtem Grundileek. ua uni Ja er 5 em II. Alle 4 Blumenblätter mit schwarzem Grundfleck . 505% III. Alle 4 Blumenblätter roth, ohne jeden Grundfleck . 15—80 „ IV. Alle 2 Blumenblätter mit schwarzem, 2 Blumen- blätter mit schwarzem, weissgesäumtem Grundfleck so V. Alle 2 Blumenblätter mit schwarzem, weissgesäumtem Grundfleck; roth, ohne Grundfleck . . . .50-70 cm VI. Alle 2 Blumenblätter mit schwarzem Grundifleck; 2 Binmenblätter ganz roh. . . . 2. .35—-80 , 11* 140 1 LD 141 Der schwarze Grundfleck ist mitunter prächtig tiefschwarz, sammtartig; manchmal ist er von bläulichen oder lila feinen Adern der Länge nach durchzogen. Beim Verschwinden des Grundfleckes erscheinen rothe oder lila Adern immer dichter vom Blattgrunde aus in den Fleck einzudringen. das Schwarz wird lichter, kleiner und verschwindet endlich ganz; siehe Fig. 6, 9, 10. Oft sind die Grundflecke mit einem weissen Rand umgeben, der immer gekerbt erscheint und im Vereine mit dem tiefen Schwarz einen schönen Gegensatz zu dem leuchtendrothen Blumenblatt bildet. Diese weissen Ränder verschwinden zum Theile erst mit dem Verschwinden des schwarzen Grundfleckes, siehe Fig. 4, 5, 6; theils bleibt der schwarze Grundfleck und der weisse Rand wird dann durch zu- nehmende Aederung vom schwarzen Grundfleck aus undeutlicher und verschwindet endlich ganz. Das Weiss des Randes ist mitunter etwas bläulich bis auch lila angelaufen. In sehr vielen Blüten finden sich nur 2 Grundflecke, die sich dann stets gegenüber stehen; die 2 anderen Blumenblätter sind in diesem Falle ganz roth, Fig. 11, 12. Ferner beobachteten wir, dass, je kleiner und dürftiger die Pflanze wächst (auf unfruchtbarem Boden), desto mehr sich die Grundflecke verlieren; siehe Fig. 6, 9, 10. Die kleinsten Exemplare hatten stets nur rothe Blumenblätter ohne alle Zeichnung. Aber ganz rothe Blüten erscheinen auch an kräftig entwickelten Stöcken von 80 cm Höhe und darüber. Je üppiger dagegen die Mohne standen, desto auffallendere Zeichnungen und Farben fanden sich an den. mitunter bis 12 «em Durchmesser zählenden, prächtigen Blüten. In der nebenanstehenden Tafel sind nur einige der hauptsächlichsten Erscheinungen auf- genommen. Nachdem Papaver Argemone L. und orientale L. oft schwarze Grundfiecken in ihren rothen Blüten tragen; Papaver Rhoeas L. schon mit schwarzlila und blauschwarzen Grundflecken beobachtet wurde; Pap. amoenum (Gartenpflanze) in der feuerrothen Blüte weisse Grundflecke und Pap. offieinale Gmel. in weissen Blüten lila Flecken zeigt; dagegen Papav. dubium L. ganz rothe Blumen- blätter trägt, während das so nahe verwandte Glaucium cornicu- latum Ort. in scharlachrother Blüte schwarze, weissgerandete Grundflecke zur Schau bringt — so liegt der Gedanke nahe, dass Hybridisation jene Farbenvariationen bei P. Rhocas veranlassen könnte. Ob dies der Fall ist, ob regellose individuelle Variation vor- liegt oder ob die angegebenen Variationen mit äusseren Faetoren im Zusammenhange stehen, das kann ich nicht entscheiden. Zweck dieser Zeilen ist, dazu anzuregen, auch in anderen Gegenden den Farbenvariationen der Mohnblüten Aufmerksamkeit zu schenken. Erst durch vielseitige Beobachtungen wird sieh ein Urtheil über den Grund jener Variationen gewinnen lassen. Literatur-Uebersicht '). Jänner und Februar 1898. Amadei G. Ueber spindelförmige Eiweisskörper in der Familie der Balsamineen. (Botan. Oentralbl. LXXIII. Bd. S. 1—9, 33—42.) 8°. 2 Taf. Arnold F. Liehenologische Ausflüge in Tirol. XXX. (Verh. d. zool.- botan. Ges. Wien. XLVII. Bd. 10. Heft. S. 671—678.) 8°. Zusammenstellung des in den Beiträgen I—XXIX enthaltenen colos- salen Materiales nach Substraten, Fundorten u. dgl. Ascherson P. Nachruf auf Casimir v. Piotrowski. (Verh. d. botan. Ver. der Prov. Brandenb. XXXIX. Jahrg. p. LXXVII bis LXXX.) 8°. Borbas V. Vasvarmegye növenigeografiai viszonyai. (Geographia plantarum eomitatus Oastriferrei.) Editio 2. Budapest. 4°. p. 497 bis 536. Abb. Die ganz magyarisch geschriebene Abhandlung enthält eine eingehende pflanzengeographische Schilderung der Flora des Eisenburger Comitates in Ungarn. Auf S. 525 erscheinen in Autotypie nach Photographien abgebildet: Mentha Waisbeckeri Beck, Gentiana castenatorum Borb., Rosa Vietoria Hungarorum Borb., Potentilla serpentini Borb., P. pseudoserpentini Waisb. Bresadola J. Genus Mölleria Bres. eritice disquisitum. (Bull. della Soc. bot. Ital. 1897. Nr. 6. p. 291—292.) 8°. Calegari Matteo. Specie nuove e localita nuove di specie giä note della flore di Parenzo in Istria. (Malpighia XI. fasce. 9/10. p. 466—467.) 8°. Czapek F. Ueber einen Befund an geotropisch gereizten Wurzeln. (Ber. d. deutschen botan. Ges. Jahrg. 1897. S. 516—520.) 8°. Um zu erkennen, ob eine Wurzel oder ein anderes Organ eine Rei- zung erfahren hat oder nicht, steht uns bis heute kein anderes Mittel zu Gebote, als die Beobachtung, ob die Reizung eintritt oder nicht. Verf. hat nun eine Reihe von Entdeckungen gemacht, welche nicht blos methodisch ein derartiges Kennzeichen abgeben, sondern von grösserer Bedeutung noch dadurch sind, dass die betreffenden Vorgänge mit dem Vorgange der Reiz- aufnahme in Beziehung stehen. Er fand, dass Wurzelspitzen, in ammonia- kalischer Silbernitratlösung gekocht, eine starke Silberreduction geben, also sich schwärzen. Diese Reaction geben gereizte Wurzelspitzen viel inten- siver als ungereizte. Ferner beobachtete Verf., dass in gereizten Spitzen eine Abnahme leicht Sauerstoff abgebender Substanzen eintritt. Es ergibt sich dies aus dem verspäteten Eintreten der Reactionen mit einer Emulsion von Guajakharz in Wasser (Blaufärbung), mit Indigweiss (Blaufärbung) und mit einer wässerigen Lösung von « Naphtol mit Paraphenyldiamin (Violett- färbung). !) Die „Literatur-Uebersieht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 143 Czapek F., Ueber Örseillegährung. (Centralbl. f. Bakteriologie, Para- sitenkunde ete. IV. Bd. S. 49—52.) 8°. Verf. weist nach, dass die Orseillegährung auf die Einwirkung eines Mikroorganismus zurückzuführen ist, der sich regelmässig im faulenden Harne des Menschen findet und den er rein züchten konnte. Es ist dies ein Bacillus, der die Flechtensäure unter Abspaltung von ÖOrein verarbeitet, welches sich in der ammoniakhaltigen Flüssigkeit in Orcein umsetzt. Formanek E. Einige neue Arten aus Serbien und Bulgarien. (Deutsche botan. Monatsehr. 1898. Nr. 2. S. 18—22.) 8°. Als neu beschrieben werden: Podanthum canescens W. K. Subsp. rhodopeum Form., Carlina macrocephala Form., C. rhodopea Form., Knautia Midzorensis Form., Gentiana rhodopea Form, G. serbica Forın., Delphinium Midzorense Form., Alyssum rhodopense Form., Viola rhodo- pensis Form., Silene papillosa Form. Gutwinski R. Materyaly do Flory Glonow Galieyi. (La Nuorva Notarisia. Ser. VIII. Nov. p. 125—130.) 8°. Heinricher E. Aus dem botanischen Institut zu Innsbruck. Ori- ginalreferate aus botan. Gärten und Instituten. (Botan. Centralbl. LXXII. Bd. Nr. 4. S. 108—113.) 8°. In diesem „Originalreferat* wiederholt Verf. die Angaben einer in dieser Zeitschrift 1897, S. 368, kurz besprochenen Abhandlung, welche durch den Referenten in Jahrb. f. wissensch. Botanik, Bd. XXXI, Heft 2, bereits eine eingehende Richtigstellung erfuhren. Verf. fügt der Wiederholung seiner Angaben nur zwei Notizen bei, die abermals einer Richtigstellung bedürfen, 1. S. 110 sagt Verf.: „Die Sätze 1 und 2 waren schon in meiner vor- läufigen Mittheilung „Zur Kenntniss der parasitischen Samenpflanzen“* (Ber. d. naturw.-mediein. Ver. zu Innsbruck 1896) ausgesprochen, allerdings 2 ohne Mittheilung der bezüglichen Versuche. Da auch Wettstein in seiner Mono- graphie zu wesentlich den gleichen Sätzen gelangt, mir aber dieselbe erst 2—3 Wochen nach meinem diesbezüglichen Vortrage zuging, käme hier allen- falls die Prioritätsfrage in Sicht.“ Ich betone, dass mich Prioritätsstreitig- keiten im Allgemeinen ganz kühl lassen, da ich der Ansicht bin, dass es unsere Aufgabe ist, die Wahrheit zu suchen, und es da ziemlich gleichgiltig ist, wer bei Uebereinstimmung der Resultate früher eine Thatsache fand. Nur zur Charakterisirung des sonderbaren, mir bei einem ernsten Forscher ganz unverständlichen Vorganges will ich bemerken, dass von einer Priori- tätsfrage hier gar keine Rede sein kann. Meine Monographie war 1894 fertig, was schon daraus hervorgeht, dass sie am 1. Jänner 1895 mit dem De Candolle’schen Preise bedacht wurde; sie wurde im Laufe des Jahres 1895 gedruckt und erschien Anfangs Jänner 1896, also jedenfalls viel früher als die vorläufige Mittheilung Prof. Heinricher’s, welche ein Separat- abdruck aus einem Berichte über einen am 25. Februar abgehaltenen Vor- trage war, also im günstigsten Falle im Laufe des März oder April 1896 erschien. (Ich erhielt sie im August vom Verf. zugesendet.) Dass ich erst 2—3 Wochen nach dem Vortrage Prof. Heinrieher’s dazu kam, ihm meine Monographie zu senden, hat natürlich bei der ganzen Sache gar nichts zu thun, da bei einem eventuellen Prioritätsstreite der Tag des Erscheinens eines Buches und nicht der Tag, an welchem es ein Forscher zum Geschenke erhält, massgebend ist. Daraus geht hervor, dass die Bemerkung Prof. Heinricher’s auf S. 110 über die „allenfalls in Sicht kommende Prioritätsfrage* zum Min- desten überflüssig ist, dass aber — und das ist bedauerlicher — die Bemer- kung auf S. 109: „Während meiner Studien und als einige der Ergeb- nisse bereits veröffentlicht waren, erschien Wettstein’s Mono- 144 graphie der Gattung Euphrasia“, welche direct ein Prioritätsrecht für Prof. Heinricher zu reclamiren sucht, einfach unrichtig ist. 2. Auf S. 112 erwähnt Verf., dass er im Frühjahre 1897 den Beweis erbrachte, dass E. Rostkoviana auf verschiedenen dicotylen Nährpflanzen gezogen und zur Blüte gebracht werden kann, dass er in einem am 7. Mai in Innsbruck gehaltenen Vortrage blühende F#, Rostkoviana in einer mit Möhringia besetzten Topfeultur, ferner die gleiche Euphrasia blühend in einem Topfe, in welchem verschiedene Dicotylen vertreten waren, vorzeigte. Er sagt nun weiter, dass diese vorläufige, im Mai gemachte Mittheilung ihm in der Frage der Ernährbarkeit von HKuphrasia durch Dicotyledonen die Priorität gegen Wettstein sichere, der in der September-Nummer der Oesterr. botan. Zeitschr. 1897 über denselben Gegen- stand berichtete. Dazu bemerke ich Folgendes. Bekanntlich sichert die Prio- rität einer Auffindung die Publication derselben. Publicirt hat Prof. Heinricher seine bezüglichen Funde erst am 20. Jänner 1898 in dem hier in Rede stehenden Originalreferat, früher wurde von ihm diesbezüglich nichts publieirt. In der im August 1897 im Separatabdrucke wenige Tage vor meiner oben erwähnten Abhandlung publieirten Arbeit (Jahrb. f. wissensch. Botanik XXXI. Bd. Heft 1) erwähnt Prof. Heinricher blos, dass er der „Anschauung zuneige, dass die Auswahl der Wirthspflanzen bei der Mehr- zahl der grünen Halbschmarotzer keine weitgehende ist, sondern dass sie ergreifen, was sie eben finden“, dass F. stricta Haustorien auf einer Vicia- wurze]l gebildet hatte. Nachdem ich wenige Tage später (1. September) die Resultate zweijähriger Experimente, durch die ich die Ernährbarkeit von E. Rostkoviana durch Dicotylen eingehend nachwies, publieirte, so könnte ich mit thatsächlichem Rechte die Priorität für mich in An- spruch nehmen. Zu demselben Resultate könnte ich kommen, wenn ich den Zeitpunkt der Entdeckung selbst in’s Auge fasse: ich habe schon 1896 die Thatsache zweifellos sichergestellt (vergl. Oesterr. - botan. Zeitschr. 1897, S..321) und mehreren Fachmännern demonstrirt, Prof. Heinricher seiner eigenen Angabe nach erst im Frühjahre 1897. Obwohl ich also mit viel mehr Recht die Priorität für mich reclamiren könnte, so will ich dies gar nicht, da dies für mich, wie ich schon oben sagte, gar keine Bedeutung hat; ich constatire die Thatsache, dass wir beide, Prof. Heinricher und ich, unab- hängig von einander im Laufe der Jahre 1896/97 zu derselben Ueberzeugung gelangten, und dass gerade so wie ich darauf verzichte, auf die Prio- rität Anspruch zu machen, es Herr Prof. Heinricher nicht nöthig hat, eine Priorität für sich künstlich zu eonstruiren. Uebrigens hat Prof. H. bei seinem neuerlichen Versuche, sich die Priorität in einer die Ernährungs- verhältnisse der Euphrasien betreffenden Angelegenheit zu sichern, in dop- pelter Hinsicht Unglück; erstens hatte er es nach dem Gesagten nicht nöthig seine Priorität mir gegenüber zu betonen, und zweitens gebührt die Prio- rität weder ihm noch mir, sondern einem anderen Fachcollegen, der schon vor 14 Jahren den Parasitismus einer Huphrasia officinalis auf einer dicotylen Pflanze beobachtete und mit Beigabe einer Abbildung publicirte. Die betreffende Buchstelle kann Jedermann finden, der eines der verbrei- tetsten Lehrbücher der Botanik durchsieht. Wettstein. HellwegerH. Zur ersten Frühlingsflora Norddalmatiens. (Deutsche botan. Monatschr. XVI. Jahrg. 1. Heft. S. 7—10.) 8°. Hockauf J. Ueber Aschengehalte von Drogen aus dem Pflanzen- reiche. (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker-Ver. 36. Jahrg. Nr. 1. S. 1—5, Nr. 2. S. 25—28. Nr. 3. S. 49-55.) 8°. Murr J. Dichtbehaarte Formen bei den heimischen Campanulaceen. (Allg. botan. Zeitschr. 1898, Nr. 1. S. 7.) 8°. Zusammenstellung rel. dichtbehaarter Formen von Campanula und Phyteuma- Arten. 145 Murr J. Beiträge und Bemerkungen zu den Archieracien von Tirol und Vorarlberg. V. (Deutsche botan. Monatschr. XVI. Jahre. Heft 1. S. 4—7.) 8°. Die Arbeit betrifft: 7. Murrianum A. T., H. Hittense Murr, H. Aro- lae Murr, H. anthyllidifolium Murr, H. rhoeadifolvium Kerner, H. eirritum AT. N&emece B. Ueber abnorme Kerntheilungen in der Wurzelspitze von Allium Cepa. (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wiss. Math.- naturw. Cl. 1898. IV.) 8°. 10 S. 1 Taf. Pacher D. Beiträge zur Flora von Kärnten, betreffend die Gattung Rubus. (Jahrb. d. naturhistor. Landesmuseums f. Kärnten. XXIV. Ben) 8. 118. Bearbeitung einer von G. A. Zwanziger in Kärnten zusammen- gebrachten Aubus-Colleetion. Neu: R. bifrons Vest. var. heterotrichus Borb., R. indeerescens Borb., R. Zwanzigeri Borb., R. Pacheri Borb., R. hirtus W.K. var. ochrosetus Borb., R. sursumcanus Borb., R. Bellardii var. ochrosetus Borb. Palacky J. Ueber die Einriehtung geographischer Herbarien zum Zwecke des Unterrichtes in geographischer Botanik. (Verh. des XIH. deutschen Geographentages in Jena. 1897. S. 97/98.) 8°. Verf. plaidirt für die Anlegung von Länder-Herbarien in botanischen oder geographischen Instituten, um Anfängern die Charakter-Elemente der einzelnen Floren vorzuführen. Der Gedanke ist gewiss zweckmässig, doch ist seine praktische Durchführbarkeit an zwei Voraussetzungen geknüpft; erstens dürfen die einzelnen Länder-Herbarien nicht zu gross sein (wenn Verf. von 500—8000 Species für jede Flora spricht, so erscheint dies dem Ref. als viel zu hoch gegriffen), zweitens dürfen sie nicht aus zufällig zur Verfügung stehenden Arten, sondern müssen aus sorgfältig ausgewählten Charakterpflanzen bestehen. In letzterer Hinsicht besitzen diese Länder- Herbarien viel Analogien mit den pflanzengeographischen Gruppen der bota- nischen Gärten. ProhaskaK. Dritter Beitrag zur Flora von Kärnten. (Carinthia II. 6.1.8. 118. Der Beitrag bringt in Form eines kurzen Excursionsberichtes zahl- reiche bemerkenswerthe Angaben. Als neu für das Kronland werden vom Verf. aufgeführt: Galum lueidum All. (Garnitzenklamm), @. elatum Thuill. var. insubricum Gaud. (Möderndorf), Campanula Cervicaria L. (Unterdrauburg). Röll J. Beiträge zur Laubmoos- und Torfmoosflora von Oesterreich. (Verh. d. zool.-botan. Ges. Wien. XLVII. Bd. 10. Heft. S. 659 his 671.) 8°. Aufzählung der vom Verf. in Oesterreich, besonders in Tirol, dann aber auch in Salzburg, Böhmen, Kärnten, von OÖ. Kohl in Istrien ge- sammelten Moose. Römer J. Der Charakter der siebenbürgischen Flora. (Allg. botan Zeitschr. 1898. Nr. 1. S. 7—8.) 8°. (Forts.) Steiner J. Flechten aus Britisch-Ostafrika. (Sitzungsber. d. math.- naturw. Ol. d. Akad. d. Wiss. in Wien. CVI. Bd. 4. Heft. S. 207 bis 234.) 8°. 146 Utsch. Rubus Kuenicus Sehott. (Deutsche botan. Monatschr. 1898. Nr. 2. 22 S.) 8% Die Pflanze soll ein Bastard der Combination vestitus X Bellardii X Schleicheri X Güntheri sein! Vorkommen: Böhmerwald. Wettstein R. v. Grundzüge der geographisch-morphologischen Methode der Pflanzensystematik. Jena. (G. Fischer.) 8°. 64 8. 7 Karten. 4 Textill. — 4 M. Wiesner J. Ueber die Ruheperiode und über einige Keimungs- bedingungen der Samen von Viscum album. (Berichte d. deutschen botan. Ges. Jahrg. 1897. S. 503— 516.) 8°. Aus der Zahl der Resultate der Abhandlung seien hier hervorgehoben : Die herrschende Ansicht, dass unter den in der Natur gegebenen Bedingungen die Samen der Leimmistel etwa eine halbjährige Ruheperiode durchzumachen haben, hat sich vollkommen bewährt. Ebenso richtig ist es, dass die Samen der Leimmistel ohne Licht nicht zum Keimen zu bringen sind, selbst wenn die sonstigen Keimungsbedingungen auf das vollkommenste erfüllt sind. Die Keimlinge von Viscum album haben einen ombrophoben, hingegen die untersuchten tropischen Viscum-Arten einen ombrophilen Cha- rakter. Unter Einhaltung der günstigsten Keimungsbedingungen lässt sich die Ruheperiode der morphologisch vollkommen ausgebildeten, aber noch nicht gereiften Samen auf 1—3 Monate, die der reifen Samen auf 2—3 Mo- nate redueiren. Die factische sechsmonatliche Ruheperiode der Leimmistel- samen, die sich unter den in der Natur herrschenden Bedingungen ergibt, ist rücksichtlich eines Theiles der Samen nicht als eine erworbene, erblich festgehaltene Eigenthümlichkeit aufzufassen, da sie durch Herstellung gün- stiger Keimungsbedingungen bis auf !/, redueirt werden kann. Man darf sich also wohl die Vorstellung bilden, dass die Eigenthümlichkeit der Leim- mistelsamen, eine bis zum Frühling währende Ruheperiode zu besitzen, noch nicht vollständig, wenn auch mit Rücksicht auf die gegebenen klimatischen Verhältnisse in ausreichendem Masse ausgebidet ist. Zacharias 0. Forsehungsberiehte aus der biologischen Station in Plön. Theil 6. Abth. 1. Stuttgart (E. Nägele). 8°. 87 S. 3 Taf. Fortan sollen die botanischen Abhandlungen der Plöner Forschungs- berichte getrennt von den zoologischen erscheinen. Es ist dies entschieden ein glücklicher Gedanke, der eine weitere Verbreitung dieser Berichte in botanischen Kreisen bewirken wird. Das vorliegende Heft enthält: Zacha- rias O. Summarischer Bericht über die Ergebnisse meiner Riesengebirgs- exeursion von 1891 (S. 1—8). — Schröder B. Neue Beiträge zur Kenntniss der Algen des Riesengebirges (S. 9—47). — Müller ©. Bacillariales aus den Hochebenen des Riesengebirges (S. 485—82). — Alle drei Abhandlungen sind für die Alpenflora des Riesengebirges in pflanzengeographischer,, bio-, logischer und systematischer Hinsicht von grossem Interesse. Zalwodny J. Beitrag zur Kenntniss der Wurzel von Sorghum saceha- ratum. (Zeitschr. f. Naturw. Bd. LXX. 1898. Heft 3, S. 169 bis 183). 8°. — — Plumula und Radieula von Brassica oleracea acephala. Zeitschr. f. Naturw. Bd. LXX. Heft 1/2. p. 103—106.) 8°. ZAukalH. Ueber die Myxobacterien. (Ber. d. deutschen bstan. Ges. 1897. S. 542—552.) 8°. 1 Taf. Die im Titel der Arbeit genannte Organısmengruppe wurde erst in jüngster Zeit durch die Arbeiten Thaxter’s und Zukal’s näher bekannt. Ersterer hielt sie für eine eigenthümliche Ordnung der Bacteriaceen, Letzterer für eine Ordnung der Myxomyceten. Auf Grund neuerer Untersuchungen 147 schliesst sich nun Zukal den Anschauungen Taxter’s an. Er gibt zugleich eine Uebersicht der bisher bekannten Gattungen und Arten; diese sind: I. Myxococcus Thaxt. mit 7 Arten, darunter M. macrosporus Zuk., den Verf. in dieser Abhandlung neu beschreibt. II. Polyangium Link mit 1 Art. III. Chondromyces B. et C. mit 7 Arten. Baade F. Naturgeschichte in Einzelbildern, Gruppenbildern und Lebensbildern. II. Theil. Pflanzenkunde. 4. Aufl. Halle (H. Schrödel). gr. 8°. 296 S. 85 Abb. — Mk. 350. Bruchmann H. Untersuchungen über Selaginella spinulosa. A. Br. Gotha (A. Perthes.) gr. 8°. 64 S. 3 Taf. Sehr eingehende entwicklungsgeschichtliche Untersuchung über die ge- nannte Pflanze, die zeigt, wie viel noch an verbreiteten einheimischen Pflanzen zu entdecken ist. Insbesondere wurde der Bau des Stengels und der Wurzel, Anlage, Wachsthum und Verzweigung des Stengels, der Wurzeln und Blätter, das Vorkommen einer Mycorhiza, die Entwicklung des Prothalliums und der Keimlinge genau untersucht. Mit Rücksicht auf die systematische Stellung der Pflanze ist die Arbeit sehr werthvoll. Cleve P. T. Synopsis of the navieuloid Diatoms. Part II. Stock- holm (P. A. Nordstedt u. Sön). 4°. 220 p. 4 pl. — Mk. 40. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. a Lief. Mk. 1:50. Lief. 169. G. Müller. Musei. (Bog. 10—12, 176 Einzelbild.) — Lief. 170. P.Hennings Dacryomyeetineae, Exobasidiineae, Hymenomycetineae. (Bog. 7—9, 167 Einzelbild.) Fischer Ed. Beiträge zur Kenntniss der schweizerischen Rostpilze. (Bull. de I’herb. Boiss. VI. Nr. 1. p. 11—17.) 8°. Die Abhandlung besteht aus folgenden Theilen: 1. Puceinia Aecidiv Leucanthemi n. sp. und P. Caricis montanue. (Verf. zeigt, dass das Aec. Leue. auf Orysanthemum Leucanthemum und ein auf Centaurea Scabiosa auftretendes Aceidium je zu einer auf Carex montana lebenden Puccinia gehören.) 2. Die Uromyces - Arten der alpinen Primeln. 3. Gymnospo- rangium iuniperinum und @G. tremelloides. 4. Cronartium ribicolum im Öberengadin. (Gautier. Catalogue raisonne de la Flore des Pyrenees-Orientales. Introduction par Ch. Flahault. Perpignan (Im. Matrobe). 8°. 850 S. — 6 Fres. (roebel K. Organographie der Pflanzen, insbesondere der Arche- goniaten und Samenpflanzen. I. Theil. Allgemeine Organographie. Jena (@. Fischer.) 8°. 232 S. — 130 Abb. — 6 Mk. Ein in vielfacher Hinsicht bemerkenswerthes Buch, auf dessen Fort- setzung man gespannt sein kann;es euthält nicht nur eine zusammenfassend e Behandlung der äusseren Morphologie vom bekannten Standpunkte des Ver- fassers, sondern auch die Mittheilung einer grossen Auswahl werthvoller eigener Beobachtungen desselben und origineller Ideen. Eine Skizzirung des Inhaltes mag folgende Uebersicht geben: I. Allgemeine Gliederung des Pflanzen- ‘körpers (S. 1—52) (Eintheilung der Organe bei den Samenpflanzen, Organ- bildung der Thallophyten, normale Organbildung am Vegetationspunkt und Regenerationen, Verwachsungen und Verkrümmungen). II. Symmetrie- verhältnisse (S. 53—121) (Stellung der Organe an radiären Achsen, Dor- 148 siventrale Sprosse , Symmetrieverhältnisse der Blätter, Symmetrieverhältnisse von Blüten und Inflorescenzen). III. Verschiedenheit der Organbildung auf verschiedenen Entwicklungsstufen, Jugendformen (S. 121—151). IV. Miss- bildungen und deren Bedeutung für die ÖOrganographie (S. 152—175). V. Beeinflussung der Gestaltung durch Correlation und äussere formative Reize. Hildebrand Fr. Die Gattung Cyclamen, eine systematische und biologische Monographie. Jena (G. Fischer). 8°. 190 S. 6 Taf. Die Monographie der interessanten Gattung zerfällt in zwei Theile; der erste bringt genaue Diagnosen und Beschreibung der 13 Arten mit Verbreitungsangaben, der zweite — der Schwerpunkt der Arbeit — bespricht eingehend den vegetativen Aufbau, den Bau der Blüten, die Bestäubungs- einrichtungen, Fruchtbildung, Bastardbildung, das Variiren der Formen und teratologische Bildungen. Die Angaben beruhen durchwegs auf jahrelanger Beobachtung der Arten in der Cultur; sie bringen nicht blos in vielen Fällen eine Richtigstellung bisheriger Annahmen, sondern eine Fülle neuer That- sachen. Ikeno S. Zur Kenntniss des sog. centrosomähnliehen Körpers im Pollenschlauch der Cycadeen. (Flora. 85. Bd. S. 15—18.) 8". Webber beobachtete einen centrosomähnlichen Körper im Pollen- schlauch von Zamia, Ikeno einen solchen bei Cycas und Hirase bei Ginkgo. Belajeff hat in den spermatogenen Zellen der Farne und Schachtel- halme ein intensiv färbbares Körperchen beobachtet, das er mit jenem centrosomähnlichen Körper identifieirt. Verf. erklärt nun alle jene Bil- dungen thatsächlich für Centrosomen, die sich bei der Spermatogenese enorm ausdehnen und eine Befestigungsstelle der Cilien bilden. _Japp 0. Auf Bäumen wachsende Gefässpflanzen in der Umgegend von Hamburg. (Verh. d. naturw. Vereins Hamburg 1897.) 8°. 17 S. Kränzlin F. Orchidacearum genera et species. Vol. I. Fase. 4. Berlin (Mayer u. Müller). gr. 8°. Lief. 4. S. 195—256. — 2:80 Mk. Limpricht G. Die Laubmoose. Rabenhorst's Kryptogamenflora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. IV. Bd. 3. Abth. 32 Lief. Leipzig (E. Kummer). 8°. S. 321—384. Ill. — 2:40 Mk. Die Lieferung bringt den Schluss der Gattung Amblystegium und den Beginn der Gattung Hypnum. Oltmanns Fr. Die Entwicklung der Sexualorgane bei Coleochaete pulvinata. (Flora 85. Bd. S. 1—14.) 8°. 1 Taf. Eine neue Untersuchung der Entwicklung der Sexualorgane der Coleo- chaeten war mit Rücksicht auf die grosse Rolle, die dieser Pflanze in philo- genetischer Hinsicht zugewiesen wird, gewiss am Platze. Verf. konnte allerdings den Beobachtungen Pringsheim’s nichts wesentlich Neues an- fügen; er bestätigt sie in den meisten Momenten. Zum Schlusse erörtert Verf. die Thatsachen, welche für den vermutheten Zusammenhang der Coleochaete mit den Archegoniaten sprechen könnten, kommt aber ebenfalls zu dem Ergebnisse, dass das Gewicht jener Thatsachen kein zu grosses ist. Potoni&e H. Die Beziehung der Sphenophyllaceen zu den Cala- mariaceen. (Neues Jahrh. f. Mineralogie ete. 1896. II. Bd. S. 141 bis 156.) 8°. Verf. begründet seine Anschauung, nach der die Sphenophyllaceen ihre nächsten Verwandten unter den Salviniaceen besitzen. 149 Reiche. Flora de Chile. Vol. I. Fam. 1—30. Santiago und Dresden (Zahn u. Jänsch). 8°. 379 p. — 12 Mk. Reichenbach H. G. L. und Reichenbach H. G. Icones florae germanicae et helvetieae simul terrarum adjacentium ergo mediae Europae. Contin. F. G. Kohl. Tom. XXIII. Dec. 9 et 10. Leipzig (J. A. Barth.) 4°. 8 p. 21 Taf. — a 6 Mk. Saint-Lager. Grandeur et decadence du Nard. Genre grammatical des noms generique. Paris (Bailliere). 8°. 28 p. Behandelt das grammatikalische Geschlecht der Gattungsnamen. Schaar F. Die Maregraviaceen und Bombaceen, zwei biologisch sehr merkwürdige exotische Pflanzenfamilien. (Mitth. d. k.k. Garten- bauges. in Steiermark. 1598. Nr. 1. S. 5—9.) 8°. 3 Fig. Schube Th. Die Verbreitung der Gefässpflanzen in Schlesien nach dem gegenwärtigen Stande der Kenntnisse. Breslau. 8°. 100 S. 1 Karte. Die Arbeit, welche eine Festgabe anlässlich des 70. Geburtstages F. Cohn’s darstellt, ist eine gedrängte Flora von Schlesien. Sie gibt die Verbreitung der einzelnen Arten auf Grund einer vom Verf. vorgenommenen Netzeintheilung des Landes. Seott D. H. Introduction to structural botany, flowerless plants. Ed. 2. London (Black). 8°. 116 p. — 3 sh. 6. d. Solms-Laubach H. Graf zu. Ueber die in den Kalksteinen des Culm von Glätzisch Falkenberg in Schlesien enthaltenen Structur bietenden Pflanzenreste. III. Abhandlung (Botan. Zeitung 1897. Heft XX). 4°. S. 219 - 226. — — Ueber Medullosa Leuckarti. (Botan. Zeitung 1897. Heft 10.) 4°. S. 175—202. 2 Taf. — — Die Flora von Strassburgs Umgebungen. (Festgabe des deutschen Apotheker-Ver. Strassburg 1897.) 8°. 8 S. Verf. bespricht eine Reihe der interessantesten Pflanzenstandorte der Umgebung Strassburgs, so insbesondere die Ufer und Altwässer des Rheins, die Wiesen und Wälder der Alluvialniederung, die Wälle und Glacis der Festung etc. Townsend Fr. Euphrasia Canadensis nov. sp. (Journ. of Botany. XXXVI Nr. 421. p. 1—2.) 8°. 1 Tab. Tsehireh A. und Oesterle 0. Anatomischer Atlas der Pharma- kognosie und Nahrungsmittelkunde. Lief. 13. Leipzig (Tauchnitz). 4°. — 1:50 Mk. Die vorliegende Lieferung behandelt in bekannter Weise: Cortex Condurango, Flores Arnicae, Fructus Juniperi, Rhizoma Hydrastides, Herba Stramonii, Semina Stramonii. Warburg O. Die Rohproduete unserer Colonien, speeiell die phar- maceutisch wichtigeren derselben. (Berichte d. deutschen pharmae. Ges. VII. Jahrg. Heft 6. S. 208—222.) 8°. 150 WeberC.A. Ueber eine omorikaartige Fichte aus einer dem älteren Quartäre Sachsens angehörenden Moorbildung. (Engler’s Botan. Jahrb. XXIV. Bd. 4. Heft. S. 510—540.) 8°. 3 Taf. Verf. untersuchte Picea-Reste, welche sich in einer altquartären, von einem Moore berrührenden Ablagerung bei Aue im sächsischen Erzgebirge fanden. Er gelangte auf Grund eingehendster morphologischer und anato- mischer Untersuchung von Blättern, Zapfen, Samen, Zweigen, Holz und Pollen zu dem Ergebnisse, dass Reste einer omorika-ähnlichen Fichte vor- liegen, die er Picea omorikoides nennt. Durch diesen Fund wurde die An- sieht Wettstein’s, dass „die heutige Picea Omorica der Rest einer ehe- mals in Mitteleuropa verbreiteten Pflanzengruppe anzusehen ist* und die daraus gefolgerten pflanzengeographischen Schiüsse vollauf bestätigt. Wille N. Beiträge zur physiologischen Anatomie der Laminariaceen. Christiania (Oentraltrykkeriet). gr. 8°. 70 S. 1 Taf. Zusammenfassende Abhandlung über die physiologischen Gewebe- systeme der Laminariaceen, die eine deutliche Gliederung in Assimilations- system, mechanisches System, Leitungssystem und Speicherungssystem auf- weisen. Die Herausgabe der bekannten Zeitschrift „Die Natur“ hat mit 1. Jänner d. J. Prof. Dr. W. Uhle in Halle übernommen. Tubeuf Dr. C. Freiherr v. gibt vom 1. Jänner d. J. ab eine neue Zeitschrift unter dem Titel „Praktische Blätter für Pflanzenschutz“ heraus. Dieselbe soll insbesondere dem Praktiker die wichtigsten Nachrichten über Schädlinge und Krankheiten der Culturpflanzen vermitteln. Verlag von E. Ulmer in Stuttgart. Preis pro Jahrgang (12 Nummern) 2 M. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathem.-naturw. Classe vom 13. Jänner 1897. Das w. M. Herr Hofrath Director A. v. Kerner überreicht eine Ab- handlung von Prof. Dr. J. Steiner, betitelt: „Prodromus einer Flechtenflora des griechischen Festlandes“. Sitzung der mathem.-naturw. Classe vom 20. Jänner 1898. Herr Dr. Alfred Burgerstein übersendet eine Abhandlung: „Beiträge zur Kenntniss der Holzstruetur der Pomaceen“. Dieselbe enthält Ergänzungen zu den früheren Arbeiten des Verfassers über Pomaceen, unter Anderem Untersuchungen über den histologischen Bau des (seeundären) Holzes von Pirus Doll- willeriana var. bulbiformis, Chamaemeles coriacea Lindl., Hespero- meles pernettyoides Wedd., Rhaphiolepis japonica Sieb. et Zuee., ferner mehrerer Arten von Ürataegus und Photinia. 151 K. k. zoologisch - botanische Gesellschaft in Wien. A. Section für Botanik. In der Sitzung am 19. November 1397 demonstrirte Prof. Dr. G. v. Beck zapfentragende Zweige eines im Weikendorfer Revier im Marchfelde vorkomınenden Exem- plares der Pinus permizta G. Beck. — Herr Director Lauche demonstrirte hierauf blühende Exemplare seltener Gewächshaus- pflanzen, Aroideen, Orchideen, Lilium-, Nepenthes-Arten u. a. — Dr. ©. v. Keissler zeigte Früchte von Maclura amantiaca vor. — Herr A. Teyber sprach über neue Pflanzenstandorte aus Nieder- österreich. — Herr J. Vierhapper zeigte Exemplare des von ihm für Salzburg nachgewiesenen Avenastrum planiculme vor. — Dr. M. R. v. Eiehenfeld besprach eine von ihm entdeckte neue Oirsium- Hybride: ©. Travignoli Eichenf. (montanum X palustre), Tirol, Travignolo-Thal; ferner eine von ihm ebendort beobachtete weiss- blütige Form von Gentiana calycina. — Dr. E. v. Haläcsy hielt einen Vortrag über „eine neue Umbellifere der österreichischen Flora“; es ist dies Peucedanum crassifolium Hal. et Zahlbr. (= Athamantha latifolia Vis.), die Vortr. bei Abbazia auffand. — Schliesslich besprach Prof. Dr. G. v. Beck „die Spermatozoiden der Gymnospermen“ unter Berücksiehtigung der einschlägigen Ar- beiten Belajeff’s, Ikeno’s, Hirase’s, Webber's. In der Sitzung vom 17. December 1897 hielt Prof. Dr. K. Fritsch einen Vortrag über „Van Tieghem’s System der Phanerogamen“. — Herr Dr. E. v. Haläcsy zeigte einige vom Pfarrer Wiedermann bei Rappoltenkirchen in Niederösterreich gesammelte und vom Vortr. bestimmte Rubus-Formen vor. B. Section für Kryptogamenkunde. Sitzung vom 26. N o- vember 1897. Herr Dr. L. Hecke sprach „über Getreiderost“ und referirte über die wesentlichsten Ergebnisse der Forschungen Erikssons und Hennings’. — Priv.-Doc. Dr. Krasser erstattete einen eingehenden Bericht über die neuere aleologische Literatur. Die «0. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte wird in der Zeit vom 19.—-24. September in Düsseldorf stattfinden. Die Vorarbeiten für die Abtheilung für Botanik haben die Herren Prof. Dr. Buckendahl (Fürstenwahlstrasse 70) und Oberlehrer Rob. Ley (Elisabethstrasse 59) übernommen. Dieselben ersuchen um Anmeldungen von Vorträgen und Discussionen bis Ende April d. J. Der Stadtrath von Karlsbad in Böhmen hat beschlossen, für 1900 die Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte einzuladen und einen diesbezüglichen Antrag beim Vor- stande der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte gestellt. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Herr Georg Treffer in Luttach (Post Sand), Tirol, versendet eben das XVIII. Verzeichniss von Herbarpflanzen, welche von ihm im Kaufwege bezogen werden können. Es enthält Pflanzen aus ver- schiedenen Florengebieten Europas, insbesondere aus Tirol; die relativ grosse Zahl von Hieracien wurde von Murr und Dürn- berger revidirt. Die Treffer'schen Pflanzen sind durchwegs schön präparirt und reich aufgelegt und sind zu sehr mässigen Preisen (10—14 Pfennige) zu beziehen. Kryptogamae exsiccatae, editae a Museo Palatino Vindo- bonensi. Auctoribus G. de Beck et A. Zahlbruckner. Cent. III. 1898. Die eben erschienene Oenturie dieses werthvollen und schönen Exsiceatenwerkes, die Beiträge von 33 Fachmännern bringt, ent- hält u. a. folgende Formen aus Oesterreich-Ungarn : Nr. 202. Synchytrium Anemones W oron. Ungarn, Pressburg, leg. Bäumler. — 203. Ciboria bolaris Fuckel. Uncarn, Pressburg, leg. Bäumler. — 204. Ombrophila strobilina Rehm. Böhmen, Luk, leg. OÖ. de Müller. — 205. Helotium eitrinum Fries. Niederöster- reich, Rekawinkel, leg. @G. de Beck. — 206. Microglossum viride Gillet. Niederösterreich, Hadersfeld, leg. G. de Beck. — 207. Rhy- tisma acerinum Fries. Niederösterreich, Schneeberg, leg. J. Dörfler; Ungarn, Dobsina. leg. F. Filärszky. — 208. Rhytisma salieinum Fries. Ungarn. Inäm im comit. Hont, leg. A. Mägöcsy-Dietz. — 209. Coccomyces coronatus De Not. Niederösterreich, Sonntagsberg bei Rosenau, leg. P. P. Strasser. — 210. Endogone pisıformis Link. Ungarn, Budapest, leg. Magöesy-Dietz. — 212. Actinonema Fosae Fries. Ungarn, Pressburg, leg. et det. Bäumler. — 215. Septoria salicicola Sacc. Ungarn, Wald „Schur“ bei St. Ge- orgen, leg. A. Zahlbruckner. — 214. Septoria Ohelidonii Desmaz. Salzburg, Kapuzinerberg, leg. J. Dörfler. — 215. Gloeosporium eylindrospermum Sacc. Ungarn, Pressburg, leg. et det. Bäumler. — 216. Microstroma album Sace. Ungarn, Wald „Schur“ hei St. Georgen, leg. et det. Bäumler. — 217. Microstroma Juglandis Sace. a) Ungarn, Pressburg, leg. Bäumler, b) Ungarn, Budapest, leg. Mägöcsy-Dietz. — 218. Monilia Linhartiana Sace. Mähren, Eisgrub; leg. H. Zimmermann. — 219. Heterosporium Ornithogali Klotzsch. f. minor Bäuml. Ungarn, Pressburg, leg. et det. Bäumler. — 220. Oladosporium epiphyllum Martius. Ungarn, Budapest, leg. et det. F. Filärszky. — 222. Nostoc commune Vaucher. Ober- österreich, St. Wolfgang, leg. Lütkemüller. — 225. Oseillaria antliaria Jürgens. var. repens Agard. Ungarn, Budapest, leg. F. Filärszky. — 226. Polycystis aeruginosa Kütz. Ungarn, Budapest, See „Värosligetitö“, leg. F. Filärszky. — 229. Closterium ace- ‚osum Ehrenb. Niederösterreich, Frankenfels, leg. et det. S. Stock- mayer. — 230. Cosmarium leve Rabh. Ungarn, Budapest, leg. et 153 det. G. de Istvänffi. — 231. Disphinetium curtum Nägeli. Ober- österreich, Rierlbacher Moor, leg. et det. J. Lütkemüller. — 233. Gonium pectorale Müller. Ungarn, Budapest, leg. et det. F. Filärszky. — 235. Trentepohlia jolithus Wallr. Salzburg, im Thale Rauris bei Wörth, leg. M. Eysn. — 236. Sacheria rigida Sirodot. Dalmatien. Topolje. leg. G. de Beck. — 237. Closterium Ehrenbergii Meneghini. Niederösterreich, Gumpoldskirchen, leg. et praep. F. Pfeiffer de Wellheim. — 238. Zygnema spec. Nieder- österreich, Wien, Prater, leg. et praep. Pfeiffer de Wellheim. — 239. Spirogyra spec. Steiermark, Spital am Semmering, leg. et praep. Pfeiffer de Wellheim. — 240. Ulothrix zunata Kützing. Steiermark, Spital am Semmering, leg. et praep. Pfeiffer de Well- heim. — 31 ec, d) Hydrurus foetidus Kirchner. var. Ducluzelii Rabh. Steiermark, Spital am Semmering, leg. et praep. Pfeiffer de Wellheim. — 241. Cladonia delicata Flik. f. quereina Wainio. Niederösterreich, Sonntagsberg bei Rosenau, leg. P. P. Strasser. — 242. Oladonia amaurocraea Schaer. a) var. fasciculata Kernst. Tirol, bei Ehrenberg im Pusterthal, leg. E. Kernstock. — 243. Cla- donia papillaria Hoffm. Tirol, Kienberg bei Ehrenberg, leg. E. Kernstock. — 244. Cladonia foliaces Schaer. var. convoluta Wainio. Ungarn, Kecskemet, leg. L. Hollös.. — 245. Cladonia verticillata var. evoluta Stein. Tirol, Kienberg bei Ehrenberg, leg. E. Kernstock. — 246. Evernia prunastri Ach. Niederösterreich, Rorreg im Isperthal, leg. Fr. de Grossbauer. b) f. soredirfera Ach. Niederösterreich, Sonntagsberg bei Rosenau, leg. P. P.Strasser. — 247. Parmelia dubia Schaer. Tirol, St. Sigmund und Ehrenberg im Pusterthal, leg. E. Kernstock. — 248. Physcia tenella Nyl. Niederösterreich, Krems, leg. J. Baumgartner. — 249. Acarospora cineracea Lahm. Niederösterreich, Sonntagsberg bei Rosenau. leg. P. P. Strasser. — 250. Culoplaca caesiorufs A. Zahlbr. Nieder- österreich, Arnsdorf, leg. Baumgartner. — 251. Caloplaca pyracea Th. Fries. Niederösterreich, Sonntagberg bei Rosenau, leg. P. P. Strasser. — 252. Caloplaca cerina «) Ehrharti Th. Fries. Nieder- österreich, Sonntagberg bei Rosenau, leg. P. P. Strasser. — 253. Caloplaca arenaria var. Lallavei A. Zahlbr. Küstenland, Triest, leg. Schuler. — 245. Lecanora verrucosa Laur. Tirol, „Lueger- Alpe“, „Wolfendorn“*. Brenner, leg. J. Schuler. — 255. Thhelotrema lepadinum Ach. Niederösterreich, Kienberg bei Pöggstall, leg. F. de Grossbauer. — 256. Pertusaria corallina Arn. Tirol, Ehrenberg. leg. Kernstock. — 257. Pertusaria faginea Wainio. Niederöster- reich, Sountagberg bei Rosenau, leg. P. P. Strasser. — 258. Dacidia endoleuca Kickx. Tirol, Hötting. leg. J. Schuler. — 259. Lecidea (Biatora) uliginosa Ach. Tirol, Paschberg bei Iunsbruck, leg. Sehuler. — 260. Lecidea (Biatora) fleeuosa Nyl. Niederösterreich, Sonntagberg bei Rosenau, leg. R. Reiter. — 261. Lecidea (Biatora) granulosa Ach. Tirol, Kienberg bei Ehrenberg, leg. Kernstock. — 262. Leeidea jurana Schaer. Niederösterreich, Prochenberg bei Ybbsitz, leg. P. P. Strasser. — 263. Rhizocarpon distinctum Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1893. 12 154 Th. Fries. a) Niederösterreich, Dürrenstein, leg. Baumgartner, b) Tirol, Ehrenberg, leg. Kernstock. — 264. Rhrzocarpon Mon- tagnei Koerb. Niederösterreich, Krems, leg. Baumgartner. — 265. Rhizocarpon (Catocarpon) polycarpum Th. Fries. Tirol, Ehren- berg, leg. Kernstock. — 266. Melaspilea arthoniordes Nyl. Küstenland, Boschetto bei Triest, leg. Schuler. — 267. Buellia Schaereri DNotar. Tirol, Paschbergwald bei Innsbruck, leg. Schuler. — 268. Arthopyrenia fallax Arn. Kärnten, „Plecken“, leg. J. Steiner. — 269. Arthopyrenia fallax var. conspurcata Stnr. nov. var. Kärnten, Hornstein bei Klagenfurt, leg. J. Steiner. — 270. Synechoblastus nigrescens Anzi. Küstenland, S. Giovanni bei Triest, leg. Sehuler. — 271. Nardia hyalıina Carr. Vorarlberg, Kristberg hei Dalaas, leg. ©. Loitlesberger. — 273. Aplozia crenulata var. gracillima Hook. Vorarlberg, Kristberg bei Dalaas, leg. ©. Loitlesberger. — 274. Scapania irrigua Dum. Ober- österreich, Laudachsee am Traunstein, leg. ©. Loitlesberger. — 275. Aplozia pumila Dum. Vorarlberg, Klosterthal, leg. Loitles- berger. — 276. Scapania aspera Bern. Oberösterreich, Laudachsee, Gmunden, leg. Loitlesberger. — 277. Cephalozia media Lindbg. Vorarlberg, Bludenz, leg. Loitlesberger. — 280. Cephalozia leucantha Spruce. Vorarlberg, „Saminathal“, leg. Loitlesberger. — 281. Riccia sorocarpa Bisch. Oberösterreich, Windern bei Schwanenstadt, leg. A. Zahlbruekner. — 282. Asterella fragrams Trevis. Niederösterreich, Krems, leg. J. Baumgartner. — 283. Sphagnum cymbifolium Ehrh. Ungarn, „Stufengraben“, Tatra, leg. F. Filärszky. — 286. Sphagnum platyphylium Warnst. Nieder- österreich, am Jauerling bei Spitz, leg. J. Baumgartner. — 287. Phascum euspidatum Schreb. Niederösterreich, Wien, Gersthof. leg. G. de Beck. — 288. Dieranella heteromalla Schimp. Nieder- österreich, Rekawinkel, leg. M. Heeg. — 289. Dieranum Mühlen- heckis Bryol. Europ. Niederösterreich, Krems, leg. Baumgartner. — 291. Pterygoneurum cavifolium Jur. Niederösterreich, Wien, Gersthof, leg. @. de Beck. — 292. Pterygoneurum subsessile Jur. Ungarn, Csepel, leg. J. B. Förster. — 293. Barbula flavipes Bryol. Europ. Steiermark, „Hartlesgraben“ bei Hieflau, leg. Baum- gartner. — 294. Physcomitrium pyriforme Brid. Ungarn, „Kis-viz“ bei Föth, leg. Schilberszky. — 295. Funaria mierostoma Byol. Eur. Salzburg, am Taurach unterhalb Mauterndorf, Lungau, leg. L. Fiedler. — 296. Funaria hygrometrica Sibth. var. calvescens Bryol. Eur. Ungarn, Stadtwäldchen bei Budapest, leg. Schilberszky. — 298. Philonotis fontana Brid. Vorarlberg, Albona bei Langen, leg. Loitlesberger. — 299. Rhynchostegium depressum Bryol. Eur. Niederösterreich, Krems, leg. J. Baumgartner. Das Museum „Herbarium Haussknecht“, über das schon der Jahrgang 1896, S. 469, dieser Zeitschnift ausführliche Mittheilungen brachte, ist nun vollendet. Es enthält jetzt sämmt- 155 liche Sammlungen, welche Prof. Haussknecht bisher besass; in neuerer Zeit sind noch hinzugekommen: das Herbarium Borne- mann, besonders reich an Pflanzen Sardiniens, das Ranuneu- laceen-Herbarium von Huth, das Herbarium Vatke und das Herbarium Gebhardt, das besonders reich an Sieber’schen Öriginalien ist. Vor Kurzem wurde das Museum vom Grossherzoge von Sachsen-Weimar eingehend besichtigt, der sich überaus aner- kennend über dieses bedeutungsvolle, in Deutschland einzig dastehende Privat-Institut aussprach. —T. Herr H. Hofmann (Grossenhain, Kngr. Sachsen, Garten- strasse 547) beginnt mit der Herausgabe eines Exsiccatenwerkes, betitelt „Plantae ceriticae Saxoniae“. Dasselbe soll insbesondere Formen polymorpher Gattungen enthalten. Die Herausgabe wird in Fascikeln a 25 Nummern (a 6 M.) erfolgen. Lieferung I enthält folgende Formen: 1. Rubus suberectus And., 2. R. plicatus Wh. N., 3. R. opacus Focke, 4. I. sulcatus Vest., 5. R. amygdalanthus Focke, 6. R. bifrons Vest., 7. R. macrophylius Wh. N. var. peletostachys G. G.. 8. R. Sprengeliüüi Wh. N., 9. R. caesius X Sprengelii F., 10. R. Gimbricus Focke, 11. R. Weickeri Hofm., 12. R. rodula Wh., 13. R. Guentheri Wh. N., 14. R. Bellardii Wh. N., 15. Mentha aquatica L. ssp. riparia Schreber, 16. M. verticillata L. var. Motoliensis (Opitz), 17. Hreracium collinum (Gochn.) Naeg. et Pet. subsp. Uechtritziv N. et P., 18. H. Auricula L. subsp. amaurei- lema Naeg. et Pet., 19. H. spathophyllum Naeg. et Pet. subsp. exorrhabdum N. P., 20. H. umbelliferum Naeg. et Pet. susp. saxonicum N. P., 21. H. hyperdoxum Sag. (= H. umbellif. X Pilo- sella). 22. Aspenium Trichomanes Huds. f. typica, 23. A. viride Huds., 24. A. adulternum Milde f. typica, 25. A. adulterinum M. var. Poscharskyanum Hofm. Exsieeatae Potentillarum spontanearum eultarumque von K. Siegfried. Mitte December des abgelaufenen Jahres erschien wieder eine Lieferung dieser verdienstvollen Exsiceaten-Sammlung in gleich schöner und reicher Ausführung wie die vorhergehenden ; sie umfasst 45 Blätter, mit Ausnahme von 3 (durch ! bezeichneten) durehaus der Cultur entnommenen Exemplaren. Von österreichisch- ungarischen Fundstellen werden hier dieselben wörtlich übersetzt angeführt: n. 6% Pot. erecta (L.) DT.') aus Südschweden: See Yddie- ges)ön. n. 49%: P. macrocaly Hult. von Cournilie in den Pyrenäen. n. 54. P. hispanica Zimm. von Origuela, Prov. Teruel, Valencia. j !) Die Combination Potentilla (Tormentilla) erecta hat 180 Jahre vor mir schon Scopoli gemacht; ich muss daher diese Autorschaft ablehnen! 127 ja I (er) n. 78. P. umbrosa Stev. vom Tschatyrdash im Taurus. n. 80%* P. laeta Reichb. vom bois de Vizenque, Prov. Aveyron, Frankreich. n. 116% P. intermedia L. non auct. var. canescens Rupr. (1860) non Besser et anet. al. von Rupossova, Prov. Moskau. n. 129° P. thyrsiflora Hüls. non Zimm. von Reisen bei Lyssa in Posen. n. 138. P. arenicola Blocki, P. super-argentea L. non auct. al. x P. isopetala Blocki von 4 Fundstellen: a«) Galizien, sehr selten auf sandigen, begrasten Hügeln um Kortu- möwka bei Lemberg, unter den Aeltern auf Kalkboden (locus elassicus); 5b) Galizien, auf sandigen, sonnigen, be- srasten Hügeln um Lesienice bei Lemberg unter den Eltern auf Kalkboden (locus elassicus) c) und d) von Serpuchov am Okafluss, Prov. Moskau. n. 141. P. Johanniniana Goir. von Tombetta bei Verona (locus classus). n. 146. P. Rhenana M. P. Müller vom Castell Attenahr bei Coblenz am Rhein. n. 152% P. argentata Jord. Mähren: an offenen steinigen Stellen am Kuhberg bei Znaim auf Granitboden. n. 153% P. pseudo-urgentea Blocki vom Berge Karabirdjik bei Tossia in Paphlagonien. n. 237° P. aurigera A. Kerner!) von Rocheray im Thale Joux, Öt. Waadt (forma). n. 254% P. subnivalis Brügger, Kärnten: Gailthal auf Alpen- wiesen auf dem Berge Osternik über die Alpe Feistritz zwischen die Aeltern, auf Kalkboden. n. 278% P. Peyritschii Zimm. von Piz Padella bei Samaden. n. 311 P. speciosa Willd. mom. Aktasch bei Gümüsch-khane in Türkisch- Armenien. !n. 320° P. carniolica A. Kerner. Krain: an schattigen, steinigen. gebüschreichen Ufern des Idrizaflusses bei Idria, auf Kalkboden (©. Mulley). n. 324* P. Huteri Siegfr. vom Muntatsch am Fusse des Piz Pa- della bei Samaden. n. 326. P. Amthoris Huter. Tiroi: auf kurzbegrasten trockenen Weiden auf dem Hühnerspiel „Amthorspitze“. Auf Kalk- schieferboden. n. 336. P. Wilezekii Siegfr. (1891) von Vallon de Geuroz über dem Dorfe Vernaygaz in Wallis (locus classieus). 1) Es muss richtig aurigena A. Kerner heissen! Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch darauf hinweisen, dass Huter’s Combination P. nivea L. X verna L. den Namen P. breunia Huter zu führen hat (nicht P. brennia Hut.); so steht auf der Original-Etiquette und der Name breuni ist nicht dunkler als der Name brenni (Brenner). — Vergl. Schneller Chr., Tirolische Namensforschungen, Innsbruck, 1890. 8°. p. 20. n. . 394. 431* . 469. . 1005. . 1065. 151 P. Davurica Nestl. aus dem botanischen Garten in Berlin. P. pectinata Fischer von Kyschtym bei Ekaterinburg. Prov. Perm. am Ural. P. lanuginosa Fischer vom Kloster St. Georg auf dem Taurus. P. ranuncoloides Humb. u. Bonpl. aus dem botanischen Garten in Upsala. P. nivea L. non auct. var. incisa Lehm., wie P. pecti- nata Fischer. P. Hopwoodiana Sweet. vom botanischen Garten in St. Petersburg. P. axilliflora Hook. fil. vom botan. Garten in Kew. P. verna L. non auct. var. asiatica Siegfr. u. Keller. von der Alpe Manator auf dem Karagvelldagh bei Gümüsch- kane in Türkisch-Armenien. P. petata Nestler forma laciniata Siegfr. non auct. al. von Limenas auf der Insel Thasos auf Eruptivboden. P. lateriflora Rydberg aus dem botanischen Garten in Upsala. P. nevademis Boiss. var. condensata Boiss. von Dornajo und ÜCerro de Tos oro in der Siera Nevada in Spanien. P. taurica Willd. non Zimm. var. Pirotensis Borbäs von Kara-Tepe bei Burgas in Bulgarien. P. Besseana Siegfr. von Fully in Wallis (loc. elass.). P. Gibelliana Siegfr. bei Ponte Stura in Piemont auf Alluvium (loc. elass.). P. Gibelliana Siegfr. von San Mauro am Po bei Turin. P. aurea L. non auct. forma wegetior Favrat herb. vom Berge Foscagno bei Bormio. P. Ökensis Petunnikow. von Lughky bei Sperpuchor. Prov. Moskau (l. elass.). . P. strieta Siegfr. non Jordan von Glattfelden bei Zürich (loe. celass.). P. argentea L. non Willd. et auet. al. var. tenerrima Velenovsky von Nova Mahala bei Sadovo in Bulgarien. . P. aureaeformis Gelmi, P. tridentina Gelmi X aurea L. non auct. Südtirol: an trockenen, steinigen, begrasten Stellen aut dem Berge Vasone bei Trient zwischen den Aeltern auf Kalkboden, 1. class. (E. Gelmi). P. Vasonensis Gelmi, P. tridentina Gelmi X P. glanduli- fera Krasan non auct. al. Südtirol: ebenda, loc. elass. (E. Gelmi). P. pseudotyrsiflora Siegfr., P. thyrsiflora Hüls. non Zimm. x P. argentea L. non auct. von Reisen bei Lissa in Posen. Dr. K. W. v. Dalla Torre. Innsbruck. 158 F. Foutrey in Corrombles (Frankreich, Cöte d’Or) gibt ein „Herbier eryptogamique de la Cöte d’Or* heraus. Dasselbe umfasst Pilze, Moose und Flechten, insbesonders seltenere und neue Arten und kostet per Genturie 20 Fr. Arnold F., Lichenes exsiecati. Nr. 1719—1745 und Nachträge. — — Lichenes monacenses exsiceati. Nr. 462—493. Fleischer und Warnstorf, Bryotheca Europae meridionalis. Cent. H. — 20 M. Botanische Reise. Der Botaniker G. Rigo hat eine für eine ganze Saison (Mitte März bis Ende August) berechnete Sammelreise nach Mittel- und Süd-Italien unternommen. Es soll dies eine Wiederholung, bezw. Fortsetzung jener Reisen sein, die Huter, Porta und Rigo in den Jahren 1874, 1875 und 1877 mit so grossartigen Erfolgen durchführten. Rigo hat zwei Hilfskräfte gewonnen, die ihn begleiten und beim Sammeln unterstützen. Er befindet sich derzeit am Capo Pali- nuro, dem einzigen Standorte der Primula Palinuri Pet. Nach Einbringung dieser hochinteressanten Species begibt er sich nach dem südlichsten Sieilien, und zwar über Syracus nach Avola und Noto, und gedenkt dort, beziehungsweise im Gebiete von Taormina, den April über zu bleiben. Im Mai bis fast Ende Juli soll in Cala- brien gesammelt werden, während der August für die Majella- (Gruppe in Aussicht genommen ist. Der genaue Reiseplan ist von Pfarrer Rupert Huter aus- gearbeitet. Die zu erhoffende Pflanzen-Ausbeute wird ausschliesslich durch die Wiener botanische Tauschanstalt (J. Dörfler, Wien, III, Barichgasse 36), in deren Auftrage Rigo die Reise unternimmt, zur Vertheilung gebracht. Personal-Nachrichten. Prof. K. Haussknecht in Weimar wurde zum grossherzog- lichen Hofrath ernannt. Wie bekannt. werden in Prag derzeit an Stelle des alten botanischen Gartens zwei neue angelegt, ein Garten der deutschen und ein soleher der böhmischen Universität. Zum Director des botanischen Gartens und Institutes der deutschen Universität wurde Prof. Dr. BR. v. Wettstein, zum Director des Gartens und Institutes der böhmischen Universität Prof. Dr. L. Celakovsky ernannt. 159 Öberlehrer Rudolf Beyer in Berlin wurde zum Professor ernannt. Dr. L. Linsbauer wurde zum Professor am Staatsgymnasium in Pola ernannt. Dr. Henry Potonie@ in Berlin wurde zum königl. Bezirks- geologen ernannt. Prof. P. J. Wiesbaur wurde zum Professor am Gymnasium in Duppau (Böhmen) ernannt. Im Jahre 1898 geht eine schwedische Polar-Expedition unter der Leitung des Prof. A. G. Nathorst ab; an derselben werden als Botaniker Doc. Gunnar Andersson, als Baeteriologe Dr. Levin theilnehmen. — An einer zweiten Expedition, welche 1898 unter Sverdrup’s Leitung nach Nord-Grönland unternommen wird. wird sich als Botaniker Herr H. G. Simmons in Lund be- theiligen. K. B. J. Forssell, der bekannte schwedische Lichenologe, ist am 12. Februar d. J. gestorben. Frances Ramaley, Instructor der pharmaceutischen Botanik an der Universität Minnesota, ist zum Assistent-Professor der Botanik an der Universität von Colorado ernannt worden. J. G. Suchman ist zum Regierungsbotaniker von Victoria als Nachfolger F. v. Müller’s ernannt worden. Die Akademie des sciences in Paris hat folgende Preise ver- liehen: Den Prix Desmazieres an J. Eriksson für seine Unter- suchungen über Getreideroste, den Prix Montagne an Bourquelot für seine Arbeiten über die Physiologie der Pilze, den Prix Thore an Sappin-Trouffy für seine Untersuchungen über die Entwick- lung der Uredineen und den Prix Gay an Ch. Flahault für seine pflanzengeographischen Studien über das französische Mittelmeer- gebiet. Die „Societe botanique de France“ hat in ihrer Sitzung vom 24. December gewählt: zum Präsidenten Franchet, zu Vice- Präsidenten Zeiller, Boudier, Glos und Roze. Inhalt der April-Nummer: Degen A. v., Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten IV. Ss. 121. — Murbeck Sv., Eine neue, arktische Gentiana aus der Sect. Comastoma. S. 124. — Gelert O., Die Rubus-Hybriden des Herrn Dr. Utsch etc. S. 1977. — Richen G., Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. S. 131. — Rick J., Zur Pilzkunde Vorarlbergs. S. 134. — Hasslinger J. v., Variationen in den Blüten von Papaver Rhoeas. S. 139. — Literatur-Uebersicht. Ss. 142. — Akademien, bot. Gesellschaften, Vereine, Con- gresse ete. S. 150. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 152. — Botanische Reise. S. 158. — Personal-Nachrichten. S. 158. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und IH ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX & 4 Mark, XXXI-XLI ä& 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet, INSERATE. Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855, 1855, 1857. 1858, 1859, 1863 der ,Oesterreichischen botanischen Zeitschrift‘ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. BETT TIL RL. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I.. Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Exeursionsllora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von @. Lorinser verfasst von Dr, zarı Eritsch; k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen in 8°. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8.—, in Leinwandband M. 9.—. 5 466 Behufs Tausch und Verkauf erbittet sich bis 31. October (mit Lieferzeit bis Ende November 1898) Offerten in duplo von vorzüglich getrockneten Pflanzen (europäische Lichenes, Hepaticae, Musei fr. und Uryptogamae vascul.), dann Phanerogamen aus Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Russ- land und von der Balkan-Halbinsel | Dr. ©. Gintl, Prag (Kgl. Weinberge), Nr. 135. : 5555555557777 33333 SFFIFTIFFIFFTFTFFFTFFF EFF ER FE STEIF TE RE RTL NB. Dieser Nummer ist beigegeben: Tafel V (Murbeck). Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Nestler, Schleimzellen. Taf.M. Oesterr. botan. Zeitschr. 1898. C.Angerer & Göschl,ph - Autor del, ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLVII. Jahrgang, N" 5. Wien, Mai 1898. Luzula campestris und verwandte Arten. Von Franz Buchenau (Bremen). Mit Tafel VII. Bei der Ausarbeitung meiner Monographia Juncacearum (Engler, Jahrb., 1890. XII.) bereitete mir die Gruppe der Zuzula campestris ganz besondere Schwierigkeiten. Nachdem ich die hier- her gehörenden Pflanzen seit 1863 besonders beachtet und Alles in der Literatur über sie Veröffentlichte studirt hatte, verwendete ich in den Jahren 1857 und 1883 mehrere Monate auf Versuche, sie in naturgemässer Weise zu gliedern. Aber diese Versuche hatten keinen befriedigenden Erfolg. Weder die Zusammenziehung der so sehr verschiedenen Formen in eine oder ganz wenige Arten. noch die Zerklüftung in sehr zahlreiche lieferte ein Resultat, welches der Natur sich anpasste. Man wolle nachlesen. was ieh darüber in der Monographie, p. 143, 144 gesagt habe. Ich schlug endlich den Mittelweg ein, die europäisch-asiatischen Formen, deren spe- eifische Zusammengehörigkeit melır und mehr anerkannt worden ist, unter dem Namen Z. campestris zusammen zu fassen, dagegen die australischen, südafrikanischen und nordamerikanischen Formen: L. Colensoi, pumila, Cheesemani, pieta, longiflora, hawaitensis, africana, crinita, comosa und australasica als besondere Arten aufzuführen. Dieses Verfahren hat sich — wie fremde und eigene Erfahrung zeigt — als zweekmässig erwiesen, da es sehr eine be- queme Uebersicht aller Formen ergab. Dass es allen verschiedenen Ansichten entsprechen würde, konnte ich natürlich nieht erwarten. Die Anwendung des Species-Schemas auf eine polymorphe Gruppe bedingt ganz unvermeidlich durch die Persönlichkeit des Bearbeiters ein subjectives Element, welches der Auffassung anderer Beobachter vielleicht nicht entsprieht. So hat denn Otto Kuntze (Revisio generum plantarum, 1891, II., p. 724), ohne genauere Nachunter- suchung, alle hierher gehörigen Pflanzen für „Formen der viel- gestaltigen ZLuzula campestris DO. —= Juncodes campestre OK.“ erklärt, was freilich sehr bequem ist, aber gewiss der Natur nicht entspricht. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1898. 13 162 Das von mir im Jahre 1888 eingeschlagene Verfahren hatte aber (wie ich auch Il. c. p. 144 hervorhob) z. T. auch seinen Grund darin, dass das vorliegende Material mir noch nicht genügte. Für solehe polymorphe Gruppen reicht es nicht hin. die Materialien mehrerer grossen Öffentlichen Herbarien einmal durchgearbeitet zu haben. Man muss wiederholt nach kürzeren oder längeren Zwischen- räumen zu ihnen zurückkehren; man muss die kritischen Theile möglichst vieler Formen beschreiben und nach demselben Massstabe zeichnen; man muss immer von Neuem vergleichen und erwägen, um endlich die verwandtschaftlichen Beziehungen der verschiedenen Formen zu erfassen. Dies ist mir für die nordamerikanischen und die australischen Formen durch das Entgegenkommen mehrerer Herren möglich ge- worden. Aus Nordamerika erhielt ich Materialien durch die Güte der Herren Fr. V. Geville in Washington, B. L. Robinson in Cambridge und J. M. Macoun in Ottava. Pflanzen aus Neuholland, Tasmanien, Neuseeland und die benachbarten Inseln übersandten mir der nun schon von der Erde abberufene Ferdinand v. Müller in Melbourne, Herr Th. F. Öheeseman in Auckland und der Sehulinspector Herr Donald Patrie zu Dunedin auf der Südostseite der Südinsel') von Neuseeland (jetzt in Auckland). Der letztgenannte Herr überschickte mir im September 1893 eine Sammlung von nahezu 50 Luzula-Formen von Neuseeland und den Auckland’'s-Inseln mit genauen Standortsangaben, im Juni 1594 und nochmals im März 1898 einige Nachträge. Solche neue Materialien legen natürlich dem Mono- sraphen die Pflicht auf, zu ihnen Stellung zu nehmen. Ich werde daher auf den nachfolgenden Blättern in aller Kürze eine Darlegung meiner jetzigen, durch wiederholte eingehende Untersuchung” ge- wonnenen Ansichten geben. Es wird dann Sache der Localbotaniker (Field-botanists nach der sehr zutreffenden Bezeichnung der Eng- länder) sein, meine Ergebnisse in der freien Natur zu prüfen. In solchen polymorphen Gruppen kann nur durch Zusammenwirken der Floristen nnd der Monographen in vielfacher langsamer Arbeit eine naturgemässe Gliederung erreicht werden. Ehe ich aber zur Darleeung der gewonnenen Resultate über- gehe, muss ich wohl ganz kurz meine Ansicht über die Behandlung solcher, in der Natur auftretenden polymorphen Gruppen darlegen. Ich glaube, dass fast alle die hier besprochenen Formen (und sogar die schöne mexikanische L. caricina) in einem genetischen Zusammenhange stehen, welcher nach geologischem Zeitmasse nicht weit zurückreieht. Das ist aber natürlich kein Grund, sie alle als eine Species zu betrachten. Wohin sollten wir wohl bei unseren heutigen Ansichten über die Genesis der organischen Wesen ge- lungen, wenn wir gemeinsame Abstammung als Kriterium des Species-Begriffes ansehen wollten? Es handelt sich vielmehr um 1) Ion erinnere daran, dass die Engländer vielfach die südlich gelegene Stuart-Insel mit zu Neuseeland rechnen, wonach dann die „Südinsel* unserer Geographen den Namen „Middle-Island* führt. 163 das Verhalten der organischen Formen in der Jetztzeit. Weitgehende Uebereinstimmung im Baue der wichtigsten Organe und F 'ähickeit der erfolgreichen” gegenseitigen Befruchtung bilden die Grundlage tür die speeifische Abgrenzung, wobei dann noch die aus der geo- graphischen Verbreitung gewonnenen Gesichtspunkte erwogen w erden müssen. Bei polymorphen Kreisen versagen aber jene Kriterien mehr oder weniger. Lässt sich auf hybride Entstehung der Mittel- formen schliessen, so wird die Sache meist relativ vereinfacht. Die erkannten Bastarde sind mit den alphabetisch geordneten Namen der Stammarten (nicht mit eigenen Artnamen) zu bezeichnen und bei der auf diese Weise zuerst genannten Art aufzuführen; das Vorkommen von Rückkreuzungen ist dabei besonders zu beachten und zu erwähnen. Treten aber Bastarde dauernd und in grösserer Menge auf, erhalten sie sich (zunächst in der Regel auf vegetativem Wege) und erwerben vielleicht sogar nach und nach wieder ge- sehlechtliche Potenz, so sind sie zu „Blendarten“ geworden. Sie sind dann mit einem eigenen Artnamen (welchem ein x vorgesetzt wird) zu bezeichnen und in die Reihe der anderen Arten aufzu- nehmen; als Beispiele nenne ich: Ammophila X baltica Link (= Ammophila arenarıa X Calamagrostis Epigeos) und Agropy- rum X acutum Römer et Schultes (-Agr. junceum X repens). Hybridisation spielt aber in der Gruppe der Luzula campestris offenbar nur eine geringe Rolle. Die hierher gehörigen Pflanzen sind sehr ausgesprochen proterogyn. Daher findet eine Kreuzung der verschiedenen Blüten statt, aber die Blüten derselben Pflanze befruchten sich mit voller Wirkung, und ebenso scheint die Be- fruchtung verwandter Formen!) mit gutem Erfolge zu geschehen.?) Die Vielgestaltigkeit der L. campestris kann daher nicht auf Hybri- disation zurückgeführt werden, obwohl in einzelnen Fällen allerdings frühere einmalige oder wiederholte Kreuzung mit verwandten Arten anzunehmen ist; vielmehr ist die Art sehr bildsam durch äussere Einflüsse (Substrat, Licht, Wärme, Feuchtigkeit u.s. w.). Unter diesen Umständen ?) gewinnt die Häufigkeit oder gar das Vorwalten von Mittel- ') Vergl. übrigens auch das Schlusscapitel dieses Aufsatzes, die auf- tallenden Aehnlichkeiten von Formen verschiedener Arten betr. ?2) Nach einigen Beobachtungen erscheint es mir sogar wahrscheinlich, dass auch agam (also ohne Einwirkung eines Pollenschlauches) sich gute Samen bilden können. °) E. Figert hat (Leimbach, Deutsche botanische Monatsschrift, 1897, XV), p. 12—14 eine „Luzula intermedia Figert* aufgestellt, welche er für den Bastard: L. campestris X multiflora erklärt. Ich mache zunächst darauf aufmerksam, dass der Name sehr unglücklich gewählt ist, da wir bereits drei Synonyme „L. intermedia“ besitzen (vgl. Monographia, p. 494), und man die neue Verw endung eines solchen Artnamens unter allen Umständen vermeiden sollte. Dann aber sind Luz. campestris DC. var. vulgaris und var. multiflora sicher nicht verschiedene Arten, sondern nur Varietäten einer Art, Varietäten, zwischen denen sich die deutlichsten Uebergänge finden, und welche sich gewiss auch fruchtbar vermischen würden, wenn ihre Blütezeit nieht zu verschieden wäre. Die (überdies völlig fruchtbaren!) Mittelformen hat Figert eben als Bastarde gedeutet. 13* 164 formen zwischen zwei ausgeprägten Formen eine grosse Bedeutung; ich betrachte dann die letzteren nicht als Arten, sondern als Varietäten einer und derselben Art. Ist dagegen eine Form isolirt, also nicht mehr durch Mittelformen mit anderen verbunden, so scheint es mir „weckmässig, sie als besondere Art zu benennen und zu beschreiben. Dies gilt natürlich besonders von geographisch isolirten Formen, welche ja bei der erschwerten oder völlig ausgeschlossenen Ver- mischung mit der Ausgangsform voraussichtlich noch weiter in der einmal eingeschlagenen Richtung variiren werden (von unseren Pflanzen eilt dies z. B. von ZL. africana, longiflora und hawatiensis). Alle Formen eines solchen polymorphen Kreises zu beschreiben, würde (wie ich schon Monogr. p. 144 hervorhob) höchst unzweck- mässie und auch kaum thunlich sein. Es kanı sich nur darum handeln — und diese Aufgabe ist wahrlich zeitraubend und schwierig senug — die Hauptformen hervorzuheben und gut zu charakterisiren und die Mittelformen gut und übersichtlich zwischen sie zu gruppiren. Ganz anders wird das Verfahren gegenüber polymorphen Qultur- pflanzen sein müssen. Hier, wo planmässige Kreuzung die Organi- sation der Gewächse erschüttert, wo dann mannigfach abgeänderte Pflege und zielbewusste Auslese die Formen abgeändert und darauf fixirt hat, wird jede Anwendung des Speciesbegriffes ausgeschlossen sein. Wer möchte wohl die Culturformen der Rosen, der Begonien, der Fuchsien auf diese Weise zu gliedern versuchen? In vielen Fällen (vergl. W. ©. Focke, Die Pflanzen-Mischlinge, 1881) ist es nicht einmal mehr möglich, in solehen Gartenproducten die Stamm- arten sicher zu erkennen. Man kann sie nur noch vom Standpunkte des Gärtners aus elassifieiren, z. B. Moosrosen, T'heerosen, Kletter- rosen, remontande Rosen, Öentifolien u. s. w. Anders bei den natürlichen polymorphen Formen. Hier muss der Versuch gemacht werden, sie in einer der Natur entsprechenden Weise zu gliedern. Erst wenn dieser Versuch annähernd gelungen sein wird, kann mit einiger Aussicht auf Erfolge an das Studium der Bedingungen für jene Variabilität gegangen werden. Augen- blieklieh, wo wir noch so wenig über die Gesetze der Vererbung und der Abänderung wissen, erscheint die Ermittelung dieser Be- dingungen noch fast aussichtslos. Aber die Zeit ist gewiss nicht fern, in welcher wir in dieser Beziehung heller sehen werden. I. Luzula campestris in Australien. Für Australien kommen hier in Betracht: Z. Colensoi Hkr. fil., triandra Fr. B., erenulata Fr. B., mierantha Fr. B., pumila Hkr. fil., Cheesemani Fr. B.. pieta Less. et Rich., Danksiana E. M., longiflora Benth., crinita Hkr. fil., leptophylla Buchenau et Petrie, rhadina Fr. Br., Wettsteini Fr. B. australasica Steudel, L. cam- pestris DC. var. bulbosa Fr. B., var. migrata Fr. B., var. Petrian«a Fr. B. und (wenn ich die hawaiischen Inseln an Australien an- schliessen darf) Z. hawatviensis Fr. B. Taf. \Il. ZA Ss) Sa L 2 Br Sayrureef N I \ ' CAT ag N z“ / / HR UN 1 DH Bl; Ya FRI Fig. 1-6 Luzula rhadina fr B 7-12 L leptophylia B.et Petr 13-18 L crenulata Fr. B. Oesterr. botan. Zeitschr. 1898. PETER ARE EENF ER 165 Ueberbliekt man die Gesammtheit dieser Formen, wie sie in den meisten grösseren Herbarien, wenn auch nur in einzelnen Re- präsentanten, vorhanden sind, so drängt sich von selbst die Ueber- zeugung auf, dass sie von einer Form von L. campestris abstammen müssen, welche in einer nicht allzu fernen geologischen Periode aus der alten Welt nach Australien einwanderte. Y Diese Stammpflanze muss der var. multiflora Celakovsky an- gehört haben, welche ja auch in der alten Welt die verbreitetste und die variabelste Form ist; sie ist überdies die einzige Form, welche in den indischen Gebirgen vorkommt. Auf dem australischen Boden variirte die Pflanze aber in anderen Richtungen als auf dem europäisch - asiatischen Festlande. Wahrscheinlich fand auf Neu- seeland auch gelegentliche Kreuzung mit den dort vorhandenen Formen von ZL. racemosa (einer überwiegend in Südamerika ver- breiteten Art) statt. (Vergleiche das Schlusscapitel.) Ich nenne diese. unserer var. multiflora entsprechende, aber nicht mehr mit ihr identische Grundform daher var. migrata Fr. B., die eingewanderte. Sie bildet das Centrum, mit dem noch jetzt die wenigen umgewandelten Formen in Beziehung stehen. Die alpinen neuseeländischen Arten: L. Colensor, pu- mila, micrantha, Oheesemani, triandra und crenulata bilden eine eigene, anscheinend gut umgrenzte Gruppe. Ihnen ist ein neues biologisches Merkmal, der kissenföürmige Wuchs, gemeinsam. Auch unsere europäischen Varietäten maultiflora und sudetica erscheinen gelegentlich auf den Hochalpen oder auf stark dem Winde aus- gesetzten Standorten (z. B. den Shetlandsiuseln) in Zwergformen; aber diese bilden immer kleine Rasen, niemals geschlossene Kissen. Von den genannten Arten sind vielleicht pumila und Cheesemani noch jetzt durch Uebergänge mit den var. Petriana und: pieta der Luz. campestris verbunden; die anderen stehen ohne Vermittelung da. Dass ich noch drei neue Arten dieser Gruppe und überdies die sehr beachtenswerthe var. macrostemon der L. Colensoi be- schreiben konnte, lässt noch weitere Ueberraschungen aus den neuseeländischen Gebirgen erwarten. Wie nahe liegt es, dabei des Verhaltens der Gasteropoden-Gattung Achatinella auf den hawaiischen Inseln zu gedenken, welche dort so ausserordentlich variirte, dass nahezu in jedem Thale eine besondere Art lebte, von denen jetzt freilich schon manche ausgerottet sind.') Von Luzula pumila Hkr. fil. und Cheesemani Fr. B. kann ich nachtragen, dass beide am Grunde des Samens eine sehr kleine Oarunkel besitzen. Auch bei Zuz. pumila ist nicht immer der Blütenstand im strengsten Sinne ein Kopf (so dass also alle Blüten- 1) Achatinella ist, wenn ich recht unterrichtet bin, auf die Hawaiischen Inseln beschränkt. Nach Pfeiffer, Nomenclator Heliceorum viventium sind von dort 288 Arten beschrieben (ausschliesslich der Varietäten und der species ler Paetel’s neuester Katalog zählt (einschliesslich der Varietäten) sogar 350 auf. 166 Achsen derselben Ordnung sind); vielmehr findet sich auch zuweilen (aber viel seltener als bei Z. C'heesemani) ein seitlicher Kopf, welcher aber so dieht an den terminalen Kopf herangedrängt ist, dass er im äusseren Umriss völlig mit ihm vereinigt ist. Es folgen nun die Diagnosen der hieher gehörigen neuen Formen: L. Colensoi Hkr. fil. var. macrostemon Fr. B. Differt a plantä typicä (Colenso, No. 1729) staminibus tepala distinete superantibus (in plantä typicä ca. '/, brevioribus); seminibus basi non earuneulatis. — Kelly’s Hill, 4000 feet, Otira-River, Provinz Westland auf der Südinsel von Neu-Seeland; leg. Don. Petrie. — Die gleichfalls „in alpibus ad flum. Otira; Mart. 1874* von Berggreen gesammelte Pflanze ist steril. Die Länge der Staubbl. und das Fehlen der Carunkel sind so auffallend, dass die Pflanze vielleicht als besondere Art abgetrennt zu werden verdient. (Reife Samen der typischen Pflanze liegen mir nicht vor.) L. micrantha Fr. Buchenau n. sp. Planta dense caespitosa, pulviniformis. Folia rigida, planiuscula 10-20 mm longa. Canules folia aequantes. Inflorescentia simplex. capitata, 4—5- (rarius 3—8-) flora (rarius composita, capituloides). Tepala aequilonga, acuta, obscure lateritia. Stamina 6. Fruetus trigono- elliptieus, acutus, superne obscure lateritius, basi pallidior. Distr. geogr. Mt. Cardona near Lake Wanaka, 5000 feet. Ötago, Neu-Seeland ; leg. Don. Petrie. Deser. Perennis, dense caespitosa, pulviniformis, fere tota glabra. Radices capillares, fuscae, fibrosae. Rhizoma erecetum, breve, multiceps. Caules erecti, rigidi, basi foliati, folia subaequantes. 15—1S mm longi, diam 0:5—0°8 mm. Folia brevia, rigida, erecta: lamina 10 usque 20 mm longa, 0:75 usque 1’1 mm lata, planiuscula (vix eanaliculata), glabra, eartilagineo-marginata, apice obtusa, spha- celata; vagina elausa, membranacea, rubro-striata. Inflorescentia terminalis, ereeta, capitata, 4—5- (rarius 3—S-) flora (rarius com- posita, sed contracta, capituloides). Bractea infima (vel 2 infimae) frondosa, infloreseentiam superans, ceterae et prophylla hypsophyllina, membranacea, alba, marginibus sublaceris. Flores parvi, ca. 22 mm longi. Tepala aequilonga, lanceolata, acuta, apice obscure-lateritia.') basi pallidiora, marginibus hyalinis, angustissimis. Stamina 6, tepalis ea. !/, breviora; filamenta filiformia; antherae oblongae, fila- mentis ea. duplo breviores. Pistillum..... Fruetus (submaturus) trigono-elliptieus, tepala fere aequans, acutus, nitidus, obscure-lateri- 1) Ziemlich der Farbenton, welchen Saecardo, Chromotaxia; lateritius nennt, während ich unter Ziegelfarben eine viel lebhaftere Nuance verstehe. Ich möchte die Farbe der Perigonbl. und der Frucht von L. micrantha lieber mit derjenigen von polirtem Mahagoni vergleichen. 167 tius,') basi pallidior. Semina ea. I mm longa, pallide eastanea. apice apiculata, basi breviter caruncnlata. Nota. Laubblätter starr, aber nieht eigentlich borstenförmie. Blütenstäinde kaum über die Blätter hervorrasend. Blüten klein, mahagonifarben. Frucht dreikantig-elliptisch, spitz, fast so lang als die Perigonblätter. (Fortsetzung folgt.) Zur Systematik der Gattung Sorbus. DR Die europäischen Arten und Hybriden. (Erste Abtheilung.) Von Dr. Karl Fritsch (Wien). Wenn ich von dem in seiner systematischen Stellung zweifel- haften Sorbus florentina (Zuccagn.) Nym.') vorläufig absehe, so kann ich unter den europäischen Sorbus-Arten zunächst fünf Haupt- arten’) unterscheiden: Sorbus domestica L., aucuparia L., Aria (L.) Or., Chamaemespilus (L.) Cr. und torminalis (L.) Or. Jede dieser fünf Arten kann als Typus einer besonderen Section gelten: Sorbus domestica L. repräsentirt die Section Cormus (Spach als Gatt.), 5. aucuparia L. die Section Aucuparia (Medie. als Gatt.), S. Aria (L.) Cr. die Section Aria Pers., 5. C'hamaemespilus (L.) Cr. die Section Chamaemespilus DO., 8. torminalis (L.) Or. die Section Torminaria DC. Ich halte auch die hier gewählte Reihen- folge der Sectionen für die richtige, und zwar aus folgenden Gründen: Cormus ist ein. alter Typus, der von den übrigen Arten scharf getrennt ist, auch keine Zwischenformen oder Hybriden mit anderen Sectionen aufweist®). Diesem Typus zunächst verwandt‘) ist offenbar Aucuparia, gleichfalls ein alter Typus, aber mit Aria durch eine fast lückenlose Reihe von Zwischenformen, welche zum Theile sicher Hybriden sind, verbunden. Ebenso allmälig geht Aria einerseits in Chamaemespilus, andererseits in Torminaria über ; da aber Chamac- mespilus im Fruchtbau zwischen Aria und Torminaria steht,?) so schiebe ich die Section auch zwischen diese beiden ein, obwohl zwischen Chamaemespilus und Torminaria keinerlei Zwischenformen existiren. Dass ich mit dieser Reihenfolge der Sectionen nicht etwä 1!) Vergl. über diese Art Köhne, Die Gattungen der Pomaceen, 8. 27; Burgerstein, Vergleichend-histologische Untersuchungen des Holzes der Pomaceen, S. 42 |764]. 2) Ueber den Begriff „Hauptarten“ vergl. meine Abhandlung: „Ueber einige Orobus-Arten und ihre geographische Verbreitung“. Sitzber. d. kaiserl. Akad. d. Wiss. in Wien, math.-naturw. Cl. Band CLV. Abth. I. S. 485 (1895). 3) Ueber aussereuropäische Arten, die zwischen Cormus und Aria ver- mitteln, vgl. oben S. 48. *) Vergl. darüber S. 47 des vorliegenden Jahrganges. 5) Vergl. Beck, Flora von Niederösterreich, S. 710. 168 ragen will, dass ich Torminaria für die Jüngste der Sectionen halte, brauche ich kaum zu betonen; ich wollte nur die zweifellos nahe verwandten und namentlich die durch Zwischenformen hybriden oder nieht hybriden Ursprunges verbundenen Gruppen neben einander stellen, soweit dies bei der Reihen- Anordnung überhaupt möglich ist. Der Formenreichthum der fünf Sectionen ist ein sehr ver- schiedener. Cormus, Aucuparia, Chamaemespilus und Torminaria enthalten nur je eine europäische Art,') wenn man von denjenigen Formen absieht, die schon als Uebergänge zur Seetion Aria oder als Hybriden aufgefasst werden müssen. Dagegen besteht die Section Aria aus einer ziemlich verworrenen Formengruppe, die zum Theile Annäherungen an die Sectionen Aucuparia, Chamaemespilus und Torminaria zeigt, zum Theile aber auch typische Aria- Formen umfasst, welehe sich mehr oder minder enge an Sorbus Aria (L.) Or. anschliessen. Diese Section ist daher auch bei Weitem die formenreichste und schwierigste. Ich wende mieh nun der speciellen Besprechung der einzelnen europäischen Arten und Hybriden zu. Seetion 1. Cormus (Spach als Gattung). Typische Art: Sorbus domestica Linne Spee. plant., ed. 1. p. 477 (1753). Syn. Cormus domestica Spach Hist. veg. Phan. II, p. 97 (1834).?) Ueber die isolirte Stellung dieser jedenfalls alten Art habe ich schon oben gesprochen.°) Habituell $. Aucuparia L. so ähnlich, dass diese beiden Arten, wenigstens in sterilem Zustande, leicht verwechselt werden können, ist doch der Bau des Gynoeceums und der Frucht ein ganz verschiedener.*) Entsprechend dem Alter der Art ist auch ihre Variabilität eine sehr geringe. Sorbus domestica L. variirt meines Wissens nur in der Breite der Blättehen, in der Dichtigkeit der Behaarung (was vielleicht von der Lage des Stand- ortes abhängt) und in der Gestalt der Früchte, welche bald birn- förmig, bald kugelig (apfelförmig) sind. Die Heimat der Art ist das südliche Europa von Spanien bis zur Krim, sowie das mediterrane Nordafrika. Durch die OCultur hat sie eine weitere Verbreitung, namentlich in Mitteleuropa, erlangt. Hybriden des Sorbus domestica L. sind nicht bekannt. 1) Aucuparia enthält mehrere mit Sorbus aucuparia L. nahe verwandte Arten ausserhalb Europa. 2) Ich führe stets nur die wichtigsten Synonyme an, namentlich bei den keinem Zweifel unterliegenden Arten. Alle citirten Literaturstellen habe ich, soweit mir dies möglich war, selbst eingesehen. 3) Decaisne (Mem. sur la fam. d. Pömacees, p. 157) stellte auch den oben erwähuten Sorbus florentina (Zuccagn.) Nym. = Pirus erataegifolia Savi zu Cormus; mit Sorbus domestica L. ist dieser jedoch sicher nicht näher ver- wandt. #) Vergl. Beck, Flora von Niederösterreich, S. 703. 169 Section 2. Aucuparia (Medicus als Gattung). Typische Art: Sorbus aucuparia Linne Spee. pl. ed. 1, p. 477 (1753). Auch diese Art steht unter den europäischen ziemlich isolirt, hat aber ohne Zweifel einerseits mit Sorbus domestica, andererseits mit der Aria-Gruppe unleugbare Verwandtschaft. Die nächst ver- wandten Arten leben jedoch im Himalaya. in Ostasien und Nord- amerika. Die Variabilität ist erheblich grösser als die des Sorbus domestica; sie bezieht sieh auf die Wuchsform, die Gestalt und Serratur der Blättchen, auf die Behaarung, sowie auf die Früchte. Jedoch ist keine einzige') der zahlreichen Formen scharf abzu- grenzen, so dass es auch unzulässig ist, Arten von Sorbus aucu- paria abzugliedern. Gleichwohl können nicht alle diese Formen auf den Einfluss des Standortes oder Klimas zurückgeführt werden: vielmehr gibt es augenscheinlich solche, deren Merkmale von äusseren Einflüssen wenig oder gar nicht abhängig sind. Was zunächst die Wuchsformen anbelangt, so ist es erklär- lich, dass die Art in günstigeren Lagen und bei freier Entwicklung baumartig wird, während an sehr hoch gelegenen Standorten. sowie ‚dort, wo die Pflanze an der baumartigen Entwicklung gehindert ist, dieselbe strauchig bleibt. Im Herbar Kerner liegen Exemplare aus Alpein im Stubaithale (Tirol), welche von der oberen Grenze der verticalen Verbreitung dieser Art (ca. 2050 m) herstammen. Dort bleibt die Pflanze sehr niedrig, etwa spannenhoch, hat sehr kleine Blätter und kommt nicht zur Blüte. In Bezug auf die Serratur der Blättchen variirt Sorbus aucu- paria in ähnlicher Weise wie die Rosen aus der Gruppe der Fosa canina L. Die Serratur ist bald einfach, bald ganz oder theilweise doppelt. Aus dem Pontus liest mir ein Exemplar vor (Sintenis, Iter orient. 1889, Nr. 1624), dessen Blättchen bis über die Mitte ganzrandig und im übrigen Theile durchwegs einfach und sehr fein gesägt sind. Mitteleuropäische Exemplare weisen meistens eine schärfere und tiefere, häufig doppelte Serratur auf. Eine scharfe Grenze zwischen einfach und doppelt gesägten Formen gibt es hier ebenso wenig wie bei den Rosen. Die Behaarung der jungen Zweige, Blätter und Blüten- stände schwankt ziemlich bedeutend. Selbstverständlich dürfen hiebei nur Exemplare verglichen werden, welche sich in demselben Ent- wieklungsstadium befinden, da auch stark behaarte Formen zur Zeit der Fruchtreife oft nahezu kahl werden. Die dicht wollig behaarten Formen können mit dem Namen Sorbus lanuginosa Kit. bezeichnet werden. Diese Kitaibel'sche Pflanze wurde zuerst in der zweiten Auflage von Schultes’ „Oesterreichs Flora“, II, p. 50 (1814) kurz diagnostieirt; die ausführlichere Beschreibung Kitaibel’s wurde !) Vielleicht mit Ausnahme des unten zu besprechenden Sorbus prae- morsa (Guss.). 170 erst im Jahre 1864 veröffentlicht.) Reichenbach?) u. A. glaubten in derselben eine Hyhride S. aucuparia X domestica zu finden; jedoch sprieht die ausdrückliche Angabe. dass die Frucht der von S. aucu- paria gleich und nur kleiner sei als jene, gegen diese Annahme. Thatsächlich habe ich stark wollig behaarte Formen von 5. aucu- paria gesehen, deren Früchte bedeutend kleiner waren als jene des S. aucuparia unserer Voralpen; solche sammelte beispielsweise Pernhoffer bei Seckau in Steiermark.?) Stark wollige Formen kommen jedoch keineswegs nur im pannonischen Gebiete vor; ich sah solche beispielsweise auch von mehreren Punkten aus der Umgebung von Innsbruck (Kerner). Eine scharfe Abgrenzung zwischen S. lanuginosa Kit. und typischem $. aucuparia ist weder morphologisch noch geographisch möglich. Das Gegenstück zur var. lanuginosa (Kit.) bildet die var. glabrata Wimm. et Grab.,') welche aus den Sudeten beschrieben wurde, aber auch in den Alpen, namentlich in höheren Lagen, vorkommt. Sie ist ebenso wenig wie die var. lanuginosa scharf vom Typus abzugrenzen. Als typische $. aucuparia nehme ich die am weitesten verbreitete und häufigste Form, welche in Bezug auf die Behaarung zwischen den Varietäten lanuginosa und glabrata ungefähr die Mitte hält.°) In Bezug auf die Variabilität der Früchte ist in erster Linie der sogenannten „süssen Eberesche“ zu gedenken, welche von Kraetz|l im Jahre 1890 als var. duleis ausführlich beschrieben wurde.°) Diese Pflanze verbindet mit der eigenartigen Frucht auch einige Abweichungen in Bezug auf Anzahl, Gestalt und Serratur der Blättehen. — Dass die Grösse der Früchte veränderlich ist, wurde schon bei Besprechung der var. lanuginosa hervorgehoben. Gussone hat aus Sieilien eine Pirus praemorsa be- sehrieben,’) welche von manchen Autoren) als eigene Art, von den meisten’) aber als Unterart oder Varietät des Sorbus aucuparia betrachtet wird. Mir liegt (im Herbar Kerner) ein Blatt und ein 1) Pauli Kitaibelii additamenta ad floram Hungaricam. Ed. A. Kanitz. Linnaea XXXII, p. 584. Der ebendaselbst, p. 585, beschriebene Sorbus syr- miensis Kit. scheint eine Jugendform von Sorbus domestica L. zu sein. g 2) Reichenbach, Flora Germanica exeursoria, p. 627. — Vgl. auch Kerner in Oesterr.-botan. Zeitschrift, 1869, S. 274. 3) Vgl. Schedae ad floram Austro-Hungaricam VII, p. 16. #4) Wimmer et Grabowski, Flora Silesiae Il. 1, p. 21 (1829). — Ueber andere Namen kahlblättriger Formen vgl. Beck, Flora von Niederöster- reich, S. 708. 5) Ich identifieire also nicht, wie Beck a. a. O., die var. glabrata mit 5. aucuparia typica. 6) Kraetzl, Die süsse Eberesche. Wien und Olmütz, 1890. 7, Gussone, Florae Siculae prodromus I., p. 571 (1827). 3) So von Strobl in Oesterr.-botan. Zeitschr. 1886, S. 239. 9) Vergl. z. B. Bertoloni, Flora Italica V, p. 152; Lojacano, Flora Sıcula 1. 2, p. 199. 171 Stück eines jungen Fruchtstandes vor, welches von einem ÖOriginal- exemplar Gussone’s herrührt; ausserdem ein Fruchtexemplar, wel- ches Strobl im Jahre 1873 sammelte. Ich habe den von Strobl') vollkommen richtig angegebenen Unterscheidungsmerkmalen nichts hinzuzufügen. Die Vergleichung reichlichen Materiales von Sorbus aucuparia mit den erwähnten Exemplaren von Sorbus praemorsa (Guss.) Strobl ergab, dass Annäherungsformen an verschiedenen Punkten des Verbreitungsgebietes von Sorbus aucuparıa vorkommen. dass aber keine derselben vollkommen den Typus der Sorbus prae- morsa erreicht. Charakteristisch für letztere Pflanze bleiben immer die breiten, stumpfen und relativ kurzen Blättchen, sowie die auf- fallend grossen Früchte. Ich möchte hiernach Sorbus praemorsa den Rang einer Unterart zuerkennen. Sorbus praemorsa ist bisher nur aus den Gebirgen Sieiliens und Calabriens bekannt. Während Sorbus domestica im Süden zu Hause ist, gehört der viel weiter verbreitete Sorbus aucuparia mehr dem Norden an. steigt in den Alpen viel höher und kommt in den wärmeren Theilen Europas überhaupt nur auf den Gebirgen vor. Die Verbreitung des Sorbus aucuparia erstreckt sich über fast ganz Europa und über einen sehr grossen Theil Asiens (mit Ausnahme der tropischen und subtropischen Gebiete). In Nordamerika wird derselbe durch nahe verwandte Arten vertreten. Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. Von Prof. Gottfr. Richen S. J. (Falkenberg i. H.) (Schluss). ?) Erklärung der Abkürzungen: Bornm. = Bornmüller, Manuscript, E. = Ender, Mz.=Milz, R.= Richen, St. = Herbar Stocker, W. = Wachter, Wd. = Winder, 7 = neu für das Gebiet. Arabis hirsuta (L.) Scop. Geht bei St. Rochus fast bis 1500 m (R.). A. Jacquinii Beck. (A. bellidifolia Jaeq.). An der Mündung der Lutz (R.). Dilisuna Alp (Bornm.). Berteroa incana (L.) DC. Hat sich am alten Standort mächtig ver- breitet, während Silene dichotoma Ehrh. daselbst augenfällig zurückgeht. Resedaceae. Reseda lutea L. Ried bei Hohenems (Maz.). Crassulaceae. Sedum villosum L. Der Fundort „Gurtis (Hs)* ist nach den Exem- plaren in (St.) zu streichen. !) Strobl an dem in Note 2 angegebenen Orte, wo die Pflanze zum ersten Male Sorbus praemorsa genannt wird. 2) Vergl. Nr. 4, S. 131. 172 S. acre L. Bahndamm bei der Haltestelle Schlins (R.). Tschagguns (Wa.). Eine offenbar im Vordringen begriffene Art. Stocker sammelte Aug. 1866 diese Art „beim Aufstieg auf den Arlberg“ und bemerkt dazu: „Geschmack eher fade als scharf“. In der That ist bei den Exemplaren am Arlberg dieser Umstand sehr auffallend, worauf ich schon vor mehreren Jahren Dr. Murr aufmerksam machte. Saxifragaceae. + Saxifraga Aizoon var. intacta Willd. Dilisuna (Bornm.). S. mutata L. Unter dem Karren bei Dornbirn (Wd.). S. patens Gaud. Saminathal (St.). S. exarata Vill. Peischelkopf 2300 m. Seitenmoräne des Gross- vermuntgletschers; selten (R.). S. Seguieri Spr. Peischelkopf mit der vorigen (R.). Ribes Uva crispa L. Die schon früher als zweifelhaft aufgeführten Standorte Tosters ete. von R. Grossularia L. gehören nach den Befunden in (St.) hierher. Rosaceae. + Sorbus erubescens Kern. = Aria X Chamaemespilus. Am Fellhorn ober Riezlern 1700—1800 m (Bornm.). Fragaria elatior Ehrh. Gaschurn (R., W.). Potentilla minima Hall. fil. Garsella Alp (R.). P. Crantzü (Cr.) Beck. (P. villosa Crtz.) Dilisuna Alp (Bornm.). Sibbaldia procumbens L. Im ganzen Urgesteinsgebiet häufig (Bornm.., E.. R., W.). Oberhalb Gargellen, 1700—1900 m, eine sehr üppige Form (f. maior), wie sich sonst die Exemplare nur in der Cultur zu gestalten pflegen (Bornm.). Geum reptans L. Naafkopf, Juni 1862 u. Rothe Wand, August 1863 leg. v. Posch (St.). Dilisuna Alp (Bornm.). Ober der Wies- badener Hütte (E., R.. W.). Alchimilla hybrida (1..) (A. montana Willd.) Alpe Vals im Gamper- donathal (R.). Rosa pendulina L. Findet sich auch im Thal z. B. im Reichenfeld unter dem Stadtschrofen (Loitlesberger, R., St.) und am Veits- kapf (St.). R. dumetorum Thuill. Trisenerberg (R.). R. tomentosa Sm. Pfänder (Wd.). Unter der Alpe Furx, Aufstieg zum Hohen Freschen (R.). * R. micrantha Sm., und zwar aus der Abtheilung der macrophyllae (efr. Braun in Beck, Flora von Niederösterreich). Was die Blättehen angeht, so finden sich an demselben Strauch alle Uebergänge von fast kreisrund bis elliptisch und breiteiförmig, mit abgerundeter und etwas verschmälerter Basis. Kelchzipfel subpersistent. Receptaeulum glatt, höchstens ganz unten die eine oder andere Stieldrüse. Tisis (R.). Prunus Padus L. Langen b. Bregenz (Mz.). Bauren (R.). 173 Leguminosae. Medicago falcata L. Im ganzen Walgau und in Liechtenstein häufig (R.). M. varia Martyn. Im ganzen Walgau nicht selten (R.). Trifolium fragıferum L. Frastauzer Ried (Sept. 1856 St.). T. campestre Schreb. var. maius Koch. Im Geröll nahe der Lutz- mündung (R.). var. minus Koch. (nach Gremli) Giesingen (St.). Tisis (R.). Der Unterschied in der Grösse der Blütenköpfe und auch in der Farbe ist bei diesen Varietäten sehr beträcht- lich, dagegen ist die verhältnismässige Länge des Stieles der Traube zum Stützblatt nicht so auffallend. Bei var. marus freilich kaum länger; bei var. minus aber kommen neben Stielen, die mehr als doppelt so lang sind als das Stützblatt. auch solche vor, die nur dessen Länge erreichen. Astragalus alpinus L. zusammen mit Phaca frigida L., Hedysarum obscurum L. und Oxytropis montana (L.) DC. auf der Dilisuna Alp (Bornm.), also auf Urgestein; doch tritt in nächster Nähe auch Arlbergkalk zu Tage. Ozytropis campestris (L.) DC. gelbblühend. Eingang des Solaruel (E.). Vieia dumetorum L. Gaschurn (R.). Lathyrus niger (L.) Bernh. (Orobus niger L.) St. Vietorsberg. (Bötzkes in St.). Geraniaceae. Geranium sanguineum L. Trisenerberg (E., R., Rick). Oxalideae. Ozxalis strieta L. Giesinger Au (R.). Lineae. + Linum catharticum var. subalpinum Hsskn. (cfr. Mitth. d. Thür. Bot. Ver. 1894), Gampadelalp eirca 1600 m (Bornm.). Polygalaceae. Polygala mierocarpa Gaud. (P. alpestris Rehb.) sehr häufig zwischen den Stöcken n. der Nob (R.). Empetraceae. Empetrum nigrum L. Madlenerhaus-Wiesbadener Hütte (R.). Mealvaceae. Malva Alcea L. Lautrach (Maz.). — — var. fastigiata Cav. Schellenberg. Bludenz (W.). M. silvestris L. Schruns-Kreuzgasse (R.). Guttiferae. Hypericum humifusum L. Lautrach (Mz.). 174 Violaceae. Viola palustris L. Möggers (leg. Schallert in Mz.). Stubiger Alp und Albona Alp, sowie auf den Alpen vom Fuss des Peischelkopfes bis Rauz ziemlich häufig (R.. Rick.). y V. orophila Wsbr. = mirabilis X Riviniana (det. Wsbr.) Fellen- gatter (W.). V. rupestris Schmidt. (V. arenaria DC.) Dornbirn (Wd.). Oenothereae. iipilobium palustre L. Torfwiesen unterhalb Gargellen (Bornm.). „Feldkirch (H.)“ ist nach (St.) zu tilgen. 7 E. obscurum Schreb. Kristberg (Bornm.). (?) (ircaea intermedia Ehrh. Tschagguns-Vandans (Bornm.). ©. alpina 1. Gampadelthal 1200 m (Bornm.). Umbelliferae. + Chaerophyllum Cieutaria V ill. var. glaberrimum Cel. (Prodrom. 589). Bei Gargellen in dieser Form vorherrschend (Bornm.). Pachypleurum simpiex (L.) Rehb. Rothe Wand (1863 v. Posch in St.). Dilisuna, häufig. (Bornm.). Albona Alp-Peischelkopf, ca. 1900 m. Solarueljoch (R., Rick). Athamanta Cretensis var. mutellinoides Lam. (var. rupestris Vill.) Garsella Alp (R., W.). Peucedanum palustre (L.) Mnch. Inner dem kühlen Brünnlein bei Frastanz (St.). Heracleum Sphondylium var. elegans Jacq. Frastanzer Au (R.). Ludesch (Bötzkes in St.). Laserpitium Prutenicum L. Uebersachsen (St.). L. Siler L. Sareiserjoch (Mz.). Pirolaceae. Pirola media Sw. Uebersachsen (St.). Primulaceae. * Primula acaulis X elatior findet sich in allen bei E. Widmer aufgeführten Formen am Pfänder (Sündermann 1. 1.). 4 P. pubescens Jaeq. (in verschiedenen Farben) zugleich mit P. Arctotis Kern. — superviscosa + Auricula am Arlberg auch auf Vorarl- berger Seite (Sündermann 1. ].). P. Heeri Brgg. — viscosa Vill. + integrifolia. Dilisuna (Sünderm. Allg. bot. Zeitschr. 1895). + Soldanella hybrida Kern. — alpina + pusilla. Hoher Freschen und am Arlberg nicht selten (Sündermann 1. 1.). Anagallis caerulea Schreb. Da diese Art in (St.) fehlt, von anderen aber niemals in Vorarlberg beobachtet wurde, dürfte sie wohl zu streichen sein. 175 Gentianaceae, (Gentiana eruciata L. Doren (Mz.). Gentiana acaulis L. (non auet.) var. alpina Vill. Diese Varietät findet sich in meiner früheren Arbeit mit dem Fundort „Widderstein (H)“ erwähnt. Dazu schrieb mir Sündermann: „@. alpina \Vill. ist nach meinen Beobachtungen eine gute Art. Sie hat genau die Blattbildung wie @. brachyphylla, aber von der Grösse wie @. verna und entwickelt genau wie G. verna oder brachyph. unterirdisch bis 50 em weit kriechende Stämmchen (@. acaulıs hat nur kurze Ausläufer). Die Blüte ist kleiner und von hellerer Farbe. Sie kommt nur in den Südalpen und echt wohl nur in den Bergamasker Alpen vor, wo ich sie öfters sammelte“. Hieraus "ereäbe sich, dass die var. minor Koch. nieht als Synonym zu G. alpina Vill. gelten könnte. Ich fand letzten Herbst auf der Nob und den angrenzenden Alpen der Freschen- gruppe nicht selten Exemplare, welche in allen ihren Theilen bedeutend kleiner als die typ. Form waren und ausnahmlos bleiche Blumenkronen trugen; solche Exemplare entsprechen aber der Diagnose der var. minor Koch. vollständig. (. brachyphylla Vill. Sulzfluh 2600—2700 m (Bornm.). Convolvulaceae. Cuseuta Epithymum Murr. Im Rheinthal und Walgau häufig. (War im früheren Verzeichniss übersehen worden.) C. Trifolii Bab. Auf Medicago lupulina L. unter Nofels (R.). Ardetzenberg (W.). Labiatae. Teuerium montanum L. Auch im oberen Montavon (R.). Galeopsis angustifolia Ehrh. Liechtenstein, nicht selten. (R., W.). G. speciosa Mill. Nofels. Saminathal (W.). Illfälle (R.). Die Behaarung wechselt sehr, die Exemplare vom Saminathal z. B. sind fast kahl — nur an den Knoten sind Haare — während die der anderen Fundorte dicht behaart sind. Nach einer freundlichen Mittheilung des Herrn Wachter zeigen die unter G. speciosa eingereihten Exemplare des Wiener Hofmuseums hinsichtlich der Behaarungsgalle möglichen Uebergänge. Scrophulariaceae. VerbascumthapsiformeSchrad. Zerstreutdurch den ganzen Walgau (R.). Veronica bellidiordes L. Albona Alp-Peischelkopf. circa 2250 m. (R., Rick). Madlenerhaus-Wiesbadener Hütte und oberhalb der letzteren. Ibau Alp-Versailspitz (R.). Euphrasia hirtella Jord. Alpe Valün (Mz.). St. Rochus bis Spusagang und Solaruel sehr häufig. Schattenlagant vereinzelt (R.). Dem- nach erstreckt sich die Verbreitung am Rhaeticon von den Drei Schwestern bis zum Lüner See. Das massenhafte Auftreten 176 auf der Südseite (Schweiz) z. B. zwischen der Schamellahütte und der Alpe Fasons (R.) deutet darauf hin, dass wir hier den ursprünglichen Standort zu suchen haben. Utriculariaceae. en: Hama | Alle drei Arten häufig in den Riedgräben RT: | Liechtensteins und bei Tisis (R.). Orobanchaceae. Orobanche lucorum A. Br. Auf Berberis. Auf dem linken Illufer ober Frastanz. Unweit der Schnifiser Brücke auf dem rechten Ufer der Ill (R.). Caprifoliaceae. Lonicera caerulea L. Guschgfiel gegen den Gallinakopf (leg. 1861 Kohl in St.). Gallinakopf (leg. 1864 v. Posch in St.). Oberhalb der Illfälle (W.). Valerianaceae. Valerianella dentata (L.) Poll. Innerberg (Wd.). Valeriana supina L. Spusagang ca. 2100 m (E., Mz., R.). Campanulaceae. + Campanula pusilla Huke. f. uniflora. Monteneu, 1900 m. f. sub- alpina — f. subramulosa Jord. 20—40blütig. Vaudans, cirea 650 m (Bornm.). (% cenisia L. Rothe Wand (leg. Aug. 1861 F. Kohl, Aug. 1863 v. Posch in St.). Ober dem Brandner Ferner (E.). ©. latifolia L. Spätenbach bei Dornbirn (Wd.). Phyteuma pauciflorum L. Rothe Wand (leg. Aug. 1861 Kohl in St.). Ph. spicatum L. mit blassblauen Blüten. Solaruel (R., Rick). Monteneu (Bornm.). Ph. Halleri All. Garsella Alp (R., W.). Gargellen (Bornm.). Compositae. Aster alpıinus L. Auffallend stark behaarte Form am Peischelkopf, auf Urgestein (R.). * Flore albo am Lüner See (Sündermann 1. 1.). Erigeron annuus (L.) Pers. (Stenactis ann.) Zwischen Altach und m (leg. Sept. 1865 Häusle in SL) Öfr. diese Zeitschr. 1897,.p. 251/52. B. Attieus Yıll Niedere bei Andelsbuch (Mz.). Arlberg ober Stuben (1. Aug. 1862 St.). E. glabratus Hoppe et Hornsch. Monteneu. Fellhorn und Rauheck, auf Vorarlberger Boden (Bornm.). Filago arvensis L. Rankweil-Sulz (leg. Kohl in St.). Gnaphalium Hoppeanum Koch. Monteneu bei 1800 m häufig (Bornm.). (@. Norvegicum Gunn. Hoch Gerach (Bötzkes in St.). 27 @. uliginosum 1. Schruns-Kreuzgasse (R., W.). Anthemis Cotula L. St. Gallenkirch (R.). Achillea macrophylla L. Arlberg (2. Aug. 1861 Otto von Furten- bach in St., 5. Aug. 1863 $t.). 74. Thomasiana Hall. fil. = atrata X macrophylla. Am Arlberg (Sündermann i. 1.). A. Ptarmica L. Tisis (23. Sept. 1859 St.). Doronicum Clusii (All.) Tausch. Peischelkopt ca. 2300 m (R.). Senecio Carniolicus Willd. Fellhorn ober Riezlern (Bornm.). 3 Jacobaea X alpinus (cordatus) Kühberg bei Dornbirn (Wd.). 78. erraticus Bert. Göfis-Valduna (St.). Saussurea lapathifolia (1..) Beck. Dee Alpe Valün und Gritsch Mz.) a agrestis Kern. Bei Feldkirch (R.) und wohl auch noch weiter verbreitet, aber bisher nieht von ©. crispus L. unter- schieden. Cirsıum eriophorum (L.) Scop. Dürfte noch im oberen Gamperdon zu finden sein, da es auf der Südseite des Solarueljoches vor- kommt (R.). ©. rivulare (Jacq.) Lk. Dornbirn (Wd.). Oentaurea angustifolia Schrank. Die Exemplare in (St.) besitzen freilich schmale und spitze Blätter, sind aber. durchaus nicht spinnwebig-wollig; deshalb ist diese Art für das Gebiet wenigstens fraglich. C. montana L. Konnte ich trotz sorgfältiger Beobachtung im oberen Montavon nicht entdecken. C. alpestris Heg. et Heer. Wahrscheinlich vom Arlberg, sicher aus Vorarlberg (Mz.). Aposeris foetida (L.) Cass. St. Rochus-Hirscehbad (E., R.) und beim Sareiserjoch (Mz.) sehr vereinzelt, während auf der Schweizer Seite zwischen Fasons und Solarueljoch diese Art massenhaft vorkommt (R.). Leontodon Taraxaci Vill. Lois. Kleines Walserthal (Berchtold). Mulgedium alpinum (L.) Less. Uebergang von Hohenems nach Ebnit (Mz.). Orepis alpestris(Jacgq.) Tausch. Gargellen, also auf Urgestein. (Bornm.). C. blattarioides (L.) Vill. Gargellen. Gampadelthal (Bornm.). Ö. virens L. Innerberg-Kristberg (Wd.). Geht also auch höher. CO. paludosa (L.) Much. Maria Ebene (Bötzkes in St.). T Prenanthes purpurea var. tenuifolia L. Blätter lineal. Ober den Stöcken (R.). Hierasium') callianthum A. T. Eingang des Solaruel. Sowohl typisch, als auch in einer Uebergangsform zu H. villosum f. calwifolium N. P. (R.). H. subspeciosum N. P. subsp. melanophaeum N. P. Aufstieg zum Solarueljoch (R.). ‘) Alle Bestimmungen verdanke ich Herrn Dr. Murr. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1898. 14 178 Y 1. villosum var. angustifolium mit der Behaarung der f. calwi- folium N. P. Fuss der Drei Schwestern. Ober St. Rochus an verschiedenen Stellen (R.). villosiceps subsp. villosiceps N. P. Garsella Alp (R.). dentatum Hoppe. subsp. Gaudini Christen. Oberes Gamperdona- thal. ziemlich typisch. Fuss der Drei Schwestern. weniger scharf ausgeprägt (R.). Auf der Garsella-Alp fand ich Exemplare, welche der subsp. runeinatum N. P. sehr nahe stehen. sowie eine Mittelform zwischen dieser Subspecies und dem A. elon- gatum subsp. villosoides Murr. H. elongatum subsp. elongatum N. P. Gamperdonathal (R.). H. lacerum Reut. An den Abstürzen der Drei Schwestern gegen die Garsella-Alp (R., W.). | H. subeaesium Fr. Bei St. Rochus (R.). H. Hoppe. An verschiedenen Stellen des Nenzinger Himmels (9): H. laevigatum Willd. Schruns-St. Anton an einer Stelle massenhaft (RW): Bags Zur Flora von Ober-Steiermark. Von J. Freyn (Prag). Im Sommer 1897 erfüllte sich mein lange gehegster Wunsch, die von mir bisher immer nur vom Eisenbahnwagen aus gesehenen Ennsthaler Alpen einmal durchstreifen zu können. Der Anlass war ein doppelter. Einmal richtete sich die mit Freund Hackel besprochene gemeinsame Wanderung diesmal direct in die Enns- thaler Alpen und zum Zweiten hatte ich für meine Familie Sommer- wohnung in St. Peter-Freyenstein (600 m Seehöhe). einem zwischen Leoben und Vordernberg anmuthig gelegenen Dörfchen, ge- nommen. Um dorthin zu gelangen, muss man von Hieflau aus über Eisenerz reisen und überschreitet so den südlichen Theil des genannten Gebirges, dessen Zinnen und Zacken von Freyenstein aus, insoweit sie dort überhaupt sichtbar sind, lange nicht so unüberwindlich aussehen, wie vom Ennsthale selbst aus. Mein Aufenthalt in Steiermark währte diesmal immerhin einige Wochen: vom 18.—24. Juli und vom 15. August bis 8. September. In dieser Zeit wurde mit Hackel am 15. Augnst zum Tamischbachthurm von Gstatterboden aufgestiegen und in der Ennsthaler Hütte (etwa 1650 m) übernachtet; am 16. August der Gipfel (2043 m) erreicht und der Rückweg nach Gstatterboden genommen, sowie ein kleiner Theil des Gesäuses östlich von Gstatterboden (560 m) begangen; am 17. zu Fusse durch das Gesäuse nach Johnsbach (700 m) gewandert und dort beim Donnerwirth über- nachtet; am 18. zum Ennseck (1630 m) aufgestiegen und von mir die umliegenden Latschenbestände uud Felspartien, dann die Felsen und Geröllhalden. welche ostwärts den Fuss des Hochthors 179 bilden, „Tellersack* genannt (1750 m), sowie das „Rosskaar“ des- selben Gipfels besucht (1800 m).') dann gemeinsam die Abhänge des „Hoch-Zinödls“ entlang der „Pongratz-Promenade* (= 1600 m) abgegangen, vom „Gamsbrunnen* (etwa 1600 m) aus zum „Sulz- kaarhund“ (= 1800 m) aufgestiegen und die dorthin geneigten Steilhänge des „Hoch-Zinödls“ abgesucht, sodann in der Hesshütte übernachtet. Während tagsdarauf Hackel die Planspitze bestieg. untersuchte ich die gegen die obere Koder- (= Schweine-) Alm absinkenden Geröllhalden (1600—1700 m) der Gstadlfeldmauern und das passartige Dolinengebiet (1500— 1600 m) zwischen dieser und der unteren Koder-Alm. aus dem sich die dräuende Pyramide des grossen Vedsteins erhebt. In Johnsbach nahmen wir von einander Abschied und ich wanderte ostwärts. In Freyenstein langte ich am 20. August an. Nebst den nach Zulass des regnerisch g-wesenen Wetters nur sehr kurzen Streifereien und Spaziergängen unternahm ich zwei weitere Ausflüge: einen mit meinem Bruder Rudolf Freyn in das Serpentingebiet von Kraubat (560—800 m) am 25. August und eine mit dessen Sohne Josef Freyn am 2. und 3. September auf den Reiting, jenen Gebirgsstock, welcher die ganze Gegend beherrscht, der aber — insoweit meine Funde einen Rücksehluss gestatten — botanisch noch sehr wenig aus- gebeutet worden sein muss. Den Reiting bestieg ich von der Eisen- hahnstation Seitz aus über Dirnsdorf durch den Fallgraben. Dessen oberes Ende. die „Breitschlucht* beim Jagdhause (etwa 1600 m) und die steile Graslehne, welche von dort zum Grat des Bechel- erabens (= 1900 m) hinaufführt, wurde abgesucht, ebenso der „Grieskogl“ bis zum Gipfel (2150 m) und die recht felsigen, wenn auch sanften Triften, welche sich von hier aus bis zum Grat des Reitings und zur Wurzel des Bechelgrabens (+ 2050 m) erstrecken und von letzterer Stelle an wieder zum höchsten Gipfel des Reiting. dem „Gössek“ (2215 m) mässig steil hinanführen. . Den überaus pflanzenreichen Hochtriften des Reiting widmete ich volle 7 Stunden, die in der Höhe von 1900 m an zugebracht wurden. Gelegentlich der Rückreise nach Prag machte ich am 8. September noch einen Seitenausflug von Eisenerz aus zum Leopoldsteiner See (+625m). konnte aber wegen des strömenden Regens fast gar nichts und bei einem Spaziergange ins Gesäuse von Hieflau (520 m) aus, aus selber Ursache nur sehr wenig ausrichten. In orographischer Hinsicht besteht fast das ganze von mir besuchte Gebiet aus Kalksteinen verschiedener Entstehungszeiten; sie steigen von der Thalsohle bis zu den höchsten Gipfeln in oft wild zerklüfteten Wänden auf, bilden scharfe, zackige Grate. an anderen Stellen Kaare und Mulden oder trichterförmige Kessel, ganz wie am Karst. und noch an anderen Stellen sind durch Ein- stürze gewaltige Trümmerhalden entstanden. Die aus feinem Gruss bestehenden Steilhänge sind dagegen selten und lange nicht so aus- ‘) Ausklang des Pflanzenlebens. 14* 180 gedehnt, wie ich sie in anderen Gegenden der Alpen schon so oft gesehen habe. Das ganze Kalkgebiet ist sehr wasserarm, und be- sonders in den Hochlagen sind die Quellen recht sparsam vertheilt. Der Pflanzenwuchs (Gefässpflanzen) bedeckt meist selbst die Gipfel und bildet in der Hochregion ober der ungleichmässig entwickelten Krummholzzone steinige. kurkgrasige "riften; es gibt aber auch Gesenden, wo schon bei = 1800 m Seehöhe das Pflanzenleben aufhört (z. B. im Rosskaar) und öde Felswände und unförmliches Getrümmer den Ausklang des Pflanzenlebens schon in solch’ geringer Seehöhe begleiten. In einzelnen Theilen des von mir besuchten Gebietes stehen als Fuss des Gebirges Kalk-Conglomerate oder mergelige Schiefer an (z. B. bei Hieflau selbst) oder es treten gar die Schiefergesteine des Urgebirges zu Tage (so z. B. bei Johnsbach und Freyenstein). Wie gewöhnlich in solchen Fällen sind damit auch hier Wasser- reichthum und Ueberwiegen weitverbreiteter Pflanzen verbunden, und man sucht auf solehem Boden vergeblich nach jenen Boten der Hochlagen, welche im Kalkgebiete den Schritt des Wanderers selbst in der Thalsohle zu begleiten pflegen. Letzteres ist besonders im Gesäuse und im Thale des Johnsbaches der Fall, wo die Alpen- pflanzen nicht blos die Muhren der Giessbäche, sondern aueh die Felswände bis etwa 500 m Seehöhe herab stellenweise in reicher Fülle bedecken. Es gilt dies nicht blos von der Latsche und den Alpenrosen, sondern auch von zarteren Bewohnern der Hochlagen, wie z. B. Runumeulus alpestris, Thlaspi alpinum, Silene alpestris, Moehringia polygonoides, Cerastium carinthiacum, Linum alpinum, Asperula Neilreichii, Androsace lactea, Primula Clusiana, Linarıia alpina, Juncus monanthus ete. Ich .werde weiter unten solche interessante Standorte umsomehr nachweisen, als es im Sinne von Krasan’s neuester einschlägiger Arbeit!) nicht unwichtig ist. solehe zu kennen. Nicht immer aber bestehen solche, tief im Bereiche des Getreide- baues befindliche Standorte der Alpenpflanzen aus Geröllhalden und Felsen, welche unmittelbar den Fuss von Hochbergen bilden; es gibt deren auch in ziemlicher Entfernung vom eigentlichen Hoch- vebirge, wie z. B. jener der Veronica sawatilis im oberen Tolling- graben bei Freyenstein, der mir wegen seinen kaum 700 m Seehöhe genug merkwürdig erscheint. Solehe Standorte befinden sich aber gewöhnlich im Waldesschatten, sind vor Besonnung und Austrock- nung gleichmässig geschützt und so mögen den Alpenpflanzen die Bedingungen der Erhaltung an diesen Stellen gesichert sein. Genug merkwürdig ist das Auftreten von sogenannten Ur- gebirgspflanzen auf Kalk und wurde für das Gebiet der Flora von Admont bereits von Strobl hervorgehoben Am Reiting beobachtete ich es theilweise in grossem Umfange. Dort wächst beispielsweise 1) Zur Abstammungsgeschichte der autochthonen Pflanzenarten. Sond.- Abdr. aus Mittheil. des Naturwissensch. Vereins f. Steiermark. Jahrg. 1896. 181 Valeriana celtica am Grieskogel und in der Senkung zwischen ihm und der Wurzel des Bechelgrabens in grosser Menge unmittelbar am Kalkgestein, neben Ozxytropis triflora, sparsamer Azalea pro- cumbens und Sazifraga oppositifolia. Am meisten erstaunt war ich aber über das Vorkommen von Ranunculus parnassifolius im Kalkgruss des Gössecks, welcher Standort zugleich einen neuen, weit nach Osten vorgeschobenen Vorposten dieser mehr west- und centralalpinen Urgebirgspflanze bildet. ') Das obersteierische Serpentingebirge von Kraubat besteht aus zwei von einander durch das Murthal getrennten Stöcken und ist durch das Vorkommen ausgesprochener Serpentinpflanzen bekannt, wie Asplenium Serpentin: Tsch. und A. adulterinum Milde: Sempervivum Pittonti Schott ist dort bekanntlich endemisch. Dieses Serpentingebiet ist nun ungewöhnlich dürr und durch das Massen- auftreten der gemeinen Föhre (soust herrscht in der Gegend hauptsächlich die Fichte) gekennzeichnet. Auch sonst walten dort xerophile Pflanzen vor. von denen mir Doryenium decumbens Jord. besonders aufgefallen ist. Ob die dort an der Mündung eines Stollens des Uhromeisenstein- Bergwerkes vorkommende, sehr charakteristi- sche Form der Silene inflata Sm., nämlich $. Antelopum Vest., der chemischen Beschaffenheit des Standortes ihr Dasein verdankt. oder von der kühlen Luftströmung dieser Stelle abhängt, muss ich offen halten. Im Folgenden ist ein Theil der von mir heimgebrachten Pflanzen verzeichnet. nämlich solche, deren Vorkommen für Steier- mark an und für sich interessant ist, oder solche, denen wichtige Verbreitungsangaben beigegeben werden konnten. Die Bodenunter- lage ist nur bei Urgesteinen, Conglomeraten und Mergeln besonders angegeben; wo keine angegeben ist, besteht sie aus Kalk. Die Auswahl unter meinen Funden treffe ich in Ansehung folgender Literatur: Maly: Flora von Steiermark, Ausgabe von 1868; Strobl: Flora von Admont, 1831 und 1882. (Diese in den Jahresberichten des Obergymnasiums in Meik erschienene Localflora umfasst die ganzen Ennsthaler und Johnsbacher Alpen, übergreift aber nicht mehr in die östlich von Eisenerz befindlichen Gegenden, enthält also weder Angaben über den Reiting, noch viel weniger über die Gegend von Freyenstein. Die dritte Lieferung begreift die Zell- pflanzen und ist hier nicht beachtet); Preissmann: Bemerkungen über einige Pflanzen Steiermarks (1891); Ueber einige für Steier- mark neue oder seltene Pflanzen (1893); Beiträge zur Flora von Steiermark 1.—III. (1895, 1896); Krasan: Beiträge zur Phanero- samenflora Steiermarks (1891); Fragmente aus der Flora von Steier- mark (1894); Ueberblick der Vegetationsverhältnisse von Steiermark (1896). Diese sieben Abhandlungen sind sämmtlich in den Mittheil. 1) Ist übrigens, wie ich nachträglich im Herbare des Innsbrucker Ferdi- nandeums ersehe, auch von A. Kerner an einem tirolischen Standort auf Kalk gefunden worden. 182 des Naturwissenschaftlichen Vereins f. Steiermark enthalten. Endlich verglich ich die Berichte über neue und wichtigere Beobachtungen, abgestattet von der Commission für die Flora von Deutschland, 1854— 1891 (erschienen in den Berichten der Deutschen botan. Gesellschaft, u. zw. 1835 von Krasau, später von v. Wettstein). Ich bin mir bewusst, dass diese Behelfe die Literatur lange nicht erschöpfen; allein es ist auch keineswegs meine Absicht, eine „Flora“ zu schreiben, sondern ich will nur auf dasjenige aufmerksam machen, was mir genügend interessant scheint, um veröffentlicht zu werden. Thalietrum angustıfolium L. y glandulosum') (T. ylan- dulosum Lecoy.). An Gebüschrändern des Gstattersteins ober dem Gstatterbodenhbauer. 800 m; durchgängig sehr breitzipfelige Formen von der Tracht des 7. flavum L. — Ich begreife nicht, wie der Monograph, in Ansehung seiner sonst überall bekundeten Neigung, die Formen zusammenzuziehen, diese ziemlich unbedeutende Form als Art hinstellen konnte. Pulsatilla Haller; Schult. Um Freyenstein sehr verbreitet und noch auf der Friesingwand (1060 m) beobachtet. Diese Art wächst wohl zumeist auf Kalk. aber auch auf Thonschiefer. Es kommen heller und dunkler violette Blüten vor (nach den im März 1398 durch meinen Neffen erhaltenen Blüten. (Schluss folgt.) Ergebnisse einer botanischen Exceursion auf die Cykladen im Hochsommer 1897. Von Dr. Th. von Heldreich (Athen). Im Monat Juli vergangenen Jahres schiekte ich den Sammler Chr. Leonis auf die Oykladischen Inseln mit dem Auftrage. dort ausschliesslich für uns zu sammeln, und zwar Pflanzen für das Herbar und Samen und Zwiebeln für den Athener botanischen Garten, der einen Theil der Reisekosten bestritt. Es war mir dabei besonders daran gelesen, das Material zu eıner „Flora der Cykladen“, an der ich mit meinem verehrten Freunde, Herrn Dr. E. von Haläcsy, schon längere Zeit arbeite, und die demnächst in Druck erscheinen soll, möglichst zu ver- vollständigen. Bei der vorgerückten Jahreszeit und der im vorigen Jahre ungewöhnlichen Dürre war leider die Ausbeute an Pflanzen verhältnissmässig gering und vom untergeordnetem Interesse. zum Theil auch deshalb. weil Leonis die meiste Zeit nur auf Naxos botanisirte und nicht auch auf anderen botanisch weniger unter- suchten Inseln, die er zu besuchen beauftragt war. Es gelangen ihm nur zwei ganz flüchtige Abstecher nach Amorgos und Antiparos. Von Athen war er im Ganzen 22 Tage (vom 5. bis zum 28. Juli) abwesend. Die in folgendem Verzeichnisse aufgezählten Arten waren alle schon längst von den Cykladen bekannt, zum Theil schon durch 1) Fetter Druck bezeichnet die, wie ich glaube, für Steiermark bisher noch nieht angegebenen Pflanzen. 183 Tournefort, Olivier, Dumont d’Urville and die „Flore du Peloponnese et des Oyclades“, der Expedition scientifique de Moree, ferner durch Sartori, Orphanides, Weiss, Heldreich Reiser. Krinos, Tuntas u. A. Neu für die Flora der Oykladen waren von der Ausbeute von 1897 nur Enarthrocarpus arcuatus Labill. und Mollugo Cerviana 1. Die Arten, bei denen im folgenden Verzeichnisse ein besonderer Fundort nicht angemerkt ist, wurden auf der Insel Naxos gesammelt und zwar von vielen derselben keine getrockneten Exemplare, sondern nur Samen. f 2 Delphinium Staphysagria L. D. subvelutinum Heldr. Auf Naxos und Paros. (laueium leiocarpum Boıss. Cukile maritima Scop. Enarthrocarpus arcuatus Labill. Auf der kleinen Insel Pantelonisi bei Antiparos. (Bekannt aus Cephalonien, Messenien und dem Orient.) | Mathiola sinuata (L.) auf Naxos und auch bei Pantelonisi bei Antiparos. Oheiranthus Senonerii Heldr. et Sart. Amoreos Maleolmia flexuosa Sibth. I Sisymbrıum polyceratium L. Amorgos. Hirschfeldia incana (L.) Naxos und Amorgos. Lepidium yraminifolium L. # Silene Sartorii Boiss. et Heldr. Tunica Sibthorpii Boiss. Dianthus arboreus L. D. ochroleucus Pers. Kohlrauschia velutina (Guss.) Velezia quadridentata Sıbth. Linum angustifolium Huds. Hypericum perforatum 1. Ruta Ohalepensis L. Amorgos. Rhamnus oleoides L. Anagyris foetida L. Amorgos. Spartium junceum L. Ononis pubescens L. Trifolium purpureum Loisl. Lotus eytisoides L. Ebilobium adnatum Griseh. Lythrum Graefferi Ten. L. Hyssopifolia L. Mollugo Cerviana (L.) Bis jetzt nur vom sandigen Meeresufer am Thermaischen Meerbusen in Thessalien bekannt, wo ich die Pflanze im Sommer 1851 sammelte. Paronychia argentes Lamk. Herniaria cinerea DE. Mesembrianthemum nodiflorum L. 184 Seseli crithmifolium Boiss. Amorgos. (Apium Graccum susatile erithmifolio Tournef.!) Dupleurum glaucum Rob. et Cast. B. Marschallianum C. A. Mey. Anthemis Oretica (1). Diotis maritima (L.) Helichrysum Amorgınum Boiss. et Orph. Amorgos. H. Italicum (Roth) forma mierophyllum (W. pro specie). Pulicaria uliginosa Stev. Echinops viscosus DU Carlina Graeca Heldr. et Sart. Onopordon caulescens D’Urv. (0. Weissianum Aschers.) Chamaepeuce mutica DC. var. camptolepis Boiss. Amorgos. Jurinea Anatolıca Boiss. Carthamus dentatus Vahl. €. lanatus L. ©. leucocaulos Sibth. Centaurea spinosa L. var. glabrescens Heldr. ©. solstitialis L. var. insularis Heldr. Mss. (Naxos, Andros, Sartori, Heldr. 1844!) Lactuca Amorgına Heldr. et Orph. Mss. 1861. Amorgos. Pieridium pieroides (L.) I/ymenonema Graecum (L.) Cichorium spinosum (L.) Campanula calaminthifolia Lamk. Marsdeniua erecta (L.) (zomphocarpus fruticosus (L.) Verwildert auf allen Inseln. Erythraea pulchella (Sw.) E. spicata (L.) Calystegia Soldanella (L.) Oressa Cretica L. Heliotropium villosum W. Naxos und Amorgos. H. dolosum De Not. H. supinum L. Amorgos. Echium hispidum Sibth. Hyoscyamus albus L. Verbascum Adeliae Heldr. in Boiss. Scrofularia peregrina L. Amorgos. S. heterophylla W. Amorgos. Linaria Sieberi Reichb. Prasium majus L. Origanum Tournefortii Sibth. Amorgos. O. viridulum Martr. O0. Onites L. Nentha silwestris L. var. stenostachys Boiss. Samolus Valerandi L. Statice rorida Sibth. St. palmaris Sihth. 185 Plantago Coronopus L. Obione portulaceoides (Lı.) Atriplex Halimus L. A. laciniata L. Polygonum maritimum L. Osyris alba L Thesium Bergeri Zuec. Euphorbia Paralias 1. E. Terracina L. Quereus lanuginosa Thuill (. pseudococeifera Derf. Juniperus Phoenicea L Triglochin Barrelier: L. Allium Aegaeum Heldr. et Haläcsy. A. Callimischon Link. A. margaritaceum Sibth. Inseln Pantelonizi bei Antiparos. Galilea mucronata (L.) Sporobolus pungens (Schreb.). Athen, März 1898. Beiträge zur Flora des Riesengebirges und seiner Vorlagen. Von V. v. Cypers (Harta). In den „Verhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien“, Jahrg. 1893, 1896 u. 1897, erschienen meine „Beiträge zur Kryptogamenflora des Riesengebirges und seiner Vorlagen“. Im Fol- genden veröffentliche ich nunmehr meine Beobachtungen an der Phanerogamen- und Gefässkryptogamenflora des gleichen Gebietes als Ergänzung der ersteren Arbeit und gleichzeitig als Fortsetzung meiner in der Zeitschrift „Das Riesengebirge in Wort und Bild“ 1882 und 1883 erschienenen Beiträge zur Flora des Riesen- und Isergebirges. In der Anordnung und Nomenelatur folge ich im Ganzen Öela- kovsky’s Prodromus der Flora Böhmens. Equisetum pratense Ehrh. Auf Waldwiesen und bebuschten Hängen nächst der Elbe in Pelsdorf (420 m) in Menge. auch fruchtend. E. limosum 1. Zerstreut; so in Wiesengräben bei Henners- dorf. in der Weissbach bei Harta und Hohenelbe, in der Schotter- grube bei dem Bahnwächterhause 1 in Harta, hier auch die Var. vertieillatum Döll. (E. flwviatile L.). E. hittorale Kühlew. (E. arvense X limosum Lasch.). Diese in Böhmen seltene Art fand ich in der Schottergrube bei dem Bahnwächterhause 1 in Harta, zumeist in der Var. elatius Milde. Polypodium Robertianum Hoffm. Auf permischem Sandstein am Elbehang in Pelsdorf. 186 Pteris aquilina L. var. lanuginosa Hook. Heidelberg bei Hohenelbe. Blausteine bei Johannisbad. blechnum spicant Roth. Vereinzelt noch im Walde bei März- dorf (520 m) und im Mangelwalde bei Harta (445 m). Scolopendium vulgare Symons. In meinem Besitze befindet sich, aus dem Herbar Kabhlik stammend, ein Exemplar Reichenhachs mit der Angabe „Riesengebirge*“ und eines der Frau Josephine Kablik mit der Bezeichnung „Hohenelbe“: wohl, da seither nicht wieder gefunden, zu bezweifeln. Asplenium ruta muraria L. var. braunfelsii Heuf. Auf Kalk- felsen im Sattler bei Langenau. Asp. septentrionale Hoffm. Auf Glimmerschiefer am Piner bei Langenau und bei Schreibers Bleiche in Öberhohenelbe, auf Urkalk nächst dem Kukukssteg in Hackelsdorf (eirca 620 m), auf Melaphyr in Studenetz. Asp. viride Huds. An Felsen nächst der von Spindelmühle in den Elbgrund führenden Weg. bei der Spindelmühler Brettsäge, Silbergrund oberhalb Schwarzenthal an mehreren Stellen in meist srossen, ungemein üppigen Stöcken, Füllenbanden. Aspidium lobatum Sw. Im „frischen Wasser“ bei Langenau in einem mit Buchen gemischten Bestande. Cystopteris fragilis Bernh. var. dentata Hook. An besonnten Permsandsteinfelsen an der Elbelehne in Pelsdorf; var. cynapi- folia K. auf Urkalk im Sattler bei Langenau. Botrychium lunaria Sw. Grasige Lehnen in Füllenbanden (790 m). Lycopodium selago L. var. recurvum (Kit.). Im Silbergrund bei Schwarzenthal, am Hohen Rad. L. annotinum L. Im Riesengebirge verbreitet, namentlich in der Bergregion; ausser den im Prodromus angegebenen Fundorten wären noch hervorzuheben: Silbergrund bei Schwarzenthal, Wald bei den Auerwiesbanden, Abhänge des Krkonosch, Weisswasser- erund, Festung, Langer Grund, Füllenbanden. L. complanatum L. (genuinum). Bei St. Peter (ex herb. Kablik); bei Schüsselbauden. nächst dem gegen den Heidelberg führenden Weg, in Menge. Selaginella spinnlosa A. Br. Nordöstlich oberhalb dem Elb- fall reichlich, auch noch herab im Elbgrund bis gegen den Har- rachweg. Picea excelsa Lk. «. vulgaris (x. Beck. (P. chlorocarpa Purkyne) bei uns die verbreitete Form; ß. erythrocarpa (Purk.) vereinzelt und in Gruppen eingesprengt zwischen voriger; bisher beobachtet: Mangelwald und Fuchsberg bei Harta, Elbthal bei Hackelsdorf; y. montana (Schur.), Abhang des Krkonosch gegen den Elbgrund, 1270 m. Larix decidua Mill. ß. rubra G. Beck. Wänglers Wäldchen in Harta, Elbthal bei Hackelsdorf. Lemna gibba L. Im „Sumpf“ bei Harta. 157 Potamogeton natans L. var. ovalifolius Fieber. In Lachen auf den Wustlichwiesen bei Harta. _ Sparganium mierocarpum Gelak. (8. neglectum v. m. Hart.) Im Raubbach in und am Weissbach bei Harta. Agrostis alpina Scop. Diese Pflanze, die Frau Josephine Kablik bei Rübezahls Kanzel angab. ist wohl definitiv aus der Flora des Riesengebirges zu streichen. da sie weder mein verstorbener Freund Fiek, noch ein anderer Botaniker oder ich selbst hier wieder auf- fanden; ein in meinem Besitze befindliches Exemplar aus dem Herb. Kablik mit der Angabe „Riesengebirge* ist A. rupestris All. Alopecurus agrestis L. Wiesenrand am Piner bei Langenau. Phleum pratense Schreb. f. nodosum (L.) an sonnigen, tro- cekenen Hängen am Fuchsberg bei Harta in Menge. bromus asper Murr. Lichte Waldstellen am Fuchshübel bei Harta. Carex muricata L. Noch im Weisswassergrund bei circa I60 m. ). canescens L. Wustlicherwiesen bei Harta; var. subloliacea Anderson auf der Panschwiese. C. elongata L. Elbgrund. 0. acuta L. var. turfosa Fr. Sumpfige Waldwiese in Weiss- wassergrund, 900 m. C. digitata L. Im Vorgebirge verbreitet: Sattler bei Langenau, Weissbach und Mangelwald bei Harta, Pelsdorfer Lehne, Ober- hohenelbe etc. C. pilulifera L. Waldrand am Krkonosch oberhalb Krause bauden. (. atrata L. var. aterrima (Hoppe). Kessel und Kesselkoppe. C. flacca Schreb. Sattler und Piner bei Langenan. C. panicea L. Im „Sumpf“ bei Harta. C. silvatica Huds. Um Hohenelbe, Huttendorf, Johannisbad ete. verbreitet an vielen Stellen, meist aber nur in einzelnen oder wenigen Stöcken. C. ampullaceı Good. Auerwiese (1030 m). Eriophorum alpınum L. Am Ufer des Weisswassers bei noch circa 800 m in einer Colonie mit Swertia perennis und Allium sibiricum. Juncus filiformis L. Bahngruben in Harta, Elbwiese. .J. supinus Mönch. Sumpf bei Harta, Elbeufer in Pelsdorf. .J. squarrosus L. Auerwiese. Lilium martagon L. Am Wege von Lauterwasser nach Johannis- bad zahlreich. Gagea arvensis Schult. An einem Wegrand bei Hennersdorf, nur in wenigen Exemplaren. Ornithogalım wumbellatum L. Bei Braunau, am Wege nach „Amerika“; nach Kablik bei Hohenelbe (Celak. Prodr. IE ich fand sie hier bisher nicht. 188 OÖ. nutans L. In Menge in Getreidefeldern und auf Brachen bei Brana nächst der nach Starkenbach führenden Strasse (schon von Frau Kablik 1835 hier gesammelt), in Grasgärten in Langenau. Allium oleraceum L. Studenetz (Herb. Kablik). Fuchsberg bei Harta, an der Hennersdorfer Strasse bei Hohenelbe. A. vineale L. Huttendorf. Felder nächst dem Hartaer Walde. Convallaria majalıs L. Wustlich bei Harta, in Menge am Piner bei Langenanu. Polygonatum verticillatum All. Weissbach und Mangelwald bei Harta, Elbgrund (1100). Triglochin palustris L. Sumpfwiesen bei Märzdorf, Brana, Hennersdorf. obere und untere Weissbach bei Harta, Hartaer Sumpf. Leucojum vernum L. Weissbach, Wiesen längs dem Raubbach von Hohenelbe bis Pelsdorf, Igelsgasse bei Oberhohenelbe, an be- wässerten Hängen bis circa 650 m emporsteigend, in Menge. Örchis ustulata L. Piner, Sattler und im „frischen Wasser“ bei Langenau. 0. morio L. Auf den Vorbergen des Riesengebirges von mir bisher nieht beobachtet; nächster Standort: Basaltberg bei Stupne). Coeloglossum viride Hartın. Grasige Hänge in Füllenbanden (790 m). Epipogon aphyllus Sw. Im Walde nächst dem Mummelfall 1592 in mehreren Exemplaren. Epipactis atrorubens Schult. Wustlich bei Harta, Sattler bei Langenau. Neottia nidus avis Rich. Wustlich und Mangelwald bei Harta, im „frischen Wasser“ und am Piner bei Langenau, überall nur in wenigen Individuen. Listera cordata R. Br. Wald unterhalb Füllenbanden (770 m). Corallorrhiza innata R. Br. Silbergrund bei Schwarzenthal, Hüttenbachfall. Callitriche hamulata Kütz. Im Ausflusse des kleinen Teiches. ©. stagnalis Scop. Hohenelbe (Herb. Kablik), Tümpel auf den Wustlicherwiesen am Fusswege von Harta nach Nieder- Langenau mit C. verna Kütz. Euphorbia exigua L. Auf Stoppelfeldern bei Hennersdorf (460 m) in Menge, sonst in den Vorbergen des Riesengebirges nicht beobachtet. E. duleis L. Mengelwald bei Harta, Elbehang in Pelsdorf. E. cyparissias L. var. pinifolia Op. am Piner bei Langenau. Mercurialis perennis L. Im Vorgebirge verbreitet, noch im Silbergrund bei Schwarzenthal bei eirca 860 m. (Fortsetzung folgt.) 189 Literatur-Uebersicht '). März 1898. Bauer E. Beitrag zur Moosflora Böhmens. (Sitzungsberichte des deutschen naturw.-med. Vereines „Lotos* in Prag. XVII. Bd. S. 177—184). 8°. Beck G. R. v. Mannagetta. Die botanischen Objecte aus dem Pfahlbaue von Ripa@ bei Bihae. (Wissensch. Mitth. aus Bosnien und der Hercegovina. V. Bd.) gr. 8°. 11 S. Verf. untersuchte eingehend die botanischen Objeete aus der Qultur- schichte des Pfahlbaues von Ripa@ in Bosnien und konnte 31 Arten nach- weisen. Von den Culturpflanzen sind insbesondere Triticum dieoccum und Panieum miliaceum häufig gefunden worden, seltener Gerste, überdies Vicia faba var. celtica nana. Sehr interessant ist der Nachweis der heute in der Gegend nicht mehr gedeihenden Weinrebe, ferner die grosse Menge von Samen der Staphylea pinnata und von Amaranthus blitum, welche auf eine bestimmte ehemalige Verwendung derselben hindeutet. — — Ein botanischer Ausflug auf den Troglav (1913 m) bei Livno. Bar 8) *Er 81298. Eine floristisch und pflanzengeographisch werthvolle und eingehende Schilderung der Flora des genannten Berges. Borbas V. Az Aquilegia aurea. Vonatkozässal a „Kerteszek &s a nomenklatura“-jara. (A kert. IV. p. 178—184#.) gr. 8°. Behandelt Aquilegia aurea mit Beziehung auf die Nomenelatur der Gärtner. Bubak F. Zweiter Beitrag zur Pilzflora von Böhmen und Nord- mähren (Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. XLVII. Bd. 1. Heft. S. 1736). 8°. Enthält ausser der Aufführung zahlreicher Fundorte eingehende Bemerkungen über Puceinia Sesleriae Reich. und die Beschreibung einer neuen Art: Aecidium praecox Bub. auf COrepis biennis. Heinrieher E. Notiz über die Keimung von Zathraea Squamaria (Berichte der deutsch. bot. Ges. XVI. Bd. 1898. Heft 1, p. 2-5). a Rio: Hellweger M. Zur ersten Frühlingsflora Norddalmatiens. II. Ob- brovazzo's nächste Umgebung. (Deutsche botan. Monatschrift. XVI. Jahrg. Heft 3. S. 43—48.) 8°. Keissler K. v. Die Arten der Gattung Daphne aus der Section Daphnanthes. (Engler's Jahrb. XXV. Bd. Heft I-II. S. 29 bis 125). 8°. 4 Taf., 2 Textfig. Verf. führt sich mit dieser Monographie in vortheilhafter Weise in die Reihe der österreichischen Systematiker ein. Er hat die im Titel genannte 1) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 190 Section der Gattung Daphne (inel. Seet. Gwidium Spach.) in sehr gründ- licher Weise mit umfassender Benützung der Literatur und des in Her- barien deponirten Materiales bearbeitet; insbesondere wurde grosse Sorgfalt der genauen Constatirung der geographischen Verbreitung zugewendet. Dies macht die Arbeit zu einer werthvollen und grundlegenden. Wenn Ref. etwas bedauert, so ist es das, dass der Verf. bei seinen Deductionen über den muthmasslichen genetischen Zusammenhang sich nicht mehr von der bisher üblichen Eintheilung der Section emaneipirte, und nicht mehr sich auf die Beziehungen zwischen geographischer und morphologischer Gliederung einliess. Gerade in dieser Hinsicht erscheint die Section ungemein geeignet, die Anwendbarkeit der geographisch-morphologischen Methode zu illustriren. Ref. möchte dies an einem Beispiele zeigen. Verf. hat mit grosser Sorgfalt die Areale der von ihm in ver- schiedene Subsectionen gestellten Arten D. alpina und D. oleoides constatirt, und es hat sich ergeben, dass erstere ein alpines Areale von den Pyrenäen bis in die Balkan-Halbinsel bewohnt, während letztere in einem an jenes anschliessenden Areale im mediterranen Gebiete vorkommt. Verf. hat ferner constatirt, dass überall dort, wo sich die beiden Areale berühren (Nordost- Spanien, Ober-Italien, nordwestlicher Theil der Balkan-Halbinsel), morpho- logische Zwischenglieder existiren. Das spricht dafür, dass wir es hier mit zwei nahe verwandten Arten gleicher Abstammung zu thun haben, welche in Anpassuug an die zwei genannten, in ihren Lebensbedingungen so ver- schiedenen Gebieten entstanden sind. Dies wird zur vollen Gewissheit, wenn man in Betracht zieht, dass das wesentlichste Unterscheidungsmerkmal der beiden Arten darin liegt, dass D. alpina einjährige, D. oleoides mehrjährige, iimmergrüne Blätter hat. Das ist gerade charakteristisch für Arten des erwähnten Ursprunges. Daraus folgt, dass erstens die beiden Arten sich genetisch so nahe stehen, dass sie nicht in verschiedene Subsectionen eingereiht werden dürfen, dass zweitens die Lebensdauer und Consistenz der Blätter, als Anpassungserscheinung jüngsten Datums, hier nicht zur Unterscheidung grösserer Abtheilungen, wie Subsectionen, verwendbar sind. Aehnliche Beispiele liessen sich aus der Abhandlung noch mehrere entnehmen. Ihre Anführung will nicht das Eingangs abgegebene günstige Urtheil über die Arbeit beeinträchtigen; im Gegentheile, es ist die Möglich- keit, aus der Bearbeitung ohneweiters Materiale für phylogenetische Studien zu entnehmen, ein Beweis für die Gründlichkeit derselben. Kerner von Marilaun A. Pflanzenleben. Zweite, gänzlich neu- bearbeitete Auflage. II. Band. Die Geschichte der Pflanzen. Leipzig u. Wien (Bibliographisches Institut). Gr. 5°. 778 S. 1 Karte, 233 Abb. im "Text, 19 Farbentaf. u. 11 Schwarztaf. — 16 Mk. Mit dem Erscheinen des vorliegenden Bandes ist die zweite Auflage des grossartigen Werkes abgeschlossen. Dieselbe theilt die bekannten Vor- züge mit der ersten Auflage, zeigt aber überall die Beachtung neuerer For- schungsergebnisse und die Verwerthung neuerer Beobachtungen des Verf. selbst. Insbesondere der 2. Band weicht in seinem Inhalte ganz wesentlich von dem der ersten Auflage ab, indem in ihm das Capitel über „Die Stämme des Pflanzenreiches* (S. 588—717 der ersten Auflage) ganz ausfiel, wofür ein Ill. Hauptabschnitt unter dem Titel „Die Pflanze und der Mensch“ (S. 659 bis 747) angefügt wurde. Dieser durch zahlreiche neue und prächtige Ab- bildungen illustrirte Abschnitt bringt folgende Capitel: 1. Nutzpflanzen (Industriepflanzen, Vegetabilische Nahrungs- und Genussmittel, Futterpflanzen für die Hausthiere, die als Heilmittel und zu abergläubischen Zwecken ge- brauchten Gewächse). 2. Frische Pflanzen und Pflanzentheile als Schmuck und Zierat. 3. Die Gärten (die Gärten der alten Zeit, die G. des Mittel- alters und der neueren Zeit, die botanischen Gärten und die Gewächshäuser, die ursprüngliche Heimat der Gartengewächse). 4. Die Pflanze als Motiv in der Kunst (Pflanzenornamente auf Teppichen und Kleidern, Kunstblumen, die Pflanzen in der Bildhauerkunst, Blumenmalerei, Abbildungen von Pflanzen 191 in botanischen Werken, Landschaftsmalerei, die Pflanzenwelt in der Dicht- kunst). Wer die Schreibweise des Verfassers kennt, wird schon beurtheilen können, wie anregend dieser Abschnitt, der eine ausserordentlich werthvolle Bereicherung des Buches ist, sein wird. Der Erfolg, den dieses nunmehr in zweiter Auflage vollendete Werk aufzuweisen hatte, steht in der ganzen botanischen Literatur einzig da. Es verdankt diesen Erfolg der Verbindung wissenschaftlichen Ernstes und all- gemein verständlicher, anregender Schreibweise; es hat insbesondere in zwei- facher Hinsicht geradezu reformatorisch gewirkt, indem es einerseits zeigte, dass die Schilderung der Pflanzenwelt vom allgemein biologischen Standpunkte aus die einzige Art der Darstellung ist, welche Verständniss der mannigfachen Formen und Lebensvorgänge vermittelt, indem es anderer- seits zeigte, dass die Illustration kotanischer Werke bei aller wissenschaft- lichen Treue auf Schönheit und künstlerische Anordnung nicht zu verzichten braucht. bnedin. Nemec B. Ueber die Ausbildung der achromatischen Kerntheilungs- figur im vegetativen und Fortpflanzungsgewebe der höheren Pflanzen. (Bot. Centralbl. LXXIV. Bd. Nr. 1. S. 1—4.) 8°. 8 Fig. Raciborski M. Ueber die javanischen Schleimpilze. (Hedwigia. Bd. XXXVII. 1898. Heft 1. 8. 50—55.) 8°. Rehmann A. Neue Hieracien des östlichen Europa. IV. Syste- matisches Verzeichniss sämmtlicher in den drei ersten Serieu beschriebenen Formen. (Verh. d. zool.-botan. Ges. Wien. XLVIII. 18). Schiffner V. Neue Beiträge zur Bryologie Nordböhmens und des Riesengebirges (Forts. u. Schluss). (Sitzungsber. der mat.-naturw. Ver. Lotos in Prag. 1897. Nr. 6. S. 157-155.) 8". Scholz E. Ein neuer Feind der Weymouthskiefer. (Wiener ill. Garten-Ztg. 1898. 1. Heft. S. 2—6.) Gr. S". Schorler B. Ein Beitrag zur Flora des Böhmerwaldes. (Abh. der naturw. Gesellsch. Isis. 1897. Heft 2. S. 71 u. 72.) 8. Neue Standorte für Allosurus erıspus, Asplenium viride (beide am Arber), Scheuchzeria palustris, Rhynchospora alba (beide am gr. Arber-See), Carex limosa, C©. filiformis und Senecio subalpinus. Velenovsky J. Flora Bulgariea. Descriptio et enumeratio syste- matica plantarum vascularium in prineipatu Bulgariae sponte nas- centium. Supplementum I. Prag (Rivna&). 8°. 4048. Seit dem Erscheinen der Velenovsky’schen Flora Bulgarica sind sieben Jahre verstrichen, und es erscheint daher sehr willkommen, wenn der Verf. die seither hinzugekommenen Kenntnisse in diesem Supplementum sammelt. Dasselbe zeigt deutlich, welch’ rege Erforschungsthätigkeit jetzt auf dem Gebiete der Balkanhalbinsel herrscht. Die Anlage des Supplementum ist jener des Hauptwerkes gleich; es bringt eine grosse Anzahl neuer Stand- ortsangaben und Diagnosen neuer Arten oder solcher Arten, die in neuester Zeit an anderen Orten publieirt wurden. Vielfach sind kritische Bemerkungen eingeschaltet. Das Hauptmateriale zu dem Supplementum lieferten ausser der Literatur, Aufsammlungen des Verfassers, den Herren Forel, Reiser, Richter, Slaby, Sapunarov, Jablonowski, Skorpil, Stribrny. Durch dieses Supplementum wird der Werth des Hauptwerkes wesentlich erhöht; der unleugbare Werth desselben liegt darin, dass es eine, wenn auch allgemeine, so doch genaue Orientirung über die Pflanzen Bulgariens ermög- licht und für das Land selbst die Basis für weitere Forschungen abgibt. Der Werth wäre vielleicht erhöht worden, wenn Verf. die Literatur noch etwas umfassender benützt hätte. 192 Wenn Verf. selbst jenes Ziel im Auge gehabt hat, dann kann es ihm kein Mensch verübeln, wenn er sich nieht allzu sehr in’s Detail einliess und insbesondere sich auf den Standpunkt der „grossen Species“ stellte. Dagegen ist es ganz ungerechtfertigt, wenn er den Versuch macht, um jene Art der Abfassung zu motiviren, gegen tieferes Eindringen in den Formenreichthum an Arten überhaupt zu polemisiren. Seine diesbezüglichen Aeusserungen beweisen, dass ihm die Ziele der modernen Systematik in der Artenfrage nicht ganz klar sind. Wenn er sagt (p. XV): „Wozu braucht man 2—3 Racen, kahle, sehr behaarte und wenig behaarte, anzuführen, wenn man in der Diagnose der Art sagen kann: Blätter und Stengel kahl oder mehr minder behaart“, so möge er sich daran erinnern, dass diese Racen nicht vom be- obachtenden Botaniker „gemacht“ werden, sondern in der Natur da sind, und dass ihr Constatiren denn doch im Bereiche wissenschaftlicher Aufgaben stehen kann. Und wenn er weiter sagt: „Und so verbleibt auch die Be- handlung der kleinen Species und Varietäten nur eine geistlose Spielerei der Detaillisten“, wenn er im selben Sinne die monographische Behandlung einzelner Gattungen angreift, so ist er sehr ungerecht, da er nicht zwischen Arbeiten, die in äusseren Merkmalen übereinstimmen, zu unterscheiden weiss. Jeder Botaniker weiss, dass die Beschäftigung mit den kleinsten Formen- kreisen vielfach dilettantische Spielerei ist, er soll aber wissen, dass dieselbe Beschäftigung, ernsthaft betrieben, zu einer sehr beachtenswerthen Vertiefung unseres Wissens führt. Jene Ausführungen des Verf. finden sich in der Einleitung, deren objeetivere Fassung dem Buche zum Vortheile gereicht hätte. Wagner J. Adatok hazank florajahoz. Beitrag zur Kenntniss der Flora Ungarns. (Termeöszetrajzi Füzetek. Vol. XXI. Part. L II. p. 179—192.) 8°. Wettstein, R. v. Leitfaden der Botanik. In’s Bulgarische über- setzt von N. G. Markoff. 8°. 216 p. 2 Taf. Wiesner J. Elemente der wissenschaftlichen Botanik. I. Anatomie und Physiologie der Pflanzen Vierte verbesserte und vermehrte Auflage. Wien (A. Hölder). 8°. 372 S. 159 Holzschn. Wenn ein Lehrbuch, das nicht für Anfänger berechnet ist, sondern Vorkenntnisse voraussetzt, im Laufe von ca. 10 Jahren vier starke Auflagen und Uebersetzungen in die meisten Cultursprachen erlebt, so ist dies an und für sich ein beredtes Zeichen für die Beliebtheit, die dieses Lehrbuch erlangte. Bei dem vorliegenden Buche ist diese Beliebtheit und die dadurch bedingte grosse Verbreitung leicht verständlich; Verf. hat es meisterhaft verstanden, die wichtigsten Lehren der Anatomie und Physiologie der Pflanzen in klarer und übersichtlicher Weise darzustellen. Er hat dadurch das Buch für den- jenigen, der sich in die Disciplin einarbeiten will, ungemein lehrreich gemacht, er hat aber auch den Bedürfnissen des Fachmannes durch ausführliche Noten und Literaturnachweise entsprochen. In diesen Noten hat Verf. auch in jenen Fällen seinen persönlichen Ansichten Ausdruck gegeben, in welchen sie von den herrschend gewordenen Lehren, die im Buche selbst Darstellung fanden, abweichen. An dem bewährten Grundplane etwas zu ändern, lag bei Abfassung der vorliegenden vierten Auflage kein Anlass vor; dagegen finden sich überall neuere Forschungen und deren sicherstehenden Ergebnisse berücksichtigt; auch die Abbildungen des Buches erfuhren neuerdings eine Bereicherung. Zahlbruckner A. Stromatopogon, eine neue Flechtengattung. (Annal. d. naturh. Hofmus. Wien. Bd. XII. Heft 2. S. 99—102.) Great. Nach Verf. Repräsentant eines eigenen Tribus, den er Stromatopogonei nennt, und der sich an die Sphaerophorei Nyl. anreiht. Einzige Art: 5. Daldwini A. Zahlbr. Sandwichs-Insel Mani. — — Plantae novae herbarii Vindobonensis. (A. a. 0. S. 103/104.) Gr. 8 193 Mesosphaerum Karsteni A. Zahlbr., Columbia; leg. Karsten. — Pedilanthus Gritensis A. Zahlbr., Venezuela; leg. Karsten. — Eccremo- carpus Lobbianus A. Zahlbr., Bolivia; leg. Lobb. Zalewski A. Neue Pflanzen aus Polen, Lithauen etc. (Alle. bot. Zeitschr. IV. Jahrg. Nr. 3.) 8°. Diagnose mit Abbildungen von Fragaria vesca L. var. Dybowskiana Zal. (Lithauen, Nowogrödek). — Anhangsweise wird die Nomenclatur der Suceisa infexa (Kluk.) Jundz. = $. australis Wulf. besprochen. Bode G. Untersuchungen über das Chlorophyll. Inaug. Diss. Jena. 2408: 1 Taf. Brand A. Monographie der Gattung Lotus. (Engler’s Botan. Jahrb. XXV. Bd. I. u. I. Heft. S. 166—232.) 8°. Brenner M. Spridda bidrag till Kännedom af Finlands Fieracium- Former. V. Vestnylandska Hieracia. (Acta soc. pro fauna et flora Fenn. XVI. Nr. 1) 8°. 24 p. Dragendorff G. Die Heilpflanzen der verschiedenen Völker und Zeiten. Ihre Anwendung, wesentlichen Bestandtheile u. Geschichte. 1. Liefrg. Stuttgart (F. Enke). 8°. 160 S. — Per Liefg. 4 Mk. Da seit Rosenthal’s Synopsis (1862) ein vollständiges Verzeichniss der Heilpflanzen nicht publieirt wurde, dürfte das mit seinem Anfange hier vorliegende Buch eine Lücke der Literatur ausfüllen; haben sich doch unsere Kenntnisse bezüglich der Heilpflanzen seit 1862 ganz wesentlich geändert. Die Aufführung der Pflanzen erfolgt in systematischer Reihenfolge; der jeder Pflanze gewidmete Abschnitt bringt Synonymie, Vulgärnamen, Heimat, Verwendung, chemische Eigenthümlichkeiten u. dgl. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. — Per Lfrg. 1:50 Mk. Lfrg. 171: Drude 0. Umbelliferae (Forts.). 3 Bog. Text, 75 Einzel- bild. in 10 Fig. Froehner A. Die Gattung Coffea und ihre Arten. (Engler's Botan. Jahrb. XXV. Bd. I. u. II. Heft. S. 233—295.) 8°. Gelert O0. Notes on Arctie Plants. (Botanisk Tidsskr. 21. Bind. 3. Heft. p. 287—318.) 8°. 20 Fig. Oekologische, morphologische und geographische Studien über Entrema arenicola Rich., Braya glabella und Draba-Arten. Girard H. Aide-memoire de botanique generale, Anatomie et Phy- siologie vegetales. Paris (Bailliere et fs.). p. 8°. 358 p. 77 fig. — 3 fr. Goebel K. Ueber Studium und Auffassung der Anpassungserschei- nungen bei Pflanzen. (Beilage zur Allg. Zeitung. München. 1898. Nr. 60). 4°. 7 S. Hieronymus @. Erster Beitrag zur Kenntniss der Siphonogamen- flora der Argentina und der angrenzenden Länder, besonders von Uruguay, Paraguay. Brasilien und Bolivien. (Botan. Jahrb. XXII. Band. 4/5. Heft. S. 672—198.) 8°. Öesterr. botan. Zeitschr. 5. Heft. 1898. 15 194 Hofmann H. Beiträge zur Flora Saxoniea. (Abh. d. naturw. Ges. Isis. 18970 Here 2.8, 95 -103.)2 82 Betrifft insbesondere polymorphe Genera (arex, Rosa, Rubus, Euphra- sta, Mentha, Hieracium. Holmberg ©. R. Elt par nya Zuphrasia-Former. (Botaniska Notiser 018938. "Nr. 2: p.45.) 8% Behandelt: ED, brevipila X gracilis (= difformis Towns.), E. brevi- pila var. gracilior Holmb. Karsten @G. Die Formänderungen von Sceletonema costatum (Grev.) Grun. und ihre Abhängigkeit von äusseren Factoren. (Wissensch. Meeresunters., herausg. von der biolog. Anstalt auf Helgoland. III. Band. Heft 2. S. 7-14.) 4°. 1 Tat. — — Rhodomonas baltıca nov. gen. et spec. (A.a.o. 8. 15/16.) Ar Var. Kny L. Vermögen isolirte Chlorophylikörner im Lichte Sauerstoff auszuscheiden ? (Botanisches Centralbl. Bd. LXXII.) 8%. 14 S. Lauterborn R. Kern- und Zelltheilung bei Ceratium hirundinella. Dissertation. Ludwigshafen (Aug. Lauterborn). Gr. 8°. 30 8. 2 Taf. — 1 Mk. Ludwig F. Die pflanzlichen Variationseurven und die Gauss’sche Wahrscheinlichkeitseurve. (Botan. Öentralbl. Bd. LXXII.) 8°. 268. 2 Tat. Migula W. Synopsis Characearum europaearum. Illustrirte Be- schreibung der Characeen Europas mit Berücksichtigung der übrigen Welttheile. Leipzig (E. Kummer). 8°. 175 S. 133 Abb. 8 Mk. Das vorliegende Buch ist ein Auszug aus der bekannten Bearbeitung der Characeen durch den Verf. in der neuen Auflage der Rabenhorst’schen Kryptogamenflora. Die Publication eines solchen kurzen und wohlfeilen Auszuges wird Vielen sehr willkommen sein, da das Hauptwerk in Folge seines Umfanges und Preises relativ nur geringe Verbreitung besitzt. Das reiche Abbildungsmateriale des Hauptwerkes ist auch in diesem Auszuge aufgenommen, was dessen Benützbarkeit noch erhöhen wird. Jedenfalls das für die Praxis empfehlenswertheste Buch über Characeen. Marshall E. Seottish localities for Euphrasia Foulaensis Towns, (Journ. of. Bot. Vol. XXXVI. No. 424. p. 150) 8°. Müller J. H. H. Forschungen in der Natur. I. „Baeterien und Eumyceeten“ oder „Was sind und woher stammen die Spaltpilze? Berlin (Fischer). Gr. 8°. 48 8. 2 Taf. 1 Taf. 5 Mk. Die wichtigsten Ergebnisse dieses Buches sind: Aus Spermatien von Pilzen züchtet man mit absoluter Sicherheit stets dieselben Spaltpilze. Aus denselben Spermatien züchtet man bei derselben Culturmethode stets dieselbe Bacterienform, bei verschiedenen Methoden aber verschiedene. Unter den aus Spermatien züchtbaren Spaltpilzen finden sich auch pathogene, so liess sich aus den Spermatien von Dothidella Ulmi der Gonococeus der Gonorhoee erzielen! (Also Achtung vor den Ulmen!!) Wie man sieht, wären die Ergebnisse sehr wichtig, wenn sie richtig wären; Ref. sieht keinen Grund ein, an diese Richtigkeit zu glauben. In dieser Ansicht wird er bestärkt durch methodische Lücken, welche die Arbeit aufweist. Warum sollen z. B.nur Spermatien aus Herbar- materiale und aus Glycerinpräparaten Bacterien liefern und nicht frische? 195 Warum wurde die Rückinfeetion mit den Baeterien nicht versucht? ete. Ferner machen einige Angaben des Verf. Verunreinigungen der Culturen höchst wahrscheinlich. (Grosse Verschiedenheit der „Wuchsformen* desselben Ur- sprunges, Entstehung des G@onococeus bei Culturen in Harn-Agar etc.) Parmentier P. L’espece vegetale en classification. (‚Journal de Bot. 11. Ann. No. 24. p. 391—400.) 8°. Rodrigues J. B. Palmae Mattogrossenses novae vel minus cognitae quas collegit deseripsit et iconibus illustravit. Rio de ‚Janeiro (Jardin botanique). 4°. 88 p. 27 Tab. Sachs J. Physiologische Notizen. Herausgegeben und bevorwortet von K. Goebel. Marburg (Elwert). 8°. 187 S. 1 Portr. — 4:50 Mk. Es war ein glücklicher Gedanke, die „Physiologischen Notizen“, die Sachs in den letzten Jahren in der „Flora“ publieirte, gesammelt in Buch- form herauszugeben, da sie in dieser Form besonders geeignet sind, die sich durch sie hindurchziehenden Ideen, welche ihr Verfasser noch in einem grösseren Sammelwerke bearbeiten wollte, zur Geltung zu bringen. Das vorliegende Buch ist für Den, der ein zusammenfassendes Bild des Wirkens Sachs’ erhalten will, von grosser Wichtigkeit. Die physiologischen Notizen sind reich an bedeutenden Gedanken und Gesichtspunkten, sie beweisen neuerlich den Scharfsinn, welchen ihr Verfasser stets bei Behandlung bota- nischer Fragen bekundete, sie sind insbesondere für die Beantwortung aller mit der Formengestaltung im Pflanzenreiche im Zusammenhang stehenden Fragen von grossem Werthe. Zwei störend wirkende Momente, die geringe Beachtung der Forschung Anderer und die stark subjeetive Färbung mancher Abschnitte, dürften wesentlich auf die erschwerenden Umstände zurückzu- führen sein, unter denen Sachs in den letzten Jahren arbeitete. Die Bei- gabe des schönen Porträts des Verf., welches zugleich mit der Biographie im 84. Band der „Flora* erschien, ist ein Act der Pietät, der allen Besitzern des Buches willkommen sein wird. Schorler B. Bereicherungen der Flora Saxonica in den Jahren 2806, und 1897. (A. a. 0. S. 65-7.) 8°. Sehwendener $. Ueber die Formveränderung eines cylindrischen Organes in Folge ungleicher Längenzunahme dreier, ursprünglich longitudinal gestellter Zonen. (Sitzungsber. d. K. preuss. Akademie der Wissensch. 1898. XI.) Gr. 8°. 48. — — Die Gelenkpolster von Phaseolus und Oxalis. (A. a. 0.) GNS Snih Taf: Stephani Fr. Speeies Hepaticarum. (Bull. de l’herb. Boiss. Tom. VI. No. 4. p. 309—324) 8°. Der Beginn eines grossen Unternehmens, da Verf. die gesammten bisher bekannten Hepaticae in aufeinanderfolgenden Artikeln publiciren will. Für jede Species ist eine ausführliche Diagnose, kurze Verbreitungsangabe und Angabe der wichtigsten Synonymie gegeben. Dass eine solche Zusam- menstellung, zumal aus der Hand eines Fachmannes wie der Verf., sehr werthvoll werden wird, ist klar. Dem Ref. erschiene es sehr wünschenswerth, wenn die Verbreitungsangaben weiterhin etwas ausführlicher gehalten würden. Der vorliegende Theil behandelt die Gattung Kiccia. Uline E. B. Eine Monographie der Dioscoreaceen. (Engler’s Botan. : Jahrb. XXV. Bd. I. u. Il. Heft. S. 126—165). 8°. 15* 196 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathem.-naturw. Olasse vom 17. Februar 1898. Das w. M. Hofrath Prof. v. Kerner legt eine Abhandlung von Dr. Hans Hallier in München vor, welche den Titel führt: „Colvolvulaceae a Dr. A. Pospischil anno 1896 in Africa orientali colleetae et in herbario universitatis Vindobonensis conservatae“. K. k. Zoologisch - botanische Gesellschaft in Wien. l. Seetion für Kryptogamenkunde. Sitzung am 21. Dec. 1897. — Herr Prof. Dr. G. R. v. Beck besprach in einem längeren Vortrage die sexuellen Erscheinuugen bei den höheren Pilzen, indem er insbesondere auf den Wechsel der bezüglichen Ansichten hinwies, welcher einerseits durch die Namen De Bary und Brefeld markirt ist, andererseits gerade wieder in neuester Zeit auf Grund der Arbeiten Dangeard’s. Harper’s u. A. sich vorzubereiten scheint. — Herr Dr. A. Zahlbruckner erstattete ein eingehendes Referat über die lichenologische Literatur der jüngsten Zeit. — Herr Dr. 0. v. Keissler demonstrirte schliesslieh interessante Pilze aus Niederösterreich, unter denen Ustilago Luzulae Sacc. (Blindenmarkt) und Olaviceps microcephala (Sausenstein und Blindenmarkt) für das Kronland neu sind. II. Seetion für Botanik. Sitzung am 21. Jänner 1898. — Herr Dr. E. v. Haläcsy hielt einen längeren Vortrag „über grie- chische Verbasca“, dessen Inhalt demnächst publieirt werden soll. — Prof. Dr. ©. Fritsch sprach über Ahinanthus montanus Saut. — Herr J. Dörfler legte eine Serie von zum grossen Theile neuen Pflanzenarten vor, die er im Sommer 1893 in Oentral-Macedonien sammelte, ferner interessantere Arten aus den Vorräthen der Wiener botanischen Tauschanstalt. — Herr C. Ronniger zeigte Abnormi- täten und Pflanzen von bemerkenswerthen Standorten vor, so eine f. apetala von Thlaspi Goesingense Hal., Gentiana Carpathrca W ettst. von einem neuen Standorte in Krain, Linaria alpına f. rosea u. a. m. — Sehliessliceh sprach Herr Dr. ©. v. Keissler über das Auftreten von Viviparie bei Calamogrostis arundınacea Roth. Deutscher naturw. medieinischer Verein „Lotos“ in Prag. I. Monats-Versammlung am 15. März 1898. Prof. Dr. R. v. Wettstein zeigte fünf ganze Exemplare von Welwitschia mirabilis vor, welche er eben aus dem südwestlichen Theile der Kalahari-Wüste durch Vermittlung des bekannten Botanikers Marloth erhalten hatte. Die Exemplare sind mit grosser Sorgfalt gesammelt und in allen ihren Theilen erhalten, zwei derselben gehören zu den grössten, die sich in europäischen Museen befinden; sie werden den Sammlungen des botanischen Institutes der deutschen Universität in Prag einverleibt. 197 II. Botanische Section. Sitzung vom 12. Jänner 1898. — Herr ©. Hoffmeister sprach über den mikrochemischen Nachweis von Rohrzucker in Pflanzenzellen. Derselbe erfolgt mit Hefeinvertin. Hiezu werden Gewebeschnitte 1—2 Stunden in concentrirte Invertin- lösung eingelegt, abgespült und sodann in concentrirte Seignettesalz- Natronlauge-Kupfersulphat-Lösung gebracht. Nach leichtem Erhitzen scheidet sich bei Gegenwart von Saccharose Kupferoxydul aus. Ferner berichtete derselbe über eine neue Gummisorte. die in einer böhmischen Fabrik zur Anwendung kam und sich als von Amyg- dalus spartioides Boiss. herrühreud erwies. Beide Untersuchungen wurden im botanischen Institute der deutschen Technik in Prag ausgeführt. — Prof. Dr. F. Uzapek referirte hierauf über seine Untersuchungen betreffend die Orseille-Gährung (vgl. diese Zeitschr. Nr. 4, S. 143). Sitzung vom 6. Februar 1898. Die Wahl der Funetionäre pro 1898 ergab folgendes Resultat: Vorsitzende: Wettstein und Molisch; Sehriftführer Dr.V. Folgner.— Herr stud. phil.V. Lühne sprach „über das Sporogon von Anthoceros und dessen Homologien mit dem Sorus der Hymenophyllaceen“. Auf Grund eingehender Untersuchungen, welche der Vortr. am botanischen Institute der deutschen Universität durchführte, konnte er zeigen. dass jene Homologien viel grösser sind, als man bisher annahm. Insbesondere zeigte der Vortr., dass in den Nährzellen oder Pseudoelateren der Anthoceroteen Homologa der Sporangienwandzellen der Hymeno- phyllaceen zu sehen sind, dass genetisch die sporenbildende Partie des Anthoceros-Sporogons dem Gentralgewebe desselben und nicht der Wand (Leitgeb) angehört. Herr Insp. Dr. A. Nestler sprach „über die Schleimzellen der Malvaceen“. (Vgl. diese Zeitschr. Nr. 3, 8. 94.) Sitzung vom 8. März 1898. Prof. Dr. R. v. Wettstein hielt einen Vortrag über die Schutzmittel der Blüten geophiler Pflanzen. Er erläuterte an zahlreichen Präparaten und Zeichnungen die mannigfachen Einriehtungen, welche sich an Blütensprossen geophiler Pflanzen finden, zu dem Zwecke, um die Blütenknospen beim Durchbohren des Bodens und der demselben aufliegenden Schichte vor Verletzungen zu bewahren. — Herr P. Fuchs sprach „über den Bau der Rhaphidenzellen in den Geweben dicotyler Pflanzen“. Es gelang ihm nachzuweisen, dass in solchen Zellen sich Plasma-Wandbelege und Kerne finden, und dass daher dieselben als lebend anzusehen sind. Die Botaniker der „Societe americaine des Naturalistes“ haben eine „Society for plant morphology and physiology“ gebildet und zum Präsidenten für 1898 W. G. Farlow erwählt. 198 Eine botanische Gesellschaft hat sich in St. Louis (U. St.) unter dem Namen „Engelmann botanical Club“ gebildet. Präsident derselben wurde W. Trelease. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Dr. Hermann Ross in München (Botanischer Garten) gibt ein Exsiecaten-Werk unter dem Namen „Herbarium Sieulum*“ heraus, zu dem er die Vorbereitungen während seines zehnjährigen Aufenthaltes in Palermo traf. Die Verbindungen des Herausgebers mit allen Sammlern Sieiliens werden die Möglichkeit bieten, Arten herauszugeben, die sonst kaum zu erhalten sind. Jährlich werden 1-2 Centurien zum Preise von je 30 Mk. erscheinen. Ausserdem wird über jede Centurie ein Heft erscheinen, in welehem die in Betracht kommende Literatur, kritische Bemerkungen, Citate von Abbildungen u. dgl. enthalten sein werden. Die erste Genturie des Exsiecaten-Werkes ist eben fertiggestellt worden. Bekanntlich hat etwa vor einem Jahre die königl. botani- sche Gesellschaft in Regensburg den Beschluss gefasst, unter Mitwirkung zahlreicher Botaniker ein Exsiccaten-Werk unter dem Namen „Flora exsiecata Bavarica“ herauszugeben. Der erste Fascikel dieser Sammlung (Nr. 1—75) ist nunmehr ersehienen. An der Herausgabe desselben betheiligten sich 18 Botaniker. Der Faseikel enthält eine ganze Reihe seltener oder sonst bemerkenswerther Arten, so: Nuphar affine Harz und Molinia coerulea (L.) Meh. var. mollis Harz, vom Autor selbst eingesendet; Rubus plicatus Weihe et N. f. rubriflorus Münderl. und R. Idaeus f. inermis Utsch., vom Öriginal- Standorte u.a. m. Die „kritischen Bemerkungen“ zum vorliegenden Fascikel erscheinen demnächst in Druck. Das Herbarium Gaillardot ist zu verkaufen. Dasselbe umfasst 29.130 Arten Phanerogamen aus allen Theilen der Erde und ist insbesondere reich an Pflanzen des Mediterrangebietes. Auskünfte ertheilt: Gallard-Bey, Station du Palais de la Koubbeh, in Cairo. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. H. Molisch ist von seinem Aufenthalte in Java über China, Japan, Honolulu und Nordamerika nach Prag zurückgekehrt. Privat-Docent Dr. J. Behrens wurde zum ausserordentlichen Professor der Botanik an der technischen Hochschule in Karlsruhe ernannt. Dr. Weberbauer hat sich an der Universität Breslau für Botanik hahbilitirt. M. P. A. Genty ist zum Director des botanischen Gartens der Stadt Dijon ernannt worden. 199 Dr. Aladär Richter hat sich für physiologische und syste- matische Pflanzenanatomie an der Universität in Budapest habilitirt. (Bot. Centralbl.) Sir Georg King ist vom Posten eines Superintendent of the Royal Botanie Garden in Caleutta und eines Directors der Oinchonen- Culturen in Bengal zurückgetreten. Zum Präsidenten der „Societe botanique de France“ wurde pro 1598 Franchet gewählt, zu Vice-Präsidenten: Zeiller, Boudier, Clos und Roze. Dr. Z. Kamerling wurde zum Assistenten am botanischen Institute der Universität München ernannt. Dr. Morten Pedersen in Kopenhagen tritt am 1. Mai eine Reise zur Erforschung der Vegetation der Disco-Insel an. Inhalt der Mai-Nummer: Buchenau Fr., Zuzula campestris und verwandte Arten. S. 161. — Fritsch K., Zur Systematik der Gattung Sorbus. II. S. 167. — Richen G., Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein. S. 171. — Freyn J., Zur Flora von Ober-Steiermark. S. 178. — Heldreich Th. v., Ergebnisse einer botanischen Exeursion auf die Cykladen. S. 182. — Cypers V. v., Beiträge zur Flora des Riesengebirges. S. 185. — Literatur-Ueber- sicht. S. 189. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 196. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. $. 198. — Personal-Nachrichten. S. 198. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä& 2 Mark, X—XII und XIV—XXX ä 4 Mark, XXXI—XLI ä 10 Mark. j Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennıgen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. ELITSTITTTILLTTTTTTTTTTTTTTTITIT TI EI TITTEN IT Behufs Tausch und Verkauf erbittet sich bis 31. October (mit Lieferzeit bis Ende November 1898) Offerten in duplo von vorzüglich getrockneten Pflanzen (europäische Lichenes, Hepaticae, Musei fr. und Uryptogamae vascul.), dann Phanerogamen aus Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Russ- land und von der Balkan-Halbinsel +48 Dr. O. Gintl, Prag (Kgl. Weinberge), Nr. 135. BIEFFFFFFFFFFFTFTTFTFTTF FIT PET TI FIT TI TINTE I HN 3959555559757 979 7 7 777 I 7 I 97 99 FF FF FF FI 7 377 77777777 Verlag von Arthur Felix in Leipzig. Allas der offieinellen flanzen. Darstellung und Beschreibung der im Arzneibuche für das Deutsche Reich erwähnten Gewächse. Zweite verbesserte Auflage von Darstellung und Beschreibung sämmtlicher in der Pharmacopoea borussica aufgeführten officinellen &ewächse von Dr. 0. ©. Berg und C. F. Schmidt herausgegeben durch Dr. Arthur Meyer, und Dr. K. Schumann, Professor an der Universität in Professor und Custos am kgl. bot. Marburg, Museum in Berlin. Bis jetzt sind erschienen 21 Lieferungen in gr. 4°., enthaltend Tafel 1—123, colorirt mit der Hand. Das ganze Werk wird in 28 Lieferungen ausgegeben. Preis pro Lieferung 6 Mk. 50 Pf. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Exeursionsllora für Vesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von @. Lorinser verfasst von Der Tea rHEriItseceh; k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen in 8°. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8.—, in Leinwandband M. 9.—. 1858, 1859, 1863 der ‚„Oesterreichischen botanischen Zeitschrift‘ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NB. Dieser Nummer ist beigegeben: Ein Prospect von J. A. Kern’s Verlag (Max Müller) in Breslau. — Tafel VII (Buchenau) wird der nächsten Nummer beigegeben. Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE DOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. _XLVII. Jahrgang, No 6. Wien, Juni 1898. Studien über verstopfte Spaltöffnungen. Von Thorild Wulff, cand. rer. nat. (Lund). Mit Tafel VII. Um den Gasaustausch zu reguliren, haben die Pflanzen be- kanntlich die manniefaltiesten Einrichtungen entwickelt, wodurch die von Bodenbeschaffenheit und Klima verursachten Extreme, welche auf das Gedeihen der Pflanze schädlich einwirken würden. in zweck- mässiger Weise in ihren Wirkungen ausgeglichen werden. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Sehutzeinrichtungen sich in erster Linie auf die Spaltöffnungsapparate beziehen, welche ja die directe Communication der transpiratorischen Innenfläche der Pflanze mit der Aussenwelt herstellen. Verschliessvermögen der Stomata, Ent- wiekelung von Vor- und Hinterhof, äussere und innere Athemhöhle u. s. w. sind hierzu zu rechnen. Während des vorigen Sommers bin ich auf eine Art von stomatären Transpirationsschutz aufmerksam geworden, deren ziem- lich allgemeine Verbreitung und physiologische Bedeutung noch nicht in der botanischen Literatur der Gegenstand einer eingehenderen Untersuchung gewesen sind. Bei Solidago Virgaurea f. maritima und Silene maritima fand ich nämlich die Stomata von einer körnigen, gelblich-weissen Substanz gefüllt oder wenigstens die CGentralspalte zwischen den beiden Schliesszellen vollständig davon überlagert. Da eine ähnliche Erscheinung bisher hauptsächlich nur bei den Coniferen näher bekannt war, und ausserdem nur ganz ver- einzelte Angaben über das Vorkommen von die Spaltöffnungen aus- füllenden Substanzen in der Literatur vorhanden sind, und in den meisten Fällen nur als nebensächliche Beobachtungen gegeben werden, ohne näher in’s Auge gefasst zu werden, so will ich hier, ehe ich zu meinen eigenen Erfahrungen übergehe, zuerst eine historische Zusammenstellung der von früheren Forschern beobachteten Fälle geben, insoweit sie mir bekannt sind. Oesterr. botan. Zeitschr. 6. Heft. 1898. 16 202 Die Untersuchung ist im August und September 1897 ge- macht, und nur auf frisch gesammeltem Materiale. das zum Theil aus dem botanischen Garten zu Lund, zum Theil von den sandigen Küsten bei Engelholm und Skanör in Schonen bezogen wurde. — Ich will hier ganz besonders darauf aufmerksam machen, dass bei Nachuntersuchung über dieseVerstopfungen der Spaltöffnungen immer Rücksicht darauf zu nehmen ist, dass die Erscheinung meiner Er- fahrung gemäß, nach Localität und individuellem Bedürfnisse der Pflanzen variabel sein kann, was auch unten näher besprochen werden soll. Bei der Ausführung dieser Untersuchung wurde ich von Dr. B. Lidforss mit einigen Rathschlägen unterstützt, für die ich ihm hiedurch meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Historisches. Der erste Forscher. welcher eine Zustopfung der Stomata durch Wachs oder Harz beobachtet hat, scheint Link !) (1827) zu sein. Es handelte sich hier um die Spaltöffnungen der Nadeln der europäischen Pinus-Arten. Er schreibt pag. 153: „Eine Merkwür- digkeit der Blätter ist das sonderbare Verhalten der Spaltöffnungen (stomatia). Sie sind nämlich mit einem Häutchen von einer harz- ähnlichen Masse ganz bedeckt, und man muss, um sie als Spalt- öffnungen zu erkennen, erst durch heisses Wasser die Masse schmelzen und auf diese Art entfernen.“ Dann werden einige Angaben von Schleiden über auf den Spaltöffnungen auftretende Substanzen gemacht, welche in dem Streit über die Funetion der Stomata eine Rolle spielten; nament- lich wurden sie von einigen Autoren als Beweise für die drüsige Natur der Schliesszellen aufgefasst. In einer im Jahre 1838 publi- eirten Abhandlung?) schreibt Schleiden, ohne Link zu eitiren: „Nehmen wir z. B. die Coniferen. Hier finde ich Harz auf der Spalt- öffnung; wenn ich dieses durch ätherisches Oel entferne, zeigt sich die Spaltöffnung immer weit klaffend.* — Als eine geistreiche Ouriosität möchte ich hier anführen, wie Schleiden sich die Ent- stehung dieser stomatären Harzbedeckungen denkt: „... finde ich viel tiefer im Parenehym grosse Terpentingänge, und schliesse nun, dass das flüchtige Terpentinöl aus jenen Gängen in Dunstform aus- tritt, den Intercellulärgängen folgend in jene Höhlungen gelangt und von hier sich vermittelst der Spaltöffnungen in die Atmosphäre ver- flüchtigt, wobei es. wie seine Natur es mit sich bringt. eine gewisse Quantität Harz zurücklässt.“ 1) Link, Ueber die Familie Pinus und die europäischen Arten der- selben. Abhandl. d. k. Akad. d. Wissenschaften zu Berlin. 1827. pag. 157 — 191. 2) M.J. Schleiden, Botanische Notizen. 6. Harmlose Bemerkungen über die Natur der Spaltöffnungen. — Wiegmann’s Archiv für Naturgeschichte. IV. Jahrg. Bd. 1. 1838. pag. 58. Wulff, Verstopfte Spaltöffnungen. Taf. VIll Oesterr botan. Zeitschr. 1898. Wulff del BET NREE 203 Bei einer späteren Gelegenheit gibt Schleiden!) eine Quer- schnittfigur des Blattes von Aloö nigricans mit einer unter die Epidermisoberfläche eingesenkten Spaltöffnung, in deren äusserer Athemhöhle sich eine körnige Ausfüllung vorfindet, was S. übrigens nur in der Figurenerklärung beiläufig berührt. („Canal der Spalt- öffnung mit orangefarbenen Harzkörnern erfüllt.“) Ferner hat Zueearini?) (1843) auf eine bläulich-weisse Materie. welche die Spaltöffnungen der Coniferen, mit Ausnahme von Salis- buria und den Tazxineen, bedeckt, aufmerksam gemacht. Im Gegen- satz zu Link behauptet er, gestützt auf die Unlöslichkeit des be- treffenden Körpers durch Weingeist. dass es sich hier nicht um Harzaussonderungen handeln kann. Die erste ausführlichere Besprechung der uns interessirenden Verhältnisse gibt Thomas), und zwar sind es wieder die Coniferen, die hier abgehandelt werden. Nach Thomas sind die Verstopfungen bei Abietineen und Cupressineen am auffälligsten, scheinen dagegen bei Podocarpeen und Taxineen gänzlich zu mangeln. Weiter be- spricht er die chemische Natur der fraglichen Substanz, und kommt nach einer Reihe auch makrochemisch ausgeführter Lösungsversuche mit Aether und Alkohol von verschiedenen Concentrationen zu dem- selben Schlusse wie früher Link. indem er im scharfen Gegensatz zu den Behauptungen Zucearinis gelten macht, dass es sich hier um ein Harz handelt. De Bary*)‘). der in seinen ausgedehnten Studien über Wachs- überzüge, viele Beobachtungen über das Verhalten der epidermalen Wachsdecke zu den Spaltöffnungen gegeben, hat gezeigt, dass diese in den allermeisten Fällen von Wachsüberlagerungen frei sind, und zwar entweder so, dass nur die Oentralspalte [bei Klopstockia ceri- fera*), Panicum turgidum ?), Copernicia cerifera °)|, oder außerdem 1) Schleiden, Grundzüge der wissenschaftl. Botanik. IV. Aufl. 1861. pag. 200 und Fig. 88. 2) J. @. Zuccarini, Beiträge zur Morphologie der Coniferen. Abhandl. der mathem.-physikal. Classe der k. bayerischen Akad. d. Wissenschaften. Bd. III 1843. pag. 788-790. 3) F. Thomas, Zur vergleichenden Anatomie der Coniferen-Laubblätter. (1863.) Pringsh. Jahrb. Bd. IV. 1865—1866. pag. 27--29. 4) De Bary, Ueber Wachsüberzüge der Epidermis. — Bot. Ztg. 1871. Sp. 169—170. Taf. II. Fig. 20 und 22. — Bei Klopstockia ist eine trichter- förmige, äussere Athemhöhle vorhanden, die in einen kegelförmigen Hügel auf der Innenseite der Wachskruste eingekeilt ist. Dieser die Athemhöhle ausfüllende Wachskegel ist aber gerade über der Centralspalte von einem engen, spalten- förmigen Kanal durchbrochen, der senkrecht zur Oberfläche der Kruste verläuft und mit Luft und Pilzfäden gefüllt ist. 5) L.c. Sp. 167. 6) Wiesner, Beobachtungen über die Wachsüberzüge der Epidermis. — Bot. Ztg. 1871. Sp. 769—770 und de Bary, Vergleichende Anatomie der Vege- tationsorgane. 1877. pag. 90 und 92. — Am letzteren Orte findet man Folgen- des über die Wachsdecke des Copernicia-Blattes: „.. der Spalte (Central-) ent- spricht manchmal aber nicht immer eine schmale spaltenförmige Lücke (in der 16* 204 auch die Schliesszellen [Saecharum'), Chamaedorea-Arten?)], oder schliesslich der ganze Spaltöffnungsapparat nebst Nebenzellen von der Wachsdecke nicht überlagert werden [Heliconiw farinosa ?), Strelitzia ovata und Reginae?), Benincasa cerifera*) und Cotyledon orbiculata *)]. Tsehireh’) kommt dazu die hier in Rede stehende Frage zur Discussion aufzunehmen, veranlasst durch seine Versuche über die kuzikuläre Transpirationsminderung, die eine Wachsbedeckung den Pflanzen leistet. Zu diesem Zwecke benutzte er Blätter von Eucalyptus globulus, die zum Theil ihren Reif unbeschädigt be- sassen, zum Theil vom Reif befreit waren. In dieser Weise gelang es ihm, die durch die Wachsbedeekung erzielte Transpirationsver- minderung deutlich nachzuweisen, wie es übrigens schon 1877 Fr. Haberlandt‘) für Rapsblätter gemacht hatte. Bei der Besprechung der Resultate erklärt nun Tscehirch, dass die obigen Experimente voraussichtlich weit schlagendere Beweise geben würden, wenn es zu vermeiden wäre, „dass beim Entfernen des Wachsüberzuges dieser in die Vorhöfe der Spaltöffnungen eindringe, was doch regel- mässig bei vielen Spaltöffnungen geschieht“. Dann erwähnt Tschireh die von Schleiden und Link oben eitirten Beobachtungen über die durch Harzkörnchen verstopften Stomata bei Aloö nigricans und den Ooniferen, welche letztere Tschirch nie beobachtet haben will. In diesen Verstopfungen erblickt der Autor nur von dem epider- malen Ueberzuge losgerissene Wachspartikelehen, die beim Prä- pariren in die äusseren Athemhöhlen künstlich eingetragen wurden. „Ein Vorkommen von Wachs in den Vorhof widerstreitet auch von vornherein der Function der Stomata als Ausführungscanäle zu dienen.“ Ohne jetzt näher auf die Frage einzugehen, die unten aus- führlich besprochen werden soll, will ich nur darauf aufmerksam machen, dass Schleiden auch eine so naheliegende Möglichkeit, wie Tsehirch annimmt, in’s Auge gefasst hat; er sagt näm- lieh”): „Mit der sogenannten dunkeln Materie, die in den Spalten Wachskruste)“. Es scheint demnach, als sollte es hier wenigstens zuweilen zu einer vollständigen Ueberlagerung der Centralspalte kommen. Auf pag. 90 wird von den ganz jungen, unentfalteten Blättern gesagt, dass deren Stomata voll- ständig von Wachs bedeckt sind, „werden jedoch bei der Entfaltung frei.“ 1) De Bary, Ueber die Wachsüberzüge ete. Sp. 151. 2) 1. e. Sp. 173. 3) ]. e. Sp. 147 und Fig. 13, 14. — Bei Strelitzia bildet die Wachs- schichte durch wallartige, ringförmige Ausbildung eine äussere Athemhöhle um die Spaltöffnung herum. a)Nl. e.2Sp: 162. 5) A. Tschirch, Ueber einige Beziehungen des anatomischen Baues der Assimilationsorgane zu Klima und Standort mit specieller Berücksichtigung des Spaltöffnungsapparates. „Linnaea“. Bd. IX. 1881. 6) Fr. Haberlandt, Wissensch.-praktische Untersuchungen auf dem Ge- biete des Pflanzenbaues. 1877. Bd. III. pag. 156. ”) Sehleiden, Grundzüge ete. IV. Aufl. pag. 201. 205 vorkommen soll, ist es aber, wenige Fälle ausgenommen, nichts.“ Wenn Tsehirch sich auf de Bary’s ganz richtige Angaben stützt, dass die Stomata im Allgemeinen frei sind, auch wenn ein Wachs- überzug vorhanden ist, so ist dabei nur zu bemerken, dass de Bary') gar nichts über diese Erscheinung bei den Coniferen sagt. Die Richtigkeit einer Beobachtung, die von so vielen Forschern (vergl. auch unten), und zwar theilweise ganz unabhängig von einander, gemacht worden ist, kann wohl kaum aus den von Tschirch an- geführten Gründen bezweifelt werden. In Bezug auf die chemische Beschaffenheit des von Link und Thomas als Harz, von Zuccarini als Wachs erkannten Ueber- zuges der Voniferen behauptet Tschirch (der ja einige Zeilen vorher den betreffenden Ueberzug nicht gesehen hat!), dass es sich hier um eine Wachsbedeekung händle, ohne doch je welche Thatsachen, die eine solche Angabe berechtigen, zu geben. In einer vorläufigen Mittheilung hat Wilhelm?) die schon mehrfach erwähnte. von ihm selbständig entdeckte Ausfüllung der Coniferen-Spaltöffnungen behandelt. Auf Grund verschiedener Reactionen kommt er zu dem Resultate, dass die Substanz von wachsartiger Natur ist. Wilhelm hat Verstopfungen, deren physio- logische Bedeutung er in stomatären Transpirationsschutz erblickt, bei 8 Abies-, 2 COedrus- und 3 Pinus-Arten, bei Zsuga Douglasıı, Picea excelsa, Larix europaea gefunden, sowie auch unter den Cupressineen hei 4 Juniperus - Species und bei CUhamaecyparıs Lawsoniana, nicht aber bei Taxus. — Gegen Tschirch hebt Wilhelm besonders hervor, dass „die beobachteten Wachsanhäu- fungen in den äusseren Athemhöhlen nicht etwa beim Präpariren hergestellte Kunstproducte sind“. Am Schluss seiner Abhandlung gibt Wilhelm vier sehr instructive Figuren von Abies pectinata. Noch ein Autor. A. Mahlert’), hat dieser Frage seine Auf- merksamkeit gewidmet. Er eitirt Wilhelm als den Entdecker der Coniferen-Verstopfungen. wie es auch G. Haberlandt ‘) tbut. obgleich Wilhelm selbst auf die Priorität Link’s hinweist. Mahlert hat wachsig überlagerte Stomata bei Zazus, Taxodıum, 1) ]. ec. Sp. 138 constatirt er: „In manchen Fällen (Pinus, Agave) ist der Ueberzug in der Umgebung der Stomata selbst stärker als auf den anderen Epidermiszellen“. — In seine Pflanzenanatomie Pag. 37 gibt de Bary freilich eine Figur (Fig. 11) über die Spaltöffnung von Pinus Pinaster, ohne Wachs- überzug oder Verstopfung einzuzeichnen. Die Plasmaschläuche der Parenchym- zellen derselben Figur sind aber so contrahirt, dass die Annahme nahe liegt, dass de Bary Alkoholmaterial benützt hat, wodurch die ausfüllende Wachs- masse bei längerer Einwirkung sich gelöst hat. 2) K. Wilhelm, Ueber eine Eigenthümlichkeit der Spaltöffnungen bei Coniferen. Vorläufige Mittheilung. Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Bd. 1..1883. Pag. 325—330. 3) A. Mahlert, Beiträge zur Kenntniss der Anatomie der Laubblätter der Coniferen mit besonderer Berücksichtigung des Spaltöffnungs - Apparates. Botan. Centralblatt. Bd. XXIV. 1885. Pag. 281. 4) G. Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie. 1896. Pag. 397. 206 Salisburia, Torreya und Sciadopitys nicht gefunden; bei Arau- carien, Dammara und Podocarpus-Arten nur „so schwach, dass es bei oberflächlicher Betrachtung zu fehlen scheint.“ Während seiner Wüstenreise hat Volkens') bei einigen Pflanzen ähnliche Befunde wie die hier in Rede stehenden gemacht. Bei Pityranthus tortuosus und treradiatus (Umbelliferen mit sehr redueirten Blättern) ebenso wie bei Ephedra alate und Alte waren „die Vertiefungen, an deren Grunde die Schliesszellen inserirt sind, mit einer harzartigen Masse pfropfenartig ausgefüllt“ (Pag. 48). — Ferner hat Volkens bei Capparis spinosa (Pag. 48) zefunden, dass die Wachsschicht, „welche das gesammte Blatt überzieht, wie ich mich ausdrücklich überzeugte, gleichmässig auch über die Spalt- öffnungen hinwegging.* Zuletzt hat auch G. Haberlandt’) bei einem javanischen Epiphyt. Dischidia bengalensis, eine hieher gehörige Verstopfungs- einrichtung entdeckt. Es waren dabei die inneren Athemhöhlen „von einer stark lichtbrechenden, harzigen Masse, die sich in Al- kohol löst, völlig ausgefüllt.“ Diese harzige Substanz wurde wahr- scheinlich zur Zeit der Trockenheit von den in die innere Athem- höhle einragenden Nebenzellen secernirt. [Pfetfer °) erwähnt, Mahlert und Wilhelm eitirend, die Coniferen-Verstopfungen und schreibt: „Ein solcher Schluss wird hier und da durch harzartige Massen (an Coniferen-Blättern) her- gestellt und das dadurch erzielte Festhaften von Russtheilchen ist offenbar einer der Gründe, die das Gedeihen der Coniferen in Städten und in der Nähe von Fabriken in hohem Grade beein- trächtigen.“] Bei der späteren Behandlung der speciellen Fragen werde ich (Gelegenheit finden, auf einige der oben eitirten Schriften zurück- zukommen. Methodisches und chemische Eigenschaften der ver- stopfenden Substanz. Da die den Spaltenverschluss herbeiführende Materie aus win- zigen Körnchen besteht, welche auf der Epidermisoberfläche und in den äusseren Athemhöhlen oelagert sind, so ist eine gewisse Sorgfalt beim Präpariren nöthig, um Sicherheit dafür zu haben, dass die Körnchen auf dem zu beobachtenden Öbjecte sich «mn situ befinden, und dass nicht etwa bei der Schnittanfertigung ihre ur- sprüneliche Örientirung gestört worden ist. Am besten empfiehlt es sich, zuerst Flächenschnitte herzustellen und zwar mit einem scharfen Messer, wodurch die mechanische Reibung und Erschüt- !) @. Volkens, Die Flora der Aegyptisch-Arabischen Wüste. 18837. 2029 B200400: 3) Pfeffer, Pflanzenphysiologie I. 2. Auflage. Pag. 172. 207 terung auf ein Minimum beschränkt wird. Bei wechselnder Ein- stellung ist es an solchen Schnitten sehr leicht zu constatiren, ob Überlagerung resp. Verstopfung vorhanden ist oder nicht. Scehwieriger ist es dagegen, die natürliche Lagerung der Wachskörnehen auf radialen Quersehnitten zu studiren, denn diese wird sehr leicht beim Einlegen der zu untersuchenden Pflanzen- theile zwischen die Hollundermarkstücke gestört. Wenn aber eine grössere Anzahl von Schnitten durchmustert werden, so sieht man gewöhnlich leicht, wie sich die Sache im ungestörten Zustande ver- hält, am besten wenn zum Vergleich Flächenschnitte benutzt werden. Handelt es sich um tiefer eingesenkte Spaltöffnungen. so ist darauf zu achten, dass das Messer beim Herstellen von Flächen- schnitten hinreichend tief unter der Oberfläche geführt wird. Wird nämlich solch’ eine verstopfte Athemhöhle z. B. auf der Mitte ihrer Tiefe quer durehsehnitten, so wird das verstopfende Harz gewöhnlich weggerissen, was man an den dünneren Kanten der Schnitte oft zu sehen bekommt, wenn gleichzeitig die unbeschädigten, d. h. unten von den Sehliesszellen begrenzten Athemhöhlen derselben Schnitte deutlich verstopft sind. Sind die Nebenzellen bei zu dünnen Flächenschnitten be- schädigt worden. so dass ihr Turgor aufgehoben wurde, so sieht man oft, wie die Schliesszellen abnorm weit auseinanderrücken. Sind nun etwaige Verstopfungen vorhanden, so sind die Wachs- pfropfen an solchen Sehnitten im Allgemeinen ausgefallen und nieht mehr zu sehen. Es empfiehlt sieh demgemäss, immer die Sehnitte so diek anzufertigen, dass die Epidermis und Spaltöffnungsapparate unbeschädigt bleiben. Noch einige Täuschungen, die leicht zu irrigen Resultaten führen können, mögen hier auch angeführt werden. Nicht selten sieht man in der Oberflächenansicht, wie die Centralspalte und die äussere Athemhöhle von einer körnigen Substanz ausgefüllt sind, die zuweilen gewöhnlichen Wachspfropfen sehr ähnlieh sind, die aber von Lösungsmitteln nieht angegriffen werden und sich mit den unten zu erwähnenden Tinetionsmitteln nicht tingiren lassen. Es sind dies Pilzhyphen, welche in die Spaltöffnung hineingedrungen sind und sich deren Wänden eng anschmiegen. Zuweilen habe ich auch beobachtet, dass die die äussere Athemhöhle begrenzenden Rpidermiszellen durch Seitendruck mit- einander in Berührung kommen, wobei eine Luftblase oberhalb der Centralspalte zurückbleibt und so die Spaltöffnung bei oberflächlicher Betrachtung leicht das Ansehen. verstopft zu sein, bekommt. Wenn die Sehnitte auf dem Öbjeetträger in Wasser oder Glycerin übergeführt werden, muss man darauf Acht geben, dass die Körnchen nicht, wie es zuweilen der Fall ist, ihren ursprüng- lichen Platz verändern. oder zusammengeballt resp. von Strömungen fortgeführt werden. Da die wachsartige Substanz nur schwach von Wasser (von Glyeerin leichter. doch völlig erst nach längerer Zeit) benetzt wird, so kommen oft Luftbläschen, die grössere Strecken 208 bedecken, zum Vorschein, was zwar das Gesichtsfeld dunkler und die stark liehtbrechenden Körner fast schwarz macht, dennoch aber den Vortheil mit sich bringt, dass man sicher darauf rechnen kann, dass die betreffenden Wachspartikelchen nicht von störenden Flüssig- keitsströmungen beeinflusst worden sind. Die Herstellung von Dauerpräparaten ist nur durch Eintragen der Schnitte in Glycerin und Umrandung mit Canadabalsam möglich ; nach einiger Zeit werden doch auch so behandelte Präparate un- brauchbar. Mikrotomtechnik und Einschliessen in Canadabalsam können natürlich schon auf Grund der Löslichkeitsverhältnisse des Waehses (vergl. unten) nicht in Betracht kommen. In den Fällen, wo Transpirationsmessungen erwünscht waren. ist die Stahl’sche Kobaltprobe ') benutzt worden. Bei den meisten Arten, welche verstopfte Spaltöffnungen be- sitzen, ist auch die zwischenliegende Epidermis bereift, resp. dicht mit Wachs bedeckt, und es ergibt sich dann sowohl aus dem mor- phologischen Zusammenhange als aus dem chemischen Verhalten. dass die auf den Schliesszellen und in der äusseren Athemhöhle vorhandene Substanz ihrer Natur nach dem epidermalen Belege ganz analog ist. Nur bei ein paar Arten mit nackter Epidermis (Detula, Myrica efr. unten) finden sich doch Verstopfungen. Was bezüglich der Wachsbedeckungen von de Bary und Wiesner ge- funden ist, gilt also der Hauptsache nach auch für die hier in Rede stehenden Körper. Wie schon oben gezeigt wurde, sind die Ansichten bezüglich der chemischen Beschaffenheit der verstopfenden Substanz einander entgegengesetzt. und die verschiedenen Forscher stützten ihre resp. Behauptungen, Harz oder Wachs, hauptsächlich nur auf die Löslich- keitsverhältnisse in Alkohol und Aether. Es scheint in der Phyto- chemie seit de Bary ’) Gewohnheit zu sein, dass Substanzen wie die hier besprochenen, wenn sie in kaltem Alkohol löslich sind, Harz. wenn sie in absolutem Alkohol unlöslich und erst beim Erwärmen sich allmäblig lösen, Wachs genannt werden. Es scheint mir aber unzweifelhaft, dass man hierbei der physikalischen Öonsistenz des zu lösenden Körpers gar zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Denn es ist ja klar, dass wenn ein und derselbe Körper in der Form einer dichten. harten Kruste oder als mikroskopisch, kaum wahr- nebmbare isolirte Körnchen der Einwirkung eines Lösungsmittels ausgesetzt wird. das Resultat ganz verschieden ausfallen kann. — Uebrigens gibt Karsten) für den Wachsüberzug der Alopstockia drei durch verschiedene Löslichkeit gekennzeichnete isolirbare Körper an (Harz. Wachs und eine Chinoidin -ähnliche Substanz); und !) E. Stahl, Einige Versuche über Transpiration und Assimilation. Bot. Zeitung. 1894. Pag. 118. 2), ] e. Sp. 131—132. ®) Karsten, Vegetationsorgane der Palmen. Pag. 39. Nach de Bary lzeaPag. 169, 209 Wiesner') hat die vegetabilischen Wachsarten als Gemenge von Glyceriden der Stearin-. Palmitin-, Laurin- und Myristinsäure. freien höheren Fettsäuren und harzartigen Körpern erkannt. Da es sich also wohl in den meisten Fällen nicht um einfache Körper handelt, können die Löslichkeitsverhältnisse auch vom chemischen Stand- punkte aus betrachtet keine Aufschlüsse über die Natur der uns jetzt interessirenden Substanzen geben. Darum verziehte ich darauf. eine eingehendere Prüfung der Resultate der oben eitirten Forscher zu geben. und werde hier nur meine eigenen Beobachtungen mit- theilen. (Schiuss folgt.) Luzula campestris und verwandte Arten. Von Franz Buchenau (Bıemen). Mit Tafel VII. Fortsetzung. ?) Luzula crenulata Fr. Buchenau n. sp. Tafel VII, Fig. 13—18. Planta densissime caespitosa, pulviniformis. Folia rigida, subu- lata. canalieulata. Caules folia aequantes, vel saepius superantes. Inflorescentia simplex, capitata, 2- usque 5-fora. Tepala aequilonga, lanceolata, superne angustata, apice erenulata, ınedio tantum pallide castanea. apice et marginibus membranacea. Fruetus perigonio brevior. obtuse obovato-trigonus, superne castaneus, basi pallidior. Distr. geogr. Sumpfige Stellen auf Old-Man-Range, Öentral- Ötago, in 5000 Fuss Höhe, Neuseeland. in Gesellschaft der kleinen Form von L. racemosa Desvaux var. Traversii Fr. B.. März 1394 von Don. Petrie gesammelt; Samen bereits ausgestreut und die meisten Blüten verblichen. Deser. Perennis. densissime caespitosa. pulviniformis. cae- spites convexos, diam. usque 25 em et ultra formans. Radices capillares, diam. O-1—0°15 mm, fuscae, fibrosae. Rhizoma ereetum, breve, multiceps.. Caules erecti, basi foliati; internodium scapi- forme interdum folia aequans, saepius (usque 5 mm) superans, teres. Folia brevia. rigida. subulata, ereeta vel paullo distantia, usque 6 mm longa: vagina clausa. membranacea, rubro-striata, ore ciliata (serius saepe glabra); lamina usque 5 mm longa, usque O°5 mm lata. rigida, linearis, canalieulata, apice obtusa, saepe sphacelata. Inflorescentia terminalis, ereeta. simplex, 2-, 3- (rarius 4-. vel 5-) flora. Bractea infima ereeta, saepe in mucronem frondosum, 1—2 mm longum desinens, ceterae hypsophyllinae. marginibus sublaceris. Flores parvi, 2 mm longi, variegati. Tepala aequi- longa, lanceolata, superne angustata, apice obtusiuscula (rarius acuta), 1) J. Wiesner, Ueber dıe krystallinische Beschaffenheit der geformten Wachsüberzüge pflanzlicher Organe. Bot. Zeitung. 1876. Pag. 225— 236. 2) Vergl. Nr. 5, S. 185. 210 erenulata, omnia in medio basis pallide castanea, apice et margini- bus membranaceo-marginata. Stamina 6, tepalis ca. '/, breviora; filamenta linearia, alba, antheras lineares, flavidas aequantia. Pi- stillum exsertum; ovarium trigono-sphaeroideum; stilus brevis; stigmata longa, ereeta. Fructus 1'’5 mm longus (ergo tepalis brevior), late obovato-trigonus, obtusissimus, nitidus, superne casta- neus, inferne pallidir. Semina............ Nota. Eine ganz ausgezeichnet kissenförmige Pflanze mit borstlich-pfriemenförmigen Blättern und kleinen, die Blattspitzen wenig überragenden Blütenständen; Perigonbl. an der Spitze ge- zähnelt. Erklärung der Abbildungen. Tafel VII, Fig. 13-18. Fig. 13. Ein Rasen der Pflanze in natürlicher Grösse, im Längsschnitt. Die von ihr gebildeten Polster erreichen die Grösse eines Menschenkopfes. .. Fig. 14. Querschnitt durch ein Laubblatt in der Mitte der Blattfläche. Ein Vergleich mit Fig.6 (von L. rhadina) zeigt viele Abweichungen bei Ueberein- stimmung des Grundplanes. Querschnitt fast halbeylindrisch mit schwach rinniger Oberseite. Bastzellgruppen in den Ecken sehr stark entwickelt. Wenige Leitbündel; keine grösseren Luftlücken. Fig. 15. Blüte mit reifer Frucht; am Grunde ein Vorblatt. Fig. 16. Zwei Perigonblätter mit den vor ihnen stehenden Staubblättern, von innen gesehen. Fig. 18. Ein kräftiges Laubblatt von der Seite gesehen, mit aufgeschlitzter Scheide. Die Längsfurchen auf der Lamina glätten sich bei völligem Aufweichen aus. Auf der Scheide schöne braunrothe Längsstreifen. Luzula triandra Fr. Buchenau n. spec. Perennis, dense caespitosa, pulviniformis. Folia rigidiuseula. recta vel subcurvata, 12 usque 25 mm longa, 0°5 usque 0°8 mm lata. Caules foliis paullo breviores. Inflorescentia parva, contracta. plerumque composita sed capituloides. Tepala nigro-castanea. Sta- mina 3. Distr. geogr. Rock and Pillar Mountain Range; 4000 feet; Eastern Otago: New-Zealand; lee. Don. Petrie; Novbr. 1892. Descer. Perennis, dense caespitosa, pulviniformis, paullo eiliata. Radices capillares, fuscae, fibrosae. Rhizoma erectum, breve, multiceps. Caules erecti, rigidi, 1O—20 mm alti, foliis paullo breviores, diam. 0:5—0'8 mm. Folia rigidiuscula, recta. vel sub- curvata, linearia, 12 usque 25 mm longa, 0°5 usque 0°8 mm lata, planiuscula vel subeanalienlata, distinete marginata, ore villosa, cete- rum glahra, apice obtusa. Inflorescentia composita, contracta, capituloides (ca. 6- usque 12-flora), rarius simplex. Bracteae in- fimae 2 (rarius 3) frondosae, plernmque 3 usque 5 (raro 10) mm longae, ceterae hypsophyllinae, albae, apice sublacerae. Flores (in anthesi) 2-5 mm longi. Tepala (in anthesi) aequilonga, lanceolata, acutata, nigro-castanea, marginibus conspieuis pallidis. Stamina DREHEN Pistillum exsertum .... Frucetus.... Semina. 211 Nota 1. Von Luzula pumila Hkr. fil. unterscheidet sich die Pflanze sofort durch die (in der Gattung Luzula so selten vor- kommende!) Dreizahl der Staubbl. und durch die kurzen, fast stets von den Blättern überragten Stengel. — Luzula pumila hat: Culms 1—2inches high, leaves shorter than the eulm, '/,—1 inch. long... (Hkr. fil., Handbook New Zealand Flora.) Nota 2. Es ist zu bedauern, dass Früchte von dieser Pflanze nicht vorliegen. Sie wurde im Beginne der Blütezeit gesammelt. Vorjährige verwitterte Stengel, welche sich in den Rasen finden, beweisen aber mit Sicherheit. dass die Stengel auch zur Frucht- reifezeit kürzer sind als die Blätter. Nota 3. Nach einer für Dr. Fr. Kurtz in Kew angefertigten Skizze liegt im dortigen Herbarium diese Pflanze (und wohl auch die L. mierantha) zwischen der Luzula pumila. — Dieniehtkissenförmig wachsenden australischen Formen gliedere ich (die L. hawaiiensıs eingeschlossen) in folgende Arten und Varietäten: L. longiflora, hawaiiensis, rhadina, leptophylla, Wettsteinii, L. campestris var. crinita, australasica, picta, Bank- siana, bulbosa, Petriana, migrata.') Luzula longijlora Bentham. Lord Howe’s Island. (Monogr. p. 148) Durch ausserordentlich lange breite Laubblätter (bis 30 cm lang und 5 mm breit), durch ähnliche Bracteen des Blütenstandes und sehr grosse (BD mm lange!) Blüten ausgezeichnet. Die Blätter sind weich, dünn, schwach behaart und die Randnerven nicht besonders entwickelt. Der Blütenstand ist stark zusammengesetzt und entweder zusammengezogen oder verästelt. Die Perigonbl. sind linealisch-pfriemlich, lang-zugespitzt, doppelt so lang als die Frucht, blass-kastanienbraun gefärbt, in ihrem unteren Theile aber in Folge der dichtzedrängten Stellung blasser. Die Samen haben unten eine ziemlich grosse gelbliche Carunkel. Die Pflanze ist höchst wahr- scheinlich aus einer Varietät der L. campestris hervorgegangen; da sie aber eine äusserste Form darstellt und (z. T. in Folge ihrer geographischen Isolierung?) durch keine Mittelglieder mit L. cam- pestris verbunden ist, so betrachte ich sie als besondere Art. !) Aus der neueren Literatur führe ich hier an: T. F. Cheeseman! On the Flora of the North Cape Distriet; Transact. and Proceed. of the New Zealand Institute, 1897, XXIX, p. 333 — 385. (Der behandelte Distriet ist die lange äusserste Nord-Halbinsel der Nord- insel, westlich von Auckland.) p. 377. Juncaceae. ‚J. maritimus L. Common in salt marshes throughout the distr. J. effusus L. Common throughout the district. J. planifolius R. Br. Generally distributed. J. bufonius L. Generally distributed. Luzula campestris DC. From Mangonui to Ahipara. (d. i. im Süden der Halbinsel, quer über dieselbe). L. hawaiiensis Fr. B. Hawaiische Inseln. (Monogr. p. 149.) Zweifellos aus L. campestris var. multiflora hervorgegangen, aber durch schmal -lanzettlich - pfriemliche Perigonblätter von 4 mm Länge, sowie durch die stachelspitzige Frucht verschieden. Die Laub- blätter schwanken von 2 bis fast 6 mm Breite, ohne aber ungewöhn- lich entwickelt zu sein. Hillebrand (Flora of the Hawaiian Islands, 1888, p. 448, 449) nennt die Pflanze L. campestris, unterscheidet aber eine var. ß glabrata (Leaves and braets elabrous. Inflorescence more open, the clusters of flowers again umbellately expanding. Perianth pale. Molokai). Die im Berliner Herbarium vorliegenden Originalexemplare sind nun keineswegs wirklich kahl, sondern nur schwächer behaart, eine Verschiedenheit, welche bei vielen Varie- täten von L. campestris vorkommt. Dagegen zeigen die Hillebrand- schen Exemplare (was auch von F. L. Clarke und von Wawra gesammelte bestätigen), dass der Blütenstand an den stärkeren Pflanzen sich in einer ganz eigenthümlichen Weise ausbildet. Die Zweige erster und diejenigen zweiter Ordnung stehen unter grossen spitzen, ja häufig unter rechten Winkeln ab, und da auch die langen spitzen Perigonblätter ausgespreizt sind, so hat der Fruchtstand kräftigerer Exemplare ein gleichsam stacheliges Aussehen. Die Einziehung dieser Form in den Kreis der Luzula campestris halte ich nach alledem (wozu noch ihre geographische Isolirung kommt) für sehr unzweckmässig und nicht der Natur entsprechend. L. rhadina Fr. Buchenau, n. sp. Tafel VII, Fig. 1-6. Caespitosa. Caules erecti, 20 usque 35 cm alti. Folia erecta, strieta, Jinearia, 10 usque 25 cm longa, caulibus parallela; lamina linearis, superne saepe glabra. Inflorescentia terminalis, composita vel decomposita, anthelata. Tepala aequilonga, lanceolata, acutata. Stamina 6, filamentis brevissimis. Semina oblique ovata, fere 1-5 mm longa. basi breviter carunculata. Distr. geogr. Südinsel von Neuseeland: Kurow, Waitaki- River (300 feet). October 1892 leg. Don. Petrie. (Der Waitaki- oder Waitangi-Fluss fliesst auf der Ostseite zwischen Dunedin und der Canterbury-Bai in den Ocean). Deser. Dense caespitosa; caules et folia ereeta. Radices capillares, diam. O°1—0'2 mm, fuscae, fibrosae. Rhizoma ereetum. pluriceps. Caules erecti, graciles, tenues, teretes, in statu sieco suleati, 20 usque35 em alti, diam.0°8— mm. Folia basilaria numerosa (eaulina 1 usque 2 tantum) strieta, parallela, caulibus breviora. 10 usque 25 cm longa, ore et marginibus longe eiliata, superne saepe glabra; lamina linearis (marginibus parallelis) 1 usque 1°6 (raro 2:5) mm lata, sensim angustata, plana vel subcanalieulata, apice obtusa. Infloreseentia terminalis, composita, vel decomposita, eapitifera, anthelata; eapita fere sphaeriea, 5- usque 8-flora, diam. 213 5—8 mm. Bractea infima (rarius 2 infimae) frondescens, inflores- eentiam aequans vel superans, ceterae hypsophyllinae, eiliatae; brac- teae florum et prophylla alba, membranacea. apice sublacera. Flores 3 usque fere 3°5 mm longi. Tepala aequilonga. lanceolata, acutata. medio dorsi castanea vel ferrugines, margine (interna etiam apice) albo-membranacea. Stamina 6, tepalis °/. breviora; filamenta linearia brevia; antherae lineares, "filamentis ea. quintuplo breviores. Stigmata exserta. Fructus perigonio brevior, trigono-sphaericus, superne subconicus, a ‚apice pallide castaneus basi stramineus (vel totus stramineus). Semina fere 15 mm longa, oblique ovata, eastanea, griseo- lan caruneulä basilari parvä, luteolä. Diese Zuzula ist eine höchst auffällige, mit keiner anderen Art zu verweehselnde Pflanze. Charakteristisch ist für sie der schlanke, schmale Aufbau, nach welchem ich auch ihren Namen (von 6@dıvög, schlank, dünn-emporstrebend) gewählt habe. Die Stengel sind schlank und tragen einen mässig verzweigten Blütenstand. Die zahlreichen grundständigen Laubblätter sind (ebenso wie die wenigen stengelständigen) dem Stengel nahezu parallel; sie sind linealisch, von nahe über dem Grunde an bis etwa auf °?/, ihrer Länge gleich- breit und dann ganz allmälich verschmälert, die äusserste Spitze stumpf, jedoch nicht in auffälliger Weise. Der Blütenbau ist der- jenige der grossblütigen Formen von Luzula campestris, jedoch sind die Filamente nur etwa '/, so lang, als die Antheren (0°3 und 1:5 mm). Bekanntlich ist das Längenverhältniss von Filament und Anthere bei diesen Arten sehr schwankend (bald ist das Fila- ment, bald die Anthere etwas länger); doch liegt hier ein äusserster Fall vor, weleher hervorgehoben zu werden verdient. Erklärung der Abbildungen. Tafel VL. Fig. 1. Eine ganze Pflanze. Oft sind 2 oder 3 Stengel in einen Rasen vereinigt; dann ist natürlich auch der Büschel der Laubblätter entsprechend stärker. Fig. 2. Blüte mit unreifer Frucht; am Grunde von zwei Vorblättern umgeben. Fig. 3. Zwei Perigonblätter dieser Blüte mit den Staubblättern, von innen gesehen. Besonders beachtenswerth die sehr kurzen Filamente. Fig. 4. Eine nahezu reife Frucht, glänzend, an der Spitze blass kastanien- braun, am Grunde strohfarben. Fig. 5. Reifer Same, von der Seite gesehen. Kastanienbraun, oben schief grau-bespitzt, unten mit einer kleinen gelblichen Carunkel. Fig. 6. Querschnitt durch ein normal entwickeltes Laubblatt, etwa in der Mitte. Oben grosse wasserhaltige Zellen; in den beiden Ecken Gruppen von Bastzellen, unten kleinzellige, feste Epidermis. Im chlorophyllführenden Mesophyll zahlreiche Leitbündelund zahlreiche unregelmässige Luftlücken, nicht Längscanäle. Luzula Wettsteinii Fr. Buchenau n. sp. Gracilis; stolonifera. Folia anguste - linearia, O0°5 usque 0°8 (raro 1) mm lata, planiuscula. Inflorescentia terminalis, e capi- tibus 2 usque 4 composita, plerumqgue conglobata; bracteae infimae 1 vel 2 frondescentes, inflorescentiam superantes. Flores 2:5 usque 3°5 longi. Tepala subaequilonga, lanceolata, acutata, intense eastanea. 214 Stamina 3 usque 6. Fructus perigonio distinete brevior, trigono- obovatus vel trigono-ovoideus. Semina ca 1’25 mm longa. oblique obovata, castanea, basi brevissime albido-caruneulata. Distr. geogr. Oberes Ülintonthal bis zum See Te Anau, Otago, Südinsel von Neuseeland, 1500—2000 Fuss; Januar 1892 gesammelt von Donald Petrie. Deser. Stolonifera, gracilis, viridis (in statu sieco lutea). Radieces capillares, diam. O’l mm, pallide fuscae, subfibrosae. Rhizoma stolones breves vel longiores (usque 5 em), tenues (diam. usque l mm) emittens. Öaules adscendentes vel erecti, 10 usque 17 (raro 27) cm alti, graciles, teretes (diam. O4 usque 0'8 mm), plerumque medio unifoliati, rarius scapiformes. Folia basilaria et caulina frondosa, 3—5 em longa, anguste linearia, 0:5 usque 03 (raro usque 1) mm lata, planiuscula, indistinete vel distincte marginata; vagina angusta, ore longe eiliata, margines dispersim ciliati, serius saepe glabri; apex obtusus. Inflorescentia terminalis, capitifera, e capitibus 2 usque 4 composita, plerumque conglobata (rarius capitibus 1—2 lateralibus stipitatis); capita 5- usque 8- flora, diam. ea 5 mm. Bractea infima (vel 2 infimae) frondescens, inflorescentiam superans, ceterae hypsophyllinae; bracteae florum et prophylla lanceolata, acutata, floribus breviora, paullulo ciliata. Flores 2°5 usque 3:5 mm lonei. Tepala subaequilonga (vel interna subbreviora), lanceolata, acutata, intense castanea, marginibus pallidioribus angustissimis, vel inconspieuis. Stamina 3 usque 6, tepalis fere '/, brevioribus: filamenta filiformia, alba; antherae lineares, flavidae, filamenta fere aequantes, vel iis breviores. Pistillum .... Fructus perigonio brevior, trigono-ovoideus, vel trigono-obovatus, obtusus, apice ferru- gineus vel pallide castaneus, basi ochraceo-stramineus. Semina ca 125 mm longa, oblique et anguste ovata, castanea, apice griseo- apiculata basi brevissime carunculata. Nota 1. Diese Pflanze steht durch die Ausläuferbildung, die ausserordentliche Schmalheit der Blätter und die Schlankheit der Stengel der L. stenophylla nahe, unterscheidet sich aber im Blüten- baue wesentlich von ihr. Nota 2. Die Blüten dieser Pflanze werden durch eine Milben- krankheit heimgesucht, welche sich äusserlich durch eine Ver- grösserung der Blüte (auf 4 mm und selbst darüber) bemerklich macht. Die Perigonblätter bilden bei einigermassen starker Infeetion ein verklebtes Büschel; Staubblätter und Pistill verkümmern. — Ganz dieselbe Krankheit fand ich bei einer Pflanze von Luz. cam- pestris (var. Petriana??) von den Aucklands-Inseln (Januar 1890 leg. J. Kirk). L. leptophylla Buchenau et Petrie n. sp. Tafel VII, Fig. ”—12. Parva, stolonifera. Caules graciles, scapiformes, 3 usque 6 em alti. Folia fere filiformia, O°2 usque O°4 mm lata, apice obtusa. Inflorescentia simplex, capitata, rarius e capitibus 2 approximatis 215 composita, capituloides. Flores parvi, 1°7 usque 1°S mm longi. triandri. Tepala late-ovata, acuta. Fructus tepala aequans, sphaerieo- obovatus, obtusus. Distr. geogr. Südinsel von Neuseeland: Mount Kyeburn, Eastern Otago, 3500 feet, leg. Don. Petrie. Descriptio. Perennis, stolonifera. Radices capillares, fus- cae, subfibrosae. Rhizoma stoloniferum ; stolones ca. 1 usque 2 em longi, eurvati, diam. 0:5—0°6 mm. Oaules curvato-erecti, 3 usque 5, rarius 6cm alti, scapiformes, teretes, laeves (in statu sieco sub- sulcati), diam. 0°3 usque O°5 mm. Folia (basilaria tantum!) eaule multo breviora, 2 usque 3 cm longa, anguste linearia, 0°2 usque 0:4 mm lata, planiuscala vel (in statu sieco fere semper) convoluta, ore penicillatim-eciliata, margine crassa fere glabra, apice obtusa. Inflorescentia plerumque simplex, capitata, rarius e capitibus 2 conglobatis eomposita; capita hemisphaerica, diam. 3—D5D mm. 4 usque 5-flora. Bractea infima vel hypsophyllina, vel frondescens et inflorescentiam aequans; bracteae florum et prophylla hypsophyllina, membranacea, bası fuscescentia, superne alba. apice sublacera. Flo- res parvi, 1°7 usque 1'8 mm longi. Tepala late ovata, acuta, externa subbreviora, omnia medio nigra, lateribus latis albo-mem- branaceis (basi dilute coloratis).. Stamina 3; filamenta filiformia, alba: antherae lineari-oblongae, filamenta aequantes, albidae. Pistil- Fu 22.);. Fructus tepala aequans, sphaerico-obovatus, nitidus, apice nigro-castaneus, basi stramineus. Semina oblique obovata, ca. 1 mm longa, apice griseo-apiculata, basi carunculä parvä albä instructa. Nota. Dies ist eine der auffallendsten Zuzula-Formen, eine sehr zarte Pflanze mit bogigen Ausläufern, schlanken dünnen, nur am Grunde beblätterten Stengeln, beinahe fadenförmigen Blättern und dreimännigen Blüten ; die Perigonblätter sind breit-eiförmig, spitz und die äusseren wenig kürzer als die inneren. Wegen der stumpfen Blattspitze und der Anwesenheit einer kleinen Samen-Oarunkel muss sie in die Nähe der L. campestris gestellt werden. Erklärung der Abbildungen. Tafel VII, Fig. 7—12. Fig. 7. Eine normal entwickelte Pflanze in natürlicher Grösse. Die Stengel meist (wie hier dargestellt) bogig aufsteigend, seltener mehr parallel. Fig. 8. Eine Blüte mit reifer Frucht. Fig. 9. Frucht aus Fig. 8. Fig. 10. Staubblatt aus derselben Blüte. Fig. 11. Zwei Perigonblätter mit dem vor dem äusseren Blatte stehenden Staubblatte. Fig. 12. Reifer Samen; schief eiförmig, oben kurz bespitzt, blass kastanien- braun, oben grau gefärbt, unten mit kleiner weisser Carunkel. L. campestris DC. var. crinita Hkr. fil. (L. erinita Hkr. fill.) — Monogr., p. 151. Eine durch kräftige Blattbildung und starke (besonders in der Nähe des Blütenstandes bemerklich hervortretende) Bewimperung der Blattränder gekennzeichnete Form. Blütenstand meist zusammen- 216 gedrängt, seltener (wie z. B. die linke Figur von J. D. Hooker, flora antaretica, 1847, IL, Tab. 48, zeigt) mit deutlich gestielten Seitenköpfen. Blüten dunkel gefärbt. Samen mit einer kleinen gelblichen Carunkel. Die Form kann nieht als Art beibehalten werden, da die Stärke der Behaarung und die Breite der Blätter sehr unstiehhaltige Merkmale sind. Die Pflanzen, welche die deutsche Expedition (October 1874 bis März 1575). und welche J. Kirk 1890 auf den Aucklands-Inseln sammelten, variiren in verschiedenen Rich- tungen. Uebrigens stimmen auch die Hooker’schen Exemplare von den Aucklands wieder nicht ganz mit denen von den Macquarries (im SSW von Neuseeland) überein; bei jenen sind die Perigonblätter breit-lanzettlich, 2 mm lang, in der Mitte sehr dunkel, an den Seiten blasser kastanienbraun; diese haben 3 mm lange, schmal-lanzettliche und fast eleichmässig dunkel-kastanienbraune Perigonblätter. L. campestris DC. var. australasica Fr. B. (L. australasica Steudel [1855]; L. Oldfieldiw Hkr. fil. [1860]). — Monogr. p. 154. Eine Form, welche unmöglich weiterhin als Art betrachtet werden kann! Zusammengedrängter Blütenstand, verdickte Blatt- ränder und bunte (unten bräunlich gefärbte, oben mehr oder weniger rein weisse) Perigonblätter sind charakteristisch für die Steudel- d’Urville’sche und die Hooker’sche Originalpflanze, der sich aber zahlreiche Variationen anschliessen. Die Merkmale, welche ins- gesammt eine Varietät gut charakterisieren, verdienen eine nähere Betrachtung. Die „cartilagineous margins“ der Laubblätter finden sich bei allen Formen von L. campestris, variiren aber bei allen Varietäten sehr. In trockenen Klimaten (oder an trockenen Standorten?) bilden sie sich stärker aus als in feuchten. Sie werden gebildet von den bei fast allen flachblätterigen Juncaceen im äussersten Blattrande liegenden Bastbündeln. (Vergl. die Abbildungen auf Taf. II meiner Monographie, sowie meinen Aufsatz: Ueber die Randhaare [Wiınpern] von Zuzula, in Abh. Nat. Ver. Brem.,') 1886, IX., p. 293—299, 319.) Merkwürdig ist dabei, dass sie bei Juncus marginatus Rostkovius, welchem sie den Namen gegeben haben (sowie bei dem nahe ver- wandten J. leptocaulis Torrey et Gray und dem noch nieht ganz sicher festgestellten J. Buchenaui Svedelius) nicht wirklich am Rande liegen, sondern nahe demselben auf der Oberseite des Blattes (bald diehter am Rande, bald ferner) verlaufen. Die stärkere oder geringere Ausbildung dieser Bastbündel kann in der Gruppe der L. campestris unmöglich zur Artabgrenzung benutzt werden. Der gedrängte Blütenstand ist ein gutes Merkmal der var. australasica; doch findet sich ab und zu ein gestielter Seitenkopf. Ich muss bei dieser Gelegenheit dringend vor der weiteren miss- !) In dem Holzschnitt auf p. 295 ist dasselbe leider recht wenig befrie- digend wiedergegeben. 217 bräuchlichen Verwendung der Bezeichnung „var. rongesta“ warnen, weil dadurch nur Verwirrung erzeugt wird. Die var. congesta (Thuillier) Fr. Buchenau ist eine ganz bestimmte, den Heiden und Mooren Mitteleuropas eigenthümliche Form (Monogr. p. 162). Der zusammengedrängte Blütenstand ist aber ausserdem clıarakteristisch für die chilenische var. tristachya Fr. B., für die japanische capıtata Miquel, für die neuseeländische Banksiana, sowie oft vorhanden bei der var. erınita und zuweilen bei var. sudetica. Die eigenthümliche bunte Färbung der Perigonbl findet sich auch ähnlich bei der var. migrata; doch kommen alle Mittelstufen vor. Zuerst ist der Mittelnerv der äusseren Perigonbl. bis zur Spitze hin gefärbt, dann auch derjenige der inneren Perigonbl., und dann breitet sieh die Färbung mehr und mehr nach den Seiten aus. An der Steudel’schen Originalpflanze sind die inneren Perigonblätter bemerklich länger als die äusseren (um etwa den dritten Theil). Da Stendel sie subaeguwalia nennt. so empfehle ieh diesen Punkt be- sonderer weiterer Beachtung. L. campestris DC. var. picta Hkr. fil. (L. pieta Lesson et A. Richard). — Monogr. p. 146, Neuseeland. Mit Beziehung auf diese Form ist es mir ebenso gegangen, wie J. D. Hooker, welcher sie 1353 in der Flora antaretica als besondere Art betrachtet, 1864 dagegen sie (Handbook of the New Zealand Flora) als Varietät zu L. campestris zieht. In ihren aus- geprägten Formen ist sie wahrhaft ausgezeichnet. Eine zarte, oft schlaffe Pflanze mit schmalen (nur 2—3 mm breiten) Laubblättern, einem zusammengesetzten oder doppelt-zusammengesetzten Blüten- stande mit runden, ziemlich armblütigen Köpfen; Blüten über 3 mm lang, mit linealisch-lanzettlichen pfriemlichen Perigonblättern, welche die kurzen blassen Früchte gleichsam stachelig überragen; Perigon- blätter mit einem tief kastanienbraunen Mittelstreifen, welcher völlig scharf gegen die schneeweissen Seitenflächen abgesetzt ist. Wäre die Pflanze geographisch isolirt und hätte Zeit gehabt, sich typisch unter Ausstossung der Mittelformen auszubilden, so würde Niemand einen Augenblick daran zweifeln, dass sie als besondere Art zu betrachten ist. Aber dies ist nicht der Fall. Die Mittelformen zwischen ihr und den Varietäten australasica und migrata überwiegen ganz ungemein. Von wirklich typischen Formen sind mir nur bekannt: 1. die Dumont- D’Urville’sche beim Astrolabe- Hafen gesammelte Originalpflanze ; 2. die von Hooker gesammelte, von Kew aus vertheilte, auffallend kleine Pflanze; 3. Exemplare vom Thomas-River, Nord-Insel, ge- sammelt von T. ©. Cheeseman; 4. niedrige Pflanzen von Oohampo, Auckland, gesammelt 1895 von Dr. Häusler (herb. Schinz et propr.). Diese nähern sich (abgesehen von der Färbung der Perigonblätter) wieder auffallend den blassblütigen Pflanzen von Hunter’s Island und Tasmania, welche ich bei der var. bulbosa erwähnen werde. Die Färbung der Perigonblätter durchläuft alle Stufen von der schärfsten Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1898. al 218 Begrenzung des braunen Mittelstreifens an (bei echter var. pieta) durch Abtönung der Seitenflächen bis zu gleichmässiger Ausbreitung der Färbung über den grössten Theil der Fläche. Die Standorte der var. pieta sind, nach dem zwischen den Wurzeln der Exemplare von Oohampo befindlichen Detritus zu schliessen. moosige Wälder. L. campestris DC. var. Banksiana Fr. B. (L. Banksiana E. M. L. picta Less. et Richard var. Banksiana Fr. B. olim); Monogr. p. 149. Neuseeland. Im Bau des Perigons der var. pieta ganz gleichend (die Perigonbl. aber 4 mm lang, also noch grösser!), dagegen der Blüten- stand dieht zusammengezogen und die Laubbildung ungemein kräftig (Blätter oft so lang als der kräftige Stengel, bis 7 mm breit). Eine seltene Pflanze. Ich kenne nur eine wirklich typische Pflanze, die von Banks auf Neuseeland gesammelt wurde, und von der das Meyer’sche Originalexemplar im Wiener Herbarium aufbewahrt wird. Ihm kommt eine auf der Ostküste von Otago (Südinsel) von Don. Petrie eingelegte Pflanze sehr nahe (sie hataber eine kleine Samencarunkel). Vielkleinere. nicht ganz 3 mm lange Blüten hat bereits eine von Raoul 1843 auf der Banks-Halbinsel (Südinsel, Mitte der Ostküste) gesammelte Pflanze des Pariser Museums: sie weicht aber durch mikroskopische Zähnchen an den äusseren Perigonbl. und beinahe stachelspitzige innere Perigonblätter von den anderen Formen ab. Eine Mittelform nach Z. australasica hin sammelte Herr Don. Petrie im Januar 1889 auf dem Berge Ruapehu in Scoria (Nordinsel). Nota. Hierher dürfte nach den 5—6‘ breiten Blättern und den langen, in der Mitte braunen, die Frucht bedeutend überragenden Perigonblättern wohl auch die Luzula subelavata Colenso (Monogr. p. 148, Nota 2) gehören, von weleher ich noch kein Exemplar erlangen konnte. L. campestris DC. var. bulbosa Fr. B. Monoger. p. 165. Pflanzen von Neuholland und Tasmania. Dass die zwiebelige Veraickung am Grunde des Stengels und der grundständigen Laubblätter nieht zur Arttrennung genügt, hat sich mir immer mehr bestätigt. Sie ist offenbar eine Folge der scharf ausgeprägten Jahreszeiten von Neuholland, namentlich des trockenen Sommers. und findet sich (wie ich bereits in der Monogr. hervorhob) auch an einer von Ebel in Montenegro gesammelten Pflanze. Bei den australischen Pflanzen ist sie verbunden mit schmalen Laubblättern, zartem Wuchs, kleinen runden Köpfen und meist blasserer Blütenfärbung. Die (übrigens nur an wenigen Herbariumsexemplaren entwickelten) Samen besitzen eine grosse Carunkel. Eine von Kew aus vertheilte Gunn’sche Pflanze von Tasmania und eine Wilson’sche Pflanze vom Barwon River, Victoria, besitzen an allen Blatträndern starken Wollfilz, haben aber sonst mit der var. crinita nichts gemein. 219 Einige der australischen Pflanzen zeigen keine Zwiebelbildung, schlaffen, fast stets niedrigen Wuchs und blasse (oft geradezu weisse) Blüten, so z. B. eine Stewart’sche Pflanze aus Tasmania, welche Ferd. v. Müller mit der Bezeichnung ZLuzula pallescens Wahlenberg verbreitet hat. Diese Pflanzen machen direct den Eindruck, als wären sie verkümmerte Schattenformen oder Formen übermässig feuchter Stellen. Der europäischen var. pallescens Wahlenberg. mit ihren schlanken zarten Stengeln, ihren Perigonblättern, welche die Frucht wie Stachelspitzen überragen, und von denen die äusseren länger sind als die inneren, ihrer kleinen Samenearunkel entsprechen sie nicht. Ich halte daher den Gebrauch dieser Varietätsbezeich- nung für sie nicht für zweckmässig, möchte aber auch von einer neuen Benennung absehen, bis feststeht, ob die Pflanzen wirklich nur Schattenformen sind oder nicht. Zu diesen zwiebellosen blassblütigen Pflanzen mit grosser Carunkel gehört auch eine von E. D. Atkinson auf Hunter's Island gesammelte Pflanze, welche Ferd. v. Müller mir im November 1894 mittheilte. Die Stengel sind nur 8—10 em hoch; sie tragen weuige runde, blasse Köpfe, welche wegen der gefärbten Mittelfelder (der Perigonblätter röthlich oder bräunlich angehaucht sind. Die Pflanze erinnert sehr an die oben erwähnte Stewart'sche Pflanze von Tasmania. deren Blüten aber ganz gelblich-weiss sind. Hunter’s Island ist eine der Fidji-Inseln, von denen bis jetzt (vergl. See- man’s grosse illustrirte Flora derselben) überhaupt keine Juncacee bekannt war. L. campestris DC. var. Petriana Fr. B. Neu-Seeland:; Aucklands-Inseln. Planta caespitosa, medioeris, plerumque ca. 10, raro usque 20 et 25 cm alta. Folia ca. 1°5 usque 2. raro 3 mm lata, mediocriter ciliata. Infloreseentia composita, capite uno alterove stipitato, rarius contracta. Bracteae et prophylla fuscescentia usque nivea, plus mi- nusve lacerata. Tepala ca. 2:2 usque 2°5, raro 28 mın longa, lanceolata, acutata, fructum superantia, intense castanea, interdum anguste albo-marginata. Caruncula seminis parva. Nota. Unter diesem Namen vereinige ich mässig starke, rasig wachsende Pflanzen, mit sehr dunkelkastanienbraunen, nicht oder nur sehr schmal beränderten lanzettlichen, zugespitzten Perigon- blättern, welche die Frucht überragen. Die Blätter sind schmal, 1°5 bis 2, selten 3 mm breit, die Behaarung meistens schwach. Der Blütenstand hat an kräftigeren Exemplaren gestielte seitliche Köpfe, an schwächeren ist er zusammengedrängt. Die Samencarunkel ist klein. Aus dieser Varietät ist wohl die Z. pumila Hkr. fil. hervorgegangen. Vielleicht sind hierher am naturgemässesten die schwächer behaarten Formen von den Aucklands-Inseln zu rechnen. Mir liegt ein von J. Kirk dort gesammeltes Exemplar vor, welches aber 17% 220 durch Milbenfrass erkrankt ist. Die Blüten sind enorm vergrössert, 4-5, ja selbst 6 mm lang; die Perigonbl. sind miteinander verklebt, die Staubbl. und das Pistill aber missgebildet oder ganz verkrüppelt. (Vergl. oben bei L. Wettsteimii, pag. 214.) Es reiht sich hieran ein Exemplar vom Mount Kosziusko, New-South-Wales, leg. W. Bauerlen, bei welchem die Frucht länger ist als das Perigon, und welches sich dadurch der euro- päischen var. sudetica annähert. Die wirkliche sudefica scheint aber auf den australischen Bergen nicht vorzukommen. L. campestris DC. var. migrata Fr. B. Neuholland, Tasmania, Neuseeland. Laxe vel densius caespitosa. Caules ereeti, validi, 15 usque 25 (rarius 10 usque 35) alti. Folia plus minusve ciliata, valida, 3 usque 5. rarius 2 usque 7 mm lata. Inflorescentia decomposita, eapitibus lateralibus stipitatis. Capita sphaerica, diam. 6 usque 8 (rarius 5 usque 10) mm, multiflora. Flores 2:5 usque 3 mm longi. Tepala lanceolata, acutata, castanea usque pallida, semper membranaceo- marginata. Caruneula basilaris seminis parva. , Nota. Diese Varietät steht der europäischen var. multiflora Celakovsky nahe. Wie diese rasig. von kräftigem Wuchs, mit mittelbreiten, stärker oder schwächer behaarten Laubblättern, zu- sammengesetztem oder doppelt-zusammengesetztem blütenstande, mit gestielten. nahezu kugeligen reichblütigen Köpfen. Perigonblätter von dunkelkastanienbraun bis blass, stets mit weisshäutigen Rändern. Samen aber mit kleiner Carunkel. Diese Form scheint mir diejenige zu sein. welche aus der alten Welt nach Australien eingewandert ist und dort ausserordent- lich stark variirt hat. Noch heute finden sich Mittelformen zu den varr. erinita, pieta, australasica und Petriana. Beispielsweise hat eine Pflanze vom Mount Sedgwick auf Tasmania die stärksten rand- ständigen Bastbündel, welche ich bis jetzt überhaupt bei einer Luzula beobachtet habe. Sie haben im aufgeweichten Zustande einen Durchmesser von '/, mm! (Diese starken Bastbündel wurden früher als besonders charakteristisch für var. australasica angesehen.) Von der europäisch-asiatischen var. multiflora unterscheidet sich die var. migrata durch die kleine Samenecarunkel und die völlig verschiedenen Variationsrichtungen, in denen sie sich bewegt. (Fortsetzung folgt.) Salices hybridae. Von Dr. Eustach Woloszezak (Lemberg). Salix cepusiensis (5. bicolor X Kitaibeliana) Juli breves vel paulum longiores in pedunculo 2—4foliato eoötanei, plus minusve laxiflori: bracteolae eirca 4 mm, lg. oblongo-lanceolatae, saepis- sime acutiusculae, rarius obtusae, semper emarginatae, apice 221 nigrieantes, dorso parce longe pilosae; glandulae tori truncatae interdum duae connatae; germina conica apicem versus plus minusve eontracta, pedicellis glandulam tori semper superantibus insidentia, laxius tomentosa, tomento jJam sub anthesi basi evanescente: stylis mediocribus sub stigmatibus fissis, stigmatibus partitis sat longis. Folia adulta oblonga, media (maxima) 5 em lg, 2 cm lata vel in aliis speciminibus (var. lanceolata) lanceolata 6 em le, 2 cm lata, supra medium latissima. leviter serrata, subtus vix glauces- eentia, utrinque laerigata, breviter acuminata vel acuta, infima obtusa. Frutieulus adscendens ad 0°5 m altus. Tatra, in vallibus „Miynica“ ad cataractum sic dietum „Schleierfall“, Hlinsko et Niewcerka (ibidem var. lanceolata). Unterscheidet sich von 8. bicolor Ehrh. durch locker-blütigere Kätzchen, lockerere, an der Basis der Fruchtknoten frühzeitig schwindende Behaarung, etwas kürzere Griffel, durch die nicht ganz allmälige Verschmälerung der Fruchtknoten in dieselben, ausgerandete Bracteolen, durch die im oberen Drittel am breitesten erscheinenden, an der Basis mehr verlängert keilförmigen Blätter und deren unter etwas spitzerem Winkel von der Mittelrippe abzweigenden, mehr gegen die Blattspitze sich wendenden Secundarnerven; von 8. Kitar- beliana Willd. durch die Behaarung der Fruchtknoten, das schwächere Sichabheben der Fruchtknotenspitze vom Griffel, die an der Spitze sechwärzlichen und hier mehr verschmälerten Bracteolen, die deutlich kurz zugespitzten oder spitzen Blätter und etwas abweichende Nervatur. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass jene, welche 8. bicolor S. phylicifolia nennen (aber schon deshalb mit Unrecht, da Linne S. bicolor, wenn er sie unterschieden, als eine mit S. arbuscula verwandtere Weide in seinen Species plantarum gewiss nicht zwischen S. pentandra und SS. vittelına aufgeführt hätte), dagegen statt S. Kitaibeliana Willd. S. retusa gebrauchend, meinen Bastard S. phylicıfolia X retusa nennen wollten, einen weiteren Beweis dafür liefern würden, wie unpraktisch die blosse Zusammenstellung der Namen der Stammeltern zur Bezeichnung eines Bastardes sei. Setzen wir den Fall, dass der erste, der dies bei meinem Bastarde abweichend von mir thäte, seinen Namen als Autor hinter seine derartige Benennung setzen, dagegen die von mir gebrauchten Namen nicht einmal unter die Synonymen verweisen würde, falls es eben die Natur seiner Publication mit sich brächte. Unter welcher Be- nennung, unter welchem Autornamen soll jemand später die ursprüng- liche Beschreibung suchen, falls das Nachlesen derselben etwa bei Auffindung eines neuen ähnlichen Bastardes nothwendig wird, da ja bei der Multiplieation der verwandten Dinge auch das früher weniger Hervorgehobene eine grössere Wichtigkeit erhält? Unserem Bastarde ist der Bastard S. arbuscula X retusa, den ich, falls er noch keinen einfachen Namen haben sollte, S. assimilis nennen möchte, sehr ähnlich; 8. assimilis unter- scheidet sich aber von ihm durch etwas kürzere Fruchtknotenstiele, kürzere, an der Spitze nieht schwärzliche und hier weniger ver- 222 schmälerte Bracteolen, vorzüglich aber durch die vom Griffel sich viel deutlicher abhebende Fruchtkotenspitze. welche Unterschiede dadurch bedingt werden, dass S. arbuscula kurze Fruchtknotenstiele, kürzere nicht allmälig (wie bei S. bicolor in den Griffel verschmälerte Fruchtknoten und kürzere hohlkehlige Bracteolen besitzt. Die Unter- schiede, welehe zwischen 8. Kitaibeliana und $S. retusa bestehen, spielen beim Vergleiche der beiden Bastarde eine geringe Rolle, insofern es sich nicht um die langblätterige Form der $. bicolor handelt. Ich füge hier noch hinzu, dass 8. Kitarbeliana sich nicht bloss durch längere Blätter (sie können sogar bis 4mal so lang als breit sein) von 5. retusa unterscheide, weil erstere viel häufiger mit kürzeren Blättern vorkommt; der Unterschied zwischen beiden liegt vielmehr hierin, dass die Blätter der 8. Kitaibeliana spitzlich oder spitz und nur sehr selten (hin und wieder die untersten) aus- serandet erscheinen, dass ihre Kätzchen reichblütiger und ihre Fruchtknotenstieleauch bei Exemplaren höherer Lagen selbst mehrmal länger als die Torusdrüse sein können. Salix Andreae (S. incana X silesiaca). Folia adulta lineari- lanceolata. quinquies longiora quam latiora, basin et apicem versus aequali modo sensim contracta acuminataque, medio latissima (media maxima 2 em It), remote undulato-crenulata, supra obsceure viridia, glabrescentia, subtus indumento cano laxo vestita, nervo medio graciliori ab apice ad basim sensim incrassato, nervis secundariis 13—16 flexuosis inter sese minus parallelis et a sese sat remotis; folia novella castaneo-rubicunda; stipulae semicordatae acuminatae; gemmae obtusae sicut et ramuli pubescentes. Silesia austriaca prope Ustron, ad ripam Vistulae leg. Andreas Kotula. Die Eltern des Bastardes sind verhältnissmässig leicht fest- zustellen. Die 5. incana verräth sich hier sofort durch die Natur der Behaarung; auch kann man hier nicht in Zweifel sein, dass bei der Entstehung dieses Bastardes eine Salix aus der Gruppe der kugosae mitbetheiligt war. Da alle Bastarde aus S. incana und den Rugosae mit Ausnahme der 8. grandifolia X incana auf der Unterseite der Blätter dicht behaart sind, unser Bastard aber eine spärlichere Behaarung zeigt, so ist es klar, dass als die zweite mit- betheiligte Weide nur S. selesiaca betrachtet werden kann, da S. grandifolia in den Karpathen fehlt. $. Andreae unterscheidet sich von 8. intermedia Host. (5. grandifolia X incana) vorzüglich dadurch, dass bei ihr die grösste Blattbreite immer in der Mitte liegt, dass ihre Blätter beidenendig gleichmässig und gleich stark sich verschmälern, dass ihre Mittelrippe schwächer ist und sich viel allmäliger gegen die Basis verdickt und die Secundarnerven weiter von einander abstehen und mehr geschlängelt erscheinen. In der Blüte muss der Unterschied bei S. Andreae liegen in der grösseren Lockerheit der Kätzchen, in der auffallenderen Länge der Frucht- knotenstiele und der schwachen Behaarung der Fruchtknoten. Ich nenne den Bastard nach dem verstorbenen k. k. Teschener Notar, Andreas K otula, einem ausgezeichneten Coleopterologen und 223 mit Weidenbastarden gut vertrauten Botaniker, dem Vater des Pro- fessors Bolesl. Kotula. Salix Khekii (5. grandifolia X helwetica). Juli Q eylindriei, 1—3 em Ig, eirca 1 cm It, in peduneulis 3—4 foliatis coötanei, densiflori, breviter pedunenulati; bracteolae lingulatae, acutiuseulae, seminigrae, medium germinis vix attingentes, pilis longis in utraque pagina vestitae; glandulae tori lineares, truncatae, pedicello paulum breviores; germina cylindrico-conica. basi obtusiuscula, lana alba dense vestita, pedunculis L’5 mm longis insidentia, styli illis S. helveticae breviores. Folia novella sat dense sericeo-argentea, supra parcius villosa, viridiuscula; folia matura breviter petiolata subtus in costa et in nervis secundariis densius, ceterum laxius tomentosa, supra ob tomentum evanescens viridiora; inferiora ellyptica. superiora oblonga, ter fere longiora quam latiora (7:25), vixsupra mediumlatissima, minutissime remote denticulata, apice brevissime acuminata vel acuta, basi obtusiuscula vel breviter cuneata, nervis secundariis 20—21 in pagina inferiori in margine sub tomento delitescentibus, parallelis, sat approximatis. Stipulae semiovatae, acuminatae; gemmae ovatae, turgidae, obtusius- eulae sieut et ramnli pubescentes. Tyrolia, Pustaria, Ahrn, in paseuis alpinis vallis Trippach ad St. Johann, 1900—2200 m, s. m. solo granitico, legit G. Treffer. Von 8. helvetica unterscheidet sich der Bastard dadurch, dass der Griffel der 8. helvetica so lang ist, wie der Fruchtknotenstiel des Bastardes; dagegen der des Bastardes so lang wie der Frucht- knotenstiel der 8. helvetica, wodurch die Fruchtknoten beider sammt Stiel und Griffel gleich lang werden; beim Bastarde ist die Torus- drüse kaum so lang als der Fruchtknotenstiel, bei $. helwetica reicht dieselbe über die Basis des Fruchtknotens; ebenso erreichen beim Bastarde die Bracteolen kaum die Basis. bei 8. helvetica gehen sie selbst über die Mitte des Fruchtknotens und sind sie schmäler. Die jungen Blätter des Bastardes sind etwas weniger dicht behaart als bei 8. helvetica, bei ausgewachsenen Blättern lockert sich die Behaarung noch mehr, die Oberseite wird deutlicher grün, auf der Unterseite heben sich die Mittelrippe und zum Theil auch die Secundarnerven wegen der schwächeren Behaarung der Unterseite deutlicher hervor, was bei S. helvetica nicht der Fall ist. Von 5. grandifolia unterscheidet sich der Bastard durch längere Griffel, kürzere Fruchknotenstiele, schwächere Zuspitzung der Fruchtknoten und die stärkere an S. helvetica erinnernde Behaarung. Ich benenne die Weide im Einverständnisse mit Herrn G. Treffer nach Herrn Apotheker Eugen Khek, der mir mehrere Weiden zur Ueberprüfung sandte. Unter diesen Weiden befand sich ein weiterer, von Herrn J. Murr ober der Zirler Klamm in Tirol gefundener, als 8. aurita X purpurea bezeichneter Bastard, der in der Blattform von $. dichroa Döll kaum verschieden ist, der aber der Öombination S. superpurpurea x auria entspricht. Er steht näher der S. purpurea durch die 224 äusserst schwache, an 5. aurita erinnernde Behaarung der im Trocknen leichter sich etwas schwärzlich verfärbenden Blätter und die kaum wahrnehmbare Vertiefung der Nervatur auf der Oberseite derselben. Ich nenne den Bastard nach dem Entdecker 8. Murrii. Ich füge hier hinzu, dass ich an einem Strauche von S. pur- purea am Rande des Teiches in Olszanica bei Stadt Jaworöu in Galizien einzelne Zweige fand, deren alle Blätter in der Form ganz ähnlich denen des Bastardes sahen, während andere Zweige ganz normale Blätter besassen. Ein ähnliches Verhältniss fand ich bei 5. Caprea auf den Miodoboryer Kalkhügeln an der galiziseh-russischen Grenze. Hier hatten die meisten Zweige des Baumes normale Blätter, dagegen waren alle Blätter eines Astes beidendig gleichmässig stark verschmälert und besassen dieselben bei einer Länge von 7’5 em eine Breite von 2 em, während sie sonst nichts auffallendes an sich zeigten. Lemberg, am 10. April 1898. Zur Flora von Ober-Steiermark. Von J. Freyn (Prag). (Fortsetzung). !) Anemone baldensis L. Reiting. In Felsspalten an der Aus- zweigung des Bechelgrabens zwischen Grieskog! und Gösseck, 2080 m. kanunculus parnassifolius L. Reiting: Im feuchten Gruss des Gössecks nur an einer einzigen Stelle; in 2180 m eine apetale, aber reichlich fruchtende Form. — Dieser Fund ist höchst bemer- kenswerth. Einmal ist das Vorkommen dieser Urgebirgspflanze auf Kalk merkwürdig und dann war dieser Fund so weit im Osten am allerwenigsten zu gewärtigen. R. parnassifolius fehlt sowohl in Salzburg, Ober- und Unter-Oesterreich und Krain, sowie überhaupt weiter östlich; seine nächsten Standorte befinden sich an der tirol kärntnerischen Grenze um volle zwei Längengrade westlicher und etwa °®/, Grade südlicher. Der steierische Standort ist also der nördliehste und östlichste bisher bekannt gewordene dieser Art. Er ist östlicher als die westlichen Grenzpunkte des Verbreitungsgebietes von R. erenatus W. K., dieser ostkarpathischen Pflanze, welche merkwürdigerweise gar nicht weit vom Reiting ihre Westgrenze erreicht. R. alpestris L. Auf schattigen Felsen an der Mündung des Griesgrabens in den Johnsbach unterhalb Johnsbach, 650 m. Am 17. August vereinzelt noch in Blüte! R. aconitifolius L. (der echte mit abstehender Behaarung der Blütenstiele und breitelliptischen Blattabsehnitten). Im Felsengeröll am Fusse des Hochzinödls beim Gamsbrunnen. 1600 m. 1) Vgl. Nr. 5, 8. 178. 225 I. acris L. Reiting: Fette Alpentriften des Grieskogls, an der Schneide des Bechelgrabens gesellig, 1900 m. Ganz typische, sowohl grosse, als auch kleine Exemplare. Caltha alpestris S. N. K.. Beck Fl. v. Nied.-Oest. 394. Am Gamsbrunnen mit Ran. aconitifolius, 1600 m. Aconitum Napellus L. B typicum Beck (Staubfäden wollhaarig). Ueberall zwischen Latschen von der Koderalm bis zum Ennseck und Sulzkaarhund, 1300—2000 m. Arabis intermedia Freyn in Oest. Bot. Zeitschr. XXXIX (1889), p. 133 (non Brügger; von Letzterem daher in A. F'rreynci umgetauft) = A. arenosa Beck fl. Nied.-Oest., wenigstens zum Theile. Hochthor: im Gefelse des Rosskaars am Ausklange des Pflanzenlebens, 1800 m. Sısymbrium strictissimum L. & typieum Beck. Freyenstein: Ränder der Nadel- und Mischwälder zwischen Schloss Freyenstein und dem unteren Tollinggraben ; Thonschiefer, 615 m. Draba austriaca Crantz (= D. stellata Jacg. teste Beck). Reiting: Felsige Stellen des Grieskogls, 2080—2140 m. Petrocallis pyrenaica R. Br. Reiting: Verbreitet auf den höchsten steinigen Stellen vom Grieskogl bis auf den Gipfel des Gössecks, 1900-—2200 m. Thlaspi alpinum Jacq. Gesäuse: Auf einer vom Gstatterstein herabreichenden Muhre unterhalb Gstatterboden, unfern der Strasse, bei nur 560 m Seehöhe. Hochthor: Im Felsengeröll des Teller- sack einzeln, 1750 m, und im Rosskaar am Ausklange des Pfianzen- lebens. 1850 m. Reiting: Felsige Triften des Grieskogls, 2100 m. Heliunthemum glabrım A. Kern. Hochthor: Ueberall auf grasigen und offenen steinigen Stellen zwischen Krummholz. vom Gamsbrunnen (1600 m) bis zum Ennseck (1630 m), Tellersack (1700 m) und in’s Rosskaar (1850 m); am 18. August in Blüten- fülle und eine Zierde des Pfianzenwuchses bildend. Reiting: Steil- trift des Grieskogls gegen die Breitschlucht noch bei 1900 ın. Polygala comosa Schrank «& typica Beck. Steiniger Gipfel der Friesing-Wand bei Freyenstein, 1060 m. Eine sehr breit- blättrige Form. Dianthus plumarius L., Koch. Neilreich. Beck. Röthlich blühend mit voriger. Silene Antelopum Vest (S. Cucubalus y latifolia Rehb.). Kraubat: Auf Serpentin und Öhromeisenstein im Wintergraben, 750 m. Der Standort findet sich in der Thalsohle an der Ausmündung eines Stollens gegenüber dem grossen Erzbruche und ist kühl und ‚etwas nass. S. alpestris Jacqg. Johnsbach-Thal: Ueberall auf Felsen und im Gerölle, vom Griesgraben bis zur Mündung des Baches in die Mur, 600—650 m. Sagina Linnaei Presl 8 macrocarpa Beck. Sehr üppig und vielblütig an offenen Stellen zwischen Krummholz am Tamisch- bachthurm, 1950 m. 226 Moehringia polygonoides MK. ß ciliata Beck. Johnsbach- Thal: Im Gerölle des Griesgrabens, unmittelbar an der Strasse, 650 m. Cerastium glaciale Gaud., Gremli flore de la Suisse, p. 143 (= (. uniflorum Murith). Reiting: Felsige Stellen im obersten Bechelgraben zwischen Grieskogl und Gösseck, mit Anemone bal- densis und Valeriana celtıca, 2080 m. (Forksebinng RIED Beiträge zur Flora des Riesengebirges und seiner Vorlagen. Von V. v. Cypers (Harta). (Fortsetzung.!) Ohenopodium polyspermum 1. Am Gartenzaun, auf Schutt- plätzen und am Damm in Harta. Ch. vulvaria L. Auf wüsten Plätzen in Arnau massenhaft, um Hohenelbe, wie es scheint, fehlend. Rumex sanguineus L. In Harta, als Gartenflüchtling. R. aquatieus L. Vom Mädelsteg bis nach Harta auf Sehotter der Elbe und längs der Ufer verbreitet. Polygonum mite Schrk. Lichte, feuchte Waldstellen bei März- dorf bei ca. 500 m. Daphne mezereum L. Um Hohenelbe, Harta, Pelsdorf ver- breitet. Thesium alpinum L. Nächst der Elbe in der Weissbach bei Harta, 430 m. L Campanula rapunculoides L.v. parviflora Gelak. Auf trockenen Felslehnen am Elbehang in Pelsdorf. C. latifolia L. Fuchsberg und Weissbach bei Harta. _ Hieracium stoloniflorum W. et K. f. microcephala Oelak. Waldrand in Luisenthal bei Niederhof, 720 m. A. praealtum (Vill.) K. v. obseurum (Reichb. ampl.) und f. radio- caule Tausch am Eisenbahndamm in Harta; v. collinum (Goehn.) Eisenbahndamm in Harta, Elbedamm in Fuchsberg und Nieder- hohenelbe. H. sudeticum Fr. subsp. Fritzei (F. Schz.) Weisse Wiese (C. Hoffmann). H. bohemicum Fr. Schüsselbauden (Herb. Kablik). H. silvaticum Lamk. v. alpestre Uechtr. Abhang des Ziegen- rückens (1200 m); v. Knafii Celak. Bahngrube in Harta. H. prenamthoides Vill. v. dentatum Tausch. Weisswassergrund, 860 m. H. auriculaeforme Fr. (H. auricula X pelosella),. Am Piner bei Langenau. 1) Vel. Nr. 5, S. 185. 27 10) Mulgedium alpinum Cass. Noch in der Weissbach bei Harta bei 450 m. Prenanthes purpurea L. Piner bei Langenau, Elbehang in Pelsdorf. H Hypochaeris radicata L. v. integrifolia Celak. Weisswasser- grund. ü Bidens tripartitus L. v. pumilus Rth. Auf nassem Schotter in der Bahngrube in Harta. Gnaphalium norvegieum Gunn. v. Hoppeanum (K.) Weisswasser- grund, 840 m. Petasites officinalis Mneh. v. fallax Uechtr. Neben der typi- schen Pflanze im Raubbach bei Hohenelbe, Fuchsberg, Weissbach und im Hutgarten bei Harta, bei Stepanitz. P. Kablikianus Tausch. Im Schotter und an den Ufern der Elbe in Fuchsberg und in der Weissbach bei Harta; v. glabratus m. Blätter in der Jugend fast kahl, nur der Stiel und hie und da die Nerven schwach spinnwebig behaart. fast lederartig fest, Zähne des Blattrandes schwach verdickt, knorpelig. Die Sommerblätter konnte ich leider nicht beobachten, da der einzige in der Weissbach auf- sefundene Stock durch das Hochwasser mit Gerölle verschüttet wurde. P. intercedens Matouschek (0. b. Z., 1896, p. 281) = P. Kabli- kianus X officinalis. Ein Stock zwischen den Eltern in der Weiss- bach bei Harta, dieht am Elbeufer. Das gefundene Exemplar war eine Pflanze mit Zwitterblüten. Das kräftige Rhizom ist aussen roth, zeigt beim Zerschneiden weniger klebrigen Milchsaft als bei jenem von P. offieinalis und hat nur kleine Höhlungen. Der 15—26 em hohe Blütenschaft, wie auch die Schuppenblätter sind röthlich über- laufen; letztere am Rande schwach gekräuselt, mit dichten Glieder- haaren und wenigen Drüsenhaaren besetzt. Die Zahl der Blüten- körbehen beträgt 23— 34, jene der einzelnen Blüten im Körbehen schwankt zwischen 25 und 39. Die Blätter (Sommerblätter gesam- melt im Juni) sind derber als bei P. offieimalis, mehr zugespitzt, einzelne beinahe dreieckig, die Bezahnung ist ungleich, bald nur zweierlei Zähne mit weiteren Buchten, bald schärfere Zähne mit engeren Buchten von dreierlei Grösse aufweisend. In der Behaarung mit P. Kablikianus vollständig übereinstimmend, in der Jugend jedoch mit stärkerem weissen Filz auf der Unterseite bedeckt. Der unmittelbar am Elbeufer gelegene Standort hat durch das letzte Hochwasser nur wenig gelitten, indem er nur verschwemmt und mit Sand bedeckt wurde, so dass ich hoffe, im laufenden Jahre die Pflanze weiter beobachten und Interessenten davon mittheilen zu können. Einen zweiten Bastard der gleichen Stammpflanzen. den ich zu Ehren des um die Erkenntniss des P. Kablikianus in erster Reihe verdienten Tausch Petasites Tauschi nennen will, steht dem P. offieinalis näher als dem P. Kablikianus, im Gegensatze zu P. intercedens, welcher unzweifelhaft dem P. Kablikianus näher steht (Ich kann mich hier den Nomeneclaturregeln der Beamten des Berliner botanischen Gartens, Bastarde zwischen zwei Arten 228 nur mit dem Namen der Eltern zu bezeichnen und nur einen Bastard zwischen zwei Arten aufzustellen, nicht anschliessen; wer die zwei hier behandelten Pflanzen betrachtet, wird auf den ersten Blick erkennen. dass er es mit zwei ganz verschiedenen Pflanzen zu thun hat.) Das einzige beobachtete Exemplar, u. zw. ebenfalls mit Zwitter- blüten, fand ieh mitten im Elbebett unterhalb der zur Fuchsberger Fabrik (bei Harta) führenden Brücke. Auf einem etwas flussauf- wärts oberhalb der Fahrikswehre gelegenen Schotterbank fand sich P. Kablikianus ın Menge, am Ufer an der Bergseite P. officinalis Mnch. v. fallax Uechtr.. so dass genügend Gelegenheit zur Bastar- dirung zwischen beiden Arten gegeben ist. Sind durch das letzte Hochwasser auch beide Loecalitäten zerstört worden, so werden sich doch beide Pflanzen gewiss bald wieder ansiedeln, und hoffe ich auch dann hier oder an anderen passenden Localitäten, wo beide neben einander vorkommen, den Bastard wieder aufzufinden. Die noch nicht voll entwickelten Schäfte sind 15—30 cm hoch und tragen 28—56 Blütenkörbchen, die im Durchschnitt 30 Blüten ent- halten. Der röthliche Schaft. sowie die rothen Schuppenblätter, ersterer jedoch dichter, sind mit einem Filz von Gliederhaaren bekleidet, Drüsenhaare finden sich sowohl auf ersteren als auch an den schwach gerollten Rändern der letzteren, jedoch nur sehr zerstreut. Die Blätter sind in der Jugend mit dichtem weissen Filze an der Unterseite bedeckt, die Sommerblätter beinahe voll- ständig kahl. Letztere sind weniger derb als bei P. officinalis, etwas gefaltet. Die Blattstiele sind schwach hohl. Die Bezahnung ist kräftiger als bei P. offieinalis; die Zähne zeigen dreierlei Grösse und wechseln meist in dem Verhältniss 1. 3, 3, 3, 2. 3, 3, 3, 1. Der Ausschnitt des Blattgrundes ist weniger entwickelt wie bei . offi- cinalis und reicht nicht bis zur dritten Verzweieung des untersten Blattnerves. Die Spitze des Blattes ist mehr serundet, als dies bei P. Kablikianus gewöhnlich der Fall ist. Die Länge der Blumen- krone und Corollenzipfel beträgt ca. 8°6 mm, die Farbe der letzteren ist blass rosa. Die Narbe ist bis zu '/, in zwei schmal-ovale Hälften getheilt. Das Rhizom ist roth. am Blattansatz mit kleiner Höhlung versehen (Fortsetzung folgt.) Literatur-Uebersicht '). April 1898. Burgerstein A., Beiträge zur Kenntniss der Holzstruetur der Poma- ceen. a der k. Akademie der Wissensch. Wien. Bd. CVII. Abth. 1. S. 8—22.) 8°. Ueber die de es dieser Abhandlung vergl. Nr. 4, S. 150. !) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung 'thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 229 Heimerl A., Einiges aus dem Leben unserer Waldbäume. Vortrag. (Wiener ill. Garten-Zeitung 1898. Nr. 3. S. 95—110.) 8°. 2 Abb. Jack Jos. B.,. Lebermoose Tirols. (Verh. d. k. k. zool. bot. Gesellsch. Wien. XLVII. Bd. 3. Heft. S. 173—191.) 8°. Bearbeitung einer grösseren Sammlung, welche Fr. Stolz, stud. philos. an der Innsbrucker Universität, der mit grossem Eifer und Erfolg im Inter- esse der botanischen Landesdurchforschung thätig ist, anlegte. Murr J., Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. X. (Deutsche bot. Monatsschr. XVI. Jahrg. 4. Heft. S. 61—66.) 8°. Als neu beschrieben werden Ranunculus montanus X Breyninus, Silene acaulis var. elongata, Potentilla Hellwegeri, Viburnum Lantana var. mespilifolium, Adenostyles crassifolia var. grossidentata, Buphthal- mum salicifolium var. velutinum, Senecio vulgaris var. distantiflora, Cirsium lanceolatum var. australe, Campanula glomerata X spicata. — Ausserdem zahlreiche Fundortsangaben. Sündermann F., Neue Primelformen. (Alle. bot. Zeitschr. IV. Jahrg. Nr. 4. S. 53—55.) 8°. Bespricht: P. latifolia X Auricula = P. Widmeriana Sünderm. und P. minima X viscosa. Von letzterer werden folgende Formen behandelt: a) Forsteri Stein (Gschnitzthal), b) Steinii Obrist (Kirchdach), c) Kellereri Widm. (Vennathal), d) Bileckii Sünderm. (Rosenjoch), e) pseudo- Forsteri Sünderm. (Rosenjoch). Torges E., Zur Gattung Calamagrostris Adans. (Mitth. d. thür. bot. Ver. N. F. XI. Heft. S. 78.) 8°. Behandelt; 1. ©. litorea Schrad. — 2. ©. villosa (Chaix). Varietäten: hypacrathera Torg., hypathera Torg., mutica Torg., subgeniculata Torg., (u. a. werden als Fundorte erwähnt: Tirol. Laas, lg. Tappeiner, Lap- pach, lg. Treffer, Mt. Cristallo, lg. Bornmüller), brachytricha Torg. (Tirol, Laaser Thal, Ig. Tappeiner, Kals und Brixen, lg. Haussknecht). — 3. (©. varia (Schrad.). var. inclusa Gieshübel bei Wien, lg. Czay. — 4. Ö. arundinacea X epigeios. — 5. CO. arundinacea X lanceolata. — 6. O.epi- geros X litorea Tirol, Telfs, lg. Prahl; Bozen lg. Prahl; Judicarien lg. Boni; Gardasee, lg. Prechtl. — 7. (©. epigeios X varıa. Eine Form supervarıia X epigeios am Ritten bei Bozen, \g. Hausmann. Wagner J.. Adatok Hazank flörajähoz. (Beiträge zur Kenntniss der Flora Ungarns). (Termeszetrajzi füzetek. Vol. XXI. p. 179—192.) 8°. Mittheilungen über 4 für Ungarn neue Pflanzen (Rosa alpinoides Desegl., subinermis Bess., nummulifolia Vuk., Puccinia crueiferarum Bud.) und über zahlreiche neue Standorte seltenerer Pflanzen. Ascherson P. und Graebner P., Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 6. Lfg. Leipzig (W. Engelmann). 8°. .—XI., S. 401 bis 415, 1—64. 8°. Jedes Heft dieses grundlegenden Werkes muss allgemein mit Freude begrüsst werden Mit dem vorliegenden Hefte ist insoferne ein bedeutungs- voller Moment im Erscheinen des Werkes markirt, als mit demselben der erste Band zum Abschlusse kommt; das Heft enthält in Folge dessen Vorrede und Register. Es bringt überdies den Beginn des zweiten Bandes, und zwar den Anfang der Bearbeitung der Gramineen mit den Coleantheae, Oryzeae, Phalarideae, Andropogoneae, Maydeae, Zoisieae. Wer die Unsumme von Wissen und Arbeit überblickt, die in dem abgeschlossenen ersten Bande widerlegt ist, muss aufrichtig hoffen, dass es den Verfassern möglich sei, das Werk in gleicher Weise ohne Unterbrechung fortzuführen. 230 Belajeff W., Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Phanerogamen und den Cryptogamen im Lichte der neuesten Forschungen. (Biolog. Centralbl. XVII. Bd. Nr. 6. S. 209 bis 218.) 8°. Fine allgemein verständlich gehaltene Uebersicht der einschlägigen That- sachen und Fragen. Bokorny Th., Lehrbuch der Botanik für Realschulen und Gymnasien in Hinblick auf ministerielle Vorschriften. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 226 S. 170 Abb. M. 240. Ein den Lehrplänen der Mittelschulen des Deutschen Reiches angepasstes Buch, das in Folge seiner klaren Disposition und seines Inhaltes auch sonst als erster Leitfaden wird gut verwendet werden können. Einen besonderen Schmuck des Buches bilden die zahlreichen, aus den „Natürlichen Pflanzen- familien“ entnommenen Abbildungen. Bolzon J., Supplemento generale al „Catalogo delle piante vascolari del Veneto“ di VisianieSaccardo (Atti delR. Instituto Veneto di seienze, lett. ed arti. Tom. IX. Ser. VII. 1897/98 p. 431 bis 509.) 8°. Kurze tabellarische Flora des nordöstlichsten Theiles von Oberitalien mit ausreichender Benützung der neueren Literatur, umfassend 2890 Arten. Bornmüller J., Ueber Plantago Griffithii Deesn. und P. gentianoides Sm. (Mitth. d. thür. bot. Ver. N. F. XI. Heft. S. 65—68.) 8°. Buchenau F. Einige Nomenelaturfragen von speciellem und all- gemeinem Interesse. (Engler’s Bot. Jahrb. XXIV. Bd. V. Heft. S. 648668.) 8°. Behandelt in der dem Verfasser eigenen gründlichen Weise folgende Nomenelaturfragen: 1. Luzula nemorosa E. M. oder L. angustifolia Garcke? — 2. Die Wirkungen des amerikanischen Prineips: Once a synonym, always a synonym. — 3. Juncus trinervis Liebm. nicht J. ebracteatus E. M. — 4. Luzula.. — 5. Die Gattungsnamen auf oides oder odes. — 6. Species collectiva und Subspeeies. — 7. Centaurium, Centauroides, Erythraea, Cicendia. Camus E. G.. Statistique ou catalogue des plantes hybhrides spon- tandes de la flore Europdenne. (Journal de hot. 12. ann. Nr. 6. p. 91-96.) 8°. Beginn einer Publication, die für systematische Arbeiten ein sehr werth- volles Hilfsmittel werden kann. Verfasser beabsichtigt, eine Zusammenstellung aller bisher bekannt gewordenen wildwachsenden Bastarde der europ. Flora zu publieiren, mit Angabe von Namen, Synonymie, Literatur und Vorkommen. Der vorliegende Theil behandelt die Gattung Kanunculus. Diels L. Die Epharmose der Vegetationsorgane bei Ahus $. Geron- togeae Engl. (Engler’s Bot. Jahrb. XXIV. Bd. 5. Heft. S. 569 bis 647.) 8°. 1 Taf. Eine sehr gründliche und beachtenswerthe systematisch-biologische Studie über die Vegetationsorgane der genannten Artengruppe, welche einen klaren Einblick in die Variabilität eines Typus in Anpassung an äussere Factoren gibt, Dragendorff @., Die Heilpflanzen der verschiedenen Völker und Zeiten. Ihre Anwendung. wesentlichen Bestandtheile und Geschichte. Lfg. 2—4. Stuttgart (Enke). 8°. e. 161—640. Mit den vorliegenden Lieferungen ist weitaus der grösste Theil des werth- vollen, schon in Nr. 5 dieser Zeitschrift gewürdigten Werkes erschienen. Leider sollte der Autor den Abschluss nicht mehr erleben, da er am 7. April 231 verschied. Umso erfreulicher ist die in Lieferung 4 gebrachte Mittheilung des Verlegers, dass hiedurch eine Verzögerung im Erscheinen des Schlussheftes nicht eintreten wird. Engler A., Die natürlichen Pflanzenfamilien. 172. Liefg. Leipzig (W. Engelmann). 8°. S. 145—192. 110. Einzelbild. — M. 1:50. Inhalt: Hennings P., Hymenomycetineae (Forts.). Haussknecht Ö., Symbolae ad floram graecam. Aufzählung der im Sommer 1885 in Griechenland gesammelten Pflanzen. (Mitth. des thür. bot. Ver. N. F. XI. Heft. S. 30—65). 8°. Diese Fortsetzung der für die Flora von Griechenland so wichtigen Arbeit bringt u. A. die Beschreibung folgender neuen Arten und Formen: Teuerium Chamaedrys var. glanduliferum, Salvia amplezicaulis X virgata (S. adulterina Hssk.), S. similata, Betonica Haussknechtüi Uechtr., Stachys Tymphaea, 8. Freynii, Marrubium peregrinum L. 6) platyphyllum, MM. Haussknechtii Uechtr., Calamintha Thessala, Calamintha suaveolens Boiss. «) eamescens, $) viridis, y) Meteorica. Micromeria cremnophila X Juliana (Meteorica), Lycopus europaeus X exaltatus (L. intermedius), Soldanella pindicola, Statice Tauberti, Armeria Laconica, Plantago media L. ß) pin- dica, Rumex pulcher L. «) macrodon, ß) microdon, R. multifidus P) simi- latus, R. conglomeratus X Graecus (semigraecus), R. erispus X pulcher (pseudo-pulcher), R. erispus X Graecus (dimidiatus), Polygonum aviculare X pulchellum (pseudo-pulchellum), P. Bellardi X pulchellum (pseudo — Bellardi), Euphorbia pindiecola.!) Ausführlicher besprochen werden überdies: Salvia Macedonica Griseb., Lamium Garganicum L., Galeobdolon luteum Huds., Origanum hirtum Link, Statice rorida S. et S., Plantago cerassi- folia Forsk. u. a. Haussknecht (., Drei neue Crueciferen-Gattungen der orientalischen Flora. (Mitth. des thür. bot. Ver. N. F. XI. S. 68—76). 8°. Straussiella (aff. Alysso) Iranica Hsskn. Berg Latetar bei Sultanabad (Th. Strauss). — Bornmüllera (aff. Alysso) Tymphaea Hsskn. — Gamose- palum (aff. Alysso) lepidoto-stellatum Hsskn. et Bornm. Pontus. Zw. Siwas und dem Yyldisdagh. (Bornmüller). Kamienski F., Quelques remarques sur l’histoire de la question du sexe chez les plantes. (Monde des plantes 1897.) gr. 8°. 198. Klebahn H.. Culturversuche mit heteröcischen Rostpilzen. V. Be- richt. 1896. (Zeitschr. für Pflanzenkrankh. VI. Bd. 5. Heft. S. 257—338.) 8°. Der vorliegende Bericht des um die Naturgeschichte der heteröcischen Rostpilze schon so verdienten Autors behandelt: Puccinia Digraphidis (mit allgemeinen Bemerkungen über biologische Arten). Aecidium Orchidean um, Puecinia Pringsheimiana, Aecidium auf Ribes nigrum, Puceinia Caricis, P. Bistortae, P. coronata und P. coronifera, die Keimfähigkeit der Spo- ridien auf der Teleutosporen - Nährpflanze, Pucc. Menthae, Coleosporiumi Melampyri, Melampsora-Arten. — — Culturversuche mit heteröcischen Rostpilzen. VI. Bericht. 1897. (Zeitschr. für Pflanzenkraukh. VII. Bd.). 8°. 39 S. Behandelt: Melampsora Larici-Capraearum, M. Evonymi-Capraea- rum, M. Larici-pentandrae, Systematik der Weiden-Melampsoren, Melampsora Magnusiana, M. aecidioides und M. Laricis, Rindenroste der Kiefern, Aecidien auf Ribes nigrum, Puccinia Caricis, P. Schroeteriana, Aecidien auf Orchidaceen und Puccinta auf Phalaris, Versuche, Puecinia Smila- !) Die ohne Autornamen angeführten neuen Namen haben durchwegs den Autornamen Haussknecht. . 232 cearum Digraphidis zu specialisiren, Pucc. Phragmitis, P. coronata, P. dis- persa f. Secalis, P. Cari-Bistortae, P. Menthae, Versuche, die Entwicklung der Aecidien auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Koch E.. Beiträge zur Kenntniss der deutschen Pflanzenwelt. (Mitth. des thür. bot. Ver. N. F. XI. Heft. S. 22—39.) 8°. Die Beiträge betreffen die Flora von Thüringen, Rhön, Unterfranken, Hassberge, Schweinfurt. Kraenzlin F., Örchidacearum genera et species. Vol. I. fasc. 6. Berlin (Mayer & Müller). gr. 8°. p. 321—384. — 60 Pf. Migula W., Weitere Untersuchungen über Astasia asterospora Mey. (Flora 85. Bd. Heft II. S. 141--150.) 8°. Verf. kommt nahezu durchwegs zu Resultaten, welche jenen A. Meyer’s (vgl. Nr. 2, S. 72) widersprechen. Er wies nach, dass die Geisseln über die ganze Oberfläche zerstreut sind, dass daher die Gattung Astasia unhaltbar und zu Bacillus einzuziehen ist, dass die von M. als Zellkerne angesprochenen Bildungen nicht als solche angesehen werden können. Potonie H., Lehrbuch der Pflanzenpalaeontologie mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse der Geologen Liefg. 3. Berlin (F. Dümmler). gr. 8°. S. 209—288. Abb. — M. 2. Strassburger E., Noll F., Schenk H., Sehimper A. F. W,, Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 3. verbesserte Auflage. Jena (G. Fischer). gr. 8°. 570 S. 617 Abb. — M. 7:50. Das vorliegende Lehrbuch hat rasch sich eine der ersten Stellungen unter den bestehenden grossen Lehrbüchern errungen; es steht im Begriffe, jene Rolle zu spielen, die lange Zeit hindurch das Sachs’sche Lehrbuch innehatte. Ueber die Vorzüge des Buches jetzt eingehender zu berichten, wäre gegenstandslos, da es allgemein bekannt ist und in der vorliegenden neuesten Auflage jene Vorzüge noch umsomehr hervortreten Als wesentliche und werthvolle Neuerungen sind hervorzuheben: Die Aufnahme von Literatur- nachweisen, der Ersatz zahlreicher weniger guter Abbildungen durch neue, die bedeutende Vermehrung der farbigen Bilder. Strassburger E., Die pflanzlichen Zellhäute. (Jahrh. f. wissensch. Bot. Bd. XXXI. Heft 4. S. 511—598.) 8°. 2 Taf. Die vom Verf. selbst am Schlusse der Abhandlung zusammengefassten wichtigsten Ergebnisse lauten: Die Zellhautstoffe sind Produete des Proto- plasma. Sie werden, um Zellhäute zu bilden, entweder auf der Oberfläche des Protoplasten ausgeschieden oder verbleiben im Innern des Protoplasten, um dort mannigfache Ausgestaltung zu erfahren. In manchen Fällen (Massula- anlagen von Azolla) wird eine gegebene Cytoplasmamasse nachweisbar ohne sichtbaren Rest in Membranstoff verwandelt, so dass es sehr wahrscheinlich erscheint, dass der Zellhautstoff ein Spaltungsproduct der Substanz des Cyto- plasma sei. Die Zellhäute wachsen in die Fläche durch passive Dehnung und gleichzeitige Anlagerung neuer Membranlamellen oder durch active Substanzeinlagerung. Das Diekenwachsthum der Zellhäute erfolgt in den Geweben im Allgemeinen durch Anlagerung neuer Membranlamellen; diese Membranlamellen erfahren meist keine weitere Dieckenzunahme durch active Substanzeinlagerung, wohl aber mehr oder weniger weitgehende Veränderungen durch passive Infiltrationen und Incrustationen. In bestimmten Fällen, so im Besonderen bei frei entwickelten oder aus dem Verbande tretenden Zellen, findet ein nachträgliches, oft mit bezeichnenden Gestaltungsänderungen ver- bundenes Diekenwachsthum der angelegten Membranlamellen durch active Substanzeinlagerung statt. Wird in der bisher üblichen Weise das Wachsthum durch Anlagerung als Appositionswachsthum, das Wachsthum durch Ein- lagerung als Intussusceptionswachsthum bezeichnet, so greifen beide, getrennt oder vereint, in das Flächen- und Dickenwachsthum der Zellhäute ein. 233 Sydow P., Index universalis et loeupletissimus hospitum fungorum. (Sylloge fungorum omnium hucusque coegnitorum digessit P. A. Saecardo. Vol. XIIl.). Berlin (Friedländer). 8°. 624 p. Vöchting H., Ueber den Einfluss niedriger Temperatur auf die Sprossrichtung. (Berichte der deutschen bot. Gesellsch. XVI. Bd. Ss. 37—52.) 8°. — — Ueber Blüten-Anomalien. Statistische, morphologische und experimentelle Untersuchungen. (Jahrb. f. wissensch. Botanik. Bd. XXXI. Heft 3.) 120 S. 4 Taf. 1 Textfigur, Weberbauer A., Beiträge zur Anatomie der Kapselfrüchte. (Bot. Oentralbl. 1898.) 87.00 9.,2..Tar Erwiderung auf die Kritik („Oesterr. botan. Zeitschrift“, Jahrg. 1898, Nr. 4 S. 145) meines Originalreferates im „Botanischen Centralblatt‘“ (Bd. LXXIII. Nr. 4) durch Prof. von Wettstein. Von E. Heinricher. Herr Prof. Wettstein hat meinen Studien über „die grünen Halbsehmarotzer“ ') aussergewöhnlich viel Raum in seiner Zeitschrift gewidmet, und kürzlich den oben genannten, dritten, kritischen Angriff unternommen. Meinen Standpunkt gegenüber seiner ersten Kritik (Jahrg. 1897, S. 368) habe ich ebendort S. 442 gekenn- zeichnet; trotz der dort in einer Fussnote angehängten Bemerkung Wettstein’s nehme ich denselben noch immer ein, und wird Wettstein auch auf seine „Abwehr“ ?) in den Pringsheim’schen Jahrbüchern Antwort bekommen, ungeachtet des Zweifels, den er in jener Fussnote ausgesprochen hat, dass ich meine „Behauptungen“ gegenüber seiner Widerlegung kaum aufrecht zu erhalten im Stande sein würde. Auf die „Riehtigstellung“, welche nunmehr zwei Fussnoten in meinem Öriginalreferat erfahren, habe ich Folgendes zu erwidern: 1. Prof. Wettstein will mir eine besondere Prioritätssucht imputiren und spricht sich sehr lehrhaft über den Werth der Prioritäts- fragen aus. Er hätte nur die erste meiner Bemerkungen voll- ständig eitiren müssen, dann hätte sich für den Leser von selbst ergeben, dass meine Denkweise doch eine ganz andere ist, als sie v. Wettstein darzustelien sucht. Der Prioritätsstandpunkt wurde von mir erst hervorgehoben, als Herr Wettstein in seiner ersten Kritik („Oesterr. Bot. Zeit- schrift“, 1897, Nr. 10) meine Resultate, welche ich mit Euphrasia erzielte, „nur eine Bestätigung, nur in einem Punkte eine Ergänzung 1) I. Odontites, Euphrasia und Orthantha. (Pringsheim’s Jahrbuch für wissensch. Botanik. Bd. XXXI, H. 1., 1897.) ?) Bemerkungen zur Abhandlung R. Heinricher’s „Die grünen Halb- schmarotzer“, ebendort, Bd. XXXI, H. 2. Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1898. 18 254 der vollständig gesicherten eigenen Beobachtungen“ genannt hatte, und dabei hier sowie in den „Bemerkungen“ (Pringsheim’s Jahr- bücher. Bd. XXXI. H. 2) übersah, dass ich zum Theil mit ganz anderer Fragestellung (z. B. Unabhängigkeit der Keimung von chemo- taktischer Reizung) vorgegangen war, ferner dass ich in der Frage der Wirthspflanzen vom Anfang an den richtigen Standpunkt ver- treten hatte, wıe nicht minder die Abstufung in den Ansprüchen auf parasitisch erworbenen Nahrungszuschuss nach den verschiedenen Gattungen, oder den Arten einer Gattung, zum Theil bewiesen, zum Theil durch Beobachtungen wahrscheinlich gemacht hatte. Auch war in den „Bemerkungen“ der Zeitpunkt, wann meine erste Veröffentlichung über meine Studienergebnisse gemacht wurde, irrthüm- licherweise auf das Jahr 1897 (statt 1896) hinausverschoben; ete. Von der Eingangs erwähnten Bemerkung eitirt Wettstein nur: „Die Sätze 1 und 2 waren schon in meiner vorläufigen Mit- theilung ‚Zur Kenntniss der parasitischen Samenpflanzen‘ (Berichte des naturwissenschaftlich-medieinischen Vereins zu Innsbruck, 1896) ausgesprochen, allerdings der zweite ohne Mittheilung der bezüg- lichen Versuche. Da auch Wettstein in seiner Monographie!) zu wesentlich den gleichen Sätzen gelangt, mir aber dieselbe erst 2—3 Wochen nach meinem diesbezüglichen Vortrag zuging, käme hier allenfalls die Prioritätsfrage in Sicht“. Das Folgende, sehr massgebliche. ist nicht eitirt. „Indess halte ich dieselbe (die Prioritätsfrage) für nebensächlich, weil die Priorität für Satz 1 Koch gebührt, der Einwand aber, den ich geltend machte, dass durch die Koch’schen Versuche nicht streng entschieden sei, ob bei der Keimung jegliche chemotaktische Reizung ausgeschlossen ist, trifft wegen wesentlich gleichartiger Versuchsanstellung auch für Wettstein zu. Satz 1 erscheint durch meine Versuche in erweiterter Fassung und vollauf begründet; bei Satz 2 handelt es sich darum, welche Beweisführung mehr Vertrauen erweckt und correceter erscheint.“ 2. Prof. Wettstein findet meine Bemerkung „Während meiner Studien und als einige der Ergebnisse bereits veröffentlicht waren, erschien Wettstein’s Monographie der Gattung Euphrasia* umso bedauerlicher, als ich dadurch direct ein Prioritäts- recht für mich zu reelamiren suchte, während die Bemerkung „euntachsungıchtio.1stz Doch bin ich in der Lage, nachzuweisen, dass diese Bemerkung vollständig berechtigt war und ist. Dass ich in jener Sitzung im naturwissensch.-medic. Verein zu Innsbruck. am 25. Februar 1896, über Versuche aus dem Vorjahre 1895 berichtete, ist selbstverständ- lich, ebenso, dass ich mieh, damals wie noch heute, mit Studien über die grünen Halbschmarotzer befasste; zu dem Ausspruche, dass während dem, „und als einige Ergebnisse bereits veröffentlicht waren“, Wettstein’s Monographie erschien, war ich ebenfalls berechtigt, als ich diesen Ausspruch, gewissermassen auf amtliche Quellen gestützt, thun konnte. In der „Allgemeinen Bibliographie. Monatliches Verzeichniss der wichtigeren neuen Erscheinungen der deutschen und ausländischen Literatur“ ') ist das Erscheinen der W ettstein’schen Monographie erst in der April-Nummer angekündigt. Ebenso führt das „Wöchent- liche Verzeichniss der erschienenen und der vorbereiteten Neuig- keiten des deutschen Buchhandels“ °) erst in Nr. 14 vom 2. April 1896 das Erscheinen der Wettstein’schen Monographie an. Darnaclhı istdie Ausgabe des Werkes Ende März erfolgt. während Prof. Wettstein in seiner Polemik p. 143 selbe für Anfang Jänner 1896 angibt. Wem fällt nun ein „bedauerlicher* Vorgang zur last? Da Wettstein selbst zugibt, dass meine vorläufige Mittheilung (Referat über den am 25. Februar 1896 gehaltenen Vortrag) im März erschienen sein kann, ist auch meine Bemerkung „hier käme allen- falls die Prioritätsfrage in Siebt* gerechtfertigt. Zur angegriffenen zweiten Bemerkung übergehend, sei Folgendes festgestellt: 1. Wettstein hatte sich in seiner Monographie über die Nährpflanzen der Euphrasien (1896) folgendermassen geäussert: „Soviel ich bisher feststellen konnte, spielen unter den Nährpflanzen der Euphrasıa- Arten Monocotylen, und zwar Gramineen und Cyperaceen, die Hauptrolle, doch scheinen die Kuphrasien geradeso wie andere Parasiten unter den ihnen zur Verfügung stehenden Arten eine Auswahl zu treffen und nur dann normal zu gedeihen, wenn ihnen be- stimmte Pflanzen zur Verfügung stehen“. Folgen einige specielle Angaben. Ich hatte nun im selben Jahre Odontites Odon- tıtes (Euphrasia Odontites), also eine der Euphrasia sehr nahe stehende Pflanze, auf zwei auf's Gerathewohl erwählten Dicotylen erzogen und dies in meiner Abhandlung „Die grünen Halb- schmarotzer I.“ mitgetheilt. Ohne gegen Wettstein zu polemisiren, äusserte ich meine allgemeine Auffassung dahin. dass ich der „Anschauung zuneige, dass die Auswahl der Wirthspflanzen bei der Mehrzahl der grünen Halbschmarotzer keine weitgehende ist, sondern dass sie ergreifen, was sie eben finden“. Diesen Satz eitirt Prof. Wettstein in seiner Polemik, nicht aber, dass durch den Nach- weis der Cultivirbarkeit der Kuphrasia Odontites auf Dicotylen auch schon eine theilweise Stütze für genannten Satz durch mich erbracht war, nicht den Eingangs eitirten, unriehtigen Standpunkt, den er in seiner Monographie betreten hatte, und der zu einer Widerlegung nothwendig herausforderte. Den weiteren Beweis in gleicher Richtung, für Huphrasia, erbrachte ich unter Vorzeigung lebender Öulturen in einem Vortrage !) Druck u. Verlag von F. A. Brockhausin Leipzig. 1896, Nr. 4, p. 56. 2) Herausgegeben von der Hinrichs’schen Buchhandlung in Leipzig. 18* 236 am 7. Mai 1897 im naturwissenschaftlich-mediciniselıen Verein zu Innsbruck. Wettstein selbst veröffentlichte im September des- selben Jahres!) ebenfalls Versuche. die das Gleiche darthaten. ohne aber an seinen ursprünglichen Standpunkt (Monographie) zu erinnern, ohne meiner Versuche mit Euphrasia Odontites und der an gleicher Stelle schon vertretenen. richtigen Anschauung zu gedenken. 2. In der Prioritätsfrage stehe ich nicht auf dem Standpunkte Pıof. Wettstein’s: „Bekanntlich sichert die Priorität einer Auf- findung die Publication derselben“, sobald W. unter Publication (und das ist in der That der Fall) nur die gedruckte Veröffent- lichung versteht. Dieser Standpunkt soll ja bei den Zoologen gelten, meines Wissens nicht unter den Botanikern. Wenn ich in einer öffentlichen Sitzung einen Satz ausspreche und beweise, wie ich das in einer Versammlung von Forschern in Innsbruck that, so habe ich meiner Ansicht die Priorität. gegenüber einer einige Monate später gedruckt erscheinenden, gleichen Mittheilung, gewahrt. Was für einen Sinn hätte der Brauch, an die Akademien verschlossene Schreiben, mit der Angabe einer Auffindung als Inhalt, „zur Wahrung der Priorität“ einzusenden, als den, einer früher in die Oeffentlich- keit gebrachten. gleichen Auffindung gegenüber die eigene Friorität zu wahren? Damit wird sogar ohne eigentliche Publieität die Priorität gesichert. Der Jahresbericht des naturwissenschaftlich - medieinischen Vereins, in welchem auch über meinen Vortrag am 7. Mai 1897 referirt ist. wurde allerdings erst Anfang des Jahres 1898 aus- gegeben, nachdem Wettstein schon im September 1897 eine Veröffentlichung über den gleichen Gegenstand (Ernährbarkeit der Euphrasien durch Dicotyle), erscheinen hatte lassen. Allein selbst für den Fall, dass die Priorität durch meinen Vortrag vom 7. Mai nicht gewahrt sein sollte, müsste sie dennoch, auch nach dem Wettstein’schen Standpunkte in Prioritätsfragen. mir zufallen. Denn die Innsbrucker Tagesblätter brachten den officiellen Bericht des Vereinssecretärs über die betreffende Sitzung, und in dıesen (z. B. „Tiroler Tagblatt“ Nr. 106, vom 12. Mai 1897) steht unter Anderem folgender Passus: „Ferner corrigirt der Vortragende die irrigen Angaben, welche über Keimungszeit der Samen und Dauer der, Erhaltung der Keimfähigkeit vorliegen. und weist auch die Anschauung als unbegründet zurück. dass nur mono- cotyle Pflanzen als Nährpflanzen bei Augentrost-Arten anzusehen seien“. 3. Würde mir thatsächlich jene Prioritätshascherei, welche mir Wettstein zuschreibt, eigen sein, und hätte ich den Versuchen über die Ernährbarkeit der Euphrasien durch Dicotyle so grosse Bedeutung zugemessen, so wäre es ein Leichtes gewesen, sofort in Sonderabzügen, welche mir der naturwiss.-mediein. Verein ohne- weiters bewilligt hätte, für die Veröffentlichung zu sorgen. Ich mass 1) Oesterr. bot. Zeitschrift, 1897, Nr. 9. 237 ihnen eine solche Bedeutung nicht zu. wohl aber die, dass sie die Unrichtigkeit der von Wettstein in der Monographie vertretenen Anschauungen zu widerlegen im Stande waren. 4. Sonderbar ist es endlich, dass Prof. Wettstein erst jetzt die Entdeekung gemacht hat, dass sich in einem vor 14 Jahren erschienenen Lehrbuche der Botanik Euphrasia officinalis auf einer dieotylen Pflanze abgebildet finde; denn in seinen früheren Ver- öffentlichungen ist davon nichts mitgetheilt, und die Kenntniss davon hätte ihn ja vor dem falschen Standpunkte, den er in der Mono- graphie vertrat, bewahren müssen. Innsbruck, den 5. Mai 1898. Bemerkung zur vorstehenden Erwiderung. Wünschend. dass die Polemik mit Herrn Prof. Heinricher, welehe — dies möchte ich ausdrücklich constatiren — nicht durch meine „kritischen Angriffe“ provoeirt wurde, sondern durch das von mir genügend gekennzeichneteVorgehen des Herrn Prof. Heinricher in seiner von ihm selbst Eingangs eitirten Schrift, nicht über Gebühr sich ausdehne, beschränke ich mich gegenüber vorstehender Erwi- derung auf die Öonstatirung folgender Momente. Nachdem ich die sachlichen Einwände Prof. Heinricher’s in meiner ansführlichen Erwiderung in Pringsheims Jahrb. f. wiss. Bot., XXXI. Bd., Heft 2, zurückgewiesen hatte,!) versuchte Prof. Heinricher im bot. Oentralblatt für einzelne meiner Funde sich die Priorität zu sichern. Ich erklärte in Nr. 4, S. 143 dieser Zeit- schrift diesen Versuch für unberechtigt. Dass ich dabei vollkommen im Rechte war, beweist am besten vorstehende Erwiderung, in der Herr Prof. Heinricher selbst in dem einen Falle seine Priorität durch eine Publication stützt (Vortrag vom 25. Februar 1896, auszugsweise veröffentlicht in den Berichten des naturw.-med. Vereines zu Innsbruck 1896). die sich nur auf Versuche mit Odontites bezieht, einer Pflanze, die ich bekanntlich aus der Gattung Puphrasia ausschied, auf die sich also meine Angaben gar nicht beziehen, während in dem zweiten Falle diese Priorität einerseits durch einen in einer „Öffentlichen Sitzung“ gehaltenen ungedruckten Vortrag. andererseits durch eine keinerlei positive Angabe enthaltene Notiz im „Tiroler Tagblatt“ begründet wird! Wettstein. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. K. k. Zoologisch - botanische Gesellschaft in Wien. Section für Botanik. — Versammlung am 18. März 1898. — Herr Dr. C. v. Keissler zeigte mehrere interessante Pflanzen aus 1) Ich verweise auf diese Publication im Hinblick auf die von Prof. Heinricher so gern gebrauchte, allerdings nur seiner subjectiven Auffassung entspringenden Ausdrücke, wie „Unrichtigkeiten* u. dgl. 238 dem Wiener botanischen Garten vor. — Herr Dr. W. Figdor hielt hierauf einen Vortrag „Ueber die Ursachen der Anisophyllie.* — Herr M. Rassmann sprach schliesslich über Funde interessanter Pflanzen in Niederösterreich. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. M. Philippe Plantamour-Prevost hat sein am Ufer des Genfersee’s gelegenes Gut „Mon Repos“ der Stadt Genf zur Auf- stellung des Herbier Delessert und zur Verlegung des von A. P. de Candolle ereirten botanischen Gartens testamentarisch vermacht. Herr Dr. OÖ. Gintl in Prag- Weinberge Nr. 135 hat eine neue Prager hotanische Tauschanstalt gegründet. Die Statuten derselben können von dem Genannten bezogen werden. Das Verzeichniss verkäuflicher Herbar-Pflanzen für das Jahr 1598 ist von Rupert Huter in Sterzing ausgegeben worden, welches in vier Abtheilungen über 2700 Nummern enthält. — In der ersten Abtheilung aus den Sammlungen von bestbekannten Sammlern, Herren J. Bornmüller und P. Sintenis, aus dem Orient befindet sich eine grosse Anzahl neu entdeckter Arten und Varietäten zum Preise von 16 fl. (32 Mark) pro Cent. Die zweite Abtheilung enthält auserlesene Sammlungen der Herren Porta und Rigo aus Spanien zu 12 fl. (24 Mark), die dritte meist seltenere Arten aus verschiedenen Florengebieten zu 8 fl. (16 Mark) und die vierte grössten- theils Pflanzen aus der Flora der Alpen. Alle Exemplare sind sorg- fältigst zusamengestellt und auf’s Beste präparirt. Wegen zuneh- menden Alters und anderer Ueberbürdungen des Autors erscheinen diese Verzeichnisse das letzte Mal. Es dürfte daher am Platze sein, hier daran zu erinnern, was Herr R. Huter in den letzten Jahr- zehnten durch seine Exsiccaten für die Wissenschaft geleistet hat. Er nat die Herbarien fast aller Länder der Erde mit einem Ma- teriale von grösstem Werthe bereichert; er hat durch eine ganze Reihe eigener Reisen und von Reisen, die er veranlasste, die Pflanzen- welt interessanter Gebiete allgemeiner bekannt gemacht. Jeder. der mit Pflanzen zu thun hatte, welche Herr Huter ausgab, weiss, dass dieselben durch sorgfältigste Präparation und gewissenhafteste Eti- kettirung sich auszeichnen. Durch seine Jahrzehnte lang im Stillen geübte Thätiekeit hat Herr R. Huter der Wissenschaft einen nicht zu unterschätzenden wichtigen Dienst geleistet, der Dank und An- erkennung verdient. A. Kneucker, Carices exsiccatae. 3. Lieferung. Karlsruhe 1897. Preis 8 Mark. Die soeben ausgegebene 3. Lieferung umfasst wie die vorigen 30 Nummern (Nr. 61—90), nämlich Carex rupestris All. (Tromsö, Zermatt), obtusata Liljebl. (Moskau), nardina Fr. (Tromsö), dioica 239 L. (Pfalz), Davalliana Sm. (Baden), D. f. Sieberiana Opitz (Bad.), Davalliana X echinata = ©. Paponii Muret (Tirol), Baldensis L. (Mte. Baldo), chaetophylla Steud. (Bordighera), paniculata L. (Bad ), paradoxa Wlld. (Bad.), parad. f. brachystachya Schatz (Bad.), pa- niculata X paradoxa f. intermedia Figert = (. solstitialis Figert (Schlesien) , teretiuseula Good. (Bad.), teret. f. major Koch (Bad.). teret. f. tenella Beckm. (Westfalen). pamicul. X teretiusc. f. per- teretiuscula —= Ü. Germanica K. Richt. (Hannov.), panie. teret. f. superpaniculata Kükenthal (Coburg), canescens X panicul. — C. Silesiaca Figert (Schles.), paradoxa X teretiusc. —= (. limnogena Appel (Elsass), praecox Schreb. (Bad.). brizoides f. brunescens Küken Z. (Weimar), glareosa Whlbg. (Tromsö), Norvegica Wild. (dto.), bicolor All. (Wallis), Grioletii Röm. (San Remo), hispida Schkr. (Ventimiglia), sirıgosa Huds. (Bad.), silvatica Huds. (Bad.). laevigata Sm. (Hohe Venn). Mitarbeiter: Notö, Petunnikov, Kneucker, Huter,. Lan- dauer, Bieknell, Schemmann, Beckmann, Kükenthal, Figert, Torges, Wirtgen. Die 3. Lieferung dürfte mit ihrem interessanten Inhalte allen Freunden des Exsiecatenwerks recht willkommen sein, indem auch Ausstattung und Präparation wie seither nichts zu wünschen übrig lassen. Die Etiketten nebst den kritischen Bemerkungen sind auch in einem besonderen Heft der Lieferung beigegeben. Bei der be- kannten Thatkraft des Herausgebers, der Mitarbeiter aus allen Staaten Europa’s zu gewinnen weiss, dürfte das Exsiecatenwerk auch fernerhin ungetheiltem Interesse zu begegnen haben. Hermann Zahn. Vier Sammlungen mit Pflanzen aus Dalmatien, Böhmen, Ga- lizien und Niederösterreich, je 950 Exemplare umfassend. sind billig zu verkaufen. Auskünfte ertheilt Karl Studniezka, k. k. Artillerie- Ingenieur i. P.. Wiener-Neustadt, Schneeberggasse 4. Personal-Nachrichten. Die Universität Cambridge hat den Prof. W. Pfeffer zum Ehrendoctor der Naturwissenschaften ernannt. Dr. Vincenz von Börbas wurde zum ausserordentlichen Pro- fessor an der Universität in Budapest ernannt. Prof. Dr. Georg Dragendorff ist am gestorben. Dr. Otto Stapf wurde zum Mitglied der Linnean Society in London gewählt. Herr Felix Bassler wurde zum Lehrer an der steiermärk. Ackerbauschule in Grottenhof bei Graz ernannt. Prof. Dr. Leopold Krug ist in Gross- Lichterfelde gestorben. _ ‘. April in Rostock 240 Ankündigung. E ; > . - Im Interesse der Systematik des Genus Viola hat sich der Unterzeichnete entschlossen, bei genügender Mitwirkung ein mehr- jähriges Lieferungswerk gepresster Veilchen herauszugeben. Jeder Mitwirkende, der zwei verschiedene Arten, Formen oder Bastarde in je 50—60 tadellos präparirten, reichlich auf- gelegten Exemplaren (Format 28 x 42 Ötm.), möglichst von einem Standorte, liefert, erhält eine Jahreslieferung dafür. Kann nur eine Form in der gewünschten Zahl geliefert werden, so wird die Lieferung zum halben Preise, der sich nach der Grösse der ganzen Lieferung richtet, abgegeben. Da Herbarexemplare des Genus Viola. besonders der Section „Acaules“ L., schwer zu unterscheiden sind, so muss auf gute Prä- paration ein hoher Werth gelegt werden. Bei genannter Section müssen zur Hälfte Frühlings-, zur Hälfte Sommer- (Frucht-) Exem- plare gesammelt werden. Auch darf bei einigen Individuen die Grundaxe nicht fehlen. Sind sämmtliche 50—60 Exemplare einem Standorte entnommen, so genügt die Beilage eines Zettels, der in deutlicher Schrift genaue Angaben über Höhenlage, Boden- beschaffenheit, Blüte- und Fruchtzeit, Verbreitung in der Gegend des Standortes enthält. Von Werth sind noch die Aufzählung der Begleitpflanzen und die Angaben über Synonymik und Literatur. Es ergeht hiermit an alle Freunde des Genus Viola die Bitte, dem Unterzeichneten bald mitzutheilen, welche Arten, Formen und Bastarde sie etwa bis September d. J. einzusenden im Stande sind. Die „Violae exsiccatae* sollen zunächst nur europäische Formen enthalten. waere Wettelroda bei Sangerhausen, Prov. Sachsen. Inhalt der Juni-Nummer: Wulff Th., Studien über verstopfte Spaltöffnungen. 8. 201. — Buchenau Fr., Zuzula campestris und verwandte Arten. S. 209. — WoloszezakE, Salices hybridae. 3. 220. — Freyn J., Zur Flora von Ober-Steiermark. S. 224. — Cypers V. v., Beiträge zur Flora des Riesengebirges. S. 226. — Literatur-Uebersicht. S. 228. — Heinricher E., Erwiderung. S. 233. — Wettstein R. v., Bemerkung hiezu. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 237. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 238. — Personal-Nachrichten. S. 239. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. € ? 3 Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 2 und III ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX & 4 Mark, XXXI—XLI 3 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direet bei der Administrationin Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ei Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. NB. Tafel VII (Buchenau) und VIll (Wulff) werden der nächsten Nummer beigegeben. Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLVII. Jahrgang, N°- 7. Wien, Juli 1898. Ueber ein neues Synchytrium aus der Gruppe der Leucochytrien. Von Fr. Bubäak (Hohenstadt in Mähren). Auf monocotylen Pflanzen sind in Europa bisher nur zwei Synehytrium-Speeies bekannt, und zwar beide auf Gagea-Arten: Synchytrium laetum Schröter‘), ein Chrysochytrium, auf Gagea arvensis, lutea, minima, pratensıs und Synehytrium punctatum Schröt.?), ein Leucochytrium, auf G@. pratensis. Synch. Iridis Rabh.?) auf Iris sp. aus Persien ist bisher sehr unvollkommen bekannt. Aus Amerika wurde S. Caricis Tracy et Earl*) auf Carex pyrenaica beschrieben. Im Ganzen kennt man also auf monocotylen Pflanzen bisher höchstens vier Arten. Synchytrium laetum Sehröt. scheint in Europa ziemlich ver- breitet zu sein. Von Schröter wurde es in Schlesien’) sehr zahl- reich auf allen vier Nährpflanzen gefunden; ausserdem fand man es noch in Norwegen (Störmer)‘), Tirol (Peyritsch)‘), Mähren (Bubäk)°). Saclısen (Krieger Fung. sax. 390) ete., immer auf Gagea luten. Sych. punctatum Schröt. ist nicht so häufig; Schröter fand es zuerst in Schlesien auf Gugea pratensis. Ich besitze Exemplare aus Sydow’s Hand, welche Thuemen bei Bayreuth 1874 sam- 1) Schröter in Cohn’s „Beiträge z. Biol. d. Pflanzen“, I. Bd., p. 30—33. 2) Schröter l.c., p. 33. 3) Rabenhorst in Hedwigia, X. 1871, p. 18. 4) Tracy et Earl in Proc. Californ. Acad., V. 1895, p. 731. 5) Schröter: Pilze, p. 186. 6) Blytt: Bidrag til kundskaben om Norges soparter. IV. in Christiania Vidensk. — Selsk. Forh. 1896. Nr. 6, p. 24. Sep. 7) Magnus in Ber. d. naturw.-medie. Ver. in Innsbruck, 1892/93, p. 28. 8) Bubäk in Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien XLVIII. 1898, p. 21. Oesterr. botan. Zeitschr. 7. Heft. 1898. 19 242 melte. Heuer fand ich es auch hier bei Hohenstadt auf derselben Gagea-Art, zwar nur auf einer Localität, aber ziemlich zahlreich. Beide Arten kann man nach Schröter’s') und Fischer’s°’) Diagnosen sehr gut auseinanderhalten. Schon äusserlich unter- scheiden sie sich dadurch , dass S. laetum goldgelbe Püuktchen auf der Epidermis hervorbringt, während bei $. punetatum dieselben elänzend-braun sind. Mikroskopische Unterschiede sind noch durchgreifender: Die Dauersporen von 5. laetum haben anfangs einen orangerothen, später goldgelben Inhalt, bei $. pune- tatım ist derselbe farblos. Im Ubrigen sei auf die Diagnosen von Schröter und Fischer’) gewiesen. Im Dorfe Gross-Rasel bei Hohenstadt fand ich heuer am 13. Mai auf Ornithogalum umbellatum ein Synchytrium, welches von beiden genannten verschieden ist. Dem Inhalt nach ist es ein Leucochytrium, ebenso wie S. punctatum, es ist aber von demselben doch verschieden. Ich lasse nun die Diagnose der neuen Art folgen und erlaube mir dieselbe nach dem hochverdienten mährischen Myeologen Herrn Prof. Dr. Gustav v. Niessl zu benennen. Synchytrium Niesslii n. sp. Warzen auf den Blättern schon mit blossen Augen sichtbar, einfach, rundlieh, schmutzig- weiss, aber intensiv braun umgrenzt, einzeln oder dicht bei- sammen, so dass der betreffende Theil des Blattes gebogen ist. Die befallenen Epidermiszellen sind bauchig oder spindelförmig aufgetrieben und mit farblosem Saft erfüllt. Dauersporen immer vollkommen kugelig, einzeln oder zu 2—10, sehr oft aber 10—20 in einer Nährzelle und dann in zwei Schichten übereinander, niemals durch gegenseitigen Druck abgeplattet, 50—160 u im Durch- messer; Epispor braun, mit strichförmigen, parallelen Warzen (nach Zusatz von Schwefelsäure) besetzt, Inhalt farblos. Synehytrium Niesslii ist von S. laetum schon durch farblosen Inhalt, ungeachtet anderer Merkmale, verschieden. Von 8. punctatum, welchem es nahe steht, weicht es besonders durch die Farbe der Warzen, die Art des Auftretens auf den Blättern und durch die Form der Dauersporen genügend ab. Alle drei genannten Synchytrien erscheinen in Sydow s „Phy- comyceten und Protomyceten“. Hohenstadt in Mähren, am 4. Juni 1898. 1) Schröter: Pilze, p. 186. 2) A. Fischer in Rabh. Kryptogamen-Flora, I. Band, 4. Abth., p. 58. 243 Luzula campestris und verwandte Arten. Mit Tafel VII. Von Franz Buchenau (Bremen). (Fortsetzung). !) Clavis analyticus Luzularum australiensium ex affinitate Luzulae campestris. 1. Plantae parvae, pulviniformes. Inflorescentia parva, vel simplex, capitata, vel composita, conglobata, capituloides. 2. Caules abbreviati inter folia oceulti. Flores pallide fulvi vel ferruginei. L. Colensoi Hkr. fil. 2*, (vide etiam 2#*), Caules folia subaequantes, paullo longiores vel breviores. 3. Stamina sex. 4. Folia rigida, planiuseula, 0'7—1'1mm lata. Tepala aequi- longa, acuta, obscure lateritia. L. micrantha Fr. B. 4*. Folia rigida, subulata, usque 05 mm lata. Tepala aequi- longa, lanceolata, acutata, apice distinete erenulata, medio pallide castanea, apice et marginibus membranaceo - mar- einata. L. crenulata- Fr. B. 3*. Stamina 3. Folia rigidiuscula, caules superantia, 0°5 usque 0°S mm lata. Tepala (aequilonga?) nigro-castanea, margini- bus conspieuis pallidis. L. triandra Fr. B. 2#*, Caules folia distinete, plerumque eonspieue superantes. 5. Inflorescentia simplex raro composita, conglobata. capitu- loides. Tepala e basi lanceolato-lineari subulata, castanea, haud distinete vel anguste marginata, externa conspicne longiora. L. pumila Hkr. fil. 5*. Inflorescentia parva, conglobata, eapituloides, raro simplex, capitata. Tepala ovato-lanceolata, acutata, aequilonga, medio dorsi castanea, lateribus et marginibus niveo- membranaceis. L. Cheesemani Fr. B. 1*. Plantae stoloniferae vel caespitosae, sed non pulviniformes.') 6. Planta parva, gracillima (usque 6 cm alta). Flores triandri. L. leptophylla Buchenau et Petrie. 6*. Plantae altiores, dense vel laxius caespitosae. Flores hexandri. 7. Basis caulis et foliorum infimorum bulboso-incrassata. L. campestris DC. var. bulbosa Fr. B. 7#, Basis caulis et foliorum infimorum haud inerassata. DSVSIENDISNDE 178: . 1) Die Benützer dieser Tabelle wollen der Mittelformen zwischen den Varietäten von L. campestris eingedenk bleiben. 19* 244 8. Inflorescentia composita vel decomposita; rami et capita lateralia plus minusve stipitata. °) 9. Folia ereeta, eaule plus minus parallela, longa, anguste linearia, usque 1°6 (raro 2:5) mm lata. Filamenta brevia (antherae quin- tuplo longiores). L. rhadina Fr. B. 9.*= Folia plus minusve distantia, sensim angustata. 10. Flores 4—5 mm longi. 11. Planta graeilis. Folia 2—3 mm lata. Inflorescentia decom- posita laxa. Capita parva. Tepala 4 mm longa, medio dorsi tantum intense castanea, lateribus et marginibus albis. L. campestris DO. var. pieta (Less. et Richard) Fr. B. 11*. Plantae robustiores. Tepala medio intense, lateribus dilute coloratis, marginibus hyalinis. 12. Folia et bracteae infimae magnae, luxuriantes (usque 5 mm lata). Rami inflorescentiae haud squarroso- distantes. Flores ca. 5 mm longi. Fructus dimidium perigonium superans, trigono-pyriformis, brevissime mucronatus. L. longıflora Bentham. 12.* Folia et braetae non luxuriantes (2 usque 4, raro 6 mm lata). Rami inflorescentiae in speciminibus majoribus squarroso-distantes. Flores ca. 4 mm longi. Fruetus perigonio '/, vel '/, brevior, trigono-ovoideus, longius mucronatus. L. hawaiiensis Fr. B. 10.* Flores 2—3, raro 3°5 mm longi. 13. Margines foliorum valde ciliati. L. campestris DC. var. crinita (Hkr. fil.) Fr. B. 13.* Margines foliorum minus ciliati. 14. Planta plerumque 10, raro usque 20 et 25 cm alta. Inflorescentia composita, eapite uno alterove stipitato, rarius conglobata. Tepaia intense castanea, marginibus membranaceis angustis, 2°2 usque 25 (raro 2°8) mm longa. L. campestris DC. var. Petriana Fr. B. 14.* Planta plerumque altior. Inflorescentia decompo- sita, eapitibus lateralibus pluribus stipitatis. Tepala 2:5 usque 3 mm longa, medio nune Intense, nune dilute colorata, marginibus membranceis. L. campestris DC. var. migrata Fr. B. 8*, Inflorescentia composita vel decomposita, conglobata (rarius caput unum alterumve stipitatum). 15. Margines foliorum valde eiliati. L. campestris DC. var. crinita (Hkr. fil.) Fr. B. 15.* Margines foliorum minus ciliati. 2) Es darf wohl besonders daran erinnert werden, dass bei kleinen Exemplaren dieser Arten oft keine seitlichen gestielten Köpfe vorhanden sind. Solche Exemplare, namentlich wenn sie einzeln vorliegen, sind oft nicht sicher zu bestimmen. Durch ihre Beschreibung sind der Wissenschaft mehrere über- flüssige Namen aufgebürdet worden. — Man ınuss, um so variable Pflanzen kennen zu lernen, nothwendig Reihen von Exemplaren vor sich haben. 245 16. Tepala 4 mm longa, medio dorsi tantum intense castanea, lateribus et marginibus albis. Folia valida, usque 7 mm lata. L. campestris DO. var. Banksiana (E. M.) Fr. B. 16.* Tepala 2°5 usque 3 (interna usque 3°5 mm) longa, medio dilute colorata, apice et lateribus pallidis membranaceis. L. campestris DO. var. australasica (Steudel) Fr. B. Anhang. Luzula racemosa Desvaux in Neuseeland. Den Nachweis, dass die von Mexico bis Ohile verbreitete L. racenosa Desvaux auch auf Neuseeland vorkommt, führte ich zuerst in der Monographia Juncacearum p. 133. Ich beschrieb dort die Varietät: L. racemosa var. Traversii Fr. B. und charakterisirte sie: 25 usque 30 cm alta. Folia caule multo breviora, 7 usque 10 em longa, usque 6 mm lata, rigidiuscula, apice subulata. Inflores- centia condensata (spicae approximatae). Flores 2 mm longi; stamina plerumque 3, rarius 4 vel 5. Es lagen mir damals Exemplare von Richter Travers (ohne nähere Standortsangabe) und von T. ©. Cheeseman (Südinsel Broken River, Oanterbury-Alps, 3000 Fuss) vor. Inzwischen erhielt ich von Ferdinand v. Müller noch ein von Dall gesammeltes Exemplar (ohne nähere Standortsangabe) und von Herrn W. Petrie fünf Pflanzen, sämmtlich von der Südinsel. Eine derselben stammt gleichfalls vom Broken-River, die zweite von Black-Range in den Öanterbury-Alps, die dritte und vierte aus Otago. Die Pflanze vom Black-Range ist eine zierliche, nur 8—1S cm hohe Form mit nur schwach verzweigtem Blütenstande und 1’5—2 mm breiten Blättern. Die eine Otago-Pflanze ist eine (noch nicht blühende und bis jetzt nöchstensd cm hohe) Bergform (Mt. Kyeburn, Eastern Otago, 3500 Fuss), welche wegen der sehr allmälig verschmälerten Blätter und der pfriem- lichen Blattspitze wohl sicher zu L. racemosa gehört. — Die anderen stimmen mit meiner Diagnose sehr wohl überein. — Alle diese Pflanzen sind nur sehr schwach behaart. Ihnen gegenüber steht aber eine ganz ausgezeichnete Form: L. racemosa Desvaux var. ulophylla Fr. B. n. var. Öaules graciles, erecti. 12—20 cm alti, saepe scapiformes. Folia 0-75—1'83 mm lata, plerumque convoluta et curvata. Inflorescentia erecta, eylindrica, vel fere sphaerica (10 usque 15 mm longa). Flores triandriı, 2 mm longi. Tepala fruetum aequantia,') medio castanea, apice et marginibus hyalina. Fructus intense castanei. — Albertown in der Nähe des Lake Wanaka, Südinsel ; leg. Don. Petrie. Castle Hill Distriet, Southern Canterbury Alps, 2200 feet; Dee. 1394 leg. L. Cockayne (hb. berol). Mit dieser durch die weisswolligen Blattränder sehr aus- gezeichneten Pflanze zusammen wurden von Herrn Petrie drei kleine Exemplare einer Luzula gesammelt, welche mir L. campestris X 1) Dies bildet eine Annäherung an Luzula chilensis. 246 racemosa var. ulophylla zu sein scheinen. Die Behaarung ist weit schwächer, die Blattspitze stumpfer, die Blütenfarbe weit blasser als bei der reinen var. ulophylla; die etwa zu drei Viertel weisshäutigen Perieonblätter sind bemerklich länger als die nussbraune Frucht; endlieh sind die Blüten seehsmännig. Die Samen sind aber gut ausgebildet und haben am Grunde keine Carunkel. — Die von L. Cockayne gesammelte Pflanze des Berliner Herbariums stimmt mit der typischen Varietät recht wohl überein. B. Luzula campestris DC. var. debilis J. Velenovsky. In seiner sehr verdienstvollen Flora bulgarica (Prag, 1891) beschreibt J. Velenovsky eine neue Varietät der Luz. campestris DC. var. debilis. Caule graeili erecto, anthelae ramis elongatis filiformibus flexuosis, floribus minoribus in spicas ovoideas laxas et paueifloras congestis, perigonii fusci phyllis lineari-oblongis longe setaceo-acuminatis capsulalongioribus, eapsulae valvis a parte superiore breviter mucronata et vix suleata ad basin sensim attenuatis. — In graminosis alpinis m. Kom supra Berkovica. Herr Velenovsky hat dann im Januar 1898 auf meine Bitte die Freundlichkeit gehabt, mir ein Stück seiner Originalpflanze zuzu- senden. Diese Pflanze steht der var. sudetica nahe; sie zeigt deren schlanken Wuchs, schmale Laubblätter, kleine Köpfe auf dünnen Stielen und dunkle Blüten. Während aber bei der echten sudetica die Perigonblätter nicht bemerklich länger (oft eben so lang oder selbst kürzer) sind als die Frucht, so überragen sie bei var. debilis die Frucht mit langen, schmalen Spitzen, welche in Folge des Mangels an Farbe fast ganz den Eindruck von Grannen machen. In der unteren Hälfte sind sie (die Perigonblätter) kastanienbraun, erscheinen aber wegen der sehr dunkeln Frucht fast schwarz. Da überdies die äusseren Perigonblätter länger sind als die inneren, so vereinigt die Pflanze Merkmale der var. pallescens und sudetica. Diese Form war mir nicht unbekannt. Ich fand sie z. B. in den Bodmen bei Zermatt; annähernde Formen liegen mir auch von dem Altai und von der Geiergucke im Riesengebirge vor. Da sie aber nur als Mittelform auftrat. so führte ich sie nicht besonders auf. Sollte sie (etwa in den Gebirgen des Orientes) in selbständiger Verbreitung vorkommen (was nach Velenovsky’s Angabe noch nicht nachgewiesen ist), so würde ich den Velenovskyschen Namen vorziehen. Die Varietätsbezeiehnung nigricans (von L. nigricans Desvaux, 1808) kann nicht für sie verwendet werden, da Desvaux seiner Pflanze ausdrücklich „foliola calyeina....capsulam atram aequantia“ zuschreibt. — Die reıche Literatur, welehe über die Varietäten pallescens und sudetica vorhanden ist, ist verzeichnet in meiner Monogr. June. auf pag. 155, 164 und 165. Ich würde geneigt sein, die var. debilis mit der var. nigrescens V. de Martrin-Donos, florule du Tarn, 1864, I, p. 734 („non Z. nigricans Desvaux“) zu identifieiren, wenn letzterer nicht eine „racine ram- pante“ zugeschrieben würde. (Fortsetzung folgt.) 247 Zur Flora von Ober-Steiermark. Von J. Freyn (Prag). Fortsetzung. !) Ü. carinthiacum Vest «) glabratum Fenzl, und zwar die forma lanceolata Beck Niederösterreich 368. Johnsbachthal: häufig an der Strasse auf der Muhre des Griesgrabens 650 m; Hoch-Zinödl: Steinige Steiltriften beim Sulzkaarhund 1750 m; Hochthor : Geröll- halde im Tellersack 1750 m — an beiden hochgelegenen Standorten viel breitblätteriger, als im Thale. C. arvense L. y strictum Beck Niederösterreich 368. Johns- bachthal: Im Gerölle des Griesgrabens an der Strasse. 650 m. Linum flavum L. ß. latifolium Beck Niederösterreich 566. Freyenstein: auf lichten Waldplätzen bei Mittendorf mit L. viscosum, Genista pilosa, Aster Amellus, Linosyris vulgaris, Cyclamen euro- paeum etc. 680 m. — Ein in Ansehung der Gesammtflora des Gebietes sehr merkwürdiges Vorkommen dieser östlichen Art. L. alpinum Jaeg. Johnsbachthal: Auf Felsen an der Strasse unterhalb der Mündung des Griesgrabens. Kalk 650 m. — Die Exemplare sind nicht im Mindesten anders, als die in der Alpen- region erwachsenen; es kommen insbesondere keinerlei Uebergänge zu L. austriacum vor. Genista sagittalis L. Diese um Freyenstein auf Kalk zwischen 600 und 1060 m ungemein häufige Art scheint dort dem Urgebirge vollständig zu fehlen. Anthyllis affinis Britt. Auf Triften, in Gebüschen des Kulk- und Alluvial-Gebietes um Freyenstein bis auf die Friesingwand (1060 m) gemein und häufig. An letztgenannter Stelle auch einzeln mit gelben Blüten, während sie sonst gelblich-weiss blüht. A. pallida Opiz scheint mir mit A. affinis identisch zu sein. A. alpestris Reichb. Hochtrift des Tamischbachthurms 1900 bis 2000 m. Die älteren Stöcke haben eine 0°5 m lange, halbfinger- dieke Pfahlwurzel. Doryenium decumbens Jord. Kraubat: Steinige, stellenweise waldige Berglehnen des Winter- und Som mergrabens; Serpentin 700—800 m; dort häufig, aber in dem von mir besuchten Theile von Öbersteiermark von mir sonst nirgends bemerkt. Hippocrepis comosa L. Reiting: Steiltriften der Breitschlucht 1780 m. Oxytropis montana L. Hoch-Zinödl: fette Triften beim Sulz- ‚kaarhund 1750 m. O0. triflora Hoppe. Reiting: Steiltriften des Grieskogls 2000 bis 2150 m, in der Auszweigung des Bechelgrabens, 2080 m, am 2. September fast überall mit reifen Hülsen. Ich kann die auf- genommenen Exemplare in nichts von jenen des Urgebirgs aus den Hohen Tauern und Tirol unterscheiden; sie sind eben so klein und NeVel. Nr.6,:S. 224. 248 gedrungen und armblütig, die Pedunkuli sind ebenso kurz ete. Trotzdem scheint mir O. triflora vielleicht doch nur Standortsform von O. montana zu sein. Letztere ist in dem bisher angenommenen Umfange allerdings eine sehr vielgestaltige Art und wäre am besten durch Qulturen sicherzustellen, ob sich die einzelnen Formen in einander überführen lassen. Hedysarum obscurum L. Johnsbach: In kleinen Gruppen am Aufstiege ober der Koder Alm, meist steril. 1400 m. Rubus montanus Lib., Beck Niederösterreich 723. Freyen- stein: Am Traider Berg in Holzschlägen gegen Donawitz. Thonschiefer 700 m sehr spärlich unter massenhaften Himbeeren. — Die Pflanze führt übrigens vereinzelte, kaum bemerkbare Stieldrüsen im Blüten- stande. R. graeilis Holuby (= R. erythrostachys Beck 1. c. 743). Freyenstein: ganz vereinzelt in Nadelwäldern am Traider Berg ober- halb Gonedorf, Thonschiefer 730 m. Brombeeren sind in der ganzen Umgebung von Freyenstein sehr selten, Himbeeren dagegen massenhaft verbreitet. Potentilla Clusiana Jacq. Ennseck: auf Felsblöcken bei der oberen Koderalm unterhalb der Stadlfeldmauer 1650 m: Tamisch- bachthurm: in grossen Polstern auf Felsblöcken des Gipfels, 2034 m; Reiting: felsige Steiltriften des Grieskogls 1900—2100 m. Alchemilla montana Willd. (A. vulgaris B. typica Beck). Tamischbachthurm: zwischen Krumholz des Gipfels 1750 — 1900 m. Reiting: auf fettem Boden zwischen Latschen am Grieskogl ver- breitet, aber nicht zahlreich. 2000—2150 m. A. glabra Poir. (A. vulgaris y. conglomerata Beck). Am Tamischbachthurm neben dem zum Gipfel führenden Wege 1500 bis 1900 m. A. alpina L. (Beck). Tamischbachthurm: überall zwischen dem Krummholz am Gipfel 1750 — 1950 m. — Reiting: an gleichen Stand- orten am Grieskogl, auch in Gesellschaft von A. montan«a; indessen suchte ich nach Hybriden vergeblich. Meine Pflanze wird wohl mit A. podophylla Tsch. (= A. anisiaca Wettst.) identisch sein. Semperviwum hirtum L. Reiting: auf Felsen und in steinigen Triften ober der Breitschlucht noch bei 1700 m gesellig. — Kraubat: am Serpentin des Wintergrabens stellenweise häufig, aber die Blatt- oberseiten der blühenden Stengel ganz kahl oder nur gegen den Rand hin mit einzelnen Härchen bekleidet. Ob diese Form mit S. Hillebrandii Schott identisch ist? Sazxifraga oppositifolia L. Reiting: sehr spärlich an steinigen Stellen des Gösseck-Gipfels auf Kalk! 2100 m. Die für den Reiting verzeichnete 5. retusa habe ich nicht finden können. S. laeta Schott et Kotschy. Auf Felsblöcken in dem Dolinen- gebiet zwischen unterer und oberer Koderalm 1580 m. Kleine, breitblätterige Pflanzen mit auffallend grossen, rein weissen Blüten und dadurch von 8. Aizoon sofort zu unterscheiden. Blütenfülle 19. August. 249 Seselinia austriaca Beck Niederösterreich p. 637. Freyen- stein: überall auf Felsen und steinigen Hügeln der Kalkseite von Mittendorf und Trofaiach über Freyenstein durch die Tollinggräben bis auf die Friesingwand, stellenweise in Menge, 600-1060 m. Seseli osseum Örantz habe ich in dieser Gegend nirgends gesehen. Angelica montana Schleich. Hieflau: im Gesäuse auf Nagel- fluh 520 m; Eisenerz: am Erzbache bei der Haltstelle Leovoldsteiner See im Geröll 6350 m; auf schattigen Felsen im Mischwalde beim genannten See selbst 625 m. Pastinaca sativa L. Der Formenkreis dieser um Freyenstein häufigen Art ist dortselbst mannigfaltig, so zwar, dass ich zunächst annehmen zu müssen glaubte, ich hätte eine andere Art vor mir. Die mir zugängliche Literatur erwies sich zwar sehr unergiebig, aber mein Herbarmaterial, welches von England bis in’s mittlere Südrussland sehr viele Standorte vertreten enthält, zeigt doch aller- hand Anklänge an jene Pflanzen, die mir in Steiermark aufgefallen waren. Ich ziehe daher alle, von den Beschreibungen abweichenden Formen zu P. sativa L. Diese kommt nämlich sonst mit einfach gefiederten Blättern vor, deren Blättchen eiförmig bis länglich und mehr oder weniger eingeschnitten sind, und ist in Reichenbach, Icon. flor. German., XXI (1867) tab. 1892 gut abgebildet. Von den zahlreichen, von mir eingesehenen Autoren geben aber folgende an, dass die Blättchen der unteren Blätter auch gelappt vorkommen: Grenier et Godron flore de France vol. I. (1848), Hausmann Flora von Tirol I. (1851), Koch Synopsis edit. 3!) (1857), Boreau flore du centre de la France ed. 3 (1857), Neilreich, Flora von Niederösterreich (1857). Döll, Flora des Grossh. Baden ed. 3. (1862), Schlosser et Vukotinovic, flora eroatica (1869), Babington, manual of British Botany ed. 7 (1874), Martens et Kemmler, Flora von Württemberg, ed. 3 (1882), Prantl, Exeursionsflora für das Königreich Bayern (1884). Oborny, Flora von Mähren (1885), Bentham et Hooker, handbook of the British Flora ed. 5 (1887). Caruel in Parlat. Fl. Italiena VIII (1889). Beck, Flora von Niederösterreich (1390), endlich Sagorski et Schneider, Flora der Centralkarpathen (1891). Nur Lange in Willk. et Lange prodr. florae hispanicae III (18574) bemerkt von den unteren Blättern „..... segmentis .... serrato-dentatis vel infimis pinnatifidis....*?) Die bei Freyenstein vorkommende Pastinaca geht in der einen der dort verbreiteten Formen noch über die Lappung der unteren Blätter hinaus, so zwar, dass die Blätter in 1) Also nicht das mit Anmassung sondergleichen als editio „3“ edirte Machwerk von Hallier, welches sich den Titel des von D. W. Koch ver- fassten elassischen Werkes ohne auch nur einen Schein von Recht anmasst. 2) Während der Correctur bekam ich Kenntniss von der durch L. Geisen- heyner in der deutsch. botan. Monatsschrift XIII (1895), S. 56—57 veröffent- lichten Abhandlung „Eine seltenere Form von Pastinaca sativa L.*. Mit der a.a 0. beschriebenen forma tenwifolia ist keine der von mir erörterten Formen identisch. 250 251 manchen Fällen geradezu als doppelt gefiedert zu bezeichnen sind. Da nun die Fiedern I. Ordnung gewöhnlich ungestielt oder doch sehr kurz gestielt sind, während die Fiedern II. Ordnung herab- laufen, so unterscheiden sich solche doppelt gefiederte Formen der P. sativa seharf von P. Fleischmanni Hladn., deren untere Fiedern I. Ordnung immer lang gestielt sind, während die Stiele der anderen Fiedern I. Ordnung gegen die Blattspitze zu immer kürzer werden, ja endlich fehlen, so dass das Blatt einen rhombischen Umriss lat, während die Blätter der P. sativa L. im Umrisse länglich sind. Ausserdem sind die Fieder II. Ordnung bei P. Fleischmanni Hladn. sehr kurz gestielt. bis sitzend und =# tief fiederspaltig bis fieder- sehnittig, während sie bei P. sativa L. nur ungleichmässig, grob sägezähnig vorkommen. Zwischen der Freyensteiner Form der letzt- genannten Art und P. Fleischmanni bestehen also nur flüchtige, habituelle Beziehungen. Wenn man aber diese äusserste Endform in Parallele stellt mit denjenigen, welche ich als Uebergangsformen anzusehen bemüssigt bin, so zeigt es sich, dass eine lückenlose Reihe zwischen dem fast doppelt gefiederten und dem nur einfach gefiederten Blatt besteht, dessen Fiederblättchen ungelappt sind und dass alle diese Pflanzen zu P. sativa L. gehören. Auf S. 250 sind die in Betracht kommenden Blattformen abgebildet; es springt so Alles sofort in die Augen, was sonst nur mittelst langer Aus- einandersetzungen klar gemacht werden könnte. Fig. 1 stellt das von Reichenbach a. a. 0. abgebildete Blatt dar, dessen Läppchen ungelappt sind; Fig. 2 ein mittleres Stengelblatt der P. satıva aus Süd-Russland(Waronesch, Gruner exsic. 286), dessen Blättchen theilweise gelappt sind; Fig. 3 das unterste Stengelblatt eines siebenbürgischen Exemplares (Kolos: Bergwiesen bei Boos, auf Kalk-Mergel in 400 m i. J. 1871, leg. Freyn) mit ausgesprochener Entwicklung von je 2 basalen Seiten- lappen, aber noch wenig verlängertem Endfieder: Fig. 4 eines der untersten Stengelblätter eines Exemplares aus England (North- Cheshire, sandy ground. Hoylake 14. August 1876 J. Harbord Lewis); alle Blätter 3lappig, die Seitenlappen sehr entwickelt, der Mittellappen sehr verlängert. Aehnliche Formen kommen auch um Freyenstein vor; Fig. 5 stellt die auffallende und um Freyenstein verbreitete Form vor. Die Blättehen sind 3lappig. die Lappen schmal, besonders der mittlere lineal-länglich; Fig. 6 ebenfalls von Freyen- stein, stellt die Eingangs erwähnte Form mit fast doppelt gefiederten Blättern vor. Sehr bemerkenswerth ist hieran der manchmal tangentiale Verlauf der Mittelnerven und das sehr ungleichmässige und keilförmige Herablaufen der Blattsubstanz an den Mittelnerven 1. und 2. Ordnung. — Schliesslich sei bemerkt, dass ich P. opaca Bernh. in vorstehende Erörterung nicht einbezogen habe und dass ich ähnliche Blattvariationen wie bei P. sativa an ihr nicht beob- achtet habe, obwohl mir noch mehr Material von derselben vorliegt, als von P. sativa. (Schluss folgt.) 252 Studien über verstopfte Spaltöffnungen. Von Thorild Wulff, cand. rer. nat. (Lund). Mit Tafel VIII. Fortsetzung. !) Gegen Lösungsmittel verhalten sich die Wachspfropfen bei den von mir untersuchten Arten nicht immer gleich, sondern zeigen gegen die benützten Flüssickeiten alle Abstufungen in der Ge- schwindigkeit, mit welcher sie sich lösen. Als Beispiel führe ich Pupaver nudicaule an, auf deren Blütenschaft die Stomata schön körnig verstopft sind. Beim Zusatz unter dem Deckglase tritt bei gewöhnlicher Temperatur Lösung sofort ein, wenn absoluter Alkohol, Aether, Chloroform, Benzol, Xylol, Terpentinöl oder Eisessig zu- gesetzt wird. — Eau de Javelle lässt auch bei längerer Einwirkung die Wachstropfen unbehellig. — Osmiumsäure wirkt bräunend. färbt aber lange nieht so intensiv, als wenn es sich um Fetttröpfehen handelt. — Bei Detula und Ulyrica tritt abs. Alkohol erst beim Erwärmen ein; die Körnchen sind auch hier grösser als die der anderen Arten. — Die betreffende Substanz (z. B. bei den Dianthus- Arten), im heissen Alkohol gelöst, tritt beim Abkühlen in Form winziger Krystallnadeln auf. Alkanna-Tinetur und Oyanin-Lösung färben die Körnchen resp. roth und blau, haben aber den Nachtheil, dass sie nur in alko- holischer Lösung gebraucht werden können. Um Färbung zu er- zielen, müssen die Pflanzentheile wenigstens 10—15 Minuten in der Farbstofflösung verweilen, wobei man eine lösende Einwirkung des Alkohols auf die zu tingirenden Pfropfen verspürt. Es empfiehlt sich darum, möglichst verdünnten Alkohol beim Herstellen der Lö- sungen zu verwenden. Wenn Färbung erzielt worden, sieht man die intensiver tingirten Körner in einer homogenen, schwächer ge- färbten_ Grundmasse liegen, was aber nur die den vorher luft- erfüllten Zwischenraum ausfüllende Farbstofflösung ist und beim Auswaschen verschwindet. Auf den Vorschlag des Herrn Dr. Lidforss habe ich auch Neutralroth. einen Anilinfarbstoff, zur Färbung gebraucht. Es bietet den Vortheil, in Wasser löslich zu sein, wobei die lösende Ein- wirkung des Alkohols ausbleibt. Nachdem die zu untersuchenden Pflanzentheile in den Farb- stofflösungen genügend lange verweilt haben, werden sie mit Wasser schnell abgespült und dann Schnitte gemacht. Znweilen werden die Farbstofflösungen in den äusseren Athemhöhlen und zwischen den Schliesszellen capillar festgehalten und können so dem Beobachter den Anschein tingirter Verstopfungen erwecken. — Da auch Ou- tieula Alkannin, Cyanin und Neutralroth sehr leicht aufnimmt, so liegt es nahe, auf einem Oberflächenbild die über die Öentralspalte 1) Vergl. Nr. 6, S. 201. 253 hervorragenden tingirten Outieularränder für eine verstopfende Materie zu halten, obeleich in der Wirklichkeit keine solche da ist. In einer von Wachs überlagerten Spaltöffnung sieht man aber stets eine deutlich körnige Struetur. Zuletzt habe ich auch die sogenannte Unverdorben-Fran- ehimont'sche Harzreaetion ') mit einer concentrirten Wasserlösung von Kupferacetat bei vielen Arten versucht, doch ohne Grünfärbung zu bekommen; es sollten also harzartige Körper in den von mir untersuchten Fällen nicht vorkommen (z. B. Stlene maritima, Pu- paver nudicaule, Arundo Donax, Phragmites communis ete.). Auch wird darum hier überall von Wachs gesprochen. Es ist mir eigenthümlich erschienen, dass es bis jetzt keine Angaben über das Vorkommen von Wachsverstopfungen bei einigen allgemein verbreiteten, im speeiellen Theile näher besprochenen Pflanzenarten gibt. Dies Verhalten lässt sich wohl daraus erklären, dass die meisten Pflanzenanatomen mit in Alkohol gehärtetem Ma- teriale gearbeitet haben, worin das Wachs wenigstens bei längerer Einwirkung gelöst wird. Wenn schwacher Alkohol zur Härtung ver- wendet wird, so tritt allerdings eine Lösung des Wachses nicht ein. Thomas?) macht aber darauf aufmerksam, dass verdünnter Alkohol zwischen den Körnchen eintritt, die Luft verdrängt; es findet dabei eine Ausgleichung der Lichtbreehungsdifferenzen statt, die vorher zwischen Wachs und Luft eine beträchtliche war, wodurch bewirkt wird, dass die noch vorhandene, nicht gelöste Wachsmasse sich der Beobachtung entzieht. So hat z. B. Warming°) bei Ephedra di- stachye, Glyceria maritima und Silene maritima, bei denen wachs- bedeckte Stomata sich vorfinden, nichts davon gesehen, was wohl seine Erkläruug dadurch findet, dass Alkoholmaterial benützt worden ist (pag. 183). Tsehirch’’) dagegen hat, wie es scheint, trockenes Herbar- material gebraucht, und es ist wohl zu vermuthen, dass hierin der Grund zu suchen ist, warum er die Wachs- oder Harzüberzüge bei den Coniferen, Aloe nigricans und Casuarina quadrivalvis nicht gesehen hat, obgleich er „mit specieller Berücksichtigung des Spaltöffnungsapparates“ gearbeitet hat; denn nach de Bary) „ist das Wachs (an Herbarexemplaren) äusserst spröde, leicht von der Epidermis abspringend — wohl aus letzterem Grunde oft gar nicht vorhanden.“ Specielle Beobachtungen. Die Verstopfung der Stomata erreicht natürlich nur dann einen solchen Entwicklungsgrad, dass es zur vollständigen Pfropfenbildung kommt, wenn eine tiefe äussere Athemhöhle vorhanden ist. In an- 1) A. Zimmermann, Die Botanische Mikrotechnik. 1892. Pag. 88. a).l.:e. Pag.‘28. 3) Eug. Warming, Halofyl-Studier. D. Kgl. Vidensk. Sclek. Skr., naturvidensk. og matem. Afd. VIII, 4. Pag. 183. 2) ]. c. Pag. 249. 5) 1. c. Sp. 166. 254 deren Fällen, wo die Spaltöffnungen nicht oder nur wenig eingesenkt sind, wird demgemäss nur von Ueberlagerung gesprochen. Die Wachskörnchen sind zuweilen über die Stomata besonders reichlich angehäuft. so dass man fast von polsterförmigen Ueberdeckungen sprechen kann. Dass es sich hier nicht um Täuschungen handeln kann, ist schon im vorigen Capitel zur Genüge dargethan. und will ich noch segen den Verdacht. es könnte sich um künstlich in die Athem- höhle eingetragene Wachskörnchen handeln. hervorheben. dass man nicht selten auf geeigneten Radialschnitten Bildern begegnet, wo die Wachspfropfen unbeschädigt vom Messer mehr oder weniger vollständig aus der Athemhöhle. geführt sind und als freie, konische Körper au der Seite des Präparates zu liegen kommen. Eine eingehende Untersuchung über die systematische Ver- breitung der hierhergehörigen stomatären Verschlusseinrichtungen ist nicht durchgeführt worden, sondern war ich nur darum bemüht, einige Beispiele aus den verschiedenen Abtheilungen der Phanero- gamen zu erhalten. Die Bestimmungen der untersuchten Arten sind gleich die des hiesigen botanischen Gartens und sind im Allgemeinen nicht näher controlirt worden. Da der Entwicklungsgrad der Wachsüberzüge und -verstopfun- gen nach standörtlichen und klimatologischen Verhältnissen oft bei derselben Art beträchtlichen Schwankungen unterworfen ist, so war es geboten, in jedem speciellen Falle Angaben über die Standorts- verhältnisse der untersuchten Exemplare beizufügen. Osmundaceae. Osmunda regalis, auf sumpfigen Standorten unweit Nybro, Smäaland, im Juni 1898 gesammelt. Die Spaltöfinungen, die nur auf der leicht bläulich bereiften Blattunterseite vorhanden sind, zeigen körnige Wachsüberlagerungen, welche oft die Öentralspalten völlig verstopfen. — Bei vielen bereiften Farnblättern aus den Gewächshäusern zu Lund habe ich vergebens stomatäre Verstopfun- gen gesucht. Conifereae. Da schon viele Forscher ihre Aufmerksamkeit den Coniferen- Spaltöffnungen gewidmet haben, habe ich mich darauf beschränkt. die oben eitirten Angaben in ein paar Fällen zu controliren. Neben den vorher bekannten Vorkommnissen findet sich dieselbe Einrich- tung auch bei den Retinospora-Formen von Thuja sp. Bei Juniperus communis sind die Spaltöffnungen schon auf einem sehr jungen Knospenstadium des Blattes ganz mit Wachs bedeckt. Das frühe Auftreten der Wachsbedeckung hat auch Wilhelm!) bei Abies pectinata beobachtet. wo die Stomata bei Nadeln, „die erst aus der Knospe getreten waren“, Verstopfungen zeigten. 1) 1. c. pag. 326. 189) Sr S}) Gnetaceae, Ephedra monostachya (= nebrodensis) (Fig. 1). Die Stomata sitzen bekanntlich bei den Ephedren in den längslaufenden, ein- gesenkten Streifen des equisetenähnlichen Stammes. Auf Quer- sehnitten sieht man die äusseren Athemhöhlen der tief eingesenkten Spaltöffnungen von zahlreichen Körnehen ausgefüllt. Die Epidermis- oberfläche ist zwischen den Spaltöffnungen nur von einem sehr dünnen Wachslager bedeckt. Die Wachspfropfen sind vorhanden, sowohl an den älteren. dunkelgrünen Zweigen, wie an den hellgrünen, diesjährigen Stengelgliedern, wo die Epidermiswände nur ein Drittel ihrer Dicke im ausgewachsenen Zustande erreicht haben. Ganz denselben Verhältnissen begegnet man bei Ephedra Villarsii und distachya. Das benützte Material stammte aus dem hiesigen botanischen Garten. Juncaceae. Juncus pallidus (Fig. 2). Sehr dichte Wachsanhäufungen bedecken die Stomata. Die Epidermisoberfläche hat eine viel dünnere Körnchenbedeekung. J. platycaulis. Aehnlich wie J. pall., doch die Wachs- bedeckung weniger stark entwickelt und nicht über die Stomata gleich scharfe Ansammlungen bildend. J. glaucus. Demselben Typus wie die vorigen Arten angehörig, die Wachsbedeckung doch bedeutend schwächer als bei jenen. Die Körnchen sind zwar über die Spaltöffnungen dichter gelagert als auf der übrigen Epidermis, jedoch nicht stärker, als dass die Central- spalte in Oberflächenansicht gesehen, deutlich durchschimmert. Cyperaceae. Cladium Mariscus. Spaltöffnungen nur auf der Blattunterseite vorhanden und von grossen Wachsanhäufungen umgeben. Gewöhnlich ist eine lineare Spalte in der Körnchenbedeckung oberhalb der Centralspalte vorhanden, fehlt aber häufig auch, wobei es also zum vollständigen Verschluss kommt. Die untersuchten Exemplare stammten aus den relativ trockenen Rabatten des botanischen Gartens. Scirpus lacustris. Nähert sich dem Juncus pallidus-Typus. Die Anhäufung des Wachses besonders über die Stomata lässt sich zwar deutlich beobachten, doch ist das Kornlager hier nicht diehter als dass man auf einen Flächenschnitt die Umrisse der Schliess- zellen durchschimmern sieht. Bei den Carex-Arten scheinen Wachsüberzüge nur selten zur Ausbildung zu kommen. In den Fällen, wo ein solcher vorhanden ist, sind jedoch die Stomata stets davon frei. Nur bei ©. glauca wurde in der äusseren Athemhöhle eine schwache Kornablagerung gefunden. 256 Gramineae. Andropogon sp. Stomata nur auf der Unterseite des Blattes entwickelt, von Körnchen zwar überlagert; doch kommt es zur eigentlichen Pfropfenbildung nicht. Glyceria maritima (Fig. 3 und 4). Die ganze Pflanze ist bläulich-grün bereift. Blattoberseite: Wachsüberzug zusammenhängend, dünn; über den eingesenkten Spaltöffnungen hinlaufend. Blattunterseite: Desgleichen. doch ein wenig dichter über den Schliesszellen. Blattscheide (freie Partie derselben): Desgleichen; die äussere Athemhöhle jedoch viel dichter von Körnchen gefüllt. Stengelpartie der Blütenrispe (Fig. 3 und 4): Der Epidermis mangelt ein Wachsüberzug. Die Stomata sind aber besonders stark von Körnchen überlagert und es kommt hier sogar zu wirklicher Pfropfenbildung. Die untersuchten Exemplare waren auf dem Meeresufer bei Engelholm gesammelt. Phragmites communis (Fig. 5). Zunächst wurden Exemplare von einer pygmeenartigen, kaum fusshohen Varietät aus dem san- digen, dürren Meeresufer bei Engelholm untersucht, welche folgendes Resultat ergaben. Blattoberseite: Stomata besonders typisch von Wachs dieht bedeckt. Epidermisüberzug im Uebrigen bedeutend weniger ent- wickelt. Blattunterseite: Stomata sämmtlich pfropfenartig gefüllt, ver- einzelte derselben mit einer kaum sichtbaren Längsspalte in der Wachsbedeekung oberhalb der Centralspalte. Epidermisüberzug ähnlich wie der Oberseite. Blattscheide, freier Theil derselben (Fig. 5): Spaltöffnungen von dichten Kornanhäufungen vollständig überlagert. Die zwischen- liegenden Cutieularpartien nur mit einem sehr leichten Wachs- überzug. Auf Schnitten, die eine Stunde lang mit Eau de Javelle behandelt wurden, traten die polsterförmigen, stomatären Wachs- hügel, welche von diesem Reagenz nicht beeinflusst werden, sehr scharf gegen die aufgehellte, stark angegriffene Epidermis hervor. Dann wurden auch Phragmites-Exemplare aus den gewöhnlichen Süsswasserstandorten untersucht. Es waren dies besonders kräftige, breitblättrige Individuen. Auch hier waren die Spaltöffnungen der Ober- und Unterseite des Blattes und der Blattscheiden schön ver- stopf. Am schönsten waren die Stomata der Stengeltheile der Blütenbüschel pfropfenartig verschlossen. Durch die Kobaltprobe wurde gezeigt, dass Phragmites seine Spaltöffnungen nicht zu schliessen vermag. Die Blätter rötheten das Kobaltpapier noch nach mehreren Stunden, bis sie durch völliges Eintrocknen zu Grunde gingen. Arundo Donax. Spaltöffnungen in Streifen zwischen längs- laufenden Bastrippen orientirt. 257 Blattscheide, freier Theil derselben: Die Wachsschicht zwischen den Bastrippen sehr dicht. Die Stomata sind überlagert und völlig verstopft. Auf Flächenschnitten treten die Umrisse der Körnchen- ausfüllungen als schwarze, oval umschriebene Partien in dem matt- grauen Wachsüberzuge hervor. Blattunterseite: Wachsbedeekung bedeutend schwächer als auf der Blattscheide. Die Stomata sind deutlich überlagert und heben sich von den umgebenden Epidermispartien durch kräftigere Wachs- anhäufung ab. Blattoberseite: Nimmt in Bezug auf die Entwicklung des Wachses eine Mittelstellung zwischen Blattscheide und Blattober- seite ein. Corynephorus canescens. Exemplare aus den trockenen Sand- feldern bei Skanör in Südschonen. Die Spaltöffnungen, welche auf der mit dickwandigen Haaren bekleideten Oberseite der einrollbaren Blätter liegen, sind unter der Epidermisoberfläche eingesenkt. Die tiefen äusseren Athemhöhlen waren von Wachsverstopfungen gefüllt, was übrigens auch bei dieser Art schon auf ganz jungen Blättern zu beobachten ist. Ein dünner Körnchenüberzug breitet sich auf der Epidermis zwischen der Stomata aus. Psamma arenaria. Die Spaltöffnungen sind ähnlich wie bei Corynephorus orientirt. Eine leichte Körnchenbedeckung ist zwar vorhanden, zur Pfropfenbildung kann es aber hier nicht kommen, denn die Schliesszellen sind nur sehr wenig eingesenkt. Der Wachs- überzug läuft über die Stomata hin, ist Jedoch zu dünn, um eigent- liche Ueberlagerung herbeizuführen. Baldingera arundinacea. Exemplare aus feuchtem Standorte. Diese Art zeigt in dem Verhalten der stomatären Wachsablagerungen eine gewisse Uebereinstimmung mit dem Phragmites-Typus, jedoch in bedeutend geringerem Masse. Auf der Blattoberseite ist die Ausbildung der Wachsablagerung ausgiebiger als auf der Unterseite. Die freien Partien der Blattscheiden zeigen besonders kräftige Ueber- lagerung, auf Tangentialschnitten als scharfumgrenzte Kornanhäufun- gen hervortretend, die fast ebenso dicht wie Phragmites waren. Die Untersuchung einiger in trockener Gartenerde gepflanzten In- dividuen der Varietät pieta ergab fast dasselbe Resultat; vielleicht war die Entwicklung des Wachses ein wenig kümmerlicher, beson- ders auf den panachirten Blattstreifen. Trisetum flavescens. Eine Wachsbedeckung der Stomata schwach angedeutet. Der leichte Ueberzug erstreckt sich über die Schliess- zellen hin, lässt aber oft die Centralspalte frei. Triticum giganteum. Auf der Blattoberseite wechseln Bast- rippen ab mit weissliehen, dicht körnig belegten Furchen, in welchen die Spaltöffnungen liegen. Diese sind von polsterfürmigen Wachs- anhäufungen verstopft und von der ebenfalls dicht wachsbelegten Epidermis deutlich als ovale Flecke unterscheidbar. Der Blattunter- seite fehlt ein epidermaler Wachsüberzug, die Stomata sind trotzdem Oesterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1898. 20 258 sehr schön von Körnchenanhäufungen bedeckt, so dass an Flächen- schnitten die Centralspalte und die Schliesszellgrenzen nicht durch- schimmern. Elymus arenarius (Fig. 6). Theils aus dem botanischen Garten, theils aus der nördlichen Küste Schonens bezogen. Die Stomata der Stengelglieder und Blattscheiden, und zwar besonders der letz- teren, sind typisch verstopft. Nicht nur die freie Partie der Scheiden, sondern auch der von dem unten angrenzenden Blatte bedeckte Theil derselben besass körnig verstopfte Spaltöffnungen. Auf den einrollbaren Blättern sind die Stomata bekanntlich nur in den Furchen der Oberseite vorhanden, wo Streifen chlorophyll- führender Zellen mit solehen aus mechanisch ausgebildeten Elementen abwechseln. Die äusseren Athemhöhlen sind von einer mächtigen Wachsschicht überlagert, die sich auch über die zwischenliegende Epidermis streckt (Fig. 6). Kräftig ausgebildete Stomataverstopfungen fanden sich auch bei sehr jungen Blättern, die lange noch nicht in Function getreten waren, sondern von zwei bis drei älteren Blättern völlig eingeschlossen waren. Die Wachsentwicklung scheint schon vor der Streekung der betreffenden Gewebepartien und vor dem Auseinanderweichen der Schliesszellen zu beginnen. (Fortsetzung folgt.) Die Piloselloiden Oberösterreichs. Von Dr. J: Murr (Trient). In den Jahren 1890—1896 wurden die Hieracia Piloselloidea Oberösterreichs, welche Nägeli-Peter nur aus sehr spärlichem getrockneten Materiale von Linz, Wels, dem Grenzgebiete bei Passau sowie von Steyr und Windisch-Garsten kennen, durch meinen hoch- verehrten, zu früh dahingeschiedenen Freund Dr. Adolf Dürrn- berger auf das Eifrigste und Gewissenhafteste erforscht. Auch dem Verfasser ist es gelungen, während seines dreijährigen Aufenthaltes in Linz (1894— 1897) einige überhaupt oder doch für das Gebiet neue Formen zu entdecken. — Dr. Dürrnberger und Prof. Oborny hatten die Güte, das von mir gesammelte Materiale zu bestimmen, resp. zu revidiren, so dass es nunmehr eine dankenswerte Auf- gabe sein dürfte, den nunmehrigen Besitzstand der oberöster- reichischen Flora hinsichtlich dieser Hauptabtheilung der Gattung Hieracium übersichtlich darzulegen. Aus Oberösterreich oder dem nächsten Grenzgebiete (Passau) bereits bekannt gewesene Formen, sowie solche, die Nägeli-Peter ohne nähere Unterscheidung als in „Oesterreich“ vorkommend an- geben, blieben ohne Bezeichnung; mit * kennzeichne ich die bei Nägeli-Peter bereits aus einem der nächst benachbarten Länder (Niederösterreich, Mähren, Böhmen, Bayern, Salzburg) namhaft ge- 259 machten, mit ** die dortselbst nur aus entfernteren Kronländern (Tirol, Kärnten, Krain, Schlesien), mit *** die ausschliesslich von noch weiter entfernten Gebieten aufgeführten Formen. Die zunächst gelegenen bei Nägeli-Peter genannten Stand- ortsgebiete habe ich ausserdem zur rascheren und genaueren Orien- tirung in eckiger Klammer den einzelnen Formen beigefügt. Ein 7 ist jenen Angaben beigegeben, welche sich auf das von Dr. Dürrnberger nachgelassene, zumeist 1896 gesammelte und von mir Herrn Prof. Öborny zur Bestimmung übergebene Material gründen. Diesem meinem hochverehrten Freunde erlaube ich ımir an dieser Stelle für alle bereitwillige Förderung den wärmsten Dank auszusprechen, ebenso Frau Dr. Olga Dürrnberger und der löblichen Verwaltung des Museum Franeisco-Carolinum in Linz, speeiell Herrn Custos J. Straberger für die gütige Zumittlung der bezüglichen Fascikel des Dürrnberger’schen Herbares. Seine, wie immer, besonnene und zutreffende Ansicht über die Umgren- zung der Formen hat Dr. Dürrnberger anlässlich seiner Bearbeitung der Hieracia Piloselloidea des Innsbrucker Musealherbares (Zeit- schrift des Ferdinandeums 1896, p. 183) ausgesprochen, indem er schreibt: „Ich habe mich bei dieser Arbeit bemüht, alle vorliegenden Pflanzen unter bereits im Nägeli- Peter'schen Werke aufgestellte Formen einzureihen, wenn auch hie und da kleine Abweichungen von dem beschriebenen Typus vorkamen. Meines Erachtens ist... mit Neuaufstellungen sehr vorsichtig und nur dann vorzugehen, wenn ein zwingender Grund hiefür vorliegt“. In diesem Sinne wurde von Herrn Prof. ÖOborny auch die Bestimmung des von Dr. Dürrn- berger hinterlassenen und vom Verfasser in den letzten zwei Jahren gesammelten Materiales vorgenommen. Acaulia. I. Pülosellina. 3. Hieracium Pilosella L. I. Trichoscapum. 1. subsp. trichoscapum N.-P. p. 133. [Oesterreich] Grein-Kreuzen. II. Trichophorum. 1. subsp. trichophorum N.-P. p. 135 « genuinum 1. normale. Oesterreich (N.-P.). III. Tricholepium. *1. subsp. tricholepium N.-P. p. 138. [Wien] Urfahr (Murr). IV. Latiusculum. "3. subsp. melanocephalum N.-P. p. 140. [Ostschweiz, Süd- tirol] Bärenalpe in Hinterstoder. *5. subsp. latiusculum N.-P. p. 141. [Wien] + Pfennigberg- strasse b. Linz. 20* 260 VI. Pıilosella. #1. subsp. Pilosella L. ß deserti N.-P. p. 143. [München] Heide bei St. Martin a. d. Traun. IX. Melanops. =#3, subsp. trichosma N.-P. p. 145. 3. cinerascens. [Tarvis] Thurmleiten bei Linz, an schattigen Granitfelsen. #8, subsp. pachyanthum PB) ischnopus N.-P. p. 147. [Wien] Windisch-Garsten. #10, subsp. laticeps N.-P. p. 147. [Mähren] St. Magdalena bei Linz (Murr), Garstnereck bei Windisch-Garsten. X. Subeaulescens. #2, subsp. subcaulescens N.-P. p. 148. =) genuinum 1. valdestriatum. |Wien] Kleiner Pyrgas, Dach- steingebiet, Kastenreith a. E., Edelbachmoor bei Windisch-Garsten, Goisern. #es#ß) coloratum. [Wallis] Kirchschlag b. Linz, Goisern. XI. Vulgare. =], subsp. rosulatum N.-P. p. 152. [Mähren] Waldenfels im Mühlkreis, Kirchschlag. #4, subsp. parviflorum N.-P. p. 153. [Mähren, Böhmen] Linz. =5, subsp. trichocephalum - N.-P. p. 155. [Bayern, Mähren] St. Peter und anderwärts bei Linz. 6. subsp. vulgare N.-P. p. 154. «&) genuwinum. [Oesterreich] Kirchschlag bei Linz, Ramsau bei Goisern (daselbst auch eine forma furcata). #8) subvulgare. [Wien] 1. striatum Plesching b. Linz, Mühl- lacken ; 3. hirsutum. Urfahr. #10, subsp. holadenium N.-P. p. 156. [Kärnten, Wallis] Urfahr. #17. subsp. stenophyllum N.-P. p. 158. [Bayern] St. Peter bei Linz. XII. Subirescens. =2, subsp. subvirescens N.-P. p. 160. a) genuinum 2. calvescens. [Bayern] Waldner Höhe b.Windisch- Garsten. 3. epilosum Summerau. #3. subsp. turficola N.-P. p. 161. [Bayern] Sandige Plätze am Bahndamm bei Enns. XV. Minuticeps. =]. subsp. minuticeps N.-P. p. 162. |Mähren, Südbayern]. Mehrfach um Kirchschlag b. Linz. Eine Auffindung von Vertretern der Greges III. Spanochaetium (Ost- schweiz), IV. Pseudoaurantiacum (Schweiz, Tirol, Krain), V. Auropurpureum (Skandinavien, Ostschweiz), ist für das Gebiet kaum zu erwarten, da viel zu wenig für das Vorkommen von H. aurantiacum geeignetes Terrain nach Ober- österreich hereinragt und die Art im Bereiche der Alpen augenscheinlich sehr im Rückgange begriffen ist, so dass, wie N.-P. (p. 298) richtig bemerken und auch Verf. in Tirol mehrfach zu beobachten Gelegenheit hatte, Uebergangsformen von H. auranticum zu anderen Species (nach unserer Ueberzeugung zu Arten ge- 261 wordene Bastarde) die vielfach nur mehr sparsam vorkommende Hauptart oft bei Weitem an Individuenzahl übertreffen. Es dürften demnach vielleicht eher noch einzeln Formen des H. pyrrhanthes N.-P. (=aurantiacum— Aurieula), möglicherweise auch A. stoloniflorum (W.K.) N.-P. (H. auriacumX Pilosella) im alpinen Antheile Oberösterreichs zu finden sein. 39. H. collinum (Gochn.) N.-P.. I. Collinum. 1. subsp. collinum Gochn. N.-P. p. 303. &) genuinum 1. longipilum—=H. pratense Tausch. [Oesterreich] Schlägl (Simmel), Strasse am Windsberg vor Neufelden, Klein- reifling. ***D. oligadentum |Nord- u. Mitteldeutschland] Giselawarte und gegen die Speichmühle. P) subeollinum N.-P. p. 305. Voralpen von Oberösterreich (Duftschmied); Sehlägl (Simmel), Eisenbahndamm bei Basling (Haselberger), Mühllacken. #5. subsp. boicum N.-P. p. 307. [Bayern, Salzberg]. An meh- reren Stellen um Windisch-Garsten. III. Colliniforme. ##], subsp. madarım N.-P. p. 308. [Schweidnitz in Preuss.- Schlesien. Nächst dem Schlosse Waldenfels bei Reichenthal im Mühlviertel. #2. subsp. colliniforme N.-P. p. 308. ©) genwimum 1. longıpıilum [Bayer. Wald] Schlägl (Simmel), Windisch-Garsten und Strasse nach Dambach. ! 2. pareipilum [N.-P. kennen die Form nur aus bot. Gärten]. Hinterstoder: Wiesen an der Steyer. Von den für Oberösterreich nicht constatirten 6 Greges des HA. collinum dürften nur die VI. Stenocephalum und VII. Sub- flaccidum (beide in den südbayerischen Mooren heimisch) noch im oberen Mühlviertel zu finden sein. 60. H. flagellare Willd. (H. collinum— Pilosella). IV. Cernuiforme. 1. subsp. cernuiforme N.-P. p. 384. [Südbayern] Kreuzen: Rain hinter dem Pfarrwald, und zwar 1. longipilum und 2. brevi- pilum. H. flagellare Willd. nach N.-P. (p. 378), Schneider etc. eine selbst- ständige Hauptart, hat sein Verbreitungscentrum in den Ländern um die Su- deten und Karpaten; in den umliegenden Ländern wurden nur wenige flagellare- artige Piloselloiden beobachtet (N.-P.1.1.). So fand auch der Verf. im Juni 1896 unterhalb Maria-Taferl in Niederösterreich eine Form, welche Prof. Oborny als H. flagellare W. «) gen. mit haarloser Köpfehenhülle deuten zu sollen glaubte, und schon vor ca. 15 Jahren sammelte v. Benz in Mühlau bei Innsbruck wenige Ex. der subsp. flagellare N.-P. f. canescens, Prof. Hofmann sparsam bei Brixen die subsp. uliginosum N.-P. der Gr. Tatrense!). Obwohl nun an keiner der 1) Dürrnberger „Die Hieracia Piloselloidea des Innsbr. Musealherbars“ in der Zeitschrift des Ferdinandeums, Innsbruck 1806. 262 genannten Fundstellen A. collinum constatirt ist (um Innsbruck fand v. Benz allerdings auf dem jenseitigen Innufer bei Ambras H. collivum subst. boicum N. P. und für Brixen ist das Vorkommen von H. collinum Gochn. mit Rück- sicht auf dessen Auffindung im Eisackkiese bei Bozen wahrscheinlich), so dürfte gleichwohl gerade das äusserst sparsame Auftreten entsprechender Formen in den genannten Kronländern, Öber- und Niederösterreich nicht ausgenommen, die Annahme hybrider Bildungen nahelegen. 63. H. spathophylium N.-P. (H. collinum— Auricula). I. Spathophyllum. Subsp. ad 7. nigellum Norrl. [N.-P. p. 391] speetans.” Wiesen bei Schlägl (Simmel). ‘ Der Fund ist in hohem Grade interessant, da von den Subspecies des H. spathophyllum bei N.-P. 9 aus Nord-Europa, speciell Finnland, 3 aus Schlesien, dem Erz- und Riesengebirge, je eine aus den Karawanken, Sieben- bürgen und Cilicien und die 2 noch übrigen aus botanischen Gärten angegeben werden. VI. Cymosina. 66. H. cymosum L. I. Cymosum. 1. subsp. eymosum L. N.-P. p. 401. «) genwinum 1. normale a) astolonum. |Oesterreich] Schlägl (Simmel). #2. hirtum. [Franken] Granitfelsen bei Neuhaus a. D. ##8) poliotrichum N.-P. p. 402. [Schlesien, Galizien u. s. w.] Schlägl (Simm el). ###3, subsp. chrysophaes N.-P. p. 403. [Ungarn] Unter dem Schlosse Neuhaus a. D. IX. Cymigerum. 1. subsp. eymigerum N.-P. p. 414. @) genuinum. [Oesterreich] Schlägl (Simmel), Eingang zur Diessenleithen bei Urfahr, an der Mühl gegen Pürnstein, Neufelden (an allen. genannten Stellen zumeist die var. 2. hirtipedunculum b. angustius). Von den Greges II.—VIII. kommt die II. (Sabinum) nicht nördlich des Centralalpenzuges, die III.— VIII. grösstentheils in Nordeuropa nur in je zwei Subspecies auch in Piemont, Wallis und am Mittelrhein vor. “0. H. canum N.-P. (H. eymosum-+-Pilosella). I. Krausüi. #3. subsp. anosciadium N.-P. p. 430. [Mähren| Kreuzen: An der Greiner Strasse mit subsp. arenicola. III. Canum. #=##], subsp. canum N.-P. p. 431. a) genuinum 1. pilosius [Mark Brandenburg]. An der Donau bei Neuhaus. !2. calvius a) obtusum [N.-P. künstlicher Bastard]. Pöstlingberg auf Granit. 265 ! ß) hirticanum [künstl. Bastard]. Grünberg bei Linz (Granit) am Rain ober dem Hofstetter Hof. ##2, subsp. virenticanum N.-P. p. 432. [Schlesien] Neufelden, auf Granit. #3. subsp. gracile Tausch, N.-P. p. 432. [Mähren] Waldrand bei Rothenegg nächst dem Bahnhofe. *4. subsp. catoschistum N.-P. p. 433. [Mähren, Regensburg] Bei Schloss Neuhaus. XVI. Inalpestre. *3. subsp. inalpestre N.-P. p. 163. ®@) genuinum 1. latisguamum. [Bayern] Windisch-Garsten, Hinterstoder, Pyrgas. **osbeurisguamum. [Schweiz, Tirol] Gleinkersee. XVII. Trichadenium. #2. subsp. trichadenium N.-P. p. 165. [Bayer. Alpen, Tirol] Wartberg im Mühlkreis. *4. subsp. bruennense N.-P. p. 166. [Mähren] Kreuzen. =9, subsp. euryphyllum N.-P. p. 167. |Südbayern] Heide hei Ruetzing a. d. Traun. Von den 21 Greges des H. Pilosella sind demnach 9 für Oberösterreich noch nicht constatirt. Davon sind die V., VIL, VIII, XIV., XVIIL, XIX., XX. und XXI. Grex bislang nur aus Südtirol und der Ost- und Südschweiz oder aus weiter entfernten Gebieten bekannt, die XIII. Grex (wie auch die XXI.) besitzt einen Standort in Süddeutschland. Cauligera. III. Auriculina. 1l. 4. Auricula Lam. et DC. 1. subsp. melaneilema N.-P. p. 186. @) genuinum 1. epilosum. [Bayern, Salzburg] Warscheneck 1700 m. #2. subpilosum. [Böhmen, Riesengeb.]| Kalmberg i. d. Gosau c. 1800 m. 4. marginatum. [Oesterreich] Huemeralpe in Hinterstoder. 6. subsp. Auricula Lam. et DC. @) genuinum 1. epilosum. [Oesterreich] Kirchschlag u. s. w. 3. subpilosum = H. Auricula var. trichocephalum DC. [Oesterreich] Kreuzen a. d. Greinerstrasse. *5. stipitatum N.-P. p. 190 [Bayern, Böhmen] Pöstlingberg und Kirchschlag bei Linz, Kreuzen. *8. floccisguamum [Oberbayern, Böhmen] Hinterstoder, Klamm. **9. microcephalum [Tirol, Kärnten, Schweiz] Föhrauer Torfmoor bei Hellmonsödt. 10. obseurisguamum [Oesterreich] Kreuzen. =#7, subsp. acutisgramum N.-P. p. 190. [Tirol, Wallis, Taunus, Galizien, Ungarn] Schlägl (Sim mel)'). !) Die von Simmel um Schlägl gesammelten, mehrfach sehr inter- essanten Formen wurden von diesen an Dr. Dürrnberger eingesandt und von demselben bestimmt. 264 #8. subsp. amaureilema N.-P. p. 191. [Mähren, Südbayern] Eisenbahndamm bei Lindenhain (Simmel). r #9. subsp. tricheilema N.-P. p. 191. [Südbayern] Trattenbach a. Enns. #10. subsp. magnum N.-P. p. 171. [Südbayern] Kreuzen, Weg nach Pabneukirchen. #12. subsp. Magnauricula N.-P. p. 192. [Südbayern]. 7. sub- calvum. Schlägl (Simmel), Seebachmoor bei Windisch - Garsten, Kreuzen. Von den 13 bei N.-P. aufgeführten Subspecies des H. Auricula dürfte nur noch die 5. subsp. lZampreilema [Südbayern, von Dürrnberger bei Elix- hausen nächst Salzburg gefunden] für Oberösterreich zu constatiren sein. 19. H. auriculiforme Fries. (H. Pilosella+ Auricula). II. Schultziorum. #2. subsp. Schultziorum ß) oreophilum N.-P. p. 225. 1. striatum. [Bayern, Böhmen] St. Magdalena bei Linz (dort auch selbständig vom Verf. gef.), Windisch-Garsten. 2. exstriatum. |Bayer. Alpen] Pöstlingberg bei Linz. =##3, subsp. eginense N.-P. p. 225. Türkenhaag in Hinterstoder. IV. Megalophyllum. = subsp. megalophyllum N.-P. p. 226. !ß) pleiotrichum 1. pilosum. Granitsteinbruch b. Urfahr, dort auch vom Verf. gef. [N.-P. kennen die Form nur aus der Cultur; dagegen wird die var. @) genuinum aus Südbayern angegeben. ] y) oligotrichum. [Südbayern] 1. pilosiceps. Banklmayr b. Linz, + St. Georgen a. G. 2. calviceps. Beim Achleitner am Pfennigberg, y Kleinreifling. V. Erythrogrammum. =], subsp. erythrogrammum N.-P. p. 227. [Südbayern] Kreuzen. #2, subsp. silvicola N.-P. p. 227. [Südbayern] Kirehschlag, an der Schaumburg bei Aschach. VI. Schultesit. =], subsp. Schultesii N.-P. p. 228. [Südbayern] Windflach bei Urfahr. VII. Coryphodes. 1. subsp. coryphodes N.-P. p. 230. Kreuzen: Kapelle an der Strasse nach Pabneukirchen. [N.-P. kennen die Subspecies nur aus der Cultur wie die 3. subsp. frondosum, die 2. subsp. Men- delii nur aus Magdeburg und Ingermanland, die 4. subsp. palatinum in nahestehender Form aus den Beskiden und die 5. subsp. mastı- gopogon nur aus Piemont.] VIII. Auriculiforme. #3. subsp. auriculiforme N.-P. p. 232. 265 ©) genuinum 1. exstriatum. [Bayer. Alpen] f St. Georgen a. G. Formen der Grex I. Atrum [Beskiden] und III. Holubyanım [Ungarn] dürften im Gebiete schwerlich zu finden sein; Grex IX. Tiltophyllum (Bastard von H. Pilosella Gr. Velutinum und H. Auricula, aus Wallis) fehlt sicher. V. Collinina. 37. H. aurantiacum L. I. Aurantiacum. 3. subsp. aurantiacum L.-N.-P. p. 288. 1. longipilum «&) normale. Schoberstein (Zim meter), Hinter- stoder, Sonntagsmauer in der Feichtau. 3. calvescens. Windisch-Garsten (N.-P.). II. Porphyranthes. 1. subsp. porphyranthes N.-P. p. 291. Goslitzer Reith bei Windisch-Garsten. Ob die Ex. zu den bei N.-P. für „Oesterreich“ angegebenen var. 1. longipilum oder zur var. 2. brevipilum — H. Hinterhuberi Sehultz Bip. [Gastein, Mondsee, Schafberg] gehören, lässt D. unentschieden. #=#2, subsp. flammans N.-P. p. 292. [Ostschweiz] Mit der vo- rigen Subsp. bei Windisch-Garsten. Beiträge zur Flora des Riesengebirges und seiner Vorlagen. Von V. v. Cypers (Harta). Schluss. !) Die Eigenthümlichkeiten beider Eltern treten demnach deutlich, jedoch mit Ueberwiegen derjenigen von P. officinalis hervor. Eine Bastardirung mit P. albus Gärtn. ist, wie aus der Beschreibung sehon hervorgeht, nieht zu vermuthen, aber auch wegen des gänz- lichen Fehlens desselben in der Nähe des Standortes ausgeschlossen. P. Celakovskyi Matouschek (Ve. b. Z., 1896, p. 242) (P. albus X Kablikianus Celak. in Oe. b. Z., 1890, p. 295). Zwei weibliche und ein schwacher Stock mit Zwitterblüten auf einer schwach be- buschten, sandigen Wiesenfläche in der Nähe des Elbeufers in der Weissbach (Paradies) bei Harta. Homogyne alpina Cass. Im Mangelwald bei Harta noch bei ca. 450 m. Centaurea jacea L. v. decipiens (Thaill.). Weissbach bei Harta, Hänge bei Hennersdorf. Cirsium heterophyllum All. v. integrifolium Wimmer. Elbe- ufer im Paradies bei Harta (435 m). C. acaule All. In den Vorbergen des Riesengebirges sehr selten und nur vereinzelt: Studenetz. Schanze und Gänshals bei Harta. 1) Vgl. Nr. 6, S. 226. 266 0. hybridum K. (C. palustre X oleraceum) v. palustriforme Gelak- “ Langengrund bei Spindelmühle in der Nähe der alten Wehre. ©. tataricum Wimm. (©. canum X oleraceum). Zahlreieh zwischen den Eltern in der hinteren Weissbach zwischen Hohenelbe und Hennersdorf, in der Nähe der Strasse. Valeriana sambucifolia Mik. Um Raubbach und Weisshach, am Fuchshübel bei Harta. Valerianella dentata Poll. Brache am Piner bei Langenau. 4Asperula odorata L. Silbergrund bei Schwarzenthal, eine kleine Colonie am Elbehang in Pelsdorf. Galium verum L. v. Wirtgeni (F. Sch.) Im „Sumpf“ bei Harta auf Moorwiesen. Vıburnum Opulus L. Fuchsberg bei Harta, Lehne am rechten Elbeufer bei Pelsdorf. Menyanthes trifoliata L. In Menge auf einer Sumpfwiese im Gänshals bei Harta. Gentiana ciliata L. Verbreitet in den Vorbergen, so bei Pelsdorf, Harta, Hohenelbe, Langenau, Hennersdorf, Lauterwasser, namentlich massenhaft am Piner bei Langenau, hier auch, jedoch sehr selten, weissblühend. (@. germanica W. Piner bei Langenau, Kalkberg bei Schwarzen- thal. (An beiden Orten findet sich auch die v. pygmaea Glb., die wohl nur als untergeordnete Form zu betrachten ist.) G. Carpatica Wettst. Auf einer feuchten Wiese bei Henners- dorf in Menge (d. Ig. Dörfler). @. macrocalyx Gelak. (@. germanica X campestris?) Mit (@. germanica am Piner bei Langenau. Von dieser interessanten Pflanze, von der ich auch an Hrn. Prof. R. v. Wettstein, sowie an Hrn. Prof. Celakovsky mitgetheilt habe, wird noch festzu- stellen sein, ob sie wirklich ein Bastard zwischen @. germanica und campestris sei; ich habe in deren nächster Nähe @. campestris nicht beobachtet, der nächste Fundort von dieser ist auf einer Wald- wiese gelegen, von jener der (@. macrocalyz und germanica ca. » '/, Wegstunde entfernt. Die Resultate weiterer Beobachtungen werde ich seinerzeit mittheilen. Ein Exemplar der von Frau Kabhlik ge- sammelten, mit der Fundortsangabe „Hohenelbe“, @. amarella v. pratensis Froel. befindet sich in meinem Besitze (derzeit in der Hand Hrn. Prof. Celakovsky’'s) und bemerke ich hiezu, dass ich @. macrocalyx am Piner bei Langenau, einem von Hohenelbe ca. ”/, Stunden entfernten Punkte fand: auch G. ı germanica fand ich in der näheren Umgebung von Hohenelbe nicht. Da Frau Kablik, wie mir bekannt, viel am Piner sammelte, so ist es nicht unwahrschein- lich, dass auch deren „@. amarella v. pratensis“ daselbst gesam- melt wurde, wie dieselbe überhaupt unter der Angabe „Bei Hohen- elbe“, wie ich bei vielen von ihr aufgelegten Pflanzen mich überzeugte, die in der näheren Umgebung von Hohenelbe nicht vorkommen und doch diese Bezeichnung tragen, überhaupt auch die weitere Umgebung dieses Ortes einbezog. 267 (r. obtusifolia W. Meine an anderem Orte gemachte Angabe über deren Vorkommen am Piner beruhte auf einer Verwechslung mit voriger; dieser Fundort ist demnach zu streichen. @. campestris L. Nach der Gliederung Murbeck’s (Studien über die Gruppe „Entotrichia* Froel. in Acta hort. Berg. II) ist die in den Vorbergen des Riesengebirges herrschende Art, die ich mit Hausknecht (Mittheilungen des thüringischen bot. Vereins, neue Folge, H. V, 1893, S. 9) als Form oder höchstens Subspecies der (7. campestris auffassen möchte, die @. Baitica Murb. Ich fand dieselbe an folgenden Localitäten: Weissenstein bei Schwarzenthal, am Piner bei Langenau an mehreren Stellen. Wiesen zwischen Hohenelbe und Langenau, hintere Weissbach bei Harta, bei Henners- dorf, Brana und Märzdorf; Herr Prof. R. v. Wettstein beobachtete dieselbe, wie er mir brieflich mittheilte, bei Spindelmühle. Die von Haussknecht beschriebenen Formen der @. campestris v. platy- sepala und v. brunnascens beobachtete ich auch an der @. Baltica Murb., u. zw. erstere. die sich durch 10—12 mm breite, die Blumen- kronenröhre an Breite weit übertreffende Kelehzipfel auszeichnet. auf Wiesen zwischen Hohenelbe und Langenau in Menge und auf einer Waldwiese bei Hennersdorf, die v. brunnascens an letzterem Orte; diese unterscheidet sich durch die deutlich stumpferen mittleren und oberen Stengelblätter und durch dunkelbraune Kelchzipfel. Mur- .beck’s @. germanica (Froel. non W.) (autumnal, zweijährig) be- obachtete ich am Piner und auf Wiesen bei Hennersdorf und Brana. an letzteren beiden Orten auffallend spät blühend. Während @. baltica überall im August und Anfangs September vor der zweiten Mahd blühte, war dies bei @. yermanica erst im späten September und bis Mitte October nach der Wiesenmahd der Fall. Myosotis hispida Schleehtd. Wustlich bei Harta, Huttendorf. Cerinthe minor L. Auf Kleefeldern in Harta und Nieder- hohenelbe, Bahngrube in Harta, hier fanden sich auch Exemplare mit gefleckten Blättern (v. maculata Rehb.) und solche mit fünf purpurrothen Flecken im Schlunde (v. maculata W. K.). Lyecopsis arvensis L. In wenigen Exemplaren auf aufgeworfener Erde und auf einem Felde bei Harta. Polemonium coeruleum L. Verwildert am Elbeufer in der Weissbach bei Harta. Verbascum Blattarıa L. fl. albo am Elbeufer in Fuchsberg, jedenfalls auch nur verwildert. Mimulus luteus L. Pospichal fand diese Pflanze 1873 südlich von Hohenelbe an einem Bachrande in wenigen Exemplaren ; dieser Fundort dürfte mit jenem, an welchem ich dieselbe beob- achtete, übereinstimmen: am Weissbach (nicht „in der Weissbach“) im Hutgarten bei Harta, wo sie bis zum Hochwasser des vorigen Jahres in grösserer Zahl vorkam; der Fundort ist gegenwärtig voll- ständig von Schotter bedeckt. M. moschatus Dougl. Wiederholt, aber immer nur vorüber- gehend auf Schotterbänken an der Elbe in Fuchsberg und in der Weissbach bei Harta. 268 Linaria minor Desf. Schuttplätze in Harta, Stoppelfelder bei Hennersdorf. Veronica persica Poir. An Ackerrändern bei Ober-Kalna. Alectorolophus minor (Ehrh.). Verbreitet bis in’s höhere Gebirge, so bei St. Peter, Schüsselbauden; v. fallae W. Gr. Hut- weide beim Ziegelsteg in Nieder-Hohenelbe. In der Nähe findet sich normaler A. minor und A. Alectorolophus Sep.) 4A. Alectorolophus Sep. Auf feuchten Wiesen und auf Getreide- feldern in Harta, bei Hohenelbe, Langenau, Füllenbauden (780 m). A. major (Ehrh.) habe ich hier bisher nicht beobachtet. A. pulcher (Schum.) v. Sterneck. Die früher für A. alpinus (Baumg.) gehaltene Pflanze des Riesengebirges gehört, wie Sterneck bereits ausführte, hieher. Var. elatior Sterneck. Teichränder, Ab- hang des Ziegenrückens. (Vergleiche: v. Sterneck, Beiträge zur Kenntniss der Gattung Alectorolophus in Oesterr. bot. Ztg. 1895.) Euphrasia KRostkoviana Hayne. Bis auf die Kämme des. Riesengebirges verbreitet; v. pinguis Ljungst. auf einer feuchten Wiese in der hinteren Weissbach bei Harta. E. curta Fr. In den Vorbergen verbreitet, so um Harta: Rand des Hartaer Waldes. Fuchsberg,. Weissbach, Kieferbusch, Bahndamm; Hennersdorf, Brana, Huttendorf, Piner bei Langenan. Frischwasser, Raubbachthal bei Hohenelbe, Rudolfsthal bei Niederhof. Elbthal bei der Michelmühle. — Var. glabrescens Wettst. Rand des Hartaer Waldes und nächst dem Kieferbusch bei Harta. — Var. coerulea m. ÜCorolle blau-violett, bei Hennersdorf, Huttendorf, Weissbach bei Harta, grasige Hänge zwischen Raubbach und Lan- genau, Frischwasser und Piner bei Langenau. Hier überall mit auffallend kleinen oder Blüten normaler Grösse, in einem Wald- schlag im Elbgrund oberhalb Spindelmühle (ca. 820 m) in ungemein üppigen, stark verzweigten Individuen mit auffallend grossen Blumen- kronen (8—13 mm). E. Rostkoviana X curta m. Wohl, wie mir Herr Prof. R. v. Wettstein mittheilt, mit der bisher nur aus Schweden be- kannten E. Levieri Wettst. (Monogr. der Gattung Euphrasia p. 291) identisch. An begrasten Rändern eines Feldweges am Fuchsberg bei Harta, zwischen den Eltern. Zeigt die Merkmale beider Stammarten, steht jedoch der &. Rostkoviana näher. Im Ganzen kräftiger, reicher und tiefer hinab verzweigt als E. curta, Stengel im unteren Theile nackt oder spärlich behaart, oben mit dichten, kurzen, grauen Haaren besetzt; nur ganz vereinzelt finden sich Drüsenhaare. Brakteen und Kelche dicht grauhaarig mit zer- streuten, am Rande namentlich dichter stehenden Drüsenhaaren. Blüten 10—12 mm lang. Blätter schärfer gezähnt als bei E. Kost- koviana. Die Farbe der Blätter ist bei E. curta dunkel-sattgrün, bei dem Bastard etwas lichter, aber doch dunkler als bei X. Rost- koviana. E. gracilis Fr. Trockene Hänge bei Hennersdorf. E. picta Wimm. Am Basalt der kleinen Schneegrube (1320 m). 269 Melampyrum arvense L. Auf Aeckern um Hohenelbe (schon Kablik), Harta, Langenau, Pelsdorf. M. pratensis L.. Am Elbehang in Pelsdorf. Mentha silvestris L. In Hennersdorf, gegenüber der Dixi’schen Fabrik, scheint näher dem Gebirge zu fehlen; massenhaft in Kalna und in Oehls bei Arnau. M. arvensis L. v. genuina Wirtgn. Felder in der Weissbach bei Harta. M. diversifolia (Dum.). Auf Erdhaufen an Wiesen- gräben bei Hennersdorf. M. vertieillata L. ssp. parviflora Schultz. Am Weissbach bei Harta. M. aquatica L. ssp. erenato-dentata Strail. Bahıngrube in Harta. Lycopus europaeus L. Auf aufgeworfenen Erdhaufen auf einer Wiese bei Hennersdorf, näher dem Gebirge nicht beobachtet. Origanum vulgare L.. Um Studenetz. Huttendorf, Henners- dorf, Harta, Hohenelbe, Langenau, Schwarzenthal, Johannisbad ete. verbreitet. Thymus ovatus Mill. Um Harta, Hohenelbe, Langenau die herrschende Thymus-Art; v. subeitratus (Schreb.) an Urkalkfelsen in Füllenbanden (790 m). Salvia pratensis L. In den Vorbergen des Riesengebirges fehlend, seit einigen Jahren an der Bahnstrecke in Harta, wohl eingeschleppt. Galeobdolon luteum Huds. v. montanum Pers. in Menge am Fuchshübel und im Mangelwald bei Harta, vereinzelt mit der Normal- form am Fuchsberg und in der Weissbach bei Harta, Forstbad, Goldhöhe bei Niederhof. Plantago major L.v. psilostachya Wallr. An lehmigen Bach- rändern in der hinteren Weissbach bei Harta. Trientalis europaea L. Böhmischer Wald bei Harta, bei 440 m. Primula minima L. Weissblühend am Abhang des Hinter- wiesenberges gegen die weisse Wiese. Calluna vulgaris Salisb. Weissblühend im Jungwald nächst dem Böhmischen Wald bei Harta. Pirola minor L. Um Hennersdorf, Harta, Hohenelbe, Langenau verbreitet; Füllenbanden (790 m), Weisswassergrund (860 m). P. rotundifolia L. Böhmischer Wald und Wustlich bei Harta. P. uniflora L. Bis zum Fusse des Riesengebirges verbreitet, noch im Böhmischen Wald und in der Weissbach bei Harta (440 m). Thalietrum angustifolium L. v. angustissimum (Cr.). Auf Wiesen nächst der Hohenelbe-Langenauer Strasse, Anemone nemorosa X ranunculoides Kunze. Celakovsky gibt (in „Resultate“ 1894) diesen Bastard als für Böhmen neu an; ich fand denselben zwischen den Eltern in zwei Exemplaren ın der Weissbach bei Harta und führte ihn a. a. O. 1883 bereits an. Leider ist der Fundort schon dureh das Hochwasser von 1832 durch Be- decken mit Elbeschutt vollständig zerstört worden. Hepatica triloba Gil. Nach Celakovsky: stellenweise bis in das Vorgebirge (bis 3000‘) des Riesengebirges verbreitet, fand 270 ich nur bei Mönchsdorf und am Elbehang bei Hennersdorf (430 m), näher dem Gebirge jedoch nicht. Ranunculus aquatilis L. v. peltatus K. Im Weissbach im Hutgarten bei Harta. Ranuneulus platanifolius L. Sämmtliche bisher von mir im Riesengebirge gesammelten Exemplare gehören hieher und nicht zu R. aconitifolius. (Vergl. ©. Fritsch, Beiträge zur Flora der Balkan- halbinsel in Verh. d. k. k. zool. bot. Gesellschaft in Wien, XLIV,, 1894, S. 121.) R. cassubicus L. Am Hang des rechten Elbeufers in Pelsdorf. . Caltha palustris L. v. cornuta (Sch.) Nym. Harta, Henners- dorf, Hohenelbe. Aquwilegia vulgarıs L. Mönchsdorf, Sattler und Piner bei Langenau. Delphinium consolida L. Auf Getreide- und Stoppelfeldern bei Hennersdorf und Kalna, näher dem Gebirge nicht beobachtet. D. elatum L. Im Silbergrund oberhalb Schwarzenthal an mehreren Stellen (300—900 m) zahlreich. Papaver somniferum L. Verwildert, seit der Ueberschwem- mung von 1882 alljährlich auf Schotterbänken in und an der Elbe in Fuchsberg und Niederhohenelbe in Menge erscheinend (mit Secule cereale, Avena sativa, Linum ustitatissimum). Fumaria offieinalis L. v. minor K. Auf Stoppelfeldern bei Hennersdorf. Dentaria bulbifer« L. Buchenwald im Silbergrund unterhalb der Töpferbauden (920 m). D. enneaphylia L. Silbergrund bei Schwarzenthal an mehreren Stellen zahlreich, im „frischen Wasser“ bei Langenau auf einer mit Buchen bestandenen Lehne. T Cardamine Opizii Presl. v. glabrescens Gelak. Auf der Boden- wiese (1100 m), Rudolfsthal bei Niederhof (760 m); bei der Wiesen- baude, hier auch v. hirsuta Oelak. | C. pratensis L. v. parviflora Celak. Sumpfige Wiesen in der Wustlich bei Harta. C. silvatica Lk. Silbergrund bei Schwarzenthal, Elbgrund (850 m), Elbeklemme (560 m), Fuchsberg bei Harta (445 m). Arabis sudetica Tausch. In Schüsselbauden zahlreich, nament- lich in der Nähe des abgebrannten Hauses nächst dem in den Kessel führenden Weg. A. arenosa Scp. v. feroönsis (Fl. dan.) In wenigen Exemplaren beim alten Bergwerk am Kiesberge (Riesengrund). A. Hallerı L.. Dämme und Wiesen an der Elbe in Nieder- hohenelbe, bis 440 m herab. Hesperis matronalis L. Gebüsche an der Elbe in Nieder- hohenelbe, auf einem Kleefelde ebenda. Drassica campestris L. Am Elbeufer in Fuchsberg. Drosera rotundifolia L. „Sumpf“ bei Harta, Raubbach bei Hohenelbe. 271 Viola collina Bess. Bebuschter Hang am Wachberg bei Henners- dorf (450 m). V. canina L. v. flavicornis (Sm.). Trockene, sonnige Hänge in der Wustlich bei Harta. V. tricolor L. v. saxatılis Schm. Piner bei Langenau, auf einem Kartoffelacker in Schüsselbauden. V. Iutea Huds. Riehterbauden, Rennerbauden, Lahrbauden, Alt-St.-Peter, überall in Menge. MMontia rivularis Gmel. Im Weissbach im Hutgarten bei Harta massenhaft. Sagina Linnaei Presl. v. mierantha Fenzl. Goldhöhe bei Niederhof, auf Glimmerschiefer. Cerastium macrocarpum Schur. Auf Feldmauern im Langen- grund bei St. Peter, neu für das Riesengebirge. Gypsophila muralis L. Bei Langenau, Hohenelbe, Harta an vielen Stellen und zahlreich. Viscaria vulgaris Röhl. Massenhaft bei Widach und Stupnej, in der näheren Umgebung von Hohenelbe und Harta fehlend, bei Niederhof auf einer Wiese in Menge (650 m). Nlelandryum pratense Röhl. Mit rosenrothen Blüten auf einem wüsten Platz bei der Hartaer Spinnerei. Malva moschata L. Auf Kartoffeläckern in Harta wiederholt beobachtet, meist weissblühend. Hypericum humifusum L. Auf Aeckern und Stoppelfeldern um Harta, Pelsdorf, Hennersdorf, Langenau. H. perforatum L. v. latifolium K. Im Weisswassergrund (860 m). H. quadrangulum L. Noch in Füllenbanden (790 m). Ozxalis stricta L. Garten in Forst. Elbedamm in Nieder- hohenelbe. Geranium columbinum L. Piner bei Langenau. G. pratense L. In der näheren und weiteren Umgebung von Hohenelbe gemein. Polygala vulgaris L. v. densiflora Öelak. „Sumpf“ bei Harta; v. oxzyptera (Rehb.) am Piner bei Langenau, weissblühend. P. comosa Schkr. Piner bei Langenau, Raubbachfelsen bei Hohenelbe, Wustlich bei Harta. Oenothera biennis L. Elbeufer, Schulzaun und auf Kleefeldern in Harta und Niederhohenelbe. Epilobium angustifolium L. Weissblühend bei der oberen Krausemühle am Elbeufer, im Jungwald nächst dem Böhmischen Wald bei Harta, hier auch mit rosafarbenen Blüten. E. hirsutum L. In der Weissbach bei Harta (450 m) nur wenige Stöcke, massenhaft am Bache in Niederkalna und in Oehls bei Arnau. ° E. montanum L. v. subalpinum Maly. Am Elbehang in Pelsdorf. E. collinum Gmel. Holzschläge im Mangelwald bei Harta. 272 E. alsinefolium X nutans (E. fimitimum Hausskn.) Am Ab- hang des Krkonosch gegen den Elbgrund (1200 m). Oarum carvi L. v. atrorubens J. Lang. Begraster Hang in der unteren Weissbach bei Harta (schon im April blühend!)). Aethusa cynapium L. v. segetalis v. Boenigh. Auf Brachen bei Hennersdorf. Pastinaca sativa L. Bei Huttendorf, Hennersdorf, Harta. Imperatoria ostruthium L. Auf feuchten Wiesen im Zehgrund bei Petzer anscheinend wild (790 m). Ohaerophyllum hirsutum L. Um Harta, Hohenelbe, Johannis- bad, Marschendorf verbreitet. Pleurospermum austriacum Hoffm. Am Aupafall. Hedera Helix L. Am Elbehang in Pelsdorf, im „frischen Wasser“ bei Langenau, hier in einer sehr zierliehen Form mit kleinen, scharf dreilappigen Blättern an Buchenstämmen emporsteigend. Adoxa moschatellina L. Fuchsberg, Hutgarten, Weissbach bei Harta, Elbehang in Hennersdorf und Pelsdorf, Mönchsdorf bei Arnau. Fuibes grossularia L. v. villosum (R. wva erispa L.) Nächst der Elbe in Niederhohenelbe und Harta. R. rubrum L. Verwildert am Raubbach in Harta. Sedum album L. Am Oelberg in Hohenelbe. Sempervivum soboliferum Sims. Raubbachhang bei Hohenelbe, blühend im Silbergrund bei Schwarzenthal an Felsen über dem alten Bergwerk, und auf Urkalkfelsen in Füllenbanden. Rosa gallica L. v. arvina (Krok.). Weissbach bei Harta (1. Stock). R. pendulina L. Weissbach, Rand des Mangelwaldes bei Harta, Elbelehne in Pelsdorf. , R. canina 1. v. lutetiana (Lem.). Fuchsberg bei Harta; v. coriacea (Opiz) untere Weissbach bei Harta. R. dumalis Bechst. v. inocua (Rip.). Fuchsberg. R. tomentosa Sm. Fuchsberg und Weissbach bei Harta, Elbe- hang bei Hennersdorf; v. scabriuscula (Woods) am Fuchsberg. Potentilla anserina 1. v. argentes Neil. Um Harta und Hohenelbe nicht selten. P. tormentilla Schrk. v. fallax Marson. Mangelwald bei Harta. Rubus saxatilis L. Weissbach, Mangelwald, Fuchsberg bei Harta, Sattler bei Langenau. Spiraea aruncus L. Im Mangelwald bei Harta ein Stock, sonst bisher hier nicht beobachtet (nach Kablik bei Hohenelbe). Prunus insititia L. Am Fuchsberg bei Harta verwildert. Sarothamnus vulgaris Wimm. Starkenbach, Kalna, Henners- dorf, Harta, Langenau an vielen Orten und in Menge. Genista germanica L. Wie vorige; v. inermis bei Hennersdorf. Vieia pannonica Or. Am Bahndamm in Harta, eingeschleppt. Ervum tetraspermum L. Auf Feldern in Harta. Lathyrus silvestris L. Um Hennersdorf, Harta und Langenau mehrfach. 273 Erwiderung. Der von Herrn Gelert in dieser Zeitschrift!) veröffentlichte Artikel nöthigt mich zu folgender Entgegnung. Was meine Rubusarbeit in den Jahresberichten des west- fälischen Provinzialvereines betrifft, so mag ja dieser oder jener, wie Herr Gelert, dadurch in Heiterkeit versetzt worden sein, da- gegen wurde mir Ersatz durch reichliche Anerkennung. Durch die Synopsis des Herrn Dr. Focke war ich auf zahlreiche Hybriden aufmerksam geworden, und erkannte, dass diese eigenartige Gattung deren in erosser Zahl enthielt, ja dass sogar die meisten Arten hybriden Ursprungs seien. Ich forschte nun nach deren Herkunft, ihren Erzeugern, und fand bald, dass ich in sehr vielen Fällen diese ermitteln konnte. Nachdem ich die lebenden Pflanzen meiner Gegend und zahlreiche Exsiccaten meiner Sammlung geprüft hatte, wagte ich mich an Rubi einer mir fremden Zone, z. B. Schleswigs, und zwar in der Absicht auch weitere Kreise zu veranlassen, lebende Pflanzen in dieser Beziehung zu untersuchen. Aus diesem Grunde wurde den Diagnosen meist ein „vielleicht“ oder „wahrscheinlich“ beige- fügt. Das Sehriftehen musste natürlich als Erstlingsarbeit auf diesem Gebiet viele Irrthümer enthalten, weshalb mich die scharfe Kritik des Herrn Gelert recht kalt lässt. Sehe ich doch jetzt selbst viel klarer und habe seit dem Erscheinen des Schriftehens eine grosse Zahl von Arter besser zu beurtheilen gelernt. Es würde zu sehr ins Weite führen, wenn ich mich über die einzelnen Punkte ver- breiten wollte, und ich fasse mich daher so kurz als möglich. Herr Gelert hält den R. Langei für R. reetangulatus, aber die grossen, unterseits weissfilzigen Blätter trennen ihn entschieden von diesem, doch fand ich die Ermittlung seiner Herkunft gar nicht leicht, und halte ihn nach vielem Schwanken jetzt für R. bifronsX villicaulis. R. Drulit war ein Druckfehler, es war R. Drejeri ge- meint, was Herr Gelert, wenn er wollte, leicht erkennen konnte. I. Lindenbergii ist —= R. pubescensX rectangulatus, aber vielleicht weiss Herr @elert es besser. — R. danicus ist ein R. Sprengelux Langei und hat wenigstens mit dem mir vorliegenden AR. lepto- thyrsos G. Braun’s nichts gemein. — AR. insularıs ist ein pu- bescensXvillicaulis (oder Langei?), nun typisch ist insularis nicht als villicaulis. — R. egregius (Hausberge) war von G. Braun falsch bestimmt, später erst sah ich richtigen RR. egregius=R. flexuosusX Inyrsanthus. — R. unglosaxonicus it —R. egregius X marcophylius, dass er aber gleich AR. Schummelii sei, ist ein Irrthum. R. Schummelri kenne ich wahrscheinlich besser als Herr Gelert, er ist von Herrn Dr. Bänitz bei Scarsine wieder aufgefunden und von mir bestimmt worden. Die in meinem Schriftehen aufgeführte Art war R. glau- covirens. — Meine Bestimmungen sollen sich auf Aehnlichkeiten gründen, das gilt vielmehr von denen des Herrn Gelert, ich be- stimme Hybriden nach den vom Typus abweichenden Merkmalen. 2) Vergl. Nr. 4, S. 127. Ovsterr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1808. 21 274 R. Arrheni halte ich schon wegen seiner wechselnden, weissen, röthlichen und grünlichen Blütenfarbe für eine Hybride, ähnlich hat der hyhride R. fissus bald weisse, bald gelbliche oder grünliche Kronblätter. Die Zusammenstellung seiner sämmtlichen Vorfahren ist belustigend. Warum sie nicht in einen Stammbaum ordnen, was bei dem hybriden Rubus sehr wohl angeht? Es erscheinen dann die Parentes, welche bis zu den Stammarten verfolgt werden können, in einem anderen Lichte. Nun kommt Herr G. auf die Hybriden des Bänitz’schen Herbars zu sprechen. Er würde sie ja lieber, eine sehr gemischte Gesell- schaft, in den drei Arten R. plicatus, villicaulis und macrophyllus als Formen oder Varietäten einordnen. Bei mir gehören sie ja auch in diese Artenkreise, aber als Hybriden, wodurch sie sicher besser charakterisirt werden. — R. Reichenbachii = R. serpensXvillicaulis varüirt, indem eine fast drüsenlose Form der einen Stammart R. villicaulis, eine drüsige der anderen R. serpens, näher steht. In dieser Weise variiren Hybriden überhaupt, damit ist aber nieht ausge- schlossen, dass auch weniger extreme Formen, ja sogar intermediäre gefunden werden können. R. Bänitzui—=R. SchleicheriXbifrons und R. Prechtelsbaueri — Sprengelüxrudis sind gute Arten, wenn die Herrn Gelert vorliegenden Exemplare nicht charakteristisch waren, so bin ich dafür nicht verantwortlich. Wenn ihm aber die Charakte- ristik des R. apricus X pubescens nicht gefällt, so mag er selbst einmal versuchen, eine solche in einigen Zeilen zu geben. — R. rudisxsulcatus ist richtig bestimmt, ob villosus kümmert mich wenig. Ich beschäftige mich überhaupt mit europäischen, insbeson- dere deutschen Brombeeren und bin der Ansicht, dass der Reich- thum an solchen auch in einem Menschenleben nicht erschöpft werden kann. Aufgabe wäre es, eine jede Rubusform nach ihrer Herkunft bestimmen zu können. Dass da vielfach geirrt werden wird, ist: sicher, denn der Mensch irrt, so lang er strebt, und alle, auch die tüchtigsten Naturforscher haben geirrt, denn wie viele falsch bestimmte Formen sind mir durch die Hand gegangen! Ob Herr Gelert unfehlbar ist? Hoffentlich bekehrt er sich zu meiner Auffassung der Rubi. Ob diese auch schon früher und viel besser dagewesen ist, wie Herr G@elert meint? Auf weitere Erörterungen lasse ich mich nicht ein, sie können auch unbetheiligte Fachgenossen nur unangenehm berühren. Freudenberg in Westfalen, 22. April 1898. B. Utsch, Sanitätsrath. Literatur-Uebersicht '). Mai 1898. Borbäs V. A höviräg különössegei. (A kert. VI. p. 314—318.) 8°. Behandelt die in Gärten eultivirten, vom Typus abweichenden Formen von Galanthus. 1) Die „Literatur-UVebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direet oder indireet beziehen, 275 Heeg M. Mittheilungen über einige Arten der Gattung Riceia I. (Botaniska Notiser. 1898. Heft 3. p. 107—116.) 8°. Behandelt ausführlich folgende Arten, deren österreichisch-ungarische Standorte im Folgenden angegeben werden sollen: Riccia bifwrea Hoffm. (Steiermark, Schladming, leg. Breidler; Niederösterreich, Mautern, leg. Baumgartner), R. Lescuriana Anst. (Tirol, Bruneck, leg. Wettstein). Hoffmeister ©. Ueber den mikrochemischen Nachweis von Rohr- zucker in pflanzlichen Geweben. (Jahrb. für wissensch. Botanik. Bd. XXXI. Heft 4. S. 687—698.) 8°. Verf. hat sich die Aufgabe gestellt, zu untersuchen, ob die Art des mikrochemischen Rohrzuckernachweises, den zuerst Czapek bei seinen Untersuchungen über die Leitungswege der organischen Baustoffe anwendete, allgemein anwendbar ist. Die Methode besteht in der Behandlung der Schnitte mit concentrirter Invertinlösung und nachfolgende Behandlung mit Kupfer- sulfat-Seignettesalz-Natronlauge. Wenn Rohrzucker vorhanden war, scheidet sich rothes Kupferoxydul aus. Die Untersuchungen des Verf. ergaben die allgemeine Anwendbarkeit der Methode. Murr J. Nachtrag zur Flora von Ober- und Niederösterreich. (Allg. bot. Zeitschr. IV. Nr. 5. S. S0—81.) 8°. Nestler A. Die Blasenzellen von Antithamnion Plumula (Ellis) Thur. und A. erucratum (Ag.) Naeg. (Wissensch. Meeresunters., herausg. von der biol. Anstalt in Helgoland. N. F. III. Band.) 10932, 1: Taf Nach den Versuchen der Verf. stellen die im Titel genannten Zellen Organe der Nahrungsaufnahme dar. ; Pax F. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Karpathen. I. Band. (Engler und Drude. Die Vegetation der Erde. II.) Leipzig (Engelmann.) 8°. 249 S., 9 Textill., 3 Heliograv. und 1 Karte. — M. 11. Ein für die Pflanzengeographie Europas und speciell Oesterreich- Ungarns ungemein wichtiges Werk, in dem die pflanzengeographischen Ver- hältnisse eines der interessantesten Gebiete eine auf Autopsie beruhende eingehende Schilderung erfahren. Verf. hat seit 1882 auf zahlreichen Reisen und Excursionen die Pflanzenwelt der Karpathen gründlichst kennen gelernt und überdies in ausgedehntem Masse die einschlägige Literatur berücksichtigt. Der vorliegende I. Band schildert die allgemeine Pflanzengeographie des Gebietes, ein specieller Theil wird folgen. Der Inhalt des Buches sei in Folgendem skizzirt: Geschichte der Erforschung der Karpathen, Literatur- verzeichniss. — Geographische Gliederung und klimatische Verhältnisse der Karpathen. — Die Pflanzenformationen der Karpathen, u. zw. die Formationen des niederen Hügellandes, des höheren Berglandes bis zur Baumgrenze und der Regionen über der Baumgrenze. Einfluss des Menschen auf die Vege- tation. — Die Vegetationslinien der Karpathen und ihre Gliederung in Bezirke. — Beziehungen der Karpathenflora zu den Nachbargebieten und Entwicklungs- geschichte der Flora seit der Tertiärzeit. Proti@ G. Prilog k poznavanju gljiva Bosne i Hercegovine. (Glasnik zemalj. Muzeja u Bosn. i Herceg. X. 1.) gr. 8°. 9 p. Beitrag zur Pilzflora Bosniens und der Herzegowina. Raciborski M. Die Pteridophyten der Flora von Buitenzorg. Leiden (E. J. Brill.) gr. 8°. 255 S. ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu 'erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 21* 276 Hiemit beginnt die Publication eines Werkes, das der Initiative und grossen Energie Prof. Treub’s zu verdanken ist, und das gewiss für die Kenntniss der Flora der Tropen, besonders aber für die zahlreichen Besucher Buitenzorg’s und jene Botaniker, die bei ihren Arbeiten auf Buitenzorger Material sich stützen, von grossem Werthe sein wird. Treub plant die Herausgabe einer „Flora von Buitenzorg“, welche den Stand der gegenwärtigen Erforschung der Flora eines grossen Theiles von Java geben soll. Der vor- liegende Band bringt eine monographische Bearbeitung der Pteridophyten, ihm sollen zunächst Bearbeitungen der Myxomyceten von Penzig und der Lebermoose von Schiffner folgen. Simmer H., Erster Bericht über die Kryptogamenflora der Kreuzeck- gruppe in Kärnten. (Allg. bot. Zeitschr. IV. Nr. 5. 8. 74—77.) 8°. Der vorliegende erste Theil enthält eine allgemeine Schilderung des Gebietes und den Beginn der Aufzählung der gesammelten Flechten. — Die Seite 77 erwähnte, Anfang April blühende Calluna wird wohl Erica carnea gewesen sein und auf einen Schreibfehler zurückzuführen sein. SündermannF. Neue Primelformen. Schluss. (Allg. bot. Zeitschr. IVE INT: 5528.69 741),8% Beschreibung von: P. integrifolia X viscosa — P. Heerii Brügg. forma a. Thomasiana Sünderm., forma b. Davosiana Sünderm., P. minima var. multidentata Sünderm. (Tirol, Pinniser Joch im Gschnitzthal.) Zalewski A. Ueber das Prioritätsrecht von Galium elatum Thuill. (1799) = @. podlachicum Kluk (1787)? (Allg. bot. Zeitschr. VI. Nr. 5. 8. 81-82.) 8°. Wiesner J. Die Tundra. (Neue Freie Presse. 1398. Nr. 12.136 und 12.137). Adressbuch der Kunst- und Handelsgärtnereien, inclusive Land- schafts- ete. Gärtner, Samen-, Blumen- und Pflanzenhandlungen, Baumschulen ete. Deutschlands. Leipzig (Neubauer & Co.) 8". 321 8. — 2M. Das Adressbuch, welches grosse Vollständigkeit und Uebersichtlichkeit aufweist, ist in Anbetracht der zahlreichen Beziehungen, die zwischen Botanik und Gärtnerei bestehen, hervorhebenswerth. Ele! ; Behrens W. Tabellen zum Gebrauche bei mikrochemischen Ar- beiten. 3. Aufl. Braunschweig (H. Bruhn) 8°. 2348. — 6M. Die grosse Verwendbarkeit der Behrens’schen Tabellen ist allgemein bekannt, so dass hier ein kurzer Hinweis auf das Erscheinen einer 3. Auflage genügen wird mit der Bemerkung, dass dieselbe sich durch vielfältige Beach- tung neuerer Methoden und Erfahrungen auszeichnet. Chenevard P. Notes floristiques. (Bull. des trav. de la Soc. bot. de Geneve. IX.) 8°. 14 p. 6 Taf. Ausser Angaben über Fundorte seltener Pflanzen in der Umgebung von Genf, im Wallis und im Cogne-Thal enthält die Abhandlung folgende Neubeschreibungen: Orchis genevensis Chen. (Morio X palustris), Ranun- culus Wolfianus Chen., Leontodon pyrenaicus Gouan var. major Chen., Achillea Briquetiana Chen. (Millefoium X setacea), Echium vulgare f. dumetorum Briqu. et Chen., Orchis Jaccardii Chen. (submascula X pallida), Sempervivum Wolfianum Chen. (Funkü X Gaudini), Galium Schmidelyi Chen. (Mollugo X rubrum), Tragopogon duarius Chen. (crocifolius X major). Crepin Fr. L’anatomie appliquee & la classification. (Bull. de la soc. roy. de botan. de Beleg. XXXVII. I. p. 7—15.) 8°. Verf., der sich beinahe seit eirca 30 Jahren mit dem monographischen Studium der Gattung Rosa beschäftigt, hat sein Rosenmaterial Herrn Vesque überlassen, der die Systematik der Gattung auf Grund ausschliesslich ana- 277 tomischer Untersuchungen begründen wollte. Ueber den Erfolg dieses Ver- suches, der in einem umfangreichen Manuseript vorliegt, fällt der Verf. ein überaus ungünstiges Urtheil. Es ist dies nicht zu verwundern. So sehr die sogenannte „anatomische Methode“ von Werth ist, so sehr sie eine selbst- verständliche methodische Vertiefung der Systematik bedeutet, so ist doch andererseits die extreme, neuerdings besonders in Frankreich gepflegte Rich- tung, die systematische Fragen allein auf anatomischer Basis erledigen will, zweifellos eine Verirrung. Sie widerspricht der Erfahrung, dass nur ein Beachten der Gesammtheit der Charaktere eventuell einen Einblick in die Verwandtschaftsverhältnisse der Sippen ergibt, sie ist in ihrer Art geradeso unvollkommen, wie die ausschliessliche Beachtung grobmorphologischer Cha- raktere durch die Botaniker des vorigen Jahrhunderts. Engler A. Syllabus der Pflanzenfamilien. Eine Uebersicht über das gesammte Pflanzensystem mit Berücksichtigung der Medicinal- und Nutzpflanzen. 2. Aufl. Berlin (Bornträger). 8°. 214 S. — M. 3°80. Engler’s Syllabus hat sich als ein sehr zweckmässiges Nachschlage- buch rasch eingebürgert, und die vorliegende vermehrte und vielfach ergänzte Auflage wird ebenso freudige Aufnahme wie die vorhergehende finden. Der Syllabus ist nicht nur ein nahezu unentbehrliches Handbuch für Studirende, er ist auch für weitere Kreise ein ungemein inhaltsreiches und dabei com- pendiöses Nachschlagebuch; seine grosse Verbreitung unter den Studenten der Hochschulen setzt den akademischen Lehrer in die angenehme Lage, bei botanisch-systematischen Vorlesungen nicht so sehr bei den ermüdenden und wenig anregenden Schilderungen systematischer Details zu verweilen und dadurch Zeit für allgemein wichtige Capitel der Morphologie und Entwicke- lungslehre zu gewinnen. Kohl F. @. Neue botanische Wandtafeln. Cassel (Gebr. Gotthelft). Mit Freuden ist das Erscheinen dieses neuen Tafelwerkes zu begrüssen, das, alle Gebiete des botanischen Wissens umfassend, in der Hand des Lehrers sowohl den Unterricht zu erleichtern, als auch die Auffassung des Lernenden zu fördern im Stande sein wird. Wohl verfügt der botanische Unterricht schon über eine Reihe von Tafelwerken (Kny, Frank, Tschirch, Peter u.a.), aber noch manche Lücke bleibt auszufüllen, Manches wird zu verbessern sein. Hier sollen die neuen Tafeln eintreten, dem Lehrer neue Mittel in die Hand gebend, den Lehrstoff dem Verständniss des Hörers näher zu bringen. Die Tafeln sind in dem bis jetzt unerreichten Formate 85 X 115 cm sehalten und wer wie Ref. sie von den hinteren Bänken eines grossen Audi- toriums neben den bis heute gebräuchlichen zu beurtheilen in der Lage war, wird sich wohl dieses grossen Vorzuges bewusst geworden sein. Besonders eut wirkt in dieser Beziehung Tafel 1, während dem Ref. die zu grosse Anzahl von Figuren auf Tafel 3, wenigstens für aussergewöhnlich grosse Hörsäle, zu wenig übersichtlich zu sein scheint. Dieselbe Zahl Figuren auf zwei Tafeln angeordnet, müsste auf alle Fälle ausreichen. Wie der Verleger mittheilt, soll auf diesbezügliche Wünsche auch diesem kleinen Mangel ab- geholfen werden, so dass die Tafeln dann auch den weitgehendsten Anfor- derungen genügen werden. Die Ausführung der einzelnen Figuren ist die denkbar sorgfältigste und naturgetreueste; die künstlerische, colorirte Ausführung eines Geaster eoliformis auf Tafel 1 dürfte nicht zu übertreffen sein. Durchwegs schön sind auch alle übrigen Figuren, sei es nun, dass sie nach photographischen Aufnahmen (makro- oder mikroskopischen) hergestellt wurden, oder dass ihnen Originalzeichnungen des Verf. oder solche Anderer zu Grunde gelest worden sind. Es dürfte geboten sein, hier etwas näher auf den Inhalt der drei Probetafeln, die vom Verleger kostenlos zu beziehen sind, einzugehen. Tafel 1 bringt aus Serie III (Systematik, Entwickelungsgeschichte) in Fig. I Geaster coliformis, wie schon oben erwähnt, in naturgetreuer Colorirung, in Fig. IV Capillitiumfasern und Sporen desselben Pilzes. Fig. II zeigt einen jugend- lichen, noch geschlossenen Fruchtkörper von Geaster hygrometricus, Fig. III 278 Basidien, z. Th. mit Sporen desselben Pilzes. Fig. V gibt ein Bild von Geaster Bryantii. Auf Tafel 2 sehen wir aus Serie V (Pflanzenkrankheiten) Peronospora- ceen in allen Entwickelungsstadien. Fig. I zeigt colorirt von Phytophtora infestans befallene Kartoffelblätter. Fig. II aus einer Spaltöffnung aus- tretende Conidienträger mit Zoosporen. Unter Fig. III finden wir verschie- dene Sporen, unter Fig. IV Sporen, die ihren Keimschlauch in das Zellinnere treiben. Fig. V zeigt Oogonien, und Antheridien von Peronospora alsinearum in verschiedenen Zuständen. Fig. VI eine Mycelhyphe mit in das Zellinnere ragenden Haustorien von Peronospora calotheica. Tafel 3 aus Serie III bringt in 15 Figuren die Entwickelung der Laub- moose. Colorirt sind hier Fig. I, Moosstämmehen von Funariu hygrometrica mit reifen Sporenkapseln, Fig. II dasselbe Moos in jüngeren Stadien, Fig. III und IV die Sprossgipfel des genannten Mooses mit Archegonien und Anthe- ridien. Die Tafeln tragen in kleinerer Schrift kurze Erklärungen zur Orien- tirung des Lehrers. Die Titel hingegen sind so gehalten, dass sie auch von entfernter Sitzenden noch gut erkannt werden können. Wenngleich die Tafeln in erster Linie für den wissenschaftlichen Botaniker bestimmt sind, so dürfte doch auch der Lehrer an Gymnasien, Realgymnasien etc. bei entsprechender Auswahl — die Tafeln sind in einzelnen Nummern zu erhalten — ein werthvolles Demonstrationsmaterial für seinen Unterricht erhalten. Im Uebrigen sei auf den wohl allen Interessenten zu- gegangenen Prospect verwiesen. Dr. Bode (Marburg). Linden G. et Sydow P. Elenchus fungorum novorum qui anno 1897 usque ad 1. Januar 1898 innotuerunt, adjeetis additamentis. (Beiblatt zur Hedwigia. Bd. XXXVII. Nr. 7. p. I—LVI.) 8°. Pfeffer W. The Nature and Significance of functional Metabolism in the Plant. (Proceed. Roy. Soe. Vol. 63. p. 93—101.) 8°. Sargent ©. S. The Silva of North America, a description of the trees which grow naturally in North America, exelusive of Mexico. Illustrated by Ch. Edw. Faxon. Vol. XI. Coniferae. Boston and London. 4°. 126 sh. Schumann K. Gesammtbeschreibung der Kakteen. (Monographia Cactacearum.) Mit einer kurzen Anweisung zur Pflege der Kakteen von K. Hirscht. Lief. 7. Neudamm (Neumann). gr. 8°. S. 385 bis 448. — 2 M. Wainio E. Monographia Cladoniarum universalis. Pars III. (Acta soe. pro fauna et flora fenn.) gr. 8°. 268 p. — SM. Wolf F. ©. Floristische Miscellaneen aus dem Wallis. 8°. 9 S. Neu beschrieben werden: Viola pachyrhizoma Wolf. Wallis. — V. Riddensis Wolf (collina X Favrati), Wallis. — V. Sedunensis Wolf (Beraudii X. hirta), Wallis. — V. Muretii Wolf (Beraudü X favrati), Wallis. — Carduus Burnati Wolf. Neubenennung für CO. erispus X deflo- ratus. — Galium cogniense Wolf (Mollugo X rubrum). Zeiler R. Revue des travaux de Paleontologie veg6stale publides dans le cours des anndes 1893—1896.) Revue generale de Bot. I ETER 32 Oren ab: Personal-Nachrichten. Hofrath Professor Dr. Anton Ritter Kerner von Marilaun, Professor der Botanik und Direetor des botanischen Gartens und Museums der Universität in Wien, ist am 21. Juni im 67. Lebens- jahre gestorben. Eine Schilderung seines Lebenslaufes und Würdi- gung seiner Verdienste soll eine der nächsten Nummern bringen. Hofrath Professor Dr. J. Wiesner wurde für das Studienjahr 1898/99 zum Reetor der Wiener Universität gewählt. Prof. Dr. R. v. Wettstein wurde pro 1898/99 zum Decan der philos. Facultät der deutschen Universität Prag gewählt. Die kais. Akademie der Wissenschaften in Wien hat Prof. Dr. G. Haberlandt zum eorrespondirenden Mitgliede und Geh. Rath Prof. Dr. F. Cohn in Breslau zum auswärtigen Mitgliede gewählt. Geheimrath Professor Dr. Ferd. Cohn ist am 23. Juni d. J. in Breslau gestorben. Alberto Löfgren wurde zum Director des neu begründeten botanischen Gartens in San Paulo ernannt. Prof. ©. R. Barnes übersiedelt als Professor der Pflanzen- physiologie nach Chicago. Sein Nachfolger an der University of Wisconsin wird Dr. R. A. Harper. Als Botaniker begleitet die schwedische Polarexpedition Prof. Nathorst’s Herr H. Hesselman. Herr 0. Ekstam unternimmt im Laufe des Sommers eine botanische Reise in den nördlichen Ural. Prof. J. M. ©. Lange in Kopenhagen ist am 20. März d. J. im Alter von 80 Jahren gestorben. C.J. Backman ist am 1. Mai d. J. in Stockholm gestorben. Am 22. April d. J. starb der Ober-Appellationsgerichtsrath a.D. Dr. Karl Noeldeke. Der bekannte Illustrator ©. E. Faxon wurde von der Harvard University zum „Master of Arts“ ernannt. Prof. Ab. France. Tornabene, Director des botan. Gartens und Professor der Botanik an der Universität Catania, ist am 16. September 1897 gestorben. (Bot. Centralbl.) In Vietoria (Australien) hat sich ein Comite gebildet zur Er- riehtung eines Denkmales für Ferd. Baron von Müller. Dasselbe erlässt einen Aufruf mit der Bitte um Einsendung von Beiträgen. die an Rev. W. Potter, Arnold Street, South Yarra, Victoria, zu richten sind. Inhalt der Juli-Nummer: Bubäk F., Ueber ein neues Synchytrium. S. 241. — Buchenau Fr., Luzula campestris und verwandte Arten. S. 243. — Freyn J., Zur Flora von Ober-Steiermark. S. 247. — Wulff Th., Studien über verstopfte Spaltöffnungen. S. 252. — MurrJ., Die Piloselloiden Oberösterreichs. S. 258. — Cypers V.v., Beiträge zur Flora des Riesengebirges. S. ie — Utsch, Erwiderung. S. 273. — Literatur-Uebersicht. S. 274. — Personal-Nach- richten. S. 278. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redaeteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. { Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä& 2 Mark, X—XII und XIV—XXX ä 4 Mark, XXXI—XLI 2 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 230 vr ’8 EEZIELLESLEIIIIIIITETIITTETTITTITTITTTTTTT Behufs Tausch und Verkauf erbittet sich bis 31. October (mit Lieferzeit bis Ende November 1898) Offerten in duplo von vorzüglich getrockneten Pflanzen (europäische Lichenes, Hepaticae, Musei fr. und Uryptogamae vascul,), dann Phanerogamen aus Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Russ- land und von der Balkan-Halbinsel Dr. O. Gintl, Prag (Kgl. Weinberge), Nr. 135. 5533555555593 59959599 94 | WELLE SLLLHeLLL HE % | ® x STEIFF IF IT IT TFT IT TFT TFT IT IF TFT FT TI FF FI FH FF FF FF FH Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn in Wien, I., Barbaragasse Nr. 2, ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Exeursionsbuches“ von @. Lorinser, verfasst von Dr. Karl Fritsch k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen in 8°. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8.—, in Leinwandband M. 9.—. Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Sehnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Colvrirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenflanzen. Gemalt und mit kurzem, erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. &. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6°—. Jede Blume ist: 1. botanisch correet gezeichnet — 2. in prachtvollem ‚Farbendruck möglichst naturgetreu ausgeführt. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Soeben erschien: Die Zelle und die Gewebe. Grundzüge der allgemeinen Anatomie und Physiologie. Zweites Buch. Allgemeine Anatomie und Physiologie der Gewebe. Von Professor Dr. Oskar Hertwig, Director des anatomisch-biologischen Instituts der Universität Berlin. Mit 89 Abbildungen im Text. Preis M. 7 —. NB. Der Nummer ist beigegeben: Tafel VII (Buchenau) und Tafel VIll (Wulff). Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien, Dieser Nummer liegt bei: Cireular betreffend Just’s Botanischen Jahresbericht. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW. 46. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. ZLVIN. Jahrgang, NG 8. Wien, August 1898. Biologische Beobachtungen an Helleborus foetidus. Von Prof. Dr. F. Ludwig (Greiz). Winterlicehe Entwieklung. — Schutzausrüstungen gegen Schneedrucek und zur Freihaltung des Vegetationsendes. — Heterophyllie. Die Ausnützung des Wohnraumes durch den Menschen in den grossen modernen Städten mit ihren 20stöckigen treppenlosen Häu- sern ete. ist noch die reine Verschwendung gegen die Ausnützung der Erde durch die Vegetation. Nicht nur dass auch hier alle Di- mensionen des Raumes ausgenützt sind, neben der horizontalen Be- deckung der Erdoberfläche eine Durchwachsung des Bodens (Rhi- zome, Trüffeln ect.), des Wassers, der Luft t (Kletterpflanzen, Epi- phyten, Schmarotzer) nach Tiefe und Höhe stattgefunden hat, jede Ecke bis zur trockensten (Xerophyten) und feuchtesten (Hyerophyten), heissesten und kältesten bewohnt ist und Pflanzen besonderer Aus- rüstung geschaffen hat; eine weit grössere Mannigfaltigkeit entfaltet die Pflanzenwelt noch dadurch, dass sich ihre Glieder auch zeitlich in denselben Raum theilen. Das ganze Jahr über wechselt Flora ihr Kleid, von Monat zu Monat ändern sich die Pflanzenformen desselben Wohnraumes. Wenn sich die eine Art zur Ruhe begeben, sei es, dass sich das Leben auf die Rhizome, oder bei einjährigen Gewächsen auf den noch engeren Raum des Samens zurückgezogen, dann treten neue Gestalten auf, bedecken den Boden, entfalten Blüte, Frucht. (In der Blütenentfaltung hat sogar bei der Ausnützung des Windes und der Inseetenwelt des Wohnortes eine Abfindung auf die einzelnen Stunden des Tages und der Nacht vielfach stattgefunden.) Gerade durch diese räumlich und zeitlich so vielseitige Aus- nützung des Wohnraumes hat die Vegetation in ihren Ausrüstungen oder Anpassungen die wunderbare Mannigfaltigkeit erreicht, die immer in neuen Bildern Auge und Sinn des Menschen fesselt. Und in dieser Mannigfaltigkeit weilt unsere Betrachtung besonders gern Oesterr. botan. Zeitschr. 8. Heft. 1898. 22 282 bei jenen Formen, die unter den für die Pflanze im Allgemeinen schwierigsten Verhältnissen zu leben gezwungen sind, die aber hier nicht etwa ihr Leben fristen, sondern erst recht in vollen Zügen geniessen; ich denke z. B. an die saftstrotzenden Bewohner heisser, regenloser Gegenden (Nopalgewächse), die Pflanzen an Schnee und Eis mit ihrer Formenpracht, Farbenschöne und ihrem Duftreich- tbum, an die Blütenpflanzen des Winters und Vorfrühlings. Unter den letzteren verdient eine bei uns einheimische kraut- artige Winterpflanze unsere Aufmerksamkeit, die aus dem tiefsten Schnee heraus in vollen Zügen weiter lebt und ihr frisch grünes Blattwerk unseren staunenden Blicken darbietet — Helleborus foetidus. Während unsere Sommerpflanzen, wie Gurken, Georginen ete., beim ersten leichten Frost erfrieren, oder Bäume, wie Akazien, Ka- stanien ete., ihr Laub abwerfen, trotzt Helleborus foetidus der grössten Kälte, ohne irgend welchen Schaden zu erleiden. Es sollen uns aber hier diese Ausrüstungen der Blätter und Stengel etc. der Pflanze gegen das Erfrieren. die zum Theile schon in dem anatomi- schen Bau ihre Erklärung finden, nicht weiter beschäftigen, sondern andere Ausrüstungen, die mit dem Kältescehutze nichts zu thun haben — Ausrüstungen, die eben diese Pflanze befähigen, den ganzen Winter hindurch weiter zu wachsen und zu assi- miliren und die umfangreichen Blütenstände zu entfal- ten, diezum Empfang der ersten, im Vorfrühling fliegen- den Hymenopteren bereit sein sollen — trotz des Schnee’s, sobald nur die Temperatur über den Gefrierpunkt steigt. Ich habe in meinem Vorgarten unmittelbar vor den Fenstern des Schlafzimmers seit vier Jahren einige Exemplare der Pflanze, der grossen oder „wintergrünen“ Niesswurz, die ich aus Vernayaz oberhalb St. Maurice im Rhonethal durch eine befreundete Bota- nikerin, Fräulein Marie Braehmann aus Greiz, erhielt. ‘) Schon im ersten Winter fiel mir einmal die Resistenz der Pflanze gegen die tiefsten Kältegrade und dann ein besonderes Verhalten der Sommerblätter auf. Die bis über meterhohen, dicken, grünen, auf- rechten Stengel sind ringsherum mit langgestielten, fussförmig ge- theilten (”—11, meist 9theiligen) mächtigen Blättern besetzt. So- bald nun das Thermometer unter 0° sank. erschlaffte das Gelenk- polster an der Basis der Blattstiele. so dass die Blätter ringsum am Stengel herabhingen; sobald die Temperatur über den Gefrierpunkt stieg, richteten sie sich wieder auf und assimilirten weiter. Es än- dert sich dabei der Habitus der ganzen Pflanze derart, dass mir des Morgens ein Blick durehs Fenster genügte, um an ihr zu er- kennen, ob ich mich zum Gang in die Stadt — meine Wohnung !) Die Pflanze findet sich auch in Deutschland wild, so am Landgrafen bei Jena, wo ich sie selber sah, an der Lichtenburg bei Ostheim, nicht aber am Kiehlforst bei Eisenach, wo sie nach Schönheit fälschlich angegeben wird, ferner bei Mühlhausen, im Solling, Spessart, bei Würzburg ete., am Rhein und in der schwäbischen Alp. Sie gibt eine prächtige Winterzierpflanze ab, die in keinem Parke fehlen sollte. 283 liegt ca. 20 Minuten davon entfernt — mit einem Ueberrocke zu versehen hatte oder nicht, ob Frostwetter, oder Thauwetter war. Bei dieser Empfindlichkeit der Stielpolster der Sommerblätter war der Gegensatz des Vegetationsendes um so auffälliger. Die zarten, im Winter erzeugten Blätter, welche den endständigen Schopf bil- deten, wie auch an mehrjährigen Stengeln die endständige Inflores- eenzanlage und später die entfaltete Inflorescenz blieb aufrecht. sich bei Frost nur in toto schwach zur Seite neigend und so starr gefrierend. Dieser Gegensatz der derben, ausgewachsenen Sommerblätter und dieser zarten Neubildungen bewies, dass es sich nicht um Bewegungen zum Schutz gegen Kälte handelte. Die tiefen Schneefälle des Winters 1896/97 zeigten dann deutlich, worum es sich handelte. Andere Stauden wurden bald durch die Schneelast zu Boden geworfen und blieben bis zum völligen Aufthauen des Schnees unter diesem vergraben. Um so wunderbarer war der Anblick unserer Nieswurz; wie durch Hände waren deren Achsen durch die rings- herum in den Schnee herabhängenden Blätter gestützt und ragten in frischem Grün aus dem Schnee aufrecht empor, keine einzige _ war durch die Schneelast zur Seite gebogen worden. Der Schnee war an der beblätterten Pyramide rasch herab- geglitten und sobald die Sonnenstrahlen die Luft über 0° erwärmten, hoben sich alle Blätter, deren Spreiten über Schnee geblieben waren. wieder empor, um mit den jungen Blättern gemeinsam die Assi- milation zu besorgen: aus dem Schnee heraus eine sommerlich grüne Vegetation. Die Bewegungen der Blätter dienen hier zum Schutz gegen feste atmosphärische Niederschläge (Schnee) — letz- tere würden sich in der aufrechten Laubkrone bald zu Massen von beträchtlichem Gewichte vereinigen und die Achse zu Boden drücken. Sie halten die Achse nicht nur während des Schneefalles aufrecht. sondern bewirken, dass der gefallene Schnee selbst zur Senkrechterhaltung der Achse beiträgt, an- statt durch seine Last dieselbe zu begraben. Dies hat aber die weitere Folge, dass das Vegetationsende — der vegetative Blät- terschopf sowohl, wie die Infloreseenz — sofort bei gelinderer Wit- terung wieder schneefrei wird. Ihre Schneebedeckung wird noch durch eine weitere Ausrüstung, nämlich durch eine ausge- prägte Heterophyllie auf ein Minimum reducirt. Die Metamor- phose des Laubblattes von dem gestielten. fussföormig 7—9lappigen Blatte zu den Hochblättern, bei denen nichts als die Blattscheide übrig bleibt, ist auch sonst interessant; sie hat aber mit dieser Heterophyllie nichts zu thun. Während die Soemmerblätter mit ihren Blattstielrinnen breite Absehnitte, stark und am Rande deut- lich gesägte Blätter haben, von 18—24 mm Breite, mit 16 bis 30 Sägezähnen (bekanntlich spielen die Blattzähne bei der Wasser- reeulirune eine Rolle), die dünn lederartig sind, sind die in der kälteren Jahreszeit gebildeten Blätter von "derberer Consistenz mit ganz schmalen. ungesägten Abschnitten von 4—7 mm Breite ver- 22* 284 sehen. auf denen bei ihrer steilen Stellung fast gar kein Schnee verbleibt. Nennen wir sie chionophile, die anderen chionophobe!) Blätter. (An mehrjährigen Stengeln lassen sich die abwechselnden Kreise der nach 3/, angeordneten Blätter beider Generationen leicht unterscheiden.) Während bei einer Temperatur unter Null das Stielgelenk- polster der chionophoben Blätter seine Turgescenz völlig einbüsst. so dass letztere so dieht am Stengel herabhängen, als dies die Um- gebung gestattet, steigert sich bei Temperatur über Null die Turges- cenz mit der Temperatur, so dass der Winkel, den der Blattstiel mit der Hauptachse bildet, sich gleichfalls mit der Wärmezu- oder abnahme ändert. Der Vergleich der beobachteten Winkelgrösse und der zuge- hörigen Temperaturen zeigt dies sehr gut, besonders bei graphischer Darstellung. Einige Beobachtungen aus dem Winter 1896/97 mögen zur Bestätigung dienen. 26. December 1896, Früh: Temperatur — 7’ R. Blätter herab- _ hängend, starr gefroren, die einzelnen Abschnitte nach unten zurück- gekrallt. (Aus dem Blütenstande haben sich bereits zwei Blüten isolirt.) 12 Uhr 0° R. Blätter wieder normal aufgerichtet. 27. December 1896, Früh 8 Uhr: Temperatur = — 2° R. Blätter herabhängend, Blattstiel (im Folgenden ist immer ein und dasselbe Blatt beobachtet) bildet mit der Achse einen Winkel von 140°. (Schluss folgt.) Tarzula campestris und verwandte Arten. Von Franz Buchenau (Bremen). (Schluss). °) C. Luzüula campestris DC. var. frigida Fr. B. Unter den borealen Formen von ZL. campestris befindet sich eine, nicht eben häufige, welche es verdient, durch einen besonderen Namen hervorgehoben zu werden. Sie ist besonders durch einen mittelhohen, auffallend starren Stengel ausgezeichnet. Ich gebe zunächst ihren Namen und ihre Merkmale: L. campestris DC. var. frigida Fr. B. (nova var.) Planta caespitosa, medioeris, paullo eiliata. Oaules erecti, strieti, rigidi, plerumque 10 usque 15 (raro 7 usque 20) em alti. Folia plana 1!) Den breiten Spreitenabschnitten der endständigen chionophoben Blätter fällt in den heissesten Sommertagen noch eine besondere Schutzwirkung zu. In der heissesten Zeit biegen sie sich oben über der zarten Vegetationsspitze zu- sammen und schützen letztere vor Versengung. 2) Vergl. Nr. 7, S. 243. 285 plerumque 2 usque 3 (raro 4 mm) lata, ore vaginae densius, mar- ginibus paullo eiliatis. Inflorescentia terminalis erecta, composita, saepe a bracteis 1 vel 2 infimis frondescentibus superata ; bracteae et prophylla florum tenuia, albo-membranacea, plerumque apice tantum lacera; rami inflorescentiae plerumque breves, sed distineti, rigidi. Flores ca 2'/, usque 3 mm longi, fusci, rarius castanei vel nigres- centes. Tepala aequalia, vel externa sublongiora. Stilus brevis,. Uaruncula basilaris seminis medioeris. Ich lernte diese Form zuerst aus Labrador kennen, wo sie mehrfach gesammelt wurde. Sehr ausgeprägt findet sie sich ferner auf dem Sheep Mountain, 49° 5‘ n. Br.; District Alberta im britischen Nordamerika am Östfusse des Felsengebirges (Herb. Geol. Survey of Canada. Nr. 13884). Etwas weniger charakteristisch ist die Pflanze von St. Johns auf Neufundland (Robinson und Schrenk, Nr. 85). Unverkennbar ist dagegen wieder die von L. Baenitz im Drivathal am Dovre-Fjeld gesammelte Pflanze (Baenitz, herh. europ. Nr. 7120). Ebenso eine Pflanze, welche ich selbst auf der Wengernalp am 24. Juli 1857 sammelte. Auch in Grönland kommen ähnliehe Formen vor (gesammelt von Wullschläger und A. Kornerup). Von der schlanken var. sudetica mit ihren kleinen, fast schwarzen, von zarten Stielen getragenen Köpfen weicht die Pflanze bedeutend (auch noch durch die grössere Samenecarunkel) ab, von var. multiflora durch den niedrigeren, eigenthümlich starren Wuchs, die kurzen, starren Aeste des Blütenstandes und die meist kleineren Blüten. Wenn ich mich recht entsinne, gehören zu dieser Varietät auch die kleinen Exemplare von ZL. campestris aus dem nördlichen Skandinavien, welche öfters für L. nivalis Laestadius (L. campestris DC. var. nivalis Laestadius olim) gehalten wurden, und welche die riehtige Erkenntniss dieser Art (= L. arctica Blytt) sehr erschwert haben. Die inneren Perigonblätter sind meistens spitzig oder stachel- spitzig. Die Zähnchen der Hautränder sind erst unter dem Mikro- skope zu erkennen. Bei der Pflanze vom Ostfusse des Felsengebirges aber können diese Zähnchen schon bei gewöhnlicher Lupen- vergrösserung erkannt werden. (Vergl. das bei Luz. comosa und subsessilis Gesagte.) D. Luzula campestris und die ihr verwandten Formen in Nordamerika. In Nordamerika ist Luzula campestris bei weitem nicht so polymorph, als in Australien. Trotzdem wird es noch vieler Beob- achtungen bedürfen, um einen klaren Einblick in die dort vor- handenen Formen zu gewinnen. Im Osten von Canada und den Vereinigten Staaten ist L. cam- ' pestris var. multiflora nicht selten. Dagegen ist über das Auftreten anderer Varietäten noch nichts bekannt. Ich selbst besitze ein von 286 F. A. R. Balduin bei Bloomfield in New-Jersey gesammeltes Exemplar, welches dureh den Wuchs von 10—15 em Höhe, durch die bogigen Stiele der Köpfe und den sehr langen Griffel der var. vulgaris nahe kommt, welches aber nicht die bogigen Ausläufer dieser Varietät zu besitzen scheint. Einen ähnlichen Eindruck macht die Abbildung in Britton and Brown, an illustrated flora, 1896, I, p. 398, welche ein blühendes Exemplar darstellt. — Was dagegen W.T. Hooker in der Flora boreali-americana, 1840, II, p. 188 var. « vulgaris nennt, ist höchst wahrscheinlich unsere var. maultiflora. (Dieselbe Bezeichnung ist in John Macoun, Catalogue of canadian plants. 1888, IV. p. 67 übergegangen). In den bezeichneten Gebieten treten auch Formen mit kleinen Köpfen und blassen Blüten auf. Hooker und Macoun ]|.c. nennen dieselben ohne Weiteres var. pallescens (= L. pallescens Wahlen- berg). Es bedarf aber weiterer Nachforschungen, ob diese Formen identisch sind mit unserer vorwiegend osteuropäischen var. pallescens (klein- und blassblütig, mit langen spitzen, die Frucht gleichsam stachlig überragenden Perigonblättern, deren innere bemerklich kürzer als die äusseren sind), und ob sie geographisch einigermassen selbständig auftreten, oder ob sie nur gelegentlich auftretende blasse Formen der var. multiflora sind. Mein Material reicht zur Beant- wortung der ersten Frage nicht aus, und bei meinem Aufenthalte in Nordamerika (August und September 1894) habe ich (wohl in Folge der ungünstigen Jahreszeit) die Pflanze überhaupt nicht gesehen. Formen mit zusammengezogenem Blütenstande werden von Hooker und Macoun') |. e. als var. » congesta (= L. congestu Lejeune) aufgeführt. Auch hier liegt wahrscheinlich eine unrichtige Verwendung der Bezeichnung congesta vor. welche sich nur auf eine bestimmte, in den Heiden und Mooren Mitteleuropas verbreitete Form bezieht, welche aber so häufig irrthümlich für jede beliebige Form von L. campestris mit zusammengezogenem Blütenstande gebraucht wird. Solche Formen sah ich aus Nordamerika noch nieht. Bei ihrem Auftreten bleibt aber immer zu beachten, ob sie eine selbständige Basse bilden, oder ob nur gelegentlich einmal (was bei allen Varietäten mit gestielten Köpfen vorkommt) die Entwicklung der Stiele der Seitenköpfe unterbleibt. Im Westen ist L. campestris selten. Ich selbst besitze sie von Oregon (Leiberg, Nr. 587, 2488). Nach Watson (Botany of California, 1880, II, p. 203) sammelte R. M. Austin sie in Plumas County. Im äussersten Nordwesten (Unalaschka, Sitka, u. s. w.) tritt sie dann in dunkelblütigen Formen wieder auf. Eine zweite Art aus dieser Gruppe beschrieb E. Meyer in der Synopsis Luzularum, 1823, p. 21 unter dem Namen L. comosa. Sie wurde auf Exemplare begründet, welche Thaddäus Haenke „ad 1) Bei Macoun, p. 67, Z.5 von unten, ist in Folge eines Schreibfehlers comosa für congesta gedruckt. 287 sinum Nutkaönsem aut in insulis ') Multeravianis“* gesammelt hatte, und wurde folgendermassen charakterisirt: Foliis planis, raeemo spieulis composito, bracteis spicularum longissimis foliaceis, perianthii laciniis lanceolatis acuminato-subulatis, interioribus brevioribus, eapsulam triquetro-ellipticam acutiusculam vix aequantibus. In J. de Laharpe, Monographie des vraies Joncees, 1825, wird die Pflanze nur mit Meyer’s Worten in Anführungszeichen aufgeführt. Dagegen sprach sich E. Meyer in ©. B. Presl, Reli- quiae Haenkeanae, 1827, I, p. 145 eingehender über sie aus. Bei der Seltenheit dieses Werkes und der Wichtigkeit des dort Gesagten schalte ich die betreffende Stelle hier in extenso ein. p- 145. L. foliis planis, anthela foliosa spieulis superne race- mosis composita, perianthii laciniis lanceolatis acuminato-subulatis, interioribus brevioribus, capsulam triquetro-elliptieam acutiusculam vix aequantibus. Hab. in Nootka-Sund vel Portu Mulgrave. p. 146. Öaules prout videtur caespitosi parum ascendentes sesquipedales tenues angulosi striati. Folia fere Luzulae vernalis. sed paullo flaceidiora, ad caulis basim plurima, in medio caulis solitarium, lineari-lanceolata, utrinque attenuata. margine praesertim ad vaginas pilosa. Anthela spieulis oblongis eomposita, spicula infima saepe longissime peduncnlata, reliquis in racemum subpyramidalem conglobatis. Bracteae spieularum foliaceae, inferiores foliis caulinis simillimae, sequentes sensim minores, plures tamen conglobatam anthelae partem superantes. Flores in singula spieula 16—20, palles- centes, stipati, bracteis floralibus binis parvis pellueidis, piloso-laceris. Periantliii laciniae acuminato-subulatae, interiores subbreviores. Stamina 6, dimidio perianthio breviora, antheris subsagittatis. Capsula triquetro-elliptica acutiuscula mucronulata perianthium vix superans. Semina apice obtusa, basi parum strophiolata. Nulli proprior est, quam L. pediformi Villars; ob spieulam infimam longe peduneulatam accedit quodammodo ad L. arcuatam Wahlenberg, licet peduneulus iste non sit arcuatus; sed ex involucro folioso, spieulisque superioribus subpyramidalibus habitum sibi vindicat prorsus peculiarem. Wir begegnen der Pflanze dann wieder in W. J. Hooker, Flora boreali-americana, 1840, II, p. 185, wo über sie gesagt wird: 4. L. comosa (Meyer, in Rel. Haenk., Fasc. 2, p. 145); foliis planis pilosis, floribus spicatis distichis, spieis elongatis peduneulatis corymboso-paniculatis rarius subsessilibus, perianthii laciniis lanceo- latis acuminato-subulatis interioribus brevioribus capsulam triquetro- ellipticam acutiusculam vix aequantibus. — L. campestris? Bong. Veget. Sitcha, p. 49. 1) Dies insulis ist falsch. Lord Mulgrave’s Archipel ist bekanntlich ein grosser, östlich von den Carolinen gelegener Archipel. Ihn besuchte Haenke nicht. Gemeint ist (wie Meyer auch bereits in den Reliquiae Haenkeanae richtig sagt) der Mulgrave-Hafen unter dem 60° n. Br. Der Nutka-Sund liegt auf der Westseite der Vancouvers-Insel, etwa unter 49° n. Br. 288 Hab. N.W. America. Nutka Sound and Port Mulgrave, Haenke. From the Rocky Mountains to the Paeifie Ocean. Douglas. Dr. Scouler. Bongard? — This seems to take the place of Luzula campestris on the west side of the Rocky Mountains. The elongated spikes of flowers, sometimes compact. sometimes remote, give the appearance of a Carex to this Luzula. I have from the White Mountains, New Hampshire, a var. of the pale-flowered L. campestris very nearly approaching this, which nevertheless seems to be a good speeies. (NDb. Nr. 3 ist L. campestris, Nr. 5. L. spicata.) Endlich führt E. Meyer sie in der Synopsis Luzularum, (Linnaea, 1849. XXII, p. 413) mit nur wenig erweiterter Diagnose auf und fügt hinzu: Duas varietates distinguere juvabit: var. @. Spieulis eylindraceis, omnibus distantibus longe pedun- ceulatis, inferne remotifloris. — Forma, auetore el. Hookero, vulgaris. var. ß. Spieulis oblongis densifloris, infimarum una vel altera longius pedunculata, religuis pyramidato-congestis. Forma eodem auctore rarior, quam fusius |. e. descripsi. Halbasees ee? Planta rite evoluta colore omnium partium flavescente, foliis- que floralibus longissimis statim cognoseitur. Similitudo cum L. cam- pestrıs varietate pallescente, cujus d. Hooker meminit, nonnisi in speeiminibus minoribus ante anthesin reprehenditur. Drei Merkmale ') werden hier also als besonders charakteristisch angegeben: a) sehr grosse laubige Deckblätter, b) Anordnung der Blüten in Aehren, c) strohgelbe Farbe der Blüten. Dem gegenüber erklären Asa Gray (Sılliman, Journal, XXIII, p. 369) und Torrey (Reports of Explorations and Surveys... for a railroad from the Mississippi-River to the pacifie ocean, 1856, IV, p. 143) die Luzula comosa für nicht genügend verschieden von L. campestris oder höchstens für eine geographische Varietät der- selben. — Meyer selbst hat Exemplare von Douglas aus Neu- Californien (hb. Vindob.) mit braunen Perigonblättern als L. comosa bezeichnet. Vollständige Verwirrung trat aber ein, als Sereno Watsonin der Botany of California, 1880, II, p. 203, alle drei erwähnten Merkmale in folgender Weise abschwächte: the foliaceous braet usually exceeding the inflorescence; .... spikes simple, usually oblong, loosely flowered; perianth pale or somewhat tinged with !) Die anderen Merkmale finde ich an Meyer’s Originalexemplar nicht bestätigt. Die inneren Perigonblätter sind nur wenig kürzer als die äusseren und die Frucht finde ich (nach dem Aufweichen!) dreikantig-kugelig und sehr stumpf. Offenbar hat Ernst Meyer sich durch die im trockenen Zustande vor- stehenden Spitzen der drei Fruchtklappen täuschen lassen. 289 brown .... und überdies drei Varietäten (macrantha, subsessilis und eongesta) aufstelltee Watson sagt bei L. campestris: „Very similar to the typieal form of the last species (1. e. L. comosa), but usually less villous, braets short, spikes (! Fr. B.) dense, short and ovate; perianth-segments 1—1'5 lines long, often dark brown“. Die Charakterisirung der drei Varietäten durch Watson ist unbe- friedigend, da die Merkmale gar nicht miteinander vergleichbar sind. Sie lautet: var. macrantha. Perianth 3 or 2 lines long, much exceeding the broad obtuse capsule; anthers linear, equalling or twice longer than the filament; seed larger, the appendage always shorter. var. subsessilis. Spikes solitary or few, nearly sessile. loose; perianth-segments lax and scarious, otherwise as the last variety. var. congesta. Spikes several. sessile and close, forming a somewhat pyramidal head; perianths brown. 1'/, lines long. Von diesen Varietäten kann man sich (wie ich auch in der Monogr. June. p. 153 hervorhob) hiernach keine Vorstellung machen. — In der Monogr. Junc. beging ich dann offenbar den Fehler, dass ich auf die blasse Farbe der Blüten und die starke Entwickelung der laubigen Braeteen zu viel Wert legte und daher auch Pflanzen mit rundlichen, aber blassen Köpfen zu L. comosa rechnete. In den Jahren seit Herausgabe der Monographia (anno 1890) wurde es mir immer wahrscheinlicher, dass L. comosa nur eine geographische Rasse von ZL. campestris und daher am besten mit ihr als Varietät zu vereinigen sei. Von dieser Ansicht musste ich aber zurückkommen, als ich im September 1897 und im Januar 1898 durch die Güte der Herren Fr. V. Coville zu Washington und M. Macoun zu Ottawa eine Anzahl Juncaceen aus den pacifischen Staaten der Union und aus Britisch-Nordamerika erhielt. Unter den Coville'schen Pflanzen befanden sich zwei Luzula- Formen mit mässig starker Behaarung, lockeren Aehren und gelb- gefärbten Blüten: Northern Idaho; Coeur d’Atene Mountains; along St. Mary’s River; leg. J. Leiberg, 27. Juni 1896 (sine no). Washington, Hang- mann Creek; 460 m; leg. J. H. Sandberg and J. B. Leiberg, 16. Mai 1893; Nr. 19. Die Macoun’schen Pflanzen aus dem Herbarium der geo- logischen Anstalt von Canada stammen sämmtlich von Vancouver's Insel und meistens aus der Flora von deren Hauptstadt Victoria. Sie sind z. T. (Nr. 522 und 523) als L. comosa E. M. var. macrantha Watson, z. T. (Nr. 524, 525, 526) als L. comosa E. M. var. sub- sessilis Watson etikettirt. Beide Gruppen haben kräftig gefärbte Blüten; die Perigonblätter sind auf dem Rücken und am Grunde kastanienbraun, endigen aber in dünnhäutige, gelblich-weisse Spitzen. 290 Die genauere Untersuchung ergab nun ein sehr auffallendes Resultat Die als var. macrantha bezeichneten Exemplare dürften wirklich zu L. comosa gehören. Watson gibt allerdings die Länge der Perigonblätter seiner var. macrantha auf 2--3 Linien an, während die der Nr. 522 und 523 nur 3 mm lang sind. Die Angabe von Watson ist aber wahrscheinlich irrthümlich, da Perigonblätter von 2—3 Linien Länge in der ganzen Gruppe kaum vorkommen. !) Dagegen besitzen Nr. 522 und 523 die kräftigen laubigen Braeteen, die ährige Anordnung der Blüten und namentlich die auffallend starren geraden (z.T. langen) Aehrenstiele, welche E. Meyer (Linnaea, |. e.) seiner var. « zuschreibt. (Auch die mir vorliegende, von Laharpe für Ernst Meyer angefertigte Abbildung eines Haenke- schen Original-Exemplares zeigt neben im Uebrigen diehtgedrängten Aehren die unterste doch auf einem langen starren Stiele (vergl. var. ß von Meyer). Ich betrachte also bis auf Weiteres sowohl die gelbblütigen Exemplare (Haenke, Leiberg Idaho und Sandberg- Leiberg Nr. 19), als die dunkelblütigen (Macoun Nr. 522 und 523) als zu L. comosa gehörend, lasse aber die Frage, ob sie zwei besondere Varietäten bilden, für jetzt noch — bis zum Eingange von reicherem Materiale — ruhen. Wirklich verschieden von den bis jetzt betrachteten Pflanzen scheint mir die als var. subsessilis Watson bezeichnete Form (Maecoun, Nr. 524, 525, 526). Sie besitzt verlängerte, im unteren Theile lockere Aehren, von denen die unteren entweder in den Achseln stengel- ständiger Laubblätter entspringen und lang heraustretend gestielt sind (ähnlich wie bei Carex distans) oder (bei kleineren Exemplaren) dicht unterhalb der endständigen entspringen, sie aber nicht über- gipfeln. An schwachen Stengeln ist oft nur eine schwache und lockere Aehre vorhanden. Die Pflanze nähert sich durch diesen Bau des Blüten- standes ganz auffallend der mexikanischen ZL. caricina. Dass diese, durch ihre ganz aufgelösten Aehren anscheinend so verschiedene Art, der L. campestris nahe steht und offenbar aus der Gruppe der letzteren hervorgegangen ist, war mir schon lange klar geworden. Die L. subsessilis steht offenbar in der Mitte zwischen ihnen (d. i. zwischen L. campestris und carieina). — Ich gebe nun zunächst die Diagnose und die Beschreibung der neuen Art, für welche ich die Varietätsbezeichnung von Watson beibehalten muss, obwohl sie nicht sehr bezeichnend erscheint, da die Seitenähren oft recht lang gestielt sind. Luzula subsessilis Fr. Buchenau. Caules adscendentes vel ereeti. 20 usque 30 (rarius 10 usque 35) em alti. Folia plana, !) Nur bei Luzula longiflora Bentham von den Lord Howe’s Inseln (zwischen Neu-Süd-Wales und Neuseeland) sind sie 5 mm lang, siehe oben pag. 211, Perigonblätter von fast 4 mm Länge besitzt die oben erwähnte gelb- blütige Pflanze aus dem Staate Washington (Sandberg und Leiberg, Nr. 19); ihre (eben erst im Aufblühen begriffenen) Blüten machen aber den Eindruck, als wären sie in beginnender Verlaubung begriffen. 291 anguste lanceolato-linearia. ore dense, marginibus plus minusve eiliata, apice calloso-obtusa. Inflorescentia terminalis erecta, e spieis (inferne saepe laxis) eomposita haud anthelata; spica infima saepe remota, in axillo folii supremi longe stipitata. Bracteae florum longe eiliatae. Flores 3 usque 3'/, mm longi. Tepala subaequilonga. externa lanceolata, acutata, interna late-lanceolata. apice distinete tridentata. Stamina 6. Semina in carunculam magnam albidam desinentia. Litt. L. comosa E. M. var. subsessilis Ser. Watson, in Bot. of California, 1880, Il., p. 205. John Macoun, Catalogue of Canadian plants, 1888, IV. p. 68. Descriptio. Perennis, laxe caespitosa, viridis, Radices capil- lares, diam. usque 0'2 mm, fuscae, subfibrosae. Rhizoma...Caules adscendentes vel erecti, strieti vel leviter ceurvati. 20—30 (rarius 10—55) cm alti, diam. usque 1 mm, teretes, valleeulati. in statu sieco subsuleati, etiam superne foliati. Folia basilaria infima cata- phyllina, sequentia et caulina frondosa; vagina foliorum caulinorum longa, angusta. ore plerumque longe et intense ciliata; lamina plana, anguste lanceolato-linearis, supra medium 3 usque 4 (raro usque 6) mm lata, marginibus plus minusve longe ciliata, apice calloso-obtusa. Inflorescentia terminalis, erecta, strieta, plerumque composita, pannieulata (non anthelata), e spieis 10 usque 15 (raro 20) mm longis composita; spica infima saepe remota, ex axillo folii frondosi supremi oriens, longe stipitata; spicae densae vel laxae. Bractea infima plerumque magna. frondosa, inflorescentiam superans, rarius eam aequans; bractea secunda plerumque frondescens, ceterae hypso- phyllinae, lanceolatae vel lineares. membranaceae, albae, longe cili- atae; prophylla membranacea, alba, acuta, longe eiliata. Flores 3 usque 3°5 mm longi, variegati, inferne castanei, superne pallidi. Tepala subaequilonga (vel interna, vel externa paullo longiora), medio dorsi usque basin intense castanea, marginibus latis et apieibus membranaceis albidis vel luteolis; tepala externa lanceolata, acutata, saepe sub apice denticulata, interna late-lanceolata, apice distinete tridentato-mucronata.. Stamina 6, tepala dimidia subaequantia; filamenta linearia, albida; antherae lineares, flavidae, filamentis paullo longiores. Pistillum exsertum; ovarium trigono-sphaericum, stilus brevis; stigmata longa, ereeta, eontorta. Fructus (immaturi tantum exstant!) trigono-sphaericus, obtusissimus; pericarpium tenue, nitidum, stramineum vel superne fuseum. Semina (immatura!) oblique obo- vata, castanea, apice grisea, basi in carunculam magnam ('/, usque '/, seminis aequantem) albidam attenuata. Distr. geogr. Vancouver’s Insel und Bare-Insel in Britisch- Columbia; wohl sicher weiter verbreitet. Gollectiones. Herb. Geol. Survey of Canada, Nr. 524, 525, 526. Herb. Dep. of Agriculture, Brit.-Columbia, Nr. 534. Herb. Dr. Dieck, Nr. 24. Nota 1. Diese Pflanzen wurden schon am 20. Mai 1897 von der Expedition des bekannten Dendrologen, Herrn Dr. Dieck zu Zöschen bei Merseburg, auf felsigen Triften der Berge bei Victoria, 292 der Vancouver’s Insel, gesammelt (Nr. 24). Wenn ich sie damals als L. caumpestris DC. var. multiflora bestimmte, so mag dies darin seine Entschuldigung finden, dass die Exemplare im Beginne der Blütezeit standen, und dass sich bei zweien von ihnen Uebergipfe- lung des Blütenstandes durch den untersten verlängerten Ast zeigte (also eine Abweichung von dem Typus). Nota 2. Mit der mexikanischen L. caricina E. Meyer hat diese Pflanze unverkennbar viele Aehnlichkeit, doch hat L. caricina schmalere Laubblätter, mehr verlängerte, meist in einzelne Blüten- gruppen aufgelöste Aehren, schwache, laubige, wohl niemals den Blütenstand überragende Deckblätter, kleinere (2°5 bis höchstens 3 mm lange) Blüten. Die inneren Perigonblätter von L. carieina erscheinen bei zehnfacher Vergrösserung stumpf und stachelspitzig; erst bei weit stärkerer Vergrösserung erkennt man, dass der breite Hautsaum jederseits in einen Zahn endigt. Diese Zähne sind bei L.subsessilis so kräftig, dass sie selbst bei schwachen Vergrösserungen leicht erkannt werden können. Die breiteste Stelle der Laubblätter liegt bei beiden Arten oberhalb der Mitte. Nota3. Das bei Z. subsessilis so sehr ausgesprochene Merk- mal der Dreispitzigkeit der inneren Perigonblätter beweist wieder, dass es absolute Unterschiede zwischen benachbarten Formen der organischen Reiche nicht gibt. Die mikroskopische Untersuchung zeigt nämlich, dass selbst bei unseren deutschen Formen von L. cam- pestris Aehnliches sich findet. Auch bei ihnen springen die Haut- säume neben der weit grösseren Mittelspitze in zwei Zähne vor. Die Zellen der Mittelspitze sind regelmässig derber, schmaler und dieker von der Wand als diejenigen der angrenzenden Hautsäume; oft ist die Mittelspitze röthlich oder bräunlich gefärbt, während die Seitenspitzen wohl stets farblos sind. Auch weiter hinab ist die Contour der Hautsäume keineswegs ganz glatt; sondern es springen meist noch eine oder zwei Zellgruppen zahnartig vor. Nota 4. Die reinen Formen der ZL. subsessilis und der braun- blütigen, als ZL. comosa var. macrantha bezeichneten Pflanzen sehen sehr verschieden aus. Bei L. subsessilis ein rispiger Blütenstand, die unteren Aeste tief hinabgedrückt und lang heraustretend gestielt, oft loekere Aehren, zugleich die inneren Perigonblätter besonders deutlich dreispitzig — bei var. macrantha eine relativ kurze, diehte Endähre, weit überragt von 3—4 Seitenähren auf langen, starren Stielen, seitliche Zahnspitzen der inneren Perigonblätter weit weniger hervortretend. Trotzdem sind bei der nahen Verwandtschaft der Pflanzen und ihrem Zusammenwachsen Mittelformen zu erwarten. So hat z. B. die Nr. 523 des Geological Survey of Canada, im Uebrigen eine typische macrantha, doch an vielen (nicht allen) Blüten deutliche Seitenzähne der inneren Perigonblätter. Nota 5. Nr. 521 des Geologieal Survey of Canada steht zwischen der typischen L. comosa von E. Meyer und der braun- blütigen var. macrantha in der Mitte. 293 E. Auffallende Aehnlicehkeiten zwischen den Luzula-Formen eines und desselben Landes. Vor dem Abschlusse dieser Untersuchungen möchte ich noch auf die Aehnlichkeit von ZLuzula-Formen derselben Länder auf- merksam machen, welehe Aehnlichkeit mir im Verlaufe der Unter- suchung immer von Neuem entgegenträt. Vor allen Dingen werden auf Neuseeland Luz. racemosa und campestris einander auffallend ähnlich. Diese Arten haben sonst wenig miteinander gemein. Eine mexicanische L. racemosa (hoch- wüchsig, mit zusammengesetztem, ährentragendem Blütenstande, mit lang gewimperten Deck- und Vorblättern und meist dreimännigen Blüten) und eine deutsche L. campestris var. multiflora (von mittlerem Wuchse, mit zusammengesetztem, kopftragendem Blüten- stande, mit nur wenig gezähnten Deck- und Vorblättern und stets sechsmännigen Blüten) können gewiss nicht miteinander verwechselt werden. Ebensowenig sehen die beiden auf Neuseeland wachsenden Formen: 2. racemosa var. Traversii Fr. B. und L. campestris var. picta Hooker einander irgendwie ähnlich. Aber schon die L. cam- pestris var. australasica Fr. B. hat eine nicht geringe Aehnlichkeit mit der var. Trraversii. Bei kleinen Formen der L. racemosa steigt aber die Aehnlichkeit ganz bedeutend. Die Aehren werden kürzer, die Bewimperung der Deck- und Vorblätter schwächer; die Zähne- lung der Perigonblätter (bei var. Traversii meist schon mit Loupen- Vergrösserung erkennbar) wird so schwach, wie bei typischer L. campestris. Man ist zuletzt für die Unterscheidung auf einzelne Merkmale, wie die Zahl der Staubblätter und den Bau der Blatt- spitze, angewiesen. Nun habe ich aber oben eine zweifellos dem Verwandtschaftskreise der L. campestris angehörende neuseelän- dische Pilanze mit drei Staubblättern: Z. triandra Fr. B. (der L. pumila Hooker fil. nahestehend) nachgewiesen. Umgekehrt fand ich zwischen Z. racemosa var. ulophylia Pflanzen mit manchen Merkmalen der L. campestris, namentlich mit weit stumpferen Blattspitzen, als Z. racemosa sie besitzt. Weun ich auch geneigt bin, diese letztgenannten Pflanzen als wirkliche Bastarde von L. cam- pestris und racemosa var. ulophylla anzusehen, so kann doch bei den anderen, nur einzelne Aehnlichkeitszüge aufweisenden Pflanzen nicht von einer solchen Auffassung die Rede sein. In analoger Weise besitzen meine Exemplare der Zuzula campestris aus Oregon einige Züge der dort heimischen echten L. comosa an sieh (Form, Breite und Richtung der Laubhlätter, stärkere Bewimperung der Deck- und Vorblätter), während die Pflanzen des äussersten Nordwestens von Amerika theilweise starl an die einstweilen macrantha genannte Varietät der L. comosaı (mit starren Stielen der seitlichen Blütengruppen und dunkelh Blüten) erinnern. Dieses Aehnlichwerden zusammen vorkommender Arten scheint mir eine ganz besondere Beachtung zu verdienen. Man könnte zu- 294 nächst an gleiche Wirkung äusserer Ursachen denken. So haben ja zahlreiche Alpenpflanzen gewisse gemeinsame Züge (niedrigen Wuchs, kräftiges Aroma, grosse, kräftig gefärbte Blüten). Viele Dünen- pflanzen besitzen sehr starke Bewurzelung, vielverzweigte unter- irdische Stengelorgane, graue Farbe, verkieselte oder stark wollige Oberhaut). Aber solche Erklärungsversuche versagen, wenn es sich um gewisse Aehnlichkeiten handelt, welehe in einem grösseren Distriete unter sehr verschiedenen äusseren (physikalischen) Ver- hältnissen wiederkehren. In solehen Fällen scheint mir die Ver- mischung der beiden Arten eine weit grössere Rolle zu spielen, als der Einfluss äusserer Agentien. Auf zwei Weisen könnte nach meiner Auffassung solche Aehnlichkeit von Pflanzenformen entstanden sein. Entweder haben früher (möglicherweise zu verschiedenen Zeiten) wirkliche Kreuzungen beider Arten (in unserem Falle auf Neuseeland ZL. campestris und racemosa, in Oregon L. campestris und comosa) stattgefunden und die jetzigen, in manchen Beziehungen intermediären Pflanzen sind Rückkreuzungen dieser Bastarde — oder die Annäherung beruht auf den (noch so wenig beachteten) Nebenwirkungen des Pollens der anderen Art. Dass bei anemophilen (und überdies proterogynen) Pflanzen, wie die genannten Zuzula-Arten sind. im Falle des gemeinsamen Vorkommens der Blütenstaub der ersten Art vielfach auf die Narben der zweiten geführt werden wird, ist wohl nicht zu bezweifeln. Gelangt nur der fremde Blütenstaub auf die Narbe, so wird, wenn eine wirkliche Befruchtung (Kernpaarung) eintritt, ein echter Bastard entstehen. Gelangen aber beide Arten von Blütenstaub ziemlich gleichzeitig auf die empfängnissfähige Narbe, so wird bei den meisten Pflanzenarten der eigene Pollen eine stärkere geschlechtliche Ver- wandtschaft zur Narbe, bezw. zum Zellkern im Embryosack haben, als der fremde. Es wird dann also eine legitime Befruchtung statt- finden. Der fremde Pollen kann dann entweder völlig wirkungslos bleiben, oder er übt eine der noch so wenig bekannten, aber ge- wiss nicht seltenen Wirkungen auf die Frucht und durch dieselben auf den heranreifenden Samen aus, welche W. OÖ. Focke Xenien oder Pseudogamien nennt (Pflanzen-Mischlinge, 1881, p. 511. 525f8.). Xenien (gleichsam Gastgeschenke der Pollen spendenden Pflanze an die Pollen empfangende) nennt Focke solche Abweichungen von der normalen Gestalt oder Färbung, welche an irgend welchen Theilen einer Pflanze durch die Einwirkung fremden Blütenstaubes hervor- gebracht werden. Hier nur einige wenige Fälle nach Fockel. ce. J. Anderson Henry beobachtete, dass sämmtliche Blüten einer Infioreseenz einer weissblühenden Calceolaria geröthet wurden durch Einwirkung des Pollens einer rothblühenden Sorte auf eine einzige Blüte dieser Infloreseenz. Der Blütenstaub gewisser dunkelbeeriger Rebensorten. von denen dıe vorzüglichste geradezu Teinturier genannt wird, besitzt die Eigenschaft. wenn er auf die Narben hell- hbeeriger Sorten gebracht wird, die daraus hervorgehenden Früchte 295 dunkel zu fürben. In Aehren von gelb- oder weisskörnigem Mais entstehen zuweilen durch Pollen braun- oder blausamiger Sorten braune oder blaue Körner. Als Pseudogamien betrachtet Focke solche Fälle, bei denen man nach der Belegung der Narbe mit fremden Pollen Pflanzen erhielt, welche der Mutterpflanze auffallend glichen. aber zum Theil in ihrer sexuellen Potenz auffallend geschwächt waren. Focke nimmt an, dass die ausgebildeten Samen in diesen Fällen überhaupt nicht durch geschlechtliche Zeugung, sondern durch Parthenogenesis entstanden sind. Der fremde Blütenstaub habe in diesem Falle keine wirkliche Befruchtung vollzogen. sondern nur die Anregung zur Ausbildung der äusseren Fruchttheile gegeben. Die Wirkung des Pollens ist ja überhaupt eine doppelte. die eine mittelst Kernpaarung auf die Embryobildung gerichtet, während die andere (das „Fruchtungsvermögen“) auf die Fruchthüllen (natürlich aber auch auf die in ihnen heranreifenden Samen) anregend wirkt. Es ist ja bekannt, dass beide Vorgänge sogar zeitlich ganz von einander getrennt sein können. (Bei nicht wenigen Örchidaceen bildet sich zuerst unter dem Einflusse des Pollens die Frucht aus; die Befruchtung der Samenanlagen — ja in manchen Fällen sogar ihre Bildung! — findet erst nach längerer Zeit in der heran- gewachsenen Frucht statt.) Ein dahin einschlagender, zur Zeit der Veröffentlichung der „Pflanzen-Mischlinge* noch nicht bekannter Fall betrifft die als Zimmerpflanze jetzt so weit verbreitete Olivia miniata (Hooker) Bentham —= Himantophyllum. (Vgl. Abh. Nat. Ver. Brem., 1890, XI, p. 422.) Zu Anfang der Achtziger Jahre unseres Jahrhunderts begegnete man in gärtnerischen Zeitschriften wiederholt Andeutungen, dass Herr Reimers in Flottbeck neue prachtvolle „Hybriden“ dieser Pflanze erzogen habe. Im Jahre 1886 erschienen diese Pflanzen auf Ausstellungen, wurden nun aber als neue Varietäten bezeichnet. Seit diesem Jahre haben sie sich mehr und mehr in den Blumenzimmern und Gärtnereien verbreitet. so dass die ur- sprüngliche Form bereits anfänet, selten zu werden. Herr Reimers hat angegeben, er habe diese neuen Formen durch Belegung der Närbe von Clivia mit dem Pollen von Vallota purpurea und ver- schiedenen eultivirten Hippeastren erzogen. Bastardpflanzen sind sie nicht. Sie sind durchaus Olivien geblieben. und weichen nur in der Grösse der Blüten, der Breite der inneren Perigonblätter und der Lebhaftigkeit der Blütenfarbe von der Mutterpflanze ab. Diese Eigenschaften haben sie von den Pflanzen, von welchen der Pollen stammt, angenommen. Focke (l. e.) erklärt sich ihre Bildung so, dass die betreffenden Samen parthenogenetisch gebildet, die Wir- kung des fremden Pollens auf die Samen (und damit auf die fol- gende Pflanzengeneration) aber nach Art der oben erwähnten Pseudogamie stattgefunden habe. Mir scheint diese Auffassung wenigstens nicht zwingend zu sein. Ich halte es für möglich, dass auf die Narben sowohl eigener Pollen der Olivia als der absichtlich 296 aufgetragene Pollen von Vallota oder Hippeastrum gelangt ist. Der eigene Pollen bewirkte dann die Entwiekelung des Embryos, der fremde Pollen aber wirkte auf ihn verändernd ein.') Die Erscheinung würde dann richtiger als Xenie aufzufassen sein. Offenbar muss diese Frage in einem wissenschaftlichen Versuchsgarten unter Be- obachtung aller Vorsichtsmassregeln neu geprüft werden. Olivia bietet für solche Studien ein vortreffliches Object. Noch möchte ich mit ein paar Worten auf die wichtigen Untersuchungen von Fritz Müller in Blumenau: „Misehlinge von Ruellia formosa und silvaccola“* (Abh. Nat. Ver. Brem., 1892, XII, p. 379—387) und die sich deren anschliessende Notiz von Focke, „über Tineturen“ (p. 388) aufmerksam machen. Fritz Müller be- fruchtete die Narben von Auellia formosa gleichzeitig mit Pollen derselben Art und der R. silvaccola und ebenso die Narben von R. silvaccola mit Pollen von Blüten derselben Art und der R. for- mosa. Aus den 6 auf KR. formosa gereiften Früchten, bezw. Samen erzog er 18 Kt. formosa und 6 R. formosa 2 X silvaccola $. Auch die R. silvaccola lieferte 6 reife Früchte, aus deren Samen sich 23 .R. silvaccola und 28 R. formosa 2 X silvaccola 2 entwickelten. (Die Samen der reinen Art und des betreffenden Bastards waren regelmässig in ein und derselben Frucht gereift!) Beide Bastarde besassen den kräftigen Wuchs, das dunkle Grün und die gesammte Haltung der A. formosa. In der Blütenfarbe dagegen waren sie völlig verschieden. R. formosa besitzt ein dunkles, leuchtendes, R. silvaccola ein helleres, mattes Roth. Die Blüten der R. formosa 7 X silvaccola 2 zeigten ein schönes, reines Roth, während diejenigen der R. formosa 9 X silvaccola Z eine trübe Mischfarbe besitzen und meist noch durch mehr oder minder aus- gedehnte verwaschene dunklere Schmutzflecke entstellt sind. Müller bespricht im Anschlusse hieran?) die halben Bastarde oder soge- nannten „Tineturen“ Koelreuter's, deren Vorkommen Knight, Sageret und Herbert bestätigen. Die Auffassung dieser älteren Forscher von halber oder doppelter Befruchtung sind freilich irrig. Die fraglichen Erscheinungen können nur als Nebenwirkungen des Pollens (als Xenien oder Pseudogamien) betrachtet werden. Inhalts- Verzeichnis. Seite Eimletunse TA N ATuzularcampestris ın. Australien Er Glavissanalytieus.., :» 181 .arer “HET 22 Eee SE Anhang. L. racemosa in Neuseeland . . .. . ...0.. Lin Enzes 1) Focke l.c. p. 448 sagt schon: „Es ist theoretisch und wahrscheinlich auch in Wirklichkeit möglich, dass bei ungenügender Zuführung zugehörigen Pollens die Anregung zur Fruchtbildung durch eine andere Pollensorte gegeben werden kann, als die ist, welche die Befruchtung der Ovula bewirkt hat.“ 2) Bei den eben besprochenen Ruellien handelt es sich natürlich um echte, wirkliche Bastarde; nur die Verschiedenheit der Blütenfarbe der beiden Bastarde muss auf secundäre Wirkung des Pollens auf Frucht und Samenanlage der Mutterpflanze zurückgeführt werden. Seite B. Luz. campestris var. debilis J. Velenovsky. -. -. .» 22 20.2.2. 246 C. Luz. campestris var. frigida Fr. B. . 284 D. Luz. campestris und die ihr verwandten Formen in Nordamerika . 285 E. Auffallende Aehnlichkeiten zwischen den Luzula-Formen eines und des- BEIREIBERIATdESSR A ERE SRATERENIEN.TE BERG E10 295 Verzeichnis der besprochenen Pflanzen. De Peer he ER RE RE BA; Luzula ERST: AlRSCH , STOU del spe F te aha a emaden) et LE ETSAO On Br Me ee 218 BRHESENLATVE ARD PU EN RE EEN N ERBE ZEN TERRENDE | BET IE TREMTELAEE ER ih Bolensor Hkr. Nils var macrostemon Pr. Bi. u... 120. »PBUNNGE BONO OEM ne ON Ele en uns: De Zelt. 286 N var scangesta, Watson... :, Me aaa. tar naris,. 289 E = var. macrantha' Watson.’ . -. © 2008. else. 280 VATTISUDSESssÜUtsOWALSon? ger Mey Na en ER ar Be 2 RR en NDLNSGE DAN DAL So BETRETEN ee ee ee ET REN A HOTA: Bampesmis DE. var. australasiea Pr: BD. .7 4... 25 2.2080:216 2 Basta RT Bid a a a = e DUIDOSamiEr Bess ae le x , KERLE Re ee a u ® AU gebsest Nelenavsky 7. IA URN NETZE R gar BES AORTA ATEBA = Ta MIgTatas Er BI nee ee arg AR 5 a Beimanas BES Br M va. Den he 200 2 ec 17 Koi Fri 1.4 ca 1 1 ed a tr hawaiiensis Fr. B. ; SEAUERL EI TATRA IHRE: VHTBOGTRTE. Rate leptophylla Buchenau et Petrie . .. MEN DE NET longiflora Bentham. . . EL Eh ke a Eee re Be Then us ie aa Yeinan, AEa hit aneteie Abe Zee BER HE len, 0 un ne man u u Er pieta Less. et Rich. . IMAUIDBIN AR TISIEN EIERN, ISCH 29417 . var. Banksiana RB dich RATTE pumila Fiese er Erna ee Te A racemosa Desv.. . N nn: MS 1 6245293 3 EELvar Traversü Fr. Be 2 DABEI 293 = S al 113 110) U a 3 ae A RE BILLARD HIRTEN AINEEEE 212 SUDSESSTILSBREFRB TE El ren un Be 3230 TERROR ELENBe20sensdabaten. sehfee. Welt we: ie rien a Be ee 10 WIeRIS ten SBERB ee een ee S ID Er 3 Me RER SR a a Berichtigungen p. 162, Zeile 15 von oben lies Coville Fl 7 enden FE). zur Bebrie a „ setze nach (sin = ratlos, 19 „ lies weniger B- 21027 5 von unten lies var. crinita (Hkr. fil.) Fr. B. Vesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1898. 23 298 Studien über verstopfte Spaltöffnungen. Von Thorild Wulff, cand. rer. nat. (Lund). Schluss. !) Einige Versuche wurden angestellt über das Verschliessver- mögen der Spaltöffnungen bei Z#lymus. Abgeschnittene, lebhatt transspirirende Blätter wurden in’s Laboratorium gebracht und wäh- rend des Versuches vor Einrollen bei zunehmender Trockenheit verhindert. Das Kobaltpapier wurde noch nach sechs Stunden geröthet, obgleich die Blätter dabei fast völlig vertroeknet waren. Die Schliesszellen hatten also ihre Verschlussfähigkeit völlig auf- gegeben. Unter den Gramineen habe ich noch einige Arten untersucht, bei denen ich Wachsverstopfungen erwartet, ohne solche zu finden. Als negative Befunde von Interesse führe ich an: Triticum junceum, Zea Mays und Sorghum sacchariense. Liliaceae. Ornithogalum comosum. Spaltöffnungen auf beiden Seiten des Blattes, theils von Körnern eingeengt, theils vollständig verstopft. Phormium tenax. Die Stomata liegen in Längsstreifen assimi- latorischer Gewebe, die mit mechanischen Zellenzügen abwechseln, und zwar nur auf der morphologischen Unterseite des vertical orientirten Blattes. Die tiefen. engen, äusseren Athemhöhlen sind von typischen Wachsverstopfungen gefüllt; an Flächensehnitten ein ähnliches Bild wie bei Phragmites zeigend.. Da die Wachs- körnchen stark lichtbrechend sind, haben die Athemhöhlen den Anschein, als wären sie von einer fast schwarzen Substanz erfüllt. Bei Aloe plicatilis, Hyacinthus candidus, Asphodelina Winter: und Antherieum Liliago waren dagegen die Spaltöffnungen frei. Iridaceae. An Exemplaren von Iris Pseudacorus vom Meeresufer bei Engelholm, wie auch bei /. germanica aus dem botanischen Garten, sind die Spaltöffnungen durch Wachskörnchen eingeengt, zur Ueberlagerung kommt es aber hier nicht. Betulaceae. Betula alba. Bei dieser Art will ich besonders hervorheben, dass die Exemplare, bei denen verstopfte Spaltöffnungen gefunden worden, auf Sandhügeln am Meeresufer unweit Engelholm’s Hafen gesammelt wurden, wo sie als nur meterhohe Sträucher die inten- sive Beleuchtung und die starken, vertrocknenden Winde auszuhalten vermögen. Die Stomata sind nur auf der Blattunterseite vorhanden. Es waren hier die Spaltöffnungen von ziemlich grossen, bräunlieh- vlänzenden Wachskörnchen gefüllt, und zwar bis zur typischen Pfropfenbildung. Die Epidermisoberfläche war sonst von Wachs- und Harzbedeekungen völlig frei. DnVeloNTmTSm202: 299 An der bei Weitem grössten Anzahl der Blätter waren die Spaltöffnungen bei dieser Art verstopft; jedoch wurden hie und da freie Stomata gefunden, und zwar an Blättern und Zweigen, die überhaupt eine kümmerliche Entwicklung zeigten und weniger lebens- kräftig zu sein schienen. Zum Vergleich wurden Birkenblätter aus dem botanischen Garten untersucht; die Spaltöffnungen waren hier stets von Körn- chen frei. Alnus glutinosa. Sträucher aus derselben Localität in der Nähe von Engelholm, welehe unter ganz denselben Bedingungen wuchsen wie die oben beschriebene Detula, zeigten dagegen keine Spur von dem uns interessirenden Transspirationsschutz. Myricaceae. Myrica Gale (Fig. 7) aus den dürren Heidefeldern bei Skanör. Die Stomata sind nur auf der Unterseite des Blattes vorhanden und sind unter der Epidermisoberfläche eingesenkt. Die äussere Athem- höhle wird noch mehr dadurch vertieft, dass die angrenzenden Epidermiszellen papillenförmige Ausstülpungen besitzen, wodurch jede Spaltöffnung von einem Kranze aus 6—7 solchen Papillen umgeben wird. Sämmtliche Stomata waren sehr schön von einer körnigen Masse gefüllt, die auf der zwischenliegenden Epidermis- fläche nur schwach entwickelt war, und zwar war diese Masse nur in der nächsten Umgebung der Stomata, sowie in den Furchen zwischen den oben beschriebenen Papillen zu sehen. Die verstopfende Substanz scheint auf Grund ihrer Löslichkeit und Lichtbrechung von der gelben, harzähnlichen Masse, die von besonderen Drüsenzellen der Blattunterseite secernirt wird, verschieden zu sein. In einigen Fällen sieht man an Flächenschnitten in der Mitte der Wachsausfüllung eine minimale Oeffnung gerade oberhalb der Centralspalte. In diesem Falle wird demgemäss die Mündung der Spaltöffnung nicht völlig verstopft, sondern nur die äussere Athem- höhle besonders stark durch das Wachs eingeengt. Als Regel sind aber die Pfropfen typisch ausgebildet. Casuarinaceae. Casuarına quadrwalvis (Fig. 8). Die Stomata liegen in den tiefen, haarauskleideten Furchen des Stengels, wo sie in der Weise orientirt sind, dass man auf Quersehnitten des Stammes die Spalt- öffnungen der Länge nach durchsehnitten bekommt. Die Wachs- verstopfungen sind kräftig ausgebildet; die Epidermis sonst ohne Körnchenüberzug. C. equisetifolia zeigt ganz dasselbe Verhalten. Silenaceae. Silene maritima. Aus Bohuslän und Engelholm auf der West- küste Schwedens. — Eine dichte, körnige, grauweisse Wachs- 23* 300 bedeckung bekleidet der Epidermis des Stengels und der beiden Seiten des Blattes in der Weise, dass auf vorsichtig hergestellten Flächenschnitten Zellgrenzen, Schliesszellen und Gentralspalten nicht zu unterscheiden sind. Zu polsterförmigen Körnchenanhäufungen oberhalb der Stomata kommt es aber nicht, sondern die Wachs- decke überzieht die Epidermis überall in eleicher Diehtheit. Dianthus Caryophyllus. Die Mehrzahl der Spaltöffnungen der Blattoberseite körnig ausgefüllt; an der Unterseite sind es aber nur vereinzelte, die von "Wachskörnchen überlagert sind. An den Inter- nodien ist der Wachsüberzug viel diehter als an dem Blatte und die Stomata sämmtlich sehr schön polsterartig von Körnchenanhäu- fungen überlagert. Auch die Centralspalte ist hier völlig verstopft. D. giganteus, fragrans, petraeus, furcatus, clavatus und pallidiflorus zeigen fast ganz übereinstimmende Verhältnisse. Bei D. arenarius dagegen sind die Stomata stets frei; doch sei dabei bemerkt, ‘dass für die Untersuchung Exemplare aus der ziemlich feuchten Erde des botanischen Gartens benützt worden. Vielleicht zeigt D. arenarius aus den natürlichen Standorten ein abweichendes Verhalten. RBRanunculaceae. Thalictrum glaucum. Die Spaltöffnungen der Blattunterseite hier und da mit verstopften Centralspalten; jedoch nur schwache Wachsbildung und überhaupt schlechte Entwicklung der uns be- schäftigenden Erscheinung. Ma Drimys Winteri (Fig. 9). Stomata sind nur auf der Unter- seite der dicken, unten A bereiften Blätter vorhanden. Die Wachsdecke verdichtet sieh über die Spaltöffnungen, und die äusseren Athemhöhlen sind vollständig von Körnchen gefüllt, so dass die Umrisse der Zellen auf Flächenschnitten nicht wahrzunehmen sind. Papaveraceae. Papaver nudicanle (= croceum) (Fig. 10). Diese Art hat, wie bekannt, eine wurzelständige Blattrosette und lange, nicht be- blätterte Blütenstengel. — Die Spaltöffnungen der Blätter sind nicht verstopft; die der Blattstiele dagegen, wo sie übrigens nur ver- einzelt auftreten, körnig gefüllt. Der blütentragende Stengel besitzt zahlreiche, ein wenig eingesenkte Spaltöffnungen, die sämmtlich völlig verstopft und oft fast polsterförmig überlagert sind. Der junge Fruchtknoten hat ziemlich viele, theils freie, theils überlagerte Stomata. Da bei P. nudicaule die Blätter freie, der Stengel aber ver- stopfte Spaltöffnungen besitzen, so war es besonders geeignet, bei dieser Pflanze durch die Kobaltprobe zu untersuchen, welche die Bedeutung der stomatären Verstopfungen für die Transspiration wäre. >01 Es ist dabei zu bemerken, dass der Blütenstengel mit einer dieken Schieht assimilatorischer Zellen ausgerüstet ist, woraus ja zu schliessen ist, dass die Stomata des Stengels der Hauptsache nach eine ähn- liehe Function haben wie die der assimilirenden Blätter und nicht etwa funetionslose, rudimentäre Gebilde sind, wie es sonst oft der Fall ist an Organen, deren assimilatorische Thätigkeit auf ein Minimum herabgesetzt ist. — Auf einen sonnigen, feuchtwarmen Vormittag wurden also lebhaft transpirirende Blätter und Blütenschäfte der- selben Pflanze in’s Laboratorium gebracht und der Kobaltprobe sofort unterworfen. Es stellte sieh dann heraus, dass die mit ver- stopften Spaltöffnungen versehenen Blütenstengel erst nach 5 Mi- nuten das Kobaltpapier rötheten, die Blätter aber schon nach 15 Se- eunden eine intensive Röthung hervorgerufen hatten. Um den Verdacht zu beseitigen, die Wachsverstopfungen seien nur etwa eine mit dem Alter eintretende Degenerationserscheinung, wurden Sehnitte aus der noch nicht in Streckung gerathenen Zu- wachszone der Blütenstengel dicht unter der noch niekenden Blüten- knospe untersucht (Fig. 10). Die Epidermiszellen waren in diesem Stadium isodiametrisch, jede mit einem grossen, embryonalen Zell- kern. In der noch seichten äusseren Athemhöhle war die Wachs- ausscheidung nichtsdestoweniger schon so weit fortgeschritten, dass die Zellgrenzen der soeben gebildeten Schliesszellen auf Tangential- schnitten kaum bemerkbar waren. Die übrige, in diesem Alter dicht behaarte Epidermisoberfläche entbehrte noch des später sich ent- wickelnden leichten Wachsüberzuges. Aehnliehe Verhältnisse wie bei P. nudicaule findet man bei den habituell gleichen P. rhaeticum und radicatum, doch bei weitem nicht so typisch wie bei jener. P. Rhoeas. Diese Art besitzt einen beblätterten Stengel. Die Spaltöffnungen der Internodien des Stammes, der Blütenschäfte und der Kechblätter zeigen schöne Verstopfungen. Die Stomata der Blätter sind dagegen frei. Auch hier wurde das Vorkommen von Wachskörnehen in der äusseren Athemhöhle auf ganz jungen Pflanzentheilen constatirt. P. hybridum, spicatum, atlanticum, persicum, pilosum und commutatum zeigen nur in Einzelfällen verstopfte Spaltöffnungen. Rutaceae. Ruta montana. Die Stomata des Blattstieles und der Blatt- unterseite körnig gefüllt, die der Oberseite theils völlig gefüllt, theils mit der Öentralspalte frei. Papilionaceae. Bei Lotus corniculatus und tenwifolius von sonnigen Stand- orten waren die schwach eingesenkten Stomata, wenn auch nicht verstopft, so doch vom leichten Wachsüberzuge eingeengt. Umbelliferae. Angelica littoralis. Diekblätterige Exemplare aus dem sonnigen Ufer bei Engelholm. reiften Blattunterseite vorhanden, vollständig verstöp nur in ganz vereinzelten Fällen frei oder mit einer sich gerade oberhalb der Oentral- spalte befindlichen Lücke in dem Ueberzuge. Foeniculum capillaceum. Stengel und Blattstiel blaugrün, mit einem dünnen Körnchenüberzug. Um die Spaltöffnungen herum und dieselben oft ganz überlagernd sind Ansammlungen vorhanden, welche die Schliesszellen, auf Oberflächenschnitten betrachtet, kaum hindurehschimmern lassen. Scrophulariaceae. Linaria alpina (Fig. 11). Die Stomata des weiss bereiften Blattes fast sämmtlich von gelblich-braunen Wachskörnehen gefüllt. Allgemeine Resultate. Dass die Wachsüberzüge der Pflanzen die cuticuläre Trans- spiration vermindern, ist seit den oben eitirten Experimenten von Fr. Haberlandt') und Tschirch °) festgestellt. Es liegt nahe, an- zunehmen, dass den in den äusseren Athemhöhlen befindlichen Wachs- körnchen eine gleichartige Rolle zukommt. K. Wilhelm?) schreibt den stomatären Verstopfungen der (oniferen eine derartige Function zu und erblickt zum Theile eine Bestätigung seiner Annahme in der von Höhnel') constatirten 'Thatsache, dass die Transpiration einiger Nadelhölzer sich zu derjenigen der Laubhölzer im Durch- schnitte wie 1:6 resp. verhält. Wenn auch mehrere andere Fae- toren dabei mitwirken, so ist dennoch nicht ausgeschlossen, dass diese verhältnissmässig sehr geringe Transspiration der Nadelhölzer (Höhnel's Untersuchungen beziehen sich auf Tanne, Fichte, Weiss- föhre und Schwarzföhre) wenigstens zum Theile von den Ver- stopfungen der Stomata abhängt. Aus den oben im speciellen Theile gegebenen Beispielen ergibt sich auch, dass Wachsverschluss der Spaltöffnungen besonders bei solehen Arten auftritt, deren biolo- gischer Charakter ein mehr oder weniger ausgeprägt xerophiler ist, abgesehen von denjenigen Fällen, für welche Transspirationsschutz aus anderen Gründen als die klimatologischen als erwünschenswerth er- schien. In den Fällen, wo die äusseren Athemhöhlen nicht vollständig verstopft, sondern nur mehr oder weniger durch Wachsablagerungen eingeengt sind, wird auch eine Art Transspirationsschutz erzielt, in- soweit nämlich die Communication der Intercellularräume mit der Aussenwelt dadurch erschwert wird. [6 (& ce. Pag. 327—328. Tittheilungen aus dem forstlichen Versuchswesen Oesterreichs. ‚Bd. II 303 Denselben Effeet bringt die Anhäufung von Wachskörnchen um die Spaltöffnungen herum mit sich, wodurch die Athemhöhlen vertieft werden (efr. Tscehirch)') oder sogar künstlichen Athem- höhlen hergestellt werden. °) Die Füllung der Stomata mit Wachs hat wohl auch dazu zu dienen, ihre Benetzung und capilläre Wasserverstopfung zu ver- hindern. Wenn Tschirch gegen das Auftreten von Wachs in den Spaltöffnungen auftritt, und dies als gegen die Natur derselben streitend auffasst, so hat er übersehen, dass die Wachspropfen nicht homogene Gebilde sind, sondern aus runden oder eckigen Körnern zusammengesetzt sind, welche also zwischen sich winzige Lufträume aufweisen. Wenn die Propfen oder Ueberlagerungen auch aus einer zusammenhängenden Masse beständen, so dürfte wohl doch ein freilich auf ein Minimum redueirter Gasaustausch statt- finden können. Durch die Versuche Stahl’s°®), wo er Stärkebildung in mit Oacaowachs bestrichenen Blättern erzielte, wenn sie in eine 5% Kohlensäure enthaltende Atmosphäre gebracht wurden, ist ja auch experimentel gezeigt, dass Kohlensäure durch eine dünne Membran wachsartiger Natur diffundiren kann. Auch geht aus meinen Versuchen hervor, dass, wenn die Wachsverstopfungen auch auf die Transspiration herabsetzend einwirken, die Assimilation den- noch fortgehen kann. Auch im Falle reichlichster Wachsüberlage- rung der Spaltöffnungen (wie bei Drimys, Elymus, Papaver nudi- caule etc.) habe ich immer Stärke in den darunter liegenden Assimilationszellen nachweisen können, obgleich die Kobaltprobe eine kaum bemerkbare Transspiration kundgab. Wenn die Wachsbedeekung eine solche Dieke und Härte erreicht, wie es Volkens*) für die älteren Blätter der Capparıs spinosa angibt — eine Wachskruste von der Dicke und Stärke eines Fingernagels — so ist er wohl berechtigt, anzunehmen, dass „ein Verkehr zwischen Aussen- und Binnenluft durch jene Eigen- thümlichkeiten so wie so und für immer unterbrochen ist.“ Bei dieser Pflanze, die unter ganz besonderen biologischen Verhältnissen lebt, gibt Volkens an, es seien die jungen Triebe, die während der Regenzeit hervorsprossen und zuerst nur wenig wachsbedeckt sind, welche zu assimilatorischer Thätigkeit allein im Stande sind, zur Zeit der Trockenheit sich aber mit der Wachskruste bedecken, und ihre Funetion als Organe der Assimilation völlig und für immer aufgeben. Was die Entwicklung der in Rede stehenden Stomataver- stopfungen betrifft, so findet man schon sehr frühzeitig, ehe die Streckung der betreffenden Partien stattgefunden hat, die Spalt- EiITe- Bar. 150. 2), efr. G. Haberlandt, Physiol. Pflanzenanatomie. 2. Aufl. Fig. 162, Pag. 397, und de Bary in Bot. Zeitg. 1871. Taf. I, Fig. 13 und 14. syiIi.er Pag. 48. 4) l. ce. Pag. 48. 304 öffnungen körnig gefüllt (vergl. oben). — Wenn man mit de Bary annimmt, dass das Wachs nicht etwa durch Zellwandmetamorphose, sondern durch Ausscheidung auf der Oberfläche von einer im Zell- inneren gebildeten Substanz entstanden ist, so lässt sich das früh- zeitige Auftreten der Wachskörnchen auf den. Schliesszellen, schon bevor die Spaltöffnungen in Function getreten sind, vielleicht da- durch erklären, dass die Schliesszellen später ihre oberen und unteren Wandungen bedeutend verdicken, nur ein Streifen in der Mitte der Centralspaltseite ausgenommen, wodurch ein Durchfiltriren des Wachses erheblich erschwert wird, wenn dies nicht schon vor der Wandverdickung stattgefunden hat. Denn an Transspirationsschutz ist auf einem so frühen Stadium, wo die Schliesszellen noch nicht auseinander getreten sind, kaum zu denken. Bei Papaver nudi- caule z. B. sind die embryonalen Partien wohl genügend gegen Wasserverlust geschützt durch die dichte Behaarung, welche später schwindet. Trotzdem sind die Stomata hier sehr frühzeitig wachs- gefüllt. Allem Anschein nach wird das verstopfende Wachs von den Schliesszellen selbst, sowie von den die äussere Athemhöhle be- grenzenden Epidermiszellen ausgeschieden. Im speciellen Theile ist mehrmals gezeigt worden, dass die Verstopfungen fast immer stärkere Ausbildung auf den Internodien, Blütenstielen und Blattscheiden als auf den Spaltöffnungen der Blätter erfahren haben. Ich habe meine Aufmerksamkeit auf diesen Punkt ganz besonders gelenkt, und so hat es sich gezeigt, dass bei Organen. welche ihrer Hauptfunction nach als leitende Organe fungiren und deren assimilatorische Thätigkeit nur nebensächlich ist, die Spaltöffnungen viel kräftigere Wachsverstopfungen aufzuweisen haben, als bei den Blättern, deren Hauptfunetion die Assimilation ist, und welche also einen regeren Gasaustausch nöthig haben. Es ist ja einleuchtend, dass die Leitung von Nährstoffen sehr viel begünstigt wird, wenn der Wasserstrom des betreffenden Or- ganes nicht durch Verdunstung auf dem Wege geschwächt wird (z. B. bei Dianthus Caryophyllus, Arundo, Phragmites, Glyceria ete.). Eine weitere Stütze bekommt diese Annahme durch einige Angaben, die ich bei Tschirch'!) gefunden habe. Es handelt sich hier um die verschieden kräftige Ausbildung der äusseren Athem- höhlen auf verschiedenen Partien derselben Pflanze. „So besitzt der Schaft bei Fugosia hakeaefolia schalig vertiefte, das Blatt in der Höhe der Epidermis gelesene Stomata.“ Und ferner: „Die Blätter von Aotus gracıillimus haben in zwei Längsrinnen angeordnete Stomata, die in der Höhe der Epidermis liegen, und grosse Athem- höhlen, der Schaft dagegen besitzt stark krugförmig vertiefte über einer kleinen Athemhöhle.“ Es sind also in diesen zwei Fällen ver- schieden stark ausgebildete Schutzeinriehtungen anatomischer Art >)rl. ec. Pag. 219Sund 220: 305 gegen die stomatäre Transspiration auf Blatt und Stiel vorhanden, und zwar so, dass die Spaltöffnungen des Schaftes (vorwiegend ein leitendes Organ) besser geschützt sind als die der Blattscheibe, eine Erscheinung. die der meinigen, oben dargelegenen, ganz homolog ist, und für den von mir vor geschlagenen Erklärungsversuch sprieht. Eigenthümlich ist mir das völlige Fehlen der Wachsver- stopfungen bei allen von mir untersuchten Succulenten erschienen; auch wenn die betreffenden Arten sonst eine dicht bereifte Epidermis besassen, waren die Spaltöffnungen doch stets von Wachs frei. Dies hängt vielleicht damit zusammen, dass die Leitungsstrecken bei den Suceulenten im Allgemeinen ausserordentlich kurz sind. Eine über- mässige stomatäre Transspiration ist übrigens schon dadurch aus- geschlossen, dass die Suceulenten bekanntlich nur verhältnissmässig sehr wenige Spaltöffnungen besitzen. Das Vorkommen von verstopften Spaltöffuungen bei so vielen Gramineen und anderen Pflanzen mit vorwiegend in der Länge entwickelten Blättern, resp. assimilirenden Zweigen (‚Juncus sp., Oladium, Ephedra, Casuarina ete.), ist wohl zum Theil wenigstens in Verbindung mit dem diese Organe durchsetzenden Wasserstrom zu setzen. — Bei den Carex-Arten, wo Wachsverstopfungen fehlen, wird derselbe Effeet wohl dadurch erzielt, dass die Nebenzellen der Spaltöffnungen der Blätter bei den meisten Arten sich papillen- förmig hervorwölben, und so eine schützende äussere Athemhöhle von sehr leistungsfähiger Construction herstellen. Bei Phragmites communıs (efr. oben) geht das Verschliess- vermögen den Spaltöffnungen ab. Sowohl bei Exemplaren vom Meeresufer als von Süsswasserstandorten waren schöne Verstopfungen vorhanden, die wohl dazu dienen, statt die erloschene Thätigkeit der Schliesszellen die Transspiration durch die stets offenen Spalt- öffnungen zu vermindern. Es sollte hier also die Wachsverstopfung als eine den Verschlussverlust compensirende Einrichtung aufzu- fassen sein. Denn auch bei in Wasser wurzelnden Pflanzen kann bekanntlich") Wassermangel eintreten, wenn die Transspiration so ausgiebig wird, dass der Verlust der transspirirenden Blätter nicht schnell genug gedeckt werden kann. Das Auftreten von stomatären Verstopfungen bei Elymus arenarius scheint überflüssig zu sein, da ja diese Art ihre Blätter durch Einrollen gegen die Trockenheit schützt. Doch ist dabei zu bemerken, dass Elymus das Einrollungsvermögen nicht in dem- selben Grade besitzt, wie z. B. Psamma arenaria, welcher Art auch Wachsüberlagerung fast völlig abgeht. Auch wurde oben dureh die Kobaltprobe gezeigt, dass Elymus seine Spaltöffnungen nicht zu schliessen vermag?) und die Verstopfung durch Wachs könnte also auch bei Elymus auf dieselbe Weise wie bei Phragmites erklär: Ir Stahl, 1’e. Pag: 123: Sy ei. Stahls Befunde, dass die Halophyten das Verschliessvermögen der Spaltöffnungen eingebüsst haben; l. e. Pag. 138. Elymus kann ja wenigstens zuweilen als Halophyt im weiteren Sinne betrachtet werden. — 0. Ro senbery 306 werden. Ein Körnchenüberzug wird übrigens auch dadurch sehr vortheilhaft, dass die Elymus-Blätter sich nicht so früh wie bei Psamma einzurollen brauchen. sondern beim Eintreten der Trocken- heit eine längere Zeit offen bleiben können, und dem Lichte aus- gesetzt, also auch länger assimiliren, dank ihrem stomatären Wachs- schutze, welcher das Entweichen des Wasserdampfes verlangsamt. Stahl") gibt an, dass vielen Bäumen, „Begleitern des feuchten Bodens“, ebenfalls die Fähigkeit abgeht, die Transspiration in erheb- lichem Grade zu reguliren, und er führt als Beispiel u. A. auch betula alba an. Es ist dabei besonders interessant, dass die von mir im speciellen Theile besprochenen, auf extrem trockenen Boden ausgewanderten Birken diesen Nachtheil durch Füllung der Stomata mit Wachskörnchen zu beseitigen suchen. Die Anhäufung des Wachses um die Spaltöffnungen herum (Fig. 2, 3 und 5) ist ausserdem vortheilhaft, nicht nur um die Wasserdampfabgabe durch die Öentralspalte zu vermindern, sondern auch um die ganz besonders ausgiebige Transpiration der Schliess- zellen selbst herabzusetzen. Literatur. De Bary, Ueber Wachsüberzüge der Epidermis. — Bot. Zeitg. 1871. „ Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane. 1877. Fr. Haberlandt, Wissensch.-praktische Untersuchungen auf dem Gebiete des Pflanzenbaues. 1877. Bd. III. G. Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie, 1896. Höhnel, Mittheilungen aus dem forstlichen Versuchswesen Oesterreichs. Bd. II. Karsten, Vegetationsorgane der Palmen. Link, Ueber die Familie Pinus und die Europäischen Arten derselben. Abhandl. d. k. Akad. d. Wissenschaften zu Berlin. 1827. A. Mahlert, Beiträge zur Kenntniss der Anatomie der Laubblätter der Coni- feren mit besonderer Berücksichtigung des Spaltöffnungs - Apparates. Botan. Centralblatt Bd. XXIV. 1885. Pfeffer, Pflanzenphysiologie I. 2. Auflage. O0. Rosenberg, Ueber die Transspiration der Halofyten. — Vetensk. Akad. Förhandl. 1897. Nr. 9. Stockholm. M. J. Schleiden, Botanische Notizen. — Wiegmann’s Archiv für Natur- geschichte. IV. Jahrg. Bd. 1. 1838. M. J. Schleiden, Grundzüge der wissenschaftl. Botanik. IV. Aufl. 1861. E. Stahl, Einige Versuche über Transspiration und Assimilation. — Bot. Zeitg. 1894. F. Thomas, Zur vergleichenden Anatomie der Ooniferen-Laubblätter. (1863.) — Pringsh. Jahrb. Bd. IV. 1865 —1866 A. Tschirch, Ueber einige Beziehungen des anatomischen Baues der Assi- milationsorgane zu Klima und Standort mit specieller Berücksichtigung des Spaltöffnungs-Apparates. — „Linnaea“. Bd. IX. 1881. G. Volkens, Die Flora der Aegyptisch-Arabischen Wüste. 1887. Eug. Warming, Halofyt-Studies. — D. Kgl. Vidensk. Saelsk. Skr., natur- vidensk. og matem. Afd. VIII, 4. hat in einer Schrift: „Ueber die Transspiration der Halophyten“ (Vetensk. Akad. Förhandl. 1897. Nr. 9 Stockholm), die Angabe Stahl’s über den Verlust des Spaltenverschlusses durch eigene Untersuchungen im Freien in Frage gestellt. Wenigstens für Elymus scheint jedoch Verschliessverlust im August zu bestehen. 2). ].0c, Pag. 124,! 307 J. Wiesner, Beobachtungen über die Wachsüberzüge der Epidermis. — Bot. Zeitg. 1871. „ Ueber die krystallinische Beschaffenheit der geformten Wachsüberzüge pflanzlicher Organe. — Bot. Zeitg. 1876. K. Wilhelm, Ueber eine Eigenthümlichkeit der Spaltöffnungen bei Coniferen. Vorläufige Mittheilung. — Berichte der Deutschen Botanischen Gesell- schaft. Bd. 1. 1883. A. Zimmermann, Die Botanische Mikrotechnik. 1892. J. G. Zucearini, Beiträge zur Morphologie der Coniferen. — Abhandl. der mathem.-physikal. Classe der k. bayerischen Akad. d. Wissenschaften. Bd. 1IL 1843. Erklärung der Abbildungen. Tafel VIII. Für die Untersuchung ist ein Mikroskop von Leitz benutzt worden. Die Zeichnungen sind mit Objectiv 7 und Zeichenocular ausgeführt worden, mit Ausnahme von Fig. 5, wozu Objectiv 5 gebraucht wurde. Fig. 1. Ephedra monostachya. Querschnitt einer Spaltöffnung eines älteren Zweiges. Fig. 2. Juncus pallidus. Flächenschnitt eines cylindrischen, sterilen Halmes. Der Wachsüberzug theilweise weggelöst. Fig. 3. Glyceria maritima. Flächenbild des Stieles der Blütenrispe. Fig. 4. @lyceria maritima. Querschnitt einer Spaltöffnung aus derselben Region. Fig. 5. Phragmites communis. Pygmeen-Form aus dem Meeresufer bei Engel- holm, Schonen Flächenschnitt von dem freien Theil der Blattscheide. Habitusbild. Objectiv 5. 6. Elymus arenarius. Querschnitt einer Spaltöffnung der Blattoberseite. Fig. 7. Myrica Gale. Querschnitt einer Spaltöffnung des Blattes. 8. Casuarina quadrivalvis. Längsschnitt durch eine Spaltöffnung (also Querschnitt des Stammes). Fig. 9. Drimys Winteri. Querschnitt einer Spaltöffnung der Blattunterseite Fig. 10. Papaver nudicaule. Flächenbild einer Spaltöffnung aus der Zuwachs- zone des Blütenschaftes dicht unter der nickenden Blütenknospe. Fig. 11. Linaria alpina. Flächenschnitt der Blattepidermis. Botanisches Institut der Universität Lund. Zur Flora von Ober-Steiermark. Von J. Freyn (Prag). Schluss. 1) Heracleum austriacum L. Reiting: auf den Steiltriften ober der Breitschlucht gemein. Daselbst die niedrige Form. Kalk 1780 m. H. montanum Gaud. fl. helv. II 319. Die Blüten sind auf- fallend gross und strahlend, in der Regel weiss, manchmal auch rosenroth. Die Beschreibung Gaudins passt genau zu meiner Pflanze. — Ennseck: Zwischen Krummholz und Felsblöcken beim "Gamsbrunnen häufig, mit Aconitum Napellus L.., Adenostyles viridis, Jtanunculus aconitifolius üppige Gestäude bildend. 1600 m. Asperula Neilreichii Beck. Im Gesäuse auf einer Geröllhalde unterhalb Gstatterboden mit Euphrasia cuspidata Host zahlreich. 560 m ü. d. M. 1) Vgl. Nr. 7, 8. 247. 308 Galium anisophyllum Vill. An steinigen, lockerrasigen Stellen der Krummholzregion verbreitet, oft in Gesellschaft von Gentiana pumila, Alchemilla alpina ete. — Hochthor: im Rosskaar noch bei 1850 m vereinzelt zwischen pflanzenleerem Felsgeröll; Reiting: am Grieskogl von 1900 m bis zum Gipfel bei 2150 m. Valeriana celtica L. Am Westabhange des Grieskogls mit Azalea zerstreut auf steinigen Grasplätzen und in den Felsspalten, gegen den Grat des Reiting und den Kopf des Bechelgrabens immer zahlreicher werdend; dort stellenweise massenhaft. 2000—2100 m. Am 2. September ce. fr. Adenostyles viridis Cass. Nur 12—20 cın hohe Zwergformen auf den Geröllhalden des Hochthors „im Tellersack“ bei 1750 m. Homogyne discolor Cass. In Fichtenwäldern des Krumpen- grabens ober Hafning in kaum 750—800 m Seehöhe an einer Stelle am 15. Mai 1898 noch nicht blühend.') Aster alpinus L. Vereinzelt in ganz niedrigen, einköpfigen Individuen am Grieskogl und Plateau des Reiting. 2000—2150 m. Strahlblüten roth oder blauviolett. A. Amellus L. Auf sonnigen Hügeln und an Gebüschrändern bei Freyenstein auf der Kalkseite in grosser Menge (hier auch auf Thonschiefer), bei Mittendorf am Kulm und zwischen Gemeingrube und Trofayach. 600—650 m. Erigeron alpinus L. «). typieus Beck. Ödstein: an Felsen zwischen der unteren und oberen Koderalm bei etwa 1500 m; Reiting: sehr gross und vielköpfig in der Breitschlucht 1720 m. Galinsoga parviflora R. et P. In ausserordentlicher Menge in Aeckern bei Freyenstein und bis gegen Donawitz. Alluv. 550 bis 620 m. Achilles Clusiana Tausch. (A. atrata sah ich im Gebiete nirgends!). Auf Felsen und mit Vorliebe in den Schneelöchern gesellig und stellenweise sehr zahlreich an dem von ihr eingenommenen Standorte. A. Clavennae L. stets ausschliessend, obwohl manchmal beide Arten hart nebeneinander vorkommen (Bastarde konnte ich nicht finden!) aın Reiting: am Grieskogl und am oberen Ende des Bechelgrabens 19002100 m. Senecio abrotanifolius L. Einige Individuen mit lehmgelben Strahlblüten auf Felsen bei der oberen Koderalm unter der typischen Form. 1550 m. Carduus glaucus Baumg. Auf Felsen und steinigen Abhängen im Wintergraben bei Kraubat nicht selten. Serpentin 700—800 m. Saussurea pygmaea DC. Reiting: im obersten Theile der Breitschluceht am Grate des Bechelerabens bei 1900 m und von da, an bis auf den Gipfel des Grieskogls immer häufiger (2150 m), immer an felsigen Stellen der Triften; auch am Plateau selbst (2050 m), an der Auszweigung des Bechelgrabens (2050 m) und !) Ich habe zwischen dem 13. und 19. Mai 1898 verschiedene Ausflüge in Ober-Steiermark unternommen und die bemerkenswerthesten Ergebnisse während der Drucklegung eingeschaltet. 309 bis auf den Gipfel des Gösseck (2215 m) überall zerstreut, am 2. September nur noch vereinzelt in Blüte. S. discolor DC. Am Aufstiege von der Koderalm zur oberen Koderalm, da wo der Gstadelfeldmauer herunterkommende kleine Giessbach den Weg kreuzt, in nur 1400 m Seehöhe mit Hedysarım obseurum an nassen Stellen unter Almus viridis in beschränkter Individuenanzahl und meist steril. Ein ganz abnormer, tief gelegener Standort dieser sonst Trockenheit liebenden hochalpinen Art! Taraxacım offieinale Wigg. var. alpinum Koch. In Blüten und reifen Früchten an der zuletzt schneefrei gewordenen fetten Trift des Gösseek mit Veronica alpina. 2180 m. Orepis hyoseridifolia Tausch. Hoch-Zinödl: von den steinigen Triften desselben durch Hackel mitgebracht: Reiting: auf den höchsten, dürren steinigen Triften des Grieskogls 2000—2150 m hier nicht selten. Hierucium subglabratum Beck. Ennseck: zwischen Krummhbolz an felsicen Stellen 1700 m einzeln. H. villosum Jacg. mit f. calvifolium Neilr. Reiting: zwischen Krummholz am Grate des Belchengrabens am Fusse des Grieskogls 1950 m. H. valdepilosum \Vill. «. typicum Beck. Abhänge des Hoch- zinödl beim Sulzkaarhund. 1780 m. H. saxatile Jacq. Schattige Felsen im Hallergraben ') sparsam bei 700m Seehöhe eine an H. porrifolium erinnernde schmal- blätterige Form. H. caesium Fries. In Triften des Sulzkaarhunds 1750 m. H. epimedium Fries. In den nach Osten abfallenden Steil- triften des Sulzkaarhunds 1780 m zwischen Krummholz, ein weit nach Osten vorgeschobener Standort dieser erst wieder von Kals in Ost-Tirol (ipse legi 1885) bekannten Pflanze. Campanula thyrsoidea L. Reiting: Steiltriften der Breitschlucht 1800 m einzeln. Phyteuma austriacum Beck in Verh. k. k. zool. Gesellschaft XXX (1882) S. 179 tab. XIV. Fig. 1. Reiting: Höchste, zum Theile steinige Triften entlang des Grates gegen den Gössgraben, vereinzelt. 2000—2180 m. Azalea procumbens L. Reiting. Sparsam am Westabhange des Grieskogls in kleinen Kaaren mit Yaleriana celtica. 2080 m. Vincetoxicum laseum Bartl. Freyenstein: nur ein einziges Exemplar auf Prunus spinosa windend im Mischwalde zwischen dem oberen und unteren Tollinggraben, steril. 610 m. — Diese Pflanze erinnert habituell stark an Periploca graeca, und zwar wird dieser Eindruck vornehmlieh durch die Blattgestalt bewirkt. Ich habe bisher noch kein derart ausgesprochenes Winden eines Vincetoxicum !) So bezeichne ich den aus dem oberen Tollinggraben auszweigenden und mit diesem nordwärts parallel laufenden, beim Hallerbauer (nächst Freyen- stein) endenden Graben. 310 gesehen; auch nicht im österr. Küstenlande.e Und darum scheint mir jetzt V. laxum bemerkenswerther als früher und scheint mir nunmehr eine eigene Rasse zu sein. Am oben angeführten Stand- orte befand sich kein anderes Vincetoxieum in der Nähe; ich kann daher auch nichts über etwa dort vorkommende Zwischenformen mittheilen. Der Standort bei Freyenstein ist der nördliehste bisher bekannt gewordene dieser Pflanze. Gentiana bavarica L. Ennseck: in Schneelöchern gegen die Breitschlucht zu einzeln mit @. pumila. 1650—1700 m. @. styriaca Wettstein in Oest. Botan. Zeitschr. XLII (1892) S. 1. — ‚Johnsbach: im Gerölle des Griesgrabens an der Strasse einzeln in 3—4blütigen zwergigen oder reichblütigen hohen Exemplaren 650 m. am 17. August noch nicht in Blütenfülle; Hochzinödl: in steinigen Triften beim Sulzkaarhund einzeln, 1800; Hochthor: auf Geröll- halden im Tellersack einzeln, in ganz kleinen armblütigen Stücken, 1750 m; Reitinug: Steiltriften der Breitschlucht zahllos und vielblütie (darunter 2 weissblühende Stöcke), am Grieskogl. Plateau und Göss- eck verbreitet und je höher hinauf immer kleiner werdend bis zu winzigen Individuen von nur 2 cm Stengellänge und 3—4 em langen Blüten; am 2. September in allen Höhenlagen in Blütenfülle, 1750 bis 2200 m. Ueberall auf Kalk. @. austriaca A. & J. Kern. Freyenstein: in Waldwiesen im Hallergraben gesellig und an mancher Stelle massenhaft. 850 m. Am 29. August meistens noch unaufgeblüht. @. ciliata L. Reiting: einzeln in den Steiltrifien der Breit- schlucht bei 1780 m Seehöhe. Pulmonaria offieinalis L. Diese Art kommt in Obersteiermark sehr verschiedengestaltig vor, so dass ich anfänglich zwei ver- schiedene Arten vor mir zu haben glaubte. So hat diese Art im Johnbachsthale auf Alluvialboden im Orte selbst bei 320 m Seehöhe ausgesprochen herzförmige, dünne Blätter, bei Freyenstein wechselt die Form derselben zwischen berzförmig und elliptisch und sie sind auch viel derber. Dabei sind die Standorte ebenso schattig wie in Johnsbach. Bald sind die Blätter ferner zerstreut-weissfleckig, so in Johnsbach und im unteren Tollinggraben. bald sind sie dicht weiss- fleckig, so beim Kalksteinbruch im Hallergraben, hier auch aus- nehmend dichtborstig und zum Grunde zugeschweift. Es ist aber auch diese Form von P. styriaca A. Kern.! und P. Kerneri Wettst.! verschieden und nach Kerner’sMonographie nur bei P. officinalis L. unterzubringen. Die während der Drucklegung dieser Abhandlung durch meinen Bruder beschafften Blüten-Exemplare zeigen keine Unterschiede von P officinalis. Lappula deflexa Garcke. Freyenstein: In den Steinbrüchen zwischen der Wallfahrtskirche und Gemeingrube 650 m; im oberen Tollinggraben am Waldrande gegenüber Schloss Freyenstein 620 m (hier auf Schiefer); Reiting: beim Jagdhause in der Breitschlucht 1600 m. all Myosotis variabilıs Angelis. In der Waldregion auf der Süd- seite des Reiting Ende Juni 1891 von Prof. von Wettstein ge- funden (briefl. Mittheilung).!) Linaria alpina Mill. ß. petraea Jord.. Gremli fl. analyt. de la Suisse p. 391. Gesäuse: im Gerölle des Heindelbaches gesellig, 630 m, am 17. August in Blüten und Früchten. Veronica saxatilis Jacqg. Freyenstein: Steinige Triften am Gipfel der Friesingwand 1060 m und einzeln auf einem niedrigen. schattigen Felsen im Hallergraben, 700 m. Orobanche Scabiosae Koch. Auf Carduus defloratus L. Tamisch- bachthurm: zwischen Krummholz am Wege von der Ennsthaler Hütte zum Gipfel nur 2 Stück 1900 m; Reiting: Steiltrift der Breit- schlucht vereinzelt, noch am 2. September in Blütenfülle, 1750 m. Die Pflanzen beider Standorte sind auffallend durch fast rein weisse, am Rücken schön violette Corollen. O. gracilis Sm. Um Freyenstein sehr verbreitet, selbst in nassen Wiesen des Traidberges auf Thonschiefer. Hier auf Lotus corniculatus schmarotzend; auf den sonnigen, steinigen Lehnen des Kulmberges bei Mittendorf auf Genista pilosa. Pedicularis geminata Port. Reiting: steinige Steiltriften des Grieskogls, dort nicht selten. 1950— 2150 m am 2. September fruchtreif. Melampyrum commutatum Tausch. Freyenstein: Ueberall an Waldrändern und lichten Waldstellen in mächtigen, bis 50 em hohen und ebenso viel im Durchmesser haltenden Stöcken. Alectorolophus angustifolius Heynh. Freyenstein: sehr häufig an buschigen, steinigen Abhängen im oberen Theile des Haller- grabens SOO m — hier bis 80 cm hoch und am 29. August in Früchten und Blüten; Reiting: in Steiltriften der Breitschlucht häufig, Kalk 1730 m am 2. September in Blütenfülle — eine niedrige, breiter beblätterte Form. A. lanceolatus Sterneck. Oedstein: an felsigen Stellen am Wege von der unteren zur oberen Koderalm an einer Stelle gesellig 1500 m, am 18. August in Blütenfülle. Hier auch die var. subalpinus Sterneck. Reiting: mit A. angustifolius in der Breitschlucht häufig und gleich- zeitig in Blütenfülle. 1600 —1750 m. Mentha origanifolia Host, Beck, Flora von Niederösterreich S. 887. Gesäuse: lichte Waldplätze, an nassen Stellen uuterhalb Gstatterboden Alluv. 550 m. M. rubra Sm. «). typica Beck |. c. 991. Freyenstein: In einem Acker zwischen dem Bahnhofe und Schloss Friedhofen, Alluv. 600 m am 7. September noch nicht alle Wirteln aufgeblüht. Di« Stengel sind lebhaft roth-violett und die ganze Pflanze stark duftend. I) Prof. von Wettstein hat vom 28. bis 30. Juni 1891 botanische Aus- flüge im Gebiete unternommen; hiebei wurde insbesondere der Reiting von Trofaiach aus erstiegen. Aus der mir vor Abschluss der Correcetur zur Durch - sicht freundlichst überlassenen Ausbeute habe ich nur mehr das Wichtigsie eingeschaltet. 312 Androsace lactea L. Johnsbach: zwischen Krummholz an schattigen Felsen an der Strasse nächst des Griesgrabens, 650 m. Sehr lockere, hochwüchsige Rasen. Soldanella pusilla Baumg. Am Gipfel-Plateau des Reiting Ende Juni 1891 (von Wettstein). Primula Clusiana Tausch. In einem Fichtenwalde in der Fölz bei Aflenz am 14. Mai 1898 blühend. Euphorbia austriaca A. Kern. Tamischbachthurm: auf den buschigen Steiltriften oberhalb des Gstatterbodenbauers bis über die Ennsthaler Hütte hinauf etwa S00—1700 m. Salix daphnoides Vill. «). latifolia A. Kern. — Johnsbach: am Bachufer im Orte selbst ein 10 m hoher Baum in 800 m See- höhe. — Kraubat: zwischen Weidengebüsch an der Mur bei der oberen Ueberfuhr, Alluv. 585 m ein etwa 6m hoher Baum. An beiden Standorten fällt die Pflanze zwischen den anderen Weiden vermöge ihrer grau bereiften Zweige sehr auf. Die Blattform erinnert aber stark an 5. Capraea L. 8. grandifolia Ser. Freyenstein: an schattigen Felsen im Hallergraben oberhalb des Steinbruches. 800 m. 8. nigricans Sm. «). typica Beck 1. c. 284. Stadlfeldmauer: im Felsgerölle bei der oberen Koderalm 1600 m. Elodea canadensis Rieli et Michx. In der Au bei Leoben den im Winter als Schleifplatz dienenden Tümpel ganz ausfüllend. Im Herbst 1897 reichlich blühend. Ophrys muscifera Huds. Am Reiting (von Wettstein). Nareissus poeticus L. In Wiesen bei Mautern am 13. Mai 1898, im Maxwiesengraben stellenweise zahlreich. Die noch nicht geöff- neten Blüthen sind blass ockergelb. Veratum album L. In Waldblössen bei Scheifling auf Schiefer. Stadlfeldmauer: im Felseerölle bei der oberen Koderalm 1600 m; In beiden Fällen ist es das echte V. album L., nicht das sonst viel verbreitetere V. Lobelianum. Juncus monanthus Jaeg. Auf der Muhre des Griesgrabens an der Strasse unter Johnsbach. 650 m. i Carex Oederi Ehrh. «). vulgaris Marss.. Beck 1. ce. 145. Tamischbachthurm: an trockenen, grasigen Stellen der obersten Wald- und unteren Krummholzregion beiderseits der Ennsthaler Hütte 1600—1850 m. Ein höchst merkwürdiger, hochgelegener Standort! Arena Hostii Parl. Reiting: Steilhang der Breitschlucht ober dem Jagdhause in 1700 m an einer Stelle reichlich. Poa hybrid« Gaud. In Felsenspalten der oberen Waldregion am Passe zwischen Oedstein und Gstadelfeldmauer ober der Koder- alm, 1580 m, zuerst von Hackel gefunden. Festuca brachystachys Hackel! Tamischbachthurm: auf Felsen des Gipfels 2043 m. — Vom Autor selbst dafür erklärt. F. pumila Chaix ß. rigidior Beck |. e. 99. Steiltriften am Sulzkaarhund gesellig. 1800 m. 313 F. rupicaprina Hackel! Tamisehbachthurm: an steinigen Stellen des Gipfels in der obersten Krummholzregion 1900—2043 m F. norica Hackel! Steiltriften des Sulzkaarhunds. 1800 m. Diese und die vorbenannte Art an Ort und Stelle vom Autor selbst bestimmt. Selaginella helvetica Spring. Freyenstein: Massenhaft und üppig im oberen Tolling- und Hallergraben an schattigen Erd- abhängen und auf Felsen. 620—1060 m. Die österreichisch-ungarischen Standorte der „Poten- tillae exsiccatae“ von H. Siegfried in Winterthur. Bei der geringen Verbreitung des obigen Exsiecaten-Werkes in Oesterreich und der grossen Wichtigkeit desselben für die Glie- derung der Potentilla-Formen und deren geographische Verbreitung mag es wohl gerechtfertigt erscheinen, die bisher erschienenen Fundstellen in Oesterreich-Ungarn zusammengestellt zu publieiren. Zur Sicherung des Artbegriffes wurde stets die volle Synonymie der Etiquette wiedergegeben; wo weiter nichts angezeigt ist. sind stets spontangewachsene Exemplare verstanden. Die Etiquetten wurden durchwegs in’s Deutsche übersetzt — daher einzelne nicht zu um- gehende Schweriälligkeiten im Ausdruck. Die Citate „Zimm.B.n...“ beziehen sich auf die Arbeit von A. Zimmeter: Beiträge zur Kentniss der europäischen Potentilla-Arten. Innsbruck 1889. 8°. (Programm der k. k. Oberrealschule in Innsbruck). In der Folge erscheint ein derartig angelegter Auszug sofort nach Ausgabe der einzelnen Lieferungen.') P. adpressa Opiz — P. Lindackerı Tausch pp. = P. collina var. virescens Cel. OÖ. B. Z. 1889 Nr. 6. — Prag: Unter den Vyscherad-Schanzen. (Siegfr. cult.) P. alba L. nou Mönch, P. caulescens Mönch non L., P. cor- data Schrank, P. nitida Scop. non auct al., nec. L.. Zimm. n. 197. Uugarn. Klausenwald bei Güns an Waldstellen, Schieferboden 400 m (Waisbecker bei Siegfr. n. 304 a). P. albescens Opiz — Ungarn: Auf trockenen Weideplätzen um Czäk bei Güns, Com. Castriferrei, Schieferboden, 300 m (Wais- becker b. Siegfr. 212a). - _P. alpina Willkomm non auct. al., P. aurea L. non auct. var. alpina Willk., P. aurea L. non auct. var. minor Lehm. — Kärnten: Gailthal auf Alpenweiden des ÖOsternik über der Alpe Feistritz Kalkboden. 2250 m (v. Jabornegg b. Siegf. n. 253a). — Tirol: !) Anm. der Red. Diese Zusammenstellung aller bis zum 1. December 1897 in dem angegebenen Exsiecaten-Werke von öst.-ung. Standorten ausgege- benen Pflanzen lag der Red. schon im Januar d. J. vor; der Bericht in Nr. 4. S. 155 ist daher als 1. Supplementum hiezu zu betrachten. Oesterr. hotan. Zeitschrift. 8. Heft. 1898. 24 314 Auf eisigen Stellen der Alpe Griesberg auf dem Brenner, Schiefer- boden, 2200 m. (Huter b. Siegfr. n. 253). P. Amthoris Huter (1889), P. dubia CrantzX P. verna L. non auet. — Tirol: Auf trockenen, kurzbegrasten Weiden auf dem Hühnerspiel unter der Amthorspitze selır selten. Glimmerschiefer- boden 2600 m. (Huter bei Siegfr. n. 326). P. Andrzejowskii Blocki, Zimm. Beitr. n. 77e. — Galizien: Holosko bei Lemberg auf sandigen Hügeln zwischen Pinus. (Siegfr. n. 133 eult.). P. anserina L. var. sericea Heyne non auct. al., nec L., P. an- serina L. var. concolor Lehm.. P. anserina L. var. argentea Neilr. — Tirol: Auf steinigen, uneultivirten Stellen am Detbach bei Luttach; Kalkboden. 900 m. (Treffer b. Siegfr. n. 33a). P. arenaria Borkh. non Albert, P. cinerea auct. germ. non Chaix, P. cinerea Lehm. excel. var., P. subacaulis auct. plur. non L.. nec Wulfen, P. incana Moench non Lamk., P. leucophea Jordan. — Böhmen: Kuchelbad bei Prag (Siegfr. n. 245 eult.). — Mähren: Auf trockenen, offenen Abhängen des Thales Granitz bei Znaim. Glimmerschiefer. 345 m. (Siegfr. n.245d eult. et spont.) — Öberösterreich: Längs der Eisenbahn bei Garsten. Kalkboden. 300 m. (Steininger bei Siegfr. n. 245b). P. arenaria var. cinerascens Waisbecker. — Ungarn: Auf stei- nigen Hügeln, Steinstuckl bei Bernstein, Com. Castriferrei, Serpentin- boden. S0OO m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 944). P. arenaria var. glandulosa Waisbecker. — Ungarn: In Ca- stanienwäldern um Rozsok bei Güns, Com. Castriferrei, Schiefer- boden, 500 m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 945a). P. arenaria var. meridionalis Siegfr. 1891. — Ungarn: Auf Trachytblöcken des Berges „Saar-hegy“ oberhalb Gyöngyös, Com. Heves-Matra. 150—200 m. (Siegfr. n. 913 cult. et spont.). P. argentata Jord. — Mähren: Auf trockenen steinigen Stellen auf dem Kuhberg bei Znaim. Granitboden. 325 m. (Oborny bei Siegfr. n. 152a). — Niederösterreich: Pappelteich bei Kalksburg unweit Wien. Kalkboden. 350 m. (Diechtl b. Siegfr. n. 152). P. argentea L. non Willd. — Tirol: Auf Ackermauern um Gais bei Luttach. Kalkboden. 1000 m. (Treitfer b. Siegfr. n. 151d). P. argentea L. var. perincisa Borbas — Zimm. n. 92. — Ungarn: Auf sandigen, kiesisen Anschwemmungsstellen längs der Donau- dämme bei Budapest. Kalkboden. 200 m. (Richter ’b. Siegfr. n. 158). P. aurea L. non auct., P. Halleri Seringe — Tirol: In schat- tigen Gebüschstellen der subalpinen und alpinen Weiden im Gschnitzthale. Schiefer-Kalkboden. 1700—2300 m. (Schafferer b. Siegfr. n. 252c). — Bosnien: Kajabasa auf dem Berge Vlasie oberhalb Travnik (Siegfr. n. 252h). P. australis Krasan non Jordan. — Istrien: Zwischen Gras- nestern auf dem Karst um Op&ina bei Triest. Kalkboden. 330 m. (Bois de Chesne b. Siegfr. n. 192). 315 P. australis Kras. var. elatior Kras. non auct. al. — Istrien: An trockenen, kräuterreichen Stellen im Boschetto bei Triest. Kalk- boden. 200 m. (Engelhardt b. Siegfr. n. 1032). P. australis Kras. var. pygmaea Kras. non. auct. al. — Istrien: An felsigen, trockenen, kräuterreichen Stellen bei der Cisterne auf dem Berge Terstenud über der Stadt Triest. Kalkboden. 310 m. (Engelhardt b. Siegfr. n. 1053). P. Baldensis Kern., P. aurea Pollinii non L. — Tirol: In Giudicarien auf trockenen Alpenweiden des Berges Gavardina. Kalkboden. 2200 m. (Porta bei Siegfr. n. 269). — Bosnien: Auf dem Berge Volujak des Karst an der Grenze von Montenegro. Kalkboden. 2300 m. (Brandis b. Siegfr. n. 269b). P. Benacensis Zimm. B. n. 121b. — Tirol: An trockenen, grasigen Stellen um Muralta bei Trient. Kalkboden. 242 m. (Gelmi b. Siegfr. n. 952b.) P. Bohemica Blocki, Zimm. B. n. 69b. — Prag, Vyscherad- schanzen. (Siegfr. n. 109 eult.). P. Bohemica BlockixP. argentew L. — Ebenda (Siegfr. ohne Ri culit.): P. Bolzanensiformıs Sant., P. Bolzanensis Zimm X P. ar- gentea L. — Tirol: Bozen. (Siegfr. n. 229 eult.). P. Bolzanensis Zimm. — Tirol: Auf trockenen, steinigen Stellen um Dos Castione bei Trient. Kalkboden. 300 m. (Gelmi bei Siegfr. n. 228b). P. Bolzanensis Zimm. var. astelligera Saut. — Tirol: Auf Feisen um Goceia d’oro bei Trient. Eruptivgestein. 250 m. (Evers b. Siegfr. n. 956). P. Bolzanensis Zimm. var. glandulifera Saut. non auct. al. — Tirol: An offenen Stellen um Dos Trento bei Trient. Kalkboden. 240 m. (Evers b. Siegfr. n. 955). P. Bolzanensis Zimm. var. micrantha Saut. non auct. al. — Tirol: Ebenda. (Evers b. Siegfr. n. 954). P. Bouguyana Knaf. — Böhmen: Eichbusch bei Eidlitz. (Siegfr. n. 171 cult.). P. brachuloba Borbäs. — Ungarn: Im Kastanienwalde Pogany bei Güns. Schieferboden. 400 m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 136). P. brachyloba Borb. var. tomentosa Waisb. — Ungarn: Auf trockenen Weiden des Hügels Budi bei Rechnitz, Com. Castriferrei. Kalkboden. 350 m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 919). P. brachyloba Borb. var. viridior Waisb. — Ungarn: Auf gras- reichen, oifenen Hügeln um Woroncö bei Güns, Com. Castriferrei, Schieferboden. 350 m. (Waisbecker b. Siegir. n. 918). P. Brandisiana Siegfr. (1891). — Bosnien: Bei Travnik (Siegfr. n. 910 eult.). P. Breunia Huter, P. nivea L. X P.verna L. non auct. — Tirol: Riedberg bei Sterzing auf kurzbegrasten Weiden mit den Eltern. 2500 m. (Huter b. Siegfr. n. 288 u. 288a). 24* 316 P. Buschakii Blocki: Zimm. B. n. 69b. — Galizien: Krzyw- czy&e bei Lemberg. (Siegir. n. 107 eult.). P. caleicola Blocki, P. Polonica Blocki. — Galizien: Um das Dorf Batyöw bei Lopatyn. Kalkboden. (Siegir. n. 323 eult.). P. canescens Bess. non Tenore non Gremli, P. inclinata Lehm. non Vill.. P. Hungarica Willd., P. intermedia Wahlbg. non auet. al., nee L.. P. adscendens Waldst. et Kit. non auct. al. — Mähren: An trockenen, offenen Waldstellen des Thajaflussthales bei Znaim. Granitboden. 230 m. (Oborny b. Siegfr. n. 92b)}. — Ungarn: An kräuter- und gebüschreichen Stellen der Weinberge um Brekäs- Megyer (Krotendorf) bei Budapest. Kalkboden. 200 m. (Richter bei Siegfr. n. 02d). — Siebenbürgen: Auf trockenen Hügeln bei den Salinen von Torda. Lehmboden 440m. (Wolff b. Siegfr. n. 92a). P. canescens Bess. var. leiotricha Borbäs. — Siebenbürgen: In der Gegend von Rodna. (Siegir. n. 96). P. canescens Bess. var. oligotricha Borbäs. — Ungarn: In Fichten- wäldern am Lagerberg um Rattersdorf bei Güns, Com. Castrıferrei. 650 m. (Piers b. Siegfr. n. 94). P. canescens Bess. var. Richteri Borbäs. — Siebenbürgen: An den kräuterreichen, steinigen Hügeln Hidey-Szamos bei Kolozvär, Com. Kolozs. Dolomitboden. 250 m. (Richter b. Siegfr. n. 1000). P. caulescens L. non auct., P. alba Mönch non L., P. alba var. caulescens Lamk., P. sororia Wender. — Tirol: In Felsspalten um Schwarzenbach bei Luttach. Kalkboden. 1500 m. (Treffer b. Siegfr. n. 298). P. caulescens L. var. Kristofiana Zimm. (1894 als spec.) — Kärnten: Auf Felsen bei der Teufelsbrücke im Loiblthal in den Karawanken. Kalkboden. 750 m. (v. Jabornegg b. Siegf. n. 299). P. caulescens L. var. viscosa Hut. non auet. al.. P. caulescens L. non auct., f. viscida Gelmi. — Tirol: Giudicarien, in Felsspalten bei Storo. Kalkboden. 400—500 m. (Porta bei Siegfr. n. 935). Auf den Abhängen senkrechter Felsen um Vela bei Trient. Kalkboden. 200 m. (G@elmi bei Siegfr. n. 935a). P. Olusiana Jaceqg., G. caulescens Scop. non Mönch nec L. — Kärnten: Zwischen Felsen und herabgefallenem Gestein des Berges Baba in den Karawanken um Loibl, Uebergang gegen Krain. Kalkboden. 1900 m. (v. Jabornegg b. Siegfr. n. 303b). — Bosnien: An trockenen, felsigen Stellen auf der Südseite des Berges Vlasie oberhalb Travnik. Kalk-Dolomitboden. 1700 m. (Brandis b. Siegfr. n. 303a). P. confinis Jord. — Tirol: An Wegrändern in den Weinbergen um Martignano bei Trient. Kalxboden. 250 m. (Gelmi b. Siegfr. n. 143b). P. coronensis Schur., P. permixta Schur. — Siebenbürgen: Auf dem Berge Hangestein bei Kronstadt, „Corona“. (Siegfr. n. 177 eult.). P. crassa Tausch. — Böhmen: Kuchelbad bei Prag. (Siegfr. n. 60 eult.). >17 P. crassicaulis Blocki, Zimm. B. n. 62b. — Niederösterreich: Auf dem Hügel Zugberg bei Kalksburg unweit Wien. Kalkboden. 300 m. (Dicht] b. Siegfr. n. 98, eult. u. spont.). P. Diehtliana Blocki, Zimm. B. n. 62a. Niederösterreich: Auf dem Hügel Zugberg bei Kalksburg. (Siegfr. n. 97 eult.); „Lärchenwald® bei Kalksburg unweit, Wien. Kalkboden. 280 m. (Diehtl b. Siegfr. n. 97 spont.). P. dissecta Wallr. non Pursh. nee Nutt., P. aurgentea var. dissecta Lehmann, P. albo-villosa Schur., P. argentea absynthifolia Tratt. — Tirol: An trockenen, steinigen Stellen bei Goceia d’oro unweit Trient. Porphyrboden. 250 m. (Gelmi b. Siegir. n. 165 b, spont. et cult.). P. dubia Crantz non Suter, P. minima Hall. fil. non auct. al., P. I’rauneana Hoppe. — Tirol: Auf Alpenweiden, nahe am schmel- zenden Schnee, auf dem Hühnerspiel bei Sterzing. Glimmerschiefer 2400 - 2600 m. (Huter b. Siegfr. n. 2595). P. erecta L. non auct., Tormentilla erecta L. 1753, P. Tor- mentilla Crantz, P. silvestris Necker non auct. al., P. erecta (L.) DT. — Tirol: Auf gebüschreichen, schattigen Abhängen der Gebirge um Luttach. Kalkboden. 1050 m. (Treffer b. Siegfr. n. 6b). — Bosnien: Auf gebüschreichen Stellen des Berges Vlasic oberhalb Travnik. Kalkboden. 820 m. (Brandis b. Siegfr. n. 6a). P. fallacina Blocki, P. recta L. sec. Blocki non Zimm.; Zimm. B. n. 45. — Galizien: Borszozow bei Bileze. (Siegfr. n. 57 eult.). _ P. fallacina Bl. var. hirsuta Blocki non auct. al. — Ebenda. P. fissidens Borb., P. pilosa Huter non auct. al.. P. curvidens Schur pp., P. canescens Bess. var. laciniosa Lehm. non Waldst. et Kit. — Mähren: An steinigen. trockenen Stellen am Damme Traussnitz in der Waldregion des Thayathalhales bei Znaim. Granit- boden. 250 m. (Oborny b. Siegfr. n. 99). P. frigida Vill. non auct. al., P. glacialis Hall. fil. non Se- ringe, P. Helvetica Sel:leich, P. Norvegica All. non L. — Tirol: Auf dem Weissspitz bei Sterzing. Schieferboden. 270U m. (Huter DeSlesir. n.! 283): P. Gelmiana Siegfr. (1894), P. Bolzanensis Zimm.xXP. glan- dulifera Kras. non auct. al. see. Zimm. — Tirol: An trockenen Stellen um San Nicolo bei Trient, mit den Eltern. Kalkboden. 240 m. (Gelmi b. Siegfr. n. 984). Auf steinigen, trockenen Ab- hängen des Berges Vasone bei Trient mit den Eltern. Kalkboden. 1200 m. (Gelmi b. Siegfr. n. 984a). P. Ginsiensis Waisbecker. P. arenaria Borkh. non Albertx_P. glandulifera Krasan. — Ungarn: Auf trockenen, begrasten Hügeln bei Güns, Com. Castriferrei. Schieferboden. 350 m. (Waisbecker bei Siegfr. n. 903). P. glandulifera KraS. non auct. al., P. glandulosa Kras. non Lindle. — Mähren: Auf trockenen, grasreichen Abhängen des Kuhberges bei Znaim. Grauer Gneissboden. 325 m. (Oborny bei Siegfr.n. 202). — Ungarn: Auf einer sandigen Wiese bei Rattersdorf 318 unweit Güns, Com. Castriferrei. 350 m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 202b). P. yrandiceps Zimm. B. n. 93a. — Tirol: An steinigen und eultivirten Stellen, und auf Mauern bei Luttach. Kalkboden. 1200 m. (Treffer b. Siegfr. n. 161). P. grandiflora L. non auct. J. — Tirol: An grasreichen, felsigen, trockenen Stellen auf dem Riedberg bei Sterzing. Schiefer- boden. 16—1700 m. (Huter b. Siegfr. n. 272e). P. Hölzlii Blocki, P. commutata Blocki non Lehm., P. falla- cina Blocki X P. argentea L. non Willd. — Galizien: In der Nähe von Holosko bei Lemberg. (Siegfr. n. 322 eult.). P. Huteri Siegfr. (1890), P. aurea L. non auet. X P. verna L. non auet. -— Tirol: Platzerberg bei Gossensass auf Alpenwiesen mit den Eltern, selten. Schieferboden. 2100 m. (Huter b. Siegfr. n. 324). P. incanescens Opiz, P. neglecta Pmgr., P. impolita Wahlbg., P. argentea v. tomentosa Döl. -— Böhmen: Bei Prag. (Siegfr. n. 162 eult.) — Ungarn: An gras- und kräuterreichen Stellen des Hügels Homokbuezok im kais. Gebiete Puszta Peszer bei Budapest. Kalkboden. 260 m. (Steffek b. Siegfr. n. 162a). P. incrassata Zimm., P. crassa Uechtritz non Tausch. — Mähren: An offenen, trockenen Waldstellen des 'Thayathales bei Znaim. Granitboden. 250 m. (Oborny b. Siefr. n. 102 eult. et spont.). P. Johanniniana Goiran, P. inclinat« var. Johanniniana Cesati. Tirol: An sandigen, trockenen Stellen um Goecia d’oro bei Trient. Porphyrboden. 250 m. (Gelmi b. Siegfr. n. 141a). P. isopetaln Blocki, P.thyrsiflora Zimm. non Hülsen. — Galizien: Häufig auf sandigen, grasreichen Hügeln um Kortumöwka bei Lem- berg. Kalkboden. 280 m. (Blocki b. Siegfr. n. 1015). P. Kerneri Borb. non Huter, P. argentea L. non auet.X P. recta L. non auct., P. inclinata auct. Helv. pp. non Vill. — Croatien: Auf steinigen, offenen Stellen der Insel Stefanie im Plitvitz-See. Kalkboden. 300 m. (L. Richter b. Siegfr. 105a). P. Knappii Blocki, Zimm. B. n. 77b. — Galizien: Kortu- niowka bei Lemberg auf begrasten, sandigen Hügeln. (Siegfr. n. 132 eult.) P. laeta Rehb., P. hirta Koch non auct. al., nee L., P. hirta L. var. genuina Lehm. — Istrien: Häufig auf trockenen, offenen Abhängen um Triest am adriatischen Meere. Kalkboden. Bis 100 m Höhe. (Engelhardt b. Siegifr. n. 8Ob). P. Leopoliens’s Blocki, Zimm. B. n. 69b. — Galizien: Lem- berg. (Siegfr. n. 106 eult.). P. Leucopolitana P. Müll., P. collina auct. non Wibel. — Mähren: Frain, auf Weideplätzen des Hügels Mühlberg bei Znaim. Glimmerschiefer. 420 m. (Oborny b. Siegfr. n. 124a). P. Leucopolitanoides Blocki, P. pseudoleucopolituna Zimm. n. 76. — Galizien: Lemberg. (Siegfr. n. 125 cult.). 319 P. leucotricha Borb., Zimm. B. n. 45. — Ungarn: Auf dem Blocksberge bei Budapest. (Siegfr. n. 59 ceult.); auf begrasten, kräuterreichen Stellen der Hügel Homokbuezok im kais. Gebiete Puszta Peszer bei Budapest. Kalkboden. 270 m. (Steffek b. Siegfr. n. 59 a). (Schluss folgt.) Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Bauer, Bryotheca Dohemica. Unter diesem Titel erscheint soeben die erste Centurie böhmischer Laub- und Lebermoose in ausgewählt schönen Exemplaren. Dieselbe kann vom Herausgeber Dr. Ernst Bauer, in Smichov N. C. 916 bei Prag. um den Preis von fl. 86. W.=M. 15, exel. Porto, bezogen werden. Notiz. Untergefertigter macht hiemit die Abnehmer der Sieg- fried’schen Potentillen-Exsiecaten darauf aufmerksam, dass die von Siegfried in der CGenturie vom December v. J. unter dem Namen Potentilla arenicola Blocki auszegebene Pflanze von Lesienice (bei Lemberg) mit der echten, in derselben Centurie ausgegebenen Pot. arenicola Blocki (= P. isosepala Bl. X argentea L.) von Kortumöwka (bei Lemberg) ganz entschieden nicht identisch ist. Die Pflanze von Lesienice habe ich wegen ihrer habituellen Aehnlichkeit mit der schlesischen Pot. Wiemanniana Günth. & Schumm. mit dem Namen P. Wiemannioides Bl. belegt und werde dieselbe heuer im „Wiener botan. Tauschverein“ in instructiven Exemplaren in Tausch bringen. Ebenso unrichtig ist die Angabe Siegfried's, dass ot. arenicola Sgfr. von Lesienice in Gesellschaft mit P. isosepala Bl. wächst, da P. isosepala Bl. in Lesienice gar nicht vor- kommt. Prof. Br. Blocki. Inhalt der August-Nummer: Ludwig F., Biologische Beobachtungen an Helleborus foet:dus. S. 2831. — Buchenau Fr., Zuzula campestris und verwandte Arten. S. 234. — Wulff Th.. Studien über verstopfte Spaltöffnungen. S. 295. — Die österreichisch-ungarischen Standorte der „Potentillae exsiccatae“. S. 313. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 319. — Notiz. S. 319. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. j Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX & 4 Mark, XXXI—XLI ä 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 8%) IS) je>) ENSE PAST IP. tesbestentestesbeyte ie sbesfeste te sbeste tes ste esfeteniele - [® Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches‘“ von G. Lorinser verfasst von Dr Fat Bratser®t k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen 8°. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8-—; in Leinwandband M. 9°—. RETTEN ET ERERENERTRERERENTRERERERERFRTETER Me 6 6 de Me u de 6 de ÄLTERER EN I Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Colorirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem, erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6°—. Jede Blume ist: 1. botanisch correct gezeichnet, 2. in prachtvollem Farbendruck möglichst naturgetreu ausgeführt. FRE ER RER ER ER ZELLE LEER LER TRIER ER ERER ER ER ER ERS ET TTETE ET NB. Die Literatur-Uebersicht pro Juni 1898 folgt in der nächsten Nummer. Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLVIN. Jahrgang, N-9. Wien, September 1898. Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der Wiener Universität XXIV. Ueber eigenthümlich ausgebildete innere Vorsprungs- bildungen in den Rhizoiden von Marchantieen. Von L. Lämmermayr (Linz). Wie uns aus Leitgeb’s grundlegenden Untersuchungen über die Lebermoose bekannt ist. kommen bei allen Marchantieen zwei Arten von Rhizoiden vor: Gewöhnliche oder glatte und Zäpfehen- Rhizoiden. Leitgeb'), sowie Kny°’) erwähnen auch, dass es zwischen diesen beiden Hauptformen Mittelbildungen gibt. Kny gibt ausserdem für Marchantia polymorpha einige Modificationen der Zäpfchen-Rhizoiden an, während ich auf eine eigenthümliche Ausbildung der glatten Rhizoiden einiger Marchantieen im Fol- senden hinweisen möchte. Gelegentlich der Betrachtung der Spaltöffnung von Fegatella conica machte ich an Üulturexemplaren des hiesigen pflanzen- physiologischen Institutes die Beobachtung, dass die glatten Rhizoiden häufig sehr auffällige, in Bezug auf Gestalt, Structur und Anord- nung von den Zäpfchen bedeutend abweichende innere Vorsprungs- bildungen zeigten. Dass es Bildungen der Membran sind, geht aus ihrer Lage, ihrem physikalischen und chemischen Verhalten hervor. Wie man aus ihrer Profilansicht deutlich erkennen kann, entspringen sie der Wand des Rhizoides mit einem breiten, seltener einem stiel- artigen Basaltheile. Ihre Grösse variirt sehr. Man findet Exemplare von etwa Zäpfehengrösse aufwärts bis zu solchen, die das halbe, ja fast ganze Lumen durchsetzen. Bisweilen verwachsen zwei diametral entspringende an ihrer Berührungsstelle im Lumen. Niemals sind !) Leitgeb, Untersuchungen über die Lebermoose. Graz 1881, VI. Heft, pag. 19. 2) Kny, Botanische Wandtafeln. VIII. Abtheilg. (Text) Berlin 1890, pag. 370—371. Oesterr. botan. Zeitschr. 9. Heft. 1898. 25 322 sie irgendwie gesetzmässig angeordnet. In den Basaltheilen der glatten Rhizoiden treten sie oft in soleher Menge und Grösse auf, dass das Lumen von ihnen förmlich vollgepfropft erscheint. Das Ende von Rhizoiden, in denen sie vorkommen, ist theils ganz normal, j theils zeigt es ungewöhnlich starke en Wandverdickung oder es treten diese m J | Bildungen auch hier auf. In Zäpfehen- \ nn | Rhizoiden habe ich diese Gebilde sel- | | tener beobachtet. Stets zeigen sie ein | | starkes Lichtbrechungsvermögen und A129) unter dem Polarisationsmikroskope | BE Doppelbreehung. Speciell die in den SS Rhizoiden der ceultivirten Fegatella | conica vorkommenden inneren Vor- \ sprungsbildungen zeigten häufig, meist \ \ bei einer gewissen Grösse, sehr schöne \) | =). Schichtung (Fig. 1)') (die bei Anwen- \\ "a \* dung wasserentziehender Mittel, z. B. ‚ Glyeerin, deutlicher wird), oft radial- \ \ ) ) faserige Structur (Fig. 2), nicht selten re, Se auch Beides. Bisweilen tritt nach Art | der Stärkekörner Zwillings- oder Dril- | < N lingsbildung auf. Ausnahmslos ist ihre N N Begrenzungsfläche glatt. Fälle, wo sie 3 / ! eorrodirt erscheinen, repräsentiren ihre Zerfallsproducte, auf die wir noch zurückkommen werden. Ihr chemisches Verhalten deutet ebenfalls auf ihre Membran- angehörigkeit; Essigsäure, Salzsäure, Salpetersäure, Kalilauge hatten nach je 24stündiger Einwirkung keinen sichtlichen Erfolg. Schwefel- säure zerstörte sie ziemlich rasch, doch langsamer als die übrige Membran. Dasselbe Resultat hatte längere Einwirkung von 10% Chromsäure. Gegen die Einwirkung von Kupferoxydammoniak er- wiesen sie sich tagelang resistent. Mit Chlorzinkjod behandelt, werden sie Anfangs gelblichbraun, nach längerer Zeit jedoch deutlich violett gefärbt, wenn auch die darüber liegende Membran des Rhizoides und ihre eigene dichtere Masse sie dunkler gefärbt er- scheinen lässt, als sie es in Wirklichkeit sind. Mit Jod + Schwefel- säure werden sie gleichfalls successive blau gefärbt. Mit Salpetersäure + Ammoniak behandelt, werden sie sofort deutlich gebräunt (Xanthoproteinsäure - Reaction), mit Millon’s Reagens erst nach längerer Einwirkung schwach rosa gefärbt. Be- handelt man sie mit Ohromschwefelsäure?) durch wenige Minuten (längere Einwirkung derselben zerstört sie), wäscht dann gut aus 4) Die Abbildungen wurden mittelst der Oberhäuser’schen Camera ange- fertigt. Vergrösserung eirca 550. 2) Wiesner, Technische Mikroskopie. Wien 1867, pag. 38. 323 und setzt dann Kupferoxydammoniak zu, so lösen sie sich voll- ständig, wobei merkwürdigerweise ihre Innenpartie zuerst ange- griffen und früher zerstört wird, während ihre Contouren sich länger deutlich erhalten. Mit Chlorzinkjod nach derselben Vorbehandlung mit Chromschwefelsäure färben sie sich sofort intensiv violett, mit Jod + Schwefelsäure sofort blau. Reactionen auf Verholzung (mit Phlorogluein + Salzsäure)'), auf Pectinkörper (mit Rutheriumsesqui- ehlorid)?), auf Fettkörper (mit Osmiumsäure) hatten nach je 24stün- diger Einwirkung keinen positiven Erfolg. Da die Zäpfchen bezüglich der Cellulose-, Eiweiss-, sowie der letztgenannten Reactionen ein analoges Verhalten zeigen wie die vorliegenden inneren Vorsprungs- bildungen, so darf man wohl annehmen, dass diese in chemischer Beziehung im Wesentlichen mit den Zäpfchen übereinstimmen. Merkwürdig sind die schon erwähnten Zerfallsproducte dieser Gebilde. Der Zerfall scheint mit Corrosion ihrer Flächen oder mit radialer Rissbildung zu beginnen und schliesslich bleiben entweder von diesen Vorsprungsbildungen Theilstücke, oder (was meistens der Fall ist) eine zusammenhängende, schwach lichtbrechende, ring- förmig gestaltete Masse von körniger oder stäbchenförmiger Structur, deren Innenpartie gänzlich geschwunden ist, übrig. Also auch bei diesem natürlichen Zerfalle erweist sich die Innenpartie als weniger resistent. Vielleicht haben wir hier einen Zerfali in Dermatosomen (im Wiesner’'schen Sinne)®), bezw. in von solchen zusammen- gesetzte Fibrillen vor uns. Analoge Bildungen zu den in den glatten Rhizoiden der eulti- virten Fegatella conica vorkommenden inneren Vorspringsbildungen habe ich einerseits auch an derselben, im Freien vegetirenden Pflanze, andererseits auch an anderen Muarchantieen beobachtet. So an Fegatella conica von verschiedenen Standorten (Substrat Kalk, Urgestein), an Marchantia polymorpha, an eultivirter Zunularia vulgaris. Doch waren sie in allen diesen Fällen ziemlich selten und nie von so ausgesprochener Grösse und Struetureigenthümlichkeit, wie bei der eultivirten Fegatella conica. In den glatten Rhizoiden der Wiesnerella javanica Schiffner beobachtete ich mächtige, vereinzelte, das ganze Lumen durchsetzende innere Vorsprunes- bildungen, und in einem Zäpfchen-Rhizoid von Fegatella conica förmliche Cellulose-Balken (Fig. 3). Erwähnen will ich auch noch, dass längs der die Rhizoiden nicht selten durchziehenden Pilz- hyphen bei Fegatella conica oft kleine, stark liechtbrechende Ge- bilde auftreten. die aber mit Osmiumsäure sich nach einiger Zeit schwärzen, mithin sich höchstwahrscheinlich als Fettkörper erweisen. Fassen wir das über die Eingangs erwähnten Gebilde Gesagte kurz 1) Wiesner, Note über das Verhalten des Phloroglueins und einiger verwandter Körper der verholzten Zellmembran. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. mathem.-naturw. Cl. Jahrgang 1878. Bd. LXXVII, I. Abthlg. 2) Maugin, Compt. rend. de l’Acad. de sc. Paris 1893. L, 116, pag. 653. 3) Wiesner, Untersuchungen über die Organisation der vegetabilischen Zellhaut. Sitzber. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien. Mathem.-naturw. Cl. 1886, Bd. XCIII, I. Abtheilg. 25* 324 zusammen, so ergibt sich, dass man es hier mit einer vorzüglich in den glatten Rhizoiden vorkommenden, durch niemals gesetzmässige Anordnung, die Art der Structur und des Zerfalles besonders auf- fallenden inneren Vorsprungsbildung zu thun hat, auf deren Aus- bildung die Cultur einen noch nieht näher bekannten Einfluss haben dürfte. In der jüngst erschienenen Abhandlung Kamerling’s') habe ich keine Andeutung derartiger Bildungen gefunden. Die Ermittlung ihrer physiologischen Bedeutung muss, mit Rücksicht auf ihr vor- übergehendes Auftreten, einer eingehenderen Untersuchung, speciell ihrer Bildungsweise und ihres Zerfalles, überlassen bleiben. Wien, im Juni 1898. Untersuchungen über den Bau der Raphidenzelle. Von P. C. Anton Fuchs. (Prag.) (Mit einer Tafel.) Obwohl über das Vorkommen und die Gestalt der Kalkoxalat- krystalle zahlreiche und genaue Beobachtungen vorliegen,?) hat man den Behältern derselben nicht dieselbe Aufmerksamkeit geschenkt. Zwar hat schon Rosanoff’) in Kalkoxalatdrusen führenden Zellen den Zellkern nachgewiesen, desgleichen De la Rue) für analoge Fälle im Blatte von Hoya carnosa. Hingegen liegen über den feineren Bau der Ra- phidenzelle, über das Vorkommen eines Kernes darin, abgesehen von den Monocotylen, über die Chemie der Membran, über die Eigenschaften des Schleimes und einiges Andere keine oder nur sehr spärliche Beobachtungen vor. Diese Lücke auszufüllen, ist der Zweck der folgenden Zeilen. A. Ueber das Vorkommen eines Kernes in der Raphidenzelle. De Bary’) gibt in seiner vergleichenden Anatamie eine ziemlich kurze Darstellung über das Verbleiben des Plasma und speciell des Zellkernes in Raphiden führenden Zellen. Frank‘) richtete sein Hauptaugenmerk bei seinen Untersuchungen auf die Entstehung des Orchideenschleimes; die Thatsache, dass Raphiden- zellen einen Kern und Plasma besitzen, was er ja für die Orchideen !) Kamerling, Zur Biologie und Physiologie der Marchantiaceen. München 1897. 2) Vgl. darüber namentlich Kohl, Anatomisch-physiologische Unter- suchung der Kalksalze und Kieselsäure in der Pflanze. Marburg 1889, p. 166— 170. 3) Botanische Zeitung 1865, p. 41, 42. *) Botanische Zeitung 1869, p. 537 sq. 5) De Bary, Vergleichende Anatomie, p. 144 sq. 6) A. B. Frank, Ueber die anatomische Bedeutung und die Entstehung der vegetabilischen Schleime. Pringsheim’s Jahrb. Bd. V, p. 181 sq. 325 beobachtet hat, tritt gegenüber der Entstehung des Schleimes in den Hintergrund. Zacharias') fand in den Raphidenschläuchen bei Mesembryanthemum praepingue einen protoplasmatischen Wand- beleg, dem der Zellkern eingebettet ist. Erst Johow?) hat den Raphidenschläuchen monoeotyler Pflanzen seine specielle Aufmerk- samkeit gewidmet. Es gelang ihm, bei Tradescantia, Leucoinm, Galanthus, Narecissus, Pancratium, Agapanthus, Hyacinthus, An- thurium, Orchis maculata und Orchis majalis einen Zellkern und einen protoplasmatischen Wandbeleg für die Raphidenzelle nach- zuweisen. Was für monocotyle Pflanzen gilt. dürfte wohl auch bei dieotylen Pflanzen der Fall sein. Ein diesbezüglicher Nachweis ist bisher noch nicht geliefert worden — abgesehen von der durch Za- charias constatirten Thatsache, dass die Raphidenschläuche bei Mesembryanthemum prepingue einen plasmatischen Wandbeleg und einen Kern haben — so dass allgemein giltige Sätze für die Ra- phidenzelle nicht aufgestellt werden konnten. Aus der Zusammenstellung über Raphiden führende dieotyle Pflanzenfamilien in Kohl’s eitirtem Werke °) geht deutlich hervor, dass das Auftreten von Raphiden auch im Bereiche der Dieotylen keine Seltenheit ist. Die Untersuchung begann mit monocotylen Pflanzen. Benützt wurde theils frisches, theils in Alkohol fixirtes Material. In letz- terem coagulirte allerdings der die Raphiden einhüllende Schleim, allein die Constatirung eines Zellkernes mit Hilfe von Tinetions- mitteln war eine um so raschere, da bekanntlich in Alkohol fixirtes Material die Farbstoffe in einem hohen Grade speichert. Untersucht wurden sowohl jüngere als auch ältere Theile der betreffenden Pflanzen. In einzelnen Fällen genügte, um das Vorhandensein eines Zellkernes feststellen zu können, die Anwendung von Chloralhydrat, in Wasser gelöst, und zwar im Verhältniss 5:2. In der Mehrzahl der Fälle wurde jedoch eine wässerige Lösung von Methylerün in 1% Essig- säure verwendet. Dieses Tinetionsmittel erwies sich für die momen- tane Untersuchung als ungemein rasch und sicher wirkend. Bei dem darauf folgenden Auswaschen mit 1% Essigsäure waren die betreffenden Präparate als gelungen zu bezeichnen. Es wurden auch Färbungen mit Böhmer’s Hämatoxylin vorgenommen, wobei die Kernfärbung ungemein schön hervortrat. Für Dauerpräparate ist Hämatoxylin sehr zu empfehlen, da die mit Methylgrün behandelten Präparate mehr weniger schnell verblassen. Einige Schwierigkeit. den Zellkern nachzuweisen, bereitete Cordyline sp. Der das Raphiden- bündel umhüllende Schleim speichert nämlich den Farbstoff unge- mein stark, so dass in Folge dessen der Kern nicht hervortreten kaun. Indess wurde bei späteren Untersuchungen bezüglich der Wand der Raphidenzelle. nämlich bei Behandlung mit Jodalkohol 1) Botanische Zeitung 1879, p. 642. 2), Johow, Untersuchungen über die Zellkerne in den Secretbehältern und Parenchymzellen der höheren Monocotylen, p. 9—21. 3) Kohl, Untersuchungen, p. 96, 67. 326 und Schwefelsäure, hauptsächlich dureh die zerstörende Wirkung der Säure auf den Schleim auch der Zellkern ganz deutlich sichtbar. Um bei Aloö sp. den Bau der Raphidenzelle kennen zu lernen, wurden Längsschnitte durch älteres und jüngeres Alkoholmaterial gemacht. Die Zahl der im Parenehym vorkommenden Raphiden führenden Zellen ist eine ungemein grosse, doch finden sich auch prächtig entwickelte Einzelkrystalle vor. Die Raphiden zeigen eine deutliche Ausbildung und sind in den für dieselben charakteristi- schen, homogenen Schleim eingebettet, welcher seinerseits von einem dünnen. plasmatischen Beleg umgeben ist. Seitlich befindet sich ein deutlicher Zellkern mit dem Kernkörperchen. Figur 1. Der Zellkern der Raphidenzelle hat im Gegensatze zu den Kernen der benachbarten, nicht Raphiden führenden Zellen eine lang gestreckte, mehr weniger spindelförmige Gestalt. Freilich fallen die Schnitte nieht immer so aus, dass der Zellkern die erwähnte seitliche Lage hat. Der Kern fällt oft deshalb nicht in die Augen, weil er unter- halb des Bündels zu liegen kommen kann. Doch finden sich stets einige Zellen. welche die soeben geschilderten Verhältnisse er- kennen lassen. Die Untersuchung von Cordyline sp. ergab Folgendes: Längs- schnitte durch lebendes Material gaben bei Zusatz von 10% Koch- salzlösung, sowie auch bei Zusatz von Glycerin eine ganz deutliche Plasmolyse, ein Umstand, welcher für das Vorhandensein eines Plasmaschlauches und einigermassen auch für das eines Zellkernes spricht. Freilich war der Zellkern insoferne schwieriger nachzuweisen. da bei Anwendung von Tinetionsmitteln der Schleim den Farbstoff in einem so hohen Grade speicherte, dass eine Differenzirung zwi- schen Schleim einerseits und zwischen Plasma und Kern anderer- seits nicht hervortreten konnte. Nebenbei sei hier auch erwähnt, dass der Schleim. in welchem die Raphiden eingebettet sind, bei längerer Behandlung mit Alkohol die Form eines, einer Spieluhr- walze ähnlichen, mit Stacheln versehenen Gebildes annimmt. Ausser- dem fanden sich, und zwar ebenfalls bei Behandlung mit Alkohol, eigenartige Sphärokrystalle vor, welche sich schon im kalten Wasser, besonders rasch aber im heissen lösen. Ueber die chemische Be- schaffenheit dieser Sphärite ein Urtheil zu fällen, erlauben mir meine Untersuchungen nicht. Colocasia sp. hat zweierlei Arten von Raphidenzellen mit Rück- sicht auf die äussere Form: eigenthümliche, spindelförmige, an ihren Enden gleichsam in ein Zäpfchen ausgehende Zellen und solche von mehr weniger isodiametriseher Ausbildung. Die ersteren zeigen eine scheinbare Orientirung, d. h. sie stehen senkrecht auf die Begren- zunesflächen der Luftintereellularen, die anderen sind unregelmässig im Gewebe zerstreut. Die Zellen erster Art erinnern unwillkürlich an die von Turpin') entdeckten, „Biforines“ genannten Raphiden- !) Turpin, Observations sur les Biforines. Annales des sc. nat. 2e Ser. 17.46..1856: 327 zellen. Schnitte durch ältere Theile eines Blattes, welehe mit Alkohol fixirt und mit Borax-Carmin tingirt wurden, lieferten schöne Kern- färbungen. Man sah ganz deutlich die Schleimmasse. welche die Raphiden einhüllt. von einer Protoplasmaschicht umgeben und seit- lich anliegend einen etwas in die Länge gezogenen Kern. Figur 2. Jene eigenthümliche Zerklüftung der Kernmasse. welche Johow ! ) auffiel. war auch hie und da zu beobachten. Die erwähnten Fälle und Johow’s Resultate lassen es als sicher erscheinen. dass die Raphidenzellen vieler, wahrscheinlich aller Monocotylen einen protoplasma- tischen Wandbeleg und einen Zellkern besitzen. Dass auch bei Dicotylen die Raphidenzelle durch den Besitz von Proto- plasma und Zellkern ausgezeichnet ist, soll die Untersuchung fol- gender Pflanzen darthun: Impatiens Sultani, Fuchsia sp., Oeno- thera biennis, Lopezia grandiflora, Circaea lutetiana, Mesembry- anthemum erystallinum, GFalium Mollugo, Asperula tinctoria, Rubia tinetorum, Hydrangea, Hortensia, Mirabilis Jalapa und Epilobium hirsutum. Schnitte durch ausgewachsene Stammstücke von Impatiens Sultani, und zwar von lebendem Material. wurden in einer 10% Kochsalzlösung unter dem Mikroskop beobachtet. Die erwartete Plasmolyse trat wie in den anderen Zellen. so auch in den Raphi- denzellen ein. Die Raphidenzellen selbst zeigten im Verhältniss zu den Nachbarzellen eine bedeutende Grösse und traten im Paren- chymgewebe ungemein zahlreich auf. Um den Zellkern nachzuweisen, wurde in Alkohol fixirtes Material benützt. Die Schnitte wurden mit Methylerün in 1% Essigsäure stark gefärbt, sodann ausgewaschen. Die dadurch erzielte Kernfärbung der Raphidenzellen war gut ge- lungen. Der Zellkern der Raphidenzelle hatte eine längliche, spindel- förmige Gestalt. Figur 3. Besonders reich an Raphiden, ja Raphidenpflanzen in des Wortes ausgesprochenstem Sinne, sind die Onagraceae. Die ober- und unterirdischen Theile dieser Pflanzen sind überreich an Zellen, welche mit den erwähnten Krystallnadeln gleichsam angefüllt sind. Längsschnitte durch jüngere Stammtheile von Fuchsia sp. zeigten schon bei Behandlung mit Chloralhydrat deutlich einen rundlichen Zellkern, sowie einen plasmatischen Wandbeleg. Das Chloralhydrat wirkte allerdings zerstörend auf den Schleim, indess der Kern trat um so deutlicher hervor. Dasselbe Resultat lieferte die Untersuchung der Wurzel von Oenothera ?) biennis. Von Lopezia grandiflora wurde Alkoholmaterial untersucht. Längssehnitte durch ausgewachsene Stammtheile und Blattstiele wurden mit Methylgrün gefärbt. Die Raphiden liegen in Zellen, welche sich von denen der Umgebung nicht unterscheiden. Doch 1) Johow. Untersuchungen, p. 19. 2) Von historischem Interesse dürfte es sein, zu wissen, dass bei dieser Pflanze Link zuerst die Raphiden entdeckt und relativ genau beschrieben hat. Vgl. Kützing, Philosophische Botanik, I. Bd., $. 340, p. 141. 328 finden sich auch Zellen, welche Raphiden führen, wo die Länge die Breite wohl um das Fünffache übertrifft. Plasmatischer Wand- beleg und Zellkern sind hart an die Wand zurückgedrängt. Die äussere Gestalt des Zellkernes ist auch hier eine längliche. Figur 4. Dieselben Verhältnisse zeigen Schnitte durch Circaea lutetiana. . Ein plasmatischer Wandbeleg, desgleichen ein länglicher Zellkern ist in den Raphidenzellen zu bemerken. Figur 5. Bei Epilobium hersutum befinden sich die Raphiden fast nur in langgestreckten Zellen, welche die erwähnten Verhältnisse ebenso klar, wie die früher angeführten Vertreter der Onagraceae zeigen, nämlich: einen plasmatischen Wandbeleg und einen mehr weniger länglichen Zellkern. Figur 6. Ab und zu fanden sich in den Raphidenzellen sogar zwei Zellkerne, eine Thatsache, welche sich auch für Fuchsia sp. in ein- zelnen Fällen feststellen liess. Die Untersuchung von Mesembryanthemum erystallinum, einer an Raphiden gleichfalls sehr reichen Pflanze, ergab, dass schon bei Anwendung von Chloralhydrat der Zellkern und der plasmatische Wandbeleg in den Raphiden führenden Zellen sichtbar wurde. Meist stimmt die Längsrichtung der Raphidenbündel überein mit der Längs- richtung der die Raphidenbündel einschliessenden Zellen, doch ist auch das gegentheiligeV erhalten keine Seltenheit. Färbungen mit Böhmer's Hämatoxylin ergaben schöne Kerntinctionen. Mesembryanthemum erystallinum ist auch reich an Gerbstoff führenden Zellen. In ein- zelnen, freilich seltenen Fällen fanden sieh Gerbstoff führende Zellen, an deren basalem Theile sich ein Raphidenbündel vorfand, welches seinerseits in den für die Raphiden so eharakteristischen Schleim eingehüllt war. Die Längendimension dieser Krystallnadeln war im Verhältniss zu anderen Raphiden eine sehr kleine. Während der Zellkern der Raphidenzelle in den bisher untersuchten Fällen be- züglich seiner Gestalt von den Kernen der nicht Raphiden führenden Zeller dureh seine, mehr weniger in die Länge gestreckte Form abwich, ist der Zellkern der Raphidenzelle bei Mesembryanthemum erystallinum rundlich und unterscheidet sich von den Kernen an- derer Zellen gestaltlich durchaus nicht. Figur 7. Reich an Raphiden sind auch die Rubiaceae. Schnitte durch Galium Mollugo zeigen in den Raphidenzellen einen rundlichen Zellkern sammt plasmatischem Wandbeleg. Figur 8 zeigt eine Ra- phidenzelle. welche beim Schneiden so getroffen wurde, dass der Kern der Schleimhülle aufliegt, und nicht, wie dies bisher der Fall war, eine seitliche Lage hat. Schnitte durch die Wurzel von Rubia tinctorum liessen bei Anwendung von Tinctionsmitteln Kern und Plasma deutlich hervor- treten. Der Zellkern hatte eine längliche Gestalt. Figur 9. Den eigenthümlichen rothen Farbstoff fand ich in den Raphidenzellen nicht. Asperula tinetoria unterscheidet sieh bezüglich des Baues der Raphidenzelle von den anderen Vertretern der Rubiaceae nicht. Der Zellkern. welcher in Figur 10 der Schleimmasse aufliegt, hat eine rundliche Gestalt. 329 Hydrangea Hortensia zeigt namentlich im Grundparenchym, sowie auch im Rindenparenchym zahlreiche Zellen erfüllt mit den charakteristischen Krystallnadeln. Diese Zellen sind bald lang ge- streckt. bald sind sie isodiametrisch ausgebildet. Färbung mit Methyl- grün lässt einen Zellkern von rundlicher Gestalt und den Plasma- beleg deutlich hervortreten. Figur 11. Mirabilis Jalapa hat namentlich im Rindenparenchym zahl- reiche Raphidenzellen. Der Zellkern zeigte die des Oefteren schon beobachtete längliche Form. Aus den untersuchten Fällen geht hervor, dass auch die Raphidenzellen der Dicotylen einen Zellkern und einen protoplasmatischen Wandbeleg besitzen. B. Bemerkungen über den Schleim der Raphidenzelle. Vergleicht man die Raphidenzelle mit anderen, gleichfalls Kalk- oxalatkrystalle führenden Zellen, so fällt der Umstand auf, dass es nur die Raphidenzelle ist, welche ihre Krystallnadeln in einen homo- genen Schleim eingebettet enthält. Bezüglich der Beschaffen- heit dieses Schleimes, welcher nach De Bary!) im Wasser rasch quillt und unkenntlich wird, nach Kohl?) sich als im Wasser quellbar, bezw. löslich erweist, konnte ich len dass er einen ungemein hohen Grad von Quellungsfähigkeit besitzt, jedoch nicht in merklichem Grade löslich ist. Wenn man aufgerissene oder geplatzte Raphidenzellen, aus denen sich der Schleim ergiesst, im Tuschetropfen beobachtet, so erkennt man ganz deutlich an der Vertheilung und an der Brown’schen Moleeular- bewegung der Tuschetheilchen die Grenzzone des aufsequollenen Schleimes, welche auch bei lang andauernder Einwirkung von Wasser erhalten bleibt. Ausserdem wurde noch ein anderes Mittel herangezogen, um über die Quellungsfähigkeit oder eventuelle Lös- lichkeit des Schleimes Sicherheit zu erlangen. Es wurden nämlich Schnitte von dicotylen und monocotylen Raphidenpflanzen, und zwar lebendes Material, durch eine volle Stunde in siedendem Wasser be- lassen, das Plasma also durch das Kochen getödtet: und leicht per- meabel gemacht. Nach diesem Processe des Kochens wurden die Sehnitte unter Zusatz von Wasser untersucht. Der Schleim schien verschwunden, gelöst zu sein; allein bei Zusatz von Alkohol erschien der scheinbar verschwundene Schleim abermals, und zwar in Folge des zugesetzten Alkohols im coagulirten Zustand. Wäre der Schleim löslich gewesen, so hätte er in Folge des einstündigen Kochens sich entschieden lösen und aus der Zelle auswandern müssen. Um dem Vorwurfe zu entgegnen, es könnte der Schleim durch das einstün- dige Kochen in einen unlöslichen Zustand überführt worden. sein, wurde lebendes Material, nämlich Stammstücke von Cordyline, Blätter von Aloö. Stengel von Ornithogalum umbellatum und Tra- descantia mit Chloroform getödtet, einige Tage in kaltem Wasser Dmlsc.,P.3146, Sy l.e,m.92. 330 belassen, sodann wurden Schnitte davon untersucht. ‚Bei Zusatz von Alkohol erschien der Schleim abermals, freilich im eoagulirtem Zustande. C. Bemerkungen über die sogenannten Scheiden der Raphiden. Rosanoff') hat die Thatsache festgestellt, dass Krystalldrusen mit einem Cellulosehäutehen umgeben sich in der Zelle vorfinden. Eine analoge Erscheinung zeigen auch die einzelnen Raphiden, wor- auf bereits Hofmeister’) und Wittlin ?) aufmerksam gemacht haben. Behandelt man nämlich Längsschnitte von Raphiden füh- renden Pflanzen durch längere Zeit mit 20% Salzsäure, so schwindet die Substanz der Krystallnadeln und es bleibt ein streifiger Detritus zurück, der die Hülle der Kystallnadeln darstellt. Obwohl ich in dieser Hinsicht den Untersuchungen der genannten Forscher wenig Neues hinzufügen kann, möchte ich doch auf ein Material auf- merksam machen, das die Scheiden der Krystallnadeln in einem hohen Grade von Deutliehkeit erkennen lässt. nämlich: die Früchte von Vanilla planifolia. Durch die genannte Frucht wurden Längs- und Quersehnitte gemacht, welche einige Minuten mit coneentrirter Salpetersäure behandelt wurden. sodann einige Stunden in Wasser belassen, hierauf untersucht. An den Längsschnitten sah man ganz deutlich, dass jede einzelne Raphide ihre Scheide besitzt. Besonders klar treten jedoch die Verhältnisse hervor, wenn man ein ganzes Raphidenbündel quer durchschneidet, die Krystallsubstanz durch Zu- satz von Salpetersäure löst, den Schnitt einige Zeit auswäseht und dann der Beobachtung unterzieht. Die Querschnitte der Scheiden der einzelnen Raphiden erscheinen dann wie ein feines Mosaik, oder wie ein Zellecewebe en miniature. Figur 12—14. Die chemische Natur dieser Scheiden betreffend, vertritt Hof- meister‘) die Ansicht, dass die Scheide der einzelnen Ra- phide eine dünne Lage dichteren, beinahe festen Protoplasmas sei, die sich bei Behandlung mit Jodreagentien bräunt. Wittlin ?) meint, es sei eine Hülle sui generis. Es wurden Schnitte mit Mil- lon’schem Reagenz. mit Salpetersäure, mit concentrirter Zuckerlösung und Schwefelsäure behandelt, allein Eiweissstoffe konnte ich, da die erwähnten Reactionen insgesammt ausblieben, nicht nachweisen. Die Reaction auf Cellulose mit Chlorzinkjod und Jod und Schwefel- säure ergab gleichfalls keinen Aufschluss über die chemische Be- schaffenheit der Scheiden der einzeinen Raphiden. Bei Behandlung mit Chlorzinkjod zeigte zwar die Membran der Zelle, in welcher das Raphidenbündel sich befand, die eharakteristische violette Färbung, die Scheiden der Krystallnadeln hingegen wiesen blos eine Gelb- .) Botanische Zeitung 1865, p, 329, 330. ®2) Hofmeister, Die Pflanzenzelle. p. 393. 3) Botanisches Centralblatt, Bd. LXVII, Nr. V, XVII. Jhg., p. 130. *) Hofmeister, ]. e. 5), Warte lim, lwe: 331 färbung auf. Bei Reactionen, bei denen Schwefelsäure angewendet wird, zeigten die Scheiden eine sehr grosse Widerstandsfähigkeit gegenüber der Schwefelsäure. Es wurde auch die Reaction auf Ver- korkung mit eoncentrirter Kalilauge gemacht, jedoch mit zweifel- haftem Resultate. was bei der grossen Dünnheit der Scheiden nicht überraschen darf. Ueber die chemische Beschaffenheit der Raphiden- Scheiden etwas Bestimmtes auszusagen. gestatten die gemachten Untersuchungen!) nicht; doch steht soviel fest, dass man nach dem gegenwärtigen Stande unserer mikrochemischen Methoden nicht berechtigt ist, die untersuchten Schei- den als plasmatisch. eiweissartig, verkorkt, verholzt oder cellulosehältig zu bezeichnen. D. Ueber die Membran der Raphidenzelle. Die Untersuchung vieler Raphiden führender Pflanzen, welche theils zu den Monoecotylen, theils zu den Dieotylen zählten, ergab keinen merklichen Unterschied in dem chemischen Verhalten zwi- schen der Membran der Raphidenzelle und der der unmittelbar an- grenzenden Parenchymzellen. In allen untersuchten Fällen — abge- sehen von Mesembryanthemum praepingue — gab die Membran der Raphidenzelle bei Behandlung mit Chlorzinkjod, bezw. Jodalkohol und Schwefelsäure. die eharakteristische violette, bezw. blaue Fär- bung. Eine Ausnahme davon machen die grossen, im Querschnitt polygonalen Zellen im mittleren Theile des Blattgewebes von Mesem- bryanthemum praepingue. Bei Behandlung mit eoncentrirter Kali- lauge tritt nach schwachem Erhitzen des Präparates die Korkreaction ein, eine Thatsache, die bereits Zacharias?) festgestellt hat. Hohen- bergia strobilacea. welche ebenfalls nach Zacharias Raphiden- schläuche mit verkorkter Membran hat, konnte ich wegen Mangel an diesbezüglichem Material nicht untersuchen. Man kann demgemäss schliessen, dass die Zellwand der Ra- phidenzelle in der Regel aus Üellulose besteht und nur in seltenen Fällen verkorkt ist. Am Schlusse meiner Arbeit kann ich nicht umhin. meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. H. Molisch, meinen herzlichsten Dank auszusprechen für die Bemühungen, mir mit Rath und That beizustehen. Tafelerklärung (Tafel IX). Sämmtliche Figuren wurden mit dem Ocular II, Objectiv 7, Vergrösse- rung 255 — System Reichert — gezeichnet. Bezüglich der ausführlichen Er- klärung siehe den Text. Figur 1: Raphidenzelle aus dem Stamme von Alo& sp. Figur 2: Raphidenzelle aus dem Blatte von Colocasia. Figur 3: Raphidenzelle aus dem Stamme von Impatiens Sultani. 1) Die Untersuchung der Raphidenscheiden im palarisirten Licht ergab einen optisch isotropen Körper. 2), Botanische Zeitung 1879, p. 641 sq. 332 Figur Figur Figur Figur Figur Figur 9: Figur 10: Figur 11: Figur 12: Figur 13: Figur 14: STAU p : Raphidenzelle Raphidenzelle Raphidenzelle Raphidenzelle Raphidenzelle Raphidenzelle Raphidenzelle Raphidenzelle schnittenen Scheiden bilden eine mosaikartige Figur. aus dem Blattstiele von Lopezia grandiflora. aus dem Stengel von Circaea lutetiana. dem Stengel von Epilobium hirsutum. aus aus aus aus aus aus dem Stamme von Mesembryanthemum erystallinum. dem Stengel von Galium Mollugo. der Wurzel von Rubia tinctorum. dem Stengel von Asperula tinctoria. dem Blattstiele von Hydrangea Hortensia. Querschnitt durch eine Raphidenzelle aus der Frucht von Vanilla planifolia: Kern, Schleim und querdurchschnittene Raphiden. Eine querdurchschnittene Raphidenzelle von Vanilla pl., die Substanz der Krystallnadeln ist durch Salpetersäure gelöst. Die querdurch- Längsschnitt durch eine Raphidenzelle von Vanilla pl. Die Substanz der Krystallnadeln ist ebenfalls durch Salpetersäure gelöst. Scheiden sind der Länge nach sichtbar. Prag, Pflanzenphysiologisches Institut der k. k. deutschen Universität. Die Biologische Beobachtungen an Helleborus foetidus. Sa Bes Von Prof. Dr. F. Ludwig (Greiz). Schluss. 1 28. Dec. 1896 2% nachmittags T. 8" früh ” mittags 8» früh 1" mittags früh mittags Garn. ” nachm. mittags sh früh T T un m. Al 1. Jänner 1897. 82 früh Tt T Al 1 T M 1) Vergl. Nr. 8, S. 281. I NN —_— +2°R Blattwinkel —2’R —6 5 R —0'5R —I’R +2’R +4’R 0’R I AN Fuchs A. Raphidenzellen. - Desterr botan. Zeitschr. 1898. Kasper et aut.del. 19. Jänner 1897 8" früh Tr W0!B + Blattwinkel! #100? l2rmittaes "ZIP R # — 5) 20. R sh früh T.=--3’R E =60° 21. > Busen T.= —6’R 5 —7.160% 22, E. Bi Deren % — 160% 23: L Bu T.=-5’R E — a N) 24. a 10% T.=—4!R —4160% Vom 23. Jänner an fand Schneegestöber statt. Am 25. Jänner 8: früh —6°, mittags —4°, 20 cm hoher Schnee bedeckt die unteren Theile der Pflanzen, so dass die Spreiten der am Gelenk erschlafften Blätter völlig im Schnee steeken, nur ihre Stiele über dem Schnee sichtbar sind und die winterlichen Blattschöpfe, an der Beobachtungspflanze der bleichgrüne völlig aufrechte Blütenstand, schneefrei emporragen. Bei letzterer sind noch 60 cm über Schnee. Der Blattwinkel konnte sich vom 25. Jänner bis 6. Februar nicht ändern. Die Temperaturen waren am 26. Jänner 8" früh —3’R, 27. Jänner —2’R, 28. Jänner früh —2°5°R, mittags +0°5°’R, 29. Jänner —3° R, 12% mittags 0° R, neuer Schneefall, so dass nur noch 30 cm über Schnee sind. 30. Jänner mehr Schnee, nur noch 28 cm (Blütenstand) über Schnee. 31. Jänner —2°R; 1. Februar 8% früh —0°5°’ R, 12% mittags +2° R, Inflorescenz noch 15—20 em weit frei, dann Thauwetter. obere Blätter gehoben. 2. Februar 8° früh +1°, obere Blätter gehoben. Neuer Schnee, dann Thauwetter und Regen. 3. Februar —1’R, 12" mittags 0°R, frischer Schnee, der die ganze Pflanze bedeckt und nur einen Schneekegel erkennen lässt. 4. Februar 8% früh —6’R. 5. Februar — 8’ R, 6. Februar 9% —1°R. dann Thauwetter. 2% Nachmittags wird das Beobachtungsblatt künstlich vom Schnee befreit und richtet sich (die Turgescenz war vorhanden, nur die Blattspreite im Schnee festgehalten) sofort von 160° auf 140° auf, bis 2% 20m auf 120° bis 22 30” auf 110°. 7. Februar 9" früh T.= +2’R Blattwinkel = 90° 8. R Sa T.= —4’R " =»150° Boden wieder schneebedeckt. 9. Februar 12" mittags T. = —0'3’R Blattwinkel = 140° oemaechmiter Teer OR ß 1102 ee 8" früh Tr=++1HR - = A909! rd. ; Bu T=-+PR 2 = .908 iz , tele T.=—1’R s —= 150% 10° 30m vorm. —=:130° 13. 3 T.= —1I’R 3 —=:150° 5 nachmittags T.= +1’R 3 = 149% 1:1 9% früh 1.'=+33B 3 =.16028 12" mittags M=i:heiR j — 15. 5 8h früh Tr=—13%B . —-1602 16. x Sn a5 T.=—10’R x — 1602 17. n Buop: T..=—3aR n — 160 2» nachmittags Dee % — 140° ie, 8% früh T. = —4’R R —=.0? 334 Wegen etwas schiefer Achsenstellung vermochte das Blatt tiefer zu fallen. 18. Februar 2% nachm. T.= -6°5°R Blattwinkel = 120° 19. ni s» früh ı 2ıR e — 170? 20. a a DAR ß u Ki0L 5 nachm. 1. = E68 & — 110,0! ak " 9b früh T.= +4’R 5 =—=,#90L 22. a gı IR 0): 25 R i ==. 11092 12% mittags T.= +2'5°R — el Nach Schwinden des letzten Schnees sind jetzt alle Blätter frei; einzelne Stiele sind durch die hohe Turgescenz am Gelenks- polster, während die Spreite im Schnee festgehalten wurde, ganz oder zum Theile abgeknickt. 23. Februar 8° früh 1-23 /R Blattwinkel = 90° 24. 4 m Eur — 90° 29: 2 T. = etwas unter O’R — 592 12" mittags T.—= +6’ R — 90° 26. R ghöfruher, 20, 26 R — %0° 21. ; Su We --s/R — 7,902 28. e Sur Am R — 9% 1. März Me eo shen 2 — 9% De Shtrühe al, OR n — 100, B. ” on ” IN — il‘ R ” 1,3008 A SE Is==,-290R N — 9% 5. San = 1,3%R 2 — 90° In der Nacht zum 6. März werden Boden und Blätter mit einer dünnen Schneedecke bedeckt. 6. März st früh Te iR 5 — U! 2b mittaes. IT IR 5 ==, N Re lt; 10: #yorm, SI +32 RB 2 — 90° if-nachm. I. = 90° Beobachtungen durch eine Reise unterbrochen bis zum 15. März. 15. März früh = unter OR Blattwinkel = 110° 16. 2 = ar = 790% von da T. immer über O’R, Blattwinkel circa 90°; nur am 31. März 8t früh O°R (vorher unter O°’R), Blattwinkel 140°. 4. April 8% 30% früh T.= —I’R (dünne Schneedecke) Blattwinkel = — 1503 Dam L T.=-+1’R £ — 77905 6. T.=-—1’R — — 1500 danach" Blätter stets aufrecht bis zu den nächsten Frösten. Der Wechsel von Hochstellung und Tiefstellung wurde auch 1895 und 1897/98 in gleicher Weise bei Jeder Temperaturbewegung durch den Gefrierpunkt (Lufttemperatur!) beobachtet, so z. B. am !) Es handelt sich hier nicht um eine Beeinflussung der Saugthätigkeit der Wurzeln, da die Verhältnisse bei tiefem Schnee die gleichen sind wie bei schneefreiem Boden. Das Welken und Vertrocknen lebhaft transpirirender Sommerblätter (der Gurke, des Tabaks ete.) tritt bekanntlich schon bei eıner 335 6. April 1898, wo früh bei —2’R die sämmtlichen chionophoben Blätter schlaff herunter hingen, während der vollentwickelte Blüten- stand ebenso wie an anderen Stöcken die chionophilen Blattschöpfe nur eine nickende Stellung zeigten. Nur zweimal beobachtete ich in der ganzen Beobachtungszeit eine auffällige Ausnahme von dieser Gewohnheit der Pflanze; das erste Mal war das am 14. Februar 1897, wo die Blätter trotz einer Temperatursteigerung bis auf 5’R sämmtlich in Tiefstellung verharrten. Ich weiss nicht, ob in der Nacht zuvor ein plötzlicher Temperaturumschlag stattfand oder ob andere ungünstige Witterungsfactoren daran Schuld waren. Eine zweite Ausnahme fand statt in der Nacht vom 24. zum 25. Jänner 1898. Es folgte am Abend auf einen heftigen Regenguss plötz- licher Schneefall mit Temperaturerniedrigung. Am Morgen fand ich meine Helleborus-Stöcke durch die Schneelast umgedrückt, die Blätter waren noch in der Hochstellung und in diesem Zustand steif gefroren. Die Pflanze hatte keine Zeit gehabt, die Blätter erst zu senken. sie war durch den jähen Temperaturwechsel mit Schnee- fall nach langer warmer Witterung überrascht worden. Nach dem Abtauen des Schnees richteten sich die Stauden bald wieder auf. Immerhin dürften solch’ abnormeW itterungsumschläge nur selten vor- kommen, auch hat der Schnee ja in solchen Fällen keinen Bestand. Die Biegungen der Vegetationsspitze erfolgen sleichfalls bei Temperaturwechsel, sie unterscheiden sich aber in Nichts in ihrem Verhalten von dem anderer, im Vorfrühling blühender winterharter Gewächse, wie Scrofularia vernalis, Eranthis hiemalis, Pulmonaria offieinalis, welche ich gleichzeitig im Garten beobachtete. deren Stiele und Blätter wie bei grosser Hitze in der Kälte schlaff zur Seite gebogen werden und so gefrieren — ohne dabei Schaden zu erleiden. Im Sonnenschein breiten auch sie ihre Blattspreiten aus wie zuvor. (Vgl. Fig. 1A.) — Auch unsere Bäume, wie z. B. die Linden, biegen in der Kälte ihre Aeste mehr oder weniger zu Boden, worauf mich Rob. Hartig zuerst aufmerksam machte. Von einheimischen Gewächsen sind wintergrün, im Nach- winter und Vorfrühling blühend, nur noch die übrigen Helleborus- Arten, bei denen Ausrüstungen gegen Schneedruck gleichfalls vor- handen sein könnten. Herr Prof. v. Wettstein machte mich darauf aufmerksam, dass bei Helleborus niger zur Blütezeit die Blätter mit ihren Stielen fast rechtwinkelig zu den Blütenschäften stehend platt dem Boden aufliegen. Auch hierbei könnte man an eine Ausrüstung gegen Schneedruck denken (wenn es sich nicht nur darum handelt. den Blütenstand augenfälliger zu machen). Es ist aber noch zu untersuchen, ob dieses Senken der Blätter nur bei Frost eintritt ete. Abkühlung des Bodens auf einige Grade über Null ein, indem hierdurch die saugende Thätigkeit der Wurzeln so beschränkt wird, dass der Wasserverlust der oberirdischen Blätter nicht mehr ersetzt werden kann. Bei Helleborus ist nur die Lufttemperatur von Einfluss auf die Wasserentleerung oder Turgescenz der bei Frost schlaffen Stielpolster (Stiele und Blätter selbst sind bei Kälte steif gefroren.) 336 2. Schutz gegen Thierfrass. Blütenbiologie. Wird durch die bisher erörterten Ausrüstungen die Pflanze durch den ganzen Winter über Schnee erhalten und zur üppigen Entfaltung ihres Blattwerkes und Blütenstandes befähigt, so macht dies neue Ausrüstungen nöthig. Wenn wir beobachten, wie z. B. die grünen Sträucher von Sarothamnus scoparius u. a. einigermassen grünliche Pflanzentheile gerade in schneereichen Wintern von Hasen 397 und Wild heimgesucht werden, so dünkt uns für unsere üppig wintergrüne, saftstrotzende Pflanze ein Schutz gegen Thierfrass in gleichem Masse nöthig, wie etwa bei den Nopalgewächsen unter den Xerophyten, soll sie nicht dem Wild zum Opfer fallen. Dieser ist in der That vorhanden in dem scharfen, Hautentzündungen ver- ursachenden giftigen Saft und in dem als Warnsignal dienenden widerlichen Geruch (ähnlich wie bei Aethusa, Conium, Datura, Hyoscyamus ete.). Letzteren, der der Pflanze den unschönen Namen foetidus eingebracht hat, wollen wir daher gerne mit in den Kauf nehmen, wenn wir die prächtige schneewitternde Pflanze in unsere Gärten pflanzen, um uns durch sie über den sonst lebens- starren todten Winter hinüber zu trösten. Von besonderem Umfang ist der lange Zeit vorbereitete Blüten- stand, dessen zahlreiche Glöckehen, einzeln oft schon im Jänner und Februar entfaltet, vom März an bis weit in den Mai hinein den Frühling einläuten und die ersten Hummeln und Bienen und andere Hautflügler zu ihren reichgefüllten Saftmaschinen einladen. Unschein- bar grünlich, nur schwach rothbraun umsäumt, vermögen sie doch durch den Honiggeruch und durch ihre Menge, die an den blass- grünen Stielen auf dunkelgrünem Laub in der noch vegetations- armen Zeit weithin sich bemerklich zu machen. Sie werden denn auch sehr reichlich benützt und befruchtet durch die genannten Hymenopteren. Später, wenn die Concurrenz mit anderen Blumen eine grössere wird, wird die Augenfälligkeit der Inflorescenz noch besonders erhöht durch die sich nun aufriehtenden und weit öffnenden Blumenglocken mit den reifenden Frucht- kapseln. Ist der Blüteneingang vor dieser Oeffnung ein sehr enger, so dass die Nektarien vor unbefugter Ausbeutung geschützt sind, so locken die der Staubgefässe und der Nektarien beraubten Frucht- teller auf aufrechten Stielen alle blumenliebenden Insecten herbei, die dann bei schwachem vorherigen Besuch noch die Bestäubung vermitteln können, vielleicht auch dienen sie ähnlich wie die bunt- gefärbten alten Blüten von Ribes aureum, Pulmonaria, Aesculus, Weigelia ete. dazu, den einsichtigeren Hymenopteren die bereits befruchteten ausbeutearmen Blüten zu signalisiren. 3. Aussäung der Pflanze dureh Ameisen. Wie die Ursache der Bewegung der Blätter mir im Anfang räthselhaft war, so wusste ich mit dem Verhalten der reifenden Früchte und der Art der Aussäung des Helleborus foetidus zuerst nichts anzufangen. Nachdem die Blütenstiele beim Verblühen sich aufgerichtet haben, um die Anlockungsmittel der Inflorescenz für bestäubungsvermittelnde Insecten zu mehren, biegen sie sich beim Heranwachsen der 3 (seltener 4) Balgkapseln wieder nach unten. Letztere öffnen sich an der Bauchnaht und die ganze hier befestigte Nabelleiste fällt mit den 2reihig daran befestigten, meist 10 oder 12 grossen schwarz glänzenden Samen aus den weit geöffneten Balekapseln direet zu Boden. Dieser Samenverband gleicht Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1898. 26 338 täuschend gewissen schwarzen, scharf gegliederten Käferlarven, die ich daneben verglich, mit gleichfalls weiss- licher Unterseite. Erst später lösen sich die einzelnen Samen aus dem Verband. Die Samen sind schwarz glänzend, später etwas runzelig mit grosser weisser Nabel- schwiele versehen. Im lufttrockenen Zustand sind sie 4 bis 5 mm lang, 2:5—3 mm breit, im Mittel 0-0142g& schwer. Der Mangel jeglicher anderen Verbreitungsausrüstung und die letzter- wähnten Eigenschaften (fleischige weisse Nabelschwiele der schwarzen Samen) liessen mir keine andere Erklärung als die, dass es sich um myrrmmecophile Samen handle. Lundström, Adlerz, Trelease, Kerner von Marilaun haben bei einer ganzen Reihe von grösseren Samen mit fleischiger Nabelschwiele die Verbreitung durch Ameisen nach- gewiesen; so bei Melampyrum pratense, bei Asarum europaeum, A. Canadense, Chelidonium majus, Cyclaminus europaeus, Galan- thus nivalis, Möhringia muscosa. Sanguinaria Canadensis, Viola odorata, V. austriaca, Vinca minor ete., Euphorbia-Arten, Poly- gala vulgaris etc., die z. B. durch Lasius niger, Formica rufi- barbis, besonders aber durch Rasenameisen (Tetramorium caespi- tum) verschleppt und verbreitet werden. Die Ameisen fressen nur die Nabelschwielen ab. lassen dann aber die Samen liegen. die dadurch an Keimfähigkeit nichts einbüssen. (Vgl. Ludwig, Lehr- buch der Pflanzenbiologie. Stuttgart 1895. p. 376 ff.) Zuletzt hat der amerikanische Biologe Charles Robertson Aehnliches bei San- guinaria Canadensis, Uvularia grandiflora, Trillium recurvatum beobachtet, wo Formica fusca die Verbreitung der Samen besorgt. (Vgl. Robertson, Seed Crests and Myrmecophilous Dissemination in Öertain Plants. Botanical Gazette April 1394. p. 288—289.) Meine Vermuthung bezüglich der Myrmecophilie der Samen des Helleborus fvetidus wurde zunächst durch eine Mittheilung v. Wettstein’s gestärkt, dem ich meine Ansicht mitgetheilt hatte. Derselbe schrieb mir: „Was die Ausbreitung des Samen von Helleborus foetidus anbelangt, so kann ich Ihnen einen Fall mit- theilen, der für Ihre Ansicht, dass die Verbreitung durch Ameisen erfolgt, spricht. Hinter dem botanischen Museum der Wiener Universität befindet sich eine alte Mauer mit dahinter befindlicher Erdsehüttung. Der Erdhaufen wird zu keinen bestimmten Culturen verwendet, sondern es befinden sich dort diverse aus dem botani- schen Garten stammende Pflanzen, u. a. Scrophularia vernalıs, Corydalis ochroleuca, Helleborus foetidus etc. Die Ritzen der Mauer sind von Ameisen bewohnt. Die Folge davon ist, dass die ganze Mauer von Chelidonium, Corydalis ochroleuca bedeckt ist. Ich kann mich nun auf das Bestimmteste erinnern, dass im Laufe der Achtziger Jahre, während welcher ich täglich diese Mauer vor Augen hatte, auch wiederholt junge Helleborus foetidus-Pflanzen auf ihr zum Vorschein kamen. Es ist vielleicht nicht ohne Interesse, dass die hier erwähnte Mauer dieselbe ist, welche Kerner zur An- nahme brachte, dass Chelidonium, Corydalis durch Ameisen ver- breitet werden“. 339 Am 16. April 1898 nahm ich eine grössere Anzahl vorjähriger Helleborus-Samen mit in den Wald und legte ein Häufchen davon auf einen Stein, an dessen Fuss ein Ameisenzug vorüber kam. Die eirca 6 mm langen Ameisen fielen sofort über die Samen her. packten sie am Nabel zwischen den Kiefern und schleppten sie fort. Im Mai 1898 hatte ich von dem selbstgebauten Samen (der aber ebenso wenig wie früher ausgesäeter aufging) auf ein Beet meines Gartens ausgesäet. Einige Tage danach fand ich, dass kleine Rasen- ameisen alle Samen, die an der Oberfläche lagen, forttrugen. Damit dürfte meine Vermuthung, dass Helleborus foetidus durch Ameisen verbreitet wird, volle Bestätigung erfahren haben. An der Pflanze selbst habe ich zwar Anlockungsmittel für Ameisen nicht beobachtet, wie sie sich z. B. in den extranuptialen Nektarien von Melampyrum pratense finden, das wäre hier auch zwecklos. Da- gegen betrachte ich die Verkleidung („Mimiery“) der an der Erde liegenden Samenverbände, die, wie oben erwähnt, Insecten- raupen gleichen, als Anlockungsmittel. Auch bei Pulmonaria officinalis, bei der dıe Samen aus dem bauchig erweiterten Kelch direct zu Boden oder meist auf die Blätter fallen und gleichfalls mit Samenschwiele versehen sind, habe ich eine Verbreitung durch dieselbe Ameisenart constatirt, was mit der Erfahrung übereinstimmt, dass sich die Pflanze seit einigen Jahren in meinem Garten von einem engumgrenzten Standort auf entfernte Beete und längs des ganzen Zaunes aussen am Weg verbreitet hat und sicher ein lästiges Unkraut geworden wäre, hätte ich nicht an den neuen Standorten die Pflanze ausgejätet. Während des Heranwachsens der Balgkapseln von Helleborus foetidus sind diese, was zum Schluss noch erwähnt sei, vor Raupen- frassnoch besonders durch den napfförmig nach oben zurückgebogenen Blütenkelch (der nicht abfällt) geschützt. Erklärung der Figuren (nach Zeichnungen meines Sohnes, des stud. arch. nav. Karl Ludwig). Fig. 1: Oberer Theil einer winterlichen Pflanze von Helleborus foetidus bei Temperaturen über 0°. Fig. 2: Derselbe unter 0°. Fig. 3: Eine jüngere Pflanze im Schnee bei einer Lufttemperatur über 0°. Die unteren Blätter stecken im Schnee, die Vegetationsspitze mit den Winterblättern ist aufrecht. Fig. 4: Eine solche Pflanze bei Temperatur unter 0°. Zur Pilzkunde Vorarlbergs. Von J. Rick, S. J. (Feldkirch.) I. Die in dieser Folge aufgeführten Pilzfunde sind zum Theil vom hochw. Herrn Abbe Bresadola bestimmt, oder doch von ihm und Herrn Dr. Rehm revidirt. Für diese liebevolle Hilfe sei den beiden Herren Mykologen der verdiente Dank hiemit auch öffentlich abge- stattet. Auch dieses Mal hat mich mein Mitbruder P. Zurhausen eifrigst unterstützt und einen Theil der Funde selbst gemacht. 26* 340 I. Basidiomyceten. Ustilagineae. Ustilago Tragopogi-pratensis (Pers.) In den Blüten von Tragopogon pratensis L. Häufig. Uredineae. Puceinia violae (Schum.) Auf Viola canına L. Reichenfeld. — graminis. Auf Getreidearten nicht selten. Häufig ist auch das Aecidium berberidis auf Berberisblättern. Gymnosporangium juniperinum (L.) Fr. Auf Juniperus communis L. Montavon. (P. Reiber.) Melampsora populina (Jacqu.) Auf Pappelblättern. Reichenfeld. Aecidium elatinum (Alb. et Schwein.) An Nadeln von Abies pecti- nata. Bekanntlich bildet der Pilz jene sonderbaren, als „Hexen- besen“ bezeichneten Auswüchse, die in allen Tannwäldern der Gegend häufig zu sehen sind. — strobilinum (Alb. et Schwein.) Auf den Zapfenschuppen von Picea excelsa L. Göfiser Wald. — punctatum (Pers.) Auf den Blättern von Anemone ranunculoides L. Reichenfeld. Clavariet. Pistillaria micans (Pers.) Fr. An Kräuterstengeln. Reichenfeld. Thelephore:i. Corticium sulphureum Fr. An Holz. Saminathal. — laetum Karsten. An Esche. Reichenfeld. Septobasidium Carestianum Bres. An Erle (?). Feldkirch. Stereum gausapatum Fr. An Eiche. Känzele. Hydnei. Phlebia contorta Fr. An Laubholz. Saminathal. Hydnum subtile Fr. An Tanne häufig. Polyporei. Solenia fasciculata (Pers.) An Tanne. Reichenfeld. Polyporus roseus (Alb. et. Schwein.) An Tannenholz. Tosters. — betulinus (Bull.) Fr. An Birke. Schellenberg. — adustus (Willd.) Fr. An Laubholz. Schellenberg. — lacteus Fr. An Eiche. Schellenberg. — squamosus (Huds.) Fr. An Celtis australis L. und an Eirle. Reichenfeld. — vulgaris Fr. forma luteo-alba Karst. An Tanne. Reichenfeld. Boletus strobilaceus (Scop.) Göfiser Wald. Agarieinn. Agaricus campanella (Batsch.) An Tannenstrünken häufig. — durus (Bolton.) Auf faulender Tannenrinde. Reichenfeld. Hymenogastrei. Hymenogaster niveus (Vitt.) Unter Haselnussgebüsch. Reichenfeld. 341 II. Ascomyceten. Hypoereaceae. Nectria sangwinea (Sibth.) Fr. Auf einem Nussbaumstrunk. Tosters. — cucurbitula (Tode) Fr. An Tannenästchen. Reichenfeld. — episphaeria (Tode) Er. Auf faulenden Pyrenomyceten nicht selten. Claviceps purpurea (Fr.) Tul. Auf den abgefallenen Früchten eines Grases. Reichenfeld. Sphaeriaceae. ') Leptospora spermoides (Hoffm.) Fuckel. An Baumstrünken sehr häufig. Rosellinia callosa (Winter.) An Laubholz. Feldkirch. Melanomma avoideum (Fr.) Fuck. An Birken. Schellenberg. Bombardia faseiculata Fr. An Laubholz häufig. Lophiostoma crenatum (Pers.) Sace. An einem Pfirsichkern. Reichenf. Cucurbitaria Berberidis (Pers.) Gray. An Berberisästen häufig. Leptosphaeria acuta (Moug. et Nestl.) An Urtica dioica L. Rei- chenfeld. Diaporthe rostellata (Fr.) Nits. Auf Rubus idaeus L. Reichenfeld. — longirostris (Tul.) Saee. An Laubholz. Schellenberg. Valsa Vitis (Schw.) Fuck. An Weinreben. Ardetzenberg. Pseudovalsa lanciformis Fr. An Birken. Schellenberg. Diatrypella nigro-annulata (Grev.) Nits. An Buche. Bei Feldkirch. Diatrype rimosa (Fuckel.) An Laubholz. — sStigma (Hoffm.) Fr. An Laubholz. Reichenfeld. Xylarieae. Nummularia Bulliardi (Tul.) An Buche. Ardetzenberg. Hypozylon fuscum (Pers.) Fr. An Laubholz. Reichenfeld, Xylarıa carpophila (Pers.) Fr. Auf den Perikarpien von Buchen- früchten. Unter Buchen häufig. Hrysterineae. Hysterium pulicare (Pers.) An Birke. Schellenberg. Hysteriographium Frazinı (Pers.) An Esche. Uebersaxen. Hypodermieae. Lophiodermium Pinastri (Schrad.) Chev. An Nadeln von Pinus silvestris. Reichenfeld. Dichaenaceae. Staganospora strobilina (Curr.) Sacc. An Zapfenschuppen von Picea excelsa. Feldkirch. Eusticteae. Sticetis radiata (K.) Pers. An Erle. Tosters. !) Ich führe hier, um Raum zu sparen, die einzelnen Familien nicht besonders an. 342 Dermateae. Dermatea Cerasi (Pers.) De Not. Auf Kirschbaumästen. Garina- — Padi (Alb. et Schwein.) Fr. An Prunus Mahaleb L. Reichenfeld- Tympanis Pinastri (Tul.) An Tannenrinde. Feldkirch. Patellariaceae. Karschia nigerrima (Sacc.) An Laubholz. Schellenberg. Mollisieae. Mollisia atrata (Pers.) Karst. An Kräuterstengeln. Reichenfeld. — minutella (Sace.). An Rubusstengeln. Reichenfeld. Tapesia lividofusca (Fries). An Holz. Feldkirch. — scutelliformis (Wallr.) Sace. Auf Tannenholz. Bei Feldkirch. Helotieae. Pezizella hyalina (Pers.) Rehm. An Tannenholz. Ardetzenbereg. — DBresadolae Rehm. An Tannenholz. Reichenfeld. Oiboria rufofusca (Weberb.) Sace. An den Zapfenschuppen der Tanne. Göfiser Wald häufig. — amentacea (Batsch.) Fuck. An faulenden Kätzchen von Hasel- nuss. Reichenfeld. — caucus (Rebent.) Fuckel. An faulenden Kätzchen von Haselnuss. Reichenfeld. Helotium scutula (Pers.) var.: vitellinum Rehm. An Spiraea ul- maria. Reichenfeld. — Phiala Vahl. An Erle. Bei Feldkirch. — fagineum (Pers.) Fr. (videtur). An nassem, hartem Holz. Göfis. Sclerotinia tuberosa (Hedw.) Fuck. Auf Anemone nemorosa häufig. Sclerotinia Libertiana Fuck. Im Gemüsegarten. Reichenfeld. — Ficariae Rehm. Zwischen Ranunculus Ficaria L. Diese Scle- rotinia war im Frühling massenhaft an einer Stelle zu finden. Die Apothecien sind vielfach grösser, als Rehm sie angibt; einzelne sogar — 1 cm breit. Sclerotinia Rehmiana Rick nov. spec. Apothecia gregaria 2—5 e selerotio 3—20 mm longo, plerumque undique applanato, elongato, exterius nigro, interius albescente, sulcato provenien- tia; primitus ealyeiformia demum diseiformia, margine tenero, colore fusco, stipite eylindrato, filiformi, 2—20 mm longo, saepe subhirsuto, versus sclerotium magis magisque nigrescente; 2—5mm lata, cereacea, tenuia. Asci 110— 150 u longi, 6—9 u lati, 8 sporis, poro rotundato, jodo parum coerulescente. Sporae ellipticae, hyalinae, plerumque subeurvatae, nonnunquam uno apice compressae, guttulatae, 10—1d u longae, 6 u latae. Paraphyses hyalinae,2—5 u latae, septatae. Substantia prosenchymaticiscellulis fere rotundis, hyalino-fuseis eonstans. Selerotiniae Duriaenae videtur affinis. Habitat ad emortuos caules I/mpatientis nolitangere in silva collegii „Stella matutina“. Reichenfeld. 343 Ich widme den Neufund als Zeichen meiner Hochachtung Herrn Dr. Rehm, dem er auch zur Ansicht vorgelegt wurde. Der Pilz wächst theils an der Nährpflanze, theils aus bereits abgefallenen Sklerotien, meist jedoch an den Wurzeln vorjäh- riger. abgestorbener Stengel von Impatiens.. Manchmal liegen die Sklerotien mehr weniger unter der Öberhaut verborgen, schwarz durehscheinend. Der Stiel der Apothecien kriecht zu- weilen noch ein Stück weit unter der Oberhaut voran, um an einer geeigneten Stelle durchzubrechen. Meist liegen jedoch die Sklerotien frei auf, höchstens mit einigen Resten der Ober- haut bestreut und fallen dann leicht ab. Die Sklerotien schmiegen sich eng der Stelle an, an welcher sie sitzen, und sehen so auf den ersten Blick wie geschwärzte Theile des Stengels aus. An breiteren Stengeltheilen sind sie breiter, an kleinen Würzelchen meist schmal und klein. Die auf den Boden gefallenen Skle- rotien kleben oft an Nadeln, Blättern ete. fest und können so leicht zu falschen Schlüssen in Bezug auf die Nährpflanze führen. Die abgefallenen Sklerotien sind durchschnittlich klein. Allerdings fand ich auch einige Exemplare mit grösseren, kugeligen Sklerotien. Das unterste Stengelglied sammt den Wur- zeln tragen reichliche Sklerotien, allein nicht alle bilden Apo- theeien. Für das Wachsthum der Apothecien scheint feuchtes, weiches Substrat nothwendig zu sein. An dem hiesigen Fund- orte stehen die Impatiensstengel ganz lose in einer weichen Humusschicht. An einem anderen Standorte von Impatiens, der aus festem Erdreich gebildet wird, fand ich den Pilz nicht. (Schluss folgt.) Die Piloselloiden Oberösterreichs. Von Dr. J: Murr (Trient). Fortsetzung.!) "4. subsp. catochistum N.-P. p. 433. [Mähren, Regensburg. Bei Schloss Neuhaus. *6. subsp. lagarum N.-P. p. 433. [Mähren]. Kreuzen: Greiner Strasse, am Ausgange der Schlucht. *7. subsp. arenicola N.-P. p. 434. [Mähren]. Wartberg im Mühlkreise. #10. subsp. Oymosella N.-P. p. 436. @) genuinum 2. latius [Mähren]. Steinbruch an der Urfahrer Lände, Grünberg bei Linz; Trattenbach a. d. Enns. ß) ratisbonense |Regensburg, Mähren]. Waldrand b. Rothenegg. #11. subsp. charadraeum N.-P. p. 436. [Mähren]. Wartberg im Mühlkreise, Neufelden. 1) Vgl. Nr. 7, 8. 258. 344 *12. subsp. lepteilema N.-P. p. 436. [Mähren]. Am Wiesenwege von Windegg gegen Steyregg, früher von D. zu subsp. arenicola gezogen. Wenn N.-P. (p. 439), im allgemeinen gewiss richtig, bemerken: „Die canum-artigen Piloselloiden finden sich ausschliesslich dort, wo ihre Stammarten unter einander wachsen.... Selbst an Orten mit seltenem Vorkommen des H. cymosum wurden Bastarde desselben beobachtet“, so kann der Verf. daran noch die Bemerkung knüpfen, dass canum-Formen öfter selbst an solchen Plätzen reichlich und in verschiedenen Formen auftreten, wo H. cymosum bereits ganz ausgestorben ist. So fand D. bei Linz, woselbst bereits 3 Subspecies des H. canıum N.-P. constatirt sind, nur von der subsp. cymigerum N.-P. zwei dürftige Individuen und der Verf. konnte um Marburg in Steiermark, wo vollkommen echtes H. canum N.-P. vielfach und stellenweise massenhaft auftritt (s. D. bot. Monatschr. 1895 p. 61), nicht ein einziges Ex. von H. cymosum ausfindig machen. Abgesehen von dem wahrscheinlichen Einwirken klimatischer Verände- rungen sind eben die von H. cymosum bevorzugten grasigen und buschigen Plätze vielfach dem Weinlande gewichen, während H. canum N.-P. in seiner mehr Pilosella-artigen Natur an den lehmigen Gehängen und Wegrändern zu- sagende Existenzverhältnisse findet. Mit Rücksicht auf solche Beobachtungen dürften aber auch, um nur ein Beispiel herauszugreifen — wir haben bereits oben bei H. aurantiacum ganz entsprechende Verhältnisse berührt —, die auf der südbayrischen Hochebene und anderwärts massenhaft auftretenden Sippen von H. Zizianum Tausch (= I. florentinum— cymosum), obwohl dortselbst H. cymosum auf weite Strecken ganz fehlt, entgegen der Auffassung bei N.-P. (p. 716), am richtigsten als fertile, zuArtengewordene Hybriden, erklärt werden. Wir halten es für ganz wohl denkbar, dass trotz des im Allgemeinen entgegengesetzten Ergebnisses der Hybridation unter gewissen Umständen durch die Kreuzung geradezu ein erhöhter Grad von Fruchtbarkeit hervorgerufen wird; ja es scheint Fälle zu geben — man denke an H. fuscum (Vill.) N.-P. [= AH. aurantiacum + niphobium], wo erst die Einwirkung einer dritten Art, resp. der Kreuzung einer Art mit einer zweiten im Ursprunge aus Hybridation hervor- segangenen jene Erhöhung der Fortpflanzungsfähigkeit und vegetativen Kraft zur Folge hat }). 2. H. sciadophorum N.-P. (= H. cymosum + Auricula). #3. subsp. chaunothyrsum N.-P. p. 442. [Ostschweiz]. Schlägl: Abhang beim Wald nächst dem Seiler (Simmel). Von den 9 bei N.-P. aufgeführten Subspecies sind die 6.—9. auf Süd- tirol und Piemont beschränkt; von den 3 übrigen könnte in Oberösterreich am ehesten noch die 2. subsp. digenes [Regensburg, Znaim] gefunden werden. IX. Praealtina. 9%. H. florentinum All. II. Obscurum. 1. subsp. obscurum Rehb. N.-P. p. 530. «) genuinum 1. nor- male [Passau, Salzburg]. Linz, Windisch-Garsten und Hinterstoder. *2, subsp. floccosum [Südbayern]. Hinterstoder, Grosser Priel. !) Auch in weit entfernten Gattungen, z. B. bei Viola sepincola Jord., die sich durch ihre fast ausnahmslos kleistogamen Blüten deutlich als ursprüng- liche Hybride zu erkennen gibt, ist diese Erscheinung zu beobachten. Es scheint uns weder nothwendig noch besonders glaubhaft, anzunehmen, dass ein ursprüng- lich unfruchtbares Kreuzungsproduct „nach Jahrtausenden“ (vgl. z. B. Scheuerle in d. „D. bot. Monatschr.* 1888, p. 58) fruchtbar werde; wir möchten vielmehr 345 3. subsp. latifrons N.-P. Steyr (N.-P.), mehrfach in Hinter- stoder. #5, subsp. subfrigidarium N.-P. p. 532 [Tirol, Wallis]. Hinter- stoder, (Gosau. *6, subsp. excedens N.-P. p. 532 [Südbayern]. Mühllacken. #7, subsp. ericetorum N.-P. p. 553 [Südbayern]. Mehrfach in Hinterstoder. #12. subsp. Derninae Griseb. N.-P. p. 534. «) genuinum [Bayer. Alpen]. Kalkgerölle bei Steg. var. ad y) Beskidarum vergens. Schauerwald bei Kirchschlag. 14. subsp. Passoviense N.-P. p. 536 Passau (N.-P.). III. Praealtum. 6. subsp. praealtum Vill. N.-P. p. 539. «&) genuinum Steyr (N.-P.), Veichlthal bei Windisch-Garsten. #8) maiusculum p. 540 [annähernd in Bayern]. Neuhaus a. D. IV. Albidobracteum. subsp. albidobracteum N.-P. p. 545 [Passau]. Linz: Urfahr, Niedernreith; Strassham, Steyerbruck, Hollenstein. V. Poliocladum. =], subsp. floceipedunculum N.-P. p. 544 [Südbayern]. Ober- Landshaag a. D. 2. subsp. salisburgense N.-P. p. 544 Steyr (N.-P.), Klinserau in Hinderstoder. *5. subsp. canipedunculum N.-P. p. 545 [Bayern]. Polster- lucke in Hinterstoder. 6. subsp. subeymigerum N.-P. p. 546 Linz (N.-P.), Urfahr, Pichling nächst Ebelsberg. VIII. Efloccosum. *subsp. efloccosum N.-P. p. 548 [Salzburg]. Strassenböschung bei Hardt. X. Floccosum. #=#2, subsp. floccosum N.-P. p. 550 [Karawanken, die var. 2 auch bei Prag]. Veichlthal bei Windisch-Garsten; am Berge bei Dirnbach (hier 2. pilosiceps). XJ. Cuneense. =#3, subsp. cuneense N.-P. p. 552 [Piemont, Tirol, Ostschweiz]. Abhänge des Grossen Priel. =#4, subsp. basiphyllum N.-P. p. 522 [Isergebirge]. Klinserau in Hinterstoder. XIII. Florentinum. 12. subsp. pareifloceum N.-P. p. 559. 1. normale. Traunfall (N.-P.), Steyerbrück. vermuthen, dass eine gewisse interne Affinität (bei öfter äusserlich verhältnis- mässig weit abweichenden Arten einer Gattung) — natürlich immer nur unter besonders günstigen örtlichen und klimatischen Umständen — entweder sofort bei der Kreuzung zur Geltung kommt oder überhaupt nie. 346 #2, pilosiceps [München]. Bergheim a. D., Strasse bei Pulgarn. 3. pseudobscurum yp. 860. Steyr (N.-P.), Kalksehotter der Heide bei St. Martin. f Von den 20 Sippen des H. florentinum (All.) N.-P. sind demnach für Oberösterreich nur 8 constatirt. Von den Greges VI, VII und IX [Bayern] dürften sich für das Gebiet noch Standorte ausfindig machen lassen. 98. H. magyaricum N.-P. I. Oryptomastix. =##3, subsp. parvistolonum N.-P. p. 569 [Galizien]. Pöstling- berg bei Linz. II. Effusum.') =], subsp. egregium N.-P. p. 570 [Budapest]. Ober-Landshaag. ==2, subsp. effusum N.-P. p. 570 [Kärnten, Krain]. Pfennig- berg und Pöstlingberg bei Linz; Kreuzen. m | =4. subsp. erythrophylium Vukot. N.-P. p. 570 [Wien]. Linz: Weg unter dem Stadtwäldchen gegen Friesenegg; Sand a. d. Enns. IV. Megalomastix. #4, subsp. decolor N.-P. p. 574 [Mähren]. Mühllacken; Kreuzen (?). VI. Magyaricum. =], subsp. heothinum N.-P. p. 575 [Teplitz]. Pulgarn. #2, subsp. magyaricum N.-P. p. 576 [Wien]. Pfennigberg; Kastenreith a. d. Enns. Bi =3, subsp. filiferum Tausch, N.-P. p. 576 [Znaim, Wien) T St. Georgen 2.6: (Schluss folgt.) Die österreichisch-ungarischen Standorte der „Poten- tillae escsiccatae“ von H. Siegfried in Winterthur, Schluss. ?) P.limosa Bönn. — F. supina L. non Mich.xforma erecta Uechtr. non auct. al., nee L. — Ungarn: An Wegrändern bei Güns. Sandboden. 250 m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 2). P. longifrons Borbäs, P. longifolia Borbäs non Wild. — Ober- österreich: Auf steinigen Kalkhügeln bei Reichraming. 360 m. (Steininger bei Siegfr. n. 204). P. micrantha Ram., P. Fragaria var. mierantha Nestl., P. bre- viscapa Vest, P. Fragariastrum Guss. non Ehrh. — Tirol: An schattigen Waldstellen um Vigolo Vattaro bei Trient. Glimmer- schiefer. 700m. (Gelmi b. Siegfr. n. 319e). — Bosnien: Ueberall um !) N.-P. p. 595: „Die Grex effusum ist auf den Südosten Europas be- schränkt.“ Es handelt sich also bei den hier aufgeführten Formen um weit nordwestlich vorgeschobene Standpunkte. 2)SVELENTT 82810313. 347 Travnik vom Winter bis Juni blühend. Kalkboden. S00 m. (Brandis b. Siegfr. n. 319b). P. Montenegrina Pant. — Bosnien: Zwischen Steinen an den Abhängen bis zur Spitze des Berges Vlasi@ bei Travnik. Kalkboden. 1900 m. (Brandis b. Siegfr. n. 279 eult. et spont.). P. monticola Zimm., B. n. 117b. — Kärnten: Zwischen Steinen und im Gerölle der Karawanken im äusseren Loiblthal. Kalkboden. 500 m. (v. Jabornegg b. Siegfr. n. 197a). P. Neumanniana Reichb. non Wimm. — Mähren: Auf be- grasten, trockenen Abhängen des Poltenberg bei Znaim. Auf grauem Gneissboden. 300 m. (Oborny bei Siegfr. n. 199a). P. nitida L. non Seop., nee Thuill. ‘) — Tirol: In Spalten der Kalkfelsen der Kerschbaumer Alpe bei Lienz. 2300 m. (Th. Pichler bei Siegfr. n. 307a). Kärnten: In Felsspalten auf der Südseite der Spitze des Dobratsch. Dolomithoden. 2150 m. (v. Jabornegg bei Siegfr. n. 307b). P.nivea L. non auct., P. nivea var. alpina Lehm, P. nivea var. alpina Turez., P. nivea var. vulgaris Ledeb., P. nivea var. Lapponica et var. vulgaris Schlecht. et Chamm.. P. fragariaefolia Less. non auct. al.. P. nivea var. vulgaris f. alpina Lehm. — Tirol: Auf dem Riedberg bei Sterzing auf felsigen, kurzbegrasten Alpenweiden. Schieferboden. 2500 m. (Huter b. Siegfr. n. 290 eult. et spont.). P. obscura Lehm. et auct. pl., non Willd., P. recta var. obsceura Lehm., P. corymbosa Mönch non Pouret. — Mähren: An offenen, trockenen Stellen der Waldregion des Thaya- (nicht „Thuya“-) Thales bei Znaim. Granitboden. 250 m. (OÖborny b. Siegfr. n. 61b). P. opaca L. non auct., P. verna auet. non L., P. minor Gilib. non auct. al. — Ungarn: Auf trockenen Weiden um Rattersdorf bei Güns, Com. Castriferrei. Schieferboden. 300 m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 195). P. pallida Lehm., P. pallida Lagasca, P. recta L. sec. Zimm. non Blocki. — Galizien: Krzywezyce bei Lemberg. (Siegfr. n. 58a eult.} — Ungarn: An Weinbergrändern bei Güns, Com. Castriferrei. Schieferboden. 350 m. (Piers b. Siegfr. n. 58b). P. patula Waldst. et Kit., P. patula tenella Tratt. — Ungarn: Auf dem Hügel Saär-hegy oberhalb Gyöngyös, Com. Heves-Matra. Trachytboden. 150—200 m. (v. Degen b. Siegfr. n. 193 eult. et spont.). P. pedata Nestler, P. hirta var. pedata Lehm, P. rubens All. non auct. al. — Istrien: Um Triest. (Siegfr. n. 81 cult.). P. Piersii Siegfr., P. super-argentea L. non Willd.X_P. brachy- loba Borb. — Ungarn: Im Kastanienwald Pogany bei Güns zwischen den Eltern. (Siegfr. n. 938 eult.). 1) Bei dieser Art wäre auch P. tyrolensis Scopoli in: Ann. hist. nat. II. 1769, p. 52, welcher Name im Kew Index ungedeutet geblieben ist, als Synonym beizusetzen! P. tiroliensis Zimm. ist eine davon gänzlich verschiedene Art! Da- gegen ist P. nitida Scop. non L. et auct. = P. alba L. et auct. 348 P. pilosa Willd. non DC., nee auct. al., P. recta a. obscura var. pilosa Lehm., P. hirta All. non auct. al., nee L. — Sieben- bürgen: Auf trockenen, offenen Hügeln bei Torda. Lehmboden. 800 m. (Wolff b. Siegfr. n. 67ec eult. et spont.). P. pilosa Willd. var. auriflora Borb., Zimm. B. n. 5la. — Siebenbürgen: Auf trockenen, grasreichen Hügeln bei Torda. (Siegfr. n. 70a cult.); an kräuterreichen, felsigen Stellen der Hügel Hideg- Szamos bei Koloswär, Com. Kolozs. Dolomitboden. 250 m. (L. Richter b. Siegfr. n. 70). P. pilosa var. oxyodonta Borb. — Siebenbürgen, mit voriger Varietät. (Richter b. Siegfr. n. 1001). P. prlosa Willd. var. polychaeta Borb. — Siebenbürgen: Auf trockenen, offenen Hügeln oberhalb Torda. Lehmboden. 500 m. (Wolff b. Siegfr. n. 1006). P. pilosa Willd. f. Vlasicensis Siegfr. (1891). — Bosnien: Bei Kajabasa auf dem Berge Vlasi@ oberhalb Travnik auf trockenen Alpenwiesen. Kalkboden. S00—1300 m. (Brandis b. Siegfr. n. 916 eult. et spont.). P. polyodonta Borb., P. canescens Gremli non Besser nee Tenore. — Mähren: An offenen, steinigen Stellen des Stierfelsen in der Waldregion bei Znaim. Granitboden. 250 m. (Oborny bei Siegfr. n. 100b). P. praecocoides Santer, Zimm. B. n. 75a. — Tirol: Bozen. (Siegfr. n. 123 eult.). P. pseudoargentea Blocki, Zimm. B. n. 89. — Galizien Lemberg. (Siegfr. n. 153 cult.). P. pseudochrysantha Borbäs, Zimm. B. u. 108a. — Ungarn: In offenen Wäldern des Hügels Schnellerhöhe oberhalb des Herkules- bades bei Mehadia, Com. Krasso-Szöreny. Kalkboden. 300 m. (L. Richter b. Siegfr. n. 186b). — Siebenbürgen: In Wäldern um das Dorf Koppäna bei Torda. 500 m. (Wolff b. Siegfr. n. 1862); in der Umgebung des Dorfes Rodna. (Siegfr. n. 186 eult.); an offenen Hainstellen im Biertenwald bei Langenthal, Com. Kleintobel. Allu- vialboden. 300 m. (Barth b. Siegfr. n. 186e). P. pseudopallida Siegfr. (1892). — Bosnien: An trockenen, sandigen Stellen bei Nevesinje. Kalkboden. (Siegfr. n. 946 ceult.). P. Roemeri Siegfr. (1889). — Siebenbürgen: An steinigen, offenen Abhängen des Honigberges oberhalb Kronstadt. Kalkboden. 750 m. (Römer b. Siegfr. n. 68); auf trockenen Stellen bei Torda. Lehmboden. 380—430 m. (Wolff b. Siegfr. n. 68b); in der Nähe des Dorfes Wolpersdorf bei Kronstadt. (Siegfr. n. 68a cult.). P. rubens Crantz non auct. al., P. opaca Koch et auct. non L. — Ungarn: Auf offenen Wiesen um Pogany bei Güns. Schiefer- boden. 480 m. (Piers b. Siegfr. n. 190a). P. rupestris L. non auct., P. rupicola Wender., P. ingwinans Turez., P. rubens Mönch non auct. al e — Kärnten: Auf Felsen beim Schlosse Freienthurm westlich von Klagenfurt. Chloritschiefer- boden. 450 m. (v. Jabornegg b. Siegfr. n. 46e cult. et spont.). 349 Ungarn: Auf den Bergen um Güns, Com. Castriferrei. Schiefer- boden. 500 m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 46b). P. Sautervi Zimm. — Tirol: Hügel Guntschnäberg bei Bozen. (Siegfr. n. 131 ceult.) P. Schurü Fuss, P. pratensis Schur non Herbich, P. patula tenella Tratt. — Siebenbürgen: Häufig an Abhängen des Hügels Hohenberg bei Scholten im Comit. Unterweissenburg. Alluvialboden. 200 m. (Barth b. Siegfr. n. 194); Langenthal bei Blasendorf (Siegfr. n. 194 ceult.); bei Torda auf Hügeln und offenen Wiesen. 800 m. (Wolff b. Siegfr. n. 194). P. semiargentea Borb., P. supercanescens Besser non auct. al.x P. argentea L. non auct. — Ungarn: In Wäldern um Pogany bei Güns. (Siegfried n. 114 eult.). P. semilacinosa Borb., P. Pelivanovieii Petr. — Ungarn: Bei Budapest. (Siegfr. n. 63 ceult.). P. Serpentinii Borb. — Ungarn: Bei Güns. (Siegfr. n. 240 eult.); auf Serpentinfelsen zwischen den Dörfern Bernstein und Redlschlag, 500 m. (Piers b. Siegfr. n. 2408). P. Serpentinii Borb. f. füssidens Waisb. — Ungarn: In Wäldern am Fusse des Berges Kienberg beim Dorfe Bernstein, Com. Castri- ferrei. Serpentinboden. 800 m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 923.). P. Serpentinii Borb. f. parvifrons Borb. — Ungarn: An Weg- rändern und offenen, begrasten Stellen bei Bernstein, Com. Castri- ferrei. Serpentinboden. 800 m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 922). P. Skofitzii Blocki. — Galizien: Beim Dorfe Okno. Kalkboden. (Siegfr. n. 108 eult.). P. Slendzinskii Blocki, P. subargentea L.X P. arenaria Borkh. non Alb. — Galizien: Beim Dorfe Janöw bei Lemberg. (Siegfr. n. 119 eult.). P. strietissima Zimm. — Tirol: In gebüschreichen Stellen im Val Vestino in Giudicarien. Kalkboden. 800 m. (Porta bei Siegfr. n. 11a). P. subalpina Schur, P. heptaphylla Kern. non Miller nec auct. al. — Siebenbürgen: Bei Rodna. (Siegfr. n. 1704 eult.); auf kräuterreichen, offenen Felsen des Berges Toroczko bei Torda. Kalkboden. 800 m. (Wolff b. Siegfr. n. 170a); an offenen Hain- stellen des Baiertenwaldes beim Dorfe Langenthal im Com. Klein- tobel. Alluvialboden. 300 m. (Barth b. Siegfr. n. 170b). P. subarenaria Borbäs, P. subeinerea Borbäs, P. opaca L. non auct.X_P. arenaria Borkh. non Albert. — Böhmen: Kuchelbad bei Prag. (Siegfr. n. 231 eult.) — Mähren: An offenen, trockenen Stellen im Granitzthale bei Znaim zwischen den Eltern. Grauer Gneiss- boden. 320 m. (Oborny b. Siegfr. n. 231b). P. subnivalis Brügger, P. pulchella Brugger non RBr., P. se- miternata Huter et Porta, P. aurea L. non auct.X_P. dubia Crantz non Suter. — Tirol: Auf dem Brenner auf der Alpe Griesberg an Gletscherstellen zwischen den Eltern. Schieferboden. 2200 m. (Huter b. Siegfr. n. 254b). — Kärnten: Gailthal auf Alpenweiden 350 Östernik oberhalb der Alpe Feistritz zwischen den Eltern. Kalk- boden. 2250 m. (v. Jabornegg b. Siegfr. n. 254a). P. subobscura Blocki. — Galizien: Beim Dorfe Okno. Kalk- boden. (Siegfr. n. 327 eult.). P. subrubens Borbäs. P. arenaria Borkh. non Albert x P. rubens Crantz non auct. ale — Böhmen: Kuchelbad bei Prag. (Siegfr. n. 233). P. supina L. non Mönch. — Ungarn: In Weinbergen bei Güns und an uncultivirten Schuttstellen. 400 m. (Piers b. Siegfr. n. 1a). P.tephrodes Rehb., P. argentea L. non auct. var. tephrodes Rehb., P. cinerea Willd. non auct. al., P. argentea L. non auct. var. cinerea Lehm. non auct. ale — Ungarn: An sandigen, kiesigen Alluvialstellen, längs der Donaudämme bei Budapest. Kalkboden. 200 m. (Richter b. Siegfr. n. 166). P. thyrsiflora Hülsen. — Galizien: Lemberg. (Siegfr. n. 129 eult.). P. Tiroliensis Zimm., P. verna auct. tirol. pp. — Tirol: Sterzing. (Siegfr. n. 230 eult.); auf Mauern, Weiden und an kiesigen Stellen im Eisackthale zwischen Sterzing und dem Brenner häufig. Schieferboden. 900O—1300 m. (Huter b. Siegfr. n. 230); auf Ab- hängen und an Wiesenrändern um Luttach im Pusterthale. Kalk- boden. 1300 m. (Treffer b. Siegfr. n. 230a). P. Tiroliensis Zimm. f. aprica Huter. — Tirol: Auf offenen, steinigen Stellen um Fluins bei Sterzing. Schieferboden. 1000 m. (Huter b. Siegfr. n. 950). P. Tommasiniana F. Schultz, P. grandiflora Scop. non L., P. subacaulis Wulf. non L. nee Lap., P. cinerea var. trifoliata Koch non Willk. et Lag. — Istrien: Auf offenen Kalksteinen des Karstes um Prosecco-Op£ina bei Triest. 320—350 m. (Bois de Chesne b. Siegfr. n. 251 eult. et spont.) — Bosnien: An trockenen, felsigen Stellen bei Travnik häufig. Kalkboden. 450-900 m. (Brandis b. Siegfr. n. 251a). P. Trefferi Siegfr. (1890). — P. super-villosa Crantz non auet. pl.x P. aurea L. non Poll. — Tirol: Ahrn im Weissenbachthale bei Tristen auf Bergwiesen. 2000 m. (Treffer b. Siegfr. n. 266). P. Tridentina @elmi. — Tirol: Auf grasreichen, trockenen und gesteinsreichen Stellen des Berges Vasone bei Trient; Kalk- boden. 1200 m. (Gelmi b. Siegfr. n. 987). P. tuberosa Wolff, P. leucotricha Borb. forma tuberosa Siegfr. (1891). — Siebenbürgen: Auf trockenen, offenen Wiesen des Hügels Gorgän bei Torda. Lehmbodon. 500 m. (Wolff b. Siegfr. n. 914, eult. et spont.). P. Tynieckii Blocki, P. leucopolitanoides BlockiY. P. argentea L. non Willd. — Zimm. B.n. 76a. — Galizien: Lemberg, auf den Bag Hügeln Gora-piaskowa unter den Eltern. (Siegfr. n. 128 eult.). P. verna L., P. rubens Vill. non All.. nee Crantz et auct. al., P. aurea firma Gaud., P. Sabanuda DC., P. salisburgensis 351 depressa Tratt., P. maculata var. firma Lehm., P. alpestris var. firma Koch, P. affinis Host. — Tirol: An felsigen Stellen und Bergweiden auf dem Riedberg bei Sterzing. Schieferboden. 2500 m. (Huter b. Siegfr. n. 261 eult. et spont.); auf Alpenwiesen, Weiden und an kiesigen, steinigen Stellen, häufig auf dem Hühnerspiel oberhalb Gossensass und anderwärts. Schiefer- und Glimmerschiefer- boden. 2200—2700 m. (Huter b. Siegfr. n. 261b). P. verna L. f. Carstiensis Siegfr. (1891). — Bosnien: An tro- ckenen, steinigen Stellen auf dem Berge Vlasi& oberhalb Travnik. Kalkboden. 1500 m. (Brandis b. Siegfr. n. 915 eult. et spont.). P. villosa Crantz non Pallas, nee auct. al.. P. aurea crocea Gaud., P. maculata Pourr. non Gilibert, P. maculata var. gracılior Lehm., P. alpestris Hall. fil.. P. Salisburgensis Haenke. — Tirol: An kräuterreichen, offenen Stellen der Alpenweiden bei St. Jakob im Berenthal oberhalb des Dorfes Luttach. Kalkboden. 2500 m. (Treffer b. Siegfr. n. 264d). P. Vindobonensis Zimm. B. n. 141a. — Mähren: Auf gras- reichen, trockenen Abhängen auf dem Kuhberge bei Znaim. Grauer Gneissboden. 325 m. (Oborny b. Siegfr. n. 232a). — Ungarn: An offenen, grasreichen Stellen beim Dorfe Liebing bei Güns, Com. Castriferrei. Schieferboden. 350 m. (Waisbecker b. Siegfr. n. 232). P. Wolffiana Siegfr. (1890), P. canescens Besser non auct. al.x _P. obscura Lehm. et auct. plur. non Willd. — Siebenbürgen: Auf offenen Hügeln oberhalb der Weinberge Martalja bei Torda. Lehmboden. 400 m. (Wolff b. Siegfr. n. 334 cult. et spont.). Prof. Dr. K. v. Dalla Torre. Literatur-Uebersicht '). Juni und Juli 1898. Abel O., Ueber einige Ophrydeen. (Verh. d. zool. bot. Ges. Wien. 1898.) 8°. 2 Abb. 7 S. 1. Ophrys arachnites Murr, orgyifera Abel nov. form. — Fundort: Irnharting bei Wels, leg. A. Pfeiffer. — 2. O. arachnitiformis Gren. et. Phil. (aranifera X arachnites). Thalheim bei Wels, leg. A. Pfeiffer. Anders J., Beiträge zur Kenntniss der Flora des mährisch- schlesischen Gesenkes. (Allg. bot. Zeitschr. IV. Jahrg. Nr. 7/8. S. 116—118.) 8°. !) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indireet beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 352 Bauer E., Neue und interessante Moose der böhmischen Flora. (Allg. bot. Zeitschr. Jahrg. 1898. Nr. 6.) 8°. 2 S. Beck G., R. v. Mannagetta. Alpenblumen des Semmeringgebietes. Colorirte Abbildungen von 188 auf den niederösterreichischen und nordsteirischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Wien (©. Gerold’s Sohn). kl.-8°. Es war ein sehr glücklicher Gedanke, den zahlreichen Besuchern der niederösterreichisch-steirischen Alpenwelt, die weitesten Kreisen durch Semme- ring- und Schneebergbahn so leicht zugänglich ist, durch ein kleines, billiges und hübsch ausgestattetes Büchlein Gelegenheit zu bieten, in leichter Weise die auffallendsten Alpenpflanzen zu bestimmen. Die vom Verfasser selbst ge- malten Abbildungen sind hübsch und sehr charakteristisch, der kurze Text ergänzt in sehr geschickter Weise die Bilder. Das Büchlein wird gewiss grosse Verbreitung finden und hoffentlich dazu beitragen, die Liebe zur Alpenwelt wach zu erhalten. Bode @., Erwiderung auf die Abhandlung des Hrn. L. Marehlewski „Zur Chemie des Chlorophylis“. (Journ. für prakt. Chemie. N. F. Band 57. S. 488—493.) 8°. Borbäs V., Botanische Notizen. (Termeszettudomanyi közlöny 336.) SURZEB: Die in ungarischer Sprache abgefassten Notizen behandeln: Avicennia tomentosa, Stachys Germanica, Trifolium arvense, Asclepias Syriaca, Doryenium herbaceum, Hacquetia Epipactis, Digitalis nova Winter. — — A szerpentinszirti bodorka. (l. c. XLVI. p. 65— 73.) 8°. 2 Fig. Die in ungarischer Sprache abgefasste Abhandlung betrifft Asplenium serpentini. — — A fätrahegyseg nemzeti es növenyzeti alapon. (A Budapesti v. kerületi ällami föreäliskolänak huszonhatodik &vi E£rtesitöje.) 3723-841 Karte. Brücke E. v., Pflanzenphysiologische Abhandlungen. Ostwald’s Klassiker der exaeten Wissensch. Nr. 95. Leipzig (W. Engelmann.) kl.-8°. 86 S. Inhalt: I. Bluten des Rebstockes, II. Bewegungen der Mimosa pudica Ill. Elementarorganismen, IV. Brennhaare von Urtica. Burgerstein A., Xylotomisch -systematische Studien über die Gattungen der Pomaceen. (Jahresber. d. Staatsgymn. im II. Bez. Wien 1898). 8°. 35 S. Zusammenfassung der Untersuchungen des Verf. über den Holzbau der Pomaceen. (Sitzungsber. d. Wiener Akad. 1895, 96, 98). — Mittheilungen über den Holzbau von Osteomeles anthyllidifolia. — — Welche Vortheile zieht die Sinnpflanze (Mimosa pudica) aus der Reizbarkeit ihrer Blätter. (Wiener illustr. Garten-Zeitung 1898. März-Nr.) 8°. Celakovsky L. J., Ueber die Bedeutung und den Ursprung der Paracorolle der Nareisseen. (Bull. intern. d. l’Acad. d. se. d. Boh&me 1898.) 8°. 15 S. 4 Taf. Verf. hat gefüllte Blüten von Nareissus tazetta und N. Pseudonarcissus untersucht und kommt durch den Vergleich der Befunde mit den mannig- 353 fachen Eigenthümlichkeiten der Blüten verschiedener Nareisseen zu einer Reihe morphologisch wichtiger Resultate. Insbesondere ist hervorzuheben, dass die paracorolinischen Bildungen keineswegs als nebenblattartige oder ligulare Anhangsgebilde der Filamente aufzufassen sind. Sie sind blattartige Excrescenzen der Perigonblätter. Die Perigonblätter der Nareisseen überhaupt sind phylogenetisch aus zwei äussersten dreizähligen Staubblattkreisen hervor- gegangen. Dörfler J., Der jetzige Tauschmodus und die Wiener botanische Tauschanstalt. (Allg. botan. Zeitschr. 1898. Nr. 6, S. 92—95.) 8°. Formänek E., Beitrag zur Flora von Griechenland. (Deutsche botan. Monatschr. 1898. Heft 5. S. 77—81.) 8°. Aufzählung griechischer Pflanzen, welche Leonis sammelte und Haläcsy zum grossen Theile bestimmte. Neu beschrieben werden: Erysimum bisac- catum Form., Silene attica Form., Genista acanthoclada DC. var. peu- telica Form.!) Fritseh K.. Was ist Rhinanthus montanus Sauter? (Verh. d. zool. bot. Ges. 1898. 5. Heft, S. 320—326.) 8°. Am Öriginal-Standorte und durch Einblick in die Original-Exemplare wies Verf. nach, dass Rhinanth. montanus (1857) die Pflanze ist, die jetzt ge- wöhnlich als Aleetorolophus serotinus (Schönh.) Beck bezeichnet wird. Gemböck B., Das Hallthal bei Innsbruck. (Die Natur. 1898. Nr. 24, S. 283284.) 4°. Die landschaftlich-gevlogische Schilderung enthält auch Angaben über die Flora des genannten Thales. Haläcsy E. v., Die bisher bekannten Centaurea-Arten Griechen- lands. (Bull. de ’'herb. Boiss. VI. Nr. 7, p. 565—603.) 8°. Eine monographische Bearbeitung der bekanntlich systematisch sehr schwierigen griechischen Centaurea-Arten. Verf. hat dieselben zum Theile selbst auf seinen griechischen Reisen an Ort und Stelle studirt. Der vor- - liegende erste Theil bringt von 42 Arten Diagnosen, Literatur-Nachweise, Verbreitungsangaben etc. Neu beschrieben, resp. benannt werden: (©. epirota Hal, C. transiens Hal, C. asperula Hal., C. ossaea Hal., Ü. paucijuga Hal., C. confusa Hal., €. lactıflora Hal. — Eine sehr verdienstliche Arbeit. Hanausek T. F., Botanische Studien auf einer naturwissenschaft- lichen Reise nach Italien. (Wiener ill. Garten-Zeitung, XXIII. Jahrg. 5. Heft, S. 165—174.) 8°. Heimer| A., Wretschko’s Vorschule der Botanik, für den Gebrauch an höheren Classen der Mittelschulen und verwandter Lehr- anstalten. Wien (Carl Gerold’s Sohn). 8°. 221 S. 271 Fig. f. 1°40. Wretschko’s Lehrbuch der Botanik war schon lange nicht mehr zeitgemäss; es war seinerzeit ganz vorzüglich als Illustration zu den Instruetionen für den Unterrieht an den österr. Mittelschulen, da es zeigte, wie der Schul- unterricht im Sinne der Instructionen geführt werden soll; als Lehrbuch war es nicht gelungen und zudem in den letzten Jahren vielfach veraltet. In der Heimerl’schen Bearbeitung liegt ein ganz neues Buch vor, das auf jeder Seite den vollkommen auf der Höhe der Zeit stehenden Fachmann und den vorzüglichen Pädagogen verräth. Nicht nur die Vertheilung des Stoffes ist 1) Nach Haläcsy in Deutsche botan. Monatschr. 1898, S. 116, ist E. bisaccatum = Cheirantus corinthius Boiss. und S. attica = S$. longipetala Vent. Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1898. 27 354 eine andere, viel zweckentsprechendere, der Text ist durchwegs neu be- arbeitet und insbesondere sind die Abbildungen durch neue, mit wenigen Ausnahmen (z. B. Fig. 36, 243, 247), gute ersetzt worden. Heinricher E., Gegenbemerkungen zu Wettstein's Bemerkungen über meine Abhandlung: „Die grünen Halbschmarotzer I.“ (Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. XXXII. Heft 1, S. 167—174.) 8°. Hockauf J., Ueber Aschengehalte von Drogen aus dem Pflanzen- reiche. II. (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker-Vereines, LII. Jahrg. Nr. 19, S. 433—440.) 8°. Hoernes R., Zur Erinnerung an Üonstantin Freih. v. Ettings- hausen. (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1897. S. 79—106.) 8°. Jaksch R. v., Ueber den medieinisch-klinischen Unterricht. (Verh. des XVI. Congresses f. innere Mediein. S. 29—57.) 8°. Eine auch in naturwissenschaftlicher Hinsicht sehr beachtenswerthe Schrift, da sie die Frage des naturwissenschaftlichen Unterrichtes der Medieiner be- handelt. Verfasser schlägt diesbezüglich in Uebereinstimmung mit den amtlich geäusserten Anschauungen der philosophischen und medicinischen Faeultät der deutschen Universität Prag die Einschaltung eines naturw. Proseminars zwischen das Gymnasium und die medicinischen Studien vor, welches an Stelle der 8. Gymnasialelasse zu treten hätte, aber an der Universität zu ab- solviren wäre. Auch der Referent ist davon überzeugt, dass nur die Verlegung eines Theiles des heute in die Facultätsstudien einbezogenen Studiums in die Zeit, welche heute im Obergymnasium zugebracht wird, also die Um- wandlung des letzten oder der 2 letzten Gymnasialjahre in ein Proseminar von der angedeuteten Beschaffenheit dazu beitragen könnte, um zahlreiche Schwierigkeiten der heutigen Studienordnung zu beheben. Keller L., Beiträge zur Umgebungsflora von Windisch-Garsten. (Verh. d. zool. bot. Ges. 1898. 5. Heft, S. 312—319.) 8°. Ein werthvoller Beitrag zur Flora von Oberösterreich. Kerner A.v. Marilaun. Nachruf. „Wiener Zeitung“. 1898. Nr. 143. — — Nachruf. „Fremdenblatt“. 1898. Nr. 172. — — Nachruf. „Leipziger illustr. Zeitung“. 1898. Nr. 45. Kheil N., Neerologia del profesor Mauricio Willkomm. (Actas de la soc. esp. de historia natural. 1898. p. 60—64.) 8°. — — Plantas espanolas recogidas por S. Pau. (l. ce. p. 199 bis 202.) 8°. Krasser F., Die Anwendung der Milchsäure in der botanischen Mikrotechnik. (Zeitschr. des allg. österr. Apotheker-Vereines. 36. Jahrg. Nr. 21.) 8°. Kronfeld M., Der botanische Poet (Anton Kerner v. Marilaun). (Wiener Rundschau. Bd. IV. Nr. 16, S. 624—627.) 8°. Linsbauer L., Die Lichtverhältnisse des Wassers, speciell mit Rücksicht auf deren biologische Bedeutung. (Naturw. Wochenschr. XIII. Bd. Nr. 30, S. 349—357.) 4°. Lühne V., Das Sporogon von Anthoceros und dessen Homologieen mit dem Sorus der Farne. Arbeiten des bot. Institutes der d. Uni- 355 versität Prag. XXXV. (Sitzungsber. d. deutsch. naturw. med. Vereines „Lotos“. 1898. Nr. 1, S. 13—22.) 8°. 1 Taf. Wichtigste Resultate: 1. Die sporenbildende Schicht im Sporogon von Anthoceros gehört nicht der Wand (Leitgeb), sondern der Columella an. 2. Die sog. „Elateren* im Sporogon von Anthoceros sind homolog den die Sporangienwand bildenden Zellen der Hymenophyllaceen. Maiwald P. V.. Ein Innsbrucker Herbar aus dem Jahre 1748. Nebst einer Uebersicht über die ältesten in Oesterreich angelegten Herbarien. (Jahresb. des Öbergymn. in Braunau. 1898.) 8°. 13165. 1 Taf. Murr J., Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. Forts. (Deutsche botan. Monatschr. XVI. 6. Heft, S. 110—112.) 8°. Ausser bemerkenswerthen Standortsangaben enthält die Abh. die Neu- beschreibung von Veronica aphylla var. ambigua Murr und eine ausführliche Erörterung über Galeopsis Murrianna u. @. Eversiana, von welch’ ersterer zwei Subsp. rubrocalyx Murr u. setosa Murr unterschieden werden. — — Hieracium Khekii Jabornegg in sched. Ein unbestrittener Archieraeienbastard. (Allg. bot. Zeitschr. IV. Jahrg. Nr. 7/8.) 8°. Fundort: Turracher-Höhe in Kärnten, lg. Jabornegg. — — Nachtrag zur Flora von Ober- und Niederösterreich (Schluss). (Allg. botan. Zeitschr. 1898. Nr. 6, S. 96-97.) 8°. Raeiborski M., Weitere Mittheilungen über das Leptomin. (Ber. d. deutschen botan. Gesellsch. Bd. XVI. Heft 5, S. 119—123.) 8°. — — Over het afsterven van jonge rietplanten vervorzaakt door eene gistoort. (Saccharomyces apiculatus.) (Mededeelingen van het proefstation voor suikerriet in West-Java. No. 33.) — — Over het voorkommen van een Schizophyllum-Schimmel op suikerriet. (l. €.) — — Trametes pusilla op suikerriet. (l. ec.) — — Over ziek tergenriet. (l. ce.) — — Over den groei van riet op zouthoudenden grond. (]. ce.) — — Ueber die javanischen Schleimpilze. (Hedwigia. XXXVII. Bd. Ss. 50—55.) 8°. — — Ueber das Absterben der Djowarbäume (Cassıa siamea) auf Java. (Forstl.-naturw. Zeitschr. 1898. 3. Heft, S. 101/102.) 8°. Rathay E., Die amerikanische Rebe, die Ursache der Weinbau- katastrophen. (Die Weinlaube. 1898. Nr. 16—18.) 12 S. 6 Abb. Verf. schildert in allgemein verständlicher Form, wie durch die Einfuhr amerikanischer Reben nacheinander Europa auf dem Wege über Frankreich mit Oidium Tuckeri, Phylloxera, Peronospora viticola und Guwignardia Bidwellii verseucht wurde. Er warnt neuerdings und nachdrücklichst vor der Einschleppung des letzterwähnten Parasiten, des „Black-Rot“-Pilzes, nach Oesterreich und schlägt ein neuerliches Einfuhr-Verbot für amerika- nische Reben vor. Satter Joh., Volksthümliche Pflanzennamen aus Gottschee. (Jahresb. d. k. k. Staats-Gymn. in Gottschee. 1898.) 8°. 21 8. 7% 356 Es ist an und für sich in mehrfacher Hinsicht werthvoll, wenn die volks- thümlichen Namen unserer Pflanzen in verständnissvoller Weise gesammelt werden, besonders werthvoll ist es, wenn eine solche Sammlung ein so isolirtes und sprachlich so interessantes Gebiet betrifft, wie Gottschee. Sehiffner V., Expositio plantarum in itinere suo indico annis 1893/94 suscepto collectarum speeiminibus exsieccatis distributarum, adjeetis deseriptionibus novarum. Ser. I. (Denkschr. d. math.- naturw. Cl. der Akad. d. Wissensch. LXVII. Bd. S. 153— 203.) 8°. In diesem ersten Theile der Bearbeitung seiner reichen bryologischen Ausbeute beschreibt Verf. folgende neue Formen: Targionia dioica ; Oyathodium foetidissimum ; Hypenantron vulcanicum; Hyp. venosum (Lehm. et Lndnb.) Trev. var. macrosporum, eiusdem f. viridis, f. purpurascens; Dwumortiera velutina; Marchantia emarginata var. multiradia, var. longipedunculata, var. mator, var. maior f. thermarum, f. intermedia; Marchantia cataractarum; March. geminata Reinw. Bl. et Nees. var. maior, f. divaricata; March. Treubir, var. intercedens; March. sciaphila; Riccardia scabra, var. Tjiburrumensis; Rice. Wettsteinii, var. procera, var. tenwiretis, eiusd. f. propagulifera, var. angustilimbia, eiusd. f. propagulifera, var. crassa; Rice. subexalata, f. propagulifera, var. procera; Rice. elongata, Rice. androgyna, Rice. Tjibodensıs, Rice. Jacküi, var. densa; Rice. Singapurensis, Rice. multifidordes f. subpalmata, f. subpalmata propagulifera; Rice. tenwicostata; Rice. flaceidissima, Rice. platyclada typica, f. propagulifera, var. leiomitra, var. grandiretis, eiusd. f. crenulata, var. repens; Rice. latifrondoides, f. maior; Rice. elata (Steph.) Schffn. typica, var. angustior, var. Stephanit, var. flaccida, var. intercedens, eiusd. f. propagulifera; Rice. diminuta, f. subpalmata, f. longispica, f. propa- qulifera, var. thermarum; Rice. rigida; Rec. Ridleyi; Rice. parvula; Rice. erenulata; Rice. erassiretis; Ricc. Sumatrana; Rice. Singalangana; Rice. serrulata; Rice. heteroclada; Rice. hymenoplylloidea, var. flaceida; Rice. decipiens; Rice. viridissima; Rice. maxima; Rice. lobata; Metzgeria hamata, var. saxicola, var. subplana, eiusd. f. propagulifera, f. transitoria, var. angustior; Metzg. folüicola; Metzg. Sander; Metzg. Lindbergii; Pallavicinia Indica, var. maior; Pall. Levieri, var. imperfecta; Marsw- pella vulcanica, Mars. Sumatrana, var. lurida; Nardia notoscyphoides ; N. Hasskarliana (Nees.) Lindb. var. virens; N. longifolia; N. truncata (Nees.) Schffn. var. crassiretis; N. obliquifolia; N.vulcanicola, var.tenwiretis ; Notosceyphus paroicus; Symphyomitra Javamica; Aplozia Javanica, var. laxa; Ap. strieta, var. radicellifera; Ap. Baueri; Ap. Stephan; Jameso- niella flexicaulis (Nees.) Schfin. typıca, f. virescens; Jam. ovifolıa Schffn. f. virescens, var. minor, var. latifolia; Jam. affinis; Jam. mierophylla (Nees.) Schffn. var. gracilis, var. miwuta; Jam. tenwiretis; Anastrophyllum contractum (Reinw. Bl. et Nees.) Schfin. var. virescens; Anastr. piligerum (Nees.) Spr. f. tenerior ; Anastr. vernicosum; Anastr. cephalozioides; Anastr. -Sundaicum, var. Singalanganum; Lophozia dubia ; Lophozia (2) Sumatrana. Schott A., Beiträge zur Flora des Böhmerwaldes. IV. Zur Brom- beerflora des Gebietes. (Deutsche botan. Monatsschr. XVI. Heft 5. Ss. 855—88.) 8°. Steiner J.. Prodromus einer Flechtenflora des griechischen Fest- landes. (Sitzungsber. der math.-naturw. Cl. der Wiener Akad. Bd. CVIl. Abth. I. S. 103—189.) 8°. In den letzten Jahren sind dem Wiener botanischen Universitäts-Museum einige grössere Aufsammlungen griechischer Flechten von Dr. E. v. Haläcsy, Dr. F. v. Kerner, Oberst Hartl, Oberlieutenant ©. Nider zugekommen, die Verf. nun im vorliegenden Prodromus bearbeitet, zugleich die sonstigen Daten über die griechische Flechtenflora sammelnd. Der Prodromus behandelt 272 Arten, lässt also die Auffindung so mancher Art im Lande noch ver- 357 muthen. Neu beschrieben werden: Psorotichia numidella Nyl. var. Fla- geyana Steinr., Rinodina calcarea Arld. var. graeca Stnr., Caloplaca Nideri Stnr., ©. consociata Stnr., Lecanora subeireinatum Nyl. f. incerassata Stnr., L. eireinatum Nyl. var. rauca Stnr., Lecanora platycarpa Stnr. var. tineta Stnr., Lecidea Tringiana Stnr., L. separanda Stor., L. rhaetica Krb. var. intrusa Stnr., Nesolechia oxysporiza Stnr., Catillaria nigroclavata var. ochracea Stnr., ©. Nideri Stnr., Karschia sordida Stnr., Polyschistes gen. nov., P. subelausus Stnr., Melaspilea proximella Nyl. var. graeca Stnr., Conida Nideri Stnr., Amphoridium stenosporum Stnr., Thrombium mela- spermizum Star., Cercidospora Collematum Star. Wiesner J., Influenee de la lumiere solaire diffuse sur le deve- loppement des plantes. (Comptes rendus des seances de l’ Acad. Paris.) 4°. 3 p. Verf. erbringt den experimentellen Nachweis, dass Pflanzen sehr ver- schiedener Familien im diffusen Tageslichte sich vollkommen zu entwickeln vermögen. Zahlbruckner A., Beiträge zur Flechtenflora Niederösterreichs. V. (Verh. d. zool. bot. Ges. 1898. 6. Heft. $. 349—370.) 8°. Bearbeitung des reichen, in den letzten Jahren insbesondere von J. Baum- gartner und dem Verf. aufgesammelten Materiales. Es werden nicht weniger als 79 für Niederösterreich neue Arten und Formen aufgezählt. Ueberhaupt neu: Lecidea tenebrosa f. sulphurea Zahlbr., Lecidea Strasseri Zahlbr., Anema moedlingense Zahlbr., Caloplaca Baumgartneri Zahlbr. Zalewski .A., Rozbiör prae botanieznych, zawartych co tomie XIV. „Pamietnika Fiegografieznego“ za rok 1896 (Kosmos 1898). 8°. 1352—-147. Kritische Uebersicht der polnisch-floristischen Abhandlungen aus dem Jahre 1896—97. Allescher A.. Verzeichniss in Südbayern beobachteter Pilze. IV. Abtheilung: Aysteriaceue, Discomycetes, Tuberaceae. (15. Ber. des bot. Ver. Landshut. Abb. S. 1—136.) 8°, Die Aufzählung enthält ausser den Fundortsangaben ausführliche Syno- nymie und Beschreibungen neuer Arten. — — Fungi imperfecti. Rabenhorst's Kryptogamenflora von Deutsch- land ete. 2. Aufl. I. Bd. VI. Abth. 60. Liefg. S. 65—128. 8°. — Mk. 2:40. Fortsetzung der Gattung Phyllosticta. Arnold F., Zur Lichenenflora von München. München (Selbst- verlag). 8°. 82 S. Vorl. Arbeit ist die Fortsetzung der vor einigen Jahren unter gleichem Titel erschienenen. Die III. Abtheilung, mit der sie beginnt, behandelt die Lichenenflora des Waldes. Die Aufzählung der Arten bringt zugleich einen Vergleich mit der Lichenenflora Englands, Scandinaviens, der Schweiz, Tirols, Italiens, Frankreichs, Heidelbergs, Westfalens, des nordwestdeutschen Tief- landes, Schlesiens. Den Schluss bildet ein eulturhistorischer Ueberblick mit Bemerkungen über den Einfluss der Culturgeschichte auf die Vegetation. Conwentz H., Die Moorbrücken im Thal der Sorge auf der Grenze ‘ zwischen Westpreussen und Ostpreussen. Danzig (Th. Bertling). 4°. 142 S. 10 Taf. 26 Textillustr. 358 Durand Th. et Schinz H., Cospectus florae Africae ou enume- ration des plantes d’Afrique. Vol. I. 2. Partie. Brussel (Jardin bot.). gr. 8°. 268 p. — 12:50 Fres. Der vorliegende Band des wichtigen Werkes umfasst einen grossen Theil der Choripetalen von den Ranunculaceen bis zu den Frankeniaceen. Engler A., Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. per Liefg. 1:50 Mk. Liefg. 173. 3 Bogen Text, 90 Einzelbilder. Sadebeck R., Pteridophyta, mit Ergänzungen bezüglich der fossilen Formen von Potonie. Liefg. 174. 3 Bogen Text, 79 Einzelbilder. Hennings P., Hymenomycetineae (Forts.). Liefg. 175/176. 5 Bogen Text, 100 Einzelbilder. Drude O. Umbelliferae (Schluss). Harms H. Cornaceae. Mit Liefg. 176 schliesst der III. Theil des epochalen Werkes, der die „Phanerogamen“ enthält. Damit ist der für weitere Kreise wichtigste Theil desselben abgeschlossen und es möge dieser Anlass dazu benützt werden, um den Herausgeber des Werkes zu beglückwünschen. Seiner enormen Energie und Arbeitskraft ist es zu verdanken, dass in relativ so kurzer Zeit dieses für die fernere Entwicklung unserer Wissenschaft so eminent wichtige Werk schon so weit gediehen ist. Ihne E., Phaenologische Mittheilungen. Jahrg. 1397. (32. Ber. der oberhess. Ges. f. Natur- und Heilkunde zu Giessen.) 8°. 37 8. Jönsson B., Jakttragelser öfver tillväxtriktningen hos mossorna. (Lunds univers. ärsskr. Band 34. Nr. 4.) 4°. 16 p. — — und Olin E., Der Fettgehalt der Moose. (A. a. O. Nr. 1.) 4 5312.85 1 Dar: Koehne E., Just’s botanischer Jahresbericht. XXIV. Jahrg. (1896.) I. Abth. 1. Heft u. 1I. Abth. 1. Heft. Leipzig (Bornträger). 8°. je 160 S. Die beiden Hefte enthalten: Biographien (Ref. Koehne), Algen (Möbius), Physikal. Physiologie (Weisse), Flechten (Zahlbruckner), Bacillariaceae (Pfitzer), Befruchtungs- u. Aussäungseinrichtungen, Beziehungen zw. Pflanzen u. Thieren (Dalla Torre), Variationen u. Bildungsabweichungen (Matz- dorff), Allg. Pflanzengeographie u. Pflanzengeographie aussereuropäischer Länder (Höck). Krause E. H. L., Die Brombeeren der Provinz Westpreussen, dargestellt nach dem Herbariummaterial des Provincial-Museums in Danzig (Schr. d. naturf. Gesellschr. in Danzig. N. F. Bd. IX. Heft 3.) 8°. 24 8. Limpricht K. @., Die Laubmoose. Rabenhorst’s Kryptogamenflora von Deutschland ete. IV. Bd. 3. Abth. 32. Liefg., S. 321—384. Leipzig (P. Kummer). 8°. Die vorl. Lieferung bringt den Schluss der Gattung Amblystegium, ferner den Beginn der Gattung Hypnum. Magnus P., Ein neues Aeeidium auf Opuntia aus Bolivien. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XVI. Heft 6, S. 151—154. 1 Taf.) 8°. 399 Rimbach A., Ueber Lilium Martagon. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XVI. S. 104—110.) 8°. 1 Taf. Ross H.. Blütenbiologische Beobachtungen an Cobaea macrostemma Pav. (Flera 1898. 85. Bd. 2. Heft, S. 125— 134.) 8°. Rouy G., Notices botaniques II. (Bull. d. la soe. bot. de France. XLV. Tom. p. 39/40.) 8°. Beschrieben werden; Odontites Senneni Rouy (rubra X lutea), Centaurea Senneniana Rouy (Caleitrapa X diffusa). Saint Lager, Notice sur Alexis Jordan. Paris (Bailliere). 8°. 16 p. Sehube Th.. Ergebnisse der Durchforsehung der schlesischen Phanerogamen- und Gefässkryptogamenflora im Jahre 1897. (Jahresb. d. schles. Ges. f. v. ©. 1898.) 8°. 14 S. Smith W. R., Contributions from the Hull botanical laboratory IX. A contribution to the life history of the Pontederiaceae. (Bot. Gaz. XXV. Nr. 5, p. 324—337.) 8°. Thonner Fr., Vergleichende Gegenüberstellung der Pflanzenfamilien, welche in den Handbüchern von Bentham-Hooker und Engler- Prantl unterschieden sind. Berlin (Friedländer). 8°. 60 Pfe. Wieler A., Ueber die jährliche Periodieität im Diekenwachsthum des Holzkörpers der Bäume. (Tharander forstl. Jahrb. Bd. 48, S. 39 ff.) 8°. 101 S. Williams F. N., A Revision of the Genus Arenaria. (Journ. of the Linnean Soc. Vol. XXXIII. Nr. 232/233, p. 326—436.) 8°. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathem.- naturw. Ülasse. Sitzung vom 20. Mai 1898. Herr Dr. Wilhelm Figdor, Assistent am pflanzenphysio- logischen Institute der k. k. Universität in Wien, überreicht eine im botanischen Garten zu Buitenzorg auf Java ausgeführte Arbeit, betitelt: „Untersuchungen über die Erscheinung des Blutungsdruckes in den Tropen‘. Die wichtigeren Resultate der mittelst Manometerversuchen an verschiedenen tropischen Holzgewächsen gewonnenen Beob- achtungen sind folgende: 1. In den Tropen ist immer, im Gegensatze zu den in unseren Breiten herrschenden Verhältnissen, ein positiver Blutungsdruck vor- handen, und zwar in gänzlich verschiedener Stärke bei den einzelnen in Untersuchung gezogenen Pflanzen. 360 2. Die Grösse des Blutungsdruckes erreicht nicht selten zwei- bis dreimal so hohe Werthe als bei uns. Als stärkster Druck wurde ein solcher von etwas mehr als acht Atmosphären bei Schizolobium excelsum Vog. beobachtet. 3. Der Blutungsdruck schwankt bei ein und derselben Pflanze innerhalb 24 Stunden oftmals bedeutend. Diese Erscheinung lässt sich nicht allein auf eine tägliche Periodieität zurückführen, sondern es muss zur Erklärung der Einfluss äusserer Faetoren, insbesondere einer auch in den Tropen ausgiebig stattfindenden Transspiration herangezogen werden. Sitzung vom 23. Juni 1898. Das wirkl. Mitglied Herr Hofrath Prof. Wiesner überreicht eine Abhandlung, betitelt: „Beiträge zur Kenntniss des photochemischen Klimas im arktischen Gebiete“. Die wichtireren Resultate dieser hauptsächlich im pflanzen- physiologischen Interesse ausgeführten Arbeit lauten: 1. Im hochnordischen Gebiete (Adventbai, Tromsö) ist bei gleicher Sonnenhöhe und gleicher Himmelsbedeckung die chemische Intensität des gesammten Tageslichtes grösser als in Wien und Cairo, hingegen kleiner als in Buitenzorg auf Java. Für Trondhjem gilt dasselbe Verhalten, aber mit einer bereits stark hervortretenden Annäherung an Wien. 2. Bei vollkommen bedecktem Himmel wurde in der Advent- bai eine mit der Sonnenhöhe so regelmässig steigende Lichtstärke wie in keinem anderen der untersuchten Vegetationsgebiete beobachtet. 3. In der Adventbai sind bei gleichen Sonnenhöhen und gleicher Himmelsbedeckung die vor- und nachmittägigen chemischen Liehtintensitäten nahezu gleich; doch wurden in der Mehrzahl der Fälle die Nachmittagsintensitäten etwas grösser als die Vormittags- intensitäten gefunden. Die grösste Intensität des gesammten Tages- und des diffusen Lichtes ist in allen Gebieten auf jener Verticalfläche zu beobachten, welche der Sonne gegenüberliegt, die geringste auf der entgegensetzten Verticalfläche. Die Intensitäten auf den zwischen- liegenden, zu den beiden ersteren senkrechten Vertiealllächen ver- halten sich intermedir. 5. Selbst bei vollkommen klarem Himmel ist rücksichtlich der beleuchteten Verticalflächen eine vollständig symmetrische Ver- theilung der Lichtintensitäten häufig nicht vorhanden. 6. Mit steigender Sonnenhöhe nimmt das Vorderlicht (mittleres, auf die Vertiealfläche fallendes Licht) im Vergleiche zum Oberlicht gesammtes Tageslicht, auf der Horizontalfläche gemessen) ab. In der Adventbai wurde anfangs August das Verhältniss des Vorder- liehtes zum Oberlichte wie 1:1°5 bis 2°2 gefunden, während in Wien (im Monat Mai) dieses Verhältniss 1:4 und darüber be- tragen kann. 361 7. Für Tage gleicher mittäglicher Sonnenhöhe ist die Tages- liehtsumme im arktischen Gebiete beträchtlich grösser als in mittleren Breiten. Anfangs August ist die durchschnittliche Tageslichtsumme in der Adventbai etwa 2'5mal grösser als bei gleicher mittäglicher Sonnenhöhe in Wien (anfangs November oder Februar). 8. Das Liehtklima des hochnordischen Vegetationsgebietes ist dnreh eine relativ grosse Gleichmässigkeit der Lichtstärke aus- gezeichnet, welche in diesem Grade in keinem anderen Vegetations- gebiete erreicht wird. Diese grosse Gleichmässigkeit spricht sich zunächst in den niedrigen Maximis und den hohen Minimis der Intensität des ge- sammten Tageslichtes aus, welche wieder in dem Gange des täg- liehen Sonnenstandes begründet sind. Es steigen vom Frühling bis zum Sommer die Tagliehtsummen im hocharktischen Vegetations- gebiete viel langsamer und fallen vom Sommer bis zum Herbste viel langsamer als in mittleren Breiten. Auch kommt im hohen Norden die Stärke des Vorderlichtes der des Oberlichtes so nahe, wie in keinem anderen Vegetationsgebiete. Es steigt bei voll- kommener Himmelsbedeckung in keinem anderen der untersuchten Gebiete die Stärke des Lichtes mit zunehmender Sonnenhöhe so oleichmässig als im arktischen. Endlich trägt auch der Umstand, dass Mitternachts der Norden am stärksten, der Süden am schwächsten beleuchtet ist, zum Ausgleich der Lichtstärke bei. 9. Die in der Adventbai angestellten Beobachtungen liefern eine Bestätigung des vom Verfasser schon früher ausgesprochenen Satzes, dass der Antheil, den die Pflanze vom Gesammtlichte be- kommt, desto grössser ist, je kleiner die Stärke des Gesammtlichtes sich gestaltet; selbstverständlich abgesehen von jenen Gebieten, in welchen die Sonnenstrahlung bereits hemmend in die Pflanzen- entwicklung eingreift (Steppen, Wüsten). Es erhalten nämlich die grösste Menge vom Gesammtlichte die Pflanzen der arktischen Vegetationsgrenze. Dieser grosse Bedarf an vorhandenem Lichte bedingt, dass jede Selbstbeschattung der Gewächse (durch das eigene Laub) an der äussersten nordischen Vegetationsgrenze aus- geschlossen ist und in dem benachbarten südlichen Gebiete (z. B. in Hammerfest) nur eine minimale (physiologische) Verzweigung der Hoizgewächse möglich ist. Näheres über den Zusammenhang des hochnordischen Licht- klimas mit dem Vegetationscharakter, speciell über den Liehtgenuss hochnordischer Gewächse, folgt in einer späteren Abhandlung. Sitzung vom 7. Juli 1898. Das correspondirende Mitglied Herr Prof. H. Molisch in Prag übersendet eine Arbeit unter dem Titel: „Botanische Be- obachtungen auf Java“, I. Abhandlung: „Ueber die so- genannte Indigogährung und neue Indigopflanzen“. Die Hauptresultate der Arbeit lauten: 362 1. Von verschiedener Seite wurde mit Recht auf die auffallende Erscheinung aufmerksam gemacht, dass I/ndigofera-Blätter in den Fermentirbassins schon nach etwa 6—8 Stunden den grössten Theil des Indicans an das Wasser abgeben. Die Untersuchung dieser eigenartigen Erscheinung hat zu dem unerwarteten Ergeb- nisse geführt, dass die Blätter schon in dieser relativ kurzen Zeit in Folge von Sauerstoffmangel absterben. In Uebereinstimmung damit werden die Blätter von Indigofera in reinem Wasserstoffgas, also bei Abschluss von Sauerstoff schon innerhalb 7 Stunden em- pfindlich geschädigt und nach 12 Stunden getödtet. Analog wie Indigofera verhalten sich auch Isatis tinctoria, Polygonum tinc- torium und viele andere Pflanzen. 2. Zur Bildung von Indigblau in und ausserhalb der todten Zelle ist Sauerstoff nothwendig. 3. Man war bisher der Meinung, dass es auf Grund der Untersuchungen von Alvarez einen specifischen Bacillus (microbe special) gibt, der Indican in Indigblau überführt und bei der Indigo- fabrieation eine hervorragende Rolle spielt. Meine Untersuchungen hingegen zeigen, dass die Fähigkeit, aus Indican Indigblau zu be- reiten. nicht auf eine oder einige wenige Baeterien beschränkt ist, sondern ziemlich vielen Bacterien, ja sogar auch Schimmelpilzen zukömmt. Trotzdem aber spielen weder Bacterien noch sonst welche Pilze bei der von mir auf Java studirten Indigoerzeugung aus Indigofera eine nennenswerthe Rolle, wie schon daraus schlagend hervorgeht, dass Baeterien in der Extractionsflüssigkeit der Fermentir- bassins sehr spärlich sind und überdies durch Desinfection sogar darauf hingearbeitet wird, Bacterienentwicklung ja nicht aufkommen zu lassen. Die Indigobereitung auf Java ist, abgesehen von dem Austritte des Indicans aus den in Folge von Sauerstoffmangel absterbenden Blättern, ein rein chemischer und kein physiologischer Process. Die Indigofabrication auf Java beruht demnach — entgegen der in baeteriologischen Werken allgemein vorgetragenen Lehre — nicht auf einem Gährungsprocesse. 4. Die Abhandlung enthält eine Schilderung des auf Java üblichen Verfahrens der Indigobereitung. 5. Indican entsteht bei Indigopflanzen in gewissen Fällen (Keimlinge vom Waid) nur im Lichte, in anderen sowohl im Lichte als im Finstern, in den daraufhin untersuchten Fällen aber im Lichte reichlicher als im Dunkeln. 6. Echites religiosa, Wreightia antidysenterica, COrotolaria Cunnighamii, ©. turgida und C. incana wurden als neue Indigo- pflanzen erkannt. Ferner übersendet Herr Prof. Molisch eine im pflanzen - physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag ausgeführte Arbeit des Privatdocenten Dr. A. Nestler, unter dem 363 Titel: „Ueber die dureh Wundreiz bewirkten Bewegungs- ersceheinungen des Zellkerns und des Protoplasmas“. Die Resultate dieser Arbeit lassen sich in folgende Punkte zusammenfassen: Die durch Verwundung hervorgerufene bestimmte Orientirung von Zellkern und Protoplasma ist eine im Pflanzenreiche sehr verbreitete, wahrscheinlich sogar allgemeine Erscheinung. Sie wurde bei Monocotylen, Dieotylen und Algen beobachtet und kommt in analoger Weise bei Blatt-, Stengel- und Wurzel- organen vor. Die Orientirung äussert sich darin, dass in wenigen Stunden nach der Verwundung Zellkern und Protoplasma sich jener Zell- membran nähern oder ganz an dieselbe anlegen, welche der Wund- fläche zugekehrt ist. Das Maximum der Reizwirkung wurde in den meisten Fällen bereits nach 2—3 Tagen beobachtet. Weniger Bestimmtes lässt sich über die Rückwanderung von Zellkern und Protoplasma in die normale Lage sagen: In einigen Fällen wurde dieselbe nach 5—6 Tagen beobachtet, in anderen Fällen scheint die Umlagerung wenigstens in den unmittelbar die Wunde begrenzenden intacten Zellen bleibend zu sein. Diese Umlagerung, welehe nach Tangl als traumatrope be- zeichnet wird, ist auf mechanische Weise nicht zu erklären, sondern scheint eine eigenthümliche, nicht näher definirbare Reizbewegung zu sein, welche an den lebenden Protoplasten gebunden ist. Die Reizwirkung erstreckt sich mit abnehmender Stärke auf eine Entfernung von 0:5—0°7 mm von der Wunde an gerechnet. Die traumatrope Umlagerung findet in gleicher Weise in Luft, wie in Wasser statt; sie wird durch Licht, vielleicht auch durch die Temperatur beeinflusst; eine Einwirkung der Schwerkraft auf dieselbe konnte bei den untersuchten Objeeten nicht erkannt werden. In den Schliesszellen der Spaltöffnungen wurde die Umlagerung niemals beobachtet. Auffallend ist die in einigen Fällen eonstatirte Einwirkung des Wundreizes auf den Kern der gereizten Zellen: derselbe schwillt oft zu bedeutender Grösse an. Das eorrespondirende Mitglied Herr Prof. R. v. Wettstein in Prag übersendet eine Abhandlung des stud. philos. Fritz Vier- happer, betitelt: „Zur Systematik und geographischen Verbreitung einer alpinen Dianthus-Gruppe“. Die Abhandlung erbringt den Nachweis, dass die bisherige Eintheilung der Section „Barbulatum“ (Williams) der Gattung Dianthus eine unnatürliche ist und schlägt eine neue Eintheilung derselben vor. Sie bringt eine monographische Bearbeitung der ersten der vom Verfasser aufgestellten Subsectionen, die er „Alpini“ nennt, ferner eine eingehende Behandlung einiger alpiner und 364 arktischer Dianthus-Arten, die nicht jener Subsection angehören, aber in Folge analoger Anpassungserscheinungen ihnen sehr gleichen. Der morphologische Vergleich in Verbindung mit dem Studium der geographischen Verbreitung ergibt für die Arten der Subsection der „Alpini“ (D. sursumscaber, nitidus, alpinus, microlepis, Freynii, glacialis, gelidus, callizonus) ein klares Bild der phylogenetischen Beziehungen. II. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Seetion für Botanik. Versammlung vom 20. Mai 1898. Die Neu- wahl der Functionäre ergab: Obmann Prof. Dr. Fritsch, Sehrift- führer Dr. v. Keissler. — Herr J. Dörfler legte eine Serie von Pflanzen von der Insel St. Paul im Behringsmeere vor. Section für Kryptogamenkunde. Versammlung am 27. Mai 1898. Direetor Prof. Rathay sprach über „Black-Rot* unter Vorzeigung einschlägigen Materiales. Dr. Zahlbruckner legte die neue Literatur vor. Versammlung vom 22. April 1898. Herr Dr. A. Zahlbruekner sprach über zwei neue Flechtengattungen (Jenmania Wächter und Stromatopogon Zahlbr.). — Dr. Fried. Krasser besprach die neuere Pteridophyten-Literatur. «0. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Düsseldorf vom 19.—24. September 1898. Allgemeine Tagesordnung: Sonntag, den 18. September: Vormittags Sitzungen des Vor- standes und des wissenschaftlichen Ausschusses. — Nachmittags Concert. — Abends Empfang der Gäste. Montag, den 19. September: Vormittags I. allgemeine Sitzung. — Nachmittags Bildung der Abtheilungen. — Abends Festeommers. Dienstag, den 20. September: Abtheilungssitzungen. — Abends Festtheater. Mittwoch, den 21. September: Morgens Geschäftssitzung der Gesellschaft. — Vormittags gemeinsame Sitzungen der Abtheilungen. — Abends Festmahl. Donnerstag, den 22. September: Vormittags Abtheilungs- sitzungen. — Nachmittags Ausflüge. — Abends Festball. Freitag, den 23. September: Vormittags II. Allgemeine Sitzung. — Nachmittags Ausflüge. — Abends Abschiedsfeier. Samstag, den 24. September: Ausflüge. Für die Abtheilung Botanik, deren Einführender Prof. S. Buckendahl, deren Schriftführer Oberlehrer Ley ist, sind folgende Vorträge bisher angemeldet: Frank @. (Wiesbaden): Ueber Saccha- romycetender Weingährung. — Geisenheiner (Kreuznach): Einige Beobachtungen an einheimischen Farnpflanzen. — Kunth (Kiel): Ueber den Nachweis der Nektarien auf chemischem Wege. — Nestler A. (Prag): Ueber den Einfluss des Wundreizes auf den 365 Zellkern. — Palacky J. (Prag): Ueber die Einrichtung geo- graphischer Herbarien. Mit der Versammlung wird eine Reibe von Ausstellungen ver- bunden sein, u. zw.: eine historische naturw.-medieinische Aus- stellung, eine Ausstellung über Photographie im Dienste der Wissen- schaft, eine Neuheiten-Ausstellung und eine physikalisch-chemische Lehrmittelsammlung. Die Deutsche botanische Gesellschaft hält am 20. Sep- tember in Düsseldorf ıhre General-Versammlung ab. Auf der Tages- ordnung stehen u. a. die üblichen Wahlen, ferner der Antrag des Vorstandes, zunächst versuchsweise, und zwar für das Jahr 1899 die General- Versammlung von der Ver- sammlung deutscher Naturforscher und Aerzte loszu- trennen. Die Association francaise de Botanique hat für 1898/99 G. Rouy zum Präsidenten, Corbiere, Foucaud u. Magnin zu Vieepräsidenten, Leveille zum Gen.-Seeretär gewählt. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Station für Pflanzenschutz zu Hamburg. Der Ham- burgische Staat hat im Freihafen eine Station für Pflanzen- schutz geschaffen. Die Leitung derselben ist Herrn Dr. C. Brick vom Botanischen Museum zu Hamburg übertragen, als Zoologe ist Herr Dr. L. Reh berufen worden. Anlass zur Errichtung der Station gab die Untersuchung des über Hamburg eingeführten amerikanischen Obstes auf San Jose- Schildlaus ( Aspidiotus perniciosus Comst.); ausserdem soll die Station auch die Sendungen lebender Pflanzen aus den Auslande hinsichtlich der Einschleppung von Reblaus, San Jose-Schildlaus etc. überwachen. Ihr fallen als weitere Aufgaben die Bekämpfung auftretender Pflanzen- krankheitten, die Revision der Rebschulen und der mit Reben be- pflanzten Gelände, die Ueberwachung der mit Obstbäumen be- standenen Culturlächen im Hamburgischen Gebiete, sowie die Beschäftigung mit den einschlägigen Fragen zu. Das General-Doubletten- Verzeichniss des schles. botan. Tauschvereines für das XXVII. Tauschjahr ist erschienen. Das- selbe führt in erster Linie 1046 vom Herausgeber in Ostindien ge- sammelte Pflanzen auf, ausserdem zahlreiche Phanerogamen, Laub- und Lebermoose, Algen, Flechten und Pilze aus .den verschiedensten Gebieten. — Herausgeber ©. Kugler, Planegg bei München. Im. botanischen Garten in Jurjew (Dorpat) wurde eine bota- nische Tauschanstalt begründet, die insbesondere die Gelegenheit 366 bieten wird, osteuropäische Pflanzen im Tauschwege zu erwerben. Zum Tausche geneigte Botaniker haben ihre Offerten alljährlich bis 15. September an die Direction des Gartens zu senden und dann ‚die von der Direction gewählten Arten bis 15. November einzusenden. Kneucker A. Carices exsiccatae. IV. Lieferung. In der vorl. Lieferung des werthwollen Exsiecatenwerkes, die Nr. 91—109 umfasst, sind folgende Carices aus Oesterreich-Ungarn ausgegeben: Nr. 103. Carex conglobata Kit. Puszta Pötharasztja bei Monor; leg. J. Wagner. — Nr. 108. ©. Transsilvanica Schur. Langenthal in Siebenbürgen: leg. J. Barth. Rehm, Ascomycetes exsiccati. Fasc. 24. Nr. 1201—1250 und ‘Supplemente. Fleischer und Warnsdorf, Bryotheca Europaea meri- .dionalis. Centurie 1. Flora Lusitaniea exsieeata. Oent. XV. Nr. 1401—1500. Preisausschreibung. Die belgische Akademie der Wissenschaften hat folgende Preisaufgabe ausgeschrieben: Es werden neue Untersuchungen über die physiologische Rolle der eiweissartigen Stoffe bei der Ernährung der Thiere und Pflanzen gewünscht. (Beispiele von zu lösenden Fragen: Wie geschieht die Synthese der Albuminoide in den Pflanzen? Welche Rolle spielen die Albuminoide bei der Bildung der Pflanzenfette oder der Kohlen- hydrate?) — Preis 600 Fr. Termin: 1. August 1899. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. S. Sehwendener wurde zum Ritter des Ordens pour le merite für Wissenschaft und Kunst ernannt. Prof. Dr. Volkens wurde zum Custos am botanischen Garten in Berlin ernannt. Dr. P. Kuckuck wurde zum Öustos an der kgl. biologischen Anstalt in Helgoland ernannt. Priv. Doe. Dr. Karsten in Kiel wurde zum Professor ernannt. Prof. Dr. J. Szyszylowiez in Lemberg wurde zum Landes- inspeetor der Ackerbauschulen in Galizien ernannt. Prof. Dr. K. Fritsch wurde bis zur Wiederbesetzung der ‚durch den Tod A. v. Kerner’s vacant gewordenen Lehrkanzel mit .der Supplirung derselben, sowie mit der Direetion des botanischen Museums und Gartens der Universität Wien betraut. Dr. M. v. Minden ist als Assistent am botanischen Institute in Giessen angestellt worden. 367 Priv. Doc. Dr. Aladar Richter wurde zum Chef der bot. Abtheilg. des ung. Nationalmuseums in Budapest ernannt. Der Director des Istituto agronomico do Estado de St. Paulo zu Campinas in Brasilien Dr. Franz Dafert wurde zum Director der k. k. landwirthschaftlichen Versuchsstation in Wien ernannt. Dr. E. Seholz in Görz wurde zum Professor an der Real- schule im VII. Bezirke Wien ernannt. F. Matouschek wurde zum Professor am Gymnasium in Mähriseh-Weisskirchen, Dr. Max Singer zum Professor am Gym- nasium in den Köngl. Weinbergen in Prag ernannt. Herr Hugo Zukal wurde zum ausserordentlichen Professor für Phytopathologie an der Hochschule für Bodencultur in Wien ernannt. Dr. David Prain wurde als Nachfolger G. King's Director des botanischen Gartens in Calcutta ernannt. Dr. R. A. Harper ist zum Professor der Botanik an der Uni- versität in Wisconsin ernannt worden. Alberto Löfgren wurde zum Director des neuen botanischen Gartens in Sao Paulo (Brasilien) ernannt. Dr. G. Bode wurde zum Assistenten am botanischen Institute der Universität Innsbruck ernannt. Gestorben sind: Der Bryologe Dr. Sven Borgström in Stockholm am 13. Mai 1898. Prof. Dr. Axel Blytt in Christiania. Der russische Botaniker N. Alboff in La Plata. Alfred Monod in Neuilly-sur-Seine. Der Pflanzengeograph Prof. Br. Kotula am 19. August in Folge eines Absturzes im Ortlergebiete. Inhalt der September-Nummer: Lämmermayr L., Ueber eigenthümlich ausgebildete innere Vorsprungsbildungen in den Rhizoiden von Marchantieen. S. 321. — Fuchs A., Untersuchungen über den Bau der Raphidenzelle. S. 324. — Ludwig F., Biologische Beobachtungen an Aelle- borus foetıdus. (Schluss.) S. 332. — Rick J., Zur Pilzkunde Vorarlbergs. IIl. S. 339. — Murr J., Die Piloselloiden Oberösterreichs. (Forts.) S. 333. — Dalla Torre €. v., Die österr.-ungar. Standorte der „Potentillae exzsiccatae*. (Schluss.) S. 346. — Literatur-Uebersicht. S. 351. — Akademien, botanische Gesellschaften. Vereine, Congresse etc. S. 359. — Botanische Ba nunlnügen- Museen, Institute etc. S. 365. — Preisausschreibung. S. 366. — Personal-Nach- richten. S. 466. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. - Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: Il und III ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX ä 4 Mark, XXXI—XLI & 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direct bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet, [S$) (or) [0 0) INSERATE. Seesen tee testet ie See SEE SENT Le +|e ses Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von @. Lorinser verfasst von De zarkrBritseh3 k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen 8%. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8-—; in Leinwandband M. 9°—. BEERETETERERERPERERESTBRETETETETETEDEBEBSETETER N AravAravKravaravavarararkrararararararararaı Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck ete.) Colorirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6°—. Jede Blume ist: 1. botanisch correct gezeichnet, 2. in prachtvollem Farbendruck möglichst naturgetreu ausgeführt. RER BER FIR FHR RERERS FR IS FIR FAN BIER Fax RERERE ES FHS MM MM NB. Dieser Nummer ist beigegeben: Tafel IX (Fuchs). Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE DUTANISLHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLVII. Jahrgang, N°- 10. Wien, October 1898. Arbeiten aus dem botanischen Institute der deutschen technischen Hochschule in Prag IX. Ueber einen interessanten Fall von Arbeitstheilung an Laubblättern. Von Prof. Dr. Friedrich Czapek (Prag). In neuerer Zeit haben zahlreiche Arbeiten eine Reihe der werthvollsten Aufschlüsse über den Zusammenhang des Baues der Laubblätter mit ihrer Function gebracht, und wir können es heute als sichergestellte Thatsache betrachten, dass die anatomischen Ein- richtungen der Laubblätter vor Allem angepasst sind an das Haupt- geschäft dieser Organe, an die photosynthetische Kohlenstoffassi- milation, welche bekanntlich in der Verarbeitung des Kohlendioxyds der atmosphärischen Luft besteht. Wie die Forschungen Stahl’s und Haberlandt'’s besonders dargethan haben, sind Sonnenblätter in der Regel ganz anders gebaut als Schattenblätter, und diese Strueturdifferenzen hängen ab von der verschieden intensiven Assi- milationsthätigkeit unter verschiedener Beleuchtung. Das eigentliche Assimilationsgewebe des Blattes oder Palissadenparenchym ist bei intensiver Besonnung stärker entwickelt, als das lockere Schwamm- parenchym der Blattunterseite. Diese anatomisch ausgeprägte Arbeits- theilung bezieht sich demnach auf die dorsiventrale Structur des Organes und betrifft nicht verschiedene Theile der Laminarfläche. Andererseits sind zahlreiche Beispiele bekannt von theilweiser funetioneller Umbildung an Laubblättern, und ohne in weitere Details eingehen zu wollen, erinnere ich an die Ausbildung von Blatttheilen, als Schutzorgane (Dornen), Kletterorgane (Banken), Fangorgane (Kannen insectenfressender Pflanzen) u. s. w. Hier handelt es sich meist um beträchtliches Zurücktreten der Assimi- lationsfunction an einzelnen Blatttheilen und Anpassung an einen ganz anderen Beruf. Öesterr. botan. Zeitschr. 10. Heft. 1898. : 98 Der Fall jedoch, über den ich hier berichten will, betrifft nicht einen derartigen Verlust der Assimilationsthätiekeit, sondern stellt im Gegentheil eine eigenthümliche Einrichtung im Dienste dieser Thätiekeit dar, welche einiges Interesse besitzt, zumal es sich um eine Pflanze unserer heimischen Flora handelt. Gelegentlich einer Excursion auf die Radebeule bei Leitmeritz im böhmischen Mittelgebirge fiel mir an den daselbst zahlreich wachsenden prächtigen Exemplaren des Cirsium eriophorum Seop.- auf, wie die an der Mittagsseite der Bergabhänge in voller Sonnen- glut stehenden Pflanzen zwei vertical kammartig aufrecht stehende Reihen von Fiederabschnitten an ihren grossen Laubblättern auf- wiesen, während im Schatten von Hecken am Nordfusse des Berges diese Distelart alle Fiederabschnitte in transversaler Stellung aus- gebreitet hielt. Die aufrechten Fiedern der Sonnenblätter waren auch am Rande mehr eingerollt, wodurch sie schmäler erschienen, als die transversal gerichteten Laminartheile. Bezüglich der Behaa- rung war ein Unterschied nicht zu bemerken. Die beigegebene Abbildung, welche ein jüngeres Sonnenblatt darstellt, lässt diese Verhältnisse hinreichend erkennen. In morphologischer Hinsicht wäre zu bemerken, dass die auf- rechten Abschnitte stets mit je einem. transversalen Abschnitte gepaart beisammen stehen. Gewöhnlich wird die Beschreibung dahin gefasst, dass die Fiedern als zweispaltig gelten. Der basale Abschnitt steht aufrecht, der apicale transversal. Auch in der anatomischen Struetur sind die bezüglich ihrer Richtungsverhältnisse differenten Fiederabschnitte verschieden. Die aufrechten Fiedern der Sonnenblätter besitzen stärker gestreckte, ehlorophyll reichere Palissadenzellen als die transversalen Fiedern, deren Palissadenzellen um etwa ein Drittel kürzer sind bei gleichen Breitendimensionen. Diese Differenz ist bei den Schattenblättern nicht ausgeprägt. Es bedarf weiter keiner näheren Erörterung, dass sich in den Differenzen der Sonnen- und Schattenblätter von Cirsium eriophorum die Anpassung der Pflanze an die verschiedenen Belichtungsver- 371 hältnisse äussert. Von besonderem Interesse ist aber der Umstand, dass sich an den Sonnenblättern ein Theil der Fiederabschnitte den Schattenblättern ähnlich verhält, während ganz bestimmte Theile der Lamina in eigenartiger Weise auf die intensive Bestrahlung reagiren, indem sie sich aufrichten, einrollen und ihr assimilirendes Gewebe stärker ausbilden, als es die übrigen Partien des Blattes zeigen. Es ist somit an den Blättern unseres Cirsium die Liehtstim- mung nicht bei allen Fiederabschnitten dieselbe, sondern nur be- stimmte Laminartheile sind dazu befähigt, auf intensive Beleuchtung durch Annahme einer Profillage zu reagiren. Es ist bekannt, dass die Blätter der Leguminosen gleichfalls hervorragend die biologische Eigenthümlichkeit zeigen, bei starker Besonnung ihre assimilirende Spreite parallel zu den einfallenden Strahlen zu stellen, um auf diese Weise schädlichen Wirkungen der direeten Bestrahlung zu ent- gehen. Was dort durch Drehung und Krümmung in den Blatt- gelenken bewerkstelligt wird, vollführt das Cirsium durch verstärktes Wachsthum der Unterseite an der Basis der betreffenden Fieder- abschnitte. Eine Aufrichtung der Lamina findet sonst in der Regel nur bei verdunkelten Blättern durch geotropische Reaction statt. Hier sehen wir aber den äusserlich ähnlichen Effeet auf photogenem Wege durch starke Belichtung erreicht. In der anatomischen Structur erweist es sich, dass diese auf- rechten Fiederabschnitte assimilatorisch stärker thätig sind, als die wagrechten. Es ist somit die eigenthümliche photogene Aufriehtung der Blattfunetion entschieden förderlich und führt geradezu zu einer functionellen Mehrleistung der reactionsfähigen Laminartheile. Wir können daher mit Recht von einer gewissen Arbeits- theilung bei diesen Sonnenblättern sprechen, indem bestimmte Laminarabschnitte im Dienste der Kohlensäureassimilation sich physiologisch und anatomisch different ausgebildet haben. Schliesslich weise ich noch auf die Möglichkeit hin, dass andere Cirsium-, Carduus-Arten oder verwandte Pflanzen mit fieder- schnittigen Blättern analoge Erscheinungen darbieten, und aufmerk- same Beobachtung dürfte auf diesem Gebiete noch Manches lehren. Ueber petaloid umgebildete Staubgefässe von Phila- .delphus coronarius und von Deutzia crenata. Von L. J. Celakovsky (Prag). Mit Tafel X. Umbildung von einzelnen äusseren Staubgefässen von Phila- delphus in Blumenblätter wird nicht selten beobachtet. Es gibt auch Culturformen mit gefüllten und mit halbgefüllten Blüten, in denen statt der äusseren (9—12) Staubblätter schmälere Petalen vor- 28* am Sue kommen. während die inneren normal und fertil entwickelt werden. Jedoch finde ich über petaloide Staubblätter mit Antherenfächern keine weiteren Angaben, ausser einer kurzen Notiz von Wigand'), der beim Ph. grandiflorus einzelne Staubgefässe fand, „mit blumen- blattartig verbreitertem und über die Spitze hinaus in ein blumen- blattartiges Anhängsel verlängertem Gonnectiv und mit Antheren- fichern am Grunde der Basis.“ „Die Verbreiterung des Connectivs erschien nicht einfach, sondern wie zwei in der Mitte an den Flächen verwachsene, mit den Rändern freie Blumenblätter.* Die petaloide Anthere war also vierflügelig. Weiteres Detail und Abbil- dungen gab Wigand nicht. Von dieser Beschreibung abweichend waren petaloid umge- bildete Staubgefässe, die ich in Blüten eines Strauches meines Hausgärtehens genauer studirt habe und die einen besonderen, mir bisher anderweitig nieht vorgekommenen und auch in der teratolo- gischen Literatur nirgends erwähnten Öharakter zeigten. Deshalb, und weil derartige teratologische Mittheilungen der meisten Beob- achter recht oberflächlich und wenig wissenschaftlich zu sein pflegen, halte ich es für erspriesslich, meine Beobachtungen an Philadelphus bekannt zu geben, wobei ich auch auf den bisher noch nicht ganz aufgeklärten Bau des Androeceums näher eingehen werde. Es waren ausschliesslich die in der Mediane der Kelehblätter stehenden Staubblätter, welehe auf den 4 episepalen Primordien zuerst auftreten, diejenigen, welche die petaloide Umbildung zeigten, manchmal nur eines in einer Blüte, andermal 2 oder 3 derselben. Bekanntlich stehen die Staubgefässe von Philadelphus in 4 episepalen Gruppen, welche nach Payer mit 4 grossen epise- palen Primordien beginnen, die sich erst in 3, dann in 5, 7 Staub- gefässanlagen theilen, indem beiderseits der bereits vorhandenen je eine weitere Anlage gebildet wird, bis zuletzt die Lücken zwischen den ursprünglichen Primordien durch die letzten Staubgefässe aus- gefüllt werden. Die Entwicklung jeder einzelnen Gruppe ist also eine von der Mitte nach beiden Seiten absteigende. Mit den 4 Pri- mordien und den aus ihnen entstehenden Staminalgruppen alterniren zuletzt die 4 Carpelle. Man fasst dies seit Payer allgemein so auf, dass nur ein vierzähliger Kreis zusammengesetzter Staubblätter vor- handen ist, und vergleicht letztere mit den zusammengesetzten Laub- blättern. Meine Ansicht, die ich bereits mehrfach zu begründen gesucht habe, geht aber dahin, dass die Blüte von Philadelphus von jeher polyandrisch war, dass bei vorausgegangenen Stamm- formen entweder spiralige oder bereits oyklische Anordnung der Staubblätter bestanden hat, welche jedoch in eine gruppenweise, nur gewissen Blüten eigene Disposition übergegangen ist. Die Primordien fasse ich also nicht als einzelne Staubblattanlagen auf, sondern als durch anfängliehe eongenitale Verschmelzung zahl- reicherer Staubblattanlagen entstandene gemeinsame Podien, aus !) Botanische Hefte II. Beiträge zur Pflanzenteratologie, p. 115. denen sich erst entwieklungsgeschichtlich successive die einzelnen Staubblätter als Höcker erheben und von einander sondern, Nach Payer sollen alle Staubgefässe in den 4 Gruppen eolla- teral entstehen und so einen einzigen Kreis bilden. Für Phil. coro- narius, auf den sich auch Payer bezieht, ist dies wohl nicht richtig, denn es stehen in der entfalteten Blüte und auch in der bereits fertigen Blütenknospe die Staubgefässe jeder Gruppe in 2 Reihen, einer reichgliedrigeren äusseren und einer minderzähligen inneren, wie dies bereits Eichler’s Diagramm darstellt und auch Wettstein') in der von ihm beobachteten Philadelphus-Form mit zu 4 episepalen und 4 epipetalen Gruppen verwachsenen Staub- gefässen es gefunden hat. Beim Philad. coronarius fand ich meistens 9, bisweilen auch 10 und 11, selten nur 7 Staubgefässe in einer Gruppe, somit das ganze Androeceum meist aus 30—40 Staubgefässen zusammen- gesetzt.?) Payer gibt im Texte die Zahl der Staubgefässe nicht an, zeichnet aber in den Figuren 12, 16, 17, 18 nur 7 Staubgefässe in dem bereits geschlossenen Kreise. Die Anordnung der Stamina zeigt Fig. 1 nach meinen Untersuchungen. Die äussere Reihe jeder Gruppe besteht in der Regel aus 6 Staubgefässen, von denen 2 Jückenlos nebeneinander vor der Kelehmediane stehen, zu beiden Seiten derselben je 2 weitere Staubgefässe. Die beiden mittleren haben die längsten Staubfäden, nach beiden Seiten nimmt die Länge zumeist ab, die 2 vor der Mediane der Kronblätter stehenden sind also in der Regel die kürzesten der Reihe. In der inneren Reihe jeder Gruppe finden sich meistens 3 Staub- gefässe in der Stellung, welehe die Fig. 1 zeigt. Eines, das mit- telste «, steht ziemlich genau im Zwischenraume vor den 2 medianen äusseren Staubblättern 5b und sein Staubfaden übertrifft jene in der Regel an Länge, ragt also meist (obzwar nicht immer) über alle anderen der Gruppe. Dagegen sind die beiden seitlichen inneren Staubgefässe e auffällig kurz, oft noch kürzer als die randstän- digen d der äusseren Reihe; sie sind den äusseren Staubblättern e superponirt oder öfter mehr in die Lücken zwischen e und d gerückt. Das mittlere, gerade vor der Kelchmediane stehende innere Staubblatt ist ohne Zweifel dasjenige, welches auf der Mitte des Primordiums zuerst entsteht. Aus Payer's Fig. 11, 12, 16, 18 auf Taf. 83 ist zu ersehen, dass es schon anfänglich mehr nach innen steht als die beiden benachbarten, weshalb Payer darauf hinweist, dass die Entwicklung des Androeceums von Philadelphus sehr an diejenige von Nitraria erinnert. Offenbar wachsen die 2 nach- barlichen Staminalanlagen bb aussen um Stamen a herum, bis sie zusammentreffen, so dass dann « vollkommen in die innere .. 1) Ueber das Androeceum von Philadelphus. Ber. d. deutsch. bot. Ges. XI, 1893, p. 480. 2) Eichler gibt für Philadelphus überhaupt nur 20—30 Staubgefässe an; nach Wettstein schwankt die Zahl zwischen 20 ünd 60, ist aber bei den einzelnen Arten ziemlich constant. 974 Reihe gelangt. Das wird auch noch dadurch bestätigt, dass in seltenen Ausnahmsfällen, wie in Fig. 2 und 3, das median episepale Stamen «a in derselben Reihe mit den Staubgefässen b, c, d bleibt, oder gar noch etwas nach auswärts gelangt ist. In solchen Fällen hat die gewöhnliche Verdrängung des Stamen «a nach Innen nicht stattgefunden. Dieses Stamen a, welches auf dem Gipfel des Primordiums zuerst entsteht und die ganze Gruppe gleichsam beherrscht, habe ich hier und anderwärts als Stemonarchen bezeichnet. Es bleibt auch allein noch öfter als Staminodium erhalten, wenn in der von mir beschriebenen und illustrirten Varietät vidua') alle anderen Staubgefässe gänzlich gesehwunden sind. Anders wird es sich wohl mit den beiden seitlichen inneren Staubgefässen e verhalten, was deren Ursprung betrifft. Ich habe gute Gründe zur Annahme, dass diese durch seriales Hervorsprossen aus dem Primordium entstanden sind. Payer zeichnet nämlich im geschlossenen Staminalkreise überall nur 7 Anlagen; er hätte aber, wenigstens in einigen Fällen, deren 9 zeichnen müssen, wenn die Stamina ee nur aus dem äusseren Kreise nach innen verdrängt worden wären, weil, wie gesagt, 9 Staubgefässe in einer Gruppe die Regel bilden. In Payer’s Fig. 15 sieht man ferner zwischen den äusseren Staubgefässen und der Pistillanlage noch 2 kleine Staminalhöcker hervorschauen, welche offenbar innen vor den äusseren erst spät entsprungen sein müssen. Auf eine spätere seriale Entstehung deutet ferner der Umstand, dass die Stamina ee auch fernerhin meist die kleinsten sind und ihre Filamente am kürzesten bleiben. Ich kann also Wettstein’s Vermuthung nur bestätigen, dass die Stamina der inneren Reihe theils dureh eine in radialer Richtung erfolgte Spaltung, resp. aus der inneren von 2 in radialer Richtung liegenden Staminalanlagen entstanden sind, theils ursprünglich in gleicher Reihe mit den äusseren angelegt waren und nur mechanisch aus dieser Reihe gedrängt wurden. Nur kann ich jetzt noch genauer angeben, welche die einen und welche die anders entstandenen sein müssen. Fig. 9 A zeigt das neunmännige Androeceum von aussen, darunter ein zurückgeschlagenes Kelchblatt, Fig. 95 ein eben- solehes von innen. Bisweilen besteht die innere Reihe der Gruppe aus 4 Staub- gefässen, wie in Fig. 1, Gruppe rechts; das vierte Stamen steht dann zwischen a und e. Ausserdem gibt es noch manche Abände- rungen. So zeigt Fig. 3 eine nur siebenzählige Gruppe, worin das mediane Staubblatt nicht nach innen gerückt war, Fig. 4 eine Gruppe aus 11 Staubgefässen. In einigen Blüten stand ein Stamen genau alternisepal oder epipetal, wie in Fig. 7, Tec, wo dasselbe einen sehr dünnen, verkümmerten Staubfaden aufwies. 1) Berichte der deutschen bot. Ges. XV, 8. 456 (1897). Häufig kamen zwischen einzelnen Staubgefässen Verwachsungen der Fäden miteinander vor. Ich beobachtete Verwachsung der Füden von d und e (Fig. 5), von b und e (Fig. 4), von e und e (Fig. 7, Tb), von b, ce und e (Fig. 6, 6b), auch zweier randständiger Staub- fäden zweier Gruppen zu einer zweimännigen alternisepalen (epipe- talen) Adelphie (Fig. 6). dergleichen auch Wettstein I. e. Fie. 1 abgebildet hat, ja selbst zweier randständiger Stamina dd mit einem Stamen e der inneren Reihe (Fig. 8, 8b). Die Art der Entwicklung des Androeceums und der gedrängte Stand mancher Staubgefüsse macht solche Verwachsungen sehr begreiflich. Auch ist aus dem Mitgetheilten zu ersehen, dass die epipetalen Bündel, die Wett- stein in der erwähnten Variation gefunden hat, nichts neu Hinzu- gekommenes sind, welches in dem gewöhnlichen Androeceum gar nicht vorhanden wäre, sondern dass nur epipetale, noch öfter durch innere Staubgefässe vermehrte Partien je zweier gewöhnlichen Gruppen sich dort als selbständige, getrennte Adelphien abgesondert hatten. Es besteht also das Androeceum von Philadelphus aus zwei zusammengesetzten (complexen) Kreisen, welche aber in 4 episepale Gruppen abgetheilt erscheinen, in denen sich die äusseren Staub- gefässe von der Mitte nach beiden Seiten absteigend entwickeln, die inneren aber nach den äusseren und nur in geringerer Zahl und etwas unregelmässiger Stellung gebildet werden. Payer hat entweder die Entwicklung des Androeceums nicht bis zur Entstehung der inneren Stamina verfolgt (wofür seine Fig. 21, worin die Narben innerer Staubgefässe gezeichnet sind, sprechen möchte), oder er hat zum Theil eine Variation mit nur einfachem Staminalkreise zur Untersuchung gehabt, die mir wenigstens nie vorgekommen ist. Die petaloiden Staubgefässe, von denen nun die Rede sein soll, waren überall aus Stamen « hervorgegangen, waren daher öfter in der Mitte der inneren Reihe innerhalb einer Gruppe situirt, bis- weilen aber, conform mit dem früher Gesagten, in der Mitte der äusseren Reihe verblieben (wie in Fig. 2). Es ist begreiflich, dass gerade die streng median episepalen Stamina der Gruppen, welche zuerst entstehen, und den ersten, alternipetalen einfachen Kreis des Androeceums repräsentiren, den Blumenblättern der Krone analog sich ausbilden können, zumal wenn man die Ueberzeugung erlangt hat, dass die Kronblätter selbst nur umgebildete äussere Staubblätter sind. Die normale Anthere, von der wir ausgehen müssen (Fig. 10), ist oben und unten zwischen den Theken ausgeschnitten, die bogen- förmigen Loculamente lateral, der Staubfaden fügt sich in eine Ver- tiefung im unteren Ausschnitt der Anthere ein. Den Querschnitt der Anthere zeigt Fig. 10 5. Die nächste geringste Veränderung des Staubblattes sehen wir in Fig. 11. Daselbst ist die Anthere oberwärts in zwei gleiche mediane Läppchen, eines innen, eines aussen gelegen, ausgewachsen, deren vier Ränder nach abwärts in die 4 Pollenfächer übergehen. Sterile, in eine Spitze auslaufende Endigungen finden sich an vielen normalen Antheren; hier ist eine 376 solche gleichsam in zwei median hintereinander liegende Lamellen getheilt. Aehnlich, aber bedeutend mehr petaloid als besondere Spreiten ausgewachsen, sind die beiden Lappen in Fig. 12; das Staubblatt ist als doppelspreitiges Blatt ausgebildet. Da beide Spreiten, die äussere und die innere, gleich gross geworden sind, so kann man keine von ihnen als Exerescenz der anderen betrachten. Im unteren Theile sind beide Theken noch wohl erhalten, aber die Fächer nieht mehr bogenförmig, daher die Gestalt dieses unteren Theiles nicht mehr so typisch wie die normale Anthere. Die Fächer einer Theka sind oben mehr auseinander gerückt und gehen spitz in die Ränder der zwei Spreiten über. Viel häufiger findet man Formen, an denen beide Spreiten ungleich gross gewachsen sind, und zwar immer die innere Spreite kleiner als die äussere, so dass sie wie eine ventrale Excerescenz derselben erscheint. Da nun die Aussenseite der Anthere, die in die grössere, auch breitere Spreite auswächst, über die innere überwiegt, so er- langt der noch Pollenfächer tragende Grundtheil der Anthere den introrsen Öharakter. Die Fächer jeder Theka werden durch das Breitenwachsthum der Hauptspreite mehr oder weniger von einander entfernt und jedes Fach öffnet sich dann mit einer besonderen Spalte. Dieser Art ist die schon stark petaloide, mit kleiner ventralen Excrescenzspreite versehene Anthere der Fig. 13 und 14, deren Pollenfächer bereits sich geöffnet haben. Fig. 13 5 stellt einen durchsehnittenen Basaltheil einer solehen Anthere dar. Häufig kommt es vor, dass sich die beiden Spreiten oberwärts ungleichseitig entwickeln, über der einen Theka nur schmal, über der anderen bedeutend mächtiger sich ausbreitend, wobei sich die beiden breit entwickelten Hälften in eine Fläche zu stellen suchen. So stellt Fig. 15 Ab CD eine im fächertragenden Grundtheil noch gut normal geformte, nur mehr intrors gewordene Anthere mit den beiden Spreiten vor. A zeigt die Anthere von innen, 5 von aussen. In © ist die eine Theka en face, also die Anthere von der Seite zu sehen; die Spreiten sind nach der Seite dieser Theka stark ent- wickelt, am Grunde vereinigt und durch eine senkrechte Furche gesondert, ziemlich in eine Fläche verdreht. In Fig. D sieht man die Theka der anderen Seite, deren Fächer in die Ränder der schmal entwickelten Spreitenhälften übergehen. £ ist ein Durchschnitt durch den fertilen introrsen Antherentheil, F ein Durchschnitt durch die beiden darüber liegenden Spreiten. Im höheren Grade der vegetativen petaloiden Umbildung ver- liert die eine Hälfte der Änthere immer mehr den antheroidalen Charakter, es schwindet an der äusseren oder an der inneren oder an beiden Spreiten das deren Rande dort zugehörige Pollenfach, d. h. es wird in vegetatives, steriles Gewebe umgebildet. So hat sich in Fig. 17 links noch die ganze zweifächerige Theka erhalten, rechts ist die äussere grosse Hauptspreite völlig steril und petaloid ge- worden, die ventrale kleinere Spreite trägt aber unten an ihrem Rande noch ein schmales Fachrudiment. Dagegen ist in Fig. 18 317 der Randtheil der ventralen Spreite rechts völlig steril gebildet, um- gerollt, jener der äusseren Hauptspreite mit einem schmalen Pollen- fach noch versehen. Ebenso in Fig. 16, wo aber beide Spreiten beinahe gleich gross und mehr in eine Fläche verdreht erscheinen. In Fig. 19 hat sich aber auch der Staubfaden auf der rechten Seite sammt der Antherenspreite in eine petaloide Hälfte verbreitert; die kleine Ventralspreite geht beiderseits in die inneren 2 Fächer über. Aehnlicher Art ist das Staubgefäss Fig. 20, doch sind in der rechten Hälfte die Ränder beider Spreiten steril geworden. Aehnlich ist auch das Staubblatt der Fig. 21, doch sind beide Spreiten über der noch erhaltenen Theka in eine Fläche verdreht und die Ventral- spreite ziemlich gross. Dagegen stellt das halbseitig petaloide Staubblatt Fig. 22 einen hier seltenen Fall dar, wo die inneren Fächer (deren rechtes mit dem Fache der rechten Seite der Haupt- spreite eine Theka bildet) überhaupt in keine sterile innere Spreite ausgewachsen waren. Schliesslich werden beiderseits keine Pollenfächer gebildet, auch wächst keine Ventralspreite aus der Blattanlage heraus, sondern diese wird als ein einfaches, den Kronblättern ähnliches, nur kleineres, schmaleres und zum Grunde mehr verschmälertes steriles Blumen- blättchen entwickelt. A, St Die beschriebenen und abgebildeten petaloiden Umbildungen sehören dem Typus an, den ich als basithecischen Typus be- zeichnet habe, und der am häufigsten (Camelie, Rose, Lilium u. s. w.) vorkommt. Der basitheeische Typus kennzeichnet sich dadurch, dass die Pollenfächer im unteren Theile der Anthere in den ersten Um- bildungsstadien lange fertil erhalten bleiben, wogegen die Spitze der Anthere in eine sterile, petaloide oder laubige Lamina aus- wächst. Bei der Umbildung nach dem akrothecischen Typus, der sehr schön bei Dietamnus entstehen kann, und den ich neuer- dings auch bei der Narcisse (Narcissus tazetta) gesehen und ab- gebildet habe,') werden aber die Fächer am Gipfel der Anthere am längsten erhalten. während der untere Theil sich streckt und vege- tativ wird, wobei die vegetativ gewordenen Fächer oder deren untere Theile als 4 Flügel zusammenhängen. Die petaloiden Staubblätter von Philadelphus coronarius zeigen aber noch etwas Besonderes, was ich an anderen basitheeischen verblatteten Antheren noch nicht gesehen habe, und wovon auch sonst in der Literatur kaum etwas zu finden ist. Es wächst nämlich sonst die Anthere dieses Typus am Gipfel nur in eine einfache Spreite aus, deren Ränder in die äusseren Pollenfächer, falls solehe noch er- halten sind, übergehen; die inneren Fächer wachsen aber nicht in. eine innere freie Excerescenzspreite aus, verhalten sich also nur 1) Ueber die Bedeutung und den Ursprung der Paracorolle der Narcisseen. Bullet. internat. de l’Academie des sciences de Boheine 1898. Tab. III. Fig. 49 bis 51. 378 wie die Anthere Fig. 92. Bei der Camelie traf ich nur einmal die 2 Innenfächer in 2 besondere, von der Hauptspreite freie, lanzett- liche Fortsätze ausgewachsen, andermal gerundete Läppehen, je eines über einem Fache; aber ein so vollkommen doppelspreitiges Blatt, wie das petaloide Staubblatt von Philadelphus, fand ich weder in gefüllten Camelienblüten noch anderwärts. Beim Ph. grandiflorus fand Wigand, wie er ausdrücklieh bemerkt, beide Spreiten „in der Mitte an den Flächen verwachsen, nur mit den Rändern frei“, so dass die petaloide Anthere aus „vier Platten oder Flügeln“ be- stand. Es waren also die beiden Spreiten zwar auch basitheeisch, aber dabei in der Mediane vereinigt, wie bei Dietamnus, während sie in den hier vorgeführten Umbildungsformen oberhalb der An- therenfächer frei von einander entwickelt waren. Man kann auch die vierflügelige vegetative Anthere doppel- spreitig nennen, weil die zwei inneren Flügel zusammen eine gegen die Hauptspreite umgekehrt (mit der Oberseite gegen deren Ober- seite) orientirte zweite Spreite bilden, welehe aber mit der Haupt- spreite der ganzen Länge nach zusammenhängt. Eine so gebildete vierflügelige Antherenspreite kann dabei entweder akrotheeisch, wie bei Dietammus, oder auch basitheeisch, wie bei Philadelphus lati- folius nach Wigand, erscheinen. Eine noch immer strittige Frage ist die, wodurch die normale, fertile Anthere in die verschiedenen vegetativen Umbildungsformen übergeht, Eine verbreitete Ansicht, die von respeetablen Botanikern patronisirt wird, nimmt an, dass in solehen Formen die Fächer zuletzt spurlos schwinden, d. h. in keiner Form gebildet werden, und dass die 4 Flügel oder die zwei Spreiten als vegetative Bil- dungen mit den sonst normal vorhandenen Fächern gar nichts zu thun haben, indem vegetative und reproductive (sporogene) Theile, Gewebe und Organe als Gebilde sui generis zu gelten haben. Die so denken, erwägen nicht, dass reproductives sporogenes Ge- webe in vegetatives Gewebe verwandelt werden, ein Fortpflanzungs- organ: Sporangium, Pollensack, Ovularkera (Nucellus) vegetativ werden kann. Beweis dessen sind: die Trabeculae im Sporangium von Isoötes, die sterilen Scheidewände in gekammerten Antheren- fächern (Mimoseen, Oenothereen u. s. w.), keimsacklose Nucellen auf verlaubten Ovulis. Vergleieht man hier bei Philadelphus eine normale Anthere (Fig. 10) selbst mit der am wenigsten veränderten Form in Fig. 11, so muss man erkennen, dass letztere nur durch Vegetativwerden des reproductiven Antherengipfels entstehen kann. Denn aus dem Meristem der jungen, vierkantigen Antherenanlage bildet sich sporangiales Gewebe (sporogenes Gewebe, Endotheeium), welches in den 4 Wülsten bis zum Scheitel reicht, und zwischen den sich erhebenden Scheiteln der beiden Theken eine Einsenkung. Sollen nun die 2 sterilen Läppchen entstehen, so müssen dieselben Gipfeltheile der Anthere, die sonst normaliter sporangial sich aus- bilden würden, aus dem meristematischen Zustand als vegetalives Gewebe sich ausbilden, es erfolgt also in der That eine vegetative 3179 Umbildung des Antherenscheitels, der dann, dem vorderen und hinteren Pollenfächerpaare entsprechend, in die zwei Endspreiten auswächst. Wenn man ferner die normale Anthere und deren Durehschnitt (Fig. 10 B) mit jener fortgeschrittenen Verblattung vergleicht, wo die Fächer einer Theka auseinandergerückt sind (Fig. 13 und Durchschnitt Fig. 13 5), so kann man nicht leugnen, dass die vorspringenden fachbildenden Wülste in Fig. 10 B, be- sonders die zwei äusseren, sich bedeutend verbreitet haben, und dass deren durch Wachsthum vermehrtes Zellgewebe zum Theile vegetativ sich ausgebildet hat, wodurch eben die sporogen gebliebenen Gewebestränge der Fächer von einander sich entfernt haben. Selbst Wigand, der doch eher den Grundsätzen der Ent- wieklungstheoretiker als der comparativen Morphologen huldigte, z0g aus den beim Pheladelphus grandiflorus beobachteten Erschei- nungen die Folgerung, dass die 4 Flügel, also die zwei Spreiten der petaloiden Anthere, mit den Pollenfächern identisch sind, da er sagte: „Hieraus ergibt sich, dass die Antherenbildung einfach zu- nächst auf einer Conduplication (Verdoppelung) des Blattes beruht, indem die dadurch entstehenden 4 Platten oder Flügel die 4 Fächer bilden.“ Freilich beging er dabei, wie Schimper und Braun (auch ich früher), den Fehler, im Sinne der herrschenden Vorstellung von der Metamorphose die Fächer von den vegetativen Flügeln ab- zuleiten, während im Sinne der Phylogenie umgekehrt die 4 Flügel aus den 4 Fächern, das vegetative doppelspreitige Staubblatt aus dem früher dagewesenen vierfächerigen fertilen Staubblatt (Sporo- phyll) entsteht. Das Staubblatt der Phanerogamen ist ein männliches Sporo- phyll; der Ursprung des Sporophylis reicht aber, wie ieh kürzlich auseinandergesetzt habe,') bis zu einem einzelnen achsenbürtigen (kaulogenen) Sporangium zurück. Das einfachste Sporophyli (dem das schildförmige Sporophyll der Equiseten am nächsten steht) ent- stand aus einem solchen blattwerthigen Sporangium dadurch, dass eine mittlere Partie und radiär ausstrahlende Züge von sporogenem Gewebe vegetativ wurden, wodurch das Sporaneium in mehrere Fächer sich zertheilte, worauf die nach aussen sieh vorwölbenden Fächer als seeundäre Sporangien auf einem gemeinsamen Träger erschienen. Das Staubblatt ist ein solches einfaches Sporophyli mit vier radiär um ein vegetatives Centrum (Üonnectiv) angeordneten Sporangien. Wenn nun aus der Anthere ein doppelspreitiges oder vierflügeliges Blatt gebildet wird, so schreitet nur der Process des Vegetativwerdens, durch den in der Urzeit aus einem Sporan- gium ein Sporophyll entstanden ist, zugleich mit Vermehrung des vegetativen Gewebes und Vergrösserung des ganzen Organes (Am- pliation) weiter fort, bis zum völligen Vegetativwerden des ganzen sporogenen Gewebes. Hierbei vergrössert sich besonders die aus !) Nachtrag zu meiner Schrift über die ymnospermen. Engler’s botan. Jahrb. XXIV, 1897. 380 den äusseren Pollenfächern sammt zwischenliegendem äusseren Theile des Conneetivs entstehende dorsale Hauptspreite, die innere ventrale Spreite bleibt klein und wird zuletzt, wie schon in Fig. 22, gar nicht mehr gebildet. Die noch nieht vierka ntig gewordene, etwas abgeflachte, noch meristematische Anlage des Staubblattes bildet sich völlig vegetativ in ein laubiges oder petaloides einspreitiges Blatt aus. Es ist Nägeli’s grosses Verdienst, den Process des Vegetativ- werdens der reproductiven Zellen, Gewebe und Organe, den ich sowohl bei der Anthere als beim Ovulum in den abnormalen (darum vielfach mit Unrecht gering geschätzten) Metamorphosen seit Langem vielfach detaillirt und eingehend verfolgt und gegen die Kurzsichtig- keit mancher Genetiker vertheidigt habe, als” wichtiges phylogene- tisches Entwicklungsprineip zuerst theoretisch aufgestellt und dar- gethan zu haben. Schliesslich möge noch eine Bemerkung über den Fruchtknoten von Philadelphus hier Platz finden. In den Blüten von Philadelphus coronartus (?) forma vidua, mit unterdrücktem oder nur in Form weniger Staminodien entwickeltem Androeceum war die Decke des Fruchtknotens halbkugelig emporgehoben, so dass der Fruchtknoten nur halb unterständig erschien. Auch beim gewöhnlichen Ph. coro- narius der Uhudenicer Gehölze fand ich und zeichnete im August bereits in Frucht übergehende Fruchtknoten in gleicher Weise halbunterständig oder fast halbunterständig. In den heuer unter- suchten Blüten, in denen auch die petaloiden Stamina hin und wieder vorkamen, war jedoch die Decke, die den Diseus bildet, flach und der Fruchtknoten, wie er allgemein angegeben wird, ganz unterständig. Es scheint also der. halbunterständige Fruchtknoten einer besonderen Variation zu entspringen (so gewiss bei der var. vidua) oder auch durch Erhebung der Decke und Streckung der Scheidewand nach der Blütezeit zu entstehen. (Schluss folgt.) Notiz über Seselöi Lehhmanni Degen. Von W. Lipsky (St. Petersburg). In der „Oesterr. botan. Zeitschrift“, 1898. Nr. 4. S. 121—122, hat Herr Degen eine neue Art der Gattung Seseli aus der Krim als S. Lehmanni beschrieben, zu welcher er u. A. bemerkt, dass sie mit S. tortuosum L. am nächsten verwandt sei. Wie aus seiner ausführlichen Beschreibung hervorgeht, ist diese neu beschriebene Art S. Ponticum m. eine kaukasische Art, welche ich schon vor mehreren Jahren bei Noworossijsk undjan anderen Orten des Kaukasus beobachtet und neuerdings publieirt habe. Die Separatabdrücke meiner Arbeit,') welche die Diagnose von S. Ponticum enthielten, y Lipsky, Florae Caucasicae imprimis Colchicae novitates. St. Peters- burg 1897, S. 25. (Separatabdruck aus „Acta Horti Petropolitani“, vol XIV. Nr. 10. 1897, 8. 217316.) 381 erschienen bereits im Herbste 1397 und wurden damals mehreren für die Flora des Orients sich interessirenden Floristen und Botanikern (auch Anstalten, wie Herbier Boissier) mitgetheilt. Im Jahre 1897 hat H. Alexeenko diese Art auch in der Krim aufeefunden ; diese Exemplare sah ich jedoch erst, nachdem meine Arbeit bereits eedruckt worden war. Hier anschliessend muss bemerkt werden, dass S. Pontieum m. nicht dem 8. tortuosum L., wohl aber dem 8. gummiferum Sm. am nächsten steht, so dass ich es lange Zeit mit dem letzteren verwechselt hatte, was umso mehr zu entschuldigen war, als S. Ponticum spätblühend ist und es mir bis dahin nieht gelungen war, reife Früchte zu untersuchen. Es gibt freilich Exemplare, welche leichtzu beiden Arten gezogen werden können und Uebergangs- formen zwischen beiden darstellen, zumal beide als nicht genügend abgegrenzte Arten zu betrachten sind. Gleichzeitig benütze ich die Gelegenheit, hier noch einmal auf ein höchst interessantes Florenverhältniss aufmerksam zu machen, nämlich, dass die Flora des nordwestlichen Theiles des Pontischen Kaukasus, das Gebiet von Noworossijsk, eine ausserordentliche Aehnliehkeit mit der Flora der Krim hat. Ich habe schon früher gezeigt, dass die Flora der Krim fast keine endemischen Arten enthält, und nachgewiesen, dass die ältere Ansicht über die Selb- ständigkeit der Krim’schen Flora aufzugeben ist. Viele früher als der Krim'sehen Flora eigenthümlich angenommenen sogenannten taurischen Arten mit der Bezeichnung „taurieus“ (wie z. B. Hedy- sarum Tauricum, Asperula Taurica, Sideritis Taurica, Asphodeline Taurica ete.) habe ich sämmtlich bei Noworossijsk oder bei Anapa wieder aufgefunden. Dasselbe ist auch in gleicher Weise mit S. Ponticum der Fall. Ueber einige hybride Caryophyllaceen. Von Dr. Karl Fritsch (Wien). I. Neue Saponaria-Hybriden. Im Jahrgange 1897 der „Oesterr. botan. Zeitschrift“ (S. 2) beschrieb ich einen im Wiener botanischen Garten spontan auf- getretenen Bastard zwischen Saponaria caespitosa DO. und Saponaria lutea L. unter dem Namen Saponaria Wiemanni. Bald darauf erhielt der Wiener botanische Garten von Herrn F. Sündermann in Lindau lebende Stöcke einer „Saponaria alba rosea“, welche sich als identisch mit 8. Wiemanni erwies. Hiedurch veranlasst, trat ich mit Herrn Sündermann in Üorrespondenz und erfuhr von ihn, dass er in seinem Alpengarten in Lindau noch mehrere andere Saponaria-Hybriden in Cultur habe. Nach den Mittheilungen Sündermann'’s zeigte sich schon vor etwa 6 Jahren unter Säm- lingen der Saponaria caespitosa DC. ein Exemplar, welches augen- fällig einer spontanen Kreuzung zwischen dieser Art und $. ocy- 382 moides L. sein Dasein verdankte. Sündermann kreuzte nun absichtlich diese beiden Arten und erhielt dadurch thatsächlieh die- selbe Form, welche sich früher spontan gebildet hatte. Er nannte diesen Bastard Saponaria Boissieri und brachte denselben auch in den Handel. „Aufgemuntert durch den glücklichen Versuch“, schreibt mir Sündermann weiter, „krenzte ich nun alle möglichen Saponarien miteinander; auch dieses glückte mit Leichtigkeit; sie scheinen für Hybridisation sehr empfänglich zu sein. Ich besitze folgende Bastarde seit 3 Jahren: 8. caespitosa X bellidifolia, bellidi- folia X ocymoides, pulvinarıs X ocymoides, caespitosa X ocymoides, Boissieri X ocymoides, caespitosa X lutea. Andere müssen sich mit Leichtigkeit ziehen lassen, z. B. lutea X bellidifolia, Iutea X pul- vinaris, luten X ocymoides etce.; erstere hatte ich schon einmal, bin aber wieder darumgekommen.“ Herr Sündermann hatte weiterhin die Güte, alle diese Bastarde lebend an den Wiener botanischen Garten einzusenden und mir zu gestatten, dieselben zu beschreiben und zu veröffent- lichen. Indem ich dies hiemit thue, erlaube ich mir auch an dieser Stelle Herrn Sündermann für sein liebenswürdiges Entgegen- kommen bestens zu danken. Die Thatsache, dass die Gattung Saponaria, aus welcher bis vor Kurzem keine Hybriden bekannt waren, so sehr zur Bastardirung neigt, dürfte wohl von allgemeinem Interesse sein. In der freien Natur ist die Bildung von Bastarden dadurch fast unmöglich gemacht, dass die meisten Arten ganz getrennte Areale bewohnen. Es folgen nun die Diagnosen und Besprechungen der von Sündermann erzeugten Saponarta-Bastarde. Saponaria Siündermanni Fritsch (bellidifolia X caespitosa). Planta perennis suffruticosa. Rami floriferi ereeti, strieti, foliis magnis praediti, inferne glabri, superne hirti. Folia elongata, lineari-spatulata vel lanceolato-spatulata, margine minutissime carti- lagineo-dentieulata, inferiora glabra, superiora basin versus hirtella vel barbato-ciliata. Inflorescentia capitata densiflora, floribus sat numerosis. Oalyeis villosi lobi breves, acuti. Petalorum limbus spatulato- oblongus, sordide roseo-flavescens. Coronae laciniae filiformes. Antherae colore petalorum. Die compacte Inflorescenz und die Mischfarbe der Blüten, sowie auch die Gestalt der Blätter liessen über die Stammeltern dieses Bastardes keinen Zweifel, auch wenn derselbe nieht künstlich erzeugt wäre. Die zwei Stammeltern sind übrigens habituell so verschieden, dass es unnöthig ist, die Unterschiede von denselben noch besonders zu betonen. Die einigermassen ähnliche S. peregrina (bellidifolia X ocymoides) ist durch die lockere Inflorescenz sofort zu unterscheiden. >) joe) ws Saponaria Boissieri Sündermann (caespitosa X ocymoides). Planta perennis laxe eaespitosa. Caules modo breves, modo elongati, ascendetes. inferne glabri, superne pubescentes. Folia lineari- laneeolata, margine minute eartilagineo-dentieulata. crassiucula, subnitentia, subglabra, superiora basi eiliata. Infloreseentia eontracta pauciflora. Calyx viscoso-villosus; lobi sat longi, aeutiuseuli. Petalorum limbus obovatus truncatus, apice eroso-«renatus, saturate roseus. Coronae laciniae filiformes, elongati. Antherae violaceae, exsertae, bene evolutae. Diese Hybride hält in den meisten Merkmalen so ziemlich die Mitte zwischen den Stammeltern. Von S. ocymoides ist sie durch viel schmälere Blätter, dichteren Wuchs und viel ecompactere, arm- blütige Inflorescenzen, grössere, länger zottige Kelche und viel breitere, vorn unregelmässig gekerbte Petalen leicht zu unterscheiden. Von $. caespitosa weicht sie durch den locker rasigen Wuchs, mehr beblätterte Stengel, lineal-lanzettliche (nicht lineale) Blätter und entschieden kleinere Blüten ebenso auffallend ab. Die Pflanze bietet in voller Blüte einen reizenden Anblick und ist schöner und särtnerisch werthvoller als die beiden Stammeltern. Saponaria peregrina Fritsch et Sündermann (bellidifolia x ocymoides). Planta perennis suffruticosa. Caules ramosi, basi dense, superne remote foliati,. inferne subglabri, superne dense pubescentes. Folia spatulato-elliptica, margine undulata, crassiuscula, subnitentia, inferiora margine tenuissime serrulato-eiliata, basi ciliis paueis longis praedita, ceterum glabra, superiora hirtella. Rami floriferi adscendentes, inflorescentia laxiuscule eymosa terminati. Calyeis villosi lobi breves acuti. Petalorum limbus anguste spatulato-oblongus, primum flavescens, deinde pallide roseo-suffusus. Coronae laciniae brevissimae, denti- formes. Antherae flavescentes, vix roseo-suffusae. Im Habitus steht die Pflanze der $. ocymoides näher als der S. bellidifolia, von welcher sie durch den lockeren Wuchs und die aufgelöste Iuflorescenz auffallend abweicht. Von S. ocymoides ist sie jedoch durch kräftigeren Wuchs, grössere Blätter, viel diehtere Blütenstände und kleinere, blassgelbliche, kaum merklich rosa überlaufene Blüten gleichfalls erheblich verschieden. Saponaria pulchella Fritsch et Sündermann (oeymoides X pulvinaris). Planta perennis laxissime caespitosa. Caules elongati, superne remote foliosi, adscendentes, inferne parce puberuli, superne viscoso- pubescentes. Folia lanceolata-spatulata, crassiuscula, subnitentia, margine et in mediano minute (basi tantum longe) ciliata, ceterum subglabra, summa tantum hirtella. Inflorescentia laxe cymosa, pluri- 354 flora, pedicellis elongatis viseosis. Calyx viscosissimus, lobis brevibus, subaeutis. Petalorum limbus parvus, obovatus, apice emarginatus, pallide ‚roseus. Coronae laciniae ereetae, acutae, pallide roseae. Antherae flavidae, inclusae, minimae. Die kleinen, blassrosa gefärbten Blüten dieser Pflanze, sowie die ungemein klebrigen Inflorescenzen weisen unverkennbar auf S. pulvinaris hin, von welcher sie aber durch den lockeren Wuchs, die verlängerten, schlanken Stengel und die ziemlich reichblütigen Blütenstände mit verlängerten Blütenstielen leicht zu unterscheiden ist. Von S. ocymoides weicht der Bastard namentlich dureh die schmalen, spatelig-lanzettlichen Blätter, durch weit mehr klebrige Blütenstände, sowie durch breite ausgerandete Petalen ab. Die auf- fallende Viscosität und die kleinen. hellen Blüten lassen $. pulchella auch leicht von den Bastarden der Combination 5. caespitosa X ocymoıdes unterscheiden. Saponaria laeta Fritsch et Sündermann (8. Boissieri X ocymoides — subcaespitosa X ocymoides). Syn. 8. floribunda Sündermann in litt, non Boiss. Diagn. ser. 2, I: p. 70°(1852). Planta perennis vix eaespitosa. Caules elongati, foliosi, adscen- dentes, inferne subglabri, superne pubeseentes. Folia elliptica, mar- gine minute cartilagineo-dentieulata, erassiuscula, nitentia, subglabra, superiora saepe parce ciliata. Inflorescentia laxiuscula pauciflora. Galyx viscoso-villosus; lobi medioeres, vix acuti. Petalorum limbus obovato-spatulatus truncatus, modo integer, modo parce ereso-crenatus, laete roseus. Coronae laciniae breves, filiformes. Antherae violaceae, exsertae, bene evolutae. Diese goneiklinische Hybride, welche ihre Existenz der Kreuzung von 5. Doissieri (caespitosa X ocymoides) mit S. ocymoides ver- dankt, ist ebenso wie S. Boissieri eine prächtige Pflanze. Von S. Boissieri unterscheidet sie sich am auffallendsten durch die viel kürzeren und breiteren, elliptischen Blätter, ferner auch durch lockeren Wuchs, weniger zusammengezogene Blütenstände und etwas schmälere, an der Spitze weniger deutlich gekerbte Petalen, lauter Merkmale, die auf 5. ocymoides hinweisen. Von letzterer ist sie gleichwohl leicht zu unterscheiden, namentlich durch erheblich grössere Blüten, viel kürzere Blütenstiele und dicklich glänzende Blätter. Nachfolgend einige Maasse von 8. caespitosa, ocymoides und den beiden Formen ihres Bastardes: 385 Länge | Breite Länge i des Kelches |ger Platte der Kronblätter Saponaria caespitosa 15 mm | 9 mm 8 mm Saponaria Boissieri | (eaespitosa X ocymoides) Saponaria laeta ı (Boissieri X ocymoides) ll mm 6—7 mm | 4—5 mm 10 mm |6—-7 mm 4 mm | Saponaria ocymoides Imm | 5 mm 2°5—3 mm II. Eine Gypsophila-Hybride. Ebenso wie aus der Gattung Saponaria bis vor Kurzem kein Bastard bekannt war, so ist mir auch aus der Gattung Gypsophila bisher kein solcher bekannt geworden. Der im Folgenden be- schriebene Bastard zwischen Gypsophila petraea (Baumg.) Simk.*) und @. repens L. ist auch insoferne von Interesse, als er die nahe Verwandschaft der beiden Arten, deren eine von Baumgarten?) als Repräsentant einer eigenen Gattung (Banffya) angesehen wurde, documentirt. Dieser Bastard entstand in dem Alpengarten des Herrn Sündermann zu Lindau spontan aus Samen der @ypsophila petraea. Gypsophila Sündermannmi Fritsch (petraea X repens). Planta perennis caespitosa. Caudieuli dense foliati, glabri. Folia linearia, integerrima, carnosula, glabra, glaucescentia. Rami floriferi elongati, remote foliati, glabri. Inflorescentia laxa, eymosa, multifiora, ramulis minute puberulis. Bracteae subscariosae. Calyx glaber. Petalorum limbus obovato-oblongus, retusus vel emarginatus, albus et vix conspicue roseo-suffusus. Antherae colore petalorum. Styli 2 valde elongati, exserti. Die Hybride ist von G. repens sofort durch die verlängerten, streng linealen Bätter, die compaeteren Blütenstände mit flaumigen Aesten und die kleineren Blüten mit hervorragenden Griffeln zu unterscheiden. Von @.petraea weicht sie durch die lockere Inflorescenz auffallend ab, steht ihr aber in den übrigen Merkmalen nahe. Die Blüten haben denselben Duft wie jene der @. repens. 1) Simonkai, Enumeratio florae Transsilvanicae. p. 115 (1886). 2) Baumgarten, Enumeratio stirpium Transsilv. I. p. 385 (1816). Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1398, 29 386 Interessante und neue Moose der böhmischen Flora. Von Vietor Schiffner (Prag). Der gegenwärtige Beitrag zur Moosflora Böhmens ist das Resultat einiger weniger Excursionen, die ich im Laufe dieses Jahres zumeist in der Umgebung Prags unternahm, und welche einige sehr interessante Funde ergaben, obwohl fast alle betreffenden Localitäten bereits früher von mir und von anderen Bryologen be- sucht waren. Ausserdem habe ich in letzter Zeit eine grosse Anzahl von Determinanden aus früheren Jahren aufgearbeitet und zahl- reiche Exemplare meines Herbars abermals revidirt, so z. B. die ganze schwierige Gattung Plagiothecium. Aus dem so gewonnenen umfangreichen bryologisch-floristi- schen Materiale habe ich nur die interessantesten Daten heraus- gehoben und in diesem Beitrage in systematischer Reihenfolge zu- sammengestellt. Die nachfolgende Aufzählung enthält nicht durch- wegs seltene Arten, indem von einigen anderwärts sehr verbreiteten Arten das Vorkommen und einzelne Standorte constatirt werden mussten in Gebieten, wo diese Formen zu den seltenen gehören. Einige Arten und Formen sind für die böhmische Moosflora neu und habe ich die Namen derselben durch fetten Druck hervorheben lassen; für eine Anzahl grosser Seltenheiten konnte ich neue Fundorte nachweisen. Von Varietäten und Formen, deren in der bryologischen Literatur keine Erwähnung geschieht, liegt eine grosse Anzahl vor. jedoch habe ich nur einige der ausgesprochensten und auf- fallendsten mit besonderen Namen belegt. um die Bryologen zu ver- anlassen, auf diese ihr weiteres Augenmerk zu richten. Leider ist es mir aus Mangel an Raum nicht möglich, die Resultate der Re- vision der Gattung Plagiothecium in ihrem ganzen Umfange hier aufzunehmen, und muss ich mich darauf beschränken, einige der interessantesten Daten anzuführen. I. Lebermoose (Hepaticae). Jungermania. 1. J. Limprichtii Lindb. Prag: In der Scharka an einer felsigen Weehböschung gegen die Teufelsmühle: e. fr. — Prag: Kieselschieferhinge an der Moldau bei der Dynamitfabrik Zäimky: e. per. — Brüx: Weeränder in der Nähe des Rothen Berges mit Astragalus Danicus; e. fr. 2. J. ventricosa Dieks. — Prag: An den feuchten Kiesel- schieferfelsen in der Wilden Scharka. linker Abhane, in Menge aber steril. Diese anderwärts häufige Pflanze ist in der Prager Gegend selten. 387 Cephalozia. 3. ©. (Cephaloziella) divaricata (Sm. in Engl. Bot.) Dum. — Ü. byssacea (Roth) Heeg. = Jungerm. Starkii N. ab E., Limp. et ale — Prag: In Spalten der Kieselschieferfelsen der Wilden Scharka; ce. fr. Juni 1898. — Prag: Auf Kieselschiefer an den Hängen ober der Phosphatfabrik in Zämky; e. fr. 9. November 1896. Kantia. 4. K. Trichomanis (L.) S. F. Gray. — Prag: In Höhlungen der Kieselschieferfelsen der Wilden Scharka; ster. — Ist in der Prager Gegend sehr selten. Lepidozia. 5. L. reptans (L.) Dum. — In Mittelböhmen nicht häufig: Auf Felsen in der Wilden Scharka; ster. — Prag: An Waldwegen bei St. Prokop; ster. Scapania. 6. 8. rosacea (Corda) Dum. — Karlstein: Auf Waldboden mit Blepharostoma trichophylium «e. per. und Se. ceurta; pl. #. — Interessanterweise wachsen hier die beiden nahe verwandten Formen von Scapania gemeinsam; Sc. curta ist sofort an der geringeren Grösse und den intercalaren Andröcien zu unterscheiden. Frullania. 7. F. dilatata (L.) Dum. — Interessanter Standort auf dürren Kieselschieferfelsen am rechten Abhange in der Wilden Scharka: ster. und nicht reichlich. 28. Mai 1898. Il. Laubmoose (Museci). Sphagnum. 8. S. inundatum (Russ. ex p.) Warnst. — Brüx: Am Kopitzer Teiche nicht sehr reichlich mit $. recurvum var. amblyphyllum; ster. 23. Juni 1898. Phascum. 9. Ph. curvicollum Ehr. in Hed. — Prag: Kurzgrasige Stellen auf den Kalkfelsen nahe der Strasse bei Slichow nicht reichlich; e. fr. 10. Ph. cuspidatum Schreb. var. Schreberianum Brid. — Prag: Feuchte Stellen an der Moldau bei Sele; e. fr. Mildeella. 11. M. bryoides (Dicks.) Limp. — Prag: Auf einem Brach- felde und an Wegböschungen in der Nähe des sog. Barrande- Kreuzes auf der Höhe zwischen Sliechow und Hlubo@ep und am Fusswege längs des Gartens beim Slichower Bräuhause; ce. fr. im Frühjahre 1898. 29* 388 Pleuridium. 12. P. nitidum (Hedw.) Rabenh. — Brüx: Auf dem Schlamme zwischen Geröhricht am Tschauscher Teiche in dichten, reich fruchtenden Rasen, reichlich. 23. Juni 1898. Weisia. 13. W. erispata (Br. eur.) Jur. — Prag: Kahler Diabashügel bei Motol; e. fr. — St. Prokop bei Prag: Im rückwärtigen Theile des Thales in einer Seitenschlucht am linken Hange in Spalten der dürren Kalkfelsen mit Trichostomum pallidisetum und Hymenosto- mum tortile;, spärlich fr. 16. Juni 1898. NB. Diese Species wurde von mir schon 1892 gesammelt und als neu für die böhmische Flora 1896 publieirt; Prof. Velenovsky führt sie aber noch nicht unter den böhmischen Moosen an. Hymenostomum. 14. H. tortile (Schwägr.) Br. eur. — Prag: Kieselschiefer- felsen an der Strasse hinter Sele; spärl. fr. — Prag: St. Prokop, Seitenschlucht im rückwärtigen Theile des Thales mit Weisıa crispata und Trichostomum pallidisetum; daselbst auch eine auf- fallend hochgrasige Form mit sehr langen Bl.; ster. — Im Hlubo- teper Hain bei Prag auf Kalkfelsen; ce. fr. Oreoweisia. 15. 0. Bruntoni (Sm.) Milde. — Weit reichlicher als bei der seneralka findet sich dieses Moos an anderen Stellen in der Scharka, so in etwas feuchten Felsspalten in der vorderen Scharka, besonders am linken Abhange stellenweise reichlich und e. fr. Dicranella. 16. D. subulata (Hedw.) Schmp. — Am Milleschauer: Am alten Wege an der Nordseite 700 m; reich fr. 24. Mai 1796. Dicranum. 17. D. scoparıum (L.) Hedw. var. orthophyllum Brid. — Prag: Reichlich auf den Abhängen oberhalb Zamky auf Kiesel- schiefer ; ster. Fissidens. 18. F. bryoides (L.) Hedw. var. Hedwigii Limp. — Prag: Spärlich zwischen Gras in der Schlucht ober der Phosphatfabrik in Zamky; ce. fr. NB. Die Antheridiengruppen finden sich hier bisweilen end- ständig auf gewöhnlichen beblätterten Stengeln. 389 Ceratodon. 19. ©. purpureus (L.) Brid. — Eigenthümliche, sterile Form mit sehr lang austretender, gezähnter Rippe am Bahndamme bei der Station Hlubocep bei Prag. Var. brevifolius Milde. — Auf Kieselschiefer an den Hängen ober Zämky bei Prag; ster. — Prag: Kieselschiefer an der Strasse hinter Sele; ster. Pterygoneurum. 20. P. subsessile (Brid.) Jur. — Prag: Zwischen Slichow und Hlubo@ep auf Brachfeldern. Wegrändern und kurzbegrasten Kalk- felsen; ce. fr. Frühjahr 1898. Pottia. 21. P. intermedia (Turn.) Fürnr. var. gymnogyna Schffn. n. var. — Planta elongata ad 15 mm longa innovationibus cerebris ramosa laxius foliosa. Archegonia praeter in inflorescentia Q ter- minali insuper occurrunt solitaria nuda in caule non axillaria sed juxta folia posita (verisimiliter folii loeum tenentia). Antheridia aut nuda in foliorum comalium axillis, aut in gemmulis axillaribus. Prag: An einer Wegaufmauerung nahe dem Moldauufer im Orte Sele; reichlich fr. 9. October 1896. NB. Bei P. intermedia scheint eine ähnliche Mannigfaltigkeit in den Geschlechtsverhältnissen zu herrschen, wie bei Fissidens bryoides. Eine analoge Form habe ich in Oest. Bot. Zeitschr. 1897, p. 55, als var. gymnandra beschrieben. Um in einer floristischen Schrift mit Nachdruck auf solche interessante Eigenthümlichkeiten hinzuweisen, schien es mir zweckmässig, dieselben als neue Varie- täten zu beschreiben, wie dies bei Fissidens von anderer Seite auch geschehen ist. Didymodon. 22. D. rigidulus Hedw. — Prag: St. Prokop, auf Kalk; ce. fr. — Var. propaguliferus Schffn. — St. Prokop, an etwas feuchten Kalksteinen am Bache; ster. 25. Juli 1898. 23. D. spadiceus (Mitt.) Limp. — Prag: St. Prokop. an feuchtem Kalk am Bache beim Standorte der Jungermania Mülleri stellenweise reichlich. Im unteren Theile der Rasen Tuff bildend; reich 2. 25. Juli 1898. — Karlstein: Auf feuchten Steinen am Bache unter der Burg, eine sehr grosse Form; ster. 17. Mai 1898. Trichostomum. 24. T. pallidisetum H. Müll. — Prag: St. Prokop, im rück- wärtigen Theile des Thales. nicht weit hinter der Stelle, wo die Bahn den Weg übersetzt, in einer mässig feuchten Seitenschlucht am linken Abhange in dürren Spalten der Kalkfelsen mit Hyme- 390 nostomum tortile und Weisia crispata spärlich, aber schön fruchtend. 16. Juni 1898.) Tortella. 25. T. squarrosa (Brid.) Limp. — Prag: Auf Kieselschiefer- blöcken in einer Seitenschlucht jenseits der Bahn hinter Sele. reichlich aber ster. 26. T. inclinata (Hedw. f.) Limp. — Prag: Im rückwärtigen Theile des Prokopithales auf Kalk; ster. Barbula. 27. B. convoluta Hedw. — Prag: Im Hlubo@eper Hain auf Kalkfelsen auf der Höhe; ster. 28. B. eylindrica (Tayl.) Schmp. var. rubella Schffn. n. var. — Forma quoad habitum valde memorabilis, magnitudine coloreque caespitum superne viridi, inferne miniato Didymodontem rubrum Jur. miro modo aemulans. Prag: An feuchten Kieselschieferfelsen der Wilden Scharka, reichlich aber nur steril ©. 28. Mai 1898. 29. B. fallax Hedw. var. brevifolia Schultz. — Prag: Schlucht ober der Phosphatfabrik Zamky auf Kieselschiefer. 30. B. gracilis (Schleich.) Schwaegr. — Prag: Im Hluboceper Hain auf Kalk; ster. 20. April 1892. NB. Diese Pflanze zeigt auffallend stark verdiekte Zellwände. 31. B. reflexa Brid. — Karlstein: Unter der Burg an einer lehmigen Böschung; ster. Tortula. 32. T. montana (N. ab E.) Lindb. — Prag: Kahler Diabas- hügel bei Motol; ster. 33. T. muralis (L.) Hedw. var. rupestris Schultz. — Prag: St. Prokop, an verschiedenen Stellen auf Kalk; e. fr. 34. T. pulvinata (Jur.) Limp. — An Apfelbäumen an der Strasse von Lobositz nach Welemin, ziemlich reichlich aber ster. 35. T. subulata (L.) Hedw. var. compaecta Schfin. n. var. — In der Gegend von Prag ist auf Kalk- und Kieselschieferfelsen (z. B. bei Sele; ober Zämky ete.) eine Form ganz allgemein ver- breitet mit dichten, compaeteren Rasen, steiferen Stengeln und Blättern, schmälerer und kürzerer Kapsel und kurzen Blättern, deren oberwärts kaum gesäumte Ränder meist bis gegen die Spitze sehmal umgerollt sind: die Rippe tritt als kräftige Stachelspitze aus. Dies ist wohl sicher nieht die Form, welche Velenovsky als var. calcarea bezeichnet, da für diese schmal lineale Blätter an- gegeben werden. Var. angustata (Wils.) Schmp. — Radotin bei Prag, au! Thonschiefer; e. fr. Mai 1886. 1) Dieser Standort ist von Prof. Velenovsky 1894 entdeckt worden, aber nicht genauer beschrieben. 39] Diese dureh die schmalen, lang zugespitzten. schlaffen Blätter mit sehr deutlichem, aus sehr langen Zellen bestehendem und bis fast zur Spitze reichenden Saume, der am Rande oberwärts stumpf und entfernt gezähnt ist, ausgezeichnete Form wurde nach Lim- prieht im Gebiete der deutschen Flora nur bei Nemes-Podhragy in Ungarn beobachtet. Hierher stelle ich mit einigem Bedenken eine ganz ähnliche Form, bei der aber der Saum weit unter der Spitze erlischt; der Rand der Spitze ist durch die vorragenden Zelleeken dicht gezähnelt. der Rand oft weit herauf umgerollt: so im Stern bei Prag, auf feuchtem Boden; e. fr. 28. Jänner 1884. — Zavist bei Prag, zwischen Hypn. cupressiforme ete.; e. fr. 15. Juli 1888 (Igt. Dr. Bauer). Desmatodon. 56. D. latifolius (Hedw.) Br. eur. — Milleschauer; an der Wegböschung am sog. Kaiserwege einige reich fruchtende Rasen beı ungefähr 600 m. 24. Mai 1896. NB. Ich führe diese Pflanze als neu für die böhmische Flora an, weil mir die Angabe: „Riesengebirge (0. Ludwig)“ doch zu wag erscheint. Der alte Standort: „Gipfel des Rachel“, wo ich die Pf. c. fr. selbst am 6. August 1587 wieder auffand, liegt schon auf bayrıschem Gebiete. Schistidium. 37. Sch. brunmescens Limp. — Prag: Auf den Kalkfelsen auf der Höhe des Hlubodeper Haines; ce. fr. 20. April 1892. Grimmia. 38. @. leucophaea Grev. — Prae: Kieselschieferfelsen an der Strasse hinter Sele; meist steril. — Kieselschieferfelsen in der Sehlucht ober der Phosphatfabrik in Zamky; meist steril. Orthotrichum. 39. O. anomalum Hedw. — Anormaler Standort: Auf Baum- wurzeln am Milleschauer, wo die normale Form aueh reichlich auf Phonolithtrümmern wächst; e. fr. Var. octostriatum Schffn. n. var. — Capsula octostriata et oetocostata (striis brevioribus intermediis ut in forma typica omnino nullis vel raro una alterave ohvia sed rudimentaria), peristomii dentes per paria coaliti, ciliae nullae vel valde rudimentariae. Prag: St. Prokop, im rückwärtigen Theile des Thales auf Kalk; e. fr. — Milleschauer: Am Kaiserwege auf Phonolithtrümmern reichlich mit der typischen Form, welche die Früchte später reift als die Var.; ce. fr. NB. Ich habe dieser interessanten und, wie es scheint, häufigen Form bereits Erwähnung gethan bei O. sawatıle in meinen Bryol. Mitth. aus Mittelböhmen (Oest. Bot. Zeitschr. 1897, p. 207). 392 40. O. cupulatum Hoffm. — Prag: St. Prokop, im rück- wärtigen Theile des Thales auf dem linken Abhange auf Kalk; ce. fr. — Karlstein: Unterhalb der Burg; ce. fr. 41. O. Sardagnanum Vent. — Ich entdeckte diese sehr seltene südliche Pflanze in einigen Rasen an einem Kalkfelsen am Wege von den Wasserfällen bei Karlstein nach St. Iwan in Gesell- schaft von Tortula ruralis, Schistidium apocarpum und Encalypta contorta mit wenigen reifen Sporogonen am 17. Mai 1898. Dies ist der nördliehste Standort dieser Pflanze; die nächsten sind bei Trient und in Dalmatien. 42. OÖ. saxatile Schmp. — Karlstein: An Felsen unter der Burg; e. fr. — Auf Mauern in Christophsgrund bei Reichenberg; ce. fr. reichlich (Igt. Dr. J. v. Sterneck)! 43. 0. Schimperi Hammar. — An Apfelbäumen an der Strasse von Lobositz nach Welemin, spärlich mit O0. pumilum, O0. dia- phanum ete.; ce. fr. 24. Mai 1896. 44. 0. Sturmii Hornseh. — Prag: Vordere Scharka an Kiesel- schieferfelsen stellenweise reichlich: ce. fr. — Milleschauer: Auf Phonolithtrümmern am Kaiserwege reichlich; ce. fr. Encalypta. 45. E. vulgaris (Hedw.) Hoffm. var. obtusa Br. germ. — Prag: Bei St. Prokop auf Kalk; e. fr. — Wilde Scharka, auf Kiesel- schiefer; e. fr. Physcomitrium. 46. Ph. eurystomum (N. ab E.) Sendt. — Prag: Feuchte Stelle gegen das Moldauufer bei Sele; c. fr. 9. October 1896, 22. Juli 1898. 47. Ph. pyriforme (L.) Brid. var. eueullatum Schffa. n. var. Die Calyptra ist in allen Entwicklungsstadien kappenförmig, trotzdem gehört diese Pflanze sicher zu Ph. pyriforme, mit dem sie sonst völlig übereinstimmt. Brüx: Zwischen Geröhricht am Tschauscher Teiche; ce. fr. 23. Juni 1898. 48. Ph. sphaericum (Ludw.) Brid. — Prag: Feuchte Stellen gegen das Moldauufer bei Sele, mit Ph. eurystomum; ce. fr. Leptobryum. 49. L. pyriforme (L.) Schmp. — In Liboc bei Prag an Sand- stein; ce. fr. — Prag: Gegen Russin an Sandstein sehr reichlich; schön fruchtend. gemeinsam mit Webera proligera (Lindb.) Kindb., welche neu für Mittelböhmen ist. Juli 1898 (Igt. Dr. Folgner und K. Gläser)! Webera. 50. W. nutans (Schreb.) Hedw. Var. caespitosa (H. et H.) Hüben. — Prag: In der wilden Scharka an etwas feuchten Kiesel- schieferfelsen; e. fr. — Kahle Moldauhänge bei Zamky auf Kiesel- schiefer, reichlich und meist fr. 393 51. W. polymorpha (H. et H.) Schmp. Var. brachycarpa (H. et H.) Schmp. — Milleschauer, am sogenannten Kaiserwege an der etwas überhängenden Weeböschung = 690 m: reich fr. am 24. Mai 1896. Mniobryum. 52. M. albicans (Wahlenb.) Limp. — Prag: Auf den feuchten Beeten des alten botanischen Gartens in Smichow und in der so- genannten Sattelkiste daselbst; ster. — Prag: Feuchter Platz an der Moldau bei Sele; ster. — In einer feuchten Schlucht ober der Phosphatfabrik in Zamky ; ster. 55. M. carneum (L.) Limp. — An einem seichten Graben bei Welemin am Wege nach dem Milleschauer; spärlich fr., 24. Mai 1896. Bryum. 54. B. alpinum Huds. — Prag: Feuchte Schlucht ober der Phosphatfabrik in Zamky auf Kieselschiefer; ster. — Milleschauer, an wassertriefenden Phonolith am Kaiserwege + 700 m: ster. Var. veride Husn. Mit der Normalform in der Schlucht ober Zämky; ster. — Daselbst auch reichlich eine Form mit leicht abfallenden Sprösschen (f. gemmiclada); ster.') 55. B. argenteum L. — Prag: An einer feuchten Stelle an der Moldau und an der Strasse hinter Selc; e. fr. 56. BD. cuspidatum Schmp. — Zwickau: An einer Sandstein- mauer bei Balle’s Rothearnfabrik mit D. caespiticium: ce. fr., 28. Juli 1891. 57. B. cyclophyllium (Schwaegr.) Br. eur. — Brüx: Auf dem Schlamme zwischen dem Geröhricht an dem zu dieser Zeit fast ganz trocken liegenden Tschauscher Teiche in ziemlicher Menge; ster. e. fl. Z et 2, 23. Juni 1898 entdeckt. 58. B. inclinatum (Sw.) Br. eur. — Prag: Feuchte Schlucht oberhalb der Phosphatfabrik in Zamky an Kieselschiefer; e. fr. — Brüx: Am Tschauscher Teiche sehr spärlich; e. fr. 59. B. Mildeanum Jur. — Prag: Feuchte Stelle an der Moldau bei Sele; ster. — Mauer bei der Dynamitfabrik in Zamky; ster. — An einem Weerande am Fusse des Milleschauer; ster. — Hohenelbe: An Mauern; ce. fr. jun., 11. Juni 1892. 60. B. murale Wils. — Prag: St. Prokop, an der Mauer bei der alten Mühle; e. fr. (Igt. Dr. Bauer 6. Juli 1889 als D. erythro- !) In einer brieflichen Mittheilung an Dr. E. Bauer spricht Herr J. Breidler die Ansicht aus, dass die hier als Var. viride und f. gemmiclada zu B. alpinum gestellten Formen zu B. Mildeanum gehören, eine Auffassung, der ich mich nicht anschliessen kann, da bei Prag diese Formen stets gemein- sam mit typischem B. alpinum wachsen und durch Uebergänge mit diesem verbunden sind Dr. Bauer führt diese Form gemmiclada (Bryol. Notiz aus Centralböhmen in Allg. Bot. Zeitschr. 1897, Nr. 3) bei B. Mildeannm an, wobei zu bemerken ist, dass diese Form total verschieden und nicht zu verwechseln ist von B. Mildeanum f. gemmipara (Limpr., Deut. Laubm. II. Bd. p. 397). 394 carpum)! — An der Aussenseite der Mauer des alten jüdischen Friedhofes in Lobositz; e. fr., 24. Mai 1396. 61. B. peudulum (Horusch.) Schmp. — Prag: Am Strassen- graben unter Syringagebüsch in Motol; e. fr. — An Sandsteinfelsen in Liboe mit Chomiocarpon quadratus; «. fr. (lgt. Dr. Bauer. 22. Juni 1888)! 62. B. pseudotriquetrum (Hedw. p. p.) Sehwaegr. Var. duvalioides Itzigs. — Sumpfwiese am Ostabhange des Milleschauer; e. fr., 24. Mai 1896. — Eine Form, welche durch die lockere und abstehende Beblätterung und in anderen Stücken der Var. duwalioides ähnelt, aber viel robuster ist, sammelte ich bei VsSetat, untergetaucht in Tümpeln an der Bahn; 7 et e. fr., Juni 1897. Mnium. 63. M. affıne Bland. Prag: An dem feuchten linken Abhange in der Wilden Scharka; ster. — Karlstein: Am Wege gegen die so- genannten Wasserfälle; ster. — Ist in Mittelböhmen eine seltene Art. 2 64. M. rostratum Schrad. — Karlstein; in der Nähe der so- genannten Wasserfälle auf Waldboden und über Steinen stellen- weise reichlich; er: (Schluss folgt.) Zur Pilzkunde Vorarlbergs. Von J. Rick, S. J. (Feldkirch) INDE (Schluss. !) Helotieae. Dasysceypha albo-lutea (Pers.) Karst. An Laubholz. Feldkirch. ? Lachnella Lonicerae (Alb. et Schwein.) Fuck. An Aestchen. Reichenfeld. — flammea (Alb. et Schwein.) Fr. An Apfelbaum. Ardetzenberg. — papillaris (Bull.) Karst. An hartem Holz. Reichenfeld. — jfloccosa Rehm nov. spec. An faulendem Pappelstrunk. Reichenield. Lachnum bicolor (Bull.) Karst. Allenthalben an Aestchen häufig. — leucophaeum (Pers.) An Aconitumstengeln. Reichenfeld. — calyculaeforme (Schum.) Karst. Auf Perikarpien von Buchen. Reichenfeld. — fuscescens (Pers.) Karst. Auf Buchenblättern. Reichenfeld. — niveum (Hedw.) Auf hartem Holz. Reichenfeld. — badium (Rehm.) Auf Pilanzenstengeln. Reichenfeld. — nidulus (Schmidt et Kunze). Auf Polygonatum. Reichenfeld. Eupezizeae. Barlaea fulgens (Pers.) Am Boden. Im Göfiser Wald nicht selten. Ein wunderschöner, gelbgefärbter Askomycet. I) Vergl; Nr. 9,8: 339. 395 Humaria rhodoleuca Bres. Am Boden. Reichenfeld. Diseina ancilis (Pers.) Am Boden und an Tannenstämmen. Reichen- feld. Amerlügen-Burg. Siegberg. Dieser grosse Diskomycet ist hier im Frühling sehr häufig und erreicht zuweilen eine Breite von über I dm. Er entwickelt sich sehr laugsam und wird deshalb vielfach. bevor er reif ist, eine Beute der Schnecken. Acetabulu vulgaris Fuckel. Am Boden. Reichenfeld. — leucomelas (Pers.) Am Boden. Ardetzenberg. Plicaria fimeti (Fuck.). Am Pferdemist. Reichenfeld. Göfiser Wald. — violacea Pers. f. major. Auf kalkhaltigem Boden. Reichenfeld. Pseudoplectania nigrella (Pers.). Unter Tannen. Göfiser Wald. Lachnea rubra (Cooke). Auf Mist. Reichenfeld. — subhirsuta (Schum.). Auf Compostmist. Reiehenfeld. — Woolhopeja Cooke et Phill. Am Boden. Reichenfeld. Sareoscypha melastoma Sow. Am Boden. Burg Siegbereg. Ascoboleae. Ascophanus testaceus (Moug.) Phill. Auf faulenden Kleidern. Reichenf. 4scobolus vinosus Berk. Auf Kuhkoth. Ardetzenberg. Helvelleae. Helvella Ephippium Lev. Am Boden. Reichenfeld. Morchella costata (Pers.). Göfiser Wald. Burg Siezberg. — conica Pers. forma intermedia. Göfiser Wald. — — Pers. forma maior. Amerlügen. — deliciosa Fr. (sec. aut.) Amerlügen. — — Fr. var carnea. Ibid. Die Abgrenzung der Morchelarten hat grosse Schwierigkeiten. Vielfach auch deshalb, weil einige Arten schwerlich selbständig sind und nur als Formen anderer betrachtet werden können. Sicher verschieden von denen mit freiem Hut sind die, deren Hut ver- wachsen ist. Morchella rimosipes DU. ist wohl nur eine ganz unbedeutende Form von Morchella hybrida (Sow.). Ich fand solche mit glatten und gerieften Stielen am selben Standorte. Morchella rimosipes ist meist grösser und üppiger als M. hybrida. Morchella aigas dürfte wohl auch noch mit M. hybrida zu vereinigen sein. Es sind dies allerdings viel grössere Exemplare mit aufgeblasenem Stiel. Doch fand ich dabei auch kleinere Formen mit gerieftem Stiel. Der Hut ist verhältnissmässig nicht viel grösser als bei der typischen M. hy- brida und M. rimosipes. Das Unterscheidungsmerkmal des bis zu ?/, des Hutes freien Stieles scheint mir nieht durehschlagend zu sein. Man findet auch typische M. hybrida mit dieser Eigenschaft. Ein anderer Grund für die Zugehörigkeit von M. rimosipes und II. gigas zu M. hybrida ist folgender: Ich fand alle drei Formen auf einem isolirten, kleinen Hügel im Garten, und zwar M. hybrida auf der Schattenseite, JI/. rimosipes etwas höher, mehr der Frühlings- 396 wärme ausgesetzt, aber noch auf der Schattenseite. M. gigas war oben auf dem Hügel unter Gebüsch, aber der Sonnenseite zu gelegen. Wenn nun auch die Morcheln Schatten lieben, so wachsen sie doch durchsehnittlich nieht an ganz schattigen Stellen oder werden doch nieht so üppig wie in jenen Gebüschen, die von der Frühlingssonne erwärmt werden. Ich fand schon Morcheln mitten auf einem son- nigen Hügel ziemlich weit vom Gebüsch entfernt. Jene drei Stand- orte wären also wohl als die Ursache der verschiedenen Ueppigkeit und Grösse der drei Formen anzusehen. Ein anderer Grund, warum M. gigas wohl als üppige Varietät von M. ri- mosipes und hybrida angesehen wer- den kann, ist auch ihr äusserliches üppiges Wachsthum. Ich gebe in der nebenstehenden Figur (naturgetreu gezeichnet von P. Schmitz) eine Ab- bildung eines Exemplars, das bis zur Hälfte des Stieles mit einem anderen verwachsen ist, was hauptsächlich auf die Ueppiekeit im Wachsthume zurückzuführen ist. Letztes Jahr sah ich am selben Standorte eine .W. gigas, die sich gar nicht aus dem Boden zu heben vermochte, da der Stiel unverhältnismässig angeschwol- len war. Die verschiedene Grösse ist bei Pilzen ein -unsicherer Anhalts- punkt. Günstiges Substrat, günstige Feuchtigkeits- und Beleuchtungs- verhältnisse können tiefgreifende Grössenverschiedenheiten hervor- bringen. Ich fand z. B. diesen Frühling eine Pustularia vesiculosa Bull., die als 1—9 cm breit angegeben wird, ungefähr 2 dın breit. Die mikroskopischen Eigenschaften der fraglichen Morcheln sind so ziemlich gleich. Ausserdem ist bei den Morcheln gerade hierin eine grosse Veränderlichkeit zu verzeichnen. Die Sporen von M.conica werden z. B. zu 18—21 u angegeben, ich fand aber auch solche von 30 u Länge. Die Morcheln mit verwachsenem Hut, die ich gesammelt, sind M. conica, deliciosa, elata und costata. Auffallend erschien es mir, als ich an zwei Standorten, genau an derselben Stelle (wörtlich zu verstehen), wo ich letztes Jahr M. elata fand, dieses Jahr an einem Standorte M. costata, am andern M. deliciosa var. carnea sammelte. Etwas davon entfernt fand sieh wieder M. elata (aber mit schwacher Furchung des Fusses). Zur Erklärung könnte man allerdings annehmen, dass diese Standorte eben geeignet sind für Morchelwuehs überhaupt, und dass also die Sporen von Mor- cheln der verschiedenen Arten da zur Keimung gelangen. Hätte ich M. elata immer mit so typisch tief gefurchten Stielen gesehen, 397 wie im Vorjahre, so wäre ein Gedanke ihrer Zugehörigkeit zu M. elata ausgeschlossen. Allein ein diesjähriges Exemplar vom selben Standorte, das nach der immerhin noch vorhandenen Fur- chung des Stieles zu MW. elata gezogen werden müsste, lässt wenig- stens der Vermuthung Raum, dass es sich auch hier nur um eine Varietät derselben Art handle. Hiemit käme ich zum selben Resultat wie Henuings (Verh. bot. Ver. Brandenb. XXXVI, pag. 67). en Die Piloselloiden Oberösterreichs. Von Dr. J. Murr (Trient). (Schluss, 1) VII Cymanthum. #3. subsp. ceymanthum N.-P. p. 582 [Teplitz? Wien]. Urfahr, Pfennigberg ; Landshaag ; Trattenbach a. d. Enns, (Waidhofen a. d. Ybbs). #4. subsp. thaumasıum N.-P. p. 585 [Znaim, Wien]. Urfahr (Murr), Banklmeyr. 5. subsp. thaumasioides N.-P. p. 583. Passau, Steyr (N.-P.); Urfahr; Kreuzen. VIII. Nematomastix. *subsp. nematomastix N.-P. p. 584 [annähernde Formen in Böhmen]. Steyerbruck. IX. Spathuligerum. ##subsp. spathuligerum N.-P. p. 584 [Pfalz]. Kreuzen, (Waid- hofen a. d. Ybbs). XI. Bauhini. 1. subsp. arvorum N.-P. p. 586. Passau (N.-P.), } Lindau- mauer bei Weyer, f St. Georgen a. G,, f Kreuzen. #2. subsp. polyanthum N.-P. p. 587 [Wien, Regensburg]. Am Sehröckingerberg a. d. Öttensheimer Strasse. #3. subsp. fransgressum N.-P. p. 587 [Wien, Regensburg]. Bachl bei Linz; Kreuzen. | ##6, subsp. macrum N.-P. p. 589 [Breslau]. Kirchschlag gegen Hellmonsödt. *9. subsp. plicatum N.-P. p. 590 [Teplitz]. Unter dem Sehröckingerberg a. d. Ottensheimer Strasse. #10. subsp. melachaetum (Tausch) N.-P. p. 591 [Böhmen, Mähren, Ungarn]. Hierher gehören nach Oborny einzelne Exem- plare der von O. als 4. umbelliferum bestimmten Formen mit stark behaarten Köpfchen. =##13, subsp. mnoophylium N.-P. p. 591 [Graudenz]. Tratten- bach a. d. Enns. 1) Vergl. Nr. 9, S. 343. 338 15. subsp. Dauhini Schultes N.-P. p. 592. Passau (N.-P.), St. Magdalena bei Linz gegen Auhof (Murr), Pöstlingberg. f Georgen a. d. Gusen; Kreuzen. #2, submarginale |Böhmen, Breslau]. Linz: Waldrand bei Frieseneck unter dem Jägermayr. Die Grex und subsp. Bauhini scheint in Oberösterreich, ganz besonders am linken Donaunfer bei Linz, ausserordentlich verbreitet zu sein. #16. subsp.. Pseudobauhini N.-P. p. 595 [Landshut. Teplitz]. Steinbruch bei Urfahr; Landshaag, Bergheim a. D., Kreuzen. Wie vorstehende Angaben zeigen, entfaltet das „hauptsächlich Osteuropa bewohnende“ H. magyarium auch noch in dem mehr central gelegenen Ober- österreich einen beträchtlichen Formenreichthum, wenngleich sich die grösste Zahl von Subspecies für die überhaupt verhältnissmässig weiter verbreitete Grex Bauhini nachweisen liess. Die im Gebiete noch nicht gefundenen Sippen Ill, V und X haben nach N.-P. fast ausschliesslich in Ungarn und Siebenbürgen ihre Heimat. 105. H. brachiatum (Bert.) N.-P. (H. florentinum s. magyarum — Pilosella.) I. Epitiltum. =#3, subsp. radıans N.-P. p. 614 [Kärnten]. Kalkegeröll am Weg zum Sturm in Hinterstoder, ca. SOO m. ==), Villarsıi [Elsass, Baden ete.]. nov. subsp. Dürrnbergeri Oborny et Murr.') Stengel 30—50 em hoch, schlank, aufsteigend, mehr tief- als hoehgabelig. Akladium '/,—"/, des Stengels, Strahlen 2. Ord- nung 2—5, sehr entfernt, Ordnungen 2— 5, Kopfzahl 2—4. Blätter hell- bis sattgrün (kaum merklich olauceseirend), lanzettlich, die äusseren stumpflich, die inneren spitz; 1—2 Stengelblätter, das zweite an der Gabelung, sehr klein. Hülle 8:5—9 mm lange. oval mit gerundeter, nach dem Verblühen gestutzter Basis. Schuppen schmal. etwas stumpflich. dunkel, schmal hellgrünrandig. Bracteen hellgrau. Haare der Hülle reichlich, dunkel. 1—2 mm lang. am Stengel und an den Köpfehenstielen mässig bis reichlich, 2—3 mm lang und länger, oben dunkel, unten am Stengel hell, auf beiden Blattseiten zerstreut. oben etwas borstlich, unten weich. Drüsen an der Hülle spärlich. auf den Köpfchenstielen mässig, am Stengel oben zerstreut, unten sehr zerstreut bis 0. Flocken an der Köpfehen- basis und Unterhälfte grau. Schuppenrand spärlich flockig bis nackt, 1) Ich hatte diese schöne Form bereits nach meinem ersten Funde Dr. Dürrnberger unter obiger Bezeichnung vorgelegt; doch hatte D. in seiner bekannten Bescheidenheit und weil er über die Stellung der Pflanze in Zweifel war — auf einer mir übergebenen Schede vermuthet D. ein Hinneigen zu H. flagellare W. — die Zubenennung abgelehnt. Die obige Beschreibung wie auch die übrigen in vorliegender Zusammenstellung enthaltenen hat Prof. Oborny gütigst abgefasst. 399 Caulome oben grau, abwärts armflockig bis zum Grunde. Blätter oberseits nackt. unterseits zerstreut flockie und etwas graugrün. Blüten röhrig. dunkelgelb. ungestreift, die Röhren kürzer als bei der subsp. Villarsii des Originalstandortes. Stolonen sehr ver- längert. schlank, mit zahlreichen, schwach deereseirenden Blättehen versehen. Syn. „AH. brachiatum Bert. subsp. Villarsii (?)“ Murr. D. bot. Monatsehr. 1897, p. 47. Waldboden am Königswege bei Urfahr gegen Hagen (Murr. Juni 1895). an einem grasigen Raine bei der Steyregger Brücke gegen den Banklmeyr (Dürrnberger 1896. Murr Juni 1897). zahl- reich an einem Waldwege von Gallneukirchen gegen Prägarten (Murr, Juni 1897). VII. Brachiatum. #4. subsp. melanadenium N.-P. p. 621 [Salzburg]. Wartbere. Umgegend von Urfahr (dort auch vom Verf. häufig gef.). Kirch- schlag. Prägarten. Kreuzen. #6. subsp. sarmentiferum N.-P. p 621 (ad subsp. melana- denium speetans) [München]. Niedernreith bei Linz, Kreuzen. (Krauthof bei Waidhofen a. d. Ybbs). #1]. subsp. pseudobrachiatum N.-P. p. 624. Die häufigste im Gebiete unter den Zwischenformen von A. praealtum und Pilosellu. 1. exstriatum *d) longiptlum [Mähren]. Urfahr und Leonding, Gallneukirchen, Prägarten (Murr), Pöstlingberg. 7 Ruine Waxenbere. =##))) brevipilum [Ungarn]. $ Pfennigbergstrasse und Hardt bei Linz, $ Weyr. Kreuzen. =) epilosum [Ungarn. Galizien]. St. Magdalena bei Linz (Murr), Leondinger Strasse, Kreuzen. =#13. subsp. pilosellinum F. Schultz N.-P. p. 625 [Pfalz]. Steinbruch an der Urfahrer Lände. Von den 5 für Oberösterreich bisher nicht nachgewiesenen Sippen ist nur die VI. Bavaricum in einem näher liegenden Gebiete, und zwar in mehreren Subspecies vertreten. Die vom Verf. entdeckte neue Subspecies der V. Grex scheint dem Mühlviertel eigen zu sein und dort stellenweise zahlreich auf- zutreten. 112. H. leptophyton N.-P. (H. magyaricum > Pilosella). J. Leptophyton. #3. subsp. /eptophyton N.-P. p. 644 [Mähren]. Linz: Bahındamnı am Friedhofe (Murr), Waldabhang hei Frieseneck; Prägarten-Gall- neukirchen (Murr). #4. subsp. anocladum N.-P. p. 644 [Mähren]. Diese Form ist um Linz neben A. brachiatum Bert. subsp. pseudobrachiatum N.-P. die häufigste unter den hybriden Piloselloiden.') Mehrfach um 1) Vgl. N.-P. p. 643: Die leptophytonartigen Piloselloiden sind in manchen Gegenden selten, in anderen in sehr erheblicher Individuenzahl vertreten 400 Urfahr, besonders am Pöstlingberg, St. Magdalena-Auhof (Dürrn- berger, Murr), Bahnböschung hinter der Brauerei Poschacher, Prägarten (Murr); Kreuzen. Neufelden. #5. subsp. atriceps N.-P. p. 644 [Mähren]. Urfahr-Bachl, Prä- garten-Gallneukirchen (Murr). *9. subsp. bauhiniflorum N.-P. p. 646 [Mähren]. Kreuzen: Rain hinter dem Curhof und dem Pfarrerwald. 113. H. sulphureum Doell. (H. florentinum s. magyaricum — Auricula). I. Koernickianum N.-P. p. 650 (H. magyaricum X Auricula). nov. subsp. Kreuzenensis Dürrnberger et Oborny. Stengel aufrecht, dünn, 25>—35 em hoch. Kopfstand rispig, locker, gleichgipfelig, der unterste Ast meist weit entfernt. Akladium 5 bis 10 mm lang. Strahlen zweiter Ordnung 2—3, Ordnungen 3, Kopf- zahl 6—8. Blätter länglich-lanzettlich, spitzlich, die äusseren stumpf, glauk, ein Stengelblatt im ersten Drittel des Stengels eingefüst. Hülle 7—8 mm lang, oval-eylindrisch mit gestutzter Basis; Schuppen schmal, = dunkelgrün, breit, weisslich gerandet, stumpf. Braeteen srünlich, licht. Haare an Hülle, Kopfstielen und Stengeln keine oder am Stengel gegen den Grund sehr vereinzelt, hell, auf den Blatträndern spärlich, am Hauptnerv sehr zerstreut, L—2 mm lang. Drüsen der Hülle und an den Kopfstielen mässig, am Stengel sehr zerstreut bis zum Grunde. Flocken der Hülle und Kopfstiele mässig, grau, am oberen Theile des Stengels zerstreut, von der Mitte ab keine, auf dem Blattrücken keine. Blüten hellgelb. Stolonen ver- längert, mit an Grösse zunehmenden Blättern versehen, an den Enden oft wurzelnd, Aurieula-artig. Die Pflanze wurde von Dr. Dürrnberger im Juni 1893 im Pfarrerwald, dann auch unter dem Magyarengruss bei Kreuzen ge- funden und zuerst für subsp. demigratum N.-P. p. 650, dann für subsp. Samoviae N.-P. p. 651 angesehen und zum Schlusse als nova subsp. Kreuzenens:s bezeichnet; sie nähert sich dem H. Aurv- cula mehr als dem H. magyaricum und dürfte von HM. Auricula und H. magyaricum N.-P. subsp. Bauhini Schult, welches in Ober- österreich weit verbreitet ist, abstammen, und zwar so, dass es etwa der Formel °/, H. Auricula + '/, H. Bauhini entspricht. nov. subsp. Praegartenense Oborny et Murr. Stengel 50—70 cm hoch, etwas aufsteigend, schlank; Kopfstand rispig, abwärts locker, mit bogig aufsteigenden Aesten, etwas übergipfelig, Akladium 20—35 mm lang. Strahlen zweiter Ordnung 2—3, Ord- nungen 3, Kopfzahl 8. Blätter spatelig bis schmal lanzettlich, ent- fernt gezähnelt, zugespitzt, glauk; 2 Stengelblätter in der unteren Stengelhälfte, das obere zuweilen sehr klein. Hülle 8—9 mm lang, oval, mit gerundeter, später gestutzter Basis; Schuppen schmal, stumpf, schwärzlichgrün, heller gerandet, Bracteen grünlich. Haare der Hülle spärlich bis zerstreut, schwarz, an den Kopfstielen und 401 am Stengel keine, nur ganz unten vereinzelt, auf der Blattoberseite nahezu keine. am Rande gegen die Basis zerstreut. borstlich, unter- seits am Mittelnerv vereinzelt. weich. Drüsen der Hülle mässig, zerstreut, auf den Kopfstielen sehr vereinzelt, am Stengel keine. Flocken der Hülle mässig (Schuppenrand nackt), au den Kopfstielen sehr zerstreut, oben graulich, am Stengel bald keine. Stolonen sehr verlängert, schlank, reichblätterig. Blätter nach Art des //. Auricula gegen das Ende an Grösse zunehmend. Blüten ziemlich hellgelb. Die ganze Pflanze mahnt an H. Bauhini Schult.; im Köpfchenbau und in der Form der Stolonen erinnert sie lebhaft an H. Auricula. Vom Verf. am 8. Juni 1397 bei Prägarten in der Richtung gegen Gallneukirchen gefunden. ') II. Sulphureum N.-P. p. 651. (H. florentinum s. obscurum X Auricula). =#& subsp. sulphureum N.-P. p. 6582 [Königsberg, Liefland, Mark] Luftenberg bei Linz. Von den übrigen Subspecies des H. sulphureum kommen zwei in Südbayern und eine in Preuss.-Schlesien vor. 117. H. calomastix N.-P. (H. magyaricum + aurantiacum). 2. subsp. acrostietum N.-P. p. 698. Windisch-Garsten (N.-P.); die Pflanze wurde von hier im Schultz’schen Herb. norm. nov. ser. nr. 1153 als Pilosella aurantiaca var. luteu ausgegeben. Sonst wurde A. calomastixz N.-P. (subsp. rubristylum Rehm.) neuestens auch in Lithauen von Dybowski gefunden. 125. H. arvicola N.-P. nov. subsp. ernolaticum Dürrnberger et Oborny. Stengel 50—60 em hoch, schlank aufrecht. Kopfstand anfangs geknäuelt. dann locker, gleichgipfeligz, Akladium 5—8 mm lang. Strahlen 2, Ordnung 3—4, genähert, der unterste oft entfernt. Ordnungen 3—4, Kopfzahl 10—13. Blätter länglich lanzettlich, am Rande gezähnelt. die äusseren stumpf. die inneren spitz. glauceseirend; 3, seltener 4 Blätter am ganzen Stengel vertheilt. Hülle ”—8 mm lang, stumpflich, cylindrisch mit gestutzter Basis; Schuppen schmal, schwärzlich, breit hellgrün gerandet. Bracteen grünlich, hellrandig. Haare hellgrau mit dunklem Fusse. an der Hülle mässig, auf den Kopfstielen spärlich, am Stengel oben mässig, abwärts bis zum Grunde zerstreut, unten fast weich. 1—2 mm lang. auf den Blättern oberseits steiflich. zerstreut, unterseits am Mittelnerv zerstreut. weich. Drüsen der Hülle spärlich. an den Kopfstielen und im oberen Theile 1) Ich bemerke hier, da der Standort von Wichtigkeit sein dürfte, dass mir H. Koernickianum N.-P. (det. Oborny) auch von Barr in Elsass unter der gänzlich irrigen Bezeichnung H. fallax Willd. (leg. Em. Hausser. 1888) vorliegt. Oesterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1898. 30 402 des Stengels mässıg, abwärts zerstreut, etwa in der Mitte ver- schwindend. Flocken der Hülle kaum mässig. an den Kopfstielen und im oberen Theile des Stengels reichlich, abwärts vermindert und bis zum Grunde zerstreut, auf den Blättern oberseits sehr spärlich, unterseits zerstreut. Blüten gelb. Stolonen keine oder sehr kurz, oft blühende Nebenstengel treibend. Die Pflanze gehört nicht zu Grex II Pseudocollinum N.-P., wohin sie Dürrnberger stellte, da sie dem FH. obscurum näher steht als dem A. collinum, jedoch gelbe und nicht roth bespitzte Rand- blüten besitzt; am nächsten steht sie der subsp. oliganthes N.-P. p. 673. Von Dürrnberger 1894 auf Wiesen um Windisch-Garsten, 1895 in Hinterstoder gefunden. V. Frondigerum. ®subsp. frondigerum N.-P. p. 671. [München] Windisch- Garsten. VII. Arvicola. #2. subsp. arvicola N.-P. p. 672. [Südbayern, Böhmen]. Schlägl (Simmel); Neufelden; an der Dambachstrasse bei Windisch-Garsten, Klinserau in Hinterstoder. 3. subsp. oliganthes N.-P. p. 673. Passau (N.-P.), Schlägl (Simmel). #4. subsp. tergicanum N.-P. p. 673. [München]. Schlägl (Simmel). VIII Nothum. !1, subsp. nothum N.-P. p. 674 [nur als Gartenbastard bekannt. Schlägl (Simmel). Von den übrigen 4 Greges dürfte sich vorzüglich noch die I. Erythro- christum im oberen Mühlviertel constatiren lassen. 134. H. floribundum W. 6. (H. florentinum — Aurieula — collinum). V. Floribundum. 2. subsp. floribundum N.-P. p. 693. a) genwinum. In etwas abweichender Form in Oberösterreich ONE PEISS) H. floribundum W. G., eine selbständige Species, hat ihr Hauptverbrei- tungsgebiet im Nordosten bis in die Sudetenländer herab, einzelne Vertreter wurden auch in Bayern und Steiermark gefunden; vielleicht handelt es sich bei diesen isolirten Standorten um wirkliche, der für 7. floribundum angesetzten Formel entsprechende Hybride. 140. H. Obornyanum N.-P. (H. collinum + magyarıum). *]. subsp. Obornyanum N.-P. p. 712. [Mähren]. In der Schlucht bei Mühllacken; Obersehwendt bei Windisch-Garsten. 403 142. MH. Zizianum Tausch. (H. florentinum — eymosum). ?*15. subsp. mastigophorum N.-P. p. 722. [Oberbayern]. Kreuzen. #17. subsp. postdiluviale N.-P. p. 723. [Oberbayern]. 2. acro- pstlon. Hinterstoder. Bezüglich H. Zizianum vergleiche man unsere Bemerkungen zu H canum N.-P. Von den 22 bei N.-P. aufgeführten Subspecies entfallen 3 auf Skandi- navien, 5 auf Tirol und die Schweiz, 2 auf das Riesengebirge, 7 auf Öber- bayern und 5 auf andere Gebiete. Von den 7 bayerischen Formen dürften ausser den 2 bereits constatirten auch noch eine oder die andere im Gebiete zu finden sein. 148. H. umbelliferum N.-P. (H. magyaricum — cymosum). Als H. umbelliferum N.-P. erliegen im Herbare Dürrnberger, speciell aus Kreuzen, Urfahr, Neuhaus und Landshaag, Steyr und Losenstein a. d. E. eine Reihe von Formen, und zwar näher be- stimmt als die subsp. 2. eymosiforme, 3. bauhinifolium, 5. acro- sciadium, 6. umbelhiferum (mit subumbelliferum), 7. Nexlreichit, 9. manothyrsum und ?14. lasiocaulon. Von den meisten dieser Formen wurden von mir Exemplare an Herrn Professor Oborny zur Revision übersendet, welcher nach eingehender Untersuchung in denselben durchwegs nur Formen von H. magyaricum N.-P. Grex bauhint mit theilweise mehr weniger flockigen Rosetten- blättern und Ausläufern und mehr weniger doldigem Blütenstand erblicken konnte, wie sie neben echtem H. umbelliferum auch um Znaim, Wien u. s. w. auftreten. Es bleibt also die Art vorderhand für das Gebiet noch fraglich '). Oberösterreich kann im Allgemeinen als reich an Piloselloiden bezeiehnet werden. Speciell gewisse Typen hybriden Ursprunges, wie MH. brachiatum Bert.. H. leptophyton N.-P., H. auriculıforme Fries treten vielfach z. B. in der Umgebung von Linz in grosser Menge und mit dem Gepräge selbständiger Arten auf, während z.B. in Nordtirol H. brachiatum und auriculiforme trotz des ebenso häufigen Vorkommens von H. Pilosella und florentinum zu den äussersten Seltenheiten gehören und sich hier als unmittelbares Kreuzungsproduet repräsentiren. Die Verhältnisse Oberösterreichs ähneln diesbezüglich denjenigen des nordöstlich auschliessenden, an Piloselloiden reichen mährischen Hügellandes. Das obere Mühlviertel beherbergt so manche, sonst besonders in den Mooren Südbayerns und wohl auch im bayerischen Wald und Böhmerwald vertretene Formen, so z. B. von H. collinum Gochnat und I. arvicola N.-P. Auch von Osten drangen einzelne Arten und Formen vor und ist 1) Leider war es mir nichtmöglich, sämmtlicheDürrnberger’schen Formen Herrn Prof. Oborny vorzulegen. Derselbe war zwar in der Lage, dem weitaus grösseren Theile der Bestimmung Dr. Dürrnberger’s beizupflichten ; doch zeigten sich, wie im obigen Falle, auch einige Divergenzen, so dass sich wohl auch für den noch nicht revidirten Theil des Dürrnberger’schen Materials eine oder die andere Correctur als nöthig herausstellen dürfte. 30* 404 in dieser Hinsicht z. B. die reiche Entwickelung des H. magyari- cum N.-P. und des sich zunächst an dasselbe anschliessenden H. umbelliferum N.-P. bemerkenswerth. Dagegen sind die in Tirol und noch mehr in der Schweiz so reich gegliederten alpinen Piloselloiden in Oberösterreich nur recht schwach vertreten, begreiflicherweise, da sich innerhalb der Kron- landsgrenzen eigentliches Hochalpengebiet nur in geringerer Aus- dehnung findet und in den Ausläufern der Östalpen der Formen- reichthum der Gattung Fieracium überhaupt bereits sehr vermindert erscheint. So fehlt im Gebiete aus der Gruppe der Piloselloiden das Hieracium Hoppeanum Sehult., wahrscheinlich auch das mit diesem zunächst verwandte /7/. macranthum (Ten.) N.-P. |Bayern, Wien] und H. Peleterianum Merat [Regensburg], von den Furcatina das H. fwrcatum Hoppe, das wie HM. Hoppeanum in den Centralalpen oft massenhaft auftritt, von den Auriculina das A. glaciale Lachen., schliesslich die ganze Gruppe der Alpicolina und Echinina, welche letzteren wieder bereits um Wien (ja schon bei Krems) durch H. echioides Lumn. vertreten sind. Literatur-Uebersicht '). August 1898. Dörfler J., Herbarium normale. Schedae ad Öenturiam XXXV. Wien (Selbstverlag). 3°. S. 133—169. Abdruck der Etiquetten der S. 406 besprochenen Sammlung. Filarsky Ferd., Das Pieninen-Gebirge und seine Flora. (Jahrb. des ungar. Karpathen-Vereines. XV. p. 31). 5°. Greschik V., Die Trüffeln der hohen Tatra. (Jahrb. des ungar. Karpathen-Vereines. XV. p. 100). 8°. Haläesy E. v., Die bisher bekannten Oentaurea-Arten Griechen- lands. (Schluss). (Bull. de l’herh. Boiss. VI. Nr. 8. p. 653 bis ON) or Schluss der in voriger Nummer (S. 353) besprochenen werthvollen Abhandlung. Neu benannt, resp. beschrieben werden: ©. Sibthorpeüi Hal., C. parnonia Hal. Istvanffi J. von, Die Kryptogamen-Flora des Balatonsees und seiner u men. (Resultate der wissensch. Erforschung des Balatonsees. Bd. II. 2. Theil. Heft 1). Wien (Ed. Hölzel). 4°. 149 8. 17 Fig. — M. 5°20. I!) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf "jene Abhandlungen an, die entweder in Öesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit wer den die Herren Autoren und Verleger um E insendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche hötlichst ersucht. Die Redaction. 405 Nemee B., Ueber das Centrosoma der thierischen Zellen und die homodynamen Organe bei den Pflanzen. (Anatom. Anzeiger. Bd. XIV. Nr. 22/23. S. 569-580). 8°. 18 Abb. Pospichal E., Flora des österreichischen Küstenlandes. Bd. II. I. Hälfte. Wien (Deuticke). 8°. 525 S. I Karte. VoelA.E, Die wichtigsten vegetabilisehen Nahrungs- und Genuss- mittel mit besonderer Berücksichtigung der mikroskopischen Unter- suchung auf ihre Echtheit, ihre Verunreinigungen und Verfäl- schungen. 2. Lief. Wien (Urban & Schwarzenberg). 8°. S. 65 bis 128. Holzschn. — M. 2 Wettstein R. v., Farmakognosieer og den moderne Plantesyste- matik. (Farmaceutisk Tidende. 8. Aarg. Nr. 12. p. 177—182). 8°. Woenig Fr., Die Pusztenflora des ungarischen Tieflandes. (Die Natur. Jahrg. XLVII. Nr. 27. S. 313—315). Ascherson P. und Gräbner P., Flora des norddeutschen Flach- landes. 2. Aufl. von Ascherson’s Flora der Provinz Branden- burg. 1. Lief. Berlin (Gebr. Borntraeger). 8°. S. 1—160. — M.35 Bokorny Th., Lehrbuch der Pflanzenphysiologie mit besonderer Rücksichtnahme auf Landwirthsehaft und Gährungsindustrie. Berlin (P. Parey). 8°. 243 Ss. — M. ( Durand Th. et Wildemann Eın. de., Materiaux pour la fHore du Congo. 11. fase. (Bull. d. 1. soc. roy. de Bot. de Belg. XXXVII. Tom. I. fase. p. 44—128). 8°. Geheeb A., Weitere Beiträge zur Moosflora von Neu -Guinea. (Bibliotheea botanica, Heft 44). Stuttgart (E. Nägele). 4°. 29 S. 21 Taf. — M. 24. Enthält: I. Ueber die Laubmoose, welche OÖ. Beccari in den Jahren 1872—1873 und 1875 auf Neu-Guinea sammelte, II. Ueber einige Arten vom westlichen Borneo. Holtermann ©., Mykologische Untersuchungen aus den Tropen. Berlin (Bornträger). gr. 4°. 150 S. 12 Taf. — M. 25. Knuth P., Handbuch der Blütenbiologie, unter Zugrundelegung von H. Müller's Werk: „Die Befruchtung der Blumen durch Inseeten“. I. Bd.: Einleitung und Literatur. 419 S. S1 Abb. und 1 Porträt- tafel. M. 10. — 11. Ba. I. Theil: Ranuneulaceae bis Compositae. 697 S. 210 Abb. M. 18. — Leipzig (W. Engelmann). 8°. Meschinelli L.. Fungorum fossilium omnium hucusque cognitorum iconographia. Vincenza (Selbstverlag). 4°. 164 p. 31 Tab. — Fr. 30. Oudemans C. A. J. A., Eerste beginselen der plantenkunde. I. Morphologie. II. Anatomie und Physiologie. Nijmegen (Joh. Noman et Zoon). 8°. 220 und 179 p. 444 und 164 Fig. — ae 1278, resp. 1:50. 406 Schröter ©., Ueber die Vielgestaltigkeit der Fichte (Pieea excelsa). (Vierteljahrschr. d. naturf. Gesellsch. in Zürich. XLII. Heft 2 und 3): 8..13025837 Abb. Eine sehr gründliche Studie über die Variabilität der Fichte, nicht nur in forstbotanischer und systematischer Hinsicht, sondern insbesondere auch in Bezug auf die Frage der Formbildung im Pflanzenreich bemerkens- werth. Schumann K., Gesammtbeschreibung der Kakteen (Monographia Cactacearum). 8. Lief. Neudamm (J. Neumann). 8°. S. 449—512. — M. 2. Williams F. N., Oritical Notes on some species of Cerastium. (The Journ. of Bot. Vol. XXXVI. Nr. 429. p. 341—344). 8°, Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Dörfler J., Heıbarıum normale, conditum a F. Schultz, dein continuatum a K. Keck, nune editum per .... Gent. XXXV. Es ist ein Vergnügen, eine neue Öenturie des „Herbarium normale“ durchzusehen. Der Herausgeber derselben versteht es, einerseits Seltenheiten ersten Ranges, andererseits ganze Formen- reihen interessanter Formen zu erhalten und zur Ausgabe zu bringen und damit den Zweck solcher Typensammlungen zu erreichen. Aus der grossen Zahl von seltenen Pflanzen, welche in der vorliegenden Lieferung enthalten sind, seien hervor gehoben: Alyssum Heldreichii Hausskn. var. astrotrichocarpa Hausskn., Viola Mauritii vom Orig. Standorte, Pistacta Saportae Burn. (Lentiseus X Terebinthus), Anthriseus alpina (Vill.) Jord. vom Orig.- Standorte, Paneicia Serbica Vis., Dupleurum dianthifolium Guss. vom Orig.-Standorte, Onosma Austriacum Beck. Sideritis Guillonii Timb. Laer. ete. Nr. 3477 —3500 sind Formen von Kqwisetum maximum, durchwegs in sehr instruetiver Weise von F. Wirtgen gesammelt, der auch in den „Schedae“ eine Zusammenstellung aller bisher beobachteten Formen und Monstrositäten gab. Die Universität in Aberdeen in Schottland hat ein Legat von 15.000 Pfund erhalten, zur Gründung eines Gartens unter dem Namen „Oruiekshank Botanieal Garden“. Prof. James W. Trail wurde zum Director des Gartens bestimmt. (,„Bot. Gentralbl.“). M. Gandoger ist von seiner sechsten Reise nach Spanien und Portugal zur ückgekehrt und ist bereit, Pflanzen dieser Ausbeute zu Fr. 25 die Öenturie zu verkaufen. Unter der Ausbeute befinden sich grosse Seltenheiten; die Pflanzen wurden gesammelt in Nord- Portugal, Orense, Galicien, Asturien, Leon und Oantabrien. 407 Herr Vietor M. Morawatz in Niseh (Serbien), Generala Belimarkoviea ulica 8. verkauft Exsiecaten seltener serbischer Pflanzen. Alle Jahre will er anfangs September eine Oenturie zur Ausgabe bringen. Preis: Fr. 30 pro Oenturie. Pazschke 0., Rabenhorst fungi europaei et extraeuropaei exsieeati. Editio nova. Ser. seeunda. Öenturie 22. Leipzig, 1898. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. W. Sehimper (Bonn) erhielt einen Ruf an die Universität in Basel. Prof. Dr. K. Goebel begibt sich in diesem Herbste studien- halber nach Australien. („Hochseh.-Nachr.). Der a. o. Professor in Achaffenburg, H. Dingler, wurde zum ordentlichen Professor ernannt. Prof. Dr. G. Klebs in Basel wurde als Nachfolger G. Kraus an die Universität Halle a. d. S. berufen. Dr. Richard Kolkwitz hat sich an der Universität in Berlin für Botanik habilitirt. Prof. Dr. 6. Sehröter in Zürich trat Ende Aucust d. J. eine Studienreise nach Nordamerika, Japan, Ohina, Java, Sumatra, Indien, Aegypten an. Albert Gaillard wurde zum Conservator des „Herbier Lloyd“ ernannt. Der Director des botanischen Gartens in Leiden, Prof. Dr. FE. W. Suringar, ist am 12. Juli gestorben. Inhalt der Oetober-Nummer: Czapek F., Ueber einen interessanten Full von Arbeitstheilung an Laubblättern. S. 369. — CelakovskyL.J., Ueber petalvide Staubgefässe von Phrlndelphus und Deutzia. S. 371. — Lipsky W., Notiz über Seseld! Lehmanui Deg. S. 330. — Fritsch K., Ueber einige hybride Caryophyllaceen. S. 381. — Schiffner V., Interessante und neue Moose der böhmischen Flora. S. 387. — Rick J., Zur Pilzkunde Vorarlbergs. (Schluss.) S. 391. — Murr J., Die Piloselloiden Oberösterreichs. (Schluss.) S. 397. — Literatur-Uebersicht. S. 404. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 406. — Personal-Nachrichten. S. 407. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. t i s ih Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und II ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX ä 4 Mark, XXXI—-XLI a 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postunweisung direet bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, a 2 Mark. J Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 408 INSERATE. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von G. Lorinser verfasst von Degen SErastsemse k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen 8°. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. S-—; in Leinwandband M. 9°—. ASASASASEAKAERDRDRDE BEER, PSARARHSER u 6 6 6 6 6 nn Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleek etc.) Colorirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem, erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6°—. Jede Blume ist: 1. botanisch correct gezeichnet, 2. in prachtvollem Farbendruck möglichst naturgetreu ausgeführt. REEL LEE ETF ERERERZERLERERZERLE LT ER ET LTE LT LETTERS BEER NB. Dieser Nummer liegt Tafel X (Celakovsky) bei. Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. OSEBEHREFIOFRISCEIE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLVII. Jahrgang, Ne 11. Wien, November 1898. Zur Kenntniss der Blattborsten von Cirsium hor- ridum Bbrst. Von Adolf No&e v. Archenegg (Graz). Mit Tafel XI. Die Oberseite der Blätter von Cirsium horridum Bbrst. ist wie bei den übrigen Arten der Section Epitrachys DC. von steifen Borstenhaaren dicht besetzt. Bei der mikroskopischen Untersuchung eines bereits ausgewachsenen Borstenhaares findet man (Tafel a Fig. 1—4), dass dasselbe aus ziemlich diekw andigen, we prosenchymatischen Zellen besteht, deren W ände zahlreiche, rund- liche bis schräg elliptische Tüpfel aufweisen (Fig. 4). Merkwürdiger- weise verläuft der ganze Strang gestreckter Zellen, der das Borsten- haar bildet, noch "weiter in's Parenehym des Blattes hinein, die prosenchymatischen Zellzüge gehen allmälig in Tracheiden über, welche ein Gefässbündelende darstellen. Dieses allmälige Ersetzt- werden der getüpfelten Prosenchymzellen durch quermasehenförmie und spiralig verdickte Tracheiden ist in den Figuren 1—3 deutlich zu erkennen. Gewöhnlich werden die Prosenchymzellen des Borsten- gewebes zuerst durch einzelne Tracheiden mit "quermaschenförmigen Wandverdickungen ersetzt, an die sich dann erst Spiraltracheiden anschliessen (Fig. 3). Der prosenehymatische Gewebestrang der Borste bildet meist bald nach Auftreten der Tracheiden mehr oder weniger tief unter der Blattoberfläche ein Knie und verändert se seinen Anfangs zu jener senkrechten oder schrägen Verlauf nach dem Uebergange in ein Gefässbündelende in einen dazu parallelen. Bisweilen geht auch der untere Theil des prosenehymatischen Borstengew ebes in zwei Gefüssbündelenden über. Das Leptom reicht höchstens bis zur Kniestelle des Gefäss- bündelendes, von wo aus die Tracheiden sich im unteren Theile des Borstengewebes verlieren. Charakteristisch ist, dass die postamentartige Basis der Borsten- haare gewöhnlich von grossen, chlorophyllosen Parenehymzellen Öesterr. botan. Zeitschr. 11. Heft. 1898. 31 410 gebildet wird (Wassergewehe?), welche in Form eines Ringwulstes das eentrale Prosenehymgewebe umgeben (Fig. 2); auch deutet die Epidermis des Blattes an diesen Stellen durch beträchtliche Er- höhung der einzelnen Zellen auf eine Steigerung ihrer Function als Wassergewebe hin. Bei Behandlung der die Blattborsten tragenden Sehnitte mit Chlorzinkjod zeigten sich erstere von einem feinen hell- gelben Contour umsäumt, woraus zu schliessen ist, dass das Borsten- haar von einer Outicula in seiner ganzen Oberfläche überzogen wird. Dieselbe Erscheinung sieht man bei Behandlung mit Kali- lauge. In Anilinsulphat gelegte Schnitte wiesen im ganzen Bereiche der Borstenhaare, sowie in den zunächst benachbarten. bereits im Blattinnern gelegenen Strangpartien eine intensiv gelbe Färbung der Wände der prosenchymatischen Zellen auf, woraus auf eine Ver- holzung der Zellwände zu schliessen ist. Eine analoge Reaction auf Verholzung erhielt ich auch durch Behandlung mit Phlorogluein und Salzsäure als schön rothe Färbung. Es ist anffallend, dass durch die angeführten Reaetionen eine Verholzung der übrigen prosenchymatischen Zellzüge bis zu deren Ersetzung durch Trachei- den nur in schwachem Ausmasse oder gar nicht constatirt werden konnte. Die Entwicklungsgeschichte der hier behandelten Borsten- haare, welehe durch die Figuren 5—6 erläutert wird, bringt die Betheiligung subepidermalen Gewebes am Aufbau der Borste ausser allen Zweifel. Fig. 5 zeigt uns einen kleinen Kegel, dessen zur zur Unterlage spitzwinkelige Achse bereits die Richtung des künf- tigen Haares andeutet. Dieser Kegel besteht aus protodermalen Zellen, die einen mehrzelligen, meristematischen Kern umschliessen. Die Abstammung desselben von einer oder wenigen subepidermalen Meristemzellen ist zweifellos. Jene inneren Zellen theilen sich dann entsprechend ihrem weiteren Wachsthume durch Längs- und Quer- wände in eine grössere Anzahl von in der Achsenrichtung des Borstenhaares gestreckten Zellen, diese wachsen noch weiter in die Länge und nehmen dann schliesslich eine prosenchymatische Form an. Desgleichen strecken sich die unterhalb befindlichen Zellen nach vorausgegangenen Theilungen und stellen die Verbindung mit den procambialen Strängen her. Die Jugendformen dieser Blattborsten zeigen vielfach eine grosse Aehnlichkeit mit jenen gewisser Stacheln. wie sie von Delbrouck!) in seiner Abhandlung über die Pflanzen- stacheln beschrieben und abgebildet wurden. Bevor ich eine Deutung der physiologischen Function dieser Borstenhaare versuchte, zog ich noch die einen weisslichen Filz bildenden Haare der Blattunterseite von Cirsium horridum in den Kreis meiner Untersuchung. Diese sind einreihige, aus mehreren cylindrischen, sehr langen Zellen bestehende Trichome, deren unter- stes Glied häufig eine charakteristische Verdiekung der Aussenwand 1) Delbrouck, Die Pflanzenstacheln. Bonn 1875. Taf. 3, Fig. 95, 97, 98, und Taf. 4, Fig. 105, 106. 41l aufweist, und deren Endglieder einen peitschenförmigen Fortsatz bilden. Abgesehen von den letztgenannten, stets abgestorbenen Ele- ınenten lässt jede der lebenden Zellen des Haares einen Kern sowie zahlreiche Leukoplasten deutlich erkennen. Daneben fanden sich noch einzelne kurze, drüsenartige Köpfehenhaare. Welche physio- logische Function diesen Triehomen möglicherweise zukommt, wird weiter unten erörtert werden. Ich stellte vor Allem durch eine Reihe von Versuchen fest, dass frisch abgeschnittene Blätter von Cirsium horridum rasch zu welken beginnen und innerhalb weniger Stunden einen bedeutenden Theil ihres Wassergehaltes abgeben. Legt man hierauf die Blätter in Wasser, u. zw. so, dass die Scehnittflächen nicht benetzt werden, so nehmen jene bald wieder an Wassergehalt zu und weisen nach etwa 24 Stunden, wenn man sie mit Fliesspapier sorgfältig ab- getrocknet hat und hierauf wägt, gewöhnlich ein etwas grösseres als ihr Anfangsgewicht auf. Es sei mir gestattet, diese Behauptung dureh Anführung einiger Ziffern zu erhärten: Am 22. Oetober 1896 wurden um 10 Uhr Vormittags zwei Blätter a und b gewogen; die- selben besassen ein Gewicht von 5°43 g, respective 1:56 g&. Durch zwei Stunden welken gelassen, wogen die Blätter nur mehr 4:45 & und 111g, d. h. ihr Gewichtsverlust durch Wasserabgabe betrug annähernd 18% und 29%. Um 12 Uhr Mittags desselben Tages legte ich die Blätter, ohne ihre Schnittflächen zu benetzen, in Wasser, worauf ihr Gewicht um 12 Uhr Mittags des darauffolgen- den Tages, an welchem sie herausgenommen, mit Filtrirpapier sorg- fältig abgetrocknet und gewogen wurden, 5°9 &, bezw. 1:62 g auf- wies. Die Blätter hatten daher innerhalb 24 Stunden um 34% und 46% ihres Gewichtes im welken Zustande zugenommen. Eine Reihe anderer derartiger Versuche gab ähnliche Resultate. Ich möchte nun noch einen Versuch anführen, bei welchem ich zum Benetzen der welken gelassenen Blätter statt reinen Was- sers sehr schwache Lösungen von Methylenblau und Eosin ver- wendete; ein drittes Blatt wurde als Vergleichsobjeet in reines Wasser gelegt. Die drei zu diesem Versuche verwendeten Blätter a, b und e wogen am 27. October 1896, dem Versuchstage, um 11 Uhr Vor- mittags, nachdem sie soeben frisch abgeschnitten worden waren, 8:52 8, 556g und 3°5g. Alle diese Blätter wurden bis 12 Uhr 45 Minuten desselben Tages welken gelassen und zeigten jetzt ein Gewicht von 7'5g, 4°8g und 2:95 8, d. h. sie hatten gegen ihr Gewicht im frischen Zustande um 12%, 14% und 16% verloren. Nun wurde Blatt « in eine circa 0°01% wässerige Lösung von Methylenblau, Blatt b in eine sehr schwache Eosinlösung und Blatt « in reines Wasser gelegt. Am darauffolgenden Tage wurden um 10 Uhr Vormittags sämmtliche drei Blätter herausgenommen, zwischen Fliesspapier vorsichtig abgetrocknet und neuerdings gewogen: sie besassen jetzt ein Gewicht von 11°7 g, 6°‘4 g und 4:77 g, d.h. sie hatten gegen ihr früheres Gewicht im welken Zustande um 56% 31* 412 (in der Methylenblaulösung), 33% (in der Eosinlösung) und 61% (in reinem Wasser) zugenommen. Auch dieser Versuch gab mehr- fach wiederholt ähnliche Resultate. Die mikroskopische Durehmusterung der Querschnitte, welche aus den in oben erwähnten Farblösungen gelegenen Blättern her- gestellt wurden, zeigte, dass die Borstenhaare der Blattoberseite nur eine sehr geringe, spurenweise Farbstoffspeicherung vollzogen hatten, während die peitschenförmigen und drüsenartigen Triehome der Blattunterseite intensiv gefärbt waren. Dies lässt vermuthen, dass durch die letzteren eine sehr starke Wasseraufnahme stattfand, während für die Borstenhaare eine solche Annahme bis jetzt auf experimentellem Wege noch keine genügenden Anhaltspunkte fand, obgleich die anatomischen Verhältnisse, besonders die continuirliehe, aus reichlich getüpfelten, prosenchymatischen Elementen, sowie racheiden bestehende, zur Wasserleitung gewiss vortrefflich ge- eignete Bahn, welche vom Borstenhaar bis zu einem Gefässbündel führt, die Muthmassung begünstigt, dass wir hier ein vorzüglich zur Wasseraufnahme (und vielleicht auch Wasserabgabe) bestimmtes Organ vor uns haben. Ich habe noch, um die Stellen des leichtesten Wasseraustrittes in Erfahrung zu bringen, in einen jungen Spross von Ü. horridum durch die Sehnittwunde vermittelst einer circa 20 cm hohen Queck- silbersäule Wasser eingepresst und fand, nachdem der Druck durch ungefähr 24 Stunden eingewirkt hatte, dass an den kändern der Blattabsehnitte, besonders gegen die dornigen Spitzen derselben, ein beträchtlicher Wasseraustritt stattgefunden hatte. Die mikro- skopische Untersuchung zeigte an jenen Stellen zahlreiche Wasser- spalten, welche besonders häufig an der Basis der dornartigen Spitzen der Blattabschnitte zu finden waren. An den in diesem Aufsatze beschriebenen Borstenhaaren zeigte sich dagegen kein Wasseraustritt. ') Die Ergebnisse dieser Untersuchung lassen sich kurz in fol- sende Punkte zusammenfassen: 1. Die Borstenhaare der Blattoberseite von Cirsium horridum Bbrst. bestehen aus diekwandigen, verholzten und ziemlich reichlich getüpfelten prosenchymatischen Zeilen, die sich in einem Strange durch das Blattparenchym bis zu einem Gefässbündelende fortsetzen. in dasselbe übergehen und hierbei allmälig durch Tracheiden ersetzt werden. 2. Die Blattborsten sind morphologisch als Emergenzen auf- zufassen, indem an ihrer Entstehung ausser dem Protoderm auch die subepidermale Meristemschicht betheiligt ist. !) Nebenher möchte ich noch erwähnen, dass die hier beschriebenen Borstenhaare in ihrem Aufbau aus sklerenehymatischen Elementen und der Fortsetzung letzterer unter die Oberfläche des Blattes eine gewisse Aehnlichkeit mit den von Pflaum in seiner kürzlich erschienenen anatomisch-systematischen Untersuchung des Blattes der Melastomaceen (Dissertation, München 1897) be- schriebenen und abgebildeten sklerenchymatischen Zoten auf Melastomaceen- blättern aufweisen. 2 a} > ee" ur? u La 2 DR dee EP De m SB zn nz Ze Tat. X]. Noe v Archenegg, Blattborsten v. Cirsium horridum. bexzaseeh yandeboupoh TH "jep uo4ny m ALT 415 3. Die physiologische Bedeutung der Borsten konnte experi- mentell nieht sichergestellt werden, wenngleich der anatomische Bau derselben die Vermuthung nahelegte, dass man es in ihnen mit wasserabsorbirenden oder secernirenden Organen zu thun habe. Durch das Experiment ist viel eher für den aus peitschenförmigen und drüsenarticen Triehomen gebildeten Filz der Blattunterseite eine Bedeutung bei der Aufnahme von Wasser nahegelegt worden. Bei den übrigen untersuchten Arten der Section Epitrachys zeigten die Borstenhaare der Blattoberseiten im Wesentlichen den- selben anatomischen Bau wie bei Ü. horridum. Wenngleich vorliegende kleine Arbeit in ihrem Ziele. die hier geschilderten anatomischen Verhältnisse physiologisch zu erklären, auch zu keinem zufriedenstellenden Resultate kam. so glaubte ich doch in Anbetracht der interessanten anatomischen Thatsachen an eine Veröffentlichung dieser Untersuchung schreiten zu dürfen. Zum Schlusse erachte ich es für eine angenehme Pflicht. Herrn Professor Dr. Haberlandt für die gütige Unterstützung, die er mir bei der vorliegenden Arbeit in jeder Hinsieht zu Theil werden liess, meinen wärmsten Dank auszusprechen. Graz, Botanisches Institut der k. k. Universität. Figurenerklärung. Fig. 1. Längsschnitt durch eine ganze, ausgewachsene Blattborste von C. hor- ridum. Vergrösserung eirca 120. „ 2. Längsschnitt durch die Basis einer ausgewachsenen, starken Blattborste. Vergrösserung circa 360. „ 3. Längsschnitt durch eine kleine, jedoch ausgewachsene Blattborste. Ver- grösserung circa 300. „ 4. Einzelne Prosenehymzelle aus einer ausgewachsenen Biattborste. Ver- grösserung eirca 1200. 5 —6. Jugendzustände der Blattborsten. Vergrösserung circa 300. Revision der Gattung Holothri.x. Von R. Schlechter (Berlin). Da ieh während der letzten Jabre häufig Gelegenheit hatte, zu sehen, dass von vielen Autoren die Gattung Holothrix Rich. voll- ständig falsch aufgefasst wird, und dass viele Arten. welche bereits publieirt waren. wieder als neue Arten beschrieben wurden. so habe ich mich bewogen gefühlt. die folgende Revision zu schreiben. Legen wir uns zunächst einmal die Fragen vor, was ist Holo- thrix, wodurch ist die Gattung charakterisirt, und wo würde sie am besten untergebracht werden? Holothrix wurde von L. ©. Richard in den Mem. Mus. Hist. Nat.. v. IV, p. 55, im Jahre 1818 als Name zum ersten Male auf- geführt, aber erst von Lindley im Jahre 1835 charakterisirt, so dass also für uns nur die Lindley’sche Auffassung der Gattung mass- gebend sein kann. Lindley publieirte in demselben Jahre dan:: noch vier neue Gattungen, welche nach unserer heutigen Kenntniss 414 derselben genau mit der Lindley’schen Gattung Holothrix überein- stimmen, es sind dies Saccidium, Monotris, Scopularia, Tryphia. Ein Jahr später folgte dann noch die Gattung Ducculina, die auch sicher hierher gehört. Alle Holothrix-Arten der Sectionen Eu-Holothriz und Tryphia haben mit der verwandten Gattung Bartholine vor allen anderen Ophrydeen einen sehr interessanten Charakter voraus; es fehlen an dem Schafte vom Grunde der Traube bis zum basalen Ende voll- ständig die Hochblätter. Nur in der Section Scopularia, welche aber sonst auch leicht als Holothrix zu erkennen ist, sind solche bei vier Arten vorhanden. Ich will damit nicht etwa sagen, dass das Fehlen der Hochblätter als Gattungscharakter zu betrachten sei, sondern erwähne dies nur, damit in Zukunft die Autoren, welche mit Holo- thrix zu thun haben, etwaige neue Arten der Seetionen Eu-Holothrixz und Tryphia zunächst daraufhin prüfen möchten. Wäre dies immer geschehen, dann wäre es wohl nicht nöthig, jetzt so viele Arten aus der Gattung ausscheiden zu müssen. Was nun den Charakter der Gattung anbetrifit, so liegt der- selbe, wie ja fast bei allen Öphrydeen, einzig und allein in der Columna. Vor allen Dingen ist die Anthere äusserst charakteristisch. Die äusseren Ränder der beiden Fächer sind bis zur Mitte eingebogen und bilden mit zwei niedrigen Leisten zusammen die beiden Fächer, die vorn geschlossen erscheinen, da die Längsspalte derselben fast in der Mitte der Anthere liegt. Antherencanäle sind nicht vor- handen, da die Pollinien fast ohne jeden Stiel der Drüse aufsitzen. Das Rostelluum ist äusserst niedrig, in den meisten Fällen sogar von den unteren Rändern der Antherenfächer gänzlich verdeckt. Das Stigma wird auch durch die stark nach vorn gebeugte Anthere verdeckt, und ist daher oft sehr schwer zu finden. Die ganze Üo- lumna ist stets nach vorn gebeugt und liegt daher dem Labellum zuweilen ziemlich dicht an. Die Verschiedenheit der Länge zwischen Sepalen und Petalen ist fast bei allen Arten sehr charakteristisch. Ueber die systematische Stellung unserer Gattung ist nicht viel zu sagen. Wir haben hier offenbar eine Platantheree vor uns, und zwar würde ich vorschlagen, dieselbe mit der nahe verwandten bartholina an das Ende der Gruppe zu setzen. Die Gattung Holothrix, wie ich sie hier umgrenzt habe, ist in ihrer geographischen Verbreitung vollkommen auf den afrikanischen Continent und auf Arabien beschränkt. Bei weitem die grösste Anzahl von Arten finden wir in Süd-Afrika, wo Vertreter sämmt- licher drei Sectionen vorkommen. Im tropischen Afrika sind es dann nur noch höhere Gebirge, auf denen wir Arten der Gattung antreffen. Von diesen besitzt Abyssinien drei endemische Arten, das Kamerun-Gebirge eine endemische Art, während die ostafrika- nischen Gebirge fünf Arten aufweisen, von denen drei, H. puberula Rendle, H. Buchananii Sehltr. und H. Johnstoni Rolfe endemisch. H. Scopularia Rehb. f. auch in Süd-Afrika, A. longiflora Rolfe aber in Angola auftritt. 415 Diese geographische Verbreitung scheint darauf hinzuweisen, dass die Gattung ehemals ein bedeutend grösseres Areal einnahm, dass aber in Folge klimatischer Einflüsse und des dadurch bedingten Eindringens einer üppigeren tropischen Vegetation die Holothrix- Arten, wie ja auch viele andere Pflanzen der Flora, von welcher jetzt die in Süd-Afrika verbreitete wohl als beste Repräsentantin zurückgeblieben ist, auf die höheren Gebirge und das aussertropische Süd-Afrika zurückgedrängt worden sind. Ich theile die Gattungen in drei Sectionen, welehe meiner Ansicht nach ziemlich scharf charakterisirt sind. Es sind dies die Seetionen Eu-Holothrix, T’ryphia und Scopularia. Ein Unterschied in der geographischen Verbreitung derselben scheint nicht zu existiren. In Süd-Afrika treten, wie schon oben gesagt, alle drei auf. Auf den Gebirgen des tropischen Afrika finden sich Scopularia und Tryphia zusammen. Merkwürdig ist es aber, dass Eu-Holothrix erst wieder in Abyssinien und dem Somali-Lande zu finden ist. sonst aber im tropischen Afrika zu fehlen scheint. Glavis seetionum. A. Petalis indivisis. I. Petalis labelloque viridibus vel virescentibus carnosis. I. Eu-Holothrix. II. Petalis labelloque niveis vel roseis, textura tenuioribus. II. Tryphia. B. Petalis 3—7 partitis. III. Scopularia. $. 1. Eu-Holothrix. Diese, die grösste der vier Sectionen, unterscheidet sich von der Section Tryphia durch die gänzlich grünen oder gelblichen Blüten und fleischige Petalen und Labellum. Clavis specierum. 4A. Labello 5—7fido vel 5-—7 lobato. I. Foliis glabris. scapo puberulo 1. H. secunda R. f. II. Foliis et scapo villoso. a Pilis seapi tenuibus, patentibus. l. Floribus 0°3 em longis. 2. H. mierantha Sehltr. 2. Floribus 1 em longitudine subexcedentibus. 3. H. pilosa Rehbk. f. b Pilis seapi grossis, vulgo squamuloso-dilatatis, deflexis. 4. H. squamulosa Ldl. DB. Labello 3-fido vel 3-lobato vel indiviso. I. Foliis parvulis subanthesi jam emareidis. a Ovario piloso. 1. Labelli lobo intermedio ovato-triangulo, lateralibus paulo longiore; sepalis liberis. 5. H. hispidula. 2. Labelli lobo intermedio lineari, lateralibus 2—3plo lon- giore; sepalis usque admedium connatis. 6. H. incurva Ldl. b Ovario glahro. 7. H. exilis Ldl. 416 II. Foliis bene evolutis, sub anthesi viridibus. a Petalis 0 2-—-0:4 cm longis. 1. Planta Africae tropicae. 8. H. arachnoidea R. f. 2. Planta Afrieae austro-oceidentalis. H. villosa Ldl. b Petalis 0°6—0°8 cm longis. 1. Foliis superne villosis. ‘. Caleare incurvo, ovario duplo fere breviore. 10. H. condensata Sond. ir. Calcare subrecto, ovarii dimidium conspieue excedente. 11. H. lithophila Sehltr. 2. Foliis glabris. 12. H. rupicola Schltr. (Fortsetzung folgt.) Ueber petaloid umgebildete Staubgefässe von Phila- delphus coronarius und von Deutzia crenata. Von L. J. Celakovsky (Prag). Mit Tafel X. (Schluss. }) Kürzlich habe ich auch gefüllte Blüten der Deutzia erenata in „wei Formen untersucht. In der einen Form waren statt der Staub- blätter zahlreiche (25—30) Blumenblättehen entwickelt. die äusseren noch in episepalen und epipetalen Kreisen, die inneren in die Lücken zwischen beiden gestellt, vollkommen petaloid, nur die innersten etwas deformirt, selten mit einem randständigen Pollenfachrudimente einer- seits, sonst alle völlig steril. In einer zweiten, im Androeceum nicht so vollständig petaloid gewordenen Blütenform waren nach den sehr kleinen, kurzen Kronblättern allgemein vier fünfzählige Kreise peta- loider Stamina vorhanden, davon die äusseren längsten, die Kron- blätter um die Hälfte an Länge übertreffenden Blättehen völlig steril, von den Kronblättern nur durch einen medianen Kielnerv auf der Innenseite verschieden, die der inneren zwei Kreise, besonders des innersten, vielfach noch mit Loculamenten oder mit zwei flügelartigen Exerescenzen auf der Innenseite. Häufig trug die beiderseits peta- loide Staminalspreite an der Mediane die zwei inneren Fächer, von deren Spitze je eine bald nur leistenförmige, bald flügelförmige sterile Exerescenz nach aufwärts verlief, die sich gegen die Spitze des ganzen Blattes verlor. Wie der Durchschnitt durch den fertilen Theil zeigte, waren bisweilen zwei Fächer (eine ganze Theka) auf einer Seite der Mediane vorhanden, das äussere Fach dann im Durehschnitt kleiner. Es war also nur ein äusserer Theil dieses Faches vegetativ geworden und blumenblattartig ausgewachsen. Manche Staubblätter waren nur in einer Längshälfte petaloid ge- worden, trugen in der anderen eine randständige ganze 'T'heka, UnVerskyNn 10) 8.974: 417 unterhalb deren ein verdickter (dem ursprünglichen Staubfaden ent- sprechender) Rand im unteren Blatttheil sich herabzog. Wenn auch die inneren Fächer völlig vegetativ (petaloid) ge- worden waren, bildeten sie zwei schmälere oder breitere Flügel auf der Innenseite der petaloiden Hauptspreite, welche, durch einen ziemlich schmalen Streif der Hauptspreite getrennt, parallel längs der Mediane verliefen und entweder zur Blattspitze hin und gegen die verschmälerte Blattbasis zu sich getrennt verloren oder sich bald nur oberwärts zu einer aus der Blattspreite heraustretenden Lamelle vereinigten, bald auch am unteren Ende zu einer niedrigen Scheide vereinigt waren. Die von den inneren Fächern herrührende ventrale Exerescenzspreite hing also in der Weise, wie Wigand es beim Philadelphus grandiflorus beobachtet haben mag, der ganzen Länge nach mit der von den äusseren Fächern sich ableitenden Hauptspreite zusammen oder war nur mit einer kurzen Spitze am Ende frei entwickelt. Unter ihr, wie auch unter den fertilen Me- dianfächern, zog sich allgemein ein dickerer Kielnerv heral. der dann auch an den äusseren, bereits als einfache Blumenblätter ent- wickelten Staubblättern zu sehen war, ihren Ursprung aus typischen Staubblättern documentirend, während ein solcher den alternisepalen Kronblättern fehlte. Die petaloiden Staubblätter der gefüllten Blüten erweisen auch die Bedeutung der Seitenzähne am verbreiterten unteren Filament- theil der normalen Staubgefässe. Wettstein hat die Vermuthung ausgesprochen, dass die Seitenzähne sterile Ueberreste nach Staub- gefässen sein könnten, welche durch Dedoublement der ursprüng- lichen Staubblätter (welches man auch bei Philadelphus annimmt) entstanden wären. Auch mir erschien das plausibel; da ich jedoch das Dedoublement nicht mit Spaltung einfacher Staubblätter, sondern mit Verwachsung ursprünglich getrennter, zahlreicherer, selbststän- dieer Blätter erklären muss, so wäre jeder der beiden fünfzähligen Staminalkreise aus einem 15zähligen (complexen) Kreise phylogene- tisch entstanden zu denken gewesen. Diese Annahme wird jedoch durch die petaloiden Staubblätter der Deutzia widerlegt. Denn diese sind fast ausnahmslos unbezahnt und stehen dennoch in alterniren- den fünfzähligen Kreisen. Die Bildung der Seitenzähne ist nur eine Folge der petaloiden Verbreiterung des Filaments in seinem unteren Theile, während der obere Theil desselben dünn fadenförmig ver- bleibt. Sobald das ganze Staubblatt, nicht nur der untere Filament- theil petaloid sich verbreitert, entfällt ein Anlass und eine Gelegen- heit zur Bildung besonderer Spitzen einer allein verbreiterten Basis, es entsteht nur eine beiderseits einfache Spreite. Nur ausnahms- weise trägt diese einerseits oder beiderseits etwa in halber Höhe einen Seitenzahn, wohl in Folge dessen, dass zuerst die Verbreite- rung des unteren Spreitentheiles und Zahnbildung, und später erst eine blumenblattartige Verbreiterung des oberen Filamenttheiles sammt Anthere stattgefunden hat. 418 Die Filamentzähne von Deutzia haben somit dieselbe Bedeu- tung wie die zahnförmigeu Anhängsel der petaloid verbreiterten Staubfäden von Allium- und Ornithogalum-(Myogrılum-)Arten. Uebrigens fand ich, dass die Zähne normaler Staubgefässe einfacher Blüten von Deutzia nieht immer seitwärts vom Filament abstehen, sondern sich öfter auf der Rückseite des Staubblattes der (nere nach verbreitern und selbst aufeinander treffend in ein dor- sales zweilappiges Anhängsel sich vereinigen, welches den dorsalen Anhängseln mancher Asclepiadeen ganz analog erscheint. Die normale einfache Blüte von Deutzia hat bekanntlich nur drei Carpelle (drei Griffel und drei Fruchtknotenfächer). In den ge- füllten Blüten findet man regelmässig deren vier und bisweilen auclı fünf. Eiehler hat solehe Gynoeceen nicht beobachtet, denn er sagt (Blütendiagramme, II, S. 430 in adnot.): „Die Carpelle sollen bei Deutzia auch in der Vier- oder Fünfzahl vorkommen; es ist mir indess nicht bekannt, welche Stellung sie dabei zeigen. Nach der directen Diplostemonie des Androeceums müsste man vermuthen, dass sie bei Isomerie episepal stehen.“ Diese Vermuthung war richtig; ich fand das fünfzählige Gynoeceum in der That episepal. Bei Tetramerie des Fruchtknotens stand das hintere Fach episepal. das vordere natürlich epipetal, die zwei transversalen halb episepal, halb epipetal. Vom Blütenstande der Deutzien sagt Köhne, er sei eine Traube, die zuweilen unterwärts aus dreiblütigen Trugdolden zusam- mengesetzt ist. Eine solche dreiblütige Partialinflorescenz ist aber noch nieht nothwendig eine „Trugdolde*. ein Dichasium oder Di- brachium, es kann auch eine armblütige Traube oder ein Bestand- theil einer Rispe sein. Die Form mit gefüllten Blüten hat eine oft sehr reichblütige Inflorescenz, deren untere Zweige öfter auch vier- bis fünfblütig und dann traubig erscheinen. Die nach oben fol- genden Zweige sind dann dreiblütig, die obersten einfach, einblütig. Die Verzweigung erfolgt also nach dem Gesetze der Rispe (Thyrsus), die ich mit A. Braun als eine besondere Kategorie von Blüten- ständen ansehen muss.!) Es ist allerdings eine sehr einfache Rispe, die ich als eine traubenförmige Rispe bezeichnet habe. Erklärung der Tafel. Fig. 1— 8. Diagrammatische Darstellungen des Androeceums von Philadelphus coronarius. 1. Diagramm einer ganzen Blüte. 2—6. Einzelne Kelchblätter mit Staminalgruppe, b zugehörige zwei- bis dreigliedrige Gruppen verwachsener Staubfäden, im Diagramm durch Ligaturen angedeutet. . Zwischen den randständigen Staubgefässen zweier episepalen Gruppen ein genau alternisepales kümmerliches Staubgefäss, in c gezeichnet. S. Die beiden randständigen Stamina dd zweier Gruppen nebst Stamen e der einen Gruppe zu einem epipetalen Bündel ver- wachsen; B das Bündel nach der Natur gezeichnet. bu | !) Siehe meine Darlegungen über Blütenstände in den Abhandlungen der böhmischen Akademie und in Engler’s Botan. Jahrb. vom Jahre 1892. Fig. Fig. Fie. Fig. 419 A. Eine episepale neunzählige Staminalgruppe von aussen, nebst niedergebogenem Kelchblatt. B. Eine ebensolche Gruppe von innen. Normales Staubblatt, b dessen Durchschnitt. . Verschiedene Umbildungsphasen petaloid werdender Staubblätter von Ph. coronarius. 1% 12. 13. 14. 15. Ziemlich normal erhaltene Anthere mit 2 median hintereinander gelegenen Endläppchen. Aehnliche doppelspreitige Anthere mit grösseren gleichen End- lappen (Spreiten). Anthere mächtiger petaloid, äussere Spreite gegen die innere (Exerescenzspreite) bedeutend vergrössert; B Durchschnitt dazu mit dem unteren Theil der Anthere. Aehnliches Staubblatt, ungleichseitig entwickelt. Anthere im grössten unteren Theile normal gebildet, doch ent- schiedener intrors geworden, am Gipfel zweispreitig mit un- gleichseitig entwickelten, oberwärts fast in eine Ebene ver- kehrten Spreiten. A von innen, B von aussen, C und D von beiden Seiten, # Durchschnitt des unteren Theiles der Anthere, F Querschnitt durch die sterilen Spreiten. . Staubblatt mit ziemlich gleich grossen Spreiten, von der Seite der erhaltenen zweifächerigen Theka betrachtet, links noch ein drittes Fach. . Halbseitig stark petaloide Anthere, die kleinere Excerescenz- spreite rechts noch mit schmalem Pollenfach. . Anthere rechtsseitig petaloid, daselbst der Rand der Haupt- spreite mit schmalem Pollenfach, der rechte Rand der inneren Exerescenzspreite bereits völlig steril. . Einseitig rechts stark vergrössertes und petaloides Staubblatt, dessen Staubfaden rechts ebenfalls an der Bildung der petaloiden Spreite theilnimmt; die kleine Exerescenzspreite beiderseits mit Pollenfächern. . Aehnliches Staubblatt, Exerescenzspreite rechts mit sterilem vegetativen Rande. . Staubblatt von der Art der Fig. 20, auch nur mit den 2 Fächern einer Theka, doch beide Spreiten in eine Ebene verdreht und die ventrale ziemlich gross. 2. Halbseitig vegetatives Staubblatt, rechts mit ganzer zweifäche- riger Theka, links mit innerem Pollenfach, doch ohne Exeres- cenzspreite. Bemerkungen über Asplenium Forsteri Sadl. Von Dr. A. Waisbecker (Güns, Ungarn). Wenn Prof. Luerssen in Rabenhorst's Kryptogamen- Flora, II. Bd. 1898, page. 275, das Asplenium Forsteri Sadl. (A. serpentini Tausch), als nicht überwinternde Subspecies: Serpentini Heufl. des A. Adiantum nigrum beschreibt, Prof. Borbäas hin- wieder in „Geographia plantarum com. Castriferrei, II. 1897 u. a. O.. es als überwinternde Subspecies zum A. ceuneifolium Viv. zieht („subspeciem A. cuneifolii Viv. distinetam sistit perhiemantem“), so ist dies wohl ein genügender Beweis dafür, dass sowohl die Charak- teristik, als auch die systematologische Stellung dieses Farnes nicht genügend festgestellt ist. Beobachtungen am Fundorte können nun 420 hiezu beitragen, dieselbe zu klären; deshalb will ich denn auch die meinigen hier mittheilen. Im Eisenburger Comitat kommt A. Forsteri Sadl. in drei von einander entfernten Gegenden vor: Von Bernstein bis Rödlschlag. dann am grossen und kleinen Plisa-Berge; in der Höhe von 650 bis 800 m, überall auf Serpentin. Es wächst da in grosser Anzahl. theilweise in mächtigen, alljährig bis 100 grüne Wedel treibenden Stöcken. Die meist 20—50 em hohen Wedel stehen steif aufrecht. mit breit eiförmiger bis eilänglicher, 3—4fach gefiederter, zierlicher Spreite. Die etwas dicklichen Fiederabschnitte letzter Ordnung sind locker gestellt, aus kürzerer oder längerer keilförmiger Basis breit oder schmal lanzettlich, rhombisch oder verkehrt eiförmig; nach vorne gewöhnlich in der Mitte vorgezogen, seltener abgerundet oder abgestutzt; die keilfürmige Basis ist geradlinig oder eingebogen gauz- randig; der vordere Rand ist gezähnt; die Zähne sind dreieckig spitz oder stumpflich, nicht selten eingeschnitten lineal, aber auch in diesem Fall nur spitz, nicht zugespitzt; gewöhnlich spreitzend, nicht zu einander gebogen. An der Rückenfläche der Segmente ist im Verlaufe der zu den Zähnen laufenden Gefässbündel in der Breite der Zähne und schon im Zahn beginnend das Parenchym mehr minder verdickt; es ziehen gleichsam etwa '/, mm breite erhabene Leisten vom vorderen Rande concentrisch gegen die Basis herab, dazwischen von der Basis der Zähne je eine Furche; die vordere Fläche ist dabei flach. — Schleier lineal, ganzrandig; Soruse reich- lich entwickelt. — Wenn auch nicht charakteristisch, so sind doch die an der Rhachis und dessen Seitenzweigen zerstreut sitzenden, ziemlich langen, gegliederten, im oberen Theile eine Reihe gelb- brauner Zellen tragenden Drüsenhaare zu erwähnen. Nach der mannigfach veränderlichen Gestalt der Blattspreite kann man folgende Formen unterscheiden: a) typicum (var. genuinum Milde pro parte) 3—4fach ge- fiedert, mit schmal-rhombischen oder breit lanzettlichen Fieder- segmenten letzter Ordnung; b) var. anthriscifolium Milde, mit 3—4fach gefiederten schmalen Blattspreiten, Fiedersegmente klein, schmal, vorn 2—3lappig, kurz- zähnig; c) var. perpinnatum Borb. („Geographia et enum. plant. com. Ca- striferrei 1887“, pag. 152.) Die Blätter 4fach gefiedert mit breiter Spreite, Segmente schmal lanzettlich, deren Zähne lang, lineal, ein- geschnitten; d) var. platylobum Borb. (l. e.). Die Wedel etwa 20 em hoch, Sfach gefiedert, mit rhombischen oder verkehrt eiförmigen, weniger locker stehenden Fiedersegmenten, als dies bei den Varietäten «), b), c) der Fall ist, deren Zähne sind stumpflich oder spitz, jedoch nieht zugespitzt, auch nicht aufwärts gekrümmt; e) var. rutaceum m. Auf dem grossen Plisa-Berge fand ich im August d. J. an Spalten von Serpentinfelsen mehrere Stöcke einer kleinen Form von A. Forsteri Sadl., welche ich beim ersten An- 421 blick für A. Ruta muraria L. hielt. Die Wedeln sind 5—-15 em hoch, deren Spreite kurz, breit eiförmig oker deltoid, 2—3fach ge- fiedert; die Segmente letzter Ordnung locker gestellt, breit-rhom- bisch oder breit-verkehrt eiförmig, vorne häufig abgerundet, die Zähne des vorderen Randes sind kurz, stumpf. Die Wedel scheinen gut zu überwintern. Dem Habitns nach dem A. Ruta muria L. var. Brunfelsii Heufl. ähnlich ist diese Form möglicher Weise auch eine Hybride des A. Forsteri Sadl. mit diesem. Die Formen: angustilobum Tausch. und stenolobum Borb. sind theils in der Varietät b) anthriseifolium Milde, theils in der Varietät c) perpinnatum Borb. inbegriffen. Die Var. ineisum Milde (Op.) gehört wohl grösstentheils zur Varietät ce) perpinnatum Borb., doch gibt es zur typischen Form gehörige Pflanzen, deren Segmente auch eingeschnitten gezähnt sind, solehe könnte man als f. incisum Milde unterscheiden. Nicht selten sind an der typischen Form die oben beschriebenen, an der Rückenfläche der Segmente von den Zähnen concentrisch herablaufenden erhabenen Leisten, und da- zwischen die Furchen besonders schön entwickelt; die Rückenfläche der Segmente erscheint dann wie fächerförmig gerippt, gefurcht = f. flabellato-sulcatum m. — Alle die aufgezählten Varietäten und Formen sammt den gegenseitigen Uebergangsformen kommen mit Ausnahme der Varietät e) rufaceum m. auf jedem der genannten drei Serpentin-Berge des Eisenburger Comitats vor. So wie bei den Farnen überhaupt sind die Wedel jugendlicher Pflanzen des A. Forsteri Sadl. wesentlich anders gestaltet, als die- jenigen älterer Stöcke; sie stehen weniger steif aufreeht, sind etwa 12 bis 20 em hoch, 2—3fach gefiedert, mit dünnen, häutigen, weniger locker gestellten, breiteren, rhombischen Fiedersegmenten, deren unterer Rand etwas convex ist, die Zähne weniger spreitzend, die Leisten und Furchen an der Rückenfläche wenig zu sehen sind. — Manche Stöcke, ja die meisten Stöcke mancher Fundorte behalten diese Formation mehr minder lange, ja auch ganz bei, und bilden die oben sub d) beschriebene var. platylobum Borb. Diese Varietät und die Wedel jugendlicher Pflanzen bieten viele Aehnlichkeit mit A. Adı- antum nigrum L., Gelegenheit zur Verwechslung, und vielleicht auch den Grund, weshalb man das A. Forsteri Sadl. als Subspecies des A. Ad. nigrum L. betrachtet. — Solche Exemplare dürften auch die- jenigen gewesen sein, welche Prof. Luerssen unter den von Prof. Borbäs erhaltenen A. Forsteri Sadl., 1. e. pag. 280 als typische A. Ad. nigrum-Exemplare bezeichnet hat. Jugendliche Exemplare des A. Forsteri Sadl. waren es ja auch, welche zu der Annahme Sadebeck’s geführt haben (Sitzungs-Ber. d. Ges. f. Botanik zu Hamburg. III. 1837. pag. 74), wonach das A. Forsteri Sadl. in serpentinfreiem Grunde, in der sechsten Gene- ration zum A. Ad. nigrum L. sich verwandelt. Sadebeck stützt sich hiebei auf den Glanz der Wedel, und deren theilweise Ueberwinte- rung an den in der sechsten Generation gezogenen Pflanzen; nach- dem aber die jungen Wedel auch des A. Forsteri Sadl. Glanz haben 422 und einige Formen dieses Farnes besonders unter günstigen Ver- hältnissen ganz oder theilweise überwintern, ferner nachdem der Bericht nicht sagt, dass die gezogenen Pflanzen die typische Form des A. Ad. nigrum L. angenommen haben, so ist die Beweiskraft der Experimente Sadebeck’s umso weniger zweifellos, da die Ueber- führung des A. Ad. nigrum L. im Serpentinerund in A. Forsteri Sadl. auch ihm nicht gelungen ist. Ein Theil der von Prof. Luerssen |.ce. dem A. Ad. wigrum L. var. obtusum Rit. zugezählten Farne, insbesonders die auf Ser- pentingrund gesammelten, dürften, wie dies auch Moore (Ind. Fil. 110) richtig bemerkt, zu A. Forsteri Sadl. gehören. Die Eintheilung auch zweifelhafter Pflanzen zum A. Forsterı Sadl. gelingt ganz gut durch den lockeren Bau ihrer Blattspreiten, die Seamente letzter Ordnung sitzen mit längerer keilförmiger Basis auf, deren Ränder berühren "sieh nicht, ihre Zähne sind abstehend, nieht zu einander geneigt, kurz, höchstens spitz, niemals zugespitzt oder nach vorwärts gekrümmt; die Rückenfläche zeigt mehr minder die genannten Leisten und Furchen. — Die Blattspreite des A. Ad. nigrum L. hingegen ist gewöhnlich länger zugespitzt und hat durch das Zusammenschliessen ihrer Fiederabschnitte zweiter und dritter Ordnung einen diehteren Bau; die Segmente letzter Ordnung sitzen mit kurz verschmälertem Grund auf, ihre Ränder berühren sich. der untere Rand ist convex, die Zähne des vorderen Randes sind länger als bei A. Forsteri Sadl., stets mehr minder zugespitzt und zur Spitze geneigt, gekrümmt. — Wenn auch ein und das andere Merkmal weniger ausgeprägt sich vorfindet, so bleiben die anderen; gewöhnlich wird die Gestalt und Richtune der Segmentzähne den besten Anhaltspunkt zur Unterscheidung geben. Da der Charakter der beiden Arten“ sehr verschieden ist, lassen sich diese nieht gut unter einem beschreiben. so kommt es auch. dass es in der Diagnose des A. Ad. nigrum L. als Collectivart bei Luerssen,l.c.pag. 262 heisst: „Blätter... gewöhnlich steif aufrecht“, was doch auf die erste Subspecies „Nigrum“ Heufl. gar nicht passt. — Mit A. Ad. nigrum ist das A. Forsteri Sadl., wenn man von dem ganzrandigen oder gekerbten Rand der Schleier absieht, nicht näher verwandt als mit A. Ruta muraria L.,. mit welchem es den lockeren Bau der Blattspreite, die keilförmige Basis und ähn- liche Form der Fiedersegmente und deren ähnliche Zahnung ge- mein hat. Auf diese Verwandtschaft hat übrigens schon Milde hin- vewiesen durch seine A. Ruta muraria L. var. pseudoserpentini Milde und auch Lang durch seine Verwechslung der var. elatum Lang mit A. Forster Sadl. (Luerssen, |. e. pag. 225). Nach allem dem ist A. Forsteri Sadl. eine weitverbreitete, gut charakterisirte, mit A. Ad. nigrum L. ganz gleichwerthige Art. Ueberwinternd in dem Sinne, wie es bei A. Ruta muraria L. und A. Ad. nigrum L. der Fall ist, sind die Wedel des A. For- steri Sadl., mit Ausnahme der Varietät e) rutaceum m., und etwa der bisher zum A. Ad. nigrum L. var. obtosum Rit. zugezählten 425 Formen, nicht. Allerdings verbleiben die Wedel, besonders der jungen Pflanzen und der var. platylobum Borb. in milden Wintern. wie bei- spielsweise der verflossene es war, lange Zeit grün; am 8. Jänner d. J. konnte ich einige jugendliche Stöcke mit mehreren grünen Wedeln aus der Bernsteiner Gegend an Prof. Borbäs senden, durch welche er seine Ansicht, dass die Wedel des A. Forsteri Sadl. all- gemein überwintern, wieder bestätigt fand. — Meiner vieljährigen Beobachtung nach sterben die Wedel dieses Farnes in unserer Gegend, und zwar besonders an älteren kräftigen Stöcken im Winter früher oder später ab; wenn im Mai die frischen Wedeln sich ent- wiekeln, findet man nur hie und da ein oder den anderen bräun- lieh grünen vom Vorjahre stammenden Wedel; rund herum um die Spiralen der sich erhebenden jungen liegen die verdorrten vor- jährigen Wedel. Besonders gilt dies von den sub a), b) und c) an- geführten Varietäten; var. d) platylobum Borb. hingegen ist gegen Winterkälte wenieer empfindlich, überwintert nicht selten wenigstens theilweise; die bisher in geringer Anzahl und blos auf dem grossen Plisa vorkommende var. e) rutaceum aber scheint ganz gut zu über- wintern. Gymnadenia Abelii nov. hybr. (Gummnadenia rubra X odoratissima). Von Dr. August v. Hayek (Wien). In meinem Herbarium fiel mir kürzlich unter mehreren Exem- plaren von Gymmnadenia rubra Wettst., die Herr Otto Grosser im Jahre 1889 am Dürrenstein bei Prags in Tirol gesammelt hatte, eines durch die auffallend länglich-walzliche Gestalt seiner Aehre auf. Eine nähere Untersuchung der Pflanze ergab, dass es sich hier um eine hybride Form handle, deren Diagnose wie folgt lautet: Gymnadenia Abelit mihi. Caulis strietus, ca. 12 em longus, angulatus, infra foliis nonnullis linearibus, 6—7 em longis, 3 mm latis, angulatis, glabris, supra duobus diminutis. Spiea breviter cy- lindracea, densa, 2°/, em longa, 1'/, em lata. Bracteae longe atte- nuatae, floribus aequilongae. Perianthi laeiniae oblongae acutiusculae, externae et internae aequilatae et subaequilongae, longitudo ex- teriorum 4 mm. Labellum ealcaratum, resupinatum, ovoideo rhom- boideum, angulis arcuatis obtusis, basin versus modice et paullo angustatum, trilobum. Lobus medius modice productus, acutius- eulus. Calcar eylindraceum obtusum, ovario dimidio brevior. La- bellum 5 mm longum, 4 mm latum. Aus dieser Diagnose ergibt sich klar, dass es sich um eine Hybride zwischen Gymnadenia odoratissima Rich. mit einer „Nigri- tella* handelt. Dass Gymmadenia odoratissima und nicht @. conopea der betheiligte Factor ist, beweisen vor Allem die kleinen Blüten- maasse, die hinter denen von @. nigra und rubra zurückbleiben, 424 ferner der kurze. nur die halbe Fruchtknotenlänge erreichende Sporn, wie dies ja schon Kerner (Verhandlungen der zool.-bot. Gesellschaft, XV, p. 225 ff.) nachgewiesen hat. Weit schwieriger ist es zu entscheiden, wo wir die zweite Stammpflanze zu suchen haben. Dass es bei zwei so nah verwandten Arten, wie es G@ymnadenia nigra (L.) Wettst. und @. rubra Wettst. sind, gewiss sehr schwer ist, zu entscheiden, ob bei einer hybriden Form die eine oder die andere Art betheiligt ist, ist natürlich. Nichtsdestoweniger wage ich es mit Bestimmtheit zu behaupten, dass die vorliegende Pflanze als Gymnadenia rubra X odoratissimu zu deuten ist. Vor Allem wurde die Pflanze in Gesellschaft von G. rubra gefunden. Dass es sich wirklich um @. rubra und nicht um @. nigra f. rosea Wettst. handelt, ist, obwohl das Vorkommen der genannten Art in den Südtiroler Dolomiten bisher nicht bekannt war. nach genauerer Untersuchung der vorliegenden Exemplare zweifellos. Aber es sind auch zwei deutliche Unterscheidungs- nerkmale unserer Pflanze gegenüber Gymnadenia Heufleri (Kern.) Wettst. (nigra X odoratissima) nachzuweisen. Es ist dies erstens die gleiche Breite der inneren und äusseren Perigonzipfel. was Ja sanz natürlich ist, weil dies sowohl bei @. rubra als bei (£. odora- fıssima der Fall ist. Bei @. Heufleri hingesen sind die inneren Perigonzipfel sowie bei @. nigra deutlich schmäler als die äusseren. Der zweite Unterschied liegt in der Gestalt der Lippe, die gegen die Basis zu nur allmälig verschmälert ist, während bei @. Heufleri lie Verschmälerung ziemlich rasch und plötzlich stattfindet. Ein weiterer Unterschied dürfte auch in der Blütenfarbe zu finden sein; ieider kann ich darüber kein Urtheil fällen, da mir nur ein getrock- netes Exemplar vorliegt. Obwohl Bastarde von Gymnadenia nigra ziemlich häufig sind. speciell @ymnadenia suaveolens (Vill.) Wettst. und Gymmadenau Heufleri zu den häufigsten Orchideenbastarden gehören, waren Hy- bride der @. rubr« bis vor Kurzem eänzlich unbekannt; und erst in allerletzter Zeit wurde @. rubra X nigra von OÖ. Abel beschrieben. Es ist das umso merkwürdiger, als @. rubra der G. odoratıssima noch näher zu stehen scheint als @. nigra, und beide Arten auf alpinen Wiesen häufig genug durcheinander wachsen, Wahrschein- lieh trägt aber nur der Umstand daran Schuld, dass @. rubra und nigra selbst erst vor nicht gar zu langer Zeit kritisch geschieden wurden, und es dürften sich wohl noch in manchen Herbarien ähn- liche Formen wie die oben beschriebenen finden. Jedenfalls ist durch die mir vorliegende Form der Nachweis seliefert, dass Bastarde von @. rubra mit anderen Arten der Gat- tung ebenfalls vorkommen. Ich benenne diese neue Form nach meinem Freunde O0. Abel, dem die Kenntniss unserer heimischen Orchideen ja schon so manchen interessanten Beitrag zu danken hat. 425 Interessante und neue Moose der böhmischen Flora. Von Vietor Schiffner (Prag). (Schluss. !) 65. M. serratum Schrad. — Am Wege von Karlstein nach St. Iwan und von da nach Beraun stellenweise sehr reichlich und reich fruchtend. 66. M. stellare Reich. — Am Wege von Karlstein nach St. Iwan und nach Beraun reichlich mit M. serratum; ce. fr. — Prag: Wilde Scharka, am linken Abhange; ster. aber in schönen, tiefen Rasen. Aulacomnium. 67. A. palustre (L.) Schwaegr. — Karlstein: An einem Wald- tümpel am Wege gegen die Velikä hora; e. fr. et 7. Var. polycephalum (Brid.) Br. eur. — Brüx: Am Tschauscher Teiche im Geröhricht nicht reichlich; ster. Bartramia. 68. B. ıthyphylla (Hall.) Brid. — Prag: Am linken Abhange in der Wilden Scharka auf feuchtem Kieselschiefer: e. fr. — Mille- schauer, am alten Wege zwischen Phonolith 800 m; e. fr. Philonotis. 69. Ph. calcarea (Br. eur.) Schmp. — Prag: In einer Seiten- schlueht jenseits der Bahn hinter Sele, an einem Gerinne reich- lich; meist 2. Polytrichum. 10. P. alpinum L. — Prag: Auf Kieselschiefer in der Wilden Seharka nahe dem Bache. reichlich und reich fruchtend, 4. Juni 1898. — Ist in der näheren Umgebung Prags bisher der einzige Stand- ort dieser Gebirgspflanze. Leskea. 11. L. catenulata (Brid.) Mitt. — Am Wege von St. Iwan naeh Berann an Kalkfelsen; ster. 12. L. nervosa (Schwaegr.) Myr. — Karlstein: An Steinen im Walde gegen St. Iwan: ster. — Prag: St. Prokop, im Walde; ster. Thuidium. 13. Th. Philiberti Limp. — Karlstein: An Wegböschungen und auf Waldboden reichlich; stellenweise spärlich fruchtend. 14. Th. pseudotamarisci Limp. — Lobositz: Lehmiger Strassen- rand bei Welemin; e. fr., 24. Mai 1896. 15. Th. recognitum (L.) Lindb. — Karlstein: Waldboden und Wegböschungen im Walde; ster. und spärlicher als Th. Philiberti. 1) Vergl. Nr. 10, S. 386. Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1898 32 Cylindrothecium. 76. CO. concinnum (De Not.) Schmp. — Prag: St. Prokop. am Bache in Rasen von Hypnum arcuatum. Von mir nachgewiesen unter unbestimmten Materialien, die Dr. Bauer am 6. Juli 1889 gesammelt hatte. Bisher war dieses Moos nur von zwei Standorten aus Böhmen bekannt. Brachythecium. 77. B. albicans (Neck.) Br. eur. Var. julaceum Warnst. — Prag: Zwischen der Station Liboc und der Scharka am Strassen- graben und in einem alten Steinbruche auf Lehmboden; ster. 78. B. campestre (C. Müll.) Br. eur. Var. fZaevisetum Schffn. n. var. — Eine kritische Pflanze, deren Zugehörigkeit zu B. campestre wegen der völlig glatten Seta nicht über jeden Zweifel erhaben ist. In Betracht könnte noch 3. Mildeanum kommen, welches aber weiter abweicht, auch habe ich nie zwitterige Blüten gefunden. Prag: St. Prokop, auf dem Bahndamme bei der Station Hlubodep in ziemlicher Menge zwischen Gras; ce. fr., Juli 1898. 79. B. curtum Lindb. — Prag: An feuchten Stellen in der Schlucht ober der Phosphatfabrik in Zämky; e. fr. Für die Prager Gegend ein interessanter Fund. 80. B. glareosum (Bruch) Br. eur. -— Eine sehr stattliche Form, fast vom Habitus des Eurhynchium piliferum am Grunde der Felsen am linken Bachufer in der Wilden Scharka; ster. — Eine etwas abweichende kleinere, dunkelgrüne Form auf Kalksteinen im Waldesschatten bei Karlstein, besonders in der Nähe der Wasser- fälle und ebenso bei St. Prokop, ce. fr. 81. B. refleeum (Starke) Br. eur. Var. subglaciale Limp. — Riesengebirge: Auf sandig moorigem Boden bei den Weiss- wasserquellen nächst der Wiesenbaude; c. fr., 26. Juni 1893. NB. Diese höchst ausgezeichnete Form ist bisher nur an einer Localität gefunden worden, und zwar auch im Riesengebirge, aber auf schlesischer Seite (Gr. Schneegrube). 82. D. rutabulum (L.) Br. eur. Var. flavescens Br. eur. — Prag: St. Prokop, reichlich am Bahndamme bei der Station Hlubo- cep; c. fr. ; 83. BD. salebrosum (Hoffm.) Br. eur. — Eine dunkelgrüne Form auf Kalksteinen im Waldesschatten bei Karlstein und St. Prokop. an beiden Orten mit einer analogen Form des 5. glareosum und mit Burhynch. Tommasınır; e. fr. Eurhynchium. 84. E. crassinervium (Tayl.) Br. eur. — Wilde Scharka bei Prag, am feuchten linken Abhauge zwischen Gras und auf Felsen; stellenweise reichlich aber steril. Var. turgescens Mol. — Wilde Scharka, mit der Normal- form aber an feuchteren Stellen, besonders gegen den Bach; ster. — Ist eine recht auffallende robuste Pflanze. 427 85. E. piliferum (Schreb.) Br. eur. — Karlstein: An einem Waldwegrande gegen die Velika Hora; ster. 86. E. striatulum (Spruce) Br. eur. — Prag: St. Prokop, an Kalkfelsen im Walde, den sogenannten Saxifragafelsen nicht reich- lich; ster., am 28. Mai 1892 und im Mai 1893. NB. Eine Seltenheit der böhmischen Moosflora, wurde bisher nur an einer Loealität (Poritan, Velenovsky) angegeben. 87. E. strigosum (Hoffm.) Br. eur. — Karlstein: Auf Wald- boden reichlich und stellenweise fr. 88. E. Swartzii (Turn.) Curn. — Auf Waldboden bei Karls- tein mit E. striatum gemeinsam ; ster. 89. E. Tommasinii (Sendt.) R. Ruthe. — St. Iwan: Steril zwischen Leskea catenulata auf Kalk, Sommer 1890. — Karlstein: Kalkfelsen unter der Burg am Wege nach St. Iwan; ster. 29. Mai 1892. — Prag: St. Prokop auf Kalksteinen im Waldesschatten ziem- lich reichlich und stellenweise spärlich fruchtend. — Bei Karlstein an ganz ähnlichen Stellen, besonders in der Nähe der sogenannten Wasserfälle massenhaft und stellenweise spärlich fruchtend. — Eine gelbbraune Form von Habitus des E£. crassinervium, mit mehr all- mälig in die Haarspitze verlaufenden Blättern, an Kalksteinen am Ufer des Baches im Prokopithale bei Prag; ster., 25. Juli 1898. NB. Prof. Velenovsky erwähnt dieser Pflanze nur in einer Anmerkung zu E. velutinoides (Mechy Üeske, pag. 310) als von Weidmann bei Ohotebor angegeben. Herr Dr. Bayer in Chote- hof hatte die Güte, mir das Exemplar, auf welches sich diese Be- ınerkung bezieht, zuzusenden, Diese Pflanze ist E. crassinervium und nicht E. Tommasimm. Plagiothecium. 90. P. curvifolium Schlieph. — Nordböhmen: Bei Fugau nächst Schluckenau; reich fr. (lgt. A. Schmidt, September 1885 als P. dentieulatum)! — Isergebirge: Am Sieghügel auf Waldboden zwischen P. undulatum; ce. fr., 12. September 1888. — Böhmer- wald: Filz beim Moldauursprung auf Ronnen; ce. fr., 5. August 1887. — Erzgebirge: An Felsen im Thiergarten zu Heinrichsgrün mit P. denticulatum; e. fr., 22. August 1888 (let. Dr. E. Bauer)! 91. P. denticulatum (L.) Br. eur. — Zwischen $t. Iwan und Beraun am Wege auf Waldboden, eine grosse, kräftige Form; c. fr. Var. myurum Br. eur. — Die Pflanze von B.-Leipa: Sand- steinfelsen im Höllengrunde, linkes Bachufer, ist eine interessante Form; sehr stark goldglänzend, Aeste kätzchenartig turgid, Blätter sehr hohl und in eine ziemlich lange Spitze zusammengezogen. Ist viel kräftiger als die gewöhnlichen Formen dieser Varietät. Var. densum Br. eur. — Jeschken: An Felsen unter dem Gipfel an der Nordseite = 1000 m; e. fr., 30. September 1885. NB. Diese Varietät ist auffallend durch die dichten, aufrechten Rasen, die hohlen Blätter mit oft (aber nicht überall) zurückge- krümmten Spitzchen, etwas weitere Zellen, kleine aufrechte Kapsel; 32* 428 der Blattrand ist hoch hinauf schmal umgerollt. Eine ganz ähnliche Pflanze besitze ich als „Var. sublaetum“ aus Steiermark: Hinterkar im Rantingraben bei Kraggau 2150 m. J. Breidler. 92. P. depressum (Bruch) Dix. — Karlstein: Ziemlich reich- lich auf Kalksteinen im Walde in der Nähe der sogenannten Wasser- fälle und daselbst in Felsspalten eine Form mit länger gespitzten, schmäleren Blättern; ster. 93. P. elegans (Hook. ms.) Br. eur. Var. nanum (Jur.) Walth. et Mol. — Prag: Scharka. gegenüber der Generalka in Rasen von Oreoweisia Bruntoni und Khaldoweisia fugax; ster., 22. Juni 1888 (let. Dr. Bauer)! — Nordböhmen: In einer Höhlung im Sandsteinfelsen beim Rabenstein nächst Haida; ster., 1884. (Diese Pflanze besitzt keine Spur von Brutsprösschen, und habe ich sie darum früher für P. nitidulum gehalten. Vgl. Schiffn. u. Schmidt, Moosfl. d. nördl. Böh., pag. 61.) 94. P. pseudosilvaticum Warnst.!) — Prag: im Kr&er Walde, häufig auf der Erde; reich fr., 27. Juni 1892. — Stern bei Prag; e. fr. (gt. Velenovsky, 1882)! — Prag: Laurenziberg, an Kreide- sandsteinfelsen am Kreuzwege; e. fr. (let. Dr. V. Folgner. 1. Mai 1898 et ipse Juli 1898)! — Nordböhmen: Sumpfwald im Neu- brückner Revier bei Niemes, an Stöcken, eine kleine Form fast vom Habitus des P. denticulatum, aber sicher hierher gehörig; e. fr. (Ist. Schauta, August 1877)! — Am Rollberg bei Niemes; reich fr.. Kapseln kaum gefurcht, daher möglicher Weise besser zu P. Ruthei typieum zu stellen, 6. April 1884. — Erzgebirge: Revier Silbersgrün, auf Waldboden; c. fr. (Igt. Dr. Bauer, 9. August 1889)! — Waldgraben im Thiergarten zu Heinrichsgrün im Erzgebirge ; e. fr. (lgt. Dr. Bauer, 17. August 1883 als P. dentieulatum) | 95. P. Roeseanum (Hampe) Br. eur. — Prag: Im Krter Walde reichlich; ster. — Prag: St. Prokop auf Waldboden; e. fr. — Isergebirg: Am linken Ufer der Wittig bei Weissbach; ster. ') Ueber die systematische Stellung dieser Pflanze macht mir über meine Anfrage Herr ©. Warnstorf unter dem 8. Juli 1898 brieflich folgende inter essante Mittheilung: „Mein P. pseudo-silvaticum wird höchstwahrscheinlich mit P. Ruthei Limp. vereinigt werden müssen, da es von diesem nur durch gefurchte Kapseln abweicht. Die Var. rupincola aus Steiermark Igt. Breidler ist noch robuster als meine Pflanze von Neuruppin, besitzt aber auch, wie eine Probe von Ruthe aus Pommern, durchaus gefurchte Kapseln, während Limpricht für sein P. Ruthei ungefurchte Kapseln angibt. Das Original von Müggenburg bei Bärwalde Igt. Ruthe 1879 (Sphagnumsumpf) zeigt, selbst bei Entdeckung durchaus glatte, ungefurchte Kapseln! Die hiesige Pflanze wird deshalb wohl nur als Form von P. Ruthei aufgefasst und als Var. pseudo-silvatiecum bezeichnet werden können; Limpricht’s Name hat die Priorität!“ Was meine Meinung betrifft, so war es mir von An- fang an klar, dass beide Pflanzen zusammengehören, nur möchte ich glauben, dass das so weit und reichlich verbreitete P. pseudo-silvaticum die typische Form darstellt, während P. Ruthei dazu als seltene Sumpfform gehört. — Der Furchung der Kapsel möchte ich nicht zu viel Gewicht beilegen, da ich sie an reichem Materiale nicht ganz constant gefunden habe und dieselbe von dem Stadium der Reife ziemlich abhängig ist. Ich halte es aus praktischen Gründen für angezeigt, vorläufig die beiden Formen noch getrennt anzuführen. 429 Var. orthocladon (Br. eur.) Limp. — Bei Habstein mit der gewöhnlichen Form: e. fr., September 1884. 96. P. Ruthei Limp.') — B.-Leipa: Im Schiessniger Sumpf an faulen Stöcken; e. fr., 1884. — In Sümpfen bei Brüx; e. fr. (Igt. Dr. V. Patzelt, Sommer 1886). — Hieher stelle ich eine sterile Pflanze von einem Strohdache in Röhrsdorf bei Zwickau, 22. April 1886 (möglicher Weise zu der Form P. pseudosilva- tieum). 97. P. Silesiacum (Seliger ms.) Br. eur. — Am Wege von St. Iwan nach Beraun am Grunde einer kleinen Buche reich fruchtend, 17. Mai 1398. — Das Vorkommen dieser Gebirgspflanze in Mittel- böhmen ist höchst merkwürdig; in diesem Gebiete wurde sie zu- erst von Velenovsky angegeben. 98. P. silvaticum (L.) Br. eur. Forma propagulifera Ruthe. — B.-Leipa: Im Höllengrunde, 4. Jänner 1584. Eine eigenthümliche Form mit sehr kurz gespitzten Blättern, kräftiger, bis zur Blattmitte reichender Rippe und ausserordentlich weiten, kurzen Blattzellen, fand ich in der böhmischen Schweiz; e. fr., 1884. Amblystegium. 99. A. irriguum (Brid.) Milde Var. Bauerianum Schfin. — Pflanzen sehr kräftig vom Aussehen des A. fallax, reich ge- fiedert. Rasen innen von Kalktuff durchsetzt. Rippe in oder vor der Spitze aufgelöst, nieht austretend. Ist eine kalkliebende Form des A. örriguum, von dem Limpricht ausdrücklich angibt „nicht auf Kalk“, und daher von besonderem Interesse. Dass die Pflanze etwa zu A. fallax gehören könnte, ist schon durch den ein- häusigen Blütenstand ausgeschlossen. — Prag: Im kalkreichen Wasser des Baches im oberen Theile des Prokopithales auf Kalk- steinen ziemlich reichlich; ster.. schon am 23. Juni 1888 von mir gesammelt und 17. Juni 1898 wieder reichlich vorgefunden. 100. A. Juratzkanum Schmp. — Prag: An den Bassins im alten botanischen Garten in Smichow, ziemlich reichlich; e. fr. 101. A. varium (Hedw.) Lindb. — Karlstein: An Steinen im Walde, viel seltener als das an ähnlichen Stellen daselbst gemeine A. serpens; e. fr., 17. Mai 1898. Hypnmum. 102. H. commutatum Hedw. — Prag: In einer von Wasser durehrieselten Seitenschlucht jenseits der Bahn hinter Sele, sehr reichlich und stellenweise reich fruchtend, Juli 1898. 1) Während der Drucklegung erhalte ich die soeben erschienene Schrift von Velenovskf: „Bryologieke prispövky z Cech“, wo auf pag. 18 diese Pflanze als in Böhmen vorkommend angeführt ist. Ich erwähne dies ausdrücklich, um etwaigen Prioritäts- Reclamationen von Seiten des Herrn Prof. Velenovsky vorzubeugen und erkläre mich im Voraus bereit, ihm diese „Entdeckung“ ab- zutreten. 430 103. H. cordifoliun Hedw. — Karlstein: An einem Tümpel im Walde am Wege nach den sogenannten Wasserfällen, ziemlich reichlich und e. fr., 17. Mai 1898. 104. H. intermedium Lindb. — Sumpfige Wiese ober Wele- min gegen den Milleschauer; ster. 105. H. Lindbergii Mitt. (= H. arcuatum Lindb.). — Prag: St. Prokop, an einem lehmisen Waldwege und am Bache; ster. 106. A. palustre L. — Karlstein: In den sogenannten Wasser- fällen, auf überrieselten Steinen; e. fr. Beiträge zur Phyllobiologie. Von Prof. Dr. A. Hansgirg in Prag. (Vorläufige Mittheilung.) Aus den bisherigen phyllobiologischen Untersuchungen des Verfassers ergibt sich folgende Uebersicht der biologischen Haupt- typen der Laubblätter. A. Wasser- und Luftblätter der Hydro- und Helophyten. I. Submerse Blätter der Wasserpflanzen: 1. Vallisneria-Typus; 2. Myriophyllum-Typus (incl. ÖOuvirandra- und Podostemonaceen- Typus); 3. Isoötes-Typus. II. Schwimmende Blätter der Hydrophyten : 4. Nymphaea-Typus. III. An das Wasserluftleben angepasste Blätter der Sumpf- pflanzen: 5. Ueberschwemmungsblätter; 6. Arum-Typus. b. Luftblätter der Landpflanzen (Meso-, Xero- und Halophyten). I. Mit Einrichtungen zur Förderung oder Beschränkung der Transpiration: 7. Paris-Typus (ombrophobe und anombrophobe Sehattenblätter); 8. Regenblätter; 9. Windblätter; 10. Rollblätter; 11. Thaublätter; 12. Lederblätter; 13. Variationsblätter; 14. Lackirte Blätter; 15. Diekblätter; 16. Hoya-Typus; 17. Gnaphalium- und Elaeagnus-Typus. II. Mit mechanischen oder chemischen Schutzmitteln gegen Thierfrass oder mit Lockmitteln zum Thierfang: 18. Distelblätter; 19. Rauhblätter; 20. Urtica-Typus; 21.—23. Euphorbia-, Colehieum- und Thymus-Typus (durch Milchsaft, Alkaloide, ätherische Oele und andere chemische Schutzmittel [Cystolithen, Raphiden u. ä.] vor Thierfrass geschützte Blätter); 24. Drüsen- und Nektarblätter; 25. Carni- und insectivore Blätter. III. Schuppenblätter der Parasiten, Epi- und Saprophyten: 26. Lathraea- und Orobanche-Typus; 27. Viseum-Typus. Da es dem Verfasser vorläufig noch nicht möglich ist, eine vollständige Uebersicht und wohlbegründete Eintheilung aller bio- logischen Blatttypen hier zu geben, so mag an dieser Stelle noch eine zweite Gruppirung der biologischen Hauptformen der Assimi- lations- und Transpirationsorgane der nicht parasitischen Aörophyten angeführt werden, mit Berücksiehtigung deren conversen, adversen und biversalen Anpassungen. 431 I. Blätter mit Schutzeinrichtungen gegen Regen, Wind, inten- sive Beleuchtung ete. und mit auf eine Erhöhung oder zur Herab- setzung der Transpiration dienenden Mitteln (z. B. Regen-, Wind-, Sehatten-. Variations- und Rollblätter). II. Blätter mit Schutzmitteln gegen eine zu weitgehende Ver- dunstung (z. B. Lederblätter. Hoya- und Gnaphalium-Typus). III. Blätter mit zur Weasserspeicherung dienenden Mitteln (z. B. Diekblätter). IV. Blätter mit zur Aufnahme von Regen und Thau dienenden Mitteln (z. B. mit hygroskopischen Salzgemischen incrustirte [Reau- muria-Typus], mit wasserabsorbirenden Haarbildungen und als Saugapparate wirkenden Blattzähnen etc. versehene [Diplotaxis-Typus u. ä. Laubblätter]). V. Mit mechanischen oder chemischen Schutzmitteln gegen Thierfrass versehene (zoophobe) Blätter (z. B. Oarduus-, Anchusa-, Urtica-, Colehieum-, Euphorbia-, Thymus-Typus; Lackirte Blätter u. ä.). VI. Mit Lockmitteln für Thiere versehene (zoophile) Blätter (z. B. Carni- und insectivore Blätter; als Thiergehäuse dienende Blätter einiger Orobanchaceen und Serophulariaceen, myrmeeophile Blätter, Wassersackblätter der Lebermoose u. ä.; Drüsen- und Nektarblätter). Bezüglich der Thierähnlichkeit der Laubblätter möge hier blos erwähnt werden, dass nach den bisherigen Untersuchungen es noch im Unklaren bleibt, ob die Thierähnlichkeit der Laubblätter und die Schlangenähnlichkeit der Blattstiele ete. im Haushalte der Pflanzen eine so wichtige Rolle spielt, wie z. B. die Thierähnlich- keit der Blüten und Samen. Aehnliches gilt auch von der Farbenähnlichkeit, den mime- tischen Anpassungen und dem Isomorpkismus der Laubblätter zahl- reicher Pflanzenarten. Da jedoch die Daphnienähnlichkeit der Utriculariu-Blasen, die inseetivoren Anpassungen der Laubblätter aller inseetenfressenden Pflanzen, der Isomorphismus der Blätter von Urtica dioica und Lamium album theils zu den conversen (zur Anloekung von Thieren) theils zu den adversen (zum Schutze der Pflanzen gegen Thierfrass dienenden) Anpassungen gehören, so kann angenommen werden, dass auch die Thierähnlichkeit der Laubblätter ete. einiger Aristo- lochia-, Passiflora-, Ipomaea-, Darlingtonia-, Sarracenia-, Amor- phophallus-Arten u. ä. wie die Schutz- und Farbenähnlichkeit einiger petro-, psammo- und lithophilen Pflanzenarten etc. nicht zu den funetionslosen (zufälligen) Eigenschaften der Assimilations- und Transpirationsorgane gehören. Aehnliches gilt auch von dem Isomorphismus und der morpho- logischen Aehnlichkeit der Laubblätter verschiedener, im Systeme der Pflanzen oft weit voneinander getrennter Pflanzenarten, z. B. von Dromelia fastuosa, welche nach F. Müller zum Verwechseln ähnliche Laubblätter mit Ananas silvestris besitzt; von Tillandsiu coreovadensis und Vriesea poenulata; von einigen Canistrum- und 452 Nidularium- Arten; von Valeriana Harmsii. deren Blätter nach Gräbner den Blättern von Viola hirta sehr ähnlich sind ; von Semele androgyna und Cordyline: von Statice anthericoides und Anthericum: von Cantua quercıfolia, Trichomanes und Polypodium quereifolium, deren Blätter den Quercus-Blättern sehr ähnlich sind; von Poly- podium-, Podocarpus-, Alemanda-, Acacia-Arten mit Nerium-ähn- lichen Laubblättern; von Myrica-, Clematis-, Polypodium- u. ä. Species mit Asplenium-ähnlichen Blättern; von Phyllodoce-, Lyco- podium-, Polypodium- u. ä. Arten mit Tuxus-ähnlichen Blättern ; von Mespilus-, Olematis-, Aspidium- u. ä. Species mit Apium- ähnlichen Blättern; von Tetrataxis, Agauria, Jussiaea, Bupleurum, Photinia, Rhaphiolepis, Pirus, Daphne, Mespilus, Asplenium u.ä. mit Salix-Blättern; von Morinda, Piper, Anetium u.ä. mit Citrus- Blättern; von Cuphea, Chaenostoma, Genista, Pimelea, Lycopodium u.ä. mit Luwwum-Blättern; von Philesia, Ithododendron, Leiophyllum, Diplusodon, Agauria, Neea, Berberis, Alyxia, Ilex, Daphne, Ootoneaster u. ä. mit Duxus-Blättern; von Coccoloba, Xanthophyllum. Mespilus u. ä. mit Pirus-Blättern u. s. w. Nach Bitter kommen Actaea-ähnliche Blätter auch in der Gattung Ligusticum und Trochiscanthes vor; Foeniculum-ähnliche Blätter in der Gattung T’halictrum und Peucedanum; Lycopodium- ähnliche Blätter besitzt auch Azorella selago; moosartige Blätter kommen bei einigen Mmiopsis- und Podostemon-Arten, dann bei Forstera muscicola, Tristicha hypnoides u. ä. vor; algenartige Blätter ete. sind bei Franklandia fucifolia, Dieraea algiformıs, Sphaerothylax algiformis u. ä. entwickelt. Bezüglich der biologischen Typen der Windblätter möge hier bemerkt werden, dass zu den am meisten verbreiteten Formen der gegen die schädlichen Wirkungen der Windstösse ete. angepassten Blätter neben den von Kerner!) näher beschriebenen fünf Haupt- formen (resp. neben dem Populus-, Nareissus-, Allium-, Phragmites- und Üalamagrostis-Typus) noch die den Seseli-Typus bildenden, einfach oder mehrfach gefiederten, haar- oder fiederspaltigen, den submersen Blättern des Myriophyllum-Typus sich nähernden Luft- hlätter zahlreicher Umbelliferen, einiger Ranuneulaceen, Fumariaceen, Gompositen u. ä. und die zum Fraxinus-['ypus gehörigen, einfach, doppelt oder mehrfach gefiederten, gefingerten oder zusammen- gesetzten, langgestielten Luftblätter vieler an dem Winde stark exponirten Standorten verbreiteten Arten der Leguminosen, Rosaceen, Aesculineen, Xanthoxyleen, Terebinthaceen, Simarubaceen, Capri- foliaceen, Valerianaceen, ÖOleaceen, Iuglandeen, Palmen, Farnkräutern u. ä. als besondere Anpassungsformen der vom Winde (meist auch vom Regen ete.) stark beeinflussten Laubblätter der Aörophyten gezählt werden können. Was die charakteristische, durch Populus tremula repräsen- tirte Form der Windblätter betrifft, so ist hier zu erwähnen, dass auch hei nachfolgenden Pflanzenarten die mit langen, elastischen, 1) Pflanzenleben, 1.1890, pP. 3967f. 435 seitlich comprimirten Blattstielen und breiten, flachen Blattspreiten ete. versehenen, schon bei schwachen Luftersehütterungen in eine oseillirende Bewegung gerathenden Zitterblätter vorkommen: Ficus religiosa, Populusangulata, benzoifera(graeca), deltoidea, saracenica. monilifera, monilifera X candicans, P. nigra auch var. pyramidalis und var. americana, P. nigra x pyramidalis, P. alba X tremula. P. Bachofeniti, P. spec. indeter. montana ex America in herbar. horti botan. Pragen. u. a. In eine weniger auffallende Zitterbewegung oder in eine schwache Schaukelbewegung werden die langgestielten Windblätter nach- folgender Populus-Arten versetzt: P. heterophylla, chilensis, candicans, hybrida, grandidentata, alba, laurifolia, balsamifera auch var. vıminalıs, californica, euphratica u. ä. Wie bei den vorher genannten Populus-Arten, so sind auch bei zahlreichen Acer-, Betula-, Pirus-, Crataegus-, Alnus-, Platanus-, Prunus-, Ribes-, Tilia-, Malvaceen-, Urticaceen-, (uercus-, Ulmus-, Salix-Arten u. ä. Die meist mit langen biegsamen Blattstielen ver- sehenen Luftblätter gegen die Gefalır der Kniekung ete. durch Wind gut geschützt. ') Zu den biologisch etc. höchst interessanten Laubblättern gehören die durch besondere Bewegungen charakterisirten Variationsblätter. die man nach ihren auf verschiedene Art und zu verschiedenen Zwecken ausgeführten photo-, thermo-, anemo-, ombro- oder zoophoben Bewegungen in fünf Gruppen eintheilen kann. Betrefis der biologischen Bedeutung, der geographischen Ver- breitung ete. der einzelnen Typen der Variationsblätter verweise ich hier auf die diesbezügliche Literatur, mit der Bemerkung. dass die verschiedenen, vom Verfasser in seinen früheren Arbeiten ?) beschriebenen Schlafstellungstypen der nyetitropen und parahelio- tropen Variationsblätter ihrer Schutzstellung entsprechend in folgende Abtheilungen eingetheilt werden können: A. Die Ober- und Unterseite der Blätter oder Blättchen ist mehr oder weniger vor Thauansatz, nächtlicher Abkühlung ete. geschützt (z. B. Mimosa-Typus). b. Die Blätter oder Blättchen sind so gestellt; dass die Unter- seite besser als die Oberseite geschützt ist (z. B. Robinia- und Oxalis-Typus). C. Die Blätter oder Blättchen sind so gerichtet, dass die Oberseite besser als die Unterseite geschützt ist. a) Blätter mit ihrer Oberseite dem Stengel (oder den Zweigen) sich nähernd (Sida- [Theobroma-] und Pultaenea-Typus). 1) In Betreff der Frage über die Entstehung der Wind- und Regenblatt- charaktere der Luftblätter auf experimentalem Wege sei hier blos die Bemerkung angeführt, dass die Laubblätter der vom Verfasser diesbezüglich untersuchten Pflanzenarten während ihrer ontogenischen Entwicklung meist nur sehr geringe oder keine Formveränderungen erlitten haben. 2) Physiolog.- und phycophytologische Untersuchungen, 1893 und in den Nachträgen zu seinen „Phytodynamischen Untersuchungen“ in den Sitz.-Ber. der k. böhm. Gesell. der Wissensch. in Prag, 1896. 434 b) Blätter oder Blättchen mit ihren Oberseiten sich gegen- seitig deckend oder dem Blattstiele sich nähernd (z. B. Marsilia- Typus). c) Blätter wie bei b) jedoch auch (insb. das Endblättehen) durch Torsion in verticale Kantenstellung übergehend (Trifolium, Medicago, Pocockia, Melilotus u. ä.). Bemerkung über „Flora Bulgarica, Descriptio et enumeratio systematica plantarım vascularium in prin- eipatu Bulgariae sponte nascentium‘“, Supplementum I Auctore J. Ve- lenovsky. Pragae 1898. Ueber dieses Werk ist ein kurzes Referat in der „Oest. bot. Zeitschrift“ (1898 Mai, pp. 191—192) veröffentlicht worden. In den folgenden Zeilen will ich nur auf einen Umstand die Aufmerksam- keit lenken, nämlich auf die Literaturbenützung seitens des Ver- fassers. Der Autor war bereits nach dem Erscheinen seiner Flora Bulgarica (1891) von manchen Botanikern darauf aufmerksam ge- macht worden, dass er auch einige in bulgarischer Sprache ver- fasste Abhandlungen benützen sollte, da die letzteren sehr reiches Material über die bulgarische Flora enthalten. Ja noch mehr, einige Botaniker haben sogar zur Kenntniss des Herrn J. Velenovsky gebracht, dass meine Materialien von verlässlichen Systematikern im Auslande revidirt worden sind. ') Trotzdem hat Herr J. Velenovsky wieder meine Abhand- lungen?) unberücksichtigt gelassen. Um sein Vorgehen zu recht- fertigen, hat er einige nicht berechtigte Bemerkungen über mich gemacht. In der Vorrede lesen wir: „Ich muss noch bemerken. dass ich nicht nur im Besitze jener bulgarischen Abhandlungen (dies bezieht sich auf meine Abhandlungen. Der Refer.) mich be- finde und dieselben kenne. sondern, dass ich ihren Inhalt auch sorgfältig durchstudirte, da ich die bulgarische Sprache gut ver- stehe. Vielleicht ist zufällig hie und da in denselben eine gute Art, welche sich der Verfasser im Auslande bestimmen lassen mochte, richtig angeführt; aber wer soll diese guten Sachen in der Fülle von Fehlern suchen? Wer konnte sich auf dergleichen Abhand- lungen verlassen, da ihr Verfasser Fehler bei der Bestimmung der Familien und Gattungen begeht! Als kleines Exempel führe ich blos Prunus Laurocerasus an, die als Daphne Laureola bestimmt wird, und im Vorwort die Anmerkung, dass die in der Abhandlung angeführten bulgarischen Pflanzen nach den bei Prag und Leipzig sesammelten Pflanzen bestimmt und verlässlich sind. Dies ist der 1!) Fl. Bulg. Suppl. I, p. V. 2) I. Materiali po florata na Juzna Bulgaria (Trascia) Beiträge zur Flora von Südbulgarien (Traeien) von St. Gheorghieff. Bd. I des Sbornik des Mini- sterium des Unterrichtes in Bulgarien. Sofia 1889. II. Rodopite i Rilskata Planina i nichnata rastitelnost. Die Rhodopen uud Rilo-Dagh und deren Vegetation von St. Gheorghieff. Bd. III, IV u. V, 1890—1891 desselben Sbornik. 455 Standpunkt und Horizont des Verfassers der genannten Abhand- lungen. Ich könnte noch mehr hierüber anführen, will aber nicht noch andere Personen in die geschmacklose Polemik mit H. Degen mithineinziehen* (p. VII .d. Fl. Bulg. Suppl. D). Nach diesem Urtheil über meine Abhandlungen habe ich im Interesse der Wahrheit noch einmal das Material, welches ich für meine zwei Abhandlungen benützte, einer sorgfältigen Revision unterzogen. Bei dieser Revision stand mir zur Disposition eine sehr reiche Literatur über die Flora der Balkanhalbinsel und eine grosses Herbarium von über 20.000 Exemplaren, welche nur von verläss- lichen Botanikern und Pflanzensammlern (Kerner, Halacsy, Theodor von Heldreieh, Bornmüller, Baenitz, Sintenis, Dörfler, Stribrny, Porta und Rigo ete.) herstammen. Meine Revision hat gezeigt, dass in meiner ersten Abhandlung (1889) sich nur einige Fehler vorfinden, während die zweite Abhandlung (1890—1891) vollkommen fehlerfrei in der Bestimmung der Familien, Gattungen und Arten ist. Meine erste Abhandlung, welche 775 Pflanzenarten enthält, hat nur fünf falsch bestimmte Arten. Die falschen Be- stimmungen sind folgende: 1. Statt Matthiola sinwata R. Br. (p. 32) lies Maithiola trıstis R. Br. 2. Statt Gypsophyla scorzonerifolia Desf. (G. perfoliata L.) (p. 35) lies Gypsophyla trichotoma Wend. (G. sabulosa Stev. Gr. perfoliata DO. nee non L.). 3. Statt Difora testiculata DC. (p. 45) lies Bifora radıcans L. 4. Onobrychis sulfwrea Boiss. et Bal. (p. 39) ist wegzustreichen, da sie eine andere Art ist, welche noch weiterer Untersuchungen bedarf. 5. Statt Daphne Laureola L. (p. 66) lies Prunus Luuro- cerasus 1. Für den grössten Fehler (Punkt 5), welchen ich gemacht habe, möchte ich zu meiner Entschuldigung folgendes anführen: Von Prunus Laurocerasus habe ich in Begleitung des Herru H. Skorpil im Juli (1888) nur einige sterile Zweige in Sipna- Balkan gefunden. Ich habe sogleich Herrn H. Skorpil meine Freude über den schönen Fund auscesprochen. Diesem Herrn zeigte ich die sterilen Exemplare und er hat mit ebensolchen sterilen Zweigen Herrn J. Velenovsky versorgt. Da ich damals (1888) diese Pflanze nicht kannte, so haben mir die sterilen Zweige bei der Bestimmung grosse Schwierigkeiten bereitet. Was für Schwierig- keiten solche Bestimmungen auch den geübteren Botanikern, wie dem berühmten Prof. J. Pan£lid, darbieten können, zeigen seine folgenden Zeilen: „Einige Jahre später erhielt ich von einem ehe- maligen Schüler einen getrockneten Zweig der Zelenie'), ohne Angabe des Standortes und mit ausdrücklicher Meinung, es sei dies 1) ‘Der serbische Volksname für Prunus Laurocerasus. Nach Dr. S. Petrovid „Flora agri Nyssani“, p. 748, wird auch Daphne Laureola L. mit demselben Namen bezeichnet. 4306 nichts weiter als Ilex aquifolium, eine Auffassung, der ich aber, nach eingehender Untersuchung der anders bezahnten und ge- aderten Blätter widersprechen musste, ohne übrigens zu ahnen, dass dies Prunus Laurocerasus sei, ja ich hatte auf ganz verschiedene Sträucher. Rhododendron, Azaleen, Cassandra gerathen“ .... „und so blieb der Strauch noch einige Jahre in tiefes Dunkel gehüllt. trotzdem ich es auf meinen fast alljährlichen Reisen in’s neue Ge- biet nie unterliess. darnach zu forschen.“ !) Nachdem ich gezeigt habe. welche Fehler in meiner ersten Abhandlung (NB. Die Fehler in dieser Abhandlung erreichen nicht einmal 1%!) vorhanden sind, folgt die Frage: Ob eine derartige Abhandlung ein so ungünstiges Urtheil, wie es Herr J. Velenovsky gefällt hat, verdient” Kann man derartige Abhandlungen in der Reihe der „unverlässlichen Quellen“ einschliessen? Ich glaube, dass zu solehem Urtheile gerade Herr J. Velenovsky am wenigsten berechtigt ist. Würde man eonsequent die Anschauungen des Herrn J. Velenovsky durchführen, so müssten wir vor Allem Alles, was dieser Verfasser über die bulgarische Flora veröffentlicht hat, in der Reihe der „unverlässlichen Quellen“ mithineinziehen. ?) Falls Herr J. Velenovsky noch andere falsch bestimmte Pflanzen in meiner ersten und zweiten Abhandlungen kennt, so er- suche ich ihn hiermit. er möge seine diesbezüglichen Notizen ver- öffentlichen, damit ich mich selber von der „Unverlässlichkeit“ meiner Abhandlungen überzeugen kann. Mit Rücksicht auf das Vorstehende glaube ich berechtigt zu sein, folgende Fragen an Herrn J. Velenovsky zu stellen: 1. Er möge ausdrücklich die Fehler, welche ich bei der Be- stimmung der Familien, Gattungen und Arten in meiner ersten Ab- handlung gemacht habe, angeben. 2. Er möge die Fehler, welche bei der Bestimmung der Familien, Gattungen und Arten in meiner zweiten Abhandlung ge- macht wurden, namhaft machen. Mein Herbarium von bulgarischen Pflanzen stelle ich Herrn J. Velenovsky zur Disposition, damit er sich selber von der Richtigkeit meiner Bestimmungen überzeugen kann. Sofia, den 20. Juli 1898. Dr. St. Gheorghieff., Professor der Botanik an der Hochschule in Sofia. !) Aus: „Der Kirschlorbeer im Süd-Osten von Serbien“, von Dr. Jos. Panöic. Belgrad 1887, pp. 1—2, Separatabdruck. 2) Als kleines Exempel dafür führe ich blos an, dass nur „Die Beiträge zur Kenntniss der bulgarischen Fiora“ von Dr. J. Velenovsky, Docenten der Botanik an der k. k. böhm. Universität in Prag (Separatabdruck aus „Abhand- lungen der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften“, VII. Folge, 1. Band. Mathematisch-naturwissenschaftliche Classe Nr. 8), Prag 18836, nieht weniger als 36 falsch bestimmte Pflanzen (darunter acht neue Arten und zwei Gattungen) enthalten, und dies bezieht sich auf eine Abhandlung, welche 47 Seiten stark ist und 651 Pflanzen enthält, also fast 6°%7 Fehler. 437 Berichtigung. In der letzten Nummer dieser Zeitschrift, S. 388, bemerkt Herr Prof. Schiffner, dass die Weisia crispata in meinem Werke „Mechy Ceske*, Prag 1897, nicht angeführt ist, obwohl er dieselbe schon 1892 bei St. Prokop entdeckt hatte. Darauf sehe ich mich veranlasst, zu antworten, dass diese Art im citirten Werke auf S. 99 richtig angeführt ist, und dass dort auch andere Standorte angegeben werden, welche Herrn Schiffner unbekannt sind. Ich erlaube mir auch Herrn Prof. Schiffner darauf aufmerksam zu machen, dass ich ihm diese Art im Jahre 1891 in meiner Wohnung zugleich mit der neuen Tortula zeigte. Es ist mir daher unbegreiflich, wie er ein Jahr später dieselbe entdecken konnte. J. Velenovsky. Bemerkung zur obigen Berichtigung. Ich gebe gern zu, dass ich die Angabe von Weisia crispata in Vele- novsky’s „Mechy @eske* übersehen habe. Die Verdächtigung, dass ich mir hätte die Pflanze von ihm erst zeigen lassen, um sie ein Jahr später zu ent- decken, weise ich entschieden zurück und erkläre, dass es mir absolut nicht erinnerlich ist, dass mir Herr Prof. Velenovsky dieselbe je gezeigt hat. Ich habe daher im Jahre 1896 diese Pflanze als für Böhmen neu publieirt, was Herr Prof. Velenovsky an der citirten Stelle seines 1897 der Akademie vor- gelegten Werkes nicht erwähnt. Wenn ich nicht in der glücklichen Lage wäre, auf solche „Entdeckungen“ kein so grosses Gewicht zu legen, so hätte ich sicher eher einen Grund gehabt zu einer „Berichtigung“, als Herr Prof. Velenovsky. Schiffner. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etec.') Bauer „Bryotheca Bohemica“, 1. Centurie, 1898. 1. Mildeella bryoides (Dieks.) Limpr. e. fr. 2. Hymenostyliun: curvirostre (Ehr.) Lindb. e. fr. 3. Dieranoweisia cirrata (L.) Lindh. e.fr. 4. Rhabdoweisıa fuga (Hedw.) Br. eur. e. fr. 5. Eucladium verti- cıllatum (L.) Br. eur. 6. Cynodontium polycarpım (Ehr.) Schimp. var. tenellum Schimp. e.fr. 7. Dieranella cerviculata (Hedw.) Schimp. efr. 8. D. heteromalla (Dill.) Schimp. e. fr. 9. D. het. var. inter- rupta (Hedw.) Br. eur. c. fr. 10. D. squarrosa (Starke) Schimp. e.fr. 11. D. varia (Hedw.) Schimp. e. fr. 12. Dieranum Bonjeani De Not. 13. D. longifolium Ehr. e. fr. 14. D. long. var. hamatum Jur. 15. D. scoparium (L.) Hedw. e. fr. 16. Dieranodontium aristatum Schimp. 17. D. longirostre (Starke) Schimp. 18. Leucobryum glaucum (L.) Schimp. e. fr. 19. L. glauc. var. rupestre Breidl. in sched. 20. Fissidens decıpiens De Not. e. fr. 21. Veratodon purpureus (L.) Brid. var. brevifolius Milde. 22. Distichium capillaceum (Sw.) Br. eur. e. fr. 23. Tortella squarrosa (Brid.) Limpr. 24. Didymodon rigidulus Hedw. var. propaguliferus Schfin. 25. D. rubellus (Hoffm.) Br. eur. var. intermedius Limpr. e. fr. 26. Barbula cylindrica (Tayl.) Schimp. 27. B. eyl. var. rubella Schffn. n. v. 28. Schistidium alpicola (Sw.) Limpr. var. rivulare (Brid.) Wahlb. e. fr. 29. @rimmia Doniana Smith e. fr. 30. Gr. commutata Hüben. e. fr. 31. Racomitrium lanugi- nosum (Ehr.) Brid. 32. Hedwigia cıliata (Web.) Lindb. var. leuco- phaea Br. eur. e. fr. 33. Georgia pellucida (L.) Rbh. e. fr. 34. Webera nutans (Schreb.) Hedw. e. fr. 35. Bryum alpinum Huds. 36. B. ca- !) Die Literatur-Uebersicht pro September folgt in der nächsten Nummer. 438 pillare L. e. fr. 37. B. uliginosum (Bruch) Br. eur. c. fr. 38. Zcho- dobryum roseum (Bruch) Br. eur. 39. Mnium serratum Schrad. e. fr. 40. Philonotis fontana (L.) Brid. e. fr. 41. Polytrichum gracile Dieks. e. fr. et 2. 42. P. Ohioense Ren. et Card. c. fr. et Z. 43. Fontinalis squamosa L. 44. F. squam. L. e. fr. 45. Leucodon sciuroides (L.) Schimp. 46. Neckera complanata (L.) Hüben. e. fr. 47. Anomodon attenuatus (Schreb.) Hüh. 48. A. longifolius (Sehl.) Bruch. 49. A. vıti- culosus (L.) H. et T. e. fr. 50. Heterocladium squarrosulum (V oit.) Lindb. 51. Thyidium Philibertii Limpr. 52. Isothecrum myurum (Poll.) Brid. e. fr. 53. Homalotheeium Phillipeanum (Spr.) Br. eur. 54. Camptothecium lutescens (Huds.) Br. eur. e. fr. 55. Drachythecium amoenum Milde e. fr. 56. Br. curtum Lindb. e. fr. 57. Eurhynchiun piliferum (Schreb.) Br. eur. 58. E. striatum (Schreb.) Schimp. e. fr. 59. E. Tommasinii (Sndtn.) Ruthe. 60. Plagiothecium undulatum (L.) Br. eur. e. fr. 61. Amblystegium filicinum (L.) De Not. var. elatum Schimp. 62. A. fluviatile (Sw.) Br. eur. 63. Hypnum arcuatum Lindb. 64. H. commutatum Hedw. 65. H. cordifolium Hedw. 66. H. cu- pressiforme L. e. fr. 67. H. exannulatum Gümb. ce. fr. 68. H. gigan- teum Schimp. 69. H. ochraceum Turn. et Wils. 70. H. rugosum L. 71. H. Schreberi Willd. e. fr. 72. H. uncinatum Hedw. ce. fr. 73. H. Vaucheri Lesqu. 74. Hylocomium loreum (L.) Br. eur. ce. fr. 75. H. tri- quetrum (1L.) Br. eur. e. fr. 76. H. umbratum (Ehr.) Br. eur. e. fr. 17. Sphagnum acutifolium (Ehr.) R. et W. 78. Sph. compactum De Cand. var. squarrosum R. 79. Sph. fuscum Kling. 80. Sph. (rirgensohnü R. 81. Sph. imbricatum (Horn.) R. var. eristatum W. 82. Sph. medium Limpr. var. glaucescens R. 83. Sph. med. var. purpurascens (R.) W. 84. Sph. papillosum Lindh. 85. Sph. platy- phyllum (Sull.) W. 86. Sph. recurvum (Pal.) R. et W. var. mucro- natum (R. subsp.) W. 87. Sph. rec. var. parvifolium (Sndtn.) W. S8. Sph. riparium Aong. var. silvaticum Aong. 89. Sph. rip. var. silv. forma submersa W. 90. Sph. Russowii W. var. poecilum R. 91. Metzgeria pubescens (Schk.) Raddi. 92. Frullania dilatata (L.) Dum e. per. et 2. 93. Lophozia saxicola (Schrad.) Schffn. 94. Mylia Taylori Hook. 95. Lophocolea cuspidata (Nees.) Limpr. e. per. et J. 96. Odontoschisma Sphagni Dum. 97. Bazzunia triangularıs Lindh. 98. B.trilobata (L.) Gray. 99. Trichocolea Tomentella Nees. 100. Diplo- phyllum albicans Dum «. per, Ein sehr reichhaltiges, gut conservirtes Herbarium (Phanero- gamen) ist billig zu verkaufen. Auskünfte ertheilt Dr. August Brunner ın Wels. Stadt-Platz 46. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. Die 70. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte fand in der Zeit vom 19.—24. September d. J. in Düssel- dorf statt. Dank der ausserordentlichen Bemühungen der Geschäfts- führung und der Betheiligung der ganzen Stadt nahm die Versamm-. lung einen glänzenden Verlauf. 439 Iu der schwach besuchten botanischen Abtheilung [an- wesend waren u. a. Geisenheyner (Kreuznach), Haberlandt (Graz), Karsten (Kiel), Kolkwitz (Berlin), K. Müller (Berlin), Nestler (Prag), Schwendener (Berlin), Wettstein (Prag)] wurden folgende Vorträge gehalten: Geisenheyner (Kreuznach): Einige Beobachtungen über ein- heimische Farne. Karsten (Kiel): Ueber die Auxosporenbildung einiger Diatomeen. Schwendener (Berlin): Referat über eine Untersuchung Kny's, betreffend Blattstellungsfragen. Wettstein (Prag): Weitere Untersuchungen über den Saison- Dimorphismus bei Pflanzen. Holle (Düsseldorf): Die Zerstörung der Baumwollfaser durch niedere Pilze. Nestler (Prag): Ueber einen in der Frucht von Lolium temulentum vorkommenden Pilz. Die am 21. September d. J. in Düsseldorf abgehaltene &eneral- versammlung der deutschen botanischen Gesellschaft war in Folge des schwachen Besuches beschlussunfähig. Es gelangte in Folge dessen bloss der Bericht des Präsidenten (S. Schwendener) einschliesslich der Nekrologe zur Verlesung. Die vom Ausschusse beantragte Loslösung der Generalversammlung von der Naturforscher- versammlung und Abhaltung derselben zu Pfingsten in Gemeinschaft mit den Zoologen wurde erörtert, wobei allseitig die Geneigtheit ausgesprochen wurde, diesem Antrage, welcher anlässlich der nächst- jährigen Generalversammlung in München wiederholt werden wird, zuzustimmen. Personal-Nachrichten. Der bekannte Forschungsreisende J. Bornmüller tritt im Januar des kommenden Jahres eine botanische Reise in die weniger bekannten Gebirge des nördlichen Persien an. Alle Diejenigen, welche auf eine Collection der zweifellos hochinteressanten Ausbeute reflectiren, werden ersucht, dies Herrn Bornmüller (Berka a. I.) vor Antritt seiner Reise mitzutheilen. (Preis pro Öenturie 32 M.). Professor Dr. C. Giuseppe Gibelli, Direetor des botanischen Institutes der Universität Turin, ist am 16. September d. J. gestorben. Dem Öbergärtner am botanischen Universitätsgarten in Graz, J. Petrasch, wurde der Titel eines Garteninspectors verliehen. Inhalt der November-Nummer: No&v. Archenegg, Zur Kenntniss der Blattborsten von Cirsium horridum. S. 409. — Schlechter R., Revision der Gattung Holothrix. S. 413. — Üela- kovskyL.J., Ueber petaloid umgebildete Staubgefässe von Philadelphus und Deutzia. S. 416. — Waisbecker A., Bemerkungen über Asplenium Forsteri. S. 419. — HayekA. v., Gym- madenia Abelıi nov. hybr. S. 423. — Schiffner M., Interessante und neue Moose der böhmi- schen Flora. S. 425. — Hansgirg A., Beiträge zur Phyllobiologie. S. 430. — Gheorghieff St., Bemerkungen über „Flora Bulgarica“. S. 434. — Velenovsky, Berichtigung. S. 437. — Schiffner, Bemerkungen hiezu. $. 437. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. 8.437. — Akademien, Bot. Gesellschaften, Vereine ete. S. 438. — Personal-Nachrichten S. 439. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14. Verantwortlicher Redacteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. INSERATE. Verlag von FERDINAND ENKE in Stuttgart. Soeben erschienen: Dragendorff, "%.. Die Heilpflanzen der verschiedenen Völker und Zeiten. 72 Ein Handbuch für Aerzte, Apotheker, Botaniker und Droguisten. gr. 8°. 1898. Preis geb. M. 22°— Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, I., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen Excursionsflora für Oesterreich (mit Ausschluss von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Mit theilweiser Benützung des „Botanischen Excursionsbuches“ von G. Lorinser verfasst von In Gear Preises: k. k. a. o. Professor der systematischen Botanik an der k. k. Universität in Wien. 46 Bogen 8%. Bequemes Taschenformat. Preis brochirt M. 8-—; in Leinwandband M. 9°—. Im Verlage von Carl Gerold’s Sohn, Wien, l., Barbaragasse 2, ist er- schienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck ete.) Colorirte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit kurzem erläuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Preis in elegantem Leinwandband M. 6°—. Jede Blume ist: 1. botanisch correct gezeichnet, 2. in prachtvollem Farbendruck möglichst naturgetreu ausgeführt. NB. Tafel XI (Noe von Archenegg) wird der nächsten Nummer beigegeben. Dieser Nummer liegt ein Prospect von Ferdinand Enke in Stuttgart bei. Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. OSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigirt von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. deutschen Universität in Prag. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. XLVII. Jahrgang, N°- 12, Wien, December 1898. Revision der Gattung Holothrix. Von R. Schlechter (Berlin). Fortsetzung. !) 1. H. secunda Rehb. f. Ot. Bot. Hamb. (1881), p. 119. Orchis secunda Thbg., Prodr. Pl. Cap. (1774), p. 4; Fl. Cap. ed. 1823, p. 6. Tryphia major Sond., in Linnaea XIX (1847), p. 82. Habitat in Africa australi: In regione austro-oeeidentali: In locis humidis umbrosisque prope Vormansbosch, in ditione Swellendam, alt. 2000—3000 ped. — Zeyher Nr. 3902; In rupibus ac in fissuris rupium prope Clanwilliam alt. e. 350 ped., Aug. 1896. — R. Schlechter Nr. 8599; L. C. Leipoldt (1897). In regione namaquensi: In collibus prope Vokiep-Seully; H. Bolus. Eine sehr leicht zu erkennende Art, welche Blüten etwa von der Grösse derjenigen der H. condensata Sond. besitzt, aber ein fünftheiliges Labellum. Die Blätter sind kahl. Merkwürdig ist das Auftreten der Pflanze bei Voormansbosch im Swellendamm-District, doch halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass hier eine Zettel- verwechslung stattgefunden, wie man das leider bei den Eklon-Zey- her'schen Sammlungen in verschiedenen Fällen nachweisen kann. Die Pflanze wächst vorzugsweise in Felsritzen und zwischen Geröll. 2. H. micrantha Sehltr. in Engl. Jahrb. v. XX (1895), Beibl. 50, p. 31. Habitat in Africa australi: In regione austro-orientali: In clivio graminosis montium supra Heidelberg, (Transvaaliae) alt. ce. 5400 ped., Oct. 1893. — R. Schlechter Nr. 3522. 1) Vergl. Nr. 11, S. 413. Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1898. 33 442 Ueber diese Pflanze habe ich mich bereits an dem oben an- geführten Orte in Engler’s Jahrbüchern ausgesprochen. Hier haben wir wieder einen Beweis vor uns, wie vereinzelt und loeal viele südafrikanische Orehidaceen auftreten. Bisher ist mir nur das einzige Exemplar meines Herbars bekannt. 3. H. pilosa Rehb. f. Ot. Bot. Hamb. (1881), p. 119. Saceidium pilosum Ldl., Gen. Spec. Orch. 1835, p. 301. Habitat in Africa australi: In regione austro-oceidentali: In collibus prope Swellendam, alt. ce. ped., Jan. 1815. — Burchell Nr. 7483. Eine sehr gut gekennzeichnete, offenbar aber sehr seltene Pflanze, welche seit Burchell nieht wieder gefunden worden ist. Die Lindley’sche Beschreibung des Labellums ist falsch. Dasselbe ist nieht vorne dreizähnig, sondern deutlich siebenlappig, die beiden äusseren Lappen allerdings weniger scharf abgesetzt als die fünf inneren. In der Section ist H. pilosa unstreitig die grossblütigste und robusteste. Meines Wissens existiren nur zwei Exemplare dieser Rarität, welche beide in Kew liegen, das eine im Herbarium Lindley, das andere im alten Hooker’schen Herbarium, welches den Grund- stock des jetzt so berühmt gewordenen Kew-Herbariums bildet. 4. H. sgquamulosa Ldl. in Comp. Bot. Mag. v. II (1836), p. 206; Bol., Orch., Cape Jenius, (1888), p. t. 14, 123. H. Harveyana Läl., 1. e. v. II (1836), p- 206. Monotris secunda Ldl., Gen. Spee. Orch. (1835), p. 303. H. Monotris Rehb. f., Ot. Bot. Haınb. II (1881), p. 119. Habitat in Africa australi: In regione austro-oceidentali: In planitie arenosa „Cape-Flats“ ap- pellata, inter Capetown et Wynberg, alt. ce. 50—100 ped., Sept.- Oet. — Eklon, Zeyher; H. Bolus Nr. 7022; R. Schlechter Nr. 1689 (1892); In elivis arenosis niontis Tabularis, alt. 2500 ped., Oct.. — H. Bolus; R. Schlechter Nr. 60 (Dee. 1891); W. H. Harvey. In clivis arenosis montis Constantiaberg, — R. Schlechter. Man kann hier drei Varietäten unterscheiden, welche sich folgendermassen charakterisiren: var. e. typica. Foliis setis squamuliformibus superne obtectis. var. ß. Harveyana (H. Harveyana Ldl.), Foliis setis strigifor- mibus superne obtectis. var. y. glabrata. Foliis superne marginibus exceptis glabratis. Eine sehr häufige Pflanze der Südwest - Region Süd-Afrikas, welche sich leicht durch die zottige, herabhängende Behaarung des Schaftes erkennen lässt. Monotoris secunda Lid., von der Bentham 445 glaubte, dass sie A. hispidula Dur et Schinz Ldl. sei, gehört sicher hierher, wie das Original bewies, welches ich im Herbarium Lindley gesehen. 5. H. hispidula Dur. et Schinz. Consp. Fl. Afr. v. V (1895), p. 70. Orchis hispidula L. f., Suppl. (1781), p. 40. O. hispida Thbg., Prodr. Pl. Cap. (1794), p. 4; Flor. Cap. (ed 1823), p- 6. Habenaria hispida Sprgl., Tent. Suppl. (1828), p. 27. Holothrix parvifolia Ldl.. Gen. Spee. Orch. (1835), p. 283; Bol. Orch. Cape Penins. (1888), p. 115, t. 24. Habitat in Afriea australi: In regione austro-oceidentali: In arenosis montis Tabularis, alt. 2400—3500 ped., Dec.-Jan. — Thunberg; H. Bolus Nr. 7034; Th. Kässner; R. Schlechter Nr. 482 (1892); In elivis are- nosis montium Langebergen, prope Zuurbraak, in ditione Swellen- dam, alt. 3500 ped., Jan. 1893. — R. Schlechter. In mon- tibus prope Knysna. — Forcade. Diese Pflanze, welche durchaus nicht sehr häufig ist, ist bei oberflächlicher Betrachtung mit H. squamulosa Ldl. leicht zu ver- wechseln. Doch da sind Labellum und die kleineren Blüten als gute Merkmale zu betrachten. 6. H. incurva Ldl. in Comp. Bot. Mag. v. II (1836), p. 207. Habitat in Africa australi: In regione austro-orientali; In saxosis montis Katberg et Witte- bergen, alt. ce. 3000—4000 ped. Nov. — Drege. In grami- nosis montium Drakensbergen, prope Van Reenen (Nataliae), alt. 5000—6000 ped., Mart. 1895. — Haygarth (J. M. Wood Nr. 5574); In planitie graminosa summi montis Quaqua, prope Witzies Hock. in terra Örange-Free-State, alt. e. 7500 ped., Febr. 1896. — J. Thode. Ein kleines Pflänzchen, welches habituell an A. mierantha Schltr. erinnert, auch aus dem östlichen Süd-Afrika stammend. Sie scheint in dem oberen Natal sowohl wie auf dem Katberg und dem Gebirge der Wittebergen nur äusserst vereinzelt aufzutreten. 1. H. exilis Ldl. Gen. Spec. Orch. (1835), p. 283; Bol., Ie. Orch. Austr. Afr. t. 14 A (1893) H. brachylabris Sond., in Linnaea v. XIX (1847), p. 78. Habitat in Africa australi: In regione austro-oceidentali: In elivis arenosis montis Tabularis, alt. 2500—3000 ped., Dec. 1891 (ac. Mart. 1892). — R. Schleehter Nr. 81; In collibus lapidosis prope Riversdale, alt. €. 800 ped., Nov. — Burchell Nr. 6738 (1814); R. Schleehter 33* 444 Nr. 2461 (1892); In eollibus prope George, alt. e. 750 'ped., Mart. 1893. — R. Schlechter Nr. 2243; In collibus prope rivulum Karatra, in ditione Knysna, alt. 300 ped., Nov. 1894. — R. Schleehter Nr. 5885. In eollibus argillaceis prope in di- tione Uitenhage. — Eklon & Zeyher. In elivis montium prope Grahamstown, alt. 2500 ped., Febr. 1892. — J. Glass (Herb. Norm. Austr. Afr. Nr. 1370.). Auch hier können wir wieder zwei Varietäten erkennen. var. a. typica. labello oscure trilobulato. var. ß. brachylabris labello indiviso. Die schlankeste aller Arten, durch den sehr dünnen, spärlich behaarten Schaft und die lockere Blütentraube von den verwandten Arten sofort zu unterscheiden. 8. H. arachnoidea Rehb. f. Ot. Bot. Hamb. II (1881), p. 107; R. A. Rolfe in Flor. Trop. Afr. vv (189 p:1922 Peristylus arachnoideus Ach. Rich., in Ann. Sc. Nat. ser. 2. v. XIV (1840), p. 267; Tent. Fl. Abyss. v. II (1851), p. 289; Rehb. f. in Valp. Ann. III (1853), p. 583. Platatanthera arachnoidea Engl., Hochgebfil. Trop. Afr. (1892), Pa. Holothrix Vatkeana Rehbk. f., in Journ. Bot. 1876, p. 346; Ot. Bot. Hamb.. (1881),-p- 72;B.; A, Rolfe,sb.,e. v. VI ASsI9goa H. Richaraiı Rolte, 1. e.v. VI (1397), p> le Habitat in Africa Aropica. In regione abissinica: In herbosis montis Sellenda prope Adona. — Quartin-Dillon; In montibus, Debra Erki, prope Woina, alt. e. 7000 ped. — Schimper Nr. 759; In clivis graminosis montis Semayata. Schimper Nr. 504; In planitie Kohaito, alt. c. 800 ped. Maj. 1894. — G. Schweinfurth Nr. 160; In declivibus siecis prope Ambelaco, alt. e. 6500 ped., Febr. 1894. — G. Schweinfurth Nr. 159; Prope Geleb ad flumen Ssabr, alt. ce. 6500 ped., defiorat. Apr. 1891. — G. Schweinfurth Nr. 1536; Prope Asmara, alt. e. 8000 ped. — G. Schwein- furth 548. In cacumine montis Alam Kale, alt. e. 6200 ped.; Mart. 1892. — G. Schweinfurth Nr. 1629. In regione somalensi: In locis umbrosis in solo ealeareo prope Meid in montibus „Serrut“ alt. e. 6000 ped.; Apr. 1875. — J. M. Hildebrandt Nr. 1465. In Arabia: In rupibus prope Kahil, in ditione Yemen alt. e. 7500 ped., Febr. 1889. — G. Schweinfurth Nr. 1431. Rolfe hat hier durch die Aufstellung der H. Richardii die sonst so klare H. arachnoidea durcheinander gewürfelt. Dass unter Schimper’s Nr. 504 mehrere Arten vermischt waren, ist mir längst bekannt gewesen; hätte er nur die A. Richard’schen Beschrei- bungen verglichen, dann hätte er wohl nieht H. Richardü auf- 445 gestellt. Ich habe A. Richard's Typen in Paris gesehen und habe mich davon überzeugt, dass 7. Richardii und arachnoidea ganz identisch sind. Ebenso ist 7. Vatkeana Rehb. f. nur eine locker- blütige Varietät von A. arachnoidea. 9. H. villosa Ldl. in Comp. Bot. Mag. v. II (1836), p. 207; Bol., Orch. Cape Penins. (1888), p. 117. H. gracilis Läl., ]. e. v. II (1836), p. 207; Bob. 1. ce. (1888), p. 116. Habitat in Africa australi: In regione austro-oceidentali: In elivis arenosis ac in rupium fissuris in monte Tabulari, alt. ce. 100—2400 ped.; Oet.-Nov. — Drege Nr. 1253a; H. Bolus Nr. 4655. R. Schlechter Nr. 103 (1891); In dunis arenosis inter Cape Town et Wynberg, alt. 50—100 ped., Oet.-Nov. — H. Bolus; Th. Kässner; R. Schlechter (1893); In ripis rivuli Dwars Rivier, in ditione French-Hock, alt. 1000 ped., Jan. 1892. — R. Schlechter: In rupibus humidis in montibus supra Mitchells-Pass in ditione Tulbagh, alt. 1500 ped. — H. Bolos; In montibus prope Swellen- dam. — H. Bolus. In collibus argillaceis prope Knysna. — Forcade. In regione -Carroridea: In elivis montium Sneuwbergen, in ditione Graaff-Reinet. — EHrBolus. Es is kaum möglich, Unterschiede zwischen H. villosa Läl. und H. arachnoidea Reichb. f. zu finden. Mein einziger Grund, beide nebeneinander bestehen zu lassen, ist die geographische Ver- breitung derselben. Denn dass eine abyssinische, resp. Somali- Pflanze mit einer aus der Südwest-Region Süd-Afrikas, welche im Osten aber fehlt, identisch sein solle, scheint mir sehr zweifelhaft. Vielleicht würden sich im lebenden Zustande in der Columna beider Arten Unterschiede finden, die im getrockneten Zustande nicht zu erkennen sind. 10. H. condensata Sond. in Linnaea v. XIX (1847), p. 76; Bol., Orch. Cape Penins. (1888), p. 115, t. 22, Fig. S—10. Habitat in Africa australi: In regione austro-oceidentali: In rupium fissuris in monte Tabu- lari, alt. e. 2000—3000 ped., Nov.-Jan. — H. Bolus Nr. 4905; Th. Kässner. R. Schlechter Nr. 89 (1891); In rupibus hu- midis montis Zwarteberg, in ditione Caledon, alt. e. 1500 ped., Oct. 1894. — R. Schlechter Nr. 5591. Eine durchaus nicht seltene Pflanze der Gebirge in der Süd- westecke Süd-Afrikas. Sie ist zweifelsohne nahe mit Z. villosa Ldl. verwandt, unterscheidet sich aber durch die stets bedeutend grösseren Blüten und bedeutend dickere und festere Consistenz särmmtlicher Theile. 446 11. H. lithophila Sehltr. in Engl. Jahrb. ined. Habitat in Africa australi: In regione austro-oceidentali: In rupium fissuris in cacumine mon- tium, supra lagunam „Vogelgat“ appellatam, ad ostium fluminis Klijn-Rivier, in ditione Caledon, alt. e. 3500 ped., Dee. 1896. — R. Schlechter Nr. Ich habe eine Zeit lang gezaudert, ob diese Pflanze nicht besser als Varietät der H. condensata Sond. zu betrachten sei, doch glaubte ich nach genauer Untersuchung berechtigt zu sein, die Art zu gründen. Sie unterscheidet sich von H. condensata durch grössere umgedrehte Blüten und einen längeren Sporn, der nicht wie bei H. condensata gekrümmt, sondern ganz gerade ist. 12. H. rupicola Sehltr. in Engl., Jahrb. v. XXIV (1897), p. 419. Habitat in Africa australi: In regione austro-orientali: In rupium fissuris in monte „Mont- aux-Sources“ in terra Orange-Free-State, alt. e. S000—9000 ped., Febr. 1891. — J. Thode. Es ist interessant, dass sich diese Art, welche sich an H con- densata Sond. und H. lithophila Schltr. anschliesst, im Osten auf- tritt. Abgesehen von den Merkmalen der Blüte, ist sie schon bei oberflächlicher Betrachtung durch die kahlen Blätter unschwer zu eıkennen. $. 2. Tryphia. Die Arten dieser Section sind durch die zarten, nicht wie bei Eu-Holothrix fleischigen, weiss oder bläulich gefärbten Petalen und Lippe zu erkennen. Im Uebrigen sind sie den Formen der Section Eu-Holothrix sehr ähnlich. Clavis specierum. 4A. Calcare recto vel subrecto. I. Labello subintegro. a. Caleare ovario 3—4plo breviore. 13. H. puberula Rendle. b. Caleare dimidium ovarii excedente. 14. H. Brogniartiana Rehb. f. II. Labello eonspieue lobulato. a. Caleare dimidium ovarii excedente. 1. Foliis sub anthesi viridibus. +. Foliis post exsiccationem rigidiusculis, orbieularibus ; venis niveis pietis. 15. H. Buchananii Sehltr. +r. Foliis exsiceationem tenuissimis, elliptieis ; laete viridibus. 16. H. orthoceras Rchb. f. 2. Foliis sub anthesi jam emareidis. 17. H. Mac Owaniana Rchb. f. 447 b. Caleare perbreri, ovario 3—4plo breviore. 1. Petalis obtusius eulis. 18. H. Mundtii Sond. 2. Petalis setaceo-acuminatis. 19. H. tridentata Rehb. £. B. Caleare eonspicue in eureo. I. Ovario puberulo. 20. H. aspera Rehb. f. II. Ovario glaberimo. 21. H. Lindleyana Rchb. f. 13. H. puberula Rendle in Journ. Bot. 1895, p. 278; R. A. Rolfe, in Flor. Trop. Afr. v: VI (1897),p2 19% Habitat in Africa tropiea. In regione eentrali: In monte Kilima-njaro, alt. e. 6000 ped. — Johnston; Ukambane in planitie Massaiorum, alt. 5000— 6000 ped. — Seott-Elliot Nr. 6486. Eine sehr distinete Form, die in der Gestalt des Labellums etwa an H. Brogniartiana Rehb. f. erinnert, aber einen bedeutend kürzeren Sporn hat. Die Pflanze scheint sehr selten und in ihrer Verbreitung auf die ostafrikanischen Hochgebirge beschränkt zu sein, wo sie zweimal, in je einem Exemplare gefunden wurde. 14. H. Brogniartiana Rechb. f. Ot. Bot. Hamb. (1881), p. 107. Habitat in Africa tropiea. In regione abyssiniea: In montibus prope Debr.-Erki versus Woina, alt. e. 7000 ped., Julio 1852. — Schimper Nr. 651; Nr. 1329. Ich gebe hier nur den einen Standort an, von dem ich selbst Exemplare dieser Art gesehen, denn Reichenbach scheint hier zwei Arten zusammengeworfen zu haben, welche von Schimper unter derselben Nummer vertheilt wurden, aber sicher vollständig getrennt gehalten werden müssen. Die eine derselben, bei Weitem die seltenere, ist die vorliegende, während die andere genau mit H. tridentata Rehb. f. übereinstimmt. Rolfe in der Flora of Tro- pieal Africa, scheint nun unglücklicher Weise diese Öonfusion da- dureh noch grösser germacht zu haben, dass er eine dritte Art, welche auch häufig (so im Pariser Herbarium) mit den beiden obigen ausgegeben wurde, H. arachnoidea A. Rich., als H. Richardii Rolfe beschrieb. Sollte etwa Rolfe’s „A. arachnoidea“ dieselbe Pflanze sein, welche ich als H. tridentata Rehb. f. bestimme? Nach der Beschreibung zu urtheilen, wäre dies sehr leicht möglich. 15. H. Buchananii Sehltr. in Engl. Bot. Jahrb. ined. Habitat in Africa tropiea. In regione Centrali: Nyassaland, loco speciali hand indieato — J. Buchanan (189). 448 Eine Art aus der näheren Verwandtschaft der H. orthoceras Rehb. f., von der sie jedoch unschwer durch die kleinen, pracht- voll weiss genervten Blätter von sehr derber Consistenz zu er- kennen ist. Die Pflanze muss im frischen Zustande mit ihren schön mar- morirten Blättern und den niedlichen, milchweissen Blüten einen recht hübschen Eindruck machen. Ich vermuthe, sie wird, wie z. B. H. orthoceras Rehb. f., eine Bewohnerin von Felsen sein, welche mit Moos überdeckt sind. (Schluss folgt.) Phänologische Mittheilungen aus der Winterflora Ragusa’s. Von Prof. Emanuel Nikolie (Ragusa). Vor drei Jahren habe ich in dieser Zeitschrift, gelegentlich der strengen Kälte, die sich fast überall in Europa fühlbar machte und hier kaum zu spüren war, über Unterschiede in der Blütezeit einiger Frühlingspflanzen der Umgebungen Ragusa’s Einiges auf- gezeichnet. Heuer hat die ausserordentliche Milde des Winters und die damit verbundenen günstigen Witterungsverhältnisse auf die Vegetationsbewegung derart kräftig eingewirkt, dass Pflanzen, die gewöhnlich im Frühjahre, ja selbst nur im Sommer, ihre regel- mässige Blütezeit haben, Mitte Jänner im blühenden Zustande zu finden waren; während wohl andere, wie z. B. Viburnum Tinus, Hyacinthus orientalis, Crocus biflorus Mill., ©. vernus All., die wirklich wahre Winterpflanzen sind, in ihrer Blütezeit keine be- merkbare Antieipation zeigten. Eine grosse Zahl der im blühenden Zustande aufgefundenen Pflanzen sind als Nachklänge unserer Herbst- und Sommerflora aufzufassen. Nur jene Arten, die mit verfrühter und frischer Be- laubung hie und da sporadisch aufblühten, wie COytisus infestus Guss., Phlomis fruticosa L. und andere, sind als Exemplare zu betrachten, die bei günstiger Lage durch Wärme und Licht zu ver- frühter Entwicklung gebracht wurden. Es kommt hier in Ragusa sehr häufig vor, dass sich der Herbst allmälig mit milden, sogar heissen Tagen bis zur Mitte des Winters verlängert und um Weihnachten und Neujahr nieht nur die Pracht des Frühlings erneuert, sondern die von der Sommer- glut ermattete Vegetation auf’s Neue belebt. Im Jahre 1895 betrug die mittlere tägliche Temperatur Ende November + 20° C., und Ende December zeigte das Thermometer um Mittag eine Insolation von +28° C. Bis Anfang Jänner waren im blühenden Zustande zu treffen: Convolvulus sylvatieus W. K.. 4449 Putoria calabrica Pers., Delphinium panteulatum Host, Eebalion Elaterium Rich., Campanula pyramidaliıs L., Coronilla Emerus L., ©. stipularis L., Centranthus ruber D. O., Silene inflata Sm., Linaria dalmatica Mill., Antirrhinum maius L., Calendula sub- lanata Rehb., Centaurea alba L., Erodium malacoides W., E. pimpinellifolium Rehb.; während im Valle San Martino di Lapad sehon mit den ersten Novembertagen Corylus Avellana mit un- zähligen Kätzchen auf den dürren Aesten stand. Bei vielen Holz- gewächsen war schon eine deutliche Schwellung der Blattknospen zu beobachten (wie z. B. bei Sambucus nigra); eine ziemlich vor- geschrittene Entwieklung neuer Blätter zeigten: Oytisus infestus Guss., Umbilieus horizontalis D. C., Thelygonum Cynocrambe L., Smyrnium Olusatrum L. Mit den ersten Jännertagen 1896 aber, die ziemlich kalt waren, wurde jede verfrühte Vegetationsbewegung eingestellt; die starke Bora vom 7./l., 8./1. und 9./l. brachte sogar in der Früh die Temperatur auf Null, und am 10./1. war für einige Stunden auf dem Sergio eine weisse Schneedecke zu sehen. Auf diese Weise war die Wintervegetation auf die eigentlichen Repräsentanten re- dueirt, so dass Ende Jänner unweit der Stadt nur Viburnum Tinus, Amygdalus communis, A. Persica, Fumaria officinalis, Veronica agrestis, die gewöhnlichen Erodium-Arten, Cheiranthus Cheiri und einige gewöhnliche Compositen, wie Bellis und Pieridium-Arten, in Blüte standen. Günstiger in dieser Hinsicht war der Jänner des Jahres 1897, aber doch weit weniger wie der des heurigen Winters, dessen merkwürdige Witterungsverhältnisse von ungewöhnlichen Vegetations- erscheinungen begleitet waren. Nachstehende Beobachtungen stellen einen Vergleich der Witterungsverhältnisse des Monates Jänner 1897 mit denen des ‚Jänners 1898 dar und geben zu gleicher Zeit die meteorologischen Elemente ‘beider Monate an. IäsBanyeıT 1897 1398 Mittlere monatliche Temperatur ........... +10°2°C. +12°6°C. Minimum der Lufttemperatur um 7® vorm... + 1'1°C. + 2:0°C. Maximum der Lufttemperatur um 2% nachm. TE De FE nennen +15°0°C. +18°0°C. Maximum der Insolation um 1# .......... +26°0°0. +29 0°C. Zahl der vollkommen hellen Tage .......... ) 26 Zahl der unvollkommen hellen Tage ....... 1) 2 Zahl der regnerischen oder ganz bedeckten Tage 13 3 Gesammtzahl der Sonnenstunden .......... 105 234 Aus diesen Zahlen geht klar hervor, wie gross heuer die Menge von Wärme und Licht war, die auf unsere Jännerflora wirkte, und das hier folgende Verzeichniss zeigt, wie dankbar auch diese Flora den ausserordentlich günstigen Witterungsverhältnissen entgegenkam. 450 Verzeichniss der im Monate Jänner 1898 bei Ragusa aufgefundenen Pflanzen. a) Mit blosser Blattentwicklung. Namen der Pflanzen Fundort und Datum Pisum sam. Lei. es: Psolarea bituminosa L. ........ Cytisus infestus GUSS. ......... ‚hubus. fruticosus. 1. -: .=.1.215- -* Erodium ceicutarium SM.......- Erodium pimpinellifolium Bchb.. Geranium lucidum L. ......... Geranium sanguineum L....... Cheiranthus Cheiri L. ......... Maithiola tristis R. Br......... Matthiola varıa D. Q.......... Erstus- INCANUSSz = ra eete zeele Smyrnium Olusatrum L. ...... Perula-glauca, Di, zu. 2100 3 2.0.04 Chaerophyllum coloratum L. .. Phlomis jrutieosa 1. 2... ..... Teucrium flavum 12... 22-2... Teucrium Belium 11.7.2.......r Prasiums majus a: 2.0... 4000er Salvia) offieimalis L..........-- Sala; verbenacen, 1. w.......2- Scrophularia canına L........- Linaria dalmatica Mill......... Fumaria capreolata L. ........ Sambucus nigra. 2... ........ Galium aparine L............. Bed RESINER 22 2nee Hyoscyamus albus L. .......... Statice cancellata Brnh......... Intdlaswisosa Nilr...2..0..0.0. Achillea millefolium L. .......- Artemisia coerulescens L. ...... Cotyledon horizontalis Guss..... Convolvulus arvensis L......... @::sylvatieusaW=K: :...n..=.nE C. tenuissimus Sibth. .......... Campanula pyramidalis L...... Cyclamen europeum L.......... Oyclamen mit Blütenknospen.... Thelygonum Cynocrambe L. .... San Giacomo, 20./1. Orsola, 5./1. Monte Sergio, 1./1. San Giacomo, 13./1. Ploce, 5./1. Plote, 5./1. San Giacomo, 1./1. San Giacomo, 1./1. Bella vista, perennirend. Zarcovizza, 9./1. Madonna delle Grazie. Madonna, perennirend. M. delle Grazie, 3./1. S. Giacomo, 1./1. S. Giacomo, 24./1. Scale false, 27./1. S. Giacomo, 12./1. S. Giacomo, 12./1. S. Giacomo, 12./1. S. Giacomo, 12./1. M. delle Grazie, 8./1. S. Giacomo, 20./1. S. Giacomo, 27./1. Orsola, 22./1. S. Giacomo, 20./1. Bella Vista, 31./1. S. Giacomo, 20./1. Bella Vista, 8./1. S. Giacomo, 20./1. Seale false, 26./1. M. delle Grazie, 20./1. Lapad, 22./1. Lapad, 22./1. Ploce, 5./1. Plo&e, 5./1. Plo&e, 5./1. Plote, 5./1. Stadt, 10./1. S. Giacomo, 20./1. Seale false, 24/1. Plote, 15./1. 451 Namen der Pflanzen Fundort und Datum BBuns: alba: er. ital. 2 Euphorbia helioscopia .2s...... dendraides Bvasanal nn a al De ER are Br E., Myrsinites L. ....2..2..... Ertica pıluliferaı 1:2. 229. ..: .- BD oreRsi. N Emllaz aspera lstwenl) de. Beraspera: L. (inermis)). sJ...» .» Pe german ei Be aberosa. 1. 1.22... ==. Arum italicum. La 2u.........- Juniperus phoenicea L. ........ S. Giacomo, 20./1. S. Giacomo, 20./1. S. Giacomo, 20./1. M. delle Grazie, 3./1. Plo&e, 15./1. Montovierna, 3./1. Stadt, 12./1. Um die Stadt, 15./1. S. Giacomo, 10./1. Bella Vista, 12./1. Sergio, 15./1. S. Giacomo, 20./1. S. Giacomo, 10./1. M. delle Grazie, 1./1. b) Im blühenden Zustande. Namen der Pflanzen Fundort und Datum Coronulla Emerus L. -......... | Coronilla stipularıs Lam. ...... Cytisus infestus GUSs. ......... OR Da HE A VER Veratonia "Siliqua L: 2... Rosa sempervirens L........... Reseda suffruticosa L.......... Cheiranthus Cheiri L.......... Matthiola incana R. Br........ Fumaria agraria Lag2. ....... Fumaria officinalis L.......... Nasturtium sylvestre R. Br. .... Brassica, oleracea.L.....0...... Alyssum campestre L........... Weola: odoratarlı" . aa... Amygdalus communis L........ Amygdalus Persica L.......... Tunica Sazifraga Scop. ....... Bilene inflate Sm: 0. a. Zu Linum tenuifolium L. ......... Erodium malacoides W. ....... Erodium pimpinellifolium Rehb. Beseli, globiferum, Vs. .= „u... Mentha: sylestris’ Le. .....1..... Aquedotto, 3./1. S. Giacomo, 6./1. Sergio 3./l., S. Giacomo 12./1. S. Giacomo, 20./1. | In Gärten, 2./1. Ploce, 2./1. Ploce, 2./1. S. Giacomo, 5./1. Bella Vista, 2./1. Scale false, 27./1. S. Giacomo, 6./1. S. Giacomo, 12./1. M. Sergio, 1./1. Plode, 12./1. Plo&e, 2./1. Petka, 8./1. Gravosa 1./1. S. Giacomo, 20./1. Sergio, 3./1. S. Giacomo, 10./1. Sergio, 3./1. Seale false, 1./1. M. delle Grazie, 23./1. Sergio, 1./1. S. Giacomo, 1./1. 452 Namen der Pflanzen Fundort und Datum | Rosmarinus offieinalis L. .....- | Campo Santo, 4./1. Salvia verbenacea U. .........» Scale false, 24./1. Phlomis fruticosa L. .......... S. Giacomo, 18./1., Bella Vista 30./1. Ajuga Chamaepytis Schreb. ....| Sergio, 12./1. Vincasminor ren. ie nn San Martino, 6./1. Solanum nigrum L.....20...... Um die Stadt, 10./1. Hyoscyamus albus L..........- S. Giacomo, 29./1. Linaria Cymbalaria Mill. ...... In der Stadt. Antirrhinum Orontium L....... S. Giacomo, 18./1. A, MOojuselit: AORWNEN Ten crenene Pille, 28./1. Veronica agrestisiiin in... 2.0... S. Giacomo, 5./1. Calendula sublanata Rehk...... Bella Vista, 1./1. Carduus pyenocephalus Jacg. ... | Sergio, 12./1. Picnomon Acarna Üass......... Scale false, 20./1. Bellis annuanl nenne Tre chiese, 4./1. DB. !Denennis"b. AN ee Gravosa, 7./1. Pallenis spinosa Üass. ......... Sergio, 5./1., Lacroma, 10./1. Anthemis cotula L.........-... M. delle Grazie, 4./1. Gnaphalium luteo-album L. ....| M. delle Grazie, 4./1. Helichrysum angustifolium D. O.\ Colle di S. Biagio 6./1. Sonchus oleraceus L. .......... Um die Stadt, 1./1. SL ASDe WI. een Um die Stadt, 1./1. Picridium vulgare Desf. ....... Sergio, 12./1. Viburnum Tinusl:...:....... Pille, 31./1. Galum murale Al 2. e..:..... S. Giacomo, 20./1. Putoria calabrica Pers. ........ S. Giacomo, 1./1. Centranthus ruber D. Ü........ S. Giacomo, 1./1. Ecbalion Elaterium Rich....... Scale false, 20./1. Agatophyton bonus - Henricus. Mog-Tanderar na ne ee. a Scale false, 24./1. Camphorosma monspeliaca L....| Scale false, 29./1. Urtica membranacea Poir....... Stadt, 18./1. Parietaria diffusa M. K........ Stadt, 12./1. Mercurialis annua L.......... Stadtpomerium. Corylus Avellana L. .=........ Lapad, 3./1., Pille, 12,/1. Galanthusunwals L. a... 0%: Canali, ?. Narcissus,poelicus U... con...» Pille, 6./1. RI Ian DER S. Giacomo, 4./1. Colchicum Bertoloni Stev. ...... Sergio 6./1., M. delle Grazie, 18./1. Dactylis glomenata I. ......... Bella Vista 12./1. Carez arenamaı, er Bella Vista 8./1. 453 Filices. Ceterach officinarum W., schon seit December überall an Mauern. Asplenium Tricehomanes, Sergio, Mad. delle Grazie, 4./1. A. ruta muraria L., Lapad, 6./1. Cheilanthes odora Sw., S. Giacomo, 8./1. ©. fimbriata Vis. Mad. delle Grazie, 12./1. Adiantum nigrum L., Lacroma, Ende Jänner. A. Capillus Veneris L., Pille, Acquedatto, 20./1. Canosa, 26./1. A. Cap. Veneris L., var. Visianir. Schloss et Vuk., in Berghöhlen, Sergio 16./1. Vinca Haussknechti Bornm. et Sint. (spec. nov.). Von J. Bornmüller (Berka a. 1.). Rhizomate repente internodiis valde remotis caulibus (sterilibus ignotis) floriferis rectis elatis, foliis glaberrimis inferioribus et Junioribus sessilibus vel subsessilibus superioribus breviter petiolatis amplis ovatis dimidio rarius duplo longioribus ae latis versus apicem et basin subaequaliter attenuato-cuspidatis acutis, peduneulis ex axillis superioribus solitariis folio brevioribus erectis vel patulis demum (fructiferis) elongatis recurvatis, calyeis laciniis glabris linearibus tubo corollino angusto supra medium paulo ampliato 2'/,—3plo brevioribus, limbi laeiniis latius- eulis apice obtusissimis retusis vel oblique truncatis. Anatolia orientalis: („Armenia minor“) in monte Deli- dagh inter Siwas et Divriki 1893, VII (Bornm. iter Persieo-tureicum exs. n’ 13436); („Armenia tureica“) Egin, Kota, in deelivibus lapi- dosis. 1890, VI. 6 (Sint. iter Orientale, exs. n? 2247 sub V. sessili- folia Hausskn. sp. nov. non D. ©. Prodr. VIII p. 383). Masse: Stengel 30—50 cm hoch, Blätter bis 45 X 9 cm (grösster Breitendurchmesser in der Mitte des Blattes), Blattstiel 5—8 mm, Fruchtstiel 30—40 mm, Kelchzipfel 10--12 mm, Tubus der Corolla 25 mm, Durchmesser des Saumes 30—38 mm, noch nicht ausgereifte Follieuli e. 40 mm. Als Variation ist hervorzuheben, dass die Eginer Pflanze völlig kahle Stengel besitzt, bei jener vom Deli-dagh sind die Stengel bald kahl, in der Mehrheit aber mit kurzen, etwas krausen Haaren besetzt. Von V. major L. unterscheidet sich V. Haussknechti auf den ersten Blick durch die an der Basis in einen sehr kurzen Stiel verlaufenden Blätter (also an der Basis weder herzförmig noch ab- gerundet), durch die Kahlheit aller Theile, durch den langen, schmalen Tubus der Corolla, welcher 2—8mal länger (nicht so lang oder wenig länger) als die kahlen (nicht bewimperten) Kelchzipfel ist. — Näher verwandt ist V. media Hfgg. Lk. (bezw. V. acutiflora Bert.), 454 wie sie mir in ebenso üppigen Exemplaren als V. Haussknechti von Tempio auf Sardinien (leg. Reverchon 13. V. 1882) vorliegt. Dieser westeuropäischen Art nähert sie sich sowohi in der Kahl- heit der Blätter und Kelche, als auch in der Form des Blattes, auch sind bei dieser die Kelchzipfel viel kürzer als der Tubus der Blumenkrone, indessen sind bei V. media alle Blätter sehr deutlich und länger gestielt; sie sind an der Basis abgerundet oder sehr plötzlich verschmälert, das Blatt ist länger zugespitzt und sein grösster Breitendurchmesser liegt im unteren Drittel; vor Allem aber ist die Form der Blumenkrone, abgesehen von der Zuspitzung der Saumlappen, eine völlig andere: bei V. media erweitert sich der kurze Tubus der Corolla bereits im unteren Drittel oder doch an der Insertionsstelle der Staubfäden in einen breiten Trichter, bei der asiatisch -orientalischen Pflanze ist er lang und eng, er- weitert sich an der Insertionsstelle nur wenig und verläuft von da in gleicher Breite bis zur Saumöffnung, ist von 2:5 cm, Frucht (im höchsten Falle) von 1’5 em Länge. Was Pau in F. Sehultz, Herb. norm. cent. 28 n? 2764, als V. major L. b. glabra subvar. obtusiflora Pau ausgegeben hat, zählt meines Erachtens ebenfalls in den Formenkreis der V. media Hffsg. Lk. — V. Libanotica Zuec., welche in Wuchs und in anderer Beziehung der Y. herbacea W. K. nahesteht und die mir im vorigen Jahre in grossen Mengen am Libanon und Antilibanon und früher in Assyrien oft begegnet ist, mir daher in mannig- fachen Formen vorliegt, kommt nicht in Betracht, ebensowenig hat die bulgarische V. mixta Velen. (Fl. Bulg. p. 380 et 646) mit V. Haussknechti etwas zu schaffen. — In der Tracht erinnern die kräftigen Exemplare vom Deli-dagh lebhaft an Vincetoxieum offi- cinale, in der Blattgestalt denen breitblätteriger Evonymus Europaea oder gewisser Cornus-Arten (0. alba, O. mas ete.). Sintenis, welcher die neue Art zuerst auffand, sammelte sie zu Beginn des Juni in weniger kräftigen und zum Theil nicht völlig entwickelten, jedoch bis 1 Fuss hohen Exemplaren, welehe sämmt- lich sitzende oder fast sitzende Blätter aufweisen. Haussknecht erkannte sie als neue Art und bezeichnete sie daher (Sint. exs.) als V. sessilifolia Hsskn. sp. nov. Da meine kräftigeren, im Juli gesammelten Exemplare vom Deli-dagh, die also dem gleichen Gebiet des östlichen Kleinasien entstammen, weiter entwickelt und an den Blättern deutlich, wenn auch kurz- (bis 8 mm) gestielt sind, da ferner der bereits von De Candolle gebrauchte Name V. sessilifolia (= V. Libanotica Zuce.) zu Verwechslungen Anlass geben muss, so glaube ich mich berechtigt, für die neue anato- lische Art den gewählten Namen V. Haussknechti Bornm. et Sint. in Vorschlag bringen zu können. Berka a. I, 16. November 1898. Flora von Oesterreich-Ungarn: Tirol und Vorarlberg.') Referent: Ludwig Graf Sarnthein (Innsbruck). Arnold F., Lichenologische Ausflüge in Tirol. XXVI—XXIX. (Verh. zool. bot. Ges. Wien. XLVI. 1896. p. 101—143.) XXVL Pians; XXVII. Galtür; XXVIII. Wolkenstein; XXIX. Plansee; ferner Nachträge zu VI. Waldrast, IX. Roveredo und Riva, XIII. Brenner, XIV. Finsterthal, XVII. Mittelberg, XX, XXIII. Predazzo und Paneveggio; dann zu XXI u. XXII. Sulden, XXV. Arlberg. Arnold F., Liehenologische Ausflüge in Tirol. XXX. (Ebenda XLVII. 1897. p. 210-224.) Behandelt die Lichenenflora von Brandenberg, der Mendel, der Ruine Maultasch oberhalb Terlan und gibt Nachträge zu V. Rettenstein, VII. Bozen, XIV. Finsterthal, XV. Gurgl, XVII. Mittelberg, XX, XXIII. Predazzo und Paneveggio, XXI. u. XXII. Sulden, XXV. Arlberg, XXVIII. Wolken- stein, XXIX. Plansee. (Ebenda p. 353—395: Verzeichniss der Lichenen von Tirol.) Eine systematische Zusammenfassung aller Tiroler Funde des Verfassers und sonstiger Exsiccaten. Die Gesammtzahl der Arten beträgt hiernach 1065. (Ebenda p. 671—678.) Zusammenstellung desin den Beiträgen I—XXIX enthaltenen Materials nach Substraten etc. Arnold F., Lichenes exsiccati. 1396, Nr. 1688—1717; 1897, Nr. 1719—1745 mit Nachträgen. Ascherson P.,. Botanische Mittheilungen. (Verh. bot. Ver. Brandenburg XXXVII. 1895. Ersch. 1896. Sitzber. p. XLVI bis XLVII.) Asplenium trichomanes X ruta muraria von Schloss Rafenstein bei Bozen (Dr. Hauchecorne). AschersonP.(und GraebnerP.), Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Leipzig. W. Engelmann. 8°. I. Bd., Lief. 1—5, p. 1—400. Enthält zahlreiche Standortsangaben, kritische Notizen u. s. w. Beck G@. v., Schedae ad „Kryptogamas exsiccatas“. (Ann. naturh. Hofmus. Wien. XI. 1896. p. 31—101.) Aus dem Gebiete: Nr. 152, 154, 172, 173, 184—187, 190 (gesammelt von A. Zahlbruckner, J. Schuler u. €. Loitlesberger). Borbäs V. v., A. Dietamnus albus systemäja &s földrajza (das System und die geographische Verbreitung von D. a.). (Termesz. Füzet. XIX. 1895. p. 348—357; p. 386 —388.) In Tirol nur D. obtusifolius Koch (!) = Fraxinella humilior etc. Seg. Bornmüller J.. Zur Flora von Oberbayern. (Mittheil. Thüring. bot. Ver. N. F. VIII 1895. p. 34—42. Enthält auch zahlreiche Angaben aus Vorarlberg und einige aus Tirol. 1) Das Referat erstreckt sich auf den Zeitraum vom 1. Jänner 1896 bis 31. December 1897 und erscheint diesmal in etwas geänderter Form. 456 Bornmüller J., Einige Notizen zur Flora des Monte Piano und Monte Cristallo in Ober-Italien. (Ebenda. X. 1897. p. 42—44.) Auch Standorte aus dem angrenzenden Tirol. Bresadola D. G., Funghi mangherecei e velenosi del Trentino. (Almanaceco agrario per l’anno 1896 p. 203—221; tav. XVII bis XL; do. per l’anno 1896. p. 317—332; tav. XLI—LVII.) Viele Fundstellen namentlich aus Val di Sole. Briquet J., Fragmenta Monographiae Labiatarum. Fasc. 4. (Bull. herb. Boissier. IV. 1896. p. 676—696; p. 762—808.) Mentha longifolia Huds. var. alpigena (Kern.) Brig. — aus Tirol be- handelt. BriquetJ., Quelques notes d’herborisations dans le Tirol meridional. (Bull. herb. Boissier V. 1897, p. 469—484; — Bull. labor. bot. univ. Geneve I. 1897 p. 230—295.) Verfasser sammelte speciell im Gebiete von Fassa, Fleims und Primör u. verzeichnet zahlreiche Funde mit Höhenangaben, darunter folgende neue Formen: Leucanthemum alpinum Lam. var, n. Rollensis, Saussurea al- pina D.C. var. n. nervosa, Hieracium villosum L. var. subglabrum Arv.- Touv., H. perpilosum Arv.-Touv., (= H. pilosum var. pilosum Arv.- Touv. olim), H. leucochlorum Arv.-Touv. n. sp. var. n. brachiatum, H. neglectum Arv.-Touv. n. sp., H. Paicheanum Arv.-Tour. n. sp. u. Rhodo- dendron hirsutum var. n. microphyllum. Burnat E., Flore des Alpes maritimes. II. Geneve et Bäle. H. Georg. 1896. 8°. XVI u. 287 pe. Enthält pg. 50, 67, 87, 90, 142, 157, 158, 162, 163 auf Tirol bezüglich kritische Bemerkungen, namentlich auf Grund der Exsiecaten R. Huters. — Umfasst die Tiliaceae bis Rosaceae (Beginn). Buser R. Note sur le Crataegus macrocarpa Hegetschw. (Bull. herb. Boissier. V. 1897. Append. I. p. 11—15.) Auch bei Koblach in Vorarlberg. Cobelli G. de, Aleure lettere inedite a G. A. Scopoli. Rovereto, Sottochiesa. 1895. 8°. 47 pg. — Bildet XXVII. Pubblieazione fatta per cura del museo civico do Rovereto. Briefe von Allioni, Arduino, Castiglione, Jussieu, Van Swieten und Scopoli. Dalla Torre K. W. v., Die Zooceeidien und Ceeidozoen von Tirol und Vorarlberg. III. Beitrag. (Ber. naturw.-med. Ver. Inns- bruck. XXI. 1896 p. 135—163.) Viele Fundortsangaben. Dörfler J. Herbarium normale. Schedae ad centurias XXXIH bis XXXIV. Vindobonae, J. Doerfler. 1897. p. 33—13, T75—104, 105— 132. Mit zahlreichen, von Dr. J. Murr gesammelten Hieracien-Arten und auch Vertretern anderer Gattungen aus Tirol. Dürrnberger A., Die Hieracia Piloselloidea des Innsbrucker Museal- Herbars, bestimmt nach Naegeli-Peter. (Zeitschr. Mus. Fer- dinandeum Innsbruck (3) XL. 1896 p. 179—19.) Sehr werthvolle, grundlegende Arbeit für das Florengebiet. 457 Eichenfeld M. v., Zwei Asplenium-Hybride. (Verh. zool. bot. Ges. Wien. XLVI. 1896. p. 448.) Asplenium trichomanes X septentrionale aus Mühlbach. Eichenfeld M. v., Ueber Farbenvarietäten von Blüten. (Ebenda XLVII. 1897. p. 113.) Betrifft Gentiana- und Primula-Arten. EichenfeldM. v., Ueber Pflanzen aus Südtirol. (Ebenda p. 644 bis 645. lan Travignoli n. hybr. (C. montanum X palustre) und eine weissblühende Gentiana calycına aus Paneveggio. Evers G., Beiträge zur Flora des Trentino mit Rücksicht auf Gelmi’s Prospetto della flora Trentina. (Ebenda XLVI. 1896. p. 55—89.) Bringt eine grosse Zahl von neuen Arten und neuen Fundstellen, namentlich aus den Gattungen Potentilla, Rubus, Alchimilla und Hiera- cium. Fischer E., Tuberaceae 57. u. 58. Lief. von Rabenhorst’s Crypto- gamenflora. 1396 u. 97. Leipzig, E. Kummer. p. 116. Protomyces Kreuthensis aus Süd-Tirol. (P. Magnus.) Fritsch K., Exeursionsflora für Oesterreich ete. Wien, 0. Gerold. 1897. 8°. LXXII u. 664 p. Enthält zahlreiche speciell für Tirol (inelusive Vorarlberg!) aufgeführte Arten und ist auch wegen der vielfach geübten Kritik und Feststellung der Arten sehr wichtig für die Landesflora. Fritsch K., Calamagrostis Torgesiana Hausskn. (C. pseudophrag- mites X varia). (Verh. zool. bot. Ges. Wien. XLVII. 1897. p. 46—47.) Neu für Tirol: Neuprags. Fritsch K., Agrostis tarda Bartl. und var. n. Sauteri Fritsch. (Ebenda p. 207.) Stammt vom Originalfundorte der Art. Fritsch M., Ueber Höhengrenzen in den Ortleralpen. (Wissensch. Veröff. d. Ver. f. Erdkunde in Leipzig. II. 1895 p. 105* bis 292*; Taf. IV— VL) Mit zahlreichen Angaben über Baumgrenzen. G. K. (resp.) J. K., I prineipali alberi, arbusti e frurtiei, indi- geni dei nostri boschi. (Almanacco agrario per l’anno 1896. p. 105—196; do. per. anno 1897. p. 270-278.) Floristisch von einigem Interesse, doch ohne wissenschaftliche Bedeutung, Gelmi E., Aggiunte alla Flora trentina. Prima lista. (Atti accad. agiati Rovereto (3) II. Fase. 3. 1896. p. 227—238.) Wichtiger Beitrag zur Flora des italienischen Tirols mit etwas Polemik gegen Evers. Giesenhagen K., Die Entwicklungsreihen der parasitischen Exo- ascen. (Flora 1895. Ergänzungsband p. 267—361; Fig.) p. 315. Taphrina aurea von Kufstein, p. 338, 7. carnea Johs. u. p- 340, T. turgida Sad. aus Tirol. Öesterr, botan. Zeitschr. 12. Heft. 1898. 34 458 Ginzberger A., Ueber einige Lathyrus-Arten aus der Section Eulathyrus und ihre geographische Verbreitung. (Sitzungs- ber. Akad. Wiss. Wien. CV. 1896. p. 281—352; 1 Taf. u. 2 Karten. — Vergl. diese Zeitschr. 1896. p. 233.) Tirolische Standorte p. 293. L. silvestris, p. 309, L. heterophyllus L. u. p. 324 L. megalanthus Steud. Gremli A., Exeursionsflora für die Schweiz. 8. Aufl. Aarau, E. Wirz. 1896. 8°. XXIV u. 481 p. Ist wegen der Kritik der einzelnen Arten auch für unsere Flora wichtig. Gürke M., Plantae Europaeae. Enumeratio systematica ete. Op. a Dr. C. Richter ineeptum. Tomus II. Fase. 1. Leipzig, W. Engelmann. 1897. 8°. 160 p. Verzeichnet viele Arten mit der speciellen Angabe »Tirolis«. Hauck et Richter, Phykotheka universalis XIV—XV. Nr. 651 bis 751. Aus Tirol: Seytonema figuratum Ag., Phormidium incerustatum Gom. var. cataractarum Gom. und Schizothric pulvinata Gom. Haussknecht Ö., Systematische und floristische Notizen (Mittheil. Thüring. bot. Ver. N. F. VIII. 1895 p. 21—34.) Trifolium pratense var. pilosum Heuff. aus Tirol. Heinricher E., Ueber pflanzenbiologische Gruppen Botan. (Central- blatt LXVI. 1896. p. 273— 284.) Bezieht sich auf die Anlage des botanischen Gartens der k. k. Uni- versität Innsbruck. Hellweger M., Eine monströse Form von Phyteuma hemisphaeri- eum L. (Deutsch. botan. Monatssehr. XIV. 1896 p. 1—2; Taf.) Vom Rosskogel bei Innsbruck. Hoffmann Jos., Beitrag zur vergleichenden Anatomie der Arten der Gattung Sempervivum. (Diese Zeitschr. XLVI. 1896 p. 305— 314.) Sempervivum arachnoideum L. aus Meran. Erwiderung. Herr Gheorghieff sagt!), dass es sehr schwierig ist, einen nicht- blühenden Zweig des Prunus Laurocerasus von Daphne Laureola zu unter- scheiden. Wenn so etwas ein Botaniker bemerkt, so braucht man dazu nichts hinzufügen. Herr Gheorghieff bekennt selbst, dass er Laurocerasus mit der Daphne verwechselt hat, und trotzdem fragt er mich, wo er in den Familien und Gattungen Fehler gemacht hat! Herr Gheorghieff bemerkt ferner, dass er so viele orientalische Sammlungen zur Verfügung hat, trotzdem kann er aber nicht leugnen, dass er in der eitirten Abhandlung, Seite 202, behauptet, dass er seine bulgarischen Pflanzen nach den böhmischen und sächsischen Exsiceaten bestimmt hat. Wenn er die schönen orientalischen Sammlungen heute besitzt, so ist dadurch die obige Bemerkung noch nicht aufgeklärt. 1) Vergl. Nr. 11, S. 434. 4549 Herr Gheorghieff nimmt die Zuflucht zu meiner Arbeit, welche ich vor 14 Jahren als vorläufige Publication verfasst habe! Er findet dort 6% Irr- thümer und verallgemeinert diese 6% auf alle meine späteren Publieationen, die er folglich für unverlässliche Quellen erklärt. Ich bitte Herrn Gheorghieff, mir z. B. diese 6% Fehler in der Flora bulgarica, Suppl. I., zu nennen! Herr Gheorghieff kennt auch zwei falsch bestimmte Gattungen in meiner citirten Abhandlung. Ich wäre verbunden, wenn er sie nennen wollte. Die gefallenen Novitäten rechnet er auf acht, ich weiss aber nur von fünf. Herr Gheorghieff bekennt, dass er sich für seine späteren Publicationen seine Exsiccaten von competenten Autoren revidiren liess, und bemerkt, dass ich auch diese revidirten Arten nicht benützt habe. Das muss ich zurückweisen, denn dort, wo ich wusste, dass die betreffenden Pflanzen richtig bestimmt sind, benützte ich dieselben auch bereitwillig in meinem Buche (z. B. Rhododendron myrtifol., Daphne Cneorum, Cardamine glauca u. Ss. W.). Ich gebe in Folgendem ein Verzeichniss der Errata in der ersten oben eitirten Abhandlung Gheorghieff’s: Ranunculns rumelicus Grsb. wird häufig eitirt bei Tekir. Hier kommt aber nur R. Sprunerianus und R. psylostachys vor. Aconitum Napellus L. ist gewiss falsch, weil diese Art auf den Balkanen nicht vorkommt. Paeonia officinalis statt P. decora.?) Hypecoum procumbens statt H. pseudograndiflorum, welches mir von den von Gheorghieff citirten Standorten massenhaft bekannt ist. Cardamine pratensis kommt bei Tekir nicht vor und wird gewiss zur C©. Hayneana gehören. Thlaspi rotundifolium wird wohl Th. Kovacsyi sein, weil die erstere Art in diesen Ländern unbekannt ist. Heliosperma quadrifolium Rchb. Melandrium silvestre Röhl, var. villosum — ohne Beschreibung, ohne Autor! Dianthus Carthusianorum L. kommt in Bulgarien nicht vor! D. leptopelalus wird gewiss falsch sein, da er überall durch den D. pallens vertreten ist. D. campestris wird vereinigt mit dem D. roseo-luteus, weil er unter- seits gelbe Petalen besitzt! D. roseo-Iuteus ist mit D. campestris überhaupt nicht verwandt (Flora bulgarica, Suppl., p. 42). Cerastium grandiflorum W. K. ist ©. banaticum. Genista tinctoria var. pubescens — ohne Beschreibung, ohne Autor! Potentilla aurea ist P. chrysocraspeda. Saxifraga Geum L. ist S. rotundifolia. Bupleurum tenwissimum wird wohl B. Marschallianum sein. Knautia silvatica kommt in Bulgarien nicht vor. Gentiana amarella L. germanica Willd. sp. ist gewiss falsch, weil diese Art in Bulgarien nicht vorkommt. Jasione montana ist J. Heldreichii. Dabei wird sogar die .J. glabra Vel. zur J. montana gezogen! Satureja hortensis wird von Gheorghieff am Fusse der Sinite kameni als wild angegeben. Ich habe sie hier auch gesehen, aber in den verlassenen oder noch bebauten Weinbergen und Gärten. Thesium humile Vahl. ist T’h. Dollineri! Arum maculatum ist A. italicum! Elymus arenarius ist E. sabulosus! Astragalus ariotatus Her., Heracleum Sphondylium L., Peucedanum austriacum K., Jurinea eyanoides DC. (!), Plantago Cornuti Gon., Triticum acutum DC. u. a. sind für die bulgarische Flora sehr verdächtige Arten. Viele Arten sind nicht näher bestimmt und werden nur als Pulsatilla sp.ete, aufgeführt, bei zahlreichen anderen Artennamen finden sich Fragezeichen. Viele 2) Ueberall, wo ich die Autoren nicht bezeichne, sind die Arten im Sinne der Flora bulgarica zu verstehen. 460 Arten werden z. B. „Utricularia vulgaris varietaet*“ ohne Diagnose, ohne Bemerkung angeführt. Die ganze Abhandlung weist eine Unmasse von unglaublichen Druck- fehlern auf. Die übrigen Arten dieser Abhandlung mit kleinen Ausnahmen sind in meiner Flora bulgariea enthalten. Wenn nun auch diese Ausnahmen richtig wären, ist mein Werk durch das Weglassen derselben nicht so sehr beein- trächtigt. Es ist zu bedauern, dass Herr Gheorghieff seine Arten nicht auf ir- gendwelche Weise versendet, damit man auch Gelegenheit habe, dieselben zu prüfen. Meine Arten wurden von mir und Stfibrny in tausenden Exemplaren in ganz Europa versendet. Aus diesem Verzeichnisse ist daher leicht ersichtlich, dass Herr Gheor- ghieff zu seinen „fünf Fehlern“ noch einige zurechnen muss. Wenn man weiter die nicht bestimmten Arten abrechnet, so wird sich wohl auch die Zahl von 1% etwas ändern. J. Velenovsky (Prag). Literatur-Uebersicht '). September und October 1898. Adamovie K. Die Vegetationsformen Östserbiens. (Botan. Jahrb. f. System., Pflanzengesch. ete. XXVI. Bd. Heft 2. S. 124 bis 218.)28 Beck G. R. v. Mannagetta. Die Wachau. Eine pflanzengeogra- phische Skizze aus Niederösterreich. (Blätter des Vereines f. Landeskunde von Niederösterreich. 1898.) 8°. 18 8. Bubak F. Ueber die Uredineen, welche in Europa auf Orepis- Arten vorkomınen. (Verh. des naturf. Ver. in Brünn. XXXVI. Bd.) OD SE Burgerstein A. Welche Vortheile zieht die Sinnpflanze aus der Reizbarkeit ihrer Blätter? (Wiener illustr. Garten-Zeitung. XXIII. Jahrg. 12. Heft. S. 215—223.) 8°. Verf. schliesst sich den Anschauungen Wiesner’s (Regenschutz), und jenen Johow’s und Stahl’s (Schutz gegen herbivore Thiere) an. Gelakovsky L. J. Ueber einige dem phytostatischen Gesetze unterliegende Fälle von Verzweigung. (Jahrb. f. wissensch. Bo- tanik. Bd. XXXNl. Heft. 2 S. 323—360.) 8°. 1. Taf. — — Beiträge zur Phyllotaxie der Blüten. (Bulletin international de l’Academie des Sciences de Boh&me 1898.) 8 S. 2 Taf. Betrifft das Periant von Ranunculus ficeria, Hepatica nobilis, Impa- tiens Roylei und das Androeceum von Tropa:olum. Czapek F. Studien über die W rkung äusserer Reizkräfte auf die Pflanzengestalt I. (Flora. Bd. 85. S. 424—438). 8°. 3 Textabb. ur lRar. 1) Die „Literatur-Uebersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreieh-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung thun- lichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaction. 461 Verf. beabsichtigt unter obigem Gesammttitel Untersuchungen über Specialfälle der genannten Wirkung zu veröffentlichen. Die vorliegende Ab- handlung betrifft: 1. Die Plagiotropie der Sprosse von Oucurbita Pepo, 2. die inverse Örientirung der Blätter von Alstroemeria — — Weitere Beiträge zur Kenntniss der geotropischen Reiz- bewegungen. (Jahrb. für wissenschaftl. Bot. XXXH. Bd. Heft 2. Ss. 175—308.) 8°. Eine für die Kenntniss der geotropischen Reizbewegungen sehr wich- tige Abhandlung, deren Resultate hier Mangels an Raum nicht wiedergegeben werden können. Besonders erwähnenswerth erscheint die Verwerthung thier- physiologischer Erkenntnisse für die Behandlung einer botanischen, mit diesen zusammenhängenden Frage. Degen Arpad. Kerner Antal. (Termeszettu domanyi Közlöny. 348.) Se Rp Biographie A. v. Kerner’s. Dörfler J. Herbarium normale. Schedae ad centuriam XXXVI. Vindobonae. 1898. 8°. S. 171—200. Das vorliegende Heft der Schedae enthält ausser den in Bezug anf Nomenclatur- und Literatur-Angaben sehr sorgfältigen Etiquetten der 36. Cen- turie ausführliche Erörterungen über Hieracium Jaccardı Zahn (rigidum X vulyatum) H. hyperdoxum Sag. subsp. RKhenanum Zahn, H. Doellianum Zahn, Carex ambigua Link. Figdor W. Untersuchungen über die Erscheinung des Blutungs- druckes in den Tropen. (Sitzungsber. der Akad. Wien. Math. naturw. Ol. Bd. CVIL. Abth. 1. S. 639—668.) 8°. 3 Taf. Nele Nr797 3.7309: Formänek E. Bemerkungen über J. Velenovsky's „Flora Bul- garica“, Supplem. I. (Deutsche botan. Monatssehr. XVI. Jahr. Heft 9. S. 171—172.) 8°. — — Zur Flora Thessaliens. (A. a. 0. S. 172—173.) 8°. Betrifft Onobrychis Heldreichii Form. und Cerastium Chassium Form. — — Dritter Beitrag zur Flora von Serbien und Bulgarien. (Ver- handl. d. naturf. Vereines in Brünn. XXXVI. Bd. 8°. 113 S.) Verfasser hat in der Zeit vom 7. Juli bis Mitte Sept. 1897 eine Reise durch Serbien und Bulgarien ausgeführt, deren Resultate hier bearbeitet werden. Einen Theil der Ausbeute haben v. Halacsy, v. Borbäs, Crepin und Hackel bestimmt. Als neu beschrieben werden neben einigen neuen Varietäten: Allium sphaerocephalum 1. subsp. rumelicum Form., G@ymna- denia rhodopea Form., Podanthum camescens W. K. subsp. rhodopeum Form., Hieracium rumelicum Form. H. Narecense Form., Anthemis Halacsyi Form., Senecio rupestris W. K. subsp. rumelicus Form., Cirsium abruptum Form., Knautia heterotricha Form., Galium rumelicum Form., Alyssum Midzorense Form., Viola declinata subsp. bulgarica Form., Alsine serbica Form., Silene Roemeri Friv. subsp. balcanica Form., S. racemosa Ötth. subsp. rumelica Form., Genista nitida Form. Haberlandt G. Ueber den tropischen Urwald. (Schrift. d. Ver. zur Verbr. naturw. Kenntn. Wien. XXXVIII. Bd. S. 129—170.) kl. 8°. Hassack K. Schönheit und Nutzen der Palmen. (Schrift. d. Ver. zur Verbr. naturw. Kenntn. Wien. XXXVII. Bd. S. 97—128.) kl. 8°. 4 Taf. Hellweger M. Zur ersten Frühlingsflora Norddalmatiens. III. Auf den Velebith. (Deutsche botan. Monatschr. XVI. Jahrg. Heft 9. S. 166—170.) 8°. 462 Hempel G. und Wilhelm K. Die Bäume und Sträucher des Waldes. In botanischer und forstwirthschaftlicher Beziehung. 17. Lieferung. Wien. (E. Hölzel.) 4°. S. 25—48, Taf. XLI, L, LI. 24 Textfie-fl. 4550. Der Text der vorliegenden Lieferung dieses Prachtwerkes behandelt die Arten der Gattungen Tilia, Myricarıa, Tamarız, Buxus, Pistacia, Rhus, Ailanthus, Aesculus, Acer. — Die 3 Farbentafeln stellen dar: Tilia grandifolia, Pirus communis, P. Malus. Keller L. Beiträge zur Flora des Lungau. (Verh. d. k. k. zool. bot. Ges. XLVIIL. Bd. 7. Heft. S. 490—497.) 8°. Kmet A. Wie man botanische Monographien fabrieirt! (Deutsche botan. Monatsschr. XVI. Jahrg. Heft 7. S. 127—131.) 8°. Polemik gegen Cserey’s „Schemnitz’s Umgebung in botanischer Hin- sicht“, Kneucker A. Bemerkungen zu den Üarices exsiceatae. IV. Liefe- rung. (Allg. botan. Zeitschr. 1898. Nr. 10. S. 163—166.) 8°. Aus Oesterreich- Ungarn werden erwähnt: Ü. pamnicea L. var. prae- stabilis Waisb. nov. var. Güns, leg. Waisbeceker. — Ü. hirta L. var. hirtae- formis (Pers.) Haida, leg. Anders. Kronfeld M. Die Kapuzinerlinde. Ein böhmischer Sagenbaum. (Die Natur. 47. Jahrg. Nr. 31. S. 367—368.) 4°. Behandelt die Formen der Linden mit cucullaten Blättern. Lenedek OÖ. Ueber springende Bohnen. (Verlı. d. naturw. Ver. in Brünn. XXXVI. Bd.) 8°. 10 S. MitschkaE. Ueber die Plasma-Ansammlung an der concaven Seite gekrümmter Pollenschläuche. (Ber. d. Deutsch. bot. Ges. Bd. XVI. S. 164—169.) 8°. 1 Taf. Verf. beobachtete, dass in gekrümmten Pollenschläuchen vieler Pflanzen an den concaven Seiten regelmässig Plasmaansammlungen vorkommen und constatirte, dass dieselben nicht die Ursache der Krümmung, sondern eine Folgeerscheinung derselben sind. Murr J. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. (Deutsche botan. Monatsschr. XVI. Jahrg. S. 145—147.) 8°. U. a. werden als neu beschrieben: Blysmus compressus Panz. var. elynoides Murr, Carex rostrata With. var. sparganiformis Murr, Melica nutans L. var. composita Murr. — — Ueber Farbenspielarten bei den heimischen Beerenfrüchten. (Deutsche botan. Monatsschr. XVI. Jahrg. Heft 9. S. 161 bis 163.) 8°. N&mece B. Ueber das ÖOentrosoma der thierischen Zellen und die homodynamen Organe bei den Pflanzen. (Anatom. Anzeiger. XIV. Bd. Nr. 22/23. S. 569—580.) 8°. 18 Fig. — — Ueber den Pollen der petaloiden Antheren von Hyacinthus orientalis. (Bullet. intern. de l’Academ. d. sciences de Boh@me. 1898. 8°. 7 S. 2 Taf.) Verf. beobachtete in den Antheren halb petaloider Staubgefässe von H. o. zweierlei Pollenkörner, solche von nahezu normaler Form und Grösse und bedeutend vergrösserte, nahezu kuglige. Erstere degenerirten nach dem Treiben von Poilenschläuchen, letztere entwickelten kurze plumpe Schläuche, in denen Kerntheilungen sich beobachten liessen, die jenen in Embryo- säcken vergleichbar sind. 463 Nestler A. Ueber die durch Wundreiz bewirkten Bewegungs- erseheinungen des Zellkernes und des Protoplasmas. (Sitzungs- ber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. CVII. Bd. Abth. I. S. 708 6381730.) .8°..1.. Taf, Vgl. diese Zeitschr. Nr. 9. 8. 362. Palla E. Beiträge zur Flora von Steiermark. (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. Jahrg. 1897. p. LXXXIX—XCVIL) 8°. Pantocsek J. Nyitra värmegye flöräja. (Flora comitatus Nitriensis.) (Magyarorszog Varmegyei es Värosai 1898.) 8°. p. 353 —369. Kurze Uebersicht der Flora des Comitats Neutra, magyarisch ver- fasst, mit Ergänzungen von V. v. Borbäs. Penecke A. K. Ein verkieselter Pflanzenrest. (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. Jahrg. 1897. S. 1—9.) 8°. 2 Taf. Histologische Untersuchung eines bei Schwarzberg in Steiermark gefundenen tertiären Lignites. Eine systematische Bestimmung war nicht möglich. Pospichal E. Flora des österreichischen Küstenlandes. II. Bd. I. Hälfte. Wien. (Deuticke). 8°. 528 S. Der vorliegende Theil des Werkes behandelt in analoger Weise wie der I. Band einen grossen Theil der Choripetalen und Sympetalen (Hyperi- caceae — Papilionaceae, Pirolaceae — Verbenaceae incl.) Prohaska K. Floristische Notizen über die Turracher Alm und den Rinsennock. (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. Jahrg. 1897. p. LXXXVI—LXXXVII) 8°. Raciborski M. Biologische Mittheilungen aus Java. (Flora. 85. Bd. Ss. 325—361.) 8°. 14 Abb. Verf. theilt eine Reihe miteinander nicht im Zusammenhang stehen- der biologischer Beobachtungen mit. Dieselben betreffen die verticale Ver- breitung der javanischen Farne und Orchideen, die Vegetation der Tectona grandis-Wälder, die Samen der Orchideen, die vegetative Verbreitung von Dendrobium mutabile, die Bewurzelung der Vanzilla-Arten, lianenartige Or- chideen, schleimbildende Luftwurzeln, die Wurzeln und Blütenknospen von Aerides virens, Aeriopsis javanica, Samenverbreitung von Andropogon etc. — — Einige Demonstrationsversuche mit Leptomin. (A. a. 0. 8. 362—367.) 8°. Römer J. Der Charakter der siebenbürgischen Flora. (Schluss.) (Allg. botan. Zeitschr. 1898. Nr. 10. S. 160—163.) 8°. Schiffner V. Eine neue Pflanzengattung der indo-malayischen Flora. (Annal. d. Jard. Bot. de Buitenzorg. (Suppl. II. p. 39 bis 46.) gr. 8°. Behandelt Wettsteinia inversa (8. L.) Schiffn. — Java, Borneo. — — Resultate der bryologischen Durchforschung des südlichsten Theiles von Böhmen. (Sitzungsber. des deutsch. naturw.-med. Ver- eines für Böhmen „Lotos“. XVIII. Bd. Nr. 5. S. 134—182.) 8°. Ausser zahlreichen Fundortsangaben aus der Umgebung von Hohen- furth enthält die Abhandlung die Beschreibung folgender neuer Formen: Jungermannia quinquedentata var. propagulifera, Dieranum longifolium var. bulbiferum, Dieranum montanum var. bubiferum, Didymodon rigi- dulus var. propaguliferus, Orthotrichum rupestre var. Altrovadiense, O 464 Sturmiüi var. Bauerianum, Eucalypta contorta var. adpressa, Webera elon- gata var. pseudolongicolla, Webera nutans var. gemmiclada, Bryum palles- cens var. synoicum, Isothecium myurum var. longieuspis, Plagiothecium sil- vaticum var. fontanum. Simmer H. Erster Bericht über die Kryptogamenflora der Kreuz- eckgruppe in Kärnthen. (Schluss). (Allg. botan. Zeitschr. 1898. Nr. 10. S. 158—159.) 8°. Behandelt die im Gebiete gesammelten Algen (det. Schmidle) und Flechtenparasiten. — Neu: Chroococcus Simmeri Schmidle. Wettstein R. v. Ueber die Schutzmittel der Blüten geophiler Pflanzen. (Abhandl. d. deutsch. naturw.-med. Vereines f. Böhmen „Lotos=- 1. Bd. Heft.2.); 41.1838. 27 73T W. — Anton Kerner v. Marilaun. Nachruf. (Naturwissensch. Rund- schau. XIII. Jahrg. Nr. 39. S. 502—504.) 4°. Wiesner Jul. Die Beziehungen der Pflanzenphysiologie zu den an- deren Wissenschaften. Inaugurationsrede, gehalten am 24. October 1898. Wien. (A. Hölder). 8°. — — Ueber Heliotropismus, hervorgerufen durch diffuses Tages- lieht. (Berichte d. deutsch. bot. Ges. Bd. XVI. S. 158—163.) 8°. Wichtigste Thatsachen: 1. Obgleich die Pflanzentheile eine oft enorme heliotropische Reactionsfähigkeit besitzen, so richten sie sich, von diffusem Lichte beleuchtet und dann von unendlich vielen Seiten bestrahlt, stets nach dem stärksten Licht. 2. Der heliotropisch gewordene Pflanzentheil theilt das ihm zukommende Lichtareal rücksichtlich der verschieden auf ihn einwirken- den Lichtstärken genau symmetrisch. Zukal H. Die Ceratification (Verhornung) bei Myxomyceten und Myxobakterien. (Biol. Centralbl. XVIII. Bd. Nr. 15. S. 573 bis 578.) 8°. Verf. bezeichnet als Ceratification die von ihm entdeckte, durch Wasser- verlust bedingte Umwandlung von Plasmodien oder jungen Fruchtkörpern in hornartige, durchscheinende Gebilde, welche er als vorübergehende Ruhe- zustände auffasst. Allescher A. Fungi imperfecti. Rabenhorst, Kryptogamenflora von Deutschland etc. 2. Aufl. I. Bd. VI. Abth. 62. Liefrg. S. 193 bis 256. Leipzig (E. Kummer). 8°. Mk. 2:40. Die ganze Lieferung ist der Fortsetzung der Behandlung der Gattung Phoma gewidmet. Ascherson P. und Graebner P. Flora des nordostdeutschen Flachlandes. Berlin (Borntraeger). kl. 8°. Liefrg. 1—3. Das Buch, dessen Anfang vorliegt, ist eine zweite Auflage der allge- mein bekannten Ascherson’schen Flora von Brandenburg. Diese zweite Auflage stellt sich als eine vollständige Neubearbeitung dar, die sich auch auf ein viel grösseres Gebiet bezieht, wie schon aus dem neuen Titel her- vorgeht. Dass es sich hier nicht um eine Localflora gewöhnlichen Schlages handelt, wird jeder sofort entnehmen können, der die Namen der Autoren beachtet; in der That ist das Buch wie alle Ascherson’schen Arbeiten, eine Fundgrube von werthvollen Angaben, die dasselbe weit über den Rahmen einer Localflora emporheben. Im Allgemeinen ähnelt die Anlage des Buches jener des Ascherson-Graebner’schen Synopsis; dies bezieht sich ins- besondere auf die Auffassung des Artbegriffes, auf Nomenclatur, Autoren- eitation etc. 465 Blane L. et Deerock E. Distribution geographique des Primu- lacees. (Bull. d. l’herb. Boissier. 1898. Nr. 9.) 8°. p. 697 bis 713.) 1 Karte. Die Verf. haben in der Abhandlung, deren Schluss hier vorliegt, mit grosser Sorgfalt die pflanzengeographischen Verhältnisse der Primulaceen studirt, sie haben die Zahlenverhältnisse constatirt, in denen die einzelnen Gattungen in einzelnen Gebieten vorkommen, sie haben die Endemismen hervorgehoben ete. und damit eine recht werthvolle Ergänzung der vorhandenen Monographien ge- liefert. Schade, dass sie sich auf die constatirende Thätigkeit beschränkten und nicht der Frage nähergetreten sind, ob nicht aus der geographischen Ver- breitung der Arten sich Rückschlüsse auf die genetische Entwicklung ziehen lassen. Es gibt in dieser Hinsicht nicht leicht eine zweite Familie, die so dankbar wäre, wie die der Primulaceen; umso mehr als hier die sonst so hinderliche systematische Vorarbeit in Folge des Vorhandenseins zweier neuerer Morographien (Pax und Widmer) zum guten Theile wegfällt. Brenner M. Euphrasia hıbecalye Brenn. förut E. mierantha Brenn. (Botaniska Notiser för 1898. Heft 4. p. 181—183.) 8°. Chodat R. und N. O. Hofman-Bang. Note preliminaire sur les mierophites qui produisent la maturisation du fromage. (Bulletin de l’kerbier Boissier. 1898. Nr. 9. p. 753 — 154.) Darbishire Otto Vernon. Monographia Rocelleorum. (Biblioth. Bo- taniea. Heft 45.) Stuttgart (E. Naegele). 4°. 103 S. 30 Taf. 29 Textfig. Eine eingehende Bearbeitung der insbesondere in Folge der Selten- heit guten Materiales sehr schwierigen, in systematischer Hinsicht sehr inter- essanten Flechtengruppe. In der Gesammtauffassung der Gruppe schliesst sich Verf. den bekannten Anschauungen Reinke’s an. — Auf einen kurz gehaltenen allgemeinen Theil (S. 9—12) und eine Bestimmungstabelle (S. 13—15) folgt die ausfülırliche Behandlung folgender Gattungen und Arten: I. Roccella fuciformis, Montagnei, portentosa, tinctoria, phycopsis, hypomecha sinensis, Gayana, decipiens, Balfourii, flaccida, mauritiana, peruensis, difficilis, canariensis, dubia, caribaea. — 11. Roccellina con- densata. — III. Combea mollusca. — IV. Pentagenella fragillima. — V. Schi- sopelte californica. VI. Reinkella lirellina. — VII. Dendrographa leu- cophaea, minor. — Vlll. Roccellaria intricata. — IX. Darbishirella gra- eillima. — X. Ingaderia pulcherrima. — Tadellos sind die nach Photo- graphien hergestellten Tafeln. Delpino F. Studi di geografia botanica secondo un nuovo indi- rizzo. Bologna. (Acad. dell Scienze di Bologna.) 4°. 32 p. Diels L. Die Flora von China. (Naturw. Wochenschr. XIII. Bd. Ss. 329—331.) 4°. Dragendorff G. Die Heilpflanzen der verschiedenen Völker und Zeiten, ihre Anwendung, wesentlichen Bestandtheile und Ge- schichte. Lieferung 5. (Sehluss). Stuttgart (F. Enke). 8°. S. 641 bis 834. Dyring J. Bidray til kundskaben om Euphrasiernes udbredelse i Norge. (Botaniska Notiser för 1898. Heft 4. p. 179—180.) 8°. Engler A. Die natürlichen Pfianzenfamilien. Leipzig (W. Engel- mann). 8°. a Liefrg. Mk. 1:50. 466 Liefrg. 177: Kirchner O., COhroococcaceae, Chamaesiphonaceue, Osecillatoriaceae, Nostocaceae, Scytonemataceae, Stigonemataceae, Rivula- riaceae Liefrg. 178/179: Register zu Theil II—IV. Bog. 1-10. Farlow W. G. Some edible and poisonous Fungi. (U. S. Depart- ment of Agrieulture, Division of vegetable physiologie and patho- logie. Bulletin Nr. 15. p. 453— 470.) 9 Taf. Eine der allgemeinen Belehrung dienende Behandlung der in Nord- amerika am häufigsten vorkommenden essbaren und giftigen Pilze. Die Ab- bildungen sind etwas roh, aber charakteristisch. Garcke A. Ilustrirte Flora von Deutschland. 18. Auflage. Berlin (P. Parey.) kl. 8°. 780 S. 760 Abb. Das Buch ist zu gut und zu vortheilhaft bekannt, als dass es einer Empfehlung bedürfte. All’ das Rühmenswerthe, das man an den früheren Auflagen hervorheben konnte, gilt auch von der vorliegenden, welche be- weist, dass Verf. fortwährend bemüht ist, durch Berücksichtigung neuerer Entdeckungen sein Buch noch zu verbessern. — Wenn Verf. im Buche Ba- starde nur mit Angabe der Namen der Eltern aufführt, so ist dagegen nichts einzuwenden; wenn er dies damit motivirt, dass er die binären Namen „überflüssig und leicht Irrthum erzeugend“ nennt (p. IV), so ist er gewiss nicht im Rechte. Goebel K. Organographie der Pflanzen, insbesondere der Arche- goniaten und Samenpflanzen. II. Theil. Specielle Organographie. 1. Heft, Museineen. Jena (G. Fischer). 8°. 385 S. 128 Abb. Schon der erste Theil des vorliegenden Buches liess erkennen, dass hier eine wesentliche Bereicherung der botanischen Literatur vorliegt. Diese Erkenntniss wird durch das 1. Heft des speciellen Theiles nur bestärkt. Dasselbe ist ungemein reich an wichtigen Beobachtungen und Ideen. Es dürfte auch kaum eine zweite Gruppe des Pflanzenreiches so geeignet sein, um Vorstellungen bezüglich der Organbildung im Pflanzenreiche zu gewinnen, wie die Bryophyten. In Anbetracht der allgemeinen Wichtigkeit des Werkes ist eine Skizzirung des Inhaltes in Form eines kurzen Referates nicht möglich. Guerin P. Sur la presence d’un champignon dans l’Ivraie. (Lo- lium temulentum). (Journ. de Bot. XII. Nr. 15/16. p. 230 bis 238.) 8°. 5 Fig. Gürke M. Die Cultur und Production des Lisalhanfes. (Zeitschr. f. d. gesammte Textil-Industrie. Jahrg. 1897/98. Nr. 39/40.) 4°. 4 8. 3. Abb. — — Eine angeblich neue Baumwollpflanze. (A. a. ©. Nr. 44.) 4°. 2.8. Kritische Bemerkungen über die von nordamerikanischen Blättern ge- brachten Nachrichten über eine neue Gossypium-Art, welche diese Nach- richten als blossen Ausdruck geschäftsmässiger Reclame erscheinen lassen. — — Botanik. (Abschnitt des amtlichen Berichtes über die Co- lonial-Ausstellung in Berlin 1896.) 4°. S. 308—345. 12 Abb. Dieser Theil geht über die Bedeutung eines amtlichen Ausstellungs- berichtes hinaus, er behandelt die pflanzentopographischen Verhältnisse der deutschen Colonial-Länder (Togo, Kamerun, Südwestafrika, Ostafrika, Neu- Guinea, Marshall-Inseln) und deren Nutzpflanzen. Hildebrand F. Cyclamen libanoticum nov. spec. (Engler’s Botan. Jahrb. XXV. Bd. 4. Heft. S. 477—482.) 8°. 467 Hörmann G. Studien über die Protoplasmaströmung bei den Cha- raceen. Jena. (G. Fischer). 8°. 79 S. Aus den Schlusssätzen des Verfassers sei hervorgehoben: „Nerv- und Muskelfaser und Nitellazelle besitzen als etwas allen drei Gebilden Gemein- sames reizleitende Substanz; in der Muskelfaser und der Nitellazelle be- gleitet dieselbe noch eine andere, von ihr verschiedene Differenzierung der lebendigen Substanz, die in der ersteren die Contractionserscheinung, in der letzteren den Strömungsvorgang bedingt“. — „Im Bewegungsmechanismus der Muskelfaser bedingt die von einer Negativitätswelle begleitete Erregung stets einen Bewegungsantrieb, in der Nitellazelle stets eine Bewegungshem- mung.“ — „Die Verschiedenheit des Reizerfolges, der in dem einen Falle eine ruhende Organisation zur Arbeit, in dem anderen eine arbeitende zur Ruhe zwingt, kann nur in einer grundsätzlichen Verschiedenheit der den beiden Bewegungsmechanismen eigenthümlichen Structur zu suchen sein.“ Keller Rob. Biologische Studien. I. Ueber die Anpassungsfähig- keit phanerogamer Landpflanzen an das Leben im Wasser. (Biolog. Centralbl. XVIII. Bd. Nr. 15. S. 545—552.) 8°. Abb. Behandelt die Anpassungserscheinungen bei Mwyosotis Rehsteineri, Lythrum Salicaria, Ficaria verna. Kuntze ©. Engler's internationaler Treubruch. Die Engler-Schu- mann'sche Dietatur. Die Corruption ihrer Aprilnomenclaturregeln. (Sep.-Abdr. aus Revisio generum III.) 8°. S. 59— 144. Ref. hat während der Nomenclaturkämpfe der letzten Jahre niemals daran Anstoss genommen, die grosse Arbeitskraft und Consequenz des Verf. anzuerkennen und zu betonen, dass er der Ansicht ist, dass auf Grund seiner nomenclatorischen Anschauungen im Wege von Compromissen die Schaffung einer stabilen Nomenelatur möglich wäre. Der Verf. ist aber selbst Schuld daran, wenn es allmälig so weit gekommen ist, dass Niemand mehr etwas von der so nöthigen Nomencelaturreform hören will, dass die Aussichten auf eine Einigung in dieser Hinsicht minimale sind. In wissen- schaftlichen Kreisen ist Achtung vor den Motiven des Anderen unerlässliche Voraussetzung einer gedeihlichen Wirksamkeit. Wenn in einer Angelegen- heit, die zwar an und für sich nicht wissenschaftlich ist, aber die Interessen der Wissenschaft so stark berührt wie die Nomenclaturangelegenheit, von einer der am meisten betheiligten Seiten ein Ton angeschlagen wird, wie er höchstens durch den leidenschaftlich erregten politischen Kampf an anderer Stelle entschuldigt werden kann, dann darf der Betreffende es nicht uner- klärlich finden, wenn jeder ernstere Forscher der Behandlung dieser Ange- legenheit, wenigstens zeitweilig, aus dem Wege geht. Limpricht G. K. Die Laubmoose. Rabenhorst's Kryptogamen- flora von Deutschland etc. 2. Aufl. 4. Bd. 3. Abth. 33. Liefrg. Ss. 385—-448.) Leipzig (E. Kummer). 8°. Mk. 2-40. Fortsetzung der Gattung Hypnum. — Neu: H. Iycopodioides Brid. var. permagnum Limpr., Hypnum purpurascens (Schimp.) Limpr., H. H. Schulzei Limpr. Pfitzer E. Beiträge zur Systematik der Orchideen II. (Engler's Jahrb. XXV. Bd. 4. Heft. S. 517—546.) 8°. Die Abhandlung zerfällt in 3 Theile: I. Nomenclatorisches. (Im Wesent- lichen die kurze Erklärung, dass Verf. auf die OÖ. Kuntze’schen Angriffe nicht weiter antwortet), Il. Ueber die Knospenlage der Orchideenblüte. IIL Nachträge zur Systematik. 468 Report for 1897. Botanical exchange Club of de British Isles. London. p. 535 —579.) 8°. Enthält zu zahlreichen Arten kurze kritische Notizen. Scholz J. Der Formenkreis von Corydalis cava Schwg. und K. (Schriften der physikal.-ökon. Gesellseh. in Königsberg. Bd. XXXIX.) 4°. 58.3. Taf Behandelt die Variationen der im Titel genannten Pflanze. Solereder H. Systematische Anatomie der Dicotyledonen. Ein Handbuch für Laboratorien der wissenschaftlichen und ange- wandten Botanik. 1. Liefrg. Stuttgart (F. Enke). 8°. 240 S. Mk. 9. Ein Handbuch der anatomischen Methode der Systematik war geradezu ein Bedürfnis. Es war nicht mehr möglich, die einschlägige Literatur zu verfolgen; umso mehr muss es begrüsst werden, wenn die Abfassung des Handbuches von Seite eines Fachmannes erfolgte, der selbst so wesentlich an dem Aufbaue der ganzen Richtung mitgewirkt hat. Einem solchen Fach- manne kann man auch eine etwas zu weitgehende Werthschätzung seiner Richtung (vgl. den ersten Satz des Vorwortes) nicht verargen. Die vorliegende Lieferung umfasst in der Anordnung Bentham-Hookers die Choripetalen von den Ranunculaceen bis zu den COyrillaceae; überall zeigt sich umfas- sende Benützung der Literatur, Ueberprüfung der Angaben durch den Ver- fasser. Swingle W. and Webber H. J. Hybrids and Their Utilisation in Plant Breeding. (Jearbook of Depart. of Agriculture for 1897. p. 383—420.) 8°. 13. Fig. Tsehireh A. und Oesterle OÖ. Anatomischer Atlas der Pharma- kognosie und Nahrungsmittelkunde. Liefrg. 14. Leipzig (H. Tauch- nitz). 4°. Mk. 1:50. Die vorliegende Lieferung behandelt in Wort und Bild: Flores lavan- dulae, rhizoma rhei chinensis et europaei, folia aurantii, flores aurantii, fructus aurantii, cortex fructus aurantii. Vries H. de. Kapitaal en Wetenschap. (Album der Natuur.) 8°. 14 S. Eine interessante Zusammenstellung dessen, was speciell auf bota- nischem Gebiete in jüngster Zeit von Privatpersonen für wissenschaftliche Unternehmungen und Zwecke an Geldmitteln zur Verfügung gestellt wurden. — — Over het omkeeren von halve Galton-Curven. Avee un re- sume en langue francaise. (Botan. Jaarbook. 1898. p. 283—61.) Ss’. Abb. Verf. berichtet über seine Selections-Versuche mit 3—5blättrigem Tri- folium pratense, welche im Verlaufe von 4 Jahren die Erzielung einer Rasse mit vorherrschend 7zähligen Blättern zur Folge hatte. Wieler A. Die Function der Pneumatoden und des Aerenchyms. (Jahrb. f. wissensch. Botanik. Bd. XXXII. Heft 3. S. 503—524.) a NIE Wocke E. Die Alpen-Pflanzen in der Garteneultur der Tiefländer. Ein Leitfaden für Gärtner und Gartenfreunde. Berlin (G. Schmidt). 8X 291 SSAbhr 469 Bei der grossen Beliebtheit, deren sich die Cultur von Alpen-Pflanzen in Zier- und wissenschaftlichen Gärten zu erfreuen hat, entspricht das Er- scheinen des vorliegenden Buches gewiss einem Bedürfnisse. Man sieht es demselben sofort an, dass es einen Mann zum Verfasser hat, der seit langer Zeit sich der Cultur von Alpen-Pflanzen widmet und all’ die Schwierigkeiten, welche mit rationellem Sammeln und Cultiviren derselben zusammenhängen, gründlich kennt. In Folge dessen ist auch insbesondere der praktische Theil des Buches zweifellos gut. Das Buch bietet auch in wissenschaftlicher Hin- sicht manches Werthvolle, so z. B. in dem Capitel „Beobachtungen über das Verhalten der Alpen-Pflanzen in der Tieflandseultur.“!) Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse ete. Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathem.-naturw. Classe vom 13. October 1898. Das e. M. Prof. H. Molisch übersendet eine Arbeit unter dem Titel: „Bo- tanische Beobachtungen auf Java.“ II. „Ueber das Ausfliessen des Saftes aus Stammstücken von Lianen.“ K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Ver- sammlung der Section für Botanik am 17. Juni 1898. Herr OÖ. Abel sprach unter Vorzeigung von Exemplaren über „Beobachtungen an Orchideen der österreichischen Flora“, ferner über „Fortschritts- und Rückschlagserscheinungen in der ÖOrchideenblüte*. — Herr L. Keller zeigte Pflanzen von neuen Standorten vor, darunter Oallıanthemum anemonoides von Kaltenleutgeben. — Herr 0. Abel demonstrirte Daphne Blagayana von einem neuen Standorte (Sa- mobor bei Agram), welcher die bisher bekannten in Krain und Bosnien verbindet. Am 19. Juni unternahm die Section unter Führung Dr. Re- ehinger’s eine Excursion von Marchegg nach Ober-Weiden. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Botanisches Institut und botanischer Garten, pflanzen- physiologisches Institut der k. k. deutschen Universität in Prag. Am 23. October fand die feierliche Eröffnung des neuen bota- nischen und pflanzenphysiologischen Institutes und des neuen bota- !) Die auf p. 183 gebrachte Angabe, dass Calamintha alpina. Lam. in der Cultur zu ©. Acinos Clairv. wird, ist gewiss irrthümlich. Wahrscheinlich war der Ausgangspunkt der Beobachtung nicht C. alpina. 410 nischen Gartens der deutschen Universität in Prag statt. Zu gleicher Zeit erfolgte die Auflassung des alten botanischen Gartens in Smi- ehow. Der neue botanische Garten liegt am rechten Ufer der Moldau, in unmittelbarer Nähe der übrigen naturwissenschaftlichen und medieiniseken Institute der deutschen Universität. Er ist in jeder Hinsieht vortrefflich ausgestattet. insbesondere ist die grosse Glas- hausanlage hervorhebenswerth. Im Garten befindet sich das neue dreistöckige Institutsgebäude, welches das pflanzenphysiologische (Vorstand Prof. Moliseh) und das botanische Institut (Vorstand Prof. Wettstein). sowie die Amtswohnung des Directors des bota- nischen Gartens (Prof. Wettstein) enthält. Anschliessend an das Gebäude befindet sich ein Versuchsgarten des physiologischen In- stitutes. Eine' Schilderung des Gartens und der Institute soll eine der nächsten Nummern dieser Zeitschrift bringen. Der Eröffnungs- feier wohnte nahezu das ganze Professoren-Collegium der deutschen Universität bei. von auswärts waren Prof. Dr. K. Fritsch. Dr. Re- ehinger und Öbergärtner Wiemann aus Wien zur Feier ge- kommen. Die Eröffnungsfeier bestand in einer Ansprache des Pro- decans der philos. Facultät Prof. Dr. A. Sauer, in Ansprachen des Statthalters von Böhmen, Grafen Coudenhove und des Rectors Prof. Dr. Kurz, endlich in Vorträgen der Professoren Wettstein und Molisch, welche die Geschichte und Ziele ihrer Lehrkanzeln dar- legten. Die Feier schloss mit einem Rundgang durch die Institute und den Garten. Die Adresse der beiden Institute und des Gartens ist fortab: Prag, II., Weinberggasse. Der Jahresbericht der Wiener Kryptogamen-Tauschanstalt pro 1898 ist erschienen. Derselbe ist wieder ausserordentlich reich an werthvollen Pflanzen aller Gruppen. Besonders sei auf zahlreiche Original-Exemplare, sowie auf die meisterhaften mikroskopischen Algenpräparate v. Pfeiffer's hingewiesen. Der Bericht ist von dem Herausgeber Herrn J. Brunnthaler, Wien, IV./2, Igel- gasse 11, erhältlich. Personal-Nachrichten. Prot. Dr. 0. Brefeld wurde als {Nachfolger F. Gohn’s zum Professor an der Universität Breslau ernannt. Privatdocent Dr. K. Freih. v. Tubeuf wurde als Leiter der ua Den Abtheilung des kais. Gesundheitsamtes nach Berlin erufen. Prof. Dr. 0. Löw erhielt einen Ruf an das Departement of Asrieulture in Washington. 471 Prof. Dr. Buchner in Tübingen wurde an die landwirthschaft- liehe Hochschule in Berlin berufen. Prof. Dr. M. Woronin wurde zum ordentlichen Mitgliede der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg er- nannt. E. Almquist wurde zum Lehrer für Gartenbau und Botanik am Lehrerinnen-Seminar in Skare (Schweden) ernannt. (Bot. Centralbl.) Dr. H. Hallier wurde zum Hilfsarbeiter am botanischen Mu- seum in Hamburg ernannt. Herr S. T. Dunn ist zum Secretär des Directors des Kew- Gardens ernannt worden. M. Camille Sauvageau ist zum Professor der Botanik an der Faculte des sciences der Universität in Dijon ernannt worden. Gestorben sind: Dr. James Edward Tierney Aitchison am 30. Sept. d. J. in Kew. Chr. Kaurin am 25. Mai d. J. in Christiana. Der Botaniker Pomel am 2. August d. J. in Dra-el-Mizan im Alter von 78 Jahren. Pasq. Conti am 2. August, im Alter von 24 Jahren. Herr ©. Beekmann in Hannover, am 1. Juli d. J. Inhalt der December-Nummer: Schlechter R., Revision der Gattung Holothriz. S. 431. — Nikoli@ E., Phänologische Mittheilungen aus’ der Winterfiora Ragusas. S. 448. — Born- müller J., Finca Haussknechti Bornm. et Sint. Spec. nov. S. 453. — Flora von Oesterreich- Ungarn: Tirol und Vorarlberg, von L. Graf Sarnthein. S. 455. — Velenovsky J., Erwiderung. S. 458. — Literatur-Uebersicht. S. 470. — Akademien, Bot. Gesellschaften, Ver- eine ete. S. 469. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 469. — Personal-Nach- richten. S. 470. Redacteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Prag, Smichow, Ferdinandsquai 14, Verantwortlicher Redaeteur: J. Dörfler, Wien, III., Barichgasse 36. Verlag von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Die „Oesterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monats und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: II und III ä 2 Mark, X—XII und XIV—XXX 3 4 Mark, XXXI-—XLI a 10 Mark. Exemplare, die frei durch die Post expedirt werden sollen, sind mittelst Postanweisung direet bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Carl Gerold’s Sohn), zu pränumeriren. Einzelne Nummern, soweit noch vorräthig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 472 INSERATE. EEE 3 Die direeten P. T. Abonnenten der „Oester- reichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir ; höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1899 per Postanweisung an unsere 4 Adresse. Abonnementpreis jährlich 16 Mark; nur sanzjährige Pränumerationen werden angenommen. BIEI II TFT TTTTT Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. vsst444 55555555559559559555595959955999559559599595995959599 99955 4 Vom Herbarium EBuropaeum % N er und Americanum sind soeben die neuen Lieferungen erschienen: Lief. CIX. Mittel-Europa, Frankreich u. Schweden. 52 Nr. M.7°—. Lief. CX. Euphrasia. (Nach R. v. Wettstein’s Monographie). 40 Nr. M. 6°— Lief. CXl. Hieracium, Salix. 30 Nr. M. 5° —. Lief. CXll. Rubus. 77 Nr. M. 12°—. Lief. CXIll. Pteridophyta, Characeae, Musei. 47 Nr. M. 8°—. Lief. CXIV. Dalmatien und Hercegovina. 116 Nr. M. 26° —. Lief. CXV. Bosnien, Bulgarien etc. 25 Nr. M. 6°—. Herb. Amerie. Lief. XIV. Filices aus Florida. 17 Nr. M. 7’ —. Herb. Amerie. Lief. XV. Süd-Chile. 74—111 Nr. & M. — 35. Inhaltsverzeichnisse versendet der Herausgeber: Dr. C. Baenitz in Breslau, Marienstrasse IF. Wir kaufen die Jahrgänge 1851, 1854, 1855. 1856, 1857, 1858, 1859, 1863 der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift“ und erbitten Anträge. Carl Gerold’s Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NB. Dieser Nummer liegt Tafel XI (Noe von Archenegg), sowie ein Prospect von Gebrüder Borntraeger in Berlin bei. — Inhalt, Titel und Um- schlag zu Jahrgang 1898 wird der nächsten Nummer beigegeben. Buchdruckerei von Carl Gerold’s Sohn in Wien. Inhalt des XLVIII. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten. Baenitz C. Ueber seltene und neue Rubi und Rubus-Hybriden aus Baden, Bayern, Braunschweig, der Hercegovina, Schlesien und Ungarn in C. Baenitz’ Herbarium” Europaeum N ee Se NEE 22, Beck v. Mannagetta &. Die Sporen von Microchaete tenera Thuret und BERSREREINAREN 25.2 N nee a ee N EAN Bornmüller J. Vinca Haussknechti Bornm. et Sint. (spee:/nev.).a.. Jun BunaRsE WPRuccmia! Scurpı DE... I EN I — — Ueber ein neues Synchytrium aus der Gruppe der Leucochytrien.. Buchenau Fr. Luzuwla campestris und verwandte Arten ... 161, 209, 243, Celakovsky L. J. Ueber petaloid umgebildete Staubgefässe von Philadelphus eoronarius und von Deutzia erenata..........eanenernnarnacke STE Cypers V. v. Beiträge zur Flora des Riesengebirges und seiner Vorlagen 185, 226, aueh Fr. Ueber einen interessanten Fall von Arbeitstheilung an Laub- N SR ee eo oßchone Dalla Torre K. v. Die österreichisch-ungarischen Standorte der „Potentillae exsiccatae* von H.,Siegfried in Winterthur 2....-.. ...........- 313, Degen A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten: XXXIII Ueber die systematische Stellung des Alyssum Dörfleri m... BEEIIVE Seseli, Lehmamny now.; SPEC.. 4. ne 2.90 Minen an aka ernee BZENSVERSES Eli, SETbLeUMSDOV.s SDRCH- Je uc Jsaa leere il > cl sehen Freyn J. Zur Flora von Ober-Steiermark ................. 178, 224, 247, Fritsch K. Zur Systematik der Gattung Sorbus. Bere Abprenzungder' Gattung... u. ee ee 1; II. Die europäischen Arten und Hybriden ............... erreenene. — — Ueber einige hybride Caryophyllaceen. I. Neue Saponarıa- "Biybriden?#. 2042 AIRRIREER SERFIDIEIE BE TOTER Ir BinesGarpsonndaBybuide 1.2.8.4. sen ee nee Fuchs P. ©. A. Untersuchungen über den Bau der Raphidenzelle ........ Gelert OÖ. Die Rubus-Hybriden des Herrn Dr. Utsch und die Rubus- Lieferungen in Dr. C. Baenitz: Herbarium Europaeum 1897 und 1898. (Eiiezu: ' Erwiderung- von’B; Utsch) .-:2.. 2.2.20 I. SEK SPEER Gheorghieff St. Bemerkung über „Flora Bulgarica, Deseriptio et enumeratio systematica plantarum vascularium in prineipatu Bulgariae sponte nas- centium“*, Supplementum I, Auctore J. Velenovsky. Pragae 1898 ...... (Hiezu: Erwiderung von J. "Velenovsky) RT EN TRAIL BAEATARBER 414 Hackel BE. Poa Grimburguinsp- re... 2 210 2 210 0 ae en De ee — — Odontelytrum, Graminearum genus novum e tribu Panicearum .... Hajek A. v. Gymnadenia Abelii nov. hybr. (Gymnadenin rubra X odora- LISSIma) a2 222 else re er elelele a tz .)0ley 2 alele el layer =) ee a > Pr Hansgirg A. Beiträge zur Phyllobiologie...........uus-o--oeraeunenurn- Hasslinger J. v. Beobachtungen über Variationen in den Blüten von Papaver Rhocas DH. BER FE BE en EIS Ye). + Se Heldreich Th. v. Ergebnisse einer botanischen Exeursion auf die Cykladen im Hochsommer 1897... ...........2. sera. 222 0 Lämmermayr L. Ueber eigenthümlich ausgebildete innere Vorsprungs- bildungen in den Rhizoiden von Marchantieen .........urr-reuenuro. Lipsky W. Notiz über Seseli Lehmanni Degen...........e--unnenerere. Ludwig F. Biologische Beobachtungen an Helleborus foetidus ....... 281, 2 Murbeck Sv. Ueber eine neue Alectorolophus-Art und das Vorkommen saison-trimorpher Arten-Gruppen innerhalb der Gattung........... 41, — — Eine neue, arktische Gentiana aus der Section Comastoma Wettst. Murr J. Die Piloselloiden Oberösterreichs ...................... 258, 343, Nestler A. Die Schleimzellen der Laubblätter der Malvaceen ............ Nikolic E. Phänologische Mittheilungen aus der Winterflora Ragusa’s .... No& v. Archenegg A. Zur Kenntniss der Blattborsten von Cirsium horri- nam SBDrTSb.nn ee ee eat see ee Pfeiffer R. v. Wellheim F. Beiträge zur Fixirung und Präparation der Susswasseralgen.. 2. 12. Er.e e Maenner Bee nn 2 2 re 53, Plitzka A. Ueber Colchieum autumnale, var. vernum.........-eerununne Richen G. Nachträge zur Flora von Vorarlberg und Liechtenstein.... 131, Rick J. Zur Pilzkunde Vorarlbergs.........-...........- 17, 591345233 Schiffner V. Interessante und neue Moose der böhmischen Flora .... 386, (Hiezu: Berichtigung von J. Velenovsky und Bemerkung zu dieser Be- riehtigung von V. Schiffner)......-...-----........e22uonsue.buss Schlechter R., Revision der Gattung Holothri@.............e....... 413, Schulze M. Weitere Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch- Oesterreichs. und der Schweiz“. ...... 2 u... 22leele 0 una 2 ee 49, Waisbecker A. Bemerkungen über- Asplenium Forsteri Sadl. ...........- Wettstein R. v. Die Innovations-Verhältnisse von Phaseolus coceineus L. = Ph. multiflorus Wild.) »-- -- ==... 200-0008 0.00.00 So Dee Woloszezak RB. ‚Salsces hybridae- --...=:: -1: 2. -mie.e 0 aan = nnebletle a ee Wulff Th. Studien über verstopfte Spaltöffnungen .............. 201, 252, II. Stehende Rubriken. I. Literatur-Uebersicht..-........... 29, 68, 142, 189, 228, 274, 351, 404, Hiezu: Heinricher E.,, Erwiderung auf die Kritik meines Original- referates im „Botanischen Centralblatt* durch Prof. v. Wettstein... Wettstein R. v. Bemerkung zur vorstehenden Erwiderung.......... 2 Flora von Desterreich-Ungarn ..- - -.-.- - - -.--». 20-2 20.2 2. 22.2 SB Referate: Tirol und: Vorarlberg, Ref. Sarnthein L. Graf... ..... 2222 3. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 37, 76, 150, 196, 237, 359, 438, Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien.. 37, 76, 150, 196, 359, Assoeiation \frangaise de Botanique-. 1... 2-2. 2.2, Ebern Botanische Section des deutschen naturwissenschaftlich - medieinischen Vereines für. Böhmen „Lotos“ - ... - Srzssir..r ee ee 77, 196, Deutsche; botanische Gesellschaft: -. -»...5- "nur uunnL ee 37, 365, Engelmann botanical Club in St. Louis (U. 8.)...................... Societe amerieaine des) Natmralistes 82... are ER Eee Society for plant morphology and physiology.. .........--.ure.ereenen 198 197 70. Versammlung deutscher —, Section für Kryptogamenkunde 4. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. 36, BikSuam (Of. runs. Hesselmann H. Levin Mamchesett11C.....:... 6. Preisausschreibungen ... 7. Personalnachrichten .. Aitchison James I EEK OR 475 Naturforscher und Aerzte in Düsseldorf 151, 364, 433 K. k. zoologisch - botanische Gesellschaft in Wien, Section für Botanik 76, 151, 196, 237, 364, 469 CR BRETT ARE NN 77, 151, 196, 364 74, 152, 198, 238, 319, 365, 406, 437, 469 EST SE e anal wear araeistore rate ee et ee . 158 er bel MolischhH. 2... Era. 232.09 ER 439 | Pedersen Morten .......-. ...-.. 199 AN. ZI WERTEN GEN ee nee che LERNT. 279 | Schröter De a ee LUANT, BRaR 139° ni mmlans Het DLR 159 ee 109 EeeRe ehe eode Tele okelaraler oreVekeferat- ee eek este 366 .....38, 78, 119, 158, 198, 239, 278, 366, 407, 439, 470 Edw. |Genty M. P. A. 198, Nathorst A. G. 159. |Gibelli C. G. 439. Noeldeke K. 279. Tierney 471. Alboff N. 367. Almquist E. 471. Andersson @. 159. Angyar Desid. 78. Arnold FE. 119. Backman C. J. 279. BiaunesıC. BR: 279 Bassler F. 239. Beckmann (C. 471. Behrens J. 198. Beyer R. 159. Blytt A. 367. Bode G. 367. Borbäs V. v. 239. Borgstroem Sven 367. Bornmüller J. 439. Boudier 159, 199. Bourquelot 159. Brefeld 0. 78, 470. Buchner 471. Celakovsky L. 158. Clos 159, 199. Cohn F. 78, 279. Conti Pasqu. 471. Dafert Fr. 367. Dingler H. 407. Dragendorff G. 239, Dunn S. T. 471. Ekstam 0. 279. Eriksson J. 159. Faxon €. E. 279. Kırala, Rr.,&19} Flahault Ch. 159. Forssell K. B. J. 159. Franchet 159, 199. Frenzel 38. Fritsch K. 366. Gaillard A. 407. 8. Notizen, Ankündigung Goebel K. 407, Goethe H. 38. 'Haberlandt G. 279. |Hallier H. 471. Hanausek T. Fr. 38. Harper R. A. 279, 367. Haussknecht K. 158. ‚Hesselman H. 279. ‚Holtermann 78. Istvänffy Jul. 38. Kamerling Z. 199. Karsten 366. Kaurin Chr. 471. | Keller Jos. v. 38. Kerner v. Marilaun A. 278. King G199736B7. ıKlebs G. 407. Kolkwitz R. 407. Kotula Br. 367. Kraus G. 407. "Krug 123% Kuckuck P. 366. |Lange J. M. C. 279. |Levin 159. Linsbauer L. 159. |Löfgren A. 279, 367. Löw ©. 470. ıMägöcsy-Dietz A. 78 |Marchesetti €. 119. |Matouschek F. 367. |Mattirolo ©. 119. |Minden M. v. 366. ıMolisch H. 198. Monod A. 367. Morini F. 119. Murbeck S. 78. ae lelie ea lslels 1elalarer es ee, Vinhniia al nlehe.e diuLelee am ri elarler ats Müller Ferd. Bar. v. 279. Östenfeld (©. 38 Östenfeld-Hansen C. 38. Pedersen Morten 199. |Petrasch J. 439. |Pfeffer W. 78, 239. Philippi R. A. 119. Pomel 471. Potonie H. 159. Eiarıne)® 3677 Ramaley Fr. 159. Richter Aladär 199, Roze 159, 199. ‚Sappin-Trouffy 159. Savageau M. Camille 471. Schimper W. 407. Scholz E. 367. Schröter ©. 407. ıSchwendenerS. 78, 366. Simmons H. G. 159. |Singer Max 367. Stapf O. 239. |Stiles W. A. 119. |Suchman J. G. 159. |Suringar W. 407. |Szyszylowicz J. 366. 'Tornabene A. Fr. 279. |Tubeuf K. Frh. v. 470. |Volkens 366. |Weberbauer 198. | WettsteinR. v. 158, 279. 'Wiesbaur P. J. 159. | Wiesner J. 78, 279. 'Woronin M. 471. Zacharias E. 119 Zeiller 159, 199. 'Zimmeter Alb. 38. | AukalH. 367. 78, 240, 319 367. 1* 476 III. Verzeichnis der in der Literatur - Uebersicht angeführten Autorennamen. 'Dalla Torre 358. ı Dammer UT. 71. Abel O. 68, 351. Adamovic K. 460. Allescher A. 357, 464. Amadei G. 142. Anders J. 351. Arnold F. 142, 357. Ascherson P. 32, 405, 464. Avetta C. 33. Baade F. 147. Bauer E. 68, 189, 352. Beck v. Mannagetta G. 68, 189, 352, 460. Behrens W. 276. Belajeff W. 230. Bessey Ch. E. 70. Blanc L. 465. Bley Fr. 33, Bode G. 193, 352. Bokorny Th. 230, 405. Bolzon J. 230. Borbäs V. v. 142, 189, 274, 352. Bornmüller J. 29, 230. Brand A. 193. Brenner M. 193, 465. Bresadola G. 29 Bresadola J. 142. Brick 72. Briquet J. 70. Brücke E. v. 352. Bruchmann H. 147. Bubak F. 189, 460. Bubeni P. 33 Buchenau F. 230. Burgerstein A. 228, 460. Calegari Matteo 142. Camus E. G. 230. Celakovsky J. L. 460. Chenevard P. 70, 276. Chodat R. 33, 465. Christ H. 70. Cieslar A. 29. Cleve P. T. 147. Glos@De71% Cogniaux A. 33, 71. Cohn F. 71. Conwentz H. 357. Costantin J. 71. Crepin Fr. 71, 276. Curse 2ea7E Czapek F. 142, 143, 460. 142, 229, ı Darbishire ©. V. 29, 352, | 465. Decrock E. 465. Degen A. v. 68, 461. Delpino F. 465. Diels L. 230, 465. Dietel P. 72. 461. Dragendorff G. 193, 465. Drude O©. 71, 193, 358. Durand Th. Duss°R9P2271 Dyring J. 465. 230 ) | Engler A. 33, 71, 147, 193, | 231, 277, 358, 465. Erikson 8. 72. Eriksson J. 33. Farlow W. G. 466. Fiala Fr. 30. Figdor W. 30, 461. Filarsky F. 404. Fischer Ed. 147. Flatt C. de 69. ı Formanek E. 69, 143, 353, 461. |Freyn J. 30. Fritsch K. 353. Froehner A. 193. Garcke A. 466. Gautier @. 147. | Geheeb A. 405. Gelert ©. 193. | Gemböck B. 353. | Gillot X. 72. Girard H. 193. Goebel K. 147, Goossens A. 71. Graebner P. 229, 405, 464. 193, 466. , Greschik V. 404. Guerin P. 466. Gürke M. 466. ıGutwinski R. 69, 143. Haberlandt G. 69, 461. ı Haläcsy E. v. 353, 404. Hamberg K. H. R. 34. Hanausek T. F. 353. ı Hansgirg A. 30. | Harms 72, 358. Hartig R. 72. Hassak K. 461. Hauptfleisch P. 71, 72. ı Dörfler J. 29, 68, 353, 404, 33, 358, 405. Haussknecht ©. 231. | Heeg M. 275. |Heimerl A. 229, 353. ‚ Heinricher E. 143, 189, 354, Hellweger H. 144. Hellweger M. 189, 461. 'Hempel G. 462. Hennings P. 72, 147, 231, 358. Hieronymus G. 193. Hildebrand Fr. 148, 466. Hockauf J. 144, 354. Höck F. 34, 358. Hörmann G. 467. Hoernes R. 354. Hoffmeister ©. 275. ‚ Hofmann H. 194. ı Hofman-Bang N. O. 465. Holmberg 0. R. 194. Holtermann ©. 405. | Holuby J. L. 30. Ihne E. 358. Ikeno S. 148. Istvanffi J. v. 404. Jack J. B. 229. Jaksch R. v. 354. Jancezewski 69. Japp OÖ. 148. Jönsson B. 358. Kamienski F. 231. Karsten G. 194. Keissler R. v. 189. Keller L. 354, 462. Keller Rob. 467. , Kerner v. Marilaun A. 30, 190, 354 Kheil N. 354. Kirchner ©. 466. Klebahn H. 231. Kmet A. 462. Kneucker A. 30, 69, 462. Knuth P. 405. Kny L. 194. Koch E. 232. 'Koehne E. 72, 358. Kohl F. G. 277. Kraenzlin F. 72, 148, 232. Krasser Fr. 30, 354. Krause E. H. L. 358. Kronfeld M. 354, 462. Kuckuck P. 34. | Kükenthal G. 34. 'Kuntze M. 70 Kuntze 0. 467. Lampert K. 34. Laubenburg K. 72. Lauterborn R. 194. Lenetek OÖ. 462. Lidforss B. 34. Limpricht K. G. 148, 358, 467. Lindau @. 72. Linden G. 278. Linsbauer L. 354. Lorch W. 72. Lorenz v. Liburnau J. 30. Lubbock J. 72. Ludwig F. 194. Lühne V. 354. Magnus P. 31, 358. Maiwald P. V. 355. Markoff N. G. 192. Marshall E. 194. Matzdorff 72, 358. Meschinelli L. 405. Meyer A. 72. Migula W. 194, 232. Mitschka E. 462. Möbius 358. Mönkemeyer W. 34. Müller G. 147. Müller J. H. H. 194. Murbeck S. 34, 73. Murr J. 31, 70, 144, 145, 229, 275, 355, 462. Nömec B. 145, 462. Nestler A. 275, 463. No& Fr. 31. Noll F. 232. 191, 405, Oesterle OÖ. 149, 468. Olin E. 358. Oltmanns Fr. 148. Otto 72. Oudemans (C. A. J. A. 405. Pacher D. 145. Palacky J. 145. Palla E. 31, 463. Pantocsek J. 463. Parmentier P. 72, 195. Pax BR. 275: Pehersdorfer A. 31. Penecke A. K. 463. Pfeffer W. 34, 278. Pfitzer E. 358, 467. Pospichal E. 405, 463. | Potoni6 H. 72, 73,148, 232. | ‚ Riehter A. 70. ı Röll J. 145. ı Römer J. 145, 463. Prohaska K. 145, 463. Proti@ G. 275. Prowazek S. 32. Raciborski M. 32, 191, 275, | 355, 463. Rathay E. 355. Rehmann A. 191. Reiche ©. 149. Reichenbach H. G. 149. Rimbach A. 359. Rodrigues J. B. 195. Romanes G. J. 73. Ross H. 359. Rouy G. 36, 359. Saccardo P. A. 29. Sachs J. 195. Sadebeck R. 73, 358. Sagorski E. 70. Saint-Lager 149, 359. Sargent U. S. 278. Satter J. 355. Schaar F. 149. | Schenk H. 232. | Scherffel A. 32. Schiffner V. 191, 356, 463. Schilberszky K. 32. Schimper A. F. W. 232. Schinz H. 36, 358. Schively A. 73. Schmitz Fr. 71. Scholz E. 32, 191. Scholz J. 468. Schorler B. 191, 195. | Schott A. 356. Schröter Ü. 406. Schube Th. 72, 149, 359. Schulze R. 72. Schumann K. 278, 406. Schwarz A. F. 36. Schwendener S. 195. Seott D. H. 149. Simmer H. 276, 464. Smith W. R. 359. Solereder H. 468. Solms-LaubachH. Graf 149. Sorauer 72. Stapf O. 70. Steiner J. 145, 356. Stephani Fr. 195. -1 Storck J. R. v. 32. Strassburger E. 232. Sündermann F. 229, 276. Swingle W. 468. Sydow P. 72, 233, 278. Thonner Fr. 359. Tieghem Ph. van 74. Torges E. 229. ı Townsend Fr. 74, 149. ı Tschirch A. 149, 468. Tubeuf C. Frh. v. 150. | Uhle W. 150. Uline E. B. 74, 195. Utsch 146. ' Velenovsky 54191} Vöchting H. 233. Vogl A. E. 405. Voigt A. 74. Vries H. de 468. Wagner J. 192, 229. Wainio E. 278. Warburg OÖ. 149. Webber J. H. 36, 468. Weber C. A. 150. Weberbauer A. 233. Weisse 358. Wettstein R. v. 146, 192, 405, 464. Wieler A. 74, 359, 468. Wiesbaur J. 32. Wiesner J. 146, 192, 276, 357, 464. Wildemann E. de 33, 405. Wilhelm K. 462. Wille N. 150. Williams F. N. 359, 406. Winter P. 32, 70. Wiitlaezil E. 70. Wocke E. 468. Woenig Fr. 405. Wolf F. O. 278. ı Zacharias O. 146. Zahlbruckner A. 72, 192, | 357, 358. Zalewski A. 70, 193, 276, 357. Zawodny J. 146. Zeiler R. 278. Zukal H. 146, 464. 478 IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen. *) A. Abies 205. — pectinata 205, 254. — sp. 340. Abutilon Thompsoni (hort.) 98. Acacia 432. — Farnesiana Wlld. 451. Acarospora sp. 153. Acer 433, 462. Acetabula sp. div. 61, 395. Achillea Briquetiana Chen. 276. — mille- folium L. 450. — — X setacea 276. — sp. div. 177, 308. Aconitum Napellus L. 459, — sp. div. 225, 307. Actaea 432. Actinonema sp. 152. Adelanthus 77. Adenostyles erassifolia v. grossidentata Murr. 229. — sp. div. 307, 308. Adiantum Capillus Veneris L. 453. — nigrum L. 453. — Visianii Schl. Vuk. 453. Adoxa 49. — sp. 272. Aecidium 358. — elatinum (A. Sch.) 340. — Nymphoidis D. C. 14, 15. — praecox Bub. 189. — sp. div. 18, 231, 340. Aerides sp. 463. Aeriopsis sp. 463. Aesculus 337, 462. Aethusa 337. — sp. 212. Agapanthus 325. Agaricus sp. div. 22, 59, 138, 340. Agathophyton Bonus Henricus Mogq.-Td. 452. Agauria 432. Agave 205. Agropyrum acutum 163. — jJunceum x. repens 163. Agrostis castellana 13.— Sauter: Frtsch. 457. — sp. div. 132, 187, 457. Arlanthus 462. Ajuga Ohamaepitys Schrb. 452. — pyra- midalis L. v. Semproniana Brig. 70. — reptans v. pyramidata Zal. 70. Alchimilla 75, 457. — sp. div. 172, 248, 308. Alectorolophus angustifolius Heynh.311. — asperulus Murb. 41, 90, 92. — di- naricus (Murbeck) 44, 90. — Drum- mond- Hayi (White) 42. — Freynii (Kern.) 92. — glandulosus (Simk.) 92. — goniotrichus Stern. 92. — minor (Ehrh.) 42. — »pubescens B. H. 92. — pumilus Stern. 9%. — ramosus Stern. 92. — serotinus (Schh.) 353. — sp. div. 42, 268, 311. — steno- phyllus (Schur) 42. — sSterneckii Wettst. 92. — Wagneri (Deg.) 92. — Wettsteinii Stern. 92. Alemanda 432. Aleuria sp. 61. Allium Cepa 145. — rumelicum Form. 461. — sp. div. 185, 187, 188. Allosurus sp. 191. Alnus 433. — glutinosa 299. — sp. 309. Aloe nigricans 203, 253. — plicatilis 298. — sp. 326, 329. Alopecurus sp. 187. Alsine Macedonica Deg. Dörfl. 69. — serbica Form. 461. — sp. 133. Alstroemeria 461. Althaea cannabina L. 98. — offiei- nalis L. 98, 99. — rosea (L.) 98. Alyssum aizoides Boiss. 106, 107. — argyrophyllum S. K. 107. — Arme- num Boiss. 107. — Bornmülleri Hsskn. 105, 106, 108. — campestre L. 451. — Dörfleri Deg. 69, 105, 106, 108. — JIdaeum B. H. 107. — Midzorense Form. 461. — Mouradicum Boiss. Bal. 107. — Mülleri Boiss. Buhse 107. — Persicum Boiss. 107. — pseudo- Mou- radıcum Hsskn. Bornm. 107. — rhodo- pense Form. 143. — sp. 406. — te- trastemon Boiss. 106, 107. Alyxia 432. Amaranthus blitum 189. — sp. 133. Amblystegium fallax 429. — irriguum (Brd.) v. Bauerianum Schfin. 429. — sp. div. 429, 438. Amelanchier 47. Ammophila arenaria X Calamagrostis Epigeos 163. — baltica 163. Amorphophallus 431. *) Zur Erzielung thunlichster Kürze des Index wurden nur jene Arten namentlich auf- geführt, über die an der betreffenden Stelle mehr als bloss der Name oder Standort angegeben ist. Im Uebrigen wurde auf die Mittheilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die An- gabe „sp.“ oder „sp. div.“ hingewiesen. Amphicarpaea monoica 73. Amphoridium stenosporum Stnr. 357. Amygdalus communis L. 451. — Per- sica L. 451. — spartioides Boiss. 197. — sp. div. 449. Anacamptis pyramidalis v. Tanayensis Chen. 70, 112. Anagallis sp. 174. Anagyris sp. 183. Ananas sp. 431. Anastrophyllum sp. div. 356. Anchusa Macedonica Deg. Dörfl. 69. Andropogon 463. — sp. div. 132, 256. Androsace sp. div. 180, 312. Anema moedlingense Zhlbr. 357. Anemone 69. — sp. div. 133, 134, 224, 226, 269, 340, 342. | Anetium 432. Angelica litoralis 302. — sp. 249. Anomodon sp. div. 438. Anthemis cotula L. 452. — Halacsyı Form. 461. — sp. div. 177, 184. Antheriecum 432. — Liliago 298. Anthoceros 197, 354, 355. Anthriscus sp. 406. Anthurium 325. Anthyllis alpestris Rehb. 247. — Mace- donica Deg. Dörfl. 69. — sp. div. 247. Antirrhinum majus L. 452. — Oron- tium L. 452. — sp. 449. Antithamnion eruciatum (Ag.) 275. — | Plumula (El.) 275. Aotus gracillimus 305. Apium 432. Aplozia sp. div. 154, 356. Aposeris sp. 177. Agquilegia aurea 189. — sp. 270. Arabis 49. — arenosa Beck pr. p. 225. — intermedia Freyn. 225. — sp. div. 171, 270. Araucaria 206. Arenaria 359. — serpyllifolia 10. — 8». 133. Aria 1, 2, 3, 4, 167, 168. — gracilis (8. 2.) 3. — Japonica Den. 4. Arioideae 2. Aristolochia 431. Armeria 76. — alpina Wlld. 76. argyrocephala Wallr. 76. — canescens Host. 76. — dalmatica Beck. 76. — dasypoda Murb. 76. — Laconica Hsskn. 231. — majellensis Boiss. 76. — rhodopea Vel. 76. — rumelica Boiss. 76. — sancta Janka 76. — steno- phylla Beck. 76. — Tempskyana Deg. Dörfl. 76. Aronia 47, 48. Artemisia coerulescens L. 450 Arthopyrenia sp. div. 154. 479 Arum italicum L. 451, 459. — macula- tum 459. Aruncus 49. Arundo 304. — Donax 253, 256. Asarum canadense 338. — europaeum 338. — sp. 133. Asclepias Syriaca 352. Ascobolus sp. div. 62, 395. Ascophanus sp. div. 62, 395. Asperula sp. div. 180, 266, 307, 381. — tinctoria 327, 328. Asphodelina Winteri 298. — sp. 3831. Aspidium 432. — sp. 186. Asplenium 432. — Adiantum nigrum L. 421, 422. — — v. obtusum Rit. 422. — cumeifolium Viv. 419. — Forsteri Sadl. 419. — — v. angustilobum Tsch. 421. — — v. anthriscifolium Milde 420. — — f. flabellato-sulcatum Waisb. 421. — — v. genwinum Milde 420. — — v. incisum Milde 421. — — v. perpinnatum Borb. 420. — — v. platy- lobum Borb. 420. — — v. rutaceum Waisb. 420. — — v. stenolobum Borb. 421. — — v. typicum Waisb. 420. — nigrum Heufl. 422. — Ruta murarial. 421, 422, 453. — serpentini Tsch. 352, 419. — sp. div. 131, 155, 181, 186, 191, 421, 455, 457. — Trichomanes 453. — — v. incisa Moore 131. Astasia asterospora A. M. 72, 232. Aster sp. div. 176, 247, 308. Asterella sp. 154. | Astragalus sp. div. 173, 459. Athamanta latifolia Vis. 151. — sp. 174. Atriplex sp. div. 185. Aucuwparia 167, 168. Aulacomnium sp. div. 425. Aulosira laxa Kirchn. 85. Auricularia lobata Somf. 135. — me- senterica (Deks.) 135. — sp. div. 18. Avena sp. 312. Avenastrum planiculme 151. Apicennia tomentosa 352. Azalea 308. — sp. div. 181, 309. Azorella selago 432. Bacidia sp. 153. Bacillus 232. — tumescens Zopf 72. Baecteriaceae 73. Baldingera arundinacea 257. Ballota Bobrownikiana Zal. 70. Balsamia sp. 139. Barbula eylindrica (Tayl.) v. rubella Schffn. 390. — sp. div. 154, 390, 437. Barlaea Rickii Rehm. 61. — sp. 394. Bartholina 414. 480 Bartramia sp. 425. Batrachium 75. Batrachospermum 102. Bazzania sp. div. 438. Bellis annua L. 452. — perennis L. 452. — sp. 449. Benincasa cerifera 204. Berberis 432. — sp. 37. Berteroa sp. 171. Betonica Haussknechtii Uechtr. 231. Betula 208, 252, 433. — alba 298, 306. — sp. 109. Bidens sp. 227. Bifora radians L. 435. — testiculata D. C. 435. Blechnum sp. 186. Blysmus compressus Panz. v. elynoides Murr 462. — sp. 132. Boletus sp. div. 21, 340. Bombaceae 149. Bombardia sp. 341. Bornmüllera Tymphaea Hsskn. 231. Botrychium sp. div. 29, 131, 186. Brachythecium campestre (Müll.) v. lae- visetum Schffn. 426. — glareosum | (Br.) forma 426. — Mildeanum 426. — salebrosum (Hffm.) forma 426. — | sp. div. 426, 438. Brassica oleracea L. 451. — — f. ace- phala 146. — sp. 270. Braya glabella 193. Bromelia sp. 431. Bromus Macedonicus Deg. Dörfl. 69. | — sp. div. 132, 187. Bryum alpinum Hds. f. gemmiclada 393. — Mildeanum f. gemmiclada | 393. — — f. gemmipara 393. — pal- | lescens v. synoicum Schffn. 464. — pseudotriqueirum (Hdw.) forma 394. — sp. div. 393, 394, 437, 438. — | subalpinum W. 75. Buceulina 414. Buellia sp. 154. Buphthalmum saliceifolium v. velutinum Murr 229. Dupleurum 432. Marschallianum 459. — sp. div. 184, 406. — tenuwis- simum 459. Buxus 432, 462. C. Cactaceae 406. Cakile sp. 183. Calamagrostis 229. — arundinacea forma 196. — brachytricha Torg. 229. — hypathera Torg. 229. — hypocra- thera Torg. 229. — litorea Schrd. 229. — mutica Torg. 229. — sp. div. 132, 229, 457. — subgeniculata Torg. 229. — varia (Schrd.) v. inclusa 229. — villosa (Chaix) 229. Calamariaceae 148. Calamintha Aecinos Clairv. 469. — al- pina 469. — suaveolens Boiss. &) co- nescens, ß) viridis, y) Meteorica 231. Thessala Hsskn. 231. Calceolaria 294. Calendula sp. 449. — sublanata Rb. 452. Callianthemum sp. 469. Callitriche sp. div. 188. Calluna 276. -— sp. 269. Calocera sp. div. 18, 135. Caloplaca Baumgartneri Zhlbr. 357. — consociata Star. 357. — Nideri Stnr. 357. — sp. div. 153. Caltha sp. div. 225, 270. Calystegia sp. 184. Campanula 144. — Formanekiana Deg. Dörfl. 69. — glomerata X spicata 229. — latisepala Deg. Dörfl. 69. — Lubiciana Zal. 70. — luristanica Frn. 30. — pyramidalis L. 450. — sp. div. 145, 176, 184, 226, 309, 449. Camphorosma monspeliaca L. 452. Camptothecium sp. 438. Canistrum 431. Cantharellus sp. div. 21. Cantua quercifolia 432. Capparıs spinosa 206, 303. Capsella sp. 34. Cardamine Hayneana 459. — praten- sis 459. — sp. div. 134, 270, 459. Carduus 371. — Burnati Wolf 278. — crispus X defloratus 278. — Pyeno- cephalus Jeq. 452. — sp. div. 177, 308, 311. Carex 194, 255, 305. — ambigua Lk. 461. — arenaria L. 452. — gracılis Curt. 34. — rostrata Wth. v. spar- ganiformis Murr 462. — sp. div. 30, 32, 69, 109, 132, 147, 187, 191, 238, 239, 241, 290, 312, 366, 462. — vul- garis Fr. 34. Carlina macrocephala Form. 143. — rhodopea Form. 143. — sp. 184. Carthamus sp. div. 184. Carum sp. 272. Cassandra 436. Cassia siamea 355. Casuarina 305. — equisetifolia 299. — quadrivalvıs 253, 299. Catillaria Nideri Star. 357. — nigro- clavata v. ochracea Stnr. 357. Cecropia 70. Cedrus 205. Celtis sp. 340. Cenangium sp. 138. Centaurea 353, 404. — angustifolia Schrk. 177. — asperula Hal. 353. — Caleitrapa X diffusa 359. — con- fusa Hal. 353. — drakiensis Frn. Snt. 30. — epirota Hal. 353. — kalambakensis Frn. Snt. 30. — laeti- flora Hal. 3553 — ossaea Hal. 353. — parnonia Hal. 404. — paucijuga Hal. 353. — Senneniana Rouy 359. — Sibthorpii Hal. 404. — sp. div. 147, 177, 184, 449. — transiens Hal. 353. — Wettsteinii Deg. Dörfl. 69. Centaurium 230. Centauroides 230. Centranthus ruber D.C. 452. — sp. 449. Cephalozia sp. div. 154, 387. Cerastium 406. — banaticum 459. — Chassium Form. 461. — grandiflorum W.K. 459. — sp. div. 133, 180, 226, 247, 271. Ceratium hirundinella 194. Ceratodon purpureus (L.) forma 389. — sp. div. 389, 437. Ceratonia Siliqua L. 451. Cereidospora Collematum Star. 357. Cerinthe sp. 267. Ceterach officinarum L. 453. Chaenomeles 47. Chaenostoma 432. Chaerophyllum coloratum L. 450. — sp. div. 174, 272. Chaetophora 102. Chamaecyparis Lawsoniana 205. Chamaedorea 204. Chamaemeles coriacea Läl. 150. Chamaemelum Tempskyanum Frn. Snt. 30. Chamaemespilus 167, 168. Chamaeorchis sp. 133. Chamaepeuce sp. 184. Characeae 194. Cheilanthes fimbriata Vis. 453. — odora Sw. 453. Cheiranthus Cheiri L. 450, 451. — corinthius Boiss. 353. — sp. div. 183, 449, Chelidonium 338. — majus 338. Chenopodium sp. div. 32, 34, 226. Chlorosplenium sp. 138. Chondromyces 147. Chroococeus Simmeri Schdle. 464. Chrysanthemum sp. 147. Ciboria sp. div. 152, 342. Cicendia 230. Ciehorium sp. 184. Cineraria Grisebachii Deg. Dörfl. 69. Circaea lutetiana 327, 328. — sp. div. 174. Cirsium abruptum Form. 461. — erio- phorum 370. — horridum Bieb. 409. 481 — lanceolatum v. australe Murr. 229. — montanum X palustre 151. — sp. div. 177, 265, 266, 457. — Travignoli Eichenf. 151. Cistus incanus L. 450. Citrus 432. Cladium 305. — Mariscus 255. Cladonia sp. div. 153. Cladophora 57. Cladosporium sp. 152. Olavaria pallida Schaeff. 135. — sp. div. 18, 19, 135. Claviceps sp. div. 196, 341. Clematis 432. — sp. 134. Olivia miniata Hook. 295. Closterium 57. — sp. div. Cobaea macrostemma 359. Coceoloba 432. Coccomyces sp. 152. 152, 153, Coeloglossum sp. 188. — viride Htm. v. islandicum (Ldl.) 113. Coffea 193. Colchicum autummale v. vernum 116. — Bertoloni Stev. 452. — Dörfler: Hal. 69. — halepense Frn. 30. — halophilum Frn. Brnm. 30. — hiemale Frn. 30. — praecox Spenn. 116. — varians Frn. Snt. 30. — vernale Hoffm. 116. — vernum Schrk. 116. — vernus Balb. 116. Coleochaete pulvinata 148. Coleospermum Goeppertianum Kirchn. 835. Coleosporium sp. 231. Colocasia sp. 326. Combea mollusca 465. Conida Nideri Star. 357. Coniferae 201, 202, 203, 205, 253, 254. Conium 337. Conringia 49. Convallaria sp. div. 32, 188. Convolvulus arvensis 450. — sp. 448. — sylwvaticus W. K. 450. — tenuisst- mus Sibth. 450. Copernicia cerifera 203. Coprinus sp. div. 22. Coralliorhiza sp. 115, 133, 188. Cordyceps sp. div. 60. Cordyline 432. — sp. 325, 326, 329. Cormus 1, 4, 47, 48, 167, 168. — do- mestica Spach. 168. Cornus sp. div. 454. Coronilla Emerus L. 451. — sp. div. 449. — stipularis Lam. 451. — varia L. v. violacea Brig. 70. Cortieium bombyeinum (Somm.) 136. — confluentum Fr. 136. — Ricküi Bre- sadola 19, 136. — Sambuei Pers. 136. — serum (Pers.) 136. — sp. div. 135, 136, 340. — Zurhausenit Bresad. 136. 482 Corydalis cava Schwg. Krst. 468. — ochroleuca 338. Corylus Avellana L. 452. — sp. 449. Coryne sp. div. 60. Corynephorus camescens 257. Cosmarium 101. — Botrytis Men. 57. — sp. 152. Cotoneaster 432. Cotyledon horizontalis Guss. 450. orbieulata 204. Crataegeae 2. Orataegus 150, 433. — Aria L. 3. — sp. 456. — trilobata Lab. 48. Craterellus sp. div. 19. Crepis sp. div. 177, 189, 309, 460. Cressa sp. 184. Crocus sp. div. 448. Cronartium ribicolum 147. Crotolaria Cunnighamii 362. — incana 362. — turgida 362. Crucibulum sp. 59. Cucurbita Pepo 461. Cucurbitaria sp. 341. Cuphea 432. Cuscuta sp. div. 175. Uyathodium sp. 356. Oyathus sp. div. 59. Oycas 148. Oyclamen 6, 148. — europaeum L. 450. — libanoticum Hildbr. 466. sp. 247. Oyclaminus europaeus 338. Cydonia 2. Cylindrothecium sp. 426. Oynodon sp. 34. Öynodontium sp. 437. Cypripedium Calceolus Huds. — v. viridiflora M. Sch. 50. Cystopteris sp. 186. Cytisus Albamicus Deg. Dörfl. 69. — infestus Guss. 450, 451. — sp. div. 448, 449. 50. D. Dacrymyces sp. div. 18, 135. Dactylis glomerata L. 452. Daedalea sp. div. 20. Daphne 139, 432. — alpina 189. — Laureola 434, 435, 458. — oleoides 189. — sp. div. 226, 459, 469. Dammara 206. Darbishirella gracillima 465. Darlingtonia 431. Dasyscypha sp. div. 60, 138, 394. Datura 337. Delphinium Midzorense Form. 143. — sp. div. 183, 270, 449.* Dendrobium sp. 463. Dendrographa leucophaea, minor 465. Dentaria sp. div. 270. Dermatea sp. div. 342. Deschampsia sp. 132. Desmatodon sp. 391. Detonia Sacc. 61. Deutzia erenata 371, 416. Dianthus 252, 363. — arenarius 300. — campestris 459. — ÜCaryophyllus 300, 304. — leptopedalus 459. — pallens 459. — roseo-luteus 459. — sp. div. 133, 183, 225, 300, 364, 459. Diaporthe sp. div. 341. Diatrype sp. div. 341. Diatrypella sp. 541. Dieraea algıformis 432. Dicranella sp. div. 154, 383, 437. Dieranodontium sp. div. 437. Diceranoweisia sp. 437. Dieranum Tlongifolium v. bulbiferum Schffn. 463. — montanum v. bulbi- ferum Schffn. 463. — sp. div. 154, 388, 437. Dictammus 377. — obtusifolius Koch. 455. Didymodon rigidulus v. propaguliferus Schffn. 463. — sp. div. 389, 437. Digitalis nova Winterl 352. | Dioscoreaceae 74, 195. Diotis sp. 184. Diplophyllum sp. 438. Diplusodon 432. Dischidia bengalensis 206. Diseina ancilis (Prs.) 395. Disphinctium sp. 153. Distichium sp. 437. | Docynia 47. Doronicum sp. 177. Doryenium herbaceum 352. — Mace- donicum Deg. Dörfl. 69. — sp. div. 181, 247. Dothidella Ulmi 194. Draba 193. — laevigata 10. — sp. div. 134, 225. — verna 10. Draparnaldia 102. Drimys 503. — Winteri 300. Drosera sp. 270. Dumortiera sp. 356. E. Ecbalion Elaterium Rch. 452. 449, — Sp. ı Eceremocarpus Lobbianus Zahlbr. 193. Echinochloa sp. 132. Echinops sp. 184. Echites religiosa 362. Echium sp. 184. — vulgare f. dumeto- rum Chen. Brig. 276. Elaphomyces sp. 139. Elodea sp. 312. Elymus 298, 303, 305, 306. — arenarius 258, 459. — sabulosus 459. Elıma sp. 132. Empetrum sp. div. 109, 173. Enarthrocarpus sp- 183. Encalypta contorta v. adpressa Schffn. 464. — sp. div. 392. Endogone sp. 152. Entomophthora sp. 18. Ephedra 305. — alate 206. — Alte 206. — distachya 253, 255. — fragilis Dstf. 451. — monostachya 255. — nebro- densis 255. — Villarsii 255. Epilobium hirsutum 327, 328. — sp. div. 174, 183, 271, 272. Epipactis rubiginosa Gaud. forma 115. — sp. 188. Epipogon sp. 188. Equisetum maximum formae div. 406. — sp. div. 131, 185. Eranthis hiemalis 335. Erica sp. 180. Erigeron acer 30. — — f. amelloides, calvescens, glaberrimus et serotinus Hol. 30. — sp. div. 34, 176, 308. Erineum rhamni Pers. 37. Eriobotrya 2. Eriophorum sp. 187. Eriophyes annulatus Nal.37. — grannu- latus Nal. 37. — psilonotus Nal. 37. Erodium eicutarium Sm. 450. — ma- 485 Eurhynchium sp. div. 426, 427, 438. — Tommasinii (Sndt.) forma 427, Eutrema arenicola Rich. 193. Evernia sp. 153. Evonymus sp. div. 37, 454. Exidia sp. div. 135. Exobasidium sp. div. 19, 31. ; Favolus sp. 20. Fegatella conica 321, 323, Ferula glauca L. 450. Festuca sp. div. 132, 312, 313. Ficaria verna 467. Ficus religiosa 433. Filago sp. 176. Filipendula 49. Fissidens bryoides (L.) 388. — sp. div. 389, 437. Foeniculum 432. — capillaceum 302. ı Fontinalis antipyretica L. v. ligurica Fl. 75. — sp. div. 438. | Forstera muscicola 432. lacoides W. 451. — pimpinellifolium | Rb. 450, 451. — sp. div. 449, Ervum sp. 272. Erysimum 49. — bisaccatum Form. 353. Erythraea 230. — sp. div. 184. Euastrum 101. Eucladium sp. 437. Euphorbia 338. — dendroides L. 451. — exigua L. 451. — helioscopia 451. — Myrsinites L. 451. Euphrasia 75, 93, 194, 235, 237, 465. — brevipila v. gracilior Hlmb. 194. — — X gracilis 194. — — X Scotica | 74. — Canadensis Towns. 149, curta Fr. var. coerulea Cyp. 268. — — difformis Towns. 74, 194. — electa Towns. 74. — Foulaensis Towns. 194. — gracılis X brevipila 74. — hebe- calyz Brenn. 465. — Levieri Wettst. 268. — micrantha Brenn. 465. notata Towns. 74. — occidentalis X brevipila 74. — Odontites 235, 236. — Polonica Zal. 70. — pratiuscola Towns. 74. — Rostkoviana 144. — — X brevipila 74. — — X curta 268. — Scotica X gracilis 74. — sp. div. 70, 175, 268, 307. — venusta Towns. 74. — pindieola Hsskn. 231. — sp. div. 185, 188, 312. | | | Fragaria vesca L. v. Dybowskiana Zal. 193. — sp. 172. Franklandia fueifolia 432. Frazinella humilior 455. Fritillaria Gussichiae Deg. Dörfl. 69. Frullania sp. div. 387, 438. Fuchsia sp. 327, 328. Fugosia hakeaefolia 304. Fumaria agraria Lgg. 451. — capreo- lata L. 450. — officinalis L. 451. — sp. div. 270, 449. | Funaria sp. div. 154, 278. G. Gagea 241. — sp. div. 132, 187, 241. Galanthus 274, 325. — nivalis L. 338, 452. Galeobdolon luteum Hds. 269. Galeopsis Eversiana 355. — Murriana 355. — rubrocalyz Murr. 355. setosa Murr. 355. — sp. div. 175. — speciosa Mill. 175. Galilea sp. 185. Galinsoga sp. 308. 231. — sp. ' Galium aparine L. 450. — cogniense Wolf 278. — elatuwm Thuill. 276. — Kerneri Deg. Dörfl. 69. — Mollugo 327, 328. — — X rubrum 276, 278. — murale Al. 452. — podlachicum Kl. 276. — rumelicum Form. 461. — Schmidelyi Chen. 276. — sp. div. 145, 266, 308. Gamosepalum lepidoto-stellatum Hsskn. Bornm. 231. 484 Geaster sp. div. 59, 277, 278. Genista 432. — acanthoclada DC. v. pentelica Form. 353. — nitida Form. 461. — sp. div. 247, 272, 311, 459. Gentiana 457. — alpina Vill. 175. — Amarella L. 10, 90, 91, 92. — axil- laris Schm. 91. — baltica Murb. 10. — — v. brunmascens Cyp. 267. — — v. platysepala Cyp. 267. — caly- cina (Koch) 91. — — forma 151. — campestris L. 10, 90, 91, 125. — castanetorum Borb. 142. — chryso- neura Ekst. Murb. 124. — ciliata L. forma 266. — falcata Turcz. 125, 126. — germanica (Froel.) 90, 267. — islandica Murb. 90, 91. — lingu- lata Ag. 90, 91. — macrocalyx Cel. 266. — minor Koch. 175. — nana Wulf. 125, 126. — pratensis Froel. 266. — Pulmonaria Turez. 125, 126. — rhodopea Form. 143. — serbica Form. 143. — sp. div. 46, 175, 196, 266, 308, 310, 457, 459. — styriaca Wettst. 310. — subarctica Murb. 91, 92. — suecica (Froel.) 90. — tenella Rottb. 125, 126. — tristriata Turcz. 125, 126. — uliginosa Wlld. 10. — utriculosa L. 70. Geoglossum sp. div. 62, 139. Geopyzis sp. div. 61. Georgia sp. 437. Geranium lucidum L. 450. — sangui- neum L. 450. — Wanneri Brig. 70. — sp. div. 173, 271. Geum sp. 172. Gingko 36, 148. Glaueium corniculatum Crt. 141. sp. 183. Gloeosporium sp. 152. Glyceria 304. — maritima 253, 256. Gnaphalium luteo-album L. 452. sp. div. 116, 177, 227. Gomphocarpus sp. 184. Gonium sp. 153. Gonococcus 194, 195. Goodyera sp. 133. Gossypium 466. Grimmia sp. div. 391, 437. Guepinia helvelloides (D. C.) 18. Guignardia Bidwellii 355. Gymnadenia Abelii Hajek 423. — al- bida X odoratissima 68. — conopea X Orchis globosa 112. — cucullata Rich. 114. — Heufleri Kern. 424. — nigra X. odoratissima 424. — — X rubra 113. — rhodopea Form. 461. — rubra X nigra 68. — — X odora- tissima 423. sp. div. 114. Strampfii Asch. 68. — Wettsteinii Abel 68, 114. Gymnosporangium Jjuniperinum 147. — sp. div. 135, 340. — tremelloides 147. Gymnothrix 88. Gypsophila perfoliata D.C. 435. — — L. 435. — petraea X repens 385. — sabulosa Stev. 435. — scorzonerifolia Dsf. 435. — sp. 271. — Sündermanni Frtsch. 385. — trichotoma Wend. 435. Gyromitra sp. 63. Habenaria hispida Sprgl. 443. Hacquetia Epipactis 352. Halimeda 30. — Fuggeri Lor. 31. Hapalosiphon 83. — pumilus Kirchn. 85. Hedera Helix L. forma 272. Hedwigia sp. 437. Hedysarum sp. div. 173, 248, 309, 381. Helianthemum sp. 225. Helichrysum angustifolium D.C. 452. — sp. div. 184. Heliconia farinosa 204. Heliosperma sp. 459. Heliotropium sp. div. 184. Helleborus foetidus 281, 332. — niger 335. Helotium sp. div. 60, 138, 152, 342. Helvella sp. div. 63, 395. Hepatica nobilis 460. — sp. 269. Hepaticae 195. Heracleum montanum Gaud. 307. sp. div. 174, 307, 459. Herminium sp. 113. Herniaria sp. 153. Hesperis sp. 270. Hesperomeles pernettyoides Wdd. 150. Heterocladium sp. 438. Heteromeles 3. Heterosporium sp. 152. Hibiscus unidens Läl. 98. Hieracium 75, 191, 193, 194, 258, 456, 457. — angustifolium 178. — an- thyllidifolium Murr 145. — Arolae Murr 145. — aurantiacum L. 260. — — + niphobium 344. — Auricula —+ Bauhini 400. — callianthum A. T. forma 177. — canum N.P. 344. — cirritum A.T. 145. — cymigerum N.P. 344. — cymosum 344. — demi- gratum N. P. 400. — Doellianum Zahn. 461. — dolopicum Frn. Snt. 50. — Dürrnbergeri Ob. Murr 398. — eriobasis Frn. Snt. 30. — erno- laticum Dürrnb. Ob. 401. — expallens A. T. 70. — fallax Wlld. 401. flagellare Willd. 261. — florentinum- cymosum 344. — florıbundum N. P. forma 402. — fuscum (Vill.) 344. — | Gaudini Christ. 178. Murr 145. — hupochoerideum A. T. 70, — Jaccardi Zahn 461. — Khekii Jab. 355. — Koernikianum N.P. 401. — Kreuzenensis Dürrnb. Ob. 400. — mnagyaricum N. P. 398, 403. — me- lanops A.T. 70. — Murrianum A. T. 145. — Narecense Form. 451. — oliganthes N.P. 402. — oxyodon Fr. 70. — Praegartenense Ob. Murr. 400. — Rhenanum Zahn. 461. — rhoeadi- — KHittense | 485 Humaria sp. div. 61, 395. — viridulo- fusca Rehm. 61. Hyacinthus 325. — candidus 298. — orientalis 462. — sp. 448. ı Hydnotria sp. 139. Hydnum sp. div. 19, 20, 137, 340. Hydrangea sp. 327, 329. Hydrurus sp. 153. \ Hylocomium sp. div. 438. Hymenogaster sp. 340. Hymenonema sp. 184. | Hymenoscypha sp. div. 60. folium Kern. 145. — rigidum X vul- | gatum 461. — rumelicum Form. 461. — rupicolum Fr. 70. — Samoviae N.P. 400. — sermonikense Frn. Snt. 30. — spathophyllum N.P. 262. — 261, 262, 263, 264, 265, 309, 343, 344, 345, 346, 397, 398, 399, 400, 401, 402, 403, 404, 456. — subineisum A.T. 70. — Villarsii Murr 399. — Weit- feldense Murr 31! — Zizianum Tsch. 344. Himanthophyllum 295. Hippeastrum 296. Hippocrepis sp. 247. Hirschfeldia sp. 183. Hohenbergia strobilacea 331. Holothriz Rich. 413, 441. — arachnoi- dea R. f. 416, 444. — aspera Rb. f. 447. — brachylabris Sond. 443. — Brogniartiana Rb. f. 446, 447. — Buchenani Sehltr. 446, 447. — con- densata Sond. 416, 441, 445, 446. — erilis Ldl. 415, 443. — — v. brachy- labris 444. — — v. typica 444. — gracilis Ldl. 445. — Harveyana Ldl. 442. — hispidula Dur. Schz. 415, 443. — incurva Ldl. 415, 443. — Lindleyana Rb. f. 447. — lithophila Schltr. 416, 446. — Mac Owaniana Rb. f. 446. — micrantha Schltr. 415, 441. — Monotris Rb. f. 442. Mundtii Sond. 447. — othoceras Rb. f. 446, 48. — parvifolia Ldl. 443. — pilosa R.f. 415, 442. — puberula Rdle. 446, 447. — Richardiü Rolf. | 444. — rupicola Schltr. 416, 446. — — secunda R.f. 415, 441. — sp. div. | 414. — squamulosa Ldl. 415, 442. — — v. glabrata 42. — — v. Har- vayana 442. — — v. typica 442. — — tridentata Rb.f. 447. — Vatkeana Rb. f. 444. — nvillosa Ldl. 416, 445. Homalothecium sp. 438. Homogyne sp. div. 265, 308. Hortensia 327. Hoya carnosa 324. Hymenostomum sp. div. 388, 389, 390. — tortile (Schw.) forma 388. Hymenostylium sp. 437. Hyoscyamus 337. — albus L. 450, 452. — sp. 184. ı Hypecoum procumbens 459. — pseudo- sp. div. 155, 177, 178, 226, 259, 260, | grandiflorum 459. Hypenantron sp. div. 356. Hypericum sp. div. 173, 183, 271. Hypnum Iycopodioides Brd. v. permag- num Lmpr. 467. — purpurascens (Schp.) Lmpr. 467. — Schulzei Lmpr. 467. — sp. div. 391, 426, 429, 430, 438. Hypochaeris sp. 227. Hypozylon sp. div. 60, 341. Hyssopus officinalis L. v. canescens 0270: Hysterangium sp. 138. Hysteriographium sp. 341. Hysterium sp. 341. I. Ilex 432. — aquifolium 436. Impatiens Roylei 460. — sp. 342. Sultani 327. Imperatoria sp. 272. Indigofera 362. Ingaderia pulcherrima 465. Inula Britannica L. v. sericans Zal. 70. — viscosa Ait. 450. Ipomoea 431. Iris germanica L. 298, 451. — Pseuda- corus 298. — tuberosa L. 451. Irpez sp. 137. Isaria sp. 60. ı Isatis tinctoria 362. \ Isoetes 378. Isothecium myurum v. longicuspis Schffn. 464. — sp. 438. J. ı Jamesoniella sp. div. 356. Jasione Heldreichii 459. — montana 459. — sp. div. 459. | Jenmania Wächt. 346. 486 Juncodes campestre OK. 161. Juncus 305. — buchenaui Sved. 216. — ebracteatus E. M. 230. — glaucus 255. — leptocaulis T. G. 216. — mar- ginatus Rostk. 216. — pallidus 255. — platycaulis 255. — sp. div. 17, 34, 132, 180, 187, 211, 312). — tri- nervis Liebm. 230. Jungermannia quinquedentata v. propa- gulifera Schffn. 463. — sp. div. 386, 389. Juniperus 205. — communis 254. phoenicea L. 451. — sp. div. 185, 340. Jurinea sp. div. 184, 459. Jussiaea 432. RK. Kantia sp. 387. Karschia sp. 342. — sordida Stnr. 357. Kitaibelia vitifolia W. 98, 99. Klopstockia cerifera 203. Knautia heterotricha Form. 461. Midzorensis Form. 143. — sp. Kohlrauschia sp. 183. 459. L. Lachnea sp. div. 62, 395. Lachnella sp. div. 394. Lachnum sp. div. 394. Lactarius sp. div. 22. Lactuca sp. 184. Laminariaceae 150. Lamium Gargamieum L. 231. — sp. div. 34, 431. Lappula sp. 310. Larixz europaea 205. — sp. 186. Laserpitium sp. div. 174. Lasiobolus sp. 62. Lathraea Squamaria 189. Lathyrus sp. div. 173, 272, 458. Lavatera ungwiculata Dsf. 98. Lecanora ceircinnatum v. rauca Stnr. 357. — platycarpa Stnr. v.tincta Stnr. 357. — sp. 153. — subeircinnatum f. inerassata Stnr. 357. Lecidea rhaetica Krb. v. intrusa Stnr. 357. — separanda Star. 357. — sp. div. 153. — Strasseri Zahlbr. 357. — tenebrosa f. sulphurea Zahlbr. 357. — — Tringiana Stnr. 357. Ledum sp. 109. Leiophyllum 432. Lemna sp. 186. Lentinus sp. 21. Lenzites sepiaria (Wulf.) 21. — sp. div. 21. Leontodon pyrenaicus Gou. v. major Chen: 276. — sp. 177. Leonurus Cardiaca v. rotundifolia Zal. 70. Leotia sp. 62. Lephiodermwum sp. 341. Lepidium sp. 183. Lepidozia sp. 337. Leptobryum sp. 392. Leptorhabdos glutinosa Frn. 30. Leptosphaeria sp. 341. Leptospora sp. 341. Leskea sp. div. 425, 427, Leucanthemum sp. 456. Leucobryum sp. div. 437. Leucodon sp. 438. Leucojum 325. — sp. 188. Libanotis 122, — Lehmanniana Bge. 122. Ligusticum 432. Lilium 151, 377. — Martagon 359. — sp. div. 132, 187, Limnanthemum sp. 14, 15. Linaria 311. — alpina L. 302. — — forma 196. — Uymbalaria Mill. 452. — dalmatica Mill. 450. — sp. div. 180, 184, 268, 449. Linnaea 204. Linosyris sp. 247. Linum 432. — sp. div. 173, 180, 183, 247. — tenusfolium L. 451. Listera cordata R. Br. forma 115. sp. 188. Lolium temulentum 439, 466. Lonicera sp. 176. Lopezia grandiflora 327. Lophiostoma sp. 341. Lophocolea sp. 438. Lophozia sp. div. 356, 438. Lotus 193. — corniculatus 301. — SP. din. 183, 311. — tenurfolius 301. Lunaria sp. 134. Lunularia vulgaris 323. Luzula 230. — angustifolia Garke 230. — arctica Blytt 285. — australasica Steud. 216. — Banksiana E. M. 218. — campestris D. C. 161, 293. v. australasica Fr. B. 216, 245. — — v. Banksiana Fr. B. 218, 245. v. bulbosa Fr. B. 218, 243. — — v. congesta Hook. 286. — — v. erinita Hooker fil. 215, 244. — — v. debilis Vel. 246. — — v. frigida Fr. B. 284. — — v. migrata Fr. B. 165, 220, 244. — — v. multiflora Cel. 165, ERW X multiflora 163. — — VW. pallescens Hook. 246, 286. — — v. Petriana Fr. B. 219, 244. — — v. pieta Hook. fil. 217, 244. — — v. sudetica 246, 285. — — X ulophylla 245. — — — — rv. vulgaris 2836. — caricina E. M. 290, 292. — Cheesemani Fr. B. 165, 243. — chilensis 245. — (olensoi 243. — — v. macrostemon Fr. B. 166. — comosa E. M. 286, 287, 288. — — v. congesta Wats. 289. — — v. ma- erantha Wats. 289. — — v. subsessilis Wats. 289. — crenulata Fr. B. 209, 243. — crinita Hooker fill. 215. — hawaiviensis Fr. B. 212, 244. — inter- media Fig. 163. — leptophylla B. Petr. 214, 243. — Jongiflora Benth. 211, 244. — mierantha Fr. B. 166, 243. — ne- morosa E. M. 230. — nigricans Desv. 246. — nivalis Laest. 285. — Oldfieldiv Hooker fll. 216. — pallens Wahlbg. 219. — pieta Less. Rich. 217. — pu- mila Hook. fill. 165, 243. — race- mosa Desv. 245, 293. — — v. Traversii Fr. B. 245. — — v. ulophylla Fr. B. 245. — rhadina Fr. B. 212, 244. — sp. div. 132, 161, 164, 165, 209, 210, 211, 212, 214, 217, 218, 219, 220, 293, 294. — subaequalia Steud. 217. — subelavata Colenso 218. — subsessilis Fr. B. 290. — triandra Fr. B. 210, 243. — Wettsteinii Fr. B. 213. Lycoperdon sp. div. 59. Lycopodium 432. — sp. div. 131, 186. Lycopsis sp. 267. Lyecopus europaeus X exaltatus 231. — intermedius Hsskn. 231. — sp. 269. Lyngbya 81. Lythrum Salicaria 467. — sp. div. 183. M. Maclura amantiaca 151. Macropodia macropus (Pers.) 61. — sp. 61. Magnusiella sp. 31. Malcolmia sp. 183. Maloideae 2. Malope trifida L. 98. Malus 47. — crataegifolia (Targ.) 47. Malva parviflora L. 98. — rotundi- folia L. 98. — silvestris L. 98. — Spa dw0. 1.735 271: Malvaceae 94, 433. Maregraviaceae 149. Marchantia polymorpha 321. — sp. div. 356. Marrubium Haussknechtii Uechtr. 231. — peregrinum L. ß) platyphyllum 231. Marsdenia sp. 184. Marsupella sp. div. 356. Marsupidium 77. Matthiola incana R. Br. 450, 451. — sinuata R. Br. 435. — sp. 183. — tristis R. Br. 435, 450. — varia D. C. 450. 487 Medsicago sp. div. 173. Medullosa Leuckarti 149. Melachroia sp. 61. Melampsora sp. div. 18, 231, 340. Melampyrum commutatum Tsch. 311. — pratense 338, 339. — sp. div. 269. Melandryum sp. div. 271, 459. Melanomma sp. 341. Melaspilea proximella Nyl. v. graeca Stnr. 357. — sp. 154. Melica nutans v. composita Murr. 462. Mentha 194. — rubra Sm. «) typica Beck 311. — sp. div. 155, 184, 269, 311, 456. — sylvestris L. 451. — Wais- beckeri Beck 142. Menyanthes sp. 266. Mercurialis annua L. 452. — sp. 188. Merulius sp. div. 20, 137. Mesembryanthemum erystallinum 327, 328. — praepingue 325, 331. —sp. 183. Mesosphaerum Karsteni Zahlbr. 193. Mespilus 432. — Chamaemespilus L. 3. Metzgeria sp. div. 356, 438. Mierasterias 101. Mierochaete grisea Thur. 85. — tenera Thur. 81. Mieroglossum sp. div. 62, 152. Micromeles 2, 4. — sp. 4. Micromeria cremnophilaxX Juliana 231. — Meteorica Hsskn. 231. Mierostroma sp. div. 152. Microstylis sp. 133. Mikrosyphar Kuck. 34. Mildeella sp. div. 387, 437. Mimosa pudica 352. Mimulus sp. div. 267. Mirabilis Jalapa 327, 329. Mniobryum sp. div. 393. Mmiopsis 432. Mnium sp. div. 394, 425, 438. Moehringia 144. — muscosa 338. — sp. div. 180, 226. Mölleria Bresad. 142. Molinia sp. 198. Mollisia sp. div. 138, 342. Mollugo sp. 183. Momordica fasciculata Cogn. 33. Monilia sp. 152. Monotris 414. — secunda Ldl. 442. Montia sp. 271. Morchell« conica 396. — elata 396, 397. — gigas 395, 396. — hybrida (Sow.) 395, 396. — rimosipes D. C. 395, 396. — sp. div. 63, 395, 396. Morinda 432. Mulgedium sp. div. 177, 227. Muscari sp. 33. Mylia sp. 438. Myosotis Rehsteineri 467. 267, 311. — sp. div. 488 Myrica 208, 432. — Gale 299. Myricaria 462. Myzxococcus 147. — macrosporus Zuk. 147. N. Naematelia sp. div. 135. | Nareissus 325. — Benacensis Porta 29. — poeticus L. 452. — Pseudonar- | cissus 352. — sp. 312. — tazetta L. 352, 377, 452. Nardia sp. div. 154, 356. Nasturtium sylwestre R. Br. 451. Neckera sp. 438. Nectria sp. div. 138, 341. Neea 432. Neottia sp. 188. Nepenthes 151. Nerium 432. Neslia sp. 134. Nesolechia oxisporiza Stnr. 357. Nidularium 432. Nitraria 373. Nostoc sp. 152. Notoscyphus sp. 356. Nummularia sp. 341. Nuphar sp. 198. ©. Obione sp. 185. Odontelytrum Hack. 86. — abyssinicum | Hack. 86. Odontites — Ödontites 235. rubra X lutea 359. — Senmeni Rouy 359. Odontia sp. div. 136, 137. Odontoschisma sp. 438. Oenothera biennis 327. — sp. 271. Oidium Tuckeri 355. Ombrophila helotioides Rehm. 60. — sp. div. 60. 152. Onobrychis Degeni Dörfl. 69. — Ha- lacsyana Form. 69. Heldreichi Form. 69, 461. — sulfurea B. B. 435. Ononis sp. 183. Onopordon 36. — sp. 184. Onosma sp. 406. Onygena sp. 139. Ophrys arachnites Murr v. orgyfera Ab. 237. 351. — — f. triloba 111. — arach- nitiformis Gr. Ph. 351. — aranifera X arachnites 351. — - forma 112. — fueiflora Rb. forma 111. — inter- media Moggr. 111. — muscifera Hds. forma 110. — sp. div. 112. 312. Opumtia 358. Orchidaceae 72, 467. | Orchis eaucasica Koch. 50. — Ühene- vardii M. Sch. 53. — coriophora L. forma 51. — genevensis Chen. 276. — hispida Thbg. 443. — hispidula L. f. 443. — Jaccardi Chen. 276. — incarnata L. f. 109. — latifolia L. forma 109. — X. Ruthei 109. — maculata 325. — — v. helodes Rb. f. 110. — majalis 325. — mascula L. forma 51. — — X pallens 52. — militaris L. forma 51. — — f. sin- gularis Heid. 51. — — X Simia 51. — Morio X palustris 276. — — f. robustior Chen. 50. — pallens X sambucina 52. — purpurea Huls. forma 51. — — X Simia 51. — Ruthei M. Sch. 109. — secunda Tbg. 441. — sp. div. 52, 53, 109, 133, 188. — speciosa X pallens 52. — stenoloba Döll. 531. — submascula X pallida 276. — Traunsteineri Saut. forma 109. — ustulata L. v. virescens Casp. 51. — Vallesiaca Sp. 112. Oreochloa sp. 132. Oreoweisia sp. div. 388, 428. Origanum hirtum Link 231. — sp. div. 184, 269. Ornithogalum 418. — comosum 298. — — sp. div. 187, 188, 242. — wmbel- latum 329. Orobanche Scabiosae Koch forma 311. — sp. div. 176, 311. Orthotrichum anomalum Hdw. v. octo- striatum Schffn. 391. — rupestre v. Altrovadiense Schffn. 463. — sp. div. 391, 392. — Stwrmiti v. Bauerianum Schffn. 464. Osecillatoria princeps Vauch. 105. Oscillaria sp. 152. Osmunda regalis 254. Osteomeles anthyllidifohia 352. Osyris alba L. 451. — sp. 185. Otidea abietina Fuckel f. nigra Rick. 62. — sp. div. 62. Ozalis 195. — sp. div. 173, 271. Oxytropis sp. div. 173, 181, 247. — triflora Hoppe 247. P. Pachypleurum sp. 174. Paeonia decora 459. — officinalis 459. Palara flecuwosa Mast. 98. Pallavicinia sp. div. 356. Pallenis spinosa Cass. 452. Palmae 195. Pancicia sp. 406. Paneratium 325. Panicum miliaceum 189. — turgidum 203. Panus sp. 21. Papaver amoenum 141. — Argemone L. 141. dubium L. 141. — nudi- caule 252, 253, 300, 303, 304. — offieinale Gmel. 141. — orientale L. 141. — radicatum 301. — rhaeticum 301. — Rhoeas L. div. 270, 301. Parietaria diffusa M. K. 452. Parmelia sp. 153. Paronychia sp. 183. Passiflora 431. Pastinaca Fleischmanni Hladn. 251. — opaca Bernh. 251. — sativa L. 249, 251. — sp. 272. Paxillus sp. 22 Pedieularis sp. 311. Pedilanthus Gritensis Zahlbr. 193. Penium 57. Pennisetum 88, 89. — longistylum . Hochst. 89. — villosum R. Br. 89 Pentagenella fragillima 465. Peraphyllum 47. Periploca sp. 309. Peristylus arachnoideus Arch. 444. — islandicus Ldl. 113. Peronospora Maydis Racib. 32. — sp. div. 278. — viticola 355. Pertusaria sp. div. 153. Petasites intercedens Mat. 227. — Ka- blikianus Tsch. v. glabratus Cyp. 227. — — X offieinalis 227. — sp. div. 227, 228, 265. — Tauschi Cyp. 227. Petrocallis sp. div. 134, 225. Peucedanum 432. — crassifolium Hal. Zahlbr. 151. — sp. div. 174, 459. Pezizella sp. div. 342. Phaca sp. 173. Phalarıs 232. — sp. 132. Phallus sp. div. 59. Phascum sp. div. 154, 387. Phaseolus 195. — Caracalla L. 9. — coceimeus L. 4, 77. — — f. albiflora 5. — — f. variegata 5. — macro- stachyus Ell. 9. — multiflorus Wlld. 4. — perennis Walt. 9. — tuberosus Lour. 9. — vulgaris 9. Phralea sp. 138. Philadelphus 372. — coronarius 371, 416. — — X latifolius 9. — — f. vidua 29, 380. — grandiflorus 372, 378, 379, 417. — latifohus 378. Philesia 432. Philonotis sp. div. 154, 425, 438. Phlebia sp. div. 137, 340. Phleum sp. 187. Phlomis fruticosa L. 450, 452. — sp. 448. Phoma 464. 139, 301. — sp. 489 Phormidium sp. 458. Phormium tenax 298. Photinia 2, 3, 4, 150, 432. — foliolosa (Wall.) 3 Phragmites 257, 304. — communis 253, 256, 305. — sp. 132. Phyllodoce 432. Physcia sp. 153. Physcomitrium pyriforme (L.) v. eu- cullatum Schffn. 392. — sp. div. 154, 392. Phyteuma 144. — laxiflorum Beyer 29. — sp. div. 176, 309, 458. Phytophtora sp. 278. Picea excelsa 205, 406. — omorikoides Web. 150. — sp. div. 109, 186, 340, 341. Pienomon Acarna (ass. 452. Pieridium sp. div. 184, 449. — vulgare Dsf. 452. Pimelea 432. Pinus 202, 205. — permixta Beck 151. — Pinaster 205. — sp. div. 32, 109, 131, 341. Piper 432. Piroideae 2. Pirola sp. div. 174, 269. Pirus 1, 2, 432, 433. — Bollwilleriana v. bulbiformis 150. — crataegifolia Sav. 168. — foliolosa (Wall.) 3. — graeilis 8. Z. 3. — kumaonensis Maxim. 4. — lanata Den. 4. — prae- morsa Guss. 170. — sp. div. 135, 462. — Wallichii Hook. 3. Pistacia 462. — sp. 406. Pistillaria sp. 340. Pisum sativum L. 450. Pitya sp. 61. Pityranthus tortuosus 206. — trira- diatus 206. Plagianthus pulchellus (Bpl.) 99. Plagiothecium 386. — denticulatum v. densum Br. e. 427. — — v. myurum Br. e. 427. — — v. sublaetum 428. — depressum (Brch.) forma 428. — elegans (Hook.) forma 423. — niti- dulum 428. — pseudosilvaticum Warnst. 428. — — v. rupincola 428. — KRuthei Limp. 428. — silvaticum (L.) v. fontanum Schffn. 464. f. propagulifera Rthe. 429. — sp. div. 427, 428, 429, 438. Plantago crasstfolia - Forsk. 231. — gentianoides Sm. 230. — Griffithiü Desn. 230. — media L. ß) pindica Hsskn. 231. — sp. div. 185, 269, 459. Platanthera arachnoidea Engl. 444. — chlorantha X solstitialis f. Graebneri M. Sch., f. hybrida Brügg. 115. — solstitialis Bönn. v. patula Drej. 114. 2 490 Platanus 4353. Pleuridium sp. 388. Pleurogyna 125. Pleurospermum sp. 272. Plicaria sp. div. 61, 395. Plicariella sp. 61. Poa 75. — alpina 13. — annua 10, 13. — bulbosa L. 13. — Grimburgii Hackel 12. — paradozxa Kir. et Kar. 13. — persica Trin. 13. — puberula Stend. 13. — pumila Host. 13. — sp. 312. Podanthum rhodopeum Form. 143, 461. Podocarpus 206, 432. Podospora sp. 60. Podostemon 432. Polemonium sp. 2607. Polyangium 147. Polyeystis sp. 152. Polygala comosa Schrk. forma 225. — sp. div. 173, 271. Tempskyana Deg. Dörfl. 69. — vulgaris 338. Polygonatum sp. 188. Polygonum avieulare X pulchellum 231. Bellardi X pwulchellum 231. pseudo-BellardiHsskn. 231. — pseudo- pulchellum Hsskn. 231. — sp. div. 185, 226. — tinctorium 362. Polypodium 432. — quercıfolium 432. — sp. 185. — vulgare f. div. 131. Polyporus caesius (Schrad.) 20. — sp. div. 20, 21, 137, 138, 340. Polychistes 357. subelausus Stnr. 357. Polytrichum sp. div. 425, 438. Pomaceae 228. Populus sp. div. 433. — tremula 432. Poria sp. div. 137. Porothelium sp. div. 20, 137. Portulacca sp. 34. Potamogeton 75. — sp. div. 32, 34, 132, 187. Potentilla 457. — alba L. 347. — arenicola Bl. 319. — aurea 459. — aurigena Kern. 156. — aurigera Kern. 156. — brennia Hut. 156. breunia Huter 156. — chrysocraspeda 459. — erecta (L.) 155. — Hellwegeri Murr 229. — isosepala X argentea 319. — nitida Scop. non L. 347. — pseudoserpentini Waisb. 142. — ser- pentini Borb. 142. — sp. div. 155, 156, 157, 172, 248, 272, 313, 314, 315, | 316, 317, 318, 319, 346, 347, 348, 349, 350, 351. — tirolensis Zimm. 347. — tyrolensis Scop. 347. — Wiemanni- oides BI. 319. Pottia intermedia (Turn.) v. gymnogyna Schffn. 389. Pourthiaea 3. | Primula 147, 457. Prasium majus L. 450. — sp. 184. Prenanthes sp. div. 177, 227. — DBüeckii Sünd. 229. Davosiana Sünd. 276. Forsteri Stein 229. — Heerii Brgg. 276. — integrifola X viscosa 276. — Kellereri Widm. 229. — latifohia X Auricula 229. — minima v. multi- dentata Sünd. 276. — — X viscosa 229. — pseudo-Forsteri Sünd. 229. — sp. div. 158, 174, 180, 269, 312. — Steinii Obr. 229. — Thomasiana Sünd. 276. — Widmeriana Sünderm. 229. Propolis sp. 158. Protomyces sp. 457. Prunus 433. — Laurocerasus 434, 435, 436, 458. — sp. div. 172, 272, 342. Psamma arenaria 257, 305. Pseudoplectania sp. div. 62, 395. Pseudovalsa sp. 341. Psoralea bituminosa L. 450. Psorotichta numidella Nyl. v. Flage- yana Stnr. 357. Pteridophytae 275. Pteris sp. 186. Pterygoneurum sp. div. 154, 389. Puceinia Aecidii Leucanthemi Fisch. 147. — asarina 16. — Caricis mon- tanae 147. — Lojkajana Thüm. 33. — Seirpi D.C. 14. — Sesleriae Reich. 189. — sp. div. 229, 231, 232, 340. Pulicaria sp. 184. Pulmonaria 337. — bohemica Wiesb. 32. — obscura X officinalis 32. — offieinalis L. 335, 339. — — forma 310. — sp. div. 310. Pulsatilla Halleri Schlt. 182. — sp. 459. Pustularia sp. div. 61. — vesiculosa 396. Putoria calabrica Pers. 452. — sp. 449. Pyronema sp. 61. O. Quercus 432, 433. — sp. die. 37, 185. R. Racomitrium sp. 437. Radulum sp. 137. Ranunculus 230. — aconitifolius L. 224. — ficaria 460. — montanus X Breyni- nus 229. — parnassifolius L. 224. — sp. div. 37, 134, 180, 181, 224, 225, 270, 307, 342, 459. — Wolfianus Chen. 276. Raphamus 6. ' Raphiolepis 2. Reinkella lirellina 465. Reseda sp. 171. — suffruticosa L. 451. Rhabdoweisia sp. div. 428, 437. Rhamnus orbiculata Brnm. 29. — Sa- gorskii Bram. 29. — sp. div. 37, 183. Rhaphiolepis 432. — ‚japonica Sieb. Zuce. 150. Rhinanthus montanus Saut. 353. — sp. 196. Rhizocarpon sp. div. 153, 154. Rhizoctonia Strobi 32. Rhodobryum sp. 438. Rhododendron 432, 436. — sp. div. 456, 459. Rhododermis membranaceum Magn. 34. — parasitica 34. Rhodomonas baltica Karst. 194. Rhus 230, 462. Rhynchospora sp. 191. Rhiymchostegium sp. 154. Rhytisma sp. div. 138, 152. Ribes 433. — aureum 337. — sp. div. 172, 231, 272. Riccardia 77. — sp. div. 356. Riceia 195. — bifurca Hoffm. 275. — Lescuriana Anst. 275. — sp. 154. Rinodina calcarea Arld. v. graeca Stnr. 357. Roccella sp. div. 465. Roccellaria intricata 465. Roccellina condensata 465. Romulea Tempskyana Frn. 30. Roripa sp. 134. Rosa 75, 194, 276. — mierantha Sm. 172. — sempervirens L. 451. — sp. div. 172, 229, 272. — Victoria Hun- garorum Borb. 142. Rosellinia sp. 341. Rosmarinus officinalis L. 452. Rubia tinctorum 327, 328. Rubus 22, 75, 151, 194, 457. — anglo- saxwonicus Gel. 128, 273. — apricus X pubescens 130. — Arrhemüi Lege. 129, 274. — Baenitzii Utsch. 150, 274. — — f. eglandulosa 24. — ba- varicus X serpens 27, — Bayeri X thyrsanthus 24. — Bellardii var. 145. — bifrons X villicaulis 273. — brachyadenes Waisb. 25. — caesius X Mikani f. Güntheri 25. — — X plicatus X macrophyllus 25. — — x pubescens 25. — -— X (pubescens x candicans) 25. — — X pubescens x (Sprengel X villicaulis) 26. — — , sanctus X vestitus 26. — — x serpens X macrophyllus f. 26. — — — X serpens X thyrsanthus 26. — — X vestitus X sanctus 26. — candicans X macrophyllus 26. — — X. macrophyllus X plicatus 26. 491 — — X ulmifolius 27. — capitulatus Utsch. 27. — Danicus Focke 123, 273. — Drejeri 273. — Drulü 128, 273. — egregius Focke 128, 273. — fissus 274. — fruticosus L. 450. — hetero- phyllus £. Schleicheri 27. — — f. serpens 27. — heterotrichus Borb. 145. — hirtus W.K. var. 145. — — x Güntheri 27. — indecrescens Borb. 145. — insularis Aresch. 128, 273. — Köhleri X Mikani 65. — Kueni- cus Schott. 146. — Langei Jensen 128, 273. — leptothyrsus G. Br. 128, 273. — Lindebergii Muell. 128, 273. — maecrophyllus W. N. 129. — — f. sollingiaca Kr. 27. — — X candicans f. cordifolia 27. — — f. elliptica 25. — Menkei W.N. f. diversifolia Kr. 28. — Mikani Köhl. f. Bellardi 28 — — f. Güntheri 83. — — f. vestita 28. — montanus Lib. 248. — ochrosetus Borb. 145. — Pacheri Borb. 145. — pedemontanus Pinkw. 63. — petraeus Köhl 64. — platy- phyllos G@. Br. f. rosea Kr. 64. — plicatus Whe. N. 129. — — X ma- cerophyllus 64. — porphyracanthos F. f. fissa Kr. 64. — Prechtelsbauerv Utsch 64, 130, 274. — pubescens X Schleicheri X villicaulis f. elliptica, f. obovata 64. — — X (Sprengel x villicaulis) 65. — — X. villicaulis 65. — pungens Utsch. 65. — pygmaeus W. N. 65. — rectangulatus 128, 273. — Reichenbachii Koehl 130, 274. — — f. albiflorus. 66. — rudis W. N. forma 130. — — f. plieata Kreta. 66. — sanctus Schreb. 66. — Schlei- cheri X. Bellardii 27. — Schuwmmelii Whe. 128, 273. — serpens W. f. ob- longa Kretz. 66. — — X (pubescens x. villicaulis) 66. — — X. vestitus f. opaca, f. splendens 66. — — X (villicaulis X camdicans) 67. — sp. div. 23, 24, 25, 26, 27, 28, 64, 65, 66, 67, 127, 128, 129, 130, 155, 198, 248, 272, 273, 274, 341. — Sprengelü X rudis 64. — — X villicaulis f. sub- canescens, f. viridis 67. — subglan- dulosa Kretz. 65. — subrudis X sul- catus 130. — sursumcanus Borb. 145. — tomentosus X wlmifolius 66. — ulmifolius X candicans 68. — — X vestitus 68. — vestitus X Bayeri 28. — — X hirtus 64. — — X (serpens X Bellardü) 67. —— X ulmifolius 67. — villicaulis Köhl. 129. — — X pubescens 67. — villosus Ait. 130. — vulgaris X conothyrsus Kretz. 67. — Zwanzigeri Borb. 145. hs 492 Ruellia formosa 26. — — X sil- vaccola 296. — silvaccola 296. Rumex 75. — conglomeratus X Graecus 231. — crispus X Graecus 231. — — X pulcher 231. — dimidiatus Hsskn. 231. — maritimus X con- glomeratus 72. — multifidus P) sti- milatus Hsskn. 231. — palustris 72. — pseudo-pulcher Hsskn. 231. pulcher L. «) macrodon, ß) mierodon Hsskn. 231. — semigraecus Hsskn. 231. — sp. div. 226. Russula sp. 21. Ruta montana 301. — sp. 183. Rutstroemia sp. 138. S. Saccharomyces apiculatus 355. Saccharum 204. Saceidium 414. — pilosum Ldl. 442. Saccobolus sp. 62. Sacheria sp. 153. Sagina sp. div. 225, 271. Salisburia 203, 206. Salız 75, 432, 433. — Andreae Wol. 222. — arbuscula X retusa 221. — | Seirpus lacustris 255. — assimilis Wo1. 221. — aurita X pur- purea 223. — bicolor Ehrh. 221. — — X Kitaibeliana 220. — cepusiensis Wot. 220. — — v. lanceolata 221. — daphmoides Vill. v. latifolia Kern. 312. — dichroa Döll. 223. — grandi- folia X helvetica 223. — — X in- cana 222. — incana X silesiaca 222. — intermedia Host. 222. — Khekii Wol. 223. — Kitaibeliana Weld. 221. — Murrü Wol. 224. — sp. div. 133, 221, 222, 223, 224, 312. — superpur- purea X aurita 223. Salvia adulterina Hsskn. 231. — am- plexicaulis X virgata 231. — Ma- cedonica Gris. 231. — offieinalis L. 450. — similata Hsskn. 231. — sp. 269. — verbenacea L. 450, 452. Sambucus nigra L. 450. — sp. 449. Samolus sp. div. 34, 184. Sanguinaria camadensis. 338. Saponaria bellidifolia X caespitosa 332. — — X ocymoides 383. Boissieri Sünderm. 383, 385. x ocymoides 384, 385. — caespitosa 385. — — X ocymoides 383, 385. — floribunda Sünderm. 384. — laeta Frtsch. Sünd. 384, 385. — ocymoides 385. — —- X pulvinaris 383. — pe- regrina Frtsch. Sünderm. 383. — pul- chella Frtsch. Sünderm. 383. — sp. div. 133, 381, 382. — subcaespitosa x ocymoides 334. — Sündermanni Frtsch. 382. Sarcoscypha sp. div. 62, 395. Sarothamnus scoparius 336. 272. Sarracenia 431. Satureja sp. 459. Saussurea sp. div. 177, 308, 309, 456. Saxifraga arzoides L. v. vallesiaca Brig. 70. — Geum 459. Grise- bachii Deg. Dörfl. 69. — laeta 8. K. 248. — rotundifolia 459. — sp. div. 172, 181, 248. Scapania sp. div. 154, 387. Sceletonema costatum (Grev.) 194. Scheuchzeria sp. 191. Schisopelte cealifornica 465. Schistidium sp. div. 391, 392, 437. sp. | Schizolobium excelsum Vog. 360. Schizophyllum 355. — sp. 21. Schizothrix sp. 458. Sciadopitys 206. sp. div. 14, 15, 132. Scleroderma sp. 59. Sclerotinia ficariae Rehm. 342. — Reh- miana Rick. 342. — sp div. 138, 342. Scolopendrium sp. 186. Scopularia 414, 415. Scrophularia canina L. 450. nalis 335, 338. — sp. div. 184. Seytonema 33. — sp. 458. Sedum acre L. 450. — sp. div. 171, 172, 272. Selaginella sp. div. 186, 313. nulosa A. Br. 147. Semele androgyna 432. Sempervivum Funkii X Gaudini 276. — hirtum L. forma 248. — sp. div. 181, 272, 458. — Wolfianum Chen. ver- — spi- 276. Senecio rumelicus Form. 461. — sp. div. 177, 191, 308. — vulgaris v. distantiflora Murr. 229. Septobasidium sp. 340. Septoria sp. dw. 152. Serjania 96. Seseli dichotomum Pall. 122. — globi- ferum Vis. 451. — gummiferum Sn. 122, 381. — Lehmanni Deg. 121, 380. -— Lehmannıanum Boiss. 122. — leucospermum W.K. 122. — peuce- danifolium Bess. 122. — Ponticum Lipsky 380. — rigidum W. K. 122, 123. — Serbicum Deg. 122. — sp. div. 184, 249. — tortuosum L. 380. Seselinia sp. 249. Sesleria sp. 132. Setaria 88. Sibbaldia procumbens L. f. maior 172. — sp. 172. Sidaleea 97. — candida A. Gr. 94, 98, 99. Sideritis sp. div. 381, 406. Sieglingia sp. 132. Silene acaulis v. elongata Murr. 229. attica Form. 353. — balcanica Form. 461. — inflata Sm. 451. — longi- petala Vent. 353. — maritima 201, 253, 299. — papillosa Form. 143. — rumelica Form. 461. — sp. div. 133, 171, 180, 181, 183, 225, 449. Sisymbrium sp. div. 183, 225. Smiax 77. — aspera L. 451. — iner- mis 451. Smyrnium Olusatrum L. 450. 449. Solanum nigrum L. 452. — sp. 34. Soldanella pindicola Hsskn. 231. — sp. div. 174, 312. Solenia sp. div. 137, 340. Solidago Virgaurea f. maritima 201. — sp. Sonchus asper Vill. 452. — oleraceus L. 452. Sorbeae 2. Sorbus 1, 2, 3,4. — arbutifolia (L. f.) 47. — Aucuparia L. 1, 169. — — x domestica Rehb. 170. — — v. duleis Kraetzl 170. — Chamaemes- pius (L.) 48. — crenata (Ldl.) 47. — domestica L. 47, 168. — floren- tina (Zuce.) 47, 168. — glabrata W. G. 170. — lanata (Don) 47, 48. — — lanuginosa Kit. 169. — melano- carpa (Wlld). 47. — Mougeoti Soy. W. 47. — praemorsa (Guss.) 171. — sambueifolia (Cham.) 3. — sp. div. 47, 48, 167, 171, 172. — syrmiensis Kit. 170. — torminalıs (L.) 48. Sorghum saccharatum 146. — saccha- riense 298. Sparganium 75. Spartium sp. 183. Spergula sp. 133. Sphaerospora sp. 62. Sphaerothylax algiformis 432. Sphagnum sp. div. 154, 387, 438. Sphenophyllaceae 148. Spiraea 49. — sp. div. 272, 342. Spirogyra sp. 153. Spirotaenia trabeculata A. Br. 104. Sporobolus sp. 185. Stachys Freynii Hsskn. 231. — @Ger- manica 352. — Tymphaea Hsskn. 231. Staganospora sp. 341. Stapfia Chod. 33. — ceylindrica Chod. 33 — sp. div. 131, 187. Staphylea pinnata 189. 493 Statice anthericoides 432. — cancellata Brnh. 450. — rorida 8. 8. 231. — sp. div. 184. — Tauberti Hsskn. 231. Tempskyana Deg. Dörfl. 69. Staurastrum 101. Stellaria sp. div. 34, 133. Stephensia bombyeina (Vitt) 139. Stereum sp. div. 19, 136, 340. Stietis sp. 341. Stigonema 83. Stranvaesia 47. Straussiella Iranica Hsskn. 231. Strelitzia ovata 204. Streptochaeta 88. Streptopus sp. 132. Strobilanthes sp. 30. Stromatopogon Zhlbr. baldwini Zahlbr. 192. Suceisa australis Wulf. 193. flexa (Kluk.) Jundz. 193. Swertia 125. — sp. 187. Symphyomitra sp. 356. Synchytrium 241. — Caricis Tr. E. 241. — Iridis Rabh. 241. — laetum Schrt. 241, 242. — Nieslii Bub. 242. — Punctatum Schrt. 241, 242. — sp. 152. Synechoblastus sp. 154. 192, 364. — — M- T: Tapesia sp. div. 342. Taphrına sp. div. 457. Taraxacum sp. 309. Targionia sp. 356. Tamarix 462. Taxodıum 205. Taxus 205, 432. Tectona sp. 463. Telephora sp. 19. Tetmemorus 57. Tetrataxıs 432. Teuwerium Chamaedrys v. glanduliferum Hssk. 231. — flavum L. 450. — Polium L. 450. — sp. 175. Thalietrum 432. — glandulosum Lecoy. 182. — glaucum 300. — sp. div. 134, 269. Thelotrema sp. 153. Thesium Dollineri 459. — humile Vahl. 459. — sp. div. 185, 226. Thelygonum Oynocrambe L. 450. — sp. 449. Thlaspi Goesingense Hal. forma 196. — Kovaesyi 459. — rotundifolium 459. — sp. div. 134, 180, 225. Thorea ramosissima Bory 102. Thrombium melaspermizum Star. 357. Thurdium sp. div. 425, 438. 494 Thymus sp. 269. Tilia 433, 462. — sp. 462. Tillandsia sp. 431. Tofieldia sp. 132. Tolypothrix 83, 84. — tenuis Kütz. 85. Torminaria 1, 47, 167, 168. Torreya 206. Tortella sp. div. 390, 437. Tortula subulata v. angustata (Wils.) 390. — — v. compacta Schfin. 390. — sp. div. 390, 392. Tradescantia 325, 329. Tragopogon duarius Chen. 276. — croci- folius X major 276. — sp. 340. Trametes pusilla 355. — sp. div. 20, 137. Tremella sp. div. 18, 135. Tremellodon sp. 18. Trentepohlia sp. 153. Triehocolea sp. 438. Triehomanes 432. Trichophorum atrichum 31. — austria- cum Palla 31. — caespitosum (L.) 31. germanicum Palla 31. Triehostomum sp. div. 388, 389. — Warnstorfii Lpr. v. flaceidum Wrnst. le): Trientalis sp. 269. Trifolium arvense 352. — campestre v. mavus, v. minus Koch 173. — pra- tense 468. — sp. div. 173, 183, 458. Triglochin sp. div. 185, 188. Trillium recurvatum 338. Trimerus eristatus Nal. 37. — rhyn- chotrix Nal. 37. Trisetum flavescens 257. Tristicha hypnoides 432. Tritieum giganteum 257. — junceum 298. — sp. 459. — tricoccum 189. Trochiscanthes 432. Trogia sp. 21. Trollius sp. 133. Tropaeolum 460. Tryphia 414, 415. — major Sond. 441. Tsuga Douglasii 205. Tuber sp. div. 139. Tubercularia sp. 138. Tulipa Callieri Hal. Lev. 29. Tunica Saxifraga Scp. 451. — sp. 183. Turritis 49. Tympanis sp. 342, U. Ulmus 433. Ulothrix sp. 153. Ulyrica 252. Umbilicus sp. 449. Uredineae 460. Uromyces 16, 147. — Junci (Desm.) 17. — sp. 18. Urtica 352. — membranacea Poir. 452. püulifera L. 451. — sp. div. 34, 341, 431. — urens L. 451. Urticaceae 433. Ustilago sp. div. 18, 196, 340. Ustulina sp. 60. Utrieularia 431. — sp. div. 176, 460. Uvularia grandiflora 338. V. Valeriana Harmsii 432. — sp. div. 176, 181, 226, 266, 308. Valerianella sp. div. 176, 266. Vallota purpurea 295. Valsa sp. 341. Vanilla planifolia 330. — sp. 463. Vaucheria 57. Velezia sp. 183. Vella 107. Veratrum sp. div. 312. Verbascum 196. — pindicolum Frn. Snt. 30. — sp. div. 175, 184, 267. — tymphaeum Frn. Snt. 30. — visei- dulum Frn. Snt. 30. Veronica agrestis L. 452. — aphyllia v. ambigua Murr. 355. — filicaulis Frn. 30. — Formaneki Heldr. 69. — sp. div. 175, 180, 268, 309, 311, 449. — Thessalica Form. 69. Verpa sp. div 63, 139. Viburnum Lantana v. mespilifolium Murr. 229. — sp. div. 266, 448, 449, — Tinus L. 452. Vieia Faba L. 451. — v. celtica nana 189. — sp. div. 173, 272. Vinca acutiflora Bert. 453. — Hauss- knechti Bornm. Sint. 453. — herbacea W.K. 454. — Libanotica Zucee. 454. — major L. 453. — media Hfgg. 453. — minor L. 338, 452. — mixta Vel. 454. — obtusiflora Pau 454, — sessilifolia D. C. 454. — — Hsskn. 454. Vincetoxicum laxum Brtl. 309. — sp. 454. Viola 75, 240. — Allschariensis X Arsenica 69. — austriaca 338. — Beckiana Fiala 30. — Beraudü X favrati 278. — X hirta 278. — bul- garica Form. 461. — collina X fav- ratı 278. — Dörfleri Deg. 69. — Halacsyana Deg. Dörfl. 69. — hirta 432. — lutea 10. — Muretü Wolf 278. — odorata L. 338, 451. — pachy- rhizoma Wolf 278. — rhodopensis Form. 143. — Riddensis Wolf 278. — Sedunensis Wolf 278. — sepincola Jord. 344. — sp. div. 174, 271, 340, 406. — tricolor L. 10, 96. 495 Viscaria sp. div, 133, 271. | Wiesnerella javanica Schiffn. 323. Viscum album 146. Wreightia antidysenterica 362. Volvox 56. Vriesea sp. 431. | | X. W. 2 s | Xanthophyllum 432. Webera elongata v. pseudolongicolla | Xylaria sp. div. 60, 341. Schffn. 464. — nutans v. gemmiclada : Schffn. 464. — sp. div. 392, 393, 437. Weigelia 337. zZ Weisia crispata 437. — sp. div. 388, 390. S Welwitschia sp. 196. Zamia 36, 148. Wettsteinia 77. — imveersa (S. L.) | Zea Mays 298. Schffn. 463. Zugnema sp. 153. > 22 > er DI» DD» D3>D > > 2m > FD; 2DIE)DIE> 2 IHIDII DIIDI) DIIIDD 222333 3222 IH AN A-AY y u Vu \v Vu Vuyv\y vyuou wu nt DBs m e; RN y: N» “ ) I DD Dy} DSDE 2333 Be 223 339» 2») 233332 > 2) Nr \W) UV UV AA AK Mi „U WU Vv 0