MAIE en b 1393 yM "Gibson- nun Aid R y E———— — me hu u 32 il‘ AT ERUENREF: au 27 ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. REDIGIERT UND HERAUSGEGEBEN VON D* RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K, UNIVERSITÄT IN WIEN. IRRARY EW York TANICAL IARDEN -_ LVI JAHRGANG. MIT 17 TEXTILLUSTRATIONEN (40 EINZELFIGUREN) UND 8 TAFELN. BR WIEN 1906. VERLAG VON KARL GEROLDS SOHN L., BARBARAGASSE 2. ÖSTERREICHISCHE BUTANISEHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVI Jahrgang, N 1. Wien, Januar 1906. . LIRRARY Plasmodesmenstudien'),. Ba ill Von Thorild Wulff (Stockholm). KEOTANMICAL (Mit Tafel I.) GERDEN Die Mehrzahl der Forscher in der Plasmodesmenfrage ist von früher her darin einig, den plasmatischen Verbindungsfäden zwischen den Zellen eine gewisse Rolle nicht nur bei der Fortleitung von Reizen, sondern auch als Leitungskanäle für Substanzen, und zwar Fermente zuzuschreiben. So schreibt u. a. Tangl?) den Plasma- brücken die Funktion zu, als Fermenttransportkanäle bei der Keimung der Getreidekörner zu dienen, und Gardiner?°) hat beim Beginn der Keimung die korrodierende Einwirkung der Fermente dem Ver- lauf der Plasmabrücken entlang in den diekwandigen Endosperm- zellen bei Tamus communis direkt nachweisen können. Die Vermutung liest alsdann nicht fern, daß das Vorkommen und die Verbreitung von Plasmodesmen*) zwischen den vegetativen Zellen der Gräser eine gewisse Rolle bei der Verbreitung ver- schiedener parasitischer Pilze in den Geweben der Wirtspflanze spielen können. Diese Vermutung, daß Pilze bei dem Eindringen in die Wirtspflanzen und der Wanderung durch die Gewebe sich der Plasmodesmen und deren Kanäle bedienen könnten, z. B. als Angriffspunkte für membranlösende Fermente, spricht übrigens schon Gardiner?’) aus, und im Anschluß an seine Mykoplasma- 1) In schwedischer Sprache wurde diese Untersuchung im „Arkiv för = Botanik“, Bd. 5, Stockholm 1905, veröffentlicht. N 2) Tangl, Studien über das Endosperm einiger Gramineen. Sitzungsber. —>der k. Akademie der Wissenschaften. Math.-naturw. Kl. Wien, XCII. Bd. 1885. 3) Gardiner (I), The Histology of the cell woll with special reference ’ to the mode of connexion of cells. — Proceed. of the Roy. Soc. London. 1897 > pis 1898. p. 106 und Fig. 3. — efr. auch Strasburger, Über Plasmaverbin- C#Aungen pflanzlicher Zellen. — Jahrbuch für wissenschaftliche Botanik. 1901. = 537, und Taf. XV, Fig. 60. 4) Der Terminus wird hier im Sinne Strasburgers 1. c. p. 503 benutzt. 5:1. e. p- 112: Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1906. 1 2 theorie wirft auch Eriksson') eine ähnliche Vermutung auf in betreff der Auswanderung des Mykoplasmas aus dem Zellumen nach den Interzellularen. Beim Durehmustern der nunmehr recht angewachsenen Lite- ratur über Plasmaverbindungen zwischen vegetabilischen Zellen zeigte es sich recht bald, daß, obgleich Plasmodesmen bei einer Menge von Pflanzen der verschiedensten Gruppen gefunden worden sind, doch überhaupt keine Angaben über das Vorkommen der- artiger plasmatischer Verbindungsfäden bei den Gramineen vorliegen. Tangls oben zitierte Untersuchungen über die Plasmafäden der Endospermzellen bei Gerste, Hafer, Roggen, Weizen und Mais aus- genommen. Eine derartige Untersuchung hielt ich deshalb nicht für ganz ohne Interesse, teils weil dadurch eine wesentliche Lücke in unserer Kenntnis der Plasmodesmen bei den Gewächsen gefüllt würde, teils weil die Möglichkeit nicht im voraus als ausgeschlossen angesehen werden kann, daß ein Zusammenhang zwischen eventuell vorhandenen Plasmodesmen und der Ausbreitung parasitischer Pilze innerhalb der Gewebe, z. B. unserer Getreidearten, besteht. Für die liebenswürdige Liberalität, mit welcher Herr Professor J. Eriksson für diese Untersuchung sein Laboratorium und seine Bibliothek zur Verfügung stellte, bitte ich hiermit ehrerbietigst meinen Dank erledigen zu dürfen. In seiner ausführlichen Plasmodesmenarbeit gibt Kienitz- Gerloff?) eine längere Liste über Pflanzenarten, bei denen er diese Verbindungsfäden angetroffen hat. Die Disproportionalität zwischen Dicotylen und Monocotylen ist in dieser Liste auffällig, namentlich haben sich bei diesen die Plasmodesmen in der Regel höchst bedeutend schwieriger nachweisen lassen als bei den Dico- tylen. Dieser Umstand beruht nach Kienitz-Gerloff?) darauf, daß die monocotylen Membranen im ailgemeinen bei der Schwefel- säurebehandlung weniger quellungsfähig sind als die der Dicotylen, was für die Technik, mit deren Hilfe man die Plasmodesmen sichtbar zu machen pflegt, von größter Bedeutung ist. Hierin liegt demnach die Ursache, warum Kienitz-Gerloff in seiner erwähnten Liste (Sp. 19) unter Gramineae nur negative Resultate seiner Unter- suchung bei Zea Mays verzeichnen kann. Da er hier auch das Auftreten von Plasmodesmen im Endosperm bei Zriticum vulgare erwähnte, was übrigens schon vorher Tangl nachgewiesen hatte, so ist dabei zu bemerken, daß uns in diesem Zusammenhang weniger die Plasmodesmen der Endospermzellen, als vielmehr die- jenigen der vegetativen, vorzugsweise der Parenchym- und Epi- dermiszellen interessieren, und sie hier nachzuweisen ist Kienitz- 1) Eriksson (I), On the vegetative life of some Uredineae. — Annals of Botany XIX. 1905. — (II) Uber das vegetative Leben der Getreiderostpilze. II—II. Vgl. Sv. Vet. Akad. Handl. Bd. 38. 1904. p. 11—12. 2) Kienitz-Gerloff, Die Protoplasmaverbindungen zwischen benach- barten Gewebselementen in der Pflanze. — Bot. Zeitung 1891. Sl. 7e:4Sp. 24. b Gerloff ebensowenig wie anderen Forschern, die ihre Aufmerk- samkeit dieser Frage gewidmet haben, je gelungen. Bei Darlegung seiner Versuche mit plasmolysierten, größeren Pflanzenteilen, bei denen durch vorsichtige, starke Plasmolyse die Plasmodesmen zerstört worden waren und welche nach stufenweiser Auswaschung und darauf erfolgtem Rückgang der Plasmolyse sich geotropisch reaktionsfrei zeigten, erwähnt Strasburger') unter den Versuchspflanzen auch Alopecurus pratensis. Jedoch deutet in der Abhandlung nichts darauf hin, daß er bei diesem Grase sich über die Existenz und Verbreitung der Plasmodesmen wirklich ver- gewissert hat, sondern er scheint a priori bei Alopecurus das Vor- handensein gleichartiger Organe vorausgesetzt zu haben, die also bei der Plasmolyse zerstört worden wären. Die Schwierigkeit, bei den Gramineen, besonders zwischen deren Mesophylizellen, die Plasmodesmen sichtbar zu machen, liegt jedoch nieht nur in der Eigentümlichkeit der Monocotylenmembran, bei der Schwefelsäureeinwirkung sehr wenig zu quellen, sondern auch darin, daß dünnwandige Zellen den üblichen Plasmodesmen- färbungen gegenüber ganz besonders widerstandsfähig sind. Auch enthält Kienitz-Gerloffs Liste zwar eine Fülle leicht nachweis- barer Plasmodesmenvorkommnisse bei den verschiedensten Gewebs- arten sowohl mono- wie dicotyler Pflanzen, dagegen nur vereinzelte Beispiele, wo sich Plasmodesmen zwischen so dünnwandigen Zellen, wie es z. B. Mesophyllzellen in der Regel sind, nachweisen ließen ’?). Derartige positive Resultate erlangte er unter anderem im Meso- phyll bei Viola odorata, Sedum album, Viscum ?), wo es auch mir ohne größere Schwierigkeiten gelang, deutliche Plasmafäden aus- findig zu machen. Nicht nur Kienitz-Gerloff, sondern auch Russow‘) und Gardiner°) haben bei Verwendung der ver- schiedensten Untersuchungsmethoden stets die gleiche Erfahrung gemacht, daß dünnwandige und jugendliche Membranen wegen ihrer Unquellbarkeit ein für Plasmodesmenstudien sehr unbequemes Material darstellen. Das Material, welches für die vorliegende Untersuchung vor- zugsweise benutzt wurde, bestand in frischen Pflanzen von Weizen (Horsfords Winterperlweizen), Gerste, Roggen (Schwedischer Winter- roggen), welche während des Herbstes und Winters vom Felde direkt eingesammelt wurden, nebst in Töpfen im Zimmer ge- wachsenem Hafer (Avena sativa montana). Auch kamen in einigen Fällen Baldingera arundinacea ß. picta und Panicum plicatum 2) 1.065 ps 579: 2) 1. €..Sp. 22. 3) Kuhla, Die Plasmaverbindungen bei Viscum. — Bot. Zeitung 1900. — Verf. beschreibt hier eingehend die Plasmodesmen im Mesophyll. 4, Russow, Perforation der Zellwand und Zusammenhang der Proto- plasmakörper benachbarter Zellen. — Sitzungsber. d. Naturf.-Ges. b. d. Univ. Dorpat. Bd. VI, Heft 3. 1884. 5) Gardiner (II), On the continuity oft the protoplasm through the walls of vegetable cells. — Arb. des Bot. Inst. in Würzburg. III, 1. p. 65. 1* an; 4 zur Anwendung. Alles Material wurde in frischem Zustand benutzt und mit dem Rasiermesser geschnitten. Nachdem zuerst die landläufigen technischen Methoden für den Nachweis der Plasmodesmen in bezug auf das klassische Material: Viscum, Rhamnus Frangula-Rinde, Weizenendosperm u. a. günstige Instruktionsobjekte durchgeprüft worden waren, wobei sich besonders die Epidermis der Apfelschale, da sie Zellmem- branen aller Altersstufen zeigt, als ein sehr geeignetes Material erwies, entschied ich mich für die folgenden, als die im vorliegenden Falle zweckmäßigsten Methoden, dabei, hie und da mit einigen Abweichungen, der Hauptsache nach A. Meyers!) Anweisungen folgend. In der Regel erwies sich eine ganz kurze Fixierung der Sehnitte in 1%iger Osmiumsäure als sehr vorteilhaft. Die Kontrak- tion des Plasmaschlauches wurde dabei fast oder ganz vermieden. Nach der Auswaschung wurden die Schnitte in Jodjodkalium [1 Jod + 1 Jodkalium + 200 Wasser] gebeizt, aufs neue gewaschen oder die Flüssigkeit mit Filtrier- papier abgesogen und danach mit Schwefelsäure behandelt, wobei mit 5%iger Säure angefangen wurde, und so die Konzentration stufenweise erhöht bis 25%. Um unter allen Umständen sicher zu sein, durch Benutzung zu starker Schwefelsäure (75% bis konz.) nicht demselben Irrtum zu unterliegen, welchen A. Meyer bei Kienitz-Gerloff und Terletzki?”) nachgewiesen hat, wurde, um Quellung zu erzielen, nur ausnahmsweise mit einer Säure von mehr als 25% gearbeitet; im allgemeinen wurden die Schnitte zuerst 1 Stunde lang in jeder Konzentration gelassen, bis 25% erreicht worden waren, um schließlich in dieser Säure 20—30 Stunden zu verweilen. So hatte man die Gewähr, nicht plasmatische Porenaus- füllungen und verquollene Schließhäute mit wirklichen Plasmodesmen zu verwechseln. Wenn in besonderen Fällen eine stärkere Säure zur Anwendung kam, wurde stets der Verlauf der Reaktion im Mikroskop aufs genaueste verfolgt, um eine etwaige Quellung zu kontrollieren. Da ja die Grasmembranen überhaupt, wie gesagt, sehr wenig, oft kaum bemerkbar quellen, so ist im vorliegenden Falle die von A. Meyer nachgewiesene Gefahr einer übermäßigen Zer- quellung der Schließhäute ganz und gar ausgeschlossen. Nach der mehrstündigen Schwefelsäurebehandlung folgte eine erneute Beizung in mit Jod gesättigter 25%iger Säure, um etwa ausgewaschenes Jod zu ersetzen. Die so behandelten Schnitte wurden 10 Minuten in ein Gemisch (gelbbraun) von 1 Tropfen Pyoktanin (1 Gramm in 30 Gramm Wasser) + 1 Tropfen 25—50 %ige Schwefelsäure ein- !) A. Mayer, (I) Das Irrtümliche der Angaben über das Vorkommen dicker Plasmaverbindungen zwischen den Parenchymzellen einiger Filieinen und Angiospermen. — Ber. d. d. bot. Ges. 1896. — (II) Uber die Methoden zur Nach- weisung der Plasmaverbindungen. — Ber. d. d. bot. Ges. 1897. 2) Terletzki, Ber. d. d. bot. Ges. 1884, und Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. 15. 1884. D getragen, wonach Wasser zuerst tropfenweise, später reichlicher zu- gesetzt wurde, Die anfangs liehtgelbbraune Flüssigkeit färbte sich dabei zuerst tief schwarzviolett. Die stark gefärbten Schnitte lassen sieh nach sehr reichlichem Wasserzusatz in der zuletzt lichtblauen Flüssigkeit auffangen. Nachdem die Schnitte mit einem feinen Pinsel abgebürstet worden waren, wurden sie in Glyzerin eingetragen. Nach Verlauf einiger Tage zeigten sich gewöhnlich die Plasmo- desmen bedeutend klarer als bei sofortiger Untersuchung, da die oft übermäßig intensive Pyoktaninfärbung einer Auslaugung durch das Glyzerin sehr bedarf. Leider sind die Präparate nach einigen Wochen oder bestenfalls Monaten nieht mehr benutzbar. Die Pyoktaninmethode bewährte sich in den meisten Fällen sehr gut. Jedoch ist diese Methode, wie die Plasmodesmentechnik überhaupt, niemals ganz zuverlässig, sondern läßt zuweilen auch völlig im Stich. Mit ungefähr gleichem Effekt wie Pyoktanin (von Merck) konnte auch Methylviolett 5B (von Grübler) benutzt werden, wobei die Tinktion nicht ganz so intensiv wie mit Pyoktanin wurde. Statt der 1%igen Osmiumsäure wurde auch direkt in einer starken Jodjodkaliumlösung 30 Jod + 30 Jodkalium + 200 Wasser fixiert, jedoch trat dabei oft eine störende Kontraktion des Plasma- schlauches ein. Nebst der obenerwähnten Pyoktaninmethode kam auch Gar- diners Tinktion mit Hoffmannsblau (von Morelli in Würzburg) zur Anwendung, wobei nach Osm.-fix., JJK, 5—25% Schwefel- säure und rascher Abspülung die Schnitte auf 10—15 Minuten in eine Lösung von 1 Gramm Farbstoff in 150 Kubikzentimeter 50 %igen Alkohol gelangten. Nach erneuerter Abspülung mit Wasser, even- tuell Pinselreinigung, wurde in Glyzerin beobachtet. Auch durch diese Methode behandelte Sehnitte sind nicht längere Zeit haltbar, zeigen aber nach ein paar Tagen Glyzerinauslaugung klarere Bilder als sofort nach stattgefundener Färbung. Es konnte mit gleichem Effekt statt Hoffmannsblau auch Säure- violett 6B (von Fr. Bayer, Elberfeld) verwendet werden. Diese beiden Farbstoffe besitzen den Vorteil, z. B. vor Methylenblau, daß sie nur das Plasma und gar nicht oder höchstens sehr unbedeuten« die Schließhäute und Zellmembranen färben '). Auch wurden Anilinblau von Grübler (1 Gramm in 150 Kubikzentimeter 50%igem Alkohol) und Anilinblau in mit Pikrinsäure gesättigter 50%iger Alkohollösung (Gar diners Reagens) versucht, jedoch mit geringem Erfolg. Die lange dauernde Schwefelsäurebehandlung, welche ich für die Grasmembranen benutzt habe (bis 30 Stunden), hat auch Kohl?) 1) cfr. Gardiner ]. c. (I) p. 55—60 und (III) On the continuity of the Protoplasm through the walls of vegetable cells. — Proceed. Roy. Soe. Vol. xXXXV. 1883. p. 164. — Auch A. Meyer l. e. (II). p. 171—172. 2) Kohl, (I) Die Protoplasmaverbindungen der Spaltöffnungs-Schließzellen und der Moosblattzellen. — Bot. Zentralblatt. 1897. p. 263. 6 gute Dienste bei der Untersuchung der Plasmodesmen der Moose (z. B. Catharinea undulata) geleistet, also in Fällen, wo Kienitz- Gerloffs Bemühungen gescheitert sind. Kohl brauchte 25 %ige Säure. Für gegen Quellung sehr resistente Membranen, wie bei den Gramineen und Moosen, scheint demnach eine prolongierte Behand- lung mit relativ schwacher Säure gewisse Vorteile zu gewähren. Auch sind Mikrotomscehnitte von in Flemmings Gemisch fixiertem Materiale (Endosperme) hergestellt worden, welche nach Pyoktanin- oder Hoffmannsblautinktion zuweilen brauchbare Bilder gegeben haben, jedoch eignen sich Handschnitte in jeder Beziehung besser für unseren Zweck. Die Plasmodesmen treten am vorzüg- liehsten in den diekeren Schnitten hervor, und zwar zwischen den unlädierten Zellen, wo Fixierung und Tinktion gut gelungen sind. Dagegen habe ich nicht Gelegenheit gehabt, Gardiners!) Methode mit Fixierung durch „osmic-aeid-uraniumnitrate mixture of kolossow“ und „safranin as a dye“ zu prüfen, ein Verfahren, das Gardiner als sehr zuverlässig hervorhebt und welches den Vorzug besitzen soll, daß das Material jahrelang in TIhymolwasser sich aufbewahren läßt, um später mit Rasiermesser oder Gefrier- mikrotom geschnitten zu werden. Das Verfahren, ganze, zentimetergroße Stücke des Pflanzen- teiles in einer Jodlösung zu härten, dann zu schneiden und mit ver- schiedenen neuen Farbstoffen zu tingieren, welches Poirault?) mit gutem Erfolg zwecks seiner Studien über die Plasmodesmen der Gefäßkryptogamen benutzt hat, wurde mir erst nach Abschluß dieser Untersuchung bekannt und also nicht näher für meinen Zweck probiert. Bei der Arbeit wurden vorzugsweise Zeiß Objektiv Homog. Immers. Apert. 1°30, und Comp. Oecular 4, 8 und 18 benutzt. Zwar habe ich während der Untersuchung meine Aufmerk- samkeit besonders den Plasmodesmen des Mesophylis und der Epi- dermiszellen der untersuchten Gräser gewidmet, jedoch auch neben- bei einige Erfahrungen betreffs der Plasmabrücken des Endospermes gemacht, die den Wert beanspruchen dürften, auch hier mitgeteilt zu werden. Weizen. Zwischen den Epidermiszellen treten in der Flächen- ansicht nach Schwefelsäurebehandlung deutliche Tüpfel hervor, zahlreicher in den lateralen Wänden der in der Längsrichtung des Örganes gestreekten Zellen, spärlicher in den kurzen Querwänden. Zwar quellen die epidermalen Grasmembranen lange nicht so stark wie z. B. bei Viscum, der Apfelschale und manchen Endospermen, jedoch bedeutend besser als sämtliche andere Graszellwände. Ge- wöhnlich wird der Plasmaschlauch trotz gewissenhafter Osmium- fixierung mehr oder weniger kontrahiert (Fig. 1 u. 2), wobei oft 1) ]. c. (I) p. 102—103. 2) Poirault, Recherches anatomiques sur les eryptogames vasculaires. — Ann. d. sc. nat. Botanique. 7. Ser. 18. Bd. 1893. p. 216. 7 Plasmabrücken nach den Tüpfeln zu zurückbleiben. In zwei einander gegenüberliegenden Zellen stoßen alsdann nicht selten zwei korre- spondierende Plasmabrücken aufeinander. Obgleich diese nach der Kontraktion bleibenden, fixierten und gefärbten, scheinbar einander entsprechenden Plasmastränge schon an und für sich in hohem Grade die Vorstellung einer wirklichen Kontinuität zwischen den Plasmaschläuchen der Nachbarzellen erwecken, so ist freilich da- durch noch nicht einwandfrei die Existenz von wahren, die Schließ- häute durchquerenden Plasmodesmen bewiesen. Aber auf Grund der Erfahrung, die man bei ähnlichen Verhältnissen bei anderen Versuchsobjekten gewonnen hat, besitzen doch auch diese sich nach den Poren hin erstreckenden, Plasmabrücken eine gewisse Beweis- kraft'). Wegen der äußersten Feinheit der Schließhäute ist es mit sroßer Schwierigkeit verbunden, die individuellen, die Porenmembran durchquerenden Plasmodesmen zu unterscheiden, aber es ist ganz ohne jeden Zweifel, daß solehe dennoch vorhanden sind. In ge- lungenen, mit Hoffmannsblau tingierten Schnitten tritt in der ein wenig gequollenen, ungefärbten Membran die Mittellamelle deutlich hervor, welche sich quer über die Pore als die ebenfalls ungefärbte Schließhaut fortsetzt. Beim Gebrauch der höchsten Vergrößerung findet man nun dieselbe von einem schwach blautingierten Plasma- strang überbrückt. Die außerordentliche Dünnheit der Plasmodesmen und die davon abhängige schwache Färbung derselben erlauben indessen nicht, die jene Schließhaut deutlich überquerende Plasmaver- bindung in deren einfache Komponenten optisch aufzulösen (Fig. 2). Ebenso gelang es, unzweifelhafte Plasmaverbindungen zwischen den Nebenzellen der Spaltöffnungen und den benachbarten Epi- dermiszellen ausfindig zu machen. Dagegen widerstanden die Schließzellen selber allen Versuchen, in ihren Membranen Plasmo- desmen auf die Spur zu kommen. Daß gerade die Schließzellen in höherem Grade als andere Zellen dem Nachweis der Plasmaver- bindungen widerstehen, erfuhr schon Kienitz-Gerloff?) bei allem von ihm daraufhin untersuchten Material, ein Umstand, aus dem er sogar schließen wollte, daß den Spaltöffnungszellen eine plasmatische Kommunikation mit den übrigen Zellen abgehe. Es gelang jedoch später Kohl°), die technischen Schwierigkeiten, welehe die Schließzellen darbieten, in mehreren Fällen zu über- !) Über die bei der Plasmolyse und Kontraktion stehen gebliebenen, nach den Membranen und Poren zu sich erstreekenden Plasmastränge und über deren Verhältnis zu den Plasmodesmen cfr. u. a. Gardiner (IV), p. 273, und (II), p- 66; Spencer le M. Moore, Öbservations of the continuity of protoplasm in Journ. Linn. Society Botany. Vol. XXI, 1886, p. 601, und Fig. 13, 16, 17, 18; Strasburger Il. ec. p. 565—570, und Kohl (II), Beiträge zur Kenntnis der Plasmäverbindungen in den Pflanzen. — Beih. z. Bot. Zentralblatt. 1902. p- 565. 2) ]. e. Sp. 25—26 und 57. 3) ]l. e. (1) und (II). 8 winden. Auch bei den Gräsern dürfte es wohl demgemäß erlaubt sein anzunehmen, daß die Verhältnisse analog seien, obschon die Technik bis jetzt in diesem Punkte uns im Stiche läßt. (Schluß folgt.) Die Samenbildung und Keimung von Aponogeton (Ouvirandra) Bernierianus (Decne.) Benth. et Hook. £. Von R. v. Wettstein (Wien). Mit Tafel I. Im Jahre 1904 erwarb ich für den botanischen Garten der Universität Wien ein Exemplar von Aponogeton Bernierianus (Deene.) Benth. et Hook. f.'), das heuer zur Blüte und Fruchtreife gelangte und Gelegenheit zu Beobachtungen über Frucht- und Samenbildung, sowie über die Keimung bot, über die ich in Kürze berichten will. Was zunächst die Bezeichnung der beobachteten Pflanze als 4A. Bernierianus anbelangt, so bedarf dieselbe einer kurzen Moti- vierung. Von Arten der ehemaligen Gattung Ouvirandra, die nunmehr nach dem Vorgange Bentham und Hookers (Gen. plant. III. p. 1014) zu Aponogeton gestellt werden, kennt man bisher 2 Arten), nämlich den bekannten, oft kultivierten und abgebildeten A. fene- stralis (Poir.) Hook.°) und A. Bernierianus*), beide ausgezeichnet durch Reduktion der Blattsubstanz zwischen den Rippen der sub- mersen Blätter. Von diesen beiden Arten ist A. fenestralis gut charakterisiert; die Angaben über die Merkmale des A. Bernierianus weichen stärker voneinander ab, und wer beispielsweise die Ab- bildung, welche Decaisne seiner Diagnose beigibt, mit der Ab- bildung im Botan. Magaz. t. 5076 vergleicht, wird kaum glauben, daß es sich um dieselbe Pflanze handelt. Ich möchte es vorläufig dahingestellt sein lassen, ob nicht tatsächlich mehr als zwei Arten !) Aponogeton Bernierianus (Decaisne in De Lessert et A. P. de Candolle Icon. select. plant. Vol. III. 1837. p. 42 et Tab. 100, sub Ouvirandra) Bentham et Hooker, Genera plant. III. p. 1014. 2) A. resp. Owv. Hildebrandtii Eichler (Monatschr. d. Ver. zur Beförd. des Gartenb. Berlin 1879, mit Taf.) soll nach Index Kewensis gleich A. Ber- nieriamus sein. 3) Vergl. De Lessert ]. ce. t. 99; Mayer und Seubert in Gartenflora 1863. Taf. 387; Hooker in Curt. Botan. Mag. tab. 4894; Fl. d. Serres t. 1107 bis 1108; Illustrat. hortic. tab. 300; Otto Gartenzeitung 1856, t. 13; Engler in Engler-Prant] Natürl. Pflanzenfam. II. T., 1. Abt., Fig. 166; Göbel Pflanzenbiol. Schild. II. 2. S. 320. 4) Vergl. Hooker in Curt. Bot. Mag. t. 5076; fl. d. Serres t. 1421 bis 1422. Yy dieses Formenkreises existieren '), und nur konstatieren, daß die von mir untersuchte Pflanze vollständig mit der Abbildung im Botan. Mag. übereinstimmt. Über die Ökologie dieser beiden interessanten Wasserpflanzen ist wenig bekannt, speziell über die des A. Dernierianus konnte ich in der Literatur nichts finden. Von anderen Arten der Gattung Aponogeton ist A. distachyus L. in ökologischer Hinsicht mehr- fach untersucht worden ?). Die Ökologie der Blätter von A. fenestralis behandelte Göbel), die Morphologie der Früchte und Samen untersuchte am eingehendsten Engler‘). Das Exemplar von Aponogeton Bernierianus, welches mir zu meinen Untersuchungen diente, gelangte im Juni d. J. zur Blüte. Ich war damals nicht in der Lage, Untersuchungen über den Be- stäubungsvorgang anzustellen, kann also über denselben nicht viel berichten. Es erscheint mir als ziemlich sicher, daß die Bestäubung durch Vermittlung des Wassers stattfindet, d. h. daß die Pollenkörner schwimmend zur Narbe gelangen. Dafür sprieht schon der Umstand, daß in jenen Fruchtknoten Samen zur Aus- bildung gelangten, deren Narben an der Wasseroberfläche sich be- fanden, während die tiefer stehenden Fruchtknoten steril blieben. Damit würde auch übereinstimmen, daß nach den Beobachtungen Mayers (Gartenflora 1. e.) bei A. fenestralis selbst eine künst- liche Bestäubung der über die Wasseroberfläche herausragenden Blüten erfolglos war. Die Bemerkung von Appel und Löw in Knuths Handbuch der Blütenbiologie III. 2. T., S. 256, daß „die Blüten von Aponogeton wegen ihres blumenblattähnlichen Perianths vermutlich entomophil sind“, gilt natürlich nicht von A. Bernie- rianus und A. fenestralis, sondern von den Arten vom Typus des A. distachyus, deren Inflorescenzen einen Schauapparat besitzen und auch über das Wasser hervorragen. Die Samenanlagen des von mir untersuchten Materiales waren reichlich befruchtet, ich konnte in den Mikropylen fast aller unter- suchten Samenanlagen Pollenschläuche finden. In bezug auf den Bau des Fruchtknotens, Zahl und Stellung der Ovula stimmt A. Bernierianus mit A. fenestralis überein 1) Über die Unterschiede zwischen A. f. und A. B. vergl. Hooker in Bot. Mag. Text zu Tab. 5076. — Heckel E. Sur l’Ouvirandra Bernieriana de Madagascar et sur la valeur nutritive de son tubercule. (Rev. des Cult. colon. IH. 1898. Nr. 14). 2) Planchon J. E. Sur le genre Aponogeton et sur ses affinites natu- relles. Ann d. sc. nat. 3. Ser. I. (1884). — Dutailly G. Observations sur l’Aponogeton distachyum. Assoe. france. p. l’avanc. d. sciences. 1875. — Hilde- brand F. Einige Beiträge zur Kenntnis d. Einrichtungen für Bestäubung und Samenverbreitung. Flora. 64. Jahrg. 1881. S. 502. k 3) Göbel K. Pflanzenbiol. Schild. II. 2. Lief. 1893. S. 320. — Uber die Anatomie der Veget. Organe vergl. auch Parlatore: Tavole per una anat. delle piante aquatiche. Firenze 1881. 4) Beiträge zur Kenntnis der Aponogetonaceae (Bot. Jahrb. f. Syst. VIII. S. 260. 1887). 10 (Taf. II, Fig. 1 und 2). Ovula konnte ich in jedem Fache 2—4 (nur vereinzelt 6) konstatieren. Die Ovula (Fig. 3) zeigten deutlich zwei Integumente, von denen das äußere sehr häufig eine auffallend weite Mikropylenöffnung aufwies. An vollkommen ausgebildeten Samenanlagen überragt das äußere Integument stets das innere; nur an verkümmerten Samenanlagen ist es häufig kürzer — sogar bedeutend kürzer — als das innere, wie dies die Figur 5 in De Lesserts Abbildung zeigt; ich vermute deshalb, daß auch die Abbildung der Ovula von A. fenestralis in Mayer und Seubert (Gartenflora 1863), reproduziert von Engler in Engler-Prantl Natürl. Pflanzenfam., solche unentwickelte Ovula darstellt. In der Regel gelangen in jedem Fruchtknoten 1—2 Ovula zur Samenreife. Ein Ruhestadium nach Ausreifen der Samen tritt nicht ein, sondern unmittelbar nach vollständiger Entwicklung des Embryo tritt die Keimung ein, die mit einem Ergrünen des MR im noch geschlossenen Fruchtknoten beginnt. Eine ganze Reihe interessanter Erscheinungen ist nun an der reifen Frucht, am Samen und bei der Keimung zu beobachten. Das Beenden der Samen aus der Frucht erfolgt dadurch, daß explosionsartig die ganze Fruchtwand aufgelöst wird; die Zellen treten aus dem Verbande und runden sich ab, so daß die ganze Frucht- wand zu einem unregelmäßig geformten, grünlichen, schleimigen Klumpen wird, der einige Zeit noch im Wasser schwebend sich erhält, dann aber untersinkt und verfault. Dieser Desorganisation der Fruchtwand geht eine Auflösung, respektive ein Zerreißen der Cuticula an der Außenseite voraus, von der sich sehr häufig größere Fragmente loslösen und längere Zeit noch als überaus zarte Häut- chen an der Wasseroberfläche herumschwimmen. Die auf diese Weise freigewordenen Samen steigen auf und schwimmen auf der Wasseroberfläche in horizontaler Lage. Sie sind von glänzend weißer Farbe und unbenetzbar'). Durch den letzteren Umstand wird gewiß ihre Schwimmfähigkeit erhöht; ver- ursacht wird dieselbe durch das lufthältige äußere Integument. Das- selbe zeigt den in Fig. 10 dargestellten Bau; die Zellen der mitt- leren Schichte sind sternförmig und lassen mächtige Interzellular- räume frei, die mit Luft erfüllt sind. Zu gleicher Zeit mit dem Freiwerden des Samens beginnt eine Reihe von Vorgängen, welche das Heraustreten des Embryo aus dem Samen zur Folge haben. Zunächst schwillt das innere Inte- gument in seinem Mikropylarteile durch Vergrößerung der Zellen stark an. Es wirkt als eine Art Schwellgewebe, das eine Erweite- rung der Mikropylaröffnung des äußeren Integumentes verursacht. Der Embryo wächst rasch heran und schiebt allmählich das Radi- kularende zur Mikropyle heraus. Wenige Stunden nach dem Frei- 1) Sie erinnern in dieser Hinsicht an die Samen von Sagittaria, vergl. Hildebrand, Verbreitungsmittel d. Pfl. S. 23. 11 werden des Samens ist es bereits frei zu sehen. Nun beginnt ein weiterer merkwürdiger Prozeß. An dem Mikropylarende des noch immer in horizontaler Lage schwimmenden Samens beginnen 3—5, zumeist 4 Lappen eines überaus zarten Häutchens sich abzulösen (Fig. 4). Dieselben werden sehr rasch (im Verlaufe von 15 Minuten bis 1 Stunde) so lange, daß sie bis an das Öhalazaende reichen. Zu gleicher Zeit neigt sich das Mikropylarende der Schwere folgend nach abwärts und kurze Zeit später schwimmt der Samen in verti- kaler Stellung, nur mit dem Öhalazaende aus dem Wasser hervor- ragend und an der Oberfläche festgehalten durch die Flügel des zarten Häutchens, dessen Ablösung ich eben beschrieb. Fig. 5 und 6 stellen den Samen in diesem Zustande von oben gesehen dar; Fig. 7 zeigt ihn in der Seitenansicht in einem etwas vorgerückteren Stadium. Die zarten, der Wasseroberfläche aufliegenden häutigen Flügel stellen zweifellos die Cutieula des Samens dar, welche sich von der Oberfläche des äußeren Integumentes losgelöst hat. Daß diese Deutung richtig ist, geht nicht nur daraus hervor, daß die Loslösung der Cutieula sich direkt im Mikroskope beobachten läßt (vergl. Fig. 10), sondern daß die zarte Haut alle Eigentümlichkeiten der Cutieula aufweist!) (Unlöslichkeit in konzentrierter Schwefel- säure und Kupferoxydammoniak, Gelbfärbung mit Chlorzinkjod, Gelbfärbung mit konzentrierter Kalilauge, relative Unlöslichkeit in konzentrierter Chromsäure). Nach Ablösung der Cuticula beginnt in den Integumenten in der Umgebung der Mikropyle ein ganz ähnlicher Auflösungsprozeß, wie ich ihn früher für die Fruchtwand beschrieb. Die Zellen treten aus dem Verbande und runden sich ab. Dadurch wird die Öffnung der Mikropyle vergrößert und kurze Zeit darauf fällt der Embryo aus dem Samen heraus und fällt zu Boden (Fig. 7 und 8). Alle diese Vorgänge spielen sich oft auffallend rasch ab. Am 15. Oktober beobachtete ich um 12 Uhr 30 Minuten mittags das Freiwerden der beiden Samen einer Frucht, um 1 Uhr 40 Minuten begann die Ablösung der „Schwimmhäute“, um 2 Uhr 15 Minuten waren dieselben vollkommen entwickelt und um 2 Uhr 55 Minuten fiel der Embryo aus dem Samen heraus. In anderen Fällen verlief der Vorgang noch rascher, während er sich ab und zu bedeutend verzögerte; insbesondere war dies dann der Fall, wenn die Ab- lösung der Cutieularfügel unregelmäßig vor sich ging und die Samen nach diesem Ablösen nicht vertikal, sondern schief standen. Der Embryo zeigt im Momente des Freiwerdens den in Fig. 8 dargestellten Bau. Er besteht der Hauptmasse nach aus dem kegel- förmigen, stärkemehlreichen, intensiv ergrünten Cotyledo, an dessen 1) Das Bild, das sich darbietet, erinnert überraschend an dasjenige, welches Garreau in Ann. d. sc. nat. 3. Ser. Botan. Tom. 13, Taf. 9 in Fig. 5 gibt und welches ein Ovulum von Glaucium flavum darstellt, dessen Cuticula auf künstlichem Wege zur Ablösung gebracht wurde. 12 Basis!) das schmal lanzettliche Primordialblatt steht, die Plumula ganz bedeckend. Die Hauptwurzel ist ganz rückgebildet; am Wurzel- ende zeigen sich die Anlagen zahlreicher Wurzelhaare, die nun rasch heranwachsen. Schon nach 24 Stunden ist der Embryo am Grunde des Wassers mit den zahlreichen Wurzelhaaren fest verankert, auch das Primordialblatt erscheint nach dieser Zeit schon stark heran- gewachsen (Fig. 11 und 12). Nun entspringt die erste Adventiv- wurzel am Grunde der Öotyledo neben dem Rudimente der Haupt- wurzel (Fig. 13); ihr folgt bald eine zweite Adventivwurzel am Grunde des Primordialblattes (Fig. 13). Einen etwa 12 Tage alten Keimling zeigt Fig. 14. Die im Vorstehenden geschilderten Vorgänge zeigen die weit- gehende Anpassung des Aponogeton Bernierianus an das Wasser- leben, beziehungsweise an die Verbreitung seiner Samen durch das Wasser. Es treten hier Anpassungseigentümlichkeiten auf, die sich auch bei den Samen und Früchten anderer Wasserpflanzen finden [luft- haltige Gewebe im Samen bei Caltha ?), Reduktion der Hauptwurzel und Ausbildung zahlreicher Wurzelhaare am Radicularende bei vielen Arten’); das Freiwerden der Embryonen erinnert einigermaßen an die Vorgänge bei Urinum]*), kombiniert mit Einrichtungen eigener Art (z. B. Cutieular-Schwimmhäute); sie alle vereinigen sich zu einer überaus zweckmäßigen, den Umständen, unter denen die Pflanzen leben, entsprechenden Gesamteinrichtung. Die Aponogeton-Arten, welche hier in Betracht kommen, leben nach den übereinstimmenden Mitteilungen der Sammler in Madagaskar in langsam fließenden Bächen und Flüssen in nicht bedeutender Tiefe (nach Ellis beispielsweise zirka 25 cm unter der Wasseroberfläche). Das Freiwerden der Samen und ihre Schwimm- fähigkeit bewirken zunächst ihre Verbreitung flußabwärts; das durch eine ganze Reihe von Einrichtungen sichergestellte und nach sehr kurzer Zeit eintretende Freiwerden des Embryo verhindert die Ge- fahr zu weiter Verschleppung, weitere Einrichtungen bewirken die sofortige Verankerung am Boden und die Möglichkeit der Weiter- entwicklung am neuen Standorte. Wenn auch im einzelnen die Verhältnisse der Samenver- breitung und der Keimung Ähnlichkeit mit diesen Vorgängen bei anderen Wasserpflanzen aufweisen, so ist mir doch kein Fall be- kannt, der sich mit dem hier geschilderten decken würde. Nach den Schilderungen Hildebrands (Flora a. a. O.) erscheint es mir nur wahrscheinlich, daß die Keimung von Aponogeton distachyus 1) Wenn Engler (Jahrb. a. a. O.) im Gegensatze zu De Lessert, der eine im allgemeinen richtige Abbildung des Embryo gibt, sagt, die Plumula befinde sich in der Mitte des Embryo, so beruht dies auf einem Irrtume. 2) Vergl. Göbel, Pflanzenbiol. Schild. II. 2. S. 373. 3) Vergl. Göbel a. a. 0. — Schenk H. Biologie der Wassergewächse. S. 137 und 144. 4) Vergl. Göbel a. a. O. I. S. 129. Taf. Il. tein R. v., Aponogeton Bernierianus. Aut. del. Österr. Botan. Zeitschr. 1906. u u un de - 13 in ähnlicher Weise verläuft. Im Bau der Samenschalen und des Embryo zeigt diese Art viel Übereinstimmendes; auch erfolgt das Freiwerden des Embryo in ähnlicher Weise. Hildebrand schildert den Vorgang in folgender Art: „Etwa nach einem Tage, während welcher Zeit die Samen auf dem Wasser sich weithin verbreitet haben können, entweicht nun der Saft aus dem Parenchym und es löst sich das Gewebe nebst der Öberhaut als ein helles Häutchen von dem Embryo des Samens los, welcher auf den Grund des Wassers sinkt“. Es erscheint mir als nicht ganz ausgeschlossen, daß dieses „helle Häutehen“ auch hier die Cutieula ist. Figuren-Erklärung. (Tafel II.) Fig. 1—14. Aponogeton Bernierianus; alle Figuren sind mit Zeichenapparat entworfen. Fig. 1. Zwei Früchte, 7fach vergrößert. Fig. 2. Eine Frucht geöffnet, Sfach vergrößert. Fig. 3. Längsschnitt durch ein Ovulum nach der Befruchtung, 80fach vergrößert. Fig. 4. Reifer, auf der Wasseroberfläche schwimmender Samen im Mo- mente des Beginnes der Cuticularschwimmhaut-Bildung, 10fach vergrößert. Fig. 5 und 6. Samen mit Cuticularschwimmhäuten von oben gesehen, 10fach vergrößert. Fig. 7. Samen nach dem Herausfallen des Embryo von der Seite gesehen, 10fach vergrößert. Fig. 8. Embryo unmittelbar nach dem Herausfallen aus dem Samen, 10fach vergrößert. Fig. 9. Querschnitt durch den unteren Teil des Embryo, den Cotyledo und das Primordialblatt zeigend, 25fach vergrößert. Fig. 10. Stück eines Querschnittes durch das äußere Integument eines reifen Samens, 160fach vergrößert. Fig. 11—14. Keimungsstadien, zirka 10fach vergrößert. Die chilenischen Arten der Gattung Calceolaria. Von J. Witasek (Wien). (Fortsetzung.!) Ich füge meiner Aufzählung nunmehr die Beschreibungen der neuen Arten bei, muß jedoch bemerken, daß dieselben in den meisten Fällen nach wenigen, ja manchmal nach einem einzigen unvollständigen Exemplare gegeben werden mußten. Es werden daher manche dieser Diagnosen noch einer Ergänzung bedürfen. 1. Calceolaria minima m. Planta pusilla, eum rhizomate perenni. Folia radicalia dense rosulata, scapus uniflorus, folia ovata vel ovato-lanceolata, parva, 1) Vgl. Nr. 12, $. 449. 14 2. acuta, e basi rotundata in petiolum marginatum angustata, dentieulata, villosa pilis longis, multiartieulatis. Nervi foliorum subtus conspieue prominentes. Sepala inaequalia, villosa. Labium superius calyce aliquantulo brevius, inferius ei Caleiolariae unitlorae simile. Filamenta circiter 2 mm longa, recurvata. Loeuli effoeti antherarum crassarum paene orbieulares. Pistillum breve, stigma globosum. Südl. Patagonien alt. 1000 m (legit Reiche). ©. luxurians m. Planta herbacea, altitudine 65 em. Caulis ramosus, multi- fiorus. Folia in bası rosulantia, forma eis OÖ. obtusifoliae similia sed majora (usque ad 115 mm longa, 70—80 mm Jlata). In prima et secunda caulis partitione folia duo minima et flores duo inter- furcales longe petiolati. Inflorescentia corymboso-multiflora, eymis composita. Haee planta forsan forma luxurians modo C. obtusifoliae est, sed formas intermedias non novi. Los Andes. . ©. pusilla m. Planta 5—10 cm alta, uniflora. Rhizoma reptans, ramosum. Pili eaulis et foliorum et calycis glanduliferi. Folia obovato- lanceolata, acuta integerrima vel in margine leviter undulata, crassiuscula, in basi caulis conferta, in petiolum sensim angu- stata, usque ad 40 mm longa (petiolo ineluso), 8 mm lata. Sepala ovata, 5’5 mm longa, 3°5 mm lata. Labium superius calyce brevius, fornicatum, orifieio haud contracto. Labium inferius elongatum (ca. 20 mm longum) vix ad medium celausum, in basin versus longe angustatum, margo orifieii eireiter 2 mm inflexus, dense glandulosus. Filamenta brevissima (1—1'5 mm), antherae angustae, 3 mm longae. Stylus 1’5—2 mm longus, ovarium glandulosum, stigma vix incrassatum. Alabastrum nutans. Banos de Chillan, valle d. l. nieblas (Phil. pro C. nana). Banos de Chillan (Phil. 1878 et 1892 pr. C. Darwinii). Cord. de Linares (Germain pro C. nana. Phil. pro Ö. nana vel C. Darwinii). C. spathulata m. Rhizoma obligquum, caulem puberulum, 25—30 em altum, in basi rosula ornatum emittens. Caulis usque ad bifurcationem efoliatus vel par unicum foliorum parvorum, obtusorum gerens, partitione iterum pari foliorum minorum obsitus. Folia sparse puberula, basilaria ovata, in basi breviter angustata, crenata, subtus conspieue penninervia, crassiusceula, petiolo ineluso eireiter 4 cm longa, 2 em lata; caulina vix petiolata vel omnino sessilia, obtusa, integerrima, lingulata vel spathulata. Inflorescentia bipar- tita, eymas duas compositas, abbreviatas formans. Sepala oblonga, eireiter 4 mm longa. Labium superius forniecatum, ealyce brevius. Labium inferius eireiter hemisphaericum, orifieium perparvum, 15 labio superiore tectum. Stylus brevissimus, stigma globosum. Calyx petiolusque pilis eglandulosis 2—4 cellularibus obsiti. Chile austr. In pratis alpinis montis Silla velluda Cordillera de Antuco (Pöppig? Jänner 1829). . ©. floccosa m. Rhizoma repens, eopiose radieatum, rosulis foliorum densis coronatum, caules plures villosos, ca. 20 cm altos, superne fur- catos emittens. Folia basilaria 80—90 mm longa, 40—50 mm lata, oblonga, in basin versus sensim angustata, vix petiolata, in margine inaequaliter erenato-dentata et villosa, utrinque floceoso- tomentosa. Foliorum caulinorum par primum sub bifurcatione, secundum in bifureatione, tertium in basi utraque inflorescentiae sedens; haece omnia folia parva, integra, lanuginoso-villosa. In- florescentia eymoso-corymbosa. Flos luteus, sepala oblonga, ob- tusa, pilis longis tortuosis glandulis intermixtis villosa. Labium superius fornicatum, cealyece multo brevius, glandulosum. Labium inferius ad medium eireiter apertum et in basin versus valde angustatum. Filamenta ca. 2 mm longa, antherae effoetae 3-5 mm longae, 1 mm latae, dieoccae. Ovarium dense glandulosum. Unde? (leg. Pablo). . C. Germaini m. Caulis herbaceus, adscendens, angulosus, glandulosus, inferne dense quasi rosulatim foliatus, supra duo paria foliorum multo minorum gerens. Folia rosulata petiolata, integerrima, ovata, obtusa. basi contraeta, utrinque glandulosa, nervi subtus prominentes; folia caulina forma simili sed angustiora, acutiora, vix petiolata, basibus connata. Inflorescentia bipartita, flores in utraque parte fere glomerati. Labium superius ei O. floccosae simile, inferius in basin versus insigniter angustatum, supra medium elausum. Flos in omnibus partibus giandulosus. Filamenta brevissima. Cord. de Maule (Germain pro C. glandulosa Benth.). . ©. acutifolia m. Caules herbacei, tenues, lutei, sparse pilosi pilis glanduliferis et eglandulosis, omnibus brevibus. Folia caulina paribus duobus, lanceolata, acuta vel acuminata, integerrima, longe petiolata. zlandulosa. Caulis uniflorus. Flos forma et magnitudine ei C. brunellifoliae aequans; calyx autem indumento glanduloso distinetus. Pili ealyeis omnes glanduliferi breves. Argentinien. Nahuelhuapi (Geisse). . C. Wettsteiniana m. Planta fruteseens ex omnibus alis foliorum innovans; cortex ramulorum rubellus, puberulus, ramuli aequaliter foliati, foliis ovato-oblongis, ea. 20 mm longis, 8—10 mm latis, supra arach- noideis, subtus tenuiter tomentosis, irregulariter erenatis, obtusis. Inflorescentiae eymosae plures, umbelliforme abbreviatae. Petioli tenuiter lanati. Sepala ovata, ea. Amm longa, 3 mm lata, tenuiter puberula et glandulosa. Corollae forma ei C. corymbosae 10 11 similis. Labium superius calyce paullo longius (ca. 4:5 mm longum), labium inferius in basin versus breviter angustatum, supra medium clausum, 12—14 mm in diametro. Corolla glan- dulifera.. Stylus 3 mm longus, ereetus. Filamenta 2 mm longa, crassa. Antherae 3 mm longae dicoccae. Chile boreal. In rupium fissuris. Valparaiso. (Pöppig, April 1827, sine nr.) . ©. abscondita m. Caulis inferne lignosus, ramosus; rami flavescentes, im- primis sursum versus copiose glandulis stipitatis obsiti. Folia in basi ramorum paullulum aggregata, in parte superiore internodia elongata; omnia folia pallide viridia, sessilia, basibus bina connata, ovata, superne in apicem obtusatum longe angustata, inferne rotundata vel breviter angustata. Folia maxima 42 mm longa, 20 mm lata, argute et inaequaliter serrata dentibus recurvatis, per nervaturam prominentem rugosa, glandulosa. Inflorescentia contracta, thyrsoidea. Sepala late oblonga (6 mm longa, 5°5 mm lata). Labium superius parvum (2—2°5 mm longum). Labium inferius (14—15 mm longum) ad medium eireiter apertum, in basin versus paullulum angustatum, sursum curvatum, labium superius tegens; lobus inflexus ca. 5 mm longus, margine slandulosus. Filamenta eireiter 1’5 mm longa. Antherae 3 mm longae, 1 mm latae, profunde dicoccae. Stylus I mm longus. paullulum eurvatus. Nordehile, Paihuano. . ©. conferta m. Planta lignosa, ramosa, rami teretes, rubello-lutei, glabri; folia in basi ramorum dense conferta, internodium supremum longum. Folia ovato-lanceolata vel lanceolata, 40 mm longa, 15 mm lata, in petiolum brevem angustata vel sessilia, rugosa, in margine argute et grosse et irregulariter serrata, glandulis fere sessilibus sparse obsita, folia opposita basibus connata, folia inflorescentiae contractae, thyrsoideae parva, integerrima. Flores breviter petiolati. Sepala ca. 3 mm longa, 2:5 mm lata. Labium superius parvum, fornicatum, 2mm longum. Labium inferius 10—12 mm longum, ei Ö. absconditae simile. Filamenta vix 1 mm longa. Antherae 2:5 mm longae, angustae, dieoccae. Stylus ca. 15 mm longus, eurvatus. Ovarium glabrum, corolla parce glandulosa. Haee species OÖ. absconditae simillima, distineta autem glandulis fere sessilibus et cortieis colore. Elqui, Pro. Coquimbo. . C. fulva m. Caulis altus, lignosus, infra ramosus; rami rubri, glabri teretes. Internodia longa (suprema saepe 14 cm longa); in omnibus alis innovationum fascieuli foliorum. Folia late ovato- lanceolata, 60 mm longa, 25 mm lata, vix petiolata vel omnino 17 sessilia, grosse et irregulariter serrata, opposita *basibus eonnata. Inflorescentia contracta multiflora, eymis umbellis similibus. Flos magnus, saturate fulvus. Sepala lata, subrotunda, 8 mm longa, 7 mm lata. Labium superius eireiter 2:5 mm altım, fornieatum. Tubus ceorollae distinetus, fere 1 mm longus. Labium inferius eireiter 20 mm longum, usque ad medium celausum, valde sursum eurvatum. Filamenta brevissima, antherae 4 mm longae, 1 mm latae, dieoccae. Stylus eireiter 2:5 mm longus. Ovarium glandulosum. C. fulva antecedentibus habitu et eolore et dimensionibus omnium partium diversa est. Discerno eius speciei duas formas: «) Folia lanata. Folia eglandulosa imprimis subtus pilis longis, tortuosis vestita, innovationes albo-lanati. Petioli caly- cesque glabri; ß) forma viscosa. Folia glabra vel interdum in basi paucos pilos longos tortuosos gerentia, sed subtus obseure glanduloso punctata. Petioli et calyces glanduliferi. «) La Serena (Punta Teatinos) [Reiche]; ß) Coquimbo. Daß diese beiden Formen einer und derselben Spezies an- gehören, glaube ich daraus zu entnehmen, daß sie im selben Gebiete vorkommen und daß das Charakteristicum der ersten Form, die langen gewundenen Haare, andeutungsweise auch bei der an- deren vorkommen. Ich möchte dabei darauf hinweisen, daß solche Parallelformen, von denen die eine drüsig, die andere nicht- drüsig ist, in derselben Tribus noch öfter vorkommen; wo ich aber keinen sicheren Anhaltspunkt für ihre Zusammengehörigkeit hatte, mußte ich dieselben wenigstens vorläufig getrennt be- handeln. Solche Parallelformen bilden ©. rugosa R. & P. mit C. glandulifera m., ©. quadriradiata Ph. mit C©. collina Ph. 12. ©. glandulifera m. Caulis lignosus, angulosus, adseendens, ramosus. Rami luridi, rarius rubelli, glanduloso-pilosi, passim interdum tomentosi, eopiose foliosi. Folia rugosa, lanceolata vel ovato-lanceolata, petiolata, opposita basibus connata, cum petiolo usque ad 45 mm longa, 15 mm lata, margine dentata, puberula vel fere glabra, subtus copiose atro-punctata. Cymae inflorescentiae um- belliformes abbreviatae ramis longis suffultae. Sepala (5 mm longa, 2:5 mm lata) et petioli pilis glandulosis partim longioribus partim brevioribus vestiti. Corolla lutea, sparse glandulosa. Labium superius breve, inferius ea. 14 mm longum, ultra dimidium apertum, basin versus longe angustatum, valde sursum curvatum. Lobus inflexus brevis. Filamenta vix 1 mm longa, antherae longae et angustae, profunde constrietae. Loculi antherarum disjuneti. Puente de la Viseacha. — Macrae (herb. Maille). Santiago (Phil. — Germain). Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1906. 2 18 13. C. exigua m. Frutieulus. Rami tenues, rubelli, in parte inferiore subtiliter puberuli superiore dense glanduloso-pilosi, copiose foliati. Folia anguste lanceolata, acuta, distinete petiolata, margine denticulata vel suprema integra, cum petiolo usque ad 15 mm longa, 4—5 mm lata, utrinque subtiliter puberula, subtus dense atro-punctata. Petiolus marginatus. Innovationes alares copiosi. Infloreseentia paueiflora abbreviata. Flos illi C. glanduliferae similis, minor autem. Haec species a (©. glandulifera differt: Inflorescentia pauciflora, margine foliorum multo minus dentieu- lato; a Calceolariä rugos@ jam indumento distincta. Catemu, Prov. Aconcagua (Phil.). 14. C. atrovirens m. Caulis herbaceus, altus, fistulosus, luteus, copiose glandu- losus. Folia inferiora ignota, superiora grosse serrata, elliptica, ad basin cuneatim angustata, erassiuseula utringue obseure viridia, dense glandulosa et praeterea pilis acutis obsita. Folia maxima mihi obvia 80 mm longa, 40 mm lata. Inflorescentia copiose ramosa, multifiora. Braeteae ovatae, acutae, integrae. Flos illi ©. glandulosae congruens sed maior: sepala 5 mm longa, 3 mm lata, labium superius 9 mm altum, inferius 14mm longum, 11 mm latum. Cord. Linares (Pablo). 15. ©. recta m. Planta herbacea. Caulis strietus, erassus, teres, flavidus, glanduloso-pilosus. Folia in parte inferiore caulis congesta, in parte superiore par foliorrum unicum tantum. Folia subtus pallide viridia, margine argute dentieulata, acuta, glandulifera; folia inferiora oblongo-lanceolata, in petiolum marginatum longe angustata usque ad 60 mm longa, 12—20 mm lata; superiora basi angustata, sessilia, ex alis infimis interdum innovantes. Inflorescentia cymoso-ramosa, cineinnis brevibus composita. Peduneuli dense glandulosi et glutinosi. (Stipites glandularum e 6—8 cellulis compositi.) Sepala ovata, obtusata, 3’5—4 mm longa, 2:5—3 mm lata, intus pilos glanduliferos breves, extus breves longis intermixtis gerens. Corolla papillosa et glan- dulosa. Labium superius ca. 6°5 mm altum, inflatum, orifiecio ca. 7 mm longum medium versus, ut videtur, vix impressum, orifieio parvo, lobulo inflexo brevissimo. Filamenta ca. 3 mm longa, antherae 2°5 mm longae dicoccae. Stylus ea. 4mm longus. Ovarium glandulosum. Cord. de Talea. 16. ©. secunda m. Rami tenuiter puberuli, tetragoni, in parte superiore efoliati. Folia inferiora ovato-lanceolata, cum petiolo usque ad 60 mm longa, 22 mm lata, e basi rotundata vel fere truncata cuneatim 19 ın petiolum angustata, rugosa, margine dentata, utrinque pilis tenuibus, curvatis vestita, subtus praeterea glandulas paucas gerentia. E pare supremo foliorum duae inflorescentiae longe pedun- eulatae bipartitae oriuntur; eineinni elongati, seeundi. Peduneuli florum tenues glanduloso-pilosi. Sepala ca. 5mm longa, 2--2°5 mm lata, oblonga, obtusa, extus et margine pilis glanduliferis et pilis acutis longioribus vestita. Corolla papillosa et glandulosa. Labium superius inflatum inferius medium versus paullo im- pressum, orifieium et lobus inflexus parvus. Filamenta glandulosa, capsula glandulosa, erostrata. Colehagua. 17. ©. andicola m. Caulis in parte inferiore lignosus et ramosus, relietis foli- rum teetus. Folia in apieibus ramulorum densissime aggregata. Ex his faseieulis foliorum nascuntur caules plures herbacei, lutei paribus 1—2 foliorum minutorum obsiti, in parte inferiore glabri, superiore sparse glandulosi. Folia spathulata, rugosa, apicem versus breviter acuminata, basin versus in petiolum margina- tum sensim angustata, usque ad 40 mm longa, 14 mm lata, margine grosse serrata et glandulis parvis sessilibus vestita. Lamina passim excreto glandularum obdueta. Inflorescentia bipartita, cymae subumbelliformes. Peduneuli tenues, glanduloso- pilosi. Sepala ovata 4 mm longa, 2—3 mm lata, utringue et im- primis margine glanduloso-pilosa. Corolla pallide flavescens. Labium superius ca. 5 mm diametro, orificio amplo, inferius haud multo maius usque ad faucem fere clausum. Lobulus inflexus parvus, glandulosus. Filamenta tenuia, ca. 4 mm longa, antherae angustae, leviter constrietae.e Ovarium glandulosum, stylus ca. 5 mm longus. Cord. de Sa. Rosa (Pöppig, sine nr.). 13. ©. Cummingiana m. Planta fruticosa. Rami usque ad inflorescentiam aequaliter foliosi, dense glanduloso-pilosi. Folia ovata vel ovato-lanceolata, in petiolum brevem angustata, acuta, argute dentata, utrinque sparse, margine autem dense glandulosa, excreto glandularum passim obducta. Glandulae breviter stipitatae. Innovationes ex alis copiose nascentes. Folia superiora ovato-lanceolata sessilia, suprema integerrima. Inflorescentiae terminales et laterales. Sepala lanceolata, acuta, 65 mm longa, 2’5 mm lata. Petioli et calyx dense glandulosi. Corolla sparse glandulosa; labium superius inferiore longius, 9 mm longum, 7 mm latum, inflatum, orifieio amplo; inferius etiam inflatum, latius quam longum (7 mm longum, 9 mm latum) orifieio parvo, lobulo inflexo vix I mm longo. Filamenta 4mm longa, crassa, antherae constrictae. Ovarium glandulosum, stylus 5 mm longus. Haec species valde affinis est Calceolariae dentatae. Colehagua (Cumming, 1843). 9# 20 19. C. cheiranthoides Reiche in herb. Planta suffruticosa. Rami iuniores dense glandulosi, usque ad inflorescentiam foliati. Folia subrigida, rugosa, sessilia, opposita basibus connata, margine dense et irregulariter erenato-dentata, subtus pallida, glandulis sessilibus vestita et saepe earum exereto obducta. Folia maiora 35—45 mm longa, 15—18 mm lata arreeta, imprimis in parte inferiore caulis crebra. Inflorescentia cymoso-ramosa, bipartita, eineinni abbreviati. Peduneuli pilis glandulosis, longis, patentibus vestiti. Sepala oblonga, obtusiuseula, glandulosa, ca.3’5mm longa, 2mm lata. Quoad formam corollae cum C. glabrata congruens; stylus et filamenta et antherae paullo longiores. Ovarium dense glandulosum. Capsula crassa, rostrata, calycem superans. Empedrado, Cerro Name. (Reiche.) Bryologische Fragmente. Von V. Schiffner (Wien). XXVI. Auffindung der Pallavicinia Lyellyi (Hook.) Gray in Österreich. Dieses schöne und seltene Lebermoos ist in West- und Nord- europa und auch an wenigen Stellen in Deutschland (so in Olden- burg, Mark Brandenburg, Schlesien, im Wesergebirge, im Harz) gefunden worden, war aber bisher aus der österreichischen Mon- archie noch nicht nachgewiesen worden. Ich fand dasselbe am 25. September 1905 in ziemlich geringer Qnantität (13 kleine Rasen) in einem sumpfigen Walde östlich von dem Torfstiche bei Schrems in Niederösterreich (Seehöhe etwa 550m) in 2 und Z Pflanzen. Es wächst hier in den Löchern, welche Pferde in den torfigen, mit Sphagnum bedeckten Boden getreten haben, auf einem Areale von kaum 200 m im Durchmesser. Es gelang mir nicht, in der Umgebung noch einen zweiten Standort ausfindig zu machen. Dieser Standort ist auch darum pflanzengeographisch inter- essant, da er einer der südlichsten ist, wenigstens im Osten des Verbreitungsgebietes. Der Standort aus der Lombardei (Garo- vaglio) ist unsicher. In Westeuropa geht die Verbreitung weit südlicher, so ist die Spezies noch aus dem Dep. Basses-Pyrön&es, vall&e d’Aure (J. Douin) bekannt. XXVII. Marsupella erythrorhiza (Limpr.) Schffn. (Neu für die Flora von Belgien.) Vor einiger Zeit sandte mir Herr Ch. Sladden eine Pflanze zur Revision, die er unter Vorbehalt für G@ymnomitrium alpinum 21 bielt. Die Untersuchung ergab, daß diese Pflanze sicher zur Mar- supella erythrorhiza gehört. Es ist allerdings eine etwas eigentümliche, auffallend zarte Form, die habituell den kleinen Formen von Lophozia inflata ähnelt, Die Rhizoiden sind äußerst spärlich und oft nur an der Basis der nicht reichlich auftretenden Stolonen zu finden; sie sind teils ausgebleicht, teils mehr weniger intensiv rot gefärbt. Perian- thien habe ich in geringer Zahl gesehen. Die Eckenverdickungen der Blattzellen sind sehr schwach entwickelt. Der Standort ist; „Slanting on quartzophyllades rocks, vall&e de la Statte, alt. 400—450 m. Legit 5. X. 1902. Ch. Sladden.* Gegenwärtig liegt mir eine zweite Pflanze aus Belgien vor, die mir von Herrn A. Cornet zur Bestimmung gesandt wurde und die er für M. erythrorhiza? hielt. Der Standort ist: „Val du ruisseau de Joban pres Chinheid (Pepinster): rochers schisteux ombrage6s mais seces. Oct. 1904. Legit A. Cornet. 3 Diese Pflanze hat auf den ersten Blick tatsächlich viel Ahn- lichkeit mit M. erythrorhiza u. a. auch durch den ziemlich tiefen, bisweilen spitzen Blatteinschnitt und die öfters blaßroten Rhizoiden, sie gehört aber in den Formenkreis der M. emarginata. XXIX. Neue Standorte seltener Moose des Riesengebirges. Anläßlich eines kurzen Ausfluges in das Riesengebirge im Juni 1905 fand Herr Jul. Baumgartner neue Standorte von einigen in diesem Gebirge äufserst seltenen Moosen, die von Inter- esse sind für die Verbreitung dieser Arten. Auf Wunsch des Herrn Baumgartner teile ich hier diese Standorte mit. Sämtliche liegen auf der böhmischen Seite des Gebirges. Ich habe alle an- geführten Pflanzen gesehen und revidiert.. 1. Moerckia Bilyttii (Moerck) S. O. Lind. — Im obersten Teile des Wörlichgrabens gegen das Plateau des Brunnenberges auf humösem Boden zwischen Gras und Laubmoosen (Polytrichum, Hylocomium loreum ete.). 10. VII. 1905. — Dies ist der dritte Standort dieser Pflanze im Riesengebirge; von der weißen Wiese bei der Wiesenbaude war sie schon Nees von Esenbeck be- kannt. Ich selbst fand einen zweiten Standort an nassen Wald- stellen an der oberen Grenze der Fichtenregion oberhalb Blau- bauden gegen den Kamm des Brunnenberges am 13. VI. 1886. 2. Andreaea Huntii Limp. —- Neu für das Riesengebirge! — In der „Blauhölle* im Riesengrunde in großer Menge und schön fruchtend, auf feuchten sowie trockenen Gneißplatten, wo sie ge- meinsam mit Marsupella erythrorhiza wächst. 13. VII. 1905. — An einer feuchten Granitwand zwischen dem Aupafalle und dem "Wörlichgraben 12-—1300 m, nicht reichlich und spärlich fruchtend. BE Vil. 1905. 22 Die kleineren und kümmerlichen Exemplare können leicht für A. Rothii Web. et M. falcata var. (Schmp.) Lindb. gehalten werden, mit welcher sie in Beschaffenheit der Blätter des sterilen Stengels und im Habitus sehr gut übereinstimmen, und wenn man die Pflanze nach dem Schlüssel bei Limpr. Laubm. I. p. 139 bestimmt, so wird man wegen der nicht auslaufenden Blattrippe zunächst auf A. Rothii hingewiesen, jedoch bieten die inneren Perichaltialblätter so ausgezeichnete Unterschiede zwischen A. Huntii und A. Rothii, daß kein Zweifel bestehen kann. Jedenfalls sind die als A. Rothii aus dem Riesengebirge an- gegebenen Pflanzen, die mir leider nicht vorliegen, nochmals auf 4A. Huntii zu prüfen. 3. Grimmia unicolor Hook. — Auf Granitfelsen unterhalb des Aupafalles im Riesengrunde, am linken Bachufer; spärlich und steril. 11. VII. 1905. 4. Grimmia elongata Kaulf. — In der „Blauhölle* im Riesen- grunde, an Schieferfelsen, ausschließlich an exponierten Stellen; ziemlich reichlich, steril. 13. VII. 1905. 5. Philonotis seriata (Mitt.) S. O. Lind. — An feuchten, moosigen Schieferfelsen an der Straße von Hohenelbe nach Spindel- mühle, ca. 600 m; sehr reichlich und reich fruchtend. 14, VII. 1905. — Ein sehr ergiebiger und auffallend tiefer Standort dieser auf den Kämmen des Riesengebirges ziemlich verbreiteten Art. XXX. bemerkungen über Grimaldia carnica (. Mass. Diese Pflanze war bis vor kurzem nur von einem einzigen Standorte (Monte Pelmo, Prov. Belluno in Italien) durch Prof. Dr. GC. Massalongo bekannt und wurde von ihm in Repert. della Epat. Italica (in Ann. dell’ Ist. bot. di Roma 1886. Fasc. II) p. 66 beschrieben und daselbst auf Taf. IX, Fig. VII abgebildet. Ich konnte dann diese äußerst seltene Pflanze von einem zweiten Standorte im Martartale bei Gschnitz in Tirol ca. 1800 m als neu für die deutsche Flora nachweisen an Materiale, welches Prof. Dr. R. v. Wettstein und Dr.V. Patzelt im August 1902 gesammelt hatten!), und ich habe Gelegenheit gehabt, am 8. August 1903 den Standort selbst zu besuchen und die Pflanze an Ort und Stelle zu beobachten. Am 12. September 1903 fand sie Prof. v. Wettstein noch an einem anderen Standorte im Gschnitztale (Tirol), u. zw. am Padaster bei Trins, 2080 m, zwar in geringer Quantität, aber gut fruchtend. Seitdem habe ich auch das oben erwähnte Original-Exemplar von meinem verehrten Freunde Prof. Dr. C. Massalongo in Ferrara zur Ansicht erhalten. Ich kann also nun mit Sicherheit 1) Vgl. V. Schiffner, Über einige bryologische Seltenheiten der öster- reichischen Flora in Verh. der Zool.-bot. Ges. 1902, p. 710. 23 konstatieren, daß die Pflanze von Tirol der vom Monte Pelmo der- selben Spezies angehören und will hier noch einige andere kri- tische Bemerkungen anfügen, hauptsächlich über ihr Verhältnis zu Grimaldia pilosa (Horn.) Lindl. und zu Neesiella rupestris (N. ab E.) Schfin. Letzteres wird um so notwendiger sein, als die Unterscheidung beider nicht in allen Fällen durch die gröberen, morphologischen Merkmale ganz leicht ist und beide Pflanzen an dem Standorte im Martartale gemeinsam wachsen und darum be- sondere Vorsicht nötig ist. Die Mitteilung eines neuen, ganz si- cheren Unterscheidungsmerkmales wird also wohl erwünscht sein. Grimaldia carnica ist der nordischen Grim. pilosa allerdings zum Verwechseln ähnlich und ist auch im anatomischen Bau der Frons und in den Ventralschuppen etc. wohl übereinstimmend. In den Sporen und Elateren glaube ich aber doch einen Unterschied gefunden zu haben, doch bedarf dies noch weiterer Untersuchungen, da das Sporenmateriale von Gr. pilosa, das mir zur Verfügung stand, nur gering war. Die Sporen von Gr. pilosa sind (im ganz reifen Zustande) umbrabraun im durchfallenden Lichte ') und etwas minder höckerig; die Elateren zeigen fast immer 3 (—4) minder scharf begrenzte Spiralbänder von etwas mehr rotbräunlicher Farbe. Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob unsere Pflanze als Art neben Gr. pilosa aufrecht zu erhalten ist. C. Massalongo hat ursprünglich an der Artverschiedenheit beider nicht gezweifelt (vgl. Repert. Epatie. Ital. p. 66), wie aus späteren brieflichen Mitteilungen an mich hervorgeht, scheint er aber doch die Iden- tität beider für sehr wahrscheinlich gehalten zu haben. Ich selbst habe (in Engler-Prantl, Nat.-Pflf. III. p. 32) Gr. carnica Mass. als Synonym bei Gr. pilosa angeführt und ebenso hält es Ste- phani in Spec. Hep. I. p. 91. — Um nicht weiteren, subtileren Vergleichen hinderlich zu sein, mögen die beiden Pflanzen, hier vorläufig noch als getrennte Spezies behandelt werden. Unterschiede zwischen 8. carnica und Neesiella rupestris hat bereits C. Massalongo hervorgehoben. Es ist jedoch dazu zu bemerken, daß Exemplare von @. carnica, welche an schattigeren Stellen gewachsen sind, immerhin der Neesiella etwas ähneln; auch der Bart von Spreuschuppen an der Basis des Trägers und unter dem Fruchtkopfe fehlt letzterer keineswegs, ist aber immer viel schwächer entwickelt und mit freiem Auge nicht so auffallend. Ganz sicher lassen sich beide durch die Sporen und Elateren unter- scheiden. Bei Gr. carnica sind die Sporen erheblich größer und und umbrabraun, an der Oberfläche weniger stark höckerig; die Elateren haben meist nur zwei, breite (bandiörmige) sehr scharf! begrenzte, umbrabraune Spiren (selten in der Mitte des Ela- ters drei). Neesiella rupestris hat kleinere, blässere, sehr höcke- rige Sporen. Die Elateren sind viel dünner und zeigen 3 (—4, selten nur 2) rotbraune, dünne (fadenförmige) Spiren, die an 1) Stephani gibt sie in Spec. I, p. 92 als „flavescentes* an. 24 einer Flanke des Elaters zusammenfließen, so daß sie dadurch wenig scharf begrenzt erscheinen (Ähnliches zeigen die Elateren von Makinoa, vgl. Schiffner, Einige Unters. über die Gatt. Makinoa in Österr. botan. Zeitschr. 1901, Nr. 3). Stephani gibt für Gr. pilosa (inkl. Gr. carnica) in Spee. Hep. I. p. 91 an, daß die Luftkammern Chlorphylifäden enthalten sollen: „Stratum anticum altum, lamellis minus confertis, fila chlorophyllifera breviora epidermidem haud attingentia, e cellulis inflato papulosis formata“. Das wäre allerdings ein Unterscheidungs- merkmal von großem Werte gegenüber Neesiella, welches auch steriles Material sicher zu agnoszieren gestatten würde. Ich habe alle mir zur Verfügung stehenden Exemplare von Gr. pilosa und Gr. carnica daraufhin untersucht und nicht in einem einzigen Falle (an den schönsten Querschnitten) auch nur eine Spur von Chloro- phylifäden gefunden. Der Bau der Frons ist im wesentlichen gleich bei Gr. pilosa, Gr. carnica und Neesiella rupestris (abgesehen na- türlich von dem ganz anderen Umriß des Querschnittes). Die Luit- kammern sind leer; sekundäre Fächerung ist hie und da angedeutet. Schließlich sei noch ein bedauerlicher Fehler in der Bestim- mungstabelle der Gattungen der Marchantiaceae in meinen Hep. in Engl. Prantl, Nat. Pflf. p. 25 berichtigt, der durch Herunter- rücken der Worte: „2. Träger mit einer Wurzelrinne* beim Druck entstanden ist. Auch die Gattungen Reboulia und Grimaldia be- sitzen eine Wurzelrinne!). Nach den Untersuchungen von Marsh. A. Howe würde auch COryptomitrium nur eine Wurzelrinne be- sitzen (vgl. The Hepaticae and Anthoc. of California in Mem. Torrey Bot. Cl. VII. 1889, p. 44.). XXX. Pallavicinia rubristipa Schifn. n. sp. Dioica, plantae Z et 9 mixtae in uno eodemgue caespite. Caespites erecti, laxi ad 4 cm alti superne luteo-virides inferne atrorubentes. Caules e caudice atrorubente, repente, rhi- zeidis rubris obteeto suberecti vel omnino erecti, 3—4 cm longi, inferne in stipitem rigidum longum, saepe longitudine la- minum adaequantem vel imo superantem attenuati. Stipes vinoso- atrorubens, e ventre nonnunquam ramos stoloniformes proferens, in pagina dorsali glaber, in pagina ventrali rhizoidis permul- tis, rubris, brevibus hirsutus, in sectione transversa oblique ellipticus, dorso nempe minus alte convexo quam ventre, medio 10 eellulas altus fassieulo centrali tenui, brunneo pereursus, cel- lulae corticales caeteris paulo minores. Lamina 1—2 cm longa, ca. 4 mm lata, lineari-lanceolata, apiee rotundata, breviter emarginata simplex, rarius apice bifida vel sub apice e ventre innovans; alae 1) Auf p. 211. e. sind diese Verhältnisse für die genannten Gattungen richtig geschildert. 25 parum undulatae integerrimae; cellulae vix inerassatae, sub- marginales 40 u, marginales angustiores. Oosta ca. 0°5 mm Jlata, bieonvexa, sensim in alas attenuata, medio 8—10 cellulas erassa a medio versus basin lJaminae saepissime vinoso-rubra, ventre hie illie rhizoidis sparsis rubris praedita, fibra centrali ca. 55 u diam. e cellulis angustissimis valde incrassatis aedificata. Inflor. @ in medio dorsi laminae posita. Involuerum externum cupuliforme in laeinias = 10 profunde (hie illie usque ad basin) fissum, laciniis valde inaequalibus truncatis vel acutis, pauciden- tatis; laciniis extus adnatis paucis vel nullis. Involuerum internum („perianthium“) junius tantum visum, ceylindrieum, ore fissum in lacinias + 10 oblongo-triangulares, ca. OA mm longas, ciliato- dentatas, dentibus 1—4 cellulas longis. Planta 2 sterili similis, saepe paulo minor. Squamae Z in ipsa costa posita et costam obvelantes, bi-triseriatae, saepe rubentes vel rubrae margine paucidentatae, dentibus 2—3 (raro pluribus) brevibus, acutis, 1—2 cellulas longis. Antheridia solitaria. Fructus maturus ignotus. Hab. Australia: New-South-Wales; in valle cataractarum „Fitzroy-Falls“, locis umbrosis humidissimis una cum JIsotachide Gunniana Mitt. — Martio 1903 Igt. Dr. Joly, mis. Dr. L. Corbiere. Diese schöne Spezies ist an den in der Diagnose hervor- gehobenen Merkmalen sehr leicht kenntlich. Sie wäre mit P. cy- lindrica (Aust.) Evans zu vergleichen, von der ich nur die ziem- lich mangelhafte Diagnose kenne; wenn aber diese Pflanze der P. Lyellii wirklich sehr nahe steht, wie angegeben wird, so hat sie mit unserer Pflanze gar nichts zu tun. P. rubristipa hat ganz den aufreebten Wnchs etwa von Hymenophyton Phyllanthus, würde also nicht in die Hauptgruppe A. Procumbentes bei Stephani, Spec. Hep.I.p. 311 passen, in die andere Gruppe: .b. Dendroideae passt sie aber auch nicht, da bei allen von Stephani dahin ge- stellten Arten die Frons handförmig geteilt ist. XXXL. Über das Vorkommen von Lophozia Wenzelii in Ober- österreich. Da die geographische Verbreitung dieser kritischen Spezies noch keineswegs annähernd festgestellt ist, so wird der Nachweis derselben aus einem Gebiete, wo sie bisher noch nicht bekannt war, von Interesse sein. Ich erhielt sehr typische Exemplare, die in allen Punkten mit der Pflanze vom Öriginalstandorte (vgl. Schiffner, Hep. eur. exs. Nr. 171) ausgezeichnet übereinstimmen, zur Bestimmung zugesendet von Herrn Prof. K. Loitlesberger, der sie in geringer Menge am Laudachsee bei Gmunden, zirka 900 m Seehöhe, im September 1905 gesammelt hatte. Nach An- gabe des Herrn Prof. Loitlesberger wächst sie daselbst unter ähnlichen Verhältnissen wie ZL. ventricosa var. uliginosa Schfin. 26 (Breidl. in sched.), also in Moorlöchern mehr weniger unter Wasser (vgl. Schiffner, Hep. eur. exs. Nr. 170). Die vorliegenden Exemplare sind steril. Von phylogenetischem Interesse ist der Umstand, daß an diesem Standorte keine Übergänge zu der äußerst nahe stehenden L. alpestris vorkommen. Letztere Art ist nach Mitteilungen des Herrn Prof. Loitlesberger in der dortigen Gegend überhaupt sehr selten und wurde nur einmal in einer eigentümlichen, kleinen Form an einem erratischen Blocke gefunden. Bei dieser Gelegenheit will ich mitteilen, daß ich L. Wenzelii im vorigen Jahre auch aus der Schweiz erhielt: Beim Grimsel- Hospiz. 1900 m. Unterlage Gneiß. 1. September 1904, Igt. P. Culmann. LOSE Ein für Nordamerika neues Lebermoos. Herr Prof. Dr. Alexander W. Evans (New-Haven) sandte mir zur Bestimmung eine Pflanze, die sich als identisch mit der von mir beschriebenen!) und in Hep. eur. exs. Nr. 176 aus- gegebenen Lophozia confertifolia erwies, womit ich also diese Spezies für die Flora von Nordamerika nachgewiesen habe. Der genauere Standort ist: „Dry brook below delta, Mt. Katandin; Maine. Aug. 1902. Colleeted by Cowler Party“. Diese amerikani- sche Pflanze weicht von der europäischen ab durch eine schwache Neigung zur Rötung, was ich bei der letzteren nie bemerkt habe und was auf Lophozia longiflora (Nees) Schffn. hindeuten würde, jedoch stimmt sie sonst im Habitus und in allen anderen Stücken so genau mit ZL. confertifolia überein, daß ich an der Identität nicht im geringsten zweifle. Der Nachweis dieser Spezies in Nord- amerika läßt auf eine sehr weite, wahrscheinlich cireumpolare Verbreitung schließen. Die geographische Verbreitung von L. confertifolia in Europa ist gegenwärtig noch äußerst mangelhaft bekannt. Seit der Ver- öffentlichung der neuen Art habe ich sie von zwei weiteren Stand- orten nachweisen können, die ich hier mit anführen will: Schweizer Jura; „Les Amburnex pres du Col du Marchairus, sur argile“. Alt. 1320 m. Sept. 1903, Igt. Ch. Meylan. — Steiermark; Gesäuse, auf der Seemauer südlich von der Heßhütte in der Nähe von Schneefeldern auf tonigem Boden. Ca. 2000 m. 23. Juli 1905, let. Jul. Baumgartner. An dem letztgenannten Standorte wächst sie, wie es scheint, reichlich in Gemeinschaft mit Aplozia nana, Nardia minor, Cephalozia bicuspidata_ etc. Anhangsweise will ich hier noch eine zweite Lophozia aus Nordamerika erwähnen, die mir ebenfalls von Herrn Prof. Evans zur Bestimmung zugesandt wurde; es ist: Lophozia longidens 1) Österr. botan. Zeitschr. 1905, Nr. 2: Eine neue europäische Art der Gattung Lophozia. 27 (Lindb.) Macoun'). Der Standort ist: Whiddesia Pond, Chocorna, N. H. — Aug. 1904. Coll. by W. G. Farlow. Die Pflanze wächst auf faulem Holze und stimmt völlig mit L. longidens überein, jedoch sind die Keimkörner nicht gefärbt, sondern grünlich. Ich sammelte jedoch ganz ähnliche Formen von ZL. longidens mit bleichen Keimkörnern, ebenfalls Holz bewohnend, im Senderstale und im Ißtale bei Hall in Tirol. — Von L. longidens existiert, so viel ich weiß, bisher nur eine einzige Standortsangabe für Nord- amerika (Kanada) in Macoun, Oatal. of Canad. Pl. VII, p. 18. Beitrag zur Kenntnis der Flora von West - Bosnien, Von Heinr. Frh, v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen und Franz Faltis (Wien). (Fortsetzung. ?) Lathyrus tuberosus L. Mittelbosnien; Lasva. — pratensis L. var. velutinus DC. 8. In den Öardak livade an sumpfigen Stellen! — megalanthus Steud. Mittelbosnien: Trockene Abhänge an der Bahn bei Doboj; bei Zenica; Lasva! N. Prisjeka ober Popo- vici, Bez. Glamo& (J.); Koprivnica und Osmanagina kosa bei Bugojno: 350—1380 m. S. Am Semin potok, westlich von Donji Vakuf; Hochfläche zwischen Glogovae und LjuSa; Cardak livade; Karstheide südlich von Pribelja. — sessilifolius Sibth. et Sm. N. Auf der Karsthochfläche zwischen Glamo@ und Hrastidcevo; Voralpenwiese bei Koprivnica! 1100 bis 1300 m. 8. Häufig am Presedlosattel südlich von Podgorje und in den Cardak livade! — vernus (L.) Bernh. $. Wälder der Kriva jelika westl. von Donji Vakuf; östlich von Glogovac im Walde; Djukici bei Glogovae. Pisum arvense L. S. Brachfelder bei Ljusa südlich von Glogovac. Karstheide südlich von Pribelja. Geraniaceae. Geranium macrorrhizum L. N. Ilica, zwischen Gestein am Osthang, 1200 m! auf dem Marino brdo gegen SO, 1350 m (J.); S. An der Straße von Livno zum Han Vaganj, 1000 m! — sanguineum L. S. Anstieg aus dem Vrbastal zur Kriva jelika; Talschlucht bei Glogovac; Karsthöhen bei Halapi6; Nordrand des Livanjsko polje bei Sgrlove kuce. — silvaticum L. N. Sator, südlich ober dem See (J.). 1) Herr Prof. Evans macht mich in einem Briefe aufmerksam, daß das Zitat Lophozia longidens (Lindb.) Evans nicht richtig sei; diese Kombination findet sich zuerst in Macoun, Catalogue of Canadian Plants VII, p. 18 (1902). Vgl. Nr. 12, $. 478. 28 Geranium palustre L. N. Auf Wiesen zwischen Suhara und Prusae bei Donji Vakuf. — phaeum L. N. Bei der Eisgrube am Nordosthang der Kleko- vaca; auf der Plazenica; 1650—1750 m. S. Waidwiesen der Kriva jelika westlich von Donji Vakuf; Talschlucht bei Glogovae. — Pyrenaicum L. S. Karstwiesen bei Na podovi westlich von Glogovae. — molle L. var. grandiflorum Vis. S. Linkes Vrbasufer nordwest- lich von Donji Vakui; Wiesen bei Ljusa südlich von Glogovae. — pusillum L. S. Livno am Flußursprung! — columbinum L. S. Talschlucht bei Glogovae. — dissectum L. S. Linkes Vrbasufer nördlich von Donji Vakuf. — Robertianum L. S. Wälder der Kriva jelika westlich von Donji Vakuf. — lueidum L. N. Auf dem Nordwestkamm des Uardak bei Mliniste, 1400—1500 m! (J.). Linaceae., Linum catharticum L. N. Im Föhrenwald am ÖOsthang der Plaze- nica, 1400 m! — capitatum Kit. N. Auf Wiesen der alpinen und subalpinen Region: Nord- und Südgipfel des Jedovnik, Nordseite des Sator mehrfach, zwischen Hrasticevo und Glamot, Plazenica! 1300 bis 1750 m, am letzteren Standorte auch im Föhrenwald bis 1100 m herab. 8. Cardak livade! Aufstieg von Pribelja zum Vitorog und auf dessen Gipfel. — tenuifolium L. 8. Karstheide zwischen Pribelja und Dubrava! Quelle RadaSlje bei Glamo£. — usitatissimum L. N. In Äckern bei Donji Vakuf! — laeve Scop. N. Plazenica, am steinigen Ostabhang und an den Felsen der Velika prla, 1650—1760 m! Rutacenae. Ruta patavinaL. Mittelbosnien: Geröllabhänge an der Bahn bei Doboj; N. Westhang der Ilica; Drvar; am Hang ober Radloviei bei Grahovo! (H.); bei Preodac gegen Rore! 500-1300 m. 8. Starigrad westlich von Glamo@! Polygalaceae. Polygala majus Jacg. Mit blauen und roten Blüten. N. Auf Wiesen zwischen Hrasticevo und Glamod, am Gipfel der Plazenica! und bei Koprivniea! 1100—1750 m. S. Südwestabhänge des Vitorog über der Waldgrenze! (St. F.) — (roaticum Chod. N. Auf der Mala Klekovata, 1750 m; Sator: auf trockenem Rasen unter dem See, 1400 m! in der var. Dina- ricum Beck (H.); am Hange südlich ober dem See, 1500 bis 29 1600 m! (J.) und im Krummholz westlich unter dem Gipfel der Babina greda, 1750 m! in der var. multiceps Borb. (H.); Plaze- nica, auf Wiesen nördlich des Gipfels, 1700—1760 m! in der var. Croaticum Beck. S. Südhang des Vitorog, 1500 m! in der var. multiceps Borb. Polygala Murbeckii Degen (Katal..d. Wiener bot. Tauschanst. 1895, p. 456 = P. supinum Schreb. ssp. , Bosniacum Murb. 1891 non Beck 1887.) N. Am Felshang und im lichten Föhrenwald ober Prusae bei Donji Vakuf, 800—950 m! Die Pflanzen be- sitzen ziemlich große, spitze Blätter und bis 9-hlütige Trauben. Euphorbiaceae. Mercurialis ovata Sternbg. et Hpp. N. Auf der Karstfläche zwischen Glamo& und Hrasticevo und im Suho polje! 1150—1400 m. — perennis L. S. Wälder der Kriva jelika, 1200 m. Euphorbia epithymoides L. S. Felsen beim Flußursprung in Livno. — polychroma Kern. N. Auf Wiesen am Gipfel der Plazenica, 1700— 1760 m! — — var. microsperma Murb. N. In Hecken bei Donji Vakuf gegen Prusac, 530 m! Der Unterschied in der Größe der Samen nicht sehr bedeutend, wohl aber in der Färbung und Dunkelheit. — strieta L. S. An der Straße im Vrbastal nördlich von Donji- Vakuf! — angulata Jacg.. N. Auf der Osmanagina kosa bei Bugojno 1200 m! S. Wälder der Kriva jelika westlich von Donji Vakuf; bei Ljusa. — verrucosa Lam. N. Auf Schiefer am Wege von Prusae nach Koprivnica ober dem Savraski potok, 1200 m! — amygdaloides L. S. Wälder der Kriva jelika, westlich von Donji Vakuf. — Nicaeensis All. S. Livno, Felsen beim Flußursprung! — exigua L. S. Glamocko polje zwischen Dubrava und Glamoö; Staretina planina zwischen Glamo& und Grkovei! — falcata L. N. Dıvar, an Felsen am Wege nach Resanovac, unterhalb Kamenica, 650m! (H.); am steinigen Hange ober Radlovici bei Grahovo, 1000--1100 m! (H.). Anacardiaceae. Cotinus Coggygria Scop. N. Jedovnik: Auf dem Liepi kamen und dessen Abhängen gegen Drvar (J.); am Hange zwischen Ribnik und Poljana; ober Prusac bei Donji Vakuf; 400—1000 m. 8. Flußursprung bei Livno. Celastraceae. Evonymus latifolia L. N. Osmanagina kosa bei Bugojno, 1200 m! — verrucosa Scop. N. In der Waldlichtung Resanovaca bei Poljanz nächst Ribnik, 900 m. 30 Aceraceae. Acer Monspessulanum L. S. Prologpaß bei Livno. — campestre L. N. Am Hange zwischen Ribnik und Poljana. — Pseudoplatanus S. N. Osthang der Tlica; Nordgipfel des Jedovnik gegen Drvar (J.); Klekovaca: am Südostrücken um ca. 1500 m, oft reine Bestände bildend, Poljana und Resanovaca; um Vrbl- jani bei Ribnik; bei Mliniste; Sator: Jezerov kamen, Mlinski potok und Prisjeka (J.); zwischen Hrasticevo und Glamo£; 700—1600 m. S. Vereinzelt in den Wäldern der Kriva jelika, westlich von Donji Vakuf; bei Podgorje. — obtusatum Kit. N. Am westlichen und Östlichen Fuße der Ilica; Nordgipfel des Jedovnik gegen Drvar (J.); unter Kamenica (H.) und ober Re@kovac bei Drvar; zwischen Ribnik und Poljana; Gebiet der Sator planina: Strmac- und Prokossattel, Mlinski potok und Jezerov kamen (J.), unter dem See, Prisjeka und Popovidi; unter der Ogujavica vrelo an der Plazenica; Osmana- gina kosa! Von ca. 600 kaum über 1400 m ansteigend. S. Busch- wald zwischen Ljusa und Glogovac! Quelle Kicevelo brdo west- lich von Glogovac; Prologpaß bei Livno. Rhamnaceae. Paliurus australis Gärtn. Mittelbosnien: An der Bahn bei Doboj. Rhamnus saxatılıs L. S. Felsen beim Flußursprunge von Livno! — fallax Boiss. (R. Carniolica Kern). N. Osthang der Ilica; Nord- gipfel (J.) und Südgipfel (H.) des Jedovnik; „Potoci* am Süd- ostfuß der Klekovata; Poljana; bei Mliniste und gegen die Gola kosa (H.); Nordwestkamm des Cardak! (J.); Marino brdo! (J.); Sator: am Mlinski potok (J.) und unter dem See! (H.). In Buchen- und Mischwäldern, 1000 — 1500 m. S. Talschlucht zwischen der Kriva jelika und Ljusa westlich von Donji Vakuf! am Bache bei Glogovac; bei Podgorje. — rupestris Scop. S. Felsen beim Flußursprung von Livno! Malvaceae. Lavatera Thuringiaca L. Mittelbosnien: An der Bahn südlich von Doboj. N. Donji Vakuf, beim Bahnhof. Malva moschata L. Mittelbosnien: Lasva, 550 m! N. Gipfel der Ilica; in der Resanovaca bei Poljana; Mliniste; Oardak (J.); Südgipfel des Jedovnik (H.); Marino brdo (J.); Strmaesattel bei Preodac; zwischen Glamo@ und Hrasticevo; PlaZeniea; ober Prusac. Meist als Charakterpflanze der Bergwiesen, 900 bis 1650 m. S. westlich von Donji Vakuf am Aufstiege zur Kriva jelika; Karstwiesen bei Na podovi westlich von Glogovac; Vor- alpenwiesen Cardak livade. — silwvestris L. S. Talschlucht bei Glogovac; Felsen beim Fluß- ursprung in Livno. 3l GKuttiferae. Hypericum hirsutum L. N. Südgipfel des Jedovnik! (H.); Südost- hang des Veliki Sator! (J.); 1600-1700 m. — Veronense Schrk. S. Anstieg zum Vitorog Östlich von Pribelja. — quadrangulum L. N. Zwischen Mliniste und der Gola kosa (H.). Wurde nicht gesammelt und ist daher vielleicht die var. immaculatum Murb. — acutum Mnch. N. An Gräben bei Suhara nächst Donji Vakuf. S. Talschlucht bei Glogovae. — barbatum Jaeg. N. Im Suho polje nahe der Öesma vrelo bei Hrasticevo und gegen Glamo@ am Wege südlich des Krunjae, 1150— 1350 m! — alpigenum Kit. (= Richeri autorum, non Vill.) N. Am Südost- Grate der Mala Klekovaca; Gola kosa! (H.) und Cardak (J.), nahe den Gipfeln; zwischen Hrasticevo und Glamo&! auf der Plazenica gemein!; 1300—1760 m. S. Vitoroganstieg von Pri- belja aus 1300 m! Gipfelregion der Golja (St. F.) 1800 m! Cistaceae. Helianthemum Italicum (L.) Pers. (= H. rupifragum Kerner p. part. = H. alpestre y canescens Beck Fl. v. Südbosnien pro parte.) Auf trockenen Grasfluren, ca. 1400—1750 m. N. Gipfel- region der Ilica; Südgipfel des Jedovnik! (H.); Osthang der Plazenica! S. Nordwestabhänge des Vitorog (St. F.)! — obscurum Pers. N. Ilica, Felsen gegen Westen! Marino brdo (J.); Föhrenwald ober Prusac. — grandiflorum (Scop.) DC. N. Gola kosa, Wiesen am Gipfel ca. 1650 m! (H.). — glabrum (Koch) Kern. var. glaucescens Murbeck. N. MalaKlekova£a; Sator, Abhänge südlich ober dem See, ca. 1600 m! (J.); Plaze- nica, Gipfel und Osthang, ca. 1500—1766 m! — sScopolii (Willk.) Rouy et Fouc.; (Cistus tomentosus Scop. Flor. Carn. ed. 2.1, p. 376 [1772], sec. deser. etind. loci (icon corrupta) ; Hel. tomentosum Fritsch Exefl. f. Öst., p. 379 [1897], Dunal in DC. Prodr. I, p. 279 [1824]?; Hel. vulgare b. grandiflorum PB discolor 1. Scopolii Willk. Icon. et deser. pl. II, p. 115 [1856]; Hel. Chamaecistus subsp. 2. nummularıum var. B Scopolii Grosser in Engler, Pflanzenreich, IV. 193, p. 85 [1903]). N. PlaZenica, Gipfel und Osthang, ca. 1600—1766 m! Fumana procumbens (Dun.) Gr. et Gdr. N.: Westlich Drvar gegen Kamenica (H.); Marinkovei bei Grahovo; Preodac. S. Höhen westlich von Glamo£, Starigrad. Violaceae. Viola Beckiana Fiala. N. Plazenica, auf Gesteinfluren vom Gipfel gegen Osten, 1700—1766 m! 32 * Viola proliza Pan&i@') N. In Voralpenfluren südöstlich der Gendar- meriekaserne von Mliniste! (J.) und auf dem Kamme des Cardak! (J.); nahe dem Savraski potok am Wege von Prusac nach Koprivniea (auf Schiefer)!; 1200—1500 m. Becker gibt l. e. diese Art aus Bosnien nicht an. Daß sie und die folgende Art sich geographisch ausschließen, scheint nach unseren Funden nicht ganz richtig zu sein. — elegantula Schott!) (= V. declinata var. Bosniaca Form. — V. latisepala Wettst.). In den verschiedensten Blütenfarben. N. Auf Voralpenfluren zwischen der Gola kosa und Orvcara! (H.); bei Mliniste mit voriger! (J.); Sator: auf der Velika Babina? (J.! mangelhaftes Exemplar); Plazenica, Voralpenfluren am Nord- hang! am Savraski potok mit voriger! 1200—1760m. S. Auf den Cardak livade, 1100 m! — biflora L. 8. Sator, südlich ober dem See (J.). Thymelaeaceae. Daphne Mezereum L. N. Sator: ober dem See und am Mlinski potok (J.). 1000—1600 m. S. Wälder südlich von Podgorje. Oenotheraceae. Epilobium hirsutum L. Mittelbosnien: An der Bahn bei Bosn. Brod und Doboj. — parviflorum Schreb. $. Vrbastal nordwestlich von Donji Vakuf! — montanum L. S. Kamm der Kriva jelika westlich von Donji Vakuf. — alpestre (Jacq.) N. Südostrücken der Mala Klekovata; zwischen Ovdara und Gola kosa (H.); 1500—1700 m. S. Südwestabhang des Vitorog bei Pribelja, 1500 m. Chamaenerium angustifolium (L.) Scop. S. Cardak livade. Umbelliferae. Sanicula Europaea L. S. Buchenwälder der Kriva jelika, westlich von Donji Vakuf; Wälder südlich von Podgorje. Astrantia major L. subsp. montana Clairv. (Astrantia montana [Clairville], Manuel d’herborisation en Suisse et en Valais, 1811, p. 78. A. major ß montana Stur, Beiträge zu einer Monographie des Gen. Astr., 1860, p. 16 [ohne Kenntnis der obigen Publi- kation]. A. Croatica Tommasini in litt. et sched. A. major var. Illyrica Borbäs in sched.). N. Nordgipfel des Jedovnik, in der Schlucht des Ravni potok bis ca. 680 m herab (J.); auf der Mala Klekovala ober der Waldgrenze, 1740 m; in Dolinen am Südgipfel des Jedovnik, 1600 m, mit Ranunculus Thora in großer Menge! (H.). 1) Vergl. W. Becker, Die syst. Behandl. der Formenkreise der Viola calcarata und lutea (im weit. Sinne gen.) auf Grundlg. ihr. Entwicklgesch. in Beih. z. botan. Zentralblatt, p. 381 ff. (1905). 33 Astr. montana vertritt in höheren Lagen der Gebirge süd- lich von Krain (die Grenze ist noch genau festzustellen) die typische A. major anscheinend völlig, während sie in den ganzen Alpen an deren oberen Verbreitungsgrenze auftritt und durch ganz allmähliche Übergänge mit ihr verbunden ist. Von der folgenden ist sie schon habituell bedeutend verschieden. Aller Wahrschein- lichkeit nach beziehen sich sämtliche Angaben von Formen der A. major aus Bosnien auf eine dieser beiden Pflanzen und sind diese daselbst die einzigen Vertreter ihrer Verwandtschaft. Phylo- genetisch wäre die Erscheinung so zu erklären, daß die Differenzierung in den Alpen begann und heute noch nicht abgeschlossen ist, aber nur die Endprodukte derselben, Astr. montana und das ihr entgegengesetzte Extrem, A. Carinthiaca Hoppe (in Mertens und Koch, Deutschl. Flora II, p. 468, 1826), die sich dann zur sehr nahestehenden A. elatior weiterentwickelte, nach Süden wanderten. — elatior Friv. N. Auf Bergwiesen. Gipfel der Gola kosa (H.); Mliniste; Cardak (J.); Westhang des Veliki Sator (J.); zwischen Glamo& und Hrasticevo! Koprivnica! 1100—1650 m. S. Vor- alpenwiesen am Presedlosattel südlich von Podgorje. Eryngium campestre L. S. Talschlucht bei Glogovae. — amelhystinum L. N. Im Karstterrain sehr verbreitet: Re@kovae bei Drvar, Gornji Ribnik, Grahovo, Marinkovei, Marino brdo (J.), Popovi&i, Rore, Glamo@, Donji Vakuf! und Prusac; 400— gegen 1100 m. Grüne Exemplare, wie sie häufig vorkommen, dürfte Proti@ (Glasn. zem. muz. XII, p. 473) für E. campestre L. ge- halten haben, das wir nicht beobachteten. S. Karstheide zwischen Djukici und Na podovi westlich von Glogovac. — alpinum L. N. Gipfel der Iliea; auf dem Grate zwischen Mala und Velika Klekovata; Gola kosa! (H.); Südgipfel des Jedovnik unter Genista radiata! (H.); 1600—1760 m. 8. Südwestabhang des Vitorog, 1500 m. Biasolettia cynapioides (Guss.) Drude. S. Voralpenwiesen am Süd- abhange des Vitorog, 1400 m; Starigrad westlich von Glamo&! Chaerophyllum aromaticum L. Mittelbosnien. An der Bahn bei Doboj. — aureum L. N. Westhang des Veliki Sator (J.). $. Podosoje westlich von Glogovac. — temulum L. S. Talschlucht bei Glogovae. — bulbosum L. Nordbosnien: An der Bahn bei Bosn.-Brod. S. Djukici westlich von Glogovac, Straße von Üelebi© nach Livno. — MVillarsii Koch. S. Voralpenwiesen am Presedlosattel. — Cicutaria Vill.e S Tal zwischen der Kriva jelika und Ljusa westlich von Donji Vakuf! auf Voralpenwiesen des Vitorog. Anthriscus silvester (L.) Hofim. S. Podosoje westlich von Glogovac. Österr. botan. Zeitschrift. 1. Heft. 1906 3 54 Scandic Pecten Veneris L. N. Grahovo, Prokossattel, Halapic bei Glamo&@! S. Brachfelder bei Ljusa westlich von Donji Vakuf! Zwischen Drubrava und Glamo& im Polje. Myrrhis odorata (L.). Scop. N. Auf subalpinen Wiesen um Mliniste, auf der Gola kosa! (H.), dem Cardak (J.) und der PlaZenica häufig; 1250—1700 m. S. Voralpenwiesen am Presedlosattel südlich von Podgorje. * Torilis nodosa (L.) Gärtn. S. Felsen beim Flußursprung in Livno! Oaucalis daucoides L. N. Auf Brachen im Razanodol bei Popovidi. S. An der Straße bei Crnilug im Livanjsko pojje. Orlaya grandiflora (S.) Hofim. N. Drvar am Unac! S. Am Vrbas nördlich von Donji Vakuf; Talschlucht bei Glogovac; Nordrand des Livanjsko polje bei der Quelle Bastardi! Felsen beim Fluß- ursprung in Livno. Bifora radians M. B. $S. Brachfelder vor LjusSa südlich von Glogovae! Smyrnium perfoliatum Mill. N. Drvar (J.) und Gigi6; um Prusac!; 530—950 m. S. Djukici westlich von Glogovac; an der Straße von Üelebi@ nach Livno; Felsen am Bistricaursprung bei Livno. Physospermum verticillatum (W. K.) Vis. N. In Gebüschen am Hügel der Kirche von Grahovo, 900 m! (H.). S. An der Straße von Üelebi@ nach Livno. Pleurospermum Austriacum (L.) Hoffm. N. Preodac, am Wald- rand südlich der Gendarmerie-Kaserne (H.). Bupleurum exaltatum M. B. N. Gipfelfelsen der Ilica; Nordgipfel (J.) und Südgipfel! (H.) des Jedovnik: Mala Klekovata; Sator: auf dem Jezerov kamen! (J.) und östlich ober dem See! (H.); 1200—1750 m. $S. Pitome doline zwischen Podosoje und Na podovi, westlich von Glogovac! — aristatum Bartl. f. elatius Bart. N. Unter Eichen bei Gigie östlich von Drvar, S00 m! S, Karstheide bei Dubrava nördlich von Glamo@; Felsen am Flußursprung bei Livno! — — f. nanum Koch. N. Westfuß der Iliea; um Drvar; zwischen Ribnik und Poljana; Oblaj und Marino brdo (J.) bei Grahovo; Strmac bei Preodac; Rore; Glamod; Prusae bei Donji Vakuf! auf Karstboden stets häufig; 500—1100 m. S. Pitome doline zwischen Podosoje und Na podovi westlich von Glogovac! Trinia glauca (L.) Dum. N. Südgipfel des Jedovnik, 1650 m! (H.). Die Pflanze besitzt noch keine Früchte, doch ist es wegen der nur 1 mm langen Blütenstiele wahrscheinlich, daß sie zur var. Bosniaca Beck gehört. Bunium divaricatum Bert. N. Am steinigen Hange ober Radlo- vici bei Grahovo! (H.) in einer Übergangsform zu BDunium alpinum W. K.; im Walde am Prokossattel! und in Ackern bei 3D Vk. Titevo! zwischen Preodae und Grahovo; 1080 --1200 m. 8, Ljusa südöstlich von Glogovac auf Ackern! Pimpinella saxifraga L. S. Westabhang des Vitorog bei Pribelja ! Portenschlagia ramosissima Vis. S. Livno, Felsen beim Bistrica- ursprung! Aegopodium Podagraria L. S. Wälder am Presedlosattel südlich von Podgorje. Sium angustifolium L. N. Am Bache zwischen Suhara und Prusac bei Donji Vakuf. Seseli Tommasinii Rehb. fill. N. Westhang der Tlica, 900 m! * Libanotis daueifolia (Scop.) Rehb. p. p. Ammi daueifolium Scopoli, Fl. Carn. ed. 2, I, p. 207, II, tab. 10 (1772). — Athamanta daucifolia Host, Fl. Austr. T, p- 362 (1827). — Libanotis daucifolia Rehb. Fl. Germ. exe. p. 468 (1832) pro min. parte. — Ligusticum athamantoıdes Sprengel, Spec. Umb., p. 126 (1818) pro parte. — Libanotis athamantoides DC., Prodr. IV, p. 150 (1830) pro parte; — Fritsch, Exefl. f. Öst., p. 416 (1897). — Athamanta media Nym., Syil. fl. Eur., p. 154 (1855), exel. loc. Schurii. N. In der Waldlichtung Resanovaca am Ostfuße der Kleko- vaca bei Poljana, 1000 m! Außer durch die bei Fritsch ]. c. angegebenen Merkmale unterscheidet sich die Pflanze von ZL. montana durch sehr kräftigen Wuchs, dicken, tief gefurchten Stengel und quirlig gestellte Aste habituell ganz auffallend. Die erwähnten Merkmale und die nahezu kahlen Früchte hat sie mit der Östlichen Libanotıs leiocarpa Heuff. gemein, deren westliche wohl nur durch die Blätter verschiedene Repräsentativspezies sie darstellt. Exemplare von Travnik (lg. Brandjis, Herb. Haläcsy) nehmen eine Mittel- stellung ein. Die Libanotis athamantoides Frankreichs (z. B. in Magnier, Fl. sel. exs. Suppl. 1887 IX.) ist eine ganz andere Pflanze. Noch sei bemerkt, daß alle von uns unter dem Namen Libanotis Sibirica L. gesehenen Pflanzen aus Siebenbürgen zu L. leiocarpa gehören. Die Beschreibung Seopolis (l. e.) läßt die Pflanze, obwohl sie sich auf eine Monstrosität mit gefiederten Hüllblättern be- zieht, wie schon Host (l. ce.) konstatierte, deutlich erkennen. Exemplare von Idria, dem Originalstandorte Scopolis (im Herbar des k. k. naturh. Hofmus.), sind mit unserer Pflanze völlig identisch und, wie es scheint, von Putterlick mit dem Scopolischen Namen bezeichnet. Der Speziesname athaman- toides ist nicht verwendbar, weil er von Anfang an ganz ver- schiedene Pflanzen umfaßte. Zieht man Libanotis zu Seseli, wie es Drude in Engler und Prantl, D. nat. Pflzfam. III 8, p. 203 tut, so muß unsere Pflanze wegen Seseli daucifolium C. B. Clarke (in Hook, Fl. of Brit. Ind. II, p. 693 [1879]) Seseli medium (Nym.) heißen. 3x 36 Libanotis pubescens (Retz) (DC.)? Eine stark gewimperte Pflanze, die nur in Blättern gefunden wurde. N. Im Gerölle südlich über dem Satorsko jezero, 1600-1700 m! (J.) Oenanthe fistulosa L. S. Nordrand des Livanjsko polje bei Srglove kuce! — aquatica (L.) Lam. Nordbiosnien. Saveufer bei Bosn.- Brod! (F.). Athamantha Haynaldı Borb. et Uechtr. var. pilosa Wettst. N. An Felsen auf der Mala Klekova@a, 1760 m! Silaus virescens Griseb. N. Auf trockenen Bergwiesen. Gigic östlich Drvar; um Mliniste häufig!; am Orlovac bei Rore!; 800—1300 m. S. Starigrad westlich von Glamo&! COnidium silaifoum (Jacq.), Murb. (On. apioides [Lam.] Spr.). N. Am Hange des Jedovnik ober Radlovici bei Grahovo, 1000 bis 1300! (H.). Ligusticum Seguierw (L. £.) Koch. N. Osthang der Ilica zwischen Felsblöcken, 1200 m; Mala Klekovata, 1750 m; Südgipfel des Jedovnik ! (H.): südlich ober dem Satorsko jezero! (J.); 1550 bis 1650 m. 8. Gipfelregion der Golja auf steinigen Wiesen, 1600 m! (St. F.) Ferulago silvatıca (Bess.) Rehb. N. Auf Bergwiesen. Mliniste; Westhang des Marino brdo (J.); Prisjeka (J.), Popovici; zwischen Glamo€ und Hrastidevo; in größter Menge bei Koprivniea; beim Han Suljaga! 1000-1350 m. $. Karstwiesen zwischen Podosoje und Na podovi westlich von Glamo&! Voralpenwiesen am Vitorog bei Pribelja, 1500 m; Karstwiesen südlich von Pribelja. Peucedanum Cervaria L. N. In der Resanovaca bei Poljana, 1000 m! An einem Exemplar an Stelle eines Döldchens eine Dolde. 8. Starigrad westlich von Glamoc. — Öreoselinum (L.) Mnch. 8. Karstheide zwischen Djukici und Na podovi westlich von Glamo&; Starigrad westlich von Glamo£. — coriaceum Rehb. (P. Petterı Vis.) N. Preodac am feuchten Waldrande südlich der Gendarmeriekaserne, 900 m! (H.). 8. Livanjsko polje bei Grabes auf trockener Wiesen, Die wider- sprechenden Angaben über die Blütenfarbe (Reichb. Fl. Germ. exc. p. 866 „gelb“; Vis. Fl. Dalm. III p. 51 „weiß“) erklären sich dadurch, daß Pflanzen mit weißen und gelben Blüten neben- einander vorkommen. Pastinaca opaca Bernh. Mittelbosnien. An buschigen Hängen bei der Station Lasva! S. Podosoje westlich von Glogovac; Presedlosattel südlich von Podgorje; Livanjsko polje bei Grabes! * Heracleum Orsinii Guss. N. Sator, im Gerölle südlich ober dem See, 1550—1650 m! (J.) in sehr kleinen Exemplaren. — cm L. N. Mala Klekova&a ober der Waldregion; in der Resanovaca; Gola kosa (H.); Mliniste; Cardak ober Radlovici bei Grahovo (H.); Preodac, in Sumpfwiesen; auf Weiden bei Branjesei nächst Halapic; Koprivnica, in Voralpenwiesen!; 900 bis 1700 m. Blüten stets lebhaft gelbgrün. S. Voralpenwiesen am Bi Presedlosattel, am Südabhange des Vitorog; Karstflächen südlich von Pribelja. Tordylium maximum L. N. Im Gebüsch zwischen Donji Vakuf und Prusac. S. Podosoje westlich von Glogovac; Straße von Öelebi@ nach Livno. Laserpitium latifolium L. N. Jedovnik in der Schlucht des Ravni potok ober Drvar (J.); Voralpenwiese bei Koprivnica; 700—1100m. S. Starigrad westlich von Glamo£. — marginatum W. K. N. Velika Klekovaca, im Rasen Östlich des Gipfels, 1900! (Fortsetzung folgt.) Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 9. November 1905. Das wirkliche Mitglied R. v. Wettsiein überreicht den ersten Teil der Gesamtbearbeitung der Resultate der botanischen Expedition nach Brasilien unter dem Titel: „Ergebnisse der botanischenExpedition der kais. Akademie der Wissen- sehaften nach Südbrasilien 1901“. Herausgegeben von Dr. R. v. Wettstein und V. Schiffner. I. Band, herausgegeben von R. v. Wettstein; Teil I (Pteridophyta, Gymnospermae und Monocotyledones). Für diese Gesamtbearbeitung wurde folgendes Programm festgestellt. Die Bearbeitung des für entwicklungsgeschichtliche, morphologische und allgemein pflanzengeographische Zwecke ge- sammelten Materiales soll in eigenen Abhandlungen erfolgen, da- gegen soll in der Publikation, deren Beginn hier vorliegt, das systematisch-fioristische Materiale zur Bearbeitung kommen. In die Herausgabe der Publikation teilten sich die beiden Botaniker der Expedition in der Art, daß Prof. v. Wettstein die Heraus- gabe der Bearbeitung der Pteridophyten und Anthophyten, Prof. Schiffner die der Thallophyten und Bryophyten übernahm. Der vorliegende erste Teil des I. Bandes enthält die Be- arbeitung der Pteridophyten, Gymnospermen und eines Teiles der Monocotyledonen, ferner Einleitung und Reisebericht. An der Be- arbeitung beteiligten sich außer dem Herausgeber die Herren: H. Christ, Basel (Filicinae, Equisetinae, Lycopodium); G. Hiero- nymus, Berlin (Selaginella); E. Hackel, Graz (G@ramineae); A. Heimerl, Wien (Xyridaceae); W. Ruhland, Berlin (Erio- caulaceae); C. Mez, Halle (Bromeliaceae); A. v. Hayek, Wien (Juncaceae); 0. Porsch, Wien (Orchidaceae). Die allgemein pflanzengeographischen Ergebnisse der Be- arbeitung werden erst nach Abschluß der Arbeit mitgeteilt werden; der vorliegende Teil enthält über den Rahmen der floristisch- 38 systematischen Bearbeitung hinausgehende pflanzengeographische Darlegungen von H. Christ und eine Reihe blütenbiologischer, deszendenztheoretischer und histologischer Untersuchungen von 0. Porsch. Der vorliegende Teil enthält u. a. die Beschreibungen und Abbildungen (letztere zum Teil) von 43 neuen Arten und 24 Varie- täten; diese sind: Trichomanes iunceum Ohr., Alsophila Taenitis (Roth) var. laurifolia Chr., var. lobata Chr., var. submarginalis Chr., Oyathea Caesariana Chr., Aspidium pedicellatum Ohr., Asp. Caesarianum Chr., Asp. Sancti Pauli Chr., Asplenium salicifolium L. var. austrobrasiliense Chr., Aspl. lunalatum Sw. var. trichomanoides Chr., Aspl. Schiffneri Chr., Dlechnum serrulatum Rich. var. distans Chr., Pteris Goeldir Chr., Elaphoglossum Schiffneri Chr., Elaph. Wettsteinii Chr., Gleichenia subflagellaris Chr., Aneimia Phyllitidis (L.) var. pygmaea Ohr., An. grosselobata Chr., An. barbulata Chr., An. Wettsteinii Chr., Ophioglossum reticulatum L. var. polyangium Chr., Lycopodium Carolinianum L. var. Springü Chr., Selaginella Wettsteiniw Hieron., Paspalum Wett- steinii Hack., Pasp. uninode Hack., Panicum pilosum Sw. var. polychaetum Hack., Pan. Schiffneri Hack., Pan. Wettsteinii Hack., Aristida macrophylla Hack., Chusquea bambusoides Hack. subsp. oxylepis Hack., Ch. Wettsteinvi Hack., Habenaria Wacketii Porsch, H. Paulensis Porsch, Stenorrhynchus calophyllus Porsch, St. Löf- grenii Porsch, Spiranthes chloroleuca B. R. var. concolor Porsch, Physurus austrobrasiliensis Porschh Ph. Kuczynskit Porsch, Cranichis microphylla Porsch, Prescottia polyphylla Porsch, Microstylis hastilabia Rehb. var. major Porsch, Masdevallia zebrina Porsch, Stelis guttifera Porsch, St. mucronata Porsch, Pleurothallis laxiflora Porsch, Pl. versicolor Porsch, Pl. ramphastorhyncha Cogn. var. caespitosa Porsch, Pl. ochracea Porsch, Pl. ocellata Porsch, Pl. sulcata Porsch, Pl. vitellina Porsch, Pl. Montserratii Porseh, Pl. bupleurifolia Porsch, Meiracyllium Wettsteinii Porsch, Catasetum fimbriatum Lindl. var. aurantiacum Porsch, var. brevipetalum Porsch, var. micranthum Porsch, Cat. ornithorrhynchus Porseh, Stanhopea graveolens Lindl. var. concolor Porsch, var. straminea Porsch, Cirrhaea dependens Rehb. var. concolor Porsch, var. tigrina Porsch, Colax viridis Lindl. var. trimaculata Porsch, Maxillaria porphyrostele Rehb. var. fuscobracteata Porsch, Tricho- centrum cornucopiae Lindl. et Rehb. var. fuscatum Porsch, Gomesa alpina Porsch, Campylocentrum chlororhicum Porsch. Internationaler botanischer Kongreß Wien 1905. Am 8. Dezember 1905 fand eine Abschlußsitzung des Organisationskomitees für den Wiener botanischen Kongreß statt. Nach Erstattung der Berichte und deren Genehmigung wurde be- schlossen, daß das Komitee zwar — den Bestimmungen entspre- chend — bis zur Konstituierung des Organisationskomitees für den nächsten Kongreß bestehen bleibe, daß es aber bis auf weiteres seine Tätigkeit einstelle und die noch durchzuführenden Arbeiten einem Aktionskomitee, bestehend aus den Herren Dr. Franz Ostermeyer, Leop. v. Portheim, Prof. Dr. v. Wettstein, Hofrat Prof. Dr. J. Wiesner und Kustos Dr. A. Zahlbruekner übertrage. Mit besonderer Befriedigung wurde dem Berichte des Kassiers Herrn Leop. v. Portheim entnommen, daß der Wiener Kongreß ohne Defizit schloß; dieses günstige Ergebnis ist in erster Linie den Bemühungen des Herrn v. Portheim, sowie denen des Ob- mannes des Finanzkomitees Herrn Dr. ÖOstermeyer zu verdanken. Dr. Th. Durand, bekanntlich einer der Präsidenten des Organisationskomitees für den Kongreß in Brüssel 1910, ver- sendet eben ein Rundschreiben, nach dem das Präsidium der Assoeiation internationale des Botanistes an Stelle des verstorbenen Prof. Dr. L. Errera Herrn Senator Comte Osw. de Kerchowe de Benterghem zum zweiten Präsidenten des Organisations- komitees wählte und Herr Konservator Em. de Wildeman das Generalsekretariat übernahm. Personal-Nachrichten. Herr Dr. ©. Rechinger ist anfangs Dezember wohlbehalten von der Forschungsreise nach Samoa, Neu-Guinea und den Salomons-Inseln, welche er in Begleitung seiner Gemahlin durch- führte, zurückgekehrt. Inhalt der Januar - Nummer: Thorild Wulff: Plasmodesmenstudien. S. 1. — Prof. R. v. Wettstein: Die Samenbildung und Keimung von Aponogeton (Ouvirandra) Bernierianus (Decne.) Benth. et Hook. f. S. 8. — J. Witasek: Die chilenischen Arten der Gattung Cal- ceolaria. (Schluß.) S. 13. — V. Schiffner: Bryologiscbe Fragmente. S.20 — Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen und Franz Faltis: Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. (Fortsetzung.) S. 27. — Akademien, Botanische Gesell- schaften, Vereine, Kongresse etc. S. 37. — Internationaler botanischer Kengreß Wien 1905. S. 38. — Personal-Nachrichten. S. 39. Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 ä M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 40 INSERATE. Die direkten P. T. Abonnenten der ‚„Osterreichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1906 per Post- anweisung an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährige Pränumerationen werden ange- nommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. Soeben erschien: Rabenhorst, Kryptogamenflora Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Band VI, Lief. 1: Lebermoose (Musci hepatici). Unter Berücksichtigung der übrigen Länder Europas, bearbeitet von Dr. K. Müller in Freiburg i. Br. Mit zahlreichen, in den Text eingedruckten Abbildungen. Vollständig in 12 bis 15 Lieferungen; & Lieferung Mk. 240. Leipzig, Verlag von Eduard Kummer. Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift‘. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— 5 1893 —18NY7 (>. mi m 10) n herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 18%3— 1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 180, 1872 und 18%5 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. Te Te ee nn en ee a ge Wo Si = nn zz 3 NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel I (Th. Wulff) und Tafel Il (Wettstein). — Inhaltsverzeichnis und Titelblatt zu Jahrgang 1905 folgen mit der nächsten Nummer. Buchdruckerei Carl Gerolds Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVI. Jahrgang, No- 2. ot Wien, Februar 1906. Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie“. Von Dr. Otto Porsch (Wien). (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Wien.) II. Weitere Untersuchungen über Futterhaare. (Mit Tafel II.) Die Ergebnisse meiner Untersuchungen über die von Prof. v. Wettstein ursprünglich für Maxillaria rufescens Lindl. nach- gewiesenen Futterhaare!) legten mir den Gedanken nahe, daß diese biologisch interessanten Organe auch bei anderen als den von mir bisher näher untersuchten Arten der Gattung nachweisbar sein dürften. Es war dies aus folgenden Gründen zu erwarten. Vor allem spricht hiefür der auffallend einheitliche Blütenbau dieser artenreichen Gattung, welche nach Pfitzer?) über 100 von Brasilien und Mexiko bis nach Westindien verbreitete Arten umfaßt, von denen nach der neuesten gründlichen Bearbeitung der Gattung, die wir Cogniaux°) verdanken, auf Brasilien allein 74 entfallen. Weiters deutete der Mangel einer Nektarabsonderung und eines Spornes bei sonstiger Augenfälligkeit der meist wohlriechenden, in der Regel ansehnlichen und lebhaft gefärbten Blüten darauf hin. Die Ausbildung von Futterhaaren war besonders bei jenen Arten 1) Vgl. v. Wettstein, Vegetationsbilder aus Südbrasilien, Wien 1904, p. 30, Porsch, Die Anlockungsmittel der Blumen im Lichte neuerer Forschung in Mitteil. d. naturwiss. Ver. d. Universität Wien, II 1904 p. 52—53, Beiträge zur ‚histologischen Blütenbiologie‘ I. Über zwei neue Insektenanlockungsmittel der Orchideenblüte. Diese Zeitschr. 1905 Nr. 5 ff. und Orchideenbearbeitung der Expedition der kaiserl. Akademie nach Südbrasilien in Denkschr. d. Wiener Akademie 1906. 2) In Engler-Prantls Natürl. Pflanzenfamilien II. 6. 1889 p. 187. 3) In Flor. brasil. III. 6 1904. Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1906. 4 42 vorauszusehen, deren Blüten keinen fleischigen COallus besitzen, dessen zuckerhaltiges Gewebe einen Ersatz für den mangelnden Nektar bilden könnte. Denn in den früheren von mir genauer untersuchten Fällen wurde der scheinbare Callus durch die in be- stimmter Anordnung dicht stehenden Futterhaare repräsentiert. Diese Vermutung wurde durch die Untersuchung zweier weiterer Arten der Gattung bestätigt, die im hiesigen botanischen Garten kürzlich unter dem Orchideenmateriale zur Blüte gelangten, welches die im Jahre 1901 unter Leitung Prof. v. Wettsteins unternommene Expedition der kaiserlichen Akademie aus Süd- brasilien lebend mitgebracht hatte. Gleichzeitig habe ich diesen Anlaß benützt, um auch bei den übrigen von der Expedition lebend mitgebrachten Orchideen, sowie in der Literatur nach Angaben über ähnliche Bildungen Umschau zu halten, und es hat sich hiebei herausgestellt, daß den Nektar biologisch stellvertretende, auf Haarbildungen zurückzuführende Organe im Bereiche tropischer Orchideen, ja wahrscheinlich auch in der heimischen Flora viel verbreiteter sein dürften als allgemein angenommen wird. Ich bin fest überzeugt, daß eine gründliche anatomische Untersuchung einer ganzen Reihe sporn- und honigloser Örchideengattungen die Aus- bildung ähnlicher Organe als ziemlich verbreitet nachweisen dürfte. Die erste methodische Forderung für die Berechtigung einer der- artigen Auffassung für diejenigen Fälle, in denen die Tätigkeit der Insekten an der Blüte nieht direkt beobachtet werden kann — was bei den tropischen Ochideen leider fast Regel ist — bleibt aber unbedingt der Nachweis eigener histologischer, mikro- chemischer oder anderweitiger Anpassungseinrich- tungen. Denn bei der anatomischen und physiologischen Viel- seitigkeit der Haarbildungen der Blüte, die in den Dienst der ver- schiedensten, biologisch wichtigen Arbeitsleistungen gestellt sein können, erscheint gerade hier die weitgehendste Vorsicht geboten. So sehr einerseits die vorliegenden Ausführungen zum Nachweise ähnlicher Organe anregen möchten, ebenso nachdrücklich wollen dieselben aber auch anderseits vor einer auf oberflächliche Unter- suchung gegründeten Deutung warnen. Die vorliegende Mitteilung beschränkt sich dem Gesagten zufolge zunächst auf die Darstellung des Baues der Futterhaare zweier bisher daraufhin noch nicht untersuchter Arten (Mazxillaria marginata Fenzl und M. porphyrostele Rehk. fil.).. Im Anschluß hieran seien noch einige Fälle erwähnt, die ich bei anderen bra- silianischen Orchideen nachweisen konnte und die in einer späteren Mitteilung gelegentlich ausführlicher behandelt werden sollen. Weiters schließe ich noch aus der einschlägigen Literatur einige auf unser Thema bezügliche Angaben an, welche die weitere Ver- breitung dieser Organe zeigen sollen. Letztere machen auf Voll- ständigkeit umsoweniger Anspruch, als ich in einer späteren Arbeit noch ausführlicher darauf zurückzukommen hofe. 45 Eigene Untersuchungsergebnisse. Maxillaria marginata Fenzl. (Taf. III, Fig. 1 u. 14.) Die meist in Einzahl, seltener zu zweien oder mehr ent- wiekelten, nach Honig duftenden Blüten dieser Art besitzen läng- lich-lanzettliche, spitze Sepalen von hell orangegelber oder bisweilen grünlichgelber Grundfarbe mit ziegel- oder zinnoberroten Rändern. Auch an der Basis derselben finden sich bisweilen schmale, rote Streifehen. Die kürzeren Petalen sind schmallanzettlich, ebenfalls spitz, schwach gekrümmt und stimmen in der Grundfarbe und Färbung der Ränder mit ersteren überein.') Das dem Säulenfuß beweglich angegliederte Labellum ist kürzer als die seitlichen Sepalen und deutlich dreilappig mit aufgerichteten Seitenlappen. Letztere sind länglich, an der Spitze abgerundet oder stumpf spitz- lich und ganzrandig (Fig. 1). Der Mittellappen ist deutlich vor- gezogen, oblong-zungenförmig, vorne abgerundet und häufig seicht ausgerandet (Fig. 1). Die Grundfarbe des Labellums ist hell elfen- beinfarben bis hellgelb, im basalen Teile dottergelb und unregel- mäßig schwarz purpurn oder weinfarben gefleckt (Fig. 1). Die Flecke reihen sich mitunter, aber keineswegs immer, wie nach den beiden zitierten Abbildungen zu erwarten wäre, am Rande des schwach gewellten Mittellappens reihenweise nebeneinander und bilden dann bisweilen durch seitliche Verschmelzung einen breiten, dunkel purpurnen Rand. (Vgl. Lindley l. e. Cogniaux |. e. Taf. 10 Fig. 9a.) Die basale Hälfte des Labellums wird von einem fleischigen Callus von länglichem, vorne abgerundetem Umriß eingenommen, welcher in entsprechender Entfernung ober der Basis des Mittel- lappens aufhört. Er besitzt dieselbe Grundfarbe wie das Labellum und ist ebenso wie dieses, aber mit kleineren schwarzpurpurnen Fleekehen oder Strichelehen versehen (Fig. 1). Bei der Beobach- tung mit einer starken Lupe erweist er sich als mit Tausenden von Futterhaaren dicht besetzt, wodurch der Farbenton desselben mehr matt, kleiig erscheint. Cogniaux gibt den Gesamteindruck desselben in seiner Beschreibung sehr gut mit den Worten wieder: Siahelleı » -- . superne densiuscule furfuraceo-puberulo“ (l. e. p. 43). Die Futterhaare treten bloß noch unmittelbar neben dem Callus an den Seitenlappen in geringer Zahl auf und verlieren sich sowohl seitwärts als vor demselben gegen den Mittellappen zu vollständig. Im grobmorphologischen Gesamtbau deckt sich die Blüte unserer Art dem Gesagten zufolge fast vollständig mit jener von M. rufescens Lindl., bezüglich derer auf die Darstellung und Abbildung meiner früheren Arbeit verwiesen sei (l. ec. Taf. III Fig. 1). Nur ist der 1) Eine gute farbige Abbildung des Habitus der Pflanze gibt Lindley in Bot. Reg. XVIII 1832 Taf. 1530, gute Habitus- und Detailabbildungen überdies Cogniaux 1. e. III 6 Taf. 10. 4* Er Callus bei M. marginata Fenzl bedeutend kürzer als bei jener Art. (Vgl. Porsch |. e. Taf. III Fig. 2 mit Fig. 1 dieser Mitteilung.) Was zunächst die Form der Haare anbelangt, so ist als konstant hervorzuheben, daß dieselben regelmäßig mehrzellig und zwar mindestens zweizeliig, gewöhnlich aber fünf- bis achtzellig sind (Fig. 14). In ihrem Gesamteindruck stehen sie also unter den von mir untersuchten Arten jenen von M. villosa Cogn. und M. iridifolia Rehb. f. am nächsten. (Vgl. Porsch 1. e. Taf. IV Fig. 12.) Sie unterscheiden sich jedoch, wie aus der folgenden Darstellung hervorgeht, durch mehrere Merkmale sowohl ana- tomisch als auch eytologisch von ihnen. Die einzelnen Haarzellen sind sphäroidisch bis beinahe kugelig, die Endzellen meist mehr oder weniger kugelförmig. Im Gegensätze zu jenen der beiden erwähnten Arten grenzen sie nicht mit fast ebenen oder bloß schwach gewölbten, sondern mit sehr stark gewölbten Wänden aneinander derart, daß der stark konvexen Wölbung der Basal- wand der einzelnen Haarzelle eine adäquate konkave Wölbung der Apikalwand der darunter liegenden Zelle entspricht oder auch um- gekehrt. (Vgl. Fig. 14.) Im Gegensatze zur mehr oder weniger kugelförmigen Gestalt der distalen Haarzellen ist die Basalzelle, welche die ganze Zellreihe zu tragen hat, höher als breit und an der Basis in verschiedenem Grade, nur selten so stark wie bei M. ochroleuca Lodd. verschmälert. (Vgl. Fig. 14 mit Taf. IV, Fig. 3—4 meiner früheren Arbeit.) Es sind daher auch weitgehende Anpassungseinrichtungen an den benachbarten Epidermiszellen über- flüssig, und dies umsomehr, als die Haare in sehr großer Menge seitlich dicht aneinander gedrängt den hier deutlich ausgeprägten Callus besiedeln. Außerdem geben in gewissem Grade auch die an die Basalzelle unmittelbar angrenzenden Epidermiszellen, zwischen denen die Basalzellen eingekeilt erscheinen, durch ihre stark vor- gewölbten Außenwände eine Stütze ab. (Fig. 14.) Es liegt hier zum Teile eine ähnliche Einrichtung vor, wie ich sie für M. ochro- leuca Lodd. nachgewiesen habe, nur ist sie in viel schwächerem Grade ausgeprägt. (Vgl. Porsch |. ce. Taf. IV Fig. 3—4.) Durch die häufige basale Verschmälerung unterscheiden sich die Haare unserer Art auch von jenen der M. villosa Cogn., deren Basal- zellen immer mit breiter Grundfläche aufsitzen und auch in der Gestalt wesentlich abweichen. (Vgl. Taf. III Fig. 11, und Taf. IV Fig. 12 meiner früheren Abhandlung.) Wie bereits erwähnt, sind die Haare zwei- bis achtzellig, ge- wöhnlich fünf- bis sechszellig. Bei der kugeligen bis halbkugeligen Gestalt der Endzellen und der Form der verlängerten Basalzellen erinnern die zweizelligen Haare der Gestalt nach lebhaft an Hut- pilze. (Fig. 14 Futterhaar rechts.) Jedoch nicht immer bleibt das Haar bei der Bildung einer einzigen Zellreihe stehen. Es besteht deutlich die Tendenz, die Endzelle durch Teilung zu vermehren, wie die Endzellen überhaupt konstant merklich größer als die mitt- leren Haarzellen sind. (Vgl. Fig. 14.) Diese Tendenz kommt ent- 45 weder darin zum Ausdrucke, daß sich die Endzelle durch eine vertikale Scheidewand in zwei Tochterzellen teilt, wodurch eine zweizellice Kopfzelle zustande kommt. (Fig. 14 Futterhaar rechts von der Mitte.) Von diesen kann sich wieder eine teilen, die dann an der darunter liegenden Haarzelle seitlich herabzuhängen scheint, bezw. ihr anliegt, oder es teilen sich beide, und es kommt auf diese Weise ein vierzelliges Köpfchen zustande. Doch alle die ge- nannten Bildungen stellen mehr Ausnahmsfälle dar, der Normal- fall wird durch Haare mit einer Endzelle repräsentiert. Bezüglich der absoluten Höhe der Haare ist zu betonen, daß dieselbe jenen von N. villosa Cogn. merklich nachsteht, eine Tatsache, die mit einer anderen Erscheinung im Zusammenhang stehen dürfte. Bei M. villosa Cogn. wird der ganze, für das freie Auge sichtbare scheinbare „Callus“ des Labellums von den dicht aneinander stehenden, durch ihre lange Basalzelle emporgehobenen Futterhaare gebildet. Bei unserer Art ist dagegen ein kräftiger, aus durchschnittlich zehn Zellschiehten des Grundgewebes be- stehender wirklicher Callus ausgebildet, dem die ihrer absoluten Höhe nach kürzeren Haare aufsitzen. Der Schlußeffekt ist in beiden Fällen derselbe. In beiden Fällen erscheint das dem In- sekt dargebotene Futterhaarquantum entsprechend emporgehoben, bei M. villosa Cogn. durch die absolute Höhe der infolge ihrer stark verlängerten Basalzellen noch mehr verlängerten Futterhaare selbst, bei M. mar- ginata Fenzl dagegen durch die Ausbildung eines durch- schnittlieh zehn Zellsehichten hohen, dem Grund- gewebe angehörigen Gallus, bei dementsprechend ge- ringerer Höhe der einzelnen Haare. Das erstere Verhalten zeigen auch M. rufescens Lindl. und M. iridifolia Rehb. f. und zum Teil auch, wie aus dem späteren hervorgehen wird, M. por- phyrostele Rehb. f. Die biologische Bedeutung einer cal- lösen Längsschwiele, die ja bei vielen Orchideen auch dort zur Ausbildung gelangt, wo normal Nektar sezer- niert wird, kann in diesen Fällen wohl nur darin be- stehen, das besuchende Insekt emporzuheben, gewisser- maßen höher zu postieren. Denn je höher das Insekt zu sitzen kommt, desto größer wird begreiflicherweise die Wahrscheinlichkeit einer Berührung seines Rückens mit der Klebemasse des Polliniums und damit der Pollenübertragung. So laufen zwei verschiedene Erscheinungen, einerseits die absolute Höhe der einzelnen Haare, anderseits die Entwicklung eines echten Callus in ihrer Ausbildung miteinander parallel und ergänzen sich gegenseitig. Die Membran der Haare ist genau so wie bei den übrigen von mir bisher untersuchten Arten von Futterhaaren auffallend dünn und besteht den Reaktionen mit Chlorzinkjod und Jod und Sehwefelsäure zufolge aus reiner Cellulose. Sie ist im Gesamt- umfange der eigentlichen Haarzellen sowohl als der Basalzelle 46 überall gleichmäßig dünn und steht zur Membrandicke der sub- epidermalen Zellen in einem zwar deutlichen, aber niemals so auf- fallenden Kontrast wie bei M. villosa Cogn. (Vgl. Fig. 14 mit Taf. III Fig. 11, und Taf. IV Fig. 12 meiner früheren Abhand- lung.) Scharf ausgeprägte Einrichtungen, welche das Abreißen des ganzen Haares besonders erleichtern, fehlen hier. Infolge der kugeligen Gestalt der einzelnen, das Haar konstituierenden Zellen und der dadurch bedingten relativ kleinen gemeinsamen Berüh- rungsfläche der angrenzenden Haarzellen wird jedenfalls die Trennung derselben beim Abfressen sehr erleichtert. In den Freihandsehnitten, in denen der größte Teil der Haare durch das Rasiermesser ab- gerissen wurde, erscheinen sowohl die basalen Hälften der Haare er- halten als einzelne Zellen abgerissen. Inwieweit dies dem natürlichen, durch die Insekten herbeigeführten Zustande entspricht, kann end- giltig nur durch die Untersuchung am natürlichen Standorte von In- sekten benagter Labellen entschieden werden. Da mir im ganzen bloß ein intaktes Labellum zur Verfügung stand, war es mir nicht mög- lieh, entwicklungsgeschichtlich festzustellen, ob sich die einzelnen Haarzellen nicht später bis zu einem gewissen Grade trennen, wie dies Janse und Penzig, ersterer für Mazillaria, letzterer für Rondeletia nachgewiesen haben. (Vgl. das im UI. Abschnitte dieser Mitteilung diesbezüglich Gesagte.) Ihrem anatomischen Bau sowohl als ihrem Zellinhalte nach weichen jedoch die Haarzellen unserer Art von den von diesen beiden Autoren beschriebenen Fällen gänzlich ab. Handelt es sich ja auch in diesen Fällen nach Janse und Penzig höchstwahrscheinlich um eine Pollenimitation, die hier schwerlich vorliegen dürfte, wie schon die Beobachtung mit freiem Auge ergibt. Bezüglich der speziellen Unterschiede werde ich mich im zweiten Abschnitte näher auslassen. Ihrem Zellinhalt nach fallen die Haare durch ihren auf- fallend stark entwickelten Protoplasten auf, der an in absolutem Alkohol beobachteten Schnitten, welcher die Eiweißkörper intakt läßt, durch seinen bräunlichen Farbenton deutlich hervortritt. Weiters besitzt jede Haarzelle einen großen Zellkern, welcher in den End- zellen gewöhnlich der oberen Membran, in den übrigen Zellen der basalen Membran anliegt. (Fig. 14.) Der Protoplast ist wie bei M. rufescens Lindl. außerordentlich reich an Eiweiß und Fett. Ersteres tritt in Form zahlreicher, verschieden großer und ver- schieden geformter, im Wasser löslicher Körnchen, letzteres in zahlreichen, dem Plasma eingebetteten Tröpfehen auf. Niemals fand ich dagegen das Eiweiß wie bei M. villosa Cogn. in Form großer Eiweißkrystalloide vor. In vollem Einklange hiemit stehen die Er- gebnisse der mikrochemischen Reaktionen, die in derselben Weise wie bei M. rufescens Lindl. ete. vorgenommen wurden. (Vgl. das diesbezüglich in meiner früheren Abhandlung Gesagte.) Hier seien bloß die Braunrotfärbung mit Millonschem und Raspailschem Reagens, die intensive Braunfärbung durch die verschiedenen Jod- präparate und Gelbfärbung durch Salpetersäure erwähnt. Der 47 Fettgehalt ergab sich aus der Behandlung mit Alkannatinktur und 1%iger Ösmiumsäure. Im Gegensatz zur reichlichen Entwicklung von Fett und Eiweiß waren wenigstens an dem mir vorliegenden Materiale weder Stärke noch Zucker auch nur in Spuren nachweisbar, und zwar letzterer weder mit Fehlingscher Lösung nach der von Sehimper') vorgeschlagenen Methode noch mit dem von Senft jüngst mit großem Erfolge angewendeten essigsauren Phenylhydrazin.’) Wie bei M. rufescens Lindl. sind also auch bei M. marginata Fenzl die Futterhaare reich an Eiweiß und Fett, ent- halten dagegen weder Stärke noch Zucker. (Fortsetzung folgt.) Kleiner Beitrag zur Kenntnis der Süßwasseralgenflora Spitzbergens. Von Dr. Siegfr. Stockmayer (Unterwaltersdorf, N.-Ö.). (Mit 10 Textfiguren.) Auf einer vor mehreren Jahren zum Zwecke des Studiums des Lichtgenusses der Pflanzen im arktischen Gebiete unter- nommenen Reise sammelte mein verehrter Lehrer, Prof. Wiesner, auch zwei Proben von Süßwasseralgen, die er mir zur Bestimmung übergab. Sie entstammen beide dem Gebiete der Adventbay; die eine bestand nur aus Nostoc commune, die andere aus einer Watte von sterilem Zygnema, dazwischen fanden sich 23 Algenarten, be- sonders Desmidiaceen und Baeillarien, aber meist in spärlicher Individuenzahl. Außerdem übergab mir Herr Prof. Wiesner über mein Ersuchen die von ihm ebendort gesammelten Moose und Flechten zur Durchsicht. Von diesen erwiesen sich aber alle Proben algenleer — von einigen zerbrochenen Bacillarienschalen und nicht bestimmbaren einzelnen Zellen von Chrooeoccaceen abgesehen — bis auf eine einzige. Es lagen mir also im ganzen drei Proben, I, H und III, vor. I war signiert: „Adventbay, schleimige Massen auf der Tundra* und enthielt nur: 1. Nostoc commune Vaucher; Bornet et Flahault, Revision des Nostocacees heterocystees in Annales des seiences natur., VII. ser., tom. VII, p. 203, 1888, in typischer Ausbildung, dazwischen spärlich ziemlich desorganisierte Fäden, wahrscheinlich von Zygo- gonium ericetorum Kütz. II war bezeichnet: „Adventbay, Tundra, trockener Boden“. !) Vgl. Zimmermann, Botan. Mikrotechnik (1892) p. 75. 2) Senft, Über den mikrochemischen Zuckernachweis mit essigsaurem nem, Sitzungsber. d. Wiener Akad. Mathem.-naturw. Klasse CXIII t. 1 1904. 48 Es war eine schwärzliche, etwas filzige Kruste; (ähnlichen Bildungen begegnet man häufig auf dem Boden unserer der Tundra ja physiognomisch so ähnlichen Alpenmatten über der Baumgrenze ; sowohl das makroskopische Aussehen als die mikroskopisch er- mittelte Zusammensetzung erweisen sich als sehr ähnlich). Die Hauptmasse bestand aus zwerghaften, verkrüppelten, ste- rilen Jungermannien. Dazwischen: 2. Nostoc humifusum Carmichael, Bornet et Flahault 1. e., p- 201, 1888, reichlich, aber meist in beginnender Desorganisation, mit voneinander getrennten Zellen. Oberfläcke meist stark höckerig, Randpartien gelb, innen farblos. Keine Sporen! (Zellen ebenso lang oder länger als breit, was die Diagnose gegenüber Nostoc mi- nutum sichert.) — Allenthalben dazwischen: 3. Microcoleus vaginatus Gomont var. Vaucheri Gomont, Monogr. des Öseillariees in Ann. d. Se. natur., VII. ser., tom. XV, p- 94, 1893. (Erst nach zahlreichen Präparationen gelang es mir, ein nicht abgebrochenes, mit der charakteristischen Calyptra ver- sehenes Ende zu sehen und damit die Speziesdiagnose sicher- zustellen.) 4. Schigothrix arenaria Gomont 1. c. p. 50. 5. Gloeothece rupestris Bornet in litt. (cfr. Wittrock-Nordstedt, Algae Ag. dule. exs. Nr. 399.) Spärlich, desorganisiert. III führte die Aufschrift: „Adventbay, Süßwassertümpel“. 6. Osceillatoria amphibia Agardh. Gomont 1. ec. tom. XVI, p- 241. Ziemlich reichlich zwischen 7, aber nur lose Fäden. Für Grönland (Gomont |. c., Börgesen Ferskvandsalger fra Ostgronland l. e. p. 7) konstatiert, aber, wie es scheint, nicht für Spitzbergen. 7. Zygnema spec. (stellino aff.) steril, die Hauptmasse des ganzen Materiales bildend. Fig. 2. Vergr. 450 :1. Auffallend ist die an vielen Fäden auftretende Zweiteilung eines oder beider Chromatophoren, die, vom typischen Zustande ausgehend, in allen Zwischenstufen beobachtet werden kann (Ein- kehlung des Pyrenoides, Zweiteilung der P. und Einkehlung des Amylummantels, Zweiteilung des Amylummantels, zwei Chromato- phoren). (Fig. 1 und 2.) 49 Dazwischen zahlreiche Algenarten, aber alles spärlich: 8. Mougeotia sp., steril. 9. Spirogyra sp., steril. i 10. Cosmarium subspeciosum Nordstedt, Desmidieae aretoae, Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. 1875, Nr. 6, p. 22. (Granula bis an den basalen Tumor heranreichend.) Semicell. 30 u latis, 25 u longis. Von Nordstedt.c. bereits aus mehreren Orten Spitzbergens, speziell auch der Adventbay, angegeben. 11. Euastrum Wiesneri n. sp. (Fig. 3 und 4.) E fronte visum: ambitu recetangulari-ellipticum, medio profunde eonstrietum, sinu angusto-lineari; semicellulae in basi latiores, sursum subangustatae, infra apicem subconstrietae ; supra hanc strieturam lobi tres magni, fere aquilongi, terminales; lobus medianus (polaris) latior, late cuneatus, inciso-bifidus, segmentis rotundato-truncatis, inter lobos laterales rotundatos insinuatus; infra strieturam latera erenato-undulata, undulis quaternis; angulus inferior subrectus. — In basi semicellulae quaterni tumores in seriem simplicem transversam dispositi, bini medii maiores, bini laterales minores. FA WsyeE) \Y/ r N Fig. 3. Scheitelansicht. 450 : 1. Fig. 4. Faceansicht. Vergr. 450 :1, A vertice visum: ambitu oblongum, lobis decem; figura interior apicalis quadri-secta. Visioa latere ignota. — Membranalaevis. —Zygotaignota. Tota cellula longa 53 u, lata (ad basim) 33 u, isthmus 14 u latus. Von dieser Spezies sah ich nur ein Exemplar. Als ich es fand, konnte ich es nieht bestimmen; ich entwarf sofort eine genaue Zeichnung der Face- und Scheitelansicht, doch gelang es mir trotz aller Bemühungen nicht, eine Profilansicht zu er- halten; ich mußte die Untersuchung abbrechen. Als ich mich später bei Durchsicht der gesamten Desmidiaceenliteratur über- zeugte, daß es sich offenbar um ein Novum handle, fand sieh das Präparat nicht mehr, es war wohl aus Versehen zerstört worden; auch gelang es mir nicht, trotz tagelangen Suchens in dem nur spärlichen Material ein zweites Exemplar zu finden. Wenn ich es trotzdem als nova species publiziere, so geschieht dies deshalb, weil schon die Faceansicht beweist, daß es sich um eine gute neue Spezies handelt, die von allen bekannten Euastrum-Arten sehr wesentlich abweicht. Die beiden so hoch hinaufgerückten Seitenlappen, die fast bis zum Niveau des Mittellappens reichen, sind für 50 diese Art so charakteristisch und finden sich bei keiner anderen Spezies; einigermaßen ähnlich, aber bei weitem nicht so ausgeprägt, verhalten "sich in dieser Hinsicht Euastrum crassum (Breb.) Kütz., Eu. ventricosum Lundell und manche Formen von Eu. oblongum ; insbesondere zeigen die von Wolle gegebenen Ab- bildungen relativ hohe Seitenlappen (Wolle, Desmids of the United States, new and enlarged edition, Bethlehem PA. 1892, E. crassum t. XXVIL, f. 1. E. ventricosum t. XXIX, f. 1. E. oblongum, die t. XXVII, f. 6, gezeichnete Form). Aber diese drei Arten unter- scheiden sieh — von der zwei- bis viermal bedeutenderen Größe abgesehen — vor allem wesentlich durch die ganz verschiedene Form des Seitenrandes; dieser ist bei unserer Art mit drei- bis vierwelligen Kerben versehen; dadurch nähert sie sich aber einer ganz anderen Gruppe, nämlich der des Eu. sinuosum Lenorm. und didelta Ralfs (bezüglich des letzteren verweise ich besonders auf die den Variationskreis dieser Spezies berücksichtigenden, sehr in- struktiven Bilder in G. S. West, on variation in the Desmidieae and its bearings on their classifieation. Linnean Soc. Journal. Vol. a, 1899, Pl. 8, f. 13—19), ferner des Eu. Sendtnerianum Reinsch. Auf dieses machte mich Nordstedt speziell aufmerksam. Ich sandte ihm eine Kopie meiner Abbildung mit der Bitte um sein Urteil. Er erwiderte mir'), er kenne keine ähnliche Des- midiacee. „Da die beiden Zellhälften sehr ähnlich sind, liegt keine Monstrosität vor. Eine gewisse Ähnlichkeit hat Eu. Sendtnerianum Reinsch, de speciebus generibusque nonnulis novis ex Algarum et Fungorum elasse. Act. Societat. Senkenberg. Vol. VI, 1867, t. XXI. C. f. II“. Auch weist Nordstedt auf gewisse Anklänge meiner Fi- guren an die Euastrum ähnlichen Cosmarium-Arten 0. protu- midum, nasutum und asperum hin, doch handle es sich zweifel- los um ein echtes Euastrum. Auch W. West hatte ich eine Kopie meiner Abbildung ge- schickt. Er schrieb mir'), daß er sowohl wie sein Sohn (G. S. West) dieses Euastrum als zweifellos neu („undoubtedly new“) an- sehen, desgleichen W. Schmidle'). In Ergänzung der vorausgeschickten Beschreibung wäre noch zu bemerken: Die Scheitelansicht zeigt zwei Figuren auf eine Ebene projiziert, doch entspricht in Wirklichkeit die äußere Figur einer tieferen Ebene, nämlich der Basis der Halbzelle; die beiden mittleren Ansehwellungen entsprechen den beiden größeren medianen, die darauf folgenden den beiden kleineren lateralen Tu- moren, die Anschwellungen an beiden Enden entsprechen dem Zellrande. Die innere Figur wird erst bei höherer Einstellung deutlich und entspricht dem geteilten Mittel- und den beiden Seitenlappen. 1) Meinen besten Dank hiefür, - 51 12. Staurastrum hirsutum Brebisson in Ralfs, Brit. Desmids, p- 127. Eine etwas größere Form, Halbzelle 40 « hoch, 57 u breit. Sehr verbreitet (Europa, Nordamerika, Brasilien), Aus dem Norden für Schweden (Cleve, Lundell), Norwegen (Nordstedt, Wille), Dänemark (Jacobsen) und Sibirien (Boldt) konstatiert, nicht speziell für Spitzbergen. 13. Staurastrum pygmaeum Brebisson in Ralfs, Brit. Des- mids, p. 213 ex p., t. XXXV, f. 26 ex p., Wittrock Gottl. och Olands Söttvattensalger Bihang till. k. Svenska Vet. Akad. Handl. Ben: 1, p.. 53, 1.4, f. 10. Forma tetragona Nordstedt, Desmid. Arctoae |. e. p. 34; Boldt, Desmidieer fran Grönland, Bihang till. k. Sv. Vet. Akad. Handl. Bd. XIII, Afd. III, Nr. 5, p. 34, t. II, £. 42. Mit letzterer Abbildung stimmt unsere Form (Fig.5) gut überein, doch sind nicht bloß die Ecken granuliert, sondern die ganze Zell- haut, allerdings wird die Granulation gegen die Mitte des Scheitels zarter; ferner sind die vorliegenden Exemplare groß, viel größer als jene Boldts und auch größer als die viereckigen Nordstedts, wohl aber beschreibt Nordstedt I. c. fast ebenso große dreieckige. Fig. 5. ig. 6. Vergr. 450 :1. Vergr. 450 :1. Diagonale Breite der Halbzelle 44—48 u (Seite des Quadrates 34—36 u), Höhe der Halbzelle 20—23 u. Von Nordstedt l. e. für die Adventbay konstatiert. (Die Figur 5 stellt eine Seitenansicht in Eckstellung dar, d.h. jede Halbzelle kehrt je eine Ecke nach unten, je eine nach oben dem Beschauer zu; ein Zygnema-Faden, an den sich die Stau- rastrum-Zelle an einer Seite anlehnte, stabilisierte jene Stellung.) 14. Staurastrum Clepsydra Nordstedt Desmid. in Eug. War- ming, Symbolae ad floram Brasil. central eognoscendam, Vidensk. Medd. fra den naturh. Forening i Kjobenhaven 1869, Nr. 14/15, p. 224. t. IV, fig. 47 & 48. Nordstedt beschreibt I. ec. zwei Va- rietäten, & obtusum und 'ß acuminatum, und bildet eine forma mixta ab, bei der die eine Halbzelle dieser, die andere jener sich nähert. Unsere Form, von der ich nur ein einziges Exemplar in der Auf- sammlung fand (vgl. Fig. 6), nähert sich der var. acuminatum. Es unterscheidet sich von dessen Abbildung sowie der sehr ähnlichen von 52 Boldt (l. e. p. 32, t. II, f. 33") nach einem Exemplare aus Grön- land gegebenen durch um ein geringes dickere Membran und durch die völlig geraden Seiten der Scheitelansicht, die ein ganz regel- mäßiges, gleichseitiges Dreieck mit nur ganz an der Spitze ge- rundeten Ecken darstellt. Aus Spitzbergen konstatiert von Nordstedt, in etwas ab- weichenden Formen. 15. Staurastrum minutissimum Reinsch, de speciebus etc. [wie oben p. 140, t. XXIH, A. f. 1—8, 1867; Algenfiora von Franken, p. 153, t. XIII, f. 1, 1867,?) Nordstedt, Desmidiaceae ex insul. Spetsbergensibus et Beeren Eiland, Öfvers. af kongl. Vetenskaps-Akadem. Förhandl. 1872, Stockholm, Nr. 6, p. 38; Id., Desmidieae Arctoae, l. e. 1875, Nr. 6, p. 33. Insbesondere die an letztgenannter Stelle mit den Worten: „Staurastrum sp.? Annon forma trigona perpusilla Staurastri minutissimi. Long. — Ürass. 9 w, lat. isthmi 5 u. Ad Adventbay pareissime“ beschriebene und Tab. VIII, f. 37, abgebildete, auch aus der Adventbay stammende Form ähnelt der unseren. Diese ist nur etwas größer (Breite 10 u, Länge der Zelle 11°5 u, Isthmus 75 u breit). Noch ähnlicher ist Willes Abbildung (Fer- =) > skvandsalger fra Novaja Semlja, I. e. 1879, Nr. 5, t. XIII, f. 60), nur die einspringenden Eeken am Vergr. 450 :1. Isthmus sind bei unserer Form (Fig. 7) spitziger. Fig. 7. Die folgenden Diatomaceen, Nr. 16—22, sind durchaus be- stimmt nach Cleve, Synopsis of the Navieuloid Diatoms, I. in Kongl. Svenska. Vetensk. Akad. Handling. Bd. XXVI, Nr. 2, und II. ibid., Bd. XXVII, Nr. 3, daher weitere Literaturangaben unter- lassen. 16. Stauroneis anceps Ehrenb. var. amphicephala Cleve I, p. 148. (Sehr kurze, nur 30 u lange Form.) 17. Oymbella (Encyonema) ventricosa Kütz., Cleve I, p. 168. 1) Boldt bezeichnet diese Abbildung als „St. clepsydra Nordst? f.“; Borgesen (Ferskvandsalger fra ÖOstgronland, Meddeleser om Gronland XIII, 1894) bezieht sie aber auf St. pachyrhynchum. Diese Art, die sich von $t. elepsydra nur durch dickere Zellmembran (besonders in den Ecken) unter- scheidet, ist nach meiner Überzeugung mit dieser zu vereinigen; die vereinigte Art hätte dann den älteren Namen St. clepsydra zu führen. — Die dünn- wandige (das eigentliche St. clepsydra) und die diekwandige Form (St. pachy- rhynchum) enthalten Parallelformen mit spitzeren und solche mit stumpferen Ecken. Für diese stellen die völlig gerundeten Ecken der var. convergens Raciborski (Desmidyje nowe, Krakauer Akademie, 1889, t. VII, f. 14; siehe auch Eichler, spis Desmidyj, Okbitka z Pamicte. Fizyjograf, t. X, Warschau 1890, t. IX, f. 40) das Extrem dar. 2) Die in beiden Arbeiten von Reinsch gegebenen Abbildungen sind gleich und so mangelhaft, daß mir die Reinschische Spezies überhaupt ganz unsicher erscheint, ebenso die Beschreibung der Abbildung in Reinsch, Con- tributiones ad algologiam et fungologiam, Leipzig, 1875. — Zweifellos sind Nordstedts Beschreibungen, der Reinsch zitiert. 53 18. Navieula cocconeiformis Gregory, Oleve II, p. 9. (19 u lang, 10 « breit.) 19. Pinnularia mesolepta Ehrenb., Cleve II, p. 76. Unsere Form weicht von Oleves Besehreibung durch die kaum verbreiterte area centralis etwas ab, ferner dadurch, daß die Streifen von der Mitte bis zum Ende divergieren, in der Mitte am stärksten, an den Enden am schwächsten, nicht aber hier konvergieren. Die von Oleve |. e. zitierte Abbildung in W. Smith, British Diatoms t. XIX, f. 182, stimmt übrigens mit unserer Form völlig überein. 20. Pinnularia borealis Ehrenb. Cleve II, p. 80. 21. P. Brebissomii Kütz., Oleve Il, p. 78. 22. P. intermedia Lagerstedt. Oleve II, p. 80. (Sehr kurze, nur 16 u lange Exemplare.) Die folgenden Angaben, Nr. 23—28, sind sämtlich nach der Speziesbegrenzung von Van Heurck, Traite des Diatomees, Anvers 1899, aufzufassen. 23. Eunotia praerupta Ehrenb. f. curta Van Heurck, p. 302. Für Spitzbergen, wie es scheint, nicht konstatiert'). 24. Eu. (Pseudeunotia) lunaris Grun., V. H. p. 303. 25. Ceratoneis Arcus Kütz., V. H. p. 306. 26. Meridion eirculare Ag., V. H. p. 347. 27, Tabellaria flocculosa Kütz., V. H. p. 357. 28. Hantzschia amphioxys Grun., V. H. p. 381. Alle genannten Diatomaceenarten (16—28) sind mit Aus- nahme von 23. für Spitzbergen schon konstatiert. 29. Oonferva bombycina em. Lagerheim, De Toni, Sylloge Algarum I, p. 216 (wo die ganze Literatur ausführlich zitiert ist). Spärlich. Diese ubiquistische Alge scheint für Spitzbergen nicht kon- statiert zu sein, wohl aber ist sie es für Nordsibirien (Boldt), das nördlichste Rußland (Gouvernement Archangel: Borge) und Franz Josefs-Land (Borge). Beitrag zur Kenntnis des Planktons einiger kleinerer Seen in Kärnten. Von Dr. K. v. Keissler (Wien). In den folgenden Zeilen möchte ich einige Mitteilungen über das Plankton diverser kleinerer Seen in Kärnten machen, aus denen ich im Sommer 1905 einzelne Planktonproben zu entnehmen in der 1) Die von Lagerstedt in Sötvattens-Diatomaceer fran Spetsbergen och Beeren Eiland, Bihang till k. Svenska Vet. Akad. Handl. Bd. I, Nr. 14, p. 17, konstatierte Eunotia bigibba Greg. wird von Van Heurck 1. e. als Varietät zu Eunotia praerupta gezogen; da aber Lagerstedt auch die davon verschiedene Eu. diodon als Synonym zitiert, ist nicht völlig klar, was er meint. 54 Lage war. Es sind dies der Faaker-, Worst-(Worstnigg-), Jeserzer-, Plaschischen-(Keutschacher-) und der Klo- peiner-See. Ich beginne zunächst mit I. Faaker-See. (Bei Faak nächst Villach), Seehöhe 561 m.) Planktonproben entnommen am 17. Juni 1905 (10 Uhr vor- mittags, O°9 rein, leichter Ostwind, Wasser leicht gekräuselt, milchig-grünblau, Netz bis 4 m sichtbar) aus einer Tiefe von 10 m. Phytoplankton. Ceratium hirundinella O. F.M. mäßig häufig. In zwei Formen; die eine, häufigere, entspricht dem ©. carinthiacum Zederb. in Österr. botan. Zeitschr. LIV (1904), p. 127, und zwar den auf Tab. V, Fig. 1, abgebildeten Typen aus dem Wörther-See. Die Exemplare sind breit, dreihörnig, nur selten mit kleinem Ansatz zu einem vierten Horn, das seitliche Horn ziemlich groß und leicht spreizend; Größe ca. 150—165 X 65—70 u. Da- neben kommen selten Exemplare vor, die lang und schlank, drei- hörnig sind, Hörner parallel, nicht spreizend, Größe ea. 190 bis 200 X 60—65 u; diese entsprechen dem ©. austriacum Zederb., und zwar ungefähr den auf Tab. V, Fig. 17, abgebildeten Exem- plaren aus dem Traun-See. Es sei noch erwähnt, daß von O©. carin- thiacum als Mißbildungen mehrere Individuen zu sehen waren, bei denen das seitliche Horn gabelig geteilt war. Peridinium cinctum Ehrbg. Ganz vereinzelt. Oyclotella comta Kuetz. Häufig. Durchmesser 10 u. Synedra Ulna Ehrbg. Selten. Tabellaria flocculosa Kuetz. Ganz vereinzelt. Microcystis spec. Ganz vereinzelt. Chroococcus spec. Ganz vereinzelt. Rhizophydium zoophtorum Dang. Sehr selten. Dieser Pilz findet sich als passives Plankton saprophytisch auf abgestorbenen Rädertieren (Anuraea, Notholca). Derselbe weist Dauersporaugien auf. Dieselben — so viel mir bekannt, bisher nicht beschrieben — sitzen meist extramatrikal, in seltenen Fällen intramatikal in dichten Büscheln beisammen, sind rundlich (Durch- messer ca. 13 u), haben eine starke Membran und führen einen großen und meist noch einige kleinere Fettropfen ?). 1) Nähere Daten über diesen See finden sich in Hartmann V., Das Kärntner Faakerseetal der Gegenwart und der Vorzeit. (XXIX. Jahresber. der Staats-Oberrealsch. zu Klagenfurt [1886] 47 S. u. 2 Karten.) 2) Im Zooplankton finden sich: Difflugia spec. sehr selten. — Notholca longispina Kell., N. foliacea Ehrbg., Polyarthra platyptera Huds. selten. — Anuraea cochlearis Gosse, Ohromogaster spec. sehr selten. — Üyelops spec., Diaptomus spec., Bosmina spec, Daphnia spec. Nauplien selten. 55 Wenn ich nunmehr die Junifänge aus dem Faaker-See all- gemein charakterisiere, so muß ich dieselben als arm an Arten bezeichnen (7 Phytoplanktonten), wie auch die Menge des Planktons eine sehr geringe ist. Das Phytoplankton über- wiegt vor dem Zooplankton. Im ersteren herrscht Cyclotella comta Kuetz. vor, ferner Ceratium hirundinella, im letzteren ist Polyarthra platyptera Huds. relaliv häufiger als die anderen Zooplanktonten. In den einzelnen Schichten ergibt sich folgende Verteilung: Oberfläche: Ceratium sehr häufig. Schiehte von 0—2 m: Cyelotella massenhaft, Ceratium häufig. Schichte von 2—5 m: Üyclotella sehr häufig, Ceratium mäßig häufig. Schichte von 5—10 m: Cyclotella häufig, Ceratium mäßig häufig. Im Faaker-See kommt, wie die früheren Ausführungen zeigen, Ceratium austriacum Zederb. vor, dessen Auftreten ich schon für den Brenn-See bei Feld nächst Villach konstatierte '), ein neuer- licher Beweis dafür, daß in Kärnten nicht bloß ©. carinthiacum vertreten ist. Außerdem bietet der Faaker-See einen neuen Beleg dafür, daß in einem und demselben See zur selben Zeit auch zwei Formen von Ceratium nebeneinander vorkommen können, worauf ja schon Lemmermann?) in Rücksicht auf einige schwe- dische Seen und den großen Plöner-See hingewiesen hat. II. Worstnigg- (oder Worst-) See. (Bei Velden, Seehöhe ca. 630 m.) Planktonproben, entnommen am 30. Juni 1905 (4 Uhr nach- mittags, rein, leichter Wind, Wasser etwas bewegt; da kein Boot zur Verfügung stand, das Netz von einem weit vorgebauten Steg aus nach 2m hinabgelassen; Oberflächenfänge mit dem Wurf- netz nach Zacharias?) ausgeführt.) Phytoplankton. Ceratium kirundinella O.F.M. Häufig. Entspricht dem C. austriacum Zederb. in Österr. botan. Zeitschr. LIV (1904), p. 168, ganz übereinstimmend mit der Ab- bildung auf Tab. V, Fig. 17 (Traunsee); Größe ca. 155 X 58 u. Dinobryon stipitatum Stein var. lacustre Chod. Selten. Oyclotella comta Kuetz. mäßig häufig. Schalendurchmesser 12 u. 1) Österr. botan. Zeitschr. Bd. LIV (1904), p. 220. 2) Vgl. dessen Abhandlung „Das Plankton schwedischer Gewässer“ in Arkiv för Botanik, Bd. 2 (1904) Nr. 2, p. 130, 131, 132, 3) Vgl. Forschungsber. Plön., IX (1902), p. 96. 56 Olathrocystis aeruginosa Henfr. forma major (Wittr. et Nordst. Algae aqu. dule. exs. fasc. 21 (1889), p. 61, sub Polyeystis) Selten. Zellen 6 w Durchmesser. Kolonien groß, reichzellig, mit spär- lichen Lacunen. Anabaena flos-aquae Breb. Selten. Vereinzelt auch Sporenballen. Ohroococcus limneticus Lemm. in Bot. Centralbl. Bd. 76 (1898), p. 153, und Forschungsber. Plön. VII Taf. I, Fig. 22—23. Sehr selten. Merismopedium spee., Microcystis spec. Ganz vereinzelt. Sphaerocystis Schröteri Chod. Sehr selten. In Entwicklungsstadien, wie sie Chodat (Bull. de T’herb. Boiss. V [18971) auf Tab. V, Fig. 8 u. 12 abbildet. Als Pseudoplankton vereinzelt Koniferenpollen und Pilz- sporen.') Im Worstnigg-See (bei Fängen nach 2m Tiefe) überwiegt Ende Juni das Phytoplankton, dessen Hauptvertreter Ceratium, ferner Cyclotella, endlich noch Olathrocystis sind. Im Zooplankton ist Chromogaster am häufigsten. Oberfläche: Ceratium häufig, Chromogaster und Clathro- cystis?) mäßig häufig. Schichte von O—2 m: Ceratium und Chromogaster häufig, Oyclotella mäßig häufig. Ahnlieh wie im Brenn- und Faaker-See findet sich auch hier Ceratium austriacum Zederb. III. Jeserzer-See. (Bei Velden, nicht weit vom früher wi Worstnigg-See, Seehöhe zirka 620 m. Planktonproben entnommen am 1. Juli 1905 (halb 6 Uhr nachmittags, rein, leichter Wind, leichte Wellen; da kein Boot zur Verfügung, das Netz von einer in den See vorgebauten Badehütte nach 2m hinabgelassen, Oberflächenfänge mit dem Wurfnetz nach Zacharias’) ausgeführt. Phytoplankton. Ceratium hirundinella O. F.M. mäßig häufig. Die Exemplare sind vierhörnig, schmächtig, die apikalen und das eine seitliche Horn lang, letzteres stark spreizend, 200 || 60 u 1) Im Zooplankton finden sich: Chromogaster spec. häufig. — Anuraea cochlearis Goss., Polyarthra platyptera Huds. sehr selten. — Üyelops spec. selten. — Diaptomus spee., Daphnia spec., Nauplien sehr selten. Außer- dem eine Vorticellide parasitisch auf Olathrocystis. 2) Bildetan der Oberfläche der fixierten Proben einen schwachen, weißen Belag. 3) Dieses Netz ließ ich mir von dem Mechaniker Zwickert in Kiel nach den Angaben von Zacharias herstellen. Dasselbe ist recht leicht, läßt sich an dünner Leine weit werfen und liefert schöne Proben. Nur das Hinablassen in die Tiefe nach dem Werfen und das darauffolgende Heraufziehen, ohne Schlamm in das Netz zu bekommen, ist mit Schwierigkeiten verbunden. -- Jı lang, demnach dem ©. piburgense Zederb. in Österr. botan. Zeitschr. LIV (1904), p. 167, entsprechend. Dieselben sehen den von Zederbauer ].“c. Tab. V, Fig. 10, aus dem Achen-See ab- gebildeten Formen sehr ähnlich. Mierocystis spec. Sehr selten. Clathrocystis aeruginosa Henfr. Selten. Zellen 4 u Durchmesser; kleine, offenbar junge Kolonien ohne Lacunen, daher an Coelosphaerium erinnernd. Anabaena macrospora Kleb. in Flora Bd. 80 (1895), p. 269, Tab. IV, Fig. 16—18. (?) Sehr selten. Botryococcus Braunii Kuetz. Häufig. Meist gelbrote Kolonien, die an der Oberfläche der Proben einen nicht unansehnlichen gelbroten Belag bilden. Einzelne Kolonien mehr locker, sich in rundliche Teile, die durch Gallertfäden zu- sammenhängen, auflösend, ähnlich jenen Kolonien, die ich für den Wolfgang-See in Oberösterreich beschrieben und abgebildet habe (vgl. Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch. Wien Bd. LII (1902), p. 307, Tab. I, Fig. 4a). Einige Kolonien auch mit be- sonders breiteiförmigen Zellen. Sphaerocystis Schröteri Chod. Selten. In Entwicklungsstadien, wie sie Chodat in Bull. de l’herb. Boiss. V (1897) Tab. V, Fig. 2, 4, 5, 8, 12 abbildet. Kirchneriella lunata Schmidle in Ber. d. naturf. Ges. Freiburg VI! (1893), p. 82, Tab. III, Fig. 1-3. — Raphidium convolutum var. lunare Kirehn., Algen, in Cohn, Kıyptfl. v. Schlesien II (1878), p. 114. Ganz vereinzelt. Von der Gattung Selenastrum deutlich dadurch verschieden, daß die Zellen mit der konvexen Seite nicht aneinandergeheltet sind. Zellen 12 X 3—5 u; Durchmesser der Kolonie ca. 80 u. Die oben genannte Alge ist ziemlich selten, nur von einigen Standorten bekannt. Oosmarium brioculatum Breb. Selten. Einzelne Exemplare auch nach der Teilung. Cosmarium spec. Sehr selten. Staurastrum spec. Sehr selten. Coelastrum cambricum Arch. in Journ. Microsp. Soc. (1868), p. 65. — (. verrucosum Reinsch. in Journ. Linn. Soc. XVI (1878), p. 238 et Contrib. (1875), p. 77 Chlorophye. Tab. XIII, Fig. 8, sub Sphaerastrum. — 0. pulchrum Schmidle in Ber. deutsch. bot. Ges. X (1892), p. 206. Ganz vereinzelt. Richteriella botryoides (Schmidle) Lemm. Ganz vereinzelt.') 1) Im Zooplankton findet sich; Difflugia spec. Sehr selten. — Poly- arthra platyptera Huds. Häufig. — Notholca foliacea Ehrbg. Selten. — Chromogaster spec. Selten. — Bosmina spec., Üyclops spee., Diaptomus spec., Nauplien sämtlich selten. Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1906. 5 58 Das Plankton des Jeserzer-Sees ist, wie schon aus den wenigen, von mir ausgeführten Fängen hervorgeht, ziemlich reich an Algen, unter denen sich auch einige seltenere Arten wie Coe- lastrum cambricum Arch. und Kirchneriella lunata Schmidle, be- finden. Die vorherrschenden Planktonten sind: Oberfläche: Polyarthra platyptera und Botryococcus, endlich Ceratium. Schichte von 0—2 m: Ceratium und Polyarthra platyptera. IV. Plaschischen- (Keutschacher-) See. (Im Keutschachertal bei Klagenfurt!), Seehöhe 508 m.) Planktonproben, entnommen am 7. Juli 1905 (6 Uhr nach- mittags, bedeckt, ruhig). Da kein Kahn zur Verfügung und der See erst in ziemlicher Entfernung vom Rande tiefer ist, nur Oberflächen- fänge mit dem Wurfnetze ausgeführt. Phytoplankton. Ceratium hirundinella OÖ. F. M. Häufig. Die Exemplare sind mäßigbreit, dreihörnig (mitunter ein viertes Horn angedeutet), seitliches Horn lang, meist gerade, vor- gestreckt, Größe 150 ||55 «u. Sie entsprechen dem Ü©. austriacum Zederb. in Österr. botan. Zeitschr. LIV (1904), p. 168, und zwar dem auf Tab. V, Fig. 22, für den Erlaf-See abgebildeten Typus. Peridinium cinctum Ehrbg. Ganz vereinzelt. Auch einige Cysten mit 18 u Durchmesser zu sehen; ob diese zu P. cinctum gehören, ist fraglich. Dinobryon Sertularia Ehrbg. Ganz vereinzelt. Asterionella formosa Hssk. var. gracillima Grun. Sehr selten. Sterne mit ca. 105 u Durchmesser. Clathrocystis aeruginosa Henfr. Mäßig häufig. Typische Kolonien mit zahlreichen Lakunen. Zellen ca. 4°5 bis 5 u im Durchmesser, also sich der f. maior (Wittr. et Nordst., Alg. aqu. dule. exs. fasc. 21 [1889], p. 61, sub Polyeystis) nähernd. Die Alge bildet an der Öberfläche der Proben einen ziemlich dichten Belag. Microcystis marginata (Men.). Sehr selten. Durchmesser ca. 90 u, breiter Gallertrand. Microcystis spec. Sehr selten. Chroococcus minutus Naeg. Ganz vereinzelt.) 1) Nähere Daten über diesen See finden sich in Hartmann V., Das seenreiche Keutschachtal in Kärnten (XXXIlI. Jahresber. d. Staats-Oberrealsch. Klagenfurt [1890] 40 S. u. 1 Karte). 2) Im Zooplankton finden sich: Anuraea tecta Gosse, Chromogaster spec. selten. — Polyarthra platyptera Huds., Mastigocerca capucina Wierz. et Zach., Gastrochiza flexilis Jäg. (?) sehr selten. — Cyclops spee., Bosmina spee., Nauplien sehr selten. — Daphnia spec. ganz vereinzelt. 59 In den vorliegenden Oberflächenfängen spielt das Phytoplankton die Hauptrolle und von diesem ist in erster Linie Ceratium hirun- dinella, in zweiter Linie Olathrocystis aeruginosa von Bedeutung. V. Klopeiner-See. (Bei Völkermarkt-Kühnsdorf, Seehöhe 449 m.) Planktonproben, entnommen am 15. Juli 1905 (halb 4 Uhr nachmittags, rein, leichter Wind, leichte Wellen, Netz bis 6m sichtbar. Vom Kahn aus nach 10 m Tiefe gefischt.) Phytoplankton. Ceratium hirundinella O. F.M. Sehr häufig. Breit, dreihörnig (selten mit Ansatz zu einem vierten Horn, 120 x 55 a); entspricht dem ©. carinthiacum Zederb. in Österr. botan. Zeitschr. Jahrg. 1904, p. 1127, und zwar der auf Tab. V, Fig. 2 (Wörther-See) abgebildeten Form (nur das seitliche Horn etwas kleiner als im Bilde). Die Formen des ©. carinthiacum aus dem Klopeiner-See unterscheiden sich von jenen aus dem Faaker- See durch die geringere Größe und durch das kürzere, gerade vorgestreckte seitliche Horn. Peridinium tabulatum C]. et L. Selten. Auch einzelne Cysten mit ca. 45 u Durchmesser; ferner Cysten mit bloß 18 u Durchmesser, die oflenbar zu einer anderen Art gehören. Dinobryon stipitatum Stein var. lacustre Chod. Häufig. Dinobryon divergens Imh. Sehr selten. Synedra Ulna Ehrbg. var. oxyrhynchus V.H. Selten. Fragilaria virescens Ralis. Ganz vereinzelt. Chroococcus turgidus Naeg. Ganz vereinzelt. Zellen 18 x 9 u. Chroococcus minor Naeg. Sehr selten. Zellen 3 u Durchmesser. Botryococcus Braunii Kuetz. Selten. Grüne und rote Kolonien. Sphaerocystis Schröteri Chod. Selten. Ooeystis solitaria Wittr. Selten. Rhizophydium zoophthorum Dang. Selten. Dieser Pilz kommt als passives Plankton auf Rädertieren (Anuraea, Notholca) schmarotzend vor, wie dies schon früher auch für den Faaker-See angegeben wurde und weist Dauersporangien auf. Im übrigen gilt das gleiche, was hierüber für den Faaker-See be- merkt wurde, auch für den vorliegenden See. Koniferenpollen sehr selten als Pseudoplankton.!) 1) Im Zooplankton finden sich: Difflugia spec. Selten. — Notholca foliacea mäßig häufig. — Chromogaster spec., Gastrochiza flexilis Jäg. (?) Selten. — Polyarthra platyptera Huds., Asplanchna spec. Sehr selten. — Cyelops spec. Mäßig häufig. — Diaptomus spec., Bosmina spec.. Daphnia spec., Nauplien. Sehr selten. 5* 60 In den Fängen überwiegt das Phytoplankton bei weitem. Die Verteilung der Planktonten in den einzelnen Schichten ist folgende: Oberfläche: Ceratium massenhaft. Schichte von 0— 2m; Ceratium und Dinobryon. a „9.505. Oeratium: 2 „ 5-10 „ Ceratium, in zweiter Linie Dinobryon, nicht unwesentlich Peridinium. Wenn ich über die Zusammensetzung des Planktons der ge- nannten fünf Seen eine kleine Diskussion anstelle, so muß vor allem betont werden, daß nur zwei derselben (Faaker- und Klo- peiner-See) das von Zederbauer für Kärnten als eigentümlich angegebene Ceratium carınthiacum aufweisen, während im Worst- nigg- und Plaschischen-See das von Zederbauer für das Salz- kammergut angeführte ©. austriacum vorkommt, im Jeserzer-See ferner das C. piburgense, welches nach Zederbauer auf Nord- tirol beschränkt sein soll. Im Faaker-See traten endlich neben einander das O©. carinthiacum und C. austriacum auf. Damit dürfte bewiesen sein, daß die von Zederbauer vermutete geographische Abgrenzung der von ihm beschriebenen Formen von Ceratium hirundinella nicht zutrifft. Auffällig erscheint das Auftreten von Ölathrocystis in drei der behandelten Seen (Worstnigg-, Jeserzer- und Plaschischen-See, da diese Alge, wenn auch in den norddeutschen Seen häufig, in den österreichischen Alpenseen noch nicht gefunden wurde. Aus dem Plankton des Jeserzer-Sees wäre besonders Kiörchneriella lunata Schmidle und Coelastrum cambricum Arch. hervorzuheben, Algen, die bis jetzt nur von wenigen Standorten bekannt waren. Inbetreif des Klopeiner-Sees wäre auf die Armut an Diatomaceen hinzuweisen. Plasmodesmenstudien'). Von Thorild Wulff (Stockholm). (Mit Tafel 1.) (Schluß. 2) Weil die Plasmaverbindungen in der Epidermis des Weizens nur in Verbindung mit Tüpfeln sich nachweisen lassen, dürfen diese Plasmodesmen sich unter die „Aggregierten“ im Sinne Kohls °) einreihen lassen, wenn auch die individuellen Plasmodesmenfäden in den Tüpfelmembranen sich in diesem Falle nicht optisch zer- legen ließen. Kohls Einteilung in aggregierte und solitäre Plasmo- 1) In schwedischer Sprache wurde diese Untersuchung im „Arkiv för Botanik“, Bd. 5, Stockholm 1905, veröffentlicht. 2) Vgl. diese Zeitschr. Nr. 1, 8. 1. 3) Kohl, (III) Dimorphismus der Plasmaverbindungen. Ber. d. d. bot. Ges. 1900. 61 desmen entsprechen übrigens völlig die schon einige Jahre früher von Gardiner') eingeführten Bezeichnungen a) pit-threads, welche die Porenmembranen durehbohren, und b) wall- threads, welche die Zellwände direkt durchsetzen. In der Weizenepidermis wurden in einigen vereinzelten Fällen eigentümliche, porenähnliche Einbuchtungen angetroffen, welche sich von dem Zellumen aus ein Stückehen in die Außenwände hinein gegen die Qutieula zu erstreckten und mit Plasma gefüllt waren. Von diesen halben, nach außen gerichteten „Poren“ gingen in keinem Falle plasmodesmenartige Fäden in die Membranmasse aus. Da indessen diese in den Außenwandungen auftretenden Plasmaeinbuchtungen nur ganz sporadisch aufgefunden wurden, halte ich es nicht für unmöglich, daß Artefakten irgend welcher Art vorlagen. In der Literatur liegt eine Anzahl hiehergehöriger Angaben über ähnliche, sonderbare Plasmafortsätze und über Plas- modesmen in Außenwänden und gegen Interzellularen hin vor. Falls sich das Vorhandensein derartiger Organisationsverhältnisse bestätigen sollte, wäre dies von größtem Interesse gerade hinsicht- lich der Frage von dem Eindringen der Pilzhyphen bezw. Haus- torien von außen in das Zellinnere. Darum erlaube ich mir für einen Augenblick dieser Frage näher zu treten. Das Vorkommen von Plasma in Interzellularräumen hat der herkömmlichen Auffassungsweise nach freilich etwas Befremdendes, und doch berichten mehrere Verfasser über derartige Beobachtungen. So glaubt Russow?°) die Interzellularen im jungen Rindenparen- chym bei Acer, in der Gelenkspartie des Mimosa-Blattes, in den Knospenschuppen bei Fraxinus, im Rhizom von /ris und bei einer Reihe von Farnen überall von Plasma ausgefüllt oder wenigstens von einer Plasmaschicht bekleidet gefunden zu haben. Ja Russow behauptet sogar bezüglich Acer Plasmafäden in der Membran ge- sehen zu haben, welche eine Kommunikation zwischen externem und internem Plasma herstellen. Auch Berthold?) will das Auf- treten von Plasma in den Interzellularen der Rinde der einjährigen Zweige von Ligustrum vulgare und Cornus Mas beobachtet haben. Ebenso konnte Perletzki*) desgleichen in den Interzellularen vieler Farnrhizome konstatieren und glaubt auch Plasmaverbindung zwischen äußerem und innerem Plasma gesehen zu haben. Gardiner?) erwähnt für die epidermalen Außenwände bei Tamus communis und Lilium Martagon gegen die Cutieula hin orientierte, blind endigende Plasmodesmen, die er auch abbildet (Fig. 6) und worüber er sich folgendermaßen äußert: „The im- portant bearings of this observation are obvious“. r Be Über das Vorkommen von Protoplasma in Intercellular- . d. d. bot. Ges. Bd. 1I. 1884. FW p. 109 und Fig. 6. 62 Kny') vermutete, in den Zupinus-Samen und Keimpflanzen ein die Interzellularen auskleidendes und zuweilen ganz ausfüllendes externes Plasma gefunden zu haben, eine plasmodesmatische Kom- munikation konnte er dagegen zwischen äußerem und innerem Plasma nicht entdecken, ein Umstand, welcher bald seine Erklärung darin fand, daß Kny in seiner letzten Publikation (III) die ganze Erscheinung als ein Artefakt hinstellt: bei der Schnittanfertigung sei Plasma in die Interzellularen ausgepreßt worden! Strasburger?) unterwirft Gardiners oben zitierte An- gaben einer Kritik und erklärt Gardiners nach außen gerichtete Plasmodesmen für Strukturstreifen in der Membranmasse. In den plasmagefüllten, papillenförmigen Einbuchtungen, welche Pfeffer‘), Haberlandt*) und Straßburger in den epidermalen Außen- wänden der reizempfänglichen Ranken verschiedener Kletterpflanzen und in anderen für Berührungsreize empfindlichen Organen nach- wiesen, haben weder Pfeffer noch Strasburger etwaige nach außen orientierte, in der Zellwand blind endigende Plasmafäden gefunden. Wenn Eriksson°) der Vermutung Ausdruck gibt. es könnte das Mykoplasma möglicherweise die Plasmodesmenkanäle als Aus- wanderungswege benutzen, wenn es das Zellumen verläßt, um nach Erikssons Anschauung in den Interzellularen das Hyphen- stadium zu erreichen, so mag in diesem Zusammenhang bemerkt werden, erstens, daß die älteren Angaben über Plasmodesmen zwischen Zellumen und einem eventuell vorhandenen extrazellu- lären Protoplasma wohl kaum in ihrem gegenwärtigen Zustand ganz einwandfrei sind, zweitens daß es mir niemals gelang, in den oben erwähnten Plasmaausbuehtungen der epidermalen Außenwände des Weizens oder irgend sonstwo je Plasmafäden in solchen Zell- wandungen, die nach außen liegen oder an Interzellularen grenzen, ausfindig zu machen. Gelang es ohne bescndere Schwierigkeiten, Plasmodesmen zwischen den Epidermiszellen zu konstatieren, so zeigte es sich bei den Mesophyllzellen als außerordentlich mühsam, positive Auskünfte zu erzielen. Was nun zuerst den Weizen betrifft, so waren die überaus dünnen MesophylImembranen kaum merkbar quellungsfähig. Bei eingetretener Kontraktion löste sich gewöhnlich das Plasma völlig von der Zellwand ab, ohne etwaige, das Zellumen über- spannende Plasmastränge zurückzulassen. Erst nach langem Suchen gelang es in einigen Schnitten mit Sicherheit ganz einwandfreie Plamodesmenbilder zur Ansicht zu bekommen (Fig. 5). Hier treten 1) Kny, Studien über interzellulares Protoplasma II, III. Ber. d. d. bot. Ges. 1904 und 1905. 2) ]. c. p. 515—517. 3) Pfeffer, Zur Kenntnis der Kontaktreize. Unters. aus dem bot. Inst. zu Tübingen. Bd. I, 1881—1885. p. 524. 4) Haberlandt, Physiologische Planzenanatomie. 2. Aufl. 1896. p. 478. 5) 1. c. (II) p. 11—12 und Tafel 2, Fig. 10-12. 63 in der Wandung zwischen der Epidermis und der subepidermalen Mesophylizelle eine Reihe gefärbter Plasmafäden auf, die eine wirk- liehe Kommunikation der beiden Plasmaleibe zustande bringen. Wie aus dem Bilde ersichtlich, zeigten sich oft, und zwar auch bei den übrigen untersuchten Gräsern, die Plasmodesmen im Mesophyll untereinander von verschiedener Dicke. Jedoch hatte ich oftmals den Eindruck, als ob die scheinbar diekeren Plasmafäden tatsächlich aus dünneren bestünden, aber einander so nahe gedrängt waren, daß sie auch bei der stärksten Vergrößerung sich als ein einziger diekerer Faden repräsentierten. Zuweilen glaubte ich nämlich in diesen diekeren Strängen eine ganz feine, längslaufende Streifung wahrnehmen zu können, was auf das Vorhandensein mehrerer, dicht aneinander ge- lagerter solitärer Plasmodesmen wohl schließen lassen könnte. Auch zwischen Mosophylizellen untereinander wurden in ge- lungenen Präparaten zuweilen ähnliche, die Membran überbrückende Bänder gesehen, jedoch so schwach tingiert, daß es wegen der auferordentlichen Dünnheit dieser Membranen und wegen der Liehtschwäche des mikroskopischen Bildes bei den stärkeren Ver- größerungen mir nicht möglich war, ihre Plasmodesmennatur mit voller Bestimmtheit festzustellen. Während meiner Plasmodesmen- studien gewann ich natürlich eine gewisse Übung in der Deutung hiehergehöriger Strukturen, und ich zweifle auch nicht, daß hier wirkliche Plasmodesmen vorlagen. Strukturstreifen in der Membran- masse waren es jedenfalls nicht. Die Plasmodesmen, welche beim Weizen zwischen MesophyllI- und Epidermiszellen konstatiert wurden, gehörten Kohls „solitären“ Verbindungsfäden an, und desgleichen verhielten sich auch alle übrigen darauf untersuchten Gräser. Bei diesen Gewächsen haben wir also sowohl aggregierte Plasmodesmen (zwischen den Epi- dermiszellen) wie solitäre (zwischen den Mesophylizellen, zwischen diesen und der Epidermis und im Endosperm). Ein ganz besonderes Interesse beansprucht die Fig. 3, da sie ein schwerwiegendes Argument in der Diskussion über die Ent- stehung der Plasmodesmen darstellt. Während die älteren Plasmo- desmenforscher (Russow, Gardiner und zum Teil auch Kienitz- Gerloff) vorzugsweise zu der Ansicht neigten, daß die Plasma- verbindungen primärer Art seien und von der Karyokinese stammten, entweder von den „Linien-“Fäden der Spindel zwischen den Tochter- kernen oder von der „Plasmastrahlung“, so hebt später Stras- burger!) nachdrücklich hervor, daß die Plasmodesmen, wenn .auch nicht immer, so jedenfalls in sehr vielen Fällen sekundär nach der Zellteilung ausgebildet werden, jedoch so frühzeitig. daß die sekundären Verdiekungsschichten der Membranen alsdaun noch nieht abgelagert worden sind. Sollten die Plasmodesmen von der Zellteilung allein ihren Ursprung nehmen, so wäre das reichliche ') 1. e. p. 495 und 499—500. 64 Vorkommen der Verbindungsfäden zwischen zwei ganz verschiedenen Gewebssystemen, wie im vorliegenden Falle (Fig. 3) zwischen Dermatogen und Mesophyll, nicht eben leicht erklärlich. Denn be- kanntlich entstehen im Dermatogen der Regel nach die Zell- teilungen fast ausschließlich durch antikline und radiale Wände, nicht aber durch perikline. Die fragliche Fig. 3 zeigt nun eben solch eine perikline Zellwand reichlich von Plasmodesmen durchbohrt, die offenbar nur sekundär entstanden sein können und wohl kaum ihren Ursprung einer Karyokinese verdanken. Vergleiche hierüber auch Kuhlas') Untersuchungen über die Zahl der Plasmodesmen in den verschiedenen Wänden der Epidermiszellen bei Viscum. Daß sich das Plasma der Mesophylizellen bei der Konstruk- tion der Zellwand gewöhnlich ohne Plasmabrücken zurückzulassen abhebt, dürfte als ein Beweis der außerordentlichen Dünnheit der Plasmodesmen zwischen diesen Zellen gedeutet werden. Gardiner?), welcher diese bei der Plasmolyse bleibenden Plasmafäden und deren Verhältnis zu den Plasmodesmen näher studiert hat, bemerkt: „It is also of extreme interest to note that the degree of tenaecity with which the apices of the processes ding to the pit-closing-mem- branes .... bears some very definite relation to the degree of development of the threads erossing the pit-elosing-membrane.“ Im Endosperm des Weizens ließen sich leicht schöne Plasmo- desmen nachweisen, sowohl in der Aleuron- wie Stärkeschicht, was ja schon vorher bekannt war. Dagegen gelang der Nachweis von Plasmaverbindungen in den Geweben des Embryo nicht. Während die Endospermzellwände sehr schön und gleichmäßig bei der Schwefelsäurebehandlung quellen, zeigen sich die embryo- nalen Gewebe sehr resistent. Roggen. Beim Roggen sind die Plasmodesmenverhältnisse im wesentlichen denen des Weizens gleich. Die Epidermiswände quellen jedoch nicht ganz so gut, und der epidermale Wachs- köruchenüberzug ist bei der Beobachtung der Flächenschnitte recht lästig. Die besten Bilder lieferte hier die Tinktion mit Hoff- mannsblau. Es gelang beim Roggen bedeutend besser, die Plasmodesmen der Mesophylizellen festzustellen (Fig. 4). Auch diese Plasmaver- bindungen bestanden, wie in dem in Fig. 3 abgebildeten Falle aus sehr dünnen Fäden, ebenfalls dem „solitären* Typus angehörend. Die verschiedene Dicke der Plasmafäden dürfte auch hier dieselbe Erklärung wie oben beim Weizen gestatten. Zwischen den Zellen der blattrandständigen Bastbündel konnten keine die großen korrespondierenden Tüpfel durchsetzenden Plasmo- desmen angetroffen werden. Die Bastzellen verlieren ja auch ziem- lieh früh ihren lebendigen Inhalt, wobei wohl auch die Plasmo- desmen abortieren. Anle.p. 5 ZI Ko (UND) en 1 p. 66. 65 Sehnitte durch den Roggenembryo, aus trockenen einge- quollenen Samen stammend, zeigten bei der Schwefelsäurebehand- lung recht gut quellende Membranen, die ohne größere Schwierig- keit einfache zerstreute Verbindungsfäden hervortreten ließen, un- gefähr wie unten beim Hafer beschrieben. Die Fig. 5 zeigt ein Paar Zellen aus dem inneren, zentralen Lager des Seutellums mit einer ziemlich gut gequollenen Membran, von etwa zwölf scharf hervortretenden Plasmodesmen durchsetzt. Zwischen den Zylinder- epithelzellen und den (nach innen) nächstliegenden kürzeren Zellen des Sceutellums fanden sich ebenso Verbindungsfäden, wie auch zwischen den Zylinderepithelzellen untereinander. Dagegen waren keine Plasmodesmen zwischen Seutellum und Endosperm zu ent- decken, was übrigens schon Kienitz-Gerloff') für den Weizen gefunden hat. Daß die Plasmodesmen schon auf einem sehr frühzeiticen Stadium der Ausbildung der Zellwand vorhanden sind, haben übereinstimmend viele Forscher?) beim Kambium und bei meriste- matischen Geweben verschiedener Pflanzengruppen feststellen können. Wie im vorliegenden Falle bei den Gramineen weisen die embryo- nalen Zellwände überhaupt eine sehr große Resistenz gegen Schwefel- säure auf und sind mithin auch dem Plasmodesmenfarbstoffe gegen- über oft recht empfindlich. Bei der Quellung sind es ja vorzugsweise die sekundären Verdickungsschichten, welche sich vergrößern, weniger oder gar nicht die Mittellamelle. Hafer. Die Epidermiszellwände des Hafers wiesen ungefähr die gleichen Verhältnisse wie Weizen und Roggen auf, waren aber in der Schwefelsäure weniger quellbar, und das Plasma färbte sich weniger gut (Hoffmannsblau). So klare Bilder wie bei den anderen Getreidearten konnten darum nicht erzielt werden. Im Mesophyli dagegen gelang es, recht scharfe Plasmodesmen mit Methylviolett 5B und mit Pyoktanin zu konstatieren (Fig. 6). Im Haferembryo aus trockenen, ungequollenen Körnern traten ebenfalls sehr schöne Plasmodesmen hervor, obgleich die Schwefel- säureeinwirkung beinahe keinen Erfolg erkennen ließ (Fig. 7). Die Figur stammt aus dem Basalteile einer Blattanlage und zeigt die vorerwähnten gröberen und dünneren Plasmodesmen nebeneinander zerstreut. Im Haferendosperm ist es mir auch gelungen, schöne Plasmo- desmenstrukturen sowohl zwischen den Zellen der Stärke, wie denen der Aleuronpartie nachzuweisen. Tangl?), welcher sehr eingehende Untersuchungen über das Endosperm der Getreidearten ausgeführt hat, gibt an, es sollten die Plasmaverbindungen der- Stärkeschicht sich bedeutend schwieriger nachweisen lassen, als die des Aleuron- lagers und außerdem die Verhältnisse beim Haferendosperm un- IyL.re. Sp. 65. 2) Siehe Strasburger ]l. c. p. 500. sl. cs (ID) p. 83, 90 und 92; 66 günstiger sein als beim Weizen und Roggen. Das verschiedene Verhalten der Plasmodesmen der beiden Gewebeschichten sollte nach Tangl nicht auf einem materiellen Unterschied der Mem- branen oder Plasmafäden an und für sich beruhen, sondern darauf, daß die Verbindungsbrücken des Aleuron- und Stärkelagers als Leitungsbahnen ganz verschiedener Substanzen dienen. Mit den seit Tangls Zeiten wesentlich besser ausgebildeten Methoden, die mir zur Verfügung standen, gelang es dagegen, die Plasmodesmen in sämtlichen Endospermschichten gleich leicht sichtbar zu machen (Fig. 8 und 9). Die zahlreichen dünnen Plasmafäden weisen hier oft in der Mitte kleine, stark tingierte Verdickungen auf, die nach Kienitz-Gerloff'), Kohl?) u. a. als Kunstprodukte aufzufassen sind, durch die mindere Quellbarkeit der Mittellamelle den übrigen Membranschicehten gegenüber entstanden. Noch deutlicher treten diese Plasmaanschwellungen in Fig. 10 hervor, die dem Stärkelager des Endosperms bei Hordeum entnommen ist. In Fig. 9 sind unter den Plasmodesmen, die sich von den Enden der Aleuronzellen nach den dunkelfarbigen, toten Nucellar- schichten hin erstrecken, einige, die verzweigt sind, ein Verhalten, das in der hiehergehörigen Literatur nicht erwähnt zu sein scheint. Der Regel nach sind ja die Plasmodesmen einfach, daß sie jedoch zuweilen ähnlich, wie in meiner Figur 9 verzweigt sein können, scheint aus einigen Figuren Tangls°’) über die Plasmodesmen im Endosperm von Strychnos nux vomica ersichtlich zu sein, obgleich im Texte nichts darüber gesagt wird. Fromann‘) erwähnt vom Parenehym der Wurzelknollen bei Oyelamen, daß die Meınbran Protoplasma in „Gerüstform“ enthält, was vielleicht als eine analoge Erscheinung zu deuten ist. Will man mit Wiesner’) die Plasmo- desmen „nur als einen speziellen Fall des Auftretens von lebender Substanz in der Membran“ ansehen, so hätte es ja nichts Be- fremdendes, wenn man dem „Dermatoplasma* auch in der Form von verzweigten Plasmodesmen begegnete. Gerste. Mit den übrigen oben behandelten Getreidearten verglichen, erwies sich die Gerste als ein weit undankbareres Objekt für Plasmodesmenuntersuchungen. Quellung und Tinktion gelangen in keinem Falle so befriedigend wie oftmals bei Weizen und Roggen. Nur so viel kann darum behauptet werden, daß in ihrem allgemeinen Verhalten die Gerste dem Hafer am nächsten zu kommen schien. Von besonderem Interesse ist es eigentlich nur, hier auf das Flächenbild einer Wandpartie einer Endospermzelle 1) 1. c. Sp. 44. 2) 1. e.2( ID P371 3) Tangl, Über offene Kommunikationen zwischen den Zellen des Endosperms einiger Samen. Jahrb. f. wiss. Bot. 1879—1881. Taf. V, Fig. 8, 9, 10. *#) Fromann, in Anat. Anzeiger 1887 nach Zitat bei Wiesner, Die Elementarstruktur und das Wachstum der lebenden Substanz. Wien. 1892. p. 150. 5) ]. c. p. 149 und in Untersuchungen über die Organisation der vege- tabilischen Zellhaut. Sitzb. d. kaiserl. Akad. d. Wissenschaften. Wien. Math.- naturw. Kl. 1856. 67 des Stärkelagers hinzuweisen, auf welchem aus der Flächenansicht die Perforationsstellen der Plasmodesmen scharf hervortreten (Fig. 11). An der rechten Seite des Bildes ist die Membran bei der Schnittanfertigung schief getroffen, so daß die Plasmodesmen hier während eines Teiles ihres Verlaufes sichtbar sind. Auch hier kommen einige Plasmafäden verzweigt vor, doch ist eine optische Täuschung in diesem Falle nicht ausgeschlossen. Die Plasmodesmen sind über die Membranfläche in unregelmäßigen Gruppen zerstreut. Panicum plicatum ist in jeder Beziehung ein noch schlechteres Material als die Gerste. Baldingera arundinacea ß. picta. Als interessant ist bei dieser Pflanze zu notieren, daß unter Benutzung der Pyoktanin- methode Plasmodesmen zwischen Xylemelementen in einem jungen Internodium sich nachweisen ließen, wahrscheinlich in den Wänden junger Tüpfelgefäße, die noch ihren lebenden Inhalt und Quer- wände besaßen. Obgleich die Membranen der Gramineen, besonders die der äußeren dünnwandigen Mesopbhylizellen, zu den nur unter größeren Schwierigkeiten erforschbaren Objekten für Plasmodesmenunter- suchungen zählen, ist es doch durch diese kleine Arbeit mit voller Evidenz gelungen, die Plasmaverbindungsfäden der Gräser aufzu- finden und ihren Verlauf und Charakter in einigen Gewebsarten festzustellen. Dagegen ist es nicht gelungen, eine nähere Beziehung zwischen dem Vorkommen von Plasmodesmen und dem Vordringen von Pilzhyphen in den Geweben nachzuweisen. Aber die Möglichkeit eines derartigen Verhaltens ist wohl nicht ohne weiteres abzuleugnen. Literatur. Berthold, Uber das Vorkommen von Protoplasma in Interzellularräumen, — Ber. d. d. bot. Ges. Bd. II 1884. Eriksson (I), On the vegetative life of some Uredineae. — Ann. of Botany XIX. 1905. — (II) Über das vegetative Leben der Getreiderostpilze. II—III. — Kgl. Sr. Vet. Akad. Handl. Bd. 38. Nr. 3. 1904. Fromann, im Anatomischen Anzeiger 1887. Gardiner (I), The Histology of the Cell Wall with special reference to the mode of connexion of cells. — Proceed. Roy. Soc. 1897 — 1898. — (I), On the continuity of the protoplasm through the walls of vegetable cells. — Arb. des Bot. Inst. in Würzburg. III, 1. 1884. — (II), mit demselben Titel in Proceed. Roy. Society. Vol. XXXV. 1882. — (IV), mit demselben Titel in Proceed. Roy. Society. Vol. XXXVI. 1883. Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie. 2. Aufl. 1896. Kienitz-Gerloff, Die Protoplasmaverbindungen zwischen benachbarten Ge- webselementen in der Pflanze. — Bot. Zeitung 1891. Kny, Studien über interzellulares Protoplasma II, III in Ber. d. d. bot. Ges. 1904 u. 1905. 68 Kohl (I), Die Protoplasmaverbindungen der Spaltöffnungsschließzellen und der Moosblattzellen. — Botan. Zentralblatt. 1897. — (IH), Beiträge zur Kenntnis der Plasmaverbindungen in den Pflanzen. — Beih. z. Botan. Zentralblatt. 1902. — (III), Dimorphismus der Plasmaverbindungen. — Ber. d. d. bot. Ges. 1900. Kuhla, Die Plasmaverbindungen bei Viscum album. — Bot. Zeitung 1900. Meyer, (I) Das Irrtümliche der Angaben über das Vorkommen dicker Plasma- verbindungen zwischen den Parenchymzellen einiger Filieinen und Angio- spermen. — Ber. d. d. bot. Ges. 1896, — (Il) Uber die Methoden zur Nachweisung der Plasmaverbindungen. — Ber. d. d. bot. Ges. 1897. Spencer a. M. Moore, Öbservations on the continuity of protoplasm. — The Journal of the Linnaean Society. Botany. vol. XXI, 1886. Pfeffer, Zur Kenntnis der Kontaktreize. — Untersuchungen aus dem botan. Inst. zu Tübingen. Bd. I. 1881—1885. Poirault, Recherches anatomiques sur les eryptogames vasculaires. Ann. des sc. nat. Botanique. 7. Ser. Bd. 18. 1893. Russow, Perforation der Zellwand und Zusammenhang der Protoplasmakörper benachbarter Zellen. — Sitzungsber. d. Naturforscher-Gesellschaft a. d. Univ. Dorpat, Bd. VI, Heft 3. 1884. Strasburger, Über Plasmaverbindungen pflanzlicher Zellen. — Jahrb. für wissenschaftliche Botanik. 1901. Tangl, Über offene Kommunikation zwischen den Zellen des Endosperms einiger Samen. — Jahrb. f. wiss. Bot. 1879—1881. — Studien über das Endosperm einiger Gramineen. — Sitzungsber. d. k. Akad. der Wissenschaften, Wien. Math.-naturw. Kl., XCII. Bd. 1885. Terletzki, Ber. d. d. bot. Ges. 1884, auch Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. 15. 1884. Wiesner, Die Elementarstruktur und das Wachstum der lebenden Substanz. Wien 1892. Figuren-Erklärung. (Tafel I.) (Zeiß: Hom. Imm. Apert. 130; Comp. Oc. 4, 8 u. 18. — Abbes Zeichencamera. Weizen. Fig. 1. Optischer Querschnitt der senkrecht zur Blattoberfläche orien- tierten Längswand der Epidermis. Der Plasmaschlauch der oberen Zelle ein wenig kontrahiert. — Hoffmannsblau. — 1000). Fig. 2. Desgleichen. — Die beiden korrespondierenden Plasmaschläuche noch mehr kontrahiert. Durch die deutlich unterscheidbare ungefärbte Mittel- lamelle (=Porenschließhaut) kann man den blautingierten Verbindungsfaden verfolgen. — Hoffmannsblau. — 20007,. Fig. 3. Plasmodesmen zwischen zwei Mesophylizellen einerseits und die obere Epidermis andererseits. — Methylviolett 5B. — 2009,. Roggen. Fig. 4. Plasmodesmen zwischen zwei Mesophylizellen. — Hoffmannsblau. — 1000| Fig. 5. Plasmodesmen zwischen zwei embryonalen Zellen der inneren, zentralen Partie des Scutellums. — Pyoktanin. — 10/.. Hafer. Fig. 6. Plasmodesmen zwischen zwei Mesophylizellen. — Pyoktanin. — 1000] , Fig. 7. Schnitt durch den Basalteil der Blattanlage des Embryo aus dem trockenen Samen dargestellt, zerstreute Plasmodesmen zeigend. — Pyoktanin. — 1000], u r ar . y ® ‘ u [3 E D D * ‚ 2 s . rn ' R I 7 # = 5 u 4 i [u v - 5 * f B e [5 # - = i » “ E Pr - D 4 - x u 5 . L > 5 E.. Be wii ‚a3 TOR Wulff Th. een Oesterr. botan. Zeitschr. = Sn N \ Autor delin. Lith.6.Tholander Stockholm. 69 Fig. 8. Plasmodesmen zwischen Endospermzellen der Stärkeschicht. — Pyoktanin. — !000/,. — Die Plasmodesmen der verschiedenen Bündel sind beim Zeichnen gezählt worden! Fig. 9. Plasmodesmen der endospermalen Aleuronschicht, worunter ein Paar verzweigt. i. = Integument und Parenchymzellen, zerquollen. n. = äußerste Schicht des Nucellus. %. = Kleberschicht. — Pyoktanin. — 1000/,, Gerste. Fig. 10. Membranstück mit in der Mitte knötchenförmig verdickten Plas- modesmen der Stärkeschicht des Endosperms. — Pyoktanin. — 2250), Fig. 11. Flächenansicht eines Membranstückchens der endospermalen Stärkeschicht, die Mündungen der Plasmodesmenkanäle in zerstreuien Gruppen zeigend. Rechts ist die Zellwand schief durchschnitten, den Verlauf äer Plas- modesmen teilweise zeigend. — Pyoktanin. — 1000/,. Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien, Von Heinr. Frh, v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwiu Janchen und Franz Faltis (Wien). (Fortsetzung. !) *Laserpitium Aruncus (Rehb.) Fritsch N. Auf Bergwiesen zwischen der Plazeniea und dem Demirovac bei Bugojno, 1700 m! Am Gipfel der Gola kosa (H.)? nach einer Notiz, die sich nicht mehr ganz kontrollieren läßt. Daucus Carota L. N. In einer Wiese zwischen Donji Vakuf und Prusac! Eine Mißbildung mit drei- bis vierfach zusammengesetzten Dolden, bedeutend verlängerten Strahlen und vergrünten Blüten, teilweise ohne Stamina. Cornaceae. Cornus mas L. S. Einzelne Bäume am Ausgange der Talschlucht von Glogovac. Pirolaceae. Pirola secunda L. S. Wälder zwischen Ljusa und der Kriva jelika. Monotropa hypophegea Wallr. N. Sator, im Mischwald am Mlinski potok, 1000 m! (J.). S. Wälder der Kriva jelika bei Donji Vakuf. — multiflora (Seop.) Fritsch N. Neben voriger! (J.) und am Wald- rande gegenüber Preodac (H.). Ericaceae. Arctostaphylos Uva ursi (L.) Sprg. N. Ilica; Ostrücken der Plaze- niea. Vaccinium Vitis Idaea L. N. Hang südlich ober dem Satorsko jezero (J.). 1) Vgl. Nr. 1, S. 27. 70 Vaceinium MyrtillusL. N. Sator, am Mlinski potok und ober dem See (J.). 8. Wälder der Kriva jelika bei Donji Vakuf, Wälder am Abhange des Vitorog gegen Pribelja zu. Erica carnea L. N. Nordhang des Jedovnik bei Drvar (J.); ober dem Satorsko jezero (J.). Primulaceae. Primula Columnae Ten. N. llica, Triunovica vrh im Marino brdo bei Grahovo (J.), Prisjeka bei Popovi@i, Plazeniea, bis 1760 m! S. Wälder bei Ljusa; Cardak livade beim Tor@ek vrelo; bei der Quelle Kitelovo brdo bei Glogovac. Androsace lactea L. N. Sator, östlich! (H.) und südlich! (J.) ober dem See, 1550—1750 m. — villosa L. N. Ilica, Westabstürze des Gipfels! Gipfelregion der Plazenica!; 1600—1760 m. 8. Gipfelregion des Vitorog, Süd- abhang des Kammes, 1500 m! Gipfelregion der Golja, 1700 m! (St. F.)| Soldanella alpina L. N. Nordgipfel des Jedovnik bei Drvar (J.), Plazenica, zwischen dem Buchenkrummholz am Nordhang! Lysimachia vulgaris L. S. Auf Wiesen des Livanjsko polje zwischen Sajkovic und Üelebic. — Nummularia L. S. In Straßengräben bei Podosoje westlich von Glogovae. Anagallis coerulea Schreb. Mittelbosnien: Flußabhang beim Bahnhofe von Zenica. N. Westhang des Jedovnik oder Radlo- vici bei Grahovo (H.) und am Westfuße des Marino brdo (J.); 800—1200 m. S. Tal des Semin potok westlich von Donji Vakuf. Cyclamen Europaeum L. S. Linkes Vrbasufer nordwestlich von Donji Vakuf. Hochfläche zwischen Glogovae und Ljusa, in Wäldern. Plumbaginaceae. Armeria canescens Host. S. Nordabhang des Gnjat, 1400 m! (St.) Oleaceae. Fraxinus excelsior L. N. Einzeln auf dem Südostgrate der Mala Klekovata, ca. 1500 m. — Ornus L. N. Westhang der Ilica, Gigie bei Drvar!, Popovidi bei Glamo@, ober Prusae bei Donji Vakuf; 700—1200 m, Ligustrum vulgare L. N. Unterholz im Föhrenwalde ober Prusac, 900 m. S. Glogovac. Gentianaceae. Oentaurion umbellatum Gilib. flore albo. 8. Podovi plisko zwischen Na podovi und Podgorje westlich von Glogovae! — »pulchellum (Sw.) Hayek in litt. (Erythraea pulchella [Sw.] Fr.) N. Im feuchten Sande am Unaec bei Preodac! S, Brezovata west- lich von Glamo£. ’ 1 Gentiana symphyandra Murb. N. Gipfelregion der Ilica; Jedovnik, Nordgipfel (J.) (hier in der Schlucht des Ravni potok bis zirka 600 m herab) und Südgipfel (H.); Prokossattel östlich von Gra- hovo; Sator, um den See, Veliki Sator und Babina greda; von Glamo& gegen Hrasti&evo; auf der Plazeniea!; 1150—1760 m. S, In den Cardak livade, 1100 m! Wiesen am Südabhange des Veliki Vitorog; Staretina planina beim Forsthaus; Nordabhang des Gnjat. 1600 m. (St., F.) — cruciata L. N. Häufig ober Prusac bei Donji Vakuf. S, Am Bach bei Glogovac. — asclepiadea L. N. In der Schlucht des Ravni potok am Nord- hange des Jedovnik bei Drvar (J.). S. Wälder der Kriva jelika westlich von Donji Vakuf; bei Ljusa östlich von Glogovae; Süd- westabhang des Vitorog, 1400 m. (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht‘). November und Dezember 1905. Bauer E. Laub- und Lebermoose von Porto Allegre. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. Bd. LV, Heft 9/10, S. 575—580.) 8°. Verzeichnis der von E. M. Reineck und J. Czermak in Brasilien 1897—1899 gesammelten Bryophyten. Blumentritt Fr. Aspergillus bronchialis Blumentr. und sein nächster Verwandter (A. fumigatus Fres.) (Ber. d. deutschen bot. Ges. Bd. XXIII, Heft 9, S. 419—427.) 8°. 1 Taf. Eingehende Untersuchung des vom Verf. 1991 (l. ce.) kurz beschriebenen „ pathogenen Aspergillus. Coka Fr. Beiträge zur mährischen Flora. (Vestnik Klubu prirodove- deckeho v Prostejov& für das Jahr 1905.) 8°. 25 p. Inhalt: 1. Skizze der Vegetationsverhältnisse an der Wasserscheide zwischen Waag und March. 2. Neue Standorte mährischer Pflanzen. Neu für Mähren: Centaurea Pannonica Heuff., Salvia austriaca Jacq., Oenanthe fistulosa L x Se Degen Arp. v. Dr. Vinzenz Borbäs v. Deeter. (Magyar botanikai lapok. IV., Nr. 8/11, p. 235—244, p. 175—234.) 8°. 1 Porträt. Domin K. Über einen neuen Rubus-Bastard aus Böhmen. (Magyar botanikai lapok. IV. Jahrg., Nr. 6/7.) 8°. 2 S. R. Toclii Dom. = R. chaerophyllus Sag. et Schw. var. praecambri- colus Toel. X maecrostemon Focke. 2 — — Das böhmische Erzgebirge und sein Vorland. Eine phyto- geographische Studie. (Archiv f. d. naturw. Landesdurchforschg. v. Böhmen. XII. Bd., Nr. 5.) gr. 8°. 160 S., 5 Tab. 1) Die „Literatur-UÜbersieht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 12 Haberlandt G. Über die Plasmahaut der Chloroplasten in den Assimilationszellen von sSelaginella Martensii Spr. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XXII. Bd., Heft 9, S. 441—452.) 8°. 1 Taf. Verf. beschreibt eingehend eine eigentümliche Struktur der Plasma- haut, welche die Außenseite der Chloroplasten in den trichterförmigen epi- dermalen Assimilationszellen von Selaginella Martensii bedeckt. Er weist auf die große Ahnlichkeit dieser Struktur mit jener der „Stiftehensäume“ der Sehzellen niederer Tiere hin und erörtert die Möglichkeit der Hypothese, welche in jener Plasmahaut ein Perzeptionsorgan für den Lichtreiz erblickt. Hackel E. Catalogue des graminees r&coltees en Chine par feu les P. P. E. Bodinier et d’Argy. (Bull. de l’Acad. intern. d. geogr. bot. Nr. 196, p. 17—22.) 8°. Haläacsy E. v. Entdeckung von Solenanthus Tournefortis DO. in Europa. (Magyar botanikai lapok. IV., Nr. 8/11, p. 259—260.) 8°. Chelmos im Peloponnes; leg. Leonis. Hayek A. v. Schedae ad floram stiriacam exsiccatam. 3. und 4. Liefg. Wien (Selbstverlag). 8°. 33 S. — — Schedae ad floram stiriacam exsiccatam. 5. und 6. Liefg. Wien (Selbstverlag). 8°. 33 S. Abdruck der Etiketten zu Nr. 101—300 des genannten Exsiceaten- werkes mit Synonymie, Standortsangaben, kritischen Bemerkungen u. dgl. Neu: Rubus altissimus Fritsch, R. Durimontanus (bifrons X macro- phyllus) Sabr., Melampyrum vulgatum Pers. f. paradoxum Dahl. Höhnel Fr. R. v. Über exakte und deskriptive Wissenschaft. Antrittsrede als Rektor. Wien (Techn. Hochschule). 8°. 20 S. Janchen E. Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Herzegowina. (Mitt. d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien. IV., Nr. 3, S. 23—25.) 8°, Janczewski Ed. Species generis Zibes. I. Subgenus: Parilla. (Extr. intern. de l’Acad. des Sc. de Cracovie. Cl. d. sc. math.- nat. 1905.):83% IP. Kassowitz M. Vitalismus und Teleologie. (Biolog. Zentralbl. Bd. XXV, Nr. 23/24, S. 753 - 777.) 8°. Klebelsberg R. v. Die alpine Flora des Plose-Gebirges bei Brixen. Nachtrag: Flechten und Moose. (5. Jahresber. d. Ver. z. Schutz u. z. Pflege d. Alpenpfl. S. 74—80.) 8°. Keine Originalarbeit, sondern Auszüge aus der Flora von Dalla Torre und Sarnthein. Anhangsweise wird die in dem früheren Artikel des Verf. enthaltene Angabe von Adiantum Cap. Ven. und Sedum Anacampseros auf der Plose als irrtümlich zurückgenommen. Kubart B. Einige Bemerkungen über das Aufblühen von Vitis vinifera. (Zeitschr. f. Weinb. u. Kellerwirtsch. XXXVIIL Jahrg., Nr. 1, S. 1—3.) 4°. 5 Abb. Linsbauer L. Versuche mit neuen pflanzenphysiologischen Schul- apparaten. (Natur und Schule. IV. Bd., 8. Heft, S. 371—375.) erst. — — Photometrische Untersuchungen über die Beleuchtungs- verhältnisse im Wasser. (Sitzungsber. d. math.-naturw. Kl. der Akad. d. Wissensch. i. Wien. CXIV. Bd., S. 51—75.) 8°. 1 Taf., 2 Textfig. 13 Murr J. Über das Vorkommen von Teuerium Hyrcanicum L. in Trient. (Allg. bot. Zeitschr., XI. Jahrg., Nr. 12, S. 193—195.) 8°. Oborny Ad. Die Hieracien aus Mähren und Österr.-Schlesien. (Verh. d. naturf. Ver. in Brünn. XLIII. u. XLIV. Bd.) 8°. 220 S. Pammer G. Über Veredlungszüchtungen mit einigen Landsorten des Roggens in Niederösterreich. (Zeitschr. f. landw. Versuchs- wesen in Ost. 1905.) 8°. 39 S. 7 Taf. Pascher A. Neue Arten und Varietäten der Gattung (Gagea. (Repertor. nov. spec. regni veget. Bd. I., Nr. 12, p. 190—192.) 8°. @. Fedtschenkoana Pasch., @. micrantha var. libanotica Pasch., @. filiformis var. Regeliana Pasch., @. intercedens Pasch. Raciborski M. Oxydierende und reduzierende Eigenschaften der lebenden Zelle. _ Abth. II. Über die extrazellulare Oxydase. (Extr. du Bull. de l’Acad. des sciences de Cracovie Cl. math. et natur. Oct. 1905.) 8°. p. 668—693. Abt. II. Über die Jodidreaktion des Apergillus niger. (A. a. ©. Oktob. 1905.) 8°. p. 693—707. Reishauer H. Die Vegetationsdecke der Adamellogruppe. (Zeit- schrift d. deutsch. u. österr. Alpen-Ver. Bd. XXXVI, 8. 36—52.) T.89 : Behandelt hauptsächlich die Kulturpflanzen uud die Bäume und Sträucher des Gebietes. Riehter Osw. Die Fortschritte der botanischen Mikrochemie seit Zimmermanns „Botanischer Mikrotechnik“. (Zeitschr. f. wissensch. Mikroskopie u. mikrosk. Techn. Bd. XXII, S. 194—261.) 8°. Ritzberger E. Prodromus einer Flora von Oberösterreich. 1. Teil, 2. Abt. Linz. (Ver. f. Naturkunde.) 8°. 111 S. Behandelt die Gramineen des Gebietes mit Zugrundelegung der Synopsis von Ascherson und Graebner. Schorstein J. Neuere Holzforschung. (Baumaterialienkunde. Kerlahro., 21. Heft:).4°.:5, 8. Stapf O0. The Aconites of India: a Monograph. (Ann. of the Roy. Bot. Garden, Caleutta. Vol. X. Part. II.) 4°, p. 115—197, 25 Taf. Strasser P. Dritter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagsberges. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. LV. Bd. Heft 9/10. S. 600 bis 021.)::8°. Außer zahlreichen Standortsangaben Diagnosen von Sphaerella Lysi- machiae Höhn., Coryne foliacea Bres., Phialea minutula Bres., Barlaeina Strasseri Bres., Pyrenochaeta fallax Bres., Oytoospora chaetospora Bres., Hendersonula botryosphaeroides Bres., Leptothyrella Epilobii Höhn. Vandas C. Additamenta ad floram Macedoniae et Thessaliae. (Magyar botanikai lapok. IV. Jahrg., Nr. 8/11, p. 262—268.) 8°. Neu beschrieben wird: Hypericum pseudotenellum Vand., Haplo- phyllum balcanieum Vand. Weinzierl Th. R. v. Neue Apparate zur Samenkontrolle. (Publ. der Samenkontrollstat. Wien. Nr. 316, 321 und 322.) 8°. Verbesserter Sicherheitsbrenner für Keimapparate (2 Abb... — Dia- phanoskopkasten zum Durchleuchten der Samen (1 Abb.). — Meßlatte für Getreidehalıne und Gräser (1 Abb.). Österr. botan. Zeitschrift. 2. Heft. 1906. 6 74 Wettstein R. v. Sokötra. Karsten u. Schenck, Vegetations- bilder. 3. Reihe, Heft 5. Jena (G. Fischer). 4°. Taf. 25—30 m. Text. — — Die Evolutionslehre. (Oesterr. Rundschau. Bd. V, S. 507 bis 514.) gr. 8°. Seit 1. Jänner d. J. gibt die k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien eine neue Zeitschrift unter dem Titel „Oesterreichische Garten-Zeitung“ heraus; die „Wiener illustrierte Garten- Zeitung“ stellte dagegen mit Ende Dezember 1905 ihr Er- scheinen ein. Baur E. Über die infektiöse Chlorose der Malvaceen. (Sitzungs- bericht der k. preuß. Akad. d. Wissensch. 1906. Nr. 1.) gr. 8°. 19 S. Verf. weist zunächst darauf hin, daß unter dem Namen „Chlorose“ zwei ganz verschiedene Erscheinungen zusammengefaßt werden: 1. das Auf- treten weißgezeichneter Formen, die ihre Eigenschaften erblich festhalten, aber sie nicht auf Individuen anderer Herkunft übertragen, und 2. die „infektiöse Chlorose*. Er hat letztere eingehender studiert. Ein ver- ursachender Mikroorganismus konnte nicht nachgewiesen werden. Verf. neigt der Annahme zu, daß es sich um ein Virus handelt, das ein Stoffwechsel- produkt der chlorotischen Pflanze ist, und zwar ein solches, welches die Fähigkeit besitzt, Stoffe, welche mit ihm identisch sind, aus anderen Ver- bindungen abzuspalten oder synthetisch neu aufzubauen. Benecke W. Uber Bacillus chitinovorus, einen Chitin zer- setzenden Spaltpilz. (Botan. Zeitg. I. Abt., Heft XIT, S. 227 bis 242.) 4°. Blaringhem L. Liorigine des especes. Selection et Mutation. (La revue des Idees. Nr. 23.) 8°. 26 p. Brefeld O. und Falek R. Die Blüteninfektion bei den Brand- pilzen und die natürliche Verbreitung der Brandkrankheiten. (Unters. aus dem Gesamtgeb. d. Mykologie. XIII. Heft, 74 p., 2 Taf.) 4°. Campbell D. H. The structure and development of Mosses and ferns. 2. Edit. New York (The Macmillian Comp.). 8°. 657 p.. 322 Fig. Christensen C. Index filicum sive enumeratio omnium generum specierumque Filicum et Hydropteridum. Fasz. V. Hafniae (Hagerup). 8°. p. 257—320. Dryopteris—Gleichenia. h A Coaz J. und Schröter C. Ein Besuch im Val Scarl (Seitental des Unterengadins), mit einem Anhang von H. C. Schellenberg. Bern (Druckerei Stämpfli u. Co.). 4°. 55 S., 3 Textbild., 14 Taf. u. 1 Karte. Die Abhandlung enthält eine mehr allgemein geographische Schilderung des Gebietes von Coaz, eine eingehende pflanzengeographische Darstellung von Schröter und eine Aufzählung von Pilzfunden von Schellenberg. Am Schlusse der Abhandlung von Coaz findet sich eine Tabelle mit Anga- ben über die höchstgelegenen Bäume. S. 36 der Abhandlung enthält eine Übersicht der Zapfenformen der Legföhre, die auf Taf. I abgebildet sind. Taf. II—XIV bringen prachtvolle Vegetationsbilder. Die beigegebene Karte zeigt die Waldformationen. 75 Correns C. Über Vererbungsgesetze. Berlin (Bornträger). gr. 8°. 43 S., 4 Abb. Diels L. Beiträge zur Flora des Tein-ling-shan und andere Zu- sätze zur Flora von Zentral-China. (Jahrb. f. syst. Bot. Bd. XXX VI). 8%. 143 8. Errera L. Sur les caracteres heterostyliques secondaires des primeveres. (Rec. d. l’Inst. botan. Bruxelles. Tom. VI, p. 223 —255.) 8°. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XXXI. Jahrg., 2. Abt., Heft 6, S. 769—992; XXXI. Jahrg., 2. Abt., Heft 1 und 2, S. 1—400. Leipzig (Gebr. Bornträger). 8°. Goebel K. Allgemeine Regenerationsprobleme. (Flora. XCV. Bd., Heft 2.) 8°. S. 384—411, 7 Abb. Holmboe J. Über einen mutmaßlichen Pfropfbastard zwischen Birne und Weißdorn. (Gartenflora. 1905, Heft 2.) 8 S., 3 Abb. — — En samling kulturplanter og ugraes fra vikingetiden. (Nyt. Mag. f. Naturvidensk. Bd. XLIV, Heft 1, p. 24—42.) 8°. 1 Abb. Bearbeitung einer Sammlung von Kulturpflanzen und Unkräutern aus der Wikingerzeit (jüngere norwegische Eisenzeit). Johnson D. S. Seed development in the Piperales and its bearing on the relationship of the order. (John Hopkins University Cir- cular. Nr. 178.) 8°. 4 p. Klebs G. Über Variationen der Blüten. (Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XLII, Heft 2, S. 155—320.) 8°. 27 Textfig., 1 Taf. Kosanin Ned. Über den Einfluß von Temperatur und Ätherdampf auf die Lage der Laubblätter. Inaug.-Diss. Leipzig. 8°. 70 S. Kraus G@. Über den Nanismus unserer Wellenkalkpflanzen. Aus der Pflanzenwelt Unterfrankens. VI. Würzburg (Stuber). 8°. Ss. 191—224, 1 Taf. Krause K. und -Engler A. Aponogetonaceae. Engler, Das Pflanzenreich. 24. Heft. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 22 S. 9 Fig. Kruuse Chr. List of the phanerogams and vascular eryptogams found on the coast 75°—60° 20° lat. N. of East Greenland. (Meddelelser om Grönland. Vol. XXX, p. 145—208.) 8°. Lloyd Fr. E. The course of the pollen tube in Houstonia. A preliminary note. (Torreya. Vol. V, Nr. 5, p. 83—85.) 8. Lotsy J. P. Vorlesungen über Deszendenztheorien mit besonderer Berücksichtigung der botanischen Seite der Frage. I. Teil. Jena (G. Fischer.) 8°. 384 S. 2 Taf. und 124 Textill. Das vorliegende Buch fordert unwillkürlich zu einem Vergleiche mit den vor kurzem erschienenen „Vorträgen über Deszendenztheorie“ von A. Weis- mann heraus, der naturgemäß den zoologischen Standpunkt mehr vertrat. Der Fernerstehende muß bei Vergleich der beiden Bücher den Eindruck erhalten, als sei auf zoologischem Gebiete in deszendenztheoretischer Hinsicht alles geklärt und zu einem gewissen Abschluß gekommen, als würde die Botanik erst nach einem solchen Abschluß ringen. Der Eindruck ist nur in einem gewissen Sinne berechtigt; auf zoologischem Gebiete hat die Gleichförmigkeit der Forschungsmethoden, der Einfluß bedeutender Autori- täten zu einem scheinbaren Abschlusse auf dem Boden der Selektionslehre 6* 76 geführt; auf botanischem Gebiete hat vor allem das Einsetzen der experi- mentellen Methoden ergeben, daß die zu klärenden Phänomene viel kom- plizierter und mannigfaltiger sind. In Anbetracht des allseitigen Interesses, das gerade jetzt wieder den deszendenztheoretischen Fragen zugewendet wird, ist ein orientierendes Lehrbuch, und als solches kann Lotsy’s Buch be- zeichnet werden, sehr willkommen. Lotsy hat seine Aufgabe nach Ansicht des Referenten ganz vorzüglich erfüllt. Das Buch behandelt in klarer und lebendiger Darstellung folgende Themen: Evolution überhaupt; Morphogene Reize; Theorie der direkten Anpassung; Erblichkeit; Variationskurven; filiale Regression; die kontinuierliche Variabilität; De Vries’ Mutanten; die wich- tigsten Evolutionslehren. Die vorhandene Literatur wird in ausreichendem Maße berücksichtigt. Der Verf. beschränkt sich jedoch nicht bloß auf eine Darstellung der Ergebnisse der Literatur, sondern vertritt in vielen Punkten eigene Anschauungen. So sei beispielsweise auf das Kapitel über die Theorie der direkten Anpassung verwiesen, welches die einschlägigen Fragen in ori- gineller und sehr glücklicher Weise behandelt. Es ist nicht möglich, in einem kurzen Referate den Inhalt des Buches auch nur anzudeuten; jedem, der sich über deszendenztheoretische Fragen orientieren will, sei dasselbe auf das wärmste empfohlen. Lyon H. L. A new genus of Ophioglossaceae. (Bot. Gaz. 1905, p. 455—458.) 8°. 1 Abb. Verf. weist auf den großen Unterschied hin, den der Gametophyt von Botrychium obliquum im Vergleiche mit jenem der typischen Botrychien zeigt und begründet darauf eine neue Gattung Sceptridium, der außer B. obligquum eine ganze Reihe anderer B.-Arten angehören dürfte, z.B. B. ma- tricariae Schr., B. ternatum Thunb. u. a. Meerwarth H. Photographische Naturstudien. Eine Anleitung für Amateure und Naturfreunde. Eßlingen und München (J. F. Schreiber). 8°. 144 S. Textabb. und Lichtdrucktaf. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Photographie in der nächsten Zeit auch bei Illustration von biologischen Lehrbüchern eine größere Rolle spielen wird als bisher. Nicht nur zur getreuen Wiedergabe des Objektes ist sie ja geeignet, sondern auch zur Festhaltung biologischer Vorgänge. Ein auf photographischem Wege hergestelltes Bild eines Lebens- vorganges hat den großen Vorzug, daß es bei dem Beschauer den Ein- druck der Unbefangenheit des Verf. erhöht und den der unmittelbaren An- schauung erweckt. Die einheimische Pflanzen- und Tierwelt gibt dem Photo- graphen noch reichliche Gelegenheit zu derartiger Betätigung. Hiezu wird das vorliegende hübsche Buch gewiß anregen; außerdem enthält es zahlreiche praktische Winke und methodische Anleitungen. Müller K. Die Lebermoose. 1 Liefrg. Rabenhorsts Kryptogamen- flora, 2. Aufl. VI. Bd. Leipzig (E. Kummer). 8°. 64 8. Beginn der Bearbeitung der Lebermoose. Die vorliegende Lieferung enthält nur den Beginn der allgemeinen Morphologie. Verf. schließt sich der Auffassung jener Morphologen an, welche die „thallosen“ Formen für die ursprünglicheren, die foliosen für die späteren halten. Die gegenteilige An- sicht hätte wenigstens Erwähnung verdient. Hier, wie auch sonst mehrfach, vermißt man die Berücksichtigung neuerer Literatur. Naegeli OÖ. und Thellung A. Die Flora des Kantons Zürich. I. Teil: Die Ruderal- und Adventivflora des Kantons Zürich. Zürich (Raustein). 8°. 82 S. Navas L. Observations sur le Congres botanique de Vienne en 1905. (Bull. de l’Acad. intern. d. geogr. bot. Nr. 196, p. 9 bis IH) SL Dax 1 und Knuth R. Primulaceae. Engler, Das Pflanzenreich. Heft 22. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 386 S., 75 Fig., 2 Karten. 77 Pax F. Die fossile Flora von Gändez bei Poprad (Beibl. zu den Növenytani Közlemenyek. Bd. IV, Heft 3. S. (19)—(61).) 8°. Eingehende Untersuchung der Fossilien einer Tuffablagerung bei Poprad am Fuße der Tatra. Der Tuff ist eine zweifellos relativ junge, diluviale Bil- dung. Unter den konstatierten Formen sind die jedenfalls bemerkenswertesten Nymphaea Lotus und Rhamnus ganocensis Pax. Der Verf. konnte vier Facies der Flora unterscheiden, eine Zwergweidenflora (I), eine Birken- Kiefernflora (II), eine Eichen-Birkenflora (III) und eine Eichenflora (IV); später herrschte Fichte vor. Die ersterwähnte hält er für eine Glazialzeitflora, die zweite für interglazial, die dritte für glazial, die vierte für postglazial. Die Abhandlung erweitert unsere Kenntnisse über die diluviale Flora Europas ganz wesentlich. Petkoff St. Troisieme contribution & l’etude des Algues d’eau douce de Bulgarie. (Perioditschesko Spissanie. T. LXV. (1—2), p. 385—416.) 8°. Poeverlein H. Über den Formenkreis der Carlina vulgaris. (Mitt. Nr. 38 der bayer. bot. Ges.) gr. 8°. 4 S. — — Beiträge zur Flora der bayerischen Pfalz (a. a. O.) 8°. 4S, Schenck H. Mittelmeerbäume. Karsten und Schenk, Vege- tationsbilder. 3. Reihe, Heft 4, Jena (@. Fischer). 4°. Taf. 19 bis 24 u. Text. Schindler A. K. Halorrhagaceae. Engler, Das Pflanzenreich. 23. Heft. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 36 Fig. Schulz A. Uber die Anzahl der Samen in der Hülse von Astra- galus danicus Retz. und die Geschichte dieser Art. (Zeitschr. f. Naturw. Bd. 77. S. 385—398). 8°. — — Das Blühen von Silene Otites. (Beihefte zum bot. Zentralbl. Bd. XVII, Abt. I, Heft 3, S. 433—446.) 8°. Smith J. J. Die Orchideen von Ambon. Batavia. (Herausg. vom Departement für Landwirtschaft.) gr. 8°. 125 S. Smith John Donn. Enumeratio plantarum Guatemalensium necenon Salvadorensium Costaricensium. Pars VII. Oquawka (Patterson). 8% 713 p- Stahl E. M. J. Schleiden. Festrede. Jena (Schleiden-Denkmal- komitee). gr. 8°. 16 S. Stahlecker E. Untersuchungen über Thallusbildung und Thallus- bau in ihren Beziehungen zum Substrat bei siliciseden Krusten- flechten. Stuttgart (Selbstverlag. Inaug. Diss.) 8°. 44 S. 1 Taf. Stopes M. C. On the double Nature of the Cycadean-Integument. (Ann. of Bot. Vol. XIX. Nr. LXXV]I. p. 561—566.) 8°. Thiselton-Dyer W. T. Flora of tropical Africa. Vol. IV. Sect.-2. Part 1. London (Jovell Reeve et Co.). 8°. 192 p. Inhalt: Hydrophyllaceae (Baker und N. E. Brown), Borraginaceae (Baker und Wright), Convolvulaceae (Baker und Rendle). Ulbrich E. Über die systematische Gliederung und geographische Verbreitung der Gattung Anemone. (Bot. Jahrb. f. System. etc. XXXVII. Bd., 2. Heft, S. 172—256.) 8°. 6 Fig. Thome&. Flora von Dentschland, Österreich und der Schweiz. 2. Aufl. IV. Bd. Gera (Zerschwitz). 8°. 509 S. 151 Farbentafeln. 78 Mit dem vorliegenden Bande, der auch ein Register der Gattungen für alle vier Bände enthält, schließt die zweite Auflage dieses bekannten Werkes, dessen erster Band bereits im Jahrgang 1903, S. 430 dieser Zeitschrift be- sprochen worden ist, ab. Diese zweite Auflage ist als „verbesserte“ bezeichnet, In welcher Hinsicht diese Bezeichnung gerechtfertigt ist, kann Referent nicht entscheiden, da ihm die erste Auflage des Buches nicht zur Hand ist; nur das eine muß konstatiert werden, daß sich der Verf. eine gute Gelegen- heit zur Verbesserung hat entgehen lassen, indem er vielfach die neuere — namentlich in Österreich erschienene — Literatur über gewisse reich ge- gliederte und kritische Formenkreise, wie Gentiana Sect. Endotricha und Thylacites, Euphrasia und Aleetorolophus, nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt hat. Relativ am besten kommt noch Gentiana Sect. Endo- tricha weg; dagegen sind die übrigen oben aufgeführten Gruppen größten- teils so behandelt, als ob die betreffenden Bearbeitungen von Jakowatz, Sterneck und v. Wettstein gar nicht existierten. Eine starke Anlehnung an Garckes „Flora von Deutschland* — mir liegt die 18. Auflage (1898) vor — läßt sich dabei nicht verkennen. — Aus derselben Quelle stammen zum Teile auch einige „deutsche* Pflanzennamen, die wohl nicht unglück- licher hätten gewählt werden können. Als Beispiele seien angeführt; Aspe- rula — Meier (A. glauca — blaugrüner Meier, A. Aparine — rauher Meier, A. montana — Berg-Meier); Pedicularis Friederici Augusti — Friedrich Augusts Läusekraut, P. Jacquwini — Jacquins Läusekraut. Im ersten Falle ist die Bezeichnung der Gattung überaus geschmacklos, der zweite ist ein drastisches Beispiel für die leider in populären Büchern weit verbreitete Sucht, die wissenschaftlichen „lateinischen“ Namen ins „Deutsche“ zu übersetzen. Wo man mit einer derartigen Übersetzung wirklich eine charakteristische Eigenschaft einer Pflanze bezeichnet und wo durch das Produkt der Übersetzung das Gefühl für die Sprache nicht verletzt wird, ist dieser Vorgang nur zu billigen. Trifft aber eine der beiden Bedingungen nicht zu, dann wähle man für die Bildung des deutschen Namens eine andere Eigentümlichkeit der Pflanze — so hat es Fritsch in seiner „Exkursions- flora* wiederholt getan — oder man übersetze den Namen gar nicht. Eine vom Volk gar nicht beachtete Pflanze braucht gar keinen deutschen Namen. Wenn man diesen Auseinandersetzungen etwa entgegenhält, daß ja auch die „lateinischen“ Namen vielfach keine Eigentümlichkeiten der Pflanzen be- zeichnen, ja manchmal nichts bedeuten, oder barer Unsinn sind, so muß darauf erwidert werden, daß es sich bei diesen Namen nur um eine durch die Praxis geforderte Einrichtung (man könnte geradesogut Nummern ver- wenden) handelt, und daß schon wegen der lateinischen Form der Namen das Sprachgefühl keiner Nation dadurch verletzt wird — auch durch eine „Brahea Roezlii* (Palme) nicht. Was aber soll man zu der Übersetzung — die Referent tatsächlich gelesen — „Roezls Brahee* sagen ? Die Verbreitungsangaben lassen mehrfach zu wünschen übrig. So bleiben fast als das einzig wirklich Brauchbare die Tafeln übrig, die zu Demonstrationszwecken sehr gut zu verwenden sind, und auch denjenigen nützen werden, die für ihre Formenkenntnis die ersten Grundlagen in mühe- loser Weise legen wollen. Ginzberger. Usteri A. Beiträge zur Kenntnis der Philippinen und ihrer Vege- tation, mit Ausblicken auf Nachbargebiete. Inaug. Dissert. Zürich. 8°. 166 S. 2 Taf. Vogler P. Bisherige Resultate variations-statistischer Unter- suchungen an Planktondiatomaceen. (Plöner Forschungsberichte. XII. Bd. S. 90—101.) 8°. 2 Taf. u. 8 Abb. Beachtenswerte Übersicht der bisherigen Detailuntersuchungen, welche die Variabilität einiger Formen, je nach Standort und Zeit, ergibt. Inter- essant ist das Ergebnis, daß bei Tabellaria fenestralis die Variationskurve unmittelbar vor der Auxosporenbildung komplizierter und mehrgipfelig wird. 79 Vries H. de. Über die Dauer der Mutationsperiode bei Oenothera Lamarckiana. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XXIII, Heft 8, Ss. 382—387.) 8°. Verf. sucht zu erweisen, ob ©. L. auch in der Heimat die Tendenz zeigt, Mutationen hervorzubringen. Er kommt zu dem Ergebnisse, daß wahr- scheinlich der Beginn der jetzigen Mutationsperiode mit der Einfuhr der Pflanze aus Texas nach Europa zusammenfällt. Personal-Nachrichten. Dr. J. P. Lotsy wurde zum Direktor des Reichsherbariums in Leiden ernannt. Prof. Dr. Zimmermann wurde zum Direktor der allge- meinen Versuchsstation in Salatiga (Java) ernannt. Dr. K. Miyake wurde zum Professor am Doshisha College in Kyoto ernannt. Der frühere Direktor des botanischen Gartens in Caleutta Herr Dav. Prain wurde zum Direktor des königl. botanischen Gartens in Kew bei London ernannt. Prof. Dr. N. Wille wurde für das Jahr 1906 zum Rektor der Universität in Christiania gewählt. Dr. H. Pantanelli hat sich an der Universität in Rom, Dr. J. B. Traverso an jener von Padua für Botanik habilitiert. Prof. Dr. Axel N. Lundström ist anı 30. Dezember 1905 in Upsala gestorben. Der Bryologe Artur Mansion ist am 10. Dezember 1905 in Jambes gestorben. . Josef Fekete, Inspektor des botanischen Gartens in Buda- pest, ist am 27. November 1905 im Alter von 63 Jahren in Buda- pest gestorben. Inhalt der Februar-Nummer: Dr. Otto Porsch: Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie*“. S. 41. — Dr. Siegfried Stoekmayer: Kleiner Beitrag zur Kenntnis der Süßwasseralgenflora Spitzbergens. S. 4, — Dr. K. v. Keißler: Beitrag zur Kenntnis des Planktons einiger kleinerer Seen in Kärnten. S. 53. — Thorild Wulff: Plasmodesmenstudien. (Schluß.) S. 60. — Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen und Franz Faltis: Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. (Fortsetzung.) S. 69. — Literatur- Übersicht. S. 71. — Personal-Nachrichten. S. 79. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/923 M. 4-—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 80 INSERATE. Friedrich,C.L.H., Germaniae flora exsiccata. Der Unterzeichnete gibt eine Exsikkatenflora von Deutschland heraus, welche die deutschen Phanerogamen und Gefäßkryptogamen in wohlgetrockneter Form zur Ausgabe bringt. Die Flora erscheint in Dekaden, deren jede Mk. 3 kostet. C. L. H. Friedrich, Fabriksdirektor a. D. Groß-Salze (bei Magdeburg). Preisherabsetzung älterer dahreänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— n 183-157 ( „ „nn 10.) Een n herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—18S0 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die‘ Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. EEE RER NB. Dieser Nummer ist beigegeben Inhaltsverzeichnis und Titelblatt zu Jahrgang 1905 der Osterreichischen botanischen Zeitschrift, ferner ein Katalog von Dr. H. Lüneburgs Buchhandlung in München, Karlstraße 4. Buchdruckerei Carl Gerolds Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHER ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVI. Jahrgang, N 3. Wien, März 1906. Uber Kleistogamie bei den Gräsern. Von E. Hackel (Graz). Die Tatsache, daß manche Gräser ihre Früchte reifen, ohne vorher äußerlich sichtbare Blütenteile zur Schau getragen zu haben, ist sehr frühzeitig beobachtet worden. Schon Hieronymus Bock hat dies bei der Gerste gesehen und darüber in seinem „Neuw Kreutter Buch“ (1539). II. T. in einer den Anschauungen jener Zeit entsprechenden Weise berichtet. Was bei den Gräsern die Blüte sei, wußte man damals noch nicht; Bock hielt dafür die Staubgefäße, denn er sagt (fol. 18, S. 2): „Hie soll man mercken/ das alle obgeschriebene Frucht (er meint hauptsächlich Weizen- arten) und samen/ eynerlei blüet bringen umb Johanis (aus genomen Gersten bringt keyne) das seind kleyne weisse hangende fäselein/ kleyner dann die Wegerich blümlein.“ Und da er bei der Gerste keine Staubgefäße „hangen“ sah, so spricht er ihr kurzweg die Blüten ab (fol. 17, S. 2): „herwiederumb so steigt Gersten zum alerschnelsten (under den Früchten) in die ähern/ on alle blüet.“ Die chasmogamen Formen der Gerste hat dieser sonst so seharf- sichtige Beobachter ebenso übersehen wie Linne, der sich auch mit dem Blühen der Gerste beschäftigte. Ihm freilich sind die innerhalb der Spelzen verborgen bleibenden Staubgefäße nicht ent- gangen und er spricht auch gleich seine Ansicht über die Be- deutung dieser Einrichtung aus. Nachdem er nämlich (Amoen. acad. ]. p. 364 [1749]) vom Roggen berichtet hat, daß der Ernte- ertrag bisweilen durch starke Regen zur Blütezeit sehr geschmälert wird, weil dann der Pollen der ausgetretenen Antheren „zusammen- geballt“ werde und die meisten Blüten fehlschlagen, fährt er fort: »hordei autem antherae ita intra glumam propriam jacent, ut aquae non pateat aditus“. Linne hat auch schon einen zweiten Fall von Kleistogamie bei den Gräsern gekannt, nämlich den des Panicum clandestinum, von dem er (Spee. pl. ed. 1, p. 58 [1753]) schreibt: „vaginis punetatis, pilosis, intra quas racemi fructifieationum om- Österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1906. z 82 nino oceultantur, ut extus ne vestigium earum appareat“. Freilich wird also auch hier nicht das eigentliche Wesen der Kleistogamie, die Befruchtung innerhalb der geschlossen bleibenden Spelzen aus- drücklich betont. Das tat zum ersten Male Schreber in seiner „Beschreibung der Gräser“ (1769), und zwar bei Phalaris oryzoides (tab. 22), heute Leersia oryzoides genannt. Er beschreibt die in den Scheiden verborgenen seitlichen Rispen und sagt: „„Hiebei ist merk- würdig, daß die Befruchtung der Samen in dieser Grasart bei ver- schlossenen Ahrchen vor sich geht, als welche sich gewöhnlicherweise gar nicht öffnen. Noch merkwürdiger ist aber, daß die Rispe, soweit sie aus der Scheide hervorkommt, lauter taube Ährchen trägt und nur diejenigen reifen Samen hervorbringen, welche in den Scheiden verborgen sind“, eine Angabe, die, wie wir sehen werden, einer Einschränkung bedarf. Das nächste Beispiel von Kleistogamie, das bekannt wurde, war das des Amphicarpum Purshii Kunth, das von seinem Ent- decker Pursh in seiner Fl. Amer. sept. (1814) p. 62, t. 2 als Milium amphicarpon beschrieben und abgebildet wurde. Freilich stellte er die Sache nicht riehtig dar, da er in den unterirdischen Ahrehen die (allerdings nur 0°5 mm großen) Staubbeutel übersah und sie als ©. die der Termialrispe als Z beschrieb, worin ihm anfangs auch Kunth (Enum. I, 67) folgte, der sich aber im zweiten Bande der Enumeratio (p. 46) etwas verbesserte; wenigstens wird hier das Ovarium in den Terminalährehen deutlich beschrieben, die Staubgefäße der unterirdischen Ahrehen werden „effeta“ ge- nannt. Den wahren Sachverhalt, die Befruchtung der letzteren schon in sehr frühem, geschlossenem Zustande („in the bud“), hat erst Asa Gray festgestellt, ebenso, daß die Blüten der Terminalrispe zwar vollkommen sind, aber ohne Frucht zu reifen, abfallen. Nun folgt ein langer Zeitraum, in welchem keine neue Entdeckung in dieser Richtung gemacht wurde. Vaucher (Histoire physiologique des plantes d’Europe, vol. 4, 1841) spricht zwar öfter (z. B. bei den Bromi genuini. bei Triticum sect. Cerealia, bei Secale) von einer Befruchtung innerhalb der Spelzen, sagt aber, daß diese sich an der Spitze ein wenig öffnen, um die entleerten Antheren austreten zu lassen. Seine Darstellung ist in mehreren Fällen un- richtig, besonders bei Seeale. Im Jahre 1869 machte V.v. Janka (Naturf. Fr. Berlin 1869, p. 39) auf die kleistogamen Blütenstände innerhalb der Biattscheiden von Diplachne serotina Link aufmerk- sam, die dann 1874 von Balansa (Bull. Soc. bot. Fr. XXI. p. 14) nochmals entdeckt wurden. Dieser hielt sie für ein Merkmal einer eigenen Varietät (clandestina), weil er ihre allgemeine Verbreitung nicht kannte. Die erste zusammenhängende und eingehende Darstellung der Erscheinungen beim Blühen der Gräser hat Godron in seiner Abhandlung „De la floraison des Gramindes“ (in Mem. Ae. se. nat. Cherbourg 1873) gegeben. Er beschreibt darin die Kleistogamie (die der „fecondation a huis-elos“ nennt) bei Leersia oryzoides (p. 33), 83 Hordeum Zecrriton (p. 76), die gelegentliche von H. distichon (p. 74) und hexastichon (75) und fügt dazu als etwas Neues die Kleistogamie von Stipa pennata, gigantea und juncea, die er für obligat hielt, während sie, wie wir sehen werden, bloß fakultativ ist. Im Jahre 1878 hat Asa Gray im Americ. Journ. of Science (p. 71) anläßlich der Besprechung von Darwins „Different forms“ einige Beispiele kleistogamer Gräser aus Nordamerika angeführt, nämlich außer Amphicarpum Danthonia spicata „and its allies“, ferner „Vilfa (ohne Speziesnamen) and other grasses“. Das Jahr 1880 brachte uns eine kritische Revision der französischen Vulpia- Arten von Duval-Jouve (in Revue des sciences naturelles), worin die Kleistogamie von Festuca Myurus, sciwroides und ciliata festgestellt wurde. Sehr genaue Beobachtungen über die Kleistogamie bei den Getreidearten veröffentliehte Koernicke 1885 in seinem mit Werner herausgegebenen Handbuch des Getreidebaues, 1. Bd. Er wies nach, daß Hordeum Zeoecriton L., ferner H. distichon erectum Schübl. und H. hexastichon pyramidatum Koern. stets kleistogam blühen, die übrigen Abarten von H. distichon und hexastichon, sowie H. vulgare L. bald geschlossen-,. bald offenblütig. Auch bei Avena sativa kommt gelegentlich Kleistogamie vor, bei der var. praegravis Kr. sogar in der Regel. In Engler & Prantls Nat. Pfl.-Fam. H, 2 (1887), p. 9. habe ich die meisten der bis dahin bekannten Fälle an- seführt, ohne einen neuen hinzuzufügen; 1889 habe ich in meiner Monogr. Andropogonearum Erianthus Trinii Hack. als kleistogam beschrieben; 1890 hat dann Koernicke (Üorresp. N. V. Rheinl. & Westf., p. 37) noch die Kleistogamie von T’rioda decumbens Beauv. und von Catapodium tuberculosum Moris (Castellia tuberculata Tin.) erörtert, endlich hat 1903 Vierhapper (in Ost. bot. Zeitschr., p. 225) deren Vorkommen bei seiner Dan- thonia breviaristata besprochen. Es ist also bisher im ganzen bei 20 Arten von Gräsern die Kleistogamie als regelmäßig oder ge- legentlich auftretend nachgewiesen worden. Ich selbst habe dieser Erscheinung stets meine Aufmerk- samkeit gewidmet und sie sowohl an lebenden (teils wildwachsenden, teils von mir kultivierten Gräsern) als auch besonders an Herbar- Exemplaren beobachtet. Ich habe nach und nach mein ganzes reiches Gramineen-Herbar in dieser Hinsieht durehgemustert und gefunden, daß sie viel weiter verbreitet ist als man bisher glaubte. Zu den bekannten 20 Arten kann ich heute 47 neue hinzufügen, so daß Kleistogamie jetzt bei 67 Arten von Gräsern nachgewiesen ist. Aber nıcht diese statistische Feststellung war es, die mich vor- wiegend interessiert hat, sondern die verschiedenen Formen, unter denen diese Erscheinung auftritt, die Abstufungen, welche die Formen untereinander und mit der Chasmogamie verbinden, die Anpassungen der Blütenteile, ja mitunter selbst der Infloreszenz an die Kleistogamie, mit einem Worte die biologische Seite der 7*+ 84 Frage, und deshalb will ich auch nach diesem Gesichtspunkte und nicht nach dem systematischen meine Beobachtungen sowie die meiner Vorgänger ordnen und darstellen. Bevor ich jedoch daran gehe, möchte ich die Frage erörtern, in wie weit wir berechtigt sind, bloß auf Grund der Untersuchung von Herbar-Exemplaren das Vorkommen der Kleistogamie bei einer Art von Gräsern zu behaupten. Anscheinena ist die Entscheidung darüber sehr einfach, denn wenn die Spelzen während der Blüte und nach derselben bis zur Fruchtreife geschlossen bleiben, so müssen sich die entleerten und zusammengeschrumpften Staubbeutel sowie die Reste der Narben jederzeit an der heranwachsenden oder selbst der reifen Frucht nachweisen lassen, während bei den chasmoganen Gräsern die Staubbeutel zwischen den geöffneten Spelzen hervortreten, nach dem Wiederzusammenschließen derselben außen bleiben und bald abfallen. Auch die Narben treten bei diesen Gräsern teilweise aus und es finden sich daher anfangs nach der Blüte Reste davon zwischen den Spelzen eingeklemmt, an den Früchten aber höchstens Spuren. Allein so groß ist der Gegensatz nicht und es gibt bei den Gräsern Formen der Ohasmogamie, die sich der Kleistogamie sehr nähern und sie im Herbar vortäuschen können. Bei Bromus tectorum, mazximus, rubens, fasciculatus und scopa- rius treten zur Blütezeit die Spelzen auseinander, aber nur sehr wenig und nur unterhalb der Spitze, gerade soviel, daß man im Grunde der Blüte die gerade vorgestreckten Narben sowie die auf kurzen Fäden gerade ober ihnen stehenden Antheren sehen kann, wie sie sich öffnen und ihren Pollen auf die Narben entleeren. Ein seitliches Austreten der Antheren und Narben ist unmöglich, denn dort, wo sie sich befinden, klaffen die Spelzen nicht. Das Klaffen unterhalb der Spitze dauert auch gar nicht lange, die Spelzen schließen sich wieder, die Antheren bleiben eingeschlossen, werden von der heranwachsenden Frucht vorwärts geschoben und er- scheinen zuletzt auf dem Scheitel der Caryopse, gewöhnlich etwas neben der Spitze der Vorspelze vortretend; eine oder die andere wird auch wohl ganz hinausgedrängt oder geht durch Reibung oder Stoß verloren. Das sind chasmogane Gräser, bei denen man jederzeit nach dem Verblühen die Antheren und Narben innerhalb der Spelzen nachweisen kann. Freilich ist eine solche strenge Autogamie dem Erfolge nach der Kleistogamie gleichzustellen, aber man kann solehe Gräser doch nicht kleistogam nennen. Wenn man aber einmal beieinigen Arten den Vorgang der kleisto- gamen Bestäubung im Leben gesehen hat, so gewinnt man neue An- haltspunkte für den Nachweis an Herbar-Exemplaren. In der Mehrzahl der Fälle habe ich beobachtet, daß die Antheren nicht über die Narben hinausgehoben werden (wie bei den oben erwähnten Bromusarten), sondern sich denselben seitlich anlegen und von ihren Zweiglein umfaßt werden, so daß beim Aufspringen der Pollen unmittelbar auf die Narbenpapillen gelangt. An der heran- wachsenden und selbst der reifen Frucht findet man dann die 35 entleerten Antheren in das Gewirr der verschrumpften Narbenäste förmlich eingebettet, so daß man sie nur mit Mühe heraus- präparieren kann, wenn man sie z. B. messen will. Zieht man die mehr oder weniger reife Frucht ausden Spelzen hervor, so gehen die Antheren mit, weil sie mittelst der sie umflechtenden Narbenreste ihrem Scheitel fest anhaften. Wo immer ich dieses Verhalten an Herbar- Exemplaren angetroffen habe, glaubeich Kleistogamie annehmen zu dürfen. Da mir daran gelegen war, in der unten folgenden Aufzählung bei jeder Art, wo ich dieses Verhalten ge- funden haben, dies ausdrücklich zu bemerken, so habe ich, um langatmige Wiederholungen zu vermeiden, für das oben geschilderte Verhältnis den kurzen Ausdruck: „Antheren intrastigmatisch“ eingeführt, ohne damit einen botanischen Terminus schaffen zu wollen. Weit seltener sind die Fälle, wo ich an der lebenden Pflanze beobachtete, daß bei kleistogamer Bestäubung die Antheren den Narben nicht so unmittelbar anliegen, sondern von ihnen getrennt seitlich oder etwas oberhalb derselben zu finden sind. Von der heranwachsenden Frucht werden sie dann entweder ebenfalls mitgenommen, so daß sie zuletzt dem Scheitel derselben aufsitzen, aber nur locker, ohne beim Herausziehen der Frucht mitzugehen, oder sie werden seitlich derselben zurückgelassen. Ein solcher Befund an Herbar-Exemplaren läßt keine sichere Entscheidung über das Vorhandensein von Kleistogamie zu, da er auch bei Arten mit geringer Öffnung der Blüten (s. 0.) vorkommt. Hier kommt uns nun ein zweites Kriterium zu Hilfe. Die Beobach- tung lehrtnämlich. daß die echte Kleistogamiein den meisten Fällen, viel- leicht sogar in allen, eine doppelte ist. Die Bestäubung findet inner- halb der geschlossenen Spelzen schon dann statt, wenn das betreffende Ahrehen, respektive der Teil des Blütenstandes oder der ganze Blütenstand, dem es angehört, noch in den 1—2 obersten Blatt- scheiden des Halmes oder (wenn die Infloreszenz eine seitliche ist). innerhalb der Scheide des Tragblattes eingeschlossen ist. In diesem Sinne hat zuerst Koernicke (Handbuch des Getreidebaues, p. 139) den Ausdruck „doppelt kleistogamisch“ bei Beschreibung des Blühens einer Sorte des Hordeum distichon und dann wieder von Triodia decumbens (s. 0.) gebraucht; er kann aber in gewissem Sinne auch auf jene Fälle ausgedehnt werden, wo zur Zeit der Bestäub ung zwar die Ahrehen nieht mehr von Scheiden umhüllt sind, aber nicht bloß die Deckspelze und Vorspelze der einzelnen Blüten fest aneinander schließen. sondern wo auch die beiden Hüllspelzen eines mehrblütigen Ährehens noch bis zur Spitze übereinander- greifen und die Blüten ebenso fest umhüllen, als es z. B. die Scheiden der Leersia mit ihren einblütigen Ahrchen tun. So fand ich es z. B. bei Danthonia intermedia und unispicata. Eine dieser beiden Formen der doppelten Kleistogamie kommt wahrscheinlich in jedem Falle kleistogamen Blühens vor, und wo immer ich an Herbar-Exemplaren die eben aus der Scheide hervor- getretenen Ährchen oder die Blüten der noch von den 86 Hüllspelzen bis zur Spitze umschlossenen Ahrchen inner- halb der Spelzen mit verstäubtenAntherenundvergrößertem Ovarium vorfand, habe ich auf Kleistogamie geschlossen. Nicht selten findet man schon innerhalb der Scheiden die Mehrzahl der Blüten mit verstäubten Antheren, und bisweilen, wie z. B. Leersia oryzoides, muß man auf sehr junge Stadien zurückgehen, um unbefruchtete Blüten zu finden. (Vergl. Duval-Jouve in Bull.Soe. bot. Fr. X, 104.) Von solchen Gräsern, welche auch in der Gipfelrispe stets nur kleistogam blühen, findet man in den Herbarien fast niemals Exemplare im Stadium dieses Blühens, denn sie werden immer erst gesammelt, wenn die Rispe aus den Scheiden hervorgetreten ist; dann ist sie aber meist auch schon verblüht und nur selten kann man an noch in der Scheide steckenden unteren Zweigen blühende Ahrchen finden. Eine Ausnahme machen, wie schon erwähnt, einige Danthonia-Arten, wo die großen Hüllspelzen eine ähnliche Rolle spielen, wie sonst die Scheiden. Ein weiteres Kriterium, das zur Feststellung der Klestogamie an Herbar-Exemplaren dienen kann, ist das Verhalten der Lodiculae. Da diese Organe durch ihre Schwellung das Auseinandertreten der Spelzen bewirken, so sind sie bei kleistogamen Gräsern funktionslos und das führt dort, wo die Kleistogamie eine obligate, durch unzählige Genera- tionen vererbte Einrichtung geworden ist, zu ihrer Reduktion. Freilich finden wir sie in verschiedenen Zwischenstufen von ge- ringer Verkleinerung bis zum völligen Schwund; Spuren derselben sind auch bei streng kleistogamen Gräsern in der Regel noch nachzuweisen, aber wo sie in so verkümmerter Form (namentlich im Verhältnis zu jenen nahe verwandter chasmoganer Arten) auf- treten, daß sie offenbar funktionslos sind, oder wo sie ganz fehlen, während sie bei Verwandten vorhanden sind, geben sie der An- nahme der Kleistogamie eine weitere Stütze'). Eine weitere An- passung an die Kleistogamie ist die Verkleinerung der Antheren und ihre Armut an Pollen sowie die Verkürzung der Narben im Verhältnis zu denen chasmogamer Arten. Sehr kleine Antheren finden sich ja auch bei chasmogamen Gräsern, z. B. den Aira-Arten und verwandten Gattungen, aber dann sind sie auch für diese Gattung oder Gattungssektion (z. B. Stenobromus gegenüber Festucoides, die große Antheren hat), typisch; wenn aber die Mehrzahl der Arten einer Gattung große (wenigstens über 1 mm lange) Antheren hat und dann auf einmal bei einer Art solche von 0-3 mm Länge, wie bei Aristida oligantha oder gar nur von O'1 mm Länge, wie bei Danthonia montana auftreten, dann ist immer Kleistogamie im Spiel. Dasselbe gilt, wenn eine Art innerhalb einer sonst 1) Selbstverständlich soll hiemit nicht gesagt sein, daß alle Gräser ohne Lodiculae kleistogam sein müssen; wir kennen ja eine ziemliche Anzahl soge- nannter klisanthischer Gräser, denen die Lodiculae fehlen und bei denen Antheren und Narben durch einen kleinen Spalt an der Spitze des Ahrchens austreten, wie bei Pennisetum, Anthowanthum, Alopecurus ete. Hier ist eben der Vorgang des Blühens ein ganz anderer als bei den chasmogamen Gräsern. 87 triandrischen Gattung plötzlich monandrisch auftritt, wie Aristida oligantha, gracilis und basiramea, Festuca Myuros und sciuroides, Uniola latifolia. Gewöhnlich sind die Antheren kleistogamer Blüten, da vornehmlich deren Länge, weniger die Breite, verkleinert ist, von ovaler oder rundlicher Form zum Unterschiede von den linealischen Antheren der ehasmogamen Blüten derselben oder ver- wandter Arten. Alle diese Reduktionserscheinungen gehen auf eine Vermin- derung der Pollenproduktion hinaus, die Ja ganz verständlich ist. Mitunter wird selbst der Habitus der Rispe durch die Kleistogamie beeinflußt; chasmogame Gräser pflegen zur Blütezeit ihre Rispe zu öffnen, damit alle Ahrehen dem Einfluß des Windes, der den Pollen überträgt, ausgesetzt sind; kleistogame Arten oder kleisto- game Formen chasmoganer Arten pflegen hingegen geschlossene Rispen mit anliegenden Zweigen zu zeigen, da ja die Befruchtung nicht mehr durch den Wind erfolgt. Doch gibt es von dieser Regel einige Ausnahmen, die im speziellen Teile erwähnt werden sollen. Von den 47 Gräsern, deren Kleistogamie hier zum erstenmal beschrieben wird, habe ich nur fünf Arten (Pappophorum Wrightii, Uniola latifolia, Seleropoa rigida, Bromus wunioloides, Hordeum murinum) lebend beobachtet, bei den übrigen habe ich sie nur nach Beobachtungen an Exemplaren meines Herbars nach den oben erwähnten Merkmalen erschlossen. Ich wünsche, daß diese Schrift jene Botaniker, welehe diese Arten lebend zu beobachten Gelegenheit haben, also insbesondere die nordamerikanischen, an- regen möchte, meine Resultate einer Nachuntersuchung zu unter- ziehen. Erst dann wird sich über manchen noch nicht ganz klaren Fall Gewißheit erlangen lassen. Nach der Art des Auftretens der Kleistogamie lassen sich die Gräser in vier Gruppen teilen, die Jedoch nicht streng geschieden sind. 1. Gruppe: Fakultativ kleistogame Arten. Neben chasmogamen Individuen finden sich seltener oder häufiger, bisweilen selbst vorwiegend kleistogame, welche jedoch keine besonderen Anpassungen an die Kleistogamie aufweisen. Ihre Antheren und Lodieulae sind nicht oder nur unbedeutend kleiner als an den chasmogamen Individuen. Es ist anzunehmen, daß die Entscheidung darüber, ob ein Individuum geschlossene oder offene Blüten hervorbringen wird,‘nicht schon im Embryo erfolgt ist, sondern daß dies von äußeren Umständen während der Entwick- lung abhängt, über die wir freilich noch wenig wissen. Manche Beobachter glaubten, daß anhaltend niedrige Temperatur während der Blütezeit die Ursache des Geschlossenbleibens der Spelzen sei, aber Koernicke hat durch einen schönen Versuch bewiesen, daß das wenigstens nicht immer der Fall ist; er säete von einer Varietät des Hordeum distichum nutans („schwarze Wintergerste von Tiflis“ ) einen Teil im Herbste, den anderen Ende März; die Individuen 88 aus der Winterssaat blühten sämtlich offen, die aus der Frühjahrs- saat geschlossen, und zwar schon innerhalb der Scheiden; da ihre Blütezeit sich gegenüber den ersteren verspätet hatte und in die heiße Zeit des Juni und Anfang Juli fiel, so war es gewiß nicht die niedrigere Temperatur, welche diese Erscheinung bewirkte. Anderseits berichtet Koernicke, daß er eine Ahre von Hord. hexastichon brachyatherem, dessen mittlere Ährchenreihe kleistogam geblüht hatte, dadurch zum Öffnen der „darüber und darunter befindlichen Blüten“ brachte, daß er sie in die Nähe eines geheizten Ofens stellte. Es wird noch eingehender Versuche bedürfen, um die Bedingungen für die eine ‘oder die andere Art des Blühens festzustellen. Als Ausnahme kommt Kleistogamie auch beim Weizen vor (vergl. Koern. |. ec. p. 32), ohne daß man wüßte warum. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie‘“. Von Dr. Otto Porsch (Wien). (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Wien.) Mr Weitere Untersuchungen über Futterhaare. (Mit Tafel III.) (Fortsetzung.!) Maxillaria porphyrostele Rehk. f. (Taf. III Fig. 2—13.) Die ansehnlichen Blüten dieser Art besitzen fleischige, läng- lich-zungenförmige, spitze, etwas eingekrümmte Sepalen von schön goldgelber, außen mehr erünlichgelber Farbe. Die schmalen, mehr linealen, spitzen, wie die Sepalen an der Basis etwas verbreiterten Petalen stimmen in der leuchtenden Grundfarbe mit den ersteren überein. Das fleischige Labellum ist kürzer als die seitlichen Sepalen, deutlich tief dreilappig, mit breiten, aufwärts gerichteten, ohr- föürmigen Seitenlappen, welche der Säule angedrückt sind. Der große, breite, längliche, abgerundete Mittellappen ist vorne seicht ausgerandet. Die Grundfarbe des Labellums ist hellgelb, die Seiten- lappen sind der Länge nach purpurn gestreift. Das hellgelbe La- bellum sowohl als die leuchtend goldgelben Sepalen und Petalen bilden einen lebhaften Kontrast zur purpurn gefärbten Säule, der unsere Art ihren Namen verdankt. °) Wie schon die Beobachtung des Labellums mit freiem Auge ergibt, ist wie bei der vorigen Art auch hier in der Basalhältfte 1) vgl. Nr 2208: 2) Vgl. die Mia Hookers in Botan. Magaz. 1880, Tab. 6477. 89 des Labellums eine callusartige Bildung entwickelt, welche in ihrer Längserstreckung dasselbe Verhalten wie bei jener Art zeigt. (Vel. Fig. 1.) Die anatomische Untersuchung ergibt aber hier, daß die für das freie Auge als Oallus erscheinende Bildung bloß in dem vordersten Drittel derselben einer wirklichen, deutlich abgegrenzten, durehschnittlich 5—8 Zellschiehten dieken Gewebewucherung ent- spricht. In diesem Sinne hat Cogniaux teilweise Recht, wenn er von dem Callus sagt: „eallo late ligulato, apice valde ineras- sato et rotundato“ (l. ec. IIl 6 p. 44). Dagegen hört der eigentliche Oallus ungefähr von der Mitte des scheinbaren Oallus an vollständig auf, und das, was dem Auge als Callus erscheint, besteht aus einem diehten Besatz von Futterhaaren, welche den bisherigen Beschreibern unserer Art entgangen zu sein scheinen. Hooker erwähnt sie über- haupt nicht, und Cogniaux sagt von der Lippe: „labello utrimque labro“. ä Hinsichtlich der Form der Haare zeigt die vorliegende Art unter allen bisher untersuchten Arten die größte Plastizität. Doch handelt es sich in den verschiedenen Haartypen stets bloß um Variationen eines herrschenden Grundtypus. Die Haare sind ge- wöhnlich zwei- bis dreizellig.. Einzellige Haare finden sich äußerst selten, erreichen dabei aber ungefähr die Größe der mehr- zelligen. Die wichtigsten Haartypen finden sich in den Fig. 2—8 zusammengestellt. In jenen Fällen, in denen die Haare bloß aus zwei Zellen bestehen, sind beide Zellen ungefähr gleich lang, oder die Basalzelle ist etwas größer. In beiden Fällen sind die einzelnen Haarzellen zylindrischh schmal und sehr lang gestreckt. (Fig. 4, 6, 8.) Das ganze Haar erreicht eine Länge von ca. 2 mm Die Basalzelle ist gewöhnlich gerade (Fig. 4, 6) oder schwach gekrümmt. (Fig. 8.) Ihre Grundfläche ist entweder mehr oder weniger stark verschmälert (Fig. 4, 6, 8) oder ziemlich gleich breit (Fig. 2, 3, 5), seltener verbreitert (Fig. 7). Die Endzelle kann bei gerader Längsachse in der Verlängerung der Basalzelle liegen (Fig. 6) oder mit der Längsachse der letzteren einen stumpfen Winkel bilden (Fig. 4). Ihre Längsachse kann auch gekrümmt sein (Fig. 8). Die nur sehr selten auftretenden einzelligen Haare sind keulenförmig, ungefähr von derselben Höhe wie die zwei- zelligen oder etwas kürzer und erinnern in der Gestalt an die von M. rufescens Lindl. Nur fehlen ihnen die basalen Membranver- dickungen dieser Art. Die Endzelle kann auch spitz halbkugelig sein, wobei sie der dann entsprechend verlängerten Basalzelle mit einer konkaven Fläche aufsitzt (Fig. 5). In diesem Falle kommen dann Bildungen zustande, die sehr lebhaft an einen dünn und lang- stieligen Hutpilz erinnern (Fig. 5). Damit wären die wichtigsten zweizelligen Haartypen erschöpft. Die dreizelligen Haare zeigen eine gerade oder schwach gekrümmte, zylindrische, langgestreckte Basalzelle, welcher noch zwei Haarzellen aufsitzen. Letztere sind durchschnittlich ein Drittel so hoch als die erstere. Sie grenzen ‘entweder mit konvexen Flächen aneinander und an die Basalzelle 90 (Fig. 7) oder erscheinen mit einer konkaven Basalfläche pilzhut- föormig aufgesetzt (Fig. 2. 3). Zwischen den angeführten Typen kommen alle möglichen Übergänge vor. So kann die Endzelle keulenförmig oder mit konkaver Grundfläche aufsitzend stark ver- längert sein etc. Jedoch alle die eben vorgeführten Varia- tionen zeigen immer konstant als gemeinsamen Grund- zug die Tendenz, durch starke Verlängerung der Basal- zelle das Haar emporzuheben, wobei die Längenver- hältnisse auf die einzelnen Haarzellen so verteilt sind, daß sie in ihrer Summe immer die gleiche Gesamthöhe ergeben. (Vgl. die Fig. 2—8, welche bei gleicher Vergrößerung gezeichnet sind.) Dadurch kommt bei dem dichten Stande der Haare der als einheitliche Bildung erscheinende scheinbare Callus zustande. Bezüglich des Zellinhaltes decken sich die Haare unserer Art am vollständigsten mit jenen von M. ochroleuca Lodd., an die, wie später gezeigt werden wird, ein weiteres anatomisches Merkmal erinnert. Sie führen einen an Eiweiß und Fett reichen Proto- plasten, dem zwar Stärke vollkommen fehlt, der aber sowohl mit Fehlingscher Lösung als mit dem Senftschen Reagens einen deutlichen, wenn auch nicht reichen Zuckergehalt ergibt. Be- züglich der einzelnen Reaktionen sei auf meine für M. ochroleuca Lodd. in meiner früheren Abhandlung gegebene Darstellung ver- wiesen. Die Zellmembran sämtlicher Haarzellen ist äußerst dünn und besteht, wie die Behandlung mit Ohlorzinkjod und Jod + Schwefel- säure ergibt, aus reiner Cellulose. Nur die jungen Haare zeigen eine noch dickere Membran, deren Dicke auf Kosten des Längen- wachstums der Zellen immer mehr abnimmt (Fig. 10). Es liegt hier ein ähnlicher Fall wie bei den spinnwebigen Haaren von Sempervivum arachnoideum L. vor, für die dieses Verhalten kürz- lieh von Dintzl nachgewiesen wurde.') Es fehlt jede Andeutung einer Membranverdickung an der Basis. Dagegen sind die Mem- branen der subepidermalen Zellen jenen der eigentlichen Haar- zellen gegenüber stark verdickt (Fig. 9—12). Es leuchtet ein, daß ein mit einer so auffallend dünnen Membran versehenes, auf einer schmalen und langen Basalzelle ruhendes Haar sich selbst überlassen kaum aufrecht zu stehen im- stande wäre. Am allerwenigsten wäre dies in jenen Fällen zu er- warten, wo die Basalzelle an ihrer Basis stark verschmälert er- scheint (Fig. 6). Wir haben hier im wesentlichen denselben Fall wie bei M. ochroleuca Lodd. vor uns mit dem Unterschiede, daß dort die auffallende basale Verschmälerung der Basalzelle Regel ist. (Vgl. Porseh |. e. Taf. IV Fig. 3—4.) Von dem Augenblicke an, wo das Haar einkniekt und umfällt, ist seine biologische Be- Y 1) Vgl. Dintz], Die spinnwebigen Haare von Sempervivum arachnoideum. Österr. bot. Zeitschr. 1905, Nr. 6 ff. 9 deutung ziemlich illusorisch geworden, da es für das Insekt soviel wie verloren ist. Es stand daher auch hier zu erwarten, daß der in vollem Einklange mit der Funktion stehenden Dünnwandigkeit durch eine andere Anpassungseinrichtung in äbnlichem Sinne ent- gegengearbeitet wird wie bei M. ochroleuca Lodd., wofern das Haar überhaupt funktionstüchtig sein soll. Würden die Haare in so diehtem Bestande seitlich enge aneinander gedrückt stehen wie bei M. rufescens Lindl. und M. villosa Cogn., so wären sie da- durch allein vor dem Umfallen gesichert. Dies ist jedoch hier nicht der Fall, da dieselben bei wenn auch noch immer relativ dichtem Stande doch durch gewisse Abstände voneinander getrennt sind. So hat, wie eine nähere Betrachtung der übrigen Epidermis zeigt, der Bau der eigentlichen Futterhaare eine zweite Anpassung im Gefolge gehabt, die in den Nachbarzellen zum Ausdruck ge- langt. Die unmittelbar an die Basalzelle des Futter- haares angrenzenden Nachbarzellen sind nämlich in diekerwandige „Stützzellen“ umgewandelt, welche in radiärer Anordnung rings um die Basalhälfte derselben zusammenneigen und diese mit ihren ein lebhaftes Spitzenwachstum zeigenden Außenwänden berühren. Auf diese Weise wird für die dünnwandige, lang- gestreckte Basalzelle ein wirksamer Stützapparat ge- schaffen, der diese und damit das ganze Futterhaar auf- recht erhält, sein Umfallen verhindert. (Vgl. Fig. 9—12.) Der Bau dieser „Stützzellen“ steht aueh mit ihrer Funktion in vollem Einklange. Sollen diese als wirksame Stütze dienen, so müssen folgende Bedingungen erfüllt sein. Vor allem müssen sie eine gewisse Festigkeit, weiters eine gewisse Höhe besitzen und sehließlich zur Erzielung einer möglichst großen Stabilität auf einer festen, breiten Grundfläche sitzen, also selbst fest postiert sein. Alle diese Bedingungen sind auch tatsächlich erfüllt. Die Festig- keit derselben wird durch ihre Membrandicke gewährleistet, welche die der Haarzellen mindestens um das Doppelte bis Dreifache über- trifft. (Vgl. Fig. 9—12.) Es sind gewöhnliche Epidermiszellen, deren Außenwände infolge regen Spitzenwachstums zu schlauch- formigen oder richtiger handschuhfingerförmigen Fortsätzen aus- wachsen. Das gesteigerte Flächenwachstum der Außenwände bei entsprechender Dicke derselben bedingt eine Menge an Baustoffen, welche von den reich entwickelten Protoplasten derselben und den plasmareichen subepidermalen Zellen geliefert werden (Fig. 10—12). An diesem Wachstumsvorgange scheint der große Zellkern sehr stark mitbeteilist zu sein. Denn in den jungen Stützzellen, deren Außenwände erst zu einer kleineren Papille ausgezogen sind, liegt der Kern konstant der Mitte der Außenwand an. In den aus- gewachsenen Stützzellen liegt er regelmäßig in der unteren Region der schlauchförmig ausgezogenen Außenwand (Fig. 10—12). Es liegen hier dieselben Lagerungsbeziehungen des Kernes vor, wie sie von Haberlandt für die Bildung der Wurzelhaare und lokaler 92 Membranverdiekungen in den Epidermisaußenwänden beschrieben wurden.') Die breite Basis der Stützzellen ergibt sich von selbst aus der Breite der Epidermiszellanlagen, aus denen sie hervor- gegangen sind. Weiters sind ihre Innenwände, sowie die Außen- wände der unmittelbar angrenzenden subepidermalen Zellen stark verdickt, die Seitenwände der letzteren überdies durch lokale Membranverdiekungen ausgesteift (Fig. 10—11). Welehe Haupt- funktion den Membranverdickungen der letzteren zukommt, ist vor- läufig noch fraglich. Ein weiteres Interesse verdient die Orientierung der Stütz- zellen. Die unmittelbar an die Basalzelle angrenzenden Stützzellen legen sich dicht an diese an und erscheinen demgemäß entweder vertikal oder dem Futterhaare bloß schwach zugeneigt (Fig. 11—12). Dieses Bild tritt am klarsten in sehr dünnen Sehnitten entgegen, weil die oberhalb und unterhalb der Schnittebene liegenden, aus größerer Entfernung der Basalzelle zustrebenden Stützhaare weg- geschnitten wurden. Die seitlichen sind auch nur dann erhalten, wenn sie in die Schnittebene fallen. (Vgl. Fig. 10—12.) Je weiter jedoch die Stützzellen von dem Haare entfernt sind, desto mehr müssen sie geneigt sein, um dasselbe zu stützen. Diese Verhält- nisse treten besonders klar an dicken Schnitten zutage, weil hier die ganze Gruppe der Stützzellen im Schnitte erscheint. (Vgl. Fig. 9. welche einem dicken Schnitte entstammt.) Was die Zahl der sich an eine Basalzelle anlegenden Stützzellen anbelangt, so fand ich im Minimum gewöhnlich deren fünf, im Maximum bis zwölf Zellen als Stützapparat beteiligt. (Fig. 9 stellt einen Fall dar, wo zehn Stützzellen beteiligt sind.) Ihrer Funktion nach deeken sich also die Stützzellen teilweise mit den Blasenzellen von M. ochroleuca Lodd., nur kommt letzteren noch die weitere Funktion zu, das Futterhaar aus dem Verbande zu heben. Dies scheint bei unserer Art nicht der Fall zu sein, wenigstens war es mir nicht möglich, in den mir vorliegenden Schnitten zwischen der Grundfläche der Basalzelle und dem darunter liegenden Gewebe Intercellularräume zu finden. Für die Richtigkeit der eben vorgetragenen Funktion der Stützzellen spricht außer den mitgeteilten Merkmalen derselben überdies der Umstand, daß dieselben gegen den Rand des Labellums und auf den Seitenlappen zunächst in gewöhnliche Epithelzellen und schließlich normale Epidermiszellen übergehen (Fig. 13). Selbst dann, wenn sie in der Übergangsregion noch schlauchförmig aus- gezogen sind, haben sie nicht mehr die Membrandicke jener der mittleren Region des Labellums. (Vgl. Fig. 13 Zelle rechts.) Weiters sind sie auf der Unterseite derselben entweder als gewöhnliche Epithelzellen, zum Teil sogar als gewöhnliche Epidermiszellen ausgebildet. 1) Vgl. Haberlandt, Über die Beziehung zwischen Funktion und Lage des Zellkernes bei den Pflanzen. Jena 1887, und Physiologische Pflanzenanatomie, III. Aufl. 1904 p. 25 Fig. 3. 93 Die bisher genauer untersuchten Fälle von Futterhaarbildung innerhalb der Gattung Maxillaria haben, von allen Details ab- gesehen, das allgemein interessante Ergebnis geliefert, daß diese im morphologischen Gesamtbau der Blüte sehr einheitliche Gattung bei verschiedenen Arten denselben Schlußeffekt zum Teil auf sehr verschiedenem Wege erreicht. Eine auffallende Parallele zwischen dem Bauplan der “Haare und übereinstimmenden Zügen in der Morphologie der Blüte sowohl als in den vegetativen Organen bei zwei unzweifelhaft sehr nahe verwandten Arten konnte ich bisher bloß für M7. villosa Cogn. und M. iridifolia Rehb. f. nachweisen. (Vgl. die entsprechenden Beschreibungen meiner früheren Abhand- lung.) Es wird eine dankbare Aufgabe eines Zukunftsmonographen der Gattung sein, den verborgenen Fäden der größtenteils noch recht dunklen natürlichen Verwandtschaftsbeziehungen dieser arten- reichen, interessanten Gattung mit der Sonde geographisch-mor- phologischer und anatomisch-histologischer Untersuchung nach- zuspüren, wobei sich die letztere auch auf die Blüte zu erstrecken hat. Gerade die Vielseitigkeit, mit der die Natur das Problem der Ausbildung eines wirksamen Insektenköders nach dem bisher Be- kannten in ein und derselben Gattung gelöst hat, läßt den Unter- suchungsergebnissen über ähnliche Bildungen bei anderen ver- wandtschaftlich weitgetrennten Gattungen mit Spannung entgegen- sehen. Weiters ist die Gattung aus dem Grunde interessant, weil bei einer ganzen Reihe von Arten sowohl Nektar als Futterhaare fehlen, an deren Stelle dann ein fleischiger Gallus tritt, dessen nahrungspendendes Gewebe beide biologisch ersetzt. Daß auch bei diesen Arten eigene Anpassungen vorliegen können, hat mir die Untersuchung von M. nana Hook. gezeigt, über deren Ergebnisse ich in einem der späteren Beiträge berichten werde. Unwillkürlich drängt sich dem Beobachter die Frage auf, welche von den bisher genauer bekannten Lösungen die prak- tischeste, bezw. bei dem geringsten Aufwand an Zellmaterial und Differenzierungsvermögen funktionstüchtigste ist. So einfach die Beantwortung dieser Frage, wenigstens vom Standpunkte mensch- lieher Einsicht aus scheint, so dunkel ist uns vorläufig jeder Ein- bliek in die Ursachen der Verschiedenheit der Komplikation des Baues bei verschiedenen Arten, nachdem das Problem bei einer Art aller Wahrscheinlichkeit nach schon auf einem viel einfacheren und prompteren Wege gelöst war. Gerade mit Rücksicht darauf ist es meines Erachtens lehrreich, die bisher im Detail klargestellten Fälle in ihren gemeinsamen und unterscheidenden Merkmalen kurz charakterisiert einander gegenüberzustellen. I. Rufescens-Typus: Haare einzellig, Inhalt Eiweiß und Fett, Membran dünn, an der Basis infolge auffallend starker, streng eireumscripter Verdickung mit präformierter Abbruchszone versehen. Callus bloß durch die Futterhaare gebildet. Vertreten durch M. rufescens Lindl. 94 II. Villosa-Typus: Haare mehrzellig, Inhalt Eiweiß in Form je eines großen Kristalloids in jeder Haarzelle und Fett, Membran gleichmäßig dünn, Abreißen erleichtert durch den Kontrast in der Membrandicke der subepidermalen Zellen. Callus bloß durch die Futterhaare gebildet. Vertreten durch M. villosa Öogn. und M. iridifolia Reichbk. fil. III. Marginata-Typus: Haare mehrzellig, Inhalt Eiweiß und Fett, Membran dünn. Spezielle Abreißeinrichtungen fehlen. Los- lösung der einzelnen Haarzellen durch ihre Gestalt erleichtert. Deutlicher Callus vorhanden, Futterhaare demgemäß kürzer. Vertreten durch M. marginata Fenzl. An diesen Typus wären noch am ehesten die im fol- genden Abschnitte näher beschriebenen Fälle von Pollen- imitation anzuschließen, welche von Janse und Penzig be- schrieben wurden. IV. Porphyrostele-Typus: Haare mehrzellig, Inhalt Eiweiß, Fett und Zucker, Membran gleichmäßig dünn, Futterhaare vor dem Umfallen durch eigene Stützzellen geschützt, Abreißen durch den Kontrast der Membrandicke der subepidermalen Zellen er- leichtert. Callus größtenteils durch die Futterhaare gebildet, bloß in der Vorderhälfte als fleischige Gewebe entwickelt. Vertreten durch M. porphyrostele Rehb. f. V. Ochroleuca-Typus: Haare mehrzellig, Inhalt Eiweiß, Fett und Zucker. Membran gleichmäßig dünn, Abreißen durch zwei Einrichtungen wesentlich erleichtert, durch die Verschmälerung der Basalzelle, welche eine eigene Stütze in Form der merk- würdigen Blasenzellen erheischt und durch Loslösung des ganzen Haares infolge des Längenwachstums dieser Blasen- zellen. Vertreten dureh M. ochroleuca Lodd. Die Reihenfolge der vorgeführten Typen wurde mit Absicht so gewählt, daß in bezug auf die Komplikation der Problemlösung eine ganz unverkennbare Steigerung zu konstatieren ist. Der ein- fachste Fall ist wohl unstreitig durch Typus I repräsentiert, die höchste Komplikation dureh Typus V. Wenn im allgemeinen der- jenigen Lösung der Vorzug gebührt, die bei relativ geringstem Aufwand an Material und Differenzierungsvermögen und möglichst weitgehender Ausnützung des zur Verfügung stehenden Materiales den größten Nutzeffekt erzielt, ist meines Erachtens Typus I nicht nur als der einfachste, sondern auch als der vollkommenste zu be- zeichnen. Denn hier sind nicht nur alle biologischen Anpassungs- einrichtungen in einer einzigen Zelle vereinigt, sondern sowohl die mit den denkbar einfachsten Mitteln erzielte Abreißeinriehtung als die Ausnützung des Haarkörpers für den Nahrungsbezng der Tiere erscheint in diesem Falle am zweekmäßigsten gesichert. Während bei Typus I—III der seitlieh diehte Stand trotz der Dünnwandig- keit der Haarzellen die Aufrechtstellung derselben sichert, wird 9 dies bei den folgenden Typen durch umgewandelte Nachbarzellen erreicht. So zweckmäßig auch diese Einriehtung ist, so geht doch andererseits bei diesem Bauplan eine große Menge an Zellmaterial als eigentliche nahrungspendende Quelle verloren. Den Höhepunkt der Anpassung stellt unstreitig Typus V dar, wo das Abreißen der Haare dem Insekt in der denkbar vollkommensten Weise durch Ablösung desselben erleiehtert wird. So hoch organisiert auch einerseits in adaptiver Hinsicht der ganze aufgewendete Apparat erscheint, so geht doch die Ausbildung desselben auf Kosten der dem Insekte gebotenen Nahrungsmenge einher und wird in bezug auf die Fülle der gebotenen Nahrungsstoffe bei prompter Funktion der Abreißeinrichtung trotzdem von Typus I übertroffen. In phylogenetischer Beziehung ist mit Rücksicht auf die Anpassungshöhe der im einzelnen vorgeführten Typen eine weit zurückreichende Vorgeschichte der Ausbildung dieser Anlockungs- mittel und das Vorkommen weniger weit vorgeschrittener Stadien bei anderen Gattungen zu erwarten. Die im folgenden Absehnitte nachgewiesene weite Verbreitung dieser Organe läßt für zukünftige Nachuntersuchungen das Auffinden derselben sicher erhoffen. In gewissem Sinne ist ja schon die bloße Ausbildung eines nährstoff- hältigen Callusgewebes als ein ursprünglicher Schritt hiezu auf- zufassen, allerdings nur unter der Voraussetzung, daß weitere, den Nahrungsbezug wesentlich erleichternde Anpassungseinrichtungen fehlen. Warum die verschiedenen Arten derselben Gattung den- selben Schlußeffekt auf so verschiedene Weise erreichten, bleibt uns vorläufig gänzlich unaufgeklärt. Zum Teile mögen wohl auch Anpassungsvorgänge an bestimmte, in den jeweiligen Verbreitungs- zentren der einzelnen Arten als normale oder häufigste Besucher fungierenden Insekten mitspielen. (Schluß folgt.) Acer Bosniacum wihi. Von Karl Maly, Sarajevo. Syn. A. opulus (Mill.) Subspec. A. Dosniacum mihi'). A. obtusatum Kit. ex Willd. var. Bosniacum mihi olim. Jahrestriebe deutlich, meist dieht und kurz behaart. Blätter handförmig-fünfspaltig, am Grund herzförmig, selten fast abgestutzt, !) Ich ziehe A. obtusatum Kit. ex W. zu A. Italum Lauth (1781) und wende statt letzteren Namen den älteren A. opulus Mill. Gard. diet. ed. VIII nr. 8 (1768) für diese Verbindung an. Diese Gesamtart faßt also die Formen- kreise A. obtusatum und A. Italum im Umfange nach Pax [in A. Englers Pflanzenreich, Aceraceae (1902) S. 57—60] zusammen. Die Begründung dieses Verfahrens behalte ich mir für eine später erscheinende, ausführliche Arbeit vor. Ich bemerke vorläufig nur, daß man entweder die beiden Formenkreise in eine Gesamtart zusammenfassen kann, oder — was gegenwärtig natürlicher erscheinen dürfte — ebensoviele Arten unterscheiden muß, als Pax Unterarten aufführt. — Die Schreibweise A. opulus, nach Varro gebildet, ist offenbar richtiger. Miller schreibt aber A. opalus. 96 die zwei äußeren Seitenlappen kurz, oft nur angedeutet. Lappen spitz, undeutlich ausgeschweift-gezähnt, selten deutlich gezähnt. Blätter oberseits kahl, unterseits flaumhaarig und an den Nerven stärker behaart. Blattstiele wie die Jahrestriebe behaart, jedoch im Spätherbste meist teilweise verkahlend, Infloreszenzachsen und Frucht- fächer behaart, verkahlend. Doldentrauben vielblütig, gestielt, hängend. Flügelfrucht wie bei A. obtusatum. Bildet am Igman (Golo brdo, Redeljate) bei Sarajevo in einer Höhenlage von etwa 900—1200 m kleine, 4 bis höchstens 7 m hohe Bäume, die stets vereinzelt zwischen A. obtusatum stehen. In der Behaarung der Blattspreite stimmt A. Bosniacum mit A. obtusatum überein. Letzterer hat aber ganz kahle Jahrestriebe und glatte Blattstiele.e Die Behaarung des bosnischen Ahorns ist übrigens nicht vorübergehend und nur an die erste Entwicklung der Sprosse gebunden, sondern sie bleibt bis in den Winter und ist oft noch im folgenden Jahre an den alten Trieben zu erkennen. Man findet im Herbst wohl auch Aste mit minder ausgeprägter Bekleidung an den Blattstielen, immer ist aber die kennzeichnende dichte Behaarung an den diesjährigen Trieben wahrzunehmen. Hin- gegen sind die jungen Zweige des A. obtusatum im Spätherbste gewöhnlich rotbraun und glänzend. Pax, dem ich diesen Ahorn zur Begutachtung übersandte, sieht in ihm eine prächtige neue Sippe, die, wenn man den bei der Gruppe Campestria durchaus notwendigen engen Speziesbegriff konsequent durchführt, als nova species bezeichnet werden muß (Pax in litt.). In der Blattform variiert A. Bosniacum folgendermaßen: 1. Blätter groß oder mittelgroß. Die drei Mittellappen eiförmig, spitz, der innere mit + parallelen Seitenrändern. Lappen undeutlich ausgeschweift gezähnt. Doldentrauben meist deutlich (bis 2 em lang) gestielt. Die häufigste Form. Entspricht in der Blattform dem A. obtusatum var. anomalum Pax in Englers Botan. Jahrbuch VII (1886) S. 224. 2. Blätter mittelgroß. Die drei Mittellappen breitdreieckig, die zwei seitlichen hievon mit ihrem vorderen Seitenrand horizontal (vom Mittelnery des Blattes) abstehend. Sonst wie voriger. Selten. (£. trichopulus mihi). 3. Blätter mittelgroß. Die drei Mittellappen mit = parallelen Seitenrändern. Die zwei äußeren Seitenlappen deutlich, spitz (bei den vorigen meist undeutlich oder doch stumpf), Lappen spitz sezähnt. Doldentrauben fast sitzend. Blütenachsen dünn, zur Frucht- zeit unverzweigt, daher lang. Bisher nur ein einzelner Baum bekannt. (f. trichopulifolium mihi). An Bildungsabweichungen liegen mir von diesem Ahorn vor: a) ein Fruchtflügel, dessen Randnerv im oberen Drittel ein 5 mm langes, gerades Hörnchen trägt; 97 b) Fruchtstiele mit drei, anstatt zwei Fruchtblättern (m. tri- carpum) ; c) ein Fruchtstiel mit 4 (5) Fruchtblättern, wovon das eine (äußere) ein Doppelfruchtblatt darstellt und auch zwei Flügel besitzt. Die Blätter zeigen zumeist die durch den Ascomyeeten Rhytisma acerinum (Pers.) Fries (Fam. Phacidiaceae) erzeugten schwarzen Flecken. Beitrag zur Kenntnis der Flora von West - Bosnien. Von Heinr,. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadimann, Erwin Janchen und Franz Faltis (Wien). (Fortsetzung. !) Gentiana Dinarica Beck. N. An den Abstürzen des Jedovnik gegen Drvar, 1400—1500 m! (J.), auf der Plazenica, ca. 1700 m! — utrieulosa L. N. Ober Radlovici bei Grahovo (H.), Cardak, Wiesen nahe dem Gipel (J.); Prisjeka bei Popovici; Sator, südlich ober dem See! (J.); von Glamod gegen Hrasticevo; Osthang der Plazenica, im Föhrenwald und trockenem Gestein! 1100 bis 1760 m. S. Aufstieg zur Kriva jelika westlich von Donji Vakuf! Karstflächen bei Na podovi westlich von Glogovac! Südwest- abhang des Vitorog, 1400 m; Bergwiesen im Livanjsko polje bei Grabes; Anstieg von Üelebi6 zur Golja (St. F.). — Tergestina Beck N. Mala Klekovala! Gipfel des Veliki Sator! (J.); 1760-1870 m. — crispata Vis. N. Ilica, Westhang! Nordgipfel (J.) und Süd- gipfel! (H.) des Jedovnik; Velika! und Mala Klekova@a; Gola kosa (H.); Cardak (J.); Marino brdo bei Grahovo! (J.) Sator, südlich ober dem See (J.); Hänge der Prisjeka bei Popovici! Plazenica, nahe dem Gipfel!;; 1200—1950 m. 8. In den Oardak li- vade, 1100 m! Karstwiesen nordwestlich von Pribelja, 1200 m; Südabhänge der Golja, 1600 m! (St. F.). — amblyphylla Borbas (Termeszettudomanyi Közlöni 1896, p. 333) N. Hänge der Prisjeka bei Popovici (Bez. Glamo&), 1200 bis 1380 m! Einen speziellen Standort dieser Pflanze führt Borbäs überhaupt nicht an, wenngleich sich die kurze Originalbeschrei- bung auf Exemplare aus Bosnien bezieht. Herr K. Maly in Sarajevo hatte die Liebenswürdigkeit, uns (12. November 1905) darüber folgendes mitzuteilen: „Von Herrn Kustos Reiser er- hielt ich gestern die Korrespondenz Fialas zur Durchsicht und da fand sich die auch für mich überraschende Mitteilung auf einer Karte von Borbäs, daß diese Enzianform am Trebevic 1) Vgl. Nr. 2, S. 69. Österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1906. 8 98 bei Sarajevo wächst. Fiala hat sie dort einige Male im Juni ge- sammelt und sie befindet sich von dort auch in unserem Herbar als .@G. crispata‘. Ich sammelte daselbst nur die typische Art. Im Herbar liegt G@. amblyphylla (von Borbäs auf der Karte G. erispata var. amblyphylla B. genannt) typisch breit- und stumpfblättrig auch von der Treskavieca, 1700 m, 13. August 1886, leg. Fiala als @. crispata. Datum vielleicht irrig.“ Gentiana amblyphylia stellt die aestivale Parallelform') zu G. crispata dar und unterscheidet sich von ihr durch den schlanken Wuchs (bis 22 cm hoch), die wenigen (nur bis vier) sehr langgestreckten Internodien und die meist geringere Verzweigung, sowie die stumpfen löffelförmigen Blätter, während die Blüten (an sämtlichen uns vorliegenden Exemplaren weiß) und insbesondere die Kelchzipfel mit jener vollkommen übereinstimmen. Es ist sehr bezeichnend, daß @. amblyphylla am 15. Juli sich bereits zum größten Teile im Fruchtstadium befand, während ein neben ihr gesammeltes Exemplar von (@. crispata eben aufgeblüht war. Aselepiadaceae. Oynanchum laxum Bartl. S. Felsen am Bache bei Glogovae. Convolvulaceae. Cuscuta Europaea L. S. Felsen beim Flußursprung in Livno, 800 m! — Epithymum Murr. N. Westhang der Ilica, 900 m! Borraginaceae. Oynoglossum officinale L. N. In der Schlucht der Prusacka rieka unter Koprivnica bei Bugojno, 1050 m! 8. Waldränder bei Ljusa; Karstflächen bei Na podovi westl. von Glogovae. Symphytum tuberosum L. S. Wälder oberhalb der Quelle an der Kriva jelika am Anstieg von Donji Vakuf aus; Presedlosattel, in einer Bachrunse; Abhänge des Vitorog. Anchusa Barrelierii Vitm. N. Marino brdo bei Grahovo, an einem Saumweg im Walde s.-ö. der Spije, 1400 m! (J.); in Ackern bei Halapi6 nächst Glamo&! S. Acker beim Petrovo vrelo im Glamolko polje! Bastarei im nördl. Livanjsko polje! Pulmonaria officinalis L. S. Wälder der Kriva jelika. Myosotis arvensis (L.) S. Bach bei Glogovac. — suaveolens W.K. N. Auf der Mala Klekovaca! Nordwestabhang des Veliki Sator! (J.); 1700—1800 m. 8. Wälder des Südwest- abhanges der Vitorog kosa, 1400 m! Lithospermum officinale L. N. Im Karstterrain ober Grn. Ribnik; um Preodac mehrfach! ober Prusac!; 400—1000 m. 8. Berg- wiesen zwischen Glogovae und Ljusa. 1) Herr Prof. v. Wettstein hatte die Güte, diesen Befund zu bestätigen. 99 Onosma stellulatum W. K. N. Ilica, an Felsen des Westhanges, 1000—1650 m! Mit einem ÖOriginalexemplar Kitaibels im Herb. d. naturh. Hofmus. vollkommen übereinstimmend. Wie Borbäs (Symb. ad fl. aestiv. ins. Arbe et Veglia in Math. &s term. Közl. XIV p. 407 fi. [1877]) auseinandersetzt, ist diese insbesondere durch die breiten Blätter sehr ausgezeichnete Art nur im Karstgebiete von Kroatien und Bosnien verbreitet und wird in der ungarischen Donauniederung durch eine dem O. Tauricum Stev. mindestens sehr nahestehende Pflanze (0. Tauricum var. viride Borb. 1. c. p. 409) vertreten. — Visianii Clem. S. Felsen in der Talschlucht bei Glogovae; Karstheide bei Dubrava n. vom Glamocko polje! Cerinthe glabra Mill. (C. alpina Kit.) N. Mala Klekovata!; Plaze- nica, zwischen dem Buchenkrummholz!; 1700—1760 m. — minor L. 8. Aufstieg zur Kriva jelika im Vrbastale west- lich von Donji Vakuf; Glamo@ko polje zwischen Dubrava und Glamot. Echium Italicum L. S. Felsen beim Flußursprunge in Livno. — vulgare L. Mittelbosnien: Lasva! Labiatae. ‚ljuga Chamaepitys Schreb. N. Drvar, gegen Kamenica! (H.). 8. Glamocko polje zwischen Dubrava und Glamod; Straßenränder in Livanjsko polje bei Crnilug. Teuerium Polium L. N. Preodac, am Aufstieg zum Strmacsattel, 1000 m! — sScordium L. Nordbosnien. An der Save bei Bosn.-Brod! N. Schuttplätze am Bahnhofe in Drvar (H.)! S. Glamocko polje zwischen Dubrava und Glamo&; Livanjsko polje bei Grabes und Sgrlove kuce. — Chamaedrys L. N. Auf der Ilica an Felsen des Westabsturzes, 1550—1650 m, in einer niedrigen, sehr stark behaarten Form!; im Föhrenwalde ober Prusae bei Donji Vakuf, 950 m. 8. flore roseo: Karstflächen beim Jagdhaus von Podgorje. — montanum L. S. Glamocko polje zwischen Dubrava und Glamot; Starigrad westl. von Glamo&! Scutellaria galericulata L. S. Im Blato bei Grkovei! — altissima L. N. In Hecken bei Suhara nächst Donji Vakuf! — alpina L. N. Sator, im Gerölle und an Felsen ober dem See gegen die Babina greda, 1650—1750 m! (H.). 8. Abstieg von der Golja gegen Orlovac! (St. F.) Marrubium candidissimum L. N. Karsthang ober Prusac, 850 m! S. Westabhänge der Staretina planina gegen das Livanjsko polje; Flußursprung bei Livno. yore L. N. Bei Drvar gegen Gigie. S. Flußursprung bei ivno. Sideritis montana L. 8. Flußursprung bei Livno. 8*+ 100 Nepeta Pannonica L.') Mittelbosnien: Hänge beim Bahnhafe von La$va! An der Bosna bei Zenica. N. Westhang des Prokos- sattels bei Grahovo; von Donji Vakuf über Prusac bis zum Han Suljaga häufig!; 500—1200 m. 8. Wälder bei Ljusa; Djukici bei Glogovac; Heide westl. von Glamo&; Straßenränder zwischen Han Prolog und Han Vaganj an der Straße Livno—Sinj! Brunella laciniata L. N. Ober Prusac verbreitet. S. Aufstieg zur Kriva jelika aus dem Vrbastal. — vulgaris L. flore roseo S. Aufstieg zur Kriva jelika aus dem Vrbastal; flore albo S. Wälder bei Podgorje; Cardak livade. — intermedia Link (vulgaris X laciniata). 8. Aufstieg zur Kriva jelika aus dem Vrbastal! — bicolor Beck (grandiflora X laciniata). N. Westhang des Prokos- sattels! häufig um Popovici bei Glamo&!; mit den Stammeltern. S. Aufstieg zur Kriva jelika aus dem Vrbastal! Melittis Melissophyllum L. N. Sator pl. auf dem Gipfel der Babina greda (H.); Ostrücken der Plazenica; 1400—1860 m. $. Süd- westabhang des Vitorog bei Pribelja (etiam flor. alb.). Galeopsis Ladanum L.ssp. angustifolia Gaud.?) S. Linkes Vrbas- ufer bei Donji Vakuf; Ljusa dstl. von Glogovac! — bifida Boenn. var. heliophila Porsch.) N. Donji Vakuf, in Ackern beim Bahnhof! — speciosa Mill.?) S. Wälder am Presedlosattel. Leonurus Cardiaca L. N. Holzschlag auf der Mala Obrsina bei Ribnik, 1250 m. (H.). S. Cardak livade; Flußursprung bei Livno. Stachys alpina L. N. Buchenwald am Südgipfel des Jedovnik (H.), Voralpenwiese bei Koprivnica. S. Podosoje bei Glogovac; westl. von Na podovi auf Karstflächen. — Germanica L. N. Karsthang ober Prusae bei Bugojno! 8. Straßenränder bei Crnilug im Livanjsko polje. — annua L. N. Acker bei Marinkovci nächst Grahovo, um Preodas, bei Halapi@ nächst Glamo&! 8. Bachufer bei Glogovae. — Karstiana (Borb.) (St. suberenata var. Karstiana Borbäs, Symb. ad fl. aestiv. ins. Arbe et Veglia in Ak. Math. es Term. Közl. XIV p. 403 [1877)).°) Mittelbosnien: Bebuschte Hänge und Wiesen beim Bahnhof von Lasva, 350 m! N. Voralpenwiese bei Koprivnica nächst Bugojno, 1100 m! Karsthochfläche zwischen Glamo& und Hrastidevo, 1300—1400 m! Diese letztere Pflanze nähert sich durch schmälere Blätter bereits der folgenden Art. St. suberenata Vis. (Ergbl. z. Flora I p. 15 [1829], Fl. Dalm. I tab. XVI, [1842]; St. suberen. p. p? et ß angustifolia Vis., Fl, 1) Vgl. Janchen in Mitt. d. Naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, 1906, S. 30—32. 2) Det. Dr. O0. Porsch. 3) Die l. c. im Anschlusse erwähnte Pflanze von Bielo Lasica gehört nach einem Exemplare im Herb. Kerner anscheinend zu St. labiosa Bert. 101 Dalm. II p. 208 [1847]; St. suberen. &@ typicus p. p. et 1. Illy- rieus Maly, Verh. Z.-B. G. LIV p. 244 [1904]; St. recta ssp. suberen. var subceren. Briquet, Lab. Alp. marit. p. 258 p. p.') [1893]). N. Auf der Spije im Marino brdo bei Grahovo, 1400 m! (J.). Ein Stück nimmt eine genaue Mittelstellung zwischen dieser und der vorigen Art ein. Von St. fragilis Vis. (Ergbl. z. Flora I p. 15 [1829], Fl. Dalm. I tab. XVI, [1842]; St. suberen. y fragilis Vis. Fl. Dalm. II p. 208 [1847] °); St. recta ssp. suberen..var. fragilis und var. Visianii Briquet, Lab. Alp. marit. p. 258 u. 259 [1893]; Maly, Verh. z.-b. Ges. LIV p. 245 [1904]) ist St. suberenata nach einem im Herb. d. naturh. Hofm. vorliegenden Originale auf- fallend, wenn auch nicht konstant verschieden, wie unten dar- gelegt werden wird. Ein Öriginalexemplar der St. suberenata (ebendaselbst) stimmt mit unserer Pflanze völlig überein. St. suberenata* f. Hercegovina Maly (l. e. p. 244). S. Gipfelregion der Golja, Südwestabhang, 1600 m! (St. F.). Diese Form nimmt gewissermaßen eine Mittelstellung zwischen St. suberenata und der gleich zu beschreibenden Sf. petrogena ein. Weiteres darüber vgl. unten. #"Stachys petrogena Handel-Mazzetti et Janchen spec. nov. Rhizoma cerassum, collo lignoso, caules numerosos herba- ceos emittens. Caulis 10—30 em longus, procumbenti-ad- scendens, quadrangulus, in nodis fragilis, bifariam pilis bre- vibus uni-usque quadricellularibus = dense tectus. ceterum glaber vel parce pilosus, in parte superiore praeterea pilis glanduliferis /, usque '/, mm longis obsitus, ramis brevibus, vel infimis elon- gatis, sterilibus vel plerisque interdum floriferis praeditus. Inter- nodia media et superiora 5—6 cm longa. Folia integerrima vel parce et obtusiuscule serrata, infima florendi tempore deficientia, media oblonga, obtusa, basin versus attenuata, sessilia vel non distinete pedicellata, 20—40 mm longa, 5—10 mm Jlata, longitudine latitudinem 3—5-plo superante, superiora ovato-lanceolata, obtusa vel acutiuscula, sessilia, eireiter triplo longiora quam latiora, ramealia angustiora, latitudine usque sextuplo longiora, fulerantia cordato-ovata, acuta, omnia laete viridia, utringue pilis '/,—1 mm longis adpressis non nimis dense obsita, fulerantia praeterea glandulosa. Inflorescentia terminalis florendi tempore laxziuscula, usque 10 cm longa. Flores plerumgque seni verticillati bracteolis linearibus suffulti, pedunculis 1—2 mm longis. Calyx 7—8 mm 1) Diese beiden Formen umfassen nach den angegebenen Ausmaßen der Blätter auch einen Teil von St. Karstiana. 2) Die dortselbst angeführte var. ö labiosa scheint sich auf die in der Fl. exs. A.-H. unter Nr. 173 als St. suberen. var. eriostachya ausgegebene Pflanze zu beziehen. 102 longus, campanulato-infundibuliformis, leviter prorsus curvatus, inaequaliter 5-dentatus, subbilabiatus, extus pilis arti- culatis eglandulosis brevissimis vel usque ad 1 mm longis = sparse etpilis glanduliferis '/,—'/, mm longis saltem in dentibus nervisque dense obsitus; dentes triangu- lari-lanceolati breviter aristati, superiores 3 mm longi, in- feriores angustiores et paulo longiores. Corolla ochroleuca in dorso et labio superiore pilis eglandulosis glanduliferisque tecta; tubus S mm, labium superius 5 mm, labium inferius 8—10 mm longum; labii inferi lacinia media suborbieulata, emar- ginata, laciniae laterales obcordatae; labium superum galeatum, orbieulatum. Fructus ignoti. — N. Sator: Felsen und Gerölle südlich! (J.) und östlich! (H.) über dem See, 1550—1700 m. Die hier beschriebene Pflanze (vgl. Abb. S. 103) ist zunächst habituell durch die allseits niederliegenden und aufstrebenden Stengel, die keine bedeutende Länge erreichen, sehr ausgezeichnet, ferner durch die Form deräußerst schwach gekerbten Blätter und die verhältnismäßig geringe Behaarung aller Teile. Die langgestielten Drüsen der Kelchzipfel hat siemit St. suberenata f. Hercegovina Maly, ferner mit St. Baldaceii (Maly) (Verh. z.-b. Ges. LIV p. 245 [1904 |) und mit einem Teile der in Fl. exs. Austr.-Hung. Nr. 173 als St. sub- crenata var. eriostachya Kern.') ausgegebenen Pflanzen gemeinsam. Von den beiden ersteren unterscheidet sie sich durch völlig anderen Wuchs und die breiteren, meist stumpfen Blätter, von der erst- genannten außerdem durch die viel geringere Behaarung, von „St. suberen. var. eriostachya“ durch die längeren Spicastren und deren schwache Behaarung sowie die längeren und über- haupt größeren Blätter und deren völlig andere Gestalt. Wir ziehen es vor, St. petrogena als eigene Spezies hinzu- stellen, anstatt sie einer der beschriebenen Arten oder „Unter- arten“ anzugliedern, was in Ermanglung genauer Kenntnis des entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhanges die in der Ver- wandtschaft der St. recta, suberenata, labiosa ete. herrschende Unklarheit nur vergrößern und der richtigen Beurteilung hinder- lich sein würde. | Obwohl die ganze Gruppe insbesondere inbezug auf die Variabilität der zur Formunterscheidung herangezogenen Merk- male noch ausgedehnter Studien in der Natur bedarf, sei es uns doch gestattet, einige Beobachtungen mitzuteilen, die wir bei der Durchsicht eines größeren in Wien vorliegenden Herbar- materiales hinsichtlich der Pflanzen des illyrischen Florengebietes machen konnten. Was die Zähnung der Blätter betrifft, die den Hauptunterschied zwischen St. recta und suberenata bilden soll, so ist dieselbe an Originalexemplaren der letzteren im Herb. d. naturh. Hofmus. eine ebenso reichliche, wie an den meisten 1) Der Beschreibung Borbäs in Symb. ad fl. aest. ins. Arbe et Veglia, in Ak. Math. &s Term. Közl. XIV p. 402 [1877] entspricht diese Pflanze nicht. 103 Stücken der ersteren aus dem baltischen Florengebiete. Ferner besitzen die drei von Maly (l. ce. p. 244) aufgestellten Typen der Drüsenhaare keine absolute Konstanz, sondern insbeson- dere die Verschiedenheit des ersten vom zweiten Typus dürfte wegen der zahllosen Mittelformen kaum verwendbar sein; zwischen Pflanzen mit langgestielten und solchen mit fast sitzenden Drüsen aber müssen auch noch sehr nahe Beziehungen bestehen, wenn- 104 gleich hier Mittelglieder zu fehlen scheinen. Unter der Nr. 212 von Becks Pl. Bosn. exsicc., auf welche Maly seine St. sub- crenata f. Hercegovina gründet, finden sich nämlich im Herb. d. Univ. Wien nur zwei Stücke, welche der Beschreibung Malys entsprechen, während die beiden anderen bei völliger sonstiger Übereinstimmung nur äußerst kurzstielige Drüsen tragen. Ebenso finden sich, wie bereits angedeutet, an den Exemplaren der Fl. exs. A.-H. Nr. 173 alle Drüsentypen. Immerhin scheint aber ein gewisser Zusammenhang der Drüsen mit Höhenregionen ent- sprechender Gliederung zu bestehen, wie denn auch alle Exem- plare unserer St. petrogena Stieldrüsen besitzen. Fast sitzende Drüsen hat ferner entgegen der Angabe Briquets (Lab. des Alp. marit. II p. 257) St. labiosa Bert., und zwar ein Original- exemplar (Herb. naturh. Hofmus.) sowie die damit vollständig übereinstimmende Nr. 2947 der Fl. exs. A.-H.!). Sitzdrüsen, die oft mikroskopisch klein sind, aber keineswegs einen „nicht drüsigen Kelch“, haben auch St. recta ssp. recta und ssp. sub- crenata im Sinne Briquets (Nat. Pflzfam. IV 3a p. 264). Große Variabilität, doch nur innerhalb gewisser Grenzen, herrscht auch in der Bekleidung aller Pflanzenteile mit Glieder- haaren; das Gleiche gilt von den Blattformen. Eine nicht zu unterschätzende Konstanz besitzen Habitusmerkmale, wie die Richtung der Stengel, die Art ihrer Verzweigung und die Dimensionen der ganzen Pflanze; so ist St. labiosa durch ihren vielstengeligen, niederliegend-aufstrebenden Wuchs nebst den sehr breiten Blättern ausgezeichnet charakterisiert. Einer der wichtigsten Unterschiede liegt in den Kelchen, welche bei St. recta z. B. klein, fast radiär — symmetrisch bei St. sub- erenata bedeutend größer — natürlich auch innerhalb bestimmter Grenzen variabel — und nach vorne gekrümmt sind. Es scheinen uns die Sippen aus der näheren Verwandt- schaft der St. recta und suberenata im illyrischen Florengebiet folgendermaßen am natürlichsten umgrenzt. Stachysrecta: Planta erecta, magna; folia?) lanceolata, vel anguste lanceolata, crebre crenato-dentata; calyces parvi, subregulares, breviter glandulosi; ceterum indumentum laxum, villosum vel subnullum. St. Karstiana: Habitus praecedentis; folia late lan- ceolata vel elliptica, crebre dentieulata; calyces praecedentis; in- dumentum densissime villosum. St. suberenata: Habitus praecedentium; folia anguste lanceolata, plerumque crebre crenulato-denticulata; calyces magni, prorsus eurvati, breviter glandulosi; ceterum indumentum !) Dazu gehört auch die von mir in Ost. bot. Zeitschrift, LIV (1904) p- 233 aus Tirol angegebene St. hirta (Ten.) (natürlich nicht, wie im Referate im Bot. Zentrbl. XCVI [1904] p. 413 zu lesen ist, Linne). 2) Die primordialen stets ausgenommen! 105 densiusculum, villosum. F. Hercegovina diflert calyeibus longe glandulosis. ') St. petrogena: Confer supra. St. fragilis: Planta erecta, saepe ramosissima; folia anguste lanceolata, suberenata, ramealia angustissima; calyces minores, breviter glandulosi, subregulares; indumentum sparsum vei subnullum, interdum setulosum. St. Baldaceii: Ditfert a praecedente calycibus longe glan- dulosis. Die meisten der angegebenen Unterschiede sind allerdings nur relative und es bestehen mehr oder weniger zahlreiche Mittelformen zwischen St. recta — Karstiana, recta — sub- crenata, Karstiana — suberenata und suberenata — fragilis. F. Hercegovina stellt sich zwischen St. suberenata und petrogena, steht aber doch ersterer weit näher. Soviel sich nach dem vor- liegenden Material urteilen läßt, ist die Formengliederung eine regionale und dürfen dann Zwischenformen in den Be- rührungszonen nicht wundernehmen. S£. recta reicht an das illyrische Gebiet nur in Südkrain und bei Fiume heran. St. Kar- stiana bewohnt den Innenkarst, doch scheinen wenigstens ana- loge Formen in der ganzen „banato-insubrischen Zone“ vorzu- kommen; Pflanzen vom Ritten bei Bozen in Tirol (lg. Hausmann. Hb. Hofm.W.) sind davon nicht zu unterscheiden. Nach außen schließt sich daran St. suberenata, deren Verbreitungsgebiet mit jenem von St. fragilis zusammenzufallen scheint. St. petrogen«a ist bisher nur von einem Standorte, St. Baldaceii aus Montenegro, Albanien (Baldacci, It. V. Nr. 139) und Cattaro (Bornmüller, Hb. Un. W.) bekannt. Diese Verhältnisse werden jedenfalls einmal Schlüsse auf die Entwicklungsgeschichte zulassen, doch nur in Verbindung mit reiflichem Studium der Verbreitung sämtlicher Verwandten. St. offieinalis (L.) Trev. N. Am Visu@ica potok am Nordhang des Jedovnik bei Drvar, 680 m! (J.); Osthang der Plazenica, 1700 bis 1750 m! ®=— Velebitica Kerner. N. Auf Karstboden um Retkovaec und Gigic bei Drvar! ober Radlovici bei Grahovo! (H.); 800—1300 m. — Alopecurus (L.) Benth. (emend. Gren. et Gdr.) (Syn.: Det. alop. var. lanata Schiller, Mitt. d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien, 1903, p. 53). N. Sator planina: ober dem See bis gegen den Veliki Sator (J.); Gipfel! (H.) und Westhang! (J.) der Babina greda; 1600—1860 m. Wir können die bosnische Pflanze, wie schon Wettstein (Beitr. z. Fl. v. Albanien p. 84) von jener der Pyrenäen, die nach Gren. u. Godr. (Fl. de France II p. 694) in erster Linie 1) Die mehrfach erwähnte Nr. 173 der Fl. exs. A.-H. wurde hier über- gangen. Sollte sie sich als konstante Form erweisen, so müßte sie einen neuen Namen erhalten. 106 der Linn&schen Detonica Alopecurus entspricht, in keinem der von Schiller ]. ec. angegebenen Merkmale unterscheiden. Die Kelchzähne der von Schiller zum Vergleiche benützten Exem- plare des Herbars Kerner sind nur an einzelnen Stücken länger als die der bosnischen Pflanze. Salvia glutinosa L. Mittelbosnien: An der Bahn bei Doboj. N. In der Schlucht des Ravni potok am Nordhange des Jedov- nik (J.) und unter Relkovac östlich von Drvar. S. Abstieg von Glogovae gegen Ljusa. Satureja Croatica (Pers.) Brig. N. Ilica, Westabstürze des Gipfels, 1550—1650 m! Karsthang ober Prusac bei Donji Vakuf, 800 bis 900 m! Die Bekleidung der Kelche ist eine recht variable, indem Pflanzen mit sehr reichlich kurzdrüsigen aber spärlich und kurzborstigen und solche mit schwachdrüsigen. aber dafür dieht- und langborstigen Kelchen untereinander vorkommen. Auf der Ilica sammelten wir nur die reichdrüsige Form. — vulgaris (L.) Fritsch. N. Gigic Östlich Drvar! — subspicata Bartl. (apad. Vis.) N. Im Karstterrain bei Zablie nächst Resanovac! (J.); an der Straße von Drvar nach Ostre]j!; bei Marinkovei nächst Grahovo!; um Rore!; 550—900 m. 8. Karstheide zwischen Pribelja und Dubrava! Forsthaus auf der Staretina planina westlich von Glamoc; Acker bei, Gelebi@! Die Exemplare dieser Pflanze weichen durch ihre Uppigkeit und Größe beträchtlich von der typischen S. subspicata ab und er- innern diesbezüglich an S. Kitaibelii Wzb.. die von den meisten Autoren zu S. montana L. gezogen wird. Die vorliegende Pflanze gehört aber ihrer Kelchform (deutlich zweilippig) und der dunkel- roten (nahezu violetten) Blütenfarbe nach entschieden zu S. sub- spicata. Da sie sonst nur der Karstheide angehört, so mag ihre Uppigkeit wohl auf den Standort (Ackerboden) zurückzu- führen sein. — montana L. N. An der Straße von Drvar nach OStrelj, 550 m! — Acinos (L.) Scheele. N. Karstfläche zwischen Grahovo und Rad- lovidi! (H.) S. Bei Ljusa östlich von Glogovae. $ — alpina (L.) Scheele. N. Am Hange südlich ober dem Satorsko jezero (J.). — rupestris Wulf. N. Tica, Westabstürze des Gipfels!; Liepi kamen! und Ravni potok! am Nordhang des Jedovnik bei Drvar (J.); 680—1650 m. — Calamintha (L.) Scheele. S. An der Straße nördlich von Donji Vakuf! Origanum vulgare L. Mittelbosnien: Lasva.! N. Waldwiese südlich der Paljevina kosa am Jedovnik, 1300 m! (J.) f. elongatum Form. (Ost. bot. Zeitschr. XI., p. 92 [1890]); Föhrenwald ober Prusac bei Donji Vakuf. Thymus striatus Vahl. N. Gipfelfelsen der Iliea; Sator: Felsen und Gerölle südlich! (J.) und östlich! (H.) ober dem See; westl. 107 der Babina greda mit gynodynamischen sehr kleinen Blüten! (H.); 1600— 1750 m. Thymus ovatus Mill. N. Straßenrand beim Han Bulat in Drvar, 500 m! (H.). — montanus W. K. N. Waldwiesen bei Mliniste, 1200 m! — Kerneri Borb. N. Sator, an felsigen bebuschten Hängen südl. ober dem See! (J.), Wiesen zwischen Plazenica und Demirovae!'; 1500— 1650 m. Lycopus exaltatus L. f. S. Livanjsko polje, Sümpfe bei Grabes! — Europaeus L. $. Talschlucht bei Glogovae. Mentha Pulegium L. Nordbosnien: Sümpfe beim Bahnhofe von Bosn.-Brod. 8. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf; Sümpfe an der Straße von Livno nach Prolog (flor. albis.). Solanaceae. Atropa Belladonna L. S. Wälder bei Podgorje am Presedlosattel. Hyoscyamus niger L. S. Talschlucht bei Glogovae. Physalis Alkekengi L. Mittelbosnien: Station Lava, Zenica. S. Gebüsche bei Glogovac! Der aufgeblasene Fruchtkelch ist an diesen Pflanzen gelblichgrün. Solanum Dulcamara L. N. Südgipfel des Jedovnik, ober dem Suspnenriel, 1600 m! (H.) 8. Waldränder oberhalb Podgorjo, 1000 m! Serophulariaceae. Verbascum Battaria L. N. Drvar, Gornji Ribnik, Suhara bei Donji Vakuf. S. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf bis zum Aufstieg zur Kriva jelika, 1000 m! — Lychnitis L. N. Plazenica, auf dem Östrücken und unter der Ogujavica vrelo, 1100—1400 m. — Bornmülleri Velen. (Vgl. Vierhapper, in Mitt. d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien 1906, p. 65—69.) N. Am Südhang der Sator pl. zwischen der Babina greda und dem See, 1750 m! (H.). — pulverulentum Vill. N. In Hecken bei Donji Vakuf gegen Suhara! Elatinoides spurium (L.) Wettst. N. Am Hange östlich der Ruine Visu& bei Drvar! (J.). j — lasiopodum (Vis. pro var. Linariae elatinoidis). N. In Ackern bei Halapid nächst Glamo@, 930 m! Linaria alpina (L.) Mill. N. Sator, in der Umgebung des Sees. Serophularia Scopolii Hoppe (= S$. glandulosa W.K.). N. Ober Brdo bei Glamocd; in Prusae bei Donji Vakuf! 700—1000 m. 8. Waldränder der Kriva jelika gegen Glogovac, 1100 m! In den Cardak livade, 1100 m! Pribelja, an den Dorfwegen. 108 Scrophularia Bosniaca Beck. N. In der Eisgrube der Vel. Klekovata; Sator, Südosthang des Vel. Sator (J.) und Gipfel der Babina greda! (H.). 1600—1800 m. — laciniata W.K. (= Ser. Pantocsekii Griseb.). N. Gipfelfelsen der Iliea, Nordgipfel (J.) und Südgipfel (H.) des Jedovnik, Mala Klekova@a, Triunovica vrh im Marino brdo (J.), Sator: Babina greda und um den See! auch gegen Preodac herab! (H.). 1300 bis 1850 m. 8. Livanjsko polje, Sumpfränder bei Grabes! Straße von Livno nach Prolog. Die Originalabbildung Waldst. u. Kitaibels entspricht der Ser. Pantocsekii Gris. vollständig, während, wie Murbeck be- tont (Beitr. z. K. d. Flora v. Südbosn. u. d. Here. p. 78), die Pflanzen des Litoralgebietes bedeutend stärker geteilte Blätter besitzen. — nodosa L. S. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf. — alata Gilib. N. Am Bache unter Prusac bei Donji Vakuf! 8. Am Bache bei Glogovac. — camina L. N. Preodac, am Aufstieg zum Strmacsattel, 1000 m! S. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf. Gratiola officinalis L. Mittelbosnien: Sümpfe an der Bahn südlich von Doboj. 8. Sümpfe im Norden des Livanjsko polje! Veronica scutellata. N. Auf feuchten Wiesen im Suho polje unter Hrasticevo, 1150 m! — aphylla L. N. Am felsigen Hang südlich ober dem Satorsko jezero! (J.). — Beccabunga L. flore roseo. 8. Wiesen der Cardak livade, 1100 m. — ÜOhamaedrys L. 8. Südwestabhang des Vitorog, 1500 m. — latifolia L. (— V. urtieifolia Jaeqg.). N. Nordhang des Jedov- nik bei Drvar. (J.); Sator, am Ravni potok und südlich ober dem See, bis ca. 1600 m! (J.). 8. Wälder der Kriva jelika gegen Ljusa, Südwestabhang des Vitorog, 1500 m. — montana L. S. Wälder am Presedlosattel, 1200 m. — officinalis L. 8. Wälder Kriva jelika, 1200 m; Wälder am . Presedlosattel. — Teucrium L. 8. Wiesen in den Cardak livade. — Austriaca L. (Syst. nat. ed. 10, II p. 849 [1759], Spec. plant. ed 2, I p. 17 [1762]. Ver. multifida autorum, non L.). N. Hänge ober Popovici bei Glamo&! hier in einer der Ver. Bihariensis Kerner [Veg.-Verh. Ung. p. 359) entsprechenden offenbaren Sehattenform; Karsthochfläche zwischen Glamo@ und Hrastitevo! ober Prusac! 800—1400 m. 8. Karstflächen bei Na podovi west- lich von Glogovae! Aufstieg von Pribelja auf den Vitorog; Karst- fläche südlich von Pribelja; Heide westlich von Glamot. 109 Kusnezow hat (Bull. Ac. Imp. St. Petersb. 5. ser., VI p. 189) nachgewiesen, daß Ver. multifida L. eine von unserer Art grundverschiedene orientalische Pflanze ist. Wir glauben uns auch seiner Deutung der V. Austriaca umsomehr anschließen zu müssen, als dieser Name Linn@s sich nach den Zitaten in Spee. pl. 1. e. (in Syst. nat. findet sich weder eine Standortsangabe noch ein Zitat) zweifellos auf die fiederblätterige Pflanze Illyriens bezieht. Schlägt man nämlich Bauhins „Chamaedrys austriaca, foliis tenuissime laciniatis“ (Pin. p. 248, Prodr. p. 117) nach, so findet man in der ausführlichen Beschreibung: „...foliis in augustas lacinias divisis.... Ex Austria D. Agerius attulit«. Diese Charakteristik der Blätter sagt genug. Uber Agerius haben wir zwar nichts eruiert, aber da Paederota Ageria (Ver. lutea) nach ihm benannt ist, so hatte er mit den südöstlichen Alpen jedenfalls zu tun. Die Standortsbezeichnung „Austria“ ist hier eben im politischen Sinne zu nehmen. — Für die ganzblättrige Veron. „Äustriaca* vieler Autoren bleibt der Name Y. dentat«a Schmidt. Daß diese kein polymorpher Bastard ist, wie Kus- nezow annimmt, beweist ihre Verbreitung hinlänglich. Veronica spicata L. Nordbosnien: An der Bahn bei Bosn. Brod. S. Hochfläche zwischen Glogovac und Ljusa; bei Na podovi west]. von Glogovac, 800 m! Karstflächen südlich von Pribelja. — fruticans Jacq. N. Auf der Mala Klekova£a. — satureioides Vis. N. Sator, am Südhange verbreitet, besonders massenhaft auf der Velika Babina, 1680—1840! (J.). Ss. Kamm des Vitorog, 1600 m! (St. F.). — serpyllifolia L. S. In den Cardak livade, 1100 m. — Tournefortii Gmel. 8. Quelle Kicevolo brdo bei Glogovac; Südabhang des Vitorog, 1400 m! Digitalis ambigua Murr. N. Östlich ober dem Satorsko jezero (H.). Prisjeka bei Popovici (J.), 1200—1700 m. 8. Bergwiesen der Cardak livade, 1100 m. — ferruginea L. N. Zwischen Grn. Ribnik und Poljana!; ober Prusac bis gegen die Osmanagina kosa häufig!; 600—1200 m. S. Wegränder bei Podosoje westlich von Glogovac, 700 m! Melampyrum eristatum L. N. Sumpfwiese bei Preodac, 900 m (H.). S. Unter Eichenbüschen am Westhange der Staretina planina; nördl. von Üelebic. — arvense L. Nordbosnien: Äcker in der Umgebung von Doboj. N. Westhang der Ilica, 900 m! — silvaticum L. N. Mala Klekovata; unter der Ogujavica vrelo an der Plazenica. $. Wälder der Kriva jelika westlich von Donji Vakuf. *® — angustissimum Beck. N. Auf dem Liepi kamen und in der Schlucht des Ravni potok! am Nordhang des Jedovnik (J.); ober der Ogujavica vrelo an der Plazenica; am Weg von Dornji 110 Vakuf nach Koprivnica südlich der Osmanagina kosa! In trockenen, lichten Föhrenwäldern, 680—1300 m. 8. Ljusa östlich von Glogo- vac im Laubwald beim Försterhaus! ca. 1000 m. Unsere Pflanzen stimmen mit Öriginalexemplaren Becks vollständig überein. Die Auffindung dieser Art in Bosnien ist pflanzengeographisch gewiß von Interesse, war aber in An- betracht des Vorkommens des mit _M. grandiflorum eng ver- wandten M. Hoermannianum Maly') zu erwarten. (Fortsetzung folgt.) Herbar-Studien. Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. (Fortsetzung.) ?) 3. Bellis margaritaefolia H.P.R. Exse. it. II. italie. 1877, Nr. 27 und Dörfler (Rigo it. IV. ital. 1898, Nr. 64). Perennis, astolona, foliis longe petiolatis, petiolo latiuseulo basi vix vaginante, cum parte inferiore scapi sparse et parce pi- loso, sursum euneate in folium obovatum, subrotundum, margine crenato grosse dentatum, apice obtusissimum, late crenatum abeunte, foliis adultis glabriuseulis 3—5 cm latis. Scapi teneres 20—50 em alti ascendentes, apice incrassati adpresse pilosi, sub calathio incanescentes. Calathia magna, expansa ad 3 cm diam. Anthodii squamae ovatae obtusissimae. Ligulae albae squamis 2'/,-plo longiores. Achenia parva pilosa, 1'/, mm Ig., margine in- cerassato albo et disco obscuriore. Steht der B. perennis in den Achenien näher, als der B. rotundifolia, deren Aussehen sie hat, von der sie aber durch die Form der Blätter, die doppelt größeren Strahlblüten leicht zu unterscheiden ist. Habitat: Calabria circa Reggio, loc. gra- minosis humidiusculis hinc inde, raro; H. P. R. 1877. — Sicilia, in collibus umbrosis eirca Messina; Rigo 1898. — Nota. Über Bellis hybrida Ten. sind die Ansichten geteilt: Lange zieht (Prär. fi. hisp.) diese als ß. zu BD. perennis; Arcangeli (Fl. ital.) und Bertoloni sehen sie als eigene Spezies an. bellis annua L. umfaßt die zwei Typen: «. obtusisguama Pau: squamis obtusis, capitulis majoribus, 10—15 mm diam. ß.acutisguama Pau: squamis acutis, eapitulo parvo, 4—10 mm diam. Letztere ist D. microcephala Lge. und kommt auch in Italien vor: Florenz und Carrara (Levier), Massa (Groves), Calabrien bei Gerace (H. P. R. 1879), Cypern (Sint. et Rigo). 161. Adenostyles macrocephala H. P. R. Exse. it. ital. II. 1877, Nr. 450. Rhizoma crassum obliguum; caulis elatus ad m. '!) Das in Verh. Z. B. G. LIV (1904) p. 255 angegebene „M. grandi- florum“ ist nach freundlicher brieflicher Mitteilung und Herbarexemplaren Herrn Malys ebenfalls M. Hoermannianum. 2) Vgl. Jahrgang 1905, Nr. 12, S. 472. 111 altus teres subtiliter striatus, brevissime scabride pilosus. Folia triangularia, magna sinu aperto, inferiora longe petiolata (petiolo late auriculato), infra rotundato-lobata apice acuta viridia supra glabra, subtus scabriuseula, argute aequaliter dentata, excepto apice triangulari-acutato; folia caulina deeres- centia, ovato lanceolata — lanceolata. Oaulis ereetus supra ramosus, ramulis cinereo-tomentosis, 1—3 calathia in corymbum eoarctata ferentibus. Calathia magna (Homogynis instar) 10—15 mm Ie.., 5—6 It., anthodii squamis 8—10 lanceolatis acutis dorso puberulis, 8 mm Ig. 2 lat., tloribus in calathio 12—15, cum acheniis 15 mm lg. Habitat: Calabria oceident. Piani di Aspromonte in convalle umbrosa Telesi; e. 1100 m s. m.; sol. granitico. Steht wahrscheinlich am nächsten der Adenostyles pyre- naica Lge., von der ich leider kein Exemplar zum Vergleich bestze, und welche diagnostieiert wird: „foliis cordato-reni- forimibus, lobis basilaribus approximatis sinumque an- gustum formantibus; corymbo amplo, anthodii squamis glabris“ Standort: „secus rivulos regionis subalpinae“. Willkomm bezweifelt zwar, daß A. pyrenaica spezifisch von A. albifrons verschieden sei! Wenn aber die Größe der Köpfe und die Form der Anthodialschuppen in Betracht gezogen werden, müssen A. pyrenaica und macrocephala spezifisch davon getrennt werden. Leider konnten wir nur sieben Stücke in Blüte erhalten. obschon die Pflanze massenhaft auftrat; denn die Schafe und Ziegen hatten ihr stark zugesetzt. An derselben Stelle wächst auch Lereschia Thomasii Bss. an überrieselten Felsabhängen. Adenostyles australis Nym. ist eine Form, welche zwischen A. viridis Cass. — alpina Bl. et Fg. und A. albifrons steht, doch ersterer näher steht und, wie mir scheint, mit A. crassi- folıa Kern. ganz zusammenfällt. 162. Calendula Lusitanica Boiss. wurde von Porta und Rigo (iter IV. hisp. 1895, Nr. 585) in Südspanien „in valle Almoraima prope Algeeiras* am 2. Apr. gesammelt. Fehlt im Prodr. Fl. hisp. 163. Oryptostemma calendulaceum (determ. Ascherson) wurde von P. R. (it. IV. hisp. 1895, Exse. Nr. 243) gesammelt: Cadix, in promontorio Gaditano haud procul ab urbe, loc. glareosis ad viarum margines; 10. Mai. Die Pflanze ist für die Flora Europas neu! 164. Arcangeli führt in Fl. ital. p. 705 unter Carlina corym- bosa L. eine var. y. globosa auf und charakteriert dieselbe: folia involuerantia numerosa, lata, interioribus paulum longiora quasi tridentata; folia superiora lata, ovata. Es ist mir un- bekannt, ob diese „var.“ nach den wenigen Stücken, die wir am 1. Aug. 1877 (it. III. ital. Nr. 666) an dürren, unfruchtbaren Stellen ober Reggio di Calabria sammelten, diagnostieiert wurde; 112 weil ich aber diese Oarlina von Ü. corymbosa L. für spezifisch verschieden halte, will ich eine ausführlichere Diagnose hieher setzen: Carlina globosa Arcg. pro var. — Huter pr. speeie. Caulis Jam infra ramosus, ramulis uni-paueifloris. Folia ovato- lanceolata, 3—4 em 1g., 1'/, lat., sinuato lobata, breviter spinoso - dentata, lobis late triangularibus in spinulam tenuem brevem 1—1'/, mm lg. contractis, lobis lateralibus ultimo aequilongis; folia suprema congesta, late ovata, recurva calathio magno breviora. Anthodii squamae exteriores basi lata subplana, folia- ceae, tripartitae palmato 3-dentatae, spinosae, venose reticulatae, lobo ultimo late triangulari spinoso; squamae mediae late lanceolatae in spinulam exeuntes, ad 15 mm lg, 3 mm iat., margine superiore breviter spinulose dentatae et in spinam sensim contractae; squamae interiores lineari-lanceolatae, radiantes flavae. Corollae tubus saepissime transverse rugosus. Bei Carlina corymbosa L. sind die Blätter lanzettlich, die Endzipfel sind lang vorgezogen mit längerem und stärkerem Dorn; die äußeren Anthodialschuppen besitzen eine schmale, sekielte Basis und sind kammförmig geteilt; die mittleren Schuppen sind schmal lanzettlich, plötzlich in den Dorn aus- gezogen; die Köpfe sind länger gestielt und aufrecht und von den obersten Blättern wenig verhüllt. Habitat: Calabria, in eollinis arenosis aridis supra Reggio. 165. Staehelina Baetica DC. fanden wir am 11. Juni 1879 in einem einzigen entwickelten Stücke unter vielen Pflanzen an einer Stelle zwischen Casarabonella und Caratracea am Fuße der Sierra. Bisher war diese Seltenheit nur aus der Sierra Estepona bekannt. 166. Als Onopordon macranthum erhielt ich zweimal aus Algerien Exemplare: von Durando (Sig, prov. Oran) und von Reverchon (plant d’Algier, Nr. 179, Kirrata); ich kann diese von ©. illyricum L. nicht unterscheiden. Onopordon macranthum Schousb.-Willk. Prodr. Fl. hisp. II, 198 (Exsc. P. R. it. II hisp. 1890, Nr. 696 prope Murcia) ist aber ausgezeichnet dureh die sternförmig ausgesperrten dunklen Anthodialschuppen, deren Länge nicht bloß „subpollicaria“ (Willk.), sondern 1'/," = über 4 em beträgt. — Von Durando liegt (Environs d’Algier, pointe percade, 1856) eine andere Pflanze ohne Namen vor, die ich für Onopordon corymbosum Willk. halte und die besonders durch grüne Blätter, welche stark ge- fiedert sind und etwas kürzere Anthodialschuppen (ca. 3em lang) von der vorigen verschieden ist. — 0. illyrieum L. ist in der Form der Anthodialschuppen ziemlich veränderlich. 167. Es möge mir erlaubt werden, hier einige Beobachtungen und Bemerkungen über Cirsiuwm der Öffentlichkeit zu übergeben, 113 die sich bei den häufigen Untersuehungen der so reichen Formen dieses Genus ergeben haben. Bei Formen der Sectio: Kriolepis Cass. kommen nicht selten Verwechslungen vor. Die Anthodialschuppen geben aber ein ziemlich verläßliches Merkmal ab und nach diesen lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: I. Anthodii squamis sub spina dilatatis. II. Anthodii squamis sub spina non dilatatis. Da auch die Größenverhältnisse sehr gute Anhaltspunkte geben, setze ich die Maße bei. Weil die Anthodialschuppen in zwei leicht erkennbare Teile gegliedert sind, einen unteren breiteren und einen oberen schmäleren, so nenne ich diese Tren- nungsstelle „genu“ und spreche von einer „pars inferior“ und „pars superior“. . Anthodii squamae sub spina terminali dilatatae. Jirsium decussatum Janka. Anthodii squamis exterioribus patule recurvatis, parte inferiore (sub genu) lanceolata in squamis mediis 8 mm Ig., 2'/, It., in intimis ad 30 mm Ie.; pars supra genu cum spina 15 mm Ig., anguste linearis, sub spina parum dilatata; margine spinulis ad 1 mm lg. sparsis paueis obsita, squamis interioribus erectis; calathia subsolitaria rotundata ea. 6 em diam.; folia floralia eis subaequilonga. — Transsylvania. leg. Janka! . Q. eriophorum Scop. Squamae usque ad genu 12—25 mm |g.., 2 lat, margine dense brevissime serrulatae; parte superiore contracta, cum spina 11—15 mm Ig., sub spina subdilatata; squamis infimis recurvis, mediis divaricantibus, summis erectis, lanae forti arachnoideae immersis; ealathia ad 7 cm diam. . ©. eriophorum ß. spathulatum Gaud.: squamae parte inferiore 15 mm Ig., 2'/, lat., parte superiore ca. 11 mm Ig., sub spina dilatata, argute dentieulatae. Diese Pflanze ist doch nur eine hübsche Varietät von (. eriophorum: calathiis minoribus, 4—5 cm diam., squamis anthodii pareius arachnoideis apice + spathulatis. Es gibt in Südtirol Formen, die man schwer zur einen oder der anderen zu ziehen vermag; die verkahlende Form wurde von uns als Ü. spathulat. var. denudatum Porta aus- gegeben. OÖ. odomtolepis Boiss.: foliis ealathium eingentibus eo duplo longioribus; squamis omnibus erectis sub genu ca. 15 mm, supra genu 10 mm Ig., sub spina alis deeurrentibus, irre- gulariter spinoso-dentatis. Calathia ovata ca. 5 em diam., in ramis solitaria. Ich halte dieses Cirsium für eine gute Art, entgegen dem Zweifel Willkomms. Hispania austral. in montanis. H. P. R. (Fortsetzung folgt.) Österr. botan. Zeitschrift. 3. Heft. 1906. 9 114 Literatur - Übersicht‘). Jänner 1905. Beck @.R. v. Die Umkehrung der Pflanzenregionen in den Dolinen des Karstes. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. Math.-naturw. Kl. Bd. CXV., Abt. I, S. 3-20.) 8°. 1 Taf. Vergl. diese Zeitschr. Jahrg. 1906, S. 124. Cori K. J. Bericht über die zoologisch-botanischen und die physi- kalisch-geographischen Untersuchungen im Golfe von Triest. (Jahresber. d. Ver. zur Förderung der naturw. Erforschung der Adria. II. Wien.) 8°. 26 S. Domin K. Eine neue Trisetum-Art aus Persien. (Repertorium novarım specierum. Bd. II, Nr. 14/15, S. 30—31.) 8°. ® T. Bornmülleri Dom. — Bornm. Iter persico-turc. 1892/93, Nr. 4938. — — Das böhmische Erzgebirge und sein Vorland. Eine phyto- geographische Studie. (Archiv f. d. naturw. Landesdurchforschg. ve Böhmen. X11..Bd., 'Nr...5.) gr. 8%. 715973., S5-TaE Figdor W. Über Regeneration der Blattspreite bei Scolopendrium Scolopendrium. (Ber. d. deutschen botan. Gesellsch. Jahrg. 1906. Bd. XXIV, Heft 1, S. 13—16.) 8°. 1 Taf. Bericht über experimentelle Untersuchungen betreffend die Regene- rationsfähigkeit der Wedelspitze von Scolopendrium. Es gelang insbesondere bei Verletzungen der Wedelspitze (Abtrennen eines kleinen Stückes oder Ein- ritzen derselben) Doppelbildungen zu erzielen. Forenbacher Aurel. Prethodniei dra. Josipa KalasancijaSchlossera i Ljudevita Vukotinovica. (Rada Ingosl. akad. znanosti i umjetnosti. Bd. 161. 1905.) 8°. S. 136—144. Übersetzung des Titels: „Die Vorgänger von Dr. Josef Schlosser und Ludw. Vukotinovie. Ein Beitrag zur Geschichte der botanischen Erforschung Kroatiens und Slavoniens“. Freyn J. Plantae ex Asia media. (Forts.) (Bull. de l’herb. Boiss. 2. Ser. Tom. VI. 1906. Nr. 3, p. 193—216.) 8°. Haracic A. L’isola di Lussin il suo clima e la sua vegetazione. Lussinpiecolo (Scuola nautica.) 8°. 290 S. Hayek A. v. Die Verbreitungsgrenze südlicher Floren-Elemente in Steiermark. (Botan. Jahrb. f. System. ete. XXXVII. Bd. III. Heft. Ss. 355—371.) 8°. 1 Karte. Verf. behandelt in dieser Abhandlung eine pflanzengeographisch wich- tige Tatsache, nämlich das Vordringen vieler südlicher Elemente in die Flora von Steiermark, also am Ostrande der Alpen. Die Feststellung der Grenzen dieser Pflanzen ist für Studien über den Einfluß der Klimaänderungen seit der Eiszeit, dann aber auch für Versuche, zu einer genaueren Abgrenzung der Florengebiete in den südlichen Alpen zu gelangen, sehr wichtig. Heß E. Untersuchungen einiger tropischer Stärkemehle. (Zeitschr. d. allg. österr. Apotheker-Ver. 1906. Nr. 2.) 8°. 11 8. 5 Abb. Höhnel Fr. R. v. Mykologische Fragmente. (Annales myeologici. III. Nr. 6, p. 548—560.) 8°. Abb. 1) Die „Literatur-Ubersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 115 Behandelt: 106. Odontia griseo-olivacea n. sp., 107. Einige Boletus- Arten (B. luteus, granulatus, mitis, variegatus, Satanas), 108. Ophioneec- tria ambigua n. sp., 109. Didymosphaeria conoidea Niessl, 110. Lento- mitella n. g., L. vestita n. sp., 111. Belonium sulphureo-testaceum n. Sp., 112. Neottiella Höhneliana Rehm n. sp., 113. Geopywis alpina n. sp., 114. Phyllostieta Lysimachiae Allesch., 115. Hormiactella obesa n. sp., 116. Stilbum byssinum, 117. Über Myrothecium und formverwandte Gattungen. Janchen E. Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Herzegowina. (Schluß.) (Mitt. d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien. IV., Nr. 4—6, Ss. 29—36.) 8°. Außer Standortsangaben enthält die Abhandlung kritische Erörterungen über Nepeta pannonica L., Asyneuma canescens (W. K.) Gris et Sch. — Podanthum eanescens Boiss. und über Senecio Fussii Gris. et Sch. Janezewski E. Spezies generis Zibes. Il. Subgenus: Ribesia ev Coreosma. (Bull. intern. de l’Acad. d. Sciences de Cracovie. Cl. math. et nat. Jan. 1904.) 8°. 13 p. Kindermann V. Lamium album L., eine myrmekophile Pflanze. (Sitzungsber. d. d. naturw.-med. Vereins „Lotos“. XXV. Bd.. Nr. 7/8.) 8°. Bericht über Versuche, welche eine Verbreitung von Lamium album durch Ameisen ergaben. Kohn Ed. Zur Biologie der Wasserbakterien. (Zentralbl. f. Bakterio- logie, Parasitenkunde etc. 2. Abt. XVI. Bd. 1906. S. 490 bis 726.) 8°. Murr ) Ein neuer Bürger der zisleithanischen Flora. (Allg. bot. Zeitschr., XII. Jahrg., Nr. 2, S. 27—28.) 8°. Carex Fritschii Waisb. bei Marburg. Pascher A. Tres novae species asiaticae generis Gageae. (Repert. novar. spec. regni veget. Bd. II, Nr. 16/17, S. 57—59.) 8°. Neu: @. japonica Pasch., @. Terracianoana Pasch., @. vaginata Pasch. — — Neue Arten und Varietäten der Gattung Gagea. (Schluß.) (Repertor. nov. spec. regni vegetab. I. Bd., Nr. 13, S. 193 bis 194.) 8°. Gagea granulosa var. elatior Pasch., @. setifolia var. Aitchisoniana Pasch., @. Bornmülleriana Pasch., @. Olgae var. Ohomutowae Pasch., @. provisa Pasch. Quint J. Beiträge zur Bacillarien-Flora des Budapester Römer- Bades. (Beibl. zu den „Növenytani Közlemönyek“. Bd. IV. Heft 4, S. 73.) 8°. Ausführlicher ungarischer Text derselben Arbeit a. a. O. S. 149 —162. Raciborski M. Einige Chemomorphosen des Aspergillus niger. (Bull. de l’Acad. des sciences de Cracovie. Classe de sc. math. et natur. Dez. 1905, p. 764—778.) 8°. Stoklasa J. Über die chemischen Vorgänge bei der Assimilation des elementaren Stickstoffes durch Azotobacter und Radiobacter. (Ber. d. deutschen botan. Ges. 1906. Bd. XXIV. S. 22—31.) 8°. Sztankovits R. Zur Kenntnis der Anatomie der ungarischen Quercus-Früchte. (Beibl. zu den „Növenytani Közlemenyek“. Bd. IV, Heft 4, S. 65—72.) 8°. Deutsches Resumee einer a. a. O., S. 123—148, veröffentlichten unga- rischen Arbeit. 9* 116 Tschermak E. Die Mendelsche Lehre und die Galtonsche Theorie vom Ahnenerbe. (Archiv f. Rassen- und Gesellsch.-Biologie. II. Jahrg. 5./6. Heft. S. 663—672.) 8°. Velenovsky J. Vorstudien zu einer Monographie der Gattung Thymus. (Beih. z. bot. :Zentralbl. Bd. XIX. 2. Abt. Heft 2. S. 276-287.) 8°. Uebersicht der Gattung nach dem vom Verf. aufgestellten, auf den Innovationsverhältnissen beruhendem Einteilungsprinzip, kurze Bemerkungen zu den Arten der Sektion Serpyllum und Beschreibung neuer Formen: T. Balansae B. R. var. Pseudomarschallianus Velen, T. ovatus Mill. var. Hervieri Velen., T. heterotrichus Grsb. var. albiflorus Haussk. Velen., 7. Tosevi Velen. var. thessalus Velen., T. Tosevi Velen. var. hirtiformis Velen., T. thasius Velen. var. grandiflorus Haussk. Velen, T. leucostomus Haussk. Vel., T. Bornmülleri Velen, T. dalmaticus Frn. var. carstiensis Velen., T. balcanus Borb. var. brevidens Velen., T. Adamovici Velen., T. Dominii Velen., T. spathulaefolius Haussk. Vel. Vierhapper F., Monographie der alpinen Krigeron-Arten Europas und Vorderasiens. (Beihefte zum botanischen Zentralblatt, Bd. XIX, Abt. II, Heft 3, S. 385—560, 6 Taf., 2 Karten.) 8°. Eine durchaus nach modernen Gesichtspunkten gearbeitete, wertvolle Monographie. Nach einer einleitenden, vergleichend-morphologischen Dar- stellung der Vegetationsorgane, Blüten und Früchte, geht der Verf. auf die Feststellung der existierenden Formen ein, welche er mit großer Genauig- keit durchführt; er akzeptiert hiebei die Cassinische Unterscheidung der Gattungen Trimorpha und Erigeron. Eingehend werden nun folgende Arten behandelt: Trimorpha alpina (L.) Vierh., Tr. Cappadoecica Vierh., Tr. Olympica (Sch. K.) Vierh., Tr. Rhodopaea Vierh., Tr. Transilvanica Vierh., Tr. Hungarica Vierh., Tr. Epirotica Vierh., Tr. borealis Vierh., 7’r. neglecta (A. Kern.) Vierh., Tr. Attica (Vill.) Vierh., Tr. alba (Gaud.) Vierh. — Erigeron am- phibolus Led., E. Zederbaueri Vierh., E.polymorphus Scop., E.maior (Boiss.) Vierh., E. Unalaschkensis (DC.) Vierh., E. uniflorus L, E. Daenensis Vierh., E. Libanoticus Vierh., E. Cilieicus Boiss., E. Argaeus Vierh., E. hispidus (Lag. et Rodr.) Vierh., E. Aragonensis Vierh., E. Elbursensis Boiss. Überdies wird der Formenreichtum der einzelnen Arten behandelt und werden nahestehende Arten anderer Florengebiete, sowie Bastarde be- schrieben. Besondere Sorgfalt ist der Feststellung der geographischen Ver- breitung gewidmet. Ein Schlußkapitel enthält die phylogenetischen Ergeb- nisse, d. s. die Anschauungen, betreffend die genetischen Beziehungen der be- schriebenen Arten zueinander, zu welchen der Verf. auf Grund der vorher- gegangenen Analyse gelangte. In bezug auf den Modus der Artbildung ist Verf. der Ansicht, dab sogenannte „direkte Anpassung“ in den Gattungen die Hauptrolle spielt, was von besonderem Interesse mit Rücksicht auf die offenbar ganz anderen Verhältnisse bei Hieracium erscheint. — — Aufzählung der von Professor Dr. Oskar Simony im Sommer 1901 in Südbosnien gesammelten Pflanzen. (Mitteil. d. naturw. Ver. an der Univ. Wien. IV. Jahrg. Nr. 4—6. p. 36—64, Nr. 7, p. 65—76. 1 Abb.) 8°. Außer zahlreichen Standortsangaben ausführliche Darlegungen über den Formenkreis von Silene multicaulis Gussone (= $. dalmatica Scheele) und von Verbascum Bornmüälleri Velen. — Neubeschrieben werden: Stlene Serbica Adam et Vierh., $S. Taygetea Hal., Campanula Witasekiana Vierh Wiesner J. Zur Laubfallfrage. Bemerkungen zu H. Dinglers Abhandlung: „Versuche und Gedanken zum herbstlichen Laub- 117 falle. (Ber. d. deutsch. botan. Ges. 1906. Bd. XXIV. S. 32 bis 39.) 8°. Zederbauer E. Vegetationsbilder aus Kleinasien. Karsten und Schenck, Vegetationsbilder. 3. Reihe, Heft 6. Taf. 31—36). 4°. Das vorliegende Heft bringt sehr hübsche Vegetationsbilder aus dem zentralen Kleinasien, u. zw. ein Bild der Strauchsteppe am Karadscha-dagh, 5 Bilder aus dem Gebiete des Erdschias-dagh. Besonders sind Taf. 32 und 33 (Acantholimon und Astragalus), ferner Taf. 34 (Verbascum olympicum) hervorzuheben. — — und Brehm V. Beiträge zur Planktonuntersuchung alpiner Seen IV. (Verh. d. zool.-bot. Ges. LVI. Bd. 1. Heft. 5. 19 bis 32.) 8°. 2 Fig. Bericht über Planktonuntersuchungen im Lunzersee, Traunsee, Hall- stättersee, Wolfgangsee, Krotensee, Mondsee, Attersee, Zellersee. — — Fichtenkrebs. (Zentralbl. f. d. gesamte Forstwesen, 1906, Heft 1.) 8°. 6 S. 4 Abb. Untersuchung der von Dasyscipha calyciformis verursachten Fichten- erkrankung. — — Schlangenschwarzföhre (Pinus nigra virgata). (Zentralbl. f. d. gesamte Forstwesen. 1906. Heft 2.) 8°. 3 S. 1 Abb. Vorkommen: Nußdorf a. d. Traisen in Niederösterreich. Becker W. Viola cornuta L. und V. orthoceras Ledeb. und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen. (Beihefte zum bot. Zentralbl. Bd. XIX. 2. Abt. Heft 2. S. 283—291.) 8°. Briquet J. Spieilegium Corsicum ou Catalogue des plantes r&- colt6es en Corse du 19 mai au 16. juin 1904 par E. Burnat. (Ann. du Conserv. et du jardin bot. Geneve. IX. p. 111—184.) 3°. Conwentz W. Bemerkenswerte Fichtenbestände vornehmlich im nordwestlichen Deutschland. (Aus der Natur, I. Heft 17/18.) 8°. 18 S. 14 Abb. Fiori Adr. Sopra aleuni Leontodon ibridi della Carnia. (Bull. d. Soc. bot. Ital. 1905. Nr. 9. p. 290.) 8°. Leontodon subincanus Fiori = incano X tergestinus mit den Formen : genuinus — superincano X tergestinus und croceus — supertergestino X incanus. — L. tulmentinus Fiori= L. Beriniü X tergestinus mit den Formen: genuinus —= superberinii X. tergestinus und eroceus = superterge- stinus X Berinit. France R. H. Das Liebesleben der Pflanzen. Stuttgart (Gesellsch. Kosmos.) 8°. 84 S. 79 Abb. Frisch und anregend geschriebenes Büchlein über die Bestäubungsver- hältnisse der Blütenpflanzen mit allgemeinen naturphilosophischen Ausblicken. Eine Anzahl von sachlichen Fehlern, die sich in dem Buche finden, fällt vielleicht gegenüber der anregenden Darstellungsweise nicht zu sehr ins Ge- wicht; jedoch erscheint es dem Ref. bedenklich, in einem für weiteste Kreise bestimmten Buche der vitalistischen Auffassung so viel Rechnung zu tragen, wie dies Verf. beispielsweise in dem Satze tut: „Ich habe keinen Zweifel daran, daß die Pflanzen keine Mechanismen sind, daß ihr Triebleben sich in zweckmäßigen Einrichtungen und in Impulsen zu zweckmäßigem Handeln entladet“. — — Das Leben der Pflanze. Das Pflanzenleben Deutschlands und der Nachbarländer. II. Halbband. Stuttgart (Gesellsch. Kosmos). gr. 8°. S. 309-564. 200 Textabb., 8 farbige, 15 schwarze Taf., 1 Karte. X 7:80. 118 Der vorliegende Halbband enthält hauptsächlich die Pflanzengeographie Mitteleuropas; der erste Teil bespricht die ökologischen Verhältnisse, der zweite die Vegetationsverhältnisse. Dieselben Vorzüge, aber auch dieselben Fehler, die bei Besprechung des ersten Halbbandes hervorgehoben wurden, haften auch diesem zweiten an. Besser sind die Abbildungen, speziell die Farbentafeln; entschieden zu tadeln ist das Verschweigen der Quelle bei ent- lehnten Abbildungen; so sind zahlreiche Bilder aus dem Gesamtwerke „Österreich-Ungarn in Wort und Bild“ entnommen, ohne daß die Quelle an- gegeben wäre. Von sachlichen Fehlern sind dem Referenten bei einer flüch- tigen Durchsicht u. a. folgende aufgefallen: S. 352 heißt es: „Die Flechten sind zwei Pflanzen, und zwar zwei ganz verschiedene, ein Pilz und eine Alge, die miteinander verheiratet sind, regelrecht Kinder zeugen und die genau so Mischwesen sind, wie wir selbst“. Das heißt die Poesie — oder „Philosophie“ — denn doch etwas zu weit treiben. — Wenn man den Begriff „Unkraut“ dahin definiert, daß es „Reste der ursprünglichen Vegetation seien“ (S. 437), so kommt man nicht „nahe an die Wahrheit heran“. — Ruppia, Najas, Lyco- podium zu den Ruderalpflanzen zu zählen (S. 440), ist nicht berechtigt. — S. 528 werden Monotropa und Lathraea unter den waldbewohnenden Orchi- deen genannt. — 8. 325. Die Erbsen (Pisum), Kürbisse (Cueurbita) und Heekenrosen zu den heimischen Lianen zu zählen, geht nicht an; ebenso ist es gewiß nicht zulässig, die Lianen als besonders bedürfnislos zu bezeichnen (S. 324). — S. 322 nennt Verf., der überhaupt gerne über wissenschaftliche Botaniker höhnische Bemerkungen macht, die Neottia den „Vogelnestnach- äffer der Mimikrysten“. Ich frage, wer war je so wahnwitzig, da an eine Mimikry zu denken? — Die Pflanzengeographie der nordwestlichen Balkan- halbinsel ist heute, besonders durch die Forschungen Becks, so geklärt, dab es nicht mehr nötig ist, die Florengebiete nach einer älteren, in diesem Punkte nicht mehr richtigen Karte, kartographisch darzustellen. Eine schwache Seite des Verf. ist und bleibt die spezielle Systematik. Das Buch wimmelt von falschen oder falschgeschriebenen Namen; wenigstens letzteres wäre bei einiger Sorgfalt zu vermeiden; ob die Stelle auf 8. 549: „Soldanellen (Azalea procumbens), Prachtnelken (Tozzia alpina) ete.* auf Druckfehlern oder anderen Irrtümern beruht, ist nach der Pflanzenkenntnis des Verfassers nicht zu entscheiden. Gaidukov N. Die komplementäre chromatische Adaption bei Porphyra und Phormidium. (Ber. d. deutsch. botan. Ges. 1906. Bd. XXIV. S. 1-5.) 8°. Schöne experimentelle Untersuchung. Verf. hat flächenförmige Thallome von Algen direkte in den Teilen des Spektrums senkrecht auf die Richtung des einfallenden Lichtes kultiviert. Die blaugrünen Platten des Phormidium wurden in allen Strahlen von Grün bis Violett gelb bis braungelb, die roten Thallome von Porphyra wurden im roten und gelben Lichte grün. Die Re- aktion stellte sich schon nach wenigen Versuchsstunden ein. Hildebrand F. Über einige neue und andere noch nicht lange aufgefundene Cyclamen-Arten. (Beihefte zum botan. Zentralblatt. Bd. XIX. 2. Abt. Heft 2. S. 366—384.) 8°. Behandelt: C. creticum Hildebr. n. sp., Kreta; (©. mirabile Hildebr. n. sp., Smyrna; C. hiemale Hildebr. 1904, Messina; Cyel. libamoticum Hildebr. 1899; ©. Pseudibericum Hildebr. 1901. Kirchner O., Loew E. u. Schröter C. Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas. Bd. I. Lieferung 4. Stuttgart (BE. Ulmer). gr. 8°. S. 289— 384. Inhalt: Pinaceae (Schluß), Gnetaceae. Typhaceae, Sparganiaceae. Kny L. Über Empfindungen im Pflanzenreiche. Vortrag. (Naturw. Wochenschr. N. F. IV. Bd.) 4°. 20 S. 31. Abb. 119 Levander K.M. Eine neue farblose Peridinium-Art. (Meddel. af Soc. pro fauna et flora fenn. 1901—1902.) 8°. S. B. 49-51. 2 Fig. P. achromaticum n. sp Lungviken bei Helsingfors. Mayr H. Fremdländische Wald- und Parkbäume für Furopa. Berlin (P. Parey). gr. 8°. 622 S. 258 Textabb. 20 Taf. Mk. 22. Umfassendes Sammelwerk über den im Titel genannten Gegenstand, dessen Hauptwert nicht in der Sammlung der bisher bekannten Tatsachen, sondern darin liegt, daß der Verf. seine persönlichen, in fast allen in Be- tracht kommenden Gebieten gesammelten Erfahrungen mitteilt. Das Buch enthält zahlreiche Abbildungen nach Photographien des Verf., die wertvoll sind; einige nach rohen Skizzen verfertigte Bilder wären vielleicht besser weggeblieben, so Abb. 16, 29, 77. : Murbeck S. Contributions ä la connaissance de la flore du Nord- ouest de l’Afrique et plus sp&cialement de la Tunesie. II. Ser. (Lunds Univers. Arsskr. N. F. Afd. 2. Bd. I. Nr. 4.) 4°. 83 p. 20 Tat. Nathansohn A. Vertikale Wasserbewegung und quantitative Ver- teilung des Pianktons im Meere. “(Annal. d. Hydrographie und maritimen Meteorologie. 1906.) 4°. 7 S. Verf. knüpft an die von Brandt festgestellte Tatsache an, daß die Meere niederer Breiten im allgemeinen organismenärmer sind, als die den Polen näher gelegenen Meeresteile, und versucht die Tatsache durch die Be- deutung vertikaler Wasserbewegungen für die Ernährung des Phytoplank- tons zu erklären. Das Tiefwasser ist reicher an den für das Pflanzenleben wichtigen Substanzen; dort, wo die physikalischen Verhältnisse das Aufsteigen des Tiefenwassers bedingen, werden die Ernährungsbedingungen für die Planktonten günstiger und dies ist in den Meeren unter hoher geographischer Breite der Fall. Östenfeld C. H. A list of flowering plants from Cape York and Melville Bay (N. W. Greenland), collect. by Kund Balle and L. Mylius Erichsen. (Meddel. om Grönland. Vol. XXXII. p. 6368.) 8°. Rostowzew S. Zur Biologie und Morphologie der Wasserlinsen. Moskau. 8°. 108 S. 37 Fig. 9 Taf. Soweit man nach den Tafeln und Textbildern urteilen kann, scheint da eine wertvolle morphologische und entwicklungsgeschichtliche Unter- suchung über Lemnaceen vorzuliegen. Leider ist die ganze Arbeit russisch gedruckt. Winslow C. E. A. and Rogers A. F. A Revision of the Cocca-' ceae. (Technolog. quaterly and proc. of the Soc. of Arts. Vol. XVIN. Nr. 3, p. 240—246. Subfamilie: Paracoccaceae (Subf. nor.), Genus 1. Diplococeus Weichselb., „ 2. Streptococcus (Billr.), Subfamilie: Metacoccaceae (subf. n.), Genus 3. Micrococcus (Hall.), „ 4. Sarcina (Goods.), „ 5. Ascococcus (Cohn). Yendo K. A revised list of Corallinae. (Journ. of the college of science. Imp. Univ. Tokyo. Vol. XX. Art. 12.) 8°. 46 p. 120 Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. I. Wiener botanische Abende. Versammlung am Mittwoch den 8. November 1905. — Vorsitzender Prof. R. v. Wettstein. Dr. F. Vierhapper eröffnet den Abend mit einem Vortrage über die „Systematik der Gattung Erigeron“. (Eine ausführ- liche Darstellung ist in den Beih. z. botan. Zentralbl. zur Veröffent- liehung gelangt.) Dr. K. Linsbauer referiert hierauf über eine in Gemein- schaft mit seinem Bruder Dr. L. L. durchgeführte Untersuchung über „Die Reizbarkeit der Centaurea-Filamente“. (Die Pu- blikation der gleichnamigen Abhandlung erfolgt in den Sitzungsber. der k. Akad. d. Wiss. Wien.) Prof. v. Wettstein bespricht sodann die „Biologie der Keimung von Aponogeton Bernierianus“. (Vgl. diese Zeitschr. LVI. Jahrg. 1906, S. 8—13.) Photograph K. Heller exponierte eine Serie hübscher Vege- tationsbilder aus dem Wienerwalde. Versammlung am Mittwoch den 6. Dezember 1905. — Vorsitzender Prof. R. v. Wettstein. Prof. Dr. L. Adamovie hielt einen Vortrag: „Die charak- teristischen Vegetationsformen des Tief- und Hügel- landes von Serbien. Vortragender hob zunächst die Verschiedenheiten der Vege- tation Nord- und Westserbiens und jener Süd- und Ostserbiens hervor, was der Gesamtwirkung sämtlicher Faktoren zuzu- schreiben ist. Die wichtigsten Formationen, die der Vortragende besprach, sind folgende: 1. Uferwald, eine Waldformation, die aus verschiedenen Salix-Arten besteht und den Ufern größerer Flüsse entlang vor- handen ist. 2. Glyeyrrhiza-Formation, eine ebenfalls im Bereiche der Uferzone oder des Inundationsgebietes verbreitete gestrüppartige Formation, welche nur in Nordserbien vorkommt. 3. Sandsteppen. Eine Formationsgruppe, welche nur im östliehen Nordserbien, der Donau entlang, verbreitet ist und aus mehreren Formationen besteht, von welchen der Vortragende be- sonders hervorhob: die Sanddünen, die Sandpußten und die Sandhutweiden. Die Flugsanddünen sind durchaus lose Sand- massen, welche keine bestimmte Form und Grenze besitzen, sondern von jedem stärkeren Wind entweder verkleinert oder dichter an- 121 gehäuft und vergrößert werden können. Die Vegetation der Dünen ist sehr karg; stellenweise liegen sogar diese Sandmassen ohne jedwede Vegetation. Hat sich auf der Sanddüne eine dichtere Vegetation entwickelt, so ist dann daraus eine Sandpußte entstanden. Der Hauptunterschied zwischen Düne und Sandpußte liegt eigentlich nur in der Häufigkeit und Dichtigkeit der Elemente. Daher kann die Pußte als ein vorgeschritteneres Stadium der Düne betrachtet werden. Wird eine Sandpußte abgeweidet, so entsteht aus derselben allmählich eine Sandhutweide. Die aus Exkrementen und anderen organischen Stoffen entstandene Humusschichte bindet den Sand und ermöglicht die Ansiedelung neuer Elemente. Durch die Abgrasung durch Weidetiere werden viele Arten vernichtet und andere wieder umgestaltet. 4. Felsentrift, bewohnt vorzugsweise die Abhänge der Hügel und besteht aus einer Menge düsterer, zerklüfteter Steine und niederer Felsen, welche eine vollständig verschiedene Vegetation besitzen, je nachdem sie aus Kalk- oder Silikatgesteinen bestehen. Immerhin ist aber, nach Beobachtungen des Vortragenden, die Kalkstetigkeit (beziehungsweise Kalkfeindlichkeit) der Elemente nur bis zu einem gewissen Grade konstant. 5. Sibljak-Formation. Es ist dies ein Buschwerk, welches aus verschiedenen sommergrünen Sträuchern, mitunter aber auch nur aus einer einzigen-Strauchart zusammengesetzt ist. In Süd- serbien besteht diese Formation aus Paliurus, Rhus cotinus, Pyrus amygdaliformis, Coronilla emeroides, Colutea arborescens und Amygdalus nana. In Nordserbien sind dagegen häufiger Quercus lanuginosa, Syringa, Acer tataricum und Prunus chamaecerasus. 6. Tomillares. Darunter versteht der Vortragende mit Willkomm eine Formation wohlriechender Halbsträucher, fast durch- wegs Labiaten, welche die sonnigen Hügel oft meilenweit bedecken. Die wichtigsten Elemente dieser Formation sind Salvia offieinalis, Satureja- Arten, Hyssopus, Olinopodium, Calamintha-Arten, Arte- misia camphorata, Ruta graveolens, Thymus, Teucrium, Helian- themum, Stachys- Arten usw. Herr Dr. W. Figdor berichtet hierauf über neue Versuche betreffend die „Regeneration der Blattspreite“. (Die Resul- tate sind in den Ber. d. D. bot. Gesellsch. zur Publikation gelangt.) Dr.L. Linsbauer demonstriert zwei neue, zu Demonstrations- zwecken besonders geeignete Apparate zum Nachweise der Aus- scheidung von Sauerstoff, bezw. Kohlensäure. Dr. A. Ginzberger bespricht schließlich die Verbreitung von Sibiraea croatica Degen, einer für Europa neuen Pflanze. Diese der Sibiraea altaiensis sehr nahestehende und von Degen nur als „hasse“ unterschiedene Pflanze wurde von dem Genannten auf dem Berge Velna@ im Velebit oberhalb Carlopago (Kroatien) in zirka 1000 m Höhe aufgefunden, u. zw. in einer Umgebung und in einer 122 Art des Vorkommens, die jede Möglichkeit, daß die Pflanze nicht spontan sein könnte, ausschließt. Ungefähr zur selben Zeit fand O. Reiser (Sarajevo) die Pflanze in der Öabulja-Planina bei Mostar. Aus den Sammlungen des Botanischen Institutes gelangen ferner zur Demonstration: Flora exsiecata Bavarica (Bryophyta), div. Pilzexsikkaten von Sydow, sowie Vegetationsbilder aus Nor- wegen und Schweden. Versammlung am 17. Jänner 1906. — Vorsitzender: Hof- rat Prof. J. Wiesner. Herr Hofrat J. Wiesner hielt einen Vortrag: „Über den Lichtgenuß der Pflanzen im Yellowstone-Gebiet“. (Vgl. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. Wien, Bd. CXIV, 1905.) Frl. M. Soltokovi& sprach hierauf über „Die Vegetation einer ‚Tloka‘ in Ostgalizien‘“. Herr Dr. 0. Porsch teilte schließlich neue Beobachtungen „über Futterhaare“* mit. (Vgl. diese Zeitschr. Bd. LVI, Nr. 2, 1906.) Zur Demonstration gelangte eine Reihe neuerer Mikroskop- und Lupenstative der Firma C. Reichert durch Herrn Ingenieur A. Czermak. Exponiert waren ferner eine Serie Originalaquarelle von Frl. G. Wallenberg sowie Photographien von Pilzen, aus- geführt von Frl. A. Mayer. Versammlung am 14. Februar 1906. — Vorsitzender: Herr kais. Rat E. v. Haläcsy. Den Abend eröffnete ein Vortrag des Herrn Prof. Dr. Fr. Czapek (Prag) über „Gifte und Nährstoffe“: Keine der früher für charakteristisch gehaltenen physiologi- schen Eigentümlichkeiten ist für den Begriff „Giftsubstanzen“ be- stimmend. Hemmende Wirkungen kommen auch gewissen, normal im Organismus formierten Stoffen zu, von denen einer, eine Anti- oxydase, vom Vortragenden im Stoffwechsel tropistisch gereizter Pflanzenorgane allgemein aufgefunden wurde. Anderseits haben Gifte unter gewissen Bedingungen keine hemmenden Wirkungen, sondern äußern stimulierende Effekte. Aber auch die „Nährstoffe“ zeigen ihre Wirkung kaum je in einem Falle unter allen Verhält- nissen. Zuerst hat man dies vom Sauerstoff erkannt, indem eine Reihe streng aörophober Bakterien aufgefunden wurde, für welche auch kleine Sauerstoffmengen schon toxisch wirken. Ein Seitenstück zur Aörophobie bietet die Sacecharophobie, welche im An- schlusse an die ersten einschlägigen Beobachtungen Winogradskys an Nitritbakterien vom Vortragenden als häufiges Vorkommnis konstatiert werden konnte. Urobacillus Pasteuri wächst nicht mehr in 3%iger Glykose, Mikrococcus aquatilis nicht mehr in 5%iger Glykose, und bei etwas höheren Konzentrationen stellten mehrere 123 andere Formen von Mikroben aus reinem Wasser ihr Wachstum ein. Aber auch sekundäre Wirkungen vermögen die günstige Wir- kung von Nährstoffen aufzuheben. So verhindern kleine Säure- mengen das Wachstum von Schimmelpilzen auf Chlorammonium- lösung als Stickstoffnahrung, und kleine Alkalimengen das Gedeihen der Schimmelpilze auf essigsaurem Ammonium. Auch Luftzutritt und Luftabschluß vermögen bei Giftwirkungen die kritische Kon- zentration zu ändern. Wir dürfen heute nach allem nicht mehr von „Giften“ und „Nährstoffen“, sondern nur von „giftiren und näh- renden Wirkungen“ sprechen. Wir müssen uns vor Augen halten, daß die Art der physiologischen Wirkung eines Stoffes nicht nur von der chemischen Natur und der Konzentration, sondern aueh von den dargebotenen chemischen Gesamtbedingungen abhängt, die in jedem Falle genau zu analysieren sind. Herr Dr. R. Wagner erläuterte sodann die „Blütenmor- phologie einiger Saxifragaceen“. Herr stud. phil. J. Pauksch berichtet schließlich über seine im pflanzenphysiologischen Institute ausgeführten Untersuchungen „Uber das Verhalten der Pflanzengewebe im magneti- sehen Felde“. (Eine Abhandl. über diesen Gegenstand wird demnächst in den Sitzungsber. der k. Akad. d. Wiss., Wien, er- scheinen.) Herr Dr. A. Jen@id demonstrierte hierauf eine nach seinen Angaben konstruierte Flasche zum Aufbewahren von absolutem Alkohol. (Eine nähere Beschreibung derselben erfolgt in der Zeit- schrift für Mikroskopie.) Zur Exposition gelangten ferner Vegetationsbilder vom Hoch- schwab, ausgeführt von J. Nevole, sowie aus dem Besitze des Botanischen Institutes: Flora eaucasiea exsieeata, Fase. I, und Flora stiriaca exsiccata, Lief. 3—6. Zum Schlusse erbittet sich Herr Ing. Sehorstein das Wort und wirft unter Hinweis auf die Arbeiten von Russel und Molisch die Frage auf, wie es zu erklären sei, daß Holz im Kontakt mit der photographischen Platte eine Schwärzung derselben hervorrufe. Dr. A. Jen&it teilt mit, daß er selbst mit diesbezüglichen Unter- suchungen beschäftigt sei und daß nach den bisherigen Ergebnissen anzunehmen wäre, daß die Wirkung von Holz und gewissen Papiersorten auf die photographische Platte nieht auf einer Licht- emanation, sondern auf einem chemischen Einfluß beruhe. Vorbe- liehtung des Holzes verstärke zwar die Wirkung, sei aber nicht erforderlich. Prof. F. Czapek schließt sich der geäußerten Auf- fassung an und erörtert die Möglichkeit, daß es sich hier um einen ähnlichen Prozeß handle wie beim Katatypie-Verfahren. A. Jen&it erwidert, daß er diese Möglichkeit gleichfalls ins Auge gefaßt hätte und daß von den bisher geprüften Substanzen des Holzes Brenzkatechin in ähnlicher Weise wie Holz selbst die Platte schwärze. 124 II. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzungen der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse. 13. Dezember 1905. Dr. K. Linsbauer legt eine im pflanzenphysiologischen In- stitute der k. k. Universität in Wien durchgeführte Arbeit vor: „Zur Kenntnis der Reizbarkeit der Centaurea-Filamente*. Die wiehtigeren Ergebnisse der Arbeit sind die folgenden: 1. Die Staubfäden von Centaurea americana kontrahieren sich nicht bloß infolge mechanischer Reize, sondern unter Um- ständen auch unabhängig von solchen. Derartige Bewegungen sind wahrscheinlich auf gelegentliche Wasserverschiebungen innerhalb der Filamente zurückzuführen, welche durch Anderungen der meteorologischen Faktoren bedingt werden. 2. Die Annäherung einer heißen Nadel ruft aus demselben Grunde eine Bewegung der Filamente hervor. 3. Ein schwacher mechanischer Reiz ist nicht imstande, die volle Bewegungsamplitude der Filamente auszulösen. 4. Die Staubfädenhaare von Üentaurea americana und anderer Centaurea- Arten fungieren nicht als Perzeptionsorgane mechanischer Reize, wie von Haberlandt angenommen wurde, sondern höchstens als Reizüberträger oder Stimulatoren. 4. Jänner 1906. Das k. M. Prof. Günther Ritter Beck v. Mannagetta überreicht eine Abhandlung, betitelt: „Die Umkehrung der Pflanzenregionen in den Dolinen des Karstes“. In zahlreichen Dolinen des Karstes finden sich zerstreute Hochgebirgspflanzen vor, welche sich in mehreren Dolinen des Trnovanerwaldes, wie in der Paradana und Smrekova draga, zu Pflanzenformationen vereinen. Letztere sind ähnlich wie jene der höheren Regionen der Alpen zusammengesetzt, zeigen aber in ihrer Anordnung übereinander eine völlige Umkehrung gegenüber jener des Hochgebirges, indem die Formationen des Laubwaldes, des Nadelwaldes, der Alpensträucher und der Legföhre, der Zwerg- sträucher und der Felsvegetation in umgekehrter Reihenfolge in die Tiefe ziehen und an einer Eis- und Schneeregion endigen. Diese auffällige Erscheinung, „die Umkehrung der Pflanzen- regionen“, wird durch die stärkere Beschattung der Dolinen- hänge, durch die relative Feuchtigkeit der Luft in dem Dolinen- kessel, insbesondere aber durch die stufenweise, starke Abkühlung der Lufttemperatur erklärt, die zur Zeit, als winterliche Schnee- massen im Grunde der Dolinen lagern, sogar jene mit zunehmender Elevation bei weitem übertrifft. Dank der geringen Veränderungen, welche das Klima in den Dolinen erfuhr, konnten die daselbst vor- kommenden Hochgebirgspflanzen, zum Teile selbst in Formationen vereinigt, ihre Standorte seit den Glazialzeiten bis in die Gegen- wart behaupten. 125 Das w. M. Herr Hofrat Prof. Wiesner legt im Anschlusse an seine bereits veröffentlichten Untersuchungen über den Licht- genuß der Pflanzen des Yellowstonegebietes eine unter Mitwirkung von L. R. v. Portheim ausgeführte Arbeit vor, betitelt: „Beiträge zur Kenntnis des photochemischen Klimas des Yellowstonegebietes und einiger anderer Gegenden Nordamerikas“. Die wichtigsten Resultate dieser Untersuchung lauten: 1. Bei unbedeckter Sonne nimmt die Intensität des Gesamt- liehtes mit der Seehöhe zu. 2. Unter diesen Umständen steigt die Intensität des direkten Sonnenlichtes mit der Seehöhe. 3. Die Intensität des diffusen Lichtes ninfmt bei konstanter Sonnenhöhe und unbedeckter Sonne mit der Seehöhe ab, was selbstverständlich wird, wenn man beachtet, daß an der oberen Grenze der Atmosphäre die Intensität des diffusen Lichtes den Wert Null erreichen muß. 4. Die Kurve der Intensität des direkten Sonnenlichtes nähert sich bei konstanter Sonnenhöhe mit zunehmender Seehöhe immer mehr der Kurve der Intensität des gesamten Tageslichtes, um an der oberen Grenze der Atmosphäre mit ihr zusammenzufallen. 5. Die Intensität des diffusen Lichtes steigt im Laufe eines Tages auf großen Seehöhen (bei unbedeckter Sonne) nicht in dem Maße, als die Intensität des direkten Sonnenlichtes wächst. Nach der früheren Sätzen wird es begreiflich erscheinen, daß mit steigender Intensität des direkten Sonnenlichtes eine Abnahme der Stärke des diffusen Lichtes eintreten kann. Diese Depression wird sich um so mehr bemerklich machen, je größer die Sonnenhöhe und je größer die Seehöhe des Beobachtungsortes ist. Der kombi- nierte Einfluß von Sonnen- und Seehöhe auf die Depression der Stärke des diffusen Tageslichtes hat seinen Grund in der schon von Bunsen und Roscoe wahrgenommenen Tatsache, daß bei sehr hohen Sonnenständen die Intensität des diffusen Tageslichtes nicht im Verhältnisse zu dem des direkten steigt und sogar bei weiterer Zunahme der direkten Strahlung etwas sinken kann, ander- seits in unseren auf großen Seehöhen gemachten Beobachtungen, welehe in obigen Sätzen vorgeführt und erklärt wurden. 6. Einige der von uns angestellten Beobachtungen lassen an- nehmen, daß über dem Meere unter sonst gleichen Umständen die Intensität des Gesamtlichtes größer ist als auf dem Fesilande und daß dieser Überschuß auf das diffuse Lieht zu setzen Ist. Weiter fortgesetzte Untersuchungen werden zu entscheiden haben, ob diese Aussage sich bewähre. Ihre Richtigkeit vorausgesetzt, wäre die über dem Meere herrschende Verstärkung des diffusen Lichtes ausschließlich oder doch vorwiegend auf den Umstand zu- rückzuführen, daß die Meeresoberfläche mehr Licht als der Erd- boden reflektiert und daß dieser Überschuß an Lieht durch neuer- liche Reflexion in der Atmosphäre zur Vermehrung des Gesamt- lichtes und speziell des diffusen Lichtes beiträgt. 126 7. Einige der mitgeteilten Beobachtungen bestätigen die von mir an anderen Orten, besonders auffallend in Kairo, konstatierte Tatsache, daß selbst bei unbedeckter Sonne das Maximum der chemischen Intensität des Gesamtlichtes nicht immer auf den Mittag fällt. 11. Jänner 1906. Das k. M. Prof. Dr. Hans Molisch übersendet eine im pflanzenphysiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag von Herrn Dr. Oswald Richter ausgeführte Arbeit: „Zur Physiologie der Diatomeen I“. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse: J. Vorläufig ist es für die Diatomee Nitzschia Palea (Kütz.) W. Sm. bewiesen, daß sie Kieselsäure unumgänglich notwen- dig hat. 2. Es ist sehr wahrscheinlich gemacht worden, daß sie und die Diatomee Navicula minuscula Grun. V. H. ohne Ca nicht auszukommen vermögen. _ 3. Magnesium ist in Übereinstimmung mit früher bereits mit- geteilten Befunden als notwendiger Nährstoff für Nitzschia Paleu und Navicula minuscula erkannt worden. 4. Beide Diatomeen vermögen den organisch gebundenen Stickstoff zu assimilieren. Am besten eignet sich von den organi- schen Stiekstoffquellen Asparagin und Leucin. Freier Stickstoff wird von der Navicula sicher nicht, von der Nitzschia Palea wahr- scheinliceh nicht verwertet. 5. Beide rein gezüchtete Diatomeen werden im Lichte bei Darbietung gewisser organischer Substanzen ungemein gefördert. da sie die Fähigkeit besitzen, Kohlehydrate und höhere Alkohole zu verwerten. 6. Die beiden kultivierten Diatomeen kommen im Lichte auch ohne Sauerstoffzufuhr aus, da sie sich den OÖ selbst zu erzeugen vermögen, scheinen aber trotzdem an eine bestimmte Sauerstoffzu- fuhr von außen angepaßt zu sein. 7. In Übereinstimmung mit Miquels und Karstens Be- funden an Diatomeen und denen von Molisch an Grün- und Blau- algen wurde eine schwach alkalische Reaktion des Nährsubstrates als zweckmäßig erkannt. 8. Im Anschluß an frühere Experimente wurde festgestellt, daß sich die beiden Süßwässerdiatomeen bei den vorhandenen Ver- suchsbedingungen auch durch Gewöhnung an keinen höheren Koch- salzgehalt als einen zweiprozentigen anzupassen vermögen. 2% Cl Na stellt also die obere Grenze für ihr Gedeihen vor. Ander- seits wurden Meeresformen bereits auf 1% CiNa-hältigem Agar gezogen. 9. Es gelang durch Ca-Salze auf nährsalzfreiem gewässertem Agar positive, auf nährsalzhältigem durch andere, namentlich sauer reagierende Stoffe negative Auxanogramme hervorzurufen. 127 10. Mit Hilfe der Auxanogrammethode konnte die oligodyna- mische Wirkung von Kupfer- und Nickelmünzen auf Diatomeen zur Anschauung gebracht werden. 11. Von Ausscheidungen der Diatomeen wurde Kohlensäure beobachtet, die sich durch Bildung von Ca 00, in Oa-reichem Sub- strate verriet. Mit Sicherheit konnte festgestellt werden: ein gela- tine- oder eiweiß- und ein agarlösendes Ferment. Das Gas, das in Gelatine- und Agarschüttelkulturen im Lichte beobachtet werden kann, ist der Hauptmasse nach höchstwahrscheinlich Sauerstoff. 12. Die kultivierten Diatomeen brauchen zu ihrer Entwicklung Licht, doeh können sie eine monatelange Verdunklung ertragen. Die auch von Karsten beobachtete geringe Vermehrung im Dunkelu dürfte sich aus einer physiologischen Nachwirkung des Lichtes er- klären. Die gelben Strahlen haben sich für das Gedeihen der Diatomeen sehr günstig erwiesen. Ob sie die einzig günstig wir- kenden Strahlen sind, bleibt noch zu untersuchen. Die heurige Generalversammlung der Freien Vereinigung der systematischen Botaniker und Pflanzengeographen wird in der Zeit vom 13. bis 16. September stattfinden. Personal-Nachrichten. Herr Dr. Udo Dammer, Kustos am botanischen Garten in Berlin. erhielt den Titel Professor. Hofrat W. Mayer, Professor der Pharmakognosie an der Universität Tübingen, ist gestorben. Der Botaniker Flatt Käroly ist am 10. Februar d. J. in Budapest gestorben. Anhalt der März-Nummer: E. Hackel: Über Kleistogamie bei den Gräsern. 9. 81. — Dr. Otto Porsch: Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie“. (Fortsetzung ) S. 8. — Karl Maly: Acer Bosniacum mihi. S. 95. — Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen und Franz Faltis: Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. (Fort- setzung.) S. 97. — Rupert Huter: Herbar-Studien. (Fortsetzung.) S. 110. — Literatur-Uber- sicht. S. 114. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 120. — Personal-Nachrichten. S. 127. Redakteur: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben 1852/58 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 & M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 128 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Sehnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— £ 18-187 ( „ = » 16) „5 0 n herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 180, 18%2 und 18%5 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NB. Dieser Nummer ist beigegeben ein Prospekt von Johs. Telkamp in Hillegom-Haarlem (Holland). Buchäruckerei Carl Gerolds Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISLHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität ın Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. "LVI. Jahrgang, No- 4. Wien, April 1906. Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der k. k. Universität in Wien. Nr. XLVI. Über den Einfluß des Sonnen- und des diffusen Tages- lichtes auf die Entwicklung von Beta vulgaris (Zucekerrübe). Von Siegfried Strakosch. (Mit 2 Textfiguren.) Wiesner hat an zahlreichen Stellen seiner Schriften!) die Wichtigkeit des diffusen Lichtes für die Vegetationsprozesse im allgemeinen betont. Es gelang ihm auch, an einer Reihe von Bei- spielen zu zeigen, daß selbst Sonnenpflanzen sich bei ausreichendem diffusen Lichte ziehen lassen?) und, in allerdings verringertem Mafie, Samen von unverminderter Keimfähigkeit hervorbringen. Dadurch angeregt, faßte ich den Plan, den Einfluß des Sonnen- liehtes und des diffusen Tageslichtes auf die Zuckerrübe zu stu- dieren. Als Zuckerfabrikant und Landwirt brachte ich dieser prak- tisch so wichtigen Pflanze um so mehr Interesse entgegen, als sie !) Wiesner, Die heliotropischen Erscheinungen, II. Teil. Denkschriften d. Akad. d. Wissensch. Bd. XLIII (1880). Derselbe, Photometrische Untersuchungen auf pflanzenphysiologischem Gebiete. Sitzungsb. d. Akad. d. Wissensch. Bd. CII, 1893; Bd. CIV, 1895; Bd. CIX, 1900. — Biologie der Pflanzen, Wien 1902. — Pflanzenphysiologische Mit- teilungen aus Buitenzorg, I, Beobachtungen über die Lichtlage, tropischer Ge- wächse. Sitzungsb. d. Akad. d. Wissensch. Bd. CIII, 1899. — Uber die Formen der Anpassung des Laubblattes an die Lichtstärke, Biologisches Zentralblatt, Bd. XIX, 1899. ä 2) Wiesner, Uber den Einfluß des Sonnen- und des diffusen Tages- lichtes auf die Laubentwicklung immergrüner Holzgewächse. Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wissenschaften. Bd. CXIII, 1904. Ferner: Influence de la lumiere solaire diffuse sur le developpement des plantes. Compt. rend. CXXV], p. 1287. Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1906. 10 130 bisher wohl eingehendst in anatomischer Richtung, aber viel weniger in physiologischer erforscht wurde.') Die rein wissenschaftlichen Ergebnisse meiner diesbezüglichen Untersuchungen teile ich in aller Kürze in dieser kleinen Abhand- lung mit. Eine ausführliche, mehr im Interesse der Zuckerfabrikanten und Landwirte geschriebene Abhandlung wird in der Österr.-Ungar. Zeitschrift für Zuckerindustrie und Landwirtschaft erscheinen. Die Versuchsreihen wurden in den Jahren 1904 und 1905 auf einem freigelegenen Felde der Zuckerfabriks-Okonomie Hohenau durchgeführt und dabei das direkte Sonnenlicht von den Versuchs- parzellen durch Wände abgehalten, die einmal aus Holz, in zwei anderen Fällen aus aufgespannter Gaze verschiedener Dichte her- gestellt waren. Die auf den verschiedenen Parzellen dadurch er- haltenen Lichtintensitäten verhielten sich zum gesamten diffusen Tageslichte (= 1) wie 1:1: 0'746 : 0°578. Die Lichtbestimmungen erfolgten nach der Methode, die Wiesner in seinen Untersuchungen über das photochemische Klima?) niedergelegt hat. Aus den Ergebnissen der angestellten Versuche ging un- zweifelhaft hervor, daß auch die Zuckerrübe, trotzdem sie als Ab- kömmling einer Seestrandform und demnach als Sonnenpflanze zu betrachten ist?), in ausschließlich diffusem, aber genügend starkem Lichte zur normalen Entwicklung gelangen kann. Bei einer Inten- sität, die etwa ein Drittel des gesamten diffusen Tageslichtes be- trug, gediehen die Versuchspflanzen noch gut, und nur jene Pflanzen, denen wenig mehr als die Hälfte des gesamten diffusen Tageslichtes zur V erfücung stand, konnten sich "nicht weiter ent- wickeln. Der Unterschied in der Organisation von Blättern und Wurzeln der Schattenpflanzen war nur ein gradueller und machte sich stärker bei geringerer Intensität des diffusen Lichtes geltend. Die Schattenblätter blieben, wie die Vergleichung der Blatt- stiel-Querschnitte zeigte, in der Dicke wesentlich hinter den nor- malen zurück, die Spreitengrößen desgleichen. Die Blattstiele der beschatteten Rübenblätter waren durchwegs länger, ohne daß eir Etiolement in der Färbung der Blätter zum Ausdruck gekommen wäre. 1) Bezüglich der anatomischen Durchforschung sei hier vor allem ar die grundlegenden Arbeiten Wiesners, und zwar: Untersuchungen über das Auf- treten von Pektinkörpern in den Geweben der Runkelrübe, Sitzungsb. d. k. Akad. d. Wissensch. Bd.L, 1864, an die Untersuchungen von de Vries, Schindler, Kraßer, Briem, A. Frank, J. Schneider u. a. erinnert. 2) Wiesner, Untersuchungen über das photochemische Klima von Wien, Kairo und Buitenzorg (Java) unter Mitwirkung von W. Figdor, FE. Krasser und L. Linsbauer. Denkschriften d. k. Akad. d. Wissensch., mathem.-naturw. Klasse, Bd. XLIV, 1896. 3) E. Schindler, Über die Stammpflanzen der Runkel- und Zucker- rüben. Bot. Zentralblatt, Bd. XLVI, 1891. Auch angeführt in Engler-Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien. 1893, II. Teil, I. Abteil. a, p. 58. v. Proskowetz jun., Über die Kulturversuche mit Beta im Jahre 1900. Österr.-ungar. Zeitschrift für Zuckerindustrie. 1901. 131 1905 (Liehtgenuß = dem gesamten diffusen Tageslichte.) Normale Rübe Schattenrübe Durchschnitt einer größeren Anzahl von Pflanzen Dimensionen der Petiolus, Länge...23 dm 25 dm Blätter am Lamina, Länge...20 „ 18 „ 19. September “4 Breite ...14'/,, 14 Querschnitt der Mittelrippe am Übergange der Lamina in den Petiolus: Die Substanzverminderung akzentuierte sich stärker an der Wurzel als an den panphotometrischen Blättern. (Lichtgenuß = dem gesamten diffusen Tageslichte.) Sonnenrüben Schattenrüben Gewicht mit, Blättern . .........:... 523g 280 9 Bitbenkorper-allein .............. 0... 323 „ 120 „ ET Se EEE FREEREIE 200 „ 160 „ Die Substanz der Wurzel wurde demnach um 65%, die der Blätter nur um 20% vermindert. Der Abgang an Blättersubstanz drückte sich einmal im geringeren Gewichte des einzelnen Blattes und dann in der geringeren Blätterzahl aus. Wochenlang fort- gesetzte genaue Zählungen an speziell bezeichneten Rüben und Blättern ergaben, daß bei den Schattenrüben im gleichen Zeit- raume gerade so viel Blätter zum Absterben kamen, als bei den besonnten Rüben, daß die letzteren jedoch um 50% mehr neue Blätter gebildet hatten. (Lichtgenuß der Schattenrüben — dem gesamten diffusen Tageslichte.) Normale Rüben Schattenrüben Durchschnitt von je 4 Pflanzen fdeny/16.-Augusk.u. u... us. 34 24 Blätterzahl !den 5. September....... 33 24 den, 3, Oktober. =.) Aalen 35 24 Abgestorbene Blätter in der Zeit vom 16. August bis 3. Oktober ........ 14 14 Blätterzuwachs im gleichen Zeitraume 21 14 Das Messen der Transpiration mittelst der Stahlschen Kobalt -Chlorür - Methode ergab, daß die Sonnenblätter im diffusen Lichte mehr Wasser abgaben, als die Schattenblätter. Merkwürdig war das Verhalten der letzteren in der Sonne. Schon mit steigender Intensität des diffusen Tageslichtes, bei verminderter Dichte des Wolkenschleiers vor der Sonne, war die Transpirations- 10* 152 größe der Schattenblätter jener der Sonnenblätter näher gekommen und nun transpirierten die Schattenblätter im Sonnenlichte sogar stärker als die normalen. Obwohl eine stärkere Verdickung der Kutikula bei letzteren nicht bestimmt nachgewiesen werden konnte, wird man dieses Verhalten der immerhin minder ausgebildeten Schattenblätter vielleicht auf eine Vergrößerung der epidermoidalen Transpiration zurückführen können. Der Wassergehalt war bei den Sehattenblättern stets etwas größer. Am 28. September 1905 z. B. 87:49% gegen 87'38% bei den normalen Blättern, oder 87:86% segen 87'22% am 1. August desselben Jahres. Die Spaltöffnung der untersuchten Schattenblätter war kleiner als diejenigen normal gezogener Pflanzen, außerdem hatten die Schattenblätter merkwürdigerweise auf der Oberseite weniger Stomata als die Sonnenblätter, während umgekehrt die Unterseite der Schatten- blätter wesentlich mehr Spaltöffnungen enthielt als die Unterseite der Sonnenblätter. Secährast. t ern.boleastitzeur Sonnenblätter er Längendurchmesser “ Anzahl der Längendurchmesser Anzahl d. Stomata der Stomata Stomata der Stomata —— m —— — em m m nn ED ee : ala (7 BE SU WaE= = 8 S= = 8 3 e 3 u 2) =; =} > = 7} Es 38 2 = & Sue E 8 & Eule, = Bl ea u a ee =| © je) eu] = > je 82,99 67ba: 7:5uN, Tu. 33 99 De Basısıa 4607 1 2 — — 93 100 —_— — Spitze. 138 160 111 121 Tu Na Basis 99 al 6ön Idu Tu) 99 110 Die makrochemische Sachssche Jodprobe ergab trotz vorher- gegangener stundenlanger Belichtung gar kein Resultat, was bei dem geringen Stärkegehalte des ausgewachsenen Rübenblattes nicht erstaunlich ist. Mikrochemisch konnten Stärkekörner im Parenchym- sewebe, welches die Gefäßbündel des Petiolus umgibt, und in den Scheiden der Blattrippen nachgewiesen werden. Ein siechtlieher Unterschied zwischen Sonnen- und Schattenblättern ließ sich nicht erkennen. Die mikrochemischen Zuckeruntersuchungen mittelst der Methoden von Grafe!) und Senft?) wiesen in allen Fällen bei den Schattenblättern einen größeren Zuckergehalt, besonders an !) Grafe, Studien über den mikrochemischen Nachweis verschiedener Zuckerarten in den Pflanzengeweben mittelst der Phenylhydrazinmethode. Sitzungsb. d. k. Akademie d. Wissensch. in Wien. Bd. CXIV, Abt. I, 1995. 2) Senft, Über den mikrochemischen Zuekernachweis "änreh essigsaures Phenylhydrazin. Dies. Sitzungsb. Bd. CXIII, Abt. I, 1904, 133 Monosacchariden nach. Dieses Resultat konnte nicht überraschen, da auch Wiesner!) in den Blättern der Schattenpflanzen größere Mengen von Assimilaten fand als in den normalen Blättern. Seine Annahme, daß bei den besonnt gewesenen Pflanzen die Ableitung der Assimilate und deren Verwertung bei dem Aufbau der Organe rascher vor sich gehen dürfte, wird durch nachstehende Beobach- tung bestätigt. Nach 21stündiger Verdunkelung war der Unterschied im Zuckergehalte von Medianus und Petiolus der Schattenblätter gegen den Zuckergehalt der Sonnenblätter noch viel größer als bei den Blättern, die am Nachmittag geschnitten wurden. Auch hier war das wieder in bezug auf die Monosaecharide besonders auf- fällig. Es scheint demnach, daß auch das Verhältnis von Mono- und Disaechariden durch die Lichtverhältnisse beeinflußt wird. Meine Untersuchungen, deren Resultate ich ausdrücklich nur für die beobachtete Zeitperiode (September—Mitte Oktober) in An- spruch nehmen möchte, haben, zusammengefaßt bei Blättern, die um 4 Uhr nachmittags gepflückt waren, folgende Verteilung er- geben: Dextrose allein im Blattrande, Dextrose und etwas Rohr- zucker im Mesophyli der Lamina, Dextrose, Lävulose und Rohr- zucker im Medianus und Rohrzucker, Maltose, Dextrose, Lävulose im Petiolus. Quantitativ steigt der Gehalt an Rohrzucker vom Blattrande angefangen gegen die Blattmitte zu und von dort nach abwärts, um im Blattstiele vorzuherrschen. Unter den vorhandenen Mono- sacchariden überwiegt stets die Dextrose, doch ist letzterer Befund angesichts der etwas geringeren Empfindlichkeit des Methylphenyl- hydrazinchlorhydrates gegenüber dem Phenylhydrazinchlorhydrat mit Vorbehalt zu akzeptieren. Die Auswanderung des Zuckers vom Blattrande angefangen gegen die Mitte und von dort nach dem Petiolus zu ist mit einer steten Verringerung der Mono- saccharide und einer Vermehrung des Rohrzuckers ver- bunden. Nach 2lstündigem Verdunkeln sind die Monosaccha- ride im Petiolus nahezu verschwunden, während der Rohr- zuckergehalt nicht bloß keine Verminderung, sondern eher eine Zunahme zeigt. Die verlangsamte Ableitung bei den Schatten- blättern drückt sich vor allem in einem langsameren Verschwinden der Monosaccharide aus. Gagenwärtig mit eingehenden Studien über die Zuckerarten und deren Wanderung in der Zuckerrübe beschäftigt, möchte ich hier nur bemerken, daß obige Befunde, einer Anzahl solcher anderer Forscher gegenübergestellt, auf die hier vorläufig nicht näher ein- gegangen werden soll, mir Anhaltspunkte dafür zu bieten scheinen, daß der Rohrzucker im Rübenblatte nicht als inter- mediäres Produkt, sondern als der fertige Reservestoff anzusehen ist und als soleher in den Rübenkörper wandert. 1) Wiesner, Über den Einfluß des Sonnen- und des diffusen Tageslichtes auf die Laubentwicklung etc. Siehe Anmerkung auf p. 1. 134 Die nachstehenden Rübenanalysen lehren, daß der Mangel direkter Besonnung die Substanzmenge des Rübenkörpers stark vermindert und die Nichtzuckerstoffe im Rübensafte namhaft steigert. BR re u: Sonnenrübe Schattenrübe Sonnenrübe Schattenrübe Intensität — Intensität —= 3/, d. gesamt. dem gesamt. diffusen diffusen Tageslichtes Tageslichte Saecharometer....17'70% 16:55% 20:05% 19:08 Polarisation ...... 14'45% 12°84% 17'60% 16:09% Digestionfer. »2-. 12°60% 11°70% 1580 % 14:00% Nieht Zucker im Sale li 3'25% 371% 2.45% 2.99% Qustient en... . 81'60% 77.60% 87:70% 84:30% Durchsehnittsgew. d. Rübenwurzel.. 190 g 58g 328g 105 g Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. 1. Die Zuckerrübe kann in ausschließlich diffusem Tageslichte, genügende Stärke desselben vorausgesetzt, zur normalen Entwick- lung gebracht werden. 2. Nichtsdestoweniger wird durch das direkte Sonnenlicht eine Förderung bewirkt, welche sich vor allem in einer Substanz- vermehrung äußert, und zwar viel stärker bei der Wurzel als bei den Blättern. 3. Das Fehlen der direkten Besonnung hat eine namhafte Steigerung der Nichtzuckerstoffe im Rübensafte zur Folge, sowie eine Verringerung des prozentuellen Zuckergehaltes. Letzterer wird jedoch nicht im selben Maße beeinflußt wie die Substanzmenge des Rübenkörpers. 4. Die interzellulare Transpiration ist unter gleichen Verhält- nissen bei den normalen Rübenblättern stärker als bei solehen, die in ausschließlich diffusem Lichte gezogen wurden, doch scheinen die letzteren eine stärkere epidermoidale Transpiration zu besitzen. 5. Die untersuchten Sonnenblätter zeigten gegenüber den Schattenblättern größere Stomata sowie eine andere Verteilung der- selben, und zwar eine namhaftere Anzahl Stomata auf der Ober- seite, eine geringere Anzahl auf der Unterseite der Blätter. 6. Die Ableitung der Assimilate geht bei den Schattenblättern langsamer vor sich. 7. Mit der Zunahme der Lichtintensität verringern sich die Monosaccharide im Verhältnis zu den Dissachariden in den Blättern. 8. Unter den Monosaechariden des Rübenblattes herrscht an- scheinend die Dextrose vor. 135 9. Es ergaben sich Anhaltspunkte dafür, daß der Rohrzucker im Rübenblatte nicht als intermediäres Produkt, sondern als fertiger Reservestoff anzusehen ist und als solcher in den Rübenkörper wandert. Ich möchte mir an dieser Stelle erlauben, meinem hochver- ehrten Lehrer Herrn Hofrat Wiesner, nach dessen gütigem Rat die Versuchsanordnung erfolgte, meinen wärmsten Dank für das fördernde Interesse auszusprechen, welches er meiner Arbeit stets entgegenbrachte. Mein Dank gebührt auch Herrn Privatdozenten Dr. Lins- bauer, erstem Assistenten des pflanzenphysiologischen Institutes, dessen Erfahrung mich unterstützte, sowie Herrn Dr. Grafe vom selben Institute, der mir die Benützung seiner Zuckerreaktion noch vor deren Publizierung gestattete. Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie‘“. Von Dr. Otto Porsch (Wien). (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Wien.) II. Weitere Untersuehungen über Futterhaare. (Mit Tafel III.) (Fortsetzung.) !) Allgemeines über die Verbreitung der Futterhaare. Wie bereits eingangs erwähnt wurde, soll in den folgenden Zeilen gezeigt werden, daß die als Futterhaare bezeichneten An- loekungsmittel im Bereiche der Familie der Orchideen, ja selbst auch außerhalb derselben viel verbreiteter sind als allgemein an- genommen wird, wenn auch, meines Wissens bloß zwei Fälle?) ausgenommen, diese Bildung noch keiner eingehenderen anatomi- schen Untersuchung unterzogen wurde. Ich beschränke mich im folgenden bloß auf jene Fälle, wo es sich zweifellos um die Aus- bildung von Futterhaaren handelt, und werde in meinem nächsten Beitrage zeigen, daß auch die Ausbildung nahrungspendender Ge- webe, also eigentlicher „Futtergewebe*, bei Orchideen sehr ver- breitet ist und letztere sogar Anpassungen an den Nahrungsbezug seitens der Insekten zeigen. Da es sich mir in der folgenden Zun- sammenstellung bloß darum handelt, an der Hand leichter zugäng- lieher Literaturstellen die weitere Verbreitung von Futterhaaren 1) Vgl. Nr. 3, S. 88. 2) Bezüglich der von Correns beschriebenen „Kesselhaare“ von Aristo- lochia vgl. das über die Aristolochiaceen weiter unten Gesagte. 136 nachzuweisen, macht dieselbe begreiflicherweise nicht den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit. Eine eingehendere kritische Berück- siehtigung der zahllosen Abbildungen und Beschreibungen tropischer Orchideen würde die Zahl der im folgenden erwähnten Fälle sicher- lich noch um ein Bedeutendes erhöhen. Die eingehendste mikroskopische Untersuchung von Insekten- lockspeisen, welche auf Haarbildungen zurückzuführen sind, ver- danken wir Janse und Penzig.') Wie schon aus den Titeln der beiden unten zitierten Arbeiten hervorgeht, handelt es sich in beiden Fällen nach Ansicht der betreffenden Autoren um eine Pollen- imitation. Janse wies die Anwesenheit von pollenimitierenden Haaren für Maxillaria Lehmanni und M. venusta?), Penzig für Rondeletia strigosa Benth. nach. Bei ersterer Art findet sich nach Janse auf dem Labellum eine „körnerartige gelbe Bildung“, welche auf dem verdickten Basalteile desselben plötzlich massiger wird und den basalen Oallus mit einer körnigen Schicht von 1—1'5 mm Höhe bedeckt. An diesen Stellen sieht das Labellum wie mit einer dicken Schicht von freien Pollenkörnern bedeckt aus. Die Ahn- lichkeit mit Blütenstaub wird hier nicht nur durch die hochgelbe Farbe, sondern weiters durch den Umstand bedingt, daß es sehr leicht gelingt, „einen Teil dieser Masse mit einer Stecknadel zu ent- fernen, gerade als wenn sie aus Körnern bestände, welche ganz frei lägen. Die Ahnlichkeit mit gewöhnlichem Pollen, wie er sich z. B. an erst vor kurzem geöffneten großen Antheren von Mono- kotylen, wie Zulipa, Iris u. a. zeigt, war so frappant, daß mein erster Gedanke war, daß ich in dieser Pflanze eine Orchidee sah, der die Pollinien fehlten, welche aber anstatt derer freie Pollen- körner gebildet hatte, wie in der großen Mehrzahl der anderen Blumen. Diese Meinung mußte aber sogleich fallen, als ich gleich nachher ohne Mühe das normale Gynostemium mit den beiden völlig normal gebildeten Pollinien zu Gesichte bekam“ (l. c. p. 279). Die mikroskopische Untersuchung dieser gelben Masse ergab, daß sie nur aus ovalen, gewöhnlich voneinander vollständig ge- trennten Zellen besteht. Nur selten finden sich mehrere derartige Zellen zu einer Reihe verbunden vor. „Eine geringe Verschiebung des Deckglases reichte aber aus, eine Trennung der einzelnen Zellen hervorzurufen; die Verbindung der Zellen war also «ine sehr lockere.“ Bei vorsichtiger Präparation gelang es Janse, auch Reihen von bis über vierzig solcher Zellen zu beobachten. Die weitere Untersuchung zeigte, daß die Öutieula Unebenheiten aufweist, durch welche das rauhe pollenähnliche Aussehen der Masse gegeben ist, l) Janse, Imitierte Pollenkörner bei Maxillaria spec. Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch. IV. 1886, p. 277 ff., Penzig, Note di biologia vegetale. II. Sopra un nuovo caso d’imitazione di polline. Atti della Soc. Lig. di Sc. Natur. e Geog. Vol. VI. Tav. Il. Den freundlichen Hinweis auf die letztere Literatur- stelle verdanke ich einer brieflichen Mitteilung Prof. Penzigs. 2) Beide Arten vom Verfasser ohne Autor angegeben. Bezüglich der Syno- nymie derselben vgl. Cogniauxl. c. 137 und überdies der Zellinhalt in großer Menge Stärke führt. Weiters wird durch den speziellen Bau der einzelnen Haarzellen die von selbst erfolgende leichte Trennung derselben bedingt. (Vgl. Janse l. ec. Taf. XV, Fig. 5—6.) Im wesentlichen dasselbe ergab die Untersuchung von Mazxillaria venusta (Janse |. c. Taf. XV, Fig. 7). Dem Gesagten zufolge handelt es sich also hier bloß der An- lage nach um vielzellige Haare, welche auf Grund eines gemein- samen Membranbaues bald in die Teilzellen zerfallen, deren Inhalt reichlich Stärke führt, und die sich in ihrer Gesamtheit als gelb gefärbte, durch bestimmte eutieulare Unebenheiten matt erscheinende, pollenähnliche Masse darbieten. Sie unterscheiden sich, wenn auch biologisch gleichbedeutend, sowohl ihrem Bau als ihrem Zellinhalte nach wesentlich von den von mir beschriebenen eigentlichen Futter- haaren, und kann ich gerade auf Grund der angegebenen Merk- male nur Janse vollauf beipflichten, wenn er hier von einer Pollen- imitation spricht. Noch täuschender scheint die Pollenimitation bei Rondeletia strigosa Benth. zu sein, wie aus der anziehenden Schilderung Penzigs hervorgeht. Hier bedeckt die schön goldgelbe Masse der isolierten, pollenimitierenden Haarzellen die becherförmig erweiterte Innenseite der Schlundregion der präsentiertellerförmigen, dunkel- roten Blüte, mit der dunklen Grundfarbe derselben einen lebhaften Farbenkontrast bildend. Die Ahnlichkeit mit echtem Pollen ist so groß, daß, wie Penzig mitteilt, er sich selbst dadurch täuschen ließ und in der Meinung, Pollen für ein Pollenpräparat einzu- sammeln, auf den wahren Sachverhalt überhaupt erst aufmerksam wurde. Ich kann mir nicht versagen, hier die lebendige Schilderung Penzigs wörtlich wiederzugeben. „Fui tratto anch’ io in inganno: e volendo mostrare agli studenti dei grani polliniei al microscopio, scelsi appunto i fiori di quella ARondeletia che sembrava presen- tarne gran copia, ed anche dei granellini piuttosto grossi. Ma tolto un poco di quel polviseolo colla punta dell’ ago (cosa che si effettua con grande felieitä), e sottoposto I’ ammasso giallo al mieroscopio, rimasi colpito dal fatto che, mentre moltissimi dei supposti granelli pollinici si mostravano isolati, altri si presentavano uniti in serie, collegati fra loro.. Trovando frammisti a cotali cellule, piuttosto grandi, altri elementi assai piü piccoli, sferiei, e che presentavano tipiea struttura di grani di polline, con pori germinativi che alle cellule grandi mancavano, mi aceorsi d’ aver a fare con un polline finto; e mediante qualche sezione attraverso la parete della coppetta eorollina mi fu facile verificare lo stato esatto delle cose ete.* Ich glaube, daß diese anschauliche Schilderung überzeugend genug ist, um an die Richtigkeit der Deutung dieser Erscheinung als einer Pollenimitation zu glauben. Dem Gesagten zufolge handelt es sich in diesen beiden ge- nauer studierten Fällen um pollenimitierende vielzellige Haare, deren Zellen sich im Einklange mit dieser Funktion bald von- 138 einander trennen und überdies in ihrem Membranbau und Zellinhalt von den von mir untersuchten Futterhaaren abweichen. Alle übrigen im folgenden aus der Literatur mitgeteilten Fälle stützen sich fast ausschließlich auf grobmorphologische Abbildungen des Blütenbaues ohne anatomische Nachuntersuchung; soweit ich selbst Gelegenheit hatte, die erwähnten Objekte lebend zu untersuchen, beschränke ich mich vorläufig auf kurze Andeutungen, eine ausführliche Dar- stellung meiner anatomischen Detailuntersuchung den folgenden Beiträgen vorbehaltend. Orchidaceae. Maxillaria. Wie mir die vorläufige anatomische Untersuchung sämtlicher Arten dieser Gattung, welche Prof. v. Wettstein aus Südbrasilien lebend mitgebracht hat, ergab, sind innerhalb derselben rücksicht- lich der Insektenanlockungsmittel zwei Gruppen von Arten zu unter- scheiden. Solche mit Futterhaaren und solche, bei denen die man- gelnden Futterhaare durch vielzellige nährstoffreiche Gewebe ersetzt werden.!) Diese von mir in der Folge als „Futtergewebe“ bezeich- neten Bildungen können sogar Anpassungseinrichtungen aufweisen, die den Nahrungsbezug seitens der Insekten erleichtern. Nektar ist, soweit mir bekannt, im Gesamtbereiche der Gattung als An- loekungsmittel ausgeschlossen.’) Indem ich die Beschreibung der Futtergewebe und Anführung der wichtigsten einschlägigen Literatur einem späteren Beitrage vorbehalte, beschränke ich mich hier bloß mit einer auszugsweisen Aufzählung der von mir noch nicht unter- suchten Arten der Gattung, die aber den unzweideutigen Literatur- angaben und den Abbildungen zufolge Futterhaare besitzen. Zur Bestätigung meiner Deutung sind die wichtigsten darauf bezüglichen Stellen aus den Originalbeschreibungen, sowie die wichtigsten Ab- bildungen beigefüst?). M. monantha Barb. Rodr. Cogniaux |. e. p. 15, Taf. 14, Fig. 1, „eallo satis prominente, pubeseente“. M. pauciflora Barb. Rodr. Cogniaux |. e. p. 16, Taf. 2, „eallo satis prominente, dense puberulo“. M. multiflora Barb. Rodr. Cogniaux |. c. p. 19, Taf. 1, „labello intus densiuseule pubescente“. M. chlorantha Lindl. Cogniaux]. ec. p. 22, TE lobo terminali supra puberulo“. 1) Die von Cogniaux als Maeillaria divaricata in die Gattung ein- bezogene Art, welche den Insekten Wachs darbietet, gehört in Übereinstimmung mit der Auffassung Barbosa Rodrigues’ in die Gattung Ornithidium, wie ich in meinem ersten Beitrage gezeigt habe. 2) Vgl. die Charakteristik derselben bei Pfitzer in Engler-Prantls Natürl. Pflanzenfam. II 6, p. 186— 187. 3) Als Grundlage benützte ich hiebei im wesentlichen die gründliche Be- arbeitung der brasilianischen Arten, welche Cogniaux in Flor. brasil. III 6 geliefert hat. 139 M. robusta Barb. Rodr. Oogniaux'l:c:p. 20, Taf. 7, „. ..lobo terminali eentro velutino“. M. Rodriguesiti Cogn. Cogniaux |. c. p. 24, Taf. 4, „labello supra tenuiter pubescente“. M. discolor Rehb. üil. Cogniaux l.c. p.35, „labello...supra linea media elevata villosa“. M. crassifolia Rehb. f. Cogniaux |. ec. p. 36, Saunders, Refug. botan. II. Taf. 155, „labello... tumore velutino longitudinali in axi inter lacinias laterales“. M. pieta Hook. Cogniaux |. ce. p. 39, Hooker, Bot. Mag. Taf. 3154, Lindley, Bot. Reg. XXI, Taf. 1802, „callo furfuraceo“. M. furfuracea Scheidw. Cogniaux |. c. p. 46, „labello apice et postice eallo furfuraceo instructo“. M. leptosepala Hook. Hooker, Bot. Mag. Taf. 4434, fig. 3, „disco pulvinato hirsuto“, „the disk yellow, villous“. Die eben zitierten Textstellen und Abbildungen dürften ge- nügen, um die Verbreitung der Futterhaare innerhalb dieser Gattung zu bestätigen. Polystachya. Nach Maxillaria verdient rücksichtlich der Ausbildung der Futterhaare unter allen mir bekannten Orchideengattungen die Gattung Polystachya das meiste Interesse. Denn soweit mir die in der Literatur vorliegenden Abbildungen und Beschre,ibungen zugänglich sind, handelt es sich hier um eine Gattung deren sämtliche Arten durch eine ganz kolossale Ausbildung dieses An- loekungsmittels charakterisiert sind, welche bei einigen Arten selbst die mächtigste Entwicklung desselben bei Maxillaria noch bei weitem übertrifft. Auch hier fehlt wie bei der anderen Gattung jede Andeutung einer Spornbildung und Nektarabsonderung. ') Von den zehn brasilianischen Arten, welche Cogniaux (l. e. III. 4, p. 310 ff.) anführt, konnte ich unter dem von Prof. v. Wett- stein aus Südbrasilien lebend mitgebrachten Materiale die fol- senden drei Arten untersuchen: P. caespitosa Barb. Kodr., P. estrellensis Rehk. f. und P. nana Rehbk. f. Pfitzer gibt gegen vierzig Arten an. Schon Hermann Müller teilt in seinem klassischen Werke, „Die Befruchtung der Blumen ete.“, eine briefliche Angabe seines Bruders Fritz Müller mit, derzufolge sich bei einer kleinen bra- silianischen Polystachya-Art das Labellum mit Mehl (losen Zellen) füllt, welche vermutlich als Lockspeise für die besuchenden Insekten 1) Vgl. die Charakteristik der Gattung bei Pfitzer l.c. p. 132—133 und Cogniaux. ce. III. 4, p. 310. 140 wirkt.') Die drei von mir untersuchten Arten ergaben ausnahmslos denselben Befund. Indem ich die anatomischen Details einem spä- teren Beitrage vorbehalte, erwähne ich hier bloß, daß sich die drei von mir untersuchten Arten ganz den von Janse und Penzig mitgeteilten Fällen anschließen. Auch hier trennen sich die Haar- zellen schon frühzeitig voneinander und bilden, in großer Menge lose nebeneinanderliegend, eine pollenähnliche, mehlartige, in diesen Fällen weiße Masse. Das in der Regel dreilappige Labellum er- scheint wie dieht mit weißem Mehl bestäubt, welches sich von der grünen Grundfarbe der Blütenhülle scharf abhebt. Bezüglich der brasilianischen Arten verweise ich auf die guten Abbildungen bei Cogniaux (l. e. III. 4, Taf. 75, I. P. pinicola Barb. Rodr., II. P. estrellensis Rehb. f., III. P. geraönsis Barb. Rodr., IV. P. cae- spitosa Barb. Rodr.). Den Höhepunkt der Ausbildung erreichen jedoch die Futter- haare bei der in Guatemala einheimischen P. lineata Rehk. f. Von dieser Art hat uns Saunders nicht nur ausgezeichnete Abbil- dungen, sondern auch eine der ältesten und im Detail vollkommen richtige Darstellung der Futterhaare der Gattung gegeben.?) Hier ist das gesamte Labellum innen von der Basis bis zum Mittellappen mit einem Haufen einer flockigen, weißen Masse ausgefüllt, welehe aus Tausenden von losen Haar- zellen besteht. Saunders beschreibt dieselbe richtig mit fol- genden Worten: „a mealy conical tubercle at the base of the lip, and all the surface nearly to the apex mealy; this meal con- sists of the broken cellules ofnearly moniliform hairs“ (l. ec. ad Taf. 80). Ein ganz ähnliches Verhalten zeigen P. bracteosa Lindl.?), P. pubescens Hook.*), P. luteola R. W., P. purpurea R. W.°) und P.luteola Hook.°) u. a. Innerhalb der Gattung dürfte dem Gesagten zufolge die Ausbildung von Futterhaaren als Ersatz- anlockungsmittel für den hier fehlenden Nektar konstant sein. Difrenaria. Lindley bildet in Bot. Reg. XXV (1839), Taf. 12, unter dem Namen Masxillaria vitellina eine Orchidee ab, welche er später an anderer Stelle?) zur Gattung Bifrenaria zog, worin ihm mit Recht auch neuerdings Cogniaux gefolgt ist®). Das auf der zitierten i) Herm. Müller, Befruchtung d. Blumen, 1873, p. 86. 2) Saunders, Refug. botan. 1I. 1869, Taf. 80—81. 3) Vgl. Hooker in Botan. Magaz. Taf. 4161 („the disk with three pu- bescent lines“). 4) Botan. Magaz. Taf. 5586 („at base of the lip there is a triangular callosity, covered with small dark hairs“). 5) R. Wight, Figures of Indian Plants V. 1852, Taf. 1678—1679. 6) Vgl. indie Collect. bot. 1821, Taf. 20 („labellum disco furfu- raceum“). 7) Bot. Reg. XXIX (1843) Nise. 67. 8]. c. IH. 5, p, 493. 141 Tafel in Fig. 1 vergrößert detailliert abgebildete Labellum zeigt zwei verschieden geformte und verschieden große Oallusbildungen. Einen im vorderen Teile desselben, in der Mitte zwischen den seit- lichen Einkerbungen der Seitenlappen an der Basis des Mittel- lappens gelegenen, von kugeliger Gestalt und dicht mit Haaren be- setzt, deren dunkelbraune Farbe von der schön goldgelben Grund- farbe der Blütenhülle grell absticht, und einen länglichen, vorne dreilappigen, von der Basis des Labellums bis in die Mitte des- selben reichenden Callus, der ebenfalls dicht mit helleren Haaren besetzt ist. Auch in diesen beiden Fällen dürfte es sich sicherlich um Futterhaare handeln, wobei die Zweiteilung des Callus, die ich für Maxillaria villosa Cogn. nachwies (vgl. Taf. III, Fig. 10, meiner früheren Arbeit), sowie die Zweiteilung der bei Ornithidium divaricatum Barb. Rodr. abgeschiedenen Wachsmasse eine be- merkenswerte Paraliele findet. (Vgl. Porsch |. e. Tafel IV, Fig. 5—6). Pleurothallis. Innerhalb dieser arten- und formenreichen Gattung verdankt die von Cogniaux (l. ce. III. 4, p, 563, Taf. 91, Fig. III) auf- gestellte P. pulvinata der mächtigen Entwicklung ihres Futter- haarkissens ihren Speziesnamen. Die Art gelangte unter dem von Prof. v. Wettstein aus Südbrasilien lebend mitgebrachten Materiale im ÖOrchideenhause des hiesigen botanischen Gartens zur Blüte. Das schwach dreilappige Labellum wird in der mittleren Region seiner ganzen Längenausdehnung nach von der Basis bis zur Spitze von einem mächtigen Kissen aus Futterhaaren eingenommen, welches, soweit ich zu sehen Gelegenheit hatte, im Leben ein schmutzigweißes, kleiiges Aussehen zeigt. (Vgl. Cogniaux’ zitierte Abbildung.) Gogniaux beschreibt diese Bildung mit den Worten: „disco a basi ad apicem crasse lateque pulvinato et papilloso“ (ee p. 563). Sonst finden sich zwar innerhalb der Gattung sehr häufig Haarbildungen auf dem Labellum, bei deren Deutung deshalb große Vorsicht notwendig ist, weil sehr häufig Nektar gebildet wird. Bei P. pulvinata Cogn. ist dagegen keine Spur von Honig nach- weisbar'). Spiranthes. Innerhalb dieser Gattung findet sich bei $8. Ulaei Cogn. aut der Innenseite des muldenförmigen Labellums, die gesamte mittlere 1) Welche Funktion den merkwürdigen glashellen, lufthaltigen, leicht- beweglichen Haaren zukommt, welche den Rand der Sepalen von Pleurothallis ornata Rchb. f. besetzen, bleibt vorläufig noch fraglich. Nach Oliver sollen sie die Anlockung der Insekten verstärken. (Vgl. Oliver, On a point of bio- logieal interest in the flowers of P. ornatus Rchb. f. Nature 1887. Ref. in Botan. Zentralblatt XXXIIJ, p. 237—238, Hooker, Botan. Magaz. 1890, Taf. 7094.) 142 Region desselben einnehmend, ein mächtiger Futterhaareallus, welcher sehr stark an jenen von Maxillaria villosa Cogn. erinnert. Cogniaux beschreibt ihn mit den Worten „labello utrimque fur- furaceo-pubernlo“ und gibt auf Taf. 47, Fig. I, 5, eine sehr gute Abbildung desselben. In schwächerer Ausbildung fand sich dasselbe Verhalten bei 8. nitida Cogn. Oncidium. Diese dureh ihren Arten-, Formen- und Farbenreichtum ali- gemein bekannte Gattung besitzt regelmäßig spornlose Blüten, deren Labellen durch bei den verschiedenen Arten verschieden geformte und verschieden zahlreiche Auswüchse, Warzen u. dgl. charakterisiert sind. Wie aus dem folgenden Beitrage hervorgehen wird, dürften die letzteren als Insektenspeise dienen, welche hier den fehlenden Nektar ersetzt. Tatsache ist, daß Fritz Müller in Brasilien häufig die fleischigen Labellarvorsprünge von Arten dieser Gattung an- genagt fand.') Im Gegensatze zu diesem Normaltypus der Gattung ist die von Lindley als Pulvinata abgetrennte Sektion durch den völligen Mangel der erwähnten Schwielen charakterisiert, an deren Stelle ein aus Tausenden von Haaren bestehendes Kissen tritt. Bei O. pulvinatum Lindl., welches ich selbst zu untersuchen Gelegenheit hatte, sind diese Haare einzellig, keulen- fürmig wie bei Mawxillaria rufescens Lindl. Das Haarkissen er- scheint weiß und durch zwei bis drei goldgelbe Streifen quer- gebändert, wobei die gelben Streifen aus Reihen von Haaren be- stehen, welche gelbe Chromatophoren führen. Auf die näheren biologischen Details hoffe ich in einem späteren Beitrage ausführ- licher einzugehen. Eine gute Abbildung des gesamten Blütenbaues findet sich bei Lindley, Bot. Reg. XXV (1839) Taf. 42, Fig. 1. Im wesentlichen dasselbe Verhalten zeigt das zur selben Sektion gehörige 0. sphegiferum Lindl. Cypripedilum. Unser einheimischer Frauenschuh, ©. calceolus L., dessen Blütenbiologie so vielfach untersucht wurde, ist ein lehrreiches Beispiel dafür, wie schwer oft ein wissenschaftliches Ergebnis Wurzel faßt, wenn es sich zum Gros einschlägiger Beobachtungen in einen gewissen Gegensatz stellt. Denn aus den Angaben der unten zitierten Autoren geht ganz unzweifelhaft hervor, daß der FrauenschuhalsInsektenanlockungsmittel Futterhaare ausbildet, deren Nahrungsbezug seitens der Insekten in der Natur zu wiederholtenmalen beobachtet wurde. !) Nach Darwin, Die verschiedenen Einrichtungen, durch welche Or- chideen von Insekten befruchtet werden. II. Aufl. über v. Carus. 1899, p. 232. 143 Und trotz alledem fand in den allgemeinen Beschreibungen der Insektenanloekungsmittel diese in der heimischen Flora leicht zu beobachtende Bildung bis heute keineswegs die ihr gebührende Anerkennung. (Schluß folgt.) Uber Kleistogamie bei den Gräsern. Von E. Hackel (Graz). (Fortsetzung. !) Stipa-Arten. Wie schon eingangs erwähnt, hat Godron be- hauptet, daß St. pennata, juncea und gigantea stets kleistogam blühen. Auch Trabut gab im Bull. Soc. bot. Fr. 1839 p. 406 an, daß er Stipa gigantea Lag. und St. Lagascae R. & Sch. stets nur geschlossen blühen sah, und beschreibt die Kleistogamie der ersteren sehr eingehend. Aber in der Flore de l’Algerie par Bat- tandier et Trabut, worin letzterer die Gramineen bearbeitete, hat er seine Angabe dahin berichtigt, daß bei St. gigantea die Blüten „häufig“, bei subspeec. Lagascae „meistens‘‘ geschlossen bleiben, auch fügt er noch St. barbata Desf. hinzu, die „häufig“ kleisto- sam hlühe. Meine eigenen Beobachtungen sind folgende: St. pennata L. habe ich in den Umgebungen Wiens (Türkenschanze, Mödling) lebend beobachtet und offen blühen gesehen. Die Ahrchen waren aus der Scheide hervorgetreten, ihre Blütenspelzen klafften weit, die 6—7 mm langen Antheren und die Narben traten seitlich aus, die 2 mm langen Lodiculae turgeszierten am Grunde lebhaft. Die Untersuchung meines Herbar-Materials ergab hingegen nur wenige chasmogame Exemplare, z. B. solche aus dem Wallis; vorwiegend waren sie kleistogam: die 4—5 mm langen Antheren waren durch das Heranwachsen der Frucht in das obere Ende der Höhlung der Deckspelze vorgeschoben, zuletzt zu einem 1’5—2 mm hohen spitzen Kegel zusammengepreßt und dabei dünndarmartig zusammen- gewickelt worden, so daß man nur durch Aufweichen ihre ursprüng- liche Gestalt und Größe erkennen konnte. Sie waren jedoch nicht fest mit den Resten der Narben verflochten, schon weil letztere zu kurz waren. Die Lodieulae waren ebenso lang wie an den chas- mogamen Exemplaren. Die Bestäubung hatte offenbar innerhalb der geschlossenen Scheide stattgefunden; alle ausgetretenen Ahrehen erwiesen sich als verblüht. Von den beiden Subspecies der St. pennata erwies sich St. Tirsa Stev. als vorwiegend kleistogam (chasmogame Exemplare habe ich aus Serbien), Sf. pulcherrima C. Koch (St. Grafiana Stev.) als vorwiegend chasmogam. Auch St. Lessingiana Tr. & Rupr. verhält sich wie pennata; cleisto- game Exemplare sah ich aus Siebenbürgen (Antheren 4 mm ]g.), chasmogame z. B. aus Charkow. St. barbata Desf. aus Algerien 1) Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 3, $. 81. 144 und Spanien zeigte eingeschlossene Antheren von 4°5—5 mm Länge bei nur O'3 mm Breite, 15 mm lange Lodieulae. Hingegen hatte ein Exemplar aus Syrien chasmogam geblüht mit 8 mm langen Antheren. Ein Exemplar der var. Szovitsiana zeigte Reste von seitlich ausgetretenen Antheren und Narben. St. gigantea Lag. : Exemplare von der Sierra Guadarrama hatten kleistogam geblüht, solche von der Sierra de Alfacar bei Granada chasmogam. Auch von der Subspee. Lagascae sah ich chasmogame Exemplare, z. B. Kneucker, Gram. exsiee. Nro. 4. Von öt. capillata L. liegen in meinem Herbar gleichfalls sowohl offenblütige Exemplare (Sitten, Heidesheim) als geschlossenblütige (Varna). Dactyloctenium aegyptiacum Willd. An der Mehrzahl der Exemplare aus den Tropenländern wurden Reste von ausgetretenen Antheren und Narben gefunden, doch scheint die Öffnung der Blüten sehr gering zu sein; die Lodiculae sind sehr klein (0-3 mm), auch die Antheren messen nur 0:5—0'S mm. An Exemplaren aus Sicilien (2 Standorte) fand ich die verstäubten (0:5 mm langen) Antheren intrastigmatisch, sie hatten also kleistogam geblüht; Lodieulae konnte ich in diesen Blüten nicht finden. Eleusine vertieillata Roxb. (Indien). Für gewöhnlich chas- mogam, aber mit nur 0:5 mm großen Antheren, 0-3 mm großen Lodieulae und wahrscheinlich sehr geringer Öffnung der Blüten. Ein Exemplar aus Radjputana zeigt nur O0°3 mm lange intrastig- matische Antheren, keine Lodieulae, hat also kleistogam geblüht. Pappophorum mucronulatum Nees (Argentinien). Es wurden sowohl chasmogame als kleistogame Exemplare vorgefunden ; beide haben nur 0:5 mm lange Antheren und O'4 mm lange Lodieulae: erstere zeigten deutliche Reste seitlich ausgetretener Narben und keine Staubbeutel in den verblühten Ahrehen, letztere intrastig- matische Antheren. Pappophorum Wrightii S. Wats. (Nord-Amerika). Sämtliche Herbar-Exemplare zeigten die oben erwähnten Zeichen der Kleisto- gamie; Antheren 0:5 mm, Lodieulae 0:3—0'4 mm. Die Exemplare, welche ich in St. Pölten kultivierte, blühten der Mehrzahl nach ebenfalls kleistogam, eines aber chasmogam mit geringem (etwa 10°) ÖOffnungswinkel, Narben sehr wenig seitlich hervortretend. Antheren unterhalb der Spitze der Spelzen sich entleerend. Das nahe verwandte P. boreale Griseb. (Sibirien) fand ich chasmogam, ebenso das nordamerikanische P. apertum Munro, hingegen das in Arizona einheimische P. vaginatum Buckl., welches vielleicht von mucronulatum nicht spezifisch verschieden ist, kleisto- gam; doch wurden von dem letztgenannten nur je 1—2 Exemplare untersucht. Diplachne Tracyi Vasey. Ein Exemplar aus Nevada (l. Tracy) zeigte Reste von ausgetretenen Narben, Antheren in älteren Blüten nicht mehr vorhanden, hat also chasmogam geblüht, hingegen ein Exemplar aus Mexico (l. Palmer 681) war entschieden kleistogam mit 145 0:3—0'4 mm großen verstäubten, intrastigmatischen Antheren, Lodieulae 0°3 mm. Diese Art ist nahe verwandt mit D. fasciceularis Beauv., welche ich lebend in Kultur beobachtet habe. Die Spelzen treten nur sehr wenig auseinander, die Antheren (0-5 mm lang) erheben sich auf geraden Fäden nur wenig über die Narben, welche nur manchmal und nur mit ihren Spitzen im untern Viertel der Spelzen etwas seitlich austreten. Das Blühen geht sehr rasch vor- über, die Spelzen schließen sich über den Antheren, deren Reste man noch auf der Frucht findet, der sie aber nur locker aufsitzen, ohne von den Narbenresten umflochten zu sein. Die Lodieulae sind 0:5 mm lang. Diese Art ist also ähnlich wie Bromus tectorum ehasmogam mit Annäherung an die Kleistogamie. Ähnlich verhält sich wahrscheinlieh D. viscid«a Seribn., die noch kleinere (0°3 mm) Antheren hat, die man stets der Karyopse aufsitzend findet, ohne daß sie aber mit den Narbenresten eng verflochten wären, in manchen Fällen, namentlich an den seitlichen, in den Blattwinkeln stehenden Rispen schien mir der Sachverhalt doch mehr auf Kleistogamie hinzudeuten. Lodieulae 0°3 mm. Scleropoa rigida Gris. An einem kultivierten Exemplare habe ich Kleistogamie beobachtet, für gewöhnlich öffnen sich jedoch die Blüten doch ein wenig und lassen die Antheren austreten. Hordeum vulgare, hexastichon, distichon. Den sorgfältigen Beobachtungen Koernickes (Handb. d. Getreideb. I. 138—139). die mit meinen eigenen übereinstimmen, habe ich nur hinzuzufügen, daß ich in Niederösterreich alle drei Gerstenarten vorwiegend kleistogamisch, u. zw. doppelt-kleistogamisch, blühen sah. Bei H. vulgare sah ich das offene Blühen aller Ahrchenreihen, bei H. hexastichon nur das der seitlichen. Das offene Blühen des /.disti- chon habe ich überhaupt nur selten, u. zw. immer gegen Abend gesehen. 2. Gruppe. Dimorphe Arten. Jede derselben hat sich in zwei streng gesonderte Formen gespalten, die sich in der Ausbildung der Antheren und Lodieulae, manchmal auch in der Zahl der ersteren, nicht selten auch in dem Verhalten der Infloreszenz unterscheiden. Die chasmogame Form mit großen, linealischen austretenden Antheren, Lodieulae von normaler Größe und zur Blütezeit offener Infloreszenz ist meist die seltenere; die kleistogame mit sehr kleinen ovalen Antheren, rudimentären oder ganz fehlenden Lodieulae und vorwiegend ge- schlossener Infloreszenz ist meist häufiger. In seltenen Fällen tritt an Stelle des Dimorphismus der Individuen jener der Blüten in demselben Ahrchen. Es ist wahrscheinlich, daß die Form, unter welcher ein Individuum auftritt, schon im Embryo bestimmt ist und nicht dureh äußere Einflüsse während der Entwicklung beein- flußt wird; hingegen ist erst noch durch Aussaatversuche festzu- Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1906. 11 146 stellen, ob die beiden Formen in allen Fällen konstante biologische Rassen darstellen oder ineinander übergeführt werden können. Sporobolus eryptandrus A. Gray. (Nord-Amerika.) Hier ist die chasmogame Form die häufigere; ihre Rispen sind nur am Grunde umscheidet, sonst offen, an von mir kultivierten Exem- plaren sah ich zur Blütezeit die Primärzweige fast rechtwinklig, die Sekundärzweige von ihnen unter etwa 30 Grad abstehen; die Ahrchen öffnen sich nur wenig; die 0)'8—1’2 mm langen Antheren treten aus und nicken ein wenig; die Narben treten nur sehr wenig hervor. Lodieulae 0:5 mm lang. Die kleistogame Form sah ich bisher bloß aus S. Dakota, (Pierre, leg. Griffith 32). Bei ihr ist die Rispe mit anliegenden Zweigen bis zur Fruchtreife inner- halb der obersten Scheide vollkommen eingeschlossen oder nur etwas seitlich aus dem Spalt derselben austretend. Die intrastig- matischen Antheren messen nur 0°2 mm; Lodieulae waren nicht aufzufinden. Triodia decumbens Beauv. (Europa, N.-Afrika). Die kleisto- game Form wurde zuerst von Koernicke (siehe Einleitung) be- schrieben. Sie hat anliegende Rispenzweige (resp. Ährehenstiele), Antheren 0°2—0°3 mm, intrastigmatisch; Lodiculae höchstens 0'2 mm, an getrockneten Exemplaren oft undeutlich. Die viel seltenere chasmogame Form wurde von mir (in Österr. bot. Zeitschr. 1902 p. 474) beschrieben, später auch von Vierhapper um Wien gefunden. Rispenzweige unter zirka 60 Grad abstehend, Antheren 2 mm lang, austretend, Lodiculae über 1 mm lang. Danthonia breviaristata (Beck) Vierh. in Österr. bot. Zeitschr. 1903 p. 225 (Danthonia calycina X Sieglingia decumbens) verhält sich nach Vierhapper in allen wesentlichen Stücken wie vorige. Antheren der kleistogamen Form 0°2, Lodie. O0; chasmogame Antheren 2’4 mm, Lodie. groß. Danthonia spicata R. & Sch. (Nord-Amerika). Die kleistogame Form, welche häufiger zu sein scheint und schon von Asa Gray (s. 0.) erwähnt wurde, hat aufrechte Rispenäste, gar keine Lodi- culae, die rundlichen Antheren messen (mikrometrisch) nur 01 mm sowohl in der Länge als in der Breite und sind intrastig- matisch. Die chasmogame Form hat abstehende Ährchenstiele, 0:5 mın lange Lodiculae, linealische, 15 mm lange austretende Antheren. Danthonia californica Bol. Kleistogame Form anscheinend häufiger: Antheren 0'2—0°3 mm, intrastigmatisch; Lodie. ganz verkümmert; an einem Exemplar aus Oregon (Howell 48) fand ich in der untersten Blüte eines Ahrehens die Antheren 1 mm, die Lod. 0:5 mm lang, in den anderen Blüten die oben ange- führten Verhältnisse. Chasmogame Form (z. B. Montana, Seribn. 373): Antheren 2°6 mm, austretend: Lodieulae 0°3 mm. Die oberste Blüte eines 6-blütigen Ahrchens hatte etwas kleinere An- theren und Lodiceulae. Die Rispenzweige fand ich an beiden Formen abstehend. 147 Danthonia unispicata Munro (Nord-Amerika). Kleistogame Form: Antheren 0°:5—0'°7 mm, intrastigmatisch, aber mit den Narbenästen nieht so innig verflochten, wie bei voriger Art; Lo- dieulae 0:5 mm lang. Die chasmogame Form (Oregon, Howell 47) sah ich nur in einem sehr spärlichen Exemplare; die Narben waren seitlich hervorgetreten, die Antheren schon abgefallen. Danthonia montevidensis Hack. & Arechav. Kleistogame Form : Antheren 0°3 mm lang, intrastigmatisch ; Lodie. 0. Die chasmogame Form fand ich nie rein chasmogam, sondern nur die drei untersten Blüten jedes (etwa sechs-blütigen) Ahrchens zeigten 1’5 mm lange, austretende Antheren, 0°5 mm lange Lodieulae, die drei oberen Blüten hatten meist 0:5 mm lange Antheren, keine Lodie., verhielten sich also ähnlich wie die folgende Art. Arechavaleta beschreibt die Antheren als groß. Danthonia sericea Nutt. (Nord-Amerika). Die Verhältnisse scheinen bei dieser Art ziemlich verwickelt zu sein und müssen an reichlichem, lebendem Material nachuntersucht werden. Ich hatte nur fünf Exemplarezur Verfügung; davon hatte eines lauter kleistogame Blüten mit 0°3 mm langen intrastigmatischen Antheren, ohne Lodieulae, die vier anderen zeigten gemischt-blütige Ahrchen: die untersten 2—4 Blüten (des 6—7bl. Ahrehens) waren sicher chas- mogam, es wurden austretende Narben beobachtet, die Antheren fehlten bereits in älteren Blüten, in jüngeren waren sie 2:5 mm lang, die Lodieulae 0:6 mm. Von der dritten bis fünften Blüte an tritt ein plötzlicher Wechsel ein, die Antheren sind auf einmal nur 0°3—0°5 mm lang, intrastigmatisch, Lodie. 0. Die Ovarien dieser kleistogamen Blüten sind denen der unteren chasmogamen in der Entwicklung weit voraus. Avena scabrivalvis Trin. (Chile, Uruguay). Die chasmogame Form (die auch Desvaux in Gay Fl. chil. VIt. 79 f. 2 abbildet) scheint vorzuwiegen; Antheren 2°5 mm lang, austretend, Lodice. groß; an einem Exemplare von Valdivia waren Antheren und Lodie. der obersten Blüte viel kleiner (1’5—0'7 mm), aber die Blüte schien doch ehasmogam zu sein. Hingegen waren einige Exem- plare aus Montevideo entschieden kleistogam, Antheren 0°5 intra- stigmatisch, Lodieulae 0. Uniola latifolia L. (Nord-Amerika). An den von mit in St. Pölten kultivierten Exemplaren blieben die Blüten geschlossen, die einzige O0°7 mm lange Anthere verstäubte nahe den Narben. Die Lodieulae waren 0°5 mm lang. Die Anpassung an die Kleisto- gamie ist hier keine sehr ausgeprägte, insbesondere fand keine so innige Berührung der Anthere mit den Narben statt, kein Um- flechten durch die Narbenäste. Die Narben waren auffallend lang und rötlich gefärbt, was sonst bei kleistogamen Arten nicht der Fall ist, die Lodieulae etwas größer als bei solchen. Es wäre möglich, daß mir ein kurzer Moment eines geringen ÖOffnens ent- gangen wäre. Sicher ist aber, daß die Art dimorph ist, denn die wild gewachsenen Exemplare meines Herbars scheiden sich scharf I1* 148 in zwei Formen, deren eine 0'6—0'7 mm lange, eingeschlossen bleibende Antheren und höchstens O°5 mm lange Lodiculae, die andere weit geöffnete Blüten mit 3mm langen Antheren, aus- tretenden Narben und 1 mm langen Lodiceulae aufweist. Ob die erstere wirklich stets kleistogam ist, mögen die nordamerikanisch en Botaniker entscheiden. Festuca mierostachys Nutt. (Nord-Amerika). Diese Art zeigt den ausgeprägtesten Dimorphismus, da bei ihr nicht bloß die Größe, sondern auch die Zahl der Antheren verschieden ist: die chasmogame Form ist triandrisch, die kleistogame monandrisch. Es handelt sich also hier um zwei sehr ausgeprägte biologische Rassen, die wahrscheinlich auch samenbeständig sein werden, was die nordamerikanischen Botaniker untersuchen mögen. Jede der beiden Rassen ist wieder für sich ziemlich stark variabel, aber die Zusammengehörigkeit aller dieser Formen zu einer Art nicht zweifelhaft. Die chasmogame Form hat eine stark ausgebreitete Rispe mit fast rechtwinklig abstehenden Zweigen, das Blühen be- sinnt erst mit vollständiger Entfaltung derselben. Die drei An- theren sind 2—2°5 mm lang und treten gleich den Narben voll- ständig aus; die Lodieulae sind 1mm lang. Solche Exemplare habe ich aus Oregon (Henderson) und von Grave Creek (Howell); eine var. pauciflora Seribn. von ebenda, eine var. divergens Vasey aus S. Kalifornien (Oreutt). Die kleistogame Form hat eine mehr zusammengezogene Rispe, die, sobald sie aus der Scheide getreten ist, immer schon verblühte Ahrchen aufweist. Die einzige Anthere ist O3 mm lang, intrastigmatisch, die Lodiculae messen kaum 0-3 mm. Solche Exemplare habe ich aus dem Washington Terr. (Vasey), Kalifornien (Öreutt), Pacif. Slope (Howell), eine var. ceiliata Gray aus Oregon (Howell). Auch die F\ pacifica Piper meines Herbars gehört hieher. Da Nuttall seine Art als monan- drisch beschreibt, so ist anzunehmen, daß ihm die kleistogame Form vorlag. Catapodium tuberculosum Moris. (Süd-Europa, Nord-Afrika). Die kleistogame Form, schon von Koernicke erwähnt (Ss. o.), hat an den entwickelten Rispen immer schon halbreife oder reife Ahreken, die O‘4 mm langen Antheren intrastigmatisch, Lodie. 0°1—0°2 mm; die chasmogame Form zeigt entwickelte Rispen, die (an meinem Exemplar) erst im Beginne des Blühens stehen, Antheren 1'5 mm lang, austretend, Lodieulae 0-5 mm. Exemplare aus Algier waren immer kleistogam, solche von Pantellaria und von Teneriffa chasmogam; unter den Exemplaren aber, welche Heldreich von der attischen Insel Lero ausgegeben hat (Herb. Fl. Hellen. Nr. 97), kommen beide Formen vor. bromus wnioloides H. B. K. (Nord- und Süd-Amerika). Die Kleistogamie habe ich an kultivierten Exemplaren im Leben beob- achtet. Antheren 0:5—0°6 mm, intrastigmatisch, Lodie. 0:5 mm. Auch die Mehrzahl meiner Herbar-Exemplare zeigt das gleiche Verhalten, nur zwei (Cordoba leg. Stuckert und Montevideo |. 149 Arechavaleta) sind chasmogam mit weit klaffenden Spelzen, 3:5 mm langen austretenden Antheren, 1 mm langen Lodieulae. Die Rispenform zeigt keine Verschiedenheit, ist aber bei dieser Art ziemlich variabel. Desvaux in Gay Fl. chil. VI p. 440 be- schreibt einen D. stamineus, der sich von unioloides hauptsächlich durch die großen Antheren unterscheidet und die Vermutung erweckt, daß es sich dabei um die chasmogame Form des letzteren handelt. Mit B. wunioloides sind mehrere Arten nahe verwandt, die mit ihm zusammen die Sect. Oeratochloa bilden, deren Verhalten beim Blühen mir jedoch noch nicht völlig klar ist. Von B. pendu- linus Schrad. sah ich nur kultivierte, kleistogame Exemplare; von B. carinatus Hook. aus Nord-Amerika gleichfalls nur geschlossen- blütige (Anth. 0:5 mm intrastigmatisch, Lod. O0°4 mm); B. com- pressus Lag. aus Mexiko ist mir bezüglich der Kleistogamie zweifel- haft, da seine 0°6 mm langen Antheren der Frucht nur locker aufsitzen, nieht mit den Narbenresten verflochten sind. D. Hoo- kerianus Thurb. ist dimorph; die eine Form hat 1 mm lange, der Frucht locker aufsitzende Antheren, die andere 7 mm lange, seitlich austretende. Bei Seribner, Amer. Grass. Il. Fig. 582 sind in der Analyse beide Formen dargestellt. Ob die mit den kleinen Antheren wirklich kleistogam ist, kann ich nicht sicher sagen; die Art könnte sich vielleieht so verhalten wie B. mazimus Desf., der gleichfalls dimorph ist, dessen häufigere Form mit 0°7—0'9 mm langen, der Frucht locker aufsitzenden Antheren aber nicht ge- schlossen, sondern mit geringer Öffnung der Spelzen blüht (s. Ein- leitung), während eine zweite, seltene Form mit großen (6—7 mm langen) Antheren weit geöffnete Blüten trägt. Sie kommt in Portu- gal und Algier vor und wurde von mir in litt. als DB. macrantherus bezeichnet (cfr. Batt. & Trabut, Fl. Alg. I. 226). 3. Gruppe. Arten, von denen bisher nur kleistogame In- dividuen beobachtet wurden. Da sich die Beobachtung oft nur auf wenige, mitunter nur auf ein einziges Herbar-Exemplar stützt, so dürfte für viele, viel- leicht für die Mehrzahl dieser Arten die chasmogame Form noch gefunden werden und diese Arten also in die zweite Gruppe wandern. Aber auch gegen die vierte Gruppe ist die Grenze nicht scharf; denn von dem in der dritten Gruppe aufgeführten Sporo- bolus vaginiflorus gibt es auch eine seltene amphigame Form, und anderseits kommen von den amphigamen Leersia oryzoides und Diplachne serotina auch rein kleistogame Formen vor, wor- über unter Gruppe 4 berichtet werden wird. Erianthus Trinii Hack. (Brasilien, Paraguay). Rispe am Grunde eingeschlossen. Antheren O°8 mm, intrastigmatisch ; Lodie. O°6 mm. Der nahe verwandte E. saccharoides Michx. ist chasmogam mit 2 mm langen Antheren, 1 mm langen Lodieulae. Es finden sich 150 außerdem eine Anzahl kleinerer Unterschiede, welche es nicht tunlich erscheinen lassen, den E. Trinüi einfach als kleistogame Form des saccharoides anzusehen. Aristida oligantha Michx. (Nord-Aıner.) Alle Exemplare mit entwickelten Rispen (sowohl terminalen als seitlichen) sind verblüht, meist schon halbreif oder fruchtreif. Selbst die kleinen Rispen, die im Winkel der untersten Scheiden eingeschlossen sind, zeigen schon verstäubte Antheren. Die Befruchtung erfolgt jedenfalls, so lange die Rispen noch innerhalb der Blattscheiden stecken, aber solehe Exemplare finden sich nicht in Herbarien. In jeder Blüte ist nur 1 Staubgefäß (was bisher bei keiner Aristida beobachtet wurde) mit O’3mm großer intrastigmatischer Anthere. Lodieulae fehlen. Aristida gracilis Ell. (Nord-Amer.). Der sehr zarte Halm ist nur am Grunde verzweigt, es finden sich also nicht wie bei voriger seitenständige Rispen. Nur 1 Anthere, 0:5 mm lang, intrastigma- tisch, Lodie. O. Aristida basiramea Engelm. (Nord-Amer.). Diese Art hat unter der Gipfelrispe zunächst 2—4 in den Scheiden der oberen Blätter eingeschlossene Seitenrispen, dann folgt nach abwärts ein langes, blattloses Internodium und endlich am Grunde des Halmes noch 1—2 Blätter, innerhalb deren Scheiden kleine Rispen verborgen sind. Selbst diese waren an meinen Exemplaren schon verblüht; innerhalb der sehr fest geschlossenen Spelzen fand ich stets eine 0°4mm lange verstäubte Anthere, welche aber nicht intrastigma- tisch, sondern neben dem Rest der Narben auftrat. Lodieulae fand ich nicht. Die Gipfelrispe und die oberen Seitenrispen waren an meinen Exemplaren längst verblüht, meist schon im Fruchtzustande, selbst die noch in die Scheiden eingeschlossenen Teile derselben. Trotzdem fand ich nirgends an den reifen oder halbreifen Früchten eine verstäubte Anthere, aber auch keine Lodieulae. Ich zweifle aber nicht, daß auch diese Rispen innerhalb der Scheiden klei- stogam blühen, was aber dann mit der Anthere geschieht, kann ich mir nicht erklären, das werden erst die Beobachtungen an lebendem Material, zu denen ich die nordamerikanischen Botaniker anregen möchte, aufklären. Stipa hirta Phil. (Chile). Der aus der oberten Scheide her- vorragende Teil der Rispe ist längst verblüht. Die geschlossen bleibenden Blüten haben nur 1 Staubgefäß (was bisher bei keiner Stipa-Art beobachtet wurde) mit OS mm langer, intrastigmatischer Anthere; Lodieulae deutlich, 0°Smm lang. Es konnte nur ein (authentisches) Exemplar untersucht werden. Stipa semibarbata R. Br. (Australien). Rispe am Grunde in die oberste Blattscheide eingeschlossen, herausgetretene Ahrcehen längst verblüht. Antheren 0:5 mm lang, intrastigmatisch, Lodieulae kaum 0°2 mm lang. Garnotia courtallensis Thw. (Ceylon). Antheren 0'5 mm, intrastigmatisch, Lodieulae 0. Die übrigen 12 von mir untersuchten Garnotia-Arten sind chasmogam. 151 Sporobolus vaginiflorus Wood. (Nord-Amer.). Die häufigere, rein kleistogame Form zeigt auch die Gipfelrispe zum Teil oder ganz in der obersten Scheide eingeschlossen, die Seitenrispen sind vollständig versteckt. Alle Exemplare meines Herbars, auch die mit ganz versteckten Rispen, sind längst verblüht oder fruchtreif. Antheren nur 0:1—0'2 mm lang, entweder auf dem Gipfel der Caryopse oder häufiger seitlich von den Narbenresten zu finden. Lodie. 0. Über die seltene Form mit chasmogamer Gipfelrispe siehe Gruppe 4. Sporobolus subinclusus Phil. (Chile, Patagonien). Die Gipfel- rispe ist ihrer ganzen Länge nach in die Scheiden der 2—3 obersten Blätter eingeschlossen oder tritt seitlich aus dem Spalt derselben etwas hervor. Sie ist an meinen Exemplaren längst verblüht. An- theren nur O'1 mm lang und 0°08 mm breit, intrastigmatisch, an dem patagonischen Exemplare bis O'2 mm lang. Lodiculae fehlen. Das patagonische, von Tweedie bei Bahia Blanca gesammelte Exemplar war von Munro als Sp. eryptandrus A. Gray bestimmt worden, ist demselben auch sehr nahe verwandt, aber doch durch die Verhältnisse der Glumae verschieden. Trisetum interruptum Buckl. (Texas). Die herausragende Gipfelrispe meines Exemplars fand ich fruchtreif, die zum Teil hervorragenden oder ganz in den Scheiden verborgenen Seiten- rispen teils halbreif, teils noch blühend. Antheren 0°3—-0°4 mm, intrastigmatisch. Lodie. O0°1—0'2 mm. Trisetum Orcuttianum Vasey (Kalifornien. Rispe an der Basis umscheidet, der hervorragende Teil verblüht. Antheren 0-3 mm, intrastigmatisch, Lodieulae 0. Danthonia compressa Austin (Nord-Amer.). Antheren 0-2 mm, intrastigmatisch, Lodieulae O0. Rispe offen. Danthonia intermedia Vasey (Nord-Amer.). Rispe zusammen- gezogen. Antheren 0O’3 mm, zur Blütezeit den Narben anliegend, werden jedoch von der heranwachsenden Frucht gewöhnlich nicht mitgenommen, sondern finden sich seitlich derselben, nur einmal fand ich sie intrastigmatisch. Lodieulae 0. Das Blühen tritt hier auch noch an aus den Scheiden hervorgetretenen Rispen ein, aber die Ährchen selbst sind zur Zeit der Bestäubung fest geschlossen, ihre Hüllspelzen schließen noch über der Spitze "des Ährehens zu- sammen; in mehreren solchen festgeschlossenen Ährchen fand ich schon verstäubte Antheren. Danthonia montana Doell (Brasilien). Antheren nur O'1 mm lang, intrastigmatisch, Lodieulae 0. Hier geschieht die Bestäubung schon innerhalb der Blattscheide. Danthonia collina Phil. (Chile). Antheren O'3 mm, intra- stigmatisch, Lodieulae fehlen. Danthonia nuda Hook. f. (Neu-Seeland). Antheren 0'3 bis 0-5 mm, intrastigmatisch, Lodieulae 0. Rispe zusammengezogen. Chloris Berroi Arechav. (Uruguay). Die beiden Ahren liegen so fest aneinander, daß sie wie eine einzige aussehen. Antheren 152 "5 mm, intrastigmatisch, Lodie. 0°3 mm. Chl. virgata Sw. hat ebenso kleine (05mm) Antheren, blüht aber wie alle sonst unter- suchten ehasmogam. Bouteloua aristidoides Thurb. (Nord-Amer., Argentinien). Antheren 0°5 mm, intrastigmatisch, Lodieulae kaum sichtbar. Die Kleistogamie findet sich an den argentinischen Exemplaren wie an den nordamerikanischen. Die verwandte D. litigosa Lag. hat 4 mm lange, austretende Antheren. ‚bouteloua trifida Thurb. (Mexiko, Arizona). Antheren 0:25 mm lang, intrastigmatisch, Lodieulae 0. Tetrapogon spathaceus Hack. (nov. nom.). (Chloris spathacea Hochst.), Cordofan, Nubien. Ahren in der obersten, stark bauchig erweiterten Scheide eingeschlossen, zur Blütezeit ganz verhüllt, später seitlich austretend. Antheren 0°3 mm, intrastigmatisch, Lo- diculae kaum sichtbar. Astrebla pectinata Muell. (N. S. Wales). Ahre am Grunde um- scheidet, Ahrchen fest anliegend. Antheren O‘4mm, intrastigma- tisch, Lodieulae O0. A. triticoides Muell. (N.S. Wales); wie vorige, Antheren 03mm. Leptochloa mucronata Kunth. (Süd- und Nord-Amer.). Alle entwickelten Rispen sind verblüht, meist fruchtreif; die Bestäubung geschieht, wenn die Rispe noch von den Scheiden umschlossen ist. Antheren O°2 mm, intrastigmatisch, Lodiculae nicht wahrnehmbar. Alle anderen Leptochloa-Arten sind chasmogam. Triodia mutica S. Wats. (Nord-Amer.). Rispe zusammen- gezogen. Antheren O'3 mm, intrastigmatisch. Lodieulae 0. Triodia elongata Bush (Texas). Wie vorige, jedoch Lodiculae deutlich, O°3 mm. Eragrostis Barreliervı Daveau. An sämtlichen untersuchten Exemplaren (Montpellier leg. Daveau, Duval-Jouve; Sizilien, Algier) fand ich unterhalb der offenen Gipfelrispe 2—3 in den obersten Blattscheiden ganz oder zum Teil eingeschlossene Seitenrispen mit stets kleistogamen, schon innerhalb der Scheiden verblühenden Ahrcehen. Antheren 0°5 mm, intrastigmatisch, Lodieulae 0°3 mm. Die Gipfelrispe verhielt sich nicht in allen Fällen gleich: bei denen von Montpellier und aus Sizilien hatte sie gleichfalls kleistogame Blüten mit zum Teil intrastigmatischen Antheren; bei dem Exemplar aus Algier (eigentlich Ahaggar-Gebirge) schien sie jedoch chasmogam geblüht zu haben; die verstäubten Antheren waren zwar innerhalb der Spelzen zu finden, aber von den Narben ganz getrennt. Auch waren die versteckten Seitenrispen in der Entwicklung der End- rispe voraus; sonst fanden sich keine Unterschiede. E. Barrelieri ist bisher die einzige Art ihrer Gattung, bei der ich kleistogame Blüten fand; schon dadurch ist sie von der nahe verwandten E. minor Host, mit der sie so lange verwechselt wurde, zu unter- scheiden. 153 Driza ambigua Hack. (Brasilien). Einzige Anthere 0°8 mm lang, intrastigmatisch. Lodieulae 0-8 mm (für eine kleistogame Art auffallend groß). Festuca Subgen. Yulpia. Vergl. Duval-Jouve in Revue se. nat. 1880, p. 19 ete. F. Myurus L., F. sciuroides Roth und F. ceiliata Danth. verhalten sich ziemlich gleich. Die Bestäubung erfolgt innerhalb der Blattscheiden, nur bei F. sciuroides manchmal erst etwas nach dem Hervortreten der Rispe, aber bei geschlossenen Ahrchen; die Rispe bleibt meist geschlossen, nur bei F. sciurordes öffnet sie sich manchmal etwas. Einzige Anthere bei allen 0-5 mm lang, intra- stigmatisch, Lodieulae 02mm. Godron („De la floraison des Gram.“ p. 24) behauptet, daß Festuca Myurus und sciuroides wie Bromus tectorum mit etwas geöffneten Spelzen blühen. Weder Duval-Jouve noch ich haben das je gesehen, obwohl ich F'. sciu- roides sehr aufmerksam im Leben beobachtet habe.') Ich bezweifle die Richtigkeit der Angabe Godrons. Hingegen habe ich die von Duval-Jouve für kleistogam gehaltene F. uniglumis Sol. offen blühen gesehen. Festuca muralis Kunth (Süd-Amer.) und F. plebeja R. Br. (Austral.) sind Varietäten der F. Myurus, die sich ganz wie die Stammart verhalten; F. australis Nees (Brasilien) gehört vielleicht als Var. zu sciuroides (nicht wie Nees in Agrost. bras. meinte, zu tenella) und ist gleichfalls kleistogam. Festuca octoflora Walt. (F. tenella Willd.). Rispe zusammen - gezogen. Anthere (eine) 0-25—0'3 mm lang, Lodiculae 0°2 mm. Hordeum murinum L. Diese Art habe ich lebend beobachtet und gefunden, daß die Zwitterblüten, welche die Mittelreihen bilden, stets geschlossen blühen. Die Bestäubung findet statt, wenn die Ahre noch in der obersten Blattscheide eingeschlossen ist; alle aus der Scheide hervorgetretenen Ahren fand ich halbreif oder reif. Allerdings sind die Anpassungen an die Kleistogamie keine be- sonders ausgeprägten; die Antheren sind 0-7—0'8 mm lang und werden nicht von den Narbenästen umflochten, sondern sitzen zuletzt der Frucht locker auf, manchmal wird auch eine oder die andere über die Vorspelze hinausgeschoben und fällt ab. Die Lo- dieulae sind 1 mm lang und bleiben sehr zart. Kurz, H. murınum verhält sich beim Blühen ganz wie die kleistogam blühenden Formen der kultivierten Gerstenarten. Die Z Ahrchen der Seiten- reihen öffnen sich erstlange nachdem die Mittelährchen schon befruchtet sind, ihre Lodieulae turgeszieren stark, die lmm großen Antheren treten aus. Was diese für einen Zweck haben sollen, wenn die Zwitterblüten der Mittelreihen sich nie öffnen, ist nicht einzusehen; 1) Während des Druckes dieser Arbeit kamen mir Exemplare aus dem Kaplande (leg. Schlechter nr. 1328 u. 1424 ex 1892) zu Gesicht, welche chasmogam mit 1—2'5 mm langer Anthere geblüht hatten; aber auch die kleistogame Form kommt dort vor (Schlecht. nr. 1709). 154 vielleieht kommen also doch auch chasmogame Zwitterblüten vor, die ich nur nicht zu sehen bekam. Dafür spräche die Angabe bei Godron, daß „murinum, secalinum, maritimum und bulbosum“ offenblütig seien; in der Tat habe ich die drei letzteren immer nur chasmogan gesehen, murinum aber nie. Hordeum distichon var. erectum Schübl. und H. Zeoeriton L. blühen nach Koernicke (siehe Einleitung) stets kleistogam. Eigene Beobachtungen habe ich über diese Formen nicht angestellt. Hingegen habe ich gefunden, daß das H. spontaneum C. Koch, welches als die Stammart des H. distichon angesehen wird, stets chasmogam blüht. (Fortsetzung folgt.) Über zwei neue Laubmoosarten aus Österreich. Von V. Schiffner und J. Baumgartner (Wien). In dem an interessanten bryologischen Vorkommnissen so reichen Teile des niederösterreichischen Donautales, welcher unter dem Namen der Wachau bekannt ist, beobachten wir seit einer Reihe von Jahren zwei Laubmoosformen, die sich mit keiner der bisher unterschiedenen Arten vereinigen lassen, und wir haben uns daher endlich entschließen müssen, sie als neue Arten aufzufassen. Wir glauben dazu um so mehr berechtigt zu sein, als es sich nicht etwa um Formen handelt, die nur einmal an einem isolierten Standorte beobachtet wurden, sondern die in Frage kommenden Pflanzen sind in dem genannten Gebiete weit verbreitet und an den geeigneten Standorten reichlich vorhanden, ja bisweilen Massen- vegetation bildend.. Auch wachsen die beiden Pflanzen mit den nächstverwandten Arten oit gemeinsam am selben Standorte und unter ganz gleichen Verhältnissen, aber es ist uns nicht gelungen, direkte Übergänge nachzuweisen. r Cinclidotus danubicus Schffn. et Baumg. Caespites procumbentes flaccidi, obseure vel brunneo virides opaci. Caulis ca. 5em longus fascieulatim pauciramosus, rami elon- gati, dense foliosi. Folia erecto-patentia, linearia, sensim acuminata, fere quintuplo longiora quam lata basi non angustata, vix carinata. Costa apice breviter excedens, mediocriter crassa. Cellulae laeves, pellueidae (ut in Ü.ripario sed pro more majores). Margo tenuis, 2(—3) cellulas tantum latus et semper 2 cellu- las solum erassus. Inflorescentia @ cladogena ad ramulos perbreves. Caetera non visa. Die Pflanze wächst an denselben Standorten, wie die im Ge- biete an den Ufern der Donau sehr verbreiteten Oinelidotus riparius und ©. fontinaloides. Sie wächst mit Ü. riparius gemeinsam und 155 oft mit diesem untermischt tiefer im Wasser (unter der Grenze des mittleren Wasserstandes des Stromes); ©. fontinaloides wächst an Steinen und Felsen immer etwas höher (etwa an der Grenze des normalen Wasserstandes, bei tiefem Wasserstande also oft meterhoch über dem Wasserspiegel). Standorte: Im Donautale oberhalb Krems (Wachau) mehr- fach und reichlich an Schiefer (Gneiß und Amphibolit) an, resp. in der Donau: bei Dürnstein. — Bei Hundsheim oberhalb Mautern. — Unterhalb St. Johann bei Arnsdorf. — Kl.-Pöchlarn ober- halb Melk. C. danubicus ist habituell kleinen und zarteren Formen des CO. fontinaloides ähnlich und stimmt mit diesem auch in der clado- genen 2 Inflor. überein. Letzterer ist aber u. a. durch folgende Merkmale sofort sicher zu unterscheiden: Die Blätter sind stark gekielt, mehr abstehend, die Rippe ist viel dieker, der Rand sehr diek und wulstig, die Blattzellen kleiner und (bei den Exem- plaren von den gleichen Standorten an der Donau) sehr deutlich und dicht papillös. Dem ©. riparius scheint unsere Art verwandtschaftlich näher zu stehen, jedoch ist sie schon habituell sofort von diesem zu unter- scheiden. Wir setzen die hauptsächliehsten Unterschiede hier zum Vergleiche nebeneinander: CO. danubicus. Niederliegend, schlaff, matt. C. riparius. Mehr weniger aufrecht (ähnlich Örthotrichum) und starr, oft metallisch glänzend. Blätter fast sparrig abstehend Blätter aufrecht abstehend, nieht und etwas wellig. wellig. Zungenförmig oft ziemlich plötz- Linear, allmählich zugespitzt: lich gespitzt und oft gegen länger und schmäler. Basis die Basis etwas verengt (in nicht verengt. der Form übrigens etwas variabel). Blattsaum 3—4 Zellen dick und 5—6 Zellen breit. Rippe mit 4(--5) medianen Deutern, zwei Steröiden- bändern, kleinen, sehr stark verdickten Außen- zellen und substeräiden Bauch- zellen (Außenzellen wenig differenziert). Zellen glatt, in der Größe bei Formen von verschiedenen Standorten etwas wechselnd. 2 Inflor. gewöhnlich aerogen. Saum dünn (nur 2 Zellen dick) und nur 2(—3) Zellen breit. Rippe mit 4(—5) medianen Deutern, 2 Steröidenbändern und großen, wenig ver- diekten Außenzellen und ebensolchen Bauchzellen (Außenzellen sehr deutlich differenziert). Zellen glatt, größer als bei den meisten Formen von (.ripar. ° Inflor. eladogen. 156 Wir glauben, daß ©. danubicus eine ausgezeichnete Art ist, deren charakteristische Merkmale vollkommen erblich geworden sind, da sie mit dem nahe verwandten Ü©. riparius oft gemeinsam auf demselben Steine wächst, ohne daß sich Übergänge finden ließen. Es ist also sicher nicht eine Form, die auf besondere Stand- ortsverhältnisse direkt zurückzuführen ist. Der Querschnitt des Blatt- saumes und der Blattrippe ist so charakteristisch, daß dadurch allein schon ©. danubicus sehr leicht von C. riparius und (. fon- tinaloides zu unterscheiden ist. Leider ist es uns bisher nicht ge- lungen, reife Sporogone von Ü. danubicus zu finden, welche viel- leicht auch noch wichtige Unterschiede aufweisen werden. Wir haben diese neue Art für E. Bauers Bryotheca europ. in reichlichen Exemplaren aufgelegt, um Gelegenheit zu bieten, die Pflanze genau zu studieren und zu vergleichen. Gleichzeitig mit diesem wird daselbst auch ©. fontinaloides von einem der oben genannten Standorte ausgegeben, und wir hoffen, später auch noch Ö. riparius aus demselben Gebiete zum Vergleiche vorlegen zu können. 1: Didymodon austriacus Schfin. et Baumg. Caespites densi, erecti, usque ad 4cm alti, superne brunnei vel olivacei, inferne terra obruti. Plantae graciles, parum ramosae. Caulis sectio transversa rotunda, fascieulo centrali valido conspieuo, cellulis corticalibus valde incrassatis. Folia densa, madefacta sub- recurvantia demum erecto-patentia, parva, e basiovata lanceo- lato-acuminata, margine in medio fortiter et late (sed haud spiraliter) revoluto, ubique unistratoso. Lamina utrinque secus costam apicem versus plica conspieua percursa saepe usque ad folii basim eontinuata. Cellulae rotundato-quadratae, modice inerassatae, fere laeves, ad basin laxiores magis pellueidae, in media basi rect- angulares. Öosta valida, ad medium aequilata, dein interrupte de- erescens in apice acutiuseulo soluta. Propagula in foliorum axillis semper copiosa, illis Didymodontis cordati et D. rigiduli simillima. Inflorescentia @ tantum visa. Vorkommen: In Niederösterreich in der Lößregion des Donautales bei Krems, Stein und Mautern in einer Seehöhe von 200—350 m allgemein verbreitet und die senkrechten Löß- wände oft in weiter Ausdehnung mit Massenvegetation bekleidend. Seltener auf lehmbedeckten Mauerkronen und an verwittertem Schiefer. Kommt auch noch am Wagram bei Kirchberg vor. — Bisweilen wächst diese Spezies gemeinsam mit Didymodon cordatus. 157 D. austriacus ist zweifellos am nächsten verwandt mit D. cor- datus Jur. und D. rigidulus Hedw.'); alle drei Arten haben u. a. die ganz gleich gestalteten Brutkörper gemeinsam, die bei den beiden erstgenannten konstant vorzukommen scheinen, bei D. rigidulus bisweilen fehlen. D. cordatus ist im Verbreitungsgebiete des D. austriacus häufig, aber nicht so massenhaft wie letzterer und wächst oft ge- meinsam mit diesem. Übergänge zwischen beiden konnten wir nirgends auffinden, D. cordatus unterscheidet sich durch folgende Merkmale sicher von D. austriacus: Die Rasen sind meist niedriger, aber robuster, die Blätter sind viel größer und daher der Habitus sehr verschieden. Die Blätter sind aus breit-eiförmigem Grunde ziemlich rasch zugespitzt, der Rand ist viel breiter, bis zur Spitze (und in der Mitte spiralig) zurückgerollt, übrigens überall einzell- schichtig wie bei D. austriacus. Die Lamina zeigt kleine Furchen neben der Rippe. Rippe sehr dick, fast gleichbreit bis zur Spitze und oft kräftig austretend, im Querschnitte mit 6—7 (nach Lim- pricht bis 9) Deutern und sehr dicken Steräöidenbändern [bei D. austriacus 4 Deuter und schwächere Steröidenbänder]. Blatt- zellen kleiner, stärker verdiekt und unregelmäßig, bis zur Basis gleich, am Grunde nur wenig lockerer und wenig durch- scheinend. D. rigidulus kommt häufiger an Mauern und Felsen vor, nur selten an ähnlichen Standorten wie D. austriacus, und unter- scheidet sich von diesem letzteren wie folgt: Blätter laxer und lanzettlich bis breit lanzettlich, Rand in der Mitte viel schwächer und schmäler umgerollt und gegen die Mitte zu zweischichtig (dieses Merkmal ist sehr wichtig). Rippe bedeutend schwächer, im Bau aber ähnlich, in der Spitze mit dem Gewebe der Lamina zu einem dieken, stumpflichen Stachel verschmolzen. (Die charakteristische Beschaffenheit der Blattspitze ist, einmal sicher erkannt, ein untrügliches Merkmal, um D. rigidulus auch steril stets von ähnlichen Pflanzen zu unterscheiden!) Die Blattzellen sind kleiner und stärker verdickt und das basale Zellnetz bedeutend laxer und durchsichtiger. Obwohl D. austriacus in der Blattform etwa in der Mitte steht zwischen D. cordatus und den typischen Formen von D. ri- gidulus, so ergibt doch schon ein Vergleich der oben angeführten Unterschiede von beiden genannten Arten, daß wir es hier keines- wegs mit einer Übergangsform zwischen D. cordatus und D. rigi- dulus zu tun haben, sondern mit einer gut abgegliederten Art, wofür auch das massenhafte Auftreten derselben in dem angegebenen 1) Auf die nahen Beziehungen von D. cordatus zu D. rigidulus wurde zuerst hingewiesen in V. Schiffner, Resultate der bryol. Durchforschung des südlichsten Teiles von Böhmen, p. 22 (in: Sitzungsbericht des Vereines Lotos, 1898, Nr. 5.) 158 Gebiete spricht. Wir halten unsere neue Art für besser unter- schieden als beispielsweise Didymodon validus Limp. Die Blatt- form, obwohl gegenüber typischen Formen von D. rigidulus sehr abweichend, ist übrigens ein Merkmal, das bisweilen mit einiger Vorsicht zu verwenden ist. Wir sahen von D. rigidulus kurz- blätterige Kümmerformen (so z. B. von Steiermark ; Gesäuse, Gipfel des Tamischbachturmes, zirka 2000 m und vom Tobliner See in Südtirol), deren Blattform viel Ahnlichkeit mit der von D. austriacus hat. Die Beschaffenheit der Blattspitze und der oberwärts zwei- schichtige Blattrand sind hier aber für die Beurteilung der Pflanze maßgebend. Von anderen Pflanzen, die etwa noch zum Vergleich heran- gezogen werden könnten, wüßten wir nur noch zu erwähnen D. validus Limp., der dem D. rigidulus sehr nahe steht, und D. luridus. Ersterer ist viel kräftiger und schon durch die lang aus- tretende Blattrippe sofort verschieden, letzterer steht schon sehr ferne durch die andere Blattform, die schon von der äußersten Basis stark zurückgerollten Blattränder, die Blattspitze und das bis zur Basis gleichmäßige Zellnetz. Um den Bryologen unseren D. austriacus zum Studium zugäng- lich zu machen, haben wir die Pflanze für E. Bauers Bryotheca europaea und für die Cryptogamae exsiccatae des k. k. Hofmuseums in Wien aufgelegt. Übergangsformen zwischen geographischen Arten der endotrichen Gentianen. Von Johann Nevole (Wien). Bei meinen pflanzengeographischen Studien !), welche ich teils in Niederösterreich, teils in Obersteiermark machte, fielen mir Arten der Gattung Gentiana (Sekt. Endotricha) auf, welche sich bei der Bestimmung keiner Spezies ohneweiters unterordnen ließen. Wer die formenreiche und systematisch schwierige Sektion Endotricha Froel.”) einigermaßen kennt, weiß, daß es oft Exem- plare gibt, welche „geradezu unbestimmbar“ sind. Zu diesen „un- bestimmbaren* Formen gehören die schon Nägeli°’) bekannten „Zwischenformen“, welche uns die Tatsache illustrieren, daß die Spezies nicht scharf voneinander getrennt sind und oft einen ge- !) Verhandlungen der zool.-bot. Gesellschaft. Bd. 54. S. 480. ?) R. v. Wettstein: Denkschriften d. kais. Akademie der Wissen- schaften. Bd. 64. 1896. ®) Nägeli: Die Zwischenformen zwischen den Pflanzenarten. München 1866. meinsamen Ursprung haben. 159 Nägeli hat solche Formen, deren hybrider Ursprung nicht erwiesen und sogar unwahrscheinlich ist, „konstante Zwischenformen“ genannt. Übergangsformen (wie man auch sagt) wurden bei vielen anderen Gattungen, z. B. Euphrasia. Rosa und Rubus') seit langem beobachtet und sind durch das Aneinandergrenzen der Areale der Sippen vom pflanzengeogra- phischen und deszendenztheoretischen Standpunkte aus interessant. Ehe ich auf die Verbreitung dieser Übergangsformen unter den endotrichen Gentianen vorausschicken. eingehe, möchte ich deren Diagnosen Die Diagnose?) jeder Übergangsform vergleiche ich mit denen der Arten, zwischen denen die Ubergangsform steht. Übergangsform zwischen Gentiana Norica und Gentiana sol- Gentiana Norica f. Anisiaca. Biennis. Caulis erectus, 3—20 em altus, internodiis 3—6, secundo vel tertio ceteris longiore, simplex, raro ramosus. Folia basalia obovato- spatulata, apice rotundata; caulina obtusa, glabra, ovatolanceolata, folia superiora in margine pilosa vel glabra. Calyx dentibus tubo aequilongis vel paullo lon- gioribus, modice qualibus; dentes cini valde pilosi. nubus acutis. Corolla 8s—20 mm longa. Capsula stipitata. caly- inae- | Si-; stitialıs. Gentiana Norica A. et Kern. Biennis. Caulis erec- tus, 4—30 em altus, inter- nodiis 3—4, secundo vel tertio ceteris longiore, sim- plex vel ramosus. Folia basalia obovato- spatulata, apice rotundata; caulina obtusa, impri- mis superiora margine etsaepeetiaminnervo mediano subtus minu- tissime papilloso-pi- losa. Calyx dentibus tubo longioribus, margine saepe reflexo et in nervo mediano papil- loso-hirsutis. Sinubus acutis. Corolla 25>—28mm longa. Capsula stipitata. Gentiana solstitialis Wettst. Biennis.Caulis ereetus, 5—30 cm altus, internodiis 3—6, secundo vel tertio ceteris longiore, simplex vel ramis paucis plerumque sub- aequilongis. Folia basalia obovato- spatulata, caulina ob- tusa internodiis ple- rumque breviora, om- nla glabra. Calyx glaberrimus. Sinubus acutis. Corolla 20—30 mm longa. Capsula stipitata. Die Exemplare der Übergangsform®) unterscheiden sich von denen der beiden verwandten Arten durch die Behaarung der Stengelblätter und des Kelches. Das Verhalten dieser drei ästivalen Formen stimmt ganz gut damit überein, daß die in diesem Gebiete vorkommende spätblühende Form, Gentiana Sturmiana, auch eine Übergangsform zu G. Rhaetica hat. Ihre Diagnose, verglichen mit 1) Vgl. Wettstein, Neilreich, Beck. 2) Bezüglich der Diagnosen vgl. Wettstein 1. e.; dieselben sind hier nur in den Hauptpunkten wiedergegeben. 3) Ausgegeben in A. v. Hayek: Flor. stiriac. exsiec. Nr. 86, Schedae ad ad flor. stir. exsice. 1. u. 2. Lieferung. Dezember 1904. pag. 27. derjenigen der beiden genannten Arten, ist folgende: 160 Übergangsform zwischen Gentiana Sturmiana und Gentiana Gentiana Sturmiana f. Anisiaca. De Biennis. Caulis 30 cm altus, Inflorescentia subra- cemosa. Folia basalia spatulata, caulina ovata vel ovato-lan- ceolata vel ovato-triangu- laria, internodiis longiora, margine minime pi- losa, internodiis aequi- longa vel longiora. Calyx dentibus in margine minime pilosa, etiam dentes calycinae in fine minime pilosae. Sinubus acutis. Corolla 15—20 mm longa campa- nulato-tubulosa. Capsula stipitata. internodiis 3—5, simplex vel ramosus. | Rhaetica. Gentiana Sturmiana A.ı Gentiana Rhaetica A. et Kern. Biennis. Caulis 1— 40 em altus, internodiis 5—14 rarius simplex, ple- rumqueiam a basi ramosus; inflorescentia corym- bosa vel subracemosa. Folia basalia spatulata, caulina ovata vel ovato- lanceolata vel ovato-trian- gularia,margineetetiam saepe in nervo medi- ano papilloso-pilosa, internodiis aequilonga, lon- giora vel subbreviora. Calyx dentibus omni- bus in margine saepe reflexo etin nervo me- diano papilloso-hir- sutis. Sinubus acutis. Co- rolla 10—40 mm longa, J. Kern. Biennis. Caulis 2— 25 cm altus, internodiis in speciminibus bene evolutis 5—9. Inflorescentia ra- cemosa, rarius corymbosa. Folia basalia spatulata, obtusa, acuta, internodiis longiora, omnia glabra. Calyx dentibus omni- bus glabris. Sinubus acutis. Corolla 15—35 cm longa, infundibuliformi- tubulosa. Capsula stipitata. campanulato-tubulosa. Cap- sula stipitata. Die Unterscheidungsmerkmale dieser Übergangsform liegen ganz ähnlich wie bei der ästivalen Form in den Behaarungsver- hältnissen des Kelches und auch in der Gestalt der Blätter, sowie im allgemeinen Habitus, der zwischen dem der beiden Arten steht. Ähnlich wie @. Rhaetica f. stiriaca der Spezies @. Rhaetica zu- gerechnet wird, stelle ich diese Übergangsform systematisch zu G. Sturmiana. Wie sehon v. Wettstein!) anführt, existieren bei den Arten G. Sturmiana, @. Rhaetica und G. austriaca nicht nur saison- dimorphe, sondern auch saisontrimorphe Parallelarten. Den beiden vorhin genannten Gentianen entsprechen @. aspera und @. Kerneri, Von diesen ist @. Kerneri auf der Kräuterin bei Wildalpen und und auf dem Hoch-Türnach bei Weichselboden in Obersteiermark in einer Seehöhe von 1600—1800 m, und von dort bis nach Radmer ?) verbreitet. Übergangsformen konnte ich jedoch in dem ersteren Gebiete nicht finden. Da aber der nächste Standort der @. aspera auf dem Stoderzinken bei Gröbming ist. so scheint das Vorkommen einer Zwischenform im Gebiet von Wildalpen unwahrscheinlich zu sein. 1) R. v. Wettstein: Deszendenztheoretische Untersuchungen über den Saisondimorphismus im Pflanzenreiche 1900. 2 2) A. v. Hayek in Österr. bot. Zeitschrift. Bd. 53, $. 451, und Bd. 52, . 486. 161 Bei der Durchsicht des Herbariums Palla') (Graz) bemerkte ich jedoch Exemplare von @. Kerneri, welche sich als Übergangs- form zu @. aspera bezeichnen lassen. Für diese Form läßt sich folgende Diagnose aufstellen: Gentiana Kerneri f. mixta. Biennis. Caulis 7—15 em altus, internodiis 4—6, ramosus, raro simplex. Caulis alatus, asper vel minime aculeatus, raro glaber. Folia basalia oblongo-ovata; caulina plerumque ses- silia non aequilonga, inmargine minime pilosa vel aspera. Dentes ealyeini in margine pilosi et saepe reflexi. Sinubus aeutis. Corolla eampanulato-infundibuliformis. Capsula stipitata. Durch die kürzeren Stengel, sowie zurücktretende Behaarung des Stengels, des Kelches und der Blätter bildet diese Form einen Übergang von Gentiana aspera zu G. Kerneri. Die relative Kahl- heit des Kelches, insbesondere die reduzierte Behaarung der Mittel- nerven seiner einzelnen Zipfel sind aber nicht allein maßgebend und geben oft Anlaß zu falschen Bestimmungen’). Was die Verbreitung der @G. Sturmiana f. Anisiaca s. |. (= @. Norica f. Anisiaca + G. Sturmiana f. Anisiaca s. str.) betrifft, so ist diese Form vorzugsweise an der östlichen Grenze der @. Sturmiana s. 1. verbreitet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Neuhaus in Niederösterreich über den Rotwald nach Lochbach, Zellersattel, Dürradmer in Obersteiermark; von dort in südlieher Richtung über Rotmoos bis gegen Weichselboden. Durch den mächtigen Hochschwab wird das Gebiet unterbrochen, und sie erscheint wieder beim Bodenbauer am südlichen Fuß des Hoch- schwabes. Westlich von diesem Gebiet ist @. Kerner: als ungeglie- derte Form auf der Kräuterin und G. Sturmiana s. str. (Admont) verbreitet. Doch kommt daselbst streckenweise auch @. Rhaetica (so am Fuße des Ebensteines bei den Siebenseen und auf der Eisenerzerhöhe) und. @. solstitialis im Gesäuse vor. Ich möchte bemerken, daß die Übergangsformen überall auf Alluvium wachsen, nur bei Dürradmer auf Werfener Schiefer, welcher sich dort in die Kalkmassen einschiebt. Der Fundort der @. Kerneri f. mixta liegt bei Salzburg: „Im Gradenbachgraben am Wege zum Ahornsee (Kammergebirge, Dachsteingebiet) Palla“. Auch hier sind die beiden aneinanderstoßenden Arten G. aspera und @. Kerneri vor- handen. Die letztere breitet sich dann vorzugsweise nach Süden jenseits der Enns aus; so z. B. überall bei Tamsweg, Speiereck etc. (Vierhapper). $ Pflanzengeographisch lassen sich die Übergangsformen leicht erklären. Es ist dies verständlich, wenn man bedenkt, daß die be- % 1) Es sei mir gestattet, Herrn Prof, Dr. E. Palla für das freundliche Überlassen der Exemplare aus seinem Herbarium hiemit bestens zu danken. 2) Vgl. J. Dörfler, Schedae ad Herb. norm. Cent. XXXVIIL 8. 277, G. aspera.v. calycinoidea L. Keller in Herb. norm. Nr. 3751, ferner Hegetsch- weiler und Heer, Flora der Schweiz 1840, S. 210. Österr. boten. Zeitschrift. 4. Heft. 1906. 12 162 sprochenen Arten innerhalb ihrer Verbreitungsbezirke wenig variabel, sondern mehr oder minder konstant sind. An den Grenzen aber — gleiehgiltig ob wir die horizontale oder vertikale Verbreitung in Betracht ziehen — wird die Abweichung vom Artentypus, weil hier die klimatischen Faktoren andere werden, bedeutend größer, und die Art bildet Ubergangsformen. Würde man diese Arten sprungweise, also durch Mutation!) entstehen, eine Art un- vermittelt aus ihrer Stammart hervorgehen lassen, so müßten Über- gangsformen fehlen, weil die neue Form schon sofort zur Art wird. Daher sind Zwischenformen nur bei jenen Arten möglich, deren Areale einander streng ausschließen, bei denen die Arten durch direkte Anpassung sich gebildet haben. (Vikariierende Arten.)?) Da aber die UÜbergangsarten gut charakterisiert sind und gerade an den Grenzen der verwandten Arten vorkommen, kann man schließen, daß die Bildung durch direkte Anpassung erfolste, wobei die Arten des ganzen Areales im gleichen Sinne verändert wurden. Das Vorhandensein der Übergangsformen‘ der ästivalen Art weist darauf hin, daß auch hier die Artenbildung nicht sprungweise, sondern sich durch einen langsamen Umwandlungs- prozeß vollzogen hat. Derselbe Vorgang ist für die ungegliederte, wie v. Wettstein annimmt, ältere Stammform zu denken. . Es ist mir sehr wahrscheinlich, daß ein Zusammenhang der Übergangsform der Hochgebirgsart mit den Zwischenformen der saisondimorphen Arten existiert, doch ist es mir infolge der un- genügenden Kenntnis der genauen geographischen Verbreitung und des wenigen Pflanzenmaterials nicht möglich, des näheren darauf einzugehen. Uber zwei für Steiermark neue Gentianen. Von Dr. August v. Hayek (Wien). (Mit 3 Textfiguren.) Bei der Bearbeitung der Gattung Gentiana für meine in Vor- bereitung befindliche Flora von Steiermark fand sich unter einer Reihe von mir am 12. August 1902 bei den Giglerseen nächst Schladming (Glimmerschiefer, ea. 1900 m) gesammelter Exemplare der Gentiana verna und @. brachyphylla ein Individuum, das eine auffallende Mittelstellung zwischen den beiden genannten Arten ein- nimmt. Eine genauere Untersuchung der Pflanze, besonders auch der Fertilität ihres Pollens, ergab, daß es sich in diesem Falle um eine zweifellose Hybride der genannten beiden Arten handelt, deren Diagnose im folgenden gegeben ist: Folia basalia eonspieue rosulata, late rhomboideo-elliptica, et apicem et basin versus attenuata, longitudine latitudinem tertia vel quinta parte superante, eireiter medio latissima, acuminata, trinervia. 1) De Vries: Die Mutationstheorie I. 2) R. v. Wettstein: Handbuch der system. Botanik I. 163 Folia inferiora rosulae eonspieue maiora quam superiora. Caulis eum flore 4 em altus, pare foliorum elliptieorum acutorum unico instructus. Calyx eum dentibus 15 mm longus, dentes triangulari-lanceolati, acuti, 5 mm longi. Tubus corollae calycem duplo fere superans, laciniae obovatae, obtusae. Longitudo styli 7 mm. Margo eicatrieis dentibus eonieis papillosis obsitus. Maße der Rosettenblätter: 10:6, 7:5 mm. Unterscheidet sich von @. brachyphylla durch die in eine deutliche Rosette ange- ordneten, ungleich großen Grundblätter, größere Blüten und breitere Kronzipfel, von @. verna durch die verhältnismäßig viel kürzeren und breiteren, rascher zugespitzten Blätter. Eine Untersuchung des Pollens der Pflanze ergab 738% steriler Körner, ein Ergebnis, das wohl die hybride Natur der Pflanze außer Zweifel stellt. Die beiden Stammeltern vom selben Standort haben vollkommen normalen Pollen. Ich schlage für diese neue Hybride den Namen @. ambigua vor. Rosettenblätter von bei den Giglerseen nächst Schladming gesammelten Exem- plaren; zweimal vergrößert. — a. Gentiana brachyphylla Vill., b. Gentiana brachyphylla X verna, c. Gentiana verna L. Bastarde aus der Gattung Gentiana sind schon seit langer Zeit bekannt, am längsten wohl aus der Sektion Coelanthe; schon 1808 beschrieb Sehleicher') die Hybride @. lutea X purpurea. Ferner wurden aus dieser Sektion noch @. lutea X punctata?), punctata X purpurea°), purpurea X pannonica*) und lutea X Villarsii?) beschrieben. Aus der Sektion Thylacites hat Jakowatz®) den Bastard G. vulgaris X latifolia beschrieben. Endlich werden aus der Sektion Endotricha folgende Bastarde beobachtet: G. campestris X Wett- I) Lamarck et De Candolle, Flore frangaise III. p. 651. 2) Villars in Römer, Collectanea p. 189, Grenier et Godron, Flore de France II. p. 489. 3) Lebert, De Gentianis in Helvetia sponte nascentibus. p. 42. *) Kusnezow in Acta horti Petropolitani XV. p. 179. 5) Ronniger in Österr. botan. Zeitschr. LI. p. 433. 6) Die Arten der Gattung Gentiana, Sekt. Tıylacites in Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, Math.-nat. Cl. CVIII. 1, p. 347. 12* 164 steinii‘), @. Wettsteinii X amillaris?), G. baltica X uliginosa?), G. lingulata X suecica*) und G@. awillaris X germanica’). Aus der Sektion Oyclostigma ist hingegen eine Hybride meines Wissens bisher noch nicht bekannt geworden, doch dürften wohl, sobald nun einmal die Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit des Vorkommens solcher gelenkt ist, speziell in den Alpen noch mehrere derselben entdeckt werden. Ich will bei dieser Gelegenheit noch von einem zweiten inter- essanten Gentiana-Funde aus Steiermark berichten. Im Mai 1903 sammelte ich nämlich auf den Gipfelwiesen der durch das Vor- kommen von Asphodelus albus bekannten Merzlica planina bei Trifail eine Gentiana, in welcher ich die für das österreichische Karstgebiet so charakteristische @. tergestina Beck erkannte. Es handelt sich hier nicht etwa um vereinzelte Exemplare oder gar etwa nur um Annäherungsformen unter typischer @. verna, sondern @. tergestina tritt dortselbst ausschließlich und in größerer Menge, u. zw. in völlig typischer Gestalt, auf. Die nördlichsten, bisher bekannten Standorte der @. lergestina sind®): Linkes Drauufer bei der Schwabegger Überfuhr in Kärnten, Neumarkt! und Adelsberg in Krain. In Untersteiermark kommt zum mindesten im Gebiete der Sanntaler Alpen nur typische @. verna, u. zw. sehr häufig vor, für das südwärts angrenzende Krain führt Soltokovi@’) ebenfalls nur G. verna an. Es scheint sich also hier um einen isolierten Standort dieser südlichen Form zu handeln, der insofern von besonderem Interesse ist, als auf der Merzlica selbst und in ihrer nächsten Umgebung sich mehrere solche isolierte Standorte südlicher Arten finden, wie von Asphodelus albus, Oeterach officinarum, Digitalis ferruginea u.a. Beitrag zur Kenntnis der Flora von West - Bosnien. Von Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen und Franz Faltis (Wien). (Fortsetzung. °) Tozzia alpina L. N. Zwischen Buchenkrummholz auf der Plazenica, 1700— 1760 m! 1) Wettstein, Die europäischen Arten aus der Gattung Gentiana, Sekt. Endotricha in Denkschr. d.math.-nat. Kl.d. Akad.d. Wissensch. Wien LXIV.p.362. 2) Wettstein a. a. O. p. 364. 3) Murbeck, Studien über Gentianen aus der Gruppe Endotricha in Acta horti Bergiani III. 3. p. 22. *#, Murbeck a. a. ©. p. 22. 5) Murbeck a. a. O. p. 23. 6) Vgl. Soltokovid, Die perennen Arten der Gattung Gentiana aus der Sekt. Uyclostigma in Österr. bot. Zeitschr. LI. (1901), p. 212. 7) a. a. O. p. 212. 8) Vgl. Nr. 3, S. 97. — Der in Nr. 3, S. 108 irrtümlich bei Ser. lacıiniata W. K. angeführte Standort: S: Livanjsko polje: Grabes gehört zu S. canina. 165 Euphrasia') Rostkoviana Hayne. N. Jedovnik, auf einer Wald- wiese an der Paljevina kosa! (J.). Ostrücken der Plazenica. 1300— 1400 m. S. In den Cardak livade 1100 m! — hirtella Jord. S. In den Üardak livade 1100 m! — Liburnica Wettst. S. Steinige Abhänge am Aufstiege zur Kriva jelika von Donji Vakuf aus, 700 m! — Tatarica Fisch. N. Nordgipfel des Jedovnik! (J.); ober Radlo- vici bei Grahovo! (H.); im Suho polje unter Hrasti@evo!; 1000 bis 1500 m. — JIllyrica Wettst. N. An den felsigen Abstürzen des Jedovnik gegen Drvar, 1500 m! (J.). — sSalisburgensis Fnck. N. Auf der Mala Klekova@a, 1760 m! Der Standort ist nur ca. 18 Kilometer von jenem der vorigen Art entfernt, von welcher sie geographisch getrennt ist. Orthantha lutea (L.) Kern. N. Westhang der Ilica; Liepi kamen am Nordhang des Jedovnik! (J.). Bartschia alpina L. N. Südl. ober dem Satorsko jezero (J.). Alectorolophus minor W. et Gr. S. In den Cardak livade, 1100 m! — glandulosus (Simk.) Stern. N. Voralpenfluren bei Mliniste an der Straße von Glamo€ nach Jaice! und bei Koprivniea! 1100 bis 1200 m, in äußerst üppigen, reich verzweigten Exemplaren, die aber den Charakter der Sommerformen immer deutlich genug an sich tragen. S. In den Cardak livade, 1100 m! * — gracilis (Chab.) Stern. N. Gerölle südl. ober dem Satorsko jezero, 1600—1700 m! (J.), zum Teil wohl schon als A. lanceo- latus (Kov.) Stern. zu bezeichnen. — angustifolius (Gmel.) Heynh. N. Liepi kamen am Jedovnik gegen Drvar! (J.); auf der Mala Klekova&a! anscheinend dem Al. lanceolatus durch geringe Verzweigung und breitere Blätter genäherte Exemplare; Sator, auf dem Jezerov kamen! (J.); Pla- zenica, Gipfel! und Osthang!; 900—1760 m. Pedicularis comosa L. N. Südgipfel des Jedovnik! (H.); Karst- hochflächen zwischen Glamo@ und Hrasticevo! 1300—1650 m! S. Vitorog kosa! 1500 m; Gnjat, Nordabhang! 1600 m (St.). Ob die Pflanze identisch ist mit der von Linn& aus der Südschweiz als P. comosa benannten Pflanze, ist höchst unsicher: wahrschein- lich dürfte es sich um eine auf der ganzen nordwestlichen Balkanhalbinsel verbreitete geographische Rasse handeln. Nähere Untersuchungen werden demnächst veröffentlicht werden. — fallax (Beck) Stadlmann (P. leucodon Griseb. Form P. fallax G. v. Beck Fl. v. Südbosn. u. d. angr. Herz. in Ann. d.k. u. k. naturw. Hofm. Wien 1887, p. 157). S. Gipfelregion der Velika Golja. 1750 m! (St. F.). Wie ich in einer später erscheinenden Arbeit zeigen werde, ist diese Pflanze nicht zu P. leucodon Gris. zu stellen, sondern eher als eine in der alpinen Region P. bra- 1) Die Bestimmung, bezw. Revision der Arten verdanken wir Herrn Prof. v. Wettstein. 166 chyodonta Schloss. et Vuk. stellvertretende Art zu betrachten. Sie findet sich auf fast allen südbosnischen Hochgebirgen. (St.) Pedicularis verticillata L. N. Auf Alpenwiesen zwischen der Pla- zenica und dem Demirovac, 1700 m! — Hoermanniana Maly, Wissenschaftl. Mittlg. aus Bosn. u. d. Herzeg. VII. p. 168 (1899). — P. Summana Spr. ssp. Hoer- manniana Maly V. d. Z. B. G. LIV, 1904, p. 258. $. Vitorog, im Krummholz gegen den Vitorog veliki! 1400—1800 m. Die Pflanze, die nach den jetzigen Untersuchungen auch geographisch von P. Summana getrennt ist, ist ganz sicher als selbständige Art zu betrachten. (Fortsetzung folgt.) Notiz über einen neuen Bürger der ostgalizischen Karpathenfiora. Die von Pax im nordungarischen Fatragebirge entdeckte und in „Österr. botan. Zeitschrift“ (1895) beschriebene Aypo- choeris carpatica Pax fand ich Ende Juli v. J. auf dem Czarna- horaer Massiv der ostgalizischen Karpathen, wo diese ausgezeich- nete, von H. uniflora Vill. (H. helvetica Jaeq.) auf den erster Blick durch lanzettpfriemliche, ganzrandige Hüllblättchen leicht zu unterscheidende Art in ziemlich großer Anzahl auf gra- sigen Berglehnen in Gesellschaft mit Rhinantus alpinus Bmgt., Hieracium stygium Uechtr., H. roxolanicum Rehm., Festuca Porcit Hack., F. orientalis A. Kern. etc. vorkommt. Die echte Hypochoeris uniflora Vill. fehlt daselbst gänzlich, und daher beruhen sämtliche Angaben der galizischen Botaniker über das Vorkommen dieser Art in den Czarnahoraer Karpathen auf Ver- wechslung mit H. carpatica Pax. Auch dürfte diese bisher ver- kannte Art in den benachbarten Marmaroser Gebirgen in Ungarn zu Hause sein. Ich muß jedoch bemerken, daß ich in meinem Herbar Exemplare der echten A. uniflora Vill. von den Kron- städter Karpathen in Siebenbürgen besitze, wo sie J. Römer sammelte. Lemberg, am 25. Jänner 1906. Prof. Blocki. Notiz. Am Pontalto bei Trient, in Robinienhainen an der Fersina kommt eine neue spezifische Veilchenform vor, die morphologisch die Mitte zwischen Viola ambigua und T’homasiana hält. Sie ist leicht kenntlich an den großen eiförmigen, schwach herzförmigen Blättern, die zum Teil ganz kahl sind. Die Sommerblätter sind tief herzförmig, deutlich behaart. Die Nebenblätter sind schmallanzett- 167 lieh, im oberen Teile entfernt lang gefranst und zerstreut behaart. Material dieser Pflanze und der V. adriatica erwünscht. W. Becker, Hedersleben, Bez. Magdeburg. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Das Herbarium des verstorbenen Botanikers J. Freyn ist in den Besitz des Mährischen Landesmuseums in Brünn übergegangen. Das europäische Moosherbarium des Herrn J. B. Förster (Mitherausgebers der Laubmoosflora von Iwatska) ist in den Be- sitz des Herrn Dr. Math. Klaus in St. Pölten übergegangen. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Fr. Czapek wurde zum Professor der Botanik und Direktor des botanischen Gartens und Institutes der Universität in Üzernowitz ernannt. Prof. Dr. E.Tsehermak wurde zum a. o. Professor an der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien ernannt. Robert Freiherr v. Benz wurde zum Bezirkshauptmann in Welsberg in Kärnten ernannt. Oswald Comte de Kerchove de Denterghem, Präsident der Soeiete Roy. d’Agrie. et de Botanique in Gent, der erst vor kurzem zum zweiten Präsidenten des Organisations-Komitees für den internat. bot. Kongreß in Brüssel 1910 gewählt wurde, ist am 20. März 1906 in Gent gestorben. Inhalt: der April-Nummer: Siegfried Strakosch: Uber den Einfluß des Sonnen- und des diffusen Tageslichtes auf die Entwicklung von Beta vulgaris (Zuckerrübe). S. 129. — Dr. Otto Porsch: Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie“. (Fortsetzung.) S. 135. — E. Hackel: Uber Kleistogamie bei den Gräsern. (Fortsetzung.) S. 143. — J. Baumgartner: Zwei neue Laubmoosarten aus Österreich. S. 154. — Johann Nevole: UÜbergangsformen zwischen geo- graphischen Arten der endotrichen Gentianen. S. 158. — Dr. August v. Hayek: Uber zwei für Steiermark neue Gentianen. S. 162. — Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadl- mann, Erwin Janchen und Franz Faltis: Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. (Forisetzung.) S. 164. — Prof. Blocki: Notiz über einen neuen Bürger der ostgalizischen Karpathenflora. S. 166. — W. Becker: Notiz. S. 167. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 167. — Personal-Nachrichten. S. 167. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben 1852/53 a M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 3 M. 4-—, 1893/97 M. 10°—. j Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Im Verlage von R. Friedländer u. S., Berlin, erschien: Die organische Natur im Lichte der Wärmelehre. Von Dr. Julius Fischer (Ingenieur). Zweite Auflage, 1 Mk. In dieser hochinteressanten Schrift, die in Fachkreisen als bahnbrechend begrüßt worden ist, wird eine völlig neue Naturauffassung auf technischer Grundlage entwickelt. EIHIHILILIHILIHE ERERTRRERTRRRTN Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— A 1893-1897. ( ,„ 16) 5, Sa N herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 18731874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert, Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 18%2 und 18%5 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. ET ET TEEN EN NETT EOLTETENTN NB. Dieser Nummer ist beigegeben Tafel Ill (Porsch). Buchdruckerei Carl Gerolds Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ABLTSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVI. Jahrgang, N- 5/6. os bad Wien, Mai/Juni 1906. Bemerkungen über Riccardia major. S. 0. Lindb. Von Viktor Schiffner (Wien). In meiner Abhandlung: Kritische Studien über Jungermania sinuata Dieks. nnd Aneura pinnatifida N. ab E., sowie über Riccardia major S. O0. Lindb. und R. incurata S. O. Lindb. (Lotos 1900, Nr. 8) habe ich zuerst für die Gattung Riccardia (= Aneura) auf den großen Wert der Merkmale hingewiesen, die sich auf den Bau der Sporogonwand beziehen. Herr Abbe Boulay bezweifelt nun in seinem sehr schätzenswerten Buche über die Hepatieae Frankreichs (Museinees de la France. Deuxieme partie: Hepatiques. Paris 1904) den Wert dieses Merkmales anläßlich einer Note über Riccardia major (l. e. p. 174). Ich hatte 1. e. unter anderem als Unterschied zwischen R. sinuata und R. major angeführt, daß bei ersterer die Halbringfasern auf den inneren Tangentialwänden der innersten Zellschichte der Sporogonwand völlig fehlen, während sie bei R. major vorhanden sind. Das Fehlen der Halbringfasern an der angedeuteten Stelle bei R. si- nuata, bei dem von mir untersuchten Materiale in Husnot, Hep. Gall. Nr. 90, möchte Boulay auf den sehr feuchten und schattigen Standort dieser Pflanze zurückführen und fügt dazu: „Le developpe- ment du sporogone n’est peut-&tre pas ce qu’il eut ete dans une station un peu plus Eclairee et moins humide“. Dieser Ver- mutung ist zu entgegnen, daß R. sinuata überhaupt nur an sehr nassen Standorten wächst (es ist ja meistens eine untergetauchte Wasserpflanze) und daß mir aus meiner sehr reichen Erfahrung nieht ein einziges Beispiel bekannt ist. daß der Sporogonbau bei irgend einem Lebermoose dureh den Standortin einem wesent- lichen Punkt alteriert würde. Wenn Boulay bezüglich der Halbring- fasern angibt: „mes observations & ce sujet m’ont permis de con- stater des divergences qui doivent tenir ä la variabilite dans le detail, iei comme ailleurs“, und dies richtig ist, so sind aber Differenzen Österr. botan. Zeitschrift. 5./6. Heft. 1906. 13 170 doch wohl sieher nieht direkt auf Standortsverhältnisse, sondern auf bessere oder mangelhaftere Entwicklung des Sporogons zurück- zuführen, was allerdings indirekt durch günstigere oder ungünstige äußere Verhältnisse bedingt sein kann. Ich muß übrigens aus- drücklich hervorheben, daß die Untersuchungen des Wandbaues der Sporogone sehr schwierig sind und leicht zu Täuschungen führen können’); sie müssen mit den stärksten Vergrößerungen bezüglich der Flächenansichten ausgeführt werden, um durch ver- schieden tiefe Einstellungen sicher zu ermitteln, welchen Zellen- wänden (Tangentialwänden) die Verdieckungen angehören. Zur Veri- fizierung dieser Flächenbeobachtungen sind sehr dünne und ge- lungene Längsschnitte (und womöglich auch Querschnitte) durch die Klappen unerläßlich, die eine äußerst sichere Hand oder Mikrotom- technik erfordern. Da meine in meiner oben erwähnten Schrift mitgeteilten Untersuchungen in dieser methodisch unanfechtbaren Weise aus- geführt sind, so dürfen sie auf Genauigkeit Anspruch erheben. Die Außerungen Boulays machten es mir zur Pflicht, die Sache nochmals genau zu untersuchen. Da ergibt sich nun die große Schwierigkeit, daß fruchtendes Materiale von sicherer R. si- nuata äußerst schwer aufzutreiben ist?). Ich untersuchte also noch- mals das erwähnte Materiale in Husnot, Hep. Galliae Nr. 90 und kann darüber berichten, daß meine früher l. e. gemachten Angaben zweifellos riehtig sind; die Halbringfasern an der innersten Tangentialwand der inneren Zellschichte fehlen hier ganz gewiß. Jedoch fiel mir auf, daß die Klappen befeuchtet, nur schwer auf- weichten und die Zellen sich nieht so leicht ausspannten, wie das sonst bei anderen Sporogonen üblich ist; ich möchte also wohl daraus schließen, daß diese Sporogone nicht tadellos entwickelt sind. Ich konnte dann noch die Sporogone einer Pflanze untersuchen, die nach dem Habitus und dem Bau der Frons (der Querschnitt ist 6—7 Zellen dick) wohl sicher zu 8. sinuata zu stellen ist. Sie stammt von: Bergedorf; Thongrube bei Lohbrugge, 5. V. 1901, Ist.O. Jaap. — Hier ist nun der Sporogonbau tatsächlich, wie ich ihn |. e. für R. major angegegeben habe, d. h. es sind auf den innersten Tangentialwänden undeutlich begrenzte, aber doch meist gut wahrnehmbare Halbringfasern vorhanden, die Radialwände der äußeren Zellschichte, welche gegen die Mediane der Klappe zuge- kehrt sind, tragen sehr dicke, scharf begrenzte Halbringe, die auf die inneren Tangentialwände derselben Zellen weit hinübergreifen und oft die ganze Breite derselben durchziehen. !) Ich habe in meiner eingangs zitierten Schrift gezeigt, daß ein augen- scheinlich anatomisch sehr gut geschulter Beobachter: John Andreas (Flora 1899, Heft 2) sich hat täuschen lassen und den Sporogonbau von Rice. multi- fida ganz unrichtig angibt. 2) Exotische Riecardien, die selbst noch ganz neuerdings mit R. sınuata von verschiedenen Autoren identifiziert worden sind, sind nicht zu verwenden, da es sich hier (vielleicht in allen Fällen) um zwar ähnliche, aber doch sicher verschiedene Spezies handelt. 171 Von R. major habe ich Materiale von einigen sehr weit von- einander entfernten Standorten untersucht und durchwegs den Sporogonbau so gefunden, wie ich ihn soeben geschildert habe. Diese Befunde würden nun allerdings diese Merkmale nicht ge- eignet erscheinen lassen zur sicheren Unterscheidung von R. si- nuata und R. major, jedoch bleibt dadurch der Wert dieser Merk- male bezüglich anderer Spezies von Aiccardia vollinhaltlich auf- recht. So sind z. B. alle Formen der ebenfalls autöcischen R. lati- frons, von denen man einige in Herbarien oft mit R. sinuata (resp. R. major und R. multifida) verwechselt findet, sofort am Sporogon- bau sicher zu erkennen, indem bei dieser die innersten Tangential- wände reichliche, dicke und scharf begrenzte Halbringfasern auf- weisen. Es sind aber noch einige andere Unterschiede zwischen R. si- nuata und R. major vorhanden, die mir sehr beachtenswert er- scheinen. R. sinuata kann eine Wasserpflanze genannt werden. Sie findet sich meist untergetaucht am Grunde klarer Quellen und Bächlein oder in Sümpfen, in Gräben, Tongruben etec.; immer zum mindesten an sehr nassen Standorten '). Die Pflanze ist in den gut entwickelten Formen starr, fleischig und brüchig. Der Fronsquerschnitt ist in der Mitte 6—10 Zell- schichten diek (4—8 Mittelschichten und die beiden Rindenschichten) und in den schwächsten Ästen noch 5 (seltener nur 4) Zellschichten. Charakteristisch ist ferner für diese Spezies (wenn die Pflanzen halbwegs normal entwickelt sind), die stumpfe Verbreiterung der Spitzen des Hauptstammes und der stärkeren Nebenäste. Die Verzweigung ist normal doppelt bis dreifach fiederig?); nur sehr schwächliche Sumpfformen, die augenscheinlich etioliert sind, zeigen bisweilen einfache Fiederung, doch findet man in solehen Rasen meistens auch besser entwickelte, doppelt gefiederte Stämmehen (vgl. die Exemplare in Schiffner, Hep. eur. exs. Nr. 16). Riccardia major hat ein anderes Vorkommen. Sie wächst, so weit sich dies zurzeit feststellen läßt, an feuchten, aber nicht über- mäßig nassen Orten und jedenfalls nicht typisch als untergetauchte Wasserpflanze. Die mir vorliegenden Exemplare sind zum Teil ge- mischt mit Fissidens taxifolius, Hypnum Schreberi, Eurhynchrum striatum, welche Begleitpflanzen ein Licht auf die Natur des Stand- 2) Dem scheint ein sicher zu R. sinuata gehöriges Exemplar meines Herbars aus Württemberg zu widersprechen, das die Scheda (trägt: „An alten Baumstämmen in der Kinzig bei Loßburg. X. 1899 Igt. A. Wälde*. Die Standortsangabe ist sicher ein Irrtum, die Pflanze ist gewiß in einem Bache oder einer Quelle gewachsen und tragen die Rasen auf der Unterseite noch zahlreiche runde, vom Wasser gerollte Quarzkörner. 2) Dillenius (Hist. musc. p. 511) vergleicht den Umriß der Frons mit der Blattform von Teucrium Botrys, was ebenso originell als treffend ist, wenn man dabei recht typische Formen (etwa var. contexta Nees) von R. sınuata im Auge hat. 13* 172 ortes werfen. Auch wo angegeben ist „in Sümpfen“, dürfte der Standort nieht übermäßig naß gewesen sein. (Man vergleiche das Standortsverzeichnis am Schlusse dieser Schrift.) Kaalaas bemerkt ausdrücklich (De distr. Hepat. in Norvegia, p. 211), daß in Norwegen Riccardia major an ganz ähnlichen Standorten wie R. multifida und bisweilen gemeinsam mit dieser vorkommt. Letztere wächst, wie bekannt, auf feuchter Erde und Lehmboden, an Grabenrändern, auf Sumpfwiesen zwischen Gräsern nnd Sumpfmoosen zwischen bryum (z. B. pallens), Webera nutans, Hypnum arcuatum u. a., aber wohl nie mit Moosen der tiefen Sümpfe wie Hypnum stra- mineum, H. examulatum ete. Man kann also etwa R. major als „Hygrophyten“, R. sınuatu als „Hydrophyten“ kurz charakterisieren. Habituell unterscheidet sich AR. major durch gewöhnlich ge- ringere Größe, die geringe Rigidität, die dünne Frons, die fast stets nur einfach gefiedert ist und nur bei den bestentwickelten Formen hie und da eine schwache Andeutung zur doppelten Fiede- rung zeigt. Die Spitzen der Hauptäste sah ich nie in der für R. si- nuata charakteristischen Weise verbreitert. Keimkörnerbildung an den Astspitzen ist häufig. Die kräftıgsten Stämmechen zeigen im Querschnitte normal nur fünf Zellschichten (drei Mittel- schiehten)'), dünnere Stämmehen und die Äste zeigen nur 4 bis 3 Zellschiehten. Geschlechtsäste (die Pflanze ist ebenfalls autö- eisch!) und selbst reife Sporogone sind nicht selten. S. 0. Lindberg vergleicht in der Originalbeschreibung (Musei scand. p. 5. Nr. 76 [1879]) Ric. major nur mit R. multi- fida und gibt die Unterschiede beider recht gut an. Als Abbildung zitiert Lindberg zu seiner R. major die Fig. 3 und 6, Tab. XLV in Hooker, Brit. Jung. Das ist doch wohl sieher unriechtig, denn gerade in diesen beiden Figuren scheint mir da der für R. multi- fida charakteristische breite, einzellschichtige Rand gut angedeutet und ebenso gehört wohl ganz sicher nicht hierher als Synonym : Aneura multifida «. major N. ab. E., wie ich in meiner früher zitierten Schrift schon auseinandergesetzt habe. Leider vergleicht Lindberg R. major nicht mit R. sinuata, die er überhaupt nicht recht gekannt zu haben scheint. Schwierig dürfte es sein, sterile, sumpfbewohnende Formen von A. latifrons Lind. sicher von R. major zu unterscheiden. Solche Sumpfformen haben meist fiederige Verzweigung und sind tatsächlich der R. major täuschend ähnlich; ein sicherer Unter- schied zwischen AR. major und KR. latifrons liest im Bau der Sporogonwand, indem letztere auf den nach innen gelegenen Radial- wänden der inneren Wandschicht sehr scharf begrenzte, reichliche und braune Halbringfasern aufweist. Die typischen Formen der R. latifrons, wie sie vorzüglich auf faulen Baum- stämmen und Stöcken wachsen, sind an der eharakteristischen Verzweigung leicht von R. major zu unterscheiden. !) Nur ganz ausnahmsweise fand ich in den basalen Partien die Frons 6 Zellschichten dick. 173 Ich bin überzeugt, daß AR. major verwandtschaftlich der R. sinuata am nächsten steht, jedoch geht es meiner Ansicht nach nieht an, sie ohneweiters als Synonym zu R. sinuata zu stellen, wie das Boulay und Stephani (Spee. Hep. I., p. 258) tun, denn es ist, wie ich gezeigt habe, eine morphologisch und oekologisch gut unterschiedene Form. die einen so hohen Grad von Selbständigkeit erlangt hat, daß wir sie von R. sinuata trennen müssen. Damit ist die systematische Stellung dieser Pflanze voll- kommen aufgeklärt und es ist dann ganz gleichgiltig, ob man sie als „Spezies“ der FR. sinuata an die Seite stellt oder ob man sie dieser als Subspezies oder Varietät unterordnet. Das wird sich darnach riehten, wie von dem einzelnen Systematiker der Spezies- begriff gefaßt wird. Zum Schlusse will ich noch die Standorte aufzählen, von denen ich R. major iu meinem Herbar vorgefunden und unter- sucht habe: Norwegen: Ranen in Nordland, am Fuße des Hauknosfjeld, in Sümpfen. 3. VIII. 1894 Igt. B. Kaalaas. Schweden: Blekinge; Augerum Bastasjö in palude sito. 11. VIII. 1888 Ist. H. Wilh. Arnell. Ibidem: in abietineto humido, e. fr. mat. 11. VIII. 1888 Igt. H. W. Arnell. „Am Ufer des Hellborn unter dem Ursprunge, auf Wald- boden“ (wächst gemeinsam mit Pierygophyllum lucens. Aug. 1868 Ist. F. Tempsky'). France: Martinvast pr. Cherbourg; provient du pied d’un talus tres argilleux et humide; e. fr. — 17. IV. 1903. Igt. L. Cor- biere. Ibidem: An einer trockenen Böschung. 17. IV. 1903. France: Sur la terre argilo-siliceeuse humide a St. Prest pres Chartres. Avril 1892 et 14. III. 1899 Ist. J. Douin. Bulgarien: Dans un endroit humide au bord d’un courant de Vitosche, sol sienitique 100.m env. Oct. 1905 Igt. et sub nom. R. sinuata mis. Dr. St. Petkoff (neu für die Balkanhalbinsel! südlichster bisher bekannter Standort). Öalifornia: On wet banks, near Duncan’s Mills, Sonoma Co. 12. III. 1896 Igt. Marshall A. Howe). Aus diesen Standortsangaben geht hervor, daß diese bis vor kurzem nur aus Skandinavien bekannte Pflanze eine sehr weite !) Ich konnte die Lage dieses Standortes nicht eruieren; ich vermute, dab er entweder bei Bodenbach in Böhmen oder bei St. Wolfgang im Salz- kammergute liegt, wo sich Tempsky im Sommer aufzuhalten pflegte. 2) Diese amerikanische Pflanze hat gewöhnlich 6 Zellen dieke Hauptfrons und etwas verbreiterte Enden der Hauptsprosse, wodurch sie sich etwas der R. sinuata nähert. Nach Marshall A. Howe, The Hepat. and Anthocerotes of California [1899], p. 72, ist R. major gemein an feuchten Felsen, Stämmen und Steinen längs der Flüsse im Küstengebirge. Man vergl. daselbst auch die Beschreibung der Pflanze. 174 Verbreitung hat; sie wird sich gewiß noch von vielen Standorten (auch in Deutschland) nachweisen lassen, wenn die Bryologen auf sie aufmerksam gemacht worden sind, was ich mit diesen Zeilen bezwecken wollte. Corydalis Wettsteinii. Eine neue Corydalis-Art der Balkanhalbinsel. Von L. Adamovi& (Wien). Zu den in den Balkanländern einen stärkeren Artenreichtum aufweisenden Gattungen gehört auch das Genus Corydalis. Abgesehen von den zur Sektion Corydalis gehörenden drei Arten: ©. claviculata, ©. acaulis und ©. ochroleuca, sind auf der Balkanhalbinsel sowohl die Rotte der ©. cava als auch die der ©. solida in mehreren Arten, Rassen und Formen vertreten, welche uns Veranlassung geben, die Balkanhalbinsel als ein im Fort- schreiten begriffenes, verhältnismäßig rezenteres Entwicklungs- zentrum dieser Gattung anzusehen. In der Tat findet man in ganz Europa kein einziges Land, welches nebst einem so großen Kon- tingent an weiter verbreiteten Arten eine so bedeutende Anzahl endemischer Arten aufzuweisen hätte. Von den zehn in Europa vorkommenden Arten der Sektion Bulbocapnos sind nicht weniger als sechs (C. cava, CO. solida, CO. densiflora, O. pumila, CO. fabacea,, ©. digitata) auch auf der Balkanhalbinsel konstatiert worden. Auch aus dem Kaukasusgebiet sind auf der Balkanhalbinsel vier Typen (©. Marschalliana, CO. tenella, 0. caucasica, (©. parviflora) ver- treten. Aber außer diesen kommen besonders die endemischen Arten in Betracht, deren es bisher neun bekannte Arten gab, u. zw. im Westen der Halbinsel vier (CO. blanda, ©. Stummeri, CO. pseudo- cava, C. lejosperma), im Osten ebenso vier (Ü. slivenensis, O. bi- calcara, ©. balcanica, O. pirotensis) und im Süden eine (CO. par- nassica). Die Auffindung einer zehnten endemischen Art auf der Balkanhalbinsel erscheint umso interessanter, als diese mit keiner der bereits bekannten in so nahen verwandtschaftlichen Beziehungen steht als die übrigen Arten untereinander. Abgesehen von den in der nachfolgenden Diagnose hervor- gehobenen spezifischen Merkmalen, ist unsere Art besonders auch durch die Wuchsverhältnisse von allen bisher bekannten wesent- lich verschieden; denn während sämtliche übrigen Corydalis-Arten meistens nur einen einzigen, zarten, fast gar nicht verzweigten Stengel besitzen, treibt unsere Art in der Regel mehrere Stengel, die stark verzweigt sind und der Pflanze ein buschartiges Aus- sehen verleihen. Außerdem ist sehr bemerkenswert die sehr lange und lockere Infloreszenz. Diese Wachstumseigenschaften möchte ich mit den ökologi- schen Verhältnissen in Einklang bringen. Die übrigen Corydalis- 175 Arten wachsen durchwegs unter diehtem Buschwerk oder selbst in finsteren Wäldern und müssen daher daselbst ihre Vegetations- periode auf die sehr kurze Vorfrühjahrszeit beschränken, so lange nämlich die Bäume ihr dichtes Laubdach, welches dem Nieder- wuchs die nötige Licht- und Wärmemenge entnimmt, noch nicht vollständig entwickelt haben. Unsere Pflanze dagegen wächst frei, an vollständig exponierten Stellen des subalpinen Waldes und der subalpinen Zwergstrauchformation der Berberis eretica, kann daher sowohl Licht als auch Wärme nach Bediurf genügend genießen. Die starke Entwicklung und Verzweigung ist daher durch die günstigen Raum-, Licht- und Wärmeverhältnisse entstanden und dient zugleich als Anpassung gegen mechanische Wundstörungen und als Schutz gegen Austrocknung. Daß ein derartiger Wuchs durch den hohen (subalpinen) Standort bedingt wurde, ist schon deshalb nicht anzunehmen, weil ich auf noch höheren Gebirgen (Taygetos, Olymp, Peristeri, Sar planina.u. v. a.) in Wäldern aber, immer nur zarte, einstengelige Corydalis-Arten fand, wie man sie sonst auch in tiefer gelegenen Regionen Mitteleuropas beobachten kann. Corydalıs Wettsteinii spec. nova. Tubere solido globoso sat magno caules plures longos validos ramosos edente. Foliis alternis biternatim sectis, seg- mentis majusculis obovato-cuneatis, ultra medium in lobos 4—5 ineisis. Racemo valde elosgato laxiflero. Bracteis obovato- 176 cuneatis, subintegris vel plus minus profunde digitatim ineisis. Pedicellis bractea semper multo longioribus. Floribus pur- pureis horizontaliter patentibus; petalo inferiore recto; calcari pe- tali superioris recto crasso infra apicem angustato et apice am- pliato. Dimensiones: tota planta 20—30 cm alta, 15—30 cm lata; tuber 15x15 mm; inflorescentia 10—15 em longa; flos 22—30 mm longus. Effigies nostra quintae tantum plantae magnitudinis naturalis parti respondet. In frutieetis et ad margines silvularum regionis subalpinae montis Athos majo exeunte florentem detexi. Proxima CO. solida, sed ab ea et ab omnibus aliis hujus af- finitatis differt caule ramoso, foliorum laciniis multo angustioribus, inflorescentia valde elongata laxissima, floribus majoribus et cal- earis forma. Die der ©. solida verwandten Rassen besitzen, bekannter- weise, in der Regel einen einzigen Stengel, der fast nie verzweigt ist, einen sehr gedrungenen Blütenstand und bedeutend kleinere Blüten, deren Sporn anders geformt ist. Ich widme diese interessante und schöne Art dem um die Förderung der ÖOrientforschung sehr verdienstvollen Herrn Prof. Dr. Rich. Wettstein Ritter v. Westersheim als Zeichen besonderer Schätzung und Verehrung. Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie‘“. Von Dr. Otto Porsch (Wien). JER Weitere Untersuchungen über Futterhaare. (Mit Tafel III.) (Schluß.) 1) Indem ich bezüglich des allbekannten Blütenbaues dieser Art vor allem auf die beiden klassischen Darstellungen bei Hermann Müller und Kerner verweise, beschränke ich mich im folgenden bloß auf die die Haare und die Tätigkeit der Insekten betreffenden Angaben der verschiedenen Autoren.?) Auf den feineren Bau der 1) Vgl. Nr. 4, 8. 135. 2) Über die Blütenbiologie von Cypripedilum vergl. H. Müller, in Verhandlungen des naturhistorischen Vereines für d. preußischen Rheinl. und Westf. 1868, p. 1—6, das. 1869, Bot. Zeit. 1870, p. 434—435, 1. c. 1873, p. 76, Darwin l.c. p. 196, Bulter, Fertilis of Cypriped. Calceol. Pharmae. Journ. and Transact. 3. ser. Vol. XX. 1889—1890, p. 412, Webster, On the growth and fertility of Cyprip. Cale. Transact. and Proceed. of the Bot. Soe. of Edinburgh. Vol. XVI. Part. III, Kerner, Pflanzenleben I. Aufl. II, p. 246, Gradmann, Flora d. schwäbischen Alp. I, 1898, p. 145, Knuth, Handb. d. Blütenbiologie II. 2, 1899, p. 458, Pfitzer, Pflanzenreich IV. 50, 1903, p. 23. Weitere Literatur bei Darwin, H. Müller und Pfitzer. 177 Haare hoffe ich in einem späteren Beitrage zurückzukommen. Be- züglich der Haare des schuhförmigen Labellums laufen die An- gaben der verschiedenen Autoren dahin hinaus, daß dieselben saft- reich sind und ihre Zellen bisweilen winzige Tröpfehen von Nektar ausscheiden. So sagt Hermann Müller, daß sie bisweilen „mit winzigen Tröpfehen behaftet sind“ (l. e. 1875, p. 76), Kerner und Gradmann sprechen von „saftreichen Haaren“ (l. e. p. 246 und p. 145), Darwin (l. e.), Knuth und Pfitzer (l. e.) re- produzieren die Angaben H. Müllers. Bezüglich der Tätigkeit der Insekten!) sagt H. Müller, daß sie an den Haaren lecken und kauen, Kerner gibt an, daß sie sich daran „gütlich tun“, und nach Gradmann werden sie von ihnen direkt „abgeweidet“. Ich glaube, daß nach den eben zitierten Angaben die biologische Be- deutung dieser „Futterhaare* als Nahrungsmittel wohl außer Zweifel ist. Commelinaceae. Ob die Staubfädenhaare von T’radescantia und anderen Gat- tungen dieser Familie als Futterhaare fungieren, ist vorläufig noch unentschieden. Kerner schreibt ihnen diese Funktion zu (l. ce. p- 167). Aristolochiaceae. Aristolochia. Bezüglich dieser Gattung möchte ich bloß darauf hinweisen, daß Öorrens in seiner klassischen Untersuchung der Aristolochia- Blüte?) außer den bekannten Reusenhaaren, welche den Insekten den Austritt erschweren, bei A. Olematitis und A. Sipho im Kessel der Blüte in großer Menge auch plasmareiche und dünnwandige, von ihm als „Kesselhaare“ bezeichnete Haarbildungen nachgewiesen hat. Bei A. Olematitis sind dieselben dünn, lang schlauchförmig, plasmareich und mit auffallend dünnen Membranen versehen. Na- mentlich die Quermembranen sind so dünn, daß sie nur bei ge- nauer Einstellung deutlich sichtbar sind. (Vgl. Correns |. e. Taf. IV, Fig. 24—25.) Meine an Alkoholmaterial vorgenommene Nachuntersuchung konnte die Corrensschen Angaben in allen Details bestätigen. Bei A. Sipho sind sie ebenfalls vielzellig, plasma- reich und auffallend dünnwandig und trennen sich hier die einzelnen Zellen voneinander los, erinnern also, worauf schon Correns mit Recht hinweist, ganz an die Pollenimitatien von Maxillaria. Ich bin fest überzeugt, daß wir es hier entweder direkt mit Futter- haaren oder infolge von Sekretion indirekt mit nahrungspendenden Haaren zu tun haben, welche den im Kessel gefangenen Insekten Nahrung bieten. !) Und zwar kommen nach den übereinstimmenden Angaben der Autoren nur Arten der Hymenopteren-Gattung Andrena in Betracht. ?) Correns, Beiträge zur biologischen Anatomie der Aristolochia-Blüte. Pringsh. Jahrb. XXI, p. 169 u. 182. 178 Portulacaceae. Für Portulaca oleracea L. gibt Kerner (l. ce. p. 166) an, daß der Diseus der Blüte dieht mit glashellen Papillen besetzt ist, „welche zwar keinen Saft ausscheiden, aber von den die Blüte be- suchenden kleinen Insekten ausgezogen und bisweilen auch förm- lich abgeweidet werden“. Eine genaue anatomische Untersuchung dieser Organe steht meines Wissens derzeit noch aus. Primulaceae. Anagallıs. Auch von dieser Gattung gibt Kerner an, daß die Staub- fadenhaare den Insekten als Nahrung dienen '), und H. Müller?) sagt, daß sie von manchen Fliegen ebenso mit den Rüsselklappen bearbeitet werden dürften, wie er es an den Staubfadenhaaren von Verbascum beobachtet hat. Weiters sagt Knuth, daß die auf den Dünen Flanderns von Mac Leod beobachteten Exemplare von 4A. tenella L. eine tiefere Kronenröhre besitzen, welehe ganz mit Staubfaden ausgefüllt ist?). Für die beiden einheimischen, leicht zueänglichen Arten der Gattung wäre eine genaue Nachuntersuchung des Sachverhaltes nach diesen Angaben sehr erwünscht. Oyclamen. Bezüglich dieser Gattung ist zunächst festzustellen, daß gegen- über der Kernerschen Behauptung, derzufolge dieselbe Honig ausbilde (l. e. II. p. 177), die späteren Autoren die Blüten als honiglos bezeichnen‘). Ascherson meint, daß die Insekten „das zarte Gewebe am Blütengrunde, namentlich in der Korollenröhre anbohren und den Saft aussaugen (l. e.), Hildebrand dagegen, daß ihnen die mit dickem Schleim gefüllten Keulenhaare, welche besonders am Grunde des Fruchtknotens dieht gedrängt stehen, als Nahrung dienen (l.:c.). Tatsache ist, daß, was schon durch die anatomische Untersuchung Graebners festgestellt wurde (mit- geteilt von Ascherson |. e.), der Fruchtknoten mit gestielten, querverbreiterten, drüsenähnlichen Haaren bedeckt ist, eine Angabe, die auch mir die anatomische Nachuntersuchung bestätigt hat. Weitere Tatsache ist, daß sich die Insekten „mit ihrem Rüssel längere Zeit in den Blüten zu schaffen machen, ohne dabei 21.262 DIE 1891 ap. 167. und. 863: 2) H. Müller, Befruchtung d. Blumen, 1873, p. 349. °) Knuth, Handbuch II. 2, p. 306. *) So vor allen Ascherson, Die Bestäubung von Cyclaminus, persica Mill. Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch. X. 1892, p. 229, Hildebrand, Über die Bestäubung bei den Oyelamen-Arten daselbst. XV. 1897, p. 294—295, und die Gattung Cyclamen. Jena 1898, p. 133. 179 Pollen zu sammeln“ (Hildebrand l.c.),. Ob sie dabei die Haare abfressen oder ob den letzteren sekretorische Funktion zu- kommt, ist noch genauer festzustellen. Scrophulariaceae. Verbascum. Die vorliegende Gattung verdient um so mehr unser Interesse, als hier nicht nur wieder ein Fall von Futterhaarbildung aus dem Bereiche der heimischen Flora vorliegt, sondern auch das Abfressen der Haare seitens der Insekten den Angaben der Autoren zufolge bereits mehrfach beobachtet wurde. (Uber meine eigenen Beobach- tungen vgl. das weiter unten Gesagte.) Die Arten dieser Gattung sind zumeist Pollenblumen, seltener Blumen mit Honig, der aber dann bloß in sehr spärlicher Menge an der Innenseite der Kronenblätter in kleinen Tröpfehen aus- geschieden wird. Daß die Hauptfunktion der Staubfadenhaare nicht die sein kann, die Augenfälligkeit der Blüte zu erhöhen, geht schon daraus hervor, daß sie bei einer ganzen Reihe von Arten mit der Grundfarbe der Krone überhaupt keinen Farbenkontrast bilden. Bei jenen Arten, wo sie im Gegensatz zur hellgelben Grundfarbe der Blüten und orangeroten Farbe des Pollens violett gefärbt sind, ist dies zwar sicher der Fall, doch ist wohl ebenso sicher ihre Funktion damit noch nicht erschöpft. Rücksichtlich der Tätigkeit der Insekten an den Blüten will ich mich im folgenden auf die Beobachtungen H. Müllers be- schränken. Alle weiteren Details hoffe ich in einem späteren Bei- trage zu bringen. Von V. nigrum L. vergl. H. Müller'), daß diese Art den Insekten außer einer ganz unbedeutenden Menge Honig eine größere Menge orangeroten Blütenstaubes und überdies in den keulig verdickten violetten Haaren noch ein drittes Anlockungsmittel darbietet. In seiner auf diese Art bezüg- liehen Besucherliste heißt es, daß die Schwebfliege Syrphus bal- teatus Deg. an den Staubfadenhaaren leckt, dieselben mit den Rüsselklappen bearbeitet und nach dieser Prozedur an einem an- deren Staubgefäße derselben Blüte dasselbe tat.') Dasselbe gibt er für Eristalis arbustorum L. und Syritta pipiens L. an. Bei V. phoe- niceum L. konnte H. Müller dasselbe für Rhingia rostrata L. nachweisen?). Der Bau der einzelligen, keulenförmigen, dünn- wandigen Haare steht ebensowohl wie ihr Zuckerreiehtum, der neuerdings namentlich von Senft überzeugend mikrochemisch nachgewiesen wurde®), mit ihrer Funktion als Insektenlockspeise im vollen Einklange. Ohne auf diese Details hier näher einzugehen, 1) ]. c. 1873, p. 277. 2) ]. c. p. 278. 3) Senft, Uber den mikrochemischen Zuckernachweis mit essigsaurem I uanad sin. Sitzungsber. d. Wiener Akad. Mathem.-naturw. Kl. CXIII. t. 1, 1904. 180 die einer späteren Darstellung vorbehalten sind. sei hier bloß noch erwähnt, daß ich die Beobachtung H. Müllers auf Grund eigener, in der freien Natur angestellter "Beobachtungen für Schwebfliegen der Gattungen Syrphus, Melithreptus und Platycheirus vollauf be- stätigen kann. Damit schließe ich die kursorische spezielle Übersicht und glaube auf Grund derselben zur Behauptung berechtigt zu sein, daß die Futterhaare eine Insektenlockspeise der Blüte darstellen, die sich bei histologischer Vertiefung der Blütenbiologie und genauerer Beobachtung der Tätig- keit der Insekten an den Blüten als sehr verbreitet herausstellen wird. Erklärung der Abbildungen. Fig. 1 und 14: Maxillaria marginata Fenzl. Fig. 1: Labellum, von oben gesehen, mit Futterhaarcallus. Vergr. Fig. 14: Gruppe von Futterhaaren aus der mittleren Region des Callus, die verschiedenen Haartypen zeigend. Fig. 2—13: Maxillaria porphyrostele Rehb. £. Fig. 2—8: Die verschiedenen Haupttypen der Futterhaare dieser Art. Fig. 9: Dreizelliges Futterhaar, von 10 „Stützzellen“ gestützt. Fig. 10: Junges Futterhaar mit „Stützzellen“. Fig. 11: Basalzelle eines erwachsenen Futterhaares mit Stützzellen, den Unterschied in der Membrandicke dieser und ersterer zeigend. Fig. 12: Untere Hälfte der Basalzelle eines erwachsenen Futterhaares mit „Stützzellen“, welche zum Teil ein zweites Futterhaar stützten, von dem bloß der unterste Teil der Basalzelle noch erhalten ist. Fig. 13: Epidermis- und Epithelzellen des Lippenrandes. Sämtliche Konturen sind mit’Zeichenapparat gezeichnet, bloß der Zell- inhalt ist etwas schematisiert. Uber Kleistogamie bei den Gräsern. Von E. Hackel (Graz). (Schluß. }) IV. Gruppe. Amphigame Arten. Jedes Individuum erzeugt sowohl chasmogame als kleistogame Ährehen in gesonderten Infloreszenzen, die chasmogamen in einer endständigen Rispe, die kleistogamen in seitlichen, von den Blatt- scheiden ganz oder fast ganz verhüllten Rispen oder endlich an der Spitze grundständiger Ausläufer, die in den Boden dringen. Panicum clandestinum L. (Nord-Amer.). Geschichtliches siehe Einleitung. Meine Herbar-Exemplare dieser Art zeigten zunächst nur die mehr oder weniger hervorragende oder gestielte 1) Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 4, S. 143. 151 Gipfelrispe mit offenblütigen Ahrehen, 15 mm langen, austretenden Antheren, O5 mm langen Lodieulae. In den Winkeln der Scheiden soleher Exemplare mit chasmogamer, eben blühender Endrispe findet man nun ganz kleine, noch sehr jugendliche Anlagen von Blütenständen mit ganz unentwiekelten Ahrchen, oder kurze be- blätterte Sprosse mit einer sehr jungen Rispenanlage an der Spitze. Mr. Hiteheock in Washington, an den ich mich um Aufklärung dieses Umstandes wandte, schrieb mir, daß die Seitenrispen von P. clandestinum wie jene der meisten Arten der Gruppe des di- chotomum, zu der es gehört, sich erst 1—2 Monate nach dem Blühen der Gipfelrispe vollständig entwickeln. Sie sind klein und bleiben bei dieser Art meist ganz in den Scheiden eingeschlossen oder ragen nur mit wenigen Ahrehen daraus hervor. Die Proben solcher Seitenrispen, die er mir schickte und die von seiner Assistentin, Miß Agnes Chase, präpariert waren, zeigen schon halbreife oder reife Caryopsen, auf deren Scheitel die entleerten Antheren festYan- gepreßt samt den verschrumpften Narbenresten zu finden sind. An Jüngeren Ahrchen fanden sich die verstäubten Antheren (05 bis 0’7 mm lang) neben den Narben, ohne von denselben umflochten zu sein, vor. Die Lodiculae messen 0°3 mm. Die Seitenrispen blühen also doppelt kleistogamisch. Miß Chase bemerkte, daß die Ahrehen der Gipfelrispe nur selten Früchte reifen; meist fallen sie mit verschrumpften Ovarien ab. Panicum elandestinum gehört, wie erwähnt, zur Verwandt- schaft des P. dichotomum L., um welches sich in Nordamerika eine große Anzahl mehr oder weniger gut unterschiedener Arten scharen, die alle mit ihm darin übereinstimmen, daß sie im Sommer eine reichblütige Gipfelrispe mit durchaus chasmogamen Ahrchen hervorbringen, nach deren Verblühen, oft erst nach dem Abfall der Ahrehen, im Herbste in den Winkeln der Blattscheiden kurze Zweige erscheinen, die mit kleinen, armblütigen, am Grunde oft noch eingeschlossenen Rispen endigen. Diese Zweige zeigen oft eine von dem des Haupttriebes verschiedene Beblätterung. Mr. Hitehcock sendete mir nun durch Miß Chase präparierte derartige Seitenrispen von P. lanuginosum Ell., P. Seribnerianum Nash und P. latifolium L. (P. Walteri Poir.), in denen sich neben der Caryopse eingeschlossene verstäubte Antheren fanden, die also wahrscheinlich kleistogam geblüht haben. Ich habe, dadurch angeregt, in meinem Herbar die Herbstformen einer großen Anzahl solcher Arten untersucht, fand aber in den meisten Fällen, daß die kleinen Rispen aus den Scheiden vollständig hervorragten und chasmogam geblüht hatten; nur bei Panicum neuranthum Gris. (Cuba, 1. Wright), bei P. consangwineum Kunth ex Chapın. Supplem. (Florida) und bei P. perlongum Nash fand ich mehr oder weniger in den Scheiden eingeschlossene, kleine Rispen mit anscheinend kleistogamen Ahrehen; ihre Antheren mafßsen 0’3—0°4 mm, die Lodiculae waren noch kleiner, kaum sichtbar. Die Antheren waren nicht intra- stigmatisch. Da mein Herbar von vielen Arten dieses Verwandt- 182 schaftskreises die Herbstformen nicht enthält, so überlasse ich es den Untersuchungen der nordamerikanischen Botaniker, festzu- stellen, in welchem Umfange die Kleistogamie in dieser Gruppe vorkommt; Mr. Hiteheock und Miß Chase bin ich für ihre wertvolle Unterstützung zu Dank verpflichtet. Amphicarpum Purshii Kunth. (Nordamerika). Vgl. 8. 82 Gipfelrispe mit durchaus zwittrigen Ahrchen, die sich öffnen und Staubgefäße und Narben austreten lassen. Antheren 1’5 mm, Lo- dieulae O'’5mm. Nach A. Gray (Man.ed.5p. 644) fallen sie ab, ohne Früchte zu reifen. Die kleistogamen Ahrchen, welche an der Spitze beschuppter, unterirdischer Ausläufer einzeln sitzen, sind be- deutend größer als die der Terminalrispe, ihre Antheren sind 0°5 bis 06mm groß, intrastigmatisch; die Lodieulae 05mm lang. Pursh beschreibt die kleistogamen Ahrchen („flosceuli feminei*) als primum ereeti, dein reflexi, maturo semine magni subrotundi sub- terranei. Nach meinen Herbar-Exemplaren scheint es eher, daß die Ausläufer, an deren Spitze sie sitzen, gleich anfangs unterirdisch wachsen. Wenn die Gipfelrispe immer uufruchtbar bleibt (wie A. Gray angibt), so muß man sich fragen, wie diese Art sich verbreitet? Die unterirdisch reifende Frucht kann dann nur zufällig durch starke Regengüsse ete. weiterverbreitet werden. A. Floridanum Chapm. verhält sich wie A. Purshii. Leersia oryzoides Sw. (fast kosmopol.). Das Geschichtliche über die Kleistogamie dieser Art siehe Einleitung S. 82.') Die verschiedenen Formen dieser Art sind zuerst von Koernicke (Corr. N. V. Rheinl. & Westf. 1890, p. 87) richtig dargestellt worden. Er unterscheidet deren 3: 1. Alle Rispen in den Scheiden verborgen, kleistogam, fruchtbar. 2. Endständige Rispe teilweise oder ganz aus der Scheide vortretend, ausgebreitet, aber mit kleisto- gamen, fruchtbaren Ahrehen. 3. Endständige Rispe austretend, aus- gebreitet, mit offenblütigen, unfruchtbaren Ahrchen, die versteckten Seitenrispen kleistogam, fruchtbar. Nach meinen Beobachtungen im Freien und im Herbar ist die 3. Form die seltenste, ihre offen- blütigen Ahrehen haben 1’6mm lange Antheren, 08mm lange Lodieulae; in den geschlossenblütigen Ahrehen sind die Antheren kleiner, O'7 mm, in denen der Endrispe der 2. Form aber 09 bis l mm lang, die Lodieulae 0:-3—0°5 mm. Duval-Jouve und Koernicke geben an, daß die Antheren der chasmogamen Blüten 3mal größer sind als die der kleistogamen; so groß fand ich den Unterschied nieht, überhaupt ist die Anpassung an die Kleisto- gamie nicht so vollkommen wie bei Diplachne serotina. Die An- theren sind nicht mit den Narben verflochten. Nach Duval-Jouve (in Bull. Soc. bot. France X, 104) ist zur Zeit der Befruchtung der Innenraum des Ahrchens mit einer klebrigen Flüssigkeit erfüllt. 1) Eine ausführliche Darstellung der Geschichte dieser Art, ihrer geo- graphischen Verbreitung und eine Zusammenfassung alles über das Blühen Be- kannten gab Buchenau in Botan. Zeitung. LII, 1894. 183 Stipa amphicarpa Phil. Diese Art ist mir nur aus der Be- sehreibung und Abbildung in Ann. Mus. Nac. Chile 1892, Botan. pag. 11, tab. III, Fig. 2, bekannt, aus welcher hervorgeht, daß dieselbe nebst der Gipfelrispe, welche 15 em lang ist und 7 mm lange, lanzettliche Ahrehen vom gewöhnlichen Bau der Gattung trägt, aus der Basis des Halms eine nur 2°2 cm lange, traubige Infloreszenz mit etwa sechs Ahrchen hervorbringt, deren Blüten von denen der Gipfelrispe sehr abweichend gebaut sind: die Hüllspelzen fehlen oder sind auf eine reduziert; die Deckspelze, etwa 4 mm lang, ist breit eiförmig, zugespitzt oder ganz kurz begrannt und umschließt zur Blütezeit der Gipfelrispe bereits eine reife Frucht von ähn- licher Gestalt wie die der Deckspelze, auf der einen Seite flach, auf der andern stark gewölbt. Der Autor spricht nicht ausdrücklich davon, daß diese Früchte aus kleistogamen Blüten hervorgehen, beschreibt auch keine Staubgefäße in denselben, doch ist dies nach der Analogie mit Amphicarpum und Chloris clandestina (s. u.) nicht zweifelhaft. Sporobolus vaginiflorus Wood. Amphigame Form: Gipfelrispe 1—2 cm von der obersten Blattscheide entfernt, zusammengezogen, ihre Ahrchen 3mm lang, öffnen sich zur Blütezeit und lassen die 2 mm langen Antheren austreten. Lodiceulae deutlich, 0-5 mm lang. Die Rispen in den Winkeln der unteren Blattscheiden oft klein. manchmal fehlend, immer eingeschlossen, ihre Ahrehen nur 2 mm lang, kleistogam, in der Entwicklung denen der Gipfelrispe weit vorauseilend, mit O0'2 mm langen Antheren. die seitlich von der Frucht (nieht mit den Narben verflochten) zu finden sind; manch- mal finden sich nur 2. Lodieulae 0. Diese Form, welche selten zu sein scheint, habe ich aus Ames (Jowa) und aus Boston im Herbar. Chloris clandestina Scribn. et Merr. in U. S. Dep. Agrice. Div. Agrost. Bull. nr. 24, p. 25 (1900)'). Dieses merkwürdigste aller kleistogamen Gräser ist zuerst von Vasey in U. S. Dep. Agrie. Div. Agrost. Contrib. I, p. 284 (1893) als Uhloris longifolia be- schrieben und (tab. XIX) abgebildet worden, welcher Name wegen des älteren Homonymes Steudels geändert werden mußte. Sie verhält sich ähnlich wie Amphicarpum, geht aber in der Differenzierung der beiderlei Ahrehen und Infloreszenzen so weit, daß die kleisto- gamen, wenn ihr Zusammenhang mit den chasmogamen nicht sichergestellt wäre, nicht bloß zu einer anderen Gattung, sondern auch zu einer anderen Tribus der Gräser gestellt werden müßten?). Sie haben auch habituell nicht die geringste Ähnlichheit miteinander. Die Gipfelinfioreszenz besitzt zahlreiche lange Ahren von dem bei !) Diese Art fehlt in der historischen Einleitung, weil ich sie erst während des Druckes kennen lernte. 2) Herr Prof. Dr. Fritsch (Graz) hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß ein analoger Fall bei Cardamine chenopodifolia Pers. vorliegt, deren chasmogame Blüten Schoten, die kleistogamen subterrane, nicht aufspringende Schötchen hervorbringen. 184 Ohloris gewöhnlichen Bau; die Ahren sind schmal-lanzettlich, ein- blütig, mit einem gestielten Spelzenrudiment einer zweiten Blüte, die Deckspelze der fruchtbaren Blüte ist sehr schmal, lang be- grannt, die Antheren sind 2:5 mm lang; ich fand sie an dem einen Exemplar zwischen den wenig auseinander tretenden Blüten- spelzen vorragend, an einem anderen die entleerten bei der halb- reifen Caryopse eingeschlossen. Jedenfalls bringt die Gipfelrispe. wie auch Vasey betont, reife Samen. Die kleistogamen Ahrchen sitzen an den Enden der Verzweigungen oberirdischer Ausläufer, welche von der Basis der Halme ausgehen, an der Oberfläche des Bodens, ohne zu wurzeln oder einzudringen, hinkriechen und zahl- reiche, zweizeilig angeordnete Zweige ersten und zweiten Grades hervorbringen. Alle Internodien, sowohl der Ausläufer als ihrer Zweige, sind mit bleichen, schuppenförmigen Niederblättern be- setzt. Die Mehrzahl der Zweige endet steril, nur verhältnismäßig wenige tragen an ihrer Spitze Ahrchen von ganz anderer Form und anderem Bau als die der Gipfelrispe, welche in ihrer Ent- wicklung den letzteren vorauseilen. Im fruchttragenden Zustande sind sie breit eiföürmig, zugespitzt, beiderseits stark gewölbt, 6 bis 7 mm lang, strohfarbig, streng einblütig. Die Hüllspelzen sind etwa ein Drittel kürzer als die Deckspelze, eiförmig, 9—11nervig. Die breit eiförmige Deckspelze ist plötzlich zugespitzt und zeigt die von Vasey nicht erwähnte Eigentümlichkeit, daß ihre Ränder auf der Bauchseite verwachsen, so daß sie einen vollkommen ge- schlossenen Schlauch darstellt, wohl die extremste Anpassung an Kleistogamie bei den Gräsern! Die Vorspelze hat freie Ränder, nur an der Spitze bilden sie durch UÜbereinandergreifen einen kegel- förmigen Hohlraum. Vasey konnte in diesen Ahrchen niemals Staubgefäße finden, und wenn er sie in der Figurenerklärung als kleistogam bezeichnet, so liegt darin eigentlich ein Widerspruch. In den wenigen Ährchen, welche mir auf meine Bitte aus dem Nationalherbarium zu Washington mitgeteilt wurden, fand ich das eine Mal zwei Staubgeläße, das andere Mal nur eines bei der Frucht eingeschlossen. Auch Miß A. Chase fand nur eines; ihre Zahl scheint also nicht konstant zu sein. Die verstäubten Antheren fand ich den Narben seitlich anliegend, linealischh 0-5—0°8 mm lang. Die Narbenreste wiesen auf starke Verzweigung der Narben hin: Die Caryopse ist eiförmig, kurz geschnäbelt, diek, 4 mm lang, das Hilum punktförmig, nicht, wie Vasey sagt, „die Hälfte der Caryopse einnehmend“; letzteres gilt vom Embryo. Diplachne serotina Link mit der Subspezies bulgarica Borum. (Europa, Asien). Geschichtliches siehe S. 82. Gipfelrispe mit ab- stehenden (bei bulgarica wenig abstehenden) Asten; Ahrehen 3—4blütig (bei bulgarica 2—Bblütig), mit austretenden, 2 mm langen Antheren und 0-5 mm langen Lodieulae; ob sie fruchtbar sind. konnte noch nicht festgestellt werden; an meinen zahlreichen Heıbar-Exemplaren sind sie meist gerade in Blüte, während die kleistogamen, in den Scheiden ganz verborgenen Seitenrispen schon 185 fruchtreif sind. Diese Rispen sind sehr kurz, bestehen nur aus wenigen, stets einblütigen, etwas gekrümmten Ahrehen, deren Spelzen etwas größer sind als an den chasmogamen, die Antheren sind nur O‘1 mm lang, sie sind nicht intrastigmatisch, sondern seitlich neben der Frucht zu finden. Die Lodieulae sind fast ebenso groß wie in den chasmogamen Blüten. Balansa hat bei Trapezunt eine Form beobachtet, bei welcher auch die Gipfelrispe in die oberste Scheide eingeschlossen war, die also der Gruppe 3 angehören würde. Diplachne squarrosa Richt. (Südostrußland, Zentralasien) ver- hält sich ganz wie serotina. Durch die bogigen Krümmungen, welehe die Internodien des Halmes machen, treten die Scheiden häufig so weit vom Halme weg, daß die in ihnen eingeschlossenen kleinen Rispen teilweise sichtbar werden. Werfen wir nun einen kückbliek auf die hier beschriebenen Fälle von Kleistogamie und versuchen wir dieselben von systema- tischen und pflanzengeographischen Gesichtspunkten aus zu ordnen, so fällt zunächst auf, daß diese biologische Erscheinung sehr un- gleich über die einzelnen Tribus der Familie verteilt ist. Die große Tribus der Andropogoneen hat bisher nur ein Bei- spiel, die noch größere der Paniceen deren 2) geliefert, und unter den Bambuseen ist noch gar keines bekannt geworden. Allerdings konnte ich von letzteren nicht einmal die Hälfte untersuchen, aber Abbildungen und Beschreibungen geben in den meisten Fällen ge- nügenden Aufschluß. Die meisten Bambuseen verraten schon durch die mächtig entwickelten Lodiculae, die langen, meist in der Sechs- zahl vorhandenen Antheren die Ohasmogamie, aber es gibt unter ihnen auch nicht wenige, denen die Lodieulae fehlen (Gigantochloa, Dendrocalamus, Schizostachyum). Bei den von mir untersuchten Arten dieser Gattungen konnte ich durchwegs klisanthische Blüten feststellen, d. h. Antheren und Narben schieben sich an der Spitze der Deckspelze und Vorspelze vorbei nach außen, die erstere etwas zur Seite drängend. Das Movens dabei sind wahr- scheinlich die kräftigen, stark wachsenden Staubfäden. Nur bei Dinochloa Tjankorreh Büse konnte ich über den Vorgang des Blühens keine Klarheit gewinnen. Gamble sagt von ihr: „stamens enclosed“. Das wäre also doch möglicherweise eine kleistogame Bambuse. Von anderen Tribus sind die Maydeae schon durch ihre eingeschlechtigen Blüten von der Kleistogamie ausgeschlossen; die kleinen Tribus der Arundinelleae, Zoysieae und Phalarideae haben auch noch kein Beispiel davon geliefert. Es konzentriert sich also diese Erscheinung auf die Agrosteae, Aveneae, Ohlorideae, Festuceae und Hordeae und ist auch in letzterer Tribus auf einige Hordeum- Arten beschränkt. Manche große Gattungen, wie Poa und Agrostis, 1) Hiezu kommen noch 6 weitere aus der Verwandtschaft des Panicum dichotomum L. (siehe bei P. clandestinum), über deren Verhalten noch ge- nauere Untersuchungen nötig sind. Österr. botan. Zeitschrift. 5./6. Heft. 1906. 14 186 scheinen ganz frei davon zu sein. Warum gerade die Andropogoneen und Paniceen so außerordentlich selten kleistogam blühen, kann ich zwar nicht erklären, möchte aber doch eine Andeutung geben, in welcher Richtung die Erklärung liegen könnte: in diesen Tribus sind die Ährchen typisch 2blütie, mit einer oberen @ und einer unteren Z Blüte, welche allerdings bei der Mehrzahl der Arten rückgebildet ist, oder von der sich nur die Vorspelze erhalten hat. Immerhin ist die Tendenz zur Ausbildung eingeschlechtiger Blüten bei diesen Tribus wenigstens latent vorhanden, und diese scheint sich nicht mit der Kleistogamie zu vertragen, wie schon bei den Maydeae erwähnt wurde. Interessant ist auch die geographische Verbreitung der kleisto- gamen Gräser. Sehr spärlich kommen sie in den Tropen vor (etwa 6 Arten in denen der alten und 6 in denen der neuen Welt); aus dem gräserreichen extratropischen Südafrika ist gar kein Fall be- kannt (Triodia decumbens ist dort wahrscheinlich nur eingeschleppt), das extratropische Südamerika hat schon 9 Beispiele geliefert, auf- fallend viele aber Nordamerika (28), das darin selbst Europa samt dem gemäßigten Asien und dem mediterranen Nordafrika (zus. 20) weit übertrifit, vielleicht in noch höherem Maße, als mir dies jetzt bekannt ist, denn mein Herbarium enthält die nordamerikanischen Gräser nicht so vollständig wie die europäischen, orientalischen und nord- und ostasiatischen. Es ist doch auffallend, daß unter den 69 südafrikanischen Danthonia- (inkl. Pentaschistis, Pentameris, Ohaetobromus) Arten keine einzige (D. decumbens stelle ich zu Triodia) kleistogam ist, während von den 10 nordamerikanischen die 6 in meinem Herbar vertretenen sämtlich wenigstens kleisto- game Formen aufweisen. Die mir nicht näher bekannten D. ame- ricana Serib., D. epilis Ser.. D. Parryi Ser.'), D. thermalis Ser. sind nach dem Autor sehr nahe mit bekannten Arten verwandt und werden sich vielleicht ähnlich verhalten. D. mezicana Seribn. habe ich auch nicht untersuchen können. In den Beschreibungen aller dieser Arten werden die Staubgefäße nie erwähnt. Nord- amerika ist auch das einzige Land, das kleistogame Paniceen er- zeugt hat. Die Ursachen dieses Reichtums an kleistogamen Arten sind uns völlig dunkel, aber er ist gewiß nicht zufällig. Manche Autoren wollten der zur Blütezeit herrschenden niedrigen Tempe- ratur bei der Entstehung kleistogamer Formen einen Einfluß zu- schreiben, das trifft gewiß nicht zu für die an solchen Formen reichen Steppen des westlichen und südwestlichen Nordamerika; auch würde man dann berechtigt sein, in der arktischen Zone und auf den Hochgebirgen kleistogame Gräser zu erwarten, wo sie aber vollständig fehlen. Vielleicht, daß sorgfältig geleitete Kulturversuche dereinst einiges Licht in die Ursachen dieser Erscheinung bringen werden. 1) Diese Art habe ich nachträglich untersuchen können und habe sie chasmogam gefunden. 187 Beiträge zur Veilchenflora der Pyrenäen -Halbinsel. Von Wilhelm Becker (Hedersleben, Bez. Magdeburg), In der letzten Zeit konnten für die Pyrenäien-Halbinsel einige neue Veilchenformen nachgewiesen werden. Bei der hier folgenden Publikation dieser Novitäten nehme ich die Gelegenheit wahr, auf Grundlage meines Herb. Viol. einen systematischen und pflanzengeographischen Beitrag zur Violenflora des genannten Ge- bietes zu veröffentlichen. Da in den Herbaren ganz besonders ein Mangel an iberischen Pflanzen herrscht, so bin ich um so mehr Herrn Carlos Pau in Segorbe (Valencia) für Uberweisung einer größeren Veilchenkollektion dieses Florengebietes zu großem Danke verpflichtet. Viola maderensis Lowe. Der Formenkreis der V. odorata ist anscheinend nur durch die Subsp. V. maderensis vertreten. Diese zeichnet sich durch lanzettliche, länger gefranste Nebenblätter und mehr offenherzförmige Blattbasis aus. Sie unterscheidet sich von den Unterarten der YV. sepincola (V. cochleata Coiney) durch die in der Mitte und höher inserierten Brakteen des Blütenstieles und den auffällig längeren Sporen. Irrelevante, zur V. odorata L. neigende Formen kommen vor. Figueira da Foz, Prov. Beira baixa, Avila. Granada, Menorca. Außerdem auf den Canaren; in Algier, auf Sizilien und im südlichen Italien. V. Dehnhardti Ten. und V. ma- derensis Lowe gehören verschiedenen Kollektivspezies an. V. Dehmhardti Ten. Sierra de Pina pr. Santa Barbara, Segorbe, Sierra del Toro (Valentia); Majoreca. V. Dehnhardts Ten. gehört dem Formenkreise der V. alba an und stellt die im Mediterran- gebiet verbreitete = rund-, dünn- und kahlblätterige Form dar. UÜber- gänge zur V. alba Bess. sind vorhanden: Sierra de Espadan (Valentia). V. Dehnhardti Ten. var. Cadevalli (Pau in herb. pr. spec.) mh. var. nov. Tota planta omnino glaberrima. Diese Varietät stellt in bezug auf die Behaarung das eine Extrem dar. Catalonia, leg. Cadevall. V. Dehnhardti X maderensis hybr. nov. = V. Par- doi mh. Valdealgorfa (Teruel), leg. J. Pardo; zeigt im allgemeinen die Merkmale einer V. alba X odorata, hat aber rundere Blätter und schmälere, länger gefranste Nebenblätter. V. cochleata Coiney Journ. bot. (1894) Nr. 1, juin. Alcaraz (Mureia); Calatayud (Aragonien), leg. Vieioso. Ad V. sepincolam s. I. pertinens, a V. odorata et alba ealeare abbreviato, - capsulis majoribus subglabris et bracteolis profunde insertis evidenter differt. Abbild. Coiney, Eeloga altera pl. hispan. (1895) tab. III. V. segobricensis Pau Not. bot. II. p. 9 (= V. virescens (alba) X odorata Pau, Willk. et Lge. Prodr. fl. Hisp.) = V. Re- verchoni Willk. 1894. — Ad „seet. Nomimium Ging. divis. Uneinatae Kupffer subdivis. Flagellatae Kitt.“ pertinens. Tota planta pallide viridis, subpubescens, subglabra. Rhizema erassum, ramosum, 14® 188 folia floresque et stolones emittens. Stolones plerumque suberecti substrietique, interdum ramosi, rarius elongati flexuosique, folia floresque praebentes. Folia radicalia cordato-ovata vel cordato-rotunda, acutiuscula, subglabra, asperula, crenata, longe petiolata; fol. stolon. oblonge ceordato-ovata. evidenter acutiuseula, interdum trian- gulariter cordato-oblonga. Stipulae lanceolatae vel anguste lanceolatae, acuminatae, praecipue in parte media superioreque evidenter longe glanduloso-fimbriatae et sparse breviter eiliatae, distincete pallide virentes. Flores in pedicellis foliis aequi- longis vel ea superantibus, mediocres. Pedunculi ad suprave medium bibracteolati. Sepala oblonga vel oblongo-lanceolata, acutiuseula. Petala probabiliter coerulea, in medio inferiore alpida, superiora oblonga, lateralia obovata parcissime barbata, infimum late obovatum, omnia interdum emarginata. Üalcar ad apicem probabiliter coeru- leum, appendices calyeinas abbreviatas multum superans, inter- dum acutum et sursum recurvatum. Ovarium oblongo-globosum, sparse pilosum usque glabrum; stylus retrorsum subeurvatus, sensim incrassatus, acute rostratus; rostellum ad apicem sursum subeurvatum. Capsula globosa, pilosa vel fortasse etiam glabra. Flor. Mart.-Jun. Species distincta est. V. segobricensis ist in ihren Merkmalen sehr konstant. Sie variiert nur in der Behaarung der Blätter, Fruchtknoten und Kapseln. Die Nebenblätter sind auch bei den kahlsten Exemplaren behaart. V. Reverchoni ist mit der beschriebenen Pflanze identisch. Die mir vorliegenden Originalexemplare heverchons von Albarracin zeigen kahle Fruchtknoten und deutlich pubeszente Kapseln, so daß das auf einer anderen Scheda notierte Merkmal „caps. glabr.* wohl selien oder gar nicht zutrifft und sich auf den Fruchtknoten be- zieht. Die langgestielten Sommerblätter zeigen eine deutliche Pubes- zenz, die auch an den überwinterten Blättern noch zu erkennen ist. Daß diese Art mit V. adriatica Freyn phylogenetisch die nächsten Beziehungen hat, scheint mir die größte Wahrscheinlichkeit zu haben. Da es mir an gutem Material der letzteren fehlt, konnte der Vergleich keine sicheren Schlüsse ergeben. V. segobricensis: Valentia (Sierra del Toro, Segorbe, leg. Pau) Aragonien (Rubielos de le Cerida, leg. J. Benedicto; Albarracin 1300 m, leg. Reverchon; Calatayud leg. Vicioso, Planta bilbilit. Nr. 86). V. palustris L. Galieien, Gerez (Lusit. bor.), Vallongo (Porto), Cannas de Sabugosa (Beira alta), Sierra Nevada. V. Willkommii Roemer. Monserrat ]. el. (Catal.), Albarraein (Aragon.) leg. Reverchon. V. Willkommii Roemer var. cinereo-pubescens mh. var. nov. Tota planta, capsula inelusa, einereo-pubescens. Sierra del Toro (Valent.) leg.. Pau. V. silvestris X Willkommiäi hybr. nov, = V. Mar- cetii mh. — Monserrat (Catal.), 600 m, inter parentes, leg. P. A. Marcet monachus; Pengagolosa (Valent.) in pinetis leg. Pau. — A V. silvestre foliis latioribus basi plane cordata, stipulis latioribus 189 pauce dentatis, calcare breviore subalbido, 'sepalis majoribus latio- ribusque et habitu V. Willkommii, ab eadem foliis praeeipue supe- rioribus acuminatis basi percordatis, stipulis subminoribus dentatis fimbriatisve, calcare longiore, sepalis angustioribus, appendieibus cealyeinis subrudimentaribus, petalis angustioribus distincte differt. V. rupestris Schm. var. glaberrima Murb, f. stip. mox marcescentibus, fusco cariosis. Monserrat 1100 m, lee. O. Lacaita IV. 1882, leg. Brockmann-Jerosch IV. 1905. V. rupestris Schm. var. arenaria (DC.) Beck f. subtyp. Pajares im Hochgebirge zwischen Leon und Oviedo (Cantabr.) leg. Dieck. V. puberula Lange. Origuela 1400 m, Albarracin 1300 m (Aragon.) leg. Reverchon; Sierra del Toro (Valent.) leg. Pan. — V. puberula Lange subspecies V. rupestris (s.1.) est; a V. ru- pestre Schm. «) arenaria (DÜC.) foliis ovato-oblongis distinete plane cordatis, caulibus petiolisque pererectis, stipulis mox marcescentibus fusco-seariosis caulinis lineari-lanceolatis longius fimbriatis non dentatis, sepalis elongatis evidenter differt. Sec. Lange capsula glabra est; sed plantae meae capsulam subpilosam prae- bent. V. silvestris (Lmk. p. p.) Rehb. Galieien, Choupal und Zem- baria (Coimbra), Porto, Dornes am Zezere (Lusitan.), Monserrat (Catai.) Pengagolosa (Valent.). — Plantae fructiferae p. p. ad var. Rivinianam vergentes. V. silvestris (Lmk. p. p.) Rehb. f. albido-tomentosa mh. f. nov. Caules albido-tomentosi, petioli pedicelligue perpilosi. Infra Puerto de Rebenton (Montes Carpetani, Neu-Castil.) leg. Lomax. V. abulensis Pau forma intermedia non hybrida inter V. mon- tanım L. et lacteam Sm. (lusitanica Brot., laneifolia Thor.) est. Folia inferiora ad basim cuneata, superiora obtusa vel subeordata. — Avila (Alt-Castil.). V. lactea Sm. Galieien, Buorcos (Lusitan.). — Folia p. p. ad basim truncata; plantae ex eo ad V. caninam vel montanam ver- gentes. V. arborescens L. Cap de San Vincente, Sagres (Lusit.); Malaga. Croie (Almeria, Andalus.); Ibiza, Valdemosa bei Miramar auf Mal- lorca (Balear.). V. arborescens L. f. albido-tomentosa mh. f. nov. Caules foliaque albido-tomentosi. In monte „Mongo“ pr. Denia (Valent.) leg. Pau. V. cazorlensis Gand. Prov. Jaön, in fissuris rup. calcar. mont. diet. Sierra de Castril et de Cazorla, 1500—1900 m, leg. Gandoger 1902—1903 et Reverchon 1903—1904. Vide J. Hervier Exeurs. botan. de Reverch. dans le massif de La Sagra (1905) p. 32, 57 —61. V. diversifolia (DC. pr. var.) W. Becker. Montes de Nunia, Port de Benasque (Pyren.). V. erassiuscula Bory (1820) —= nevadensis Boiss. (1840). Sierra Nevada: Picacho de Veleta. 190 V. cornuta L. Monte „Puerto del Aramo“ (Asturia), ex herb. Pavon. V. moncaunica Pau Act. Soc. Esp. Hist. Nat. XXIII. p. 129 (1895). Sierra del Moncayo (leg. Pau; leg. Willk. It. hisp. II. 416 nomine V. cornut.), in vetere castello Sierra de Cameros (Logrono) et Sierra de Urbion (Soria) 1500—2200 m (Arag., Alt-Castil.) leg. Pau. Planta ex affin. V. cornutae! V. Bubanii Timb. Sierra de Monseny: Pla de la Calma 1200 m (Catal.) leg. Pau; Monts de Reynosa au dessus des sources de ’Ebro (leg. Lereche); Peia Labra (Cantabr.) ieg. Gandoger Fl. hisp. exs. (1898) 458; Mt. Arvas ad nives (Astur.) leg. Gandoger Fl. hisp. exs. (1898) 470. V. parvula Tin. Sierra Nevada: Borreguil de Monachil, Sierra de Baza (Bourgeau pl. d’Esp. [1851] Nr. 1084). V. Kitaibeliana S. S. Praeter formas relevantes formae irre- levantes ad V. Henriquesii Willk. et arvensem Murr. vergentes frequenter existunt. — Galicien: La Guardia (fol. angust.); Portugal: Portalegre, Adorigo; Alt-Castilien: Sierra de Guaderrama (leg. Bourgeau sub. nom. V. tricol. var. Bourgeaui Coss.), Olmedo (fol. angust.), Avila; Neu-Castilien: Serrania de Cuenca (fol. angust.), Eseorial (verg. ad V. Henriquesii); Aragonien: Blancas (verg. ad V. Henriquesii f. flor. submaior.), Calatayud (Vieioco pl. bilbilitanae 88 sub nom. V. tricol. d. parvula Lege. f. fl. submaior.), Gea pr. Albarracin (fol. angust.); Valencia: Sierra de Pina, Sierra de Espadan (fol. angust. subintegerr., flor. submaior.); Sierra de Majareina (Bourgeau pl. d’Esp. [1863] Nr. 2392 p. p., verg. ad V. caespitosam Lange). V. Henriquesii Willk. Coimbra, Moura, Sierra Morena, Gua- dalajara, Cerros del Berrocal pr. Navalmoral (Bourgeau pl. d’Esp. [1863] Nr. 2393, verg. ad V. Kitaibelianam). V. trimestris (DC.) W. Bekr. Campo Grande, Valle d’Alean- tara, Cascaes. V. Demeiria Prol. — Sierra de Grazalema, Sierra de las Nieves supra Tolox, Sierra de Alibe, in monte Tarcal d’Antequera, Sierra de Abdelajos, Sierra de Junguera. V. caespitosa Lange. — Sierra da Estrella, Sierra de Maja- reina (Bourgeau pl. d’Esp. [1863] Nr. 2392 p. p.). V. tricolor s. ]. flor. permaior., stipul. lacinia terminali sub- foliacea (= V. Kitaibeliana f. altior flor. permagnis) eum planta paeninsulae balcanicae sub nom. V. smacedonica Boiss. et Heldr. deseripta bene congruens. — Ad margines camporum pr. Brafia (Puerto de Leitariegos, Astur., Bourgeau pl. d’Esp. 1864); supra Penyablanca (Pyren., Aragon.). 191 Bearbeitung der von Professor von Höhnel im Jahre 1899 in Brasilien gesammelten Melastomaceen. Von Prof. Dr. F. Krasser und Dr. K. Rechinger (Wien). Die von Prof. v. Höhnel im Jahre 1899 auf seiner Reise in Brasilien ei Melastomaceen wurden uns zur Be- stimmung übergeben und es bildet diese Sammlung ausschließlich das Substrat der vorliegenden Publikation. Die Zahl der auf- gefundenen Arten kann .mit Rücksicht auf die verhältnismäßig kurze Reisedauer und auf den Umstand, daß Prof. v. Höhne! vorwiegend mykologische Studien in Brasilien betrieben hat, als eanz ansehnlich bezeichnet werden. Neu zu beschreiben waren. wenigstens soweit uns die einschlägige Literatur bis in die neueste Zeit, sowie Vergleichspflanzen zu Gebote standen, zwei Arten. Im ganzen sind es 45 Arten aus 15 Gattungen, die zur Bestimmung gelangten: einzelne Speeimina konnten, da nur unzulängliche Bruch- stücke vorlagen, nicht bis auf ‘die Art mit Sicherheit bestimmt werden. Die meisten Arten gehören der Gattung Miconia an, nämlich 12 Arten, 11 der Gattung Tibouchina, 5 der Gattung Leandra (darunter 2 neue), 3 der Gattung Ossaea, je 2 den Gattungen Microlicia, Marcetia und Clidemia, je 1 Art den Gattungen Ahynchanthera, Pterolepis, Aciotis, Acisanthera, Cam- bessedesia, Meriania, Bertolonia und Comolia. Hauptsächlich wurde um Petropolis und Theresiopolis und auf dem Pico de Papagayo bei Rio de Janeiro, bei Santos und Sao Paulo gesammelt. Die Gattungen wurden nach Krasser: Melastomataceae in Engler-Prantl! (Band III) die Arten nach Cogniaux: Mono- graphiae Phanerogamarum: Melastomaceae (Band VII) an- geordnet. Belegexemplare der wichtigeren Arten befinden sich im Herbar der botanischen Abteilung des k. k. naturhistorischen Hof- museums zu Wien: 1. Pterolepis glomerata Mig. Capacabona, Restinga bei Rio, 14. Sept. . Tibouchina pulchra Cogn. Ouro preto. 3. T. semidecandra (Schr. et Mert.) Coon. Ouro preto. 4. T. Moricandiana Baill. var. y. parviflora Cogn. Teresiopolis bei Rio, 1064 m, Petropolis bei Rio, 15. Are: . T. multiflora Cogn. Diese Art steht der T. heteromalla Cogn. sehr nahe. Sowohl an vorliegenden, wie an den bei Cogniaux zitierten und von ihm selbst bestimmten Belegexemplaren (vergl. Gardner Nr. 409) finden IV oO! 192 sich auch an den Connectiven der kleineren Staubblätter Glandulae, wie bei T. heteromalla Cogn. Die 7. multiflora Cogn. gehört also nieht in die Abteilung Sektion III. I. a. 1. Flora brasilien- sis. Pag. 392. Teresiopolis bei Rio, 1064 m. . heteromalla (D. Don) Cogn. Bergwald bei Capa cabana (Rio). . granulosa Üogn. Pico de Papagayo (Rio), 21. Juli. Chamissoana Üogn. Sao Paulo. . holosericea Baill. Halophyt. Gavea Restinga (Rio), 15. Aug. . cerastifolia Üogn. Petropolis bei Rio, 812 m. herbacea Üogn. Teresiopolis bei Rio, 1064 m. Petropolis bei Rio, 812 m. 12. Aciotis paludosa Triana. Gavea Restinga (Rio), 25. Aug. 13. Acisanthera alsinaefolia. Triana. Zweige krautartig, am Boden kriechend. Sao Paulo. 14. Cambessedesia Hilariana DC. Ouro preto. 15. Mierolicia fulva Cham. Ouro preto. 16. M. fasciculata Mart. Ouro preto. 17. Rihynchanthera dichotoma DC. Teresiopolis bei Rio, 1064 m, 13. Aug. 15. Marcetia fastigiata Cogn. Auf einem Granitfelsen bei Capacatana (Rio). 19. M. tenuifolia DC. Blüte fehlt, aber nach den Laubblättern sicher zu bestimmen. Siehe Flora Brasiliensis. Bd. 14. 3. p. 441. Ouro preto. 20- Meriana paniculata Triana. Blüten im lebenden Zustand weiß, glockenartig, werden beim Trocknen gelb. Teresiopolis bei Rio, 1064 m, 14. Aug. 21. Bertolonia Mosenii Üogn. Raiz de Serra bei Santos in Blüte. 9. Sept. Pico de Papagayo bei Rio, in Früchten. 22. Comolia ovalifolia Triana. var. y. acutifolia Cogn. Stimmt habituell überein; die Kelche sind jedoch breiter und wie die ganze Pflanze stärker mit Drüsen besetzt. Von der Aufstellung einer neuen Varietät muß wegen der mangelnden Blüten abgesehen werden. | x a ee a 193 93. Leandra Nianga Cogn. Tijuca, 25. Aug. 24. L. Höhnelii Krasser et Rechinger, nova species. Ramis teretibus patentim setoso -glandulosis; foliis sub- membranaceis petiolatis, usque at 2 em longis vel paulo longi- oribus, ovatis basi ovato-cordata, (foliis oppositis magnitudine divergentibus), apice breviter acuminatis, margine crenato-denti- eulatis, glandulis setisque eiliatis, 5—T-plinerviis, utrinque setosis, inferne dense et pallidius tomentosis, superne obscurioribus et setis basi inerassata insidentibus. Floribus ebracteatis, in pani- eulas subnutantes congestis, calieis segmentis tubum non aequan- tibus, petalis ovatis obtusis vel obcordatis, 5—6 mm longis, ealieibus glandulis eonspieuis obtectis. Differt a Z. cordifolia Cogn. ramis patenter setoso-glandulosis nee hispidis; nervorum secundariorum ramifieatione a Z. cordifolia non differt. Laranjeros bei Rio. 25. L. foveolata Cogn. Teresiopolis bei Rio und Öuro preto. 26. L. corrugata Krasser et Rechinger, nova species. Ramis teretibus patentibus sparse setoso-hirsutis eglandu- losis, foliis ovato-rotuntatis basi plus minus subcordatis, petio- latis, petiolis usque ad 1’5 em longis, nervis 7-plinervis, foliis breviter aeutis, utringue in nervis parce setis obsitis, margine obsolete erenulato, in statu juvenili foliorum tegumentum superne densius et margo conspieue eiliatus. Floribus in panicula conferta, lateralibus (axillaribus) con- gestis, basi ebraeteolatis, calicis tubo campanulato-ovoideo, den- tibus exterioribus tubum fere aequantibus, setis longis instruetis, dentibus interioribus membranaceis. Stylis exsertis, tubo longioribus, clavatis. L. australi Cogn. species habitu similis. Habet folia quin- quenervia, L. papillata Cogn. differt dentibus interioribus 3— 5 mm longis. Speeies corrugata est nominata sculptura areolarum superficiei foliorum. Speeimina originalia in herbario musei palatii vindobonensis eonservantur. Sao Paulo. 27. L. aurea Cogn. Teresiopolis bei Rio, 1064 m, und Sao Paulo. 28. Miconia spec. Teresiopolis bei Rio, 1064 m. Auch von Ouro preto liegt ein gleiches fruetifizierendes Exemplar vor. Beide Exemplare tragen reich entwickelte, klein- blättrige Axillarsprossen, welche möglicherweise vergrünte In- florescenzen sind. Vielleicht kommt M. angustifolia Cogn. in Betracht. 29. M. pseudo-haplostachya Cogn. Pico de Papagayo bei Rio. 194 30. M. impetiolaris D. Don. iur Da nur ein einziges Laubblatt vorliegt, ist die Bestimmung nicht mit voller Sicherheit zu geben; die etwa noch in Betracht kommende M. robusta hat sitzende und geöhrlte Blätter, was das vorliegende Exemplar nicht hat. Teresiopolis bei Rio, 1064 m. 13. August. 31. M. laevigata DC. Teresiopolis bei Rio, 1064 m. 32. M. Schlechtendaliü ÜOogn. Es liegen nur fruchttragende Zweige vor, deren Habitus durch Entwicklung von Axillarknospen verändert ist. ! Teresiopolis bei Rio, 1064 m. 33. M. spec. Der M. multiflora Cogen. nahestehend, aber kaum mit ihr identisch; es liegen nur Blätter vor. Teresiopolis bei Rio. 34. M. cinerascens Mig. Teresiopolis bei Rio. 35. M. Paulensis Naud. Sao Paulo. 36. M. rigidiuscula Cogn. Schöne Träufelspitzen der Laubblätter. Pico de Papagayo, Rio. 37. M. coriacea DO. Ouro preto. 38. M. sp. Nur einige Laubblätter vorhanden; nicht näher bestimmbar. Pico de Papagayo. 39. .Mesp. Nicht näher bestimmbarer Rest. Öure preto. AN: EN SD. Ein im Herbar Endlicher (im Herbarium des Hof- Museums in Wien) aufbewahrtes Fragment mit der Bezeichnung „Melastoma longifolium“ stimmt sehr gut mit den vorliegenden Fruchtzweigen überein; beide sind zweifellos zu Miconia gehörig. Ouro preto. | 41. Clidemia hürta. D. Don. Tijuca. 42. Cl. neglecta D. Don. Coreovado bei Rio, 24. Juli. 43. Ossaea confertiflora (Tr.) Cogn. Raiz bei Serra nächst Santos. 44. O. amygdaloides Triana. forma paueiflora nobis. Von der typischen Art durch auffallend armblütige In- florescenzen abweichend. 195 Kommt der O. amygdaloides var. ß: ambigua Cogn. Monogr. p. 1052 am nächsten. 45. 0. congestiflora (Naud.) Cogn. Sao Paulo. Planktonstudien über den Wörther-See in Kärnten. Von Dr. Karl v. Keißler (Wien). Nachdem ich vor einiger Zeit Gelegenheit gehabt hatte, von den größeren Kärntner Seen den Millstätter- und Össiacher-See planktologisch zu untersuchen, ging ich im Jahre 1905 daran, auch einige Beobachtungen über das Plankton des Wörther-Sees zu sammeln!). Dieselben beziehen sich auf den Zeitraum von März bis September, u. zw.: einzelne Fänge Ende März und anfangs April, eine größere Anzahl von Fängen von Mitte Juni bis Ende Juli, einzelne Fänge in der zweiten Hälfte August und anfangs September. Die Mehrzahl der Planktonzüge wurden zwischen Pörtschach und Töschling, einige auch am westlichen Ende des Sees bei Velden und am östlichen bei Seekirn ausgeführt, doch ergaben diese keinerlei Unterschiede gegenüber den Fängen bei Pörtschach und Töschline. Zunächst möchte ich eine Liste der für den genannten Zeit- raum konstatierten Planktonten geben, um späterhin verschiedene allgemeine Betrachtungen anzustellen. Übersicht der Planktonten. (Zeitraum Ende März bis Anfang September 1905, mit Ausschluß des Monates Mai.) Peridineae. Ceratium hirundinella OÖ. F. M. März, April: fehlend; Juni: selten; Juli—September: mäßig häufig. Die Exemplare sind breit, dreihörnig (mit gerade vor- gestrecktem seitlichen Horn), haben eine Größe von 115 —135 | 55—60 u, entsprechen also derjenigen Form, die Zeder- bauer?) als C. carinthiacum beschreibt und auf Tab. V, fig. 2, für den Wörther-See abbildet. Innerhalb des Zeitraumes von Juni bis September zeigen sich an Ceratium keine auffallenden Veränderungen in der Gestalt. 1) Einige Angaben über diesen See finden sich schon in Brehm und Zederbauer, Beiträge zur Planktonuntersuchung alpiner Seen III (Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien, Jahrg. 1905, p. 235). Ka 2) Vgl. dessen Abhandlung „Ceratium hirundinella in den österreichi- sehen Alpenseen“ (Österr. botan. Zeitschr. 1904, p. 127); ferner Brehm und Zederbauer, ]l. c. p. 240. 196 I Peridinium einctum Ehrbg. März, April: fehlend; Juni—September: sehr selten. Flagellatae. Dinobryon divergens Imh. März: mäßig häufig; April: häufig; Juni—Juli: fehlend: August: sehr selten; September: selten. Dinobryon stipitatum Stein. März: fehlend; April: sehrselten; Juni—Juli:fehlend; August— September: sehr selten. var. lacustre Chod. März, April; Juni—Juli: fehlend; August—September: sehr selten. Baeillariaceae. Fragilaria crotonensis Kitt. März: sehr selten; April: häufig; Juni—Juli: sehr selten; August, September: selten. Die Exemplare haben eine Breite von ca. 95—100 u, ent- sprechen also der var. y. subprolongata Sehröt. u. Vogl. in Vierteljahrsschr. d. Naturf. Ges. Zürich XLVI (1901), p. 196, fig. 2a, b. Merkwürdigerweise zeigen sich in dem ganzen zur Beobachtung gelangten Zeitraum keinerlei Variationen in be- treff der Breite der Bänder, wie dies sonst mehrfach beobachtet wurde und worüber ja auch Schröter und Vogler in der oben zitierten Abhandlung berichten. Auf den Bändern findet sich häufig ein Parasit. Fragilaria virescens Ralfs. März— September: ganz vereinzelt. Synedra ulna Ehrbg. var. splendens Brun. März, April: fehlend; Juni—Juli; mäßig häufig; August, September: fehlend. Frusteln nicht geknöpft, 300 «u und darüber lang. Asterionella formosa Hassk. var. gracillima Grun. et var. subtilis Grun. März: fehlend; April: mäßig häufig; Juni: erst sehr selten, dann mäßig häufig: Juli: erst mäßig häufig, dann häufig; August, September: sehr selten. Sterne meist 6—8strahlig, mit ca. 150 u Durchmesser. Tabellaria fenestrata Kuetz. März, April: sehr selten. Cyelotella comta Kuetz. März, April: fehlend; Juni—Juli: häufig; August, Sep- tember: mäßig häufig. 197 Schizophyceen. Chroococcus minutus Naeg. April—September: ganz vereinzelt. Microcystis spec. Juni—September: ganz vereinzelt. Clathrocystis aeruginosa Henfr. April—Juli: fehlend; August: mäßig häufig; September: selten. Lyngbya limnetica Lemm. in Botan. Centralbl. Bd. 76 (1898), p- 154. April—Juli: fehlend; August, September: mäßig häufig. Die Spezies dürfte, soweit sich bei der Zartheit der Fäden (0:5 u Durchmesser) feststellen läßt, richtig bestimmt sein. Chlorophyceae. Cosmarium bioculatum Breb. März, April: fehlend; Juni— September: sehr selten. Sphaerocystis Schröter Chod. März: fehlend; April: sehr selten; Juni: mäßig häufig; Juli—September: selten. Tritt in zahlreichen Entwicklungsstadien aut. Botryococcus Braunit Kuetz. März: fehlend; April: sehr selten; Juni: erst selten, dann mäßig häufig; Juli—September: selten. Grüne und rötliche Kolonien in annähernd gleichem Ver- hältnis gemengt. Es finden sich auch einige auffallend gestaltete Kolonien, die besondere Entwicklungsstadien darzustellen scheinen, ähnlich jenen, die ich seinerzeit für den Wolfgang-See be- schrieben!) und auf Tab. I abgebildet habe. Es fanden sich namentlich die auf Fig. 5 zu sehenden Formen. Die vegetative Vermehrung von Botryococcus Braumii Kuetz. scheint nach diesen Beobachtungen sich so zu vollziehen, daß die Gallerte sich loekert, daß zwischen den mit Zellen ver- sehenen Partien derselben sich Gallertfäden bilden, die immer länger werden, bis wir eine bäumehenartige Kolonie vor uns haben, von der sich endlich die mit Zellen versehenen rund- lichen Partien lostrennen, welche anscheinend den Ausgangs- punkt für neue Botryococcus-Kolonien bilden. Scenedesmus spec. März, April: fehlend; Juni—September: sehr selten. 1) Vgl. Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. Bd. 52 (1902), p. 307. 198 Dictyosphaerium Ehrenbergianum Naeg. März, April; Juni—Juli: fehlend; August: selten; Sep- tember: mäßig häufig. Oocystis solitaria Wittr. März, April: fehlend; Juni—September: selten. Raphidium Brauni Naeg. var. lacustre Chod. in Bull. de /’'herb. Boiss. Tome V (1897), p. 291. März—Juli: fehlend; August, September: selten. Richteriella botryoides Lemm. März—Juli: fehlend; August— September: sehr selten. Als Verunreinigung spärlieh Koniferenpollen vorkommend !). Wenn ich nunmehr das Plankton des Wörther-See im all- gemeinen zu charakterisieren suche, so mul bemerkt werden, daß während der Monate März bis September (1905) das Phytoplankton gegenüber dem Zooplankton entschieden überwiegt. Die Haupt- repräsentanten des Planktons während der einzelnen Monate sind folgende Organismen: März (2. Hälfte): Dinobryon divergens. Aprit (1. Hälfte): Dinobryon divergens und Fragılaria croto- mensis. Mai ? Juni (Mitte): Oyclotella comta, in zweiter Linie Synedra, endlich Sphaerocystis. Juli (Mitte): Oyelotella comta, in zweiter Linie Synedra und Asterionella, endlich Ceratium. August (2. Hälfte): Lyngbya limnetica, ferner Üyclotella, end- lich Olathroeystis. September (1. Hälite): Zyngbya limnetica, ferner COyclotella, end- lich Dietyosphaervum. Über die Art des Auftretens der einzelnen Planktonten im Wörther-See während des von mir beobachteten Zeitraumes gibt die folgende Tabelle Aufschluß: 1) Bezüglich der Zusammensetzung des Zooplanktons wäre folgende an- nähernde Angabe zu machen: Protozoa. Difflugia spec. März, April: fehlend; Juni: sehr selten; Juli: mäßig häufig; August, September: selten. — Rotatoria. Anuraea cochlearis.Gosse, Notholca longispina Kell., Chromo- gaster. spec. März, April: fehlend; Juni—September: sehr selten. Polyarthra platyptera Huds. März, April, Juni: fehlend; Juli—September: sehr selten; Asplanchna spec. August, September: sehr selten. — Crustaceae. Cyclops spec. März: fehlend; April: sehr selten; Juni: selten; Juli, August: sehr selten; September: selten. Diaptomus spec. März, April: sehr selten; Juni—Juli: selten; August: sehr selten; September: selten. Bosmina spec. April: sehr selten. Daphnia spec. Juni—September: sehr selten. Leptodora hyalina Leyd. Juni, Juli: einzelne Stücke. Nauplien. März: sehr selten; April: mäßig häufig; Juni— August: sehr selten; September: selten. 199 Wörther-See (1905). TG Ä = ol] o. | 0. 2 ae a | 2 Planktonten ze 828135 | 55 |#3 |353 | 58 |€&$ Aeaanıea?7 | #7. AS er 9 " une Al 7) Il | \ I | Dinobryon (di- Bangens)". .2..::. | mb Bao. BON Or. 0 ss s Ceratium -........ 0 Omes#lT sh | mh mh mh mh | Cyctotella (comta). | 0 Oi h sh h h ınh mh Asterionella.......| O0 | mh | ss mh !mh | h ss ss Se 0|I|0 mh Bee 0 a Fragilaria (croto- | | | NENSÜS) 2: 2u e I ss | h Bsil.i IImssül les S Ba EIS Raphidium ....... N 0,41: Ol a 0 S S Botryococcus...... || 0 | 55. | 58 | mh S S s s Dictyosphaerium.. | 0 u Ka a a ss s | mh Sphaerocystis... ., 0 ss |mh | 's | "'s s a Clathroeystis...... 10 0 @1lpı/ro 0 0 mh | s ZLyngbya....:.:... 1 0.1.0 0 | 0 0 0 mh | mh Difflugsa =... - .. 0. O ss | ss mh | s le Diaptomus ........ INEISS7 16258 Se er: ss | ss SS, |’ 2,8 Nauplius-Stadien.. | ss | mh SS | ss sy llss a Es bedeutet: sh = sehr häufig, h — häufig, mh = mäßig häufig, | |s = selten, ss = sehr selten, 0 = fehlend. | Nach der eben im allgemeinen skizzierten Zusammensetzung des Planktons des Wörther-Sees erfahren wir vor allem, daß das in anderen Seen oft so reichlich auftretende Ceratium hier, ähn- lieh wie im Össiacher-See'), eine geringe Rolle zu spielen scheint. Bemerkenswert ist ferner das an Menge nicht unbedeutende Auf- treten von Lyngbya limnetica Lemm. im Monat August und Sep- tember, ein Phytoplanktont, der, soviel mir bekannt, bisher in keinem österreichischen Alpensee nachgewiesen wurde, sowie das Vorkommen von Clathrocystis, eine Alge, die in den österreichi- schen Alpenseen im Gegensatz zu den norddeutschen Seen nicht häufig zu sein scheint und die ich selber nur in einigen kleineren Kärntner Seen, wie im Worstnigg- und Jeserzer-See bei Velden, ferner im Plaschischen-See bei Klagenfurt gefunden habe?). Hervor- zuheben ist endlich das Auftreten von Raphidium und Richteriella. In Rücksieht auf die verschiedenen Jahreszeiten finden wir im März und April im Wörther-See in Übereinstimmung mit einer Anzahl anderer österreichischer Alpenseen ein Dinobryon- 1) Vgl. Keißler, Mitteilungen über das Plankton des Ossiacher-Sees in Kärnten (Österr. botan. Zeitschr. Jahrgang 1905, p. 101). fi 2) Vgl. Keißler, Beitrag zur Kenntnis des Planktons einiger kleinerer Seen in Kärnten (Ibidem, Jahrg. 1906, p. 53). Möglicherweise ist auch das von mir für den Brenn-See bei Villach angegebene Vorkommen von Coelosphaerium in ein Vorkommen von Olathrocystis abzuändern, da ja bekanntlich jugendliche Stadien von Olathrocystis den Kolonien von Coelosphaerium sehr ähnlich sehen. (Vgl. Österr. botan. Zeitschr. Jahrg. 1904, p. 58.) 200 Plankton, im Juni und Juli, ähnlich wie im Össiacher-, Mill- stätter- und bis zu einem gewissen Grade im Hallstätter-See, ein Diatomaceen-, speziell ein Cyclotella-Plankton, im August und September endlich ein Gemisch von einem Lyngbya- (Chroococ- caceen-) Plankton und einem Cyclotella-Plankton. Die wechselnde Zahl der pflanzlichen Planktonten ersehen wir aus folgendem: März April Juni Juli August September Phytoplankton 6 I 14 14 21 20 Arten, demnach ein Maximum an Arten im August und September. Wenn ich nunmehr die Zusammensetzung des Planktons des Wörther-Sees zu verschiedenen Jahreszeiten mit derjenigen anderer größerer Kärntner Seen, wie des Össiacher- und Millstätter-Sees, vergleiche, so weit mir eben Beobachtungen zur Verfügung stehen, dann zeigt sich, daß auf der einen Seite zwischen dem Plankton dieser drei Seen gewisse Ahnlichkeiten bestehen, daß aber anderer- seits auch die Unterschiede nicht unbeträchtliche sind. Einige Ta- bellen mögen dies vielleicht am besten illustrieren. Ich gebe zu- nächst eine Tabelle, in welcher das Juli-Plankton des Össiacher-, Wörther- und Millstätter-Sees einander gegenübergestellt sind. Gemeinsam ist allen drei Seen das spärliche Vorhandensein von Dinobryon und Fragilaria erotonensis, ferner die Häufigkeit von Cyclotella comta (u. zw. im Wörther-See die typische O. comta, in den beiden anderen die var. melosiroides Kirchn.). || Ossiacher-Sae Wörther-See | Millstätter-See | Planktonten || Juli 1904 Juli 1905 Juli 1908 | Ceratium »..........: I S mh sh: Dinobryon -........- | ss ss | 0 Fragilaria erotonensis | ss s ss Vyelotella@s. 22... sh h sh Asterionella .....-... | 0 h ss Synedra --...2........ mh ss 0 | Melosnoe22r22.2.22. I mh 0 0) | Dictyosphaerium..... | mh ss 0 | Botryococeus...... -. I 0 S mh | Doch finden wir auch einige Unterschiede. Der Össiacher- See weist z. B. ein Vorkommen von Melosira als nieht unwesent- liehen Bestandteil des Juli-Planktons auf, während im Wörther- und Millstätter-See diese Diatomee fehlt; desgleichen enthält der Össiacher-See in ziemlicher Menge Synedra uud Dietyo- sphaerium. welche beide im Juli im Wörther-See eine unter- geordnete Rolle spielen, im Millstätter-See im Juli ganz fehlen. Der Wörther-See hinwiederum führt im Juli - Plankton in größerer Menge Asterionella, im Millstätter-See dagegen ist diese Diatomacee im Juli sehr selten, im Ossiacher-See fehlt sie 201 eanz. Im Millstätter-See endlich ist im Juli Dotryococeus ziemlich häufig, während diese Alge im Wörther-See nicht sehr hervortritt und im Össiacher-See im Juli ganz fehlt. In betreff der Häufigkeit des Vorkommens von Ceratium im Juli verhalten sieh, wie die obige Tabelle lehrt, die drei Seen auch verschieden. Nieht uninteressant ist es vielleicht, auch das September- plankton des Wörther- und Millstätter-Sees einer vergleichenden Betrachtung zu unterziehen, zu welehem Behufe ich zunächst eine diesbezügliche Tabelle vorausschicke: | Millstätter-See Wörther-See | Planktonten ı Anfang September 1903 | Anfang September 1905 | | (10. m) | (10. m) | Veratium. dena. | h mh Ogeletella. 2... 2. sh mh Asterionella ...... I S ss | Fragilaria...... | S S Botryococeus...... mh | s Dietyosphaerium .. || 0 | mh Sphaerocystis ....- | mh R Clathrocystis. .... | 0 8 TImoBUa „u... ...- 0 | mh Dinobryon ....... | mh | S Diaptomus ....-.. S s Wir sehen aus der obigen Zusammenstellung, daß zwischen dem Septemberplankton der genannten zwei großen Kärntner Seen, von dem spärlichen Auftreten von Asterionella und Frragilaria ab- gesehen, ziemliche Unterschiede bestehen. Diese äußern sich erstens darin, daß diverse Planktonten in beiden Seen in un- gleicher Menge vorkommen, wie Ceratium, Cyclotella, Dino- bryon ete., zweitens darin, daß im Septemberplankton des Wörther- Sees Planktonten (zum Teil sogar als maßgebende Faktoren) auftreten, die dem Millstätter-See fehlen, so Lyngbya, Dictyo- sphaerium und Olathrocystis. Endlich möchte ich noch in Kürze das Plankton des Wörther- Sees mit demjenigen zweier kleinerer, dem Wörther-See benach- barter Wasserbecken, des Faaker- und Klopeiner-Sees, vergleichen, soweit mir hierüber Beobachtungen zur Verfügung stehen '). Wörther-See: Oyelotella comta, ferner Synedra, |) Hauptvertreter endlich Sphaeroeystis im Juni- Faaker-See: Cyclotella comta, ferner Ceratium Plankton. Gemeinsam ist also dem Wörther- und Faaker-See die Häufigkeit von Cyclotella im Juni-Plankton, ähnlich wie in 1) Siehe Keißler, Beitrag zur Kenntnis des Planktons einiger kleinerer Seen in Kärnten (Österr. botan. Zeitschr. Jahrgang 1906, p. 53). Österr. boten. Zeitschrift. 5,/6. Heft. 1906. 15 202 einigen anderen österreichischen Alpenseen im Sommer Cyelotella eine wichtige Rolle spielt. Im übrigen herrscht aber zwischen dem Wörther- und Faaker-See keine Übereinstimmung. Wörther-See: Cyclotella comta, ferner Asterio- | nella und Synedra, endlich Ce- | Hauptvertreter ratium des Planktons, Klopeiner-See: Ceratium, ferner Dinobryon, end- Mitte Juli. lieh Peridinium | Zwischen dem Wörther-See und Klopeiner-See finden wir in Rücksicht auf die Zusammensetzung des Juli-Plankton keine Ahn- lichkeit. Der einzige, beiden Seen gemeinsame Hauptvertreter ist Ceratium, das im Klopeiner-See jedoch an die erste Stelle, im Wörther-See nur an die vierte Stelle rangiert. Cyclotella comta fehlt dem Juli-Plankton des Klopeiner-See. Über einige Mißbildungen an Blüten der Gattung Pedicularis. Von Josef Stadlmann, stud. phil. (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Wien.) (Mit Tafel IV.) In Steiningers verdienstvoller Arbeit „Beschreibung der europäischen Arten des Genus Pedicularis“ findet sich Seite 17 (Sep. Abdr.) bei Pedicularis Barrelieri folgende Bemerkung, mit der ich bei meinen Untersuchungen einigermaßen in Widerspruch kam. Er schreibt: „Ped. Barrelieri neigt sehr zur Pelorienbildung, indem nicht gerade selten Exemplare angetroffen werden, welche neben normalen zygomorphen Blüten durch Fehlschlagen der Ober- lippe scheinbar aktinomorphe Blüten besitzen, aus deren Kronen- röhre ganz normal entwickelte Staubfäden lang herausragen und der Blüte dadurch ein recht sonderbares Aussehen verleihen. Außer bei P. Barrelieri hatte ich nur Gelegenheit, Pelorienbildung bei der P. rostrata L. und bei P. tuberosa L. zu bemerken.“ Penzig') hat Steiningers Angaben in sein Handbuch übernommen. Von einer Peiorienbildung könnte man aber nach der all- gemeinen Definition dieser Erscheinung”) doch nur dann sprechen, wenn die umgestaltete Blüte aus einer zygomorphen zu einer ak- tinomorphen wird. Als klassisches Beispiel dafür ist die bekannte Pelorie von Linaria vulgaris Mill. zu nennen. Steininger ge- 1) OÖ. Penzig, Pflanzenteratologie II., p. 216, 217. 2) Vgl. auch ©. K. Schneider, Illustr. Handwörterbuch der Botanik, p-. 449. 203 braucht schon den Ausdruck „scheinbar aktinomorph*, hat aber wohl übersehen, daß die Blüten trotz aller Mißbildung doch streng zygomorph blieben, wie sich dies aus dem Folgenden ergeben wird. Ich konnte die Mißbildung außer bei den schon von Stei- ninger angeführten Formen noch in besonders instruktiver Weise bei Pedicularis elongata A. Kern. beobachten und will diesen Fall als ersten besprechen. Fig. 1 zeigt den normalen Korollenbau. Ich möchte mir seine genauere Besprechung noch für eine spätere Arbeit vorbehalten. Fig. 2 bildet den Übergang zur vollständig deformierten Blüte. Der Helm ist bedeutend kürzer und hat den für P. elongata so charakteristischen langen Schnabel fast ganz verloren. Die Fransen am Rande der Helmblätter erinnern schon an die Ausbildung der Unterlippe. Diese ist noch deutlich dreilappig, aber die einzelnen Lappen sind nicht mehr ganzrandig, sondern ziemlich tief gezähnt. Die Staubgefäße haben im Helm keinen Platz mehr und ragen aus der Kronröhre heraus. Sie sind zweimächtig; die beiden längeren sind wie bei der folgenden Form oben bebärtet. Nahezu die Hälfte des Pollens ist steril. Die Blüte ist noch immer zygomorph, ebenso wie die in Fig. 3 dargestellte extremste Mißbildung. Der Helm ist bereits vollständig rückgebildet und besteht nur mehr aus den beiden mit a bezeichneten Lappen der aufgeschnitten abgebildeten ‘ Korolle. Als Unterlippe sind die drei Mittellappen anzusehen, welche etwas größer sind. Alle fünf Lappen sind verschieden gezähnt oder eingeschnitten. Die Staubgefäße sind noch zweimächtig, aber mit ganz sterilem Pollen. Bei dem Versuche einer Erklärung dieser an sich doch auffälligen und sonst als Kriterium für Bastarde dienenden Erscheinung ist vielleicht darauf hinzuweisen, daß bei der ganzen Mißbildung die Tendenz der einzelnen Blütenwirtel hervortritt, die Beschaffenheit der vorhergehenden anzunehmen; dies macht ein Sterilwerden der Staubblätter begreiflich. Es ist hier zweifellos ein Fall von Blütenmißbildung vor- handen, den man mit Masters!) als Sepalodie der Blumen- krone bezeichnen kann. Die Korolle macht, abgesehen von der normalen Blütenfärbung, ganz den Eindruck eines zweiten Kelches, Die Übergangsform liegt mir in einem zweistengeligen Exemplar mit etwa 50 nahezu gleich ausgebildeten Blüten vor, wie sie der Zeichnung entsprechen. Viel kräftiger noch ist die Pflanze mit der extremen Blütenform entwickelt, sie hat sieben Stengel getrieben; die Blüten sind ebenso hier alle gleich. Die Pflanzen stammen aus dem Rosengartengebiete und wurden von Herrn J. Bornmüller, der sie mir liebenswürdigst zur Verfügung stellte, im Sommer 1903 gesammelt. Da wir es hier doch nur mit einer Mißbildung, d. h. mit einer Annäherung an Aktinomorphie zu tun haben, so liegt auch kein Grund vor, den Pflanzen einen Namen zu geben. !) M. T. Masters, Vegetable Teratology, p. 282. Sepalody of the petals. 15* 204 Nicht so extrem sind die Mißbildungen der Blüte von P. tube- rosa, die mir von drei Standorten vorliegen. Die in Fig. 4-6 ab- gebildeten Formen sammelte Frl. Ros. Handlirsch (Wien) am Mendelpasse. Ich bin ihr für die gütige Überlassung des Materials ebenso wie H. Prof. V. Schiffner, der mich darauf aufmerksam machte, zu Dank verpflichtet. Den Zeichnungen habe ich wenig hinzuzufügen, sie sprechen für sich selbst. Fig. 4 ist die normale Blüte. Fig. 5 und 6 bilden beide Übergangsformen zum Extrem, dem sieh Fig. 7') schon ziemlich nähert. Die beiden Helmblätter sind gleich ausgebildet und so als zusammengehörig erkennbar, werden aber immer kleiner und den Lappen der Unterlippe ähn- licher. Die Staubgefäße ragen aus der Röhre weit heraus und sind hier ganz fertil. Die Blüte der Pflanze aus den Seealpen ist noch nicht vollkommen geöffnet, ihr Helm ist noch mehr zurückgebildet. Fig. 8 gibt eine deformierte Blüte von P. rostrata L. wieder. Die Pflanze ist von M. Hellweger bei Zams gesammelt worden. Mein Freund Dr. J. Murr überließ sie mir liebenswürdig zur Ver- öffentlichung, wofür ich ihm an dieser Stelle danke. Da das Exemplar prachtvoll präpariert ist, machte die Zeichnung wenig Schwierigkeiten. Die Erscheinung ist wohl gleich wie bei der frü- heren P. tuberosa; die Blüten haben aber (es sind ungefähr ein Dutzend) ausnahmslos keinen Griffel, auch der Fruchtknoten ist sehr schlecht ausgebildet. Von P. Barrelieri, die von Steininger als besonders häufig mit deformierten Blüten vorkommend angegeben wird, konnte ich in dem durchgesehenen Herbarmaterial keinen ähnlichen Fall auf- finden. Es wurden die hier angeführten Mißbildungen schon früher beobachtet, aber augenscheinlich immer auch mifßdeutet. Stei- ninger hielt sie für Aktinomorphie, während Käser die Erschei- nung auf den Einfluß der Bastardierung zurückführen wollte. Er schreibt auf einem Herbarzettel folgendes: „P. tuberosa > Jacquini (= rostrata L.), d. h. zu P. tube- rosa zurückkehrender Bastard. Oberlippe wohl infolge der mehr- fachen Kreuzung und daheriger Schwächung abortiert. Dieselbe Erscheinung fand ich auch bei P. Jacgqg. > tuberosa, aber eben immer nur in Gesellschaft der Stammeltern und des richtigen Bastards. Piz Manschuns. Samnaun, ea. 2000 m.“ Die Untersuchung der Pflanze ergab aber ganz fertilen Pollen und Kahlheit der Unterlippe; die Pflanze kann wohl daher kein Bastard sein; es ist nur die oben angegebene Mifßbildung der Blüte der reinen P. tuberosa anzunehmen, und dasselbe wird auch für die andere Form gelten, die dann nur P. rostrata ist. !) Die Pflanze stammt aus den franz. Seealpen (Col de la Valette, massif du Mont Mounier) lg G. Vidal und liegt in meinem Herbarium. Lifn.Kunstanstaltv.Th.Bannwarth Wien VIll. 205 Daß in der Gattung Pedieularis überdies wirkliche Pelorien- bildung vorkommt, beweist eine Stelle im Buche von Masters'). Es wurde eine solche Blüte bei P. silvatica gefunden. Ich selbst fand im Herbar des Botan. Institutes an einer P. caespitosa Sieb. (leg. Sardagna, Monzoni-Paß in Tirol) eine pelorische Endblüte, deren Krone trichterförmig fünfspaltig ausgebildet ist; die Lappen sind nicht alle genau gleich groß. Die Staubgeläße hängen heraus und sind in der Fünfzahl vorhanden. Zum Schlusse möchte ich noch auf die in Fig. 9—13 ab- gebildete Reihe von Helmmißbildungen bei P. tuberosa hinweisen. Es ist eine fortlaufende Entwicklung zur Zweischnäbeligkeit vor- handen. Fig. 9—12 stammen von demselben Exemplar (lg. J. Born- müller; Airolo, Kanton Tessin), Fig. i3 von einer anderen Pflanze (lg. Kerner, Seiseralpe). Die Formen sind vielleicht darum inter- essant, weil ja ein häufigeres Vorkommen derselben zur Verkennung der Pflanze führen und die Beschreibung einer neuen Art ver- anlassen könnte. Erklärung der Abbildungen. TaRrlV, Fig. 1—3. Pedicularis elongata A. Kern. Fig. 1. Normale Blüte ohne Kelch. Fig. 2. Übergangsform. Fig. 3. Extreme Mißbildung. (Sepalody of the petals). Fig. 4—7. Pedicularis tuberosa L. Fig. 4. Normale Blüte. Fig. 5, 6. UÜbergangsformen. Fig. 7. Extreme Mıßbildung. Fig. 8. Pedicularis rostrata L. Rückbildung des Helmes s. Fig. 9— 13. Mißbildungen des Helmes von P. tuberosa L. in fortgesetzter Entwicklungsreihe. Aufzählung der von Herrn Prof. Dr. L. Adamovic im Jahre i905 auf der Balkanhalbinsel gesammelten Pflanzen. Von Dr. E. v. Haläcsy (Wien). Herr Prof. Adamovid hat im Vorjahre eine mehrmonat- liche botanische Forschungsreise auf der Balkanhalbinsel unter- nommen. Er hat hiebei Aufsammlungen in Montenegro, Nord- albanien, Makedonien, Thracien und Griechenland ?) gemacht und 1) Masters, l. c. p. 223. 2) Vergl. Österr. botan. Zeitschr. 1905, p. 493. 206 hat die Freundlichkeit gehabt, seine Ausbeute zur Bestimmung mir zu überlassen. Im folgenden führe ich von der über 1000 Nummern be- tragenden Sammlung, nebst den neuen Arten, nur jene an, welche von noch nicht publizierten Standorten stammen, da es mir zweck- los erscheint, den Umfang der Publikation durch bereits Bekanntes zu vermehren. Wenn dennoch die eine oder andere Art vom be- treffenden Standorte schon bekannt sein sollte, so wolle dies mit Rücksicht auf die zahlreiche, sehr zerstreute Literatur nicht als zu schwer wiegender Fehler angesehen werden. Ranunculus chaerophyllus L. Arcadia: pr. Kriavrisi. R. rumelicus Griseb. Thessalia: mt. Pelion. R. psilostachys Griseb. Macedonia: pr. Vladovo. R. Sprunerianus Bois. Macedonia: pr. Saloniki; Thessalia: mt. Pelion. R. flabellatus Desf. Thracia: pr. Makri. R. incomparabılis Janka. Macedonia: mt. Peristeri. R. muricatus L. Messenia: pr. Kalamata. Ceratocephalus falcatus (L.) Pers. Thracia: pr. Makri. Nigella damascena L. Macedonia: pr. Vodena. Leontice leontopetalum L. Macedonia: pr. Saloniki. Papaver apulum Ten. Arcadia: pr. Tripolis. Glaueium corniculatum (L.) Curt. Macedonia: pr. Saloniki, Veles. Corydalis solida Presl. Macedonia: mt. Kaimakdlalan. Fumaria Thureti Bois. Laconia: mt. Taygetos. Barbarea sicula Presl. Macedonia: mt. Peristeri. Arabis muralis Bert. Thessalia: mt. Olympus. Nasturtium fontanum (Lam.) Asch. Thracia: pr. Makri; Macedonia: pr. Saloniki. Roripa thracica (Griseb.) Fritsch. Thracia: pr. Makri. Cardamine glauca Spreng. Montenegro: mt. Orien. Malcolmia africana (L.) R. Br. Thraeia: pr. Makri. Erysimum canescens Roth. Macedonia: pr. Usküb. E. cuspidatum (M. B.) DC. Macedonia: pr. Vladovo. $ Fibigia clypeata (L.) Bois. Macedonia: in fauce Treska pr. Usküb. Aubrietia deltoidea (L.) DC. Macedonia: pr. Vladovo. Alyssum corymbosum Griseb. Thessalia: mt. Pelion. A. Stfibrnyi Vel. Macedonia: mt. Kaimak£alan. 4A. transsilvanieum Schur. Macedonia: pr. Vladovo. A. umbellatum Desv. Thraeia: pr. Makri. A. minutum Schlecht. Arcadia: pr. Kriavrisi. A. campestreL. Macedonia: pr. Vodena; Euboea: pr. Chalkis. A. micropetalum Fisch. Macedonia: pr. Saloniki; Arcadia: pr. Tripolis. Clypeola ionthlaspi L. v. lasiocarpa Hal. Thracia: pr. Makri; Euboea: pr. Chalkis. C. micerocarpa Mor. In ecacumine mt. Athos. Camelina rumelica Vel. Macedonia: pr. Saloniki. Biseutella didyma L. v.leiocarpa DO. Macedonia: mt. Athos. Iberis sempervirens L. Macedonia: mt. Kaimakcalan. I. Tenoreana DC. v. Spruneri Jord. Thessalia: mt Olympus. Thlaspi Kovaesii Heuff. Macedonia: mt. Peristeri. Aethionema graecum Bois. et Heldr. v. athoum (Griseb.) Ma- cedonia: mt. Kaimakcalan. Lepidium nebrodense (Raf.) Guss. Arcadia: pr. Kriavrisi. Neslia paniculata (L.) Desv. Macedonia: pr. Saloniki. Cistus incanus L. Macedonia: pr. Vodena. Helianthemum guttatum (L.) Mill. Macedonia: pr. Vodena. H. glabrum (Koch) var. aemulans Beck. Montenegro: mt. Jastrebica. H. salicifolium (L.) Pers. Thracia: pr. Makri; Arcadia: pr. Kriavrisi. Fumana ericoides (Dun.) Heldr. Attiea: mt. Lyeabettus. F. thymifolia (L.) Burn. Macedonia: pr. Saloniki; Euboea: pr. Chalkis. Viola graeca Becker. Macedonia: mt. Peristeri. Polygala vulgaris L. Macedonia: mt. Athos. P. major Jaeq. Macedonia: mt. Kaimak@alan. Heliosperma quadrifidum (L.) Rehb. Montenegro: mt. Ja- strebica. Silene commutata Guss. Macedonia: pr. Vladovo. S. venosa (Gilib.) Aschers. Macedonia: pr. Saloniki. . italica (L.) Pers. Thracia: pr. Makri. . viridiflora L. Macedonia: pr. Veles. . statieifolia S. et S. Macedonia: pr. Demirkapu. . keichenbachii Vis. Montenegro: mt. Jastrebica. . saxifraga L. Montenegro: mt. Orien et Jastrebica. . Waldsteinii Griseb. Albania: mt. Ljuboten in Scardo; Macedonia: mt. Peristeri. S. dichotoma Ehrh. Macedonia: pr. Demirkapu, Saloniki. S. graeca Bois. & Spr. Macedonia: pr. Vladovo. S. eretica L. Thracia: pr. Dedeagac; Laconia: mt. Taygetos. S. conica L. Thracia: pr. Makri; Macedonia: pr. Saloniki. Tunica illyrica (L.) Fisch. et Mey. Macedonia: pr. Veles. T. prolifera (L.) Scop. Macedonia: pr. Vladovo. T. velutina (Guss.) Fisch. et Mey. Thraeia: pr. Makri. Dianthus croaticus Borb. Montenegro: mt. Jastrebica. Velezia rigida L. Macedonia; pr. Demirkapu. Cerastium banaticum Roch. Macedonia: pr. Vodena. C. speciosum Sprun. ß. adenophorum Hal. Macedonia: mt. Peristeri, Kaimaktalan. O. viscosum L. Macedonia: pr. Saloniki; Laconia: mt. Tay- getos. nn 02) 208 ©. luridum Guss. Macedonia: mt. Athos, pr. Saloniki; Ar- cadia: pr. Kriavrisi. CO. vllyrieum Ard. Euboea: pr. Chalkis. Arenaria clandestina Port. Montenegro: mt. Orien. Alsine glomerata (MB.) Fenzl. Macedonia: pr. Üsküb. A. recurva (All.) Wahlenb. Macedonia: mt. Kaimakcalan. A. falcata Griseb. Macedonia: mt. Peristeri. A. mediterranea Led. Macedonia: pr. Saloniki. L. nodiflorum L. Macedonia: pr. Vodena. L. tenuwifolium L. Macedonia: pr. Vodena. L. hirsutum L. Macedonia: pr. Üsküb. Althaea hirsuta L. Macedonia: pr. Veles. Malva hirsuta Presl. Macedonia: pr. Vodena. M. nicaeensis All. Macedonia: pr. Saloniki. Hypericum barbatum Jacq. Montenegro: mt. Jastrebica; Ma- cedonia: pr. Usküb. H. rumelicum Bois. Macedonia: pr. Vodena. Acer intermedium Pand. Macedonia: pr. Üsküb. A. monspessulanum L. v. erythrocarpum Desv. Macedonia: mt. Athos. N Geranium lucidum L. Macedonia; pr. Usküb. G. molle L. Macedonia: pr. Saloniki. Erodium tmoleum Bois. Thracia: pr. Makri. Dietamnus albus L. Macedonia: pr. Vodena. Rhus coriaria L. Macedonia: pr. Usküb. Pistacia terebinthus L. Macedonia: pr. Demirkapu. Genista carinalıs Griseb. Macedonia; pr. Vodena. Medicago orbicularis (L.) All. Thraeia: pr. Makri. M. globosa Presl. Thraeia: pr. Makri. M. coronata (L.) Desv. Graecia: pr. Megara. Trigonella ER L. Euboea: pr. Chalkis. T. Spruneriana Bois. Graecia: pr. Megara. Melilotus neapolitana Ten. v. rostrata Vis. Macedonia: pr. Bitolia. E Trifolium ochroleucum L. Macedonia: pr. Usküb. . Cherleri L. Macedonia: pr. Vodena, mt. Athos. . angustifolium L. Macedonia: pr. Vodena. . stellatum L. Macedonia: pr. Vodena. . scabrum L. Euboea: pr. Chalkis. . dalmaticum Vis. Macedonia: pr. Vodena. . tomentosum L. Macedonia; mt. Athos; Euboea: pr. Chalkis. . nervulosum Bois. et Heldr. Thracia: pr. Makri. A Sint. et Bornm. jam 1891 pr. Dedeagac lectum. Cf. Hal. in Olsen bot. Zeitschr. 1892, p. 370. T. suffocatum L. Macedonia: mt. Athos. T. erythranthum (Griseb.). Thraeia: pr. Makri. Doryenium hirsutum (L.) Ser. Thracia: pr. Makri. Coronilla emeroides Bois. Macedonia: mt. Athos. SeSSsSksies 209 C. eretica L. Thracia: pr. Makri. C. scorpiordes (L.) Koch. Macedonia: pr. Vodena; Thraeia: pr. Makri. Hippoerepis eiliata Willd. Thraeia: pr. Makri. H. unisiliquosa L. Arcadia: pr. Kriavrisi; Macedonia: pr. Saloniki. Astragalus chlorocarpus Griseb. Macedonia: pr. Demirkapn. A. hamosus L. Thracia: pr. Makri. A. sinaicus Bois. Macedonia: pr. Saloniki. Onobrychis arenaria (Kit.) Ser. Macedonia: pr. Üsküb. 0. alba (W. K.) Desv. Macedonia: pr. Usküb. O. caput galli (L.) Lam. aaa pr. Vodena. O. aequidentata (S. et S.) Urv. Thracia: pr. Makri; Mace- donia: pr. Saloniki, Vodena. Lathyrus sphaericus Retz. Thracia: pr. Makri. L. saxatilis (Vent.) Vis. Thracia: pr. Makri. L. eicera L. Graecia: pr. Megara. L. aphaca L. Thracia: pr. Makri. Vieia hybrida L. Thracia: pr. Makri; Macedonia: pr. Sa- loniki. V. microphylla Urv. Euboea: pr. Chalkis; Attieca: pr. Ke- phissia. Potentilla taurica Willd. Macedonia: pr. Üsküb. P. laeta Rehb. Macedonia: pr. Üsküb, Vodena. P. subsericea (Griseb.). Macedonia: pr. Saloniki. Geum molle Vis. et Pan&. Macedonia: mt. Peristeri. Alchemilla amphiargyrea Bus. Montenegro: mt. ÖOrien. Pirus amygdaliformis Vill. Macedonia: pr. Veles. Cotoneaster tomentosa (Ait.) Lindl. Thessalia: mt. Olympus. Senecio Wagneri Deg. Albania: mt. Ljuboten in Scardo. S. Jacobaea L. Macedonia: pr. Usküb. S. vernalis W.K. Macedonia: pr. Üsküb; Laconia: mt. Tay- getos. Anthemis tinctoria L. Macedonia: pr. Vodena. A. cinerea Pan. Macedonia: pr. Üsküb, mt. Kaimak@alan. Achillea coaretata Poir. Macedonia: pr. Üsküb. A. setacea W. K. Macedonia: pr. Üsküb. Helichrysum plicatum DC. Macedonia: pr. Usküb. Filago lutescens Jord. Macedonia: pr. Usküb. F. canescens Jord. Macedonia: pr. Vladovo, mt. Atlıos. F. arvensis L. Macedonia: pr. Usküb. F. lagopus Parl. Macedonia: pr. Vladovo. Erigeron polymorphus Seop. Montenegro: mt. Jastrebica. Bellis perennis L. Macedonia: pr. Üsküb. Evaz pygmaea L. Laconia: mt. Taygetos. Homogyne alpina (L.) Cass. Albania: mt. Ljuboten in Scardo. Echinops ruthenieus M. B. Montenegro: mt. Jastrebica; Thessalia: mt. Olympus. 210 Carlina vulgaris L. Macedonia: mt. Peristeri; Montenegro: mt. Jastrebica. CO. simplee W. K. Montenegro: mt. ÖOrien. £ Silybum marianum (L.) @Gaertn. Macedonia: pr. Saloniki, Usküb. Carduus leiophyllus Petz. Macedonia: pr. Vladovo. ÜC. ramosissimus Pan@. Montenegro: mt. Jastrebica. Tyrimnus leucographus (L.) Cass. Macedonia: mt. Athos. Jurinea mollis (L.) DC. Macedonia: pr. Usküb, Vodena. Oentaurea deusta Ten. Macedonia: mt. Peristeri. ©. orbelica Vel. Macedonia: pr. Veles, mt. Peristeri. Ö. erythracantha n. sp. (e sec. Caleitrapa DC.). Araneoso- albotomentosa; caule erecto, ramossimo; foliis radicalibus?, eaulinis sessilibus, anguste linearibus, integris, anguste deeurrentibus, in- ferioribus et mediis elongatis, flexuosis; capitulis solitariis, ovatis, 1 cm diametro; involueri phyllis virescentibus, parce araneosis, in appendicem parvam, spina patula, acerosa, 12—15 mm longa, ru- biginosa, basi utringue 1—2 spinulosa terminatam, exeuntibus; floseulis luteis, non radiantibus; acheniis? — (. solstitiali L. af- finis, ab ea indumento dense araneoso-tomentoso, foliis ängustis, elongatis, phyllorum spinis rubiginosis discedit. In aridis regionis inferioris Thessaliae pr. Litochori ad ra- dices mt. Olympi. Juli- Aug. Orupina erupinastrum Vis. Macedonia: pr. Saloniki. C. vulgaris Cass. Thracia: pr. Dedeagac. Taraxacım laevigatum (Willd.) DC. Thessalia: mt. Olympus. T. megalorrhizum (Forsk.) Hand. Arcadia: pr. Kriavrisi; La- conia: mt. Taygetos; Messenia: mt. Hagios Ilias. Andryala dentata S. et S. Macedonia: pr. Hiliandar in penin- sula Athoa. fi Hieracium pannosum Bois. Albania: in fauce Treska pr. Usküb. H. Orieni Kern. Montenegro: mt. Jastrebica. H. setigerum Tausch. Macedonia: pr. Usküb. H. proceriforme Naeg. et Pet. Macedonia: pr. Demirkapu. H. leontocephalum n. sp. (e sect. Echininae Naeg. et. Pet.). Rhizomate praemorso, estolonoso; caule elato, 30 cm alto, fistuloso, 2—3phyllo, apice 3—4cephalo, ut et folia praeter indumentum mi- nute stellato-floccosum, pilis ad 1 cm longis, flexuosis, albis, basi nigricantibus, dense vestito; foliis oblongo-lanceolatis lanceolatisve, radicalibus in petiolum attenuatis, caulinis sessilibus, capitulis ma- juseulis; pedunculis brevibus, eglandulosis; involucri phyllis linea- ribus, villis longis flexuosis dense sericeo-lanatis. Species eximia, inter Echininis et Alpicolinis intermedia; quoad capitulorum in- dumentum nempe H. alpicolae Schleich et H. petraeo Friv., quoad eaulem elatum, 2—3phyllum, folia majora, obseure viridia, ZH. se- tigero Tausch simile. In regione media mt. Olympi Thessaliae. Juni-Juli. 211 Crataegus monogyna (Willd.) Jaeq. v. hirsutior Bois. Mace- donia: pr. Saloniki. Polycarpon wetraphyllum L. Euboea: pr. Chalkis. Scleranthustpeglectus Roch. Macedonia: mt. Peristeri. Sedum ano etalum DC. Montenegro: mt. Jastrebiea et Orien. S. magellense Ten. Montenegro: mt. Orien. S. glaucum Kit. Montenegro: mt. Orien. S. sexangulare L. Montenegro: mt. Orien. S. cepaea L. Macedonia: pr. Usküb. S. Sartorianum Bois. Thessalia: mt. Olympus. Saxifraga aizoon Jacqu. Montenegro: mt. Jastrebica; Mace- donia: mt. Kaimakcalan. S. tridactylites L. Macedonia: mt. Athos. 5. rotundifolia L. Thessalia: mt. Olympus. ; Orlaya grandiflora (L.) Hoffm. Macedonia: pr. Usküb. O. platycarpa (L.) Koch. Thracia; pr. Makri. Turgenia latifolia (L.) Hoffm. Macedonia: pr. Saloniki. Caucalis daucoides L. Macedonia: pr. Demirkapu. ©. leptophylla L. Macedonia; pr. Usküb, Saloniki. Ferulago nodosa (L.) Bois. Macedonia: pr. Vodena. F. nodiflora (L.) Koch. Macedonia: pr. Veles. Peucedanum longifolium W. K. Montenegro: mt. Orien. Malabaila aurea (S. et 8.) Bois. Macedonia: pr. Veles, Vla- dovo, Vodena, Saloniki. Tordylium officinale L. Macedonia: pr. Vodena. Heracleum Orphanidis Bois. Macedonia: mt. Kaimaktalan. Athamanta Haynaldi Borb. et Üchtr. Montenegro: mt. Ja- strebica. z Seseli rigidum W. K. Macedonia: pr. Usküb. Chaerophyllum aureum L. Macedonia: mt. Kaimaktalan. Scandix grandiflora L. Macedonia: pr. Saloniki. S. australis L. Euboea: pr. Chalkis. Aegopodium podagraria L. Albania: mt. Ljuboten in Scardo. Pimpinella alpestris (Spreng.). Albania: mt. Ljuboten in Scardo. Carum Adamoviciin. sp. Glabrum; radice verticali; eaulibus gracilibus, adscendentibus, subnudis, parce ramosis; foliis radicali- bus ambitu oblongis, longe petiolatis, pinnatisectis, segmentis 4—5-jugis, in lacinias 2—4 tenuissime setaceas, elongatas, mucro- natas seetis, caulinis paucis, diminutis, triseetis vel simplieibus; umbellae radiis 4—7, elongatis subinaequalibus, patentibus; in- volueri et involucelli phyllis 3—d, lineari-lanceolatis; pedicellis fructu oblongo aequilongis vel brevioribus; floribus ignotis; meri- carpiorum jugis filiformibus; stylis stylopodio mamillaeformi sub- brevioribus. C. meoidi, Heldreichii et rupestri affıne, ab omnibus foliis longepetiolatis, laeiniis filiformi-setaceis elongatis, umbellae radiis 212 elongatis, usque ad 4cem longis et pedicellis longioribus differt. Color florum ulterius observandum. Thessalia: mt. O!ympus. Trinia pumila (L.) Kern. Montenegro: mt. Jastrebica. Bupleurum exaltatum MB. Montenegro: mt. Orien et Ja- strebiea. B. protractum Hfig. et Lk. Macedonia: pr. Saloniki. B. laxum Vel. Macedonia: pr. Usküb. : S. Orphanidis Bois. Macedonia: mt. Athos. Jam a Üelak. Beitr. fl. Athoshalb. in böhm. Ges. Wiss. 1857 p. 540 hue indi- catur. S. rotundifotium Mill. Thessalia: mt. Olympus. Eryngium Wiegandı Adam. Thessalia: mt. Olympus. Viburnum opulus L. Macedonia: pr. Vladovo. V. lantana L. v. discolor Hut. Montenegro: mt. Orien. Lonicera glutinosa Vis. Montenegro: mt. Jastrebica. Galium lueidum All. v. corrudaefolium (Vill.) Montenegro: mt. Jastrebica. j @G. asparagifolium Kern. Macedonia: pr. Usküb. G. tricorne With. Macedonia: pr. Saloniki. @. aparine L. Macedonia: pr. Saloniki. G. divaricatum Lam. Macedonia: pr. Vodena. @. tenuissimum MB. Macedonia: pr. Usküb. @. intricatum Marg. «t Reut. Macedonia: pr. Vodena. Asperula scutellaris Vis. Montenegro: mt. Jastrebica. A. galioides MB. Macedonia: pr. Usküb. A. longiflora W. K. Macedonia: pr. Usküb. A. flaccida Ten. Montenegro: mt. Jastrebica; Macedonia: pr. Usküb. A. arvensis L. Macedonia: pr. Saloniki. Orucianella latifolia L. Macedonia: pr. Vodena. C. graeca Bois. Macedonia: pr. Usküb. Valerianella truncata (Rehb.) Betke. Macedonia: pr. Vodena. V. mixta (L.) Dufr. Macedonia: pr. Vodena. V. membranacea Lois. Macedonia: mt Athos. V. coronata (L.) DC. Macedonia: pr. Vodena, mt. Athos. Pterocephalus plumosus (L.) Coult. Macedonia: pr. Usküb. Callistemna palaestinum (L.) Heldr. Macedonia: pr. Vodena. Scabiosa ochroleuca L. Macedonia: pr. Usküb. S. silaifolia Vel. Macedonia: pr. Usküb. S. gramuntia L. Montenegro: mt. Orien. S. dubia Vel. Albania: mt. Ljuboten in Scardo. S. mierantha Desf. Macedonia: pr. Usküb. Knautia orientalis L. Macedonia: pr. Usküb. Doronicum Columnae Ten. Macedonia: mt. Peristeri. D. hungaricum Rb. Macedonia: pr. Usküb, Veles. (Schluß folgt.) 215 Spaltpilzflechten. Von Dr. E. Zederbauer (Wien). (Mit Tafel V.) Inu einer Abhandlung!) „Mywobacteriaceae, eine Symbiose zwischen Pilzen und Bakterien“, wurden vom Verfasser zwei Or- ganismen, Myxococcus inerustans und Chondromyces glomeratus beschrieben, die auf Grund wiederholter genauer Experimente und einwandsfreier Kulturversuche aus Pilzen und Bakterien zusammen- gesetzt sich erwiesen. Es wurde zu wiederholtem Male Myxococcus und COhondromyces auf verschiedene Nährböden übertragen und jedesmal trat dasselbe Bakterium in den verschiedenen Kulturen auf. Es wurde ferner Chondromyces glomeratus an verschiedenen Orten gesammelt und jedesmal ein und derselbe Bazillus als Sym- biont gefunden. Daraus folgerte der Verfasser, daß beide, Pilz und Bakterium, in einem gewissen Vernältnisse stehen, das als sym- biotisches Verhältnis im weitesten Sinne angesprochen werden kann. Damit ist allerdings nichts weiter als das Zusammenleben beider zum Ausdruck gebracht, und die weiteren Erklärungen waren rein hypothetisch, wie an Ort und Stelle hervorgehoben ist ?), da ja jedes Experiment zur Klärung dieser Frage fehlt. Diese beiden Organismen sind in eine Gruppe, Spaltpilz- tlechten genannt, gestellt worden, die aus Spaltpilzen (Schizomyeeten) und Pilzen (Fungi) zusammengesetzt sind. Auf Grund dieser Untersuchungen hatte der Verf. die von Thaxter und Zukal beschriebenen Myxobakterien zum Teil als den Spaltpilzflechten gleichwertige Organismen interpretiert, wozu ihn hauptsächlich die zwei von verschiedenen Gesichtspunkten ausgehenden Beschreibungen Thaxters und Zukals führten. Es ist auffallend, daß drei Forscher ein und denselben Organismus, Ohondromyces crocatus, in drei verschiedene Pflanzengruppen ein- reihten, nämlich in die Fungi?), Schizomyceten‘) und Myxo- phyten °). Die Folge war eine verschiedene Deutung ein und derselben Dinge. Die Ursache liegt wohl hauptsächlich in dem sehr kom- plizierten Aufbaue. Bei den beiden ersten Forschern Berkley und Curtis lag die Ursache in den damals noch unausgebildeten optischen In- strumenten, bei Zukal mehr infolge seiner vielfachen Beschäfti- 1) Sitzungsberichte der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Math.-nat. Kl. Bd. CXII. Abt. I. Juni 1903. 2) 1. ec. p. 25, 28. 3) Berkley et Curtis, North Amer. Fungi n. 600 Berk. Intr. Bot. Crypt. p. 313 f. 70a. 4) Thaxter R. On the Myxobacteriaceae, a new order of Schizomycetes. Bot. Gazette 1892, Vol. XVII. p. 389. 5), Zukal Hugo. Myxobotrys variabilis Zuk. als Repräsentant einer neuen Myxomycetenordnung. Ber. d. d. bot. Ges. Bd. XIV. 1896. 214 gung mit Myxophyten, obwohl gerade aus seinen Beobachtungen der richtige Sachverhalt am meisten herausleuchtet. Die drei verschiedenen Beschreibungen führten den Verfasser auf die Interpretation, die wiederholt angegriffen wurde. Solms-Laubach hat sie in einem Referat auf das heftigste angegriffen und durch Betrachten eines in Weingeist konservierten Materiales von Ohondromyces erocatus die Frage zu entscheiden geglaubt. Daß eine derartige Untersuchung des „Bakterienbaumes“, wie ihn Solms-Laubach nennt, nicht zu sicherem Resultate führen kann, werden spätere Ausführungen zeigen. Baur!) sagt dasselbe wie Solms-Laubach. obwohl auch er über keine Ver- suche oder Experimente verfügt und der neu beschriebene Myxo- coccus ruber hier nicht in Betracht kommt. Thaxter hat auf diese Interpretation in einer Abhandlung °), worin auch einige neue Myxobakterien beschrieben werden, geant- wortet und zugleich auch seine Untersuchung über Myzococcus inerustans und Ühondromyces glomeratus veröffentlicht. Letzteren hält er für die bereits beschriebene Coryne sarcoides oder Tre- mella sarcoides und glaubt mit dieser Bestimmung die Entscheidung getroffen zu haben. Daß dieser Organismus aus Pilzen und Bak- terien zusammengesetzt sein könnte, hielt er nicht für notwendig zu untersuchen. Die Experimente an Material von Coryne sarcoides von verschiedenen Standorten beweisen, daß Coryne sarcoides aus Bakterien und Pilzen zusammengesetzt ist. Es ist also die systematische Auffassung zu ändern, die Resultate der vom Verf. gemachten Unter- suchungen hat Thaxter nicht widerlegt. Coryne sarcoides besteht aus Pilzen und Bakterien und ist den „Spaltpilzflechten“ zu- zuzählen. Mysxococcus incrustans hat Thaxter gleichfalls untersucht, aber ebenfalls ohne Kulturversuche oder Experimente. Er erklärte ihn als einen Schleimpilz mit Pilzhyphen einer Zorula vereinigt, eine Beobachtung, die jeder beim ersten Betrachten macht. Wenn man ihn aber genauer ansieht und auf verschiedenen Nährboden kultiviert, so kommt man zu einem anderen Urteile. Der Verf. ist überzeugt, daß Thaxter bei näherer Unter- suchung zu demselben Resultate gekommen wäre, wenngleich das ihm gesandte Material nicht mehr ganz jung war. Die andere Hälfte des Schwammstückehens, das Thaxter gesandt wurde, ist gleichzeitig vom Verf. untersucht worden und zeigte dasselbe Bakterium, teilweise im Sporenstadium (wie Ab- bild. 5, Tafel II]. e.) In beiden Fällen sind die Beobachtungen und Untersuchungen des Verf. nieht widerlegt worden, außer man läßt die Untersuchungen mit dem Mikroskop, wie Solms-Laubach, als hinreichend gelten, 1) Baur E. Myxobakterien-Studien. Arch. f. Protistenkunde 1904. V. Bd. nn Notes on the Myzobactericeae. Botanical Gazette. 1904. Nr. 6, V. 215 um jahrelange und öfters wiederholte Experimente als unrichtig hinzustellen. Myzococcus incrustans ist also auch zu den Spaltpilzflechten zu zählen. Daß eine nicht geringe Anzahl von anderen Pilzen, be- sonders Fungi imperfecti, zu den Spaltpilzfiechten zu zählen sein werden, scheint sehr nahe zu liegen und ist bei einigen schon nachgewiesen, worüber an anderer Stelle berichtet wird. Der Zweck dieser Zeilen ist aber, die Untersuchungen über Chondromyces erocatus und andere Myxobakterien zu veröffentlichen. Dureh die Güte der Herren Prof. Fr. v. Höhnel und Prof. L. Hecke hatte der Verf. die Möglichkeit, die von Zukal ge- sammelten Myxobakterien zu untersuchen, doch schien ihm das tote Material nieht genügend beweiskräftig für die Entscheidung der Frage zu sein. Der Verf. ist daher Herrn Prof. R. Thaxter für die Sendung lebenden Materials von Chondromyces crocatus sehr dankbar, da Kulturversuche angestellt werden konnten. um so der Lösung der Frage näher zu treten. Die Darlegung dieser Experimente erfolgt am besten und anschaulichsten an der Hand der Abbildungen. Fig. 1 stellt einen noch nicht ganz reifen Chondromyces crocatus dar. Der lange Stiel, von langen, dünnen, fadenartigen Ge- bilden durchzogen, trägt am Ende drei kugelige Gebilde, wo die von einer schleimigen, glänzenden Masse umgebenen Üysten bereits angedeutet sind. In der feuchten Kammer zerquollen sogleich die drei kugeligen Gebilde, sowie die Cysten, so daß die Enden der Fäden siehtbar wurden (wie Fig. 2, die erst später gezeichnet wurde) und ringsherum eine schleimige Masse lag, worin zweierlei stäbehenförmige Gebilde zu beobachten waren: sehr lebhaft be- wegliche, welche 2—3 u lang und 0°6 u dick waren, und gänzlich unbewegliche, 5—6 u lang und 1’5—2 u dick. im Innern einige lichtbrechende Körperchen enthaltend. In Fig. 4 sind sowohl große wie kleine Stäbchen bei gleicher Vergrößerung abgebildet. Nach der raschen Bewegung zu urteilen, scheinen die kleinen Stäbchen Geißeln zu besitzen '). Die großen Stäbchen haben ungefähr dieselbe Dicke wie die Fäden, die 1’5—2 u dick sind. In Fig. 3 ist ein Stadium abgebildet, wo die großen Stäbchen noch in unmittelbarer Nähe der Fäden liegen, mit denen sie früher in Verband zu sein schienen. Dieselben beiden Formen konnten in Gelatine- und Agar- kulturen beobachtet werden, doch waren die kleineren immer in größerer Mehrzahl, so daß die großen in den Hintergrund traten und in älteren Kulturen überhaupt schwer oder gar nicht zu finden waren. Ähnliche Erfahrungen wurden bei Kultur von Coryne sar- coides auf Agar oder Gelatine gemacht. 1) Vergl. Zukal H. Über die Myxobakterien. Ber. d. d. bot. Ges. Bd. XV. 1897. p. 542-552. 216 Nach Thaxters Angaben sind die Stäbehen 2:5—6 u lang, 0:6—0°7 u dick, welche mit Messungen des Verf. ziemlich über- einstimmen, wenn ınan beide Stäbchenarten als zusammengehörig betrachtet. Daß dies fehlerhaft wäre, zeigen spätere Beobachtungen. Thaxter hat also ganz übersehen, daß zwei verschiedene Stäbchen vorhanden sind, die sich sowohl durch Größe wie Verhalten auf- fallend unterscheiden. Nach Verlauf von drei Wochen hatten die kleinen Stäbchen, die nach weiteren Untersuchungen und einwirkenden Anilinfarben zweifellos Bakterien sind, ihre Gestalt nicht verändert, die großen Stäbchen hingegen trieben lange, dünne Fäden, die sich auch ver- zweigten (Fig. 8, 9), vielfach aber unverzweigt blieben und bei einer Länge von 40—100 u das Wachstum einstellten. Querwände konnten sehr selten beobachtet werden. In einer anderen feuchten Kammer hatte der Verf. zufällig keimende Sporen von Physcia stellaris. Die dünnen, aus der Spore tretenden Fäden, die sich hie und da verzweigten und fast keine (uerwände zeigten, waren den Fäden der großen Stäbchen sehr ähnlich oder fast gleich. In einer anderen Kultur von Ch. crocatus waren derartige Fäden aus dem abgeschnittenen Stiel (Fig. 7) herausgewachsen und erreichten eine Länge von 100 u. In der Umgebung wimmelte es von zahlreichen beweglichen Bakterien. Solche lange Fädeu, in denen ab und zu Quer- wände sichtbar waren, wurden auch in Nährgelatine und Agar- kulturen beobachtet. Bei Einwirkung von Farbstoffen (Methylenblau) verhielten sich die Bakterien verschieden von den großen Stäbchen und den kurzen Fäden, die sich wie Pilzhyphen färbten. Wenn bei der Be- trachtung der erstern Stadien der Kulturversuche der Einwand hätte gemacht werden können, es seien zwei verschiedene Bakterien, so zeigt gerade das weitere Verhalten, daß wohl die kleinen Stäb- chen Bakterien sind, die großen Stäbchen aber mit Bakterien nichts gemein haben. Wenn man auch die Evolutionsformen der Bakte- rien in Berücksichtigung zieht, so findet man keinerlei Überein- stimmung mit ihnen. Gegen die Auffassung der Evolutionsformen spricht auch das verschiedene Verhalten der kleinen Stäbchen von den großen Stäbehen und den Fäden gegen Farbstoffe, die, wie schon erwähnt, sich unregelmäßig intensiv färben wie die meisten Pilzsporen und Pilzhyphen. Der Einwurf, fremde, zufällig in die Kultur geratene Pilze beobachtet zu haben, wird hinfällig, da die ganze Entwicklung der Fäden aus dem Stäbchen und deren Wachs- tum genau verfolgt wurde. Wie aus diesen Kulturversuchen hervorgeht, besteht Chondro- myces crocatus aus einem Pilze, der als Träger fungiert und gleich- sam das Gerüst darstellt, ausgefüllt und umgeben von Bakterien, die auf dem Stiele Cysten bilden. Die Hyphen werden von einer Schleimmasse umgeben, die bisweilen erhärtet und das Freilegen der Hyphen sehr erschwert. Der beteiligte Pilz zeigt ein abnormes Verhalten, was im Vergleich mit dem Aussehen der Flechtenhyphen 217 nicht Wunder nehmen darf, sowie die Pilzhyphen einer anderen Spaltpilzflechte, Coryne sarcoides, wo die Hyphen ebenfalls sehr dünn (2—4 u) sind, und selten Querwände beobachtet werden können. An reifen Exemplaren, die die Öysten schon verloren haben, werden herausragende Fäden (Hyphen) beobachtet. (Fig. 6, vergl. Thaxter |. e. Plate XXHI. Fig. 8, 9.) Die Cysten stellen eine Masse von Bakterien, deren Schleim an der Luft erhärtet ist, und einigen Pilzsporen dar, die hie und da in den Öysten zu finden sind (Fig. 5). Soweit die Unter- suchungen über Ohondromyces erocatus, der zu den Spaltpilzfleehten zu zählen ist. Ohondromyces lichenicolus, wovon R. Thaxter ebenfalls lebendes Material sandte, besteht nach Untersuchungen des Verf. nur aus Bakterien und hat mit Oh. crocatus gar keine Ahnlichkeit und auch dem Wesen nach mit ihm nichts zu tun. Die Untersuchungen über die Gattung Myzococeus stützen sich nur auf Präparate von Zukal und Thaxter, der eine Reinkultur von Myxococcus rubescens sandte. Fig. 10 zeigt einzelne Stäbchen und kugelige Gebilde von Myzxococcus rubescens. Die kleinen Stäbehen sind 1—2 u lang, 0°7 u diek. Die größeren Stäbehen 5—6 u lang, 15 u diek'). Ob letztere mit den rundlichen Gebilden im Zusammenhange stehen, konnte nicht festgestellt werden. Die rundlichen Gebilde (1°5 bis 2 u) sind meist in Ketten angeordnet, von denen Seitenzweige ab- gehen. Es ist ganz merkwürdig, daß weder von Thaxter noch von Zukal diese Erscheinung, eine Teilung nach zwei Richtungen, wie sie hier vorliegt, beobachtet wurde, obwohl sie in jedem Prä- parate (auch in dem von Thaxter geschickten Präparate einer Reinkultur) beobachtet werden konnte. Fig. 10 und 11 sind nach Präparaten von Zukal gezeichnet; damit nieht der Vorwurf gemacht werden kann, es seien verun- reinigte Präparate benützt worden, wurde ein Teil eines Präparates einer Reinkultur (wie Thaxter selbst angibt) mikrophotographiert (Fig. 12). Die genaue Untersuchung zeigt also im Wesen etwas ganz anderes, als Thaxter beobachtete. Der Gedanke, daß Myxo- coccus rubescens nichts anderes ist als Micrococeus fulvus (Cohn: Bei- träge zur Biologie der Pflanzen I. 3, p. 181), drängt sich immer mehr auf und wird dureh die Beobachtungen Thaxters nur ge- nährt. Mwyzxococcus macrosporus verhält sich in bezug auf die Teilung wie M. rubescens, soweit aus den Präparaten Zukals zu ersehen ist. Myxococcus incrustans steht in keiner Beziehung zu den Myxobakterien. Mysxococcus rubescens und M. macrosporus dürften jedoch zu den echten Bakterien zu zählen sein oder stellen ein (ewirr von stäbehenförmigen und kugeligen Schizomyceten dar. 1) Nach Thaxter, 3—7 u lang, 04 w dick. Österr. botan. Zeitschrift. 5./6. Heft. 1906. 16 218 Der Verfasser muß gestehen, daß der Titel seiner Arbeit über Myxobakterien („Myzxobacteriaceae, eine Symbiose zwischen Pilzen und Bakterien“) zu weitgehend war und daß derselbe, wenngleich im Texte hauptsächlich nur Chondromyces crocatus, Myzococeus rubescens und M. macrosporus zur Interpretation herangezogen wurden, zu irrtümlichen Auffassungen und heftigen Angriffen führen konnte. Die Interpretation, daß Chondromyces cerocatus aus Bakterien und Pilzen besteht. wurde durch Kulturversuche bestätigt, hingegen führten die Untersuchungen des Myzxococcus rubescens zur An- schauung, daß er vielleicht zu den Bakterien gerechnet werden muß. Chondromyces lichenicolus besteht aus Bakterien, Myaxococeus incrustans aus Bakterien und Pilzen, sowie die Tremellinee Coryne sarcoides, die Verfasser irrtümlich als Chondromyces glomeratus beschrieben hat. Die von Thaxter, Baur und Quehl (Quehl A.: Unter- suchungen über die Myxobakterien. Zentralbl. f. Bakt. XVI. B. 1906, Nr. 1/3) beschriebenen Myxobacteriaceen dürften wohl teil- weise zu den Bacteriaceen, teilweise zu den Myxobacteriaceen Thaxters und zu den Spaltpilzflechten zu zählen sein, worüber nur Kulturversuche und Experimente Klarheit bringen werden. Erklärung der Abbildungen !). (Taf. V.) Fig. 1—9. Chondromyces crocatus. Fig. 1. Ein noch nicht ganz reifes Exemplar. Vergr. 650. Fig. 2. Der obere Teil des vorigen Exemplares, 14 Tage in der feuchten Kammer. Vergr. 800. Fig. 3. Ein Teil davon etwas stärker vergrößert. Vergr. 900. Fig. 4. Einzelne Stäbchen bei sehr starker Vergrößerung (1000). Fig. 5. Eine Cyste. Vergr. 800. Fig. 6. Der obere Teil eines Exemplares, das die Cysten bereits ab- geworfen hat. Vergr. 800. Fig. 7. Ein Teil eines Stieles in Kultur in feuchter Kammer. Vergr. 800. Fig. 8. Ein keimendes großes Stäbehen (Pilzsporen) in der feuchten Kammer. Vergr. 900. Fig. 9. Pilzhyphen aus einem großen Stäbchen (Pilzspore) in der feuchten Kammer hervorgegangen. Vergr. 900. Fig. 10. Myzococcus rubescens, nach einem Präparat von Zukal. Vergr. 1000. Fig. 11. Myxococeus macrosporus, nach einem Präparat von Zukal. Vergr. 1000. Fig. 12. Myxococcus rubescens, nach einem Präparat von Thaxter, phot. von H. Hinterberger und E. Zederbauer. Vergr. ca. 1000. 1) Wurden mit Zeichenapparat hergestellt. E Zederbauer del H Hinerbeiger hat Lith.Kunstanstaltv.Th.Bannwarth Wien VIll. {fe} oO an - Bi 5 2 [6] N [-} I {=} > E 3 = 219 Beitrag zur Kenntnis der Flora von West - Bosnien. Von Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen und Franz Faltis (Wien). (Fortsetzung. !) Orobanchaceae. Orobanche gracilis Sm. N. Gipfelregion der Velika Klekova£a, 1900 m!, Sator, östl. ober dem See, 1600 m (H.). — caryophyllacea Sm. N. Südgipfel des Jedovnik! (H.); Mala Klekova&a!; Sator, südl. ober dem See! (J.); PlaZenica (Gipfel)! ober Prusae b. Bugojno! S00—1780 m. — Teuerii Hol. N. An steinigen Hängen ober Prusac, 800—900 m! Globulariaceae. Globularia Willkommii Nym. N. Westabhang des Marino brdo bei Grahovo (J.). 8. Karstheide bei Na podovi und Podgorje; Gipfelregion der Golja: Velika Golja, 1700 m! (St. F.) — bellidifolia Ten. N. Gipfelfelsen der Ilica; Liepi kamen am Jedovnik (J.); Osthang der Velika Klekovala; Spije vd. Grahovo (J.); Sator: Velika Babina (J.); PlaZenica!; 1300—1950 m. 8. Zwischen Glamo& und Grkovei: Bergwiesen bei Starigrad, 1200 m! Gipfelregion der Golja: Velika Golja, 1700 m! (St. F.). Felsen am Flußursprung in Livno. Plantaginaceae. Plantago media L. N. Im Föhrenwald unter Han Nuker bei Bu- gojno, 950 m. — lanceolata L. var. eriophora (Hfimg. et Lk.) Beck (Plant. eriophora Hoffmannsegg et Link, Fi. portuguaise I, p. 423 [1809]. Pl. la- nata Host, Fl. Austriaca I, p. 210 [1827]). N. Auf Karstflächen bei Kesiei n.-d. Grahovo! (H.) und am Hügel Jedonova bei Preodac!; 900—950 m. — argentea Chaix. N. Südwesthang des Marino brdo bei Grahovo, 1000-1100 m! (J.). S. Zwischen Glamo& und Grkovei auf Karst- boden bei Starigrad, 1000 m! — carinata Schrad. N. Westabhang des Marino brdo (J.), Hügel Jedonova bei Preodac!; ober Prusac b. Bugojno! S. Karstheide westlich von Na podovi, 800 m! Rubiaceae. Asperula arvensis L. 8. Brachfelder bei Ljusa. — odorata L. S. Wälder der Kriva jelika, 1300 m. — cynanchica L. Mittelbosnien: An bebuschten Hängen beim Bahnhof von Lasva!; N. Karsthochfläche zwischen Glamo@ und 1) Vgl. Nr. 4, 8. 164. 16* 220 Hrasticevo! zwischen Donji Vakuf und Prusac! 350—1400 m. S. Karstheide zwischen Pribelja und Dubrava, 1100 m! Es ist nicht riehtig, daß, wie meist angegeben wird, die Korollenzipfel bei Asperula cynanchica ungefähr so lang als die Röhre sind, sondern die letztere ist an vielen Exemplaren aus dem ganzen Verbreitungsgebiete um mehr als die Hälfte länger als jene, ohne daß man deshalb schon von Übergängen zu Asp. „longiflora“ reden könnte. * Asperula flaccida Ten. N. ? Drvar; an Felsen am Wege nach Resa- novac unterhalb Kamenica, 650 m! (H.). Die schlechten und durch (Gallen verunstalteten Exemplare lassen eine unzweideutige Be- stimmung nicht zu. Ein Teil derselben hatte rote, ein anderer bell ockergelbe Blüten. 8. Felsabhänge nördlich von Livno, 800 m! — aristata L. f. (= A. longiflora W. K.) N. Gipfelfelsen der Niea'), 1650 m; Liepi kamen am Nordhang des Jedovnik, gegen den Ravni potok, 800 m (J.); Südgipfel des Jedovnik, 1600 m (H.); Mala Klekovata, ober der Waldgrenze, 1700 m; Spije bei Grahovo, 1450 (J.)*); Sator: östl. (H.) und südl. (I) ober dem See (1600 m) und auf dem Jezerov kamen, 1300 m! (J.). Zwischen der Asper. arıstata Spaniens und Waldstein n. Kitaibels A. longiflora einen Unterschied zu finden, ist nicht möglich (vgl. Beck, zuletzt in Ungar. botan. Blätter IV [1906] p. 97). Die Richtung der Aste des Blütenstandes, die Form der Korollenzipfel und ihrer Anhängsel ist an beiden Pflanzen dieselbe oder richtiger, unterliegt genau denselben Variationen; was aber die Blütenfarbe anbelangt, so zeigt die Originalabbildung der A. longiflora genau jenes hell gelb- lich-fleischfarbige Kolorit. das nur im oberen Teile der Korollen- außenseite durch helles Rot ersetzt wird und das einen Unter- schied der A. aristata gegenüber longiflora bilden soll! Be- haarung und Bekörnelung aller Teile, insbesondere aber der Blüten, ist an demselben Standorte, oft an ein und demselben Individuum, in hohem Grade variabel. Die in der Flora exs. Austro-Hungarica Nr. 2232 als Asp. leiantha Kern. ausgegebene Pflanze kann daher keineswegs nur auf Grund dieses Merkmales abgetrennt werden; wohl aber hat diese anscheinend in der Lom- bardei und Judiearien endemische Pflanze einen so auffallenden Habitus, der durch die zahlreichen schmalblättrigen sterilen Achsen hervorgerufen wird und sich an Pflanzen des illyrischen Gebietes nie wiederfindet, daß wir uns des Eindruckes einer eigenen Art nicht erwehren können. Den Namen A. leiantha kann dieselbe nicht behalten, weil dieser bei seiner ersten gil- tigen Veröffentlichung (in Murbeck, Beitr. z. Kenntn. d. Fl. v. Südbosn. u. d. Herz. p. 114 [1891]) auf eine Form von A. ari- 1) Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Pflanzen insbesondere dieser beiden Standorte, die nicht gesammelt wurden, zu A. flaccida gehören, die wir damals nicht beachteten. 221 stata angewendet wurde; sie ist dagegen identisch mit Asper. umbellulata Reuter „Bull. Soc. Hall. 1854 p. 141*. Schließlich sei bemerkt, daß eine lebhaft rotblütige Asperula mit langen Korollenröhren bereits in der südlichen Herzegowina (Nevesinje, leg. Janchen), dann anscheinend sehr häufig in Montenegro, Albanien und Griechenland vorkommt; eine besonders kompakte Form dieser Art ist die Asp. longiflora var. condensata Heldreich in Wettstein, Beitr. z. Fl. v. Albanien, p. 59 [1892]). Sie steht der A. eynanchica keinesfalls sehr fern und dürfte ge- wissermaßen ein Mittelglied zwischen ihr und Asp. aristata darstellen. Galium Cruciata (L.) Scop. S. Wälder der Kriva jelika, 1200 m. — vernum Scop. S. Aufstieg zur Kriva jelika aus dem Vrbastale. — rotundifolium L. N. In Wäldern der Mala Obrsina bei Vrb]jani! (H.). S. Wälder oberhalb_Podgorje, 1000 m. — tricorne With. N. Auf Äckern bei Grahovo und im Razano dol bei Popovici! S. Glamolko polje zwischen Dubrava und Glamoc. — Vaillantii DC. N. In Ackern bei Popovici! — verum L. S. Cardak livade an der Quelle südlich von Presedlo, 1200 m! — purpureum L. N. Gipfelfelsen der Ilica, 1600 m; Unter Rec- kovac bei Drvar. Westhang des Marino brdo bei Grahovo (J.): Preodac: am Aufstieg zum Strmac! Ober Poporici. S. Straße am Vrbas nördlich von Donji Vakuf, 500 m! Talschlucht bei Glogovac; Felsen beim Flußursprunge in Livno. — aristatum L. S. Aufstieg aus dem Vrbastal gegen die Kriva jelika. — flavescens Borbäs, in Közl. XI, p. 266 [1874] (sec. Simonk.) (@. ochroleucum Kitaibel, in Schultes, Österr. Flora I, p. 305 [1814], non Wolf, in Schweig. et Körte, Fl. Erlangens. 1, p. 36 [1811] = @. asparagifolium Kerner, in Österr. botan. Zeitschr. XX, p. 327 [1870], non Boissier, Diagn. pl. nov. orient. s. II 6, p. 91 [1859] = G. Marisense Simonkai (Enum. Fl. Transsilv. p. 281 [1886]. Zur Nomenklatur vgl. Born- müller, in Mitt. d. Thür. bot. Ver. XX p. 15 (1904)! N. An Felsen auf der Mala Klekovaöa, an der Waldgrenze, ca. 1700 m! Unsere Pflanze ist gegenüber den aus Siebenbürgen vorliegenden Exemplaren durch meist etwas breitere Blätter, sehr kleine In- fioreszenzen und starke Entwicklung aller vegetativen Teile als Schattenform charakterisiert. — lueidum All. (= G. corrudaefolium Vill.) N. Südgipfel des Jedovnik bei Grahovo! (H.), Mala Klekova@a; Üardak (J.), West- hang des Marino brdo bei Grahovo (J.), Sator: im Gerölle südl.! (J.) und östl.! (H.) über dem See, Karsthochfläche zwischen Glamo@ und Hrasticevo! 1300—1750 m. 8. Pitome Son zwischen Podosoje und Na podovi westlich von Glogovac. 00 m! 222 Die Exemplare vom Sator sind sehr auffallend durch den systematisch gewiß ganz belanglosen Wuchs und die geringen Dimensionen aller Geröllpflanzen, ebenso wie durch die kurzen Blätter und entsprechen genau der von Beck (FI. v. Südbosn. u. d. angr. Herz. III, p. 172) als f. tenuifolium DC. non All. von der Prenj planina angeführten und in Pl. Bosn. et Here. exs. verteilten Pflanze. Schmälere Blätter als sie Originalexem- plare des @. lucidum im Herbar des naturh. Hofmus. besitzen, könnte man sich aber in seiner Verwandtschaft überhaupt nicht mehr vorstellen. *Galium asperum Schreb. N. In steinigem Rasen östl. vom Gipfel der Plazenieca, 1750 m! — Austriacum Jaecg. N. Sator: im Gerölle östl. ober dem See, 1550—1650 m! (H.). R — anisophyllum Vill.e N. Sator: im Gerölle südl. ober dem See, 1500— 1600 m! (J.). Caprifoliaceae. Sambucus racemosa L. N. Nordostabhänge des Jedovnik bei Drvar (J.). — Ebulus L. N. An Rainen und Grashängen bei Donji Vakuf in großen Massen. Viburnum Lantana L. N. Als Unterholz im Föhrenwalde unter Han Nuker bei Bugojno. Lonicera Xylosteum L. N. Vudija Poljana bei Ribnik. — coerulea L. N. Nordostabhang des Jedovnik bei Drvar (J.), Vuöija Poljana; Gola kosa (H.), Koprivnica. 8. Karstflächen gegen den Wald bei Podgorje. — alpigena L. N. Iliea: oberh. Resanovac, Nordosthang des Je- dovnik bei Drvar (J.), und Westhang seines Südgipfels gegen Grahovo (H.), Vucija Poljana, Sator: am Mlinski potok (J.) und südl. ober dem See (J.). 8. Westlich von Ljusa; Karstflächen gegen den Wald bei Podgorje. Valerianaceae. Valerianella dentata (L.) Poll. N. In Ackern beim Bahnhof von Donji Vakuf! mit var. dasycarpa (Stev.) Lge.! — rimosa Bast. N. Ebendaselbst! 3 Valeriana tripteris L. N. Hang südlich ober dem Satorsko jezero (J.). — montana L. N. Nordgipfel des Jedovnik, bis in die Schlucht des Ravni potok (700 m) herab (J.), Hang südl. ober dem Sa- torsko jezero (J.), Plazenica, Gipfelregion. S. Wälder der Kriva jelika, 1200 m; Wälder am Südabhang des Vitorog, 1400 m. Dipsaceae. Cephalaria leucantha (L.) Schrad. 8. Felsen beim Flußursprung in Livno, 800 m! 223 Dipsacus fullonum L. 8. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf. — Jaciniatus L. S. Linkes Vrbasufer bei Donji Vakuf; Straße von Üelebi@ nach Livno, Suceisa pratensis Mnch. var. glabrata Schur. N. In der Resano- vaca bei Poljana; Suho polje; unter der Ogujavica vrelo an der Plazenica; zwischen den Hanen Cardak und Nuker bei Bugojno! * Knautia integrifolia (L.) Bert. 8. Felsen nördlich von Livno, S00 m! — Dinarica (Murb.) Maly. N. In der Schlucht des Ravni potok n.-Ö. des Jedovnik b. Drvar, 700 m (J.). Velika Klekovata, Süd- osthang des Gipfels, 1900 m! Marino brdo bei Grahovo, mehr- fach (J.); Veliki Sator, bes. auf der östlichen Abdachung, 1600 bis 1850 m! (J.).. 8. Cardak livade gegen Pribelja, 1100 m! Diese Pflanze ist an einigen Blättern auffallend weich behaart. — Fleischmanni (Hladn.) Beck. N. Gipfelfelsen der Tliea; Je- dovnik: Schlucht des Ravni potok (J.) und ober Radlovici (H.); Westhang des Marino brdo (J.); Prokossattel und Orlovac bei Preodac; Osmanagina kosa!, Han Nuker und Prusac! bei Bu- g0jno; 700—1600 m. Mit verschiedenen Blattformen und -Tei- lungen und mitunter mit schwacher Behaarung als ganz belang- losen Variationen. 8. Gipfelregion der Golja, Südwestabhang, 1600 m! (St. F.) Scabiosa agrestis W. K. N. Jedovnik: auf dem Liepi kamen! (J.) und ober Radlovi£i! (H.); unter Reckovac d. Drvar; 900 bis 1200 m. S. Podosoje bei Glogovae. — leucophylla Borb. N. Im Karstterrain überall Charakterpflanze: Gipfel der Tlica, Radlovici (H.), Mala Klekovata, 'Resanovaca, MliniSte, Öardak (J.), Marino brdo (J.). Sator mehrf., Strmae b. Preodac, Plazenica, Prusac!. 530—1800 m. Die gesammelten Exemplare entsprechen ungefähr der f. incana (Freyn). 8. Straße am linken Vrbasufer nördlich von Donji Vakuf. 500 m! — silenifolia W. K. N. Nordgipfel (J.) und Südgipfel! (H.) des Jedovnik; Sator, mehrfach!; 1500—1870 m. S. Nordwestabhang der Vitorog kosa, 1500 m! Gipfelregion der GoJja: Velika Golja, 1800 m! (St. F.) ? — graminifolia L. N. Westhang der Tlica, 700—1650 m!, Sator, östl. ober dem See, 1550—1650 m! (H.). Campanulaceae. *Campanula pyramidalis L. S. Prolog-Paß südwestlich von Livno, 1000 m. — pusilla Hnke.') N. Sator: Hänge südl. ober dem See (J.), felsige Abstürze im W. der Babina greda! (J.), 1600—1700 m. — Velebitica Borb.‘) N. Am steinigen Hange ober Prusac bei Bugojno, S00—900 m! 1) Determ. J. Witasek. 224 *Campanula pinifolia Üehtr.‘) N. Gipfelfelsen der Ilica! Jedovnik ober Grahovo! (H.); bei Preodae gegen Rore; Föhrenwald am Östhang der Plazenica!; 1150—1650 m. — pseudolanceolata Pant.‘) N. Gipfelregion der Velika Klekovata, gegen SO., 1900 m! — patula L. var. pauciflora DC. N. Wiesen nördl. des Gipfels der Plazenica, ca. 1750 m! — Rapımculus L. N. Wiesen nahe der Quelle der Ribnik; Hecken und Acker beim Bahnhof von Donji Vakuf! 300-550 m. 8. Aufstieg zur Kriva jelika westlich von Donji Vakuf, 900 m! Wiesen bei Na podovi, 800 m! Westabhang der Staretina pla- nina unter Eichengebüsch. — persicifolia L. 8. Wälder der Kriva jelika, 1000 m. — Bononiensis L. N. Unter Re@kovac bei Drvar; Prokossattel bei Preodaec; Donji Vakuf; 520—1100 m. 8. Talschlucht bei Glo- govac; Livanjsko polje bei Segrlove kuce. — Trachelium L. N. Karstfläche von Glamo& gegen Hrastidevo. — Jlatifolia L. N. Voralpenwiese bei Koprivnica, 1100 m! — glomerata L. N. Gipfelregion der Ilica, Mala Klekovata, Süd- gipfel des Jedovnik! (H.), Gipfel der Plazenica! 1600-1750 m. S. Karstflächen nordwestlich von Pribelja; Aufstieg zur Golja bei Begovstan, 1000 m! (St. F.) — Üervicaria L. N. In der Resanovaca bei Vu@ijja Poljana; Karst- fläche zwischen Glamo@ und Hrasticevo beim Sari@ bunar!; Gipfelregion der Plazenica! 1100-1700 m. 8. Bergwiesen am Presedlosattel, 1300 m! — Waldsteiniana R. et Schult. N. Gipfelfelsen der Ilica, häufig, 1550 — 1650 m! Specularia Speculum (L.) DC. var. pubescens DC. Monogr. d. Campan. (1830) pag. 347, Prodr. VII. 2. (1839) pag. 490. Prismatocarpus hirtus Tenore, Flor. Nap. prodr. (1811—15) pag. 16, Flor. Nap. I. (1811—15) pag. 76, tab. 19. — Campa- nula hirta Roem. et Schult., Systema Vegetabilium V. (1819) pag. 153. — Prismatocarpus hirsutus Loudon, Hortus Britannieus (1830) pag. 77. — Campanula Speculum var. ß. hirta Visiani, Flora Dalmatica, II. (1847) pag. 138. _ Mittelbosnien: Lasva! N. Acker beim Bahnhof von Donji Vakuf! Phyteuma orbiculare L. ssp. flexuosum R. Schulz var. Hungaricum R. Schulz. N. Hänge südlich ober dem Satorsko jezero, 1500 bis 1600 m! (J.) Plazenica, Osthang des Gipfels, 1700—1760 m! S. Aufstieg zur Golja von Üelebid aus, 1200 m! (St. F.) — — ssp. Austriacum Beck. N. Gerölle südl. ober dem Satorsko jezero, 1650—1700 m! (J.). Die Exemplare entsprechen der var. vulgare f. minus R. Schulz. 8. Gipfelregion der Golja: Velika Golja, 1800 m! (St. m) (Fortsetzung folgt.) !) Determ. J. Witasek. 0) ID 87 Literatur - Übersicht‘). März—Mai 1906. Adamovi L. Die Entwicklung der Balkanflora seit der Tertiär- zeit. (Botan. Jahrb. f. Syst. ete. 36. Bd. 4. Heft. S. 62—76.) 8°. Becker W. Zur Veilchenflora Tirols. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. LVI. Bd. 2/3. Heft. S. 125—131.) 8°. Erwiderung auf eine Kritik Handel-Mazzettis, der in demselben Hefte (S. 131—135) auf dieselbe antwortet. Brehm V. und Zederbauer E. Beiträge zur Planktonunter- suchung alpiner Seen. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. 1906. S. 19—32.) 8°. 2 Fig. Betrifft das Plankton folgender Seen: Lunzersee, Traunsee, Hallstätter- see, Wolfgangsee, Krotensee, Mondsee, Attersee, Zellsee. Bubäk F. Zweiter Beitrag zur Pilzflora von Montenegro. (Bull. d. I’herb. Boissier. Sec. Ser. Tom. VI. Nr.5, p. 303—408.) 8°. 2 Taf. Burgerstein A. Zur Kenntnis der Holzanatomie einiger Koniferen. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XXIV. Heft 4. S. 194—199). 8°. Behandelt das Holz von Pseudolarie Kaempferi, Cunninghamia sinensis, Daerydium, Podocarpus, Araucaria, Libocedrus, Frenela, Fitzroya. Czapek Fr. Die Wirkungen verschiedener Neigungslagen auf den Geotropismus parallelotroper Organe. (Jahrb. f. wissensch. Bot. XCIII. Bd. 1. Heft. S. 145—175.) 8°. 2 Fig. Domin K. Some new South American Species of Koeleria. (Repert. nov. spec. Bd. II. Nr. 19/20. S. 88—94.) 8°. Koeleria Hieronymi Dom., K. argentina Dom., K. Bergii Hieron. var. minor, aristulata, fullacina, K. Niederleinii Dom., K. Grisebachit Dom., K. gracilis Pers. var. boliviensis Dom., K. pseudocristata Dom. var. an- dicola Dom. Fritsch K. Beobachtungen über blütenbesuchende Insekten in Steiermark. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. 1906. 2/3. Heft. Ss. 135—160.) 8°. Glowacki J. Bryologische Beiträge aus dem Okkupationsgebiete. I. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. 1906. 2/3. Heft. S. 186— 207.) 8°. Hackel E. Panicum Türkheimii Hack. nov. sp. (Allg. bot. Zeitschr. XII. Jahrg. Nr. 4. S. 60.) 8°. — — Gramineae novae. (Repertorium nov. spec. II. p. 69—72.) 8°. Agrostii Buchtienii Hack., Festuca Elliotii Hack., F. ovina L. subsp. Bornmülleri Hack., Poa cenisea Sm. subsp. Briqueti Hack. Hayek A. v. Plantae novae Stiriacae. (Rep. nov. spec. II. Nr. 22. S. 142—144.) 8°. Gentiana Norica A. et J. Kern. f. Anisiaca Nevole, Petasites Rechin- geri (albus X hybridus) Hay., Rubus Durimontanus (bifrons X macro- 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 226 phyllus) Sabr., Melampyrum vulgatum Pers. f, paradoxum Dahl, Mentha longifolia L. f. Linnaeana Hay. an Hayek A.v. Verbenaceae novae herbarii Vindobonensis. I. (Repert. nov. spec. Bd. II. Nr. 19/20. S. 86—88.) 8°. Lippia candicans Hay., L. adpressa Hay., L. reticulata Hay., L. pedunculosa Hay., Duranta coriacea Hay., D. tomentosa Hay., Callicarpa elegams Hay. 4 — — Verbenaceae novae herbarii Vindobonensis. II. (Repert. nov. spee. regni veg. II. Bd. Nr. 24.) 8°. 4 S. Lantana glandulosissima Hay., L. Cummingiana Hay, L. urticoides Hay., L. costaricensis Hay., L. Sprucei Hay., L. veronicifolia Hay., L. mala- barica Hay., L. ovata Hay., L. maxima Hay. Heimerl A. Andreas Kornhuber. Ein Nachruf. (Verh. d. k. k. z0ol.-bot. Ges. 1906. S. 103—125.) 8°. 1 Portr. Linsbauer K. Zur Kenntnis der Reizbarkeit der Centaurea-Fila- mente. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.- naturw. Kl. Bd. CXIV. Abt. 1.) 8°. 15 S. Vergl. diese Zeitschr. S. 124. Linsbauer Ludw. und Karl. Vorschule der Pflanzenphysiologie. Eine experimentelle Einführung in das Leben der Pflanzen. Wien (Konegen). 8°. 255 S. 96 Abb. Die Verff. stellten sich die Aufgabe, ein Buch zu schaffen, welches allgemein Gebildeten die Anleitung bietet, an der Hand von Versuchen sich mit den Haupterscheinungen des pflanzlichen Lebens vertraut zu machen. Der Gedanke ist neu und entschieden ein guter. In der angedeuteten Aufgabe ist auch schon der Unterschied begründet, den das vorliegende Buch gegen- über dem bekannten pflanzenphysiologischen Praktikum von Detmer aufweist. Ein begleitender fortlaufender Text macht das Buch auch für den verwertbar, der zunächst eine Orientierung anstrebt, ohne an die Ausführung der Experi- mente schreiten zu können. Die Auswahl der Experimente ist eine sehr sorg- fältige, sie nimmt ebenso auf die wissenschaftliche Exaktheit, wie auf prak- tische Bedürfnisse Rücksicht; sie beweist auch — und das ist besonders wichtig — daß keine Kompilation vorliegt, sondern daß die jahrelangen Er- fahrungen der Verff. verwertet wurden. Das Buch kann allen, die sich selbst in das Gebiet der experimentellen Physiologie und Ökologie einarbeiten wollen, dann aber Lehrern aller Stufen, die den Unterricht durch einfache und lehrreiche Experimente beleben wollen, bestens empfohlen werden. Murr J. Eine polymorphe Art des Andenzuges. (Chenopodium paniculatum Hook.) (Allg. bot. Zeitschr. XII. Jahrg. Nr. 4. S. 53—55.) 8°. Palackv J. Filices Madagascarienses. Prag (Selbstverlag). 8°. 32 S. Pascher A. Novae Gageae ex stirpe @. bohemica s. ampl. (Repert. nov. spec. regni veg. Il. Bd. S. 166.) 8". Gagea Callieri Pasch., @. Velenovskyana Pasch., @. lanosa Pasch., @. aleppoana Pasch. — — Gageae generis duae species novae indicae. (Repert. nov. spec." BETT. NT9/20. 8: 17112) 8%. Gagea indica Pasch., @. lowariensis Pasch. Pauksch J. Das magnetische Verhalten der Pflanzengewebe. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Math.-naturw. Kl. Bd. CXV. Abt. I. Ss. 553—575.) 8°. Pax F. Die Vegetation der Babiagura. (Mitt. des Beskiden-Ver. 1905.84.) 427.821 Abb. 227 Rechinger K. u. L. Beiträge zur Flora von Ober- und Mittel- Steiermark. (Mitt. d. naturw. Ver. f. Steierm. Jahrg. 1905. S. 142—169.) 8°. Neu: Gymnadenia rubra var. stiriaca Rech., Scrophularia stiriaca Rech. Nachweis zahlreicher, für Steiermark neuer Formen; bemerkenswerte Standorte. 4 f Rehm. Ascomycetes exs. fasc. 36. (Ann. myk.IV.Nr. 1. S.64—82.) 8°. Aus Österreich-Ungarn werden erwähnt, respektive beschrieben: Otidea leporina (Batsch) Almensteig in N.-Öst. (Höhnel), Aleuria pseudotrechi- spora (Schröt.) Innsbruck (Höhnel), Lachnum Morthieri (Cooke), Sonntags- berg in N.-Öst. (Strasser), L. Sauteri (Sacc.) Sonntagsberg (Strasser), Phialea rhodoleuca (Fr.) Sonntagsberg (Strasser), Belonium subglobosum Rehm sp. n. Sonntagsberg (Strasser), Cenangilla Rhododendri (Ces.) Stubai (Rehm), ©. Bresadolae Rehm Stubai (Rehm.), Cenangium rosulatum Höhn. Langenschönbichel in N.-Ost. (Höhnel), Polystigma rubrum (Pers.) var. Amygdali Rehm. Mostar (Magnus), ÖOphionectria ambigua Höhn. Hocheck in N.-Österr. (Höhnel), Humaria leucoloma (Hedw.) Zillensteig in N.-Öst. (Höhnel), Hypomyces viridis (Alb. et Schw.) Alwagen in N.-Öst. (Höhnel), Podosphaera myrtillina Kze. Schrems (Höhnel). Riehter OÖ. Uber den Einfluß verunreinigter Luft auf Heliotro- pismus und Geotropismus. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Math.-naturw. Kl. Bd. CXV. Abt. I. S. 265—352.) 8°. 4 Taf. — — Zur Physiologie der Diatomeen. I. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Math.-naturw. Kl. CXV. Bd. Abt. I. S. 27—119.) gr. Taf Vergl. diese Zeitschr. S. 241. ' | Rick J. Pilze aus Rio Grande do Sul. (Broteria V.) 8°. 53 p. 6 Taf. Schiffner V. Neue Mitteilungen über Nematoden-Gallen auf Laubmoosen. (Hedwigia. Bd. XLV. S. 159—172.) 8°. 5 Fig. Schneider C. K. Pomaceae Sinico -Japonicae novae et adno- tationes generales de Pomaceis. (Bull. d. I’'herb. Boiss. 2. Ser. Tom. VI. p. 311—319.) 8°. — — Illustriertes Handbuch der Laubholzkunde. 5. Liefrg. Jena (G. Fischer). 8°. S. 593—810. 123 Abb. — K 4:80. Mit vorliegender Lieferung schließt der I. Band dieses wertvollen Handbuches. Die Lieferung enthält den Schluß der Bearbeitung der Rosaceen u. a. mit den Gattungen Prunus, Pyrus, Sorbus. Crataegus. Die Nomen- klatur des Buches ist nunmehr ganz den Wiener Beschlüssen von 1905 ange- paßt, so dab es auch in bezug auf diese als Nachschlagebuch dienen kann, Sperlich A. Die Zellkernkristalloide von Aleetorolophus. (Bei- hefte zum Bot. Zentralbl. Bd. XXI. 41. S. 4 Taf. Sehr gründliche Untersuchung über das Auftreten von Proteinkristallen in den Zellkernen der genannten Pflanze. Verf. verfolgt das Auftreten in den verschiedensten Teilen des Individuums und in den verschiedensten Ent- wicklungsstadien und kommt zu dem Ergebnisse, dab es sich hiebei um Reservestoffspeicherung in den Zellkernen handelt. Er faßt selbst das phy- siologische Gesamtergebnis in folgendem Satze zusammen: Die während der Lebenstätigkeit der Pflanze in den Zellkernen auftretenden Proteinkristalle sind stets der Ausdruck eines Überschusses an plastischem Baumateriale und entstehen wahrscheinlich in den meisten Fällen aus dem gleichen Grunde wie die transitorischen Stärkekörner, zur Verhinderung eines osmotischen Gleichgewichtes, wenn die Baustoffe im Pflanzenkörper zu den Stätten der Organanlagen reichlicher strömen, als daß dieselben im Augenblicke für den Aufbau der neuen Gewebselemente vollständig verwertet werden könnten. 228 Stadlmann J. Nonnullae plantae novae, quas ceollegit Dr. E.Zeder- bauer in itinere ad Argaeum anno 1902. (Repert. nov. spec. regni veg. II. Bd. Nr. 24. S. 164—165.) 8°. Astragalus Zederbaueri Stadlm., Myosotis caepitosa Schltz., var. nana Stadlm., Veronica cinerea Boiss., var. Argaea Stadlm. Strakosch S. Uber den Einfluß des Sonnen- und diffusen Tages- lichtes auf die Entwicklung von Beta vulgaris. (Ost.-ung. Zeitschr. f. Zuckerindustrie. I. Heft. 1906.) 8°. 11 S. Techet K. Über die marine Vegetation des Triester Golfes. (Abh. d. k. k. zool.-bot. Ges. Bd. Ill. Heft3.) gr. 8°. 528. 5 Fig. 1 Taf. Verf. berichtet über mehrjährige Beobachtungen der marinen Algen- flora des Golfes von Triest, die sich auf pflanzengeographische, entwicklungs- geschichtliche und ökologische Fragen bezogen. Ausführlicher werden die Vegetationsverhältnisse im allgemeinen, die Einwirkung lokaler Verhältnisse auf die Vegetation, die regionale Verteilung, die Beziehungen der marinen Flora Triests zur Flora anderer Meeresteile ete. besprochen. Die Arbeit ist reich an schönen Einzelbeobachtungen und wird jedem, der sich rasch über die Flora des Triester Golfes unterrichten will, vorzügliche Dienste leisten. Tsehermak E. Die Kreuzung im Dienste der Pflanzenzüchtung. (Jahrb. d. deutsch. landw. Ges. 1905. S. 325—338.) 8°. — — Die Blüh- und Fruchtbarkeitsverhältnisse bei Roggen und Gerste und das Auftreten von Mutterkorn. (Fühlings Landw. Zeitg. 55. Jahrg. Heft 6. S. 194—199.) 8°. Vierhapper F. Botanische Literatur des Jahres 1905 über den Orient. (XI. Jahresber. d. Naturwissensch. Orientver. Wien. S. 77-80.) 8°. Wettstein R. v. Neuere deszendenztheoretische Literatur. (Das Wissen für Alle. N. F. 1906. Nr. 8 u. 9.) 4°. 8 8. Wichmann H. und Zikes H. Ein neues Verfahren zur Rein- züchtung von Hefe. (Mitt. der österr. Versuchsstat. und Akad. f. Brauindustrie in Wien 1905.) 4°. 7 S. Wiesner J. Die Abhängigkeit des Lichtbedarfes der Pflanze vom Lichtklima. (Die Umschau. X. Nr. 4. S. 63—64.) 8°. — — Beiträge zur Kenntnis des photochemischen Klimas des Yellowstone-Gebietes und einiger anderer Gegenden Nordamerikas. Unter Mitwirkung von L. R. v. Portheim. (Denkschr. d.k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Kl. LXXX. Bd.) 14 S. Vergl. diese Zeitschr. S. 125. — — Beobachtungen über den Lichtgenuß und über einige andere physiologische Verhältnisse blühender Geranium-Arten. (Sitzungs- ber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Mathem.-naturw. Kl. Bd. CXV. Abt. L S. 387— 417.) 8°. Vergl. diese Zeitschr. 1906, Nr. 7. Zahlbruckner A. Lindauopsis, ein neuer Flechtenparasit. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XXIV. Heft 3. S. 141—145.) 8°. 1 Taf. Verwandt mit Didymaria Corda. L. Caloplacae Zahlbr. auf Caloplaca calloprisma auf Kreta (leg. Sturany). — — Beitrag zur Flechtenflora Kretas. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Mathem.-natur. Kl. CXV.Bd. 1 Abt. S.503—522.) 8°. Vergl. diese Zeitschr. S. 243. 229 Zahlbruckner A. Plantae Pentherianae. III. (Annal. d. naturh. Hofmus. Wien. XX. Bd.) gr. 8°. 58 S. 2 Taf. Enthält u. a. die Bearbeitung der Orchidaceae von Fr. Kränzlin, der Droseraceae, Rosaceae von K. v. Keißler, der Leguminosae von R. Schlechter, der Rutaceae, Begoniaceae, Cucurbitaceae von K. Rechinger, der Malvaceae, Borraginaceae, Verbenaceae und Labiatae von M. Gürke, der Compositae von OÖ. Hoffmann, — — (Campanulaceae andinae. (Botan. Jahrb. 37. Bd. 4. Heft. S. 451—463.) 8°. Zederbauer E. Die Moose und Flechten in den Versuchsbeständen im Großen Föhrenwalde. Wien (W. Frick). 8°. 13 S. 9 Fig. Untersuchungen über den Einfluß der Streuentnahme, der Durchforstung und der Bewässerung in Forstbeständen auf die Entwicklung von Moosen ‚und Flechten. e Zikes H. Uber Anomalushefen und eine neue Art derselben ( Willia Wichmanni). (Zentralbl. f. Bakteriologie, Parasitenk. etc. II. Abt. XV. Bd. Nr. 4/6. S. 97—111.) 8°. — — Über geotaktische Bewegungen des BDacterium Zopfit. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Mathem.-naturw. Kl. Bd. CXV. Abt. 1.) 8%. 12 8. Vergl. diese Zeitschr. S. 243. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 42/43. Lieferung (III. Bd. Bog. 21—30). Leipzig (Engel- mann). 8°. S. 321—480. Die Lieferung enthält den Schluß der Liliaceen (Luzuriagoideae und Smilacoideae), ferner die Amaryllidaceae, Taccaceae, Dioscoreaceae, Iri- daceae (Beginn). h Beauverie J. und Faucheron L. Atlas colorie de la flore alpine (Jura—Pyrenees— Alpes Francaises— Alpes Suisses). D’apres Hegi et Dunzinger. Paris. J. B. Bailliere et Fils. 1906. 8°. 98 S. 30 kolor. Tafeln. Schon bei ganz oberflächlicher Betrachtung fällt die überraschende Verwandtschaft des vorliegenden Buches mit der „Alpenflora“ von G. Hegi und G. Dunzinger auf — eine Verwandtschaft, die übrigens von den Autoren im Titel des Buches auch zugegeben wird. Trotzdem ist der Titel des „Atlas colorie“* irreführend; denn die Tafeln der „Alpenflora“, welche Bayern, Tirol und die Schweiz umfaßt, sind ohne irgendwelche Ande- rung in den „Atlas colorie* übernommen. Dabei fehlen einerseits sehr auf- fallende und bemerkenswerte Pflanzen des im Titel angegebenen Gebietes (ich erwähne nur Ramondia pyrenaica), anderseits sind eine ganze Anzahl daselbst fehlender Arten (ich nenne Primula Clusiana und minima) abge- bildet, die im Gebiete der „Alpenflora“ vorkommen. Auch im Text ist diesen Differenzen der beiden Gebiete nicht Rechnung getragen; er tut keineswegs der im Gebiet der „Alpenflora“ fehlenden Arten Erwähnung; er findet sich anderseits bei Formen, die in Frankreich und der Schweiz fehlen, mit der bequemen Bemerkung „Manque dans la flore frangaise“ ab. Ginzberger. Born Amand. Einiges aus der neueren Entwicklung des natürlichen Systems der Blütenpflanzen (Jahresber. d. Luisenstädtischen Ober- realschule in Berlin 1906). 4°. 36 S. Brotherus V. F. Spiridentaceae, Lepyrodontaceae, Pleurophar- caceae, Neckeraceae (Englers Natürl. Pflanzenfam. 224 Liefrg.). 8° S. 769816. 33 Fig. 230 Bruyne C.de. Over onze Duinenflora. 2. Mededeeling. (Handel. ven het Negende Vlaamsch Natuur-en Geneeskundig Congr. 1905.) 8.26 p. 16 Wie! Buchenau Fr. Spornbildung bei Alectorolophus major. (Abh. nat. Ver. Bremen 1906. Bd. XVIII. 2. Heft. S. 457—464.) 8°. 2 Fig. — — Juncaceae. Engler, Das Pflanzenreich. IV. 36. 25. Heft. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 284 S. 121 Fig. — Mk. 14°20. Cajander A.K. Beiträge zur Kenntnis der Vegetation der Allu- vionen des nördlichen Eurasiens. II. Die Alluvionen des Onega- Tales. (Acta Soc. scient. Fennicae. XXXIII. Nr. 6.) 4°. 55 8. 2 Kart. Dennert E. Die Pflanze, ihr Bau und ihr Leben. Sammlung Göschen. Leipzig (Göschen). 16°. 152 S. 141 Abb. 80 Pf. Dahl Ove. Haandbog i Norges Flora. Kristiania (Alb. Cammer- meyer). 16°. 730 S. 661 Abb. Eine gründliche Neubearbeitung der Blyttschen Flora von Norwegen, die auf die neuere Literatur eingehend Rücksicht nimmt und eigene Beob- achtungen des Verf. verwertet, so daß das Buch zu den besten neueren Floren- werken zählt. Die den einzelnen Arten angefügten Bemerkungen enthalten zahlreiche Angaben, welche auch für den Bearbeiter mitteleuropäischer Florengebiete sehr beachtenswert sind. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XXXI. Jahrg. (1903). II. Abt. 7. Heft (Schluß). Leipzig (Borntraeger). 8°. S. 993—1327. K 20:40. Inhalt: Verzeichnis der Zeitschriften und Vereinsschriften. — Indices. — — Justs Botanischer Jahresbericht. XXXII. Jahrg. (1904). II. Abt. 3. Heft. Leipzig (Bornträger). 8°. S. 401—640. — K 12-75. Inhalt: F. Höck, Pflanzengeographie. — R. Otto, Chemische Phy- siologie. — Ü. R. Schneider, Morphologie der Gewebe. — E. Pfitzer, Bacillariaceae. — A. Weisse, Physikalische Physiologie. — — Justs Botanischer Jahresbericht. XXXII. Jahrg. (1904). Anhang: KRepertorium novarum speeierum regni vegetabilis. Fase. I. 1905. Leipzig (Borntraeger). 8°. 202 S. — Mk. 5. Verf. hat sich entschlossen, sein Repertorium dem Jahresberichte als Anhang beizugeben, dasselbe allerdings daneben auch als eigene Zeitschrift weiterzuführen. Es ist bedauerlich, daß dieser Vorgang dafür spricht, daß das Unternehmen nicht jenen finanziellen Erfolg hatte, der seine selbständige Ausgestaltung ermöglichen würde, und doch wäre ein derartiges, möglichst vollständiges Repertorium von größter Wichtigkeit für alle Botaniker, da es die Benützung einer umfangreichen und sehr zerstreuten Literatur ersetzen könnte. Weitere Botanikerkreise sollten sich eine Förderung des Unternehmens durch Abnahme des Repertoriums angelegen sein lassen. Fischer E. Der Speziesbegriff bei parasitischen Pilzen. (Verh. d. Schweiz. naturf. Ges. 1905.) 8°. 9 S. Fruwirth ©. Die Züchtung der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. III. Bd. Berlin (P. Parey). 8°. 200 S. 25 Abb. Die Züchtung von Kartoffel, Erdbirne, Lein, Hanf, Tabak, Hopfen, Hülsenfrüchten und kleeartigen Futterpflanzen. Das Buch enthält nieht bloß wichtige Angaben für den Praktiker, sondern auch reiches deszendenztheore- en en auf das die Aufmerksamkeit der Botaniker gelenkt werden soll. 231 Goebel K. Archegoniatenstudien. X. Beiträge zur Kenntnis australischer und neuseeländischer Bryophyten. (Flora. 96. Bd. 1. Heft.) 8°. 202 S. 144 Fig. Die Abhandlung enthält eine Fülle interessanter morphologischer und oekologischer Beobachtungen, zu denen dem Verf. das Material diente, welches er 1898/99 im australisch-neuseeländischen Florengebiete aufsammelte. Es ist hier nicht möglich, auf Details einzugehen, es sei nur betont, daß es sich um eine der wichtigsten Arbeiten auf dem Gebiete der Bryologie der neueren Zeit handelt. Untersucht wurden insbesondere Vertreter der Gattungen Dawsonia, Dienemon, Mesotus, Leptostomum, Eriopus, Pierygophyllum, Oyathophorum, Mittenia, BRhizogonium, Orthorrhynchium, Grottschea, Radula, Hymenophytum, Blythia, Metogeria, Treubia, Moerkia, Mar- chantia, Anthoceros, ferner Jungermanniaceen etc. Hayduck Fr. Über die Bedeutung des Eiweiß im Hefenleben. Berlin (Inst. f. Gärungsgewerbe). 8°. 126 S. Hildebrand F. Über einige neue und andere noch nicht lange aufgefundene Cyclamen-Arten. (Beih. zum Bot. Zentralbl. Bd. XIX. Abt. II. Heft 2. S. 368—384.) 8°. Behandelt: Cyelamen ereticum Hildebr., ©. mirabile Hildebr., ©. hie- male Hildebr., C. libanoticum Hildebr., ©. Pseud-ibericum Hildebr. Huber J. Arboretum Amazonicum. 3. u. 4. Dekade. Parä (Museu Goeidi). 4°. Taf. 21—40. Die beiden Hefte bringen wieder außerordentlich schöne Vegetations- bilder aus dem Amazonasgebiete, besonders sei auf die Bilder von Oeno- carpus distichus (Taf. 31), Attalea exwcelsa (32), Bertholletia exwcelsa (34), Acrocomia selerocarpa (21), auf das Savannenbild auf Taf. 23 und auf die Urwaldbilder in Dekade 4 aufmerksam gemacht. Kirchner O., Loew E. u. Schröter C. Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas. Bd. I. Lieferung 5. Stuttgart (E. Ulmer). gr. 8°. S. 335—480. 50 Fig. Sparganiaceae, Potamogetonaceae. Krause E. H.L., I. Sturms Flora von Deutschland in Abbildungen nach der Natur. Zweite umgearbeitete Auflage. 13. und 4. Band. (Schriften des Deutschen Lehrervereins für Naturkunde. XVI. und XVII. Band.) Stuttgart. K. G. Lutz, 1905. 8°. 224 S. 64 Taf. und 25 Textabb., resp. 256 S., 64 Taf. und 45 Textabb. Von den beiden vorliegenden Bänden enthält der eine (13.) die erste Hälfte der „Aggregatae“ (Dipsaceen und einen Teil der tubulifloren Com- positen), der andere die Orchideae, Helobiae, Amentaceae, Urticiflorae, Santalinae, Aristolochiales, Polygonaceae. Die Tafeln stimmen fast voll- ständig mit denen der ersten Auflage überein und zeigen auch deren schwache Seiten; die Zeichnung ist oft fehlerhaft, die Kolorierung sehr häufig unwahr. Im Texte fallen die bei Krause beliebten und ganz unmotivierten Riesen- gattungen auf; so werden z. B. Orchis, Anacamptis, Nigritella, Gymna- denia, Himantoglossum, Aceras, Coeloglossum, Chamaeorchis, Herminium, Platanthera in die einzige Gattung Orchis, anderseits Anthemis, Matricaria, Chrysanthemum in die einzige Gattung Chamaemelum zusammengezogen. Sonderbar ist es auch, daß namentlich unter den Kompositen eine grobe Menge von Arten aufgenommen sind, die ein- oder zweimal irgendwo ver- wildert aufgetreten sind, ohne sich eingebürgert zu haben. Sehr merkwürdig sind gewisse Eigentümlichkeiten der Nomenklatur; Krause belegt jeden Ver- treter einer monotypischen Gattung mit dem Artnamen „generalis“, z. B. Stratiotes generalis — was den Nomenklaturregeln ganz und gar wider- spricht. Über die „deutschen“ Namen vergleiche man das in der Kritik des 232 Referenten über Thomes Flora von Deutschland (Nr. 2 dieses Jahrganges) Gesagte. Ginzberger. Küster E. Vermehrung und Sexualität bei den Pflanzen. (Aus Natur und Geisteswelt. 112. Bd.) 16°. 114 S. 34 Abh. Eine recht geschickte, allgemein verständliche Darstellung des im Titel genannten Gegenstandes. Lacouture Ch. Hepatiques de la France. Tableaux synoptiques des characteres saillants des tribus, des genres et des esp&ces. Paris (P. Klincksieck). 4°. 78 p. 200 Fig. Bestimmungstabelle der häufigsten Lebermoose mit Abbildung der einzelnen Arten. Das Ganze unverhältnismäßig breit angelegt, Abbildungen stark schematisiert. Lehbert Rud. Beitrag zur Kenntnis der Gattung Calamagrostis im ostbaltischen Gebiet. (Korrespondenzbl. d. Naturf.-Ver. zu Riga. Heft XLVIII. S. 157—202.) 8°, Löffler H. Ueber verschiedene Ficaria-Formen und über Fort- pflanzung von Ficaria verna Huds. (Verh. d. naturw. Ver. in Hamburg. 3. Folge. XIII. S. 8—24.) 8°, 1 Taf. Verf. konstatierte im Hamburger botanischen Garten mehrere wild- wachsende Formen von F'caria und bespricht eingehend die Verhältnisse der vegetativen und sexuellen Fortpflanzung derselben. Vielleicht steht der Polymorphismus mit der starken vegetativen Vermehrung in einem Zu- sammenhange, insoferne als bei letzterer jede auftretende Mutation zu einer größeren Anzahl von Individuen einer vom Typus abweichenden Form führt. Migula W. Exkursionsflora von Deutschland I. und II. (Samm- lung Göschen, Nr. 268 und 269.) Leipzig. G. J. Göschen. 1906. 8°. 163 S. 50 Textabb., resp. 185 S. 50 Textabb. Das vorliegende Büchlein, dessen erster Band die Pteridophyten, Koniferen und Monokotyledonen, dessen zweiter Band die Dikotyledonen ent- hält, umfaßt nur die „häufigeren in Deutschland wildwachsenden Pflanzen“. Dem speziellen Teil, welcher der Bestimmung der Arten dient, geht ein „Schlüssel zur Bestimmung der Gattungen nach dem Linneschen System voraus“, in welchem leider, wie in den meisten Bestimmungsbüchern, der Schwierigkeit bei Bestimmung gewisser Pflanzen, die selten blühen oder sehr schwer verständliche Blütenverhältnisse haben (HYuphorbia u. a.) nicht Rech- nung getragen ist; derlei Gattungen sollten stets außerdem noch nach einem eigenen Schlüssel, der andere Merkmale verwendet, zu bestimmen sein. Ge- rade für Anfänger, für die ja das Büchlein bestimmt ist, wäre ein derartiger Schlüssel sehr wichtig. Die Auswahl der abgebildeten Objekte mag bei der beschränkten Zahl von 100 Figuren ja schwierig gewesen sein; trotzdem hätten statt wenig besagender Habitusbilder, die durch das Wort ganz gut ersetzt werden können, doch besser morphologische Details dargestellt werden können. Ginzberger. Miller W. Instrumentenkunde für Forschungsreisende. Hannover (M. Jänecke). 8°. 200 S. 134 Abb. X 5'28. Mehr ein ausführlicher Katalog mit Angabe der Bezugsquellen und Preise als eine Instrumenten-„Kunde“. Auf die speziellen Bedürfnisse des reisenden Botanikers ist nicht Rücksicht genommen. Monnier A. Les matiöres min6rales et la loi d’aceroissement des veg6taux. (Univ. de Geneve. Instit. de Bot. 7. Ser. III. Fase.) 87 330p209. pk Neumayer 6. v. Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Reisen. 3. Aufl. 2 Bde. Hannover (M. Jänecke). 8°. 842 und 878 S. IM. — X 61°20. 233 Die vorliegende Auflage ist gegenüber der früheren stark verändert. Die einzelnen Abschnitte sind von kompetenten Fachmännern gearbeitet; für den Botaniker ist insbesondere der zweite Band von Wichtigkeit; der- selbe enthält u. a.: Wittmack L. Landwirtschaftliche Kulturpflanzen. — Drude OÖ. Pflanzengeographie, Verbreitungsverhältnisse und Formationen der Landpflanzen. — Ascherson P, Die geographische Verbreitung der Seegräser. — Schweinfurth G. Über Sammeln und Konservieren von Pflanzen höherer Ordnung. — Apstein C. Das Sammeln und Beobachten von Plankton. — Auffallend und bedauerlich ist das Fehlen einer Instruk- tion betreffend das Sammeln und Konservieren von Thallophyten; unver- hältnismäßig kurz sind die Abschnitte über Konservieren von Pflanzenteilen in Flüssigkeiten (das Formalin z. B. ist gar nicht erwähnt) und über photo- graphische Vegetationsaufnahmen. Gegenwärtig hätte auch schon ein Kapitel über pflanzenphysiologische und oekologische Beobachtungen Platz finden können. Örehis. Monatsschrift der Deutschen Gesellschaft für Orchideen- kunde. Bd. I. Nr. 1 und 2. Herausg. von U. Dammer. Fol. 88. Wir zeigen hiemit den Beginn des Erscheinens dieser neuen Zeitschrift an, die nach den vorliegenden Heften recht inhaltsreich und anregend zu werden verspricht. Den beiden Heften ist je eine Farbentafel in größtem Formate beigegeben (Cattleya labiata und Oncidium tigrinum). Es ist kein Zweifel, daß derartige große Tafeln eine Zierde bilden, aber es muß doch die Frage aufgeworfen werden, ob sie einen Zweck haben. Mit nahezu den- selben Kosten, welche die Oncidium-Tafel verursachte, könnten einzelne Blüten von 20 Oneidien dargestellt werden und das wäre für jeden Orchideen- züchter gewiß wichtiger als ein Bild von O. tigrinum. Pantu Zach. C. Vallisneria spiralis si Wolffia arrhiza in Ro- mania. (Anal. Acad. Romane. Ser. II. Tom. XXVIII.) 4°. 5 p. Peters R. Erfolgsichere Zimmergärtnerei. Berlin (Eisselt). 8°. 324 S. 200 Textbild.. 6 Taf. Mk. 6. Enthält Beschreibungen der meisten in Mitteleuropa im Handel vor- kommenden Pflanzen mit Angaben über Kulturmethoden. Viele Formen sind abgebildet. Das Buch wird gewiß für die rasche Orientierung gute Dienste leisten. Der Begriff der Zimmerpflanzen ist nur etwas gar zu weit gefaßt, durch Weglassen der Überflüssigen wäre Raum für ausführlichere Behand- lung einiger häufig kultivierter Typen (Begonien, Kakteen) zu gewinnen gewesen. Piceioli L. I caratteri anatomiei per conoscere i prineipali leg- nami adoperati in Italia. (Bull. del Lab. ed orto bot. Siena. Ann. VIII. p. 97—221.) 8°. 164 1. Pulle A. An Enumeration of the vascular plants known from Surinam, together with their distribution and synonymy. Leiden (Brill). 8°. 554 p. Quehl A. Untersuchungen über die Myxobakterien. (Zentralbl. £. Bakteriologie, Parasitenkunde ete. II. Abt. XVI. Bd. S. 9—34.) 8°. 1 Taf. 3 Fig. Reiche C. Flora de Chile. Tom. IV. Santiago de Chile (Cervantes). 8°, 488 p. Inhalt: Compoistae (Forts.). Robinson B. L. The generie concept in the elassification of the flowering plants. (Seience. N. S. Vol. XXIII. Nr. 577. p. 81— 92.) 8°. Österr. botan. Zeitschrift. 5./6. Heft. 1906. 17 234 Rosenberg O0. Über die Embryobildung in der Gattung Hiera- cıum. (Ber. d. deutschen bot. Ges. Bd. XXIV. Heft 3. S. 157 bis‘ 161,); 8°. 1 EaR Verf. hat die Embryobildung von H. excellens und H. flagellare, welche nach Ostenfeld mit und ohne Bestäubung Früchte hervorbringen, untersucht. Es zeigte sich, dab sich bei beiden Arten einerseits normale Embryosäcke mit Reduktionsteilung der Kerne bilden, aber anderseits auch embryosackartige Bildungen, welche aus vegetativen Nucelluszellen entstehen und in denen ohne Befruchtnng Embryonen gebildet werden. Roth G. Die europäischen Torfmoose. Nachtragsheft in den euro- päischen Laubmoosen. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 80 S. 11 Taf. Saccardo P. A. Sylloge fungorum omnium hucusque cognitorum. Vol. XVII. Supplem. universale Pars VII. Patavii (P. A. Sac- cardo). 8°. 838 p. Fres. 53. — — Chi ha creato il nome „Fanerogame“? (Bull. Soc. bot. Ital. 1906. Nr. 1—2. p. 25—27.) 8°. Nachweis, dab der Namen „Phanerogamae“* weder auf Brongniart (1843), noch auf Ventenat (1799), sondern auf Saint-Amans (1791) zurückzuführen ist. Sargent Ch. Sp. Manual of the trees of North America (excel. of Mexico). London (Archibald Constable and Co.). 8°. 826 p. 642 Abb. Das vorliegende Handbuch wird für viele, denen der Verf. „Silva of North Amerika“ nicht zugänglich ist, sehr erwünscht sein. Es bringt eine gründliche Bearbeitung und gute Abbildungen der nordamerikanischen Bäume; es ist daher nicht nur wissenschaftlich wertvoll, sondern auch in An- betracht der fortwährenden Zunahme der Einfuhr nordamerikanischer Holz- pflanzen nach Europa für den Forstmann, Gärtner und Techniker wichtig. Schröter C. Das Pflanzenleben der Alpen. 3. Lieferung. Zürich (A. Raustein). 8°. S. 249—344. Abb. Das vorliegende Heft ist vollständig der Besprechung der alpinen Wiesenflora, u. zw. der Gramineen und Cyperaceen gewidmet. Schube Th. Waldbuch von Schlesien. Nachweis der beachtens- werten und zu schützenden Bäume und Sträucher Schiesiens nebst einer Charakteristik seiner wichtigsten Holzgewächse. Breslau (W. G. Korn). 16°. 180 S. 42 Abb. Stahl E. Laubfarbe und Himmelslicht. (Naturw. Wochenschr. N. F. V. Bd. Nr. 29.) S.-Abdr. 8°. 30 S. Anregende Darstellung des Zusammenhanges zwischen der Färbung der Assimilationsorgane und der Qualität des diese treffenden Lichtes, welche erstere als eine Anpassungserscheinung erklärt. In dem durch das trübe Medium der Atmosphäre gegangenen Lichte treten die roten, orangegelben bis gelben Strahlen in den Vordergrund, welche ihrerseits wieder in dem zerstreuten Lichte des Himmelsgewölbes den blauen und violetten gegenüber geschwächt sind. Die Ausnützung der Strahlen von Rot bis Gelb vermittelt der dazu komplementäre blaugrüne Anteil des Chlorophylis; die Ausnützung der Strahlen von Blau bis Violett ist dem orangegelben Anteil übertragen. Die Assimilationsorgane der Pflanzen verzichten auf die Absorption der grünen Strahlen und erscheinen infolge der Reflexion derselben grün. Tassi Fl. Ricerche comparate sul tessuto midollare delle conifere e sui rapporti di esso con gli elementi conduttori del legno. 235 (Bull. del Lab. ed orto bot. Siena. Ann. VIII. 108 p.) 8°. 28 Fig. Treub M. L’Apogamie de l’Elatostema acuminatum Brong. (Ann. d. Jard. Bot. de Buitenz. 2. Ser. Vol. V. p. 141—152.) 8°. 8 Taf. Nachweis, dab bei E. a. (Urticaceae) die Mikrophyle, sowie der Griffel- kanal fehlt, daß der Eiapparat nicht normal ausgebildet ist und der Embryo ohne Befruchtung entsteht. Uyeda J. Ein neuer Nährboden für Bakterienkulturen. (The Bull. of the imp. central experim. Station Japan. Vol. I. Nr. 1. p. 59 bis 68.) 8°, Verf. empfiehlt als Nährboden Mannan, hergestellt aus den Wurzeln, bezw. Knollen von Amorphophallus Rivieri, welehes in Form von Gallert- Tafeln in Japan käuflich zu erwerben ist. Warming E. Dansk Plantevaekst. 1. Strandvegetation. Kobenhavn (Gyldendalske). gr. 8°. 326 p. 154 Bild. — K'9. Wildeman Em. de. Etudes de systematique et de geographie botaniques sur la flore du Bas- et du Moyen-Congo. Vol. I. fasc. III. Ann. d. Mus. du Congo. Bruxelles. 4°. p. 213—346, tab. XLIV—LXXII. Preisausschreiben. Ein ungenannt sein wollender Botaniker schreibt durch die Deutsche botanische Gesellschaft einen Preis von Mk. 1000 für eine größere, streng wissenschaftliche Arbeit über die Richtigkeit der von Hansgirg vertretenen Lehre vom Pleomorphismus der Algen aus. Einreichungstermin: 31. Dezember 1907. (Einzusenden anonym, aber mit beigefügtem Motto und Namensnennung unter Kouvert an Prof. Dr. C. Müller, Steglitz bei Berlin, Zimmer- mannstraße 15.) Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Die Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte findet heuer in der Zeit vom 16.—22. September in Stuttgart statt. Als Einführende der Abteilung für Botanik fungieren die Herren Prof. Dr. M. Fünfstück und J. Eichler, als Schriftführer Dr. C. Mäule und Rich. Braun. Die vierte Zusammenkunft der Freien Vereinigung der systematischen Botaniker und Pflanzengeographen soll dieses Mal gemeinsam mit der Tagung der Vertreter der angewandten Botanik zu Hamburg stattfinden, u, zw. vom 13.—16. September 1906. Uber die Verhandlungen und Veranstaltungen wird den Mit- gliedern demnächst ein eingehenderes Programm zugehen. 178 236 Es ist in Aussicht genommen, im Anschluß an die Hamburger Versammlung zu Berlin im Neuen Botanischen Garten (Dahlem) eine Ausstellung interessanter Neuerwerbungen zu veranstalten, zu deren Besichtigung die Mitglieder der Freien Vereinigung freund- lichst eingeladen sind. Für die heuer im September in Hamburg stattfindende Hauptversammlung der Vereinigung der Vertreter der ange- wandten Botanik wurde folgendes Programm festgestellt: Sonntag, den 9 September. Abends: Zusammenkunft und Begrüßung der Vorstände der Samenkontrollstationen. Montag, den 10. September. 9 Uhr vormittags: Beratung der Vorstände in- und ausländischer Samenkontrolistationen über Normen und Methoden in der Samenkontrolle. — Abends: Be- grüßung der Vertreter der angewandten Botanik. Dienstag, den 11. September. 10—12 Uhr Sitzung: Offizielle Begrüßung. Vorträge. Herr Geh. Hofrat Prof.Dr. O. Drude- Dresden: Aufgaben und Ziele der angewandten Botanik. Herr Prof. Dr. O0. Warburg-Berlin: Tropische Landwirtschaft. — 2—5 Uhr Sitzung: Geschäftliches (Rechnungsablage — Wahl des nächst- jährigen Versammlungsortes usw.). Vorträge. — 6 Uhr: Gemein- sames Essen. Mittwoch, den 12. September. 9—12 Uhr Sitzung: Vor- träge. — 2—8 Uhr: Hafenfahrt. Besichtigung der Fruchtschuppen, der Station für Pflanzenschutz, eventuell der Reisschälmühle, der Kaianlagen der Hamburg-Amerika-Linie und eines großen Ozean- dampfers (voraussichtlich der „Amerika“) im Kuhwärder Hafen. — Abends: Gemeinsames Essen. Donnerstag, den 13. September. 9—12 Uhr Sitzung: Kurze Demonstrationsvorträge. — 2—3'/, Uhr: Besichtigung des Botanischen Museums. — 3'/,—4'/, Uhr: Wagenfahrt an der Alster und durch die Stadt zum Freihafen. — 4'/,—6 Uhr: Besichtigung von Waren-Lagerspeichern. — 8 Uhr: Gemeinsames Essen, dar- geboten von der Hamburgischen Unterrichtsverwaltung. Freitag, den 14. September: Wagenfahrt nach den Vier- landen (Gemüse-, Obst- und Blumenzucht) oder Fußtour in die Heide von Wintermoor nach dem Wilseder Berg — Totengrund usw. Sonnabend, den 15. und Sonntag, den 16. September. Ausflug nach Helgoland. Als 1. Vorsitzender fungiert Prof. Dr. E. Zacharias, als 1. Schriftführer Dr. C. Brick. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Klasse am 18. Jänner 1906. Das k. M. Prof. Hans Molisch übersendet eine im pflanzen- physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag 237 von Herrn Rudolf Hiekel ausgeführte Arbeit: „Beiträge zur Morphologie und Physiologie des Soorerregers (Dematium albicans Laurent = Oidium albicans Robin)*. Übersicht der Resultate: I. Die vorliegende Arbeit enthält eine eingehende Unter- suchung über die Naturgeschichte des Soors nach der morpho- logischen und physiologischen Seite hin. II. Aus derselben ergibt sich, daß die Art Dematium albi- cans Laurent (= Oidium albicans Robin) eine Formenreihe darstellt, die nach zwei Endpunkten variiert und deren Endglieder zwei wohl unterscheidbare Varietäten darstellen: 1. den Konidiensoor, 2. den Hyphensoor. Diagnose der beiden Varietäten: 1. Der Konidiensoor. Auf Nährmedien, wo der Pilz in Hyphen- form wachsen kann: Mycel mehr oder weniger verzweigt, bestehend aus farblosen, gegliederten Hyphen. Glieder mittellang, am Ende derselben (selten in der Mitte) schnüren sich zahlreiche, vor- herrschend runde Konidien ab, die sich zu stockwerkartig gelagerten Häufchen ansammeln. Verzweigungen des Mycels entspringen eben- falls meist an den Gliederenden. Große Neigung zum Konidien- wachstum. In der Art des Wachstums durch äußere Faktoren be- einflußbar. Keine Dauersporen. 2. Der Hyphensoor. Auf allen gehtäuchlichen Nährmedien ein reich verzweigtes Mycel, bestehend aus farblosen gegliederten Hyphen. Glieder sehr lang, am Ende derselben (selten in der Mitte) spärlich oder meist keine Konidien. Dafür eine reichliche Ver- zweigung des Mycels. Zweige meist an den Gliederenden. Große Neigung zum Hyphenwachstum. In der Art des Wachstums wenig, meist gar nicht beeinflußbar. Typische Dauersporen. (Identisch mit dem verflüssigenden Soor von Fischer und Brebeck.) III. Die Ansicht Laurents, daß der Soorerreger mehr mit Dematium pullulans De Bary verwandt ist als mit Oidium lactis Fres. wird unterstützt. Endosporen wurden nicht beobachtet. IV. Es werden Mittel angegeben, durch welche man schnell Dauersporen erhalten kann, die keimungsfähig sind. Ferner wird gezeigt, daß die Soorhyphen stets zu einer be- stimmten Sauerstoffspannung (Optimum) hinwachsen und daher positiv oder negativ aörotrop sein können. Der Konidiensoor wird außerdem noch von folgenden äußeren Faktoren in der Art seiner Wuchsform stark beeinflußt: a) vom Sauerstoff, b) von den Nährstoffen, c) von der Temperatur, d) durch das Licht. 258 Der Hyphensoor zeigt mit geringen Ausnahmen keine solche Beeinflußbarkeit. V. Das Streben, das natürliche Vorkommen des Soors außer- halb seines Wirtes aufzuhellen, ist zwar noch nicht geglückt, doch wurde bei den betreffenden Versuchen festgestellt, daß der Soor auch im Munde gesunder erwachsener Menschen gelegentlich zu finden ist. Das w. M. Prof. v. Wettstein überreicht eine vorläufige Mitteilung von Prof. Dr. F. Krasser in Wien: „Über die fossile Kreideflora von Grünbach in Niederösterreich“. Durch eine gemeinsam mit Dr. Emanuel Rogenhofer haupt- sächlich in den Jahren 1903—1905 durchgeführte genaue Unter- suchung einer großen Anzahl fossiler Pflanzeureste aus den Gosau- schichten von Grünbach in Niederösterreich wurde zum ersten Male die Beschaffenheit einer formenreicheren fossilen Lokalflora der alpinen Kreide festgestellt und so der Grund für die weitere Er- forschung der fossilen Flora der Gosauschichten gelegt. Es konnten nachgewiesen werden: Filices, Marsileaceen, Gymnospermen, Dicotyledonen und Monocotyledonen. Die meiste Differenzierung weisen die Dieotyledonen auf. Die Farnkräuter ließen sich teils in rezente Gattungen ein- teilen, teils mußten sie, wenigstens vorläufig, in die Sammel- gattungen COoniopteris, Oladophlebis und Thinnfeldia eingereiht werden. Es sind jedoch die Grünbacher Comiopteris und Clado- phlebis wahrscheinlich Marattiaceenreste, während die als Thinn- feldia determinierten Abdrücke wahrscheinlich einer @ymnogramme- Art angehören. Die übrigen Farnreste verteilen sich folgendermaßen: Marattiaceen: Danaea, 1 Art; Marattia, 2 Arten. Sehizaeaceen: Lygodium 1 Art. Matoniaceen: Matonia, 1 Art (analog M. sarmentosa!). Cyatheaceen: Alsophila, 1 Art. Die Marsileaceen sind durch die Gattung Marsilea vertreten. Die Reste einer habituell an die Blattrosetten der Halor- rhagidacee Trapa erinnernden Pflanze sind als Vertreter einer neuen Gattung gleichfalls den Gefäßkryptogamen zuzuzählen. Die Gymnospermen verraten ihre Existenz durch die Reste von Geinitzia und Podocarpus, wodurch Coniferen und Taxaceen nachgewiesen sind, ‚sowie durch Blattabdrücke vom Typus der Cordaiten, deren sichere Bestimmung erst durch weitere Funde möglich sein wird. Die Mehrzahl der Blattabdrücke von Dieotyledonen konnte systematisch sichergestellt werden, allerdings nur durch sehr ein- gehende mühevolle und zeitraubende Vergleichungen. 239 Einzelne Reste konnten allerdings in rezente Gattungen nicht eingeteilt werden. Es sind dies: Juglandites (1 Art), Khamniphyllum (1 Art), Callicarpiphyllum (1 Art). Aus der gewählten Benennung ist ohneweiters die vermutliche Verwandtschaft herauszulesen. Sichergestellt sind hauptsächlich durch Arten rezenter Gattungen: Salicaceen: Salix, 2 Arten. Fagaceen: Quercus, 2 Arten. Ulmaceen: Ulmus, 1 Art. Proteaceen: Grevillea, 1 Art; Danksia, 2 Arten; dazu noch Proteophyllum, 1 Art. Nyetaginaceen: Pisonia, 1 Art. Nymphaeaceen: BDrasenia, 1 Art. Platanaceen: Platanus, 2 Arten. Leguminosen: Palaeocassia, 1 Art. Sapindaceen: Sapindus, 1 Art; dazu noch Sapindophyllum, 1 Art. Araliaceen: Hedera, 1 Art; Cussonta, 1 Art. Caprifoliaceen: Viburnum, 1 Art. Die Monocotyledonen haben ansehnliche Reste hinterlassen, denn es sind vertreten: Pandanaceen: Pandanus, 3 Arten. Gramineen: ? Arundo, 1 Art. Palmen: Flabellaria, 1 Art. Am reichlichsten sind in Grünbach vertreten von Gefäß- kryptogamen die Reste echter Farnkräuter (insbesondere Alsophila und Marattiaceen), von Gymnospermen: Geinitzia, unter den Dico- tyledonen: Salix und Sapindophyllum, unter den Monocotyledonen die Abdrücke von Blättern einer Fächerpalme (Flabellaria). Nicht gerade selten sind in den Aufsammlungen auch die Blätter der Proteacee Grevillea, ferner die Platanenblätter und die Blätter von Brasenia. Das Untersuchungsmaterial befindet sich im naturhistorischen Hofmuseum zu Wien. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 1. Februar 1906. Prof. Dr. Fridolin Krasser in Wien übersendet einen vor- läufigen Bericht über eine gemeinsam mit Herrn Dr. Bruno Kubart durchgeführte Bearbeitung der fossilen Flora von Moletein in Mähren. Seit Oswald Heers 1869 erschienener „Flora von Moletein® sind die fossilen Pflanzenreste dieses Gebietes, obgleich gerade die in den cretacischen Sandsteinen eingeschlossenen Pflanzenreste besonderes Interesse für den Phytopaläontologen besitzen, nur mehr gelegentlich erwähnt worden!). Die Heersche Bearbeitung basiert 1) Siehe z. B. Krassers „Bemerkungen über die fossile Flora der mährischen Kreide. II. Die fossile Flora von Moletein.* Waagens Beiträge, Bd. X (1896), p. 45ff. 240 ausschließlich auf dem der Universität Tübingen gehörigen Material. Der neuen Bearbeitung liegen jedoch, außer einer von Herrn Dr.Kubartzustande gebrachten Aufsammlung, dieim Fürst Liechten- steinschen Museum auf Schloß Mährisch-Aussee, sowie im natur- historischen Kabinette des Gymnasiums in Mährisch- Trübau auf- bewahrten Stücke in erster Linie zugrunde; auch andere Samm- lungen wurden berücksichtigt. Die fossile Flora von Moletein setzt sich aus folgenden Arten zusammen: Farne: Gleichenia Kurriana Heer. j Cycadophyten: Blätter von zwei verschiedenen Typen sind erhalten. Coniferen: Sequota KReichenbachi (Gein.) Heer, Sequoia fastigiata (Sternb.) Velen., Seguora moravica Krasser et Kubart n. sp., Cunninghamites elegans (Corda) Heer, Pinus protopicea Velen., Pinus Quenstedti Heer. Dieotyledonen: Iuglandaceen: Juglans crassipes Heer. Moraceen: Ficus Mohliana Heer, Ficus Krausiana Heer. Platanaceen: Platanus Velenovskyana Krasser, Platanus mirabilis (Lesqu.) Krasser, Platanus grandtidentata (Ung.) Krasser, Credneria macrophylla Heer. Lauraceen: Persea Suessi Krasser n. Sp., Daphnophyllum Fraasi Heer, Daphnophyllum erassinervium Heer, Daphnophyllum ellipticum Heer. Araliaceen: Aralia formosa Heer, Aralia triloba Velen., Aralia Wiesneri Krasser et Kubart n. sp. Magnoliaceen: Magnolia speciosa Heer, Magnolia amplifolia Heer, Magnolia Marbodi Krasser et Kubart n. sp. Myrtaceen: Eucalyptus Geinitzi Heer. Monocotyledonen: Palmophyllum moleteinianum Krasser et Kubart n. sp. Palmacites horridus Heer. Die fossile Flora von Moletein ist cenoman. Sie zeigt Be- ziehungen zur Flora der Perutzer Sandsteine Böhmens, mit welcher sie Gleichenia Kurriana, Pinus protopicea, Sequoia Reichenbachi, S. fastigiata und moravica, Aralia formosa, A. triloba, Eucalyptus Geinitzi, Magnolia amplifolia, M. speciosa und Platanus Velenovs- 241 kyana gemein hat. In der Kreide Sachsens firden sich nur Sequoia Reichenbachi und moravica wieder, in der Kreide von Schlesien Pinus Quenstedti. In den cenomanen Schichten der Kreideablage- rungen Grönlands kommen von den Konstituenten der Moleteiner Flora vor: Sequoia Reichenbachi, 8. moravica und KEucalyptus Geinitzi. Auch die pflanzenführenden Schichten der als „Dakota Group“ bezeichneten Ablagerungen in Nordamerika haben 11 Arten mit Moletein gemein, nämlich: Gleichenia Kurriana Heer, Sequoia Reichenbachi, 8. moravica, Pinus Quenstedti, Iuglaus cerassipes, Platanus mirabılis, Fieus Krausiana, Aralia formosa, Eucalyptus Geinitzi, Magnolia amplifolia und M. speciosa. Das k. M. Prof. Hans Molisch übersendet eine im pflanzen- physiologischen Institute der k. k. deutschen Universität in Prag von Dr. Oswald Richter ausgeführte Arbeit: „Uber den Einfinß verunreinigter Luft auf Heliotropismus und Geotropismus*. Wie aus früheren Untersuchungen Neljubows, Singers und des Verfassers hervorgeht, hat die Laboratoriumsluft einen auf- fallenden Einfluß auf Keimlinge im Vergleiche mit reiner Luft. Molisch beobachtete nun bei seinen Versuchen über den Heliotropismus im Bakterienlichte und den Heliotropismus, indirekt hervorgerufen durch Radium, sehr starkes Hinwenden der Keimlinge zum Lichte nur bei Experimenten im Laboratorium, während sonst gleich ausgeführte Versuche in der reinen Luft des Gewächshauses mißlangen. In der vorliegenden Arbeit wurde nun festgestellt, daß Keim- linge der verschiedensten Pflanzen für Lichtreize tatsächlich viel empfindlicher sind, wenn sie in verunreinigter Luft wachsen, als wenn sie sich in reiner Luft befinden. Sorgt man dafür, daß Keimlinge unter solchen gleichen Ver- suchsbedingungen in reiner und unreiner Luft der Einwirkung einer schwachen Lichtquelle ausgesetzt sind, so zeigen bei genügender Verminderung der Lichtintensität die Pflanzen in reiner Luft keine Spur von Heliotropismus, während die in der verunreinigten Luft noch außerordentlich deutlich heliotropisch reagieren. Bei etwas höherer Lichtintensität tritt natürlich auch in der reinen Luft der Heliotropismus auf, doch erreicht der Ablenkungs- winkel von der Vertikalen nie jene Größe wie bei den gleich alten Pflanzen in der verunreinigten Luft. Der Winkel, den die heliotropisch gekrümmten Keimlinge der- selben Pflanzenart in reiner im Vergleiche zu solchen in ver- unreinigter Luft mit ihrer früheren vertikalen Ruhelage bilden, erscheint somit als ungefähres Maß für die Verunreinigung der umgebenden Luft. Als die günstigsten Versuchsobjekte für die genannten Ex- perimente erwiesen sich Wieken und Erbsen. Die Empfindlichkeit gegen Licht und Laboratoriumslaft ist bei den verschiedenen Wickenspezies verschieden. Nach der Em- 242 pfindlichkeit gegen diese ließen sich, die untersuchten Wicken in eine physiologische Reihe bringen, die mit Vicia calcarata beginnt und mit Vicia pseudoeracca abschließt. Vicia pseudocracca kann man als gegen Verunreinigungen der Luft unempfindlich bezeichnen. Dabei reagieren die verschiedenen Organe wie Blatt und Stengel gegen diesen Faktor verschieden. Auch konnte der Beweis für eine allmähliche Gewöhnung der Wicken an die narkotisierende Wirkung der Laboratoriumsluft er- bracht und die Nachwirkung dieser im Sinne einer Hemmung des Längenwachstums nach Übertragung in reine Luft erwiesen werden. Die Laboratoriumsluft hemmt also in Übereinstimmung mit ihrem sonstigen Verhalten bei dauernder Einwirkung auch nachwirkend das Längenwachstum und steigert die heliotropische Empfindlichkeit. Unter den Wicken wurden auf ihre Empfindlichkeit gegen die zwei oben genannten Faktoren hin am eingehendsten die Futter- und Sandwieken (Vicia sativa L. und V. villosa Roth) geprüft, bei denen eine solche Untersuchung umsomehr am Platze war, als die Samen beider Pflanzen oft verwechselt werden, wodurch recht unangenehme Nachteile für physiologische Experimente erwachsen können. Es erscheint dabei die Sandwicke gegen Licht und Luft minder empfindlich. Das zeigten alle Experimente in überein- stimmender Weise: Die nach neuer Versuchsanstellung bewerk- stelligte Wiederholung des photometrischen Versuches von Wiesner, des heliotropischen Versuches mit Leuchtbakterien von Molisch, des von Hofmann mit phosphoreszierenden Substanzen, Induktions- versuche usw. Alle Experimente erwiesen die Richtigkeit der von Molisch gemachten Beobachtung von der Beeinflussung des Heliotropismus und Geotropismus durch die gasförmigen Verunreinigungen der Luft, und man kann den Winkel, den Keimlinge verschiedener Wiekenspezies bei Flankenbeleuchtung in reiner und unreiner Luft mit der Vertikalen bilden, auffassen als beiläufiges Maß für ihre Empfindlichkeit gegen die gasförmigen Verunreinigungen der Luft. Anderseits erscheint in Anbetracht der Wechselbeziehung zwischen positivem Heliotropismus und negativem Geotropismus von Stengeln beim Vergleiche von Pflanzen verschiedener Spezies in reiner Luft vor einer Lichtquelle die Größe des Neigungswinkels zum Lichte als beiläufiges Maß für die geotropische Empfindlichkeit der Pflanzen. Bei Beleuchtung horizontal gelegter Keimlinge von unten erfolgt bei bestimmter Lichtintensität in unreiner Luft noch ein entschiedenes Abwärtswachsen gegen die Lichtquelle, während die Kontrollpflanzen negativ geotropisch nach aufwärts wachsen. Es ließ sich dabei auch eine den Heliotropismus steigernde Nach- wirkung der Laboratoriumsluft feststellen. (eotropische Versuche bei Ausschluß von Licht haben eine ähnliche Abhängigkeit des Geotropismus von den gasförmigen Ver- unreinigungen der Luft dargetan. 245 Endlich wurde gezeigt, daß auch andere Papilionaceen als Wicken, Erbsen und Linsen und noch andere Familien als die schon bekannten, gleichfalls der Laboratoriumsluftwirkung unter- liegen, wobei sich ähnlich wie bei den Wicken eine ganze Empfind- lichkeitskala aufstellen läßt. Das w. M. Hofrat J. Wiesner legt eine im pflanzenphysio- logischen Institute der Wiener Universität von Dr. Heinrich Zikes ausgeführte Arbeit vor, betitelt: „Uber geotaktische Bewegungen des Bacterium Zopfii*. Der Verfasser liefert den Nachweis, daß die durch den Schwerkraftsreiz ausgelösten Bewegungen des Bacterium Zopfii nicht, wie früher angenommen wurde, auf Geotropismus, sondern auf negativer Geotaxis beruhen. Die Richtung dieser Bewegungen wird aber in mehr oder minder hohem Grade auch durch Chemo- taxis beeinflußt. Geotaktische Bewegungen sind rücksichtlich der Bakteriaceen bisher nur an zwei marinen Spirillum-Arten, u. zw. von Massart festgestellt worden, von denen die eine negativ, die andere positiv geotaktisch befunden wurde. Das w. M. Prof. R. Ritter v. Wettstein überreicht eine Abhandlung von Kustos Dr. A. Zahlbruckner, betitelt: „Beitrag zur Flechtenflora Kretas“. Die vorliegende Arbeit enthält die Bearbeitung zweier im Jahre 1904 auf der Insel Kreta aufgebrachter Flechtenkollektionen. Die eine derselben, die artenreichere, brachte Herr Dr. Rudolf Sturany aus ÖOstkreta mit, die andere Herr Ignaz Dörfler von den beiden im Golfe von Massarä gelegenen Inseln Paximadhia und aus dem Gebiete des Berges Ida. Diese beiden Sammlungen umfassen 89 Flechtenarten und bilden den ersten wesentlichen Bei- trag zur Kenntnis der Flechtenvegetation Kretas. Zu eingehenderen pflanzengeographischen Studien reicht das vorliegende Material nicht aus; soviel läßt sich sagen: die berührten Teile Ostkretas stimmen in ihrer Flechtenflora gut überein mit derjenigen des griechischen Festlandes; die Inseln Paximadhia hingegen zeigen einen engen Anschluß an die insulare, vom Verfasser als „adriatisches Flechten- gebiet“ bezeichnete Flechtenvegetation Süddalmatiens. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Die botanische Abteilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien hat die schon früher gekaufte Juncaceen-, Alismataceen-, Butomaceen- und Scheuchzeriaceen-Sammlung Fr. Bucehenaus übernommen. Die Sammlung besteht aus 37 äußerst sorgfältig gehaltenen Faszikeln mit den getrockneten Pflanzen, dazwischen zahl- 244 reiche handschriftliche Notizen und Abbildungen, und enthält nicht nur sämtliche Belege zu den Studien Buchenaus selbst, sondern auch die Belege der Arbeiten E. H. F. Meyers über Juncus und Luzula. Wertvoll sind auch die schön präparierten Samen aller nordamerikanischen Sagittarien. Gymnasialprof. Jos. Rompel (Feldkirch, Vorarlberg) verteilte vor kurzem die Faszikel III und IV (Nr. 41—80) des Exsikkaten- werkes „Fungi austro-americani“, welches J. Rick (Sao Leopoldo, Rio Grande do Sul, Brasilien) seit 1904 herausgibt. Die bis jetzt ausgegebenen Arten, welche von Rick selbst gesammelt sind, stammen sämtlich aus der nächsten Umgebung von Sao Leopoldo. Nach den vorliegenden Etiketten und den ergänzenden Bemerkungen, welche von Rick für die beiden ersten Faszikel in den Annales myecologiei (Vol. II u. III) veröffentlicht wurden, kamen folgende Arten zur Verteilung: 1. Orbieula Richenit Rick. — 2. Rickiella transiens Sydow. — 3. Stietis radiata (L.) Pers. — 4. Thelephora caperata B. et Mont. — 5. Geaster mirabilis Mont. — 6. Chlorosplenium aeru- ginascens (Nyl.) Karst. — 7. Ganoderma rentidens Bres. (Die Art wurde verschickt mit der Etikette Fomes formosissimus Speg.) — 8. Hypoxylon turbinatum Berk. — 9. Peziza guaramitica Speg.., (verteilt mit der Bezeichnung Midotis brasiliensis Rick). — 10. Ay- menochaete formosa Lev. — 11. Rosellinia griseo-cincta Starb. — 12. Beccariella caespitosa Cooke (oder Polyporus fimbriatus Fr. ?). — 13. Geaster radıcans Berk., ausgegeben als Geaster triplex Jungh. — 14. Ciboria aluticolor (Berk.) Rick. — 15. Polysticlus sangui- neus (L.) Mey. — 16. Pseudohydnum guepinioides Rick. — 17. Cor- tieium giganteum Fr. — 18. Polyporus Blanchetianus B. et Mont. — 19. Ustilago utrieulosa (Nees) Tul. — 20. Hysteropatella Prostii (Duby) Rehm. — 21. Lycoperdon piriforme Schaefl. — 22. Poly- stictus caperatus Berk. et Mont. —- 23. Lycoperdon? — 24. Lachnea brunneola Rehm var. brasiliensis Bres. — 25. Polyporus lineato- scaber B. et Br.? —- 26. Thelephora radicans Berk. — 27. Xylaria Myosurus Mont.? — 28. Hypozylon®? — 29. Hydnum rawakense Pers. — 30. Tulostoma exasperatum Mont. ——- 31. Hymenochaete tenwissima Berk. — 32. Hydnochaete badia Bres. — 33. Erinella similis Bres. — 34. Polyporus sulphuratus Fr. — 35. Lentinus velutinus Fr. — 36. Protubera Maracuja A. Möller. — 37. Dre- panoconis brasiliensis P. Henn. — 38. Gloeoporus Rhipidium (Berk.) Speg. — 39. Discina pallide-rosea P. Henn. — 40. Stereum membranaceum Fr. videtur. — 41. Leptospora spermoides (Hoffm.) Tuck. var. rugulosa Rick. — 42. Marsonia fructigena Bres. — 43. Kretzschmaria coenopus (Fr.) Mont. — 44. Nectria fallax Rick. — 45. Oyathus Montagnei Tul. — 46. Lachnea stercorea Pers. — 47. Omphalia byssiseda Bres. — 48. Lasiobolus equinus (Müll.) Karst. — 49. Ascomycetella sanguinea (Speg.) Karst. — 50. Irpex 245 portoricensis (Fr.) Bres. — 51. Erinella subcervina Bres. — 52. Poly- stietus Didrichsenti Fr. — 53. Rosellinia Rickii Bres. — 54. KRe- tieularia venosa B. et ©. — 55. Nectria Rickii Rehm. — 56. Poly- stietus zonatus Fr. var. albescens Euel. — 57. Sarcosoma campy- losporum (Berk.) Rick. — 58. Solenia endophila (Ces.) Fr. — 59. Cor- tieium lacteum Fr. — 60. Lembosia similis Bres. — 61. Guignar- diella nervisequia Rehm. — 62. Lizonia paraquayensis Speg. — 63. Myriangium brasiliense Speg. — 64. Chlorosplenium atro- viride Bres. — 65. Phyllachora pululahuensis Pat. — 66. Tricho- peltis reptans Speg. videtur. — 67. Meliola tomentosa Winter. — 68. Simblum sphaerocephalum Schlecht. — 69. Dictyophora phal- loidea Desv. — 70. Lembosia Melastomatum Mont. videtur. — 71. Meliola malacotricha Speg. — 72. Cocconia sphaerica Rick. — 73. Trichosphaeria calospora Speg. — 74. Dimerosporium ? — 75. Septobasidium cerinitum Pat. — 75a. Gibberidea obducens Rick. — 76. Lembosia pachyasca Bres. — TT. Uredo Lilloi Speg. — 78. Exoaseus? — 79. Hypozylon annulatum (Schw.) Mont. — 80. Panus rudis Fr. Bauer E., Musci europaei exsiccati, Serie III, Nr. 101 bis 150, herausgegeben am 30. April 1906, enthält u. a.: Dieranum neglectum Jur., Dier. scoparium (L.) Hedw. n. var. laticuspis Loeske et Bauer, Dier. tectorum Warnst. et Klinggr., Dier. viride (Sull. et Lesqu.) Lindb. var. serrulatum Breidl., Campylopus adustus De Not., Camp. atrovirens De Not. var. gracilis Dix., Camp. brevipilus Br. eur. var. compacta Card., Camp. flexuosus (L.) Brid. n. f. minor Loeske, Camp. micans Wulfsb., Camp. paradoxus Wils.n. f. fra- gilis Ther., Camp. Schwarzii Schimp. cum f. ad var. falcatam Breidl. ace., Camp. turfaceus Br. eur. var. submersa Jack et var. Müilleri (Jur.) Milde, Dieranodontium longirostre (Starke) Schimp. n. var. glabrum Loeske et Bauer, Metzleria alpina Schimp., Cera- todon corsicus Schimp., Ditrichum nivale (C. M.) Limpr., Ditr. vaginans (Sull.) Schimp. var. semivaginans Roth. Dem Exsikkat liegt ein Sonderabdruck des Aufsatzes „Museci europaei exsiccati. Schedae nebst krit. Bemerk. zur dritten Serie von E. Bauer“ aus den Sitzungsberichten des deutsch. naturw.- mediz. Vereines für Böhmen „Lotos“ 1906 bei, welcher außer den Schedae einen Schlüssel zur Bestimmung der europäischen Arten der Gattungen Campylopus, Dieranodontium und Metzleria und Beschreibungen der neuen Moosformen enthält. Kneucker, A., Carices exsiccatae. Den 1903—1905 erschienenen Lieferungen XI, XII und XIIa der „Carices exsiccatae“, herausgegeben von A. Kneucker in Karlsruhe, Werderplatz 48, sind außer den in Broschürenform bei- gelegten Schedae noch fünf Arbeiten von G. Kükenthal, Prof. Dr. Vallmann und Figert beigegeben. Lief. XIIa enthält 246 50 schon in früheren Lieferungen ausgegebene Arten. Preis pro Lieferung Mk. 8, im Buchhandel Mk. 10. XI. Lieferung 1903 (Nr. 301—330). Carex macrostyla Lap. (Pyrenäen), CO. parallela (Laest.) Smrflt. (Nor- wegen), ©. dioica L. var. paralleloides N. Lund. (Norwegen), ©. Davalliana Sm. X dioica L. (Figert) (Schlesien), ©. erus corvi Shuttleworth (kult.), C. neurocarpa Maxim. (kult., C. rosea Schkuhr (kult.), C. divulsa Good var. Chaberti (F. Schultz) Kneucker (Tirol), C. cephalophora Muehlbg. (kult.), €. heleonastes Ehrh. (Bayern und Rußland), ©. Deweyana Schweinitz (kult.), ©. tribuloides Whlbg. (kult.), ©. trib. Whlbg. var. eristata (Schweinitz) L. H. Bailey (kult.), ©. gracilis Curt. 1. eladostachya (Anhalt), C. torta Boott (Nord- amerika), ©. rigida Good var. Bigelovii (Torr.) (Norwegen), C. Caucasica Stev. (Kaukasus), C. alpina Sw. X atrata L. (Brügger) (Norwegen), C©. trinervis Degl. (Portugal), Ü. pedicellata (Dewey) Britt. (Nordamerika), C. digitata L. x ornithopoda Wild. (Haussknecht) f. superdigitata Kükenthal (Thüringen), C. intumescens Rudge (Nordamerika), ©. Grayii Carey (kult.), ©. Zurida Whlhg. (Nordamerika), ©. Shortiana Dewey (Nordamerika), C. vesicaria L. ssp. saxca- tılis (L.) (Nordamerika), ©. gracillima Schweinitz (Nordamerika), ©. Davisiü Schweinitz und Torrey (Nordamerika), C. silvatica Huds.f. pumila Fiek (Schlesien), C. hirta L. var. hirtaeformis (Pers.) 1. cladostachya (Westpreußen). XlI. Lieferung 1904 (Nr. 331—360). Carex conjuncta Boott. (Nordamerika), C. stipata Muehlbg. (Nordamerika), ©. canescens L. var. subloliacea Laest. (Norwegen), C. vulgaris Fr. var. sali- nordes Kükenth. (Norwegen), ©. aquatilis Whlbg. var. sphagnophila Fries. (Norwegen), ©. aqu. Whlbg. X vulgaris Fr. v. juncella (Fr.) (Norwegen), C. cuespitosa L. X vulgaris Fr. (Appel) (Schlesien), C. rigida Good. X vulgaris Fr. (Kükenth.) (Schlesien), €. salina Whlbg. ssp. mutica Whlbg. v. subspathacea (Wormskj.) f. strieta Drejer subf. elatior Notö nov. f. (Norwegen), ©. sal. Whlbg. ssp. mut. Whlbg. v. subspath. (Wormskj.) f. reducta (Dr.) (Norwegen), ©. marıtima Muell. X salina Whlbg. var. pseudo-filipendula Kükenth. (Notö) nov. hybr. (Norwegen), C. mar. Müll. X vulgaris Fr. (Notö) nov. hybr. (?) (Norwegen), ©. rariflora Sm. f. pallidior M. Blytt (Norwegen), C. conoidea Schkuhr (Nordamerika), ©. laxiflora Lam. (Nordamerika), ©. laxifl. Lam. var. latifolia Boott (Nordamerika), C. laxiculmis Schwein. (Nordamerika), C. platy- phylia Carey (Nordamerika), C. grisea Whlbg. (Nordamerika), C. Jamesii Schwein. (Nordamerika), ©. triceps Michx. (Nordamerika), ©. pubescens Muehlbg. (Nordamerika), C. scabrata Schwein. (Nordamerika), C. longirostris Torrey (Nordamerika), ©. sguarrosa L. (Nordamerika), C. rostrata Stokes var. borealis Hartm. (Norwegen), O©. vesicaria L. f. pendula M. Blytt (Norwegen), C. aristata R. Br. var. Kirschsteiniana Aschers., Graebn. u. Kük. (Brandenburg), C. lanu- ginosa Michx. (Nordamerika), C. hirta L. lus. feminea (Pommern). Xlla. Lieferung 1904 (Nr. 1—50). Carexz Davalliana Sm. (Piemont), ©. Dav. Sm. f. Sieberiana (Opitz) (Schlesien), ©. Dav. Sm. X dioica L. (Figert) (Schlesien), C. physodes M. Bieb. (Transkaspien), C©. stenophylla Whlbg. (Ungarn), C. divisa Huds. (Ungarn), C. Ligerica Gay (Kaukasus), C. praecox Schreber (Österreich), C. rosea Schk. (Nordamerika), ©. Pairaei F. Schultz (Tirol), ©. Leersii F. Schultz (2 Standorte im Banat), ©. divulsa Good. (Lussin piccolo u. in Baden), CO. div. Good. v. Guestphalica (Boenngh.) (Österreich), ©. cephalophora Muehlbg. (Nordamerika), C. tribuloides Whlbg. v. eristata (Schwein.) (Nordamerika), C. leporina L. (Banat), ©. cyperoides L. (Böhmen), C. remota L. (Banat), C. rem. L. X vul- pina L. var. nemorosa (Rebent.) [Kneucker] (Thüringen), ©. paniculata L. X remota (Schwarzer) f. intermedia (Brandenburg), ©. strieta Good. X vulgaris Fr. (Kükenth.) (Bayr. Pfalz, Baden u. Schlesien), C. caespitosa L. var. Wais- 247 beckeri Kük. (Rußland), C. Burbaumii Whlbg. (Kaukasien), C. alpina Sm. (Schweiz), C. caryophyllea Latour (2 Standorte im Banat), C. globularis L. (Rußland), ©. Transsıilvanica Schur. (Kaukasus u. Portugal), C. digitata L. (2 Standorte im Banat), © Linkii Schkuhr (auf Lussin piecolo u. in Portugal), C. livida Whlbg. (Rußland), ©. pilosa Scop. (Banat), €. glauca Murr. v. ser- rulata Biv. (Kaukasus), C. nitida Hst. (Ungarn), C. ferruginea Seop. (Salz- burg), ©. ferr. Scop. v. transiens Kük. (Schweiz), C. tristis M. B. (Kaukasus), C. refracta Schkuhr (Schweiz), C. flava L. X Oederi Ehrh. f. canalieulata Callme (Kneuck.) (Baden), ©. Grayii Carey (Nordamerika), ©. distans L (Banat), C. diluta M. B. (Kaukasus), ©. sivatica Huds. (Österreich, Littorale), C. ventricosa Curt. (2 Standorte im Banat). Personal-Nachrichten. Die Herren Dr. Otto Porsch und Dr. Friedrich Vierhapper haben sich an der Universität in Wien für systematische Botanik habilitiert. Die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien hat Herrn Prof. Dr. Charles Flahault in Montpellier zum Ehren- mitglied gewählt. Prof. Dr. F. Rosen wurde zum Direktor des pflanzenphysio- logischen Institutes der Universität Breslau ernannt. Dr. V. Grafe hat sich an der Universität Wien für chemische Physiologie der Pflanzen habilitiert. Dr. Paul Kuekuk in Helgoland wurde der Titel Professor verliehen. Gestorben sind: Prof. Dr. Franz Buchenau in Bremen im Alter von 73 Jahren. Prof. Dr. Friedrich Hegelmaier in Tübingen. Inhalt der Mai/Juni-Nummer: Viktor Schiffner: Bemerkungen über Riccardia major. S. 0. Lindb. S. 169. — L. Adamovic: Corydalıs Wetisteinii. S.174. — Dr. OtioPorsch: Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie*. (Schluß.) S. 176. — E. Hackel: Über Kleisiogamie bei den Gräsern. (Schluß.) S. 180. — Wilhelm Becker: Beiträge zur Veilchenflora der Pyrenäen- Halbinsel. S. 187. — Prof. Dr. £. Krasser und Dr. K. Rechinger: Bearbeitung der von Prof. v. Höhnel im Jahre 1899 in Brasilien gesammelten Melastomaceen. S. 191. — Dr. Karl vw. Keißler: Planktonstudien über den Wörther-See in Kärnten. S. 195. — Josef Stadl- mann: Über einige Mißbildungen an Blüten der Gattung Pedicularis. 8. 2. — Dr. E. v. Haläcsy: Aufzählung der von Herrn Prof. Dr. L, Adamovie im Jahre 1905 auf der Balkan- halbinsel gesammelten Pflanzen. S. 205. — Dr. E. Zederbauer: Spaltpilzfiechien, S. 213. — Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen und Franz Faltis: Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. (Foriseizung.) S. 319. — Literatur- Übersicht. S. 225. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine. Kongresse etc. 8. 235. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 243. — Personal-Nachrichten. S. 247. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Bennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 3 M. 2-—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 3 M. 4-—, 1893/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt beider Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. : Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die äurchlaufende Petitzeile berechne:. INSERATE. Im Verlage von R. Friedländer u. S., Berlin, erschien: Die organische Natur im Lichte der Wärmelehre. Von Dr. Julius Fischer (Ingenieur). Zweite Auflage, 1 Mk. In dieser hochinteressanten Schrift, die in Fachkreisen als bahnbrechend begrüßt worden ist, wird eine völlig neue Naturauffassung auf technischer Grundlage entwickelt. Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift‘. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— a 18935 —-18% ( „ » ». 16-) „„„ W= herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—18%4, 1876—18S0 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 18%0, 18%2 und 18%5 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sieh direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. PRRPIERIPTTITTTTITITTIERT NB. Dieser Nummer sind beigegeben Tafel IV (Stadlimann) und Tafel V (Zederbauer). Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. VI. Jahrgang, No 7. : Wien, Juli 1906. Beiträge zur Kenntnis amerikanischer Nyctaginaceen. Von Dr. Anton Heimerl (Wien). Die folgenden Zeilen bilden eine Zusammenfassung von Er- gebnissen, welche größtenteils aus dem Studium zur Bestimmung übermittelter südamerikanischer Nyetaginaceen insbesonders aus Bolivien, Argentinien und Paraguay, dann aus verschiedenen brasilianischen Provinzen, wie Matto-Grosso und Rio Grande do Sul, herrühren; einiges bezieht sich auch auf die Nach- prüfung von älteren Exsikkaten, dann von solchen, die den in letzter Zeit ausgegebenen Sammlungen entstammen. Den wärmsten Dank habe ich den Herren Vorständen der botanischen Museen zu Wien, Berlin und Stockholm abzustatten, denen ich das Materiale zum großen Teile verdanke; in gleicher Weise bin ich dem Herrn kaiserlieh deutschen Konsul, Direktor Dr. Schwacke in Ouro- Preto, verpflichtet, der mich schon seit längerer Zeit durch ge- sehenkweise Überlassung von Nyctaginaceen unterstützt, die er auf seinen Reisen in Brasilien aufsammelt. 1. Allionia incarnata L. Liegt von mehreren neuen Fund- orten aus Bolivien vor, so von Tarija [,„in loco arenoso, sicco frequenter“ leg. Fries (Exped. Suee. in reg. Chaco-Andinis; Phanerog. Nr. 1130); Fiebrig 3339, 3340]. Die Stücke, deren Blütenfarbe von Fries als „livid“ bezeichnet wird, gehören der verbreiteten, kurzhaarigen Form mit mittelgroßen (7—10 mm) langen Blüten und am Rande teils kurz-, teils langzähnigen Anthokarpen an. — Form, Größe, Farbe und Zahnbildung der Anthokarpe ist in dieser monotypischen Gattung sehr veränderlich; insbesondere weisen die Randzähne alle Übergänge von unscheinbaren, gerundeten Lappen zu scharf spitzen Anhängseln auf; an den Exsikkaten von Mandon [Nr. 1510: Bolivia, prov. Larecaja, vieiniis Sorata, Uma- palea pr. Challapampo, e. 2500 m s. m.] sind sie auffallenderweise abgeplattet, nicht zugespitzt, bis zum Ende fast gleich breit und da- selbst gerundet. Österr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1906. 18 250 Eine wesentliche und besonderer Beachtung werte Abweichung im Bau der Anthokarpe ist mir aber erst in jüngster Zeit vor- gekommen; die schönen, großblütigen von Fiebrig in Südbolivien (Februar 1904) um Catamaqui gesammelten Stücke [Nr. 3060; Trockenes Flußbeet, 2500 m Seehöhe] zeigen nämlich in der Ver- teilung der kleinen, knöpfehenartigen Klebdrüsen, welche bekannt- lich nur auf der dem Deckblatte zugewendeten Seite ausgebildet werden, die Abweichung, daß diese Gebilde nicht, wie sonst, zwei parallele, genäherte Reihen bilden, sondern den größten Teil der genannten Fläche in ziemlich regelmäßiger Reihenanordnung (un- gefähr sechs Reihen) überdecken. Ich möchte diese Form als f. maltiglandulosa bezeichnen ; sie scheint auf Südbolivien beschränkt zu sein, weicht aber im Blütenbau und sonstigem durch nichts wesentlich ab. Die biologische Bedeutung der Klebdrüsen an den sonder- baren Früchten scheint mir darin zu liegen, daß das ab- gesonderte Sekret oft ein Anhaften des Anthokarpes an das blei- bende krautige Deckblatt bedingt und daß dann das abfallende Deck- blatt samt Frucht ein Gebilde ergibt, das der Verbreitung durch den Wind anheimgegeben ist. Die Randzähne des Anthokarpes verhindern das völlige Verkleben von Frucht und Deekblatt, be- dingen vielmehr das Verbleiben eines lufterfüllten Zwischenraumes zwischen beiden, wodurch das Gesamtgebilde um so leichter und flugfähiger werden dürfte. 2. Mirabilis Jalapa L. Liegt vor aus Bolivien [Tarija, in margine silvulae leg. Fries (Exped. Suee. in reg. Chaco-Andinis: Phanerog. Nr. 1190, 1191, 1242)], Paraguay [leg. Morong 622] und der brasilianischen Provinz Rio Grande do Sul [leg. Isa- belle]; ob die Pflanze an diesen Fundstellen wild oder (was mir wahrscheinlicher!) nur verwildert vorkommt, ist aus den Exsikkaten nicht zu entscheiden. Die von Fries gesammelten schönen Stücke blühen teils purpurn, teils bleich- oder lebhaft gelb; in der Blütengröße kann neben der normalen, großblütigen Form eine kleinblütige f. parvi- flora m. unterschieden werden (Exsiec. Nr. 1242) mit nur bis gegen 30 mm langen!) Perianthien; die Anthokarpe sind entweder kahl (Exsiec. Nr. 1190, 1191 p. p. und 1242 p. p.) oder fein behaart: f. trichocarpa (Exsice. Nr. 1191 p. p. und 1242 p. p.). 3. Mirabilis Urbani n. sp. Planta ex affinitate M. Jalapae, in habitu ad formas de- pauperatas huius speciei accedens, dichasiale divaricato-ramosa, usque ad apices modice decrescenter foliata, floribus partim inferne in diehotomiis (spuriis) singulis, partim ad ramificationum apices cy- mose (ut in M. Jalapa) aggregatis, cymis valde pauci (2—3)- 1) Messung an der trockenen Blüte von der Basis bis zum Rande des flachgepreßten Perianthes. 251 floris, foliis summis partim ceteris conformibus, partim magis ovato- lanceolatis, subsessilibus bracteatis. Caulis') subgraeilis, internodiis ad 7 cm Ig., paululum ad nodos tumidus, virescens, infra sub- glaber ad nodos solum hirtulus, superne in lineis lateralibus bre- viter puberulus, et inprimis versus cymas densius pilis sub- adpressis griseolis pubescens, omnino non glandulosus. Folia illis M. Jalapae simillima, bracteis summis exceptis f. conformia, ovato- triangularia (maxima 46 mm Ilg., 29 mm lt.), summa subsessilia, cetera basi asymmetrica, subtruncata, in petiolum tenuem, puberulum (usque ad 15 mm lg.) eito contracta, antice acuminata et acutiuseula, f. integra, viridia ad paulum griseola, tenuia, in margine ciliolata, in lamina pilis eglandulosis brevibus modice dense pubescentia, nervis secundariis paucis, debilibus, paueiramosis. Involucra pe- dunculo brevi, 3—4 mm Ig., tenui, paulum hirtulo suffulta, infundi- buliformi-campanulata, ad 7 mm lg. et It., post anthesin (ut videtur) vix v. paulo solum aucta et subimmutato persistentia, anthocarpium arete ‚ineludentia, subglabra, uniflora, ad dimidium eireiter 5 fida, lobis ad 2’5 mm It., lanceolato-oblongis, obtusiuseulis, margine densissime eiliatis. Flores rubro-violacei, in involucro sessiles, eirciter 20—22 mm lg.?); pars perianthii ovarialis globoso-ellipsoidea, ad 2:5 mm Ig. et 2 mmlIt., basi late truncata, 5 costata, in costis densissime et patenter setulosa, nec glandulosa; pars superior (ut videtur) infundibuliformis, tubo f. nullo, iam a basi sensim am- pliata, inferne paululum hirtula, ceterum glabriuseula, limbo veri- simile ut in M. Jalapa, expanso et lobato, ultra 13 mm It. Sta- mina 5 exserta, filifformia, ad 16 mm Ig., basi in eupulam late eyathiformem, ad 1 mm It. coalita. Germen stylo filiformi, ad 18 mm Ig., ovario ovoideo, 1 mm lg., stigmate dense ramoso, ad 1'’5 mm It., f. globoso. Anthoearpia immatura ad 6 mm Ig., ob- longo-ellipsoidea, patenter breviterque hirtula. Habitat in Mexico australi (?) ad San Salvador, 650 m s. m. leg. E. Langlasse [Herborisations au Mexique, etats de -Michoacan et de Guerrero, Nr. 240 ex anno 1898]°). Die Pflanze liegt wohl in sehr unvollständigem Zustande vor, ist aber von der nächstverwandten M. Jalapa durch das zartere Außere, die sehr armblütigen Endeymen, die viel kleineren Blüten, das fast vom Grunde an erweiterte trichterige Perianth, endlich durch dessen auf den Nerven abstehend behaarten basalen Teil u. s. f. leicht zu unterscheiden. 4. Mirabilis prostrata (Ruiz et Pavon). Wurde von Fries [Exped. Suec. in reg. Chaco-Andinis; Phanerog. Nr. 1774] auch 1) Das einzige vorliegende Stück entbehrt des basalen Teiles. 2) Gemessen wie früher von der Basis bis zum Rande des gepreßten Pe- rianthes. 3) Auf meinen Karten finde ich in den genannten mexikanischen Pro- vinzen kein „San Salvador“ angegeben; sollte San Salvador in Zentralamerika gemeint sein? 18* 252 um Tarija in Bolivien gesammelt; beigefügt ist die Notiz „herba lmm alta, floribus vinosis“. Der Fundort ist der am weitesten nach Osten vorgerückte dieser dem Andenzuge und dessen Vorland am Stillen Ozean eigenen Art. 5. Boerhaavia paniculata L. C. Richard. Die normale, der alten und neuen Welt angehörende Form mit kleinen Blüten, drüsenhaarigen basalen Perigonabschnitten und durch Drüsenhaare klebrigen Anthokarpen liegt von folgenden neuen Fundorten vor: Brasilien, Prov. Matto Grosso, Cuyabä [in ruderatis leg. Malme; Plantae itin. Regnell. IIdi Nr. 1849] und Bolivien, Tarija [leg. Fries „in eampo aprico, arenoso“; Exped. Suec. in reg. Chaco- Andinis; Phanerog. Nr. 1150]. Die Stücke von Ouyaba sind ziem- lich kahl; die von Tarija weichen durch rauhe Behaarung und größere, bis 3°5 mm lange Blüten, mit (oft) 3, das Perianth über- ragenden Staubblättern ab, beigefügt ist die Bemerkung „corolla atropurpurea, stamina purpurea“. Eine von dieser typischen Form durch die Kahlheit des ba- salen Perigonabschnittes und der Früchte verschiedene, sonst aber mit ihr übereinstimmende Form ist meines Wissens unbeschrieben und sei als f. leiocarpa bezeichuet. Ihre Blüten sind ebenfalls klein, gegen 25 mm lang und führen oft nur ein Staubblatt; das gewöhn- lich rauhhaarige Indument der unteren Stengelteile pflegt zu fehlen oder nur schwach aufzutreten. Von der täuschend ähnlichen B. erecta L. ist diese Form aber leicht durch die unpunktierten Blätter, dann durch die schmäleren, durch breite Zwischenräume geschiedenen Rippen der Anthokarpe geschieden; übrigens fehlt B. erecta L. an allen nachfolgend angeführten Fundorten. Die f. leiocarpa liegt vor aus: Paraguay, Asuncion [leg. Balansa Nr. 2634; Malme], San Bernardino [leg. Hassler Nr. 6033; „B. hirsuta“ bei Chodat et Hassler, Bulletin de l’herbier Boissier II. ser., III, 415]; Uruguay, Montevideo [leg. Gibert, Nr. 1184]: Argentinien, Prov. Jujuy, Quinta pr. Laguna de la Brea [leg. Fries, Exped. Suee. in reg. Chaco-Andinis; Phanerog. Nr. 145 „in agro“], Buenos Ayres [leg. Andersson]; von sonstigen Fund- orten kann ich mit Sicherheit nur einen aus Venezuela |prope co- loniam Tovar leg. Fendler Nr. 1083] anführen. Es kann daher die f. leiocarpa als insbesonders für die Südgrenze der Verbreitung von B. paniculata L. C. Rich. in der neuen Welt bezeichnend angesehen werden, welche von Montevideo und Buenos Ayres an über Cordoba, Catamarca, Jujuy nach Tarija auf das Bolivische Hochland verläuft, ohne daß aber die typische Form ausgeschlossen wäre, die auch aus Paraguay (Cordillera de Altos, leg. Fiebrig Nr. 247) und Argentinien (Cordoba, leg. Lorentz Nr. 89, 402) vorliegt. 6. Boerhaavia paniculata var. Guaranitica m. In habitu, foliorum forma, infloreseentia, florum struetura ete. cum BD. pani- eulata typica identica. Caules basi nodisque subhirsutis exceptis 253 glabriuseuli, non raro glutinosi, in panicula autem inprimis in eins ramis pilis secernentibus f. mieroscopieis, densissime approximatis glutinosi. Folia superiora magis ovatolanceolata, cetera ovato- elliptica (35:25 mm), basi et apice rotundata y. antice obtusata, leviter lobulata, eum petiolo in lamina dense (eglanduloso) hirsuta, in mareine ceiliata. Inflorescentiae partiales capitatae, vulgo paueiflorae (usque 4 florae, raro ad 8 flores gerentes), peduneulis filiformibus, 8—12 mm Ig., glaberrimis. Flores atrosanguinei („staminibus magis ceoeruleis* ex Fiebrig in sched.!), maiores, ad 6 mm Ig., sessiles, braeteolis 2—3, ad 2 mm Ig., subulato-lanceo- latis, margine hirtulis suffulti. Perianthii pars ovarialis (2:1°5 mm) pyriformis ad obpyramidata, apice subtruncata, glaberrima; pars superior in tubulum minutissimum basi contracta, campanulato- rotata, f. glabra, limbo ad 7 mm expanso, lobis profundius emargi- natis. Stamina 6 (rarius 5) eximie exserta, usque ad 11 mm Ieg., stylo stamina superante, ad 15mm Ig. Anthocarpia ut in B. paniculata f. leiocarpa m. anguste obpyramidata ad oblonga, (5:1'5 mm), glaberrima, viridescentia ad brunneola, apice obtusis- sima, validius costata, costis subacute prominentibus. Habitat in Paraguay: Asuncion |leg. Balansa Nr. 2344], San Bernardino in arvis [leg. Hassler Nr. 3524], Cordillera de altos „trockener Camp an Wegen und Büschen“ [leg. Fiebrig Nr. 465]. Diese vom Typus jedenfalls, sei es als Art oder Varietät, zu sondernde Pflanze unterscheidet sich insbesonders durch klebrige Rispenverzweigungen, die größeren, weit glockigen Blüten mit aus- gebreitetem Saume und tief ausgerandeten Zipfeln desselben, durch die weit herausragenden, in größerer Zahl vorhandenen Staubblätter und den langen Griffel. Die von Chodat und Hassler im Bulletin de l’herbier Boissier Il. ser., III, 415, aufgeführte „BD. paniculata* gehört, wie die Hasslerschen Exsikkaten zeigen, dieser neuen Form an. Mit dem Typus wird die vorstehend beschriebene Varietät mehrfach verbunden; Stücke aus Bolivien [„Bolivian Plateau“ leg. Bang Nr. 957] haben ebenfalls glutinose Internodien der Rispe, sonst aber die Eigenschaften der typischen B. paniculata L. (. Rich.; Exemplare aus Argentinien [Concepeion del Uruguay, leg. Lorentz] haben fast kreisrunde bis breit eiförmige, oberseits ziem- lich kahle, am Rande und unten auf den Nerven rauhhaarige Blätter und halten in den Blüten die Mitte beider: Perianth nur gegen 3’B mm lang, Saum ebenso breit, Staubblätter 3—4, bis gegen 3'5 mm lang, Griffel gegen 4 mm u. =. f. 7. Boerhaavia Friesii n. sp. In habitu et indumento f. ad B. hirsutam Wild. accedens, maxima parte pilis longioribus inferne densis, superne brevioribus ad brevissimis densissimis pubesceens, aut vix glutinosa aut pilis apice glanduliferis viseidissima. Radix valida, lignosa, ad 1 dm Ig., lem v. ultra erassa. Caules decumbentes, usque ad 7 dm Ig., iam 254 infra alternatim patenter ramosi, supra in panieulam, patenter et gracle + ramificatam (illi BD. hirsutae valde similem), de- crescenter foliatam, ultimis in ramifieationibus (ob bracteas minutas, lanceolatas) spurie aphyllam abeuntes. Folia — praeter superiora ovato-oblonga, breviter petiolata, subsubito in paniculae braeteas abeuntia — late ovata ad subcordata (54—80 : 35—50 mm), petiolo g. lamina ad 2plo breviore, obtusiuseula ad acuta, subintegra v. leviter lobulata, inprimis in petiolo, margine, laminae basi, in nervis paginae inferioris dense, ceterum pareius pubescentia, v. vix v. distinete’glutinosa, subeoncoloria v. leviter discoloria, infra griseo- viridia.Inflorescentiae partiales peduneulo filiformi v. glabro v. patenter hirto, 4—18 lg. suffultae, v. solum 1—3 florae v. usque 6 florae.. Flores atropurpurei, subsessiles, 4—5 mm Ig., bracteolis 2—53 lanceolatis ad subulatis, membranaceis, in margine hirtulis. Perianthii pars ovarialis obovoidea, (2: 1 mm), apice subrotunda, f. glabra; pars superior f. campanulato-rotata, 3—6 mm in diam., + hirtula, lobis latis, emarginatis. Stamina 4 v. 5, 3—-5°5 mm le., paulum v. distinete exserta, antheris ad Imm It. Stylus staminorum longitudine. Anthocarpia f. ut in B. paniculata f. leio- carpa (d:2 mm) in apice obtusissima, in angulis validius costata, costis angustioribus, viridulis, areis inter costas sordide viridescen- tibus ad brunneolis, v. glabris v. pilis pareis, minutissimis f. pul- verulentis. Hab. in Bolivia: Tarija [in rupibus siceis aprieis leg. Fries, Exped. Suec. in reg. Chaco-Andinis, Phanerog. Nr. 1206]; Ber- mejo [leg. Fiebrig, Nr. 2315]. Die Pflanze gehört in die nächste Verwandtschaft der B. pani- culata L. C. Richard., mit der sie in der verkehrt pyramidalen Form des Anthokarpes übereinstimmt, von der sie sich (sowie von den zu ihr gehörigen Formen) durch die dichte Behaarung fast aller Teile, insbesonders des Blütenstandes unterscheidet; meine B. ei- liatobracteata') besitzt neben der drüsigen Bekleidung abstehende weißliche rauhe Haare, hat viel reichblütigere Köpfchen und länger verbleibende, lang gewimperte Brakteen der Blüten. Nochmals möchte ich darauf hinweisen, daß die sonst nur unbedeutend variierende B. paniculata L. C. Richard. erst an der (schon angegebenen) Südgrenze ihres amerikanischen Verbreitungs- gebietes (Wärmeres Nordamerika, Antillen, Zentral- und der größere Teil von Südamerika) eigentümliche und bemerkenswerte Formen ausbildet. 8. Boerhaavia Cordobensis OÖ. Kuntze (in sched.). In habitu ad D. hirsutam W illd. accedit, sed quoad anthocarpiorum structuram in sectionem Pterocarpon m. (Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam. III, Ib, 26) pertinet. Caulis (basi defieiente!) verisimile ultra 3 dm altus, inferne (ut rami) subglaber, superne (cum ramificatio- 1) Beiträge zur Systematik der Nyetaginaceen, Wien 1897, 25. 255 nibus) pilis longiuseulis, eglandulosis, patentibus inprimis in nodis lineisque lateralibus densius hirsutus, remotius usque ad apices no- diece deerescenter foliatus, alternatim suboblique ad ereetopatenter ramosus, superne ut in D. hirsuta in paniculam, laxam, foliatam, remotiramosam abeuns. Folia (inferiora desunt!) late ovata ad rhombea, 30—32 : 19—22 mm, basi v. rotunda v. obtusa brevi- terque in petiolum q. lamina 3—4 plo breviorem contracta, antice obtusiuseula ad acutiuscula, summa autem acuminuto-acuta inque ultimis ramifieationibus ad bracteas subsessiles, lanceolatas reducta, subintegra ad leviter lobulata, summe pilis longiusculis eiliata, cetera glabriuscula, infra paulum pallidiora, epunetata. Inflorescentiae partiales peduneulo tenui, erecto-patente, subglabro, primum ad 10 mm Ig., denique usque ad 15 mm elongato suffultae, dense capi- tuliformes, flores usque ultra 10 gerentes. Flores omnes cleistogame clausi, ad 2 mm Ig., sessiles, in basi bracteola singula, 1’5—2 mm le., subulato-lanceolata, membranacea, longius ceiliatula suffulti. Perianthii pars ovarialis ad 1 mm Ig., vix 1 mm It., obpyrami- data, apice subtruncata, in seetione transversa trigona, glabra, pars superior 3 nervata, patenter hirta. Stamen 1, vix1i mm Is. Stylus filiformis, stamen aequans. Anthocarpia dense conferta, late ob- pyramidata (4—4°5::3 mm) griseo-rufescentia, f. glabra, papillis f. mieroscopieis paululum asperulata, in apice latissima, subtruncata, summo in vertice prominentia brevissime conica, instructa, basin valde angustam versus sensim angustata, trialata, alis basin versus angustatis, sursum modice dilatatis et in vertice f. horizontale trun- catis, Jaevibus, coriaceis, in margine paulum undulatis, faciebus inter alas valde concavis, laevibus, sensim in alas attenuatis. Argentina, Oordoba, leg. OÖ. Kuntze. [Herb. reg. Berol.] Diese durch die Fruchtform auffallende Art ist die erste in Südamerika aufgefundene boerhaavia mit flügelkantigen Früchten ; bekanntlich gehören die wenigen anderen Arten von ähnlichem Fruchtbaue dem nordamerikanisch-mexikanischen Gebiete an. Die obige Beschreibung dürfte, falls die Pflanze in vollständigeren Stücken zur Untersuchung vorliegt, wohl noch Ergänzungen erhalten. 9. Boerhaavia pulchella Griseb. Liegt im Herb. reg. Berol. aus der Umgebung von Buenos Ayres von Schnyder ge- sammelt vor (Nr. 938). Vielleicht gehört auch hieher der von Chodat und Wilezek im Bulletin de l’herb. Boiss. 2. ser.. II, 538, beschriebene und den Blütenverhältnissen nach in Fig. 27 ab- gebildete Oxybaphus eretaceus aus Argentinien; wie Beschreibung und Abbildung zeigen, kann diese Pflanze, deren Blüten ein von freien Blättern gebildetes Involukrum haben, nicht bei Oxybaphus eingereiht werden, da die Arten dieser (jetzt mit Mirabilis ver- einten Gattung) das bekannte kelchähnliehe Involukrum der Mira- bilis Jalapa L. besitzen. (Fortsetzung folgt.) 256 Neue Pflanzen aus Sokötra, Abdal Kuri und Semhah. Beschrieben von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). IX. Heliotropium Riebeckii Schweinfurth et Vierhapper. Sectio Heliophytum (D. ©.) Benth. et Hook. H. undulatum Balfour fil. in Transact. Roy. Soc. Edinb. XXXIL p. 188 (1888) p. p. non Vahl, Symb. bot. I. p. 13 (1790). Annuum radice perpendieulari, erassiuscula (vel perenne, suffrutescens?). Rami primarii complures ex caudieis capite orientes, ramos complures iterum ramosos edentes. Axes omnes pilis simplicibus ad basin laxius, ad apicem brevioribus multis im- mixtis densius hirsutae. Folia petiolata, lamina erassiuseula, lanceolata vel rhomboideo-lanceolata, in margine sub- integra, vix undulatula, obtusa—acutiuseula, infra pilis parvis et longissimplieibus velininferioribus basi bulbosis, supra brevibus simplieibus longioribusque saepe e squamaealbidaelongitudinaliter peripherice costatae centro orientibus cinerascenti-hirsuta, mediorum ca. 7—14 mm longa, 2—5 mm Jlata, imorum maiore, summorum densius hirsutorum minore, omnium sensim attenuata in petiolum plerumque breviorem. Inflorescentiae abbreviatae, 2 — 6 fiorae, subebracteatae, floribus subsessilibus. Calyeis phylla lineari-lanceolata, obtusa, extus foliorum summorum modo hirsuta, intus ad apicem tantum subhirsuta, ca. 3’5—4 mm longa, 1 mm lata. Corollae infundibuliformis, eitrinae, extus basi excepta puberulo- hirsutae, intus glabrae, 5 mm longae tubus ceylindrico-ob- conieus, circa germen subampliatus, dein (ca. 0'7 mm supra basin) abrupte angustatus rursusque ampliatus et sensim tran- siens in limbum 2 mm longum, lobis ovatis vel depresso-ovato- rotundatis obtusis, 15 mm longis, sinubus angustis, altis plieis- que obscuris discretis. Stamina glabra, sessilia vel subsessilia, antherae anguste ovato-lanceolatae, 16 mm longae. Germen de- presso-hemisphaerieum, glabrum; stylus stipite erasso, eylindrieo- obeonieco, 1 mm longo, capitulo conico vel late conico, sparsius vel densius hirsutulo, 1—2 mm longo. Fruetus dilabensin mericarpia 2, brunnescentia, subhemisphaeriea, 1’5mm longa, totidemque lata, glabresecentia—glabra, extus subrugulosa, vix longi- tudinaliter 2-striata et in medio sulecata, in mar- ginibus lateralibus subalata, intus plana vel sub- concava, in medio vix vel non unifoveolata. Sokötra. Tamarid (Schweinfurth), 14. April 1881, Exp. Riebeck Nr. 787. Galonsir (Schweinfurth), 10. April 1881, Exp. Riebeck Nr. 253. 257 Planta a cl. Paulay lecta corolla (forsan non bene evoluta ?) 4:5 mm longa, limbo 1°6 mm longo, lobis 1—1'2 mm longis, basi 1’5 mm latis, plieis inter lobos evidentioribus, antheris e basi ovata sensim acuminatis, 1°’2 mm longis, styli stipite 0°3 mm longo, annulo basilari 0-8 mm diametro, mericarpiis 2 mm longis totidemque latis, extus evidentius longitudinaliter 2-striatis (an speeifice ?) diversa. Sokötra. Umgebungen von Haulaf im Bereiche des Dünen- sandes (Paulay), 16.—28. Februar 1899. Im Dünensande des Strandgebietes bei Gubbet (Räs) Shoob. (Paulay), 8.—12. Jänner 1899. Küstengebiet von Akarhi im Bereiche des Dünensandes (Paulay), 30., 31. Jänner 1899. Lycium Sokotranum Wagner et Vierhapper. Frutiecosum, glaberrimum. Rami lignosi, teretes, cor- tice dilueide einerascenti-brunnescente, longitudinaliter rimoso, glaberrimo. Spinae posterioris anni angulo recto ab axe orientes, lignosae, ramis concolores, oblonge conicae, rigidae, pungentes, glaberrimae, 4—10 mm longae, folia 1—3 ferentes. hornotinse non lignosae longiores et tenuiores, folia plura gerentes. Folia vel in spinis inserta vel ad basin spinarum vel in ramis fasciculata, glaberrima, vix petiolata, Jamina erassiuscula, subcarnosa, elliptiea, obtusa, integerrima, maximorum 6mm longa, 3°5 mm lata. Flores in foliorum fascieulis aut in spinis solitarii. Pedieelli 4—5 mm longi, solitarii. Calyeis glabri, oblonge campanulati, 3—3'5 mm longi dentes depresso-ovato-triangulares, sinubus obtusis disereti, obtusiuseuli, in margine anguste membranacea eiliatuli, 1 mm breviores, tubus inter dentes ad apicem longi- tudinaliter 5-costatus. Corollae glaberrimae tubus subeylin- drieus 10-nervius, 5-angulatus, ad apiceem 2—2°5 mm dia- metro, extus glaberrimus, intusinfra filamenta pilosus, 10 mm longus, limbi 6°5 mm ampli lobi patuli, rotundato- obovati, 2’5 mm longi, sinubus acutis disereti, in margine minutissime ceiliatuli. Stamina ca. 6 mm supra basin tubi orientia, filamentorum filiformium partibus liberis 5 mm longis in basi glabris vel sieut partes tubo adnatae subdense ciliatis, antherae oblonge ovato-ellipsoideae, api- eulatae, glabrae, 1’8 mm longae, e tubo subexsertae. Pistillum glabrum; germen ovoideo-ellipsoideum, 1'5 mm longum; stylus filiformis, 10—11 mm longus; stigma subcapitatum, bilobum, l mm diametro. Bacca immatura tantum visa. Sokötra. Nordfuß des Gäbäl Derafonte bei Haulaf an steinigen Stellen (Paulay), 2. Hälfte Februar 1899. Withania Adunensis Vierhapper. Fruticosa, hermaphroditica. Rami teretes, obsolete longi- tudinaliter suleati, pilorum stellatorum tomento tenui adpresso dilute olivaceo-brunnescentes. Folia alternantia, lamina ob- 258 longo-ovata, obtusa, integra, supra pilis stellatis sparsis quasi pulverulenta, obseure viridi, infra pilis einsdem modi multis, in nervis plurimis einerascente, 4—8°5 cm longa, 2—3°2 cm lata, petiolo 15—2'5 cm longo. Flores quasi in axillis foliorum 2—6, umbellulas formantes vel solitarii, pedicellis 3:5—5 mm longis. Calyeis late eampa- nulati, 4 mm longi, post anthesin valde aueti extus sieut pedi- celli ramorum summi modo vestiti, intus glabri tubus obeonicus, 2:5—3°5 mm longus, dentes ovato-triangulares, obtusiusenli basi 2 mm lati. Corollae late campanulatae, totaliter 5—6 mm longae, extus calyeis modo vestitae, intus glabrae tubus 35 mm longus, l mm supra basin parum angustatus intusque volvis 5 staminibus oppositis, elliptico-ovalibus, 15 mm longis instructus, dein sensim ampliatus, limbi lobi late ovato-rotundati, obtusi, extus revoluti. Staminum glabrorum filamenta filiformia, purpureo-brunnescentia, 2:5 mm longa, antherae basifixae, suborbiculares, flavidae. Pistilli glabri germen 3 mm circa diametro, stylus eylindraceo-stipiti- formis, 1:5 mm longus, stigma paene bilobum, subdiscoideum. Bacca globosa, glabra, 7” mm diametro, stylo ca. 3:5 mm longo diu persistente, calyce valde aucto, subeartilagineo, S mm longo, 11mm ca. amplo, dentibus late triangu- laribus, aceutiusceuliss, 3mm longis, basi 6 mm latis, sinubus obtusiusculis diseretisinstructo,supra aperto, Ss—10 mm diametro, laxe amplexa. Semina reniformia— rotundato-reniformia, subeompressa, glabra, subtubereulata, dilute brunnescentia, 2:5 mm longa, 2 mm lata. Sokötra. Bergwälder unterhalb des Aduno-Passes im Haghergebirge (Simony), 18. Februar 1899. Chaenostoma oxypetalum Wagner et Vierhapper. Annuum (?), ea. 2dm altum, caulibus, ramis, pedi- cellis, foliis, sepalorum paginis inferis pilis simpli- cibus glauduliferis ad 2 mm longis dense viscoso- villosis. Caules teretes, longitudinaliter subsulcati, a medio parum ramosi. Folia alternantia, internodiis multo longiora, lamina sub- rotundata, grosse lobato-crenata, maiorum ca. 10—14 mm longa, petiolo ca aequilongo. Flores in caulis et ramorum apice racemos simplices for- mantes, imi in foliorum minorum, superiores in bractearum lanceolatarum axillis orientes, inferiorum pedicellis 10—15 cm longis. Calyeis phylla 5 subceuneata, intus glabra, 5 mm longa, ad apiceem 1'2 mm lata. Corollae extus pilis brevibus glandu- liferis obsitae, intus glabrae, ea. 14 mm longae tubus basi 1 mm amplus, circa germen parum ampliatus dein sensim angustatus sensimque ampliatus, 10 mm longus, labii superioris lobı 2, obliquiuseule ovati, 2mm longi, 1’5 mm lati, inferiores 5 oblonge elliptiei, 3:5 mm longi, 1’2 mm lati. Staminum inclusorum filamenta anguste ligulata, inferiorum 2 55 mm supra 259 basin tubi orientia, 2:5 mm longa, superiora 2 tubo 9 mm supra basin inserta, 12 mm longa, illa ad apicem, haec in parte tubo adnata sparse ciliatula. Pistilli glabri germen oblongo-ovoideum, 2:5 mm longum, stylus filiformis, 7” mm longus, apice stigmati- gero subelavato. Capsula bivalvis, calyce brevior, valvis brunnescentibus, oblonge ovato-lanceolatis, 5’5 mm longis, longitudinaliter bifidis, sepalis auctis, 6—7T mm longis, superatis. Semina minutissima, oblonge ovoideo-elliptiea, tenuis- sime transverse ruguloso-fureata, purpurascenti-brunnescentia, ca. 0:6 mm longa. Sokötra. Küstengebiet von Akarhi (Paulay), 30., 31. Jänner 1899. Lindenbergia Sokotrana Vierhapper. L. Sinaica Balfour fill. in Transaet. Roy. Soc. Edinb. XXXI p. 202 (1888) non Decaisne, Flor. Sin. in Ann. se. nat. ser. II. 2. p. 253 (1834) (pro Bowea) nec. Bentham, Scroph. Ind. p. 22 (1835). Annua, flaceidiuscula. Radix perpendicularis, tortuosa, simplex. Caules singuli vel pauci e radieis capite, simplices vel parum ramosi, erecto-ascendentes vel subprocumbentes, tenues, usque ad 25 cm longi, rami a caulium basi usque ad apicem orientes, his breviores. Axes omnes pilis simplieibus flexuosis, usque 1’5 mm longis, sparsis glanduliferis- que permultis, reetis, dimidio fere brevioribus dense patuleque pilosi. Folia (paria internodiisusque3’5cm longis a sese remota) lamina plus minus tenui, flacci- diuscula, late-rotundato-ovata, obscure viridi, parte ima excepta erenata vel erenato-lobata, pilis glanduliferis plus minus, imprimis in margine patule pilosa, maximorum 11’5—21°5 mm longa, 9—17'5 mm lata, petiolo ad 12°5 mm longo, caulium modo vestito. Flores solitarii in unoquoque foliorum superio- rum imis conformium parum minorum pari, his aequi- longi vel parum longiores, internodiis magnis spicam exactam non formantes, breviter (1—6 mm) pedicellati, pedicellis caulis modo pilosis. Calyx bilabiatus, 45 mm longus, extus tota superfieie eaulis modo vestitus intus in dentibus et in tubi nervis tantum glauduloso-pilosus, tubus late obconico-cupulae- formis, dentes labii superioris 3 e basi 1’5 mm lata ovato-semiorbieulares, medius marginibus 1’7 mm ca. longis, inferioris 2 triangulari-ovati, 22mm longi. Corolla bilabialis, extus tubi inferiore parte extus intusque glabra excepta sparse, intus imprimis in labio inferiore parte extra,volvale glabra ex- cepta densius patule subglanduloso-pilosa, in margineglabra, totalis 9-5 mm longa, tubus 3:5 mm longus, labium superius oblongo- ovatum, 5 mm longum, apice 2-lobum, inferius oblongo-obovatum 55-6 mm longum, apice 3-lobum, in loborum-basi volva semi- 260 orbieulari apicem versus convexa, 1'7 mm diametro instruetum. Stamina tubo 2:2—2°4 mm supra basin inserta, glabra, filamenta filiformia, superiorum 3, inferiorum 4:5 mm longa, loculi ovales, flavi, 0:8—1'2 mm longi. Germen sparse minutissimeque glan- dulosum, ovoideum; stylus filifformis, 4 mm longus; stigma eapi- tuliforme, vix erassius. Capsula obverse longo-piriformis, in parte inferiore dilute, in superiore obseurius brunnescens, illie glabra, hie subdense breviterque glanduloso-pilosa, 5—6 mm longa, valvis dorso impresse uninerviis. Semina minutissime rugulosa, 0°7 mm ca. longa. Sokötra. Gäbäl Derafonte bei Haulaf (Paulay), 2. Hälfte Februar 1899. Lindenbergia Kuriensis Vierhapper. Perennis, suffrutieosa, strietiuscula. Rhizoma ligno- sum, tortuosum, apice irregulariter ramosum. Caules complures, simplices, prostrati vel suberecti, strietiuseuli, usque ad 1 dm longi. Folia (paribus internodiis usque 1cm longis a sese remotis) lamina strietiuscula, rotundato-elliptica vel elliptica, maximorum ca. 10—13 mm longa, 8mm Jata, petiolo usque 4 mm longo. Axium foliorumque indu- mentum pilis simpliecibus parum sparsioribus ex- ceptis ei sp. L. Sokotrana aequale. Flores perpauei, tantumadapicem caulis in uno- quoque foliorum pari solitarii, foliis florigeris (paribus internodiis longis a sese remotis) non nisi magnitudine vix minore diversis breviores. Calyx 65 mm longus, dentes labii superioris 3 e basi 1’7 mm lata ovato- triangulares, medius marginibus 2’5 mm longis, in- ferioris 2 asymmetrice triangulari-ovati, 3°5 mm longi. Corolla totalis 16 mm longa, tubus 6 mm, labium superius 6°5 mm, inferius 10 mm longum, in loborum basi volva oblonge semielliptica, 6 mm longa instruetum. Stamina tubo ca. 3—3 5 mm supra basin inserta; filamenta superiorum 7°5, inferiorum 6 mm, loeuli 1—2 mm longi. Stylus 8—-8°5 mm longus. Fructus semi- . naque non visa. Notae ceterae sp. L. Sokotrana. Abdal Kuri. Am Fuße der 40—60 m hohen Nordwände der höchsten Erhebung in beschatteten Gesteinsklüften (Simony), 20. Jänner 1899. Lindenbergia Paulayana \ierhapper. Perennis, suffruticosa, strietiuscula. Caudex ligno- sus, irregulariter tortuosus et ramosus. Caules hornotini com- plures, simpliees, folia floresque ferentes, erecto-adsendentes vel erecti, strietiuseuli, usque ad 13 em longi. Folia (paribus valde confertis, internodiis usque 6mm longis a sese remotis, interdum subimbricatis) subsessilia lamina erassiuseula, plus minus late ovato-rotundata, maximorum ca. 4 mm longa, 3—3°5 mm lata. Axes foliaque pilis sim- 261 plieibus longis erispatis multis praevalentibus pilosa et einerascentia, glanduliferis brevioribus paueiori- bus immixtis. Flores multi iam ex ima parte caulium hornotino- rum in unoquoque foliorum parisolitarii, foliis flori- geris (paribus) sieut ima et summa sterilia valde approximatis, internodiis 5 mm brevioribus et ab illis non nisi maiore latitudine distinetis multo longiores quasi spicam densam formantes. Calyx 4 mm longus, extus pilis glanduliferis eglan- dulosisque longioribus densissime vestitus, denteslabii superi- oris 3e basi 1’5mm lata depresso- (laterales asymme- tricee-) ovato-triangulares, medius marginibus lImm longis, inferioris 2 subasymmetrice triangulari-ovati, 1’7 mm longi. Corolla totalis 11mm longa, tubus 4°5 mm, labium superius 3°5 mm, inferius 6 mm longum, in loborum basi volva oblonge semielliptica, 45 mm longa instruetum. Stamina tubo ea. 1’5et 2-S mm supra basin inserta; filamenta superiorum 5, inferiorum 5°5 mm, loculi usque 1’2 mm longi. Stylus 5°5—6 mm longus. Semina usque 1 mm longa. Notis ceteris cum sp. L. Soko- frana ceongruens. Sokötra. Gäbäl Derafonte bei Haulaf (Paulay), 2. Hälfte Februar 1899. Ruellia Kuriensis Vierhapper. Suffruticosa, humilis, ad 1’5dmalta. Caules ramique primarii lignosi, eortice glabro, dilute flavescenti- cinerascente, suleis longitudinalibus transversisque subareolato; hornotini virides, internodiis longitudinaliter sub- suleatis, inferioribus sparsius, superioribus densius breviter puberulis. Folia lamina subcarnosula, ovata vel obovata, vel ovato- vel obovato-rotundata, integra, obscure viridi, juniorum utrinque densissime pube- rula, demum glabrescente, et densissime eystolithi- gera, eystolithis baeilliformibus, maximorum 13°5 mm longa, 10 mm lata; petiolus usque ad 7’5 mm longus. Flores in axillis foliorum superiorum solitarii vel terni dichasia breviter pedicellata formantes. Bracte- olae anguste elliptico-subspatulatae subdense et breviter puberulae, virides, pilis longioribus glanduliferis sparsis intermixtis, eystolithigerae, 12—13 mm longae. Calyeis phylla anguste lanceolata, acuminata, viridia, extus sieut bracteolae vestita, longissimum 8, brevissimum 6 mm longum. Corollae extus partibus imis summisque ex- ceptis puberulae, intus glabrae, 23—30 mm longae tubi pars inferior anguste eylindrica, 10 mın longa, superior campa- nulata, 14mm longa, limbi lobi semiorbieulares, 4°5 mm longi. Stamina glabra; filamenta filiformia, anticorum 9, posti- corum 7 mm longa; antherae lineari-ellipsoideae, anticorum 3, posticorum 2°5 mm longae; pollinis granula favosa. Discus vix 262 evolutus. Germen oblongo-ellipsoideum, glabrum, 2 mm longum; stylus filiformis, apice glabro excepto sparse pilosulus, 20 mm longus ; stigma 2-lobum, glabrum. Capsula oblonge ellipsoidea, basi parum (2mm) stipitata, glabra, 10—11 mm longa, ejaculatoribus anguste dentiformibus, acutis, lente arcuatis, ad 2 mm longis. Semina compressa, orbieularia, glabra, 3—3°5mm diametro, parte media subfuscescente nitidula, marginali sub- membranacea, dilutiore, O’4 mm ca. lata eircumseripta. Abhdal Kuri. In Gesteinsritzen, sowie zwischen Geröll am nordwestlichen Gehänge des beim Hafen sich erhebenden Gähbäl Saleh (Simony), 18. Jänner 1899. Westfuß des Gäbäl Saleh (Paulay), 17.—21. Jänner 189. Ruellia Paulayana Vierhapper. Suffrutescens. Rami primarii sublignosi, teretiusculi vel subtetragoni, longitudinaliter subplurisuleati, decussato -ramosi, sieut secundarii pilis albis, brevibus, simplicibus strietiss, plurimis densissime adpresse albido- eanescentes. Folia lamina subearnosa, obovato-rotundata, integra, subtus sicut rami vestita,albido-canescente, supracystolithigera, piliseiusdem generis sparsis, inmedianotantumpluribus obscure viridı, ad 13 mm longa, 9—10 mm lata; petiolus ramorum modo vestitus et coloratus, 5—6 mm longus. Flores in axillis foliorum superiorum solitarii vel bini, quasi brevissime pedicellati. Braeteolae elliptieo-spatu- latae, 9mm longae, foliorum modo pilosae Calyeis phylla lanceolata, acuminata, extus siceut foliorum facies inferior albido-canescentia, longissimum 6, brevis- simum 5mm longum. Corollae extus parte summa excepta puberulae, intus glabrae, 26—28 mm longae, tubi pars in- ferior anguste cylindrica, 6mm longa, superior cylin- drico-obeceonica, 12 mm longa, limbi lobi obovato-rotun- dati Smm longi. Stamina glabra; filamenta filiformia, anti- corum 9, posticorum 7 mm longa; antherae lineari-ellipsoideae, ca. 27 mm longae; pollinis granula favosa. Discus vix evolutus. Germen oblongo-ellipsoideum, glabrum, 2'5 mm longum; stylus filiformis, apice glabro excepto sparse pilosulus, 17—18 mm longus; stigma 2-lobum glabrum. Capsula basi parum (3 mm) stipitata, glabra, 11 mm longa, ejaculatoribus anguste denti- formibus, acutis, sub-S-formiter eurvatis, 1’4—1'6 mm longis. Semina compressa, orbicularia, 3'°9 mm diametro, parte media utrinque fuscescente et adpresse pilosula, marginali sub- membranacea, dilutiore, O'4 mm ca. lata eircumseripta. Sokötra. Küstengebiet bei Räs Kattanen am Fuße der schroffen Abstürze der Hochfläche (Paulay), 28. Jänner 1899. Auslauf des Wadi Fölenk (Paulay), 2. Februar 1899. 263 Beitrag zur Kenntnis der Flora von West - Bosnien. Von Heinr. Frh. v. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen und Franz Faltis (Wien). (Schlu&.) ?) Phyteuma spieatum L. ssp, caeruleum R. Schulz var. caerulescens Bogenh. N. Mala Klekova@a; zwischen Ovctara und Gola kosa (H.), Cardak (J.), Karstfläche von Glamo& gegen Hrasticevo; Gipfel der Plazenica!; 1300—1760 m. %. Wälder der Kriva jelika westlich von Donji Vakuf, 1200 m; Wälder am Presedlosattel, 1000 m. Asyneuma?) limonifolium (L.) Janchen. S. Felsen beim Fluß- ursprung in Livno, 800 m! Hedraeanthus?) Dalmatieus DC. N. Auf der Karsthochfläche zwischen Glamo@ und Hrasticevro am Wege nördlich der Rudic kosa, 1440 m! S. Livanjsko polje: Zwischen Segrlove und Grkovei! bei Grabes, 700 m! Aufstieg zur Golja von Celebi@ aus, 300 m! Dalmatien: ÖOrjen lg. Brandis, im Herb. d. bot. Inst. Wien. (Der Standort ist noch nicht veröffentlicht worden.) Die hier angeführten Standorte sind die Östlichsten und südlichsten, die bis jetzt bekannt geworden sind. Das Vorkommen im Livanjsko polje ist besonders merkwürdig, da der Standort, eine Talwiese*), die im Sinne Becks den Übergang zur Karst- heide bildet, zeitweiligen Überschwemmungen ausgesetzt ist. — Croaticus Kerner. N. Sator: südlich! (J.) und östlich! (H.) ober dem See und am Jezerov kamen! (J.); 1300—1800 m. 8. Gipfelregion des Vitorog, 1700 m! (St. F.). *_ caricinus Schott. N. PlaZenica: an Felsen der Velika prla, 1650 m! $. Gipfelregion der Golja: Velika Golja, Südwestabhang, 1600 m! (St. F.). Auch die Verbreitungsgrenze dieser Art ist weiter gegen Osten verschoben worden im nördlichen Gebiete ihres Vorkommens. — Kitaibelii DC. var. subalpina Wettst. N. Auf der Mala Kleko- vata, 1750 m! Compositae. Adenostyles Alliariae (Gou.) Kern. N. Südgipfel des Jedovnik, im Buchenwaldgürtel (H.); Gola kosa (H.); Sator, südlich ober dem See (J.); Plazenica, gegen W. und N. $S. Wälder am Presedlo- sattel 1200 m; im Buchenwaldgürtel des Vitorog 1400 m. 1) Vgl. Nr. 5/6, S. 219. 2) vgl.: E. Janchen, „Ein Beitr. z. Kenntn. d. Fl. d. Herceg.* in den Mittlg. d. naturw. Ver. al d. Univ. Wien; 1906, p. 35. 3) Alle Arten von Herrn Prof. v. Wettstein revidiert, bezw. bestimmt. *#) Vgl. @. Beck, Vgv. d. illyr. Ld. p. 259, 260, und J. Stadlmann, Die bot. Reise des naturw. Ver. nach W.-Bosn. im Juli 1904, in Mittlg. d. naturw. Ver. a. d. Univ. Wien, 1905, p. 62. 264 Solidago alpestris W. K. N. Südlich ober dem Satorsko jezero, 1600 m (J.). — Virga aurea L. S. Am Bache bei Glogovac. Aster alpinus L. N. Nordgipfel des Jedovnik, an Felsen, 1400 bis 1500 m! (J.) — Bellidiastrum (L.) Scop. N. In der Schlucht des Ravni potok am Jedovnik, 700 m (J.); südlich ober dem Satorsko jezero (da): Trimorpha‘) acrıs (L.) Vierh. N. Auf Karstboden in einer Wald- rodung am Nordgipfel des Jedovnik, 1500 m! (J.); am Wege von Prusae nach Koprivnica, 1030 m! — Attica (Vill.) Vierh. N. Zwischen Steinen im Buchenwaldgürtel am Westhange des südlichen Jedovnikgipfels bei Grahovo, 1520 m! (H.). Erigeron') annuus (L.) Pers. Mittelbosnien: An der Bahn vor Doboj. — polymorphus Scop. N. Auf der Mala Klekova@a! Südgipfel des Jedovnik! (H.); Triunovica vrh im Marino brdo (J.); Veliki Sator (J.); zwischen Glamo@ und Hrastisevo nördl. der Rudic kosa!; 1400—1860 m. 8. Westabhänge des Vitorog, 1600 m! Östabhang der Golja, 1700 m! (St. F.). Filago arvensis L. 8. Aufstieg zur Kriva jelika von Donji Vakuf aus, 300 m! Leontopodium alpinum Cass. N. Sator: südlich! (J.) und östlich! (H.) ober dem See; 1550—1800 m. : Gnaphalium uliginosum L. N. Bei der Cesma vrelo im Suho polje, 1150 m! 8. Aufstieg aus dem Vrbastal zur Kriva jelika. — silvaticam L. N. Im Buchenwaldgürtel am Südgipfel des Je- dovnik, ca. 1500 m (H.). Inula ensifolia L. N. Ilica, Westhang; Liepi kamen am Jedovnik, gegen den Ravni potok (J.). — salicina L. f. serotina G. Beck. (Inulae Eur. p. 22.) 8. Aufstieg zur Kriva jelika von Donji Vakuf aus, 700 m! — spiraeifolia L. N. Gipfelfelsen der Ilica, 1600 m; Karstflächen um Gigidc bei Drvar! ober Radlovici am Jedovnik (H.), auf der Prisjeka bei Popovi@i! (J.) und bei Stekerovei ö. von Rore. 8. Livno, Felsen beim Bistritzaursprung, S00 m! — Britannica L. Mittelbosnien: Station Lasva. — hirta L. N. Karsthochfläche zwischen Glamo& und Hrasticevo! S. Karstflächen südlich von Pribelja. — Oculus Ohristi L. N. Westhang des Marino brdo (J.), Prisjeka (J.), Mlini$te, Karstfläche zwischen Glamo@ und Hrasticevo! 8. Karstheide zwischen Djukici und Na podovi westlich von Glo- govac; Nordrand des Livanjsko polje; Livno, am Flußursprung. 1!) Trimorpha und Erigeron determ. Dr. F. Vierhapper. Conf. Beih. z, botan. Zentralblatt 1906, p. 463, 466, 477. 265 Pulicaria dysenterica (L.) Gärtn. N. Am Bache unterhalb Prusae bei Donji Vakuf. Buphthalmum salierfolium L. N. Im Föhrenwald oberhalb Prusac. — (Telekia) speciosum Schreb. Nordbosnien: An der Bahn süd- lich von Bosn.-Brod. N. Charakterpflanze des Waldgebietes: In der Resanovaca bei Poljana, unter Vaganac bei Ribnik, auf der Gola kosa! (H.) und um Mliniste! (J.) häufig. 8. Waldsümpfe der Kriva jelika, 1200 m; Bachufer bei Glogovac; Wiesen am Presedlosattel, 1300 m. Xanthium spinosum L. Mittelbosnien: Schloßberg von Doboj. N. Zwischen Drvar und Gigic. 8. Straße von (elebi@ nach Livno; Flußursprung bei Livno. bidens cernuus L. S. Grabes im Livanjsko polje, 700 m! Anthemis Cotula L. Mittelbosnien: An der Bahn bei Doboj. N, Acker unter Kesici bei Grahovo! (H.). — arvensis L. N. Auf Ackern im Razano dol bei Popovidi, Bezirk Glamo&! — rigescens Willd. N. In einer Waldrodung am Kosvariea potok am Wege von Prusac nach Bugojno, 1200 m! 8. Karstwiesen vor dem Jagdhaus von Podgorje, 800 m! Achillea lingulata W. K. N. Sator: auf dem Gipfel der Babina greda, 1800 m! (H.). 8. Nordwestabhang des Vitorog. 1600 m! — ÖOlavenae L.') N. Gipfelfelsen der Ilica; Nordgipfel (J.) und Südgipfel (H.) des Jedovnik; Sator, mehrfach; Plazenica, an Felsen der Velika prla; 1500—1850 m. — nobilis L. Mittelbosnien: In den Bahnhöfen von Goles und Komar! N. Zwischen Gestein im Buchenwaldgürtel am Westhange des südlichen Jedovnikgipfels bei Grahovo, 1520 m! (H.). Diese allerdings jungen und noch nicht aufgeblühten Exem- plare erinnern durch dichte und längere Behaarung der oberen Teile (trotz des schattigen Standortes!) an A. grata Fenzl, doch scheinen die Blätter später zu verkahlen, und sterile Blattbüschel liegen nicht vor. Vollständig übereinstimmende Stücke liegen im Herb. Kerner aus Piemont. Um Prusae bei Donji Vakuf. -— Millefolium L. * var. maxima Heuffel (Enum. plant. in Banatu Temes. p. 98, in Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1858). N. Gipfel der Gola kosa, 1650 m! (H.); Voralpenwiese bei Koprivnica an der Straße Bugojno-Kupres, 1100 m! Scheint eine für das Wald- gebiet charakteristische Rasse zu sein. Unsere Exemplare stimmen mit solchen von Szarkö (Banat), leg. Borbäs (Herb. Kerner) völlig überein. — distans W. K. N. In der Waldlichtung Resanovaca am Ost- fuße der Klekovata, bei der Loc. „Krajna“, 1000 m! 8. Nord- westabhang des Vitorog, 1300 m! 1) Leider wurde die Pflanze nicht gesammelt und ist daher nicht zu konstatieren, zu welcher der übrigens sehr schwach geschiedenen „Subspezies“ sie gehört. Österr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1906. 19 266 Matricaria trichophylia Boiss. (Tripleurospermum uniglandulosum [Vis.] Freyn). N. Auf der Voralpenflur bei Koprivnica, 1100 m, in größter Menge und in einer Waldrodung am Kosvarica potok am Wege von dort nach Prusac, 1200 m! Ohrysanthemum wmacrophyllum W. K. N. Charakterpflanze des Waldgebietes: Osthang der Ilica, Südgipfel des Jedovnik (H.), Gola kosa (H.), Cardak (J.), zwischen Prusac und Koprivnica in größter Menge! 1150 —1500 m. — Leucanthemum L. Mittelbosnien: Gebüsche bei der Station Lasva! N. Waldwiesen bei Mliniste, 1200 m! F — montanum L. N. Auf dem Rücken des Cardak (J.): Sator, südlich ober dem See! (J.); Gipfel der PlaZenica, häufig!; 1600 bis 1760 m. Artemisia camphorata Vill. N. Westhang der Ilica, 900 m; Petasites hybridus (L.) G. M. Sch. N. Nordosthang des Jedovnik (J.), Velika und Mala Klekovada! Sator, südlich ober dem See! (J.); 1400—1850 m. 8. Cardak livade an der Quelle, 1100 m. — albus (L.) Gärtn. S. Wälder der Kriva jelika, 1200 m. Doronicum Austriacum Jaeg. N. Im Buchenwald am Südgipfel des Jedovnik, 1520 m! (H.); Klekovaca, im Krummbholz bis 1850 m! Gola kosa (H.); Plazenica; unterhalb Koprivnica, 1000 m. 8. Gebüsche in den Oardak livade, 1000 m! Vitorog kosa bei Pribelja. | — (olumnae Ten. N. Sator, zwischen Gestein um den See, 1400 bis 1750 m! Senecio Fussii (Griseb. et Schenk, Iter hung. in Wiegmanns Archiv f. Naturg. 1852, pag. 342 u. 343 sub Tephroseride) Beck, Flor. v. Südb. III (1887), pag. 163, Fl. v. N. O. II 2 (189), pag. 1218. (Cineraria crassifolia Kit. in Schultes Österr. Flora I [1814], pag. 514, non Senecio cerassifolius Willd. Spec. plant. III. 3. 11804], pag. 1982. — Senecio alpester Kerner, Veget. Ung. Sieb. 11875], pag. 249 non [Hoppe] DC.) var. araneosus (Griseb.) — (Üineraria crassifolia var. araneosa Griseb. Spieil. flor. rumel. et bithyn. II. [1844] pag. 220, non Senecio araneosus DC., Prodr. VI. [1837], pag. 364. — ? Senecio Olusianus Rehb. fil. Icon. flor. Germ. XVI. [1854] pag. 44, tab. 89. I. — Cin. alpestris ß. Olusiana et y. ovirensis Freyn u. Brandis Beitr. Fl. Bosn. in Verh. z. b. G. XXXVIll. [1888] pag. 613, non Cineraria Olusiana Host, Flor. Austr. II. [1831], pag. 482, nec Senecio Ovirensis [Koch] DC.') 1) Über die spezifische Untrennbarkeit von Sen. Ovirensis (Koch) DC. und Sen. alpester (Hoppe) DC. vergl. Beck, Fl. v. N. O. II, 2 (1893), pag. 1218. Die Pflanze vom Obir in Kärnten ist tatsächlich um nichts stärker filzig als z. B. die in der Fl. exs. Austro-Hungarica vom Semmering in N. O. aus- gegebenen Exemplare des Sen. alpester. Aus Prioritätsgründen verdient aber der weniger passende Name Sen. Ovirensis den Vorzug, wie aus nachfolgenden Daten hervorgeht: Cineraria Ovirensis Koch in Flora 1823, H. 32, pag. 507 (28. August). Cineraria alpestris Hoppe ex Koch in Flora 1823, H. 33, pag. 513 (7. September). sSenecio ovirensis DC. und Sen. alpestris DC., beide Prodromus VI. (1837), pag. 360. 267 Unterscheidet sich von der typischen Pflanze durch bald nur unterseits, bald (wie bei unseren Exemplaren) beiderseits dicht spinnwebig wollige Blätter, ist aber von ihr wegen der ganz kontinuierlichen Übergänge und dem Fehlen einer geo- graphischen Abgrenzung nicht spezifisch zu trennen. Es entfernen sich von der vorliegenden Pflanze: Sen. Aucheri DC. durch kurzgestielte, gedrängte Köpfehen und vielleicht noch dichter wollige Behaarung, Sen. procerus Griseb. durch den kräftigeren Wuchs, die großen Grundblätter (ohne Stiel 10—15 em lang und 3—6cm breit), kurze und sehr dicht wollige Köpfchenstiele, Sen. Ovirensis (Koch) DC. durch die drüsigrauhe Behaarung aller Teile und meist kürzeren Pappus, Sen. Bosniacus Beck durch behaarte Früchtchen. N. Klekova@a, Nordostabhänge zwischen Krummholz, ca. 1700— 1850 m!; übereinstimmende Exemplare haben wir gesehen vom VlaSi@ und Castell bei Travnik (leg. Brandis), wesentlich schwächer behaarte, die sich dem typischen Sen. Fussii nähern vom Trebevi@ bei Sarajevo (leg. Beck), vom Rtanj und Stol in Serbien (leg. Pan&i@) und aus dem Bihariagebirge in Sieben- bürgen (leg. Kerner). j Senecio rupestris W.K. N. Rücken des Cardak (J.); südlich ober dem Satorsko jezero (J.); im Dorfe Prusac! $. Felsenschluchten bei Glogovae; Flußursprung in Livno. — (Cacaliaster L. Eine Form mit wohlausgebildeten Strahlblüten, die sich von S. Sarracenicus L. eigentlich nur durch die reich- drüsigen Hüllen und Köpfchenstiele, dadurch aber sehr gut, unterscheidet. N. Am Veliki Sator mehrfach, 1600 m! (J.). — Jacqwinianus Rehb. N. Auf der Mala Klekova@a, 1760 m! Eine in neuerer Zeit meist übergangene, aber durch die Behaarung der Köpfchenstiele, Hüllkelche und Deckblätter, dann durch die Breite und Zähnung der Blätter ausgezeichnet charakterisierte Art. — umbrosus W. K. N. Auf dem Liepi kamen am Nordhange des Jedovnik, 1000 m (J.); Sator: im oberen Teile der Schlucht des Mlinski potok! (J.), dann in den vom Satorski potok zum Grate hinaufziehenden Runsen! (H.); 1000— 1650 m. — Doronicum L. N. Gipfelfelsen der Ilica; Westhang des Marino brdo (J.); südlich ober dem Satorsko jezero (J.), Prisjeka bei Popovici; Karsthochfläche zwischen Glamo@ und Hrasti@evo! 1300—1650 m. 8. Vitorog, im Krummholze der Gipfelregion, 1600 m! (St. F.). Calendula offieinalis L. 8. Bei Glogovac; wahrscheinlich aus Gärten verwildert. Echinops Ruthenieus M. B.') N. Am sonnigen Nordosthang des Liepi kamen am Jedovnik. 800 m! (J.). — commutatus Jur.') N. In Hecken bei Suhara nächst Donji Vakuf! 8. Linkes Vrbasufer nördlich von Donji Vakuf. !) Determ. J. Witasek. 19* 268 Xeranthemum eylindraceum Smith. S. Am Ausgang der Talschlucht südlich von Glogovae, 700 m! Carlina aggregata Willd. (Spec. plant. III, p. 1694 [1804] = 0. simplee W. K. Plt. rar. Hung. II p. 164, tab. 152 [1805]). N, Im Krummholz am Nordwesthang der Mala Klekovata; in der Waldlichtung Resanovaca; Mliniste; Südgipfel des Jedovnik (H.); um den Satorsko jezero; nördlich des Veliki Sator (J.); Ostrücken der Plazenieca; unterhalb Prusac!; 530—1800 m. —.;UtzkaöHace (Pit: alp. Carn./p: [7] tab. EB O. acanthifolia All. Fl. Pedem. p. 156, tab. 51 [1782]). N. Häufig in der Waldlichtung Resanovaca am Ostfuße der Klekova&a, doch blühend nur in einem Stücke gefunden, 1000 m! — vulgaris L. S. Cardak livade, 1100 m. Carduus alpester W. K. N. Gipfelfelsen der Ilica; Buchenwald- gürtel am Südgipfel des Jedovnik (H.); Südostgrat der Mala Klekova@a; MliniSte; Sator, südlich ober dem See! (J.); Karst- plateau zwischen Glamo@ und Hrasticevo; Nordabdachung der Plazenica!; 1200—1760 m. 8. Gebüsche in den ÜCardak livade, 1000 m! Aufstieg zur Golja von Üelebi@ aus über der Quelle Korita, 1600 m! (St. F.). Die Blätter unserer Exemplare, mit Ausnahme der Pflanze von den Cardak livade, sind unterseits kahl. In der Behaarung der Blätter liegt überhaupt kein Unterschied zwischen dieser Art und Carduus Carduelis (L.) Gren.; beide kommen sowohl mit kahlen als auch mit unterseits filzigen Blättern vor. Da- gegen sind die Blattabschnitte des C. alpester W. K. breiter und kürzer und fast durchgehends gelappt, außerdem konsistenter und kräftiger dornig als bei C. Carduelis (L.) Gren. (Vergl. Grisebach u. Schenk, Iter hung., pag. 347, und Kerner, Manuser. in herb.) — Personata (L.) Jaeg. N. Zwischen der Ovtara und Gola kosa (H.); Voralpenflur bei Koprivnica. Cirsium Erisithales (L.) Scop. N. Gipfelregion der Ilica. Südgipfel des Jedovnik (H.). Gipfel der Gola kosa (H.). Sator: um den See (J.). $. Südabhang des Kammes des Vitorog, 1600 m! (St. F.). — oleraceum (L.) Scop. S. In den Cardak livade, 1100 m. — eriophorum (L.) Scop. N. Karsthochfläche zwischen Glamoc und Hrastitevo. S. Ljusa, am Bache; Nordwestabhang des Vitorog, 1500 m! — Pannonicum (L. f.) Gaud. N. In der Resanovaca bei Poljana; Mliniste; Koprivnica. — arvense Scop. $. Karstflächen südlich von Pribelja. — — var. incanum (Fisch.) Beck. S. Karstwiesen bei Na podovi: südlich von Pribelja auf Karstflächen. — paueiflorum (W. K.) Sprg. N. Massenhaft auf kleinen Wald- wiesen an allen Abhängen der Gola kosa! (H.) und am Südwest- fuße des Öardak! (J.); 1300—1500 m. Am ersteren Standorte auch Exemplare, die nicht hybrid sind, mit fast weißen Blüten. 269 S. Presedlosattel auf Wiesen, 1300 m; in den Üardak livade, 1000 m; Buchenwaldregion des Vitorog, 1200—1500 m. Cirsium acaule(L.)All. N. Drvar am Unae (auch caulescent); zwischen Grahovo und Radlovidi (H.); Rore; unterhalb Prusae, caulescent und mehrköpfig (aber gewiß kein Bastard)! 8. Karstheide bei Na podovi. — rivulare (Jacq.) Lk. N. Am feuchten Waldrande südlich der Gendarmeriekaserne von Preodac, 900 m! (H.). Onopordon Acanthium L. N. Oberhalb Gornji Ribnik; Preodac. S. Im Vrbastal nördlich von Donji Vakuf. Serratula tinctoria L. N. In der Schlucht des Ravni potok am Nordhang des Jedovnik! (J.). Im Krummholz am Nordwesthang der Mala Klekova@a; in der Resanovaca; Wiesen bei Preodaec; Karsthochfläche zwischen Glamo& und Hrasticevo!; 680 — 1700 m. S. In den Cardak livade, 1100 m. Centaurea') rupestris L. var. armata Koch. 8. Aufstieg zur Golja von ÜelebiC aus, 800 m! Livno, Flußursprung, 800 m! — Fritschii Hay. Mittelbosnien: Bebuschte Hänge beim Bahn- hof von Lasva, 350 m! Bahnhof von Zenica. 8. Am Bache bei Glogovac; Karstflächen südlich von Pribelja. — Kotschyana Heufl. N. Plazenica, auf Wiesen im Norden und Osten des Gipfels, 1700—1760 m! 8. Gipfelregion des Vitorog sehr häufig, 1500—1800 m! — Cyanus L. S. Getreidefelder zwischen Djukici und Na podovi westlich von Glogovaec. — variegata Lam. f. nana Baumg. N. Karsthochfläche zwischen Glamo@ und Hrasticevo! S. Zwei Individuen mit weißen Blüten am Südwestabhang der Velika Golja, 1600 m! (St. F.). Diese Exemplare stehen der östlichen ©. cana Sbth. et Sm. nach Hayek sehr nahe. Vitorog, in der Nähe des Gipfels, 1800 m! (St. F.). — — f. adscendens Bartl. 8. Bergwiesen beim Jagdhaus von Starigrad westlich von Glamo@, 1300 m! Habituell stehen die bier sehr zahlreich vorkommenden, schmalblättrigen Formen der dalmatinischen ©. tuberosa Vis. sehr nahe, besitzen aber breiter berandete Hüllschuppen. Es fehlen auch die Knollen vollständig. Karstflächen südlich von Pribelja. — leucolepis DC. f. pseudodeusta Hay. N. Drvar, an Straßen- „ ändern, 500 m! 8. Lirno, Flußursprung, 800 m! — Ha ynaldi Borb. N. Gipfelregion der Ilica, 1600-1650 m; or der Velika Klekovaöa und auf der Mala Klekovada, 1700—1900 m! Sator: an der Südabdachung des Gipfels Cote 1842 nördlich des Veliki Sator, 1800—1840 m! (J.). Überall in großer Menge. Dieses an den kroatischen Standort angrenzende Verbreitungsgebiet ist jedenfalls mit dem Verbreitungszentrum dieser Prachtpflanze gleichbedeutend. !) Herr Dr. v. Hayek hatte die Freundlichkeit, die Centaurea-Arten zu revidieren. 270 *Oentaurea Weldeniana Rehb. N. Karstflächen um Gigie bei Drvar, 800 m! *— Pannonica Heuff. N. Grahovo (H.); Mliniste; Preodae, Sumpf- wiesen südlich der Gendarmeriekaserne! (H.). — Jacea L. Mittelbosnien: Buschige Hänge beim Bahnhof von Lasva! Diese Exemplare nähern sich in den Hüllblättehen der ©. Banatica Rochel; conf. K. Maly in Verh. z.-b. Ges. LIV. p. 306. N. In der Waldlichtung Resanovaca am Ostfuße der Klekovaca! in einer Übergangsform zu C. Pannonica ; Voralpen- wiese bei Koprivnica! S8. Gipfelregion der Golja, 1700 m! (St. F.). — Preifimanni Hay. (Jacea X macroptilon). Mittelbosnien: Station Lasva! N. In der Waldlichtung Resanovaca häufig, in verschiedenen Formen! — macroptilon Borb. N. In der Resanovaca! Carthamus lanatus L. Mittelbosnien: An der Bahn bei Doboj. S. Straße von Öelebi@ nach Livno; Flußursprung bei Livno. Cichorvum Intybus L. 8. Karstflächen bei Na podovi, auch mit rosaroten Blüten. Podgorje; Prologpaß südlich von Livno, auch mit weißen Blüten. Aposeris foetida (L.) Cass. 8. Wälder der Kriva jelika westlich von Donji Vakuf. Hypochaeris maculata L. N. Südgipfel des Jedovnik (H.); Velika Klekovaca! Mliniste; Cardak (J.); Veliki Sator (J.), Prisjeka bei Popovici; zwischen Glamo& und Hrasti@evo!; 1130—1900 m. 8. Trockene Wiesen bei Ljusa östlich von Glogovac, 1000 m! Leontodon crispus Vill. N. Westhang des Marino brdo bei Luka (J.), Karsthochfläche zwischen Glamoö und Hrasticevo, ca. 1400 m! 8. Karstheide zwischen Djukici und Na podovi; Karst- flächen südlich von Pribelja; Celebic. — imcamus (L.) Schrk. S. Talschlucht von Glogovac. Pieris hieracioides L. Mittelbosnien: Station Lasva! S. Karst- flächen südlich von Pribelja; Livanjsko polje, Nordränder; Livno, beim Flußursprung, 800 m! Scorzonera villosa Scop. N. Westhang des Marino brdo (J.); Pris- jeka bei Popovi@i (J.); Branjesei bei Halapi@. S. Pitome doline zwischen Podosoje und Na podovi, 800 m! Karstheide zwischen Pribelja und Dubrava, 1100 m! — Hispanica L. N. In der Resanovaca; Mliniste! Osthang der Plazenica! an diesen Standorten var. asphodeloides Wallr., 1000—1700 m. 8. Bergwiesen am Presedlosattel, 1300 m; Stari- grad westlich von Glamod, 1200 m; Dubrava, 1100 m. — roses W. K. N. Gipfelregion der Ilica; Gola kosa (H.); Mli- niste; Öardak (J.); Veliki Sator (J.) und Babina greda (H.); zwischen Glamo@ und Hrastiöevo; Koprivniea!; 1100—1820 m. S. Podgorje, ein durch Fasziation zweiköpfiges Exemplar, 900 m! In den Öardak livade, 1100 m; Vitorog, Südwestabhang, 1500 m. Ohondrilla juncea L. 8. Livno, Flußursprung. 271 Taraxacum alpinum (Hppe.) Heg. et Heer. N. Sator: südlich ober dem See (J.) und am Sattel westlich der Babina greda, 1750 m! (H.). * — obliquum Fries. N. ? In der Kegelbahn der Gendarmerie- kaserne von Preodae, 950 m! Schlechte Exemplare ohne Achaenen, die sich nicht sicher bestimmen lassen. $S. Forsthaus von Ljusa östlich von Glogovac, 1000 m! T. obligquum unterscheidet sich von T. laevigatum (Willd.) DC. (= T. corniculatum |Kit.]) konstant nur durch die nicht rot, sondern hell graubraun gefärbten Achaenen und ist auch um Sarajevo häufig. Mulgedium alpinum (L.) Less. N. Nordgipfel des Jedovnik, gegen Südwest (J.); Mliniste!; Spije im Marino brdo (J.). S. Presedlo- sattel, 1300 m; Vitorog, sehr häufig in der Buchenregion, bis 1500 m. der Schlucht des Mlinski potok! (J.). 8. Bachufer bei Glogovac, 800 m! Lactuca viminea (L.) Presl. S. Livno, Flußursprung, 300 m. — muralis (L.) Fres. S. Ebendaselbst. — saligna L. S. Ebendaselbst. Orepis Dinarica Beck. 8. Nordwestabhang des Vitorog, 1600 m! — alpestris (Jaeq.) Tausch. N. Südgipfel des Jedovnik bei Gra- hovo, 1600 m! (H.). Eine etiolierte Schattenform von 40 cm Höhe, mit 25 cm langen und nicht über 2 cm breiten Blättern. — blattarioides (L.) Vill. 8. Veliki Vitorog, 1700 m. (St. F.). — grandiflora (All.) Tausch. N. Mliniste; Oardak (J.); Prisjeka bei Popovici; Karsthochflöche zwischen Glamod und Hrasticevo! — suceisifolia (All.) Tausch. 8. In den ÜÖardak livade, 1100 m! Presedlosattel, 1300 m. — rhoeadifolia M. B. 8. Livno am Flußursprung, 800 m! — setosa Hall. fill. Mittelbosnien: Bahnhof von Lasva, 350 m! N. In Ackern bei Donji Vakuf gegen Suhara! 8. Kriva jelika, 800 m! Livanjsko polje bei Grabes, 700 m! Livno, beim Fluß- ursprung, 800 m! — neglecta L. ‚N. Auf Wiesen unter Prusae bei Donji Vakuf! 8. Straße von Üelebi& nach Livno; am Prologpaß westlich von Livno, 1000 m! — biennis L. N. Auf Wiesen beim Han Suljaga zwischen Prusae und Koprivniea, 1230 m! *— Pannonica (Jacqu.) C. Koch. 8. Straßenränder zwischen Han Prolog und Han Vaganj westlich von Livno, 1000 m! — ‚Jacquini Tausch. N. Sator: im Gerölle südlich! (J.) und östlich (H.) über dem See. *_ Oolumnae Ten. N. Am südlichen Ufer des Satorsko jezero, 1500 m! (J.). 8. Gipfel des Vitorog, 1800 m! (St. F.). Südabhang des Gnjat, 1700 m! (St. F.). 272 *Orepis Bithynica Boiss. N. Im Gerölle südlich ober dem Satorsko jezero, 1550—1650 m! (J., 17. VII. 1904). Die Auffindung dieser seltenen, bisher nur vom bithynischen und vom thessalischen Olymp bekannten Art beansprucht unter unserer gesamten Aus- beute jedenfalls das größte Interesse von pflanzengeographischen Standpunkte aus. Unsere Exemplare zeichnen sich alle durch reichdrüsige Köpfchenstiele und Hüllen, aber nicht sehr reichlich drüsige Blätter aus. Da jedoch auch unter den Pflanzen vom bithynischen Olymp, deren Stengel und Hüllen meist völlig drüsenlos sind, einige Individuen (leg. Pichler, hb. Kerner) unseren Pflanzen in dieser Hinsicht völlig entsprechen, die Blätter später auch deutlich verkahlen und unsere Stücke sich in einem gegenüber dem bithynischen etwas vorgeschritteneren Stadium befinden, ist jeder Zweifel an der Identität der Pflanzen aus- geschlossen. — viscidula Froel. N. Plazenica, nördlich des Gipfels, 1700 m! — montana (L.) Tausch. N. Klekova@a, Nordostabhang ober der Schneegrube! PlaZenica, auf Wiesen! 1700—1850 m. Prenanthes purpurea L. N. Mliniste! (H.); südlich ober dem Satorsko jezero (J.). 8. Wälder am Presedlosattel, 1200 m. Hieracium') Hoppeanum Schult. grex macranthum N. P. subsp. leucocephalum Vukot. Hierae. ceroat. (1858) pag. 6. N. Steinige Hänge ober Prusae bei Bugojno am Wege nach Koprivniea! 8. Gipfelregion des Vitorog, 1600 m! (St. F.). — cymosum L. * ssp. xanthophylium Vukot. apud N. P. I. pag. 421. N. Plaäenica bei Bugojno! Gola kosa! (H.). 8. Südwest- abhang des Vitorog gegen Pribelja, 1500 m! — rubellum (Koch) (Zahn H. sabinum var. rubellum Koch, Syn. Il pag. 516. H. eruentum N. P. Monogr. Pilos. p. 455, non Jord., Gr. Jard. Gren. (1849) p. 18) *nov. subsp. wanthophyllogenes Zahn. Habitus H. cymosı subsp. zanthophylli Vukot. (N. P. I. pag. 421), sed flores extus = purpurei. — Caulis 40—50 em altus, gracilis, ereetus. Inflorescentia umbellata, subeonglomerata., ramis caulem aequantibus; acladium 5—8 mm longum, rami primarii 3—5, ordines axium 3—4, capitula 6—8. Folia: exteriora subspathulata vel lanceolato-spathulata, obtusa, interiora lanceo- lata acuta, luteo-viridia; caulina 2, sub caulis medio in- serta. Involucrum 7—S mm longunı, ovato-cylindrieum vel ovatum, basi rotundatum; squamae sublatiusculae obtusi- usculae vel acutiusculae, obscurae, vix marginatae. Bracteae obscurae dilute submarginatae. Pili in involuero sub- obseuri, sat numerosi. 2—3 mm longi, in pedunculis et in caule superne subnumerosi, subobseuri, 3—4 mm longi, inferne numero- siores diluti, in foliis supra copiosi setacei, 3—4 mm longi, subtus numerosi molliores. Glandulae sublongae, in apice 1) Sämtliche Hieracien von H. Zahn bearbeitet. 273 phyllorum involueralium subnumerosae, ceterum sub- nullae, in peduneulis subnumerosae, in caule superne subnume- rosae, inferne subsparsae, sed usque ad basin solitariae, in foliis caulinis solitariae. Flocei involucri satis numerosi; pedun- culi tomentosi, caulis superne leviter tomentosus, inferne multi- floceus, folia supra subtusque parcifloccosa, vel subtus multi- floccosa. Flores luteo-aurantiaci extus purpurei. Innovatio per stolones & subterraneos tenues debiles.. — — N. In der Wiesensenkung zwischen PlaZenica und Demirovac bei Bugojno. Kalk, ca. 1700 m! — Diese Form findet sich auch bei Sara- jevo etc. Hieracium Fussianum Schur. ssp. astolonum Vukot. Hierac. Croat. (1858) p. 10. p. p. N. P. II. p. 557 (sub H. Florentino All.). 8. Karstheide zwischen Pribelja und Dubrava}f1150 m! Starigrad westlich von Glamo@, 1100 m! N. P. haben diese Form unter H. Florentinum All. gestellt. Nach ihren Merkmalen bildet sie einen Übergang von H. Fussia- num Schur zu H. Florentinum All., ist jedoch dem ersteren in ihrer oberen Hälfte so ähnlich, daß ich sie lieber an H. Fussia- num angeschlossen wissen möchte. — Magyaricum N.P. ssp. radiocaule Tausch in Flora 1828, p. 55. N. P. I., p. 588. S. Gipfelregion des Vitorog, 1700 m! (St. F.). — brachiatum Bertol. * n. ssp. Pribeljanum Zahn. Caulis ad 25cm altus, tenuis, erectus, fureatus, acla- dium '/,—?/, totius caulis, rami primarii 1, rarissime 2, or- dinesaxium2,capitula 2, rarissime 3. Folia lanceolata breviter acuta, exteriora minora subspathulata obtusa v. spathulato-lanceo- lata acutiusceula, subluteo-viridia subglaucescentia; caulina 0 (-— 1, basin versus inserta). Involuerum 7—7'5 mm longum, ovatum basi rotundatum; squamae sublatiusculae acuminatae acutae obscurae, viride-submarginatae. Bracteae subobscurae dilute marginatae. Pili subobseuri apice diluti, in involucro pe- dunceulisgque modice numerosi, 1’5—2 mm longi, in caule non numerosiores ad 3 mm longi, in foliis supra dispersi, rigidiuseuli, subtus parci in nervo mediano subnumerosi molles, 3—4 mm longi. Glandulae involucri modice numerosae, in peduneulis apice mediocriter numerosae, inferne sparsae, in caule superne solitariae inferne nullae. Flocei: squamae multifloecae, in mar- gine floccosae, pedunceuli obscure canotomentosi, caulis usque ad basin multifloccus, superne subfarinaceüs, folia supra floccosa, subtus leviter cano viridia. Flores flavi, marginales extus sub- rubro-striati. Innovatio per stolones elongatos filiformes pilosos leviter canotomentosos. Bastard aus H. Magyaricum und wahrscheinlich H. leuco- cephalum Vukot., in der Hülle dem Magyaricum nahe, in den allgemeinen Charakteren jedoch von der Formel Magyaricum < Pilosella. Die Abstammung von leucocephalum läßt sich jedoch höchstens aus dem Vorkommen mit letzterem folgern, ihren 274 morphologischen Merkmalen nach kann die Pflanze weder bei H. Pistoriense N. P., noch bei H. tephrocephalum N. P. unter- gebracht werden, wird also am besten zn brachiatum gestellt. S. Vitorog kosa, 1400 m! Hieracium bupleuroides Gmel. ssp. Schenkii Griseb. «. genwinum N. P. 1. normale N. P. N. An Felsen in der Waldschlucht des Ravni potok südöstlich von Drvar. ca. 680 m! (J.). Sator planina: an Felsen des Jezerov kamen, ca. 1300 m! (J.), Felsen und Gerölle südlich ober dem See, ca. 1650 m! (J.). Hier *f. n. longi- glandulum Zahn. Squamae obscurae, immarginatae, mar- ginem versus subfloccosae, pilis subsolitariis vel nullis, glandulis longis subnumerosis vel parcis adspersae. — bupleuroides Gmel. ssp. Schenkii ß. glabrifolium N. P. 2. calvi- ceps N. P. N. Nlica, Felsen gegen Westen, ca. 1600 m! — villosum L. ssp. villosum (L.) N. P. «. genwinum N. P. N. Mala Klekova@a (1. normale N. P.). Sator planina, Felsen und Gerölle südlich ober dem See! (J.) (3. calvescens N. P.); Plaze- nica bei Bugojno, an Felsen der Velika prla! (3. calwescens N. P.). S. Gipfelregior des Vitorog, 1800 m! (3. calvescens N. P.) (St. F.). Diese Pflanze neigt durch helle Griffelfarbe und nicht weit herab- gehende Beflockung des Stengels gegen die Unterart villosissimum N. P., muß jedoch ihren übrigen Merkmalen nach zur Unterart villosum gestellt werden. — villosum L. ssp. villosum (L.) N. P. y. steneilema N. P. II, p. 98. 8. Gipfelregion der Golja, 1800 m! (St. F.). — glabratum Hoppe ssp. glabratum (Hoppe) N. P. «. gemwinum N. P. N. Klekovaca, Nordostabhang ober der Schneegrube! — glabratum Hoppe *, ssp. glabratiforme Murr in Deutsch. bot. Monatsschr. 1897, p. 226. (H. nudum Kerner in sched. inN.P. II, p. 144, non Gren. Godr.) S. Gipfelregion der Golja, 1800 m! (St. F.). — glabratum Hoppe ssp. trichocephalum Fries, N. P. II, p. 143. * nov. var. Vitorogense Zahn. Folia supra subtusque parce pilosa, squamae parce floccosae. 8. Gipfelregion des Vitorog, 1800 m! (St. F.). — scorzonerifolium Vill. ssp. flexuosum W. Kit. N. Mala Kleko- vada! Sator planina, Felsen und Gerölle südlich ober dem See! (J.). Plazenica bei Bugojno, an Felsen der Velika prla, ca. 1650 m! — silvaticum (L.) Fries * subsp. pleiotrichum Zahn in Koch Syn. III. pag. 1781. N. Sator planina: felsige und buschige Abhänge süd- lich ober dem See, ca. 1500—1600 m! (J.). — subcaesium Fries. N. In der Waldschlucht des Ravni potok südöstlich von Drvar, ca. 680 m! (J.). Sator planina: felsige und buschige Abhänge südlich ober dem See, ca. 1500—1600 m! (J.). — * incisum Hoppe, grex incisum (Hoppe) Zahn in Koch Syn. III. pag. 1800 subsp. muroriforme Zahn ibidem pag. 1801. N, Kleko- vala, Nordostabhang bei der Schneegrube, 1600 m! 275 Hieracium incisum Hoppe grex incisum (Hoppe) Zahn *nov. ssp. Plazenicense Zahn. Rhizoma obliquum, saepe subhorizontale. Caulis 15—30 cm altus, + flexuosus, gracilis, subtiliter striatus, molliter albo- pilosus et fere usque ad basin multifloecosus, superne saepe subfarinaceus. Folia radicalia petiolata, subrigidiuscula, denti- ceulata, saepe subundulata, subluteo-viridia, utrinque pilis brevi- bus mollibus albidis numerosis vestita, juniora cum petiolis sub- villosiuseula, exteriora fere spathulato-lanceolata, obtusiuscula, interiora lanceolata acutiuscula submuceronulata, omnia in pe- tiolum + longe attenuata; caulina 1, lanceolata basin versus attenuata subpetiolata dentieulata, subtus praecipue in nervo mediano subfloccosa. Inflorescentia alte furcata 2-3 ce- phala, acladium 50—60 mm longum, rami primarii 1, ordines axium 2—3. Peduneuli albopilosi (1—2 mm), eanotomen- tosi, eglandulosi. Involucrum 10 mm longum, ovato-giobosum, obseure einereum; squamae angustae, longe acuminatae acutae, sat dense et breviter albopilosae, submulti- floeecae eglandulosae vel apicem versus glandulis minutis- simis solitariis adspersae, obseurae subimmarginatae. Bracteae 2—3, subulatae. Flores saturate lutei, stylus subfuseus, ligulae apice glabrae; achaenia atra, 3:5 mm longa. — — N. Plazenica bei Bugojno: im Buchenkrummholz nördlich des Gipfels und an Felsen der Velika prla, ca. 1650-1750 m! Die vorliegenden Exemplare sind 2—3köpfig. In Kultur würde die Pflanze wohl aus dem Stengelblatt noch einen Ast entwickeln und dann 4—6 köpfig werden. — subspeciosum N. P. grex subspeciosum N. P. *nov. ssp. gym- nopsis Zahn. Caulis 30-40 em altus, gracilis, subflexuosus, subtiliter striatus, epilosus vel basin versus pilis rarissimis vel sparsis obsitus, eiloecosus, eglandulosus, phyllopodus. Folia rosu- laria pluria, lanceolata, exteriora breviora acutiuscula fere spathulato-lanceolata saepe emarcida, interiora longiora (ad 15 em), omnia petiolata, longe et sensim in petiolum angustata dentieulata vel subdentata, in margine et subtus in nervo me- diano pilis paucis 2—3 mm longis subeiliata, glaucescentia, ri- gidiuseula, efloecosa; caulina 5—7 sensim decrescentia lan- ceolata + denticulata, basin versus angustata sessilia, inferiora basin versus subeiliata, superiora glabra euneato sessilia. In- florescentia alte furcata, 1—3cephala, acladium 3—8 cm longum; rami primarii 0O—2, subremoti, suboblique-ereeti, ordines axium 2. Involuerum 12—14 mm longum, = globosum; squamae exteriores angustae sublaxae, interiores subangustae, obseurae, acutae, pilis brevibus albidis subnumerosis et (prae- eipıe marginem versus) floceis modice numerosis vestitäe, eglandulosae. Bracteae 4-6, subulatäe; peduneuli apicem versus eanotomentosi subepilosi, eglandulosi, inferne multiflocei 276 vel subefloccosi. Flores saturate flavi, ligulae flavae, stylus fuscus; achaenia obseure-brunea 3 mm longa.. — — N. Mala Klekovata, 1760 m! T Hieracium plumulosum Kerner OÖ. B.Z. 1874, pag. 168, var. nudicaule N. P. II. 293. N. An Felsen und trockenen Abhängen in der Waldschlucht des Ravni potok südöstlich von Drvar, ca. 680 bis 750 m! (J.). — Die var. nudicaule N. P. ist eine Zwischenform zwischen H. plumulosum typicum Kerner und H. Orieni Kerner, welche im oberen Teil der Pflanze dem plumulosum gleicht, aber einen = flockenlosen Stengel hat; im unteren Teile (Blatt- region) ähnelt sie durch weichere, weniger dichte Behaarung und durch die genäherten Rückennerven der Blätter mehr dem H. Orieni Kerner. — plumulosum Kerner * nov. var. sublaniferum Zahn. Ha- bitus ut in H. lanifero N. P. (Hier. Mittel-Eur. II. p. 293). Acladium 10—25 (— 70) mm longum, involuera densissime floccosa parcepilosa eglandulosa vel glandulis sparsis dispersisque obsita. Folia tantum denticulata vel inte- gerrima, pilis subsericeis 2—4 mm tantum longis densissime albo-crinita. — — N. llica, Felsen gegen Westen, ca. 1550 bis 1650 m! Mit Abweichungen gegen var. nudicaule N. P. Die var. sublaniferum Zahn steht ebenfalls zw. AH. Orieni Kerner und H. plumulosum Kerner, hat jedoch ein längeres Akladium (bis 6cm) als H. plumulosum var. nudicaule N. P. Sie ähnelt dem MH. thapsiforme ssp. gymnocephalum N. P. (non Griseb.) einerseits, unterscheidet sich davon aber durch längeres Akladium und längere, weniger dichte Behaarung der Blätter; andererseits gleicht sie der ssp. lanifolium N. P., welche aber hellgrüne Blätter mit längerer Behaarung besitzt und zwischen H. Orieni und H. Schlosser: Rehb. fil. steht. — humile Jacgq. var. Sarajevense G. v. Beck, Flor. v. Südbosn. pag. 174. N. Sator planina, Grat zw. d. Babina greda u. d. See, an Felsen gegen den Satorski potok, 1650 m! (H.). — »prenanthoides Vill. grex. prenanthoides (Vill.) Zahn * ssp. bu- pleurifolium Tausch (Hülle reichflockig!) N. Klekovada, Nordost- abhang ober der Schneegrube, 1650 m! — prenanthoides Vill. grex lanceolatum (Vill.) Zahn subsp. lanceo- latum (Vill.) Zahn in Koch Syn. ed. 2, p. 1864. N. Ebenda! (a. multiglandulum Zahn und Pf. strietissimum Froel.). S. Vitorog in der Buchenwaldregion, 1500 m! — * subelongatum N. P. (sehr wahrscheinlich, da das Exemplar unvollkommen ist). 8. Vitorog in der Nähe des Gipfels, 1800 m! (St. F.). Berichtigung. Jahrg. 1906, Heft 1, S. 27: Anstatt Zathyrus sessilifolwus Sibth. et. Sm. setze Lathyrus ensifolius (Lap.) Gay (= Orobus sessilifolius var. coeruleus Pant. Ost. bot. Zeitschr. 1873 p. 80 277 [non Or. s. Sibth. et Sm.] = Or. [Lath.] Nicolai Rohlena, 5. Beitr. z. Fl. v. Montenegro p. 27 [1903]). Hierher gehört auch die von Brandis (Jahresh. d. naturw. V. d. Trenesiner Com. 1890/91 p. 63), Maly (Verh. z.-b. G. 1904, p. 227) und Protit (Glasn. zem. muz. Bosn. i. Herc. 1900 p. 485) für Westbosnien als L. sessilifolius Sibth. et Sm. angegebene Pflanze. Unsere Exemplare stimmen mit solchen vom Originalstand- ort (lg. Bubani, Hb. Univ. Wien) und aus dem Jura völlig überein; das Merkmal des längeren Blattstieles bestätigt sich an Originalen des Z. Nicolai nicht als konstant. Vgl. im übrigen Gremli, Neue Beitr. z. Fl. d. Schweiz, IV. p. 5. Die Ver- breitung stimmt mit der so zahlreicher anderer dem Balkan mit den Westalpen gemeinsamer Pflanzen überein. Jahrg. 1906, Heft 1, S. 31: Anstatt Helianthemum Itali- cum (L.) Pers. und der daselbst angeführten unrichtigen Synonyme setze Helianthemum rupifragum Kerner (= H. marifolium var. «. italicum Grosser, Pflanzenreich, Cistaceae, S. 117 pro part., non H. italicum [L.] Pers.). Das echte H. italicum ist eine kleinblütige Mediterranpflanze und von H. penicillatum Thib. nicht spezifisch verschieden. Aufzählung der von Herrn Prof. Dr. L. Adamovic im Jahre 1905 auf der Balkanhalbinsel gesammelten Pflanzen. Von Dr. E. v. Halacsy (Wien). (Schluß. }) Crepis Kitaibelii Froel. Montenegro: mt. Orien. Cum speci- minibus a Degen nuper in loco classico lectis omnino congruens. C. setosa Hall. Macedonia: pr. Saloniki. Pieridium macrophyllum Vis. et Pan&. Montenegro: mt. Ja- strebieca, Orien. Tragopogon porrifoltus L. Macedonia: pr. Vodena. Scorzonera rosea W. K. Macedonia: mt. Peristeri. S. hispanica L. Macedonia: pr. Usküb. S. mollis MB. Thracia: pr. Makri. Podospermum canum C. A. M. Macedonia: pr. Saloniki. Pieris paueiflora Willd. Macedonia: pr. Usküb. Leontodon asper W. et K. Montenegro: mt. Orien, Jastre- bica; Macedonia: pr. Usküb. Seriola aethnensis L. Graeeia: pr. Megara. Scolymus hispanicus L. Macedonia: pr. Usküb. Hedypnois eretica L. Thracia: pr. Makri. Rhagadiolus edulis Willd. Macedonia: pr. Saloniki. 1) Vgl. diese Zeitschr. Nr. 5/6, S. 205. 278 Campanula versicolor S. et S. v. thessala Bois. Macedonia: pr. Vodena. C. Spruneritana Hampe. Macedonia: pr. Vladovo. Ü. ramosissima S. et S. Macedonia: mt. Peristeri. C.:phrygia Jaub. et Sp. Macedonia: pr. Saloniki. Specularia speculum L. Macedonia: pr. Saloniki. q Podanthum limonifolıum (L.) Bois. Macedonia: pr. Usküb. Hedraeanthus serpyliifolius (Vis.) DC. Montenegro: mt. Ja- strebica. x Jasione Heldreichii Bois. Macedonia: pr. Usküb. Phillyrea media L. Macedonia: pr. Veles, Demirkapu. Oynanchum acutum L. Macedonia: pr. Veles. Vinca herbacea W. K. Arcadia: pr. Kriavrisi; Laconia: mt. Taygetos. Ramondia Nathaliae Pan&. et Petr. Macedonia: pr. Vladovo. Convolvulus silvaticus W. K. Macedonia: pr. Vodena. CO. cantabrica L. Macedonia: mt. Peristeri. Symphytum bulbosum Schimp. Laconia: mt. Taygetos. Anchusa undulata L. Arcadia: pr. Tripolis. A. italica Retz. Macedonia: pr. Saloniki. A. variegata (L.) Lehm. Laconia; mt. Taygetos, pr. Kalamata. Cerinthe minor L. Macedonia: pr. Vladovo. Echium plantagineum L. Macedonia: pr. Saloniki; Thracia: pr. Makri. E. parviflorum Moench. v. erectum DC. Graecia: pr. Megara. Onosma pallidum Bois. Macedonia: pr. Vladovo. Alkanna tinetoria (L.) Tausch. Thracia: pr. Makri. A. graeca Bois. et Spr. Arcadia: pr. Tripolis, Kriavrisi. Molikia petraea (Tratt.) Griseb. Montenegro: mt. Jastrebica, Orien. Lithospermum apulum L. Thracia: pr. Makri; Arcadia: pr. Kriavrisi. Myosotis idaea Bois. et Heldr. v. boeotica Reut. Macedonia: mt. Athos. M. collina Hofim. Laconia: mt. Taygetos. Cynoglossum pietum Ait. Macedonia: pr. Saloniki. Verbascum undulatum Lam. ß. integrifolium (Griseb.) — V. rigidum Bois. et Heldr. Macedonia: pr. Vodena, Saloniki, Vladovo. V. Haussknechtii Heldr. Macedonia: pr. Vodena. V. gloeotrichum Heldr. et Hausskn. Macedonia: pr. Vodena. Linaria parnassica B. et H. Macedonia: pr. Usküb. L. peloponnesiaca Bois. et Heldr. Macedonia: pr. Vladovo. L. parviflora (Jaeg.). Macedonia: pr. Saloniki. Veronica anagallis L. Macedonia: pr. Saloniki. V. peloponnesiaca Bois. et Orph. Macedonia: mt. Athos; La- conia: mt. Taygetos. Bellardia trixago (L.) All. Macedonia: mt. Athos. 279 Parentuceellia latifolia (L.) Car. Thraeia: pr. Makri; Laconia: mt. Taygetos. Euphrasia salisburgensis Funk. Montenegro: mt. ÖOrien. Prasium majus L. Thessalia: mt. Pelion. Teuerium chamaedrys L. v. glanduliferum Haussk. 'Thessalia : mt. Olympus. Y T. supinum L. Macedonia: pr. Usküb. T. polium L. Thraecia: pr. Makri. Ajuga chia (Poir.) Schreb. v. intermedia Bois. et Orph. Macedonia: pr. Saloniki. Salvia horminum L. Macedonia: pr. Saloniki. S. clandestina L. Thracia: pr. Makri; Macedonia: pr. Sa- loniki. S. argentea L. Macedonia: pr. Veles. Ziziphora capitata L. Thracia: pr. Makri. Lamium bifidum Cyr. Macedonia: mt. Athos. Betonica Jacquinii Gr. et Gdr. Montenegro: mt. Orien. Stachys cassia Bois. Macedonia: pr. Vodena, mt, Athos. S. palustris L. Macedonia: pr. Vodena. S. viridis Bois et Heldr. Macedonia: pr. Vodena. S. Freynii Haussk. Macedonia: pr. Usküb, mt. Peristeri. S. labiosa Bert. Montenegro: mt. Jastrebica. S. fragilis Vis. v. rhodopea Vel. Macedonia: pr. Veles. bBallota acetabulosa (L.) Benth. Euboea: pr. Chalkis. Marrubium candidissimum L. Montenegro: mt. Orien. . . Sideritis scardica Griseb. Macedonia: in fauce Treska pr. Usküb. 5. curvidens Stapf. Macedonia: mt. Athos. Nepeta pannonica Jaecg. Montenegro: mt. Jastrebica. Calamintha patavina Jaeqg. Macedonia: pr. Vodena. Micromeria graeca (L.) Benth. Euboea: pr. Chalkis. Satureia parnassica Heldr. et Sart. y. macrophylla Hal. Montenegro: mt. Orien. Satureia variegata Host. Montenegro: mt. Jastrebica. _ Thymus hirsutus M.B. Macedonia: in fauce Treska pr. Usküb. T. zygioides Griseb. Macedonia: pr. Saloniki. Lysimachia atropurpurea L. Macedonia: pr. Demirkapu. Asterolinum linum stellatum (L.) Hofigg. et Lk. Macedonia: pr. Vodena, Saloniki. Primula Columnae Ten. Macedonia: mt. Peristeri. Androsace villosa L. Albania: mt. Ljuboten in Scardo. Globularia alypum L. Euboea: pr. Chalkis. G. bellidifolia Ten. Montenegro: mt. Jastrebica. Goniolimon tataricum (L.) Bois. Macedonia: pr. Veles. Armeria rumelica Bois. Macedonia: mt. Peristeri. A. Adamoviei n. sp. Caespitosa, glaucescens; rhizomate multieipite; foliis biformibus, dense brevissimeque ciliatis, exterio- ribus late linearibus, trinerviis, internis longioribus, anguste linea- 280 ribus, uninerviis; scapis 20—25 cm altis, glabris; capitulis majus- eulis; involueri pallide scariosi phyllis externis ovato-lanceolatis, acutis, internis ovatis oblongisve, obtusis; eineinnis breviter pedun- eulatis; floribus pedicellatis, pedicellis inaequalibus, infimo longiore, calyeis tubo subaequilongo; calyeis tubo ad costas piloso, limbi tubo longioris lobis breviter triangularibus, longe aristatis; co- rolla alba. Zwischen A. undulata (Ch. et B.) und A. rumelica Bois. gleichsam in der Mitte stehend, von ersterer durch deutlich ge- stielte Blütenwickel, dreinervige äußere Blätter, von letzterer durch kürzer gestielte Blütenwickel und weiße Blüten, von beiden durch gewimperte Blätter abweichend. Durch letzteres Merkmal nähert sich A. Adamovicii der Varietät graeca Beck der erstgenannten Art und der A. rhodopea (Vel.), deren Blätter aber auf der ganzen Fläche behaart sind; übrigens haben beide sitzende Wickel und rosa Blüten. A. canescens Host und A. majellensis Bois. unter- scheiden sich durch kahle Blätter, sitzende Wickel und purpurne Blüten. Macedonia: mt. Kaimak&alan. Jul.-Aug. Plantago arenaria W. K. Macedonia: pr. Saloniki. P. montana Lam. Albania: mt. Ljuboten in Scardo; v. graeca Hal. Macedonia: mt. Kaimaktalan. P. sericea W. K. Montenegro: mt. Jastrebiea. P. capitata Presl. Macedonia: pr. Usküb. P. lagopus L. Thraeia: pr. Makri. P. Bellardii All. Macedonia: pr. Vladovo, Saloniki. P. media L. v. epirota Hal. Montenegro: mt. Orien. Polygonum alpinum All. Albania: mt. Ljuboten in Scardo. Thymelaea hirsuta (L.) Endl. Euboea: pr. Chalkis. Th. tartonraira (L.) All. Euboea: pr. Chalkis. Thesium alpinum L. Albania: mt. Ljuboten in Scardo. Aristolochia rotunda L. Macedonia: pr. Vodena. Andrachne teleplioides L. Macedonia: pr. Vodena. Euphorbia apios L. Arcadia: pr. Kriavrisi. E. helioscopia L. Macedonia: pr. Saloniki. E. thessala Form. Macedonia: pr. Usküb. E. graeca Bois. Macedonia; pr. Vodena; Graecia: pr. Megara. E. exigua L. Macedonia: pr. Saloniki. E. peploides Gou. Euboea: pr. Chalkis. Quercus aegilops L. Thraeia: pr. Raduma. Qu. macedonica DC. Macedonia: pr. Usküb. Salix amplexicaulis Ch. et B. Macedonia: mt. Peristeri. Cephalanthera rubra (1.) Rich. Macedonia: pr. Usküb. Orchis papilionacea L. Macedonia: pr. Vodena. O. paueiflora Ten. Macedonia: mt. Athos. Iris germanica L. Macedonia; mt. Athos. I. cretica Janka. Arcadia: pr. Kriavrisi. Gymandriris sisyrinchium (L.) Parl. Euboea: pr. Chalkis. 281 Gladiolus byzantinus Mill. Macedonia: pr. Vodena. Romulea bulbocodium (L.) Seb. et Maur. Macedonia: pr. Saloniki. Crocus Sieberi Gay. v. atticus Orph. Macedonia: mt. Athos. Asparagus acutifolius L. Macedonia: pr. Veles. A. verticillatus L. Macedonia: pr. Usküb. Asphodelus fistulosus L. Graecia: pr. Megara. Fritillaria graeca Bois. et Spr. Laconia: mt. Taygetos. Tulipa alpestris Jord. et Fourr. Macedonia: mt. Athos. Gagea arvensis (Pers.) Schult. Macedonia: mt. Athos. Lloydia graeca (L.) Kunth. Laconia: mt. Taygetos. Ornithogalum tenuiflorum Guss. Macedonia: pr. Üsküb. O0. montanum Cyr. Macedonia: mt. Peristeri. O. nutans L. Macedonia: mt. Athos. Leopoldia comosa (L.) Parl. Macedonia: mt. Athos; Euboea: pr. Chalkis. Allium margaritaceum S. et S. Macedonia: pr. Demirkapu. . rotundum L. Macedonia: pr. Vodena. . pulchellum Don. Montenegro: mt. Jastrebica, Orien; Ma- cedonia: pr. Üsküb, Demirkapu. . pamiculatum L. Macedonia: pr. Usküb. . saxatile M. B. Montenegro: mt. Orien. . moschatum L. Macedonia: pr. Usküb. Juncus inflexus L. Macedonia: pr. Vodena. J. articulatus L. Macedonia: pr. Demirkapu. Carex laevis Kit. Thessalia: mt. Olympus. C. erythrostachys Hoppe. Thracia: pr. Makri. ©. distachya Desf. Thracia: pr. Makri. Phleum montanum C. Koch. Macedonia: pr. Üsküb. P. phleoides (L.) Simk. Macedonia: pr. Veles, Echinaria capitata (L.) Desf. Macedonia: pr. Saloniki. Sesleria nitida Ten. v. stenophylla Beck. Montenegro: mt. Jastrebica. i Cynosurus echinatus L. Macedonia: pr. Vodena. Agrostis alba L. v. diffusa (Host). Albania: mt. Ljubeten in Scardo; v. coarctata (Hoffm.). Macedonia: mt. Peristeri. A. vertieillata Vill. Macedonia: pr. Demirkapu. A. nobilis Denot. Montenegro: mt. Jastrebica. Polypogon monspeliense (L.) Desf. Macedonia: pr. Demirkapu. Lasiagrostis calamagrostis (L.) Lk. Macedonia: pr. Usküb. Stipa pennata L. v. pulcherrima (C. Koch). Macedonia: pr. Veles, Vodena. S. Fontanesti Parl. Graecia: pr. Megara. S. tortilis Desf. Graeeia: pr. Megara. Avena barbata Brot. Macedonia: pr. Vladovo, Vodena. Avenastrum compactum (Bois. et Heldr.) Hal. Montenegro: mt. Jastrebica. Österr. botan. Zeitschrift. 7. Heft. 1906. 20 Zn =ubs 282 Trisetum myrianthum (Bert.) Fisch. et Mey. Macedonia: pr. Vodena. Koeleria grandiflora Bert. Montenegro: mt. Jastrebiea. K. Simonkaii Adam. v. macedonica Domin. Macedonia: pr. Veles. K. gracilis Pers. Macedonia: pr. Usküb, Vodena. Dactylis glomerata L. Macedonia: mt. Kaimaktalan. Melica minuta L. Attica: pr. Daphni. Vulpia cıliata (Danth.) Lk. Graecia: pr. Chalkis Euboeae, mt. Lycabettus Atticae. bromus crassipes n. sp. Perennis, caespitosus; rhizomate crasso, multieipite, nigrescente, vaginis demum in fibras laxe reti- culatim connexas solutis arete teeto; culmis etalis, rigidis, erectis, brevissime puberulis, foliisque glaucovirentibus; foliis rigidulis, in- volutis, vaginisque minutissime puberulis pilisque patentibus longis obsitis; ligula brevissima; paniculae amplae, flacecidae ramis pa- tulis, inaequilongis, elongatis, infimis 3—5nis, 1—-3 spieulatis, superioribus 3—2 nis, saepius unispiculatis; spieulis 5—9 floris, in ramis plurispieulatis pedunculis suis aequilongis vel longioribus, ramo ipso multo brevioribus; spiculis dense villosis; glumis in- aequalibus, lanceolatis, acutis, margine hyalinis, fosculo proximo dimidio brevioribus; palea inferiora lanceolata, sub apice breviter bidentata arista dimidio breviore instructa; palea superiore lanceo- lata, acuta, inferiore triente breviore. E grege DB. erecti vaginis emarecidis in fibras intertextas so- lutis differunt: BD. macedonicus Deg. et Dörfl. foliis planis vagi- nisque parce velutino-puberulis, nec patenter longe pilosis, spieulis parce hirtulis, brevius aristatis; BD. moesiacus Vel. indumento foliorum similis, spieulis brevissime velutino-tomentellis, glumis superioribus mucronato-aristatis; BD. lacmonicus Haussk. panicula strieta, erecta, depauperata; BD. fibrosus Hack. spieulis glabris vel adpresse pilosis; PD. variegatus M. B. spieulis glabris vel adpresse hirtis; D. barcensis Simk. spieulis sericeo-pubescentibus; 5. to- mentellus Bois. indumento velutino-tomentello. Macedonia: pr. Veles (Kjöprülä). — Jun. Jul. B. sterilis L. Thracia: pr. Dedeagac. B. madritensis L. Graecia: pr. Megara. B. squarrosus L. Macedonia: pr. Usküb. Festuca spadicea L. Macedonia: mt. Kaimaktalan. F. croatica Kern. Montenegro: mt. Jastrebica. F. xzanthina R. et Sch. Macedonia: pr. Veles. F. rubra L. Macedonia: mt. Peristeri. F. dalmatica (Hack). Macedonia: pr. Veles. F. glauca Lam. Macedonia: mt. Peristeri; Montenegro: mt. Jastrebica. E F. valesiaca Schleich. Macedonia: pr. Usküb. F. laevis (Hack.). Albania: mt. Ljuboten in Scardo. briza maxima L. Macedonia: pr. Vodena. Poa nemoralis L. Thessalia mt. Olympus. P. alpina L. Macedonia: mt. Kaimaktalan. P. pseudoconcinna Schur. Macedonia: mt, Peristeri, pr. Sa- loniki. P. Timoleontis Heldr. Thracia: pr. Makri; Macedonia: pr. Saloniki. Aegilops eylindrica Host. Macedonia: pr. Veles. Ae. biuncialis Vis. Graecia: pr. Megara. Haynaldia villosa (L.) Schur. Macedonia: pr. Veles. Triticum ceristatum L. Macedonia pr. Usküb. Taxus baccata L. Macedonia: mt. Kaimaktalan. Equisetum maximum Lam. Macedonia: pr. Vodena. Asplenium ruta muraria L. Thessalia: mt. Olympus. Eine neue Hybride Centawrea Haynaldii Borb. x plumosa Lam. — Centauwrea Vossii Justin. Von Oberlehrer R. Justin (Vreme). Diagnosis. Perennis. Caulis ereetus, angulatus, floceosus, simplex vel ramosus. Folia radiealia petiolata, caulina sessilia, viridia vel canescentia, lanceolata, dentieulata. Capitula singularia, foliis supremis suffulta. Appendices squamarum scariosae, fuscae, plus vel minus fimbriatae. Corollae purpureae. Achenia papposa. Floret: Augusto ad Septembrem. Wurzelstock dicklich, mit langen, bräunlichen Fasern be- setzt, aufsteigend. ein- bis mehrköpfig. Stengel steif aufrecht, bis ‘/, m hoch, kantig, mit Weißflocken und kurzen Haaren schütter besetzt, einfach oder im oberen Teile in wenige, kurze Aste geteilt. Blätter wechselständig; die Grundblätter in einen ziemlich langen Stiel verschmälert, zur Blütezeit meist schon vertrocknet, die Stengelblätter sitzend, an einköpfigen Exemplaren schmal, an mehr- köpfigen zumeist breitlanzettlich, entfernt gezähnelt und in eine längliche Spitze ausgezogen. Alle Blätter grünlich, oft, besonders unterhalb, graulich, auf den Flächen mit angedrückten Haaren und am Rande auch mit Wollfioecken spärlich besetzt. Blütenköpfe einzeln an der Spitze der Äste, rundlieh, 20—25 em im Durch- messer, mit Hochblättern besetzt. Hüllsehuppen grünlich, parallelnervig, von den Anhängseln bedeckt. Anhängsel ziemlich groß, rundlieh, trockenhäutig, heller oder dunkler, zumeist aber kastanienbraun, in längere oder kürzere, bleichendige, schlängelige Fransen geteilt. Blüten purpurn, die randständigen strahlend. Achenen gelblichgrau, weichhaarig, mit einem kurzen, '/,—1 mm langen, zweizeiligen, ungleichstrahligen Pappus gekrönt. Analog anderen Hybriden der Centaurea-Arten kann man auch bei dieser die Wahrnehmung machen, daß etliche Exemplare, mit geteiltem, mehrhlütigem Stengel, nur an den unteren Partien 20* 284 kurzgefransten, bleichen Anhängseln und sehr kurzem Pappus mehr der ©. Haynaldi, andere mit ungeteiltem, einblütigem Stengel, in allen Lagen länger gefransten, dunkleren Anhängseln und längerem Pappus, mehr der C. plumosa sich nähern. Doch gibt es zwischen beiden soleh zahlreiche Übergänge und Abwechslungen der Merk- male, daß eine nur annähernde Formengruppierung ganz fruchtlos erscheint. Vorstehende Hybride findet sich an den Gehängen und am Fuße des Berges Tosee im Triglavgebiete. Verfolgt man den Weg, der von der Vodnikhütte am Velopolje gegen die Alm Tosee und weiter gegen Uskovnica (ober Mitterdorf) hinführt, so bemerkt man auf kräuterreiehen Alpenwiesen längs des Fußsteiges, der die Lehnen des To$ee durchquert, allüberall die ©. plumosa. Von der Almwirt- schaft, „am Tosec“ genannt, absteigend, kommt man in buschiges Terrain, allwo man vereinzelte ©. Haynaldiı und auch die Hybride bemerkt. Je weiter man nun, längs der Büsche, in die Schlucht hinabsteigt, desto häufiger wird die Ö. Haynaldıı und dementsprechend auch die Hybride, die besonders die beiden Ufer des Wildbaches beherrscht und sich bis zu einer, jenseits desselben gelegenen, aufgelassenen Alm, ausbreitet, allwo sie allmählich von der ©. Hay- naldii abgelöst wird. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Hybride an den Berührungspunkten der beiden Eltern weitaus vorherrscht. Der angeführte Standort wird wohl einzig dastehen, da, wie mir bisher bekannt, nur dort ©, Haynaldii und O. plumosa vereint vorkommen. Die ©. plumosa ist überhaupt nur vom Tosee und seiner nächsten Umgebung bekannt. während ©. Haynaldır auch an den Südlehnen der Urnaprst sich vorfindet. Die Benennung dieser neuen Hybride sei meinem ersten botanischen Lehrer und späterem freundschaftlichen Berater, dem um die Krainer Flora so hochverdienten, leider zu früh verstorbenen Forscher, k. k. Professor Wilhelm Voss, zum dankbaren An- denken gewidmet. Herbar-Studien. Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. (Fortsetzung.) l) 5. Cirsium ligulare Boiss. Anthodii squamis sub genu 15 mm Ig., 3 lat, supra genu 15 mm Ig., margine brevissime et parum aspero, sursum euneato dilatatis scariose dentatis, ad 4 mm lat., spinula seariosa brevi, squamis omnibus ereectis. Bulgaria, leg. Pichler. 1) Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 3, 8. 110. 285 6. Cirsium Balcanicum Sagorski (©. Boissieri Stribr. non Hskn.) -] 1 Squamae margine conspicue aspero, parte infer. 12 mm Ig., 2 lat., parte seperiore 12 mm Ig., angustae, sub spina lanceolate dilatatae, spinoso-dentatae, spinula pungente 2 mm Ig. leg. Sagorski. . Cirsium armatum Velen. Anthodii squamis exterioribus reflexis. interioribus erectiusculis, parte inferiore 10—15 mm Ig., 4 lat., parte superiore aequilonga, late cuneate - lanceolata. margine sub spina ad 2 mm lat. scariose lacerate dentata; spina 3—4 mm lg. Planta horrida, calathiis in ramis solitaribus. rotundatis, ad Dem diam., parce arachnoideis. Bulgaria montana. . Cirsium Lobelii Ten. Anthodii squamae erectae, sub genu 10—15 mm Ig., 2 lat, supra cum spina 5 mm Ig.; sub spina rhomboideo-dilatatae, vix 1 mm It., spinula 1'/, mm. Planta pulchra gracilis 20—50 em alta apice ramosa, 2—7 calathia ferens; calathia parva obeoniea 2—2'/, em diam., squamis lana arechnoidea subniveatectis. Dieses Cirsium erscheint in Arcang. FI. ital. p. 723 nicht treffend diagnostiziert: folia involuerantia floribus longiora „piü lunghe“ calathia quasi globosa, squamae anthodii in spinam patentem abeuntes. An vorliegenden Pflanzen finde ich, daß die Hüllblätter höchstens mit dem Enddorn die Blüten erreichen oder ganz wenig vorstehen; die Köpfehen sind mittelgroß, ca. 4cm im Durchm., konisch eiförmig; Anthodialschuppen alle aufrecht. — Ein Merkmal an den Anthodialschuppen ist besonders interessant: pars squamae superior inferiori brevior, sub spina dilatata (vix 1 mm) brunnea, rhomboidea, irregulariter breviter dentata; spinula tenera planiuscula 1'/, mm lg. Hie und da er- scheint das Anhängsel unter dem Enddorne nicht rautenförmig, sondern verlängert und das mag Veranlassung gegeben haben, daß auch ein Oirsium Rosani Ten. erwähnt wird, welches ge- wöhnlich als Varietät od. Subspecies zu O. lanceolatum gestellt wird, aber sicher hier einzureihen ist und vielleicht kaum als Varietät aufgeführt werden kann; wenigstens die Exemplare Rigos (1899, Majella, loco dieto Majeletta Exs. Dörfler, Nr. 5) zeigen beide Formen an den Hüllschuppen und gehören sicher zu Oirsium Lobelii Ten. Calabria: Dirupata di Murano und Majella-Gruppe. Rigo. II. Anthodii squamae sub spina non dilatatae. 9. Cirsium Richterianum Gilot. Calathiis in ramis ad 3 congestis, diametro ca. cm; squamis erectis, parte inferiore lanceolata, 10—12 mm Isg., ad 3 mm Jat., parte superiore planiuscula 8—10 mm Ig., anguste exacte lanceolatis, margine brevissime subserrulato; spina 4 mm lg. Pyrenäen: leg. Neyraut. 0. Cirsium echinatum DC. Calathia in ramis solitaria, 53—4 cm diam., ovata; squamis anthod. exterioribus brevioribus, intimis ad 286 20 mm Ig., 3—3'/, mm lat., supra genu late lanceolatis, sensim in acumen supra nervatum (quasi triangulare) spina subaequi- longa, ornatum, produetis. Hispania ete. 11. Unter den von Th. Pichler (Exse. florae rumelicae et bithy- nicae 1874) gesammelten Pflanzen befindet sich ein Cirsium (Olymp. Bithyniae) unter den Namen Cirsium Lobelii Ten. var., welches aber von ©. Lobelii aus Italien ganz verschieden ist. Ich glaube kaum zu irren, daß die damalige Ausbeute Piehlers von Boissier bestimmt worden ist, und daß die Pflanze infolge der habituellen Ahnlichkeit diesen Namen gefunden hat. Ich nenne dieses Cirsium C©. Pichleri ad interim und muß die Nachforschung, ob es etwa schon bekannt ist, solchen überlassen, die mit der Flora des bithynischen Olymp besser bekannt sind. Cirsium Pichleri Hut. Planta ramosa; ealathiis 2—3 in apice ramorum congestis, medioceribus 2—2'/, em diam.; foliis involuerantibus iis subaequilongis. Anthodii squamis exterioribus erecto-patulis 7—8 mm Ig.; mediis 19—12, intimis 16—17 mm lge., 1—1'/, mm latis, anguste lanceolatis, margine spinulose asperis, spina flava ad 2 mm Ig. ornatis, sub spina non dila- tatis, Jana arachnoidea leviter obtectis; flos 19 mm Ig., tubo 10, limbo subearneo 9 mm Ig.; caulis erectus, floceose leviter arach- noideus; folia pinnata, lobis angustis, subtus cinereo tomentosis, supra dense strigosis sublutescentibus. Scheint dem Cirsium morinaefolium B.H. nahe zu stehen, von welchem ich leider nur eine knappe Diagnose in Arcang. Fl. ital. finde. 12. Cirsium Willkommianum Porta et Rigo, It. Balearicum 1885 ist von Willkomm selbst hinlänglich klargestellt worden. 13. Cirsium feroxe DC. Ramosum, calathiis ovatis, in ramis soli- tariis, ca. 4cm diam., foliis ealathia involuerantibus iis longi- oribus, rigidissimis valde spinosis; foliis subtus dense arach- noideis, supra spinuloso scabris spinis longioribus interjectis, ultima spina majore fortioreque. Anthodii squamae parte inferiore anguste lanceolatae, 1D—15 mm Ig., parte superiore 1O—12 mm g.., sub spina non dilatatae, spina terminalis longior, tenuis, flava; squamis omnibus erectis. Exempl. meum: Gallia: Surmarin, Vouelouse, leg. Piaget. 14. OCirsium Morisianum Rehb. ie. t. 94. Über dieses prachtvolle Cirsium bin ich so glücklich, Auf- klärung geben zu können. Hätte Reichenbach nicht das Un- glück gehabt, die Anthodialschuppen zu grell weißgelb zu malen, wäre die Pflanze schon längst erkannt worden. Wir sammelten diese Pflanze 1877 auf dem Monte Morrone (Aprutio) und gaben 287 sie (R. P. H. it. III. ital. Nr. 531) unter den unrichtigen Namen C. ferox und noch dazu mit dem Synonym ©. Lobeliüi Ten. aus. 1898 sammelte Rigo dasselbe Cirsium ebenfalls dort und diese Pflanze wurde von Dörfler (Nr. 614) als ©. eriophorum forma australis ausgegeben. Daß es weder das eine, noch das andere sein kann, erweisen folgende Merkmale: Anthodii squamae ex- teriores sub genu 10—12 mm Ig., supra ad 20 mm Ig. ergo parte superiore subduplo longiore, acumine anguste quadran- gulo reetangulare divergente, in spinam fortem dilutam (sub spina minime dilatata) abeuntes; squamae interiores erectae, ad 35 mm Ig., lana arachnoidea einerea dense coherentes; folia involuerantia calathio breviora aut subaequilonga; flos ruber ad 3'/,—4 em long., tubo limboque subaequilongis. ©. ferox unterscheidet sich von ©. Morisianum: squamarum artieulis aequilongis, spina parte squammae superiore longiore et squamis omnibus ereetis, interioribus solummodo apice divergentibus; foliis involuerantibus calathium conspicue superantibus, corolla pallida. Von Cirsium eriophorum, Lobelüi ete.: acumine sguamarum sub spina non dilatato verschieden. ©. ferox DC. scheint in Italien selten zu sein und sich nur auf Ligurien zu beschränken, während manche Standortsangaben für ©. ferox auf Ü. Morisianum sich beziehen dürften. (Fortsetzung folgt.) Inhalt der Juli-Nummer: Dr. Anton Heimerl: Beiträge zur Kenntnis amerikanischer Nyctagi- naceen. S. 249. — Dr. Fritz Vierhapper: Neue Pflanzen aus Sokötra, Abdal Kuri und Semhah. S.256. — Heinr. Frh. vv. Handel-Mazzetti, Josef Stadlmann, Erwin Janchen und Franz Faltis: Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien. (Schluß.) S. 263. — Dr. E. v. Haläcsy: Aufzählung der von Herrn Prof. Dr. L. Adamovic im Jahre 1905 auf der Balkanhalbinsel gesammelten Pflanzen. (Schluß.) S. 277. — R. Justin: Eine neue Hybride Centaurea Haynaldii Borb. X plumosa Lam. = Centaurea Vossii Justin. S. 283. — Rupert Huter: Herbar-Studien. (Fortsetzung.) S. 284. Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt beider Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 288 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schneg- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4° —. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. 3 I2e,( (9) us ‚us SV 6 ÖSTOSTÖS (> > 8%) ELITE TOO OTTO OCT OL SESLILILITNT ILS SH Preisherabsetzung älterer Jahreänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. L— e 5 18 ISI kr 11015 Der) ee a herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1569, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (a Mark 4,—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 18%2 und 18%5 sind vereriffen. "Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, L., Barbaragasse Zu DR2T2T IE DEE IR % ER EX I IK ES NB. Dieser Nummer ist beigegeben ein Prospekt der Firma Camera- Großvertrieb ‚‚Union‘“, Hugo Stöckig & Co., Bodenbach, Böhmen. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE UTANISCHE ZEITSCHÄIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVI. Jahrgang, No 8, | | Wien, August 1906. Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der k. k. Universität in Wien. Nr. XLVII. Über ein neues spezifisches Formaldehydreagens. Von Dr. Viktor Grafe. Seit der Baeyerschen Hypothese, nach welcher als erstes Assimilationsprodukt von der autotrophen Pflanze Formaldehyd gebildet wird, steht das Forschen nach Formaldehyd in den Blättern assimilierender Pflanzen im Vordergrunde des Interesses. Besonders Pollaeei hat sich in zahlreichen Arbeiten bemüht, die Bildung des Formaldehyds bei der Assimilation zu erweisen. Pollaeei ver- wendete die verschiedensten Reaktionen für seine Zwecke. Zunächst das Schiffsche Reagens, Rötung entfärbter fuchsinschwefliger Säure, ferner die Hehnersche Reaktion, karmoisinrote Farbe mit einer Lösung von Benzophenon in Schwefelsäure. Ferner die Reaktion nach Vitali, weißer Niederschlag nach Behandlung mit salzsaurem Phenylhydrazin, welcher in absolutem heißen Alkohol löslich, nach Verdunsten des Lösungsmittels, unter dem Mikroskop charakteri- stische weiße Kristalle erkennen läßt. Das Reagens von Rimini, Blaufärbung mit einem Salz des Phenylhydrazins in Verbindung mit einer alkalischen Lösung von Nitroprussidnatrium, eine Blau- färbung, die allmählich nach Rot umschlägt. Mit Recht hat aber schon Czapek') darauf hingewiesen, daß die meisten dieser Reaktionen allgemeine Aldehydreaktionen sind, d. h. auch von anderen Alde- hyden außer Formaldehyd gegeben werden. Andere Reaktionen auf Formaldehyd sind ferner: Niederschlag auf Zusatz von Anilinwasser, wobei charakteristische Kristalle von Methylenanilin resultieren, die in verdünnten Mineralsäuren und in warmem Alkohol löslich sind (nach Trillat). Die Reaktion von Lebbin beruht darauf, daß in einer formolhältigen Flüssigkeit auf Zusatz einer 5%igen alkalischen Resorzinlösung beim Kochen Rotfärbung eintritt. Farnsteiner fügt zu der betreffenden Flüssigkeit einen Tropfen einer von Pepton 1) Bot. Zeitg. Nr. 10, 1900, p. 153. Österr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1906. 21 290 abgegossenen Lösung, etwas Schwefelsäure und Eisenchlorid, wo- durch bei Formaldehydanwesenheit rote Färbung resultieren soll. Mit Ammoniak auf dem Wasserbad eingedampft und dann mit Brom- wasser behandelt, geben formolhältige Lösungen nach Tollens das charakteristische Tetrabromderivat des Hexamethylentetramins. Mit Dimethylanilin liefert Formaldehyd einen Niederschlag von Tetra- methyldiaminodiphenylmethan.') Die beiden letzteren Reaktionen sind auch quantitativ ausgewertet worden. Arnold und Mentzel schlagen die Verwendung von Phenylhydrazinchlorid, Ferrichlorid, konzentrierter Schwefelsäure vor (Rotfärbung). Ein Papier, welches mit einer neutralen Lösung von Rosanilinchlorhydrat getränkt ist, wird von Formaldehyd gebläut. Damit ist aber die Liste der Form- aldehydreaktionen noch keineswegs erschöpft. Die beschriebenen aber haben sich zum Teil als unzuverlässig, zum Teil als umständ- lich und zum Teil als für Formaldehyd gar nicht spezifisch er- wiesen. Bei Gelegenheit von Versuchen, die andernorts publiziert werden, habe ich ein anderes neues Reagens zum Formaldehyd- nachweis?) in Verwendung genommen, welches sich als besonders empfindlich und für Formaldehyd spezifisch gezeigt hat. Es besteht in einer 1%igen Auflösung von Diphenylamin in konzentrierter Schwefelsäure. Läßt man zu einer schwach formolhaltigen wässe- rigen Lösung etwa 1 cm? des Reagens vorsichtig an der Eprouvettenwand herabfließen, so bildet sich zunächst ein weißer Niederschlag (ausfallendes Diphenylamin), sofort erscheint aber auch an der Berührungsstelle des Niederschlags und des Reagens ein smaragdgrüner Ring. Beim Schütteln der Eprouvette und eventuellem Hinzufügen kleiner Mengen des Reagens färbt sich der ganze Niederschlag tiefgrün infolge Bildung eines grünen Konden- sationsproduktes des Formaldehyds und Diphenylamins. Die Nuance der grünen Farbe ist von der Formaldehydmenge abhängig, so daß sich die Reaktion zu einer kolorimetrischen Bestimmung der Form- aldehydmenge unter Zugrundelegung von Formollösungen bestimmten Gehaltes eignen dürfte. Verwendet man statt der wässerigen alko- holische Formollösungen, so erscheint kein Niederschlag, sondern es tritt an der Berührungsstelle der beiden farblosen Mischungs- flüssigkeiten der charakteristische grüne Ring auf, während beim Schütteln sich die ganze Flüssigkeit prachtvoll grün färbt. Diese grüne Färbung ist, soweit meine bisherigen Erfahrungen reichen, viele Tage haltbar. Die Empfindlichkeit der Reaktion wurde in folgender Weise geprüft: Ein Tropfen reinen Formaldehyds wurde in 100 cm? Alkohol getropft, die Lösung durchgeschüttelt, 10 em? davon entnommen, mit Alkohol wieder auf 100 em? aufgefüllt und nun mit 10 cm? die Reaktion durchgeführt. Sie fiel völlig deutlich positiv aus. Es ist bemerkenswert, daß besonders so verdünnte Lösungen sehr schön gelbgrün fluoreszieren. Mit Acetaldehyd ) Chem. Zentralbl. 1905, II 565. ?) Angeregt durch eine Privatmitteilung des Herrn Marinebeamten i. R., stud. phil. Emil Jolles. 291 liefert das Reagens rote Färbungen, weshalb auch käufliche Formol- lösungen, welche mit Acetaldehyd verunreinigt sind, bei der Probe über dem grünen noch einen roten Ring zeigen, der aber beim Schütteln verschwindet, so daß später die Flüssigkeit trotzdem homogen grüne Färbung zeigt. Mit Propion- und Isobutyraldehyd erscheinen gelbgrüne Färbungen, welehe in Rot übergehen, mit Benzaldehyd und Vanillin purpurrote Färbungen. Von der Formol- reaktion unterschieden sich die Reaktionen mit anderen Aldehyden außer durch die differente Färbung noch durch den Umstand, daß diese nicht erhalten bleibt, sondern sehr schnell in undefinierbare Farbengemische übergeht, während die grüne Färbung mit Formol, wie erwähnt, erhalten bleibt. Mit Ameisensäure und Essigsäure tritt überhaupt keine Farbenreaktion ein. Die Bildung des grünen Kon- densationsproduktes geht nur in der Hitze vor sich, welche beim Vermischen der Probeflüssigkeit mit der konzentriert schwefelsauren Lösung beim Anstellen der Probe von selbst eintritt. Kühlt man während der Reaktion, so daß die natürliche Erhitzung unterdrückt wird, so tritt nur eine rötlichgelbe Färbung ein, die aber beim nachherigen Erwärmen an der Flamme infolge Bildung des Kon- densationsproduktes sofort in das charakteristische Smaragdgrün umschlägt. Mit Hilfe dieses Reagens ist es mir gelungen, Formaldehyd in assimilierenden Blättern, wenn auch nur in Spuren, nachzuweisen. Die Reaktion ist auch mikrochemisch verwertbar, wobei die grüne Färbung hervortritt, wenn man den Öbjektträger einige Male über die Bunsenflamme zieht. Beiträge zur Ascomycetenflora der Voralpen und Alpen. Von Dr. H. Rehm (Neufriedenheim bei München). HI. Im Nachstehenden findet sich eine Zusammenstellung der Ascomyceten, welche von mir in den letzten zwei Jahren auf einigen kurzen Reisen durch Tirol gefunden und meiner Sammlung einverleibt worden sind. Es sind die Ergebnisse von Touren durch das obere Zillertal und über das Pfitscherjoch (2248 m) hinab nach Sterzing, ferner von Sterzing über das Jauffenjoch (2000 m) in das Passeiertal, dann durch das obere Stubai zum Alpeinergletscher (2200 m) und auf den Arlberg, zur Konstanzer Hütte im Ferwalltal (1770 m), von da durch das obere Lechtal über den Schrofenpaß (1700 m) in das Allgäu. Außerdem kommen noch Ausflüge von der bayerischen Valepp durch die Kaiserklause an den Achensee und durch das Kaisertal über das Stripsenjoch nach St. Johann in Betracht. Die Hochalpentouren wurden im September ausgeführt, denn zur Zeit der Fremdensaison ist kein Platz für einen Ascomyceten- 21* 292 sammler mehr dort oben, was allerdings zu bedauern, da die As- comyceten-Entwicklung dortselbst insbesondere von meteorologischen Verhältnissen in hohem Grade abhängig ist. Dies war mir beson- ders nach der anhaltenden Hitze des vorigen Herbstes auffällig auf der Alpeineralpe, die zu feuchter Zeit vor langen Jahren eine große Reihe heuer nicht zu findender Ascomyceten mir geboten hatte. Mein Bestreben auf dieser meiner wohl letzten Sammelreise in den Hochalpen war ja hauptsächlich darauf gerichtet, die zahlreichen von mir in früheren Jahren dort gefundenen und dann beschriebenen neuen Arten nochmals an anderer Stelle aufzufinden und damit als wirklich begründet nachzuweisen. Dies ist mir reichlich gelungen. Damit ergibt sich eine Sicherheit für die Tiroler Ascomyeetenflorz ; aber auch für weitere Kreise der Hochalpen überhaupt sind zahl- reichste solche Nachweise bereits möglich und sollen anderwärts verwertet werden. Am auffallendsten war mir im vorigen Herbst das massen- hafte Vorkommen von herrlich entwickelter Cenangella Rhododendri (Ces.) Rehm durch die ganze Alpenkette, bes. an Arhododendron ferrugineum. Eine Anzahl Arten wurde für Tirol neu gefunden, teils solche bereits für andere Gegenden beschriebene, teils noch unbekannte, welche demnächst genaue Beschreibung finden sollen. Wünsehenswert ist es in hohem Grade, daß noch weitere, sicher vorhandene zahlreiche Ascomyceten durch in Tirol ein- heimische und dadurch zum leichteren Sammeln befähigte Botaniker festgestellt werden. Das Sammeln im Hochgebirge kann ja nur im Einholen reichlichen, erst zu Hause allmählich zu bearbeitenden Materiales bestehen. So lange meine Kräfte reichen, bin ich immer mit Freuden zum Rat bereit. A. Pyrenomycetes. Fam. Hypocreacet. Nectriella bloxami (B. et Br.) Nyl. An Umbelliferen-Stengeln am Stripsen-Joch im Kaiser- Gebirge. Nectria. Nectria tuberculariformıs Rehm. Stengel von Senecio Fuchsii und Aconitum Nap. in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Dürre Aconitum- Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. An Pflanzen- stengeln auf dem Tunnelschutt bei St. Anton am Arlberg, an Stengeln von Achillea am Alpeiner-Gletscher (Stubai). An Cerastium latifolium, Silene acaulis und Cirsium spinosissimum am Alpeiner-Gletscher (Stubai). Auf Kuhkot am Alpeiner- Gletscher. Nectria cinnabarına (Fr.) Tul. var. Derberidis Pers. Dürre Aste von .berberis bei Bärenbad (Stubai). Nectria? fuscidula Rehm. 293 Stengel von Eupatorium cannab. in der Kaiserklause (Valepp) Tirol. Nectria carneo-rosea Rehm. Dürre Stengel von Cirsium spinosiss. auf der Moräne des Alpeiner-Gletschers (Stubai). Oalonectria dacrymycella (Nyl.) Rehm. a) Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofen- passes und auf der bayerischen Seite (Allgäu). 5b) Stengel von Cirsium spinosiss. am Alpeiner-Gletscher (Stubai). Dürre Stengel von Senecio Fuchsii und Aconitum Nap. in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Pflanzenstengel auf dem Tunnel- schutt bei St. Anton am Arlberg. Pleonectria Lamyi DN. | Dürre Berberis-Aste bei Bärenbad (Stubai). Fam. Sordariacer. Sordaria. Sordaria appendiculata (Awd.) Nießl. Auf Kuhkot. Alpeiner-Alpe (Stubai). Sordaria fimicola (Rob.) Ces. et DN. Auf Kuhkot. Alpeiner-Alpe (Stubai). Hypocopra minima (Sace. et Speg.) Sacc. Auf Kubkot auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Sporormia. Sporormia octomera Awd. Auf Kuhkot. Alpeiner-Alpe (Stubai). Sporormia ambigua Nießl. Auf Kuhkot. Alpeiner-Alpe (Stubai). Fam. Trichosphaeriacei. Herpotrichia nigra Hartig. An Pinus pumilio (herrlich mit Perithecien) am Fuße des Unnütz oberhalb des ‚Achensee. Fam. Melanommacei. Melanomma. Melanomma Rhododendri Rehm. Astehen von Rhododendron hirsut. auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Dürre Astechen von Rhododendron ferrug. in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg, am Jauffen- Joch und im oberen Zillertal. Melanomma pulvispyrius (Pers.) Fuckel f. Alni. Alnus-Ast im Pfitschertal. Melanomma juniperincolum Rehm n. sp. Astchen von Juniperus nana. Alpeiner-Alpe (Stubai). (Zunächst M. Rrhododendri Rehm non Ber!.) 294 Melanomma glaciale Rehm n. sp. An Stengeln von Cerastium latifolwıum am Alpeiner-Gletscher (Stubai). Zignoella. Zignoella (Arthopyrenia) lapponica Anzi. Aste von Rhododendron hirsutum oberhalb des Achensee. Zignoella analepta (Ach.) Rehm. An Weidenast im hinteren Zillertal. Zignoella longispora Rehm n. sp. Dürre Astchen von ARhododendron ferrug. auf Alpeiner- Alpe (Stubai). Zignoella Morthieri Fuckel. Auf entrindetem Berberis-Ast im hinteren Zillertal. Acanthostigma glaciale Rehm n. Sp. An Grasblättern im obersten Zillertal unterhalb des Pfitscher- Joches. Kosellinia Myricariae (Fuckel) Sacc. An dürren Astchen von Myricaria germanica im Pfitschertal. Bertia moriformis_(Tode). Faulende Astchen von Rhodod. ferrug. am Jauffen-Joch. Fam. Amphisphaeriacei. Amphisphaeria. Amphisphaeria umbrinoides Pass. var. Rhododendri Rehm n. var. Stämmchen von Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner- Alpe (Stubai). Amphisphaeria_pinicola Rehm. Dürre Aste von Pinus pumilio auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Teichospora Peziza (Winter) Sacc. Dürre Astehen von Myricaria germanica auf dem Tunnel- schutt bei St. Anton am Arlberg. Fam. Platystomacet. Lophrostoma. ? Lophiostoma Stuartii Fahre. a) Stengel von Senecio Fuchsi. b) Stengel von Aconitum Napellus. Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Lophiostoma insidiosum (Desm.) Ces. et DN. a) An dürren Astchen von Rhododendron hirs. auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses (Allgäu). 5) Ebenda an dürrem Aconitum-Stengel. Lophiotrema vagabundum Sacc. Dürrer Campanula-Stengel oberhalb des Achensee. Lophiosphaera glacialis Rehm. Dürrer Stengel von Senecio Fuchsii auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. ID Ne) [$, Lophidium Desmazierii Sace. et Speg. An Erlen-Asten im Pfitschertal. Oueurbitariacet. Cucurbitaria_Berberidis (Pers.) Tul. An Ästen von Berberis bei Bärenbad (Stubai) und im hinteren Zillertal. Fam. Sphaerellace:. Mycosphaerella. Mycosphaerella Valeppensis Rehm n. Sp. Blätter von Dryas 8-petala in der bayerischen Valepp. Mycosphaerella graminicola Fuckel var. alpina Rehm. An Gras im obersten Zillertal. Mycosphaerella ? Rousseliana Awd. Grashalm auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Fam. Pleosporacei. Physalospora Rhododendri (DN.) Rehm. Synon.: Physalospora alpına Speg. Faulende Blätter von Rhododendron ferrug. am Jauffen- Joch. Didymosphaeria. Didymosphaeria socialis Sacc. An Ästehen von ?Lonicera coerulea am Stripsen-Joch im Kaiser-Gebirge. Didymosphaeria minuta v. Nießl f. major. An Grashalmen im obersten Zillertal. Venturia. Venturia atramentaria (Cooke). An Ästehen von Vaccinium ulig. ia der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Venturia Myrtilli Cooke f. Rhododendri Rehm. An AÄstchen und Blättern von Rhododendron ferrug. auı der Alpeiner-Alpe (Stubai). Venturia austrogermanica Rehm n. Sp. An dürren Salix-Blättern am Schrofenpaß (Allgäu). Didymella hyperopta Rehm. An Grasblättern im obersten Zillertale. Rebentischia unicaudata (B. et Br.) Sacc. f. Berberidis Rehm. An Berberis-Astehen im obersten Zillertale. Metasphaeria. Metasphaeria ? corticola (Fekl.) Sace. (Sporis minoribus a M. helvetica et Lonicerae diversa.) 296 Astchen von Lonicera coerulea in der Tiroler Valepp. Metasphaeria cinerea (Fekl.) Sacc. An Weiden-Astchen in der Birgsau (Allgäu). Metasphaeria torulispora Berl. forma. Stengel von Senecio Fuchs. Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Leptosphaeria. Leptosphaeria inconspiceua Rehm n. spec. An Astchen von Berberis bei Bärenbad (Stubai). Leptosphaeria Aconiti Sacc. Dürre Stengel von Aconitum Napellus bei der Konstanzer Hütte am Arlberg. Dürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Leptosphaeria conoidea DN. Stengel von Senecio Fuchsii. Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Dürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Dürre Stengel von Cirsium spinosiss. Alpeiner-Alpe (Stubai). Leptosphaeria bella Pass. Dürre Stengel von Cynanchum Vincetoxicum an der Straße bei der Schlucht des Inn oberhalb Landeck. Leptosphaeria Rehmii Mouton. An Grashalmen im obersten Zillertal. Leptosphaeria culmifraga (Fr.) Ces. et DN. Grashalme im obersten Zillertal. Leptosphaeria dactylina Pass. Grashalm. Konstanzer Hütte am Arlberg. Leptosphaeria culmifraga (Fr.) Ces. et DN. var. minuscula Rehm. An Grashalmen. Moräne des Alpeiner-Gletschers (Stubai). Leptosphaeria culmifraga (Fr.) var. alpestris Rehm n. var. Grashalm in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Leptosphaeria Michotii (West.) Sacc. An Grasblättern im obersten Zillertal unterhalb des Pfitscher-Joches. Pleospora. Pleospora orbicularıs Awd. f. Myricariae Rehm. An Astchen von Myricaria germanica im Pfitscher-Tal. Pleospora vagans v. Nießl. An Gras im obersten Zillertal. Pleospora dura Nießl. Dürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofen- passes. Pleospora Anthyllidis Awd. var. Aconiti Rehm. Dürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofen- passes. Pyrenophora. Pyrenophora trichostoma (Fr.) Fuckel var. alpestris Rehm. An Grasblättern im obersten Zillertal unter Arhododendron- (Gebüsch. Pyrenophora hispida v. Nießl var. alpina Rehm. An Achillea-Stengeln am Alpeiner-Gletscher (Stubai), auch auf anderen Kompositen. Pyrenophora ?ambigua Berl. var. sexseptata Rehm n. var. Cerastium-Stengel auf der Alpeiner-Alpe (Stubai). Pyrenophora chrysospora (Nießl) var. polaris Karst. An dürren Blütenstielen von Sazxifraga am Alpeiner- Gletscher (Stubai). Pyrenophora comata Nießl var. alpina Rehm. An dürren Blütenstengeln von Sazxifraga bryoides am Alpeiner-Gletscher (Stubai). Olathrospora. Clathrospora ?punctiformis (Nießl) Berl. var. alpina Rehm n. var. Dürre Halme von Juncus Hostii. Alpeiner-Alpe (Stubai). Clathrospora tiroliensis Rehm n. Sp. Grashalm. Konstanzer Hütte am Arlberg. Fam. Massariacei. Massarta. Massaria berberidincola (Otth.) Jacz. An einem Berberis-Stamm im oberen Zillertal. Massaria Hippophaes (Sollm.) Jacz. An einem Ast von Hippophaö am Inn bei Zirl. Massariopsis graminis (v. Nießl) Rehm. In einem Grasbüschel auf dem Tunnelschutt bei St. Anton am Arlberg. Fam. Gnomonivacei. Gnomonia. Gnomonia ?setacea (Pers.) Ces. et DN. a) Blätter von Alnus incana bei Neustift (Stubai). 5) des- gleichen von Alnus viridis auf der Tiroler Seite des Schrofen- passes. Gnomonia ? Faulende Blätter von Rhododendron ferrug. auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Fam. Valsace:. Valsa. Valsa leucostomoides Rehm (juniperina Cooke). Dürre Astehen von Juniverus nana in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg; am Jauffen-Joch. Valsa cenisia DN. 298 Dürre Astehen von Juniperus nana in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Valsa salicina (Pers.) f. 8-spora. Weidenast in der Birgsau (Bayer. Allgäu). Valsa ?ambiens (Pers.) Fr. f. Salieis. An Salix-Astchen im Pfitschertal. Diaporthe detrusa (Fr.) Fekl. Dürre Berberis-Stämmechen bei Bärenbad (Stubai). Fam. Diatrypacei. Diatrypella Tocciaeana DN. An einem Erlenstock im Pfitschertal. Fam. Melanconidacei. Oryptospora suffusa (Fr.) Tul. Aste von Alnus veridis im hinteren Zillertal. Melanconis. Melanconis salicina E. et E. Weidenäste in der Birgsau (Allgäu). Melanconis thelebola (Fr.) Sace. An Alnus viridis-Asten im obersten Zillertal. Melanconis Alnı Tul. An Erlenästen im Pfitschertal. Fam. Dothideinet. Mazzantia Napelli (Ces.) Sacc. Dürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofen- passes, ebenso bei der Konstanzer Hütte am Arlberg. Plowrightia Berberidis (Wahlbg.) Sacc. An Asten von Berberis im hinteren Zillertal. Phyllachora melanoplaca (Desm.) Sacc. Faulende Blätter von Veratrum in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Dothidea, Sambuei (Pers.) Fr. Aste von Sambucus racem. im Pfitschertal. Monographus microsporus v. Nießl. An Pieris aquilina im oberen Zillertal. (Schluß folgt.) Neue Pflanzen aus Sokötra, Abual Kuri und Semhah. Beschrieben von Dr. Fritz Vierhapper (Wien). X. Blepharis Kuriensis Vierhapper. Annua, acaulis, simplex vel ramosa, ramis prostratis. Radix perpendieularis, lignescens. Rami simplices vel quasi diehotome 299 ramosi, teretes, glabri, nivei. Folia supra apicem radieis et in nodis ramorum rosulantia, vix petiolata, erassiuscula, lineari- lanceolata vel lanceolata, integra vel remote dentata vel lobata, apice semper, dentibus lobisve saepe pallide mueronatis, supra laete, subtus pallide viridia, supra tota superficie setulis minimis basi bulbosis seabridiusceula, subtus mai- oribus tantum in nervo orientibus scabra, 2'5—5 cm longa, 2—13 mm |ata. Spieae supra radicem et in ramorum nodis sessiles, ovales, paueiflorae, usque ad 4 cm longae. Bracteae erectae, durae, ovatae vel ellipsoideo-ovatae, ceinerascenti-virides, pilis longis extus patule, intus adpresse pubescentes, demum glabrescentes, sensim angustatae in mucronem erecto-patentem vel patentem, 3-nervium, subpungentem, apice pallidum, usque ad 7 mm longum, 6—8-dentatae, dentibus pallide mucronatis, sub- pungentibus, mediis 2—5 mm longis, totaliter ca. 2—2'5 cm longae. Flores subsessiles. Braeteolae calyei subadpressae, fal- catae, Janceolatae, acuminatae et pallide mucronulatae, sub- membranaceae, uninerviae, ad basin pallidae, ad apicem dilute vel obseure purpureae, extus in nervo et in margine longe eiliato-pubescentes, 9—10 mm longae, 2°'5—2'8 mm Jlatae. Sepala ovata, late membranacea, extus adpresse pilosula, intus glabra, pallido- vel brunnescenti-viridia, exteriora 2 ad apicem saepius purpurea, primum subacuminatum, apice trieuspidatum 9:5, seeundum apice obsolete 4-dentieulatum, 85 mm longum, interiora apice vix vel non denticulata, 6°5 et 5°5 mm longa. Corollae 15 mm longae tubus 5 mm longus, 3 mm supra basin angustatus, limbus oblonge obovatus, ad apicem trilobus, lobo medio late rotundato-obovato, apice lente emarginato, 5 mm lato, lateralibus asymmetrice rhomboideis, 4 mm latis, ab illo sinubus 2 mm altis, a parte inferiore limbi sinu 1 mm alto dis- eretis. Staminum filamenta glabra, erassiuscula, posticorum e basi subdilatata, acinaciformia, 5 mm longa, anticorum basi filiformia jam infra medium late dilatata, biacinaciformia, ad apicem angulo recto intus curvata, in tergo appendice ceur- vato, enervi, 25 mmlongo instructa, 6 mm longa, antherae oblongo-ellipsoideae, faleatae, rubellae. Ovarium oblonge ellipsoi- deum, glabrum, ea. 53mm longum, stylus filiformis basi dense puberulus, 6°5 mm longus, apice tenuiore glaber, monosym- metrice subbidentatus. Capsula non visa. Semhah. An sandigen Stellen zwischen Gerölle in der Umgebung des Hafens (Paulay), 22.—24. Jänner 1899. Abdal Kuri. Westfuß des Gäbäl Saleh an sandigen Stellen (Paulay), 17.—21. Jänner 1899. Hypoestes Sokotrana Vierhapper. H. verticillaris Linne fil. Suppl. plant. ed. II. p. 85 (1781) (pro Justicia); R. Brown Prodr. I. p. 474 (1810) n. s.; Solander 300 in Roemer et Schultes, Syst. I. p. 140 (1817); H. vert. e. mollis Balfour fil. in Proe. Roy. Soc. Edinb. XIII. (1883), non H. mollis Anderson in Journ. Linn. Soc. Bot. VII. p. 49 (1864). Sp. H. mollis And. et canescens (Franch.) proxima et caulis foliorumque indumento dense et adpresse velutino-pubescente cum jis congruens, sed foliis multo brevius pedicellatis, superne dense vestitis ab illa, inflorescentia praeter pilos simpliees bre- vissimos permultos glanduliferos breves simplicesque pluries lon- giores patentes multos gerente et hoc modo einerascenti-villosa ab hoc divergens. Sokötra. Steinige Abhänge des Djebel Bidu (Paulay), 8.—12. Jänner 1899. Zerstreut auf den felsigen Abdachungen des Djebel Rahmen (Simony), 10. Jänner 1899. Küstengebiet bei Räs Katanen (Paulay), 28. Jänner 1899. Ballochia puberula Vierhapper. Ramulis dilute brunnescentibus, in faciebus eystolithis quasi strigulosis, jJunioribus in angulis puberulis. Sepalis extus verru- euloso-punetulatis. Filamentis puberulis. Notis ceteris cum sp. b. atropurpurea Balf. fil. congruens. Sokötra. Küstenberge von Räs Kattanen bis Akarhi (Simony), 31. Jänner 1899. Trichocalyx obovatus Balfour fil. Proc. Roy. Soc. Edinb. XII. p. 88 (1883). Subsp. puberulus Vierhapper. Ramorum et ramulorum internodia abbreviata, longissima l em breviora, hornotinorum dense, posterioris anni laxius pube- ruli. Foliorum petioli plus minus dense puberuli. Corolla (sieca) 34 mm longa. Reliquis notis cum sp. 7. obovatus Balf. fil. s. s. (T. obovatus subsp. glabrescens m.) congruens. Sokötra. Nordgehänge des Gäbäl Derafonte nächst Haulaf (Paulay), 16.—28. Februar 1899. Oldenlandia aretioides Vierhapper. Sectio Hedyotis L. (pro gen.). Habitu sp. Aretia Helvetica. Perennis, densissime de- presso-pulvinata. Rhizoma rectum, lignosum, superne ramos complures edens, iterum ramosos, ramis omnibus dense congestis, per totam longitudinem folia vetusta exsiccata internodiis abbreviatissimis imbricata fe- rentibus, apicibus foliorum juniorum rosula stipularumque fasci- culo coronatis, Folia bina opposita partibus basalibus late vagi- nantibus, membranaceis cum stipulis connatis, sessilia, lamina erassiuscula, lanceolata, abruptiuscule pallido-mucronata, glaucescente, sectione transversali semiorbiculari, facie superna planiuseula, in medio parum concava, texto aquatico grandi subeollenehymatico praedita, infra convexa, mar- gine interdum subscabridiuscula excepta glabra, 53mm s01 longa, 1'2 mm lata, mucerone ca. 0'8—1 mm longo, parte vaginali obovata, ea. 5 mm longa, 2 mm lata. Stipulae albae, fimbriatissimae, in ramorum apicibus quasi inter foliorum rosulam eomosae, ad 4 mm longae. Flores solitarii, sessiles. Calyeis tubus oblonge ob- eonieus, I mm ca. longus, membranaceus, dentes 4 anguste lanceolati, longe et tenuiter acuminati, in margine sparse subfimbriati, basi totaliter, a medio parte media nervo perceursa viridi excepta membranacei, 3—3'3 mm longi, l mm tantum lati. Corollae gemma — hoc stadio tantum visa — oblonge ellipsoidea, glabra; lobi ovato-lanceolati, intus dense et breviter, basi longius puberuli, apice acuminata, cucullata et marginibus inflexi, 2 mm longi, tubus 12 mm longus. Staminum inter loborum bases tubo adnatorum glabrorum filamenta brevis- sima, antherarum lineari-oblongarum, 1'6 mm longarum dorsi medio affıxa. Ovarium inferum, biloeulare, pluriovulatum, 1 mm ea. longum; stylus tenuiter filifformis, tubo ea. aequilongus, apice in stigmata 2 filiformia, pilosa, 1 mm longa partitus. Sokötra. Auslauf des Wadi Falenk (Paulay), 2. Februar 1899. Campanula Balfourii Wagner et Vierhapper. ©. dichotoma Balfour fil. in Transact. Roy. Soc. Edinb. vol. XXXI. p. 148 (1888) non Linne Amoen. ac. IV. p. 306 (1759). Annua, 2—5 dm alta. Radix tenuis, ereeta vel obliqua. Caulis unieus ca. 1 dm supra basin quasi alternatim diehotome ramosus, ramis ramificationem bis repetentibus, axibus patule setuloso-hispidulis. Foliaimainternodiis parum, superiora multum breviora, sessilia, cordata, acutiuscula, margine integra vel remote dentata, viridia, subpatule, imprimis in nervis, hispi- dula, inferiora, quae maxima, ea. 13 mm longa, S mm lata. Flores terminales vel supra diehotomias solitarii, breviter pedicellati. Calyeis appendieulati pars inferior obeonica, glabrescens, 2:5 mm longa, phylla oblonge ovato-lanceo- lata, acuta, uninervia, extus setosula, intus glabra, in mar- ginibus hispidula, 5 mm longa, basi 2 mm lata, sinubus ob- tusiuseulis disereti, appendices reflexi, apice emarginata, late ovales, obtusi, supra setosuli, infra glabri, in margine hispiduli, 2-5 mm longi, 2 mm lati. Corollae late eylindrico-cam- panulatae, 8—10 mm longae, in medio 5 mm ca. diametro, extus dense puberulae, intus glabrae lobi late rotundato- ovati, 2’4 mm longi, basi ca. 2'5 mm lata sinubus angustis, acutiusculis disjuncti. Stamina glabra; filamenta tenuissime ligu- lata, filiformia, 2 mm longa, antherae lineares, basi sagittatae, apice bifidae, flavae, his aequilongae. Germinis subhypocalyeini globosi pars libera subelobosa, dense puberula; stylus filiformis, eodem modo vestitus, 4—5 mm longus, stigmata 3, 1 mm longa. 302 Capsula immatura tantum visa, calyce parum aucto inelusa, ovato- globosa, dense puberula, 5—6 mm diametro. Sokötra. Längs des zum Aduno-Passe im Hagher-Gebirge emporleitenden Saumpfades (Simony), 18. Februar 1899. Pulicaria Shoabensis Vierhapper. Perennis. Caules e rhizomate plures, erecti, usque ad 25 cm altiı, infra medium vel iam a basi subdiehotome ramosi, teretes, subsuleati, pilis simplieibus glanduliferisque brevioribussparsius vel densius, ad apicem illis paene nullis, his permultis obteeti, rami primarii patuli, eaulium modo ramosi, omnes pilis glanduliferis brevibus, im- primis ad apices subdense vestiti, simpliecibus omnino fere deficientibus. Folia basalia subrosulantia, subspatu- lata, lamina oblonge elliptico-obovata, acutiuscula, viridi, eaulis modo pilosa, manifesterepando-6—10-dentata, dentibus mediis, qui maximi, ad 2’5 mm longis, usque ad 4cem longa, sensim attenuata in petiolum subbreviorem, eaulis basis modo vestitum, caulina minus profunde dentata, in- feriora latius et brevius petiolata, summa sessilia, sicut caulis et ramorum apices pilos glanduliferos multos simplicesque perpaucos gerentia, summa lan- ceolata,. acuta, integra. Capitula in ramis subarcuatis, ad 7 cm longis, ad apicem viscosis, folia I—4 squamis plus minus similia ferentibus soli- taria. Involueri squamae 50—60, 3—4-seriales, anguste lanceolatae, exteriores virides, ad 5 mm longae, pilis sim- plieibus longis glanduliferisque pluribus extus etin margine vestitae, interiores submembranaceae, subglabrae. Receptaculum econvexum, glabrum, foveolatum. Flores radii 20—25, disci ca. 100. Pappus duplus, albus, exterior coroniformis, irre- gulariter acuminato-fimbriatus, O0°3 mm longus, interioris setae 10, 3 mm longae, deorsum scabrido-serrulatae vel bar- bellatae, ad apicem serrulis sibi aceumbentibus mani- feste dilatatae. Corollae omnes glabrae, florum femineorum radii ligulatae, tubo 2:5 mm, ligula flava, 6 mm longa, herma- phroditicorum disei anguste obconico-tubulosae, 3°8 mm longae, dentibus O0°6 mm longis. Staminum glabrorum tubus 2:5 mm longus, antherae apice abruptiuscule acuminatae, basi tenuissime bicaudatae. Germen 1’4 mm, stylus filiformis, ca. 3 mm, partes stigmatiferae O0’3 mm ca. longae. Achenia non visa. Sokötra. Gäbäl Shoab nächst Gubbet (Räs) Shoab an steinigen Stellen (Paulay), 8.—12. Jänner 1899. Gäbäl Hagher nächst Räs Shoab (Simony), 10. Jänner 1899. Launaea Kuriensis Vierhapper. Annua, glabra. Radix perpendieularis, simplex, tenuis. Caules singuli vel bini, teretes, longitudinaliter paueistriati, ca. 10—20 cm longi, quasi subdichotome ramosi, ramis erecto- 303 patulis. Folia basalia rosulantia, late spatulata, viridia, obtusa, parte apicali ovali, margine repanda in basalem runeinato-pinnati- fidam abruptiuscule angustata, margine tota calloso-denticulata, maxima 5’5 em longa, eaulinorum solum imum interdum foliaeceum, basalibus multo minus, oblanceolatum, totum runei- nato-pinnatifidum, ca. 10 mm longum. Caulis folia superiora, vel illo defieciente omnia, minutissima, lanceolata, integra. Capitula in caulis et ramorum superiore parte quasi racemose disposita, pedicellis ereeto-patulis, brevibus, strietis, erassiusculis, 5—10 mm tantum longis, braeteae minutae, ovato-naviculares, latissime mem- branaceae. Involueri squamarum obtusiuscularum exte- riores inferiores 3—10, sensim minores, patentes, ovatae, imae interdum remotae, ad 2 mm longae, ceterum bracteis simil- limae, superiores 2—5 ereetae, oblonge ovato-lanceo- latae vel lanceolatae, ad 5 mm longae, sicut illae margine late membranacea, interiores 5 erectae, lineari-lanceolatäe, brunnescenti-virescentes, margine eircumeirca membranacea 0'3mm lata, S—-9 mm longae. Receptaculum nudum, glabrum. Flores 8, subaequales, 9 mm ea. longi. Germen 1 mm longum, glabrum, florum fertilium 6—7 ovato-lageniforme, sterilium 1—2 oblonge ellipsoideum. Pappi setae tenuissimae, simplices, albae, 5—6 mm longae, in fioribus fertilibus plurimae, in sterilibus paucae. Öorolla ligulata, tubo ad apicem sparse pilosulo, 5 mm longo, limbo late ligulato, glabro, 3 mm longo 2-lobato, lobis 2-serratis. Staminum glabrorum tubus totaliter fere e corollae tubo exsertus, 1’5 mm ca. longus, filamenta brevissima. Stylus 75 mm longus, parte ineluso glabro, exserto ciliatulo paene totaliter bifido. Achaenia 3 mm longa, fertilia plerumque collo brevissimo obovato-lageni- formia, a tergo subcompressa, sub-4-angulata et evidentissime 4-sulcata, fuscescentia, dense tubereulata, sterilia prismatice stipitiformia, non compressa, alte 4-suleata, pallida, laevissima, dimidio tenuiora. Abdal Kuri. An felsigen Stellen des beim Hafen sich er- hebenden Gäbäl Saleh (Simony), 18. Jänner 1899. Lactuca Kossmatii Vierhapper. Annua, glabra, 4—22 cm alta. Radix simplex, perpen- dieularis. CGaules singuli, erecti, viridescenti-purpura- scentes et glauco-pruinosi, a medio ca. subeymose vel pseudo-paniculate ramosi. Folia flaceidiuseula, glaucescentia, basalia subrosulantia, in anthesi interdum iam emareida, et caulina inferiora ambitu oblongo-obovata, inferiora, quae maxima, ea. 6 cm longa, 2°7 em lata, in margine totali remotiuseule et irregulariter ealloso- vel ecalloso-den- tata, runeinato-pinnatifida, petiolo 1 cm semper breviore. Folia caulina superiora sensim minora et simplieiora, sessilia, late lanceolata vel plus minus anguste obovata, basi eordata, auri- ceulata amplexicaulia. 304 Capitula 1—20 in caule unico, cymose vel pseudo-pani- eulate disposita, in anthesi 1’5cm ca. longa, ca. 30-flora, tenuiter vel erassiuscule pedicellata, pedicellis uni- bracteolatis, bractea 2—3 mm longa, squamis imis aequali, mediorum usque ad 3, lateralium saepe 1—1°5 cm tantum longis. Involucri squamae glabrae vel in margine spar- sissime ciliatae, exteriores ca. 6, imae interdum subremotae, oyatae, patule acuminatae, basi subauriculatae, in margine minu- tissime dentieulatae, glaucae, 25—D mm ca. longae, superiores inter illas et interiores mediae, hae 5—7 erectae, lanceolato- lineares, obtusae, pallide virescentes, apice glaucescentes, in margine usque ad medium late pallido-membranaceae, 10—11 mm longae. Receptaculum discoideum, planum, sublaeve. Pappi setae permultae, tenuissimae, albae, 6 mm ca. longae. Corollae ligulatae glabrae tubus 3—4 mm longus, ligula late lineari-taeniata, apicem versus dilatata, 9 mm longa, 5 dentata. Staminum glab- rorum tubus totalis exsertus, 3°5 mm longus, filamenta 1 mm longa. Stylus ligulato-filiformis, 8—9 mm longus, 6°5 mm supra basin fissus in partes stigmatiferas 2 sieut indivisae summum brevissime ciliatulas. Achenia glabra, fertilia parum sub- arcuata, subeompresso-stipitiformia, subrostrata, laevia (sub microscopo tantum minutissime papilloso-granulosa), usque ad apicem exacte 4-costata, costis fusco-rubigi- nosis, faciebus brunneis, obsolete vel evidentius 2-striatis, totalia 3°5 mm longa, 0°9 mm lata, rostro costis coneolore 1 mm spatio breviore, sterilia stipitiformia, teretia, pallida, laevissima, illis aequilonga, multo tenuiora., Abdal Kuri. West- und Nordfuß des Gäbäl Saleh (Paulay), 17.—21. Jänner 1899. An felsigen und steinigen Stellen des Gäbäl Saleh (Simony), 18. und 20. Jänner 1899. Lactuca Paulayana Vierhapper. Rhizomate sublignoso perennis. Caules evidenter glauco-pruinosi, 1—2 dm alti, iam infra medium laxe et squarrose subpseudodichotome-corymbose ra- mosi. Folia basalia in anthesi iam emareida, caulina eras- siuseula, glauea, siecut illa calloso-dentata. Capitula 20—25-flora, lateralium pedicelli 1—2-braecteolati, 2:5—3 em longi. Involueri squamae interiores fruetificandi tempore 12—14 mm longae. Achenia fertilia subeompresso- stipitiformia, obseurius vel evidentius subrostrata, 4-gona, pari- etibus 4 evidentissime longitudinaliter 2-eostatis, fusca, rostro eoneolore, evidenter densissime tenuis- simeque papilloso-tubereulata, totalia 5 mm longa, infra O4 mm lata, rostro 1—1'6 mm ca. longo; sterilia per- pauca, fertilibus aequilonga, anguste stipitiformia, teretia, pallida, glabra, laevia; pappus omnium fruetificandi tempore 7—8 mm ca. longus. Notis his pro parte et reliquis omnino cum sp. L, Koss- matii Congruens. 305 Sokötra. Gäbäl Shoab nächst Räs (Gubbet) Shoab (Paulay), 8.—12. Jänner 1899. Auf allen gegen das Küstengebiet von Räs Shoab abdachenden Felsgehängen (Simony), 9. Jänner 1899. Lactuca Salehensis Vierhapper. Annua; pluricaulis, diffusa, pruinoso-glaucescens. Caules e basi ramosi. Folia in margine loborum apice eallose apiculata excepta integra. Öapitulorum ca. 35-florum pedicelli 1’5—2cm longi, 0—1-bracteolati. Achenia fertilia (non prorsus matura?) laeviuscula (sub mieroscopo tantum sparse papilloso-tubereulata), sub- rostrata, totalla 4°5—5 mm longa, rostro 1 mm ca. longo, sterilia multa. Notis ceteris cum sp. L. Paulayana eongruens. Abdal Kuri. Westfuß des Gäbäl Saleh (Paulay), 17. bis 21. Jänner 1899. Der Bau der Filamente der Amentaceen. Von Antonio Ivaneich (Wien). (Mit Tafel VII und VIII.) Einleitung. In bezug auf die systematische Stellung und die Existenz- berechtigung der Gruppe der sogenannten Apetalen entstanden in den letzten Jahrzehnten bekanntlich sehr verschiedene Meinungen. In allen älteren morphologischen Systemen, so in jenen von Jussieu (1.), De Candolle, Endlicher, Braunetec., bis zu dem Systeme von Brogniart (2.) (1843—1850) wurde diese Gruppe an den Anfang der Dieotylen gestellt. Brogniart war der erste, welcher diese alte Einteilung aufgab, indem er die Apetalen als durch Rückbildung der Perianthblätter aus kronentragenden Typen abgeleitete Formen auffaßte. Nach ihm befolgte der größte Teil der Systematiker mit wenigen Ausnahmen, wie z, B. Bentham und Hooker (3.) und andere diesen Vorgang. Eichler (4.) erkennt in seinen „Blütendiagrammen“ (I. T., 1878) den ursprünglichen Charakter der Apetalen an, nichtsdesto- weniger gibt er aber die selbständige Stellung derselben auf und vereint sie mit der großen Klasse der Choripetalen, und seinem Beispiele ist die Mehrzahl der modernen Systematiker gefolgt. In neuerer Zeit ist mehrfach das Bestreben hervorgetreten, die Gruppe der Apetalen ganz aufzulassen und die einzelnen Fa- milien an verschiedenen Stellen des Choripetalensystems einzufügen, Die Auffassung der Stellung der Apetalen hängt im wesentlichen mit der Auffassung der Stellung der Dicotyledones überhaupt zu- sammen. Österr. botan. Zeitschrift. 8. Heft. 1906. 22 306 Im Jussieuschen System, welches sich auf die Zahl der Keim- blätter stützt, finden wir dieselben am Ende des Systems und in den folgenden morphologischen Systemen erhält sich diese Ein- teilung im großen und ganzen. Erst in neuerer Zeit trat das Be- streben hervor, die Stellung der Monocotyledones entsprechend ihrer phylogenetischen Ableitung zu ändern. Infolge der Entdeckungen Hofmeisters (5.), welcher die Verwandtschaft der Pteridophyten mit den Gymnospermen klar- stellte, trennte A. Braun (6.) im Jahre 1864 diese letzteren von den Dicotylen und baute aus ihnen eine besondere Klasse, welche er an den Anfang der Anthophyten stellte. Die Monocotylen ver- blieben aber an der ihnen noch von Jussieu angewiesenen Stelle und infolgedessen fanden sieh die Dicotylen von den Gymnospermen getrennt, mit welchen sie doch viele Berührungspunkte aufweisen, so daß ihre Verwandtschaft mit diesen auch von den ältesten morpho- logischen Systemen anerkannt wurde. Schon Strasburger (7.) erkannte im Jahre 1872 den ursprünglichen Charakter der Dieo- tylen an, und betrachtet dieselben als von den Gnetaceen abgeleitete Formen, während er die Monocotylen als von den ersteren ab- geleitet auffaßt. Drude (8.) (1887) betonte die Unabhängigkeit der Mono- cotylen den Dieotylen gegenüber und Hallier (9.) betrachtet in seinen Vorstudien zu dem Entwurfe eines Stammbaumes der Blüten- pflanzen (1901—1902) die Monocotylen als von den Ranuneulaceen und Üeratophyllaceen abgeleitete Formen. Fritsch (10.) zeigte endlich iin Jahre 1905 nach einem ein- gehenden Studium in überzeugender Weise, daß die Monoeotylen nicht ursprüngliche, sondern stark abgeleitete Formen sind, und daß sie in einem phylogenetischen Systeme ihren Platz am Ende desselben einnehmen müssen. Auf diese Weise finden wir jetzt wieder die Dicotylen neben den Gymnospermen als von denselben abgeleitet. Es fragt sich nun, wie die Ableitung der Dicotylen von den Gymnospermen vorzunehmen ist. Entweder vermitteln diesogenannten Apetalen (wobei dahingestellt bleiben mag, ob sie in der jetzigen Umgrenzung etwas Einheitliches darstellen) den Ubergang, oder es stellen andere Formen den Übergang her. In neuerer Zeit ist diese Frage aktueller geworden, da mehrere Autoren in den Polycarpicae die ursprünglichen Dicotyledones erblicken. In dieser Beziehung verdienen besonders zwei Autoren Er- wähnung: Charles E. Bessey (11.) (1897) und Hans Hallier (12.) in Hamburg (1901—1903). Nur ein sehr sorgfältiges Studium der einzelnen Organe der verschiedenen Typen der Apetalen einerseits, der Polycarpicae ander- seits kann ein entscheidendes Urteil betreffs ihrer mehr oder weniger engen Verwandtschaft mit den Gymnospermen, bezw. ihres Vor- ranges im Systeme abgeben. Ich habe deshalb ein bestimmtes Organ der Apetalen, das Staubblatt, bezw. das Filament desselben, 307 zum Gegenstande einer eingehenden Untersuchung gemacht. Zur Wahl dieses Organes bestimmte mich folgende Überlegung. Nach den Untersuchungen von M. Treub, L. A. Boodle und W.E. Vorsdal, M. Benson, O. Porsch (13.) und anderen kann es kaum einem Zweifel unterliegen, daß die Casuarinaceen diejenigen Formen unter Jen Dicotyledonen darstellen, welche die größte Verwandtschaft mit den höheren Gymnospermen aufweisen. Die männliche Blüte von Casuarina besteht aber aus zwei Staubblättern mit je zwei Pollensäcken, welche mehr oder minder miteinander verwachsen sind. Mit dem Baue der männlichen Blüten von Ephedra und Gnetum läßt sich dieser Bau der Casuarina-Blüte unschwer in Beziehung bringen. Es konnte nun die Frage aufgeworfen werden, ob nicht auch das häufige Vorkommen von zweispaltigen Staubblättern mit vier Pollensäeken bei den Apetalen, speziell bei den Amentaceen, sich mit dem Bau der Caswarina-Staubblätter in Beziehung bringen läßt. Aus diesem Grunde erschien mir speziell eine genaue, ver- gleichende Untersuchung des Filamentes der Amentaceen am Platze. Wenn ich in diese Untersuchung die Filamente von Ephedra, Gnetum und Tumboa einbezogen habe, wird dies nach den ge- machten Andeutungen verständlich erscheinen. Präparationsmethode. Aus den ganzen Infloreszenzen, welche mit 90% Alkohol fixiert waren, wurden die einzelnen Blüten und aus diesen die ein- zelnen Staubgefäße herauspräpariert und zwischen Hollundermark mit freier Hand von der Basis des Filamentes an bis zum oberen Teile des Konnektives in Serien geschnitten. Die Holzreaktionen fanden wenig Verwendung, weil die Elemente, besonders in den zweifelhaften "Fällen, kaum eine Verholzung zeigten. Die einzelnen Schnitte wurden in Glyzerin eingeschlossen und untersucht. Die mikrotomische Technik habe ich nicht ergriffen, weil sieh die Orientierung von so winzigen Objekten als zu schwer und zu zweifelhaft erwies. Für die Untersuchung und um die wichtigsten Präparate zu zeichnen, war ich wegen der Kleinheit der Elemente gezwungen, die stärksten Vergrößerungen, über welche man ver- fügt, zu benützen. Zeiß: Homog. Öl-Immersion ?/js; Yır- Leitz: Homos. Öl-Immersion !/,,, Tubuslänge 15, komb. mit Okular 2—4. Zum Zeichnen benützte ich das Zeichenokular Nr. 93 von Leitz. Ephedra (14.). Die g‘ Blütensprosse sind entweder einfach oder verzweigt und enden mit den eigentlichen einfachen Infloreszenzen, welche den Charakter von Ähren besitzen. Öfters stehen aber auch in den 22* 308 Achseln des letzten Blattwirtels kleinere Ähren. Bezüglich der Zahl der Blüten innerhalb einer Ahre bestehen bei den verschiedenen Arten große Schwankungen. Die Z Blüten bestehen aus einem Perianthium und aus einer mehr oder minder großen Anzahl (2—8) von Antheren, welche von einem gemeinsamen, Antherenträger benannten Organ getragen werden. Das Perianthium erscheint als Schlauch mit zweilappigem Saume, gebildet aus der Verwachsung von zwei Hochblättern. Was die Natur des Antherenträgers anbelangt, sollte dieser eine Blütenachse oder ein Synphyllodium sein, d. h. ein Organ, welches aus der Verwachsung zweier oder mehrerer Phyllodien entstanden ist. Die zwei-, in Ausnahmsfällen dreifächerigen Antheren sind entweder auf diesem Antherenträger sitzend oder mehr oder weniger deutlich gestielt. Sie werden unmittelbar am Scheitel des Blütenbodens angelest, und es entspricht jeder An- therenanlage eine Gefäßbündelanlage. Erst wenn die Antheren das Stadium der vollkommenen Ent- wicklung erlangt haben, beginnt sich der Antherenträger auszu- streeken und in der Weise zu wachsen, daß die beiden Perigon- ränder auseinander gedrängt werden und die Antheren sich aus dem- selben und aus der Achsel des Deckblattes emporheben. Ich habe Ephedra distachya und Ephedra altıssima ein- gehender untersucht, indem ich Schnitte in vorschiedenen Höhen des Antherenträgers und der Antheren ausführte. Bei Ephedra distachya sind auf dem Antherenträger sechs zweifächerige, kurzgestielte Antheren vorhanden. Querschnitte dureh den Antherenträger zeigen, daß derselbe in seiner ganzen Länge von sechs, gänzlich voneinander getrennten Gefäßbündeln durch- zogen ist, von welchen jedes einzelne an der Basis einer Anthere mit Erweiterung der einzelnen Elemente (Speichertracheiden) endet. Bei Ephedra altissima haben wir nur zwei zweifächerige Antheren auf dem Scheitel des Antherenträgers sitzend. In letzterem finden wir zwei getrennte Gefäßbündel, welche, am Grunde anein- ander gerückt, sich gegen die Mitte voneinander entfernen, gegen die Basis der Anthere jedoch, sich abermals einander nähernd, in Speichertracheiden auflösen. Diese Gefäßbündel bestehen aus einigen Strängen von Schraubentracheiden. Von einem Leptomteil ist keine Spur vorhanden. (Fig. 1—3.) Und so konnte ich auch für alle anderen von mir untersuchten Ephedra-Arten bestätigen, daß der Antherenträger immer so viele Gefäßbündel enthielt, als Antheren vorhanden waren. Ausnahmsfälle kommen auch vor, u. zw., daß zwei oder mehrere dieser Gefüßbündel unter sich verwachsen sind, in diesem Falle aber in dem oberen Teile des Antherenträgers wieder getrennt erscheinen. Aus Ephedra ergibt sich also, daß für jede zweifächerige Anthere ein Gefäßbündel vorhanden sein muß. 309 Gnetum (15.). Wegen Mangel an Material konnte ich die 2 Blüten dieser Gattung nicht selbst untersuchen; aus der Literatur aber ergibt sich, daß sie viel Ahnliehkeiten mit Ephedra aufweisen. Auch hier haben wir ein Peranthium und einen Antherenträger mit zwei sitzenden Antheren, welche jedoch wegen Resorption der Scheidewand ein- fächerig geworden sind. Die beiden Antheren berühren sich wie bei Ephedra altissima auf der Innenseite, ohne jedoch miteinander zu verschmelzen. Der Antherenträger ist wie bei Ephedra altıssima von zwei Gefäßbündeln durchzogen, welche mitten in der Basis der ent- sprechenden Antheren enden. Bei Ephedra altissima und bei @netum macht der Antherenträger mit den zwei Antheren den Eindruck eines einheitlichen Gebildes, und die einzelne £ Blüte dieser zwei Gattungen wurde sehr oft für ein einzelnes Staubgefäß gehalten, in welchem der Antherenträger als Filament und die zwei Antheren als eine einzige angesehen wurden. (Fortsetzung folgt.) Herbar-Studien. Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. (Fortsetzung.) 1) 15. Cirsium Breunium Goller et Huter 1902 in herb. = C. lanceolatum X heterophyllum. Planta ad °/, m alta, caule simpliei, floccose arachnoideo, laxe folioso, apice parce ramoso, ramis ad 2, monocephalis. Folia radicalia pinnatifida, caulina infima longe petiolulata, basi, semiam- plexicauli auriculata; media et superiora sessilia, cum auricula semilunata incise spinoso -dentata, subtus arachnoideo-tomentoso- incana, supra viridia setulose aspera; folia inferiora ambitu late lanceolata, pinnato-lobata, lobis late lanceolatis simplieibus aut bifidis parum dentatis; folia superiora decrescentia ovato-lanceo- lata cum lobis dentiformibus, margine minute spinuloso, apice cum spina tenui 3—4 mm Ig. Calathia ovato-cylindracea, 2'/,—3 em lata, basi subumbilicata. Anthodii squamae purpura- scentes, exteriores patentes subrecurvatae, interiores erectae, mediae 15—20 mm Ig., omnes lanceolatae partibus sub et supra genu aequilongis, apice sensim in spinam tenuem ad 3 mm Ig. abeuntes, margine minutissime (sub lente) spinuloso-serratae. Flos ruber, 25—26 mm Ig. limbo e. 10, tubo 15 mm lg. Achenia 6 mm Ig., nitidissima dense purpureolineata colorata. Auf Beteiligung des ©. lanceolatum, dem der Bastard im Habitus näher steht, deutet die Blatteilung und Form der Köpfe; 1) Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 7, S. 284. 310 die Blätter sind aber nicht am Stengel herablaufend und haben große Ahnlichkeit mit den Blättern von ©. giganteum Spr. An ©. heterophyllum wmahnen die unterseits weißfilzigen Blätter (Oberseite an CO. lanceolatum) und der schwache Dorn an den gefärbten Anthodialschuppen. welche am Rande fein dornig sind; bei C. lanceolatum sind letztere ganz kahl. Wurde von A. Goller einmal 1883 am Brenner ge- funden! 16. Im Falle, daß das echte Cirsium erinitum Boiss. aus Spanien, (z. B. Sierra Nevada, Velezblanco, Puerto Lombresos) und von den Balearen (die Varietät: Dalearicum Willk. mit den Formen incanum et viride Willk. ex ipso!) mir vorliegt, muß ich ge- stehen, daß kein fester Anhaltspunkt gefunden werden kann, um dasselbe spezifisch von C. lanceolatum zu trennen. Anthodial- schuppen, Größe der Köpfe, Blattform stimmen fast genau mit unserem gemeinen Ü. lanceolatum überein. Ich stelle hier die von Willk. Prar. fl. hisp. II, p. 185, angegebenen unterscheidenden Merkmale zusammen, so, daß «a sich auf ©. erinitum, b auf ©. lanceolatum sich bezieht. a) (= erinitum Boiss.); caule apicem versus valde ramoso, ramis polycephalis; b) (= lanceolatum L.): eaule ramoso, ramis elongatis erectis monocephalis; — a) folia subtus arachnoideo- lanata canescentia; b) foliis subtus araneoso-puberulis. — a) foliis rameis summis colathia subinvoluerantibus eaque superantibus angustis, basisolum pinnatifidis; b) calathiis subnudis. — «) squamis anthodii lineari-lanceolatis. b) lanceolatis. — «@) in acumen longe spinosum, recurvato-patentissimum productis; b) in acumen longum erecto-patulum. Aus diesem erhellt, daß bei ©. erinitum die Köpfe am Ende der Zweige gedrängt und die Hüllschuppen sehr weit ab- stehend sein sollen; dazu kommt aber eine var. Catalaunicum Willk.: calathiis dimidio maioribus, ad ramorum apicem soli- tariis. Die var. Balearicum scheint auf die dunkler ge- färbten Hüllschuppen begründet zu sein. Nun haben wir bei unserem Ü©. lanceolatum ebenfalls = gedrängtköpfige Formen; größere Köpfe, z. B. bei ©. lanceolatum var. sphaerocephalum Porta Exse. 1887 (mit fast kugeligen, fast 4cm im Durch- messer haltenden Calathien); dann Formen mit kleineren Köpfchen, z. B. microcephalum Lge., microcephalum Porta exse. ; C. Tempsky- anum Rigo (erronee pro Ü. eriophorum X lanceolatum propo- situm!), deren Köpfe sehr gedrängt und gehäuft stehen. — An den Anthodialschuppen, deren Bekleidung 'veränderlich (fast kahl oder mit starkem spinnwebigen Filz bekleidet), finde ich keinen Unterschied, ebensowenig in der Ausbiegung derselben. Wenn auch der Dorn der Schuppen bei C©. erinitum etwa hie undda l mm länger und etwas kräftiger ist und auch die Oberseite der Blätter mit stärkeren Dornhaaren dichter besetzt ist, während diese Haare bei CO. lanceolatum weicher und weniger gedrängt 311 sind, wenn ferner auch die Unterseite der Blätter von grünlich bis weißfilzig ändert, so sind das alles Merkmale, welche zu einer spezifischen Unterscheidung nicht ausreichen, und ich halte deshalb ©. erinitum nur für eine Form des trockenen Klimas. 17. Cirsium eriophorum X lanceolatum: Planta robusta, eaule ramoso, ealathiis apice ramorum congestis (2—4), magnis, ovatis, arachnoideo-lanatis; anthodii squamis exterioribus recurvatis ovato- lanceolatis, mediis lanceolatis ereeto-patule divergentibus, intimis linearibus 20—25 mm Ig. margine levibus, partibus sub et supra genu subaequilongis, sensim in spinam debilem abeuntibus; foliis decurrentibus, valide spinosis, acheniis ad 4 mm Ile. Die gehäuften eiförmigen Köpfe, die am Rande glatten Anthodialschuppen, das gleichmäßigere Ubergehen derselben in den Endstachel (nicht unter demselben erweitert), herablaufende Stengelblätter deuten auf Beteiligung von ©. lanceolatum. Die eroßen (4:5 em diam.) Köpfe, der spinnwebige Filz, die kolorierten Hüllschuppen deuten auf Ü. eriophorum. Uber die richtige Binomie will ich mich nicht aussprechen, da eine ganz hübsche Auswahl an Namen vorhanden ist: ©. Geb- hardii Sz. Bip. — ©. Godronii Sz. Bip. — 0. grandiflorum Kitt. — C. Nolitangere Borb. — Ü. Judicariense Porta 1886. Porta sammelte diesen Bastard 1886: Tirolia austr. Judi- eariis, in pascuis montis Arnö, solo ealear. e. 1600 m s. m. Cirsia e Sect. Onotrophe (ass. 18. Cirsium heterophyllum All. Blattform veränderlich; an der ge- wöhnliehen Form: untere Blätter fiederteilig oder mit langen Zähnen. — Es kommen aber folgende Formen vor: alle Blätter ungeteilt, gleichmäßig gezähnt — C. helenioides All., zerstreut und meistens mit der Hauptform ; untere Blätter schmal fieder- teilig, Abschnitte lineal, 2—3 mm breit = var. angustisectum. Diese letztere Form: Tirol. Pusterthal, Alpen bei Anroß. leg. Goller. 19. Cirsium Wankelii Reichard, Rb. ie. t. 121 = (. palustre X heterophyllum Wankl. Wim. liegt mir vor von Südtirol, Ritten bei Pemmern leg. v. Grabmayr 1855 und Pustertal, Ahrntal bei Luttach, leg. Treffer. Das von uns mehrfach unter der Bezeichnung heterophyllum x palustre ausgegebene Cirsium ist nicht diese, sondern eine mir neu erscheinende Kombination: Cirsium heterophyllum X arvense = C. discolor Goller et Hut. 1902 in herb. Caulis elatus, foliosus, ramosus, floc- cose ineanescens. Folia infima breviter petiolulata, media ses- silia auricula lata in caule decurrente, lanceolata, sinuato-den- tata, sublobata dentibus integris aut bidentatis, spina tenui 2—3 mm Ig. terminata, eeterum brevius in margine spinulosa, subtus niveo-arachnoideo-tomentosa, supra glabriuscula viri- dia. Rami elongati, calathia pauca, 1—3, => longe pedun- 312 culata ferentes. Peduneuli cani, aut nudi aut uno alterove folio bracteiformi subinvoluerante instructi. Calathia ovata, subum- bilieata, 1—1'5 cm diam. Anthodii squamae coloratae, exteriores 7—10 mm Ig. ovato-lanceolatae, margine superiore spinuloso- dentatae cum spinula brevi (05 mm) dorso subeallosa, intimae lineares ad 15—18 mm Ig., apice subscariosae. Flos ad 20 mm longus, limbo tuboque aequilongis. Die Blätter erinnern lebhaft an Oirs. arvense var. vestitum, die größeren, locker gestellten Köpfehen, Hüllschuppen und Blüten an ©. heterophyllum. Wurde von Goller im Pustertal in der Ebene zwischen Innichen und Vierschach gefunden. 20. Die häufigen Bastarde zwischen ©. Erisithales und hetero- phylium werden gewöhnlich als Oirsium Tappeineri Rb. — hete- rophyllum > X LErisithales oder Hausmannvi Rb. = Erisithales > X heterophyllum bezeichnet. Würde jemand recht genau vor- gehen, so müßten 5—6 Neubenennungen vorgenommen werden oder jede einzelne Pflanze beschrieben werden! Man findet Formen, die der einen oder andern Stammform nur in einzelnen Merkmalen, z. B. Blattform, Überzug oder Blütenfarbe näher- stehen. Wenn auch von Treuinfels (Cirsien v. Tirol) viele Anhaltspunkte aufgeführt werden, um die beiden genannten Formen einigermaßen auseinander zu halten, so findet man doch an der gleichen Stelle Formen, auf die die Diagnosen nicht passen. Zudem tritt ja auch der Fall ein, daß sich Bastarde wieder mit den Hauptarten kreuzen, auch Kreuzungen der Bastarde untereinander kommen vor. Das nämliche gilt auch von den im folgenden besprochenen hybriden Formen. 21. Cirsium nothum Goller (spurium Goller, non Delastre) = (Erisithales X. heterophyllum) X < spinosissimum. Starke Pflanze, welche Merkmale von drei Cirsvum-Arten in sich vereinigt. Es zeigt von ©. Erisithales die Blatteilung und und die gelblichen Blüten, von C. heterophyllum Blattbekleidung, gefärbte Anthodialschuppen und Größe der Köpfchen; von C. spinosissimum: Blattform, etwas gedrängte Häufung der Köpf- chen und längere gelbliche Dornen. Dieser Mischling entstand in der Kultur in Hollbruck, Pustertal, Tirol. 22. Die Bastarde von Cirsium acaule und Ü. oleraceum bilden die verschiedensten Formen. a) CO. acaule > X oleraceum = 0. Treuinfelsianum Außerdorfer in litt. Niedrig, bis spannhoch und darüber, mit wenigen (1—3) großen Köpfen, wenigen schmalen Hüllblättern, stark zerschlitzten Blättern von glauker Farbe; Blüte gelblich, 25 mm lang, Limbus 10 mm, Tubus 15 mm lang. AR Tirol. Virgen: Bergeralpe und bei Innichen. Außerd. und oller. 313 b) ©. acaule X oleraceum = decoloratum Koch p. p. m. Intermediäre Form; unterscheidet sich von der vorigen durch bedeutendere Höhe, meist mehrere Köpfe, weniger tief ein- geschnittene Blätter, breitere Hüllblätter; Anthodialschuppen wenig spinnwebig, Blüte gelblich. Andert ab mit roten Biüten (rigens Wallr. var. rubellum Goller (an ©. olerac. X heterophyllum?) oder Anthodialschuppen ziemlich stark spinnwebig: var. arachnoı- deum Goller; ferner var. hirsutum Goller, Stengel stark behaart (vielleicht auf eine Beteiligung von ©. spinosissimum zurück- zuführen ?) c) ©. acaule X < oleraceum = oleraceiforme Khek. Im Blatte und Blütenstande dem ©. oleraceum näherstehend. Anm. Auf der Bergeralpe in Virgen (Osttirol) fand Goller eine Kombination: C©. acaule X oleraceum X spinosissimum — ©. Virgenum Goll. et Hut. Starke, nicht hohe (ca. 40 cm) Pflanze, von der Mitte an verzweigt; Zweige ein-, seltener zweiblütig; Köpfe groß (3'/,—4 em diam.); Hüllblätter wenig entfärbt, einzeln, die Köpfe wenig überragend; Blatt hübsche Kombination von allen drei Cirsien, im ganzen dem Ü. spinosissimum am ähnlichsten; Blüten gelb, nahezu 30 mm lang, Saum etwas kürzer als Röhre; Anthodialschuppen (mittlere 15 mm Ig.), lanzettlich, kurz bedornt (0:5—1 mm); Pappushaare an der Spitze keulenförmig. 23. Bastarde von Cirsium acaule und O©. heterophyllum. — Entweder 10—30 em hoch; Blätter = stark zerschlitzt, unterseits kahl, oder die oberen etwas undeutlich spinnwebig — (©. glaucescens Naegeli; oder meist höher, 30—50 em, obenhin wenig ästig, Blätter kurzlappig, unterseits spinnwebig grau behaart = 0. al- pestre Naegeli; oder Blätter, besonders die oberen, ganzrandig, = grob gezähnt = (. alpestre ß. heleniifolium Goller. Alle diese sind rot blühend. Anm. Unter Gollers Sammlungen aus Hochpustertal bei Innichen lagen einige wenige Stücke, welche gelbliche Blüten hatten und wahrscheinlich eine Kombination: ©. (acaule X hetero- phyllum) X oleraceum darstellen. C©. Itticense Goll. (Itticum = Innichen). 24. Cirsium acaule X Erisithales = C. Tiroliense Treuinf. kommt mit roten und gelben Blüten vor; auch in Behaarung und Blatt- form bald dem einen, bald dem andern näher stehend. Tirol. Pustertal, bei Innichen, in Sexten und auf der Berger- alpe in Virgen, überall sehr selten! Cirsium Golleri Hut. in Enum. 1892 ist eine Kombination: C. acaule X Erisithales X heterophyllum und scheint entstanden aus ©. Türoliense (acaule X Erisithales) X heterophyllum; oder besser vielleicht ©. alpestre (acaule X heterophyllum) X Erisi- thales. Am meisten herrscht CO, Erisithales vor, durch die Form der unteren Blätter, in den Köpfen, Hüllschuppen und durch gelbe Blüten. Auf C. acaule deutet die grobe Zähnung der 314 Blätter; aut C. heterophyllum die Form der oberen Blätter, welehe unterseits leicht spinnwebig sind. In einem Stücke von Goller bei Innichen gefunden und durch Uberpflanzung vermehrt. 25. Cirsium acaule X spinosissimum teilt sich in zwei Formen: a) Dem ©. acaule ‚näher stehende Form: Köpfe einzeln, groß, Blüten blaßrot —= U. fissibrasteum Peterm., Engadin, Schweiz. b) Dem ©. spinosissimum ähnlicher: Höher, Köpfchen mehrere, gedrängt oder wenige, langgestielt, die Köpfchen kleiner, Blüten blaßgelb = (. Guthnikianum Löhr. Osttirol: Bergeralpe in Virgen. leg. Außerdorfer et Goller. Anm. Unter den Cirsien, welehe Außerdorfer auf der Bergeralpe iu Virgen sammelte, lagen zwei Stücke ohne weitere Bezeichnung, die ich für eine Kombination von ©. acaule X Erisithales X spinosissimum —= Ü. flavercens (Erisithales X spinosissimum) X acaule halte: Cirsium distans Hut. in herb. — Stengel einfach, schlank, 3—4 Spannen hoch, entfernt und wenig beblättert. Blätter tief fiederspaltig; Fiedern eilanzettlich, beiderseits am Rande scharf gelappt-gezähnt, unter- und ober- seits raub, am Rande mit ungleich langen (1—3 mm Ile.) Dornen, Stengel oben wenig köpfig, Köpfe gestielt, 2—3 em lang, mit wenigen kleinen Deckblättern oder nur einem unter dem Köpf- chen. Köpfchen eiförmig, ca. 2'/, cm diam. Anthodialschuppen lanzettlich, zugespitzt, im oberen Teile rotbraun koloriert, kurz steifhaarig, Dorn kurz (08 mm lang), schwach. Blüte 19 bis 20 mm lang, Saum etwas (1—2 mm) länger als die Röhre, stroh- gelb. Spitzen der Pappushaare etwas keulig. 26. Bastarde von Oirsium montanum Spr. u. ©. Erisithales. Porta unterschied zwei Formen: a) ©. Erisithals > X montanum —= (0. Fabium Porta steht dem CO. Erisithales näher in der Form der Blätter, deren Farbe (gelblich angehaucht), Behaarung (unter- und oberseits scabrid) und auch in den Köpfchen, welche länger gestielt sind und etwas nieken; Blüte blaßrot, mitunter ins Gelbliche schlagend. b) ©. montanum RK Erisithales — C. Stonum Porta — ©. erisithaloides Sauter non Hut. Die Blätter sind fast kahl und nähern sich in der Form mehr dem ©. montanum ; Zipfel breiter, kürzer; Blüte dunkelrot. Es gibt selbstverständlich auch genaue Mittelformen. Die Namen wurden genommen von den Namen der alten Bewohner jener Gegenden: Fabii et Stoni. Porta fand den Bastard nieht selten in Südtirol: „Judiearien, in monte Ringia, sol. ealear. 1400 usque 1500 s. m.“*; er kommt auch auf der Mendel zwischen dem Paß und dem Monte Roen (Huter) und bei Weißenstein (Sauter) vor. 315 Anm. Das von Nyman in Consp. als Synonym zu mon- tanum aufgeführte ©. Portae Hsm. gehört zur Kombination: C. Erisithales X pannonicum = (Ü. Dallineri Sz. B. 27. Cirsium montanum X spinosissimum. Diesen auffallenden Bastard fand Porta reichlich in Val di Ledro (latine Aleutrum!) am Berge Cadria, Südtirol, sol. calear. 1200—2000 m s. m., und zwar in zwei Formen: a) ©. montanum > X spinosissimum — 0. Aleutrense (prius Leudrense) Porta. Nähert sich mehr dem C. montanum; Blätter breiter, Zipfel weniger geteilt, Anthodialschuppen rötlich gefärbt, Dorn kurz (ea. 1 mm lang), weich, etwas verfärbt (nicht hell- gelb). u b) Ü. spinosissimum > X montanum —= Ü. serotinum Porta. Blätter stark zerschlitzt mit spreizenden Zipfeln, stark dornig, Dorn der Anthodialschuppen gelblich, 2—3 mm lang; Hüllblätter öfter etwas verfärbt. Anm. ©. Erisithaless X montanum X spinosissinum — ©. trigenum Porta. Einige wenige Exemplare waren unter der Menge von ©. Aleutrense Porta, die ich von Porta erhalten habe, welche obiger Kombination ganz entsprechen. ©. Erisithales zeigt sich in der tiefen Fiederung der Blätter; O©. spinosissi- mum in den sparrigen zerschlitzten Zipfeln und in der Behaarung; ©. montanum in den Köpfchen, den Anthodialschuppen in der tiefroten Blüte. Manche Exemplare, die von uns unter dem Namen (. trigenum Porta (auch ©. trigenerum) ausgegeben worden sind, dürften einer besseren Prüfung bedürfen und viel- leicht zu ©. serotinum gehören. Cirsium Erisithales Scop. ß. rubrum Porta. (0. Erisi- thales kommt wirklich (selten!) mit roten Blüten vor, z. B. im Val Vestino und bei Kreuzberg in Sexten. Porta hat dafür auch einige Exemplare gehalten, welche der Kombination CO. pannoni- cum > X Erisithales entsprachen. 28. Bastarde von Cirsium Erisithales und oleraceum. Treuinf., Cirs. v. Tirol, trennt sie in zwei Formen: a) ©. Condolleanum Naeg. = Erisithales > X oleraceum. Die Blattform und die länger gestielten, locker stehenden Calathia mit wenigen Hüllblättern mahnen an ©. Erisithales. b) ©. Oenipontanum Trfls. = oleraceum > X Erisithales, welches in Blattform, gedrängt gehäuften kurzstieligen Köpfchen mit umschließenden Hüllblättern dem C. oleraceum näher steht. Man findet aber an jeder Fundstelle auch reine Mittelformen. 29. Cirsium triphylinum Treuinfels. Oirs. von Tirol zeigt im Laube Mischung von ©. Erisithales und spinosissimum und besitzt den Blütenstand von C©. oleraceum, so daß eine Kombination: Ü. flavescens (Erisithales X spinosissimum) X oleraceum als höchst wahrscheinlich angenommen werden kann. Sehr selten in der Bergeralpe in Virgen leg. Außerdorfer et Goller. COir- 316 sium Dravium Goller ist eine Kombination: C. Candolleanum (Erisithales X oleraceum) X heterophyllum. Sehr selten im Hochpustertale (Tirol) bei Innichen, leg. Goller. 30. Bastarde von Cirsium Erisithales und spinosissimum sind be- sonders formenreich. Man kann leicht ein ©. Erisithales > X spinosissimum erkennen: Blätter weit voneinander abstehend, wenige etwas nickende Köpfe; so z. B. Exemplare von Außer- dorfer in Osttirol und von Porta in Südtirol (Judiearien) ge- sammelt. Häufiger ist die Mittelform: Erisithales X spinosissi- mum — Ü. flavescens Koch, Rchb. i. e. t. 128; an vielen Orten, wo beide Arten sehr zahlreich nebeneinander vorkommen. C. spinosissimum > X Erisithaless = ©. Ganderi Hut. nähert sich dem CO. spinosissimum durch zahlreichere gedrängt stehende Köpfe, welche von nicht decolorierten Blättern teil- weise überragt werden; es hat stark geteilte Blätter. Selten in Osttirol: Virgen und Prägratten, auch Südtirol: Judicarien. ©. fissum Außerdorfer in Trfis., C. v. Tirol, ist zwar auffallend, aber die Deutung der Kombination nach Außerdorfer und Treuinfels als: ©. flavescens (Erisith X spinosiss.) X autareti- cum (heterophyllum X spinosissimum) erscheint mir doch frag- lich; denn eine Spur von Beteiligung des C. heterophyllum kann ich in dem Originalexemplar nicht entdecken. Ich möchte diesen Bastard eher als CO. Ganderi (spinosiss. > X Erisith) X acaule deuten. ©. acaule deutet sich in der Blattbildung an: in der unteren Hälfte des Blattes sind alle Fiedern rückwärts ge- neigt und die Fiedern sind noch reichlicher zerschlitzt, als es bei ©. spinosissimum der Fall ist. Das Aussehen ist das eines ©. Ganderi. Da Treuinfels nur ein Individium vorlag, ist die Beschreibung zu individualisiert! Von Außerdorfer und Goller auf der Bergeralpe in Virgen, Osttirol, gesammelt. Cirsium Pusteriacum Außerdorfer in Trfis., C. v. Tirol liegt . in zwei Formen vor: a) ©. flavescens (Erisithales X spinosissimum) X > hetero- phyllum: Blätter weniger tief fiederspaltig, unterseits grau- filzig und b) ©. Ganderi (spinosissimum > X Erisithales) X hetero- phyllum: Blätter mehr spinosissimum-artig, unterseits fast kahl. Die Beteiligung von C©. heterophyllum tritt hervor in den größeren Köpfchen, der Farbe der Anthodialschuppen und der roten Farbe der Blüten, sowie in der + spinnwebigen Behaarung der Blattunterseite. Treuinfels gibt auch: „eorolla eitrina“ an, weicht in der Diagnose auch sonst etwas von den Originalen Außerdorfers, die mir vorliegen, ab und scheint nur ein Stück vorliegend gehabt zu haben. Osttirol: Sehr selten von Außerdorfer in der Bergeralpe in Virgen gefunden. Cirsium Kerneri Außerdorfer in Trfls. Cirs. v. Tirol. Diese Kombination liegt in zwei Formen vor: 317 a) ©. Kerneri «. latifolium —= Erisithales > X (spinosissi- mum X heterophyllum): Stengel 6—8 dm hoch, entfernt be- blättert; Blätter der Form nach dem (©. Erisith. ähnlicher, etwas durch ©. spinosissimum modifiziert, unterseits grau spinnwebig (infolge der Beteiligung des (©. heterophyllum), Köpfe der Haupt- achse kurz gestielt (3—4), etwas nickend, groß (ea. 3em diam.), Anthodialschuppen nicht klebrig, mit kurzem (1 mm langem), gelbliehem Dorne. b) Cirsium Kerneri ß. angustifolium — spinosissimum X (Erisithales X heterophyllum): Niedriger, bis zwei Spannen hoch; Stengel vielblättrig; Blätter schmal, tief fiederspaltig. Fiedern schmal, stark und = grob gezähnt, Blüten gelb (ein Stück auch mit rötlich angehauchten Blüten). Beide Formen wurden von Goller auf den Alpen bei An- raß, Pustertal, gesammelt. Ein Originalexemplar des ©. Kerneri fand ich in der hinterlassenen Sammlung Außerdorfers nicht vor und stimmt die Beschreibung von Treuinfels, Cirs. v. Tirol, auch nicht ganz genau; doch glaube ich, daß die Exemplare von Goller obiger Kombination besser entsprechen. 31. Bastarde von Cirsium spinosissimum und heterophyllum. Un- gemein formenreich! a) C. spinosissimum > X heterophyllum = C. spinosissi- moides Außerdorfer in Treuinfels, Cirs. v. Tirol. Sieht in den extremsten Formen einem Ü. spinosissimum sehr ähnlich; aber die Blätter sind unterseits grün, ohne Spinn- webhaare; die Blatteilung, besonders aber die etwas großen Blüten- köpfe, die breitlanzettlichen, etwas gefärbten und nicht so lang bedornten Anthodialschuppen weisen auf Beteiligung von ©. hetero- phyllum. Die Größe schwankt ungemein. Außerdorfer sammelte Zwerge von 1 dm Höhe, vom Aussehen eines C. acaule mit 1—4 mächtigen Calathien; ich fand bis ®/, m hohe Exemplare; manche Exemplare haben wenige Köpfe und Hüllblätter, andere sehr viele Köpfchen, gedrängt und mit schon etwas verbleichen- den Hüllblättern eingeschlossen. Kommt selten unter den Stammarten vor, z. B. Osttirol: Alpen im Iseltale; Mitteltirol: Jaufental, Bergwiesen im Senner- berg; auch von Col du Lautaret, leg. Jordan, liegen Stücke vor. b) C. spinosissimum X heterophyllum —= autareticum Vill. zeigt die fast gleichmäßige Beteiligung der Eltern und kommt an vielen Stellen nicht gar selten vor. c) ©. heterophyllum > X spinosissimum — 0. heterophyl- loides Treuinfels, Cirs. v. Tirol. Blätter breiter, weniger tief ge- lappt, obere nur mehr gezähnt, lang vorgezogen, unterseits weiß- grau-spinnwebig, Blütenköpfe wenige (1—4), locker stehend, viel- fach mit rötlichen Blüten (C. Ceruini Thom.! —= (. purpureum All.!). Etwas seltener in ausgesprochener Form. 32. Cirsium Thomasii Naeg. — (. oleraceum X spinosissimum wurde in Tirol an mehreren Stellen gesammelt: Zirsenbach ober 318 Stuben, Arlberg, Lavetschjoch, Unterinntal, Zerogalpe am Brenner (Hellweger und Murr), Bergeralpe in Virgen, Iseltal (Außer- dorfer). Cirsium triphylinum Treuinfels Cirs. v. Tirol = Erisi- thales X oleraceum X spinosissimum (flavescens X oleraceum) ist von C©. Candolleanum Naeg. (Erisithales X oleraceum) nur an den unteren Blättern, in welchen sichtliche Beteiligung von Ü. spinosissimum erscheint, und an dem gelben, starken Dorne der Anthodialschuppen zu erkennen. (Vgl. Nr. 29.) ©. trinum Goller —= Erisithales X oleraceum X palustre (Candolleanum X palustre). Unterscheidet sich von Erisithales X oleraceum, dessen Habitus es im ganzen hat, durch gedrängtere kleinere Köpfchen und rot angelaufene Blüten, 18 mm Ig., Tubus 7, Limbus 11 mm Ie. Von Goller im Pustertale bei Hollbruck und Toblach sehr selten gefunden. 33. Bastarde von Cersium Erisithales und palustre werden in zwei Formen angenommen: a) Erisithales X palustre = Huteri Hsm. hält so ziem- lich die Mitte zwischen den Stammarten. Osttirol: Kals und bei Windisch-Matrei (Huter), bei Araß (G oller). b) Erisithales > X palustre —= Außerdorferi Hsm., welches dem ©. Erisith. in Blatt und Blüte (gelblich) näher steht, aber durch Zwischenform ziemlich in den Unterschieden verwischt wird. Osttirol: Bei Nikolsdorf, leg. Außerdorfer. 34. Bastarde von Cirsium Pannonicum und Krisithales. Man kann drei Formen erkennen: a) C. Pannonicum X Erisithales = C. Dollineri Sz. B. = Ü©. Linkianum Löhr. —= (Ü. Portae Hsm. Beide Stammeltern halten sich das Gleichgewicht. Nicht gar selten in Val-Vestino am Monte Stino, leg. Porta et Huter. b) ©. Pannonicum > X Erisithales, wo ©. Pannonicum vorherrscht, besonders in der Blattform, und c) ©. Erisithaless > X Pannonicum —= 0. erisithaloides Hut., wo sowohl Blattform als gelbliche Blüte dem ©. Erisithales das Übergewicht geben. Ziemlich selten am Monte Serva bei Belluno (Huter) und fast ganz annähernd mit rötlichen Blüten im Val. Vestino (Porta). 39. Oirsium Pannonicum X oleraceum —= 0. Winkleri (autor?) wurde in Venetien, Belluno, Alpago zwischen Farra und Tambre zweimal in wenigen Stücken von mir gefunden. (Fortsetzung folgt.) 319 Literatur - Übersicht). Mai—Juni 1906. Bauer E. Musei europaei exsiceati. Schedae und Bemerkungen zur fünften Serie. (Sitzungsber. d. deutsch. nat.-med. Ver. 130608 '1906, Nr. 5.) 8°. 15 8. Enthält den Abdruck der Schedae von Nr. 201—250 und ausführlichere Bemerkungen über G@rimmia Sardoa De Not., Zygodon gracilis Wils. var. alpinus Culm., Z. viridissimus (Dicks.) var. dentatus Breidl. Beck @. v. Icones florae Germanicae et Helveticae. Tom. 24, Decas 10, p. 73—80, tab. 210—215. Leipzig und Gera. 4°. Brehm V. und Zederbauer E. Beobachtungen über das Plank- ton in den Seen der Ostalpen. (Arch. f. Hydrobiolog. u. Plank- tonk., I. Bd., S. 469—495.) 8°. Die beiden Verf. haben durch Jahre das Plankton der österreichischen Alpenseen untersucht und fassen in der vorliegenden Abhandlung die vor- läufigen Ergebnisse zusammen. Brezezinski J. Myxomonas betae Parasite des betteraves. (Bulle- tin de l’academie des sciences de Cracovie, elasse des sciences mathematiques et naturelles, mars 1906, p. 139— 202.) 6 Tab., 8°. Bubak Fr. Zweiter Beitrag zur Pilzflora von Montenegro. (Forts.) (Bull. d. l’herb. Boiss. 2. Ser., Tom. VI, 1906, Nr. 6, p. 473 bis 488.) 8°. 2 Taf. —- — Neue und kritische Pilze. II. (Ann. Mykolog. Vol. IV, Nr. 2, p. 105—124.) 8°. Neu: Entomophthora Cimbicis Bub. auf Cimbex-Puppen, Kolin in Böhmen. — Puceinia Avenae-pubescentis Bub. Tabor in Böhmen. — P. Rossii Bub. auf Onidium bei Palermo. — Stigmatea Velenovskıyji Bub. auf Hypnum, Riesengebirge. — Guignardia humulina Bub. auf Humulus bei Tabor. — Ophiobolus minor Bub. auf Lonicera Xylosteum bei Tabor. — Pleomassaria Vandasii Bub. auf Astragalus angustifolvus, Makedonien. — Pl. Robiniae bei Perue in Böhmen. — Ascochyta pellueida Bub, auf Calla palustr. bei Tabor. — Diplodina Sophiae Bub. auf Sisymbr. Sophia bei Tabor. — Macrophoma Abivetis pectinatae Bub. auf Tannennadeln bei Tabor. — Üieinnobolus Hieracii Bub. auf Oidium, Eisenstein in Böhmen. Placosphaeria Junci Bub. auf Juncus filiform. bei Borkovic, Böhmen. — Fusicoccum operculatum Bub. auf Tannennadeln bei Tabor. — CUytosporella Tiliae Bub. auf Tilia-Asten bei Tabor. — Centhospora Fenrichii Bub. auf Vinca minor bei Göde in Sachsen. — Cytodiplospora Robiniae Bub. bei Peruc in Böhmen. — Septoria relicta Bub. auf Galium silv. bei Tabor. — S. repanda Bub. auf Erysimum repandum bei Laun in Böhmen. — 5. Vandasii Bub. auf Alsine glomerata in Bulgarien. — $. versicolor Bub. auf Soldanella montana bei Tabor. — Rhabdospora Strasseri Bub. auf Betonica off. auf dem Sonntagsberg, Niederösterreich. — Oytosporina Fen- richii Bub. auf Salix-Asten, Göde in Sachsen. — Hainesia Fenrichii Bub. auf Prunus Padus bei Göde. — Monochaetia excipuliformis Bub. auf Salix-Aesten bei Davle, Böhmen. — Monacrosporium leporinum Bub. auf Hasenkot bei Tabor. — Ramularia saprophytica Bub. auf Heracleum Sphondylium bei Tabor. — Cercospora Malkofii Bub. auf Pimpinella Anisum, Bulgarien. — Napicladium laxum Bub. auf Phragmites bei Auscha,Böhmen. 1) Die „Literatur-Ubersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 320 Burgerstein A. Über die Wirkung anästhesierender Substanzen auf einige Lebenserscheinungen der Pflanzen. (Verh. d. k. k. zool.-botan. Ges. LVI. Bd., 4. u. 5. Heft, S. 243—262.) 8°. — — Zur Holzanatomie der Tanne, Fichte und Lärche. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. XXIV. Bd., Heft 6, S. 295—300.) 8°. Erwiderung auf eine Polemik W. Gothans. Czapek F. Anpassung und Vererbung. Prag (Verlag d. Germania). BL 1238. Dalla Torre C. G. de et Harms H., Genera Siphonogamarum ad Systema Englerianum conscripta, fase. VIII. (p. 561—640). Leipzig 1906. 4°. Dalla Torre K. W. v. und Sarnthein L. Graf v. Die Farn- und Blütenpflanzen (Pteridophyta und Siphonogama) von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein. I. Teil. Pteridophyta, Gymno- spermae et Monocotyledoneae. Innsbruck (Wagner). 8°. 563 8. Das vorliegende Buch bildet den 6. Band der Flora von Tirol, Vor- arlberg und Liechtenstein, deren frühere Bände in dieser Zeitschrift schon besprochen und rühmend hervorgehoben wurden. Es ist begreiflich, daß erst in diesem, die Pteridophyten und den Beginn der Anthophyten behandelnden Teile so ganz zur Geltung kommt, was die beiden Verf. an Vorarbeiten für ihr Unternehmen geleistet haben. Mit größter Genauigkeit ist die Verbrei- tung der einzelnen Pflanzen im Lande konstatiert; die systematische Ab- grenzung der Formen entspricht durchaus modernen Anschauungen und zeigt von selbständigen Forschungen der Verf. Nach Fertigstellung des Werkes, von dem nunmehr nur ein Band noch aussteht, wird Tirol eine Landestlora besitzen, wie kaum ein zweites Land. Dörfler J. Botaniker-Porträts. Lieferg. 1 u. 2. Wien (Selbst- verlag). gr. 8°. & 10 Taf. u. Text. — Per Lieferg. 6 X, Beginn eines hübschen botanisch-historischen Unternehmens. Verf. be- ginnt die Publikationen von Porträts lebender und verstorbener Botaniker ınit begleitendem biographischem Texte. Die Porträts sind nach Photo- graphien in schönem Lichtdrucke hergestellt; die biographischen Daten ent- halten Angaben über Lebensgang, Reisen, wichtigere Publikationen u. dgl. Lieferg. I bringt (Reihenfolge nach Einlauf und Alphabet) Kerner, Wiesner, Warming, Engler, de Vries, Guignard, Schröter, Mattirolo, Wille, Wettstein. — Lieferg. 2: E. M. Fries, Th. M. Fries, Pfeffer, Borodin, Hackel, D. H. Scott, Goebel, Errera, Chodat, Ikeno. — Die Porträts sind auch einzeln käuflich (& X 1:20) bei dem Herausgeber J. Dörfler, Wien, Ill., Barichgasse 36. Fick R. Betrachtungen über die Chromosomen, ihre Individualität, Reduktion und Vererbung. (Arch. f. Anat. u. Physiol., Anat. Abt. Suppl. 1905, S. 179—228.) 8°. Eine kritische Betrachtung der neueren Anschauungen über die im Titel genannten Gegenstände, deren Ergebnisse insbesondere eine Warnung vor Überschätzung unserer einschlägigen Kenntnisse ist. Die Abhandlung enthält viel Beachtenswertes; wertvoll ist auch das Literaturverzeichnis. Fischer J. Beiträge zur Systematik der Dipsaceen. (Sitzungsber. d. deutsch. nat.-med. Vereines Lotos, 1906, Nr. 4.) 8°. 26 8. 2 Tai. Vergleichend-anatomische Untersuchung des Außenkelches der Dipsa- caceen mit Rücksicht auf die systematischen Beziehungen der Gattungen. Fritsch K. Blütenbiologische Untersuchungen verschiedener Pflanzen der Flora von Steiermark. (Mitt. d. naturw. Ver. für Steiermark. Jahrg. 1905, S. 267—278.) 8°, 321 Eingehende blütenbiologische Untersuchung von: Silene nemoralis, Alsine setacea, Moehringia Malyi, Dentaria enneaphylla, D. polyphylla, Alyssum Transsilvanicum, Cirsium paueiflorum, Cirsium Erisithales X paueiflorum, C. pauciflorum X palustre, ©. heterophyllum X paueiflorum, Furlani J. Laubfall und monochromatisches Licht. (36. Jahresb, d. deutsch. Staats-Ober-Realsch. in Triest.) 8°. 27 8. Haberlandt G. Eduard Tangl. (Ber. d. Deutsch. bot. Ges. Jahrg. 1905, Bd. XXIII. Gen.-Vers.-Heft, S. (16)—(20). — — Über den Geotropismus von Caulerpa prolifera. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. W. Math.-naturw. Kl. Bd. CXV, Abt. I S. 576—598.) 8°. 1 Taf. — — Sinnesorgane im Pflanzenreiche zur Perception mechanischer Reize. 2. Aufl. Leipzig (W. Engelmann). 8°. 206 S., 9 Taf., 2 Textfig. — X 13°20. Daß nach relativ so kurzer Zeit sich die Notwendigkeit einer Neu- auflage herausstellte, beweist am besten den Erfolg dieses Werkes, das durch die Fülle neuer Beobachtungen und Gesichtspunkte im hohen Maße anregend wirkte. Nach des Verf. Angaben enthält die neue Auflage die Ergebnisse neuer Untersuchungen über das Labellum von Masdevallıa muscosa, über das Labellum von Pierostylis-Arten, die Fühlpapillen an den Ranken von Eecremocarpus scaber, Adlumia eirrhosa und Corydalis clavieulata und über die Fühlpolster von Clematis viticella und C. vitalba. Ferner wurden die mama erneuter Untersuchung der Fühlborsten von Dionaea mit- eteilt. Hassak K. Der Flachs und seine Bearbeitung. (Vorträge des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien. XLVI. Jahrg., Heft 6.) 49 S. 6 Abb. im Texte. 16°. Hiekel R. Beiträge zur Morphologie und Physiologie des Soor- erregers (Dematium albicans Laur. —= Oidium albicans Rab.) (Sitzungsber. d. kais. Akad. Wien. Math.-naturw. Kl. Bd. CXV, Abt. 1, S. 159—197.) 8°. 2 Taf. Vgl. diese Zeitschr. 1906, Nr. 5/6, S. 236 — 238. Hockauf J. Über den Nachweis geringer Mengen von Mehl oder Stärke im Paprikapulver. (Zeitschr. d. Allg. österr. Apotheker- Vereines, Nr. 23, 1906.) 5 S. 8°. Höhnel F. v. und Litschauer V. Revision der Corticieen in Schröters „Pilze Schlesiens“ nach seinen Herbarexemplaren. (Ann. myeolog. Vol. IV, Nr. 3, S. 288—294.) 8°. Janczewski E. Species generis Ribes. (Bull. intern. de l’Acad. d. Sc. de Cracovie. Mai 1906.) 8°. 14 S. Behandelt die Subgenera Grossularioides Janez., Grossularia Rich. und Berisia Spach. — Anhangsweise werden beschrieben: R. macrostachyum Jancz., R. futurum (vulgare macrocarpum X Warszewiezii) Jancez. und R. Saundersii (hudsonianum X nigrum) Jancz. KraSan Fr. Monophyletisch oder polyphyletisch. (Mitt. d. naturw. Ver. für Steiermark. Jahrg. 1905, S. 101—141.) 8°. Gedankenreiche Schrift über deszendenztheoretische Fragen, speziell über die Schwierigkeiten des sogenannten natürlichen Systems. Murr J. Chenopodium Marlothianum nov. sp. und Ch. Schulze- anum nov. hybr. (Allg. bot. Zeitschr. 1906, Nr. 7/8, S. 110 bis 112.) 8°. Ch.M. Südafrika, Kimberley. — Ch.Sch.= Ch. glaucum X rubrum. Jena, Österr. botan. Zeitschrift, 8, Heft. 1906. 23 322 Murr J. Pflanzengeographische Studien aus Tirol. 7. Thermophile Relikte in mittlerer und oberer Höhenzone. (Allg. bot. Zeitschr. 1906, Nr. 7/8, S. 108—110.) 8°. Verf. stellt die auffallenderen termophilen Typen Tirols zusammen. Er geht dabei allerdings in der Zuzählung von Pflanzen an diesen Typus etwas zu weit. Einzelne Angaben, wie die von Dracocephalum Austriacum bei Gschnitz, sind gewiß irrtümlich. — — "Zahn H, PDll J.. Hieracıum‘ II, Beck Gy zleones florae Germanicae et Helveticae. Tom. XIX, 2, Decas 8, pag. 57—64, tab. 57—64. Leipzig und Gera. 4°. Nestler A., Myelin und Eiweißkristalle in der Frucht von Capsi- cum annuum L. (Sitzungsber. der kaiserl. Akad. der Wissensch. in Wien. Mathem.-naturw. Klasse. Bd. CXV, Abt. I, April 1906.) 16384 Mlar.., 8% Nevole J. Floristische Notizen aus Obersteiermark. (Mitt. d. naturw. Ver. f. Steierm. Jahrg. 1905, S. CXLIX—CLII.) 8°. Palacky J. Catalogus plantarum madagascariensium. I. Mono- cotyledoneae. Prag (Selbstverlag). 8°. 55 S. Pascher A. Zur Kenntnis zweier mediterraner Arten der Gat- tung Gagea (@G. foliosa R. Sch., G. peduncularıs Pasch.) (Beil. zum bot. Zentralbl. Bd. XX, Abt. II, Heft 1, S. 76—107.) 8°, Klarstellung der als @. foliosa bezeichneten Pflanze. Darnach ist diese auf Sizilien und Sardinien in ihrem Vorkommen beschränkt. Die ostmedi- terrane, vielfach irrtümlich als @. f. bezeichnete Pflanze ist G@. peduneularis Pr. in sched. Im Anschlusse an die Erörterung der beiden Pflanzen bespricht der Verf. die ganzen Formenkreise, denen diese angehören. — — Über die Reproduktion bei Stigeoclonium nudiuseulum und bei Stigeoclonium spec. (Archiv f. Hydrobiologie und Plankton- kunde, Bd. I 1906, S. 433—438.) 8°. — — Gagea bohemica, eine mediterrane Pflanze. (Englers Bot. Jahrb. 39. Bd., 2. Heft, S. 205—217.) 8°. Peklo J. Zur Lebensgeschichte von Neottia Nidus avis L. (Flora. 96. Bd., 1. Heft, S. 260—275.) 8°. 2 Fig. Rechinger C. Über einen aufgegebenen Posten der Rebenkultur in Niederösterreich. (Die Weinlaube. 1906. Nr. 24.) 8°. 1 S. Behandelt die ehemalige Weinkultur bei Gloggnitz. — — Über einen in den Tropen beobachteten kultivierten Wein- stock. (A. a. O. Nr. 23.) 8%. 4 S. Beobachtungen an einem in Honolulu (20° n. Br.) kultiviertem Wein- stocke, der zu gleicher Zeit Blüten und Früchte trug und an dem sich das Blühen zu jeder Jahreszeit durch Zurückschneiden hervorrufen ließ. Rechinger K. und L. Bericht über eine naturwissenschaftliche Reise nach den Samoa- und Salomonsinseln. (Mitt. d. Sekt. f. Naturk. d. österr. Tour.-Kl. XVIII. Nr. 5.) gr. 8°. 3 8. Ruttner Fr. Die Mikroflora der Prager Wasserleitung. (Arch. d. naturw. Landesdurchforschg. v. Böhmen. XIII. Bd., Nr. 4.) gr. 8°. 46 S. 323 Ergebnis einer eingehenden Untersuchung des aus der Moldau stammen- den Prager Wasserleitungswassers. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile. Der erste behandelt in ausführlicher Weise die Mikroflora mit Ausschluß der Spaltpilze. Der zweite bringt Beiträge zur Kenntnis der Spaltpilzflora, insoferne er über das Ergebnis von Zählungen und über das Vorkommen einzelner Arten berichtet. Abschnitt 3 enthält eine Beurteilung des unter- suchten Wassers mit Rücksicht auf seine praktische Verwendung. In der Literaturzusammenstellung vermißt Ref. den seinerzeit veröffentlichten Be- richt über die Wiener Wasserleitung. Sabransky H. Orchis ustulatus L. lus. integrilobus m. (Allg. bot. Zeitschr. 1906, Nr. 6, S. 94-9.) 8°. Sehiffner V. Die bisher bekannt gewordenen Lebermoose Dal- matiens, nebst Beschreibung und Abbildung von zwei neuen Arten. (Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. LVI. Bd., Heft 4 u. 5, Ss. 263—280.) 8°. 1 Taf. Die zwei neuen Arten sind: Riccia Levieri Schiffn. und Cephaloziella Baumgartneri Schiffn. Sehorstein J. Sporenkeimung in Somatoselösung. (Annal. mycol. Vol. IV, Nr. 3, S. 295—296.) 8°. Staub M. Resultate der phytophaenologischen Beobachtungen in der Umgebung des Balatonsees. Aus dem Nachlasse des Verf. herausgegeben von J. Bernätsky. (Resultate der wissensch. Erforsch. d. Balatonsees. IV. T., 3. Sekt.) Wien (E. Hölzel). 4°. 45 S. 1 Karte. Szabö Z. Nehäny növeny a Kaukazusbol. (Növenyt. Közlemen. 1905.) 8°. 5 p. Aufzählung von 42 im Kaukasus gesammelten Pflanzen mit lateinischen Standortsangaben. — — Über eine neue Hyphomyceten-Gattung. (Hedwigia XLIV. Bd., S. 76—73.) 8°. 1 Abb. Tetracoccosporium Paxianum Szabö (Dematiaceae- Stamosporeae) auf Hirschmist. Tomann G. Vergleichende Untersuchungen über die Beschaffen- heit des Fruchtschleimes von Viscum album L. und Loranthus europaeus L. und dessen biologische Bedeutung. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. 14. nat. Kl. Bl. CXV, Abt. 1, Ss. 3535—365.) 8°. Vgl. diese Zeitschr. 1906, Nr. 8, S. 329—330. Tschermak E. Über einige Blüh- und Fruchtbarkeitsverhältnisse bei Roggen und Gerste. (Wiener Landw. Zeitung 1906, Nr. 54.) 8°..,88, Verf. weist auf einige auch biologisch interessante Ergebnisse neuerer Untersuchungen über den im Titel genannten Gegenstand hin. So zeigt sich ein Zusammenhang zwischen der Dauer der Spreizstellung der Roggenblüte und dem Grade der Infektion durch Claviceps. Jene Dauer wird u.a. durch Nichteintritt der Befruchtung verlängert und demgemäß zeigen kastrierte Roggenähren, isolierte Roggenpflanzen, unfruchtbare Roggenbastarde besonders starken Mutterkornbefall. In analoger Weise hängt der Grad der Infektion bei der Gerste vom Verlaufe des Blühens ab. Frühzeitiges Schossen führt zu chasmogamem Blühen und erleichtert dabei die Infektion; ebenso erscheinen am häufigsten die Endblüten einer Ähre infiziert, die häufiger offen blühen. 23* 924 Zach Fr. Über Vernarbung bei Pflanzen. (XXXIII. Jahresb. d. Kaiser Franz Josephs-Staatsgymnasium in Saaz 1906.) 8°. 13 S., 1 Tar, Zahlbruckner A. Neue Beiträge zur Flechtenflora des Pozsonyer Komitates. (Verh. d. Ver. f. Natur- u. Heilk. in Preßburg. N. F. XVL S. 119—131.) 8°. Außer der Anführung der vom Verf. gemachten Funde enthält die Abhandlung Angaben allgemein pflanzengeographischer Art, speziell über die Anderung, welche die Flora in den letzten Jahrzehnten erfahren hat. Neu beschrieben werden: Bacidia incompta Anzi f. luxurians Zahlbr., Physcia obscura (Ehrh.) var. Georgiensis Zahlbr. — — Ascolichenes.. Englers Natürl. Pflanzenfam. 225. Lieferg. Leipzig (W. Engelmann.) 8°. S. 145—192, 34 Fig. Baur E., Jahn E. und Ehrlich R. Tabulae botanicae. Berlin (Borntraeger). Folio. Ein neues Wandtafelunternehmen. Die Tafeln sollen im Farbendrucke im Formate 150 : 100 cm erscheinen mit begleitendem dreisprachigen Texte; sie sollen systematischen und anatomischen Stoff bringen. Die vorliegenden sind sehr schön, in Farbe und Zeichnung kräftig, so daß sie gute Fern- wirkung besitzen. Für nicht glücklich hält der Ref. die Beisetzung der Ver- größerungsangaben, da sie nicht besagen, bei welcher Vergrößerung man das auf den Tafeln Dargestellte sieht, sondern den Grad der mechanischen Ver- größerung der Figuren angeben. Binger S. Die Vegetation bei Port Stanlay auf den Falklands- inseln. (Botan. Jahrb, f. Syst. ete. 39. Bd., 2. Heft, S. 275 bis 305.) 8°. 2 Taf. Boulanger Em. Notes sur la Truffe. Sous-le-Saunier (Selbst- verlag). 8°. 16 p., 4 Taf. Inhalt: La culture artificielle de la Truffe. — Note sur la Truffe. — Germination de la spore echinulee de la Truffe. Darbishire A. D. On the Difference between Physiological and Statistical Laws of Heredity. (Mem. and Proceed. of the Man- chester Liter. and Philos. Soc. Sess. 1905/06.) 8°. 44 p. Diels L. Jugendformen und Blütenreife im Pflanzenreich. Berlin (Borntraeger). gr. 8°. 130 S., 30 Fig. Eine ideenreiche und sehr verdienstliche Arbeit, die Ref. zu jenen Arbeiten rechnen möchte, die in neuerer Zeit zur Belebung und Vertiefung der systematischen Richtung beitragen. Verf. geht von der Besprechung des Verhältnisses zwischen Blühbarkeit und vegetativer Entwicklung aus und zeigt an einer großen Reihe von Beispielen, daß vielfach nahe verwandte Arten dadurch verschieden sind, daß die eine in ihrer Ontogenie nur einen Teil der Entwicklung der anderen durchmacht. Diese Erscheinung legt den Gedanken nahe, daß es in diesen Fällen dadurch zu einer Neubildung von Arten kam infolge des Umstandes, daß die Verhältnisse zwischen Blühbar- keit und vegetativer Entwicklung geändert wurden. Diese Anderung kann natürlich ebenso die Folge äußerer Einwirkungen sein, wie als Mutation auftreten. Die Formen, welche bei heteroplastischen Pflanzen in Abhängigkeit vom relativen Alter des Individiums auftreten, nennt Verf. „Heliko- morphien“. Errera L., Sur l’Hygroscopieit6 comme cause de l’action physio- logique a distance d6couverte par Elfving. (Recueil de Y’Institut botanique Bruxelles, tome VI, 1905, p. 303—366.) 5 tab. gr. 8°. 325 Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. Zweiunddreißigster Jahrgang (1904). 2. Abt., 4. und 5. Heft. S. 641— 1056. Leipzig 1906. 8°. — — Justs Botanischer Jahresbericht. Dreiunddreißigster Jahr- gang (1905). 1. Abt., 1. Heft. S. 1—320. Leipzig 1906. 8°. Gandoger M. Le genre Eriogoaum (Polygonaceae). (Bulletin de la Soeiete royale de botanique de Belgique, tome XLII, 1904/05, deuxieme partie, p. 183— 200.) 8°. Gortani L. e M. Flora friulana con speciale riguardo alla Carnia. 2 P. Udine (Selbstverlag). 8°. 225 u. 272 S. — 18 K. Die vorliegende Flora behandelt ein floristisch überaus interessantes Gebiet (Südkärnten, Görz und die angrenzenden Teile von Oberitalien). Der erste Band, welcher das Gebiet allgemein geographisch behandelt, ist darum — wenn man auch die Ansichten der Verf. im Einzelnen nicht immer teilt — auch von allgemeinerem Werte. Nach Schilderung der geographischen und biologischen Lebensbedingungen besprechen die Verf. die Florengebiete und Formationen; von Florengebieten werden unterschieden: die „Flora medi- terranea“, die „Flora padana“, die „Flora submontana“, die „Flora mon- tana“, die „Flora subalpina“, die „Flora alpina“. Schlußkapitel besprechen Enklaven, die Geschichte der Flora und die Geschichte ihrer Erforschung. Der zweite Band beginnt mit der speziellen Behandlung der Flora und um- faßt die Pteridophyten, Gymnospermen, Monocotyledonen und einen großen Teil der Choripetalen. Hier fällt eine extrem weite und vielfach geradezu unverständliche Auffassung des Spezienbegriffes auf. Wenn man alle „acaulen* Veilchen als Formen von Viola hirta, Crataegus Oxyacantha und mono- gyna als Formen einer Art, Quercus pedunculata, sessiliflora und lanu- ginosa als Formen derselben Art auffaßt, geht dies doch etwas zu weit. HaeckelE. Prinzipien der generellen Morphologie der Organismen. Wörtlicher Abdruck eines Teiles der 1866 erschienenen gene- rellen Morphologie. Berlin (@. Reimers). 8°. XVIu. 447 S. 1 Portr. Das vorliegende Buch enthält jene Kapitel des 1866 erschienenen Werkes, welche die wichtigsten allgemeinen Teile der generellen Morphologie behandelten. Manche Kapitel sind ja entbehrlich geworden, da sie in Werken des Verf., die nach 1866 erschienen, ausführlicher behandelt wurden. Dieser, wenn auch gekürzte Neuabdruck des längst vergriffenen Werkes, das in der Geschichte der Deszendenzlehre eine so große Rolle spielte, wird vielen will- kommen sein. Hoogenraad H.R. en Iterson F. K. van Flora van de Om- streken van 's-Gravenhage. 'S-Gravenhage. (Martinus Nijhoff). kl. 8°. 185 S. — K3°60. Kleines handliches Buch, für erste Orientierung geeignet, ohne tieferes Eingehen in den Formenreichtum. Houzeau de Lehair J. Liste des Bambusac&des cultivees en Europe en 1906 avec la synonymie et les noms vernaculaines. (Le Bambou, son etude, sa culture, son emploie. Ann. I, Nr. 4, p. 110-120.) 8°. Komarov V. L., Flora Manshuriae Vol. III. Pars I. (Acta Horti Petropolitani, tom. XXV, fasc. I.) 334 pag., 3 tab., gr. 8°. Kraus Gr. Die sSesleria-Halde. Aus der Pflanzenwelt Unter- frankens. VIII. (Verh. d. phys.-med. Ges. zu Würzb. N. F. Bd. XXXVII, S. 241—263.) 8°. 2 Taf. 326 Wertvolle Detailstudie über die Sesleria-Formation; die Studie betrifft die Morphologie, Physiologie und Oekologie der Pflanze. Lachmann P. Origine et döveloppement des racines et des radi- celles des Ceratopteris thalictroides. (Ann. d. l’Univ. de Grenoble. Tom. XVII, Nr.2959p.., 37. Big, — — Öbservations phenologiques faites au jardin alpin de Cham- brousse. (Annal. de l’Univ. de Grenoble. Tom. XVIII, Nr. 1.) Sy ORp! Lauterborn R. Eine neue Chrysomonadinen-Gattung (Palutinella cyrtophora). (Zool. Anzeig. XXX, Nr. 13/14). 8°. Lehmann E., Über den Bau und die Anordnung der Gelenke der Gramineen. Dissert. Straßburg. 70 S. 8°. — — Zur Kenntnis der Grasgelenke. (Berichte der Deutschen Botanischeu Gesellschaft, 1906, Bd. XXIV, Heft 4, S. 185 bis 1S028L Longo B. Ricerche sul fico e sul caprifico. (Rendicont. d. R. Accad. d. Lincei. Vol. XV, Ser. 5, p. 373— 377.) gr. 8°. Massart J. Les Lianes, leurs moers, leur structure. (Bull. d. 1. Soc. eentr. forest. de Belg. 1906.) 8°. 7 p. — — La base materielle de l’heredit6 et de la variabilite. (Bull. d. 1. soc. roy. des sc. medic. et natur. Bruxelles. 1906.) 8°. 7 p. — — Sur les exeitants de la division cellulaire. (Rec. de l’Inst. bot. Bruxelles. tom. VI, p. 369—421.) gr. 8°. 5 pl. Miyoshi M. Atlas of Japanese vegetation. Sect. I. (1—8). Tokyo (Maruya a. Co.). 8°. 6 p. Text, 3 Tar. Beginn einer Publikation japanischer Vegetationsbilder in Liehtdruck mit begleitendem Texte nach dem Vorbilde der Karsten-Schenekschen Bilder. Das vorliegende Heft enthält kultivierte und halbkultivierte Pflanzen: Prunus Mume, Pr. Pseudo - Cerasus, Pr. pendula, Magnolia Kobus, Iris laevigata, Fatsia japonica, Phyllostachys mitis. Taf. 6 zeigt eine japanische Gartenanlage. Für den Botaniker wären Aufnahmen der ursprüng- lichen Vegetation natürlich wertvoller. Für den Kunsthistoriker mag es von Interesse sein, zu sehen, wie selbst bei photographischer Aufnahme eines Naturobjektes das spezifische künstlerische Empfinden eines Volkes zum Aus- drucke kommt; Taf. 1, 3 und 8 sind lehrreiche Beispiele hiefür. Montemartini L. Sistema meccanico delle foglie della Victoria regia Lindl. (Atti del R. istituto botanico dell’ universitä di Pavia, Ser. II, Vol. IX.) 5 pag., 3 tab., gr. 8°. — — La finazione dell’ azoto atmosferico durante la decomposi- zione delle foglie eadute dagli alberi. (Le Stazioni sperimentali agrarie italiane, 1905. Vol. XXXVIII, fasc. X—XI—XII, pag. 1060—1065.) 8°. Nathorst A. @. Über Dictyophyllum und Camptopteris spiralıs. (K. Svenska Vetenskaps-Akad. Handl. Bd. 41, Nr. 5.) 4°. 248. 7 Taf., 4 Textfig. Beschreibung von Diet. spectabile Nath. und D. Nilssoni Brong. var. hoerense Nath. und ausführliche Besprechung von D. Nilsson? Brong., D. exile Brauns und Campt. spiralis Nath. Die vom Verf. gemachten Funde, deren schönste auf den Tafeln abgebildet sind, lassen diese überaus be- merkenswerten fossilen Farntypen nunmehr sehr genau rekonstruieren. 327 Nathorst A. G. Bemerkungen über Clathropteris meniscioides Brongn. und Rhizomopteris eruciata Nath. (A. a. O. Nr. 2.) 4°. 14 S. 3 Taf. Y Nordstedt O. Algological Notes. 1—4. (Botaniska Notiser, 1906. pag. 97—124.) 8°. 1. The starting point of the nomenclature of Desmids. 2. Aphanochaete or Herposteiron? 3. Tribonema or Conferva? 4. Myxonema or Stigeoclonium ? Plate L. Pyrodinium bahamense n. g., n. sp., die Leucht-Peri- dinee des „Feuersees* von Nassau, Bahamas. (Archiv für Pro- tistenkunde, VII. Bd., 1906, S. 411—429.) 1 Taf. 3°. — — Darwinismus kontra Mutationstheorie.. (Arch. f. Rassen- und Gesellsch. Biologie. 3. Jahrg., 2. Heft, S. 183—201.) 8°. Kritik des Werkes von Morgan Th. H. „Evolution and Adaptation“, in dem sich der Verf. als unbedingter Anhänger der Mutationslehre be- kennt. Rehder A. Die amerikanischen Arten der Gattung Parthenoeissus. (Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Nr. 14, 1905, S. 129—136.) 8°. Retzius G. Die Spermien der Fucaceen. (Retzius, Biolog. Unters. N. F. XII. Bd., Nr. 11.) 4°. 1 Taf. Verf. weist nach, daß der birnförmige Körper des Spermatozoids von Fucus, den die Botaniker (nach Guignard) als den Plasmaleib ansehen, der Kern ist, daß der bisher beobachtete Kern nicht in diesem liegt, son- dern außerhalb und aus vier Körnchen besteht. Scehinz H. Beiträge zur Kenntnis der Schweizer Flora (V.). (Vierteljahrschr. d. naturf. Ges. in Zürich. Jahrg. 51, Heft 1. Ss. 196—220.) 8°. Enthält u.a. folgende Absätze: Domin K., Die Koelerien der Schweiz und ihre Verbreitung. — Domin K., Potentilla montenegrina Pant. in der Schweiz. — In der ersteren Arbeit wird u. a. Koeleria alpigena Dom. (Wallis, Branson) beschrieben. Schmidt J. Vegetationstypen von der Insel Koh-Chang im Meer- busen von Siam. (Karsten u. Schenck, Vegetationsbilder. III. R. Heft 7 u. 8.) Jena (G. Fischer). 4°. 13 Taf. Text. Das vorliegende Heft gehört: zu den schönsten und wertvollsten der ganzen Sammlung. Besonders seien Taf. 38 (Atemwurzeln von Aricennia), 39 (Atemwurzeln von Sonneratia), 40 (Atemwurzeln von Xylocarpus), 46 (Euphorbia trigona und Eria semiconnata) hervorgehoben. b 2 Stopes M. C., A New Fern from the Coal Measures: Tubicaulis Suteliffii spee. nov. (Memoirs and Proceedings of the Manchester Literary and Philosophieal Society, Session 1905—1906, Vo- lume 50, Part III, 34 pag., 3 tab.) 8°. Strachey R. and Duthie J. F. Catalogue of the plants of Ku- maon and of the adjacent portions of Garhwal and Tibet, London (Lovell Reeve and Co.). 8°. 269 p. Thiselton-Dyer W. T. Flora of tropical Africa. Vol. IV. Sect. 2. Part III. London (Lovell Reeve and Co.). 8°. p. 385—596. Inhalt: Scrophulariaceae (Hemsley a. Skan), Orobanchaceae (Stapf), Lentibulariaceae (Stapf), Gesneraceae (J. G. Baker and C. B. Clarke), Bignoniaceae (T, A. Sprague), Pedalineae (Stapf). 328 Voigt A. Lehrbuch der Pflanzenkunde für den Unterricht an höheren Schulen. I. Teil. Die höheren Pflanzen im allgemeinen oder Die Pflanze, ihre Werkzeuge nach Beruf und Herkunft, und ihre Lebensgeschichte. Hannover u. Leipzig (Hahn). 8°. 225 S. — Mk. 180. Vries H. de. Ältere und neuere Selektionsmethode. (Biolog. Zentralbl. XXVI. Bd. Nr. 13—15. S. 385—395.) 8°. Weberbauer A. Grundzüge von Klima und Pflanzenverteilung in den peruanischen Anden. (Petermanns Geogr. Mitt. 1906. Heft V.) 4°. 68. Allgemeine pflanzengeographische Schilderung des Gebietes. In ge- trennten Abschnitten werden die Küste und die westlichen Abhänge der Anden einerseits, die östlichen Abhänge anderseits, endlich das interandine Gebiet behandelt. Der erstere Abschnitt bespricht a) die Küste, b) die regen- lose Binnenlandzone, c) das Sommerregengebiet. Wildeman E. de. Leo Errera. (Berichte der Deutschen Botani- schen Gesellschaft, 1905, Bd. XXIII., Generalversammlungs- Heft, S. 43—55.) Mit Bildnis. 8°. — — Mission Emile Laurent (19053—1904). Enume6ration des plantes recolt6es par Emile Laurent, fasc. III. (pag. 193—354, tab. XLVII—CVI.) Bruxelles 1906. (Etat independant du Congo.) Er Zopf W. Zur Kenntnis der Sekrete der Farne. (Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XXIV. 5. Heft. S. 264—272.) 8°. Behandelt das Drüsensekret von Gold- und Silberfarnen (Gymno- gramme chrysophylla, @.sulphurea, G. calomelanos). Aus dem Destillations- rückstande nach Lösung in Ather isolierte Verf. zwei Substanzen: das gelbe oder rote „Gymnogrammen“ und das farblose „Calomelanen“. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Von den Publikationen des internationalen botanischen Kongresses Wien 1905 sind erschienen: 1. Resultats scientifiques du Congres inter- national de Botanique Vienne 1905. — Wissenschaftliche Ergebnisse des internationalen botanischen Kongresses Wien 1905. Herausgegeben im Namen des ÖOrganisationskomitees für den Kongreß von R. v. Wettstein und J. Wiesner als Präsidenten und A. Zahlbruckner als Generalsekretär. Redigiert von J. P. Lotsy, Generalsekretär der Ass. int. des Bot. 2. Regles internationales de la nomenclature botanique, adoptdes par le Congres international de Botanique de Vienne 1905 et publices au nom de la Com- mission de Redaction du Congres par John Briquet, rapporteur general. — International rules of botanical nomenelature adopted 329 by the international botanieal eongress of Vienna 1905. — Inter- nationale Regeln der botanischen Nomenklatur, angenommen vom internationalen Kongress zu Wien 1905. Die Verhandlungen des internationalen botani- schen Kongresses Wien 1905 werden im Laufe der nächsten 14 Tage erscheinen. Die „Resultate“ und „Verhandlungen“ werden allen Teilnehmern des Kongresses unentgeltlich zugesendet; Nicht- teilnehmer können die Publikationen von der Verlagsbuchhandlung G. Fischer (Jena) beziehen. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Klasse am 8. Februar 1906. Das w. M. Hofrat J. Wiesner übersendet eine im pflanzen- physiologischen Institute der Wiener Universität von Fräulein Paula Brezina ausgeführte Arbeit, betitelt: „Beiträge zur Anatomie des Holzes der Kompositen“. Die Hauptergebnisse dieser Arbeit lauten: Das Holz der Kompositen entspricht im großen ganzen im Baue dem normalen Holze der Dikotylen. Neben anderen Charakteren kommen häufig Gefäße und Tracheiden mit doppelter Skulptur der Membran vor (Hoftüpfel und schraubenförmige Verdickung an einer und derselben Membran). Den konstant krautigen Kompositen fehlt ein Interfaszikular- kambium. Selbstverständlich ist ein solches bei den holzbildenden Kompositen stets vorhanden. Bei Gattungen, denen auch holz- bildende Spezies zugehören, ist auch an den krautigbleibenden nicht selten ein rudimentäres Interfaszikularkambium vorhanden. Von auffallenden Abweichungen vom normalen Typus seien hervorgehoben: Das Auftreten kollenchymatischer Zellen im Phlo&m an Stelle des Bastes; das Vorkommen rudimentärer und wahr- scheinlich funktionsloser Markstrahlen (bei Eupatorium adenopho- rum); das Auftreten von mehrreihigen geschlossenen Zügen von Holzparenchym an der Jahrringgrenze von Artemisia tridentata; das Auftreten von Markstrahlen, die nicht bis zur primären Rinde reichen (Art. trid. und gnaphalodes), und das Vorkommen von rindenständigen (konzentrischen) Gefäßbündeln bei Ventaurea Iche- nana. Das w. M. Hofrat J. Wiesner übersendet ferner folgende gleichfalls im pflanzenphysiologischen Institut ausgeführte Arbeit: „Vergleichende Untersuchungen über die Beschaffen- heit des Fruchtschleimes von Viscum album und Loran- thus europaeus* von Gustav Tomann. Die Hauptresultate dieser Abhandlung lauten: Der Schleimkomplex der Frucht von Viscum album besteht aus zwei Schichten, der äußeren, welche aus Zelluloseschleim, und 330 der inneren, welche aus Pektinschleim besteht. Hingegen ist die schleimige Fruchthülle von Zoranthus europaeus homogen und be- steht nur aus Pektinschleim, in welchem aber reichlich Fettröpfchen suspendiert sind. Beide Schleime wirken keimungshemmend, was teils auf der keimungshemmenden Wirkung von Stoffen beruht, welche den Schleimen beigemengt sind, teils auf den Umstand zurückzuführen ist, daß zu dem in Schleim gehüllten Samen der zur Keimung erforderliche Sauerstoff nicht oder nur in ungenügender Menge ge- langen kann. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 22. Februar 1906. Das w. M. Hofrat J. Wiesner legt eine Abhandlung vor, betitelt: „Beobachtungen über den Lichtgenuß und über einige andere physiologische Verhältnisse blühender Geranium-Arten*. Die Beobachtungen wurden Sommer und Herbst 1905 zu Friesach in Kärnten auf einer mittleren Seehöhe von 650 m an- gestellt. Es wurden untersucht: Geranium pratense, palustre, phaeum und Zobertianum. Das Maximum des relativen Lichtgenusses von G. pratense und palustre ist = 1, das der beiden anderen etwas a 5 ka oder ah 1 o Y —— — —- niedriger gelegen. Die Minima betragen ae und a Die Blüten der Geranien machen vom Knospenzustande an bis zur Fruchtreife mehr oder minder auffällige und mannigfaltige Richtungsbewegungen durch. Am kompliziertesten gestalten sich die Verhältnisse bei G. pratense, welches vom Knospen- bis zum Fruchtzustande fünfmal seine Lage ändert und sechs verschiedene Lagen annimmt: Drei- mal erscheint das Organ aufrecht, zweimal nach abwärts gekrümmt und während der Anthese ist die Blüte so gerichtet, daß die Apertur vertikal ist. Der Verfasser hat den Versuch gemacht, die genannten Richtungsänderungen auf ihre Ursachen zurückzuführen. Am einfachsten sind die Verhältnisse bei @. Robertianum, deren Blüte vom Knospenzustande an bis zur Fruchtreife, abgesehen von kleiner Oszillation, in derselben Lage verharrt. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 10. Mai 1906. Das k. M. Prof. Hans Molisch übersendet eine Abhandlung mit dem Titel: „Untersuchungen über das Phykocyan“. 1. Die in Lehr- und Handbüchern der Botanik vertretene Ansicht, daß die Cyanophyceen insgesamt stets ein und dasselbe Phykocyan besitzen, daß es also ein einziges Phykocyan gibt, ist aufzugeben. Es läßt sich vielmehr leicht nachweisen, dai5 es sicher zum mindesten drei, wahrscheinlich aber noch mehr Phykocyane Sal gibt, die zwar miteinander sehr nahe verwandte Eiweißkörper dar- stellen und eine eng zusammengehödrige Gruppe bilden, aber durch die Farbe ihrer wässerigen Lösungen, ihre Fluoreszenzfarbe, durch ihre Kristallisationsfähigkeit und ihr spektroskopisches Verhalten sich leicht unterscheiden. So geben alle untersuchten spangrünen Cyanophyceen eine Phykocyanlösung, die im durchfallenden Lichte eine blaue Farbe mit einem Stich ins Grüne aufweist, dagegen im auffallenden Lichte prachtvoll dunkel karminrot fluoresziert. Dieser Körper sei blaues Phykocyan genannt. Die anders gefärbten Cyanophyceen von brauner, grünlich- brauner, olivengrüner oder graubrauner Farbe geben violette Phykocyanlösungen mit venezianisch roter, fast ockerartiger oder karminroter Fluoreszenz. Dieses Phykocyan, von dem wieder zwei Modifikationen unterschieden werden konnten, sei kurz violettes Phykocyan genannt. Der Farbenunterschied zwischen blauem und violettem Phy- kocyan ist gewöhnlich in die Augen springend, doch finden sich auch Übergänge vor, wie das blauviolette Phykocyan von Oscillaria limosa. Dieser äußeren Verschiedenheit entspricht auch eine deut- liche Verschiedenheit der Spektren. So zeigt das blaue Phykocyan nur zwei, das violette hingegen drei (Oscillaria limosa) oder vier (Scytonema Hofmanni) Bänder im Spektrum. Von der Verschiedenheit der Phykocyane, bezw. von dem Vor- kommen des blauen und violetten Phykocyans kann man sich auch durch eine einfache mikrochemische Reaktion, die übrigens auch sehr schön makroskoptisch zur Geltung kommt, leicht überzeugen. Behandelt man eine typisch spangrüne Cyanophycee, z. B. Anabaena inaequalis Bornet, mit Eisessig, so nimmt die Alge nach kurzer Zeit eine blaue Farbe an, da Carotin und Chlorophyll (Chloro- phy!lan) in Lösung gehen und das Phykocyan von den Farbstoffen allein zurückbleibt. Anders gefärbte Cyanophyceen werden unter denselben Umständen violett. Diese mikrochemische Reaktion bringt also das Phykocyan in der Zelle nicht bloß zu deutlicher Anschauung, sondern läßt auch gleichzeitig erkennen, ob die blaue oder violette Modifikation vorhanden ist. Trotz der Verschiedenheit der Phykocyane ist dieser Terminus, der sich doch allgemein eingebürgert hat, nicht aufzugeben, sonderr auch weiterhin zu behalten, doch nicht mehr im Sinne eines chemischen Individuums, sondern im Sinne eines Gruppen- begriffes, also in dem Sinne, wie wir von Carotin oder Hämoglobin sprechen. Die außerordentliche Mannigfaltigkeit der Färbung im Be- reiche der Cyanophyceen beruht zweifellos auf verschiedenen Fak- toren, und daß hiebei die verschiedene Farbe der Phykocyane einen Anteil haben kann, darf wohl jetzt nicht mehr bezweifelt werden. 332 2. Die von manchen Systematikern zu den Cyanophyceen gestellte blutrote Alge Porphyridium eruentum Nägeli besitzt kein Phykocyan, sondern kristallisierbares Phykoerythrin. Es ist die einzige bis jetzt bekannte Luftalge, die diesen Farbstoff führt. Dieser Fund unterstützt die Ansichten Schmitz’ und Gaidukovs von der Verwandtschaft des Porphyridium mit den Bangiales. Das w. M. Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht eine Ab- handlung von Dr. Rudolf Wagner: „Zur Morphologie des Trisema Wagapiü Vieill.“. Die morphologischen Verhältnisse der auf Neukaledonien be- schränkten Dilleniaceengattung Trisema Hook. fil. sind mit Aus- nahme von dürftigen Daten über den Blütenbau noch gänzlich un- bekannt. Die Untersuchung von Trisema Wagapii Vieill., an das sich die anderen Arten eng anschließen, ergab höchst merkwürdige, bisher ganz einzig dastehende Verzweigungssysteme. Die rispigen Blütenstände sind nämlich als Monochasien anzusprechen, die in den ersten Sproßgenerationen mehrfach basipetal geförderte Serial- sprosse aufweisen. Die unterste, von der entstehenden Scheinachse frühzeitig zur Seite geworfene Blüte ist die Terminalblüte, die Scheinachse ist zusammengesetzt aus den serial angeordneten, basipetal geförderten, untereinander verwachsenden und zugleich rekauleszierenden Achselprodukten des zwischen vegetativer Region und Terminalblüten stets eingeschobenen Hochblattes. Die unter sich homodromen Seitenachsen verzweigen sich aus ß, wobei die angedeutete Förderung der Serialsprosse wieder ihr Analogon findet, indem z. B. das ß-Achselprodukt nur bei den Serialsprossen bereichert ist. Beim Hauptachselprodukt kann das primäre « unterdrückt sein, was theoretisch von Bedeutung ist, die Partialinfloreszenzen höherer Ordnung sind stets Wiekelsympodien aus ß, durch Rekaules- zenz kompliziert. Den Schluß der durch Habitusbilder, Diagramme und eine halbschematische Darstellung erläuterten Abhandlung bilden Erörterungen bezüglich der Phylogenie, alter und neuer Charaktere ete.; die Anwendung der vom Verfasser 1901 publi- zierten Verzweigungsformeln ermöglicht eine exakte Darstellung. Das w. M. Hofrat J. Wiesner überreicht eine im pflanzen- physiologischen Institute der Wiener Universität von Herrn Julius Pauksch ausgeführte Arbeit, betitelt: „Uber das magnetische Verhalten der Pflanzengewebe“. Die wichtigeren Resultate dieser Arbeit lauten: 1. Die Mehrzahl der Pflanzengewebe ist, wie schon Wiesner gefunden hat, diamagnetisch. Doch gibt es auch Pflanzengewebe, die paramagnetisch sind. 2. Das magnetische Verhalten der Pflanzengewebe wird vom Wassergehalte, von der Zellstruktur und vom Eisengehalte be- einflußt. 335 3. Die an Eisen reichen Gewebe sind häufig, wie schon Wiesner zeigte, diamagnetisch; doch gibt es, wie der Verfasser fand, auch eisenreiche Gewebe, welche einen entschieden para- magnetischen Charakter an sich tragen. Im ersteren Falle ist das Eisen zweifellos in einer diamagnetischen Verbindung vorhanden, im letzteren hingegen in Form eines gewöhnlichen Fe-Salzes, über- haupt in Form einer paramagnetischen Fe-Verbindung. 4. Der Paramagnetismus der Pflanzengewebe ist zweifellos auf in demselben enthaltene paramagnetische Metallverbindungen, in erster Linie auf Eisen, zurückzuführen. 5. In den Pflanzengeweben sind magnetische Achsen nach- weisbar, welche, soweit die bisherigen Beobachtungen reichen, mit den geometrischen Hauptachsen der das Gewebe zusammensetzen- den Zellen zusammenfallen. Sitzung der math.-naturw. Klasse vom 15. Juni 1906. Das w. M. Hofrat J. Wiesner legt eine Arbeit von Dr. Karl Mikosch, Professor an der technischen Hochschule in Brünn, vor, betitelt: „Untersuchungenüberdie EntstehungdesKirsch- gummi“. Die wesentlichsten Ergebnisse dieser Arbeit sind: Die Be- teiligung der Membran an der Gummibildung ist eine beschränkte. Das der Membranmetamorphose entstammende Gummi entspricht dem als Cerasin beschriebenen Bestandteil des Kirschgummi. Die Hauptmasse des Kirschgummi nimmt ihre Entstehung im Inhalte lebender Parenchymzellen (Gummizellen), die infolge von bis zum Cambium reichenden Verwundungen vom Oambium selbst oder von den lebenden Rindenmarkstrahlen erzeugt werden. Die Gummi- bildung beginnt stets in der cambialen Jungholzregion und schreitet von hier nach dem Rindengewebe hin fort. Das im fertigen Holze entstandene, daselbst eingeschlossen bleibende Gummi steht zu den auf der Rinde unserer Amygdaleen außen aufgelagerten Gummimassen in keiner Beziehung. Das Gummiparenchym ist als ein hyperplastisches Gewebe aufzufassen, in dessen Elementen aus zugeführtem plastischen Material zunächst wasserlösliches Gummi (Arabin) gebildet wird. Dieses Gummi wird zwischen Hautschichte des Plasmas und primärer Membran ausgeschieden und hier unter dem Einflusse des Plasmas zum Teile in Wasser unlösliches, aber darin quellendes Gummi (Cerasin) umgewandelt. Wenn die Membran an der Gummibildung beteiligt ist, so beginnt der Prozeß stets in der sekundären Membran, schreitet von hier zentrifugal weiter und ergreift zuletzt die primäre Membran. Die in den gummikranken Geweben der Amygdaleen vor- kommenden Gummiräume werden zu Beginn des Prozesses als schizogene Interzellularräume angelegt, die sich lysigen er- 334 wejitern; bei Weiterschreiten des Prozesses entstehen wohl auch, insbesondere in der Rinde, Gummiräume auf rein lysigenem Wege. Die auffallend großen Menger der aus den Stämmen und Zweigen der Amydaleen austretenden Gummimassen lassen sich einerseits durch die erhöhte Lebenstätigkeit des Gummiparenchyms, anderseits dadurch erklären, daß das Gummiparenchym, wenn es nach vollständiger Gummifikation der Elemente seine Tätigkeit eingestellt hat, vom Cambium, bezw. von den Markstrahlen aus durch Neubildung von Gummizellen ersetzt wird. In der Zeit vom 21.—25. Mai 1907 findet in Wien der VIII. internationale landwirtschaftliche Kongreß statt. Die III. Sektion des Kongresses wird Acker- und Pflanzen- bau, Pflanzenzüchtung etc. umfassen. Von den Verhandlungs- gegenständen dieser Sektion seien erwähnt: Die naturwissenschaft- liche Grundlage der Aufstellung von Fruchtfolgen. — Der assi- milatorische Effekt verschiedener Kulturgewächse in seiner Be- deutung für Land- und Volkswirtschaft, sowie mit Rücksicht auf Einführung und Akklimatisation neuer Kulturpflanzen. — Welche Bedeutung besitzt die Individualzüchtung für die Schaffung neuer und wertvoller Formen. — Die VII. Sektion behandelt land- und forstwirtschaitlichen Pflanzenschutz (Pflanzenkrankheiten, Schäd- linge ete.), die VIII. Sektion Forstwirtschaft. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Kneucker A., Cyperaceae (exclusive Carices) et Juncaceae exsiccatae. Von dem Exsikkatenwerke „Cyperaceae et Juncaceae exsiccatae“® ist die V. Lieferung erschienen. Dieselbe enthält die Nummern 121 bis 150 nebst einigen Arten, die schon früher ausgegeben wurden. Die kritische Bearbeitung des Materiales übernahmen die Herren Prof. Dr. Palla in Graz und Prof. Dr. Buchenau in Bremen. Die ausgegebenen Pflanzen wurden von 16 Mitarbeitern gesammelt. Dieselben erhalten das Exsikkatenwerk als Aquivalent für das ge- lieferte Material, während die Lieferung käuflich zu 9 Mk. ab- gegeben wird. Der Inhalt der Lieferung V ist untenstehend an- gegeben. Weitere Mitarbeiter werden gesucht vom Herausgeber A. Kneucker in Karlsruhe i. B., Werderplatz 48. V. Lieferung 1903 (Nr. 121—150). Pycereus flavescens (L.) Rehb. (Kärnten, Banat, Ungarn), P. Lagunetto (Steud.) Clarke (Argentinien), Acorellus distachyus (All.) Palla (Syrien), Chloro- cyperus erythrorrhizus (Muehlbg.) Palla (Nordamerika), Chl. phymatodes (Muehlbg.) Palla (Argentinien), Chl. aureus (Ten.) Palla (Italien), Ohl. longus (L.) Palla (Schweiz), Chl. Cordobensis Palla n. sp. (Argentinien), Chl. Salaa- mensis Palla n. sp. (Ostafrika), Mariscus flavus Vahl (Argentinien), Fimbri- stylis capillaris (L.) Gray. (Nordamerika), Scirpus silvaticus L. (Bayern und Banat), Eriophorum latifolium Hoppe (Schweiz und Pommern), Er. an- gustifolium Roth (Brandenburg), Er. vaginatum L. (Brandenburg), Tricho- phorum planifolium (Muehlbg.) Palla (Nordamerika), Schoenopleetus lacustris (L.) Palla (Schleswig-Holstein), Sch. mucronatus (L.) Palla (Italien), Heleo- charis tenwis (W.) Schultes (Nordamerika), H. ovata (Roth) R. Br. (Italien), H. paueiflora Link (Schweiz), H. Lereschii Shuttlew. (Italien), H. acicularis (L.) R. Br. (Italien), Cobresia bipartita (Bell.) Dalla Torre (Tirol), Elyna Bellardii (All.) Koch (Schweiz), Juncus tenuis Willd. forma dubia (Argentinien), J. pelocarpus E. Meyer (Nordamerika), J. alpinus Vill. f. intermedia var. genuini et fuscoatri subf. major (Bayern), J. alp. Vill. f. intermedia var. genuini et fuscoatri subf. media (Bayern), J. lampocarpus Ehrh. f. gracilis, an hybrida? (Australien), Luzula flavescens Gaud. f. tepalis intensius colo- ratis (Schweiz), L. spadicea DC. var. y. Wahlenbergii: (Rupr.) Fr. Buchenau (Norwegen), L. arctica M. N. Blytt (Norwegen). Prof. Ubaldo Valbusa (Turin, Corso Valentino 33) plant die Herausgabe einer „Flora exsiccata florae Vesulae“, welche die Flora des Monte Viso und seiner Umgebung enthalten soll. Preis per Centurie 25 Fr. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. F. Cavara wurde zum Direktor des botanischen Gartens in Neapel ernannt. Dr. F. W. T. Hunger wurde zum Direktor der Algemeen Proefstation in Salatiga auf Java ernannt. Dr. W. W. Rowlee wurde zum ord. Professor der Botanik an der Cornell-University ernannt. Prof. Dr. J. Murr wurde zum Professor am k. k. Staats- gymnasium in Feldkirch (Vorarlberg) ernannt. Prof. F. ©. Wolf in Sion (Schweiz) ist am 27. Juni d. J. im Alter von 68 Jahren gestorben. (Allg. botan. Zeitschr.) Inhalt der August-Nummer: Dr. Viktor Grafe: Uber ein neues spezifisches Formaldehydreagens. S. 289. — Dr. H. Rehm: Beiträge zur Ascomycetenflora der Voralpen und Alpen. S. 291. — Dr. Fritz Vierhapper: Neue Pflanzen aus Sokötra, Abdal Kuri und Semhah. S. 298. — Antonio Ivaneich: Der Bau der Filamente der Amentaceen. S. 305. — Rupert Huter: Herbar- Studien. (Fortsetzung.) S. 309. — Literatur-Übersicht. S. 319. — Akademieen, Botanische Ge- sellschaften, Vereine, Kongresse etc. 3. 328. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 334. — Personal-Nachrichten. S. 365. Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift.zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4’—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 50 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 336 INSERATE. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Sehneeberg, Rax-, Schnes- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck ete.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage, — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ ‘zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— 2 2 183-187 ( „ » » 1%) » nn „ 28 herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 18%1, 1873—1874, 1876—1850 (& Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 18%5 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nieht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. BEREITETE NB. Dieser Nummer ist beigegeben ein Prospekt der Firma Gebrüder Borntraeger in Berlin. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE DUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVI. Jahrgang, N°- "On Wien, September 1906. Über einen Kastrationsversuch bei Zragopogon. Von K. Eichler (Wien). Mit vier Textbildern. In meiner früheren Arbeit: „Uber doppelte Befruchtung bei Tragopogon orientalis“'!), habe ich darauf hingewiesen, daß ich schon damals die Aufgabe hatte, zu untersuchen, ob sich auch hier nach erfolgter Kastrierung ein Embryo entwickeln könne. Die ent- sprechenden Versuche wurden in diesem Sommersemester in der Weise durchgeführt, daß sowohl Tragopogon orientalis, wie Trago- pogon pratensis dazu benutzt wurden. Die Kastrierung wurde nach den Angaben Ostenfelds und Raunkiaers durchgeführt, indem an jungen Blütenknospen der obere Teil abgeschnitten wurde, so daß dadurch also Blumenkrone samt Griffel und Staubbeuteln ent- fernt wurde. Jedes einzelne Blütenköpfehen wurde überdies noch mit Tüll umhüllt. Ich legte besonders Gewicht darauf, daß mög- liehst der ganze Griffel abgeschnitten wurde, da ich früher die Er- fahrung gemacht hatte, daß selbst dort, wo nur mehr Rudimente vom Griffel sich befanden, noch Pollenkörner haften blieben und dann infolge Bestäubung Befruchtung eintrat. Ebenso wurde sorg- fältig darauf gesehen, daß keine Köpfehen in der Nähe der kastrierten zum Aufblühen gelangten. Dies war um so leichter, als die einzelnen Köpfchen sich nach und nach entwickelten und an ihnen sofort die Operation vorgenommen wurde. Auf diese Weise war also eine normale Befruchtung durch Bestäubung vollkommen ausgeschlossen. Vom fünften Tage nach der Operation, was ungefähr der Zeit entsprechen würde, wo normalerweise Bestäubung hätte eintreten sollen, wurde täglich ein Blütenköpfehen abgeschnitten und teils in Chromosmiumsäure, teils in Alkohol-Eisessig fixiert. Die Objekte 1) Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissensch. Wien. Math.-naturw. Kl. Bd. CXV. Abt. 1. 1906, Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1906. 24 338 wurden dann in Paraffin eingebettet, geschnitten und mit Hämatoxylin nach Heidenhain gefärbt. Nach der Kastrierung zeigten beide Spezies ein verschiedenes Verhalten. Bei T’ragopogon pratensis entwickelten sich alle operierten Köpfehen weiter, und in ihrem unteren Teile trat bald eine An- schwellung ein. Bei T’ragopogon orientalıs dagegen waren die meisten der nach der angegebenen Weise behandelten Köpfchen nach vier oder fünf Tagen vollkommen verwelkt, so daß sie gar nicht zur mikroskopischen Untersuchung verwendet werden konnten. Erst nach einiger Mühe gelang es mir, auch bei dieser Spezies einige Blütenköpfehen dadurch länger zu erhalten, daß ich die Operation etwas später vornahm. Ich untersuchte auch Objekte in dem Stadium, in welchem die Kastrierung gewöhnlich vorgenommen wurde, und konnte bereits die vollkommene Ausbildung des Embryosackes konstatieren, der aber etwas kleiner war als zu der Zeit, wo die Köpfehen aufblühen. Gewöhnlich zwei oder drei Tage nach der Kastration begannen die einzelnen Blüten in die Länge zu wachsen und im unteren Teile anzuschwellen. Dabei zeigten die einzelnen Fruchtknoten ein Längenwachstum, das das normale weit übertraf. Ungefähr vier- zehn Tage nach der Operation wurden alle Köpfehen gelb und ver- welkten vollkommen. So war schon auf diesem Wege der Beweis erbracht, daß bei Tragopogon orientalis una pratensis eine partheno- genetische Embryoentwicklung ausgeschlossen ist. Die mikroskopische Untersuchung zeigte den gewöhnlichen Embryosack von normaler Größe noch an Objekten, die bereits acht Tage an der Pflanze gelassen worden waren. Dagegen zeigte aber der den Embryosack umgebende Nuzellus ein anderes Ver- halten als bei normalen Blüten. Die Auflösung desselben beginnt, wie ich schon in der früheren Arbeit erwähnte, frühzeitig, und die dadurch gewonnenen Nährstoffe werden dann durch die Tätigkeit der Antipoden in den Embryosack weitergeleitet. Dieser Vorgang spielt sich bei den kastrierten Blüten aber nur zum Teil ab, indem die Zerstörung des Nuzellus zwar immer weiter um sich greift, die dadurch gewonnenen Baustoffe jedoch nicht in demselben Maße weitergeleitet werden. Infolgedessen macht der aufgelöste Teil des Nuzellus den Eindruck von stark aufgequollenen Zellen, die aus dem Zellverbande losgelöst und mannigfach gewunden das Epithel des Embryosackes umgeben. (Fig. 1.) Bei normalen Blüten sieht man zwar auch ein ähnliches Bild, findet aber, daß besonders in der Gegend der Antipoden, sowie überhaupt längs des ganzen Epithels die Nahrungsstoffe resorbiert werden, wodurch auch Platz für den heranwachsenden Embryosack geschaffen wird. Die Re- sorption geht auch dementsprechend sehr rasch vor sich, so daß man in der nächsten Umgebung des Embryosackes nur mehr Über- reste von Zellkernen bemerkt, während die Zellen selbst bereits resorbiert sind. Nur dort, wo die Zellen des Nuzellus eben in Auf- 339 lösung begriffen sind, zeigen sie ein ähnliches Verhalten wie im ersten Falle. (Fig. 2. In der Folge geht aber auch eine Veränderung im Embryo- sacke selbst vor sich, indem sich der sekundäre Embryosackkern teilt und wie bei normalen Blüten Endosperm bildet. Dieser Vor- Fig. 2. gang findet aber relativ erst spät statt, meist kurze Zeit vor dem Zugrundegehen des ganzen Köpfehens. Zu dieser Zeit kann man bemerken, daß wieder mehr Nahrungsstoffe aus dem aufgelösten Nuzellus aufgenommen werden, was sich durch die Aufhellung der den Embryosack umgebenden Zone zeigt. Überhaupt kann man einen Zusammenhang zwischen Nahrungsverbrauch und Nahrungs- 24* 340 aufnahme konstatieren, während die Auflösung des Nuzellus unab- hängig davon fortschreitet. Das gebildete Endosperm erfüllt bald ganz den Embryosack, während die Eizelle in diesem Stadium den Eindruck beginnender Degeneration macht. Der obere, hlasig auf- getriebene Teil schrumpft förmlich ein, das Plasma wird grob- körniger und färbt sich in Hämatoxylin viel dünkler als sonst. (Fig. 3.) Die Synergiden sind in diesem Stadium bereits degeneriert und man bemerkt meist nur einen verschrumpften Überrest und Spuren vom Kerne derselben. Auch die Antipoden zeigen bereits [ FO 35) 5=35 EN Fig. 3. Fig. 4. Anzeichen von Degeneration. Inzwischen beginnen die einzelnen Fruchtknoten gelb zu werden und zu faulen. Fig. 4 zeigt drei Endospermkerne und die Eizelle, sowie den unteren Teil einer Synergide. Fig. 1 und 2 sind schematisch ge- halten. Durch diese Untersuchungen wurde demnach festgestellt, daß bei Tragopogon orientalis und pratensis eine parthenogenetische Embryoentwicklung ausgeschlossen und daß dieselbe abhängig ist vom Eintritt der Bestäubung. Botanisches Institut der k. k. Universität Wien. 341 Beiträge zur Ascomycetenflora der Voralpen und Alpen. Von Dr. H. Rehm (Neufriedenheim bei München). II. (Schluß. ) B. Discomycetes, Fam. Hysteriacei. Aulographum Festucae Lib. Grashalme im dichten Grasbüschel,. Fasultal am Arlberg. An Grashalmen, Kaiserklause (Valepp), Tirol. Hysterographium Rehmianum Sacc. Aste von Pinus Pumilio auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses (Algäu), 1700 m. Gloniopsis Pumilionis Rehm. Aste von Pinus Pumilio auf der Tiroler Seite des Schrofen- passes, 1700 m. Mytilidion decipiens Karst. Astchen von Juniperus nana am Jauffen-Joch, 2000 m. Lophium mytilinellum Fr. Dürre Aste von Pinus Pumilio auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses (Algäu). Astchen von Larix auf dem Tunnel- schutt bei St. Anton am Arlberg. Lophium mytilinum (Pers.) Fr. Astehen von Pinus Pumilio auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Fam. Hypodermiet. Lophodermium. Lophodermium Rhododendri Ces. Dürre Blätter von Ahododendron ferr. in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg, desgleichen auf dem Jauffen- Joch. a) Auf der oberen Blattfläche von Rhododendron hirs. auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses; 5b) an Blättern von Rhododendron ferrug. daselbst. Lophodermium maculare (Fr.) D. N. Blätter von Vaccinium uliginosum am Jauffen-Joch. Lophodermium hysterioides (Pers.) Rehm. var. Rhododendri Rehm. An Blättern von ARhododendron hirsut. auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Lophodermium juniperinum (Fr.) D. N. Juniperus-Nadeln im hinteren Zillertal. Lophodermium arundinaceum (Schrad.) Chev. Grashalme im Fasultal am Arlberg. An Gras am Stripsen- Joch im Kaisergebirge. 1) Vgl. diese Zeitschr. Nr. 8, S. 290. 342 Fam. Acrospermacei. Acrospermum graminum Lib. An Gras am Stripsen-Joch im Kaisergebirge. Fam. Phaecidiace:i. Ooccomyces quadratus (Kze. et Schm.) Karst. Dürre Blätter von Vaceinium uliginosum in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg und auf dem Jauffen-Joch. Rhytisma salicinum {Pers.) Fr. Salix-Blätter auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Olithris Juniperi (Karst.) Rehm. Astehen von Juniperus nana am Jauffen-Joch. Pseudophacidium Rhododendri Rehm. Ästehen von Rhodod. ferrug. am Jaufien-Joch und im obersten Zillertal. Fam. Stictide:. Naevia pezizelloides Rehm n. Sp. An faulenden Blättern und Stengeln von Alchemilla pubes- cens am Alpeiner Gletscher (Stubai). Naevia paradoxoides Rehm. Grashalm in der Kaiserklamm (Valepp), Tirol. Ocellaria aurea Tul. a) Weidenast, Birgsau im Algäu; b) Weidenast, Pfitscher- tal (Tirol). Xylographa parallela (Ach.) Fr. Fichtenspäne auf dem Tunnelschutt bei St. Anton am Arl- berg; an Juniperus nana auf der Alpeiner Alpe (Stubai). Propolidium fuscocinereum E. et E. Weidenäste in der Birgsau, bayer. Algäu. Stictis graminicola Lasch. a) An Gras am Prinzenweg bei Tegernsee; b) am Stripsen- Joch im Kaisergebirge, 1600 m. Fam. Tryblidiacei. Tryblidium. Tryblidium Arnoldı Rehm. Dürre Ästehen von Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner Alpe (Stubai). Ästehen von Rhododendron hirsut. auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Tryblidium Carestiae (D. N.). Ästehen von Rhododendron ferrugin. im obersten Zillertal. Fam. Heterosphaeriet. Heterosphaeria Patella (Tode) Grev. An dürren Stengeln von Aconitum und Senecio Fuchsiü auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses im Algäu. 345 Seleroderris fuliginosa (Pers.) Fr. Weidenast in der Birgsau, bayer. Algäu. Fam. Cenangiacei. Cenangium Umbellatarum Ces. var. Oynanchı Rehm n. var. An Stengeln von Uynanchum Vincetoxicum an der Straße in der Innschlucht oberhalb Landeck. Cenangella. Cenangella Rhododendri (Ces.) Rehm. An den Samenkapseln von Rhododendron ferrugineum über- all in den Hochalpen um die Alpeiner-Alpe, am ganzen Arlberg und am Schrofenpaß. Cenangella Bresadolae Rehm. An Astehen und getöteten Blattknospen von Rhododendron ferrugineum beim Alpeiner-Ferner (Stubai). Fam. Dermateacei. Dermatea Cenangium (D. N.) Rehm. Dürre Astchen von Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner- Alpe (Stubai), am Jauffen-Joch. Astchen von rhododendron hirsut. auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Pezicula rhododendricola Rehm. Dürre Astchen von Rhododendron ferr. auf der Alpeiner-Alpe (Stubai), desgleichen von Rhododendron hirsut. auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Tympanıs. Tympanıs alnea (Pers.) Fr. An einem Erlenast im Pfitschertal (Tirol). Tympanis Myricariae Rehm n. Sp. An Asten von Myricaria germanica im Pfitschertal. Tympanis saligna Tode. An Weidenästchen im Pfitschertal. Fam. Patellariacei. Patellaria glacialis Rehm. Astchen von Khododendron ferrug. auf der Alpeiner - Alpe (Stubai). Melaspilew Rhododendri (Arnold et Rehm) Almg. Aste von Rhododendron hirs. oberhalb des Achensees, ca. 1500 m. Melaspilea proximella Nyl. Astchen von Juniperus nana auf der Alpeiner-Alpe (Stubai), von Rhododendron ferrug. im obersten Zillertal unterhalb des Pfitscher-Joches. 344 Leciographa, parasemoides Rehm. An Astchen von Rhododendron ferrug. im obersten Ziller- tal und am Jauffen-Joch. Fam. Bulgariacei. Orbilia. Orbilia vinosa (Alb. et Schw.) Karst. Astchen von Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner-Alpe (Stubai). Orbilia albomarginata Rehm n. Sp. Dürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofen- passes. Calloria. Calloria erythrostigmoides Rehm. An dürren Stengeln von Achillea am Alpeiner-Gletscher (Stubai) und an Cerastium-Blütenstengeln daselbst. Calloria carneoflavida Rehm f. Aconiti Rehm. An dürren Stengeln von Aconitum auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Calloria trichorosella Rehm. Faulende Stengel von Cirsium spinosissimum auf der Moräne des Alpeiner-Gletschers. Fam. Mollisiacei. Mollisia. Moilisia Haglundiı Rehm n. Sp. Fichtenspan auf dem Tunnelschutt bei St. Anton am Arlberg. Mollisia Myricariae Rehm. Astechen von Myricaria germ. auf dem Tunnelschutt bei St. Anton am Arlberg, im Pfitschertal. Mollisia dermatoides Rehm. Dürre Stengel von Cirsium spinosiss. am Alpeiner-Gletscher (Stubai). Mollisia minutella Sacec. Dürre Stengel von Senecio Fuchsii in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Mollisia culmina (Sacc.) var. alpina Rehm n. var. a) An Gras zwischen Steinberg und Achensee; b) des- gleichen in der Kaiserklause (Valepp), Tirol; ce) an Juncus Hostii auf der Alpeiner-Alpe (Stubai). Mollisia poaeoides Rehm. Grasblätter am Alpeiner-Gletscher (Stubai) und im obersten Zillertal. Niptera? Poae (Fekl.) Rehm. Grashalme am Stripsen-Joch im Kaisergebirge. 345 Tapesia ? evilescens Karst. Dürre Halme von Juncus Hostii, Alpeiner-Alpe (Stubai). Mollisiella hamulata Rehm. Dürre Stengel von Cirsium spinosissimum, Alpeiner-Alpe (Stubai). Fam. Pyrenopezizei. Pyrenopeziza albocincta Rehm. Dürre Stengel von Aconitum am Schrofenpaß, Tiroler Seite. Pirottaea gallica Saecc. Dürre Aconitum-Stengel auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses (Algäu). Dürre Stengel von Cirsium spinosiss, am Alpeiner-Gletscher (Stubai). Dürre Stengel von Senecio Fuchsii in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Beloniella graminis (Desm.) Rehm. Grashalm in der Kaiserklause (Valepp), Tirol. Fam. Pezizellei. Pezizella. Pezizella tumidula (Rob. et Desm.) Sacc. Faulende Blätter von Alnus viridis auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Pezizella tumidula (Rob. et Desm.) var. Rhododendri Rehm n. var. Faulende Blätter von Ahododendron hirsut. auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Pezizella granulosella Karst. An faulenden Nadeln von Pinus Pumilio auf der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Pezizella plicatula Rehm. Dürre Stengel von Aconitum Napellus auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses (Algäu). Pezizella fuscosanguinea Rehm var. variecolor Rehm. Faulende Stengel von Senecio Fuchsii in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Pezizella auroricolor Bres. Dürrer Stengel von Cirsium spinosis. am Alpeiner- Gletscher (Stubai).? An dürren Kompositenstengeln auf der bayeri- schen Seite des Schrofenpasses im Algäu. Pezizella tiroliensis Rehm. Dürre Stengel von Cirsium spinosissimum, Alpeiner-Alpe (Stubai). Pezizella ? Dürre Halme von Juncus Hostii, Alpeiner-Alpe (Stubai). Pezizella sepulta Rehm n. sp. In einem faulenden Büschel von Juncus Hostii, Alpeiner- Alpe (Stubai). 346 Belonium pruiniferum Rehm. Dürrer Aconitum-Stengel in der Umgebung der Kon- stanzer Hütte am Arlberg. Dürre Stengel von Cirsium spinosiss., Moräne des Alpeiner-Gletschers (Stubai). Belonium obteectum Rehm n. Sp. An Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner-Alpe (Stubai). Fam. Cyathoidei. Phialea eyathoidea (Bull.) Gill. An dürren Stengeln von Aconitum Napellus und Senecio Fuchsii in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Dürre Stengel von Cirsium spinosiss., Moräne des Alpeiner- Gletschers (Stubai). Phialea ? pudorina Bres. Dürre Stengel von Cirsium spinosissimum am Alpeiner- Gletscher (Stubai). Phialea? egenula Rehm. Pflanzenstengel auf dem Tunnelschutt bei St. Anton am Arlberg. Phialea spicarum Rehm. Dürre Halme von Juncus Hostii, Alpeiner-Alpe (Stubai). Phialea ? tenwissima Quelet. Grashalme auf der Alpeiner-Alpe (Stubai). Phialea campanulaeformis (Fuckel) Rehm. Auf Aspidium-Wedeln im oberen Zillertal. Helotium. Helotium albofuscidulum Rehm n. Sp. Dürre Aconitum-Stengel auf-der Tiroler Seite des Schrofen- passes. Helotium herbarum (Pers.) Fr. Dürre Aconitum-Stengel auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses im Algäu, ebenso auf der Tiroler Seite. Helotium herbarum (Pers.) Fr. var. alpestre Rehm. Dürre Aconitum-Stengel in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Helotium? Tuba (Fr.) Cooke. Dürre Aconitum-Stengel auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses (Algäu). Helotium ? conscriptum Karst. var. caulincolum Rehm (Sace. syll. DR EE An dürren Aconitum-Stengeln auf der bayerischen und der Tiroler Seite des Schrofenpasses. Ciboria calathicola Rehm. Faulende Blütenköpfe von Cirsium spinosissimum am Al- peiner-Gletscher (Stubai). 347 COyathicula coronata (Bull.) D. N. Dürre Stengel von Seneeio Fuchsii, Umgebung der Kon- stanzer Hütte am Arlberg. Pflanzenstengel im Pfitschertal. Selerotinia aconitincola Rehm n. Sp. Dürre Stengel von Aconitum auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses (Algäu). Fam. Trichopezizei. Dasyscypha. Dasyseypha fuscosanguinea Rehm. Äste von Pinus Pumilio auf der Tiroler Seite des Schrofen- passes. Dasyseypha Fuckelüi Bres. Äste von Pinus Pumilio auf der Tiroler Seite des Schrofen- passes Dasyseypha Willkommii Hartig. Astehen von Larix auf dem Tunnelschutt bei St. Anton am Arlberg. Dasyseypha leucostoma Rehm. Dürre Stengel von Senecio Fiuchsii und Aconitum Nap. in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. An dürren Stengeln von Aconitum und Kompositen auf der Tiroler und bayerischen Seite des Schrofenpasses. Dasysceypha elegantula (Karst.) Rehm. Dürre Stengel von Aconitum Nap. in der Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Dasyscypha spirotricha Oudem. Dürre Aconitum-Stengel auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses (Algäu). Lachnum. Lachnum latebrincolum Rehm. Stämmchen von Rhododendron ferrug. auf der Alpeiner- Alpe (Stubai). Lachnum fuscescens (Pers.) Karst. Faulende Fagus-Blätter in der Österreichischen Valepp. Lachnum Atropae (Pers.) Rehm. Dürre Aconitum-Stengel auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses (Algäu), ebenso auf der Tiroler Seite. Lachnum leucophaeum (Pers.) Karst. var. alpestre Rehm. Dürre Kompositenstengel auf der bayerischen Seite des Schrofenpasses im Algäu. Lachnum subnidulans Rehm. Dürre Aconitum Nap.-Stengel. Umgebung der Konstanzer Hütte am Arlberg. Lachnum calyecioides Rehm. Halme von Juncus Hostii, Alpeiner-Alpe (Stubai). 348 Lachnum caducum Rehm. Grashalme im Fasultal am Arlberg. Lachnum pallideroseum (Saut.) Rehm f. album Rehm. An Grashalmen in der Kaiserklause (Valepp), Tirol. Erinella ? lactea (Qu&let) Rehm. Dürre Aconitum-Stengel auf der Tiroler Seite des Schrofen- passes. Lachnella. Lachnella Lonicerae (Alb. et Schw.) Fuckel. Lonicera-Astchen in der Österreichischen Valepp. Lachnella ? pellita (Pers.) Quelet. Ästehen von Lonicera coerulea in der Kaiserklause (Valepp), Tirol. Fam. Ascobolei. Rhyparobius? pachyascus Zukal. Auf Kuhkot, Alpeiner-Alpe (Stubai). Fam. Helvellacei. Helvella elastica Bull. Gebüsch in der oberen Kaiserklause (Valepp), Tirol. Beiträge zur Kenntnis des Anthokyans in Blüten. Von Rudolf Karzel (Wien). (Mit Tafel VI.) In der umfangreichen Literatur über Anthokyan finden sich zahlreiche Beispiele für das Verhalten dieses Farbstoffes im Dunkeln und im Lichte. Es sei hier nur darauf hingewiesen, daß bereits Senebier!) gefunden hat, daß sich der Blütenfarbstoff einiger Pflanzen, z. B. Hyacinthus und Tulipa, auch im Dunkeln normal entwickelt. Später untersuchte Sachs?), „ob und wie sich Blüten- knospen von Pflanzen, welche am Lichte blühreif geworden sind, entfalten, wenn die Pflanzen alsdann einer Dunkelheit ausgesetzt werden, welche hinreicht, um an den Blättern und Internodien den Zustand des Etiolements hervorzubringen“. Nach ihrem Verhalten im Dunkeln konnte er zwei Gruppen von Pflanzen unterscheiden : 1. solehe, wie Tulipa, Iris, Hyacinthus, Crocus, welche sich bei länger währender Verdunkelung normal entwickelten und färbten; 2. solche, wie Tropaeolum, Cheiranthus, Papaver ete., welche, sehr frühzeitig verdunkelt, keine Entfaltung und Färbung zeigten; da- gegen trat die Farbe auf, wenn sie vorher unter dem Einflusse 1) Senebier J., M&moires physico-chimiques. Geneve 1782. T.II, p. 99 ff., T. II, p. 103, zit. nach Vöchting, Jahrb. f. wiss. Botanik, 1893, Bd. 25, p. 155. 2) Sachs, Über den Einfluß des Tageslichtes auf Neubildung und Ent- faltung verschiedener Pflanzenorgane. Bot. Zeitg., 1863, Beilage. 349 des Tageslichtes sich mehr oder weniger entwickelt hatten. Andere Versuche von Sachs!) ergaben, daß Pflanzen, welche nicht voll- ständig, sondern bei denen nur einzelne Blüten oder Infloreszenzen verdunkelt worden waren, normal oder lichter gefärbte Blüten lieferten. Askenasys’) Versuche förderten ähnliche Resultate zutage. Tulipa Gesneriana, Crocus vernus, Hyacinthus orientalis hatten im Dunkeln normal gefärbte Blüten, während bei Pulmonaria offieinalis und anderen die Intensität der Färbung der Blüten mit dem Alter der Knospen zur Zeit der Verdunkelung abnahm, so daß aus ganz jungen Knospen weiße oder nahezu weiße Blüten erzielt wurden. Wiesner°) beobachtete bei Nerium Oleander, daß bei sehr schwacher Beleuchtung die Färbung der Blüten ausblieb, ebenso im Dunkeln bei Colchicum autumnale. In der letzten Zeit hat Klebs*) auf das Verhalten des Blütenfarbstoffes von Sempervivum im Dunkeln und in verschiedenfarbigem Lichte hingewiesen. Weitere Beispiele für das Verhalten und für die Entstehung des Anthokyans im Dunkeln und im Lichte festzustellen, war die Aufgabe dieser Untersuchungen. Es sollte auch untersucht werden, in welchem Entwicklungsstadium der Knospen oder Blüten der Farbstoff zuerst nachweisbar ist und ob er nicht vielleicht in anderer Form vor dem Sichtbarwerden der Farbe zu konstatieren ist. Durch die letzte Arbeit von Molisch’) wurde ich angeregt. auch mikroskopisch die Verteilung des Farbstoffes und die Art seines Vorkommens zu studieren. Es sind nur wenige Pflanzen, deren Untersuchung zu einem vorläufigen Abschluß gelangt ist und über deren Ergebnis in dieser Mitteilung berichtet werden soll; doch sollen später noch weitere und ausführlichere Versuche mit anderen Pflanzen durchgeführt werden. Die Versuche kamen in der hiesigen Biologischen Versuchsanstalt über Anregung des Herrn L. v. Portheim zur Ausführung. Die Verdunkelung der Knospen wurde in der Weise vor- genommen, daß sie in schwarzes Papier, graues, kein Licht durch- lassendes F ilterpapier oder in braunes Packpapier eingehüllt wurden. Bei Versuchen mit Syringa im Freien wurden "außer Papier- düten auch Kästchen benützt, in welche die Infloreszenzen ein- geführt wurden. Die Hälfte einer Wand des Kästehens war ver- schiebbar. War die Infloreszenz in dem Kästehen untergebracht, so wurde dasselbe durch die verschiebbare Wandhälfte geschlossen und nun alle Öffnungen durch Watte lichtdieht verschlossen. 1) Sachs, Wirkung des Lichtes auf die Blütenbildung unter Vermittlung der Laubblätter. Bot. Zeitg., 1865, p. 117 ff. 2) Askenasy, Über den Einfluß des Lichtes auf die Farbe der Blüten. Bot. Zeitg., Jahrg. 34, 1876, p. 177. 3) Wiesn er, Untersuchungen über die herbstliche Entlaubung der Holz- gewächse, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, Bd. 64, I. Abt., 1871, p. 465—510. Kay 4) Klebs @., Über Variationen der Blüten. Jahrb, f. wiss, Bot., 1905, . 42. 5) Molisch H., Über amorphes und kristallisiertes Anthokyan. Bot. Zeitg., 1905, p. 145— 162. Im folgenden werden die Resultate der einzelnen Versuche mitgeteilt. Syringa persica. Die normale Entwicklung der Knospen von Syringa persica ist die folgende. Die Knospen sind zuerst grün und färben sich dann rosa. Die Blüten sind dunkel rosa. Beim Abblühen werden die Zipfel der Korolle von der Röhre aus blau, so daß ihre Spitzen und die Partien längs der Gefäßbündel am längsten rot sind. Läßt man Salzsäuredämpfe auf die Blüten einwirken oder betupft man dieselben mit HCl, so bekommt man eine ziegelrote Färbung; mit Ammoniak in derselben Weise behandelt, färben sich die Blüten grün. An den grünen Knospen gelang es mir nicht, mit Salzsäure die charakteristische Rotfärbung hervorzurufen, sie wurden nur braun. Es scheint also hier Anthokyan noch nicht in irgendeiner nachweisbaren Form vorhanden zu sein. In den Blüten ist das Athokyan in den Zellen des Epithels im Zellsaft gelöst. Bei den alten, blau verfärbten Blüten findet man mitunter blaue kleine Körperchen. Zu Verdunkelungsversuchen wurden verschiedene Entwicklungs- stadien benützt und dementsprechend war das Resultat ein ver- schiedenes. Die älteren Knospen, die schon rosa gefärbt waren. entwickelten sich normal weiter und hatten auch im Dunkeln eine normale Färbung. Je jünger aber die Knospen waren, um so liehter wurden auch die Blüten im Dunkeln. Auf der Oberseite der Korollenlappen und an der Außenseite der Röhre ist die Färbung dann stärker wie auf der Unterseite der Lappen. Die Oberseite der Lappen zeigt bei den Blüten, welche aus sehr jungen Knospen sich entfaltet haben, oft nur längs des Mittelnervs einen licht rosa Streifen, während die Unterseite und die Ränder weiß sind. Die weißen Ränder geben, mit Salzsäure behandelt, Rotfärbung. Die jüngsten Blüten erscheinen rein weiß. Bei der Behand- lung mit Salzsäure erhielt ich hier auch eine Rötung. Viele der kleinsten grünen Knospen entwickelten sich nicht weiter und veränderten bloß ihre Farbe, indem sie weiß wurden. Beim Altern der Blüten ist der Farbenwechsel von rosa in blau im Dunkeln ebenso zu beobachten wie im Lichte. Es sei noch erwähnt, daß die Blüten, die sich aus den jüngeren Knospen im Dunkeln entwickeln, kleiner sind als die normal am Lichte erwachsenen. Eine Vorstufe oder eine farblose Modifikation des Antho- kyans'), welche bei Syringa persica in den im Lichte entwickelten 1) Eine farblose, respektive gelbe Vorstufe des roten Anthokyans nimmt W. Zopf (Uber die Gerbstoff- und Anthokyanbehälter der Fumariaceen und einiger anderer Pflanzen. Bibliotheca Botanica, 1886, H. II. Ref.: Botan. Centralblatt, Bd. XXIX, p. 39) für die Fumariaceen an. 591 Knospen nicht nachgewiesen werden konnte, kann sich unabhängig vom Liehte im Dunkeln in den Blüten entwickeln. Die Färbung kommt aber nur durch den Einfluß des Lichtes zustande. Cobaca scandens. Die Korolle ist lange Zeit von dem großen Kelch ein- geschlossen ; sie ist anfangs dunkel-, später lichtgrün und zeigt die bekannte Farbenveränderung. Die Violettfärbung beginnt an den Zipfeln vom Rande gegen die Basis derselben fortschreitend und dann auf die Röhre übergehend. Auf der Oberseite der Lappen und dem Rande der Röhre ist die Blüte dunkler gefärbt als auf der Unterseite. In der Röhre laufen vom Rande zur Basis Streifen von verschiedener Breite herab. Der Farbstoff kommt in der Blüte nur in den Epithelzellen der Ober- und Unterseite vor, u. zw. meist im Zellsaft gelöst. Es sind aber nicht alle Zellen gefärbt, sondern zwischen den gefärbten großen Zellen, welche häufig gewellte Membranen besitzen, finden sich öfters kleinere, ungefärbte (Taf. VI, Fig. 5). Außer im Zell- saft gelöst tritt der Farbstoff aber noch in einer anderen Form auf. Man trifft nämlich in dunkelvioletten Blüten, besonders in solchen. die zu welken beginnen, sehr häufig in dem rotvioletten Zellsaft kleine rundliche oder kurz stäbehenförmige Körperchen, oft in eroßen Mengen angehäuft, in lebhafter Molekularbewegung. Sie sind stärker tingiert als der Zellsaft und oft in vielen Zellen neben- einander zu sehen. Mit Alkohol behandelt, entfärben sie sich zuerst und scheinen dann ganz zu verschwinden. Daneben treten gefärbte Kugeln auf (Taf. VI, Fig. 5), größere und kleinere, von den kleineren oft zwei aneinanderliesend. Die Häufigkeit des Auftretens dieser Kugeln scheint abhängig zu sein von der Temperatur. Während in den Sommermonaten ein reich- liches Auftreten beobachtet wurde, waren sie bei gleich alten Blüten in den Wintermonaten nur spärlich vorhanden, doch wurde ihre Anzahl vermehrt, wenn die Blüten dureh einige Zeit im warmen Zimmer aufbewahrt wurden. Die großen Kugeln haben meist einen Durchmesser von 5—7 u. solche von 16 « sind keine Seltenheit: hie und da findet man auch solche von 22—24 u. Diese Kugeln sind in Alkohol löslich. Beim Zusatz von Alkohol ergießt sich von den Kugeln eine intensiv rotviolette Substanz in den Zellsaft. Hie und da konnte man beim Einwirken von Alkohol beobachten, wie sich von den großen Kugeln kleinere abschnürten, aber mit ihnen im Zusammenhang blieben. In abgestorbenen Zellen oder nach Be- handlung mit Äther oder in solchen Zellen, die beim Abziehen des Epithels verletzt wurden, färbt sich sowohl der Zellsaft als auch die beschriebenen kleinen Körperchen und die Kugeln blau. Zur Prüfung des Farbstoffes und der Inhaltskörper wurden folgende Untersuchungen angestellt: Mit HCl färbt sich der Zell- saft und die tingierten Inhaltskörper ziegelrot. mit Ammoniak grün- liehblau. Bei Zusatz von 1% Osmiumsäure färbt sich der Zellsaft 352 und die vorhin beschriebenen Inhaltskörper blau. Diese Erscheinung ist wohl darauf zurückzuführen, daß die Osmiumsäure in dieser Verdünnung das Plasma derart verändert, daß dieses für den Farb- stoff durchlässig wird und ihn infolge seiner alkalischen Reaktion bläut. Bei Behandlung von frischen Cobaea-Schnitten, so wie von einer Farbstofflösung mit stark verdünnter Antipyrinlösung wurde kein Niederschlag erhalten. Schnitte mit verdünnter Eisensulfat- lösung behandelt, färben sich blau. In grünen oder gelblichen Blüten, welche noch keine Spur von Färbung zeigten, konnte kein Anthokyan nachgewiesen werden. Wenn man gefärbte Blüten in Alkohol einlegt, so erhält man einen farblosen Auszug, der sich mit HCl schön rot färbt. Zahlreiche Verdunkelungsversuche ergaben übereinstimmend, das Cobaea scandens imstande ist, auch bei Ausschluß von Licht An- thokyan zu produzieren. Die kleinsten Knospen. die ich in den Papier- düten aufziehen konnte, waren bei Beginn der Verdunkelung etwa 3cm lang, der Kelch war noch vollständig geschlossen und die Krone sehr klein. Kleinere Knospen gingen nach kurzer Zeit zugrunde. Die Intensität des im Dunkeln gebildeten Farbstoffes war verschieden, je nachdem, in welchem Entwieklungsstadium die Knospen, resp. Blüten verdunkelt worden waren. Bei Blüten mit vollständig geöffneter Krone, gleichgiltig, ob sie bereits eine be- ginnende Färbung zeigten oder noch gelblich waren, bekam man normale oder nahezu normale Färbung. Jüngere Stadien waren aber im Dunkeln immer lichter gefärbt als im Lichte; die Öber- seite der Zipfel war stärker tingiert als die Unterseite, die Innen- seite der Röhre stärker als die Außenseite, also so wie bei normal erblühten. An der Innenseite der Röhre gingen die vorher er- wähnten Streifen oft nicht bis zur Basis und waren meistens schmäler als bei den Lichtblüten. Die Oberseite der Kronenzipfel war meist dunkler tingiert als die Streifen in der Röhre. Auf der Außenseite der Blüte trat die Färbung oft nur an den Zipfeln auf, während die Röhre weißlich blieb. Cobaea scandens kann im Dunkeln Anthokyan bilden, doch ist der Farbenton meistens lichter als bei den im Lichte zur Ent- wicklung gelangten Blüten. Iris germanica. Die Art des Vorkommens des Anthokyans in den einzelnen Teilen der Blüte ist höchst verschieden. Die Hochblätter sind an der Spitze rotviolett gefärbt. Unter dem Mikroskope findet man das ganze Innere der Zellen gleich- mäßig tingiert. Außerdem sind in den meisten Zellen dunkler ge- färbte Kugeln zu beobachten. In Alkohol entfärbt sieh sowohl der Zellsaft als auch die Kugeln; letztere werden dann, mit 1% Osmiumsäure behandelt, tief schwarz. Von Benzol werden sie gelöst. In älteren Hochblättern, besonders 395 wenn sie zu vertrocknen beginnen, sind die Kugeln nicht mehr vorhanden. Die drei äußeren Perianthblätter zeichnen sich vor den drei inneren durch ihre tiefviolette, auf der Oberseite manchmal fast schwarze Färbung aus. Die Unterseite ist meist lichter gefärbt. Sowohl die inneren als auch die äußeren Perianthblätter sind am Grunde charakteristisch gezeichnet, u. zw. auf der morphologischen Oberseite rotbraun, auf der morphologischen Unterseite fast schwarz. Die mikroskopische Untersuchung zeigte auf der Unterseite der äußeren Blätter und auf beiden Seiten der Innenblätter in den Epithelzellen der oberen Blattpartien eine gleichmäßige Färbung des Zellsaftes. In den Epithelzellen der Oberseite der noch ungefärbten Blätter des äußeren Kreises sind außer den gewöhnlichen Inhalts- körpern kleine ungefärbte Kugeln vorhanden, die sich in Alkohol und Ather lösen und mit Ösmiumsäure verschieden stark braun färben. Wenn sich diese Blätter zu verfärben beginnen, kann man die Kugeln noch beobachten; sie sind auch hier ungefärbt. Mit zu- nehmender dunklerer Färbung verschwinden sie. In diesem Stadium ist die Vakuole ganz erfüllt mit dem intensiv dunkel ge- färbten Zellsaft. Sind kleinere Vakuolen vorhanden, so wird in ihnen der Zellsaft hellrotviolett bis schwarzviolett. Bei älteren Blättern, welche wieder eine lichtere Farbe an- genommen haben, ist eine Partie der Vakuole dunkel gefärbt und die Färbung nimmt gegen die Zellmembran hin ab. Es hat den Anschein, als ob von einem dunkleren Kerne aus ein Zerfließen in den nun größer werdenden Zellsaftraum stattfinden würde, und daß durch diese Verteilung des Farbstoffes nun eine lichtere Färbung erzielt wird. Setzt man bei jüngeren Blättern, in deren Zellen diese Vakuolen mit dem schwarzvioletten Farbstoff erfüllt sind, Alkohol zu, so erhält man ein Bild, das dem eben für ältere Blätter be- schriebenen ähnelt. Die Epithelzellen der ausgewachsenen Blütenblätter, in denen das Plasma ganz an die Wand gedrückt erscheint, sind gleichmäßig und etwas lichter gefärbt. Was die Zeichnung am Grunde der äußeren und inneren Blätter betrifft, so findet sich der Farbstoff hier nur in Zellgruppen. (Taf. VI, Fig. 1, 2.) Die Zellen sind ziemlich intensiv rotviolett. In ihnen findet man wieder ähnliche Kugeln, wie sie für die Ju- sendstadien der äußeren Blätter beschrieben wurden. Diese Kugeln sind stets ungefärbt. Das Anthokyan kommt entweder im Zellsaft ge- löst oder aber in dunkel gefärbten, oft schwarzvioletten kugel- föormigen Gebilden vor!). Der Charakter dieser Gebilde konnte leider nicht in befriedigender Weise konstatiert werden. Das An- 1) Dennert E. (Anatomie und Chemie des Blumenblattes. Botanisches Zentralblatt 1889, Bd. XXXVIII, p. 430) hat bei Iris pumila in den Epithel- zellen ein oder mehrere dunkelviolette Gebilde schwimmen gesehen; er hält dieselben für Vakuolen. Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1906. 25 354 thokyan kann in diesen Zellen in folgenden Kombinationen vor- kommen: 1. gleichmäßig im Zellsaft verbreitet; 2. im Zellsaft und an eines oder mehrere der kugelförmigen Gebilde gebunden; 3. bloß an eine oder mehrere Kugeln gebunden, der sonstige In- halt der Vakuole ist von Anthokyan frei. Die Kugeln lösen sich leicht in Alkohol und Ather. In den ungefärbten, den tingierten Partien angrenzenden Zellen findetman auch kleine, ungefärbte Kugeln. Neben dem Anthokyan treten kleine, gelbgefärbte Körnchen auf. Nur wenige Zellen enthalten bloß Anthokyan und sind von diesen Körperchen frei. Wird das Anthokyan mit Alkohol oder Ather ausgezogen, so bleiben diese gelben Körnchen zurück. In den Blättern des inneren Kreises treten sie nicht in so großer Menge auf, wie in denen des äußeren Kreises. Wenn man ein mit Ather von Anthokyan befreites Präparat mit konzentrierter Schwefel- säure behandelt, so färben sich die gelben Körner dunkelblaugrün. Es erübrigt noch, das Vorkommen des Anthokyans im Epithel der Ober- und Unterseite der großen Narbe zu erwähnen. (Taf. VI, Fig. 3, 4.) Das erhaltene Bild entspricht im großen und ganzen dem bei Untersuchung der Hochblätter wahrgenommenen. In vielen Zellen, besonders in den lichter gefärbten Partien, findet man Ku- geln, die dunkler gefärbt sind als der gleichmäßig tingierte Zell- saft. Oft trifft man die gefürbten Kugeln in farblosen Zellen. Im Gegensatz zu den in den Hochblättern gefundenen Kugeln lösen sie sich in Alkohol. Wird ein Stück der Oberhaut der Narbe mit der Pinzette abgezogen und in Wasser auf einem Objektträger, mit einem Deck- glase bedeckt, eine halbe bis °/, Stunden liegen gelassen, so kann man unter dem Mikroskope eine Bewegung der Kugeln sehen. Die Bewegung findet meist plötzlich, aus der Mitte der Zelle zur Wand zu statt oder aber sie geht so langsam vor sich, daß man sie bloß nachweisen kann, wenn man die ursprüngliche Lage durch Zeich- nung konstatiert hat. (Taf. VI, Fig. 3, 4.) Beschleunigen kann man das Eintreten der Bewegung durch Behandeln mit Alkohol, verdünnten Salzlösungen oder Glyzerin. Dabei muß man aber vor- sichtig vorgehen, denn sobald in den Zellen Plasmolyse eintritt, werden die Kugeln von dem sich zusammenziehenden Plasma mit- gezogen. Die Bewegung der Kugeln kommt wahrscheinlich durch Turgorverschiebungen zustande. In grünen Knospen oder in grünen Partien der Blütenblätter war mit HÜl der Farbstoff nicht nachweisbar. Die Blüten von Iris germanica färben sich auch im Dunkeln, und sind, je nach dem Alter der verdunkelten Knospe, lichter, oft sogar bedeutend lichter als die am Lichte entwickelten, oder normal gefärbt. Der Farbstoff bildet sich auch dann, wenn man eine ganze Pflanze unter einen schwarzen Sturz bringt. Die Färbung erscheint schon in den oberen Randpartien ganz junger Kronenblätter von 12—15 mm Länge, welche von den Hochblättern noch vollständig bedeckt sind. (Schluß folgt.) 35 ei Einige Bemerkungen über Cirsium Pichleri Huter und Cirsiuwm Boissieri aut. Von J. Bornmüller (Weimar). Auf Seite 286 dieser Zeitschrift (Jahrgang 1906) wird mit dem daselbst veröffentlichten Cirsium Pichleri Huter der Schwarm der um (©. ligulare Boiss. und Ü©. odontolepis Boiss. sich gruppie- renden kritischen Arten wiederum um eine „spec. nov.“ vermehrt. Dieselbe gründet sich auf die von Pichler im Jahre 1874 am bithynischen Olymp gesammelte, fälschlich als ©. Lobelii Ten. aus- gegebene Pflanze, von welcher also Belegexemplare in den meisten größeren Sammlungen anzutreffen sein dürften. Da es dem ver- dienstvollen Verfasser bei der Beschreibung seines orientalischen Cirsium an der wichtigsten Literatur jener Gebiete gebrach, hegt er selbst Bedenken, ob seine neubeschriebene Pflanze nicht etwa mit einer bereits bekannten Art des Ostens identisch ist, die Lösung dieser Frage jenen überlassend, die mit der Flora jener Länder vertrauter seien als er selbst. Wenn ich mir erlaube, dazu das Wort zu ergreifen, so mag dies zu entschuldigen sein, da ich ge- nannte Pflanze mehrfach in Kleinasien gesammelt habe und ich andererseits Gelegenheit nehmen möchte, über „O. Boissieri“ der verschiedenen Autoren ein paar Worte zu sagen, unter welcher Be- zeichnung u. a. auch C. Pichleri Huter in die Herbarien ge- langt ist. Nach dem mir vorliegenden Original ist ©. Pichleri Huter ein und dieselbe Spezies, welche Freyn im Jahre 1895 in Bulletin de l’Herbier Boissier III, 466—467 (Über neue und bemerkens- werte orientalische Pflanzenarten, S. A. 65—67) als ©. Sintenisiı Freyn ausführlich beschrieben hat. Es ist dies eine mit (©. odonto- lepis Boiss. nahe verwandte Art, deren Verbreitungsgebiet sich, einschließlich der subsp. C. Galaticum Freyn (= Ü. Boissieri Freyn et Bornm. sp. n. in exsiee. a. 1889 et 1890, non aliorum!), über die ganzen nördlichen Teile Kleinasiens erstreckt, die aber bei der Beschreibung des C. Pichleri und beim Vergleich mit den nächstverwandten Arten überhaupt nicht erwähnt wird. Gleich den anderen Arten dieser Gruppe zeigt auch C. Sinte- nisii Freyn in dem ziemlich großen Areal seiner Verbreitung einen gewissen Formenreichtum. (Außerdem ist die Größe der Köpfchen, ob gipfel- oder astständig, einem gewissen Wandel unterworfen!) Ich selbst sammelte die Pflanze in den Jahren 1889 und 1890 in den Gebirgen der Umgebung der Stadt Amasia im westlichen (galatischen) Pontus!); diese wurde seinerzeit als verschieden von C. odontolepis Boiss. des westlichen Europas erkannt und als C. Boissieri Freyn et Bornm. von mir ausgegeben. Freyn be- schrieb später diese Form als ©. Sintenisii Freyn subspec. €. Ga- 2) Im Sinne Kieperts nicht Galatien selbst, sondern die der Provinz Galatien benachbarten Teile der ostwärts angrenzenden Provinz Pontus. 25* 356 laticum Freyn. — Westlich, im angrenzenden Paphlagonien, auf dem Ilkhas-dagh traf ich dann im Jahre 1890 eine Form, die als O©. Sintenisw Freyn P. armatum Freyn veröffentlicht wurde, während im gleichen Distrikt der Prov. Paphlagonien P. Sintenis zwei Jahre später diejenige Form sammelte, die Freyn in seiner Abhandlung als den Typus bezeichnet. — Ostwärts erstreckt sich dann diese (von früheren Botanikern gänzlich übersehene, zwar sregarisch auftretende, aber ihrer Unnahbarkeit halber freilich wenig zum Sammeln einladende, ungemein stark bewehrte) Distel bis nach Türkisch-Armenien, d. h. in die östlichen Teile der Prov. Pontus, wo Sintenis im Jahre 1394 sie in der Form „Sub- species ©. Galaticum“ bei Gümüsch-Khane einheimste. Besonders die letztgenannten Exemplare empfehle ich zum Vergleich mit ©. Pichleriı Huter mit dem Hinweis, daß wohl gerade auf diese etwas kleinköpfigen Individuen Freyns Worte (l. e. p. 467) Bezug nehmen, welche lauten: „An kleinen Formen des ©. Galaticum Freyn ist von der spateligen Verbreiterung der unteren Hüllschuppen nichts zu bemerken, sie sind an der Spitze schmal und feindornig, und man würde daher solche Formen ohne Kenntnis der entwickelten sehr leicht an unrichtiger Stelle unterzubringen suchen!“ Würde ich die Originale hiezu nicht selbst besitzen, die sonst einander ungemein gleichen und die Zusammen- sehörigkeit aufs klarste kundtun, könnte ich — allein nach dem Wortlaut der Diagnose zu urteilen — leicht geneigt sein, an der richtigen Beurteilung dieser Verhältnisse Zweifel zu hegen. Freyns scharfsichtiges Auge hat hier sicher das Richtige getroffen. Meines Erachtens ist somit ©. Pichler: Huter mit C. Sintenisit Freyn (inkl. subsp.) zu vereinen. Was „Cirsium Boissieri“ betrifft, dürfte folgendes zu er- wähnen am Platze sein : Zum ersten Male wurde dieser Name öffentlich (doch wohlbemerkt nur in Exsiecaten!) für eine von mir im Jahre 1889 in Kleinasien gesammelte Pflanze aus der Verwandtschaft des O. odontolepis Boiss. angewandt, und zwar unter der Autorschaft „Freyn et Bornmüller“. Wie oben erwähnt, wurde diese Art einige Jahre später nicht unter diesem Namen, welchen Freyn wieder verwarf, beschrieben, sondern nach Eingang umfangreicheren Materials (durch Sintenis) als ©. Sintenisii Freyn subsp. ©. Gala- ticum Freyn. An der eingangs angeführten Publikationsstelle (pag. 467) wird nun durch Freyn zum ersten Male der Name C. Boissieri Hausskn. in die Literatur eingeführt, indem bei meiner Pflanze (also ©. Sintenisiv Freyn subsp. ©. Galaticum Freyn) gesagt wird: „syn. ©. Boissierı Freyn et Bornm. (non Hausskn. — odontolepis Boiss. fl. Or., nee Voy. Esp.)* und „Der sanze hier als O©. Sintenisii zusammengefaßte Formenkreis scheint ©. Boissieri Hausskn. in Mittel-Kleinasien zu vertreten.“ ') 1) Boissier kannte sein C. odontolepis Boiss. nur aus europäischen Gebieten (nicht aus Kleinasien), auch hielt er die Pflanze des östlichen Europas, also der Flora Orientalis, nicht für spezifisch verschieden von jener des Westens. 357 Was ist nun ©. Boissieri Hausskn.? Eine Pflanze dieses Namens wurde von Haussknecht nirgends veröffentlicht und auch sein Herbar weist eine Pflanze dieses Namens nicht auf; er selbst schließlich teilte mir seinerzeit auf meine Anfrage mit, daß ein ©. Boissieri seiner Autorschaft nicht existiere. Falsch ist auch teilweise, was Sagorski auf den Etiketten seines ©. Dal- canicum Sagorski bemerkt: „syn. ©. Boissieri Strbrny, non Freyn, nee Hausskn. in Bornm. exsice.“, daHaussknecht in meinen Exsiccaten kein „C. Boissieri* aufgestellt hat und ich ihm überhaupt keine Cirsien zur Bestimmung übergeben habe. Die Angabe Freyns konnte somit nur auf einerälteren, wohl brief- liehen Mitteilung Haussknechts fußen, welche Freyn, als er sich dessen erinnerte, veranlaßte, den in den Exsiccaten bereits gegebenen Namen fallen zu lassen und einen anderen zu wählen. Für ©. odontolepis Boiss. fl. Or., dessen Diagnose wir in der „Flora Orientalis“ finden, nun den Namen (©. Boissieri Hausskn. (teste Freyn) anzuwenden, geht aus folgenden Gründen nicht an, gleichzeitig erfahren wir, daß Haussknecht die von ihm als ©. odontolepis Boiss. flor. Or. angesprochene Pflanze verkannt hatte und daß somit die Wahrscheinlichkeit nahe liege, diese irrige Ansicht einmal Freyn gegenüber brieflieh oder mündlich geäußert zu haben. In Haussknechts Herbar befindet sich nämlich keines der von Boissier in der Flora Orient. zitierten Exemplare des ©. odontolepis Boiss. vor! Haussknecht kannte somit Boissiers Pflanze aus dem Gebiet der Flor. Or. überhaupt nicht! In seinen Schriften ferner wird nur einmal ein ©. odontolepis Boiss. und dies sogar aus dem Gebiet der Flor. Or. als solches angeführt (Symbolae ad fl. Graee. in Mitt. d. Thüring. Botan. Ver., n. Folge VIl, 38), diese Pflanze ist aber nach Herbarbefund über- haupt kein ©. odontolepis, sondern ein ©. ligulare Boiss., welches mit Wagnerschen Exemplaren vom klassischen Standort (sowie anderen mit der Beschreibung exakt übereinstimmenden Exsiecaten dieser Bezeichnung) gut harmoniert. Nur auf diese Pflanze Hauss- knechts ließe sich somit der Name C. Boissieri Haussknecht (= C. odontolepis Hausskn. non Boiss.) anwenden, freilich nur als Synonym zu ©. ligulare Boiss.! Es ergibt sich also folgendes Resultat: 1. Cirsium Boissieri Freyn et Bornm. in Bornm. exsiec. (plant. exsiec. Anatol. or. 1889 et 1890) spec. nov. wurde später (1895) unter einem neuen Namen als C. Sintenisii Freyn (subsp. ©. Galaticum Freyn) in Bull. de !’Herb. Boissier publiziert; nur letztgenannter Name hat also Giltigkeit. 2. „C. Boissieri Hausskn.“ in litt. ad Freyn = (. odontolepis Hausskn. Symb. ad fl. Graee. pag. 121 (non Boiss. Voy. Esp., nee Boiss. fl. Or.) = C. ligulare Boiss. 3. „CO. Boissieri Hausskn.“ sensu Freyn in Bull. de l’Herb. Boiss. 1895 —= Ü. odontolepis Boiss. flor. Or. (nec Boiss. Voy. Esp.) ist eine dem westeuropäischen ©. odontolepis Boiss. Voy. 358 Esp. nahe verwandte Art, nach Haläcsy Consp. flor. Graee. II, 110 wohl zu ©. armatum Velenovsky (in Sitzungsber. d. Böhm. Ges. d. Wissensch. 1888. pag. 52) gehörig. 4. „CO. Boissieri Hausskn. in Bornm. exsice.“ (Sagorski in schedis) existiert überhaupt nicht. . „CO. Boissieri Freyn“ Stribrny in exsice.“ —= C. Balcani- cum Sagorski. Qt Notiz über eine für Österreich neue 6Graminee. Am 16. Juni l. J. entdeckte ich in einer jungen, am kalkig- sandigen Boden wachsenden Kiefernkultur zwischen Janöw und Szklo (etwa 32 Kilometer nordwestlich von Lemberg) die von Domin in seiner „Monographie der Gattung Koeleria“ beschriebene und bis jetzt nur in der Gegend von Wilno in Lithauen beob- achtete Koeleria polonica Dom. (= K. ciliat« Wol. in „Fl. exs. polon.“*, non A. Kern.), wo dieselbe in ziemlich großer Anzahl in Gesellschaft mit Pulsatilla patens, Dianthus glabri- usculus (Borb.), Silene chlorantha, Dracocephalum Ruyschiana, Thymus angustifolius, Pulmonaria azurea (Bess.), Phleum Boehmeri ete. vorkommt. Von Ä. ciliata A. Kern., mit welcher K. polonica bezüglich der oberirdischen Organe ziemlich überein- stimmt, ist dieselbe auf den ersten Blick besonders an dem im hohen Grade locker-rasigen, dureh lange unterirdische Rhizome bedingten Wuchs leicht zu unterscheiden. Lemberg, am 19. Juni 1906. Prof. Br. Blocki. Literatur - Übersicht‘). Juli 1906. Adamovid L. Eine neue Helleborus-Art aus Serbien. (Magyar botanikai Lapok. V. Nr. 5/7, p. 221.) 8°. H. serbicus Adam. affın. H. Baumgarteni. Beck @. R. v. Uber die Bedeutung der Karstflora in der Ent- wicklung der Flora der Ostalpen. (Res. scient. d. Congr. intern. de Bot. Vienne 1905.) gr. 8°. 5 S. — — Ein botanischer Ausflug auf den Klek (1832 m) bei Ogulin. (Ungar. bot. Bl. V. Jahrg. Nr. 2/4, S. 94/105.) 8°. Anhangsweise: Bemerkungen zu Seseli Malyi A. Kern. 2) Die „Literatur-Ubersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf. jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 359 B&guinot A. Alecune notizie sulle Romulea della flora dalmata. (Bull. della Soc. bot. Ital. 1906. Nr. 3—4, p. 45—52.) 8°. Murr J. Über Chenopodium concatenatum Thuill. und Verwandtes. (Magyar botanikai lapok. V. Nr. 2/4.) 8°. Nömec B. Die Wachstumsrichtungen einiger Lebermoose. (Flora. 96. Bd. 2. Heft. S. 409—450.) 8°. 9 Textfig. Pascher A. A. Kleine Beiträge zur Kenntnis unserer Süßwasser- algen. II. Zur Kenntnis der Phytoplanktons einiger Seen der julischen Alpen. (Sitzungsber. d. deutsch. naturw.-med. Vereines „Lotos®. N. F. XXV. Bd. S. 102—107.) 8°, Behandelt das Phytoplankton des Raibler, Wocheiner und Veldeser Sees nach Aufsammlungen von G. v. Beck. R&sultats scientifigques du Congres international de Botanique Vienne 1905. — Wissenschaftliche Ergebnisse des internationalen botanischen Kongresses Wien 1905. Herausgegeben von R. v. Wettstein, J. Wiesner und A. Zahlbruckner. Redigiert von J. P. Lotsy. Jena (G. Fischer). gr. 8°. 446 S. 3 Taf., 1 Karte, 58 Abb. — 20 Mk. Seharfetter R. Beiträge zur Geschichte der Pflanzendecke Kärntens seit der Eiszeit. (XXXVII. Jahresber. .d. k. k. Staats- Gymn. in Villach. S. IIT—XXVIII.) 8°. Inhalt: I. Die Vegetationsverhältnisse Kärntens (Florenreiche, Floren- bezirke, Endemismus, Formationen, Regionen, Verschiebung der Höhengrenzen), — 1]l. Die Einwirkung des Menschen auf die Pflanzendecke. — III. Ein- wanderungen aus den benachbarten Florenreichen. — IV. Die warme Periode nach der Eiszeit (Steppenperiode),. — V, Die Eiszeit und ihre Folgen. — VI. Die Flora vor der Eiszeit. Scehiffner V. Kritische Bemerkungen über die europäischen Lebermoose mit Bezug auf die Exemplare des Exsikkatenwerkes „Hepaticae europaeae exsiccatae*. IV. Serie. (Sitzungsber. d. deutsch. naturw.-med. Vereines „Lotos“. N. F. XXV. Bd. S. 108 bis 169.) 8°. — — Ergebnisse der bryologischen Exkursionen in Nordböhmen und im Riesengebirge im Sommer 1904. (Sitzungsber. d. deutsch. naturw.-mediz. Vereines „Lotos®. N. F. 25. Bd. S. 12—53.) 8°. Enthält außer der Aufzählung für das Gebiet neuer oder interessanter Formen die Beschreibungen folgender neuer Formen: Marsupella erythro- rhiza (Limp.) f. brevicaulis Schffn., f. gracilescens Schffn., Nardia obovata E.) var. rivularis Schffn., Lophozia alpestris (Schl.) var. transitoria Schfin., Scapania nemorosa (L.) var. fallaciosa Schffn., Pohlia nutans (Schreb.) var. bryoides Schffn., Plagiothecium silvaticum (Huds.) var. pseudo- neckeroideum Schffn., Scorpidium scorpioides (L.) var. pratense Schffn. Schneider K. C. Einführung in die Deszendenztheorie. Sechs Vorträge. Jena (G. Fischer). 8%. 148 S. 2 Taf., 1 Karte, 108 Abb. Sperlich Ad. Ergänzungen zur Morphologie und Anatomie der Ausläufer von Nephrolepis. (Flora. 96. Bd. 2. Heft. S. 451 bis 473.) 8°. 2 Taf. Tsehermak E. Über Züchtung neuer Getreiderassen mittelst künstlicher Kreuzung, II. Mitt. Kreuzungsstudien am Roggen. 360 (Zeitschr. f. d. landwirtsch. Versuchswesen in Österreich. 1906.) 8°. 45 S. 2 Taf. Wichtigste Ergebnisse: I. In gewissen Kreuzungsfällen konnte das Vorkommen von Endosperm-Xeniodochie festgestellt werden. — II. Bei Kreuzung von Roggenrassen mit deutlich verschiedenem Ahrentypus erweist sich der Muttertypus keineswegs allein oder ganz vorzugsweise bestimmend für das Kreuzungsprodukt und dessen Deszendenz. Die regelmäßige Konstanz der Roggenvarietäten trotz Nachbaranbaues in geschlossenen Beständen ist vielmehr darauf zurückzuführen, daß die wirksame Ausbreitung des Pollens im allgemeinen nicht sehr weit reicht. — III. Die I. Generation der vom Verf. erzielten Roggenmischlinge zeigte in Ahrentypus und Fruchtform im allgemeinen Mittelstellung. Die II. Generation ergab Spaltung in mutter- gleiche, intermediäre und vatergleiche Formen im Verhältnisse von 1:2:1. — IV. Bei Kreuzung von Winter- und Sommerroggen zeigt (bei Sommer- kultur) die I. Generation in bezug auf Vegetationszeit Mittelstellung, in der II. Generation tritt Spaltung im Mendelschen Verhältnisse ein. (Sommer- typus : Wintertypus = 3 : 1.) Sommeranbau der Deszendenten steigert in den folgenden Generationen den Perzentsatz des Sommertypus, Winteranbau den des Wintertypus. — V. Es gelingen unschwer Bastardierungen zwischen Kulturformen und Wildformen der verschiedenen Getreidearten, überhaupt erscheint der Tribus der Hordeae zur Bastardierung disponiert. Umlauft A. Die Wahrheit über die Wetterpflanze. Wien. Selbst- verlag. kl. 8°. 35 S. Der Verfasser, Direktor des kaiserl. Gartens in Schönbrunn, hat sich ein Verdienst dadurch erworben, daß er mit Nachdruck auf die Unhaltbarkeit all dessen hinwies, was in Broschüren und Zeitungsartikeln über die so- genannte „Wetterpflanze* (Abrus precatorius) veröffentlicht wurde. Er tat dies zuerst in einem Artikel, welcher vor einem Jahre in der „Woche“ er- schien, und führt den Kampf in der vorliegenden Arbeit fort, die eine Ant- wort auf eine indessen erschienene Gegenschrift Nowacks darstellt. Der Verf. deckt nicht nur zahlreiche Unrichtigkeiten und Widersprüche in den Außerungen Nowacks auf, sondern stützt sich auch auf eingehende Beob- achtungen. Es ist ein trauriges Zeichen der Kritiklosigkeit weiter, selbst ge- bildeter Kreise, der Voreingenommenheit derselben gegen wissenschaftliche Auffassung, daß ein so handgreiflicher „Irrtum“, wie der, welcher die An- preisung von Abrus als „Wetterpflanze* zur Folge hatte, dauernd so viel Interesse und Sympathie zu erwecken vermag. Hoffentlich trägt die vor- liegende Abhandlung etwas zur Aufklärung weiterer Kreise bei. Verhandlungen des internationalen botanischen Kongresses in Wien 1905. — Actes du Congres international de Botanique tenu ä Vienne 1905. — Herausgegeben von R. v. Wettstein, J. Wiesner und A. Zahlbruckner. Redigiert von J. Bri- quet, A. Ginzberger, V. Schiffner, Th. v. Weinzierl, R. v. Wettstein und A. Zahlbruckner. Jena (G. Fischer). gr. 8°. 262 S. 6 Abb. — 12-50 Mk. Woltereck R. Mitteilungen aus der biologischen Station in Lunz. (Biol. Zentralbl. Bd. XXVI. Nr. 13—15.) 8°. S. 465—480. Erster Bericht über die am unteren Lunzer-See in Niederösterreich durch Herrn Karl Kupelwieser begründete und vom Verf. eingerichtete und geleitete biologische Station. Der Bericht zeigt, wie planmäßig bei An- lage der Station vorgegangen wurde, wie vorzüglich die Anlage und wie wohl- durchdacht das Programm ist. Der Bericht enthält auch die bisherigen Er- gebnisse der faunistischen und floristischen Erforschung des Sees. Es ist kaum daran zu zweifeln, daß die neu begründete Anstalt große Bedeutung erlangen kann. Vom Standpunkte des zweckmäßigen Zusammenarbeitens 361 wissenschaftlicher Kräfte ist es bedauerlich, daß bei Begründung der Anstalt mit einer gewissen Angstlichkeit vermieden wurde, mit den biologischen Kreisen der so nahe gelegenen Universitätsstadt Wien auch nur in Fühlung zu treten. In der Arbeitsteilung mit sachgemäßer gegenseitiger Förderung liegt doch die beste Gewähr wissenschaftlichen Fortschrittes. Bernard Ch. A propos d’une maladie des cocotiers causde par Pestalozzia Palmarum Cooke. (Bull. du Dep. de l’Agriculture aux Indes Neerl. Nr. 2.) gr. 8°. 48 p. 3 Taf. Briquet J. Regles internationales de la Nomenclature botanique. Adoptees par le Congres internat. de Botanique de Vienne 1905 et publiees au nom de la commission de r&daction du congr&s. Jena (G. Fischer). gr. 8°. 99 S. — 2:50 Mk. Bruck W. F. Zur Organisation des Pflanzenschutzes. (Deutsche landw. Presse. Jahrg. 1906. Nr. 62.) 8°. 6 S. Verf. erörtert die Mängel, die der jetzigen praktischen Pflege der Phytopathologie anhaften, und befürwortet die Einrichtung eines Spezial- studiums für Phytopathologen. — — Zur Frage der Windbeschädigungen an Blättern. (Beih. z. bot. Zentralbl. XX. Abt. II. S. 67—75.) 8°. 1 Taf. Busse Walt. Das südliche Togo. Karsten und Schenck, Vege- tationsbilder, 4. Reihe, 2. Heft. Jena (G. Fischer). 4°. 6 Taf. u. Text. Chodat R. et Rouge E. La Syeochymace ou le Labferment du Ficus carica. (Zentralbl. f. Bakteriolog. ete. II. Abt. XVI. Bd. 219.) 8. 9.n. Classen Joh. Ueber die Grenzen des Naturerkennens,. (Jahrb. d. Hamburgischen wissensch. Anstalten. XXIII.) gr. 8°. 17 S. 1 Fig. Contzen Fr. Die Anatomie einiger Gramineenwurzeln des Würz- burger Wellenkalkes. (Kraus, Aus der Pflanzenwelt Unter- frankens, IX.) Würzburg (A. Stuber). 8°. S. 265—329. — K 2:88. Conwentz W. Die Heimatkunde in der Schule. Grundlagen und Vorschläge zur Förderung der naturgeschichtlichen und geo- graphischen Heimatkunde in der Schule. 2. Aufl. Berlin (Born- traeger). 8°. 15 u. 192 S. Kritik der Pflege, welche die Heimatskunde in den Schulen verschie- dener Kategorien findet, und Vorschläge zur Hebung dieser Pflege. Obwohl die Ausführungen des Verfassers sich in erster Linie auf das Deutsche Reich beziehen, enthalten sie doch vieles, was auch in anderen Ländern Beachtung finden könnte. Speziell in Österreich mit seiner herrlichen, vielgestaltigen Natur würde die Heimatskunde einen hervorragenden Platz im Lehrplane der Elementar- und Mittelschulen verdienen. Degen A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. XLVI. Aconitum hunyadense n. sp. (Magyar botanikai Lapok. V. Nr. 5/7. p. 196/197.) 8°. Edwall G. Ensaio para uma synonimia dos nomes populares das plantas indigenas do Estado de S. Paulo. (Commissäo geogr. e geolog. de S. Paulo Bull. Nr. 16.) 8°. 70 p. 362 Edwall G. Flora Paulista. IV. Myrsinaceae. (l. e. Nr. 15.) 8°. 45 p. Focke W. 0. Franz Buchenau. (Abh. nat. Ver. Bremen 1906. Bd. XIX. Heft 1. S. 1—19.) 8°. 1 Portr. Gassner G. Der Galvanotropismus der Wurzeln. (Botanische Zeitung. 64. Jahrg. Heft 9—11.) 4°. S. 149—222. Auf Grund eingehender Versuche gelangt Verf. zu dem Resultate, daß der von Elfving zuerst konstatierte, dann besonders von Brunchorst studierte Galvanotropismus der Wurzeln ein Traumatropismus sei, hervor- gerufen durch eine schädigende Einwirkung. Abgesehen davon, daß die Versuche des Verf. einwandfrei erscheinen, spricht schon der Umstand für die Richtigkeit seiner Auffassung, dab es wohl nicht zu bezweifeln ist, dab alle im normalen Wachstum sich äußernden Reaktionen der Pflanzenorgane auf Reize Anpassungen darstellen und solche Anpassungen sich nur in jenen Fällen herausgebildet haben dürften, in denen die Notwendigkeit hiezu vor- handen war. Goebel K. Zur Biologie von Cardamine pratensis. (Biolog. Zentralbl. XXVI. Bd. Nr. 16. S. 481—489.) 8°. 3 Fig. Hayata Bunzo. On Taiwania, a new genus of Coniferae from the Island of Formosa. (Journ. of. Linn. Soc. Vol. XXXVI. Nr. 260. p. 330—331.) 8°. 1 Taf. Verwandt mit Cunninghamia. Hill T. G. On the presence of a Parichnos in recent plants. (Annals of Bot. Vol. XX. Nr. LXXIX. p. 267—273.) 8°. 2 Taf. Das von Bertrand als Parichnos bezeichnete Gewebe, das bei Lepidodendron, Sigillaria, Lepidostrobus und anderen fossilen Lycopodineen nachgewiesen wurde, konstatierte der Verf. nunmehr auch bei recenten Isoetes- und in modifizierter Form bei Lycopodium-Arten. Kniep H. Untersuchungen über die Chemotaxis von Bakterien. (Jahrb. f. wissensch. Bot. Bd. XLIII. Heft 2. S. 215—270.) 8°. Koernieke M. Zentrosomen bei Angiospermen. Zugleich ein Beitrag zur Kenntnis der generativen Elemente im Pollen- schlauch. (Flora. 96. Bd. 2. Heft. S. 501—522.) 8°. 1 Taf. Untersuchungen über das eventuelle Vorkommen von Zentrosomen bei Angiospermen und kritische Übersicht der einschlägigen Literatur. Das Ergebnis ist, daß Zentrosomen bei Angiospermen nicht vorkommen, daß die phylogenetisch höchste Gruppe, bei der solche vorkommen, die Lebermoose sind. Kraus G. Vicia Orobus DC. und ihre Heterotrichie. Aus der Pfianzenwelt Unterfrankens. VII. (Verh. d. phys.-med. Ges. zu Würzburg. N. F. Bd. XXXVIII.) 8°. S. 225—238. 2 Taf. Interessante Beobachtung über einen Dimorphismus der genannten Pflanze, der in der Behaarung zum Ausdrucke kommt. Die im Juni ent- wickelten Sprosse sind zottig behaart, die später sich entwickelnden sind kahl. Miyake K. Ueber das Wachstum des Blütenschaftes von Tara- xacum. (Beihefte zum Bot. Zentralbl. Bd. XVI. Heft 3. S. 403—414.) 8°. 1 Taf. Messungen ergaben das starke Anwachsen des Blütenschaftes vor der Fruchtreife. — — Über die Spermatozoiden von Cycas revoluta. (Ber. der deutsch. bot. Ges. Bd. XXIV. Heft 2. S. 73—83.) 8°. 1 Taf. 363 Beobachtungen über Form und Bau der lebenden Spermatozoiden und über Chemotaxis derselben. Beachtenswert ist auch die Ansicht des Verf., daß die Flüssigkeit, in der die Spermatozoiden zum Archegonium schwimmen, aus dem Pollenkorne stammt. Schinz H. Die Myxomyceten oder Schleimpilze der Schweiz. (Mitt. d. naturw. Ges. in Winterthur. Heft VI.) 8%. 129 8. 45 Fig. Usteri A. Parthenocarpia do Cycas revoluta. (Revista da soc. scientif. de Säo Paulo. Nr. 3—4.) 8°. 3 S. 5 Fig. Vuillemin P. Le problöme de l’origine des levures. (Rey. gen. des sc. pures et appl. 17. Ann. Nr. 5. p. 214—229.) 4°. 31 Fig. Diskussion der verschiedenen morphologischen Beziehungen der Saecharomyceten zu anderen Pilzen. Resultat: Die Saccharomyceten sind keine einheitliche Pilzgruppe gleicher Abstammung, sondern entwicklungs- geschichtlich ungleichwertig und zu den „Fungi imperfecti* zu stellen. Wangerin W. Die Umgrenzung und Gliederung der Cornaceae. (Beibl. zu den Botan. Jahrb. Bd. XXXVIII. Heft 2.) 8°. 88 S. 10 Fig. Von den allgemeinen Ergebnissen dieser gründlichen Arbeit seien erwähnt: Die Cornaceae stellen den ursprünglichsten Typus der Umbelli- ferales dar. Auszuschließen von den Cornaceen sind: Garrya, Alangium, Nyssa und Davidia. Garrya bildet die Familie der Garryaceae, die den Salicaceae nahe steht, Alangium schließt sich an die Ahizophoraceae, Nyssa bildet die den Combretaceen verwandte Familie der Nyssaceae, die Stellung von Davidia ist fraglich, sie läßt sich provisorisch den Nyssaceen anreihen. Zahn K. H. Beiträge zur Kenntnis der Archieracien Ungarns und der Balkanländer. (Magyar botanikai Lapok. V. Nr. 2/4. p. 62-93.) 8°. Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der math.-naturw. Klasse am 5. Juli 1906. Prof. Dr. L. Adamovic legt eine Abhandlung mit dem Titel vor: „Die pflanzengeographische Stellung und Gliede- rung der Balkanhalbinsel* Dr. Viktor Grafe, Privatdozent an der k. k. Universität in Wien, legt eine gemeinsam mit Herrn Leopold Ritter v. Port- heim im pflanzenphysiologischen Institut der k. k. Universität in Wien und der Biologischen Versuchsanstalt in Wien durchgeführte Arbeit unter dem Titel „Untersuchungen über die Rolle des Kalkes in der Pflanze“ vor. Ausgehend von der Ansicht Boehms und anderer Forscher, daß der Kalk bei der Umwandlung der Stärke in Zucker, beim 364 Zuckertransport und bei seiner Umwandlung in Formbestandteile der Pflanze eine Rolle spiele, haben die Verfasser kalkfrei ge- zogenen Keimlingen von Phaseolus vulgaris verschiedene Zucker- arten zugeführt, indem sie annahmen, daß die Erkrankung entweder gänzlich aufgehoben oder wenigstens eine Zeitlang hintangehalten werden könnte, wenn die Funktion des Kalkes tatsächlich eine entsprechende wäre. Es ergab sich, daß durch Zufuhr von Lävulose, Dextrose, Saccharose das Wachstum der kalkfrei gezogenen Bohnen gegen- über den kalkfrei ohne Zucker kultivierten im Licht gefördert wird. Besonders günstige Resultate lieferte die Darbietung von Lävulose, wodurch der Zeitpunkt der Erkrankung bedeutend hinausgeschoben wurde. Im Dunkeln, wo alle kalkfrei gezogenen Keimlinge deut- liche Krankheitssymptome aufwiesen, waren es hingegen die Pflanzen der Dextrosekultur, welche das relativ günstigste Bild zeigten, während hier die Lävulosekulturen das ungünstigste Ergebnis lieferten. Wurde den normalen Nährlösungen Zucker zugesetzt, so war im Licht auch eine Förderung des Wachstums der Hypokotyle zu beobachten; am besten entwickelt waren auch hier die Lävu- losepflanzen; im Dunkeln standen die Keimlinge der Normalkulturen ohne Zucker stets besser als die der Kulturen mit Zucker. Die qualitative und quantitative Untersuchung ergab im großen Ganzen eine Übereinstimmung mit dem Habitusbild. Zum Schlusse wird der Gedanke ausgesprochen, daß die Er- krankung der kalkfrei gezogenen grünen Pflanzen zum Teil auf die Bildung von freiem Formaldehyd bei der Assimilation zurück- zuführen sei, doch muß dies erst durch fortgesetzte Versuche sichergestellt werden. Sektion für Botanik der k. k. zoologisch-botanischen 6e- sellschaft in Wien. Versammlung am 18. Mai 1906. Herr Privatdozent Dr. Otto Porsch hielt einen Vortrag über: „Die Duftentleerung der Doronia-Blüte. Die Untersuchung von Boronia megastigma Nees ergab auf den Kronenblättern innere Drüsen, deren Sekret durch einen dem Typus des von Haber- landt für die Laubblätter der Rutaceen nachgewiesenen ent- sprechenden Entleerungsapparat in Tropfenform an die Luft ge- langt. Die nahe verwandte 5. elatior Bartl. bildet innere Drüsen in den Kelchblättern aus. h Herr J. Nevole sprach „Uber die Pflanzenformationen und Höhengrenzen im Gebiete des Hochschwab“. Sodann besprach Herr Dr. F. Altmann „Die verpilzten Kurzwurzelbüschel von Sempervivum*. Zum Sehlusse legte Herr Dr. A. Ginzberger die neuere Literatur vor. 365 Versammlung am 15. Juni 1906. Zunächst hielt Herr Prof. Dr. V. Schiffner einen Vortrag: „Neue Mitteilungen über Nematodengallen bei Laub- moosen.“ (Vgl. Hedwigia XLV, S. 159—172 [1906]). Sodann erläuterte Herr Demonstrator E. Janchen „Die neuen Nomenklaturregeln und ihre Anwendung auf die Benennung der einheimischen Pflanzen“. Herr Dr. A. Ginzherger legte die neue Literatur vor. Eine neue (seit November 1905 bestehende) Einrichtung sind die Referierabende der Sektion für Botanik. Dieselben werden monatlich abgehalten und geben Gelegenheit, über besonders wich- tige neue Erscheinungen eingehend Bericht zu erstatten, wobei besonders Sammelreferate bevorzugt werden. Wiener botanische Abende. Versammlung am 9. März 1906. — Vorsitzender: Prof. Dr. Wilhelm. Prof. Dr. H. W. Conwentz (Danzig) hielt einen Vortrag über das Thema: „Aus Westpreußens Wäldern.“ An der Hand zahlreicher Photographien besprach er hauptsächlich das Vorkommen und die Verbreitung der waldbildenden Bäume und Sträucher in Westpreußen und im Nachbargebiet. Den Hauptbestandteil der Waldungen bildet die Kiefer, Pinus silvestris, die in manchen Gebieten, z. B. in der Tucheler Heide, auf Quadratmeilen großen Flächen der ausschließliche Waldbaum ist. In Wuchsform und Nadellänge variiert die Kiefer nicht un- erheblich, so daß im Gebiete verschiedene Formen und Spielarten vorkommen. Als selten sind zu nennen: .die Schlangenkiefer (forma virgata) mit wenig verzweigten, lang gestreckten und un- regelmäßig schlangenförmig gezogenen Hauptästen, von der z. B. ein 16°5m hoher Baum in dem Schutzbezirk Neuhof der Oberförsterei Lutan, Reg.-Bez. Marienwerder, steht, und vor allem die nur ganz vereinzelt beobachtete kurznadelige Kiefer (forma parvifolia) mit nur 10—15 mm langen Nadeln. In Westpreußen findet sich ein ausgezeichnetes, wenn auch nur 3 m hohes Exemplar der im Habitus an die Fichte erinnernden Form in Sackrau im Kreise Graudem; andere wurden vor 24 Jahren am linken Weichsel- ufer gegenüber Thorn beobachtet, scheinen aber eingegangen zu sein. In der Mark Brandenburg stehen drei Exemplare in den Forsten von Wendisch-Wilmersdorf; sonst kommt die kurznadelige Kiefer noch in Schweden, auf der Insel Gotland ete. vor. Von an- deren Formen der Kiefer finden sich im Gebiet die Strandform von pinienartigem Wuchs, oft mit durch die Gewalt der vorherr- schenden starken Seewinde einseitig dachartig abgeschrägter Krone; die Moorkiefer, bei der infolge des Verlustes des Gipfeltriebes sich die Seitenzweige aufgerichtet haben, — die schönsten Exem- 366 plare dieser Form sah Vortragender bei Kuifsta südlich von Up- sala, Schweden — und die Knollen- oder Warzenkiefer, deren Stamm von unten bis oben ringsum mit warzigen knolligen Aus- wüchsen von Faust- bis Kopfgröße bedeckt ist, unter denen reich- liche Maserbildungen des Holzes sich befinden. Die letztgenannte Form, die z. B. in dem Schutzbezirk Hartigsthal der Oberförsterei Wirthy, Reg.-Bez. Danzig, so zahlreich auftritt, daß dadurch das ganze Waldbild eigenartig beeinflußt wird, scheint eine Boden- spielart zu sein. Sie ist nicht auf das Flachland beschränkt und auch an einigen Standorten in Rußland beobachtet. Von den anderen Nadelhölzern kommt die Lärche, Larix europaea, im norddeutschen Flachland, soweit bekannt, urwüchsig überhaupt nicht vor. Dagegen hat Vortragender die Lärche in Tomkowa, Rußland, nur 1 km von der westpreußischen Grenze entfernt, in ansehnlichen, zweifellos urwüchsigen Stämmen, den Resten eines großen alten Bestandes, beobachtet. Diese Stelle be- zeichnet gegenwärtig den äußersten Standort der Lärche nach Nordwesten. Ein hervorragendes Interesse bezüglich ihrer Verbreitung bietet die Fichte, Picea excelsa. Bis vor kurzem nahm man an, daß die Fichte im ganzen norddeutschen Flachlande, außer in Ostpreußen und den unmittelbar angrenzenden Teilen Westpreußens, nicht spontan vorkomme. Tatsächlich war in dem ganzen Gebiet von der Weichsel bis zum Harz und darüber hinaus das urwüch- sige Vorkommen der Fichte nicht bekannt. Es war aber ein sub- fossiles Vorkommen der Fichte im Wiesenmergel von Rehhoff, Pr. Karthaus, unweit des Turmberges in Westpreußen, rund 80 km westlich der damals bekannten Westgrenze der Art, aufgefunden, und 1895 konnte Vortragender ihr massenhaftes subfossiles Vor- kommen zusammen mit Eiben, Eichen, Birken und Erlen in einem 1:5 m unter Terrain gelegenen alten Wald im Steller Moor, un- weit Hannover, nachweisen!). Diese und einige andere subfossile Fiehtenfunde legten die Vermutung nahe, daß vielleicht auch noch lebende Überreste jener alten Fichtenbestände im norddeutschen Flachland vorhanden und bisher nur übersehen seien. In der Tat fand Vortragender in den Jahren 1904 und 1905 an mehreren Stellen der Lüneburger Heide, sowie bei Bremen und Harburg und anderseits in Pommern (Rübenhagener und Ostenheide) zum Teil umfangreiche Fichtenbestände auf, die zweifellos urwüchsig sind.?) Dazu kommt, daß bei Hamburg auch ein postglaziales Vorkommen der Fichte von anderer Seite nachgewiesen wurde. 1) ConwentzH,, Über einen untergegangenen Eibenforst im Steller Moor bei Hannover. Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, Band XII, S. 402 ff. Berlin 1895. 2) Conwentz H., Die Fichte im norddeutschen Flachland. Mit 3 Text- figuren. Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Band XXIIL. S. 220 ff. Berlin 1905. — Bemerkenswerte Fichtenbestände, vornehmlich im nordwest- lichen Deutschland. Mit 14 Abbildungen. Aus der Natur, I. Jahrgang, 1905, Heft 17 und 18. Stuttgart 1905. 367 Von den im Gebiet beobachteten Spielarten und Formen der Fichte ist in erster Reihe als bemerkenswert zu nennen: die Trauerfichte (var. pendula), bei welcher Haupt- und Nebenäste lang strickartig herunterhängen und von der ein hervorragendes Exemplar im Stelliner Forst, nordöstlich Elbing, andere, weniger typische Exemplare in Ostpreußen und am Harz vorhanden sind. Die Hängefichte (var. viminalis), bei der die Hauptäste an- nähernd horizontal verlaufen und nur die Nebenäste lang peitschen- förmig herabhängen, ist vorwiegend in Schweden verbreitet, aber vereinzelt auch in Ostpreußen und Thüringen beobachtet. Die Kandelaberfichte, bei der der Gipfeltrieb verloren gegangen ist und die Hauptäste im Bogen senkrecht in die Höhe gehen, hat Vortragender in den russischen Ostseeprovinzen, in der Lüneburger Heide etc. beobachtet. Der Wacholder, Juniperus communis, tritt im Gebiet in drei Formen auf: in Strauchform (forma frutescens), als Baum mit senkrechtem Stamm und annähernd wagrecht abstehenden Zweigen (forma abietiformis) und als Baum mit senkrechtem Stamm und demselben fast angedrückten, emporstrebenden, dicht gedrängten Zweigen (forma cupressiformis). Die erste Form ist die häufigste; von der zweiten stand bis vor einigen Jahren ein besonders statt- liches, 10 m hohes Exemplar an der Weichsel, am Rande des Jammier Forstes, Reg.-Bez. Marienwerder; die dritte findet sich in besonders schöner Ausbildung im Westen, in der Lüneburger Heide. Die Eibe, Taxus baccata, findet sich urwüchsig als Unter- holz, strauch- oder baumförmig, durch das Gebiet zerstreut, im allgemeinen aber selten. In den Provinzen Brandenburg, Schleswig- Holstein und Posen fehlt sie ganz, dagegen kommt sie in West- preußen an elf Standorten vor, unter denen sich der Cis- oder Ziesbusch (Cis- [poln.|, Zies-Eibe) mit weit über 1000 erwachsenen Eiben — der reichste Eibenstandort im Preußischen Staat und darüber hinaus — und der Schutzbezirk Georgenhütte der Ober- försterei Hanımerstein mit mehr als 600 Exemplaren befinden. Nach Norden zu erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Eibe bis nach Schottland, dem mittleren Norwegen und Schweden, sowie den Alandsinseln. Von da verläuft die Grenze ziemlich steil nach Süden über Ösel und Dagö durch Estland und Livland usw. Die Pflanze braucht zum freudigen Gedeihen einen frischen, feuchten, womöglich kalkhaltigen Untergrund. Wenn durch Meliorationen der Boden entwässert wird, kümmert die Eibe oder geht ganz ein. Auf diesem Umstande beruht es, daß die Eibe früher viel verbreiteter war als gegenwärtig, wie u. a. durch subfossile Funde nach- gewiesen ist. Auch zahlreiche Orts- und Flurnamen weisen auf das frühere Vorkommen der Eibe hin, und in einzelnen Fällen haben nähere Untersuchungen auch tatsächlich das Vorhanden- sein subfossiler Reste der Eibe ergeben. So wurden z. B. auf dem 368 Großen Ibenwerder in Westpreußen (Ib, if, iv, iv—= Eibe; Werder — Irsel) flach unter Tage zahlreiche subfossile Eibenstubben auf- gefunden, darunter einer von 3’4 m Umfang am Wurzelhals; lebend ist dort nur noch ein 5m hohes Exemplar vorhanden. In ganz Dänemark kommt die Eibe jetzt nur an einer Stelle vor, und doch sind die in allen Teilen des Landes gefundenen prähistorischen Holzgefäße häufig aus Eibenholz hergestellt, was vielleicht auf das früher häufigere Vorkommen der Eibe hindeutet. Während auf leichterem Boden die Kiefer der Hauptwald- baum Norddeutschlands ist, treten auf besseren Böden Laubhölzer an ihre Stelle. Unter ihnen ist in erster Linie die Rotbuche, Fagus silvatica, zu nennen, die hauptsächlich in der Nähe der Küste vorkommt und strichweise große reine Bestände bildet. Sie erreicht in Ostpreußen überhaupt ihre Ostgrenze als urwüchsiger Baum und findet sich noch unweit ihrer Verbreitungsgrenze in mächtigen Exemplaren von 4:5 m Stammumfang. - Weiter nach Norden hin findet sich die Rotbuche urwüchsig im südlichen Schweden, im Forstrevier Omberg, Belauf Stocklycke, wo sie einen freudig gedeihenden Bestand mit Eibe und Efeu als Unterholz bildet. Von sonst bemerkenswerten Rotbuchen erwähnt Vortragender einige zweibeinige Bäume, sowie eine beim Zerkleinern eines starken Buchenstammes zum Vorschein gekommene sehr reiche, eingeschnittene Zeichnung und Inschrift vom 29. Juli 1678, die nachträglich vollkommen überwallt war und über der noch 117 Jahresringe abgelagert waren. Zu den seltensten Sträuchern des norddeutschen Flachlands gehört die Zwergbirke, Betula nana. Sie findet sich nur an zwei Stellen, in Westpreußen östlich der Weichsel, auf einem kleinen Hochmoor in Neulinum-Damerau im Kreise Kulm, und in Hannover auf einer Moorfläche bei Bodenteich-Schafwedei im Kreise Ultzen (Lüneburger Heide). Sonst kommt sie in Deutschland und Österreich an einigen Stellen im Gebirge, am Harz, im Erzgebirge und in den Sudeten, aber immer nur auf eng begrenzten Flächen vor. Da das gegenwärtige Hauptverbreitungsgebiet der Zwergbirke viel weiter nördlich liegt — Norwegen, das mittlere und nördliche Schweden, Finnland, Rußland, von Estland ab nordwärts —, die Pflanze anderseits zur Eiszeit in Deutschland heimisch war, wie Funde in postglazialen Ablagerungen an verschiedenen Orten er- geben haben, dürfen die vorerwähnten beiden norddeutschen Flach- landsstandorte als Relikte aus längst entschwundener Zeit angesehen werden. An beiden Stellen finden sich auch Kreuzungen von Be- fula nana und B. pubescens etc. Von anderen Laubhölzern greift Vortragender noch kurz die folgenden heraus: Maßholder oder Feldahorn, Acer campestre, gedeiht urwüchsig an der Weichsel und erreicht dort die Ostgrenze seiner Verbreitung. Er gedeiht in großer Anzahl, in starken, bis 15 m Höhe und mehr als 1m Stammumfang erreichenden Exem- 369 plaren als Unterholz in einem Rüster- und Eichenbestand au der Nonnenkämpe, einer bei Kulm in der Weichsel gelegenen Insel. Die Elsbeere, Pirus torminalis, die noch vor 15 Jahren aus Westpreußen nur von zehn Standorten bekannt war, ist jetzt an mehr als fünfzig Standorten in der Provinz nachgewiesen, unter denen die Chirkowa in der Tucheler Heide das reichste und schönste Elsbeeren-Vorkommen Westpreußens und des Nachbar- gebietes bildet. Außer zahlreichen jungen Exemplaren finden sich dort mehr als 100 alte, größtenteils fruchttragende Bäume der Art, die 1—-1'’94m Stammumfang und 20—26 m Höhe erreichen. Die Schwedische Mehlbeere, Pirus suecica, findet sich in Deutschland mit Sicherheit urwüchsig an sechs Stellen, von denen vier (Rotiebken, Hoch-Redlau, Oxhöft, Karthaus) auf West- preußen, die beiden anderen (Groß-Podel und Rolberg) auf Pommern entfallen. An zwei anderen Stellen in Pommern ist sie nachweis- lieh früher vorgekommen. Bei einem letzten Standort auf Hiddensve bei Rügen ist die Urwüchsigkeit der Pflanze nicht sicher erwiesen. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt auf Bornholm, Öland, Gotland im südlichen und mittleren Schweden ete.. Anders wie bei der Zwergbirke sind die deutschen Standorte der Schwedischen Mehl- beere nicht als Relikte aus früherer Zeit anzusehen, da Reste der Pflanze in Mooren nicht gefunden sind, sondern wahrscheinlich haben beerenfressende Vögel die Samen herübergebracht. Das reichste Vorkommen ist das bei Hoch-Redlau an der Küste der Danziger Bucht, wo mehr als 100 Pflanzen der Art beobachtet sind. Vorwiegend an der Seeküste findet sich urwüchsig auch der Stranddorn, Hippophaö rhamnoides, der an manchen Stellen in großer Anzahl auftritt und dann eine sehr charakteristische und eigenartige, weithin im Landschaftsbild auffallende Vegetations- form, das Hippophaötum, bildet. Der Efeu, Hedera Helix, tritt besonders in Buchenwäldern auf und seine Verbreitung geht wenig weiter nach Osten als die der Rotbuche. Noch unweit der Ostsee bildet er zuweilen mehr als armdicke Stämme aus und klettert hoch bis in die Kronen der Buchen empor, wo er auch zur Blüte gelangt. Auch im süd- lichen Schweden kommt er vor und geht dort etwa bis zum Mälar- see. So kommt er, wenn schon spärlich, auch mit der Buche zu- sammen im Revier Omberg vor, doch bleibt er in Schweden niedrig und gelangt nicht mehr zur Blüte. Die Mistel, Viscum album, ist in Westpreußen sehr ver- breitet und fehlt kaum auf einer Laubholzart; selbst auf Rosen kommt sie zuweilen vor, während sie auf Eichen dort noch nicht beobachtet ist. Die auf Nadelhölzern wachsende Form der Mistel, var. microphylla, ist in der Mark Brandenburg ziemlich gewöhn- lich; in Pommern und dem nördlichen Westpreußen scheint sie auf der Kiefer zu sein. Im südlichen Westpreußen und in Posen ist die Kiefernmistel mehrfach, wenngleich immerhin selten be- obachtet. Im allgemeinen scheint sie die Nähe der See zu meiden, Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1906. 26 370 obwohl sie kürzlich auch auf der Frischen Nehrung bei Steegen aufgefunden wurde. An den Vortrag schloß sich eine längere Diskussion, an der die Herren Ginzberger, Cieslar und Wilhelm teilnahmen. Prof. R. v. Wettstein hielt hierauf einen Vortrag über die „Phylogenie der Angiospermenblüte“. Der Vortragende erläuterte kurz die bisherigen Anschauungen über die Entstehung der Angiospermenblüte und legte seine eigenen Anschauungen dar, nach denen die ursprünglichsten Formen der Angiospermenblüten unter den Monochlamydeen zu suchen sind. Er versuchte die schrittweise Entwicklung der Blüte darzustellen und ökologisch zu erklären. (Vergl. die Darlegungen des Vor- tragenden in dem demnächst erscheinenden Schlußbande seines Handbuches der syst. Bot.) Zur Demonstration gelangten Herbarpflanzen ausNeukaledonien aus dem Besitze des Naturhistorischen Hofmuseums. Das Botanische Institut exponierte: Phycotheca boreali-americana, fasc. 25, sowie English Agaries, collectet by Ch. E. Hartley-Smith. Versammlung am 5. Mai 1906. — Vorsitzender: Prof. Dr. E. Tschermak. Hofrat Wiesner hielt einen Vortrag über einige physiologische Verhältnisse blühender (mitteleuropäischer) Geranium-Arten. Es kam die zahlenmäßige Bestimmung des relativen Lichtgenusses dieser Pflanzen und die Richtungsbewegung ihrer Blüte zur Sprache. Die Resultate dieser Untersuchungen wurden bereits veröffentlicht. (S. Sitzungsber. d. k. Akad. Wien, Febr. 1906.) Im Anschlusse hieran sprach der Vortragende über die Riehtungsbewegungen der Blütenköpfe bei Tussilage Farfara, worüber bisher noch keine Veröffentlichung vorliegt. Die Blütenköpfe dieser Pflanze zeigen die Eigentümlichkeit, daß das Nicken derselben nicht wie bei den Blüten der Ge- ranium- und Papaver-Arten vor, sondern erst nach der Anthese erfolgt. Die Schösse der Pflanze sind bis zum Blühen der Köpfchen nur geotropisch; der Heliotropismus, wenn vorhanden, kann nicht zur Geltung kommen, da die Internodien von schuppenförmigen Blättern bedeckt sind. Nach der Befruchtung tritt starkes Wachs- tum des Schosses ein, die Internodien strecken sich so sehr, daß sie. von den Schuppenblättern nur wenig bedeckt, der heliotropi- schen Einwirkung des Lichtes zugänglich werden. In diesem Zu- stande sind die Schösse sowohl beliotropisch als — u. zw. in hohem Grade — negativ geotropisch. Das weiche, plastische, das Köpfehen unmittelbar tragende Schoßende ist so lang, daß das Köpfehen eine Abwärtskrümmung durch seine eigene Last leicht Sl unterstützen kann. Der nun zur Geltung kommende Heliotropismus des Schosses bedingt ein Überneigen des Köpfchens nach dem Liehte hin. Das Köpfchen liegt infolge der eingetretenen — wie sich zeigt vitalen — Lastkrümmung nach abwärts, so daß die Involukralblätter nunmehr starker Beleuchtung ausgesetzt sind. Während der Fruchtreife wird der oberste, früher plastische Schoß- teil negativ geotropisch und die mit reifen Früchten versehenen Köpfe stehen wieder aufrecht. Sodann demonstrierte Hofr. Wiesner noch Versuche über „korrelative Transpiration“, angestellt mit Aesculus Hippocastanum, (S. Sitzungsber. d. k. Akad. Wien, Juli 1905.) Hierauf besprach Herr F. Näbelek „Die systematische Bedeutung desfeineren Baues der Antherenwand“. (Eine ausführliche Publikation über diesen Gegenstand in den Sitzungs- berichten d. kais. Akad. d. Wiss. steht bevor.) Ferner erläuterte Herr Dr. O. Porsch die „Blütenbiologie der Orchideengattung Stelis“. Die Untersuchungen des Vortragenden, welche sich in erster Linie auf das von Prof. v. Wettstein im Jahre 1901 aus Süd- brasilien lebend mitgebrachte Material der Gattung erstreckten, führten zu dem Ergebnisse, daß die Blüten der zum Tribus der Pleurothallidinae gehörigen Orchideengattung Stelis einen jener seltenen Fälle darstellen, in denen die Säule gleichzeitig als das den Honig erzeugende und bergende Organ der weitgehend als Fliegenblume modifizierten Orchideen- blüte fungiert. Die in einer Traube meist zweizeilig stehenden, in der Regel sehr kleinen Blüten besitzen drei ziemlich gleich große, in ihrer unteren Hälfte verwachsene dreieckig-deltoidische Sepalen, welche im geöffneten Zustande der Blüte einen radförmigen Kelch bilden. Die winzigen Petalen und das Labellum, deren genaue Form- verhältnisse erst bei schwacher mikroskopischer Vergrößerung be- sonders deutlich werden, sind fleischig, erstere muschelförmig, letzteres napfförmig, und umgeben in dichtem Anschlusse die kleine Säule, unstreitig das interessanteste Organ der Blüte. Die Säule zeigt nämlich, je nach der Spezies, seitlich entweder je eine löffel- förmige (St. ophioglossoides Swartz, St. parahybunensis Barb. Rodr., St. guttifera Porsch) oder kissenförmige (St. peliochyla Barb. Rodr.) Ausladung, in der je ein Nektartropfen zur Abscheidung gelangt, der durch die Form derselben festgehalten wird. Die unscheinbaren grünen oder schmutzig-weinroten Blüten bieten bei der geschil- derten Form des Kelches und der Säule wie echte Fliegenblumen den Insekten den Honig vollkommen flach und offen dar, wobei die winzigen fleischigen Petalen jedenfalls als Anklammerungs- organe, das Labellum als Sitzfläche dient. Bei der freien Lage läuft der Honig Gefahr, in den heißen, regenreichen Gebieten der Heimat der Gattung entweder rasch zu verdunsten oder durch den Regen weggewaschen zu werden. Dieser Gefahr wird da- 26* 372 durch wirksam begegnet, daß die auf den Feuchtig- keitsgehalt der Luft äußerstempfindlich reagierenden Kelehblätter sich ihrem zweekmäßigen Zuschnitt ent- sprechend durch Einkrümmung mit ihren Rändern derart auseinanderlegen, daß im gegebenen Falle das Innere derBlüte vollkommen nach außenabgeschlossen wird. Der in Form der beiden winzigen Tröpfehen ausgeschiedene Nektar erscheint dadurch sowohl vor der Gefahr, frühzeitig zu verdunsten als durch den Regen abgewaschen zu werden, wirksam geschützt. Die Blüten sind demgemäß bloß zu der für die Be- stäubung günstigen, kurzen Zeit geöffnet, sonst regelmäßig ge- schlossen, und machen in diesem Zustande den Eindruck noch un- aufgeblühter Knospen. Der vorliegende Fall ist deshalb sehr instruktiv. weil er zeigt, welch weitgehender Umänderungen die Orchideenblüte fähig ist, um unter voller Wahrung ihrer diagramma- tischen Stellungsverhältnisse als echte Fliegenblume zu fungieren. Alle weiteren Details enthält an der Hand vergrößerter far- biger Abbildungen die Örchideenbearbeitung des Vortragenden, welche demnächst im ersten Bande der Ergebnisse der südbrasilia- nischen Expedition vom Jahre 1901 in den Denkschriften der Wiener Akademie erscheinen wird. Herr Dr. O. Porsch demonstrierte und erläuterte hierauf di- verse cytologische Präparate; Herr Dr. F. Vierhapper zeigte ein für pflanzengeographische Aufnahmen geeignetes Instrument zur in- direkten Höhenbestimmung, das „Horizontalglas“. Herr Dr. A. Ginzberger besprach schließlich eine Reihe interessanter, aus dem Botanischen Garten stammender lebender Pflanzen. Versammlung am 16. Juni 1906. — Vorsitzender: Prof. Dr. V..Schifiner. Herr Dr. K. Linsbauer berichtete über in Gemeinschaft mit Dr. V. Grafe ausgeführte „Pfropfversuche mit Nicotiana- Arten“. (Eine vorläufige Mitt. über die erzielten Resultate wird demnächst in den Ber. d. D. botan. Ges. erscheinen.) Herr Dr. E. Zederbauer hielt sodann einen Vortrag: „Untersuchungen über die Vererbung erworbener Eigenschaften.“ Während einer Reise zum Erdschias-dagh in Kleinasien (1902) fand Vortragender in einer Höhe von 2000—2400 m Capsella Bursa pastoris, die ohne Zweifel durch Hirten hinauf verschleppt worden war, da sie nur in der Nähe der Hirtenwohnungen oder auf dem Wege zu ihnen gefunden wurde. Die Exemplare hatten eine Höhe von 2—5 cm, kleine, dicht behaarte Rosettenblätter mit xerophyti- schem Bau, Eigenschaften, die in dem Höhenklima entstanden. 979 old Dafür sprechen auch Funde von Zwischenformen in einer Höhe von 1500 m, die 10—15 em Höhe erreichten. In den Kulturen im Botan. Garten zu Wien zeigten sich gleich in der ersten Genera- tion Anderungen der Vegetationsorgane, die größer wurden und sich den neuen Verhältnissen sofort anpaßten, während die Blüten- schäfte noch in der vierten Generation dieselbe Höhe beibehielten. Herr Dr. B. Kubart besprach hierauf „Die organische Ablösung der Blumenblätter“. (Die Untersuchungen hierüber gelangen demnächst in den Sitzungsber. der k. Akad. d. Wiss. zur Veröffentlichung. ) Zum Schlusse besprach Herr Dr. 0. Porsch eine Reihe interessanter lebender Pflanzen (namentlich Orchideen) aus dem Botan. Garten. Zur Demonstration kamen ferner eine aus Mira- mare stammende Kollektion von Koniferenzapfen aus den Samm- lungen des pflanzenphysiologischen Institutes, sowie neue botanische Wandtafeln aus dem Besitze des Botanischen Institutes. Konferenz der Associ jation internationale des Botanistes in Paris, 25. und 26. August 1906. In der Generalversammlung der Association internationale in Wien 1905 hatte L. Trabut (Alger) den Antrag gestellt, die Association möge die Organisation eines internationalen Austausches von Nutzpflanzen, speziell von Kulturpflanzen schaffen. Der Antrag kam damals nicht zur Verhandlung, sondern es wurde der Beschluß gefaßt, ihn zum Gegenstande einer eigenen Konferenz zu machen. Diese Konferenz fand am 25. August d. J. in Paris statt; an ihr nahmen teil: Das Präsidium der Association internationale, u. zw. R. vr. Wettstein (Wien), Ch. Flahault (Montpellier) und J. P. Lotsy (Leiden); ferner als Vertreter der Botaniker ver- schiedener Kulturstaaten: Ph. de Vilmorin, M. de Vilmorin, H. Hua, L. Lutz (Paris), L. Trabut (Alger), Arth. de Jaczewski (St. Petersburg), J. Arbost (Nizza), C. Fruwirth (Hohenheim), E. J. Marchal (Gembloux), E. Durand (Brüssel). L. Trabut begründete eingehend seinen Antrag, der im wesentlichen auf die stärkere Berücksichtigung der angewandten Botanik durch die Association, auf die Gründung von Versuchs- stationen für angewandte Botanik und auf Regelung der Beziehungen zwischen denselben hinauslief. Das Präsidium der Association vertrat den Standpunkt, daß die Schaffung einer solchen Organisation verfrüht ist, daß speziell die Errichtung solcher Stationen nicht Sache der Association sein könne. Die Heranziehung der bestehenden botanischen Gärten und anderer Gärten zur Kultur und zum gegenseitigen Austausch von Nutzpflanzen sei anstrebenswert, hiezu sei aber vor allem die Schaffung eines Überblickes über das in den Gärten der Erde vorhandene, in Betracht kommende Material notwendig. Ein solcher 314 Überblick sei aber im Wege der Korrespondenz, wie die Erfahrung lehre, nicht zu erhalten. Dem Präsidium der Association erscheine es daher am zweckentsprechendsten, zunächst durch Entsendung eines entsprechend geschulten Botanikers den erwähnten Überblick zu schaffen. Dieser Botaniker hätte die Aufgabe, die botanischen und landwirtschaftlichen Etablissements der Erde zu bereisen und das in den Gärten derselben vorhandene Pflanzenmaterial in bezug auf dessen Verwertbarkeit für Züchtungsversuche, für Einführung in andere Gebiete etc. zu studieren. Uber die gesamten Ergeb- nisse dieser Reise hätte er einen ausführlichen Bericht zu erstatten, der in Druck gelegt würde und ebenso als Basis für eine eventuelle Organisation dienen, wie eine wertvolle Übersicht für alle Vertreter der wissenschaftlichen und angewandten Botanik liefern würde. Auf diese Weise wäre es möglich, die Interessen der wissenschaft- lichen mit jenen der angewandten Botanik zu vereinigen, beiden Richtungen zu dienen und insbesondere die Heranziehung neuen Materiales für wissenschaftliche und praktische Zwecke zu fördern. Nach den Schätzungen des Präsidiums der Association würde eine derartige Studienreise zirka zwei Jahre dauern und einen Kostenaufwand von zirka 20.000 Franken erfordern. Der Antrag der Association, den Prof. Dr. Flahault ver- trat, wurde eingehend diskutiert und einstimmig angenommen. Es wird der Versuch unternommen, bis zum Dezember d. J. den Betrag von 20.000 Franken aufzubringen. Von diesem Betrage wurden schon während der Konferenz in Paris über 4000 Franken gezeichnet. Am 26. August fand eine zweite Versammlung statt, in welcher die Beschlüsse der Konferenz einem weiteren Kreis von Mitgliedern der Association und von offiziellen Delegierten mit- geteilt wurde. Dieser Versammlung wohnten außer den Obgenannten u. a. noch bei E. O. Zacharias (Hamburg), F. Heim, E. Perrot, P.H. Lecomte (Paris), K.Schilberszky (Budapest), E.Prevost (Brüssel), E. Zederbauer (Wien) ete. Nach Entgegennahme der Berichte der Konferenz wurden die Beschlüsse derselben einstimmig genehmigt. Es wurde beschlossen, die Ausarbeitung des Programms für die geplante Studienreise einer Kommission zu übertragen, bestehend aus Flahault, Fru- wirth, Jaczewski, Lotsy, Marchal, Trabut, Ph. Vilmorin und Wettstein. An die eventuelle Schaffung einer Organisation soll erst nach Fertigstellung des Reiseberichtes in der General- versammlung von 1908 geschritten werden. K. Scehilberszky beantragte, die Association möge die Einrichtungen zum Schutze der Kulturpflanzen vor Einschleppung von Krankheitserregern studieren und eventuell mit Anregungen betreffend eine internationale Regelung dieses Schutzes hervor- treten. Es wurde beschlossen, diese Angelegenheit auf die Tages- ordnung der Generalversammlung im Jahre 1908 in Montpellier 375 zu setzen und die Vorarbeiten einer internationalen Kommission [Brick (Hamburg), Lutz (Paris), Schilberszky (Budapest), Jaczewski (Petersburg), Marchal (Gembloux)] zu übertragen. Ph. de Vilmorin regte die Herstellung von Karten an, aus denen der Pflanzenzüchter diejenigen Gebiete der Erde entnehmen könnte, welche analoge Lebensbedingungen für Pflanzen bieten. Es wurde beschlossen, Herrn Prof. Flahault zu bitten, an den Entwurf solcher Karten, so weit solche nach dem derzeitigen Stande der Kenntnisse möglich sind, zu schreiten und dieselben der Generalversammlung von 1908 zur weiteren Beschlußfassung vorzulegen. Am 27. August besuchten die Teilnehmer an der Versamm- lung die Gärten und die Kulturen der Firma Vilmorin in Verrieres unter Führung der Herren Ph. und M. de Vilmorin. Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Möller wurde zum Direktor der Forstakademie in Eberswalde ernannt. Charles Baron Clarke ist am 25. August und Prof. Dr. Marshall Ward am 26. August d. J. gestorben. Dr. Werner Magnus hat sich an der Universität Berlin für Botanik habilitiert. Prof. Dr. L. Adamoviö und Dr. A. v. Hayek haben sich an der Universität Wien für Pflanzengeographie habilitiert. Priv.-Doz. Dr. K. Linsbauer wurde zum Adjunkten am pflanzenphysiologischen Institute der Universität Wien ernannt. Prof. Dr. C. A. J. A. Oudemans ist im 80. Lebensjahre gestorben. Die Accademia dei Lincei in Rom hat Prof. Dr. E. War- ming und J. Eriksson zu auswärtigen Mitgliedern gewählt. Inhalt der September-Nummer: K. Eichler: Uber einen Kastrationsversuch bei Tragopogon. S. 337. — Dr. H. Rehm: Beiträge zur Ascomycetenflora der Voralpen und Alpen. (Schluß. ) S. 341. — Rudolf Karzel: Beiträge zur Kenntnis des Anthokyans in Blüten. S. 348. — J. Bornmüller: Einige Bemerkungen über Cirsium Pichleri Hut. und Cirsium Boissieri aut. S.355. — Prof. Br. Btocki: Notiz. S. 358. — Literatur-Übersicht. S. 358. — Akademieen, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 363. — Personal-Nachrichten. S. 375. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92& M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. ee die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt beider Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechne:. 376 INSERATE. Haarlemer Blumenzwiebeln. Frei ins Haus direkt aus Holland. 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Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. NB. Dieser Nummer ist Tafel VI (Karzel) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BUTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVI. Jahrgang, Ne 10. Wien, Oktober 1906. Beiträge zur Kenntnis des Anthokyans in Blüten. Von Rudolf Karzel (Wien). (Mit Tafel VI) (Schluß. !) Campanula Medium. Zu den Versuchen wurden rosa, blau und violett blühende Varietäten verwendet. Der Farbstoff kommt im Zellsaft meist nur in den Zellen des Epithels auf der Innen- und Außenseite der Ko- rolle, bezw. des korollinischen Kelches gelöst vor; seltener findet er sich auch in der unter dem Epithel befindlichen Zellschichte, u. zw. nur bei einzelnen Stöcken, welche besonders intensiv gefärbte Blüten tragen. Das Anthokyan bildet sich in den Knospen zuerst an der Spitze, von wo aus die Bildung gegen die Basis fortschreitet. Eine farblose Modifikation des Anthokyans oder eine Vorstufe desselben kann in der noch nicht tingierten grünen Korolle, resp. im korollinischen Kelche nachgewiesen werden. Wenn man Knospen von einer bestimmten Größe, so lange sie noch gelblich oder grün- lich sind, über rauchende Salzsäure hält oder damit betupft, so bekommt man an den Spitzen Rosafärbung von verschiedener Stärke und Ausbreitung. Manchmal dehnt sich die Färbung beinahe über die ganze Knospe aus. Dann mit Ammoniak behandelt, färben sich die geröteten Partien grünlich. Diesen ungefärbten Stoff kann man auch mit Alkohol ausziehen und die schwach grünliche Flüssig- keit, deren Farbe vom Chlorophyll der Knospe stammt, mit HOl rot und hierauf mit NH, grün färben. Aus den gefärbten Blüten bekommt man mit Alkohol auch nur einen gelblich-grünlichen, mit Wasser aber einen färbigen Auszug, in dem man mit HCl und NH, die Anthokyan-Reaktion erhält. Verdunklungsversuche wurden in großer Zahl ausgeführt und haben gezeigt, daß sich der Farbstoff auch bei Ausschluß des Lichtes bilden kann. Die im Dunkeln zur Entwicklung gelangten 1) Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 9, S. 348. Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1906. 27 378 Blüten sahen verschieden aus, je nach dem Stadium, in dem sie verdunkelt wurden. Sie zeigten normale oder sogar intensivere Fär- bung als die belichteten Blüten, wenn sie beim Verdunkeln die Spitzen oder die oberen Teile der Krone sehon schwach gefärbt hatten. Je jünger sie nun beim Verdunkeln waren, desto lichter wurde die Färbung, um so mehr blieb sie auf die oberen Teile der Krone beschränkt. Die jüngsten Knospen, welche verdunkelt wurden, hatten eine Länge von ca. 10 mm, in welchem Stadium mit HCl und NH, die Rotfärbung, resp. Grünfärbung noch nicht erzielt werden konnte. Eine interessante Beobachtung konnte an einem Stocke ge- macht werden, der anscheinend weiße Blüten trug. Mit HCl be- handelt, gaben dieselben schwache Rotfärbung. Größere Knospen färbten sich im Dunkeln rosa. Bei näherer Prüfung der einzelnen Blüten stellte es sich heraus, daß einige auch schon am Lichte ganz schwach gefärbt waren. Es scheint bei diesem Stocke, bei dem die anscheinend farblosen Blüten die Anthokyan-Reaktion gaben, eine Rückbildung des Anthokyans im Lichte erfolgt zu sein. Manchmal war bei den Blüten von (ampanula Medium sowohl im Lichte als auch im Dunkeln ein intensiveres Hervortreten der Fär- bung beim Vertrocknen zu beobachten. Bei Campanula Medium kann man den Vorstoff oder die farblose Modifikation des Anthokyans in den grünen Knospen kon- statieren. Die Färbung kann unabhängig vom Lichte auftreten. Hydrangea hortensis. Von Hydrangea hortensis wurden Stöcke mit blauen und solehe mit roten Blüten verwendet. Die Hydrangea - Blüten, welche bekanntlich bei normaler Entwicklung mehrere Male die Farbe wechseln, sind zuerst als Knospen grün, dann werden sie gelb. Später werden sie weißlich und färben sich endlich blau oder rot, um beim Abblühen wieder grün zu werden. Die fertilen Blüten färben sich meist früher und intensiver als die sterilen. Verschiedene Versuche haben gelehrt, daß sich der Farbstoff auch im Dunkeln bilden kann. An einer verdunkelten Infloreszenz färben sich auch immer die fertilen Blüten zuerst. Bei den sterilen Blüten findet auch der Farbenwechsel von Grün in Gelb statt, dann nehmen die Blüten eine weiße Farbe an und verbleiben längere Zeit in diesem Stadium, während die normal belichteten die Tink- tion viel früher zeigen. Die Färbung kommt also bei Verfinsterung später zum Vorschein als bei Belichtung und bleibt auch an Inten- sitätt im Dunkeln weit hinter der normalen zurück. Eine In- floreszenz, welche im Dunkeln aufgewachsen und weiß geworden ist, färbt sich nicht, wenn man sie abschneidet und im Wasser durch längere Zeit am Lichte weiter kultiviert. Vor der Verfärbung ist weder bei Licht- noch bei Dunkel- blüten die Reaktion mit HCl oder NH, zu erhalten. Taf. VI. Karzel R. Anthokyan in Blüten. N Fieischmann ad. nat. lith. Kunstanstalt Alb. Berger, Wien VI/2. Oesterr. botan. Zeitschrift 1906. 379 Was die Verteilung des Farbstoffes anbelangt, so kommt er in den Blüten in den Zellen des Epithels und der darunter lie- genden Zellschiehte im Zellsafte gelöst vor. In den Blütenstielen findetter sich in gleicher Weise vor. ‚Daneben treten in den Zellen der unter der Epidermis liegenden Zıellsehiehte auch Kugeln von verschiedener Größe und meist von intensiverer Färbung als der Zellsaft auf (Tafel VI, Fig. 6). Oft sieht man mehrere in einer Reihe, der Länge der Zellen nach an- geordnet. Die Kugeln, welche mit dem zunehmenden Alter der Blüte verschwinden, sind in Alkohol leicht löslich. Wenn also auch die Farbstoffbildung bei Hydrangea hortensis im Lichte beschleunigt und gefördert ist, so erfolgt sie doch auch unabhängig vom Lichte. Zusammenfassung. 1. Dureh die vorliegenden Untersuchungsergebnisse wurden neue Beispiele für das Verhalten des Anthokyans im Liehte und im Dunkeln gewonnen. In einem Falle (Syringa persica) wurde die Abhängigkeit der Farbstoffbildung vom Lichte beobachtet, während sich die Blüten der anderen untersuchten Pflanzen (Cobaea scan- dens, Iris germanica, Campanula Medium, Hydrangea hortensis), auch wenn die Knospen sehr frühzeitig verdunkelt worden waren, also unabhängig vom Lichte färbten. 2. Eine farblose Modifikation des Anthokyans oder eine Vor- stufe desselben konnte bei Campanula Medium in den noch ganz grünen Knospen, bei Syringa persica im Dunkeln in den geöffneten weißen Blüten nachgewiesen werden. 3. Das Anthokyan war in den Blüten der untersuchten Pflanzen zum Teil im Zellsafte gelöst, zum Teil an Kugeln oder kugelförmige Gebilde, deren Charakter nicht genau festgestellt werden konnte, gebunden. Bei Cobaea scandens und Syrınga persica wurden auch gefärbte rundliche oder stäbchenförmige Körperchen gefunden. Figurenerklärung zur Tafel VI. Fig. 1,2. Iris germanica. Ein Stück des Epithels vom Grunde eines Blattes des äußeren Perianthkreises, u. zw. von der morpho- logischen Oberseite. In manchen Zellen ist das Anthokyan außer im Zellsafte auch in kugel- förmigen Gebilden vorhanden, außerdem sind die Zellen mit gelbgefärbten Körperchen erfüllt. In Fig. 2 ist ein farbloser, an den tingierten angrenzender Teil des Epithels abgebildet, in dem ungefärbte Körperchen und Kugeln sichtbar sind. Fig. 3. Iris germanica. Ein Stück des Epithels der Narbe mit gefärbten Kugeln. Fig. 4. Dasselbe Objekt, nachdem es einige Zeit auf dem Objektträger im Wasser unter dem Deckglase gelegen war. Die Kugeln haben sich gegen die Zellwände hin verschoben. 2I= 380 Fig. 5. Cobaea scandens. Ein Stück des Epithels von der Oberseite der Korolle. Die Zellen enthalten gelöstes Anthokyan und gefärbte Kugeln. Fig. 6. Hydrangea hortensis. Ein Stück der unter der Ober- haut des Blütenstieles gelegenen Zellenschichte. In den blau gefärbten Zellen finden sich dunkelblaue Kugeln, öfters in Reihen angeordnet. In den Abbildungen wurden die Zellkerne nicht eingefügt, um die Zeichnung nicht zu komplizieren. Sie waren meistens deutlich sichtbar. Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der k. k. Universität in Wien. Nr. XLVII. Über eine merkwürdige anatomische Veränderung in der Trennungsschichte bei der Ablösung der Blätter. Von Dr. Emil Löwi. (Mit 2 Textfiguren.) Bei der Untersuchung des Einflusses, den äußere Faktoren auf den Blattfall ausüben, konnte ich bei einigen Pflanzen — es waren sämtlich ombrophile Laubhölzer — feststellen, daß nicht nur der durch experimentelle Eingriffe herbeigeführte Laubfall unter einem anderen anatomischen Bilde vor sich gehen kann als der physiologische, sondern daß auch letzterer bei derselben Pflanze nicht immer auf dieselbe Weise verläuft. Da die Ausbildung des Trennungsgewebes und der Mechanismus der Ablösung bei den untersuchten Arten ganz anders sind als nach den bisherigen Er- fahrungen!) zu erwarten war, will ich einiges darüber mitteilen. 1) Am meisten verbreitet ist der zuerst von Mohl [1] beschriebene Vor- gang: An einer ganz bestimmten Stelle des Blattgelenkes „verjüngt“ sich kurz vor dem Blattfall das Parenchym einer Zellage von geringer Mächtigkeit, der Trennungsschichte, durch Füllung mit plastischen Stoffen und meistens auch Zellteilung; die nun dünnwandigen Zellen runden sich ab und gehen aus dem Verband. — Bei der Ablösung bleibt an jeder der beiden freigelegten Flächen ein Teil der abgerundeten Zellen haften (Van Tieghem [5]). — Auf ähnliche Weise kommt auch die Ablösung junger Sproßspitzen im Frühlinge zustande, ferner von Blumenblättern, Kelehblättern, Staubfäden, Griffeln, Phyllo- cladien (Mohl [2]). — Tison [6] hat bei seinen zahlreichen Untersuchungen als häufigsten Fall beobachtet, dab die Zellen nicht allseitig aus dem Verbande gehen, sondern daß sie wenigstens mit einem Teil der Membran entweder am Blattkissen oder am Stiel haften bleiben. — Auf andere Weise, nämlich durch Zusammentreffen zweier mit der allgemeinen Gewebsdifferenzierung entstehender Zellschichten von verschiedener Wandbeschaffenheit, erfolgt der Blattfall bei baumartigen Monocotylen, Aroiden und Orchideen (Bretfeld [4]), ferner bei Nadelbäumen [10]. — Die anatomischen Verhältnisse des Blattfalles immergrüner Laubhölzer wurden noch nicht untersucht, doch stellt Tison in seinen die sommergrünen Laubbäume erschöpfend behandelnden „Recherches sur la Chute des Feuilles“ ein ähnliches Werk für die immergrünen in Aussicht. 381 Seit langem (Mohl 1860, Wiesner 1871 [1. 3.]) ist es be- kannt, daß abgeschnittene Sprosse sommergrüner Laubhölzer im absolut feuchten Raum, besonders bei gleichzeitiger Verdunklung. innerhalb weniger Tage ihre Blätter durch einen organischen Prozeß abwerfen, welcher von dem der herbstlichen Entlaubung nicht wesentlich verschieden ist. Diese Empfindlickheit gegen Dunkelheit und hohe Luftfeuchtigkeit fehlt vielen immergrünen Laubbäumen. Manche haben gegen die genannten abnormen Um- stände sogar eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit. Die erste Stelle unter ihnen nimmt wohl Laurus nobilis ein. Das Minimum seines Lichtgenusses liegt so tief, daß es bisher zahlenmäßig nicht festgestellt wurde (Wiesner [6]), einen mehrmonatlichen künst- liehen Regen übersteht er ohne Schaden (Ombrophilie; Wiesner [7]). Abgeschnittene Sprosse, submers im Wasser, warfen selbst nach mehreren Monaten ihre Blätter nicht ab. Sogar nach Ent- fernung der Blattspreite dauert es noch geraume Zeit. bis die or- ganische Ablösung des zurückgebliebenen Stieles erfolgt. So fielen bei einem Sprosse nach dreiwöchentlichem Aufenthalt im absolut feuchten Raum von sieben der Lamina beraubten Stielen bloß drei von selbst ab, während der größere Teil der ebenso verstümmelten Stiele selbst durch eine gewisse Gewaltanwendung sich nicht leicht ablösen ließ. Die mikroskopische Untersuchung der beiden frei- gelegten Flächen zeigt ein ganz anderes Bild, als Mohl, Van Tieghem und Tison beschrieben haben. Die äußerste Schichte der Blattfallwunde bestand nämlich aus langen, dünnwandigen, schlauchförmigen Zellen, welehe durch mehrere Reihen von Zellen mit ebenfalls dünnen Membranen von den darunterliegenden dick- wandigen des normalen Grundgewebes getrennt waren (Fig. 1). An der freigelesten Fläche des Blattstiels fanden sich keine Schlauch- zellen: auch gab es nirgends abgerundete, sich isolierende Zellen '). Eine recht beträchtliche Widerstandsfähigkeit gegen hohe Luftfeuchtigkeit hat auch Cinnamomum Reinwardti. Im absolut feuchten Raum begann der Laubfall nach fünf bis sechs Wochen und war nach acht Wochen noch nicht beendigt. An einem im Wasser untergetauchten Sproß ist nach zwei Monaten noch kein Blatt abgefallen. Die nach der Ablösung freigelegten Flächen zeigen ähnliche Verhältnisse wie bei Laurus nobilis; die Schlauchzellen sind gewöhnlich am Ende kolbenförmig aufgetrieben *). Beim natür- !) Tison fand allgemein, daß die Zellen der Trennungsschichte vor dem Blattfall anschwellen und daß die Elemente der zwei Reihen, zwischen denen die Ablösung erfolgen soll, in die Länge wachsen; aber selbst bei Amorpha fruticosa, bei welcher die Verlängerung am deutlichsten ausgeprägt ist [6., Taf. VII, Fig. 12], behalten die beteiligten Zellen den Charakter gewöhnlicher Pa- renchymelemente, von denen sie sich hauptsächlich durch Verdünnung der freiliegenden Wandanteile unterscheiden. a 2) Hypertrophische Zellen, welche mit den Schlauchzellen eine gewisse Ähnlichkeit haben, kommen nicht selten nach Verwundungen vor. (Callushyper- trophie, Küster [9., Fig. 24 und 25]). Über Vergrößerung von Zellen unter physiologischen Verhältnissen vergl. S. 381, Anm. 1, S.383, Anm. 2, S. 384, Anm. 2. 382 lichen Laubfall von Cinnamomum Reinwardti, an einem Glas- hausexemplar im Winter d. J. beobachtet, war es auffallend, daß die Schlauchzellen noch nicht ausgebildet waren zu einer Zeit, wo die Verbindung zwischen Blattstiel und Sproß schon so wenig fest war, daß eine leichte Berührung hinreichte, um den Abfall zu be- wirken; beide Endflächen zeigten dann einfach die etwas vor- sewölbten, sonst aber, wie es scheint, unversehrten Membranen der normalen Parenchymzellen; deshalb konnte bisher die Entwicklung der Schlauchzellen noch nicht verfolgt werden. Die vergilbten Blätter bleiben oft sehr lange, sogar mehrere Wochen, fest sitzen; Längsschnitte durch das Blattgelenk zeigen dann noch keine Spur eines Trennungsgewebes. Zum Abfall reife Blätter aber sind oft an Fig. 1. Laurus nobilis. Blattfallwunde bei foreiertem Laubfall. Vergr. 200. einer sehr feinen, gelblieh-, später dunkelgefärbten Ringfurche an der Stelle, wo die Trennung erfolgen soll, kenntlich. Bei Laurus nobilis konnte der natürliche Laubfall in zwei Formen beobachtet werden. Während des Winters fielen sporadisch einzelne Blätter in vollständig vertrocknetem Zustande ab, wohl die- jenigen, welehe am Ende ihrer Lebensdauer angekommen waren. Oft nahm der Umfang des Blattstiels durch Vertrocknen so sehr ab, daß dieser nur mehr auf einem Teile seiner normalen Insertions- fläche aufsaß, somit schon vor dem Abfalle ein Teil der Wunde freilag. Die Schlauchzellen waren denen ähnlich, welche oben beim Forcement durch Verstümmeln beschrieben sind. Als sich aber im Juni der Treiblaubfall (Wiesner [8]) einstellte, entstanden Schlauch- 383 zellen von etwas anderer Gestalt, von geringerer Länge, aber größerer Breite (Fig. 2). Die Blätter fielen mit vertrockneter Spreite, aber noch saftigem Stiel ab und zeigten, selbst wenn die Trennung nicht spontan, sondern durch eine geringe äußere Gewalteinwirkung herbeigeführt wurde, bereits eine mächtige Lage dünnwandiger Zellen.!) Hier konnte also auch die Entwicklung des Trennungs- gewebes beobachtet werden. Auf dem Längsschnitte war es schon makroskopisch als deutlich erkennbare transparente Linie sichtbar. Die Bildung der Trennungszellen begann mit dem Auftreten dünner Scheidewände in den Grundgewebszellen, deren Membranen ein verquollenes, stellenweise zerfasertes Aussehen annahmen und sich wellenförmig krümmten?), worauf eine Lage dünnwandiger Zellen Fig. 2. Laurus nobilis. Blattfallwunde bei Treiblaubfall. Vergr. 200. sieh zwisehen die normalen einschob. Die Zellen an der Grenze hatten eine dünne Wand, welche beiderseits in die dieke über- 1) Fig. 2 stammt von einem solchen Präparat; das Blatt hatte eine noch nicht vollständig vergilbte Spreite und wurde durch eine zufällige Berührung zum Abfall gebracht; deshalb sind die Schlauchzellen wohl noch nicht völlig ausgebildet. 2) Es ist klar, daß die gefalteten Membranen ein Längenwachstum der bereits im Zustand von Dauerelementen befindlich gewesenen Zellen ermöglicht. — Einen Fall von sehr bedeutendem Längenwachstum neugebildeter Zellen be- schreibt Tison bei der „Auffrischung der Vernarbung“ in der dem Blattfall folgenden Wachstumsperiode bei Carpinus Betulus [6., Taf. XI, Fig. 103] und Fagus silvatica: Unter dem provisorischen Narbengewebe des Vorjahres ent- steht ein Phellogen, dessen äußerste Zellreihen, ohne zu verkorken, unter Ver- dünnung der Membranen starkes Längenwachstum zeigen; die Abstoßung des kurzen peripheren Stückes erfolgt durch Zerreißung der dünnen Wände. 384 ging. Beim Abfall blieb das ganze Trennungsgewebe am Sproß zurück.') Die Schlauchzellen sind oft schlaff, von eigentümlich zer- knittertem Aussehen; die Plasmolyse gelingt in manchen Fällen, in anderen nicht; Stärkekörner können vorhanden sein, sogar reich- lich, sie können aber auch ganz fehlen. Diese Verschiedenheiten scheinen aber nicht bloß von der Art abzuhängen, sondern auch von äußeren Umständen, unter denen, vielleicht infolge deren, der Blattfall erfolgte. Wenigstens scheint mir darauf eine Beobachtung hinzudeuten, welche ich an Evonymus japonica gemacht habe. Ab- geschnittene, in Wasser gestellte Sprosse warfen in trockener, tags- über durch die Sonne stark erwärmter Laboratoriumsluft in fünf bis sechs Tagen alle Blätter ab. Das Trennungsgewebe bestand aus Zellen, die sich einzeln oder gruppenweise isolierten, sich von den normalen Parenchymzellen aber durch ihre Form und bedeutende Größe?) unterschieden; sie hatten im optischen Durehschnitt die Gestalt regelmäßiger, sehr hoher Trapeze. Im dunklen, absolut feuchten Raume (bei Kalthaustemperatur) verloren Sprosse von Evonymus japonıca erst am 17. Tage ein einziges Blatt, in den nächsten zwölf Tagen fünf Blätter, erst am 31. Tage stellte sick reichlicher Laubfall ein. Das Trennungsgewebe bestand aus Schlauch- zellen, welche im allgemeinen mit den darunter liegenden Elementen fest verbunden waren; nur vereinzelte lösten sich ab. — Was die Ent- wicklung des Trennungsgewebes anbelangt, so ist es bemerkenswert, daß bei dieser Pflanze der Blattstiel vom Sproß durch eine vom Anfang an vorgebildete Schichtekleinzelligen Gewebes getrenntist; auch äußer- lieh ist die Grenze durch eine heller gefärbte Zone angedeutet. °) Anfangs war ich geneigt, die Erscheinung der Schlauchzellen mit der Ombrophilie in Beziehung zn bringen. Es scheint aber kein ursächlicher Zusammenhang zu bestehen, denn ich fand einen Rundzellenmechanismus, der mit dem von Mohl beschriebenen im wesentlichen übereinstimmt, auch beim foreierten Laubfall von Elaeagnus reflexa, einer ausgesprochen ombrophilen Pflanze. *) 1) Bei den sommergrünen Laubbäumen geht die Ablösung durch die Trennungsschichte hindurch, so daß ein Teil am Blattkissen, der andere, kleinere, am Stiel zurückbleibt (Van Tieghem, Tison); ebenso bei immergrünen, sofern keine Schlauchzellen gebildet werden. 2) Eine Vergrößerung der Zellen der Trennungsschichte wurde auch von Mohl [2] beobachtet, allerdings nicht beim Abfall von Blättern, sondern von Blütenorganen, gar nicht unbedeutend bei Liriodendron; diese Zellen gingen aber unter Abrundung aus dem Verbande. 3) Eine solche vorgebildete Trennungsschichte fand Tison bei Diospyros virginiana [6., Taf. VIII, Fig. 30] und Azalea sinensis [6., Taf. XI, Fig. 91]; sie kommt übrigens auch bei unseren einheimischen, sommergrünen Laubbäumen vor (Syringa vulgaris). Daß auch bei den baumartigen Monocotylen, Aroideen und Orchideen das Trennungsgewebe „mit der allgemeinen Gewebsdifferenz“ (Bretfeld [4]) entsteht, wurde bereits (S. 380, Anm. 1) erwähnt. *) Von zwei abgeschnittenen Sprossen mit je drei Blättern, im absolut feuchten Raume (bei Kalthaustemperatur), der eine vollständig verdunkelt, der andere hell gehalten, brauchte ersterer zum organischen Abwerfen von zwei Blättern 38, letzterer 88 Tage. 385 Die hier beschriebene Form der Trennungsschichte unter- scheidet sich von der bisher bekannt gewordenen hauptsächlich dadurch, daß sie durch Verdünnung der Dauergewebszellmembranen und gleichzeitige Ausbildung neuer Scheidewände entsteht, daß die Elemente der obersten Reihe, welche bei der Blattablösung frei- gelegt werden, unter Umständen auch der zweiten Reihe, zu umfang- reichen Schläuchen heranwachsen, daß die Membranen nicht bloß an den freigelegten Stellen, sondern in der ganzen Tiefe des Trennungsgewebes mehr oder weniger dünn sind und daß beim Abfall das ganze Trennungsgewebe am Blattkissen zurückbleibt. Den Vorgang der Ablösung selbst, sowie die sich an der freizulegenden Fläche des Blattstiels abspielenden Vorgänge habe ich hier unerörtert gelassen. Bemerkenswert ist ferner, daß innere und äußere Faktoren imstande sind, einen modifizierenden Einfluß auf die Elemente der Trennungsschichte auszuüben. Literatur. 1. Mohl, H. v.: Uber die anatomischen Veränderungen des Blattgelenkes, welche das Abfallen der Blätter herbeiführen. (Bot. Zeitung, XVIII. Jahrg., 1860, p. 1—7 und 9—17.) 2. Mohl, H. v.: Uber den Ablösungsprozeß saftiger Pflanzenorgane. (Bot. Zeitung, XVIII. Jahrg., 1860, p. 273—277.) 3. Wiesner, J.: Untersuchungen über die herbstliche Entlaubung der Holz- gewächse (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. zu Wien, Bd. LXIV, T Abt., 1871.) 4. Bretfeld: Über Vernarbung und Blattfall. (Pringsheims Jahrb. £. wiss. Bot., XII. Bd., 1879—1881, p. 133— 160.) 5. van Tieghem: Traite de Botanique. Paris 1884, p. 850 f. 6. Tison, A.: Recherches sur la Chute des Feuilles ches les Dieotyl&dones. (M&emoires de la Societe Linneenne de Normandie, XX. Bd. Caen 1900.) 7. Wiesner, J.: Über Laubfall infolge Sinkens des absoluten Lichtgenusses (Sommerlaubfall).. (Ber. d. d. bot. Ges. 1904, XXII, 1, p. 64—72.) 8. Wiesner, J.: Über den Treiblaubfall und die Ombrophilie immergrüner Holzgewächse. (Ber. d. d. bot. Ges. 1904, XXI1I, 6, p. 316—323.) 9. Küster, E.: Pathologische Pflanzenanatomie. Jena, Gustav Fischer, 1903. 10. Kirchner, O., Loew, E,, Schröter, ©.: Lebensgeschichte der Blüten- pflanzen Mitteleuropas. Stuttgart, Eugen Ulmer, 1904. Band I, p. 127 und 128. Der Bau der Filamente der Amentaceen. Von Antonio Ivaneich (Wien). (Mit Tafel VII und VIII.) (Schluß. 1) Tumboa Bainesii (16.). Die 3 Blüten bestehen aus zwei Paaren von Perianthblättern in decussierter Stellung und aus sechs unten zu einem Rohre ver- wachsenen und dreifächerige Antheren tragenden Staubblättern. 1) Vgl. Jahrg. 1906, Nr. 8, S. 305. 386 In der Mitte der Blüte befindet sich eine rudimentäre Samenanlage. Querschnitte durch den verwachsenen Teil des Filamentes zeigen die Anwesenheit von sechs Gefäßbündeln, von welchen jedes ein- zelne, den freien Teil des Filamentes durchziehend, in der Basis der Antherenfächer, sich dortselbst in Schraubentracheiden auflösend, endet. (Fig. 4.) Es ist also für jede einzelne Anthere nur ein einziges Gefäßbündel vorhanden. Aus diesem Grunde und wegen des Umstandes, daß bei Ephedra in Ausnahmsfällen hie und da dreifächerige Antheren vorkommen, ist es sehr wahrscheinlich, daß die dreifächerigen Antheren von Tumboa nicht aus der Verwachsung von drei einfächerigen ent- standen sind, sondern ein einheitliches Organ darstellen. Casuarina equisetifolia (17.). Die 2 Blüten von Casuarina stehen in kätzchenartigen Ahren am Ende der Zweige. Die Blütenquirle bestehen häufig aus fünf Blüten, deren jede aus einer vierfächerigen (ditheeischen) Anthere, einem langen Filament und einer aus unten verwachsenen, zwei median stehenden, hochblattartigen Blättern und zwei lateralen Vor- blättern bestehenden Blütenhülle zusammengesetzt ist. In dem Falle von Casuarina equisetifolia haben wir aus- gesprochene vierfächerige Antheren von dem Typus der Angio- spermen, welche keine Spaltung zeigen. Verfolgt man die (ontognetische) Entwicklung dieser Antheren von den jüngsten Stadien bis zu ihrer Reife, so beobachtet man, daß sie fast bis zu ihrer Reife auf den Blütenachsen sitzen bleiben. Erst wenn sie schon ein genügend vorgeschrittenes, sich bereits der Reife näherndes Stadium der Entwicklung erreicht haben, be- ginnt das Filament zu wachsen und sich in der Weise zu strecken, daß die Antheren aus der von den verwachsenen Blättern gebildeten Hülle hervortreten. Wie man sieht, ist dieser Vorgang dem der Ephedra sehr ähnlich. Das Filament erscheint also wie eine sekundäre Bildung. Ich habe das Filament anatomisch in der Weise untersucht, daß ich Querschnitte am Grunde der Stelle, wo sich das Fila- ment der Blütenachse anheftet, bis zum oberen Teile des Kon- nektives ausführte. Auf diese Weise konnte ich den Verlauf der Ge- fäßbündel längs des ganzen Filamentes und Konnektives verfolgen. Ganz am Grunde desselben sieht man deutlich zwei vonein- ander durch Grundgewebszellen getrennte Hadromteile. Rings herum sind kleinere plasmareiche Zellen vorhanden, welche dem Leptom (Übergangszellen) angehören. Das Hadrom besteht aus nicht sehr langgestreckten Ring- und Schraubentracheiden. Sehr bald aber vereinigen sieh diese zwei Hadromteile zu einem einzigen, und längs des ganzen Filamentes haben wir ein 387 hadrozentrisches Gefäßbündel. Nur an der oberen Seite des Kon- nektives finden wir die beiden Hadrome wieder getrennt. (Fig. 5—8.) Die vierfächerige Anthere wird also in der Weise angelegt, daß sehon in der Anlage für jede Theca ein Gefäßbündel vorhanden ist. In dem Laufe der Ontogenie aber vereinigen sich dieselben in dem später entstehenden Filament und es hinterbleiben von der ursprüng- lichen Trennung nur noch an der Basis und dem oberen Teile des Konnektives Spuren. Alnus (18.). Die 2 Blüten, die in kätzehenähnlichen Infloreszenzen stehen, haben folgenden Bau: Auf der Kätzchenachse befinden sich — nach bestimmter Anordnung — mehrere nagelartig gestielte Schuppen; auf der oberen Seite derselben, rechts und links von der Median- linie, sind wieder zwei Schüppchen, innerhalb welcher drei Blüten stehen. Von diesen fällt eine in die Mediane, die beiden anderen bleiben rechts und links; alle bestehen aber aus vier Perigonteilen, und in der Regel aus vier zu diesen superponierten Staubgefäßen mit introrsen Antheren. Was letztere anbetrifft, sind sie in der Regel ausgesprochen vierfächerig. Man findet aber auch ziemlich oft Antheren, die Spuren von Spaltung zeigen, ja sogar auch vollkommen gespaltene. Die interessanteste Form in dieser Beziehung ist entschieden Alnus viridis. In den meisten Fällen erscheinen hier die Antheren im oberen Teile gespalten und haften mit dem unteren Teile dem — an dieser Stelle erweiterten — Filamente an. Von einer Spaltung des Filamentes aber ist keine Rede. Auch bei Alnus viridis kann man vierfächerige Antheren, sowie alle Mittelstadien zwischen diesen und den oben beschriebenen finden. Das Filament kann im Querschnitt stielrund bis elliptisch sein, und wie bei Ephedra, Gnetum ete. streckt es sich nur, wenn die Antheren ihre vollkommene Entwicklung erreicht haben. Quer- schnitte durch dieses Filament zeigen die Anwesenheit von zwei deutlich getrennten, von einem ziemlich differenzierten Leptom umgebenen Hadromteilen. (Fig. 9a, 9b.) Die Trennung dieser zwei Hadrome kann mehr oder weniger ausgeprägt sein. Man begegnet Fälle, wo diese kaum wahrzunehmen ist, und wieder solche, wo die beiden Hadrome von mehreren Zellenschichten getrennt sind, ebenso wie alle Stadien zwischen diesen Extremen. Betula (18.). Die Z Blüten haben denselben Bau wie bei Alnus, nur er- scheinen sie unvollkommener. Es fehlen mitunter die seitlichen Perigonblätter, manchmal alle mit Ausnahme des vorderen; wenn aber alle vier vorhanden sind, so sind die zwei seitlichen und das rückwärtige „rudimentär“. 388 Jede einzelne Blüte trägt in der Regel nur die zwei, in ihrer ganzen Länge in zwei monotheeische Hälften gespaltenen Median- antheren. Das Filament selbst erscheint bis fast zum Grunde ge- spalten, nachdem nur ein ganz kleines Stück am Grunde selbst einheitlich ist. Querschnitte in diesem Teile bei betula americana zeigen die Anwesenheit eines mächtigen Hadrombündels, in dessen Mitte man dünnwandige Zellen (Grundparenchym) beobachten kann. (Fig. 10.) Die technischen Schwierigkeiten sind in diesem Falle wegen der Kürze des Filamentes so groß, daß das Resultat nicht als ganz verläßlich angesehen werden darf. Querschnitte unter der Ansatzstelle des Filamentes sind mir nicht gelungen. Corylus (18.). Die Z Blüten stehen wie bei Alnus und Detula in kätzehen- ähnlichen Infloreszenzen. Die einzelne Blüte besteht aus einem Deckblatt, zwei, mit diesen bis zu zwei Drittel ihrer Höhe ver- wachsenen Vorblättern und vier orthogonal gestellten Staubgefäßen. Ein eigentliches Perigon fehlt. Die Staubblätter (Antheren und Filament) sind fast oder sogar bis zum Grunde in zwei mono- theeische Hälften zerspalten. Jede Antherenhälfte trägt am Scheitel einen Haarschopf. Von Corylus habe ich mehrere Arten untersucht, die tech- nischen Schwierigkeiten waren aber, der Kleinheit und Spaltung des Filamentes wegen, so groß, daß ich nur bei Corylus americana und Corylus mazima etwas Sicheres finden konnte. Von Corylus americana habe ich reife Antheren untersucht. Das Filament ist hier auch fast bis zum Grunde gespalten, es konnten daher absolut keine Querschnitte an demselben ausgeführt werden. Unter der Anheftungsstelle des Filamentes an der Deck- schuppe aber, also in der Gegend, wo das Gefäßbündel von der Deckschuppe in das Filament hineinragt, sind sie mir gelungen. An dieser Stelle konnte ich die Anwesenheit von zwei deut- lich getrennten Hadromen konstatieren, wie man in Fig. 11 sieht. Im Leptom erscheinen manchmal (vgl. Fig. 11) die Zellwände stark verquollen, was wahrscheinlich mit der Fixierung zusammenhängt. Von Corylus maxima habe ich auch ganz junges Material zur Verfügung gehabt, so daß ich die ontogenetische Entwicklung der Antheren verfolgen konnte. Es ergab sich, daß die Antheren als vierfächerige angelegt werden und sich dann im Laufe der Ontogenesis sekundär in zwei monotheeische Teile spalten. Ich habe auch tatsächlich alle mög- lichen Stadien von der vierfächerigen jungen bis zur gespaltenen reifen Anthere gefunden. In der jungen vierfächerigen Anthere von Corylus maxima ist eine einzige Gefäßbündelanlage wahrzunehmen. 389 Carpinus (18.). Die 2 Blüten bestehen aus einer ziemlich großen Deekschuppe, an deren Basis 4—10 Staubblätter angehäuft sind. Die Antheren sind ganz gespalten und die Spaltung reicht mehr oder weniger bis in das Filament. Jede Antherenhälfte ist am Scheitel mit einem Haarschopfe versehen. Im Filamente selbst wiederholt sich wieder das Erscheinen von zwei Hadromteilen. Bei Carpinus rubra habe ich einen abnormen Fall gefunden, in dem das Filament flach elliptisch und durch seine ganze Länge von zwei, ganz getrennten Gefäßbündeln durchzogen war. (Fig. 12.) Ostrya carpinifolia (18.). Der Bau der 3 Blüten ist jenem von Carpinus ganz gleich. Auch hier kommt eine Anhäufung von mehreren ganz gespaltenen Fig. 13. Staubgefäßen an der Basis der Deckschuppe vor. Was das Fila- ment betrifft, so kann dasselbe auch mehr oder weniger gespalten sein, es können jedoch auch mitunter solche ohne Spaltung vor- kommen. Bei Osirya carpinifolia konnte ich auch die ontogenetische Entwicklung der Antheren verfolgen. Wie bei Corylus werden auch hier vierfächerige Antheren angelegt; was aber besonders auffällt, ist, daß für jede Theca der jungen vierfächerigen Anthere eine Gefäßbündelanlage vorhanden ist. In diesem Stadium ist von einer Spaltung noch keine Rede, wir haben also eine ausgesprochen vierfächerige Anthere vor uns, welche zwei Gefäßbündel besitzt. (Fig. 13—14.) 390 Diese Anthere entwickelt sich weiter, und erst im Laufe der Entwicklung geschieht die Spaltung. Das Filament wächst und streckt sich erst viel später, wenn die Anthere fast reif ist. Das Vorkommen von zwei Gefäßbündeln in der jungen Anthere möchte ich nieht für eine Präformation der Spaltung halten, sondern für etwas Primäres. Es sprechen auch die zwei Umstände dafür, daß an der Basis der Filamente von vollständig entwickelten Antheren diese Trennung der zwei Gefäßbündel noch vorhanden ist (Fig. 15), während im Filamente selbst dieselben zu einem hadrozentrischen Gefäßbündel vereinigt erscheinen, und daß bei Corylus, wo diese Spaltung noch ausgeprägter ist, in der jungen vierfächerigen Anthere nur ein Gefäßbündel vorhanden ist. Die Ontogenie von Corylus und Ostrya spricht also dafür, daß die Erscheinung der zweifächerigen Antheren bei diesen Amen- taceen wirklich auf eine Zweiteilung von ursprünglich vierfächerigen Antheren zurückzuführen ist. Die Ontogenie von Ostrya selbst aber sagt auch, daß diese Teilung nur eine sekundäre ist. Da kein biologischer Grund die Anwesenheit von der Zweigefäßbündelanlage erklären kann, so ist es höchst wahrscheinlich, daß dieser nur eine historische (phylo- genetische) Bedeutung zukommt. Fagus silvatica (18.). Ein schief glockiges Perigon mit 4—7 ungleichen Zipfeln, 8—12 Staubgefäßen mit langen Filamenten und ausgesprochen vierfächerigen Antheren, in deren Mitte ein Pistillrudiment zu finden ist, bildet die Z Blüten von Fagus. Die Filamente sind am Grunde mit dem Perigonschlauche verwachsen. Querschnitte an dieser Stelle beweisen am Grunde des Filamentes die Existenz von zwei Hadromteilen, welche sieh aber beinahe gleich zu einem hadrozentrischen Gefäßbündel vereinigen, welches wir in der Tat längs des ganzen Filamentes beobachten können. (Fig. 16a, 165.) Quercus Robur (18.). Das Perigon der Z Blüte ist ungleich 6—"teilig und um- schließt 6—12 Staubblätter mit ausgesprochen vierfächerigen An- theren; Pistillrudiment ist keines vorhanden. Auch hier ist im Filamente ein hadrozentrisches Gefäßbündel zu sehen, an dessen Grunde aber das Hadrom in zwei deutlich getrennte Teile angeordnet erscheint. (Fig. 17.) Castanea sativa (18.). Die Z Blüten bestehen aus einem sechszählig (2 trimeren Quirlen) ganz entwickelten Perigon, aus 8—12 mit vierfächerigen 391 Antheren versehenen Staubblättern und einem kleinen, im Zentrum der Blüte sich findenden, dreilappigen Pistillrudiment. Ich habe eine Unzahl von Querschnitten durch das lange Filament ausgeführt und habe immer bis zum Grunde nur ein einziges hadrozentrisches Gefäßbündel gefunden. Es scheint also hier die Trennung der zwei Hadrome schon verwischt zu sein, was wahrscheinlich mit räumlichen Verhältnissen zusammenhängt, da das Filament in Castanea äußerst dünn ist. (Fig. 18.) Es ist aber auch nieht ausgeschlossen, daß die Trennung am Grunde wirklich vorhanden und daß es nur mir nicht gelungen ist, die entsprechende Stelle zu treffen. Juglans (18.). Das Perigon der 3' Blüten besteht gewöhnlich aus 4—5, öfter aber auch nur aus 3, sogar nur aus 2 Perigonblättern. Die Zahl der Staubgefäße, welche in den unteren Blüten des Kätzchens bis zu 20 steigen können, reduziert sich bei den oberen Blüten auf 8—6. Die ausgesprochen vierfächerigen Antheren bei Juglans regia sind so kurz gestielt, daß sie als sitzend erscheinen. Querschnitte durch dieses kleine Filament zeigen wieder zwei ganz deutlich getrennte Hadromteile. Längs des ganzen Konnektives aber findet man nur ein hadrozentrisches Gefäßbündel. (Fig. 19.) Myrica Gale (18.). Die 2 Blüten bestehen nur aus Staubblättern, deren Anzahl zwischen 2—5 schwankt. Am häufigsten kommen aber die Zahlen 4 und 3 vor. Die Antheren sind in zwei monotheeische Teile ge- spalten und die einzelnen Filamente erscheinen unten zu einer gemeinsamen Säule verwachsen. Ich habe Querschnitte durch diese ausgeführt und in ihrem oberen Teile immer so viele Hadrome gefunden, als Doppelantheren (zweifächerig) vorhanden waren. Am Grunde dieser Säule aber war die Zahl der Hadrome eine doppelte, so daß, wenn die Säule aus der Verwachsung von vier Filamenten entstanden war, sie am Grunde 8, wenn sie aus 3, so 6 Hadrome deutlich siehtbar aufwies. Allerdings war diese Trennung der 8 oder 6 Hadrome nicht in derselben Ebene zu finden, sondern in verschiedenen Höhen. Die Figur 20 zeigt die Stelle, wo zwei von diesen Hadromteilen sich zu vereinigen anfangen. Wie man sieht, sind auch hier für jede Theea an der Basis des Filamentes zwei Gefäßbündel vorhanden. Allgemeine Ergebnisse. Die Untersuchung der Filamente einer größeren Anzahl von Gattungen der Amentaceen hat ergeben, daß in die Filamente am 392 Grunde je zwei getrennte Gefäßbündel oder wenigstens ein Gefäß- bündel mit zwei getrennten Hadromteilen eintreten. Eine Ausnahme bildet Castanea, deren Filamente stets nur ein Gefäßbündel auf- weisen; bei Corylus war die Zweiteilung des Gefäßbündels nicht im Filamente selbst, sondern unter der Ursprungstelle desselben nachweisbar. Diese zwei Teile des Gefäßbündels erscheinen mir durch die dithecische Anthere allein nicht genügend begründet, da die Lei- tungsbahnen der Antheren auch aus einem einheitlichen Filament- Gefäßbündel entspringen könnten, geradeso wie bei der hier so häufig sekundären Spaltung der Filamente fast immer vor der Spaltung eine Vereinigung der beiden Gefäßbündel in einem ein- heitlichen eintritt. Ohne die Bedeutung des Gefäßbündelverlaufes für die Er- klärung des Zustandekommens morphologischer Bildungen über- schätzen zu wollen, glaube ich doch, daß diese Zweizahl der in die Filamente eintretenden Bündel dafür sprechen könnte, daß jedes Staubblatt entwicklungsgeschichtlich auf zwei Organe, also vermut- lich auf zwei Phyllome zurückzuführen ist. In dieser Anschauung werde ich bestärkt durch die analogen Verhältnisse bei den Casuarinaceen, bei denen nach übereinstimmen- der Auffassung aller Autoren die vierfächerigen Antheren als das Verwachsungsprodukt von zwei zweifächerigen Antheren aufgefaßt werden, durch die Verhältnisse bei den @netaceen, bei denen stets jeder zweifächerigen Anthere ein Gefäßbündel entspricht. Die sich daraus ergebenden Ahnlichkeiten des Filamentbaues der Amentaceen mit jenen der ÜCasuarinaceen und Gnetaceen er- scheinen mir auch in phylogenetischer Hinsicht nicht ohne Bedeutung. Zum Schlusse erachte ich es noch für meine Pflicht, Herrn Professor R. v. Wettstein für seine mir so liebenswürdig gewährte Unterstützung bei der unter seiner Leitung ausgeführten Arbeit meinen besten Dank auszusprechen. Erklärung der Abbildungen. H = Hadrom. Ps = Pollensack. Gp = Grundparenchym. Ga — Gefäßbündelanlage. Uz — Übergangszellen. VM = Verquollene Membranen. K = Konnektiv. Tr = Trichome. Aw = Antherenwand. F = Filament. I = Interzellularraum. Db = Deckblatt. Gz = Geleitzellen. E = Epithel. L = Leptom. Fig. 1. Ephedra distachya. Querschnitt durch die Mitte des Antheren- trägers. (Rechte Hälfte.) Fig. 2. Ephedra altissima. Querschnitt am Grunde des Antherenträgers. Fig. 3. Ephedra altissima. Querschnitt durch die Mitte des Antheren- trägers. ’ Fig. 4. Tumboa. Querschnitt durch den freien Teil des Filamentes. Fig. 5. Casuarina equisetifolia. Querschnitt ganz am Grunde des Fila- mentes, fast noch durch die Achse. An 2 | Tat; VIL I Da Be rüa3r.t) RER, ZPO - AN Bi Li Sr. ı a ER) er 3 oe TG ZZ Bi | | 395 Fig. 6. Casuarina equisetifolia. Querschnitt etwas höher am Grunde des Filamentes. Fig. 7. Casuwarina equisetifolia. Querschnitt durch die Mitte des Fila- mentes. Fig. 8. Casuarina equisetifolia. Querschnitt durch den oberen Teil des Konnektives. Fig. 9a). Alnus viridis. Querschnitt durch die Mitte eines elliptisch abgeflachten Filamentes. Fig. 9b). Alnus viridis. Querschnitt durch die Mitte eines runden Fila- mentes. Fig. 10. Betula americana. Querschnitt am Grunde des Filamentes. Fig. 11. Corylus americana. Deckschuppen-Querschnitt an der Stelle, an der das Gefäßbündel in das Filament hineinragt. Fig. 12. Carpinus rubra. Querschnitt durch ein abnormes Filament. Fig. 13. (Textfigur). Ostrya carpinifolia. Querschnitt durch eine junge Anthere, in welchem man die zwei Gefäßbündelanlagen sieht. Fig. 14. Ostrya carpinifolia. Detail der zwei Gefäßbündelanlagen. Fig. 15. Ostrya carpinifolia. Querschnitt am Grunde des Filamentes. Fig. 16a). Fagus silvatica. Querschnitt am Grunde des Filamentes. Fig. 16b). Fagus silvatica. Querschnitt am Grunde des Filamentes. Fig. 17. Quercus Robur. Querschnitt am Grunde des Filamentes. Fig. 18. Castanea sativa. Querschnitt durch das Filament. Fig. 19. Juglans regia. Querschnitt am Grunde des kurzen Filamentes. Fig. 20. Myrica Gale. Querschnitt am Grunde der durch die Verwach- sung der Filamente entstandenen Säule. 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Uber die Verwandtschaftsverhältnisse der Tubifloren und Ebenalen, den poly- Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1906. 23 je U re riS Be) SEN 394 phyletischen Ursprung der Sympetalen und Apetalen und die Anordnung der Angiospermen überhaupt. Vorstudien zum Entwurfe eines Stammbaumes . der Blütenpflanzen (Abhandl. naturw. Verein Hamburg, XVI. 2. Juni 1901.) 7. Uber die Morphogenie, Phylogenie und den Generationswechsel der Achsenpflanzen. Vorläufige Mitteilung. (Ber. d. Deutsch. bot. Ges. XX. 8. November 1902.) 8. Uber eine Zwischenform zwischen Apfel und Pflaume (Verh. naturw. Verein Hamburg, 3. Folge, X.) 9. Beiträge zur Morphogenie der Sporophylle und des Tropho- phylles in Beziehung zur Phylogenie der Kormophyten (Jahrb. Hamburg wiss. Anst. XIX. 3. Beiheft, 1903.) 10. Uber Hornschuchia Nees und Mosenodendron R. E. Fries, sowie über einige Verwandtschaftsbeziehungen der Anonaceen. (Beih. bot. Zentralbl. XIII. 4. 1903.) 11. Uber die Abgrenzung und Verwandt- schaft der einzelnen Sippen bei den Scrophularineen. (Bull. herb. Boiss. ser. 2, vol. II. 3. 1903.) 12. Uber den Umfang, die Gliederung und die Verwandtschaft der Familie der Hamamelidaceen (Beih. bot. Zentralbl. XIV. 1903). 13. Über die Verwandtschaftsverhältnisse bei Englers Rosalen, Parietalen ete. (Abhandl. naturw. Verein Hamburg, XVIII. 1903.) 14. Vorläufiger Entwurf des natür- lichen (phylogenetischen) Systems der Blütenpflanzen. (Bull. de U’'herb. Boiss. 2. ser. 3. 1903.) 13. M.Treub: Sur les Casuarinees et leur place dans le systeme naturel. (Ann. de Buitenzorg. X. 1891.) 0. Porsch: Der Spaltöffnungsapparat von Casuwarina und seine phyletische Bedeutung. (Ost. botan. Zeitschr. 1904, Nr. 1 und ff.) Morini: Anatomia del caule e della foglia delle Casuarine (M&m. della R. Accad. delle scienze del istituto di Bologna, ser. V, tomo IV. 1894; seria V, tomo V. 1895—1896.) L. A. Boodle and W. C. Vorsdal: On the comparative anatomy of the Casuarinae, with special reference to the Gnetaceae and Cupuliferae (Ann. of Bot. vol. VIII and XXXI September 1894.) M. Benson: Contributions to the Embryology of the Amentiferae. (Linn. soc. trans. 1894.) 14. E. Strasburger: Coniferen und Gnetaceen (1872). 0. Stapf: Die Arten der Gattung Ephedra. (Denkschrift d. Wiener Akad. LVI., Abt. II. 1. 1889.) C. A. Meyer: Versuch einer Monographie der Gattung Ephedra. (Mem. de I’Acad. imp. des sciences de St. Petersbourg. t. V. 1845, S. I—VIII, F. 225 jusque 298). 15. OÖ. Beceari: Della organogenia dei fiori fem. di Gnetum Gnemon (Nuovo giorn. bot. ital. VII. 1877.) H. Karsten: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Gattung Gnetum (Bot. Ztg. 1892.) H. Karsten: Untersuchungen über die Gattung G@netum (Ann. jard. bot. Buitenzorg XI. 1893.) H. Karsten: Zur Entwicklungsgeschichte der Gattung Gnetum. (Cohns Beitr. z. Biol. d. Pfl., Bd. VI., 3. 1893). E. Strasburger': Coniferen und Gnetaceen (1872). 16. J.D. Hooker: On Welwitschia, a new genus of Gnetaceae. (Transact. Linn. Soc. London XXIV. 1863.) A. Eichler: Uber Welwitschia mirabilis. (Flora 47. 1863.) V. Mac-Nab: On the developm. of the flower of Welwitschia mirabilis. (Transact. Linn. Soc. XXVIIl. 1875.) 17. H. R. Göppert: Bemerkungen über den anatomischen Bau der Casuarineen. (Linn. 15. Bd. 6. H. Halle 1841.) J. Poisson: Recherches sur les Casuarindes et en partieulier sur celles de la nouvelle Calödonie. (Nouv. Arch. du mus. d’hist. nat. de Paris. t.X. 1871.) H. Lecomte: Sur quelques points de l’anatomie de la tige et de la feuille des Casuarinees. (Bull. de la Soc. bot. de France, t. XXXIII. 1886.) Außerdem vergleiche man Nr. 13. 18. Vgl. Literatur in Engler und Prantl: Die natürlichen Pflanzen- familien. 395 Über die Zoosporenreproduktion bei Stöigeoclonium. (Durchgeführt mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen.) Von Dr. Adolf Pascher (Prag). Über die Reproduktion der Gattung Stigeoclonium liegen eigentlich aus früherer Zeit verhältnismäßig wenig Angaben vor. Während andere Gattungen, wie Ulothrix, Oedogonium, Vaucheria, Volvox ete., Lieblingsobjekte für größere Untersuchungen abgaben, wurden andere Gattungen, ja ganze Familien ganz vernachlässigt. Das gilt besonders für die Chaetophoraceen, bezüglich welcher vor Klebs nur vereinzelte und zufällige Beobachtungen vorliegen, auf welche sich dann sämtliche Angaben in den Florenwerken und systematischen Arbeiten stützen. Für die meisten Gattungen fehlen uns noch eingehende Untersuchungen sowohl in morphologischer als auch in reproduktiver Hinsicht, und mir erscheinen insbesondere die Untersuchungen Klebs’ über einzelne Algengattungen, Tildens über Pilinia, Iwanoffs Untersuchungen über Stigeoclontum ter- restre (= Jwanoffia terrestris Pasch.), Hieronymus’ Arbeit über Dieranochaete wie Musterarbeiten in dieser Hinsicht — wenn wir von den Untersuchungen über Volvox, Vaucheria, Oedogonium, diesen Lieblingsobjekten, und den klassischen Arbeiten Dodel Ports über die Kraushaaralge Ulothrixz zonota absehen wollen. Aber gerade im Vergleiche mit so wohluntersuchten Gattungen erkennt man den Mangel umfassender Untersuchungen über andere Algengattungen. Ja das Interesse der Forscher konzentrierte sich oft auf wenige Arten einer Gattung. So liegen uns wohl über Ulo- thrix zonota und ihre nächsten Verwandten Untersuchungen vor, die von den verschiedensten Forschern und fast gleichzeitig ge- macht wurden — über die anderen Arten finden sich nur spär- liche, meist gelegentlich gemachte Beobachtungsangaben — ob- wohl, wie ich nach einzelnen Wahrnehmungen vermute, nicht alle Arten in ihrer Reproduktion mit Ulothrix zonota übereinstimmen. wenn wir, und das ist eben der springende Punkt, die alte gute Gattung im alten Umfang aufrecht erhalten wollen. Wird nun wohl gerade das morphologische Moment in der Umgrenzung der Algengenera eine größere Rolle spielen als in der Umgrenzung der Familien, so wird wohl anderseits die zu- nehmende Kenntnis der Reproduktionsverhältnisse der einzelnen Algengattungen einschneidende Veränderungen sowohl in ihrer Umgrenzung als auch in ihrer Gliederung zur Folge haben. Wahr- scheinlich wird auch erst dann, Hand in Hand mit den Resultater der Reinkulturen, in vielen Gattungen der Begriff der Art klar werden, der uns in so vielen Algengattungen durch den allenthaiben konstatierten „Polymorphismus“ fast völlig verloren ging. Vor allem scheint klar zu sein, daß Algen, die sowohl in der Morphologie ihrer Schwärmer als auch in der Reproduktions- form voneinander abweichen, trotz ähnlicher vegetativer Ausbildung 23* 396 nicht vereinigt werden können. In ähnlichem Sinne spricht sich auch schon Klebs!) in seinem Werke, p. 176, aus: „die bloße formale Ähnlichkeit oder scheinbare Gleichheit entscheidet nichts, wer sich darauf verläßt, läuft Gefahr, in die gröbsten Irrtümer zu verfallen“, und sein Protosiphon läßt sich als glänzendes Exempel in dieser Richtung deuten. Gerade diese Ansicht hat ja auch die hervorragenden Erfolge der neueren Algensystematik gezeitigt. Speziell bei den Chaetophoraceen hat sich jedoch der ausgezeich- nete Kenner der parasitischen Chaetophoraceen, Huber, indirekt gegen eine derartige Anschauung ausgesprochen, und auch Klebahn ist ihm gefolgt, indem sie gerade die Verwendung der Morpho- logie der Zoosporen für die Systematik der Chaetophoraceen ver- nachlässigten, sowie sich auch jetzt wieder mählich eine derartige Gegenströmung gegen die neuere Algensystematik bemerkbar zu machen beginnt. Die älteren Forscher kannten jedoch die Funktion der einzelnen Zoosporentypen nicht so genau, wie wir sie jetzt dank der so präzisen Arbeiten Klebs’ kennen, und anderseits wurden ja umfassende Untersuchungen über das reproduktive Ver- halten mehrerer verwandten Arten so selten angestellt. Und doch scheinen gerade die typischesten Gattungen der Chaetophoraceen nicht homogen zu sein. So finden wir, daß die Hauptmasse der Gattung Stigeoclonium — und wohl nur darunter die echten Stigeoclonien, deren morphologische Verhältnisse im all- gemeinen von Berthold?) bis Fritsch°) ziemlich genau studiert sind — vierwimperige Makrozoosporen, vierwimperige Mikrozoo- sporen und in einzelnen sicher beobachteten Vertretern auch zwei- wimperige Gametozoosporen hat. Letztere sind aber in einer Re- duktion begriffen. Nur bei einigen wenigen Arten sind sie noch kopulationsfähig, dann verlieren sie die Fähigkeit, werden bei ein- zelnen Arten noch im normal vegetativen Stadium ausgebildet, bei anderen jedoch nur mehr in einem Akinetenstadium; bei den höheren Arten jedoch finden wir sie überhaupt nicht mehr, und ihre Funktion, die geschlechtliche Fortpflanzung, wurde von den Mikrozoosporen übernommen, die ja eigentlich diese Funktion nicht besitzen. Das Gleiche ist auch bei der morphologisch höchst ent- wickelten Chaetophoracee Draparnaudia der Fall, bei der ja ebenfalls die Mikrozoosporen die Träger der geschlechtlichen Fort- pflanzung sind. Ich verweise des näheren darüber auf meine Ar- beiten über das Genus Stigeoclonium in der Flora®) und im Archiv 1) Klebs, Die Bedingungen der Fortpflanzung bei einigen Algen und Pilzen. 2) Berthold C., Über die Verzweigung einiger Süßwasseralgen, Nov. Act. Seop. XL. (1878). 3) Fritsch, Observations on the young plants of Stigeoclonium. Bei- hefte zum bot. Zentralbl. XIII, 368. #) Pascher, Zur Kenntnis der geschlechtlichen Fortpflanzung bei Strgeo- clonium sp., Flora, 1905, Ergbd., p. 95. 397 für Hydrobiologie'), sowie auf das über einen diesbezüglichen im „Lotos* zu Prag gehaltenen Vortrag gegebene Referat’). Nun beschrieb Iwanoff°) seinerzeit ein auch biologisch inter- essantes Stigeoclonium, das Stigeoclonium terrestre, das sich teil- weise an eine terrestrische Lebensweise angepaßt hat. Dieses Stigeoclonium terrestre bildet nun trotz großer morpho- logischer Ähnlichkeit, ja Übereinstimmung mit anderen Stigeoclo- nium-Arten, wie die so genauen und “exakten Untersuchungen Iwanoffs ergeben haben, sowohl Makrozoosporen als auch Mikro- zoosporen aus, die beide nur zwei Wimpern haben, die aber auch noch morphologisch von den sonst bei Stigeoclonium üblichen ab- weichen. Es wird daher schon infolge der Morphologie der Schwärmer nicht angehen, dieses Stigeoclonium terrestre Iwanoffs mit den anderen Stigeoclonien vereinigt zu lassen, vielmehr gehört es aller Wahrseheirlichkeit in eine ganz eigene Reihe der Chaetophoraceen, der auch noch andere, bis jetzt leider nicht in ihrer Gänze unter- suchte Algengattungen angehören, von denen einige an eine ekto- oder endoparasitische Lebensweise sich angepaßt und dadurch weitgehende morphologische Veränderungen erlitten haben. Des- wegen habe ich auch seinerzeit, trotz der weitgehenden Form- übereinstimmung mit einigen Arten der Gattung Stigeoclonium, Iwanoffs Stigeoclonium terrestre, von Stigeoclonium abgetrennt und als Vertreter einer eigenen Gattung Jwanoffia hingestellt und glaube, daß es phylogenetisch mehr mit Acrochaete, Uvella und ähnlichen Gattungen verwandt ist als mit der Gattung Stigeo- clonium. Ich führte speziell diesen Fall als Beispiel an, um zu zeigen, in welcher Weise die genauere Kenntnis der Reproduktions- verhältnisse bei der Bewertung der systematischen Verhältnisse mitzuspielen vermag. Darum sind wohl aber auch sehr viele Familien, sehr viele Gattungen als interimistisch zu betrachten. Meine diesbezüglichen Untersuchungen erstrecken sich aber nur auf die Chaetophoraceen und einige wenige Gattungen anderer Familien. In meinen vorhin erwähnten Arbeiten wies ich unter anderem darauf hin, daß die Gattung Stigeoclonium bereits morphologisch eine interessante Zwischenstellung zwischen Ulothriz und der der- zeit höchst vegetativ entwickelten isogamen Chaetophoracee, der Gattung Draparnaudia, einnehme. Dort wird auch die Vermutung ausgesprochen, daß auch in Hinsicht der Reproduktion Sfigeo- clonium einen Übergang zwischen den beiden vorhin genannten Gattungen vermittelt, in der Weise, daß in den verschiedenen 1) Pascher, ‘Über die Reproduktion bei Stigeoclonium nudiusceulum. Archiv für Hydrobiologie ete. 1906, 433. 2) Sitzungsberichte „Lotos“, Prag 1906, Nr. 3. 3) Iwanoff, Uber neue Arten von Algen etc. (Bull. soe. imp. O. nat. de Moscou [1899], 433). 398 Weisen der Reproduktion der einzelnen Stigeoclonium-Arten ver- schiedene Stadien derjenigen Reduktion der Reproduktion zu er- kennen sind, deren Extrem eben die Reproduktion der Gattung Draparnaudia ist. Wir finden, wie insbesonders durch die Untersuchungen Klebs’ genau festgestellt wurde, bei Ulothrix zonata — nicht aber bei allen jetzt noch zum Genus Ulothrix einbezogenen Arten — drei Zoosporentypen. Größere vierwimperige Makrozoosporen, die die asexuelle Vermehrung bei normalen äußeren Faktoren zu be- sorgen haben, vierwimperige Mikrozoosporen, die kleiner sind als die vorerwähnten Makrozoosporen, die ein vorübergehendes Dauer- stadium bilden und dadurch befähigt sind, die asexuelle Ver- mehrung auch bei ungünstigen, anormalen äußeren Faktoren — Trockenheit — durchzuführen, und schließlich morphologisch scharf charakterisierte Schwärmer, die zweiwimperig sind, und die Träger der geschlechtlichen Fortpflanzung sind. Ob die parthenogenetisch zur Ruhe kommenden Gametozoosporen sich in ihrer weiteren Ent- wicklung so verhalten wie die Zygoten oder die Mikrozoosporen, scheint mir nicht ganz ausgemacht zu sein. Nur einige wenige Male konnte ich speziell bei Ulothrix zo- nata derartige parthenogenetische Ruhestadien von Isogameten etwas weiter verfolgen; mir scheirt, als ob derartige Keimlinge dazu neigen, in einem „nanistischen* Stadium zu verbleiben, um, ähnlich wie es ja für viele Chaetophoraceen bereits nachgewiesen ist, aus diesem wenigzelligen Stadium möglichst bald Makrozoo- sporen zu bilden. Dadurch scheint sich die Pflanze aus derartigen Stadien gewissermaßen wieder emporzuhelfen. Auffällig ist auch, daß derartige parthenogenetische Keimlinge in den Kammern viel leichter zugrunde gehen als solche, die aus Zygoten oder den Ruhestadien der Mikrozoosporen hervorgehen. Die Keimung erfolgt oft übrigens viel früher, als von den Autoren angegeben; so keimten sie nach Klebs in einem Monat, nach Dodel in 9—12 Monaten. Man kann unter reichlichem Ma- terial immer einige Stadien finden, die bereits nach wenigen Tagen auskeimten. Auf die Deutung derartiger Fälle komme ich noch in einer anderen Arbeit zurück. Um nun wieder zurückzukommen: während Ulothrix, wie erwähnt, drei Zoosporentypen besitzt, hat Draparnaudia deren nur zwei. Vierwimperige Makrozoosporen mit gleicher Funktion und vierwimperige Mikrozoosporen mit derselben Funktion, wie die der Ulothrix zonata, und außerdem mit der Funktion der ge- schlechtlichen Fortpflanzung. Stigeoclonium nimmt nun schon morphologisch zwischen diesen beiden bezüglich ihrer Reproduktion näher ausgeführten Gattungen eine intermediäre Stellung ein. Daß es auch bezüglich der Reproduktion intermediär steht, geht bereits aus einer Reihe von verschiedenen Autoren gemachter Beobachtungen hervor, ohne daß diese jedoch diese Vermutung ausgesprochen hätten. Erst in 399 meinen Untersuchungen über Stigeoelonium fascieulare‘) habe ich die Vermutung ausgesprochen, daß uns die verschiedenen Weisen der Reproduktion bei Stigeoclonium eben nur verschiedene Phasen jener Reduktion der Zoosporen zwischen Ulothrix und Drapar- naudia darstellen, die ich gerade früher auseinandersetzte. Es stellt ja das Stigeoclonium fascieulare selbst in seiner Reproduktion eine interessante Phase dieser Reduktion vor; auch sStigeoelo- nium nudiusculum und Stigeoclonium tenue lassen sich ganz gut in diese Reduktionsreihe einschieben; und auch die vorher ge- machten Angaben lassen sich leicht nach diesem Gesichtspunkt deuten. Doch will ich hier nicht weiter darauf eingehen, das soll anderenorts besprochen werden. In dieser Reduktionsreihe fehlte bis jetzt der sichere Nach- weis des unteren Gliedes, desjenigen, das direkt an Ulothrix an- schließt, und neben Makro- und Mikrozoosporen zweiwimperige Iso- gameten besitzt, während höhere Glieder dieser Reduktionsreihe be- kannt waren. Es sind nun allerdings Angaben vorhanden, die sich auf die Existenz zweiwimperiger, den Isogameten der Gattung Ulothrix analoger Schwärmer und deren Bildungen aus normalen vegetativen Stadien (Wasserstämmen Cienkowskis) beziehen. Doch wird bei diesen Angaben entweder nicht genau auf die Differenzierung von Makro- und Mikrozoosporen Rücksicht genommen oder die Unter- suchungen sind nicht vollständig, sondern geben nur gelegentliche Beobachtungen wieder. So gibt Cienkowski?) in seiner seinerzeit so Aufsehen er- regenden Arbeit zweiwimperige Zoosporen an, die er als Mikro- gonidien bezeichnete und von denen er angibt, daß sie direkt aus- gekeimt haben. Die von Cienkowski beobachteten zweiwimperigen Schwärmer gingen aus einem Palmellastadium hervor. Ahnlich liest der Fall bei Stögeoclonium faseieulare®). Hier finden sich Makro- und Mikrozoosporen, welch letztere bereits ko- pulieren, während in einem Akinetenstadium, das aus Mikrozoo- sporenkeimlingen hervorging, zweiwimperige Schwärmer gebildet wurden, die morphologisch ganz gleich den Ulothrix-Gameten waren, jedoch nicht kopulierten und sich dann abrundeten. Über das weitere Schicksal dieser Zoosporen, die ich nur in wenigen Stücken beobachten konnte, vermochte ich nichts zu sagen. Interessante Angaben macht Josefine Tilden*), der ich für die Zusendung ihrer mir sonst unzugänglichen, jedoch wertvollen Arbeit sehr zu Dank verpflichtet bin, für die Reproduktion bei Stigeoclonium flagelliferum. 1) Flora 1. ce. 1905. 2) Cienkowski, Über den Palmellazustand bei Stigeoclonium (Bot. Ztg. 1876, 14—26. — Zur Morphologie der Ulothricheen (Mel. biol. Bull. ac. J. St. Petersbourg IX., 531—582). 5) Pascher, Flora 1. e. 4) Josephine Tilden, A contribution of the life history of Pilinia di- luta Wood (Minnes. bot. stud., Bull., 9. Pt., IX. Nr. XXXVI. 601—635). 400 Bei Stigeoclomium flagelliferum wurden reichlich zweiwimpe- rige Mikrozoosporen gebildet, die auch noch kopulierten, also ganz so wie die Isogameten bei Ulothrix. Leider ist der Arbeit nicht ganz sicher zu entnehmen, ob die vierwimperigen Zoosporen nur Makrozoosporen waren oder ob auch Mikrozoosporen auftraten. Doch gehört Stigeoclonium flagelliferum zu den bestuntersuchten Stigeoclonium- Arten. Auch West’) bildet in seinem Werke zweiwimperige Zoo- sporen ab. Doch finde ich keine Bemerkun en dazu. pP (Schluß folgt.) Kleinere Arbeiten des pflanzenphysiologischen Institutes der k. K. Universität in Wien. Nr. XLIX. Über den Einfluß der Kohlensäure auf den Laubfall. Von Dr. Johannes Furlani. Bekanntlich hat Herr Hofrat Wiesner 1871?) die ersten Experimentaluntersuchungen über den Laubfall angestellt. Er fand unter anderem, daß Blattsprosse der verschiedensten Pflanzen im absolut feuchten Raume ihre Blätter verlieren. Wiesner hat die Ursache der Laubahlösung in der Verhinderung der Transpiration gesehen. Später hat er jedoch Bedenken gegen die absolute Richtigkeit dieser Aussage geäußert, indem er vermutete, daß die reiche CO,-Ansammlung im abgeschlossenen feuchten Raume bei der Laubablösung mitwirken, eventuell dieselbe verursachen könnte. Er betraute mieh nun mit der Aufgabe, diese Vermutung experi- mentell zu prüfen. Ich ging in der Weise vor, daß ich einerseits eine CO,-Anhäufung verhinderte, anderseits die Versuehspflauzen in eine CO, reichere Atmosphäre von bestimmter Zusammensetzung übertrug. Daneben wurden auch einzelne Experimente mit O armer Luft zum Vergleiche herangezogen. J. Versuche bei Entzug von CQ,. Die Versuche wurden in den Monaten März bis Juli durch- geführt. Bei den ersten Versuchen kamen pflanzliche Objekte zur Verwendung. deren Blätter noch nicht ausgewachsen waren; später wurde mit Sprossen mit vollkommen entwickelten Blättern experi- mentiert. Es wurden Parallelversuche gemacht, indem die Ver- suchsobjekte in einem Versuche in einer Atmosphäre von normaler Zusammensetzung und sonst absolut feuchtem Raume standen, im anderen war die Kohlensäure durch ein unter der Glasglocke auf- gestelltes Gefäß mit Kalilauge wohl zum größten Teil entfernt worden. Die Versuche wurden teils im Dunkeln, teils im diffusen Tageslichte durchgeführt. Alle hatten ein gemeinsames Resultat: Bei Entzug der Kohlensäure wurde der Laubfall nicht !) West, British fresh water algae, 86. . 2) Untersuchungen über die herbstliche Entlaubung der Holzgewächse. Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. LXIV. Abt. I. 1871. verzögert, sondern beschleunigt; 401 im allgemeinen war natürlich der Laubfall im Dunkeln größer als bei den Versuchen im diffusen Lichte, übereinstimmt. was ja mit Wiesners Befunden vollkommen Aus der großen Anzahl von durchgeführten Ver- suchen greife ich natürlich nur die instruktivsten heraus. Tabelle 1. Zahl =) der abge-, \ &n fallenen Blätter in | 12 Prozenten der ur- | ' le sprünglichen 8 Laubmasse | |Versuchspflanze|S| En m | Bemerkungen | 2 | Lichte | Dunkeln | A Ira | Mr || | 1931|! sie lalg 2 EISEIE 28 || 3 | S 5 a I J la 8 ola sol BR KENBRgN I. Gruppe. | | Robinia Pseudacacia, junge Blätter ......... ‚21852 —| 5061 — | (Länge 1’34—0°51 cm, | IT in he | . £ 5 n kontinuierlicher Traufe | 49; 0:710-48.om) 1 Ra _\_\_|J waren im diffusen Lichte | | Il in 5 Tagen 10% Blätter | ı ausgewachsene Blätter . | | | | abgefallen. a ae I 750 — 2 ——|—| —|2264|0 frei 33%. Alnus incana.....-...-. 10 — —|—| 2867116 Betula darlecarlica...... 12 ——|—| 48155112] Ligustrum vulgare...... 5| 812810] 256711) I. Gruppe. | | |. Spiraea mongolica . 9 2436 —| — — — Ähnliche Resultate im Dun- | keln. Platanus orientalis ..... 11 — — —| 5061 — Das erste Blatt fiel erst | | | am 9, bezw. 8. Tage ab. N | | VerkümmerteBlätter waren l 'in 4, bezw. 2 Tagen sämt- | IN 72] | liche abgefallen. | Aesculus Hippocastanum | 8 —— —| 38 93 — Tilia platyphyllos.. 191-1 —1| 35 48 — | Philadelphus coronarius. 7 1—1—-|-1 31/911 — Ribes nigrum (entwickelte | | Blätter, Juli)..... e....112 —— —| 34 43 — Spreite eingetrocknet, ka! | | Petiolus turgescent. | Azalea indica (Dezember, | | | | Haren) I ERRE 113 —|—|—| 38185 —| III. Gruppe. | | | | | Blätter verschimmelt und ' Fagus silwatiea....2...... 21 ——-| 0 0—labgefauit. Kontinuierliche | Quercus SPeC..i..uurnen.e 21 —— 00- Traufe hat dasselbe Re- ipe} ı sultat. IV. Gruppe. Ik | | Buxus sempervirens, I junge Blätter ......... | 20 — — — 100 — — Beginn des Laubfalles nach on I 10 Tagen. | ausgewachsene Blätter.. | 20 Br = m _ ) I | 402 Zu vorstehender Tabelle sei noch folgendes bemerkt. Zur I. Gruppe gehören Pflanzen mit grün abfallendem Laube. II. Gruppe: Die Blätter vergilben vor dem Laubfall. Bei Ligustrum vulgare wies das eine oder andere Blatt braune Flecken auf, doch war daneben manches noch vollkommen grüne Blatt abgefallen. Bei Spiraea mongolica war die Bräunung, die in Form kleiner, unregelmäßiger Flecken auftrat, eine allgemeine Erschei- nung. Bei Platanus orientalis begann nach einigen Tagen Ver- suchsdauer die Bräunung in Form von länglichen, den Gefäßbündeln entlang fortschreitenden Flecken. Das Blatt fällt hier meist vollständig gebräunt ab. Aesculus Hippocastanum: Neben der Bräunung der Blätter in Form großer, rundlicher Flecken mitten in der Spreite trat hier auch Vergilbung ein, die meist den Gefäßbündeln entlang verlief. Beide Erscheinungen traten an ein und denselben Blättern auf; so fand ich zwei Blätter, die, fast vollständig vergilbt, mitten in diesem gelbgrünen Farbentone, deutlich umgrenzte, braune Flecken zeigten. Auch bei Tilia platyphyllos trat Bräunung mitten in der vergilbten Spreite auf, desgleichen bei Philadelphus coronarius und Ribes nigrum. Die III. Gruppe bilden Fagus und @Quercus. Wohl trat Bräu- nung der Lamina in Form kleiner, strichförmiger Flecken auf, doch folgte derselben keine organische Ablösung der Blätter. Ein von den bisher geschilderten Fällen gänzlich abweichendes Verhalten zeigte Buxus. Hier fielen nur die noch unentwickelten Blätter in einem Zustande ab, wo das Chlorophyll keine Veränderung zeigte, während die ausgewachsenen Blätter überhaupt nicht zur Ablösung gelangten. Die anatomische Untersuchung konnte feststellen, daß der Blattgrund der jüngeren Blätter sich in noch meristematischem Zustande befand. Auch bei Kobinia, wie ja aus der Tabelle ersichtlich ist, ferner bei Ribes nigrum, Spiraea mongolica konnte Laubfall an Sprossen mit noch ganz jungen Blättern (bei den zwei letzterwähnten Objekten waren dieselben eben erst aus den Teg- menten hervorgebrochen) hervorgerufen werden. Auch hier befand sich der Blattgrund nachweislich in noch meristematischem Zu- stande. Es ergibt sich daraus die Erkenntnis, daß der Laubfall jederzeit, sobald die Blattbasis ein Meristem trägt, hervorgerufen werden kann. Dieses Meristem hat jederzeit die Fähigkeit, durch Turgeszenz seiner Elemente und Auseinanderweichen aus dem Zellverbande, als Trennungsgeschichte zu fungieren. Bei Fagus und Quercus, wo kein Laubfall in den Versuchen eintrat, konnte auch kein Meristem im Blattgrunde gefunden werden. Wie das Experiment mit Buxus beweist, kann wohl auch bei Immergrünen durch äußere Faktoren Laubablösung veranlaßt werden, dort wo sich im Blattgrunde ein Meristem vorfindet. 403 Wie aus der Tabelle hervorgeht, übt die Kohlen- säure einen den Laubfall verzögernden Einfluß aus, da ja ihr Entzug in allen Fällen eine sichtliche Steigerung herbeiführte'). Wir müssen also diesem Gase, wenigstens der in der Atmo- sphäre enthaltenen prozentischen Menge, einen konservierenden Einfluß auf die Pflanze zuschreiben. Daß in den bisher besprochenen Versuchen nicht etwa der Umstand laubfallbeschleunigend wirkte, daß die CO,-Assimilation durch Entzug von CO, eingestellt wurde, zeigen die Parallelversuche im Dunkeln. II. Versuche im absolut feuchten Raume bei versechie- denem CO,-Gehalte der Atmosphäre. Hatten die vorhergehenden Versuche eine Schädigung des laubtragenden Holzes durch den Entzug der Kohlensäure bewiesen, so erschien es nun wertvoll, zu ermitteln, wie sich bei Erhöhung des CO,-Gehaltes der die Pflanze umgebenden Atmosphäre der Laubfall gestalten werde, d. h. ob der Normalgehalt der atmo- sphärischen Luft an CO,, nämlich 0-04 Volumprozent, das Optimum für das laubtragende Holz bedeute, indem hier das Minimum des Laubfalles liege. Die Beantwortung dieser Frage erschien um so wünschenswerter, als ja Demoussy nachgewiesen hat?), daß bei einem 5mal so großen CO,-Gehalte der umgebenden Atmosphäre das Optimum für das Wachstum des Blattes liege. Anderseits wissen wir aber, daß höhere atmosphärische Gehalte an CO, als 4—20%, wie ja auf alles Lebende, so auch auf die Pflanze giftig wirken. Lag nun das Optimum nicht nur für das Wachstum, sondern auch für die Assimilation und Transpiration des Blattes höher als bei 0:04% CO,-Gehalt der Atmosphäre, so mußte bei einer entsprechenden Erhöhung des CO,-Gehaltes der Atmosphäre bei sonst für den Laubfall günstigen Bedingungen eine Herab- minderung desselben im Vergleich zu den Ergebnissen bei normalem CO,-Gehalte der Atmosphäre zu konstatieren sein, wie eine Schädigung der Pflanze bei vermindertem CO,-Gehalte sich durch verstärkten Laubfall kundgetan hatte. Nachdem sich Robinia als ein vorzügliches Objekt für Laubfallversuche gezeigt hatte, wurden die ne ferneren Versuche mit Sprossen dieser Pflanze an- gestellt. 1) Dieses Ergebnis wurde bereits mitgeteilt in: Wiesner, Zur Laubfall- frage. Ber. d. Deutsch. bot. Gesellsch. 1906, Bd. XXIV, H. 1, S. 37. 2) Demoussy, Sur la vegetation dans des atmosph£res riches en acide- carbonique. Compt. rend. 1903, p. 325, 1904, p. 291. 404 Tabelle I. Versuche mit Robinia Pseudacacia. 4. Dunkelversuche. Verwendete Laubfall in Prozenten Versuchsdauer | = CO,-Menge | : in Prozenten ungen in CO,-Atmosphäre | "" nom z sphäre 0-2 3 33 | 59 1-5 | 2 | 21 40 3 | 2 70 | 17 20 2 | 3 62 30 2 | 36 62 40 3 0 63 50 3 0 | 65 | | 50 5 0 | 85 100 3 0 | 57 100 4 0 72 | 100 41, | 0 | 83 B. Lichtversuche. Tar Laubfall in Prozenten CO, Menss | Versuchsdauer 3a | ’ 1 ä | in Prozenten | age in CO,-Atmosphäre | gi en Atmo-| 2 | sphäre 6 2 23 40 5 0 67 100 2 0 25 Allgemein lehren diese Versuche, daß die bei den Laubfall- versuchen sich etwa unter der Glasglocke ansammelnde, größere CO,-Menge einen auf den Laubfall nicht beschleunigenden, sondern im Gegenteil verzögernden Einfluß ausübt. Der normale CO,-Gehalt der Atmosphäre stellt für das assimilierende und transpirierende Blatt nicht das Optimum der Existenzbedingungen dar, sondern dasselbe liest, wie auch für das Wachstum des Blattes, höher; bei einem Gehalt an CO, von 1’5% der Atmosphäre hatte der geringste Laubfall statt. Bei einem höheren Gehalte an CO, als 1'59% tritt wie bei einem niedrigeren Gehalte ein erhöhter Laub- fall ein. Bei einem CO,-Gehalte, der höher liest als 3%, tritt eine Wendung ein; von hier ab verringert sich die Laubfallgröße, bis sie bei 40% gleich Null wird. Von hier ab bis zu einer 100%igen CO,-Atmosphäre ist dann keine Veränderung mehr in bezug auf die Laubfallgröße ersichtlich. Ein Verständnis dieser anscheinend einander widersprechenden Ergebnisse ist zu erreichen, wenn wir bedenken, daß die Laub- ablösung ein Prozeß eines lebenstätigen Organismus ist. Wie bereits gesagt, wirken größere CO,-Mengen giftig, die Lebensenergie des Organismus unterbindend und eben auch die Laubablösung hintan- 405 haltend. Je größer nun die CO,-Menge ist, die auf die Pflanze jenseits des Maximums an (O,, das sie verträgt, einwirkt, desto rascher wird die Lähmung ihrer Lebenstätigkeit eintreten, desto rascher wird folglich auch der Laubfall sistiert. Die Lähmung bei 20%, 30% CO, ist noch keine so intensive und rasche, daß die Pflanze sich nieht einer gewissen Menge Laubes entledigen könnte. Bei 40% CO, jedoch scheint jede Lebenstätigkeit momentan unter- bunden zu werden. Ich habe mit Absieht den Ausdruck Lähmung gebraucht, denn ein Absterben des pflanzlichen Organismus scheint mir erst die nach einigen Tagen sichtbar werdende Degeneration des Chlorophylis zu bedeuten. Durch die CO,-Menge, die dem Optimum entspricht (0°2—1°5%), wird die Pflanze gegen die Schädigung infolge verhinderter Transpiration resistenter, infolge- dessen die Abstoßung des Laubes, wodurch die Stagnierung der Säfte, insbesondere das Überhandnehmen organischer Säuren ver- hindert werden soll, eingeschränkt werden kann. 0 02 15 3 20 677) 40 Die nach außen für den Beobachter in Erscheinung tretende Wirkung in der Nähe des CO,-Optimums hat große Ähnlichkeit mit der Wirkung sehr hoher CO,-Gehalte der Atmosphäre; in beiden Fällen tritt ja Laubfallverzögerung ein; doch ist diese in beiden Fällen etwas Grundverschiedenes: In der Nähe des C0,- Optimums ist die Wirkung der Kohlensäure eine das Laubblatt schützende, bei hohen CO,-Gehalten der Atmosphäre dagegen eine das Laubblatt schädigende. Die Wirkung geringerer CO,-Mengen in der Atmosphäre, sowie größerer als das Optimum, ist auch wieder ähnlich. Im ersteren Falle ist die Holzpflanze gegen die schädigende Wirkung behinderter Transpiration weniger resistent, infolgedessen der erhöhte Laubfall; im letzteren schützt sich die Pflanze gegen die schädigende Wirkung zu großer ÜÖ,-Mengen, die sie ja durch das Blatt aufnimmt, durch die Abstoßung des- selben. Hier addiert sich die Wirkung der verhinderten Tran- spiration zu der in derselben Richtung wirkenden Schädigung durch CO,-Mengen oberhalb des Optimums. 406 Aus dem Verlaufe der oben gezeichneten Kurve ist zu ent- nehmen, daß die Laubfallgröße bei verschiedenen verwendeten CO,-Mengen die gleiche sein kann, indem die Kurve bei ver- schiedenen Werten in bezug auf die Abszisse den gleichen Wert der Ordinate erreicht, so daß der Größe des Laubfalles beim Optimum der verwendeten 00,-Menge eine solche bei bereits die Lebenstätigkeit unterbindenden CO,-Mengen entspricht. Es mag daraus entnommen werden, welch verschiedene Wertigkeit ein und derselben Sinnlichkeit physiologischer Vorgänge zukommt. Zusammenfassung. 1. Es kann bei Blättern, deren Basis ein Meristem trägt, jederzeit, auch in noch ganz jugendlichem Zustande, eine organische Ablösung vom Sproß erfolgen. 2. In bezug auf die ursprüngliche Fragestellung erscheint klargelegt, daß geringe, sich etwa unter einer Glasglocke bei den Versuchen im absolut feuchten Raume ansammelnde C0,-Mengen auf die Laubablösung nicht beschleunigend, sondern hemmend einwirken, und diese Hemmung erscheint am größten bei einem Gehalte der Atmosphäre an CO, von 0'2—1'5%. Beschleunigt wird der Laubfall einerseits durch Entzug des normalen Gehaltes an CO, der Atmosphäre und anderseits durch CO,-Gehalte, die höher als 15% liegen. Bei 4% CO, wird die Laubfallgröße wieder geringer, um bei 40% gleich Null zu werden, da bei dieser CO,-Menge jegliche Lebenstätigkeit unterbunden erscheint. Beiträge zur Kenntnis amerikanischer Nycetaginaceen. Von Dr. Anton Heimerl (Wien). (Fortsetzung. !) 10. Boerhaavia tuberosa Lamarck!, Illustrations des genres I, 10 (1791); Vahl, Enumeratio I, 288; Poiret, Dietionn. V, 56. Von dieser halb verschollenen Art, von der ich ein Lamarck- sches Originalexemplar im Herbare Vahl vergleichen konnte, ge- staltet sich die Synonymie folgendermaßen: Herba purgationis flore violaceo Feuillet, Journal des ob- servations etc. III, 26, Tab. XVII. Boerhaavia excelsa W illd.!, Phytographia I, 1, nr. 5; Species plant. I, 21; Enum. plant. 50. Boerhaavia scandens Choisyp.p. in De Cand. Prodr. XIII, 2, 454 (quoad plantam Peruvianam et Galapagensem); Hooker fil., Enum. plant. Galap. in Transact. Linn. Soc. XX, 193; An- dersson!, Enum. plant. Galap. 64; Hemsley, Biologia 5 p. p. (quoad plantam Peruvianam et Galapagensem); Robinson!, Proceed. Amer. Acad. XXXVIL, 141. 1) Vgl. Nr. 7, $. 249. 407 Doerhaavia litoralis HBK., Nova genera II, 216. Uber die angeführten Synonyme kann ich mich kurz fassen. Sowohl die Beschreibung als das Willdenowsche Original der B. excelsa stimmt, bezw. stellt die vorliegende Art dar; auch die von älteren Botanikern in den Herbarien als B. excelsa bezeich- neten Stücke (z. B. im Herb. Portenschlag und Reichenbach) gehören hieher. Feuillets Beschreibung und Abbildung lassen ebenfalls kaum einem Zweifel Raum; auch der Umstand trifft zu, daß ein Dombeysches, als „D. purgationis* bezeichnetes Stück (Herbar Delessert) zur B. tuberosa gehört. Das Herbar Delessert bewahrt übrigens dieselbe Pflanze aus dem Pariser botanischen Garten auch unter dem Namen „DB. Peruviana Richard“ und unter dem richtigen Lamarckschen als „B. tuberosa Hort. Reg. Paris. 1788“ auf. Was die B. litoralis betrifft, so halte ich mich sowohl nach der Beschreibung als nach dem Fundorte be- rechtigt, diese als Synonym hier unterzubringen. Die Verbreitung der B. tuberosa ist folgende: Insulae Galapagenses') [James Island (leg. Darwin), Indefatigable (leg. Andersson), Chatham Island (lee. Andersson, Snod- grass et Heller); Charles Island (leg. Darwin, Andersson, Snodgrass et Heller 427!)]; Peruvia: „in sepibus et arvis prov. Lima, Chancay, Huanaei* [leg. Ruiz et Pavon! Herb. Boissier), „am Wege von Supe (Hafen nördlich von Callao) nach Oeros (Dep. Ancachs) 800 — 1400 m s. m.“ leg. Weberbauer nr. 2639! (Herb. reg. Berol.). Ich gebe im folgenden eine auf die schönen Exemplare von Ruiz et Pavon, dann auf die von Weberbauer gegründete Beschreibung der Pflanze und werde schließlich einige pflanzengeographische Be- merkungen anfügen. Ex affinitate D. repandae, B. plumbagineae ete. Planta usque orgyalis, == scandens.”) Caules tenuiores et subgraciles, ad nodos = tumidi, in herbario levissime striolati, viridescentes ad leviter cinerascentes v. subglaucescentes, f. glabri — solum in nodulis ra- mulisque novellis paululum hirtuli —, internodiis usque ad 13 cm lg., subdivaricato et frequenter dichasiale ramifieati, superne pani- culam saepe amplam, in inferiore parte deerescenter foliatam, in superiore f. aphyllam gerentes, panicula eodem modo dichasiale multipartita, ramificationibus tenuibus, = elongatis, rigidiusculis, patentibus. Folia superne in panieulae bracteas minutas, ovato- lanceolatas, acutas, hirtulas abeuntia, ceterum f. conformia, late ovata ad subcordata, basi in petioum quam lamina 2—3plo (v. apud folia superiora plurimo) breviorem eitissime contraeta (36—56 : 23—44 mm), acutiuscula ad brevissime acuminata et acuta, f. integra, chartacea, subeoneoloria ad paulum discoloria, f. glabra v. in petiolo nervisque paginae superioris minutissime !) Die meisten Fundorte nach den Angaben bei Robinson Il. e. 141. 2) „Spreizklimmer* nach Weberbauer! 408 puberula, nervis seeundariis 4—5 utrinque, infra distinete promi- nentibus. Umbellulae semper simplices, graciles, pauciflorae (flo- ribus 4—7, raro usque 9), peduneulo primum 18—40 mm Ig., de- nique v. paulum v. usque ad 40—70 mm elongato suffultae; brac- teolae umbellularum ') plerumque 5, lanceolatae, 1’5—2°5 mm Ieg., eiliolatae, eito deeiduae. Flores 8—10 mm Ig., purpurei (ex Weberbauer) v. violacei (ex Feuillet, Ruiz et Pavon), stipite subsetaceo, glabro, primum 4—10 mm Ig., denique 10—15 mm lg. suffulti. Perianthii pars ovarialis subelavata, basin versus stipiti- forme attenuata, 25: 1—1°5 mm, glaberrima, in vertice verruei- fera; pars superior late infundibuliformis, basin versus = distinete tubulosa (tubo ad 1 mm It.), glabra, superne solum brevissime hir- tula, limbo ad 6 mm It., expanso, profunde lobato, lobis ad 3 mm lt., vix emarginatis, rotundatis. Stamina 3, exserta, 13—16 mm lg., eupula brevi, carnosa, ad 1 mm Ig., antheris ad 1 mm It., pol- linis granulis 75—110 u in diam., brevissime aculeolatis. Germen ovario ad 1’5 mm (cum carpophoro) lg., stylo 14—16 mm Ie., stig- mate ad 0°5 mm It. Änthocarpia erectiuscula, lineari-clavata (6°"5 : 2 mm), graeilia, sordide brunneola, glabra, basin versus sensim sensimque angustata, in vertice truncata, tenuiter sulcata, sub apice verrueis secernentibus paueis (eire. 5), subumbonatis, prominentibus, ceterum inferne verruculis sparsis instrueta. Fruetus 4:1°5 mm, oblongo-clavati. Boerhaavia scandens L., für welche die vorliegende Art öfter gehalten wurde, unterscheidet sich sehr leicht durch grünlich-gelbe bis grünlich-weiße, 5—8 mm lange, kurz und breit triehterige Blüten, welche nur zwei Staubblätter besitzen, und durch noch schlankere und relativ schmälere Anthokarpe (”—13 :1'5—2 mm), die von den Tragstielen schief abstehen bis abwärts hängen. Sie gehört einem ganz anderen Florengebiete an, das sieh von Arizona und Texas an über die Halbinsel Lower California, Mexiko, die Antillen und Bahama-Inseln bis zur Nordküste von Kolumbien und Venezuela ausbreitet. B. tuberosa hingegen ist dem peruanischen Küstengebiete und angrenzendem Inlande eigentümlich und ihr Vorkommen deshalb besonders bemerkenswert, weil sie die einzige amerikanische Vertreterin der im afrikanisch-arabisch-indischen Gebiete ziemlich reich gegliederten Gruppe von Boerhaavien aus der Verwandtschaft der B. repanda Willd. und B. plumbaginea Cav. darstellt; auf die Galapagos-Inseln ist sie aller Wahrschein- lichkeit nach (ähnlich wie B. viscosa Lag.) vom Festlande aus eingeschleppt, was ja die klebrigen und anhaftenden Anthokarpe leicht ermöglichen. 11. Bougainvillea glabra Choisy. — Eine Mittelform der f. acuti- und obtusibracteata m. liegt aus Südbrasilien, Prov. Rio Grande do Sul, vor: Porto Alegre, pr. Menino, in dumeto sub- spont. leg. Malme [Plantae Itineris Regnell. IIdi nr. 453]. — 1) Der „calyx“ der älteren Autoren. 409 Typische f. acutibracteata wurde von Miller et Johnston auf der Insel Margarita, Venezuela, gesammelt [Exsikk. nr. 99]. 12. Bougainvillea perwviana H. B. Diese prächtige, meines Wissens seit Pavon, Humboldt und Bonpland nicht wieder gesammelte Art wurde jüngsthin von Weberbauer wieder auf- gefunden: „Westliche Talwand des Maranon, zwischen Balsas und Celendin (Dep. Cajamarca), ca. 1500 m s. m.“ [Exsikk. nr. 4259]. Die folgenden Angaben entnehme ich den dorther stammenden Exsikkaten zur Ergänzung meiner seinerzeit gegebenen Be- schreibung'). Frutex usque 3 m altus ramis pendentibus, floribundis, ad anthesin aphyllis, spinis validis, usque 38 mm Ig. et in parte basali ad 5 mm crassis. Inflorescentiae usque ad 6 e ramulis abbre- viatis, verrueiformibus orientes, summopere ter dichasiale partitae, ad 1 dm Ig., ramifieationibus graeilibus, + elongatis, f. horizontale patentibus; inflorescentiae partiales triflorae, pedunculis ad anthesin 20—25 mm Ig., dein ad 30 mm elongatis, suffultae. Bracteae persiecinae, 25—28 : 15—21 mm, ovato-ellipticae, basi rotundatae ad levissime cordatae, spurie glabriuseulae vero autem pubescentia densa sed brevissima obtectae. Perianthia e rufescenti griseola, limbo intus sulphureo?), tubo distinete 5Sangulato. Stamina 10—12 mm lg. Germen 6°5 mm Ig., ovario ad 3 mm ]e. Wie so häufig in der Gattung Bougainvillea, zeigt sich — trotzdem reichlich abgeblühte Inflorescenzen vorliegen — nirgends eine Spur eines Fruchtansatzes. 13. Bougainvillea stipitata Griseb. — Neu für Brasilien, u. zw. von Malme in Matto-Grosso aufgefunden: „Corumbä, in silva elara regionis caleareae* [Plantae Itineris Regnell. IIdi]. — Von der in der Monographie von Bougainvillea (l. e. 116) gegebenen Beschreibung der Var. a Grisebachiana m. weichen die Stücke bloß durch etwas längere (bis gegen 30 mm lange) Dornen ab. Die durch kürzere und schwächere Bedornung (kaum!) ge- schiedene f. frondosa (Griseb. sub specie) 1. e. 116 liegt von fol- genden neuen Fundorten vor: Argentinien, „prov. Jujuy, Arroyo del Medio; frutex ad 5m altus in silva minus densa, loco sieco arenoso“ [leg. Fries, Exped. Suee. in reg. Chaco-Andinis; Phanerog. nr. 359]; „prov. Jujuy, Quinta pr. Laguna de la Brea; frutexc.3 m altus [leg. Fries, Exped. etc. nr. 402]. Bolivien, „Gran Chaco, Tetaranda, frutex 3—4 m altus, perianthii tubo viridi, limbo atro- virente, bracteis flavovirentibus“ [leg. Fries, Exped. etc. nr. 1473]. — Ganz dornenlose Stücke sah ich jüngsthin in den Aufsamm- lungen von Fiebrig aus Südbolivien, u. zw. von Chiquiaca, ca. 1000 m s. m. „Waldbaum, 6 m“ [Exsikk. nr. 2689] und von Bermejo 1400 m s. m. „Baum 6 m, mit dichter, regelmäßiger Krone* !) Denkschriften der Wr. Akademie, math.-natw. Klasse LXX, 114. 2) Diese Farbenangaben entnehme ich aus einer beigefügten Notiz Weberbauers. Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1906. 29 410 [Exsikk. nr. 2352]. Für Bolivien ist B. stipitata Griseb. typ. neu, da von dort nur die beiden anderen Varietäten 5b) longispinosa (Rusby pro specie) und ec) Kuntzeana m. bekannt sind. Die Fries- schen Exsikkaten [nr. 402] zeichnen sich durch die auch im aus- gewachsenen Zustande dicht filzigen Zweige, Blattstiele und Blatt- unterseiten (besonders längs der Nerven) aus; dieselbe dichte Be- haarıng befindet sich auch auf den Stielen der Infloreseenzen, auf Brakteen und Perianthien. 14. Bougainvillea infesta Griseb. War bis jetzt überhaupt nur von einem Fundorte in der Provinz Oran, Argentinien, be- kannt; reichblühende (leider aber fast blattlose) Zweige befinden sich in den Aufsammlungen von Fries aus der Provinz Jujuy „Espe- ranza, loco sicco aprico; frutex ca. 3 m altus, floribus viridibus“ [Exped. Suec. in reg. Chaco-Andinis; Phanerog. nr. 524]. Diese ergeben die folgenden Ergänzungen meiner Angaben (l. e. 117): Frutex usque trimetralis. Rami f. sub angulo recto patentes, novelli brevissime denseque tomentelli, aut maiore parte inermes aut spinis partim rectis, partim leviter arcuatis, v. minoribus (8 mm solum Ig.) v. validis (usque ad 20 mm Ig.) armati. Bracteae ante anthesin fioribus breviores, dein subaequantes v. paulum superantes, viridulae, usque ad 16 mm It., e basi levissime cordata ovato-ellip- ticae. Perianthia viridia, tubo infra leviter fusiforme dilatato (ad 3'5 mm It.), sursum (ad 2 mm) angustato, limbo eitrino, ad 7 mm lt., lobis 5 recurvis, obtusiuseulis, inprimis secus medianam partem papillosis, commissuris autem subbipartitis, emarginato-inflexis, eximie papillis vesiculosis obsitis. Die wenigen jugendlichen Blätter gestatten bloß die Verbesse- rung meiner auf dürftiges Materiale gegründeten Blattbeschreibung (l. ec. 117), daß neben der dort erwähnten Form auch Blätter von breiteiförmiger, vorne abgestumpfter, am Grunde fast gestutzter bis ganz stumpf und rasch in den filzigen Blattstiel verschmälerter Gestalt auftreten. 15. Bougainvillea Malmeana m. (l. ec. 119, Taf. I, Fig. 1, a—c). Diese bis jetzt nur blühend bekannte Pfianze wurde von Malme im Dezember 1902 am alten Fundorte (Brasilien, Matto Grosso, Corumbä) mit ausgebildeten Blättern gesammelt: Folia fasciculatim secus ramos') conferta, bhasalia fascieulorum f. obovato-cuneata, minora, cetera f. rhombeo-elliptica (cum petiolo 40—50 : 13—30 mm), ceireiter in dimidio latissima, basi obtu- siuscula inque petiolum tenuiorem, 6—7 mm ]g., minute tomentellum ad pulverulentum breviter acuminata ad contracta, antice saepe ob- tusata, rarius paulum acuminata ipsoque in apice obtusiuscula, crassiuscula, haud laete magis autem griseo- v. lutescenti-viridia, concoloria, f. integra, in basi versus petiolum paulum pulverulenta, ceterum glabra. 1) Die Zweige haben ganz vereinzelt kleine, bis 7 mm lange, über den Kurztrieben stehende, gerade und ziemlich kräftige Dornen. 411 Die trockenen Blätter zeigen einen mäßig starken Haupt- und (beiderseits) 3—5 wenig vorspringende Seitennerven, die sich nur schwach und ziemlich undeutlich verzweigen; erst im aufgeweichten Zustande treten (bei der Ansicht im durchfallenden Lichte) viele zierliche netzige Verzweigungen hervor, außerdem besitzt die Blatt- fläche helle Pünktehen, welche den senkrecht zu dieser gestellten, großen Rhaphidenschläuchen entsprechen. Der mikroskopische Bau ist derselbe wie bei den verwandten Arten; beide Epidermen führen (die untere reichlicher) Stomata und besitzen zerstreute, kleinere und wenigzellige Keulenhaare. Mesophyll im Baue zwischen der isolateralen und bifacialen Ausbildung in der Mitte: 1—3 Lagen ziemlich hoher und schmaler Pallissadenzellen, etwa vier Lagen von Schwammzellen. Massenhaft Schläuche mit Kalziumoxalat, u. zw.: 1. teils zur Blattfläche parallele, teils zu ihr senkrechte Rhaphiden- schläuche (Länge bis zu zwei Drittel der Blattdicke), 2. kürzere, zur Blattfläche senkrechte Schläuche mit einigen bis vielen pris- matischen Kristallen, die entweder zu wenigen nebeneinander oder zu vielen, neben- und übereinander gehäuft liegen. Stabförmige Einzelkristalle traf ich nieht an; bei der verwandten 5. modesta m. kommen sie aber vor. 16. Bougainvillea praecox Grisebach. Die Untersuchung der schönen, von Hassler gesammelten [Paraguay prope Concepeion; Exsikk. nr. 7414] und von Chodat et Hassler im Bulletin de l’herb. Boissier, 1I. ser., III, 145, erwähnten Stücke bietet Gelegen- heit zur folgenden Ergänzung, der seinerzeit (l. ec. 120) gemachten Angaben. Infloreseentiae triflorae, peduneulis usque 12 mm lg. suffultae. Braeteae usque 13 mm Ig. et 15 mm It. Perian- thia bene evoluta a basi ad faucem 11 mm Ig., in basi breviter in pedicellum attenuata, limbo ad 6 mm It., dense inprimis versus lo- borum apices papilloso.. Germen ad 75mm Ig., ovario ad 5 mm Ie. Die Blätter sind noch jugendlich und schwanken in der Form zwischen eiförmig und fast kreisrund; sie sind anfangs etwas pulverulent, werden aber bald mit Ausnahme von Stiel und Mittel- nerv fast kahl. 17. Bougainvillea patagonica Decaisne (Syn. Trieycla spi- nosa Cav.). Für Bolivien neu, aufgefunden von Fiebrig: Condor- huassa bei Tarija, 3200 m s. m. [Exsikk. nr. 2990]; dies der nördlichste Vorstoß der Pflanze, die bekannten argentinischen Fund- orte liegen beträchtlich weit südlicher. Das vorliegende Stück gehört der Form Pf. eubracteata m. an, hat bis 22 mm lange und bis 3 mm breite Blätter und gibt in bezug auf Brakteen und Früchte folgende Ergänzungen: Braeteae ru- feseentes, haud dense retieulatae, venis concoloribus. Stamina 8. Anthocarpia subfusiformia (9:3 mm), sordide viridescentia, eon- sistentia tenui et subfragili, f. glabra, in basi subtruneata ad ob- tuse rotundata, in vertice obtusiuscula, indistinete et obtuse 4—6- 29* 412 angulata, inter angulos levissime longitudinale pluricostata. Fructus subfusiformis, 6 :2 mm. 18. Neea theifera Oersted. Lag mir von Malme um Cuyaba, Matto Grosso, gesammelt mehrfach vor [Plantae Itineris Regnell. IIdi]; blütenlose Zweige mit alten Blättern im Juni, solche mit jungen Blättern und Infloreszenzen beiderlei Geschlechter im September bis November eingelegt. Den Exsikkaten war die Be- merkung beigefügt: „in cerrados; frutex arborescens, 0'5—1 mm altus; folia novella laete viridia, subtus glaucescentia v. f. coerules- centia“; von demselben Fundorte, Cuyaba, sah ich die Pflanze übrigens schon früher, in Riedelschen Exsikkaten. — In Minas Geräes scheint diese ausgezeichnete Art häufig vorzukommen ; ich erhielt sie durch Schwacke von: Serra de Ouro Branco, 2 (nr. 10307); „in campis Cerrados ad montem Favella prope Minas urbem“, @ (nr. 13952); Sta. Luzia, ' (nr. 9657). Zum letzten Vorkommen bemerkt Schwacke: „frutex humilis, rigidus; folia glauca, subcarnosa; perianthium roseum; anthocarpia purpurea“. 19. Neea hermaphrodita Spencer Moore in: Transact. Linn. Soe., sec. ser., IV, part. III, 442, Tab. XXVIII, Fig. 1—4. Von Malme in der f. calvata (Chodat et Hassler, Bulletin de l’herbier Boiss. ser. 2., III, 416) um Cuyaba, Matto Grosso, in 2 verblühten Exemplaren im November 1902 gesammelt [Plantae Itineris Regnell. IIdi, nr. 2652]; bei denselben findet sich die Notiz: „in dumetis arenosis, tempore pluvii = inundatis“, dann: „frutex v. arbuscula usque 3 m altus; pedunculi pedicelligue rubri“. Spencer Moore hatte die Z Pflanze in der Form mit stark behaarten Blättern vor sich, wie aus seinen Abbildungen und aus der Beschreibung hervorgeht; die S' Blüten führen, wie ich aus der Untersuchung der von Hassler aus Paraguay (nr. 7583«a) aus- gegebenen Stücke entnehme, in typischer Weise ein etwas über 2 mm langes, mit zugespitztem, nicht aber am Ende papillösem (also nicht zum Pollenauffangen geeignetem) Griffel versehenes Germenrudiment; auf dieses Verhältnis ist der, wie ich glaube, nieht ganz glücklich gewählte Name „N. hermaphrodita* zurück- zuführen. Die von Malme gesammelten Stücke gehören, wie er- wähnt, der @ Pflanze an, haben aber schon in der Fruchtbildung begriffene Blüten, nebst halb- bis ganzreifen Anthokarpen. Die vor- liegenden halbreifen Anthokarpe sondern sich scharf in einen unteren, länglich-ellipsoidischen, großen, die eigentliche Frucht einschließenden Teil und einen 2 mm langen, krönchenförmigen Aufsatz, der vom oberen fünfzähnigen, wenig vergrößerten Ab- schnitte des Perigons gebildet wird; an der Grenze beider Teile ist anfangs ein deutlicher (sich zuletzt aber verwischender), etwas vorspringender, leicht gezähnelter Saum zu erkennen; im Inneren der Anthokarpwandung trifft man gegen acht Staminodien um die längliche Frucht an, Bei fast reifen Anthokarpen ist das Krönchen verkümmert, das Anthokarp selbst hat breiter ellipsoidische Form 413 angenommen (12:6 mm) und zeigt eine mäßig dicke Wand, deren äußere Schicht dünn-feischig, die innere aber mehr faserig-lederig ausgebildet ist. 20. Neea pendulına m. Frutex humilis, valde divaricato-dichasiale ramosus, ramis graecilibus, tenuibus, griseolis, tenuiter striolatis, novellis pilis brevi- bus, rufobrunneis, + patentibus dense pubescentibus ad tomentellis, adultis parce hirtulis. Folia lanceolata, 40—55 : 13—16 mm, eire. in dimidio latissima, basi cuneata v. distincetius in petiolum pube- rulum (dein glabresceentem) 7—10 mm Ig. acuminata, antice v. solum attenuata v. leve acuminata, in apice ipso v. obtusiusceula v. acutiusceula, chartacea ad tenue coriacea, supra nitidula, infra opaca, primum supra parce, infra dense pube brevi, rufobrunnea obtecta, denique supra f. glabra, infra inprimis in nervo mediano densius, in lamina parcius rufo- ad griseo-hirtula, integra, margine non re- voluta, f. uninervia, nervis secundariis inconspieuis, non retieulata. Inflorescentiae e ramorum diehotomiis (spuriis) orientes, primum in pedunculo leve arceuato patentes, denique in peduneulo deflexo v. basi subrefraeto, tenuiore, 30—40 mm Ig. nutantes, minores, solum ad 25 mm It., adpresse rufo-puberulae, dein calvescentes, sub- corymbosae, ramis 4—6 umbellatim dispositis, erecto-patentibus, vix ultra partitis, flores saepe 2—7, dense confertos, sessiles ge- rentibus. Flores (? rubri) glabri, solum infra minutissime hirtuli, basi bracteolis 3—5. lanceolato-triangularibus, acutiuseulis, ad 1 mm lg., ferrugineo-puberulis suffulti. Perianthia Z urceolato-clavata, 5—5°5:2'5 mm, sub ore angusto, brevissime Ödenticulato paulum constrietula. Stamina 6, longiora ad 4 mm, breviora ad 2:5 mm le., filamentis subulato-filiformibus. Germinis rudimentum in foribus Z ad 2 mm Ie., stylo filiformi. Perianthia 2 infra paulum angustata et subovata, supra latiora et magis eyathyformia, 4-5—5 mm :2°5 mm, consistentia paulum erassiore, sub ore lati- useulo, ad 2 mm It., 5 dentato paulum constrietula; staminodia pauca. Germen ad 3:5 mm Ig., ovario ovoideo, stylo erassiuscule filiformi, stigmate digitatim lacerato e perianthii ore paulum v. vix exserto. Hab. in Brasilia australi, prov. St. Catharina, ubi leg. anno 1889 Ule [,„niederer Strauch am Waldrande bei Tubaräo“ Exsikk. nr. 1092 in Herb. reg. Berol.]. Durch die schlanken Astehen, die lanzettlichen Blätter, be- sonders aber durch die vom Grunde an abgebogenen Stiele der armblütigen, doldigen Infloreszenzen sehr auffällig. — Die vor- liegenden Zweige zeigen besonders schön und regelmäßig eine eigentümliche Art von Verzweigung, welche bei manchen (ob allen?) Arten der Gattungen Neea und Pisonia auftritt und die darin be- steht, daß in regelmäßiger Folge bei der dichasialen Spaltung von jedem Gabelzweige zwei verlängerte Internodien entwickelt werden, von denen das erste, untere mit einem Blattpaare, das folgende obere aber mit einem Quirl von vier Blättern (aus je zwei de- 414 kussierten, ganz genäherten Blattpaaren) und endlich mit einer In- floreszenz abschließt. Nun tritt wieder diehasiale Verzweigung und dieselbe Ausbildung ein, so daß also Blattquirle und Blattpaare oft sehr regelmäßig abwechseln. (Schluß folgt.) Notiz über das August-Plankton des Garda-Sees. Von Dr. Karl v. Keißler (Wien). Da im Gegensatze zu der schon ziemlich genau erforschten limnetischen Fauna über die Planktonflora des Garda-Sees noch nicht allzu viel bekannt ist!), so möchte ich im folgenden eine kurze Mitteilung über einige Fänge aus dem genannten See machen, welche ich meinem Bruder Felix verdanke. Dieselben wurden aus- geführt bei Riva, 5. August 1906, 7% vormittags, 10m Tiefe, Temperatur der Wasseroberfläche 22° C., Netz bis 4'5 m sichtbar. Die Proben ergaben eine mäßige Menge Plankton, in welchem das pflanzliche Plankton bei weitem überwiegt. Das tierische Plankton ist unbedeutend, besteht hauptsächlich aus Krustaceen (Hauptvertreter Diaptomus; Dbosmina anscheinend fehlend; Rota- torien fehlen fast ganz). Die Hauptmasse des August-Planktons bildet Frragilarıa crotonensis, in zweiter Linie kommt Asterionella, in dritter Veratium in Betracht. Im September-Plankton tritt nach Brehm und Zeder- bauer?) Fragilaria« mehr zurück, Asterionella kommt nur mehr ganz vereinzelt vor, während Ceratium an erste Stelle rückt. Die drei genannten Algen finden sich übrigens nach Brehm und Zederbauer auch noch im Dezember-Plankton, u. zw. ziem- lich reichlich. Auffallend ist die stattliche Breite der Bänder von Fragi- laria und die besondere Größe der Sterne von Asterionella, was die früher genannten Autoren ebenfalls betont haben. Das Veratium des Garda-Sees entspricht dem ©. carinthiacum Zederb. Im folgenden gebe ich nunmehr die Liste der Phytoplanktonten (10m Tiefe): Oeratium hirundinella OÖ. F. M. Mäßig häufig. Exemplare ziemlich breit, 3-hörnig, seitliches kurz, leicht spreizend, Skulptur stark, Größe ca. 135 X 54u, entspricht dem C. carinthiacum Zederb. 1) Ich verweise diesbezüglich besonders auf die Angaben von Garbini, Alshe neritiche del Lago di Garda (Nuova Notar. Ser. X [1899] p. 3) über einzelne Planktonalgen, ferner auf die Abhandlung von Brehm und Zeder- bauer, Beiträge zur Planktonuntersuchung alpiner Seen II, 6. Garda-See (Ver- handl. d. zool.-bot. Ges. Wien. Bd. LIV [1904], p. 635). Endlich wäre noch eine eine Abhandlung von Kirchner, Florula phycologica benacensis (Publie. Civ. Mus. Rovereto, XXXVI [1899]) zu erwähnen. 2), Vgl. hierüber auch deren Abhandlung „Beobachtungen über das Plankton in den Seen der Östalpen (Archiv. f. Hydrobiol. Bd. 1 [1906] p. 469 £. f.), u. zw. die Tabelle auf S. 494, 415 Peridinium spec. Vereinzelt. Dinobryon diergens Imh. Selten. Kolonien stark spreizend, mit mäßiger Individuenzahl. Fragilaria crotonensis Kitt. var. y) subprolongata Schröter und Vogl. in Vierteljahrsschr. Naturforsch. Gesellsch. Zürich XLVI (1901), p. 196. Sehr häufig. Bänder meist 120 u breit. Gewöhnlich sind die Bänder dieser Alge in den Alpenseen nur 9O—100 u breit; doch geben Schröter und Vogler für den Züricher See auch Exemplare mit einer Breite bis 160 u an (var. d) prolongata Grun.). Asterionella formosa Hassk. var. gracillima Grun. Häufig. Länge der Einzelfrustel durchschnittlich fast bis 90 u, Durchmesser der Sterne ca. 180 u. In den anderen Seen messen die Einzelfrusteln gewöhnlich nur 30—60 u. Cyclotella bodanica Eul. Sehr selten. Schalen 40 u Durchmesser. Cyelotella comta Kütz. Selten. Stephanodiscus spec. Vereinzelt. Botryococcus Braunii Kütz. Mäßig häufig. Grüne und rote Kolonien. Sphaerocystis Schröteri Chod. Sehr selten. Pandorina morum Bory. Sehr selten. Auch einzelne zusammengesetzte Kolonien (ca. 16 Kolonien, die durch Gallertfäden miteinander zusammenhängen). Scenedesmus spec. Vereinzelt. Oocystis spec. Vereinzelt. Eine auffallende Form, die ich mit keiner der mir bekannten Arten zu identifizieren vermochte. Gallerte ohne Warzen, sehr schmal (18 u Durchmesser), Zellen spindelig, sehr klein (9X 3 u) zu vier in einer Gallerte. Inhalt der Oktober-Nummer: Rudolf Karzel: Beiträge zur Kenntnis des Anthokyans in Blüten. (Schluß.) S. 377. — Dr. EmilLöwi: Über eine merkwürdige anatomische Veränderung in der Trennungsschichte bei der Ablösung der Blätter. S. 380. — Antonio Ivancich: Der Bau der Filamente der Amentaceen. (Schluß.) S. 385. — Dr. Adolf Pascher: Über die Zoosporen- reproduktion bei Stigeoclonium. S. 395. — Dr. Johannes Furlani: Über den Einfluß der Kohlensäure auf den Laubfall. S.400. — Dr. Anton Heimerl: Beiträge zur Kenntnis amerika- nischer Nyctaginaceen. (Fortsetzung.) 8. 406. — Dr. Karlv. Keißler: Notiz über das August- Plankton des Garda-Sees. S. 414, Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 1&. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4°—, 1893/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 416 INSERATE. U Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck ete.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. Preisherabsetzung älterer Jahreänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf & Mk. 4.— n 183 —-18N ( „ » nnd) herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 18%3—1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1865, 1870, 18%2 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. TI BETT En ET EEE ERBE TFT FO TEE TEE BENEEnE CELSE EE E une Nr u Zu EBEren I Sara er NB. Dieser Nummer sind Tafeln VII und VIII (Ivancich) beigegeben- Bee we... re 2. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVL. Jahrgang, N®- 11. | Wien, November 1906. Über die Zoosporenreproduktion bei Stögeoclonium. (Mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen durchgeführte Untersuchung.) Von Dr. Adolf Pascher (Prag). (Schluß. }) In den Osterferien 1906 fand sich nun im südlichen Böhmerwald ein Stigeoclonium, das große Flocken bildete, verhältnismäßig kräftig entwickelt und reich verzweigt war. Eine genaue Be- stimmung ist nicht möglich; schon Klebs äußert sich darüber in trefflicher Weise, und ich fand auch Gelegenheit, dies bei Stigeo- clonium falklandicum, resp. Stigeoclonium tenue zu bemerken. Es läßt sich höchstens die mehr minder weitgehende Ahnlichkeit mit einer Abbildung konstatieren. Am meisten Ähnlichkeit besaß es mit Kützings Stigeoclonium longipilum, nur waren die Haare vie] kürzer. Ich weiß nur zu gut, daß gerade dieses differenzierende, resp. charakterisierende Merkmal an und für sich variabel ist und daß gerade Haarbildung und Verästelung, wie schon Klebs?) ge- zeigt hat und wie ich auch bei Stigeoclonium nudiusculum (?)?) wiederfand, in ständiger Korrelation mit der Beschaffenheit und dem Bewegungszustand des Mediums steht. Bei meinen Untersuchungen über sStigeoclonium habe ich keines der gewöhnlich angegebenen charakterisierenden Merkmale völlig konstant gefunden. Haarbildung, Verästelung, Größe und Beschaffenheit des Lagers hängen in gewissem Grade immer mit den äußeren Faktoren zusammen. Dagegen war ziemlich konstant Form und relative Größe des Chromatophors, die Form der Zelle, selbstverständlich aber nicht die Größe der Zellen, wenngleich 1) Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 10, S. 395. 2) Klebs l. ce. 398 fi. 3) Pascher, Archiv für Hydrobiologie 1. e. Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1906. 30 418 hierin gewisse Durchschnittsverhältnisse sich feststellen lassen, die für jede Form ziemlich fest bleiben. Es läßt sich auch hier leicht zeigen, was Klebs seinerzeit insbesondere im Hinblick auf einzellige Vertreter der Chlorophyceen und Oltmanns in seinem Fundamentalwerk an verschiedenen Stellen sagt: daß sich die Variation in der Größe, Gestalt und Zellstruktur in ihrem Abhängigkeitsverhältnis zur Außenwelt inner- halb bestimmter, bis jetzt nicht überschreitbarer Grenzen be- wege. Im Genus Stigeoclonium tritt ebenfalls diese beschränkte Variabilität nur in der Morphologie der Zelle auf, der Habitus der ganzen Pflanze, der Gesamtorganismus steht immer in inniger Wechselwirkung mit den wechselnden äußeren Faktoren, nur das Verhältnis von Ursache und Wirkung bewegt sich für jede Art innerhalb enger, für jede einzelne Art verschiedener Grenzen. Was nun die Konstanz der vorhin erwähnten Eigenschaften der Zelle anbelangt, so sind diese Eigenschaften allerdings wieder gewöhn- lich mehreren nahe verwandten Arten gemein, die oft in ihrer Re- produktion verschieden sind. Es scheint immer wahrscheinlicher zu werden, daß zur Charakterisierung einer bestimmten Stögeoclonium- Art nicht nur die Kenntnis der Morphologie der Zelle, des Habitus des Gesamtorganismus, des Lagers, als auch vielmehr die Kenntnis der Gestalt und Größe, kurz der Morphologie der Schwärmer und ihres reproduktiven Verhaltens, notwendig ist. Es sei hier auf das Stigeoclonium tenue, das Klebs') unter- suchte, verwiesen, und auf jenes ebenfalls dem Stigeoclonium tenue morphologisch nahestehende Stigeoclonium?), über dessen Repro- duktion im Archiv für Hydrobiologie berichtet wurde, das trotz großer morphologischer Ähnlichkeit schon in der Morphologie der Makro- und Mikrozoosporen stark von jenem abwich. Auch das vorhin erwähnte Stigeoclonium, das sich dem Stigeoclonium longipilum näherte, wurde auf seine Reproduktion hin untersucht. Das Material war ziemlich rein; nur vereinzelt waren darunter Scenedesmus und einige andere Protococcaceen, sowie zerstreute Fäden einer sehr dünnen Öscillaria zu finden. Wie alle Stigeoclonium-Arten ließ sich auch dieses durch Überführen in ruhiges Wasser zur Zoosporenbildung anregen. Zuerst bildeten sich die Makrozoosporen, u. zw. in den Zellen der Äste meist in der Einzahl, nur in den Zellen der Hauptäste in der Zweizahl. Sie traten aus der Zellhaut, ohne daß diese eine be- sondere vorher gebildete Öffnung durch lokale Verschleimung der Membran geschaffen hätte. Die Makrozoosporen hatten die gewöhnliche Schwärmergestalt, zeigten jedoch deutliche Metabolie. Das schüsselige, oft ungleich vorgezogene Chromatophor hatte ein, selten auch zwei Pyrenoide, und einen Augenfleck, der ungefähr in der Mitte des Schwärmers 1) Klebs, 1. c. 398. 2) Pascher, Archiv für Hydrobiologie 1906. II. p. 433. 419 gelegen war. Am hyalinen Apikalende saßen die vier Wimpern auf, die so lange wie der Körper des Schwärmers waren. Die beiden an der Spitze gelegenen kontraktilen Vakuolen pulsierten ziemlich unregelmäßig; ich konnte nie beobachten, daß eine völlig schwand. Das Stigma lag dem Schwärmer in der Längsrichtung an, selten hatte es eine Querlage. Die Makrozoosporen, die 12—16 u:5—6 u maßen, führten sich ganz als solche auf. Sie schwärmten ungefähr 10 Minuten bis 2 Stunden (ich beobachtete nur wenige Makrozoosporen unaus- gesetzt vom Ausschlüpfen an), dann setzten sie sich mit dem hyalinen Ende gewöhnlich etwas schief an, streckten sich dann, die Mem- bran wurde deutlicher, nach einiger Zeit, die sehr verschieden lang war, bildete sich die erste Querwand, kurz, es bildete sich der junge Keimling, der gewöhnlich an der basalen Zelle, selten in der zweiten, noch längere Zeit das Stigma erkennen ließ. In einigen wenigen Fällen blieben die Keimlinge nur wenig- zellig, und bildeten gleich wieder Makrozoosporen. Diese Zwerg- keimlinge haben große Ähnlichkeit mit den Zwergmänchen der Ödogoniaceen, und ich habe bereits seinerzeit eine phylogenetische Beziehung zwischen beiden vermutet'). Die Mikrozoosporen fielen schon durch ihre viel lebhaftere, mehr schießende Bewegung auf, sowie sie auch durch ihre ge- ringere Größe leicht zu erkennen waren (9—12 u:3—5 u). Sie waren viel weniger gedrungen als die Makrozoosporen und gegen das hyaline Ende mehr verschmälert. Sie schwärmten viel längere Zeit herum, ließen deutliche Metabolie erkennen, die besonders gegen Ende der Bewegung sehr zunahm. Schließlich bewegten sich die Schwärmer nicht mehr, obwohl noch deutlich eine Bewegung der Cilien stattfand. Es wurden dann leichte Tuschlösungen ver- sucht, und da waren selbst bei Mikrozoosporen, die keine Ortsver- änderung mehr zeigten, deutliche Strudel- und Wirbelbewegungen der Tuschteilchen zu bemerken. Entweder ist die Bewegung der Cilien bereits zu langsam, um eine Ortsveränderung des Schwärmers herbeizuführen, oder es ist auch der andere eigentliche Körper des Schwärmers bei der Bewegung tätig, welche Eigenschaft er dann dadurch, daß ja der Schwärmer beim Aufhören der Bewegung seine Gestalt recht ver- ändert, verlieren würde. Schon Berthold?) berührte die Möglich- keit einer außer den Cilien gelegenen Bewegungsursache. Die Mikrozoosporen zeigen nicht selten gegen Ende der Be- wegung und in den ersten bewegungslosen Stadien starke, oft ruckartig erfolgende Gestaltsveränderungen. Bei manchen erfolgte, jedoch selten, eine Trübung des Chromatophors, so daß der Augen- fleck ganz verdeckt wurde, meist jedoch unterblieb diese, und der Augenfleck blieb noch lange, als schon eine deutliche, oft ziemlich 1) Pascher, Archiv für Hydrobiologie 1. c. 2) Berthold, Studien über Protoplasmamechanik. 30* 420 dieke Membran gebildet war, deutlich erkennbar. Mit der zu- nehmenden Verfärbung (Rotbraunwerden — ob durch Öleinlagerung?) wurden dann alle Details undeutlich und verschwanden. Die Mikrozoosporen gelangen oft nicht einmal ins Freie, sondern sie encystieren sich innerhalb der Muttermembran, sie bilden dann die Aplanosporen, die für fast sämtliche Chaeto- phoraceen nachgewiesen sind. In einzelnen Fällen bewegen sie sich noch ein bischen innerhalb der Membran, durch Jod lassen sich an einzelnen leicht sogar die Cilien nachweisen, ob sie immer vorhanden sind, entzog sich der Beobachtung; ich achtete nicht immer darauf; der Augenfleck ist an ganz jungen Stadien immer zu sehen. Man kann hie und da einzelne finden, die sich gerade während des Ausschlüpfens encystiert haben. Es besteht also zwischen den Aplanosporen und den Ruhestadien der Mikrozoo- sporen weder genetisch ein Unterschied, noch unterscheiden sie sich in ihrem Verhalten bei der Keimung. Vielleicht hängt es nur ganz von äußeren Umständen ab, ob sie sich gleich encystieren oder schwärmen; auch die Bewegung scheint teilweise von außen bedingt zu werden. Die Keimung erfolgt in einzelnen Cysten sehr bald, an den meisten nach einiger Zeit, die sehr verschieden lang sein kann. Auch bei Stigeoclonium longipilum? fanden sich einzelne Schwärmer, die morphologisch intermediär zwischen Makro- und Mikrozoosporen standen. Die Mikrozoosporen kopulierten niemals. Schon bei Untersuchung der Mikrozoosporen fielen einzelne auch morphologisch abweichende Schwärmer auf. Während die Mikrozoosporen verhältnismäßig schlank gebaut waren, einen mehr leistig vorspringenden Augenfleck üher der Mitte deutlich im vor- deren Teil des Chramatophors besaßen, fanden sich vereinzelt auch plumpere, nach vorn nur wenig verschmälerte, breitere Schwärmer, deren Augenfleck wie bei den Makrozoosporen nicht leistig vor- sprang, und ebenfalls mehr gegen die Mitte des Schwärmers ge- lagert war. Sie besaßen dieselbe Gestalt, wie jene Schwärmer, die ich seinerzeit im Akinetenstadium von Stigeoclonium !fascieulare gefunden habe. Sie hatten wie diese auch zwei Wimpern. Diese Schwärmer fanden sich aber nur sehr vereinzelt. Nach langen Mühen konnte ich die Entstehung, resp. das Ausschlüpfen beobachten. Sie entstanden in der Zweizahl aus den Zellen der normal vegetativen Stadien, in Fäden, die sich mitten unter den Mikrozoosporen erzeugenden Stadien befanden. Es ist ganz unklar geblieben, welche Umstände reizauslösend auf die Bildung der- artiger Schwärmer einwirken. Sicherlich werden derartige Schwärmer auch reichlicher ge- bildet, und die Bildung soleher Schwärmer zur Zeit, wenn die Mikro- zoosporen im vollen Gange sind, ist wahrscheinlich genau so auf- zufassen, wie der Umstand, daß ja auch zur Zeit der Makrozoo- sporenbildung in einzelnen Fäden immer einige Mikrozoosporen 421 gebildet werden, die gewissermaßen der normalen Entwicklung vor- auseilen. Das fand ich bei Ulothrix und fast bei allen beobach- teten Stigeoclonium - Arten. Diese zweiwimperigen Zoosporen traten durch eine nicht be- sonders hervorgehobene Öffnung heraus und schwärmten einige Zeit, doch länger als die Makrozoosporen, herum. Nach einer Weile wurden sie in ihrer Bewegung träger und kamen ganz zur Ruhe; sie rundeten sich auch etwas ab, doch erfolgte, genau sowie seiner- zeit bei den zweiwimperigen Schwärmern von Stigeoclonium fasci- eulare, nicht die Bildung einer deutlichen Membran. Die Schwärmer machten den Eindruck, als wüßten sie nicht, was sie anfangen sollten. Diese Schwärmer scheinen nun auch identisch zu sein mit denen, die Tilden!) für Stigeoclonium flagelliferum beschreibt und abbildet, und die auch kopulierten, und mit denen, die West!) abbildet, ohne daß man jedoch eine nähere textliche Angabe finden könnte für den Fall der Richtigkeit der Beobachtung. Ob diese zweiwimperigen Schwärmer kopulieren, vermag ich nicht zu sagen; ich sah keine Kopulationsstadien. Wahrscheinlich war auch die Zabl der derartigen Schwärmer zu gering. Möglicher- weise kopulieren sie, vorausgesetzt, daß sie in derartiger Menge gebildet werden, daß eine Annäherung selbstverständlich ist, und nieht wie in diesem Falle, wo diese Schwärmer nur so vereinzelnd auftraten, fast unmöglich wird. Für diese Aussicht sprieht auch der Umstand, daß nie Mikrozoosporenkopulation beobachtet wurde, sowie das „unentschiedene* Verhalten dieser zweiwimperigen Gameten. Außerdem scheint es unwahrscheinlich, daß ein Glied einer Entwicklungsreihe, deren morphologisch niederstes und höchstes Glied typische geschlechtliche Fortpflanzung haben, und dessen nächste Verwandte eine solche zeigen, ganz die Sexualität ver- loren haben sollte. Auch der Umstand, daß Klebs bei seinem Stigeoclonium tenue keine Kopulation beobachtete, spricht nicht dagegen. Ich glaube, daß auch dieses Stigeoclonium tenueSchwärmer- kopulation besaß. Entweder besaß es Mikrozoosporenkopulation, diese aber erfolgt, wie überhaupt bei allen bis jetzt beobachteten Stigeoelonien (vergl. Stigeoclonium fasciculare, Stigeoclonium nudi- usculum, Stigeoclonium tenue?), recht selten, oder es wäre Kopulation derartiger zweiwimperiger Schwärmer anzunehmen, die sich aller- dings in den Klebsschen Kulturen (und sie treten ja nur selten auf) nicht gebildet hätten. Ich halte aber ersteres für das Wahr- scheinlichere, besonders im Hinblick darauf, daß ich bei einem Stigeoclonium tenue, das jedenfalls dem Stigeoclonium tenue Klebs’ morphologisch nahe stand, Mikrozoosporenkopulation beobachten?) konnte, zudem diese ja fast so selten zu sehen ist, wie die Kopu- lation verschiedener Desmidiaceen. * 1) Tilden l. e. 2) Pascher, Archiv für Hydrobiologie 1. e. 422 Es scheint daher wahrscheinlich, daß diese zweiwimperigen Schwärmer doch die Träger der geschlechtlichen Fortpflanzung wären, da ich bei den Mikrozoosporen, trotzdem ich sie in großer Zahl beobachtete, nie Kopulation (auch nicht Zygoten), in ver- schiedenen Stadien fand. Dagegen glaube ich nicht, daß die zweiwimperigen Zoosporen bei Stigeoclonium fasciculare, die aus einem Akinetenstadium ge- bildet wurden, kopulierten; denn hier kopulierten die Mikrozoo- sporen in vollständiger Weise, und daß eine Stigeoclonium-Art zweierlei Typen isogamer Zoosporen besäße, von denen die einen noch kopulieren, die anderen diese Fähigkeit erst sekundär er- worben haben, scheint nicht recht wahrscheinlich zu sein. Es ist auch kein solcher komplizierter Fall weder für die engere Reihe der Chaetophoreen, noch überhaupt, wie ich glaube, für eine Chlorophycee bekannt geworden. Allerdings darf man nicht vergessen, daß uns gerade in den Reproduktionsverhältnissen der Chlorophyceeen noch mancherlei Ueberraschungen bevorstehen dürften. Interessant ist jedoch jedenfalls der Umstand, daß sich dieses Stigeoclonium longipilum (?) in seiner Reproduktion an Ulothrix zonata anschließt und wie dieses aus normal vegetativen Stadien Makro- und Mikrozoosporen mit den genau gleichen Funktionen und zweiwimperige Schwärmer bildet, die den Isogameten von Ulo- thrie zonata morphologisch nahe stehen, deren gleiche Funktion jedoch nicht sicher ist. Demgemäß würde dieses Stigeoclonium in Hinsicht seiner Reproduktion tiefer stehen, als die anderen Arten, bei denen bereits eine Reduktion eingetreten ist. Akinetenstadien gelangten nicht zur Beobachtung. Es möge noch kurz die Entstehung und das Entleeren der Schwärmer berührt werden. Die Makrozoosporen entstanden, wie bereits erwähnt, in der Einzahl, selten in der Zweizahl in einer Zelle, die Mikrozoosporen und die zweiwimperigen Schwärmer da- gegen meist in der Zweizahl. Frühzeitig waren bereits Augenfleck und die beiden vorderen kontraktilen Vakuolen zu erkennen. Oft zeigten die Schwärmer bereits innerhalb der Zelle Bewegung, sowie schwache Melabolie. Die Zellen, die im Begriffe sind, Zoosporen zu bilden, fallen schon bei oberflächlicher Musterung durch ihre intensivere Färbung, sowie dadurch auf, daß der Chromatophor eigentümlich lappig und rissig zu werden beginnt. Die Teilungen gehen verhältnismäßig rasch, oft schnell vor sich; die Chromatophorstücke, vorausgesetzt daß mehrere Zoosporen in einer Zelle gebildet werden, passen -sich der Form der Plasmaklumpen an und werden dadurch schüsselartig. Die Öffnung erfolgt ungefähr etwas über der Mitte der Zell- wand; vorher zeigt nichts den Durchbruch an der betreflenden 425 Stelle an. Das treibende Agens sind sicherlich mehr die schnell- quellenden Massen innerhalb der Mutterzelle als die Bewegung der Schwärmer selbst. Das war an einem Fall besonders schön zu sehen. Der Aus- tritt der Schwärmer geht nicht immer ganz glatt vor sich. Der Schwärmer wird oft durchgezwängt, daß er nicht selten ganz ab- sonderliche, oft fast lang walzliche Formen annimmt. Einem solchen Schwärmer geschah es, daß er so gequetscht wurde, daß ihm direkt ein Stück mit einem Fetzen desChromatophors verloren ging, während der andere, übrig gebliebene Teil, scheinbar ohne sehr Schaden ge- nommen zu haben, davon tollte. Auch dieses Stückchen, das doch sicherlich keine Eigenbewegung hatte, wurde prompt nach außen befördert, wo es selbstverständlich bald zugrunde ging. Es wurde ja auch Ähnliches in der interessanten Arbeit Walz’ angegeben, der beobachtete, daß auch tote und bewegungs- lose Zoosporen ausgestoßen werden. Es ließ sich auch bei der untersuchten Alge eine nach der Entleerung der Zoosporen die Zelle ausfüllende Masse nachweisen, die sich mit Jod schwach bläulich färbte und die eben bei ihrem Quellen die Zoosporen nach außen befördert. Diese Masse ver- flüssigt und löst sich rasch im Wasser, da in Zellen, die vor kürzerer Zeit geschwärmt hatten, ein soleher Nachweis nicht mehr gelang. Es stimmt das gut mit Walz’ Angaben über Oladophora, obwohl dort der Modus ein bischen anders ist. Diese Füllmasse läßt sich auch kurz nach dem Entleeren der Sehwärmer außerhalb der Zelle, um die Austrittstelle herum, nach- weisen. Eine Blase, die die austretenden Schwärmer bei Dlothrix, Oedogonium ete. umhüllt, war nicht sicher festzustellen ; einigemal schien eine vorhanden zu sein, doch war dies nicht deutlich. Es scheint auch sStigeoclonium kein geeignetes Untersuchungsobjekt zur Entscheidung der Frage, welcher Herkunft diese Blase ist, zu sein. Vorliegende kleine Abhandlung ist als Teilarbeit einer größeren Untersuchung über Stigeoclonium gedacht, die mit Unter- stützung der verehrlichen Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur, der auch hier bestens gedankt sei, durchgeführt wird. Prag, Deutsches botanisches Institut, Beginn Juli 1906. ı) Walz: Über die Entleerung der Zoosporangien. (Bot. Zeitung, XXVIII [1878] p. 690. 424 Beiträge zur Kenntnis amerikanischer Nyctaginaceen, Von Dr. Anton Heimerl (Wien). (Schluß. ?) 21. Neea Schwackeana m. Frutex humilis v. elatus, dichasiale-ramosus, ramis = erecto- patentibus, firmioribus, griseolis v. griseobrunneis, tenuiter striolatis, novellis pilis brevissimis, rufobrunneis, subadpressis == dense pube- rulis, eito glabrescentibus, adultis glabris. Folia elliptico-lanceolata, 100—115 : 33—42 mm, ceireiter in dimidio latissima, basi obtusata ad cuneata, v. breviter in petiolum saepe rubrum, 10—16 mm Ig., primum puberulum, dein glabrum subacuminata v. longius in eum angustata, antice acuminata v. cuspidata, ipso in apice v. acuta v. obtusiuseula, tenuiter coriacea, supra obscure viridia et nitida, infra pallidiora et opaca, primum inprimis infra brevissime et densius puberula, dein v. utrinque glabrata v. supra glabra, infra in nervo mediano distincte, in lamina autem minutissime puberula, in- tegra, in margine haud v. vix revoluta, nervo mediano validiuseulo, nervis secundariis valde debilibus, non prominentibus, remotis, non reticulata. Inflorescentiae primum oblique patentes, dein ereecti- usculae, pedunculo firmiore, 50—80 mm Ig. portatae, spectabiles, usque ad 90 mm It., primum densius rufobrunneo-tomentellae, dein = calvescentes, subeorymbosae, ramis 3—5 umbellatim dispositis, inprimis dein effusis, patentibus, validiuseulis, iterum subumbellatim apice partitis, floribus in ultimis ramificationibus saepe ad 3—5 confertis, v. sessilibus v. rarius breviter (eirc. 2 mm) pedicellatis. Flores (3 solum eogniti!) albidi v. virescentes, subglabri, basi bracteolis 3—5 lanceolatis, acutiuseulis, ad 2 mm Ig., ferrugineo- puberulis suffulti. Perianthia Z clavato-ellipsoidea, 6—9 mm : 5—4 mm, sub ore ad 1'5—2 mm It., breviter 5-dentieulato distinete constrieta. Stamina 6—7 (raro 5), longiora 4—5°5 mm, breviora 2:5—3°5 mm Ig., filamentis subulatis; germinis rudimentum 1’5—3 mm Ig., stylo filiformi. Hab. in Brasilia australi, prov. St. Catharina: „Strauch im Walde der Velha bei Blumenau“, leg. Ule (Exsikk. nr. 957); „ad Joinville in silva rorida ad radices montis Serra do Mar“, leg. Schwacke (Exsikk. nr. 13299); „in silva virginea ad radices montis Jurape“,leg. Schwacke (Exssikk. nr. 15149); „in silva inter Praya da peroba et Ponta do batura in insula Säo Francisco“, leg. Schwacke (Exsikk. nr. 12905); „in silva virginea ad fluvium Itapocu“, leg. Schwacke (Exsikk. nr. 12943 et 12991). Von den mit doldigen Blütenständen versehenen Arten der Gattung Neea ist wohl N. Selloiana m. (Beiträge 38) am meisten verwandt; sie unterscheidet sich durch die rauhe Behaarung der Jüngeren Teile, die ganz kurzgestielten Blätter, die eine besonders 1) Vgl. Nr. 10, S. 406. 425 unten vortretende, netzige Nervatur haben, endlich durch die locker- und armblütigen Infloreszenzen. 22. Pisonia noxia Netto. Liegt in beiden Formen, der größtenteils kahlen und rostrot filzigen, von Malme um Santa Anna da Chapada, Matto Grosso, Brasilien, gesammelt vor; die f. noxia in & [Plantae Itin. Regnell. Ildi, nr. 2340], die f. psammophila in 2 Stücken; zugefügt ist die Bemerkung: „arbor parva, cortice erasso rimoso.“ — Dieses Vorkommen ist wohl das am weitesten nach Westen vorgeschobene der in Brasilien weit verbreiteten, ausgezeichneten Art. 23. Pisonia nitida (Martius) Schmidt. Ein neues Vor- kommen ist das um die Stadt Rio Grande do Sul in der gleich- namigen Provinz Brasiliens, wo Malme 1901 schöne Exemplare sammelte: a) „Quinta prope Rio Grande d. S., in silva; arbor parva“. Z. [Plantae Itin. Regnell. Ildi, nr. 216]; 5) „in dumetis dunarum ripae sinus Sacco da Mangueira; flores dilute luteo-viri- duli* @ [Plantae Itin. Regnell. IIdi, nr. 139]. — In Blättern liegt die Pflanze aus derselben Provinz von Lindman gesammelt und mit der Standortsangabe „Hamburgerberg“ versehen (Exped. Imae Regnell.] vor. Ich war anfangs geneigt, diesen Posten für den am meisten nach Süden vorgeschobenen der Art zu halten, bis ich von Andersson um Monte Video gesammelte 3 Stücke kennen lernte; dieses letzte Vorkommen, unter 35° s. B., dürfte überhaupt die Südgrenze der Gattung Pisonia in Amerika bilden. 24. Pisonia luteovirens m. Ex affınitate P. noxiae Netto; arbor parva, (veris.) divaricato-diehasiale ramosa, ramis paten- tibus, = elongatis, rigidiuseulis, griseo-brunneis v. griseis, tenuiter striolatis, glabris. Folia in forma valde variabilia, oblonga v. magis late elliptica v. paulum obovato-elliptica, maiora 90—130 mm : 30—63 mm, in v. distinete supra dimidium latissima, basi plerumque obtusata ad cuneata, v. haud v. levissime in petiolum glabrum, validiusculum, breviorem, 5—12 mm Ig. attenuata, antice v. obtusata et summo in apice solum breviter acutiuscula v. distinete acuminata ad longius attenuata et in apice, = acuta, chartacea, vix nitidula, non glaucescentia, etiam novella glabra, f. integra, margine vix revoluta, nervo mediano validiusculo infraque prominente, nervis secundariis tenuibus, eompluribus, areuatis, frequentius sed laxe et tenuiter retieulatim, modice prominenter coniunctis. Inflorescentiae fere ut in P. noxia Netto, sub- glabrae, paululum hine inde ferruginoso-pulverulentae, peduneulo valido, 4—7 cm I1g., striete ereceto portatae, corymboso-paniculatae, spectabiles, usque ad 5 cm altae et 8 em It., multifiorae, ramis alter- nantibus ad oppositis, sursum abbreviatis, erassiuseulis, f. horizon- taliter patentibus, inferioribus eodem modo iterum = frequenter et patenter, superioribus parejus ad vix ramificatis, ultimis ramifiea- tionibus flores complures densius aggregatos ad f. subglomerulatos, subsessiles gerentibus. Flores Z (solum eogniti!) luteo-viriduli, glabri, basi bracteolis 2—3, lingulatis, obtusiuseulis, ad 15 mm |g.., 426 margine hirtulis suflulti. Perianthia Z' in herbario 5—6°5 mm Ig., infundibuliformia, in limbum 5-dentieulatum, ad 5 mm It., dense papillosum expansa, erassiuseula.. Stamina 8, longiora usque ad 8 mm, breviora usque ad 6 mm Ig., filamentis filiformibus; germinis rudimentum ad 4mm Ig., stylo crassiseulo, filiformi, apice papilloso. Hab. in Brasilia, prov. Matto Grosso, Santa Anna da Chapada „in silva, loco subhumido“, leg. Malme, et in Para- guay „in regione cursus superioris fluminis Apa“, leg. Hassler (Exsikk. nr. 7813). Durch den rispigen Blütenstand mit von einer Hauptachse ab- gehenden, meist abwechselnden Seitenästen, dann durch die ziem- lich dieken Rispenverzweigungen zeigt unsere Art eine Verwandt- schaft mit P. noxia Netto; sie unterscheidet sich aber durch mehr schlanke, nicht plumpe und stark furchige Zweige, durch die Kahl- heit auch der jüngeren Teile, so daß man die gewisse „ferruginöse“ Pubeszenz höchstens auf Knospen und auf den jüngeren Blüten- ständen findet, durch die oft verlängerten, kahlen Blätter, welche vorne meist spitzlich bis deutlich und scharf zugespitzt sind und denen der blaugraue, bei P. noxia Netto oft vorkommende Schimmer fehlt. Wahrscheinlich gehören auch hieher nicht blühende, nur mit ganz unentwickelten Blütenständen (so weit man aber er- kennen kann, von derselben Verzweigungsart!) versehene, von Malme an dem angegebenen Fundorte gesammelte Zweige, zu denen dieser Forscher bemerkt: „arbor parva in ora silvae, cortice sat tenui, laevigato* [Plantae Itin. Regnell. Ildi, nr. 2399]. Sie unterscheiden sich durch eine sehr geringe ferruginöse Pulveru- leszenz auf den neuen Trieben und Blattstielen, dann dadurch, daß die Blätter zum Teil fast kreisrund sind (45 mm :38 mm), vorne aber doch eine deutliche Zuspitzung zeigen; sonst wechselt ihre Gestalt zwischen kurz- und verlängert-elliptisch mit stets deutlicher, kürzerer oder längerer Zuspitzung in eine feine Spitze. Die von Hassler in Paraguay gesammelten Stücke wurden von Chodat und Hassler im Bulletin de l’herbier Boissier II. ser., III, 415, mit P. Olfersiana Lk., Kl., Otto indentifiziert, von der sie sich aber leicht durch den Blütenstand unterscheiden, der bei dieser Art ausgesprochen dem Typus mit doldiger Anordnung der Aste angehört. 25. Pıisonia Hassleriana m. Frutex (?) v. magis irregulariter v. regulariter et divariecatim ramificatus, ramis patentibus, saepe brevi- oribus, rigidiusceulis, griseolis, paulum striolatis ad laeviusculis, novellis gracilibus, paulum (ut gemmae) griseo-ferruginoso-puberulis, dein glabratis, vetustis glaberrimis. Folia in forma variabilia, ob- ovato-elliptica ad late elliptiea, minora, 40—50 : 21—30 mm, eireiter in dimidio latissima, basi v. obtusata et in petiolum tenuiorem, 4—12 mm Ig., primum parce puberulum, dein glabrum contraeta v. breviter attenuata ad acuminata, antice plerumque obtusata v. ob- tuse-rotundata, rarius paulum acutiuscula, chartacea, vix nitidula, v. 427 utrinque f. glabra v. supra glabra solumque in nervo mediano pube- rula, infra autem densius pilis griseolis, brevibus hirtula, f. integra, in margine non revoluta, nervo mediano validiuseulo, nervis secun- dariis paueis, tenuibus, laxe retieulatim eonsiunctis, (demum promi- nentibus?). Inflorescentiae glabriuseulae, hine inde inprimis in peduneulo paulum patenter et brevius hirtulae, peduneulo graeili, 33—45 mm Ig., leviter areuato, haud strieto portatae, eirciter um- bellatae, minores, usque ad 3—3°5 em It., haud multiflorae, ramis tenuibus, patentibus, iterum v. magis umbellatim v. subirregulare paueiramificatis, flores singulos (rarius geminos)-.in ramifieationum apieibus gerentibus. Flores -? (solum cogniti!) ? rubescentes, rarius subsessiles, saepe peduneulo subtenui, in longitudine variabili (2—6 mm Ig.) portati, glaberrimi, basi bracteolis 3, lingulatis, obtu- siusculis, ad 1’5 mm Ig., f. glabris suffulti. Perianthia infundi- buliformia, ad 6 mm Ig., limbo (ut videtur) breviter solum expanso, ad 4°5 mm It., paulum papilloso, leviter 5-angulato. Stamina 8, longiora usque ad 7'5 mm, breviora ad 5 mm Ieg., filamentis fili- formibus; germinis rudimentum 2'5—3 mm Ie., stylo filiformi, apice paulum papilloso. Hab. in Paraguay ad Concepeion, leg. Hassler (Exsikk. or. 7337). Diese hübsche Pisonie wurde von Ohodat und Hassler im Bulletin de l’herbier Boissier II. ser., III, 415, für P. combretiflora Mart. angesprochen, von der sie aber recht verschieden ist; P. combretiflora Mart. hat, nach dem Martius’schen Originale, von dunkler Behaarung dicht filzige jüngere Zweige, von einem steifen, dicklichen Stiele getragene, mehr rispige, ziemlich dicht rostrot- filzige, viel- und dichtblütige Infloreszenzen, fast sitzende Blüten, mit 6—7, das Perianth fast um mehr als das Doppelte überragenden Staubblättern, breit dreieckige Brakteen am Grunde der unterwärts pubeszenten Blüten, endlich vorne breit gerundete, lederige, ver- kehrt-eiförmige Blätter. — Eine „Pisonia combretifolia“ finde ich übrigens auch bei Morong et Britton, Annals of N. Y. Academy VII, 204, von Asunecion (Paraguay) erwähnt; diese Pflanze kann aber, nach der gegebenen Beschreibung, unmöglich eine Nycta- ginacee sein, da in dieser von einem epigynen Perianth, einem unterständigen, zweifächerigen, biovulaten Fruchtknoten und einem an der Spitze in 2—3 „stigmatie portions“ geteilten Griffel ge- sprochen wird. 26. Pisonia aculeata L. Liegt von mehreren neuen Fund- orten oder von weniger bekannten Gebieten vor; so aus der brasili- schen Provinz Rio Grande do Sul: „Porto Alegre pr. Christall, in dumetis ripae fuminis Guahyba (3‘)*; leg. Malme. [Plantae Itineris Regnell. IIdi, nr. 1438]. Dieses Vorkommen, um ca. 30° s. Br. gelegen, ist das bis jetzt in Amerika am weitesten nach Süden vorgeschobene der Art; es liegt die typische, kräftig bestachelte Pflanze vor, mit breit elliptischen bis fast kreisrunden, besonders unten am Mitteluerv 425 (etwas auch an den Seitennerven) weichhaarigen, bis ganz ver- kahlten Blättern; Blüten nach Malme: „flores albi v. in luteo- viridulum nonnihil vergentes, fragrantes.“ — Andere Fundorte aus Paraguay: San Bernardino, leg. Endlich (nr. 303), nicht blühende, der vorigen gleichende Pflanze; Gran Chaco „ad fluvium Pileomayo in silva“, leg. Malme [Exped. primae Regnell., nr. 922), fruchtende @ Pflanze mit denselben Blättern wie die vorige und typischen, einreihig gestellte Drüsen tragenden Anthokarpen; Para- guare, „in silvis ac nemoribus“, leg. Lindman (A. 1935), fruch- tende Pflanze mit nur 3 mm langen, geraden Dörnchen, stumpfen, verkehrteiförmig-elliptischen Blättern und typischen Anthokarpen, deren Drüsen meist zweireihig stehen; Asuneion, leg. Balansa (nr. 2571), 2 Pflanze, deren Dornen sich in horizontal abstehende Seitenzweige umpilden und mit breiteiförmigen, oben kahlen, unten längs des Mittelnerves gelblichzottigen Blättern. Unter Nr. 2371a hat Balansa („Foret de Yaguaron“) fruchtende @ Exemplare von derselben Blattbeschaffenheit ausgegeben und mit Anthokarpen, die sich denen der var. pedicellaris Griseb. annähern; sie sind 14 bis 17” mm lang, 5mm dick, dieht gelblichfilzig und auf den Kanten mit 0'5—0'75 mm langen, = ausgesprochen zweireihigen Drüsen besetzt. In der Cordillera de Altos sammelte Fiebrig nicht blühende, kräftig bestachelte, großblätterige Zweige mit f. kreis- runden bis verkehrteiförmig-kreisrunden in den langen Stiel zu- sammengezogen, gerundeten bis gestumpften, unten am Mittelnerven anfangs fast bürstenartig behaarten, dann verkahlenden Blättern. 27. Andradaea floribunda Allemäo. Diese ausgezeichnete, monotypische Art (und Gattung) konnte ich an reichem, von Schwacke übermitteltem Materiale eingehend untersuchen. Die bis jetzt bekannt gewordenen Fundorte sind: Rio de Janeiro, Serra de Mendanhe, leg. Allemäo; Minas Geraes, Rio Novo, leg. Araujo, comm. Schwacke; Minas Geraes, Fazenda do Ribeirao in Rio Novo, leg. Alipio de Miranda Ribeiro in Ule Exsikk. nr. 4637. Vielleicht sind folgende, brieflich von Sehwacke mitgeteilte Angaben über das Vorkommen am Rio Novo, welehe von Arau)jo herrühren, von Interesse: „Alle Exem- plare der „Cabello de negro“* (d. i. der Andradaea) sind kolossale Bäume. Die Pflanze blüht nicht alljährlich, sondern nur in großen Intervallen, aber dann ist jeder Baum mit einer fabelhaften Anzahl von Blüten bdeckt, die gelblichweiß sind und den mächtigen Wipfel aus den Infloreszenzen gebildet, oberhalb des Laubes von weitem im Walde erkennen lassen. Den Namen „ÜOabello de negro“, d. i. Negerhaar, erhielt der Baum daher, weil auf der Bildfläche des Stammdurchschnittes krause Kreise erscheinen (Gefäßbündelringe), die von den Eingebornen mit dem Haare der Neger verglichen werden.“ Die als fragliche Nyetaginacee von Robinson in der: Flora of Galapagos erwähnte, von Snodgrass et Heller (Exsikk. nr. 574, 429 North Seymour Island) im nicht blühenden Zustande gesammelte Holzpflanze mit abwechselnden Dornen und rundlichen, fast an die von Cercis erinnernden Blättern ist, wie mir die Untersuchung des Stammbaues (normal!) zeigte, keine Nyctaginacee. Die systematische Bedeutung des Blattbaues der mittel- europäischen Aöra-Arten. Von Margarete Zemann (Wien). Mit 2 Tafeln. Bis weit in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts hinein war die Ansicht, daß die Gramineenblätter insgesamt einen völlig einheitlichen Bau aufweisen, so allgemein verbreitet, daß man es überhaupt unterließ, auf diesem Gebiete irgendwelche Untersuchungen anzustellen. Erst als im Jahre 1875 Duval-Jouve in seiner „Histotaxie des feuilles de Graminees“ das Grasblatt, sowohl morpho- logisch, als auch anatomisch, einer so eingehenden Besprechung unterzog und dabei die mannigfaltigen und tiefgreifenden Unter- schiede in diesen scheinbar so gleichförmigen Organen aufdeckte, wandte sich das Interesse diesem Gebiete zu, und es erschienen im Jahre 1882 zwei Arbeiten, von denen die eine — Tschirchs „Beiträge zur Anatomie und dem Einrollungsmechanismus einiger Grasblätter‘e — sich in rein anatomischer Richtung erstreckt, während in der anderen — der „Monographia Festuearum europae- aruım* — Hackel zum erstenmal den anatomischen Bau des Gra- mineenblates als systematisches Kriterium anwandte und den Beweis führte, wie nahe Beziehungen zwischen der natürlichen Verwandt- schaft der Arten und dem Baue ihrer Blätter bestehen. Die nächste Arbeit auf diesem Gebiet war die Inauguraldissertation von E. M. Güntz, die die „Untersuchungen über die anatomische Struktur der Gramineenblätter in ihrem Verhältnis zu Klima und Standort“ zum Gegenstand hat, wobei der Verfasser eine Einteilung der Gräser in vier Gruppen: Savannengräser, Wiesengräser, Bambusen und Steppen- gräser, vornimmt. In den folgenden Jahren erschienen zwei Arbeiten, die sich wieder speziell mit der Anatomie einzelner Gewebearten befassen; es sind dies Schwendeners Untersuchungen über „Die Mestomscheiden der Gramineenblätter“ (1890) und die „Beiträge zur Anatomie der Epidermis der Gramineenblätter* von Grob (1896). Erst Lohauss betrat im Jahre 1905 wieder systematisches Gebiet, indem er nach dem Vorbilde Hackels, aber in erweitertem Maß- stabe, die gesamten Festucaceen nach den anatomischen Merkmalen ihrer Laubblätter gruppierte. Die vorliegende kurze Arbeit enthält nun ebenfalls den Ver- such, nach eingehender Untersuchung über den anatomischen Bau der Aira-Blätter dessen Zusammenhang mit der Systematik dieser 430 Gattung herzustellen; es sei jedoch gleich im vorhinein bemerkt, daß diese Arbeit nieht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann, da eine Gruppe der Gattung bei der Detailuntersuchung aus Gründen, die später besprochen werden sollen, vernachlässigt werden mußte. In den früher genannten Untersuchungen über die Anatomie der Gramineenblätter ist der Wert der einzelnen Merkmale für kritische, systematische Unterscheidungen wiederholt in so ein- gehender Weise besprochen, daß an dieser Stelle wohl darüber hinweggegangen werden kann; erwähnt sei nur gleich hier, daß auch beim Vergleiche der Avra-Arten das wichtigste Unter- scheidungsmerkmal die Verteilung der einzelnen Gewebearten bot, während andere konstante Merkmale, wie der Bau der Mestom- scheide, Lage der Gelenkzellen ete., wie ja zu erwarten war, wohl zur Unterscheidung von Gattungen, nicht aber zur Trennung von Arten Anhaltspunkte bieten. Die Untersuchungen wurden insgesamt an Herbarmaterial vor- genommen, das durch vorsichtiges Aufkochen in Wasser und nach- trägliches Härten in Alkohol in die ursprüngliche Form gebracht und dann aus freier Hand geschnitten wurde. Das Material wurde mir in liebenswürdigster Weise aus dem Herbarium des k. k. botanischen Institutes, sowie aus dem Herbarium des k. k. Natur- historischen Hofmuseums zur Verfügung gestellt, wofür mir an dieser Stelle meinen Dank auszusprechen gestattet sein möge. Was die Zeiehnungen anbelangt, so sei hier noch bemerkt, daß alle, auch die UÜbersichtsbilder, mit dem Zeichenapparat an- gefertigt wurden, u. zw. nach jenen Präparaten, die innerhalb der Variationsextreme der einzelnen Formen die Mitte hielten. Die UÜbersichtsbilder wurden nur insofern schematisiert, als auf den Bau der einzelnen Gewebe keine Rücksicht genommen wurde. Die Größenverhältnisse, auch die verschiedene Dicke der Epidermis über Skleremehym und Paremehym wurde streng beachtet. In den Detailzeichnungen wurde nur das Assimilationsgewebe, das in seinem Bau hier nicht in Betracht kommt, etwas schematisiert; es sind daher auch diese Zellen nur einfach konturiert im Gegensatze zu den Zellen der Paremcehymscheide, obwohl sie sich in Wirklichkeit von diesen nieht durch die Dicke der Zellwände unterscheiden. Ebenso habe ich bei den Gefäßbündeln, die überall den gleichen Bau zeigen, nur die Größe der Gefäße, sowie die Grenze zwischen Phloem und Xylem angedeutet. Ferner sei gleich an dieser Stelle hervorgehoben, daß alle Schnitte an völlig gleichwertigen Stellen der Blätter, nämlich im untersten Drittel der Blattlamina, gemacht wurden, sowie, daß Grund- und Halmblätter in die Untersuchung einbezogen wurden. Inwiefern sich hierbei Unterschiede herausstellten, sei der späteren Be- sprechung vorbehalten. 431 Der Arbeit wurde die Einteilung der Gattung Aira nach Ascherson und Graebner zugrunde gelegt, nach der sie in zwei Gruppen — Caryophyllea und Deschampsia — zerfällt. Die Gruppe Caryophyllea umfaßt fünf mitteleuropäische Arten, die durchwegs ein- oder zweijährig sind: Aira capillaris ©, Aira pulchella © (A. Tenorei und A. provincialis), Aira caryophyllea © ©, Aira cupaniana © und Aira praecox © ©. Wie nun wohl zu erwarten war, boten die Blätter dieser zarten, nicht perennierenden Formen in ihrem anatomischen Bau keine Anhaltspunkte für eine kritische Unterscheidung. Sie wiesen durchwegs nur sehr schwach entwickeltes mechanisches Gewebe auf und zeigten auch im Gesamtbilde des Querschnittes (Zahl der Rippen und Rinnen, Vorspringen des Mittelnervs nach der Unter- seite ete.) nur geringe Konstanz. Im allgemeinen scheinen sie der Aira flexuosa aus der Deschampsia-Gruppe am nächsten zu stehen, wenigstens weist das Querschnittsbild gewöhnlich die eigentümliche fünfeckige Gestalt dieser Form auf (T. I, Fig. 1); auch die Ver- teilung der Gefäßbündel ist dieselbe. Häufig aber fand es sich, daß bei ein und derselben Form das Bild des Querschnittes ein anderes, u. zw. das eines flächig verbreiterten Blattes war, wie etwa bei dem Halmblatt von Aira setacea (T. 1, Fig. 3). Einen geschlossenen Sklerenchymring konnte ich niemals finden, das mechanische Ge- webe ist stets auf einige Zellen über den drei größten Bündeln beschränkt. Ich will jedoch hier ausdrücklich hervorheben, daß ich die Untersuchungen über die Gruppen Caryophyllea keineswegs für vollendet betrachte. Es stellten sich mir auch Schwierigkeiten im Material entgegen, denn da ich ausschließlich auf Herbarexem- plare angewiesen war, war es nicht leicht, sich Grundblätter zu verschaffen. Diese sehr zarten Blätter waren zur Zeit, wenn der Halm entwickelt war, und die Pflanze also gesammelt wurde, fast stets schon vertrocknet oder überhaupt nicht mehr vorhanden. Glückte es mir aber, Grundblätter zu finden, so hatten ihre zarten Gewebe, ebenso wie bei den Halmblättern, durch den Prozeß des Pressens und Trocknens so sehr gelitten, daß es fast unmöglich war, sie in die ursprüngliehe Form zurückzubringen. Da infolge dieser Materialschwierigkeiten die Untersuchungen kein genügend sicheres Resultat boten, wandte ich das Hauptaugenmerk der Gruppe Deschampsia zu, deren perennierende Arten in ihren Grundblättern deutliche Unterscheidungsmerkmale zeigten. Die Gruppe Deschampsia umfaßt nach. Ascherson und Graebner fünf mitteleuropäische Arten: Aira flexuosa und Aira setacea, die wieder als Avenaira und Aira caespitosa, Aira alpına und Aira media, die als Campella zusammengefaßt werden. Ara caespitosa und Aira alpina stehen sich sehr nahe, von ihnen unter- scheidet sich Aira media außer durch die Länge der Grannen und des Blatthäutehens namentlich durch die borstlich zusammengefal- teten Blätter. 432 Bei den vorliegenden Untersuchungen wurden folgende Merk- male in Betracht gezogen: der Umriß des Querschnittes, Verteilung des mechanischen Gewebes, Lage der Gefäßbündel, Beschaffenheit der Epidermis und Lage der Spaltöffnungen, ferner der Bau der Mestomscheide und der Parenchymscheide. Bei all diesen Merk- malen handelte es sich selbstverständlich vor allem darum, ihre Konstanz und ihre Variationsweite zu prüfen, und zu diesem Zwecke wurden von jeder Form mehrere Exemplare von möglichst ver- schiedenen Standorten geschnitten, um so die Tragweite der äußeren Einflüsse auf die Ausbreitung und den Bau der einzelnen Gewebe kennen zu lernen. Als ein Merkmal, das unabhängig von den Ein- wirkungen der Umgebung als Charakteristikum der verschiedenen Formen betrachtet werden kann, hebt schon Güntz in seiner früher zitierten Arbeit die Verteilung der Gefäßbündel hervor, indem er sagt: „Die Anordnung der Gefäßbündel ist unabhängig vom Medium, in dem die Pflanze lebt“. Aber auch die Lage der Spaltöffnungen, sowie die Verteilung des mechanischen Gewebes können durch Ver- erbung konstante Merkmale werden, wenn sie auch ursprünglich auf Anpassung zurückzuführen sind. Weniger charakteristisch und konstant ist der Bau der Epidermis; hier handelt es sich in unserem Falle hauptsächlich darum, ob die Oberflächen der beiden Blatt- seiten gleich gebaut sind (Nachblättrige Arten), oder ob sie Ver- schiedenheiten aufweisen (falzblättrige Arten). Was nun vollends das Fehlen oder Vorhandensein der Mestomscheide anbelangt, so hat Schwendener in seiner oben genannten Arbeit darüber ein- gehende Untersuchungen angestellt und gelangt zu dem Schlusse: „Es bleibt hienach nichts anderes übrig, als das Vorkommen oder Fehlen der Mestomscheide in den Blättern der Gramineen als ein von den äußeren Lebensbedingungen unabhängiges oder, um mit Vesque zu sprechen, als ein taxinomisches Merkmal zu betrachten und nur den besonderen Verstärkungen derselben die Bedeutung von epharmonischen oder Anpassungsmerkmalen zuzuschreiben.“ Inwieweit nun alle diese Merkmale bei der Untersuchung der Gattung Aira Anhaltspunkte zur Unterscheidung der einzelnen Arten boten, möge vor der speziellen Besprechung der einzelnen Formen kurz im allgemeinen behandelt werden. Wie schon ein- gangs erwähnt wurde, wurden sowohl Halm- als Grundblätter in die Untersuchung einbezogen. Während nun bei den übrigen Arten Halm- und Grundblätter denselben Bau zeigten, waren die beiden Blattformen bei Aira setacea verschieden. Im Gegensatze zum Basalblatte nämlich, das eine eigentümlich gekielte Form zeigt mit nach der Unterseite stark vorspringendem Mittelnerv und fast stets geschlossenem Sklerenchymring, hat das Querschnittsbild des Halm- blattes stets die Gestalt eines gleichmäßig gekrümmten Bogens; der Mittelnerv ist nie vorspringend und das mechanische Gewebe vereinigt sieh nie zu einem Ring. Aber auch bei denjenigen Formen, bei denen Basal- und Halmblatt denselben Bau aufweisen, bieten die Halmblätter die Artmerkmale stets in abgeschwächtem Maße dar, 435 da sie ja infolge ihrer Stellung vor allem mechanisch viel schwächer gebaut sind; so konnte ich bei Halmblättern niemals einen ge- schlossenen Sklerenebymring vorfinden. Die nun folgenden Be- sprechungen beziehen sich daher alle auf die Grundblätter, und nur dort, wo sich direkt ein Unterschied zwischen den beiden Blatt- forınen zeigte — es war dies nur bei Aira setacea der Fall — sollen die Halmblätter einer speziellen Besprechung unterzogen werden. Was das Gesamtbild des Querschnittes anbelangt, lassen sich alle fünf Arten auf einen Grundtypus zurückführen, der auf ver- schiedene, stets konstante Art modifiziert ist: glatte Unterseite mit mehr oder weniger vorspringendem Mittelnerv und stark gerippte Oberseite; die Gelenkzellen sind bei allen gleichmäßig in Gruppen in den Rinnen zwischen den Rippen angeordnet. Während nun das stets stark zusammengefaltete Blatt von Avra flexuosa (T. I, Fig. 1) im Umrisse seines Querschnittes die Gestalt eines Fünfeckes an- nimmt, zeigt sich bei den anderen Formen eine allmähliche flächige Verbreiterung der Lamina, so daß im Querschnitt die beiden Seiten rechts und links vom Medianus der Länge nach gestreckt erscheinen; am stärksten ausgebildet ist dies bei A. caespitosa (T. I, Fig. 4). Die Zahl der Rippen an der Oberseite ist verschieden, bei manchen Formen aber sehr konstant. So sind bei 4A. flexuosa immer drei Rippen (den Blattrand eingerechnet), bei A. caespitosa und A. alpina aber konstant sieben vorhanden. Einen einheitlichen Bau weisen ferner bei allen Arten die Mestom- und die Parenchymscheide auf. Es ist stets eine Mestom- seheide vorhanden, deren Zellen auf der Phloemseite des Bündels eine bedeutende Verdiekung der Innenwand aufweisen; diese ein- seitige Verdickung nimmt gegen das Xylem hin ab, so daß hier die Zellen der Schutzscheide schließlich im Querschnitte das Bild eines gleichmäßig dieken Ringes bieten (T. II, Fig. 1). Die Parenchymscheide besteht aus großen, gleichmäßig dünnwandigen, fast chlorophylifreien Zellen. Es tritt nun bei allen fünf Arten mehr oder weniger stark betont die Erscheinung auf, daß diese Scheide auf der Phloemseite, also dort, wo die Außen- wände der Mestomscheidenzellen sehr dünnwandig sind, offen bleibt. Am deutlichsten zeigte sich diese Eigentümlichkeit bei A. flexuosa und A. media, wo ieh immer nur auf der Xylemseite eine Paren- chymscheide beobachten konnte, während bei A. caespitosa die Parenchymscheide meist ganz geschlossen ist, oder doch nur wenige Zellen im Verbande fehlen. Die übrigen Arten halten zwischen den beiden Extremen die Mitte. Ein sicheres Kennzeichen für die ein- zelnen Arten bietet aber dieses Verhalten der Parenchymscheide jedenfalls nicht. Sehr eharakteristische Merkmale für die Unterscheidung der Arten aber bot die Lage der Gefäßbündel, sowie die Verteilung des mechanischen Gewebes. Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1906. 31 454 Durch die Lage der Gefäßbündel unterscheidet sich vor allem A. flexuosa wesentlich von den übrigen Arten; es ist dies nämlich der einzige Fall, in welchem Gefäßbündel über den Rinnen zu liegen kommen. Bei den übrigen vier Arten liegen die Gefäßbündel stets in den Rippen zwischen den Rinnen, u. zw. meist eines in jeder, nur in der Randrippe häufig neben dem großen noch ein kleines. Eine Ausnahme davon macht wieder A. caespitosa, bei der sich stets mehrere Bündel in jeder Rippe finden, u. zw. neben dem großen noch ein bis drei kleinere (T. 1, Fig. 4). Auch bei A. alpina, die der A. caespitosa sehr nahe steht, konnte ich in manchen Fällen mehr als ein Bündel in der Rippe (außer der Rand- rippe) beobachten; inwieweit dabei Variationen möglich sind, wird im speziellen Teile eingehend besprochen werden. Was die Verteilung des mechanischen Gewebes anlangt, sind innerhalb der Gattung zwei scharf getrennte Fälle zu unter- scheiden: 1. Das mechanische Gewebe zeigt die Tendenz, sich zu einem Ringe unter der Epidermis der Unterseite zu vereinigen, kann aber bei schwacher Entwicklung auf Gruppen über und unter den Bündeln, sowie über den Gelenkzellen beschränkt bleiben. Bis an die Parenchymscheide reicht es nur bei sehr starker Ausbildung des geschlossenen Ringes von der Unterseite her, niemals aber von den Zellgruppen der Oberseite. Hieher gehören A. flexuosa, A. setacea und A. media (T. I, Fig. 1, 2 und 4). 2. Das mechanische Gewebe bleibt stets in Zellgruppen über und unter den Bündeln und über den Gelenkzellen getrennt, die sich bei starker Entwicklung gegen die Bündel hin ausbreiten, ohne sie — soweit ich beobachten konnte — jemals zu erreichen. Mechanisches Gewebe verstärkt auch stets den Zellrand. Dieser zweite Fall tritt bei A. caespitosa und A. alpina ein (T.], Fig. 5 und 6). G Daß selbst zwischen diesen so scharf geschiedenen Gruppen Übergangsformen möglich sind, ist wohl selbstverständlich. So habe ich zum Beispiel bei A. alpina, einer Form, die sonst stets streng getrennte mechanische Zellgruppen zeigt, in einem Falle beobachtet, daß zwei dieser Gruppen durch eine Reihe mechanischer Zellen verbunden waren; doch sind dies jedenfalls nur Ausnahmsfälle (DIT SERIE 672). Die Epidermis bot, wie schon anfangs erwähnt wurde, namentlich was den Bau der Unterseite im Verhältnis zur Ober- seite anbelangt, im allgemeinen ein ziemlich konstantes Bild. Bei jenen Arten, deren Blätter gewöhnlich eingerollt sind, ist die Epi- dermis der Oberseite anders, schwächer gebaut, als die der Unter- seite, während sie bei den flachblättrigen Arten beiderseits den- selben Bau zeigt. Aber auch die einzelnen Epidermiszellen bieten bei manchen Formen ein ganz charakteristisches Bild; so sind zum Beispiel die Zellen der Unterseite von A. flexuosa (T. Il, Fig. 3) wesentlich von denen der A. setacea (T. II, Fig. 4) oder der 435 4. media (T. II, Fig. 5) verschieden, obwohl alle drei Arten ge- rollte Blätter haben. Daß die Öberhautzellen über dem mechanischen Gewebe kleiner sind als über Parenehym, erwähnt schon Hackel und erklärt es damit, daß die Entwicklung der Sklerenchymzellen ein Hindernis für die der Epidermiszellen biete. Diese verschiedene Dicke der Epidermis wurde auch in den Übersichtsbildern hervor- gehoben. Die Spaltöffnungen finden sich entweder beiderseits, oder sie treten nur an der Oberseite auf, je nachdem die gewöhnliche Stellung der Blätter flach oder geschlossen ist; immer aber sind sie auf der Oberseite zahlreicher. Triehome und papillöse Ausbildung der Epidermis- zellen treten bei manchen Formen häufig auf, bieten aber kein konstantes Artmerkmal. Es möge nun hier vor Besprechung des Zusammenhanges der Arten deren Spezialbeschreibung folgen. 4Aira flexuosa. (T-L Berl; TE IE Be. LE 278) Grund- und Halmblätter zeigen denselben Bau. Umriß des Querschnittes: Der Querschnitt zeigt das Bild eines Fünfeckes dadurch, daß das Blatt stets sehr stark eingerollt ist, so daß sich die Blattränder fast berühren. Die Rinnen sind relativ klein und stets zwei an der Zahl. Gefäßbündel: Die Zahl der Gefäßbündel betrug in den beobachteten Fällen stets fünf, in einem Falle sieben. Es liegt rechts und links vom Medianus je ein Bündel über einer Rinne und je eines in der Randrippe. In dem Falle mit sieben Bündeln lagen in jeder Randrippe deren zwei. Die Bündel über den Rinnen sind stets bedeutend kleiner als die übrigen. (T. I, Fig. 1.) Mestomscheide: Die Zellen der Mestomscheide zeigen auf der Phloemseite eine starke Verdiekung der Innenwand und eine sehr dünne Außenwand. Diese Ungleichheit nimmt gegen die Xylem- seite allmählich ab, so daß die Zellwände dort schließlich gleich diek sind. (T. II, Fig. 1.) Dasselbe gilt von der Mestomscheide aller Aira-Arten, so daß dieses Kennzeichen nicht weiter hervor- gehoben zu werden braucht. Parenchymscheide: Die Parenchymscheide, die wie bei allen Arten aus ziemlich großen, dünnwandigen Zellen besteht, ist durch ihren geringen Gehalt an Chlorophyll und den engen Zusammenhang der Zellen leicht vom Assimilationsgewebe zu unterscheiden und umgibt in den beobachteten Fällen stets nur das halbe Gefäß- bündel, u. zw. die Xylemseite, während auf der Phloemseite das Assimilationsgewebe sich direkt an die Mestomscheide anschließt. Mechanisches Gewebe: Das mechanische Gewebe bildet, wenn es stark entwickelt ist, einen geschlossenen Ring unter der Epi- dermis der Unterseite; häufig aber weist der Ring Unter- 31* 436 brechungen auf (T. II, Fig. 3), und zuweilen ist das mechanische Gewebe auf Zellgruppen über den Bündeln und am Blattrand be- schränkt (letzteres fast nur an Halmblättern). Eine kleine Gruppe mechanischer Zellen findet sich auch stets auf der morpho- logischen Blattoberseite über dem Medianus. Es sei weiters gleich hier darauf aufmerksam gemacht, daß der Sklerenchymring der A. flexuosa im Gegensatze zu dem von A. media und A. setacea, deren mechanische Gewebe Ringe von ziemlich gleichmäßiger Breite und mit glattem Innenrande bilden, sehr ungleiehmäßig breit, fast ausgezackt erscheint, wie dies aus dem Übersichts- bilde (T. I, Fig. 1) deutlich ersichtlich ist. Damit im Zusammen- hang stehen auch die häufigen Unterbrechungen des Ringes, die oft gleich neben der breitesten Stelle auftreten. Die Ursache dieser Erscheinung liegst darin, daß die im Verhältnis zu den Epidermiszellen sehr kleinen Sklerenchymzellen in Gruppen zwischen die Epidermiszellen eingesenkt sind (T. II, Fig. 3), eine Tatsache, die ich in noch verstärktem Maße auch bei A. caryo- phyllea beobachten konnte. Die einzelnen mechanischen Zellen sind sehr diekwandig mit kleinem Lumen. Epidermis: Die Epidermis der Oberseite ist hier stark von der der Unterseite verschieden. Die Oberseite, die durch die starke Ein- rollung des Blattes einen wirksamen Schutz erhält, besteht aus relativ kleinen, dünnwandigen, im Querschnitt fast kreisrunden Zellen, die gegen den Blattrand zu noch kleiner und etwas dick- wandiger werden, und dann von hier, allmählich wieder an- wachsend, in die Zellen der Unterseite übergehen. Diese sind be- deutend größer, diekwandig und geben mit ihrem sehr weiten Lumen im Querschnitt das Bild eines Rechteckes. Über den Quer- wänden der Zellen finden sich meist Verdickungsleisten. (T. I, Fig. 2 und 3.) Gelenkzellen: Die Gelenkzellen sind bei dieser Art gewöhnlich nicht sehr deutlich ausgebildet, was mit der geringen Einrollungs- bewegung des Blattes im Zusammenhange steht. In manchen Fällen sind sie von den sehr dünnwaändigen Epidermiszellen fast nicht zu unterscheiden. Sie liegen in Gruppen von vier bis sechs in den beiden Rinnen. Spaltöffnungen: Die Spaltöffnungen treten hier ausschließlich an der Oberseite auf. Triehome: Auch diese treten, u. zw. meist sehr spärlich, ausschließ- lieh an der Oberseite auf. Die Halmblätter sind stärker behaart. (Schluß folgt.) 437 Mykologisches. Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien). XV1. Zur Pilzflora des niederösterreichischen Waldviertels'). Das niederösterreichische Waldviertel ist in mykologischer Beziehung noch sehr wenig bekannt. In Becks Übersicht der Kryptogamen Niederösterreichs sind aus dem Waldviertel nur 238 Pilzformen aufgezählt. Seither (1887) ist nur wenig zur Förde- rung der Kenntnis der Pilzflora des Waldviertels geschehen. Die von mir auf einer Reihe von mehrtägigen Exkursionen ins Wald- viertel in den letzten zehn Jahren gesammelten Pilze harren noch der Publikation. Im nachfolgenden sollen nur jene Funde ver- öffentlicht werden. welche im Laufe des Sommers 1905 (Mitte Juli bis gegen Ende September) teils von Herrn Prof. Dr. V. Schiffner, teils von mir namentlich bei Allentsteig und bei Schrems gemacht wurden. Es waren im ganzen 438 Formen, eine verhältnismäßig geringe Anzahl, die sich teils durch die Trockenheit der letzten Jahre, teils durch die große Einförmigkeit der Waldvegetation des Gebietes erklärt. Geradezu auffallend war die Armut an Blattpilzen, an Hyphomyceten, Sphaeropsideen und Melanconieen überhaupt. Am reichlichsten waren die größeren Hymenomyceten vertreten, über deren für das Gebiet charakteristische Formen die Aufsammlungen einen genügenden Aufschluß geben. Jedenfalls hat die Pilzvegetation des Wald- viertels einen ganz anderen Charakter als die des Wienerwaldes, die mir gut bekannt ist. Viele Formen, die in dem einen Gebiete häufig sind, fehlen in dem anderen ganz oder sind doch sehr seiten. Insbesondere fiel mir das völlige Fehlen der drei für den Wienerwald geradezu charakteristischen Collybia-Arten: ©. radicata, longipes und platyphylia auf. Letztere Art, von Anfängern gewöhn- lich für ein Tricholoma gehalten, ist von Fries ganz richtig als Collybia erkannt werden; kurzstielige Form der äußerst variablen ©. radicata haben ganz denselben Habitus. Abgesehen von einer neuen Sphaeropsidee (Zythia musei- cola) und ein paar neuen Ascomyceten (Belonidium sulphureo- testaceum und Thelocarpon conoideum) wurden auch mehrere sel- tene und zum Teil für Niederösterreich, ganz Österreich oder selbst Mitteleuropa neue Formen aufgefunden. Ich erwähne in dieser Be- ziehung nur Boletus parasiticus, Lactarius helvus, Camarophyllus streptopus, Inoloma opimum, Phlegmacium papulosum, Lycoperdon pedicellatum Peck, Endogone lactıflua. Einige öfter gebrauchte Abkürzungen sind: Im A. = Im Al- wagen; M. — Malerteich; bei A. — bei Allentsteig; S. = Schrems; Z. — Zwinzen; Alw. = Alwagen; E. — Eichwald bei Allentsteig. 1) Österr. bot. Zeitschrift 1904, Nr. 12 u. ff. 433 Basidiomyceten. Ustilago longissima (Sow.), an Blättern von Glyceria spectabilis. Allentsteig. Entyloma serotinum Schröt., an Blättern von Symphytum offi- cinale. A. Püuceinia Hieracii Schum., auf Hieracium murorum bei Allent- steig. , Menthae P., auf Mentha arvensis bei A. . arenariae Schum., auf Stellaria media bei 2. . graminis P., auf Triticum repens bei A. . coronata Cda., auf Calamagrostis, A., 8. . simplex Krke., häufig auf Hordeum distichum bei A. . Moliniae Tul., auf Molinia caerulea bei 2. Phragmitis Schum., auf Phr. communis bei A. Phragmidium Rubi (P.), an Blättern von Rubus sp., A. Phr. Rubi Idaei (P.), an Blättern von Rubus Idaeus. S. Gymnosporangium Sabinae (Dicks.), I., auf Blättern von Pirus communis, bei A. sehr häufig. G. clavariaeforme Jeq., auf Früchten von Urataegus monogyna, Ruine Schauenstein. Thecopsora Vacciniorum (Lk.), auf Blättern von Vaccinium uliginosum, S. Th. Padi (K. u. S.) I., auf Fichtenzapfenschuppen, bei A. häufig. Coleosporium Campanulae (P.), auf Blättern von Campanula Trachelium, R. ©. Sonchi arvensis (P.), auf Blättern von Sonchus sp., A. O. Senecionis (P.), auf Blättern von Senecio nemorensis, A. Tremellodon gelatinosum (Scop.), bei Allentsteig. Calocera viscosa (P.), an Fichtenstümpfen, häufig bei A. Achroomyces Tiliae (Lasch) v. H., an Lindenzweigen im Eich- walde bei A. Clavaria Ligula (Schaefl.), A., Alw., S. Ol. fusiformis Sow., Waldwiese bei A. Ol. abietina P., Alw. Ol. aurea Schaeff., häufig, A., Ruine Dobra im Kampthal. Ol. cristata Holmsk., häufig, A. Ol. einerea Bull., A. Ol. flava Schaefl., S., A. Sparassis crispa (Wulf.), an Fichtenstämmen, selten, bei A. Tomentella punicea (A. u. S.) v. bolaris Bres., F. pol. in Ann. Mye. I. p. 107. An feucht liegendem Nadelholz, M. T. erustacea (Schum.), auf nackter Erde, W., M. Vuilleminia comedens (Nees) R. Maire, Bull. soc. mye. 1902, p. 81. (Nees sub Thelephora) an Eichenzweigen, E. Corticium polygonium P., an Pappelzweigen, E. OL SIRSIESIRSES SD 45) Peniophora gigantea (Fries), an Nadelholzstümpfen häufig, A., S., Alw.) Gloeocystidium guttuliferum (Karst., sub Cortieium), an morschem Holz; A., die Sporen sind größer, bis 16-5—6 u. Der Pilz ist auch im Wienerwalde und in den Voralpen Niederösterreichs verbreitet und sehr variabel. Stereum rugosum P., an Laubholzstümpfen häufig, A. St. sangwinolentum (A. u. S.), häufig an Nadelholz. A. Lloydiella Chailleti (P.) Bres., kleine Exemplare an einem Nadel- holzstumpfe, M. Thelephora spiculosa Fr., Alw. Th. terrestris Ehrh., Alw., A. Th. palmata Scop., häufig, A., Alw., S. Craterellus clavatus (P.), nicht häufig, A. Or. lutescens (P.), selten, bei A. Odontia bicolor (A. u. S.), an Nadelholz, A.; Sporen 6=2—3 u, Cystiden fehlend. Hydnum cyathiforme Schaeff., häufig, A., W., Alw., S. H. nigrum Fries, Schrems. H. ferrugineum Fries. Entspricht sehr gut der Form, welche von Britzelmayr als H. sanguineo-fulvum beschrieben wurde. Zwinzen. H. suaveolens Scop., A., nicht selten. H. violascens A. u. S., bei A. u. $. nicht selten. H. repandum L., bei S. häufig. H. imbricatum L., bei S. u. A. nicht selten. Merulius serpens Tode, an Kiefernstöcken, A. Nach Bresa- dola, F. pol. ist diese Art von M. crispatus nicht verschieden. Trametes serialis Fries, an faulen Fichtenstöcken, W. Tr. Pini (Thore), an Föhren bei Allentsteig. Tr. odorata Wulf., an Nadelholz bei A. u. S. häufig. Tr. Abietis Karst., an Fichten bei A. Polyporus zonatus (Nees), A. P. hirsutus (Schrad.), an Kirschbäumen bei 8. P. radiatus Sow. (= nodulosus Fr. — polymorphus Rostk. — ob- liquus Schröter non Pers.). An Alnus-Stümpfen bei Z. P. fulvus Scop., an Weiden, A. (Mit Setulae!) P. igniarius (L.), an Weiden. A., S. (Ohne Setulae!) P. borealis (Wahlb.), an Föhrenstämmen im Alw. sehr schön und nicht selten. P. marginatus Fr., an Eichen im Eichwalde bei Allentsteig. P. Weinmanni Fries., an Nadelholzstämmen, A. u. S., seltener. Ist nach Bresadola F. p. von P. fragilis Fr. nicht spezifisch verschieden. P. amorphus Fr., an Föhrenstämmen bei A., Alw., S. häufig. P. adustus (Willd.), bei A. u. S. häufig. P. confluens (A. u. S.), häufig bei A. u. 8. 440 P. frondosus Fl. d., einige schöne Exemplare am Fuße der großen Eichen an der Straße durch den E. P. tomentosus Fr., an Nadelholzstämmen und am Boden, bei A. (Fortsetzung folgt.) Wulfenia carinthiaca Jacqu. — eine Pflanze der alpinen Kampfregion. Von Dr. R. Scharfetter (Villach). Nach Engler'), Grisebach?), v. Wettstein?) u. a. ist Wulfenia carsnthiaca als Tertiärpflanze, welche die Eiszeit an günstig gelegenen Alpenteilen überdauerte, anzusehen. Ich stellte mir nun bei meinem Besuche der Standorte dieser Pflanze am 4. Juli 1906, an welchem Tage ich dieselbe in schönster Blüte antraf, die Aufgabe, aus der Lage der Moränen, Geschiebe, Find- linge u. dergl. die eiszeitlichen Verhältnisse des Gebietes zu studieren. Denn nur eine sehr eingehende Kenntnis der Vergletscherung könnte mit einiger Sicherheit entscheiden, an welchen Stellen sich die Wulfenia während der Eiszeit erhalten konnte, ob eine Wan- derung und spätere Rückkehr oder eine Neueinwanderung in die heute bewohnten Gebiete mit erößerer Wahrscheinlichkeit anzu- nehmen sei. Meine bisherigen Beobachtungen erlauben mir noch nicht, in dieser Richtung eine bestimmte Vermutung mit einiger Sicherheit zu äußern. Dagegen veranlaßte mich die Annahme, daß ja das Geschick der Wulfenia aufs innigste mit dem Geschicke der Pflanzen- genossenschaft, der sie heute angehört, verknüpft ist, zu einer genaueren Betrachtung der letzteren, und ich möchte deshalb meine Beobachtungen, die ja an sich keineswegs neu sind, an dieser Stelle besprechen. Man findet in den floristischen Werken stets angegeben, daß Wulfenia auf den „Alpen“ Kärntens vorkomme, und man bezeichnet sie auch kurz als eine „Alpenpflanze“. Die Ungenauigkeit dieses Ausdruckes näher zu erörtern, will ich unterlassen, dagegen be- tonen, daß Wulfenia carinthiaca Jaequ. keine „Alpenpflanze“ im strengen Sinne des Wortes ist, sondern eine Pflanze jener Zone, die zwischen der Wald- und Baumgrenze liegt und die als alpine Kampfregion („zone contestee* De Candolle) bezeichnet wird. Marek‘) setzt die obere Walderenze in den karnischen Alpen mit 1874 m fest. Die Wulfenia findet sich nach Prohaska°) am !) Engler, Die Pflanzenformationen und die pflanzengeographische Glie- derung der Alpenkette. Berlin. 2. Aufl. 1903. p. 87. 2) Grisebach, Die Vegetation der Erde. I. Leipzig 1884. p. 213. ®) Wettstein v., Die Geschichte unserer Alpenflora, Schriften des Ver. z. Verbreitung naturw. Kenntnisse, Wien 1896, Jahrg. XXXVI. *) Marek, Waldgrenzstudien in den österreichischen Alpen. Mitteilungen der k. k. geograph. Ges. Wien. Bd. XLVIII. 1905. 5) Prohaska Karl, Beitrag zur Flora von Kärnten. Carinthia II. Klagen- furt 1895, p. 221 und Jahrbuch des nat. Landes-Museums v. Kärnten 1905, p. 58. 441 meisten zwischen 1470—1800 m; der höchste Standort liegt bei 2000 m „unter Krummholz“, der tiefste bei 1300 m, nach Keller') vereinzelt schon bei 1000 m „an feuchten Runsen im Walde“. Aufden von mir besuchten Standorten Naßfelderalm, Auerniggalm, Gar- nitzenalm und Watschigeralm fand ich die Wulfenia allenthalben zwischen einzelnen stattlichen Fichten, die bisweilen einen Umfang von 2—3 m erreichten, teils zwischen abgedorrten, aufragenden Fichtenleichen oder zwischen Baumstrünken, die auf die verderb- liche Hand des Menschen hinwiesen, also gerade in jener Zone, deren Bedeutung für die Geschichte der Pflanzenwelt Kerner, Sehröter u. a. näher erörtert haben. Ist diese Zone wirklich sekundär durch Verschlechterung des Klimas oder Einwirkung des Menschen entstanden, so muß die Wulfenia vor Eintritt dieser Ereignisse als eine Pflanze des Fichtenwaldes bezeichnet werden. Diese Ansicht wird nun durch die Begleitpflanzen unserer Pflanze, welche ganz jener Formation entsprechen, die Flahault?) als eine „pseudo-alpine“ bezeichnet, bekräftigt. In unmittelbarer Umgebung der Wulfenia finden sich: Pinus montana Mill., Larix decidua Mill., Picea excelsa Lk., Juniperus nana Willd., Alnus viridis DC., Majanthemum bifolium DC., Anemome trifola L., Geum montanum L., Viola biflora L., Daphne Mezereum L., Rhododendron ferrugineum L., Vaccinium Myrtillus L., Vaccınium uliginosum L., Vaccinium Vitis idaea L., Calluna vulgaris Salisb., Symphytum tuberosum L., Veronica lutea Wettst. u. a. Soweit ich beim Abstieg von der Watschigeralm gegen den Troggraben beobachten konnte, tritt Wulfeni« nicht in den ge- schlossenen Wald ein, anderseits überzeugte ich mich durch den Einstieg vom Auernigg her in die Garnitzenalm, daß die Pflanze — wenigstens an dieser Stelle — den Höhenkamm meidet. (Vergl. Prohaska a. a. OÖ.) Sie findet sich eben vorwiegend in den von zerstreuten Bäumen besetzten Abhängen der Mulden. Daß Wulfenia ursprünglich eine Waldpflanze oder vielleicht richtiger eine Waldesrandpflanze ist, dafür spricht auch der Um- stand, daß sie eine humusliebende Pflanze ist und abgepflückt schnell verwelkt. Angeführt sei auch noch die Angabe, die A. v. Degen?) über Wulfenia Baldaccii macht: Habitat in Albaniae septentrionalis rupestribus ad regionem fagi...... Ich glaube künftige Hypothesen über die Geschichte dieser Pflanze könnten in dem Mitgeteilten einen Anhaltspunkt finden. 1) Keller Louis, Dritter Beitrag zur Flora von Kärnten, Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Ges. Wien LII. Bd., 1902, p. 84. 2) Flahault, Sur les limites superieures de la vegetation forestiere et les prairies pseudoalpines en France (Revue des eaux et forets XVI, 1900), Referat in Schröter, Das Pflanzenleben der Alpen, Zürich 1904, p. 36. “ 3) Degen A. v., Bemerkungen über einige orientalische Pflanzenarten. Ost, bot. Zeitschr. Wien 1897, p. 408. 442 Über die Zpipactis-Arten des Herbarium Crantz. Von Dr. Z. Szabö (Budapest). Das Lesen eines Artikels von Fleischmann und Rechin- ger!) veranlaßte mich, das Herbar von Crantz durchzublättern und die darin befindlichen Epipactis- Arten einer Durchsicht zu unterziehen. Fleischmann und Rechinger meinen, daß, da das Crantzsche Herbar richt mehr existiert, eine Revision der Ori- sinale nicht mehr möglich sei. Dies ist irrtümlich; das Herbar von Crantz befindet sich im Museum des botanischen Institutes der Universität zu Budapest, wo ich es durch die Güte des Herrn Direktors Prof. Dr. Mägocsy-Dietz einsehen konnte. Ich fand in demselben Exemplare von „Zpipactis mit folgenden Auf- schriften: 1. Epipactis alba. Serapias Helleborinea L. & latifolia. — Kaltenberg. 2. Epipactis palustris. In udis pratis Himberr. Crantz 1767. 3. Epipactis palustris. In udis pratis Himberr. Crantz 1767. 4. Epipactis palustris descripta. Udis pratis Himberr. Crantz. 9 6 . Epipactis purpurea. Kaltenberg. D. Crantz 1765. . Epipactis rubiginosa a me descripta. Monte Bad. Crantz 7. Epipactis Dadensis rubiginosa an H. Halleri? Baden, Crantz 1758. 8. Epipactis viridans. Varietas epipactides a sue seripta fl. magis hispi(?) dantibus. Baden montibus. Crantz 1765. 9. Epipactis viridans. Baden. Crantz 1766. 10. Epipactis viridans. Baden. Crantz 1766. 11. Epipactis viridans. Baden. Crantz 1766. 12. Epipactis nidus avis 13. Halleri. Baden et Kaltenberg. Crantz 1758. 13. Epipactis octava Hall. Orchid. Ophris ovata Linnaei. Crantz (N. B. „octava“ mit Bleistift korrigiert in „ovata“). 14. Epipactis epipogium? Schneeberg. Hartmann 1766?). Die fragliche Epipactis varıans Crantz habe ich im Herbar leider vergebens gesucht. Aus dem Herbar Crantz ist es daher nicht möglich, einen sicheren Beweis dafür zu finden, daß Sehultzes Epipactis sessilifolia Peterm. mit Epipactis varians Crantz zu- sammenfällt, wie es Fleischmann und Rechinger in der oben- genannten Abhandlung meinen. Das Herbar Crantz’ ist übrigens gut erhalten und von dem Stammherbar abgesondert in seinem ursprünglichen Zustande auf- bewahrt, ebenso wie dievon Linn revidierte Mygindsche Sammlung. 1) „Über eine verschollene Orchidee Niederösterreichs“ in Ost. bot. Zeitschr. LV (1905), Nr. 7, S. 267. 2) Die Inschriften der kleinen Harbarbögen habe ich genau kopiert, nur bei no. 8 konnte ich nicht genau lesen, ob bei der Bemerkung Crantz’ „hispi- dantibus“ steht? Bemerkungen zu den einzelnen Exemplaren. 1. Epipactis alba. Dieses Exemplar ist von besonderem Interesse, weil auf dessen Bogen Crantz über die Gattung Epipactis folgende No- tizen beifügte. „Epipactis Genus III. Charakter petalo dupliei serie (5) et partieularis staminea machina ita si quid in Hallero hie obscure intelligo, est enim scapus divisus et in superioris infima parte antherae duae reconditae sunt.* Diese Bemerkung läßt sich in Crantz’ Arbeit (Stirpium ete.) nicht auffinden, weil er hier die Hallersche Beschreibung Wort für Wort übernimmt. Das in Rede stehende Exemplar stellt übrigens ein Original von Epipactis alba Crantz dar, so daß sich nachweisen läßt, daf er darunter diejenige Spezies verstanden hat, die später von Reichenbach fil.!) als Cephalanthera xiphophyllum und von Sehultze?) als Epipactis alba Crantz (z. T.) beschrieben wurde. 2., 3., 4. Epipactis palustris. In udis pratis Himberr Crantz 1767. Die Exemplare nr. 2 und 3 besitzen keine Rhizome, sind etwa von 30 cm Höhe, beblättert bis zu den Blüten. Blätter, besonders die obersten schmal lanzettlich, so daß die Form longifolia Reichenb. fil. (l. ce. p. 140. Tab. 131) wohl schon vor Crantz bekannt war. Das untere Blatt elliptisch, stark nervig, stumpf, kurz, die oberen akropetal länger, schmäler und gespitzter. Alle sitzend und lange nicht so breit wie in der Abbildung von Schultze (l. e. Tab. 55). Traube locker, die Deckblätter schmal, lang, zugespitzt, vielnervig; die unteren länger, die oberen kürzer als die Blüten. Das dritte Exemplar besitzt ein langes, aus- laufendes Rhizom, ähnlich wie es auf dem Bilde Schultzes zu sehen ist. Dabei steht auch die Bemerkung von Crantz: „Epi- pactis palustris descripta“. Die beschriebenen Exemplare sind offenbar Originale zu Epi- pactis palustris Crantz, Stirp. Austr. II. 462 (1769). 5. Epipactis purpurea, Kaltenberg, D. Crantz 1765. Ein wichtiges Originalexemplar von Epipactis purpurea Crantz. Besitzt keine Wurzeln, sondern sechs Blätter, eine lockere Traube, deren oberste Blüten völlig zerfressen sind. Sonst stimmt die Pflanze mit der Beschreibung Crantz’ (l. c. p. 457) völlig überein, ebenso mit dem Bilde von Reichenbach fil. Tab. 117. (Cepha- lanthera rubra Rich.) 6. Epipactis rubiginosa Crantz 1769. Original für die „deseriptio prima“ der Epipactis Helle- borinae «, E. rubiginosa Crantz, Stirp. Austr. II. 468. Die drei 1) Orchideae in Fl. Germ. rec. Lipsiae 1851. Icones vol. XIII et XIV, pag. 135. 2) Schultze, Die Orchideen Deutschlands (1894), p. 56. 44 auf einem Bogen aufgeklebten Individuen sind gut erhalten. Eines davon besitzt auffallend schmälere Blätter als die anderen. Die in der Literatur Öfters gebrauchte Bezeichnung Epi- pactis rubiginosa Gaud. ist wohl falsch, weil die Gaudinsche Be- schreibung (Agr. helv. II, p. 182) erst im Jahre 1811 erschienen ist und völlig mit der Crantzschen (1769) übereinstimmt. 7. Eine schöne, dichte Traube von Epipactis rubiginosa Crantz. Stammt aus dem Jahre 1758, also aus der Zeit, da Crantz noch unsicher war, ob die Pflanze mit der Hallerschen rubiginosa zusammenfällt; daher schrieb er dazu: „Ep. Badensis, rubiginosa an H. Halleri?“ 8.—11. Vier gut erhaltene Originalexemplare von Epipactis viridans Crantz. (Epipactis Helleborinae y. E. viridans Crantz Austr. II. p. 470.) Stammen alle aus Baden. Bei einem ist noch der weitkriechende horizontale Wurzelstock gut erhalten. Ein Unterschied zwischen den Varietäten von Ep. Helleborinae (ru- biginosa und viridans) ist an den trockenen Exemplaren nicht zu finden. 12. Epipactis nidus avis Crantz 1758 Baden et Kaltenberg (Stirp. Austr. p. 478). Die von Linne zu Ophrys gezogene nidus avis wurde von Crantz zu Epipactis gestellt. Im heutigen Sinne ist es Neottia nidus avis (L.) Rich. Das Exemplar ist übrigens nur ein wohlerhaltenes Stück der Traube. 13. Ophris ovata Linnaei. Falsch bestimmt; es ist nichts an- deres, wie die heutige Listera cordata (L.) R. Brown, und nicht die ovata L. Die Bemerkung Crantz: Epipactis „octava“ ist wahr- scheinlich nur ein Schreibfehler. 14. Epipactis Epipogium Crantz. Nicht bestimmbare Bruchstücke einer Pflanze, ohne Blüten, von Hartmann 1766 ge- sammelt. Sie ist bei Crantz (Stirp. II. 477) zwar aufgeführt, aber nicht genau beschrieben. Juli 1906. Botan. Institut der Univ. zu Budapest. Zur geographischen Verbreitung von Pedicularis Friderici Augusti Tomm. und Pedicularis petiolaris Ten. (Vorläufige Mitteilung.) Von Josef Stadlmann (Wien). (Aus dem botanischen Institute der k. k. Universität in Wien.) Die Beschäftigung mit einer monographischen Bearbeitung der Sektion „Comosae“ der Gattung Pedicularis förderte manche interessante Resultate zutage, von denen ich zwei hier noch vor Abschluß der Arbeit veröffentliche, da sie mir als wertvoll für pflanzengeographische Studien erschienen. 445 Pedicularis Frideriei Augusti Tomm. war bisher nur von der Balkanhalbinsel bekannt und war auch in der gesamten italie- nischen Literatur nur vom Slavnik bei Triest angegeben, freilich manchmal unter dem Namen P. petiolaris, als dessen Synonym man den oben erwähnten Namen betrachtete. In der neu heraus- gegebenen Flora It. exs. ist unter der Nr. 346 als P. petiolaris eine Pflanze vom Monte Autore in Latium (lg. Vaccari) aus- gegeben, die ich gleich als typische P. Fridericı Augusti erkannte. Herr Dr. A. Beguinot (Padua) bestätigte mir auch liebens- würdigst, daß die Blütenfarbe der Pflanze im Leben orangegelb gewesen sei. Für eine gleiche Angabe in Bezug auf P. petiolaris aus dem Gran Sasso-Gebiet bin ich Herrn C. Crugnola (Te- ramo) zum Dank verpflichtet. Es gehört also wahrscheinlich auch diese Pflanze, welche ich noch nicht einsehen konnte, zur P. Fri- derici Augusti. Die wirkliche P. petiolaris Ten. ist in den Herbarien sehr selten und gewöhnlich nur vom Monte Doleidormie in Süditalien (lg. Huter, Porta, Rigo) vorhanden. Diese Art ist nun voll- kommen identisch mit der aus Südbosnien, der Hercegovina, Montenegro und Albanien bekannt gewordenen P. scardica Beck. Auch die bisher nicht angegebene Drüsenbehaarung der Kelche haben die Individuen von beiden Halbinseln gemeinsam. Weitere Ergebnisse werden in der Gesamtbearbeitung veröffentlicht. Diese beiden Fälle bilden einen neuen Beweis für den innigen florengeschichtlichen Zusammenhang der Balkan- und Appenninen- halbinsel, für den ja gerade in letzter Zeit einige hochinteressante Einzelnachweise erbracht worden sind. Literatur - Übersicht‘). August—September 1906. Adamovi@ L. Eine neue Helleborus-Art aus Serbien. (Ungar. botan. Blätter, Jahrg. 1906, Nr. 5/7, S. 221—222.) 8°. Helleborus serbicus aus Südserbien, nächstverwandt mit dem sieben- bürgischen H. Baumgartenii Koväts. — — Zur pflanzengeographischen Karte von Serbien. (Petermanns Geogr. Mitth., 1906, Heft VIII) 4°. 5 S. 1 Karte. Verf. publiziert hiermit eine auf eigenen Beobachtungen beruhende pflanzengeographische Karte von Serbien im Maßstabe 1 : 750.000, aus welcher 1) Die „Literatur-UÜbersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 446 die regionale Gliederung der Flora, deren Verteilung auf Vegetationszonen, ferner die Verbreitung charakteristischer Formen zu entnehmen ist. Der be- gleitende Text erläutert die Karte und gibt eine kurze Übersicht über die Vegetationsbedingungen. Ein wertvoller Beitrag zur Kenntnis der Flora der Balkanländer. 4 j n . Burgerstein A. Über die Wirkung anästhesierender Substanzen auf einige Lebenserscheinungen der Pflanzen. (Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Ges. Wien. Jahrg. 1906, S. 243 —262). 8°. Verf. untersuchte im Anschlusse an die Johannsenschen Unter- suchungen die Wirkungen verschiedener anästhesierender Substanzen (Ather, Chloroform, Chloräthyl, Amylenhydrat, Essigäther) auf physiologische Prozesse (Knospenaustrieb, Zwiebelaustrieb, Samenquellung, Keimung, Längenwachstum der Hypokothyle). Faltis F. Über die Gruppe der Opiumalkaloide und die Kon- stitution des Berberins und Morphins. (Pharmaz. Post, 1906, Nr. 31—32). 8°. 10 S. Fritsch K. Bericht der botanischen Sektion des naturwissen- schaftlichen Vereines für Steiermark über ihre Tätigkeit im Jahre 1905. (Mitt. d. Naturw. Ver. f. Steierm. Jahrg. 1905, SEES . Grafe V. und Linsbauer K. Über die wechseiseitige Beein- flussung von Nicotiana Tabacum und N. affinis bei der Pfro- pfung (Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. XXIV [1906], Heft 7, S. 366-371). 8°. In den Blättern von Nicotiana affınis findet eine Steigerung des Nikotingehaltes statt, mag sie auf Nreotiana Tabacum gepfropft werden oder als Unterlage für diese dienen. Es scheint, daß im letzteren Falle nicht bloß Nikotin in der Unterlage gespeichert wird, sondern daß ihre Fähigkeit der Nikotinbildung gesteigert wird. . Haberlandt G. Ein experimenteller Beweis für die Bedeutung der papillösen Laubblattepidermis als Lichtsinnesorgan. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. XXIV [1906], Heft 7, S. 361—366.) 8°. Der vom Verf. erbrachte neue Beweis besteht in Experimenten mit Blättern, an deren Oberseite durch eine nur diese bedeckende Wasserschichte die Funktion der papillösen Epidermiszellen als Sammellinsen ausgeschaltet wurde. Solche Blätter zeigten nicht die Fähigkeit, in die jeweilig günstige, fixe Lichtlage zu gelangen. Hackel E. Uber Poa supina Schrad. und verwandte Formen (Vortrag). (Mitt. d. Naturw. Vereines f. Steierm., Jahrg. 1905, S. CVI-CVII. 8°. — — Uber die Beziehungen der Flora der Magellansländer zu jener des nördlichen Europa und Amerika (Vortrag). Mitt. d. Naturw. Vereines f. Steierm., Jahrg. 1905, S. CX—CXV.) 8°. Hayek A. v. Kritische Bemerkungen über einige Pflanzen der Alpenkette I. (Allg. bot. Zeitschr. 1906, Nr. 10, 8. 153—155). 8°. Cerastium filifolium Vest = Alsine larierfolia (L.) Cr. - Kalkhoff E. D. Eine merkwürdige Mißbildung bei Ophrys arani- fera Huds. (Verhandl. der k. k. zool.-bot. Ges. Wien, LVI. [1906]. 6. u. 7. Heft, 8. 434-436.) 8°. 1 Taf., 2 Textfig. Mikosch K. Untersuchungen über die Entstehung des Kirsch- gummi. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXV, Abt. I.) 8°. 51 S., 4 Taf. 447 Ne&mecB. Über die Bedeutung der Chromosomenzahl. (Vorläufige Mitteilung.) Bulletin international de l’Acad&mie des Sciences de Boheme, 1906.) 8°. 4 S. Verf. weist auf eine Reihe von Fällen hin, in welchen Kerne mit dop- pelter Chromosomenzahl sich wie normale verhielten ; er vermochte insbesondere zu bewirken, daß aus den Pollenmutterzellen von Larix je zwei Pollenkörner mit abnorm hoher Chromosomenzahl entstanden. Verf. zieht aus diesen interessanten Beobachtungen keine Schlüsse, solche würden sich vielleicht den Schlüssen nähern, welche Winkler (s. die Besprechung der Abhand- lung auf S. 454) zog. — — Die Induktion der Dorsiventralität bei einigen Moosen. II. (Bulletin international de l’Acadömie des Sciences de Boh@me, 12300.) 8°, To, — — Über Regenerationserscheinungen an angeschnittenen Wurzel- spitzen. Vorläufige Mitteilung. (Ber. d. deutsch. botan. Ges., Jahrg. 1905, Bd. XXIII, Heft 3, 8. 113—120). 8°. — — Die Wachstumsrichtungen einiger Lebermoose. (Flora, 96. Bd., 1906, 2. Heft, S. 409—450.) 8°. Die Stämmchen der Moose verhalten sich im Dunkeln sehr verschieden, manche wachsen gar nicht oder unbedeutend, andere zeigen Wachstum und Etiolierungserscheinungen. Die meisten der letzteren sind dabei geotrop. Ageotropisch sind im Dunkeln Lophocolea bidentata und Lejeunia ser- pyllifolia. Die Sporogonstiele von Lebermoosen erscheinen im Dunkeln wachstumfähig, dabei sind sie desorientiert (Aneura), schwach geotropisch (Pellia calycina) oder stark geotropisch (Pellia epiphylla); in allen Fällen sind sie stark positiv heliotropisch. Das Vorkommen oder Fehlen der Stato- lithenstärke steht mit dem geotropischen Verhalten im Einklange. Paulin A. Schedae ad Floram exsiccatam Carniolicam IV. (Cent. VII, VII, S. 305—340.) Laibach. 8°. — — Die Farne Krains (a. d. Jahresbericht des k. k. I. Staats- Gymnasiums in Laibach, 1906). 8°., 44 S. Piebauer R. Prispevek ku poznäni kveteny okoli Trebice a nek- terych mist okresu Velko-Meziri@sk&ho a Nämestsk&ho („Vestnik“ Kubu prirodeveödeckeho v Prostejove, 1906) 8°. 27 pag. Enthält einen Beitrag zur Kenntnis der Flora der Umgebung von Trebitsch und einiger Orte des Groß-Meseritscher und Namiester Bezirkes. Proti@ G. Zweiter Beitrag zur Kenntnis der Algenflora Bosniens und der Hercegovina. (Glasnik z. mus. u bosn. i here., XVIII [1906], 1, pag. 5—15.) 8°. Die Arbeit ist mit Ausnahme der Pflanzennamen in eyrillischen Buch- staben gedruckt. — — Beitrag zur Kenntnis der Moosfiora Bosniens und der Herce- govina. (Glasnik z. mus. u bosn. i herc., XVIII [1906], 2, pag.129 bis 135.) 8°. Die Arbeit ist mit Ausnahme der Pflanzennamen in ceyrillischen Buch- staben gedruckt. Rothe K. C. Über Exkursionen. (Zeitschr. f. Lehrmittelwesen u. pädag. Literatur, II. Jahrg., 1906, Nr. 8, S. 230—232). 8°. Scharfetter R. Die Liliaceen Kärntens. (Verhandl. d. k. k. zool.- bot. Ges. Wien, LVI. Bd. [1906], 6. u. 7. Heft, S. 436—446.) 8°. 448 Schneider K. C. Einführung in die Deszendenztheorie. Jena (G. Fischer). 8°. 147 S., 2 Taf, 1 Karte, 108 Textfig. Mark 4. Sperlich A. Ergänzungen zur Morphologie und Anatomie der Ausläufer von Nephrolepis. (Flora, 96. Bd., 1906, 2. Heft, S. 451 bis, 473; Taf. NIE IV), 8% Stadlmann J. Einiges über Pedieularis „rostrata“. (Mitt. d. Naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, IV. Jahrg., 1906, Nr. 10, S. 109-116.) Verf. erörtert die Nomenklatur der P. rostrata L. und weist nach, daß von den beiden unter diesem Namen von Linn& zusammengefaßten Arten die westalpine den Namen P. rhaetica Kern. (— caespitosa Sieb. nom. sol. = Kerneri DT.), die ostalpine den Namen P. rostrato-capitata Cr. (= P. Jacqwinii Koch) zu führen habe. Ferner weist Verf. nach, daß P. rhaetica auf kalkfreier Unterlage, P.!rostrato-capitata auf Kalk und Dolomit sich findet. Wagner R. Über den Aufbau des Disepalum anomalum Hook. fil. (Sitzgsber. d. kaiserl. Akademie d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. CXV., Abt, I.) 8°. 13 S., 5 Fig. — — Über den Bau der Rispen des Trisema Wagapii Vieill. (Sitzgsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem. naturw. Kl., Bd. CXV. Abt. L) 8°. 24 S., 7 Fig. Vergl. d. Zeitschr. 1906, Nr. 8, S. 332. Wettstein R. v. Leitfaden der Botanik für die oberen Klassen der Mittelschulen, 3. Aufl. Wien (F. Tempsky). 8°. 236 S. 205 Abb. — K 3°20. — — Der Ursprung des Pollenschiauches. (Vorläufige Mitteilung.) (Naturwissensch. Rundschau, XXI. Jahrg., 1906, Nr. 38, S. 511 bis 513). 4°. Zahlbruekner A. Schedae ad „Kryptogamas exsiccatas“. Cent. XII—XII. (Annal. d. k. k. naturhist. Hofmuseums, Bd. XX, 1905.) 8°. 48 S. Neu beschrieben werden: Aecidium Rechingeri Bubäk, Oryptosporium Euphorbiae Höhnel, Lecidea subapochroella Zahlbr., Collema Rechingeri Zahlbr., Lecanora goettweigensis Zahlbr., Rinodina iowensis Zahlbr.; aus- führlicher besprochen wird Lecidea Ghisleri Stzbgr. Blakeslee. Differentiation of sex in thallus gametophbyte and sporophyte. (Botanical Gazette, vol. XLII, Nr. 3, 1906, S. 161 bis 178.) 8°. 1 tab., 3 fig. Bornmüller J. Beiträge zur Flora der Elbursgebirge Nord- Persiens. (Forts.) (Bull. de l’Herb. Boissier, 2. ser., tom. VI. [1906], pag. 605—620 et 765—780.) 8°. 1 tab. — — Bemerkungen über das Vorkommen von Senecio silvaticus X viscosus. (Mitt. d. Thür. bot. Vereins, N. F., Heft XXI, 1906, S. 83—85.) 8°. — — (entaurea Amasiensis Bornm. 1890 (seet. Centaurium), florae Anatoliae species indescripta nova. (Fedde, Repertorium III [1906], pag. 54, 55.) 8°. Verwandt mit Centaurea Ruthenica Lam. 449 Bornmüller J. Novitiae Florae Orientalis. SeriesII (54—58). (Mitt. d. Thür. bot. Vereins, N. F., Heft XXI [1906], S. 79—83.) 8°. Rochelia microcalyeina, Anchusa Barrelieri (All.) DC. ß. Paphla- Bee Hausskn, Anchusa macrophylla, Alkanna Phrygia, Alkanna maleolens. — — Phagnalon Sinaicum Bornm. et Kneuck., spec. nov. (Allg. botan. Zeitschr., 1906, Nr. 5.) 8°. 2 S. ı Taf. — — Über eine neue Art der Gattung Trichodesma aus der Flora des südlichen Persiens. (Bull. de l’Herb. Boissier, 2, scr., tom. VI [1906], Nr. 4, pag. 277—278.) 8°. Trichodesma Iranicum, verwandt mit Tr. Aucheri DC. — — Über eine neue Serratula-Art der anatolischen Flora (Serra- tula Aznavouriana Bornm.). (Bull. de l’Herb. Boissier, 2. ser., tom. VI [1906], Nr. 3, pag. 233—234. — — Über eine verkannte Geum-Art der nordpersischen Flora und kritische Bemerkungen über die Sektionen Orthostylus (Orthurus) und Oligocarpa dieser Gattung. (Mitt. d. Thür. bot. Vereins, N. F., Heft XXI, 1906, S. 53—62.) 8°. 1 Taf. Brenner M. Förändringar i Helsingfors stads flora. (Meddelanden af Societas pro Fauna et Flora Fennica, h. 30, 1906, pag. 117—135.) 8°. — — För Finland nya adventiv-växter. (Meddelanden af Soecietas pro Fauna et Flora Fennica, h. 30, 1905, pag. 44—46.) 8°. — — Hieraciologiska meddelanden. 4. Nya Hieracium-former och fyndorter. (Meddelanden af Societas pro Fauna et Flora Fennica, h. 30, 1906, pag. 143—161.) 8°. — — Polygonum calcatum Lidm. i Finland (Meddelanden af Societas pro Fauna et Flora Fennica, h. 30, 1905, pag. 11—14). 8°. — — Taraxacum officinale-former i Finland. (Meddelanden af Societas pro Fauna et Flora Fennica, h. 30, 1905, pag. 37—40.) 9%. 1. Bab. Bücher H. Anatomische Veränderungen bei gewaltsamer Krüm- mung und geotropischer Induktion. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, Bd. XLIII, Heft 2, S. 271—360.) 8°. 40 Abb. Cooke Th. The Flora of the Presideney of Bombay. Vol. II, Part. III (pag. 433—624). London (Taylor and Franeis). 8°. 8 s. Inhalt; Verbenaceae bis Kuphorbiaceae. Diels. L. Droseraceae. (Engler A. Das Pflanzenreich, IV, 112.) Leipzig (W. Engelmann). 8°. 136 S., 40 Fig., 1 Karte. Mk. 6-80. — — Die Pflanzenwelt von West-Australien südlich des Wende- kreises. (Die Vegetation der Erde, VII.) Leipzig (W. Engelmann). 1906. 1 Karte, 34 Tafeln (Phot. E. Pritzel), 82 Textfig. Eine ausführliche und gut geschriebene Darstellung der Pflanzenwelt des genannten Gebietes. Die Einleitung behandelt die „Grundzüge der Pflanzenwelt von Australien“. Dann folgt eine Darstellung der botanischen Erforschung des Gebietes, sowie ein Literaturverzeichnis, ferner ein Abriß der physischen Geographie des Landes. Das Gebiet wird in zwei Provinzen eingeteilt: die „Südwest-Provinz“ (das Küstengebiet und die unmittelbar an- grenzenden Gegenden, ein Hartlaubgehölzgebiet mit regelmäßigen und reichen Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1906. 32 450 Winterregen) und die „Eremara-Provinz* (das Innere, ein Steppen- und Wüstengebiet mit schwachen und sehr unregelmäßigen Niederschlägen). Je ein Kapitel behandelt nach den Gesichtspunkten: „Allgemeiner Charakter, Physiognomische Leitpflanzen, Die leitenden oder charakteristischen Familien und ihre Lebensformen, Ökologischer Charakter, Formationen“. Die Vegetation der beiden Provinzen. Ein Schlußkapitel ist der floristischen und pflanzen- geschichtlichen Schilderung gewidmet. Ginzberger. Durand Th. et Jackson D. Index Kewensis plantarum phane- rogamarum. Suppl. I. Fasc. IV. Bruxelle (A. Castaigne). 4°. 519 pag. Eichler J.. GradmannR., Meigen W. Ergebnisse der pflanzen- geographischen Durchforschung von Württemberg, Baden und Hohenzollern. II. (Beil. z. Jahreshefte d. Verein f. vaterl. Natur- kunde in Württemberg, 62. Jahrg. 1906, und Mitt. d. Bad. Bot. Vereins, S. 79—135.) 8°. 5 Karten. Die Abhandlung, welche ein wertvolles Beispiel einer pflanzengeo- graphischen Detailstudie darstellt, schließt sich an die unter gleichem Titel 1905 (vgl. d. Zeitschr. LV. Jahrg., 1905, S. 326) erschienene an. Sie behandelt die hochnordisch-subalpinen Elemente des Florengebietes. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. 226. Lief. (I. Teil, 3. Abt., S. 817—864.) Leipzig (W. Engelmann). 8°. 25 Fig. Mk.3. Inhalt: Brotherus, Neckeraceae (Schluß), Lembophylaceae. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht, XXXIII. Jahrg. (1905), I. Abt. 2. Heft. Leipzig (Bornträger). 8°. 512 S. — Mk. 10:20. Inhalt: Sydow, Pilze (Schluß); Küster, Morphologie und Physiologie ‚der Zelle; Fedde, Index novarum Siphonogamarum. t Fischer J. Eine thermochemische Theorie der Assimilation. (Zeit- schr. f. Elektrochemie, 1906, Nr. 34, S. 654—657.) 8°. Fischer M. Leitfaden der Pflanzenbaulehre. Stuttgart (E. Ulmer). 8°. 232 S. 113 Abb. — Mk. 3. Flahault Ch. Nouvelle flore coloree de poche des Alpes et des Pyrönses. Bibliothöque de poche du Naturaliste II. Paris (Paul Klincksieck). 1906. 8°. XVIII u. 189 S. 144 Farbentafeln nach Aquarellen von C. Kastner und 154 Textabbildungen. Auf die Beziehungen zwischen diesem Buche und der „Alpen-Flora“ von G. Senn wird bei Besprechung der letzteren hingewiesen. Auffallend ist, daß Senn Pflanzen, die nur in den Pyrenäen vorkommen (z. B. Geranium cinereum) auch in sein doch nur die Westalpen behandelndes Buch über- nommen hat. Anderseits vermißt man in Flahaults Arbeit manche auffallende Charakterpflanze der Pyrenäen, so Ramondia pyrenaica. — Die Einleitung erläutert eine Anzahl botanischer Kunstausdrücke. Die Tafeln sind durch- aus, die Textabbildungen fast durchaus mit denen der Sennschen Bücher identisch. Ginzberger. France& R. H. Das Leben der Pflanze. I. Abt. Das Pflanzenleben Deutschlands und der Nachbarländer. 3. Halbband. Stuttgart (Franckh). 8°. 288 S. 11 Taf., zahlr. Textfig. — Mk. 6°50. Wir haben bei Besprechung der früheren Halbbände dieses Werkes auf die großen Fehler aufmerksam gemacht, die ihnen anhaften. Es muß daher hervorgehoben werden, daß der vorliegende Band, der den Beginn der Physiologie bringt, entschieden besser ist. Der Verfasser hat die einschlägige Literatur benützt, die Abbildungen sind besser, vielfach sehr gut, die Fehler bei Benennung und Bezeichnung der besprochenen Pflanzen tunlichst ver- mieden. Die ‚vielfach allzu überschwängliche Darstellungsweise und die Tendenz der Übertreibung bilden auch einen Mangel dieses Bandes. 451 Fritzsche F. Über den Unterschied zwischen Empetrum nigrum L. und Empetrum rubrum Willd. (Abh. d. naturw. Ges. „Isis“ in Dresden, 1906, Heft I, S. 22—23.) 8°, Goebel K. Zur Biologie der Cardamine pratensis. (8. A. a. d. Festschrift f. J. Rosenthal.) Leipzig (@. Thieme). 8°. 10 S. 3. Abb. Verf. erörtert die verschiedenen Fälle des Entstehens gefüllter Blüten und bespricht eine ganze Reihe biologischer Eigentümlichkeiten, welche er an den durch Mutation aufgetretenen gefüllten Blüten der im Titel genannten Art beobachtete. Howard W. L. Untersuchung über die Winterruheperiode der Pflanzen (Inaugural-Dissertation).. Halle (©. A. Kämmerer). 8°. 112 S. Janse J. M. Sur une maladie des racines de l’ Erythrina. (Annal. du Jard. de Bot. de Buitenzorg, 2. ser., vol. 2, pag. 153—197, Tab. XII—XVII) 8°. Untersuchungen über eine Krankheit, welche an Erythrina in Buiten- sorg häufig auftritt. Nach den histologischen Veränderungen, welche die Er- krankung zur Folge hat, vermutet Verf. die Einwirkung eines Spaltpilzes, der zwei Enzyme ausscheidet, ein das „Lignin“ lösendes und ein Zellulose lösendes. Ieones Bogorienses (ed. Jardin botanique de Buitenzorg), vol. III, fase. 1 (tab. CCI—CCXXV). Leide (E. J. Brill). 1906. 8°. — Mk. 17. Inhalt: Tab. CCI—CCXXV, u. zw.: Vangueria spinosa Roxb., Achasma brevilabrum Val. n. sp., Burbigdea paueiflora Val. n. sp., Coelogyne ver- micularis J. J. Smith n. sp., Dendrobium cuneilabrum J. J. Smith n. sp., Dendrobium capitellatum J. J. Smith n. sp., Dendrobium teloense J. J. Smith n. sp., Dendrobium eultriforme J. J. Smith n. sp., Dendrobium bicostatum J. J. Smith n. sp., Dendrobium Horstii J. J. Smith, Dendro- bium Nieuwenhuisii J. J. Smith n. sp., Dendrobium Treubii J. J. Smith, Eria quadricolor J. J. Smith n. sp., Eria Hallieri J. J. Smith n. sp., Bulbophyllum inunctum J. J. Smith n. sp., Bulbophyllum mirum J. |). Smith n. sp., Appendicula infundibuliformis J. J. Smith n. sp., Phalaeo- nopsis modesta J. J. Smith n. sp., Sarcochilus keyensis J. J. Smith n. sp., Thrizspermum remotiflorum J. J. Smith n.sp., Vanda foetida J. J. Smith n. sp., Sarcanthus Nieuwenhuisii J. J. Smith n. sp., Trichoglottis Uex- kuelliana J. J. Smith n. sp., Trichoglottis scandens J. J. Smith n. sp., ‚„Microsaccus brevifolius J. J. Smith n. sp. k Kirchner O. Die Krankheiten und Beschädigungen unserer land- wirtschaftlichen Kulturpflanzen. 2. Aufl. Stuttgart (E. Ulmer). 8°. 675 S. — Mk. 14. — —, Loew E., Schröter C. Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas. Spezielle Ökologie der Blütenpflanzen Deutsch - lands, Österreichs und der Schweiz. Bd. I., Lief. 6. (S. 481 bis 576, Fig. 266-312.) Stuttgart (E. Ulmer). 8°. — Mk. 360. Die vorliegende Lieferung behandelt die Gattung Potamogeton (Schluß), Ruppia (Bearb. v. Graebner), Zanichellia (Graebner), Zostera (Fla- hault), Cymodocea (Flahault), Posidonia (Flahault), die Najadaceae (Graebner) und Juncaginaceae (E. Loew). Klebs @. Über künstliche Metamorphosen. (Abh. d. naturf. Ge- sellsch. zu Halle, Bd. XXV., 1906, S. 135—294.) 8°. 12 Taf., 21 Textfig. Verf. bespricht zunächst eingehend zahlreiche Abweichungen vom nor- malen Baue, welche er an Blüten von Sempervivum-Arten beobachtete; an- 32* 452 schließend daran werden Metamorphosen von Infloreszensen ‘in Laubtriebe bei verschiedenen Pflanzen behandelt. Nun folgt ein allgemeiner Teil, in dem zunächst die Ursachen der Blüten-Anomalien (latente Anlage, äußere Be- dingungen, innere Bedingungen) besprochen werden. Den Schluß bildet eine Untersuchung über die Erblichkeit künstlich erzeugter Anomalien, wobei ins- besondere die Frage untersucht wird, ob eine künstlich eingeleitete Ver- laubung der Infloreszenz vererbt werden kann. Aus äußeren Gründen konnte die Frage nicht sicher beantwortet werden. Die Auffassung, zu der den Verf. seine Untersuchungen drängten, präzisiert er in folgendem Satze: „Neue Rassen können dadurch entstehen, daß Anderungen der Außenbedingungen innere Veränderungen der Pflanzen herbeiführen, infolge deren je nach dem Grade und der Zeit der Einwirkung Potenzen der vorauszusetzenden Struktur als neue Merkmale siehtbar werden, sich steigern und sich in verschiedenem Grade der Erblichkeit erhalten.“ Koch L. Einführung in die mikroskopische Analyse der Drogen- pulver. Berlin (Gebr. Bornträger). 8°. 1758. 49 Abb. — Mk. 4, Löfgren A. Contribuicoes para a algologia Paulista. Familia Oedogoniaceae. (Secretaria da agricultura, commercio e obras publicas do estado de Säo Paulo, 1906). 8°. 31 pag. 6 tab. — — Notas sobre as plantas exoticas introduzidas no estado de S. Paulo. (Secretaria da agricultura, commercio e obras publicas do estado de Säo Paulo, 1906.) 8°. 238 pag. Magnus W. Über die Formbildung der Hutpilze. (Archiv f. Bi- ontologie, herausg. v. d. Ges. naturf. Freunde zu Berlin. Bd. I., 1906, S. 85—161. Taf. 8—13.) 8°. Eine wichtige entwicklungsmechanische Untersuchung. Verf. unter- suchte die Bedingungen, welche die Formbildung der Hutpilze beeinflussen, auf experimentellem Wege; er ging dabei von der Beobachtung von Regene- rationsvorgängen bei dem Champignon aus. Der Inhalt der gedankenreichen Schrift möge aus folgender Übersicht entnommen werden: ]J. Tatsachen der Regeneration: Methodik, Regeneration im Jugendstadium, Alteres Entwick- lungsstadium, Streekungsstadium. — II. Vegetative Hyphenaussprossung: Ver- schiedenheit der Aussprossungsfähigkeit, Weiterentwicklung der Hyphen. — III. Zur Analyse der Regenerationsvorgänge. — IV. Normale Fruchtkörper- entwicklung. — V. Teratologische Fälle. — VI. Ausblick auf phylogenetische Probleme. Mattirolo O. Prima contribuzione allo studio della flora ipogea del Portogallo. (Bol. da Soc. Brot., Vol. XXI.) 8°. 20 pag. — —, BelliS. M.A. Plazza e la sua opera in Sardegna. (Accad. reale delle Scienze di Torino, 1905—1906, pag. 359 bis 386.) 4°. Nathansohn A. Über die Bedeutung vertikaler Wasserbewegungen für die Produktion des Planktons im Meere. (Abt. d. math. phys. Kl. d. kgl. sächs. Ges. d. Wissensch. XXIX. Bd., Nr. V, Ss. 357—441.) 8°. 1 Karte. Ostenfeld C. H. Castration and Hybridisation Experiments with some Species of Hieracia. (Ostenfeld C. H. and Rosen- berg O., Experimental and Cytological Studies in the Hieracia, 1.) (Botanisk Tidsskrift, 27. Bd., 1906, 3. Hft., pag. 225—248.) 8°. 1 tab. Für die Systematik der Gattung Hieracium sehr wichtige Unter- suchung. Der Verf. hat zunächst durch Kastrationsversuche für eine Reihe 453 von Arten festgestellt, ob sie apogam sind oder nicht. Er hat dann Hybride künstlich erzielt und diese auf Apogamie, beziehungsweise auf die Fähigkeit der Produktion normaler Früchte untersucht. Der Polymorphismus der Gattung Hieracium klärt sich in überraschender Weise. Die Fähigkeit der apogamen Fortpflanzung ermöglicht die Erhaltung jeder Mutation, die Apogamie vieler Hybriden ermöglicht überdies die dauernde Erhaltung der- selben. Poeverlein H. Beiträge zur Kenntnis der bayerischen Poten- tillen V., VI. (Mitt. d. Bayer. bot. Ges. z. Erf. der heim. Flora, [., II. Bd.) 8. 2 8. Resvoll Th. R. Pflanzenbiologische Beobachtungen aus dem Flug- sandgebiet bei Röros im inneren Norwegen. (Nyt Magazin for Naturvidenskaberne, Bd. 44, Hit. 3, pag. 235—288.) 8°. Richter P. B. Beiträge zur Flora der unteren Kreide Quedlin- burgs, Teil I. Die Gattung Hausmannia Dunker und einige seltenere Pflanzenreste. Leipzig. (W. Engelmann.) Folio. 27 8. 7 Taf. — Mk. 9. Sehr schöne monographische Bearbeitung der fossilen Farngattung Hausmannia, welche Verf., dem Vorgange Zeillers folgend, für verwandt mit der rezenten Gattung Dipteris hält. Tadellos sind die sieben Lichtdruck- tafeln. Schulz A. Beiträge zur Kenntnis des Blühens der einheimischen Phanerogamen. IX. Arenaria serpyllifolia L. und Moehringia trinervia (L.) (Ber. d. deutsch. bot. Ges., Jahrg. 1906, Bd. XXIV, Heft 7, S. 372—381.) 8°. — — Das Blühen von Stellaria pallida (Dum.) (Ber. d. deutsch. bot. Ges., Jahrg. 1906, Bd. XXIV, Heft 5, S. 245—255). 8°. — — Die Bewegungen der Staubgefäße und Griffel sowie der Perianthblätter der einheimischen Alsinaceen-Arten während des Blühens. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., Jahrg. 1906, Bd. XXIV, Heft 6, S. 203—316.) 8°. Schulz A. und Würst E. Beiträge zur Kenntnis der Flora der Umgebung von Halle a. S. II. (Zeitschr. f. Naturw., Bd. 78, S. 166—171.) 8°. Senn G. Alpen-Flora (Westalpen). Sammlung naturwissenschaft- licher Taschenbücher II. Heidelberg (C. Winter). Ohne Jahres- zahl. 8°. XXVI u. 49 u. 144 S. 144 Farbentafeln nach Aqua- rellen von C. Kastner und 151 Textabbildungen. Das Erscheinen dieser Alpenflora für Amateure — Bücher dieser Art brachten die letzten Jahre eine ganze Reihe — wird vom Verfasser damit begründet, daß ihm die farbigen Bilder von der Verlagsbuchhandlung zur Verfügung gestellt wurden und daß er inihnen einen Fortschritt gegenüber den Illustrationen der bisher erschienenen Alpenfloren sieht. Referent kann diese Meinung nicht teilen; er glaubt vielmehr, daß die Farbentafeln der Bücher von J. Hoffmann, Hegi und Dunzinger, Schröter an Schön- heit künstlerischer Auffassung und Ausführung und Naturtreue diejenigen des Sennschen Buches in den allermeisten Fällen übertreffen. Dagegen be- steht ein entschiedener Vorteil desselben darin, daß zum erstenmal in einer kurzgefaßten und für das große Publikum bestimmten Alpenflora der Ver- such gemacht wird, „die Lebensbedingungen der Pflanzen in den Alpen“ darzustellen. Indem Verfasser hiebei nicht nur die im strengsten Sinne des Wortes alpinen Pflanzen einbezieht, kommt er zu dem Resultat, daß der 454 xerophytische Charakter derselben keineswegs so allgemein ist, wie dies ge- wöhnlich dargestellt wird. Trotz der erwähnten weiteren Fassung der „Alpen- pflanzen“ dürfte Verfasser darin etwas zu weit gehen. — Für die Art- beschreibung diente der Text der an anderer Stelle besprochenen „Flore des Alpes ete“ von Flahault als Grundlage. Ein zweites, die Ostalpen be- handelndes Bändehen mit einer „Geschichte der Alpenflora* als Einleitung soll später erscheinen. ! Ginzberger. Sorauer P. Experimentelle Studien über die mechanischen Wir- kungen des Frostes bei Obst- und Waldbäumen. (Landwirt- schaftliche Jahrbücher. 1906. S. 469—526. Taf. IX— XI). 8°. Stopes M. C. and Fujii K. The Nutritive Relations of the sur- rounding Tissues to the Archegonia in Gymnosperms. (Beitr. 2. Botan. Zentralblatt. Bd. XX. Heft 1). 8°. 24 pag. 1 tab. Strasburger E., Noll F., Schenck H.,, Karsten G. Lehr- buch der Botanik für Hochschulen. 8. Aufl. Jena (G. Fischer). 8°. 627 S. 779 Abb. — Mk. 7:50. De Vries H. Arten und Varietäten und ihre Entstehung durch Mutation. Deutsch von H. Klebahn. Berlin (Gebr. Borntraeger). 8°. 530 S. 53 Abb. — Mk. 16. Das Buch dürfte allen nur willkommen sein, welche sich über die Mutationslehre, ihre Begründung und Folgerungen orientieren wollen. H. v. Vries „Mutationstheorie“ ist hiezu nicht so geeignet, da dieses Werk naturgemäß der Darstellung des Beweismateriales breiten Raum einräumen mußte. Überdies bringt das vorliegende Buch viele neue Einzelheiten und Ausführungen, zu welchen der Verf. durch Diskussionen der letzten Jahre veranlaßt wurde. Stärker noch als in den früheren Publikationen des Verf. tritt die Tendenz hervor, die Mutation als ausschließlichen Faktor bei Neubildung von Formen zu betrachten. Um dies zu können, legt der Verf. großes Gewicht auf die Bedeutung der „intraspezifischen Selektion“, welche solche Phänomene erklären soll, für die man „direkte Bewirkung* annahm. Ref. anerkennt die hohe Bedeutung der Mutationslehre, durch deren Aus- bildung der Verf. sich ein unvergängliches Verdienst erworben hat; er ist aber nach wie vor vollkommen davon überzeugt, daß sie bei weitem nicht alle Erscheinungen der Neubildung zu erklären vermag, daß die der Lehre von der „direkten Bewirkung“ zugrunde liegenden Anschauungen zum mindesten gleiche Berechtigung haben. { Winkler H. Botanische Untersuchungen aus Buitenzorg II. (An- nales du Jard. Bot. de Buitenzorg, 2. ser. vol. V. pag. 208—276. tab. XX— XXI). 8°. Die Abhandlung erbringt den Beweis, daß bei Wikstroemia indica (L.) C. A. Mey. Parthenogenesis vorkommt. Im Anschlusse an die diesbezüglichen Darlegungen folgen Auseinandersetzungen, nach denen Verf. der Ansicht ist, daß die Chromosomen-Reduktion mit der Befruchtungsnotwendigkeit und Befruchtungsfähigkeit nicht in direktem Zusammenhange steht und daß den Chromosomen nicht in erster Linie die ihnen heute zugeschriebene Rolle als Erblichkeitsträger, sondern vielmehr die Rolle von Regulatoren der Kern- plasmarelation zukommt. 8. 254 gibt der Verf. eine neue Präzisierung der Begriffe für apogame Vermehrungsarten. Er bezeichnet jeden Ersatz der geschlechtlichen Fortpflanzung durch eine ungeschlechtliche Fortpflanzungsart als Apomixis. Hieher zählen: vegetative Propagation (blattbürtige Knospen, Nucellarembryonen, Ableger ete.), Apogamie (Embryonenbildung aus vegetativen Zellen des Gametophyten), Parthenogenesis (Embryobildung aus der Eizelle). Letztere ist entweder somatische (Eikern mit unreduzierter Chromosomenzahl) oder generative Parthenogenesis. 455 Notizen. Das Herbarium des verstorbenen Botanikers J. Kerner ist zu verkaufen. Dasselbe umfaßt insbesondere die Flora von Mittel- europa (besonders reich Salix, Rosa und andere kritische Gat- tungen) und enthält u. a. zahlreiche von A. Kerner gesammelte Exemplare, Auskünfte erteilt Frl. A. Kerner, Salzburg, Imberg- straße 8. Ein Herbarium, umfassend 1837 Arten (Deutschland, Öster- reich-Ungarn, Schweiz) in ausnehmend schön gepreßten Exem- plaren, ist zu verkaufen. Auskünfte erteilt Frau Runge, Danzig, Langgarten 51. Personal-Nachrichten. C. De Candolle (Genf), D. H. Scott (Kew) und Hugo de Vries (Amsterdam) wurden zu Ehrendoktoren der Universität Aberdeen ernannt. Prof. Dr. H. W. Conwentz in Danzig ist zum staatlichen Kommissär für Naturdenkmalspflege in Preußen ernannt worden. Privatdozent Dr. Max Körnicke in Bonn begibt sich für das Studienjahr 1906/07 nach Buitenzorg. Prof. Dr. F. Cavara wurde zum Direktor des botanischen Gartens in Neapel ernannt. Prof. Dr. Fr. Krajsser wurde zum a. ord. Professor der Botanik, technischen Mikroskopie und Warenkunde an der deutschen tech- nischen Hochschule in Prag ernannt. Hofrat J. Kerner, Landesgerichts-Präsident i. R, ist am 10. November d. J. in Salzburg im Alter von 77 Jahren gestorben. Prof. J. Wiesbaur ist am 8. November d. J. in Leschna gestorben. Inhalt der November-Nummer: Dr. Adolf Pascher: Uber die Zoosporenreproduktion bei Stigeo- elonium. (Schluß.) S. 417. — Dr. Anton Heimerl: Beiträge zur Kenntnis amerikanischer Nycta- ginaceen. (Schluß.) S. 424. — Margarete Zemann: Die systematische Bedeutung des Blatt- baues der mitteleuropäischen Arra-Arten. S. 429. — Prof. Dr. Fr. v. Höhnel: Mikologisches. S. 437. — Dr. R. Scharfetter: Wulfenia Carinlhiaca Jacq. — eine Pflanze der alpinen Kampfregion. S. 440. — Dr. Z, Szabö: Über die Zpipactis-Arten des Herbarium Crantz. S. 442. — Josef Stadlmann: Zur geographischen Verbreitung von Pedicularis Friderici Augusti Tomm. und Pedicularis petiolaris Ten. S. 444. — Literatur-Übersicht. S. 445. — Notizen. S. 455. — Personal-Nachrichten. S. 456. Redakteur: Prof. Dr. R. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘“ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/55 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 & M. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 456 INSERATE. Herbar-Verkauf. Das Herbarium des verstorbenen königl. Hofgärtners Eisen- barth in Bamberg (Bayern), gut erhalten, Format 42 X 28 cm, bestehend aus 15.000 Exemplaren in ca. 9000 Arten, ist preiswert zu verkaufen, event. auch eine Anzahl botanischer Werke. Reflektanten sind gebeten, sich zu wenden an L. Eisenbarth, Turnau in Böhmen. ‚U of Us, 0 us, LS 2 A ASTSLELSTSOSESEN EEE IE IE SENL LIT HITES EEE ED DEE EEE EL EN ELT EEE EEEE Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Üsterr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— 18S3—18N ( „ 5». 16.) 5 705 a herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1855 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 187 31874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 18%5 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn We I., Barbaragasse 2. REPETESE NIEREEE EEE OR EEEDER EYE Y TR GR Re Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ABITSCHAIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LVI. Jahrgang, No- 12, Wien, Dezember 1906. Die systematische Bedeutung des Blattbaues der mittel- europäischen Aöra-Arten. Von Margarete Zemann (Wien). Mit 2 Tafeln. (Fortsetzung. !) 4ira setacea. (T. I, Fig. 2 und 3, T. II, Fig. 4.) Grundblatt. Umriß des Querschnittes: Der Blattquerschnitt erscheint durch das starke Vorspringen des Mittelnervs auf der Unterseite gekielt. Die Unterseite ist im übrigen ziemlich glatt, die Oberseite mäßig gerippt. Die Zahl der Rippen beträgt fünf oder sieben, wobei die Rippe über dem Mittelnerv meistens nur schwach vorspringend ist, ebenso wie die dem Rande am nächsten liegenden. (T. I, Fig. 2.) Gefäßbündel: Ihre Zahl beträgt meist fünf, mitunter sieben, über- einstimmend mit der Rippenzahl, wobei große und kleine Bündel regelmäßig wechseln. (T. I, Fig. 2.) Parenchymscheide: Die Parenchymscheide ist bei dieser Art meist geschlossen, doch beobachtete ich auch Exemplare mit offener Scheide; es können auch an einem und demselben Quersehnitte offene und geschlossene Seheiden auftreten. Häufig tritt hier der Fall ein, daß die Wände einzelner Zellen der Parenchymscheide verdickt sind (T. II, Fig. 4); dies ist namentlich dann der Fall, wenn das mechanische Bündel bis an das Gewebe heran- reicht. 1) Vgl. Jahrg. 1906, Nr. 11, 8. 429. — Die Tafeln werden der nächsten Nummer beigegeben werden. Österr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1906. 33 458 Mechanisches Gewebe: Das mechanische Gewebe bildet bei starker Entwieklung einen geschlossenen mehrreihigen Ring an der Unter- seite, der mitunter bis an die großen Bündel heranreicht. Bei schwacher Entwicklung ist der Ring stellenweise einreihig oder auch unterbrochen; am häufigsten treten diese Unterbrechungen zu beiden Seiten des Medianus auf. Stets sind auch kleine Gruppen mechanischer Zellen an der Oberseite über den Bündeln gelegen, doch reichen sie nie an die Bündel heran. Die einzelnen Zellen haben relativ große Lumina. Epidermis : Die Epidermis ist an den beiden Blattseiten verschieden gebaut. An der Unterseite besteht sie aus auffallend diekwandigen Zellen mit kutinisierten Verdiekungsleisten über den Querwänden und im Querschnitte kreisrundem Lumen. An der Unterseite da- gegen sind die Zellen dünnwandig und ohne Verdickungsleisten. (T. II, Fig. 4.) Häufig sind auch papillöse Bildungen auf der Oberseite. Gelenkzellen: Die Gelenkzellen liegen in gleichmäßigen Gruppen in den Rinnen. Spaltöffnungen: Sie finden sich nur an der Oberseite in den Rinnen. Trichome: Triechome treten an beiden Blattseiten auf, u. zw. auf der Unterseite ziemlich kurze, aber sehr diekwandige und dabei weitlumige, an der Oberseite lange, dünnwandige, u. zw. stets auf die Spitze der Rippen lokalisiert. Halmblatt. (T.EI, Fig. 3.) Umriß des Querschnittes: Das Halmblatt zeigt niemals den stark vorspringenden Mittelnerv wie das Grundblatt und hat daher eine gleichmäßig gekrümmte Form. Die Zahl der Rippen ist größer als bei den Grundblättern und sehr variabel; sie wechselt zwischen sieben und zwölf. Gefäßbündel: Es findet sich in jeder Rippe ein Bündel, nur in der Randrippe treten mitunter deren zwei auf. Parenchymscheide: Sie zeigt das gleiche Verhalten wie beim Grundblatt. Mechanisches Gewebe: Es ist bedeutend schwächer entwickelt als beim Grundblatt; gewöhnlich ist es auf kleine Zellgruppen über und unter den Bündeln und unter den Gelenkzellen beschränkt. Bei sehr starker Ausbildung kann an den untersten Halmblättern ein teilweise geschlossener Ring auftreten, doch zeigen diese Blätter dann auch einen gekielten Querschnitt; sie bilden den Übergang zum Grundblatt. Epidermis, Gelenkzellen, Spaltöffnungen und Trichome wie beim Grundblatt. 459 4ira media, (T, I, Fig. 4, T. I, Fig. 5.) Grund- und Halmblätter zeigen denselben Bau. Umriß des Querschnittes: Der Mittelnerv springt auf der Unterseite nicht vor, doch zeigt das Blatt meist eine zusammengefaltete Stellung. Die Oberseite ist ziemlich stark gerippt, u. zw. wechselt die Zahl der Rippen zwischen fünf und sieben. Gefäßbündel: Die Zahl der Gefäßbündel betrug in den beobachteten Fällen stets sieben, u. zw. lag in jeder Rippe ein Bündel, wenn sieben Rippen vorhanden waren; waren aber nur fünf Rippen, so traten in der Randrippe zwei Bündel auf. Parenehymscheide: In den beobachteten Fällen umgab die Paren- chymscheide das Bündel stets nur auf der Xylemseite. Mechanisches Gewebe: Das mechanische Gewebe bildet meist einen geschlossenen, ziemlich gleichmäßig dieken, ein- oder mehr- reihigen Ring. Doch kommen mitunter, ebenso wie bei A. setacea, nur Zellgruppen vor, von denen aber, wenigstens an den Grund- blättern, immer zum mindesten zwei im Querschnitt durch eine Reihe mechanischer Zellen unter der Epidermis verbunden sind, so daß der Ring wenigstens angedeutet ist. Epidermis: Die Epidermis der Unterseite besteht, ähnlich wie bei A.setacea, aus sehr diekwandigen Zellen mit Kutinleisten, zwischen die stellenweise sehr kurze, diekwandige Haarbildungen mit eroßem Lumen eingeschaltet sind. Die Unterseite zeigt dünn- wandige Zellen mit reichlichen papillösen Bildungen. (T. I, Fig. 5). Gelenkzellen: Die Gelenkzellen, die wie bei den übrigen Arten gruppenweise in den Rinnen liegen, zeigen mitunter eigentüm- liche kollenehymatische Verdiekungen der Zellwände, wobei dann die zwischen Gelenkzellen und dem Bastring liegenden Parenchym- zellen mit einbezogen sind; diese Parenchymzellen erscheinen dann auch farblos. Doch ist diese Eigentümlichkeit nicht kon- stant, obgleich ich sie andererseits wieder nur bei dieser Art beobachten konnte. Spaltöffnungen: Die Spaltöffnungen sind hier nur auf die Oberseite lokalisiert. Triehome: Außer den erwähnten Bildungen an der Unterseite treten an der Oberseite spärlich kurze, dünnwandige Trichome auf. Aira caespitosa. (T. I, Fig. 5, T. II, Fig. 6.) Grund- und Halmblätter zeigen denselben Bau. Umriß des Querschnittes: Die Unterseite des stets ausgebreiteten Blattes ist glatt, der Mittelnerv nicht vorspringend. Die Oberseite ist sehr stark gerippt, u. zw. beträgt die Zahl der Rippen kon- stant sieben. 33* 460 Gefäßbündel: Die Zahl der Gefäßbündel ist sehr wechselnd. Es findet sich entweder in jeder. Rippe nur ‚ein großes Bündel, oder es liegen neben dem großen noch ein oder selbst drei kleine Bündel in der T. 1, Fig. 5, dargestellten Anordnung. Gerade dieses Vorkommen mehrerer Bündel in einer Rippe ist charakte- ristisch für die typische A. caespitosa, obwohl ich bei den alpinen Formen (A. caespitosa montana und A. caespitosa alpina nach Ascherson) meist nur ein Bündel in jeder Rippe beobachtete. Parenehymscheide: Sie ist meist lückenlos geschlossen; in einigen Fällen wurde das Fehlen einiger Zellen auf der Phloemseite be- obachtet. Meechanisches Gewebe: Das mechanische Gewebe tritt hier stets in Form von getrennten Zellgruppen auf, die über und unter den großen Bündeln liegen und, obwohl sie mitunter eine ziemlich bedeutende Ausdehnung erreichen, doch — soweit ich beobachten konnte — nie bis an das Bündel heranreichen. Kleinere Zell- gruppen finden sich ferner am Blattrande, sowie unter den Ge- lenkzellen und manchmal unter den kleineren Bündeln. Die Einzel- zellen sind relativ großlumig und wenig verdickt. Epidermis: Die Epidermis zeigt an Ober- und Unterseite vollständig gleichen Bau; sie besteht aus ziemlich kleinen Zellen, deren Wände nur nach der Außenseite zu verdickt sind. Gelenkzellen: Diese stehen in Gruppen von sechs bis zehn in den Rinnen und sind bedeutend größer als die Epidermiszellen. Auch bei ihnen ist die Außenwand verdickt. Gegen die Blattunterseite zu schließt sich meist an die Gelenkzellen eine Reihe gleichförmig gestalteter, farbloser Parenchymzellen an, und es kommt oft vor, daß zwischen Gelenkzellen und dem von der Unterseite heran- reiehenden mechanischen Gewebe nur diese eine Zellreihe farb- losen Parenchyms eingeschoben ist'). Spaltöffnungen: Sie treten an beiden Blattseiten, an der Unterseite jedoch immer in geringerer Anzahl auf. Triehome: Kurze Haarbildungen treten an der Oberseite sehr spär- lich auf. 4ira alpina. (Nach Ascherson vier Subspezies: A. laevigata, A. bottnica, A. litoralis und A. Wibeliana.) (T. I, Fig. 6.) Grund- und Halmblätter zeigen denselben Bau. Umriß des Querschnittes: Die Quersehnittsform gleicht vollständig der von A. caespitosa: Glatte Unterseite mit nicht vorspringendem Mittelnerv, Oberseite sehr stark gerippt, Rippenzahl konstant sieben. 1) Das Vorkommen einer solchen Zellreihe unter den Gelenkzellen hat Lohauss auch bei Glyceria spectabilis beobachtet. 461 Gefäßbündel: Die Zahl der Bündel beträgt in der überwiegenden Mehrheit der Fälle eines in der Rippe, in der Randrippe manchmal zwei. Doch kommen mitunter auch Fälle vor, in denen wie bei A. caespitosa mehr als ein Bündel in der Rippe auftritt (A. Wibeliana)'). Parenehymscheide: Die Parenchymscheide tritt hier häufig offen, in manchen Fällen aber auch geschlossen auf. Mechanisches Gewebe: Das mechanische Gewebe bildet wie bei A. caespitosa Zellgruppen. In einem Falle wurde beobachtet, daß sich zwei dieser Zellgruppen vereinigen. (T. I, Fig. 6, a.) Epidermis: Die Epidermis der beiden Blattseiten zeigt nur insofern einen Unterschied, als die Zellen der Oberseite oft stark papillös sind. (Namentlich bei A. laevigata und A. litoralis, schwächer bei A. bottnica.) Gelenkzellen: Sie liegen wie in den übrigen Fällen in den Rinnen. Spaltöffnungen: Diese treten, soweit ich beobachten konrte, meist nur an der Oberseite auf. Nur bei A. Wibeliana konnte ich sie konstant auch auf der Unterseite wahrnehmen. Trichome: Kurze Stachelhaare treten sehr spärlich an der Blatt- oberseite auf. Bei allen Formen wurden ferner Oberflächenschnitte ange- fertigt, die bei den Arten mit mechanisch stark gebauter Epidermis relativ kurze Langzellen mit sehr stark gewellten Wänden und zahl- reiche Kurzzellen, bei A. caespitosa, A. fleeuosa und A. alpına nur sehr lang gestreckte Zellen mit geraden Wänden in den Streifen über Parenchym zeigten, für die einzelnen Arten aber, soweit ich becbachten konnte, keine neuen Unterseheidungsmerkmale boten. (Schluß folgt.) Mykologisches. Von Prof. Dr. Franz v. Höhnel (Wien). XVl. Zur Pilzflora des niederösterreichischen Waldviertels. (Schluß. 2) Polyporus Schweinitzü Fr., Alw. u. S.; Merulius giganteus Sauter, Hedwigia 1877, p. 73, ist nach der Beschreibung höchst wahrsehein- lich eier junger P. Schweinitzii. (Nach P. Hennings Hedwigia 1903, p. 181 hätte derselbe aber braune Sporen und dürfte eine Form von Merulius lacrimans sein.) P. leucomelas P., S. selten. P. ovinus (Schaeff.), bei A. und S. häufig. Fistulina hepatica Huds., an den großen Eichen im E. 1) Güntz führt in seiner oben zitierten Arbeit an, dab A. botinica stets mehrere Bündel im „Prisma“ habe; ich konnte dies nur in einem Falle konstatieren; bei A. Wibeliana dagegen habe ich es zweimal beobachtet. 2) Vgl. Jahrgang 1906, Nr. 11, S. 437. 462 Boletus scaber Bull., häufig, besonders unter Birken bei A., M., S. B. granulatus L. und forma annulata (= B. iuteus L.), bei Allentsteig. . lZuridus Schaeff., bei Schrems. . edulis (Bull.), überall häufig. . erythropus P., beim M. . versipellis (Fr.), bei Allentsteig. . impolitus Fr. (?), jung, bei S. . pachypus Fr., bei S. . appendiculatus Schaeff., bei M. Sporen 12 u lang. . parasiticus Bull. Auf einem Exemplar von Scleroderma vulgare auf einem. Sphagnum-Polster bei S.; von mir auch bei Aspang am Wechsel gefunden. B. subtomentosus L., verbreitet bei A. B. variegatus Sw., häufig bei A. Die Röhrenschichte läßt sich nur schwer ablösen, weil sich das Hutfleisch zwischen die Röhren fortsetzt, wodurch sich diese Art der Gattung Boletinus nähert. B. piperatus Bull. Eine der häufigeren Arten in den Wäldern um Allentsteig. B. badius Fr. Im Alw., nicht häufig. Auch bei S. B. mitis Krbh. Um A. häufig. Die sehr zähe Röhrenschichte ist wie bei Boletinus nicht ablösbar. B. edulis Bull., überall häufig. Lenzites saepiaria Wulf., an Fichtenholz häufig. L. trabea (P.) = Trametes protracta Fries. Das an einer Holz- brücke bei Rastenberg gefundene Exemplar entspricht ganz der Beschreibung von Daedalea Pötschii Schulzer und vollkommen der Abbildung von Polyporus triqueter Fries in Fries, Icones sel. Hym. tab. 187, fig. 1, während die dazu gehörige Be- schreibung des P. triqueter bei Fries nicht stimmt. Daß Fries’ Beschreibungen seinen Abbildungen oft widersprechen, ist be- kannt. Polyporus triqueter ist eine strittige Art. Bresadola zieht sie als Form zu P. circinnatus, Quelet zu P. rugosus. Mir scheint sie nach dem gemachten Funde nur eine polyporoide Form von Lenzites trabea, welche bald Lenzites-, bald Daedalea- oder Trametes-artig vorkommt, zu sein. Schizophyllum alneum (L.), überall häufig. Panus stipticus (Bull.), an Fichtenstöcken bei A. Lentinus vulpinus Sow., auf einem Föhrenstumpf bei A. Marasmius perforans (Hofim.), an Tannen- und Fichtennadeln überall häufig. M. androsaceus L., ebenso. M. Rotula Scop., ebenso. M. scorodonius Fries., in den W. bei A. massenhaft. M. globularis Fr., im E. M. oreades (Bolt.), bei A. häufig. Nyctalis parasitica Bull. An faulen Russula-Arten, besonders im Alw. nicht selten. But 463 Cantharellus retirugis (Bull.); polyporoide Form. Die Sporen sind kugelig, mit einem Öltropfen 4—5/4 u. Vielleicht nur eine anomale Form eines Polyporus. Zwischen feuchtem Moos im Alw. Walde. Ö. infundibuliformis (Scop.), bei A. und S. häufig. ©. tubaeformis (Bull.) Fr., Zwinzen. C. albidus Fr. Sporen elliptisch 4/3. Auf Moos auf einer Wiese bei Zwinzen. Eine kleine Form. Der in Cooke, Ill. of british Fungi, tab. 1107 als Cantharellus albidus abgebildete Pilz ist nicht diese Art. Hingegen ist (©. polycephalus Bres. f. trid. II. 59 eine verzweigte Form von albidus. Ü. umbonatus (Gmel.). Sporen 10—11=3—3'5 u; zwischen Moos bei Zwinzen. C. aurantiacus (Wulf.). Bei Allentsteig, im Alwagen, überall häufig. Ist im Wienerwald selten, ich fand nur einmal ein paar Stück in einem hohlen Baumstamm bei Rekawinkel. Studer (Hedwigia 1900, p. [6]), hat in sehr überzeugender Weise darzutun versucht, daß ©. aurantiacus eine Clitocybe ist. Es ist ja kein Zweifel, daß er einen Übergang zwischen beiden Gattungen bildet. Allein wenn man Hunderte von Exemplaren in allen Größen gesehen hat, kommt man doch zur Überzeugung, daß der Pilz besser als Cantharellus betrachtet wird. Nur bei den großen Exemplaren sind die Lamellen scharfschneidig, die kleinen (die Hüte sind manchmal nur Zentimeter breit) haben ganz stumpfe, falten- förmige Lamellen. Ich fand auch Stücke, welche man genau an- sehen mußte, um sie von ©. cibarius zu unterscheiden. C. eibarius ist bei A. viel seltener als der vorige. Russula. Aus dieser Gattung wurden besonders bei A. gefunden: ochroleuca P.; pectinata (Bull.); emetica Fr.; xerampelina (Schaefl.); lepida Fr. (von dieser auch eine Form mit fast nankinggelben Sporen); rosacea Fr.; sanguines (Bull.) (von dieser auch die var. alba Qu.); rubra (DC.); alutacea (P.); integra (L.); lilacea Qu.; chloroides Krbh.; olivacea Schaeff.; violacea ; foetens (P.); virescens (Schaeff.). Der Charakter der Russula-Vegetation im Waldviertel ist ein ganz anderer als der im Wienerwalde, wo ich z. B. rosacea, sanguwinea, violacea niemals fand. Lactarius. Diese Gattung war ebenfalls reichlich vertreten. Es wurden gefunden: subduleis (Bull.); fuliginosus Fr.; glyciosmus Fr.; helvus Fr. (nur bei Schrems); vietus Fr.; thejogalus (Bull.); aurantiacus (Fl. dan.); quietus Fr.; flexuosus Fr.; hysginus Fr.; turpis Weim.; decipiens Qu.; scrobiculatus (Scop.); zomarius (Bull.); vellereus Fr.; volemus Fr.; deliciosus (L.); torminosus (Schaef!.). Hygrocybe nitrata (P.), Wiese bei Zwinzen. H. Turundus (Fr.), bei Allentsteig. H. psittacina (Schaeff.), Wald südlich von Allentsteig. H. conica (Scop.), ebenda. H. chlorophana (Fr.), bei A. häufig. 464 H. punicea Fr., ceracea (Wulf.), miniata (Fr.), sämtlich bei A. nicht selten. Camarophyllus streptopus (Fr.), Wiese bei Zwinzen. ©. niveus (Scop.). Nicht selten, Zwinzen. ©. virgineus (Wul£.), liwido-albus (Fr.), bei A. hie und da. O. capreolarius Kalchbr., bei S. und im A. Limacium pustulatum (P.), selten bei A. L. agathosmum Fr., ebenda. L. melizgeum Fr., im Alwagen. Pasxillus involutus (Batsch), häufig bei A. P. atrotomentosus (Batsch), seltener bei A. Gomphidius glutinosus (Schaeff.), überall häufig. G. roseus Fr., bei Schrems. Cortinarius war sehr zahlreich vertreten. (Hydrocybe): armeni- acus (Schaefl.) im M.; duracınus Fr.; acutus (P.); obtusus (Fr.); imbutus (Fr.); (Telamonia): hinnuleus (Sow.) im A.; scutulatus (Fr.) im A.; hemitrichus (P.) bei S.; impennis (Fr.) im A. und bei S.; bivelus (Fr.) bei S.; (Dermocybe): cinnamomeus (L.) überall häufig; sanguineus (Wulf.) im A.; anomalus Fr. ebenda und bei $.; azureus Fr. im A.; (Inoloma): Traganus Fr. bei S.; alboviolaceus (P.) bei S.; cotoneus Fr. im Alwagen; opimus Fr. im M.; (Myzxacium) : vibratilis Fr. überall häufig; mucifluus (Fr.); stillatitius Fr. im M.; delibutus Fr. bei A.; (Phlegmacium) : arcuatus Fr. im A.; purpurascens Fr. im A.; caerulescens (Schaeff.), ebenda; calochrous (P.) bei A.; glaucopus (Schaeft.) bei S.; Napus Fr. im M. und im A.; multiformis Fr. bei Allent- steig; latus (P.) im Alw.; percomis Fries im M.; largus (Buxb.) im A.; varius (Schaeff.) bei S. und im M.; celaricolor Fr. im M. und im A.; triumphans Fr. im E.; papulosus Fr. bei 8. Letztere Art fehlt in den Werken von Winter, Britzel- mayr, Schröter und Qu&let, und scheint bisher nur in Eng- land und Schweden gefunden worden zu sein. Die Sporen sind glatt, elliptisch - spindelförmig, unten etwas zugespitzt, oben stumpf, 8—10=5—6 meist 9=5'/, u. Der Pilz ist an den Papillen am Hute leicht zu erkennen. Coprinus micaceus (Bull.), bei Allentsteig. Bolbitius titubans (Bull.), im E. bei A. und im Alw. Panaeolus campanulatus (L.), bei Rastenberg. Hypholoma laureata Qu. Ein Exemplar im M. Der Pilz ist sehr charakteristisch und stimmt gut zu Quclets Beschreibung, doch war derselbe schon überreif und daher die Bestimmung doch nicht ganz sicher. H. hydrophilum (Bull.), bei Rastenberg. Im Wienerwalde nicht selten. H. gossypinum (Bull.), Wald südl. von All. H. sublateritium (Fr.), an Laubholz bei Allentsteig. H. epixanthum (Paul.), an Baumstämmen bei Allentsteig. In der Gruppe der Fasciculares sind mit keiner Art stimmende Über- gangsformen eine gewöhnliche Erscheinung. 46H Psilocybe atrorufa (Schaefl.), Wiese bei Zwinzen. Ps. polytrichi (Fr.), zwischen Sphagnum beim Malerteich. Lamellen breit angewachsen, etwas herablaufend. Ps. uda (P.), zwischen Sumpfmoosen bei Schrems. Ps. ericaeus (P.), bei Schrems. Stropharia aeruginosa (Curt.), bei Allentsteig. St. albonitens (Fr.), bei All. St. stercoraria (Fr.), bei Allentsteig. St. melasperma (Bull.) (sensu Bresadola, fungi tridentini I, p. 55, tab. 61). Unterschied sich nur durch einen stark klebrigen Hut. Psalliota comptula Fr., südl. von All. nicht selten. Ps. pratensis (Schaeff.), im Eichwalde bei All.; im Alw. Ps. arvensis (Schaeff.), im Eichwalde bei All. Crepidotus scalaris Fr., an alten Fichtenstöcken bei All. Die Sporen sind genau kugelig, 4—5!/,u. Dadurch unterscheidet er sich von dem bei Schröter, der die Sporengröße mit 7—8-5—5'/, angibt. Nach Bresadola (in lit.) ist die Form mit den kugeligen Sporen als die echte zu betrachten. Cr. mollis (Schaefi.), bei Allentsteig. Galera. Auf Wiesen zwischen Moosen kommen bei Allentsteig häufig kleine Arten dieser Gattung vor, die als @. Mycenopsis (Fr.), @. hypmorum (Sechr.), @. vittaeformis (Fr.) und G@. mus- corum (Hofim.) bestimmt wurden. Angesichts der Widersprüche, die sich in der Literatur bei diesen kleinen Galera-Arten, die mikroskopisch nicht genügend geklärt sind, vorfinden, ist jedoch heute eine sichere Bestimmung derselben kaum durchführbar. G. pygmaeo-affinis Fr., bei Zwinzen. Naucoria nimbifer Britzelm. (Rev. der Diagnos. III. Folge, p. 9) mit rauhen, 7—9=5u großen Sporen. N. escharoides Fr., zwischen Moosen im M. Sporen bis 18-6—7 u. Flammula liquiritiae (P.), an einem Fiehtenstumpf bei Schrems. Fl. sapinea Fr., an Fichten im Alwagen. Fl. alnicola Fr., an Erlen bei Allentsteig. Fl. carbonaria Fr., am Boden im Alwagen. Fl. lenta (P.), bei Allentsteig. Fl. spumosa Fr., häufig in verschiedenen Formen im Walde südlich von Allentsteig; auch bei Schrems. Fl. Scambus Fr., an Holzstückchen im Walde bei Schrems. Fl. ochrochlora Fr., im Alw. Hebeloma longicaudum P., zwischen Sphagnum bei Schrems. H. sacchariolens Qu., bei Allentsteig. H. erustuliniformis Bull. (auch die var. minor Fr.), im Alw. Inocybe scabella Fr. (sensu Bresadola, non Quelet), im Alw. I. lacera Fr., Waldwiesen bei Zwinzen. I. geophila Sow., eine forma major im Eichwalde bei All. I. umbrina Bresad. (F. trid. I. p. 50)? Weicht durch etwas ge- ringere Größe und glatten Hut ab. Der ganze Pilz ist umbra- farbig. 466 I. obscura Qu., bei Allentsteig. Scheint eine Übergangsform zu geophila zu sein. I. rimosa (Bull.), bei Allentsteig. I. lanuginosa (Bull.), kleine Form auf Waldboden südl. von Allent- steig. Im Wienerwalde und in den nied.-Österr. Voralpen ist eine etwas größere, sonst aber genau übereinstimmende Form auf Nadelholzstücken, meist vereinzelt, nicht allzu selten. Pholiota nrealdr (Fl. d.), auf Fichtenstöcken im Alw. Ph. mutabilis (Schaeff.), auf Laubholz bei Allentsteig. Ph. adiposa (Fr.), bei Allentsteig. Ph. squarrosa (Müll.), im Alw. Ph. aurivella (Batsch), auf Fichtenholz bei Allentsteig. Nolanea Cocles (Fr.)?, bei Allentsteig. N. proletaria (Fr.), bei Zwinzen. N. pascua (P.), mit vorigen im Walde südlich von Allentsteig. Nolanea sp. aus der Verwandtschaft der pascua mit N. sub- posthuma Britzelm. sehr gut, etwas weniger gut mit N. dissidens Britzm. stimmend. Sporen sehr unregelmäßig und vielgestaltig, meist 4—5zipfelig. Wald bei Schrems. Leptonia formosa Fr.?, bei Schrems. Unterscheidet sich durch den fast weißen Stiel. Clitopilus Orcella Bull., im Alw. Entoloma sericeum Bull, Wald südlich von Allentsteig. E. clypeatum (L.), bei Allentsteig. E. sericellum (Fr.), Waldwiesen bei Allentsteig. E. prunuloides F., Garten bei Zwinzen. Pluteus plautus Weinm., an einem Fichtenstrunk im Walde südlich von Allentsteig. Pl. umbrosus (P.), bei Allentsteig. Pl. cervinus (Schaeff.), ebenda und im Alw. Pleurotüus cornucopioides (P.) —= sapidus Kalchbr. u. Schulzer. Sporenstaub violett. Bei Allentsteig. Pl. corticatus Fr., an Populus nigra bei Schrems. Omphalea gracilis Qu., im Alw. O. fibula (Bull.), ebenda und bei Zwinzen. O. umbellifera L., bei Schrems. O. rustica Fr., beim Malerteich. OÖ. maura Fr., auf einer Brandstelle bei Schrems. O. Campanella (Batsch), bei Allentsteig. Mycena stylobates (P.), im Alwagen. M. clavicularis (Fr.), beim Malerteich und im Alwagen. M. epipterygia (Scop.), bei Allentsteig; Schrems. M. galopus (P.), eine Form mit flachem Hut zwischen Sphagnum, beim Malerteich bei Allentsteig. Im Alwagen. M. sanguinolenta (A. und S.), bei Allentsteie. M. filopes (Bull.), bei Allentsteig. M. metata Fr., ebenda. M. alcalina Fr., auf Nadelholz bei Allentsteig. Im Alwagen und bei Zwinzen auch eine Form mit sehr dieken Lamellen, die sehr an Aygrocybe nitrata erinnerte. Cäspitös an Nadelholz. 467 M, leptocephala P., bei Allentsteig. M, parabolica Fr., ebenda an Nadelholzstöcken. Die Lamellen werden nach Verletzung häufig vorübergehend rosa. Die Cystiden sind steif, spitz und sehr charakteristisch; sie kommen auch auf der Fläche der Lamellen vor. Der Pilz tritt in zwei Formen auf, in einer schlanken und in einer gedrungenen. M. inclinata (Fr.), bei Allentsteig. M. polygramma (Bull.), ebenda. M. galericulata (Scop.), auf Eichenstümpfen im Eichwalde bei Allentsteig. M. cohaerens Fr. (= Marasmius ceratopus P.), im Alwagen. Ist keine Mycena. M. flavo-alba Fr., zwischen Moos bei Zwinzen. M. flavipes Qu., wird zu den Adonidae gerechnet, gehört aber trotz des nicht klebrigen Stieles in die Verwandtschaft der epipterygia und clavicularis. An Nadelholzstöcken im Alwagen, weniger typisch, als die am Schneeberg in Niederösterreich häufige Form. M. Zephyra (Fr.), bei Zwinzen und bei Allentsteig. M. pura (P.), bei Rastenberg. M. rubromarginata (Fr.), im Alwagen und bei Zwinzen. M. elegans (P.), im Alwagen. M. rubella Quel. (?), auf Waldwiesen zwischen Moos im Alwagen und bei Zwinzen. Hut und Lamellen rosa. Sporen 6—7'5-3—31/, u. Cystiden wenig zahlreich, unten kegelig-bauchig, oben fädig, stumpflich, steif, bis 30-10 u. Scheint die echte Queletsche Form zu sein, allein die ohne Berücksichtigung der Cystiden beschriebenen Mycena-Arten sind nicht mit voller Sicherheit zu bestimmen. Collybia atrata Fr., zusammen mit Omphalea maura an einer Brandstelle im Walde bei den Schremser Torfstichen. ©. tuberosa Bull., Sklerotien braunschwarz. Bei Allentsteig. ©. cirrhata (P.), Sklerotien braun. Bei Allentsteig. ©. conigena (P.), an Fichtenzapfen. Sensu Quelet und Schröter non Bresadola, f. trid. Durch die äußerst dicht stehenden Lamellen von der verwandten ©. esculenta zu unterscheiden. Schröters Angaben über die Cystiden sind falsch. In den Wäldern um Allentsteig. C. butyracea Bull., nur im Malerteichwald. Ü. semitalis Fr., sensu Bresadola, f. trid. Sporen augenförmig, 12=7'/,u. Lamellen grau, schwarzfleckend. Im Alwagen. Clitocybe tortilis Fr., Malerteichwald. Cl. laccata (Scop.), überall häufig. Seltener die violette Varietät. Einmal bei Allentsteig eine gelbgraubräunliche Form, wahr- scheinlich der von Britzelmayr als Ül. echinospora beschriebene Pilz. Ol. suaveolens (Schum.), im Alwagen. Ol. obbata (Fr.), bei Schrems. Ol. flaccida (Sow.), bei Rastenberg. 468 Ol. ectypa Fr. v. imfumata Bres. f. trid. II. 49. Sporen spindel- augenförmig 13=7'/,u. Lamellen blauschwarz fleckend. Maler- teichwald. Ol. inversa (Seop.), Wälder bei Allentsteig und im Alwagen. Cl. infundibuliformis (Schaeff.), bei Allentsteig. Cl. candicans (P.), bei Allentsteig. Ol. connata (Schum.), ebenda. Cl. aggregata (Schaeff.), ebenda. Cl. phyllophila Fr., bei Allentsteig. Cl. pithyophia Fr., im Alwagen. Cl. odora (Bull.), Wälder bei Allentsteig. Ol. nebularis (Batsch), bei Allentsteig. Tricholoma melaleucum P., eine blasse Form im Eiehwald bei Allentsteig. Tr. nudum (A. und S.) sensu Quelet, im Alwagen. Tr. virgatum (Fr.), bei Schrems. Tr. tumidum (P.), bei Allentsteig. Tr. furvum (Fr.), im Alwagen. Tr. saponaceum (Fr.), bei Zwinzen und bei Schrems. Tr. vaecinum (P.), Wald südlich von Allentsteig. Tr. imbricatum (Fr.). Wälder bei Zwinzen und Allentsteig. Tr. psammopus Kalchbr., Malerteichwald. Tr. rutilans (Schaeff.), bei Allentsteig häufig. Tr. albobrunneum (P.), Torfstechereien bei Schrems. Tr. terreum (Schaeff.), bei Allentsteig. Tr. sulfureum (Bull.), ebenda. Tr. resplendens (Fr.), Alwagen und bei Schrems. Armillaria mellea (Fl. d.), bei Allentsteig häufig. A. imperialis Fr., Wald südl. von Allentsteig. 4A. bulbigera (A. und S.), ebenda. Lepiota amianthina (Seop.), Zwinzen und Allentsteig, Malerteich- wald, Schrems. L. granulosa (Batsch), bei Zwinzen. L. naucina Fr., Acker bei Schrems. L. eristata (A. und S.), Zwinzen. L. Clypeolaria (Bull.), bei Rastenberg an einem faulen Stocke. L. excoriata (Schaeff.), Stoppelfelder bei Döllersheim; bei Schrems und Allentsteig. L. rhacodes (Vith.), bei Dobra im Kamptale; bei Allentsteig. Amanita vaginata (Bull.), verbreitet. Die f. fulva in Wäldern bei Schrems. . cariosa (Fr.), bei Zwinzen. . rubescens (Fr.), Malerteichwald. . spissa (Fr.), bei Allentsteig. . pantherina (DC.), bei Schrems. . muscaria (L.), bei Allentsteig. . porphyria (Fr.), Wald südlich von Allentsteig. . Mappa (Fr.), bei Allentsteig. Parhhbbin 469 Rhizopogon rubescens 'Tul., bei Rastenberg südlich von Allent- steig. Seleroderma vulgare (Fl. d.), bei Schrems. Sel. verrucosum (Bull.), typisch auf Stoppelfeldern bei Allentsteig. Calvatia caelata (Bull.), auf Wiesen bei Allentsteig. per don gemmatum Batsch, überall häufig. L. papillatum (Schaeff.), auf Wiesen bei Allentsteig. . hiemale Vitt., bei Schrems und Allentsteig. . pusillum Batsch, auf Sandboden bei Schrems. . umbrinum (P.) v. cupricum Bon., bei Schrems. . fuscum Bon., bei Alientsteig. . furfuraceum Schaeff., ebenda. . excipuleforme Scop., Wiese bei Kostenberg und Allentsteig. . molle P., bei Allentsteig. . umbrinum P. v. hirtellum Peck., bei Schrems auf Torfboden zwischen Moos. L. umbrinum P. v. atropurpureum Vitt., bei Allentsteig. L. umbrinum P. v. stellare Peck., Waldwiesen bei Schrems. L. pedicellatum Peck. (= caudatum Schröter), Waldwiesen bei Allentsteig und Zwinzen. Für ganz Österreich neu. Bovista plumbea P., Sandboden bei Schrems. Geaster coronatus (Schaefl. sensu Höllos), Wälder bei Zwinzen und Allentsteig. G. rufescens P., ebenda. Cruecibulum vulgare Tul., bei Kostenberg. Cyathus striatus (Huds.), Eichwald bei Allentsteig. DersbBberB Ascomyceten. Sphaerotheca Humuli (DC.), auf Geranium pratense bei Allent- steig, auf Sanguisorba officinalis bei Zwinzen. Erysiphe graminis DC., auf Poa nemoralis bei Allentsteig. E. polygoni DC., auf Caltha polustris und auf Actaea spicata, ebenda. Microsphaera Astragali (DC.), auf Astragalus glyeyphyllos bei Allentsteig. Podosphaera myrtillina (Schub.), auf Vaccinium uliginosum bei Schrems. Thelocarpon conoideum n. sp., zwei Perithecien auf nackter Erde im Walde südlich von Allentsteig. Perithecien grünlich-gelblich, aus eiförmiger Basis spitz- kegelförmig, 200-300 u breit, 350—400 u hoch, Basis wenig eingesenkt. Paraphysen sehr zahlreich, lang, '/, « breit. Aseci zahlreich, langgestielt, keulig, nach oben zylindrisch verschmälert und oben abgerundet, bis über 200 « lang, 33 « breit. Sporen sehr zahlreich, Her zylindrisch, beidendig abgerundet, ein- zellig, 6— 11221), —: Mit ae ein Nyl. verwandt. 470 Hypomyces viridis (A. u. 8.) auf Russula lepida im Alwagen- Walde. Von dä in Rehms Exs. ausgegeben. Nectria episphaeria auf Leptospora spermoides (Hoffen), an Fiehten- stöcken bei Allentsteig. Venturia Aucupariae (Lasch) Rost., unreif an Blättern von Sorbus Aucuparia bei Allentsteig und Schrems. Leptosphaeria Typharum Auersw. (= culmorum Desm.), auf Bl. v. Molinia caerulea bei Schrems. Diatrypella verrucaeformis (Ehrb.), auf Zweigen von Corylus Avellana im Eichwalde bei Allentsteig. Diatrype Stigma (Hoffm.), bei Allentsteig. Orbilia Coceinella (Som.), auf Kiefernstöcken ebenda. Coryne sarcoides (Jegq.), ebenda. Pseudopezriza Trifolii (Bernh.), auf Bl. v. Trifolium pratense bei Schrems. Helotium eitrinum (Hedw.), an Holz bei Allentsteig. FH. Sydowii (Rehm) v. Höhnel, auf Holz und Torf am Boden bei Schrems. Mit Sydows Original-Exemplar vollkommen überein- stimmend. Von Rehm als Humaria eingereiht, ist aber richtiger als Helotium aufzufassen, obwohl die acht Sporen einreihig liegen. Form und Gehäusebau sind Helotium-artig. Die Sporen haben einen Schleimhof und werden schließlich zweizellig, was bei Humaria niemals vorkommt. Die Apothecien zeigen zwar keinen Stiel, sind aber fast stielartig verschmälert. Jod färbt den Schlauchporus schwach blau. Humaria leucoloma (Hdw.), auf Erde und zwischen Moos bei Allentsteig und Zwinzen. Pyronema Omphalodes (Bull.), an Brandstellen im Alwagen und bei der Cholera-Kapelle. Aleuria Aurantia (Müll.), Wald südlich von Allentsteig. Belonium sulphureo-testaceum v. Höhnel (Annal. mye. 1905, p. 5535), auf näckter Erde ebenda. Geopyxis Carbonaria (A. u. S.), an Brandstellen in Wäldern um Allentsteig. Plicaria violacea (F.), auf einer Brandstätte bei der Cholera- Kapelle bei Allentsteig. Otidea abietina (P.) Bres., auf einem faulen Stocke bei Rastenberg. OÖ. onotica (P.), Waldboden bei Allentsteig; häufig im Alwagen. O. leporina (Batsch), auf einem alten Stocke bei Allentsteig. Lachnea gregaria Rehm, Wald südlich von Allentsteig. L. umbrorum Fr., im Alwagen. L. hirta (Schum.), an einem alten Stocke und am Boden, Wald bei Zwinzen. Lasiobolus equinus (Müll.), auf Menschenkot im Walde südlich von Allentsteig. Weicht durch blaßrosa Färbung ab. Ascobolus stercorarius (Bull.), zusammen mit voriger Art. 471 Leotia gelatinosa (Hill.), auf einem faulen Stock bei Rastenberg. Gyrometra infula (Schaeff.), bei Zwinzen und Allentsteig. Cenococcum geophilum Fr., in Erde bei Allentsteig. Endogone pisiformis Link, zusammen mit voriger Art. E. lactiflua Berk., ein Exemplar in einem Fichtenwalde bei Zwinzen. Fungei imperfeeti. Phyllosticta primulicola (Desm.), auf Blättern von Primula sp. im Eichwalde bei Allentsteig. Vermicularia Dematium (P.), an dürren Stengeln von Hera- cleum Spondylium bei Allentsteig. Septoria rhamnella Oud. scheint ein Oylindrosporium zu sein und dürfte gleich Septoria Frangulae sein. Auf Blättern von Rhamnus Frangula bei Allentsteig. 5. bellunensis Sp. Die Sporen sind zwei- bis sechszellig, hyalin, 40—50 = 4—5 u; Pyeniden 200 « breit, braun, dünnhäutig. Die entgegenstehenden Angaben sind falsch. Auf Blättern von Moli- nia caerules bei Schrems. Phlyctaena Magnusiana (All.) Bres., au, Blättern von Apium graveolens in Gärten bei Zwinzen. Zythia muscicola v. Höhn. (Sitzungsber. d. k. Ak. Wien, math.- nat. Kl. 1906, Bd. 115, p. 675), an dürren Kapseln von Ortho- trichum fastigiatum bei Allentsteig. Melasmia acerina Lev., auf Blättern von Acer Pseudoplatanus bei Allentsteig. Sporonema strobilinum (Desm.), an Zapfenschuppen von .Abies excelsa bei Allentsteig. Gloeosporium curvatum Oud. (von Gl. Ribis kaum verschieden), an Blättern von Ribes rubrum bei Allentsteig. @l. umbrinellum B. u. Br., an Blättern von @Qwercus pedunculata im Eichwald bei Allentsteig. Gl. cylindrospermum (Bon.), an Blättern von Alnus glutinosa im Eichwald bei Allentsteig und bei Zwinzen. Penicillium candidum Link (?\, Sporen kugelig 2—4u, an Hydnum sp. bei Allentsteig. Botrytis epigaea Lk., auf nackter Erde, häufig. Sepedonium chrysospermum (Bull), auf faulenden Pilzen bei Allentsteig. Ramularia rosea (Fuckel), auf Blättern von Saliw fragslis zwischen Zwinzen und Allentsteig. R. Lysimachiae (Thüm.) mit unreifen Perithecien von Myco- sphaerella Lysimachiae v. H., zu welchen der Pilz gehört, auf Blättern von Lysimachia vulgaris im Alwagen. R. Urticae Ces., äuf Blättern von Urtica dioica bei Allentsteig. 472 R. montana (Speg.), auf Bl. v. Epilobium sp. bei Allentsteig. Fusicladium depressum B. und Br., auf Blättern von Angelica silvestris bei Schrems und Allentsteig häufig. Brachysporium camptotrichum (Cda.)? an Fichtenholz bei Allentsteig. Macrosporium diversisporum Thüm. Von Thümen als Parasit beschrieben, ist aber auf abgestorbenen Blättern des Maises nur Saprophyt, ohne Bedeutung und Artberechtigung. Bei Thaures bei Allentsteig. Dendrostilbella byssina (A. u. S.) v. Höhn., auf alter Russula im Alwagen. (S. Ann. mycol. 1905, p. 528.) Myrothecium inundatum (Tode), zusammen mit vorigem Pilz. Epicoccum purpurascens (Ehrh.), an dürren Stengeln von Hera- cleum Spondylium bei Allentsteig. Phycomyceten. Sporodinia grandiıs Lk., auf Hutpilzen im Alwagen. Phytophthora infestans (Mont.), auf Kartoffelblättern bei Allent- steig. Plasmopara pusilla d. By., auf Blättern von Geranium pra- tense bei Allentsteig. Myxomyceten. Badhamia macrocarpa Rost., auf Waldboden bei Allentsteig. Physarum nutans P., ebenda. Fuligo septica Gmel., überall häufig. Spumaria alba DC., bei Allentsteig. Stemonitis herbatica Peck., auf Moosen bei Allentsteig. Amaurochaete atra Rost, auf Nadelholz bei Allentsteig. Trichia affinis de By., bei Allentsteig. Arcyria flava P., ebenda. Lycogala miniatum P., häufig. Sterile Pilze. Sclerotium Punctum Lib. (Ist offenbar ein unreifer Pyreno- mycet.) Auf Blättern von Convallaria majalis, im Malerteich- wald. Sci. Convallariae Lib., zusammen mit vorigem. 475 Viola tridentina spec. noV. Von Wilh. Becker (Hedersleben). Das Areal der Gesamtart Viola ambigqua W. K. sens. lat. erstreckt sich von den Westalpen aus in östlicher Riehtung sprung- weise bis Armenien und Westsibirien. Ihr Formenkreis ist bisher in zwei Arten gegliedert worden: V. ambigua W. K. und V. Thoma- siana Perr. et Song., von denen ich die letztere wieder in eine subsp. helvetica und eine subsp. tirolensis zerlegt habe. Das Gebiet der V. Thomasiana beginnt in den Seealpen, setzt sich fort in den Gebirgen der Departements Isere und Savoie (Maurienne, Tarentaise), des Wallis südlich der Rhöne (nur im westlichsten Teile der Berner Alpen, einige benachbarte Stand- orte bei St. Maurice), Tessins und Graubündtens, in Piemont (in Parlat. Fl. ital. ein Standort: Valdesi) und den Bergamasker Alpen. Dann tritt sie noch etwa 150 km weiter östlich in der Umgebung von Brixen und in den Gebirgen des westlichen Pustertales auf. Etwa 350 km Östlich beginnt das Areal der V. ambigua in der Flora von Wien und Nikolsburg. Diese Art ist mir weiterhin bekannt geworden von Budapest, Eresi, Langental (Siebenbürgen), Bilese (Südost-Galizien).. Von hier aus verzweigt sich das Areal in nordöstlicher Richtung nach Südrußland, auch noch einmal 3000 km Östlich bei Barnaul am Ob (leg. Patrin 1780, herb. Delessert) auftretend, und in südöstlicher Richtung nach Serbien (Oranjam) und Bulgarien, noch einmal 1400 km Östlich in Armenien (leg. Szovits) vorkommend. Eine dritte, neue Art gehört der Flora von Trient an. Ich publiziere sie unter dem Namen Viola tridentina W. Becker sp. nov. Ad V. ambiguam spec. collecet. pertinens; in statu florese. ad 12 cm usque, fructifice. ad 20 cm usque alta. Rhizoma subverticale, suberassum, estolonosum, folia flores- que praebens. Folia vernalia e basi plane cordata oblongo-ovata vel late ovata, subacutiuscula, crenata, sparse subpubescentia, pro parte subglabra. Folia aestivalia e basi profunde cordata rotundato-ovata» subacutiuscula, erenata, sparge subpubescentia, pro parte subglabra. Stipulae lineari-lanceolatae, praecipue in parte superiore sparse ciliatae et sublonge fimbriatae. Flores in pedicellis elongatis in subterve media bibracteolatis, 2cm lati, verisimiliter suaveolentes; petala violacea, superiora lateraliaque oblonga; pet. inffimum obovato-oblongum, emarginatum, sublonge calcaratum; calcar interdum sursum curvatum acutum; Österr. botan, Zeitschrift. 12, Heft. 1906. 34 474 sepala ovata, breviter appendiculata; capsula conspieua, glo- bosa, distinete pilosa; stylus retrorsum areuatus, rostello recto. Flor. April. Hab. Tridentum: Pontalto in Robiniarum dumetis clivium ad Fersinam pendentium; leg. Evers IV. et V. 1890. Exs. in herb. Viol. W. Becker et in herb. Univers. Graz (Prof. Dr. K. Fritsch). V. tridentina nimmt morphologisch eine Mittelstellung zwischen V. ambigua und Thomasiana ein. In der Größe aller Teile nähert sie sich mehr der V. ambigua, mit der sie auch in der Form der Frühjahrsblätter ziemlich übereinstimmt. Die Blatt- form der Sommerblätter und die Behaarung der Stipulen gleicht aber entschieden mehr den betreffenden Merkmalen der V. Thoma- siana subsp. helvetica. Hedersleben, Bez. Magdehurg, den 24. August 1906. Über Chenopodium platyphylium mh. und sein Verhältnis zu Ch. Berlandieri Mog. Von E. Issler (Colmar im Elsaß). (Mit Textfiguren.) Chenopodium platyphyllum wurde von mir 1901 auf einem Schuttplatz bei Colmar aufgefunden und mit einigen anderen daselbst adventiv aufgetretenen Chenopodien in der Allgemeinen Botanischen Zeitschrift, Jahrg. 1901, Nr. 11—12, kurz besprochen. Die dort ausgesprochene Meinung. daß die betreffenden Arten schon bekannt seien, hat sich mittlerweile bestätigt; so erwies sich die als Ch. platyphyllum bezeichnete fremde Chenopodienart als eine Form des damals mit vorgekommenen Ch. Berlandieri Mog. (= Ch. Zschackei Murr). Es wird sonderbar erscheinen, daß die nahe Verwandtschaft der beiden Pflanzen so iange übersehen werden konnte. Die Erklärung liegt darin, daß die Varietät ein von der Normalpflanze total verschiedenes Aussehen hat. Erst nachdem Herr Dr. A. Ludwig in Straßburg Zwischenformen auffand, war die Zusammengehörigkeit von Ch. Berlandieri und Ch. platyphyllum erwiesen. Die neue Form wurde von mir seither kultiviert, wobei sie in allen Hauptmerkmalen konstant blieb. Nach- folgend die Beschreibung im Vergleich mit dem Typus.') 1) Ich betrachte als Typus die Pflanze, wie sie an verschiedenen Orten zahlreich in derselben charakteristischen Ausbildung aufgetreten ist. J. Murr belegte sie mit dem Namen Ch. Zschackei und will sie von dem eigentlichen Ch. Berlandieri unterschieden wissen, das etwas mikrophyll und ganzrandig ist. Formen, die diesen Bedingungen entsprechen, finden sich hin und wieder unter der Pflanze, die ich als Normalform ansehe. Varietät | Typus l Stengel und | : rotgestreift. |grü i i- | Seitensprosse g grün, nur an den Abzwei gungen der Äste rote Flecke. Bestäubung | gering, nur vereinzelte Blasen- | dicht (besonders im Bereich | haare. des Blütenstandes) gelblich- | weiß. Blätter!) |grün, im Umriß rautenförmig, graugrün, länglich -eiförmig, nur wenig länger als breit, entschieden länger als breit, der mittlere Teil kurz drei-| der mittlere Teil + parallel- eckig, schwach und wenig| randig, Zahnung reichlicher gezähnt, Seitenränder des; und tiefer, Seitenränder des Blattgrundes stumpf- bis) Blattgrundes spitzwinkelig | rechtwinkelig zusammen- | zusammenstodend. | stobend. | Blüten Knäuel in Abständen bis trug- | gedrängt, ährig, Staubbeutel doldig angeordnet, Staub-|) gelb. | beutel beim Aufblühen | | orange. | Blütezeit | Ende Juli. | Ende August. Geruch PER Trimethylamingeruch.‘ oft stinkend. Vorstehende Beschreibung von Ch. Berlandieri var. platy- phyllum wurde nach der Colmarer Originalpflanze entworfen. Genau übereinstimmende Exemplare von anderen Orten habe ich bis jetzt nicht gesehen; dagegen verdanke ich der Güte des Herrn Dr. A. Ludwig eine ganze Reihe angenäherter Formen aus Straßburg. Unter Erweiterung der oben gegebenen Diagnose ziehe ich alle frühblütigen Ch. Berlandieri-Formen mit schwacher Bestäubung, grünen, armzähnigen bis ganzrandigen Blättern, die nur wenig länger als breit sind und deren Basis in einem stumpfen bis rechten Winkel zusammenstoßende Seitenränder hat, zur Varietät. Es gehören hierher Pflanzen von sehr verschiedener (rauten- bis eiförmiger oder rundlicher) Blattform. Sie zu unterscheiden, resp. zu benennen, erscheint mir unmöglich und auch zwecklos. Un- zweifelhafte Übergangsformen, welche die Art mit der Varietät verbinden, siehe Abbildung. Fig. 4a—d. Es drängt sich hier die Frage auf, ob nicht die Var. platy- phyllum zu Ch. Berlandieri in demselben Verhältnis wie Var. viride zu Ch. album steht, mithin als Parallelform zu Ch. album var. viride zu 1) Siehe die Abbildung. — Fig. 1a—b (Originalpflanze) und 2a—e (Blätter kultivierter Pflanzen) beziehen sich auf die Varietät, Fig. 3a—d auf die typische Pflanze. ‘Der Beschreibung liegen die mittleren Stengelblätter 2b, resp. 3b, da sie die Eigenheiten am ausgesprochensten zeigen, zugrunde. 34* arT betrachten wäre. Wie letztere Pflanze zeichnet sich Ch. Berlandieri var. platyphyllum aus durch grüne Färbung, geringe Bestäubung, Neigung zur Ganzrandigkeit und zu cymösem Blütenstand. Daß sieh die Viride-Abänderung von Ch. Berlandieri nieht in allen Teilen mit der von Ch. album deckt, ist meines Erachtens ein weiterer Beweis für die Selbständigkeit von Ch. Berlandieri, welche Pflanze als gute Art neben Ch. album zu führen ist. Selbstverständlich gebe auch ich zu, daß die beiden Arten sehr nahe verwandt sind und sich in gewissen Formen sonahe kommen, daß sie miteinander verwechselt werden könnten. Doch ist die Ähnlichkeit eine rein äußerliche. Ch. Derlandieri wie auch seine Varietät ist von Ch. album scharf geschieden durch die tief grubig punktierten Samen. Auch ist der Blattzuschnitt ein anderer. Während der lappig entwickelte Hauptzahn des Ch. album-Blattes sich stets im untersten (basalen) Drittel findet, rückt er am Ch. Berlandieri-Blatt hinauf nach der Spitze, manchmal bis ins äußerste Drittel (Fig. 3d). Infolge der stumpferen Blattspitze ist bei Ch. Berlandieri die Aus- bildung der Stachelspitze eine deutlichere als bei Ch. album. Es kann davon abgesehen werden, auf die von Prof. Dr. J. Murr wiederholt vorgetragene Ansicht, Ch. platyphyllum sei eine Zwischenform von Ch. album und Ch. opulifolium, hier nochmals einzugehen. Interessieren dürfte es, daß in meinen und den Kulturen Herrn Dr. Ludwigs ein Bastard: Ch. Berlandieri X hircinum sich gebildet hat. Herbar-Studien. Von Rupert Huter, Pfarrer in Ried bei Sterzing, Tirol. (Fortsetzung. !) 36. Bastarde von Cirsium flavispina Boiss. und Ü. gregarium Willk. treten in zwei Formen auf: a) C. nevadense Willk. = C. flavispina > X gregarium. 3% verzweigte Pflanze, Äste an der Spitze ein- bis zwei- blütig Sierra Nevada: Dehesa de San Geronimo, an Quellen, an Gebüschen. Porta et Rigo, it. III. hisp. 1891, nr. 476. Cnfr. Winkler, Österr. botan. Zeitschr. 1877, nr. 12. b) Cirsium gregarioides Porta et Rieo — — (. flavispina X < gregarium. Niedrig, wenig verzweigt, Köpfchen wenige, an der Achse kurz gestielt. Sierra Nevada: Am Übergange von Cortijo de Vibora nach San Geronimo. H. P.R. it. hisp. 1879, nr. 319 und P. R. it. III hisp. 1891, nr. 477. 37. Cirsium valentinum Porta et Rigo 1890. Zur Ergänzung der Diagnose von Porta in Vegetab. p. 38 diene folgendes: 1) Vgl. Nr. 8, $. 309. 478 Caulis a medio et supra in ramos 2—3 elongatos, submono- cephalos divisus. Spinae foliorum flavae, 5—6 mm lg. Calathia medioeria 1'/,—2 em diam. Anthodii squamae exteriores inte- rioribus breviores, basi lutescentes, supra ad nervum purpureo- maculatae (mediae ec. 7 mm Ig.), spinula flaveseente 2 mm longa ornatae. Pappus demum flore paulo brevior, subduplo squamas superans. Flos 20 mm Ig., limbo 12, tubo 3 mm Ie. Dieses schöne Cirsium hat einige Ähnlichkeit mit Ü. gre- garioides P. R. (flavispina X <- gregarium) ist jedoch viel zarter und stets leicht kenntlich. Hispania: Regnum Valentinum: Sierra Mariola und Sierra de Ayora in pascuis silvatieis 600—1000 m s. m. (nicht 2000 m, wie Willk., Suppl. irrig angibt). 37. Cirsium sextenum Außerdorfer in scheda 1876 = Cirs. acaule X arvense. Bienne, 25—30 em altum, glaucescens. Caulis erectus, erispe pilosus, iam in parte inferiore ramosus, ramis elongatis demum subeorymbulosis, calathio unico (vel raro parvo accessorio) ter- minatis, foliatis. Folia utrinque glauco-viridia, infima petiolo alato angustiore praedita, superiora (petiolo latiore) subsessilia, ambitu lanceolata, alternatim sinuato-lobata, lobis grosse divaricatim subpalmato-dentatis, dentibus longe spinosis, spinis 4—5 mm |g. Peduneuli vel subnudi vel bracteati, ealathio parum breviores. Calathia foliolis subintegris vel spiniformiter fissis involucrata, magna (2'/, em diam.), subglobosa. Anthodii squamae (mediae 7—8 mm longae, 3 mm latae) lanceolatae, rubro-coloratae, margine arach- noideo-lanatae, spinula 1'/, mm 1g. terminatae. Pappus florem superans. Flos 25 mm Ig., limbus 10 mm Ig., ad °/, fissus, tubus 15 mm lg. — Der ganze Habitus dieses schönen und seltenen Bastardes beweist die riehtige Deutung Außerdorfers. Der fast vom Grunde aus verästelte Stengel mahnt an Ü. arvense; die großen Köpfe, die Anthodialschuppen und die purpurne Blütenfarbe an ©. acaule. Von Außendorfer in Tirol, Pustertal, Sexten (woher der Name) einmal in drei Stücken gefunden. 168. Das Genus Carduus scheint mir bezüglich der Unter- scheidung der einzelnen Spezies, eines der schwierigeren zu sein, einerseits weil die zahlreichen Arten nur in wenig scharf be- grenzte Sektionen untergebracht werden können, z. B. Sektion Pachycephali und Leptocephali Reichenb., Macrocephali und Microcephali Willk., Homalolepidoti und Clastolepidoti Koch ete., wobei es vorkommt, daß offenbar ganz ähnliche Spezies in ver- schiedene Sektionen eingereiht werden müssen, und daher fast jeder Autor in Angliederung der Arten einen neuen Weg ein- schlägt; andererseits, weil die einzelnen, zur Distinktion an- gewendeten Merkmale manchmal ziemlich schwankende und selbst kleinliche sind, wozu noch kommt, daß die häufige Hybridenbildung die Diagnosierung noch schwieriger macht. m 479 Da ich auch einige Formen im Herbare vorfinde, die näherer Untersuchung bedürfen, lege ich meine gewonnenen An- siehten hier vor. . Carduus nutans L. ist vielgestaltet in Höhe, einfach bis stark verzweigt, rauhaarig bis fast kahl, Blattfindern schmäler und breiter, länger und kürzer bedornt; Blütenköpfe + groß. Antho- dialschuppen =+ breit oder schmal, oberer Teil derselben lanzett- lieh bis eiförmig-lanzettlich, == lang zugespitzt. Carduus montosus Pollini und Carduus platylepıs Sauter, Rehb. scheinen mir synonym zu sein, und es dürften darunter solehe Exemplare zu verstehen sein, an welchen die Anthodial- sehuppen in der Mitte eine Breite von 3—3"5 mm zeigen. Carduus macranthus Desf. dürfte sich an den langen nackten Blütenstielen und an den bis 5 mm breiten Anthodialschuppen erkennen lassen. Diese Merkmale sind aber so schwankend, daß bei Vergleich mehrerer Exemplare von verschiedenen Standorten man nie recht sicher wird, unter welchem Namen man die Pflanzen einreihen soll. Carduus platypus Lange unterscheidet sich sieher durch die angedrückten Anthodialschuppen. Nur die mittleren und oberen sind hie und da auswärts gekrümmt, aber kaum zurückgeschlagen. Spanien: Sierra de las Cabras prope Ante- quera (H. P. R. 1879), prope Algeeiras und Alcaraz (Porta et Rigo.) Carduus granatensis Willk. ist leicht kenntlich dureh die auf- rechten Blütenstiele und die sämtlich senkrecht zurück- geschlagenen Anthodialschuppen. Spanien: Sierra Tejeda und Nevada H. P. R. 1879; Sierra de Alearaz P. R. it. hisp. 1890, nr. 695 (sub nomine erroneo: Ü. chrysacanthus). Die Angabe in Willk. Suppl. p. 106 bezüglich ©. chrysa- canthus Ten. ist somit zu korrigieren; die Pflanze wächst ver- mutlich nicht in Spanien. Carduus brutius Huter, Porta et Rigo, Exse. it. III. ital. 1877, or. 616 — C. carlinaefolius Haläscy, Dörfler non Lamk.: exse. Rigo it. IV. ital. 1898 editio, Dörfler, nr. 517. Caulis elatus, ad °/, m altus, parce arachnoideus, infra sub- . nudus, laxe foliatus, interrupte spinoso-alatus, sursum in ramos 2—5 divisus. Folia viridia, ambitu late lanceolata, sinuate pinnato- lobata, lobis latis palmate grosse 3—5-dentatis, dente medio langiore, valide spinosis. Peduneuli elongati, 10—18 em Ig., nudi vel parce alati, monocephali. Calathia 2:5 em diam. Anthodii squamae mites, infimae partim distantes, mediae intimaeque erectiuseulae, ovato-lanceolatae, inaequilongae, ca. 9—13 mm Ig., basiı 2 mm latae, nervo modico quasi ad basin percussae, spinulam 1—2 mm lg. gerentes; squamae intimae espinosae, sigmatiformiter desinentes, margine minute eiliatae. Corollae squamis duplo longiores, limbo 10, tubo 8 mm longo. Achenia 4 mm Ig., 2 lat., leviuscula, subnitentia. 480 se O. carlinifolius Lam. characteribus sequentibus differt: Jaulis ad 30—40 cm altus. Folia interrupte pinnata pinnis an- gustis fisso-dentatis, horride spinosis. Oanlis parce ramosus vel simplex usque peduneulos dense foliatus. Calathia 1—3 (—4), breviter peduncalata. Anthodii squamae omnes subaegui- longae, lanceolatae, ad 2 cm Ig., acutissimae, basi parum latiores, nervo forti fere ad basin pereussae, margine subaraneose pilosae, in spinam vulnerantem, ad 3 mm Ig. abeuntes. Corollae squamis paulo longiores. Carduus brutius wurde bisher nur am Monte Mula (Mte. Pellegrino) Calabria III. an waldigen Stellen, aufgelassenen Pferehen für Schafe, ca. 1600 m s. m. beobachtet. Carduus car- linifolius liegt nur aus den Pyrenäen (leg. Bordere) vor. Carduus brutius gehört offenbar in den Formenkreis des O. defloratus L. (sensu latissimo). Bei dieser Gruppe sind die Unterscheidungsmerkmale der vielen Formen so gering und klein- lieh, daß es nicht wundernehmen darf, wenn mancher Autor nach seiner Vorlage Spezies beschreibt, die später verschellen und von niemandem mehr gedeutet werden können, z. B. Ber- tolonis ©. spinulosus und C©. Barrelieri, die sicher zu ©. viridis Kern. und (©. rhaeticus DC. gehören und sich von diesen kaum als Formen abtrennen lassen. Wenigstens scheint mir der von Porta im Val Vestino gesammelte Carduus, den wir in unseren Exse. als: ©. defloratus d. alpestris DC. versandten, genau der Diagnose Bertolonis zu seinem C©. Barrelieri zu entsprechen. Wenigstens ist es auffallend, daß zu Bertolonis Zeiten kein O. spinulosus, subdecurrens und Barrelieri in die Herbarien kam, da ja Nym. in Consp. keine Autopsie konstatiert. . Carduus nutans > X rhaeticus = 0. Brunneri Döll. = C. Ausserdorferi Hut. in herb. wurde sehr selten von Außen- dorfer im östl. Tirol (Virgen) unter den mutmaßlichen Eltern gefunden. . Carduus nutans X Personata — 0. Grenieri Sz. B. wurde von Goller in Virgen (Osttirol) gefunden. . Carduus Bambergeri Hausm. ist ein Bastart aus Ü. defloratus (sensu latissimo), respektive C. rhaeticus DC., ©. viridis Kern. mit ©. Personata Jaeg. und erscheint in solcher Formmenge, daß jede Diagnosierung Schiffbruch leiden muß. Bald sind die Indi- viduen einem C. rhaeticus, resp. viridis, durch langgestielte. große, einzelnstehende Köpfe, beiderseits kahle, grüne Blätter ähnlicher; bald stellen sie genaue Mittelformen dar mit =# lang- gestielten, gedrängten Köpfehen und unterseits etwas graufilzigen Blättern, bald wieder sind sie dem ©. Personata durch sehr ge- drängten Blütenstand täuschend ähnlich. Dieser Bastard kommt an mehreren Stellen in Tirol vor, z. B. Brenner, auf dem Bahn- damme an Schotterhaufen (Huter), ferner Prax im Pustertal, Virgen, Iseltal, Ahrntal. 481 6. Unter den zahlreichen Formen von Carduus acanthoides ].. er- rm i. wähne ich (©. acanth. polyacanthos Rehb. f. maculatus: ealathii squamae basi rubro-maculatae, spina 2—3 mm Ig. — Cattaro, in aridis, 1867 (Huter). Carduus acanthoides X rhaeticus = (©. Schulzeanus Ruhmer wurde von Außerdorfer in Virgen (Osttirol) gesammelt, Car- duus acanthoides X viridis von Hellweger in der Mühlauer- Klamm bei Innsbruck gefunden. 8. Carduus affinis X chrysacanthus = C. majellensis Huter, Porta et Rigo, It. Ital. exs. 1877. Caulis crassus, 30—40 cm altus, erispulatus, foliosus. Folia densissima, pinnati- fida, lobis sese tegentibus rigidis, palmato-3—5-grosse-dentatis, spinosissimis, infra = incane arachnoideo-lanata. Caulis parte superiore in ramos monocephalos 3—4 divisus. Calathia majus- eula, ea. 2 cm diam. Anthodii squamae patentes, mediae 15 mm lg., sub genu 4—5 mm Ig., 2/, lat., supra genu in apendicem angusto-linearem, 10—11 mm Ig., spina tenera 2 mm lg. termi- natum abeuntes. Es liegen zwei Formen vor, die eine ähnelt durch die unter- seits etwas weißfilzigen Blätter und kleineren Calathien mehr den: Carduus affinıs Guss.; die andere durch undeutliche Spinnweb- haare unterseits und größere Köpfehen dem Ü. chrysacanthus Ten., der ganze Habitus zeigt ein intermediäres Verhalten. Italia: Aprutium: Majella, alti piani della Rapina, 1900 bis 2000 m s. m., leg. Porta et Rigo. . Dureh die Güte des Herrn J. Merkl, Apotheker in München, erhielt ich einen Carduus, bezeichnet als „? Bourgaeanus B. et R.“ aus Spanien: eirca urbem Mureia, las Pablas, gesammelt VI. 1880. — Carduus Reuterianus und Bourgaeanus B. et R. werden von Willkomm und Nyman als synonym aufgeführt, und vor- liegendes Exemplar v. Murcia ist davon weit verschieden und gehört zu C. candicans W. K. forma collinus W. K., eigentlich besser zwischen Carduus hamulosus Ehrh. und ©. collinus W.K. Von ©. hamulosus Ehrh. unterscheidet er sich leicht durch die Anthodialschuppen: äußere nur um die Hälfte bis schwach ein Drittel kürzer als die innersten. Schwerer ist ein durchgreifender Unterschied von ©. collinus zu finden; die Blatteilung, die weißfilzige Behaarung der Blatt- unterseite, die langen, nackten Blütenstiele mit einem einzigen Köpfchen, sowie die Größe der Köpfchen stimmen fast genau, und nur in den innersten Anthodialschuppen findet sich ein leichter Unterschied; sie sind nämlich nicht mit einem Dörnchen abgeschlossen, sondern verlaufen in eine skariöse, meist etwas sekrümmte Spitze; die Anthodien sind leicht spinnwebig, die äußersten drei- bis viermal kürzer als die innersten, alle auf- recht angedrückt, vielreihig, stark rot gefärbt. 482 Bei Carduus collinus sind die Anthodien kahl, die äußer- sten Schuppen vier- bis fünfmal kürzer als die innersten, diese in ein gerades feines Dörnchen auslaufend. Ich reihe diese Form in das Herbar ein als Carduus collinus W. K. ß. murecicus. 169. Leuzea conifera L. f. ramosa Huter. Unter den von Porta et Rigo, 1890, nr. 569, gesammelten Exemplaren: Sierra de Fuensanta, in silvis pinetorum regni Murcici, liegt auch ein Stück, das oben zweiästig ist, mit breit fiederig eingeschnittenen Blättern und breit dreieckigen Abschnitten; die obersten, die Köpfe umhüllenden Blätter sind ganzrandig. Das Exemplar hat dadurch ein der gewöhnlichen Form fremdes Aussehen. 170. Serratula Seoaner Willk. Suppl. Prodr. fl. hisp., p. 98, ist von der ähnlichen S. tinctoria durch Habitus, Blätterteilung und Form der Anthodialschuppen sicher getrennt, nur ist in der Diagnose von Willkomm zu korrigieren: Oalathia sub anthesi 5—6 mm diam., statt 15—18 mm. Serratula macrocephala Bertol. = 8. Vulpii Fisch.-Oost. ist die Form von 8. tinctoria L. mit weniger zahlreichen und größeren Köpfchen, wie solche in den höheren Lagen auftritt, z. B. am Plöcken (leg. Pichler) und sehr ausgeprägt in Bärnlahner nächst Raibl bei 1600—1700 m s. m., wo dann die- selbe in tieferen Lagen (1100—1300 m s. m.) an mehr waldigen Abhängen schon in typische S. tinctoria übergeht (Huter); wenig ausgeprägt am Monte Baldo (leg. Rigo). 171. Im Formenkreise der Serratula pinnatifida Poir. scheint eine ziemliche Unklarheit zu herrschen. Im Prodr. fl. hisp., H., 172 bis 173, bemerkt Willkomm zu Serratula pinnatifida Poir.: „species satis polymorpha*. Im Suppl., p. 98, kommt dazu als ß eine Varietät: glabrata Per. Lar. = 5. Barrelieri Duf. (in pinetis pr. Ohielana, Prov. Cadix); dann Serratula baetica Boiss. und zu dieser eine Var. pinnatifolia Willk. = $. Alcalae Cosson. Nach den mir vorliegenden Exemplaren kann man folgende Typen annehmen: a) Serratula pinnatifida Poir. Leicht kenntlich an folgenden Merkmalen: Folia caulina pauea, runeinate pinnata (inferiora radi- ealiaque raro integra cordato-ovata), pinnis saepissime alternantibus, lobo terminali grandi, argute dentato, ovato-triangulari. Calathia majuseula, 15—2:5 em (cum squamis 2:5—3°5 em) lata, cum floribus 3:5—5 cm longa. Squamae pauciseriatae (ad 4 series), exteriores ovales, margine Scarioso subhyalino, in spinam iis subaequilongam abeuntes, 6—7 mm longae, 3—4 mm latae, mediae elongato-lanceolatae, 10—12 mm longae, intimae lineari- lanceolatae, 20—22 longae. Flores 25—27 mm longi. Nicht selten im südlichen Spanien, z. B. Antequera, Sierra Prieta und Nevada, 600—1800 m s. m. b) Serratula Alcalae Coss. = 8. pinnatifolia Willk. = 5. baetica ß. pinnatifolia Willk. Planta strieta, foliosa. Folia 485 omnia pinnatopartita, pinnae irregulariter pinnatisectae, acute dentatae, lobo terminali angusto, laciniis vix majore. Calathia eylindracea, 1—1'5 em (cum squamis 3 em) lata, cum floribus 4 cm longa; squamae multi- (D—6-) seriatae, exteriores ovato- lanceolatae, 7 mm longae, in spinam transeuntes, mediae 1O—12mm, intimae lineares 20 —22 mm, spinae 5 mm longae. Flores 25—27 mm longi. Selten und zerstreut, z. B. Sierra Nevada, in pascuis glareosis prope San Geronimo, Sierra de Palma," Porta et Rigo, 1895. — Unterscheidet sieh durch die Form der Blätter auffallend von S. pinnatifida, und auch einigermaßen in den Anthodialschuppen. Ich zweifle aber, ob diese Merkmale Stand halten, was nur eine weitere Beobachtung klar machen wird. Als Varietät zu 9. baetica Boiss. gehört sie sicher nicht. c) Serratula baetica Boiss. — $. pinnatifida PB. glabrata Per. Lar. (seeus stationem !) Planta humilis, 10—20 em alta, glabrescens. Caulis erectus parce foliatus. Folia infima (radicalia) longe petiolulata, petiolo basi dilatato, ovato-lanceolata, aut indivisa cum margine argute dentato, dense papilloso, aut incise grosse lobata, lobis triangu- laribus, angulate dentatis. Calathia globosa, 1—1'5 cm longa et lata. Squamae anthodii pauci- (ad 4—5-)seriatae, exteriores ovato- lanceolatae, 10—12 mm longae, 3—4 mm latae, partim espinosae, mediae inflate eoncavae atque omnes spina 3—4 mm |g. munitae, intimae ad 25 mm longae, lanceolatae, inermes. Pappus albicans, floribus dimidio brevior. Nach der kurzen Diagnose von Boiss. in Prodr. fl. hisp. II., p. 173, scheint Boissiers Pflanze von unserer etwas ab- zuweichen durch die Angabe: „anthodio ovato-oblongo“ statt: sloboso, und „squamis acuminatis, ... inermibus“, statt: bre- viter spinosis (spinis 2—3 mm longis). Der erstere Ausdruck mag etwas ungenau gefaßt worden sein oder es ändern die Köpfe in der Gestalt ab; der zweite Ausdruck „squamis acuminatis“ kann zurückgeführt werden auf die weichen Dornen, die am obern Teile gelblich gefärbt, an den lanzettlichen mittleren Schuppen bis 3 mm lang sind, während die äußersten und innersten Hüllschuppen wirklich inermes sind. Die Vermutung, daß unsere Pflanze mit S. pinnatifida ß. glabrata Per. Lar. — baetica Boiss. zusammenfalle, unterliegt wenig Zweifel. Sollte sich dennoch S$. baetica Boiss. als eigene Art darstellen, so hätte die von Porta und Rigo, it: IV. hisp. 1895, nr. 673, gesammelte Pflanze den Namen Serratula glabrata Per. Lar. (pro v.) als eigene Spee. zu führen. Beide wurden an der nämlichen Stelle gefunden: in pinetis eirca Chieclana. Serratula nudicaulis DC. var. subinermis Cosson = 8. albar- racinensis Pau! (ich finde zwischen $. inermis = $. dorna- cina Amo und $. albarracinensis nicht den leisesten Unter- 484 schied); denn „mangelnder oder kurzer Dorn“ an den Anthodial- schuppen findet man nicht selten am selben Individuum. Serratula eichoriacea DO., S. mucronata Desf. und $. flaves- cens Poir. lassen sich wenigstens als Varietäten gut auseinander- halten. Die ersten zwei haben rötliche Blüten. S. cichoriacea hat breitere und weniger Anthodialschuppen (ea. siebenreihig), $. mucronata schmälere und zahlreichere (ca. neunreihig); bei $. flavescens sind die Blüten goldgelb, hie und da auch weiß, und die Dornen weich und kürzer als bei den vorigen. 172. Centaurea augustana Rehb. ie., t. 54, £2 = (. Pestalottii De Not. gehört in den Formenkreis der Phalolepides und läßt sich von Oentaurea leucolepis DO.(=Ü. splendens auct.) und C©. alba L. sehr leicht in der Form der Anthodialschuppen unterscheiden, dieRchb.].c. ziemlich genau abbildet. Diese Schuppen sind aber etwas veränderlich; manchmal sind die Anhängsel vom Grunde aus fiederteilig mit pfriemlichen Abschnitten; bald nur vom Grunde der Mittelspindel, und diese Teile sind mit der weich grannenartigen Spitze gleich lang oder länger. Die Form, welche stark fein zerschlitzte Anhängsel fast vom Grunde an hat, hielt ich früher für ©. augustana X maculosa (= C. Rigoi Huter in sched.); es wurden aber von Reichenbach fil. brief- lich alle als seine ©. augustana erklärt. Venetia: Verona, trockene felsige Stellen an Monte Pastelli (leg. Rigo). Centaurea augustana X maculosa = C. Rigoi Hut. 1903 in herb. wurde mir von Rigo in einem Stücke vom Monte Pastelli bei Verona eingesandt. Planta strieta, pedalis et ultra, arachnoideo-floceosa, pauei- flora. Folia pinnata, pauei- (3—5-)jugata. Anthodii squamae pal- Jidae, appendice infra hyalino, lacero, supra fimbriate eristato, spinula longiore obscuriore terminato. 173. Willkomm ordnet in Prodr. fl. hisp, II., p. 152 ete. die Seet. VI. Acrolophus Coss. in zwei Gruppen: a) Acrocentroides und 5) Euacrolophus Willk. Die erste Gruppe wird in zwei Unterabteilungen zerlegt. 1. Appendices squamarum exteriorum spadiceae aut fuscae und weiter: ad basin appendicum membrana deeurrens nulla. 2. Appendices squamarum pallidae vel ferrugineae..'ad basin appendicum membrana decurrens lacera hyalina; und ent- spricht der Seetio V. Acrolophum i. Recurvae Dr. A. v. Hayek. In die erste Untergruppe stellt Willk.: Centaurea tenui- folia Duf., ©. Boissieri DC., ©. resupinata Cosson, C©. prostrata Cosson, C. mariolensis Rouy (©. Pomeliana Battand gehört nicht hieher!). ©. Pinae Pau und Ü. Willkommü C. H. Sz.:; ferner ©. bombycina Boiss. (welche sicker hieher gehört und 485 nieht in Seet. IV. Pannophyllum Hayek ec. Argenteae, also zu Oentaurea Ülementei Boiss.!!) In der zweiten Untergruppe erscheinen: Centaurea Funkii 0. H. Sz., ©. Pawi Lose., C. incana Lag., C©. carratracensis Lge., ©. Spachii C. H. Sz. und ©. monticola Boiss. Wie klar dieses Schema zu sein scheint, wird die Ein- reihung der Formen nach diesem geradezu unmöglich; denn leider gibt es keine Grenze zwischen den Farben: fusceus, spadiceus, ferrugineus und pallidus, indem nicht selten zwei und drei Farben bei Individuen vom nämlichen Standorte auftreten, je nachdem man die Seite der Köpfehen anschaut, welche der Sonne = aus- gesetzt war, oder Exemplare, die durch zufällige Umstände auf- rechten oder niederliegenden Wuchs erhalten haben. Schon Willkomm macht wiederholt aufmerksam, daß C. tenuifolia, ©. mariolensis, ©. Pinae, Ü. Boissieri, OÖ. resupinata und ©. prostrata nur Formen derselben Spezies sein dürften, und diese Art wäre Centaurea tenuifolia Duf. zu nennen. Leider muß ieh noch weiter gehen und vor allen auch Üentaurea in- cana Lag. (non Ten!) —= ©. Lagascana Nym. (non Gräls!) von der zweiten Untergruppe in die erste übersetzen. Vergleicht man genau die Diagnosen der angeführten Formen mit den un- zweifelhaften Exemplaren e loco elassico, wie wir sie in Spanien häufig zu sammeln Gelegenheit hatten, so erweisen sich die Merkmale so zweideutig und veränderlich, daß man selten Ge- wißheit erlangt, unter welehem richtigen Namen man eine Pflanze einreihen soll. Habitus, Form der Blätter ete. deuten manchmal auf auffallende Unterschiede; aber in einemfort kommen wieder Zwischenformen und Abänderungen, so daß ein klares Bild der Spezies nicht sichergestellt werden kann. Es tritt hier das näm- liche ein, wie bei anderen polymorphen Sektionen der Gattung Centaurea, 2. B. Lopholomae-Maculosae, Jaceae ete. Wenn ich mir hier erlaube, zu den vorliegenden Formen meine persönliche Ansicht darzulegen, erkläre ich ausdrücklich, daß es mir beim Mangel ausreichender Literatur und auch der Zeit unmöglich ist, in spezielle Studien mich einzulassen. Centaurea tenuifolia Duf. 1820. Als typisch nehme ich an: Exemplare gesammelt: San Felipe de Jativa, 24. April 1875, Hegelm.; Sierra de Castalla et Mariola, Porta et Rigo, it. hisp. 1891, nr. 250. Caules decumbentes, suberecti arreetive. Folia primaria lyrata, saepius pinnata; laciniae ovatae usque lineares mucronatae. Calathia ovata, 10—15 mm longa, 8—10 mm lata. Squamae basi ovatae, oblongae, + scariose marginatae. Appendices spadicei, triangulares, acuti, pectinate eiliati, eiliis 5—7, fuscescentibus, rigidis, O0-5—1 mm longis, spinula 2—3 mm longa, patenter re- curvata terminati. Polymorpha! — Variat: A. Caulibus plerumque prostratis, foliis angustisectis. 486 a. Oentaurea incana Lag. non Ten. = (©. Laguscae Nym. (non ©. Lagascana Gräls!). Cinereo-argenteo-tomentosa; anthodii squamarum appendices ferruginei, plus scariose marginati, eiliis ad 1 mm, spinula 1’5—2 mm lg. — P. R. Exsc. b) Centaurea 'resupinata Cosson: Caulis et folia = dense eiliate seabra, obscure viridia; squamarum appendices parce eiliati. P. R., it. III, hisp. 1891, nr. 249: Regnum Valentinum, in glareos. petros. Sierra Fuente Higuera. c) Centaurea prostrata Gosson. Folia rosularum sterilium incano-tomentosa, obovata ad 5 em longa, 2—3 em lata, indivisa, dentieulata; folia eaulina basilaria lyrata; superioria obovata, de- crescentia, denticulata vel parce lobata; anthodii squamarum appendices ferruginei usque pallescentes, breviter cristati (05 mm), spinula terminali sublongiore, ad 1 mm longa. P. R., it. II. hisp. 1891, nr. 251: Regnum Valentinum, in herbidis ad viarum margines inter Riopar et Yeste. Ausgesuchte Stücke machen einen guten Eindruck, aber von gleicher Stelle finden sich wieder solche, welche Veränder- liehkeit zeigen und zu den nachfolgenden neigen. B. Caulibus aseendentibus ereetisve; ealathiis maioribus globose ovatis. a) Centaurea Boissieri DC. Canescens (maxime parte in- feriore) vel obseure virescens, lanato-tomentosa. Anthodia glabrescentia, 12 mm longa et lata. Squamarum appendices eiliate eristati,. eiliis 5—6, 2 mm longis, spinula terminali 3—4 mm longa, erecta usque eurvata, fusca usque pallide-ferruginea. Mire variat altitudine, eaulibus simplieibus vel ramosis, indumento, foliis eaulinis integris vel pinnatifidis. Regnum Granatense: Sierra Tejeda, Alfacar, Nevada, de Baza (H. P. R. e diversis annis). Centaurea Boissieri forma tenwiloba Freyn in lit., P. R., iter III. hisp. 1891, nr. 420. Regnum Valentinum, in Mte. Mongö prope Denia: habitu Oentaureae Pomelianae B. et T., basi ramosa, ramis peduneuliformibus elongatis, foliis sursum indivisis, line- arıbus praedita. Oentaurea Willkommii C. H. Sz. probabilissime est eius- dem forma: appendieis spina sublongiore reeurvato-patentiore. Blüten meistens rot oder rötlich; in der Sierra de Alfacar auch mit gelben Blüten! (©. Funki?). Centaurea Funkii C. H. Sz. solummodo differe videtur appen- dieibus pallidioribus et floribus luteseentibus, foliis minus divisis. Exse. H. P. R. 1879, nr. 290, Sierra de Alfacar. P. R. it. IV. hisp. 1895: Sierra Elevira pr. Granada (sub nomine C. Will- kommis), Sagra Sierra, Sierra de Maria und Nevada. Die 1895, P. R. it. IV. hisp. aus der Sierra Nevada, Aqui- lones de Dilar, als Centaurea Funkii ausgegebene Pflanze ist nicht 487 diese, sondern ©. bombyeina Boiss. (der zweite Standort für diese Seltenheit!). Als standhaftere Formen, Spezies, können angesehen werden : Centaurea Spachii C. H. Sz. Folia usque ad calathia pinnata, in- primis inferiora subbipinnata. Bami divaricantes, ramuli 1—3 calathia gerentes. Squamae pallidae, appendicee 4—5 mm longo. angusto, pinnate eristato. Planta eandide lanuginosa. Exse. P. R. it. II. hisp. 1890, nr. 560, inter Balazotte et Alecaraz.. Formam virescentem leg. Pau: Jativa in monte Castelli. COentaurea monticola Boiss. Sierra Nevada, loc. aprieis, rupestribus, glareosis ad Dornajo, parte calcarea. (Fortsetzung folgt.) Die Panzerföhre im Pindusgebiete. Vorläufige Mitteilung von L. Adamovi6 (Wien). Als ich im Juli des vorigen Jahres (1905) in der Voralpen- gegend des Olymps große Waldungen von Panzerföhren (Pinus leucodermis Ant.) antraf!), gab mir diese so weit im Osten vor- geschobene und vom bisher bekannten Areal so stark isolierte Lokalität Veranlassung zur Vermutung, daß es möglicherweise in westlicher Richtung auch andere Standorte noch geben wird, die die Verbindung mit dem Hauptareal herstellen würden. Zu diesem Zwecke untersuchte ich sämtliche aus den süd- lichen Balkanländern stammenden Pinus-Arten der Wiener Her- barien (Herbar des Botanischen Institutes der Universität, des Naturhistorischen Hofmuseums und des Herrn Dr. v. Haläcsy). und das Resultat davon war, daß FPinus pindica Form. als vollkommen identisch mit Pinus leucodermis Ant. sich erwies. Somit wurde also eine große Strecke weiter zur Herstellung der Brücke gebaut, denn das Pindusgebiet reicht ja im Norden mit seinen Ausläufern so ziemlich nahe an die bisher bekannten albanesischen Fundorte. Ich bin aber fast überzeugt, daß eine gründlichere Erforschung der Gebirge zwischen Elbasan und Berat, die jetzt noch bestehende Lücke im Areal der Panzerföhre er- füllen würde. Eingehendere Bemerkungen über die südöstlichen Fundstätten der Panzerföhre werden an anderer Stelle veröffentlicht werden ’?). 1) Vergl. Akad. Anzeiger Nr. XXI (1905) der kaiserl. Akademie der Wiss., Wien. 2) In den Denkschriften der kaiserl. Akad. der Wiss., Wien. , 488 Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Rick, Fungi austro-americani. Ende November 1906 gelangten die Faszikel V und VI dieses Exsikkatenwerkes durch Gymnasialprofessor Jos. Rompel (Feld- kirch, Vorarlberg) zur Versendung. Die beiden Faszikel enthalten folgende Arten (Nr. 81—120): 81. Hypoxylon? Berterii Mont. — 82. Xylaria corniformis Fr. — 83. Helotium lobatum Starb. — 84. Puccinia Magnusii Riek. — 85. Heterochaete livida Pat. var. pauciseta Bres. — 86. Nectria Balansae Speg. — 87. Eutypella? bambusina Penz. et Sace. — 88. Hypoxylon latissimum Speg. var. purpureum Bick. — 89. Moelleriella nutans Rick. — 90. Xylaria janthins-velutina Mont. — 91. Polystictus gibberulosus Lev. — 92. Phragmidium subcorticium (Sehrank) Winter. — 93. Lachnea margaritacea Berk. — 94. Valsa (Eutypa)? tuyutensis Speg. — 9. Poria? — 96. Jattaea mycophila (Rick) Rehm. — 97. Microphyma Rickii Rehm. — 98. Nectria parvispora Winter. — 99. Meliola Araliae Mont. — 100. Lenzites erubescens Berk. — 101. Cladoderris crassa Fr. — 102. Karschia Araucariae Rehm. — 103. Diatrypella in- flata Rick. — 104. Puccinia ornata Harkn. — 105. Uropyzis Rickiana Magnus. — 106. Favolus giganteus Mont. — 107. Chaeto- sphaeria phaeostromoides (Peck) Sacc. — 108. Fomes cereus (Berk.) Bres. — 109. Parmularia Styracis Lev. — 110. Xylarıa palmicola Winter. — 111. Hypoxylon Archeri Berk. — 112. Hetero- chaete livido-fusca Pat. (videtur). — 113. Stereum lobatum Fr. — 114. Peroneutypella comosa (Speg.) Berl. — 115. Auerswaldia puccinioides Speg. — 116. Odontia Artocreas Berk. — 117. Myco- eitrus aurantium Moell} — 118. Sirobasidium Brefeldianum Moell. — 119. Gibberidea Bresadolae Rick, nov. spec. — 120. Col- Iybia rheicolor Berk. Alle angeführten Arten wurden von J. Rick in der Umgegend von Sao Leopoldo (Rio Grande do Sul, Brasilien) gesammelt. An der Bestimmung der Arten beteiligten sich außer Rick die Myko- logen Bresadola, Magnus und Rehm. — DBeigegeben ist ein Sonderabdruck der Bemerkungen, welche Riek in den Annales myeologiei (vol. IV, 1906) zu den Faszikeln III und IV veröffentlichte. Ferner kamen Ergänzungen zu manchen früheren Nummern mit zur Versendung, sowie als Beigabe Puccinia Malvacearum Mont. Herr Ad. Toepffer in München (Blütenstraße 14) gibt ein Exsikkatenwerk unter dem Titel „„Salicetum exsieeatum‘ heraus. Die erste Lieferung, umfassend 50 Nummern, ist bereits erschienen. Preis pro Faszikel Mk. 25. 489 Vom „Herbarium Dendrologieum‘“ von ©. Baenitz (Breslau, IX. Marienstraße 6) ist Lief. XXI (enthaltend 95 Nummern, Preis Mk. 13) und der VI. Nachtrag (enthaltend 14 Nummern, Preis Mk. 1) erschienen. — Vom „Herbarium Americanum“ desselben Herausgebers ist Lief. 20, umfassend Nr. 1260—1376, erschienen. Preis ä Nr. Mk. 0:35. Die Pflanzen wurden von O0. Buehtien und G.L. Fischer in Valdivia und Nordpatagonien gesammelt. Kneucker A.,. Gramineae exsiccatae,. Seit dem letzten Referat sind von diesem Exsikkatenwerke die Lieferungen 11—18 erschienen. Dieselben enthalten Material aus fast allen Erdteilen, welches von Prof. E. Hackel revidiert wurde. Jeder Art sind gedruckte Etiketten beigegeben, welche außer kritischen Bemerkungen, Literaturdaten ete. noch Angaben über Begleitpflanzen, Meereshöhe, geologische Beschaffenheit des Fundortes ete. enthalten. Den einzelnen Lieferungen, welche die Mitarbeiter als Aquivalent für das gelieferte Material erhalten und die käuflich zu je Mk. 9 zu beziehen sind, werden die Schedae außerdem in Broschürenform beigelegt. Die Schedae enthalten auch die Beschreibung der ausgegebenen neuen Arten und Formen. Besonders interessante Arten dürften die ferner noch auszugebenden Lieferungen enthalten, der u. a. das Departement of Agriculture in Washington und der Botaniker des „Bureau of Government Labo- ratories* in Manila (Philippinen) als Mitarbeiter beigetreten sind. Weitere Mitarbeiter werden gesucht von dem Herausgeber: A. Kneucker in Karlsruhe i. B., Werderplatz 48. XI. Lieferung 1903 (Nr. 301—330). Agrostis albaL. b. genuwina Schur f. flavida (Schur.) Aschers. u. Gräbn. (Banat), Ag. canına L. a. genuina Gren. u. Godr. (Bayern u. Anhalt), Ag. can. var. mutica Gaud. (Bayern), Alopecurus fulvus Sm. (Bayern), Al. ventri- cosus Pers. var. exserens (Gris.) Aschers. u. Gräbn. (Pommern), Andropogon nutans L. var. avenaceus Hackel (Nordamerika), Anthozanthum odoratum L. var. villosum Loisel. ad genuium transiens Hackel (Bayern), Apera spica venti (L.) P. B. f. purpurea (Gaud.) (Schweiz), Aristida pungens Desf. var. pennata (Trin.) Trautv. (Transkaspien), Calamagrostis arundinacea Roth X lanceolata Roth (Heidenreich) var. Zara Hackel nov. var. (Rußland), Cal. arund. Roth X lanc. Roth (Heidenreich) f. puberula Torges (Thüringen), Cal. arund. Roth X lanc. Roth (Heidenreich) f. simplex Torges (Thüringen), Cal. littorea (Schrad.) P. B. (Banat), Cal. neglecta (Ehrh.) P. B. (Pommern), Chaeturus fasciculatus Lk. (Portugal), Cinna arundinacea L. (Nordamerika), Hierochloe odorata (L.) Whlbg. (Schweiz), Leersia Virginica Willd. (Nordamerika), Mibora verna Beauv. f. elatior Kneucker uov. f. (Portugal), Milium vernale M. B. (Rumänien), Muehlenbergia silwvatica Torrey (Nordamerika). Panicum ambiguum (Guss.) (Rheinpreußen), P. verticillatum (L.) A. Br. (Rheinpreußen), P. virgatum L. (Nordamerika), Phalaris paradoxa L. (Oberitalien), Phleum alpinum L. (Schweiz), P. Boehmeri Wibel (Banat), Sporobolus vaginiflorus (Torrey) Wood (Nordamerika), Stupa arenaria Brot. (Portugal), St. pennata L. ssp. Grafiana (Stev.) (Banat), St. pennata L. ssp. Tirsa (Stev.) (Banat), St. tena- ceissima L. (Spanien). Österr. botan, Zeitschrift. 12, Heft. 1906. 35 490 XII. Lieferung 1903 (Nr. 331—360). Arundo phragmites L. 2. typica Aschs. u. Gräbn. «. genwina Aschers. u. Gräbn. (Baden), Avena fatua L. (Schweiz), A. Thorei Duby (Portugal), Cynodon dactylon (L.) Pers. (Rheinhessen u. Baden), Dactylis glomerata L. ssp. Hispanica (Roth) Koch var. Hackelii Aschs. u. Gräbn. (Portugal), D. glom. L. @. typica Aschs. u. Gräbn. (Bayern), Danthonia calycina (Vill.) Rehb. (Banat), Danth. spicata (L.) Roem. u. Schult. (Nordamerika), Deschampsia media (Gouan) Roem. u. Schult. (Spanien), Diplachne serotina (L.) Lk. (Südtirol), Eragrostis pilosa (L.) P. B. (Oberitalien), @lyceria nemoralis Uechtr. u. Kör- nicke (Ungarn), Koeleria caudata (Lk.) Steudel (Spanien), K. cristata (L.) Pers. var. gracilis (Pers.) Gren. et Godr. subv. leiophylla Hackel nov. subv. (Banat), Melica altissima L. (Ungarn), M. ciliata L. subsp. Transsilvanica Hack. in ssp. Linnaei Hek. transiens (Banat), Poa annua L. (Bayern), P. Ba- densis Haenke (Banat), P. Balfourii Parnell (Norwegen), P. Chaixi Vill. B. laxa (G. F. W. Meyer) (Schlesien), P. compressa L. B. polynoda (Parn.) Aschers. u. Gräbn. (Rußland), P. Masenderana Freyn u. Sintenis nov. sp. (Persien), P. nemoralis L. I. vulgaris Gaud. (Banat), P. Pannonica Kern. (Ungarn), P. silvicola Guss. (Oberitalien), P. violacea Bell. (Oberitalien), Ses- leria argentea Savi (Oberitalien),: $. filifolia Hoppe (Banat), S. sphaerocephala Ard. var. Wulfeniana (Jaeq.) (Südtirol), Sieglingia decumbens (L.) Bernh. (Bayern), Spartina strieta (Sol.) Roth (Portugal), Trisetum Baregense Laf:. u. Mieg. (Pyrenäen). XIII. Lieferung 1903 (Nr. 361—390). Agrostis alpina Scop. ssp. Schleicheri (Jord. u. Verl.) Aschers. u. Gräbn. (Pyrenäen), Andropogon condensatus H.B.K. var. paniculatus (Kunth) Hackel (Argentinien), Andr. saccharoides Sw. ß. barbinodis (Lag.) Hack. (Argentinien), Aristida coerulescens Desf. (Argentinien), Arundo Plinii Turra (Oberitalien), Atropis maritima (Huds.) Griseb. f. autumnalis (Marsson) (Norwegen), Atr. Pannonica Hackel (Ungarn), Bouteloua curtipendula As. Gray (Argentinien), B. multiseta Griseb. (Argentinien), Diplachne dubia (H. B. K.) Seribn. (Ar- gentinien), D. latifolia (Griseb.) Hack. (Argentinien), Festuca Hallerı Al. (Schweiz), F. ovina L. ssp. Borderei Hackel (Pyrenäen), F. ovina L. var. duri- uscula (L.) Koch (Spanien), F. ov. L. var. dur. Koch subv. trachyphylla Hackel (Bayern), F. ov. L. v. glauca (Lam.) Hack. subv. caesia Hackel (Ruß- land), F. ov. L. var. Pandieiana Hack. (Banat), F. ov. L. var. pseudovina Hack. subv. angustiflora Hackel (Banat). F. ov. L. var. sulcata (Hack.) f. ru- picola (Heuff.) (Banat), F. Porcii Hackel (Ungarn), F'. violacea Gaud. var. nigricans (Schleich.) Hackel (Schweiz), Microchloa setacea R. Br. (Argentinien), Panicum colonum L. (Argentinien), P. globuliferum Steud. (Argentinien), P. leucophaeum H. B. K. var. sacchariflorum (Raddi) Hack. (Argentinien, P. monostachyum H. B. K. (Argentinien), P. setosum Sw. (Argentinien), P. velu- tinosum Nees (Argentinien), Paspalum dilatatum Poir. (Argentinien), Pasp. elongatum Griseb. (Argentinien), Pasp. notatum Fluegge (Argentinien), Sporo- bolus Indicus R. Br. (Argentinien), Stupa brachychaeta Godr. (Argentinien), Trichloris pluriflora Fourn. (Argentinien). XIV. Lieferung 1903 (Nr. 390—420). Agropyron biflorum (Brign.) Roem. u. Schult. var. f. Hornemanni Koch (Norwegen), Agr. cristatum (Schreb.) P. B. var. imbricatum (M. Bieb.) (Ungarn), Agr. junceum (L.) P.B. (Pommern), Agr. Panormitanum (Bert.) Parl. (Banat), Agr. repens (L.) P. B. var. caesium Presl (Schweiz), Asperella hystrix (L.) Willd. (Nordamerika), Brachypodium pinnatum P.B. a. vulgare Koch (Banat), Bromus ceiliatus L. (Nordamerika), Br. mollis L. v. glabratus Döll f. nana (Bayern), Br. moll. L. f. nana (Weigel) (Pommern u. Bayern), Br. racemosus L. (Bayern), Br. ramosus Huds. ssp. serotinus (Solander) (Banat), Elymus striatus Willd. (Nordamerika), El. Virginicus L. (Nordamerika), Festuca Der- tonensis (All.) Aschers. u. Gräbn. (Baden), F. Dertonensis (All.) Aschers. u. Gräbn. var. Broteri (Boiss. u. Reut.) Aschs. u. Gräbn. (Portugal), F. drymaea 491 Mert. u. Koch (Banat), F. myurus L. (Banat), F. pratensis Huds. 1. genwina Hackel a. typica Hackel (Bayern), F\. uniglumis Sol. var. longiseta (Brot.) (Spanien), F. varia Hnke. ssp. eskia (Ram) Hackel (Pyrenäen), F'. var. Haenke a. genuina Gren. u. Godr. 1. typica Hackel (Schweiz), F. var. Haenke ssp. pumila (Vill.) a. genuina Hackel (Südtirol), F var. Haenke ssp. zanthina (Roem. u. Schult.) Aschs. u. Gräbn. (Banat), Hordeum compressum Griseb. Argentinien), A. erinitum (Schreb.) Desf. (Syrien), H. Europaeum (L.) All. Bayern u. Schlesw.-Holstein), H. Gussoneanum Parl. (Spanien), 4. maritimum With. (Spanien), H. murinum L. f. montana Hackel (Spanien), Triticum mo- nococcum L. var. Boeoticum (Boiss.) (Serbien), Tr. triarıstatum (Willd.) Gren. u. Godr. (Ungarn), Tr. turgidum L. f. mutica? (Thüringen), Tr. ventricosum (Tausch) Ces. (Serbien). Personal-Nachrichten. Ludwig Graf Sarnthein wurde zum Amtsleiter der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Ampezzo (Südtirol) ernannt. Prof. Dr. E. Woloszezak ist in den Ruhestand getreten und wurde bei diesem Anlasse mit dem Orden der Eisernen Krone aus- gezeichnet. Die Herren Dr. Karl Linsbauer, Dr. Fr. Vierhapper, Dr. R. Wagner und Dr. A.Zahlbruckner wurden zu korrespon- dierenden Mitgliedern der k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien ernannt. Prof. Dr. Ludw. Linsbauer wurde zunächst mit der Sup- plierung der Lehrkanzel für Botanik der höheren Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg bei Wien betraut. Dr. E. Gilg wurde zum a. o. Professor an der Universität Berlin ernannt. Prof Dr. E. Pfitzer in Heidelberg ist am 30. November d. J. gestorben. Prof. Dr. K. 0. Harz in München ist am 5. Dezember d. J. gestorben. Inhalt der Dezember-Nummer: Margarete Zemann: Die systematische Bedeutung des Blatt- baues der mitteleuropäischen Aira-Arten. (Fortsetzung.) S.457. — Prof. Dr. Fr. v. Höhnel: Mykologisches. (Fortsetzung.) S. 461. — Wilhelm Becker: Viola tridentina spec. nov. S. 473. — Issler: Uber Chenopodium platyphyllum mh. und sein Verhältnis zu Ch. Berlandieri Moq. S. 474. — Rupert Huter: Herbar-Studien. (Fortsetzung.) S. 477. — L. Adamovic: Die Panzerföhre im Pindusgebiete. S. 487. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 488. — Personal-Nachrichten. S. 491. Redakteur: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 M. 4°—, 1893/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittelst Postanweisung direkt beider Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 492 INSERATE. Die direkten P. T. Abonnenten der ‚„Osterreichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1907 per Post- anweisung an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährige Pränumerationen werden ange- nommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. Voranzeige. Demnächst erscheint ein Exsikkatenwerk, enthaltend nur sel- _ tenere und interessante Pflanzen von Castilien, Aragonien und Catalonien. Preis Fres. 25 pro Zenturie. Anmeldungen bei dem Herausgeber F. Sennen, Figueras-Hostalets (Gerona), Spanien, Noviciado de los Hermanos. Preisherabsetzung älterer Jahreäne der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— I 1893 —1897 ( „ » » 16) „»„» „ 10 N herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864— 1869, 1871, 1873—1874, 1876—18S0 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NB. Dieser Nummer ist beigegeben ein Prospekt der Firma Paul Parey in Berlin. — Die Tafeln zu der Abhandlung von M. Zemann, sowie Titel und Inhaltsverzeichnis zu Jahrgang I906 werden der nächsten Nummer beigegeben. Buchäruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. Inhalt des LVI. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten: Adamovic L. Corydalis Wettsteinii. Eine neue Corydalis-Art der Balkan- Ba RS A at er eat ee ei 174 — — Die Panzerföhre im Pindusgebirge:; 5%. aa Sarah nah ae 487 Becker W. Beiträge zur Veilchenflora der Pyrenäen-Halbinsel............. #187 Be raole/tridentina; spee. NOV. ale) 2 ala en die oleia nei ee A aafhnieiene 473 Bornmüller J. Einige Bemerkungen über Cirsium Pichleri Huter und Cirsium Rss, Aue 1222 0222, 2 Dee rare tee 355 Eichler K. Über einen Kastrationsversuch bei Tragopogon..-........ ».... 337 Furlani J. Uber den Einfluß der Kohlensäure auf den Laubfall............- 400 Grafe V. Uber ein neues spezifisches Formaldehydreagens................-- 289 Hackel E. Uber Kleistogamie bei den Gräsern. ........:2r0or0n000»- 81, 143, 180 Haläcsy E. v. Aufzählung der von Herrn Prof. Dr. L. Adamovid im Jahre 1905 auf der Balkanhalbinsel gesammelten Pflanzen............... 205, 277 Handel-Mazzeitti H. v., Stadimann J., Janchen E. und Faltis F. Beitrag zur Kenntnis der Flora von West-Bosnien............- 27, 69, 97, 164, 219, 263 Havek A. v. Über zwei für Steiermark neue Gentianen.............2 ere2c. 162 Heimer! A. Beiträge zur Kenntnis amerikanischer Nyctaginaceen .. 249, 406, 424 He Mykologisches. 2. 2520.4.4: Bea Sup RE UI I PN RR EE N 437 XVI. Zur Pilzflora des niederösterreichischen Waldviertels ......... 437, 461 BT Es Blorbar-Ibudien‘ 2:5: 22 0E sn 110, 284, 309, 477 Issier E. Uber Chenopodium platyphyllum mh. und sein Verhältnis zu Ch. EDEN) Peeckee Eee RE ÄRA 474 ivancich A. Der Bau der Filamente der Amentaceen. (Mit Tafel VII u. vn) 305, 385 Justin R. Eine neue Hybride Centaurea Haynaldii Borb. X plumosa Lam. ZH ROrER. ERSSUR JUSbENS.-. == Jared een ae ee 285 Karzel R. Beiträge zur Kenntnis des Anthokyans in Blüten. (Mit Tafel VI) 348, 377 Keissler K. v. Beitrag zur Kenntnis des Planktons einiger kleinerer Seen in Marita: EN EN RER EN ARE 53 — — Planktonstudien über den Wörther-See in Kärnten zu... 22. 2.22... 195 — — Notiz über das August-Plankton des Garda-Seas .....2-.2cercnneen0 414 Krasser F. und Rechinger K. Bearbeitung der von Professor v. Höhnel im Jahre, 1899 in Brasilien gesammelten Melastomaceen......z...ueer2000. 191 Löwi E. Über eine merkwürdige anatomische Veränderung in der Trennungs- sehichte- bei''der- Ablösung der Blatter. : . .:: 1:22 3a aa 330 BRIY.EE Acer Bosniacum mihi unsere inner TE TE 95 Nevole J. Ubergangsformen zwischen geographischen Arten der endotrichen Genbianen. .....: 525, en; ee a 158 Pascher A. Über die Zoosporenreproduktion bei Stigeoelonium 395, 417 Porsch O. Beiträge zur „histologischen Blütenbiologie“. 1I. Weitere Untersuchungen über Futterhaare. (Mit Tafel III) 41, 88, 135, 176 36 494 Rehm H. Beiträge zur Ascomycetenflora der Voralpen und Alpen....... 291, 341 Scharfetter R. "Wulfemia carinthiaca Jacqu. — eine Pflanze der alpinen „ Kampfregion... Jozereeleieie= else on alolein wlele ale ler ehe 2 ee 440 Sehiffner V. Bryologische Fragmente... ........2...2....0 2 ..Enrerree 20 XXVI. Auffindung der Pallavieinia Lyellyi (Hook.) Gray in Österreich 20 XXVIII. Marsupella erythrorhiza (Limpr.) Schfin.................... 20 XXIX. Neue Standorte seltener Moose des Riesengebirges ........- ee 211 XXX. Bemerkungen über Grimaldia carnica C. Mass...... IE 22 XXXT. Pallavieinia. rubristipa ‚Schfin. n. sp... 2... se re 24 XXXII. Über das Vorkommen von Lophozia Wenzelii in Oberösterreich 25 XXXIIH. Ein für Nordamerika neues Lebermoos ..........2..eccur0n0. 26 — — Bemerkungen über Riccardia major 8. O. Lindb. ........:...- -.... 169 — — und Baumgartner J. Über zwei neue Laubmoosarten aus Österreich . 154 Stadimann J. Uber einige Mißbildungen an Blüten der Gattung Pediculari is. (Mit VatelaTV ee ee lene een eleele een 2 ee 202 — — Zur geographischen Verbreitung von Pedicularis Friderier Augusti Tomm. und Pedieularis petiolanis Men... ..... cn nee oe. oe 444 Stockmayer S. Kleiner Beitrag zur Kenntnis der Süßwasseralgenflora Spitz- bergens. .. mes ae: es Asa namen hen +2 80.20 ee 47 Strakosch S: Über den Einfluß des Sonnen- und des diffusen Vageslichtes auf die Entwicklung von Beta vulgaris (Zuckerrübe) .......urrer2eereren. 129 Szahö Z. Über die Epipactis-Arten des Herbarium Crantz............... 442 Vierhapper Fr. Neue Pflanzen aus Sokötra, Abdal Kuri und Semhah.... 256, 298 Wettstein R. v. Die Samenbildung und Keimung von Aponogeton (Ouvi- randra) Bernierianus (Decne.) Benth. et Hook. f. (Mit Tafel II)....... 8 Witasek J. Die chilenischen Arten der Gattung Calceolaria........... 2... 13 Wulff Th. Plasmodesmenstudien. (Mit Tafel I) :.......... ee 1, 60 Zederbauer E. Spaltpilzflechten. (Mit Tafel V).............2.2ceoseesuenee 213 Zemann M. Die systematische Bedeutung des Blattbaues der mitteleuropäischen Aira-Arten nn. Sr ar Ah RN EEE ee 429, 457 lI. Stehende Rubriken, Kalsteratur-Übersieht......2.... 00002 ee seen 71, 114, 225, 319, 358, 445 Gartenzeitung, österreichische.........,.-naeisiesizelsieiere ziarcae oo ln le 2 ale 74 ICOones@BoForiensisy.-uree. 2 ereelereerslorerelsie elokere ehe 02 are tete Tele ee TE 451 Orchis, Monabsschrift....0..... Sur iness nennt ann ner 233 Rösultats scientifiques du Congres international de Botanique, Vienne 1905 359 Verhandlungen des intern. botan. Kongresses, Wien 1905 ........2..... 360 2. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. 37, 120, 235, 328, 363 Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien..... Aerae aT, PRDAN 236, 329, 363 Association internationale des Botanistes, Konferenz in Paris, Aug. 1906 373 Freie Vereinigung der systematischen Botaniker und Pflanzengeographen 27, 235 II. Internationaler botanischer Kongreß, Wien 1905 .....suruucenen 38, 328 VIII. Internationaler landwirtschaftlicher Kongreß in Wien ............. 334 Sektion für Botanik der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft ....... 364 Vereinigung der Vertreter der angewandten Botanik........er..cr2.0.. 236 78. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Stuttgart RUE: 235 Wiener. botanische Abende rer er... son Salsa Jane nee Re 120, 365 3. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc.......... 167, 243, 334, 488 Carices' exsieeatae, KneuckeruAn.........nomsn. num un un BEE 245 Cyperaceae et Juncaceae exsiceatae, Kneucker’ AL um: une eek a 334 Flora exsiccata florae Vesulae, valbn sa U. ABA 335 Fungi austro-americani, Bi. 1 4 WERTHER 244, 488 Gtamınese. exsicoatas, KneuokaniA.N ws uhren ee 489 Hevbarıum: Americanum, Baenitz O,1.umehsishho.sun a nbhndbechehlacs 489 Horbarium Dendrologisum, Baenitz .C.scnsmüche assencan dd 489 Berbanınm. BUCHBNEU winner did ae FE ISE 243 Herbarium (europ. Moose) J. B: Hör skani eneenen E 167 Herbarium J. Freyn..........ooosseserenennssonnnernnenansnse nenne 167 Bo: enropasr owsmwoatı, Bauer Ei: .:.c. alien on en endete che 245 Naturhistorisches Hofmuseum in Wien, botanische Abteilung ........... 243 Bahoatım axsicainne TOopffonLA,.c: atmet en er 488 4, Botanische Forschungs- und«Sammeplrolsankuacr - ....Hllasatat. een 39 Rechinger K. 39. 5. Personalnachrichten Adamovid L. 375. Benz R. v. 167. Kerchove de Denter- shem Ö. de 167. 39, 79, 127, 167, 247, 335, 375, 455, 491 Pfitzer E. 491. Porsch 0. 247. Buchenau F. 247. Kerner J. 455. Prain D. 79. Cavara F. 335, 455. Körnicke M. 455. Rechinger K. 39, Clarke Ch. v. 375. Krasser Fr. 455. Rosen F. 247. Conwentz H. W. 455. Czapek F. 167. Dammer U. 127. De Candolle C. 455. De Vries H. 455. Eriksson ]. 375. Fekete J. 79. Flahault Ch. 247. Flatt Käroly 127. Gilg E. 491. Grafe V. 247. Harz O. 491. Hayek A. v. 375. Hegelmaier F. 247. Hunger F. W. T. 335. 6. Notizen Kuckuck P. 247. Linsbauer K. 375, 491. Linsbauer L. 491. Botsy.H Piu7g:. 'Lundström A.N. 79 |Magnus W. 375. Mansion A. 79. Marshall Ward 375. Mayer W. 127. MiyakeK. 79. Möller 375. Murr J. 335. ÖOudemans (. 375. Pantanelli H. 79 OEL JEr Juc yuC yuL ur var yo gr ur Sur er DL yEr Vor yor Tar ar Jr Tr or Bar ur vr ya ur Er HL mr ar Yo Br Dr ea r ar or ar Er a rer rear Rowlee W. W. 335. Sarnthein L. Graf. 491. Scott D. H. 455. Draversot B. 79: Tsehermak E. 167. Vierhapper Fr. 247, 491. Wagner R. 491. Warming E. 375. Wiesbaur J. 455. Wille N. 79. Wolf F. 0. 335. Woloszezak E. 491. Zahlbruekner A. 491. Zimmermann 79. Becker W. Neue V?ola von Trient... Jsale| „een ande. er der 166 Blocki Br. Über einen neuen Bürger der ostgalizischen Karpathenflora (Hypochoeris carpatica Pax). ... de 166 — Über eine für Österreich neue Graminee (Koeleria polonica Dom.) . . 358 Herbar-Offerte (Herb. J. Kerner, Herb. Runge)...................:- 455 7. Preisausschreiben (Pleomorphismus der Algen betreffend) .......... .. 235 III. Verzeichnis der in der Literatur-Übersicht angeführten Autorennamen. Adamovid L. 225, 358, 445, Apstein C. 233. Ascherson P. 229, 233. Backer J. G. 77, 327. Bauer E. 71, 319. Baur E. 74, 324. Beauverie J.. 229. Beck G. v. 114, 319, 322, 358. Becker W. 117, 225. Beguinot A. 359. Belli S. 452. Benecke W. 74. Bernard Ch. 361. Bernätsky J. 323. Binger S. 324. Blakeslee 448. Blaringhem L. 74. Blumentritt Fr. 71. Born A. 229. Bornmüller J. 448, 449. Boulanger E. 324. Brefeld O. 74. Brehm V. 117, 225, 319. Brenner M. 449. Brezezinski J. 319. Briquet J. 117, 360, 361. Brotherus V. F. 229, 450. Brown N. RE. 77. Bruck W. F. 361. Bruyne C. de 230. Bubäk F. 225, 319. Buchenau Fr. 230. | Bücher H. 449. Burgerstein A. 225, 320, 446. Busse W. 361. 36* 496 Gaidukov N. 118. Gandoger M. 325. Gassner G. 362. Ginzberger A. 360 Campbell D. H. 74. Chodat R. 361. Christensen C. 74. | Cajander A. K. 230. | Clarke 327. Giowacki J. 225. Classen J. 361. Goebel K. 75, 231, 362, Coaz J. 74. 451. Coka Fr. 71. Gortani L. e M. 325. Gradmann R. 450. Graebner P. 229, 451. Grafe V. 446. Gürke M. 229. Contzen Fr. 361. Conwentz W. 117, 361. Cooke Th. 449. EorirKr J6114! Correns C. 75. Czapek Fr. 225, 320. Haberlandt G. 72, 321, 446. Hackel E. 72, 225, 446. Haeckel E. 325. Haläcsy E. v. 72. Haradi@ A. 114. Harms H. 320. Hassak K. 321. Hayata Bunzo 362. Hayduck Fr. 231. Dahl O0. 230. Dalla Torre C. @. de 320. Dammer U. 233. Darbishire A. D. 324. Degen A. v. 71, 361. Dennert E. 230. De Vries H. 79, 328, 454. Diels L. 75, 324, 449. Dörfler J. 320. 226, 446. Domin K. 71, 114, 225, | Hegi G. 229. 327. Heımerl A. 226. Drude O. 233. Hemsley 327. Hess E. 114. Hiekel R. 321. Hildebrand F. 118, 231. Hill T. G. 362. Hockauf J. 321. Höck F. 230. Höhnel Fr. v. 72, 114, 321. Hoffmann ©. 229. Holmboe J. 75. Hoogenraad H. R. 325. Houzeau de Lehair J. 325. Howard W. L. 451. Huber J. 231. Dunzinger G. 229. Durand Th. 450. Duthie J. F. 327. Edwall G. 361, 362. Ehrlich R. 324. Eichler J. 450. Engler A. 75, 324, 450. Errera L. 75, 324. Falck R. 74. Faltis F. 446. Faucheron L. 229. Fedde F. 75, 230, 325, 450. Fick R. 320. Figdor W. 114. 1a A le Fischer E. 230. Fischer J. 320, 450. Fischer M. 450. Flahault Ch. 450, 451. Focke W. O. 362. Forenbacher A. 114. France R. H. 117, 450. Freyn J. 114. | Fritsch K. 225, 320, 446. | Kalkhoff E. D. 446. Fritzsche F. 451. | Karsten G. 74, 77, 117, Fruwirth C. 230. | 327, 361, 454. Fujii K. 454. Kassowitz M. 72. Furlani J. 321. Kastner C. 453. Iterson F. K. van 325. Jackson D. 450 Jahn E. 324. Janchen E. 72, 115. Janczewski Ed. 72, 115, 321. Janse J. M. 451. Johnson D. 8. 75. Just 230, 325, 450. Keissler K. v. 229. ı Kindermann V. 115. ' Kirchner ©. 118, 231, 451. Klebahn H. 454. Klebelsberg R. v. 72. 'Klebs G. 75, 451. Kniep H. 362. \ Knuth R. 76. ıKny L. 118. Koch L. 452. ı Koernicke M. 362. Kohn Ed. 115. Komarov V. L. 325. Kosanin Ned. 75. Kränzlin Fr. 229. Kra$an Fr. 321. | Kraus G. 75, 325, 361, 362. Krause E. H. L. 231. \ Krause K. 75. ' Kruuse Chr. 75. | Kubart B. 72. ı Küster E. 232, 450. | Hayek A. v. 72, 114, 225, | Lachmann P. 326. | Laeouture Ch. 232. ‚, Lauterborn R. 326. Lehbert Rud. 232. ı Lehmann E. 326, 'Levander K. M. 119. ' Linsbauer K. 226, 446. ı Linsbauer L. 72, 226. | Litschauer V. 321. Lloyd Fr. E. 75. | Löffler H. 232. | Löfgren A. 452, |Loew E. 118, 231, 451. 'Longo B. 326. Lotsy J. P. 75, 359. Lyon H. L. 76. "Magnus W. 452. Massart J. 326. Mattirolo O. 452. Mayr H. 119. Meerwarth H. 76. Meigen W. 450. Migula W. 232. Mikosch K. 446. Miller W. 232. Miyake K. 362. Miyoshi M. 326. ı Monnier A. 232. | Montemartini L. Müller K. 76. Murbeck S. 119. Murr J. 73, 115, 226, 321, 322, 359. 326. Naegeli O. 76. Nathansohn A. 119, 452. Nathorst A. G. 326, 327. Navas L, 76. Nömee B. 359, 447. Nestler A. 322. Neumayer G. v. 232. Nevole J. 322. Noll F. 454. Nordstedt O 327. Nowack 360. Oborny Ad. 73. Östenfeld C. H,. 119, 452. Otto R. 230. Palacky J. 226, 322. Pammer G. 73. Pantu Z. 233 Pascher A. 73, 322, 359. Pauksch J. 226. Paulin A. 447. Pax Pr76, 77, 226. Peklo J. 322. Peters R. 233. Petkoff St. 77. Pfitzer E. 230. Piebauer R. 447. Piccioli L. 233. Plate L. 327. Pöll J. 322. Poeverlein H. 77, 453. Portheim L. v. 228. Proti& @. 447. Pulle A. 233. 115, 226, uehl A. 233. uint J. 115. Rabenhorst 76. Raciborski M. 73, 115. Rechinger K. et L. 229, 322. Rehder A. 327. Rehm 227. Reiche ©. 233. Reishauer H. 73. Rendle 77. Resvoll Th. R. 453. Retzius G. 327. Richter Osw. 73, 227. Richter P. B. 453, 227, |Rick J. 227. Ritzberger E. 73. Robinson B. L. 233. Rogers A. F. 119. | Rosenberg O. 234, 452. | Rostowzew S. 119. Roth G. 234. Rothe K. C. 447. Rouge E. 361. | Ruttner F. 322. 'Sabransky H. 323. Saccardo P. A. 234. Sargent Ch. Sp. 234. Sarnthein L. Graf 320. Scharfetter R. 359, 447. Schellenberg 74. Schenck H. 74, 77, 327, 361, 454, Schiffner V. 227, 323, 359, 360. Schindler A. K. 77. |Schinz H. 327, 363. Schlechter R. 229. Schmidt J. 327. Schneider ©. K. | 448, Schneider C. R. 230. Schorstein J. 73, 323. Schröter C. 74, 118, 231, 234, 451. Schube Th. 234. | Schulz A. 77, 453. | Schweinfurth G. 233. Senn G. 450, 453. Skan 327. Smith J. D. 77. Smith. JyJ. 77. Sorauer P. 454. Sperlich A. 227, 359, 448. 'Sprague T. A. 327. ‚ Stadlmann J. 228, 448. Stahl E. 77, 234. Stahlecker E. 77. Stapf O. 73, 327. Staub M. 323. Stoklasa J. 115. Stopes M.C. 77, 327, 454. Strachey R. 327. Strakosch S. 228. Strasburger E. 454. Strasser P. 73. Sturm 231. Sydow 450. Szabö Z. v. 323. Sztankovits R. 115. 117, 227, 359, | | 497 ı Tassi Fl. 234. Techet K. 228. Thellung A. 76. Thiselton-Dyer W. T. 77, 827. Thom& 77. Tomann G. 323. Treub M. 235. Tschermak E. 323, 359. 116, 228, | Ulbrich E. 77. Umlauft A. 360. Usteri A. 78, 363. Uyeda J. 235. Vandas C. 73. Velenovsky J. 116. Vierhapper Fr. 116, 228. Vogler P. 78. Voigt A. 328. Vries H. de 79, 328, 454. | Vuillemin P. 363. Wagner R. 448. | Wangerin W. 363. Warming E. 235. Weberbauer A. 328. Weinzierl Th. v. 73, 360. Weisse A. 230. Wettstein R. v. 74, 228, 359, 360, 448. Wichmann H. 228. Wiesner J. 116, 228, 359, 360. Wildeman E. de 235, 328. Winkler H. 454. Winslow C. E. A. 119. Wittmack L. 233. Woltereck R. 360. Wright 77. Würst E. 453. Yendo K. 119. Zach Fr. 324. Zahlbruckner A. 228, 229, 324, 359, 360, 448. Zahn K. H. 322, 363. Zederbauer E. 117, 228, 229, 319. Zikes H. 228, 229. 225, \Zopf W. 328. 498 IV. Verzeichnis der angeführten Pflanzennamen.*) A. Abies sp. 471. Abrus precatorius 360. Acantholimon 117. Acanthostigma glaciale Rhm. 294. — sp. 294. Acer 61. — Bosniacum Maly 95. — — f. trichocarpum Maly 97. — — £. trichopulifolium Maly 6. — — f. trichopulus Maly 96. — campestre 368. — Italum Lauth 95. — obtusa- tum W. K. 95, 96. — — v. anoma- lum Pax 96. — opulus (Mill.) 95. — sp. div. 30, 121, 208, 471. Aceras 221. Achasma brevilabrum Val. 451. Achillea 292, 297, 344. — grata Fal. 265. — mazima Heuff. 265. — no- bilis L. 265. — sp. div. 209, 265. Achroomyces sp. 438. Aciotis sp. 192. Acisanthera alsinaefolia Tr. 192. Aconitum 73. — hunyadense Deg. 361. — sp. div. 292, 293, 294, 296, 298, 342, 344, 345, 346, 347, 348. Acorellus sp. 334. Acrochaete 397. Acrocomia sclerocarpa 231. Acrospermum sp. 342. Actaea sp. 469. Adenostyles albifrons 111. — alpina Bl. et Fgh. 111. — australis Nym. 111. — crassifolia Kern. 111. — ma- crocephala H. P.R. 110. — pyrenaica Lge. 111. — sp. 263. — viridis Cass. 111. Adiantum Capillus veneris 72. Adlumia ceirrhosa 321. Aecidium Rechingeri Bub. 448, Aegilops sp. div. 283. Aegopodium sp. div. 35, 211. Aesculus Hippocastanum 371, 401, 402. Aethionema sp. 207. Agropyron sp. div. 490. Agrostis 185. — Buchtienüi Hack. 225. — sp. div. 281, 489, 490. Aira 86, 429. — alpina 431, 434, 460, 461. — bottnica 460, 461. — caespi- tosa 431, 433, 434, 459, 461. alpina 460. — — montana 460. — — capillarıs 431. — caryophyllea 451. — cupaniana 431. — flexuosa 431, 433, 434, 435, 461. — laevigata 460, 461. — litoralis 460, 461. — me- dia 431, 434, 459. — praecox 431. — provincialis 431. — pulchella 431. — setacea 431, 432, 433, 434, 457, 459. — Tenorei 431. — Wibeliana 460, 461. Ajuga sp. div. 99, 279. Alangium 363. Alchimilla sp. div. 209, 342. Alectorolophus 227. — angustifolius (Gmel.) 165. — glandulosus Smk. 165. — lanceolatus 165. — major 230. — sp. div. 165. Aleuria pseudotrechispora (Schrt.) 227. — sp. 470. Alismataceae 243. Alkanna maleolens Bornm. 449, Phrygia Bornm. 449. — sp. div. 278. Allionia incarnata L. 249. — — f. multiglandulosa Hml. 250. Allium sp. div. 2831. Alnus 293, 297, 298, 387, 388. — in- cana 401. — sp. div. 345, 441, 471. — viridis 387. Alopecurus 86. — pratensis 3. — SD. div. 489. Alsine larveifolia (L.) Cr. 446. — se- tacea 321. — sp. dw. 208, 319. Alsophila 238, 239. — Taenitis (Rth.) var. laurifolia Chr., var. lobata Chr., var. submarginalis Chr. 38. Althaea sp. 208. ı Alyssum sp. div. 206. — Transsylva- nicum 321. Amanita sp. div. 468. Amaurochaete sp. 472. Ammi daucifolwum Scop. 35. Amorpha fruticosa 3831. Amorphophallus Rivieri 235. Amphicarpum 183. Floridanum Chpm. 182. — Purshüt Knth. 82, 182. Amphisphaeria sp. div. 294. Amygdalus sp. 121. Anabaena inaequalis Born. 331. — Sp. 56, 57. Anacamptis 231. Anagallis 178. — sp. 70. — tenella L. 178. *) Zur Erzielung tunlichster Kürze des Index wurden nur jene Arten namentlich aufge- führt, über die an der betreffenden Stelle mehr als bloß der Name oder Standort angegeben ist. Im übrigen wurde auf die Mitteilung über eine oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp.“ „sp. div.“ hingewiesen. Anchusa Barrelieri (All.) DC. ß. Pa- phlagonica Hsskn. 449. MAacro- phylia Bornm. 449. — sp. div. 98, 278. Andrachne sp. 280. Andradaea floribunda Allem. 428. Andreaea Huntü Lp. 21. — Rothii Web. 22. Andropogon sp. div. 489, 490. Androsace sp. di. 70, 279. Andryala sp. 210. Aneimia barbulata Chr. 38. — grosse- lobata Chr. 38. — Phyllitidis (L.) v. pygmaea Chr. 38. Wettsteinvi Chr. 38. Anemone 77. — sp. 441. Aneura 447. — multifida «. major N. E. 172. — pinnatifida N. E. 169. Angelica sp. 472. Anthemis 231. — sp. div. 209, 265. Anthoceros 231. Anthoxanthum 86. — sp. 489. Anthriscus sp. 33. Apera sp. 489. Apergillus niger 73. Aphanochaete 327. Apivum sp. 471. Aplozia sp. 26. Aponogeton Bernierianus (Dene.) Bth. Hk. 8. — distachyus L. 9, 12. — fe- nestralis (Poir.) Hk. 8, 9, 10. — sp. 120. Aponogetonaceae 9, 75. Aposeris sp. 270. Appendieula infundibuliformis J. J. Sm. 451. Arabis sp. 206. Aralia formosa 240, 241. — triloba Vel. 240. — Wiesneri Krass. Kub. 240. Araucarıa 225. Arctostaphylos sp. 69. Arcyria sp. 472. Arenaria serpyllifolia L. 453. 208. Aristida basiramea Englm. 87, 150. — gracilis Ell. 87, 150. — macro- phylla Hek. 38. — oligantha Mchx. 86, 87, 150. — sp. div. 489, 490. Aristolochia 177. — Olematidis 177. — Sipho 177. — sp. 280. Aristolochiaceae 177. Armeria Adamovieii Hal. 279. — ca- nescens Host. 280. — graeca Beck. 280. — majellensis Boiss. 280. — rho- dopea Vel. 280. — rumelica Boiss. 280. — sp. div. 70, 279. — undulata (Ch. et B.) 280. Armillaria sp. div. 468. — sp. 499 Artemisia gnaphalodes 329. — sp. div. 121, 266. — tridentata 329. Arundo 239. — sp. div. 490. Ascobolus sp. 470. Ascochyta pellueida Bub. 319. Ascococeus (Chn.) 119. Ascomycetella sp. 244. Asparagus sp. div. 281. Asperella sp. 4%. Aspergillus bronchialis Blmtr. 71. fumigatus Fres. 71. — niger 73, 115. Asperula aristata L. fil. 220, 221. eynanchica L. 220, 221. — flaccida Ten. 220. — leiantha Kern. 220. — longiflora W. K. 220. — — v. con- densata Heldr. 221. p. div. 78, 212, 219. — umbellulata Reut. 221. Asphodelus sp. div. 164, 281. Aspidium 346. — ÜCaesarianum Chr. 38. — pedicellatum Chr. 38. — Saneti Pauli Chr. 38. Asplenium lunulatum Sw, v. tricho- manoides Chr. 38. — salicifolvum L. v. austrobrasiliense Chr. 38. — Schiff- neri Chr. 38. — sp. 283. Aster sp. div. 264. Asterionella formosa Hassk. v. gracul- lima Grun. 415. — gracillima Grun. 58, 196. — sp». 198, 199, 200, 201, 202. — subtilis Grun. 196. Asterolinum sp. 279. Astragalus 117. — damicus Retz. 77. — sp. div. 209, 319, 469. — Zeder- baueri Stdlm. 228. Astrantia Carinthiaca Hoppe 33. Croatica Tommas. 32. — elatior Friv. 33. — Illyrica Borb. 32, — montana Clairville 32, 33. — — Stur. 32, 33. — sp. 33 Astrebla pectinata Muell. 152. — triti- coides Muell. 152. Asyneuma canescens (W. K.) 115. sp. 263. Athamanta daucifolia Host. 35. — me- dia Nym. 35. — sp. div. 36, 211. Atropa sp. 107. Atropis sp. div. 490. Attalea excelsa 231. Aubrietia sp. 206. Auerswaldia sp. 488. Aulographum sp. 341. Avena sativa 3, 83. — — V. prae- gravis Kr. 83. — scabrivalvis Trin. 147. — sp. div. 281, 490. Avenastrum sp. 281. Avicennia 327. Azalea indica 401. — sp. 118. — sinensis 384. 500 Bacidia incompta Anzi f. luxurians Zhlbr. 324. Bacillariaceae 230. Bacillus chitinovorus 74. Bacterium Zopfii 229, 243. Badhamia sp. 472. Baldingera arundinacea ß. pieta 3, 67. Ballochia atropurpurea Balf. 300. puberula Vierh. 300. Ballota sp. 279. Bambusaceae 325. Banksia 239. Barbarea sp. 206. Barlaeina Strasseri Bres. 73. Bartschia sp. 165. Beccariella sp. 244. Begoniaceae 229. Bellardia sp. 278. Bellis annua L. f. acutisgquama Pau, a. obtusisguama Pau 110. — hybrida Ten. 110. — margaritaefolia H.P.R. 110. — mierocephala Lge. 110. — pe- rennis 110. — rotundifolia 110. — sp. 209. Belonidium sulphureotestaceum Höhn. | 437. Beloniella sp. 345. Belonium obtectum Bhm. 346. — sp. div. 346, 470. — subglobosum Rhm, 227. — sulphureo-testaceum Höhn. 115. Berberis 292, 293, 294, 295, 296. 297, 298. — sp. 175. Bertholletia excelsa 231. Bertia sp. 294. Bertolonia sp. 192. Beta vulgarıs 129, 228. Betonica sp. div. 279, 319. Betula 387, 388. — americana 388. — dalecarlica 401. — nana 368. — pubescens 368. Biasolettia sp. 33. Bidens sp. 265. Bifora sp. 34. Bifrenaria 140. Biscutella sp. 207. Blechnum serrulatum Rich. v. distans Chr. 38. Blepharis Kuriensis Vierh. 298. Blythia 231. Boerhaavia ciliatobracteata Hmrl. 254. — (Cordobensis O. K. 254. — erecta L. 252. — excelsa Willd. 406. Friesii Hmrl. 253. — Guaranitica Hmrl. 252. — hirsuta Chod. Hssl. 252. — — Wlld. 253. — litoralis H. B. K. 407. — paniculata L. 252. 253, 354. — — f. leiocarpa Hmrl. \ Boronia 364. | Botrychium obliquum 76. ı Bouteloua aristidoides Thrb. 152. 252, 253. 254. — — v. Guaranitica Hmrl 252. — Peruviana Rich. 407. — plumbaginea Cav. 408. — pulchella Griseb. 255. — repanda Wild. 408. — scandens Chois. 406. — — L. 408. — tuberosa Lam. 406. — viscosa Lag. 408. Bolbitius sp. 464. Boletus appendiculatus Schaeff. 462. — granulatus 115. — luteus 115. — mitis Krbh. 115, 462. — Satanas 115. — sp. div. 462. — variegatus Sw. 115, 462. — elatior Bartil 364. megastigma Nees. 364. Borraginaceae 77, 229. — matri- cariae Schr.76. — ternatum Thnbg. 76. Botryococcus Brauni Ktz. 57, 197. — sp. div. 59, 199, 200, 201. 415. Botrytis sp. 471. Bougainvillea frondosa Gris. 409. glabra Chsy. 408. — — f. acuti- bracteata, f. obtusibracteata Hmrl. 408, 409. Grisebachiana Hmr!. 409. — infesta Gris. 410. — Kuntze- ana Hmrl. 410. — longispinosa Rusb. 410. — Malmeana Hmrl. 410. — mo- desta Hmrl. 411. patagonica Deesne. 411. — — P. eubracteata Himrl. 411. — peruviana H. B. 409. — praecoz Gris. 411. — stipitata Grisb. 409. litigosa Lag. 152. — trifida Thrb. 152. Bovista sp. 469. Brachypodium sp. div. 472, 490. Brahea Roezlii 78. Brasenia 239. Briza ambigua Hack. 153. — sp. 282. Bromus barcensis Smk. 282. — cari- natus Hook. 149. — compressus Lag. 149. — crassipes Hal. 282. — fascı- culatus 84. — fibrosus Hack. 282. — Hookerianus Thrb. 149. — lac- monicus Hausskn. 282. — macedo- nicus Deg. Dörfl. 282. — macrantherus Hack. 149. — mazximus Dsf. 84, 149. — moesiacus Vel. 282. — pendulinus Schrd. 149. — rubens 84. — scoparius 84. — sp. div. 282, 490. — stami- neus 149. — tectorum 84, 145, 153. — tomentellus Boiss. 282. — unio- loides H.B.K. 87, 148. — variegatus M. B. 282. Brunella sp. div. 100. Bryum sp. 172. — sp. div. 4%. Bulbophyllum inunetim J. J. Sm. 451. — mirum J. J. Sm. 451. Bunium alpinum W.K. 34. — divari- catum Bert. 34. Buphthalmum sp. div. 265. Bupleurum sp. div. 34, 212. Burbigdea paueiflora Val. 451. Butomaceae 243. Buxus sempervirens 401. ©. Calamagrostis 232. arundinacea X lanceolata v. laza Hack. 489. — sp. div. 438, 489. Calamintha 121. — sp. 279. Calceolaria 13. — abscondita Witas. 16. — acutifolia Witas. 15. — andi- cola Witas. 19. — atrovirens Witas. 18. cheiranthoides Reiche 20. collina Ph. 17. — conferta Witas. 16. Cummingiana Witas. 19. — Darwimi 14. dentata 19. Cantharellus albidus Fr. 463. — exigua Witas. 18. — floccosa Witas. | 15. — fulva Witas. 16. — Germaini Witas. 15. — glandulifera Witas. 17, 18. — glandulosa 13. — luxurians Witas. 14. — minima Witas. 13. — nana 14. — pusilla Witas. 14. — quadriradiata Ph. 17. — recta Witas. 18. — rugosa R. P. 17. — secunda Witas. 18. — spathulata Witas. 14. 15. Calendula Lusitanica Boiss. 111. — sp. 267. Calla sp. 319. Callicarpa elegans Hay. 226. Callicarpiphyllum 239. Callistemma sp. 212. Calloria sp. div. 344. Calluna sp. 441. Calocera sp. 438. Calonectria sp. 293. Caloplaca sp. 228. Caltha 12. — sp. 469. Calvatia sp. 469. Camarophyllus sp. div. 464. Cambessedesia sp. 192. Camelina sp. 207. Campanula 294. — Balfourii Vierh. 301. — dichotoma Balf. 301. — Me- dium 377, 378, 379. — sp. div. 223, 224, 278, 438. — Witasekiana Vierh. 116. Campanulaceae 229. Camptopteris spiralis 326. — Wettsteiniana Witas. | 501 Campylocentrum chlorothicum Prsch. 38 Campylopus 245. — flezuosus (L.) f. minor Loeske 245. paradoxzus Wls. f. fragilis Ther. 245. — sp. div. 245. _— auU- rantiacus (Wulf.) 463. — polycephalus Bres. 463. — retirugis (Bll.) 463. — sp. div. 463. — umbonatus (Gmel.) 463. Capsella Bursa pastoris 372, Capsicum annuum L. 322. Cardamine chenopodifolia Pers. 183. — pratensis 362, 451. — sp. 206. Carduwus 478. — acanthoides L. 481. — — e. polyacanthos Rb. f. macu- latus 481. — — X rhaeticus 481. — — X eviridis 481. — affınis X chrysacanthus 481. — alpester W.K. 268. Ausserdorferi Hut. 480. — Bambergeri Hausm. 480. — Bar- relieri Bert. 480. — Bourgaeanus B. R. 481. — Brunneri Döll. 480. — brutius H. P. R. 479. — Cardu- elis (L.) 268. — carlinaefolius Hal. non Lam. 479. — carlinifolius Lam. 480. — collinus W.K. 481. — — P. murcieus 482. — chrysacanthus Ten. 479. — defloratus L. (sens. lat.) 480. — — d. alpestris DC. 480. —— X Personata 480. — granatensis WIIk. 479. — Grenieri Sz. bp. 480. — ha- mulosus Ehrh. 481. — macranthus Desf. 479. — majellensis H. P. R. 481. — montosus Poll. 479. — nutans L. 479. — — X Personata 480. — — X rhaeticus 480. — platylepis Saut. 479. — platypus Lge. 479. — Reuterianus 481. — rhaeticus DC. 480. — Schulzeanus Rhm. 481. — sp. div. 210, 268. — spinulosus Bert. 480. — subdecurrens Bert. 480. — vi- ridis Kern. 480. Carex 245. — Fritschii Waisb. 115. — maritima X vulgaris 246. — sa- lina Wahlbg. subf. elatior Notö 246. — sp. div. 246, 247, 281. Carlina corymbosa L. 112. — — y. glo- bosa Are. 111. — globosa (Arcang.) 112. — sp. div. 210, 268. — vul- garıs 77. Carpinus 389. — Betulus 383. — rubra 339. Carthamus sp. 270. Carum Adamovidii Hal. 211. — Held- reichii 211. — meoides 211. — ru- pestris 211. Castanea sativa 390. 502 Castellia tuberculata Tin. 83. Casuarina 307. — equisetifolia 386. Catapodium tuberculosum Mor. 148, Catasetum fimbriatum Ldl. 38. — — v. aurantiacum Prsch., v. brevipetalum Prsch., v. micranthum Prsch. 38. — ornithorrhynchus Prsch. 38. Catharinea undulata 6. Cattleya labiata 233. Caucalis sp. div. 34, 211. Caulerpa prolifera 321. Cenangella Bresadolae Rhm. 227. Khododendri (Ces.) 227, 292. — sp. div. 343. Cenangium rosulatum Hhn. 227. — Um- bellatarum Ces. v. Cymanchi Rhm. 343. Cenococcum sp. 471. Centaurea 120, 124, 226. — alba L. 484. — Amasiensis Bornm. 448. americana 124. — augustana Rchb. 484. — — X maculosa 484. — Ba- natica Roch. 270. — Boissieri DC. 484, 485, 486. — f tenuiloba Freyn 486. — bombyeina Boiss. 484, 487. — cana 8. 8. 269. — Carra- tracensis Lge. 485. — Clementei Boiss. 485. — erythracantha Hal. 210. — Funkii Sz. 485, 486. — Gomeli- ana Batt. 484. — Haymaldi Borb. 269. — — X plumosa 283. — incana Lag. 485, 486. — Jacea L. forma 270. — Lagascana Nym. 485, 486. — leucolepis DC. 484. — mariolensis Roug. 484, 485. — monticola Boiss. 485, 487. — pannonica Heuff. 71. — Paui Losc. 485. — Pestalottii De Not. 484. — Pinae Pau 484, 485. — prostrata Coss. 484, 485, 486. — resupinata Coss. 484, 485, 486. — Rhenana 329. — Rigoi Hut. 484. — Ruthenica Lam. 448. — solstitialis L. 210. — Spachii Sz. 485, 487. — sp. div. 210, 269, 270. — splendens auct. 484. — tenui- folia Duf. 484, 485. — tuberosa Vis. 269. — variegata Lam. f. adscendens Bartl. 269. — — f. nana Bmg. 269. — Vossii Justin 283. — Wilkommii Sz. 484, 486. Centaurion sp. div. 70. Centhospora Fenrichii Bub. 319. Cephalanthera sp. 280. — ziphophyllum 443. Cephalaria sp. 222. Cephalozia sp. 26. Cephaloziella Baumgartneri Schffn. 323. Cerastium 344. — filifolium Vest. 446. — sp. div. 207, 208, 292, 294, 297. 83, | \ Ceratium austriacum Zdb. 54, 55, 88. — carinthiacum Zdb. 54, 55, 59, 195, 414. — hirundinella O. F.M. 54, 55, 56, 58, 59, 195. — piburgense Zdb. 57. — sp. 198, 199, 200, 201, 414. Ceratocephalus sp. 206. Ceratodon sp. 245. Ceratoneis sp. 53. Ceratopteris thalictroides 326. Cercospora Malkofii Bub. 319. Cerinthe sp. div. 99, 278. Ceterach sp. 164. Chaenostoma oxypetalum Wgn. Vierh. 258. Chaerophyllum sp. div. 33, 211. Chaetobromus 186. Chaetosphaeria sp. 488. Chaeturus sp. 489. Chamaemelum 231. Chamaenerium sp. 32. Chamaeorchis 231. Cheiranthus 348. Chenopodium album 475, 477. — Ber- landieri Mog. 474. — — X hircinum 477. — — v. platyphyllum Issl. 475, 477. — concatenatum Thuill. 359. — glaucum X rubrum 321. — Mar- lothianum Murr. 321. — opulifolium 477. — pamiculatum Hook. 226. — platyphyllum Issl. 474. — Schulzea- num Murr 321. — viride 475. Zschackei Murr 474. Chloris Berroi Arech. 151. — elande- stina Serbn. Merr. 183. — longifolia 183. — spathacea Hochst. 152. — vir- gata Sw. 152. Chlorocyperus Cordobensis Palla 334. — Salaamensis Palla 334. — sp. div. 334. Chlorosplenium sp. div. 244, 245. Chondrilla sp. 270. Chondromyces crocatus 213, 214, 215, 216, 217. — glomeratus 213, 214, 218. — lichenicolus 217, 218. Chroococcus minor Ng. 59. — sp. div, 54, 56, 58, 197. — turgidus Ng. 59. Chrysanthemum 231. — macrophyllum W.K. 266. — sp. div. 266. Chusquea bambusoides Heck. ssp. 02Y- lepıs Heck. 38. — Wettsteimiüti Heck. 38. Ciboria sp. div. 244, 346. Cichorium sp. 270 Cicinnobolus Hieracii Bub. 319. Cinclidotus danubicus Schffn. Bmg. 154. — fontinaloides 154, 155. — riparius 154, 155. Cineraria alpestris Hoppe 266. — Clu- siana Host. 266. — crassifolia Kit. 266. — — v. araneosa Gris. 266. — Ovirensis Koch. 266. Cinna sp. 489. Cinnamomum Reinwardti 381, 382. Cirrhaea dependens Rcehb. v. concolor Prsch., v. tigrina Prsch. 38. Cirsium 112. — acaule (L.) forma 269. — — X arvense 478. — — X Eri- sithales 313. — — X. Erisithales X heterophyllum 313. — — X Erisi- thales X spinosissimum 314, 316. — — X heterophyllum 313. — — X heterophyllum X. oleraceum 313. — — X oleraceum 312, 313. — — X oleraceum X spinosissimum 313. — — X spinosissimum 314. — Aleu- trense Porta 315. — alpestre Naeg. 313. — angustisectum Hut. 311. — arachnoideum Goll. 313. — armatum Freyn 356. — — Vel. 285, 358. — arvense X heterophyllum 311. — Ausserdorferi Hsm. 318. — autare- ticum Vill. 317. — Balcanicum Sag. 285, 357, 358. — Balearicum Willk. 310. — Boissieri aut. 355, 356. — — Ern. et Brum. 355, 356, 357. — — Hsskn. 356, 357, 358. — — Str. 285, 357, 358. — Breunium Goll. Hut. 309. — (andolleanum Naeg. 315, 318. — Catalaunicum Wllk. 310. — Cer- vini Thom. 317. — crinitum Boiss. 310. — decoloratum Koch 313. — de- cussatum Ika. 113. — denudatum Porta 113. — discolor Goll. Hut. 311. — distans Hut. 314. — Deollineri Sz. bp. 315, 318. — Dravium Goll. 316. — echinatum DC. 285. — erio- phorum Scop. 113. — — f. australis 287. — — X. lanceolatum 310, 311, — Erisithales Scp. v. rubrum Pta. 315. — — X heterophyllum 312. — — X heterophyllum X oleraceum 316. — — X heterophyllum X spi- nosissimum 312, 316, 317. — — X montanum 314. — — X montanum x spinosissimum 315. — — X. ole- raceum 315, 318. — — X oleraceum x palustre 318. — — X oleraceum x spinosissimum 315, 318. — — X palustre 318. — — X pannonicum 315, 318. — — X pauciflorum 321. — — X spinosissimum 316. — eri- sithaloides Hut. 318. — — Saut. non Hut. 314. — Fabium Porta 314. — — fissibracteum Peterm. 314. — fissum Aussd. 316. — flavescens Koch. 316. — flavispina X gregarium 47T. — ferox DC. 286, 287. — Galaticum Freyn. 355, 356, 357. — Ganderi Hut. 316. — Gebhardiü Sz. bp. 311. — gi- ganteum Spr. 310. — Godronii Sz. bp. 311. — @olleri Hut. 313. — grandi- 503 florum Kitt. 311. — gregarioides P. R. 477. — Guthnikianum Lohr. 314. — Hausmanni Rehb. 312. — heleniifolium Goll. 313. — heleniovides All. 311. — heterophylloides Trfls. 317. — heterophyllum All. 310, 311, 312. — — X lanceolatum 309. — — X oleraceum 313. — — X. palustre 311. — — X pauciflorum 321. — — x spinosissimum 317. — hirsutum Goll. 313. — Huteri Hsm. 318. — Itticense Goll. 313. — Judicariense Porta 311. — Kerneri Ausserd. 316, 317. — — v. angustifolium et lati folium 317. — lanceolatum 285, 309, 310. — Leudrense Porta 315. — li- gulare Boiss. 284, 355, 357. — Lin- kianum Löhr 318. — Lobelii Ten. 285, 286, 287, 355. — microcephalum Lge. 310. — montanum X spinosis- simum 315. — morinaefolium B. H. 286. — Morisianum Rchb. 286, 287. — Nevadense Wlik. 477. — Noli- tangere Borb. 311. — nothum Goll. 312 — odontolepis Boiss. 113, 355, 356, 357. — — Hsskn. 357. — Oenie pontanum Träs. 315. — oleraceiform- Khek. 313. — oleraceum x panno- nicum 318. — — X spinosissimum 317. — palustre X paueiflorum 321. — paueiflorum (W.K.) 321. — — forma 268. — Pichleri Hut. 236, 355, 356. — Portae Hsm. 315, 318. — purpu- reum Al.317. — Pusteriacum Ausserd. 316. — KRichterianum Gilot. 285. — rigens Wallr. 313. — Rosani Ten. 285. — rubellum Goll. 313. — sero- tinum Porta 315. — sextenum Aussdf. 478. — Sintenisiüi Freyn. 355, 357. — spathulatum Gaud. 113. — sp. div. 268, 269, 292, 293, 296, 344, 345. 346. — sphaerocephalum Porta 310. — spinosissimoides Aussdf. 317. — spurium Goll. non Del. 312. — Sto- num Porta 314. — Tappeineri Rchb. 312. — Tempskyanum Rigo 310. — — Thomasii Naeg. 317. — Tiroliense Treuinf. 313. — Treuinfelsianum Ausserd. 312. — trigenerum Porta 315. — trigenum Porta 315. — trinum Goll. 318. — triphylinum Trfls. 315, 318. — Valentinum P. R. 477. — vestitum 312. — Virgenum Goll. Hut. 313. — Wankelii Reich. 311. — Will- kommianum P. R. 286. — Winkleri 318. Cistus sp. 207. Cladoderris sp. 488. Cladophlebis 238. Cladophora 423. 504 Clathrocystis aeruginosa Hnfr, 57, 58. — — f. major Wttr. 56. — sp. div. 197, 198, 199, 201. Clathropteris meniscioides Brngn. 327. Clathrospora punctiformis (Nssl.) v. alpina Rhm. 297. — sp. div. 297. — tiroliensis Rhm. 297. Clavaria sp. div. 438. Clematis vitalba 321. Clidemia sp. div. 194. Clinopodium 121. Clithris sp. 342. Olitocybe aurantiaca 463. — echino- spora Brtzlm. 467. — ectypa Fr. v. imfumata Bres. 468. — laccata (Scp.) forma 467. — sp. div. 467, 468. Clitophilus sp. 466. COlypeola sp. div. 206, 207. Cnidium 319. — sp. 36. Cobaea scandens 351, 352, 379. Cobresia sp. 335. Coccaceae 119. Coccomyces sp. 342. Cocconia sp. 245. Coelastrum sp. 57. Coeloglossum 231. Ooelogyne vermicularis J. J. Sm. 451. Colaz viridis Ldl. v. trimaculata Prsch. 38. Colehicum autumnale 349. Coleosporium sp. div. 438. Collema Rechingeri Zhlbr. 448. Collybia conigena (P.) 467. — esculenta 467. — longipes 437. — platyphylia 437. — radicata 437. — semitalis Fr. 467. — sp. div. 467, 488. Colutea sp. 121. Commelinaceae 177. Comolia ovalıfolia Cgn. 192. Compositae 229. 233. Conferva 327. — sp. 53. Coniferae 234. Coniopteris 238. Convallaria sp. 472. Convolvulaceae 77. Convolvulus sp. div. 278. Coprinus sp. 464. Corallinae 119. Cornaceae 363. Cornus mas 61. — sp. 69. Coronilla sp. div. 121, 208, 209. Cortierum sp. div. 244, 245, 438. — viticella 321. Tr. y. acutifolia Cortinarius papulosus Fr. 464. — SP. div. 464. Corydalis acaulis 174. — balcanica 174. — bicalcara 174. — blanda 174. — caucasica 174. — cava 174. — claviculata 174, 321. — densiflora 174. — digitata 174. — fabacea 174. — lejosperma 174. — Marschalliana 174. — ochroleuca 174. — parnassica 174. — parviflora 174. — pirotensis 174. — pseudocava 174. — pumila 174. — slivenensis 174. — solida 174, 176. — sp. 206. — Stummeri 174. — tenella 174. — Wettsteinii Adam. 174. Corylus 388, 389, 390. — americana 388. — mazxima 388. — sp. 470. Coryne foliacea Bres. 73. — sarcoides 214, 215, 217, 218. — sp. 470. Cosmarium asperum 50. — nasutum 50. — protumidum 50. — sp. div. 57, 197. — subspeciosum Nrdst. 49. Cotinus sp. 29. Cotoneaster sp. 209. Oranichis microphylla Prsch. 38. Crataegus 227. — sp. div. 211, 325, 438. Craterellus sp. div. 439. Credneria macrophylia Heer 240. Crepidotus scalaris Fr. 465. — sp. 465. Crepis alpestris (Jacq.) forma 271. — Bithynmica Boiss. 272. — sp. div. 271, 272, 277. Crinum 12. Crocus 348. — sp. 281. — vernus 349. Orucianella sp. div. 212. Orucibulum sp. 469. Crupina sp. div. 210. Cryptomitrium 24. Cryptospora sp. 298. Cryptosporium Euphorbiae Höhn. 448. Uryptostemma calendulaceum 111. Cueurbita 118. Cucurbitaceae 229. Cucurbitaria sp. 295. Cunninghamia 362. — sinensis 225. Cunninghamites elegans (Cda.) 240. Cuscuta sp. div. 98. Cussonia 239. Oyathea Caesariana Chr. 38. COyathicula sp. 347. Cyathophorum 231. Cyathus sp. div. 244, 469. Oycadeae 77. Cycas revoluta 362, 363. Cyclamen 66, 118, 178. — creticum Hldbr. 118, 231. — hiemale Hildbr. 118, 231. — libanoticum Hildbr. 118. 231. — mirabile Hildbr. 118, 231, — Pseudiberieum Hildbr. 118, 231. — sp. 70. Oyclotella bodanica Eul. 415. — comta Ktz. 54, 55. — sp. 196, 198, 199, 200, 201, 202, 418. Cymbella sp. 52. COymodocea 451. Cynanchum sp. div. 98, 2783, 296, 343. Cynodon sp. 490. Cynoglossum sp. div. 98, 278. Cynosurus sp. 281. ÖOyperaceae 234, 334. Cypripedilum 142. 176. — calceolus L. 142 Cytodiplospora Robiniae Bub. 319. Cytoospora chaetospora Bres. 73. Cytosporella Tiliae Bub. 319. Cytosporina Fenrichii Bub. 319. D. Dacerydium 225. Dactylis sp. div. 282, 490. Dactyloctenium aegyptiacum Weld.144. | Daedalea Pötschii Schlzer. 462. Danaea 238. Danthonia 186. — americana Serbn. 186. — breviaristata Vierh. 83, 146. | — californica Bol. 146. — caly- cina X Sieglingia decumbens 146. — eollina Phil. 151. — compressa Aust. 151. — epilis Serbn. 186. — inter- media Vasey 85, 151. — mezxicana | Ser. 186. — montana Doell. 86, 151. — montevidensis Hack. Arech. 147. — nuda Hook. f. 151. — Parryi Serbn. 186. — sericea Nutt. 147. — sp. div. 490. — spicata R.S. 83, 146. | — thermalis Serbn. 186. — unispi- cata Mnro 85, 147. Daphne sp. div. 32, 441. Daphnophyllum crassinervium Heer 240. — ellipticum Heer 240. — Fraasi Heer 240. Dasyscipha calyciformis 117. — sp. div. 347. Daucus Carota L. forma 69. Davidia 363. Dawsonia 231. Dematium albicans Laur. 237, 321. — pullulans D. B. 237. Dendrobium bicostatum J.J. Sm. 451. — capitellatum J. J. Sm. 451. — eultriforme J. J. Sm. 451. — cunei- labrum J. J. Sm. 451. — Horstiüi J. J. Sm. 451. — Nieuwenhuisii J. J. Sm. 451. — teloense J. J. Sm. 451. — Treubiti J. J. Sm. 451. Dendrocalamus 185. Dendrostilbella sp. 472. Dentaria enneaphylla 321. — poly- phylla 321. Dermatea sp. 343. Deschampsia 431. — sp. 490. 505 Dianthus sp. div. 207, 358. Diaporthe sp. 298. Diatrype sp. 470. Diatrypella sp. div. 298, 470, 488. Dienemon 231. Dieranochaete 395. Dieranodontium 245. longirostre (Starke) v. glabrum Lske. Bauer 245. Dieranum scoparium (L.) v. laticuspis Lske. Bauer 245. — sp. div. 245. Dietamnus sp. 208. | Dietyophyllum 326. — ezile Brauns. 326. Niülssoni Brg. v. hoerense Nath. 326. — spectabile Nath. 326. Dictyophora sp. 245. Dietyosphaerium sp. 201. Didymaria Corda 228. Didymella sp. 295. Didymodon austriacus Schfin. Bing. 156. — cordatus Jur. 157. — luridus 158. — rigidulus Hedw. 157. — valı- dus Limpr. 158. Didymosphaeria conoidea Niessl. 115. — sp. div. 295. Digitalis sp. div. 109, 164. Dimerosporium sp. 245, Dinobryon sp. div. 55, 58, 59, 196, 193, 199, 200, 201, 202, 415. Dinochloa Tjankorreh Bse. 185. Diospyros virginiana 384. Diplachne bulgarica Bornm. 184. — fascicularis Beauv. 145. — serotina Lk. 82, 149, 182, 184. — — v. clan- destina Bal. 82. — sp. div. 490. — squarrosa Recht. 185. — Tracyi Vas. 144. — viscida Serbn. 145. Diplococcus Weichslb. 119. 198, 199, 200, | Diplodina Sophiae Bub. 319. | Dipsaceae 320. Dipsacus sp. div. 223. Dipteris 453. Discina sp. 244. Disepalum anomalum Hook. 448. Ditrichum sp. div. 245. Doronicum sp. div. 212, 266. Doryenium sp. 208. Dothidea sp. 298. Dracocephalum Austriacum 322. — Sp. 358. Draparnaudia 396. Drepanoconis sp. 244. Droseraceae 229, 449. Dryas 295. Dryopteris 74. Duranta coriacea Hay. 226. — tomen- tosa Hay. 226. E. Eeeremocarpus scaber 321. Echinaria sp. 281. Echinops sp. div. 209, 267. Echium sp. div. 99, 278. Elaeagnus reflexa 384. Elaphoglossum Schiffneri Chr. 38. — Wettsteinii Chr. 38. Elatinoides sp. div. 107. Elatostema acuminatum Bıng. 255. ‚Bleusine verticillata Rxb. 144. Elymus sp. div. 49. Elyna sp. 335. Empetrum nigrum L. 451. — rubrum Willd. 451. Endogone sp. div. 471. Entoloma sp. div. 466. Entomophthora Cimbieis Bub. 319. Entyloma sp. 438. Ephedra 307, 308, 386, 387. — altis- sima 308, 309. — distachya 308. Epieoccum sp. 472. Epüobium sp. div. 32, 472. Epipactis 442. — alba Crtz. hb. 442, 443. — Badensis rubiginosa Crtz 442, 444. — epigogium Ortz. hb. 442, 444. — Halleri Crtz. hb. 442. — Helleborinae a. rubiginosa Crtz. 443. — — y. viridans Crtz. 444. — longt- folia Rehb. 443. — nidus avis Crtz. hb. 442, 444. — octava Hall. Crtz. hb. 442. — palustris Crantz hb. 442, 443. — purpurea Crtz. hb. 442, 443. — rubiginosa Crtz. hb. 442, 443. — — Gaud. 444. — sessilifolia Peterm. 442. — varians Crtz. 442. — viri- dans Crtz. hb. 442, 444. Equisetum sp. 283. Eragrostis Barrelieri Dav. 152. — mimor Host. 152. — sp. 4%. Eria Hallieri J. J. Sm. 451. — quadri- color J. J. Sm. 451. — semiconnata 327. Erianthus saccharoides Mchx. 149, 150. — Trinii Hack. 83, 149, 150. Erica sp. 70. Erigeron 116, 120. — amphibolus Led. 116. — Aragonensis Vierh. 116. — Argaeus Vierh. 116. — Oilieiceus Boiss. 116. — Daenensis Vierh. 116. — Elbursensis Boiss. 116. — hispidus (Lag. Rodr.) Vierh. 116. — Libano- tieus Vierh. 116. — maior (Boiss.) Vierh. 116. — polymorphus Scop. 116. — sp. div. 209, 264. — Unalasch- kensis (DC.) Vierh. 116. — uniflorus L. 116. — Zederbaueri Vierh. 116. Erinella sp. div. 244, 245, 348. Eriogoaum 325. Eriophorum sp. div. 335. Eriopus 231. Erodium sp. 208. Eryngium amethystinum L. v. 33. — campestre Protid 33. — sp. div. 33, 212. Erysimum sp. div. 206, 319. Erysyphe sp. div. 469. Erythrina 451. Ewastrum crassum (Breb.) Ktz. 50. — didelta Rifs. 50. — oblongum 50. — Sendtnerianum Rnsch. 50. — sinuo- sum Lenorm. 50. — ventricosum Lund. 50. — Wiesneri Stockm. 49. Bucalyptus Geinitzi Heer 240, 241. Eunotia sp. div. 53. Eupatorium adenophorum 329. — SP. 293. Euphorbia polychroma Kern. v. miero- sperma Murb. 29. — sp. div. 29, 280. — trigona 327. Euphrasia 159. — sp. div. 165, 279. Eurhynchium sp. 171. Eutypella sp. 488. Evazx sp. 209. Evonymus japonieus 384. — sp. div. 20: Exoascus 245. Fr. Fagus 347. — silvatica 368, 383, 390, 401, 402. Fatsia sp. 326. Favolus sp. 488. Ferulago sp. div. 36, 211. Festuca australis Nees 153. — Born- mülleri Hack. 225. — ciliata Dnth. 83, 153. — ZHlliotii Hack. 225. — microstachys Ntt. 148. — — v. ciliata Gray, v. divergens Vasey, v. pauci- flora Serbn. 148. — muralis Knth. 153. — Myurus L. 83, 87, 153. — octoflora Wet. 153. — pacifica Pip. 148. — plebeja R. Br. 153. — sciu- roides Rth. 83, 87, 153. — sp. dw. 166, 282, 490, 491. — tenella Wild. 153. — uniglumis Sol. 153. Fibigia sp. 206. Ficaria verna Huds. formae 232. Fieus carica 361. — Krausiana Heer 240, 241. — Mohliana Heer 240. Filago sp. div. 209, 264. Fimbristylis sp. 334, 335. Fissidens sp. 171. Fistulina sp. 461. Fitzroya 225. Flabellaria 239. Flammula sp. div. 465. Fomes sp. div. 244, 488. Fragilaria erotonensis Kitt. 196. — — y. subprolongata Schrt. Vgl. 196, 415. — sp. 59, 196, 198, 199, 200, 201. Fraxinus 61. — sp. div. 70. Frenela 225. Fritillaria sp. 281. Fucus 327. Fuligo sp. 472. Fumana sp. div. 31, 207. Fumaria sp. 206. Fungi 234. Fusieladium sp. 472. Fusicoccum operculatum Bub. 319. G. Gagea 73,115. — Attchisoniana Psch. 115. — aleppoana Psch. 226. — bo- hemica 322. — Bornmülleriana Psch. 115. — Callieri Psch. 226. — Chomu- towae Psch. 115. — Fedtschenkoana Psch. 73. — foliosa R. Sch. 322. — granulosa v. elatior Psch. 115. — indica Psch. 226. — intercedens Psch. 73. — japonica Psch. 115. — lanosa Psch. 226. — libanotica Psch. 73. — lowariensis Psch. 226. — peduncu- laris Pasch. 322. — provisa Psch. 115. — Regeliana Psch. 73. — sp. 281. — Terracianoana Psch. 115. — | vaginata Psch. 115. — Velenovskyana Psch. 226. Galeopsis sp. div. 100. Galera sp. div. 465. Galium asparagifolium Kern. 221. — corrudaefolium Will. 221, 222. — flavescens Borb. 221. — lucidum All. 221, 222. — — f. tenuifolium Beck 222. — Marisense Smk. 221. — ochroleucum Kit. 221. — sp. div. 212, 221, 222, 319. Ganoderma sp. 244. Garnotia courtallensis Thw. 150. Garrya 363. Garryaceae 363. Geaster sp. div. 244, 469. Geinitzia 238, 239. Genista sp. div. 33, 208. Gentiana 158. — ambigua Hayek 163. — amblyphylla Borb. 97, 98. — aspera Heg. 161. — — v. calycinoidea L. Kell. 161. — brachyphylla Vill. 162, 163. — — X verna 163. — erispata Vis. 98. — Kerneri f. mixta 507 Nevole 161. — Norica Kern. 159, — — — f. Anisiaca Nevole 159, 225. — Rhaetica Kern. 160. — solstitialis Wettst. 159. — sp. div. 71, 97, 163, 164. — Stiriaca Wettst. 160. — Sturmiana Kern. 160. — — f. Ani- siaca Nevole 160. — tergestina Beck 164. — verna L. 162, 163, 164. — — x brachyphylla 163. Geopy:xis alpina Höhn. 115. — sp. 470. Geranium 228, 370. — palustre 330. — phaeum 330. — pratense 330. — kobertianum 330. — sp. div. 27, 28, 208, 469, 472. Geum 449. — sp. div. 209, 441. Gibberidea Bresadolae Rick 488, — sp. 245. Gigamtochloa 185. Glauerum flavum 11. — sp. 206. Gladiolus sp. 281. Gleichenia 74. — Kurriana Heer 240, 241. — subflagellaris Chr. 38. Globularia sp. div. 219, 279. Gloeocystidium guttuliferum 439. Gloeoporus sp. 244. Gloeosporium curvatum Oud. 471. — Ribis 471. — sp. div. 471. Gloeothece sp. 48. Gloniopsis sp. 341. Glyceria sp. div. 438, 490. — specta- bilis 460. Gnaphalvum sp. div. 264. Gnetum 307, 309, 387. Gnomonia sp. div. 297. Gomesa alpina Prsch. 38. Gomphidius sp. div. 464. Goniolimon sp. 279. Gottschea 231. Gramineae 2, 234, 326. Gratiola sp. 108. Grevillea 239. Grimaldia 24. — carnıca Mass. 22. — pilosa (Hrn.) Ldl. 23. Grimmia elongata Kaulf. 22. — Sardoa De Not. 319. — wunicolor Hook. 22. Guignardia humulina Bub. 319. Guignardiella sp. 245. Gymnadenia 231. — rubra v. stiriaca Rech. 227. Gummogramme 238. — calomelanos 328. — chrysophylla 328. — sul- phurea 328. Gymnomitrium alpinum 20. Gymnospermae 454. Gymnosporangium sp. div. 438. Gynandriris sp. 280. Gyrometra sp. 471. (Krst.) 508 H. Habenaria Paulensis Prsch. 38. — Wacketii Prsch. 38. Hainesia Fenrichii Bub. 319. Halorrhagaceae 77. Hantzschia sp. 53. Haplophyllium balcanicum Vand. 73. Hausmanmia Dunk. 453. Haynaldia sp. 283. Hebeloma sp. div. 465. Hedera 239. — Helix 369. Hedraeanthus caricinus Schott. 263. — Dalmaticus D. C. 263. — sp. div. 263, 278. Hedypnois sp. 277. Heleocharis sp. div. 335. Helianthemum 121. — Italicum (L.) 277. — marifolium « italicum Gross. 277. — penicillatum Thib. 277. — -rupifragum Kern. 277. — sp. div. 31, 207. Helichrysum sp. 209. Heliosperma sp. 207. Heliotropium Riebeckii Schwf. Vierh. 256. — undulatum Balf. 256. Helleborus Baumgarteniı Kov. 358, 445. — serbicus Adamov. 358, 445. Helotium albofuscidulum Rhm. 346. — sp. div. 346, 470, 488. — Sydowii (Rhm.) Höhn. 470. Helvella sp. 348. Hendersonula botryosphaeroides Bres. 73. Heracleum sp. di. 36, 211, 319, 471, 472. Herminium 231. Herposteiron 327. Herpotrichia sp. 293. Heterochaete sp. div. 488. Heterosphaeria sp. 342. Hieracium 73, 116, 234, 322, 363, 449, 452. — alpicola Schleich. 210. — astolonum Vuk. 273. — bupleurt- folium Tsch. forma 276. — bupleu- roides f. longiglandulum Zhn. 274. — excellens 234. — flagellare 234. — Florentinum All. 273. — Fussianum Schur. 273. — gymnocephalum N. P. 276. — gymmopsis Zhn. 275. — lanı- folium N. P. 276. — leontocephalum Hal. 210. — leucocephalum Vuk. 273. — longiglandulum Zhn. 274. — Magyaricum 273. — nudicaule Kern. 276. — Orieni Kern. 276. — petraeum Friv. 210. — Pistoriense N. P. 274. — Plazenicense Zhn. 275. — plumu- losum Kern. v. nudicaule Kern. 276. — Pribeljanum Zhn. 273. — Schlos- seri Rchb. f. 276. — setigerum Tsch. 210. — sp. div. 166, 210, 272, 273, 274, 275, 276, 438. — sublaniferum Zhn. 276. — tephrocephalum N. P. 274. — villosum L. f. calvescens N. P. 274. — Vitorogense Zhn. 274. — xzanthophyllogenes Zhn. 272. Hierochloe sp. 489. Himantoglossum 231. Hippocrepis sp. div. 209. Hrippopha& 297. — rhammoides 369. Homogyne sp. 209. Hordeum 66, 185. — bulbosum 154. — distichon 83, 85, 145. — — erectum Schbl. 83, 154. — — nutans 87. — hexastichon 83, 145. — — brachya- therum 88. — — pyramidatum Koern. 83. — maritimum 154. — murinum L. 87, 153, 154. — secalinum 154. — sp. div. 438, 491. — spontaneum C. Kch. 154. — vulgare L. 83, 145. — Zeocriton L. 83, 154. Hormiactella obesa Höhn. 115. Houstonia 75. Humaria leucoloma (Hdw.) 227. — sp. 470. — Sydowii Rhm. 470. Humulus 319. Hyacinthus 348. — orientalis 349. Hydnochaete sp. 244. Hydnum sp. div. 244, 439. Hydrangea hortensis 378, 379. Hydrophyllaceae 77. Hygrocybe nitrata 466. — sp. div. 463, 464. Hylocomium sp. 21. Hymenochaete sp. div. 244. Hymenophyton 231. — Phyllanthus 25. Hyoscyamus sp. 107. Hyperieum pseudotenellum Vand. 73. — sp. div. 31, 208. Hypholoma sp. div. 464. Hypnum 319. — sp. div. 171, 172. Hypochoeris carpatica Pax 166. — hel- vetica Jeq. 166. — sp. 270. — uni- flora Vill. 166. Hypocopra sp. 293. Hiypoestes canescens Franch. 300. — mollis And. 300. — — Balf. non An- ders. 300. — Sokotrana Vierh. 299. — verticillaris L. fil. 299. Hypomyces sp. 470. — viridis (Alb, Schw.) 227. Hypoxylon sp. div. 244, 245, 488. Hyssopus 121. Hysterographium sp. 341. Hysteropatella sp. 244. I. Iberis sp. div. 207. Inocybe geophila Sow. f. major 465. — lanuginosa (Bull.) forma 466. — ob- scura Qu. 466. — sp. div. 465, 466. — umbrina Bres. 465. Inula sp. div. 264. Iris 61, 136, 348. — germanica 352, 354, 379. — pumila 353. — sp. div. 280, 326. Irpex sp. 244, 245. Isoetes 362. Iwanoffia terrestris Pasch. 395. J. Jasione sp. 278. Jattaea sp. 488. Juglandites 239. Juglans 391. — crassipes Heer 240, 241. — regia 391. Juncaceae 230, 243, 334, 451. Juncus sp. div. 281, 297, 319, 335, 344, 345, 346, 347. Jungermannia sinuata Deks. 169. Jungermanniaceae 231. Juniperus communis 367. — — f. abietiformis, f. cupressiformis, f. frutescens 367. — sp. div. 293, 297, 341, 342, 343, 441. Jurinea sp. 210. K. Karschia sp. 488. Kirchneriella lunata Schdle. 57. Knautia Dinarica (Murb.) 223. — 212, 223. Koeleria 225. — alpigena Domın. 327. — argentina Dom. 225. — Bergü | Hieron. v. aristulata, fullacına et | minor Dom. 225. ciliata Kern. 358. — — Wol. 358. — gracilis Pers. v. boliviensis Dom. 225. Grise- bachii Dom. 225. — Hieronymi Dom. 225. — leiophylla Hack. 490. Niederleinii Dom. 225. — polonica Domin. 358. — pseudocristata Dom. v. andicola Dom. 225. — sp. dw. 282, 490. Kretzschmaria sp. 244. 509 L. Labiatae 229. Lachnea sp. div. 244, 470, 488. Lachnella sp. div, 348. Lachnum Morthieri (Cke.) 227. — Sauteri (Scc.) 227. — sp. div. 347, 348. Lactarius sp. div. 463. Lactuca Kossmatit Vierh. 303. Paulayana Vierh. 304, 305. — Sale- hensis Vierh. 305. — sp. div. 271. Lamium album L. 115. — sp. 279. Lantana costaricensis Hay. 226. — Cummingiana Hay. 226. — glandu- losissima Hay. 226. — malabarica Hay. 226. — mazxima Hay. 226. — ovata Hay. 226. — Sprucei Hay. 226. — urticoides Hay. 226. — veroniei- folia Hay. 226. Larix 341, 347, 447. — europaea 366. — sp. 441. Laserpitium sp. div. 37, 69. Lasiagrostis sp. 2831. Lasiobolus equinus (Müll.) 470. — sp. 244. Lathraea 118. Lathyrus ensifolius (Lap.) 276. — Ni- colai (Rohl.) 277. sessilifolius S. S. 276, 277. — sp. div. 27, 209. Laumaea Kuriensis Vierh. 302. Laurus nobilis 381, 382. Lavatera sp. 30. Leandra australis Cgn. 193. — cor- rugata Krass. Rech. 193. — Höhnelii Krass. Rech. 193. — papillata Cgn. 193. — sp. div. 193. Lecanora goettweigensis Zhlbr. 448. Lecidea Ghisleri Stzbgr. 448. — sub- apochroella Zhlbr. 448. Leciographa sp. 344. Leersia 85. — oryzoides Sw. 82, 86, 149, 182. — sp. 489. Leguminosae 229. Fleischmanni (Hldn.) 223. — sp.div. | Dyony Lembosia sp. div. 245. Lentinus sp. div. 244, 462. Lentomitella Höhn. 115. — vistata Höhn. 115. Lenzites sp. div. 462, 488. — trabea (P.) 462. Leontice sp. 206. Leontodon Beriniüi X tergestinus 117. — incanus X tergestinus 117. — Sp. div. 270, 277. — subincanus Fiori 117. — — f. eroceus 117. — — f. genwinus 117. — tulmentinus Fiori 117. — — f. eroceus 117. — — f£. genuimus 117. 37 510 Leontopodium sp. 264. Leonurus sp. 100. Leopoldia sp. 281. Leotia sp. 471. Lepidium sp. 207. Lepidodendron 362. Lepidostrobus 362. Lepiota sp. div. 468. Leptochloa mucronata Knth. 152. Leptonia sp. 466. Leptosphaeria inconspicua Rhm. 296. — sp. div. 296, 470. Leptospora sp. 244. Leptostomum 231. Leptothyrella Epilobii Höhn. 73. Lereschia sp. 111. Leuzea conifera L. f. ramosa Hut. 482. Libanotis athamanthoides D. C. 35. — daueifolia (Scop.) Rehb. 35. — leio- carpa Heuff. 35. — montana 35. — en (Rtz.) DC. 36. — Sibirica . 35. Libocedrus 225. Ligusticum athamanthoides Sprgl. 35. — sp. 36. Ligustrum sp. 70. — vulgare 61, 401, 402. Liliaceae 447. Lilium Martagon 61. Limacium sp. div. 464. Linaria sp. div. 107, 278. — vulgaris Mill. 202. Lindauopsis Zahlbr. 228. — Caloplacae Zhlbr. 228. Lindenbergia Kuriensis Vierh. 260. — Paulayana Vierh. 260. — Sinaica Balf. 259. — Sokotrana Vierh. 259. Linum sp. div. 28, 208. Lippia adpressa Hay. 226. — candi- cans Hay. 226. — pedunculosa Hay. 226. — reticulata Hay. 226. Liriodendron 384. Listera cordata (L.) R. Br. 444. Lithospermum sp. div. 98, 278. Lizonia sp. 245. Lloydia sp. 281. Lloydiella sp. 439. Lonicera 348. — sp. div. 212, 222, 295, 319. Lophidium sp. 295. Lophiosphaera sp. 294. Lophrostoma sp. div. 294. Lophiotrema sp. 294. Lophium sp. div. 341. Lophocolea bidentata 447. Lophodermium sp. div. 341. Lophozia alpestris (Schl.) 26. — v. transıtoria Schffn. 359. — conferti- folia 26. — inflata 21. — longidens (Ldb.) Mac. 26, 27. — longiflora (Nees) Schffn. 26. — ventricosa v. uliginosa Schffn. 25. — Wenzelii 25, 26. Loranthus europaeus L. 323, 329, 330. Lupinus 62. Luzula sp. div. 335. Lyeium Sokotranum Wgn. Vierh. 257. Lycogala sp. 472. Lycoperdon sp. div. 244, 469. Lycopodium 118, 362. — Carolinianum L. v. Springii Chr. 38. Lycopus sp. div. 107. Lygodium 238. Lyngbya limnetica Lemm. 197. — sp. 198, 199, 200, 201. Lysimachia sp. div. 70, 279, 471. Macrophoma Abietis pectinatae Bub. 319. Macrosporium diversisporum Thüm. 472. Magnolia amplifolia Heer 240, 241. — Marbodi Krass. Kub. 240. — sp. 326. — speciosa Heer 240, 241. Majanthemum sp. 441. Makinoa 24. Malabaila sp. 211. Malcolmia sp. 206. Malva sp. div. 30, 208. Malvaceae 74, 229. Marasmius ceratopus P. 467. — sp. div. 462. Marattia 238. Marcetia sp. div. 192. Marchantia 231. Marchantiaceae 24. Mariscus sp. 334. Marrubium sp. div. 99, 279. Marsilea 238. Marsonia sp. 244. Marsupella erythrorhiza (Lpr.) Schfin. 20. - brevicaulis Schffn., gracilescens Schffn. 359. — falcata v. (Schp.) Labg. 22. — sp. 21. Masdevallia muscosa 321. Prsch. 38. Massaria sp. div. 297. Massariopsis sp. 297. Matonia 238. — sarmentosa 238. Matricaria 231. — sp. 266. Macwillaria 138. — chlorantha Ldl. 138. — crassifolia Rb. fil. 139. — discolor Rb. fil. 139. — divaricata Cgn. 138. — furfuracea Schdw. 139. — tridi- folia Rehb. 44, 45, 93, 94. — Leh- — zebrina manni 136. — leptosepala Hook. 139. — marginata Fzl. 42, 43, 44, 45, 94. — monantha Barb. Rdr. 138. — multiflora Brb. Rdr. 138. — nana Hook. 93. — ochroleuca Lodb. 44, 90, 91, 92, 94. — paueiflora Brb. Rdr. 138. — pieta Hook. 139. — porphy- erustele Rehb. 42, 45, 88, 94. — — v. fuscobracteata Prsch 38. — robusta Brb. Rdr. 139. — Rodriguesii Cgn. 139. — rufescens Lal. 41, 43, 45, 46, 89, 91, 93. — venusta 136, 137. — villosa Cogn. 44, 45, 46, 91, 93, 94, 141, 142. — vitellina Ldl. 140. Mazzantia sp. 298. Medicago sp. div. 208. Meiracyllium Wettsteinii Prsch. 38. Melampyrum angustissimum Beck. 109, 110. — Hoermannianum Maly 110. sp. div. 109. — vulgatum Pers., f. paradoxum Dahl 72, 226. Melanconis sp. div. 298. Melanomma glaciale Rhm. n. sp. 294. — junipericolum Rhm. n. sp. 293. — Rhododendri Rhm. non Berl. 293. — sp. div. 293, 294. Melasmia sp. 471. Melasphilea sp. div. 343. Melica sp. div. 282, 490. Melilotus sp. 208. Meliola sp. div. 245, 488. Melittis sp. 100. Melosira sp. 200. Mentha longifolia f. Linnaeana Hay. 226. — sp. div. 107, 438. Mercurialis sp. div. 29. Meriana paniculata Tr. 192. Meridion sp. 53. Merismopedium sp. 56. Merulius erispatus 439. — giganteus Saut. 461. — lacrymans 461. — ser- pens Tode 439. Mesotus 231. Metasphaeria sp. div. 295, 296. — torulispora Berl. forma 296. Metzgeria 231. Metzleria 245. — sp. 245. Mibora verna Beauv. f. elatior Kneuck. 489. Miconia angustifolia Cgn. 193. — im- petiolaris Don. 194. — multiflora Cgn. 194. — rigidiuscula Cgn. 194. — robusta 194. — Schlechtendahlüi Cgn. 194. — sp. div. 193, 194. Mierochloa sp. 490. Mierococcus (Hall.) 119. 122. — fulvus 217. — aqwatilis | Sll Mierocoleus vaginatus «om. v. Vaucherı Gom. 48. Mierocystis marginata (Men.) 58. — sp. div. 54, 57, 58, 197. Mierolieia sp. div. 192. Micromeria sp. 279. Mierophyma sp. 488. Microsaccus brevifolius J. J. Sm. 451. Miecrosphaera sp. 469. Mierostylis hastilabia Rehb. v. major Prsch. 38. Midotis sp. 244. Milium amphicarpon Prsch. 82. — sp. 489. Mimosa 61. Mirabilis Jalapa L. 250. — — f. parvi- flora Hmrl. 250. — — f. trichocarpa Hmrl. 250. — prostrata (R. P.) 251. — Urbani Hmrl. 250. Mittenia 231. Moehringia Malyi 321. — trinervia (L.) 453. Moelleriella sp. 488. Moerkia 231. — Blyttüi (Mrck.) Ldl. 21. Molinia sp. div. 438, 470, 471. Mollisia culmina (Sacc.) v. alpina Rhm. 344. — Haglundi Rhm. 344. — sp. div. 344. Mollisvella sp. 345. Moltkia sp. 278. Monacrosporium leporinum Bub. 319, Monochaetia excipuliformis Bub. 319. Monographus sp. 298. Monotropa 118. — sp. div. 69. Mougeotia sp. 49. Muehlenbergia sp. 489. Mulgedium sp. div. 271. Mycena alcalina Fr. 466. — cohaerens Fr. 467. — flavipes Qu. 467. — ga- lopus (P.) forma 466. — parabolica Fr. 467. — rubella Qu. 467. — sp. div. 466, 467. Myeoeitrus sp. 488. Mycosphaerella Lysimachia Höhn. 471. — sp. div. 295. — Valeppensis Rhm. 295. Myosotis caespitosa Schltz. v. Stdlm. 228. — sp. div. 98, 278. Myriangium sp. 245. Myrica Gale 391. Myricaria sp. 294, 296, 343, 344. Myrothecium 115. — sp. 472. Muyrrhis sp. 34. Myrsinaceae 362. Mytilidion sp. 341. Mysxobacteriaceae 213, 233. Mysobotrys variabilis Zuk. 213. SE nanda 512 Myxococcus incrustans 213, 214, 215, 217. — macrosporus 217. — ruber 214. — rubescens 217, 218. Myzomonas betae 319. Myszonema 327. N. Naevia pezizelloides Rhm. 342. — sp. 342. Najadaceae 451. Najas 118. Napicladium laxum Bub. 319. Nardia obovata (N. E.) v. rivularis Schffn. 359. — sp. 26. Nasturtium sp. 206. Naucoria escharoides Fr. 465. — nim- bifer Brtzlm. 465. Navicula cocconeiformis Grg. 53. — minuscula Grun. 126. Neckeraceae 450. Nectria sp. div. 244, 245, 292, 293, 470, 488. Nectriella sp. 292. Neea hermaphrodita Spe. Mre. 412. — — f. calvata Chod. Hssl. 412. pendulina Hmrl.413. — Schwackeana Hmrl. 424. Selloiana Hmrl. 424. — theifera Oerst. 412. Neesiella rupestris (N. E.) Schffn. 23. Neottia 118. — Nidus avis (L.) 322, 444. Neottiella Höhneliana Rhm. 115. Nepeta Pannonica 115. — sp. div. 100, 279. Nephrolepis 359, 448. Nerium Oleander 349. Neslia sp. 207. Nicotiana 372. — affınis 446. — Ta- | bacum 446. Nigella sp. 206. Nigritella 231. Niptera sp. 344. Nitzschia Palea (Ktz.) 126. Nolanea dissidens Brtzlm. 466. — pas- | cua (P.) 466. — sp. div. 466. — sub- posthuma Brtzlm. 466. Nostoce commune Veh. 47. — humi- fusum Carm. 48. — minutum 48. Nyetaginaceae 249, «o#, 43 7- Nyctalis sp. 462. Nymphaea Lotus 77. Nyssa 363. Nyssaceae 363. ©. Ocellaria sp. 342. Odontia bicolor (A. S.) 439. — griseo- olivacea Höhn. 115. — sp. 488. Oedogoniaceae 452. Oedogonium 395, 423. Oenunthe fistulosa L. 71. — sp. div. 36. Oenocarpus distichus 231. Oenothera Lamarckiana 79. Oidium 319. — albicans Rob. 237, 321. — lactis Fres. 237. Oldenlandia aretioides Vierh. 300. Omphalia sp. 244. Omphalea sp. div. 466. Onceidium 142. — pulvinatum Ldl. 142. — sphegiferum Ldl. 142. — tigrinum 233 Onobrychis sp. div. 209. Onopordon corymbosum WIllk. 112. — ilyrieum L. 112. — macranthum Shousb. 112. — sp. 269. Onosma sp. div. 99, 278. — stellulatum W. K. 99. — Tauricum Stev. v. vi- ride Borb. 99. | Ooceystis forma 415. — sp. div. 59, 198. Ophiobolus minor Bub. 319. Ophioglossaceae 76. Ophioglossum retieulatum L. v. polyan- gium Chr. 38. Ophionectria ambigua Höhn. 115, 227, Ophrys aranifera Huds. 446. — ovata L. (Crtz. hb) 444. Orbicula sp. 244. Orbilia albomarginata Rhm. 344. — sp. div. 344, 470. Orchidaceae 77, 229. Orchis 231. — sp. div. 230 — ustu- latus L. lus. integrilobus Sabr. 323. Origanum sp. 106. Orlaya sp. div. 34, 211. Ornithidium divaricatum 138, 141. Ornithogalum sp. div. 281. Orobanche sp. div. 219. Orobus Nicolai Rohl. 277. — sessili- folius v. coeruleus Pant. 276. Orthantha sp. 165. \ Orthorrhynchium 231. Orthotrichum sp. 471. Öscillaria 418. — limosa 331. Öscillatoria sp. 48. Ossaea amygdaloides Tr. ß. ambigua Cgn. 195. — — f. pauciflora Krass. Rech. 194. — sp. div. 194, 195. Ostrya carpinifolia 389, 390. Otidea leporina (Btsch.) 227. — div. 470. Ouvirandra 8. — Bernieriana 8,9. — Hildebrandtii Eichl. 8. Oxybaphus cretaceus 255. sp. P, Paederota sp. 109. Palaeocassia 239. Palatinella cyrtophora 326. Paliurus 121. — sp. 30. Pallavieinia eylindrica (Aust.) Ev. 25. — Lyelli (Hook.) Gray 20. — rubri- stipa Schfin. 24. Palmacites horridus Heer. 240. Palmophyllum moleteinianum Kub. 240. Panaeolus sp. 464. Pandanus 239. Pandorina sp. 415. Panicum clandestinum L. 81, 180, 181. consanguwineum Knth. 181. — dicho- tomum L. 181, 185. — lanuginosum Ell. 181. — latifolium L. 181. — neuranthum Gris. 181. — perlongum Nsh. 181. — pilosum Sw. v. poly- chaetum Hek. 38. — plicatum 3, 67. — Schiffneri Heck. 38. — Sceribneria- num Nsh. 181. — sp. div. 489, 490. — Türkheimiti Hack. 225. — Walter: Poir. 181. — Wettsteinii Heck. 38, Panus sp. div. 245, 462. Papaver 348, 370. — sp. 206, Pappophorum apertum Mnro. 144. — boreale Gris. 144. — muceronulatum Nees 144. — vaginatum Bekl. 144. — Wrightii Wts. 87, 144. Parentucellia sp. 279. Parmularia sp. 488. Parthenocissus 327. Paspalum sp. div. 490. — uninode Hck. 38. — Wettsteiniü Heck. 38. Pastinaca sp. 36. Patellaria sp. 343. Pazxillus sp. div. 464. Pedicularis 202. — Barrelieri 202, 204. — brachyodonta Schloss. Vuk. 165, 166. — caespitosa Sieb. 205, 448. — comosa L. 165. — elongata Kern. 203. Krass. — fallax (Beck) 165. — Friderici | Augusti Tomm. 444, 445. — Hoer- | manniana Maly 166. — Jacquwinü | Koch 448. — — < tuberosa 204. — Kerneri D. T. 448. — leucodon Grisb. 165. — petiolaris Ten. 444, 445. — rhaetica Kern. 448. — rostrata L. 202, 204, 448. — rostrato-capitata Cr. 448, — scardica Beck 445. silvatica 205. — sp. div. 78, 166. — Summana Spr. 166. — tuberosa L. 202, 204. Pellia calycina 447. — epiphylla 447. Penicillium candidum Lk. 471. Peniophora sp. 439. 513 Pennisetum 86. Pentameris 186. Pentaschistis 186. Peridinium achromaticum Levd. 119. — cinetum Ehrb. 58. — sp. div. 54, 196, 415. — tabulatum Cl. L. 59. Peroneutypella sp. 488. Persea Suessi Krass. 240. Pestalozzia Palmarum Cook. 361. Petasites albus X hybridus 225. Rechingeri Hay. 225. — sp. div. 266. Peucedanum coriaceum Rehb. 36. Petteri Vis. 36. — sp. div. 36, 211. Pezicula sp. 343. Peziza sp. 244. Pezizella sepulta Rhm. 345. — sp. div. 345. — tumidula (R. D.) v. Rhodo- dendri Rhm. 345. Phagnalon Sinaicum Bornm. Kneuck. 449. Phalaeonopsis modesta J. J. Sm. 451. Phalaris oryzoides 82. — sp. 489. Phanerogamae 234. Phaseolus vulgaris 364. Phialea minutula Bres. 73. — rhodo- leuca (Fr.) 227. — sp. div. 346. Philadelphus coronarius 401, 402. Phillyrea sp. 278. Philonotis seriata (Mtt.) Ldl. 22. Phleum sp. div. 281, 358, 489. Phiyeiaena sp. 471. Pholiota sp. div. 466. Phormidium 118. Phragmidium sp. div. 438, 488. Phragmites sp. div. 319, 438. Phyllachora sp. div. 245, 298. Phyllostachys sp. 326. Phyllostieta Lysimachiae Allsch. 115. — sp. 471. Physalis Alkekengi L. 107. Physalospora sp. 295. Physarum sp. 472. Physcia obscura (Ehrh.) v. Georgiensis Zhlbr. 324. — stellaris 216. Physospermum sp. 34. Physurus austrobrasiliensis Prsch. 38. — Kuczynskii Prsch. 38. ' Phyteuma sp. div. 224, 263. Phytophthora sp. 472. Picea excelsa 366. — — v. pendula 367. — — V. viminalis 367. — sp. 441. Pieridium sp. 277. Piceris sp. div. 270, 277. Pimpinella sp. div. 35, 211, 319. Pinnularia mesolepta Ehrb. 53. — sp. div. 53. Pinus leucodermis Ant. 487. — nigra virgata 117. — pindica Form. 487. 514 — protopicea Vel. 240. — Quenstedti Heer 240, 241. — silvestris 365. — — f. parvifolia 365. — — f. virgata 365. — sp. div. 293, 294, 341, 345, 347, 441. Piperales 75. Pirola sp. 69. Pirottaea sp. 345. Pirus sp. div. 209, 438. — suecica 369. — torminalis 369. Pisonia 239, 413. — aculeata L. 427. — combretiflora Mrt. 427. — Hassle- riana Hmrl. 426. — luteovirens Hmrl. 425. — nitida (Mart.) 425. — noxia Netto 425, 426. — Olfersiana Lk. 426. — pedicellaris Gris. 428. — psammophila 425. Pistacia sp. 208. Pisum 118. — sp. 27. Placosphaeria Junci Bub. 319. Plagiothecium silvaticum (Huds.) v. pseudoneckeroideum Schffn. 359. Plantago sp. div. 219, 280. Plasmopara sp. 472. Platanthera 231. Platanus 239. — grandidentata (Ung.) 240. — mirabilis (Lesqu.) 240, 241. — orientalis 401, 402. — Velenovs- kyana Krass. 240. Pleomassaria Robiniae Bub. 319. Vandasti Bub. 319. Pleonectria sp. 293. Pleospora sp. div. 296. Pleurospermum sp. 34. Pleurothallis 141. bupleurifolia Prsch. 38. — laxiflora Prsch. 38. — Montserratiüi Prsch. 38. — ocellata Prsch. 38. — ochracea Prsch. 38. — ornata Rchb. fil. 141. — pulvinata Cogn. 141. — ramphastorhyncha Cgn. v. caespitosa Prsch. 38. — sulcata Prsch. 38. — versicolor Prsch. 38. — vitellina Prsch. 38. Pleurotus cornucopioides (P.) 466. — sapidus Klehbr. Schlz. 466. — sp. div. 466. Plicaria sp. 470. Plowrightia sp. 298. Pluteus sp. div. 466. Poa 185. — Briqueti Hack. 225. — Masendereana Freyn. Sint. 490. — sp. div. 283, 469, 490. — supina 446. Podanthum camescens Boiss. 115. — sp. 278. Podocarpus 225, 238. Podospermum sp. 277. Podosphaera myrtillina Kze. 227. — sp. 469. Pohlia nutans (Schrb.) v. bryoides Schffn. 359. Polycarpon sp. 211. Polygala sp. div. 28, 29, 207. Polygonum calcatum Lidm. 449. — sp. 280. Polypogon sp. 281. Polyporus circinnatus 462. — fragilis Fr. 439. — rugosus 462. — Schwei- nitzü Fr., Alw. et S. 461. — sp. div. 244, 439, 440, 461. — triqueter Fr. 462. — Weinmanni Fr. 439. Polystachya 139. — bracteosa Ldl. 140. — caespitosa Brb. Rdr. 139, 140. — estrellensis Rb. fil. 139, 140. — ge- raensis Brb. Rdr. 140. lineata Rb. fill. 140. — luteola Hook. 140. — — R. W. 140. — nana Rb. fil. 139. — pinicola Brb. Rdr. 140. — pubes- cens Hook. 140. — purpurea R. W. 140. Polystietus sp. div. 244, 245, 488. Polystigma rubrum (Pers.) v. Amygdali Rhm. 227. Polytrichum 21. Pomaceae 227. Poria sp. 488. Porphyrea 118. Porphyridium eruentum Naeg. 332. Portenschlagia sp. 35. Portulaca oleracea L. 178. Portulacaceae 178. Posidonia 451. Potamogeton 451. Potamogetonaceae 231. Potentilla 453. — montenegrina Pant. 327. — sp. div. 209. Prasium sp. 279. Prenanthes sp. 272. Prescottia polyphylla Prsch. 38. Primula sp. div. 70, 229, 279, 471. Primulaceae 76, 178. Propolidium sp. 342. Proteophyllum 239. Protubera sp. 244. Prunus 227, sp. div. 121, 319, 326. Psalliota sp. div. 465. Pseudohydnum sp. 244. Pseudolarix Kaempferi 225. Pseudopeziza sp. 470. Pseudophacidium sp. 342. Psilocybe polytrichi (Fr.) 465. — div. 465. Pteris Goeldii Chr. 38. — sp. 298. Pterocephalus sp. 212. Pterolepis sp. 191. Pierostylis 321. Pierygophyllum 231. — sp. 173. Puceinia Avenae-pubescentis Bub. 319. — Rossii Bub. 319. — sp. div. 438, 488. sp. Pulicaria Shoabensis Vierh. 302. — sp. 265. Pulmonaria offieinalis 349. — sp. div. 98, 358. Pulsatilla sp. 358. Pycreus sp. div. 334. Pyrenochaeta fallax Bres. 73. Pyrenopeziza sp. 345. Pyrenophora ambigua Berl. v. sex- septata Rhm. 297. — sp. div. 297. Pyrodinium Plate 327. — bahamense Plate 327. Pyronema sp. 470. Pyrus 227. — sp. 121. ®. Quercus 115, 239. — Robur 390. — sp. div. 121, 280, 325, 401, 402, 471. R. Radula 231. Ramondia sp. 229, 278. Ramularia Lysimachiae (Thüm.) 471. — saprophytica Bub. 319. — sp. div. 471, 472. Ranunculus sp. div. 32, 206. Raphidium convolutum v.lunare Krehn. 57. — sp. 198, 199. Rebentischia sp. 295. Reboulia 24. Reticularia sp. 245. Rhabdospora Strasseri Bub. 319. Rhagadivolus sp. 277. Rhamniphyllum 239. Rhamnus Frangula 4. — gamocensis Pax 77. — sp. div. 30, 471. Rhinanthus sp. 166. Rhizogonium 231. Rhizomopteris eruciata Nath. 327. Rhizophoraceae 363. Rhizophydium sp. 54. — zoophthorum Dng. 59. Rhizopogon sp. 469. Rhododendron sp. div. 292, 293, 294, 295, 297, 341, 342, 343, 344, 345, 346, 441. Rhus sp. div. 121, 208. Rhynchanthera sp. 192. Rhyparobius sp. 348. Rhytisma acerinum (Pers.) 97. — sp. 342. ‚Ribes 72, 115. — futurum Janez. 321. — hudsonianum X nigrum 321. — macrostachyum Jancz. 321. — nigrum 401, 402. — sSaundersii Jancz. 321. 515 — sp. 471. — vulgare X Warsce- wieriüi 321. Riccardia incurata Ldb. 169. — lati- frons Ldb. 171, 172, 173. — major Ldb. 169, 171, 172. — multifida 170, 171, 172. — sinuata (Deks.) 169, 170, 171. 173. — — v. contexta Nees. 171. Riccia Levieri Schffn. 323. Richteriella sp. dw. 57, 198. Rickiella sp. 244. Rinodina iowensis Zhlbr. 448. Robinia Pseudacacia 401, 402, 403. Rochelia microcalycina Bornm. 449. Romulea 359. — sp. 281. Rondeletia 46. — strigosa Bth. 136, 137. Roripa sp. 206. Rosa 159. Rosaceae 229 Rosellinia sp. div. 244, 245, 294. Rubus 159. — altissimus Frtsch. 72. — bifrons X macrophyllus 72, 226. — Durimontanus Sabr. 72, 225. — prae- cambricolus X macrostemon 71. — sp. 438. — Toclii Domin. 71. Ruellia Kuriensis Vierh. 261. — Pau- layana Vierh. 262. Ruppia 118, 451. Russula lepida Fr. forma 463. — SP. div, 463. Ruta sp. div. 28. 121. Rutaceae 229. S. Sagittaria 10. Salvcaceae 363. Salix 239, 295, 298, 488. — sp. div. 280, 319, 471. Salvia Austriaca Jeqg. 71. — sp. div. 106, 121, 279. Sambucus sp. div. 222, 298. Sanguisorba sp. 469. Santcula sp. 32. Sapindophyllum 239. Sapindus 239. Sarcanthus Nieuwenhuisii J. J. Sm. 451. Sarcina (Goods.) 119. Sarcochilus keyensis J. J. Sm. 451. — Sarcosoma sp. 245. Satureja 121. — Croatica (Pers.) 106. — Kitaibelii Wrzb. 106. — montana L. 106. — sp. div. 106, 279. — sub- spicata Bartl. 106. Sazifraga sp. div. 211, 297. Scabiosa sp. div. 212, 223. Scandix sp. div. 34, 211. 516 Scapania nemorosa (L.) v. fallaciosa Schffn. 359. Scenedesmus 418. — sp. div. 197, 415. Sceptridium Lyon 76. Scheuchzeriaceae 243. Schizophyllum sp. 462. Schizostachyum 185. Schizothrix sp. 48. Schoenoplectus sp. div. 335. Seirpus sp. 335. Scleranthus sp. 211. Seleroderma sp. div. 469. Seleroderris sp. 343. Scleropoa rigida 87, 145. Sclerotinia aconiticola Rhm. 347. Sclerotium Punctum Lib. 472. — sp. div. 472. Scolopendrium Scolopendrium 114. Scolymus sp. 277. Scorpidium scorpvoides (L.) v. pratense Schffn. 359. Scorzonera rosea W. K. 270. — sp. div. 270, 277. Scrophularia laciniata W. K. 108. — Pantocsekü Gris. 108. — sp. div. 107, 108. — stiriaca Rech. 227. Serophulariaceae 179. Seutellaria sp. div. 99. Scytonema Hofmannı 331. Sedum album 3. — Anacampseros 72. — sp. dw. 211. Selaginella Martensii Spr. 72. — Wett- steinii Hieron. 38. Selenastrum 57. Sempervivum 349, 364, 451. — arach- noideum L. 90. Senecio alpester (Hoppe) DC. 266. — — Kern. 266. — araneosus DC. 266. — — (Gris.) 266. — Aucheri DC. 267. — cCacaliaster L. forma 267. — Olusianus Rehb. 266. — crassifolius Wild. 266. — Fussii Gris. Sch. 115, 266. — Jacquinianus Rehb. 267. — Ovirensis (Koch.) DC. 266, 267. — procerus Gris. 267. — Sarracenicus L. 267. — silvaticus X viscosus 448. — sp. div. 209, 267, 292, 293, 294, 296, 342, 344, 345, 346, 347, 438. Sepedonium sp. 471. Septobasidium sp. 245. Septoria bellunensis Sp. 471. — Fran- gulae 471. — relicta Bub. 319. — repanda Bub. 319. — rhamnella Oud. 471. — Vandasii Bub. 319. — versi- color Bub. 319. Sequoia fastigiata (Sternb.) 240. — moravica Krass. Kub. 240, 241. — Reichenbachi (Glin.) 240, 241. Serapias Helleborinea L. «. latifolia 442. Seriola sp. 277. Serratula albarracinensis Pau 483. — Alcalae Coss. 482. — Aznavouriana Bornm. 449. — baetica Boiss. 482, 483. — — v. pinnatifolia Wlik. 482. — Barrelieri Duf. 482. — cichoriacea DC. 484, — darnacina Asso 483. — flavescens Poir. 484. — glabrata Per. Lar. 483. — inermis Üoss. 483. — macrocephala Bert. 482. — muero- nata Desf. 484. — nudicaulis DC. v. subinermis Coss. 483. — pinnati- fida Poir. 482. — — Pf. glabrata Per. Lar. 482, 483. — pinnatifolia WIIk. 482. — Seoanei Wlik. 482. — sp. 269. — tinctoria L. 482. — Vulpiü Fisch.-Oost. 482. Seseli daucifolium Clarke 35. — Malyi Kern. 358. — medium (Nym.) 35. — sp. div. 35, 211. Sesleria 325, 326. — sp. div. 281, 490. Sibiraea altaiensis 121. — croatica Deg. 121. Sideritis sp. div. 99, 279. Sieglingia sp. 490. Sigillaria 362. Staus sp. 36. Silene dalmatica Scheele 116. — multi- caulis Guss. 116. — nemoralis 321. — Otites 77. — Serbica Adam. Vierh. 116. — sp. div. 207, 292, 358. — Taygetea Hal. 116. Silybum sp. 210. Simblum sp. 245. Sirobasidium sp. 488. Sisymbrium sp. 319. Sium sp. 35. Smyrnium sp. div. 34, 212. Solanum sp. 107. Soldanella sp. div. 70, 319. Solenanihus Tournefortii DC. 72. Solenia sp. 245. Solidago sp. div. 264. Sonchus sp. 438. Sonneratia 327. Sorbus 227. — sp. 470. Sordaria sp. div. 293. Sparassis sp. 438. Sparganiaceae 231. Spartina sp. 490. Specularia sp. div. 224, 278. Sphaerella Lysimachiae Höhn. 73. Sphaerocystis sp. div. 56, 57, 59, 197, 198, 199, 201, 415. Sphaerotheca sp. 469. Sphagnum 234. Spiraea mongolica 401, 402. Spiranthes 141. — chloroleuca B.R. v. concolor Prsch. 38. — nitida Cgn. 142. — Ulei Cgn. 141. Spirillum 243. Spirogyra sp. 49. Sporobolus eryptandrus A. Gr. 146, 151. — sp. div. 489, 490. — subin- elusus Phil. 151. — vaginiflorus Wood. 149, 151, 183. Sporodinia sp. 472. Sporonema sp. 471. Sporormia sp. div. 293. Spumaria sp. 472. Stachys 121. — Alopecurus (L.) 105. — — v. lanata Schiller 105. — an- gustifolia Vis. 100. Baldaceii Maly 102, 105. — eriostachya Kern. 101, 102. — fragilis Vis. 101, 105 — Hercegovina Maly 101, 102, 104, 105. — hirta (Ten.) 104. — Ulyricus Maly 101. — Karstiana (Borb.) 104. — — forma 100. — labiosa Bert. 100, 104. — petrogena Handel-Mazz. et Janch. 101, 105. — recta 104. — sp. div. 100, 105, 279. — suberenata Vis. 100, 104. — Visianit Briqu. 101. Staehelina Baetica DC. 112. Stanhopea graveolens Ldl. v. concolor Prsch., v. straminea Prsch. 38. Staurastrum Clepsydra Ndst. 51. — — v. acuminatum Ndst. 51. — conver- gens Racib. 52. — hirsutum Breb. 51. — minutissimum Rusch. 52. — pa- chyrhynchum 52. — pygmaeum Breb. f. tetragona Ndst. 51. — sp. 57. Stauroneis anceps Ehrh. v. amphicephala Cleve 52. Stelis 371. — guttifera Prsch. 38, 371. — mucronata Prsch. 38. — ophio- glossoides Sw. 371. — parahybunensis B. R. 371. — peliochyla B. R. 371. Stellaria pallida (Dum.) 453. — sp. 438. Stemonitis sp. 472. Stenorrhynchus calophyllus Prsch. 38. — Löfgrenii Prsch. 38. Stephanodiscus sp. 415. Stereum sp. div. 244, 439, 488. Stietis sp. div. 244, 342. Stigeoclonium 327, 395, 417. — falk- landicum 417. — fasciculare 399, 420, 421, 422. — flagelliferum 399, 400, 421. — longipilum 417, 418, 420, 422. — nudiusculum 322, 397, 417, 421. — sp. 322. — tenue 399, 417, 418, 421. — terrestre Iw. 395. Stigmatea Velenovskıji Bub. 319. Stilbum byssinum 115. Stipa 143. — amphicarpa Phil. 183. — barbata Desf. 143. — capillata L. 144. — gigantea Lag. 83, 143, 144. — Grafiana Stev. 143. — hirta Phl. 150. — juncea 83, 143. — Lagascae R. Sch. 143, 144. — Lessingiana Tr. 517 Rpr. 143. — pennata L. 83, 143. — pulcherrima Koch. 143. — semibar- bata R. Br. 150. — sp. div. 281. 489, 490. — Szovitsiana 144. — Tirsa Stev. 143, Stratiotes generalis Krause 231. Streptococcus (Billr.) 119. Stropharia melasperma (Bull.) 465. — sp. div. 465, Strychnos nux vomica 66. Stupa sp. div. 489, 490. Succisa sp. 223. Symphytum sp. div. 98, 278, 438, 441. Synedra sp. div. 54, 59, 198, 199, 200, 202. — ulna Ehrbg. v. splendens Brun. 196. Syringa 121, 349. — persica 350, 379. — vulgaris 384. I. Tabellarıa fenestralis 78. 53, 54, 196. Tarwania 362. Tamus communis 1, 61. Tapesıa sp. 345. Taraxacum 362. — corniculatum (Kit.) 271. — laevigatum Willd. 271. — ob- liquum Fries. 271. — offieinale formae 449. — sp. div. 210, 271. Taxus baccata 367. — sp. 283. Teichospora sp. 294. Telekia sp. 265. Tetracoccosporium 323. Tetrapogon spathaceus Hack. 152. Teucerium 121. — Chamaedrys L. 99. — Hwyrcanicum Murr 73. — sp. div. 99, 171, 279. Thecopsora sp. div. 438. Thelephora sp. div. 244, 439. Thelocarpon conoidellum Nyl. 469. — conoideum Höhn. 437, 469. Thesium sp. 280. Thinnfeldia 238. Thlaspi sp. 207. Thrixspermum remotiflorum J. J. Sm. 451. Thymelaea sp. div. 280. Thymus 121. — Adamovici Vel. 116. — Balansae B. R. 116. — balcanus Borb. 116. — Bornmülleri Vel. 116. — brevidens Vel. 116. — carstiensis Vel. 116. dalmaticus Frn. 116. — Domini Vel. 116. — grandiflorus Hsskn. 116. — Hervieri Vel. 116. — heterotrichus Grsb. v. albiflorus Hsskn. 116. — hirtiformis Vel. 116. — leuco- stomus Hsskn. 116. — ovatus Mill. — sp. div. Paxianum Szab. 518 116. — Pseudomarschallianus Vel. 116. — spathulaefolius Hsskn. 116. — sp. div. 106, 279, 358. — thasius | Vel. 116. — thessalus Vel. 116. — Tosevi Vel. 116. Tibouchina heteromalla Cogn. 191, 192. — multiflora Cogn. 191, 192. — sp. div. 191, 192. Tilia 319. — platyphyllos 401, 402. Tomentella sp. div. 438. | Tordylium sp. div. 37, 211. Torilis sp. 34. Torula 214. Tozzia sp. 118, 164. Tradescantia 177. Tragopogon 337. — orientalis 337, 338, 340. — pratensis 338, 340. — Sp. 214. Trametes protracta Fries 462. div. 439. Trapa 238. Tremella sarcoides 214. Tremellodon sp. 438. Treubia 231. Tribonema 327. Trichia sp. 472. Trichloris sp. 490. Trichocalyx glabrescens Vierh. 300. — obovatus Balf. 300. puberulus Vierh. 300. Trichocentrum cornucopiae Ldl. Rchb. v. fuscatum Prsch. 38. Trichodesma Aucheri DC. 449. — Ira- wicum Bornm. 449. Trichoglottis scandens J. J. Sm. 451. — DUesxkuelliana J. J. Sm. 451. Tricholoma 437. — melaleucum P. forma 468. — sp. div. 468. | Trichomanes iunceum Chr. 38. Trichopeltis sp. 245. Trichophorum sp. 335. Trichosphaeria sp. 245. Trieyela spinosa Cav. 411. — sp. Trifolium sp. div. 208, 470. Trigonella sp. div. 208. Trimorpha 116. — alba (Gaud.) Vierh. 116. — alpina (L.) Vierh. 116. Attica (Vill.) Vierh. 116. — borealis Vierh. 116. — Cappadoeica Vierh. 116. — Epirotica Vierh. 116. — Hun- garica Vierh. 116. — neglecta (Kern.) Vierh. 116. — Olympica (Sch. K.) Vierh. 116. — Rhodopaea Vierh. 116, — sp. div. 264. — Transsilvanica Vierh. 116. Trimia sp. div. 34, 212. Triodia decumbens Beauv. 83, 85, 146, 186. — elongata Bsh. 152. — mutica Wats. 152. Tripleurospermum sp. 266. Trisema Wagapii Vieill. 332, 448. Trisetum Bornmäülleri Domin 114. interruptum Bekl. 151. — Orcuttia- num Vasey 151. — sp. div. 282, 490. Triticum sp. div. 283, 438, 491. — vul- gare 2. Tropaeolum 348. Tryblidinm sp. div. 342. Tubicaulis Suteliffii Stopes 327. Tulipa 136, 348. — Gesneriana 349. — sp. 231. Tulostoma sp. 244. Tumboa 307, 386. — Baimnesvi 385. Tunica sp. div. 207. Turgenia sp. 211. Tussilago Farfara 370. Tympanis Myricariae Rhm. 343. sp. div. 343. Tyrimnus sp. 210. U. Ulmus 239. Ulothrix 395, 421. — zonata 395, 422. Uniola latifolia L. 87, 147. Uredo sp. 245. Urobaecillus Pasteuri 122. Uropyzis sp. 488. Urtica sp. 471. Urticaceae 235. Ustilago sp. div. 244, 438. Üvella 397. V. Vaceinium sp. div. 69, 70, 295, 341, 342, 438, 441, 469. Valeriana sp. div. 222. Valerianella sp. div. 212, 222. Vallisneria spiralis 233. Valsa sp. div. 297, 298, 488. Vanda foetida J. J. Sm. 451. Vangueria sp. 451. Vaucheria sp. 395. Velezia sp. 207. Venturia austrogermanica Rhm. 295. — sp. div. 295, 470. Veratrum 298. Verbascum 178, 179. — Bornmülleri Vel. 116. — nigrum L. 179. — olym- pieum 117. — phoeniceum L. 179. — sp. div. 107, 278. Verbenaceae 229. Vermicularia sp. 471. Veronica Austriaca L. 108, 109. — Bi- hariensis Kern. 108. — cinerea Boiss. v. Argaea Stdlm. 228. — dentata Schm. 109. — multifida aut. non L. 108. — — 1. 278, 441. Viburnum 239. — sp. div. 212, 222. 109. — sp. div. 108, 109, Vicia calcarata 242. 362. — pseudocracca 242. — sativa L. 242. — sp. div. 209. — villosa Rth. 242. Vietoria regia Ldl. 326. Vılfa 83. Vinca sp. div. 278, 319. Viola 225. — abulensis Pau 189. — adriatica Frn. 188. — alba Bess. 187. — x odorata 187. — ambigua W.K. 473, 474. — — forma 166. — arbo- rescens L. f. albido-tomentosa Becker 189. — arvensis Murr. 190. — Bour- geaui Coss. 190. — Cadevalli Pau 187. — cochleata Coiney 187. — cor- nuta L. 117. — Dehnhardtiü Ten. 187. — — X maderensis 137. — helvetica Becker 473, 474. — Henri- quesii Willk. 190. — Kitaibeliana S. 8.190. — lactea Sm. 189. — lanei- folia Thor. 189. — lusitanica Brot. 189. — macedonica B. H. 190. — ma- derensis Lowe 187. — Marcetii Becker 188. — moncaunicaPau 190.—montana L. 189. — odorata 3, 187. — — X virescens 187. — orthoceras Ledeb. 117. — palustris L. 188. — Pardoi Becker 187. — proliza Pand. 32. — puberula Lge. 189. — KReverchoni Wlik. 187, 188. — rupestris Schm. v. glaberrima Murb. 189. — sego- bricensis Pau 187, 188. — sepincola 187. — silvestris (Lk.) f. albido-to- mentosa Becker 189. — — X Mill- kommii 188. — sp. div. 31, 32, 167, | 189, 190, 207, 325, 441. — Thomasi- | ana Perr. Song. 473, 474. — — forma 166. — tirolensis Becker 473. — tri- eolor s. I. 190. — tridentina Becker 473, 474. — Willkommii Roem. v. cinereo-pubescens Becker 188. — Orobus DC. | 519 Viscum 3, 4, 6, 64. — album L. 323, 329, 369. — — v. microphylla 369. Vitis vinifera 72. Volvox 395. Vuilleminia sp. 438. Vulpia 83, 153. — sp. 282. Ww. Webera sp. 172. Wikstroemia indica (L.) 454. Willia Wickmanni Zks. 229. Withania Adumensis Vierh. 257. Wolffia arrhiza 233. Wulfenia Baldaceii Deg. 441. rinthiaca Jeq. 440. — tcd- X. Xanthium sp. 265. Xeranthemum sp. 268. Xylaria sp. div. 244, 488, Xylocarpus 327. Xylographa sp. 342. 2. Zanichellia 451. Zignoella longispora Rhm. 294. — sp. div. 294. Ziziphora sp. 279. Zostera 451. Zygnema spec. (stellino aff.) 48. Zygodon gracilis Wls. v. alpinus Clm. 319. — viridissimus (Deks.) v. den- tatus Brdl. 319. Zygogonium ericetorum Ktz. 47. Zythia muscicola Höhn. 437, — sp. 471. W- [} oe ei BE Ba N A u Fe, An ee} ‘ [3 > 4 x Fan i ET A RE itye { r F ae Pre „ dA wi SAMT vi Gm SEEN [r Mi ud nn. fh | i } AReN 4, 3 ‚eis £ ES 24 > 27 EN: | ’ I x) ‘ v- ® 1% . iv “ a u u 1 N ') Das ai "TR AURUUS Ki y el Ser u I N RN i md j Hy F FE Es. % UA |! 295 4145