“ g) 4 CL: [} is # A G- m Ki Per a1 >23 i u u VE u u u ) 6 4 D 4 J Y) NN N AN Ö) A N m, M „ Kr EEE ky N Y) I LM 9 AR A M / EREFTTTTTTTTTTELTETIH AXKKKIH eu [6) 4 ee ee seen 19 Hi 14 : 2 ÖSTERREICHISCHE 18 |: 18] | BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. |: 1 ? S 21 © ] HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT | © 9 von : | D" RICHARD R. v. WETTSTEIN | | PROFESSOR AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN UNTER MITWIRKUNG VON KAHKKKAHKRKKKRK DE. ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER K. K. UNIVERSITÄT IN WIEN. x) | >| | = | mt nn El —— —— > Game x x * 0000020000000 SOOIIIICHIHIIIIOHIIICHIICHHOCICGCHOVOGCHIOIYOOOOOO LXI. JAHRGANG. MIT 41 TEXTABBILDUNGEN (100 EINZELFIGUREN), 2 KARTENSKIZZEN UND 6 TAFELN. BR WIEN 1911. P VERLAG VON KARL GEROLDS SOHN / L, BARBARAGASSE 2. EEELELSTSESERLLISELLIELELEEN ELELSLSSSLELIBIIISIEIEEN SESLEELELEN ee E| SEEEEEEERTEIETEAESEMEEAGEERTERTEEEREEETEELEEEEIEEREREEEEEFERRIERIEINRFENEEENFIEIENEGEREEEEEERFEEFEEEEEEEEREEEREERELEGEEEREESEGEEE ER |h. ee m ? DARAN } Don CRRARKRRIS ERT THRET Tata tt WUSyy SUDDEDGESUHE TIL DHUSTNN IFaseooossasesesanaanoernnnaeoeoonnoon00 osonanaenennone ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT VON D" RICHARD R. v. WETTSTEIN PROFESSOR AN DER K. K, UNIVERSITÄT IN WIEN UNTER MITWIRKUNG VON DE. ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER K, K. UNIVERSITÄT IN WIEN, LXI JAHRGANG. MIT 41 TEXTABBILDUNGEN (100 EINZELFIGUREN), 2 KARTENSKIZZEN UND 6 TAFELN. LIBRARY NEW YORK BOTANKAL AR GARDEN WIEN 1911. VERLAG VON KARL GEROLDS SOHN L., BARBARAGASSE 2. Bi: OSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHAUFT Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien, unter Mitwirkung von Dr. Erwin Janchen, LIBRARY Privatdozent an der k. k. Universität in Wien. NEW YORK BOTANKAL 2. GARDEN LI. Jahrgang, Nr. ber u, Wien, Jänner 191. verlag von Karl Gerolds Sohn in Wie Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. Von Friedrich Vierhapper (Wien). (Mit 2 Textabbildungen und 1 Verbreitungskarte.) Den abgelaufenen Sommer verbrachte ich wie viele seiner Vor- gänger im Lungau, dem Quellgebiete der Mur. Obwohl die Witte- rung für Exkursionen nicht günstig war, gelang es mir doch, eine größere Anzahl für das Gebiet interessanter Pflanzen zu finden. Allen voran verdient Conioselinum tataricum Fisch. genannt zu werden. Ich entdeckte diese seltene, auch in nicht fruchtendem Zustande durch den Chaerophyllum aureum-artigen Habitus, die eroßen Blattscheiden und die langen, pfriemlich-linealen ‚Blätter der Hüllehen auf den ersten Blick kenntliche Umbellifere in der sub- alpinen Stufe des Göriachwinkels auf schwer zugänglichen Felsen der rechten Talseite — ÖOstabhang der Leßhöhe — in 1475 bis 1600 m Meereshöhe an zwei verschiedenen Stellen. Dieser Fund ist von großer Bedeutung und es erscheint gerechtfertigt, etwas ausführlicher auf die Sache einzugehen, denn es handelt sich um den ersten, bisher mit Sicherheit bekannt ‚gewordenen Standort des ©. tataricum in den Alpen. Die eine Fundstelle, ein Urgesteinsfelsen, welcher eine steile, enge, ziemlich feuchte, mit viel Schutt erfüllte Rinne flankiert, liegt. 1600 m über dem Meeresspiegel. Ich fand dort nur zwei xemplare der Pflanze, welche beide in mit Humus erfüllten Spalten es Felsens wurzelten. einen großen Stock, den ieh nicht erreichen ", konnte, und das kleine, in Abbildung 1 dargestellte Individuum. Als ‚„Begleitpflanzen wachsen in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem crfelsen'): Rhododendron ferrugineum, Lonicera coerulea; Milium ni u — Pt N Du NE. Österr. botan. Zeitschr., 1911. Fio. 3 Lichtdruck v. Max Jafe, Wien 5 59 11. Molisch H., Untersuchungen über Laubfall. (Sitz.-Ber. d. kais. Akad. d. Wiss., XCIII. B., I. Abt., 1886.) 12. Nömec B., Studien über Regeneration. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1905. 13. Nömec B., Über ungeschlechtliche Kernverschmelzung. (Sitz.-Ber. d. kgl. böhm. Ges. d. Wiss. Prag, 1902.) 14. Nömec B., Über die Bedeutung der Chromosomenzahl. (Bull. Acad. d. Se. de Boh@äme, 1906.) 15. Noack F., Eine Treibhauskraukheit der Weinrebe. (Gartenflora, Bd. L, 1901, p. 619.) 16. Prillieux Ed., Intumescences sur les feuilles des oeillets malades. (Bull. d. la Soc. Bot. d. France, XXXIX., 1892, p. 370.) 17. Schrenk H. v., Intumescences formed as a recult of chemical sti- mulations. (S. A. sixteenth ann. report Missouri Bot. garden, May 1905.) 18. Sorauer P., Einige Beobachtungen bei der Anwendung von Kupfer- mitteln gegen die Kartoffelkrankheiten. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten, III., 1893, p. 32. 19. AR P., Mitteilungen aus dem Gebiete der Phytopathologie, II. Die symptomatische Bedeutung der Intumeszenzen. (Bot, Zeitg., XLVIII, 1890, . 241.) £ y 20. Sorauer P., Uber Intumeszenzen. (Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch., XVIL., 1899, p. 456.) _ 21. Steiner R., Uber Intumeszenzen bei Ruellia formosa Andrews und Aphelandra Porteana Morel. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXIII., 1905, p. 105.) 22. Trotter A., Intumescence fogliari di Ipomaea Batatas. (Annali di Botanica, I., 1904, p. 364.) 23. Viala P. und Pacottet P., Sur les verrues des feuilles de la vigne. (Comp. Rend. de l’Acad&mie d. Se., CXXXVIIL., 1904, p. 161.) 24. Woods A. F., Stigmonose, a disease of carnations and other pinks. (Bull. Nr. 19, Div. Veg. Phys. and Path., U. S. Dept. of Agr., 1900.) Erklärung der Tafel I. Fig. 1. Ein mit Intumeszenzen bedecktes Blatt von Goldfussia aniso- phylla, das, mit Sublimat besprengt, vier Tage im Dunkelthermostaten bei etwa 250 C. unter Wasserabschluß gehalten worden war. Fig. 2. Ein Blumenkohlblatt, das, mit Ammonium-Kupferkarbonat be- sprengt, im Freiland mit einer Glasglocke bedeckt gehalten worden war. Fig. 3. Ein mittels einer Glasnadel verletztes, unter einer Glasglocke im Freiland gezogenes Blumenkohlblatt. An einer Stelle wurde das Wort „Intumese.*“ eingeritzt, die Wucherungen haben es genau nachgebildet. Nachtrag zur Flora der Bukowina. Von Constantin Freih. v. Hormuzaki (ÜCzernowitz). Seit im Jahre 1872 die letzte vollständige Aufzählung der bis dahin aus der Bukowina bekannt gewordenen Pflanzen erschien'), sind nur vereinzelte Beiträge über nachträgliche Funde publiziert worden, so daß eine neuerliche Zusammenfassung der ganzen Buko- winer Flora schon längst wünschenswert wäre. Überdies wirkt in dem zitierten Werke die gemeinsame Behandlung mit Galizien nicht günstig, weil dadurch der spezifische Charakter der Bukowiner 2) Knapp J.A., Die bisher bekannten Pflanzen Galiziens und der Buko- wina. Wien 1872. 60 Flora einigermaßen verwischt oder mindestens stark in den Hinter- grund gedrängt wird. Einesteils zeigt die an endemischen Formen reiche ostkarpa- thische Hochgebirgsflora ganz andere Züge als die von ihr durch niedriges Gebirge weit getrennte, schon den Sudeten verwandte Vegetation der Tatra, anderseits besitzt das baltische Flachland, welches den größten Teil im Norden Galiziens einnimmt, eine zentral- und nordeuropäische Flora, welche mit derjenigen Sehlesiens und der norddeutschen Ebene ziemlich übereinstimmt, der gegenüber die pontische Flora des podolischen Plateaus an Ausdehnung zurück- tritt. Grundverschieden davon ist der Charakter des Tieflandes der Bukowina, wo nur die pontische Florenregion entwickelt ist und orientalische Elemente der Steppenflora vorherrsenen, wovon manche von Südosten aus nur bis in die Bukowina dringen, ohne das galizisch-podolische Plateau zu erreichen, z. B. Anchusa ochroleuca M. B., Oytisus aggregatus Schur und zahlreiche andere. Daher wäre eine abgesonderte Darstellung der Bukowiner Flora, bei welcher deren Eigentümlichkeiten deutlich hervortreten würden, in pflanzengeographischer Hinsieht ungleich lehrreicher. Dieses Ziel sollte von denjenigen, welche sich mit der hiesigen Flora be- fassen, stets im Auge behalten werden, wozu allerdings noch eine gründlichere Erforschung gewisser Gegenden notwendig wäre; bis dahin erscheint ein Nachtrag der neuen Funde und der sonstigen Ergebnisse neuerer (insbesondere systematischer) Forschungen nur sehr zeitgemäß und notwendig. Es sei zunächst vorausgeschickt, daß für die Einteilung des Landes in floristische Regionen sich diejenige A. v. Kerners am besten eignet; die Grenzen zwischen dessen „pontischer* und „baltischer‘“ (montaner) Region sind hier so scharf ausgeprägt, daß eine andere Auffassung, wobei etwa die Buchen- (und Eichen-) Region des (pontischen) Tieflandes mit der unteren montanen (Tannen- und Buchen-) Region zusammengefaßt würde (wie dies etwa für die Westkarpathen zutreflend ist, wo eine pontische Region fehlt), die hiesigen Verhältnisse nicht richtig wiedergeben würde. Die Buche (Fagus silvatica L.) fehlt zwar größtenteils in der als obere montane Region bezeichneten Fichtenzone, dringt aber selbst in diese stellenweise ein und erreicht fast die alpine Region an der Baumgrenze, anderseits erstreekt sich das Gebiet der Buche hier und in der Moldau weit in die koniferenlose Ebene. Ein buchenloses Steppengebiet, wie ein solches in der südlichen Moldau, Walachei und Dobrudscha und in Südrußland weite Gebiete ein- nimmt, ist in der Bukowina nur sehr wenig entwickelt, daher ist diese Baumart als Charakterpflanze für die einzelnen Florengebiete weit weniger geeignet, als die ebenso gesellig auftretenden Koni- feren, die Gattung Cytisus u. a. sehr zahlreiche Pflanzen, die also trotz der der pontischen und montanen (baltischen) Region gemein- samen Buchenwälder, jeder davon einen ganz besonderen typischen Charakter verleihen. 61 Am deutlichsten läßt sich diese Florengrenze im Tale des großen Serethflusses wahrnehmen, wo dieselbe durch den Fluß- lauf bezeichnet wird und die montane Vegetation weit in die Ebene dringt. Das rechte Ufer (mit Tannenwald) unterscheidet sich in gar nichts von den ersten Karpathenbergen der Sandsteinzone (Krasna), das linke Ufer (mit Eichenwald und Cytisus) gleicht vollkommen der Umgebung von Özernowitz und der übrigen pontischen Laub- waldregion Kerners. Es kann dabei nicht genug betont werden, daß die südwestliche Neigung des linken Serethufers (bzw. die nordöstliche des rechten Ufers) hiebei keineswegs ausschlaggebend sind, sondern daß es sich um eine konstante Vegetatiousgrenze handelt, indem die südliche Abdachung jenseits der Wasser- scheide (am rechten Flußufer) gegen den kleinen Serethfluß (Petroutz, Budenitz) den gleichen montanen Florencharakter trägt, ebenso anderseits die nördliehe Abdachung zum Pruthtale kein Nadelholz aufweist und mit dem linken (südöstlich geneigten) Serethufer in bezug auf dessen pontischen Charakter übereinstimmt. Die nachfolgend aufgezählten Pflanzen können den Charakter der Florengrenze im Serethtale von Slobozia Comaresti bis Prisa- eareni) am besten veranschaulichen. Die ersteren (A.) sind, soferne dieselben anderwärts vorkommen, in der Gegend von Üzernowitz, am Dniester, bei Suczawa und sonst im pontischen Gebiete, manche sogar nur auf natürlichen (Steppen-) Wiesen einheimisch ; die unter B. angeführten sind dagegen in Krasna und Umgebung sowie in der ganzen unteren montanen Region weiterverbreitet. Darunter sind nur Telekia speciosa Bmgt. und Atropa Belladonna L. ver- einzelt in dem bis über 500 m hohen Hügellande bei Uzernowitz, das übrigens schon montane Züge aufweist, zu finden, sind aber durch ihr Massenauftreten gerade für die montane Region sehr charakteristisch. Ebenso dringen anderseits Onopordon Acanthium L. und Eichen einzeln bis in die untere montane Region, sind aber durch ihr geselliges Vorkommen für das pontische Laubwaldgebiet wichtig. Die übrigen der ersteren Arten (A.) fehlen in Krasna und der ganzen montanen Region vollständig und sind meist wichtige Charakterpflanzen der pontischen Flora (darunter die Gattung Cytisus); die letzteren (D) fehlen ebenso (bis auf die früher ge- nannten) dem pontischen Gebiete gänzlich, darunter als montane Charakterpflanzen die Koniferen und Pyrola secunda L. 4A. Pflanzen, die nur am linken Serethufer vorkommen: Clematis recta L. (Ropcea), Anemone patens L. (Ropcea), Gypsophila muralis L. (Jordanesti, Storozinetz), Silene dichotoma Ehrh. (Ropcea), Linum flavum L. (Ropeea), Genista ovata W. Kit. (Jordanesti), Oytisus hirsutus L. (Slobozia-Comaresti und Bobesti), Cytisus leucotrichus Schur (Prisacareni), Lathyrus platyphyllus Retz. (Ropeea), Potentilla alba L. (Prisacareni), Prunus spinosa L. (Ropcea), Inula Helenium L. (Jordanesti), Anthemis tinctoria L. 62 v. discoidea Gree. (Jordanesti, Ropcea), Serratula tinctoria L. (Jor- danesti), Onopordon Acanthium L. (Ropcea, vereinzelt bis Ciudeiu im Seretzeltale), Centaurea solstitialis L. (Ropcea), Adenophora lilifolia L. (Jordanesti), Verbascum phlomoides L. und V. Blattaria L. (Ropcea), Brunella grandıflora Jeq. und v. pinnatifida Koch (Ropeea, Jordanesti), Kochia scoparia Schrad. (Jordanesti), Quercus pedunculata Ehrh. (Wälder bildend nur am linken Serethufer von Slobozia bis Prisaecareni, sonst nur vereinzelt bei Kupka, Budenitz im Tale des kleinen Sereth, fehlt im Seretzeltale und sonst in der montanen Region), Allium rotundum L. (Jordanesti). B. Pflanzen, die nur am rechten Serethufer vorkommen: Circaea intermedia Ehrh. (Ropcea), Galium silvatieum L. (Ropcea), Telekia speciosa Bmgt. (Ropcea), Senecio Fuchsii Gmel. (Ropcea), Hieracium boreale Fries. (Ropceea, Jordanesti), Pyrola secunda L. (Ropcea, Panka), Gentiana asclepiadea L. (Slobozia- Comaresti), Atropa Belladonna L. (Ropcea), Veronica urticifolia L. (Panka), Picea excelsa (Lam.) Lk. (Oomaresti bis Prisacareni), Abves alba Mill. (bildet ausgedehnte Wälder am rechten Serethufer, die sich von dort bis in das Karpathensandsteingebirge erstrecken), Lycopodium celavatum L. (Panka). Eine Florenkarte, auf welcher die Regionen nach Kerner dar- gestellt sind, habe ich schon im Jahre 1897 in den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft veröffentlicht. Obwohl dieselbe der Einleitung zu einer lepidopterologischen Publikation beigefügt er- scheint, ist sie dennoch auf floristischer Grundlage aufgebaut, daher braucht wohl nur darauf verwiesen zu werden, wobei noch bemerkt sei, daß ich bei deren Verfassung zwar die Einteilung in Regionen nach Kerner angenommen habe, der Verlauf der Grenzen derselben jedoch nicht ganz mit dessen Florenkarte von Österreich-Ungarn übereinstimmt, indem die montane (baltische) Region nach genauer Ermittlung über die Karpathen weiter nordostwärts gegen die Ebene eindringt, als es auf der Karte Kerners ersichtlich ist. Über- dies konnte infolge größeren Maßstabes die genauere Lage der alpinen Regionen, ebenso eine niedere und höhere montane Sub- region auf meiner Karte angegeben werden. Hinzuzufügen wäre noch als eine damals unbezeichnet ge- bliebene neue Unterabteilung der pontischen Flora die (leider noch wenig durchforschte) als aquilorare Region bezeichnete (a. a. O., Verh. d. zool.-bot. Ges., 1899, Nachtrag) Gebirgssteppe, d. h. die von Natur unbewaldeten, nur mit Gras- und krautartiger oder Strauch-Vegetation bedeckten Bergabhänge innerhalb der Waldzone (600—1200 m). Deren Flora trägt den Charakter der natürlichen Wiesen des Tieflandes der Bukowina, mit pontischen Florenelementen (Cytisus), die sonst sowohl der dieses Gebiet umgebenden subalpinen Region als der breiten Zone der montanen Tannen- und Buchen- wälder, welche zwischen dem aquilonaren Gebiete und dem Tief- 63 lande liegen, durchaus fehlen. Manche dieser Pflanzen sind in der Bukowina überhaupt nur auf das genannte Gebiet beschränkt und fehlen vollends den Steppen Podoliens und Südrußlands, so Evo- nymus nana M. Bieb., die, sonst nur im Kaukasus einheimisch, erst kürzlich noch in der Moldau') nachgewiesen wurde, und Coro- nilla elegans Pan@ic, sonst nur im östlichen Bosnien, in Serbien, Bulgarien bis in das südlichste Rumänien verbreitet, deren Areal somit hier weit nach Norden vorgerückt erscheint. Zu dem oben besprochenen Florengebiete, das als Insel der pontischen Flora innerhalb der höheren montanen und subalpinen Region aufzufassen ist, gehören insbesondere die Süd- und Westabhänge des Muncel bei Pojorita (Triaskalk), einige Abhänge im Norden von Cämpulung sowie im Serpentingebiete bei Fundul Moldovei und Breaza. Ein ebenso merkwürdig disjungiertes Areal zeigen noch nach Greceseu?) einige in Rumänien an Ost- und Südabhängen der Karpathen einheimische Arten, so Sazxifraga Huetiana Boissier, Galium valantoides M. Bieb., Agrostis densior Hackel und Ophrys cornuta Stev., von denen letztere schon das Hügelland bewohnt, ebenso wie der Standort von Evonymus nana M. Bieb. in Rumänien in der unteren Region gelegen ist. Es ist wohl anzunehmen, daß diese kaukasischen Arten zu ihrem Gedeihen außer dem kontinen- talen Steppenklima ein geneigtes Hügelterrain und Kalkboden be- dürften, daher, den ebenen Steppen im Norden des schwarzen Meeres fehlend, erst in den submontanen Hügelgeländen an der Ostseite der Karpathen wiederkehren oder aber sogar im Gebirge selbst an den vorhin besprochenen, klimatisch geeigneten Stellen. Aus dem Hügellande der Bukowina gehört noch Nepeta grandiflora M. Bieb. hiezu. Über die floristische Erforschung des Landes wäre zu be- merken, daß das ganze Flußgebiet des Tscheremusch (im Westen des Landes) in dieser Hinsicht noch sehr wenig bekannt ist, u. zw. von der Mündung des Flusses in den Pruth bis zu den dolomitischen Kalkgebirgen Tschornijj Dil und dem höheren Sandsteingebirge Tomnatieul und Jarovetu (bis 1580 m), von wo also noch mancher interessante Fund zu erwarten wäre. Relativ am besten erforscht ist die pontische Region im Dniestergebiet und bei Suceava, die weiteste Umgebung von Czernowitz, die subalpine Region im Süden des Landes (Kimpolung—Dorna—Kirlibaba) und die alpine Region der Kalkgebirge, insbesondere des Rar&u, also diejenigen Gegenden, welche die meisten osteuropäischen und sonstigen spezifischen Elemente enthalten. Abgesehen von dem erwähnten Tscheremuschgebiet ist im übrigen die untere montane Region (das Gebiet der Buchen- und Tannenwälder, Abies alba Mill.) am wenigsten von Botanikern be- sucht worden, was bis zu einem gewissen Grade verständlich wird, 1) Conspectul Florei Romäniei, Suplement, 1909. 2) Ebenda und Conspectul Florei Romäniei, 1898. 64 wenn man berücksichtigt, daß dieses Gebiet, wie es eben in der Bezeichnung Kerners als „baltische* Region zum Ausdrucke kommt, das zentraleuropäische Element in der Bukowina repräsen- tiert, daher für den sammelnden Botaniker und besonders für den vom Westen kommenden ein relativ geringes Interesse bietet. Nur diese Verhältnisse machen es begreiflich, daß Pflanzen wie Juni- perus communis L., Calluna vulgaris (L.) Salisb., Monotropa Hypopitys L., Galium rotundifolium L., Larix sibirica Ledeb.. Carex strigosa Huds. u. a. ganz übersehen werden konnten und in keiner Publikation über die Bukowiner Flora erwähnt werden. Dennoch sind diese Pflanzen in geographischer Hinsicht, als Ver- treter der zentral- und nordeuropäischen Flora, zur Charakteri- sierung der baltischen Region Kerners nicht minder wichtig als in anderer Weise die osteuropäischen Elemente. In dieser unteren montanen Region liegt Krasna-Ilski, wo ich durch viele Jahre zu sammeln Gelegenheit hatte. Selbstverständlich dringen aber selbst bis dorthin manche osteuropäische Formen der Ebene, ebenso wie insbesondere gewisse zentraleuropäische montane Arten, genau wie es in der subalpinen und alpinen Region der Fall ist, durch vika- riierende osteuropäische ersetzt werden. Meine Erfahrungen in bezug auf die Verbreitung der Ko- leopterengattung Carabus F. veranlaßten mich, den vikariierenden osteuropäischen Pflanzenformen eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken, um festzustellen, ob hiebei etwa die nämlichen Ver- hältnisse vorliegen wie bei manchen Caraben, was tatsächlich in gewissen Fällen zutrifft. Ich habe nämlich seinerzeit (Zeitschr. für wissensch. Insektenbiologie, Husum-Berlin, 1905 und 1907) aus- führlich festgestellt, daß in der Bukowina, insbesondere in der unteren montanen Region, zentral- und eminent westeuropäische Oarabus-Formen in das Gebiet der ostkarpathischen eindringen und mit diesen zusammen die gleichen Fundorte bewohnen, und habe infolgedessen für diese Formen die Speziesberechtigung in An- spruch genommen. Meine Angaben darüber wurden erst neuerdings durch Herrn Paul Born auf Grund seiner weitaus reichhaltigeren Sammlung Bukowiner Caraben (ungeachtet seiner anderen Auf- fassung des Speziesbegriffes) in jeder Hinsicht vollauf bestätigt"). Obwohl nun in weitaus den meisten Fällen bei vikariierenden Pfianzenspezies die betreffende zentraleuropäische Form hier nur durch die entsprechende ostkarpathische ersetzt wird, so gibt es dennoch manche, wovon hier ebenso wie bei den erwähnten (a- raben die typische zentraleuropäische neben der ostkarpathischen vorkommt. Hieher gehört Galium silvaticum L. aus der unteren montanen Region, ferner aus der höheren subalpinen und alpinen 1) Paul Born, Die Carabenfauna der Bukowina, Entomologisches Wochenblatt, XXIV., 1907, Leipzig; insbes. bei Procrustes coriaceus L., Me- god. violaceus L. und bei Orinocarabus concolor Panz. (= 0. transsilvanicus Deg. und O. silvestris L. typ.). 65 Region Calamintha alpina L., Gentiana Clusii Perr. et Song. (@. vulgaris Neilr.) und Adenostyles Alliariae (Gouan) Kern. Galium silvatieum L. (Ropeea und Budenitz) kann, wie weiterhin aus- geführt wird, nur als zu dieser zentraleuropäischen Spezies gehörig angesehen werden, wogegen dieselbe an anderen Standorten (im Hügellande und der höheren montanen Region) durch @. Schul- tesii Vest ersetzt wird, teilweise aber durch eine Form. die nur als @. mutabile Bess. bezeichnet werden kann. Calamintha bBaum- gartenii Simonk. besitze ich vom Raröu, dagegen gehören meine Exemplare von anderen nördlicheren Standorten entschieden zur typischen ©. alpina L., die übrigens (nach Velenovsky, Flora Bulgariea, und Podpera in Verh. d. zool.-bot. Ges., 1902) im Osten noeh im Rhodopegebirge vorkomnit. Ebenso tritt an einem Bukowiner Standorte, dem Berge Vantzin bei Lopuschna, die al- pine Gentiana ÜOlusii Perr. et Song. auf, wogegen dieselbe sonst in der Bukowina durch @. Kochtana Perr. et Song. ersetzt wird. Ebenso verhält sich Adenostyles Alliariae (Gou.) Kern. aus der Gegend von Kirlibaba zu Ad. Kerneri Simonkai vom Rar&u. In dem eingangs zitierten Werke von Knapp werden die älteren, bis dahin erschienenen Publikationen über die Flora der Bukowina ausführlich und kritisch behandelt, es kann somit in dieser Hinsicht nur darauf verwiesen werden. Seit dem Erscheinen von Knapps „Pflanzen Galiziens und der Bukowina“ wurden, soweit ich es ermitteln konnte, folgende floristische Beiträge publiziert, welche speziell die Flora der Buko- wina behandeln: Procopianu-Procopovieci A., Beitrag zur Kenntnis der Gefäßkryptogamen der Bukowina. Verhandl. d. zool.-bot. Ges., 1837. Idem, Floristisches aus dem Gebirge der Bukowina. Eben- da, 1890. Bauer (., Beitrag zur Phanerogamenflora der Bukowina und des angrenzenden Teiles von Siebenbürgen. Österr. botan. Zeit- schrift, 1890. Dörfler J., Beiträge und Beriehtigungen zur Gefäßkrypto- gamenfilora der Bukowina. Ebenda, 1890. Breidler J., Beitrag zur Moosflora der Bukowina und Sieben- bürgens. Ebenda, 1890. Procopianu-Procopoviei A., Zur Flora von Suezawa. Verhandl. d. zool.-bot. Ges., 1892. Idem, Zur Flora der Horaiza. Ebenda, 1893. Idem, Über die von Dr. Herbich in der Bukowina auf- gestellten Pflanzenarten. Ebenda, 1895. Woloszezak R., Hieracium pojoritense sp. nova. Magyar Botanikai. Lapok, Jahrg. 1904, Nr. 1—2. i Idem, Aconitum Zenoniae. Ebenda, Jahrg. 1908, Nr. 9 is 12. Außer den in den obigen Publikationen enthaltenen Arten wurden im folgenden noch diejenigen für die Bukowina neuen an- Österr. botan. Zeitschrift. 2./3. Heft. 1911. 5 66 seführt, welche von Dr. D. Greceseu in seinem „Oonspectul Florei Romänieji“ (Bukarest, 1898) nebst Suplement (1909) er- wähnt werden. Dieses Werk, welches ein bis an die Grenze der Bukowina reichendes Florengebiet in übersichtlich systematischer Reihenfolge der Arten behandelt, enthält namentlich von dem in pflanzengeographischer Hinsicht wichtigen und sehr artenreichen Gebirge Raröu (dessen Kamm bekanntlich die Grenze zwischen der Bukowina und Rumänien bildet) eine namhafte Anzahl bei Knapp, |. e.. fehlender Arten, ebenso noch manche neue Funde aus anderen Grenzgebieten. Andere Angaben über neue Bukowiner Standorte mögen noch in Zeitschriften zerstreut, in Publikationen über die Nachbar- gebiete, so in denjenigen von Woloszezak, Pax u. a. zu finden sein. Ein Sammeln derselben wäre jedenfalls sehr wichtig und not- wendig, bätte aber den Rahmen der vorliegenden Arbeit weit überschritten, die schon deshalb nicht als vollständiger Nachtrag der seit Knapp in der Bukowina konstatierten Pflanzen angesehen werden darf, weil ich dabei außerdem noch das reich- haltige Herbarium der Üzernowitzer Universität (worauf ich noch zurückkomme) nicht berücksichtigt habe. Nach Verarbeitung des- selben wird eine Zusammenfassung der ganzen seit Knapp er- schienenen Literatur zeitgemäß sein. Schließlich sei noch einer von mir publizierten Vegetations- skizze gedacht (im „Globus“, Zeitschr. f. Länder- und Völkerkunde, herausgegeben von R. Andree, Braunschweig, 1898), worin die Vegetationsformationen der Bukowina behandelt werden und insbesondere unterschieden wird, inwieweit dieselben natürlich oder durch menschliche Tätigkeit umgestaltet sind. Da in den meisten der erwähnten Publikationen die für das Gebiet neuen, d. h. bei Knapp (l. ce.) nicht enthaltenen Arten in keiner Weise ersichtlich gemacht sind, erscheint eine nochmalige übersichtliche Aufzählung dieser Spezies um so mehr geboten. Dazu kommen noch zahlreiche neuere Funde von Arten, welche bisher aus der Bukowina überhaupt noch nicht publiziert waren. Es werden also im folgenden nur solche Pflanzen aufgezählt, welche bei Knapp (l. e.) ganz fehlen, bzw. von keinem Buko- winer Fundorte angegeben sind, oder aber nur anmerkungsweise als fraglich verzeichnet werden, endlich diejenigen, die in irgend welcher Hinsicht einer Erläuterung, insbesondere gemäß der durch seitherige Forschungen geänderten systematischen Auffassung, einer neuerlichen Deutung bedürfen. Dabei ergab sich zuweilen die Not- wendigkeit, einzelne schon von Knapp und älteren Autoren er- wähnte Arten mit anzuführen, um Verwechslungen mit anderen nahe verwandten vorzubeugen. Diejenigen Pflanzenarten, welche unter den älteren Autoren nur von Zawadzki angeführt werden, wurden von Herbich und Knapp nicht als autbentisch angesehen und in deren Verzeich- nissen nicht berücksichtigt oder nur als fraglich angemerkt. Da 67 aber sehr viele davon nachträglich wiedergefunden wurden, ist immerhin der Gedanke naheliegend, daß manches, was an den Angaben Zawadzkis den aus aus dem Westen kommenden Forschern befremdend erschien in den eigentümlichen Verhält- nissen, die bei der Bukowiner Flora und Fauna gleichmäßig hervortreten, eine natürliche Begründung finden könnte. Hieher gehört eben das Auftreten zentraleuropäischer Formen im Mittel- gebirge, wovon schon die Rede war, oder das Vorkommen von Pflanzen, die man als Elemente der Ebene zu betrachten gewöhnt ist, in der aquilonaren Gebirgssteppe, ebenso wie anderseits Pflanzen, die im Westen nur subalpin auftreten, hier in die Ebene, in das Gebiet natürlicher Wiesen hinabsteigen '). Manche Angaben Za wadzkis dürften, wenn man diese Ver- hältnisse in Erwägung zieht, nieht ignoriert werden. Dagegen ist es nicht ausgeschlossen, daß sich der genannte Forscher zuweilen bei seinen von der Bukowina aus unternommenen Exkursionen vielleicht schon auf siebenbürgischem Territorium befand, was bei der eigenartigen Konfiguration der Grenze (die zuweilen in ge- wisser Höhe unterhalb eines alpinen Kammes, parallel mit diesem hinzieht, ohne die Wasserscheide zu erreichen) leicht denkbar wäre, um so mehr, als die Grenze damals (z. B. im Quellgebiete des Dornaflusses) überhaupt streitig und nicht geregelt war. Die meisten von Zawadzki aus der Bukowina angegebenen, seither aber nicht wiedergefundenen Pflanzen sind hochalpine Arten, die tatsächlich im Nachbargebiete von Siebenbürgen zu finden sind. Aus diesen Motiven und weil bei osteuropäischen Formen Ver- wechslungen mit den nächstverwandten zentraleuropäischen unter- laufen sein mögen, wurden im folgenden solche neu aufgefundene Pflanzen, die zwar schon von Zawadzki, aber sonst von keinem Autor aus der Bukowina angegeben werden, als neuerdings be- stätigt mit angeführt. Uber die erste Publikation von A. Procopianu-Procopo- vieci wäre noch zu bemerken, daß dieselbe in der zitierten Be- richtigung Dörflers mehrfach angefochten wurde, doch kann hier auf diese Streitfragen um so weniger eingegangen werden, als die Gefäßkryptogamen überhaupt nicht in den Bereich der vorliegenden Publikation fallen. Dieselben sind nämlich bei Knapp nur schwach vertreten und die bisherigen Kenntnisse darüber sind also haupt- sächlich in der Arbeit Procopianus und den Berichtigungen Dörflers konzentriert. Seither wurde nur wenig Neues gefunden, daher würde eine Aufzählung der bei Knapp nicht enthaltenen Arten nur einer nochmaligen Wiedergabe der von Procopianu und Dörfler konstatierten gleichkommen. 1) Vgl. darüber: Grisebach, Die Vegetation der Erde, Bd. I, S. 161 ff. „Wiederkehr der Gebirgspflanzen im nordöstlich gelegenen Tieflande“ (Po- dolien etec.). 5*+ 68 Die weiteren, in den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Ge- sellsehaft erschienenen Publikationen Procopianus wurden nach mehrjähriger Arbeit des Autors in Wien veröffentlicht, nachdem dessen Ausbeute dort mit den Hilfsmitteln des k. k. Hofmuseums von ihm bestimmt oder aber andere fragliche Arten nachträglich dorthin zur Determination eingesandt wurden, sind daher zu- verlässig. Das Herbarium des Herrn Procopianu habe ich vor dessen Abreise nach Bukarest selbst durchgesehen, ebenso wurden einige nachträglich revidierte Pflanzen seinerzeit von Herrn Prof. Fritsch an meine Adresse zurückgesandt, außerdem hat Herr Procopianu mir eine Anzahl wertvoller Doubletten aus der Bukowina und dem angrenzenden Siebenbürgen überlassen. Einige Pflanzen, die von Procopianu in der zitierten Publi- kation über „Die Flora der Horaiza* anmerkungsweise als schon in Rumänien (bei Horodniceni), aber hart an der Bukowiner Grenze gesammelt erwähnt werden, wurden der Vollständigkeit halber dem vorliegenden Nachtrage hinzugefügt, ebenso etliche andere von Fälticeni (unweit des Bukowiner Dorfes Bunesti (Gre- ceseu, |. e.). Darunter sind pflanzengeographisch wichtige Arten, die nach der Lage der Fundorte als zur Bukowiner Flora gehörig zu betrachten sind und wahrscheinlich noch in der Bukowina ent- deckt werden dürften. Dagegen wurde die Flora der benachbarten Hochgebirge Ineu, Pietrosu und Caliman, obwohl diese Gebirgszüge das Quell- gebiet der zur Bukowina abfließenden Bistritza und Dorna um- fassen, von hier aus leichter zugänglich sind und oft besucht werden, nicht berücksichtigt, weil dieselbe unvergleichlich reich- haltiger an hochalpinen und sonstigen spezifischen Elementen ist, die in der Bukowina infolge geringerer Höhe und Massenentfaltung der archaischen (Glimmerschiefer-) Formation meist wirklich fehlen. Von subspontanen Pflanzen wurden solche, die in aufgelassenen Gärten oder sonst dureh Gartenkultur eingeführt verwildert sind, nicht berücksichtigt, ebenso wie andere künstlich eingeschleppte, die sich nicht dauernd behaupten konnten, weil diese zur Cha- rakteristik der Flora kaum beitragen können. In einer vollständigen Bearbeitung der Flora des Landes können dieselben immerhin ihren Platz finden; hiezu gehören etwa Heileborus viridis L., Omphalodes verna Moench, Asclepias syriaca L. (Jordanesti und Czernowitz), Trifolıum incarnatum L., Sorbaria sorbifolia (L.) A. Br., Nareissus poeticus L., Ammophila arenaria L. (Link) und zahlreiche andere. Dagegen habe ich andere subspontane Arten, die nicht dureh Kultur eingeführt wurden, angeführt, da dieselben durch spontane Einwanderung und massenhaftes Auftreten an Flußufern oder ruderal den Charakter wildwachsender Pflanzen an- genommen haben und voraussichtlich als dauernd eingebürgert zu betrachten sind, z. B. Rudbeckia laciniata L., Galinsoga parvi- flora Cavan. u. a. 69 Selbstverständlich konnte ich bei einer sehr großen Anzahl der schon von Knapp (l. ce.) aufgezählten Arten neue Standorte konstatieren, diese bleiben aber für eine eventuelle zusammen- fassende Bearbeitung der Flora der Bukowina vorbehalten, nur bei den in den Rahmen des vorliegenden Nachtrages fallenden Pflanzen wurden die neuen Standorte mit erwähnt. Eine namhafte Anzahl für das Gebiet neuer Arten enthält die Sammlung im botanischen Institut der hiesigen Universität, wie es sich schon bei flüchtiger Durchsicht ergab. Dazu gehört zu- nächst das reichhaltige Herbarium von Herbich und Alth, ferner das Bukowiner Herbarium von Prof. Dr. E. Tangl, schließlich die Sammlung von Alex. Freih. v. Mustazza und Ötto Freih. v. Petrino. Letzterer hatte überdies eine Auswahl aus der Buko- wina unpublizierter oder sonst für das Gebiet wichtiger Pflanzen mir überlassen. Das zuerst genannte Herbarium bildete die Grund- lage für Herbichs „Flora der Bukowina“ sowie für die nach- herige Arbeit von Knapp, die Ausbeute v. Mustazzas wurde teilweise von Knapp (l. e.) verwertet, sonst sind von dieser sowie von Tangls und Petrinos Sammlung nur die Orchideen von Procopianu (]. ce.) bearbeitet worden, im übrigen sind diese wertvollen Funde nicht veröffentlicht. Dennoch blieben dieselben in der vorliegenden Publikation bis auf wenige Ausnahmen un- berücksichtigt, da einesteils einer von Herrn Dr. Karl Rudolph, gewesenem Assistenten am botanischen Institut der Universität Czernowitz, in Aussicht gestellten Arbeit nicht vorgegriffen werden soll und überhaupt die Bearbeitung des Universitätsherbariums den Rahmen der vorliegenden Ausführungen weit überschreiten würde. Diese bleiben also, insoweit es sich um für die Bukowina un- veröffentlichte Pflanzen handelt, auf die in meinem Herbarium ent- haltenen, nebst einzelnen Arten aus der Sammlung A. Proco- pianus, beschränkt. Von den übrigen hier behandelten Arten sind übrigens die meisten auch in meinem Herbarium vertreten, was bei jeder einzelnen ausdrücklich angemerkt wird. Die Determination meiner Bukowiner Funde wurde mir wesentlich erleichtert durch ein Herbarium von mir in den Alpen von Ober- und Niederösterreich, Nordsteiermark, Nordtirol, Salz- burg, ferner in Böhmen, Westdeutschland (Regierungsbezirk Wies- baden), der Schweiz, Südfrankreich und Norditalien gesammelter Pflanzen, wobei ich insbesondere solehen Arten die größte Auf- merksamkeit schenkte, die in der Bukowina durch andere nahe verwandte Formen vertreten werden; außerdem sammelte ich noch in den Nachbargebieten: Moldau, Galizien, Siebenbürgen, Mar- marosch. Ferner besitzt das botanische Institut der hiesigen Universität noch ein reichhaltiges europäisches Herbarium, für dessen Be- nützung ich Herrn Dr. K. Rudolph auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Das Bukowiner Universitäts- herbarium läßt sich dagegen wohl zum Studium, jedoch infolge 70 seines Alters und der damals (in den Vierziger- und Fünfziger- jahren des 19. Jahrhunderts) noch vor dem Erscheinen der Werke von Schur, Sagorski, Simonkai, Poreius, Greceseu u. a. ganz anderen Auffassung und Nomenklatur nicht zur Determination verwenden. Die meisten ostkarpathischen und sonstige spezifische Formen wurden damals noch mit nahe verwandten zentraleuropäi- schen identifiziert. Die schwierigsten Arten, darunter die im folgenden neu- beschriebenen Formen habe ich während meines Aufenthaltes in Wien (im Mai 1910) mit Hilfe der Bibliothek und Sammlung des botanischen Institutes nochmals revidiert, wobei ich Herrn Privat- dozenten Dr. Fr. Vierhapper und Herrn Assistenten E. Wi- biral, die mir in freundlichster Weise diese Hilfsmittel zur Ver- fügung stellten, zu größtem Danke verbunden bin. Zur Orientierung mögen noch folgende Höhenangaban der in dem vorliegenden Nachtrage erwähnten Standorte dienen: Özernowitz 158—252 m; Oeeina 539 m; Zutschka 156—331 m; Krasna-Iiski 450 m; Rune bei Krasna-IIski 750 m; Petruschka bei Kr. 1145 m; Pojorita ca. 700 m; Dorna 800 m; Raröu 1653 m; Pietrele Doamnei 1647 m; Todiresecu 1622 m; Tatarka 1552 m; Kirlibaba 930 m; Fluturiea (bei Kirl.) 1347 m; Lutschina-Plateau 1350—1590 m; Vantzin 1367 m; Colbntal 776 m; Ousor 1639 m ; Lucaeiu 1778 m; Suhard 1709 m; Zapul 1663 m; Giumalöu 1857 m; Ineu (Siebenbürgen) 2280 m; Ceahleu (Moldau) 1910 m; Stiolu (Marmarosch) 1613 m. Die im nachfolgenden ohne sonstige Bezeichnung aufgezählten Pflanzen sind zunächst solche, die bei Knapp (l. e.) aus der Bukowina nicht erwähnt, aber in der seitherigen Literatur enthalten sind, dann die neuerdings wiedergefundenen, bisher nur von Za- wadzki angegebenen, endlich Arten, die bei Knapp unter anderer Bezeichnung vorkommen und deren Deutung irgend welcher Er- läuterung und Richtigstellung bedarf oder bei welchen überhaupt ein wichtiger Nachtrag notwendig erschien. Die mit einem Stern (*) bezeichneten Arten und Varietäten sind neue, für das Gebiet bisher unpublizierte Funde, die selbst in der Literatur seit Knapp fehlen. In einfachen Klammern ( ) werden manche Arten angeführt, die zwar schon Knapp unter derselben Benennung angibt, deren Erwähnung aber notwendig erschien, um Verwechslungen vorzu- beugen. Eckige Klammern | ] bezeichnen Arten und Fundorte aus den Nachbargebieten der Bukowina. Abkürzungen. B. = Dr. Karl Bauer, |. e. (Die Originalexemplare befinden sich jetzt im botanischen Institut der Wiener Universität.) 71 Grec. = Greceseu, |. ce. Gus. = von Herrn M. Gusuleac gesammelte Pflanzen (in meinem Herbarium). H. H. bedeutet, daß sieh die betreffende Pflanze in meinem Her- barium befindet, wobei, wenn dieselbe von einem anderen Sammler herrührt, dessen Name vorher genannt wird; wo dies nicht der Fall ist, wurde die Pflanze von mir selbst gesammelt. Hb. Fl. = Herbich, Flora der Bukowina, Leipzig, 1859. Kpp. = Knapp,ll ce. M. — Alexander Freih. v. Mustazza. Petr. — Otto Freih. v. Petrino. Proe., 1. e. = von A. Proeopianu-Procopovieci in den Verh. d. zool.-bot. Ges. publiziert. Proc. exs. = von Procopianu später gesammelt und im k. k. naturhistorischen Hofmuseum revidiert; die Exemplare befinden sich jetzt im botanischen Institut der Universität in Bukarest. Ranunculaceae. Thalietrum saxatile Schleich. (Th. transsilvanicum Schur). Rareu Todirescu (Gree., ]. c.). *Th. flavum L. Krasna-Ilski, Ropcea, auf Wiesen (H. H.). Anemona alpina L. Am Lucaciu (Trachytgebirge südwestl. von Dorna) (Gree., 1. e.). A. nigricans (Störk) Fritsch. Suceava, auf natürlichen Wiesen Peroc.,.1.Ve.). [Ranunculus Hornschuchii Hoppe —= R. breyninus auct., an Crantz?]. Horodniceni in Rumänien, hart an der Bukowiner Grenze (Proe., 1. c.). R. sardous Crtz. *var. mediterraneus Steffl. Czernowitz und Um- gebung, häufig (H. H.). *var. pseudobulbosus Schur. Czernowitz und Krasna (H. H.). Aquilegia nigricans Baumg. Rareu und Pietrele Doamnei (Grec., Pe.) 4A. glandulosa Fisch. Am Todirescu (Proc., 1. c., und H. H.), nicht zu verwechseln mit A. glandulosa Janka, 1860 (A. alpına Baumg. — A. transsilvanica Schur, 1853), einer Form mit glanzlosem Samen aus dem Urgebirge der transsilvanischen Alpen (südl. Siebenbürgen und Rumänien). (A. vulgaris L.). Die Angaben bei Herbich, soweit dieselben alpine Fundorte betreffen, dürften eher auf obige Arten zu deuten sein. Aconitum Zenoniae Wokoszezak (A. AnthoraL. X A. Napellus L. var. romanicum Wol.), Magyar botanikai lapok, Jahrg. 1908, Nr. 9—12. Am Felsen Piatra Zibäu an der Mündung des Zibäu- baches in die Bistritza (oberhalb Kirlibaba) (Wolt., 1. e.). A. lasianthum Rehb. Horaiza-Plateau bei Sereth (Proe., 1. c.). 12 A. moldavicum Hacq. Hasutal bei Jacobeni, Colbutal, Fluturiea (H. H.). A. Iycoctonum L. ß. coeruleum Wahlenb. bei Kpp:, .kıe A. septentrionale Baumg. bei Herb. Fl., in der subalpinen Re- gion verbreitet. Paeonia peregrina Mill. (P. officinalis Retz). Am Rareu in der Umgebung des gleichnamigen Klosters, schon in Rumänien, ganz nahe der Bukowiner Grenze (Grec., ]l. ec... Nach Za- wadzki „auf schattigen Wiesen in der unteren Krummholz- region der Bukowina“ als P. officinalis L., was durch den obigen Fund als bestätigt anzusehen ist. Fumariaceae. *Corydalis Marschalliana Pers. Horecea, in Laubgehölzen, März, April 1910 (Gus., H. H.). Die betreffenden Exemplare, mit ab- gerundeten Blattzipfeln und durchaus soliden Knollen, weißen Blüten etc. stimmen mit der obigen osteuropäischen Form überein. Es wäre noch festzustellen, inwieweit dieselbe von älteren Autoren mit Ü. cava (L.) Schweigg. Körte verwechselt wurde. Cruciferae. Arabis erispata Willd. Am Raröu (Brändzä, Contributiuni nou& la flora Romäniei, Analele Acad. Romäne Bucarest, XI., 1889). A. hispida Mygind (A. petraea Koch). Pietrele Doamnei (Grec., se, und H.H)), [4. petrogena Kerner. Am Ceahleu in der Moldau, Gree., 1. e.]. Wäre eventuell in der subalpinen Region zu finden, dagegen stimmt A. arenosa Scop. aus der Üzernowitzer Gegend (im Universitäts-Herbarium) mit größeren, rötlich-violetten Blüten ete. genau mit meinen in Oberösterreich gesammelten Exemplaren überein. A. ovirensis Wulf. Tarnita, Clife und Rar&u in der alpinen Re- gion (Proc., Gree., 1. 'c.). A. bellidifolia.Jeq. Rareu und Pietrele Doamnäi (Gree., |. c.), von Zawadzki aus dem Gebirge der Bukowina angegeben, fehlt aber in der später erschienenen Flora von Herbich. [Cardamine flexuosa With. —= C. silvatica Link, im Gebirge der oberen Moldau verbreitet bis an die Grenze der Bukowina: Schitul Rareu, Gree., 1. c.]. (Erysimum Wittmanni Zawadzki). In der subalpinen und alpinen Region weit verbreitet (Kpp., l. e., Rareu, H. H.), von Bauer, l. e., aus dem Hügellande (Cecina bei ÜCzernowitz) angegeben, was nach zahlreichen Analogien durchaus wahrscheinlich ist. Die Art ist in bezug auf ihre Größe höchst variabel, die Exem- plare von niedrigeren subalpinen Standorten erreichen eine Höhe von 30 bis 50 cm oder noch mehr und erinnern dadurch an E. erysimoides (L.) Fritsch = E. pannonicum Crtz., in der 13 alpinen Region am Rareu fand ich dagegen eine hievon grund- verschiedene Form, die als besondere, sehr charakteristische Varietät aufzufassen ist: *FE. Wittmanni Zawadzki var. Ozetzianum Schur. Die betreffenden Exemplare sind sehr niedrig, zuweilen sogar ganz stengellos, wobei die Blüten unmittelbar aus der ausgebreiteten Blatt- rosette entspringen. (E. erysimoides [L.] Fritsch = E. pannonicum Crtz.). Im Dniester- gebiet verbreitet (Kpp., l. e.), Kriszezatek und Zwiniacze am Dniester (Gus., H. H.). E. odoratum Ehrh. bei Hb. Fl. *E. canescens Roth (E. diffusum Ehrh.). Kriszezatek und Zwi- niacze am Dniester (Gus., H. H.), vielleicht E. pallescens, Herbich, 1. ce., aus dem Dhniestergebiete. *Capsella Heegeri Solms-Laubach. Czernowitz, ruderal (H. H.). Cistaceae. Helianthemum alpestre (Jacq.) DC. Raröu (Petr., H. H.). Die vor- liegende Form stimmt mit der f. glabratum Dunal durch die lang gewimperten und nur am Mittelnerv langhaarigen Blätter überein, ebenso durch die bis zu den Kelchen filzig pubes- zenten, nicht langhaarigen Blütenstengel, dagegen sind die Kelche selbst sehr lang und dicht behaart, wie bei f. hirtum (Koch) Pacher. Daraus erklärt sich die schwankende Stellung bei den verschiedenen Autoren: H. oelandicum Wahlenb. ß. hirtum Koch bei Kpp.. 1. c.; H. alpestre Dun. = oelandicum Wahlenb. «. glabrum Koch (Raröu) bei Grec., 1. c.; H. alpestre Reichenb. (Pietrele Doamnei) bei Brändzä, Acad. Rom., 1. c.; H. oelandicum Wahlenb. ß. hirtum Koch (P. Domnä, Muncel, südl. von Pojorita, Rar&eu) bei Herbich, 1. ce. H. rupifragum Kerner. Pietrele Doamnei (B. in Öst. bot. Zeitschr., 1890); [Ceahleu, H. H., 1905, und Grec., 1. c.]. H. ovatum (Viv.) Dun. = AH. obscurum Pers. —= AH. hirsutum (Thuill.) Merat. Zutschka (B., 1. e.), Kloster Raröu (Gree., 1. c.), Rareu (H. H.) und [Ceahlöu, H. H.]. H. vulgare Gaertn. ß. hirsutum Koch bei Herb., l. e.; H. vulgare Gaertn. ß. hirtum Neilr. bei Kpp., 1. e., verbreitet vom Dniestergebiet bis in die alpine Region mit Ausnahme der unteren montanen. H. nummularium (L.) Dun. = AH. vulgare Gaertn. = H. vul- gare «. discolor Rehb. Pojorita und Kimpolung (Herb., 1. e.). Violaceae. Viola collina Bess. Czernowitz (H. H.). V. hirta L. ß. umbrosa Neilr. bei Kpp., 1. ce. (V. hirta L.). Oeru (Gus., H. H.), verbreitet (Kpp., 1. c.). alselbe Bess. Krasna-Ilski, auf Wiesen im Serezeltale, April (H. H.). 74 *V. Riviniana Rehb. Horecea (H. H.), bei Kpp. als V. silvestris Kit. ß. macrantha Doell, jedoch von keinem Bukowiner Fundorte angegeben. Polygalaceae. P. vulgaris L. var. p. pseudoalpestris Godr. Schitul Rardu (Gree., le.) P. austriaca Crantz. Pietrele Doamnei (Gus., H. H.), Rareu (B. und Grec., l. e.); hieher gehört nach Grec. P. calcarea Schult. von Pietrele Doamnei bei Brändzä, Analele Acad. Rom,, 1. e. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Kenntnis der Beziehungen des Lichtes und der Temperatur zum Laubfall. Von Dr. Oskar Varga (Budapest). Die ersten experimentellen Untersuchungen über die äußeren Ursachen des Laubfalles und über die im abfallenden Laube sich abspielenden Prozesse hat Wiesner!) angestellt. Seine Unter- suchungen beziehen sich zwar hauptsächlich auf das Zustande- kommen der herbstlichen Entlaubung unserer Holzgewächse, doch hat Wiesner in seiner Arbeit fast alle auf die Erscheinung des Laubfalles Bezug habenden Fragen berührt. Von besonderem Interesse sind seine Untersuchungen über die Beziehungen des Laubfalles zu der Transpiration der Pflanzen. Wiesner hat gezeigt, daß unsere stark transpirierenden Laub- hölzer ihr Laub abwerfen, sobald durch irgend welche Ursache ihre Transpiration herabgesetzt oder gar gänzlich aufgehoben wird. Bezüglich des Zustandekommens der herbstlichen Entlaubung ist Wiesner zu folgendem Resuitate gelangt. Die Herabsetzung der Transpiration, hervorgerufen einerseits durch die im Herbste herrschende niedere Temperatur und geringe Lichtintensität, ander- seits durch die am Blattgrunde eintretenden anatomischen Ver- änderungen infolge Ausbildung der Trennungsschichte, durch welche eine Verminderung der Wasserzufuhr zum Blatte erfolgt, führt zu einer Stagnation der Flüssigkeit im Blatte, deren Folge die Bildung von organischen Säuren ist. Die gebildeten organischen Säuren bewirken die Auflösung der Interzellularsubstanz der Zellen der Trennungsschichte, wodurch sich dieselben voneinander los- lösen und so unmittelbar das Abfallen des Blattes vom Stamme bewirken. !) Untersuchungen über die herbstliche Entlaubung der Holzgewächse. Sitzber. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, 1871. 75 Im Anschlusse an die Versuche Wiesners hat Molisch') die experimentellen Untersuchungen über den Laubfall fortgesetzt. Er hat in seiner Arbeit die Beziehungen des Laubfalles zur Tran- spiration erweitert und den Einfluß der wichtigsten äußeren Lebens- faktoren — des Lichtes, des Sauerstoffes und der Temperatur — auf denselben studiert. In Übereinstimmung mit Wiesner hat er gezeigt, daß eine nicht allzu rasche, aber kontinuierliche Herabsetzung des Wasser- gehaltes des Blattes nicht nur zur Anlage der Trennungsschichte führt, sondern bei Pflanzen, welche in feuchter Atmosphäre zu vegetieren gewöhnt sind, auch zur Ablösung der Blätter führen kann. Es bleibt dabei gleichgültig, ob das Welken durch zu sehr gesteigerte Transpiration oder durch mangelhafte Wasserzufuhr hervorgerufen wird. Da der Laubfall an die Lebenstätigkeit der Zellen der Trennungsschichte gebunden ist, die Ablösung also ein vitaler Prozeß ist, so ist es verständlich, daß zu demselben, wie Molisch nachgewiesen hat, der Zutritt von freiem Sauerstoffe notwendig ist. Die nachfolgend mitgeteilten Versuche schließen sich an die Untersuchungen von Wiesner und Molisch an und wurden auf Anregung meines hochverehrten Lehrers Hofrat Prof. Dr. Julius v. Wiesner im pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Wiener Universität im Sommer und Spätherbste des Jahres 1898 aus- geführt. Es war geplant, die Versuche auch auf andere Zeiträume der Vegetationsperiode und auf eine größere Zahl von Gewächsen auszudehnen. Leider haben äußere Verhältnisse die Absicht ver- hindert. Da ich auch in der nächsten Zeit nieht erwarten kann, die Versuche fortzusetzen, so teile ich hier meine Untersuchungs- ergebnisse in Kürze mit; dieselben stellen sich allerdings nur als ein Fragment dar, doch enthalten sie einige, wie ich glaube, brauchbare Resultate, welche als „Beiträge zur Kenntnis des Laub- falles“ der Veröffentlichung nicht unwert sein dürften. Die Arbeit ist in der Form, in der sie unmittelbar nach Abschluß der Ver- suche niedergeschrieben worden war, hier mitgeteilt, und die auf den Gegenstand Bezug habenden, seither erschienenen Publikationen wurden an den betreffenden Stellen in den Fußnoten berück- sichtigt. Beziehungen des Lichtes zum Laubfall. Da grüne Pflanzen, wie insbesonders Wiesners bekannte Versuche?) lehrten, im Lichte stärker transpirieren als unter sonst gleichen Umständen im Dunkeln, und da anderseits die Herab- !) Untersuchungen über Laubfall. Sitzber. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, 1886. 2) Über den Einfluß des Lichtes und der strahlenden Wärme auf die Transpiration der Pflanze. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, Bd. 74 (1877). 76 setzung der Transpiration bei unseren stark transpirierenden Holz- pflanzen zur Ablösung der Blätter führt, so nahm schon Wiesner an, daß die beschatteten Blätter aus dem angeführten Grunde früher abfallen müssen als die belichteten Blätter derselben Pflanze. Daß Wiesner die im Herbste herrschende geringe Liehtintensität zur Erklärung des herbstlichen Laubfalles heran- gezogen hat, wurde schon erwähnt'). Molisch experimentierte mit im Dunkeln stehenden Pflanzen und beobachtete daselbst das Abfallen der Blätter gegenüber der im Lichte stehenden. Zur Erklärung dieser Erscheinung nimmt er mit Wiesner an. daß dieselbe zum Teil der im Dunkeln ein- tretenden Herabsetzung der Transpiration zuzuschreiben ist, doch hebt er auch hervor, daß neben dieser Wirkung des Lichtentzuges auch noch eine andere bestehen muß, da Pflanzen, welche bei ge- hemmter Transpiration im Lichte ihr Laub nicht abwerfen, im Dunkeln sich desselben entledigen. Da bei Lichtmangel sowohl die Assimilation der Pflanze auf- gehoben als auch die Transpiration derselben herabgesetzt wird, so ist zu entscheiden, ob durch den einen oder den anderen Faktor oder durch beide gleichzeitig der Laubfall hervorgerufen wird, und wenn beide Faktoren daran beteiligt sind, wie groß der Anteil jedes derselben ist, bzw. welcher von beiden als der aus- sehlaggebende zu betrachten ist. Die Beziehungen der Assimilation zum Laubfall. Die Abhängigkeit der Ausbildung und der Lebensdauer der Laubblätter von ihrer Assimilationstätigkeit ist schon mehreremale zum Gegenstande von Untersuchungen gemacht worden. Unter den auf diesen Gegenstand Bezug habenden Arbeiten sollen an dieser Stelle nur die neuesten, von Vöchting?) und Jost?) herrührenden berücksichtigt werden, da die ältere, auf den Gegenstand Bezug habende Literatur bei den eben genannten Forschern, besonders bei Vöchting, zusammengestellt und ausführlich besprochen ist. Die Resultate, welche sich auf die Abhängigkeit der Aus- bildung des Laubblattes von seiner Assimilationstätigkeit be- ziehen, können hier übergangen werden, dagegen sollen einige Re- sultate der Untersuchungen, zu welchen die genannten Forscher bezüglich der Beziehungen der Lebensdauer des ausgebildeten Laubblattes zu seiner Assimilationstätigkeit gelangt sind, hier an- geführt werden. !) Inzwischen hat Wiesner auch den durch das Sinken des absoluten Lichtgenusses verursachten Sommerlaubfall entdeckt. Vgl. hierüber seine Arbeit: Uber Laubfall infolge Sinkens des absoluten Lichtgenusses [Sommerlaubfall]. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXII, 1904, p. 64—72.) 2) Uber die Abhängigkeit des Laubblattes von seiner Assimilations- tätigkeit. Bot. Ztg., 1891. 3) Uber die Abhängigkeit des Laubblattes von seiner Assimilations- tätigkeit. Pringheims Jahrbücher f. wissenschaftl. Botanik, 27. Bd., 1895. 1 —] Vöchting äußert sich diesbezüglich folgendermaßen '): „Unsere Versuche lehren übereinstimmend, daß das Leben des ausgebildelen Laubblattes an seine Assimilationstätigkeit ge- bunden ist. Wird die letztere durch Entziehung der Kohlensäure gehemmt, so treten Störungen ein, welche früher oder später mit dem Tode endigen.* „Es wiederholt sich also auch hier die bekannte Erscheinung, daß Organe, welche ihre Funktion nicht erfüllen können, vom Körper abgestoßen werden.“ Jost gelangte im wesentlichen zu demselben Resultate und hat auch eine den Tatsachen entsprechende Erklärung des Zu- sammenhanges zwischen der Assimilationstätigkeit und der Lebens- dauer des Blattes gegeben. Der genannte Forscher sagt?): „Das im Dunkeln gebildete und im Dunkeln bleibende Blatt kann also, ohne zu assimilieren, normale Größe und Funktion er- langen. Anders verhält sich das am Lichte entstandene Blatt. Von dem Momente an, wo es sich entfaltet und ergrünt, vermag es dauernd nur unter solchen Bedingungen zu gedeihen, die ihm die Assimilation gestatten, es geht also sowohl im dunklen Raum, als auch im kohlensäurefreien Raum am Licht rasch zu Grunde.“ Sowohl Vöchting als auch Jost haben bei ihren Versuchen, in denen die Assimilation ausgeschlossen war, gelegentlich nicht nur das Absterben, sondern auch das Abfallen der Laubblätter beobachtet. Jost hat, um den Einfluß der aufgehobenen Assimilation auf das Laubblatt zu studieren, die Pflanzen teils in kohlensäure- freie Atmosphäre, teils ins Dunkle gebracht. Bei den Unter- suchungen des Einflusses der Assimilation auf den Laubfall schien es mir, daß die erstere Art der Versuchsanstellung der letzteren vorzuziehen sei, da bei dieser nicht nur die Assimilation auf- gehoben, sondern auch die Transpiration bedeutend herabgesetzt wird. Meine Versuche wurden mit abgeschnittenen Zweigen von Laubhölzern, die sich bezüglich des Laubfalles ähnlich und typisch verhalten, ausgeführt. Dies geschah, um den Einfluß des jeweilig studierten Faktors auf den Laubfall unbeeinträchtigt von der in der Organisation der Pflanzen gelegenen Verschiedenheiten oder von anderen Organen, z. B. den Wurzeln, zu studieren. Die Zweige standen mit ihren abgeschnittenen Enden in mit Wasser gefüllten Gefäßen. Sämtliche Versuche wurden im wasserdampfgesättigten Raume ausgeführt. um den Einfluß der Verschiedenheiten der Transpirationsgröße, bedingt durch den ungleichen Wasserdampf- gehalt der Luft, auszuschließen. Zu diesem Zwecke wurden die mit Wasser gefüllten und mit den Zweigen versehenen Gefäße 1 p- 140. 2) 1. c., p. 478. 18 auf eine große, runde Tonschale gestellt und mit einer großen Glasglocke bedeckt. In die Tonschale wurde bis zum Rande Wasser geschüttet, welches den Raum unter der Glasglocke von der äußeren Atmosphäre abschloß und denselben mit Wasserdampf sättigte. Das verdampfte Wasser wurde stets ergänzt und auch für einen genügenden Wechsel der Luft innerhalb der Glasglocke gesorgt, indem die Glocken täglich auf kürzere Zeit abgehoben wurden. Unter jenen Glasglocken, in welchen die Assimilation aus- geschlossen werden sollte, wurde eine mit konzentrierter Kali- lauge gefüllte Schale gestellt. Die Absorption der innerhalb der Glocke befindlichen Kohlensäure konnte durch das Emporsteigen des Wassers in der Glocke beobachtet werden '). Die Zahl der jeweilig abgefallenen Blätter wurde in Prozenten angegeben, um die bei den einzelnen Versuchen ermittelten Zahlen untereinander vergleichen zu können. Versuche. le CO,-hältige Luft | CO;-freie Luft Versuchsobjekt Re 5 R \ | Eh Zahl der Zahl der Blätter | Abgefallen | Blätter Abgefallen j | 1. Quercus pe- | dunculata ...| 11.—25. X. 25 5—20% 47 33— 70% | 2. Carpinus Be- Fulus. NSIRETRENN 122 8 — 36% 46 31— 67% 3. Acer tatari- CUNVERS eek 29.X.—7.XI 43 36—=83% 18 16 = 88% 4. Almus gluti- NOSQ -nununen 8.—16. XI. 32 31 = 96% 28 23 —= 100% Aus den beiden ersten angeführten Versuchen ergibt sich, wie bedeutend der Einfluß der aufgehobenen Assimilation auf den Laubfall sich geltend macht. Weniger auffallend ist dieser Einfluß bei den beiden letzten Versuchen, was wohl dem Umstande zu- zuschreiben ist, daß die Blätter der Versuchszweige dem Abfallen nahe waren, daher auf äußere Einflüsse nicht mehr so lebhaft reagierten. Bei der Interpretation dieser Versuche ist noch zu berück- siehtigen, daß die Transpiration der Laubblätter im kohlensäure- 1) Den Einfluß des Kohlensäuremangels sowie des verschiedenen Kohlen- säuregehaltes der Luft behandelt die inzwischen erschienene Arbeit von J. Fur- liani: Uber den Einfluß der Kohlensäure auf den Laubfall (Österr. botan. Zeitschr., 1906, Nr. 10). 19 freien Raume eine bedeutende Steigerung erfährt, deren Ursachen noch nicht definitiv ergründet worden sind. Da die Versuchszweige sich im wasserdampfgesättigten Raume befanden, wodurch ihre Transpiration stark herabgesetzt und schließlich wenigstens an- genähert aufgehoben wurde, welcher Umstand allein den Laubfall begünstigt hat, so hätte man erwarten müssen, daß, wenn ein Einfluß der aufgehobenen Assimilation auf den Laubfall aus- geschlossen ist, im kohlensäurefreien Raume die Entlaubung lang- samer vor sich gehen müsse, doch hat sich das gegenteilige Ver- halten der Zweige gezeigt. Der Mangel der Assimilation im kohlensäurefreien Raume hat den verzögernden Einfluß der ge- steigerten Transpiration daselbst gegenüber im kohlensäurehältigen Raume nicht nur aufgehoben, sondern sogar übertroffen. Um den Einfluß der aufgehobenen Assimilation auf den Laub- fall auch nach einer anderen Methode zu prüfen, wurden Versuche im farbigen Lichte angestellt‘. Zu diesem Zwecke wurden die Zweige einesteils mit einer mit Kaliumbichromatlösung gefüllten, ein anderer Teil mit einer mit Kupferoxydammoniak gefüllten Senebierschen Glocke bedeckt, resp. es wurde ein Teil unter einen Glaskasten gebracht, dessen Wände aus rotgelbem Glase, ein anderer Teil unter einen gleichen Kasten, dessen Wände aus blauem Glase bestanden, gebracht. Im rotgelben Lichte war den Zweigen die Assimilation ermöglicht, im blauen Lichte, wenn auch richt gänzlich aufgehoben, so doch auf ein geringes Maß herab- gesetzt. Versuche. | Rotgelbes Licht Blaues Licht Versuchsobjekt | ne Par a ee a u : | ' Zahl der Zahl der | | Blätter Abgefallen Blätter Abgefallen 1. Betula sp.?) |25.X.—3.XI. 47 17 =36% Be; 283— 57% 2. Quercus pe- | | dunculata®)..\ 11.—15. X. | 40 AS—AUaE: 41 24 — 58% 3. Carpinus Be- | tulus ®) ...... 29.X.—7. XI. | 30 22 —73% | 23 23 = 100% Auch in diesen Versuchen hat es sich gezeigt, daß der Ein- fluß der eingeschränkten Assimilation im blauen Lichte den Ein- fluß der gesteigerten Transpiration daselbst übertraf. Wie bekannt 1) Seither hat auch J. Furlani ähnliche Versuche angestellt und die- selben in seiner Arbeit: Laubblatt und monochromatisches Licht (36. Jahres- bericht d. deutsch. Staats-Oberrealschule-in Triest, 1906) mitgeteilt. 2) Unter den Glaskästen. 3) Unter den Glaskästen. 4) Unter den Senebierschen Glocken. 80 steigern die stärker brechharen Lichtstrahlen die Transpiration der Pflanzen mehr als die schwach brechbaren. In unserem Ver- suche war also den im dampfgesättisten Raume befindlichen Zweigen im blauen Lichte eine stärkere Transpiration möglich als im rotgelben, dennoch war der Laubfall daselbst verzögert, da die Assimilation hier nicht aufgehoben war. Die oben angeführten Versuche wurden im Herbste an- gestellt, also zu einer Zeit, in welcher die Trennungsschichte be- reits ausgebildet war. Ich hatte jedoch schon im Sommer vorher zwei orientierende Versuche angestellt, welche beweisen, daß unter den Umständen, unter welchen die Ablösung vor sich ging, auch die Anlage und Ausbildung der Trennungsschichte erfolgt. Versuche. A. In kohlensäurefreier Luft. v h C O,-hältige Luft CO,-freie Luft Versuchsobjekt ns ze „ut. 11 I Zahl der Zahl der Blätter | Abgefallen | Fjätter Abgefallen ‚Acer tar. 1.—13. VII. 71 | Dr 792 21 15102 B. Im farbigen Lichte. | Rotgelbes Licht | Blaues Licht | 30 | 27 —90% | Acer tataricum ||24. var 26 —15% | Die im Sommer angestellten Versuche haben längere Zeit in Anspruch genommen als die im Herbste, was verständlich ist, wenn man bedenkt, daß zur Anlage und Ausbildung der Trennungs- schichte eine gewisse Zeit erforderlich war. Dagegen machte sich der Einfluß der aufgehobenen Assimilation in diesem Falle noch bedeutender bemerkbar als bei den Versuchen, welche im Herbste angestellt wurden. Dies dürfte erstens dem Umstande zuzuschreiben sein, daß im Sommer die Intensität des Lichtes größer und die Beleuchtungsdauer länger ist, und zweitens dürfte das Blatt in- folge der Veränderungen, die im Alter in ihm vor sich gehen. nicht mehr so empfindlich sein als das junge, noch im Wachstum begriffene oder eben fertig ausgebildete Laub. Es bleibt noch zu untersuchen, ob dem Lichte neben dem Einflusse auf die Assimilation nicht noch eine spezifische Wirkung zukommt. Zur Entscheidung dieser Frage wurden die beblätterten Zweige im kohlensäurefreien Raume dem rotgelben, resp. blauen 81 Liebte gleichzeitig ausgesetzt. Die Versuchsarordnung war die- selbe wie bei den oben angeführten Versuchen mit farbigem Lichte, nur wurde sowohl unter die Glasglocke der im rotgelben Lichte als auch der im blauen Lichte befindlichen Zweige mit kon- zentrierter Kalilauge gefüllte Schalen gestellt. Versuche. | Rotgelbes Licht Blaues Licht . Versuchs- Versuchsobjekt - = _ re daueı Zahl der Abvefall Zahl der Absefall | Blätter setalfen | Blätter ee T | 7 = > 1. Acer tatari- a 129.X.—7.XI. 35 31 = 88% 20 17 = 85% 2. Quercus pe- | dunculata ...\29.X.—8.XI. 26 = 23% 26 — 19% 3. Alnus gluti- | | BEE once: | 8.—14. XI. 2: | 191=7% 27 18 = 66% Betrachten wir das Resultat dieser Versuchsreihe, so ergibt sich, daß bei ausgeschlossener Assimilation die Zahl der ab- gefallenen Blätter im rotgelben Lichte etwas kleiner ist als die der im blauen Lichte abgefallenen. Da die Transpiration der im wasserdampfgesättigten Raume befindlichen Zweige im blauen Lichte stärker war als im rotgelben, so können wir die geringe Verzögerung des Laubfalles im blauen Lichte der gesteigerten Transpiration daselbst zuschreiben, so daß wir nicht genötigt sind, eine spezifische Wirkung des Lichtes verschiedener Brechbarkeit sowie des Lichtes im allgemeinen auf den Laubfall anzunehmen. Da im Dunkeln die Assimilation der Pflanzen ebenso aus- geschlossen ist wie in kohlensäurefreier Luft, so kann man den Einfluß des Lichtmangels auf den Laubfall teilweise der dadurch bedingten Aufhebung der Assimilationstätigkeit der Blätter zu- schreiben, da aber außerdem im Dunkeln auch die Transpiration der Pflanze herabgesetzt wird, dieser Umstand aber auch den Laubfall begünstigt, so soll nun jener Anteil der Wirkung des Lichtmangels auf den Laubfall untersucht werden, welcher auf die Herabsetzung der Transpiration im Dunkeln zurückzuführen ist. Beziehung der Transpiration im Lichte zum Laubfall. Um jenen Anteil der Wirkung des Lichtentzuges auf den Laubfall kennen zu lernen, welcher durch die im Dunkeln statt- findende Transpirationsherabsetzung bedingt wird, mußte die Assimilation bei den am Lichte stehenden Zweigen ausgeschlossen werden. Aus diesem Grunde wurden diese in kohlensäurefreien Österr. botan. Zeitschrift. 2 /3. Heft. 1911. 6 82 Raum gebracht. Gleichzeitig wurden Zweige dunkel aufgestellt, indem sie in einen lichtdieht schließenden Kasten gebracht oder mit lichtdiehten Blechzylindern bedeckt wurden. Bei diesen im Dunkeln ausgeführten Versuchen war die Kohlensäure nicht be- seitigt. Versuche. In kohlensäurefreier Versuchs- Luft am Licht Im Dunkeln dauer Zahl der Zahl der Blätter | Abgefallen Pjätter | Abgefallen Versuchsobjekt 1. Quercus pe- duneulata ...| 11.—25. X. 47 3—=170% 30 2=75% 2. Carpinus Be- bnelusue en: 29.X.—7.X1 46 3160 25 14 = 56% 3 Acer tatari- CUM zen n ne. SORT ZN: 18 16—=83% 53 45 — 84% 4. Alnus gluti- MOSan Eee 8.—14. XI. 28 1967 29 el) Das Ergebnis der Versuche hat zu einem Widerspruche ge- führt: In zwei Fällen war der Laubfall im Dunkeln größer als im kohlensäurefreien Raume im Lichte, während in den beiden anderen Fällen das umgekehrte Verhältnis sich zeigte. Man hätte erwarten müssen, daß im Dunkeln, wo sowohl die Assimilation aufgehoben als auch die Transpiration herabgesetzt war, auch der Laubfall eine Beschleunigung erfahren würde, doch hat schon Jost die Beobachtung gemacht, daß die Pflanzen im kohlensäurefreien Raume am Lichte mehr geschädigt werden als im Dunkeln. Als Grund hiefür vermutet er, daß im Lichte die Zerstörung des Chlorophylls rascher von statten geht als im Dunkeln, wodurch das Absterben des Blattes beschleunigt wird. Daß aber unter Umständen die Dunkelheit sich gegenüber diesem beschleunigenden Einflusse des Lichtes auf das Absterben und Abfallen der Blätter geltend macht, scheint mit dieser An- nahme nicht im Widerspruche zu stehen, denn es kann ja Pflanzen geben, deren Chlorophyll dem Lichte gegenüber eine größere Widerstandsfähigkeit besitzt"). Da also bei der eben angeführten Versuchsanstellung der Einfluß, welchen die Herabsetzung der Transpiration durch Licht- entzug auf den Laubfall ausübt, nicht deutlich ersichtlich war, unternahm ich es, diesen Einfluß nach einer anderen Methode zu 1) Daß in diesen Versuchen der verzögernde Einfluß nicht der innerhalb der Glasgloeken der im Dunkeln aufgestellten Zweige sich angesammelten größeren "Menge Kohlensäure zuzuschreiben ist, haben die folgenden Versuche bewiesen. 83 prüfen. Die am Lichte stehenden Zweige wurden zu diesem Zwecke unter blaue Glasstürze gebracht, woselbst sie wohl eine Tran- spirationssteigerung gegenüber der im Dunkeln stehenden Zweige erfuhren, dagegen war die Assimilation, wenn auch nicht gänzlich aufgehoben, so doch auf ein sehr geringes Maß herabgesetzt, und, was hauptsächlich von Bedeutung war, es war das Chlorophyll, trotzdem es nicht assimilieren konnte, von der zerstörenden Wirkung des Lichtes geschützt. Bekanntlich wird ja die Zerstörung des Chlorophylis durch die schwächer brechbaren Strahlen bewirkt. In dem einen Versuche befanden sich die im blauen Lichte aufgestellten Zweige außerdem in kohlensäurefreiem Raume, wo- durch die Möglichkeit der Assimilation gänzlich ausgeschlossen war. Versuche. Versuchs. | Blaues Licht Dunkel Versuchsobjekt ed | rn 0 Zahl der Zahl der Blätter Abgefallen Blätter Abgefallen 1. Quercus pe- dunculata ..., 11.—25. X. 41 24 —58% 30 273% 2. Alnus gluti- me... 8 14 XE 27° |18=-69%1)| 29 233 — 79% Die Versuche zeigen nun deutlich, daß im Dunkeln neben der Aufhebung der Assimilation auch die Herabsetzung der Tran- spiration den Laubfall begünstigt, doch erhellt aus den Versuchen, welche im farbigen Lichte angestellt wurden, daß der im Dunkeln erfolgende Laubfall hauptsächlich durch die Aufhebung der Assi- milation daselbst hervorgerufen wird. Beziehungen der Temperatur zum Laubfail. Bezüglich des Einflusses der niederen Temperatur auf das Zustandekommen der herbstlichen Entlaubung hat schon Wiesner?) interessante Versuche angestellt. Er hat gezeigt, daß Pflanzen mit raschem Laubfalle bei sinkender Temperatur eine bedeutende Herabsetzung der Transpiration erfahren als Pflanzen mit trägem Laubfalle. Die Versuche, welche Molisch angestellt hat, um den Ein- fluß niederer Temperatur auf den Laubfall zu studieren, haben zu keinem positiven Resultate geführt, was er dem Umstande zu- schrieb, daß der Laubfall an und für sich und die Ausbildung der Trennungsschichte von der Temperatur in verschiedener Weise beeinflußt wird, wodurch der Einfluß der Temperatur auf das Zu- standekommen des Laubfalles ein, komplizierter wird. 1) Kohlensäurefreier Raum. 2) 1. c., p. 34—35. ne 84 Um den Einfluß der Temperatur auf den Ablösungsprozeß zu ermitteln, hat Molisch im Herbste Zweige im dunstgesättigten Raume am Lichte ins Freie, einen anderen Teil unter gleichen Umständen in einem geheizten Raume aufgestellt. Es zeigte sich, daß in den meisten Fällen von den im geheizten Raume auf- gestellten Zweigen innerhalb derselben Zeit sich mehr Blätter ab- lösten als von den im Freien aufgestellten, doch hat er auch das gegenteilige Verhalten einiger Pflanzen beobachtet!). Einfluß der Temperatur auf die Ausbildung der Trennungsschichte. Um den Einfluß der Temperatur auf die Ausbildung der Trennungsschichte zu ermitteln, experimentierte ich mit Zweigen, die im dunkeln und wasserdampfgesättigten Raume verschiedenen Temperaturen ausgesetzt waren, indem der eine Teil in die ge- heizte, der andere in die ungeheizte Abteilung desselben Glas- hauses aufgestellt wurde. Die Zweige befanden sich bei dieser Versuchsanstellung in einer durch den Liehtmangel und der gehemmten Transpiration bedingten Disposition zum Laubfalle, wodurch der Ablösungsprozeß ungestört von den übrigen Einflüssen der Temperatur auf das Blatt vor sich gehen konnte, Versuche. Geheizter Raum Versuchsobjekt || Versuchsdauer Temperatur en Abgefallen 1, Carpinus Betulus | 29. X.—7. XL en c 25 11 — 56% 2. Quercus pedun- | 12—26° C. R ng eulata.......... BOX RT I Milk: 1m EN BR NED I Dasah 3. Alnus glutinosa| 8.—16. XI. oa se 29 23 — 96% Ungeheizter Raum Versuchsobjekt | Versuchsdauer | Temperatur m Abgefallen . 11—15° C. 1. Carpinus Betulus | 29. X.—7. XI. | yittel: m 12 0= 0% 2. Quercus pedun- 9—16° C. eulata.......... | 29. x... xı. [|Mittel: ıo00.| 9 | 2=1% | 9—16° C. 3. Alnus glutinosa | 8.-16. XI. | Yittel: 12-50 c.| 34 20 = 58% url. ec, pP. 278. 85 Aus den angeführten Versuchen ersieht man nun deutlich, daß der Ablösungsprozeß bei einer für die Lebenstätigkeit der Pflanzen im allgemeinen günstigen höheren Temperatur rascher von statten geht als bei niederer Temperatur, wenn das Laub in seinen Funktionen gehindert wird’). Anschließend möchte ich noch auf eine Erscheinung auf- merksam machen, die mit der oben angeführten im Zusammen- hange zu stehen scheint. Es ist bekannt, daß unter unseren Laub- hölzern sich einige Arten befinden, welche im Herbste ihr Laub gar nicht oder nur teilweise abwerfen, dasselbe im abgestorbenen Zustande den ganzen Winter über behalten und erst im folgenden Frühjahr allmählich verlieren. Als Beispiel hieher gehöriger Pflanzen führe ich @xercus sp., Carpinus sp. und Fagus sp. an. Ich glaube diese Erscheinung dem oben angeführten Ein- flusse der Temperatur auf den Ablösungsprozeß zuschreiben zu können. Solche Pflanzen sind nämlich in der Anlage der Trennungs- schichte träge und läßt bei denselben die im Herbste eintretende niedere Temperatur die Ausbildung der Trennungsschichte nicht mehr zu. Erst bei der steigenden Temperatur des Frühjahres be- ginnen die Zellen der Trennungsschichte ihre Lebenstätigkeit und das Blatt löst sich ab. Dazu gesellt sich der steigende Wurzel- druck, welcher die Zellen des an dem abgestorbenen Gewebe des Blattstieles anschließenden Rindenparenchyms in lebhaft turgeszie- renden Zustand versetzt, und die Tätigkeit des Cambiumringes. Durch die Produktion des Frühjahrsholzes wird nämlich der Um- fang des Zweiges vergrößert, wodurch eine Spannung zwischen dem Rindenparenchym und dem abgestorbenen Gewebe des Blatt- stieles entsteht, welche das mechanische Ablösen des Blattes zur Folge hat?). Ich habe bezüglich des verspäteten Laubfalles nur einige orientierende Versuche angestellt, die im wesentlichen meine An- sicht bestätigt haben. Genauere Untersuchungen, die das Zu- sammenwirken der einzelnen Faktoren berücksichtigen, sind noch anzustellen °). Einfluß der Temperatur auf das Zustandekommen des Laubfalles. Ich führe nun noch einen Versuch an, welcher den Einfluß niederer Temperatur auf das Zustandekommen des Laubfalles 1) Aber auch Frost kann ein Ablösen der Blätter mit ausgebildeter Trennungsschichte zur Folge haben. Vgl. Wiesner J., Über Frostlaubfall nebst Bemerkungen über die Mechanik der Blattablösung (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXIII, 1905, p. 49—60). 2) Eine ähnliche Erklärung dieser Erscheinung veröffentlichte Baltz. Zum Laubfall unserer Waldbäume (Deutsche Forstzeitung, Bd. XIII, 1898, Nr. 36, p. 525528). 3) Diese Erscheinung wurde von Wiesner eingehend studiert und Treib- laubfall benannt. Uber den Treiblaubfall und über Ombrophilie immergrüner Holzgewächse (Ber. d. deutsch. bot. Ges., 1904, Band XXII, Heft 6, p. 316 —323). 86 zum Gegenstande hat. muß jedoch vorausschicken, daß ich der vorgeschrittenen Jahreszeit halber keine weiteren Versuche an- stellen konnte, da einesteils keine beblätterten Zweige zu ver- schaffen waren') und anderseits wegen der ungünstigen Licht- verhältnisse der Einfluß des Lichtes auf den Laubfall zu schwach war. Die Versuche wurden wie die früheren mit abgeschnittenen Zweigen, welche sich im wasserdampfgesättigten Raume befanden, angestellt. Ein Teil derselben wurde in eine geheizte Abteilung des zum Institute gehörigen Gewächshauses — in dem sogenannten Experimentierraume —, der andere in das neben dem Experimentier- raume befindliche Kalthaus, dem Lichte ausgesetzt, aufgestellt. In beiden Abteilungen herrschte annähernd dieselbe Lichtintensität. Die Temperatur in den beiden Abteilungen wurde mittels Maxi- mum-Minimumthermometern kontrolliert. Sowohl neben die im Experimentierraume als auch neben die im Kalthause im Lichte stehenden Zweige wurden unter sonst gleichen Umständen befind- liche, aber mit undurchsichtigen Blechzylindern bedeekte Zweige aufgestellt. Versuch. Versuchsobjekt: Quercus peduneulata. Versuchsdauer: 29. Oktober bis 14. November. Experimentierraum Temperatur: 12—26° ©. — Mittel: 199 C. Am Licht Dunkel - re: dm Br . | Differenz Zahl der Zahl der Blätter Abgefallen Blätter | Abgefallen | 34 | 19 = 55% | 36 | 35 — 97% | 49% | | 5 Kalthaus Temperatur: 9—16° ©. — Mittel: 12-50 C. I I Am Licht | Dunkel | | | | Differenz Zahl der Zalıl der { | Blätter | Abgefallen | Blätter | Abgefallen || 20 | 12 = 60% 29 22 — 75% 15% i ) u !) Da ein Teil meiner Versuche im Spätherbste ausgeführt wurde, war es, wie auch schon bei früheren Versuchen, schwierig, sich eine genügende Zahl beblätterter Zweige zu verschaffen. Die Zweige, welche ich bei diesen Versuchen verwendete, stammten von entgipfelten und geschneitelten Bäumen, die ihr Laub in lebenstüchtigem Zustande lange behalten. Vgl. hierüber: Dingler H., Zum herbstlichen Laubfall (Forstw. Zentralbl., XXIV., 1902, p. 105) und Über das herbstliche Absterben des Laubes von Carpinus Betulus an geschneitelten Bäumen (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXIV., 1906, p. 32—30). 87 Vergleichen wir die Zahl der im Dunkeln mit der Zahl der im Lichte abgefallenen Blätter, so bemerken wir, daß sowohl im warmen Experimentierraume als auch im Kalthause das Licht den Laubfall verzögert hat, aber wir finden auch, daß die Differenz der im Lichte gegenüber der im Dunkeln abgefallenen Blätter im Kalthause bedeutend geringer war als im Experimentierraume, weil bei der niederen Temperatur des Kalthauses im Lichte von derselben Intensität keine so ergiebige Assimilation und Tran- spiration vor sich gehen konnte als bei der höheren Temperatur des Experimentierraumes. Die Disposition zum Laubfalle im Lichte war also im Kalthause größer als im Ex- perimentierraume. Allerdings ist die Differenz der im Kalthause gegenüber der im Experimentierraume am Lichte abgefallenen Blätter sehr gering, was jedoch dem Umstande zuzuschreiben ist, daß zur Zeit, in welcher der Versuch angestellt wurde, sehr ungünstige Lichtverhältnisse herrschten, infolgedessen der günstige Einfluß der höheren Temperatur des Experimentierraumes auf die Aus- bildung der Trennungsschiehte den verzögernden Einfluß des Lichtes auf das Zustandekommen des Laubfalles entgegenwirkte. Wir sehen also aus diesem Versuche, daß das Zustande- kommen des Laubfalles bei niederer Temperatur von zwei ent- gegen gerichteten Prozessen bedingt wird und daß es von den Umständen abhängt, ob bei einer gewissen Temperatur das Laub abgeworfen wird oder nicht. Zusammenfassung. 1. Um die Ursachen des Laubfalles bei Liehtmangel zu er- gründen, mußte zunächst festgestellt werden, welchen Einfluß die Herabsetzung, resp. Aufhebung der Assimilation auf den Laubfall hat. Es hat sich dabei gezeigt, daß unter all den Umständen, unter welchen die Assimilation der Pflanze herabgesetzt oder aul- gehoben wird, also nicht nur im Dunkeln, sondern auch im Lichte in kohlensäurefreier Luft, als auch im stark brechbaren Lichte, die Blätter energisch abgeworfen werden. 2. Außer der Aufhebung der Assimilation der Pflanze be- günstigt aber auch die durch den Lichtmangel bedingte Herab- setzung der Transpiration der Pflanze den Laubfall, doch hat es sich gezeigt, daß die Aufhebung der Assimilation einen bedeutenderen Einfluß auf das Zustandekommen des Laubfalles hat als die durch dieselbe bedingte Herabsetzung der Transpiration der Pflanze. 3. Außer den oben angeführten indirekten Einflüssen konnte eine spezifische Wirkung des Lichtes im allgemeinen als auch des Lichtes von verschiedener Brechbarkeit auf den Laubfall nicht nachgewiesen werden. 4. Sobald die Temperatur sinkt, wird die Assimilationstätig- keit und die Transpiration der Blätter herabgesetzt und dadurch 88 die Disposition zum Laubfall hervorgerufen. Diese Disposition äußert sich darin, daß die in ihren Funktionen geschädigten Blätter einen Reiz auf die Basis des Blattstieles ausüben und dort zur Anlage der Trennungsschichte Anlaß geben. 5. Umgekehrt verhält sich die Ausbildung der Trennungs- schichte, welche, wenn die Disposition zum Laubfalle durch einen anderen Faktor, etwa durch Lichtentzug, hervorgerufen wird, innerhalb der für ihre Entwicklung günstigen Temperaturgrenzen bei höherer Temperatur rascher vor sich geht. Es muß deshalb die Temperatur, welche die Disposition zum Laubfall hervorruft, noch zur Ausbildung der Trennungsschichte ausreichen, da sonst die Blätter wohl absterben, aber träger oder gar nicht abgeworfen werden. Uber einige Arten aus dem illyrischen Florenbezirk. Von Ernst Sagorski (Almrich bei Naumburg). (Schluß.) !) Schößling derb, in nicht hohem Bogen niederliegend, kantig mit gefurchten Flächen, fast kahl, spärlich kurz- flaumig, mit ganz vereinzelten Büschelhaaren, nach oben zu anliegend behaart, mit mäßig starken, am Grund verbreiterten, etwas ge- krümmten Stacheln, Blätter gefingert- fünfzählig und dreizählig, Blättehen unregelmäßig grob doppelt eingeschnitten- gesägt, oberseits völlig kahl, unterseits dicht weiß- filzig. Endblättchen zirka 7 em lang und 5—5°5 em breit, breit- elliptisch, am Grund abgerundet oder schwach herzförmig, vorne einfach spitz oder mit kurzer Zuspitzung. Blütenstand groß, breit, rispig, sehr dieht, nur am Grund beblättert, nach oben nicht oder kaum verjüngt, mit aufrecht abstehen- den, trugdoldig geteilten, drei bis siebenblütigen Ast- chen. Achse drüsenlos, filzig-zottig, mit breit aufsitzenden, etwas gebogenen, ziemlich schwachen Stacheln. Blütenstiele filzig und zottig behaart. Blüten ziemlich groß. Kelehblätter beiderseits grau bis weiß filzig, zurückgeschlagen, mit abstehender Spitze. Kronen- blätter verkehrt eiförmig, weiß. Staubblätter weiß, die grünlichen Griffel überragend. Fruchtansatz gut entwickelt. Der Schößling der Mostarer Pflanze ist kahler als bei der Kulturpflanze. Von allen thyrsanthus-Formen ist unsere Pflanze durch den niedrig-bogigen Schößling verschieden, der von zahlreichen, präch- tigen Blütenrispen überragt wird. Mir fiel, wie ich schon an Focke schrieb, an der Mostarer Pflanze eine gewisse äußere Ähnlichkeit 1) Vgl. Nr. 1, 8. 11. 39 mit R. tomentosus var. glabratus auf, an den auch die weißen, schwach gelblich angehauchten Blumenkronen erinnern. Auch Rouy hat über den R. Linkianus in Flore de France, VI., p. 75 eine ähnliche Bemerkung gemacht, indem er schreibt: „La dentieulation des feuilles plus prononeee, double, subineisee, rappelle le A. tomentosus ylabratus.“ 16. Trifolium incarnatum L., Spee. pl., p. 769 (1753), var. stramineum Rouy et Fouec., Flore de France, V., p. 113 (1899), syn. T. stramineum Presl. Fl. Sie., I., p. 20 (1826). Auf Waldwiesen und zwischen Gebüsch bei Jablanica in der Herzegowina in der Nähe des Standorts von Heliosperma Retz- dorffianum Maly. Die Blumenkrone dieser Varietät ist gelblich-weiß und färbt sich erst beim Verblühen blaß-rosa, während sie bei der var. Molinerii DC. (T. Molinerii Balb.) schon beim Aufblühen rosa ist. Beide sind wildwachsende Formen der rot blühenden Kultur- form T. incarnatum L.. 17. Über einige Formen der Anthyllis Dillenii Schultes. Die als Unterrasse zur A. Dillenii Schultes gehörige Anthyllis praepropera (A. Kerner) emend. Sagorski nebst ihrer perennen Form Anthyllis illyrica Beck steht in großer Menge an den Hängen des Omblatales bei Gravosa in Dalmatien, vielfach in außer- ordentlich kräftigen Exemplaren, ferner auch am Verma@ bei Cattaro, hier auch in der weißblühenden Form pallens m. Die einjährige Form, die meist einstengelig ist, steht an beiden Stellen überall zwischen der perennierenden, ein Beweis, daß die einjährige Form aus dem Samen der perennierenden entstanden, daß also in systematischer Beziehung kein Unterschied zwischen beiden Formen ist. Die einjährige Form blüht etwas später als die perennierende; man findet sie noch in voller Blüte, wenn die perennierende be- reits Früchte trägt. : Eine neue Form der Unterrasse A. Weldeniana Rehb. (A. adriatica Beck) fand ich zu Anfang Juni in ungeheurer Menge in der Herzegowina bei Mostar an steinigen, grasigen Stellen an der Eisenbahn nördlich von der Stadt. Ich benenne sie var. cinerascens. Sie unterscheidet sich von der typischen Form durch beiderseits dichte, oft fast graue Behaarung der Blätter, etwas größere Blüten (die Kelehe sind 11—12 mm lang) und durch an- liegende Stengelbehaarung. Jedoch fand ich auch bei mehreren Pflanzen die Stengel wenigstens im untersten Teil abstehend be- haart. Entscheidend für mich, diese Form noch zur A. Weldeniana zu stellen, ist der Umstand, daß alle Blättehen klein und ziemlich gleich groß sind. Man kann hieraus erkennen, daß die Unter- schiede zwischen den beiden Unterrassen A. Dillenii Schultes sensu strieto und A. Weldeniana Rehb. oft sehr gering werden. Aus Frankreich erhielt ich eine A. Weldeniana, die ich var. occidentalis nenne, die ungewöhnlich kleine Blüten hat, da 90 die Kelehe nur 8 mm lang sind. Sie kommt sehr zahlreich in den Htes. Alpes bei Mon£tier-les-Bains bei zirka 1800 m vor und ist die A. Weldeniana vonRouy und Foucaud. Ihre Blumenkrone ist rot, rötlich oder auch weiß, das Schiffehen bei den roten Formen an der Spitze dunkler. Die Kelehblätter sind an der Spitze purpurn, bei den Formen mit blasser Blumenkrone auch gleichfarbig. Die Pflanze ist kräftig und entwickelt 2—3 cm hohe Stengel, die im unteren Teile stark abstehend behaart sind. Da Rouy und Foucauds 4. Weldeniana ebenfalls aus den Htes. Alpen stammt, erwähne ich noch, daß die Früchte mit Stielehen von über 2 mm Länge ver- sehen sind. Die Behauptung der Autoren, daß sie sitzend oder nur sehr kurz gestielt seien, ist daher ebenso ungenau wie die gleiche Behauptung Reichenbachs. Ich werde beide Formen in diesem Jahre ausgeben. 18. Uber COerinthe lamprocarpa Murb., Beitr. zur Flora von Südbosnien und der Herzegowina. Lund 1892, p. 85—87, und Cerinthe minor L., Spee. pl., p. 137 (1753) und einige Formen beider. C. lamprocarpa unterscheidet sich bekanntlich von ©. minor dadurch, daß sie perenn ist und dunkelbraune bis schwarze glän- zende Karpelle hat, während die Karpelle bei ©. minor etwas größer, hellgraubraun und nicht glänzend sind, außerdem die Pflanze meist nur zweijährig ist. Bei ©. lamprocarpa hat die Kronenröhre fünf dunkelviolette, später oft zusammenfließende Makeln und die Zipfel selbst sind braunviolett und färben sich beim Verblühen grünlich. Bei ©. minor dagegen ist die ganze Blumenkrone in der Regel gelb. (Siehe jedoch die später behan- delten Varietäten!) Lindberg hat nun in „Iter Austro-Hung.“, Helsingfors 1906, p- 87, zwei neue Formen von Ü. lamprocarpa aufgestellt, nämlich f. Cattaroensis und f. verruculosa, die sich beide von der typischen Form durch den Mangel der fünf Makeln unterscheiden sollen; bei der f. verruculosa sollen außerdem die Karpelle „verruculosae, non laevissimae“ sein. Seine Exemplare stammen aus der Schlucht bei Oattaro, in welcher der Saumpfad nach Montenegro beginnt. Ich habe diese Pflanze vor mehreren Jahren an demselben Stand- ort gesammelt und fand auch bei allen meinen Exemplaren die fünf von Lindberg vermißten Punkte vor. Dies veranlaßte mich, als ich im Anfang Juni in Cattaro war, alle in der Schlucht und deren Umgebung wachsenden Exemplare der Cerinthe genau zu untersuchen. Es war dies nicht schwierig, da der Standort sehr beschränkt ist. Bei allen fand ich die fünf Makeln vor. Meine Vermutung war sofort, besonders da Lindberg von dort die typische Form gar nicht angibt, daß er seine Exemplare nur in getrock- netem Zustand untersucht habe und daß durch weniger sorgfältige Präparation die Makeln ausgebleicht waren. Um eine Bestätigung für meine Vermutung zu haben, präparierte ich absichtlich einige 91 Exemplare weniger sorgfältig. Bei den getrockneten Pflanzen waren nachher die vorher vorhandenen Makeln verschwunden, obschon die Pflanzen doch noch gut präpariert waren, da die Blumenkrone und auch deren Zipfel ihre Farben behalten hatten, auch die Blätter noch grün waren, Übrigens erfahre ich von Dr. E. Janchen (Wien), welcher die Lindbergschen Originale zu untersuchen Gelegenheit hatte, daß sich an den meisten Blüten derselben, u. zw. sowohl bei f. Cattaroönsis als auch bei f. verruculosa die fünf Flecken noch erkennen lassen, allerdings sind dieselben klein und blaß und fließen nie zusammen. Die Lindbergseche f. Catta- roönsis ist daher zu streichen, ebenso aber auch die f. verruculosa, welehe den Namen Ü. lamprocarpa var. tuberculata m. zu führen hat. Rohlena hat nämlich etwas früher in seinem Beitrag zur Flora von Montenegro in Fedde, Repert., III., p. 146 (1906) eine Cerinthe minor var. tuberculata aus Montenegro beschrieben, die nach ihrer Diagnose sicher zur Ü. lamprocarpa gehört. Diese lautet: „Üorollae laeiniis ut in ©. lamprocarpa Murb. purpureis, nueulis brunneis vel atris, apice saepissime magis protraetis, haud vel paulo lueidis, tubereulatis et rugulosis“. Nieht allein die Blütenfarbe, sondern auch die Farbe der Karpelle beweist die Zugehörigheit zur ©. lamprocarpa. Daß die Früchte weniger glänzend sind wie bei der typischen Form, ist durch den Zustand ihrer Oberfläche leicht erklärlich. Murbecks Vermutung, daß Huters ©. minor var. bicolor Kerner in litt., die Huter „inter dumeta in Fort St. Ivan supra Cattaro“* gesammelt hatte, ©. lamprocarpa sei, kann ich bestätigen, da ich sie dort mit reifen Früchten fand und eine andere Cerinthe dort nicht vorkommt. C. lamprocarpa ist nicht allein bei Cattaro, sondern auch in den benachbarten Teilen Montenegros nicht selten z.B. am Krstac, bei Njegus, an der Fahrstraße von Cattaro nach Montenegro nahe der montenegrinischen Grenze. Daß sie auch sonst in Dalmatien vorkommt, beweist, daß ich die ©. lamprocarpa var. luteo-laciniata K. Maly, Glasnik, XVIII., p. 445 (1906), im Omblatal bei Gravosa unter schattigen Felsen aufgefunden habe. Bei ihr sind die Zipfel der Blumenkrone nicht braunviolett, sondern gelb, färben sich aber wie bei der typischen Form beim Verblühen grünlich; bei meinen Exemplaren ist statt der fünf Makeln ein breites dunkelviolettes Band vorhanden, das breiter und dunkler ist als der bei der typischen Form durch die zusammenfließenden Makeln entstehende Streifen. Die glänzenden, braunschwarzen Karpellen beweisen die Zu- gehörigkeit dieser Form zur O. lamprocarpa Murb. Maly erwähnt in seinem Beitr. zur Flora von Bosnien und der Herzegowina, 1904, p. 241, daß Cerinthe indigotisans Borb., Pflanzenbiol. Mitt., p. 9 (1899), am Stolae bei Mostar wächst (leg. Cur£ic). Diese Angabe beruht auf einem Irrtum, da die dortige Pflanze nach Exemplaren, die Dr. E. Janchen (Wien) mir ge- 92 sandt hat, gelbe Blumenkronenzipfel hat, während diese bei ©. indigotisans indigofarbig sind. Vielmehr stimmt die dortige Pflanze völlig mit den Exemplaren von O. lamprocarpa var. luteo-laciniata überein, die ich im Omblatal gesammelt habe. Ich bemerke noch, daß mir Originalexemplare von ©. indigotisans vorliegen und daß diese Art auch die hell graubraunen Karpelle von ©. minor L. hat. Cerinthe minor L. fand ich zahlreich an Wegrändern und auf Wiesen im Milja@katal bei Sarajevo sowohl in der typischen Form ohne Makeln, als in der f. nofata Maly, I. c., p. 240, bei der die Blumenkrone am Schlund mit fünf sehr kleinen, purpurroten Punkten versehen ist, die nicht später zusammenfließen; jedoch fand ich unter den {ypischen Formen auch solehe, bei denen die Makeln zusammenflossen und auch der unterste Teil der Zipfel bräunlich gefärbt war. Bei allen sind die Blätter bald weißlich ge- fleckt (©. maculata M. B.), bald ungefleckt (©. maculata Rehb., Fl. Germ. etc., Nr. 2321). CO. maculata W.K. und ©. minor ß maculata DC. umfassen beide Formen. Maly hat dafür den Namen f. notata ge- wählt wegen der unsicheren Ü. maculata L. Alle erwähnten kleinen Modifikationen sind in systematischer Beziehung ziemlich wertlos, da sie unbeständig und schwerlich samenbeständig sind, wie aus dem Beieinanderwachsen der verschiedenen Formen hervorgeht. Ebenso geringen Wert hat die (©. ciliaris DC., die gewimperte obere Blätter haben soll. Solche Blätter finden sich aber sowohl bei der f. notata von Sarajevo, als auch bei (©. indigotisans Borb. und bei Ü. lamprocarpa Murb. Dieses Merkmal läßt sich daher zur Absonderung von Formen nicht verwenden. 19. Stachys suberenatus Vis. in Flora var. hercegovinus Maly in Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, 1904, p. 244. In einem Steinbruch im Omblatal bei Gravosa, von wo sie Lindberg, |. e., p. 93, als St. labiosus Bert. var. Omblae be- schreibt. Ubereinstimmende Exemplare hat E. Janehen (Wien) auch am Abstieg von Brgat gegen das Omblatal gesammelt. 20. Thymus acicularis W.K., Deser. et ie. pl. rar. Hung., 1., p. 72, tab. 71 (1802), var. dinaricus H. Br. bei Murb., Beitr. zur Flora von Südb. u. der Herz., p. 53 (1892). Murbeck gibt diese Varietät von den Felsenplatten der Narenta bei Mostar an, wo ich sie ebenfalls gesammelt habe. Sie ist aber auch in der ganzen Umgebung von Mostar an den sonnigen Hügeln oberhalb der Stadt allgemein verbreitet. Murbeek hat die Pflanze im Juli gesammelt, also zu einer Zeit, in der sie bereits zum Teile in Frucht stand. Er sagt über sie: „spieis elongatis interruptis, non capitatis“. Das stimmt wohl bei den meisten Frucht- exemplaren. In der Blüte haben jedoch die meisten Pflanzen einen mehr kopfförmigen Blütenstand. Der Hauptunterschied der var. dinaricus von der typischen Form beruht daher auf den blasseren Blüten, der stärkeren Behaarung besonders des Kelches und der Brakteen 93 und den verlängerten Stengeln, obschon auch das letztere Merkmal bei Exemplaren auf trockenem, sterilem Boden nicht immer zutrifft, 21. Centranthus Velenovskyi Vandas im Progr. des Real- und Obergymnasiums in Kolin, p. 21 (1855). Vandas hat seine infolge der Publikation an ungeeigneter Stelle nicht bekannt gewordene Art auf der Velez planina bei Mostar „in loco Jarae Kuk dieto“ und bei Brasina supra planitiem Bjelo polje gesammelt. Ich fand diese Art an Weinbergrändern und auf Kalkgeröll oberhalb Mostar, unterhalb des Stolae in großer Menge. Sie gehört in die Verwandtschaft von ©. longiflorus Stev., unterscheidet sich von demselben durch lanzettliche, lang zugespitzte, vorne nicht oder kaum stumpfe untere Blätter, dichten reichblütigen Blüten- stand, schmäleren Sporn der deutlich gestielten Blüten, der unge- fähr so lang als die Blumenkronenröhre ist. Durch die Eigenschaften der Korolle tritt er näher an ©. junceus B. Heldr. heran, der aber durch schlankeren Wuchs, steifere Stengel, lineare Blätter und langen kopfförmigen Blüten- stand abweicht. ©. Sibthorpii Heldr. et Sart. unterscheidet sich ebenfalls durch zarteren Wuchs, ferner durch längliche, an der Spitze fast kappenförmige untere Blätter und weit kürzeren Sporn der Korolle. Die Blätter meiner Pflanze sind etwas breiter als bei der Vandasschen, was sich jedoch durch ihren Standort in tieferer Lage und auf besserem Boden erklärt. Im übrigen verweise ich auf die Diagnose bei Vandas. 22. Phagnalon rupestre (L.) DC. var. annoticum Rouy et Foue., Fl. de France, VIII., p. 165 (1903) sub Ph. Tenorii Presl. Syn. Ph. rupestre var. illyricum Lindberg, |. e., p. 107 (1906). Zahlreich an Felsen bei Ragusa an der Straße hinter dem Vorort Plote. Sie unterscheidet sich von der typischen Form durch meist etwas kleinere Köpfehen, vor allem aber durch die schmalen ver- längerten und zugespitzten, dabei kaum gewölbten inneren Hüll- sehuppen, die hiedureh viel lockerer dachziegelig liegen. (Differt eapitulis minoribus angustioribusque, floribus paueioribus, involueri squamis angustioribus minus eonspicue eonvexis bei Lindberg.) Rouy schreibt über seine Form: „Se distingue du type par: Feuilles ord. plus &troites, perieline & folioles plus irregulierement imbriquees, les externes tres courtes, les moyennes bien plus longues, les internes aignes (et non ä folioles presque regulierement imbriquees, les internes obtuses). Die Rouysche Beschreibung paßt auf die dalmatinische Pflanze in allen Einzelheiten, obschon auf die Blatt- gestalt kein Gewicht zu legen ist. Lindbergs Angabe über die kleineren Köpfehen ist zwar auch für meine Pflanze richtig, doch finden sich auch bei der typischen Form Pflanzen mit kleineren Köpfchen. Auch Haläcsy hat bereits den Unterschied der dalınati - 94 nischen Pflanze von der typischen bemerkt. (Siehe Fl. Graee., II., p. 28!) 23. Anthemis brachycentros Gay ap. Koch, Syn., ed. II., p. 414 (1843); Pseudo-Cota Vis., Fl. Dalm., II., 78, cum ieon. tab. L. (Uber die Verwechslung, welche bei Koch mit A. Oota Vivian. stattgefunden hat, siehe Ascherson, Ost. bot. Zeitschr., 1869, p- 1731); var. coronata m. Syn. A. coronata H. Lindberg, Iter Austro- Hungaricum, Helsingfors 1906, p. 108—109, et tab. I et II. Lindbergs Art, die derselbe bei Cattaro in der Schlucht ge- sammelt hat, in welcher der Saumpfad nach Montenegro beginnt, ist zweifellos am nächsten mit A. brachycentros Gay verwandt, mit der sie in allen wesentlichen Eigenschaften übereinstimmt, doch so, daß hei ihr alle Dimensionen in allen Teilen der Pflanze größer sind. Die Spreublättchen sind wie bei A. brachycentros fast spatelig mit einer kurzen aufgesetzten Stachelspitze, deren Länge noch nicht ein Viertel der Länge des Spreublättehens be- trägt. Bei A. Cota L. (A. altissima L.) mit der sie Baenitz ver- wechselt hat (Herb. europ., 1897, leg. Baenitz bei Cattaro am Felsen des alten Kastells, 18. V. 97, 100 m), ist die Stachelspitze ungefähr so lang wie das Spreublättehen. Die Blätter sind wie bei A. brachycentros unterseits punktiert, was bei A. Cota nieht der Fall ist. Für den Durchmesser der Blumenkrone gibt Lindberg 35—40 mm an, während bei A. brachycentros derselbe in der Regel kleiner ist. Ich fand aber bei Mostar an steinigen Stellen in der Nähe der orientalisch-orthodoxen Kathedrale auch Exemplare von A. brachycentros, bei denen der Durchmesser der Blumen- krone 40 mm beträgt. Auf der anderen Seite fand ich bei Cattaro Exemplare der var. coronata, bei denen der Durchmesser sogar 60 mm groß ist. Der Hauptunterschied zwischen der typischen A. brachycentros und der var. coronata besteht in der Beschaffen- heit des Krönchens der Achäne. Visiani sagt I. e.: „Achenia apice coronula tenui integra acuta breviter marginata“. In der Tat ist das Krönchen sehr kurz, oft kaum sichtbar, mit einer starken Lupe kann man aber deutlich erkennen, daß dasselbe häufig nicht ganzrandig, sondern unregelmäßig geteilt, ja auch geschlitzt ist. Bei der var. coronata ist das Krönchen ca. 1 mm lang und spitz geschlitzt. Lind’berg gibt ferner an, daß bei seiner neuen Art die Hülle fast weiß mit einem schmalen grünen Streif sei, doch ist auch bei der vorhin erwähnten Form von Mostar der grüne Nerv kaum zu sehen, während die Achänen das schmale, kaum sicht- bare Krönchen der typischen Form haben. Es sind also alle Unter- schiede, die Lindberg von seiner neuen Art im Vergleich zur A. brachycentros angibt, nur relativ. Ich habe daher keinen Zweifel, daß A. coronata nur eine Varietät der A. brachycentros ist. Die var. coronata ist bei Cattaro ungemein verbreitet, sie wächst nieht nur an dem Fundort Lindbergs, sondern auch an den Felsen des Kastells, an und auf allen Festungsmauern, ja 35 selbst auf Mauern und Dächern in der Stadt. Die typische Form kommt vorwiegend an Wegrändern, auf Brachäckern und an ähn- lichen Stellen, jedoch auch an Felsen vor. Daß die var. coronata sich bei Cattaro trotz ihres Standorts so ungemein kräftig ent- wickelt, erklärt sich daraus, daß bei Cattaro im Mai, also in der Entwicklungsperiode der Pflanze, die Niederschläge fast alle Jahre außerordentlich groß sind. Ich bemerke noch, daß im Tauschverein mehrfach A.arvensis L. als A. brachycentros ausgegeben worden ist, so z. B. von Brandis von Travnik, ferner von mir aus Kroatien von Carlopago. Die Unterscheidung beider Arten ist jedoch leicht, da bei A. arvensis der Fruchtboden kegelförmig, bei A. brachycentros aber halbkugelig ist, abgesehen davon, daß beide Arten einen ganz anderen Wuchs haben, die Spreublättehen bei 4A. arvensis lineal-lanzettlich, bei A.brachycentros fast spatelig mit kurzem aufgesetztem Stachelchen, ferner die Achänen bei A. arvensis am Rande wulstig verdickt sind. Die Unterschiede von der ähnlichen A. Cota L. habe ich bereits oben erwähnt. 24. Tragopogon crocifolius L. var. balcanicus Vel., Fl. bulg., p-. 355, pro sp. Diese durch kleinere Köpfchen, viel schmälere Blätter und oben nicht verdickte Köpfchenstiele leicht zu erkennende Varietät fand ich in Dalmatien bei Oattaro am alten Saumpfad bei ea. 400 m. Der Beschreibung Visianis nach gehören zu ihr vielleicht alle dalmatinischen Exemplare. Aus Montenegro ist sie bereits mehr- fach erwähnt. 25. Taraxacum Hoppeanum Griseb. in Wiegm., Archiv, XVIlIL, I, S. 349 (1852). Auf sonnigen Kalkfelsen am Stolae bei Mostar. (Meine Pflanze ist von Handel-Mazzetti in Wien bestimmt, während sie von Dahlstedt unrichtigerweise als 7. obovatum DC. bestimmt worden ist.) 26. Taraxacum laevigatum (Willd.) DC., Cat. Hort. Monsp., 149 (1813). Am alten Saumpfad bei Cattaro, dieht an der montenegrini- schen Grenze und am Krstae. Lindberg hat, |. e., p. 116, diese Pflanze 7. silesiacum Dahlst. genannt. Wie Dahlstedt selbst mir mitteilt, fällt 7. silesiacum mit T. decipiens Raunk, zusammen. Unsere Pflanze ist nichts als ein 7, laevigatum mit stark zer- schlitzten Blättern, eine an trockenen Stellen in Mitteleuropa ver- breitete Form. 27. Sonchus Nymani Tineo in Guss., Syn., II., 860 (1843). — Syn. 9. glaucescens Jord., Obs. fragm. 4, p. 75, tab. 5 (1847). 96 Siehe über diese Art Haussknecht, Symb. ad fl. graecam, Mitt. des Thür. bot. Ver., VII., p. 48 (1895), Sep. p. 131, ferner Freyn, Nachtr. z. Fl. von Istrien, Verhandl. d. zool.-bot. Ges. in Wien, 1881, p. 383. Freyn hat bereits Il. c. auf das Vorkommen dieser Art in Istrien und Dalmatien aufmerksam gemacht. Ich fand sie auf der Halbinsel Lapad bei Ragusa in Dalmatien schon im April in voller Blüte, ferner auch bei Oattaro, hier auffallend blau gefärbt, während diese Farbe bei der Pflanze von Lapad weniger auffällig ist. Ich halte $8. Nymani für eine aus S. asper Vill. durch fort- gesetzte Überwinterung entstandene Rasse. Hiedurch lassen sich die allmälig eingetretenen Unterschiede (bläuliche Färbung der Pflanze, tiefere und regelmäßigere Teilung der steiferen Blätter, fast doppelt so große Köpfchen, die meist ausgeprägter doldig an- geordnet sind, reichlichere Drüsenbehaarung der Stengelspitze und der Köpfehenstiele, längere Wimperung der Achänen) leicht er- klären. Auch bei Sonchus asper sind die Achänen am Rande mit sehr kurzen. rückwärts gerichteten Wimpern versehen, die bei Ver- größerung leicht zu bemerken sind. Da $. asper wegen des großen Wassergehaltes sehr leicht erfriert, ist es auch natürlich, daß $. Nymanı nur in Ländern vorkommen kann, die warme, frostfreie Winter haben, ebenso auch nicht in höherer Gebirgslage. Nachtrag. Noch während des Druckes erhalte ich von Prof. Dr. A. Richter (Kolozsväar) Exemplare der Malcolmia Orsiniana Vis. vom Biokovo. Diese stimmen völlig mit meinen Exemplaren von Öattaro und vom Krstae überein, nur sind die Kronenblätter nur halb so groß wie bei diesen. Die Ursache dieses Unterschiedes ist aber die, daß an meinen Exemplaren die ersten, an den Pflanzen vom Biokovo die letzten Blüten vorhanden sind. Daß die letzten Blüten bei vielen Kruziferen kleiner als die ersten sind, ist aber eine bekannte Tatsache. Dr. E. Janchen hat darauf hin sich die Exemplare im Herbar des botanischen Instituts angesehen. Er findet aus der Gegend von Cattaro und Krstac Exemplare mit großen Blüten (leg. Heider, Mai), mittelgroßen Blüten (leg. Janchen, Anfang Juni) und kleinen Bläten (leg. Ginzberger, letzte Blüten); ferner vom Biokovo mit mittelgroßen (leg. Janchen, Mitte Juni) und mit kleinen Blüten (leg. Bornmüller, Ende Juni), endlich von der Dinara (leg. Janchen et Watzl, Anfang Juli) mit ziemlich kleinen Blüten. Damit ist der letzte Zweifel gehoben, v7... 97 Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. Von Friedrich Vierhapper (Wien). (Mit 2 Textabbildungen und 1 Verbreitungskarte.) (Fortsetzung. !) ©. tataricum ist allenthalben eine relativ hygrophile Pflanze, welche in den verschiedenen Teilen ihres großen Verbreitungs- gebietes durchaus nicht immer einer und derselben Vegetations- formation angehört. Da anzunehmen ist, daß im allgemeinen die Vereine, in welchen dieser — wenigstens in Mitteleuropa — zweifellos im Aussterben begriffene Typus auftritt, ursprüngliche sind, dürfte es nicht ohne Interesse sein, der Formationszugehörig- keit desselben einige Aufmerksamkeit zu schenken. Leider sind die diesbezüglichen Angaben in der Literatur und in den von mir durchgesehenen Wiener Herbarien ?) keineswegs für alle Gebiete ausreichend. Im Gebiete der Alluvionen des unteren Lena-Tales im nörd- lichen Sibirien gehört C. tataricum nach Oajander°) der Serie der Gehölz- und der Grasflur-Assoziationen an, fehlt jedoch in den Hydrophyten- sowie in den Moos- und Flechten-Assoziationen. Es findet sich in folgenden Gehölz- Assoziationen an der Lena: 1. Fru- ticeta mixta. Dies sind Mischgebüsche, deren hauptsächlichste Elemente 7 Picea obovata*), Salix triandra, viminalis, pyrolifolia, hastata, Betula verrucosa, odorata, Alnus incana, $ Alnaster vi- ridis, Ribes pubescens, dikuscha, Prunus padus, | Rosa acicularis, Crataegus sanguinea, Sorbus aucuparia, Cornus sibirica und *Lonicera coerulea sind. Die Begleitvegetation ist von ähnlicher Zusammensetzung wie die später zu erwähnenden Bestände der Alluvionen des Onega-Tales. Hervorhebenswert in bezug auf den Vergleich mit den mitteleuropäischen Standorten erscheinen mir: Delphinium elatum, * Valeriana offieinalis, Senecio nemorensis, Cacalia hastata, Mulgedium sibiricum, * Achillea millefolium, #=Veratrum album, Geranium pratense, Archangelica officeinalis. — 2. Piceeta obovatae, das sind Wälder der sibirischen Fichte. Dieselben sind hoch, dicht und dunkel. Von Begleitpflanzen sind 5: VeL Nr. 1.28% 2) Es bedeutet im folgenden: M. Herbar des naturhistorischen Hof- museums, U. des botanischen Institutes der Universität und Z. der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. 3) Beitr. z. K. d. Alluv. d. nördl. Europas. I. Die Alluv. d. unt. Lena- Tales im Act. soc. seient. Fenn., XXXII., Nr. 1 (1903). 4) Ein dem Artnamen vorgesetzter Stern * bedeutet, daß die Art auch im Lungau zusammen mit C. tataricum vorkommt, ein Kreuz f, daß sie da- selbst durch eine sehr nahe verwandte Art vertreten wird. Es wurde in den Verzeichnissen stets die Nomenklatur des betreffenden Verfassers beibehalten. Österr. botan. Zeitschrift. 2./3. Heft. 1911. 7 98 außer den meisten der bereits für die Fruticeta mixta angeführten Holzgewächsen noch Larix dahurica als Oberholz, Spiraea sorbi- folia, salicifolia und *hubus idaeus als Unterholz, *Atragene al- pina als Liane zu erwähnen. Die Gras- und Stauden-Vegetation ist der der Fruticeta ähnlich. Viele Moose und Flechten. Coniose- linum ist selten. Im Gebiete der nördlichsten Zuflüsse der Lena findet es sich in einer Assoziation von Saliceta viminalis. Die Begleitvegetation besteht aus vier Gräsern und sechs Stauden, darunter Archangelica offieinalis. — Überdies tritt C©. tataricum in folgenden Grasflur-Assoziationen nördlich der Aldan-Mündung auf: 1. Auf Gyttia oder Dy-Boden in Cariceta aquatilis, bestehend aus 4 Gräsern und 9 Stauden, wobei auch Archangelica officinalıs. 2. Auf Sandboden unweit Shigansk in Wiesen mit 8 Gräsern und 26 Stauden und Kräutern, unter denen auch *Rumex acetosa und T Thymus serpyllum. 3. Auf Geröllboden an der Lena-Mündung, bei Tulach-Chaja, an Stellen, wo das Wasser den ganzen Sommer hindurch langsam durchsickert, mit *Aera caespitosa, Colpodium latifolium, Festuca rubra, Eriophorum Scheuchzeri, Carex aqua- tilis, Juncus arcticus, castaneus, Rumex aquaticus, *acetosa, Poly- gonum bistorta, viviparum, Wahlbergella affınis, Alsine verna, Androsaces filiforme, Pedicularis verticıllata, sceptrum Carolinum, Senecio Jacobaea. In den Lärchenwäldern (7 Larix sibirica) des Altai wächst nach Krassnoff!) ©. tataricum — er versieht es allerdings mit einem Fragezeichen — in Gemeinschaft mit einer Unmenge von Arten, von denen ich nur diejenigen hervorheben möchte, welche auch an den Standorten der Pflanze im Göriachwinkel vorkommen oder durch nahe Verwandte ersetzt sind: *Atragene alpina, % Tha- lietrum foetidum, + Delphinium intermedium, *Actaea spicata, 7 Viola canina, * Lychnis vespertina, % Stellaria BDungeana, * Astragalus glycyphyllos, *Veeia silvatica, * Epilobium montanum, f Pleurospermum wralense, j Leucanthemum vulgare, *Senecio sarracenicus, $ Carduus erispus, *Cirsium heterophyllum, % Mul- gedium tataricum, % Serophularia aquatica, * Parıs quadrifolia, = Aira caespitosa u. a. Auch Polemonium coeruleum, ein wichtiger Bestandteil derartiger Hochstaudenvereine in den Karpathen, be- findet sich in dem Verzeichnisse. Im mittleren Ural (Gouvernement Perm) ist ©. tatarieum nach Krylow?) ein Element der Wiesen des Waldgebietes. Es tritt auf denselben gemeinsam mit vielen der gemeinsten Arten der europäl- schen Wiesenvegetation und mit einigen spezifisch sibirischen Typen auf. Außer den überall im Gebiete vorkommenden Pflanzen sind als besonders charakteristisch zu nennen: Anemone altaıca 1) Bemerk. ü. d. Veg. d. Altai (russ.) in Seript. bot. hort. un. imp. Petr. ‚Heft 1, p. 181—209 (1886), nach Herder, Ref. in Englers Jahrb., IX., Litt., p. 53—67 (1888), 2) Mat. z. Fl. d. Gouv. Perm in Arb. d. Naturfges. Kasan, VI-XIV (1878—1885), nach Herder in Englers Jahrb., VIII., Litt., p. 119—132 (1887). 99 Fisch. (anstatt der hier fehlenden A. nemorosa L.), f Thalietrum minus L., 7. simplex L., Ranuneculus borealis Trautv., R. acris L. (seltener), Trollius europaeus L., Polygala vulgaris L., * Silene inflata Sm., $ Melandryum pratense Röhl., Lychnis flos eueuli L., * Öerastium vulgatum L., * Hypericum quadrangulum L., Gera- nium pratense L., * Trifolıum pratense L., FT. repens L., * Vieia sepium L., V. Cracca L., * Lathyrus pratensis L., + Alchemilla vulgaris L., Sanguisorba offieinalis L., Conioselinum Fischeri W. et G., # Heracleum sibiricum L., @alium boreale L., Erigeron acris L., * Achillea Millefolium L., "Tanacetum vulgare L.. Arte- misia vulgaris L., Solidago Virgaurea L., Taraxacum offieinale Wigg., Orepis sibirica L., Hieracium umbellatum L., Polemonium caeruleum L., Euphrasia offieinalis L., Rhinanthus Orista galli L., Pedicularis comosa L., Plantago maior L., P. media L., Rumes crispus L., R. Acetosella L.. Polygonum aviculare L; Orchis maculata MM * Veratrum album L., Luzula campestris DC., * De- schampsia caespitosa P. de B., Alopecurus pratensis L., Triticum repens L., Hierochloa borealis R. et Sch., Apera Spica venti P. de B., Bromus inermis, * Carex pallescens L. und Equisetum ar- vense L. Diese Wiesen sind von denen unserer Alpen durch den geringeren Reichtum an Gräsern und durch das Auftreten von Hochstauden, wie T’halictrum minus, Tanacetum vulgare, Arte- misia vulgaris ete. und von Arten, wie Plantago maior, Poly- gonum aviculare und Apera spica venti, welche bei uns nur ru- deral oder segetal auftreten, verschieden. Die Wiesen des Wald- steppengebietes von Perm unterscheiden sich nach Krylow, ab- gesehen von einigen in ihnen vorkommenden südlichen Formen, in nichts von denen des Waldgebietes. Es dürfte also C. Zataricum auch im Waldsteppengebiete des Gouvernements Perm vorkommen, was ins- besondere deshalb interessant ist, weil es in den südlich von Perm ge- legenen Provinzen Ufa und Orenburg nach Schell'), wie bereits er- wähnt, nur im Waldgebiete auftritt, den Gebieten der Waldsteppe und Steppe jedoch fehlt. Auf Felsen des Gouvernements Perm wächst auch ©. cenolophioides Turez. — Korshinski?) schildert die Art des Vorkommens des Ü. tataricum in den Gouvernements Kazan, Wiatka, Perm, Ufa, Orenburg, Samara (nördlicher Teil) und Sim- birsk, das ist im südlichen und mittleren Ural und den westlich angrenzenden Gebieten, folgendermaßen: „Hab. in silvis frondosis vel abiegnis et pinetis cum frondosis intermixtis, praecipue solo humido sub ceollibus vel in vallibus inundatis, in fruticetis ad ripas ete. Per partem majorem ditionis. In montibus usque ad partem inferiorem regionis alpinae ascendit.“ — Im Gouvernement Wologda wächst es nach Ivanitzky „an Flußufern im ganzen Gebiet“ °). Le 2) Tent. flor. Ross. or., p. 177 (1898). 3) In Englers Bot. Jahrb., XlI., p. 341 re 7* 100 Im zis-uralischen Samojedenlande ist unsere Pflanze nach Klinggräff!) ein Element der Ufergehölze der Flußtäler und wächst dort gemeinsam mit Prunus Padus L., Sorbus aucuparia L., Salix Caprea L., 5. hastata L., Spiraea chamaedryifolia L., 7 Rosa acicularis Lindl., *Lonicera coerulea L., Ribes rubrum L. und nigrum L., *Atragene alpina L., j Delphinium elatum L., *Ge- ranium sylvaticum L., f Senecio nemorensis L., Chrysanthemum bipinnatum L., Cacalia hastata L., *Veratrum album L. u.a. m. Auf der Halbinsel Kanin tritt sie nach Pohle?) im Wald- gebiet gelegentlich als Feldunkraut auf; im Tundragebiet gehört sie den pflanzenreichen „Festlandsformationen“ der Blumenmatten und Gratflora an. Auf den Blumenmatten, „die man gut mit Alpen- wiesen vergleichen könnte“, wachsen überdies: *Geranium silva- ticum, % Delphinium elatum, $ Aconitum septentrionale, Archange- lica officinalis, *Veratrum album, * Epilobium angustifolium, Trollius europaeus, Polemonium coeruleum, Veronica longifolia, Solidago virga aurea, *4Achillea Millefolium, Saussurea alpina, *Oirsium heterophyllum, Taraxacum officinale, $ Hieracium vul- gatum, *Dianthus superbus, * Vieia sepium, $ Alchemilla vulgaris, Allium Schoenoprasum, Polygonum viviparum, *Peristylis viridis, Trientalis europaea, Adoxa Moschatellina, Ranunculus acer, pro- pinquus, Chrysosplenium alternifolium, Euphrasia offieinalıs, Cardamine pratensis, *Geum rivale, *Parnassia palustrıs, Myo- sotis palustris, *Rumex acetosa, Hierochloe borealıs, Alopecurus pratensis, Poa pratensis, alpina, Festuca ovina, Rubus arcticus, Equisetum silvaticum, arvense, Botrychium lunaria, Rumex aqua- ticus, *Anthoxanthum odoratum; Betula nana, Vaccinium- und Salix-Arten; Cornus suecica, *Myosotis silvatica, "Gnaphalium norvegicum, Pyrethrum bipinnatum, Senecio campestris, Oxytropis sordida, Astragalus alpinus, Pedicularis verticillata, sudetica, Py- rola grandiflora, minor, *Viola biflora, Pinguicula vulgaris, Poa cenisia, Castilleja pallida, Pyrethrum ambiguum, *Potentilla salis- burgensis, Draba hirta, $ Athyrium alpestre, *Erigeron alpınus, Sazifraga hieracifolia, $ Valeriana capitata, Cochlearia offieinalis, Sagina Linnaei, Stellaria cerastoides, Veronica alpina, Luzula parviflora f. fastigiata, spadicea f. Wahlenbergi, campestris f. multiflora, Juncus arcticus, castaneus, Carex lagopina, Trisetum subspicatum. Ü. tataricum scheint in der Formation nicht häufig zu sein. Die Gratfiora, nur auf Nord-Kanin, hat mehr hygrophiles Gepräge, aber eine ähnliche, nur viel ärmere Zusammensetzung. Unter den noch dazukommenden Arten sind Saxifraga cernua, Artemisia Tilesü, verschiedene Erieaceen, *Arabis alpina, Hiera- cium alpinum, Oxyria reniformis, *Juncus trifidus, Ranunculus pygmaeus, ‘% Deschampsia alpina, Lycopodium alpinum, Selago, *Sedum Ithodiola ete. zu nennen. 1) Zur Pflgeogr. d. nördl. u. arkt. Eur., 2. Aufl, p. 69 (1878). 2) In Acta hort. Petr., XXI., p. 19—130 (1903). 101 Im nordwestlichen subarktischen Europa gehört ©. tataricum vornehmlich den Küstenformationen an: Lappland: „Ad litora maris glac. arenosa et albi orae oceidentalis frequens; etiam ad sinum Kola“ (Fellman'); Arktisches Norwegen: „Isaer paa strandkanter (Blytt-Dahl?); In litore maris albi“ leg. I. Angström (M.). Weleher Art diese Küstenformationen sind, ob auf salzhaltiger oder ausgesüßter Unterlage, ist leider aus den zitierten Angaben nicht zu ersehen. Teilweise ist aber auch hier ©. tataricum Wiesen- pflanze, wie aus folgender Etikette hervorgeht: „Varangerfjord Fin- markiae orientalis. In pratis graminosisque prope sinum maris glaeial.*“ Th. M. Fries (U.). Auf den Alluvionen des Onegatales wächst. unsere Pflanze nach Oajander?) auf gemischtem Sand- und Lehmboden sowie auf Lehmboden, fehlt dagegen auf reinem Sandboden, salinem Boden und Humusboden. Auf gemischtem Sand- und Lehmboden gehört sie den Assoziationen: Valerianeta offieinalis, Inuleta salieinae, Thalietreta simplieis, Thalietreta kemenusis, Archangeliceta offieinalis und: Rhinantheta majoris, auf Lehmboden den Phragmiteta com- munis, Aereta caespitosae, Ulmarieta pentapetalae, Veratreta albi und Ranunculeta acris an. Unter den Begleitpflanzen finden sich außer den bereits durch die Assoziationsnamen genannten: Cala- magrostis j phragmitoides, f neglecta, *Dactylis glomerata, Carex caespitosa, *pullescens, sparsiflora, Luzula pallescens, multiflora, Allium. schoenoprasum, *Paris quadrifolia, Gymnadenia conopea, Rumex fennicus, *acetosa, Polygonum viviparum, *Silene inflata, *Oerastium vulgare, % Moehringia lateriflora, *Caltha, palustris, T Delphinium elatum, 7 Aconitum Iycoctonum, % Ranunculus poly- anthemus, Thalictrum flavum, Erysimum cheiranthoides, *Par- nassia palustris, Rubus saxatılis, *Geum rwale, Trifolium me- dium, *pratense, jrepens, j Anthyllis vulmeraria, Astragalus da- nicus, *Vicia sepium, Lathyrus *pratensis, palusier, Geranium *silvaticum, pratense. Euphorbia esula, Chaerophylium Prescottii, Angelica silvestris, j Heracleum sibiricum, Lysimachia vulgaris, nummularia, '% Gentiana amarella, Veronica longifolia, Melam- pyrum cristatum, Galium boreale, "mollugo, Campanula glomerata, Erigeron acer, * Achillea müllefolium, *Chrysanthemum leucanthe- mum, Tanacetum vulgare, Ligularia sibirica, f Centaurea phrygia, Crepis sibirica, *paludosa, tectorum, Hieracium. umbellatum und überdies noch manche im Lungau auf Wiesen, Sumpfwiesen, Ru- deral- und. Segetalstellen, in Sümpfen oder Auen vorkommende Pflanzen. 1) Plant. vasc. Lapp. or. in. Not. or. sällsk. pro Faun. et EI. fenn. Förh. Att. H., p. 28 (1882). | 2) Handb. Norg. Fl., p. 537. (1906). 3) Beitr. z. K. d. Alluv. d. nördl. Europas, II. Veg. d. Ailuv. d. Onega- tales in Act. soc. scient. Fenn., XXXIII., Nr. 6. (1908). 102 Im Gouvernement St. Petersburg tritt ©. tatarıcum nach Meinshausen') „in Gebüsch, in Wäldern und auf Wiesen an feuchteren Standorten, namentlich häufig in dem Litoral-Gebiete, weiter entfernt etwas spärlich“ auf. Es bevorzugt Ränder von Gräben, Ufergehänge und schattige Berglehnen, wie aus folgender Etikette hervorgeht: „In fruticetis, ad fossas et in deelivibus ri- parum et montium umbrosorum solo pingui et humido (Herb. flor. ingr., Nr. 265 [M.]). Die Art seines Vorkommens in den Ostsee- provinzen kennzeichnen noch folgende Angaben: „Flora petropoli- tana. In umbrosis humidis legit Regel“ (M., U.). „Flora petro- politana. Ad virgulta insulae Petrofski leg. Fr. Körnicke“ (M.). „Im Erlengebüsche der Güter Grünwald und Schloßberg an der Grenze von Livonien und Litthauen eine Stunde von Illuxt. S. B. Gorski“ (M.). Nach Kupffer?) ist C. tataricum im Ostbaltikum eine hygrophile Art, welche gleich dem selteneren Delphinium elatum durchaus schattige Auwälder und Bachfluren bevorzugt. Über das Zusammenvorkommen der beiden Pflanzen sagt er: „Wo Delphinium wächst, wird man Conioselinum nieht vergeblich suchen.“ — Im Gouvernement Smolensk wächst es nach Ja- ezewski°) an den Ufern der Mosqua: „Indiqu& pour la premiere fois dans le gouvernement, Gjatsk sur les bords de la Moskwa, leg. Tranzschel.“ Es gehört dort zu den „plantes plus rares“ *). Im Gouvernement Pskow kommt es an schattigen Flußufern bei Rodowoje vor (leg. N. Puring: Herbarium v. Haläcsy und v. Hayek); in Tambow in schattigen Wäldern um Koslow°). — In dem den baltischen Provinzen benachbarten Ostpreußen findet sich die Pflanze selbstverständlich unter ganz gleichen Standortsverhältnissen. Gareke°) sagt hierüber: „Bei Tilsit am hohen Ufer: der Jura bei Masurmathen, am Insterufer bei Insterburg.“ Hiemit stimmen folgende Etiketten überein: „Tilsit prope pagum Masurmaten. In dumeto ripae praeruptae Jura rivi leg. Heidenreich“ (U, Z.). „Hohe Juraufer unfern Tilsit, Heidenreich“ (M.). „Prope Ragnit in dumeto. Heiden- reich“ (M.). Im Gesenke wächst C. tataricum nach Oborny auf bu- schigen und steinigen, kräuterreichen Triften und ist überdies nicht selten aus dem Gebirge in Hausgärten verpflanzt. Nach Hallier-Wohlfarth”) kommt es überdies an Bahndämmen vor, was bemerkenswert ist, weil daraus hervorgeht, daß die Pflanze in den Sudeten noch sehr expansionsfähig ist. Verschiedene Herbar- 1) Flor. ner, p. 136 (1878). Al cup. >, In Bull. "Sie imp. nat. de Moscou, Nouv. ser., tome IX., p. 509 (1896). 4) ]. e., p. 508. W Nach Koschewnikoff in Bull. Soc. imp. nat. Mose., LI., p. 281 1876). br. 6) Niedenzu-Garcke,.l. c. 7) In Kochs Synopsis, 1. c. 103 etiketten besagen dasselbe wie die Angaben der Florenwerke. Makowsky sammelte die Pflanze im Kessel des Gesenkes auf einem „Felsabhange* (2.). —— SEAN Sy == = | &\ £ ü N | il ei l 1) Das Hauptareal ist vielleicht etwas zu groß gezeichnet, da die Süd- grenze in Ermanglung entsprechend vieler Standortsangaben zum Teil nur nach den Gubernien eingetragen wurde. Der Gegensatz zwischen geschlossenem Areal und disjunkten Standorten innerhalb des großen Gebietes konnte nicht zum Ausdrucke gebracht werden. SE Verbreitung des Oonioselinum tataricum in Europa!). — Autor del. 104 Nach Zeiske') gehört CO. tatarıcum in den Hochsudeten den Formationen der buschigen Lehnen, Rücken und Gründe an, welche folgendermaßen charakterisiert sind: „Substrat aus Damm- erde bestehend; Dammerde humusreich und tiefgründig, feucht; Grundwasser, wenn vorhanden, nicht rasch zirkulierend; Vegetation von Sträuchern und Hochstauden beherrscht. Die Bestände sind folgendermaßen zusammengesetzt: 1. Holzgewächse: Prunus padus v. petraea, * Rubus idaeus, * Rosa alpina, Pirus sudetica, P. aucuparia v. alpestris, Ribes petraeum, ‘jLonicera nigra, Daphne megereum, betula pubescens v. carpathica, Salixz lap- ponum, 79. silesiaca, Pinus montana v. pumilio, * Picea excelsa. 2. Stauden: * Ranunculus aconitifolius?), * R. nemorosus, y Del- phinium elatum, * Aconiıtum lycoctonum, Sagina procumbens, Oxalis acetosella, * Epilobium angustifolıum, E. trigonum, Bu- pleurum longifolium, Conioselinum tataricum, Archangelica offi- cinalis, Anthriscus nitida, *Pleurospermum austriacum, Linnaea borealis, * Adenostyles alliariae, Solidago virgaurea, f Senecio ne- morensis, ÜOrepis sibirica, Pirola media, *Gentiana asclepiadea, *Stachys alpina, *Lilium martagon, Streptopus amplexifolius, Polygonatum verticillatum, 7 Veratrum Lobelianum, *Luzula an- gustifolia v. rubella, *Calamagrostis Halleriana, Poa Chaizi. Die Sträucher können an manchen Stellen vollkommen durch Hochstauden ersetzt werden. 3. Verschiedene Moose. — Gewisse Arten hat überdies die Formation mit der der Bachränder und Quellsümpfe gemeinsam, so: * Valeriana tripteris, * Petasites albus, *Doronicum austriacum, Senecio crispatus v. crocea, *Cirsium heterophyllum, *Carduus personata, *Crepis paludosa, ‘ Rumex arıfolius, * Aspidium filix mas, f Athyrium alpestre. Überdies treten gelegentlich auch ver- schiedene Typen der Wiesen und Matten in den „meist schwachen Schatten der Strauch- und Hochstaudengebüsche“ ein, u. zw.: T Aconitum napellus, * Melandryum rubrum, *Pimpinella magna v. rosea, *Imperatoria ostruthium, *Heracleum sphondylium, La- serpitium archangelica, *Mulgedium alpinum, Orepis grandiflora, Hieracium vulgatum, H. laevigatum v. alpestre, H. prenanthoides, *Rumex alpinus, *Thesium alpinum, Allium victorialis. Nach Laus?°) gehört C. tataricum im Großen Kessel des Hochgesenkes der Formation der Krüppelhölzer an, welche mit der eben geschilderten Formation Zeiskes identisch ist. Die dominie- renden Holzgewächse derselben sind *Picea excelsa, Betula car- patica und Sorbus aucuparia. Außer den von Zeiske namhaft gemachten führt Laus noch folgende Arten als charakteristisch an: Rubus saxatılis, Frangula alnus, Acer pseudoplatanus, Salız capraea, aurita, | Juniperus nana, Betula pubescens, Vaccinium myrtillus, Festuca silvatica, Luzula silvatica, Carex montana, !) In Beih. z. Bot. Zentralbl., XI., p. 428—430 (1901/02). 2) Es ist jedesfalls R. platanifolius gemeint, 5) In Beih. z. Bot. Zentralbl, XXVL, II. Abt., p. 110—114 (1910). 105 *pallescens, *Paris quadrifolia, Majanthemum bifolium, Orchis mascula, maculata, *Veratrum album, Galium erectum, *Digitalis ambigua, *Prenanthes purpurea, $ Valeriana sambucifolia, Lunaria rediviva, Polygonum bistorta, Lamium, maculatum, Sedum mazxi- mum, % Thalietrum minus v. silvaticum, Arabis arenosa, Viola palustris, Hieracium magyaricum ssp. viscidulum, arvicola ssp. Molendianum, floribundum ssp. floribundum, silvaticum ssp. gen- tile, ssp. exotericum, laevigatum ssp. tridentatum und gothicum ; ferner Solidago alpestris, Campanula barbata, latifolia, Aspidium *dilatatum, montanum, Lycopodium annotinum und verschiedene Moose und Flechten. Innerhalb der Formation besitzen ihre Haupt- verbreitung im Gebiete: *Mulgedium alpinum, *Adenostyles albi- frons, *Oirsium heterophyllum, + Scerophularia Scopolüi, *Ranun- culus platanifolius, Laserpitium archangelica, *Pleurospermum austriacum, ‘} Delphinium elatum, ‘ Aconitum. napellus, *Gera- nium silvaticum, *Doronicum austriacum und j kumex arıfolıus. Conioselinum tataricum begleitet mit Campanula. latifolıa und Orepis sibirica das Sorbus- und Betula-Gestrüpp an den Kessel- felsen. Die von Zeiske und Laus geschilderte Art des Vorkommens des O©. tataricum in den Sudeten ist nicht die gleiche wie im Lungau. Sehr beachtenswert ist aber die große Anzahl überein- stimmender Begleitpflanzen. Ja diese Zahl wird noch größer, wenn ich meinen Listen noch einige Arten hinzufüge. welche dort gleich- wie in den Sudeten sicherlich auch in der nächsten Nähe des C. tataricum, wenn auch infolge der eigenartigen Standortsverhält- nisse nicht gerade in engem Formationsverbande wachsen, wie Sorbus aucuparia, Daphne mezereum, Betula pubescens, Oxalıs acetosella, Solidago virgaurea, Polygonatum verticillatum, Hie- racium vulgatum, Rubus saxatilis, Vaccinium myrtillus, Majan- themum bifolium und wahrscheinlich auch noch einige andere. In den Karpathen ist C. tataricum hauptsächlich Felsen- bewohner, findet sich aber auch in Hochstaudenfluren und, offen- bar herabgeschwemmt, gelegentlich in der Begleitvegetation des Randes. von Flüssen. Ob sie. am Drechselhäuschen in den Belaer Kalkalpen Hochstaudenflur- oder Felsenpflanze ist, geht aus dem Pflanzenverzeichnisse, welehes Uechtritz!) publiziert, nicht mit Sicherheit hervor. Daß. sie aber dort auf kalkhältigem und wohl auch ziemlich feuchtem Bodeu wächst, beweisen. verschiedene der mitvorkommenden — allerdings wohl nicht einer einzigen For- mation angehörenden — Arten, z. B. Oarex ornithopoda, *Erigeron alpinus, *Aster alpinus, *Gypsophila. repens, Androsace. lactea, Hieracium villosum, Gentiana nivalis, acaulis, *Sedum. atratum, Linum alpinum ß. montanum, Crepis Jacquini, *Leontopodium alpinum, Carex capillaris, *Veronica. saxatilis, Draba. aizoides, tomentosa, Phleum Michelii, Avena alpestris, Dianthus plumarius hLe. 106 ß., Orchis globosa, Anemone narcissiflora, * Potentilla salisburgensis, Biscutella laevigata, *Kernera saxatılis ete., bzw. Primula longi- flora, Arabis bellidifolia, *alpina, *Rhodiola rosea, Pinguicula. alpina, Allium sibiricum, *Trifolium badium. Die mit * bezeich- neten Arten und überdies auch Pleurospermum austriacum, Aspi- dium lobatum, Lonchitis, Lilium Martagon, Cotoneaster'), An- thyllis vulneraria ß. alpestrıs, Atragene alpina, Laserpitium lati- folium, Festuca varia, Vicia silvatica, Agrostis rupestris, Oirsium. heterophyllum, Carduus defloratus, Cerastium alpinum, Potentilla aurea, Stachys alpina, Geranium silvaticum und Galeopsis versi- color sind auch im Lungau in unmittelbarer Nachbarschaft des ©. tataricum anzutreffen. Überdies fand ich folgende Angaben über das Vorkommen der Pflanze in den Nordkarpathen: „In den Auen der Poper zwischen Gebüsch“. A. Scherfel (M., U.). „Scepusii. Ad ripas fluvii Poprad“. Rehman et Woltoszezak, Flor. pol. exs., Nr. 344. In den Pieninen wächst sie nach einer unveröffentlichten Mitteilung Woloszezaks sowohl auf der Golica als auch auf dem Rabsztyn auf Kalkunterlage, besonders im Gerölle, an beiden Stand- orten spärlich. Nach Degen’) findet sie sich auf Felsen des Du- najec-Durchbruches in der Nähe des Roten Klosters, gemeinsam mit Cotoneaster nigra, *Pleurospermum austriacum, *Aster al- pinus v. glabratus, Teuerium pannonicum, % Erysimum Zawadskyi und vielen anderen Arten. In den Pokutisch-Marmaroscher Gebirgen kommt (©. tatari- cum nach Zapalowiecz°’) auf Kalkfelsen des Lozdun (1415 bis 1500 m) und am ÜOzywezyn (1530 m) vor, an beiden Standorten überaus spärlich. In den Rodnaer Alpen fand derselbe Autor die Pflanze in der Einsenkung Dragusin auf der Westseite des Verfu Pietroszu auf Urgesteins- (Glimmerschiefer-) Felsen, 1830 m über dem Meere *). Pax’) beobachtete sie in den Zirkustälern am Nordabhange des Pietroszu in der Höhe der Baumgrenze auf anstehenden Kalkfelsen gemeinsam mit *Asplenium viride, *Aspidium Lonchitis, *Sela- ginella spinulosa, Carex tristis, Allium sibiricum, $ Aconitum Hostianum, Alsine verna, Arabis arenosa, *Parnassia palustris, *Suxifraga aizoides, Sedum carpathicum, Androsace chamaejasme, *Sweertia perennis, *Euphrasia salisburgensis, f Scabiosa lucida, Phyteuma orbiculare, Achillea Schurii, ‘ Hieracium bifidum u. a. Einige dieser Pflanzen gehen nach Pax auch auf Urgestein über. Nach dem Auftreten der Arten Parnassia palustris, Sazxifrag« arzordes und Sweertia perennis zu schließen, ist der Standort ein ziemlich feuchter. Dörfler sammelte die Pflanze in der Teufels- 1) Es ist offenbar ©. integerrima gemeint. 890. c. c. Bere ce, ls, pP. 216. 107 schlucht bei Rodna (Iter per Buk. et Transs. 1889 [U]), ich selbst im vorigen Jahre auf feuchten, schattigen Felsen des Bräilortales unterhalb des Bleibergwerkes bei Rodnaborberek in etwa 800 m Meereshöhe gemeinsam mit Cortusa pubens, $ Aconitum molda- vicum ete. (U.). Leider habe ich mir damals die Begleitvegetation nieht genauer notiert und vermag auch bezüglich des Substrates keine bestimmten Angaben zu machen. Am Korongyis fand sie Czetz in Felsspalten: „Inter fissuras rupium alt. 3000—6500 ped. prope Rodnam Transilv. in alpe Korongyis“ (M.). Nach Poreius') wächst ©. tatarıcum auf einer Felswand des Korongjis mit *Aster alpinus L., Crepis Jacquini Tausch, Leontodon pyrenaicus Don var. aurantiaca Kit. und var. pinnatifidus, * Pleurospermum austriacum Hoffm., Saxifraga hieracifolia W. K., Saussurea al- pina DC., Campanula Baumgarteni Beck, Scheuchzeri Vill. var. dacica Poreius, Phyteuma orbiculare L., fistulosum Rehb., Hiera- cium alpınum L., villosum Jacq., prenanthoides Vill., bifidum Kit., incisum Hoppe, Anthemis tenuifolia Schur, *Leontopodium alpinum Cass., Sazifraga luteoviridis S. K. und Centaurea seu- sana Vill. Im Jahre 1905 entdeckte sie Woloszezak?) bei Kirli- baba in der Bukowina „auf dem Zibeu-Fels, d. i. gerade in der Ecke, welche durch den Einfluß des Zibeubaches in die goldene Bistritz entsteht“. C. tataricum wächst dort „auf Kalk, besonders im ‚Gerölle unter senkrechten Wänden gemeinsam mit Alyssum saxatile, T Erysimum Wittmanni, Calamintha Baumgarteni, Cam- panula turbinata, Sazxifraga adscendens, *aizoon, Cirsium erisi- thales, Silene dubia, Phyteuma orbiculare ete.“. Der Standort liegt etwa 1000 m über dem Meere und ist von sehr beschränkter Aus- dehnung. In den Transsilvanischen Alpen gedeiht ©. tataricum nach Pax’) am Königstein in der — bekanntlieh feuchten, schattigen und felsigen — Schlucht Crepatura gemeinsam mit Geranium macrorrhizum und lucidum, also zweifellos auch in einer relativ hygrophilen Ge- sellschaft und jedesfalls auf Kalkboden. Auch Degen fand die Pflanze „in valle Crepatura montis Kiralykö* (Dr. A. de Degen: plant. Hung. exs. in Herbarium v. Haläcsy). Nach Roemer‘) beherbergt die Orepatura noch folgende andere Arten: * Mulgedium alpinum Less., Isatis tinctoria L., Sedum Fabaria Koch, Arabis alpina L. var. erispata Willd., f Delphinium elatum L. var. inter- medium DC., Aconitum $ Napellus L., paniculatum Lam., $ Ly- coctonum L., Anthora L., Anemone narcissiflora L., Corthusa Matthioli L., Primula longiflora L., Bartsia alpina L., *Saxi- fraga rotundifolia L. usw. In der Hocheck-Kette des Göriachwinkels der ostnorischen Uralpen bewohnt unsere Art, wie gesagt, in 1400—1600 m Meeres- !) In Jahrb. d. siebenb. Karp. Ver., III., p. 71 (1883). 2) Nach unpublizierter Mitteilung Woloszezaks. 2 1L.e.,.L, D. 142. *) In Jahrb. d. siebenb. Karp. Ver., IV., p. 88—91 (1884), 108 höhe gelegene, ziemlich feuchte Urgesteinsfelsen, welche wahr- scheinlich etwas kalkhältig sind. Diese Angaben dürften genügen, um zu zeigen, daß (. ta- taricum trotz seines verschiedenen Formationsanschlusses allent- halben in seinem Areale eine mehr oder weniger feuchtigkeits- liebende Pflanze ist!), ein für das Verständnis der heutigen Ver- breitung der Pflanze wichtiger Umstand. In bezug auf die physika- lisehe und chemische Bodenbeschaffenheit ist sie nicht sonderlich wählerisch. Sie gedeiht ebensowohl auf felsigem als auch auf sehotterigem und sandigem Boden und ebensowohl auf kalkreicher als auch kalkarmer Unterlage. Während sie im nördlichen Teile ihres Verbreitungsgebietes die Flüsse bis an ihre Mündung ins Meer begleitet, ja sogar an dessen Gestaden wächst, steigt sie im Ural und in den mitteleuropäischen Gebirgen bis gegen die Baum- grenze, ja überschreitet sie sogar in den Karpathen und ist hier als montaner?) oder vielleicht noch treffender als Typus der oberen Waldregion zu bezeichnen. Die Übereinstimmung vieler C. tataricum beherbergender Bestände in bezug auf die Artenliste ist mit ein Beweis dafür, daß dieselben ursprünglich sind. Der Umstand, daß unsere Art in den mitteleuropäischen Gebirgen nur so wenige und zum Teil weit voneinander entfernte Standorte innehat, und daß sie an vielen derselben, ja vielleicht an allen, nur sehr späilich auftritt, deutet darauf hin, daß sie hier nicht im Vordringen, sondern im Aussterben begriffen und als Relikt zu be- trachten ist. (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht P)e Jänner 1911. Brunnthaler J. Aus dem Suceulentengebiet Südafrikas. (Zeitschr. f. Gärtner u. Gartenfreunde, 1911, Nr. 1.) S.-A.. 16°. 8 S. Bubäk Fr. Eine neue Krankheit der Maulbeerbäume. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910, Heft 10, S. 533 bis 537, Taf. XVI.) 8°. Czapek Fr. Neue Literatur über das Chlorophyll. (Zeitschrift für. Botanik, III: Jahrg., 1911, 1. Heft, S. 43—54.) 8°. 1!) Ein „Tundra-Psychrophyt“ nach Podp&ra. 2) Siehe Drude, Deutschlands Pflanzengeographie, I., p. 146 (1896). ®) Die „Literatur- Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger. um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht, Die. Redaktion. 109 Doposcheg-Uhlär J. Studien zur Regeneration und Polarität der Pflanzen. (Flora, N. F., 2. Bd., 1911, 1. Heft, S. 24=86, Taf. II—VIII.) 8°, 32 Textabb. Hanausek T. F. Zur Kenntnis der Anatomie der Dattel und ihrer Inklusen. (Pharm. Post, 1910.) 8°. 10 S., 4 Textabb. — — Über die Verfälschung der Tomatenmarmelade mit gelben Rüben. (Archiv für Chemie und Mikroskopie, 1911, Heft 1.) 8°. 3 8., 1 Tafel. — — Über die „Chips“ und ihre Verwendung als Gewürz. (Ebenda, 1911, Heft 1.) 8°. 6 S. Maly K. Prilozi za floru Bosne i Hercegovine. II. (Beiträge zur Flora von Bosnien und der Herzegowina.) (Glasnik zemaljskog muzeja u Bosni i Hercegovini, XXII. [1910], str. 685—694.) gr. 8°. Neue Sippen: Anthriscus fumarioides (WK.) Spreng. f. calvescens Maly und var. glaber (Evers in Herb.) Ginzberger et Maly; Galium divari- catum Lam. var. asperum; Polygala supina (Rasse Murbeckii Deg.) var. Celakovskyana; Scrophularia canina var. tristis; Stachys karstianus Borb. var. eriocaulis und var. sarajevensis f. Jagodinae; St. montenegrinus, St. serpentinus; St. suberenatus y Omblae (Lindbg.) var. epidaurius. Be- merkenswert ist die Auffindung von Mandragora officmarum L. und Stachys serbicus Panic in der Herzegowina. Von Picea omorika wird ein neuer Fundort: Viogor planina bei Ustipra@a (leg. Forstrat F. Pribik, 1909) mitgeteilt. Matouschek Fr. Bryologische Miszellen aus Mähren. (Zeitschr. d. Mähr. Landesmuseums, X. Bd., II. Heft, 1910, S. 272—280.) 8°. 2 Textabb. Inhalt: I. Neue Fälle von Nematodengallen auf Laubmoosen (auf Anomodon longifolius, Pseudoleskea atrovirens, Leskea catenulata und Dieranum longifolium). — 11. Über drei bisher noch nicht beschriebene Mißbildungen bei Laubmoosen (Fortsätze am Urnengrunde bei Hypnum cupressiforme und Pohlia nutans, ein „lusus peculiaris* bei Thuidium abietinum). Mitlacher W. Kulturversuche mit Arzneipflanzen im Jahre 1910. (Zeitschr. f. T landwirtschaftl. Versuchswesen in Öster- reich, 1911.) 8°. 36 S Murr J. Zur Flora von "Vorarlberg, Liechtenstein, Tirol und dem Kanton St. Gallen. XXIV. (Allg. botan. Zeitschr., XVI. Jahrg., 1910, Nr. 12, S. 185—189.) 8°. Neuheiten: Geranium palustre L. var. glabrum Murr, Lonicera nigra L. X Xylosteum L, Verbena officinalis L. var. brachyacantha Murr, Carex capillaris L. var. torta Murr. Neuwirth V. Über Regenerationserscheinungen an Moosen und Pilzen. (Lotos, Prag, Bd. 58, 1910, Nr. 10, S. 334—342.) Reinitzer Fr. Beitrag zur Kenntnis des Baues der Flachs- und Hanffaser. (Archiv für Chemie und Mikroskopie, 1911, Heft 1.) 8°. 26 S., 4 Tafeln. Richter Oswald. Die Ernährung der Algen. (Monographien und Abhandlungen zur Internationalen Revue der gesamten Hydro- biologie und Hydrographie, Bd. 2.) Leipzig (W. Klinkhardt), 1911. 4°. 193 S., 37 Textäig. 110 Richter Oswald. Neue Untersuchungen über Narkose im Pflanzen- reiche. (Vortrag.) (Mitteil. d. Naturw. Ver. a. d. Univ. Wien, IX. Jahrg., 1911, Nr. 1,.S. 14—15.) 8°. Rick J. Die Gattung Geaster und ihre Arten. (Beihefte z. Botan. Zentralbl., Bd. XXVII, 1910, 2. Abt., Heft 3, S. 375—383.) 8°. 2: Textabb. Schiffner V. Untersuchungen über Amphigastrial-Antheridien und über den Bau der Andröcien der Ptilidioideen. (Hedwigia, Bd. L, 1910, Heft 4, S. 146—162.) 8°. 39 Textfig. — — Kritische Bemerkungen über die europäischen Leber- moose mit Bezug auf die Exemplare des Exsikkatenwerkes: Hepaticae europaeae exsiccatae. VIII. Serie (Schluß derselben). (Lotos. Prag, Bd. 58, 1910, Nr. 10, $. 323-333.) 8°. Behandelt Nr. 377—400. Schwaighofer A. Tabellen zum Bestimmen einheimischer Samenpflanzen und Gefäfssporenpflanzen. Für Anfänger, ins- besondere für den Gebrauch beim Unterricht. Vierzehnte Auf- lage. Wien (A. Pichlers Witwe und Sohn), 1911. kl. 8°. 171 S., 96 Textfig. — K 1:60. Die vorliegende vierzehnte Auflage ist gegen die vorhergehenden wenig verändert. Neu sind mehrere Textabbildungen und die „Erklärung einiger Fachausdrücke“* am Schlusse des Buches. Die Nomenklatur wurde, wenigstens zum Teil, mit den internationalen Regeln in Einklang gebracht. Das Format ist schmäler als früher, zwecks leichterer Benützbarkeit auf Exkursionen. Schon das Erscheinen von 14 Auflagen (die erste Auflage erschien 1887) beweist die Verwendbarkeit des bekannten und vielfach beliebten Buches. Der Hauptvorzug desselben liegt in der Einfachheit und leichten Verständlichkeit des Bestimmungsschlüssels, namentlich in der Klarheit der Gegensätze. Gleichwohl besitzt das Buch auch seine Mängel. Daß bei dem geringen Umfang die Zahl der aufgenommenen Arten relativ klein sein muß, ist selbstverständlich; die Auswahl sollte aber nach klaren Gesichtspunkten und konsequenter getroffen sein. Pflanzen wie Sonchus paluster, Filago gal- lica, Senecio paluster, Ohrysanthemum segetum, Veronica agrestis, Salvia austriaca, Leonurus marrubiastrum, Saxifraga caespitosa, Lathyrus hir- sutus, Astragalus asper, Isoetes lacustris u. v. a., ebenso wie T’ragopogon pratensis (neben 7. orientalis), Cynanchum laxum (neben ©. Vincetoxicum), Pulmonaria obscura (neben P. officinalis), Thymus Chamaedrys (neben der Sammelart 7. Serpyllum) hätten sehr gut wegbleiben können. Hingegen fehlen zahlreiche viel häufigere znd wichtigere Pflanzen, die auch dem ersten Anfänger oft genug in die Hände geraten. Besonders stiefmütterlich be- handelt sind die alpinen Pflanzen. Auch die häufigsten und auffallendsten alpinen Arten von Ranunculus, Potentilla, Primula, Androsace, Soldanella, Pedicularis, Phyteuma, Doronicum, Artemisia ete. fehlen gänzlich. Man könnte daraus folgern, daß Verf. die alpine Flora aus seinen Bestimmungs- tabellen überhaupt ausschalten wollte, wenn man nicht anderseits Orypto- gramme crispa, Salix reticulata und retusa, Anemone alpina, Gentiana lutea u. a. A, Campanula barbata, Leontopodium alpinum, Nigritella nigra und rubra und manche andere doch in dem Buch vorfinden würde. Ref. würde angesichts der immer häufiger werdenden Ausflüge der Schüler ins Alpengebiet eine viel eingehendere Berücksichtigung der alpinen Flora für dringend empfehlenswert halten. Die Vereinigung der Artenschlüssel mit dem Gattungsschlüssel, welche wohl dem Verleger einige Druckseiten und vielleicht auch dem Bestimmenden einige Sekunden Zeit spart, hält Ref. trotzdem, u. zw. aus pädagogischen Gründen, für nicht vorteilhaft, weil da- durch jede systematische Anordnung des Stoffes verloren geht; so finden wir 111 beispielsweise Galanthus, Acorus, Rumex, Juncus, Luzula, Alchemilla, Aristolochia, Cypripedium oder aber Humulus, Carex, Poterium, Urtica, Amarantus unmittelbar aufeinanderfolgen. Bekanntlich haftet aber dem An- fänger gerade jene Reihenfolge und jenes System am besten, welches er aus seinem Schulbuch, bzw. aus seinem Bestimmungsbuch kennen gelernt und sich eingeprägt hat. Es ist daher für die Weckung und Festigung einer Vorstellung von der natürlichen Verwandtschaft der Pflanzen von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit, daß die Pflanzen in der Reihenfolge eines natürlichen Systems angeordnet sind, daß also der Schüler, nachdem er im Gattungsschlüssel die Gattung bestimmt hat, nunmehr in einem hievon getrennten Artenschlüssel die Pflanze an ihrer richtigen Stelle im System vorfindet. Ebenfalls gerade für Schüler nicht zweckmäßig ist wohl die Be- zeichnung betonter, an sich kurzer Vokale in positione langen Silben mit einem Längezeichen (Agröstis, Pimpinella, Amaräntus etc.) anstatt mit einem Akzent. Die den Namen der Pflanzen stets beigefügten Angaben über die Art des Vorkommens sind sehr zweckmäßig, leider aber in einzelnen Fällen nicht ganz zutreffend. — Ref. möchte durch die vorstehenden Aus- führungen nicht etwa den Wert des sonst guten Buches herabsetzen, sondern nur zu etwaigen Änderungen in einer nächsten Auflage anregen. J. Schweidler J. H. Über traumatogene Zellsaft- und Kern- übertritte bei Moricandia arvensis DC. (Jahrb. f. wissenschaft. Botanik, XLVIII. Bd., 1910, 5. Heft, S. 551—590, Taf. XI.) 8°. — — Die Eiweiß- oder Myrosinzellen der Gattung Arabıs L. nebst allgemeineren Bemerkungen über Cruciferen-Idioblasten. (Beihefte z. Botan. Zentralbl., Bd. XXVI, 1910, Abt. I, S. 422 bis 475.) 8°. 54 Textabb. — — Der Grundtypus der Cruciferen-Nektarien. (Vorl. Mitt.) (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910, Heft 10, S. 524—533.) 8°. Seeger R. Versuche über die Assimilation von Kuphrasia (sens. lat.) und über die Transpiration der Rhinantheen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXIX, Abt. I, Nov. 1910, S. 987—1004.) 8°. Vgl. Jahrg. 1910, Nr. 12, S. 481. Senft E. Duboisia Hopwodiüi F. v. Müller, die Stammpflanze des sogenannten „Pituri*. (Pharmazeutische Praxis, X. Jahrg., 1911, Heft 1, S. 1—16.) gr. 8°. 5 Textabb. Theissen F. Mycogeographische Fragen. (Beihefte z. Botan. Zentralbl., Bd. XXVII, 1910, 2. Abt., Heft 3, S. 359—374.) 8°. — — Fungi riograndenses. (Ebenda, S. 384—411.) 8°. Neu: Phyllachora biguttulata Theiss., Phyllachora Myrrhinii Theiss., Rosellinia aquila Fr. var. palmicola Theiss., Rosellinia variospora Starb. var. foliicola Theiss., Creosphaeria (nov. gen.) riograndensis Theiss., Acanthostigma Lantanae Theiss., Lasiosphaeria Rickii Theiss., Physalo- spora Oreodaphnes Theiss., Diatrype annulata Theiss., Phymatosphaeria ae“ Theiss,, Coccomyces Bromeliacearum Theiss., Lembosia miero- iheca Theiss. Velenovsky J. Letzte Nachträge zur Flora der Balkanländer. (Sitzungsber. d. kgl. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. in Prag, 1910.) 8°..13 pag. Neue Arten und Varietäten: Viola Zoysii Wulf. var. frondosa Vel., Hypericum Dimoniei Vel., Anthyllis Vulneraria L. var. vitellina Vel., Vicia lutea L. var. bicolor Vel., Heliosperma trojanensis Vel., Saxifraga 112 discolor Vel., Leontopodium alpinum Cass. var. perinicum Vel., Crepis praemorsa Tausch var, longtfolia Vel., Trichera hybrida R.S. var. pinnati- fida Vel., Verbascum Dimoniei Vel., Salvia officinalis L. var. thasia Vel., Calamintha suaveolens Boiss. var. acuminata Vel., Satureja subspicata Vis. var, macedonica Vel, Thymus pulvinatus Cel. var. perinicus Vel., Thymus balcanus Borb. var. albiflorus Vel. Wettstein R.v. Naturschutz. (Das Wissen für Alle, XI. Jahrg., 1911, Nr. 2, S. 21-23.) 4°. Zahlbruckner A. Plantae Pentherianae. Aufzählung der von Dr. A. Penther und in seinem Auftrage von P. Krook in Südafrika gesammelten Pflanzen. Pars IV. (Schluß.) Unter Mit- wirkung der Herren + Dr. OÖ. Hoffmann, Dr. R. Muschler und Dr. F. Ostermeyer. (Ann. d. k. k. Naturhist. Hofmus. Wien, XXIV. Bd., 1910, S. 293—326, Taf. VI, VII.) gr. 8°. Inhalt: Proteaceae von F. Östermeyer, Compositae von O. Hoff- mann, mit Nachtrag von O. Hoffmann und R. Muschler, Scrophula- riaceae von F. Ostermeyer, Selagineae von F. Östermeyer. Neu be- schrieben: Nivenia Zahlbruckneri Osterm, Helichrysum dasycephalum O. Hoffm , Helichrysum manopappum O. Hoffm., Stoebe Pentheri OÖ Hoffm,, Pentheriella (©. Hoffm. et Muschler, gen. nov.) Krookit O. Hoffn. et Muschler, Helichrysum nudifolium Less. var. subtriplinervium 0. Hofim. et Muschler, Helichrysum Krookii Moeser, Helichrysum versicolor OÖ Hoffm. et Muschler, Helichrysum multirosulatum O. Hoffm. et Muschler, Relhania rigida O. Hoffm. et Muschler, Senecio insizwaensis O. Hoffm. et Muschler. Zeidler J. Über den Einfluß der Luftfeuchtigkeit und des Lichtes auf die Ausbildung der Dornen von Ulex europaeus L. (Flora, N. F., 2. Bd., 1911, 1. Heft, S. 87—95.) 8°. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäi- schen Flora. 71. Lieferung (VI. Bd., 2. Abt., Hauptregister Bogen 6—11 [Schluß], mit Titel). 8°. — Mk. 2. Das Hauptregister zu VI ı und VI 2 ist von M. Goldschmidt (Geisa) verfaßt. Bailey I. W. The relation of the leaf-trace to the formation of compound rays in the lower Dicotyledons. (Annals of Botany, vol. XXV, 1911, nr. XCVII, pag. 225—241, tab. XV— XVII.) 8°. 1 fig. in the text. Berany E. Die Erziehung der Pflanzen aus Samen. Ein Hand- buch für Gärtner, Samenhändler und Gartenfreunde. Zweite, neubearbeitete Auflage. Berlin (P. Parey), 1911. 8°. 434 S. — Mk. 12. Bonnier G. Les noms de fleurs trouves par la methode simple sans aucune notion de botanique. Neuchätel (Dehachaux et Niesthe). 8°. Avec 372 phot. en coul. — Fres. 6. Cavers F. The inter-relationships of the Bryophyta. IV. Acro- gynous Jungermanniales, V. Anthocerotales. (The New Phyto- logist, vol. IX, 1910, nr. 8—9, pag. 269—304, fig. 44—54, nr. 10, pag. 341—353.) 8°. Collinder E. Medelpads Flora. Växtgeografisk Öfversikt och systematisk förteckning Öfver kärlväxterna. (Norrländskt Hand- 113 bibliotek, II.) Uppsala u. Stockholm (Almquist u. Wiksell), 1909. 8°. 191 S., 1 Karte. Darwin Ch. Die Fundamente zur Entstehung der Arten. Zwei in den Jahren 1842 und 1844 verfaßte Essays. Herausgegeben von seinem Sohne Francis Darwin. Autorisierte deutsche Über- setzung von M. Semon. Leipzig und Berlin (B. G. Teubner), 1911.78°. Eames A. J. On the origin of the herbaceous type in the An- giosperms. (Annals of Botany, vol. XXV, 1911, nr. XCVII, pag. 215—224, tab. XIV.) 8°. Fink B. The Lichens of Minnesota. (Contributions from the United States National Herbarium, vol. 14, part 1.) Washington, 1910. 8°. 269 + XVII pag., 51 tab., 18 fig. in the text. Gürke M. Blühende Kakteen (lconographia Cactacearum). IX. Bd. (Taf. 109—124). Neudamm (J. Neumann), 1910. 4°. 16 Tafeln mit Text. — Mk. 17. Györffy I. Über die Entdeckung des Orthotrichum perforatum Limpr. in der Hohen Tätra. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 1—3, S. 83—84.) 8°. — — Dicranum groenlandicum Brid. in der Hohen Tätra. (Ebenda, S. 84—85.) 8°. Beide Moose sind neu für die Flora Ungarns. Hassler E. Contribuciones & la flora del chaco Argentino-Para- guayo. Primera parte. Florula Pilcomayensis. (Trab. d. mus. de farmac. de la fac. de ceienc. med. de Buenos Aires, Nr. 21, 1909.) 8°. 154 + III pag. Hegi G. Illustrierte Flora von Mittel-Europa. 27. Lieferung (III. Ba., S. 281—328, Fig. 567—587, Taf. 100—102). München (J. F. Lehmann) und Wien (A. Pichlers Witwe und Sohn). 4". — K 1'800. Inhalt: Fortsetzung der Caryophyllaceae, nämlich Silene (Schluß), Lychnis, Melandrium, Heliosperma, Öucubalus, Drypis, Gypsophila, Tu- nica, Vaccaria, Dianthus (Anfang). Hitchcock A. S. and Chase A. The north american species of Panicum. (Contributions from the United States National Herbarium, vol. 15.) Washington, 1910. 8°. 396 pag., 370 fig. Honing J. A. Die Doppelnatur der Oenothera Lamarckiana. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. IV, Heft 3 u. 4, S,. 227—278.) 8°. 10 Textfig. Humbert E. P. A quantitative study of variation, natural and induced, in pure lines of Silene noctiflora. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- u. Vererbungslehre, Bd. IV, Heft 3 u. 4, S. 161 bis 226.) 8°. 12 Textfig. Jävorka S. Draba Simonkaiana Jäv. n. sp. (Botanikai Közle- meönyek, Bd. IX, 1910, Heft 6, S. 281—285, Taf. III.) 8°. Aus der Sektion Leucodraba, verwandt mit D. stellata, D. ossetica und D. Dörfleri. Auf Granitfelsen des Berges Dealu Badea der Pareng- Berge im Komitat Hunyad, 1700—1750 m Österr. botan. Zeitschrift. 2./3. Heft. 1911. 8 114 Jennings H. S. Das Verhalten der niederen Organismen unter natürlichen und experimentellen Bedingungen. Autorisierte deutsche Übersetzung von E. Mangold. Leipzig und Berlin (B. G. Teubner), 1910. 8°. 578 S., 144 Textfig. Kirchner OÖ. v., Loew E., Schröter C©. Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas. Spezielle Ökologie der Blüten- pflanzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Lieferung 12 (Band II, 1. Abt, Bogen 1—6) und Lieferung 13 (Band I, 3. Abt.. Bogen 9—14). Stuttgart (E. Ulmer), 1911. 8°. Tllustr. Inhalt: Cupuliferae, bearbeitet von M. Büsgen (Anfang, d. i. Fagus ganz, Quercus teilweise), — Juncaceae (Schluß), Liliaceae. Klein L. Nutzpflanzen der Landwirtschaft und des Gartenbaues. (Sammlung naturwissenschaftlicher Taschenbücher, III.) Heidel- berg (CO. Winter). 16°. 109 S., 100 Farbentafeln, 18 Textabb. — Mk. 3. — — Unsere Waldbäume, Sträucher und Zwergholzgewächse. (Sammlung naturwissenschaftlicher Taschenbücher, IV.) Heidel- berg (C. Winter). 16°. 108 S., 100 Farbentafeln, 34 Textabb. — Mk. 3. Koelsch A. Durch Heide und Moor. Stuttgart (Kosmos, Ge- sellschaft d. Naturfreunde; Geschäftsstelle: Franckhsche Verlags- buchhandlung). 8°. 104 S., 4 Tafeln, zahlr. Textabb. — Mk. 1. Koorders-Schumacher A. Systematisches Verzeichnis der zum Herbar Koorders gehörenden, in Niederländisch-Ostindien. besonders in den Jahren 1888—1903 gesammelten Phanero- gamen und Pteridophyten nach den Original- Einsammlungs- notizen und Bestimmungsetiketten, unter der Leitung von Dr. S. H. Koorders zusammengestellt und herausgegeben. 1. u. 2. Lieferung [ll. Abt., p. 1—59]. Batavia (Selbstverlag). 1910. UT 91 1.38% Kümmerle J. B. Nomenelator Simonkaianus. (Botanikai Közle- menyek, Bd. IX, 1910, Heft 6, S. 255—281). 8°. Leclere du Sablon M. Traite de physiologie v6getale et agri- cole. Paris (J.-B. Bailliere et fils), 1911. 8°. 610 pag., 136 fig. — Franes 10. Leiningen W. Grf. zu. Beiträge zur- Oberflächen-Geologie und Bodenkunde Istriens. (Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landwirt- schaft, 9. Jahrg., 1911, 1. Heft, S. 1—20, 2. Heft, S. 65—89.) 8°. 1 Karte, 1 Tabelle, 13 Textabb. Lindau _G. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. Pilze. IX. Abteilung: Fungi imperfecti, Hyphomycetes. 120. Lieferung (S. 945—984, I-VIM). Leipzig (E. Kummer), 1910. 8°. — Mk. 240. Inhalt: Schluß des Registers, Vorwort. Macmillan H.F. Handbook of tropical gardening and planting, with special reference to Ceylon. Illustr. 800. — K 15. Meyer Th. Arzneipflanzenkultur und Kräuterhandel. Rationelle Züchtung, Behandlung und Verwertung der in Deutschland zu 115 ziehenden Arznei- und Gewürzpflanzen. Eine Anleitung für Apo- theker, Landwirte und Gärtner. Berlin (J. Springer), 1911. 8°. 180 S., 21 Textabb. — Mk. 4. Mildbraed J. Wissenschaftliche Ergebnisse der deutschen Zentral-Afrika-Expedition 1907 — 1908 unter Führung Adolf Friedrichs, Herzogs zu Mecklenburg. Bd. II. Botanik. Lie- ferung 1 (Pteridophyta, Coniferae, Monocotyledoneae) und Lie- ferung 2 (Oryptogamae thalloideae, Bryophyta). Leipzig (Klink- hardt u. Biermann), 1910 u. 1911. 8°. 176 S., XV Tafeln, 47 Textfig. North American Flora. Vol. III., part 1 (pag. 1—88). New York (The New York Botanical Garden), 1910. 8°. — 5 150. Inhalt: F. J. Seaver, Nectriaceae, Hypocreaceae; H. L. Palliser, Chaetomiaceae; D. Griffiths and F. J. Seaver, Füimetariaceae. Nyärädy E. Gy. Die Entdeckung der Carex chordorrhiza Ehrh. in Ungarn unter der Hohen Tätra, in der Umgebung von Kes- märk. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 1-3, 8. 75 bis 76.) 8°. Oliver F. W. and Salisbury E. J. On the structure and al- finities of the palaeozoic seeds of the Conostoma group. (Annals of Botany, vol. XXIV, nr. XCVII, pag. 1—50, tab. I—III.) 8°. 13 fig. in the text. Pantu Z. C. Contributiuni la Flora Bucurestilor si a imprejuri- milor. Partea III. (Analele Academiei Romäne, ser. II., tom. XXXII., or. 3.) 4°. 94 pag. Reiche ©. Flora de Chile. Tomo V. Familias 59 (conelusion)—83. Santiago de Chile (Cervantes), 1910. 8°. 463 pag. Ritter G. Über Traumatotaxis und Chemotaxis des Zellkernes. (Zeitschrift für Botanik, III. Jahrg., 1911, 1. Heft, S. 1—42.) 3°. Rolland L. Atlas des Champignons de France. (Suppl&ment au Bull. de la Soc. Myc. de France). Paris (P. Klinksieck), 1910. 8°. Fin (tab. 114—120). Texte (127 pag.). Römer J. Das Vorkommen der Primula farinosa L. im sieben- bürgischen Hochlande. [Botanikai Közlemenyek, Bd. IX, 1910, Heft 6, S. (62)—(66).] 8°. Rossi L. Beiträge zur Kenntnis der Pteridophyten Süd-Kroatiens. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 1—3, S. 22—38.) 8°. Enthält neben sehr ausführlichen Verbreitungs- und Stangortsangaben auch die Beschreibnngen einiger systematisch minder wichtiger Varietäten und Monstrositäten. Rouy G. Flore de France. Tome XII. Paris (Fils d’E. Deyrolle), 1910. 8°. 505 pag. — Mk. 10. Inhalt: Illeeebraeees, Chönopodiacees, Polygonacees, Daphne£acees, Elaeagnacees, Lauracees, Euphorbiacees, Empetraedes, Salicacees, Betulacees, Myricacees, Urticacees, Ceratophyllacees, Loranthacees, Santalacees, Raffle- siacees, Aristolochiacees, Cupuliferes; Liliacees. Schellenberg G. Beiträge zur vergleichenden Anatomie und zur Systematik der Connaraceen. (Dissert. Zürich.) Wiesbaden 8*+ 116 (L. Schellenbergsche Hofbuchdruckerei), 1910. 8°. 158 S., 58 Textfig. Simonkai L. Pflanzengeographische Karte Ungarns (aus seinem Nachlaß veröffentlicht von J. Tuzson). |Botanikai Közlem6nyek, Bd. IX, 1910, Heft 6, S. 288—289 und (60)—(61), Taf. V.] 8°. Sinnott E. W. The evolution ot the filieinean leaf-trace. (Annals of Botany, vol. XXV, 1911, nr. XCVII, pag. 167—191, tab. XI.) 8°. 11 fig. in the text. Smith J. J. Die Orchideen von Java. Zweiter Nachtrag. (Bull. du dep. de l’agr. aux Indes Neerl., nr. XLIII.) Buitenzorg, 1910. 8°. 77 pag. Szab6 2. Knautia Simonkaiana n. hybr. (Botanikai Közlem6- nyek, Bd. IX, 1910, Heft 6, S. 285—287, Taf. IV.) 8°. Eine neue Form des Bastardes Knautia longifolia X silvatica, von Simo’nkai nächst Zernyest in den südöstlichen Karpathen aufgefunden. Thiselton-Dyer W. T. Flora of Tropical Africa. Vol. VI., sect. 1, part II. (pag. 193—384). London (L. Reeve and Co.), 1910, 8°. — 8 =. Inhalt: Sprague T. A., Hernandiaceae (Schluß); Baker J. G. and WrightC.H., Proteaceae; Pearson H.H. W., Thymelaeaceae; Sprague T. A., Loranthaceae. Tubeuf K. Frh. v. Bauholzzerstörer. Populäre Darstellung der wichtigsten Hausschwammarten, zugleich Text für zwei Wand- tafeln in farbiger Lithographie zum Gebrauche beim botanischen, speziell mykologischen und besonders beim bautechnischen Unterrichte an höheren und mittleren Lehranstalten, Gewerbe- schulen usw. Stuttgart (E. Ulmer), 1910. 8°. 24 S., 2 Taf. — — Die Brandkrankheiten des Getreides. Darstellung der Stein- und Flugbrandarten von Weizen, Gerste und Hafer, zugleich Text für zwei Wandtafeln in farbiger Lithographie. Stuttgart (E. Ulmer), 1910. 8°. 51 S., 36 Textfig. — — Knospenhexenbesen und Zweig-Tuberkulose der Zirbel- kiefer. II. Teil. Zweigtuberkulose am ÖOlbaum, Oleander und der Zirbelkiefer. (Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landwirtschaft, 9. Jahrg., 1911, 1. Heft, S. 25—44.) 8°. 11 Textfig., 1 Farben- tafel. Tuzson J. L. Simonkai (1851—1910). (Nachruf.) [Botanikai Közlemenyek, Bd. IX, 1910, Heft 6, S. 251—255 und (53)— (56).] 8°. Mit Porträt. Wagner J. Artemisia latifolia Led. in Südungarn. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 1—3, S. 2—9, Taf. I.) 8°. Artemisia latifolia war bisher nur aus dem östlichen Gebiete von Mittelrußland bekannt. Obwohl die Pflanze nach W. in der nördlichen Hälfte des südungarischen Flugsandgebietes ziemlich verbreitet ist, hatte man bis- her ihre systematische Zugehörigkeit nicht erkannt — Janka beschrieb sie als Chrysanthemum Paneidiı —, weil die Pflanze vor W. von niemandem blühend gefunden worden war. Die ungarischen Exemplare stimmen mit den russischen nach W. und Degen vollständig überein. Der Fund ist PER geographisch sehr interessant. 117 Wehmer C. Die Pflanzenstoffe, botanisch-systematisch bearbeitet. Chemische Bestandteile und Zusammensetzung der einzelnen Pflanzenarten, Rohstoffe und Produkte. Phanerogamen. Jena (G. Fischer), 1911. 8°. 937 S. — Mk. 55. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 12. Jänner 1911. Privatdozent Dr. OÖ. Porsch legt einen vorläufigen Bericht vor über seine Untersuchungen, betreffend den Bestäu- bungs- und Befruchtungsvorgang von Ephedra campy- lopoda. Derselbe hat folgenden Inhalt: Meine Aufgabe bestand darin, die näheren Details des Bestäubungs- und Befruchtungsvorganges von Ephedra campylopoda C. A. Mey. am natürlichen Standorte der Pflanze festzustellen. Als Hauptbeobachtungsort wählte ich Salona. Weitere Beobachtungen wurden auf dem Monte Marian bei Spalato und in der Umgebung von Gravosa gemacht. War der Bestäubungsvorgang an Ort und Stelle klarzustellen, so konnte sich behufs Feststellung der näheren Details des Befruchtungsvorganges meine Tätigkeit an Ort und Stelle bloß darauf beschränken, zu den verschiedensten Tag- und Nachtzeiten eingesammeltes, also zeitlich geschlossenes Material, möglichst gut zu fixieren. Da die zeitraubende zytologische Untersuchung des fixierten Materials derzeit noch nicht abgeschlossen ist, beschränke ich mich hier bloß auf eine kurze Mitteilung der Hauptergebnisse meiner auf den Be- stäubungsvorgang bezüglichen Untersuchungen. Das Studium des Bestäubungsvorganges lieferte in Kürze folgendes über- raschende Ergebnis: Sowohl die Integumentröhre der Samenanlagen der rein weiblichen, als jene der zwitterigen Infloreszenzen sondert an ihrer Mündung einen Tropfen ab, welcher selbst in der ärgsten Augustmittagshitze lange er- halten bleibt und von Insekten der verschiedensten Familien begierig aufgeleckt wird. Die Bedeutung der zwitterigen Infloreszenzen liegt darin, durch Ver- legung der den begehrten Mikropylartropfen absondernden weiblichen Blüte in den Bereich der männlichen Infloreszenz die Pollenübertragung auf den In- sektenkörper zu sichern. Da infolgedessen beide Infloreszenzen dem nektar- suchenden Insekt dasselbe bieten, letzteres mithin veranlaßt wird, beide Blüten- arten zu besuchen, ist damit die Bestäubung, resp. Befruchtung gesichert. Der Pollen ist klebrig, seine Exine mit meridionalen Längsrippen versehen. Er wird von den sich stets nach oben, also gegen die Bauchseite des Tieres zu sich öffnenden Antheren in kleinen Häufchen entleert. Beschaffenheit des Pollens und Öffnungsweise der Antheren stehen demnach ebenfalls im Dienste der Entomophilie. Der „Bestäubungstropfen“ der windblütigen Vorfahren ist zum „Nektartropfen“ für das bestäubende Insekt geworden. Ephedra campylopoda qualifiziert sich mithin als eine unzweideutig entomophil an- gepaßte Gymnosperme der heimischen Flora. Der freien Art der Dar- bietung der geringen Nektarmenge entspricht der gemischte Besucherkreis zu- meist kurzrüsseliger Insekten. Die Hauptbestäuber sind mediterrane Halictus- und Paragus-Arten (niedrige Apiden, resp. Syrphiden). Unter den zahlreichen, aus diesem Tatbestande sich ergebenden Fragen sei hier bloß die phylogenetische Bedeutung dieses Befundes hervorgehoben. 118 In der großen Frage nach der Phylogenie der zwitterigen Angiospermenblüte stehen derzeit zwei Theorien einander vollkommen unüberbrückbar gegenüber. Wieland, Arber, Parkin und Hallier leiten die Angiospermenblüte von der Blüte bennettitenähnlicher Vorfahren ab. Im Gegensatz hiezu steht die Blütentheorie v. Wettsteins. Nach dieser ging die angiosperme Zwitterblüte aus einer zwitterigen gymnospermen Infloreszenz durch weitgehenge morpho- logische Reduktion der Einzelblüten hervor, wobei der Ubergang von der Wind- blütigkeit zur Insektenblütigkeit als mächtiger Selektionsfaktor wirkte. Die erst- genannte Theorie läßt nicht nur im Bau des Laub- und Staubblattes eine un- überbrückte Kluft bestehen, sondern sie führt notgedrungen zur unnatürlichen Annahme, das Gros der Monochlamydeen als abgeleitet zu betrachten. Dadurch gerät sie aber in Widerspruch mit den Ergebnissen der neueren Gametophyten- forschung. Beide Sehwierigkeiten fallen bei der Wettsteinschen Theorie weg. Dieselbe erfährt überdies durch den eben erbrachten Nachweis einer unzwei- deutig entomophil angepaßten zwitterigen, historisch jüngeren Gymnospermen- infloreszenz in ihren biologischen Voraussetzungen eine weitere wesentliche Be- stätigung. Die Naturforschende Gesellschaft zu Görlitz feiert in diesem Jahre ihr hundertjähriges Bestehen. Die Feier ist auf den 9. und 10. Oktober festgelegt worden. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Brunnthaler J., Mikroskopische Dauerpräparate von Krypto- gamen. Die Präparate sind sowohl für das Studium als auch für Vorlesung und Demonstration bestimmt und sollen dem Mangel an derartigen Dauerpräparaten abhelfen. Es gelangen Serien von 20 Stück zum Preise von X 30 pro Serie zur Ausgabe; jähr- lich sollen nicht mehr als zwei bis drei Serien erscheinen. Die erste Serie ist soeben erschienen und enthält: Fuligo septica (Schwärmer), Comatricha typhina (Capillitium), Navicula (Schizo- nema) sp. (Schlauchbildung), Euastrum oblongum, Spirogyra in- flata (mit Zygosporen), Botryococcus Braumii, Bryopsis plumosa, Olaviceps purpurea (Ascus - Frucht, Schnitt), Zuber aestivum (Schnitt), Coleosporium Senecionis (Teleutosporen),, Gymmospor- angium Sabinae (Aecidium, Schnitt), ZAhizopogon rubescens (Schnitt), Peltigera aphthosa (Apothecium-Schnitt), Baeomyces roseus (Apothecium-Schnitt), Ketocarpus siliculosus (mit Sporangien), Fucus virsoides (Schnitt), Antithamnium plumula, Corallina rubens (Cystocarpien), Mnium punctatum (Antheridien), Funaria hygro- metrica (Kapsel-Längsschnitt). Anfragen sind zu richten an Konservator Josef Brunnthaler, III/3, Rennweg 14, Wien. Neuere Exsikkatenwerke. Bauer Ernst, Musci Europaei exsiccati. Serie 15 (Nr. 701—750). „Schedae und Bemerkungen“ zu diesem Exsikkatenwerk (je 8 Seiten pro Serie) erscheinen im Selbstverlage des Herausgebers, Smichov bei Prag, Komenskygasse 961. 119 Kabät J.E. et Bubäk F., Fungi imperfeeti exsiccati, fasc. XIII. (nr. 601—650). Kryptogamae exsiceatae, editae a Museo Palatino Vindobo- nensi. Cent. XVIIT. Die Scheden zu diesem Exsikkatenwerk (Ann. d. Naturhist. Hofmus. Wien, XXIV. Band, 1910, S. 269—292) enthalten u a. die Originaldiagnosen von Septoria Cardaminits-trifoliae Höhnel und Arthopyrenia fallax f. eratae- ginea Steiner. Personal-Nachrichten. Professor Eduard Hackel (Attersee) und Dr. Franz Oster- meyer (Wien) wurden von der k. k. zoologisch-botanischen Ge- sellschaft in Wien zu Ehrenmitgliedern ernannt. Privatdozent Dr. Oswald Richter, bisber Assistent am pflanzenphysiologischen Institut der Universität Wien, wurde zum Adjunkten daselbst ernannt. Geheimrat Dr. Leopold Kny, Professor der Botanik an der Universität und an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin, tritt in den Ruhestand. (Naturw. Rundschau.) Dr. Johannes Abromeit, Privatdozent der Botanik an der Universität Königsberg. wurde zum Professor ernannt. (Naturw. Rundschau.) Privatdozent Dr. J. Bernätsky wurde zum Abteilungsleiter, Dr. L. Säntha zum Assistenten an der kgl. ungar. ampelologischen Anstalt in Budapest ernannt. (Ungar. botan. Blätter.) r. Janos Szurak wurde zum Kustosassistenten am Unga- rischen Nationalmuseum in Budapest ernannt. (Ung. botan. Blätter.) Dr. Noöl Bernard, Professor der Botanik an der Faeulte des sciences zu Poitier, ist am 26. Jänner 1911 im Alter von 36 Jahren gestorben. (Botan. Zentralblatt.) Inhalt der Februar/März-Nummer: L. M. Marx: Über Intnmeszenzbildung an Laubblättern in- folge von Giftwirkung. S. 49. — C, Frh. v. Hormuzaki: Nachtrag zur Flora der Bukowina. S. 59. — O0. Varga: Beiträge zur Kenntnis der Beziehungen des Lichtes und der Temperatur zum Laubfall. S. 74. — E Sagorski: Über einige Arten aus dem illyrischen Florenbezirk. (Schluß) 8.88 — F. Vierhapper: Conioselinum tartaricum, neu für die Flora der Alpen. (Fortsetzung ) S. 97. — Literatur-Übersicht. 3. 108. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. S. 117. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 118. — Personal-Nachrichten. S. 119. Beäaktion: Prof. Dr. B. vr. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben 1852/53 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 &M. 4°—, 1893/97 & M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerierer,. Einzeine Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die äurchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen: Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert M 9, in elegantem Leinwandband M 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Be a N ER RE NET ER H SE RT te: A Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— f 18931897. ( :, 7 9,5016.) 777 ae herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2%.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. ’Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nicht vorhanden, beliebe man sieh direkt zu wenden an de Yerfagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NB. Dieser Nummer ist Tafel I (Marx) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. OSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien, unter Mitwirkung von Dr. Erwin Janchen, Privatdozent an der k. k. Universität in Wien. verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LXI. Jahrgang, Nr. 4. Wien, April 1911. Beitrag zur Kenntnis von Gonium pectorale Müll. Von stud. phil. Bruno Schussnig (Wien). (Mit Tafel II.) Im Laufe des vergangenen Sommers hatte ich Gelegenheit, in einem Kulturgefäß, das zur Gewinnung von Material für das Studium der Algenflora des Küstenlandes aufgestellt worden war, eine plötzliche Grünfärbung des Wassers zu beobachten. In dieses Gefäß war ein Jahr vorher Algenmaterial aus dem Botanischen Garten in Triest hineingegeben worden, es war aber schon seit mehreren Monaten eingetrocknet. Im Juli hatte ich nun ver- schiedene Algen aus einem Tümpel in der Nähe von Gradisca (Isonzotal) gesammelt und sie sämtlich in das Gefäß, mit der ein- getroekneten Humusschichte, hineingegossen. Schon nach einigen Tagen trat die intensive Grünfärbung auf, welche durch die An- wesenheit von Gonium-Kolonien bedingt war. Da ich im früher erwähnten Tümpel keine Spur von Gonium fand, weder vegetative noch Dauerformen, so ist wohl die Annahme berechtigt, daß sich Gonium-Täfelehen aus Dauersporen entwickelt haben, welche durch das Eintrocknen der Kultur entstanden sein müssen. Dieser Um- stand war es nun auch, der mir die Veranlassung gab, die in Rede stehende Volvolacee zu untersuchen, da ich von vornherein hoffte, die Kopulation beobachten zu können. Und dies gelang mir auch. Lange Zeit war für Gonium nur eine vegetative Vermehrung durch Teilung bekannt. So gab Cohn!) als einzig bekannten Ver- mehrungsmodus den vegetativen an; ebenso auch die anderen Autoren, die sich mit der Entwicklung dieser Alge beschäftigt Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1911. 9 122 hatten. Nur Chodat'!) hatte die Gametenbildung auf Grund von Analogieschlüssen wie auch auf Grund eigener Beobachtung an- gegeben. Immerhin war der Vorgang so gut wie unbekannt, so daß eine Neuuntersuchung und Verfolgung desselben wünschens- wert erschien. Schon einen Monat lang bemühte ich mich, den gesuchten sexuellen Vorgang zu ermitteln; immer wieder konnte ich nur vegetative Stadien beobachten; von Gameten war keine Spur zu sehen. Ich versuchte daher, die Alge durch Anderung der chemischen Zusammensetzung der Nährflüssigkeit zu beeinflussen und verwendete dazu eine 2%ige Zuckerlösung, die ich dem in der feuchten Kammer befindlichen Material an Stelle des Ersatz- wassers hinzusetzte. Bald darauf hatte ich tatsächlich die Möglich- keit, die Bildung und Verschmelzung der Gameten zu beobachten. Die Gameten entstehen zu sechzehn als Kolonien von mini- maler Größe, und zwar auf dem Wege der vegetativen Zellteilung, aus je einer Mutterzelle.. Wenn die Gameten reif genug geworden sind, so lösen sie sieh aus dem Verbande und treten nackt aus der gemeinsamen Gallerthülle heraus (vgl. Taf. II, Fig. 1, 2). Was ihren Bau anbelangt, so gleicht er im wesentlichen dem der übrigen Zellen. Sie sind sehr klein, nackt, von birnförmiger Gestalt mit zugespitztem Vorder- und erweitertem Hinterende. Das Chromatophor ist becherförmig, enthält ein Pyrenoid und nimmt einen beträchtlichen Teil des Zellumens ein. Ein roter Augenfleck liegt knapp dem vorderen Rande des Chromatophors an. Im vorderen zugespitzten und hellen Ende bemerkt man eine (pul- sierende?) Vakuole. Endlich entspringen dem Mundende zwei lange Geißeln, die lebhafte Bewegungen ausführen, womit die rasche Bewegung dieser Zellen im Zusammenhang steht. Nachdem die Gameten längere Zeit hindurch (über eine Stunde) im Wasser herumgeschwärmt haben, schieken sie sich zum Kopu- lationsaki an. Man sieht sie in den frühen Morgenstunden, etwa von '/,4 Uhr an, sich zu zweien einander nähern, wobei sie in lebhafter Bewegung sind und sich mit den Cilien gegenseitig be- tasten. Im allgemeinen aber ist einer von den beiden Gameten weniger lebhaft und in minderem Grade beweglich. Ob das von einer geschlechtlichen Differenzierung herrührt, läßt sich nicht mit Gewißheit sagen; wenigstens morphologisch sind sie völlig gleich und man muß daher diese weitere Frage vorläufig unbeant- wortet lassen. Nicht immer verschmelzen jedoch die beiden Gameten, welche sich lange betastet haben; man sieht sie nach einiger Zeit, die gewöhnlich nur wenige Minuten dauert, wieder dahinschießen, um sich eine andere auszusuchen. !) R. Chodat, Materiaux pour servir & l’histoire des Protococcoidees. Bulletin de l’Herbier Boissier, Tome II (1894). Derselbe, Les algues vertes de la Suisse. 1902. 123 Wenn sieh endlich zwei zur Kopulation geeignete Gameten gefunden haben, so nähern sich dieselben immer mehr. Endlich stoßen sie mit den Zellspitzen oder wohl auch mit den Flächen des das Mundende bildenden konischen Fortsatzes aneinander und beginnen zu verschmelzen. Die Vereinigung wird immer enger und enger; es tritt eine Abrundung der Protoplasten ein, bis man vollständig runde, grüne Kügelchen beobachtet (vgl. Taf. II, Fig. 5a, b, ec). Auf diesen sieht man deutlich noch die Um- grenzungen zweier Chromatophoren, zwei Pyrenoide, zwei Augen- fleeke und zwei Paar Geißeln, die in einer Entfernung voneinander aus dem lichten Teile der Zygote entspringen. Gebilde, wie sie die Abbildungen 4a, b, c auf der Tafel II zeigen, treten im Ent- wicklungsgang der Zygote auf, sind weiter nichts als Formen, welehe durch die gegenseitige Lage der kopulierenden Zellen bedingt sind. Bald darauf verschwinden alle diese äußeren Merkmale, die Zygote rundet sich stark ab und scheidet im Laufe einiger Stunden eine dicke Membran aus, die nicht, wie Ohodat!) angibt, runzelig ist. Das Plasma ist dieht und körnig, die Farbe blaßgrün geworden und im Zellsaft hat sich ein roter Farbstoff gebildet, welcher der ganzen Spore einen rötlichen Schimmer verleiht. Nachdem diese Hypnosporen entwickelt waren, wurden sie für eine kurze Zeit von etwa acht bis zehn Tagen trocken gelegt. Es sollten damit die natürlichen Verhältnisse, die so schon durch die Aufzüchtung in der feuchten Kammer gelitten hatten, nach- geahmt und die Möglichkeit gegeben werden, die weiteren Stadien zu verfolgen. Nach dieser Trockenperiode wurde dann wieder frisches, zuckerfreies Wasser auf das Deckglas der feuchten Kammer gegeben und da zeigte sich schon nach einigen Tagen die Keimung der Hypnozygoten, die ich, wenigstens partiell, verfolgen konnte. Die ersten Anzeichen der Keimung geben sich durch starkes Anschwellen der Membran kund. Nicht lange darnach beginnt auch der Zellinhalt an Volumen zuzunehmen und fast gleichzeitig macht sich eine schwache Einschnürung bemerkbar. Sobald sich eine deutliche Zweiteilung des Sporeninhaltes bemerkbar macht (Taf. II, Fig. 7, 8), beginnt schon auch die eine und gleich darauf die andere Hälfte sich in einer zur ersten Teilungsebene senk- rechten Richtung zu teilen (vgl. Taf. II, Fig. 9, 10). Unterdessen ist die Membran bedeutend angeschwollen und im Innern der- selben kann man nun ovide Zellen bemerken (Taf. II, Fig. 11). An einem Ende der Umhüllung wird die Membram immer zarter und zarter und schließlich entsteht daselbst eine Öffnung. Nun treten die vier Zellen, Mikrozoosporen, heraus. Sie sind nackt, anfangs ohne Cilien, anfänglich zusammenhängend und passiv be- i !) R. Chodat, Les algues vertes de la Suisse. Er führt jedoch daselbst eine Angabe von Lemmermann an, nach welchem die Hypnosporenwände glatt sein sollten. 9* 124 weglich. Das Zusammenhalten der Mikrozoosporen muß durch Gallerte bedingt sein, die ich aber nicht direkt nachweisen konnte. Es entsteht nun die Frage, wie die Mikrozoosporen, trotz Mangels an Geißeln, aus der Mutterhülle herauskommen können. Die Ant- wort ergibt sich aus der Beobachtung des Vorganges. Die Membran wird infolge des Wachstums des Sporeninhaltes und der Aus- scheidung von Gallerte, die, wie wir schon oben sagten, zweifellos oder wenigstens höchst wahrscheinlich gebildet werden muß, sehr stark aufgetrieben, damit aber ihre Elastizitätskräfte heftig gespannt. Nun entsteht an einer Stelle der Hülle durch gänzliches Verquellen eine Öffnung. Jetzt drückt die gespannte Membran infolge ihrer Elastizität mit ihrer ganzen inneren Fläche auf den Sporeninhalt, bzw. auf die jenen umhüllende Gallerte, so daß dieser gezwungen ist, durch die vorhandene Öffnung auszutreten. .Die so ausgeschlüpften Mikrozoosporen bleiben lange Zeit vor der Offnung der Membran unbeweglich. Es zeigt sich jedoch nicht lange darnach am Vorderende eine kleine, spitzig auslaufende Aus- stülpung, die sich immer mehr verlängert und schließlich zwei Geißeln erzeugt. Nun sind die Zellen im Besitze lokomotorischer Organe (Taf. II, Fig. 13) und sie können jetzt frei im Wasser sich be- wegen, was jedoch, wenigstens am Anfange, sehr träge erfolgt. Was aus ihnen in späteren Stadien wird, konnte ich nicht mehr beobachten; ihr weiteres Schicksal ist also noch unbekannt. Auf jeden Fall ist der Vorgang von dem von Öhodat') an- gegebenen völlig verschieden und es dürfte letzterer mit den von mir beobachteten Vorgängen überhaupt nichts zu tun haben. Denn weder die Form der von Ohodat gezeichneten Cysten noch der Keimungsvorgang stimmt mit dem der aus der Kopulation hervor- gegangenen Hypnospore überein. Es ist vielmehr wahrscheinlicher, daß sich aus den Mikrozoosporen durch Teilungsvorgänge normale sechzehnzellige Kolonien bilden, denn es ist kaum anzunehmen, daß noch weitere Entwicklungsstadien sich in der Ontogenie von Gonium einschalten. Selbstverständlich erfordert aber dieser Um- stand noch der Nachforschung, um endgültig mit dem Entwicklungs- kreis dieser Volvocinee ins klare zu kommen. Obwohl mein Thema die Klarstellung des Kopulationsvorganges ist, so möchte ich doch noch zum Schlusse einige Beobachtungen, die in der Literatur nicht zu finden waren, nachtragen. Zunächst einige Worte über die Geißeln. In allen Abbildungen, die von @o- nium-Zellen in der Literatur existieren, sind die Cilien ungenau dar- gestellt. Die Cilien beginnen nämlich im lichten Vorderende der Zelle sichtbar zu werden, dringen dann durch den hyalinen Teil der 1) R. Chodat, Materiaux pour servir & l’histoire des Protococcoidees. Bulletin de !’Herbier Boissier, Tome II, 1894. 125 Membran durch, der hier linsenartig verdickt ist und auf der Außenseite zwei kleine Höcker, die Basis der heraustretenden Cilien bildend, trägt und treten dann durch zwei feine Röhrchen der Gallerthülle heraus (vgl. Taf. II, Fig. 14). Ich möchte nun noch einen Befund von Migula') erwähnen. Dieser hat nämlich eine abnorme Zelle beobachtet, welche zwei Pyrenoide, zwei Augenflecke und zwei Paar Geißeln, welche polar gestellt waren, besaß. Ich habe etwas derartiges auch beobachten können, obwohl die von mir gesehene Abnormität nicht jener Migulas vollkommen gleicht. Ich bemerkte nämlich, daß unter ganz bestimmten Umständen zwei Nachbarzellen einer Makro- zoosporenkolonie untereinander verschmelzen können (vgl. Taf. II, Fig. 17, 18). Ich glaube deshalb mit gutem Grund annehmen zu dürfen, daß dieser Vorgang der Entstehungsvorgang für die von Migula beobachtete Monstrumzelle ist. Diese Erscheinung ist gewiß im höchsten Grade interessant, wenn man bedenkt, daß die beiden verschmelzenden Zellen nicht etwa Gameten waren, sondern Elemente, die sich zu Makrosporen entwickeln sollten. Es scheinen solehe Abnormitäten ziemlich !häufig im Ent- wicklungsgang aufzutreten. So bemerkte ich einmal eine Zelle mit zwei Pyrenoiden, ohne daß sie im Teilungszustand gewesen wäre, ein anderes Mal einen Teilungsmodus der Coenobien, von dem Figur 16 auf Tafel II eine Abbildung wiedergibt. Man sieht hier nämlich, daß die beiden sich trennenden achtzelligen Fragment- kolonien nicht in einer Ebene liegen, sondern senkrecht aufeinander. Außerdem sieht man deutlich das Abschnüren der Kontaktzellen. Es sind diese Ausnahmsfälle auf jeden Fall nieht von maß- gebender Bedeutung, sondern nur als besondere Abweichungen zu betrachten, die von verschiedenen Einflüssen der Außenwelt ver- ursacht sind. Verzeichnis der benützten Literatur. Al. Braun, Über einige Volvocineen. Sitzungsbericht der Berliner Ge- sellschaft naturforschender Freunde. Botanische Zeitung, 1875, p. 189. R. Chodat, Materiaux pour servir & l’histoire des Protococcoid&es. Bulletin de l’Herbier Boissier, Tome II, 1894. Derselbe, Les algues vertes de la Suisse. 1902. F. Cohn, Untersuchungen über den Entwicklungsgang der mikro- skopischen Algen und Pilze. Verhandlungen der kaiserlichen Leopoldinisch- Carolinischen Akademie der Naturforscher, XXIV, II (1854). W. Migula, Beiträge zur Kenntnis des Gonium pectorale. Botanisches Zentralblatt, XLIII, 1890. Fr. Oltmanns, Morphologie und Biologie der Algen. 1904. Tafelerklärung. Fig. 1. Gametenkolonien, aus Mutterzeilen entstanden. (Vergr. 800.) Fig. 2. Isolierte Gameten. (Vergr. 800.) 1) W. Migula, Beiträge zur Kenntnis des Gonium pectorale. Botani- sches Zentralblatt, XLIII. Bd. (1890). 126 Fig. 3. Zwei kopulierende Gameten. (Vergr. 1000.) Fig. 4. Verschiedene Stellungen der kopulierenden Gameten. (Vergr. 800.) Fig. 5. Junge Zygoten, bei welchen noch die Bestandteile der Gameten deutlich zu sehen sind. (Vergr. 800.) Fig. 6. Fertige Hypnospore. (Vergr. 800.) Fig. 7—11. Keimung der Hypnospore. (Vergr. 800.) Fig. 12. Austritt der Mikrozoosporen aus der gemeinsamen Mutterhülle. (Vergr. 800.) Fig. 13. Einzelne Mikrozoospore. (Vergr. 800.) Fig. 14. Eine vegetative Zelle, den Bau der Geißeln zeigend. Tinktion mit Fuchsin. (Vergr. 1000.) Fig. 15. Eine Kolonie mit zwei Pyrenoiden. Tinktion mit Fuchsin. (Vergr. 1000.) Fig. 16. Abnorme Fragmentation einer sechzehnzelligen Kolonie. (Vergr. 800.) 1) Fig. 17 und 18. Verschmelzung zweier beachbarter Makrozoosporen. (Vergr. 800.) Bulbocodium vernum L., neu für die Flora der Ostalpen. Von Gymn.-Prof. Dr. R. Scharfetter (Villach). (Mit 3 Abbildungen.) Am 15. Februar d. J. brachte mir M. Rabitsch, ein Sehüler der II. Klasse des Villacher Gymnasiums, eine blühende Pflanze, die ich zunächst für eine Herbstzeitlose hielt. Mit Rücksicht auf die ganz abnorme Blütezeit forderte ich den Schüler auf, mir noch einige Pflanzen zu bringen. Als ich am nächsten Tag mehrere vollständige Pflanzen erhielt, erkannte ich, daß es sich nicht um Herbstzeitlosen handelte, sondern um eine Pflanze, die ich als Bulbocodium vernum L. bestimmte. Dieser Fund erschien mir so auffallend, daß ich einige Exemplare an Herrn Privatdozenten Dr. Janchen nach Wien schickte und um Kontrolle meiner Bestimmung bat. Dr. Janchen bestätigte umgehend meine Bestimmung, wofür ich ihm auch an dieser Stelle herzlichen Dank sage. Am 17. Februar besuchte ich unter Führung des genannten Schülers die Fundstelle. Ich möchte dem Standort folgende pflanzengeographische Be- schreibung widmen: Bulbocodium vernum L. findet sich an den felsigen, nach Süden exponierten Abhängen der Görlitzen in der Nähe der Station Annenheim am Össiachersee. Die Fundstelle befindet sich nördlich des Ausflugsortes „Julienhöhe* in 785—790 m Meereshöhe, 250 m über der Talsohle (mit einem Kompensations-Taschenbarometer festgestellt) auf grasigen Felsbändern und kleinen Plattformen des 1) Bei dieser Abbildung ist die Kontur der Gallerthülle nicht eingezeichnet, weil sie im frischen Zustand nicht recht sichtbar war. Man kann sich jedoch den Verlauf derselben aus der Form der Geißeln leicht hinzudenken. Bis wohin die Gallerthülle reichte, sind die Geißeln starr und verlaufen parallel. Schussnig B.,Gonium pectorale. Taf Il. Osterr botan.Zeitschr., 191. Kr del. Lith.Kunstanstalt Friedr. Sperl, Wien Hl. 127 Urgesteins (Urtonschiefer, Glimmerschiefer). Nördlich der Julien- höhe durchschreiten wir zuerst einen Mischwald aus Fichten und Buchen, gemengt mit Eiche und Hasel. Dieser Mischwald zieht sich hinauf bis zu den waldentblößten, nackten, jäh abfallenden Felsen, der Fundstelle der Pflanze. Asplenium Trichomanes, Hauswurz, Mauerpfeffer bewohnen die Felsenritzen. An den leicht zugäng- lichen Stellen war die Pflanze bereits verblüht. Von kleinen Plattformen leuchteten die rosaroten Blüten in zahlreichen Exem- plaren herab. Eine solche Blüteninsel zeigt die Abbildung 1, Abb. 1. —'Bulbocodium vernum L. Übersicht über die Art des Vorkommens auf grasigen Felsbändern (2b) und kleinen Plattformen (1a) auf der Görlitzen bei Annenheim am Össiachersee, Urtonschiefer und Glimmerschiefer. 790 m. Süd- exposition. — Phot. R. Scharfetter, 17. II. 1911. sie bringt den Gesamtüberblick des Standortes und die Häufigkeit der Exemplare zur Anschauung. (Im ganzen beobachtete ich wohl an 100 Exemplaren.) Wegen der überhängenden Wände und des abschüssigen Grasbodens oberhalb derselben, sind diese Felsplatea us nur mit Lebensgefahr zu erreichen. Daher war es auch unmög- lieh, eine photographische Aufnahme in größerer Nähe zu machen. Aus demselben Grunde kann man aber auch auf dauernde Erhaltung der Standorte hoffen. Von leichter zugänglichen Stellen stammen 128 die Bilder 2 und 3, welche die Blüten im geschlossenen und offenen Zustande zeigen. Abb. 2. — Bulbocodium vernum L. Blüte geschlossen, Blätter aufrecht. Gör- litzen bei Annenheim. — Phot. R. Scharfetter, 17. II. 1911. Abb. 3. — Bulbocodium vernum L. Blüten geöffnet. Blätter zurückgebogen. Görlitzen bei Annenheim. — Phot. R. Scharfetter, 17. II. 1911. 129 Der Standort ist zweifellos ein ursprünglicher. Er liegt abseits von allen begangenen Touristenwegen und schließt — soweit man das überhaupt sagen kann — die Verschleppung der Pflanze durch den Menschen aus. Auf die Feststellung dieser Tat- sache wurde;besonderes Gewicht gelegt. Die Abgelegenheit und Unzugänglichkeit der Fundstelle, die gegenwärtig durch Schlägerung des Waldes „erschlossen“ wurde, sowie die frühe Blütezeit (anfangs Februar) mögen Gründe sein, daß die Pflanze bisher nicht beobachtet wurde. Es ist wohl auch anzunehmen, daß der ganz abnorme Winter dieses Jahres — der letzte Schneefall war vor Weihnachten, die Südhänge waren allent- halben schon Ende Jänner schneefrei — die Pflanzen zum Blühen gebracht hat, während sie sich sonst vielleicht durch Jahre nur vegetativ vermehrt haben mögen. Die bisher bekannte Verbreitung der Pflanze entnehme ich aus Ascherson und Graebner (Synopsis der mitteleuropäischen Flora, Bd. 3, 8. 16): Auf Wiesen, an Hügeln nur im südwestlichen Alpengebiete, in den Seealpen, der Provence, Dauphine, Savoyen (auch noch Vuache bei Genf), in Wallis im Röhnetal bis Brieg und im Saas- tale bis oberhalb Saas (1900 m, Jaceard). Auch auf der piemontesi- schen Seite von den Cottischen Alpen bis zum Monte Rosa. Bl. Februar, März. Pyrenäen, Serbien, Moldau, Süd-Rußland, Transkaukasien. Ascherson und Graebner führen dann eine Subspezies unter dem Namen Bulbocodium vernum b. versicolor Richter an. Diese Pflanze wächst auf Bergwiesen, im südöstlichen Karpathen- gebiet, im zentralen Siebenbürgen (Mezöseg) bei Klausenburg, Kolos und Torda, in der Biharia, im Biharer Komitat, z. B. bei Debreezin(?), im Banat bei Herkulesbad(?) (vergleiche Neilreich, Ungarn, Nachtr., 16), und zu dieser Rasse gehört auch die Pflanze Serbiens, Rumäniens und Rußlands ete. Bl. März, April. Diese Ab- art ist meist in allen Teilen feiner und zierlicher. Blätter meist schmal linealisch, aufrecht, meist nur 5—8 mm, selten ver- einzelt bis über 1'5 cm breit. Perigonabschnitte schmal linealisch-lanzettlich, am Grunde mit stumpfen rundlichen oder undeutlichen Zähnen. Die Kärntnerpflanze gehört nicht der Rasse vers:- color an (Dr. Janchen bkrieflich). Ich will wegen der pflanzen- geograhischen Bedeutung dieses Umstandes die Kärntner Pflanze kurz beschreiben. Knolle mäßig groß, 2—3 em diek, mit kastanienbraunen, schwach glänzenden Häuten bekleidet. Blätter linealisch-lanzettlich stumpf, an der Spitze kappenförmig eingezogen, aufrecht an den blühenden Pflanzen, später übergebogen (siehe Photogr.) etwa 1 dm lang, 12—18 mm breit (zur Blütezeit!) niemals unter 11 mm breit. Blüten 1—2 gleichzeitig erscheinend, rosenrot, Perigonab- schnitte lanzettlich bis breit-linealisch-lanzettlich (8—12 mm breit), 130 am Grunde mit stumpfen rundlichen oder undeutlichen Zähnen (hierin mit der Subspezies versicolor übereinstimmend). Antheren elliptisch bis länglich. Griffel an der Spitze in 3 linealische, bis etwa 6 mm lange Narbenschenkel geteilt. Früchte wurden nicht gesammelt. Freilich verliert die Tatsache, daß die Kärtner Pflanze den in den südwestlichen Alpen vorkommenden Formen näher steht als den siebenbürgischen, an Wert für die Feststellung der mutmaßlichen Herkunft der Kärntner Pflanzen, wenn wir in Ascherson und Graebner, bezüglich der Rasse versicolor, weiter lesen: „Eine sehr kritische Pflanze, die näheren Studiums bedarf. So charakteristisch die Mehrzahl der Pflanzen des südöstlichen Gebietes durch ihre Kleinheit, schlankere Tracht, schmälere linealische Blätter und um die Hälfte kleinere Früchte von denen der südwestlichen Alpen abweichen, konnten wir doch keines der angegebenen Merkmale als völlig konstant feststellen, denn einer- seits sahen wir ebenso zierliche und schmalblätterige, kleinfrüchtige Formen aus dem Wallis, anderseits finden sich siebenbürgische Pflanzen, die an Höhe, an kräftigem Wuchs, Breite der Blätter ete. nicht hinter solchen des Westens zurückblieben. Auch die spitze Form der Zähne an den Perigonabsehnitten der westlichen Pflanzen fanden wir keineswegs konstant.“ Dieser letzte Satz ist besonders wichtig, da die Kärntner Formen, wie oben beschrieben, am Grunde der Perigonblätter rundliche Zähne besitzen. Das Vorkommen der Pflanze in Siebenbürgen verstärkt neuerdings den vor kurzem von Nevole!) wieder hervorgehobenen Satz: Die östlichen Ausläufer (der Alpen) haben in ihrer Flora Beziehungen zur Karpathenflora. Unser Fund reiht sich aber auch in jene interessante Fälle der Pflanzenverteilung in den Alpen ein, wonach Pflanzen in den östlichen und dann mit Überspringen der mittleren Teile der Alpen wieder in den westlichen Abschnitten und in den Pyrenäen auftreten’). Zur Feststellung der mutmaßlichen Einwanderungszeit soll daran erinnert werden, daß die Abhänge der Görlitzen „das Nord- ufer des großen Klagenfurter Eisfächers“ gebildet haben. Prohaska fand erratisches Material hier bis 1300 m Höhe?). Es kann also keinem Zweifel unterliegen, daß die heutigen Standorte erst nach der Eiszeit besiedelt: werden konnten. Auch die Vorstellung, daß die Standorte gleich einer Insel vom Eise verschont geblieben seien und eine Art Zufluchtsort gebildet hätten, ist nach der ganzen Si- tuation rundweg abzulehnen. 1) Verbreitungsgrenze einiger Pflanzen in den Ostalpen. II. Ostnorische Zentralalpen. Mitt. d. naturwiss. Vereins f. Steiermark, Jahrg. 1910, Bd. 47. 2) Vergl. Jerosch M., Geschichte und Herkunft der schweizerischen Alpenflora. Leipzig, 1903. Paulin A., Über das Vorkommen einiger seltener Pflanzenarten, namentlich der bisher nur aus den Pyrenäen bekannten „Viola cornuta L.“ in den Karawanken. Mitt. d. Musealvereines für Krain, XV. Jahr- gang. Laibach, 1902. 3) Vergl. Penck und Brückner, Die Alpen im Eiszeitalter, S. 1074. 131 Auf die pflanzengeographische Bedeutung dieses Fundes möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Solche Funde können nach meiner Ansicht nur im Zusammenhang mit anderen Vorkommnissen ihre richtige Deutung finden'). Jedenfalls handelt es sieh um ein Element, das wir für die Kärntnerflora entschieden als ein südliches Florenelement bezeiehnen müssen. Zur Charak- terisierung des Kärntner Standortes möchte ich nur noch bemerken, daß etwa 1 km Luftlinie vom Standorte des Bulbocodium vernum entfernt Asparagus tenuifolius (Annenheim, oberhalb Clemen- tschitsch) und etwa 3 km Luftlinie nach Westen Ornithogalum pyrenaicum (oberhalb des dritten Leonharderteiches) gefunden wurde (Exemplare in meinem Herbar). Über den Generationswechsel bei Myxomyeceten. Von Dr. Valentin Vouk (Wien). (Aus dem pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Universität in Wien Nr. 11 der zweiten Folge.) Es ist eine der wichtigsten Aufgaben der Morphco- logie und Systematik, den Generationswechsel der ver- schiedenen Pflanzenklassen nicht nur nachzuweisen, sondern auch nach bestimmten Prinzipien zu ordnen. J. Sachs, Lehrbuch der Botanik. 1873. Geschlechtliche Fortpflanzung und in engstem Zusammen- hange damit ein mehr oder minder deutlich ausgeprägter Genera- tionsweehsel hat sich durch die unermüdlichen, schon über ein halbes Jahrhundert zurückreichenden Forschungen zahlreicher Faehmänner nunmehr für fast alle Gruppen des Pflanzenreiches nachweisen lassen. Auch für die echten Pilze, bezüglich derer man lange Zeit im Zweifel war, wurde durch die Untersuchungen 1) Vergl. meinen Aufsatz: Die südeuropäischen und pontischen Floren- elemente in Kärnten. Öst. bot. Zeitschr., Jahrg. 1908, Nr. 7/8. Ich möchte bei dieser Gelegenheit feststellen, daß sich in diesem Aufsatze einige Ungenauig- keiten vorfinden. Im Abschnitte 1, Topographie, ist eine Reihe von Pflanzen für bestimmte Standorte aufgezählt. Während nun für die einen Orte nur die wärmeliebenden Arten angeführt wurden, habe ich — ohne dies besonders zu bemerken — für andere Orte (Satnitz, Schütt, Föderaun, Napoleonswiese) die gesamte von mir beobachtete oder aus der Literatur zusammengestellte Pflan- zenliste angegeben, so daß es den Eindruck macht, als ob ich alle angeführten Arten zu den wärmeliebenden Arten rechnen würde. Um der Schwierigkeit zu entgehen, selbständig einzelne Arten für süd- europäische oder pontisch erklären zu müssen, habe ich unterschiedslos die von Gradmann als solche bezeichneten Arten zusammengestellt. Nun kann ja ganz gut eine Art wie z. B. Erica carnea, Biscutella laevigata. Cyclamen euro- aeum und viele andere für die schwäbische Alb diese Bezeichnung verdienen, wäh- rend sie beiuns, die wir dem Süden schon so nahe sind, häufig und verbreitet‘, ja geradezu tonangebend ist. Aus diesem allzu engen Anschluß an Gradmann erklärt sich die Aufnahme vieler Arten, die nach mir zu gekommenen Bemer- hungen das Befremden anderer Botaniker erregten. Übrigens habe ich im Ab- schnitt 5 (Formationszugehörigkeit der einzelnen Arten, Absatz 1) auf die weit- gehende Auffassung Gradmanns und Hegis hingewiesen. 132 der letzten Dezennien ein Generationswechsel unwiderleglich nach- gewiesen. Nur bei den Schizophyten (Spaltalgen und Spaltpilzen) kennen wir einen solchen nicht, und es ist auch in ihrem Ent- wicklungsgange nichts gelegen, was auch nur die Möglichkeit eines solchen andeuten würde. Auch für die Myxomyceeten wird üblicherweise ein Genera- tionswechsel nicht angenommen. Obwohl in den Arbeiten von Jahn (5) und H. Kränzlin (7) die Frage nach einer x- und einer 2x-Generation bei dieser ÖOrganismengruppe aufgeworfen wird, stellen doch auch die modernsten Handbücher, wie das von J. P. Lotsy und von R. v. Wettstein, die Entwicklungs- geschichte der Myxomyceten in der gleichen Weise dar, wie sie von De Bary begründet wurde. Man unterscheidet nach Zopf einfach eine vegetative Periode, umfassend die Stadien des Schwärmers, der Amöbe und des Plasmodiums, und eine frukti- fikative Periode mit dem Cysten- und Fruchtstadium. Daß aber diesen Perioden eine tiefere Bedeutung innewohnt, daß auch die Myxomyceten einen ausgesprochenen Generationswechsel be- sitzen, dies wahrscheinlich zu machen, sowie auch zu weiteren, genaueren Forschungen anzuregen, soll der Zweck der nach- folgenden Zeilen sein. Ich bemerke aber, daß dieser Versuch, den Generationswechsel bei Myxomyceten aufzudecken, vorläufig nur auf Grund der vorhandenen Literatur aufgebaut ist; da ich mich nun seit einiger Zeit schon mit der Biologie der Myxomyceten beschäftige, so ist meine Absicht, auch in dieser Richtung zum Klarwerden dieser interessanten Frage durch eigene Untersuchungen beizutragen. Als in mir der Gedanke an einen Generationswechsel bei Myxomyceten erwachte, waren mir die wichtigen Untersuchungen von Jahn (l. e.) und Kränzlin (l. ce.) nicht bekannt; ich kam zu diesem Gedanken von ganz anderem Gesichtspunkte ausgehend. Erst später suchte ich für meine biologische Voraussetzung die eytologischen Beweise und fand sie hauptsächlich in den erwähnten Arbeiten. Nach den herrschenden, hauptsächlich von Bower und v. Wettstein begründeten Ansichten steht der Generations- wechsel in inniger Beziehung zu der Lebensweise der Organismen; maßgebend ist das Leben im Wasser oder am Lande, bzw. in der Luft, wie insbesondere einerseits bei den Cormophyten, anderseits bei den echten Pilzen nachgewiesen worden ist. Der Gametophyt, die geschlechtliche oder haploide Generation lebt im Wasser, bzw. auf einem sehr feuchten Substrate und der Sporophyt, die un- geschlechtliche oder diploide Generation lebt auf dem Lande. Von diesem Gedanken ausgehend, beginne ich zunächst mit der biologischen Betrachtung. Zur Keimung einer Myxomycetenspore ist Wasser unbedingt notwendig. Der aus der Spore herausschlüpfende Schwärmer ist 133 mit einer, bzw. zwei’) Geißeln, die zur Bewegung des Schwärmers im Wasser dienen, ausgestattet. Nach kurzer Zeit, nach mehreren Stunden etwa, verliert der Schwärmer die Geißel und bewegt sich nicht mehr so lebhaft, sondern kriecht nur am Boden in Form einer Amöbe herum. Dies ließe sich zunächst auch mit den Ver- hältnissen in der Natur in Einklang bringen. Es ist leicht denk- bar, daß schon nach einem kurzen Regen der Sporenbehälter eines Myxomyceten zerfällt und die herausfallenden Sporen in den vor- handenen Regentropfen zur Auskeimung kommen. Die Regen- tropfen werden teils von der Erde aufgesogen, teils verdampfen sie rasch und der lebhaft bewegliche Schwärmer bleibt dann nur auf das sehr feuchte Substrat angewiesen. Er braucht jetzt die Geißel nieht mehr und verwandelt sich in eine kriechende Amöbe. Daß anderseits die Amöben nur in sehr feuchtem Substrate existenzfähig sind, beweist auch der Umstand, daß sie im Falle einer plötzlichen Eintroeknung prompt in den Cystenzustand übergehen. Selbst das durch Vereinigung vieler Amöben entstandene Asgregat- oder Fusionsplasmodium lebt nur auf sehr feuchtem Substrate. Wir können in einer Kultur ein Plasmodium auch auf einer Glasplatte halten, wenn wir nur für genügende Feuchtigkeit sorgen. Auch der von Stahl (16) entdeckte positive Hydro- tropismus der Plasmodien deutet darauf hin, daß sie an das Leben im Wasser, bzw. auf feuchtem Substrate angepaßt sind. Nach einiger Zeit kriecht das Plasmodium in der Regel aus dem feuchten Substrate heraus und schickt sich dann bald an, Sporenbehälter zu bilden. Das Plasmodium fruktifiziert nur außer- halb des feuchten Substrates. In der Natur ist möglicherweise der Fall realisiert, daß mit der allmählichen Austrocknung des Bodens das Plasmodium gezwungen wird, Sporen zu bilden. In der Kultur ist es möglich, daß, wie Pinoy und Constantineanu beob- achtet haben, die Sporenbehälter auch im flüssigen Medium ge- bildet werden; diese Sporenbehälter zeigen aber kein normales Aussehen. Wir sehen also, daß die vegetative Periode der Ent- wicklung an das Wasser und die fruktifikative Periode an das Landleben gebunden ist. Daraus können wir einen hypothetischen Schluß auf das Vorhandensein des Generations- wechsels ziehen. Die vegetative, im Wasser lebende Generation wäre die haploide oder geschlechtliche Generation und die kurze Generation der Fruktifikation wäre die diploide oder ungeschlechtliche Ge- neration. Das letztere ist leicht verständlich, da die Fortpflanzung durch Sporen immer nur einer ungeschlechtlichen Generation 1) In der Literatur fand ich keine Angaben, daß die Myxomyceten- schwärmer auch zwei Geißeln besitzen. Zwei Geißeln habe ich unzweifelhaft bei Didymium difforme und D. nigripes beobachtet. 134 angehört. Wie verhält es sich aber mit der geschlechtlichen Generation? Diese und die daraus folgenden Fragen, wie die der Sexualität, der Chromosomenzahl, der Befruchtung usw., sind alle rein cytologischer Natur. Nur eine cytologische Untersuchung kann darüber Aufschluß geben, ob der Generationswechsel bei Myxomyceten in dem Sinne vorhanden ist, wie wir auf Grund biologischer Betrachtung vermuten. Die eytologische Betrachtung. Bei dieser Gelegenheit werde ich mich nicht nur auf den Inhalt der das Thema unmittelbar berührenden ceytologischen Ar- beiten beschränken, sondern werde überhaupt über den gegen- wärtigen Stand der eytologischen Uutersuchungen eine kurze Übersicht geben. Man wußte sehon seit de Barys und Cienkowskis Unter- suchungen, daß ein Plasmodium durch Vereinigung vieler Myx- amöben entsteht. Was aber dabei mit den zahlreichen Kernen geschieht, wußte man nicht; man glaubte sogar im Anfang, daß die Kerne verschwinden. Erst Schmitz stellte zuerst fest, daß Plasmodien tatsächlich Kerne führen. Die erste grundlegende Arbeit über Myxomycetenkerne rührt von Strasburger her. Er untersuchte die noch nicht reifen Sporangien von Trichia fallax und fand als erster Kernteilungen, welche auffallende Ähnlichkeit mit den bekannten Kernteilungs- figuren zeigten. Die einzelnen Stadien konnte er aber nicht verfolgen. Einige spätere Arbeiten, wie die von Rosen (13), Lister (8) und Harper (3) stellen die Tatsache fest, daß die Kernteilungen in den noch unreifen Sporangien durchaus an eine typische Karyo- kynese erinnern, jedoeh konnten auch diese infolge außerordent- licher Kleinheit der Kerne die Einzelheiten der Karyokinese nicht beobachten. Diese Beobachtungen wurden an einer größeren Zahl verschiedener Arten gemacht und es kann deshalb als eine fest- stehende Tatsache gelten, daß die Kernteilungen in den Plasmodien vor der Sporenbildung, ähnlich wie die typische Karyokinese vor sich gehen. In der Arbeit von Lister finden sich einige wichtige Be- obachtungen vor, welche ich hier hervorheben muß. Lister fand in den unreifen Sporenbehältern von Badhamia utricularıs und Trichia fragilis biskuitförmig gestaltete, wie auch runde, neben- einander liegende Kerne, welche er als Stadien der direkten Kernteilung deutete. Da er im Anfang keine karyokinetischen Figuren gefunden hatte, war er der Meinung, daß bei der von ihm untersuchten Art nur direkte Kernteilungen vorkommen. Ich werde auf diese Beobachtung über die direkte Kernteilung später zurückkommen und erwähne hier nur noch, daß Lister als erster 135 die karyokinetischen Kernteilungen bei Myxamöben von Badhamia nachgewiesen hat. Es erwies sich darauf als notwendig, auch andere Stadien bezüglich der Kernverhältnisse zu untersuchen. Die diesbezüglichen Beobachtungen verdanken wir dem Myxomycetenforscher Jahn. Er untersuchte zuerst die Teilungen der aus der Spore heraus- sehlüpfenden Schwärmer und fand auch hier die mitotische Kern- teilung. Dabei verfolgte er aber auch die Ausbildung der Geißel und fand, daß aus an den Polen der Teilungsspindel sich be- findenden, stark färbbaren Punkten (von Jahn als |Üentrosomen gedeutet) die Geißel sozusagen heraussprießt. In einer zweiten Mitteilung berichtet Jahn über die Ent- deckung Helene Kränzlins von zweierlei Kernen, großen und kleinen, in den unreifen Sporenbehältern von Trichia- und Arcyria- Arten. Kränzlin beobachtete auch die Entstehung dieser großen Kerne und fand, daß sie das Verschmelzungsprodukt von kleinen Kernen sind. Sie fand auch dieselben Stadien der Auseinander- rückung der Kerne, wie sie Lister beobachtete — sie deutete sie mit Jahn aber als eine Verschmelzung und nicht, wie jener, als eine direkte Kernteilung. Kränzlin teilte ihre Beobachtungen später in einer eigenen Arbeit mit (7). Es erinnerte diese Kern- verschmelzung an ähnliche Verhältnisse bei den Pilzen (Harpersche und Dangeardsche Fusion) und man konnte sie auch nur als Karyogamie deuten. Für unsere Frage ist diese Entdeckung von großer Wichtigkeit; wir hätten somit die Antwort auf die Frage nach der Befruchtung bei Myxomyceten in der Hand. Die beiden Arbeiten, die von Jahn und Kränzlin, be- schäftigen sich weiter mit dem Schicksal des Fusionskernes. Wir entnehmen aus den beiden Arbeiten über die Entwicklung des ge- schwollenen Fusionskernes folgendes: Die geschwollenen Kerne werden alsbald kleiner und zeigen das Chromatinnetz. Es folgt nach Jahn sogar das Stadium der Synapsis und Diakinese und darauf die Karyokinese. Diese Teilung entspricht nach Jahn der heterotypischen Teilung bei Metaphyten. Die beiden Autoren stimmen darin überein, daß die Zahl der Chromosomen in diesem Stadium 8 ist. Die Chromosomen sind wahrscheinlich als Doppel- chromosomen ausgebildet. Da aber Jahn schon früher die Chromo- somen der geteilten Schwärmer gezählt und die Zahl 4 gefunden hatte, so folgt daraus, daß auch diese 4 Chromosomen wahrschein- lich Doppelehromosomen sind. Wir hätten somit im Sporen- stadium 8. bzw. 16 und im Schwärmerstadium 4, bzw. 8 Chromo- somen. Jahn und Kränzlin vermuteten daraus, daß die Teilung des Schwärmers eine Reduktionsteilung sei. Tatsächlich glaubt Jahn, die Reduktionsteilung in einem einzigen Falle (Oeratiomyza) gefunden zu haben. Nach der Endkaryokinese folgt in diesem Falle gleich eine zweite, vermutlich die Reduktionsteilung. Dies wäre aber nur ein Ausnahmsfall. Nach diesen Befunden kommen die beiden erwähnten Autoren zum notwendigen Schluß, daß bei 136 allen Myxomyceten die Generation mit doppelter Ohromo- somenzahl (8, bzw. 16) von sehr kurzer Dauer ist und Schwärmer, Amöben und Plasmodien wahrscheinlich die einfache Chromosomenzahl haben (Jahn, 5, p. 25). Bevor ich an die einheitliche biologische und eytologische Betrachtung schreite, will ich noch einige eytologische Arbeiten nicht unberücksichtigt lassen. Noch vor der Entdeckung der Kernfusion bei Myxomyceten durch Kränzlin hat eigentlich als erster Prowazek (14) bei Plasmodien von Physarum eine solehe beobachtet. Obwohl er aber die Deutung dieser Kernverschmelzung als Karyogamie für zulässig erklärt hat, war er der Meinung, daß diese Kopulationen nur eine regulative Bedeutung (?) besitzen. Prowazek hat auch zweierlei, helle, sukkulente und dunkle ehromatinreiche Kerne beobachtet. Erwähnenswert ist noch eine Arbeit von Pinoy (12), in welcher dieser mit Recht auf eine Fehlerquelle aufmerksam macht, die sich bei eytologiseher Untersuchung leicht einstellen kann. Die Vakuolen der Myxamoeben enthalten sehr oft Bakterien in sich, welche hier zur Absorption kommen. Wenn man eine Myxamoebe mit bakterienenthaltenden Vakuolen fixiert und mit bestimmten Farbstoffen tingiert, so kann man leicht die Vakuolen als Kerne und die Bakterien als Chromosomen ansehen. Pinoy untersuchte hauptsächlich die Myxamoeben und konnte bei ihnen die indirekten Kernteilungen nachweisen '). Die Übereinstimmung der biologischen und eytologi- schen Betrachtung. Aus den cytologischen Untersuchungen von Prowazek, Jahn und Kränzlin folgt als sicheres Resultat, daß vor der Sporenbildung Karyogamie stattfindet. Da hier zwei morphologisch gleichartige Kerne zur Kopulation gelangen, so nennt Kränzlin diese Art der Kernbefruchtung Homogamie. Auch die Anzahl der Chromosomen scheint mehr oder weniger sichergestellt zu sein. Die Frage der Reduktion der Chromosomen ist noeh gänz- ieh in Dunkel gehüllt. Die Annahme, daß die Reduktionsteilung relativ bald nach der Befruchtung stattfindet, dürfte berechtigt sein. Diesbezüglich meint Prowazek (15, p. 99): „Es scheint, daß der Reduktionsprozeß ursprünglich überhaupt eine Folge der Be- fruchtung war und daß er erst im Laufe der Entwicklung gleich- 1) Über den Erreger der Kohlhernie — Plasmodiophora brassicae Woron. — eines parasitischen Myxomyceten, sind mehrere cytologische Arbeiten er- schienen; da aber diese für unser Problem von keiner besonderen Bedeutung sind, so möchte ich sie, hier nur zitieren: Nawaschin: Über den feineren Bau und Umwandlungen von Plas- modiophora brassicae im Laufe ihres intrazellulären Lebens. Flora, Bd. 86, 1899. 5 Prowazek: Über den Erreger der Kohlhernie. Arch. f. Protistenkunde, SZ 2. % Derselbe: Zur Kernteilung der Plasmodiophora. Österr. bot. Zeitschr., 1902. 137 sam vor die Befruchtung verlegt wurde.“ Dies scheint tatsächlich bei Myxomyceten, welche in der Entwicklungsreihe der Organismen eine sehr niedrige Stelle einnehmen, realisiert zu sein. Die Aufgabe der künftigen eytologischen Untersuchungen be- steht daher hauptsächlich darin, die Bestätigung der Befunde über Karyogamie und Chromosomenzahl und die Aufklärungen über den Reduktionsprozeß zu bringen. Wir dürfen aber doch mit Jahn und Kränzlin annehmen, daß die vegetative Periode der Entwicklung der haploiden und die fruktifikative Periode der diploiden Generation entspricht, was mit der biologischen Voraussetzung vollkommen übereinstimmt. Die biologische Betrachtung bringt somit die Bestätigung der cytologi- schen Betrachtung und umgekehrt. Wie früher erwähnt, glauben Jahn und Kränzlin, daß die Reduktion der Chromosomen in das Schwärmerstadium falle. Dies wäre also, wenigstens scheinbar, eine Regelwidrigkeit, da wir wissen, daß die Reduktion immer vor der ungeschlechtlichen Sporenbildung, also im Sporophyten, stattfindet. Winkler (20, p- 413) sagt neuerdings. „Es gehört zum Wesen des Gametophyien, daß in ihm die Reduktionsteilung unmöglich ist, eine solehe kann nur im Sporophyten vor sich gehen und wenn daher im Entwick- lungsgange eines Organismus auch nur eine einzige Zelle da ist, innerhalb deren sich eine Reduktionsteilung abspielt, so ist diese als Sporophytenzelle anzusehen.“ Einen vermittelnden Ausweg zeigt hier der Vorschlag von Maire'), welcher im Generationswechsel ein drittes Stadium unterscheidet und mit dem Namen Pro- gametophyt belegt. Maires Progametophyt ist die reduktive Periode, während welcher sich der Synkarion mit 2 x - Chromo- somen auf die einfache Zahl x reduziert. Das Stadium des Schwärmers wäre demnach das Stadium des Progametophyten. Der Progametophyt stimmt biologisch, d. h. in bezug auf seine Lebensweise im Wasser, mit dem Gametophyten überein. Dies ist leicht verständlich, wenn wir bedenken, daß er ja den Übergang vom Sporophyten zum Gametophyten darstellt und daß die in ihm sich vollziehende Reduktionsteilung vielleicht zum Teile durch das Wasserleben veranlaßt wird. Es bleibt noch die Frage zu erörtern, welche Rolle im Ent- wicklungskreis der Myxomyceten eigentlich dem Myxamoeben- stadium zukommt. Es ist bisher sichergestellt, daß sich die Myxa- moeben fortgesetzt durch einfache Teilung, verbunden mit Karyo- kinese, vermehren. Diese Vermehrung der Myxamoeben durch Teilung können wir als rein vegetative oder propagative Ver- mehrungsart betrachten, da sich die Anzahl der Chromosomen nach unserer Auffassung hiebei nicht ändert. Diese Vermehrungsart dient nur zur Vermehrung der Individuen, wie wir ja bei ein- zelligen Organismen ganz allgemein finden, daß die Vermehrung !) Vgl. auch Vuillemin (18), p. 91. Österr. botan, Zeitschrift. 4. Heft. 1911. 10 138 stets durch Teilung erfolgt, indes die Bildung von Sporen mit einer Vermehrung zunächst gar nichts zu tun hat. Das letzte Stadium, das Plasmodium, ist die eigentliche ge- schlechtliche Generation oder, wie ich es nenne, das generative Stadium. Demnach können wir die Entwicklungsgeschichte der Myxo- myceten in folgender Weise übersichtlich darstellen: Schwärmer = Reduktives Stadium (Progameto- phyt) x-Generation | Myxamoeben — Vegetatives Stadium (Gametophyt) Wasserleben Plasmodium = Generatives Stadium Fruchtkörper mit Sporen — Fruktifikatives | 2 x-Generation Stadium | (Sporophyt) Landleben Diese Darstellung der Entwicklungsgeschichte der Myxo- myceten stimmt auch mit der allgemeinen Ansicht, nach welcher die haploide Generation die phylogenetisch ältere ist, voll- kommen überein. Anhang. Es sei schließlich noch eine Arbeit von Pinoy (11) erwähnt, welche, obwohl sie noch von keiner Seite bestätigt worden ist, in mancher Hinsicht anregend wirkt. Es handelt sich hier um den geschlechtlichen Dimorphismus der Plasmodien. Pinoy züchtete in den gemischten Reinkulturen die Plasmodien von Didymium nigripes. Er konnte zweierlei Plasmodien dieser Art, gelbe und dunkelviolette, isoliert züchten. Diese Plasmodien bildeten nur Cysten, bzw. Sklerotien und keine Fruchtkörper. Erst als er die Oysten, bzw. Sporen vom einen und vom anderen Plasmodium zusammenkultivierte, bekam er ein weißgraues Plasmodium, welches fruktifizierte.e Pinoy erklärt diese Erscheinung mit der Theorie der sexuellen Dynamik von Blakeslee. Es gibt demnach positive und negative Kerne, welche nur durch gegenseitige Ver- schmelzung Sporen bilden. Es wäre hier ein Fall vorhanden, in welchem die physiologische Differenzierung auch morphologisch zum Ausdruck gekommen ist, da durch Vereinigung der Myxamöben mit positiven Kernen mit den Myxamöben mit negativen Kernen eine andere Art von Plasmodien sich ausbildet. Literatur. 1. De Bary, Die Mycetozoen (Schleimpilze). Leipzig 1864. 2. Constantineanu, Über die Entwicklungsbedingnisse der Myxo- myceten. Annals mycolog., Vol. III, 1906. 3. Harper, Cell and nuclear division in Fuligo varians. Bot. Gazette, RKX; A. 4. Jahn E., Myxomycetenstudien. 3. Kernteilung und Geißelbildung bei den Schwärmern von sStemonitis flaccida List. Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. XXII, 1904, 139 5. Jahn E., Myxomycetenstudien. 6. Kernverschmelzungen und Reduk- tionsteilungen. Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. XXII,: 1907. 6. Jahn E, Myxomycetenstudien. 7. Ceratiomyxa. Ber. d. deutsch. bot. Ges. Bd. XXVIa, 1908, p. 342—353. 7. Kränzlin Helene, Zur Entwicklungsgeschichte der Sporangien bei den Trichien und Arcyrien. Arch. f. Protistenkunde, Bd. IX, 1907. 8. Lister, On the Division of nuclei in the Mycetozoa. 1893. 9. Maire, Actes du Congres intern. Prot. Paris 1900. 10. Olive E. W., Cytological studies on Ceratiomyxa. Trans. Wisconsin. Acad. Sc. Arts an Letters, Vol. XV, 1907. 11. Pinoy E., Sur l’existence d’un dimorphisme sexuel chez un myxo- mycete Didymium nigripes Fries. Comptes rendus de seances de la societ& de Biologique Paris, T. 64, 1908. 12. Pinoy E., Role de bacteries dans le developpement de certains Myxomycetes. Annal. de l’institut Pasteur, 1907, T. 21, p. 653. 13. Rosen F., Studien über die Kerne und Membranbildung bei Myxo- myceten und Pilzen. Cohns Beitr. zur Biologie d. Pflanzen, Bd. VI. u 14. Prowazek J., Kernveränderungen in Myxomycetenplasmodien. Österr. bot. Zeitschr., Bd. LIV, 1904. 15. Prowazek J., Einführung in die Physiologie der Einzelligen. Leipzig, Teubner, 1910. 16. Stahl E, Zur Biologie der Myxomyceten. Bot. Zeit., 1884, p. 173. 17. Strasburger E., Zur Entwicklungsgeschichte der Sporangien von Trichia fallax. Bot. Ztg., 1884. 18. Vuillemin P., Les bases actuelles de la systematique en mycologie. Progr. rei bot., Heft 1, p. 91. 19. Wettstein R. v., Handbuch der systematischen Botanik. 2. Aufl. Wien 1910. r 20. Winkler H., Uber Parthogenesis und Apogamie im Pflanzenreiche. Progr. rei bot., Bd. II. 21. Zopf W., Die Pilztiere oder Schleimpilze. Breslau 1885. Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. Von Friedrich Vierhapper (Wien). (Mit 2 Textabbildungen und 1 Verbreitungskarte.) (Fortsetzung. !) Die Tatsache des Vorkommens des (©. tataricum in den Alpen ist nicht ohne Bedeutung für das Verständnis der Florengeschichte dieses Gebirges. Die Art hat zweifellos in Sibirien ihre weıteste Verbreitung. Pax?) rechnet sie mit Actaea cimicifuga, Ranuneulus cassubicus, Spiraea chamaedryfolia, Campanula sibirica und Crepis sibirica zum sibirischen Elemente?) der Karpathenflora, d. h. zu den typisch sibirischen Pflanzen, „deren Areal im Westen des Gebirgssystems bald seine Begrenzung findet, in Mähren oder in den östlichsten Alpen erlischt oder im subarktischen Europa westwärts höchstens die skandinavische Halbinsel umfaßt“. Der 1) Vgl. Nr. 2/3, S. 97. 2) ]. c., I, p. 225, 226 3) Es ist zunächst nur von geographischen Elementen die Rede. 10* 140 wesentliche Unterschied dieser Arten von den von Pax als „euro- päisch- sibirische* bezeichneten liegt darin, „daß ihr Areal von Sibirien nur auf das östliche Europa sich erstreckt und dem Westen des Kontinentes fehlt“, während diese auch in Westeuropa ver- breitet sind. An seinem Standorte im Göriachwinkel im Lungau ist ©, ta- tarıcum der einzige Vertreter des sibirischen Elementes im Sinne von Pax. Ich halte es nun im Interesse des Verständnisses der Ein- wanderungsgeschichte dieser Pflanze für nötig, die Zugehörigkeit der im vorausgehenden als Formationsgenossen derselben auf- gezählten Arten zu geographischen Elementen festzustellen). Weil «ie Formation, welche ©. tataricum im Lungau beherbergt, eine offene (Felsenflur) ist, in welcher die verschiedensten Typen ge- mischt vorkommen, und weil ich glaube, daß die Art in früherer Zeit auch der in nächster Nähe mehrfach in großer Uppigkeit vertretenen Formation der Hochstaudenfluren, welche ich früher charakterisiert habe, angehört hat oder auch heute noch angehört, habe ich sämtliche oben angeführten Arten des Göriachwinkels in die folgende Übersicht aufgenommen. A. Sibirisches Element. Der größte oder doch ein sehr großer Teil des Areales dieser Arten liegt im asiatischen Wald- gebiet. Manche reichen bis in die Arktis, viele sind über einen kleineren oder größeren Teil des nichtarktischen Amerika ver- breitet, manche kommen auch in Vorderasien und Nordafrika vor. Podpera stellt sie nach ihrer Gesamtverbreitung zu fünf ver- schiedenen Elementen, dem kosmopolitischen, zirkumpolaren, alt- weltlichen, eurasiatischen und europäisch-sibirischen, von denen namentlich die beiden letzteren nicht scharf voneinander getrennt sind. Er nennt eine Art kosmopolitisch. wenn sie über den größten Teil der Erdoberfläche, zirkumpolar, wenn sie in Asien. Europa — eventuell inklusive Nordafrika — und Nordamerika, gleichgiltig ob in der Arktis oder nichf, altweltlich, wenn sie nur in der alten Welt, eurasiatisch, wenn sie im größten Teile Asiens und in Europa — eventuell auch in Nordafrika — und europäisch-sibirisch. wenn sie nur in Sibirien und Europa und eventuell auch in Vorderasien und Nordafrika verbreitet ist. Da ich für alle diese Arten — man könnte höchstens bezüglich der beiden kosmopolitischen Farne anderer Ansicht sein — ihre Verbreitung in Sibirien als das für das Verständnis ihres Vor- kommens in Europa Wesentliche ansehe, glaube ich sie wenigstens 1) Ich benützte hiezu insbesondere Pax, 1. ce., I, Jerosch, Geschichte und Herkunft der schweizerischen Alpenflora, Leipzig 1903, Drude, Der hereyni- sche Florenbezirk (Engler u. Drude: Veg. d. Erde, VI., 1902) und Podp£ra, Vyvoj a zemöpisne rozsifeni kvöteny zemi deskych ve srovnäni s pomery europ- skymi (Entwicklung und geographische Verbreitung der Flora der böhmischen Länder im Vergleiche zu den europäischen Verhältnissen), Mor. Ostrava (Mähr.- Östrau), 1907. 141 im Rahmen dieser Darstellung, durch welche ich, ebenso wie Pax in seinem Karpathenwerke, nur den Gegensatz zwischen sibirisch und niebtsibirisch zum Ausdruck bringen will, unter einem Ele- mente vereinigen zu müssen. Die hier aufgezählten Arten des sibirischen Elementes bilden nach ihrer Verbreitung in Europa folgende Untergruppen: a) Sibirisch-europäisches Element. Die Arten sind über den größten Teil Europas, u. zw. insbesondere in den unteren Regionen, verbreitet. Hieher gehören: 1. Kosmopolitische: Asplenium trichomanes, Polypodium vulgare, Deschampsia caes- pitosa, Cerastium caespitosum. — 2. Zirkumpolare: Üystopteris fragilis, Nephrodium filix mas, dilatatum, Polystichum lobatum, Athyrium filie femina, Asplenium septentrionale, viride, ruta muraria, Milium effusum, Poa nemoralis, Carex muricata, pal- lescens, Urtica dioeca, Rumex acetosa, Caltha palustris, Arabis glabra, Parnassia palustris, Rubus idaeus, Geum rivale, Cha- maenerion angustifolium, Satureja vulgaris, Scrophularıa nodosa, Achillea millefolium. — 3. Altweltliche: Lotus corniculatus. — 4. Eurasiatische: Anthozanthum odoratum, Calamagrostis villosa, arundinacea, Dactylis glomerata, Polygonatum officinale, Populus tremula, Silene vulgaris, nutans, Dianthus speciosus, Actaea spicata, Cotoneaster integerrima, Fragaria vesca, Vieia silvatica, sepium, Lathyrus pratensis, Geranium robertianum, Viola canina*), Myosotis silvatica, Galeopsis tetrahit, Origanum vulgare, Valeriana offieinalis, Tussilago farfara, Cirsium hetero- phyllum. — 5. Europäisch-sibirische: Melica nutans?), Paris quadrifolia, Melandryum silvestre, Moehringia trinervia, Carda- mine impatiens, amara, Trifolium pratense, Astragalus glyey- phyllos, Geranium silvaticum, Hypericum hirsutum, Epilobium montanum, Veronica chamaedrys, Galium eruciata, Gnaphalium silvaticum, Hieracium murorum. b) Sibirisch-mitteleuropäisches Element. Die Arten sind über das mittlere und zum Teil auch südliche Europa ver- breitet, reichen in Osteuropa nicht über Mittelrußland nach Norden und fehlen in Nordeuropa. «) Montan-subalpine Gruppe. Arten der Waldregion, u. zw. vornehmlich der oberen. 1. Zirkumpolare: Sweertia perennis. — 2. Eurasiatische: Lilium martagon, Thalictrum aquilegifolium, Pleurospermum austriacum, Heracleum sphondylium, Orobanche alba, Sambucus racemosa?). — 3. Europäisch-sibirisehe: Ra- 1) Nach Becker, Violae Europaeae, p. 55—61 (1910). Nach Podp£ra, der die Art in weiterem Umfange nimmt, zirkumpolar. 2) Nach Aschersonu.Graebner, II., 1, p. 351 (1898—1902) und Pod- p&ra europäisch. Vgl. dagegen Ledebour, ]. ce., IV., p. 399 (1853). 3) Nach Schwerin, Monogr. d. Gattung Sambucus, p. 49 (1909). Nach Podpö£ra zirkumpolar. 142 nunculus lanuginosus, Libanotis montana, Orobanche reticulata !), Petasites albus. ß) Alpine Gruppe. Arten der Hochgebirgsregion, gelegentlich in die Waldregion herabsteigend. 1. Zirkumpolar: Aster al- pinus. — 2. Eurasiatisch: Leontopodium alpinum. c) Sibirisch-subarktisch-subalpines Element?). Die Arten sind im nördlichen Rußland und eventuell auch noch in den westlich angrenzenden Gebieten (Finnmarken, Norddeutschland ete.) und überdies in der oberen Waldregion der mitteleuropäischen und zum Teil auch südeuropäischen Gebirge verbreitet, fehlen aber dem Nordwesten Europas (Skandinavien ete.) vollkommen oder größtenteils. Im Gegensatze zu den meisten der unter d) genannten Arten reichen sie, wenigstens in Europa, nur bis in die subarkti- schen Gebiete nach Norden°®). Es gehören hieher: 1. Zirkum- polare: Olematis alpina, Conioselinum tataricum‘*), Lonicera coe- rulea?). — 2. Eurasiatische: Veratrum album, Delphinium al- pinum. — 3. Europäisch-sibirische: Pinus cembra. d) Sibirisch-arktisch-alpines Element‘). Diese Arten bewohnen die Hochgebirgs- und obere Waldregion der mittel- europäischen und zum Teil auch südeuropäischen Gebirge und sind auch in der arktischen oder doch subarktischen Zone weit ver- breitet. Hieher gehören: 1. Zirkumpolare: Woodsia alpina, Polystichum Tlonchitis, Selaginella selaginoides, Jumiperus inter- media, Juncus trifidus, Coeloglossum viride, Gnaphalium norve- gicum. — 2. Eurasiatische: Viola biflora. b. Arktisches Element. Der größte oder doch ein sehr großer Teil des Areales dieser Arten liegt in der Arktis. In den sibirischen und zentralasiatischen Gebirgen fehlen sie. a) Arktisch-alpines Element’). In Europa erstreckt sich die Verbreitung dieser Arten über den Norden und über die Hochgebirgs- und meist auch obere Waldregion der Gebirge Mittel- und Südeuropas. Manche bewohnen auch die vorderasiati- schen Gebirge. Um den Pol herum ist ihr Areal meist nicht voll- kommen geschlossen, sondern erleidet oft in Asien eine größere Unterbrechung, so von Potentilla Crantzii im Umfange eines Ge- !) Das Vorkommen der Pflanze im Altai ist fraglich. Siehe Beck, Monogr. Orob. (Bibl. bot., H. 19), p. 222 [1890]). Wenn sie nicht im Altai vorkommt, gehört sie zum subalpinen Element. 2) Subarktisch-subalpin nach Kupffer, 1. e, p. 66. — Nach Drude (l. e., p. 87) Arten mit BU-Arealen, d. h. nordischen, in Europa uralischen Hauptarealen, welche Mitteleuropa von den Alpen und Karpathen sporadisch weiter gen Westen durchsetzen. 3) Wenn im früheren bei der Darstellung der Verbreitung des ©. tata- ricum Ausdrücke wie „arktisches Rußland“, „arktisches Norwegen“ gebraucht wurden, so waren dies eben nur Zitate nach Ledebour usw. *) Nach Podpe£ra eurasiatisch. 5) Auch in Skandinavien, aber selten. 6) Arktisch-altaisches Element nach Jerosch, 1. c., p. 91. ?) Arktisches Element nach Jerosch, 1. e, p. 92. 143 bietes von etwa 80 Längengraden (zwischen 150° OL. und 130° WL. von Greenw.)'). Manche reichen in den nordamerikanischen Gebirgsketten ziemlich weit nach Süden. Es gehören hieher: Cerastium alpinum, Arabis alpina, Sedum roseum, Saxifraga aizoon, aizoides, stellaris, Potentilla Crantzii. Zirkumpolar sind nach Jerosch Arabis alpina und Sazxıfraga aizoides. Ferner sind Cerastium alpinum und Sazxifraga stellaris zirkumpolar, während das Areal von Sedum roseum, Sazxifraga aizoon gleich dem von Potentilla Orantzii um den Pol nicht geschlossen zu sein scheint. Cerastium alpinum und Sazxifraga stellarıss kommen auch in den Gebirgen Ostasiens vor. Jerosch stellt sie samt Sedum roseum zum arktisch-altaischen Elemente. PodpeEra rechnet auch Saxifraga aizoon zum zirkum- polaren, dagegen Arabis alpina zum eurasiatischen Elemente. C. Europäisches Element. Das Areal dieser Arten liegt zum größten Teil oder vollkommen in Europa. Nach Osten gehen sie nicht oder doch nicht weit über den Ural hinaus. Viele kommen überdies in Vorderasien, manche auch in Nordafrika vor. Man kann folgende, zum Teil durch Übergänge verbundene Gruppen unter- scheiden: a) Europäisches (boreales) Element s. s. Die Arten sind über den größten Teil Europas, u. zw. in den unteren und mittleren Höhenstufen, verbreitet. Wir stellen hieher: Picea ex- celsa, Agropyrum caninum?), Carex ormithopoda, Stellaria ne- morum, Hypericum maculatum, Epilobium collinum, Galeopsis speciosa?), Galium mollugo*), austriacum, Chrysanthemum leuc- anthemum’), “Lactuca muralis‘), Crepis paludosa. — Picea ex- celsa nähert sich nach der Art ihrer Verbreitung der subalpinen Gruppe des nordeuropäisch-alpinen Elementes. b) Mitteleuropäisches (baltisches) Element. Die Ver- breitung der Arten erstreckt sich über die unteren und mittleren Stufen des mittleren und zum Teil auch südlichen Europa, nach Norden höchstens bis Mittelskandinavien und Mittelrußland. Ihre Östgrenze liegt, von zwei Ausnahmen abgesehen, in Rußland. Es 1) Nach Wolf, Monogr. Pot. (Bibl. bot., H. 71), p. 544 (1908). 2) Bei enger Auffassung des Speziesbegriffes.. Nach Podpöra zirkum- polar. Es ist aber fraglich, ob die japanischen und amerikanischen Formen, so- weit sie indigen, mit der europäischen Pflanze identisch sind. Die Form des Altai wurde von Ledebour (Flor. ross., IV., p. 340 [1853]) als ß. altaicum von Triticum caninum unterschieden. °) Nach Briquet, Monogr. Galeopsis, auch im westlichen Sibirien, je- doch ohne näbere Standortsangabe. *) Reicht nach Osten bis Westsibirien. Nach Schumann (in Engleru. Prantl, Nat. Pflanzenfam., IV., 4, p. 151 [1897]), auch „ziemlich verbreitet in Östindien bis Ceylon und Birma“, was wohl einer sehr weiten Fassung des Artbegriffes entspricht. 5) Nach Hoffmann in Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenfam., IV., 5, „in fast ganz Europa, in Nordamerika und Neuseeland eingebürgert“. Pod- pera bezeichnet die Art in erweitertem Umfange als europäisch-sibirisch. Nach Krassnoff (l. e.) kommt sie im Altai vor. 6) Ubergang zum mitteleuropäischen Element. 144 sind: sSesleria varia'), Luzula nemorosa, Dianthus Carthusia- norum, Ranunculus nemorosus, Thalictrum saxatile, Pimpinella maior, Laserpitium latifolium'), Lamium luteum, Digitalis am- bigua, Scabiosa columbaria?), Senecio viscosus, Fuchsü, Centaurea pseudophrygia, Prenanthes purpurea. — Thalictrum sazxatile und Senecio Fuchsii nähern sich am meisten dem folgenden Elemente, weil sie ostwärts nicht bis Rußland reichen. c) Subalpines Element. Die Arten sind in den mittel- europäischen und zumeist auch südeuropäischen Gebirgen, u. zw. vornehmlich in der oberen Waldregion zu Hause. Die äußerste Nordostgrenze ist Polen, und dies nur für einige wenige Arten, keine einzige kommt weiter ostwärts in Rußland vor. Hieher sind zu stellen: Larix decidua, Calamagrostis tenella. Carex brachy- stachys, Salix grandifolia. Alnus viridis, Thesium alpınum, Ru- mex alpinus, scutatus, Heliosperma quadrifidum, Aconitum vul- paria°), rostratum?), Kernera saxatilis, Erysimum silvestre, Sedum dasyphyllum, Sempervivum Doellianum, Sazifraga rotundifolia, Alchemilla coriacea, Rosa pendulina, Anthyllis alpestris*), Chaero- phyllum Villarsii, cicutaria’), Gentiana asclepiadea, rhaetica, Stachys alpına, Verbascum lanatum, Veronica urtieifolia, Loni- cera alpigena, Valeriana tripteris, Knautia dipsacifolia‘°), Cam- panula cochleariaefolia, Adenostyles alliariae, Aster bellidiastrum, Trimorpha attica, Schleicheri. Doronicum austriacum, Carduus defloratus’), personata, Hieracium amplezicaule, humile. — The- sium alpınum geht am weitesten — bis Südschweden — nach Norden. Es nähert sich der subalpinen Gruppe des nordeuropäisch- alpinen Elementes. d) Alpines Element). Das Areal dieser Arten umfaßt die Gebirge Mitteleuropas und zum Teil auch Südeuropas. Sie bewohnen vor allem die Hochgebirgsregion. Es gehören hieher: Agrostis ru- pestris, Festuca dura, varia, Carez ferruginea°), frigida°), Gypso- phila repens, Aconitum tauricum, Cardamine resedifolia, Sedum atratum, Saxifraga aspera, Potentilla aurea, Trifolium pallescens, !) Nach Podpära alpin. 2) Nach Höck in Engler u. Prant], Nat. Ptianzenfam., IV., 4, p. 189 [1897], aueh in Nordafrika bis nach Niederguinea und in den Gebirgen des östlichen Aquatorialafrika. ®) Nach Gayer in Mag. bot. lap., VIII., p. 216 und 201 (A. rostratum bei Gayer als variegatum). *) Vgl. Sagorski in Allg. bot. Zeitschr, XIV., p. 56 (1908) und Becker in Beih. z. botan. Zentralbl., XXVIL., 2. Abt., p. 250 (1910). 5) Nach Podp&ra europäisch. Die Pflanze nimmt eine Zwischenstellung ein zwischen unserem subalpinen und mitteleuropäischen Elemente. 6) Nach Szabö in Engler, Jahrb., XXXVL, p. 440 (1905). Nach Pod- pera ist sie europäisch. ”) Nach Ledebour, ]. e., II., p. 723 auch in Mittelrußland. 8) Jeroschs mitteleuropäisch-alpines und Alpenelement, 1. e., p. 89, 91. 9) Nach Jerosch (l. e., p. 91, 92) arktisch-altaisch. Man vergleiche da- gegen Kükenthal, Cyperaceae-Caricoideae in Engler, Pflanzenreich, IV., 20., p. 556 und 572 (1909). 145 Rhododendron ferrugineum, Gentiana punctata, Phyteuma hemi- sphaericum, Artemisia laxa, Doronicum glaciale, Hieracium in- tybaceum. e) Nordeuropäisch-alpines Element’). Die Arten dieser Gruppe kommen vornehmlich in der oberen Wald- und zum Teil auch Hochgebirgsregion der Gebirge Mitteleuropas und außerdem auch in Nordeuropa vor. «) Subalpine Gruppe. Arten der oberen Waldregion: sSilene rupestris, Ranunculus platanifolius, Sedum annuum, Epilobium alsinefolium, Peucedanum ostruthium, Thymus chamaedrys, Ve- ronica fruticans, Euphrasia salisburgensis, Mulgedium alpinum. — Peucedanum ostruthium reicht nördlich nur bis Mittelschweden und Sehottland (?). Überdies kommt es angeblich auch in Mittelrußland (Litthauen) und in der Krim vor. Die Spontaneität der Standorte in Rußland ist jedenfalls sehr fraglich. ß) Alpine Gruppe. Art der Hochgebirgsregion: Euphrasia minima. Es sind also von den 194 Spezies der beiden Standorte des ©. tataricum im Göriachwinkel: sibirisch-europäisch . . PUR OO sibirisch- mitteleuropäisch, montan- subalpine Gruppe 11 alpine Ben 2 sibirisch-subarktisch- subalpin . . RE NED. GT Biptriech-arktiseh-alpin. 1. „wer SR ER BE SI bIrIScH Nur." rer LIES ER EN Er ee, AUELROE IRZELEG DEE Liga rs Dh A MS ll a a ER, ERBETEN FAT KLISCh? an se LEST EI TIGE NE ET BRLSPBISCHIIRL- Salt £1 BUSSERA Da.) en melsuropälsch. tm ZH, OHNE na Eakkelpn. FD, um; enitan, nn ati ash AN il: EUER BEE le nordeuropäisch- alpin, subalpine Gruppe wi BER AT alpine !Grüpper. Wein lg) ‚ml Summe: europäisch . DEN 2 Ali, IS Diese Zusammenstellung zeigt zunächst, daß sich an den Standorten des Ü©. tataricum im Göriachwinkel das sibirische und europäische Element nahezu vollkommen an Artenzahl gleichen. Doch ist sie in dieser Form nicht geeignet, ein vollkommen klares Bild der Sachlage zu geben, weil die systematische Wertigkeit der aufgezählten Formen eine sehr verschiedene ist. Die meisten, wie z. B. Deschampsia caespitosa, sind nämlich Arten großen Um- 1) Entspricht beiläufig Jeroschs (l. c., p. 89) alpin-nordeuropäischem Elemente. 146 fanges im Linneschen Sinne, manche aber, wie Anthyllis al- pestris, mehr oder weniger subtile Rassen einer weiter verbreiteten Gesamtart. Damit nun die Arten vergleichbar werden und so die Liste allgemeinere Bedeutung erhalte, ist es notwendig, gleich- artige Kategorien zu schaffen; und dies geschieht, indem man die „guten“ Arten, wie etwa Milium effusum, Deschampsia caespi- tosa etc. in ihrem Umfange beläßt, von den kleineren Sippen da- gegen auch die nächstverwandten Formen, mit denen zusammen sie eine „gute“ Art bilden, in Betracht zieht und die Verbreitung jener und der Gesamtart berücksichtigt. Da zeigt es sich denn, daß vom europäischen Elemente s. I. manche Arten mit sibirischen oder europäisch-sibirischen in nächsten oder doch sehr nahen ver- wandtschaftlichen Beziehungen stehen, so beispielsweise von euro- päischen Arten im engeren Sinne: Agropyrum caninum mit dem sibirischen A. altaicum, von mitteleuropäischen: Senecio Fuchsiüi mit dem europäisch-sibirischen 5. nemorensis'), während viele an- dere ihre nächsten Verwandten in wärmeren Gebieten, wie in Makaronesien, im Mediterrangebiet, in Mittelasien, Japan oder Amerika besitzen, so von europäischen im engeren Sinne Lactuca muralis in Ostindien, China und Japan, von mitteleuropäischen Dianthus Carthusianorum im pontischen und Mediterrangebiete, von nordeuropäisch-alpinen Euphrasia salisburgensis in Südeuropa und Japan usw. So bemerkenswerte Gesichtspunkte aber auch die erschöpfende Durehführung dieser Untersuchung an allen aufgezählten Arten er- warten läßt, so überschreitet dies doch schon den Rahmen unserer Arbeit. Für deren Zweck genügt es vielmehr, festzustellen, welche von den aufgezählten Arten speziell ©. tataricum in bezug auf die geographische Verbreitung im allgemeinen und in Europa im be- sonderen zunächst stehen — und dies soll im Folgenden ge- schehen. (Fortsetzung folgt.) Nachtrag zur Flora der Bukowina. Von Constantin Freih. v. Hormuzaki (Üzernowitz). (Fortsetzung. 2) Caryophyllaceae. *Dianthus barbatus L. Die typische Form fand ich bei Czerno- witz (H. H.); nach dem von bewohnten Orten entfernten Stand- orte kann es sich um keine eingeschleppte Pflanze handeln, insbesondere da dieselbe auf natürlichen Wiesen, die nie ge- ackert waren, inmitten der bekannten, bei Proc., 1. e.. Flora 1!) Vorausgesetzt, daß die Verbreitung der beiden Formen wirklich schon einwandfrei festgestellt ist. 2) Vgl. Nr. 2/3, S. 59. 147 von Suceava, aufgezählten Wiesenpflanzen wächst. Von Za- wadzki aus Galizien erwähnt. D. compactus Kit. Raröu, Pietrele Doamnei (Gus., H. H.). D. barbatus L. bei Herb. Fl.; D. barbatus L. var. alpinus Neilr. bei Kpp., l. e., in der subalpinen Region verbreitet. D. pseudobarbatus Bess. (1830). D. membranaceus Borbäs, 1876. Zutschka (B., l. e.), Oeru bei Mihalcea (Gus.). D. collinus Waldst. u. Kit. Cecina (B., l. ec.); Krasna Ilski, auf Wiesen im Tale (H. H.). D. Segwieri Chaix bei Kpp., |. e., und Herb. Fl., in der pontischen Region verbreitet, bis ins Mittelgebirge: Capul-Codrului. *]). gıganteus d’Urville. Kriszezatek und Zwiniacze am Dniester (Guns. H..H.). D. liburnicus Bartl. Cecina (Bauer, ]. c.). Ex. im Wiener bot. Institut. D. Carthusianorum L., von Kpp. nur aus Schipenitz im Pruttale, von Herb., Fl., gar nicht erwähnt. *var. y. puberulus Simonkai. Lukawitza, nahe der Grenze von Ru- mänien, auf Steppenwiesen (Gus., H. H.). D. tenuifolius Schur (atrorubens Baumg.). Am Rareu (Gree., ]. c.). Ob D. Carthusianorum L. ß. alpestris Neilr. von Pietrele Do- amnei und anderen alpinen Fundorten bei Kpp. mit dieser iden- tisch ist, läßt sich ohne einen Vergleich der betreffenden Exem- plare nicht entscheiden. * Silene nemoralis Waldst. Kit. Krasna Ilski (H.H.). Bei Kpp. nur var. ß. pilosa Spreng. als $. ılalica Pers. «. laxiflora Neilr. (ß. pilosa Maly) von zahlreichen Fundorten in der subalpinen Region, dürfte teilweise mit der obigen identisch sein. Silene transsilvanica Schur. In der subalpinen Region verbreitet, Kirlibaba, Rareu (H. H.), Rostoki am Tscheremosch (Mu- stazza, H. H., als S. saxatılıs Sims.). 8. nutans L. ß. infracta bei Kpp., l. ec. 8. dubia Herb. Fl. Meine zahlreichen Exemplare stimmen gut mit denjenigen im botanischen Institute der Wiener Universität sowie mit der Beschreibung der $. transsilvanıca Schur und der S. dubia Herbich, namentlich unterscheiden sich dieselben von der nachfolgenden Varietät durch folgende Merk- male, die in der Originalbeschreibung bei Herb., Fl., S. 388, lauten: pedunculis calycibusque glanduloso-pilosis, floribus erectis; caulis erectus pedalis et ultra, flores flavescentes; die Staubbeutel sind violett, wie dies für 8. transsilvanica Schur') angegeben wird. S. transsilvanica Schur var. angustifolia (var. nova). Rhizoma crassum lignosum, horizontale, stolones breves sublignosos, caespitosos emittens. Caulis simplex, 8—20 cm altus. Folia basalia dense congesta, angusta (latitudine ca. 60 mm) ovato-lanceolata, in petiolos elongatos contracta; folia t) Enum. plant. Transsilv., pag. 101. 148 caulina pauca, remota, connato - vaginata, lineari-lanceolata, 30 mm lata, summa linearia angusta; bracteae lineares an- gustissimae. Caulis pilis albis brevissimis reflexis, peduneuli, bracteae calycesque ad nervos pilis similibus brevissimis, paten- tibus, pubescentibus, nee glandulosis; folia omnino glabra, glan- dulis densis (absque pilis insidentibus) granulata, margine pilis brevissimis patentibus ciliata. Paniculae subsecundae, floribus paucis unilateralibus nutantibus compositae, ramis uni- aut bi- floris, peduneulis brevissimis, vix 40—50 mm longis. Calyces eylindriei angusti, ca. 1 cm longi, 10-striati, albido-virescentes, nervis longitudinalibus ochraceis, dentibus acutis recurvis. Co- rolla flavo-virescens; petala profunde bilobata; laciniae undu- latae apice obtuso. Antherae flavae vel brunneae. Capsula ignota. Habitat in rupibus calcareis regionis alpinae montium „Pietrele Doamnei“ (leg. M. Gusuleaec, 15. August 1909). Da diese Form mit keiner der nächstverwandten überein- stimmt, beschreibe ich sie vorläufig als neue Varietät von S. transsilvanica Schur, doch kommt sie habituell der S. saxa- tılis Sims sehr nahe. Da aber keine Früchte vorliegen, kann ihre Stellung gegenüber dieser kaukasischen Art nicht endgültig entschieden werden, wobei die Länge des Karpophors maß- gebend wäre. Derselbe ist bei S. transsilvanica Schur kürzer, bei 8. sawatilis Sims länger als bei $. nutans L. Von sSilene nutans L. nebst var. infracta Waldst. Kit. (S. n. var. glabra Schkuhr) und von $. transsilvanica Schur unterscheidet sich die eben beschriebene Form durch den Mangel von Drüsenhaaren im oberen Teile der Stengel und an den Kelchen, durch die weit schmäleren Wurzelblätter, die geringere Höhe und die wenigblütige Rispe mit kleineren Blüten und sehr kurzen Blütenstengeln sowie durch die gewellten Zipfel der Petalen. Gegenüber der typischen 8. nutans L. sowie der S. transsilvanica Schur kommen noch als Unterscheidungsmerkmal die kahlen, nur unbehaarte Drüsen tragenden und nur am Rande sehr kurz gewimperten Blätter in Betracht, wie dies ähnlich bei $. n. var. infracta Waldst. Kit. und bei einer von Ledebour (Flora Rossica, Vol. I., pag. 318—319) erwähnten Varietät der 8. saxatilis Sims der Fall ist, von der es u. a. heißt: „variat caule foliisgue praeter mar- ginem ciliatam omnino glabris.* Die sehr kurze, steif nach ab- wärts gerichtete Behaarung der Stengel hat die vorliegende Form (gegenüber der schlafferen, längeren und wolligeren Be- haarung bei $. nutans L.) mit &. transsilvanica Schur gemein, unterscheidet sich aber von dieser außer durch die zahlreichen, oben angeführten Merkmale noch durch den einseitswendigen Blütenstand mit deutlich nickenden Blüten und die mehr grün- lichgelbe Blumenkrone, die Staubbeutel sind braun, wie bei 5. nutans L., oder hellgelb, keinesfalls violett. Von grün- blühenden Formen käme noch $. nutans L. var. viridella Otth 149 in Betracht, die aber mit der beschriebenen nicht näher ver- wandt ist, schon wegen ihrer dichten Behaarung sowie der Be- zeichnung als „ramosissima® (bei De Candolle, Prodromus, T., pag. 377). Die oben auseinandergesetzten Merkmale fand ich konstant gegenüber den zahlreichen Varietäten von S. nutans L. im Herbarium des Wiener botanischen Institutes und den ebenda von verschiedenen Standorten vorliegenden Exemplaren der S. transsilvanica Schur. Die Pflanze wächst auf dem Triaskalk-Gebirge Pietrele Doamnei (Bukowina und Rumänien), an Felsen in der alpinen Region. oberhab der Baumgrenze, ungelähr zwischen 1500 bis über 1600 m. Es kommen also im Gebirge der Bukowina außer Silene nutans L. zw,ei verschiedene, mit dieser nahe verwandte Formen vor, nämlich S. transsilvanica Schur und die eben beschriebene. Herbichs $. dubia ist, wie schon erwähnt, nach dessen Original- beschreibung mit 8. transsilvanica Schur identisch. Proco- pianu (Verh. d. zool.-bot. Ges., 1895) kannte jedenfalls beide obenerwähnten Formen, weshalb er, wahrscheinlich auf Grund von Exemplaren der obigen var. angustifolia, deren Merkmale gegenüber Herbichs Beschreibung hervorhebt. Er bezeichnet die Blätter als schmäler, die Blütenäste als höchstens drei kleinere Blüten enthaltend, die Farbe der Blumenkrone als licht grünlichgelb und den „etwas minder viscosen Blütenstand“ als zur Blütezeit einseitswendig gerichtet, was eben der Be- schreibung Herbichs widerspricht und eher auf var. angusti- folia zutriftt. Schur zieht in seiner Enumeratio plantarum Transsilvaniae (pag. 101) dessen S. transsılvanıca zu 8. saxatılis Sims, wobei er aber die Beschreibung der ersteren wiedergibt: „... caudi- eulis viscoso-hirtis, foliis pilis patentibus, etc.*, was keineswegs auf die Bukowiner var. angustifolia zutrifft, deren wichtige Merkmale ebensowenig bei den zahlreichen von Schur (I. ce.) aufgestellten Varietäten angegeben sind. Obwohl nun, wie schon erwähnt, erst die Früchte dieser var. angustifolia endgültig deren Stellung entscheiden werden, so ist dieselbe dennoch als Form der alpinen Region schon auf Grund der übrigen an- geführten zablreichen Merkmale sowohl von 8. transsilvanica Schur als auch von $S. nutans L. (nebst Varietäten) zu trennen. *S, Armeria L. Czernowitz, August, September, Oktober, auf Brachäckern (H. H.). #9, viridiflora L. Krasna-Ilski, Mai, Juni, an Felsen im Tale Valea Runeului (H. H.). * Melandryum viscosum (L.) Celak. Bei Zwiniacze an Felsen am Dniesterufer, Juni (Gus. H. H.). Minuartia Gerardi (Willd.) Hayek —= Alsine Gerard Willd. Pietrele Doamnei, Rarö&u (B,1.c.) = A. verna (L.) Bartl. 150 ß. alpina Koch, Lutschina, Raröu etc. (Kpp., 1. e.). A. verna L. ß. Gerardi Wahlenb. Raröu (Gree., 1. c.). Cerastium triviale Link y. holosteoides Koch. Rareu (Gree., 1. c.). Guttiferae. *Hypericum acutum Mönch. Ropcea, am linken Serethufer an Waldrändern, Juli, August (H. H.). H. elegans Steph. Suczawa, auf offenen Wiesen (Proc., 1. c.) Geraniaceae. Geranium alypestre Schur. Zutscka, im Tieflande (Bauer, l. e.) und in der subalpinen Region: Dorna, Rareu, P. Doamnei, To- direscu, Jedul (Proe., 1. e.). Erodium eieutarium (L.) L.’Her. *var. ß. pömpinellaefolium DC. Krasna Ilski, auf Wiesen (H. H.). Oxalidaceae. *Ozalis stricta L. Czernowitz, auf lockerem Boden ruderal, massenhaft Juni—September (H. H.). Celastraceae. *Evonymus nana M. Bieb. An felsigen, von Natur unbewaldeten Stellen auf Serpentin und Triaskalk, ca. S00 m, im Tale des Moldovaflusses bei Breaza und Fundul Moldovei, Juni (Proc. exs.). Erst neuerdings bei Balteni, Distr. Vaslui, im Tieflande der Moldau entdeckt (Grec., Suppl. 1909, pag. 40), sonst nur im Kaukasus (Ledeb., Fl. ross., I., 499). Weder in der Krim noch anderwärts in den zwischen diesem und unseren ost- karpathischen Fundorten gelegenen Gebieten. (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht‘). Februar 19112). Ammann H. Das Plankton unserer Seen. (Naturwissenschaft- liche Taschenbibliothek, Band 7.) Wien und Leipzig (A. Hart- leben), ohne Jahreszahl. 16°. 199 S., 36 Abb. — K 2:20. 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2) Mit einigen Nachträgen aus den letzten Monaten. 151 Beck @. v. Wo Blumen stehen. Bilder aus der deutschen Pflanzenwelt. Wien und Leipzig (A. Hartleben), 1911. 8°. 188 S., 80 Abb. im Text. — KDD. Kein botanisch-wissenschaftliches Werk, sondern — wie schon der Titel sagt — eine poetische Betrachtung der heimischen Pflanzenwelt, mit der sich Verf. an weitere Kreise wendet. „Auf den schönsten Schmuck unserer Heimat, auf die Anmut und Lieblichkeit der Blumenwelt in unserem Landschaftsbild möchte ich hinweisen“, sagt Verf. selbst am Beginne. Er knüpft damit an eine Tradition an, die in unserer Zeit nüchternerer Natur- betrachtung etwas in den Hintergrund getreten ist. Ganz reizend ist die illustrative Ausstattung des Buches. Berndl R. Pflanzenschutz in Oberösterreich. (Unterhaltungs- beilage der Linzer Tages-Post, 1911, 12. u. 19. März.) 4 S., 5 Abb. Brunnthaler J. Coceolithophoriden aus der Adria. (Internat. Revue d. ges. Hydrobiologie u. Hydrographie, Bd. III, 1910/11, Heft 5 u. 6, pag. 545—547.) 8°. 1 Textfig. Aus der Adria waren bisher nur drei Arten durch Steuer bekannt geworden. Durch Anwendung der Zentrifugalmethode konnte Verf. während eines kurzen Aufenthaltes bei Rovigno zehn Arten nachweisen, darunter eine neue: Syracosphaera Lohmanni Brunnth. Brzezinski J. Oidium Tuckeri et Uncinula americana en Po- logne. (Anzeiger d. Akad. d. Wissensch. in Krakau, mathem.- naturw. Kl., 1911, Nr. 1B, pag. 1—6.) 8°. Hoernes R. Das Aussterben der Arten und Gattungen sowie der größeren Gruppen des Tier- und Pflanzenreiches. Festschrift der k. k. Karl-Franzens-Universität in Graz für das Studienjahr 1910/11 aus Anlaß der Wiederkehr des Jahrestages ihrer Ver- vollständigung. Graz (Leuschner u. Lubensky), 1911. 8°. 255 S. Verf. knüpft an die in letzter Zeit erschienenen das Thema be- handelnden Arbeiten von Deperet und Steinmann an. Er bespricht zu- nächst die historische Entwicklung der Ansichten über ausgestorbene Lebe- wesen, erörtert dann eingehend die Ansichten Brocchis, Capes, Rosas, Deperets und Steinmanns und behandelt schließlich in drei Kapiteln das Vernichten der Tier- und Pflanzenwelt durch den Menschen, das Aus- sterben durch geologische und klimatische Änderungen und innere Ursachen. Unter den letzteren versteht er im wesentlichen zu sehr spezialisierte An- passungen. Ww Höhnel F. v. Fragmente zur Mykologie. X. Mitteilung (Nr. 468 bis 526) und XI. Mitteilung (Nr. 527—573). (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXIX, Abt. 1, Mai und Juni 1910, S. 393—473 und 617 bis 679.) 8°. Enthält u. a. die Originalbeschreibungen nachstehender neuer Arten und Gattungen: Clypeolella (n. g.) inversa, Schiffnerula secunda, Ento- peltis (n.g:) interrupta (Winter), Coccochorella (n.g.) quercicola (P. Henn.), Didymosphaeria Astrocaryi, Apiosporina (n.g.) Collinsii (Schw.), Asterına echinospora, Sirothyriella (n. g.), Parenglerula (n. g.) Mac-Owaniana (Thüm.); Encoeliella (n. g.) Ravenelü (B. et C.), E. australiensis, Helo- tiopsis (n. g.) apicalis (B. et Br.), Siroscyphella (n. g.) fumosellina (Starb.), Sirozythia olivacea. 152 Kammerer P. Mendelsche Regeln und Vererbung erworbener Eigenschaften. (Verhandl. d. naturf. Vereines in Brünn, XLIX. Bd.)782.73978. — — Die Bedeutung neu erworbener Eigenschaften in der prak- tischen Tier- und Pflanzenzucht. (Der rechnende Landwirt, 7. Jahrg., 1910, Heft 9, S. 217—224.) 8°. Kindermann V. Über einige Verbreitungseinrichtungen unserer Sumpf- und Wasserpflanzen. (Österreichische Monatsschrift für den grundlegenden naturwissenschaftl. Unterricht, VII. Jahrg., 1911, Heft 1 u. 2, S. 2—8.) 8°. 3 Abb. Lilienfeld F. Über eine Anomalie des Blattgewebes bei Nico- tiana Tabacum und Corylus Avellana v. laciniata. (Anzeiger d. Akad. d. Wissensch. in Krakau, math.-naturw. Kl., 1910, Nr. 7B, S. 714—719.) 8°. 5 Textabb. Malarski H. und Marchlewski L. Studien in der Chloro- phyligruppe. (Anzeiger d. Akad. d. Wissensch. in Krakau, math.- naturw. Kl., 1910, Nr. 6 A, pag. 1653—177.) 8°. Murr J., Zahn C..H., Pöll J... Hieracimum I... (Beckzgyz Icones florae Germanicae et Helveticae, Tom. XIX, 2.) Dec. 35 (pag. 289—296, tab. 272—280). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 4°. Nevole J. Verbreitungsgrenzen einiger Pflanzen in den Ost- alpen. II. Ostnorische Zentralalpen. (Mitteil. d. Naturw. Ver. f. Steiermark, Bd. 47, 1910, S. 89—100.) 8°. 1 Karte. Petrak Fr. Über eine neue Art der Gattung Cirsium aus Nord- Mexiko. (Repertorium specierum novarum, Bd. IX, Nr. 10/12, Ss. 177—178.) 8°. Cirsium Greeni Petrak, verwandt mit C. altissimum (L.) Hill. Richter Oswald. Die horizontale Nutation. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXIX, Abt. I. Dez. 1910, S. 1051—1084.) 8°. Vgl. Nr. 1, S. 43. — — Die Ernährung der Algen. (Monographien und Abhandlungen zur Internationalen Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie, Bd. 2.) Leipzig (W. Klinkhardt), 1911. 4°. 193 S., 37 Textfig. Ein sehr eingehendes und inhaltsreiches Sammelreferat über den im Titel genannten Gegenstand mit Verwertung zahlreicher eigener Beobach- tungen und Untersuchungen. Der Inhalt ist in folgender Weise disponiert: I. Über die ernährungsphysiologische Bedeutung der chemischen Elemente und gewisser chemischer Verbindungen (S. 3—74; der Stoff ist nach den einzelnen Elementen geordnet); II. Uber den Einfluß verschiedener che- mischer und physikalischer Faktoren im Nährsubstrate auf Form und Ent- wicklung der Algen (S. 75—139): 1. Giftwirkungen notwendiger und nicht notwendiger chemischer Elemente und chemischer Verbindungen; 2. Die Reaktion der Nährlösung; 3. Die Konzentration der Nährlösung; 4. Über die physikalischaon Bedingungen im Nährsubstrate. III. Anhang: Angaben über den Einfluß der Temperatur und des Lichtes auf Algen mit Rücksicht auf ihre Kultur (S. 139—155). WM. 153 Rothe K. C. Über die Entwieklung des Palmenblattes. (Mitteil. d. Sektion f. Naturkunde d. Österr. Touristen-Klub, XXIII. Jahrg., 1911, Nr. 2, S. 9—10.) 4°. 2 Abb. Samee M. und Jenti@ A. Uber ein selbstregistrierendes Photo- meter. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXIX, Abt. IIa, November 1910, S. 1571—1576.) 8°. 2 Tafeln. Schiffner V. Untersuchungen über Amphigastrial-Antheridien und über den Bau der Andröcien der Ptilidioideen. (Hedwigia, Bd. L, 1910, Heit 4, S. 146—162.) 8°. 39 Textfig. Seit Leitgeb hatte man angenommen, daß die Antheridienbildung bei den foliosen Jungermannieen nur auf die seitenständigen Segmente be- schränkt ist und dab nur die dorsale Segmenthälfte Antheridien zu bilden vermag. Verf. weist nach, dab bei den Gattungen Herberta und Mastigo- phora Amphigastrial-Antheridien vorkommen und daß bei mehreren Gattungen auch der ventrale Teil des Segmentes Antheridien zu bilden vermag. Die Abhandlung enthält überdies noch eine Reihe systematisch wichtiger Er- gebnisse. W Schweidler J. H. Der Grundtypus der Cruciferen-Nektarien. (Vorl. Mitt.) (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXVIII, 1910, Heft 10, S. 524—533.) 8°. Verf. kommt auf Grund umfassender Vergleiche der Cruciferenblüten- Nektarien zu der Ansicht, daß folgender Typus, den er den „Alyssum-Typus“ nennt, den Grundtypus, d.h. den ursprünglichen, darstellt: Mediane Drüsen fehlen; die lateralen in Vierzahl, am Grunde eines jeden kurzen Staub- gefäßes jederseits je eine, untereinander nicht zusammenhängend, frei. u — — Über traumatogene Zellsaft- und Kernübertritte bei Mo- ricandia arvensis DC. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, XLVIII. Bd., 1910, 5. Heft, S. 551—590, Taf. XI.) 8°. Verf. knüpft an eine gelegentliche Beobachtung Heinrichers an und konstatiert, daß bei der genannten Pflanze bei Verwundung von Epidermis- zellen eiweißhältiger Zellsaft und häufig auch der Kern benachbarter My- rosinzellen mit großer Gewalt und Schnelligkeit durch die vorhandenen Membranporen in die Epidermiszellen übertreten. Der Vorgang erinnert an Zellkernübertritte, die Miehe bei Monokotyledonen beobachtet hat. Die Ur- sache dieser Inhaltsübertritte ist nach dem Verf. die plötzliche Erniedrigung des Turgors benachbarter Zellen durch die Verletzung. Es weist mit Recht auf die Ähnlichkeit des Vorganges mit Befruchtungsvorgängen bei be- häuteten Geschlechtszelleu und auf die Möglichkeit der Bedeutung soleher traumatogener Kernübertritte für die Entstehung von a a . Strasser P. V. Nachtrag zur Pilzflora des Somntagberges (N.-O.), 1910. (Fortsetzung. 2. Teil.) (Annales mycologiei, Vol. IX, 1911, Nr. 1, S. 74—93.) 8°. Neue Arten: Melanopsamma Salviae Rehm, Zignoella subtilissima Rehm, Zignoella (Trematosphaeria) Ybbsitzensis Strasser, Lophiotrema Hederae Sacc. var. minor Rehm. Theissen F. Die Hypocreaceen von Rio Grande do Sul, Süd- brasilien. (Annales myeologiei, Vol. IX., 1911, Nr. 1, S. 40—73, Taf. V— VII.) 8°. Vorbrodt W. Untersuchungen über die Phosphorverbindungen in den Pflanzensamen, mit besonderer Berücksichtigung des Österr. botan. Zeitschrift. 4. Heft. 1911. ' 11 154 Phytins. (Anzeiger d. Akad. d. Wissensch in Krakau, math.- naturw. Kl., 1910, Nr. 8A, pag. 414—511.) 8°. Wettstein R. v. Bericht über den Alpenpflanzengarten auf der Raxalpe. (10. Jahresbericht des Vereines zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen, S. 37—46.) 8°. 2 Täfeln. Wisniowski T. Zur Kenntnis der Kohlenformation der Gegend von Krakau. (Anzeiger d. Akad. d. Wissensch. in Krakau, math.-naturw. Kl., 1910, Nr. 10 A, pag. 622—624.) 8°. Zach F. Cytologische Untersuchungen an den Rostfleeken des Getreides und die Mycoplasmatheorie J. Erikssons. (Sitzungs- berichte d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXIX, Abt. I, April 1910, S. 307—330.) 8°. 2 Tafeln. Zapalowicz H. Revue critique de la flore de Galicie. XVII. et XVIII. partie. (Anzeiger d. Akad. d. Wissensch. in Krakau, math.-naturw. Kl, 1910, Nr. 7B, pag. 607, 1911, Nr. 1B, Ss. 7—11.) 8°. Die beiden Teile des Werkes, auf welche sich die zitierten Exzerpte beziehen, behandeln die Fortsetzung der Caryophyllaceen. Neu sind Di- anthus polonicus Zap., D. capitatus DC. subsp. Andrzejowskianus Zap., D. euponticus Zap. Zeidler J. Über den Einfluß der Luftfeuchtigkeit und des Lichtes auf die Ausbildung der Dornen von Ulex europaeus L. (Flora, N. F., 2. Bd., 1911, 1. Heft, S. 87—95.) 8°. Verf. konnte experimentell nachweisen, daß die Behauptung Lothe- liers, daß sich bei Ulex europaeus durch Kultur im feuchten Raume die Dornbildung ganz unterdrücken läßt, irrtümlich ist. Feuchte Atmosphäre hemmt die Dornbildung, sie vermag sie aber nicht zu verhindern. Ade A. Vorarbeiten zur Durchforschung des Pflanzenschon- bezirkes bei Berchtesgaden. (10. Jahresbericht des Vereines zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen, S. 50—89.) 8°. 4 Tafeln. Appel ©. und Wollenweber H. W. Grundlagen einer Mono- graphie der Gattung Fusarium (Link). (Arb. a. d. kaiserl. biolog. Anst. f. Land- u. Forstwirtschaft, VIII. Bd., Heft 1.) Berlin (P. Parey), 1910. gr. 8°. 207 S., 12 Textabb., 3 Doppel- tafeln. Benary E. Die Erziehung der Pflanzen aus Samen. Ein Hand- buch für Gärtner, Samenhändler und Gartenfreunde. Zweite, neubearbeitete Auflage. Berlin (P. Parey), 1911. 8°. 434 S. — Mk. 12. Das in zweiter Auflage vorliegende Buch ist in erster Linie für den Praktiker geschrieben; es enthält eine große Menge wertvoller Angaben über die Kulturmethoden, wobei natürlich in erster Linie Gemüsepflanzen, Zier- pflanzen u. dgl. berücksichtigt werden, erhebt sich aber durch Gediegenheit des Inhaltes wesentlich über das Niveau ähnlicher Anleitungen. Bei einer weiteren Auflage sollte die Aufzucht von Pflanzen mit besonderen Keimungs- bedingungen (Parasiten, Epiphyten u. dgl.) mehr Beachtnng finden; dadurch würde das Buch speziell für botanische Gärten an Wert gewinnen. W. 155 Beguinot A. Flora Padovana ossia Prospetto floristico e fito- geografico delle piante vascolari indigene inselvatichite o longa- mente coltivate cerescenti nella provincia di Padova con notieie storico-bibliografiche sulle fonti della Flora. Parte seconda. Enumerazione delle specie. Fasc. I (pag. 105—408). Padova, 1910. 8°. Darwin Ch. Die Fundamente zur Entstehung der Arten. Auto- risierte deutsche Übersetzung von M. Semon. Leipzig und Berlin (B. G@. Teubner), 1911. 8°. Anläßlich der Darwin-Feier in Cambridge im Jahre 1909 wurden zwei aus den Jahren 1842 und 1844 stammende Essays Charles Darwins publiziert, welche überaus interessante Einblicke in die Entstehungsgeschichte seiner Ideen und seines Hauptwerkes gewährten. Diese Festschrift liegt nun in deutscher Ubersetzung vor; es war ein glücklicher Gedanke, diese wich- tige Publikation dadurch dem deutschen Leserkreise leichter zugänglich zu machen. Dem Abdruck der beiden Essays geht eine Einleitung von Francis Darwin voraus, welche die Geschichte derselben und interessante biographi- sche Daten mitteilt. W. Fesca M. Der Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen. IIl. Band. Berlin (W. Süsserott), 1911. 8°. 361 S. — Mk. 6. Filarszky F. Botanische Ergebnisse der Forschungsreisen von M. v. Dechy im Kaukasus. (M. D&chy, Kaukasus, Band III.) Berlin (D. Reimer), 4°. 125 S., XXV Tafeln. — Mk. 40. Die vorliegende Arbeit ist ein Abschnitt aus dem großen, drei Bände umfassenden Werke, welches die Bearbeitung der Ergebnisse der Reisen ent- hält, die M. v. Dechy im Kaukasus durchgeführt hat. An der zweiten dieser Reisen (1885) hat H. Lojka als Botaniker teilgenommen, die sechste Reise (1898) begleitete der Mykologe Hollös, während der fünften (1897) und siebenten (1902) Reise hat D&chy selbst botanisch gesammelt. Teile der Ausbeute wurden schon früher durch Wainio, Zahlbruckner, P&terfi, Hollös, Kümmerle, Levier und Sommier bearbeitet. Der Inhalt dieser Arbeiten wurde bei der nun vorliegenden Gesamtbearbeitung mit einbezogen. Im ganzen ergaben die Reisen 52 Novitäten, die zum größten Teile auf den 25 beigegebenen Tafeln sehr schön dargestellt sind. Zum ersten Male wird in dem vorliegenden Werke beschrieben: Verbascum laxum Filarszky et Jävorka. : W Foerster K. Winterharte Blütenstauden und Sträucher der Neu- zeit. (Webers illustrierte Gartenbibliothek von W. Lange, V. Band.) Leipzig (J. J. Weber), 1911. 8°. 296 S., 147 Textabb., 21 Farbentafeln. — Mk. 10. Die stärkere Verwendung schönblühender Stauden charakterisiert die moderne Gärtnerei. Eine Reihe von in letzter Zeit erschienenen Werken kommt diesem Zuge entgegen. Neben dem bekannten Vilmorinschen Werke sind vor allem zwei in jüngster Zeit erschienene Bücher zu erwähnen, das von der Wiener Dendrologischen Gesellschaft unter der Leitung von E. Graf Sylva-Taroueca herausgegebene Stauden-Buch und das vorliegende. Beide Werke zeichnen sich durch reiche Illustration, insbesondere durch Wieder- gabe von farbigen Photographien aus und werden dadurch sehr anregend und belehrend wirken. In illustrativer Hinsicht steht das Sylva-Tarouca- sche Werk zweifellos höher als das vorliegende, auch scheint es dem Ref. der Anlage nach praktischer. Wertvoll ist in dem Foersterschen Buche insbesondere die Mitteilung der vieljährigen Erfahrungen eines praktischen Züchters. Schade, daß auf die botanisch richtige Bezeichnungsweise der Pflanzen vielfach nicht die nötige Sorgfalt verwendet wurde, auch zweifellos falsche Bezeichnungen finden sich. W. 11* 156 Günthart A. Prinzipien der physikalisch-kausalen Blütenbiologie in ihrer Anwendung auf Bau und Entstehung des Blütenappa- rates der Cruciferen. Jena (G. Fischer), 1910. 8%. 172 8., 136 Textabb. — Mk. 4:50. Daß die Blütenökologie einer Vertiefung bedarf, um wissenschaftliche Ergebnisse von größerer Tragweite zu liefern, ist zweifellos. Die Blüte ist ein Apparat von einer Kompliziertheit, die von wenig anderen Pflanzen - organen übertroffen wird. Nur nach zwei Richtungen ist die Mannigfaltig- keit der Blüte bisher einigermaßen erforscht worden, nämlich in morpho- logischer Hinsicht insbesondere mit Rücksicht auf die Systematik, dann in bezug auf den Verlauf des Bestäubungsvorganges. Eine Vertiefung der Blütenökologie wird insbesondere den Chemismus der Blüte, die physikali- schen Verhältnisse derselben und die physiologische Anatomie betreffen müssen. Vielversprechende Anfänge liegen insbesondere in den beiden letz-- teren Richtungen vor; zu diesen möchte Ref. auch das vorliegende Buch rechnen, das in sehr eingehender Weise eine physikalische Beschreibung der Blüten zahlreicher Cruciferen liefert mit dem Streben, die zahlreichen Merk- male auf physikalische Vorgänge zurückzuführen. W. Hannig E. Über die Bedeutung der Periplasmodien. (Flora, N..E., Il.«Bd., 1911;/3. Heft, S. 209—278,; Taf XI 8°. 24 Textabb. Sehr bemerkenswerte Abhandlung über die Beteiligung der aus den Tapetumzellen in den Sporangien hervorgegangenen Plasmamassen an der Bildung von Skulpturen an den Sporen, von Massulawaben und Glochidien bei Azolla, der Elateren bei Egwisetum. Diese Plasmamassen („Periplasmo- dium“) entstehen aus den Tapetumzellen unter lebhafter Kernteilung und Zellfusionen; sie stellen einen lebenden Protoplasten dar, der die Fähigkeit besitzt, Einschlüsse in ganz bestimmter Weise räumlich anzuordnen und eine ganz eigenartige formative Tätigkeit auszuüben. — Aus den zahlreichen interessanten Ergebnissen sei noch hervorgehoben: Die eingeschlechtigen Sporangien von Azolla sind aus einhäusigen hervorgegangen. Die 31 nicht zur Entwicklung kommenden Makrosporen des Makrosporangiums von Azolla liegen in den Maschen der „Schwimmkörper“. - Hegi@. Systematische Gliederung des Dianthus CarthusianorumL. (Allg. botan. Zeitschrift, XVII. Jahrg., 1911, Nr. 1/2, S. 11 bis 18.) 8°. Verf. teilt die in sehr weitem Umfang aufgefaßte Art Dianthus Car- thusianorum in 7 Unterarten: 1. subsp. eu-Carthusianorum Hegi, 2. subsp. latifolius Griseb. et Schenk, 3. subsp. vaginatus (Chaix) Rouy et Foue, 4. subsp. atrorubens (All.) Hegi, 5. subsp. Pontederae (Kerner) Williams, 6. subsp. tenuifolius (Schur) Williams, 7. subsp. sangwineus (Vis.) Williams. Zur subsp. tenwifolius werden auch var. basalticus Domin und var. Han- nensis Podpera gezogen. Die Einteilung bezieht sich in erster Linie auf die mitteleuropäischen Vertreter des Formenkreises. Die Abgrenzung gegen einige nahe verwandte südöstliche Arten ist offen gelassen. J. Johnson D. S. Studies in the development of the Piperaceae. I. The suppression and extension of sporogenous tissue in the flower of Piper Beiel L. var. monoicum C. DC. (Journal of Experimental Zoölogy, vol. 9, nr. 4, pag. 715—749.) 8°. 71 fig. Eingehende Untersuchung über die Entwicklung der Blüten und ins- besondere über die große Variabilität in bezug auf die Geschlechterverteilung und Ausbildung der Staubblätter. Der Embryosack ist von typischem Baue und achtkernig; die Zahl der Antipodenzellen findet sekundär eine Ver- mehrung bis auf 100 und mehr. N j ) W. Junge P. Die Pteridophyten Schleswig-Holsteins einschließlich des Gebietes der freien und Hansestädte Hamburg (nördlich Be 157 der Elbe) und Lübeck und des Fürstentums Lübeck. Hamburg (L. Gräfe und Sillem), 1910. gr. 8°. 245 S., 21 Textabb. Beginn eines neuen Florenwerkes über das im Titel genannte Gebiet. Es handelt sich nicht um eine bloße Zusammenstellung des bisher Bekannten, sondern um eine recht gründliche Bearbeitung des Materiales. Kirchner O. v. Blumen und Insekten, ihre Anpassungen an- einander und ihre gegenseitige Abhängigkeit. Leipzig und Berlin (B. &. Teubner), 1911. 8°. 436 S., 159 Textabb., 2 Tafeln. — Mk. 6°60. Eine für weitere Kreise bestimmte kurze Darstellung der Blütenöko- logie, die auch für den Botaniker insoferne von Wichtigkeit ist, als der Verf. auch den für ein Verständnis der ökologischen Vorgänge wichtigen Bau des Insektenkörpers behandelt und an vielen Stellen die Ergebnisse eigener Beobachtungen mitteilt. Die zahlreichen Abbildungen sind zum größten Teile Originale. W. Klein L. Unsere Waldbäume, Sträucher und Zwergholzgewächse. (Sammlung naturwissenschaftlicher Taschenbücher, IV.) Heidel- berg (C. Winter). 16°. 108 S., 100 Farbentafeln, 34 Textabb. — Mk. 3. — — Nutzpflanzen der Landwirtschaft und des Gartenbaues. (Sammlung naturwissenschaftlicher Taschenbücher, III.) Heidel- berg (C. Winter). 16°. 109 S., 100 Farbentaieln, 18 Textabb. Mk. 3. [2] B) Das ersterwähnte Büchlein soll den Laien in die Lage versetzen, leicht und sicher die einheimischen Holzpflanzen zu bestimmen. Es wird diesen Zweck insbesondere infolge der ganz vorzüglichen Abbildungen gewiß er- reichen; auch der sehr mäßige Preis wird zur weiten Verbreitung beitragen. — Das zweiterwähnte Buch verfolgt den gleichen Zweck bezüglich der wich- tigsten Kulturpflanzen und ihrer verwendeten Teile. Die Abbildung der Stücke der Pflanzen, wie sie auf den Markt kommen, ist im ersten Momente befremdend, entspringt aber einer ganz richtigen Überlegung. Leider reichen die farbigen Abbildungen in bezug auf Güte weitaus nicht an die des erst- erwähnten Bandes heran. Ww Leclere du Sablon M. Traite de physiologie vegetale et agri- cole. Paris (J.-B. Bailliere et fils), 1911. 8°. 610 pag., 136 fig. — Franes 10. Ein in vieler Hinsicht originelles und inhaltsreiches Handbuch der Pflanzenphysiologie. Die vom üblichen Schema abweichende Disposition möge nachfolgende Inhaltsübersicht ersichtlich machen: I. R£serves nutritives, II. Respiration, III. Fermentations, IV. Assimilation du Carbone, V. Assi- milation de l’Azote, VI. Nutrition minerale, VII. Cireulation de l’eau, VIII. Transpiration, IX. Vie latente. Developpement, X. Mouvements, XI. In- fluence du milieu, XII. Physiologie de l’espece. Sehr unvollständig sind die Literatur-Zusammenstellungen am Schlusse der Kapitel, speziell die deutsche ‚Literatur kommt schlecht weg. £ Lignier OÖ. et Tison A. Les Gnetales sont des Angiospermes apetales. (Compt. rend. acad. Paris, 1911.) 4°. 4 pag. Verf. deuten die Blüten der Gnetinae so, daß es Angiospermenblüten mit reduzierten Organen sind. Anderseits erklären sie dieselben als pri- mitive Angiospermen, d. h. als eine Entwicklungsreihe, welche an primitiven Angiospermen anknüpft. Dieser Widerspruch ist nur zu erklären dadurch, dab sie die Anschauungen Arbers und Parkins über die Phylogenie der Angiospermen für bewiesen halten Ein Versuch, die weitgehende Reduktion der Blüten zu erklären, fehlt und doch wäre wenigstens ein solcher Versuch nötig, wenn die Anschauungen der Verf. berechtigt erscheinen sollen. W. 158 Magnus W. Blätter mit unbegrenztem Wachstum in einer Knospenvariation von Pometia pinnata Forst. (Ann. Jard. Bot. Buitenzorg, 2. ser., suppl. III, 1910, pag. 807—813, tab. XXXIL.) 8°. Verf. beschreibt hexenbesenartige Bildungen, die in Java auf Blättern der im Titel genannten Pflanze vorkommen und die er für eine Knospen- variation hält. Man kann bei Betrachtung der Abbildungen den Eindruck nicht los werden, daß doch eine parasitäre Einwirkung vorliegt, wenn auch Verf., der natürlich auch an eine solche dachte, weder Phytoptus, noch einen parasitischen Pilz fand. Man denke an unsere Föhren-Hexenbesen, deren Ursache noch nicht festgestellt werden konnte. : Marret L. Icones florae alpinae plantarum. Paris (L. Marret). EL-IS. Dieses Bilderwerk wird in Lieferungen zu je 20 Lichtdrucktafeln, auf welchen außer Habitusbildern auch zahlreiche Details nach Photographien dargestellt sind, mit begleitendem Text ausgegeben. Jedes Jahr sollen fünf Lieferungen erscheinen. Der Jahresabonnementspreis beträgt Mk. 32. Vaccari L. Plantae italicae eriticae. Faseiculus II (nr. 53—101). (Annali di Botanica, vol. IX., 1911, fasc. 1, pag. 15—37.) 8°. Die zweite Lieferung des wertvollen Exsikkatenwerkes, dessen Schedae hier vorliegen, enthält zahlreiche Formen aus den Gattungen Achillea, Al- chimilla und Euphrasia. Neu und mit Originaldiagnosen versehen sind: Alchimilla Ceroniana Buser, Alchimilla marsica Buser, Alchimilla miero- carpa Boiss. et Reut. subsp. nicaeensis Buser, Cirsium adulterinum Porta (oleraceum X KErisithales X palustre) und Cirsium benaci Porta (pa- lustre X. arvense). Die genannten Oirsium-Bastarde sind nur neue Formen schon länger bekannter Bastardkombinationen, die unnötigerweise mit neuen binären Namen belegt werden, ein viel bekämpfter Mißbrauch, der aus der Floristik leider noch immer nicht verschwinden will. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom 8. März 1911. Dr. Josef Schiller (Triest) übersendet einen vorläufigen Berieht über seine mit Unterstützung der kaiserl. Akademie der Wissenschaften ausgeführte Untersuchung des Phytoplank- tons des Adriatischen Meeres. Derselbe hat folgenden Inhalt: j } Die Untersuchung des pflanzlichen Planktons der nördlichen Adria er- folgt an dem Materiale, das von 1904 bis 1906 vom „Verein zur Förde- rung der naturwissenschaftlichen Erforschung der Adria in Wien“ von 1907 bis jetzt von dem Berichterstatter gesammelt wurde. Die systematische Bearbeitung ist dem Abschlusse nahe. Durch dieselbe hat sich gezeigt, daß die Artenanzahl weit größer ist als bisher bekannt war; denn es konnten nicht bloß die für das Untersuchungsgebiet angegebenen Arten wiedergefunden werden, sondern es fanden sich reichlich solehe Gattungen und Arten der Peridinieen und Diatomaceen, die für das Gebiet noch nicht angegeben waren oder über- haupt als neu bezeichnet werden müssen. Diese neuen Arten beziehen sich be- 159 sonders auf die Gattungen Phalacroma, Gonyaulax, Peridinium und Spiro- dinium unter den Peridinieen, Thalassiosira, Coseinodiscus, Chaetoceras unter den Diatomeen. Von besonderem Interesse sind die neuen Arten der für das Plankton wichtigen Gattung Peridinium, da sie teils der Untergattung Protoperidinium Bergh. angehören, teils eine vermittelnde Stellung zwischen dieser Untergattung und der als Euperidinium Gran bezeichneten einnehmen, d. h. wohl rechts- drehende Querfurchen, aber keine hohlen Antapikalhörner besitzen. Die für das Untersuchungsgebiet neuen Arten sind teilweise hochnordi- sche Vertreter und es dürfte sich als notwendig herausstellen, das pflanzliche Plankton geographisch in nähere Beziehung mit dem nordischen als mit dem tropischen zu bringen. Personal-Nachrichten. Dr. August Günthart hat sich am Polytechnikum in Zürich für Botanik habilitiert. (Hochschul-Nachrichten.) Dr. V. H. Blaekmann, bisher Professor der Botanik an der Universität Leeds (England), wurde zum Professor der Pflanzen- physiologie und -pathologie am Imperial College of Science and Technology zu South Kensington ernannt. (Naturw. Rundschau.) Prof. Dr. Erwin Baur (Berlin) wurde zum etatsmäfigen Professor der Botanik an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin ernannt. (Naturw. Rundschau.) Dr. J. Wolpert wurde zum Assistenten an der botanischen Abteilung der kgl. forstlichen Versuchsanstalt in München er- nannt, Schulrat Prof. Eduard Hanausek (Wien) ist am 21. März 1911 gestorben. Professor Dr. Eduard Zacharias, Direktor der Botanischen Staatsinstitute in Hamburg, ist am 23. März 1911 gestorben. Inhalt der April-Nummer: B. Schussnig: Beitrag zur Kenntnis von @onium pectorale Müll. S. 1231. — R. Scharfetter: Bulbocodium vernum L., neu für die Flora der Ostalpen. S. 126. — V. Vonk: Über den Generationswechsel bei Myxomyceten 8. 131. — F. Vier- happer: Conioselinum tartarieum, neu für die Flora der Alpen. (Fortsetzung.) 9. 139. — C, Frh. v. Hormuzaki: Nachtrag zur Flora der Bukowina. (Fortsetzung.) S. 146. — Lite- ratur-Übersicht. S. 150. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 159. — Personal-Nachrichten. S. 159. Redaktion: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/68 & M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 aM. 4'—, 1893/97 aM. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 160 INSERATE. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert M 9, in elegantem Leinwandband M 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. > Prishrabsezung ärer Jahrg der „Österr. botanischen Zeitschrift‘. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Osterr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk 4— & 2 183—-18N7 ( „5 n:16.-) 25050 herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2. —), 1860 bis 1862, 1864— 1869, 18%1, 1873—1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 18%2 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitsehrift* erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solche nieht vorhanden, beliebe man sich direkt au wenden an de Yerfagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NB. Dieser Nummer ist Tafel II (Schussnig) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien, unter Mitwirkung von Dr. Erwin Janchen, Privatdozent an der k. k. Universitätin Wien. verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LXI. Jahrgang, Nr. 5. Wien, Mai 1911. Podocarposylon Schwendae, ein fossiles Holz vom Attersee (Oberösterreich). Von Dr. Bruno Kubart. (Aus dem Institut für systematische Botanik an der k. k. Universität in Graz.) (Mit 1 Tafel und 12 Textfiguren.) Mehrere Jahre vor unserer Verehelichung fand meine Frau am Ufer des Attersees (Oberösterreich) in der Bucht von Stock- winkel nächst der Schwend ein kleines Stück eines angeschwemmten fossilen Holzes. Die von mir durchgeführte Untersuchung ergab, daß es ein Podocarpeenholz ist. Da diese Tatsache einiges Inter- esse fordert und da auch betreffs des Fundortes in unserem Falle eine Verwechslung ausgeschlossen erscheint!), so übergebe ich diese Mitteilung der Öffentlichkeit. Das Fossil ist ein Stück eines Sprosses, von dem einige Äste entsprangen; es ist etwa 10—12 em lang gewesen und dürfte einem Stämmehen oder Aste von mindestens 3—4 em Holzdurch- messer — vom Rindengewebe ist gar nichts erhalten — angehört haben. Die eine Hälfte des Holzes ist der ganzen Länge nach zerstört, doch hat der günstige Zufall das Mark des Holzes fast überall erhalten, dessen anatomischer Bau die Zugehörigkeit des Fossils zu Podocarpus auf den ersten Blick vermuten ließ. Das Holz ist verkieselt?), jedoch äußerst spröde oder bröselig und ließ 1) Ich erwähne dies mit Absicht, da Fundorte oft verwechselt werden. In diesem Falle sprechen aber u. a. für den angegebenen Fundort auch fol- gende Momente: Das Holz selbst; es zeigt deutlich, daß es vom Wasser lange bespült worden ist. Weiters hatte die Finderin — ganz abgesehen von ihrer positiven Rückerinnerung — damals nur die Möglichkeit, an diesem See zu sammeln. 2) Nach freundlicher Mitteilung meines Kollegen Herrn Dr. Angel (mineralog. Institut der Univ. Graz) ist das Holz dermalen von der in KOH löslichen Modifikation der Kieselsäure durchtränkt. Als Verunreinigungen sind Spuren von Eisen, Kalk und Tonerde nachweisbar. Österr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1911. 12 162 sich sehr schwierig schleifen. Zur Untersuchung wurden zwölf Schliffe, u. zw. quer, radial und tangential von verschiedenen Teilen des Holzstückehens angefertigt. Es sind dies die Schliffe: Sammlung Kubart 119 A—119ZL. Alle Schliffe wurden vom Laboranten des mineralogischen Institutes, H. Reinweber, her- estellt. ; Ein Blick auf einen Querschliff wie auch Radialschliff des Fossils läßt dieses sofort als ein Koniferenholz erkennen. Die Tra- cheiden stehen in regelmäßigen radialen Reihen, ab und zu sind Holzparenchymzellen eingestreut. (Photo 1 und Fig. 1.) Einreihige Markstrahlen durchziehen den Holzkörper, der deutlich ausgebildete Jahresringe zeigt. Es ließen sich mehr als 20 Jahresringe mit Sicher- heit zählen. Zwei Messungen an verschiedenen Schliffen gaben für die einzelnen Jahresringe folgende Werte: Jahresring. ... . 204 mm 1'837 4 1’02 mm 0°:35 mm $ 0° 94—1 28.mmz 0277 2 0:85 mm 1 0°73 mm ann: H Enden er Orhan 1-1 1:mm A U an a Bene Or AS Im I N en! Der jährliche Zuwachs war also ein sehr variabler, wie dies auch bei rezenten Hölzern der Fall ist. Aber auch der Zuwachs der einzelnen Jahresringe ist ungleichmäßig, wie z. B. am dritten Jahresringe zu sehen ist. An zwei äußerst nahen Stellen desselben Schliffes ist ein Unterschied von 0:34 mm zu beobachten. Diese Ungleichheiten sind aber nur auf einzelne Stellen der Jahresringe beschränkt, eine hypotrophische Förderung des Holzes ließ sieh nicht beobachten. Die Mächtigkeit des Früh- und Spätholzes ist in den ein- zelnen Jahresringen verschieden. Oft ist typisches Spätholz nur in einer Zellenlage ausgebildet und viel Übergangsholz vorhanden, oft ist ein mehr schroffer Übergang des Frühholzes zum Spätholze, von dem ich aber nie mehr als fünf Zellschichten in einem Jahres- ring ausgebildet sah. (Photo 1.) Das Holz besteht aus Tracheiden und Holzparenchym. Die Tracheiden sind typische Koniferentracheiden. An ihren Radial- wänden sind Hoftüpfel in großer Menge ausgebildet; minder zahl- reich sind Tangentialhoftüpfel. Die Radialhoftüpfel stehen gewöhn- lich einreihig, ab und zu, jedoch sehr selten, auch in zwei Reihen; hiebei tritt aber keine nennenswerte gegenseitige Abplattung der Tüpfel ein. Besonders deutlich konnte ich dies an einer isolierten 163 Tracheide im Schliff 119 E beobachten. Fig. 2 zeigt diese Tra- cheide.e. Nach Burgerstein spricht diese Zweireihigkeit der Tüpfel bei Podocarpus für ein Scehaftholz. T | Die Hoftüpfel des Frühholzes | | besitzen einen rundliehen Porus | (Ye (Fig. 1, auch Fig. 2), jene des Spät- 16 N © | holzes gekreuzte, spaltenförmige | So I Fig. 2. Eine isolierte Frühholz- tracheide mit einer Doppelreihe von Hoftüpfeln an der Radialwand. Schliff 119 E, Vergr. 400. Fig.1. Radialschnitt durch Sommer-- Fig. 3. Radialschnitt durch Spätholz. holz. Schliff 119 B, Vergr. 300. — — mt Markstrahltüpfel mit spalten- t Tracheiden, % Holzparenchym, förmigem Porus. Schliff 119 D, m Markstrahlen mit Zellkernen. Vergr. 400. Öffnungen (Fig. 3). Im Übergangsholz läßt sich auch hierin eine Mittelstufe beobachten. An Tracheiden des ersten Jahresringes sind häufig statt der Hoftüpfel einfache Poren ausgebildet. Vielfach 12* 164 konnte ich auch an Radial- und Tangentialschliffen eine schöne Spiralstreifung der Tracheiden konstatieren. Das Bild, welches typisches Früh- und Spätholz im Querschnitt bietet, kommt auch in den Maßen der Querdimensionen der Tracheiden zum Ausdruck. Frühholz Spätholz Badıal 2 „1772 end 3m 15-5—22 u Tangential ... . 27-35 u 22 —32 u Für die Länge der Tracheiden ließen sich folgende Maße ermitteln: 1'701, 1'836 und 1'89 mm. 4 Das Holzparenchym, meist im Früh- und Ubergangsholze ausgebildet, ist häufig noch mit Stärkekörnern oder mit Harz er- füllt und ist daher auf Querschnitten leicht aufzufinden. An Radial- schliffen (Fig. 1) ist das Holzparenehym außer durch den Amylum- inhalt seiner Zellen auch durch die deutlich sichtbaren Querwände auffindbar. Vielfach ist jedoch das Holzparenchym gerade so wie bei rezenten Podocarpeen — wie bereits angedeutet — zu Harz- parenchym geworden. Als solches möchte ich Holzparenchymzellen ansprechen, deren Inhalt eine gleichförmige, gelblich gefärbte, strukturlose Masse bildet, wie in Fig. 1 bei 4 gezeichnet ist. Einen derartigen Zellinhalt konnte ich auch häufig an ganzen Gruppen von Tracheiden beobachten. (Photo 2.) Vermutlich sind diese ebenfalls mit Harz infiltriert. Auch in den Markstrahlzellen findet sich ab und zu das gleiche Bild. Als Harz sind aber wohl auch die in den Markstrahlen mit % bezeichneten Kugeln an- zusprechen. (Photo 3.) Harzgänge habe ich nicht beobachtet. Die Markstrahlen sind durchgehends parenchymatisch und einreihig (Photos 1 und 3, Fig. 1 und 4); sehr selten konnte ich doppelreihige Markstrahlen beobachten. Die Anzahl der Markstrahl- zellen, die einer Etage angehören, ist verschieden ; ich konnte bis 13 Zellen zählen. Rezenten Podocarpus-Arten ist es eigen, daß viele Markstrahlen am Tangentialschnitte einzellig erscheinen’). Dies ist bei dem fossilen Holze nicht der Fall, man könnte bei- nahe von einem seltenen Vorkommen einzelliger Markstrahlen sprechen. Wird ein Markstrahl zweireihig, so ist dies meist nur auf einzelne Zellen beschränkt und kann an verschiedenen Stellen der Markstrahletage eintreten; es ist also diese Erscheinung nicht an die Mitte der Etage gebunden (Fig. 4). Die Höhe einzelner Markstrahlen — an Radial- und Tangentialschliffen gemessen — schwankte zwischen 13°5 u und 27 u. Das Mittel nach einer großen Zahl von Messungen ist bei 21 u. Die radiale Länge der 1) Burgerstein I: Das gleiche konnte ich an Podocarpus nerüifolius Don und P. elongatus (Ait.) L’Her. beobachten. Nur übersteigen die Maße der Höhe einzelner Markstrahlzellen bei P. nerüfolius Burgersteins Mittel- werte oft um vieles. Markstrahlzellen mit 24 u Höhe waren sehr häufig, aber ich fand auch solche mit 31 u Höhe; die geringste Höhe betrug 10°8 u. Bei Podocarpus elongatus schwankten die Maße zwischen 20—16 u. 165 Markstrahlzellen ist im Früh- und Spätholz eine verschiedene; die der ersteren schwankt zwischen 54—119 u, die der letzteren zwischen 35—43 u. An der Grenze des Spätholzes, nämlich am Schlusse der Vegetationsperiode, wird auch jede Markstrahlzelle durch eine Querwand abgeschlossen. Die Wände der Markstrahlzellen sind bis auf die kleinen Un- ebenheiten, die in Fig. 1 und 5 wiedergegeben sind, glatt. Untereinander stehen die Markstrahlzellen durch keine Poren in Verbindung. In den vielen Stunden, die ich dem Unter- suchen des Holzes, das ob seiner glasigen Durchsichtigkeit äußerst Fig. 5. Radialschliff durch Frühholz. — mt Markstrahltüpfel mit ellipti- schem Porus. Schliff119.B, Vergr. 400. | : Sa Ei Fig. 4. Skizze einer Markstrahl- Fig. 6. Radialschnitt durch Sommer- etage im Tangentialschnilt. Die holz. Markstrahltüpfel von ungleich- Doppelreihigkeit ist nur an einer mäßiger Ausbildung. Schliff 119 B, Stelle ausgebildet. Schliff 119 X, Vergr. 400. Vergr. 300. unangenehm zu mikroskopieren war, gewidmet habe, konnte ich nur zweimal je einen einfachen Tüpfel (Pore) zwischen zwei Mark- strahlzellen beobachten, der als ganz normale Pore ausgebildet war. Dieses so seltene Vorkommen bedeutet aber wohl keine Ver- schiebung der obigen Angabe. 166 Die Verbindung der Markstrahlzellen mit den Tracheiden be- sorgen einseitige Hoftüpfel, deren ich bis fünf im Kreuzungsfeld beobachten konnte!). Diese Markstrahltüpfel zeigen eine inter- essante Veränderlichkeit. An typischem Frühholz (Fig. 5) befinden sich Markstrahltüpfel, die einen elliptischen Porus haben, der rechts?) aufsteigend ist. Im Herbstholz (Fig. 3) sind die Mark- strahltüpfel mit einem spaltenförmigen, rechts aufsteigenden Porus versehen. Ganz nahe der Stelle im Schliffe,. von welcher Fig. 5 entnommen ist (also auch Früh-Sommerholz) finden sich aber Mark- strahlzellen, deren Tüpfel den in Fig. 6 dargestellten Bau zeigen. Abgesehen von der einigermaßen unregelmäßigen Orientierung des Porus sehen wir, daß mehrere Tüpfel einen außerordentlich großen Porus aufweisen, daß der Hoftüpfelbau immer mehr und mehr schwindet, bis eigent- lich nur einfache Poren vor- handen sind. Vielleicht darf man aber doch noch von einer Andeutung des (ein- Fig. 7. Radialschliff durch Sommer- Fig. 8. Radialschliff durch Herbst- holz. Die Markstrahltüpfel sind als holz. — mt Markstrahltüpfel als echte Poren ausgebildet. Schliff Poren ausgebildet. Schliff 119 D, 119 B, Vergr. 400. Vergr. 400. stigen) Hoftüpfelbaues dieser Poren sprechen, da selbst an den am meisten reduzierten Hoftüpfeln die Ränder des Porus fast immer etwas verdickt erscheinen. So gut wie keine Spur einer Randverdiekung des einfachen Markstrahltüpfels sehen wir endlich in Fig. 7. Noch auffallender ist aber wohl die Ausbildung der Tüpfel in Fig. 8. Im Spätholz sind — wie bereits erwähnt — die Öffnungen der Markstrahltüpfel gleich denen der Spätholz-Tra- cheidentüpfel spaltenförmig. Direkt an eine Tracheide mit dem Bau der Spätholz-Markstrahltüpfel grenzt nun an dieser Stelle eine 1) Meist sind es 1—2, dann auch 3 pro Kreuzungsfeld. \ 2) Ich betrachte den Tüpfel vom Innern der Markstrahlzelle, also mit dem Blicke gegen die Tracheide gewendet, und „rechts“ ist auch identisch mit der Richtung des Ganges der Uhrzeiger. 167 Tracheide (Herbstholz!) mit einfachen Poren als Markstrahltüpfel. In der nächstliegenden Markstrahletage hat dieselbe Tracheide Markstrahltüpfel ausgebildet, die ganz gleich gebaut sind den Markstrahltüpfeln von Fig. 5 (Frühholz). Es dürfte sogar der Porus noch etwas größer sein. Die Bilder an diesen Stellen sind so deutlich, daß ich sie nicht gut auf das Konto einer schlechten Erhaltung setzen kann, obwohl sie eine Abnormität in der Mark- strahltüpfelbildung darstellen. Diese große Variabilität im Markstrahltüpfelbau dieses Fossils wird uns klar, wenn wir rezente Podocarpus-Arten zum Vergleiche heranziehen. Gothan!) hat bereits auf die langsamen Übergänge der Markstrahlhoftüpfel zu Markstrahleiporen bei Podocarpus- Arten (inkl. Daerydium) hingewiesen und auf diesen Tüpfelungstypus seine damals spezieslose Gattung Podocarpoxylon begründet. Zum besseren Verständnis der Markstrahltüpfel des fossilen Holzes sollen nun die Darstellungen der Markstrahltüpfel von den rezenten Fig. 9. Podocarpus falcatus (Thunb.) R. Br. Radialschnitt von der Jahres- ringgrenze. Podocarpus-Arten: Podocarpus andinus Poepp. und P. faleatus (Thunb.) R. Br.?) beitragen’). Podocarpus falcatus (Fig. 9) hat einen Bau, wie ihn Fig. 5 und Fig. 3 vom fossilen Holz auf- l) Gothan I. 2, Es erscheint mir äußerst wichtig, in phytopaläontologischen Arbeiten auch bei rezentem, sicher bestimmtem Vergleichsmaterial den Autor der an- geführten Spezies zu nennen; dies wäre z. B. auch in der sehr dankenswerten Arbeit von Gothan: „Zur Anatomie leb. und foss. Gymnosp.-Hölzer“ bei der Tabelle sämtlicher untersuchter lebender Koniferenhölzer sehr gut gewesen. In vielen Fällen ist es hier trotzdem klar, welche Arten gemeint sind, in anderen Fällen ergeben sich aber infolge der vielen Synonyme leicht Schwierigkeiten. So gerade z. B. bei Podocarpus. Gothan nennt u. a. P. elongata und P. fal- cata. P. elongata kann nun sein: P. elongatus (Ait.) L’Her. oder P. falcatus (Thunb.) R. Br. — P. falcata —= P. falcatus (Thunb.) R. Br. oder P. usam- barensis Pilger. Diese Vergleiche basieren auf Pilger, Taxaceae, 1903, sie werden aber auch nicht günstiger, wenn man z. B. den Index Kewensis heranzieht. yo 3) Ich benützte Gewächshausmaterial aus dem botanischen Garten in Wien. 168 weisen. Für den Bau des Holzes von P. andinus (Fig. 10) finden sich Annäherungen in den Fig. 6 und 7, wie auch 8'). So typische Eiporen wie P. andınus zeigt das fossile Holz nicht. Es bedarf aber wohl keines weiteren Beweises für die Behauptung, daß Podocarpoxylon Schwendae, wie ich das fossile Holz nach der näheren Lokalität nennen möchte, in bezug auf die Markstrahl- tüpfel die Mitte zwischen Podocarpeenholztypen einnimmt, die durch Podocarpus falcatus und P. andinus vertreten werden. In vielen Markstrahlzellen sind sehr gut erhaltene ®roße Punkte, meist zentral gelegen, zu sehen, die in eine äußerst fein- körnige Masse eingelagert sind. (Fig. 1 und Photo 5.) Diese Punkte sind unzweifelhaft als Kerne anzusprechen, die sie um- hüllende Masse als Plasma. Die Kerne weisen eine feinkörnige Struktur auf, an anderen Kernen glaubt man sogar noch die Nu- cleoli beobachten zu können. N if e 12: N nos at! u | || N | Fig. 10. Podocarpus andinus Li Radialschnitt von der Jahresring- grenze. Der Markkörper besteht aus Parenchymzellen und Sklereiden (Photos 6 und 7). Erstere sind meist mit Stärkekörnern stark er- füllt, die letzteren sind gewöhnlich zu ganzen Nestern vereinigt, wie dies z. B. bei den Steinzellen der Birne der Fall ist. Diese Idio- blasten sind mehr oder minder isodiametrisch, von verschiedener Größe, aber immer viel größer als einzelne Parenchymzellen des Markkörpers. Die Wände sind schön geschichtet und äußerst dick, wodurch das Lumen sehr stark reduziert ist. Vielfach verzweigte Porenkanäle durchziehen die Wände. Diese Idioblasten stimmen im Bau völlig mit den Steinzellen aus dem Mark rezenter Podo- carpus-Arten, z. B. P. falcatus (Thunb.) R. Br., P. latifolius (Thunb.) R. Br., P. neriifolius Don, überein. Für die sichere Bestimmung des Holzes waren diese Stein- zellen von großer Wichtigkeit. Das fossile Holz ist schon auf den ersten Blick als Koniferenholz zu erkennen. Sklereiden aus dem Marke von Koniferenhölzern werden in der Literatur vielfach an- gegeben. So fand Tassi bei seinen Spezialuntersuchungen „sul tessuto midollare delle Conifere“ Steinzellen im Marke von Ginkgo biloba L., Torreya nucifera Sieb. et Zuee., Podocarpus nerirfolia 1) Siehe auch den diesbezüglichen Text. 169 Don, Dacrydium cupressinum Sol., Agathis australis R. Br., Araucaria brasiliana Rich., Uryptomeria elegans Veiteh., Pinus Pinea L., Juniperus communis L. Eine weitere Angabe erwähnt Sklerenehymelemente im Marke vou Picea und Cedrus. Selbstredend kommt diesem Vorkommen von Sklereiden keine allgemeine syste- matische Bedeutung zu, was auch Tassi, p. 87 (l. e.), besonders hervorhebt. Immerhin ist das Vorhandensein von Sklereiden im Marke für die Gattungs- oder Artdiagnose von Wert, wenn auch ab und zu deren Ausbildung unterbleiben kann, worüber sich Tassi folgendermaßen äußert: „Selereidi possono anche mancare laddove di solito sono indicati, e eiö a causa dell’ etä della pianta o per le condizioni della sua vegetazione.“ Der springende Punkt bei dem Vorkommen der Marksklereiden ist aber, daß nicht un- regelmäßig bald diese oder jene Art Marksklereiden ausbildet. Dies scheint nun tatsächlich nicht vorzukommen, denn Tassi sagt ausdrücklich, daß die Sklereiden manchmal nur bei denjenigen Arten fehlen, welehe gewöhnlich solche ausbilden. Ich glaube daher auch in unserem Falle das Vorkommen von Sklereiden wie auch ihren Bau zur Bestimmung des Holzes heranziehen zu können. Not- wendig ist dies nicht, wie wir bei dem zusammenfassenden Vergleiche des Holzes rezenter Podocarpeen — und nur diese kommen in Betracht — mit dem fossilen Holze ersehen werden; es ist dies aber eine willkommene Stütze für unsere Deutung des Holzrestes, deren man nie zu viele bei phytopaläontologischen Untersuehungen heranziehen kann. Ein Blick auf die angeführte Liste von Koniferenhölzern mit Marksklereiden sagt dem Gymnospermenholzkenner sofort, daß von allen angeführten Gattungen und Arten nur das Holz von Podo- carpus und Dacrydıum — also Podocarpeenhölzer — zum Vergleiche mit Podocarpoxylon Schwendae herangezogen werden kann. Alle übrigen angeführten Hölzer sind in diesem Falle durch so klare Merkmale von unserem fossilen Holze verschieden, daß ein Zweifel an diesen unterscheidenden Merkmalen nicht bestehen kann. Ich werde daher zur Ausscheidung dieser Gattungen in möglichster Kürze für die einzelnen Gattungen charakteristische Merkmale anführen, durch welche sie sich auch von dem fossilen Holze unterscheiden. Ginkgo hat sehr häufig an den Radialwänden doppelreihig getüpfelte Tracheiden, Holzparenchym fehlt, viel höhere Mark- strahlen (20—36 u), im Mark Harzkanäle. Bei Torreya zeigen die Tracheiden Taxaceenspiralen. Die Radialtüpfel der Tracheiden von Agathis und Araucaria stehen in 1—4 Reihen, die Sklereiden sind verzweigt und haben nicht allzu starke Wände (Tassi, p. 45). Uryptomeria besitzt typisch euppressoide Markstrahltüpfel (Gothan). Picea ist charakterisiert durch die Abietineentüpfelung und Harz- gänge, gleich denen von Pinus (siehe diese). Üedrus besitzt des- gleichen Abietineentüpfelung und ab und zu Quertracheiden. Bei Pinus sind vertikale und horizontale Harzgänge, letztere in den 170 Markstrahlen ausgebildet. Juniperus ist durch die ihm eigene Juniperus-Tüpfelung unterscheidbar. Nun bleibt noch Dacrydıum, im besonderen D. cupressinum, eine mit Podocarpus, im besonderen P. falcatus, nächst verwandte Gattung und Art, auszuscheiden. Daerydıum cupressinum führt uns nun zu jener Gruppe von Hölzern, die nach Gothans Untersuchungen anatomisch mit Podocarpus-Hölzern mehr minder übereinstimmen. Es sind dies Dacrydium, Phyllocladus, Microcachrys, Pherosphaera und Sciado- pitys. Keines von diesen Hölzern — selbstredend Dacrydium cu- pressinum nach Tassi ausgenommen — hat im Markkörper Skle- reiden, d. h. so weit ich diesbezügliche Angaben finden und auch teilweise Material selbst untersuchen konnte. Phyllocladus, Micro- cachrys und Pherosphaera kommen aber zum Vergleiche für das fossile Holz nicht in Betracht, denn es sind typisch eiporige Formen mit 1 Eipore pro Kreuzungsfeld. Podocarpus andinus (Fig. 10) — es gibt auch typisch eiporige Podocarpus- Arten — ist ein Repräsentant dieser Gruppe und wir haben bereits gesehen, daß das fossile Holz nicht hieher gestellt werden kann. Sciado- pitys hat unregelmäßig eiporige Markstrahltüpfel, meist 1 Tüpfel pro Feld. Die Figur Gothans (I. e., Fig. 8 ee) ist auffallend ähn- lich unserer Figur 6. Für Sciadopytis') ist dieser Markstrahl- tüpfelbau Regel, das Fossil weist diesen Bau ab und zu auf. Diese Tatsache ließe sich aber wohl dahin interpretieren, daß Podo- carpoxylon Schwendae einen Sammeltypus darstellt, eine Annahme, die sicher viel für sich hat. Dacrydium-Holz ist von Podocarpus-Holz anatomiseh nicht zu trennen. Dies darf wohl nicht wundern, denn Dacrydınm mutet einen beinahe so wie eine Sektion von Podocarpus an; auf jeden Fall ist es mit Podocarpus phylogenetisch innigst verwandt. Eigentlich handelt es sich in unserem Falle dermalen nur um Dacrydium cupressinum, denn nur für diese Art wurden Mark- sklereiden angegeben. Würden sich die Dacrydium-Sklereiden auf- fallend von den Podocarpus-Sklereiden unterscheiden, im besonderen von solehen Podocarpus-Sklereiden, wie sie bei Podocarpoxylon Schwendae vorkommen, so hätten wir sogar die Möglichkeit, das fossile Holz als ein unzweifelhaftes Podocarpus-Holz anzusprechen. Daß die Podocarpus-Sklereiden einen besonderen Typus darstellen, erhellt wohl auch aus den Worten Tassis, der nach der Auf- zählung der Gattungen mit Sklereiden nochmals die Steinzellen der Gattungen Podocarpus — Agathis, Araucaria, da sie von dem gewöhnlichen Typus abweichen, erwähnt. Tassi schreibt nun, daß die Sklereiden von „Podocarpus neriifolia sono grossissimi, tanto !) Das Holz von Sciadopitys erscheint einer nochmaligen Untersuchung wert. Gothan (1905) bestreitet das Vorkommen von Quertracheiden bei dieser Gattung. Aus einer Notiz bei Vierhapper ersehe ich, daß Tassi, dessen Arbeit mir leider nicht mehr vorliegt, zur gleichen Zeit (1905) abermals Quer- tracheiden für Sciadopitys angibt. 171 da equivalere in dimensione ad un aggrupamento di 3 o 4 cellule midollari piü grandi“. Das gleiche gilt auch von anderen Podo- carpus-Arten mit Marksteinzellen, z. B. P. latifolius (Thunb.) R. Br., P. falcatus (Thunb.) R. Br., P. spinulosus (Smith) R. Br. Es ist klar, daß ich gerne einen Vergleich der Marksklereiden von Daerydium cupressinum und jener von Podocarpus-Arten aus eigener Anschauung vorgenommen hätte. An Gewächshaus- material von Dacrydıum cupressinum wie auch an Originalmaterial aus Neu-Seeland, das ich der botanischen Abteilung des Natur- historischen Hofmuseums in Wien verdanke, habe ich aber keine Marksklereiden gefunden. Tassi selbst konnte mir dermalen ob einer Erkrankung keine Auskunft senden und so muß ich diese Frage ungelöst lassen. Bei der so nahen Verwandtschaft von Daerydıum und Podo- carpus spielt diese unentschiedene Frage aber keine wesentliche Rolle und die Einreihung des Holzes in die Sammelgattung Podo- carpoxylon schützt vor einer unrichtigen Deutung; denn Gothan') faßt, so glaube ich aus den Tabellen p. 101 und 103 zu ersehen, in der Gattung Podocarpoxylon: Podocarpus, Dacrydıum und Sciadopitys zusammen, zu welchen Gattungen Podocarpozylon Schwendae auf jeden Fall Beziehungen hat oder vielmehr hieher zu stellen ist. Daß es aber keine Sciadopitys ist, wurde bereits erwähnt, und da die so auffallenden Marksklereiden für Podocarpus sprechen, so ist also eine meinem Gefühle nach möglichst ein- deutige Bestimmung eines fossilen Objektes durchgeführt worden ?). 1) Gothan I. 2) Die einzige Abweichung von der allgemeinen Gattungscharakteristik für Podocarpus ist das relativ seltene Vorkommen von einzelligen Markstrahlen (ef. p. 8) und die meist größere Höhe einzelner Markstrahlzellen als bei rezenten Podocarpus-Arten; denn Podocarpoxylon Schwendae hat Markstrahlzellen bis 27 u Höhe. Unter 52 Messungen waren nur 16 Messungen mit weniger als 20 u. Doch siehe auch diesbezüglich meine Ausführungen in der Fußnote auf p. 8. Diese beiden Merkmale scheinen mir aber von sehr geringer Bedeutung zu sein, wenn ich die bei einer Nachuntersuchung von Dacerydium cupressinum erzielten Resultate in Betracht ziehe. Ich wollte mich vergewissern, ob nicht die größere Höhe der Markstrahlzellen von Podocarpoxylon Schwendae und auch deren seltene Einzelligkeit auf Dacrydium (und selbstredend zuerst auf Dacrydium cupressinum) hinweisen. An meinem Material aus dem Hofmuseum, das aus einem kleinen, fast 1 cm starken Aststückchen und aus einem Holz- stück, vermutlich Schaftholz, besteht, konnte ich nun feststellen, daß beide Stücke in dieser Frage Unterschiede aufweisen. Das Astholz hat viele einzellige Markstrahlen. Die Höhe der Markstrahlzellen schwankt von 13°5 bis 19 u. Eiporen fand ich an den Radialschnitten, die ich von dem kleinen Stückchen herstellte, nicht. Holzparenchym war vorhanden. Im Stammholz fand ich keine einzelligen Markstrahlen, hier waren die Markstrahlen vielstöckig, 16—24 u hoch und hatten typische Eiporen. Holzparenchym fand ich nicht. Letztere Beobachtung, wenn sie sich als konstant erweisen sollte, scheint mir auch die diesbezüglichen, einander widersprechenden Angaben von Burgerstein und Tassi zu erklären. Burgerstein untersuchte Schaftholz und fand kein Holzparenchym. Tassi dürfte Astholz untersucht haben und fand solches. Es sind dann eben Schaft- und Astholz auch in dieser Hinsicht nicht gleich gebaut. Für die Deutung von Podocarpoxylon Schwendae lassen sich aber diese Re- 172 Eine vergleichende Tabelle soll diese Tatsachen noch klarer darstellen: Podocarpoxylon Podocarpus. ER Das Holz besteht| Tracheiden und Holz- | Tracheiden und Holz- aus: parenchym. parenchym. Die Markstrahlen |parenehymatisch mit parenchymatisch mit sind: glatten Wänden. glatten Wänden. Höhe der Mark- Mittelwerte nach Bur- Mittel bei 21 u, Grenz- strahlen: gerstein 15—20u.| werte 13:5—27 u. Nach eigenen Mes- sungen: P. nerü-| folius ea. 20 (10°8— meist 24—31 u), P. elongatus 16—20 u. Anzahl der Mark-|bis 30, aber viele ein- | bis 13, selten einzellig. strahlzellen in| zellig. | einer Etage: Bau der Markstrahl- tüpfel: Anzahl der Mark- strahltüpfel pro Kreuzungsfeld: Vorkommen v. Harz: Der Markkörper be- steht aus: podocarpoid bis eiporig. (je nach der Art). | —2— 6 (z. B. bei £. elongatus). im Holzparenchym (Harzparenchym) u. in den Markstrahlen. Parenchymzellen und Sklereiden. | podocarpoid, Andeu- tungen von Eiporig- keit. —2—). im Holzparenchym u. in den Markstrahlen; auch in Tracheiden (sekundär?). Parenchymzellen und Sklereiden (nach Art der Sklereiden von Podocarpus nerü- folius ete.). sultate nicht auswerten, denn Podocarpoxylon Schwendae besitzt z. B. weder ganz allgemein so typische Eiporen wie das Stammholz von Dacerydium cu- pressinum, noch weist es ein völliges Fehlen derselben auf, wie ich es an dem Astholzstück konstatieren konnte. 173 Es wäre nun noch des fossilen Holzes zu gedenken, das Unger als Podocarpium dacrydioides beschrieben hat und das nach seinen Angaben die Mitte zwischen Dacrydium und Podo- carpus einnimmt. Die beigefügte Beschreibung wie auch die Ab- bildungen lassen aber eine genaue Nachbestimmung des fossilen Holzes nicht zu. Schon ob des Fundlandes (Neu-Seeland) erscheint der Rest einer neuen Untersuchung wert und es ist immerhin wahrscheinlich, daß Unger mit seiner Angabe recht hatte. Nicht ohne Interesse wäre es nun, wenn sich obigen Ausführungen noch eine zusammenfassende Studie über Podocarpus-Blattreste, die viel- fach von der Kreide (Nageiopsis) aufwärts angegeben werden, an- schließen könnte. Ein Blick auf die diesbezüglichen Abbildungen wird es aber verständlich machen, daß ich bei völliger Unmög- liehkeit, Originalmaterial nochmals untersuchen zu können, es für besser erachten mußte, auf eine derartige Studie zu verzichten. Als kleine Ergänzung der mitgeteilten Befunde hätte ich noch zu bemerken, daß das Holz von septierten Pilzhyphen völlig durehwuchert ist, auch die Sklereiden werden nicht versehont. Die Hyphen verlaufen nicht nur parallel mit den Tracheiden, sie durchbohren auch deren Wände in verschiedenen Rich- tungen. Fig. 11 zeigt eine Hyphe, die in radialer Richtung verläuft und die Tracheidenwände durchbohrt. Das geologische Alter von Podo- carpoxylon Schwendae ist leider nicht sicher feststellbar. Das Stück!) wurde Fig. >= a am Ufer des Attersees (Fig. 12) ge- I reülier Richtung da He funden, der ein inneralpines Zungen- Tracheidenwände. Schl.119, becken darstellt und nirgends über die Vergr. 530. Flyschzone herausragt (Penck). Diese Flyschzone dürfte der Kreide angehören. Im Süden reicht der See bis an die Abstürze der Triaskalke, aus welcher Periode aber das Holz, wie gleich hier bemerkt sei, kaum stammen dürfte. Wir können daher diese Möglichkeit bei der weiteren Dis- kussion so gut wie nicht vorhanden betrachten. Nördlich vom Attersee liegt tertiäres Gebirge (Hausruck). Direkt am Nordende umsäumen den Attersee diluviale Moränen, in geringer Ent- wicklung befinden sich diluviale Ablagerungen auch im Westen des Sees. Dies sind mit wenigen Worten die drei Möglichkeiten, die bei der Beurteilung des Alters von Podocarpoxylon Schwendae in Betracht zu ziehen sind. Aber noch eine vierte wäre vielleicht zu 2) Das Possil ist ein Rollstück. Das nun fast durch und durch weiße Holz weist im Innern noch Flecke von bräunlicher Färbung auf, die auf die Verunreinigung von Eisen (cf. p. 2) zurückzuführen sein dürften; allem An- scheine nach war das Holz einstens in seiner Gänze bräunlich gefärbt und wurde erst durch den Einfluß der Atmosphaerilien gebleicht. 174 beachten. Das Holz von Podocarpus-Arten wie auch von Dacry- dium (cupressinum Sol.) ist ein geschätztes Bootsbauholz und am Attersee samt Umgebung wird der Bootsbau betrieben. Beide 0 00 = Pi [eo] W 0 5 urmmoranen. Endmoränenwälle der Würmver- gletscherung. ] Jüngere Schotter. Niederterrassen- | DE schotter. -- 7) Rißmoränen. un GE. Hochterrassen- [2272] "schotter. 000 [o} {| Mindelmoränen. Fig. 12. Kartenskizze des Atterseegebietes. (Nach Penek-Brückner und Diener.) & Bucht von Stockwinkel, die bei dem kleinen Maßstab nicht eingezeichnet werden konnte. 175 Gattungen wurden aber erst vor hundert Jahren in Europa be- kannt und so fällt diese Möglichkeit, wenn sie überhaupt in Be- tracht kommen könnte, auch sofort hinweg. Aber selbst wenn diese Möglichkeit erwogen werden müßte, so sprechen die er- haltenen Zellkerne dagegen. Ein Holz, das irgendwo auf der süd- liehen Hemisphäre gefällt worden ist, dürfte bei seiner Ankunft in Europa keine gut erhaltenen Zellkerne mehr aufweisen; denn die so ausgezeichnet konservierten Zellkerne des Fossils sprechen wohl sicher dafür, daß Podocarpoxylon Schwendae als lebendes Holz zur Fossilisation gelangt ist. Welcher Periode ist nun Podocarpoxylon Schwendae zuzuweisen ? Diese Frage kann man leider nicht völlig sicher beantworten. Aus den diluvialen Ablagerungen dürfte Podocarpoxzylon Schwendae kaum stammen. Tazxus ist aus der Diluvialperiode wohl allgemein bekannt, doch wurde meines Wissens in unseren Gegenden noch keine andere Taxaceengattung aus dieser Periode beobachtet. Spe- ziell Podocarpeen scheinen im Diluvium in Europa nicht mehr vorzukommen. Die tertiären Hausruckschotter enthalten ab und zu Strünke verkieselter Hölzer und es wäre ja nicht undenkbar, daß das Stück aus diesen Schottern stammt, zumal im Tertiär Podo- carpus-Blätter nicht selten zu sein scheinen. Doch trennen diluviale Ablagerungen das Hausruckgebiet vom Attersee und auch der Wasserlauf, der für Umlagerungen in Betracht kommen könnte, speziell der Abfluß des Attersees, hat die Richtung von Süd nach Nord und dasselbe gilt auch von dessen einstigem Gletscher. Da wir bereits aus den Kreideablagerungen von Nordamerika eine nahe verwandte Gattung Nageropsis Fontaine kennen, so wäre es immerhin möglich, daß Podocarpoxylon Schwendae aus dem fossil- armen Flysch stammt und der Kreide angehört; selbstredend kann ich nicht entscheiden, ob diese Flyschzone tatsächlich kretazisch ist. Sie kann bekanntlich auch dem Tertiär angehören. Andere fossile Taxaceen aus der Kreide sind bereits bekannt und es sei bemerkt, daß ein fossiles Holz — Phyllocladoxylon sp. Gothan — das von Nathorst in Grönland gesammelt worden ist und, wie schon der Name sagt, zu den nächsten Verwandten von Podo- carpoxylon gehört, aus jurassischen Schichten stammt. Zusammenfassend dürfen wir also wohl sagen, daß Podo- carpoxylon Schwendae nur aus der Kreide oder dem Tertiär stammen kann. Zu welcher Periode aber das Fossil mit voller Sicherheit zu zählen ist, läßt sich dermalen nicht entscheiden. Vielleicht bringen spätere Funde, zumal aus dieser Gegend, oder die Untersuchung von Hölzern aus den Hausruckschottern auch in diese Frage eine völlige Klärung. Die Ergebnisse der Untersuchung seien nun in wenige Worte zusammengefaßt: Das fossile Holzstück ist ein Podocarpeenholz und dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit in die Gattung Podocarpus selbst zu stellen sein. 176 Das Holz von Podocarpoxzylon Schwendae besteht aus Tracheiden und Holzparenchym. Die Tracheiden sind an den Radial- und Tangentialwänden mit ein- reihigen Hoftüpfeln besetzt. Die Markstrahlen sind einreihig und parenchyma- tisch. Sie haben glatte Wände, sind 13°5—27 u hoch, im Mittel gegen 21 u. Selten sind die Markstrahlen einzellig (am Tangentialschnitt), meistens bilden sie sich mehrstöckig (bis 13stöckige konnte ich zählen) aus. Untereinander sind die Markstrahlen durch keine Tüpfel in Verbindung, mit den Tracheiden kommuni- zieren sie mittels einseitiger Hoftüpfel; im Kreuzungs- feld stehen bis 5 Tüpfel, meist sind es nur 1-2 (3). Diese Markstrahltüpfel sind podocarpoid ausgebildet und zeigen Andeutungen von Eiporigkeit. Harz findet sich im Holzparenehym und in den Markstrahlen, auch manche Tracheiden führen solches (sekundär?). Der Markkörper besteht aus Parenchymzellen und Sklereiden. Letztere haben den Typus der Podocarpus- Sklereiden (z. B. von P. neriifolius). Das geologische Alter von Podocarpoxylon Schwendae ist nicht sieher festzustellen. Für die Zu- weisung zum Flysceh sprechen wohl die meisten Mo- mente; es kommen aber auch die tertiären Schotter in Betracht. Der Flyseh der Atterseeumgebung dürfte kretazisch sein und Podocarpoxzylon Schwendae würde dann der Kreideperiode zuzuzählen sein. Da aber diese Flysehzone auch dem Tertiär angehören kann, so würde Podocarpoxylon Schwendae, ohne aus den Haus- ruckscehottern stammen zu müssen, auch tertiären Alters sein können. Zum Schlusse möchte ich noch meinem Chef, Herrn Prof. Dr. K. Fritsch, aufriehtigen Dank sagen für die mir gewährte Arbeitszeit und Herrn Prof. Palla danken für die Mühe der Durchmusterung einiger meiner Schliffe. Benützte Literatur. Brooks F. T. and Stiles W., The structure of Podocarpus spinulosus (Smith) R. Br. Annals of botany, Vol. 24. Burgerstein A., I. Zur Kenntnis der Holzanatomie einiger Koniferen. B. D. B. 6., Bd. 24. — — 1. Vergleichende Anatomie des Holzes der Koniferen. Wiesner-Fest- schrift, Wien, 1908. Diener C., Bau und Bild der Ostalpen und des Karstgebietes in: Bau und Bild Österreichs, Wien, 1903. Engler und Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, Bd. II, 1 (Coniferae). Kubart, B.: Podocarpoxylon. phot. B. Kubart. fichtdrusk v. Max Jafle, Wien Lir LEBT Österr. botan. Zeitschr., 1911. 177 Gothan W., I. Zur Anatomie lebender und fossiler Gymnospermen-Hölzer. Abhandl. d. k. preuß. geolog. Landesanstalt, N. Folge, Heft 44, 1905. — — II. Die fossilen Hölzer von König-Karls-Land. Kungl. Svenska Vetensk. Handlingar, Bd. 42, 1907. Nakamura, Über den anatomischen Bau des Holzes der wichtigsten japani- schen Koniferen. In: Untersuchungen aus d. forstbot. Institut zu München, III (1883). Nathorst A. G., Paläobotanische Mitteilungen Nr. 7. Kungl. Svenska Vetensk. Handlingar, Bd. 43, 1908. Penck A. und Brückner E., Die Alpen im Eiszeitalter. Leipzig, 1909. Pilger R., Taxaceae in Engler A., Das Pflanzenreich. Leipzig, 1903. Tassi Fl., Ricerche comparate sul tessuto midollare delle Conifere. Bulletino del Laboratorio ed orto botanico. Siena, 1906. Unger Fr., Fossile Pflanzenreste aus Neu-Seeland. In: Reise der österr. Fre- gatte Novara, Wien, 1864. Vierhapper F.,, Entwurf eines neuen Systemes der Koniferen. Abhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien, Bd. V, 1910, Weber, Versuch eines Überblicks über die Vegetation der Diluvialzeit in den mittleren Regionen Europas. Naturw. Wochenschrift, Bd. XIV, 1899. Tafelerklärung. Photo 1. Querschnittsbild von der Jahresringgrenze. Schliff 119 H, Vergr. ca. 280. Photo 2. Radialschnitt durch das Holz. Der dunkle Inhalt in den Tracheiden dürfte Harz sein. Schliff 119 B, Vergr. ca. 280. Photo 3. Radialschnitt durch das Holz. %k = Harzkugeln (?) in den Mark- strahlen, % — Luftblasen im Schliff, « = Stärkekörner (?) in den Mark- strahlen. Schliff 119 Z, Vergr. ca. 280. Photo 4. Radialschnitt durch das Holz. z — Zellkerne in den Markstrahl- zellen. Schliff 119 B, Vergr. ca. 280. Photo 5. Radialschnitt durch den Markkörper. Das Bild zeigt 3 Sklereiden. Die Porenkanäle sind deutlich zu sehen. Schliff 119 L, Vergr. ca. 280. Photo 6. Querschnitt durch den Markkörper. Die abgebildete Sklereide läßt deutlich die Schichtung der Membran erkennen. Die feinen Schichten der Membran sind in der Reproduktion leider nicht zum Ausdruck ge- kommen. Das gleiche gilt von den Porenkanälen in Photo 5. Schliff 119, Vergr. ca. 280. Adnotationes lichenographicae. Von Julius Steiner (Wien). 1. Lecidia musiva Kub. Parg., p. 220. Exs.: Arld. 1054. Exemplar orig. plantae a el. Körber, |. e. descriptae non vidi. Lichen hie Lec. musiva Krb. nominatus respieit tantum exsieec. Arld. 1054, quod serius ab Arnold in Dalla Torre und Sarnthein, Tirol. Flecht., p. 421, Lec. meiosporae Nyl. adseri- bitur. Sed medulla hujus plantae distinete etiamsi dilute et sordide J ope coerulesecit et sporae majores sunt quam in L. meiospora Nyl., ca. 15—18 (20) u lg. et 8—9 u It. Pyenides desunt. Österr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1911. 13 178 var. lavicola Star. Hab.: Gomera (ins. Canar.), leg. Prof. May super lavam. Thallus subargillaceo-pallidus ex initiis tenuibus, prothallo ob- sceuro non einctis, pl. m. torulosis et indistincte areolatis moxadl mm incrassatus et rimis angustis et acutis areolatus, areolis valde va- riantibus, planis v. rarius convexis, minoribus v. ad 2—4mm di- latatis. Cortex superior ca. 18—38 u crass. incolor et parum in- spersus ex hyphis contextis in toto autem perpendiculariter strietis ca. 5—6 u crassis, leptodermeis lumine lato, cellulosis, cellulis e rectangulari subelliptieis v. suborbieularibus. Stratum gonidiale nec minus fere egranosum, ca. 60—70 u crassum, gonidiis magis di- spersis et dilute coloratis. Medulla pro mag. part. sordide obseu- rata, dense granosa. KHO adh. cortex tantum dilute sordideseit, CaCl,O0, nec cortex nec medulla coloratur, J ope medulla prae- sertim infra sed p. p. etiam supra dilute sordide coeruleseit (di- stinetius quam in L. contraponenda Arld.). Apothecia tandem ad 3 mm dilatata, orbieularia v. suborbieularia, margine tenuiore sed elato et persistente, nigro nudo v. spurie pruinoso, opaco, disco primum plano et sordide cinereo pruinoso, deinde in centro tantum pl. m. convexo, atro et pl. m. nitente, tandem varie sed saepius radiatim fisso. Diseus h. i. sordide fusce decoloratus est. Exeipulum nigrofuscum, infra ad 76 u crass. et cum hypo- theeio nigrofusco connatum. Hymenium ca. 965—115 u alt. egra- nosum et incolor, paraphysibus spissis sed solubilibus, ea. 15 u crassis supra nane incrassatis et connatis epithecium tenue, ob- scurius fumose fuscum v. fumose olivaceum, paullo inspersum et p- p. densius sordide supersparsum formant. Asci elongati ca. 90 u le. et 13—15 u lt. Sporae octonae, elongate ellipticae, apieibus angustatis 15—21 u le. et 6—8 (9) u It. Hymenium J ope perman. eoeruleseit, KHO adh. partes coloratae parum mutantur, HNO, epithecium in luteo rufulum, spurie tantum in roseo decoloratur. Pyenides desunt. Var. lavicola thallo erassiore, areolis planioribus et majoribus, apotheeiis majoribus et p. p. pruinosis a planta typica diserepat. 2. Lecanora chlarodes Nyl., Flora, 1873, p. 198, et in Pyr., Orient. Nov. (1891), p. 78 not. Exs.: Mand. Mad. no. 54. var, sphaerocarpa Stnr. Hab.: Gomera (ins. Canar.) leg. Prof. May super lavam. Thallus tenuis, planus, rimose areolatus, albus et opacus, spurie farinose suffusus, KHO lutescens insulas minores et dispersas v. ad 2 cm confluentes format, areolis p. p. magis dispersis p. p. magis congestis ca. 02—1 mm It. et pl. m. angulosis, prothallo v. hypothallo obseuro nullo. Apothecia adpresse sedentia, integre albo marginata, disco in statu sieco et madido mere nigro et epruinoso, mMOX convexo et 179 hemisphaerice convexo, margine demum omnino depresso (in pl. typiea discus tandem convexulus varie rufus et in convexitate pl. m. nigrescens). Hymenium ca. 57—65 u alt. et paullo mieroinspersum ut in exs. eit. Paraphyses tenues ca. 1’5 u It., non distinete sep- tatae, supra spurie v. paullo sensim elavatae, gelatinose connatae, strato anisto tenui v. inconspicuo tectae epithecium coeruleo-viride (in exs. eit. fuseum v. rufofuscum), spurie tantum inspersum for- mant. Hypothecium paullo luteolum. Sporae octonae, ellipticae, an- gustius duplieiter limbatae, 11—13 (14) u lg. et 6—7 (8) u It. (in pl. typ. 10—12 u Ig. et 6—7 u It.). Hymenium J ope permanenter coeruleseit et hypotheeium saltem supra etiam coeruleseit. Conidia valde arcuata v. flexuosa 13—22 u lg. et 0'7 u Ik. In pl. typ. see. Nyl. l. e. „spermatia rectiora quam in chlarona“, in expl. eit. in H. P. pyenides desunt. 3. Lecanora luteola Stnr. in ÜOsterr. bot. Zeitschr., 1904, p. 402. Hab.: Teneriffa, leg. R. v. Wettstein et F. v. Kerner; Gomera, leg. Prof. May; ubique super lavam. Pyenides simplices, immersae, subsphaericae, visae ad 0'17 mm alt. et O-14 mm It., perifulerium incolor supra tantum incrassatum et fusce v. fusco-viride coloratum, cavitate plicata. Conidia 9—15 u lg. et ca. 0°7 u It. varie arcuata v. hamata. Discus niger in stat. mad. regulariter in olivaceum vergit. Lecan. luteolae lichen proxime accedit, qui a el. Hartung in ins. Lanzarote et Fuerteventura collectus, a el. Hepp in Neue Denksehr. d. schweiz. Gesellsch. f. Naturwiss., Bd. XV (1857), p- 148, Lecanora sulphurella nominatus sed non descriptus et in exs. no. 776 distributus est. Nomen a cl. Hepp datum sec. reg. nomenel. prioritatis gaudet, ideirco nomen Lecan. sulphurella Körb. in Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, 1867, p. 703, speciem aliam lanans mutandum est et subponatur nomen: Lecan. Körberi tnr. Lecan. sulphurea Hepp a Lecan. luteola diversa est thallo ca. duplo erassiore, magis continue obducente, inaequaliter prae- sertim circa apothecia rimuloso varie cremeo-pallido sed nunguam aureo suffuso, apotheciis majoribus ca. 1—1'2 mm It. et crassio- ribus, disco etiam in stat. mad. nigro, margine nunquam aureo suffuso, hypothecio mox sordide rufulo et conidiis majoribus, relat. minus arcuatis 14—23 (25) u lg. et ca. O7 u lt. Notae ceterae suffieienter conveniunt etiam prothallus obscurus tenuis pl. m. di- stinetus et reactio roseo-violacea HNO, in epithecio provocata (in deser. Lecan. luteolae |. e. erronee scribitur HNO, non coloratum). Medulla CaCl,0, adh. intensius et magis aequaliter rubet quam in Lecan. luteola. 4. Caloplaca (Gasparrinea) carphinea (E. Fr.) Jatta, Syll. Lich. It., 1900, p. 241. — E. Fr. Lichenog. Eur., 1831, p. 110, sub Parmelia. — Bagl. Sard., p. 70, in Nuov. Giorn. Bot. It., 13* 180 Vol. XI (1879), et Nyl., Lich. Pyr. Or. obs. nov., p. 27, sub Pla- codıo. var. scoriophila (Mass.) Stnr. — Mass. Lich. Cap. in Mem. Ist. Venet., Vol. X (1861), p. 23. sub Placodio.. — Caloplaca scoriophila (Mass.) A. Zahlbr. in Drygalski, Deutsch. Südp.-Exp., 1901— 1903, p. 25 p. p. S Lobi marginales et areolae centrales ceterum eodemmodo va- riantes ut in pl. typ. sed in toto magis convexulae, color thalli magis luteo-virens et sporae in toto paullo angustiores ca. 8—12 w lg. et 3:8—5 u It. Praesertim autem varietas diversa est struetura strati tegentis thalli. In hoc nempe strata duo vegeta adsunt, KHO adh. distinete separata. Exterius, cortex verus, ad 20 u crassum et dense sordide argillaceo granose inspersum, granulis KHO solutis, ex hyphis distinete perpendieularibus contextum, extus sensim dehiscens. Interius, in medio squamae crassius, ca. 20—25 u cer., gonangia convexe producta attingens et inter gon- angia, quantum separata, ulterius adhue intrans, egranosum, ex hyphis irregulariter contextis et inter gonangia magis perpendieu- larıbus et reetangulare cellulosis. In pl. typ. stratum cortieale ca. 20—30 u erassum aequomodo et saepe usque ad gonangia granosum est sed ubique aequaliter contextum, cellulis extus sensim magis orbieularibus, strato differente exteriore (KHO adh.) nullo. Involuerum ut in earphinea typ. supra longe egonidiosum ex hyphis cortiealibus et intus medullaribus formatum, etiam pyenides perifulerio incolore, corticem anguste pertundentes in tubereulis thalli pallidioribus et parum emergentibus immersae et conidia recta 3—4°5 u lg. et ca. 0°7—0'8 u It., apieibus rotundatis et spurie incrassatis conveniunt, nee minus thallus KHO non colo- ratur dum epitheeium h. m., traet. purpuraseit et medulla Ca Cl, O, adh. ceterum etiam rubescit sed in lobis junioribus varietatis v. spurie tantum v. non coloratur. Varietati nominatae verisim. adseribenda est Lec. carphinea (Fr.) Mont. in Bark. Webb et Berth., Hist. Nat. Il. Canar., T. III, pr. 2. seet. ultima p. 14 allata et in ins. Gomera collecta. Varietatem autem aliam sistit Calopl. (Gasp.) scoriophila (Mass.) A. Zahlbr. 1. supr. eit. quantum respieit plantam in ins. St. Vincent collectam et nominetur: var. amota Stnr. Medulla nusquam Ca0l, O, adh. coloratur. Ceterum var. amota in toto similior est var. scorisphilae sed pars exterior strati corti- calis (KHO adh.) minus aequaliter distinete apparet et insuper re- gulariter stratum tegens emortuum adest, incolor, egranosum et ca. 4—6 u crassum. Was die Verbreitung der Art betrifft, so sind Fundorte für dieselbe bekannt von Süditalien (Prov. Neapel sec. Jatta, Syll. Lich. It., p. 520), Sardinien (ober Orri, leg. Baglietto!), den Inseln bei Hyeres (leg. Metzler!), den Ostpyrenäen (Scehär. 568! leg. Montagne und leg. Nylander), Marokko (Berg Ben Avuda, 181 leg. Brun), den Kanarischen Inseln (Teneriffa, leg. Wettstein et Fr. v. Kerner! und Gomera, leg. Bark. Webb et Berth., leg. May!). den Kapverdischen Inseln (St. Vincent, leg. Werth!), der Insel Ascension (leg. Wawra!). Die Flechte erscheint also bisher als eine typisch westmediterrane und südatlantische. 5. Caloplaca (Gasparrinea) Gomerana Stnr. Hab.: Ins. Canar., Gomera, leg. Prof. May super lavam. Thallus late expansus (adest ad 6 cm It. sed etiam ad 13 cm expansus, ubi thalli plures conflucti) ubique adpressus, luteo-auran- tiacus, laevis et opacus, in centro late verrucose areolatus, areolae v. 0-5—1 mm latae fere verruciformes v. torulose irregulares v. magis rectangulare elongatae ca. 1—1'5 mm I1g. et saepe 0:5 mm lt., convexae v. subconvexae et parum torulosae, v. omnino in- ordinatae v. pl. m. seriatim et h. i. submesenteriforme ordinatae. Thallus ad peripheriam v. radiose lineare lobatus, lobis ad 8 mm longis et porreete et conniventer dichotome saepius ramosis, ramis ultimis ca. 2 mm 1g., ubique ca. 0-3—0'8 mm latis et convexulis, v. lobi peripheriei breviores sunt, vix 3 mm lg. et parum subdicho- tome ineisi, lobi ultimi ca. 1—1'5 mm Ig. et ad apices magis di- latati et suberenati, sed adsunt etiam lobi perbreves et fere in- ordinati, semper autem centroversus transversim fissi areolas cen- trales procreant. Lobi et areolae ca. 0:2—0°5 mm crassae sunt. Cortex superior verus cellulis subglobosis arete connatis solitis formatus, obscurius fulvis et granose inspersis, ca. 16—23 u crassus, KHO purpurascens. Tegumentum interius ceterum magis hyphosum, incolor et egranosum, usque ad ganangia saepe convexe protube- rantia ad 38 u crassum et inter gonangia, quantum separata, adhuc cerassius. Gonangia medullam versus confluunt et ad margines areo- larum usque ad paginam inferiorem penetrant. Medulla dense eon- texta, alba et dense granosa, granulis KHO vix spurie solutis. In pagina inferiore hyphae stratum egranosum formant, subdistincte cellulosum ex hyphis dense contextis, ad 18—20 u cerassum, ad margines minus evolutum et in h. l. in corticem superiorem abiens, KHO adh. purpurascens, fere corticem inferiorem formans etiamsi minus distinetum quam in Cal. elegante. In partibus adultis hoe stratum p. p. nigricante-obscuratum est insuper infra telum hy- phosum pl. m. infuscatum exhibet. Apothecia e thalli verrueis v. lobis emergentia mox sedentia et orbieularia ad 0°8 mm It., involuero constrieto, disco aurantiace rufo, e plano subconvexulo v. convexo, margine integro, aurantiace lutescente, laevi et mediocri, primum magis elato, deinde explanato et in apotheeiis convexis demisso. Involuerum laeve, infra, ubi constrietum et parallelum cum superficie thalli, eorticem solitum ca. 18—28 u cerassum, stratum gonangiale et medullare granosum et hymenium versus insuper stratum medullare praesertim tangentialiter hyphosum et egranosum exhibet, ubi autem erectum usque ad marginem ex hyphis eorti- 182 calibus elongatis et septatis, trajectorice eurvatis cum hyphis strati medullaris (i. e. excipuli) confluentibus gonidia nulla ineludentibus - formatur. Hymenium ca. 57 u altum in dimidia v. tertia parte inferiore et in hypothecio incolori granose inspersum, granis et guttulis in- eoloribus. Paraphyses tenuiores ca. 1°5 u It. et supra clavatae epi- thecium rufe fulvum, dense fulve inspersum, KHO purpurascens formant. Sporae octonae in ascis elongate sublanceolatis ca. 48 u lg. et 12—16 u It. parvae 7’5—11 u lg. et 5°5—6°5 u It. v. magis elongate v. late orculiformes et fere rotundatae, isthmo distineto et tenui, septo crasso. J ope hym. coerulescit et saltem superior pars hypothecii violaseit. Pyenides in apieibus verrucarum thalli singulae immersae, pl. m. ovoideae, parte porali aurantiaca spurie emergente, cavitate simpliei, visae 0:18—0'19 mm alt. et 013 mm It., perifulerio in- colore, eirca porum tantum inerassato et aurantiace rufulo. Fulera endobasidialia, conidia recta, brevia, 2—3 u lg. et ca. 0°9 u It., in medio regulariter spurie attenuata. Die Art hat, abgesehen von den Reaktionen und der Farbe, sowohl in ihrer Wachstumsweise als in ihren einzelnen Merkmalen eine viel nähere Verwandtschaft zu Cal. carphinea als zu den übrigen Arten der Sektion mit vorherrschend schmal linealen Randlappen. 6. Buellia (Diplotomma) mexicana Stnr. Hab.: In part. bor. mont. Hinantikatl (Am. cent.) in deelivo bor. diet. „Espinaco“, 4300 m s. m., leg. F. v. Kerner super lavam. Thallus suborbiculare determinatus, areolatus, centroversus ad l mm crassus, ad ambitum extenuatus, in toto nigricante-argilla- ceus, zona prothallina nigra latiore cinetus, ex qua areolae dissi- pate emergunt. Areolae marginales tenues, irregulariter angulosae, fere planae, ad 0°5 mm It. v. minores, centroversus sensim in- crassatae, adultae tandem ad 1 mm It. et crass., diffracte congestae, varie acute angulosae et hypothallo nigro pl. m. distinete ‚magi- natae, supra concavae, albidae sed h. i. nigrescente conspurcatae. Thallus CaCl, O, non coloratur, KHO adh. paullo sordidescit, J ope medulla usque ad stratum gonidiale violaseit. Meaulla areolarum super ®/, altitud. sordide infuscata et ob- scurata, sub '/, tantum (ca. O'2 mm) incolor. Stratum tegens areo- larum extus e strato emortuo incolore et egranoso, in centro areo- larum ad 39 u crasso et margines versus extenuato et evanescente constans intus corticem verum, tenuem (l11—1l5 u er.) ex hyphis magis perpendiculariter intricatis, septatis et extus crassius clavate capitatis, pl. m. obscuratis exhibet. Gonidia dilutius colorata, 9— 12 u It. Apothecia e centro v. margine areolarum v. singula v. pluria spurie v. distinetius emergentia, ad 0°3 (0°4) mm It., plana, ex 183 immarginato tandem tenuiter elate marginata nigra et nuda. Ex- eipulum tenue et parum distinetum, in apotheeiis immersis sub- incolor ita, ut magis rinodinea appareant, in emersis denigratum et cum hypotheeio pallidiore confluens. Hymenium 80—110 u altum, ex hyalino mox luteole v. ochraceo pallidum v. ceinereo vinose pal- lidum, paullo mierogranosum. Paraphyses filiformes, non distinete septatae, tenues ca. 1 « It., supra minute ad 2—2°5 u sed distinete capitatae epitheeium obscure fumose fuseum, pl. m. in chalybaeo viride vergens formant. Hypothecium supra pallidius argillaceo-ru- fulum, infra medioeriter rufum. Sporae octonae in aseis clavatis in- ordinate biseriales, 15—21 u Ig. et 7—9 (9:6) u It., ellipticae, 3-septatae, cellula una et altera v. omnibus 1-divisis halone nullo, e fumose glauco fuscae, mox collapsae. HNO, epithecium pl. m. roseo purpurascit, partes coloratae KHO non mutantur, J ope paraphyses perman. coerulescunt, asci mox sordide rufesceunt. Pye- nides simplices, immersae, visae ad 0°12 mm alt. et O°1 mm It. v. minores, cavitate simpliei, perifulerio incolore eirca porum tantum inerassatum et infuscatum. Fulera ramosa cellulis paueioribus ca. 4—6, basidiis quantum vidi exobasidialibus, elliptieis ad 5—6 u Ig., conidia recta 5—7 (8) u Ilg. et ca. 0°8 u It. Die Art, keiner andern wirklich nahestehend, ist an reicherem Material weiter zu untersuchen. Das hohe Hymenium spricht mehr für die Gattung Ahizocarpon, die Apothezienwand dagegen nähert sich stark der Gattung Rinodina, die Sporen haben keinen Halo und gleichen in Form und Teilungsweise denen von Duell. albo- atra. Übrigens sitzen zwischen den Apothezien der Flechte die einer Karschia und dem Einflusse dieses Parasiten ist vielleicht das frühzeitige Zusammenfallen und Zerfallen der Sporen und ein Teil der Bräunung des Thallusmarkes zuzuschreiben. (Schluß folgt.) Uber einige neotropische Metzgeria-Arten. Von Viktor Schiffner (Wien). Trotz der sehr einfachen morphologischen Verhältnisse bietet die Gattung Metzgeria ziemliche Schwierigkeiten und ich will daher zunächst einige methodische Bemerkungen machen, welche denen, die sich mit dieser Gattung beschäftigen wollen, von Nutzen sein dürften. Die Merkmale, auf die es bei Unterscheidung der Arten an- kommt, sind folgende: 1. Infloreszenz, ist bei genügend reichlichem Materiale immer leicht zu konstatieren, wenn man das Aussehen der Z und Q Sprosse sich eingeprägt hat, man hüte sich nur, gewisse 9 Sprosse, welche stark konvex sind, für Z zu halten. 154 2. Verzweigung. Man pflegt mitunter die Gattung (so auch Stephani in Spec. Hep. I) in „Pinnatae* und „Furcatae“ einzuteilen, was aber recht prekär ist, da bei keiner Metzgeria eine wirklich fiederige Verzweigung vorkommt, sondern eine solche entsteht scheinbar dadurch, daß sich der eine Ast der Diehotomie stärker fortentwickelt (also sympodial); man kann nun bei allen diesen „pinnaten“ Formen oft genug rein gabelige Verzweigung finden, wenn man ein reiches Material zur Verfügung hat!) und umgekehrt auch bei „Furcaten® sympodiale Stämmcehen. Wichtig ist es, ob die Sprossen sehr verlängert sind oder nicht, wodurch der Habitus stark beeinflußt wird; jedoch kommen bei manchen Arten beiderlei Formen vor (z. B.“M. conjugata), bei anderen scheinen nur verlängerte Sprosse vorzukommen (M. hamata Lindb., M. convoluta St., M. angusta St., M. brasiliensis Schffn. n. sp. etc.). 3. Die Zahl der dorsalen und ventralen Decekzellreihen der Rippe ist eines der wichtigsten Merkmale, aber nicht leicht sicher zu konstatieren. Während die dorsalen Reihen bei Flächen- betrachtung mit mittleren Vergrößerungen stets leicht sichtbar sind, sind die ventralen oft so stark von den Borsten verdeckt, daß man sie nicht leicht sehen kann. Man lege das Stämmchen mit der Ventralseite nach oben auf den Objektträger und lasse ein Skalpell, dessen Schneide senkrecht stehen muß, ganz leicht (durch die eigene Schwere) längs der Rippe hingleiten, wodurch die Borsten abrasiert werden und die Deckzellen sehr schön sichtbar sind. Eine sehr geschickte Hand kann dasselbe auch mit dem Rande eines nahezu senkrecht gehaltenen Deckgläschens aus- führen. Die Zahl der (besonders der ventralen) Deckzellen wechselt öfters ziemlich beträchtlich, man muß also in solchen Fällen die normale Zahl feststellen; man untersuche also den mittleren Verlauf der Rippe an kräftigen Sprossen nie unmittelbar unter der Gabelung und nie die schwachen Endverzweigungen; 4 Pflanzen sind oft schwächer und zeigen + depauperierte Rippe, weswegen man sie womöglich nicht zu diesen Untersuchungen heranziehen soll. Ich hatte geglaubt, daß durch starke Ausfärbung der Zellmembranen die Zellgrenzen recht deutlich sichtbar zu machen seien, aber alle von mir versuchten Farbstoffe haben ein schlechtes Resultat ergeben. 4. Bau der Rippe (des Zentralstranges). Dieser ist nur an Querschnitten zu konstatieren. Solche können auch zur Feststellung der Rippendeckzellen dienen, jedoch nur dann mit Sicherheit, wenn man genau weiß, aus welchem Teile des Sprosses der Schnitt stammt; sicherer ist daher die sub 3 angegebene Methode (Flächenansicht der rasierten Rippe). Das aufgeweichte oder auf- gekochte Material wird sehr weich und schneidet sich sehr schlecht; !) Unsere M. pubescens kann als lehrreiches Beispiel dienen. 185 man lege daher dieses Material einige Sekunden in starken Al- kohol, bevor man es in das Hollundermark faßt'). Bei stark ombrophilen und hygrophilen Formen ist der Zentralstrang der Rippe depauperiert (besteht aus weniger Zellschiehten) und die Prosenchymzellen sind weitlumiger und dünnwandig (siehe auch unten über M. leptoneura). 5. Behaarung (Borsten) der Rippe (ventral), der Alae (meistens nur ventral) und des Randes. Bei Formen mit sehr weichen, dünnwandigen Haaren kann man Färbung mit Methylen- violett (Betupfen mit Tintenstift) oder eine andere Anilinfarbe anwenden, wodurch die Trichome sofort stark ausgefärbt werden, während die übrigen Zellwände die Farbe kaum annehmen. Es ist ein sehr wichtiges, weil konstantes Merkmal, ob die Randborsten normalerweise einzeln stehen oder geminat sind (resp. zu drei bis mehreren von einem Punkte entspringen). Dabei ist aber aufmerksam zu machen, daß man bei manchen normal einzel- borstigen Formen mitunter (selten) ein oder das andere geminate Haar findet und umgekehrt. Die Länge und Reichlichkeit der Haare hängt bis zu einem gewissen Grade mit den Standortsverhältnissen zusammen, ist aber keineswegs ganz bedeutungslos. 6. Größe, Verdiekung und sonstige Beschaffenheit der Alarzellen. Je nach den Standortsverhältnissen wechseln diese Merkmale in bescheidenen Grenzen und sind die Zellen auch noch weit rückwärts von den Vegetationspunkten viel kleiner, was stets zu berücksichtigen ist. Im allgemeinen ist die Zellgröße ein sehr wichtiges Merkmal und kann oft zur leichten Unterscheidung sonst ähnlicher Arten dienen. 7. Die Merkmale, welche sich auf Fruchtäste, 9 Aste, Ca- lyptra, Sporogonklappen, Sporen, Elateren beziehen, sind inter- essant, aber zur Artunterscheidung bei weitem nicht so wichtig, wie die anderen. Bei manchen Arten scheinen die Fruchtäste stets vegetativ weiterzuwachsen („rami @ innovati“), wie bei-M. imberbis Jack et St., bei anderen Arten scheint dies nur bisweilen der Fall zu sein (M. Uleana St.), bei den meisten kommt es nie vor. Ich habe beobachtet, daß bei einigen Arten die Innenschichte der Sporogonklappen verschwommene, aber deutlich wahrnehmbare Halbringfasern aufweist, welche bei anderen Arten gänzlich fehlen. Die Beschaffenheit des Sporogons ist aber schon darum von ge- ringer Bedeutung für die Speziessystematik, weil reife Sporogone nur von sehr wenigen Arten bekannt sind. 1) Dies kann auch bei Riccardia u. a. empfohlen werden, wo man ohne Anwendung dieses Kunstgriffes nie mühelos schöne Schnitte bekommt. 186 Über Meizgeria dichotoma (Sw.) Nees und damit ver- wechselte Pflanzen. M. dichotoma ist die erste exotische Metzgeria, welche be- kannt wurde, und sie ist daher von älteren (aber auch von ganz neuen!) Botanikern gründlich verkannt worden; um nur ein Bei- spiel anzuführen, wie es um die Kenntnis dieser Art stelit, habe ich das Herbar des k. k. Hofmuseums in Wien (inkl. Herb. - Lindenberg) durchgesehen und dort elf Exemlare als M. dicho- toma gefunden, die nicht weniger als acht Arten angehören. Darunter sind drei Originalexemplare von Swartz (Herb. Lindenb. 8135—8137), von denen zwei je zwei verschiedene Pflanzen enthalten, die schon mit freiem Auge kenntlich sind: 1. M. hamata Lindb. und 2. die Form, welche seit Lindberg, Mong. Metzgeriae als der Typus von M. dichotoma bezeichnet wird!). Obwohl nun Lindberg wahrscheinlich gemacht hat, daß Swartz sich mit seiner Beschreibung nur auf die zweite bezieht, so ist doch nach den Originalexemplaren die Spezies bereits beim Autor eine zusammengesetzte. Die Synopsis Hep. zieht p. 504 noch dazu: 1. Meizgeria ciliata Raddi (Brasilia, ad Mandıoccam), 2. Jung. hymenophylloides Kunze Mse. (in Peruvia, Poeppig) und im Nachtrag, p. 788: 3. Mexico ad Chinantla (Liebmann). Alle diese Pflanzen stellt auch S. OÖ. Lindberg in Mon. Metzg. zu M. dichotoma, was klar erweist, daß auch er diese Spezies nicht hinreichend ge- kannt hat. Ich habe alle diese Pflanzen in Originalexemplaren unter- sucht: 1. ist von J/. dichotoma weit verschieden und nach meiner Ansicht eine gute Art, die folgendermaßen zu diagnostizieren ist: Metzgeria ciliata Raddi. Dioica. Tenera, ad 2 cm longa, 0°5 mm lata, fureata, ramis elongatis angustis, subplana. Costa 2/4 (3), tenuis ca. 50 u lata, cellulis ecorticalibus elongatis, subtus pilis longis setosa. Ala sub- plana, subtus hirsuta, margine setis simplicibus sparsis ultra 100 u longis, per spatia omnino nullis. Cellulae alarım hexagonae 30x40 u, parietibus tenuibus, trigonis parvis; margi- nales haud prominulae. Rami 4 globosi, nudi. Plantam 2 haud vidi. Kann keine Kümmerform von M. dichotoma sein wegen der viel kleineren Zellen, Bau der Rippe ete. 4. brasiliensis Schfin. var. subnuda ist größer, derber, hat robustere, doppelt so breite Rippe mit querbreiten Deckzellen, diese normal 2/2. M. convoluta ist viel größer und mehr als doppelt so breit, hat mehr als 1) Auch S. O. Lindberg (l. e., p. 21, 22) fand an mehreren von ihm untersuchten Originalexemplaren, daß Swartz diese zwei Arten als Jung. dichotoma ausgab. 187 doppelt so breite Rippe, viel größere Zellen, =+ eingerollte Ränder, unterseits kahle Ala. M. Jacki ist auch größer, viel derber, Rippe viel kräftiger, Randborsten zahlreich ete. 2. M. hymenophylloides Kunze msc. Peru, Poeppig (Herb. Lindenb. 8139) ist M. polytricha Spruce! 3. hymenophylloides Kze. Mexiko, Chinantla, Liebmann (Herb. Lindenb. 8140). Diese Pflanze, von der Syn. Hep. zu M. dichotoma gestellt, wurde von Gottsche, Mexik. Leberm., 1867, p. 358, als var. ß intermedia zu M. Liebmanniana Lindnb. et G. gestellt, aber diese Var. ß. bringt S. O. Lindberg, Mon. Metz., p. 20, wieder als Synonym zu M dichotoma. Unser aus- gezeichneter Gottsche hat, wie ich nach den Originalexemplaren feststellen kann, diese Pflanze ganz richtig beurteilt; sie kann u. a. schon wegen der fast nur halb so großen Zellen unmöglich zu M. dichotoma gehören und stimmt tatsächlich vollkommen mit M. Liebmanniana überein. Außerdem enthält das Herbar des k. k. Hofmuseums noch folgende Pflanzen als M. dichotoma. 4. St. Vincent (Herb. Lindnb. 8141), ist M. hamata Lindb.! 5. Peru, Poeppig (aus Herb. Hildenbrand), ist M. poly- iricha Spruce! 6. Rio Janeiro Nr. 63 — ist M. brasiliensis Schfin. n. sp.'). 7. Guadeloupe, L’Herminier, als M. dichotoma det. Gottsche. Diese Pflanze stellt Stephani zu M. procera Mitt., von welcher sie aber wesentlich verschieden ist, wie der Vergleich mit dem Originalexemplar ?) sofort zeigt. Es ist eine eigene Art. (Schluß folgt.) Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. Von Friedrich Vierhapper (Wien). (Mit 2 Textabbildungen und 1 Verbreitungskarte.) (Fortsetzung. °) Es kommen da selbstverständlich vor allem die Arten des eigenen — sibirisch-subarktisceh-subalpinen — Elementes in Betracht, also: 1. zirkumpolare: Clematis alpina und Lonicera coerulea; 1) Wird in den Ergebn. d. bras. Exped. in Denkschr. d. kais. Akad. d. Wiss. beschrieben werden. 2) „M. furcata Nr. 228. Guadeloupe, Funk et Schlim* in meinem Herbar (comm. Jack);‘ vgl. auch M. hamata Var. ß. procera Lindberg, Mon. Metz., p. 283. — Eine andere Pflanze meines Herbars, „M. procera Ja- maica, Blue Mnts, ca. 4500‘, Febr. 1903, leg. A. Rehder (comm. Mönke- meyer)“ ist typische M. hamata; die Zellen sind unwesentlich größer. s\ Vgl. Nr. 4, S. 139, 188 2. eurasiatische: Veratrum album und Deiphinium alpinum und 3. europäisch-sibirische: Pinus cembra. Für sie alle ist es cha- rakteristisch, daß sie außer in der oberen Waldregion der Gebirge Mitteleuropas auch — als Angehörige der westuralischen Wald- region Drudes!) — im nordöstlichen Europa vorkommen, im nordwestlichen Teile des Kontinentes, d. i. in desselben Autors finnländisch-skandinavischer Waldregion, dagegen ganz fehlen oder doch sehr selten sind. In bezug auf die Details ihrer Verbreitung in Europa ver- halten sich diese Arten einigermaßen verschieden. Während von Lonicera coerulea (ebenso wie von Üonioselinum tataricum) in Mittel- und Nordosteuropa eine und dieselbe Rasse vorkommt (var. glabrescens Rupr.?), wird Clematis alpina in letzterem Gebiete durch die Varietät sibirica DC.?), Pinus cembra durch die ihr sehr nahestehende forma sibirica, Veratrum album durch die sehr nahe verwandte Rasse Lobelianum, Delphinium alpinum durch das vielleicht überhaupt nicht abzutrennende D. elatum *) vertreten, wobei zu bemerken, daß sowohl Veratrum Lobelianum als auch Delphinium elatum auch in den mitteleuropäischen Gebirgen vorkommen. In Britannien fehlen alle diese Arten. In Skandinavien fehlen Delphinium alpinum (elatum) und Pinus cembra voll- kommen, Clematis alpina kommt im finnischen Lappland?’), Ver- atrum album (Lobelianum) ;in Lappland und Ost-Finnmarken, Lonicera coerulea in Lappland und in den mittelschwedischen Landschaften Vestmanland und Dalarne vor. In Finnland wachsen Veratrum Lobelianum und Lonicera coerulea, letztere jedoch nur im nordöstlichen Teile dieses Gebietes. Innerhalb des europäischen Rußland verläuft die Südgrenze des Areales der eurasiatischen Arten Veratrum album s. l. und Delphinium elatum südlicher, der zirkumpolaren Olematis alpına und Lonicera coerulea®) sowie der europäisch-sibirischen Pinus cembra”’) nördlicher als die südliche Verbreitungsgrenze des ©. ta- taricum. Die Südgrenze des Areales der Pinus cembra reicht am wenigsten weit nach Süden. Die Areale von Veratrum album und Delphinium elatum im europäischen Rußland sind größer, die von Clematis alpina, Lonicera coerulea und insbesondere von Pinus 1) Handb. d. Pflgeogr., p. 371 (1890). 2) Nach Rehder in Miss. bot. Gard., XIV., An. Rep., p. 69 (1903). 3) Nach Köppen, Geogr. Verbr. d. Holzgew. d. europ. Rußl. u. d. Kauk., I., p. 3 ff. (1838). Nach O0. Kuntze, Monogr. Clem. in Verh. bot. Ver. Prov. Brand., XXVL, p. 164 (1885), reicht jedoch ©. sibirica nur bis zum Ural nach Westen, wie überhaupt „die speziell asiatischen Rassen“ dieser Art „nicht über den Ural hinaus nach Europa gedrungen sind, während die europäischen Rassen nur zu den nordamerikanischen Beziehungen zeigen“. 4) Siehe dagegen Huth, Monogr. Delph. in Engler, Bot. Jahrb., XX., p. 322—499 (1895). 5) Nach Kuntze, ]. c., p. 161. 6) Siehe Köppen, 1. c., II. (1889), Karte Nr. 11. 7) Siehe Köppen, 1. c., IL, Karte Nr. V. 189 cembra kleiner als das von ()., tataricum. Am wenigsten weit nach Westen reicht das Areal der Pinus cembra, denn ihre westlichsten Standorte liegen noch östlich der Dwina, Ulematis alpina hat ihre Westgrenze in den Gubernien Olonetz und Nowgorod !), die anderen Arten gehen mindestens bis zur Ostsee nach Westen. ©. tataricum und Delphinium elatum finden im Ostbaltikum die dessen geographischer Breite entsprechende Westgrenze, Lonicera coerulea die Südwestgrenze ihres nordosteuropäischen Areales ?). Im Kaukasus und zum Teil auch in änderen Gebirgen Vorder- asiens kommen die beiden eurasiatischen Typen Veratrum album und Delphinium elatum sowie auch die zirkumpolare Lonicer«a coerulea vor; die übrigen Arten fehlen diesen Gebirgen. Während von ©. tataricum der Göriachwinkel im Lungau der westlichste bisher bekannt gewordene Standort Europas ist, reicht Pinus cembra bis in die Seealpen, Lonicera coerulea, Delphinium alpinum und vielleicht auch Olematis alpıina bis in die Pyrenäen, Vera- trum album bis in die iberische Halbinsel nach Westen. In den Details ihrer Verbreitung’) in Mitteleuropa weisen die genannten Arten zwar viele gemeinsame Züge, aber auch mancherlei Verschiedenheiten auf. Am weitesten verbreitet ist Ver- atrum album. Es wächst in der Ebene Öberschlesiens und Süd- polens, in den Sudeten, in den Karpathen und Alpen und deren Vorländern, im Böhmerwald und im schwäbischen Jura, in den Vogesen, im schweizerisch-französischen Jura, in den Sevennen und der Auvergne und in den Pyrenäen, in den Gebirgen der Balkanhalbinsel bis zum Pindus im Süden, im nördlichen Appennin und auf der iberischen Halbinsel südlieh bis zur Sierra de Gredos und Sierra d’Estrella. In der oberschlesisch-polnischen Ebene wächst nur die Rasse Lobelianum, in anderen Gebieten ist sie die häufi- gere, in manchen, z. B. den Nordostalpen, findet sich nur typi- sches album; im Balkan kommen einige in unbedeutenden Merk- malen verschiedene Abarten vor. Im sudetischen Gebirgssystem ist die Pflanze im Gesenke, im Gebiete des Glatzer Schneeberges, im Adler-, Riesen- und lsergebirge weit verbreitet. Die Verbreitung der Art in den Karpathen und Alpen ist in allen Teilen dieser Gebirge eine ziemlich gleich dichte. Das Areal von Delphinium alpinum (inklusive elatum) er- streckt sich über die Karpathen, Sudeten, Alpen und Pyrenäen. Während nach Huth in den Alpen und Pyrenäen nur D. alpınum ı) Nach Köppen, 1. c,I,p. 4. 2) Siehe Kupffer, 1. c., p. 67, 68. 3) Zur Feststellung derselben wurden die einschlägigen maßgebenden Florenwerke — Lokalfloren nur, wo es unbedingt nötig erschien — und die von Adamovid, Beck, Drude, Pax, Radde und Willkomm verfaßten Bände von Engler und Drudes „Vegetation der Erde“ benützt. Voraussetzend, dab dieselben allgemein bekannt sind, habe ich sie nur in ganz speziellen Fällen zitiert. Für unveröffentliehte Mitteilungen bin ich den Herren v. Hayek (Wien), Herget (Steyr), Paulin (Laibach) und Graf v. Sarnthein (Inns- bruck) zu Dank verpflichtet. 190 wächst, soll in den Karpathen sowohl D. alpinum als auch D. elatum vorkommen. Ich bezweifle jedoch die Bereehtigung der Unterscheidung dieser zwei Formen als Arten oder auch nur geo- graphischer Rassen — zum mindesten in dem Sinne wie Huth dieselben umgrenzt. In den Karpathen findet sich außer dem typi- schen D. alpinum auch das nahe verwandte D. oxysepalum, in den Pyrenäen und westlichen Alpen das mit diesem vielleicht identische D. montanum, in Tirol D. tiroliense usw. Überdies wird der Typus in den Gebirgen des südlichen und südöstlichen Europas sowie Vorderasiens durch verschiedene vikarierende Rassen vertreten. In den Sudeten kommt D. elatum im Gesenke, im Gebiete des Glatzer Schneeberges und im Riesengebirge vor. Die Karpathen bewohnt es mit größeren und geringeren Unterbrechungen und von Westen gegen Osten einigermaßen an Häufigkeit abnehmend'), fast ihrer ganzen Ausdehnung nach von den kleinen Karpathen an über die Tatra, wo es sehr formenreich ist?), und die umliegenden Gebirgsgruppen, die Pokutisehen, Marmaroscher (hier auch D. nacladense Zap.) und Rodnaer Alpen, bis zu den östlichen, südlichen und westlichen Randgebirgen Siebenbürgens. Innerhalb der Alpen ist die Verbreitung der Art durchaus keine gleichmäßige. In den Ostalpen ist sie sehr selten. In den nördlichen Kalkalpen fehlt sie, wenn man nicht den Lantseh und Reiting °) in Obersteiermark hieherrechnet, vollkommen. In den östlichsten Zentralalpen ist sie auf ganz wenige Standorte in der Koralpe, den Seetaler Alpen, der Eisenhut- und Pölla-Gruppe und in den niederen Tauern (Lungauer Alpen‘) beschränkt. Weiter westwärts tritt sie dann in Tirol auf, u. zw. als D. montanum im Gebiete der Vette di Feltre an der südosttirolisch-italienischen Grenze — was, soviel mir bekannt, nebst dem benachbarten Monte Grappa, das einzige Vorkommen in den südlichen Kalkalpen ist; 2. als D. tiroliense im Gebiete des Glungezer (Voldertal) in der Zentralkette und 3. als D. alpinum im Rätikon, also auch in der Zentralkette. In den Westalpen ist sie zwar auch selten, aber doch weiter verbreitet und häufiger als in den Östalpen. Innerhalb der Schweizer Alpen scheint D. alpinum, da sich in den Exkursions- floren keine Detailangaben finden, wohl ziemlich allgemein ver- breitet, wenn auch keineswegs häufig zu sein. Es findet sich, so- viel ich aus speziellen Florenwerken ermitteln konnte, im nörd- lichen Teile in den St. Gallener, Glarner, Waldstätter, Berner und Waadter Alpen, im südlichen Teile in den Graubündner und Wal- liser Alpen, scheint jedoch im Tessin zu fehlen). Auch im Jura fehlt es. In den französischen Alpen scheint die Pflanze auch nicht IFPaEN Le. 2]., P.01982 2) Sagorski und Schneider, Flor. d. Zentrkarp., II, p. 44 (1891). 3) Dieser Standort ist übrigens sehr fraglich. Siehe Hayek, 1. c., p. 432. *) Nach eigenen Beobachtungen. 5) Wenigstens wird es von Franzoni (Piant. fan. Svizz. ins. in N. Denkschr. schweiz. nat. Ges, XXX.) nicht angegeben. 191 häufig zu sein, da Rouy und Foucaud nur einzelne Standorte für Savoyen, Isere, Dröme, Hautes und Basses Alpes anführen '). Das gleiche gilt für Piemont. In den Alpes Maritimes ıst sie etwas häufiger, „pas rare“ nach Burnat. Überdies kommt sie an einzelnen Stellen in den östlichen Pyrenäen vor. In den westlichen Alpen, von der Westschweiz an, und in den Pyrenäen findet sich nach Huth neben dem Typus auch die Rasse D. montanum; überdies kommt aber auch in diesen Gebieten und im Appennin eine andere, gut ge- schiedene Art vor, D. velutinum Bert., welche mit dem D. fissum W. K. der Südkarpathen, der nördlichen Balkanhalbinsel und des Karstes sowie mit dem südrussisch-vorderasiatischen D. hybrıdum sehr nahe verwandt, mit ersterem sogar wahrscheinlich identisch ist. Lonicera coerulea fehlt merkwürdigerweise in den Sudeten und in den Nord- und Ostkarpathen vollkommen. In den Trans- silranischen Alpen und Banater Karpathen hat sie vereinzelte Standorte. Sie findet sich überdies in den Gebirgen des nördlichen Teiles der Balkanhalbinsel, u. zw. insbesondere in den illyrischen Gebirgen (bis Montenegro im Süden ?), selten im Osten (VitoS usw.). Innerhalb der Alpen fehlt sie im östlichen Teile der nördlichen Kalkalpen (Niederösterreich) vollkommen, tritt erst in Oberöster- reich und den angrenzenden Teilen Steiermarks?) an einzelnen Punkten auf, hat auch in Salzburg nur einzelne Standorte und scheint in Nordtirol von Osten gegen Westen an Häufigkeit zu- zunehmen. In den bayrischen Alpen ist sie häufiger und tritt auch im oberen Teile der Hochebene auf. Auch in den südlichen Kalk- alpen ist sie, soviel aus den Florenwerken zu ersehen, selten, nimmt aber auch von Osten nach Westen an Häufigkeit zu, indem sie in Südsteiermark am seltensten*), in Südtirol relativ am häufigsten ist. Das südalpine Areal steht durch einzelne disjunkte Standorte im Karst — Idrianer Berggelände, Goljak-Berge,. Nanos, Tabor ober Grafenbrunn, Krainer Schneeberg’), Velika gora bei Reifnitz°) — mit dem illyrischen Areal in Zusammenhang. In der Zentralkette der Ostalpen und in den Westalpen scheint ihre Ver- breitung eine ziemlich gleichmäßige zu sein. In Steiermark ist sie nach Hayek nicht selten, im Lungau nach meinen eigenen Er- fahrungen und in Zentraltirol nach Dalla Torre und Sarnthein‘) ziemlich häufig, und ich zweifle nicht, daß sie sich im benach- barten Pinzgau und in Kärnten ebenso verhält. In der Schweiz fehlt sie nur in Luzern, Zug, Zürich, Aargau, Thurgau und Schaf- hausen. Auch in den französischen und italienischen Alpen scheint !) Für die Alpes Lemaniennes gibt Briquet (in Ann. cons. jard. bot. Geneve, III., p. 71 [1899]) einen einzigen Standort an. 3) Siehe z. B. Rohlena in Mag. bot. lap., VL, p. 156 (1907). 3) Nach unveröffentlichter Mitteilung v. Ha yeks. *) Es wird nur ein Standort: Bad Neuhaus (Reichardt) angegeben, und diesen hält Hayek (briefl. Mitt.) für fraglich. 5) Nach Paulin (briefl.). 6) 1. e., VL, 3, p. 400 (ined.). 192 sie, da die Autoren keine speziellen Angaben machen, von ziem- lieh allgemeiner Verbreitung zu sein, doch ist sie nach Fiori und Beguinot in Italien „non ovunque frequente“. Sie findet sich überdies im Bayrischen Walde (Arber), im Jura, in den Vogesen (?). im Gebirgslande von Ain, in den Sevennen und in den östlichen Pyrenäen, wo sie nach Bubani selten ist. Clematis alpina ist im Karpathenzuge vom Trencsiner Ko- mitate an gleichmäßig verbreitet und häufig!) und geht von hier aus auch auf die Gebirge des östlichen Teiles der Balkanhalbinsel über ?), fehlt dagegen dem ganzen herzynisch-sudetischen Gebirgs- systeme und sämtlichen deutschen Mittelgebirgen. Innerhalb der Alpen ist sie im Gebiete der Östalpen allenthalben, in den nörd- lichen und südlichen Kalkalpen und in der Zentralkette, häufig. Gegen Südosten wird sie allmählich seltener, kommt in Innerkrain noch an einer ganzen Reihe von Standorten, in Unterkrain nur auf dem Schneewitz bei Göttenitz°), im Küstenlande nur mehr im Tarnowaner Walde vor und findet auf den liburnisch-südkroatischen Gebirgen be- reits die letzten Standorte im illyrischen Berglande *). In den nördlichen Kalkalpen wird ihre Verbreitung durch eine vom Lech nach Graubünden ziehende Vegetationslinie gegen Westen begrenzt?). Westlich derselben besitzt sie sowohl in Tirol (Damülser Mittagspitze) als auch in der Schweiz (Freiburg: Charmey ; Berner Oberland: Klus bei Boltigen) nur vereinzelte Standorte. In den französischen Alpen ist sie von Haute Savoye bis zu den Alpes Maritimes verbreitet, jedoch ist ihr Auf- treten ebenso wie in den italienischen Alpen und im nördlichen ‘Appennin ein mehr oder weniger sporadisches. Ihr Vorkommen in den Pyrenäen ist fraglich‘). Jedenfalls ist sie aber in diesem Gebirge sehr selten. Pinus cembra ist in ihrer Verbreitung auf die Karpathen und Alpen beschränkt. In den Karpathen ist sie bereits sehr selten und findet sich nur in der hohen Tatra (nicht sehr verbreitet), fehlt in den Waldkarpathen, tritt dann wieder auf in den Marma- roser und Rodnaer Alpen als sehr zerstreutes Holzgewächs und wächst in den Südkarpathen mit Bestimmtheit nur auf dem Re- tyezät und im Mühlbachgebirge, während ihr Vorkommen auf dem 1) Siehe Pax, l. c., I, p. 197. 2) Siehe Adamovic, Vegverh. d. Balkanländer (Mös. Länder) in Engler u. Drude, Veg. d. Erde, XI. (1909). 3) Nach Paulin, Beitr. z. K. d. Vegverh. Krains, I., p. 32 (1901). 4) Siehe Beck, Die Vegverh. d. illyr. Länder (Engler u. Drude, Veg. d. Erde, IV.), p. 446 (1901). — Angeblich kommt C. alpina auch noch auf der Grmic-Planina vor (l. c., p. 447). 5) Siehe Sendtner, Vegverh. Südbay., p. 198, 792 (1854); Dalla Torre und Sarnthein, Flor. 'lir., VI., 2., p. 266 (1909). 6) Man vergleiche diesbezüglich die einander zum Teil widersprechenden Angaben von Grenier und Godron (Fl. Fr., I., p. 4 [1848]), Kuntze (l. e., p. 61), Rouy und Foucaud (Fl. Fr., I, p. 6 [1893], Bubani (Fl. Pyr., III., p. 421 [1901]) usw. 193 Bucesees zweifelhaft ist‘). In den nördlichen Kalkalpen ist ihr Auf- treten ein sehr sporadisches. Sie hat in Niederösterreich einen einzigen Standort, ist in Oberösterreich und in der angrenzenden Steiermark (insbesondere Totes Gebirge, Dachstein) selten, tritt im Salzburgischen erst im Westen — bei Lofer — auf, erreicht im an- grenzenden Teile der bayrischen Kalkalpen (Steinernes Meer) das Maximum ihrer Häufigkeit, ist in den Alpen zwischen Inn und Lech (Karwendel, Wetterstein usw.) schon seltener und in den Algäuer Alpen am seltensten. Auch in den Nordtiroler Kalkalpen ist sie nichts weniger als häufig. Ihre Nordgrenze in Tirol?) ist zumeist gleichzeitig auch Polargrenze. Innerhalb der südlichen Kalkalpen ist sie im östlichen Teile sehr selten. Ehemals kam sie in den Steiner Alpen vor, jetzt fehlt sie daselbst?) wie auch in ganz Südsteiermark und Krain*). In Kärnten soll sie nur in den Karawanken, u. zw. an einem einzigen Standorte (Petzen) vor- kommen, während sie den übrigen Gruppen der südlichen Kalk- alpen. den Gailtaler, Karnischen und Raibler Alpen’) ebenso wie den Gebirgen des angrenzenden Italiens (Friaul‘) fehlt. In Südtirol ist sie dagegen ziemlich weit verbreitet und in den Bozener und Fassaner Alpen, von hieraus auch ins benachbarte Italien über- greifend, sogar verhältnismäßig häufig. Ihre Südgrenze in Tirol wurde von Dalla Torre und Sarnthein’) aufs genaueste fest- gestellt. In der Zentralkette der Ostalpen ist P. cembra von Steier- mark (östliehster Standort: Koralpe) an durch Kärnten, Salzburg und Tirol ziemlich gleichmäßig verbreitet und vielfach, insbesondere in den Talschlüssen, noch häufig. In der Schweiz erstreckt sich ibr Areal über die ganzen Zentralalpen, ist aber zum Teil sehr zerstückelt. Sie hat hier zwei Hauptzentren: das Engadin und Wallis; dazwischen, im Tessin, fehlt sie auf weite Strecken °). „Im bündnerischen Rheingebiet und in den Nordalpen löst sich das Arvenareal in eine stattliche Zahl von größeren und kleineren Inseln und Inselehen auf und zeigt somit einen ausgesprochenen Reliktencharakter“ °). Ihre nördlichsten Vorposten in der Schweiz 1) Nach Paz, 1. e., I., p. 126. Die Angabe, daß sie auch in den Banater Alpen (Baiku) vorkommt, ist wohl auch nicht mehr wahr. 2) Siehe Dalla Torre u. Sarnthein, 1. e.,, VI. 1, p. 105 (1906). _ 3) Siehe Hayek: Die Sanntaler Alpen (Vorarbeiten pfigeogr. Karte Ost. in Abh. z. b. G. Wien, IV., 2, p. 78 [1907]). Ob sie auf dem von Kling- graeff angegebenen Standort auf den Bergen um Cubar in Kroatien (siehe Schlosser u. Vukotinovid, Flor. Croat., p. 1045 [1869]) noch vorkommt, weiß ich nicht, halte es aber für nicht wahrscheinlich. *) Nach brieflicher Mitteilung Paulins. 5) Vergleiche auch Scharfetter in Öst. bot. Zeitschr, LVII., p. 340 1907). > Nach Gortani: Flora Friulana. Nike. 8) Nach Rikli: Die Arve in der Schweiz. (Neue Denkschr. d. schweiz. nat. Ges, XLIV. [1509], und in Naturw. Wochenschr., XXV, p. 145—154 1910]). En 9) Rikli in Nat. Wochenschr., 1. e., p. 153. Österr. botan. Zeitschrift. 5. Heft. 1911. 14 194 finden sich in Schinz’ und Kellers Flora!) zusammengestellt. Vom Engadin und ÖOrtlergebiet aus reicht sie auch ins angrenzende Val Tellina.. In den französischen Alpen ist sie von den Alpes Lemaniennes über die Alpen von Savoyen, der Dauphine und Pro- vence bis in die Seealpen verbreitet und findet sich selbstverständ- lieh auch im piemontesischen Anteil der Westalpen. Ob ihr Areal hier überall ein so disjunktes ist, wie in den Genfer Alpen ?), ver- mochte ich leider nicht festzustellen. Vergleicht man nun die Areale, welche die eben besprochenen fünf Arten innerhalb der Alpen innehaben, so ergeben sich nicht unwesentliche Verschiedenheiten. Veratrum album ist nämlich über die ganze Alpenkette gleichmäßig verbreitet, Olematis alpina ist in den Östalpen gleichmäßig verbreitet, in den Westalpen da- gegen zerstreut und zum Teil selten, Lonicera coerulea und Pinus cembra sind in der nördlichen und südlichen Kalkkette der Ost- alpen selten, wobei sie im Osten ganz fehlen und im großen und ganzen nach Westen an Häufigkeit zunehmen, in der Zentralkette dagegen und in den Westalpen gleichmäßig verbreitet, wenn auch vielfach zerstreut, Delphinium alpinum verhält sich ähnlich, ist aber auch in der Zentralkette der Östalpen selten und fehit den nördlichen Kalkalpen vollkommen. Veratrum album, Clematis al- pina und wohl auch Delphinium alpinum scheinen in den Alpen bodenvag zu sein, Lonicera coerulea und Pinus cembra dagegen kalkarmes Substrat zu bevorzugen. (Fortsetzung folgt) Nachtrag zur Flora der Bukowina. Von Constantin Freih. v. Hormuzaki (Czernowitz). (Fortsetzung. °) Papilionaceae. *Sarothamnus scoparius L. In den großen Laubwaldkomplexen im Hügellande an der Wasserscheide zwischen Pruth- und Serethtal: Cueiur mare und Jordanesti, Ropcea, Juli—September, massen- haft (Gus. H. H.). Genista tinctoria L. *var. ß. elatior Rehb. Ocru-Hügel bei Mi- halcea und Jordanesti, auf Wiesen (Gus. H. H.). *@G. ovata Waldst. u. Kit. f. Mayeri Janka. Jordanesti, auf offenen Wiesen, Juli. August (Gus. H. H.). (Oytisus*) nigricans L.). Cernauka (im Hügellande am linken Pruthufer), im Norden von Czernowitz und (im aquilonaren 1) 3. Aufl, I, p. 18 (1909). 2) Siehe Briquet, 1. ce., p. 51. 3). Vgl. Nr. 4, S. 146. _ 4) Es werden hier der Übersicht wegen die aus der Bukowina bekannten wildwachsenden Arten dieser für die pontische Region nach Kerner wichtigen Gattung vollständig aufgezählt. 195 Gebiet) um Cämpulung (Kpp., l. e.), Zutschka (B.. l. e.), Ho- raiza und Umgebung von Suceava (Proc., ]. e.), in der montanen Region gewiß nirgends. C. albus Hacg. Am Hügel Ocru bei Mihalecea (H. H.), Cecina und Zutschka (B., 1. e.), Horaiza bei Sereth (Proe., 1. e.), Dniestergebiet, Gegend von Czernowitz und Sereth (Kpp.. 1. e., als (. austriacus L. «. albus Neilr.; ©. leucanthus W. Kit. bei Herb. Fl.), nur in der pontischen Region auf natürlichen Wiesen. C. austriacus L. ß. pallidus Schrad. (C©. Heuffelianus Schur, Ü. banatieus Griseb. Blättehen eilanzettförmig, Blüten blaßgelb, groß ete.'). Czernowitz und Umgebung, die häufigste unter den verwandten Formen (H. H.), eine Varietät vom Ceeina (Proe. H. H.) mit stärker seidenhaarigen Blättern, besonders unterseits, kommt dem typischen Ü. austriacus L. näher. Ü. austriacus L. y. luteus Neilr. (bei Kpp., l. ec.) vom Dniestergebiet ist wahr- scheinlich mit obigem identisch, ebenso Ü. austriacus L. vom Plateau Horaiza bei Sereth (Proe., l. e.), ©. austriacus L. bei Herb. Fl. vom Dniestergebiet. *0. Rochelii Wierzb. (Blättchen lineallanzettlich, Blüten blaßgelb, groß, Aste abstehend behaart.) Czernowitz, auf natürlichen Wiesen (H. H.). *C, aggregatus Schur. Zurin, Bezirk Czernowitz, auf natürlichen Wiesen unweit der Grenze Rumäniens (Gus. H. H.). [C. Heuffelii Wierzb., im Bukowiner Grenzgebiete bei Fälticeni in Rumänien und von dort nach Südosten weit verbreitet. Gree., l. e., Dulcesti, Distrikt Roman, H. H.] (C. hirsutus L.) Am Hügel Romanca, an der Wasserscheide zwischen Pruth- und Serethtal: Bobesti und Comaresti-Slobozia (H. H.), Horecea, Ostritza und Sereth (Kpp., 1. e.), also wie die vorigen nur in der pontischen Region des Tief- und Hügel- landes. #0, leueotrichus Schur. Prisacareni am linken Serethufer (pontische Region), auf offenen Wiesen und am Waldrande sehr zahlreich, Mai (H. H.), Breaza im aquilonaren Gebiet (Petr. H.H.). C. supinus Cr. Kpp., 1. e., und C. supinus L. bei Herb. Fl. von Breaza ist wohl mit obigem identisch. *0, ratisbonensis Schaeff. Paltinoasa (Laubwaldregion). Blättchen sehr rundlich-oval, unterseits anliegend seidenhaarig, Blüten zu zweien seitenständig etc. (Proc. H. H.). Anthyllis vulneraria L. var. ß. caleicola Schur. Am Raröu. Grec. (L e.). = Medicago media Pers. Mihalcea, auf Wiesen, September (H. H.). Astragalus Onobrychis L. var. *y. linearifolius Ledeb. (A. lineari- folius Pers.). Ostritza (H. H.). 1) Vgl. Poreius, Analele Acad. Romäne. Bucarest, 1893. 14* 196 *Ooronilla elegans Panic. Auf Kalkfelsen bei Pojorita Fundul Moldovei und Breaza (Proc. exs.), sonst im südlichsten Ru- mänien, in Bulgarien, Serbien und Ostbosnien. Vicia sepium L. Krasna-Ilski (H. H.), Gegend von Czernowitz, Pruthtal und Dniestergebiet (Herb. Fl.), fehlt bei Kpp., 1. ce. * V. peregrina L. Onut am Dniester (Petr. H. H.). *Lathyrus platyphyllus Retz. Ropcea, im Eichenwalde in der Schlucht Gärla adänca, am linken Serethufer, Juli (Gus. H. H.). Rosaceae. Potentilla pilosa Willd. Czernowitz, auf Wiesen (H. H.). P. recta L. ß. »pilosa Lehm., bei Kpp., 1. e., aus dem Bistritzatale von Kirlibaba bis Dorna. P. canescens Bess. (P. inclinata auctorum), am Runc bei Dorna (B., 1. e.), Suceava und Horaiza (Proc., 1. e.). Oeruhügel, auf natürlichen Wiesen (H. H.). P. chrysantha Trev. Czernowitz, auf Grasplätzen, Ende Mai und im Juni blühend (H. H.), am Raröu (Gree., 1. e.). Die Stand- ortsangaben bei Kpp., 1. c., gehören nicht hieher, denn derselbe identifiziert mit dieser Art (als P. heptaphylla Mill.) die Pot. pratensis Herbich (Zeitschrift Flora, 1855, und Fl. d. Buk., S. 434) aus Stroiesti, Radautz, Andräsfalvra und Satul mare sowie die P. patens Herbich (Stirpes rariores Bucovinae, Sta- nislawow, 1853, pag. 41. und Fl. d. B., 1. e.), vom Weinberg und Cecina bei Czernowitz. Die Beschreibung der ersteren paßt durchaus nicht auf obige Art oder deren Verwandte, während es bei P. patens u. a. heißt: „caulibus erecto-patentibus“ und „foliolis euneiformibus subtridentatis‘, was ebensowenig auf P. heptaphylia und P. chrysantha zutreffen würde Porcius (Analele Academiei Romäne, Bucarest, 1893, pag. 80 u. 81) bezeichnet als P. pratensis Herbich, nach Angaben von Hay- nald und Borbäs eine von ihm vorher P. pseudopilosa ge- nannte Art, und beschreibt dieselbe sehr ausführlich nach seinen siebenbürgischen Exemplaren als eine der P. obscura Willd. nahestehende Form, die aber entschiedene Anklänge zu P. ca- nescens Bess. zeigt. Neuerdings erhielt ich von Herrn Gusu- leac am Hügel Ocru gesammelte Exemplare einer Potentilla, auf welche die Beschreibung Porcius’ ausgezeichnet zutreffen würde, da die Pflanze aber im Juni 1910 gesammelt wurde, konnte ich sie leider nicht im Wiener botanischen Institut revidieren. Dieselbe hat einfache, aufrechte Stengel und fünfteilige obere Blätter, was bei der Pflanze von Porcius wohl gleichfalls zu- treffen dürfte, da er dieselbe als Verwandte der P. obscura Willd. bezeichnet. Die unteren Blätter sind fünf- bis siebenteilig, der Stengel ist nur im oberen Teile trugdoldig verästelt, was Poreius für seine Pflanze auch angibt. Die Beschreibung von P. pratensis Herbich lautet dagegen: „caulibus in orbem pä- 197 tentibus ascendentibusque, supra medium diehotome panieu- latis“, ferner: „foliis radiealibus quinatis*, ... „foliis superio- ribus ternatis“, daher dürfte also P. pseudopilosa Poreius mit P. pratensis Herbich nicht identisch sein. Da ich vorläufig in Ermanglung der notwendigen Literatur diese erstere nicht end- gültig einreihen kann, so sehe ich von deren ausführlicher Be- schreibung vorläufig ab, möchte aber nur die auf Drüsen auf- sitzenden längeren Haare der Stengel und Blätter sowie die meist dunkelkarminrötliche Färbung der ersteren sowie der Haupt- nerven der Blätter erwähnen, wodurch diese Pflanze zum Formen- bereiche der P. hirta L. oder P. pedata Nestl. eine gewisse Verwandtschaft zeigt. Erstere wird schon von Zawadzki aus der Bukowina erwähnt. Ich behalte mir vor, auf die fragliche Pflanze gelegentlich zurückzukommen, dagegen werden zur Identifizierung von P. pratensis Herb. und P. patens Herb. erst neue Funde abzuwarten sein. P. patula Waldst. u. Kit. P. pratensis Schur. Nur auf natürlichen Wiesen der pontischen Region: Umgebung von Suceava und Horaiza-Plateau (Proc., 1. c.). *P. Orantzii (Cr.) Beck. (P. alpestris Hall.) Am Hügel Ocru bei Mihalcea auf Wiesen, Anfang Mai blühend (Gus. H. H.). Das Vorkommen dieser sonst alpin-borealen Art an dem genannten Standorte bereichert die Anzahl derjenigen Gebirgspflanzen, welche in dem seit den Glazialperioden unbewaldeten (aber niemals vergletscherten) Gebiete der natürlichen Wiesen, neben den mediterranen Relikten, das Tiefland bewohnen, wie dies schon Grisebach, 1. e., Bd. I, S. 161 ff., rücksichtlich des benachbarten russischen Podoliens feststellt. Die betreffenden Exemplare sind ungefähr 30 cm hoch, kleinblütig, mit zahl- reichen, aus schwach gebogenem Grunde aufrechten Stengeln; dieselben stimmen mit keiner der von Wolf (Monographia Potentillarum) angeführten lokalen Varietäten überein, sind aber fast identisch mit Exemplaren der typischen Form aus La- brador und Finnland im Herbarium des Wiener botanischen Institutes. Rubus tomentosus Borkh. [Bei Horodniceni in Rumänien, hart an der Bukowiner Grenze, Proe., l. c.]| Von Zawadzki aus der Bukowina angegeben, was nach dem obigen Fund als richtig anzusehen ist. Rosa gallica L. var. pumila (R. pumila) Jacq. Am Plateau Ho- raiza (Proc., 1. c.), Oeru bei Mihalcea (Gus.). *Sanguisorba muricata (Spach) Gremli. Czernowitz und Um- gebung, Krasna Ilski, Prisacareni (H. H.). Onagraraceae. Epitobium collinum Gmel. Im Serpentingebiet bei Kimpolung (Bi ;e.). 198 *E. lanceolatum Seb. u. Maur. Krasna Ilski am Berge Rune in Tannenwäldern, Juli-August (H. H.). *Circaea intermedia Ehrh. Ropcea, am rechten Seretufer und Krasna Ilski, in Nadelwäldern (H. H.). Crassulaceae. Sedum glaucum W. Kit. Calinesti an der Bistritza und Colbu (H. H.), in der subalpinen Region verbreitet, an Felsen (B., Proe.), Kpp., 1. e., als S. hispanicum L. S. boloniense Lois. Am Ascutiti (im Trachytgebirge südlich von Poiana Negrii bei Dorna), B., 1. e. Sempervivum soboliferum Sims. Am Raröu (Gree., l. ce.) Sasifragaceae. Sazifraga cultrata Schott. Rareu, P. Doamnei (H. H.), ebenda (Gree., 1.ye.). 8. Aizoon Jeq. «a. brevifolia Sternb. (ae. vulgaris DC.). Rareu (Petr. H. H.), Lutschina, Zapul, Zibau, P. Doamnei, Rareu ete. Kpp., l. e., S. Aizoon Jeg. [Ceahlöu, H. H., und Gree., 1. c.]. COhrysosplenium alpinum Schur (Oh. glaciale Schur) [Coasta ne- teda am In&u, Siebenbürgen, Bauer, 1. c.]. Ch. oppositifolium L., von der Fäntäna rece am Suhard (Kpp.). gehört höchstwahr- scheinlich zu der obigen Art; der Suhard bildet bekanntlich als westlicher Ausläufer des Rodnagebirges einen Komplex mit dem Virfu Omului und Inöu, daher ist (obwohl kein Exemplar vor- liegt) nach dem genannten hochalpinen Standorte anzunehmen, daß es sich bei der Pflanze vom Suhard um die nämliche ost- karpathische Spezies handeln dürfte. Umbelliferae. Trinia Kitaibelii M. B. Suceava, auf natürlichen Wiesen (Proc.,]. e.). * Heracleum sibiricum L. Krasna Ilski, auf Wiesen im Serezel- tale (H. H.). (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht‘). März 1911. Brunnthaler J. Die Viktoriafälle des Sambesi und ihre Um- gebung. (Deutsche Rundschau für Geographie, XXXIII. Jahrg., 1911, 8. Heft, S. 371—376.) 8°. 4 Abb. 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandee.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 199 Brunnthaler J. Zur Phylogenie der Algen. (Biolog. Centralblatt, Bd. XXXI, 1911. Nr. 8, S. 225—236.) 8°. Die wichtigsten Ergebnisse seiner Betrachtungen faßt der Autor selbst in folgende Worte zusammen: „1. Die Chromophylle der Rhodophyten, Phaeophyten, Zygophyten und Chlorophyceen sind Anpassungen an die Lichtverhältnisse ihrer Ent- stehungszeit (komplementäre Adaptation). 2. Die rezenten Flagellaten sind Endglieder einer der ältesten Reihe oder Stammes der Organismen; eine direkte Verwandtschaft mit den re- zenten Algen ist nicht nachweisbar. 3. Die Rhodophyten müssen als phylogenetisch älteste Algengrappe angesehen werden und haben ihren Ursprung in primitiven Vorfahren der Flagellaten. 4. Die Phaeophyten sind die nächstjüngere Gruppe, zum Teil ein Seitenzweig der Rhodophyten, zum Teil Abkömmlinge flagellatenartiger Or- ganismen. 5. Die Zygophyten stammen von Flageliatenvorfahren ab. Die Peridi- niales zeigen verhältnismäßig die nächste Verwandtschaft mit den rezenten Flagellaten. 6. Die Chlorophyceen sind die jüngste Entwieklungsreihe, ebenso wie die Phaeophyten teilweise von Rhodophyten abstammend, teilweise von Fla- gellatenvorfahren.* Über die spezielle Phylogenie der rezenten Algen stellt Verf. einen zweiten Aufsatz in Aussicht. Bubäk Fr. Eine neue Krankheit der Maulbeerbäume. II. Mit- teilung. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 191], Heft 2, S. 70—74.) 8°. 1 Textabb. Enthält die ausführliche Originalbeschreibung von Dothiorellina Tankoffii, nov. gen., nov. spec. Die Gartenanlagen Österreich-Ungarns in Wort und Bild. Heraus- segeben von der Dendrologischen Gesellschaft zur Förderung der Gehölzkunde und Gartenkunst in Österreich-Ungarn. Heft 3. Wien (F. Tempsky), 1911. gr. 4°. 64 S. Illustr. Inhalt: VI. Aus den fürstlich Schwarzenbergschen Gartenanlagen in Wien und Böhmen. A, Der Wiener Garten am Rennweg (hierzu 10 Text- abbildungen und 2 Grundpläne); B. Der Hofgarten in Krumau (hierzu 6 Textabb., 1 Farbenbild und 2 Lagepläne); C. Der Park zu Rotenhof (hier- zu 9 Textabb., 3 Farbenbilder, 2 Grundpläne); D. Der Park zu Frauenberg (hierzu 18 Textabb., 2 Farbenbilder, 2 Pläne); E. Der Leb£jicer Waldpark (hierzu 4 Textabb.); F. Der Park zu Neuwaldegg (hierzu 15 Textabb.). Grafe V. Untersuchungen über das Verhalten grüner Pflanzen zu gasförmigem Formaldehyd. II. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 2, S. 19—26.) 8°. 2 Textabb. Grochmalicki J. und Szafer W. Biologiezne Stosunki siwej wody w wyZyskach pod szklem. (Naklad. akad. umiejetn....... Kraköw, 1911, pag. 283—39, tab. 1.) 8°. Hanausek T. F. Untersuchungen über die kohleähnliche Masse der Kompositen. (Botanischer Teil.) Denkschr. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. XXXVII, S. 93— 142. 4°. 3 Tafeln. — — Über das Perikarp und das Perikarpsekret der Gattung Carthamus. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Hoft.2,, 8: 131 Ta 53482. 200 Handel-Mazzetti H. Freih. v. Reisebilder aus Mesopotamien und Kurdistan. I. Durch Mesopotamien. (Deutsche Rundschau für Geographie, XXVIII. Jahrg., 7. Heft, S. 312—331.) 8°. Hayek A. v. Flora von Steiermark. I. Bd., Heft 16 (Schluß, S. 1201—1271, Titelblatt). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1911. 8%, — Mk. 3. Inhalt: Umbelliferae (Schluß), Cornaceae, Nachträge und Verbesse- rungen, Inhaltsverzeichnis. Die vorliegende Lieferung bildet den Schluß des ersten Bandes, welcher die Pteridophyten, Gymnospermen und Choripetalen behandelt. Die Sympetalen und Monocotylen werden den Inhalt der zweiten Bandes bilden. Einem dritten Band bleibt die Besprechung der allgemeinen pflanzengeogra- phischen Verhältnisse von Steiermark vorbehalten. Das Werk hält sich vollkommen auf der streng wissenschaftlichen Höhe, die sich gleich bei dem Erscheinen der ersten Lieferungen bekundet hat (vgl. diese Zeitschr., 1908, S. 365, und 1910, S. 24—25). Es ist keine einfache Kompilation, sondern trägt durchaus den Charakter einer kritischen Flora an sich. . Höhnel Fr. v. Resultate der Revision von Paul Hennings’ Pilzgattungen. (Annales mycologici, Vol. IX, 1911, Nr. 2, S. 166 — 175.) 8°. Iltis H. Über einige bei Zea Mays L. beobachtete Atavismen, ihre Verursachung durch den Maisbrand, Ustilago Maydis DC. (Corda) und über die Stellung der Gattung Zea im System. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. V, Heft 1, S. 38—57, Tafel II u. III.) 8°. 1 Textabb. Verf. beobachtete und beschreibt eine Anzahl von Anomalien bei Zea, welche durch Ustilago Maydis veranlaßt wurden und die er zum Teil als Atavismen deutet. Besonders bemerkenswert ist das Auftreten von Inflo- reszenzästen, welche im Bau an die der Andropogoneen lebhaft erinnern und vom Verf. als Belege dafür aufgefaßt werden, daß Zea von den Andro- pogoneen abstammt. W: Kronfeld M. Die Welwitschia in Schönbrunn. (Wiener Abend- post, AAAprıl 191,08. 2-3) Mackü J. Cisaika a Hrib Satan na Morave. (Kaiserling und Satanspilz in Mähren.) Sonder-Abdruck der „Priroda“, 1911.) 8°. 12 pag., 3 fig. Kritische Studie über Amanita caesarea Seop. und Boletus Satanas Lenz, verfaßt anläßlich der Auffindung der beiden Pilze in Mähren. — — Druhy piispevek ku poznäni Basidiomycetüv a Ascomycetüv moravskych. (Zweiter Beitrag zur Hymenomyceten- und Asco- mycetenflora Mährens.) (Vestnik Klubu Prirodovedeck£ho v Pro- stejove za rok 1911, Ro@nik XIV.) 8°. 14 pag., 4 tab. Standortsverzeichnis von 505 Hymenomyceten- und Ascomycetenarten, von denen 177 eßbar, 164 für Mähren neu sind. Molisch H. Die Pflanze und der Tabakrauch. (Die Umschau, 1911, Nr. 13, S. 259—264.) 4°. 5 Abb. Ne&mec B. Über .eine Chytridiazee der Zuckerrübe. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 2, S. 48— 50.) 8°. Sorolpidium Betae Nömee, n. g., n. sp. 201 Pascher A. Cyrtophora, eine neue tentakeltragende Chryso- monade aus Franzensbad und ihre Verwandten. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 3, S. 112—125, Taf. VI.) 8°. 1 Textabb. Cyrtophora pedicellata Pascher, nov. gen., nov. spec.; wird vom Verf. mit Pedinella und Palatinella zur Familie der Cyrtophoraceae ver- einigt. Baatın A. Die Schachtelhalmgewächse Krains und der benach- barten Gebiete Küstenlands. (Carniola, Mitteilungen des Museal- Vereines für Krain, N. F., II, 1—2, S. 74-101.) gr. 8°. Podpera J. Ein Beitrag zur Kryptogamenflora der bulgarischen Hochgebirge. (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXVIII, 1911, Abt. II, S. 173— 224.) 8°. Reinisch O. Eine neue Phaeocapsacee. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., Bd. XXIX, 1911, Heft 3, S. 77—83, Taf. V.) 8°. Rudolph K. Zur Kenntnis der Entfaltungseinrichtungen an Palmenblättern. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 2, S. 39—47, Taf. III.) 8°. Scharfetter R. Von der Zwergpalme. (Deutsche Rundschau für Geographie, XXXIII. Jahrg., 1911, 8. Heft, S. 330—384.) 8°. 6 Textabb. Schiffner V. Kritische Bemerkungen über die europäischen Lebermoose mit Bezugnahme auf die Exemplare des Exsikkaten- werkes: Hepaticae europaeae exsiccatae. IX. Serie. (Lotos, Prag, Bd. 59, 1911, Nr. 1, S. 20—25, Nr. 2, S. 62—70.) 8°. Behandelt Nr. 401—418. Sehneider C. K. Illustriertes Handbuch der Laubholzkunde. Zehnte Lieferung (5. Liefg. d. II. Bandes, S. 497—656, Fig. 329—419). Jena (G. Fischer), 1911. 8°. — Mk. 5. Inhalt: Ericaceae (Schluß) — Caprifoliaceae (Anfang). Steiner J. Flechten aus dem italienisch-französischen Grenz- gebiete und aus Mittelitalien. (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LXI. Bd., 1911. 1. u. 2. Heft, S. 29—64.) Enthält u. a. die Originalbeschreibungen mehrerer neuer Varietäten und Formen und die Aufstellung mehrerer neuer Namen und Namens- kombinationen. Sterneck J. v. Botanische Reiseskizzen aus Griechenland. (Lotos, Prag, Bd. 59, 1911, Nr. 2, S. 48—62.) 8°. Theissen F. Fungi aliquot Bombayenses a Rev. Ed. Blattes eolleeti. (Annales myeologiei, Vol. IX., 1911, Nr. 2, S. 153 bis 3393.) 8°. Ir sind: Robillarda scutata Sydow und Amphisphaeria khanda- lensis Rehm. — — Rick, Fungi austro-americani, Fase. XI—XVIII. (Annales myeologiei, Vol. IX, 1911, Nr. 2, S. 175—184.) 8°. Velenovsky J. Plantae arabicae Musilianae. (Sitzungsber. d. kgl. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. Prag, 1911.) 8°. 17 S. Neue Arten: Euphorbia Musili, Euphorbia Rohlenae, Bellevalia bracteosa, Stachys Musili, Ballota luteola, Thymus Musili, Paracaryum arabicum, Linaria Musili, Plantago Gintlii, Hyoscyamus arabicus, Scor- 202 zonera Musili, Centaurea epapposa, Centaurea camelorum, Centaurea Mu- silı, Centaurea arabica, Matricaria arabica, Anthemis arabica, Pyrethrum Musili, Asteriscus arabicus, Matthiola arabica, Alyssum Anamense, Alyssum Musili, Barbarea arabica, Malcolmia nefudica, Malcolmia Mu- silı, Malcolmia arabica, Tephrosia Musili, Astragalus Kofensis, Prangos arabica, Scorodosma arabica, Haplophyllum rubrum. Außerdem werden mehrere neue Varietäten aufgestellt. Vierhapper F. Betula pubescens X nana in den Alpen. (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LXI. Bd., 1911, 1. us 22 Heft, 8.20=2I)89 0 Dextabb: Eingehende Beschreibung und Besprechung der im Titel genannten, auf der Überlingalpe bei Seetal (salzburgisch-steirische Landesgrenze) auf- gefundenen Bastardes und seiner Unterschiede gegenüber den Stammeltern und gegenüber Betula humilis. Nachweis, daß die Angabe des Vorkommens von Betula humilis in der Stangalpe (Kärnten) unrichtig ist und daß Be- tula humilis im Inneren der Alpen überhaupt fehlt. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäi- schen Flora. 72. Lieferung (IV. Bd., Bogen 26-30). Leipzig (W. Engelmann), 1911. 8°. Inhalt: Betulaceae (Schluß), Fagaceae (teilw.). { Bitter @G. Die Gattung Acaena. Vorstudien zu einer Mono- graphie. (Bibliotheca botanica, Heft 74.) Liefg. 3 (S. 169—248, Taf. XVIII—-XXVII). Stuttgart (E. Schweizerbart), 1910. 4°. Candolle A. de. Zur Geschichte der Wissenschaften und der Gelehrten seit zwei Jahrhunderten nebst anderen Studien über wissenschaftliche Gegenstände, insbesondere über Vererbung und Selektion beim Menschen. Deutsch herausgegeben von W. Ostwald. Leipzig (Akad. Verlagsgesellschaft), 1911. 8°. 466 8. — Mk. 12. Focke W. OÖ. Species Ruborum. Monographiae generis Rubi Prodromus. Pars II (pag. 121—223, Fig. 54—87). (Bibliotheca Botaniea, Heft 72. II.) Stuttgart (E. Schweizerbart). 1911. 4°. Glück H. Biologische und morphologische Untersuchungen über Wasser- und Sumpfgewächse. III. Teil: Die Uferfiora. Jena (G. Fischer), 1911. 8°. 644 S., 105 Textfig., S lith. Doppel- tafeln. Verf. hat sich die Aufgabe gestellt, in einer Reihe von Monographien die europäischen Süßwasserphanerogamen im weitesten Sinne zu bearbeiten. Der erste, 1905 erschienene Band behandelte die Alismaceen, der zweite (1906) die Utricularia-Arten und Turionenbildung bei verschiedenen an- deren Pflanzen. Der vorliegende Band ist der Uferflora gewidmet. Wie schon die sehr verschiedene Lebensweise der Uferpflanzen erwarten läßt, ist dieser Band besonders reich an biologisch und morphologisch bemerkenswerten Tatsachen. Verf. hat die Mühe nicht gescheut, zahlreiche Arten an Ort und Stelle aufzusuchen und viele zu kultivieren, um ihre ganze Ontogenie fest- stellen zu können. Sowohl Systematiker wie Morphologen und Physiologen werden in dem Buche reiches Material finden. Bei der Durchsicht eines um- fassenden Materiales konnte der Verf. auch einige pflanzengeographisch be- merkenswerte Funde machen, er stellte Utricularia ochroleuca für Südwest- deutschland, Caldesia parnassifolia für Bayern, Oenanthe fluwiatilis für Deutschland (Rheintal und Elsaß), Eryngium corniculatum für Italien (Galma in Sardinien) fest. W. 203 Günther H. Fortschritte in der Mikrobiologie und mikroskopi- schen Technik. Bd. I: Die Jahre 1909 und 1910. (Handbücher für die praktische naturwissenschaftliche Arbeit, Bd. VII.) Stuttgart (Franckh), 1911. 8°. (Sonderabdruck aus Mikrokosmos, Bd. 4. Hahn ‚ Ein neuer Schädling des Weinstockes (Lathraea clan- destina L.). (Die Umschau, 1911, Nr. 14.) Hannig E. Über die Bedeutung der Periplasmodien. III. Kri- tische Untersuchungen über das Vorkommen und die Bedeutung von Tapeten und Periplasmodien. (Flora, N. F., II. Bd., 1911, 4. Heft, S. 335—382.) 8°. 3 Textabb. Hegi G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 28. Liefg. (Bd. III, S. 329—376, Fig. 588—606, Taf. 105—105). München (J. F. Lehmann) und Wien (A. Pichlers Witwe u. Sohn). — K 180. Höck F. Pflanzenbezirke des Deutschen Reiches, ihre Kenn- zeichnung durch Arten, welche einzelnen oder wenigen von ihnen im Vergleich zum übrigen Reichsgebiet eigentümlich sind. (Verhandl. d. Botan. Vereins der Provinz Brandenburg, LII. Jahrg., 1910 [1911], S. 39—85.) 8°. Hosseus C. C. Die Bedeutung der Bambusstände auf Grund eigener Studien in Siam. (Archiv für Anthropologie, Neue Folge, Bd. X, 1911, Heft 1, S. 55—73.) Koorders S. H. et Valeton Th. Addimenta ad cognitionem florae arboreae javanicae. Pars XII. (Mededeelingen uitgaande van het Departement van Landbouw Nr. 10, Batavia, 1910.) 8°. 182 S. Inhalt: Buxaceae, Euphorbiaceae, Ulmaceae, Urticaceae, sämtlich bearbeitet von J. J. Smith. Kraus @. Boden und Klima auf kleinstem Raum. Versuch einer exakten Behandlung des Standorts auf dem Wellenkalk. Jena (G. Fischer), 1911. 8°. 184 S., 7 Tafeln, 5 Textabb. — Mk. 8. Eine pflanzengeographisch sehr beachtenswerte Arbeit. Sie enthält den ersten Versuch einer chemischen und physikalischen Analyse des Bodens, der die Unterlage für eine biologisch sehr markante natürliche Pflanzen- decke bildet Die Flora des Wellenkalkes im Maintal läßt sich als aus xero- phytischen Kalkpflanzen zusammengesetzt charakterisieren. Verf. untersucht es nun, inwieferne die Beschaffenheit der Bodenunterlage dies bedingt. Der Inhalt des Buches ergibt sich aus folgender Übersicht: I. Das Karbonat des Wellenkalkbodens. 1. Das Muttergestein, 2. Der Boden. II. Bodenphysikali- sches und Klimatisches. 1. Bodenbau, 2. Wassergehalt des Bodens, 3. Tem- peratur, 4. Hygrometrisches, 5. Anemometrie. — Als eines der Hauptergeb- nisse läßt sich anführen, daß „die eingehende prozentische Bestimmung des Kalziumkarbonates im Boden für das Verständnis des Standortes keine Anhaltspunkte gab, daß dagegen die physikalische Bodenunter- suchung zu einer klaren Einsicht in die wirkenden Hauptkräfte am Standorte führte“. Kusnezow N., Busch N., Fomin A. Flora caucasica critiea. Materialji florji Kaukasa. Liefg. 26—30, d. i. III. 4 (Schluß, pag. 545—820, I—-LXXIV), III. 9 (Forts., pag. 225—288) und II. 7 (Forts., pag. 81—96). Jurjew, 1910, 8°. 204 In russischer Sprache. Inhalt von III. 4: N. Busch, Cruciferae (Schluß), Capparidaceae, Resedaceae, Droseraceae; ferner Rhoeadales und Sarraceniales, Addenda et corrigenda, Index nominum et synonymorum. Inhalt von III. 9: K. Kupffer, Violaceae (Schluß), Datiscaceae, Thyme- laeaceae, Elaegnaceae (teilw.). Inhalt von III. 7: Ju. Woronow, Gera- niaceae (Forts.). Macfarlane J. M. Cephalotaceae. (A. Engler, Das Pflanzen- reich, IV. 116, 47. Heft teilw.) Leipzig (W. Engelmann), 1911. 8°. 15 S., 4 Textabb. Miege. Recherches sur les principales especes de Fagopyrum (sarrasin). 8°. 431 pag., illustr. Mirande M. Les jardins alpins et leur buts. Notice sur les jardins alpins de l’Universite de Grenoble. Grenoble, 1911. 8°. 49 pag., 3 tab. Mönch C. Über Griffel und Narbe einiger .Papilionaceae. In- augural-Dissertation. Dresden (C. Heinrich), 1910. 8°. 46 S. Müller K. Dr. L. Rabenhorsts Kryptogamen - Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. VI. Band: Die Leber- moose (Musci hepatiei) (unter Berücksichtigung der übrigen Länder Europas). 13. und 14. Liefg. (S. 769—871, Fig. 341 bis 363, Vorwort, Titelblatt). Leipzig (E. Kummer), 1911. 8°. — Je Mk. 2°40. Pax F. u. Hoffmann K. Euphorbiaceae-Oluythieae. (A. Engler, Das Pflanzenreich, IV. 147. III., 47. Heft teilw.). Leipzig (W. Engelmann), 1911. 8°. 124 S., 35 Textabb. Pomona College Journal of Economic Botany. As Applied to Sub- tropical Hortieulture. Published quarterly by the Department of Biology of Pomona College (A. J. Cook, C. F. Baker). gr. 8°. Vol. I, Nr. 1 (72 pag., 28 fig.). Inhalt: Foreword; F. W. Popenoe, The Avocado in Southern Cali- fornia; E. OÖ. Essig, The Wither-tip in Ventura County; D. L. Craw- ford, Biological Expedition to Southern Mexico; C.F. Baker, The Botanie Garden of Para. Reinhardt L. Kulturgeschichte der Nutzpflanzen. München (E. Reinhardt), 1911. 8°. 1. Hälfte: 738 S., 57 Textabb., 90 Kunst- drucktafeln. 2. Hälfte: 756 S., 35 Textabb., 76 Kunstdrucktafeln. — Mk. 20. Die „Kulturgeschichte der Nutzpflanzen“ ist der IV. Band eines Sammelwerkes „Die Erde und die Kultur“, das in ähnlicher Weise wie „Weltall und Menschheit“ und „Der Mensch und die Erde* die Wechsel- beziehungen zwischen den durch die Natur gegebenen Existenzbedingungen des Menschen und seiner Kulturarbeit schildert. — Der Gegenstand wird unter genügender Berücksichtigung der Literatur nach den verschieden- sten Richtungen behandelt; gerade das ist es, was das Buch für den Bo- taniker wertvoll macht. Hier, wo es sich vielfach um Grenzgebiete handelt, deren Literatur ihm meist nicht geläufig ist, findet er alles Wissenswerte kurz zusammengefaßt, leider ohne Literaturhinweise. Das kulturhistorische Moment steht dabei, wie der Titel des Buches besagt, im Vordergrund; aber auch Herkunft, Verarbeitung, Art des Anbaues ete. wird geschildert. Der Begriff „Nutzpflanzen“ ist sehr weit gefaßt: es werden auch die Gärungs- erreger, Zierpflanzen, die Feinde der Kulturgewächse behandelt. — Die Ab- bildungen sind gut gewählt, die Reproduktion derselben läßt zum Teil einiges zu wünschen übrig. A. Ginzberger. 205 Roth G. Die außereuropäischen Laubmoose. Band I, enthaltend die Andreaeaceae, Archidiaceae, Oleistocarpae und T’rematodonteae. 2.—4. Lieferung (Bogen 7—20°/,, Tafel IX—XXXII, Titel, Vorwort, Sachregister). Dresden (©. Heinrich). 8°. Sagorski E. Über Anthyllis polyphylla Kit. in Tirol und über einige andere Anthyllis-Formen im Anschluß an Beckers Be- arbeitung der Anthyllis-Sektion Vulneraria DC. in Beih. des Bot. Centralbl., Bd. XXVI, Abt. II, Heft 2. (Allg. botan. Zeitschr, XVII. Jahrg., 1911, Nr. 3, S. 37—40, Nr. 4, S: 57 bis 59.) Sarasin P. Weltnaturschutz.- Basel, 1910. 8°. 24 S. Schkorbatow L. Parthenogenetische und apogame Entwickelung bei den Blütenpflanzen. Entwieklungsgeschichtliche Studien an Taraxacum officinale Wigg. (Trudy Obschtschestwa Ispjitatelei Pripodji, t. XLV, pag. 15—57.) 8°. 4 Taf. Russisch, mit deutschem Resümee. Schlumberger OÖ. Familienmerkmale der Cyatheaceen und Polypodiaceen und die Beziehungen der Gattung Woodsia und verwandter Arten zu beiden Familien. (Flora, N. F., II. Bd., 1911, 4. Heft, S. 383—414.) 15 Textabb. Smith A. L. A Monograph of the British Lichens. A descriptiv Catalogue of the species in the department of Botany, British Museum. London (British Museum), 1911. 8°. 409 pag., 59 tab. — Mk. 24. Sorauer P., Lindau G. Reh L. Handbuch der Pflanzen- krankheiten. Dritte Auflage, Lieferung 23 (III. Bd., Bog. 26 bis 30). Berlin (P. Parey), 1911. 8°. Zahlr. Textabb. — Mk. 3. Thays C. EI Jardin Botänico de Buenos Aires, Buenos Aires (J. Peuser), 1910. 8°. 180 pag., illustr. Vries H. de. Uber doppeltreziproke Bastarde von Oenothera biennis L. und O. muricata L. (Biolog. Centralblatt, Bd. XXXI, 1911, Nr. 4, S. 97—104.) 8°. Zentralblatt für allgemeine und experimentelle Biologie. Heraus- gegeben von Prof. Dr. Heinrich Poll, Berlin. Verlag von S. Hirzel, Leipzig. Monatlich erscheinen zwei Hefte von je durch- schnittlich ca. 40 Seiten Umfang. (Das erste Heft erschien im April 1910.) — Preis des Bandes Mk. 25. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 16. März 1911. Das w. M. Prof. H. Molisch legt eine Arbeit von Prof. K. Linsbauer aus dem botanischen Institute der Universität 206 Czernowitz vor, betitelt: „Zur physiologischen Anatomie der Epidermis und des Durchlüftungsgewebes der Bro- meliaceen.“ Die wichtigeren Ergebnisse sind: 1. Zu den charakteristischen Eigenschaften der Bromeliaceenepidermis gehören, abgesehen von der bekannten abnormalen Verdickungsweise der Epi- dermis a) die konstante Wellung der Seitenmembranen oder ihrer Mittellamellen, ohne daß in diesem Falle die inneren Wandkonturen dem Verlaufe der Mittel- lamellen parallel zu gehen brauchen; 5b) die Verkeilung der Innenwand der Epidermis mit dem Hypoderm, wodurch bei dem blasebalgartigen Spiele des Wassergewebes die Kontinuität beider Schichten gewährleistet wird; ce) das — von einigen Ausnahmen abgesehen — konstante Auftreten je eines Kieselkörpers in jeder Epidermiszelle. 2. Bei extremer Anpassung kommt im Hautgewebe (im weitesten Sinne) eine weitgehende Arbeitsteilung zustande; das Hypoderm übernimmt die Funktion des mechanischen Schutzes, die Wasserspeicherung geht auf das Wassergewebe über; die Epidermis, als Trägerin der Kutikula, funktioniert wesentlich nur als Schutzorgan gegen zu starken Wasserverlust. 3. Die Stomata der Bromeliaceen sind hauptsächlich charakterisiert durch spaltenförmiges Lumen, Mangel eines Hinterhofes und durch den Besitz von wenigstens zwei Paaren von Nebenzellen; gelegentlich treten noch weitere Nebenzellen hinzu, welche einen mechanischen Schutz gegen die durch Kon- traktion des Wassergewebes bedingten Zerrungen bieten. 4. Eine passive dauernde Verengerung des Spaltöffnungsapparates kann durch die die Stomata untergreifenden Nebenzellen oder durch Wucherungen und Verdickungen der Zellen des ersten hypodermalen Zellringes, welcher die Atemhöhle versteift, bewirkt werden. Ein vollständiger Verschluß der Stomata kann durch Membranpfropfen zustande kommen, welche von den Flügeln der Triehomschuppen ausgehen und den Vorhof wie ein dicht pas- sender Stöpsel verschließen (Quesnelia). 5. Das Durchlüftungsgewebe besteht bei extremer Anpassung aus einem System interzellularer Kanäle, welche von chlorophyliführenden Zellen um- kleidet und durchzogen sind; von den die Blätter durchziehenden Hauptröhren (zentrale Atemkanäle) verlaufen seitliche Abzweigungen (sekundäre Atemkanäle) zu den Spaltöffnungen. Diese Form des Durchlüftungsapparates gestattet eine weitgehende Herabsetzung der Transpiration, ohne die Aufnahme von CO, zu beein- trächtigen. Ferner legt Prof. Molisch eine Abhandlung von Hofrat Julius Stoklasa unter Mitwirkung von E. Senft, F. Stranäk und W. Zdobnicky vor, mit dem Titel: „Uber den Einfluß der ultravioletten Strahlen auf die Vegetation.“ .„.. Die 83. Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte findet in der Zeit vom 24. bis 30. September d. J. in Karlsruhe statt. Als Einführender der Abteilung für Botanik fungiert Geh. Hofrat Prof. Dr. L. Klein, Karlsruhe, Kaiserstraße 2. — Auf dem Programme für die allgemeinen Versammlungen be- findet sich ein Vortrag von Prof. Dr. H. Winkler (Tübingen): „Über Pfropfbastarde“. 207 Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Aladar Richter wurde zum korrespondierenden Mitgliede der kgl. Akademie der Wissenschaften in Budapest ge- wählt. Dr. Pehr Olsson-Scheffer, Direktor der botanischen Station von Tezonaspa, wurde zum Professor der Botanik an der National University von Mexiko ernannt. (Naturw. Rundschau.) Privatdozent Dr. Hugo Fischer ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter in die Deutsche Gartenbaugesellschaft eingetreten und hat die Herausgabe der „Gartenflora* übernommen. Gestorben sind: J. G. Hart, emer. Direktor der Royal Botanie Gardens in Trinidad. am 20. Februar d. J. (Botan. Centralbl.); Prof. Dr. Bengt Jönsson (Lund) am 8. März d. J.; Prof. Dr. Max Gürke, Kustos am Botan. Museum in Dahlem-Steglitz bei Berlin, am 16. März d. J. Friedrich Morton wurde zum Assistenten der botanischen Abteilung des naturhistorischen Landesmuseums von Kärnten (Klagenfurt) bestellt. . Die Adresse des Adj.-Prof. K. R. Kupffer (Riga) lautet von jetzt an: Riga, Säulenstraße 23, Wohn. 12. Druckfehlerberichtigung. In Nr. 2/3 soll es auf S. 81. 23. Zeile von unten, statt „kleiner“ heißen: „größer“. Inhalt der Maij-Nummer: B. Kubart: Podocarpozylon Schwendae. ein fossiles Holz vom Attersee. S. 161. — J. Steiner: Adnotationes lichenographiecae. S. 177. — V. Schiffner: Über einige neotropische Metzgeria-Arten. 8. 183. — F. Vierhapper: Conioselinum tata- ricum, neu für die Flora der Alpen. (Fortsetzung.) S. 187. — C. Frh. v. Hormuzaki: Nachtrag zur Flora der Bukowina. (Fortsetzung.) S. 194. — Literatur-Übersicht. S. 199. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. S. 205. — Personal-Nach- richten. S. 207. Redaktion: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitschrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 3M. 4’—, 1893/97 ä M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerierer. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die äurchlaufende Petitzeile berechnet. 208 INSERATE. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen: Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert M 9, in elegantem Leinwandband M 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Be 3 PR nn RI REES ENT NER a ee ae Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4.— a 1893-187 ( „ » » 16) ».» „ SZ herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864— 1869, 18% 5 18% 3187 4, 18%76—18S0 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 39.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sieh direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. NB. Dieser Nummer ist Tafel Ill (Kubart) beigegeben. Buchäruckerei Carl Geroldä’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien, unter Mitwirkung von Dr. Erwin Janchen, Privatdozent an der k. k. Universität in Wien. verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LXI. Jahrgang, Nr. 6. ah Wien, Juni 191. Zur Physiologie und Morphologie der Keimung einiger Gnetum-Arten. Von Paul Fröschel (Czernowitz). (Mit 4 Textabbildungen.) (Aus dem botanischen Institute der k.k. Universität Czernowitz.) I. Sind Gnetum-Keimlinge imstande, im Finstern Chloro- phyli zu bilden? Diese Frage gewann für mich Gestalt, als ich durch vielerlei Literaturangaben darauf aufmerksam wurde, wie häufig die Ver- breitung einer bestimmten physiologischen Funktion durch Grenzen abgesteckt erscheint, die zugleich eine systematische Gruppe um- fassen. Wir kennen viele Fälle, in denen eine Gruppe von Orga- nismen, die der Systematiker auf Grund morphologischer und anatomischer Vergleichung als einheitlichen Verwandtschafts- kreis erkennt, auch in irgendwelchen physiologischen Funk- tionen völlig übereinstimmen. Die Häufigkeit dieser Tatsachen legt den Gedanken nahe, eine systematische Physiologie — analog der systematischen Anatomie — unter die Methoden der syste- matischen Botanik aufzunehmen und — wenn möglich — die durch sie gewonnenen Erkenntnisse wenigstens als Details in der Architektur des natürlichen Systems zum Ausdruck zu bringen. Die logische Berechtigung einer physiologischen Methode der Systematik ergibt sich ohneweiters aus der Anwendung des Prinzips der physiologischen Pflanzenanatomie auf die anatomische Methode der Systematik. Wenn uns der anatomische Vergleich bei der Eruierung verwandtschaftlicher Beziehungen Dienste leistet, wenn weiters anatomische Struktur und physiologische Funktion einander wechselweise bedingen, dann folgt ohneweiters, daß Ver- wandtschaft sich auch in der Gleichartigkeit bestimmter physio- Österr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1911. 15 210 logischer Funktionen dokumentieren muß. Naturgemäß können nur spezielle, nie aber allgemeine physiologische Funktionen zur Konstatierung verwandtschaftlicher Verhältnisse herbeigezogen werden. Denn — um ein Beispiel zu erwähnen — der im Pflanzen- reiche so weit verbreitete negative Geotropismus oberirdischer Pflanzenteile ist so wenig ein Indikator für verwandtschaftliche Beziehungen wie etwa das Vorkommen des Zellkerns in der Zelle. Es seien hier einige Fälle erwähnt, die die Kongruenz einer — größeren oder kleineren — systematischen Einheit mit dem Verbreitungsgebiet bestimmter physiologischer Erscheinungen illu- strieren. Ich erinnere z. B. an die Untersuchungen über die Ab- hängigkeit der Samenkeimung vom Vorhandensein des Lichtes '). Viele Samen brauchen zu ihrer Keimung unbedingt des Lichtes oder werden wenigstens durch Licht in ihrer Keimung gefördert. Diese Samen stammen von Pflanzen ganz bestimmter Familien und Gattungen (die freilich untereinander nicht verwandt sein müssen [analoge Charaktere]. Alle Arten einer bestimmten Gattung, alle Gattungen einer bestimmten Familie zeigen bei der Samenkeimung übereinstimmendes Verhalten. (Freilich gibt es auch Ausnahmen!) Es sei ferner daran erinnert, daß das Vor- kommen bestimmter chemischer Individuen häufig für größere Pflanzengruppen charakteristisch ist, was auf Gleichheit im Stoff- wechsel der Angehörigen dieser Pflanzengruppe rückzuschließen erlaubt. Dasselbe gilt für das Tierreich?). Die Systematik der Bakterien muß sogar — mangels morphologischer Anhaltspunkte — physiologische Eigenheiten zur Differentialdiagnostik herbei- ziehen usf. Diese Beispiele, deren ich schon eine große Zahl ge- sammelt habe, ließen sich ad libitum vermehren. Doch brauche ich hier, wo es mir nur darauf ankommt, für die unten folgenden Experimente eine Perspektive zu eröffnen, nicht weiter darauf ein- zugehen. Ich kann mir aber nicht versagen, darauf hinzuweisen, eine wie schöne und ungemein dankenswerte Aufgabe es wäre, alle diese Fälle zu sammeln, kritisch zu sichten und unter syste- matischen Gesichtspunkten zu verarbeiten, um so den Grundstein für eine systematische Physiologie zu legen. Nur auf einen für uns klassischen Fall müssen wir näher eingehen, um zum eigentlichen Gegenstand dieser Abhandlung überzuleiten, nämlich auf die merkwürdige Eigenheit der Koni- ferenkeimlinge bei Abwesenheit von Licht nicht zu etiolieren, 1) Siehe z. B.: Figdor W., Uber den Einfluß des Lichtes auf die Kei- mung der Samen einiger Gesneriaceen. Ber. d. D. b. G., 1907. Heinricher E., Beeinflussung der Samenkeimung durch das Licht. Wiesner-Festschrift, Wien, 1908. Kinzel W., Ber. d. D. b. G., 1907, 1908. Lehmann E. Sammelreferat über diesen Gegenstand. Zeitsöhr. f. Bot, Bd. 1, 1909. 2) Przibram H., Versuch zur chemischen Charakterisierung einiger Tierklassen des natürlichen Systems auf Grund ihres Muskelplasmas. Zeitschr. f. d. ges. Biochemie, 1902. 211 sondern Chlorophyll zu bilden. Sachs!) hatte im Jahre 1859 diese für den Physiologen so interessante Tatsache bei Pinus Pinea entdeckt und später?) die gleiche Erscheinung für Pinus silvestris, P. Strobus, P. canariensis und Biota orientalis fest- gestellt. Diese Tatsache ist vielleicht gerade systematisch nicht gering einzuschätzen. Der Physiologe wenigstens ist überzeugt, daß hier ein spezifischer, eben für die Familie der Koni- feren charakteristischer Chemismus des Plasmas vor- handen sein muß, um die Chlorophylibildung auch bei Ab- wesenheit von Licht in Gang zu setzen. Der Umstand nun, daß diese merkwürdige Fähigkeit der Chlorophylibildung im Dunkeln unter den Phanerogamen nur für einige Koniferen konstatiert worden war, veranlaßte Burgerstein°), Keimlinge der ver- schiedensten Koniferen auf ihr Verhalten zu Licht und Dunkelheit zu prüfen. Er prüfte nicht weniger als 78 Arten, die sich auf 26 Gattungen verteilten. „Bei allen den genannten Koni- feren wurden die Kotylen im Dunkeln deutlich grün.“ Mit Rücksicht auf die große Zahl der geprüften Spezies dürfen wir dieses Ergebnis wohl ohne Bedenken auf alle Koniferen er- weitern und sehen also, daß in diesem Falle faktisch eine physio- logische Fähigkeit, die tief im Chemismus des Koniferenplasmas verankert liegt, als Charakteristikum einer ganzen Klasse ver- wendet werden kann. Wie steht es nun in dieser Hinsicht mit den anderen Gymno- spermen? Diese Frage leitet zu unserem eigentlichen Thema hin. Für ihre Beantwortung finden wir in der Literatur nur wenige Fälle vor, die aber großen Interesses sicher sind. Für den Fall Ginkgo liegt eine Notiz von Molisch‘) vor. Er schreibt: „Der eigentümliche, einem Laubholz so außerordent- lich ähnelnde Habitus von Ginkgo, die sonderbare Form der Frucht, der merkwürdige Verlauf des Befruchtungsvorganges und einige andere Eigenschaften lassen den Ginkgo-Baum eine Art Ausnahmsstellung unter den Koniferen einnehmen. Mit Rück- sicht darauf’) schien es nicht unwahrscheinlich, daß die ge- nannte Pflanze auch bezüglich ihres Verhaltens im Finstern eine Ausnahme?°) bildet, d. h. hier nicht zu ergrünen ver- mag“ °). Die Ginkgo-Keimlinge, die Molisch aufzog, waren von weißlich-gelber Farbe. In Alkoholextrakten konnte weder spektro- skopisch, noch mit der Fluoreszenzprobe auch nur eine Spur von !) Sachs J., Lotos, IX. Jahrg., 1859, eit. n. Burgerstein, Ber. d. 262,6. 1900: 2) Sachs J., Flora, 1862 und 1864. 3) Burgerstein A., Über das Verhalten der GEOTDRDERNETS -Keimlinge im Lichte und im Dunkeln. Bern daD 5. G., Bd. 18, 4) Molisch H., Öst. bot. Zeitschr., 1889. 5) Von mir gesperrt. 15* 212 Chiorophyll nachgewiesen werden. Diese Versuche wurden von Burgerstein') nachgeprüft und ihr Ergebnis bestätigt. Wir finden also einen Unterschied im Verhalten des Sporo- phytenkeimes von (Ginkgo einerseits und den Koniferen anderseits gegenüber dem Licht. Fünf Jahre nach der Auffindung dieses Unterschiedes wurde die Spermatozoidenbefruchtung bei Ginkgo entdeckt. Seit dieser Zeit hat man Ginkgo von den Koniferen abgetrennt. An diesem prägnanten Parallelismus eines so wichtigen systematischen Merkmales, wie des Befruchtungsvorganges, und einer anscheinend nebensächlichen physiologischen Funktion möchte ich gezeigt haben, daß die Kenntnis und Verwertung physiologi- scher Merkmale für den Systematiker von Bedeutung sein kann. Burgerstein hat ferner zwei Ephedra-Arten geprüft: Ephedra altissima und E. campylopoda. Bei beiden Arten er- grünten die Kotylen bei vollständigem Lichtabschluß nahezu ebenso stark wie im Licht. Ein ganz anderes Re- sultat lieferten Angehörige der Klasse der Uycadinae. Im Lichte und im Dnnkeln wurden aufgezogen: COycas revoluta, ©. Rumphü und Zamia integrifolia. Die Keimlinge dieser Pflanzen waren nicht imstande, bei Abschluß des Lichtes zu ergrünen. Nun schien es interessant, einmal auch Angehörige der Gnetaceen mit Rücksicht auf die Chlorophylibildung im Dunkeln zu prülen. Ich erhielt in dankenswerter Weise mehrfach Sendungen verschiedener Gneium-Früchte aus dem Buitenzorger Botanischen Garten. Die erste Sendung (G. Gnemon) war nach neun Monaten noch nicht gekeimt. Später erhielt ich noch zwei Spezies: @. Ulu Brogn. und G. funiciliare Bl. Die Samen der letztgenannten Spezies keimten, auf feuchtes öphagnum-Moos gelegt, rasch nach- einander. Von Gmetum Ula jedoch konnte ich nur wenige Exem- plare aufbringen. Die Keimlinge kommen fast alle — ob bei Licht oder in Dunkelheit gezogen — mit rötlicher Farbe aus der Erde. Die Liehtkeimlinge behalten diese Farbe ziemlich lange bei. Erst nach Verlauf von sechs bis acht Wochen geht die rote in die normale grüne Laubblattfarbe über. Das bei den Dunkelkeimlingen etwa vorhandene Chlorophyll war also durch einen roten Farbstoff ver- deckt. Es wurden Licht- und Dunkelkeimlinge — jeder einzeln für sich — mit 10—i5 cm? 96%igem Alkohol extrahiert. Da auch der rote Farbstoff in Lösung geht — der Extrakt der Lichtkeim- linge war von orangeroter, der der Dunkelkeimlinge von stroh- gelber Farbe —, so war die Verwendung der Fluoreszenzprobe unmöglich. Denn man kann sich z. B. bei den roten Iresine- Blättern davon überzeugen, daß der in ihnen enthaltene wasser- lösliche rote Farbstoff zu einer aus Iresine-Blättern hergestellten alkoholischen Chlorophyllösung zugesetzt, das Fluoreszenzphänomen !) Burgerstein, 1. e. 215 zum Verschwinden bringt. Dagegen ist die für das Chlorophyll so eharakteristische Absorptionslinie im Rot nach wie vor deutlich im Spektrum wahrzunehmen, wovon ich mich mit dem Bunsen- schen Spektralapparat und mit dem Mikrospektralapparat über- zeugte. Es wurden nun zunächst drei Licht- und drei Dunkelkeim- linge von Gnetum funiciliare — jeder für sich — nachdem aus ihnen in oben beschriebener Weise ein Alkoholextrakt hergestellt worden war, mittels des Mikrospektralapparates auf das Vorhanden- sein von Chlorophyll geprüft. Vor das Vergleichsprisma des Appa- rates wurde eine stets frisch hergestellte hellgrüne Chlorophyll- lösung geschaltet, so daß das Spektrum des Extraktes direkt mit dem Chlorophylispektrum verglichen werden konnte. Genau an der Stelle, wo im Chlorophylispektrum der Absorptionsstreifen in Rot lag, zeigte das Spektrum des Extraktes der Lichtkeim- linge ebenfalls einen dunklen, wenn auch nicht so intensiven Absorptionsstreifen, der hingegen bei den Dunkelkeimlingen fehlte. Der Versuch wurde dreimal mit gleichem Ergebnis aus- geführt. Von Gnetum Ula wurden vier Dunkelkeimlinge — jeder für sich — auf das Vorhandensein von Chlorophyll geprüft — mit negativem Erfolge. Es besteht somit kein Zweifel, daß den beiden geprüften Gneitum-Spezies die Fähigkeit zur Chlorophyllbildung im Dunkeln abgeht. Die Verbreitung der unter den Gymnospermen vorkommenden Fähigkeit des Ergrünens im Dunkeln ist demnach folgende: Uycadinae Oycadaceae — Zamiaceae — Ginkgoinae Ginkgo — Coniferae Durchwegs — Gnetinae Ephedraceae —+ Gnetaceae —. Für diese Zusammenstellung bilden die Untersuchungen Ka- roline Bittners!) „Über Chlorophylibildung im Finstern bei Kryptogamen“ einen interessanten Hintergrund. Für uns kommen aus diesen Untersuchungen nur das Verhalten der Pteridophyten — selbstverständlich das der ungeschlechtlichen Generation — in Betracht. Es zeigte sich speziell bei den Filicales — untersucht wurden Vertreter von zwölf Gattungen — durchgehends die Fähig- keit des Ergrünens im Finstern. 1) Öst. bot. Zeitschr., 1905. 214 Die Verbreitung dieser Fähigkeit ist auf Grund der bisherigen Untersuchungen wohl nur durch sehr skizzenhafte Grenzen ab- gesteckt. Eine sehr extensive Arbeit könnte bier aber vielleicht doch zur Eruierung einer Gesetzmäßigkeit führen. Interessant wäre jetzt die Untersuchung von Zumboa sowie die der niedersten Angiospermen. II. Anisokotylie bei Keimpflanzen einiger Gnetum-Arten. Bei fast allen Gnetum-Keimlingen war eine ausgesprochene Größendifferenz der beiden Keimblätter zu konsta- tieren. Für die Erscheinung der ungleichen Größe der Kotyle- donen einer Pflanze hat Fritsch‘) den Terminus Anisokotylie eingeführt, ein Begriff, den Figdor?) unter dem allgemeineren der Anisophyllie subsummiert. Bei Gnetum Ula Brogn. und G. funiciliare Bl. sind die Kotylen laubblattartig ausgebildet. Um eine Vorstellung von dem Grade der Anisokotylie zu geben, seien hier einige Messungen und Zeichnungen wiedergegeben. Gnetum funiciliare Bl., 42 Tage alt. Größerer Kotyledo Kleinerer Kotyledo Größte Länge: 35 mm?) 29 mm 2 Breite: 15 mm 1llmm Gnetum funiciliare Bl., 36 Tage alt. Größerer Kotyledo Kleinerer Kotyledo Größte Länge: 14 mm 9 mm S Breite: 6 mm 4mm Gnetum Ula Brongn.‘). Größerer Kotyledo Kleinerer Kotyledo Größte Länge: 33 mm 29 mm x Breite: 9 mm 8 mm Diese drei Messungen beziehen sich auf im Licht erwachsene Pflänzchen. Auch die Dunkelkeimlinge zeigten starke Anisokotylie, wie Fig. 2 es darstellt. 1) Fritsch K., Die Keimpflanzen der Gesneriaceen etc. Jena, Gustav Fischer, 1904, eit. n. Figdor. 2) Figdor W., Die Erscheinung der Anisophyllie. Leipzig und Wien, Franz Deuticke, 1909. 3) Ohne Blattstiel gemessen. Die Blattstiele des größeren Blattes waren etwas größer. 4) Bei dieser Pflanze waren auch die beiden folgenden Laubblattpaare ungleich groß. Ebenso trat bei einem Funiciliare-Keimling neben der Aniso- kotylie noch Anisophyllie des ersten Laubblattpaares auf. Da ich bis jetzt nur wenige Pflänzchen bis zur Bildung des zweiten Laubblattpaares bringen konnte, läßt sich über die Anisophyllie zurzeit nichts Ausführlicheres sagen. 215 In der Arbeit F.O.Bowers: „The Germination and Embryo- geny of Gnetum Gnemon*‘) findet sich die Bemerkung, daß sich im Kew-Herbarium (nicht publizierte) Zeichnungen Roxburghs finden, die den Embryo von Gnetum scandens darstellen. Diese 7 I NS f | | Fig. 1. Lichtkeimling von @netum Fig. 2. Dunkelkeimling von Gnetum funiciliare, 46 Tage alt. Ula, 39 Tage alt. Zeichnungen zeigen den Embryo anisokotyl (having two unequal eotyledons ...). Mithin wäre außer den beiden bereits erwähnten Spezies auch G. scandens in die Liste anisokotyler Pflanzen auf- zunehmen. Fig. 3. Samen von Gnetum sp-, längs durchschnitten. / feeder, A Hypo- kotyl, w Würzelchen, e Endosperm. Am Hypokotyl ist bei Verwendung der Lupe die Ausgliederung der Fig. 4 Keimling von Gnetum sp. f feeder, A Hypokotyl, cot Anlage der Kotyledonen, w Würzelchen. Der Feeder wurde aus dem Endo- sperm herauspräpariert. Kotyledonen wahrzunehmen. Die Ursache der Anisokotylie kann in unserem Falle sicher nicht in äußeren Faktoren zu suchen sein. Von einer verschiedenen Lage der Kotyledonen zum Horizont kann keine Rede sein, da doch das Hypocotyl eine orthotrope Achse vorstellt. Das Licht kann auch nicht für die Entstehung der Anisokotylie verantwortlich gemacht werden, da diese sowohl bei Licht als auch bei Dunkel- !) Quart. Journ. of Mierose. Seience, Vol. XXII, 1882, p. 279. 216 heit auftritt. Vielmehr scheint die Lage der Kotyledonen im Samen das Maßgebende zu sein. Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt dureh einen keimenden Samen, Fig. 4 einen jungen Keimling. dessen „feeder“ aus dem Endosperm herauspräpariert wurde. Die Kotylen liegen im Samen (parallel zueinander) dem „Rücken“ des Feeder auf. Diese Lageverhältnisse dürften die Anisokotylie bedingen. Es herrschen ja hier anscheinend ähnliche Verhältnisse wie bei gewissen Kruziferen, insofern hauptsächlich bei jenen Angehörigen der genannten Familie, deren Embryo notorrhiz oder orthoplok ist, die Erscheinung der Anisokotylie zu beobachten ist. Die untere Kutikula des Taxus-Blattes — ein Lichtreflektor. Von Franz v. Frimmel (Wien). (Mit Tafel IV und 4 Textabbildungen.) Bei der Betrachtung der Anatomie des Blattes von Taxus baccata L. fällt eine histologische Struktur auf, deren Bedeutung klarzustellen ich mit nachfolgenden Zeilen versuchen will!). MA X S 72 au SOFENETO N Abb. 1. Querschnitt durch die untere Blattepidermis in der Querrichtung des Blattes. Es handelt sich um papillöse Vorwölbungen der Kutikula’?) der unteren Blattepidermis. Die Kutikula der Unterseite ist von der der Oberseite dadurch verschieden, daß im Gegensatze zu der glatten Oberseite unterseits die Kutikula papillös erscheint. Die Zellen der Epidermis sind der Längsrichtung des Blattes nach gestreckt, die Außenwand ist stark kutinisiert und mit annähernd halbkugeligen Papillen besetzt, die in der Querrichtung meist zu zweit, in der Längsrichtung etwa zu fünf bis zehn der Zelle dicht aneinander gedrängt aufsitzen, so daß die Oberfläche nirgends eben ist. Die Spaltöffnungen sind von wallförmigen Erhebungen der Kutikula umgeben, die uns in dem Zusammenhange nicht weiter 1) Auf diese Struktur machte mich im vorigen Jahre (1910) meine ge- schätzte Studienkollegin Frl. Helene Sperber aufmerksam und regte mich dadurch an, über die Bedeutung derselben mir Klarheit zu verschaffen. 2) Kutikula im kollektiven Sinne von Kutikula im engeren Sinne und kutinisierten Schichten. Frimmel F. v., Taxus-Epidermis,. Se Zu 7 . E R SR cn as, 2; Ph« Österr. botan. Zeitschrift, 1911. Tafel IV. 4 ai SEN A B N «7 j . Mayer. Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien. 217 interessieren (Abb. 1, 2). Welche Bedeutung haben nun diese Papillen? Bei dem Versuche, diese Frage zu beantworten, drängte sich mir folgende Vermutung auf, die die genauere Untersuchung bestätigte. Die Papillen bewirken, daß das von oben her ins Blatt gelangte Licht unten nicht hinausgelassen, sondern wieder dem Blatte nutzbar gemacht wird. Denken wir uns einen Lichtstrahl auf eine der schiefen Wände der Papillen auffallen, so ist von vornherein zu erwarten, daß, infolge der Verschiedenheit des Brechungsvermögens der Kutikula und Luft, Totalreflexion ein- treten muß; der Strahl wird in die Papille zurückgeworfen, an der Grenze der Kutikula und Luft wieder total reflektiert und so in das Innere des Blattes zurückgeleitet. Ist diese Vermutung richtig, dann hätten wir es mit einer Einrichtung zu tun, die geeignet ist, das Lieht intensiver auszunützen, wir hätten es also mit einem Liehtsparorgan zu tun. Um nun den Beweis für diese Vermutung zu erbringen, muß erstens wahrscheinlich gemacht werden, daß es für Taxus baccata tatsächlich von Vorteil wäre, wenn sie eine derartige Einrichtung besäße; zweitens muß auf Grund einer Kon- ga ypom ui Dein 70 AA ru Sl moin Balsam Abb. 2. Querschnitt durch die untere Blattepidermis in der Längsrichtung des Blattes. struktion des Strahlenganges, die sich auf Messung des Breehungs- quotienten der Kutikula und genauer Zeichnung der Papillen stützen müßte, dargetan werden, daß die optischen Verhältnisse tatsächlich so sind, wie vermutet wurde; drittens müßte auf Grund folgenden Gedankenganges ein Experiment die bisherige Beweisführung stützen. Wenn dem Prinzipe der Totalreflexion folgend die Licht- strahlen an der Grenze von Kutikula und Luft nicht aus dem Blatte hinausgelassen werden, so ist es nur notwendig, ein stark lichtbrechendes flüssiges Medium, das die Kutikula benetzt, über die Papillen zu geben und die Totalreflexion muß aufgehoben sein, das heißt die Epidermis wird durebscheinender; ist dies der Fall, dann kann die ursprüngliche Vermutung als erwiesen gelten. Was nun die ökologischen Verhältnisse der Eibe anlangt, so ist es leicht, die Behauptung Kirehners und Schröters'), daß Taxus ein Schatten liebender Baum ist, durch eigene Beobachtung zu bestätigen. Die Standortsverhältnisse der Eibe sind wirklich derartige (Unterholz in dichten Wäldern), daß die Pflanze nie an !) Kirchner, Loew und Schröter, Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas, I., p. 62. 218 Lichtüberschuß leidet, sondern mit einem Minimum an Lieht aus- kommen muß; es ist daher klar, daß unter solehen Umständen Einrichtungen, die eine Erhöhung des Lichtgenusses herbeiführen, für die Pflanze von großem Nutzen sind. Die Stellung der Blätter je nach der Lage des betreffenden Sprosses im Raume ist auch wirklich eine derartige, daß daraus allein sich schon ein gewisser Lichthunger erschließen läßt. Ferner ist die flächige Verbreiterung der bei Koniferen doch so häufig nadelförmigen Blätter gewiß ein analoges Argument. Es ist daher nicht zu verwundern, wenn auch der anatomische Bau der Epidermis das Bedürfnis der Pflanze nach möglichster Ausnützung des in so geringen Mengen ge- botenen Lichtes zum Ausdrucke bringt. Ich glaube daher, mit der Behauptung, daß eine Lichtspareinrichtung der Eibe wirklich zum Vorteil gereicht, nicht im Irrtum zu sein. Und nun zu der Einrichtung selbst. Mit Hilfe des Ab beschen Zeichenapparates habe ich die Konturen der Papillen einer beliebig gewählten Partie des Blattquerschnittes zeichnerisch festgehalten, die Zeichnung dann mittels Pantograph vergrößert und so das Substrat für die Konstruktion des Strahlenganges erhalten. Die Bestimmung des Brechungsquotienten der Papillen verdanke ich der Güte des Herrn Priv.-Doz. Dr. Alfred Himmelbauer, nachdem schon früher einmal Herr Prof. Dr. M. Stark in dieser Hinsicht mir mit wertvollem Rat an die Hand gegangen ist. Der Brechungs- quotient beträgt 1'53. Auf Grund dieser Messung konnte ich nun mit Hilfe der Zeichnung den Strahlengang konstruieren und fand unter der Annahme, daß im Innern des Blattes keine bestimmte Liehtrichtung vorherrscht, folgendes. Ein Großteil der Strahlen wird tatsächlich total reflektiert und trifft, nachdem Totalreflexion einmal eingetreten ist, immer in einem den Grenzwinkel der Total- reflexion nicht erreichenden, also spitzen Winkel, auf die Grenze beider Medien, so daß die Totalreflexion noch so oft statthat, bis der Strahl eine Richtung erhält, die ihn in das Blattinnere wieder zurückfallen läßt. Abbildung 3 stellt die Beantwortung der Frage dar, wie viele Strahlen verschiedener Richtung aus dem Blatte austreten und wie viele infolge der Totalreflexion wieder zurück- geworfen werden. Ich habe in gleichen Abständen die Punkte a—o an der Oberfläche der Papille fixiert und ebenso eine Gerade, die die Grundliniie der Wölbung der Papille darstellt, durch die Punkte @—4 unterteilt. An jedem der bezeichneten Punkte der Papille trug ich nun die Grenzwinkel der Totalreflexion ein; dieser Winkel beträgt 41°"). Man braucht nun bloß jeden bezeichneten Din — anne n — 1:53; « = 90%. 1-53 — sin 909 a Senn: R 1 sin = — 065359; — 40050° + 410. 1°53 219 Punkt der Grundlinie mit jedem bezeichneten Punkt der Papille zu verbinden, um sofort zu ersehen, ob der so gerichtete Strahl total reflektiert wird oder nieht. Die Strahlen nun, die sich auf Grund dieses Verfahrens als der Totalreflexion unterliegend dar- Abb. 3. (Erklärung im Text.) 220 stellen, habe ich eingezeichnet, die anderen, die aus dem Blatte austreten, habe ich aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen. Abbildung 4 stellt den Strahlengang verschiedener Strahlen. die der Totalreflexion unterliegen, dar, und ich glaube, dazu nichts bemerken zu sollen. Die Konstruktion also erweist, daß tatsächlich ein Teil des Lichtes in der schon geschilderten Weise am Aus- tritte aus dem Blatte gehindert wird. Diese Tatsache läßt sich nun auch, wie ieh sehon oben angedeutet habe, experimentell beweisen. Ich verfuhr dabei so. Zunächst verschaffte ich mir dadurch, daß ich das Blattgewebe der Einwirkung von Schwefelsäure aussetzte, Präparate, die nichts anderes darstellten, als die von H,SO, nicht angreifbare Kutikula. Abb. 4. (Erklärung im Text.) Stücke der unterseitigen Kutikula wurden nun so auf ein Deck- slas und dieses auf den Tisch des Mikroskopes gelegt, daß die frei in die Luft ragenden Papillen nach oben zu liegen kamen; nun wurde mit dem Planspiegel von unten beleuchtet. Die Seitenwände der so präparierten Papillen erscheinen nun dunkel, weil in Nachahmung der natürlichen Verhältnisse auch jetzt das Lieht an den Seitenwänden total reflektiert wird; die Scheitel der Papillen erscheinen heller. Bestreieht man nun vorsichtig das Präparat mit einer stark lichtbrechenden Flüssigkeit etwa Zedernöl, so erscheinen sämtliche Teile der Papillen in gleicher Helligkeit; das Präparat wird also, da die Totalreflexion aufgehoben wird, durchscheinender (g, e, d). Es war nun mein Wunsch, 221 dieses Experiment auf der photographischen Platte festzuhalten. Mit gütiger Erlaubnis des Herrn Prof. v. Wettstein hatte nun Frl. A. Mayer die Liebenswürdigkeit, im Atelier des botanischen Institutes die diesbezüglichen Aufnahmen zu machen. Phot. Nr. 1 (auf Tafel IV) stellt bei der beschriebenen Versuchsanordnung die trockenen Papillen bei 5“ Expositionsdauer dar; daran ist ersichtlich, daß die Papillen tatsächlich für den einfallenden Strahlenkegel undurehlässig sind; Phot. Nr. 2 (auf Tafel IV) stellt dasselbe Präparat bei derselben Expositionsdauer mit von Zedernöl befeuchteten Papillen dar. Die Papillen sind vollkommen durchscheinend. Selbstverständlich ist von den Umwallungen der Spaltöffnungen bei der Betrachtung der Bilder zu abstrahieren. Da nun sowohl die physikalische Kon- struktion als auch das Experiment meine Deutung der Papillen bestätigt haben, glaube ich diese daher für richtig halten zu dürfen. Es war mir nun ungemein wertvoll, aus der Literatur zu ersehen, daß das physikalische Prinzip der Totalreflexion im Pfianzenreiche auch der Konstruktion anderer Einrichtungen unter- liegt. Als erster zeigte Stahl in seiner Arbeit über bunte Laub- blätter‘), daß die Papillen der Blattoberseite der sogenannten Samtblätter Licht, welches sehr schräg einfällt, dem Blatte nutzbar machen, indem das in die Papillen eingedrungene Licht an den schiefen Wänden der Papillen total ins Blatt reflektiert wird. Gaulhofer’) zeigte, daß bei einer Anzahl von Pflanzen die Licht- riehtung in der Weise perzipiert wird, daß infolge der Total- reflexion an den Wänden der Randtüpfel, bzw. Randspalten in den betreffenden Zellen der Oberhaut beleuchtete und unbeleuchtete Partien entstehen, die sich je nach der Richtnng des einfallenden Lichtes gegenseitig verschieben und so eine Perzeption der Licht- riehtung ermöglichen. In ganz anderem Zusammenhange zeigten F. und S. Exner°), daß die an der Oberseite der Corollblätter mancher Blüten befindlichen Papillen den Zweck haben, einen Teil des Lichtes infolge Totalreflexion an den schiefen Wänden der Papillen nicht aus dem Blatte zu lassen, sondern die Strahlen zu zwingen, wiederholt die Farbstofflösung des Zellsaftes zu passieren, wodurch eine größere Sättigung der Farbenwirkung zustande kommt. Zum Schlusse möchte ich noch bemerken, daß, einmal auf Lichtspareinrichtungen aufmerksam geworden, ich die, wie ich glaube, begründete Meinung habe, daß Taxus nicht die einzige Schattenpflanze ist, die eine auf diesem Prinzip beruhende Ein- n =: Uber bunte Laubblätter. Annales du Jardin du Beutenzorg, vol. y 2) Gaulhofer, Die Perzeption der Lichtriehtung im Laubblatte mit Hilfe der Randtüpfel, Randspalten und der windschiefen Radialwände. Sitzungs- berichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Bd. CXVII, Abt. I, Februar 1908. ®) Franz und Sigmund Exner, Die physikalischen Grundlagen der Blütenfarben. Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Bd. CXIX, mathem.-naturw. Klasse, Heft II, p. 191 ff. 222 richtung zur möglichst intensiven Ausnützung des Lichtes besitzt. Die der Eibe nahe verwandte Taxus parvifolia Wender. verhält sich genau so wie T. baccata L. Ob bei Torreya nucifera Sieb. et Zuce. die der Längsrichtung des Blattes nach orientierten Vorwölbungen der unterseitigen Blattepidermis in unserem Sinne zu deuten sind, möchte ich künftigen Untersuchungen überlassen. Ebenso weise ich nur mit Vorsicht auf die Blätter von Torreya grandis Fort., californica Torr. und tazıfolıa Arn. hin. Eine Vermutung ist es auch, wenn ich den Versuch mache, an Abies concolor Lindl. et Gord. eine Lichtspareinrichtung zu beschreiben. Auch bei Abies concolor sind die Epidermiszellen der Länge nach gestreckt, im Querschnitt nach außen gewölbt, im Längsschnitt eben, also rinnen- förmig. An der Innenseite der stark verdickten Außenwand be- finden sich kugelförmige Wandverdiekungen in großer Zahl, die ins Zellumen hineinragen. Ich vermute nun, daß diese papillösen Verdiekungen der Membran die Bedeutung haben, daß das Licht, aus dem Innern des Blattes kommend, an den schiefen Wänden der Papillen stark gebrochen wird und nun in einem Winkel, der unter dem Grenzwinkel der Totalreflexion liegt, an die Grenze von Kutikula und Luft kommt, so daß auch hier eine Einrichtung zum Sparen des Lichtes vorläge. Die Keimlinge von Fagus sılvatica L. haben in dem Schwammparenchym ihrer Kotyledonen eine Ein- richtung, die neben der Funktion, die Transpiration zu fördern, ganz gewiß anch die Bedeutung hat, gleichsam als rauher Spiegel zu wirken, das ins Innere des Blattes eingedrungene Licht also diffus zu reflektieren (Totalreflexion an den schiefen Wänden der an die Lufträume grenzenden Parenchymzellen). Vergleicht man die Lichtdurchlässigkeit normaler Kotyledonen mit solchen, bei denen man die Luft aus den Lufträumen des Schwammparenchyms vertrieben und an ihre Stelle eine Flüssigkeit gesetzt hat, so ergibt sich, daß die normalen undurchsichtig, die luftlosen durehscheinend sind. Die Totalreflexion wurde eben auch hier durch das Hinzu- treten der Flüssigkeit aufgehoben. Bezüglich der Wachsüberzüge der Blattunterseiten vieler Koniferen möchte ich die Vermutung aussprechen, daß ihnen, ab- gesehen von ihrer Bedeutung als Transpirationsschutz in manchen Fällen auch die Bedeutung der Lichtersparnis zugesprochen werden muß. Interessant ist in diesem Zusammenhange folgendes Zitat aus einer Abhandlung von Thomas'): „Legt man Nadeln von Abies Nordmanniana oder Tsuga Brunnoniana in schwachen Alkohol, so verschwindet, nachdem vollständige Benetzung statt- gefunden, das weiße Ansehen; dasselbe kommt beim Trocknen derselben wieder zum Vorschein. Es findet eben nur eine An- näherung der Breehungsvermögen der innig gemischten Medien statt; während !das äußerst fein verteilte Harz mit Luft gemengt !) Thomas, Zur vergleichenden Anatomie der Koniferenblätter. Prings- heims Jahrbücher, IV, p. 23. 223 dem Lichte nieht den Durehgang gestattet, ist dies der Fall, wenn an die Stelle der Luft jener schwache Weingeist getreten.“ Die physikalische Grundlage ist also prinzipiell ähnlich dem Falle von Fagus; daß die biologische Bedeutung auch in allen Fällen von unterseitig weiß erscheinenden Überzügen dieselbe ist (bei Abies bracteata Hook. gewiß), möchte ich nur vermuten; es bliebe der Untersuchung jedes einzelnen Falles vorbehalten, eine sichere Entscheidung zu treffen. Bevor ich die Abhandlung abschließe, möchte ich noch allen jenen meinen Dank zum Ausdruck bringen, die die Güte hatten, mich bei der Ausführung der Arbeit zu unterstützen. Vor allem sage ich meinem verehrten Lehrer Herrn Prof. Dr. R. v. Wettstein meinen besten Dank für vielfache Unterstützung und insbesondere für die gütige Erlaubnis, die Mittel des botanischen Institutes un- eingeschränkt benützen zu dürfen. Herrn Priv.-Doz. Dr. Alfred Himmelbauer für die große Gefälligkeit, die er mir durch Be- stimmung des Brechungsindex der Kutikula erwiesen hat, auch an dieser Stelle zu danken, ist mir eine angenehme Pflicht. Ebenso dankbar bin ich Frl. A. Mayer, die so liebenswürdig war, die zu der Arbeit notwendigen Photographien herzustellen. Ferner möchte ich noch den Herren Priv.-Doz. Dr. OÖ. Porsch und F. Vierhapper sowie meinem väterlichen Freunde Herrn R. Schrödinger und Herrn Konservator J. Brunntaler für wertvolle Anregungen und Überlassung literarischen Materials aufs herzlichste danken. Adnotationes lichenographicae. Von Julius Steiner (Wien). (Schlus.) !) 7. Buellia (Diploicea) leptina Stnr. Hab.: Gomera, leg, Prof. May super lavam. Thallus insularis inter thallum Caloplacae Gomeranae, parvus ad 1 et 1’5mm dilatatus, squamose sublobulatus, squamis ca. 0°5 —1 mm latis et ca. 0-27 mm crassis, ubique adpressus, subglauce v. saepius subargillaceo pallidus. Squamae v. fossulis lavae intrusae et separatae v. areolatim congestae et rimis separatae, varie ro- tundato-angulosae et h. i. erenatae et paullo incisae, in peripheria h. i. etiam distinctius lobulatim elongatae et erenatae sunt. Reag. solitis thallus non coloratur. Cortex superior ea. 18—30 u crassus et in medio squamarum adhue crassior, incolor et mediocriter granose inspersus ex hyphis ramosis dense intrieatis, cellulosis, cellulis p. p. suborbieularibus minus distinetis formatur. In vieinitate apotheeiorum stratum ex- terius emortuum et incolor adest ca. 8—18 u crassum. (Gonangia 2) Vgl. Nr. 5, S. 177. 224 minus separata, saepe confluentia, gonidia 11—15 u It. bene vi- ridia, membrana tenui, nucleo nullo. Medulla dense contexta et dense granose inspersa, granulis KHO non, HNO, adh. p. p. so- lutis. Hyphae medullae et cortieis ad 4—4°5 (5) u crassae. Cortex inferior non ubique distincte separatus, ubi autem adest, ca. 9—11 u er. ex hyphis dense implexis, distinetius cellulosis quam in cortice superiore, incolor v. pallidus et egranosus. Apotheeia ad 0°5 mm It. primum immersa, tandem pro ma- jore parte emergentia, rotunda, nigra et nuda, disco planiuseulo, margine submediocri. Exeipulum ca. 22 u crassum, infra longius inflexum sed in centro deficiens ex hyphis tangentialibus et ad marginem paullo trajectorice curvatis et septatis formatur, extus nigro - fuscum, intus supra in chalybaeo viride, infra in rufum transiens. Hymenium ad 50 « altum, non inspersum, in toto spurie chalybaeo-viride. Paraphyses tenuius filiformes, indistinete septatae, supra non rare breviter ramosae, septatae et clavato-capitatae, cel- lulis extremis ca. 3°5—4 (4°5) uw crassis, epitheeium fumose fuscum, pl. m. in ehalybaeo viride vergens formant. Hypotheeium pallidius subvinose v. subumbrine rufulum ex hyphis ramosis et intrieatis constat, breviore spatio septatis et h. i. subglobose cellu- losis, lumine latiore et membrana tenui, in centro apothecii eum medulla sordide rufula connatum. Sporae octonae 1-septatae in ascis clavatis, subellipticae v. subeylindrieae, apieibus rotundatis, in medio non v. tandem spurie constrietae, septo et membrana eireumeirca aequaliter et parum in- erassatis, 9—11 (12) u lg. et 4—6°5 (7) u It., tandem obseurius fuscae. Hymenium J ope perman. coeruleseit et hypothecium supra violaseit. Partes coloratae apotheeii KHO non aliter colorantur, partes chalybaeo-virides HNO, pl. m. purpureo violascunt. Pyenides frustra quaesitae. 8. Rinodina (Eurinodina) alba Metzler ap. Arld. Flora, 1872, p. 35, et Sep. Fragm., XIV., p. 3. — Oliv. Lich. Eur., I. GLI03H p.7(1L77),. sep. p. 149. Subspeeies jam forma sporarum et reactione rubente CaCl, 0, in medulla provocata (see. Arld., l. e., © non mutat.). Bin. atro- cinereae (Dicks.) valde affinis. Etiam conidia reeta, 35—4'5 (5) u lg. et ad 0°7—0°8 u It. conveniunt. Diversa autem est thallo argillaceo pallido tenuiore et pro- thallo obseuro eingente quidem sed hypothallo fere ineolore v. paullo sordido molliore, medulla J ope inaequaliter quidem et maculatim (sub mierose.) sed distinete eoerulescente, apotheciis minoribus ad 0°6 (0:7) mm It. et sporis aeque quidem formatis et coloratis sed paullo minoribus, regulariter 11—15 u lg. et 7—8°5 It. raro ad 17 u lg. et ad 9—9°5 u It. (ap. Arld., 1. e., sporae indicantur 24—28 u lg. et 12—15 u It., quales nec in expl. orig. nee in ce- teris vidi). - 225 Die Art ist bisher nur von Metzler bei Hyeres, von Wett- stein und F. v. Kerner auf Teneriffa und von May auf Gomera gefunden worden, scheint sich also in ihrer Verbreitung ähnlich wie Cal. carphinea zu verhalten, harrt aber der weiteren Auf- sammlung. 9. Buellia (Eubuellia) Sardiniensis Stnr. in Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 1907, p. 348, ist mit Rinod. alba auf demselben Ge- steinsstücke in H. U. (leg. Metzler, Hyeres) vorhanden. Die Art gehört also auch dem südlichen Frankreich an und ist nach Westen wahrscheinlich weiterhin zu finden. Nachtrag zur Flora der Bukowina. Von Constantin Freih. v. Hormuzaki (Üzernowitz). (Fortsetzung. !) Rubiaceae. *Sherardia arvenis L. ÜCzernowitz, Budenitz, auf Wiesen und Grasplätzen, Juni (H. H.). Asperula tyraica Bess. Onut (Petr. H. H.). A. galioides M. B. ß. hirsuta Wallr. bei Kpp., l. e., im Dniestergebiete. *(@Galium ochroleucum Wolfn. Czernowitz, Mihalcea, Kamena, Ropcea, Krasna Ilski (H. H.). (G. Mollugo L., @. elatum Thuill.). Czernowitz, Krasna-Ilski (H. H.), Lukawitza (Gus.), weitverbreitet, Kpp., 1. ce. G. erectum Huds. ß. petraeum Greece. (G. petraeum Schur). Rar&u (Greec., 1. e. und H. H.). (G. silvaticum L., nach Kpp. und Herb. Fl. weitverbreitet), da- gegen in Rumänien nach Gree., 1. c., fehlend und durch eine nahestehende Form des @G. Schultesii Vest. («.) vertreten; meine Stücke von Ropcea (am rechten Seretufer in Tannen- wäldern) und Budenitz (H.H.) können infolge des evident stiel- runden Stengels, der nickenden Blütenknospen und der am Rande borstigen Blätter nur zum typischen @. silvaticum L. gestellt werden; dieselben sind mit meinen Exemplaren aus Baden bei Wien und Ellbogen (Nordböhmen) identisch. G. Schultesii Vest. (var. ß. Grec., 1. e.) Zutschka (B.,1l.c.) = @. arıstatum L. bei Proc., Verh. d. zool.-bot. Ges., 1890. In der Vorgebirgsregion weitverbreitet; Capu-Cämpului (Proc., H. H.). *G. mutabile Besser, Enumer., pag. 42, Nr. 1336. Eine Form aus der Waldregion bei Cämpulung (Gus., H. H.) stimmt nur mit dieser bei Ledebour, Flora Rossica, Bd. II, pag. 406, be- schriebenenen podolischen Art überein. Dieselbe hat den vier- kantigen Stengel und die aufrechten Blütenstengel mit G. Schul- 1) Vgl Nr. 5, S. 194. Österr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1911. 16 226 tesii Vest. gemein, unterscheidet sich aber von diesem durch die am Rande viel stärker (nach vorwärts) stachelig-rauhen Blätter, die oberseits glaucescent, unterseits noch auffallender bläulichweiß erscheinen; ferner sind die Stengel unter den Ge- lenken gar nicht verdickt, die aufblühenden Blumenkronen etwas ins Gelbliche ziehend. Bei G. Schultesii Vest. im bot. Institut der Wiener Universität sind die Verdiekungen unter den Gelenken stets deutlich wahrnehmbar. *(G. pseudoaristatum Schur (G. Heuffelii Borbäs, @. turcicum Velenovsky, @. papillosum Heuff.).. Bei Kriszezatek und Zwi- niniacze, auf Felsen am Dniester; Juni (Gus., H. H.). *Galium austriacum Jacg.. Am Hügel Ocru bei Mihalcea im Mai (Gus., H. H.), in der unteren Region auf natürlichen Wiesen, sonst in den Ostkarpaten alpin [|Ceahlöu, H. H., und Gree., 1. e.], als G. pusillum L. 6. nitidum Neilr. bei Kpp. aus dem Gebirge von Galizien erwähnt. Die Exemplare von Ocru stimmen gut mit solchen aus Niederösterreich im Wiener bot. Institut und mit den von mir ebenda (Baden) gesammelten. @. sudeticum Tausch. Rareu in der alpinen Region (Proc., Grec., H. H.). @. pusillum L. &. ochroleucum Neilr. bei Kpp. von Zupul und Pietrele Doamnei dürfte damit identisch sein. *(@7. rotundifolium L. Krasna, in Nadelwäldern am Berge Rune (ELCH). @. rubiordes L.. Gurahumora (B., 1. e.). @G. vernum Scop. ß. alpinum Simonkai. Rareu (Gree., |. e.). Valerianaceae. Valeriana excelsa Poiret. Czernowitz, Krasna Ilski (H. H.), weit- verbreitet besonders in der montanen Region (V. sambucifolia Mikan bei Herb. Fl.), fehlt bei Kpp., 1. e. Dipsacaceae. [Cephalaria wralensis Murr. Horodniceni in der Moldau, auf natür- lichen Wiesen, hart an der Bukowiner Grenze, Proe., ]. c.] Knautia silvatica L. (Duby). Krasna Ilski auf Waldwiesen (H. H.), Raröu (Greec., 1. e.), bei Kpp. (Kn. arvensis Coult. «. silwatica Coult.) von keinem Bukowiner Fundorte angegeben. Scabiosa Columbaria L. Kimpolung (H.H.), in der montanen Region verbreitet (Herb. Fl... Sc. Columbaria L. ß. vulgaris Coult. bei Kpp. von keinem Bukowiner Fundorte. S. lucida Vill. Rareu (H. H.) [Ceahleu, H. H.], in der alpinen Region verbreitet ($. Columbaria Coult. «. lucida bei Kpp.). S. ochroleuca L. Krasna Ilski, Oeru und Dniestergebiet (H. H.), vom Tieflande bis in die untere montane Region verbreitet (9. Columbaria Coult. y. ochroleuca bei Kpp.). (Fortsetzung Zolgt.) 227 Über das Vorkommen von Linum perenne L. in Liechtenstein. Von Dr. Heinrich Frh. v. Handel-Mazzetti (Wien). Am 31. Juli vorigen Jahres brachte mein Bruder Hermann von einer Exkursion zur Lavena-Alpe im Fürstentum Liechtenstein ein Linum mit, welches von Herrn Prof. Murr nach kurzer Ansicht in der „Allgem. botanischen Zeitschrift“, 1910, p. 86, als L. alpinum Jaecg. angegeben wurde, eine Bestimmung, die mir sofort falsch erschien und auf Grund dieser Mitteilung von ihm in der „Allgem. botanischen Zeitschrift“, 1911, p. 59, ohne noch- malige Besichtigung des Exemplares in das nächststehende Linum montanum umgeändert wurde. Ich habe die zwei Stücke, welche mein Bruder sammelte, genau untersucht und bin zu dem Resultate gekommen, daß es sich um nicht zu verkennendes Linum perenne L. handelt. Das nächste bekannte Vorkommen dieser Art, deren Unterschiede von L. montanum Schleich. (= L. alpi- num Schinz et Thellg., non Jacg. = L. laeve Fritsch, Scop.?) in Sehinz und Thellung, Flora der Schweiz, dritte Auflage, I, p. 341 (1909), sich gut dargelegt finden, ist in der bayerischen Hochebene in der Gegend von München. Beim Vergleich mit dem sonstigen Vorkommen dieser Pflanze der Auwiesen mußte der Standort in Liechtenstein, eine südlich exponierte Stelle in zirka 1000—1100 m Seehöhe an der Straße von Triesen zur Lavena- Alpe unterhalb der Tußhütte in Gesellschaft von Veronica fruti- culosa sehr auffallend erscheinen, doch könnte der Umstand, daß an den beiden vorliegenden Stengeln die Früchte nieht zur Ent- wicklung kamen, sondern an den zahlreichen aufrechien (nicht, wie Murr angibt, „noch nicht fruehtend“) Fruchtstielen unterhalb der eben geöffneten Blüten gänzlich verkümmerten, für vorüber- gehende Einschleppung in ein nicht zusagendes Gebiet zu sprechen scheinen. Nun hat aber Vollmann in „Berichte der bayer. botan. Gesellschaft“, IX, 1904, S.-A. p. 14, das Vorkommen von L. perenne auf dem Hohen Göll unweit der Salzburger Grenze in 1700 m Seehöhe nachgewiesen, also unter ganz ähnlichen Verhältnissen wie in Liechtenstein, was wohl für Indigenat dortselbst spricht. Linum perenne wurde von Murr (Botanisches Centralblatt, XXXIIH, p. 151, 1888) als von Evers an Ackerrändern nächst Absam bei Hall in Tirol, eingeschleppt angegeben. Die betreffenden Exemplare (Hall, in margine agrorum ad pedem mtis. Salzberg, leg. Evers) im Grazer Universitätsherbare, deren Zusendung ich Herrn Prof. Fritsch verdanke, sind aber keinesfalls L. perenne, sondern, wie der Sammler bereits schrieb, L. montanum („laeve“), allerdings sehr üppige Stücke mit zum Teil horizontal abstehenden Fruchtstielen. Nach dem primären Standort in dieser Gegend wäre zu suchen, denn es ist wohl nicht wahrscheinlich, daß es sich um eine Einschleppung von ferne handelt. Für das von Bankdirektor 16* 228 K. J. Mayer in München bei Längenfeld im Otztale gefundene L. montanum (siehe: Dalla Torre u. Sarnthein, Fl. v. Tirol, VI, 2, p. 754) liegen, wie mir der Entdecker freundlichst mitteilt, keine Belegexemplare vor. Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. Von Friedrich Vierhapper (Wien). (Mit 2 Textabbildungen und 1 Verbreitungskarte.) (Fortsetzung. !) Von den übrigen Pflanzen unseres Verzeichnisses aus dem Göriachwinkel kommen dem C. tataricum in bezug auf geographi- sche Verbreitung zwei Arten des europäischen, u. zw. des sub- alpinen Elementes zunächst, und dies sind: Larix decidua und Alnus viridis. Beide werden nämlich in Nordosteuropa und Si- birien durch sehr nahe verwandte Formen vertreten, erstere durch Larixz sibirica (und L. rossica am Weißen Meer), die ihr von manchen Autoren?) als Varietät subsumiert, von anderen’) als eigene Art aufrechterhalten wird, letztere durch Alnus fruticosa, mit welcher sie nebst einigen anderen Rassen die Gesamtart A. alnobetula bildet. Sowohl Larix als auch Alnus alnobetula fehlen in Britannien und Skandinavien vollkommen. In Rußland erreicht Larix sibirica an der Onega, Almus fruticosa gar schon am Mesen-Flusse die Westgrenze ihrer Verbreitung; die Südgrenze des Areales der Larix verläuft etwa in der Breite von Nishnij)- Nowgorod über Perm — um weniges südlicher als die von Lomi- cera coerulea, aber bedeutend nördlicher als die von (©. tataricum. Viel nördlicher als von Larix liegt die Südgrenze von Alnus fru- ticosa, deren nordostrussisches Areal somit noch kleiner ist als das von Pinus cembra. Alnus fruticosa wächst auch im größten Teile des nördlichen Nordamerika, im Osten wird sie durch die Rasse A. crispa, in Grönland durch A. .repens*) vertreten, so daß demnach A. alno- betula s. l. als zirkumpolarer Typus zu bezeichnen ist. Larix si- birica reieht östlien nieht über Sibirien hinaus, in Östsibirien, China, Japan und Amerika finden sich nahe verwandte Arten. Im Kaukasus kommt weder die Grünerle, noch eine Lärche vor. In den mitteleuropäischen Gebirgen erreicht sowohl Larix deeidua 1) Vgl. Nr. 5, 8. 187. 2) Z. B. von Koehne in Deutsch. Dendrol., p. 27 (1893). 3) So von Köppen, |. e., II, p. 489. *#) Siehe Winkler, Betulaceae in Engler, Pflanzenreich, IV., 61, p. 105 (1904). 229 als auch Almus viridis bereits in den Westalpen ihre westliche Verbreitungsgrenze, in den Pyrenäen fehlen sie beide. Nach Süden geht Alnus viridis weiter als Lariz decidua. Die genauere Bestimmung des mitteleuropäischen Areales der Lärche stößt deswegen auf einige Schwierigkeiten, weil sie sehr hänfig aufgeforstet wird, und immer erst die Spontaneität des Vorkommens festzustellen ist. In den Karpathen ist sie „zwar ver- breiteter als die Zirbe, aber durchaus nicht von gleichmäßiger Verbreitung“, sondern „in den Westkarpathen noch häufiger als in den Randgebirgen des südöstlichen Hochlandes, in welchen das frische Grün des locker sich aufbauenden Baumes dem Wanderer nur sehr selten begegnet'). Sie beginnt bereits in den mährischen Karpathen, ist in den Beskiden stellenweise häufig, findet sich in der Babia Gora?), in der Tatra, in deren Wäldern sie nur ein- gesprengt, aber zweifellos ursprünglich ®), vorkommt‘), an einzelnen Stellen der Waldkarpathen und Marmaroser Alpen’), in den östlichen und südlichen Randgebirgen Siebenbürgens und reicht bis zum Retyezät, ja nach Rochel‘) sogar bis ins Banat nach Südwesten. Sie kommt auch im westsiebenbürgischen Berglande vor (Szeke- Iykö usw.’), wird aber von Kerner°) für die Biharia nicht an- gegeben. Nach Janka°) ist die Lärche des Ceahlau ZL. sibirica, eine Angabe, deren Richtigkeit Ascherson und Graebner be- zweifeln. Nach den rumänischen Autoren wächst in den Karpathen Rumäniens überhaupt nur L. sibirica, was jedenfalls sehr be- achtenswert ist. Nördlich des Karpathenzuges tritt L. decidua im Hügellande Südpolens und in der angrenzenden Ebene auf — nörd- lich bis Warschau, vielleicht sogar noch bei Suwalki spontan — und war in früheren Jahrhunderten noch weiter nach Norden und Osten verbreitet'®). Innerhalb der Sudeten ist sie im Gesenke auf ein sehr kleines Gebiet beschränkt. Ihre Vorkommnisse im benach- barten schlesischen und mährischen Hügellande und weiter süd- wärts im Viertel ober und unter dem Manhartsberg und im ober- österreichischen Mühlviertel!') sind nach Cieslar insgesamt nicht natürlich. In Böhmen ist sie nach Gelakovsky nirgends, im bayrischen Wald „vielleicht vereinzelt wild“ '?), sonst jedoch wohl nirgends nördlich der Donau wirklich einheimisch. Das Haupt- Ir Bar re HL; px 129 2) Siehe Zapalowicz, Consp. flor. Gal., I., p. 275, 276 (1906). ®) Siehe Cieslar in Zentralbl. f. das gesamte Forstwesen, 1904, Heft 1. *) Siehe Sagorski u. Schneider, 1. c., p. 569. 5) Nach Zapaftowiez, 1. ce. 6) Bot. Reise Ban., p. 70 (1838). ’) Siehe z. B. Simonkai, Enum. Flor. Transs., p. 598 (1886). 8) Veg.. Verh. Ung., p. 479 (1875). °) In Österr. botan. Zeitschr., XVIIL., p. 366 (1886). 10) Siehe Ascherson u. Graebner, Syn. I., p. 204, Köppen, |. c., p. 484—487. 11) Siehe Ritzberger, Prodr. Flor. Oberöst., I., p. 38 (1904). 12) Nach Prantl, Exkfl. Bay., 2. Ausg., p. 35. 230 verbreitungsgebiet der L. decidua sind aber die Alpen. In den nördlichen Kalkalpen ist sie von Niederösterreich und Nordsteier- mark über Oberösterreich und Salzburg bis in die bayrischen und Nordtiroler Alpen ziemlich gleichmäßig verbreitet und nur in deren westlichstem Teile, in den Algäuer und Vorarlberger Alpen, seltener. In der Zentralkette ist sie von Steiermark an durch Salz- burg und Kärnten bis Tirol ein allgemein verbreiteter und häufiger Baum, ebenso in den südlichen Kalkalpen von Südsteiermark an über Nordkrain, Südkärnten, das nördliche Küstenland, Friaul bis Südtirol und die angrenzenden Teile von Italien. Von den Julischen Alpen an südostwärts ist ihr Areal nicht mehr geschlossen, und sie reicht über den Tarnowanerwald, wo sie jedoch spärlich ist'), und Krainer Schneeberg?) bis in die illyrischen Gebirge’) [Fu- zine*), Velebit°), Kom°®)]. Nach Cieslar ist die Lärche in Krain südlich der Steiner (Sanntaler) Alpen und von Öber-Idria nicht mehr zu Hause. „Von Idria läuft die Südgrenze natürlichen Vor- kommens ungefähr beim 46° n. Br. quer über das Isonzotal gegen Italien. In beinahe dem ganzen Karstgebiete fehlt also die Lärche als natürlich vorkommende Holzart.“ In der Schweiz bewohnt sie vorzugsweise die Gebiete mit kontinentalerem Klima, d. i. die Kantone Graubünden, Tessin und Wallis, „wo sie überall massen- haft auftritt“ ”). „Von diesem Hauptareal strahlt sie über nach den Waadtländer- und der Nordseite der Berneralpen, doch nur in die Talhintergründe der Hauptkette. ... In die untern Täler und Vor- alpen tritt sie nicht. Die Kantone um den Vierwaldstättersee ent- behren sie fast ganz. ... Auch dem Kanton Glarus fehlt sie.“ „Dagegen reicht sie von Graubünden bis ins Seetztal und von hier bis in die Appenzeller Gegend, wo sie am Gäbris ihre Nordgrenze erreicht.“ „Den Jura und die Voralpen flieht sie, mit einer Aus- nahme aber im Osten“...°). In den französischen Alpen findet sich die Lärche von den Genfer Alpen an bis zu den Seealpen, doch scheint ihr Areal hier vielfach unterbrochen zu sein, wie dies Briquet’) für die Alpes Lemaniennes speziell hervorhebt. In den Vogesen ist sie wohl nur aufgeforstet'!°). Die italienischen Alpen bewohnt sie nach Parlatore ihrer ganzen Ausdehnung nach von den Julischen bis zu den Seealpen, doch ist es mir leider nicht möglich, die Dichtigkeit ihres Auftretens für alle Teile 1) Pospichal, Flor. öst. Küstenl., I., p. 26, und Paulin (briefl.). 2) Beck, Veg. Ill., 1. e., p. 287, und Paulin (briefl.). 3) Beck, l. c., p. 446. *) Beck, 1. e., p. 446. 5) Schlosser u. Vukotinovi£, |. ce, p. 1042. 6) Nach Rohlena (Viert. Beitr. z. Fl. v. Mont. in Sitzber. k. böhm. Ges. d. Wiss. Prag, 1903, S. A., p. 58). Beck (l. e., p. 344) bezweifelt das Vorkommen der Lärche in Montenegro. 7) Christ, Pflanzenleben d. Schweiz, p. 225 (1879). 8) Nach Christ, 1. ce. le: DD: 10) Siehe Grenier et Godron, |. c., III., p. 156 (1855). 231 dieser Gebiete erschöpfend festzustellen. Im Appennin fehlt sie nach Parlatore, wird jedoch daselbst kultiviert. Besonderes Interesse verdient auch die Verbreitung der Alnus viridis. Dieser Strauch ist innerhalb der Karpathen in den rumänischen und siebenbürgischen Randgebirgen (inklusive Biharia) häufig und, wie es scheint, gleichmäßig dicht verbreitet, geht in die Banater Alpen nach Südwesten und in die Waldkarpathen — in den Komitaten Bereg und Ung noch häufig — nach Nord- westen und fehlt westlich der Kaschau-Eperieser Bruchlinie — mit Ausnahme eines Standortes bei Rozna in den West-Beskiden ') — vollkommen. Auch in den Sudeten fehlt er, findet sich jedoch an verschiedenen Punkten des Elbesandsteingebirges”) und zerstreut in der Lausitz, wo jedoch sein Indigenat nicht ganz sichergestellt ist ®). Nieht selten ist er im südlichen Teil des böhmisch-mähri- schen Granitplateaus, im niederösterreichischen Viertel ober dem Manhartsberg, im oberösterreichischen Mühlviertel, manchmal sogar . die Donau nach Süden überschreitend (so bei Aggstein), und in Südböhmen, auch noch im böhmisch-mährischen Grenzgebirge in der Iglauer Gegend, fehlt jedoch dem eigentlichen Böhmerwalde *). Die Alpenkette bewohnt A. viridis ihrer ganzen Ausdehnung nach und erreicht, ihrer Vorliebe für kaikfreien Boden entsprechend, in der Zentralkette der Ostalpen und in der Schweiz das Maximum ihrer Häufigkeit. Im westlichen Teile der südlichen Kalkalpen — Südtirol, Friaul usw. — ist sie häufiger als im östlichen und scheint gegen Osten zu an Häufigkeit mehr und mehr abzunehmen. In den Steiner Alpen ist sie nach Hayek’) „nicht überall“, im Oberkrainer Alpengebiete findet sie sich stellenweise, in Innerkrain an einzelnen Standorten hei Laibach, Idria usw.°). Weiter im Südosten tritt sie dann wieder in den liburnisch-südkroatischen Gebirgen auf und gehört zu denjenigen Pflanzen, welche im allgemeinen bereits hier die südlichsten Standorte im illyrischen Berglande erreichen’). Weiter südlich findet sie sich nur noch auf der Vranica Planina’), dem größten Schiefergebirge Bosniens. Im östlichen Teile der Balkan- halbinsel kommt sie nach Adamovi@°) „in Bulgarien auf der Vitosa, ob Jarlova und auf der Rila Planina vor. In Serbien wurde sie nur auf der Stara Planina (Tri Cuke) konstatiert. In Altserbien ist sie auf der Sar Planina, in Nordostmazedonien auf der Perin Planina anzutreffen“ °). Von den Alpen aus steigt die Grünerle ziem- 1) Oborny, 1. e., I., p. 292 (1885). 2) Nach Winkler, ]. c., p. 105. 3) Siehe Drude, Der here. Florenbez. in Engler u. Drude, Veg. d. Erde, VI., p. 458 (1902). 4) Siehe Celakovsky, l. c., p. 128. 5) Die Sannthaler Alpen, 1. ce, p. 91. 6) Nach brieflicher Mitteilung Paulins. 7) Siehe Beck, Illyr., 1. e., p. 372 und 446. HE NPR3TI: °), Adamovig,l. ce. 232 lich weit in die vorgelagerten Hügelgebiete herab. So ist sie am Ostrande in Steiermark noch gemein um Graz, besonders östlich der Mur, ebenso in Nordoststeiermark und im angrenzenden Wechselgebiete.e Am Nordsaume der Alpen entfernt sie sich in Niederösterreich nur wenig von den Voralpen, hat dagegen in der oberösterreichischen und bayrischen Hochebene südlich der Donau eine ganze Reihe disjunkter Standorte und findet sich in Baden noch in der Bodenseegegend, bei Barr und im Schwarzwald. Auch im Jura kommt sie vor. In den Bergamasker Alpen und im Tessin wächst die Rasse parvifolia. In den Seealpen erreicht A. veridis noch nicht ihre Südgrenze, sondern tritt noch in eigenen Rassen (als A. Foucaudi und suaveolens) in Korsika auf'). In bezug auf die Verbreitung innerhalb der Alpen sind Larix decidua und Alnus veridis einander sehr ähnlich und stimmen, mit den früher besprochenen fünf subarktisch-subalpinen Arten ver- glichen, am meisten mit Veratrum album überein. Von den übrigen Arten des subalpinen Elementes haben ein- undzwanzig ihre nächsten Verwandten im Mediterrangebiete. Unter ihnen ist Valeriana tripteris besonders hervorhebenswert, weil sie im nordöstlichen Europa durch die ihr nahestehende sibirisch- subarktisch-amerikanische, auch im Kaukasus vorkommende V. ca- pitata vertreten wird, deren Beziehungen zu ihr aber doch nieht so innige sind wie etwa die der Olematis sibirica zu ©. alpina, der Pinus sibirica zu P. cembra oder der Larix sibirica zu L. decidua, weshalb die beiden Valeriana-Arten nicht mit diesen Rassenpaaren parallelisiert werden können. Neun weitere subalpine Arten weisen in ihrer Verwandtschaft auf Sippen des zentralen und südliehen Asien, z. T. auch Japans nnd Nordamerikas, hin, zwei auf solche Mitteleuropas, zwei — Calamagrostis tenella und Aster bellidiastrum — sind relativ isoliert stehende Typen ohne nähere Verwandte und schließlich drei — Aconitum vulparia, Alchimilla coriacea und Verbascum lanatum — subalpine Rassen europäisch-sibirischer Formenkreise und zeigen daher nahe Be- ziehungen zum sibirisch-europäischen Elemente. Nur diese drei Arten — in erweitertem Umfange aufgefaßt — kommen Üoniose- linum in bezug auf das Areal einigermaßen nahe, d. h. etwa ebenso nahe wie die eigentlichen 66 Arten des sibirisch-europäi- schen Elementes. Wie diese unterscheiden sie sich in ihrer Ver- breitung in Europa hauptsächlieh in drei Punkten von der des sibirisch-subarktisch-subalpinen Elementes: 1. In ihrer viel gleich- mäßigeren und weiteren Verbreitung in Europa; 2. im Vorkommen in Nordwesteuropa und 3. darin, daß ihr Areal ein geschlossenes ist und im Norden und Nordosten der Karpathen keine wesent- liehe Unterbrechung zeigt. Die restlichen 33 subalpinen Sippen 1) Nach Rouy (Fl. Fr, XH., p. 258 [1910]) soll die Art auch in Si- zilien vorkommen, was sicherlich nicht richtig ist, weil doch sonst Lojacono- Pojero in seiner Flora sicula davon Erwähnung tun müßte. 233 zeigen, wie schon angedeutet, in ihrer und eventuell auch ihrer nächster Verwandten Verbreitung sehr wenig Ähnlichkeit mit ©. tatarıcum. Von den Arten der subalpinen Gruppe des sibirisch-mittel- europäischen Elementes zeigt eine — Pleurospermum austriacum, ein ausgesprochen hygrophiler Typus — geographisch lebhafte Anklänge an (Ü. tataricum. Drude') sagt über die Verbreitung und Verwandtschaft dieser Pflanze: „P. austriacum (L.) Hoffm. Alpenländer und Karpathen, durch Sıbirien zum Amur, in dessen Gebiet die Art häufig vorkommt. P. uralense Hoffm. und P. kam- tschaticum Hoffm. sind von dieser ältesten Art vielleicht nicht spezifisch verschieden, so daß ein Generaltypus im Norden des alten Kontinents verbreitet ist * Ob die in Asien so weit verbreitete Pflanze wirklich mit unserem P. austriacum vollkommen identisch ist, vermag ich nicht zu entscheiden. P. uralense ist ein sibirischer Typus, dessen Areal bis ins europäische Rußland hineinreieht, wo er in den Gouvernements Ufa, Orenburg, Kasan, Samara, Perm und Archangel, also im östliehen und nordöstlichen Teile des Reiches, vorkommt und das sehr nahe verwandte P. austriacum vertritt. Die Westgrenze des russischen Areales des P. uralense dürfte etwa mit der von Pinus cembra zusammenfallen, die Süd- grenze aber ungefähr der von Ü. tataricum entsprechen. In Nord- westeuropa (Finnland, Skandinavien [exkl. Südschweden] , Bri- tannien etc.) fehlt die Gattung Pleurospermum, ebenso im Kau- kasus. Das mitteleuropäische Verbreitungsgebiet des P. austriacum ist ziemlich ausgedehnt. Es reicht von allen bisher besprochenen Arten am weitesten nach Osten und Norden. Die Pflanze hat näm- lich im Nordosten und Norden des Karpathenbogens ein ziemlich ausgedehntes Areal inne, welches sich über das Hügelland Galiziens (exklusive Podolien), Wolbynien, Minsk, Weichselpolen (Lysa Gora usw.), Posen, Ost- und Westpreußen bis Südschweden (Oster- götland, Sörmiand)?) erstreckt, ist aber innerhalb desselben zumeist nur sehr sporadisch verbreitet und auf die höher gelegenen und feuchteren Teile beschränkt. Innerhalb der Karpathen nimmt ?. austriacum von Westen gegen Osten an Häufigkeit ab°®). Es be- ginnt westwärts im Trenesiner Komitat und ist „in der höheren Berg- und Voralpenregion der Nordkarpathen, mit Vorliebe auf Kalk, ziemlich verbreitet, so in der Weterne Hola, Babia Gora, in den Liptauer Alpen, in der Hohen Tatra, den Belaer Kalkalpen und Pieninen, in der Fatra und Niederen Tatra und in den Wald- karpathen durch alle ihre Bezirke bis zum Jabloniezapasse ostwärts. Im weiteren Verlaufe des Karpathenbogens tritt es nur mehr sehr ae auf, so in den Pokutisch-Marmaroscher Alpen, Rodnaer !) In Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenfam., IlL, 8., p. 171 (1898). 2) Siehe z. B. Neuman, 'Sver. Flor., p. 245 11901). 3) Siehe Pax, 1. c., L, p. 198. 234 Alpen, in der Hargita, den Arpaser Alpen, auf dem Retyezät, in den Banater Gebirgen, in der Biharia, im Bükkgebirge usw. Über- dies findet es sich im mittelungarischen Berglande in Wäldern der Matra'). In den Sudeten wächst P. austriacum vor allem im Gesenke und tritt von hier aus an einzelnen Stellen in das vor- gelagerte Hügelland und sogar in die Ebene ein, ferner im Riesen- gebirge und im böhmischen Basalt-Mittelgebirge; im herzynischen System an verschiedenen Stellen des Thüringer Beckens und im Rhöngebirge, ohne aber in einem der herzynischen Hauptgebirge vorzukommen?); überdies hat es einen Standort in der Eifel (Laach) und eine ganze Reihe im schwäbischen Jura und soll auch im Schwarzwald vorkommen. Innerhalb der Alpen ist seine Verbreitung eine sehr sporadische. Verhältnismäßig am häufigsten ist es in der nördlichen Kalkkette der Ostalpen, nimmt aber gegen Westen an Häufigkeit ab. In den Alpen und Voralpen Nieder- österreichs ist es nach Neilreich gemein und nach Beck häufig, in Steiermark zerstreut (östlich bis zum Lantsch), in Oberösterreich ziemlich selten, jedoch, wie es scheint, im östlichen Teile häufiger als im westlichen, in Salzburg und Nordtirol — bis Vorarlberg — selten, in Bayern zerstreut und bis München und Augsburg in die Hochebene vorgeschoben. Auch in der Zentralkette ist seine Ver- breitung eine sehr zerstückelte, und nimmt im großen und ganzen von Osten nach Westen an Dichtigkeit ab; es ist zerstreut in den steirischen, kärntnerischen und salzburgischen ?) Uralpen und fehlt den tirolischen, vom äußersten Osten (Schobergruppe) abgesehen, vollkommen. In den südlichen Kalkalpen beginnt es östlich in den Sanntalern, wo es an zwei Stellen wächst, und tritt sehr sporadisch in den Gebirgen Südkärntens, Nordkrains, Friauls, Venetiens und Südtirols auf. In der Schweiz hat es einige Standorte in den nord- östlichen, Vorarlberg benachbarten Kantonen Thurgau, St. Gallen und Zürich und je einen Standort im Tessin (Monte Generoso) und im Wallis (Simplon) und fehlt der Hauptmasse der Alpen und dem Jura. In den französischen Alpen ist es nach Rouy und Camus selten und auf Savoyen, Isere und Hautes Alpes be- schränkt. In den Alpes Maritimes hat es nach Burnat nur vier auf einem sehr kleinen Gebiete vereinigte Standorte inne. Auch in den an die Schweiz und Frankreich angrenzenden italienischen Alpen — Bergamasker Alpen, Piemont usw. — ist das Auftreten des P. austriacum ein sehr sporadisches. In den Pyrenäen fehlt die Pflanze. Von den Julischen Alpen aus reicht ihr Areal, durch große Lücken unterbrochen, über den Tarnowaner Wald und Nanos in den kroatisch-liburnischen Karst und die illyrischen Gebirge (Bosnien, Herzegowina, Montenegro). An die Standorte in den 1) Siehe Kerner, ]l. ce., p. 195. 2) Siehe Drude, Herc., 1. c., p. 132. 3) Im Lungau wächst es meist in sterilen, nicht zur Blüte gelangenden Exemplaren. Auch in Tirol findet es sich an manchen Stellen nur in Blatt- exemplaren. (Siehe Dalla-Torre u. Sarnthein, ]l. ce, VI. 2., p. 912.) 235 Südkarpathen lassen sich einzelne in den östlichen balkanischen Gebirgen (Bulgarien: Vito$; Serbien) anschließen. Innerhalb der Alpen und Karpathen ist das Areal des P. austriacum dem der später zu besprechenden Cortusa Matthioli sehr ähnlich. Auch eine zweite Umbellifere, Libanotis montana, hat zwei sibirische Verwandte, welche im nordöstlichen europäischen Ruß- land vorkommen und in Nordwesteuropa fehlen: L. sibirica, in Sibirien und im mittleren und südlichen Rußland weit verbreitet und nach Norden bis Archangelsk reichend'), und L. condensata (= L. arctica Rupr.?), ein sibirischer Typus, der in Europa nur in den nordrussischen Gouvernements Wologda und Archangel vorkommt. L. montana selbst ist eine montane Art, welche in Mitteleuropa (auch in Südengland vorkommend) und im mittleren Rußland weit verbreitet ist und bis ins mittlere Skandinavien, Finnland und Wologda nach Norden reicht und überdies auch im südlichen Europa durch vikarierende Rassen vertreten wird. Der ganze Formenkreis Libanotis steht also dem sibirisch-europäischen Elemente zweifellos viel näher als dem sibirisch-subarktisch-sub- alpinen. — In noch viel höherem Grade gilt dies von der Gruppe des Heracleum sphondylium, indem die eurasiatisch-mitteleuropäi- sche Hauptart in Sibirien und im Norden Europas, auch in Skandinavien, durch das nahe verwandte AH. sibiricum ersetzt ist. Die restlichen acht Arten unserer Gruppe haben mit ©. tata- ricum geographisch wenig gemein, denn ihre nächsten Verwandten sind entweder in Südeuropa und Vorderasien oder im gemäßigten Asien (Südsibirien bis Himalaya), im gemäßigten Nordamerika, in Mitteleuropa usw. zu Hause. Die beiden Vertreter der alpinen Gruppe des sibirisch- mitteleuropäischen Elementes kommen natürlich noch weniger zu einem Vergleiche in Betracht. Auch auf die sibirisch-arktisch- alpinen, arktisch-alpinen und alpinen Sippen braucht, da sie in ihrer Verbreitung von C. tataricum zu sehr abweichen, hier nicht näher eingegangen zu werden. Von den Arten des europäischen Elementes s. s. kommen Agropyrum caminum und Picea excelsa dem sibirisch-europäischen Elemente besonders nahe, indem sie in Sibirien durch zunächst und sehr nahe verwandte Formen, erstere durch 4A. altaicum, letztere durch die auch in Nordeuropa verbreitete P. obovata ver- treten werden. Bis zu einem gewissen Grade gilt dies auch von Stellaria 'nemorum und Ürepis paludosa, indem Sibirien auch ihnen nahestehende, aber doch als Arten zu unterscheidende Sippen — 5. Bungeana und C. Iyrata — beherbergt. Sind also schon diese Arten mit C©. tataricum nicht vergleichbar, so ist dies in noch höherem Maße bei den übrigen europäischen Arten der Fall, denn dieselben sind entweder sehr gut umgrenzte Formen ((@ra- leopsis speciosa) oder sie haben ihren verwand tschaftlichen An- 2 Nach Herder, 1. c.,:p. 5859. 236 schluß bei Sippen des Mediterrangebietes, des mittleren oder öst- lichen Asien oder gar auch der Arktis. Auch von den mitteleuropäischen Arten kann keine einzige zu einem Vergleiche herangezogen werden. Die nächsten Ver- wandten derselben sind im Mediterrangebiete, in Makaronesien oder im nordwestlichen Europa verbreitet. Nur zwei Arten — Ranunculus nemorosus und insbesondere sSenecio Fuchsi — können bei weiterer Fassung des Artbegriffes als Rassen je eines sibirisch-europäischen Typus — KR. polyanthemus (eurasiatisch) und S. nemorensis — angesehen werden. Was schließlich die Arten des nordeuropäisch-alpinen Ele- mentes anlangt, so ist T’hymus chamaedrys eine Form des sibi- risch-europäischen (eurasiatischen) 7’h. serpyllum. Die anderen haben den nächsten verwandtschaftlichen Anschluß an Sippen des Mediterrangebietes, Mitteleuropas, des gemäßigten oder östlichen Asien, Nordamerikas oder der Arktis. Die verwandten Arten von Mulgedium alpinum wohnen im atlantischen Europa (M. Plumier:), im Kaukasus, im gemäßigten Asien und in Nordamerika. Das, wie es scheint, ferner stehende sibirische M. sibiricum wächst auch im nordöstlichen Europa — in einem M. alpinum großenteils aus- schließenden Areale—, während im südöstlichen Rußland die Gattung durch das asiatische M. tataricum, auf der Balkanhalbinsel dureh M. Paneicii und sonchifolium vertreten wird. Aus dem Gesagten ergibt sich also, daß an dem west- lichsten bisher bekannt gewordenen Standorte des Ü©. tatarıcum das sibirische Element durch mehr Arten vertreten ist als das arktische und europäische Element zusammengenommen. Unter den sibirischen Arten sind es, in entsprechend weitem Umfange aufgefaßt, die nachfolgenden acht, welche unserer Pflanze in bezug auf geographische Verbreitung zunächststehen: Clematis alpina, Lonicera coerulea, Veratrum album, Delphinium alpinum, Pinus cembra, Larix decidua, Alnus viridis und Pleurospermum austriacum. z (Fortsetzung folgt.) Literatur - Übersicht‘). April 1911. Ballner F. und Burow R. Studien über die biologische Diffe- renzierung von pflanzlichem Eiweiß. Versuche zur Differenzierung 1) Die „Literatur-UÜbersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes.. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 237 von Leguminosen-Eiweiß und von Varietäten einer und der- selben Art. Innsbruck (Selbstverlag). 1911. 8°. 22 S. Baumgartner J. Studien über die Verbreitung der Gehölze im nordöstlichen Adriagebiete. (Vorarbeiten zu einer pflanzen- geographischen Karte Österreichs, VI.) (Abhandl. d. zoolog.- botan. Gesellsch. Wien, Bd. VI, Heft 2.) Jena (G. Fischer). 1911. gr. 8°. 29 S., 3 Kartenskizzen. — Mk. 1:20. Beck G. v. lIcones florae Germanicae et Helveticae.. Tom. 25, dee. 9 et 10 (pag. 33—40, tab. 55—63). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 4°. Enthält die Fortsetzung von Potentilla. Czapek F. Über eine Methode zur direkten Bestimmung der Oberflächenspannung der Plasmahaut von Pflanzenzellen. Jena (G. Fischer), 1911. 8°. 86 S., 3 Textfig. — Mk. 2:60. Domin K. Queensland’s plant associations (some problems of Queenslands Botanogeography). (Proc. Roy. Soc. Queensland, Vol. XXIII. 1910, pag. 57—74.) 8°. — — Botanick& zahrady v Tropech. (Sonderabdruck, Prag 1910.) 8745 8., 12 Abb: Grafe V. und Linsbauer K. Zur Kenntnis der Stoffwechsel- vorgänge bei geotropischer Reizung. II. Mitteilung. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien. mathem.-naturw. Kl., Bd. CXIX, Abt. I, Okt. 1910, S. 827—852.) 8°. Vgl. Jahrg. 1910, Nr. 12, S. 482. Heimerl A. Flora von Brixen a. E. Ein mit Standorts- und Höhenangaben versehenes Verzeichnis der im weiteren (Grebiete von Brixen a. E. (Südtirol) beobachteten höheren Sporen- und Samenpflanzen, der Nutzgewächse und Ziergehölze. Wien und Leipzig (F. Deuticke), 1911. 8°. 321 S. Höhnel F. v. Fragmente zur Mykologie. XII. Mitteilung (Nr. 574 bis 641). (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. CXIX, Abt. 1, Oktober 1910. S. 877—958.) 8°. Neue Gattungen und Arten: Balansiopsis n. gen. mit B. Gaduae (Rehm) v. H. und B. Schumanniana (P. Henn.) v. H., Limacinula roseo- spora, Linearistroma n. gen. mit L. lineare (Rehm) v. H., Ophiodothella (P. Henn.) v. H. mit 7 früher zu Ophiodothis gestellten Arten, Zukalia transıens. Janchen E. Neuere Vorstellungen über die Phylogenie der Pteridophyten. (Mitteil. d. Naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, IX. Jahrg., 1911, Nr. 3, S. 33—51, Nr. 4, S. 60-67.) 8°. Keißler K. v. Zwei neue Flechtenparasiten aus Steiermark. (Hedwigia, Bd. L, Heft 5/6, S. 294—298.) 8°. 2 Textabb. Phoma physciicola nov. spec. (in Apothecien von Physcia aipolia auf Apfelzweigen bei Hieflau) und Lichenophoma Haematommatis (aut Haematomma elatinum bei Gesäuse-Eingang). Kubart B. Untersuchungen über die Flora des Ostrau-Karwiner Kohlenbeckens. I. Die Spore von Spencerites membranaceus nov. spec. (Denkschr. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, 238 mathem.-naturw. Kl., Bd. LXXXV, 1910, S. 883—90). 4°. 1 Tafel, 5 Textfig. Maloch F. Beiträge zur Flora von Pilsen und seiner weiteren Umgebung. I. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 4/7, S. 215—243.) 8°. Mencl E. Die Kernäquivalente und Kerne bei Azsotobacter chroococcum und seine Sporenbildung. (Archiv für Protisten- kunde, XXII. Bd., 1911. 1. Heft, S. 1—19, Tafel 1.) Molisch H. Über die Fällung des Eisens durch das Licht und grüne Wasserpflanzen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXIX, Abt. I, Oktober 1910, S. 959—984.) 5°. 1 Tafel. Vgl. Jahrg. 1910, Nr. 12, S. 484. Murr J."ZahnC.-H., Böll J. . Ziieracium I! (Beekr Ganz Icones florae Germanicae et Helveticae, Tom. XIX, 2.) Dec. 35 et 36 (pag. 289—304, tab. 274—288). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 4°. N&emec B. Über die Nematodenkrankheit der Zuckerrübe. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten, XXI. Bd., 1911, Heft 1/2, S. 1—10.) 8°. 6 Textfig. Pascher A. Zwei braune Flagellaten. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., XXIX. Jahrg., 1911, Heft 4, S. 190—192.) 8°. 2 Textabb. Oryptochrysis commutata Pascher, Protochrysis phaeophycearum Pascher. — — Über die Beziehungen der Cryptomonaden zu den Algen. (Ebenda, S. 193—203.) 8°. 1 Stammtafel. Porsch O. Die ornithophilen Anpassungen von Antholyza bicolor Gasp. (Verhandl. d. naturforsch. Vereines in Brünn, XLIX. Bd.) 8°. 10 S., 1 Textabb., 1 Doppeltafel. Scharfetter R. Von der Zwergpalme. (Deutsche Rundschau für Geographie, XXXIII. Jahrg., 8. Heft, S. 380—384.) 8°. 6 Abb. Schechner K. Die Knöllehenkrankheit der Begonien. (Österr. Garten-Zeitung, VI. Jahrg., 1911, 5. Heft, S. 161—167.) 8°. 4 Textabb. Vouk V. Untersuchungen über die Bewegung der Plasmodien. I. Teil. Die Rhythmik der Protoplasmaströmung. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. K]., Bd. CXIX, Abt. 1, Oktober 1910, S. 853—876.) 8°. Vgl. Jahrg. 1910,:Nr. 12, S. 482. Baumgarten P.v. und Dibbelt W. „Jahresbericht über die Fortschritte in der Lehre von den pathogenen Mikroorganismen, umfassend Bakterien, Pilze und Protozoön. Vierundzwanzigster Jahrgang, 1908. Leipzig (S. Hirzel), 1911. 8°. 1136 S. Baur E. Einführung in die experimentelle Vererbungslehre. Berlin (Gebr. er 1911. gr. 8°. 293 S., 80 Textfig., 9 Farbentafeln. — Mk. 850. 239 Bornmüller J. Verbascum lasianthum Boiss., ein neuer Bürger der Flora Europas. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 4/7, S. 118—120.) 8°. Verf. führt den Nachweis, dab das Verbaseum myconium Heldr. von der wa aden-Insel Mykonos mit dem asiatischen V. lasianthum Boiss. iden- tisch is Burgeff H. Die Anzucht tropischer Orchideen aus Samen. Neue Methoden auf der Grundlage des symbiotischen Verhältnisses von Pflanze und Wurzelpilz. Jena (G. Fischer), 1911. 8°. 90 S., 42 Textabb. — Mk. 3°50. Cavers F. The inter-relationships of the Dryophyta. VI—XI. (The New Phytologist, vol. X, 1911, nr. 1/2, pag. 1—46, ır. 3, pag. 84—86.) 8°. VI. Sphagnales; VII. Andreaeales; VIII. Bryales; IX. The Higher Bryophyta; X. Classification of the Bryophyta; XI. Relationships of Bryo- phyta to other Phyla. Chermezon H. Recherches anatomiques sur les plantes litto- rales. (Ann. d. sc. nat., IX. ser., Bot., tome XII., 1910, nr. 2 —6, pag. 117—313.) 8°. 50 fig. Cogniaux A. Un complement aux regles de nomenclature bota- nique. Nomenclature horticole. Rapport preliminaire pr&sente au Congres international d’Hortieulture de Bruxelles (1910). (Bull. de la Soc. Roy. de Bot. de Belgique, tome XLVII, pag. 3635 — 424.) 8°. Coulter J. M. and Chamberlain Ch. J. Morphology of Gymno- sperms. Chicago (The University of Chieago-Press). 1910. 8°. 458 pag., 462 fig. — Mk. 1920. Degen A. v. Bemerkungen über einige orientalische Pflanzen - arten. LV—LXVII. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 4/7, S. 108—118.) 8°. Behandelt: Viola delphinantha Boiss. subsp. Kosanini Deg., An- thyllis Kosanini Deg., Chondrilla Urumoffii n. sp., Ptarmica lingulata (W. K.) DC. var. calva Deg. et Urumoff, Parnassia palustris L. var. in- cumbens Deg. et Urumoff, Hippocrepis comosa L. var. macedonica Deg. et Urumoff, Arabis muralis Bert. var. macedonica Deg. et Urumoff, Berteroa incana var. bulgarica Deg. et Urumofi, Veronica Kellereri Deg. et Uru- moff n. sp., Saxvifraga coriophylla Grsb. var. karadzicensis Deg. et KoSanin, Sazxifraga Rocheliana Sternb. subsp. velebitica Deg., Trifolium velebiticum n. sp. mit var, Gackae Deg., Centaurea velinacensis Deg. et Lengy. (C. salonitana Vis. var. macracantha [DC.] X C. rupestris L.). — — Über die Entdeekung von Dichiton calyculatum (Dur. et Mont.) Schiffn. in Kroatien. Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 4/7, S. 244— 245.) 8°. Delacroix G. et Maublanc A. Maladies des plantes cultivees dans les pays chauds. Paris (A. Challamel), 1911. 8°. 595 pages, LXX planches. Eriksson J. F. Zachs cytologische Untersuchungen über die Rostflecken des Getreides — und die Mycoplasmatheorie. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. CXIX, Abt. 1, Dezember 1910, S. 1043 bis 1050.) 8°. 240 Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XXXV. Jahrgang (1907). II. Abt., 3. Heft (Schluß, S. 491—764); III. Abt., 2.—4. Heft (Schluß, S. 239—1042). Leipzig (Gebr. Borntraeger), IIT.IS“ Inhalt von II. 3: P. Sorauer, Pflanzenkrankheiten (Schluß); E. Lemmermann, Bacillariales; K. W. v. Dalla Torre, Bestäubungs- und Aussäungseinrichtungen ; K. W. v. Dalla Torre, Pflanzengallen und deren tierische Erzeuger; R. Muschler und K.Krause, Schizomycetes. — Inhalt von III. 2—4: O. Penzig, Teratologie; F. Tessendorff, Pflanzengeo- graphie von Europa; C. Brick, Pteridophyten; A. Voigt, Technische und Kolonialbotanik; Autorenregister; Sachregister. Focke W. O0. Species Ruborum. Monographiae generis Rubi Prodromus. Pars II (pag. 121—223, Fig. 54—87). (Bibliotheca Botanica, Heft 72. II.) Stuttgart (E. Schweizerbart). 1911. 4°. Forenbacher A. Otok Lastovo. Biljno-geograficka Studija. (Die Insel Lagosta. Pflanzengeographische Studie.) (Rad Jugoslav. akad. znan. i umjetn., 185. [Agram 1911], pag. 47—122.) 8°. (Kroatisch, mit ausführlicher deutscher „Inhaltsangabe‘.) Das 1. und 2. Kapitel enthalten einen geographisch-geologischen und einen meteorologischen Überblick, das 3. Kapitel das Standortsverzeichnis der auf Lagosta wildwachsenden und allgemein kultivierten Pflanzen, u. zw. der Flechten nach den Arbeiten von Zahlbruckner, der Musci nach Be- stimmungen von J. Baumgartner, der Hepaticae nach denen von V. Schiffner, der Gefäßpflanzen nach Bestimmungen des Verf., einiger Spezialisten und zum Teil des Referenten, von dem auch ein Teil des der Aufzählung zugrundeliegenden Materials stammt. Das 4. Kapitel enthält die Besprechung der Formationen, meist in Anlehnung an Beck. — Vom Stand- punkt der Erforschungsgeschichte Dalmatiens interessant ist die Tatsache, daß in der vorliegenden Arbeit zum erstenmal Gefäßpflanzen von Lagosta (das auch mit Dampfer erreichbar ist) in der Literatur erwähnt werden (ab- gesehen von gelegentlichen Erwähnungen in Monographieen etc.); auch in Visianis „Flora dalmatica* kommt Lagosta als Standort nicht vor. A. Ginzberger. — — Mediteranski elementi u Zagrebatkoj flori. („Die medi- terranen Elemente in der Flora von Agram.) (Sonderabdruck aus dem 185. Bd. der Arbeiten der Südslawischen Akademie für Wissenschaft und Kunst, S. 160—167.) 8°. Gage A.T. Catalogue of non herbaceous phanerogams cultivated in the Royal Botanie Garden, Caleutta. Part I (Numerical list), 1. fase. Caleutta, 1911. 8°. 115 pag., 1 map. Gates R. R. Studies on the variability and heretability of pig- mentation in Oenothera. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. IV, Heft 5, S. 337—372.) 8°. Gäyer Gy. De Aconitis quibusdam alpinis. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 4/7, S. 194—196.) 8°. — — Aconitum hebegynum DC. (Ebenda, S. 196—203.) 8°. Geheeb A. Bryologia atlantica. Die Laubmoose der atlantischen Inseln (unter Ausschluß der europäischen und arktischen Ge- biete). Lieferung 1 (S. 1—32, Taf. I—X). (Bibliotheca botanica, Heft 73 1.) Stuttgart (E. Schweizerbart), 1910. 4°. 241 Gerth van Wijk H. L. A Dietionary of plant-names. Pt. I u. Pt. II. The Hague (M. Nijmhoff), 1911. 4°. 1444 pag. — Mk. 30:50. Gertz O0. Om anthoeyan hos alpina växter. Ett bidrag till Schneebergflorans dkologi. (Botaniska Notiser, 1911, Hft. 3, Ss. 101—132.) 8°. Grand J. G. Beiträge zur Kenntnis der Eiszeit in der nordwest- lichen Mongolei und einigen ihrer südsibirischen Grenzgebirge. Geomorphologische Studien aus den Jahren 1905, 1906, 1907 und 1909. (Fennia, 28., Nr. 5, Helsingfors 1910.) 8°. 230 S., 9 Karten, 10 Tafeln, 18 Textfig. Guillermond A. Apercu sur l’&volution nucleaire des asco- myeetes et nouvelles observation sur les mitoses des asques. (Revue generale de Botanique, tome XXIII, 1911, nr. 267, pag. 89—120, tab. 4, 5.) 8°. Györffy I. Bryologische Seltenheiten. III. (Hedwigia, Bd. L, Heft 5/6, S. 287—293, Tafel VIII.) 8°. Heimbach H. und Leißner A. Lehrbuch der Botanik für höhere Schulen. Bielefeld und Leipzig (Velhagen und Klasing), 1910. 8°. I. Bd.: Vier Gänge in Garten, Wiese, Wald und Feld; Bestimmungstabellen für Anfänger; Morphologie. 183 S., 211 Textabb., 4 Farbentafeln. II. Bd.: Anatomie; Physiologie; Biologie; Wirtschaftsbotanik; Systematik. 252 S., 293 Textabb., 12 Farbentafeln. Der I. Band gibt unter dem Untertitel „Vier Gänge in Garten, Wiese, Wald und Feld“ den ganzen Stoff der Unterstufe in Form einer fortlaufenden Erzählung, wobei freilich auch wieder die Einzelbeschreibungen der Pflanzen so gewahrt bleiben, daß sie als selbständiges Ganzes herausgenommen werden können. Der Wert eines solchen Buches muß wohl erst in der Praxis erprobt werden. Neu scheint die Form der Diagramme (gerade Linie statt der Kreis- bögen), welche den im Zeichnen ungeübteren Schülern weniger Schwierig- keiten machen dürften als die sonst gebräuchlichen. Der II. Band bringt die Anatomie, Physiologie, Biologie (pag. 101 Seelenleben der Pflanzen dürfte wohl noch etwas verwirrend auf der Oberstufe wirken!), Wirtschaftsbotanik und schließlich eine gut brauchbare systematische Übersicht. Nicht einverstanden kann man mit manchen Bildern (Bd. II, pag. 111, 112 usw.) sein, wie auch die Tafeln 3 und besonders 4 im II. Bande keine Vorstellungen von Campanula pyramidalis, Artemisia mutellina, Epilobium alpinum, Rhododendron ete geben, während die Pilztafeln wieder sehr gut ausgeführt sind. J. Stadlmann. Hickel R. Graines et plantules des Coniferes. (Bull. de la Soc. Dendrol. de France, Nr. 19, pag. 13—115.) 8°. 53 fig. Jävorka S. Ambrosia artemisifolia L. Magyarorszägon. (Bota- nikai Közlemenyek, X., 1911, Nr. 1—2, pag. 32.) 8°. Diese aus Nordamerika eingeschleppte Pflanze fand Verf. in großer Menge bei Orsova. Kostytschew S. Physiologisch-chemische Untersuchungen. über die Pflanzenatmung. (Travaux de la Soc. imp. des Natur. de St.-Petersbourg, Voi. XLII, 1911, Nr. 1.) 8°. 212 pag. Russisch, mit deutschem Resümee. Österr. botan. Zeitschrift. 6. Heft. 1911. 17 242 Lecomte H. Flore generale de I’Indo-Chine. Tome I., fasc. 6 (pag. 577—688, tab. XXIII, XXIV). Parıs (Masson et Cie.), 178 Inhalt: F. Gagnepain, Tiliacees (fin); A. Guillaumin, Linacees, Erythroxylacees, Oxalidacees, Rutacees; P. Dop, Malpighiacees; J. D. Hooker, Balsaminacees; H. Lecomte, Simaroubacees. Lutz C. Untersuchungen über reizbare Narben. (Zeitschr. f. Bo- tanik, III. Jahrg., 1911, 5. Heft, S. 289—348.) 8°. 5 Textfig. Magnus P. Zwei neue Pilzarten aus Tirol. (Hedwigia, Bd. L, Heft 5/6, S. 185—188, Taf. VII.) 8°. Cercospora Foeniculi P. Magn. (Brixen, leg. Heimerl) und Conio- sporium Onobrychidis P. Magn. (Innsbruck, leg. Seeger). Miyake K. The development of the gametophytes and embryo- geny in Cunninghamia sinensis. (Beihefte z. Botan. Central- blatt, Bd. XXVII, 1911, 1. Abt., Heft 1, S. 1—25, Tafel I bis V.) 8°. 2 Textabb. Prain D. Hooker’s Icones plantarum; or Figures, with de- seriptive characters and remarks, of new and rare plants. IV. ser,, vol. X. London (Dulau and Co.), 1911. 8°. Tabula 2926—2950, mit je 1—3 Seiten Text. Ricken A. Die Blätterpilze (Agaricaceae) Deutschlands und der angrenzenden Länder, besonders Österreichs und der Schweiz. Leipzig (Th. O. Weigel), 1910. Lief. I u. I. IV +64S., 16 kol. Tafeln. — Preis der Lief. X 3:50. Vollständig in zirka 16 Lief. 4 2 Bogen u. 8 Tafeln. Wenn über ein oft behandeltes Thema ein neues Werk erscheint, so muß seine Existenzberechtigung erst dargetan werden. Bücher, welche die Kenntnis der Pilze mit großen Fruchtkörpern (Schwämme) ermöglichen oder anbahnen sollen, gibt es schon ziemlich viele. Aber keines befriedigt völlig: Das eine bringt keine Abbildungen, die hier nötiger sind als irgend sonst wo; die alten guten Abbildungswerke sind großenteils veraltet und wegen der gänzlich veränderten Nomenklatur nur mit „Schlüssel“ zu benützen, überdies meist sehr teuer; die zahlreichen kleinen neueren „Einführungen in die Pilzkunde“* bringen nur eine ganz kleine Anzahl oft nicht einmal der häufigsten, sondern der geschätztesten und der giftigsten Pilze, so daß, wer eine im Buch nicht berücksichtigte Art findet, sie gar nicht oder — falsch bestimmt. Diesen Mängeln sucht das vorliegende Werk abzuhelfen. Es bringt die genaue Beschreibung der Mehrzahl der im oben genannten Gebiete vor- kommenden Agaricaceae; fast die Hälfte der Arten (in den ersten zwei Lieferungen 96 von 213) sind durch naturgetreue, farbige, die Farben gut treffende Abbildungen dargestellt, die häufig verschiedene Ansichten, Durch- schnitte derselben Art, oft auch die Sporen, Basidien und Cystiden bringen. Bei Arten, die nicht abgebildet sind, ist irgend ein charakteristisches Merk- mal besonders hervorgehoben oder die Unterschiede von abgebildeten Arten genannt. Die Maße der Basidien, Sporen und Cystiden sind überall an- gegeben, was einen großen Fortschritt dieses Werkes gegenüber anderen Vorgängern bedeutet. Auf die praktische Seite ist, wie es in einem sicher- lich bald weit verbreiteten Buche selbstverständlich erscheint, durch die Charakterisierung der meisten Arten als „eßbar, verdächtig, giftig“ ge- bührend Rücksicht genommen. Ebenso sind überall deutsche Namen angeführt, die allerdings zum Teil recht sonderbar klingen. Immerhin mögen sie für manche leichter zu merken sein als die wissenschaftlichen. Auffallend ist, daß zwar die Fundstellen gut charakterisiert sind, ganz selten aber die Ver- breitung angegeben wird, was doch wohl nicht immer ein Zeichen für all- 243 gemeine Verbreitung sein soll. Das Werk ist auf die Agaricaceae be- schränkt, die jedenfalls eine derartige Bearbeitung am nötigsten haben. Bei entsprechendem Erfolg verspricht der Verf. auch die Ausdehnung der Be- arbeitung auf andere Gruppen der „Schwämme“. Diesen Erfolg kann man dem Werke nur wünschen, auch vom Standpunkte des Botanikers; denn da ihm ein wissenschaftlicher Wert nicht abgesprochen werden kann, wird es auch Fachleuten ein sehr willkommener Behelf bei Bestimmungen und ein vorzügliches Demonstrationsmittel für den Unterricht bilden. A. Ginzberger. Sehenek H. Tropische Nutzpflanzen. II. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, VIII. Reihe, Heft 8, Tafel 43 bis 48.) Jena (G. Fischer), 1911. 4°. — Mk. 2. Sorauer P., Lindau G. Reh L. Handbuch der Pflanzen- krankheiten. Dritte Auflage, Lieferung 23 (III. Bd., Bog. 26 bis 30). Berlin (P. Parey), 1911. 8°. Zahlr. Textabb. — Mk. 3. Tscehirch A. Die Feigenbäume Italiens (Ficus Carica L.), Ficus Carica « Caprificus und Ficus Carica ß domestica und ihre Beziehungen zueinander. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch.. Bd. XXIX,. 1911, Heft 3, S. 83—96.) 8°. 2 Textabb. Wagner A. Die fleischfressenden Pflanzen. („Aus Natur und Geisteswelt“, 344. Bändchen.) Leipzig (B. G. Teubner), 1911. 16°. 128 S., 82 Textabb. Willmott E. The genus Rosa. Part V—IX (pag. 77—196). gr. 4°. London (J. Murray), 1911. Folio. Jedes Heft enthält ca. S—10 Tafeln. Zahn K. H. Beiträge zur Kenntnis der Hieracien Ungarns, Galiziens und der Balkanländer. VI. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 4/7, S. 121—174.) 8°. Zeijlstra H. H. Bijdrage tot de Kennis der houtige Lianen. Dissert. Amsterdam, 1911. 8°. 140 S., 6 Textfig., 1 Tafel. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch - naturwissenschaftlichen Klasse vom°16. März 1911. Das w. M. Prof. Dr. Richard v. Wettstein überreicht eine Arbeit aus dem Institute für systematische Botanik an der k. k. Universität Graz (Vorstand Prof. Dr. K. Fritseh) von Anton Fröhlich: „Der Formenkreis der Arten Hypericum perfo- ratum L., H. maculatum Cr. und H. acutum Mnch. nebst deren Zwischenformen innerhalb des Gebietes von Europa.‘ Im Mitteipunkte der vorliegenden Arbeit steht die Frage: „Ist das H. Desetangsii Lamotte als Art, Unterart oder als Bastard aufzufassen?* Das H. Desetangsii Lamotte, eine Hypericum-Form mit hellpunktierten Blättern 17* 244 und schmalen, spitzen Kelchzipfeln, wurde von Lamotte (1874) als Art auf- gestellt. Etwas später (1878) unterschied Bonnet bei dieser Form noch zwei Varietäten: das « genuinum Bonnet und ß imperforatum Bonnet; die erstere Form mit schmalen, spitzen Kelchzipfeln und punktierten Blättern, die letztere mit breiteren, mehr stumpfen Kelchzipfeln und nicht punktierten Blättern. Diese Formen blieben lange unbeachtet. Erst Schinz (1903, 1904) wandte sich deuselben wieder zu. Er kam zu dem Resultate, daß ein Teil der AH. Dese- tangsii Lamotte-Formen, nämlich das ß imperforatum Bounnet, dem H. quadrangulum L. anzureihen sei; er bezeichnet diese Form als H. quadran- gulum subsp. erosum Schinz. Immerhin empfiehlt er aber diese Formengruppe noch einer weiteren, auf größeres Pflanzenmaterial gegründeten Untersuchung. Verf. hat nun mit Rücksicht auf die anscheinend nähere Verwandtschaft des H. Desetangsii Lamotte zu den drei Arten H. perforatum L., H. macu- katum Cr. und H. acutum Mnch., deren Formvariation und Bastarde näher studiert, ferner auch die Formen anatomisch untersucht. Es konnten die hieher- gehörigen Formen auch größtenteils an ihren natürlichen Standorten und in großer Formenmannigfaltigkeit von dem Verf. (bei Graz) beobachtet werden. Die Zugehörigkeit des H. Desetangsii Lamotte ß imperforatum Bonnet als subsp. zu H. quadrangulum L. (bzw. H. maculatum Cr.) konnte auch Verf. bestätigen. Auf Grund der Verbreitungsverhältnisse dieser Form ergab sich die Konsequenz, daß die subsp. erosum Schinz der Talform des gewöhn- lichen H. maculatum Cr. (bzw. subsp. typicum Fröhlich), welches ein alpiner Typus ist, entspricht. Eine weitere, der subsp. typieum Fröhlich noch näher- stehende Form (var. immaculatum Murb., bzw. subsp. immaculatum [Murb.] Fröhlich), welche sich durch helle, langstrichförmige Drüsen an den Kron- blättern von subsp. typicum Fröhlich unterscheidet, repräsentiert eine Parallel- form der letzteren in der alpinen Region des Balkan. Was das H. Desetangsii Lamotte «& genuwinum Bonnet anlangt, so stellte es sich heraus, daß dieses (entgegen Schinz) dem H. maculatum Cr. X per- foratum L. entspricht, welchen Bastard der Verf. bei Graz sehr häufig beob- achten konnte. Ferner wurden in der Arbeit auch Bastarde von H. maculatum Cr. und acutum Mnch. behandelt. Auch erfuhr das H. perforatum L. auf Grund ein- gehender Untersuchungen eine Gliederung in vier Subspezies: vulgare Neilr., latifolium Koch, veronense (Schrank) Beek und angustifolium DC. Endlich sucht der Verf. auch die phylogenetische Entstehung des H. maculatum Cr. aus dem H. perforatum L. durch Anpassung an das Klima der alpinen Region zu begründen. Die anatomische Untersuchung der Formen, die nicht viel neues bot, ergab auch keine systematisch verwertbaren Unterschiede. Doch fand Verf., daß die auf den Blättern und anderen Organen vorkommenden dunklen Drüsen (entgegen Höhnel) keinen schizogenen Hohlraum enthalten, sondern kompakt bleiben. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 4. Mai 1911. Dr. L.Adamovi@ übersendet einen vorläufigen Bericht über die im Jahre 1910 mit Unterstützung der kaiserl. Akademie unter- nommene botanische Forschungsreise durch Montenegro, Albanien, Altserbien, Mazedonien, Epirus, Thessalien und Nordgriechenland. Derselbe hat folgenden Inhalt: Anfangs April begab ich mich nach Antivari, um das wenig bekannte montenegrinisch-albanische Grenzgebiet genauer kennen zu lernen. Ich unter- nahm von Antivari aus Ausflüge in die Rumija Planina, unternahm daselbst Bestimmungen von Vegetationsstufen und konstatierte, daß die daselbst vor- kommende und von Baldacei als Ramondia Nataliae angeführte Cyrtandracee nicht zu dieser Art, sondern zu Kamondia serbica gehört. 245 Ich besuchte ferner den Jutormanpaß und die ganze Gegend zwischen Vir-Pazar, Rijeka und Plavnica. Um Pristan, in der Bucht von Antivari, habe ich Petteria ramentacea dicht am Meeresstrand an Südwesthängen beobachtet, während diese Gattung bisher so unmittelbar am Meeresstrand und an südlichen Abhängen meines Wissens nicht konstatiert wurde. Da mir das Photographieren in Montenegro nicht gestattet wurde, so begab ich mich über Duleigno nach Seutari. Doch auch hier stellten sich meinen Arbeiten unüberwindliche Schwierigkeiten in den Weg, so daß ich leider auf die Erforschung der noch so wenig bekannten Nordalbanischen Alpen, ja selbst der vorgelagerten Vorgebirge verzichten mußte. Ich blieb daher nur etwa acht Tage in der Umgebung von Sceutari, wo ich nichts besonders Inter- essantes fand — bis auf das Vorkommen von Cytisus radiatus in sehr tiefer Lage (etwa 30 m absoluter Seehöhe), u. zw. auf Serpentin. Von Seutari fuhr ich nach Durazzo und von da nach Valona, Prevesa, Patras, Korinth, Athen und Volo. Hier bestieg ich den Pelion und fuhr dann über Saloniki direkt nach Vodena, Florina, Monastir (Bitolia) und Ochrida. Auf der Strecke Florina— Monastir machte ich die sehr bemerkenswerte Entdeckung, daß die ganze Vegetation einen rein mitteleuropäischen Charakter besitzt. Da diese Feststellung auch über den mediterranen Charakter der nörd- licher gelegenen Gegenden in mir Zweifel hervorrief, unterzog ich auch das Vilajet von Usküb einer näheren Prüfung. Ich unternahm zu diesem Zweck Ausflüge nach Kumanovo, Kadanik, Kalkandele (Tetrov), Zelenikovo und Kö- prüli (Veles) und kam schließlich zu voller Überzeugung, daß die vorherrschende Vegetation mitteleuropäischen Charakters ist mit eingestreuten mediterranen Oasen. Dies begründe ich zunächst mit dem Vorkommen der Fichte, Tanne, Rotföhre (Weißkiefer), Legföhre (Krummholzkiefer), Birke und der meisten für diese Formationen charakteristischen mitteleuropäischen Stauden und Sträucher. Ebenso haben meine weiteren diesbezüglichen Forschungen um Kratovo, Egri-Palanka, 1Stip, Prilip, Krusevo ganz dieselben Resultate geliefert. Somit reicht die mitteleuropäische Flora um einen vollen Grad geographischer Breite (bis 410) südlicher als sie bisher von Grisebach und mir festgestellt wurde. Rein mediterranen Charakters bleibt in Mazedonien die Strecke Salonik— Karaferija—Voden, dann die Gegend Gjevgjeli—Demir Kapu—Strumica und die ganze Gegend östlich von Dojran. Ende Juli kam ich abermals nach Salonik, um den Olymp zu besteigen ; da aber nach mehrtägigen Verhandlungen mit den türkischen Behörden jeder Erfolg aussichtslos blieb, mußte ich auch diesmal auf diesen wichtigsten Punkt verzichten und betrat dann die Rückreise. Neben einer Anzahl für die Wissenschaft neuer Arten (darunter eine schöne Achillea aus der Umgebung von Usküb, eine Campanula von der Ru- mija-Planina u. a.) entdeckte ich einen sehr wichtigen neuen Standort der Roßkastanie an dem Drin gegen Dibra zu, wodurch die nördliche Grenze dieses Baumes um eine bedeutende Strecke vorgeschoben wurde. Nachdem ich hier die Resultate meiner Reise nur in allgemeinen Zügen angedeutet habe, werde ich mir erlauben, die Ergebnisse meiner Forschungen möglichst bald dem hohen Präsidium zur Verfügung zu stellen sowie die während der Reise gemachten Photographien und gesammelten Pflanzen und Samen dem k. k. botanischen Institut der Universität zu übergeben.“ Das w. M. Prof. Molisch überreicht eine von Prof. Dr. W. Figdor ausgeführte Arbeit, betitelt: Übergangsbildungen von Pollen- zu Fruchtblättern bei Humulus japonicus Sieb. et Zuec. und deren Ursachen.“ 246 1. Während die Vertreter des Genus Humulus normalerweise stets ein- geschlechtliche (diklinische) Blüten besitzen, wurden bei Humulus japonicus Sieb. et Zucc. und einer Gartenvarietät dieser Art mit panaschierten Blättern (fol. var.) hermaphroditische Blüten beobachtet, u. zw. nur an Exemplaren, die Zwergwuchs aufwiesen. 2. Die Zwitterblüten geben sich als solche dadurch zu erkennen. daß das eine oder andere Staubblatt einer männlichen Blüte entweder in seiner Gänze oder auch nur teilweise in ein Gynöceum (es handelt sich demnach hier um einen Fall von Pistillodie) umgewandelt erscheint. Daß letzteres wirklich zu- traf, erhellt daraus, daß Samen von derartigen Zwitterblüten in einigen Fällen geerntet wurden. 3. Hermaphroditische Blüten treten neben normal gebauten nur an männ- lichen Individuen auf. Die Geschlechtsverteilung muß daher als andromonöeisch bezeichnet werden. Gelegentlich wurde auch Monöcie beobachtet, in zwei Fällen Cönomonöcie (d. h. normale männliche und weibliche Blüten kommen neben zwitterigen auf einer und derselben Pflanze vor). 4. Der Nanismus der einzelnen Individuen wird durch die gleichzeitige Einwirkung einer bestimmten chemischen Lichtintensität bei verhältnismäßig niedriger Temperatur und ebensolchem Feuchtigkeitsgehalte der Atmosphäre in Verbindung mit Nahrungsmangel hervorgerufen. Prof. Molisch legt ferner eine im botanischen Institut der Universität Innsbruck ausgeführte Arbeit des Herrn Privatdozenten Dr. A. Sperlich vor unter dem Titel: „Bau und Leistung der Blattgelenke von Üonnarus.* 1. Die Basalpolster und Fiederblattgelenke von Connarus haben ent- sprechend der nahen Verwandtschaft der Familie mit den Leguminosen den bekannten, durch Zentralisierung der Leitelemente charakterisierten Bau. Ihre Bewegungen erfolgen durch Wachstum. 2. An der ganzen Oberfläche, besonders aber an der Oberseite befinden sich zahlreiche und tiefe Querfalten, deren Bedeutung darin zu liegen scheint, daß durch das Vorhandensein enger Stellen dem turgeszenten, voluminösen Organ das Ausbiegen bei der Einwirkung äußerer Kräfte, wie Wind und Regen- fall, erleichtert und es innerhalb gewisser Grenzen dadurch vor dem Zerreißen bewahrt wird. 3 Der Bast wird innerhalb der Gelenke nicht wie gewöhnlich durch Collenchym vertreten, sondern erfährt eine ganz eigentümliche Modifikation. 4. Der zentrale Holzkörper der Polster hat lianenartige Struktur. Die lianenartigen Anomalien des Holzes sind bei einer Art ausschließlich auf die Bewegungspoister beschränkt; bei den anderen untersuchten Typen konnte nur festgestellt werden, daß sie innerhalb des Blattes in den Polstern lokalisiert sind, da entsprechendes Achsenmaterial fehlte. Durch diesen Bau werden die Zentralzylinder der Polster weitgehend aktiv plastisch und in Fällen, wo eine aktive Beteiligung der Zentralkörper am Wachstum nicht notwendig ist, deren passive Biegung erleichtert. 5. Nicht bei allen Arten der Gattung bleibt das Basalpolster im späteren Alter des Blattes aktionsfähig. Aktionsfähige Basalpolster werden bei den Örientierungsbewegungen nur streckenweise zur Krümmung herangezogen. Der große Organdurchmesser und die kurze Aktionszone verursachen bei Krüm- mungen außerordentliche Kompressionserscheinungen an der konkav werdenden Seite. Die neutrale Zone liegt bei den Krümmungen der Basalpolster nieht im Bereiche des Zentralzylinders, sondern exzentrisch gegen die konkav wer- dende Seite. 247 6. Bei den Krümmungen der Fiedergelenke scheint der Zentralzylinder größtenteils passiv durch die Expansion der konvexen Rinde gebogen. In, Fällen weitgehender Krümmung veranlaßt die Kompression der konkaven Rinde die Tötung und Abhebung peripherer Zellschichten und damit die Bildung eines oft längs der ganzen Konkavseite hinziehenden Wundkorkmeristems. Die Blattgelenke, deren Bewegungen durch Wachstum erfolgen, dürften sich in zwei große Gruppen scheiden lassen: 1. Blattpolster, die zur Ausführung ihrer besonderen Leistungen im Dienste der Orientierung des Blattes einen entsprechenden, ganz spezifischen und vollendeten Bau — den bekannten „Gelenksbau“ — aufweisen: Metaplastien des Blattstieles ; 2. Blattpolster, in welchen zu gleichem Zwecke die normale Gewebe- differenzierung des Blattstieles nicht bis zur Vollendung durchgeführt wird : Hypoplastien des Blattstieles. Personal-Nachrichten. Der außerordentliche Professor der Botanik und Warenkunde an der Technischen Hochschule in Lemberg, Dr. Adam Maurizio, wurde zum ordentlichen Professor ernannt. Privatdozent Dr. Karl Domin wurde zum außerordentlichen Professor der systematischen Botanik an der böhmischen Uni- versität in Prag ernannt. Prof. A. Maige (Alger) wurde zum Professor der Botanik an der Faculte des Sciences de Poitiers als Nachfolger von N. Bernard ernannt. (Rev. gen. Bot.) Privatdozent Dr. Peter Claussen (Universität Berlin) wurde zum außerordentlichen Professor ernannt. (Naturw. Rundschau.) Dr. Arpäd v. Degen, bisher Leiter der kgl. ungar. Samen- kontrollstation in Budapest, wurde zum Direktor dieses Institutes ernannt. Dr. Gustav v. Moesz, Oberrealschulprofessor, wurde zum Kustosdirektor der botanischen Abteilung des Ungarischen National- museums ernannt. Inhalt der Juni-Nummer: P. Fröschel: Zur Physiologie und Morphologie der Keimung einiger G@netum-Arten. S. 209. — Fr. v. Frimmel: Die untere Kutikula des Taxus-Blattes — ein Lichtreflektor S. 216. — J. Steinar: Adnotationes lichenographicae. (Schluß.) 9. 223. — C. Frh. v. Hormuzaki: Nachtrag zur Flora der Bukowina. (Fortsetzung.) S. 2235. — H. Frh. v. Handel-Mazzetti: Über das Vorkommen von Zinum perenne L. in Liechten- stein. 8. 227”. — F. Vierhapper: Conioselinum tataricum, neu tür die Flora der Alpen. (Fortsetzung.) S. 223. — — Literatur-Übersicht. S. 236. — Akademien, Botanische Gesell- schaften, Vereine, Kongresse etc. S. 243. — Personal-Nachrichten. S. 247. Redaktion: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Osterreiohische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. “ j t Zu herabgesetzien Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 aM. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, a 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechner. 248 INSERATE. Botaniker Dr. d. Naturw., d. seit 9 Jahren über See wissenschaftl. u. prakt. erfolgreich tätig ist, gr. Formenkenntnis besitzt und außer deutsch auch englisch, spanisch und französ. spricht, beabsichtigt n. Europa zurückzukehren und sucht Posten als Kustos a. e. Herbar oder Museum, auch bei e. botan. Garten unt. besch. Anspr. zu übernehmen. Angeb. erb. unt. „H.E. 3442“a. RudolfMosse, Hamburg. Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden : Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4° —. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. ZELLE IS AZESZ2EE2 I PERLE ZZ HZ Verlag von Kari Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Soeben ist erschienen: Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert M 9, in elegantem Leinwandband M 10. I ER NB. Dieser Nummer ist Tafel IV (Frimmel) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ABITSCHRIFL, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien, unter Mitwirkung von Dr. Erwin Janchen, Privatdozent an der k. k. Universität in Wien, verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. -LXI. Jahrgang, Nr. 7/8. | Wien, Juli/August: 1911. Hieracienfunde in den österreichischen Alpen und in der Tatra. Von Robert Freih. v. Benz (Klagenfurt). Seit der im 7. Hefte des Jahrganges 1904 der Österr. botan. Zeitschrift enthaltenen Veröffentlichung meiner Hieracienfunde habe ich eine Reihe neuer Formen festgestellt und Standorte ermittelt. Die Bestimmungen der von mir gefundenen Hieracien wurden durchwegs von Herrn K. H. Zahn in Karlsruhe revidieri. Durch die Güte des Kustos der botanischen Abteilung des naturhistorischen Landesmuseums in Klagenfurt, Herrn Hans Sabidussi, wurden mir die Hieracien des Musealherbars, welche auch der seinerzeitigen Bearbeitung der Flora von Kärnten von Dechant Pacher zur Grundlage dienten, zur Durchsicht zur Verfügung gestellt. Einen Teil dieser Hieracien, die mir unrichtig oder zu wenig genau be- stimmt erschienen, habe ich selbst neu bestimmt; einen Teil kritischer Formen habe ich an Herrn K. H. Zahn gesendet, welcher die Güte hatte, dieselben zu bestimmen. Im Folgenden bringe ich nun ein Verzeichnis der von mir gefundenen oder im Musealherbar konstatierten Formen samt deren Standorten zur all- gemeinen Kenntnis. Die von mir gefundenen Arten und Formen sind ohne Bezeichnung des Finders angeführt. Die Belegstücke hiezu befinden sich in meinem Besitze. Bei den Hieracien des Museums ist der Name des Finders in Abkürzung in Klammer beigesetzt; ferner findet sich bei diesen Hieracien ein (r. Z.) oder ein (r. B.) beigefügt, je nachdem die Bestimmung auf Herrn K.H. Zahns oder meiner Revision beruht. Was zunächst die Be- nennung der Arten und Formen anbelangt, so habe ich mich außer an die Bearbeitung der Hieracien von Nägeli und Peter sowie jene von K. H. Zahn in der Synopsis von Koch-Hallier-Wohlfarth auch an neuere Arbeiten gehalten, wie die Flora der Schweiz von Österr. botan. Zeitschrift. 7/8. Heft. 1911. 18 250 Schinz und Keller (1905), die von K. H. Zahn seit 1906 herausgegebene Hieraciotheca Europaea, an der ich mich beteilige, endlich an die seit 1904 erscheinenden Icones florae Germanicae et Helveticae (mediae Europae) et Hieracia critica vel minus co- gnita von Dr. J. Murr, K. H. Zahn, J. Pöll. Bei den Standorten, von denen ich eine Pflanze für die Hieraciotheca gesammelt habe oder welche unter meinem Namen in den Hieracia eritica vorkommen, wird die betreffende Nummer der Hieraciotheca, bzw. Seitenzahl der Icones und Hieraeia critica zitiert. Insoferne im Folgenden neue Formen erwähnt und neu be- nannt werden, habe ich eine kurze provisorische Beschreibung beigefügt und berufe mich auf das Exsiccat der Hieraciotheca sowie darauf, daß Herr K. H. Zahn in der in Bearbeitung be- findlichen Behandlung des Genus Zheracium für Ascherson und Graebner die neuen Formen eingehend charakterisieren wird. Bezüglich der Standorte möchte ich bemerken, daß ich absichtlich mich nicht nur auf einzelne Standorte seltener Arten und Formen beschränkt habe, sondern auch möglichst viele Standorte der be- kannten und verbreiteten Arten und Formen festgestellt habe, weil ich von der Anschauung ausgehe, daß man in die Verbreitung der Arten nur auf diese Weise Einblick erhält und für das Studium der Pflanzenverbreitung nur durch Feststelluug möglichst vieler verläßlicher Standortsangaben die Grundlage geschaffen wird. Naturgemäß sind diese Standortsangaben in der nächsten Um- gebung meiner Wohnorte zahlreicher ausgefallen; es wurden je- doch auch auf Ausflügen außer Kärnten Standorte der Nachbar- länder ermittelt. Ehe ich zum Verzeichnisse selbst übergehe, fühle ich mich verpflichtet, den bereits genannten Herren K. H. Zahn in Karls- ruhe und Hans Sabidussi in Klagenfurt meinen besten Dank auszusprechen. (Abkürzungen der Namen: Pach. [Pacher], Jab. [Jabor- negg], Unterkr. [Unterkreuter], Kohlm. [Kohlmaier], Sabid. [Sabidussi].) Pilosellina. 1. Hieracium Hoppeanum Schultes. ssp. Hoppeanum N. P. Kärnt.: Großfleiß (Pach.) (r. B.), Kap- poniggraben (Pach.) (r. B.), Mussen (Pach., Unterkr.) (r. B.), Stoekenboi (Unterkr.) (r. B.). ssp. testimoniale N. P. Istrien: Monte maggiore. ssp. virentisguamum N. P. Kärnt.: Mallnitz, Pfaffenbergalm (Pach.) (r. B.), Heiligenbluter Tauern (Pach.) [forma striata] (r. B.), Sagritzalpe (Pach.) (r. B.), Mussen (Pach., Unterkr.). 2. H. pilosella L. ssp. angustius N. P. Kärnt.: Ober St. Johann bei Villach. ssp. euronotum N. P. Kärnt.: St. Martin bei Villach (Unterkr.) (2): 251 ssp. filiforme Benz et Zahn (grex minuticeps N.P.), 20 em hoch, sehr dünner Stengel, event. mit Ansatz zu einem zweiten Köpfehen, Hülle mit grauen Flocken, Stengel und Hülle reich kleindrüsig. Kärnt.: Promosgipfel (karn. Alpen). ssp. subcaulescens N. P. Kärnt.: Lußnitzeralpe. Tirol: Zahmer Kaiser. ssp. subvirescens N. P. Kärnt.: Neveaalpe, Ossiacher Tauern. ssp. vulgare N. P. Kärnt.: Pörtschach-Moosburg, Ehrental bei Klagenfurt, Wölch (Lavanttal). Auriculina. . H. auricula Lam. ssp. amaureilema N. P. Kärnt.: Pörtschach-Moosburg, Preims (Lavanttal). Tirol: Nemesalpe-Kreuzberg (Sexten). ssp. auricula a. genuinum b. actiusculum N.P. Kärnt.: Wölch und Maria Rojach (Lavanttal). ssp. magnauriculu N. P. Kärnt.: Össiachertauernhof, Ober- goritschitzen bei Klagenfurt, Strappl (Forst) und Maria Rojach (Lavanttal). ssp. melaneilema N. P. «. genuinum 4. marginatum N.P. Tatra: Klotildenweg. ssp. tricheilema N. P. Kärnt.: Kanning, Niedere Karawanken (Unterkr.) (r. B.). . H. glaciale Lachen. ssp. angustifolium Hoppe. Kärnt.: Mallnitzertauern (Jab.) (r. B.), Astenalpe und Lonza (Pach.) (r. B.), Maltagraben, Wöllaner- nock (Pach.) (r. B.), Königstuhl. ssp. crocanthes N. P. Kärnt.: Roßkopffall bei Mallnitz. ssp. eriocephalum «. genuinum N. P. Kärnt.: Kaponigalm und Seharnik (Unterkr.) (r. B.), Promos (karn. Alpen). . H. Smithii AT. (niphobium N. P.) (auricula-glaciale). ssp. auriculifolium N. P. Kärnt.: Maltagraben. ssp. niphostribes N. P. «. genuinum 1. calvicaule N. P. Kärnt.: Astenalm bei Sagritz (Pach.) (r. 2.). Zwischenformen der Pilosellina und Auriculina. . H. latisguamum N. P. (Hoppeanum-auricula). ssp. latisguamum N. P. Kärnt.: Sagritzalm (Pach.) (r. Z.). ssp. stenolepium «. genuinum 2. parcipilum N. P. Kärnt.: Mallnitzertauern (Pach.) (r. Z.). . H. furcatum Hoppe (Hoppeanum-glaciale). ssp. brevifurcum N. P. Kärnt.: Trogtal. ssp. clariceps N. P. Tirol: Cortina-Falzarego. ssp. furcatum Hoppe «. genuwinum 1. longipilum N. P. Kärnt.: Astenalpe, Leiter, Wolligeralm, Wintertal (alle Pach.) (r. B.), Kanning. Vorarlberg: Arlberg. 2. brevipilum N. P. Kärnt.: Wöllanernock, Lonza (Pach.) (r. B.). 3. calvescns N. P. Mallnitzertauern (Pach.) (r. B.). 18* 252 ssp. malacodes N. P. Kärnt.: Kuhboden-Kanning. ssp. meiocephalum «. genwinum 1. longipilum N. P. Kärnt.: Mallnitzertauern, Aufstieg zum Königstuhl von Ost, Sagritzalpe, Hofalmhöhe, Wöllanernock, Wolligeralm (die vier letzten Pach.) (r. B.), Reichenauergarten (Jab.) (r. B.). ssp. vittatiflorum N. P. Kärnt.: Kanning-Kuhboden. 8. H. brachycomum N. P. (furcatum-auricula). ssp. armigerum N. P. Kärnt.: Kanning-Kuhboden. ssp. füssum N. P. Kärnt.: Maltagraben. 9. H. permutatum N. P. (furcatum-glaciale). Kärnt.: Reichenauer- garten (Pach.) (r. B.). 10. H. glaciellum N. P. (pilosella-glaciale). Kärnt.: Mallnitzer- tauern (Pach.) (r. B.). Collinina. 11. H. aurantiacum L. ssp. aurantiacum L. 1. longipilum «. normale N. P. Kärnt.: Sagritz, Großfraganterklamm (Pach.) (r. B.), Maltein (Kohlm.) (r. B.), Mautneralm (Unterkr.) (r. B.), Reichenauergarten, Görlitzen, St. Leonhard bei Sirnitz (letztere drei Pach.) (r. B.), Scheriaualm bei Baba (Sabid.). 2. brevipilum N. P. Kärnt.: Maltatal, St. Vinzenz und Roßhütte der Koralpe. Vorarlberg: Arlberg. Steiermark: Seetal der Koralpe. ssp. ffammans N. P. Kärnt.: Mallnitzertauern, Pomshütte (Koralpe). ssp. porphyranthes N. P. Kärnt.: Rattendorferalpe und Asten- alpe (Pach.) (r. B.), Kanning, Angerlgraben in Sommerau (Saualpe). Steiermark: Seetal (Koralpe). ssp. subaurantiacum N. P. Vorarlberg: Arlberg. 12. H. pratense Tausch &. callitrichum N. P. Kärnt.: Himmel- berg u. Glanhofen (Pach.) (r. B.), Feldkirchen, Afritz, St. Ruprecht bei Villach (alle drei Unterkr.) (r. B.), Bleiberg (Maruschitz) (r. B.), Waldwiesen d. Satnitz (Kokeil) (r. B.), St. Jakob bei Klagenfurt, Wegscheid und St. Vinzenz der Koralpe, Tratinik bei Unterdrauburg (Koralpe). ssp. glaucochroum N. P. Kärnt.: Gaisberg bei Unterdrauburg. 13. H. fuscoatrum N. P. (aurantiacum-pratense). ssp. fuscoatrum N. P. forma effusiformis mihi mit aus den Blattachseln entspringenden Ausläufern (vielleicht Bastard von aurantiacum mit Obornyanum N.P. ssp. effusiforme mihi et Zahn). Kärnt.: Auf der westlichen Alpenanlage des botani- schen Gartens in Klagenfurt. Zwischenformen der Collinina mit Piülosellina und Auriculina. 14. H. stoloniflorum W. K. (aurantiacum-pilosella). ssp. Schurianum N. P. ß. mallnitzense mihi et Zahn mit dunklem Stengel und einzelnen Haaren unter dem Köpfchen. Kärnt.: Mallnitzertauern. 253 15. H. flagellare Willd. (pratense-pilosella). ssp. Tatrense N. P. Tatra: Unter dem Sehlesierhaus am Klo- tildenweg. 16. H. spathophylinm N. P. (pratense-auricula). ssp. oreiops mihi et Zahn, Hieraciotheca, 520@; 45 em hoch, laxrispig, tief unten in den Blattachseln entspringende Neben- stengel, Blätter spitzlich, nie spatelförmig. Stengel anfangs kriechend, dann aufsteigend. Kärnt.: Bei Gräbern und Prebl (Lavanttal). ssp. oreium N. P. nov. var. wolfsbergense mihi et Zahn, Hieraciotheca, 318. Weicht vom Typus durch den höheren Stengel, bis zwölf Köpfehen und einfärbige Strahlblüten ab. Kärnt.: Sommeraugraben (Saualpe), Hase, Wegscheid und St. Vinzenz der Koralpe. ssp, spathophyllum N. P. 1. pilosius N. P. Kärnt.: Wölch (Lavanttal). Cymosina. 17. H. cymosum L. ssp. Sabinum Seb. et Maur. Kärnt.: Sternwiesen im Katschtal, Astenalpe (Pach.) (r. B.). Zwischenformen der Cymosina. 18. H. canum N. P. (cymosum-pilosella). ssp. cymosella «. genwinum 1. angustius a. subexstriatum N. P. Kärnt.: Goritschitzen bei Klagenfurt, Maildorf und Weinzierlei (Lavanttal) (Hieraciotheca, 421). ssp. virenticanum N.P. Kärnt.: Öbergoritschitzen bei Klagenfurt. 19. H. sciadophorum N. P. (cymosum-auricula).} ad ssp. amblylepium N. P. vergens nova forma. Kärnt.: Trö- polacherwiesen (Pach.) (r. Z.). ssp. chamaethyrsum N. P. Steiermark: Fölzalpe und untere Dullwitz (Hochschwab). 20. H. rubellum (Koch) Zahn. ssp. Naegeli Norrlin (cymosum-aurantiacum) — eruentum N. P. Kärnt.: Sternwiesen im Katschtal. Praealtina. 21. H. florentinum All. ssp. glareicola N. P. Kärnt.: Tauernhof bei Ossiach. ssp. lIitorale N. P. Istrien: Monte Maggiore. ssp. obscurum RBReichb. fil. Kärnt.: Hintergoritschitzen bei Klagenfurt, Wildensteinergraben. Steiermark: Untere Dullwitz und Seeboden (Hochschwabgebiet). ssp. polianthes N. P. Kärnt.: Arnoldstein-Schütt. ssp. poliocladum N. P. Kärnt.: Arnoldstein-Sehütt. 22. H. Bauhini Schult. = magyaricum N. P. ssp. arvorum 2. floccifolium N. P. Formen Bauhinı > Obor- nyanum. Kärnt.: St. Martin bei Klagenfurt, Kamp, Prössing- 254 graben, Wegscheid (Koralpe), Maildorf (Lavanttal), Prebl, Rohitsch-Aichberg (Saualpe) (Hieraciotheca, 128, 325, 529 a). ssp. effusum N. P. Kärnt.: Stranigwiesen (Pach.) (r. B.), Tiffen (Pach.) (r. B.), St. Martin bei Villach (Unterkr.) (r. B.), Eberndorf (Kokeil), Wolfsberg, Gaisberg bei Unterdrauburg (Hieraciotheca, 450). ssp. thaumasium 1. normale N. P. Kärnt.: Stranigwiesen (Pach.) (r. B.), Moos bei Tiffen, Paiergraben (Pach.) (r. B.), Vellach bei Villach, Saifnitz (Unterkr.) (r. B.), Poautzalpe (Jab.) (r. B.), Pörtschaeh-Moosburg, Pichlern, Siebenhügel, St. Jakob bei Klagenfurt, Leidenberg bei Wolfsberg (Hiera- ciotheca, 221), Wegscheid (Koralpe). 2. microcephalum N. P. Kärnt.: Gaisberg bei Unterdrauburg (mit sehr schwarzen Hüllen). ssp. thaumasioides N. P. Kärnt.: Goritschitzen bei Klagenfurt. Zwischenformen der Praealtina. 23. H. brachiatum Bert. (pilosella-florentinum vel - Bauhini). ssp. brachiatiforme N. P. Kärnt.: Maria Gail, Ossiachertauern- hof, Kleinvassach bei Villach (Unterkr.) (r. B.), Moosburger- teiche, ÖObergoritschitzen bei Klagenfurt, Jauntal (Kokeil), Passeggerkreuz - Aichberg, Leidenberg, Forst, Kleinwinklern, Reinfelsdorf (Lavanttal). ssp. crociflorum N. P. Kärnt.: Glödnitz ob Weißberg und Tiffen (Pach.) (r. B.), Sattendorf (Unierkr.) (r. B.), St. Johann bei Villach, Reideben, Maildorf (Lavanttal). var. effusiforme mihi mit aus den Blattachseln entspringenden Ausläufern. Kärnt.: Siebenhügel bei Klagenfurt. ssp. epitiltum N. P. 1. angustifolium N. P. Kärnt.: Judendorf, St. Leonhard und Bleiröhrenfabrik bei Villach, Hundsstock bei Wolfsberg (Hieraciotheca, 431). Steiermark: Nova forma Seeboden (Hochschwabgebiet). ssp. nematocaulon N. P. Kärnt.: Weinzierlei und Leidenberg bei Wolfsberg. ssp. pseudobrachiatum N. P. 1. exstriatum a. longipilum N. P. Kärnt.: Silberberg und Forst (Lavanttal). b. brevipilum N. P. Kärnt.: Sattendorf (Unterkr.) (r. B.), Wegscheid (Koralpe). c) epilosum N. P. Kärnt.: Weyerhof und Maildorf (Lavant- tal), Hase und Scherpartl (Koralpe) (Hieraciotheca, 532). 2. striatum N. P. Kärnt.: Pichlern bei Klagenfurt, Twim- bergergraben (Lavanttal). ssp. radians N. P. Kärnt.: St. Johann bei Villach, Maildorf (Lavanttal). ssp. tilophorum N. P. Kärnt.: St. Johann bei Villach, Napoleons- wiese, Lußnitzeralpe. 24. H. leptophyton N. P. (Bauhini > pilosella). ssp. bauhiniflorum N. P. Kärnt.: Reideben (Hieraciotheca, 534, Wegscheid (Koralpe), Leidenberg und Mühldorf (Lavanttal). 255 ssp. leptophyton N. P. Kärnt.: Arriach (Unterkr.) (r. B.), Gais- rücken bei Pörtsehach, Moosburgerteiche, Krumpendorf, Prebl, Leidenberg, Preims, Weißenbach, Forst, Aichberg (Saualpe), Twimbergergraben, Hase, Maildorf, Reding, St. Stefan, Wolkers- dorf, Reideben, St. Ulrich, Gemersdorf, Maria Rojach (Lavant- tal), St. Vinzenz (Koralpe) (Hieraciotheca, 133). ssp. leptosooma N. P. Kärnt.: Hase (Koralpe). 25. H. calomastiv N. P. (Bauhini-aurantiacum). Kärnt.: St. Vinzenz (Koralpe). 26. H. arvicola N. P. (florentinum-pratense). ssp. arvicola N. P. Kärnt.: Weißenbach, Forst, Rohitsch-Aich- berg (Saualpe), Maildorf (Lavanttal), St. Vinzenz (Koralpe) (Hieraciotheca, 537 und 537 a). 27. H. floribundum N. P. (florentinum-auricula-pratense). ssp. floribundum N. P. «. genuinum N. P. forma. Kärnt.: Wegscheid (Koralpe) (Hieraeiotheca; 432). 28. H. Obornyanum N. P. (pratense- Bauhin:). ssp. effusiforme mihi et Zahn, Österr. botan. Zeitschrift, 1902, Nr. 7. Kärnt.: Sattendorf (Unterkr.) (r. B.), St. Martin und St. Jakob bei Klagenfurt, Pollheim-Passeggerkreuz (Lavanttal), St. Vinzenz (Koralpe) (Hieraciotheca, 435). ssp. Obornyanum N. P. Kärnt.: Feldkirchen (Pach.) (r. B.), St. Martin bei Klagenfurt, Prebl, Wölch, Weißenbach, Rohitsch- Aichberg, Maildorf, Maria Rojach (Lavanttal), Hase und Weg- scheid (Koralpe). 29. H. acrothyrsum N. P. (Bauhini-pratense-pilosella). ssp. ottmanense mihi et Zahn in Österr. botan. Zeitschrift, 1902, Nr. 7. Kärnt.: Tiffen (Paech.) (r. B.), Steindorf, Launs- dorf, Löllingergraben (Pach.) (r. B.), Wegscheid (Koralpe), Maria Rojach (Lavanttal) (Hieraciotheca, 226). 30. H. umbelliferum N. P. (Bauhini-cymosum). ssp. acrosciadium «a. genuinum 1. longipilum N. P. Kärnt.: Ehrental-Annabichl, Kleinloibl. 2. brevipilosius N. P. Kärnt.: Twimbergergraben, Schoßbach bei Wolfsberg, Maria Rojach (Lavanttal). 31. H. hyperdoxzum Sagorski (umbelliferum-pilosella). ssp. hyperdoxum Sagorski. Kärnt.: Ehrental-Annabichl, Prebl. (Fortsetzung folgt.) Bericht über einen nördlichen Fundort zweier süd- lichen Crepis-Arten. Von Oberlehrer Rajko Justin (Dorn bei St. Peter in Krain). Im verflossenen Sommer unternahm ich Mitte Juli einen bota- nischen Ausflug auf die Berge oberhalb Rakitovi@ in Istrien, um dort eine seltene, von Pospichal entdeckte und in der „Flora des österr. Küstenlandes“, II, S. 784, als Crepis pannonica (Jacq.) C. Koch beschriebene Pflanze zu sammeln. 256 Ich benutzte die Bahn bis zur Station Rakitovid, durchquerte eine öde, mit einer Unzahl von Euphorbia nicaeensis All. bedeckte Karstheide und gelangte alsbald in das Dorf gleichen Namens, wo die Gehänge der im Norden vorgelagerten Öitenberge beginnen. Längs des Weges, der vom Dorfe zu den Bergwiesen emporführt, bemerkt man die Vertreter der küstenländischen Ruderalflora, als: Marrubium vulgare L. und candidissimum L., Helichrysum itali- cum (Both) Guss., Carduus pyenocephalus Jaeg., Cirsium acarna (L.) Mnch., Carthamus lanatus L., Carlina corymbosa L., Cen- taurea calcitrapa L., solstitialis L., cristata Bartl. und leucolepis DC., Scolymus hispanicus L. u. a. m. Im weiteren Verlaufe des Aufstieges gelangt man auf steinige Bergwiesen mit Vertretern der küstenländischen Bergflora, so be- sonders: Centaurea Fritschii Hay., rupestris L. und sordida Willd., Dianthus tergestinus (Rehb.) Kern., Gentiana tergestina Beck, Bupleurum Sibthorpianum Sm., Serratula radiata (W. K.) MB. und /ycopifolia (Vill.) Kern., Carduus candicans W. K., Jurinea mollis (L.) Rehb., Oirsium eriophorum (L.) Scop., Carlina aggregata Willd. und acanthifolia All. Ober den Bergwiesen erheben sich buschige Gehänge bis zum Rande des ausgedehnten Karstplateaus, welches sich von den Bergen Lipnik und Kavlice gegen den Slavnik, Kojnik und die Sbevnica ausbreitet. Ode und traurig ist dieses dem Wüten der eisigen Bora ausgesetzte Karstgebiet und nur spärliche, vom Felsgerölle unterbrochene und mit losen Steinen besäte Grasmatten geben Zuflucht etlichen wetterstrotzenden Gräsern, wie: Festuca pseudovina Hack., vallesiaca Schl. und croatica Kern., bromus transsilvanicus Steud., Drachypodium rupestre (Host) R. et Sch., Melica cıliata L., Koeleria montana (Hausm.) DT., eriostachya Panel. und splendens Presl, Stipa pennata L., Cala- magrostis varia Schrad., zwischen denen auch vereinzelte höhere Pflanzen, als: Gentiana symphyandra Murb., Senecio doronicum L.. Fritillaria tenella MB. das Bild beleben. An den exponiertesten, kahlsten Karsthalden vegetieren noch halbvertrocknete, gesellig lebende: Globularia bellidifolia Ten., Bupleurum aristatum Bartl. zumeist in der f. fastigiata Kras., Anthyllis Jacquini Kern. und affınis Britt., Satureia subspicata Vis., Teuerium montanum L. mit Orobanche Teuerii Holand., Inula hirta L. und ensifolia L., Scorzonera austriaca Willd. Die geschützteren Felsabstürze und Wegböschungen bevölkern: Atha- manta rupestris (Scop.) Rehb., Stachys suberenata Vis., Suene vulgaris (Mnch.) Garcke f. latifolia Rehb., Asperula cynanchica L., während im Gerölle der Bergwege harte Stauden der Scrophu- laria canına L., des Marrubium vulgare L. und der Orepis chon- drilloides Jaeq. ihr Dasein fristen. Verläßt man nun den Tummelplatz der Bora und tritt über den Karstrand in die südlichen Gehänge, ca. 800 m über dem Meere ge- legen, so ändert sich mit einem Schlage das Vegetationsbild. Gebüsche von Quercus lanuginosa (Lam.) Thuill., Fraxinus ornus L., Ostrya 257 carpinifolia Seop., Rosa rubrifolia Vill. u. a. bedecken die steil abfallenden Bergflanken, zwischen denen hoch aufstrebende, üppige Stauden von Verbascum Ilychnitis L., Scorzonera hispanica L., Laserpitium latifolium L., Heracleum angustifolium Jaeg., Opopo- nax chironium (L.) Koch, Ferulago galbanifera Koch und vor allem in großer Menge prächtige Exemplare der eingangs erwähnten Ürepis-Art, vorkommen. Beim Sammeln der meterhohen Crepis-Stauden entdeckte ich auch niedrigere, zerschlitztblättrige Individuen, die ich alsbald als Kreuzungsprodukte der vermeintlichen ÜOrepis pannonica mit der Crepis chondrilloides feststellen konnte. Zu Hause erkannte ich nach Durchsicht der „Beiträge zur Kenntnis der Gattung Crepis* von Dr. Josef Stadlmann (in Österr. bot. Zeitschr., 1908, Nr. 11), welch interessanten Fund ich in den Istrianer Bergen gemacht habe. An der Hand der Diagnose ersah ich alsbald, daß die dort vorkommende Crepis-Art keine Orepis pannonica (Jaegq.) ©. Koch (Orepis rigida W. K.), sondern eine, in den Balkanländern heimische, von ihr wesentlich verschiedene Pflanze ist, die sich besonders durch den kurzästigen Blütenstand und die reiche Glandulosität!) auszeichnet; durch längere Zeit ver- kannt, wurde sie in zitierter Abhandlung endgültig als Orepis blavii Ascherson fixiert °). Wie schon oben erwähnt, findet sich an gleicher Stelle auch ein Bastard, u.zw. ÜOrepis chondrilloides Jaeq. X Or. Blavit Asch. —Crepis Malyi Stadlmann, welcher bisher nur von einer einzigen Lokalität, gelegen im TuSnicagebiet in Südwest-Bosnien (ef. Stadl- mann, |. e.), bekannt war. Da der Fundort beider Crepis-Arten sich durch seine relativ leichte Erreiehbarkeit von allen übrigen des Balkangebietes vorteil- haft abhebt und im allgemeinen einen botanischen Ausflug reich- lich lohnt, so hoffe ich, daß noch so mancher Pflanzenfreund meinem Beispiele folgen und der Gegend einen Besuch abstatten wird. Doch seien die beiden Orepis-Arten, die ein Unikum für das österreichische Küstengebiet darstellen, allfälligen Besuchern, be- sonders Sammlern, aufs wärmste zur Schonung anempfohlen. Anmerkung. Zum Schlusse erwähne ich zur Bereicherung der in Dr. Stadl- manns Abhandlung angeführten Fundorte der Orepis Blavii Asch. noch etliche andere, die ich in der einschlägigen Literatur für Or. rigida W.K. angegeben fand, die sich aber, aller Wahrscheinlich- keit nach, auf Crepis Blavii beziehen dürften. 1) Pospichal (l. e.) übersieht dieses charakteristische Merkmal voll- ständig. 2) Ich sehe mich verpflichtet, den Herren Dr. Erwin Janchen und Dr. Josef Stadlmann für das freundlichste Entgegenkommen, welches sie gelegent- lich der Fesstellung oberwähnter Crepis-Arten mir entgegenbrachten, meinen wärmsten Dank auszusprechen. 258 1. Kroatien. Belaj. Ort und Schloß im Gebiete Lika, südlich von Karlstadt. Vrebacka stara. Bergkette zwischen Krbavia und Lika, benannt nach dem Dorfe Vreba@, unweit Gospid (ef. Schlosser et Vukotinovid, „Flora eroatieca“, p. 887. „In eollibus her- bidis saxosis Croatiae australis, veluti in Vreba&ka stara, ad rudera arcis vetustae Belaj et alibi in provineia Likana*). 2. Montenegro. Findet sich nach Josef Rohlena „Vierter Bei- trag zur Flora von Montenegro“, S. 66, in zwei Varietäten: a) Orepis rigida W. K. var.: adenophylla Rohl. (Foliis utrinque eaulibusque [infloreseentia excepta] glan- dulis flavis et nigris densissime tectis.) Auf sonnigen Lehnen bei Borkovi@i oberhalb Monastir Piva. Nach der Mitteilung des Prof. Dr. K. Vandas kommt diese Pflanze auch in der Herzegowina vor. b) Crepis rigida W. K. var.: viscosissima Rohl. (Caule, foliis, inflorescentia, involueroque densissime glan- duloso-viscosis.) Um Vilusa an der herzegowinischen Grenze. Über Papaver pseudo-Haussknechtii Fedde. Von Kurt Wein (Helbra). Papaver pseudo- Haussknechtii Fedde, bisher nur auf dem Lykabettus von Haussknechi im Jahre 1885 gesammelt, stellt eine in verschiedener Hinsicht sehr ausgezeichnete Pflanze dar. Der sehr kurze vielästige Primärstengel, die ebenso verästelten, aus niederliegendem Grunde aufsteigenden Sekundärstengel ver- leihen der Pflanze ein eigenartiges Aussehen. Dazu kommt noch die Form der Blätter und die breitkreiselförmige oder länglich- verkehrteiföürmige Gestalt der kaum 1 em langen Kapsel. Die Narbenlappen sind völlig frei; die Strahlen des S—10strahligen Stigmas erreichen den Rand des Diskus. Die eigentümliche Wuchsform des P. pseudo- Haussknechtii weist, abgesehen von P. subumbilicatum Fedde, das wahrschein- lich eine Hybride zwischen P. pseudo- Haussknechtii und einer Form von P. dubium darstellt, auch eine auf den Bergen Attikas und den benachbarten Inseln verbreitete Form von P. strigosum auf, die von Fedde als var. Haussknechtii beschrieben worden ist und die von allen übrigen bekannten Abänderungen des P. strigo- sum durch ihren Habitus wesentlich abweicht. Sie stellt indessen aber, wie von dem Autor selbst hervorgehoben worden ist, wahr- scheinlich nur eine Bergform dar. Daraus läßt sich nun der Schluß ziehen, daß P. pseudo-Hauss- knechtii in seiner bisher bekannten Ausbildung ebenfalls nur eine „montane“ Formrepräsentiert. Aber von welcher Art? Eine an sandigen 259 Bahndämmen bei Sangerhausen am südlichen Harze gesammelte Form liefert hiezu den Schlüssel. Ihr Primärstengel ist gleichfalls nur sehr kurz, kaum 0:75 em lang, dagegen aber nur wenig ver- ästel. Das gleiche gilt von den spärlich behaarten sekun- dären Stengeln; sie sind auch nicht niederliegend, sondern auf- recht. Die Pedunkeln sind im Vergleich zu der nur etwa 0'20 m betragenden Höhe der gesamten Pflanze sehr, bis etwa 0°16 m lang. Die Stengelblätter sind fiederspaltig mit ver- schmälerten ganzrandigen Segmenten. Basalblätter fehlen leider. Die Kapsel ist etwas gestielt, breit-kreiselförmig, kaum l1cm lang. Der Diskus ist flach; die Narbenlappen be- rühren sich nicht. Das Stigma ist 6—8strahlig; die Narben- strahlen erreichen den Diskusrand fast. In dem bei der Beurteilung von Mohnformen ausschlaggeben- den Merkmale, «er Gestalt der Kapsel mit der Form des Diskus, stimmt also die Pflanze von Sangerhausen ebenso wie in der Blatt- form mit P. pseudo-Haussknechtii überein, weicht aber durch den völlig verschiedenen Habitus und in einigen kaum in Betracht kommenden Merkmalen (längeren Borsten an den Pedunkeln, ge- ringerer Zahl der den Diskusrand nieht erreichenden Narbenstrahlen) ab. Da aber der Wert der Tracht nicht allzu hoch veranschlagt wer- den kann — sonst hätte var. Haussknechtii von P. strigosum spezifisch getrennt werden müssen — so kann meines Erachtens auch unsere Harzpflanze unbedenklich zu P. pseudo-Haussknechtii gezogen wer- den, verdient aber gegenüber der als Typus anzusehenden, eine montane Form darstellenden griechischen Pflanze, eine eigene Be- zeichnung: P. pseudo- Haussknechtü var. simplicissimum mh. Caulis primarius modo parce ramosus, caulibus secundariis plerumque simplieibus, erectis. Ob das Harzer P. pseudo-Haussknechtii nur eine eingeschleppte Pflanze darstellt, ist kaum sicher zu entscheiden. Der Standort spräche allerdings für eine Einschleppung aus Südeuropa, wo viel- leicht ähnliche Formen häufiger vorkommen, aber bisher übersehen wurden. Helbra, den 24. Februar 1911. Zur Kenntnis der Hybride Papaver rhoeas X dubium. Von Kurt Wein (Helbra). Die Kreuzung zwischen Papaver rhoeas und P. dubium wird zwar in der Literatur oft, aber zumeist nur irrtümlich erwähnt. Teilweise stellen die für den Bastard gehaltenen Pflanzen Formen von P. rhoeas, bzw. P. dubium dar, teils mögen sie auch 'zu P. rhoeas X strigosum gehören. Das letztere scheint mir zum 260 Beispiel wenigstens teilweise von P. Rhoeass x dubium J. B. Seholz in Mitteil. Coppernicus- Ver. f. Wissensch. u. Kunst, Heft XI [1896], 93, der Fall zu sein, einer Pflanze, die sich leider neueren Untersuchungen durch Eingehen ent- zogen hat. (Vergl. Scholz, Schriften Naturf. Gesellsch. Danzig, N. F., XI. [1905], 133.) Von Abromeit (vergl. Flora von Ost- und Westpreußen, I. [1898], 49) wird die Scholzsche Pflanze allerdings ebenfalls als Hybride mit dem falschen Synonym P. intermedium Becker aufgeführt. Die einzige Lokalität, von der eine Form von P. rhoeas X dubtum bisher sicher festgestellt wurde, ist Schleinitz bei Oder- feld am südwestlichen Harze. Haussknecht hatte die Pflanze, die von Fedde als P. exspectatum beschrieben worden ist, dort im Jahre 1874 entdeckt. Der Einfluß von P. dubium kommt in der schmal verkehrt-kegelförmigen Kapsel, der von P. rhoeas in den übrigen Merkmalen deutlich zum Ausdruck. Die Pedunkeln sind, und das macht im Verein mit den abortierenden Samen die Hybridität der Pflanze zweifellos, entweder angedrückt oder ab- stehend borstig. Im Sommer des vorigen Jahres fand ich an sandigen Bahn- dämmen zwischen Sangerhausen und Wallhausen in Gesellschaft von P. rhoeas und P. dubium eine Pflanze, deren‘ Deutung als Hybride beider Arten mir von vornherein zweifellos war. Sie steht dem P. rhoeas viel näher als P. exspectatum Fedde, so daß eine Beschreibung der neuen Form einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Kenntnis der Formen der Kreuzung P. rhoeas X dubium bieten kann. Die ganze Pfianze ist etwa 0°40 cm hoch, ziemlich reich verästelt und mit abstehenden Borsten besetzt. Die unteren Blätter sind im Umrisse länglieh-lanzettlich, fiederspaltig-gezähnt, mit fast immer ganzrandigen Abschnitten; die oberen Blätter sind fieder- spaltig oder gezähnt, mit schmalen Abschnitten, die in diekliche Borsten endigen. Die Pedunkeln sind etwa O'15 m lang und ziem- lich zerstreut mit meist wagrecht abstehenden, seltener aufrecht stehenden, noch seltener angedrückten Borsten besetzt. Die kaum 1 em langen, ellipsoidischen Sepalen sind sparsam mit angedrückten oder etwas abstehenden Borsten bedeckt. Die Petalen sind unge- fleckt. Die Kapsel ist länglich bis länglich-keulenförmig, O-8—1 em lang, unter dem Diskus 0°4 cm breit, etwas unter dem Diskus am breitesten, nach der Basis allmählich verschmälert, kurz ge- stielt und schwach hervortretend gerippt. An der unreifen Kapsel ist der Diskus etwas pyramidenförmig, an der reifen flach. Der etwas genabelte Diskus ist etwa ebenso breit als die Kapsel. Die Lappen der Narbe sind fast rundlich und decken sich am Rande. Das Stigma ist 7—8-strahlig. Die Strahlen erreichen ent- weder den Rand des Diskus oder kommen ihm doch wenigstens sehr nahe. Die Samen sind zum größten Teile zusammen- geschrumpft, also augenscheinlich steril. 261 Durch die Bekleidung der Pedunkeln wird ebenso wie von den zum größten Teile unentwickelt bleibenden Samen die hybride Natur der Pflanze zur Evidenz bewiesen. Daß nieht eine Form von P. rhoeas X strigosum vorliegen kann, geht aus der Ausbildung des Diskus deutlich hervor. Die Kapsel erinnert mehr an die des P. intermedium s. striet.; die Verschmälerung weist indessen un- zweifelhaft auf den Einfluß von P. dubium hin. Wahrscheinlich ist an der Kreuzung außer einer Form von P. dubium typisches P. rhoeas beteiligt gewesen; die Verkürzung der Kapseln wenigstens spricht dafür. Sehließt sich also die von Haussknecht gefundene Form von P. rhoeas X dubium mehr an P. dubium an, so steht meine Pflanze P. rhoeas so nahe, daß sie als var. pseudo-rhoeas mh. zu P. exspectatum gestellt werden kann, und folgende Diagnose er- halten mag: Peduneulis satis elongati plerumque setis patentibus vel rare setis subadpressis vel rarissime setis adpressis hispidi. Capsula oblonga vel oblongo-elavata, 8—10 mm longa, 4 mm lata, paulo sub disco latissima, ad basim paulatim attenuata. Stigma 7—8-radiatum. Helbra, den 25. Februar 1911. Uber einige neotropische Metzgeria-Arten. Von Viktor Schiffner (Wien). (Schluß. ) Metzgeria Herminieri Schffn. n. sp. Dioica, magna, latissima, flaccida et pallida, ca. 4 cm longa, ad 3 mm lata, dichotoma et e ventre innovata. Üosta tenuis O'1 mm lata, cellul. cortice. 2/2—3 (in sureulis vali- dioribus per spatia crebre 2/3, in debilioribus saepius 2/2), subtus pilis longis flaceidis haud densis. Ala subplana, 17—20 cellulas lata (M. procera 12—14), subtus hie illie pilosa, margine pilis longis flaccidis saepissime geminatis. Cellulae permagnae, 60—70 u (minores quam in M. procera), margi- nales conspiecue minores, prominentes unde margo cre- nulatus. Rami Q perparvi dense setosi; calyptra parva dense et longissime setosa, setis quam calyptra multo longioribus. Durch die hervorgehobenen Merkmale sicher von M. procera verschieden, welche auch habituell einer sehr großen M. hamata gleicht, während unsere Pflanze in der Tracht an M. Uleana St. und M. Wallisiana St. erinnert. Viel näher steht sie der M. grandiretis Schffn. n. sp.?); letztere ist aber viel kleiner und schmäler, Ala nur 8—11 Zellen breit (nicht 17—20!), Zellen 1) Vek-Nr.'Bi/S: 2) Wird in den eh d. brasil. Exped. 1901 publiziert werden, 262 größer und derber, Rippe stets 2/2; der Rand, die Behaarung und die Calyptra sind bei beiden ähnlich. M. Wallisiana Steph. ist in Größe und Tracht ähnlich, hat aber stark eingerollte Ränder, nicht erenaten Rand, viel kleinere Zellen, viel kräftigere Rippe 2/4. 8. „Nr. 23, M. dichotoma, Brasilia, Bahia, lgt. Blanchet.* — Ist von M. dichotoma weit verschieden; ist eine neue Art: Metzgeria bahiensis Schffn. n. sp. Dioiea. Habitus et magnitudo omnino ut in M. convoluta St., eui affinis. Costa valida, ad 0°13 mm lata, subtus dense setosa, setis strietis, cell. cortic. 2/2, oblatae (duplo latiores quam longae). Alae valde involutae, subtus ubique setosae, setis strietis, margine setis simplieibus, strietis ad 100 u longis, parietibus crassis. Cellulae majores 40X50 u subincrassatae, trigonis parvis. Rami @ majores, dense setosi; calyptra pyriformis ubique dense setosa, setis strietissimis, valde incrassatis. Obwohl diese Pflanze 27. convoluta und M. brasiliensis Schfin. n. sp. sehr nahe verwandt ist, kann ich sie doch mit keiner vereinigen. Von ersterer ist sie sofort unterschieden durch die Rippe (2/2, nicht 2/4) und die unten borstige Ala. Mit M. brasiliensis, von der sie vielleicht als Subspezies betrachtet werden könnte, stimmt sie im Bau der Rippe überein, ist aber viel größer, fast doppelt so breit, hat viel größere Zellen und hat unten reich borstige Alae. Ich habe dann auch die als M. dichotoma bestimmten Exemplare des Herb. Stephani (jetzt im Herbier Boissier) untersucht. Von den acht Exemplaren gehört kein einziges zu M. dichotoma. Stephani hat solche Formen, welche ich als M. cratoneura n. sp. (wird beschrieben in den Ergebnissen der brasil. Expedition d. kais. Ak. d. Wiss.) wohl mit Recht als eigene Art auffasse, mit M. dichotoma konfundiert. M. dichotoma -ist eine flache, bleiche und weiche Pflanze, mit fast doppelt so großen, sehr hyalinen Zellen und sehr weichen Seten der Rippe, des Randes und der Unterseite der Ala, während M. cratoneura ha- bituell ganz verschieden ist und etwa der M. convoluta gleicht, viel kleinere derbe Zellen und steife Behaarung besitzt. Zu M. cratoneura gehören folgende Pflanzen des Herb. Stephani: 1. Rio, Glaziou 18.006, 18.007. 2. „M. dichotoma forma angusta“. I. Regnellsche Exp., Nr. 157, Rio Grande do Sul, leg. C. A. M. Lindman. 3. Brasilia, Glaziou 18.006. 4. Rio, Glaziou 18.008 ex herb. Bescherelle. 5. Brasilia, Glaziou 20.589 ex herb. Bescherelle. 6. Brasilia, Glaziou 18.717. Herb. Urban. 263 Von diesen ist 6. eine blattbewohnende, daher flachere und bleichere Form, die habituell der 47. dichotoma ähnlicher wird, aber sofort von dieser durch die viel kleineren Zellen abweicht und sicher zu M. eratoneura gehört. 7. Apiahy, Puiggari, Herb. Berlin, ist eine hygrophile, reich- liche Randsprößchen entwickelnde Form von M. leptomitra Spruce! Die Randborsten sind kurz und dick und, wo sie besser entwickelt sind, stets geminat. Die Rippendeckung ist 2/4. 8. Brasilia, Serra d’Estrella, Beyrich (als M. dichotoma forma angusta), ist M. convoluta. Steph. Die Rippendeckung ist 2/(3—) 4. \ Daraus ergibt sich, daß M. dichotoma (Sw.) überhaupt bisher nicht in Südbrasilien nachgewiesen ist; sie scheint auf die Antillen (und vielleicht Mexiko und Zentralamerika) beschränkt zu sein und wird in Brasilien durch M, cratoneura vertreten. Metzgeria leptomitra (Ule, Herb. Brasiliense, Nr. 320). Standort: An Baumstämmen auf der Serra Geral, Estado de Sta. Catharina, Dez. 1890. Das Exemplar meines Herbars zeigt auf den ersten Blick, daß diese Pflanze nicht zu M. leptomitra gehören kann; sie ist völlig identisch mit dem Originalexemplar von M. Uleana Steph. Brasilia, Ule 388! Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf eigentümliche, bisher nicht beschriebene Brutkörper aufmerksam machen, die ich auf der Oberseite der Ala bei M. Uleana Steph. und der ihr ver- wandtschaftlich sehr nahe stehenden M. Liebmanniana L. et G. ziemlich konstant beobachtet habe. Sie entstehen dorsal aus einer Alarzelle als kleine kugelige Knospen, die bald in scheiben- förmige, rippenlose Sprößchen auswachsen, die am Rande und auf der Unterseite einige hakig gekrümmte Borsten tragen. Erst sind diese Brutkörper fast kreisrund, später verlängern sie sich etwas am Scheitel und ich sah bisweilen sogar am Scheitel eine Dicho- tomie. Aus den Randzellen sah ich hier keine Brutsprößchen hervorgehen, wie das sonst bei vielen Metzgeria-Arten der Fall ist'). Über Metzgeria leptoneura. Spruce bat diese Art am Monte Campana in Peru ge- sammelt und in Hep. Amazon. et Andinae, p. 555, beschrieben. Sie soll sich von M. hamata Lindbg. dadurch unterscheiden, daß der Zentralstrang der Rippe nur dreischichtig ist, während er bei M. hamata etwa 20schichtig sein soll. Das wäre nun allerdings ein bedeutender Unterschied. Ich untersuchte zunächst recht gut entwickelte M. hamata von Jamaika, Java etc. und fand den Zentralstrang überall 4— 6schichtig (nicht 20schichtig!), die 1) Während der Drucklegung kommt mir eine sehr schöne Arbeit zu, in welcher diese Verhältnisse ausführlich besprochen sind: Evans, Vegetative re- production in Metzgeria (Annals of Botany, XXIV., 1910). 264 Zellen ringsum sehr stark verdickt, mit engem Lumen. Genau ebenso verhält sich eine von mir in Brasilien gefundene inter- essante Form: Var. n. breviseta. Das ÖOriginalexemplar von M. leptoneura meines Herhars zeigt keinen irgendwie nennens- werten Unterschied von der typischen M. hamata, die Pflanze ist aber stark gestreckt, etwas mehr flaceid und die Rippe er- scheint dünner. Auf dem Querschnitte nur drei Schichten von Innenzellen und dieselben sind nicht stark verdickt und daher das Lumen groß. Diese Depauperation des Zentralstranges und die anderen Merkmale deuten zweifellos darauf hin, daß M. lepto- neura eine stark hygrophile Pflanze ist. Ich sah mich also unter den 86 Exemplaren von M. hamata in meinem Herbar um eine mit M. leptoneura ähnliche Form um und fand sofort eine von der Insel Martinique (legt. Pere Duss, Determ. et ded. Stephani). Der Querschnitt zeigte tatsächlich genau dasselbe Bild, wie das Originalexemplar von M. leptoneura, ebenfalls nur drei Schichten weitlumiger Innenzellen. M. leptoneura ist also als Art zu streichen, da sie zweifellos eine hygrophile Form der M. hamata ist. Steph. führt in Spec. Hep., I., p. 297, M. leptoneura als Art neben M. hamata an und zieht dazu außer dem Original- exemplar von Spruce je eine Pflanze aus Neu-Granada') und Bolivia; M. hamata soll sich davon unterscheiden: „statura ma- jore, fronde multo validiore ciliisque marginalibus multo brevio- ribus“, was nach dem Öriginalexemplar von Spruce gewiß nicht der Fallist. Also: M. hamata var. leptoneura (Spruce p. sp.), aber keineswegs eigene Art! Fi N) Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. Von Friedrich Vierhapper (Wien). (Mit 2 Textabbildungen und 1 Verbreitungskarte.) (Fortsetzung. 2) Bevor wir nun diese Tatsachen zu einigen Sehlußfolgerungen verwerten, wollen wir noch ein paar Arten hervorheben, welche zwar nicht gerade ım Göriachwinkel, wohl aber an den anderen Stellen seines mitteleuropäischen Verbreitungsbezirkes mit Conioselinum tataricum zusammen vorkommen und ihm als sibirisch-subarktisch- subalpine Typen in ihrer Gesamtverbreitung nahe kommen. Da ist zunächst Cortusa Matthioli zu nennen, eine aus- gesprochen hygrophile Pflanze, die auch im Lungau — auf feuchten 1) Diese Pflanze besitze ich unter dem Namen M. myriopoda aus dem Herb. Jack; sie stimmt mit dem ÖOriginalexemplar der M.leptoneura überein, auch im Bau der Rippe! 2) Vgl. Nr. 6, S. 228. 265 Felsen der Waldregion des Kaareck oberhalb Schellgaden — vor- kommt. Sie ist ein eurasiatischer Typus, welcher zum Teil in vikarierenden Formen!) über den größten Teil des gemäßigten Asiens verbreitet ist, von dort aus über den Ural in den äußersten Nordosten Europas reicht und außerdem in den Karpathen, Alpen und im Balkan vorkommt. In Asien bewohnt sie die großen Ketten- gebirge von Afghanistan an ostwärts: den Hindukusch, Himalaya, ohne jedoch hier bis Südehina vorzudringen, ferner den Tianschan, Alatau, Altai, die Gebirge der Dsungarei und Baikaliens, von hier bis ins nördliche Sibirien, so bis an den Unterlauf der Lena?), reichend, die Chingankette und andere Gebirge Chinas und geht von hier aus bis Nordjapan und Sachalin®). Im Kaukasus fehlt sie. Im Ural findet sie sich seiner ganzen Ausdehnung nach von Orenburg im Süden bis Archangelsk im Norden *) und kommi auch noch auf Wajgatsch’) und sogar noch auf Nowaja Semlja®) vor. Während sie sich in den südlicheren Teilen des Urals ziem- lieh streng ans Gebirge hält”), kommt sie im Norden, in Archan- gelsk, auch westwärts von der Uralkette, im zisuralischen Samo- jedenlande®), sowie auf Kanin®) vor und scheint bis gegen das Weiße Meer im Westen zu reichen!°). Nach Klinggräff'‘) ge- hört sie mit zu den Arten, welche, weiter östlich als die bis Ost- finnmarken reichende Picea obovata, mit Larix sibirica, die be- kanntlich am Onega See ihre Westgrenze findet, oder noch östlicher beginnen. Im Gubernium Wologda kommt sie bei Ustjug-Weliki, einem an der Dwina gelegenen Orte, vor. Dieser ins Weiße Meer mündende Strom bildet wohl die Westgrenze ihres Areales im nordöstlichen Rußland, welehes somit dem der Zirbe sehr ähn- lich sein dürfte. Nach Herder wächst sie sogar noch im Gouverne- 1) Uber die Gliederung des Formenkreises (vergl. z. B. Borbäs inO.B. Z., XXXIX., p. 140—144 [1889]) ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen. 2) Nach Cajander, Beitr. z. K. d. Alluv. d. nördl. Eurasiens I. Die Alluv. d. unt. Lena-Tales, in Act. soc. scient. Fenn., T. XXXII, Nr. 1, p. 175 (1903). Siehe auch Stud. ü. d. Veg. d. Urw. am Lenafluß, 1. e., Nr. 3, p. 39. 3) Siehe Pax und Knuth, Primulaceae in Engler, Das Pflanzenreich, IV. 237, p. 221—222 (1905). *) Gouvernements Orenburg, Ufa, Perm, Wologda, Archangelsk, nach Herder, l:,e;,,p:' 837. 5) Nach Kjellman och Lundström, Fan. frän Nov. Seml., Wajgatsch och Chabarova, in Vega Exp. Vet. Jaktt,, I., pag. 305 (1882). 6) Siehe Holm, Nov. Zeml. Veg. in Dijmphna Togt. z. b. Udb., p. 25 (1886). Nach Kjellman (siehe Ekstam in Engler, Bot. Jahrb., XXI, p- 200 [1897]) kommt sie nicht auf Nowaja Semlja vor. ”) Vergleiche die Standortsangaben bei Korshinsky, 1. c., p. 286, 287. — Für Orenburg gibt Korshinsky die Pflanze nicht an. °) Nach Ruprecht, Flor. Sam. eisur., 1. c., p. 47. 9) Nach Pohle, 1. c. 4 10) Nach Ruprecht, 1. c., p. 13.— An einem anderen Orte (U. d. Verbr. d. Pfl. im nördl. Ural in Beitr. z. Pflk. d. Russ. Reiches, VII, p. 6 [1850] ) zählt dieser Autor ©. Matthioli unter denjenigen Pflanzen der Flora des Wischera Gebietes (Ural, Gouvernement Perm) auf, „die man nicht um Peters- burg, wohl aber meistens um Archangelsk antrifft“. 11) In Pfigeogr. d. nördl. u. arkt. Eur., 2. Aufl, p. 67 (1878). Österr. botan. Zeitschrift. 7/8. Heft. 1911. 19 266 ment Moskau!), was mir allerdings fraglich erscheint. Ihre An- sprüche an den Standort sind im Ural die gleichen wie in den Karpathen und Alpen, denn sie wächst nach Korshinsky: „in deeliviis silvosis umbrosis solo praeeipue saxoso vel in rupibus umbrosis“. Sie scheint meist an Flußufern, aber auch auf sumpfigen Stellen („in turfosis“) vorzukommen. An der Lena findet sie sich nach Cajander in Lärchenwäldern (Association von Lariceta dahuricae), auf Kanin ist sie nach Pohle ein Bestandteil der Auenwälder des Waldgebietes. Innerhalb des Karpathenzuges kann man vier Verbreitungs- bezirke der ©. Matthioli unterscheiden. 1. Das Gebiet der Nord- karpathen umfaßt die hohe Tatra und die um dieselbe sich gruppierenden Gebirge, „vom Komitate Trenesin im Westen durch die Komitate Arva, Turö@, Liptau, Sohl, Zips und Gömör bis auf das Grenzgebirge Branisko“?) und greift selbstverständlich auch nach Galizien über. 2. Das Gebiet der Ostkarpathen, die Rodnaer Alpen samt den umliegenden Gebirgsstöcken — Ceahlau, Rareu usw. — in sieh begreifend. Hier wächst sie zum Teil in der gut ge- schiedenen Rasse C©. pubens Schott. 3. Das Gebiet der Südkar- pathen (Burzenländer, Fogaraser Alpen usw.). 4. Das Gebiet der Biharia. Auch in diesem ist sie nach Kerner als Ü. pubens ver- treten ?). — Sie kommt auch, was Pax und Knuth entgangen ist, im Balkan vor, und zwar auf dem Mara Jidik und Jumruk-Oal oberhalb Kalofer (Kodza-Balkan)*). — Schließlich ist noch ihre Ver- breitung in den Alpen zu besprechen. Sie zeigt noch deutlicher als Olematis alpina und Pleurospermum austriacum eine Ab- nahme in der Häufigkeit ihres Auftretens von Osten nach Westen. Am häufigsten ist sie im östlichsten Teile der nördlichen Kalkalpen — in Niederösterreich, Obersteiermark (häufig von der Schnee- alpe bis ins Gesäuse, weiter westlich seltener’) und dem südöst- lichen Oberösterreich —, wird in diesem Kronlande gegen Westen zu schon seltener, ist sehr selten in Salzburg und hat nur wenige Standorte in den Kitzbühler Alpen, während sie in den Lechtalern und Algäuern, wo sie die Westgrenze ihres nordalpinen Areales erreicht, wieder häufiger ist.‘) Sehr selten ist sie in der Ur- gebirgskette der Ostalpen. Vom Hochlantsch und Bärenschütz °) abgesehen sind eine Stelle im Sattental bei Schladming°) und das Kaareck im Lungau die einzigen mir momentan bekannten . Standorte aus dem Murtale. Nach Wulfen wächst sie auch in den Judenburger Alpen. In Zentraltirol findet sie sich nur im D\L.2e.,»P.R86. 2) Siehe Neilreich, Aufz. Ung. Slav. Gefäßpfl., p. 198 (1866). 3) Dre. pi 61. 4) Siehe Velenovsky, Flor. Bulg. Suppl. I., p. 242 (1898) und Uru- moff in Ö. B. Z., 1. p., 16 (1900). Nach letzterem Autor handelt es sich um C. pubens, meiner Meinung nach nur um eine schwach und kurz behaarte Form der gewöhnlichen ©. Matthioli. 5) Nach mündlicher Mitteilung A. v. Hayeks. 6) Nach Dalla Torre u. Sarnthein, l.c., VI, 3, p. 63, 64 ined. 267 östliehsten und westlichsten Teile, also einerseits in den Deferegger Alpen, andererseits in den Gebirgen des Öberinntales und Vintsch- gaus. Auch in den südlichen Kalkalpen, wo sie von Untersteier- mark (Ursulaberg bei Windisch-Graz und Husna lukna bei Wöllan) über Südkärnten, die Friauler und Venetianer Alpen bis ins öst- liehe Südtirol (Fassaner und Trientiner Alpen') reicht, ist sie allenthalben selten und fehlt in ganz Krain?), im Küstenland und in den liburnisch-illyrischen Gebirgen. In den Westalpen tritt sie pur ganz sporadisch auf: im Unter-Engadin, Münstertal und Val Muranza, in Graubünden und an einigen wenigen Stellen — Mont Cenis, Val Tignes ete. — in Savoyen, in den Hautes Alpes, in Piemont und am Col di Tenda in den Alpes Maritimes. In den Pyrenäen fehlt ©. Matthioli, ebenso wie in allen übrigen Ge- birgen Europas. Ferner darf Orepis sibirica nicht verschwiegen werden, ein eurasiatischer, sibirisch-subarktisch-subalpiner Typus, weleher zwar bisher in den Alpen nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden ist, wohl aber in den Sudeten und Karpathen vorkommt und im nordöstlichen Europa ein häufiger Begleiter des ©. tataricum ist, im nordwestlichen Europa dagegen gleich diesem fehlt. Im Gegen- satze zu Ü. tataricum kommt Ürepis sibirica auch im Kaukasus und nördlichen Armenien vor °). Ihr nordosteuropäisches Areal er- streckt sich über den ganzen Ural und den größten Teil Rußlands mit Ausschluß der eigentlichen Steppengebiete und des westlichen Teiles, d. i. der baltischen Provinzen, Weichselpolens, Wolhy- niens usw. Nach Herder findet sie sich in den Gubernien Archan- gelsk, Wologda, Perm, Ufa, Orenburg; Wjatka, Kasan, Samara; Ölonetz, Nowgorod; Kostroma, Jaroslaw, Smolensk, Moskau, Wladimir, Nischni-Nowgorod, Rjasan, Tula, Orel, Tambow, Saratow, Pensa, Simbirsk; Don; Südwestrußland; Kursk, Woronesch; Öherson, Bessarabien; Ingermanland *) ; Finnland. Ihre Verbreitung unterscheidet sich von der des ©. tataricum in drei Punkten: 1. In der viel weiteren Erstreckung nach Süden und Südwesten; 2. im Fehlen in den baltischen Provinzen; 3. in der viel ge- ringeren Ausdehnung nach Nordwesten. (Fehlen in Lappland und Skandinavien). In Petersburg hat sie einen einzigen Standort inne?), in Finnland wächst sie nur im äußersten Südosten (Karelien), weiter nördlich scheint sie das Weiße Meer nach Westen nieht zu über- schreiten. In den Karpathen ist sie nach Pax auf folgende Ge- birgsstöcke beschränkt: Liptauer Alpen (Chocs), Rodnaer Alpen, 1) Nach Dalla Torre u. Sarnthein, l.c., VI, 3, p. 64 ined. 2) Nach Mitteilung Paulins. 3) Siehe Bossier, Fl. or., III, 833 (1875). — Radde (Grundz. d. Pfiverbr. i. d. Kaukl. in Engler u. Deade Veg. d. Erde, II [1899]) er- wähnt sie nicht. #) Für Ingermanland und Süwestrußland gibt Herder auch Conivose- linum tataricum an; ebenso für die baltischen Provinzen. Dies zur Richtig- stellung meiner eigenen Angabe auf p. 7. 5) Nach Meinshausen, FI. ingr., p. 191 (1878). 19” 268 Burzenländer Berge, Fogarascher Alpen (?), Biharia.. Nach Rochel!) kam sie ehemals auch im Malenitzagebirge im Trenesiner Komitate vor, ist aber daselbst längst verschwunden; andererseits wurde sie jedoch in neuerer Zeit auf dem Revan an der Grenze der Komitate Trencsin und Neutra entdeckt”). In den Nordkapathen soll sie überdies bei Zazrina (Fatra) im Arvaer Komitate, im Sohler Komitat und im Leibitzer Walde bei Kesmark, wo sie aber neuerdings auch von Sagorski vergeblich gesucht worden ist, vorkommen. Nach Trattinick°®) wurde sie von Portenschlag am Plattensee gefunden, was aber von Borbäs bezweifelt wird. Borbäs gibt an, daß die ungarischen Exemplare der Orepis sibirica kahler sind als die von Gmelin (Flor. Sibir.) beschriebenen. Innerhalb der Sudeten wächst sie nur im großen Kessel des Hoch- gesenkes, ist aber dort schon seit längerer Zeit nicht mehr ge- funden worden.*) Jedenfalls ist ©. sibirica in den Karpathen und Sudeten in letzter Zeit beträchtlich zurückgegangen. Dem Alpensystem scheint unsere Pflanze vollkommen zu fehlen. In der Hallier- Wohlfarthschen Ausgabe der Koch- schen „Synopsis“ findet sich allerdings die Angabe: „auf, dem Kleinstein bei Oppen°) und dem Schobenstein bei Steyr in OÖster- reich“, welch lezterer Standort also innerhalb der Alpen läge. Der- selbe hat auch in Nymans°) Conspectus Aufnahme gefunden, und Laus’) scheint dann aus dem Steyr Steiermark gemacht zu haben. Leider vermochte ich nicht ausfindig zu machen, auf wen die An- gabe Schobenstein bei Steyr (Oberösterreich) zurückzuführen ist. Professor F. Herget in Steyr, an den ich mich um Auskunft wandte, weiß nichts von einem Vorkommen der Pflanze auf dem Schobenstein und hat auch C. blattarioides (L.) Vill. (= C. sibirica Gouan non L.), durch deren Verwechslung mit der echten ©. sibirica L. die fragliche Angabe entstanden sein könnte, auf dem Schobenstein, den er vielleicht siebzigmal bestiegen hat, niemals gefunden. Auch die Linzer Herbarien enthalten, wie mir Schulrat F. Wastler mitteilt, keinen Beleg von aus Oberösterreich stammender ©. sibirica. Es ist also die Angabe der Kochschen Synopsis jedenfalls mit allergrößter Reserve aufzunehmen. In den mitteleuropäischen Gebirgen sind mehrere mit ©. sibirica nahe verwandte Arten verbreitet, so insbesondere 0. blattarioides (L.) Vill. und ©. conyzifolia (Gou.) DT. (= grandiflora [All.] Tausch). Letztere kommt sogar gleich ©. sibirica im großen Kessel des schlesisch-mährischen Gesenkes vor. Auf diese Arten braucht jedoch nieht näher eingegangen zu werden, denn sie sind mit 1) Bot. Reise Ban., p. 22 (1838). 2) Nach Borbäs in Mag. bot. Lap., I., p. 85—87 (1902). 3) Flor. öst. Kais., Il., p. 40 (1820). 4) Vergl. Laus in Beih. bot. Zentrbl, 1. e., p. 113. 5) Ich konnte leider nicht eruieren, welches Oppen gemeint ist. ) DER Flor. Eur., p. 454 (1878—82). Dale: 269 C. sibirica nieht so nahe verwandt wie etwa die sibirischen Formen von Pinus cembra oder Clematis alpina mit den ent- sprechenden mitteleuropäischen und dürften zu ihr nicht in dem Verhältnis des Vikarismus, sondern in dem der Exklusion stehen. ') Als eine Pflanze von ähnlicher Verbreitung wie CO. tatarıcum, wenn auch mit anderem F'ormationsanschlusse, da sie Bruchwälder bevorzugt und gerne in Sumpfwiesen übertritt, ist vor allem Ligularia sibiriea zu erwähnen, ein eurasiatischer Typus, welcher in Europa subarktisch-subalpine Verbreitung hat und im nord- westlichen Europa fehlt. In Mitteleuropa geht sie im allgemeinen weiter in die montane Region herab als die übrigen hier be- sprochenen Arten. Im Ural scheint sie der ganzen Längen- erstreckung des Gebirges nach ziemlich gleichmäßig verbreitet zu sein. Nach Kupffer?) reicht ihr einigermaßen zusammenhängendes Areal in Rußland südwärts bis Jaroslaw, Moskau, Smolensk und Pleskau, südlich davon tritt sie nur sehr selten und weit zerstreut als Relikt auf, z. B. in Kursk, Orel, Tula, Wolhynien, dem nörd- lichen Podolien und in Polen (?). Auch in Ingrien, im östliehsten Finnland und in Lappland kommt sie vor. Im Baltikum ist sie nur für Ost-Livland mit Sicherheit festgestellt und erreicht hier die Südwestgrenze ihres geschlossenen nordosteuropäischen Areales. In den Karpathen ist sie nach Pax°) von der kleinen Tatra au ost- wärts durch das ganze Gebirge mit vereinzelten Standorten ver- treten. Westwärts von den Karpathen hat sie nur noch einzelne Standorte in Nordböhmen inne und tritt dann erst wieder als L. cebennensis Rouy in den französischen Mittelgebirgen — Üöte d’Or, Puy de Döme, Cantal, Berge von Lozere und Aveyron — auf und erreicht in den ÖOstpyrenäen ihre am weitesten nach Westen vorgeschobenen Standorte. Den Alpen fehlt sie vollkommen, findet sich aber im Kaukasus. Zum Sehlusse mögen noch zwei Arten Erwähnung finden, welche zwar in ihrer Verbreitung, indem sie auch im nordwest- lichen Europa vorkommen und daher der subalpinen Gruppe unseres sibirisch-nordeuropäisch-alpinen Elementes zuzurechnen sind, von ©. tataricum nicht unwesentlich abweichen, aber mit ihm ziemlich oft in gemeinsamem Formationsverbande auftreten. Es sind Angelica archangelica (= Archangelica officinalis) und Polemonium coeruleum. Die genaue Feststellung des Areales dieser beiden Arten stößt auf nieht unerhebliche Schwierigkeiten, weil sie oft — die eine als Heil-, die andere als Zierpflanze — kultiviert werden und häufig verwildern. Angelica archangelica, ein ausgesprochener Formations- genosse des CO. tataricum, ist ein eurasiatischer Typus, welcher !) Über diese Begriffe vergleiche man Vierhapper in Beih. Bot, Zentrbl., II. Abt., XIX, p. 550 (1906). 2), 1..e5,P. 66. a lncsLp: 121; 270 das Maximum seiner Verbreitung — in einer eigenen Unterart — in Sibirien besitzt. In Europa ist die Art in drei Rassen gegliedert : in zwei nördliche: A.*lıtoralis und norvegica, von denen die erstere die Strandform ist, und eine südliche: A alpına Wahlbg., welche insbesondere in den mitteleuropäischen Gebirgen zu Hause ist. Da aber diese Rassen, insbesondere die beiden letztgenannten, einander sehr nahe stehen, und die Meinungen der Autoren über ihre systematische Wertigkeit geteilt sind, indem sie von den einen kaum als Formen unterschieden, von den anderen dagegen als selbständige Arten aufgefaßt werden, so war es uns nicht mög- lieh, das Areal jeder einzelnen genau festzustellen, und wir müssen uns mit einer kurzen Skizzierung der Verbreitung der Gesamtart begnügen. Im europäischen Rußland ist A. archangelica weit verbreitet. Sie bewohnt das nördliche Rußland und einen großen Teil des mittleren, vom Ural, in welchem sie seiner ganzen Ausdehnung nach verbreitet ist, im Osten bis nach Finnland, den Östseeprovinzen und Polen im Westen und von der subarktischen Region im Norden bis zu den Gebieten der Vor- und Übergangssteppen (Gubernien Orel, Kursk, Woronesch, Charkow, Saratow) im Süden. Ihr Areal ist nach dem Gesagten weiter nach Süden und Südwesten aus- gedehnt als das von C©. tataricum. Doch wird sie für eine Reihe aneinandergrenzender Gubernien des mittleren und nordwestlichen Rußland (Kostroma, Jaroslaw, Twer, Smolensk, Wladimir, Pskow, Onegaland, Olonetz, Wjatka) nicht angegeben, während ©. tataricum in den meisten derselben vorkommt. Von Finnland aus erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet über Skandinavien bis zu den Faröern und nach Island im Westen, von den baltischen Provinzen und Polen aus — als A. litoralis — über Norddeutschland bis Holstein im Westen und bis Braunschweig und zum Nordharz im Süd- westen. Diese Verbreitung ist durchaus keine gleichmäßig dichte, denn die Pflanze nimmt in Norddeutschland nach Osten im Binnen- lande an Häufigkeit wesentlich ab'), offenbar weil sie ein atlantisches Klima bevorzugt. An die Standorte in Polen schließen sich die in den Karpathen an. Nach Pax?) gehört A. archangelica zu den- jenigen Arten, welche in diesem Gebirge „nirgends eine größere Häufigkeit ihrer Standorte erkennen lassen“. Als subalpiner Typus findet sie sich vor allem in den höheren Gebirgsstöcken, kann aber wohl kaum irgendwo als häufige Pflanze bezeichnet werden. In der hohen Tatra ist sie nicht allzu selten und kommt auch in den umliegenden Gruppen bis zu den Beskiden im Westen vor. Für die Pokutisch-Marmaroser Alpen gibt Zapalowiez°’) eine größere Anzahl von Fundstellen an. Sie findet sich überdies in den Rodnaer Alpen (Pietroszu) und in den siebenbürgisch-rumänischen 1) Siehe Ascherson u. Graebner, Flor. d. nordostd. Flachl., p. 528 (1898 — 99). 21. 05 MD 197. 3) Spraw. Kom., l. c., 1889, p. 179, 180. 271 Gebirgen sowie auch im Inneren Siebenbürgens, z. B. in der Hargita, Im Raaber Komitate und in Sirmien ist sie nach Neil- reich nur verwildert. Im sudetischen Gebirgssysteme scheint sie nur im Riesengebirge wirklich wild zu sein, verwildert aber sowohl hier als auch im Gesenke, Böhmerwalde usw. nicht selten. Nach Kerner') kommt sie auch am Jauerling in Niederösterreich spontan vor. Innerhalb der Alpen werden von Fritsch?) nur ihre Standorte im äußersten Nordosten: in Niederösterreich — einer im südöstlichen Schiefergebiete und ganz wenize in den Kalk- alpen, sowie einzelne in Oberösterreich — für spontan gehalten. In den Alpen Steiermarks, Salzburgs, Tirols, Bayerns, der Schweiz, Italiens und Frankreichs fehlt sie nach den einschlägigen Floren- werken entweder ganz oder kommt doch nur verwildert vor, und es dürfte demnach auch ihr Auftreten im nördlichen Appennin (Apuaner Alpen usw.°) sowie in den Pyrenäen‘) kaum ein spon- tanes sein. Ob das gleiche auch für alle ihre Standorte in Kärnten und Kroatien gilt, vermag ich nicht zu entscheiden, doch haben dieselben in Fritsehs Exkursionsflora und in Becks Werk über Ilyrien keine Aufnahme gefunden. In Krain ist sie nach Mit- teilung Paulins nicht spontan. Ihr Vorkommen im nordöstlichen Teile der Balkanhalbinsel (auf dem Vitos?) ist wohl sehr zweifel- haft, da weder Velenovsky noch Adamovi@ hievon Notiz nehmen. In den Kaukasusländern fehlt unsere Pflanze. Es will mir scheinen, daß es noch neuer Untersuchungen bedarf, um zu ent- scheiden, ob A. archangelica in verschiedenen Gebieten nicht doch an manchen Standorten spontan auftritt, an denen man sie heute für verwildert hält. Polemonium coeruleum ist eine zirkumpolare Art, welche sehr häufig mit ©. tatarium in gemeinsamem Formationsverbande auf- tritt, überdies aber auch in gewissen Gebieten in Sumpfwiesen vor- kommt. Sein Areal erstreckt sich über das ganze nördliche und mittlere europäische Rußland, vom Ural, den es seiner ganzen Längenerstreckung nach bewohnt, im Osten bis zu den Östsee- provinzen, Finnland und Polen im Westen und vom Weißen Meere, Archangelsk und Lappland im Norden bis an die Grenze der Steppengebiete im Süden. Es ist größer als das von Angelica archangelica, denn es umfaßt alle früher genannten nordwestlichen Gubernien, in welchen diese fehlt, und überdies kommt P. coeru- leum, ebenso wie Crepis sibirica, auch in Cherson und Bessarabien vor, geht also viel weiter nach Südwesten als Angelica. Vom 1) In Verh. z. b. V., V., Abh., p. 522 (1855). 2) Exkfl., II. Aufl., p. 455 (1909). \ 2) Fiori und Paoletti (Flor. anal. Ital., II., p. 175 [1899]) schildern ihre Verbreitung in Italien folgendermaßen: „Piem. Lomb. Trent. Bellunese, Trevig. nel Montella, Litorale, Modenese Bolognese, Alpi Apuane e Basilicata al M. Arioso, rara e forse non dovunque spontanea.“ *) Siehe Willkomm u. Lange, Prodr. Flor. Hisp., III., p. 48 (1880). Es ist nach diesen Autoren fraglich, ob es sich um unsere Pflanze handelt. 5) Vergleiche Nyman, Consp., Suppl. II, p. 136 (1889). 272 arktischen Rußland aus greift das Areal unserer Art auch noch auf die nördlich vorgelagerten Inseln bis Nowaja Semlja, nach Westen, von Finnland und Russisch Lappland aus, auf das nörd- liche und mittlere Skandinavien, Nordengland, Schottland und Island über. Die Pflanze des hohen Nordens ist eine eigene Unter- art: P- campanulatum. An die Standorte in Polen schließen sich die in Norddeutschland, Galizien und in den Karpathen an. In Norddeutschland kommt es von Ostpreußen und Posen über West- preußen und Pommern westwärts bis Mecklenburg sporadisch vor und tritt dann „in großem Sprunge“') erst wieder im herzynischen Gebiete auf, wo es die „niedere Region um den Harz herum“) besetzt hat, ohne jedoch im übrigen herzynisch zu sein. Im su- detischen Gebirgssystem ist es nach den übereinstimmenden An- gaben der Autoren kaum irgendwo ursprünglich einheimisch, wohi aber nicht selten verwildert. Im Böhmerwalde ist vielleicht sein Vorkommen an einzelnen Stellen ein spontanes. In Süddeutschland tritt es nur sehr sporadisch auf, so im Jura- und Keupergebiete Nordbayerns, in der schwäbischen Alb, im obersten Donautale, an einzelnen Stellen im Schwarzwald, in den Bodenseegegendan, am Rheinufer im Eilsässischen, im unteren und oberen Teile der bayrischen Hochebene bis in die Voralpen, wo es jedoch sehr selten ist (Schliersee). In den Karpathen ist P. coeruleum nach Pax?) hauptsächlich Fiehtenwaldpflanze „mit sehr lückenhafter Ver- breitung, die oft an Kalk gebunden erscheint“ und durch die Linie Klausenburg-Kronstadt nach Süden begrenzt wird?). Es findet sich, ab und zu auch verwildernd, in der hohen Tatra und in den um dieselbe sich gruppierenden Gebirgsstöcken, besonders in den Belaer Kalk- alpen, ferner in den Rodnaer Alpen und in den siebenbürgisch- rumänischen Randgebirgen. In den östlichen Alpen ist die Pflanze, soviel bisher bekannt, fast nirgends ursprünglich, wohl aber ab und zu verwildert. Nur an zwei Standorten in der Voralpenregion Niederösterreichs gilt sie als wahrscheinlich wild. Weiter west- wärts tritt sie dann erst im westlichen Tirol, Oberinntal, Nons- berg und Vintschgau, auf und ist daselbst sogar ziemlich häufig, während sie im übrigen Tirol nur kultiviert und verwildert vor- kommt). An das westtirolische schließt sich ihr Vorkommen im benachbarten Valtellin an. Im italienischen Trentino dürfte sie wohl auch nur verwildert sein. In den schweizerischen Alpen ist ihr Areal auf wenige Punkte in Graubünden, im Engadin als rhaeticum Thom.. Waadt und Wallis beschränkt, in den französischen ist sie nach Rouy an einer einzigen Stelle in Savoyen wirklich spontan. Im schweizerisch-französischen Jura ist sie an verschiedenen Orten — Baselland, Bern, Neuenburg und Doubs — anscheinend wild. Dagegen ist ihr Vorkommen im französischen Zentralplateau — 1) Nach Drude, Here., 1. e., p. 132. 2) SE 1 m. 1140: Sllerpt 191! *) Nach Dalla Torre u. Sarnthein, 1. e., VI, 3, pag. 125, ined. 273 Haute Loire, Cantal, Puy de Dome — wahrscheinlich nur ein sub- spontanes'). In den Pyrenäen ist sie sehr selten, wird aber von den Autoren daselbst für ursprünglich angesehen. Auf der Balkan- halbinsel ist sie bisher nur von ganz wenigen, aber wohl jedesfalls ursprünglichen Standorten bekannt geworden. Von denselben liegt einer — Romanja Planina bei Sarajewo — im illyrischen Gebiete, während die übrigen, z. B. Vlasina-Hochmoor bei Vranja, den mösischen Ländern angehören. In Krain kommt sie nach Fleisch- mann?) an einer Stelle vor, ist jedoch nach Paulin°) in diesem Kronlande nicht spontan. Im Gegensätze zu Angelica archangelica kommt P. coeruleum auch im Kaukasus vor. Wir haben hiemit diejenigen Arten, welche in bezug auf ihre Verbreitung in erster Linie zu einem Vergleiche mit Ü©. tataricum in Betracht kommen, soweit es sich um ihr europäisches Areal handelt, in Kürze besprochen und wollen davon absehen, noch an- dere in den Kreis unserer Betrachtungen zu ziehen. Es sei nur noch hervorgehoben, daß es auch eine Reihe von arktisch-alpinen Pflanzen gibt, welche mit den genannten subarktisch-subalpinen darin über- einstimmen, daß sie innerhalb Europas, zum Teil in vikarierenden Rassen, zwei von einander getrennte Areale besitzen, eines im äußersten Nordosten des Kontinentes und eines in der Hochgebirgs- region der Gebirge Mitteleuropas. Hieher gehören Lloydia serotina, Hedysarum obscurum, Ligusticum simplex, Androsace chamae- jJasme und einige andere*). Wir brauchen uns aber nicht weiter mit ihnen zu beschäftigen, weil sie anderer Formationszugehörigkeit als ©. tatarıcum sind, im Gegensatze zu den subarktisch-subalpinen Hochstauden und Holzgewächsen, von welchen fast stets eine oder die andere oder mehrere Arten mit ihm vergesellschaftet sind. (Fortsetzung folgt.) Nachtrag zur Flora der Bukowina. Von Constantin Freih. v. Hormuzaki (Üzernowitz). (Fortsetzung. 5) Compositae. Adenostyles Alliariae (Gouan) Kerner — A. albifrons L. fil. (Rehb.). Kirlibaba (H. H.) [Stiolu Maramarosch, H. H.]. Blütenköpfehen 1) Nach Rouy, 1. c., IX., pag. 274 (1905). 2) Bei Neustadtl in Unterkrain. Siehe auch Fiori und Paoletti, 1. c., I, 1, pag. 360 (1899). 3) Briefl. Mitt. „” *) Nach Christ (Uber die Verbreitung der Pflanzen der alpinen Region der europäischen Alpenkette in Denkschr. d. schweiz. naturf. Ges., 1867) sind von den 693 Arten der ganzen Alpenkette 230 nordisch-alpin (inklusive sub- arktisch-subalpin). Von diesen finden sich 182 Arten in den Gebirgen des temperierten Nordasiens (Altai und andere sibirische Ketten), und darunter sind 54, welche Skandinavien fehlen. (Man vergleiche Schröter, Die Flora der Eiszeit, p. 39 ee: 5) Vgl. Nr. 6, S. 225. 274 mit 2 oder 5—4 Blüten; A. alpina PB. albifrons Döll bei Kpp., l. e., verbreitet in der subalpinen Region. A. Kerneri Simonkai. Blütenköpfchen mit 5—6 Blüten. Diese und die vorige Form sind lokal streng abgegrenzt und es kommen keine Exemplare mit gleichzeitig 2—4Ablütigen und mit 5—6- a Köpfehen vor (Porcius, l.c., S. 114). Pietrele Doamnei (Ba und. HL %). Aster le L. Rareu (Bauer, 1. e., und Grec., ]l. c.). Pietrele Doamnei (H. H.), an den genannten Standorten und am Todi- rescu (Proc., 1. e.), P. Doamnei (Herb. Fl.), fehlt bei Kpp., 1. e * Stenactis annua (L.) Cass. Krasna Ilski, auf Wiesen im Serezel- tale, Juli—September, H. H. Erigeron acris L. *var. y. serotinus Ledeb. Krasna Ilski, auf Schotterbänken am Serezelbache im September blühend (H.H.); niedrig, kaum bis 20 cm, Stengel meist niederliegend und vom Grunde aus ästig, intensiv purpurrot, Köpfehen wenige, in ein- facher Trugdolde, obere Blätter gewellt, Strahlenblüten karmin- rot, länger als die Zungenblüten. Durch diese sehr konstanten Merkmale unterscheidet sich obige Form von dem ebenda im Juli und August blühenden FE. acris L., ebenso und überdies durch die stärkere Behaarung von FE. racemosus Baumg., 1816 (E. podolicus Bess., 1822). Die sehr zutreffende Beschreibung bei Ledebour, Fl. Ross., II., pg. 489, lautet: „Hirsutus vel inferne glabriusculus, caule erecto vel ascendente, superne sim- plieciter corymboso vel a basi ramoso, foliis superioribus sub- undulatis, radio discum superante.“ Solidago virga-aurea L. var. *ß. latifolia Koch. Am Rareu in der Waldregion (H. H.). *Rudbekia laciniata L. Jordanesti, am Serethufer zwischen Weidengebüsch, Juli (Gus., H. H.). *Galinsoga parviflora Cavan. Storozinetz, auf wenig betretenen Wegen massenhaft in üppigen Exemplaren, Juli (H. H.), Ropcea, Jordanesti (Gus.). Bidens cernuus L. y. minimus DC. (B. minimus L.). Krasna Ilski, am Serezelufer, Er bisher ohne nähere Angabe „in der Bukowina“, Kpp., ]l. e Filago minima L. A nesti. am Serethufer, Juli— August (Güs., E.H.),022%. montana m „in der Bukowina“, Zawadzki (Kpp-, 1. c.). Helichrysum arenarium L. (DC.). Am Cecina an sandigen Stellen zahlreich (H. H.), nach Herb. Fl. nur als subspontan von Cer- nanka angegeben, 1. c., pag. 11. *® Artemisia annua L. Lukawitza, auf Wiesen hart an der Grenze von Rumänien, September—Oktober (Gus., H. H.), von dort an nach Südosten weitverbreitet (Grec., ]. c.). Achillea Schurii Schultz. Pietrele Doamnei (Bauer, Proc., und Grec., 1. e.), ebenda Kpp., I. e. = Anthemis tenuifolia Schur [Ceahleu, H. H.] 275 A. tanacetifolia All. Rareu (Gree., 1. e.). #4. pannonica Scheele (A. Millefolium L. v. lanata Koch). Kim- polung (H. H.). 4A. collina Becker. Zutschka (B., ]. e.). Anthemis tinctoria L. ß. *discoidea, Gree., 1. e. Jordanesti, Ropcea (Gus., H. H.); die betreffenden Exemplare sind viel ästiger und größer als sonst, ebenso die Blütenköpfchen (denen die Strahlblüten fehlen), fast doppelt so groß als die Scheibe der Stammform; letztere kommt an den nämlichen Fund- orten vor. * Matricaria suaveolens (Pursh) Buchenau = M.discoidea DC. Hli- boka, Carapeiu a. S. ruderal, an der Bahnstrecke massenhaft (ER H.). Chrysanthemum leucanthemum L. *var. subalpinum Schur. Raröu, in der Waldregion (H. H.). * Doronicum carpathicum (Griseb.) Nyman = Aronicum carpathicum Schur. In der subalpinen Region, Raröu, Kirlibaba (H. H.). Senecillis sibirica (L.) Simk. —= Ligularia sibirica Cass. Suceava (Broe.,.L., c.): Senecio sulphureus (Baumg.) Simk. (Cineraria longifolia Jacg. var. sulphurea Bmg., Tephroseris microrhiza Schur); Rareu, Todireseu (Proc., 1. c.). S. campestris DC. Suceava und Horaiza-Plateau (Proe., 1. e.). *S,. silvaticus L. Ropcea, Juli (Gus., H. H.). *S. aquaticus Huds. Krasna Ilski, Ropcea (H. H.). 8. Fuchsii Gmel. (S$. sarracenicus L.). Krasna Ilski, Ropcea, am rechten Serethufer in Nadelwäldern, Rareu (H. H.), in der montanen Region weitverbreitet (S. nemorensis L. bei Kpp., 1. c.). *S. nemorensis L. Krasna Ilski; am Berge Runc; Rareu (H.H.). S. fluviatilis Wallr. (S. sarracenicus Koch, 5. salicetorum Godr.). Ropcea, am rechten Serethufer (Gus., H. H.). S. sarracenicus L. bei Kpp., l. e., aus dem: Pruthtale. 8. macrophylius M. Bieb. (S. Doria L. ß. Diebersteinii Lindem.). Suceava und Umgebung (Proc., 1. c.), Ocru bei Mihalcea (Gus.). S. paludosus L. var. Procopiani (var. nova). Caule et ramis magis lanatis, foliis angustioribus, semper in petiolos elongatos contractis, subtus pauce lanatis; corymbi ramis magis pubescentibus involucrium bracteolis paueis, irre- gulariis distantibus. Habitat loca uliginosa (sphagneta) in monte Rune prope Dorna-Vatra (Bucovina); legit A. Procopianu- Procopovici 28. Septembre. Von typischen Exemplaren ist diese Varietät durch die bei ersterem sitzenden, zuweilen halbstengelumfassenden und brei- teren Blätter zu unterseheiden, ferner ist der Außenkelch der Korbhülle bei &. paludosus L. meist regelmäßiger entwickelt und besteht aus zahlreicheren, dichter aneinandergereihten Deckblättern. Diese Merkmale fand ich sehr konstant bei Exemplaren aus den Rheingegenden und solchen aus Galizien 276 (im Herbarium der Czernowitzer Universität). Dagegen befinden sich im Herbarium des Wiener botanischen Institutes Exemplare aus Niederösterreich mit am Grunde gleichgeformten, aber breiteren Blättern als bei der beschriebenen Varietät, ebenso sind die Aste der letzteren mehr wollig pubeszent als bei typi- schen 5. paludosus L. Mit Senecio paludosus var. hypoleucus (Ledebour, Flora Ross., II., pag. 640) ist die vorliegende Form infolge der deutlich abstehend behaarten Achänen nicht näher verwandt und unterscheidet sich durch das nämliche Merkmal von den derselben habituell nahestehenden sieben- bürgischen Formen Senecio papposus (Reichenb.) Less. (Senecio alpesier Kerner, Österr. bot. Zeitschr., XX1., 1871, 202) und Senecio stenophyllus (Schur) Simk., welche glatte Achänen besitzen. Cirsium spathulatum (Moretti) Gaud., 1829 (C. decussatum Janka, 1859). Kimpolung: Rune (Bauer, 1. e.), Ouschor, Rareu, To- direseu (Proc., l. c.), Raröu (Grec., l. c.,, Krasna Ilski an Kalkfelsen, Solka, Rareu (H. H.). C. arvense Scop. *var. setosum Ledeb. (C. setosum MB.). Czerno- witz, Krasna Ilski (H. H.). Carduus glaucus Bmg. Fluturica (B.. 1. e.), Rareu (H. H.), Bi- strizatal (Kpp., 1. ec, ©. defloratus L.). Carlina brevibracteata Andrae. Cecina und Dorna: Rune. C. inter- media Schur (B., 1. e.), Dorna (Petr., H. H.), Jordanesti (Gus., Hr. H.). (©. vulgarıs L.) Krasna ski (H. H.), Bistritzatal, Moldovatal und Gegend von Suceava, Herb. Fl. (vielleicht teilweise mit der vorigen verwechselt). Jurinea arachnoidea Bunge. Umgebung von Suceava, auf natür- lichen Wiesen (Proc., 1. e.). Centaurea salicifolia M. Bieb. Valea saca bei Kimpolung Rareu (B3.,.1.-c.) (©. phrygia L. = C. austriaca Willd.) Cotul Bainschi, Bezirk Czernowitz (Gus. H. H.). Dniestergebiet und Gebirge, verbreitet Kpp.. Le. Rareu; (Gree., 1. c.). C. pseudophrygia C. A. Meyer. Am Raröu (Gree., 1. c.). ©. Marschalliana Spreng. Umgebung von Suceava auf natürlichen Wiesen (Proc., 1. c.). C. mollis Waldst. Kit. Pietrele Doamnei (B., 1. c.), Rareu (Gree.), Raröu, Todireseu, Ciocanesti, Kirlibaba, Fluturica, Jedul, Zapul (Proe., 1.c.). ©. montana L. «. viridis Neilr. bei Kpp., 1. e., von zahlreichen subalpinen Standorten. ©. Triumfetti All. = (. azxillaris Willd. Fluturica, Rareu (B..]. ce.), Raröu (Grec., ]. c.), am Hügel Ocru bei Mibalcea auf natür- lichen Wiesen, häufig (H. H.). ©. montana L. ß. incana Neilr. bei Kpp., l. c.. vom Dniestergebiet, der Gegend von ÜCzernowitz; Rar&u, Pietrele Doamnei. Fehlt in der unteren montanen Region. C. rhenana Boreau. Schotterbank des Pruth bei ÜCzernowitz (B.,1.e.). Krasna, an südlichen Abhängen auf Lehmboden (H. H.). a77 *0, solstitialis L. Ropcea, am linken Serethufer auf offenen Wiesen August (Gus., H. H.). Picris crepoides Sauter. Am Raröu, Gree., 1. ce. Tragopogon orientalis L. Am Pruth bei Czernowitz (B., l. €.) (Scorzonera purpurea L.) Nur auf natürlichen Wiesen der pontischen Region: Umgebung von Suceava (Proc., l. c.), ebenda und im Dniestergebiet (Kpp., 1. c.). S. rosea Waldst. u. Kit. Lutschina, Tatarca, Ousor, Raröu in der höheren subalpinen und alpinen Region auf Wiesen (H. H.). S. purpurea L. bei Kpp. von zahlreichen alpinen Standorten. *Orepis nicaeensis Balb. Ropcea, am linken Serethufer auf Wiesen es, HB. H.). C. virens L. Krasna-Ilski, auf Wiesen im Serezeltale (H. H.), sonst nur von Zawadzki aus der Bukowina ohne Standort- angabe erwähnt. * Hieracium floribundum W. et Gr. Ropcea, Juli, August (H. H.). H. fallax DC. var. obscurum Rehb. Krasna - Ilski auf Wiesen (H. H.) bei Kpp. unter A. praealtum Vill. *H, Bauhini Schult. (Bess.) = H. magyaricum N. P. Krasna- Ilski, auf Wiesen im Serezeltale (H. H.). *. transsilvanicum Heuff. (H. pseudomurorum Schur, H. molle Baumg.). Pietrele, Doamnei, in der Waldregion (H. H.). H. bifidum Kit. Raröu (Gree., 1. e.). H. boreale Fries (H. sabaudum auetorum). Ropcea am rechten Seeufer (Gus. H. H.), Rar&u (Gree., 1. e.). H. pojoritense Woloszezak, Magyar botanikai lapok, Jahrg. 1904, Nr. 1—2. Nur um Pojorita an offenen Kalkfelsen; auf dem Berge Bätea Poienilor und den benachbarten Höhenzügen mit Ausnahme des Muncel, ferner auf den Bergen Adam und Eya, bis 1047 m, vom Autor der Pflanze 1900 entdeckt, daselbst häufig, die ersten Blüten Ende August erscheinend. Nach dessen Ansicht identisch mit der von Zawadzki aus dem Gebirge der Bukowina als A. intybaceum Wulfen (H. albidum Vill.) er- wähnten Art, dem die Pflanze nahesteht. Wichtig ist es, daß ausdrücklich das Fehlen dieser Art am Muncel hervorgehoben wird, was zur Charakteristik dieses Gebirgszuges beiträgt, da es sich bei der von Woloszezak beschriebenen Pflanze um eine eminent subalpine Art handelt, während der Muncel, wie eingangs erwähnt wurde, größtenteils (wenigstens mit seinen südlichen gegen Pojorita abfallenden Abhängen) dem aquilonaren Steppengebiet angehört. H. Ellae Pax. Pojorita (Pax, Pflanzenverbreitung in den Karpathen, Bd. II, p. 284). Campanulaceae. (Phyteuma orbiculare L.) Pietrele Doamnei, Raröu, Munceii (Kpp., 1. e.), P. Doamnei, Raröu (Greec., l. c. und Petr., H. H.), sehr große Exemplare, 60—70 em hoch, mit großen, lang- 278 gestielten, herz-eilörmigen unteren Blättern. Im Herbarium der Czernowitzer Universität befinden sich dagegen vom Kalk- gebirge Pietrele Doamnei einige weit niedrigere Exemplare mit kurzgestielten, länglich-lanzettförmigen unteren Blättern. Es wäre noch festzustellen, ob dieselben etwa zu Ph. alpinum Schur (Ph. austriacum Beck, Verh. d. zool. bot. Ges. XXII.) gehören. Ph. Vagneriı A. Kerner am Tatarkaberge in der subalpinen Region auf Wiesen (H. H.), vielleicht teilweise identisch mit Ph. nigrum (Schmid) bei Herb. Fl., Ph. spicatum L. ß. nigrum Pohl bei Kpp., l. e., von zahlreichen subalpinen und alpinen Standorten; Ph. Halleri All. bei Zawadzki, ß. pallidum Simonkai am Rarcu (Gree., 1. e.). Ph. tetramerum Schur. Rar&u (Gus., H. H. und Gree., 1. c.). Ph. spicatum L. bei Baumg. und wohl Hb. Fl. von zahlreichen subalpinen Standorten. Campanula glomerata L. y. speciosa Alph. De Candolle. Raröu (Green lc). O©. Trachelium L. *var. urticifolia Schmidt. Krasna-Ilski, häufig (EI EIN): C. pseudolanceolata Pantocsek. Krasna-Ilski auf subalpinen Wiesen am Berge Petruschka; am Tatarkaberge (H. H.). (CO. lanceolata Lap. B., l. e.), Fluturiea, Pietrele Doamnei, Valesaca bei Kimpolung; ©. rhomboidalis L. Kpp., l. e., „Bukowina®. ' C. abietina Griseb. Rarcu (H. H. und Petr. H. H.). ©. Stevenü MB. Kpp., 1. e., von zahlreichen subalpinen Fundorten. C. Welandi Heuff. var. glabrescens Heuff. Zutschka (B., 1. c.). Ericaceae. Andromeda polifolia L. Tinov (Torfmoor) bei Poiana Stampii (B., l. e., und Proc. exs.). Lutschina (Proc. exs.) [am „tinov mare“ — großes Torfmoor, am Neagrabache bei Dorna Proc. exs., bisher dem einzigen Standorte in Rumänien. Neuerdings von ebendort publiziert. Grec., Suplement, 1909]. Diese Art ist jedenfalls nur auf die baltische Region Kerners beschränkt und dringt hier in den Ostkarpathen weiter nach Süden. *Calluna vulgaris (L.) Salisb. Nur in der subalpinen Fichten- region; am Secriesbache bei Argel, Bezirk Kimpolung (Proc. exs.), ein Exemplar ohne Standortangabe, aber sicher aus der Bukowina (H. H.); die Verbreitung ist ungefähr dieselbe wie bei der vorigen, die Art fehlt dem ganzen Hügel- und Flach- lande unter gleicher geogr. Breite im Osten und Westen des Gebirges, d. h. der pontischen Region und gelangt im Gebirge der Moldau zu geselliger Massenentwicklung, so bei Slänie und Tirgu-Oena (Distrikt Ba@au), wo ganze Bergabhänge mit Heide- kraut bedeckt sind (Brändzä, Podromul florei Romäne und Grec.,.L.c.). 279 *Toiseleuria procumbens (L.) Desv. Am Suhard in der alpinen Region auf Glimmerschiefer (Proc. exs.). Pyroiaceae. * Pyrola chlorantha Swartz. Vilaucea und Capu-Cämpulni in lichtem Birkenwald zwischen Juniperus communis (Proe., exs.). Chicera (Bezirk Czernowitz) in Laubwäldern (Gus. H. H.). *(himophila umbellata (L.) Nuttall. Chicera (Bezirk Czernowitz) in Laubwäldern (Gus., H. H.). * Monotropa Hypopitys L. Krasna-Ilski, in Tannenwäldern am Berge Rune häufig, Juli, August (H. H.). Asclepiadaceae. * Vincetoxicum laxum Bartling am Ceeina (B., ]. c.). Gentianaceae. Gentiana Pneumonanthe L. var. excelsior, var. nova. Caulis erectus, 60—80 cm altus, ramosus, panieulato-5—20-florus, sieut rami interdum purpureo-tinetus. Folia et bracteae sessilia, connato-vaginata; folia lineari-lanceolata, circa 5 cm longa, inferiora trinervia, 1 cm lata, superiora et summa angusta, revoluta; bracteae foliis summis similia, angustissima, revoluta. Flores inferiores peduneulis elongatis, superiores peduneulis brevibus. Calyx laciniis basi remotis, linearibus acuminatis, angustissimis revolutis, tubum longitudine subaequantibus vel multo longioribus. Corolla 4 cm longa, intense cyanea, vittis virescentibus ut in typo. Floret Augusto et Septembre. Habitat regionem montanam inferiorem; Crasna-Ilski: in valle fluminis Solonetu (legit ©. Hormuzaki). Von der typischen @. Pneu- monanthe L. ist diese Form hauptsächlich durch die bedeutende Größe, die reichverzweigte, vielblütige Rispe und die drei- nervigen unteren Blätter zu unterscheiden. Außerdem fand ich bei zahlreichen von mir in Oberösterreich gesammelten Exemplaren die unteren Blätter am Grunde mehr verschmälert oder sogar kurz gestielt, kürzer, ovaler und mehr abgerundet, zuweilen nicht minder breit, aber niemals so deutlich drei- nervig wie bei der beschriebenen Form, die oberen Blätter und Bracteen sind bei den oberösterreichischen Exemplaren weniger stark eingerollt, die Kelchzipfel ganz tlach, letztere bei var. excelsior eingerollt, am Grunde voneinander weiter entfernt, einen fast rechten Winkel mit dem Kelchsaume bildend, die unteren Blüten langgestielt, die Blumenkrone größer, ins- besondere um fast 1 cm länger. (G@. Pneumonanthe L.) Dobronoutz im Hügellande zwischen Pruth und Dniester, ferner an zahlreichen Fundorten im Serethtale (Kpp., l. e.); die Exemplare von Jordanesti (Gus., H. H.) sind zwar viel höher als diejenigen aus Oberösterreich, stimmen aber in den übrigen Merkmalen mit diesen überein. 280 G. Clusii Perr. et. Song. Bisher nur vom Vantzin bei Lopuschna, im Herbarium Prof. Tangl in der Universität als G. acaulis L. var. vulgaris Neilr. Die Exemplare stimmen in bezug auf die charakteristischen Kelchmerkmale vollkommen mit den Beschreibungen der Florenwerke überein. Die Blätter sind ebenso wie bei meinen Exemplaren aus den Alpen kürzer, breiter und spitzer als bei den folgenden. G. Kochiana Perr. et Song. Rareu, Pietrele Doamnei (Petr., H.H.) ebenda und Lutschina (Tangl, Universitätsherbarium, als @. acaulis L. «.). Die Bukowiner Exemplare haben weit längere und abgerundete Blätter, sind überhaupt viel größer als die vorige, bis 40 cm hoch; meist entspringen mehrere Blüten aus einer Blattrosette. Fluturica, Rareu, Todiresecu (Proe., l. c.), Rareu. G. acaulis L. «a. excisa Presl (Gree., 1. c.). Rareu, Pietrele Doamnei, Giumalöu, Lutschina (G. acaulıs L., Hb. Fl.). Lutschina ete. (Kpp., 1. e., @. acaulis L. ß. alpina Braune, @G. exeisa Presl.) Die Standorte bei @. acaulis L. Kpp., 1. c., Lutschina, Giumalöu, P. Doamnei, Rardu, sind der Flora der Buk. v. Herbich entnommen und gehören hierher, wie Kpp. selbst vermutet (l. c., S. 188). G. carpathica Wettst. (G. obtusifolia Willd. var. Uechtritzüi Schn. et Sag.), in der montanen, subalpinen und alpinen Region weit verbreitet und häufig; Krasna-Ilski, Serezeltal, selten, auf Berg- wiesen zahlreicher, besonders am Petruschka bei 1000 m massen- haft; ferner: Fluturica bei Kirlibaba, Tatarca, Lutschina, Pojorita, Dorna, Ousor, Rareu (H. H.), Umgebung von Kim- polung und Dorna (G. caucasica M. B. bei B, l. e.). @G. Amarella L. bei Kpp., l. c., umfaßt die Angaben aus Hb. Fl., hievon dürfte G. Amarella L., ß. pyramidalis Ledeb. (Hb. Fl.) von Schipot, dem Berge Fruntea etc. und eventuell var. &. uliginosa Ledeb. (Hb. Fl.) von Panka Zadowa, Dorna mit G. carpathica Wettst. identisch sein, da es sich um montane Standorte handelt; wohin aber G@. Amarella L. «. pratensis Ledeb. bei Hb. außer von Putilla (montane Region), noch von Czernowitz, Mihalcea ete., und y. azxillarıs Ledeb. bei Hb. von Ober-Scherontz und Cernauca, also aus dem Hügellande, ge- hören, läßt sich ohne Einsicht in die Exemplare Herbichs nicht entscheiden. G. carpathica Wettst. *var. depauperata (G. Amarella var. depauperata Rochel, @. Uechtritzii var. depauperata bei Grec., Supl.) am Petruschkaberge, Krasna-Ilski (H. H.). G.’germanica Willd. Kirlibaba und [Stiol Maramaros] (H. H.), Putilla Herb. bei Kpp., l. c., fehlt aber bei Hb. Fl. (Fortsetzung folgt.) 281 Die Lebermoosflora der Kitzbüheler Alpen. Von 7 Dr. Walter Wollny (München). J. Mitteilung. Soweit ich aus der mir zugänglich gewordenen Literatur er- sehen kann, hat sich bisher noch niemand eingehender mit der Lebermoosflora der Kitzbüheler Alpen beschäftigt. Nur aus ihrem östlichsten, zu Salzburg gehörenden Teil liegen einige wenige An- gaben von Sauter‘) und Breidler?) vor. Und doch dürften wenige Gebiete der Alpen eine solche Fülle der sehönsten und seltensten Lebermoose aufweisen! Leider kann ich in den folgenden Zeilen bei weitem keine erschöpfende Darstellung geben. Ich hoffe aber das in Rede stehende Gebiet einem besonderen Studium unter- werfen zu können und werde weitere Mitteilungen folgen lassen.°) Immerhin sind die bisherigen Funde wohl wert veröffentlicht zu werden; sind doch außer Lophozia lycopodioides var. nov. obliqua große Seltenheiten, wie Peltolepis grandis, Hygrobiella lazifolia und Eremonotus myriocarpus darunter! Die Kitzbüheler Alpen werden begrenzt: im Norden vom Inntal, vorderen Kaisergebirge, Brixental und den Leoganger Stein- bergen; im Osten von der Saalach und dem Zeller See; im Süden vom oberen Pinzgau und Gerlostal und im Westen vom Zillertal. Die Richtung des Hauptzuges des Gebirges ist ostwestlich; ganz charakteristisch sind die in südnördlicher Richtung verlaufenden Quertäler, die sich in ihren oberen Teilen in meist zwei „Gründe“ gabeln, so das Kelchsautal mit dem „langen“ und „kurzen Grund“, das Windautal und das Spertental, letzteres mit „oberem“ und „unterem Grund“. Das ganze Gebirge besteht fast ausschließlich aus kristallini- schem Schiefer; nur an wenigen Stellen findet sich Kalk, wie z. B. am Nordhange des Kitzbüheler Hornes; seine Höhe ist recht gleich- mäßig; meist erreichen die Gipfel ca. 2000—2200 m. Die höchsten Punkte sind im Osten: der Schafsiedelkopf mit 2450 m und das Kröndlhorn mit 2438 m. Die Waldbestände sind leider vielfach schon recht gelichtet, trotzdem ist Wasser überall in reichlichen Mengen vorhanden. Ich führe nachstehend die wenigen Angaben von Sauter und Breidler sowie einige Funde von Dr. Herzog mit an; wo andere Angaben fehlen, ist der Verfasser der Sammler. Fast das ganze von mir gesammelte Material hat Herrn Dr. Karl Müller (Frib.) vorgelegen und ich danke ihm auch an dieser 1) A. E. Sauter, Flora des Herzogtums oz IV. Teil, in den Mitt, d. Ges. f. Salzburger Landeskunde, XI. Bd., 1871 2) J. Breidler, Die Lebermoose Steiermark, in den Mitt. d. naturw. Ver. f. Steiermark, 1893. 3) Leider hat ein frühzeitiger Tod den Verfasser an der Ausführung dieses Vorhabens gehindert, so daß die vorliegende „erste Mitteilung“ zugleich auch seine letzte ist. Anm. d. Red. Österr. botan. Zeitschrift. 7/8. Heft. 1911. 20 282 Stelle herzlich für die liebenswürdige Revision und teilweise Kor- rektur meiner Bestimmungen. Röiceia Micheli. 1. Riceia glauca L. Auf einem Haferstoppelfeld bei Kitzbühel, ca. 770 m (21. Juli 1909). Clevea Lindberg. 2. Clevea hyalına (Somm.) Lindberg c. fr. in einer Felsenritze auf der Nordseite des Gipfels des Kitzbüheler Hornes, ca. 1990 m (30. Juli 1909). Sauteria Nees. 3. Sauteria alpına Nees. fl. Z, fr. In ziemlichen Mengen an den Felsen auf der Nordseite des Gipfels des Kitzbüheler Hornes, ca. 1990 m (22. August, 2. September 1909). Am Gaisstein und großen Rettenstein (leg. Sauter). Peltolepis Lindberg. 4. FPeltolepis grandis Lindk. ce. fl. 3. In kleinen Rasen und ver- einzelt an den Felsen der Nordseite des Gipfels des Kitzbüheler Hornes, ca. 1990 m (30. Juli, 22. August, 2. September 1909). Fimbriaria Nees. 5. Fimbriaria Lindenbergiana Corda. In Felsenritzen auf der Nordseite des Gipfels des Kitzbüheler Hornes, ca. 1990 m (30. Juli 1909). Am Kleinen Rettenstein (leg. Sauter). Fegatella Raddi. 6. Fegatella conica Corda. Häufig an feuchten Stellen im Kelchs- autal, bei Kitzbühel, im Saukasergraben bei Jochberg. Eine äußerst kleine Form am Gipfel des Kitzbüheler Hornes, zirka 1980 m (22. August 1909). Preissia Corda. 7. Preissia commutata Nees. Häufig an Felsen im Kitzbüheler Tal, bei Jochberg, im Kelehsautal. e. fr. am Kitzbüheler Horn, ca. 1950 m (30. Juli 1909). Marchantia Linne. 8. Marchantia polymorpha L. Häufig im Kelchsautal, bei Kitz- bühel, bei Jochberg, im Saukasergraben. Eine sehr kleine Form am Gipfel des Kitzbüheler Hornes, ca. 1950 m (30. Juli 1909). Aneura Dumortier: “9. Aneura pinguis Dum. Im Kelchsautal, bei Kitzbühel, im Sau- kasergraben ziemlich häufig. 10. 1a 12. 13. 14. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 283 Aneura multifida (L.) Dum. Bei Kitzbühel am Wege zum Zenzerkopf in der Schlucht, ca. 900 m (21. August 1909). Aneura palmata (Hedw.) Dum. Häufig auf faulendem Holz im Kelehsautal, kurzen Grund, in der Umgebung von Kitzbühel, Jochberg und im Saukasergraben. Metzgeria Raddi. Metzgeria furcata (1..) Lindb. Häufig im Kelchsautal und in der Umgebung von Kitzbühel, am Zenzerkopf, ca. 900 m (21. August 1909). Metzgeria pubescens (Schrank) Raddi. Bei Kitzbühel am Weg zum Einsiedelei-Wasserfall, ea. 1000 m (21. Juli 1909). Moerckia Gottsche. Moerckia Blyttir (Moerck) Brockm. fl. 3, fr. In ziemlicher Menge auf dem Grate zwischen Schweben- und Schafsiedel- kopf bei Kelehsau, ca. 2400 m (13. Juli 1903). Pellia Raddi. . Pellia Neesiana (Gottsche) Limpr. fl. 7, 2. Ziemlich häufig in der Umgebung von Kitzbühel zwischen 900—1100 m (August 1909). Pellia Fabbroniana Raddi. Ziemlich häufig bei Kelchsau (12. Juli 1903), in der Umgebung von Kitzbühel und bei Joch- berg (Juli und August 1909). Blasia Linne. Blasia pusilla L. In großen Mengen (steril) an lehmiger Weg- böschung zwischen Hopfgarten und Kelchsau, ca. 750 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel: am Wege zum Pulverturm, ca. 800 m (30. Juli 1909); am Anstieg zur Seidlalpe (4. August 2903): Gymnomitrium Nees. Gymnomitrium corallioides Nees. Bei Kelchsau im „langen Grund“, ea. 1100 m, leg. Th. Herzog (Juli 1902). Gymnomitrium concinnatum (Lightf.) Corda. Bei der Roßwild- alpe bei Kelchsau, e. fl. 3, ca. 2000 m (12. Juli 1903). Am Gipfel des Kleinen Rettenstein, ca. 2100 m (26. August 1909). var. intermedium Limpr. Am Gipfel des Kleinen Rettenstein, ca. 2100 m (26. August 1909). Gymnomitrium alpinum (Gottsche) Schiffner. Nächst der Roßwildalpe bei Kelchsau, ea. 2000 m (12. und 13. Juli 1903). Gymnomitrium revolutum (Nees) Philibertt. Am Gipfel des Kleinen Rettenstein, ca. 2100—2200 m, leg. Breidler; ebenda wiedergefunden (26. August 1909). 20* 254 22. 23. 24. 26. 27. 28. 29. S0. 31. 32. Marsupella Dumortier. Marsupella Funcki (W. et M.) Dum. Sehr häufig und in verschiedenen Formen: Im Kelchsautal (12. Juli 1903), im Kurzen Grund (12. Juli 1903), bei der Roßwildalpe, ca. 2000 m (13. Juli 1903), bei Kitzbühel (August 1909), am Kleinen Rettenstein, Gaisstein (August 1909). Marsupella emarginata (Ehrh.) Dum. Sehr häufig im Kelchs- autal und Kurzen Grund (12. Juli 1905). Bei Kitzbühel, bei Jochberg, im Saukasergraben, am Kleinen Rettenstein und Gaisstein (August 1909). Alicularia Corda. Alicularia compressa (Hooker) Nees. Im „langen Grund“ des Kelchsautales, leg. Th. Herzog (Juli 1902). . Alicularia scalaris (Schrad.) Corda. Häufig im Kelchsautal und Kurzen Grund (12. Juii 1903). Bei Kitzbühel (August 1909), am Kleinen Rettenstein (26. August 1909). Eucalyx Breidler. Eucalyx obovatus (Nees) Breidler. Im Kelchsautal, Kurzen Grund, bei der Roßwildalpe (12. und 13. Juli 1905). Am Kleinen Rettenstein, ca. 1800 m (26. August 1909). Eucaly& hyalinus (Lyell) Breidler. Bei Kitzbühel: Am Wege zum Einsiedelei-Wasserfall (21. Juli 1909), am Anstieg zur Seidlalpe, ea. 900 m (4. August 1909). Am Kleinen Retten- stein, ca. 1500 m (26. August 1909). Hoaplozia Dumortier. Haplozia crenulata (Sm.) Dum. f. gracillima Hooker. Bei Kelchsau am Wege zur Roßwildalpe, ca. 1200 m (12. Juli 1903). Haplozia sphaerocarpa (Hook.) Dum. Im Kelchsautal, ea. 900 m (12. Juli 1903). Haplozia riparia (Tayl.) Dum. Bei Kitzbühel: Am Wege zum Einsiedelei-Wasserfall, ea. 1050 m (21. Juli 1909). Sphenolobus Stephani. Sphenolobus minutus (Crantz) Steph. Im Kelehsautal und Kurzen Grund, ca. 1000 m (12. Juli 1903). Am Wege zum Kitzbüheler Horn (30. Juli 1909). Mit sehr reicher Perianth-Entwicklung am Kleinen Rettenstein, ea. 2000 m (August 1909). f. denticulata Anzi. Bei Kelehsau am Anstieg zur Roßwildalpe, zirka 1200 m (12. Juii 1905). Sphenolobus Michauzi (Web.) Step. Bei Kelehsau am An- stieg zur Roßwildalpe. Z, ca. 1500 m (12. Juli 1905). Am Gaisstein ce. per., ca. 1800 m (7. September 1909). 33. 34. 36. 31. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 235 Sphenolobus saxicolus (Schrad.) Steph. Bei Kelchsau am An- stieg zur Roßwildalpe, ca. 1500 m (12. Juli 1903). Dürfte neu für Tirol sein! Sphenolobus exsectus (Schmid) Steph. Im Kelchsautal und Kurzen Grund, ea. 800—1200 m (12. Juli 1903). Bei Kitz- bühel: Am Hahnenkamm, ca. 1660 m (19. Juli 1909), am Kitzbüheler Horn. ca. 1900 m (22. August 1909), im Sau- kasergraben bei Jochberg, ca. 1200 m (26. August 1909) und am Kleinen Rettenstein, ea. 2100 m (26. August 1909). Sphenolobus politus (Nees) Steph. Oberhalb der Kesselboden- alpe am Kleinen Rettenstein, ea. 1800 m (26. August 1909). Lophozia Dumortier. Lophozia quinquedentata (Huds.) Cogn. Häufig, auch mit 3, 2. Im Kelehsautal und Kurzen Grund, ca. 800—1000 m (12. Juli 1903). In der Umgebung von Kitzbühel (Aug. 1909); am Kleinen Rettenstein (26. August 1909) und am Tristkogel und Gaisstein (7. September 1909). Lophozia Iycopodioides (Walle) Cogn. var. obliqua K. Müller. Originalstandort! Im Kelchsautal, ca. 1000 m (12. Juli 1903). Lophozia Hatscheri (Evans) Steph. Im Kurzen Grund bei Kelehsau, ca. 1200 m (12. Juli 1903). Lophozia Floerkei (W. et M.) Steph. Im Kelchsautal, zirka 1000 m (12. Juli 1903); im Kurzen Grund, ca. 1200 m (12. Juli 1903); bei der Roßwildalpe, ca. 1900 m (13. Juli 1903). Bei Kitzbühel: Am Anstieg zum „Horn“, ca. 1000 m (22. August 1909); am Kleinen Rettenstein, ea. 1900 m (26. August 1909). Lophozia obtusa (Lindb.) Evans. Nur in einzelnen, sterilen Stämmcehen zwischen anderen Moosen; Bei Kelchsau, ca. 900 m, zwischen Pellia Fabbroniana (12. Juli 1903); am Anstieg zum Kitzbüheler Horn, ca. 1500 m, mit Calypogeia Neesiana, Ana- strepta orcadensis und Mastigobryum trilobatum in Sphagnum spee.-Polstern (22. August 1909); im Saukasergraben bei Jochberg, ea. 1100 m, zwischen Scapania curta (26. August 1909). Lophozia gracilis (Sehleich.) Step. Am Anstieg zum Kitz- büheler Horn teils zwischen Laubmoosen, teils in reinen Räs- chen auf moderndem Holz, ea. 1500 m (22. August 1909). Lophozia barbata (Schmid) Dum. Im Kelehsautal und Kurzen Grund, ca. 800-1200 m (12. Juli 1903); am Anstieg zum Kitzbüheler Horn, ca. 1500 m (30. Juli 1909). Bei Kitzbühel: Am Wege zur Seidlalpe, Hahnenkamm und Zenzerkopf (August 1909); am Wege zum Einsiedelei-Wasserfall, e. fr., ea. 1050 m, leg. K. Schilling (21. Juli 1909). Lophozia ventricosa (Dieks.) Dum. Sehr häufig, auch mit Blüten und Perianthien im Kelchsautal und Kurzen Grund, bei 286 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. der „Brennhütte“, bei der Roßwildalpe, ca. 1900 m (12. Juli 1903); in der Umgebung von Kitzbühel, am „Horn“, bei Joch- berg und im Saukasergraben (Aug. 1909). var. porphyroleuca (Nees) Hartmann. Im Kelchsautal, ca. 900 m (12. Juli 1903); bei Kitzbühel: an den Ehrenbach-Wasserfällen, ca. 1000 m (21. Juli 1909). Lophozia alpestris (Schleich) Evans. Häufig im Kelchsautal und „Kurzen Grund“ (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel: In großen Mengen am Wege zum Kitzbüheler Horn, ca. 1500 m (22. August 1909); am Hahnenkamm, Seidlalpe und Zenzerkopf, 800—1600 m (August 1909); bei Jochberg, oberhalb der Kesselbodenalpe, ca. 1300 m (26. August 1909) und im Saukasergraben, zirka 1000 m (26. August 1909). Lophozia confertifolia Schiffner. Am Kleinen Rettenstein auf erdbedecktem faulendem Holze, ca. 1800 m (26. August 1900). Lophozia incisa (Schrad.) Dum. Häufig bei Kelehsau und im Kurzen Grund, am Anstieg zur Roßwildalpe bis ca. 1500 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel: Am „Horn“, Seidlalpe, Zenzer- kopf und Hahnenkamm, im Nagelwald bis ea. 1600 m (August 1909); bei Jochberg, im Saukasergraben, am Kleinen Retten- stein und am Gaisstein bis ca. 1500 m (August und Septem- ber 1909). Lophogia Mülleri (Nees) Dum. Im Kelchsautal, im Kurzen Grund, ea. 1000 m (12. Juli 1903). Am Anstieg zur Roß- wildalpe bei ea. 1700 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel: Am Anstieg zum Horn; bei den Ehrenbach-Wasserfällen, 3, zirka 1000 m (21. Juli 1909); bei Jochberg und im Saukasergraben, ca. 1200 m (26. August 1909). Lophozia Hornschuchiana (Nees) Macoun. Im Kelcehsautal auf überrieseltem Fels, ea. 900 m; am Wege zur Roßwildalpe, ca. 1800 m (12. Juli 1903). Gymnocolea Dumortier. Gymnocolea inflata (Huds.) Dum. Bei Kitzbühel in dem Moore am Schwarzsee, ca. 800 m (30. August 1909). Anastrepta Schiffner. Anastrepta orcadensis (Hooker) Schiffner. Bei Kitzbühel am Anstieg zum „Horn“ teils mit anderen Lebermoosen zwischen Sphagnum-Polstern, teils in großen reinen Rasen in verschie- denen Formen, ea. 1500 m (22. August 1909). f. grandifolia Schiffner. Am vorher angegebenen Standort quadratfußgroße Rasen bildend! Plagiochila Dumortier. Plagiochila asplenioides (L.) Dum. Sehr häufig und in den verschiedensten Formen: Im Kelchsautal, Kurzen Grund, bei 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 287 der Brennhütte bis zur Roßwildalpe, ca. 1900 m (12. Juli 1903); bei Kitzhübel allenthalben; am Einsiedelei- Wasserfall, e. fr., ea. 1050 m (21. Juli 1909). Bei Jochberg, im Saukaser- graben, bei der Kesselbodenalpe bis 1800 m (26. August 1909). Am Tristkogel und Gaisstein (7. September 1909). Pedinophyllum Lindb. Pedinophyllum interruptum (Nees) Lindb. Im Kelchsautal bei ca. 800 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel: Am Wege zur Seidl- alpe, ca. 900 m (27. Juli 1909). Leptoscyphus Mitten. Leptoscyphus Taylori (Hooker) Mitten. Im Kelchsautal, zirka 800 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel am Wege zum Zenzer- kopf, ca. 1000 m (August 1909). Lophocolea Dumortier. Lophocolea bidentata (L.) Dum. Sehr häufig im Kelchsautal und Kurzen Grund, bei der Brennhütte (12. Juli 1905); in der ganzen Umgebung von Kitzbühel, im Nagelwald, bei Joch- berg, im Saukasergraben und bei der Kesselbodenalpe (August 1909). Lophocolea heterophylia (Schrad.) Dum. Häufig und in ver- schiedenen Formen im Kelehsautal und Kurzen Grund, bei der Brennhütte bis ca. 1700 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel: Am Horn, am Wege zur Seidlalpe, Hahnenkamm, Zenzerkopf; in den Wäldern um den Schwarzsee (August 1909); im Nagel- wald, bei Jochberg, im Saukasergraben und am Wege zum Tristkogel (August und September 1909). Chiloscyphus Corda. Chiloscyphus polyanthus (L.) Corda. Im Nagelwald bei Kitz- bühel, ca. 800 m (28. August 1909); im Saukasergraben bei Jochberg, ca. 1100 m (26. August 1909). Harpanthus Nees. Harpanthus Flotowianus Nees. An feuchten Felsen im Kurzen Grund bei Kelchsau, ca. 900 m (12. Juli 1903); am Anstieg zur Roßwildalpe auf feuchter Walderde, ca. 1600 m (12. Juli 1903); am Rande eines Baches oberhalb der Kesselbodenalpe am Kleinen Rettenstein, ca. 1900 m (26. August 1909). Harpanthus scutatus Spruce. Auf faulendem Holz mit Scapanıa umbrosa im Kurzen Grund bei Kelehsau, ca. 900 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel auf Waldhumus in einer kleinen Schlucht in der Nähe des Pulverturmes, ca. 800 m (24. Juli 1909). 288 59. 60. 61. 62. 63. 64. 66. 67. Cephalozia Dumortier. Cephalozia connivens (Dicks.) Lindb. Ziemlich häufig im Kelehs- autal und Kurzen Grund (12. Juli 1903) und in der Umgebung von Kitzbühel (August 1909). Oephalozia media Lindb. Im Kelchsautal im Walde neben der Fahrstraße, ca. 900 m (12. Juli 1903). Cephalozia leucantha Spruce. ce. per. im Nagelwalde bei Kitz- bühel, ca. 900 m (24. August 1909). Cephalozia bicuspidata (L.) Dum. Häufig im Kelchsautal und Kurzen Grund (12. Juli 1905), bei Kitzbühel und im Saukaser- graben (August 1909). Im Nagelwald bei Kitzbühel Massen- vegetation bildend (24. August 1909). Nowellia Mitten. Nowellia curvifolia (Dieks.) Mitten. Bei Kitzbühel: Im Nagel- wald, ca. 800 m (24. August 1909); am Wege zur Seidlalpe im Walde, ca. 950 m (4. August 1909); in großen, grünen, reich fruchtenden Rasen auf Baumstümpfen bei den Ehrenbach- Wasserfällen, ca. 900 m (21. Juli 1909). Hygrobiella Spruce. Hygrobiella laxifolia (Hooker) Spruce. In der Nähe der Roß- wildalpe bei Kelchsau in Felsenritzen, c. per., ca. 1900 m (12. Juli 1903). Am Kleinen Rettenstein (Ostgipfel) an Felsen, ce. per., ca. 2000 m (26. August 1909). Dürfte für Tirol neu sein! Eremonotus Lindb. et Arnell. . Eremonotus myriocarpus (Carr.) Lindb. et Arnell. Oberhalb der Roßwildalpe bei Kelchsau am Anstiege zum Schwebenkopf, ce. per., ca. 2300 m (12. Juli 1903). Meines Wissens wurde dieses Moos erst einmal in den Ostalpen gefunden von K. Loitlesberger im Kellstal in Vorarlberg'). Pleuroclada Spruce.: Pleuroclada albescens (Hooker) Spruce. In großen Rasen am Anstieg zum Schwebenkopf oberhalb der Roßwildalpe bei Kelchsau, ca. 2300 m (13. Juli 1903). Caiypogeia Corda. Calypogeia trichomanis Corda. Häufig im Kelchsautal und Kurzen Grund von 800—1400 m (12. Juli 1905). Weit ver- breitet in der Umgebung von Kitzbühel bis zu 1500 m, so am „Horn“, Hahnenkamm, Seidlalpe, Zenzerkopf, im Nagelwald 1) K. Loitlesberger, Vorarlbergische Lebermoose in den Verhandlungen der k. k. zool.-botan. Ges. in Wien, Jahrg. 1894, S. 246. 68. 69. 70. 11. 12. 13. 74, 75. 289 (August 1909). Ferner bei Jochberg, im Saukasergraben bis zur Kesselbodenalpe (26. August 1909). Calypogeia Neesiana (Mass. et Öar.) K. Müller. Bei Kitz- bühel: Am Anstieg zum „Horn“ mit anderen Lebermoosen zwischen Sphagnum-Polstern, ca. 1500 m (22. August 1909). Am Waldweg zum Pulverturm an einer Wegböschung über und zwischen Sphagnum wachsend, ca. 900 m (24. Juli 1909). Calypogeia suecica (Arn. et Pears.) K. Müller. Bei Kitzbühel am Wege zum Zenzerkopf im Walde, ca. 900 m (21. August 1909). Calypogeia fissa Raddi. Bei Kitzbühel am Waldrand in der Nähe des Pulverturmes, ea. 900 m (24. Juli 1909). Mastigoboryum Nees. Mastigobryum trilobatum Nees. Ungemein häufig und in ver- schiedenen Formen im Kelchsautal und im Kurzen Grund, ca. 900 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel allenthalben in den Wäldern! Massenvegetation bildend im Wald am Schwarzsee, ca. S0O0O m (August 1909). Auch bei Jochberg und im Sau- kasergraben (26. August 1909). Mastigobryum deflexum Nees. In den höheren Lagen sehr häufig und in den verschiedensten Formen, so von der Brenn- hütte bei Kelchsau bis zur Roßwildalpe, ca. 1900 m (12. Juli 1903). Auf dem Grate zwischen Schwaben- und Schafsiedel- kopf, ca. 2400 m (13. Juli 1903); auf dem Kitzbüheler Horn, ca. 1950 m (22. August 1909); am Kleinen Rettenstein, zirka 2100 m (26. August 1909); am Gamshag, ca. 2000 m; am Tristkogel, ca. 1900 m; am Gaisstein, ca. 2300 m (7. September 1909). var. implexum Nees. Bei Obholz am Anstieg zum Kitz- hübeler Horn, ca. 1000 m (9. August 1909). Lepidozia Dumortier. Lepidozia reptans (L.) Dum. Sehr häufig in den Wäldern des Kelchsautales und des Kurzen Grundes bis ea. 1400 m (12. Juli 1903). Ebenso bei Kitzbühel: Am Anstieg zum „Horn“, zum Hahnenkamm, zur Seidlalpe, zum Zenzerkopf und im Nagel- wald (August 1909). Bei Jochberg und im Saukasergraben bis ca. 1400 m (26. August 1909). Lepidozia setacea (Web.) Mitten. Bei Kitzbühel am Anstieg zum „Horn“ an der Wegböschung, ca. 1500 m (22. August 1909). Blepharostoma Dumortier. Blepharostoma trichophyllum (L.) Dum. Sehr häufig auf Wald- boden und faulendem Holze bis ca. 1500 m. So im Kelchsau- tal und Kurzen Grund fast bis zur Brennhütte (12. Juli 1909). Ebenso in der Umgebung von Kitzbühel und Jochberg, im Saukasergraben (August 1909). (Schluß folgt.) 290 Literatur - Übersicht‘). Mai und Juni 19112). Baumgartner J. Studien über die Verbreitung der Gehölze im nordöstlichen Adriagebiete. (Vorarbeiten zu einer pflanzen- geographischen Karte Österreichs, VI.) (Abhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Bd. VI, 2. Heft.) Jena (G. Fischer), 1911. gr. 8°. 29 S., 3 Kartenskizzen. — Mk. 1:20. Verf. hat gelegentlich bryologischer Studien auf einigen dalmatinischen Inseln (Arbe, Curzola, Meleda, Lagosta und Lissa) der Verbreitung der Holz- gewächse Beachtung geschenkt und teilt die Ergebnisse seiner Studien mit; dieselben sind pflanzengeographisch sehr wertvoll, da sie auf genauen Beob- achtungen beruhen und eine Basis für eine pflanzengeographische Detail- aufnahme abgeben. W- Bredasola J. Fungi Congoenses (Annales Mycologiei, vol. IX, 1911, Nr. 3, S. 266—276). 8°. Neue Arten: Ganoderma tumidum Bres., Poria subambigua Bres., Hexagonia Wildemani Bres., H. cuprea Bres., H. expallida Bres., Cor- tieium aureolum Bres., Clavaria isabellina Bres., Lachnocladium brun- neum Bres.. Lycoperdon Vanderystü Bres., Phialea rufidula Bres., Hypo- xylon Pynaerthii Bres., Byssonectria aggregata Bres., Haplaria argil- lacea Bres., Isaria thelephoroides Bres. Bubäk Fr. Einige Bemerkungen zu Diedickes Abhandlung: „Die Gattung Phomopsis“. (Annales Mycologiei, vol. IX, 1911, Nr. 3, S. 247—248.) 8°. Dostäl R. Zur experimentellen Morphogenesis bei Circaea und einigen anderen Pflanzen. (Flora, N. F., III. Bd., 1. Heft, S. 1 bis 53.) 8°. 10 Textabb. Handel-Mazetti H. Freih. v. Reisebilder aus Mesopotamien und Kurdistan. II. Durch Kurdistan. (Deutsche Rundschau für Geographie, XXXIII. Jahrg., 9. Heft, S. 401—419.) 8°. Heimerl A. Fiora von Brixen a. E. Ein mit Standorts- und Höhenangaben versehenes Verzeichnis der im weiteren Gebiete von Brixen a. E. (Südtirol) beobachteten höheren Sporen- und Samenpflanzen, der Nutzgewächse und Ziergehölze. Wien und Leipzig (F. Deuticke), 1911. 8°. 321 S. Eine auf Autopsie und jahrelanger Begehung des Gebietes beruhende Lokalflora, die vollständig modernen systematischen Anschauungen entspricht. Eine spezielle Behandlung des Gebietes erscheint dadurch besonders moti- viert, daß es infolge seiner geographischen Lage (Grenze zwischen dem baltisch-alpinen und dem transalpinen Florengebiete) und wechselnder Boden- unterlage pflanzengeographisch besonders interessant ist. Die allgemein inter- 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 2) Mit einigen Nachträgen aus früheren Monaten. 291 essanten Ergebnisse sind in einem einleitenden Abschnitte zusammengefaßt. Vielen Besuchern ähnlich gelegener Gebiete wird die sorgfältige Beachtung der Kulturpflanzen erwünscht sein. W. Heinricher E. A. Zur Frage nach den Unterschieden zwischen Lilium bulbiferum L. und Lilium eroceum Chaix. — B. Über die Geschlechtsverhältnisse des letzteren auf Grund mehrjähriger Kulturen. (Flora, N. F,, 11I. Bd., 1. Heft, S. 54—73.) 8°. 1 Textabb. Hoernes R. Das Aussterben der Arten und Gattungen. (Biologi- sches Zentralblatt, Bd. XXXTI, 1911, Nr. 12, S. 353—365; Nr. 13, S. 385394.) 8°. Höhm F. Botanisch-phänologische Beobachtungen in Böhmen für das Jahr 1909. Herausgegeben von der Gesellschaft für Physiokratie in Böhmen, bearbeitet von deren botanisch-phäno- logischen Sektion, redigiert von Prof. F. Höhm. Prag, 1911. Er ar. 81.2. £ Höhnel Fr. v. Mycologische Fragmente. CXIX. Über Coniodic- tyum Har. et Pat. und Ayalodema P. Magn. (Annales Mycolo- giei, vol. IX, 1911, Nr. 3, S. 213—216.) 8°. — — Zur Systematik der Sphaeropsideen und Melanconieen. (Vor- läufige Mitteilung.) (Annales Myeologiei, vol. IX, 1911, Nr. 3, Ss. 258—265.) 8°. Janchen E. Neuere Vorstellungen über die Phylogenie der Pteridophyten. (Mitteil. d. Naturw. Vereines a. d. Univ. Wien, IX. Jahrg., 1911, Nr. 3, S. 383—51, Nr. 4, 8. 60-67.) 8°. Wiedergabe eines Vortrages, in dem Verf. die Erfahrungen und An- schauungen über die Phylogenie der Pteridophyten zusammenfaßt und einige Konsequenzen andeutet, die nach seiner Ansicht aus jenen Bepnanı werden müssen. Er schlägt für die Cormophyten 3 Hauptabteilungen vor: 1. Bryo- phyta, 2. Lycopodiophyta (Lycopodümae und Pstlotinae), 3. kloner phyta. Dadurch soll ebenso dem genetischen Zusammenhange zwischen Farnen und Gymnospermen, wie der Kluft zwischen den Lycopodiinen i. w. S. und den übrigen Pteridophyten Rechnung getragen werden. Die Eucormo- phyten werden eingeteilt in Huc. asperma (Pteridophyta nach Ausschluß der Lycopodiophyta), Euc. gymnosperma und Euec. angiosperma. Dem ver- schiedenen genetischen Charakter der „Blätter“ will Verf. durch die Bezeich- nungen „Bryo-Blätter“, „Lyco-Blätter* und „echte Blätter“ Rechnung tragen. In ausführlicher Weise wird weiterhin die Möglichkeit erörtert, die beiden Typen der Lycopodiophyten und der Eucormophyten vom Typus der Bryo- phyten abzuleiten. W- Jesenko Fr. Einige neue Verfahren, die Ruheperiode der Holz- gewächse abzukürzen. (1. Mitteilung.) (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 5, S. 273—284, Taf. XII.) 3°. Verf. untersuchte im Anschlusse an die bekannten Untersuchungen von Johannsen und Molisch, ob Injektionen mit verschiedenen Agentien eine Beeinflussung der Ruheperiode bei Holzpflanzen zur Folge haben. Er fand, daß Injektionen mit verdünntem Alkohol, Ather und Wasser die Ruhe abzukürzen vermögen, daß sie aber auf Knospen, die bereits aus der Ruhe getreten sind, schädlich wirken. W. Kronfeld E. M. Die Kultur der Welwitschia mirabilis in Schön- brunn. (Zeitschr. f. Gärtner und Gartenfreunde, 7. Jahrg., 1911, Nr. 6, S. 107—109.) 4°. 4 Textabb. (S.-A. 16. 8 S.) 292 Lämmermayer L. Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. I. Teil. Materialien zur Systematik, Morphologie und Physiologie der grünen Höhlenvegetation unter besonderer Berücksichtigung ihres Lichtgenusses. (Denkschr. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. LXXXVII, S. 325—364.) 4°. 5 Textfig. Linsbauer L. Der „Droah“, eine niederösterreichische Rebenkrank- heit. (S.-A. aus dem Jahresb. d. Vereinigung f. angewandte Bot., S. 112—118.) 8°. 3 Textabb. Linsbauer L. und K. Vorschule der Pflanzenphysiologie. Eine experimentelle Einführung in das Leben der Pflanzen. Zweite umgearbeitete Auflage. Wien (©. Konegen), 1911. 8°. 255 S., 99 Textabb. — Mk. 4.—. Daß nach relativ kurzer Zeit eine Neuauflage dieses Buches nötig wurde, beweist, daß es, wie vorauszusehen war, einem Bedürfnisse entsprach und eine freundliche Aufnahme fand. In der Tat ist ein Buch, welches in Kürze und in leicht verständlicher Fassung eine Einführung in die pflanzen- physiologische Methodik bietet, sehr erwünscht in einer Zeit, in der immer mehr und mit Recht auch im biologischen Unterrichte an mittleren Schulen die Experimente und die Selbstbetätigung des Schülers die rein deskriptive Behandlungsweise verdrängen. Die Anlage des Buches ist im allgemeinen die gleiche geblieben; an vielen Orten sind Zusätze, zweckentsprechende Ande- rungen, neue Abbildungen zu konstatieren. Ww Modry A. Beiträge zur Gallenbiologie. (S.-A. aus dem LX. Jahres- bericht d. k. k. Staatsrealschule im 3. Bez. in Wien.) 1911. 8°. 25 8. 6 Textfig. Morton Fr. Das biologische Herbar am Landsmuseum in Klagen- furt. (Aus „Carinthia II“, 1911, Nr. 1 und 2, S. 46—57.) 8°. Rudolph K. Vegetationsskizze der Umgebung von ÜCzernowitz. (Verhandl. d.k. k. zoolog.-botan.Gesellsch. Wien, Bd. LXI, 1911, 2. Heft, S. 64; 3. und 4. Heft, S. 65—117.) 8°. Schecehner K. Die Wechselbeziehungen zwischen Edelreis und Unterlage. (S.-A. a. d. Verhandl. d. österr. Obstbau- u. Pomo- logen-Gesellschaft, März 1911.) 8°. 20 S. Schiffner V. Kritische Bemerkungen über die europäischen Lebermoose mit Bezugnahme auf die Exemplare des Exsikkaten- werkes: Hepaticae europaeae exsiccatae. IX. Serie. (Lotos, Prag, Bd. 59, 1911, Nr. 3, S. 98—107; Nr. 5, 8. 170—178.) 8°, Behandelt Nr. 419—450. Schiller J. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte und Physiologie des pflanzlichen Zellkernes. I. Die Kerne von Antithamnion eru- ciatum f, tenwissima Hauck und Antithamnion plumula (Ellis) Thur. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, Bd. XLIX, 1911, 3. Heft, 8. 262-306: Lak Rund 11):.8°.;: Interessante Beobachtungen an Zellkernen der genannten Algen, welche für die starke Beteiligung des Kernes an den physiologischen Vorgängen in den Zellen sprechen. Die Kerne sind von sehr verschiedener Gestalt, insbe- sondere bei Ant. plumula. Auffallend ist die starke Bildung von Nukleolen (bei A. eruciatum bis 8, bei A. plumula bis 35 und mehr), die sich teilen, an die Kernwand rücken und in gelöster Form an die Zelle abgegeben wer- den. Der Vorgang unterbleibt bei Verdunkelung. Der Abgabe von Nukleolar- 293 substanz an die Zelle steht die Aufnahme von Substanzen aus der Zelle durch Kernfortsätze gegenüber. — Störend wirkt die falsche Numerierung der Tafeln. \ W. Sehreiber H. XII. Jahresbericht der Moorkulturstation in Se- bastiansberg. (1910.) Staab, 1911. 4°. 70 S. Der I. Teil, „Moorforschung“, behandelt die außerpflanzlichen Bestand- teile und Verunreinigungen des Torfes sowie den Mooruntergrund. Starkenstein E. Zur Pharmakognosie der Hydnocarpus- und Gynocardia-Samen (Falsche Cardamonsamen). (Lotos, Prag, Bd. LIX, 1911, Nr. 5, S. 145—153.) 8°. 5 Textabb. — — Über Gallen von Pistacia Terebinthus L. (Lotos, Prag, Bd. LIX, 1911, Nr. 6, S. 194—203.) 8°. 7 Fig. Tölg F. Über Lehrgärten. 2. Teil: Das Pflanzenmaterial des Lehr- gartens. Anzucht, Kultur und unterrichtliche Verwertung. (In Tabellenform.) I. Stauden. (Aus dem XXXIIl. Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums in Saaz, 1911.) 8°. 35 8. Eine für alle, die sich mit der Anlage und Erhaltung von Lehr-, bzw. Schulgärten beschäftigen, sehr beachtenswerte Arbeit. Der vom Verf. ein- leitend gekennzeichnete allgemeine Standpunkt: „Nicht Menge der Pflanzen, sondern deren allseitige Verwendbarkeit im Unterrichte, bedingt den Wert eines Lehrgartens“, ist zweifellos der richtige und verdient stets Berücksich- tigung, wenn der Anlage von Schulgärten nicht unverdienterweise Gegner- schaft erwachsen soll. Den Hauptteil der Arbeit bildet eine tabellarische Aufzählung von zur Kultur empfohlenen Pflanzen mit den nötigen, die Kulturmethode betreffenden Angaben und mit Angaben über Verwendung der Pflanzen beim Unterrichte. Die Auswahl ist im allgemeinen sehr gut; einzelne Arten (wie Arenaria grandiflora, Hieracium aurantiacum, Petro- eallis pyrenaica) hätten wegbleiben können, andere (wie Digitalis, Oro- banche, Clematis u. dgl.) verdienten Aufnahme. Die ökologischen Deutungen gehen (entsprechend den vielfach üblichen Lehrbüchern) manchmal etwas zu weit. Zu Irrtümern leicht Anlaß geben die Druckfehler: „wurzelblütig“ statt „wurzelbürtig“ (S. 21), „Sommerblüten“ statt „Frühlingsblüten* (S. 35). Weber F. Die Verletzungsmethode. Ein neues Verfahren, Pflanzen frühzutreiben. (Österr. Gartenzeitung, 6. Jahrg., 1911, 7. Heft, S. 241—245.) 8°. 2 Textabb. Wettstein R.v. Leitfaden der Botanik für die oberen Klassen der Mittelschulen. Vierte, nach den neuen Lehrplänen bearbeitete Auflage. Wien (F. Tempsky), 1910. 8°. 232 S., 213 Textabb., 6 Farbentafeln. — X 3°90. Von auffälligeren Änderungen gegenüber den früheren Auflagen sei folgendes genannt: Im System wurde die Haupteinteilung in Kryptogamen und Phanerogamen zugunsten jener in Thallophyten und Cormophyten fallen ge- lassen; die Monokotyledenen wurden an das Ende des Systemes gestellt; die Stellung einzelner Familien wurde berichtigt, z. B. erscheinen die Euphorbia- ceen jetzt unter den monochlamydeischen Familien eingereiht. Die „Pflanzen- welt früherer Erdepochen* wird jetzt in einem eigenen Abschnitte behandelt. Die Nomenklatur erscheint den neuen internationalen Regeln angepaßt. Die An- zahl der Abbildungen ist vermehrt; besonders erwähnenswert sind drei neue Farbentafeln, darstellend Meeresalgen, Flechten und durch Pilze verursachte Pflanzenkrankheiten. J. — — Handbuch der systematischen Botanik. Zweite, umgearbeitete Auflage. Leipzig und Wien (Fr. Deuticke), 1911. Gr. 8°. VIII + 915 S., 600 Textabb., 1 Farbentaf. — K 2880. 294 Der beträchtlich vergrößerte Umfang des Buches ist namentlich auf eine starke Umarbeitung der Kryptogamen und Gymnospermen zurückzu- führen, während die Behandlung der Angiospernfen relativ wenig Verände- rungen aufweist. Von Neuerungen gegenüber der ersten Auflage seien fol- gende hervorgehoben: Am Beginn des speziellen Teiles ist eine kurze Be- sprechung der Flagellaten eingeschaltet. Unter den Schizomycetes sind die jetzt etwas eingehender behandelten Myzobacteria als eigene Ordnung den „Eubacteria* gegenübergestellt. Die Phaeophyten und Rhodophyten werden vor den Euthallophyten besprochen; das System beider ist unwesentlich ver- ändert ; bei den Rhodophyten wird der Generationswechsel klar betont. Bei den Chlorophyceen werden die früher den Siphoneen untergeordneten Cha- raceen als eigene Ordnung neben die Volvoceae, Ulothricheae und Siphoneae gestellt. Auch in zahlreichen Einzelheiten ist im System der Chlorophyceen neueren Arbeiten Rechnung getragen; dagegen wurde die Abtrennung der Heterokontae und Stephanokontae abgelehnt. Bei den Pilzen sind die Be- fruchtungsvorgänge und der Generationswechsel eingehend behandelt, das System ist in manchen Details etwas geändert. Bei den Flechten und Laub- moosen ist das System in Anschluß an die inzwischen zu Ende erschienenen Bearbeitungen in Engler und Prantl umgearbeitet. Stark verändert sind die Pteridophyten: es werden sechs Klassen unterschieden, die Lycopodiinae, Psilotinae, Equisetinae, Isoetinae, Filicinae und Cycadofilicinae, und auf die Verschiedenwertigkeit des Blattes namentlich der Lycopodiinae und Filieinae hingewiesen; die fossilen Gruppen sind viel eingehender behandelt. Unter den Gymnospermen sind die Bennettitinen und die Coniferen am stärksten verändert, unter letzteren namentlich die Cupressaceen; der weib- liche Zapfen derselben wird nicht, wie früher, als Einzelblüte, sondern als Infloreszenz, die Zapfensehuppe nicht als Fruchtblatt, sondern als Achsen- wucherung aufgefaßt; hienach ist einheitlich bei allen Coniferen das ganze Fruchtblatt zur Bildung einer einzigen Samenanlage aufgebraucht. Im allge- meinen Teil der Angiospermen ist die Embryosacktheorie von Porsch ak- zeptiert. Aus dem speziellen Teil der Angiospermen sei nur die Einfügung der in der ersten Auflage fehlenden Julianiaceae unter den Juglandales, die Übertragung der Salvadoraceae von den Ligustrales zu den Celastrales, die Abtrennung der Buddleiaceae von den Loganiaceae und die Abtrennung der Cyperales (nur Üyperaceae) von den Glumiflorae (nur Gramineae) er- wähnt. Kleine Anderungen und Verbesserungen finden sich fast auf jeder Seite des Buches. Auch die Literaturzitate sind allenthalben revidiert und ergänzt. Wiesner J. v. Über fixe und variable Lichtlage der Blätter. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 5, S. 304—307.) 8°. — — Weitere Studien über die Lichtlage der Blätter und über den Lichtgenuß der Pflanzen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXX, Abt. I, März 1911, S. 119— 178.) 8°. L — — Zur Geschichte des Papiers. (Österr. Rundschau, Bd. XXVIJ, Heft 6.) 4°. 9 S. Zahlbruekner A. Triunsbaikalische Lichenen. (Travaux de la Sous-Section de Troitzkossawsk-Kiakhta, Seetion du pays d’Amour de la Soeiet& Imperiale Russe de G&ographie, tome XII, livr. 1 et 2, 1909, pag. 73—95.) St. Petersburg, 1911. gr. 8°. Baldacci A. La Flora delle isole Pelagose. (Mem. della R. Ac- cademia delle Seienze dell’Istituto di Bologna, Cl. di Se. Fis., Sez. d. Se. Nat.,Ser. VI, T. VIII, 1910—1911, pag. 53—61.) 4°. 295 Baur E. Einführung in die experimentelle Vererbungslehre. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1911. gr. 8°. 293 S., 80 Textfig., 9 Farbentafeln.. — Mk. 8°50. Ein vorzügliches Buch. Der Verf. stellt in leichtverständlicher und kritischer Weise die Ergebnissse der modernen experimentellen Vererbungs- lehre zusammen und gibt damit weiteren Kreisen, die der umfangreichen, aber stark zerstreuten und vielfach infolge einer nur dem Näherstehenden verständlichen Ausdruchsweise schwer genießbaren Literatur nicht folgen können, ein gewiß sehr erwünschtes Werk. Nach einer einleitenden Erörte- rung der Begriffe: Vererbung, Merkmal, Modifizierbarkeit ete., folgt eine ein- gehende Darstellung der ganzen Spaltungserscheinungen, der Vererbung des Geschlechtes ete. Weitere Kapitel sind den Mutationen, den Speziesbastarden, Pfropfhybriden und Xenienbildungen gewidmet, während zwei Schlußabschnitte Ausblicke auf die Züchtungsmethoden und auf das Problem der Artenbildung ewähren. Schöne Abbildungen erläutern den Text. Einen großen Vorzug es Werkes bildet die streng kritische, an das Tatsächliche sich haltende Art der Darstellung und der Umstand, daß Verf. vielfach eigene Unter- suchungen verwerten konnte. Als einen Mangel empfindet der Referent die zu geringe Beachtung jener Summe von Vererbungserscheinungen, welche einer experimentellen Behandlung nicht oder wenigstens noch nicht zugäng- lich sind. Dies äußert sich z. B. besonders auffallend in der Definition der Vererbung überhaupt; wenn Verf. diesbezüglich auf S. 5 sagt: „Vererbt wird immer nur eine bestimmte Art der Reaktion auf die Außenbedingungen und was wir als äußere Eigenschaften mit unseren Sinnen wahrnehmen, ist nur das Resultat dieser Reaktion auf die zufällige Konstellation von Außen- bedingungen, unter denen das untersuchte Individuum sich gerade entwickelt hat“, so liegt darin, nach der Meinung des Referenten, eine starke Über- schätzung des veränderlichen Teiles der Organisation und eine Unterschätzung derjenigen Eigenschaften des Organismus, die wir als Organisationsmerkmale bezeichnen. 24 Becker W. Erwiderung zu dem Aufsatze Sagorskis in Nr. 3 der „Allg. bot. Zeitschr.“: Uber Anthyllis polyphylla ete. (Allg. bot. Zeitschr., XVII. Jahrg., 1911, Nr. 5, S. 75—76.) 8°. Bolus H. Jeones Orchidearum Austro-Afrieanarum extra-tropica- rum; or, figures, with deseriptions of extra-tropieal South African Orchids. Vol. II. London (W. Wesley and son), 1911. 8°. 100 zum Teil kolorierte Tafeln mit Text. Cavillier Fr. Nouvelles etudes sur le genre Doronicum. (An- nuaire du Conserv. et du Jard. bot. de Geneve, vol. XIII—XIV, pag. 195—368, tab. IV.) 8°. 50 fig. Inhalt: I. Monographie des Doronicum &°‘fruits heteromorphes. II. Prineipes de la classification et distribution geographique du genre Doront- cum. IlI. Breviarium systematis Doronicorum. Coulter J. M. and Chamberlain Ch. J. Morphology of Gymno- sperms. 2. ed. Chicago, 1910. 8°. 458 pag., 462 fig. — Mk. 1920. In den seit Erscheinen der ersten Auflage dieses Werkes verflossenen Jahren haben unsere Kenntnisse über die Gymnospermen — nicht in letzter Linie durch die Tätigkeit der Verfasser und ihrer Schüler — so gewaltige Fortschritte gemacht, daß eine neue Zusammenfassung allgemein erwünscht sein muß. Die vorliegende neue Auflage bringt nicht nur eine Zusammen- stellung der bisherigen Erfahrungen, sondern insbesondere in einzelnen Ab- schnitten (so z. B. IX) die theoretischen Anschauungen der Verf. Zahlreiche Abbildungen und reiche Literaturnachweise (vollständig in bezug auf ameri- kanische und englische Literatur, weniger umfassend in bezug auf die deutsche) begleiten den Text. . W. 296 Dingler H. Über Periodizität sommergrüner Bäume Mitteleuropas im Gebirgsklima Ceylons. (Sitzungsber. d. königl. bayr. Akad. d. Wissensch., 1911, S. 217—247.) 8°. Über das Verhalten europäischer sommergrüner Pflanzen bei Über- tragung in die Tropen liegen vielfache einzelne Angaben, aber keine zu- sammenhängenden Untersuchungen vor. Verf. untersuchte eine Reihe euro- päischer Laubbäume in Ceylon, besonders Quercus pedunculata, Qu. Cerris, Fagus silvatica, Castanea vesca, Betula alba, Populus pyramidalis und Obstbäume. Im allgemeineu ließ sich, von einzelnen nicht genügend ge- klärten Vorkommnissen abgesehen, eine Periodizität in dem Sinne konsta- tieren, daß der in Europa im Jahre einmal durchlaufene Zyklus von Lebens- funktionen im Jahre zweimal absolviert wird. Im ungünstigen Sinne wird in der Regel die reproduktive Tätigkeit beeinflußt. Durand E. et Barratte G. Florae Libycae prodromus ou Cata- logue raisonn& des plantes de Tripolitaine. 4°. OXXVII-+-330 pag., avec fig. dans le text et 20 planches. — ca. K 30. Engler A. Die natürlichen Pflanzenfamilien. 243. und 244. Liefe- rung: Ihodophyceae (Bangiales und Florideae), Nachträge zum I. Teil, 2. Abteilung, von N. Svedelius. Bogen 13—18 (Schluß) nebst Titel. Leipzig (W. Engelmann), 1911. 8%. 66 Textabb. — Mk. 3 [Mk. 6). s Engler A. und Krause K. Über den anatomischen Bau der baum- artigen Cyperacee Schoenodendron Bbücheri Engl. aus Kamerun. (Abh. d. königl. preuß. Akad. d. Wissensch., 1911.) 4°. 14 S., 2 Tafeln. Beschreibung des anatomischen Baues des wegen seines baumförmigen Habitus sehr beachtenswerten Schoenodendron Bücheri Engl. Die von den Verff. untersuchten Exemplare stammten von Kamerun (bei Jaunde, ca. 800 m, leg. Bücher und am Crass-Fluß, leg. Meyer) und erreichten Stammhöhen bis zu 6 dm. In anatomischer Hinsicht ist insbesondere das Vorkommen einer diehten Wurzelhülle um den Stamm hervorhebenswert, welche Quer- schnittsbilder derselben hervorruft, die einen für eine Cyperacee vollständig fremdartigen Eindruck machen. W. Frei A. Untersuchungen über die Bestandteile der Haferkörner unter dem Einfluß verschiedener Witterungs- und Anbauverhält- nisse. (Dissertation, München.) Merseburg, 1910. 8°. 150 S., 11 Tafeln. Fries R. E. Ein unbeachtet gebliebenes Monokotyledonenmerkmal bei einigen Polycarpicae. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 5, S. 292—301.) 8°. 6 Textfig. Verf. weist auf das Vorkommen adossierter Vorblätter bei Nymphaea- ceen, Anonaceen und Aristolochiaceen hin. Fries Th. M. Bref och Skrifvelser af och till Carl von Linne. Första Afdelningen. Del V. Bref till och fran Svenska enskilda personer: Bäck (1756—1776), C och D. Stockholm (Ljus), 1911. 8°. 366 pag. Gates R. R. The Mode of Chromosome Reduction. (Botanical Gazette, vol. LI, 1911, Nr. 5, pag. 321—344.) 8°. Geiger A. Beiträge zur Kenntnis der Sproßpilze ohne Sporen- bildung. (Dissertation München.) Jena (G. Fischer), 1910. 8°. 53 8., 1 Doppeltafel. 297 Groth B. H. A. The Sweet Potato. (Contributions from the Bo- tanical Laboratory of the University of Pennsylvania, vol. IV, Nr. 1.) New York, 1911. 8°. 104 pag., LIV tab. Györffy I. Bryologische Beiträge zur Flora der Hohen Tätra. (Ungar. botan. Blätter, Bd. X, 1911, Nr. 4—7, S. 204—214.) 8°. Harshberger J. W. Phytogeographie Survey of North Amerika. A Consideration of the Phytogeography of the North American Continent, ineluding Mexico, Central America and the West Indies, together with the Evolution of North American Plant Distribution. (A. Engler und OÖ. Drude, Die Vegetation der Erde, XIII.) Leipzig (W. Engelmann), 1911. 8°. 790 pag., 1 map, 18 plates, 32 figures in the text. Mit einer kurzgefaßten deut- schen Inhaltübersicht. ’ Heine E. Die praktische Bodenuntersuchung. Eine Anleitung zur Untersuchung, Beurteilung und Verbesserung der Böden mit be- sonderer Rücksicht auf die Bodenarten Norddeutschlands. (Bi- bliothek für naturwissenschaftl. Praxis, herausgegeben von W. Wächter, Nr. 3.) Berlin (Gebr. Borntraeger), 1911. 8°. 162 S., 25 Textabb., 1 geol.-agron. Karte. — Mk. 3:50. Hosseus C. C. Die Pflanzenwelt Bad Reichenhalls und seiner Berge auf geographisch-geologischer Grundlage. Reichenhall (aa Bühler), "19112 K1l. 8% 141 S., 30" Textabb.,. 1 Vollbild, 3 Farbentafeln. — Mk. 3. Eine populäre Schilderung der Vegetation der Umgebung von Reichen- hall, die den zahlreichen Besuchern dieses Badeortes willkommen sein wird. Issler E. Corydalis Kirschlegeri nov. hybr. (= C. fabacea X solida). (Mitteil. d. Philomath. Gesellsch. in Elsaß-Lothringen, Bd. IV, 1910, S. 429—432.) 8°. 1 Textabb. Vom Verf. am Hohneck im Frankental aufgefunden. Verf. vermutet, den ersten sicheren Bastard mitteleuropäischer Cory- dalis-Arten nachgewiesen zu haben. Es ist ihm leider entgangen, daß die gleiche Kombination, ©. intermedia X solida, bereits kurz vorher von A. Teyber (in Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. Wien, Bd. LX, 1910) als €. campylochıla Teyber aus Niederösterreich beschrieben worden ist, daß ferner R. v. Klebelsberg (in Österr. bot. Zeitschr., 1908) den Bastard CO. densi- flora X intermedia als ©. Hausmanni aus Südtirol beschreibt, L. M. Neu- mann (in Botan. Notiser, 1909) den Bastard C. intermedia X pumila aus Schweden angibt, endlich J. Kraenzle, Fr. Vollmann und E. Naegele (in Mitt. d. bayer. bot. Gesellsch., 1905) C. cava X solida aus Bayern er- wähnen. Gleichwohl zählen Corydalis-Bastarde noch immer zu den Selten- heiten und ist der Fund des Verfassers gewiß sehr interessant. J. Jahn E. Myxomycetenstudien, 8. Der Sexualakt. (Ber.d. deutsch. bot. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 5, S. 231—247, Taf. XI.) 8°. Das Vorkommen diploider und haploider Kerne bei Myxomyceten ver- anlaßte den Verf., nach einem sexuellen Akte zu suchen. Er war früher ge- neigt, Kernfusionen zu Beginn der fruktifikativen Periode als einen solchen anzusehen, läßt aber jetzt diese Auffassung fallen und erklärt die Fusionen als Degenerationserscheinungen. Auf Grund neuer Untersuchungen nimmt er an, daß der Plasmodiumbildung eine Kopulation haploider Amöben voraus- geht. Die in dieser Zeitschrift (Jahrg. 1911, Nr. 4) veröffentlichte einschlägige Arbeit von Vouk war dem Verf. zur Zeit der Niederschrift des Manuskriptes noch nicht bekannt. W Österr. botan. Zeitschrift. 7/8. Heft. 1911. 21 298 Jatta A. Flora Italica cryptogama. Pars III: Zichenes. Fasc. V (pag. 695 — 776, fig. 66— 73). 8°. Kirehner O. v., Loew E.. Schröter C. Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas. Lieferung 14 (Bd. I, 3. Abt., Bogen 15—20). Stuttgart (E. Ulmer), 1911. gr. 8°. 62 Textabb. — Mk. 3:60 IMk. 5j* Inhalt: ZLiliaceae, u. zw. Tofieldia, Narthecium, Veratrum, Colchi- cum, bearbeitet von E. Loew und OÖ. Kirchner; Bulbocodium, bearbeitet von P. Graebner und ©. Kirchner; Asphodelus, Asphodeline, Para- disia, Anthericus, Hemerocallis, bearbeitet von E. Loew und OÖ. Kirchner. Kolkwitz R., Jahn E., Minden M. v. Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. Bd. V: Pilze. 2. Heft (Bogen 13—22). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1911, 8°. Illustr. Koorders-Schumacher A. Systematisches Verzeichnis der zum Herbar Koorders gehörenden, in Niederländisch-Ostindien, besonders in den Jahren 1888—1903 gesammelten Phanero- gamen und Pteridophyten nach den Original - Einsammlungs- notizen und Bestimmungsetiketten, unter der Leitung von Dr. S. H. Koorders zusammengestellt und herausgegeben. 3. Lieferung [l. Abt.. $ 1. Java-Phanerogamen]. Kühns Botanischer Taschenbilderbogen für den Spaziergang. Heft 5. Enthält 66 Abbildungen der wichtigsten eßbaren und giftigen Pilze mit Bezeichnung der deutschen und botanischen Namen in naturgetreuer, farbiger Wiedergabe. Mit erläuterndem Text. Leipzig (R. Kühn). 8°. 12 Tafeln, 24 S. Text. — Mk.0°80, Das Büchlein ist für den bestimmt, welcher Hutpilze zu praktischen Zwecken sammelt. Zu große Anforderungen darf man an ein solches Buch, dessen niedriger Preis eine Voraussetzung des Absatzes ist, nicht stellen; unter Festhaltung dieser Voraussetzung müssen die Abbildungen als ganz gut brauchbar bezeichnet werden. "We Kundt A. Die Entwicklung der Mikro- und Makrosporangien von Salvinia natans. (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXVII, 1911, 1. Abt., Heft 1, S. 26—51, Taf. VI u. VII.) 8% Kusnezow N., Busch N., Fomin A. Flora caucasica critiea. Bd. III, 4 (Schluß, pag. I-LXXIV, 593—820.) Jurjew, 1910. 8°. Inhalt: N. Busch, Crueiferae (Schluß), Capparidaceae, Resedaceae, Droseraceae; Addenda et corrigenda‘; Index. Lindau G@. Kryptogamenflora für Anfänger. Bd. I. Die höheren Pilze (Basidiomycetes). Berlin (J. Springer), 1911. 8°. 232 S., 607 Textfig. — Mk. 6°60. Lodewijks jun. J. A. Erblichkeitsversuche mit Tabak. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. V, Heft 2 u. 3, 8. 139—172.) 8°. 8 Textäg. Lohm ann H. Über das Nannoplankton und die Zentrifugierung kleinster Wasserproben zur Gewinnung desselben in lebendem Zustande. Leipzig (W.Klinkhardt), 1911. Gr.8°. 33 S., 5 Farben- tafeln, 5 Textfig. — Mk. 1:50. Maire R. et Tison A. Nouvelles recherches sur les Plasmodio- phorac&es. (Ann. mycol., Vol. IX, Nr. 3.) 8°. 20 pag., 5 tab. 299 Von den Ergebnissen seien erwähnt: Tetramyxa parasitica Goeb. ist eine Plasmodiophoracee. In die Gattung Ligniera vereinigen die Verf. einige Arten (L. radicalis M. et T. auf Callitriche, L. Junci [Schw.]) M. et T. auf Juncus, L. verrucosa M. et T. auf Veronica), welche keine Tumoren bilden und ihre ganze Entwicklung in einer Zelle absolvieren. Tetramyza Triglochinis Moll. wird zum Repräsentanten einer eigenen Gattung: Mol- liardia M. et T. Die Art der Iiernteilung trennt die Plasmodiophoraceen von den Myxophyten und nähert sie den Chytridiales. W. Mameli E. e Pollacci G. Sull’ assimilazione diretta dell’ azoto atmosferico libero nei vegetali. (Atti dell’Instituto Botanico della R. Universitä di Pavia, Ser. Il, Vol. 2 1911, pag. 159— 257, tab. IX— XI.) GRE 8°. Meyer Fr. S. und Ries Fr. an ehni und Gartenkunst. Zweite, stark vermehrte und vollständig umgearbeitete Auflage. Leipzig (C. Scholtze). Gr. 8°. Gegen 50 Druckbogen, gegen 500 Textabb. u. 8 Farbentaf. — Broschiert Mk. 24, gebunden Mk. 27. Miliarakis S. Encheiridion Botanikis. Ekdosis deutera. Athen, 1910. Gr. 8°. 640 pag., 465 fig. Moertlbauer Fr. Über den Einfluß verschiedenzeitiger Salpeter- düngung auf Ausbildung und Ertrag der Getreidepflanze. (Dis- sertation.) München, 1910. 8°. 152 8. Moll J. W. und Janssonius H. H. Mikrographie des Holzes der auf Java vorkommenden Baumarten. 3. Lieferung. (Bd. II, Ss. 161—540, Fig. 96—144.) 8°. Mönch C. Über Griffel und Narbe einiger Papilionaceae. (Bei- hefte z. Botan. Zentralbl., Bd. XXVII, 1911, 1. Abt., Heft 1, Ss. 83—126.) 8°. Niemann G. Das Mikroskop und seine Benutzung bei pflanzen- anatomischen Untersuchungen. Erste Einführung in die mikro- skopische Technik, zugleich eine Erläuterung zu den pflanzen- anatomischen Tafeln von Niemann und Sternstein. 2. Auf- lage. Magdeburg (Creutz), 1911. 8°. 101 S., 40 Textabb. — ME» .179, North American Flora. Vol. 25, Part 3 (pag. 173— el New York (New York Botanical Garden), 1911. 8°. — Mk. 7°5 Inhalt: P. Wilson, Rutaceae, Surianaceae; J.K. A Simarou- baceae; J. N. Rose, Burseraceae. Okamura K. Iecones of Japanese Algae. Vol. II. Nr. V—VI], (pag. 77—125, tab. LXXI—LXXXV.) Tokyo, 1910. 4°. Pampanini R. Le piante vascolari raccolte dal Rev. P. C. Sil- vestri nell’ Hu-peb durante gli anni 1904—1907 (e negli anni 1909, 1910). (Nuovo giorn. bot. ital., n. s., vol. XVII, nr. 2, 3, 4; vol. XVIII, nr. 1, 2.) Firenze (Stabilimento Pellas), 1911. Gr. 8°. 3l5 pag. Pfeffer W. Der Einfluß von mechanischer Hemmung und von Belastung aut die Schlafbewegungen. (Abh. d. math.-phys. Kl. d. königl. sächs. Gesellsch. d. Wissensch., Bd. XXXII, Nr. 3, S. 161—295.) Leipzig (B. G. Teubner), 1911. Gr. 8°. 31 Text- figuren. 2 300 Prager E. Nachträge zur Kenntnis der Moosflora des Riesen - gebirges und der Provinzen Brandenburg und Ostpreußen. (Hedwigia, Bd. L, Heft 5/6, S. 255—260.) 8°. Reinke J. Einleitung in die theoretische Biologie. Zweite umge- arbeitete Auflage. Berlin (Gebr. Paetel), 1911. 8°. 578 S., 83 Textabb. — Mk. 19. Rübel E. Pflanzengeographische Monographie des Berninagebietes. (Englers botan. Jahrb., Bd. XLVII, 1. u. 2. Heft, S. 1—296.) 8°. 1 synökologische Karte, 1 farbiger Kunstdruck, 58 Vegeta- tionsbilder, 14 Textfig. Rufz de Lavison J. Essai sur une theorie de la nutrition mine- rale des plantes vasculaires, base sur la structure de la racine. (Revue generale de Botanique, tome XXIII, 1911, nr. 269, pag. 177—211.) 8°. Rung R. Die Bananenkultur, geographisch, wirtschaftlich und kulturhistorisch betrachtet. („Petermanns Mitteilungen“, Er- gänzungsheft Nr. 169.) Gotha (J. Perthes), 1911. Gr. 8°. 117 S., 14 Tafeln, 1 Karte. — Mk. 9. Saceardo P. A. Sylloge Fungorum omnium hueusque cognito- rum. Vol. XX. Index Iconum Fungorum, enumerans eorundem figuras omnes hucusque editas ab auetoribus sive antiquis sive recentioribus, duetu et consilio P. A. Saccardo congessit J.B. Traverso. M—Z2. Addito Supplemento Indieis totius. Patavii (P. A. Saecardo), 1911. — Lire (Mk.) 82. Sagorski E. Über Anthyllis polyphylla Kit. in Tirol und über einige andere Anthyllis-Formen im Anschluß an Beckers Be- arbeitung der Anthyllis-Sektion Vulneraria DC. in Beih. des Bot. Zentralbl.. Bd. XXCV, Abt. II, Heft 2. (Allg. botan. Zeitschr., XVII. Jahrg., 1911, Nr. 5, S. 69—75.) 8°. Schellenberg C. Die Brandpilze der Schweiz. (Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz, Bd. III, Heft 2.) Bern (K. J. Wyss), 1911. Gr. 8°. 180 S., 79 Textabb. Eine neue monographische Bearbeitung einer Pilzgruppe der Schweiz, welche sich in der Form an die vortreffliche Bearbeitung der Rostpilze von E. Fischer anschließt und einen sachlich sehr gediegenen, auch den prakti- schen Bedürfnissen Rechnung tragenden Eindruck macht. Das Bestimmen der Brandpilze wird durch die zahlreichen, das Charakteristische sehr gut wiedergebenden, vom Verf. entworfenen Abbildungen gewiß wesentlich er- leichtert werden. UL: Schulze B. Wurzelatlas. Darstellung natürlicher Wurzelbilder der Halmfrüchte in verschiedenen Stadien der Entwicklung. Berlin (P. Parey), 1911. Gr. 8°. 36 Tafeln nach photographischen Auf- nahmen und 36 S. Text. — Mk. 12. Smith J. J. Die Orchideen von Java. Figurenatlas. 4. Heft (Fig. CCEXLIF-CCCLXXT)- Leiden. (E.,.J.. Brill), - 1911. SIE 3 25 Taf. mit Text. — Mk. 9:50. Stewart A. A Botanical Survey of the Galapagos Islands. (Ex- pedition of the California Academy of Sciences to the Galapagos 301 Islands, 1905— 1906. II.) (Proceedings of the California Academy of Sciences, IV. ser., vol. I, pag. 7—288.) 8°. Svedelius N. Siehe unter Engler A. Szabö Z. A. Knautia genusz monographiäja. (Monographia gen. Knautia.) (Mathem. es termesz. közlem. vonatk. a hazai viszon. kiadja a mag. tudom. akademia..... XXXI. kötet, 1. sz.) 8°. 436 S., 54 Tafeln, 4 Verbreitungskarten. Ungarisch mit lateinischen Diagnosen und lateinischem Clavis analyticus. Ein Vergleich mit jener Vorarbeit desselben Autors, die in Englers botan. Jahrbüchern, XXXVI. Bd., S. 389—442, erschienen ist, zeigt, dab die Haupteinteilung in drei Subgenera Lychnoidea, Tricheranthes und Trichera gleich geblieben ist, daß aber die weitere Einteilung der Untergattung Trichera in Sektionen und Subsektionen in wesentlichen Punkten abweicht. Die Anzahl der sicheren Arten ist von 31 auf 40 gestiegen, die Zahl der unterschiedenen Formen, bezw. Varietäten beträgt 136. Die Zahl der Bastarde ist von 4 auf 19 gestiegen. Anhangsweise werden noch 4 un- genügend bekannte neue Arten behandelt: K. gracilis, K. Pancicü, K. ‚Jävorkae, K. Borderei. Die übrigen Arten sind, wie folgt, gruppiert: I. Subgen. Lychnoidea Rouy: K. orientalis L. 2 un Subgen. Tricheranthes Schur: K. Degeni Borb., K. integrifolia (L.) Bert. III. Subgen. Trichera (Schrad.) Rouy, 1. Sekt. Hemitricherae Szb.: K. byzantina Fritsch, K. Visianü Szb., K. Timeroyi Borb., K. leuco- phaea Brig. III. Subgen. Trichera, 2. Sekt. Eutricherae Szb.: A. Subsekt. Albescentes Szb.: K. montana (MB.) Szb., K. involucrata Somm. et Lev. — B. Subsekt. Arvenses KraSan: a. Series Euarvenses Szb.: K. macedonica Griseb, K. ambigua (Friv.) Boiss. et Orph., K. arvensis (L.) Coult.; b. Series Purpureae: K. numidica (Deb. et Reverch.) Szb., K. subscaposa Boiss. et Reut., X. mollis Jord., K.brachytricha Briq., K. baldensis Kerner, K. persicina Kerner, K. transalpina (Christ.) Briq., K. velutina Briq,, K. velebitica Szb., K. albanica Briq., K. purpurea (Vill.) Borb.; c. Series Lucidantens: K. travnicensis (Beck) Szb., K. rigidiuscula (Hladn. et Koch) Borb., K. lueidifolia Szb., K. Ressmanni (Pach. et Jaborn.) Brig. — C. Subsekt. Silvaticae KraSan: K. magnifica Boiss. et Orph., K. flavıflora Borb., K. midzorensis Formänek, K. longifolia (W. K.) Koch, K. Godeti Reuter, K. nevadensis (Winkler) Szb., K. Sixtina Briq., K. silvatica Duby. — D. Subsekt. Purpurascentes KraSan: K.subcanescens Jord., K. drymeia Heuff., K. intermedia Pernh. et Wettst., K. sarajevensis (Beck) Szb., K. dinarica (Murb.) Borb. Die zahlreichen zinkographischen Tafeln stellen außer Habitusbildern auch zahlreiche morphologische Details dar. Zwei Tafeln sind den ana- tomischen Verhältnissen gewidmet. J. Tietze S. Das Rätsel der Evolution. Ein Versuch seiner Lösung und zugleich eine Widerlegung des Lamarckismus und der Zweckmäßigkeitslehre. München (E. Reinhart), 1911. 8°. 323 S. Wieder einmal ein theoretischer Versuch, die Evolution der Organismen- welt zu erklären. Nach dem Verfasser erfolgt „die Veränderung auch der organischen Dinge automatisch infolge der sie nicht vernichtenden Anderung ihrer Umgebung gemäß des Proportionalgesetzes“. „Dasselbe äußert sich betreffs aller Dinge, und zwar ohne Unterschied, ob dieselben organisch oder anorganisch sind, nachstehend: Wenn wir auch nur die im Bereiche unserer Sinne befindlichen Dinge beobachten, nehmen wir wahr, daß eine in einem von ihnen, das man das „primäre“ nennen kann, vorfallende, wie immer beschaffene, Veränderung automatisch auch noch eine zweite an einem oder mehreren anderen sekundären Dingen im Gefolge hat“. Die 302 sekundäre Veränderung steht zu der primären und diese wieder zu jener stets in einem bestimmten Verhältnisse oder ist zu ihr proportional“. — Die mit diesen Veränderungen verbundenen Anpassungen werden folgendermaßen erklärt: „Alle von einer nieht mit vernichtender Wirksamkeit auftretenden Umgebung attakierten Dinge ohne Unterschied, ob sie organisch oder an- organisch sind, erleiden automatisch stets nur solche Anderungen, durch welche sie gegen die diese Anderungen veranlassende Umgebung „erhalten“ werden“. Ein großer Teil des Buches enthält die Konsequenzen dieser all- gemeinen Anschauungen für die Beurteilung des menschlichen Handelns und Verhaltens. Wenn auch dem Buche durchaus nicht ernstes Bestreben ab- gesprochen werden kann, so enthält es doch kaum einen Fortschritt. Die Konstruktion solcher „Gesetze“, wie sie der Verfasser aufstellt, ist im wesent- lichen nichts anderes als eine Umschreibung und keine Vertiefung oder Er- klärung der vorliegenden Erfahrungen. W Weberbauer A. Die Pflanzenwelt der peruanischen Anden, in ihren Grundzügen dargestellt. (A. Engler und OÖ. Drude, Die Vegetation der Erde. XII.) Leipzig (W. Engelmann), 1911. 8°. 355 S., 40 Vollbilder, 63 Textfig., 2 Karten. Wildeman E. de. Flore du Bas- et du Moyen-Congo. Etudes de Systematique et de G&ographie Botaniques. Tome III, fasc. II (pag. 149—316, tab. XXVIII—XLIV). (Ann. du Mus. du Congo Belge, Botanique, Ser. V.) Bruxelles, 1910. Folio. Williams F. N. Prodromus florae Britannicae. Part 8 (Conelu- sion of Vol. I, Dicotyledones: Sympetalae, AT6 pag.). Brentford (C. Strutter), 1911. 8°. Willstätter R. Untersuchungen über Chlorophyll. XIIT—XVI. (S.-A. aus Justus Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 580 und 382.) 8°. XIII. Willstätter R. und Stoll A., Spaltung und Bildung von Chlorophyll (Bd. 380, S. 148—154). XIV. Willstätter R. und Isler M., Vergleichende Untersuchung des Chlorophylis verschiedener Pflanzen, III (Bd. 380, S. 154—176). XV. Willstätter R. und Hug E., Isolierung des Chlorophylis (Bd. 380, 8. 177— 211). XVI. Willstätter R.und Utzinger M,, Über die ersten Umwandlungen des Chlorophylis (Bd. 382, S. 129—194, 2 Fig.). Zeijlstra H. H. Oenothera nanella de Vries, eine krankhafte Pflanzenart. (Biologisches Zentralblatt, Bd. XXXI, 1911, Nr. 5, S. 129.) 8°. Nachweis, daß Oe. nanella keine durch Mutation entstandene Art, sondern eine Abnormität pathologischer Natur ist, hervorgerufen durch eine Mierococcus-Art. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 16. Juni 1911. Das w. M. Prof. Dr. H. Molisch überreicht eine von Dr. V. Grafe im pflanzenphysiologischen Institute der Wiener Universität 303 durchgeführte Arbeit: „Studien über das Anthokyan, III. Mit- teilung“ mit folgenden Ergebnissen: } Nach mehreren vergeblichen Versuchen, den Farbstoff des Rotkrautes in krystallisierter Form zu gewinnen, wurde das Anthokyan aus Pelargonium zonale nach einem von Molisch angegebenen Verfahren chemisch rein, zum Teil in Kristallen dargestellt. Durch Dialyse und auch noch in anderer Weise läßt sich der Farbstoffextrakt in einen tierische Membranen passierenden, schön krystallisierenden und einen kolloidalen, amorphen trennen, die sich schon durch ihren verschiedenen Farbenton unterscheiden. Der kristallisierende Anteil ist in vollkommen gereinigter Form höchst unbeständig, hygroskopisch und nur im Vakuum einige Zeit haltbar, er geht sehr schnell in eine amorphe Masse über und scheint, besonders beim Er- wärmen, farblose Kristalle abzuspalten, die sich als Protokatechusäure erwiesen. Er schmilzt unter Zersetzung bei 270°; oxydierende Eingriffe zerstören die rote Färbung der Lösung sehr schnell, Säuren färben tiefrot, Alkalien rotgrün, ohne daß der Neutralisationspunkt zu erkennen wäre. Es wurden eine Reihe von Reaktionen gegen verschiedene Reagentien festgestellt. Die Substanz kri- stallisiert mit zwei Molekülen Kristalleisessig, die im Vakuum über Atzkali bei gelindem Erwärmen abgespalten werden; sie entspricht im vakuumtrockenen Zustande der Zusammensetzung C}3 Hg O;;, besitzt zwei Hydroxylgruppen, die sich wahrscheinlich in o-Stellung befinden. Es konnte die Acetylierung durch- geführt werden; die Substanz besitzt die Eigenschaften einer dreibasischen Säure. Durch anhaltendes Schütteln mit Natriumbisulfit geht die rote Farbe durch Anlagerung des Bisulfits an Aldehydgruppen verloren und kehrt durch dessen Abspaltung beim Ansäuern wieder. Es wurde das Vorhandensein zweier Carbonyle wahrscheinlich gemacht. Die Kalischmelze liefert Brenzkatechin. Der amorphe Farbstoffanteil ist ein Glykosid, besitzt die Zu- sammensetzung O5, H,,Os,, der Zucker ist Dextrose. Der amorphe Anteil scheint aus dem kristallisierten durch Zersetzung zu entstehen, wobei die Ver- änderung an den Carboxylen angreifen dürfte, während die übrigen Gruppen, die in der kristallisierten Komponente festgestellt werden konnten, in der amorphen noch erhalten zu sein scheinen. Beim langsamen Troeknen der Blütenblätter nimmt die rote Farbe der Blütenblätter einen immer stärker werdenden braunen Farbenton an, während die freie Zuckermenge zunimmt und der Gerbstoffeharakter deutlicher hervortritt. Es dürfte durch chemische Veränderung aus dem kristallisierten Farbstoffanteil ein Stoff entstanden sein, der, sich mit Zucker paarend, die amorphe Komponente vorstellt, aus der durch Enzymprozesse der Zucker abgespalten wird, während durch weiteren Abbau des Restes der Gerbstoffeharakter deutlicher hervortritt. Das Vorhanden- sein eines als Protanthokyan bezeichneten Chromogens des Anthokyans wird nicht als wahrscheinlich bezeichnet. Schließlich werden die Aussichten für eine teilweise Synthese roten PHanzenfarbstoffes auf Grund fremder Arbeiten mit Rücksicht auf die eigenen Ergebnisse erörtert. Prof. Dr. Karl Fritsch übersendet eine im Institute für systematische Botanik an der Universität zu Graz durch Dr. Hein- rich Fuchsig ausgeführte Arbeit: „Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane der Lilioideen‘“. Der Verfasser gibt zunächst eine genaue Übersicht über die untersuchten Arten, geht dann, gestützt auf die von A. Engler in den „Natürlichen Pflanzenfamilien“ getroffene morphologische Einteilung der Lilioideen in die zwei Gruppen „Lilioideae-Tulipeae* und „Lilioideae-Seilleae*, auf die Ana- tomie des Blattes, Stammes und der Wurzel ein und gelangt dabei zu folgen- den Ergebnissen: 304 I. Trotz des im allgemeinen ziemlich einheitlichen anatomischen Baues der Lilioideen läßt sich dennoch leicht eine in Blatt, Stamm und Wurzel raphidenführende Gruppe und eine Gruppe, die nirgends Raphiden aufweist, unterscheiden, u.zw. gehören zu ersterer alle von Engler unter den Scilleen vereinigten Gattungen, zu letzterer alle Gattungen der Tulipeen. II. Außer diesem wichtigsten, weil wesentlichen und konstanten Unter- scheidungsmerkmale der beiden Gruppen haben die Untersuchungen auch noch gezeigt, daß jeder der beiden Gruppen ein gewisses eigenes Gepräge im anato- mischen Bau zukommt: A. Bei den Seilleen finden sich: 1. An exponiert gelegenen Stellen des Schaftes und des Blattes vielfach eigenartige, mit stark verdickter Außenwand und einer kappenförmigen Kutinisierung versehene, vom Verfasser als „Kantenzellen“ bezeichnete Epidermiszellen. Die anderen Epidermiszellen sind nur sehr wenig vorgewölbt; Haarbildungen fehlen. 2. Das Assimilationsgewebe des Blattes besteht meist aus isodiametri- schen oder palisadenähnlichen Zellen. 3. Im Schafte tritt selten ein mechanischer Ring auf, an den Gefäß- bündeln manchmal mechanische Schutzhauben; in der Wurzel meist keine Schutzscheide. 4. Die Gefäßbündel des Stammes verlaufen, wenn ein mechanischer Ring vorhanden ist, in diesem, innerhalb oder außerhalb desselben. In der Wurzel sind die Gefäße meist zu Radialplatten angeordnet. 5. Vielfach treten in Blatt und Stamm größere Interzellularräume auf; Spaltöffnungen sind zahlreich; bei Albuca fastigiata und Muscari racemosum finden sich Verstopfungseinrichtungen. 6. Bei fast allen Seilleen ist der Inhalt der meisten Zellen stark schleim- haltig. i 5. Bei den Tulipeen finden sich: 1. Meist stark vorgewölbte, vielfach zu Papillen und Haaren auswachsende Epidermiszellen. „Kantenzellen“ kommen keine vor. 2. Die Assimilationszellen des Blattes sind selten isodiametrisch, meist parallel zur Oberfläche gestreckt. 3. Im Stamme fast überall ein mechanischer Ring; an den Gefäß- bündeln des Stammes nie Schutzhauben; in der Wurzel, mit Ausnahme von Fritillaria, stets eine Schutzscheide. 4. Die Gefäßbündel des Stammes verlaufen nie außerhalb des mechani- schen Ringes; in der Wurzel sind sie unregelmäßig angeordnet. 5. Größere Interzellularräume fehlen; die Zahl der Spaltöffnungen ist durchschnittlich geringer als bei den Seilleen. 6. Die Zellen sind nur wenig schleimhaltig. Die angeführten Resultate der vergleichenden anatomischen Unter- suchungen der Lilioideen erbringen den Beweis, daß die Einteilung der Lili- oideen in die Tulipeae und Scilleae berechtigt ist und widerlegen die Angabe R. Schulzes („Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Liliaceen, Haemodo- raceen, Hypoxoideen und Velloziaceen“ in Engler, Botan. Jahrb., XVIL, 1393, p. 366), „daß eine Abgrenzung der beiden Gruppen der Tulipeae und Seilleae schlechterdings unmöglich ist“. Die Untersuchungen dürften auch für eine Klärung der verwandtschaftlichen Beziehungen der Liliiflorenfamilien zu- einander gute Dienste leisten. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 28. Juni 1911. Dr. August Ginzberger übersendet folgenden Bericht?) über seine im Mai und Juni 1911 zur Erforschung der Land- !) Hier nur gekürzt wiedergegeben. 305 flora und -fauna der süddalmatinischen Scoglien und kleineren Inseln unternommene Reise. Für die Reise hatte der „Verein zur Förderung der naturwissenschaft- lichen Erforschung der Adria“ das Forschungsschiff „Adria* zur Verfügung ge- stellt. Das wissenschaftliche Personal bestand aus dem Berichterstatter, ferner den Herren J. Brunntaler (auch Photograph) und A. Teyber als Botanikern, den Herren E. Galvagni und P. Kammerer als Zoologen; außerdem hatte sich Herr H. Vetters als Geologe angeschlossen. Der Verlauf der Reise war folgender: Am 15. Mai 1911, 12 Uhr nachts, erfolgte die Abfahrt von Triest, am 19. wurde das Hauptstandquartier Comisa (auf Lissa) erreicht. Abgesehen von den nur als Nachtstationen angelaufenen Häfen (Lussinpiccolo, Sale, Sebenico) wurden schon auf der Hinfahrt einige Scoglien und Inseln besucht, u. zw. Galiola, Sansego, die Pettini bei Premuda, Crnikovae, Svilan. Von Comisa wurde zunächst das nahe Busi dreimal (am 20. und 26. Mai sowie am 12, Juni) besucht. Am 22. Mai wurden die im Kanal zwischen Lesina und Curzola gelegenen Scoglien (die beiden Baeili sowie Plan- chetta), am 23. die an der Südostküste von Lissa gelegenen Scoglien Greben, Pupak und Zenka (Mali Parsanj) angelaufen. Die Zeit vom 27. Mai bis 1. Juni war der Erforschung der westlich und östlich von der Insel Lagosta gelegenen Eilande gewidmet. Es wurden besucht (Richtung West—Ost): Cazza (2 Tage), Bielae, Cazziol (!/, Tag), Pod Kopiste (Lukovac), Crnac, die beiden Rutenjak, Tajan und fast alle Lagostini di Levante. Am 1. Juni erfolgte die Rückkehr nach Comisa, am 2. die Ausfahrt nach San Andrea und von hier am 3. der Besuch des schwer zugänglichen Scoglio Pomo, dessen Gipfel von zweien der Teilnehmer (Teyber und Vetters) nicht ohne Schwierigkeiten erstiegen wurde. Vom 4. bis 9. Juni wurden San Andrea (3 Tage) und die diese Insel umgeben den Eilande Mellisello und Kamik untersucht, am 9. Juni Pomo ein zweiter Besuch abgestattet. Den Abschluß bildete der Besuch einiger Scoglien bei Comisa (der beiden Barjak und Sasso) am 12. Juni, an welchem Tage um 5 Uhr nachmittags die Heimreise angetreten wurde. Uber Rogoänica, Lussin- grande, Medolino wurde Triest am 15. Juni um 9 Uhr abends erreicht. Soweit es sich jetzt vor der Bearbeitung sagen läßt, können die Ergeb- nisse der Reise als zufriedenstellend bezeichnet werden. Es wurde eine große Anzahl von Objekten gesammelt und keine systematische Gruppe der Landflora und -fauna (mit Ausnahme der Säuger und Vögel) blieb unberücksichtigt. Auch zahlreiche ökologische sowie tier- und pflanzengeographische Beobachtungen, ferner photographısche Aufnahmen wurden gemacht, endlich Lieht- und Feuchtig- keitsmessungen. Die geologische Aufnahme (auch der größeren Inseln) wurde durchgeführt. Bezüglich der wissenschaftlichen Resultate der Reise kann als jetzt schon feststehend angesehen werden, daß die Mannigfaltigkeit der Scoglien der Adria in jeder Hinsicht eine außerordentliche ist. Dies gilt nicht nur von so aber- ranten Gestalten, wie es etwa Pomo ist, sondern ganz allgemein auch von nahe beieinander gelegenen, recht ähnlich aussehenden Eilanden, so daß wir es bald aufgaben, über Flora und Fauna irgendetwas vorherzusagen: immer gab es Überraschungen, die übrigens auch dem Geologen nicht ganz erspart blieben. Die Scoglien der Adria, u. zw. auch die landnahen, sind für naturwissenschaft- liche Exkursionen noch für lange Zeit ein dankbares Gebiet, besonders wenn man bedenkt, daß die nord- und mitteldalmatinischen noch fast völlig unbe- kannt sind. Daß auch ihre Durchforschung von Interesse wäre, haben uns die wenigen Stichproben, die wir auf der Hinfahrt machten, zur Genüge gelehrt. .„. Die 83. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte findet in der Zeit vom 24. bis 30. September d. J. in Karlsruhe statt. Die Hauptpunkte der allgemeinen Tagesordnung sind: 24. September, vor- mittags: Vorstands- und Ausschußsitzung; abends: Begrüßungsabend. — 25. Sep- 306 tember, vormittags: erste allgemeine Versammlung; nachmittags: Abteilungs- sitzungen; abends: Unterhaltungsabend. — 26. September, vormittags und nach- mittags: Abteilungssitzungen; nachmittags: Ausflug nach Baden-Baden. — 27. September, naturwissenschaftliche Hauptgruppe, vormittags: Abteilungs- sitzungen, nachmittags: Gesamtsitzung; medizinische Hauptgruppe, vormit- tags: Gesamtsitzung, nachmittags: Abteilungssitzungen; abends: Festvorstellung im Hoftheater. — 28. September, vormittags: Geschäftssitzung, gemeinsame Sitzung beider Hauptgruppen; nachmittags: Abteilungssitzungen; abends: Festmahl. — 29. September, vormittags: zweite allgemeine Versammlung; nachmittags: Ausflug nach Heidelberg. — 30. September: Ausflüge in die Umgebung. — Außerdem sind 2—3tägige Exkursionen in den Schwarzwald und in den Kaiserstuhl geplant. Als Geschäftsführer fungieren: Prof. Dr. A. Krazer und Prof. Dr. H. Starck; Einführender der Abteilung für Botanik ist Geheimrat Prof. Dr. Ludwig Klein (Kaiserstraße 2). Für die Abteilung Botanik sind bisher folgende Vorträge angemeldet: L. Klein (Karlsruhe): Uber merkwürdige Fälle von Trophotropismus bei Baumwurzeln (mit Lichtbildern). L. Klein (Karlsruhe): Über die Veränderungen der Baumgestalt durch mechanische Verletzungen, insbesondere durch Schneedruck und Steinschlag (mit Lichtbildern). A. Kneucker (Karlsruhe): Beiträge zur Kenntnis der phytogeographi- m "Verhältnisse des sinaitischen Teiles der arabischen Wüste (mit Licht- ildern). A. Mayer (Marburg): Direkte Projektion pflanzenphysiologischer De- monstrationsversuche. x F. Oltmanns (Freiburg): Über die Flora des Schwarzwaldes. OÖ. Richter (Wien): Neue Untersuchungen über Narkose im Pflanzen- reiche. A. v. Schermbeck (Wageningen): Betrachtungen über den Zusammen- hang zwischen Assimilation und Wuchs bei den Bäumen. F. Schwangart (Neustadt a. d. Haardt): Die Bekämpfung der Reb- schädlinge und die Biologie. Die Abteilung ist ferner eingeladen von der Abteilung „Agrikultur- chemie und landwirtschaftliches Versuchswesen“ zum Vortrag von P. König (Bonn): „Die Notwendigkeit von Chlor für die Pflanzen, insbeson- dere für Buchweizen“, von der Abteilung Pharmazie und Pharmakognosie zum Vortrag von OÖ. Tunmann (Bern): „Über angewandte Pflanzenmikrochemie und neuere Untersuchungen auf diesem Gebiete“, und von der Abteilung Geo- graphie, Hydrographie und Kartographie zu den Vorträgen von W. Krebs (Groß-Flottbeck): „Einfache Kartenprojektionen, besonders für Unter- richtszwecke* und 8. Passarge (Hamburg): „Klassifikation morphologischer Landschaftstypen“ (mit Lichtbildern). Die 4. Conference internationale de Genetique findet in Paris in der Zeit vom 18. bis 23. September 1. J. statt. An- meldungen sind zu richten an Ph. L. de Vilmorin, 66, rue Bois- siere, Paris. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Bauer E., Musei europaei exsicecati. XL.—XV. Serie. XI. Serie (Nr. 501—550): Sphagnum (bearb. v. C. Jensen), acutifolıum Ehrh. var. versicolor Warnst., var. viride Warnst., var. viridepallescens Warnst., S. angustifolium C. Jens., 8. apieulatum Lindb. fil., $. centrale C. Jens., &. compactum DC. var. imbricatum Warnst. (2 Formen), $. contortum Schultz 307 var. major C. Jens (2 Formen), $. cuspidatum Ehrh, $. eymbifolium Ehrh,., S. Dusenii ©. Jens., $. fimbriatum Wils. (2 Formen), $. Gürgensohmii Russ. var. commune Russ. (2 Formen), var. stachyodes Russ., var. gracilescens Gravet, S. Gravetii Russ. var. hypisopora Russ. (2 Formen), 8. imbricatum (Hornsch.) Russ. var. eristatum Warnst., var. sublaeve Warnst., S, inundatum Russ. var. anisopora Russ. (4 Formen), var. gracile Roth, $. Lindbergii Schimp. ‚var. mesophyllum Warnst., 5. medium Limpr. var. purpurascens (Russ.) Warnst., var. virescens Warnst., S. molle Sull., 5. obtusum Warnst. var. fluitans Warnst., S. papillosum Lindb. (zweimal), $. platyphyllum (Lindb.) Warnst., S. quinquefarium (Braithw.) Warnst. var. viride Warnst. (zweimal), 5. rubellum Wils., 8. Russowi Warnst. (2 Formen), 5. subsecundum Nees (3 Formen), $. squarrosum Crome, S. teres (Angstr.) var. squarrosulum (Lesqu.) Warnst., 5. Warnstorffiü Russ. (2 Formen), $. Wulfianum Girg., $. Zickendrathii Warnst. XI. Serie (Nr. 551—600): Fontinalis (revid. v. J. Cardot) anti- pyretica L. forma, var. gracilis Schimp., var. Zaxa Milde, var. minor Roth, var montana H. Müller (zweimal), F. cavifolia Warnst. et Fleischer, F. Pra- geri Warnst, F. squamosa L. (zweimal), F. dalecarlica Schimp., F. dolosa Card. (2 Formen), F. hypnoides Hartm. var. Adlerzii Card., F. micerophyllia Schimp., Dichelyma falcatum (Hedw.) Myrin, Oryphaea heteromalla (Dill.) Mohr., Leucodon seiuroides (L.) Schwägr., L. morensis Schwägr., Pterogonium gracile (Dill.) Swartz (zweimal), Myurium Hebridarum Schimp., Leptodon Smithii (Dieks.) Mohr (dreimal), Neckera Besseri (Lob.) Jur., N. complanata (L.) Hüben. (zweimal), N. crispa (L.) Hedw., (viermal), N. pennata (L.) Hedw., N. pumila Hedw., N. turgida Jur. (viermal), Homalia lusitanica Schimp., Thamnium alopecurum (L.) Br. eur., Isothecium myosuroides (Dill., L.) Brid., I. viviparum Neck., Orthothecium chryseum (Schwägr.) Br. eur., O. rufescens (Dicks.) Br. eur, Entodon cladorhizans (Hedw.) C. Müll. var. minutipes Kindb., E. orthocarpus (La Pyr.) Lindb., Platygyrium repens (Brid.) Br. eur. var. sciuroides Sauter, Pylarsia swecica (Br. eur.) Lindb., Fabronia octo- blepharis (Schleich.) Schwägr., F. pusilla Raddi, Anacamptodon splachnoides (Fröhlich) Brid. (zweimal), Hookeria lucens (L.) Sm. (dreimal). XIII. Serie (Nr. 601—650): Hookeria lucens (L.) Sm., Heterocladium heteropterum (Bruch) Br. eur., Myurella Careyana Sull., M. julacea (Vill.) ‚Br. eur. var. scabrifolia Lindb., Haplohymenium triste (Ces.) Kindb., Anomodon apieulatus Br. eur., A. attenuatus (Schreb.) Hüben. (2 Formen), A. longifolius (Schl.) Bruch (dreimal), A. rostratus (Hedw.) Schimp. (dreimal), A. vitıculosus (L.) Hook. et Tayb. (2 Formen), Leskea polycarpa 'Ehrh. (zweimal), Pseudo- leskeella catenulata (Brid.) Kindb., P. Artariae Ther., P. atrovirens (Dicks.) Br. eur. (dreimal), Haplocladium virginianum (Brid.) Broth., Thuwidium abieti- num (Dill., L.) Br. eur. (viermal), Th. recognitum (L.) Lindb., Helodium lana- tum (Stroem) Broth., Amblystegium auriculatum Bryhn, A. eurvipes Gümb,., A. leptophyllum Schimp. (zweimal), Cratoneuron decipiens (De Not.) Loeske, C. falcatum (Brid.) Roth, Calliergon cordifolium (Hedw.) Kindb. var. inter- medium Mkm., ©. giganteum (Schimp.) Kindb., ©. Richardsonii (Mitt.) Kindb. var. fluitans Bryhn, var. pungens Brybn, ©. sarmentosum (Wahlenb.) Kindb., C. sarm. var. fontinaloides Berggr., Acrocladium cuspidatum (L.) Lindb. . (zweimal), Hygrophorum alpestre (Sw.) Loeske, H. ochraceum (Turn.) Loeske var. complanatum Milde, var. filescens Loeske, f. laxior Loeske, var. uncina- tum Milde, Hygrohypnum polare (Lindbh.) Loeske, H. Schimperianum (Lorentz), H. Smithii (Sw.) Broth. XIV. Serie (Nr. 651— 700): Campylium elodes (Spr.) Broth. var. falcatum Everken, f. tenwis Loeske, ©. Halleri (Sw.) Lindb. (dreimal), C polygamum (Br. eur.) Bryhn var. fallaciosum (Jur.) Milde, var. submersum Mkm., (©. stel- latum (Schreb.) Bryhn, Ayocomium flagellare (Dicks.) Br. eur., Rhytidiadelphus squarrosus (L.) Warnst., Rhytidium rugosum (zweimal), Hylocomium pyre- narcum {Spr.) Lindb., Piilium erista castrensis (L.) De Not. (zweimal), Isopte- rygium depressum (Bruch) Mitt. (zweimal), I. elegans (Hook.) Lindb., 1. el. var. Schimperi (Jur. et Milde) Broth., Plagiothecium curvifolium Schlieph., P. neckeroideum Br eur., P. piliferum (Sw.) Br. eur, P. pseudosilvaticum 308 Warnst., P. Roeseanum (Hampe) Br. eur., Raphidostegium demissum (Willd., Schimp.) De Not., Homalothecium Philippeanum (Spr.) Br. eur. (zweimal), Camptothecium fallax Phil., C, nitens (Schreb.) Schimp., Brachythecium albi- cans (Neck.), Br. eur., DB. curtum Lindb. (dreimal), B. erythrorhizon Br. eur. (zweimal), B. glaciale Br. eur. (zweimal), B. plumosum (Sw.) Br. eur., B. po- puleum (Hedw.) Br. eur. var. pungens Roth, B. reflexum (Starke) Br. eur. (zweimal), B. rivulare Br. eur., B. rutabulum (L.) Br. eur, B. rut. var. du- metorum C. Jensen, var. turgescens Limpr., B. Starkei (Brid.) Br. eur, B. udum Hagen., 5. vineale Milde, Scleropodium illecebrum (Vaill.) Br. eur. (dreimal). XV. Serie (Nr. 701—750): Archidium alternifolium Schimp. var. pietum Loitlesb., Ephemerum sessile (Br. eur.) ©. Müll, Z. stellatum Phil. (zweimal), Acaulon mutieum (Schreb.) C. Müll, Phascum mitraeforme (Limpr.) Warnst., Pleuridium alternifolvum (Dicks.) Rabenh. var. flagellatum Warnst., Seligeria brevifolia Lindb., 8. erecta Phil. (zweimal), Blindia acuta (Huds.) Br. eur., Aongstroemia longipes (Somf.) Br. eur., Hymenostylium curvirostre (Ehrh.) Lindb., H. curv. var. scabrum Lindb., Anoectangium Hornschuchianum Funck (zweimal), Eucladium vertieillatum (L.) Br. eur. var. angustifolium Jur., Dieranella Schreberi (Swartz) Schimp., D. squarrosa (Starke) Schimp., Diera- num albicans Br. eur., D. Bergeri Bland., D. Blyttii Schimp., D. fuscescens Turn. var. alpinum Loeske, D. Mühlenbeckiüt Br. eur, D. scoparium (L.) Hedw. (2 Formen), D. Starker Web. et Mohr, D. viride (Sull. et Lesqu.) Lindb. var. robustum Loeske, Campylopus polytrichoides De Not., Dierano- dontium subfalcatum (Limpr.) Loeske et Österwald, Leucobryum glaucum (L.) Schimp., L. gl. var. minus Hampe, Ceratodon purpureus (L.) Brid., Ditri- chum julifiliforme Grebe, D. vaginans (Sull.) Hampe var. elatum Podp. et Loeske, Destichium inclinatum (Ehrh.) Br. eur., Pottia erinita Wils, P. inter- media (Turn.) Furn., P. lanceolata (Hedw.) ©. Müll., Didymodon rigiduli- formis Douin, Geheebia gigantes (Funck) Boulay, Trichostomum Fleischeri Bauer n. sp., T. Warnstorfii Limpr. (zweimal), Pleurochaete squarrosa (Brid.) Lindb., Timiella Barbula (Schwägr.) Limpr., Desmatodon brevicollis Brid,, D. systilius Br. eur., Aloina ambigua (Br. eur.) Limpr, Barbula bicolor (Br. eur.) Lindb., B. Kneuckeri Loeske et Österwald. Dörfler I., Herbarium normale. Cent. LIII und LIV. Von interessanten Nummern, welche die vorliegende neue Lieferung des bekannten Exsikkatenwerkes enthält, seien hervorgehoben: Adonis wolgensts Steven (Siebenbürgen), Caltha Zetlandica (Beeby) Dörfler (Finnland), Morisia hypogaea (Viv.) J. Gay (Sardinien), Cardamine amara L. var. erubescens matien), Erysimum myriophyllum J. Lange (Spanien), Thlaspi Goesingense Haläcsy (Niederösterreich, loc. class.), Reseda litigiosa Sennen et Pau (Spanien), Cistus Loreti Rouy et Foucaud —= (. ladaniferus X monspeliensis (Süd- frankreich, loc. class.), Fumana laevipes (Juslenius) Spach. (Ligurien), Viola Selkirkii Pursh (Schweden), Viola Heldreichiana Boissier (Creta), Viola Kupfferiana W. Becker — V. canina X uliginosa (Schweden), Viola Wein- harti W. Becker (V. montana x Rivinana) var. Benziana W. Becker (Kärnten), Silene venosa (Gilib.) Aschers. var. boswiaca G. Beck (Bosnien) (mit krit. Bem. von K. Maly), Stellaria hybrida Dörfler — St. alpestris X longifolia (Finn- land), Ruta suaveolens DC. (Siebenbürgen), Oytisus bosniacus G. Beck (Bosnien, loc. elass.), Trifolium pallidum W. K. (Ungarn), Trifolium Michelianum Savi (Bosnien), Rosa dumetorum Thuill. f. interposita Schlimpert (Sachsen, loc. class.) Alchimilla minutiflora Aznavour (Konstantinopel, loc. elass.), Tamarıx eretica Bunge (Creta), Crassula caespitosa Cavan. (= Sedum deserti-hunga- rici Simk.) (Ungarn), Anthriscus fumarioides (W. K.) Spreng. (Bosnien), Trinia Dalechampii (Ten.) Janchen (Calabrien). Asperula scutellaris Vis. (Dalmatien), Scabiosa silaifolia Velenovsky (Bosnien) (mit krit. Bem. von K. Maly), Oentaurea Prodani J. Wagner —= C. austriaca X indurata (Un- garn), Centaurea Gerstlaueri Erdner — (. jacea X nigra (Bayern, loc. elass.), 309 Syringa Josikaea Jaegq. fil. (Siebenbürgen) (mit krit. Bem.), Centaurium Bar- relieri (Duf.) Dörfler (Spanien, loc. class.), Pedicularis limnogena A. Kerner (Siebenbürgen), Melampyrum arvense L. ssp. pseudobarbatum Schur (Nieder- österreich), Melampyrum subalpinum (Jur.) Kerner var. stenotaton (Wiesbaur) (Niederösterreich), Zeuerium compactum R. Clemente (Spanien), Stachys nitens Janka var. serpentina Maly (Bosnien) (mit krit. Bem. von K. Maly), Hyssopus eretaceus Dubiansky (Rußland, loe. class.), Statice bahusiensis Fries (Schweden, ditio elassica), Potamogeton Heidenreichii Ascherson et Graebner = P. gru«- mineus X lucens (Finnland), Tulipa hungarica Borb. (Ungarn, loc. class.) Tulipa Hageri Heldreich (Creta) (mit krit. Bem.), Allium apenninum Huet du Pavillon (Calabrien), ZEriophorum intercedens Lindb. fil. var. medium (Anderss.) Lindb. fil. (Finnland), Alopecurus Marssoni Haussknecht — A. ven- tricosus X geniculatus (Finnland), Colpodium pendulinum (Laest.) Griseb. (Finnland), Aira Neumaniana Dörfler = A. bottnica X caespitosa (Finnland), Koeleria polonica Domin (Galizien) (mit krit. Bem.), Bromus japonicus Thunb. var. subquarrosus (Borb.) Degen (Ungarn), Frestuca gigas Holmberg nova hybr. = F. arundinacea X gigantea (kult.) (mit krit. Bem. von O. R. Holmberg), Festuca Holmbergii Dörfler, nova hybr. — Festuca arundinacea X Lolium perenne (Schweden), Festuca Aschersoniana Dörfler — F. arun- dinacea X elatior (Schweden), Festuca Schlickumi Grantzow — F'. elatior X gigantea (Schweden), Agropyrum intermedium (Host) Beauv. lusus pseudo- cristatum Hackel (Tirol), Pilularia minuta Durieu f. submersa H. Glück (Sar- dinien), Isoetes tegulensis Genn. (Sardinien). Kneucker A., Carices exsiccatae. Lief. XIII, 1911. Nach sechsjähriger Pause ist nunmehr wieder eine Lieferung dieses Ex- sikkatenwerkes erschienen, die 14. der ganzen Reihe, da auch eine Lief. XIla erschien, welche 50 schon früher ausgegebene Formen enthält. Lief. XIII ist besonders reich an prächtigen nordamerikanischen Formen und vor allem an Arten aus dem äußersten NW. der Vereinigten Staaten Nordamerikas, die der verdiente Herr W. Suksdorf im Staate Washington sammelte. Alle diese nordamerikanischen Exsikkaten zeichnen sich durch tadellose Präparation aus. Die anderen nordamerikanischen Formen wurden von Herrn Virginius H. Chase geliefert und stammen aus dem Staate Illinois. Zwei sehr interessante Formen aus dem Philipinnen-Archipel sandte Herr Elmer D. Merrill aus Manila. Fünf interessante deutsche Formen stammen von dem bekannten Caricologen E. Figert aus Liegnitz in Schlesien. Die Lief. XIII ist 35 (statt 30) Nummern stark, da fünf Nummern gratis beigefügt wurden. Preis der Lief. 9 Mark. Heraus- geber: A. Kneucker in Karlsruhe in B., Werderplatz 48. — Inhalt der Lieferung XIII: Carex dioica L. f. Metteniana (C. B. Lehmann) Aschers. (Schlesien), ©. Engelmannii L. H. Bailey v. paddoensis (W. Suksdorf) (Staat Washington), ©. nigricans C. A. Meyer (Staat Washington), CO. nigricans C. A. Meyer f. feminea (St. Washington), ©. chordorrhiza Ehrh. (Schlesien), ©. bri- zoides L. X praecox Schreb. ssp. curvata Knaf. (Figert nov. hybr.) (Schlesien), C. eristata Schwein. (St. Illinois), C. vulpinoidea Michx. var. zanthocarpa (Bicknell) Kükenthal (St. Illinois), ©. gravida L. H. Bailey (St. Illinois), ©. scoparia Schkuhr (St. Illinois), ©. lagopina Whlbg. var. pleiostachya Drejer (Norwegen), ©. illota L.H. Bailey (St. Washington), ©. laeviculmis Meinshausen (St. Washington), ©. filicina Nees var. ceylanica (Boeck.) Kükenth. (Philip- pinen), C. scopulorum Th. Holm (St. Washington), ©. Jamesii Schwein. (St. Illinois), ©. aperta Boott (St. Washington), ©. wierrupta Boeck. (St. Washing- ton), ©. Buekii Wimm. X gracilis Curt. (Figert) (Schlesien), ©. umbrosa Host lusus mascula (Schlesien), ©. digitata L. transiens ad f. pallescentem Fristedt. (Banat), ©. limosa L. X magellanica Lam. (Figert) Schlesien), ©. Crawei Dew. (St. Illinois), ©: grisea Whlbg. (St. Illinois), ©. oligocarpa Sehkuhr (St. Illinois), C. laxiflora Lam. var. blanda (Dew.) Boott, transiens adtypicam (St. Illinois), ©. Davisii Schwein. et Torrey (St. Illinois), ©. brunnea Thunbg. (Philip- pinen), ©. amplifolia Boott (St. Washington), ©. distans L. forma sinaica (Nees) Boeck. (Insel Cypern), ©. pseudocyperus L. f. minor Hampe (Pommern), 310 C. hystricina Muehlenbg. (St. Illinois), ©. acutiformis Ehrh. transiens ad f. spadiceam (Roth) Aschers. et Graebner (Baden), ©. oregonensis Olney (St. Washington), ©. hirta L..l. acrogyna (Lothringen). Dinsmore J. E., Plantae Palaestinae. John E. Dinsmore (The an dtiean Colony, Jerusalem) verkauft gut präparierte und bestimmte Pflanzen aus allen Teilen von Palästina, u. zw. je nach der Gegend zum Preise von Mk. 40 bis Mk. 80 die Centurie, nämlich: Zentralpalästina Mk. 40, Ebene von Sharon Mk. 48, Küstengegend Mk. 56, Nordpalästina Mk. 64, Jordan-Tal Mk. 72, Gilead Mk. 80, Moab Mk. 80, Totes Meer Mk. 80, Neuere Exsikkatenwerke. Bartholomew E. North American Uredinales. Cent. 1. Bonati G. Pedicularis. Serie 1 und 2 (Nr. 1—20). (Mitarbeiter erwünscht!) Busch N. A., Kusnezow N. I., Marcowicz B. B. Flora cau- casica exsiccata. Fasc. XV (Nr. 351—375). Collins F. S. and Setchell W. A. Phycotheca boreali-ameri- cana. Fasc. 34 u. 35 (Nr. 1651—1750). Dittrich und Pax. Herbarium ceecidiologieum, Liefg. 19 (Nr. 500 bis 525). Merrill E. D. Plantae Insularum Philippinensium. Cent. 1—A. Petrak F. Cirsiotheca universa. Liefg. 2 u. 3 (Nr. 11—30). — — Flora Bohemiae et Moraviae exsiccata. Liefg. 4—6 (Nr. 301 bis 600). — — Fungi Eichleriani. Liefg. 7—10 (Nr. 151—225). Raciborski M. Phycotheca Polonica. Fase. 2 (Nr. 51—100). Rick J. Fungi austro-americani exsiccati. Fasc. 16—18 (Nr. 301 his 360). Schiffner V. Hepaticae Europaeae exsiccatae. Serie 9 (Nr. 401 bis 450). Sydow P. Uredineae. Fasc. XLV1I (50 Nummern). — — Phyeomycetes et Protomycetes. Fasc. VI (25 Nummern). Zmuda A. J. Bryotheca Polonica. Liefg. 1 (Nr. 1—50). Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Richard R. v. Wettstein (Wien) wurde der Hof- ratstitel verliehen. Reehnungsrevident Karl Ronniger (Wien) wurde zum Rech- nungsrat ernannt. Dr. Paul Fröschel, Assistent am botanischen Institut der Universität Czernowitz, wurde für Studienzwecke auf ein Jahr beurlaubt; zu seinem Stellvertreter wurde Dr. Friedrich Weber bestellt. oll Prof. Dr. Aladär Richter (Klausenburg) wurde von der Aka- demie der Wissenschaften zu Budapest zum korrespondierenden Mitglied gewählt. (Naturw. Rundschau.) Dr. Hans Fitting, bisher außerordentlicher Professor der Botanik an der Universität Halle, wurde zum Direktor der Ham- burgischen Botanischen Staatsinstitute ernannt. Privatdozent Dr. W. Ruhland (Universität Berlin) wurde zum Regierungsrat und Mitglied der Biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem ernannt. Dr. Friedrich Tobler, Privatdozent an der Universität Mün- ster, wurde zum Abteilungsvorstand des Botanischen Institutes und zum außerordentlichen Professor daselbst ernannt. Dr. Johannes Buder, Assistent am botanischen Institut der Universität Leipzig, hat sich für Botanik habilitiert. (Naturw. Rundschau.) J. H. Priestley, bisher Dozent der Botanik an der Uni- versität von Bristol, wurde zum Professor der Botanik an der Universität von Leeds (York, England) ernannt. (Naturw. Rundschau.) Dr. Robert Almer Harper, bisher Professor der Botanik an der Universität Viscousin, wurde zum Torrey-Professor für das gleiche Fach an der Columbia-Universität in New-York ernannt. (Naturw. Rundschau.) Dr. Carlos Reiche, früher in Santiago de Chile, weilt der- zeit in Mexiko; Adresse: Mexiko, D. F., Instituto Medico Na- cional. Prof. Dr. Pehr Olsson-Seffer (Mexiko) ist gestorben. (Botan. Zentralblatt.) Prof. William Russel Dudley (Stanford University, Cal., U. S. A.) ist am 4. Juni d. J. gestorben. (Naturw. Rundschau.) Inhalt der Juli/August-Nummer: Robert Frh. v. Banz: Hieracienfunde in den österreichischen Alpen und in der Tatra. S. 249. — Rajko Justin: Bericht über einen nördlichen Fundort zweier südlichen Crepis-Arten. S. 255. — K. Wein: Über Papaver pseudo-Haussknechtüü Fedde S. 258. —K. Wein: Zur Kenntnis der Hybride Papaver rhoeas X dubium. S. 250. — V. Schiffner: Über einige neotropische Metzgeria-Arten. (Schluß.) 8. 261. — F. Vier- happer: Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. (Fortsetzung.) S. 264. — C. Frh. v. Hormuzaki: Nachtrag zur Flora der Bukowina. (Fortsetzung.) S. 273. — Dr. Walter Wollny: Die Lebermoosflora der Kitzbüheler Alpen. S. 281. — Literatur-Übersicht. S. 290. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 302. — Personal- Nachrichten. S. 310. Redaktion: Prof. Dr. RB. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates and kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1352/58 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 aM. 4°—, 1893/97 a M. 10°—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung ‚direkt beider Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren, Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. INSERATE. Herausgeber gesucht für eine große, wissenschaftlich erstklassige Flora, der seine ganze Zeit der Bearbeitung des Werkes widmen könnte. Zuschriften befördert die Expedition unter „FE. S. P. 26“. EN 3Ie De Sta SI De Se Be Die Be Se Nee Nee ee Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. G. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4° —. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. .1. +7 EEE EEE EEE TEEN NZESENEDSEERNNSISEIETFED TEEN ESTER EEDIEEETISEEEER Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert M 9, in elegantem Leinwandband M 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien, unter Mitwirkung von Dr. Erwin Janchen, Privatdozent an der k. k. Universität in Wien. verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. "LI. Jahrgang, Nr. 9. _ Wien, September 1911. Ein Beitrag zur Kenntnis von Erophila verna DC. Von Erich Wibiral (Graz). (Mit 2 Textabbildungen.) Obwohl alle Botaniker, die sich mit Erophila eingehender beschäftigt haben, angeben, daß diese Gattung in eine Anzahl konstanter Arten zerfällt, und z. B. darauf hinweisen, daß sie diese Überzeugung aus den Resultaten ihrer Kulturversuche geschöpft haben, ist diese Ansicht doch durchaus nicht allgemein. Draba verna L., resp. Erophila verna DC. gilt noch immer vielfach als eine einzige, wenn auch sehr variable Art. Der Erste, der sich mit dieser Frage eingehend beschäftigte und ihre Lösung durch Kulturversuche anstrebte, war A. Jordan). Er stellte erst fünf, später aber dreiundfünfzig Arten auf und spricht schließlich von zweihundert ihm wohlbekannten Erophila- Arten. Er erklärt, alle die zahlreichen Erophila-Formen, welche er jahrelang in Kultur beobaehtete, durchaus konstant gefunden zu haben und bezeichnet sie als Arten. H Als Sektionsmerkmal verwendete Jordan das Überwiegen einfacher, resp. geteilter Haare, während er die Untergruppen nach der Gestalt der Sehötchen und Blätter einteilte. Seine Behandlung der Frage ist rein deskriptiv ohne Rücksicht auf die Ursachen der Erscheinung. Es ist kaum jemandem gelungen, irgendwo in größerer Zahl gesammelte Erophilae sicher mit den Jordanschen Spezies zu identifizieren. Bei den markantesten Formen, wie E. majuscula, E. brachycarpa, E. stenocarpa war dies noch möglich, sonst aber 1) Pugillus plantarım novarum praesertim gallicarum. Paris 1852. Diagnoses d’especes nouvelles ou meconnues etc. Paris 1864. Remarques sur le fait de l’existance en societe & l’Etat sauvage des especes vegetales affines ete. Lyon 1875. Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1911. 22 314 hatte der Versuch, Erophilae nach Jordan zu bestimmen. stets die größte Verwirrung zur Folge, wovon man sich bei einer Durch- sieht verschiedener Herbarien leicht überzeugen kann. Im Jahre 1885 begann De Bary Kulturversuche mit Erophila anzustellen. Dieselben wurden nach seinem Tode von F. Rosen weitergeführt und ihre Resultate wurden 1889 in der „Botanischen Zeitung“ veröffentlicht. Im allgemeinen bestätigt Rosen die An- gaben Jordans, was den Formenreichtum und die Konstanz der einzelnen Formen von Erophila anbetrifft, erwähnt aber das Vor- handensein von „Verbindungsgliedern“ zwischen den einzelnen Formen und gesteht Standort und Witterung einen gewissen Ein- fluß auf die Entwicklung der Behaarung zu. Rosen nimmt an, daß die zahlreichen Formen von Erophila, welche er, Jordan folgend, als Spezies bezeichnet, durch Variation entstanden sind, hält jedoch auch Bastardierung als artbildenden Faktor nicht für ganz ausgeschlossen. Am Schlusse des systematischen Teiles seiner Arbeit gibt Rosen eine Übersicht jener Formen, die sich während der Kulturversuche als konstant erwiesen. Die Diagnosen umfassen die gesamte Entwicklung der Pflanze von den Keimblättern bis zur Fruchtbildung. Kurz vor Fertigstellung der vorliegenden Arbeit erschien noch eine vorläufige Mitteilung Rosens!) über von ihm angestellte Bastadierungsversuche mit Zrophila und deren bisherige Resul- tate. Entgegen der Erfahrung, daß einander nahestehende Formen fruchtbare Bastarde liefern, zeigten sich die Erophila-Bastarde fast ganz unfruchtbar. In der zweiten Generation trat eine schranken- lose Polymorphie auf und zahlreiche Merkmale, welche keines der beiden Bastardeltern aufwies, konnten beobachtet werden. Rosen leitet daraus die Möglichkeit ab, den großen Formenreichtum von Erophila so zu erklären, daß wir in einem Teil der Formen frucht- bar gewordene Bastardnachkommen zu erblicken hätten. Bevor ich nun daran gehe, die von mir in der auf Anregung meines verehrten Lehrers, Herrn Prof. Dr. R. v. Wettstein, unternommenen Arbeit gewonnenen Resultate darzustellen, erscheint es mir notwendig, die eingehaltene Arbeitsmethode zu schildern. Ich stellte mir die Aufeabe, zu untersuchen, ob nieht in der Natur gewisse Formenkreise sieh unter- scheiden lassen, die beiAnwendungdes sonst üblichen Artbegriffes sich als Arten bezeichnen ließen. Das sich mir darbietende Beobachtungsgebiet, die nähere und fernere Umgebung Wiens, erwies sich als sehr günstig. Hier treffen baltische und pontische Flora zusammen und die öko- logischen Verhältnisse sind so mannigfaltig, daß eine so häufige Pflanze wie Erophila unter den verschiedensten Existenzbedin- gungen beobachtet werden konnte. u 1) Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft, Jahrgang 1910, eft 6. 3l5 Schon bald nach Beginn der vorläufigen Beobachtungen sah ich mich einer solehen Menge von Formen gegenüber, daß es notwendig wurde, ein Merkmal zu suchen. welches gestattet, die gefundenen Formen zunächst rein äußerlich in eine Anzahl Gruppen zu teilen und dadurch einen gewissen Überblick zu ermöglichen. Dieses Merkmal wurde in der Schötehenform gefunden, doch soll erst die nachfolgende Untersuchung zeigen, ob es auch bei einer Einteilung nach verwandtschaftlichen Beziehungen verwert- bar ist. Sodann wurden von einer Anzahl besonders markanter Formen Samen gesammelt, dieselben im Wiener botanischen Garten An- fang September 1907 in Töpfe ausgesät und die jungen, sich im Verlauf des Herbstes entwickelnden Pflanzen so versetzt, daß sie genügend Raum zur Entwicklung hatten. Im darauffolgenden Frühjahr blühten und fruchteten die Pflanzen reichlich. Während der größere Teil der Pflanzen zur Samengewinnung aufgespart wurde, wurden andere als Belegmaterial eingesammelt. Die ge- ernteten Samen wurden im Herbst wieder in Töpfe ausgesät. Die Kulturen wurden vollkommen gleich behandelt, so daß die Ent- wieklung der einzelnen Formen unter denselben äußeren Um- ständen erfolgte. Zugleich wurden aber auch besonders jene Standorte, welche den Samen für die erste Generation geliefert hatten, immer wieder aufgesucht und die Entwicklung an den natürlichen Standorten mit jener der Kulturexemplare stets verglichen. Zur Vergrößerung des Vergleiehsmaterials wurde das Ero- phila-Material der Wiener Herbarien und einiger auswärtiger Her- barien herangezogen. Die Kulturversuche erstreckten sich auf drei Vegetations- perioden. Bei einem Vergleich der verschiedenen Formen war es zunächst möglich, zwei Hauptgruppen zu unterscheiden, nämlich langsehötige und kurzsehötige Erophilae. Die Schötchen der ersteren Gruppe sind mindestens doppelt so lang als breit, jene der zweiten Gruppe nur wenig länger als breit. Schon in der Blüte unterscheiden sich diese beiden Gruppen dadurch, daß bei den langschötigen Erophilen die Narbe die Antheren der langen Filamente wesentlich überragt, während sie sich bei den kurz- schötigen Erophilen fast in gleicher Höhe mit den letzteren be- findet. Schon Rosen hat diesen Unterschied festgestellt, doch glaube ich, zeigen zu können, daß es sich hier nicht um ein rein äußeres Merkmal handelt, durch dessen Anwendung Zusammen- gehöriges zerrissen wird, sondern daß diese Zweiteilung tiefer be- gründet ist und schon vor der Entwicklung der zahlreichen jetzt lebenden Erophila-Formen vor sich gegangen ist. Es zeigte sich zunächst, daß auch an den reichsten Stand- orten zwar häufig verschiedene Formen gemeinsam angetroffen werden konnten, nie aber langschötige und kurzschötige Formen zusammen. Stets war nur die eine oder die andere 227 316 Gruppe vertreten. Bei einem Vergleich der zahlreichen Stand- orte war es leicht, festzustellen, daß die langschötigen Formen feuchte Acker und Wiesen im baltischen Gebiet bevorzugen, während die kurzschötigen Erophilen das pontische Gebiet fast ausschließlich beherrschten und außerhalb desselben nur an be- sonders heißen und trockenen, anderseits durch pontische Ele- mente ausgezeichneten Standorten beobachtet werden konnten. Zieht man nun die Bedeutung der Schote als Assimilations- organ bei den Cruciferen in Betracht, so wird klar, daß hier klimatische Faktoren zu einer Zweiteilung der Formen geführt haben können, welche, wie durch Kulturversuche leicht bewiesen werden kann, durchaus und unter allen Umständen kon- stant ist. Übergänge zwischen den beiden Gruppen konnte ich nirgends auffinden. Jede dieser beiden Gruppen umschließt eine Anzahl von Sehötehenformen, deren Konstanz ebenso wie die aller anderen Merkmale genau geprüft wurde. Im allgemeinen zeigen die kurzschötigen Formen eine größere Neigung zu Sukkulenz, zur Aufspeicherung von Anthokyan und zur Bildung eines dichten, aus meist geteilten Haaren bestehenden Haarkleides als die langschötigen. Bei Besprechung der einzelnen Merkmale wird sich zeigen, wie weit diese wohl auf Anpassung beruhenden Merkmale erblich geworden sind. Die Blätter der verschiedenen Formen sind in der Jugend meist ganzrandig, zeigen jedoch schon gewisse Unterschiede im Verhältnis zwischen Lamina und Blattstiel, im Auftreten der Be- haarung und der ersten Blattzähne. Die charakteristische Blattform entwickelt sich zugleich mit der Entstehung der ersten Blüten- schäfte. Von den fast grasartigen Blättern der E. minima O0. A. Mey. bis zu den derb spateligen der E. majuscula Jord. zeigen sich alle nur denkbaren Übergänge, und diesem Umstande ver- dankt wohl Erophila ihren Ruf als äußerst variable Sammelart. Bei genauer Beobachtung zeigt es sich indes, daß die Blattform bei den einzelnen Erophila-Formen nur in engen Grenzen schwankt, so daß für eine bestimmte Schötchenform immer auch eine bestimmte Blattform als Typus, um den sich die verschiedenen Variationen gruppieren, angegeben werden kann. Die Variationen sind jedoch nicht als „Standortsvariationen“ zu bezeichnen, da sie sowohl auf den einzelnen Standorten nebeneinander als auch in Kultur auftreten. Blattzähne treten bei den einzelnen Arten verschieden häufig auf. So zeigen E. majuscula Jord. und die ihr nahestehenden Formen wenigstens bei einem Teil der Biätter meist einzelne derbe Zähne. Doch ist dies kein unvariables Merkmal, da sich unter den Nachkommen derb gezähnter Exemplare auch Pflanzen mit fast gsanzrandigen Blättern vorfinden. Die Behaarung der Erophilen ist sehr mannigfaltig. Neben einfachen Haaren treten Gabelhaare und mehrteilige Haare auf. 317 Bei den meisten Formen erstreckt sich die Behaarung auch auf die untere Hälfte der Blütenschäfte, seltener auch auf die Kelch- blätter, die indessen nie so stark behaart sind als die Blätter der Rosette. Die Behaarung wird bis zu einem gewissen Grad vom Standort und der während der Entwicklung der Blattrosette herrschenden Witterung beeinflußt. Im allgemeinen überwiegen bei den kurzschötigen Formen die geteilten Haare gegenüber den einfachen, doch sind die Schwankungen bei den einzelnen Formen auch an demselben Standort und in der Kultur nicht unerheblich. Auch die Nachkommen zeigen nicht alle dieselbe Behaarung wie die Samenpflanzen. Es ist daher nicht möglich, eine für eine einzeine Form charakteristische Behaarung anzugeben. Die Färbung der Blätter scheint mir weniger charakteristisch zu Sein, als Rosen annimmt, da sie mit der größeren oder ge- ringeren Dichtigkeit des Haarkleides schwankt. Die, wie erwähnt, besonders bei kurzschötigen Erophilen häufig auftretenden Antho- kyanflecken erhalten sich wohl durch einige Generatiouen, werden aber langsam schwächer, so daß es wohl möglich sein dürfte, sie bei einer langjährigen Kultur zum Verschwinden zu bringen, wenn die Pflanzen nicht besonders trocken und sonnig kultiviert werden. Die Form und Größe der Blütenblätter ist bei den einzelnen Formen nur äußerst geringen Schwankungen unterworfen. In jeder der beiden Gruppen finden sich Formen mit größeren breiten oder kleineren schmalen Blütenblättern. Die mitunter auftretende rötliche Schattierung der Blütenblätter ist ganz belanglos. Sie erstreckt sich fast nie auf alle Blüten einer Traube und ist nie erblich. Sehr charakteristisch für die einzelnen Formen ist die Gestalt der Fruchttraube. Das Verhältnis ihrer Länge zur Länge des ganzen Schaftes, die Diehte ihres Schötehenbestandes, sowie der Winkel, den die Sehötehenstiele mit dem Schaft einschließen, schwanken nur in jenen Grenzen, die durch die kräftigere oder schwächere Entwicklung des Individuums bedingt sind. Das Verhältnis des Längsdurchmessers der Schötchen zur Länge des Schötchenstieles ist gieichfalls bei den einzelnen Formen verschieden und unver- änderlich. Durehaus unveränderlich ist auch die Form der Sehötchen. Selbst geringe Unterschiede, die leicht für individuelle Ab- weichungen gehalten werden könnten, erweisen sich, in der Kultur beobachtet, als durchaus konstant (vgl. die Abbildungen auf Seite 318 und auf Seite 319). Nachdem sich also eine Anzahl von Merkmalen durchaus konstant gezeigt hatte, war es möglich, die beobachteten Formen in eine Anzahl von Gruppen zu vereinigen, die im üblichen Sinne als Arten bezeichnet werden können. Die Einzelformen selbst erwiesen sich nieht als vollkommen kon- stant und sind durch so viele Übergänge verbunden, daß es un- möglich ist, sie sicher gegeneinander abzugrenzen. Solange die Untersuchungen nur auf ein kleines Gebiet beschränkt bleiben, er- 318 scheint wohl eine Abgrenzung so weit möglich, daß der Unter- suchende die in Kultur genommenen Formen unterscheiden kann, aber bei Heranziehung reichlichen Materials aus verschiedenen Gegenden verwischen sich die Unterschiede immer mehr, so daß die stets wachsende Zahl nicht völlig konstanter und durch die Übergänge zu einer lückenlosen Kette verbundener Formen schließ- lich die Unmöglichkeit zeigt, durch das Herausgreifen einzelner Formen zu praktischen Resultaten zu gelangen. Gruppiert man aber das vorhandene Material vom Stand- punkt jener als durchaus unveränderlich erkannten Merkmale, also der Schötehenform und den Verhältnissen zwischen den einzelnen Teilen der Fruchttraube, so zeigt es sich, daß man dadurch un- gefähr gleichartige Formenreiben erhält und dasselbe Merkmal, z. B. dieselbe Behaarung, bei mehreren der so gewonnenen Sammel- arten auftreten kann. A 99 Abb. 1. Schötchenformen der Erophila-Arten der Umgebung von Wien, Fig. 1. E. spathulata Lang. — Fig. 2. E. praecox (Stev.) DC. — Fig. 3. E. majus- cula Jord. — Fig. 4. E. obconica Rosen. — Fig. 5. E. Ozanoni Jord. und E. oblongata Jord. — Fig. 6. E. erde Andrz. — Fig. 7. E. stenocarpa ord. (Ungefähr das doppelte der natürlichen Größe.) Wenn nun auch die so gewonnenen Arten den Verwandt- sehaftsverhältnissen zu entsprechen scheinen, so istihre Abgrenzung doch nicht endgiltig, da sich meine Untersuchung nicht über das ganze Verbreitungsgebiet dieser Arten erstreckte. Doch scheinen sie mir den Vorteil zu bieten, daß die zusammengehörigen Formen vereinigt und von den anderen geschieden werden, so daß es möglich ist, das Verhalten jeder Art für sich und auch in Be- ziehung zu anderen Arten zu prüfen. Sind dann die zahllosen vor- handenen Formen ihrer natürlichen Verwandtschaft entsprechend geordnet, so kann eine spezielle Untersuchung der hier als Arten bezeichneten Formenkreise die Möglichkeit einer weiteren Ein- teilung feststellen. Während nun Jordan alle diese Erophila-Formen als Arten schlechtweg bezeichnet, nennt sie Rosen elementare Spezies. Ich 919 Abb. 2. Habitusbilder der Zrophila-Arten der Umgebung von Wien. Fig.1. E. praecox (Stev.) DC. — Fig. 2. E.spathulata Läng. — Fig. 3. E.oblongata Jord. — Fig. 4. E. stenocarpa Jord. — Fig. 5. E. obconica Rosen. — Fig. 6. E. Krockeri Andrz. — Fig. 7. E. majuscula Jord. — Fig. 8. E. Ozanoni Jord. (1 und 2 gehören dem kurzschötigen Typus an, alle übrigen dem langschötigen. ) (Ungefähr die Hälfte der natürlichen Größe.) 320 möchte zur Frage der Bezeichnung dieser Einzelformen nicht Stellung nehmen, nur hervorheben, daß sie dem in der Systematik üblichen Speziesbegriff nicht entsprechen und den im folgenden von mir unterschiedenen Arten subsumiert werden müssen. Das Auftreten einer Reihe konstanter Schötehenformen ist wohl als die Fortführung jenes Artbildungsprozesses zu betrachten, der mit der Spaltung eiuer hypothetischen Urform von Erophila in einen langschötigen und einen kurzschötigen Typus begonnen hat. Diese Spaltung ist, wie erwähnt, wahrscheinlich auf den Ein- fluß klimatischer Faktoren zurückzuführen und zeigt sich noch heute, da der Unterschied längst erblich geworden ist. in der pflanzengeographischen Trennung der beiden Gruppen. Die ver- schiedenen Schötchenformen innerhalb der beiden Gruppen aber finden sich in demselben Gebiet und unter gleichen äußeren Be- dingungen oft nahe beisammen wachsend. Ein Einfluß äußerer Faktoren auf die Entstehung dieser Schötchenformen läßt sich nicht nachweisen. Vielleicht kann man sie auf Mutationen zurückführen, doch fehlt jeder Beweis dafür. Das Variieren der nicht völlig konstanten Merkmale ist durch den Einfluß äußerer Faktoren gleichfalls nieht genügend erklärt. Wenn auch ein solcher Einfluß tatsächlich hie und da konstatiert werden kann, so ist er doch nicht ausschlaggebend. Besser läßt sich wohl die Tatsache des Nebeneinander- bestehens so vieler Formen erklären. Erophila ist, wie alle Be- obachter übereinstimmend angeben, fast durchaus autogam und die Befruchtung erfolgt vielfach schon in der noch fast ganz ge- schlossenen Blüte. Dadurch wird aber eine neue Kombination der mehr oder minder erblichen Eigenschaften, wie sie bei einer Fremdbestäubung unvermeidlich ist, verhindert, so daß hier die Autogamie als formerhaltender Faktor erscheint. Trotz häufiger Beobachtungen gelang es mir nur höchst selten, Insekten auf Erophila-Blüten zu finden. Es waren Fliegen, die an der Narbe saugten. Ich kann daher Rosens Angabe, daß Insektenbesuch bei Erophila eine seltene Erscheinung sei, voll bestätigen. Rosen spricht nun die Vermutung aus, daß die Ero- phila-Formen vielleieht als fruchtbar gewordene Bastardnach- kommen zu betrachten seien. Trifft diese Vermutung das Richtige, so ist die Entstehung der Bastarde in eine Zeit zurückzuverlegen, in der Erophila entomophil war. Schon in seiner ersten Arbeit über Erophila macht Rosen diese Annahme, die durch das Vor- handensein von Nektarien unterstützt wird. Dem dagegen erhobenen Einwand, daß ein Grund für einen solchen Wechsel in der herrschenden Befruchtungsweise nicht erkennbar ist, läßt sich vielleicht mit dem Hinweis auf eine kaum geringere Veränderung entgegnen: Es hat sich ja gezeigt, daß früher klimatische Faktoren von großem Einfluß auf die Artbildung bei Erophila waren, heute aber ist dieser Einfluß fast verschwunden und spielt nur bei der 321 fluktuierenden Variation der einzelnen Formen eine sehr ge- ringe Rolle. Wenn nun auch diese Erklärung des Formenreichtums von Erophia an sich nieht unmöglich ist, so scheint mir doch kein zwingender Grund hiefür vorzuliegen. Die Entstehung dieser vielen Formen scheint mir gerade wegen ihres lückenlosen Aneinander- schließens nieht so weit zurückzuliegen, als man wohl von einer entomophilen Periode in der Entwicklung von Erophila an- nehmen müßte. (Schluß folgt.) Über den Formenkreis des Cirsium Semenowii Regel et Schmalh. Von Franz Petrak (Mähr.-Weißkirchen). (Mit 5 Textabbildungen.) Vor einiger Zeit hatte ich Gelegenheit, den Formenkreis des Cirsium Semenowii Regel et Schmalh. näher zu studieren. Diese endemischen Arten der Hochgebirge Turkestans wurden bisher noch niemals zusammenfassend bearbeitet und da ich im Laufe meiner Untersuchungen manches entdecken konnte, was früheren beobachtern entgangen ist, so übergebe ich hier die Ergebnisse meiner Studien der Offentlichkeit. Conspectus speeierum: 1a) Involueri foliola interiora et intima apice plus ıninusve dilatata, scariosa, fimbriata. X CO, glabrifolium (C. Winkl.) m. 1b) Involueri foliola omnia in spinas plus minusve validas attenuata, apice numquam dilatata nee scariosa. 2. 2a) Involueri foliola in spinas breves infirmas parte appressa foliolorum multo breviores attenuata. C. Alberti Regel et Schmalh. 2b) Involueri foliola in spinas validas partem appressam folio- lorum aequantes vel multo superantes exeurrentia. Ü. Semenowii Regel et Schmalh. 1. Cirsium Alberti Regel et Schmalh. in Act. hort. Petrop. VI, 2, pag. 318 (1880). (Abbildung 1.) Syn.: Onicus Alberti C. Winkl. in sched. Cirsium Semenowü Regel et Schmalh. ssp. Alberti Petrak in sched. 1910. Caulis ereetus, 60—90 em altus, a basi vel a medio ramosus, striatus, parce arachnoideus et erispule pilosus, subdense foliatus. Folia caulina inferiora oblongo-lanceolata vel lanceolata, in petiolum basi dilatatum alatum sinuato-dentatum spinuloso-eiliatum attenuata, sinuato-lobata, lobis ovatis subobtusis dentatis spinuloso-eiliatis, spinis infirmis 2—6 mm longis, supra pareissime arachnoidea, viridia, subtus arachnoidea, eanescentia; caulina superiora lanceo- lata sinuato-pinnatifida, basi subaurieulato-semiamplexieauli sessilia, 322 non vel brevissime decurrentia. Oapitula in apice ramorum subses- silia, glomerata vel subsolitaria, ovata, 20—26 mm longa, 14—18 mm diam., [ | ebracteata vel bracteis 1—3 lineari- | lanceolatis minoribus suffulta. Involueri A No ) IN parce arachnoidei foliola exteriora ovato- en ) WWW oblonga,apicem versus dorso subearinata, Abb.1. Cirsium Alberti Regel Margine densissime sed brevissime spi- et Schmalh. — Hüllschuppen nuloso-aspera, in spinulam flavescentem (links äußerste, rechts innerste. infirmam 1—3 mm longam erecto-paten- tem abruptiuscule attenuata ; interiora et intima gradatim longiora e basi ovato-oblonga lanceolata, paullatim acuminata, subinermia, apice subrecurvo-patentia. Corollae ochroleueae limbus ad medium eireiter inaequaliter quinquefidus, laeiniis linea- ribus subobtusis, a tubo satis distinctus eumque aequans vel paullo brevior; filamenta glabrescentia vel parce papilloso-pilosa; pap- pus sordide albus, setis plumosis, apiee scariosis; achaenia oblonga, compressa, parce nigro-striolata. 4. Floret Julio— Septemori. Habitat: Turkestan: in montibus Thian-Schan: „Bogdo“, alt. 1800—2100 m, 24. VII. 1878, leg A. Regel (Herb. Boiss.!). — „Aryslinschlucht*, alt. 2400—2700 m, 10. VII. 1879, leg. A. Regel (Herb. hort. Petropol.!). — „Kunges“, alt. 2100—2400 m, VII. 1879, leg. A. Regel (Herb. hort. Petropol.!. — In valle fluvii Dschauku inferioris, alt. 1800 —2100 m, 1. IX. 1877, leg. A. Regel (Herb. hort. Petropol.!). 2. Cirsium Semenowii Regel et Schmalh. in Bull. Soe. Imp. Natural. Mose., XL., 3, pag. 161 (1867). (Abbildung 2.) Syn.: Cnicus Semenowi C. Winkl. in Act. hort. Petropol., IX., 2, pag. 523 (1886). Caulis erectus, ut videtur ad 80cm altus, a medio vel superne ramosus, striatus, parce arachnoideus et crispule pilosus, subdense foliatus. Folia inferiora oblongo-lanceolata, sinuato-pinnatifida, laeinüs ovatis spinoso-dentatis, dentibus triangularibus spina valida 6—20 mm longa terminatis, utringue imprimis secus nervos parce arachnoidea, in petiolum alatum spinoso - dentatum attenuata; caulina superiora lanceolata, basi subauriculato-semiamplexicauli ses- silia, non vel raro brevissime decurren- tia, spinis validioribus longioribusque. Öapitula in apice caulis et ramorum race- | moso-congesta, subsessilia, 24—50 mm \ J longa, 20—28 mm diam., ovato-globosa, 2 I 1 anal 1 A ae nslet a ala le: bracteis 1—3 lineari-lanceolatis impr Regel et Schmalh. — Hüll- mis basin versus margine spinis validis schuppen (linksäußerste, rechts armatis acuminatis capitula eireiter ae- innerste). quantibus suffulta. Involueri parce arach- noidei foliola exteriora e basi ovato- oblonga paullatim in spinas validas flavescentes ereeto- vel hori- 323 zontaliter patentes acuminata, basin versus dorso subearinata margine densissime sed brevissime spinuloso-aspera; interiora et intima brevi- ora lanceolata, spinula brevi infirma terminata. Corollae purpureae limbus a tubo satis distinetus ad medium eireiter inaequaliter quinquefidus, laciniis linearibus subobtusis, tubum aequans vel paullo brevior; filamenta dense papilloso-pilosa; pappus sordide albus setis plumosis apice scariosis; achaenia mihi ignota. %. Floret Julio, Augusto. Habitat: Turkestan: in faueibus „Talki“, VII. 1877, leg A. Regel (Herb. Boiss.!). Subsp.: saöiramense m. (Abbildung 3.) Syn.: Onicus Sairamensis Ö. Winkler in Act. hort. Petropol., IX., 2, pag. 522 (1886). Öaulis erecetus, ea. 30 em altus, e basi ramosissimus, arach- noideo-tomentosus, dense foliatus. Folia radiealia et caulina inferiora eapitula superantia utrinque imprimis seeus nervos parce arachnoidea vel glabrescentia, oblongo-lanceolata, si- nuato-pinnatifida, laeiniis ovato - orbicu- latis 3—5-dentatis, dentibus breviter triangularibus spinis validissimis fla- vescentibus 15—30 mm longis armatis. Capitula in apice ramulorum solitaria vel plus minusve aggregata, ovato-glo- bosa, ca. 24—35 mm longa, bracteis subduplo longioribus lanceolatis sinuato- pinnatifidis lobis dentatis spinis validis- simis armatis suffulta. Involueri foliola exteriora et media e basi oblonga parce arachnoidea margine brevissime spinu- loso-aspera in spinam flaveseentem in- a = Abb. 3. Cirsium Semenowiti Regel et Schmalh., subsp. sai- tegerrimam plicatam contortam ca. 25--40 mm longam flores multo super- antem abrupte attenuata, interiora et intima minora, lineari-lanceolata, apicem versus brevissime dentieulata, vix rigida. ramense (C. Winkl.) Petrak. — Hüllschuppen (links äußerste, rechts innerste). Corollae purpureae limbus a tubo bene distinetus eoque paullo longior; filamenta papilloso- ilosa. & Habitat: Turkestan: in montibus ad lacum „Sairam-nor‘“, 23. VII. 1895, leg. M. J. Chaffanjon (Plant. Siber. 1895/96, Nr. 895; Herb. Boiss.!). — Kungei Alatau: Kokoirok, ad fontes fluminis Kabin maioris in regione alpina, 13. VII. 1896, leg V. F. Brotherus (Plant. Turkest., Nr. 147; Herb. Boiss.!). Daß die hier beschriebenen Cirsien in engstem, genetischem Zusammenhange stehen, ergibt sich sowohl aus den morphologi- schen Merkmalen als auch aus der geographischen Verbreitung derselben. Offenbar handelt es sich hier um einen alten Typus, welcher sich seit der Tertiärzeit in die heute lebenden Formen 324 differenziert hat. In phylogenetischer Hinsicht müssen wir also von einem Ü. Semenowi sens. lat. ausgehen, welches sieh meiner Meinung nach in postglazialer Zeit in zwei Arten, Ü. Semenowii Regel et Schmalh. und ©. Alberti Regel et Schmalh., gegliedert hat; von der zuerst genannten Art scheint sich, durch klimatische Faktoren beeinflußt, abermals eine neue Art, ssp. sawramense (Ü. Winkl.) m. trennen zu wollen. ©. Semenowii Regel et Schmalh. und (©. Alberti Regel et Schmalh. nehmen heute unter den europäisch-asiatischen Cirsien eine ziemlich isolierte Stellung ein; mir ist wenigstens keine Art bekannt, welche mit ihnen näher verwandt ist. Nur mit dem Formenkreise des im westlichen Nordamerika verbreiteten ©. cali- fornicum Gray besteht eine gewisse Ähnlichkeit; ©. Semenowii Regel et Schmalh. wird also wohl am besten in der Nähe des O. californicum Gray seinen Platz finden; ob aber die erwähnte — übrigens auch ziemlich entfernte — Ahnlichkeit nur eine zu- fällige ist, oder ob zwischen diesen zwei Formenkreisen irgend- welehe — dann aber jedenfalls sehr weit zurückreichende — phylo- genetische Beziehungen bestehen, wage ich jetzt nicht zu entschei- den, weil mir das O©. californicum Gray, eine sehr formenreiche Art, bis jetzt zu wenig bekannt ist. Ich möchte noch einen Bastard des ©. Semenowiü Regel et Schmalh. und ©. Sieversii (Fisch. et Mey) m. beschreiben, welcher vielleicht deshalb einiges Interesse beanspruchen dürfte, weil es sich hier um eine Hybride der Gattung Cirsium sens. striet. und der „Gattung“ Echenais handelt, wohl ein weiterer Be- weis dafür, daß das zuletzt genannte Genus als solches von Oir- sium nicht getrennt werden kann. Über einen Bastard des ©. ob- vallatum M. B. und (. echinus (M. B.) H. Maz. werde ich später noch an einer anderen Stelle ausführlich zu sprechen kommen. 3. Cirsium Semenowii Regel et Schmalh. X Cirsium Sieversii (Fisch. et Mey.) m., nov. hybr. = X Cirsium glabrifolium m. (Abbildung 4.) Syn. Onicus glabrifolius ©. Winkl. in Act. hort. Petropol., IX.. 2, pag. 523 (1886), p-p: Caulis ereetus, ca. 1 m. altus, erassus, suleatus, parce arach- noideus, laxe foliatus, superne ramosus. Folia glaberrima, secus ner- vos imprimis subtus parce arachnoidea; caulina inferiora basi subauriculato- semiamplexicauli sessilia, non decur- rentia, oblongo-lanceolata, sinuato-pin- natifida, spinuloso-eiliata, laciniis trian- ® gulari-ovatis bi- vel tridentatis, dentibus spinis validioribus 5—12 mm longis fla- Tue Hol . vescentibus armatis; eaulina superiora Foldin wa Pe paullo minora, lanceolata, sinuato-lobata. Hüllschuppen (links äußerste, (apitula in apice caulis et ramorum rechts innerste). 2—6, glomerata subsessilia, raro sub- 325 solitaria, breviter peduneulata, ovata vel ovato-globosa, 18—25 mm longa, ca. 20 mm diam., bracteis lineari-lanceolatis vel linearibus vix sinuato-dentatis dentibus spinosis eiliatis capitula subae- quantibus vel paullum superantibus suffulta. Involueri pareissime arachnoidei foliola exteriora lineari-lanceolata, paullatim in spinam flavescentem subvalidam ereeto-vel subrecurvalo-patentem attenuata, apicem versus breviter eiliato-dentata; interiora et intima lanceo- lato-linearia, sub apice attenuata, margine spinuloso-eiliolata, demum in ligulam lanceolatam flaveseentem scariosam margine fimbriato- laceram spinula imbeeilla plerumque uneinato-curvata terminatam desinentia. Corollae purpureae limbus ad medium eireiter inae- qualiter quinquefidus, laciniis linearibus acuminatis, a tubo bene distinetus eoque paullo longior; filamenta dense papilloso-pilosa; pappus sordide albus, setis plumosis apice interdum scariosis; achaenia mihi ignota. %. Floret Julio, Augusto. Habitat: Turkestan: in faueibus „Talki“, alt. 1800 m, 18. VII. 1877, leg. A. Regel (Herb. Boiss.!, Herb. hort. Petropol.!). In nomenklatorischer Hinsicht wäre zunächst zu bemerken, daß Onicus glabrifolius C. Winkl. nur zum Teile hierher gehört, da die von OÖ. Winkler ebenfalls hierher gezogene, von A. Regel 1870 im Tale des Flusses Sarawschau gesammelte Pflanze nur eine j ) Form des C©. Sieversii (Fisch. et Mey.) m. darstellt. x C. glabrifolium (C. Winkl.) m. nimmt eine schöne Mittel- stellung zwischen den hier als Erzeuger angenommenen Arten ein. Der Zuschnitt des Blattes und die ziemlich langen, A kräftigen Dornen der äußeren Hüll- Y schuppen lassen ohne weiteres den Ein- % fuß des ©. Semenowii Regel et Schmalh. ) erkennen, während sich die Einwirkung II; Y des Ü©. Sieversii (Fisch. et Mey.) m. a ren (Abbildung 5) durch das starke Zurück- Häilschuppen links äußerste, treten des Indumentes und durch die an rechts innerste). i der Spitze verbreiterten, häutigen und ausgefransten Hüllschuppen geltend macht. Von den Pollenkörnern sind 50—60% steril; auch sei noch darauf aufmerksam gemacht, daß Regel am Standorte dieses Bastardes auch C©. Semenowii Regel et Schmalh. und ©. Sieversii (Fisch. et Mey.) m. gesammelt hat. Zur Morphologie von Noteroclada. Von Viktor Schiffner (Wien). (Mit 1 Textabbildung.) . Die Gattung Noteroclada'), von der wir bisher nur eine in Südamerika weit verbreitete Art, N. confluens Tayl., !) Stephani (Spec. Hep., I, pag. 369) ist im Irrtum, wenn er für die Gattung den Namen Androcryphia anwendet, denn die betreffende Pflanze ist 326 kennen'), gehörte bisher zu den morphologisch unvollständig er- forschten Pflanzen. Ich habe ein reichliches und ganz vollständiges Material (zum Teil in Alkohol) untersuchen können, welches ich 1901 während der Expedition der kais. Akademie der Wissenschaften in Brasilien gesammelt habe und bin dadurch imstande, ältere, un- genaue oder unriehtige Angaben zu berichtigen und neue Beob- achtungen beizubringen, so daß dadurch unsere Kenntnis von dieser Pflanze eine nahezu lückenlose wird. Die Vegetationsorgane sind von Mitten, Spruce, Ste- phani etc. genügend beschrieben. Ich möchte nur beifügen, daß bei meinen Pflanzen die Unterseite des Stengels bisweilen in 3—4 Zellagen tief weinrot gefärbt ist. Diese Farbe geht aber nur an der Basis etwas auf die Rhizoiden über, die im weiteren Verlaufe blaßgelblich sind (nie rot wie bei Fossombronia!). Starke Stengel sind etwa 14 Zellen diek und die großen Innenzellen enthalten keine Verdickungsleisten (wie bei Pellia epiphylla); sie werden gegen die Ventralseite viel kleiner, nur die Zellen, die sich in Rhizoiden verlängern, sind doppelt so groß als die umliegenden. Dorsal ist eine deutliche, scharf abgesetzte Epidermis diffe- renziert, die aus sehr viel kleineren, flachen Zellen besteht; diese Epidermis ist stellenweise zweischichtig. Die großen Innenzellen enthalten zahlreiche, längliehe Stärkekörner mit einem tiefen Längs- risse auf einer Seite. Wie schon Spruce (Hep. Amaz., pag. 550) angibt, sind bei Noteroclada die „flores monoiei et dioiei*, die @ gibt er als „ter- minales* an. Nach meinen Untersuchungen sind im selben Rasen rein Z' Pflänzen vorhanden und einhäusige, bei denen am Stengel weit herab seitlich gegen die Blattinsertionen zu die 3, in der Mittellinie dazwischen sterile Archegonien (oft zu je zwei neben- einander) stehen. Diese Verhältnisse sind am ähnlichsten denen von Fossom- bronia brasiliensis”), jedoch mit dem Unterschied, daß bei dieser Antheridien und Archegonien regellos gemischt über die Dorsalseite des Stengels verstreut sind (synözisch), während bei Noteroclada die Archegonien zwischen den beiden unregelmäßigen seitlichen Reihen der Antheridien stehen; für dieses Verhältnis paßt weder von Nees in Martius, Fl. Bras., I, pag. 343, nicht als Androcryphia por- phyrorhiza, sondern als „Jungermannia porph.“ beschrieben worden. Der älteste und rite publizierte Gattungsname ist Noteroclada Tayl. 1844, der aber in Syn. Hep., pag. 470 (1846) aus rein philologischen Rücksichten, die für uns Botaniker absolut unmaßgeblich sind, unrechtmäßig durch Androceryphia er- setzt wurde (vgl. Syn. Hep., pag. 470, Fußnote). Bei Spruce, Hep. Amaz., pag. 529, ist die Sache unter Angabe der Jahreszahlen ganz richtig. 1) Beschrieben sind fünf Arten, die aber teilweise identisch mit N. con- fluens sind, teils nicht hieher (sondern zu F'ossombronia) gehören. Daß Not. leucorhiza Spruce identisch ist mit unserer brasilianischen Pflanze, davon habe ich mich an einem Originalexemplar von Spruce versichert. 2) Diese ist von Stephani fälschlich als diözisch beschrieben. Ich werde näheres über sie in meiner Bearbeitung der Hepaticae der brasilianischen Ex- pedition berichten. 327 der Ausdruck synözisch, noch parözisch, vielleicht könnte man es mesotözisch (Mesotoezie) nennen‘). An rein Z Pflanzen stehen die Antheridien über die ganze Oberseite zerstreut (auch in der Mittellinie), eine Abhängigkeit ihrer Stellung von den Blättern ist nirgends nach- weisbar. Die Antheridien sind nicht der Frons tief eingesenkt, wie fast überall angegeben wird, sondern stehen fast in gleicher Höhe mit der Oberfläche, werden aber sofort nach ihrer Anlage von einem Wall umwuchert, der endlich einen oben offenen Kegel darüber bildet, welcher den „Antheridienstiften“ bei Riccia recht ähnlich ist, nur daß hier die Zellen gegen die Basis kurz und außen stark vorgewölbt sind (Fig. 8). Diese Hüllen sind nicht an- fänglich geschlossen und zur Zeit der Reife durehbrochen, wie Spruce (]. e., pag. 530) und Stephani (l. ce., pag. 368) an- geben („Tempore feeunditatis ruptis*), sondern von allem An- fange offen, da sie als Ringwall entstehen °?). Diese Verhältnisse gleichen keineswegs denen bei Pellia, wie Stephani (l. e., pag. 370) angibt, sondern bei Pellia ist das Antheridium von einer flachen Warze überwölbt, deren kleine Mün- dung durch den übrigen ganz ähnliche Zellen umsäumt wird, nicht durch vertikal ungemein verlängerte, die einen „Stift“ bilden. Die Antheridien sind nicht „breviter pedicellata* (Steph.), sondern die von mir gesehenen waren sitzend, denn die Ver- bindungszelle ist von den übrigen Zellen so wenig verschieden, daß sie nicht als Stiel gedeutet werden kann?). Die Antheridien sind fast kugelig (0°2 X 0°16 mm), die Spermatozoiden sind außerordentlich groß (dasselbe ist bei Pellia und Makinoa der Fall). Der Kelch („Caulocalyx“ Lindb., „Perianth“ Leitgeb, „Perian- thium, melius Involucrum“ Spruce, bei Stephani kurzweg „Perian- thium“, was ungenau ist) ist von früheren gut beschrieben und seine 1) Stephani, Spec. Hep., I, pag. 368, sagt: „Androecia flori fem. ap- proximata, saepe totam costam oceupantia, irregulariter aggregata“, was die tatsächlichen Verhältnisse nicht klar wiedergibt. Er nennt die Pflanze einfach monözisch, während Austin, l. ce, sagt: „Althougt antheridia and pistillidia occur in the same caespites, I have not seen them on the same frond“, hält sie also fälschlich für diözisch. Schon Leitgeb hatte die Verhältnisse im III. Hefte der Unters. ü. d. Leberm., pag. 123, in allen wesentlichen Punkten richtig dargestellt. Er sagt dort weiter: „An monözischen Sprossen erkennt man weiters sofort, daß die Archegoniumanlagen höher am Scheitel hinaufreichen, als die der Antheridien“. Dieses würde die Stellungsverhältnisse der Paröcie annähern. Diese Angabe von Leitgeb ist aber nicht immer zutreffend, denn ich fand einmal seitlich an die Basis des Pseudoperianthiums angewachsen und etwas emporgerückt einen Antheridienstift, der also mindestens auf gleicher Höhe mit dem be- fruchteten Archegonium gestanden haben muß. 2) Spruce beschreibt (l.c.) die Verhältnisse recht ungenau: „Antheridia 2 25 in alveolis strato caulis cortieali (demum rupto) velatis immersa, ovali- globosa, subsessilia“. Das erweckt den Anschein, als ob die Antheridien endogen entstehen würden und dann endlich bei der Reife die Deeksehichte durchbrochen würde (wie bei Anthoceros), was aber nicht der Fall ist. 3) Auch Leitgeb spricht von einem „sehr kurzen Stiele“. 328 Entstehungsweise als rein cauligenes Gebilde schon von Leitgeb sichergestellt. Ich kann als Beweis, daß es sich hier um ein thala- mogenes Gebilde handelt, die Beobachtung beibringen, daß häufig sterile Archegonien im Innern des Kelehes weit hinauf gerückt sind; ich fand solche bis zur mittleren Höhe, und einmal sah ich ein solehes außen nahe der Mündung ansitzen. R. Spruce, Hep. Amaz., pag. 530, stellt sich jedoch dieses Gebilde entstanden aus der ausgehöhlten Stengelspitze mit zwei Blättehen („foliis florali- bus“, „phyllis“) vor, was ganz sicher unriehtig ist. Die beiden obersten Blätter („folia involucralia“) sind viel kleiner als die übrigen, stets von ungleicher Größe, selbstverständlich an die Basis des Kelches herangerückt und scheinbar an diese angewachsen, am Aufbau des Kelches selbst nehmen sie aber gar keinen Anteil. Die Gestalt des Kelches ist von Austin, Notes on the Genus Pellia (Bull. Torrey Bot. Cl., VI, 1875, pag. 30), ganz unrichtig dargestellt: „Involuere usually a little longer than in Pellia epi- phylla, otherwise very similar“. Fig. 1, 3—8. Noteroclada confluens. — Fig. 2. Pellia Fabbroniana. 1. Junges Sporogon mit Fuß und Involucellum, Verg. 13:1. — 2. Fuß und Involucellum von Pellia Fabbroniana, Verg. 13:1.— 3. Fuß und Involucellum eines überreifen Sporogons mit der Basis der vertrockneten Seta, Verg. 13:1. — 4. Rand des Involucellums, Verg. 60:1. — 5. Querschnitt durch die Spo- rogonwand, a = außen, i — innen, Verg. 200:1. — 6. Junge Sporentetrade, Verg. 200:1. — 7. Reife Spore, Verg. 200:1. — 8. Antheridienkammer im Längsschnitte, Verg. 200: 1. Stephani spricht (l. e., pag. 568) von einem „Amphigastrium florale“, was ein Irrtum ist. Noteroclada kann überhaupt keine Amphigastrien haben, wenn man nicht etwa die in zwei Reihen aus dem ventralen Segmente hervorgehenden dreizelligen Keulen- haare als Amphigastrien bezeichnen will. Was Stephani für das Amph. florale hält, ist wohl gewiß das letzte (kleinste) Blatt, wel- ches bisweilen stärker gegen die Mediane gedrängt ist. Die Calyptra ist eine Cal. thalamogena (im Sinne Lind- bergs), die sterilen Archegonien sind hinaufgerückt, jedoch sah ich selbst sie nie bis zur Spitze der Calyptra, sondern nur im unteren Drittel, doch mag wohl ersteres bisweilen vorkommen, da dies seit Leitgeb (l. e., pag. 125) alle Autoren berichten. An dem von mir untersuchten Exemplaren war auch die Calyptra gegen 329 die äußerste Spitze sicher nur einschichtig, im größeren unteren Teile aber immer zweischichtig'). Der Sporogonfuß ist kegelförmig und tief eingesenkt („ad tertium folium descendente“, Steph.). Ubersehen wurde bisher die sehr interessante Tatsache, daß am Rande des Fußes ein mächtig entwickeltes Involucellum vorhanden ist, wie bei den ein Perigynium entwickelnden Lebermoosen (Jungermanniae geo- calyceae), welches die Basis der jungen Seta wie eine locker an- liegende, bis 0:6 mm hohe Manschette umgibt (Fig. 1, 3). Der freie Rand dieses Involucellums ist fransig gezähnelt, die Zähnchen sind 1—3 Zellen lang und das ganze ist nicht unähnlich der Perianthmündung unserer einheimischen Aplozien und Nardien (Fig. 4). Bei Pellia kommt ebenfalls ein deutliches Involucellum vor, was meines Wissens bisher auch übersehen wurde?). Dasselbe ist auch in der Beschaffenheit des Randes ähnlich, aber nur etwa ein Drittel so hoch (0'2 mm), als bei Noteroclada, wobei noch in in Rechnung kommt, daß bei Pellia der Fuß doppelt so groß und die junge Seta doppelt so diek ist (Fig. 2). Es ist mir nicht zweifelhaft, daß das Vorhandensein eines Involucellums und eine mehr weniger starke Entwicklung in allen Fällen abhängig ist von der mehr weniger tiefen Versenkung des Fußes in das Gewebe der proembryonalen Generation. Die Seta war bisher nicht anatomisch untersucht. Sie ist nicht hohl und zeigt etwa denselben Bau, wie bei Pellia°). Auf dem Querschnitte sieht man im Durchmesser etwa zehn ziemlich gleich große Zellen mit starken dreieckigen Eckenverdiekungen. Im jugendlichen Zustande (auch noch in über 1 em langen Seten) enthalten die Zellen sehr viel Stärkekörner. Über den Bau des Sporogons sagt Leitgeb nichts, fast alles, was wir bisher darüber wissen, verdanken wir Spruce (Hep. Amaz., pag. 530 und 531); diese Angaben sind im wesent- lichen richtig, bedürfen aber doch einiger Verbesserungen. Die Kapsel ist quadrivalvis, valvulis subaequalibus (interdum minus regulariter dehiscens). Letzteres habe ich nie beobachtet; schon mit der Lupe sieht man an reifen, aber noch nicht aufgesprun- genen Kapseln ganz deutlich die Trennungslinien der Klappen, welche wenigstens in der Außenschichte deutlich vorgebildet sind, indem in dıeser Linie die braunen Verdickungspfeiler in den Zell- ecken fehlen. Die Klappen werden von Spruce und Stephani als zwei- schichtig angegeben, was unrichtig ist, indem die ;Innenschichte ı) „Die Calyptra ist sehr zart (wahrscheinlich immer nur einschichtig)*., Leitgeb, 1. c., pag. 125. 2) Untersucht habe ich lebendes Material von P. Fabbroniana aus dem bot. Garten in Wien, 22. II. 1911. 3) Vgl. Douin, Le pedicelle de la capsule des Hepatiques (Bull. Soc. bot. de France, LV., 1908). Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1911. 23 330 fast überall doppelschichtig ist; nur stellenweise ist sie ein- schichtig. Die Außenschichte ist von Spruce richtig beschrieben: „Strato externo crasso, e cellulis subquadratis, columnis aneularibus fuleitis.“ Stephani gibt I. ce. an: „parietibus radialibus inerassatae“, was ungenau ist, denn die Verdickungs- pfeiler stehen stets nur in den Zellecken und erscheinen in der Flächenansicht als braune Vierecke, wo vier Zellen zu- sammenstoßen, die Wände selbst sind nicht mehr verdickt als die äußeren und inneren Tangentialwände, alle Wände sind fast hyalin, aber keineswegs dünn und zart, sondern kräftig. Der Flächen- durchmesser der Zellen ist 25—30 u, ihre Tiefe (Radialdurch- messer, Dicke der Außenschichte) 45—50 u (Fig. 5). Die Innenschichte ist, wie erwähnt, meist doppelschiehtig und besteht aus kurz spindelförmigen (prosenchymatischen) Zellen, welche eine lax gewundene, vollständige Spiralfaser (nicht Halbringfasern, wie bei Pellia epiphylia!) enthalten; selten tritt gegen die Zellenden daneben eine Ringfaser auf. Stephani nennt sie: „semiannulatim vel spiraliter incrassatae“ ; ersteres habe ich nie gesehen. Während sonst der Kapselbau dem von Pellia sehr ähnlich ist (vgl. auch Jack, Bei- träge zur Kenntnis der Pellia-Arten, in Flora, 1895, Ergänzb.), unter- scheidet sich Noteroclada wesentlich durch die vollkommenen Spiralfasern der Innenschichte. Bei Pellia epiphylla und P. Neesiana zeigt die Innenschichte Halbringfasern, bei Pellia Fabbroniana ist sie ganz faserlos. (Vgl. auch John Andreas, Über den Bau der Wand und die Öffnungsweise des Lebermoossporogons, in Flora, 1899, pag. 44.) — Im Bau der Sporogonklappen zeigt auch nahe Übereinstimmung Treubia (vel. Andreas, |. e., pag. 45) namentlich durch die auch dort (allerdings nur bisweilen) vor- kommenden vollständigen Spiral- und Ringfasern in den Zellen der Innenschichte. Die (freien) Elateren sind lang, gegen die Enden etwas ver- dünnt, aber stumpflich, 9 u diek, in der Mitte stets dreispirig, gegen die Enden zweispirig, die Spiren sind fast hyalin, faden- förmig. Die Elaterenträger am Grunde der Kapsel, etwa 40, sind gegen die Basis dieker, daselbst mit 3—4 Spiren, sonst den Rlateren ähnlich; sie ähneln sehr denen von Pellia epiphylla, die zwei- spirige Spitze ist aber viel mehr verlängert. Die Sporen weichen durch ihre nahezu kugelige Gestalt (65x70 wu) sehr von den länglichen der Gattung Pellia ab. Ihre Entstehungsweise ist sehr eigentümlich, da sie sich schon sehr früh in der Tetrade vollständig abrunden, so daß die Tetrade einen vierknöpfigen Körper bildet; die Membran der Sporenmutter- zelle ist in den tiefen Zwischenräumen zwischen den jungen Sporen tief eingesunken (Fig. 6). Die reifen Sporen besitzen ein 331 dieht kleinwarziges Exospor'); diese Skulptur läßt aber eine ziemlich große Calotte frei, welche vollkommen glatt ist (Fig. 7). An den bisweilen (wie bei Fossombronia und anderen Gattungen) vorkommender Doppelsporen, die durch seitliches Zusammen- wachsen von zwei Sporen entstehen, läßt sich nachweisen, daß diese glatte Calotte der Stelle entspricht, wo die Spore in der Tetrade sich mit den Schwestersporen berührte, denn bei Doppel- sporen findet sich dieser Fleck genau an der Innenseite, wo die Schwestersporen der Tetrade angelegen haben müssen. Die Tatsache, daß auch hier, wie bei Pellia, die Sporen schon in der noch geschlossenen Kapsel zu keimen (resp. sich zu teilen) beginnen, ist längst bekannt?), aber ich glaube, durch Ver- gleich etwa gleichalteriger Sporogone von Pellia und Noteroclada sicher annehmen zu müssen, daß dieser Prozeß bei Noteroclada erst in einem viel späteren Stadium eintritt. Es war zu ermitteln, welchem Teilungsmodus sie folgen, nachdem Leitgeb nach- gewiesen hat, daß diese Verhältnisse bei Pellia epiphylla und P. calycına (= Fabbroniana) ganz verschieden sind. Ich fand, daß die Teilung nach dem Typus von Pellia calyeina vor sich geht. Es tritt zuerst eine schräge Wand ein, auf der sich zwei darauf ungefähr senkrechte Wände ansetzen, so daß die Spore in vier ungleiche Quadranten zerfällt (Unregelmäßigkeiten sind auch hier häufig, wie bei Pellia calycina, vgl. Leitgeb, Unters. III, pag. 58). Der eine Quadrant schließt immer die erwähnte un- seulpturierte Calotte ein und ich zweifle nicht, daß aus diesem Quadranten das erste Rhizoid hervorgehen wird (Fig. 7). Leitgeb (l. e., pag. 59) hat sich bemüht, festzustellen, ob bei Pellia eine gesetzmäßige Polarität in der Entwicklung des Keimlings aus der Spore bestehe und hat in den meisten Fällen gefunden, daß die Rhizoid-Mutterzelle dem Pole der Spore entspricht, welcher in der Tetrade nach innen gelegen war, ohne aber diese Gesetz- mäßigkeit allgemein sicherstellen zu können. Systematische Stellung: Ich glaube, für mich das Ver- dienst in Anspruch nehmen zu können}?), in der großen Gruppe der Anacrogynaceen zuerst Gruppen abgegrenzt ‚zu haben, inner- halb welcher die Gattungen in zweifellosem phylogenetischen Zu- sammenhange stehen. Ich stellte Noteroclada zu den Codonieen, wohin sie schon die Syn. Hep. gestellt hatte*). Das Bestreben, die beblätterten Formen einander anzunähern, hat mich, wie alle 1) Nach Spruce |. c.: „sporae magnae laeves«, was unrichtig ist. ®2)S.O. Lindberg, Sur la Morphologie des Mousses (Rev. Bryol., XIII, pag. 51, 1886). 3) Hepaticae in Engler u. Prantl, Nat. Pflanzenfam., I. 3 (1893). Man vergl. damit: Lindberg, Hep. in Hibernia leet. 1875. — Spruce, Hep. Amaz. et Andinae, 1885. — Evans, An Arrangem, of the Genera of Hepaticae (Trans- Conn. Acad., VIII, 1892. *) Die Codonieae der Syn. Hep. sind aber in ganz anderem Sinne ge- faßt, wie von mir, indem sie auch Zoopsis umfassen, während die Gattungen Pellia, Blasia und Monoclea in ganz anderen Gruppen untergebracht sind. 23* 332 anderen in Betracht kommenden Autoren, veranlaßt, sie nicht direkt an die Gattung Pellia anzuschließen '), sie steht aber bei mir durch dieselben beiden Gattungen getrennt von Fossombronia, wie bei Stephani Spec. Hep. I. und Stephani hat daher Un- recht, wenn er |. c., pag. 369, sagt: „Die Pflanze ist bisher stets in die Nähe von Fossombronia gestellt worden“, womit er meint: direkt neben Foss., denn er selbst stellt sie genau in dieselbe Nähe, wie ich. Auch hat Stephani die Notiz von Austin, Notes on the Genus Pellia (Bull. Torrey Bot. Cl., VI., 1875, pag. 29, 30) übersehen, wo es heißt: „By the inflorescens, frueti- fieation, texture of the frond, mode of growth, rootlets, ete., it is a true Pellia“ und wo sogar unsere Pflanze als Pellia porphyrorhiza (Nees) Aust. beschrieben wird. Die Phrase bei Stephani. e.: „Es ist eine Pellia calycina mit Blättern versehen“, darf natür- lich nicht zu streng genommen werden, denn außer den Blättern sind noch andere tiefgreifende Unterschiede verhanden. Ich habe zuerst (l. c., p. 58) die nahe Verwandtschaft von Noteroclada mit Treubia betont und durch diese Gattung leitet allerdings die Verwandtschaftsreihe durch Fetalophyllum zu Fossombronia hinüber. Neue Peridinium-Arten aus der nördlichen Adria. Von Josef Schiller (Triest). (Mit 3 Textabbildungen.) Dem adriatischen Meere haben in den letzten Jahren die Planktologen mit großem Erfolge ein besonderes Interesse zu- gewandt. Auf phytoplanktologischem Gebiete haben alle Unter- suchungen neue Arten gefördert. Da nun meine Hauptarbeit in- folge des enormen zur Bearbeitung vorliegenden Materials (zirka 2200 Proben) noch einige Zeit ausstehen wird, so habe ich mich entschlossen, einige neue Arten schon vorher in kurzen Mitteilungen zu veröffentlichen. So beschreibe ich im folgenden drei neue Peri- dinium-Arten, die sämtlich dem Subgen. Protoperidinium (Bergh) Gran angehören. Peridinium ovum, nov. Spec. (Abb. 1.) Körper regelmäßig oval. Die apikal-antapikale Achse immer länger. Die Querfurche schwach, bis stärker rechtsschraubend. Die Querfurchenleisten schmal und häufig undeutlich zu sehen. Die Apikalhälfte ein deutliches, aber kurzes, scharf abgesetztes Hörnehen tragend. Antapikal zwei Stachel, die meist lang und schmal sind. Längsfurche breit, links mit einem unten breiteren, oben schmäleren Flügel. Rechte Querfurchenleiste meist mit einem schmalen, häufig fehlenden oder schwer sichtbaren Flügelsaum begleitet. Membran 1) Bei Stephani, Spec. Hep., steht sie an richtiger Stelle. 333 dick bis sehr dick bei älteren Exemplaren; bei diesen auch immer starke Entwicklung der Interkalarstreifen. Die Rautenplatte groß, Plattenformel (1a b)—(12b) und (1fg)—(14f). 2 % 8 Abb. 1. Peridinium ovum. Fig. A—C 450fach, Fig. D 600fach vergrößert. Wiewohl dem Peridinium quarnerense (Br. Schröder) sehr nahestehend, kann P. ovum doch stets leicht durch seine ovale Form, die geringere rechte Schraubung der Querfurche, deren Enden nicht übereinandergreifen, sondern stets voneinander ge- trennt bleiben, durch die Längsflügelleiste links, die beiden großen Stachel, sowie durch die Plattenanordnung unterschieden werden. Vorkommen: Golf von Triest, März bis November. Peridinium Wiesneri'), nov. spec. (Abb. 2.) Zelle länglich, apikal und antapikal verschmälert, ventral ab- geplattet, dorsal abgerundet oder bei jüngeren Exemplaren in Schalenansicht mit einem schwachen Buckel. In Ventralansicht zeigt die vordere Hälfte konvexe, nach oben zu konkave Seiten, die in ein kurzes, breites Apikalhorn sieh rasch verschmälern. Die obere Abb. 2. Peridinium Wiesneri. 750fach vergrößert. Zellhälfte besitzt ventral in der Mittellinie eine von oben nach unten tiefer werdende Einwölbung. Die antapikale Hälfte mit stark !) Herrn Hofrat Dr. Julius v. Wiesner zubenannt, der als Vizepräsident des Vereines zur ozeanographischen und naturwissenschaftlichen Erforschung der Adria in Wien sich große Verdienste um die Adriaforschung erworben hat. 334 konvexen Seiten, in zwei Stachel auslaufend. Der rechte Stachel spitz und schwach seitwärts gekrümmt; der linke Stachel größer und dicker, auf der etwas zugespitzten linken antapikalen Zell- hälfte aufsitzend. Zellplasma an den Stachel unmittelbar heran- tretend, so daß im Vergleich zu den mit typischen Antapikal- hörnern versehenen Peridinium-Arten eine Art Halbhorn zustande kommt. Querfurche stark rechts schraubend. Längsfurche links mit einem breiten Flügelsaum, der nicht auf den eigentlichen Stachel übergeht. Rechts nur ein ganz niedriger Saum vorharden. Zellwand mäßig diek. Schalenoberfläche retikuliert. Verhältnis der Rautenplatte zu den Nachbarplatten (1ab)—(12b) und (14g) — (4fg). Die Rautenplatte ist unregelmäßig, die Trennungsnaht zwischen den Platten 1 und b meist sehr lang, ebenso die zwischen 1 und g. Die Interkalar- und Praeeingularplatten groß. Interkalar- streifen können sich zwischen allen Platten entwickeln. Peridinium Wiesneri hat keine nähere Verwandtschaft mit den bis heute bekannten Arten und zeigt in mehrfacher Hinsicht sehr beachtenswerte Merkmale. Zunächst fällt die stark rechts- schraubende Querfurche auf, durch die sich die Spezies als echtes Protoperidinium erweist. Hiemit stimmt auch die Bildung von Stacheln überein. Doch ist nur der rechte Stachel typisch als soleher entwickelt, während links ein Mittelding zwischen einem plasmagefüllten Horn, wie sie dem Subgen. Euperidinium im all- gemeinen zukommen und einem Stachel vorliegt. P. Wiesner: zeigt, wie die Entwicklung vom Stachel zum plasmagefüllten Horn vor sich geht. Und diese Entwicklung ist hier jedenfalls weiter vor- geschritten als bei den beiden nordischen Arten Peridinium finlandicum Paulsen und P. Grani Ostenfeld, denn hier stehen die Stachel lediglich auf Erhebungen. Vorkommen: Juni bis September an der Lagunenküste bei Grado, Porto Buso, Lignano. Peridinium spinosum, n0v. spec. (Abb. 3.) Der Körper länglich, dorsiventral abgeplattet, schwach nieren- förmig, mit deutlich entwickelten Hörnern, die Seitenkonturen ele- gant geschwungen, kon- vex-konkav. Querfurche „ deutlich rechts schrau- —> bend, die Schrauben- ebene etwas schräg auf der Längsachse der Zelle stehend. Längs- furche an der linken Seite mit einem Flügel versehen, rechts höch- Abb. 3. Peridinium spinosum. 450fach vergrößert. Stensein schmaler Saum 335 vorhanden. Schalenoberfläche dicht bestachelt bis auf die Spitzen der beiden antapikalen Hörner, die stets unbestachelt sind. Die Plattenformel ist (12b)—(lab) und (1fg)—(14f). Alle Platten gut entwickelt. Interkalarstreifen können sich zwischen allen Platten entwickeln. Nach der Zellform könnte man P. spinosum mit P. adriaticum Broch in Beziehung bringen; die Plattenanordnung stimmt aller- dings wenig damit überein. Mit dieser neuen Art ist die Zahl der Peridinium-Arten mit rechtsschraubender Querfurche und gefüllten Antapikalhörnern auf vier gestiegen. Vorkommen: Golf von 'Iriest, Sommer. Die Lebermoosflora der Kitzbüheler Alpen. Von j Dr. Walter Wollny (München). (Schluß.) ) Chandonanthus Mitten. 76. Ohandonanthus setiformis (Ehrh.) Mitten. „In großen, dichten Polstern an den östlichen Gehängen des Kleinen Rettenstein (6000°)“, leg. Sauter?). Ich konnte trotz mehrstündigen Herum- kletterns an den Felsen des Kleinen Rettenstein das Moos dort ebensowenig wiederfinden als das ebenda von Sauter und Breidler entdeckte Schisma Sendtneri! Schisma Dumortier. 17. Schisma Sendtneri Nees. „In großen bräunlichen Polstern an den Tonschieferfelsen des westlichen Gehänges des Kleinen Rettenstein (6000°) in Tirol mit J. setiformis und Mastigo- ryum deflexum“, leg. Sauter°). Ebenda wiedergefunden von Breidler‘). „In den großen üppigen Polstern am Roßgrub- kogel*, leg. Breidler!?). Ptilidinm Nees. 78. Ptilidium pulcherrimum (Web.) Hampe. Häufig in den Wäl- dern des Kelehsautales und Kurzen Grundes auf Baumrinden bis ca. 1600 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel, im Nagelwald, bei Jochberg und im Saukasergraben (August 1909). Trichocolea Dumortier. 79. Trichocolea tomentella (Ehrh.) Dum. Im Kelchsautal am Rand eines Baches (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel bei den Ehrenbach- 1) Vgl. Nr. a S. 281. ayııc, pag. 1 3) ]. c., pag. = 38 c., pag. 343. 336 80. 8. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. wasserfällen, ca. 900 m (21. Juli 1909). Am Anstieg zur Seidl- alpe, ca. 950 m (27. Juli 1909) und im Saukasergraben bei Jochberg, ea. 1000 m (26. August 1909). Diplophylium Dumortier. Diplophyllum taxifolium (Wahl.) Dum. Im Kelchsautal am Wege zur Roßwildalpe, ca. 1400 m (12. Juli 1903). Bei Kitz- bühel am Anstieg zum „Horn“, ca. 900 m (22. August 1909). Diplophyllum obtusifolium (Hooker) Dum. Im Kelchsautal, Kurzen Grund bei der Brennhütte bis ea. 1700 m sehr häufig (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel sehr verbreitet: Bis zum Gipfel des Horns, ca. 1900 m (22. August 1909); am Hahnenkamm, Seidlalpe, Zenzerkopf (August 1909). Bei Jochberg und im Saukasergraben, am Kleinen Rettenstein, ca. 1800 m (26. August 10081 Am Tristkogel, Gamshag und Gaisstein (7. September Diplophyllum albicans (L.) Dum. Ungemein häufig an feuchten Felsen, Wegrändern etc. vielfach in quadratfußgroßen Rasen. So im Kelehsautal, Kurzen Grund bis zur Brennhütte, zirka 1700 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel: Am Horn, Seidlalpe, Hahnenkamm, Zenzerkopf, im Nagelwald bis ca. 1600 m (August 1909). Bei Jochberg, im Saukasergraben, am Kleinen Rettenstein (26. August 1909). Am Tristkogel. Gamshag und Gaisstein (7. September 1909). Scapania Dumortier. Scapania uliginosa (Sw.) Dum. Im Kurzen Grund, ca. 1400 m (12. Juli 1903). Bei der Roßwildalpe, ca. 1900 m (12. Juli 1903). Oberhalb der Kesselbodenalpe am Kleinen Rettenstein, ca. 1880 m (26. August 1909). Scapania dentata Dum. An feuchten Felsen im Kurzen Grund und bei der Roßwildalpe bis ca. 1900 m (12. Juli 1903). Im Kesselboden am Kleinen Rettenstein, ca. 1850 m (26. August 1909). Scapania undulata (L.;) Dum. An überrieselten Felsen, an Steinen in Bächen sehr häufig: Im Kelchsautal und Kurzen Grund bis zur Roßwildalpe, ca. 1900 m (12. Juli 1903). In den kleinen Bächen des Kesselbodens am Kleinen Rettenstein, ca. 1800 m (26. August 1909). Scapania aspera Bernet. Bei Kitzbühel am Wege zu den Ehrenbach-Wasserfällen, ca. 900 m (21. Juli 1909). Scapania nemorosa (L.) Dum. Häufig in den Wäldern im Kelchsautal und Kurzen Grund (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel: Beim Ehrenbach-Wasserfall (21. Juli 1909). Im Saukasergraben bei Jochberg, ca. 1000 m (26. August 1909). Scapania aequiloba (Schwaegr.) Dum. Weit verbreitet in den Wäldern des Kelehsautales, des Kurzen Grundes (12. Juli 1903). 89. I. 91. 92. 93: 94. 9. 337 Bei Kitzbühel allenthalben! Im Saukasergraben bis ca. 1000 m (26. August 1909). Scapania Bartlingüi Nees. Bei Kitzbühel: Bei den Ehrenbach- Wasserfällen auf einem Stein, ca. 900 m (21. Juli 1909); am Wege zu den Einsiedelei-Wasserfällen zwischen anderen Moosen, ca. 1050 m (21. Juli 1909) und am Gipfel des Kitzbüheler Hornes, ca. 1990 m (22. August 1909). Scapania curta (Mart.) Dum. Ungemein häufig und von den verschiedensten Formen! Im Kelehsautal, Kurzen Grund, Roß- wildalpe, am Schwebenkopf bis ca. 2400 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel: Bis zum Gipfel des Horns, ca. 1990 m (22. August 1909); am Wege zur Seidlalpe, zum Hahnenkamm, zum Zenzerkopf, im Nagelwald (August 1909). Bei Jochberg, im Saukasergraben, im Kesselboden, am Kleinen Rettenstein bis 2100 m (26. August 1909). Am Gaisstein bis ca. 2300 m (7. September 1909). Scapania rosacea (Corda) Dum. Oberhalb der Roßwildalpe bei Kelchsau, ca. 1900 m (12. Juli 1903). Scapania umbrosa (Schrad.) Dum. Auf faulendem Holz häufig im Kelehsautal und Kurzen Grund, ca. 1000 m (12. Juli 1909). Bei Kitzbühel am Anstieg zum Horn an mehreren Stellen (22. August 1909). Im Nagelwald, ca. 800 m (24. August 1909). Im Saukasergraben bei Jochberg, ea. 1100 m (26. August 1909). Radula Dumortier. Radula complanata (L.) Dum. Im Kelchsautal an einigen Stellen (12. Juli 1903). In der Umgebung Kitzbühels ver- hältnismäßig wenig vorkommend: Am Anstieg zum „Horn“ (22. August 1909). Am Wege zum Zenzerkopf (21. August 1909) und im Saukasergraben (26. August 1909). Madotheca Dumortier. Madotheca platyphylla (L.) Dum. Nur an einer Stelle bei Kitzbühel, im „Buchenwald“ beobachtet, ca. 800 m (8. August 1909). Lejeunea Libert. . Lejeunea serpyllifolia Lib. An Baumstämmen, Felsen und über anderen Moosen häufig im Kelehsautal und Kurzen Grund (12. Juli 1903). In der Umgebung von Kitzbühel: Am Anstieg zum „Horn“, zum Hahnenkamm und zum Zenzerkopf (August 1909). Im Saukasergraben (26. August 1909). Frullania Dumortier. Frullania dilatata (L.) Dum. Im Kelehsautal und Kurzen Grund an mehreren Stellen (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel: Am „Sehleierfall‘, am Anstieg zum „Horn“, zum Hahnen- kamm, zur Seidlalpe und in den Wäldern am Schwarzsee 398 IE 98. 99. (August 1909). Im Saukasergraben bei Jochberg (26. August 1909). Frullania Jackit Gottsche. In großen Rasen, teilweise mit Fr. tamarisci gemischt, am Gipfel des Kleinen Rettenstein, 2100 m (26. August 1909). Am Roßgrubkogel, ca. 2150 m (leg. Breidler). Frullania fragilifolia Taylor. Bei Kitzbühel: Oberhalb der Ehrenbach-Wasserfälle, ca. 900 m (21. Juli 1909). Am Fahr- weg zum „Horn“, ca. 1100 m (22. August 1909); am Grün- steig (Weg nach Obholz), ca. 900 m (2. September 1909). An allen drei Stellen auf Rinde von Abies alba. Frullania tamarisci (L.) Dum. Sehr häufig und stellenweise in großen Rasen im Kelchsautal, Kurzen Grund und bei der Brennhütte, ea. 1300 m (12. Juli 1903). Bei Kitzbühel allent- halben. Höchste Fundorte: Am Gipfel des „Horn“, ca. 1990 m (22 August 1909) und am Kleinen Rettenstein, ea. 2100 m (26. August 1909). Anhang. Im Anschluß an die vorstehenden, ausschließlich aus den Kitzbüheler Alpen stammenden Moose gebe ich noch einige Stand- ortsangaben über seltene und bisher in Tirol noch wenig gefun- dene Lebermoose. 1. Olevea hyalina (Somm.) Lindb. Ziemlich großer Rasen mit fl. 2., leg. Dr. Th. Herzog (Juli 1903), am Gipfel der „Fleisch- bank“ im Wilden Kaiser bei Kufstein, ca. 2300 m. Frullania Cesatiana De Notaris. Ich fand dieses Moos an der Stelle, wo es schon von Prof. Reger (1885) und Prof. V. Sehiffner (1899) gesammelt worden war, „an trockenen Felsen zwischen der Gratscher Kirche und Algund bei Meran, ca. 330 m“ wieder, u. zw. nicht nur an Felsen, sondern auch ziemlich reichlich an Eichenrinde! (14. und 22. April 1910). Frullania cleistostoma Schiffner et Wollny. Dieses bisher nur einmal von Prof. Dr. V. Schiffner „an den Dorfmauern von Algund bei Meran, ca. 400 m“, gesammelte Moos wurde von mir an folgenden Stellen gefunden: An trockenen Felsen (Granit) zwischen der Gratscher Kirche und Algund, zirka 330 m, e.fl. (14. April 1910) mit Frull. Cesatiana zusammen. An Weinbergmauern (Granit) am Karrenweg zwischen Gratsch und Dorf Tirol, ea. 400 m, e. fl. per. fr.! (25. September 1909, 4. und 10. April 1910). An derselben Stelle spärlich auf Rinde von Berberis vulgaris und Prunus spinosa! (2. April 1910). An Weinbergmauern (Granit) am Fußweg von Martinsbrunn nach Gratsch, ea. 350 m, e. fi. per. (27. März 1910). In re- lativ großen, reich fruchtenden Rasen am alten Fahrweg vom „Zehent Torgglhaus“ nach Gratsch an Weinbergmauern, zirka 330 m (16. April 1910). An der Fahrstraße von Meran nach 339 Schloß Tirol auf Granitblock, ea. 400 m (4. April 1910). An den Mauern (Granit) der zum Schloß Tirol bei Meran ge- hörigen Weinberge an zwei Stellen in der Nähe des Schlosses, ca. 450 m, e. fl. per. fr.! (4. April 1910). Hieracienfunde in den österreichischen Alpen und in der Tatra. Von Robert Freih. v. Benz (Klagenfurt). (Fortsetzung. !) Glaueina. 32. H. porrifolium L. ssp. porrifolium (L.) N. P. «. genwinum 1. normale N. P. Kärnt.: Pirkach bei Oberdrauburg (Unterkr.) (r. B.), Kanaltal (Reßmann) (r. B.), Bombaschgraben (Pach.) (r. B.), Saifnitz (Unterkr.) (r. B.), Bleiberg und Mittewald (Unterkr.) (r. B.), Loiblstraße (Sabid.) (r. B.). ß. armerifolium Koch. Krain: Polje (Wochein). 33. H. bupleuroides Gmel. ssp. scabriceps N. P. Kärnt.: Lußnitzeralpe (Reßmann als scor- zonerifolium) (r. Z.). ssp. Schenkii Griseb. Tirol: Aufstieg vom Falzturntal zum Gramaijoch. 34. H. glaucum All. ssp. gymnolepium N. P. Kärnt.: Zlapp und Sagritz im Mölltal, Glödnitzfall (Pach.) (r. B.). Krain: Wocheinerfeistritz. ssp. isaricum «a. genuinum 1. normale N. P. Steiermark: Dullwitz (Hochsehwab). 2. floccosius N. P. Tirol: Zahmer Kaiser, Falzturntal. ssp. nipholepium N. P. 1. normale N. P. Kärnt.: Dobratsch (Maruschitz) (r. B.), Seissera (Unterkr.) (r. B.), Obir. Tirol: Falzturntal. Ung. Litorale: Fiumaraschlucht. 2. trichocephalum N. P. Ung. Litorale: Fiumaraschlucht. ssp. tephrolepium «. genuwinum 1. normale N. P. Kärnt.: Zirknitzschlucht im Mölltal, Nötsch (Unterkr.) (r. Z.), Baum- lahner bei Bleiberg (Maruschitz) (r. Z.), Obir, Wildensteiner- graben. Krain: Wocheinerfeistritz, Urna prst. 4. puberulum N. P. Kärnt.: Obir (Hieraciotheca, 550). ssp. Zurbinatum N. P. Österr. Litorale: Monte Santo. ssp. Willdenowii Monn. «. genuinum 1. normale N. P. Tirol: Falzturntal. d. scabrellum N. P. Krain: Wocheinerfeistritz. Villosina. 35. H. villosum L. ssp. calvifolium N. P. Tirol: Cortina—Falzarego. 1) Vgl. Nr. 7/8, 8. 249. 340 ssp. glaucifrons N. P. Kärnt.: Neveaalpe. ssp. undulifoium N. P. Kärnt.: Mallnitzertauern und Sagritzer- alpe (Pach.) (r. B.). ssp. villosum L. «&. genwinum 1. normale a. verum N. P. Kärnt.: Mallnitzertauern (Pach.) (r. B.), Sagritzalpe (Pach.) (r. B.), Tröpolacheralpe (Pach.) (r. B.), Reichenauergarten (Pach.) (r. B.), Plöcken (Pichler) (r. B.), Osternig (Sabid.) (r. B.), Kanaltal (Reßmann) (r. B.), Dobra& (Maruschitz) (r. B.), Or- tatschasattel (Sabid.) (r. B.), Bärntaler Ko@na, Obir, Koralpe (Seetal und Nordseite des Speikkogels auf Urkalk). 5. involu- cratum Rochel. Krain: Crna prst. ssp. villosissimum 1. normale N. P. Kärnt.: Pasterze und Buchacheralpe (Pach.), Krebenzen und Raibl (Jab.). 3. steno- basis N. P. Tirol: Zahmer Kaiser. 36. H. villosiceps N. P. ssp. comigerum Zahn. Kärnt.: Oberdrauburgerschartl, Obirkamm, Kanaltal (Reßmann als scorzonerifolium). Tirol: Cortina— Falzarego, Tre eroci d’ Ampezzo, Fischleintal. ssp. Schleicheri N. P. Kärnt.: Promos (Ostseite). ssp. sericotrichum «&. genuinum N. P. Kärnt.: Kronalpe ber Pontafel (Pach.) (r. Z.), Wolaya, Trogtal. Tirol: Lusiapaß. ß. decrescens N. P. Kärnt.: Schartl bei Oberdrauburg. Hieher gehört auch als Form eriophyllum Willd. ssp. eriophyllum 3. protractum N. P., II., S. 301. Kärnt.: Eisen- kappel auf Felsen (Jab.) (r. Z.). ssp. villosiceps 1. normale N. P. Kärnt.: Malinitzertauern) Großelend, Wolaya, Lanischscharte gegen Minsfeldeck (Jab., (r. Z.), Koralpe auf Urkalk. Tirol: Hinterriß, Zahmer Kaiser, Falzaregostraße, Lusiapaß. 2. calvulum N. P. Kärnt.: Promos, zwischen Stranig und Rattendorferalpe. Tirol: Am Fuße des Cimon della Pala, Lusia. ssp. villosifolium N. P. Friaul: Wolaya gegen Forni Avoltri. Zwischenformen der Villosina und Glauecina. 37. H. glabratum Hoppe (villosum—glaucum). ssp. glabratum (Hoppe) N. P. Kärnt.: Kanning, Stinigeck (Jab.) (r. Z.), Achernach (Pach.) (r. Z.), Rattendorferalpe. Tirol: Zahmer Kaiser, Cortina—Falzarego. ssp. glabratiforme Murr. Kärnt.: Bließ bei Bleiberg (Kohlm.) (r. Z.), Plöcken (Pichler) (r. Z.), Reiskofl (Pach.) (r. Z.), Trogkofl (Pach.) (r. Z.), Roßkofl (Pach.) (r. Z.), Trogtal, Dobra& (Maruschitz) (r. Z.), Poauz-Ko&na im Bärntale (Jab.) (r. B.). Vertata (Kokeil) (r. B.), Obir. Tirol: Zahmer Kaiser, Lusiapaß. 38. H. scorzonerifolium Vill. (villosum > glaucum). ssp. scorzonerifolium (Vill.) N. P. Kärnt.: Trogkofl (Pach.) (r. Z.). Steiermark: Fölzalpe (Hochschwab). 341 39. H. Trefferianum (N. P.) Z. (glabratum—villosum ssp. calvi- folium oder villosum ssp. calvifolium —dentatum). Tirol: Tre eroei d’ Ampezzo. Barbata. 40. H. glanduliferum Hoppe. ssp. piliferum Hoppe «. genwinum 1. normale N. P. Kärnt.: Sehober, Sagritzalpen, Mallnitzertauern, Roßkopfalpl, Wolliger- alm (alle Pach.) (r. B.), Maltaberg (Kohlm.) (r. B.). ssp. amphigenum A. T. «. multiglandulum 1. normale N. P. Kärnt.: Mallnitzertauern, Maltagraben, Plöcken (Wolfert) (r. B.), Roßkopfalpl (Pach.) (r. B.). 3. tubulosum N.P. Kärnt.: Walnock (Pach.) (r. Z.), Trogtal, Cordin (Kokeil) (r. Z.) (als H. Kokeilii Pacher lagen auf einem Bogen vier verschiedene Arten mit einer Etikette; es waren alpinum- und villosum- Formen und die zuletzt erwähnte forma 3. tuberosum). 4: ramı- florum Z. Kärnt.: Mallnitzertauern (Pach.) (r. Z.). ssp. fuliginatum (Huter et Gander). Kärnt: Mallnitzertauern (Pach.) (r. B.), Faschauneralpe (Jab.) (r. B.). ssp. glanduliferum Hoppe «. genuinum 1. normale N. P. Kärnt: Pasterze, Großfleiß, Großfraganteralm, Kapponigalm, Mussen (alle Pacher) (r. B.), Stockenboi (Unterkr.) (r. B.). ß pilicaule N. P. Kärnt: Schober b. Fragant (Pach) (r. B.), Kapponigalm (Pach.) (r. B.). (Fortsetzung. folgt.) Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. Von Friedrich Vierhapper (Wien). (Mit 2 Textabbildungen und 1 Verbreitungskarte.) (Fortsetzung. !) Wie schon erwähnt, kommt ©. tataricum innerhalb seines großen Verbreitungsgebietes in verschiedenartigen Formationen vor, sowohl was die Bodenbeschaffenheit als auch was die Vege- tationsformationen anbelangt. Es wächst auf Gyttia-, Sand- und Ge- röllboden an der unteren Lena, auf gemischtem Sand- und Lehm- boden sowie auf reinem Lehmboden der Alluvionen des Onega- tales, auf humusreicher, tiefgründiger Dammerde in den Hoch- sudeten und auf Felsen von größerem oder geringerem Kalkgehalt in den Karpathen und Alpen. Auch die Feuchtiskeitsverhältnisse des Bodens, den es beansprucht, scheinen innerhalb gewisser, aller- dings nicht sehr weiter Grenzen zu schwanken. In manchen dieser Bestände dominieren Holzgewächse, manche sind fast nur aus Stauden und Gräsern zusammengesetzt, aber ein Moment ist ihnen allen ge- 1) Vgl. Nr. 7/8, S. ‚264. 342 meinsam, das Vorhandensein einer größeren oder geringeren An- zahl subarktischer Hochstauden und oft auch Holzgewächse und unter diesen zumeist einer oder mehrerer der oben ausführlicher besprochenen Arten. Folgende Übersicht möge dies beweisen: Alluvionen des unteren Lenatales: 1. Frutieeta mixta: Veratrum album, Delphinium elatum, Loni- cera coerulea, Alnus viridis, Angelica archangelica. 2. Piceeta obovatae: Außer den meisten der genannten noch Olematis alpina, Larix dahurica. 3. Saliceta viminalis: Angelica archangelica. 4. Carieeta aquatilis: Angelica archangelica. Alta: Lärchenwälder: Delphinium intermedium, Clematis alpına, Larix sibirica, Pleurospermum wralense, Polemonium coeruleum. Mittlerer Ural. Wiesen des Waldgebietes: Veratrum album, Orepis sibirica, Polemonium coeruleum. Zisuralisches Samojedenland. Ufergehölze der Flußtäler: Veratrum album, Delphinium elatum, Clematis alpina, Lonicera coerulea. Halbinsel Kanin. Blumenmatten des Tundragebietes: Veratrum album, Del- phinium elatum, Angelica archangelica, Polemonium coeruleum. Alluvionen des Onegatales. Gemischter Sand- und Lehmboden: Valerianeta offieinalis, Inuleta salieinae, Thalietreta simplieis, Thalietreta kemensis, Arch- angeliceta offieinalis, Rhinantheta majoris; Lehmboden: Phragmi- teta communis, Aereta caespitosae, Ulmarieta pentapetalae, Vera- treta albi, Ranuneuleta acris: Veratrum album, Delphinium elatum, Orepis sibirica, Ligularia sibirica. Ostbaltikum. Schattige Auwälder und Bachfluren: Delphinium elatum. Hochsudeten. Formation der Krüppelhölzer (Buschige Lehnen, Rücken und Gründe): Veratrum Lobelianum, Delphinium elatum, Pleurospermum austriacum, Orepis sibirica, Angelica archangelica. Belaer Kalkalpen (Drechselhäuschen). Formation?: Olematis alpina, Pleurosnermum austriacum. 343 Pieninen. Felsen: Pleurospermum austriacum. Rodnaer Alpen (Korongjis) und Brailortal. Felsen: Pleurospermum austriacum und Cortusa pubens. Burzenländer Alpen (Örepatura). Formation?: Delphinium elatum var. intermedium, Cortusa Matthioli. Ostnorische Uralpen (Göriachwinkel im Lungau). Felsen: Delphinium alpinum, Clematis alpina, Lonicera coerulea, Pinus cembra, Lariz decidua, Alnus viridis, Pleuro- spermum austriacum ; in den benachbarten Hochstaudenfluren auch Veratrum album. Das Gemeinsame dieser Bestände liegt aber, wie gesagt, nieht nur im Auftreten der genannten, sondern, wie in den oben mitgeteilten Listen durch Zeichen ersichtlich gemacht wurde, auch noch einer Reihe anderer identischer oder sehr nahe verwandter Arten. Als identische, in allen oder doch den meisten der Be- stände vertretene Arten sind beispielsweise Deschampsia caespitosa, Paris quadrifolia, Sorbus aucuparia, Prunus padus, Vicia sepium, Lathyrus pratensis, Geranium pratense, Senecio memorensis und Cirsium heterophyllum zu nennen. Die nahe verwandten stehen entweder im Verhältnis des Vikarismus, wie beispielsweise Hera- cleum sibiricum und sphondylium oder der Exklusion, wie Maul- gedium tataricum und alpinum oder Valeriana capitata und tripteris. Die Übereinstimmung ist sogar in Wirklichkeit noch größer, als es bei oberflächlicher Betrachtung den Anschein hat, da manche Bestände, so die Felsenfiuren, verschiedene Elemente ganz anderen Anschlusses enthalten, so die Felsen im Göriachwinkel xerophy- tische Typen, wie Juncus trifidus, Silene rupestris, nutans, Sedum dasyphyllum, Sempervivum Doellianum, Sazxifraga aizoon, aspera, Aster alpinus, Leontopodium alpinum, Hieracium amplexicaule, humile ete., welche man erst in Abrechnung bringen muß, um ein halbwegs richtiges Bild vom wahren Sachverhalt zu be- kommen. Ja sie würde sich als noch größer erweisen, wenn die diversen Angaben auf gleich genauen Bestandesaufnahmen be- ruhten. Es würde sich da herausstellen, daß die Verschieden- heiten der analogen reinen Formationen der einzelnen Gebiete fast nur auf den floristischen Unterschieden derselben beruhen. Immer- hin ergibt sich aber auch so die Tatsache, daß die früher spezieli hervorgehobenen Arten Veratrum album, Delphinium alpinum, Clematis alpina, Pleurospermum austriacum, ÜCrepis sibirica, Angelica archangelica und Polemonium coeruleum sehr häufig in Begleitung des C. tataricum auftreten. Von ihnen sind alle mit Ausnahme der Orepis sibirica in Mitteleuropa viel häufiger als ©. tataricum und finden sich, von Veratrum album abgesehen, 344 das auch Wiesenpflanze ist, auch wenn sie nicht in Gesellschaft des ©. tataricum wachsen, zumeist in Beständen, welche den be- reits geschilderten in hohem Grade ähnlich sind, und in welchen dieses gewiß auch auftreten würde, wenn es in den betreffenden Gebieten vorkäme. Die Waldbachformation der montanen Region der West- karpathen') ist in höheren Lagen, von etwa 1200 m an, charakteri- siert durch die Holzgewächse Salix silesiaca, Lonicera nigra, Rosa alpina, Acer pseudoplatanus, Pirus aucuparia, Betula carpathica, Kibes grossularia; ferner durch die Stauden Chaerophyllum hirsu- tum, Anthriscus nitida, Thalictrum aquilegifolium, Caltha, Oirsium heterophyllum, Carduus personata, Salvia glutinosa, Menthae sect. silvestris, Petasites albus, Orobanche flava. In der Fichtenregion treten zu ihnen noch Doronicum austriacum, Ranunculus aconiti- folius, Senecio subalpinus, Chrysanthemum rotundifolium und einige Stauden der Knieholzformation: Adenostyles albifrons, Arch- angelica officinalis, Mulgedium, Delphinium elatum, Aconitum napellus, Pedicularis summana. In den Ostkarpathen wird die For- mation noch durch Spiraea chamaedryfolia, Telekia speciosa, Aconitum-Arten, Cirsium pauciflorum, Heracleum palmatum usw. bereichert; in der Ürepatura speziell gehört ihr auch Conioselinum tatarıcum an. Viele Arten der Waldbachformation finden sich im trockeneren, montanen Buschwalde?) wieder, in welchem an feuchteren oder schattigeren Stellen auch Clematis alpina selten fehlt?). In der Knieholzregion entspricht der Waldbachformation die subalpine Bachuferflora®), für welche außer den meisten der schon genannten Arten auch noch FKibes petraeum (selten), Zrollius euro- paeus, Heracleum sibiricum, Poa Chaizii, Calamagrostis Halleriana, Veratrum album, Allium victorialis (selten), Epilobium alsine- folium, trigonum, Valeriana tripteris, Rumex arifolius, Carda- mine amara var. Opicii usw. besonders charakteristisch sind. In den Ostkarpathen weist auch diese Formation mehrere spezifische Angehörige auf, als deren wichtigster Alnus viridis zu erwähnen ist. Diesem Strauche und vielen der Hochstauden der Bachuferfiora begegnen wir auch in der mehr xerophilen Knieholzformation *), in welcher Pinus montana, konstant von Juniperus nana begleitet, dominiert und als seltenes Element auch Pinus cembra vor- kommt. Der oberen Waldbachformation und der Bachuferflora der Karpathen ist in den Sudeten die oben geschilderte Formation der Krüppelhölzer, welche auch ©. tataricum beherbergt, analog; in den Alpen entspricht ihr die Formation der Grünerle. Im öst- lichen Lungau zeigt diese folgende Zusammensetzung’): 1. Am 1) Nach Pax ‚Lie up 141 ff, 2) Nach Pax, l..e, 1,,9..137. Nach‘ Paz, 1.\e Mr 9.347, *) Nach Pax, |. c., L, p. 146. 5) Nach fünfjährigen eigenen Aufnahmen. 345 öftesten auftretende Arten: Almus viridis, Salix grandifolia, Aconi- tum vulparia, tauricum, Ranunculus platanifolius, Cardamine amara, Öhaerophyllum eicutaria, Peucedanum ostruthium, Adeno- styles alliariae, Doronicum austriacum; Deschampsia caespitosa, Carex frigida. 2. Weniger oft auftretende Arten: Pinus cembra, Larix decidua, Picea excelsa, Saliz Mielichhoferi, Sorbus aucuparia, Rubus idaeus, Lonicera coerulea; Rhododendron ferrugineum, Vaccinium myrtillus; Clematis alpina; Urtica dioica, Rumex arifolius, Melandryum silvestre, Stellaria nemorum, Caltha palustris, Sazxıfraga atzoides, stellarıs, rotundifolia, Parnassia palustris, Alchemillacoriacea, Geranium silvaticum, Oxalis acetosella, Hypericum maculatum, Vrola biflora, Epilobium collinum, Chamae- nerion angustifolium, Sweertia perennis, Brunella vulgaris, Pedicu- laris recutita, Pinguicula alpina, Solidago virgaurea, Gnaphalium norvegicum, Tussilago farfara, Petasites albus, Homogyne alpina, Senecio nemorensis, Fuchsii, Cirsium palustre, heterophyllum, Willemetia stipitata, Orepis paludosa, Hieracium vulgatum; Vera- trum album ; Agrostis vulgaris, Calamagrostis villosa, arundinacea, Deschampsia flexuosa, Poa memoralis, Festuca fallax, Carex pallescens, Luzula memorosa, silvatica,;, Nephrodium montanum. 3. Selten auftretende Arten: Alnus incana, Salız arbuscula, Rosa pendulina, Prunus padus, Daphne mezereum, Sambucus racemosa; Rumexz alpinus, Silene vulgaris, Dianthus speciosus, Stellaria graminea, Arabis alpina, Jacquinii, Sedum roseum, Aruncus sil- vester, Geum wurbanum, rivale, Alchemilla hybrida, Geranium robertianum, Linum catharticum, Epilobium montanum, alsine- folium, Chaerophyllum Villarsir, Ligusticum mutellina, Cortusa Matthioli, Gentiana ypunctata, bavarıca, Myosotis silvatica, Galeopsis speciosa, Lamium maculatum?, Veronica urticaefolva, offieinalis, Valeriana tripteris, Knautia dipsacıfolia, Campanula cochleariaefolia, Scheuchzeri, Phyteuma spicatum, Gnaphalium silvaticum, Achilles millefolium, Chrysanthemum leucanthemum, Senecio crispatus, cacaliaster, Carduus defloratus, Mulgedium alpınum, COrepis aurea, Hieracium aurantiacum; Allium sibiricum, Lilium martagon, Paris quadrifolia, Orchis maculata, latifolia ; Phleum alpinum, Festuca fallax, Carex flava, ferruginea ; Cysto- pteris montana, Nephrodium phegopteris, dilatatum, Athyrium filix femina, alpestre; Equisetum limosum. — Es fällt auf, daß in dieser Formation trotz ihres Artenreichtums gewisse im Gebiete vorkommende Hochstauden fehlen, welche für die Waldbach- und Bachuferformationen der Karpathen sehr bezeichnend sind, so ins- besondere Betula- und Heracleum-Arten und Delphinium alpinum '), und daß manche andere Hochstauden relativ selten sind. Del- phinium alpinum findet sich im Lungau gleich Heracleum sphon- dylium in den mit der Formation der Grünerle sehr nahe ver- 1) Im westlichen Lungau (Murwinkel) findet sich übrigens diese Art auch in der Grünerlen-Formation. Österr. botan. Zeitschrift. 9. Heft. 1911. 24 346 wandten Hochstaudenfiuren. In denselben dominieren die Hoch- stauden der Grünerlen-Formation nebst einigen anderen Hoch- stauden, darunter auch den beiden eben genannten, sowie Pleuro- spermum austriacum usw., während Holzgewächse eine unter- geordnete Rolle spielen oder ganz fehlen. Die eingangs gegebenen Artenlisten mögen über die Zusammensetzung dieser Bestände orientieren. 2 Überaus auffällig ist die Übereinstimmung dieser Hoch- staudenfiuren mit denen des subarktischen Rußland, wie sie Rikli') schildert. Rikli vergleicht sie mit Karfluren. Besonders bezeichnend für sie sind Paeonia anomala, Veratrum album, Aconitum septentrionale, Delphinium elatum, Archangelica offiei- nalis, Orepis sibirica, Senecio memorensis, Epilobium angusti- folium, Cirsium heterophyllum, Solidago virgaurea, Geranium silvaticum. Von Sträuchern gesellen sich hiezu Prunus padus, Sorbus aucuparia, Ribes rubrum und nigrum, Lonicera coerulea, Rosa acicularis, als Liane tritt Atragene sibirica auf. Während in der relativ hygrophilen Grünerlen-Formation des Lungau Larix decidua und Pinus cembra nur ganz gelegentlich und stets vereinzelt auftreten, sind sie an trockeneren Stellen der gleichen Höhenstufe zumeist mit Picea excelsa, Juniperus nana, Rhododendron ferrugineum, Vaccinium myrtillus, uliginosum und vitis idaea, Calluna vulgaris ete. die dominierenden Arten oder aber, falls die genannten Zwergsträucher die Vorherrschaft haben, typische Begleitpflanzen dieser xerophilen Bestände. Sie sind schließlich auch charakteristische Bestandteile der im östlichen Lungau infolge Ausrottung durch den Menschen schon seltenen Formation der Pinus montana, welche der Knieholzformation der Karpathen entspricht und von ähnlicher Zusammensetzung ist. In allen diesen mehr oder weniger xerophilen Assoziationen finden sich nun auch konstant oder doch zufällig manche der für die Grünerlenbestände und zum Teil auch Hochstaudenfluren hervor- gehobenen Elemente, so vor allem Alnus viridis selbst, ferner Lonicera coerulea, Sorbus aucuparia, Clematis alpina, Veratrum album u. a. m., während manche für die Hochstaudenfluren be- zeichnende Arten, wie Delphinium alpinum, Pleurospermum austriacum ete., hier niemals anzutreffen sind. Es verdient dies um so mehr hervorgehoben zu werden, als vikarierende Rassen der beiden letztgenannten Sippen im Altai in Lärchenwäldern (LZarix sibirica) vorkommen. Eine Formation der Lungauer Alpen verdient noch besondere Erwähnung, weil in ihr nebst den für sie charakteristischen Arten auch alle Elemente der Grünerlenbestände und Hochstaudenfluren vereinigt auftreten; es sind die Felsenfluren, eine offene Formation. Die oben geschilderten Conioselinum-Felsen im Göriachwinkel sind ' n In Vierteljahrsschr. d. naturf. Ges. Zürich, XLIX., p. 128—142 1904). 347 das beste Beispiel. Die verschiedenartigen ökologischen Bedingungen, welche oft ganz nahe benachbarte Stellen eines Felsens — in bezug auf Feuchtigkeit, chemische Zusammensetzung des Gesteins, Humusreichtum usw. — bieten können, sowie die in hohem Grade ausgeschaltete Konkurrenz von Arten, welche im Falle der Existenz- möglichkeit geschlossener Formationen zu dominieren berufen wären, bedingen die Mannigfaltigkeit der Felsenvegetation'), welehe nebst den eigentlichen — zum Teil xerophilen, zum Teil hygrophilen — Felsenpflanzen auch Angehörige der Schneefleckfiora und der Karrenfelder, Geröll- und Schuttpflanzen, Arten des Fichtenwaldes und, wie gesagt, auch der Grünerlen- und Zwergstrauchformationen umfaßt. Felsen mit ähnliener Vegetation wie die oben genannten — allerdings ohne ©. tataricum — sind auch sonst im Lungau nieht selten und finden sich auch in anderen Gebieten der Alpen. Auch in den Karpathen gibt es, wie oben erwähnt, derartige Felsen, auf welehen mitunter auch (©. tataricum wächst und es ist von besonderem Interesse, daß diese Art, wie schon gesagt, hier überhaupt fast nur als Felsenpflanze auftritt, wie denn auch manches andere subarktisch-subalpine Gewächs in den Karpathen und Alpen sehr häufig auf Felsen anzutreffen ist, so Clematis alpina und Lonicera coerulea, die übrigens auch — erstere in der Rasse sibirca — im Ural oft Felsen bewohnen?), Alnus viridis, Pleurospermum austriacum usw. Die oben hervorgehobene Ausschaltung der Konkurrenz ist offenbar der Grund hiefür. So erklärt es sich auch, daß Pinus cembra im Lungau auf Felsen bis zu 1500 m, also in Höhenlagen herabsteigt, in welchen sie innerhalb dieses Gebietes auf nicht felsigem Boden, wo ge- schlossene Formationen bestehen — offenbar infolge der Konkurrenz mit der Fichte und Lärche — niemals anzutreffen ist?). Auf die Bedeutung dieser Ausschaltung der Konkurrenz auf Felsen für die Erhaltung des C. tataricum und anderer Arten innerhalb der mittel- europäischen Gebirge wird später noch zurückzukommen sein. Doch sei hier schon mit Nachdruck die interessante Tatsache betont, daß C. tataricum im größten Teile seines Verbreitungsgebietes, in Sibirien, im europäischen Rußland und auch noch in den Sudeten zumeist in geschlossenen Formationen (Ufergehölze, Lärchenwälder, Blumenmatten, Krüppelholzbestände usw.) vorkommt, in den Kar- pathen und Alpen dagegen in den analogen Formationen (Wald- bachformation, Formation der Grünerle, Hochstaudenfluren etc.) größtenteils, beziehungsweise ausnahmslos fehlt und zumeist respek- tive ausschließlich als Felsenbewohner auftritt. (Fortsetzung folgt.) 1) Siehe z. B. Oettli, Beitr. Ök. Felsenfl. in Schroeter, Bot. Exk., III (1905). 2) Nach Korshinsky Il. c., p. 1, 189. 5) Siehe auch Rikli, Die Arve in der Schweiz, 1. c., p. 409, 410. 24* 348 Nachtrag zur Flora der Bukowina. Von Constantin Freih. v. Hormuzaki (Czernowitz). (Fortsetzung. !) Convolvulaceae. *Quscuta Epithymum L. Krasna-Ilski an Trifolium Medicago, u. a. Pflanzen, häufig (H. H.). Borraginaceae. Anchusa strieta Herbich (A. officinalis L. bei Kpp., 1. e.) gehört wegen der spitzen Kelchzipfel zu den mit A. officinalis näher verwandten Arten und unterscheidet sich dadurch von den übrigen Bukowiner Arten, kann aber mit dieser wegen der ausdrücklich als dicht behaart bezeichneten (nicht samtartigen) Wölbschuppen nicht identifiziert werden. Überdies kannte Herbich sowohl die typische A. officinalis L., als auch var. procera Bess. von zahlreichen Bukowiner Standorten. Die Beschreibung der A. strieta Herb. in Flora, XXXVIII. (1855), S. 641, lautet: „Foliis lineari-lanceolatis, hispidis, caule strieto paniculato, calyeibus quinquefidis, laciniis lanceolatis acutis. Tota planta excepta corolla pilis longis rigidis vestita. Radix biennis. Caulis pedalis et ultra, strietus, superne ramosus, paniculatus, subdichotomus. Folia alterna, sessilia lineari- lanceolata, acutae, inferioria longiora, superiora sensim breviora et angustiora. Bracteae lanceolatae acutae, calyce dimidio breviores. Calyx quinquefidus laciniis lineari-ianceolatis, acutis, tubum corollae aequantibus. Corolla par va, azurea, tubo albo faux corollae squamulis villosis clausis.* Bei Hb. Fl. heißt es überdies „foliis hispidis“. Anchusa italien Retzius, mit linear-lanzettlichen Deckblättern, glänzenden Blättern und ansehnlicher Blumenkrone stimmt ebensowenig mit obiger Beschreibung. A. stricta fand Herbich auf Waldwiesen zwischen Franztal und Täräseni. *A. Gmelini Ledeb. Am Cecina an sandigen Stellen des Süd- abhanges, Mai-Juni (H. H.). Durch die abgerundeten, dicht grau behaarten Kelchzipfel, die ansehnliche hellblaue Blumen- krone und die bei hiesigen Exemplaren stark gewellten Blätter sehr gut charakterisiert und durch letzteres Merkmal von A. leptophylla Roem. et Schult. (A. angustifolia Lehm.) zu unterscheiden; der A. undulata L. steht dieselbe sehr nahe, doch ist bei dieser der Kelch länger als die Deckblätter ?), was bei der vorliegenden nicht zutrifft. (A. Barrelieri Vitm., Ledeb. Fl. Ross. IIl., S. 120, Bracteen ab- stehend, Blumenkrone unansehnlich etc.) Am Hügel Ocru bei 1) Vgl. Nr. 7/8, 8. 273. 2) Gaston Bonnier et G. de Layens, Flore complete de la France, pag. 221. 349 Mihalcea (H. H.), Onut am Dniester und Pohorloutz. (Petr. H.H.), im Dniestergebiete und der Gegend von Özernowitz (Kpp., 1. c.), Umgebung von Suceava (Proc., ]. e.), nur in der pontischen Region auf natürlichen Wiesen. A. ochroleuca M. Bieb. Bei Zurin und Ostritza traf ich neben der hellgelb blühenden Stammform eine Varietät mit hellrosenroten Blüten (H. H.); die Stammform erwähnt schon Kpp. von dem nämlichen Fundorte, wo dieselbe ihre Verbreitungsgrenze gegen Westen erreicht; in Rumänien weitverbreitet in der unteren Region (Grec., ]. e.). * Pulmonaria obscura Dumortier. Horecea, in Laubgehölzen im Mai (H. H.). * Wyosotis silvatica L. Krasna Ilski, auf Wiesen, an Waldrändern (ER EI.). MM. alpestris Schmidt. Raröu. Todireseu, Pietrele Doamnei (Proc., l. ec.) Rareu (Gree. 1. c.) [Indu, Proc., H. H.]. M. variabilis Ang. Raröu (B., 1. e.). In Siebenbürgen kommt die nahe verwandte M. montana Bess. (= M. variabilis Ang. bei Schur) vor, die sich von der obigen insbesondere durch die konstant blaue (bei M. variabilis Ang. zuerst gelbe Blumen- krone unterscheidet '). * 7. versicolor Persoon (Smith). Czernowitz, auf Grasplätzen AEIRSEN.): Eritrichium Jankae Simonkai. Rar&u (Petr., Gus., Proc., H. H.); ebenda, Todireseu und Pietrele Doamnei (E. villosum Bunge, Proc., 1. e.); P. Doamnei (E. nanum Schrad., Hb. Fl. und Kpp., l. e.); ebenda (Gree., l. c.) nur an Kalkfelsen in der alpinen Region. Scrophulariaceae. Verbascum phlomoides L. In der pontischen Region sehr ver- breitet. Czernowitz und Umgebung, Mihalcea, Ropcea am linken Serethufer (H. H.) Onut (Petr., H. H.) bei Kpp. nur von Hadik- falva, bei Hb. Fl. gar nicht angegeben. Veronica spicata L. *a. vulgaris Koch. Czernowitz gegen Cuciur mare auf Wiesen (H. H.). ß. latifolia Koch (V. hybrida L., V. spicata L., Kpp., 1. e.), in der pontischen Region weitverbreitet (Kpp., 1. c.), Czernowitz (H. H.). V. orchidea Crtz. (V. cristata Bernh.). Ropcea am linken Sereth- ufer (H. H.), in der pontischen Region verbreitet (V. spicata L. v. orchidea Cr. Kpp., 1. e.). V. erinita Kit. Czernowitz auf Wiesen (H. H.) Tarnita, montane Region (Gree., ]. c.). Melampyrum nemorosum L. v. ß. montanum Poreius. Krasna Ilski, Panka, an Waldrändern (H. H.), Zutschka (M. bihariense Kermn,sB;,;k; c;) 1) Poreius, 1. c., pag. 209. 390 M. saxosum Bmgt. Aseutiti auf Trachyt (B., |. e.). Kirlibaba und Tatarka (H. H.). subalpin weitverbreitet (M. silwaticum L. Pß. pictum Herbich bei Kpp., 1. c.). M. silvaticum L. P. Doamnei (B., 1. ec.) Colbu und Raröu (H. H.) Kirlibaba (Kpp., 1. c.), fehlt bei Hb. Fl., indem dort nur dessen Form «. pietum = M. saxosum Bmgt. angeführt wird. * Pedicularis comosa L. Nur auf einer Waldwiese im Hügellande zwischen Mihalcea und Bobesti (Proc. exs.). (P. campestris Griseb.) Onut (Petr., H. H.), Doroschoutz, Okna, Hliboka (Kpp., ]. e.). P. comosa L. bei Herb. Fl. P. exaltata Bess. (Blumenkronenröhre kahl, Oberlippe nur an den Seiten behaart ete.; vgl. Ledebour, Flora Rossica, Bd. III, S. 297). Am Hochplateau Lutschina auf subalpinen Wiesen (H. H.). P. exaltata Bess. bei Kpp., 1. c., und P. foliosa L. bei Hb. Fl. von zahlreichen subalpinen Standorten gehören vielleicht teilweise zur folgenden Art. Am Stiol (Maramarosch) fand ich sehr große und üppige Exemplare, aber teilweise mit behaartem Kelche (während dieselben bei der Form von der Lutschina kahl sind). Diese ersteren Stücke gehören aber wohl eher hierher, da nach Poreius, |]. e., S. 221, behaarte Kelche selbst bei der typischen P. exaltata Bess. vorkommen. Letztere wurde von Vägner an dem dem obigen Fundorte be- nachbarten Pietrosu (Maramarosch) gefunden (Kerner, Schedae ad Fl. exsiccatam Austro-Hungaricam, VI., S. 33, Nr. 2116). (Fortsetzung folgt.) Notiz über Avena desertorum Less. Es gelang mir vor einigen Tagen in Südostgalizien den zweiten Standort der bis jetzt aus Galizien nur von Ostapie im Miodoboryer Hügelzug bekannt gewordenen Avena desertorum Less. (A. Besseri Ledeb.) zu entdecken. Ich fand nämlich diese zierliche Art in zahlreichen, bereits gänzlich abgeblühten Stöcken auf grasigen Gipsabhängen in Ostrowiec bei Horodenka. Sie wächst daselbst in Gesellschaft mit nachfolgenden interessanten Pflanzen: Aconitum pseudanthora m., Alsine setacea, Artemisia inodora, Astragalus austriacus, Carduus hamulosus, Centaurea Marschalliana, 0. ruthenica, Cytisus podolicus m., Gypsophila altissima f. angustifolia Ledeb. (= @. fastigiata Zapat.), Erysi- mum exaltatum Andrz., Euphorbia gracilis Bess., Jurinea arach- noida, FPulsatilla polonica m., Salvia nutans, 5. nemorosa X nutans (in zwei Formen), Sisymbrium junceum, Serratula hetero- phylla, Stipa capillata, Thalictrum petaloideum (= Th. uneinna- tum Rehm.), Verbascum phoeniceum, YV. phoeniceum X nigrum, V. Blattaria X nigrum ete. Lemberg, am 29. Juli 1911. Prof. Br. Blocki. Literatur - Übersicht"). Juli 1911. Adamovi@ L. Das Kulturland Dalmatiens, (Österr. Garten- Zeitung, VI. Jahrg., 1911, 8. Heft, S. 285—289.) 8°. Baumgartner J. Die ausdauernden Arten der Sectio Eualyssum aus der Gattung Alyssum. IV. (Schluß.) Baden, 1911. 8°. 18 S. Bubäk Fr. Ein neuer Pilz mit sympodialer Konidienbildung. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 6, S. 381 bis 385, Taf. XIV.) 8°. 2 Textabb. Acarosporium sympodiale Bubäk et Vleugel, n. gen., n. sp., aus der Familie der Exeipulaceen. Von J. Vleugel auf toten Betula-Blättern bei Umeä in Schweden aufgefunden. Dalla Torre K. W. v. und Sarnthein L. Grf. v. III. Bericht über die Flora von Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein, be- treffend die floristische Literatur dieses Gebietes aus den Jahren 1903—19U7 mit Nachträgen aus den Vorjahren. (S.-A. a. d. Ber. d. Naturw.-med. Ver. in Innsbruck, XXXII. Jahrg., 1910, S. 61—158.) 8°. Derganc L. Nachtrag zu meinem Aufsatze über die geographische Verbreitung des Leontopodium alpinum Cassini auf der Balkan- halbinsel samt Bemerkungen über die Flora etlicher liburnischen Hochgebirgserhebungen. (Allg. botan. Zeitschr., XVII. Jahrg., 1911, Heft 7/8, S. 114—118.) 8°. Domin K. Barbarea Rohlenae Dom., ein neuer Cruciferenbastard. (Allg. botan. Zeitschr.. XVII. Jahrg.. 1911, Nr. 6, S. 88-90.) 8°. Barbarea vulgaris R. Br. X strieta Andrz., von J. Rohlena in Böhmen am rechten Säzava- Ufer zwischen Stribrnä Skalice und Säzava- Buda mit den Stammeltern aufgefunden. (Siehe auch unter Wein K.!) Ewert R. Die Jungfernfrüchtigkeit als Schutz der Obstblüte gegen die Folgen von Frost- und Insektenschäden. (Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten, XXI. Bd., 1911, Heft 4, S. 193—199.) 8°. Fritsch K. Die Flechten als Doppelwesen. (Vortrag.) (Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steiermark, Bd. 48. 1910, S. 307—321.) 8°. Fulmek L. Thrips flava Schr. als Nelkenschädling und einige Bemerkungen über Nikotinräucherversuche in Glashäusern. (Zeit- schrift für Pflanzenkrankheiten, XXI. Bd., 1911, Heft 5, S. 276 bis 280.) 8°. 3 Textäg. a Ginzberger A. Fünf Tage auf Österreichs fernsten Eilanden. (Ein Beitrag zur Landeskunde von Pelagosa.) Mit Landschafts- und Vegetationsbildern nach Photographien von Dr. E. Gal- vagni. (S.-A. aus dem III. Jahrg. der „Adria“, Triest, 1911.) 4°. 23 S., 12 Abb. !) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf seibständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 352 Hayek A.v. Entwurf eines Cruciferensystems auf phylogenetischer Grundlage. (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXVII, Abt. I, S. 127-335, Tafel VIII-—XII.) 8°. — — Flora von Steiermark. Bd. II, Heft 1 (S. 1—80). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1911. 8°. Mit der vorliegenden Lieferung beginnt der zweite, die Sympetalen und Monocotylen behandelnde Band des breit angelegten Florenwerkes, be- züglich dessen wir auf frühere Besprechungen in dieser Zeitschrift verweisen können. Die jetzt erschienene Lieferung behandelt (in der Reihenfolge des Wettsteinschen Systemes) die Plumbaginales, Bicornes, Primulales, Con- volvulales und den Beginn der Tubiflorae, nämlich die Polemoniaceae, Hydrophyllaceae und ein Stück der Boraginaceae. Irgendwelche Neubeschrei- bungen sind im vorliegenden Hefte nicht vorhanden. J. Iltis H. Über das Vorkommen und die Entstehung des Kautschuks bei den Kautschukmisteln. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXX, Abt. I, März 1911, S. 217—264.) 8°. 3 Tafeln. — — Die Umgebung von Radeschin mit besonderer Berücksich- tigung ihrer Flora. (S.-A.d. Jahresb. d. Staatsgymn. m. deutscher Unterrichtsspr. in Brünn 1910/11.) Brünn, 1911. 8°. 18 S., 1 Karte. Jesenko Fr. Das Frühtreiben mittels Injektion, Stich und "Alkohol- bad. (Österr. Gartenzeitung, VI. Jahrg., 1911, 8. Heft, S. 281 bis 285.) 8°. 3 Textfig. Kryz F. Über den Einfluß von Kampfer-, Thymol- und Menthol- dämpfen auf im Treibstadium befindliche Hyacinthen und Tulpen. (Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten, ‚Bd. XXI, 1911, Heft 4, S. 199—207.) 8°. 2 Textfig. Mendel G. Versuche über Pflanzenhybriden. Zwei Abhandlungen. (1866 und 1870.) Herausgegeben von Erich v. Tschermak. Zweite Auflage (Ostwalds Klassiker der exakten Wissen- schaften, Nr. 121.) Leipzig (W. Engelmann), 1911. kl. 8°. 68 8. Murr J. Pfianzengeographische Studien aus Tirol. 9. Tiefenrekorde (mit Heranziehung anderer Österr. Alpenländer). (Allg. botan. Zeitschrift, XVII. Jahrg., 1911, Heft 7/8, S. 106—113.) 8°. Aufzählung einer größeren Anzahl auffallend tief gelegener Standorte von Alpenpflanzen. — — Erwiderung. (Ebenda, S. 113—114.) 8°. Bezieht sich auf ein von Hermann (nicht Heinrich!) Freiherrn v. Handel-Mazzetti gesammeltes Linum aus dem Verwandschaftskreis des L. perenne und dessen Deutung durch Heinrich Freih. v. Handel- Mazzetti (vgl. diese Zeitschr., 1911, Nr. 6). Morr 7. Zahn CH. POll J, Hieracmum II. , (Beek Gy Icones florae Germanicae et Helveticae, Tom. XIX, 2.) Dec. 37 (pag. 305—312, tab. 289—296). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 4°. Pietschmann V. und Handel-Mazetti H. Freih. v. Die Ex- pedition nach Mesopotamien. (XVI. Jahresb. d. Naturwissensch. Örientvereines für das Jahr 1910, S. 18—60.) 8°. 1 Karte. Prowazek S.v. Pathologie und Artbildung. (Biologisches Zentral- blatt, Bd. XXXI, 1911, Nr. 15, S. 475—480.) 8°. 353 Schiller J. Die zukünftige internationale Mittelmeerforschung. Ein Beitrag zu der von R. Woltereck angeregten Diskussion. (Internat. Revue d. ges. Hygrobiol. u. Hydrogr., Bd. IV, Heft 1 und 2, S. 240 u. 241.) 8°. Schrötter-Kristelli E. v. Uber Naturschutz und Naturschutz- parke. (Monatsblätter d. Wissensch. Klubs, 1911, Nr. 9 u. 10.) BR:9:8 Smik R. O kvetu. (I. Vyroönf zpräva c. k. vysSiho gymnasia v Zizkove za Skolni rok 1910/11, pag. 3—23.) 8°. 7 Textabb. Szafer W. Über eine altdiluviale Flora in Krystynopol in Wolhy- nien. (Odbitka z czasopisma „Kosmos“, zeszyt III—VI z r. 1911, pag. 337—338.) 8°. Polnisch mit deutscher Zusammenfassung. Mit Sicherheit nachgewiesen wurden: Dryas octopetala, Salix herbacea, Drepanocladus capıllifolius und Calliergon Richardsoni. Weinzierl Th. v. 30. Jahresbericht der k. k. Samenkontroll- station (k. k. landwirtschaftlich-botanischen Versuchsstation) in Wien für das Jahr 1910. Wien (W. Frick), 1911. 8°. 68 S. Wiesner J. v. Über aphotometrische, photometrische und pseudo- photometrische Blätter. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 6, S. 355—361.) 8°. Wildt A. Notizen zur Flora von Mähren. (Zeitschr. d. mähr. Landesmuseums, XI. Bd., S. 79—84.) 8°. Zach F. Die Natur des Hexenbesens auf Pinus silvestris L. (Naturwissenschaftliche Zeitschr. für Forst- und Landwirtschaft, IX. Jahrg., 1911, 8. Heft, S. 333—356, Taf. V.) 8°. 11 Text- abbildungen. Abel O., Brauer A, Dacque E. Doflein F, Giesen- hagen K., Goldschmidt R., Hertwig R, Kammerer P., Klaatsch H., Maas O., Semon R. Die Abstammungslehre. Zwölf gemeinverständliche Vorträge über die Deszendenztheorie im Lichte der neueren Forschung, gehalten im Wintersemester 1910/11 im Münchner Vereine für Naturkunde. Jena (G. Fischer), 1911. 8° Mit 325 Textabb. — Mk. 11, geb. Mk. 12:50. Abrial C. De la persistance d’une partie de l’albumen chez les graines dites exalbumindes. (Ann. de la Soc. Bot. de Lyon, tome XXXV, 1910 [1911], pag. 81—138.) 8°. 28 fig. Beridge E. M. On some points of resemblance between Gneta- cean and Bennettitean seeds. (The New Phytogist, vol. X, 1911, nr. 4, pag. 140—144.) 8°. 5 Textfig. | Bitter G. Die Gattung Acaena. Vorstudien zu einer Monographie. Lieferung 4 (S. 249—336, Fig. 67—98, Taf. XXVII—XXXVI). (Bibliotheca Botanica, Heft 74 IV.) Stuttgart (E. Schweizer- bart), 1911. 4°. — Mk. 26. Mit der vorliegenden Lieferung ist die eingehende Monographie des Gattung Acaena zu Ende geführt. Nach dem Verf. enthält die Gattune” 110 gut bekannte Arten, viele davon mit mehreren Unterarten und Vari «a täten, mehrere Arten unsicherer Stellung und 16 Bastarde. Viele Arten, Unter 354 arten ete. sind von dem Verf. neu aufgestellt. Die Lichtdrucktafeln bringen brauchbare Habitusbilder nach Herbarexemplaren oder nach lebenden Pflanzen ; viele Details, namentlich Blattgestalten sind in zinkographischen Textabbil- dungen wiedergegeben. Der Wert der Arbeit wird dadurch besonders erhöht, daß Verf. einen großen Teil der Formen in seinen Kulturen an lebendem Materiale studieren konnte. h Bonnier G. Flore complete illustree en couleurs de France, Suisse et Belgique (comprenant la plupart des plantes d’Europe). Paris (E. Orlhae). 4°. Erscheint in Lieferungen zu 6 Tafeln (ungefähr 65 Figuren) mit zu- gehörigem Text. Preis der Lieferung Fr. 2:90, für Versandt Fr. 3:25. Die erste Lieferung erschien im Juni 1911. Nach derselben wird das Werk gewiß das Erkennen der Pflanzen der genannten Gebiete wesentlich erleichtern und vielfach verwertbar sein; in wissenschaftlicher Hinsicht dürfen an dasselbe keine zu großen Anforderungen gestellt werden. Gerade in Hinblick auf den populären Zweck des Buches sollte auf das Größenverhältnis der Figuren (es ist nicht richtig, wenn auf dem Titelblatt vermerkt wird, daß alle Figuren in gleicher Größe dargestellt sind — man beachte z. B. die Größe von Atragene alpina auf Taf. 1!) und auf das Kolorit mehr geachtet werden (vgl. z. B. Anemone Halleri auf Taf. 6!) ’ Boshart K. Beiträge zur Kenntnis der Blattasymmetrie und Exotrophie. (Flora, N. E., II. Ba., 1911,.2. Heft 5 95 124.) 8°. Bower F. O0. On the Primary Xylem, and the Origin of Medul- lation in the Ophioglossaceae. (Annals of Botany, vol. XXV, 1911, or. XCIX, pag. 537—553, tab. XLV and XLVI.) 8°. — — On Medullation in the Pieridophyta. (Ebenda, pag. 555 bis Da RL VI.) 8. Buder J. Studien an Zaburnum Adami. II. Allgemeine anato- mische Analyse des Mischlings und seiner Stammpflanzen. (Zeit- schrift f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. V, Heft 4, S. 209—284.) 8°. 21 Textfig. Campbell D. H. The embryo-sae of Pandanus. (Annals of Bo- tany, vol. XXV, 1911, nr. XCIX, pag. 773—789, tab. LIX and LX.) 8°. Chauveaud @. L’appareil condueteur des plantes vasculaires et les phases prineipales de son Evolution. (Ann. de Sciences Nat., IX. ser., Botanique, tome XIII, nr. 3—6, pag. 113—436.) 8°. 218 fig. ] Chevalier A. et Perrot E. Les Kolatiers et les Noix de Kola. (Chevalier A., Les Vegetaux utiles de l’Afrique tropiecale Francaise, Fase. VI.) Paris (A. Challamel), 1911. 8%. — Fres. 20. Clements F. E. Minnesota Plant Studies. IV. Minnesota Mush- rooms. Minneapolis (University of Minnesota), 1910. 8°. 169 pag., 124 fig., 2 tab. Coupin H. Album general des Cryptogames (Algues, Champignons, Lichens) ä l’usage des Botanistes, des Algologues, des Myco- logues, des Micrographes, des Etudiants en sciences naturelles, des Pharmaeiens, des Medeecins, des Ve&t£erinaires, des Acronomes etc., ainsi que des Laboratoires et des Bibliotheques. Icono- - 355 graphie methodique contenant de tres nombreuses figures d’en- semble ou de detail de tous les genres et des esp&ces impor- tantes de Thallophytes, avec texte explicatif des planches. Paris (E. Orlhac). gr. 8°. Erscheint in Lieferungen von zwei Druckbogen Stärke zu Fr. 2-50, Die vorliegende erste Lieferung erthält 15 Tafeln mit zugehörigem Text und behandelt einen Teil der Algen: Ohrysomonadineae, Dinoflagellatae. — Die Figuren sind nach flotten Federzeichnungen hergestellt, geben gute Anhaltspunkte beim Bestimmen, lassen aber in Bezug auf Details stark im Stiche. ? East E.M. and Hayes H.K. Inheritance in Maize. (Connecticut Agricultural Experiment Station Bulletin Nr. 167, and Contri- bution from the Laboratory of Genetics Bussey Institution of Harvard University Nr. 9.) 8°. 142 pag., 25 tab. Engler A. Araceae-Lasioideae. (Engler A., Das Pflanzenreich, 48. Heft [IV. 23e].) Leipzig (W. Engelmann), 1911. 8°. 130 S., 44 Textabb. — Mk. 6°60. Faull J. H. The Cytology of the Laboulbeniales. (Annals of Bo- tany, vol. XXV, 1911, or. XCIX, pag. 649—654.) 8°. Fischer Ed. Ein Menschenalter botanischer Forschung. Rektorats- rede. "Bern (M. Drechsel). 8°. 22 S. Eine Darstellung der Entwicklung der Botanik in den letzten Jahr- zehnten, welche bei aller durch äußere Umstände (Rektoratsrede) bedingten Kürze den wichtigsten Methoden und Richtungen, welche in diesem Zeitraume vorherrschten, in klarer und übersichtlicher Weise Rechnung trägt. W. Gregory R. P. Experiments with Primula sinensis. (Journal of Genetics, vol. 1, 1911, nr. 2, pag. 73—132, tab. XXX—XXXII.) 8°. 2 Fig. in the text. Groth B. H. A. The Sweet Potato. (Contributions from the Bo- tanical Laboratory of the University of Pennsylvania, vol. IV, nr. 1.) New York (D. Appelton and Co.), 1911, 8°. 104 pag., 54 tab. Györffy I. Novitas Bryologiea. (The Bryologist, vol. XIV, 1911, nr. 3, pag. 41—43, tab. VI.) 8°. Cladosporium herbarum (Pers.) Link, parasitisch in den Sporogonen von Buxbaumia viridis Brid., vom Verf. in Nordungarn am Fuß der Hohen Tätra aufgefunden. Hansen E. Ch. Gesammelte theoretische Abhandlungen über Gärungsorganismen. Nach seinem Tode herausgegeben von A. Klöcker. Jena (G. Fischer). S°. Mit 1 Porträt und 95 Textabb. ——— Mk. 18. Inhaltsübersicht: Vorwort. — I. Untersuchungen über die Organismen der Luft (2 Abhandlungen. — II. Untersuchungen über den Kreislauf der Alkoholgärungspilze (4 Abhandlungen). — III. Andere Untersuchungen über Alkoholgärungspilze (22 Abhandlangen). — IV. Untersuchungen über Essig- säurebakterieno (3 Abhandlungen). — V. Abhandlungen über die Methodik der Reinzucht (2 Abhandlungen). — VI. Verzeichnis der von Emil Chr. Hansen veröffentlichten Arbeiten. Harms H. Einige Nutzhölzer Kameruns. II. Leguminosae. (Notiz- blatt d. königl. botan. Gartens u. Museums zu Dahlem, Appen- dix XXI, Nr. 2.) 8°. 75 S., illustr. — Mk. 3:60. 356 Henslow G. The Origin of Monocotyledons from Dieotyledons, trough Self-adaptation to a Moist or, Aquatic Habit. (Annals of Botany, vol. XXV, 1911, nr. XCIX, pag. 717—744.) 8°, Höck F. Gefäßpflanzen der deutschen Moore. (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXVIII, II. Abt., Heft II, S. 329—355.) 8°. Karsten G. Kalifornische Coniferen. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, IX. Reihe, Heft 1 und 2, Tafel 1—12.) Jena (G. Fischer). 1911. 4°. — Mk. 5. Kniep H. Über das Auftreten von Basidien im einkernigen Mycel von Armillaria mellea Fl. Dan. (Zeitschrift für Botanik, 3. Jahr- gang, 8. Heft, S. 529—553, Tafel 3 u. 4.) 8°. Küster E. Uber amöboide Formveränderungen der Chromatophoren höherer Pflanzen. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 6, S. 362—369.) 8°. 4 Textabb. Leveill& H. Iconographie du genre Fpilobium. 3. Epilobes d’Ame- rique. Le Mans, 1911. gr. 8°. Tab. 148—272, 26 pag. text. Lignier 0. Le Bennettites Morierei (Sap. et Mar.) Lignier se reproduisait probablement par parthenogenese. (Bull. de la Soc. Bot. de France, tome LVII], 1911, nr. 4—5, pag. 224—227.) 8°. — — Notes anatomiques sur l’ovaire de quelques Papav6rac6es. (Bull. de la Soc. Bot. de France, tome LVIII, 1911, nr. 4—5, pag. 279—283, 337 — 344.) 8°. Lodewijks J. A. Erblichkeitsversuche mit Tabak. II. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. V, Heft 4, 3. 285—323.) 8°. Maige G. Recherches sur la respiration des diverses pieces flo- rales. (Ann. des Sciences Nat., IX. ser., Botanique, tome XIV., nr. 1—3, pag. 1—62.) 8°. Malinowski E. Les esp&ces du genre Orucianella L. (Bull. de la Soc. Bot. de Genöve, 2.ser., vol. II, 1910, nr. 1, pag. 9—16.) 8°. -2i Eig. Verf. unterscheidet zwei Reihen: Occidentales (Korolle so lang oder kürzer als die äußeren Brakteen) mit 11 Arten und Orientales , (Korolle 11/,—3 mal so lang als die äußeren Brakteen) mit 12 Arten. Für Österreich werden zwei (zur Reihe Occidentales gehörige) Arten angegeben, nämlich ©. latifolia L. (Istrien, Dalmatien) und ©. monspeliaca L. (Istrien). J. Massalongo C. Intorno a varietä della Saxifraga squarrosa Sieb. e $. caesia L. (Bulletino della Societä Botanica Italiana, 1911, Nr. 3, pag. 26—30.) 8°. Illustr. Sazxifraga squarrosa Sieb. f. Grappae (Mte. Grappa, Prov. di Vi- cenza) und S. caesia L. ß. Baldensis (Mte. Baldo). Miehe H. Javanische Studien (Abhandl. d. math.-phys. Kl. d. königl. sächs. Gesellsch. d. Wissensch., XXXII. Bd., Nr. IV, S. 299—431.) Leipzig (B. G. Teubner), 1911. gr. 8°. 26 Text- figuren. Miyake K. and Yasui K. On the Gametophytes and Embryo of Pseudolarix. (Annals of Botany, vol. XXV, 1911, nr. XCIX, pag. 639—647, tab. XLVII.) 8°. 357 Monteverde N. und Lubimenko W. Untersuchungen über die Chlorophylibildung bei den Pflanzen. (Biologisches Zentralblatt, Bd. XXXI, 1911. Nr. 15, S. 449—458.) 8°. Nilsson-Ehle H. Über Fälle spotanen Wegfallens eines Hemmungs- faktors beim Hafer. (Zeitschr. f. indukt. Abst. u. Vererb.-Lehre, V. Ba., Heft 1.) 8°. 37 S., 1 Taf. Verf. konstatierte in einer Reihe von Fällen das Auftreten von Formen unter kultivierten Hafersorten, welche Rückschläge zum Wiidhafer (Aven«a fatua) darstellen. Nach eingehender Diskussion der Erscheinungen kommt Verf. zu der Anschauung, daß das Auftreten dieser atavistischen Formen auf den Wegfall eines Hemmungsfaktors zurückzuführen ist. - — — H. Über Entstehung scharf abweichender Merkmale aus Kreuzung gleichartiger Formen beim Weizen. (Ber. d. deutsch. bot. Ges., XXIX. Bd., 2. Heft.) 8°. 5 S. Verf. erhielt bei Kreuzung zweier rotfrüchtiger Weizensorten, u. zw. von Abkömmlingen reiner Linien neben rotfrüchtigen auch weißfrüchtige Formen. Er analysiert den Fall und kommt zu dem Ergebnisse, daß das Merkmal „rotfrüchtig“* in den beiden Fällen nicht gleichwertig war, so daß bei der Kreuzung das Merkmal „rot“ mit dem Merkmal „nicht rot“ je ein Merkmalspaar bildete. Die Folge davon mußte daher bei Aufspalten der Merk- male auch die Kombination „nicht rot“ X „nicht rot“, d. h. weißfrüchtig sein. Mit Recht weißt Verf. darauf hin, daß hier ein Fall von „Mutation“ vorliegt, der von anderen Mutationsvorgängen verschieden ist. W. Petch T. The physiology et diseases of Hevea brasiliensis. The premier plantation rubber tree. London (Doulau and Co.). 8°. 276 pages, 16 plates. — 7 8. 6.d. Röll J. Zweiter Beitrag zur Moosflora des Erzgebirges. (Hedwigia, Bd. LI, Heft 1/2, S. 65—112.) 8°. Rössler W. Ein neuer Fall des Durchganges eines Pollen- schlauches durch das Integumeut. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 6, S. 370—375, Taf. XIII.) 8°. Rufz de Lavison J. de. Recherches sur la penetration des sels dans le protoplasme et sur la nature de leur action toxique. (Ann. des Sciences Nat., IX. ser., Botanique, tome XIV, nr. 1—3, pag. 97—192.) 8°. Sargent Ch. S. Trees and Shrubs. Illustrations of new or little known ligneous plants, prepared chiefly from material at the Arnold Arboretum of Harvard University. Vol. II, Part III (tab. CLI—CLXXV, pag. 117—190). Boston and New York (Houghton Mifflin Company), 1911. 4°. 25 schwarze Tafeln mit Text. Scherffel A. Beitrag zur Kenntnis der Chrysomonadineen. (Archiv für Protistenkunde, XXII. Bd., 3. Heft, S. 299—344, Taf. 16.) 8°. Inhalt: 1. Chrysamoeba und Chromulina nebulosa. — 2. Chryso- stephanosphaera globulifera nov. gen., nov. spec. — 3. Chrysopyzis (Ch. bipes Stein und Ch. ampullacea Stockes?). — 4. Lepochromulina nov.gen. (L. bursa nov. spee. und L. calyx nov. spee.). — 5. Ohromulina spectabilis nov. spec. — 6. Dauercysten der Chrysomonadineen und apochromatische Chrysomonaden. — 7. Rubinrote Pigmentkörperchen bei Chrysomonaden. — 8. Vakuolisation der Körperoberfläche. 358 Schmeil 0. Lehrbuch der Botanik für höhere Lehranstalten und die Hand des Lehrers sowie für alle Freunde der Natur. Unter besonderer Berücksichtigung biologischer Verhältnisse. 27. Auf- lage. Leipzig (Quelle und Meyer), 1911. 8°. 534 S., 40 Farben- tafeln, zahlr. Textabb. — Mk. 6. Scotti L. Contribuzioni alla Biologia fiorale delle „Contortae*. (Annali di Botanica, vol. IX.. 1911, fase. 3, pag. 199—314.) 8°. Stoward F. A Research into the Amyloclastic Seeretory Capa- eities of the Embryo and Aleurone Layer of Hordeum with Spe- cial Reference to the Question of the Vitality and Auto-deple- tion of the Endosperm. Part I. (Annals of Botany, vol. XXV, 1911, ar. XCIX, pag. 799— 841.) 8°. Trautmann (. Beitrag zur Laubmoosflora von Tirol. (Hedwigia, Bd. LI, Heft 1/2, S. 57—60.) 8°. Wein K. Papaver spurium K. Wein, nov. spec. (Fedde, Reper- torium, Bd. IX, Nr. 19—21, S. 314—315.) 8°. . Aus dem Verwandtschaftskreis des Papaver Rhoeas s. 1. Vom Verf. auf Ackern bei Rossla im Harz aufgefunden. — — Einige Bemerkungen zu der Arbeit von Dr. K. Domin, „Darbarea Rohlenae Dom., ein neuer Cruciferenbastard“. (Allg. botan. Zeitschr., XVII. Jahrg., 1911, Heft 7/8, S. 97—98.) 8°. Verf. weist darauf hin, daß der von Domin veröffentlichte Bastard B. vulgaris X strieta bereits früher von Haussknecht als B. Schulzeana beschrieben worden ist. Daran schließen sich Bemerkungen über B. arcuata und BD. vulgaris X arcuata. Wernham H. F. Floral Evolution; with particular reference to the Sympetalous Dicotyledons. I. Introductory. II. The Archichla- mydeae and their phylogenetie relations to the Sympetalae. (The New Phytologist, vol. X, 1911, nr. 3, pag. 73—83; nr. 4, pag. 109—120.) 8°. Wheldale M. On the Formation of Anthoeyanin. (Journal of Ge- neties, vol. 1. 1911, nr. 2, pag. 153 —158.) 8°. Willmott E. The genus Rosa. Part X, XI. London (J. Murray), 1911. Folio. Je 8 Tafeln mit Text. Wood J. M. Natal Plants. Vol. 6, Part III (tab. 551—575). Durban (Bennett and Davis), 1911. 4°. — 8 3. 25 lithographierte Tafeln mit Text. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. „Seminarium‘“, Organ zur Förderung des Austausches wissen- 2) ’ l g schaftlicher Samensammlungen. Unter diesem Titel gibt der Verlag von Theodor Oswald Weigel in Leipzig (Königstraße 1) eine neue kleine Zeitschrift heraus, welche die Be- schaffung von Samen und Früchten für wissenschaftliche Zwecke erleichtern soll. Zu diesem Behuf bringt die Zeitschrift einerseits „Angebote“, andererseits „Gesuche“, überdies verschiedene Mitteilungen für Interessenten auf dem Ge- biete des Samen- und Fruchtwesens und Anregungen für den weiteren Ausbau 359 der Samenzentrale. Die Zusendung der Zeitschrift sowie die Insertion in die- selbe erfolgt unentgeltlich. Die einzelnen Nummern erscheinen in zwanglosen Zwischenräumen. Das neue Unternehmen wird namentlich für jene wertvoll sein, welche richtig bestimmte Samen von bekannter Provenienz für wissenschaftliche Kultur- versuche benötigen, da gerade die für wissenschaftliche Zwecke so wichtige Provenienzangabe weder von den gewöhnlichen Samenhandlungen noch auch von botanischen Gärten gefordert werden kann, da es außerdem bei diesen oft reine Zufallsache ist, wenn man verläßlich bestimmte Samen von einer ge- wünschten selteneren oder kritischen Art erhält. Aber auch für die Anlegung und Ausgestaltung karpologischer Sammlungen, deren Wichtigkeit als Ergän- zung zu jedem Herbarium sowie als Lehrmittel leider noch viel zu wenig ge- würdigt wird, kann die Zeitschrift „Seminarium“ die besten Dienste leisten, Vorbedingung für das Gedeihen der Weigelschen Zenstralstelle ist allerdings eine möglichst rege Beteiligung seitens der Botaniker und diese ist dem ge- meinnützigen Unternehmen von Herzen zu wünschen. Personal-Nachrichten, Dr. Rudolf Scharfetter, bisher Gymnasialprofessor in Vil- lach, wurde an die zweite Staatsrealschule in Graz versetzt; Dr. Franz Tölg, bisher Gymnasialprofessor in Saaz, an das Akade- mische Gymnasium in Wien; Dr. Paul v. Gottlieb-Tannen- hain, bisher Gymnasialprofessor in Pola, an das Staatsgymnasium in Klagenfurt. Prof. Dr. Franz Sehütt, Direktor des botanischen Gartens und Museums der Universität Greifswald, wurde zum Geheimen Regierungsrat ernannt. (Hochschulnachrichten.) Dr. Felix Eugen Fritsch wurde zum Professor der Botanik am East London College (University of London) ernannt. (Botan. Zentralblatt.) Gestorben: Franz Heydrich (Wiesbaden), Algenforscher., und Dr. Harry Bolus (Kapstadt). verdient um die Erforschung der Flora von Südafrika. Inhalt der September-Nummer: Erich Wibiral: Ein Beitrag zur Kenntnis von Erophylla verna- S. 313. — Franz Petrak: Über den Formenkreis des Cirsium Semenowii Regel et Schmalh: S. 321. — Viktor Schiffner: Zur Morrhologie von Noteroclada. 3. 335 — Josef Schiller Neue Peridinium-Arten aus der nördlichen Adria S 332. — Dr. Walter Wollny: Die Leber- moosflora der Kitzbüheler Alpen. S. 335. — Robert Freih. v. Benz: Hieracienfunde in den österreichischen Alpen und in der Tatra. S. 339. — Friedrich Vierhapper: Conioselinum tatarieum, neu für die Flora der Alpen. (Forisetzung.) Ss. 3311 — C. Fıh. vr. Hormuzaki: Nachtrag zur Flora der Bukowina. (Fortsetzung.) S. 343. — Notiz über Arena desertorum Less. 8. 350. — Literatur-Übersicht. 3. 351. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. S. 358. — Personal-Nachrichten. S. 358. Redaktion: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Bennweg 1#. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrifi zu haben: 1852/53 3 M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 &M. 4-—, 1893/97 & M. 10-—. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt bei der Administration in Wien, 1., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerierer. Einzeine Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berschne:. 360 INSERATE. Herausgeber gesucht für eine große, wissenschaftlich erstklassige Flora, der seine ganze Zeit der Bearbeitung des Werkes widmen könnte. Zuschriften befördert die Expedition unter „F. S. P. 26“. : + EHE ITE TE IT IECITCITTEITE TE ITE IT EICHE steste sie sie siesie siestesteiesie sie sie sie teste siesie siesie se siente Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. &. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4°—. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. AS DIRAS ABA ABA ABA ASBR ABARPSARZSAR SARA ARZERE NEED ENNTIETTED ZERO EEENZEELETEDIEESTNZZIN EIERN Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Osterreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert M 9, in elegantem Leinwandband M 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE UTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität ın Wien, unter Mitwirkung von Dr. Erwin Janchen, Privatdozent an der k. k. Universität in Wien. verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LXI. Jahrgang, Nr. 10. Wien, Oktober 1911. Ein Tiere fangender Pilz. (Zoophagus insidians, NOY. gen., NOY. Spec.) Von stud. phil. Hermann Sommerstorff (Graz). (Mit Tafeln V und VI.) Die Beobachtungen, über die ich in folgendem berichte, be- treffen einen zu den Phycomyceten gehörigen Pilz, den ich vor kurzem aufgefunden habe und der nach seiner Lebensweise einen seltenen und höchst interessanten biologischen Typus repräsentiert. Die große Seltenheit des Pilzes mag die Unvollständigkeit der gewonnenen Resultate einigermaßen rechtfertigen. Es handelt sich immer nur um Mycelfragmente des Pilzes, die sich spärlich zwischen Algen (Cladophora) in stehendem Wasser finden, teils frei, teils epiphytisch auf Cladophora, diese in langen Windungen umschlingend. Aber der :Habitus des Myecels ist auffallend genug. Es be- steht aus geraden, starren, schlauchförmigen Hyphen. an denen seitlich in unregelmäßigen Abständen kurze, fast gleichlange, senk- recht abstehende Seitenästehen entspringen; und die Enden dieser Seitenästehen — ich nenne sie wegen ihres beschränkten Wachs- tums „Kurzhyphen“ — sind von stark liehtbreehender Substanz erfüllt und geben dem Ganzen ein sehr merkwürdiges Aussehen (Taf. V, Fig. 1). Aber noch auffallender ist die Tatsache, daß an manchen dieser Kurzhyphen tote und lebende Rotatorien hängen. Das war Veranlassung genug, den Pilz näher zu unter- suchen. Ich gebe zunächst die Daten seiner Auffindung und seines Vorkommens. Am 30. April 1911 brachte ich aus einem Tümpel in der Nähe der Ortschaft Gratwein in Steiermark Algen mit nach Hause, Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1911. 25 362 die ich lange Zeit ın einer Glasschale in Kultur erhielt. Am 23. Mai 1911 fand ich unter diesen Algen, die ihrer Hauptmasse nach aus Cladophora und Spirogyra bestanden, einige Fäden des Pilzes, die mir schon bei schwacher Vergrößerung (60fach) dureh den oben geschilderten Habitus auflielen. An den nächstfolgenden Tagen gelang es mir, wieder einige Fäden aufzufinden. In der Folge waren dann alle noch so inten- siven Nachforschungen sowohl in meiner Algenkultur als auch am ursprünglichen Standort erfolglos. Am 12. Juni 1911 fand Professor Dr. Eduard Palla zufällig unter Algenmaterial (Cladophora) aus dem Bassin des Botanischen Gartens in Graz ein ansehnliches Mycelstück des Pilzes. Ich nahm das Material in Kultur und konnte anfangs nur nach langem Suchen hie und da einen Mycelteil finden, und zwar meist gänz- lich frei von Rotatorien, sehr im Gegensatz zu den Pilzfäden des Gratweiner Tümpels. Ich schreibe dıe Schuld daran dem Fehlen fangbarer Tiere zu. Denn als in meiner Algenkultur nach einigen Wochen bestimmte Rotatorien in größerer Zahl auftraten, fand ich die Pilzfäden wieder reichlich mit diesen Tieren behangen. An einer markierten Stelle meiner Kultur fand ich den Pilz von nun an eine Zeit lang ziemlich reichlich, und er zeigte auch unter Deckglas noch erfreuliches Wachstum. Das Vorkommen des Pilzes an den zwei weit voneinander getrennten Stellen — meines Wissens ist es ausgeschlossen, daß der Pilz aus meinem Gratweiner Material in das Bassin des Bo- tanischen Gartens übertragen wurde — läßt mich vermuten, daß er vielleieht ziemlich verbreitet ist, nur immer in außerordentlich spärlicher Menge auftritt. Die aufgefundenen Exemplare habe ich auf Objektträgern, so lange es irgend ging, am Leben zu erhalten gesucht und täglich beobachtet, um womöglich Fortpflanzungserscheinungen sich ent- wickeln zu sehen. Nach wochenlanger Kultur fielen sie den über- wuchernden Bakterien zum Opfer. Die folgenden Beobachtungen sind also — ausgenommen einige Fixierungs- und Färbungsversuche — an lebendem Material gemacht, und zwar in der ersten Zeit, bevor noch Anzeichen einer Degeneration bemerkbar waren. Morphologisches. Das vegetative Mycel des Pilzes besteht, wie erwähnt, aus Langhyphen, an denen allseitig kurze Seitenästehen, die Kurz- hypben, entspringen (Taf. V, Fig. 2). Wenn jedoch der Pilz epi- phytisch auf Cladophora kriecht, befinden sich seine Kurzhyphen alle auf der dem Oladophora-Körper abgewandten Seite, so daß sie wie Nägel von diesem abstehen (Taf. V, Fig. 6 und 9). Die Langhyphen sind gerade, von konstantem Durch- messer (6 bis 7 u), schlauchförmig, querwandlos. Nur an Stellen, die vom Plasma verlassen sind, teils am Ende, teils mitten im 363 Verlauf eines Fadens, findet man in kurzen, ziemlich regelmäßigen Abständen gewölbte Querwände. Das Plasma hat sich aus solchen Hyphenteilen schrittförmig zurückgezogen und von Sehritt zu Schritt eine Querwand, besser eine „Grenzwand“'), hinter sich ge- bildet (Taf. V, Fig. 5). N Verzweigungen der Langhyphen, d. h. Aste von gleichem Durchmesser und Bau wie die Langhyphen, sind ziemlich selten. Sie entspringen wie die Kurzhyphen rechtwinklig vom Hauptstamm und stehen mit diesem in offener Kommunikation. Die Kurzhyphen sind Seitenäste der Langhbyphen mit be- schränktem Wachstum und etwa um die Hälfte geringerem Durch- messer (Länge durchschnittlich 20 u, Durchmesser zirka 3 u). Sie stehen gerade und rechtwinklig von den Langhyphen ab, sind niemals durch eine Wand von ihnen abgetrennt und an ihrer An- satzstelle ein wenig verschmälert. Nur falls sich der Inhalt aus ihnen zurückgezogen hat, bildet das Plasma der Langhyphe auch hier eine Grenzwand. Cytologisches. Nicht minder auffallend als die Gestalt der Pilzbyphen ist ihr Inhalt, der sich immer in außerordentlich lebhafter Bewegung befindet. . Das Lumen der schlauchförmigen langen Zelle mit all ihren Asten ist von einem zusammenhängenden Plasmakörper vollkommen erfüllt. Ein umgrenzter Zellsaftraum und größere Vakuolen fehlen gänzlich. Nur bei verletzten Zellen und vor dem Absterben treten zahlreiche Vakuolen auf. Das Plasma — ich muß vorläufig diesen Sammelbegriff ver- wenden — muß sehr dünnflüssig und wasserreich sein. Denn ein- zelne Körner des Inhalts sieht man oft ruckweise mit großer Ge- schwindigkeit lange Strecken zurücklegen. Die Substanz, in der die Körner sich bewegen, ist nur um ein Geringes stärker licht - brechend als Wasser. Die Körner sind stark liehtbreehend, von verschiedener Größe und sehr leicht gegeneinander beweglich. Bei starker Vergrößerung (1000fach) kann man nach Gestalt und Größe mehrere Arten unterscheiden. Ich will nur die auffälligsten anführen: Ziemlich große kugelige oder etwas abzeflachte Körper (Durchmesser zirka 1°5 u), die manchmal einen dunkleren Fleck in der Mitte zeigen und sich vielleicht als die Kerne herausstellen werden (Taf. V, Fig. 3). Bei Färbungsversuchen mit wässeriger Safraninlösung (mit Jodwasser fixiert) färbten sich „kernartig“ ge- wisse Körper, die an Größe und Aussehen ihnen entsprechen würden. Dann die sehr bemerkenswerten „hantelförmigen Körper“. Ich nenne sie so nach ihrem Aussehen, ohne es entscheiden zu ‘ 1) „Grenzwand“ darum, weil sie den Plasmakörper gegen außen begrenzt, im Gegensatz zu einer Querwand, die durch Querteilung eines Protoplasten entstanden ist. 25* 364 wollen, ob sie wirklich ihrer Gestalt nach hantelförmig sind, oder ob nur optisch ihre stärker lichtbreehenden Enden, die durch eine dunklere Zone getrennt sind, diesen Eindruck hervorrufen. Ihre Länge ist zirka 2 u. Sie sind überall in den Langhyphen unter den anderen kleineren Körpern in größerer oder geringerer An- zahl zu finden, aber besonders in der unteren Hälfte jeder Kurz- hyphe, die von kleinkörnigen Bestandteilen ziemlich frei ist, werden sie sehr oft zu mehreren nebeneinander liegend getroffen (Taf. V, Fig. 3). Hier liegen sie aber keineswegs still, sondern es ist immer Bewegung unter ihnen. Man sieht, wie das eine oder das andere, wie von einer plötzlichen Strömung erfaßt, aus der Kurzhyphe herausschwimmt und in der Langhyphe im Strom der anderen Körper verschwindet. Dann wieder biegt eines aus dem Strom der Langhyphe in die Kurzhyphe ein, um dort ruhig neben den an- deren liegen zu bleiben. Ich habe schon oben von dem auffälligen, stark lichtbrechen- den Inhalt der Enden der Kurzhyphen gesprochen. Er interessiert uns besonders, da er zweifellos in Beziehung stebt zu der merk- würdigen Bestimmung der Kurzhyphen, Tiere zu fangen. Aus seinem Verhalten bei Fixierung und Färbung läßt sieh erschließen, daß er protoplasmatischer Natur ist. Bei schwächeren Vergrößerungen läßt ihn sein starkes Lichtbrechungsvermögen völlig homogen erscheinen. Bei starker Vergrößerung habe ich aber in den meisten Fällen sehen können, wie er aus zahlreichen einzelnen Teilen besteht, die ebenfalls unter Umständen gegen- einander beweglich sind (Taf. V, Fig. 3). Diese Beobachtung habe ich in der Entwicklungsgeschichte und in dem Vorgang der Des- organisation der Kurzhyphen bestätigt gefunden. Zieht sich nämlich das Plasma aus einem Teil des Fadens zurück und trıtt die oben erwähnte schrittweise Grenzwandbildung ein, so werden ebenfalls die Kurzhyphen völlig leer zurückgelassen. In einem solchen Falle konnte ich nun sehen. wie sich der an- scheinend kompakte Inhalt der Kurzhyphenspitze auflockerte, so daß sehr deutlich die einzelnen rundlichen Teile (etwa °/, u groß), aus denen er bestand, zu unterscheiden waren. Diese trennten sich immer mehr voneinander, mehrere von ihnen lösten sich völlig los und schwammen nacheinander in die Langhyphe hinein. Ihnen folgten dann bald die anderen gemeinsam nach, so daß die Kurz- hyphe leer zurückblieb. Ebenso habe ich bei der Bildung einer Kurzhyphe feststellen können, daß ihr Plasma, so lange sie wächst, dichter als das der ausgewachsenen und sehr feinkörnig ist. Größere Körner schwimmen nur hie und da hinein und wieder heraus. Erst dann, wenn die Kurzhyphe ihre definitive Länge erreicht hat, sammeln sich nacheinander in ihrer Spitze die größeren Körner an, um durch enges Aneinanderschließen die scheinbar homogene, stark lichtbrechende Substanz zu bilden, die die obere Hälfte jeder Kurzhyphe erfüllt. 365 Es ist aber schwer festzustellen, ob diese Substanz nur aus jenen rundliehen Körpern besteht oder ob auch hantelförmige und an- dere darunter sind. Das fortwährende Hin- und Wiederschwimmen der verschiedensten Körnchen aus der Langhyphe in die Kurz- hyphe und zurück, verwirrt das Bild ungemein. Jedenfalls findet man im basalen Teil der Kurzhyphe meist die hantelförmigen Körper, und oft habe ich gesehen, daß sie gegen die Spitze der Kurzhyphe hin so dicht liegen, daß ihre Masse wie homogen er- scheint und von dem Spitzeninhalt der Kurzhyphe sich nicht trennen läßt. Man könnte auf den Gedanken kommen, daß sie vielleicht nur Teilungszustände jener kleinen rundlichen Körper sind. Ich habe aber nichts konstatieren können, was diese An- nahme bestätigte. Vielmehr spricht dagegen, daß ich bei einem Fixierungsversuch mit Chromosmiumessigsäure ein Verschwinden der hantelförmigen Körper feststellen konnte, während die Körner der Kurzhyphenspitze fixiert wurden. Bemerkt seı noch von den kleineren Körnern des Inhalts der Lanehyphen, daß sie oft zn mehreren (2—5) hintereinander- eekuppelt sind und so in einer kurzen Reihe dahinschwimmen (Ba V, Fie. 3). Die Bewegung all dieser Körper ist darum so auffallend, weil sie nicht etwa von einem gemeinsamen Plasmastrom mit- geführt werden, sondern weil jedes einzelne seine eigene Be- wegung, Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung scheinbar un- abhängig von den andern besitzt. Am leichtesten begreiflich wäre das noch, wenn man aktive Bewegung der einzelnen Körper annehmen würde. Aber ein- gehende Beobachtung hat mich nicht davon überzeugen können. Bei passiver Bewegung der Körnchen scheint es mir noch unmöglich, sich von dem Bau des Protoplasten eine Vorstellung zu bilden. Nehmen wir ihn als eine Art „Emulsion“, so bleibt die Mannigfaltigkeit der nebeneinander und durcheinander laufenden Strömungen unerklärt. Nehmen wir einen vielfädigen, resp. wabigen Bau an, so wird man sich schwer vorstellen können, wie in solchen Plasmatäden (bezw. Wabenwänden), die ihrer Dünnheit und Länge wegen sehr zäh sein müßten, so rapide, sprungartige Bewegungen der größeren Inhaltskörper stattfinden könnten. Ich glaube, das alte Vorurteil von der einfacheren Organi- sation der „niederen“ Organismen ist schuld, daß wir in dieses Dilemma hineingeraten. In mehreren Fällen habe ich das Wachstum einer Lang- hyphe beobachten können. Es handelt sich natürlich um Spitzen- wachstum. Der Faden wuchs so schnell, daß man ihn bei starker Vergrößerung buchstäblich wachsen sehen konnte. Der Zuwachs betrug in einem Falle in der Minute durchschnittlich 4—4°2 u, in einem anderen Falle 5°7 u. Die wachsende Spitze ist in ziem- licher Ausdehnung von diehterem, wohl sehr feinkörnigem Plasma erfüllt, in dem deutliche Strömungen sichtbar sind. Die größeren 366 Inhaltskörper schwimmen hier nur vereinzelt hinein, und zwar mit der ihnen eigenen größeren Geschwindigkeit. Die Kurzhyphen werden erst ein Stück weit hinter der Spitze gebildet. Sie werden hier als Papillen iu der Seitenwand der Langhyphen angelegt und wachsen sehr schnell aus. 15 Minuten nach dem ersten Hervortreten der Papille kann die Kurzhyphe vollständig fertig sein. Aber nicht immer werden sie nur in akropetaler Reihenfolge angelegt. Ich habe auch ihr interkalares Entstehen zwischen schon fertigen Kurzhyphen, freilich nicht weit vom Vegetationspunkt, beobachtet. Daß die Kurzhyphen distinkte äußere Organe des Pilzes sind, geht außer aus der Differenzierung ihres Inhalts und ihrer Funk- tion auch aus dem Umstand hervor, daß sie niemals, wenn sie auch funktiouslos geworden sind, etwa zu Langhyphen auswachsen, sondern stets verlassen und durch eine Grenzwand abgetrennt werden. Die Membran des Pilzes zeigt kaum Besonderheiten. Sie muß ziemlich starr sein, was aus Beobachtungen hervorgeht, die ich später anführen werde. Auch an der Membran der Kurzhyphen, die, wie wir sehen werden, an eine sehr eigentümliche Funktion angepaßt sind, habe ich nichts besonderes nachweisen können. Nur eines ist erwähnenswert, daß an plasmaleeren Kurzhyphen die Membran der Spitze ein wenig verdickt erscheint (Taf. V, Fig. 5). Der Vorgang der schrittweisen Grenzwandbildung verdient noch eine kurze Beschreibung. Ist eine Lanshyphe an einer Stelle abgerissen, so gerinnt an der Wundstelle das Plasma und bildet einen stark liehtbrechenden Pfropfen, der das geöffnete Lumen der Zelle gegen außenhin vorläufig abschließt (Taf. V, Fig. 5). (Die Außenseite des Plasmapfropfens erweist sich als klebrig.. Man findet an dieser Stelle den Pilzfaden manchmal an Algenfäden angeheftet. Mit Methylenblau färbt sich diese klebrige Kappe, was das Vorhandensein eines zähen Schleimes anschaulich macht.) An der Innenseite des abgestorbenen Plasmapfropfens treten nun im lebenden Plasma Vakuolen auf, es wird eine zell- saftartige Flüssigkeit, vielleicht Wasser, gegen das abgestorbene Plasma hin ausgeschieden und, der lebende Plasmakörper zieht sich ziemlich schnell um ein Stück von dem Pfropfen zurück. Dann folgt eine Pause, während der die erste Grenzwand gebildet wird. Zuerst ist die wandbildende Fläche des Plasmas nach innen konkav. Im Verlauf der Bildung der Wand aber, die ungefähr eine halbe Stunde dauert, wird sie plan, um schließlich nach außen konvex zu werden. Das an die Wand angrenzende Plasma ist dichter als gewöhnlich, ziemlich frei von größeren Körnern und enthält meist einige größerere Vakuolen. Nach der Bildung der ersten Grenzwand kann sich nun in derselben Weise das Plasma noch um ein Stück weiter zurückziehen, noch eine Grenzwand 367 bilden und so fort. Man findet dann in der verlassenen Partie der Langhyphe mehrere Grenzwände in ziemlich regelmäßigen Ab- ständen hintereinander, alle nach derselben Seite hin gewölbt, und zwar immer so, daß ihre Konkavität dem zurückgewichenen Plasma zugekehrt ist (Taf. V, Fig. 5). Diese schrittweise Grenzwandbildung tritt aber nicht nur als Folge einer Verletzung der Langhyphe ein. Ich habe sie auch an einem neugebildeten Aste einer Langhyphe beobachtet, aus dem sich ohne ersichtlichen Grund das Plasma wieder zurückzog. Biologisches. Die Merkwürdigkeit des Pilzes gipfelt in seiner Lebensweise. Er ist an den Fang von bestimmten kleinen Wassertieren an- gepaßt, die er zu seiner Nahrung verwendet. Daß ich die Kurzhyphen des Pilzes an vielen Stellen mit toten Rotatorien zusammenhängend fand, war schon auffallend genug. Aber ausschlaggebend war erst der Anblick eines le- bendigen Tieres, das heftig mit dem Schwanze schlagend an einer jener harmlos aussehenden Kurzhyphen festhing. Im Laufe meiner über 1'/, Monate fortgesetzten täglichen Beobachtungen habe ich, abgesehen von den zahllosen schon getöteten Tieren, etwa ein Dutzend lebender Tiere in solcher Weise vom Pilze gefangen ge- funden. Bei meinen Öbjektträgerkulturen habe ich selbstverständ- lieh für Rotatorienzufuhr gesorgt. Und ich konnte immer wieder frischgefangene Tiere finden. Selbst an einem Pilzfaden, der sich neun Tage lang unter Deckglas befand und von Bakterien völlig überwnchert war, fing sich noch ein Rädertier. So zwingend auch die Annahme war, daß hier lebende Tiere von dem ruhbenden Pilz gefangen wurden, es war doch sehr würschenswert, einmal den Moment des Fanges selbst zu sehen. Das ist mir auch schließlich gelungen. Ich habe gesehen, wie ein freischwimmmendes Rädertier, wie es Algenfäden und andere Körper im Wasser nach der daran haftenden Nahrung absucht, so auch an den Pilzfaden herankam und in dem Augenblick, als es eine Kurzhyphe mit dem Munde berührte, daran hängen blieb und nicht mehr los konnte. Die gefangenen Tiere sind fast ausnahmslos Rotatorien, be- panzerte Formen aus den Gattungen Salpina, Metopidia, Colurus, Monostyla (Panzerlänge: Salpina 100—200 u, Metopidia zirka 100 u, Colurus SO—100 u, Monostyla 76 u). Zweimal fand ich Infusorien gefangen; soweit sich nach den eingeschrumpften Resten beurteilen ließ, Stylonychia oder eine nächstverwandte Form. Und eınmal eine Gastrotriche (Länge 57 u) (Taf. V, Fig. 10). Das Verhalten der gefangenen Tiere ist nicht immer gleich. Meist habe ich sie in ihren Panzer zurückgezogen gefunden, zuerst heftig, dann immer matter mit dem Schwanze schlagend. In etwa einer halben Stunde werden sie bewegungslos. Aber ich sah auch einige noch nach einer Stunde sich lebhaft bewegen. 368 Und in einem Falle streckte sich ein Tier, an der Kurzhyphe hbängend, wieder aus, „wimperte“ wieder, und sein Kauapparät (Mastax) arbeitete wie gewöhnlich. Nur hie und da zuckte es zu- sammen und zerrte an Seiner Fessel. Es ist interessant, die Hilflosigkeit dieser im Vergleich zu dem dünnen Pilzfaden riesengroßen Tiere zu beobachten, wenn sie Anstrengungen machen, sich zu befreien. Obwohl sie nur an einer Stelle mit der Spitze der Kurzhyphe zusammenhängen, sind sie doch meist so vollkommen dadurch fixiert, daß sie fast nur mit dem Schwanze noch Bewegungen ausführen können. Ihr An- blick gleicht dem eines auf eine Nadel gespießten Insekts (Taf. V, Fig. 6). Ihr Körper und die Fangbyphe bleiben fast unbewegt. Wenn man auch in Rechnung zieht, daß die Bewegungskraft dieser Tiere eine sehr geringe ist, da sie ja lediglich durch die Wimper- bewegung der Öilien ihres Stirnfeldes bedingt ist, so ist doch die Kraftentfaltung durch das Schlagen mit dem Schwanze eine ge- nügende, um die Unbeweglichkeit und Starrheit der Kurzhyphen merkwürdig erscheinen zu lassen. Immerhin habe ich zu wiederholtenmalen beobachtet, daß sieh gefangene Tiere (besonders Colurus) wieder befreiten. Und das eben dann, wenn sie mit der Spitze ihres Schwanzes, die ihnen als Haftorgan dient, einen festen Haltpunkt erfassen konnten. Man wird in einem solchen Falle begreifen, daß es für den Pilz, trotz der Starrheit seiner Hyphen, nieht unwesentlieh ist, wenn auch er seinerseits an einem Üladophora-Faden, den er umwindet, einen Halt finden kann. Die erste Frage, die angesichts der beschriebenen Tatsachen auftaucht, ist wohl die: Wie werden diese Tiere gefangen? Zuerst denkt man natürlich an eine leimspindelartige Funktion der Kurzhyphen. Man glaubt, die Tiere blieben einfach an den Hyphen kleben. Daß dies nicht zutreffend ist, zeigt schon die Be- obachtung, daß niemals irgendwelcher Detritus oder Diatomeen- schalen an den Kurzhyphen hängen bleiben, ja daß niemals kleinere Infusorien gefangen werden, die sehr reichlich in dem Wasser vertreten waren! Und ebenfalls die Beobachtung, daß ein ge- fangenes Tier bei den Versuchen, sich zu befreien, sehr oft mit großer Heftigkeit an benachbarte Kurzhyphen mit seinem Körper anstößt, aber nie daran kleben bleibt. Zwei Dinge sind vielmehr für den Fang maßgebend, erstens, daß alle gefangenen Tiere mit der Kurzhyphe an einer Stelle zu- sammenhängen, die ihrer Mundöffnuung entspricht (siehe Tafel V und VI), zweitens, daß nur solche Tiere gefangen werden, die die Gewohnheit haben, die Algenfäden nach den ihnen aufsitzenden Epiphbyten (meist Bakterien) abzugrasen. Es läßt sich leicht beobachten, wie die genannten Rotatorien, die kein typisches Räderorgan besitzen, an den Algenfäden entlang- klettern, sich mit den langen Zehen ihres Schwanzes immer wieder festheftend, und dabei mit dem Munde an der Oberfläche der Alge 369 deutlich greifende Bewegungen machen, während die langen Öilien ihres Stirnfeldes lebhaft gegen den Mund hin schlagen. Ähnlich ist es bei den Gastrotrichen, und auch von den Stylo- nychien ist es bekannt, daß sie mittels ihrer Bauchzirrben auf den Algenfäden herumlaufen und in ihre ventral gelegene Mundöffnung die den Algen anhaftenden Nahrungsteilchen hineinstrudeln. Da ist es nun leicht zu verstehen, wie die Tiere, so harmlos auf den COladophora-Zweigen „grasend“, plötzlich die kurzen ab- stehenden Fangäste des an die Oladophora angeschmiegten Pilzes in den Mund bekommen. Eine Anlockung der Tiere durch den Pilz ist da nieht notwendig. Wieso aber kommt den Kurzhyphen die Fähigkeit zu, die Tiere, die sie mit dem Munde berühren, auch festzuhalten? Von vornherein war an den so einfach gebauten Kurzhyphen irgendein „Mechanismus“ nicht zu erwarten. Es blieb nur die Möglichkeit einer Klebewirkung, aber einer Klebewirkung auf einen bestimmten Reiz hin. Um dies zu erweisen, habe ich einem frischgefangenen Tiere die Fanghyphe wieder aus dem Munde gerissen und gefunden, das zwei kleine Diatomen, die die Spitze der Fanshyphe gestreift hatte, an ihr hängen geblieben waren. Das herausgerissene Ende der Fanghyphe zeigte weiter nichts besonderes als eine schmale, stark liehtbreehende Kappe, die nach obenhin allmählich in ein breiteres, zartes Membranstück überging, von dem nicht fest- zustellen war, ob es dem Pilz oder dem Tier angehörte. Ahnliche Bilder bieten auch oft leere, durch eine Grenzwand abgetrennte Kurzhyphen, die dadurch funktionslos geworden waren, daß sich ein gefangenes Tier von ihnen wieder losgerissen hat. In allen solehen Fällen erscheint die Membran der Spitze verdickt und an ihr festhängend ein zarter membranöser Flitter (Taf. VI, Fig. 5). Manchmal ist die Spitze schon ein gutes Stück in das Tier hinein- gewachsen gewesen. Von ihrer Eintrittsstelle in das Tier an ist sie meist ziemlich erweitert und scheinbar diekwandig (Taf. V, Fig. 4). Und immer ist ihr diekwandiger Teil von jenem undefinierbaren Häutehen umgeben. Ich habe nun gefunden, daß sich dieses Häutehen sowohl wie die verdickte Membran der Kurzhyphenspitze mit wässriger Methylenblaulösung!) sehr leicht färbt (Taf. VI, Fig. 5, 6). Und gleichfalls der ganze diekwandige Teil jeder in ein Tier hinein- gewachsenen Kurzhyphe (Taf. VI, Fig. 7). Da nun die Methylen- blaufärbung für gallertige und schleimige Substanzen charakteristisch 1) Das verwendete Methylenbilau ist ein altes Präparat aus dem Botanischen Institut in Graz. Es unterscheidet sich von dem gewöhnlichen Methylenblau sehr wesentlich durch Farbe und Wirkung. Es geht mit rein blauem, eher ins violette spielenden Farbton in Lösung, während die gewöhnliche Methylenblau- lösung von grünlichblauer Farbe ist. Letztere ist für erwähnte Färbung nicht zu brauchen. 370 ist!) und diese Färbung nur bei gereizten und nie bei un- gereizten Kurzhyphen eintritt, ist durch sie erwiesen, daß bei Reizung einer Kurzhyphenspitze durch ein Tier eine schleimige Substanz gebildet wird, sei es durch Ausscheidung von seiten des Plasmas, sei es durch Verquellung der Membran. Und daß diese sehleimige Substanz durch ıhre Klebrigkeit das Mittel zum Fest- halten der Tiere sein wird, ist wohl wahrscheinlich genug. Über die Art des Reizes, ob ehemischer oder mechanischer Natur, läßt sich noch nichts Bestimmtes sagen. Jedenfalls aber hängt die Reizung mit der spezifischen Beschaffenheit der Mund- öffnung der Tiere zusammen. Verschweigen will ich aber nicht, daß ich zweimal lebende Tiere (Monostyla) an einer anderen Stelle ihres Körpers an einer Kurzhyphe haften sah. Die Fangbyphe drang aber nicht in den Körper ein, und die Tiere kamen nach einiger Zeit wieder los. Ich möchte diese Ausnahmsfälle dadurch erklären, daß ich annehme, daß die Kurzhyphe einen Augenblick vorher vielleicht durch das- selbe Tier in normaler Weise gereizt worden war. Die Reizwirkung war aber nicht schnell genug erfolgt, um das Tier festzuhalten. Erst als es dann mit einem beliebigen Körperteil wieder an die Kurzhyphe, die nun klebrig geworden war, anstieß, blieb es daran haften. Normalerweise bekommt also das Tier die Spitze der Kurz- hyphe in die Mundöffnung. Ist hier die Festheftung erfolgt, so wächst die Kurzhyphe sehr schnell in das Innere des Tieres hinein, wobei sich ihr Lumen erweitert und ihre Membran durch be- sondere Beschaffenheit ziemlich stark hervortrit. Aber nur ein Stück weit. Dann hört sie scheinbar plötzlich auf (Taf. V, Fig. 7, 11; Taf. VI, Fig. 2, 4, 7). Tatsächlich aber schließt sich hieran erst das wirkliche Haustorium des Pilzes. Es besteht aus sehr zartwandigen verzweigten Schläuchen, etwa von dem Durchmesser der Kurzhyphen, die bald den ganzen Körper des Tieres erfüllen (Taf. V, Fig. 7; Taf. VI, Fig. 1, 3). Durch sie findet die Auf- lösung und Resorption des Tierkörpers statt. Der lebhafte Verkehr der Körnchen aus der Langhyphe durch die Fanghyphe in die Aste des Haustoriums und wieder zurück, gibt ein anschauliches Bild von dieser Tätigkeit. Ich habe nicht finden können, daß der Pilz beim Hinein- wachsen in ein Tier einen bestimmten Weg durch dessen Organe einhält. Meist wohl folgt er dem Verlauf des Schlundes bis zum Mastax hin, wo er dann anfängt, das reichverzweigte Haustorium zu bilden. Das erste Zeichen des Absterbens der Tiere ist oft das Auf- treten kleinerer und größerer Öltröpfehen in ihrem Gewebe, die bald in Brown’sche Bewegung geraten. Schon nach einem Tag 1) Gleichfalls blau färbt sich z. B. der klebrige Schleimfaden, den die Rotatorien an der Spitze ihres Schwanzes ausscheiden und mit dem sie sich an andere Gegenstände festheften können. 371 kann ein Tier völlig aufgezehrt sein, so daß man an der Kurz- hyphe nur noch den leeren Kutikularpanzer mit einigen unver- daulichen Resten, wie den chitinigen Mastax, hängen findet. Das Haustorium des Pilzes ist vom Plasma verlassen und seiner Zart- wandigkeit wegen meist kaum mehr zu sehen. Zweimal fand ich in den Asten eines solehen leeren Haustoriums einige Grenzwände gebildet (Taf. V, Fig. 7). Das gesamte Plasma hat sich wieder durch die Kurzhyphe in die Langhyphe zurückgezogen. Die Kurz- hyphe wird dann am Grunde durch eine Grenzwand abgegliedert. Die resorbierte Nahrung wird zu vegetatirem Wachstum der Langhyphen verwendet. Sehr verschieden verhält sich aber der Pilz größeren ge- fangenen Rotatorien (Salpina) gegenüber. Sie werden zwar auch von reichverzweigten Schläuchen des Pilzes erfüllt, aber diese Schläuche sind bedeutend dicker (bis viermal so dick als jene), und der resorbierte Inhalt des Tieres speichert sich in ihnen auf. Auch fehlt ihnen die Plasmaströmung. Von einem bestimmten Zeitpunkt an beginnen nun diese Schläuche mit großer Wachstumsschnelligkeit aus dem Tier heraus- zuwachsen, teils durch den Kopf- und Schwanzausschnitt des Panzers, teils diesen direkt durchbreehend, um sich dann außer- halb manchmal noch geweihartig zu verzweigen. Diese Durch- brechungsäste sowie das schlauchartige Mycel im Innern des Tieres sind auch von dem vegetativen Mycel des Pilzes durch ihr doppelt so weites Lumen, durch Krümmung und Verästelung gänz- lieh verschieden (Taf. VI, Fig. 3). Daß es sich hier um eine Vorbereitung zu einem Fort- pflanzungsvorgang handelt, ist wohl wahrscheinlich. Ich fand auch mehrmals freiliegende tote Rotatorien von den leeren Schläuchen des Pilzes erfüllt. In einem Falle sah ich neben einem solehen Rädertier, dessen Pilzschläuche entleert und an den Spitzen ihrer Durehbrechungsäste offen waren, zahlreiche kugel- runde leere Cysten liegen (Durchmesser 10 u) und einen Klumpen von eiwa acht schwärmerartigen Zellen von amöboider Gestalt in gemeinsamer drehender und zitternder Bewegung, die sehr bald sieh abrundeten, zur Ruhe kamen und Membran ausschieden. Am nächsten Morgen waren auch von ihnen nur mehr die kugelrunden Membranen da. Man sah an einigen, daß sie einen kurzen Keim- schlauch getrieben hatten und der Inhalt durch diesen ausgeschlüpft sein mußte. Doch das ist leider eine zu vereinzelte Beobachtung. um daran eine Behauptung über die systematische Stellung des Pilzes knüpfen zu können. Soviel kann man aber wohl sagen, daß wir es mit einem Phyeomyceten zu tun haben und daß bei der submersen Lebens- weise des Pilzes eine Fortpflanzung durch Schwär merbildung nicht unwahrscheinlich ist (Saprolegniales). 372 Trotz dieser Unsicherheit in bezug auf seine Stellung im System halte ich doch den Pilz durch seine biologischen Eigen- schaften und durch die oben gegebene Darstellung für genügend charakterisiert, um jederzeit identifiziert werden zu können, und nenne ihn Zoophagus insidians NOV. gen., NOV. Spec., ein Name, der seine Lebensweise andeuten soll. Über diese letztere sind vielleicht noch einige Worte am Platze. Bekanntlich können wir alle Pilze nach ihrer Art, sich zu ernähren, teils zu den Saprophyten, teils zu den Parasiten stellen. Aber wir kommen in Verlegenheit, wenn wir Zoophagus zu einer dieser beiden biologischen Gruppen einteilen wollten. Zu den Saprophyten ist er gewiß nicht zu rechnen; denn er lebt wie eine Alge in reinem Wasser. Und zu den Parasiten werden wir ihn auch schwerlich stellen können, wenn wir nicht zugleich zugeben wollen, daß z. B. eine fliegenfangende Dionaea zu den „Parasiten“ der Fliegen gehöre. Zoophagus repräsentiert also tatsächlich einen völlig eigenen biologischen Typus unter den Pilzen. Der einzige Pilz, der nach seiner Lebensweise noch demselben Typus zugehört, ist die von W. Zopf im Jahre 1888 (Nova acta der kaiserl. Leop. Oarol. deutschen Akademie der Naturforscher, Bd. LII, Nr. 7, Halle 1888) beschriebene Arthrobotrys oligospora, ein Schimmelpilz mit Conidienfruktifikation, der auf Mist und faulenden Pflanzenteilen gedeihend gefunden wurde und der in sehr reichlich gebildeten Mycelschlingen Nematoden fängt, sie tötet und aussaugt. Diese Alchen (Anguillula), auf demselben Substrate lebend, geraten bei ihren ruckweisen energischen Be- wegungen sehr leicht in die ösenartigen Pilzschlingen und ver- klemmen sich in ihnen. Dann wächst der Pilz in sie hinein. Freilich ist bei Arthrobotrys die saprophytische Lebensweise noch sehr stark ausgeprägt. Daß auch bei Zoophagus die Fähigkeit zu saprophytischer Ernährung nicht verloren gegangen ist, beweisen die langen Mycel- stücke, die gänzlich von Tieren frei waren. Die Nahrungsaufnahme aus dem umgebenden Medium ist ja etwas rein Selbstverständliches. Aber in diesem Falle gewiß nicht ausreichend. Eben nur die Anpassung an den Tierfang ermöglicht es unserem Pilz, in einem an organischen Nahrungsstoffen so armen Medium zu leben. Es ist wohl selbstverständlich, daß meine Untersuchungen über den Pilz hiemit noch nicht abgeschlossen sind, daß ich vielmehr hoffe, wenn mich das Material nicht im Stieh läßt, die Lücken der vorliegenden Arbeit baldmöglichst auszufüllen. Herrn Professor E. Palla, dessen große Liebenswürdigkeit es mir ermöglichte, mit den Hilfsmitteln des Botanischen Institutes in Graz meine Untersuchungen durchzuführen, sage ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank. Taf V Sommerstorff H., Zoophagus 8 2 IN ) - E = { 9 1 _ - ' u, ) ) (7) | V/ | { | | - \ \ \ Er \ u \ Fi Sn 2 ) en / | | x | / ) ep Il 5 [4 ) = Lith. Kunstanstalt Friede Sperl, Wian Il Ysterr botan Zeitschr. 1911 Autor del 1911. Zeitschr, Österr botan. Sommerstorff H, Zoophagı Taf. VI 7! ) ge SEEN PN 7) & | | As 9 \ | 7 \ 2 \ \ 5 373 Figurenerklärung. (Die Breite der Langhyphen beträgt in jedem Falle 6—7 u. Daraus ergibt sich der Maßstab der Figuren.) Tafel V. Fig. 1. Habitusbild des Pilzes mit daranhängenden Rotatorien. Fig. 2. Teil eines Pilzfadens. Halbschematisch. Inhalt weggelassen. Fig. 3. Stück der Langhyphe mit einer Kurzhyphe. Körnerinhalt. Fig. 4. Kurzhyphe, von der sich ein Tier wieder losgerissen hat. Ihre Spitze war schon in das Tier eingedrungen. Fig. 5. Schrittweise Grenzwandbildung. Fig. 6. Lebendes Rädertier, an einer Kurzhyphe hängend. Der Pilz auf Clado- phora epiphytisch. Fig. 7. Rädertier (Colurus), vom Pilz gefangen und durchwachsen. Kurzhyphe und Haustorialschläuche sind plasmaler. Die Haustorialschläuche mit Grenzwänden. Fig. 8. Rädertier (Salpina), vom Pilz gefangen. Fig. 9. Rädertier, vom Pilz gefangen. Pilz auf Cladophora kriechend. Fig. 10. Gastrotriche, vom Pilz gefangen. Fig. 11. Rädertier (Colurus), vom Pilz gefangen. Tafel VI. Fig. 1. Rädertier (Monostyla), vom Pilz gefangen. Von Haustorialschläuchen erfüllt. Plasmainhalt fortgelassen. Fig. 2. Rädertier (Monostyla). Dasselbe hing erst nur mit seinem Panzer an der Kurzhyphe a fest. Diese wuchs nicht in das Tier hinein, wurde viel- mehr bald vom Plasma verlassen. Die Membran ihrer Spitze erscheint ver- diekt. Später berührte das Tier, an Kurzhyphe a hängend, die Kurzhyphe b mit dem Munde und blieb auch an ihr hängen. Kurzhyphe b wuchs in das Tier hinein. Fig. 3. Rädertier (Colurus), an’zwei Kurzhyphen hängend. Wahrscheinlich hatte Colurus sich von der einen Kurzhyphe teilweise losgemacht und war bei dem Befreiungsversuch mit dem Munde an die zweite Kurzhyphe ange- stoßen. Beide Kurzhyphen wuchsen in das Tier hinein. (Plasmainhalt fort- gelassen.) Fig. 4. Rädertier (Monostyla), vom Pilz gefangen. Fig. 5. Mit Methylenblau gefärbte Spitze einer Kurzhyphe, von der sich ein Tier wieder losgerissen hat. Fig. 6. Zwei Kurzhyphen, die schon in ein Tier eingedrungen waren und von denen sich das Tier wieder losgemacht hatte. Methylenblaufärbung. Fig. 7. Rädertier (Monostyla), gefangen. Der diekwandige Teil der eingedrun- genen Kurzhyphe mit Methylenblau gefärbt. Pilz lebend. Inhalt fort- elassen. Fig. 5. Rädertier (Salpıina), von dicken Schläuchen des Pilzes erfüllt. Durch- brechungsäste. (Plasmainhalt fortgelassen.) Ein Beitrag zur Algenflora der Inseln Pelagosa und Pomo. Von Dr. Hermann Cammerloher (Triest.) (Mit 2 Textabbildungen.) (Aus der k. k. zoologischen Station in Triest.) Im Folgenden führe ich ein Verzeichnis der von mir an der Küste der beiden adriatischen Inseln Pelagosa und Pomo ge- sammelten Algen an. Dieselben wurden Ende Mai und anfangs D14 Juni 1911 gesammelt anläßlich der zweiten Terminfahrt auı S. M. S. Najade, die je viermal in den Jahren 1911 und 1912 "r gay ‘oNaspIoN ‘esosefog [osu] vom Verein zur wissenschaftlichen Erforschung der Adria unter- nommen werden. Eine ausführliche Beschreibung der Inselgruppe Pelagosa hat Dr. A. Ginzberger in seinem Aufsatz „Fünf Tage 375 auf Österreichs fernsten Eilanden“’) gegeben. Die Kürze der Zeit, die ich auf Pomo zu verbringen die Gelegenheit hatte, brachte es mit sich, daß ich nur einen Teil der Insel gründlich besichtigen konnte. Mir war daher Material, welches ich von Dr. Ginz- berger, der einige Tage nach mir die Insel besuchte, erhielt, höchst willkommen und ich möchte ihm hiefür auch an dieser Stelle meinen besten Dank aussprechen. Es sind nur jene Synonyma zitiert, welche sich in den von mir bei der Bestimmung des Materiales verwendeten Werken vorfinden. A. Algenfunde von Pelagosa (28. Mai 1911). Phaeophyta. Phaeosporeae. Cladostephus verticillatus (Lightf.) Ag. — Harv., Phyc. brit., pl. 33. — Hauck), p. 350. Ol. myriophyllum Kütz., Phye. gen., Taf. 18. I. — Id., Tab. phyc., VI., Taf. 9. — Frauenfeld°), Taf. 3. Tiefe 0-5 m. Stypocaulon scoparium Kütz., Phyc. gen., Taf. 18. II. — Id., Tab. ıphye.,..V.,. Taf. ‚96: Sphacelaria scoparia Lyngb. — Harv., Phye. brit., pl. 37. — Frauenfeld, Taf. 3. — Hauck, p. 347. In großen Büscheln an schattigen Stellen. Tiefe 0'5 m. Seytosiphon lomentarius (Lyngb.) J. Ag. — Hauck, p. 390. Chorda lomentaria Harv., Phyc. brit., pl. 285. — Kütz., Phye. gen., p. 334. Ch. filum lomentaria Kütz., Tab. phye., VIII., Taf. 14 e, c. Ch. filum fistulosa Kütz., Tab. phye., VIIL, Taf. 14, d, c; Taf. 154.45 e. In wenigen Exemplaren auf Pelagosa picecola. Tiefe 1 m. Asperococcus compressus Griff. — Harv., Phye. brit., pl. 72. — Hauck, p, 389. Haloglossum Griffithsianum Kütz., Phye. gen., p. 340. — Id., Tab. phye., IX., Taf. 52. — Frauenfeld, Taf. 7. In dem kleinen Hafen von Pelagosa piccola in einigen kleinen Exemplaren, in einer Tiefe von ungefähr 1 m; mit Zoosporangien. Castagnea fistulosa (Zanard.) Derb. et Sol. — Hauck, p. 360. Oladosiphon mediterraneus Kütz., Phye. gen., p. 329, Taf. 25 1. — Id., Tab. phye., VIII., Taf. 13. An Cystosira ungefähr 1'5 dm lang; in geringer Tiefe. 1) „Adria“, 3. Jahrgang, 1911. 2) Hauck, Die Meeresalgen Deutschlands und Österreichs, 1885. 3) Frauenfeld, Die Algen der Dalmatinischen Küste, 1855. 376 Colpomenia sinuosa (Roth) Derb. Hydroclathrus sinuosus Zanard. — Hauck, p. 393. Encoelium sinuosum Kütz., Phyce. gen., p. 336. — Id., Tab. phye., IX., Taf. 8. Blasen zwischen den Steinen im Wasser an schattigen Stellen; Tiefe 0:5 m. Cyclosporeae. Dictyopteris polypodioides (Desf.) Lamour. — Hauck, p. 311. Halyseris polypodioides Ag. — Harv., Phye. brit. pl., 19. — Kütz., Phyce. gen., p. 340, Taf. 23. — Id., Tab. phye., IX., Taf. 53. — Frauenfeld, Taf. 8. Zwischen Cystosira in zahlreichen großen und reichver- zweigten Exemplaren; Tiefe 0°5 m. Dictyota fasciola (Roth) Lamour. — Kütz., Tab. phye., IX., Taf. 22. — Frauenfeld, Taf. 7. — Hauck, p. 306. . repens Kütz., Tab. phye., IX., Taf. 9. . simplex Kütz., Tab. phye., IX., Taf. 9. . affinis Kütz., Tab. phye., IX., Taf. 12. . acuta Kütz, Tab. phyc., IX., Taf. 13. . striolata Kütz., Tab. phye., IX., Taf. 17. In großer Menge zwischen Cystosira; fruchtend; Tiefe 0-5-m: Padina Pavonia (L.) Gaillon. — Harv., Phye. brit., pl. 91. — Hauck, p. 309. Zonaria Pavonia Kütz., Phyc. gen., p. 341. Taf. 22 I. — Id, Tab. phye., IX., Taf. 70. — Frauenfeld, Taf. 11. Z. tenuis Kütz., Tab. phye., IX., Taf. 71. In kleinen Exemplaren aber in sehr großen Mengen auf Felsblöcken im Wasser; teilweise bei Ebbe freiliegend; Tiefe 0 bis 30 m. Cystosira Montagnei J. Ag. ß moniliformis Hauck, p. 294. Phyllacantha moniliformis Kütz., Phye. gen., p. 356. — Id., Tab. ‘phye., X, Taf. 32. i Bildet den Hauptbestand der Algenflora rings um die ganze Küste der Inselgruppe; zieht einen breiten, sehr dichten Streifen entlang der Ufer, überwuchert die aus dem Wasser ragenden Blöcke; grünlich; teilweise bei Ebbe freiliegend; fruchtend. Oystosiıra abrotanifolia Ag. — Kütz., Phye. gen., p. 357. — Id., Tab. phye., X., Taf. 47. — Valiante!), p. 14, Tav. IV. — Hauck, p. 298. C. elata Kütz., Tab. phye., X., Taf. 47. ©. divaricata Kütz., Tab. phye., X., Taf. 49. ©. glomerata Kütz., Tab. phye., X., Taf. 49. C. squarrosa Kütz., Tab. phye., X., Taf. 48. 1) Valiante, Le Cystoseirae del Golfo di Napoli. Fauna und Flora des Golfes von Neapel 7, 1883. elle eile) 377 ©. leptocarpa Kütz., Tab. phye., X., Taf. 46. C. pumila Kütz., Tab. phyc., X., Taf. 50. In kleinen Beständen zwischen ©. moniliformis; fruchtend. Sargassum linifolium Ag. — Kütz., Phyc. gen., p. 362, — Id., Tab. phye., XI., Taf. 24. — Hauck, p. 299. S. coarctatum Kütz., Phyg. gen., p. 361, Taf. 37 III. — Id., Tab. phyc., XL, Taf. 22. $. Boryanum Kütz., Tab. phyc., XI., Taf. 22. — Frauenfeld, Tat, 14, S. obtusatum Kütz., Tab. phye., XI., Taf. 20. In großen Exemplaren zwischen Cystosira; Tiefe O5 m. Rhodophyta. Nemalioneae. Liagora viscida (Forsk.) Ag. — Kütz., Phyg. gen., p. 328. — Id., Tab. phye., VIII, Taf. 95. — Hauck, p. 63. L. dilatata Kütz., Tab. phyc., VIII., Taf. 95. L. coarctata Kütz., Tab. phye., VIII, Taf. 95. L. attenuata Kütz., Tab. phyc., VIII., Taf. 95. L. versicolor Kütz., Tab. phye., VIII, Taf. 96. — Frauenfeld, Taf. 5. | An Felsen in einer Tiefe von 1I—2 m. Naccaria Wigghii (Turn.) Endl. — Harv., Phye. brit., pl. 38. — Kütz., Phyc. gen., p. 391. — Id., Tab. phyc., XVL, Taf. 67. Mit Cystocarpien; in seichtem Wasser. Gelidium latifolium Born. — Hauck, p. 192. G. corneum & cappilaceum Grev. — Harv., Phye. brit., pl. 53, Fig. 3. G. corneum Linnaei Kütz., Tab, phyc., XVIIL., Taf. 50. Gigartineae. Gigartina acicularis (Wulf.) Lamour. — Harv., Phye. brit., pl. 104. — Kütz., Phyc. gen., p. 403. — Id., Tab. phye., XVII, Taf. 1. — Frauenfeld, Taf. 20. G. compressa Kütz., Phyc. gen., p. 403. — Id., Tab. phye., XVIll, Taf. 2, Rhodymenieae. Rhodymenia Palmetta (Esper.) Grev. — Harv., Phye. brit., pl. 134. — Hauck p. 161. Sphaerococcus Palmetta Kütz., Phyc. gen., p. 410. — Id., Tab. phye., XVII, Taf. 97, 98, 3% In einer Felsspalte, kleine, unverzweigte oder nur wenig verzweigte Pflanzen; sehr ähnlich der Phyllophora palmettoides, unterscheiden sich von letzterer nur durch die einfachere Berindung; Tiefe 0-5 m, sehr starke Brandung. Österr. botan, Zeitschrift. 10. Heft. 1911. 26 378 Ceramieae. Laurencia pinnatifida (Gmel.) Lamour. — Harv., Phye. brit., pl. 60. — Kütz., Tab. phye., XV., Taf. 66. — Falkenberg’), p. 248, Taf. 23, 20—36. — Hauck, p. 208. Polysiphonia tenella (Ag.) J. Ag. — Kütz., Tab. phyc., XIIL, Taf. 30. — Hauck, p. 239. Sehr zarte Formen; kleine Rasen bildend auf CUystosira; Tiefe 0:5 m. Polysiphonia fruticulosa (Wulf.) Spreng. — Kütz., Tab. phye., XIV., Taf. 23. — Hauck, p. 241. — Falkenberg, p. 13, Taf. 21, 1—5. P. Wulfeni Kütz., Phye. gen., p. 431. — Id., Tab. phye., XIV., Taf. 28. P. Martensiana Kütz., Phye. gen., p. 432. — Id., Tab. phye., HIY.,uT201029. P. pycenophlaea Kütz., Phyc. gen., p. 432. — Id., Tab. phye., XIV’, Tal, 30: P. humilis Kütz., Tab. phye., XIV., Taf. 29. P. comatula Kütz., Tab. phye., XIV., Taf. 31. Rytiphlaea fruticulosa Harv., Phye. brit., pl. 220. Größere, robuste Formen; Tiefe 1 m. Ceramium ceiliatum (Ellis) Duel. ß. echinatum — Hauck, p. 111. Zweierlei Stacheln, große und dazwischen kleine, beide dem Rindengürtel entspringend. An schattigen Stellen; Tiefe 1 m. Ceramium tenwissimum (Lyngb.) J. Ag. — Hauck, p. 104. C. nodosum Harv., Phye. brit., pl. 40. Gongroceras nodiferum Kütz.. Tab. phye., XII., Taf. 79, 100. G. pellueidum Kütz., Tab. pbyc. XII., Taf. 78. An Oystosira. Griffithsia setacea (Ellis.) Ag. b. irregularıs Hauck, p. 94. Gr. irregularis Kütz., Phye. gen., p. 374. — Id., Tab. phye., XIl., Taf. 25. Mit Tetrasporen; Tiefe 1 m. Callithamnion granulatum (Ducl.) Ag. — Hauck, p. 87. C. spongiosum Harv., Phyc. brit., pl. 125. Phlebothamnion granulatum Kütz., Phye. gen., p. 375. — Id., Tab. phye., XII., Taf. 11. — Frauenfeld, Taf. 12. Ph. spongiosum Kütz., Tab. phye., XII., Taf. 13, Tiefe 1 m. Callithamnion byssoideum Arn. — Harv., Phye. brit., pl. 5. — Hauck, p. 83. ©. pinnato-furcatum Kütz., Tab. phye., XII., Taf. 15 Tiefe 1 m. 1!) Falkenberg, Die Rhodomelaceen des Golfes von Neapel; Fauna und Flora des Golfes von Neapel, 26. 1901. 379 Uryptonemieae. Peyssonnelia rubra (Grev.) J. Ag. — Hauck, p. 34. Einige Exemplare abnorm gebildet; blattartig, unregelmäßig zerschlitzt, unten in einen Stiel zusammengezogen und nur mit diesem dem Substrat anhaftend. Mit Tetrasporen; Tiefe 1—2 m. Corallina rubens L. — Solms?), p. 6. — Hauck, p. 278. Jania rubens Harv., Phyc. brit., pl. 252. — Kütz., Phye. gen., p. 389, Taf. 79, II. — Id., Tab. phyc., VIII., Taf. 80. — Frauenfeld, Taf. 15. Ö. ceristata Kütz., Tab. phyc., VIII., Taf. 80. C. verrucosa Kütz., Tab. phye., VIII., Taf. 80. C. spermophora Kütz., Tab. phye., VIII., Taf. 81. Jania adhaerens Lamour. — Kütz., Tab. phye., VIII, Taf. 83. In großen rosenroten oder weißlichen Ballen an Uystosira, aber auch in kleinen Rasen an Steinen; erstere Art des Vor- kommens die weitaus häufigste; Tiefe O—2 m. Lithophyllum cristatum Menegh. — Hauck, p. 270. — Solms, p. 20. An der Flutgrenze entlang der ganzen Küste; dicke, große Polster. Chlorophyceae. Ulotricheae. Enteromorpha Linza (L.) J. Ag. — Hauck, p. 427. Ulva Linza Harv., Phyc. brit., pl. 39. Phyeoseris lanceolata Kütz., Tab. phye., VI., Taf. 17. Ph. Linza Kütz., Phyc. gen., p. 297. Ph. erispata Kütz., Phyc. gen., p. 297, Taf. 20, III. — Id., Bab- phye., VI., Taf. 17. Ph. smaragdina Kütz., Phye. gen., p. 297. — Id., Tab. phye., VI., Taf. 19. — Frauenfeld, Taf. 4. Ph. olivacea Kütz., Phyc. gen., p. 297. — Id., Tab. phye., VI., Taf. 19. Ph. planifolia Kütz., Phyc. gen., p. 297. — Id., Tab. phye., NT. Taf 18; Siphoneae. Bryopsis plumosa (Huds.) Ag. ß. adriatica Hauck, p. 473. br. adriatica Menegh. — Kütz., Tab. phye., VI., Taf. 79. br. cupressoides Kütz., Tab. phye., VI., Taf. 79. Tiefe 1 m. Bryopsis disticha J. Ag. — Hauck, p. 474. Br. Balbiana disticha Kütz., Tab. phyc., Vl., Taf. 76. Br. caudata Kütz., Tab. phye., VI., Taf. 77. 2) Solms, Die Corallinenalgen des Golfes von Neapel und der an- grenzenden Meresabschnitte; Fauna und Flora des Golfes von Neapel, 4. 1881. 26* 380 Zirka 1 dm lange, dunkelgrüne Fäden, gegen die Spitze wenig schmäler werdend und nur an dieser einige wenige Fiederchen; in einer dunklen Grotte am Strande; Tiefe '/, m. Halimeda Tuna (Ellis et Sol.) Lamour. — Kütz., Phyec. gen., p. 310. — Id., Tab. phye., VII, Taf. 21. — Hauck, p. 482. Im Hafen von Pelagosa piecola in kleinen Exemplaren unter- halb des Wasserspiegels auf einem Felsen, teilweise bei Ebbe sogar freiliegend. Valonia utricularis (Roth) Ag. — Kütz., Phyc. gen., p. 307. — Id., Tab. phye., VI, Taf. 86. — Frauenfeld, Taf. 5. — Hauck, p. 469. V. syphunculus Bertoloni. — Kütz., Tab. phye., VI.. Taf. 86. V. incrustans Kütz., Phye. gen., p. 308. — Id., Tab. phye., VI., Taf: 86. In seichtem Wasser einen Felsblock mit kleinen, grünen Blasen ganz überziehend. Chaetomorpha aerea (Dillw.) Kütz., Tab. phyc., III., Taf. 69. — Hauck, p. 438. Conferva aerea Harv., Phye. brit., pl. 99B. — Kütz., Phye. gen., p. 258. Ch. Princeps Kütz., Tab. phye., III.. Taf. 59. Ch. vasta Kütz., Tab. phyc., IIIl., Taf. 56. Oh. variabilis Kütz., Tab. phye., IIl.. Taf. 55. Ch. urbica (Zanard.) Kütz., Tab. phye., IIL., Taf. 54. Ch. gallica Kütz.. Tab. phye., III., Taf. 57. In geringer Menge. Chaetomorpha Linum (Fl. Dan.) Kütz., Phyc. gen., p. 260. — Hauck, p. 439. Chaetomorpha setacea Kütz., Tab. phye., III., Taf. 54. — Frauen- feld. Tal 1; Ch. brachyarthra Kütz.. Tab. phyc., IIl.. Taf. 53. Ch. dalmatica Kütz., Tab. phyc., IIL, Tab. 55. — Frauenfeld, Taf. Conferva sutoria Berk. — Harv., Phyec. brit., p. 150B. Freischwimmende Fäden in Salzwassertümpeln; vielfach ge- wunden und Knäuel bildend. Oladophora utriculosa Kütz. y. ramulosa Hauck, p. 455. Cl. ramulosa Menegh. — Kütz., Tab. phyc., III., Taf. 85. Sieht der bei Kützing, Tab. phye., IV., Taf. 14, abgebil- deten Cl. pectinicormis sehr ähnlich. Tiefe !/, m. Oladophora Rudolphiana (Ag.) Harv. — Harv., Phye. brit., pl. 86. — Kütz., Phye. gen., p. 268. — Id., Tab. phyc., IV.. Taf. 26. — Hauck, p. 457. Cl. Plumula Kütz., Phye. gen., p. 269. — Id., Tab. phye., IV., Taf. 27. Ol. lubrica Kütz., Tab. phyc., 1V., Taf. 30. Tiefe !/, m. 381 Cladophora glomerata (L.) Kütz. f. marina Hauck, p. 459. Cl. conglomerata Kütz., Tab. phye., III., Taf. 92, Cl. Suhriana Kütz., Tab. phye., IB: Tal 9%, (Schluß folgt.) Die „Anthyllis variegata Sagorski“‘ vom Monte Tonale. Von Wilhelm Becker (Filehne). Im Herbarium des Botanischen Institutes der Universität Wien befindet sich ein gut präpariertes Individuum einer Anthyllis, die gemäß der Scheda Sardagna am 19. August 1880 auf dem Monte Tonale in Südtirol gesammelt und als Anth. vulneraria var. alpestris, Sagorski als die sonst in Cilicien heimische Anth. varvegata Boiss. bestimmt hat. Meine gegenwärtige Vorliebe für das Genus Anthyllis veranlaßte mich, in diesem Jahre die Ortlich- keit der Sardagnaschen Pflanze aufzusuchen. Anfangs Juli ]. J. reiste ich deshalb nach Südtirol. Von Waidbruck aus lenkte ich meine Schritte über Ritten, Bozen, Mendel, Monte Roön, (les, Mal& und Fueine nach Pizzanno. Die morphologische Einheit der Anth. vulneraria — vulgaris — alpestris ließ sich durch unzählige irrelevante Übergangsformen feststellen. Da sich auf den Gebirgen der Balkanhalbinsel Anth. alpestris in besonders warmen und trockenen Gebieten in die Anth. pul- chella Vis. verändert (Anth. alpestris auf dem Osthange, Anth. pulchella auf dem Westhange der Dinarischen Alpen), und da sich in der Schweizer Flora die Anth. alpestris in die der Anth. pul- chella analoge Anth. vallesiaca Beck verwandelt (z. B. am Stelli- see bei Zerinatt und am Simplon), so mußte, wenn die Pflanze vom Monte Tonale der Anth. pulchella (inkl. A. variegata Boiss.) und vallesiaca entwicklungsgeschichtlich koordiniert sein sollte, an den sonnigen Südhängen des Tonale ein Übergang der Anth. al- pestris in die Sardagnasche Form zu beobachten sein. Die An- deutung einer solchen Übergangsform erwartete ich bereits am Monte Roen'), der 2115 m hoch ist. Meine Erwartung erfüllte sich nicht. Auf der Spitze und an den steil abfallenden Osthängen kommt in großer Zahl nur Anth. alpestris (in der zartwüchsigen Form der Südalpen = var. oreigenes Sag.) vor. Ich erklärte mir das Fehlen der Inklinationsformen aus der geringen Höhe des Berges und glaubte, die Existenz irrelevanter Übergänge auf dem Monte Tonale annehmen zu dürfen, da dieser Berg 2695 m hoch ist und da die der Sardagnaschen Pflanze äußerst ähnliche 1) An dieser Stelle nehme ich die Gelegenheit wahr, mitzuteilen, daß unter anderen schönen Pflanzen auch Gentiana lutea X punctata am Monte Ro@ön 100—200 m unterhalb der Spitze häufig anzutreffen ist. 382 Anth. vulnerarioides Bonj. in den Pyrenäen nur in höheren Lagen — 2560 m — vorzukommen scheint. An Hand des Trautweinschen Führers von Tirol bestieg ich am 10. Juli von der österreichischen Cantoniera aus den auf der beigegebenen Karte als Monte Tonale bezeichneten Berg, nachdem mir auch von einem Einheimischen dieser Berg als Monte Tonale bezeichnet worden war. Vergeblich wartete ich aber auf die beginnenden Übergänge der Anth. alpestris zu einer pulchella-, variegata-, vallesiaca- oder vulmerarioides-artigen Form. Bis zur Spitze kommt nur, und zwar reichlich, Anth. alpestris vor, am Fuße des Berges höher, an der Spitze niedriger. Und was ich besonders ersehnte, die Pflanze Sardagnas, fand ich nicht, obgleich ich eifrig gesucht hatte. Insofern war also das Ergebnis ein negatives, ein positives aber insofern, als konstatiert ist, daß Anth. alpestris nieht in die vulmerarioides-artigen Formen (Anth. vulnerarioides Bonj., bisher bekannt aus den Pyrenäien — Cre£te du Brada, Pie d’Ayre — und vom Mont Cenis; auszuschließen ist nun die subsp. multifoia W. Bekr. vom Mont Louis) übergeht. Daraus geht also hervor, daß die Anth. vulmerarioides in der Sektion Vulneraria eine gesonderte Stellung einnehmen muß und das sie nicht zur Gesamtspezies der Anth. vulneraria — vulgaris — alpestris — pulchella gehört. Sie ist als ein Relikt der Tertiär- periode aufzufassen und es kann wohl als sicher gelten, daß die Sektion Yulneraria während der Tertiärperiode in zwei Formen ge- sliedert war, von denen die eine eine reichliche Ausgliederung und weite Verbreitung erfahren hat (Anth. alpestris sens. lat.), während die andere als Anth. vuinerarioides nur noch an wenigen Ortlich- keiten existiert. Es liegt bis jetzt kein Grund vor, eine weitere Gliederung der tertiären Gesamtart anzunehmen. Die Pflanze Sardagnas stimmt annähernd gut mit der Pflanze vom Mont Cenis überein; deshalb bezeichne ich sie ebenfalls als Anth. vulnera- rioides Bonj. Als Hauptmerkmale gebe ich folgende an: Wurzel- stock mehrköpfig; Stengel 12 cm hoch, bis unter die Blütenköpfe = abstehend behaart; ziemlich gleichmäßig beblättert; grund- ständige Blätter mit etwas größerem Endblättehen; Stengelblätter 2—3, annähernd gleichfiedrig, mit 3—4 Fiederpaaren, zottig ab- stehend behaart; Hüllblätter bis zum unteren Drittel geteilt, mit schmalen Zipfeln, nebst den Kelchen stark abstehend behaart, die Blütenköpfe zum Teil überragend. Die Pflanze vom Mont Cenis (ä l’eau blanche) ist 5—8 em hoch; ihre Hüllblätter sind deutlich kürzer als die Blütenköpfe; deshalb ist es berechtigt, die Pflanze vom Monte Tonale als Subspezies abzutrennen. Ich bezeichne sie als Anth. vulnerarioides Bonj. subsp. Sardagnae mh. Es ist noch bemerkenswert, daß Anth. vulnerarioides erst im August blüht, also einen Monat später als Anth. alpestrıs. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Sardagna seine Pflanze im Gebiete des Tonalepasses gefunden hat. Zweifelhaft ist es aber, ob er sie auf dem Berge entdeckt hat, den ich bestiegen habe. Es 383 scheinen nämlich zwei Monte Tonale zu existieren. Auf einer Karte im Baedeker, Führer von Tirol, sind am Passo di Tonale ein Monte Tonale (2692 m) und ein Tonale (2695 m) angegeben. Ich war auf dem letzteren. Ich habe den ganzen Kamm bis zum trigonometrischen Punkte genau abgesucht — übrigens eine floristisch und touristisch sehr lohnende, ungefährliche Wanderung mit prächtigem Bliek auf die Gletscher und Zacken der Presanella; nach Norden Blick in das rings abgeschlossene obere Val di Strino, eine fast vegetationslose Einöde; im Westen die Bernina, im Osten die Dolomiten. Ich habe die Überzeugung, daß die Pflanze Sar- dagnas nicht auf diesem Berge vorkommt. Es wäre nur die Möglichkeit vorhanden, daß sie an den obersten Hängen der Punta d’Albiolo (2978 m), des Monte Tonale (2692 m) oder der Cima di Cady (2606 m) wächst. Über diese drei Höhen führt die italienische Grenze. Da ich hoffe, daß die österreichischen Botaniker dieser Pflanze nachspüren werden, so gebe ich zwecks des Auf- findens einige Ratschläge. Ich selbst bin von der Öantoniera aus aufgestiegen, also östlich von San Bartolomeo. Die Wege in der Umgebung des Forts Strino sind sämtlich gesperrt, so daß ein Aufstieg durch das Val di Strino unmöglich ist. Ich habe von der Cantoniera aus in nordöstlicher Richtung den Kamm erreicht und bin dann auf dem Kamme entlang gewandert bis zum trigono- metrischen Punkte (2695 m). Abgestiegen bin ich in der Richtung auf San Bartolomeo. Für zukünftige Exkursionen wähle man das eine halbe Stunde vor der Grenze liegende Gasthaus Locatori als Ausgangspunkt, vielleicht auch als Standquartier für mehrere Tage. Von hier aus zieht nach Norden ein breites, allmählich ansteigendes Tal, das Val d’Albiolo, welches von den genannten Bergen eingeschlossen ist. Die sonnigen, felsigen Hänge im Hintergrunde des Tales dürften die Standorte der Anth. vulnerarioides sein. Filehne, den 5. August 1911. Ein Beitrag zur Kenntnis von Erophiüla verna DC. Von Erich Wibiral (Graz). (Mit 2 Textabbildungen.) (Schluß.)) Kurz zusammengefaßt, ergeben sich aus der vorliegenden Arbeit folgende Resultate: Die Gattung Erophila besteht aus einer Anzahl durchaus konstanter Arten, deren jede einen gewissen Formenkreis umfaßt. 1) Vgl. Nr. 9, S. 313. 384 Die Variation bewegt sich bei den einzelnen Formen in engen Grenzen und ist auf die rein vegativen Organe beschränkt. Alle Arten lassen sich nach der Schötchenform und dem Längenverhältnis zwischen dem Stengel und den langen Filamenten in zwei, auch pflanzengeographisch getrennte Gruppen zusammen- fassen. Während aber die einzelnen Arten innerhalb jeder Gruppe wenigstens teilweise durch inkonstante Übergangsformen verbunden sind, lassen sich Übergänge zwischen den beiden Gruppen nicht feststellen. Diese beiden Gruppen, langschötige und kurzschötige Ero- philen, sind vermutlich unter dem Einfluß klimatischer Faktoren entstanden. Hingegen ist ein solcher Einfluß bei den einzelnen Arten innerhalb dieser Gruppen und bei den vielen Formen der Arten nieht nachweisbar. Das Nebeneinanderbestehen dieser vielen Formen wird durch das Vorherrschen der autogamen Betruchtungsweise begünstigt. Der beigefügte Bestimmungsschlüssel hat den Zweck, eine Übersicht der von mir unterschiedenen Arten zu geben. Die Ab- grenzung der Arten ist wohl nur in den Hauptmerkmalen eine endgiltige, da nicht das ganze Verbreitungsgebiet durchgearbeitet wurde. Es haben daher auch nur die in der Umgebung von Wien konstatierten Arten in dem Schlüssel Berücksichtigung gefunden. Bestimmungsschlüssel. (Narbe die Antheren der langen Filamente nicht überragend, Schötehen wenig länger als breit . ....... 2 1‘Narbe die Antheren der langen Filamente bedeutend über- | ragend, Schötchen mindestens noch einmal so lang als DIEIL.LN Suter fiel "eiteg Alte reiseatent =. re 3 Schötchen fast kreisrund, an beiden Enden abgerundet. — Blätter dieklich, spatelig, selten gezähnt, stark mit meist ästigen Haaren besetzt; Blütenschäfte oft mehrere, 4—8 em lang, unten zerstreut gabelhaarig; Kelchblätter meist schwach behaart; Kronblätter klein, weiß; Fruchttraube meist reich, ungefähr die Hälfte des Schaftes einnehmend; Schötchen auf gut doppelt so langen Stielen im Winkel von zirka 40° ab- S,,stehend. .,..,, “Cm jenisiit einkub ne E. spathulata Lang. Schötehen breit eiförmig, vorne kurz zugespitzt. — Blätter dieklich, spatelig, oft gezähnt, stark mit meist gabeligen Haaren besetzt; Schaft kurz, bis 6 em lang, unten mit gabeligen Haaren besetzt; Kelchblätter behaart, oft rötlich; Kronblätter klein, weiß; Fruchttraube meist auf das obere Drittei des Schaftes zusammengedrängt; Schötchen auf 1'/,mal längeren Stielen im Winkel von zirka 30° abstehend. . . E. praecox (Stev.) DC. \ A en ober der: Mittexam breitesten: .. x a zz 4 Schötehen in der Mitte am breitesten . . . 2 2 2 2 2. 5 4 385 Schötehen wenig ober der Mitte am breitesten, beiderseits schwach zugespitzt. — Blätter der Rosette spatelig bis ver- kehrt eiförmig, meist derb gezähnt, reich mit einfachen, gabeligen und mehrteiligen Haaren besetzt; Schäfte meist mehrere, bis 15 em hoch, in der unteren Hälfte mit einfachen und gabeligen Haaren spärlich besetzt; Kelchblätter zerstreut behaart; Kronblätter groß, weiß, manchmal rötlich; Frucht- traube fast die Hälfte des Schaftes einnehmend, reich, locker: Sehötehen länglich verkehrt-eiförmig, 8—10 mm lang, 3—4 mm breit, gegen die Basis allmählich verschmälert, auf über doppelt so langen Stielen im Winkel von zirka 30° abstehend. E. majuscula Jord.'). Sehötehen knapp unter dem oberen Ende am breitesten, oben fast abgeflacht. — Blätter der Rosette spatelig, schwach zu- gespitzt, selten schwach gezähnt, mäßig mit teils einfachen, teils ästigen Haaren besetzt; Schaft bis 8 em lang, unten zer- streut behaart; Kelehblätter meist kahl: Kronblätter mittel- groß, weiß; Fruchttraube gedrängt, reich, ungefähr die Hälfte des Schaftes einnehmend; Schötchen nach unten allmählich verschmälert, nach oben rasch abgestumpft, auf fast zweimal so langen Stielen im Winkel von zirka 40° abstehend. E. obconica Rosen. 'Schötehen ungefähr noch einmal so iang als breit, immer | ä l | | ( ersl;syınmefrischn:.s!.412 -ntuisndee see „a: Scehötehen mindestens dreimal so lang als breit, schwach säbel- förmig gekrümmt. — Blätter der Rosette lineal bis lanzettlich, oft spitz gezähnt, spärlich mit meist gabeligen Haareu besetzt; Schäfte oft mehrere, kahl; Kelehblätter meist kahl: Blütenblätter klein, weiß; Fruchttraube locker, meist auf das obere Drittel des Schaftes zusammengedrängt; Schötchen 6—8 mm lang, 2—3 mm breit, schwach säbelförmig ge- krümmt, auf fast doppelt so langen, oft gebogenen Stielen im | Winkel von zirka 35° abstehend. . . . E. stenocarpa Jord. Sehötehen schmal lanzettlich, von der Mitte an Almen BERSEHINBIETE, ZUPERPIEZE ., '. =. ana ui einnkle Fanım ae Sehötehen breit, an beiden Enden rasch a ae on abgerundet. — Blätter der Rosette derb, spatelig, oft grob gezähnt, reich mit meist gabeligen und ästigen Haaren besetzt; Schäfte oft mehrere, bis 15 em hoch, in der unteren Hälfte mit meist gabeligen Haaren besetzt; Kelehblätter zer- streut behaart; Kronblätter groß, weiß; Fruchttraube auf die obere Hälfte des Schaftes beschränkt, reich, locker; Schötchen derb, fast etwas aufgeblasen, auf 2—3 mal längeren Stielen im Winkel von zirka 35° abstehend.. . . .E. Krockeri Andraz. ine Diese Art sowie E. Ozanoni, E. oblongata und E. Krocker:i sind von mir in etwas weiterem Sinne gefaßt. 386 Blätter der Rosette eiförmig bis breit lanzettlich, häufig ent- fernt gezähnt, mäßig mit einfachen und gegabelten Haaren besetzt; Schaft dünn, bis 10 em lang, unten schwach behaart ; Kelchblätter fast kahl; Kronblätter mittelgroß, weiß; Frucht- traube gedrängt, arm; Schötchen auf zirka 1'/,mal längeren Stielen im Winkel von zirka 40° abstehend. 7) E. Ozanoni Jord. Blätter der Rosette spatelig bis lanzettlich, ganzrandig, selten schwach gezähnt, mit meist einfachen Haaren besetzt; Schaft kahl Kelehblätter mit vereinzelten einfachen Haaren besetzt; Blüten klein, weiß; Fruchttraube gedrängt, reich, ungefähr die Hälfte des Schaftes einnehmend ; Schötchen auf 1—1/,mal | längeren Stielen im Winkel von zirka 25° abstehend. E. oblongata Jord. Die im vorstehenden Schlüssel beschriebenen Erophila-Arten sind keineswegs auf die Umgebung Wiens, bzw. auf Niederösterreich beschränkt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vielmehr nach dem mir vorliegenden Herbarmaterial über fast ganz Europa, viel- leicht mit Ausnahme von Erophila stenocarpa Jord., welehe in den nordeuropäischen Ländern wohl fehlt. Den größten Formenreichtum entwickelt Erophila sicher im Südosten Europas und in Kleinasien. Nicht nur alle bei Wien vorkommenden Arten sind auch dort zu finden, sondern auch zahlreiche, größtenteils noch wenig bekannte Arten, deren Verbreitungsgebiet ganz unsicher ist. Es erübrigt nun noch, einiges über die Verbreitung der be- schriebenen Erophila-Arten in der Umgebung Wiens sowie über beobachtete Übergänge zwischen den einzelnen Arten zu sagen. Erophila spathulata Lang konnte nur auf den Kalkbergen bei Mödling beobachtet werden. Die hier gesammelten Pflanzen stimmen in jeder Beziehung mit den Originalexemplaren Längs (bei Buda- pest gesammelt) überein. Diese Art ist über das ganze mittlere und südliche Europa verbreitet; sehr nahe stehende Formen sind auch in Persien gesammelt worden (Knapp, Pichler in Herb. Univ. Vindob. und Herb. Mus. Palat. Vindob.). Erophila praecox (Stev.) DC. ist besonders in den Donau- auen bei der Reichsbrücke häufig, aber auch am Kahlenberg, bei Klosterneuburg und an anderen sonnigen und trockenen Hügel- lehnen in kleineren Trupps angesiedelt. Ihre Verbreitung ist wohl gleich der von Erophila spathulata Läng. Mittelformen zwischen diesen beiden Arten waren in der Umgebung Wiens nicht zu be- obachten, sind aber im südöstlichen Europa, wo beide Arten häufiger zu sein scheinen, nicht unwahrscheinlich. Erophila majuscula Jord. ist weitaus die häufigste Art in der Umgebung Wiens. Sie ist besonders in den Vorbergen des Wiener- waldes häufig, in der Ebene nur auf feuchten Wiesen und lehmigen 387 Ackern. Sie bildet teils reine Bestände, teils wächst sie gemeinsam mit Erophila Krockeri Andrz. und Erophila Ozanoni Jord. Diese drei Arten sind durch — wie die Kultur zeigte — inkonstante Übergangsformen verbunden. Diese Übergänge zeigen sich beson- ders in Gestalt, Zähnung und Behaarung der Blätter sowie in Form und Größe der Blumenblätter. Als Bastarde können diese Über- gangsformen, besonders nach den Erfahrungen Rosens über das Verhalten von Erophila-Bastarden, angesichts ihrer vollkommenen Fertilität kaum angesprochen werden. Besonders reiche Standorte von Erophila majuscula finden sich in der Umgebung Wiens bei Purkersdorf, Weidlingau, in der „Baunzen“ und auf den Abhängen der Sophienalpe. Zrophila majuscula Jord. scheint weniger weit nach Südosten verbreitet zu sein als Erophila praecox (Stev.) DC. und Erophila spathulata Läng. Sie zieht ebenso wie die beiden folgenden Arten etwas feuchte Standorte auf humusreichem Boden den trockeneren oder sandigen Gebieten vor. Erophila Krockeri Andrz. und Erophila Ozanoni Jord. sind beide in der Umgebung Wiens weniger häufig als Erophila majus- cula Jord. Reichere Standorte in der Umgebung Wiens finden sich von ersterer am Heuberg bei Neuwaldegg, von letzterer im Halter- tal bei Hütteldorf. Erophila obconica Rosen ist in der Umgebung Wiens sehr selten. Ich fand sie nur spärlich an den Abhängen hinter Kloster- neuburg. Sie zeigt keine Übergänge zu anderen Arten. Ihr Ver- breitungsgebiet ist jedenfalls sehr ausgedehnt, da ich unzweifel- hafte Exemplare auch aus Mazedonien (leg. Dimonie, Herb. Univ. Vindob.) sah. Erophila stenocarpa Jord. ist in der näheren Umgebung Wiens überhaupt nicht anzutreffen. Der nächste mir bekannte Standort ist in der Wachau bei Spitz an der Donau (Niederöster- reich). Erophila stenocarpa Jord. ist eine entschieden thermophile Art; ihr Hauptverbreitungsgebiet ist wohl die Balkanhalbinsel, wo sie recht häufig zu sein scheint. Dort und in Kleinasien sind auch die ihr nächststehenden Arten, z. B. Erophila macrocarpa Boiss., zu finden. Ubergangsformen zwischen ihr und den anderen lang- schötigen Arten Mitteleuropas konnte ich nicht auffinden. Die letzte der bei Wien beobachteten Arten, Erophila oblon- gata Jord., bevorzugt trockene Hutweiden und Grasböschungen. Sie ist besonders auf dem Laaerberg bei Wien häufig. In der Form der Sehötehen und in der Entwicklung der Blattrosette zeigt sie manche Annäherung an Erophila Ozanoni Jord., von der sie sich jedoch stets durch die bedeutend kleineren Blüten und Sehötehen, die reichere, gedrängte Fruchttraube und die steil aufwärts gerich- teten Schötchenstiele unterscheidet. 388 Hieracienfunde in den österreichischen Alpen und in der Tatra. Von Robert Freih. v. Benz (Klagenfurt). (Fortsetzung. !) Vulgata. 41. H. silvaticum L. ssp. atropaniculatum Z. Kärtn.: Buchacheralpe (Pach.) (r. Z.), Promos. ssp. bifidiforme Z. Kärnt.: Launsberg bei Obervellach (Pach.) (r. B.), Mallnitz (Pach.) (r. B.), Schartl bei Oberdraub., Cellon- wiesen d. Plöcken, Tiffen (Pach.) (r. B.), Föhrenwälder b. Unterloibl (Jab.) (r. B.), Schloßwald bei Unterdraub., Leiden- berg u. Preims (Lavantt.). Tirol: zahmer Kaiser (dem gentile nahe), Tuckettpaßaufstieg (Brenta). Steierm.: Seetal der Kor- alpe. Krain: am Wocheinersee. ssp. Soealandalıam Dahlst. Kärnt.: Rabischhügel (Pach.) (I > ssp. exotericum Jord. Kärntn.: Himmelberg (Pach.) (r. Z.), Stein- dorf, Ossiachertauernhof, Kapuzinerwald bei Vill., Pörtschach- Moosburg, Kreuzbergl und Gösseling bei Klag. Ehrental- Annabichel. ssp. gentile Jord. Kärnt.: Trogkofl u. Fladnitz (Pach.) (r. Z.), Steindorf, Pörtschach-Moosburg, Gösseling bei Klag., Obir- kamm, Unterdrauburg (Schloßwald), Reideben i. Lavantt., Prössinggraben u. Wegscheid der Koralpe.. — F. alpestre. Steierm.: Seetal der Koralpe. ssp. oblongum Jord. Kärnt.: Neveaalpe. ssp. pleiotrichum Z. Kärnt.: Lußnitzeralpe, Obir. Steierm.: See- tal der Koralpe. — F. alpestre Z. Kärnt.: Gocmann (Sabid.) (23: ssp. semisilvaticum Z. Kärnt.: Rudnikersattel (Gailtal), Arnold- stein. Steierm.: Seetal der Koralpe. ssp. serratifrons Almq. Kärnt.: St. Georgen a. Längsee, St. Donat. — b. serratifolium Jord. Kärnt.: Wolaya, Katzlhof bei Wolfsberg. ssp. silvularum Jord. Kärnt.: Sirnitz (Pach.) (r. Z.), Leidenberg bei Wolfsberg. — F. macrodon Sudre. Kärnt.: Scherpartl u. Touristenweg ober Wolfsberg (Koralpe). ssp. umbrosiforme mihi et Zahn. Kärtn.: Steindorf, Pörtschach— Moosburg, St. Primus b. Klag., Leidenberg (Lavantt.), mit var. calvescens in der Rassing der Koralpe u. beim Goristöckl bei Wolfsberg (Hieraciothcea, 559). ssp. valdefastigiatum Z. Kärnt.: Neveaalpe. 1) Vgl. Nr. 9,8: 339; 389 42. H. vulgatum Fr. ssp. acuminatum Jord. Kärnt.: Schlitzaschlucht, Kapuziner- waldl b. Vill,, Preims (Lavantt.). — F. alpestre. Kärnt.: Lußnitzeralpe. ssp. alpestre Ucehtr. Kärtn.: Rinsennock, Naßfeld u. Gartner- kofl, St. Vinzenz der Koralpe. Tirol: Zahmer Kaiser. ssp. anfractum (Fr.) Almgq. Kärnt.: Angerltal bei Plöcken, Röten bei Kötschach, Wischberg. Tirol: Antholzersee. ssp. argillaceum Jord. Kärtn.: Liesergraben bei Spittal, St. Martin b. Vill. (beide Pacher) (r. Z.), St. Georgen bei Vill. (Unterkr.) (r. B.), Kapuzinerwald b. Vill.; die früher von Zahn als sciaphilum Fr. bezeichneten Pflanzen vom Pulverturm- wald, Straußenwald, St. Primus—Jerolitsch bei Klagenfurt ge- hören alle hierher (sciaphilum ist zu streichen); Leidenberg u. Katzlhof bei Wolfsberg, Rassing, Hase, Wegscheid (alle drei der Koralpe). Steierm.: Rotwein bei Marburg. Tatra: Poppersee. — F. chlorophyllum Jord. Kärnt.: Goristöckl bei Wolfsberg. ssp. BE yeand Jord. Kärnt.: Poitschachergraben (Pach.) W.-2.). ssp. aurulentum Jord. Kärnt.: Lonza (Mölltal) u. Görlitzen an der Holzgrenze (Pach.) (r. Z.), Trogtal, St. Georgen a. Läng- see—St. Donat, St. Primus bei Klag., St. Gertraud (Lavantt.), Hase (Koralpe). ssp. cheriense Jord. Kärnt.: Bei Wolfsberg (Hieraciotheca, 563). ssp. deductum Jord. genwinum Sudre. Kärnt.: Launsberg und Gstran (Pach.) (r. Z.), Blasienbergwiesen (Kohlm.) (r. Z.), Steindorf, Tiffen (Pach.) (r. Z.), Arriach u. Fürnitz (Unterkr.) (r. B.), Pörtschach— Moosburg, St. Georgen a. Längsee—St. Donat, Siebenhügel bei Klag., Leidenberg u. Katzlhof bei Wolfsberg (Hieraciotheca, 567 a), Goristöckl b. Wolfsb., Prössinggraben, Hase u. St. Vinzenz der Koralpe. Tirol: Jnnergschlöß. — Var. alpestre mihi et Zahn. (Höchstens 25—30 em hoch, meist niedriger. Oberer Stengelteil stark, flockig-filzig; unterer Stengelteil sowie die Blattrücken stark behaart und filzig.) Kärnt.: Wegscheid der Koralpe (Hieraciotheca, 562). — Var. medioximium Jord. Kärnt.: Wolfsberg (Hieraciotheca, 567). ssp. diaphanum Fr. Kärnt.: Cellonwiesen bei Plöcken, Ossiacher- tauernhof. ssp. festinum Jord. Kärnt.: Launsbergwiesen (Pach.) (r. Z.), Hofalm i. Leobengraben (Pach.) (r. Z.), Lassach (Pach.) (r. Z.), Trogkofl (Pach.) (r. Z.), Trogtal, Tiffen (Pach.) (r. Z.), Saifnitz (Sabid.) (r. Z.), Koönaaufstieg im Bärntale, Siebenhügel bei Klag., Goristöckl b. Wolfsb. Tirol: Zahmer Kaiser, Fischlein- tal-Nemesalpe. Salzburg: Hierher gehört die früher als sciaphilum bestimmte Pflanze von der Elisabethpromenade in Gastein. 390 ssp. irriguum Fr. Kärnt.: Mallnitztal (Pach.) (r. Z.), Launsberg- wiesen bei Obervill. (Pach.) (r. Z.), Fladnitz (Pach.) (r. Z.), Plöcken, Wischberg, Kuhboden-Kanning, Poautzalpe, Obir, Roßhütte der Koralpe. Tirol: Fischleintal. Steierm. : Seetal der Koralpe. ssp. subeuroum mihi et Zahn. Köpfchenhüllschuppen mit Flocken neben reichl. Drüsenhaaren. Blütenstiele feinflockig. Köpfchen u. Stiele nicht so grau wie bei caesium. Wegen der Drüsen an den Hüllblättern zu vulgatum statt caesium ge- hörig. Stengelblätter bis fünf (schmal bis breit, stark ge- zähnt), mit Blattstiel oder wenigstens deutlich in den Stil ver- schmälert. Kärnt.: unter den Ko@nawänden i. Bärntale (als vulgatum ssp. vulgatum Fr. zu streichen), Hintergoritschitzen, Freyenturn, Maiernig bei Klag., Leidenberg bei Wolfskh. (Hieraciotheca, 569). ssp. subirriguum Dahlst. Kärnt.: Mallnitzer Gemeindealm (Pach.) (r. Z.), Wald ob Zechner (Pach.) (r. Z.). ssp. vulgatum (Fr.) Dahlst. Kärnt.: Tiffen (Pach.) (r. Z.) Seher- graben nächst Straße in den Fuchsgraben (Pach.) (r. Z.), Pörtschach— Moosburg, St. Primus bei Klag., Ebental— Prediger- stuhl, Steindorf, Oswaldiberg b. Vill. (früher als ramosum W. K., deltophylloides Z. u. carnosum Wiltb.), Leidenberg b. Wolfsb. Tirol: Troyeralpe i. Deffereggental. 43. H. divisum Jord. (vulgatum — silwaticum). ssp. commixtum Jord. Kärnt.: Hase (Koralpe), Rohitsch-Aich- berg (Saualpe). ssp. divisum Jord. Kärnt.: Grilzgraben (Pach.) (r. Z.). ssp. laevicaule Jord. (vugatum — bifidum). Tirol: Lusiapaß. ssp. laceratum Jord. Kärnt.; Kapuzinerwald bei Vill. ssp. medianum Griseb. Kärnt.: Kanning, Steindorf. Tatra: Tatrafüred. ssp. onosmotrichum Z. var. supraglabratum Z. Kärnt.: Gori- stöckl b. Wolfsb. Zwisehenformen der Vulgata mit den früheren Rotten. 44. H. Ganderi Hausmann (silvaticum < glaucum). ssp. Ganderi (Hausm.) Z. Tirol: Fischleintal, Tre eroci d’Ampezzo. Friaul: Abstieg von Wolaya nach Forni Avoltri. 45. H. subcanescens Murr (incisum < glaucum). ssp. incisiforme Murr. Tirol: Fischleintal, Nemesalpe. 46. H. fluminense A. Kerner (silvaticum — glaucum). var. ovirense mihi et Zahn. Köpfchen u. Stiele weniger fleckig u. weniger behaart als fluminense; Blätter schmäler, spitziger, weniger grün, mehr grau gefärbt; Stengelblätter, wenn vorhanden höher sitzend als bei /luminense. Kärnt.: Wildensteinergraben. 391 47. H. prediliense N. P. (silvaticum — porrifolium). ssp. crucimontis Z. Kärnt.: Kolnaaufstieg (Bärntal). Krain: am W ocheinersee. ssp. prediliense N. P. Kärnt.: Seissera (Jab.) (r. B.), Raibl, Sehlitzageröll (Jab.) (r. B.), Kleinloibl (Jab.) (r. Z.). — 2. calvius N. P. Gailitz (Hieraciotheea, 455). 48. H. bifidum W. K. (sıwaticum > glaucum). ssp. bifidum (Kit.) Z. Kärnt.: Föhrenwald bei Unterloibl (Jab.) (r. Z.), Obirkamm. Istrien: Monte maggiore. ssp. caesiiflorum Almqu. «. yenuinum 1. normale a. verum 2. Kärnt.: Leitertal b. Heiligenblut, Schartl b. Oberdraub., obere Wolaya, Cellonwiesen der Plöcken (gegen psammogenes), Trog- tal, Wischbergaufstieg, Napoleonswiese, Dobra@lahner (Pach.) (r. B.), Rosenbach, Ko@naaufstieg (Bärntal), Kleinloibl, Obir- kamm, Leidenberg bei Wolfsberg. Tirol: Tre eroci, Tuckett- paß (Brenta). Steierm.: Dullwitz (Hochschwab). b) abrasum G. de Beck. Kärnt.: Wolaya, Obirkamm. d) alpigenum 2. Kärnt.: Wolaya, Cellonwiesen, Promos, Rattendorferalpe, Wischberg, Obirkamm. Forma maculata. Kärnt.: Ugwagraben. — F. alpestris. Kärnt.: Schlitzaschlucht. ssp. cardiobasis «. genwinum Z. Kärnt.: Schlitzaschlucht, Na- poleonswiese, St. Georgen bei Vill. (Unterkr.) (r. B.), Ko&na- aufstieg (Bärntal), Obirkamm, Leidenberg bei Wolfsberg. Tirol: Zahmer Kaiser, Fischleintal. ssp. incisifolium Z. Kärnt.: Astenalpe (Pach.) (r. B.), Wolaya u. gegen Forni Avoltri. Promos, Rattendorferalpe, Wischberg, Dobra@lahner (Unterkr.) (r. B.), Kapuzinerwaldl bei Vill., Kotnaaufstieg (Bärntal), Selenitzageröll (Jab.) (r. B.), Satnitz (Hauser) (r. B.), Preims (Lavantt.). var. nipholepioides mihi et Zahn. Blätter schmal, glaucum-artig, Köpfehen dicht, graufilzigflockig mit einzelnen Haaren und Drüsen. Tirol: Paneveggio. b. subglandulosum Z. Kärnt.: Kannig, Scherpartl (Koralpe). ß. basicuneatum Z. Kärnt.: DBleibergerlahner (Maruschitz) (r. Z.), Kleinloibl, Obirkamm. Tirol: Tuckettpaß (Brenta). Steierm.: Fölzalpe (Hochschwab). ssp. oligocephalum Z. Kärnt.: Arnoldstein. ssp. pseudoligocephalum Z. Friaul: Wolaya—Forni Avoltri. 49. H. incisum Hoppe (silvaticum > villosum). ssp. Gelmianum Sarnth. Kärnt.: Wolaya? ssp. humiliforme Murr. Tirol: Zahmer Kaiser. ssp. incisum Hoppe. Kärnt.: Glocknerweg bei Heiligenblut. ssp. laceridens Murr. Kärnt.: Trogtal. Tirol: Fischleintal, Nemes- alpe, Cortina—Falzarego. ssp. macranthoides Z. Kärnt.: Rudniksattel (Pach.) (r. Z.), Mussen (Unterkr.) (r. B.). Trogtal, Kanning, Neveaalpe. Friaul: Wolaya—Forni Avoltri. 392 ssp. ovale Murr. Kärnt.: Obir (Hieraciotheca, 573), Rabensteiner- felsen (Graf) (r. Z.). Steierm.: Dullwitz (Hochschwab). ssp. pseudomurrianum Z. Kärnt.: Kleinkordin (Hieracia critica, Seite 46). ssp. senile A. Kerner. Kärnt.: Pasterze (Pach.) (r. Z.), Trog- kofl (Pach.) (r. Z.). Tirol: Tre eroci d’Ampezzo, Zahmer Kaiser. ssp. subpatulum 2. (subspeciosum — silvaticum). Dem patulum im Habitus sehr ähnlich; Blätter mehr silvaticum-artig; in allen Teilen stärker behaart als patulum. Kärnt.: Untere Karnica am Wischberg. ssp. trachselianoides Z. (Trachselianum — silvaticum). Tirol: Cortina—Falzarego. 59. H. dentatum Hoppe (silvaticum -— villosum). ssp. carinthicola N. P. Kärnt.: Neveaalpe. ssp. dentatum (Hoppe) 2. villosiceps N. P. Tirol: Dorfertal. ssp. dentatiforme N. P. Kärnt.: Sagritzalpe (Pach.) (r. B.). Tirol: Lusiapaß. ssp. expallens 1. normale N. P. Kärnt.: Neveaalpe, obere Fisch- bachalpe am Wischberg. Tirol: Lusiapaß. — 2. pilosius N. P. Tirol: Lusiapaß. ssp. subsericotrichum mihi et Zahn (silvaticum — villosiceps). Mit Gaudini Christ verwandt. Blätter namentlich unterseits feinseidig behaart. Kärnt.: Stranig—Rattendorferalpe. ssp. subnudum (Schleieh.) N. P. Kärnt.: Tröpolacheralpe (Pach.) (r. Z.), Kanning (Jab.) (r. 2.). ssp. subvillosum N. P. Tirol: Zahmer Kaiser, Dorfertal, Lusia. Steierm.: Seeboden—Dullwitz (Hochschwab). ssp. tricephalum N. P. 2. undulatum N. P. Steierm.: Seeboden— Dullwitz (Hochschwab). 51. H. pallescens W. K. (villosum — vulgatum). ssp. pallesceens W. K. Kärnt.: Promos, obere Fischbachalpe am Wischberg, Arnoldstein-Schütt, Poauzalpe (Jab.) (r. Z.). Tirol: Troyeralpe im Deffereggentale, Fischleintal u. Nemesalpe. ssp. platycalathium wmihi et Zahn. Große, schwarze, bauchige Köpfehen mit breiten Schuppen, von einzelnen Flocken besetzt. 1—2 Stengelblätter; Blattform nieht von Trachselianum- sondern mehr von vulgatum-Blättern (dunkelgrün und schmal). Kärnt.: Rattendorferalpe. ssp. pseudotrachselianum Z. Kärnt: Obir (Hieraciotheca, 459). ssp. rhoeadifolium A. Kern. (Paicheanum A. T. in Kochs Synopsis, 2900). Tirol: Paneveggio. ssp. Trachselianum Christener. Kärnt.: Pasterze (Pach.) (r. B.), Stinigeek (Jab.) (r. Z.), Leobengraben (Pach.) (r. Z.), Kanning, Achernachspitz-Nordabhang (Gailtal), Rattendorferalpe (Gail- tal), Trogtal (Karn. Alpen), obere Fischbachalpe (Wischberg), Malborgheteralpen (Reßmann als scorzonerifolium) (r. Z2.), 393 Ko@naaufstieg (Bärntal), Selenitzagerölle (Jab.) (r. B.), Obir. Steierm.: Seetal der Koralpe (Hieraeiotheea, 460), Fölzalpe (Hochschwab). Krain: Ürna prst. Friaul: Wolaya—Forni- Avoltri. ß. hirsutum Z. Astenalpe (Pach.) (r. B.), Buchacheralpe (Pach.) (r. B.), Troghütte-Confingraben (Karn. Alpen). Tirol: Zahmer Kaiser. ssp. wolayense mihi et Zahn. Köpfchenbehaarung wie bei Trachselıanum; Schuppen mit hellgrünem Rande; 3 Stengel- blätter; 3—4 Grundblätter; untere Blätter groß und breit. Kärnt.: Wolaya. 52. H. psammogenes 2. (incisum — bifidum). ssp. oreites A. T. Kärnt.: Wischberg. ssp. psammogenes Z. Kärnt.: Berg-Rotensteinerwiesen (Kohlm.) (r. B.), Döllacheralpe (Oschgan) (r. B.), Wolaya, Rattendorfer- alpe (gegen vulgatum), Volkart (Pach.) (r. Z.), Rosenbach, Kleinloibl, Obir. Tirol: Deffereggental. Friaul: Wolaya gegen Forni Avoltri. f. alpestre Z. Tirol: Tuckettpaß (Brenta). 53. H. subspeciosum N. P. (silvaticum — villosum — glaucum od. bupleuroides). ssp. comolepium «. genuinum 1. normale N. P. Tirol: Zahmer Kaiser. ssp. dolichocephalum N. P. Tirol: Zahmer Kaiser. ssp. inclinatum A. T. Kärnt.: Trogtal. Steierm.: Fölzalpe u. Dullwitz (Hochschwab). ssp. oxyodon Fr. Steierm.: Dullwitz (Hochschwab). ssp. subspeciosum «a. genuinum N. P. Tirol: Zahmer Kaiser. ssp. supracalvum N. P. 2. maioriceps N. P. Tirol: Zahmer Kaiser, Falzturntal bei Scholastika (Achental). 54. H. Paicheanum A. T. (villosum < cirritum) Z. Tirol: Paneveggio. 55. H. caesium Fr. (vulgatum — silvaticum — glaucum). ssp. caesium Fr. Kärnt.: Gstran, Reichenauergarten (beide Jab.) (r. Z.), Naßfeld am Gartnerkofi (früher als pallescens be- zeichnet), Kuhboden bei Kanning (früher als vulgatum — subcaesium bezeichnet), Fladnitz, ob. Katzlhof bei Wolfsberg, ähnliche Form bei Arnoldstein und Leidenberg bei Wolfsb. Krain: am Wocheinersee. Tatra: Poppersee. ssp. Davallianum Z. Kärnt.: Plöcken—Naßfeld b. Gartnerkofl (als vulgatum zu streichen), Sternwiesen (Wolfbachgraben) (Jab.) (r. Z.), Wälder bei Sirnitz und Krucken (Pach.) (r. Z.), Reichenauergarten (Jab. u. Pach.) (r. Z.). ssp. euroum M. Z. Kärnt.: Ko@naaufstieg (Bärntal). ssp. un Dahlst. Kärnt.: Straße bei Himmelberg (Pach.) 12791. Österr. botan. Zeitschrift. 10. Heft. 1911. 27 394 ssp. psammogeton Z. Kärnt.: Cellonwiesen der Plöcken, Stern- wiesen i. Wolfsbachgraben (Pach.) (r. Z.), Goggowitz b. Tiffen (Pach.) (r. Z.). Tirol: Paneveggio. 56. H. ramosum W. K. (vulgatum — glaucum). Kärnt.: Gstran (Pach.) (r. Z.), Grünwald bei Tiffen (Pach.) (r. 2.). 57. H. Dollineri Schultz Bip. (vulgatum < glaucum). ssp. Dollineri (Sch. Bip.) F. Schultz «. sublaevigatum G. de Beck 1. normale a. verum Z. Kärnt.: Gailitzauen (Hieracio- theca, 257), Bleiberg—Mittewald (Unterkr.) (r. Z.), Oberschütt an der Gail (Unterkr.) (r. Z.), Nötscherlahner (Maruschitz) (r. Z.), Kleinloibl. Steierm.: Dullwitz (Hochschwab) (Hieracia eritiea, Seite 83). ß subpallescens G. de Beck 1. normale Z. Steierm.: Grazer Schloßberg. ssp. eriopdum A. Kern. Kärnt.: Schlitzaschlucht b. Tarvis (Hieraeia eritica, Seite 79) (tephromelanum ist zu streichen). Steierm.: var. maculata Fölzalpe (Hochschwab). ssp. fucatum ß. glaucescens M. Z. Kärnt.: Törl-Tarvis (Jab.) (r. Z.), Tarvis (Unterkr.) (r. Z.), Dobratschlaninger (Maru- schitz) (r. Z.), Arnoldstein, Ortatschasattel (Sabid.) (r. Z.), Kleinloibl. Steierm.: Häuselealpe (Hochschwab, (Hieracia eritica, Seite 80). ssp. gadense Wiesb. Steierm.: Dullwitz (Hochschwab). ssp. gailanum mihi et Zahn. Kärnt.: Sehütt-Arnoldstein (Hiera- ciotheca, 175) (früher als iridentinum Evers, das zu streichen ist). 58. H. tephropogon Z. (Dollineri — incisum). ssp. argillaceoides mihi et Zahn (Hieraciotheea, 580). Köpfehenhüllschuppen kaum 10 mm. Hülle nieht bauchig, Blüten am Blütenstande voneinander entfernt stehend, Stengel- blätter 2, rasch in den Stiel verschmälert. Stengel mäßig be- haart u. flockig. Kärnt.: Bombaschgraben (Pach.) (r. Z.), Vellach—St. Georgen bei Vill. (Unterkr.) (r. Z.), Tauernhot (früher pallescens u. ramosum, daher diese jetzt zu streichen), Napoleonswiese, Oswaldiberg b. Villach u. Schütt b. Arnold- stein (früher pallescens, daher dieses zu streichen), Pörtschach- Moosburg (früher als carnosım bezeichnet, daher dieses zu streichen), Falkenberg b. Klag. 59. H. Benzianum M. Z. (vulgatum — silwaticum — villosum). ssp. Denzianum M. Z. Kärnt.: Neveaalpe. ssp. vulgatiflorum Z. (vulgatum — pellescens). Kärnt.: Promos, Pörtschaeh— Moosburg, Kocnaaufstieg (Bärntal), Hinter- goritschitzen b. Klag. Tirol: Zahmer Kaiser. (Fortsetzung folgt.) 395 Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. Von Friedrich Vierhapper (Wien). (Mit 2 Textabbildungen und 1 Verbreitungskarte.) (Fortsetzung. !) Es sollen nun noch einige Formationen aus Gebieten, in denen Conioselinum tataricum nicht vorkommt, genannt werden, welche in bezugaufdie Artzusammensetzung den oben geschilderten Formationen mehr oder weniger gleichen und ihnen gewissermaßen analog sind, und in welehen man auch (Ü. tataricum, wenn es eben vorkäme, erwarten könnte. Zunächst sei eine Formation Finnlands genannt: Hults?) Betuleta geraniosa (Björk- och bladort-formationen). Die- selben zeigen folgende Zusammensetzung: Betula sp., Salız caprea, nigricans, phylieifolia, Juniperus communis, Ribes rubrum, Cala- magrostis phragmitoides, Triticum caninum, Milium effusum, Equisetum silvaticum, Poa nemoralis, Geranium silvaticum, Poly- podium dryopteris, Cerefolium silvestre, Rubus sazxatılis, Epi- lobıum angustifolium, Mulgedium alpinum, Solidago virgaurea, Gnaphalium norvegieum. Sie erinnern sehr lebhaft an gewisse Ufergehölze Sibiriens und Rußlands, an die Waldbachformation der Karpathen und an die Formation der Krüppelhölzer der Sudeten und unterscheiden sich von ihnen nur floristisch durch das Fehlen verschiedener, für diese charakteristischer Holzgewächse und Hoch- stauden. — Ähnliches gilt von der Formation der oberen Waldbach- täler und hochmontanen Quellfiuren der Herzynia, für welche nach Drude°) insbesondere die Arten Calamagrostis Halleriana mit arundinacea in Vertretung, Crepis paludosa, Petasites albus, Mulgedium alpinum und Ranunculus platanifolius bezeich- nend sind. In den nördlichen Kalkalpen wäre C. tataricum, wenn man von den Felsen absieht, am ehesten in der Formation der „Vor- alpenkräuter“ *), sowie in den subalpinen Waldbach- und Quellflur- formationen?) zu erwarten, in welchen Arten wie Orepis paludosa, Mulgedium alpinum, Ranuneculus platanifolius, Thalictrum aqui- legifolium, Doronicum austriacum, Adenostyles alliariae und andere die Hauptrolle spielen. Der Formation der Voralpenkräuter entspricht beiläufig diejenige Formation des Lungau, welche wir im vorausgehenden als Hochstaudenfiuren beschrieben haben und welche mit der durch die ganze Alpenkette verbreiteten Formation 1) Vgl. Nr. 9, S. 341. 2) Försök till analytisk behandling of växtformationerna (Medd. of soe. pro faun. et flor. Fenn., VIII, p. 29, 30 [1881]). 3) Here., p. 141. *) Siehe z. B. Beck, Fl. v. Hernstein in Becker, Hernstein I., p. 194 u. 213 (1886) und Fl. von Nied.-Öst., allg. Teil, p. 44—46 (1893). 5) Drude, Deutschl. Pflanzengeogr., p. 320 (1896). eg 396 der „Karfluren*“ im Sinne Broekmanns') und Schröters?) — gleich ihrer Schwesterformation auf überdüngtem Boden, der „Lägerflora‘, eine „ganz vorwiegend subalpine Pflanzengenossen- schaft* — identisch ist. Die düngerlose „Karflur“ bewohnt die humusreichen Waldliehtungen, die Ufer von Quellbächen, den Fuß schützender, feuchtigkeit- und schattenspendender Felswände, die Lücken des Alpenerlen- und Legföhrengebüsches, zur Ruhe ge- langte humusreichere Sehutthalden, die Löcher der Karrenfelder und den Grund von Dolinen und „Gipsschloten“. Als Ausläufer der Karfluren kann man endlich die „Wachholdergärtchen“ be- trachten, die in den Schutz des Zwergwacholders sich flüchtenden Hochstauden ®). Die wichtigsten Elemente der Karflur sind nach Schröter folgende Arten: Adenostyles alliariae, leucophylla (!), Petasites niveus, Achillea macrophylla (!). Senecio alpinus, Car- duus personata, Mulgedium alpinum, Plumieri (!), Crepis blat- tarioides, Centaurea rhapontica (!), Eryngium alpinum (!), Chae- rophyllum Villarsii, Heracleum sphondylium, Peucedanum ostru- thium, Aconitum napellus, lycoctonum, panticulatum, variegatum, Delphinium elatum (!), Aquwilegia alpina (!), Thaliectrum aquilegi- folium, Lilium martagon, Polygonatum vertieillatum, Streptopus amplexifolius, Cerinthe alpina (!), Sazifraga rotundifolia, Me- landryum silvestre, Geranium silvaticum, Athyrium alpestre; die namhaftesten Begleiter der Wacholdergärtchen: Polemonium coe- ruleum, Aconitum napellus, Geranium sılvaticum, Myosotis al- pestris, Thalictrum aquilegifolium*). Die meisten dieser Arten sind durch die ganze Alpenkette gleichmäßig verbreitet, die mit Ausrufzeichen (!) versehenen vorwiegend oder ausschließlich auf die Westalpen beschränkt, wie denn überhaupt die Formation in verschiedenen Teilen der Alpen ein verschiedenes floristisches Ge- präge zeigt, indem beispielsweise das karpathisch-balkanische Cir- sium paueiflorum nur in den Östalpen auftritt, Aconitum vulparia in den südlichen Kalkalpen durch A. ranuneulifolium ersetzt wird usw. Uns interessieren aber die Karfluren hauptsächlich deswegen, weil sie in den Alpen eine Reihe von Hochstauden beherbergen, welche wir als konstante Begleitpflanzen des ©. fatarıcum kennen gelernt haben, wie Delphinium elatum, Polemonium coeruleum und andere mehr. Jedenfalls sind sie, von der Felsenvegetation ab- 1) Die Flora des Puschlav (Die Pflanzengesellschaften der Schweizer Alpen I), p. 283 (1907). 2) Das Pflanzenleben der Alpen, p. 503 ff (1908). Die Bezeichnung wurde zuerst von Kerner (siehe z. B. ÖOsterreich-Ungarns Pflanzenwelt in „Die öst.- ung. Mon. in Wort und Bild“, Übersichtsband, I. Abt., p. 234 (i887], und zwar für Hochstaudenbestände auf ungedüngtem und gedüngtem Boden, gebraucht; Brockmann und Sehröter wenden sie nur für die ersteren an und be- zeichnen die letzteren als Formation der „Lägerflora“. Beide zusammen nennen sie Hochstaudenfluren. Unsere Hochstaudenfluren decken sich mit Brock- manns und Schröters Karfluren. 3) Schröter, |. c. *) Schröter, l. c,. pag. 9. 397 gesehen, diejenige Formation der Alpen, in welcher für C. tata- ricum die günstigsten Vegetationsbedingungen gegeben sind, und in weleher das Auftreten dieser Art, insbesondere im östlichen Teile des Gebirges, noch am ehesten zu erwarten wäre — zweifellos noch eher, als in den gleichfalls über die ganze Alpenkette ver- breiteten Formationen der Quellfiuren, der Grünerle, der Zirbe, der Legföhre ete.. obwohl dieselben auch eine größere oder geringere Anzahl von Begleitpflanzen dieser Umbellifere beherbergen'), wie beispielsweise aus folgender Artenliste”) des schweizerischen Arven- waldes hervorgeht: Pinus cembra, Sorbus aucuparia, Alnus viri- dis, Betula pubescens, Populus tremula, Lonicera coerulea, Coto- neaster integerrima, Juniperus communis, Rosa pendulina, Rho- dodendron ferrugineum, Vaccinium-Arten, Arctostaphylos wa ursi, Empetrum nigrum, Erica carnea, Arnica montana, Deschampstia flexzuosa, Calamagrostis villosa, Peucedanum ostruthium; selten: Trientalis europaea, Linnaea borealis, sowie aus der von Rikli’) mit besonderem Nachdrucke hervorgehobenen Tatsache, „daß die meisten Leit- und Charakterpflanzen des Arvenwaldes Arten sind, die auch der nordischen Heimat unserer Holzart angehören, sei es in identischen, sei es in nah verwandten Typen“. Auch das Art- verzeichnis, welches Christ?) vom Arven-Lärchen-Mischwalde des Engadin gibt, spricht zugunsten unserer Auffassung, denn es ent- hält die Arten: Pinus cembra, Larix decidua, Pinus picea f. medio- zima, montana, Sorbus aucuparia, Prunus padus, Populus tre- mula, Salix pentandra, daphnoides, Betula alba f. pubescens, Linnaea borealis, Polemonium coeruleum f. rhaeticum, Aquilegia alpina, Geranium aconitıfolıum, Atragene alpina usw. Es sei an dieser Stelle noch als spezielles Beispiel die Be- schreibung einer Karflur aus der Buchenregion des bereits dem Karst angehörigen Nanos bei Adelsberg eingeschaltet, welche ich am 3. Juni d. J. untersucht habe. Der Bestand findet sich in etwa 1200 m Meereshöhe auf Schuttboden und zwischen Felsklippen, durch welehe der Zusammenschluß der dominierenden Rotbuche (Fagus silvatica) eine Unterbrechung erleidet. Die Formation be- steht auf folgenden Elementen: Urtica dioica, Rumex arifolius, Stellaria nemorum, Actaea spicata, Ranunculus platanifolius, lanuginosus, Cardamine bulbifera, Lunaria rediviva, Arabis tur- rita, Aruncus silvester, Epilobium montanum, Chaerophyllum aureum f. glabriuscula, Anthriscus nitidus, Pleurospermum austria- cum, Heracleum sphondylium, Symphytum tuberosum, Pulmonaria offieinalis, Lamium luteum, Origanum vulgare, Scerophularıa nodosa, GFalium silvaticum, mollugo, Adoxa moschatellina, Senecio nemorensis, Cirsium erisithales, Prenanthes purpurea, Melica !) Nach Rikli in Nat. Wochenschrift, ]. e., pag. 147. Siehe auch Rikli, Die Arve in der Schweiz, l. c., pag. 362—379. ?2) Die Arve in der Schweiz, l. c., pag. 379. ®) Das Pflanzenleben der Schweiz, pag. 357-359 (1879). 398 nutans, Luzula nemorosa, Veratrum Lobelianum, Lilium martagon, bulbiferum, Polygonatum vertieillatum, multiflorum, Paris quadri- folia; Nephrodium filix mas, Athyrium fılix femina; Fagus sil- vatica, Acer pseudoplatanus; Jeibes grossularia, alpinum, Rubus idaeus, Rosa pendulina, Daphne mezereum, Sambucus racemosa, Lonicera zylosteum, sp.'), alpigena. An Felsen wurden auch Aconitum sp., Olematis alpina (von etwa 1050 m an), Aubus saxatilis und Adenostyles glabra beobachtet. Viele der genannten Arten treten nebst Helleborus sp., Anemone hepatica, Cardamine enneaphyllos, Gentiana asclepiadea, Doronicum austriacum USW. als Unterwuchs des Buchenwaldes auf; manche, so insbesondere Veratrum Lobelianum, sind mit Anthoxanthum odoratum, Allium victorialis, Thalietrum aquilegifolium, Gentiana symphyandra, Serratula sp. ete. auf den den Buchenwäldern eingeschalteten Wiesen zu finden. Sehr beachtenswert sind die bei 1050 m be- sinnenden Bestände von Salıx grandifolia. Sie beherbergen u. a.: Fagus silvatica, Quercus sessiliflora, Sorbus aria, Acer pseudo- platanus; Corylus avellana, Cotoneaster integerrima. Amelanchier ovalis, Rosa pendulina, RKhamnus cathartica, fallax, Lonicera alpi- gena ; Vaccinium myrtillus, Erica carnea; Olematis alpina; Rubus saxatilis; Asarum europaeum, Aquilegia sp., Anemone nemorosa, Aruncus silvester, Lathyrus ochraceus var. montanus, Pleuro- spermum austriacum, Valeriana officinalis, tripteris, Homogyne silwestris, Oirsium erisithales; Polygonatum officinale, Convallarıa majalis. — Das Auftreten subalpin-subarktischer Typen in Forma- tionen, deren dominierende Art ein baltischer Baum, Fagus silvatica, ist, am Nanos und auch anderwärts im Karstgebiete ist sehr beachtens- wert und erinnert daran, daß auch Ü. tataricum manchmal, so im Brailortale der Rodnaer Alpen, in der Buchenregion vorkommt. Der Formation der Voralpenkräuter begegnen wir auch noch in der Voralpenregion der illyrischen Gebirge?). Sie hat zwar hier infolge des UÜberwiegens illyrischer Arten ein wesentlich anderes Gepräge als etwa in den nördlichen Kalkalpen, enthält aber doch noch eine größere Anzahl von Typen, welche wir als mehr oder weniger regelmäßige Begleiter des C. tatarıcum angetroffen haben, so Lilium martagon, Veratrum album, JBumex acetosa, ari- folius, Melandryum rubrum, Thalictrum aquilegifolium, Ranun- culus platanifolius, Aconitum rostratum, Geranium silvaticum, Heracleum sphondylium var., Pleurospermum austriacum, Epilo- bium angustifolium, Geum rivale, Lathyrus pratensis, Gentiana asclepiadea, Stachys alpina, Knautia dipsacıfolia, Gnaphalium norvegicum, Doronicum austriacum, Ohrysanthemum leucanthemum, Senecio Fuchsii, Adenostyles albida, Centaurea pseudophrygia, 1) coerulea oder nigra. 2) Siehe Beck, Illyrien, 1. ce, pag. 377 ff. — Beck faßt hier den Be- griff der Formation der Voralpenkräuter, indem er derselben auch wiesenartige Bestände („Voralpenwiesen“) zurechnet, etwas weiter als Brockmann und Schröter den ihrer Karfluren. 399 Mulgedium alpinum usw. Auch die Krummholz- (Pinus mughus-) Bestände Illyriens beherbergen noch manche Begleitpflanze des ©. tataricum, so vor allem Salix grandifolia, Rosa alpina und Loni- cera coerules') und von der Formation der Grünerle (Alnus viri- dis) dürfte eben dasselbe gelten. In den Hochgebirgen der mösischen Balkanländer entsprechen Adamovi@'?) Voralpenwiesen der illyrischen Formation der Vor- alpenkräuter. Auch in ihnen findet sieh noch eine größere Anzahi von Begleitpflanzen des ©. tatarıcum. Wir nennen nur: Deschampsia caespitosa, Rumex acetosa, Ohrysanthemum leucanthemum, Tha- lictrum aquilegifolvum, Veratrum album, Gnaphalium norvegieum, Stachys alpina, Senecio nemorensis, Fuchsii, Digitalis ambigua, Geranium silvaticum, Lilium martagon, Ranunculus platanifolius, Chaerophyllum hirsutum, Pleurospermum austriacum, Geum rivale, Valeriana officinalis, Doronicum austriacum, Solidago virga aurea, Mulgedium alpinum, Lathyrus pratensis. Verschiedene Arten der Karfluren der Alpen und Karpathen sind überdies in den analogen Formationen der balkanischen Hochgebirge durch vikarierende Rassen vertreten. In den subalpinen Gesträuchformationen, insbe- sondere in der Subformation der Krummbolzkiefer (Pinus montana) und Grünerle (Alnus viridıs) begegnen uns noch mehrere von Holzgewächsen, welche auch in Gesellschaft des ©. tataricum an- zutreffen sind, u. zw.: Alnus viridis, Salix grandifolia, BRubus idaeus, Lonicera coerulea, Populus tremula, Ootoneaster vulgaris und Zosa alpina. Die KRibes-Arten (alpinum und petraeum) werden in den analogen Beständen Sibiriens durch naheverwandte Sippen vertreten. Sehr verarmt an subalpinen Arten sind die Gebirge der ibe- rischen Halbinsel. Auf wiesenartigen Beständen der Hochgebirgs- region der cantabrisch-asturisch-leonesischen Gebirgskette wachsen noch): Doronicum austriacum, in Sümpfen: Aconitum Iycoctonum, zwischen Gerölle: T’halictrum aquilegifolium,. auf Schutt und an Felsen: Veratrum album, Solidago virgaurea var. alpestris und Doronicum austriacum, auf Weidetriften der gleichen Region der Sierra de Gredos und Sierra d’Estrella ist Veratrum album in ganz fremdartiger Gesellschaft nahezu der einzige Vertreter subalpin- subarktischer Hochstauden *). Gesträuchformationen, welche den eben erwähnten des nördlichen Teiles der Balkanhalbinsel ent- sprächen, gibt es auf den iberischen Gebirgen nieht mehr, denn es fehlen hier bereits die bezeichnendsten Komponenten derselben, wie Alnus viridis, Salix grandifolia, Lonicera coerulea usw., und Pinus montana erreieht — in der baumförmigen Rasse P. unei- 1) Nach Beck, 1. e., pag. 370. 2) Vegverh. Balk. (Mösische Länder), 1. e., pag. 366 ff %) Nach Willkomm, Grundzüge der Pflanzenverbreitung auf der iberi- schen Halbinsel in Engler und Drude, 1. e., I., pag. 136 (1896). *#) Willkomm, 1. c., pag. 169 und 318. 400 Böhmerwald s? 1-+2? Kar- Rußland pathen > E 5 = = e [5] Er o 2 a EB 2 a | $ ee .|=): 813% 2 em S ° >= = Ss er Sa = = © Pla IaA l2|)2 Ara alcla|a | HB Conioselinum tata- | FICUM TE 52 nachende ++ | + Nr Ori:r [ine an Veratrum album (inklusive V. Lo- | belianum)....... + | + !+ Wr Nr | 4+/+/+/| + Delphinium alpi- | num (ioklusive | D. elatum) ..... 41 + | + Wr | +++! + Clematis alpina (X — f.sibirsen). 210% x x e +!+1+ Lonicera coerulea + + | + Mr r Pinus cembra (X = f. sibiriea)...|| X |xX (0) ralerZer Larix decidua (X x.(0) r —= L. sibirica) .| X |X(0) SW +4|r x Alnus viridis (X = A. fruticosa).| X |xX(0) - Wr ++ s? Pleurospermum austriacum (X — P. uralense) .| X x(0) %D) Sr ri+/r/r| + r Cortusa Matthioli (X = C. pubens) | + Ö s | -I/+|xX1+ Crepis sibirica....\+|+|-+|r Tr. |, r/|IE Wer Ligularia sibirica (DZ ITrreeben- nensse) +++ r’l’ 7.) Se Angelica archange- Wear ER +/ +! -+Ir|) + 4|4+-/++!+[|/ r . Polemonium coeru- leum (X = P.X(N)X(N) x.(N) campanulatum).| + + | + /|r Nx/+/+-+!/r!s?| + | AAN ‚21 32 Ban nd BR zn Ba DE FE a a u) te > Summe ...| 14 | 1 | ıı |5| se lı l2|4 ı3 |13l14 |8+12]2+1?) 14 | 14 6 ae: 9+12 u 1) Östlich bis zur Kaschau-Eperjeser Bruchlinie. ®) Östlich und südlich bis zum TölgyespaL. 401 + +| cine) snseyney | + at ; | -] 3 = -+ = [27 © S JapuyT eyasısoW | ar arte de S a ae = Er ug: dee | 2EpugT oypstalır | = = [> 2 | - 3 („35129pIoN | Ste ie & bs 3 Ss | - | zZ zZ zZ a a & uruuady | | = Fer ie SLIOAIP-ION I a jo -. azu1gen ayasııag! | E % = a u S uogualkd | t ne un + a) - af ri = =, rZi | + x ae > aırqasjaygım "ZurIg | 1 vos ch FE IF a = EA S uasador FH 52 ” == = - 15 Pro | + =; 223 eınf 'ZUBLIT-"ZIOMUOS | gr = es Ei >88 | h Mi 8:8 | » a pP ei = Ba- as.ırgqasjaygm eyasjuappngs | it = = ? = IRRE eo u DS za = ie) (snerapqgnm pun -peM | FL a. “nn dan | + ++ 0... Eu Sm | say & Zu —— a #35 - Ss — Bet ae en = e -F + - ba | e| = fe) = | uadfeyfey "Ipns | 25 B ur fe) =|= Pe PS rn 2 l } S SE < - uadjere.yuaz | + ir» Eee A IE e S E =B oO .09 & o a 8 402 nata — schon auf der Penia de Oro@lin Aragonien die Südwestgrenze ihres Verbreitungsgebietes'). Auch der Kaukasus entbehrt der Bestände der Alnus viridis und Pinus montana?), wohl aber beherbergen die üppigen sub- alpinen Wiesen und Hochstaudenfluren dieses mächtigen Gebirges nebst vielen anderen Arten eine Menge charakteristischer For- mationsgenossen des Ü. tataricum. Veratrum album, Delphinium elatum — in der Form palmaltifidum Ledeb. — und Polemonium coe- ruleum seien von ihnen besonders hervorgehoben. Im Detail ver- gleiche man Raddes Schilderungen. Aus dem Gesagten ergibt sich, daß die vergleichend be- sprochenen Formationen im allgemeinen einen umso geringeren Prozentsatz von Begleitpflanzen des O©. tataricum und überhaupt von subarktisch-subalpinen Arten und um so mehr anderen Ele- menten angehörige Typen enthalten, je weiter sie nach Süden und Westen vorgeschoben sind, und ferner daß die subarktisch-sub- alpinen Arten innerhalb ihres gemeinsamen Verbreitungsgebietes sehr oft und in mannigfaltiger Weise miteinander vergesellschaftet und infolgedessen wohl nicht nur als Angehörige eines und des- selben geographischen Elementes, sondern auch als Mitglieder einer Artgenossenschaft im Sinne einer Wanderungsgenossenschaft auf- zufassen sind. Die vorstehende Tabelle?) auf Seite 400 und 401 soll das Prinzipielle, was über die Verbreitung der zum Vergleiche mit Ö. tataricum herangezogenen subarktisch-subalpinen Arten gesagt wurde, in übersichtlicher Weise zur Darstellung bringen. (Fortsetzung folgt.) Nachtrag zur Flora der Bukowina. Von Constantin Freih. v. Hormuzaki (ÜUzernowitz). (Fortsetzung. *) P. Hacquetii Graf = P. summana Sprengel nach Kerner, Schedae, VI., 1. c., Nr. 2117. Capu-Cämpului auf Bergwiesen (Proc..H. H.) P. exaltata Bess. ß. carpathica Porcius Proc., Verh. d. z. h. Ges.. 1. e.; Rar&öu, Todireseu, Zapul, Jedul; Rareu (Grec. Suple- ment). Vgl. Ledebour, Fl. Ross., III., 297, bei P. Hacquetii Graf (Blumenkronenröhre behaart etc.). 1) Willkomm, |. c., pag. 93. 2) Siehe Radde, Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Kaukasus- ländern in Engler und Drude, 1. c., III. (1899). Speziell über die Frage des Vorkommens von Pinus montana im Kaukasus, siehe 1. c., pag. 416. 3) Abkürzungen: N — Norden, O0 — Osten, $S = Süden, W = Westen, M = Mitte; SW in der Rubrik „Mittelrußland“ — Polnisches Mittelgebirge und angrenzende Ebene; r — selten (relativ, im Vergleiche mit benachbarten Gebieten); s = spontan; —0 = im Osten häufiger als im Westen; — W = im Westen häufiger als im Osten. *) Vgl. Nr. 9, S. 348, 403 Rhinanthus alpinus Baumg. Zapul, Suhard (Proc., l. e.), Raröu (Gree., 1. e. und H. H.), schon von Zawadzki aus dem Gebirge der Bukowina erwähnt, fehlt bei Hb. Fl. Euphrasia strieta Host. Cosna-Sumpf bei Dorna (B., 1. e.). E. nemorosa Persoon. In der unteren und montanen Region ver- breitet (E. offieinalis L. ß. nemorosa Pers.), Kpp., 1. e. u. Hb. Fl. E. minima Jeqg. E. offieinalis L. d. minima Led. bei Herb. In der subalpinen und alpinen Region an zahlreichen Fundorten. E. salisburgensis Funk. Pietrele Doamnei (Greec., 1. c.). E. Rostkoviana Hayne. Valesaca bei Kimpolung (B., 1. e.). Krasna IIski (H. H.), E. officinalis L. «a. pratensis Koch bei Kpp. u. Hb. Fl. verbreitet in der unteren und montanen Region. *=E, Kerneri Wettst. (E. arguta Kerner). Ropcea und Jordanesti auf Wiesen im September (Gus., H. H.). Orobanchaceae. Orobanche epithymum DC. Rareu (Gree., 1. ec.) var. transsilvanica Poreius. Zapul, Jedul, Lucau, Rune bei Dorna (Proe., 1. c.), Leukoutz im Pruthtale (H. H.). *(), ramosa L. Krasna Ilski, an Hanf in Serezeltale sehr zahlreich (H.'H.). Labiatae. * Mentha viridis L. (41. silvestris L. v. glabra Rehb.) Onut (Petr., B./H.). =M. nepetoides L. Zwischen Pohorloutz und Onut am Bache päräul negru (Petr., H. H.). Salvia pratensis L. var. masima (v. nova). Corollis et calyeibus majoribus, corolla dilutiore, intense coerulea. Am Hügel Ocru bei Mihaleea und im Pruthtale bei Özernowitz (H. H.) kommt neben der typischen &. pratensis L. noch die obige ausge- zeichnete Varietät vor, die besonders dadurch gekennzeichnet wird, daß die Blüten samt Kelchen weit größer sind, und ungefähr das doppelte der typischen erreichen, etwa bis über 26 cm, deren Farbe ist stets intensiv blau, aber bedeutend heller als bei der Stammart. Unter den zahlreichen benannten Varietäten der $. pratensis L. im Herbarium des Wiener botanischen Institutes findet sich keine, die mit dieser identisch wäre, dagegen ist dieselbe dort in gleichen Exemplaren aus Czernowitz (von Prof. Tangl) und in fast ebensolehen, aber etwas weniger ansehnlichen aus Ostgalizien (von Prof. Wolo- szezak) vertreten. ®yar. dumetorum Andrz. Krasna Ilski, auf Wiesen im Serezeltale (H. H.). S. nemorosa L. Am Cecina (B., ]. e.). *Origanum barcense Simonkai. Krasna Ilski, besonders an Kalk- felsen häufig (H. H.), Jordanesti (Gus., H. H.), wahrscheinlich unter‘ O. vulgare der älteren Bukowiner Autoren. 404 *Thymus ovatus Mill. Czernowitz, häufig (H. H.). =Th. OChamaedrys Fries. Ropcea, Budenitz, auf Wiesen häufig, Juli, August (H. H.). Th. montanus Waldst. Kit. Zutschka sehr häufig; Aseutiti (Trachyt- gebirge) bei Poiana Nedrii (B., 1. e.). #Th. nummularius M.-Bieb. Am Raröu auf subalpinen Wiesen (H. H2): *Th. Marschallianus Willd. Weitverbreitet: Krasna Ilski an steinigen Stellen am Serezelufer und auf Wiesen, massenhaft, Cecina (H..H.), ‚Onut (Petr., H.H.). . Nach Porciusazer S. 227, 228, würden nur die Exemplare von Onut (mit nicht wurzelnden, niederliegenden Ausläufern) zu T'h. Marschallianus Willd. gehören, die anderen jedoch mit niederliegendem und wurzeltreibendem Stengel zu Th. collinus M.-Bieb. = Th. Mar- schallianus bei Kerner, Ledebour u. a. Autoren. Th. lanuginosus Mill. (Th. austriacus Bernh.). Sandige Stellen am Ufer der Moldova bei Gura-Humora (B,., ]. c.). Calamintha alpina Lmk. Fluturica bei Kirlibaba, Tatarka, Sep- tember (H. H.). Lucavatal (Petr., H. H.). Diese Exemplare gehören infolge der stark nach aufwärts gekrümmten oberen Kelchzähne und durch die mit der Form aus den Alpen über- einstimmenden Behaarung nur zur typischen CO. alpina Lamk. Die Behaarung der Blattstengel ist selbst bei letzterer variabel; die Exemplare aus dem Lucavatal haben durchaus kahle Blätter und Blattstengel, so wie diejenigen, welche ich in Reichenau (Niederösterreich) sammelte; bei den anderen sind nur die Blattstengel und die Unterseite des Blattes längs des Haupt- nerves behaart, wie dies aber bei meinen Exemplaren aus Hallstatt in kaum geringerem Grade der Fall ist. Knapp er- wähnt die Pflanze von zahlreichen subalpinen Standorten. ©. Daumgarteni Simonkai (Blattstengel und Unterseite der Blätter abstehend behaart, Kelchzähne vorgestreckt etc.). Raröu (H. H. und Grec., 1. ec.) ©. alpina Lmk. bei Kpp. und Herbich vom Raröu gehört vielleicht hierher. * Nepeta grandiflora M.-Bieb. Lukawitza, im September (Gus., H. H.), sonst im Kaukasus, fehlt in den ebenen Steppen Süd- rußlands, also ungefähr dasselbe Areal bewohnend wie Zvo- nymus nana M. B. [Dracocephalum Ruyschiana L. Horoduiceni, Rumänien, hart an der Bukawiner Grenze. Proc., 1. c.]. *Galeopsis bifida Bönnigh. Krasna Ilski, Ropcea, häufig (H. H.). *G. Pernhofferi Wettst. (@. bifida Bönnigh. X speciosa Mill.). Krasna Ilski, neben den obengenannten häufig im oberen Serezel- tale „Lunca frumoasa“, Juli—September an Waldrändern (H. H.). Stachys palustris L. var. gracilis (v. nova). Caulis erectus, simplex, 38—46 cm altus, pilis reflexis hirtus. Folia diluta viridia, pe- tiolata, basi attenuata, lanceolata, serrata, acuminata, supra pilis dispersis, adpressis, subtus pilis reflexis. Verticilli oeto- vel 405 multiflori, infimus vel duo infimi separati, ceteri dense spiecati. Calyces et bracteae superiores pilis glandulosis (glandulis flavis) villosi. Braeteae virides vel roseae, ovato-lanceolatae, acuminatae, superiores comosae. Calyx pallidus, roseo-tinetus, dentibus roseis, elongatis, acuminatis, albido-mucronatis. Corolla calyce duplo longior, pallide rosea, fere unicolor, labio inferiore lineis pallidis vix distinguendis, deflorata flavescens. Floret Sep- tembre et Octobre. Habitat regionem montanam inferiorem: Krasna Ilski, Bucovina, legit C. Hormuzaki. Diese Varietät ist sowohl gegenüber der typischen als auch den übrigen Formen von St. palustris L. gut charakterisiert, insbesondere durch die deutlich gestielten und am Grunde in den Blattstiel ver- schmälerten Blätter, außerdem durch die geringere Höhe, den einfachen, unverzweigten Stengel, die kurze, dichtgedrängte Quirlähre und die stark drüsenhaarigen Kelche und Deckbiätter; auffallend ist die sehr späte Blütezeit. Von Stachys ambigua Smith unterscheidet sich die vorliegende Form durch die dichteren und helleren Drüsenhaare, im übrigen durch die nämlichen Merkmale. Als Kennzeichen der typischen St. palustris L. wird gerade der Mangel von Drüsenhaaren angesehen, doch besitze ich Exemplare aus Nordböhmen (Karlsbad), die in den oberen Teilen ebenso dichte, gelbe Drüsenhaare aufweisen, wie die beschriebene Varietät; dieselben sind aber durch die am Grunde breiten Blätter, die auseinanderliegenden Blütenquirle etc. mit dieser nicht zu verwechseln. Von den bei Ledebour, Flora Rossica, IIIL., pag. 414, beschriebenen Varietäten ist die var. d. viridifolia der obigen am nächsten verwandt, doch werden dabei Drüsenhaare nicht erwähnt, es heißt nur „calycibus hirsutis“, ebenso ist die Blattform eine andere: „foliis viridibus, parce adpresse pilosis, sessilibus“. Die typische St. palustris L., ohne Drüsenhaare und mit längeren, sitzenden oder kurz- gestielten, aber am Grunde herzförmigen Blättern ist in der Bukowina weitverbreitet und kommt an dem nämlichen Standorte nebst St. ambigua Sm. vor. *St. ambigua Sm. (St. silvatica L. X St. palustris L.). Krasna Iski, Juli, August auf Wiesen (H. H.). Brunella grandiflora Jacq. *var. ß. pinnatifida Koch. Ropcea, am linken Serethufer, auf Wiesen. Juli, August (H. H.). Ajuga genevensis L. Czernowitz und Umgebung, Krasna Ilski, gemein (H. H.); Dorna, B., l. ec. Hierher gehört wahrscheinlich A. pyramidalis L. bei Hb. Fl. und Kpp. A. Laxmanni Benth. Nur auf natürlichen Wiesen in der Umgebung Suceava (Proc., ]. c.). Primulaceae. Androsace lactea L. Pietrele Doamnei, an Kalkfelsen (Petr., H. H. und Herb. Fl.) fehlt bei Kpp. von Bukowiner Standorten. *Primula vulgaris Huds. = P. acaulis Jacqg. Moldauisch-Banilla, in einer Schlucht im Walde, 26. April, in üppigen Exemplaren 406 (Gus., H. H.) in Rumänien weitverbreitet. namentlich im Tief- lande im Südwesten: Cerneti, Craiova und in der Moldau: Jasi bis in die montane Region Varatic, Piatra (Gree., ]l. e.), in Galizien seltener (P. vulgaris Huds. «. acaulis Huds. bei Kpp., l. e.). Primula elatior [L.] Schreb.) P. carpathica Griseb. u. Schenk. Czernowitz sehr selten (H. H. und Kpp., 1. e.), ob P. elatior bei Kpp. l. c. aus der subalpinen Region hierher oder zur folgenden gehört bleibt noch unentschieden (Raröu, P. Doamnei, Jedul, Fluturica und Tschermoschgebiet, Kpp., 1. c.). P. leucophylla Pax in Ost. bot. Zeitschr., 1897, fand ich an Kalkfelsen an den Pietrele Doamnei und am [Ceahleu in der Moldau] (H. H.); Rareu (Pax., 1. e.). Plantaginaceae. * Plantago lanceolata L. *var. hungarica W. u. Kit. Czernowitz, auf Wiesen (H. H). Chenopodiaceae. #Ohenopodium rubrum L. Onut. (Petr. exs. Exemplar abhanden gekommen). Polygonaceae. *Polygonum tomentosum Schrk. (P. lapathifolium [L.] auctorum) Ropcea (Gus. H. H.). F. Bellardii All. (P. patulum M. Bieb.) Gurahnmora (B.,1. e.). Thymelaeaceae. [Daphne Cneorum L., Horodniceni Moldau, hart an der Buko- winer Grenze, Proe., ]. c.]. Euphorbiaceae. Mercurialis ovata Sternb. et Hoppe. Umgebung von Suceava und Horaiza-Plateau, auf natürlichen Wiesen (Proc., 1. e.). Salicaceae. *Salix cinerea L., Mihalcea, auf feuchten Wiesen (Gus. H. H.). Fagaceae. (Fagus silvatica L.) kommt sowohl in der Laubwaldregion des Tieflandes, als auch (mit Abies alba Mill.) in der montanen Region vor, wo dieselbe bis in das Karpathensandsteingebirge eindringt, fehlt aber auf weiten Strecken, nämlich der sub- alpinen Fichtenzone, von Putilla, Seletin und Kimpolung fluß- aufwärts. Um so auffallender ist das inselartige Auftreten dieser Baumart im Flußgebiete der Bistritza in der höheren montanen und subalpinen Region, im oberen Tale Valea Hasului bei Jacobeni und von dort aufwärts am Berge Ousor, wo die Buche bis über 1500 m ansteigt und dort die natürliche Baumgrenze bildet; sie dringt sogar krummholzartig in die Alpenwiesen am Westabhange unterhalb des Gipfels. Die betreffenden Bäume 407 sind kaum 1—2 m hoch, sehr knorrig und lassen nach ihrem Aussehen auf ein hohes Alter schließen, sind meist durch den Einfluß der Winde nach einer Seite geneigt, die Aste vielfach gebogen und dem Boden parallel nach dieser Seite (gegen Osten) flach ausgebreitet. Die Erscheinung verdient jedenfalls erwähnt zu werden, da Buchen in der Bukowina sonst nicht so hoch hinaufzusteigen und keinen krummholzartigen Charakter anzunehmen pflegen. Betulaceae. Betula pendula Roth = B. verrucosa Ehrh. Am Raröu (Gree.,]. e.). Coniferae. * Juniperus communis L. In der unteren montanen Region des Karpathensandsteingebirges und der demselben vorgelagerten Ebene verbreitet und häufig; Krasna Ilski an den unteren Ab- bängen des Runc und in der Ebene Poiana Morii. massenhaft, Krasna-Putna, Cindeiu, Igesti, Budenitz (H. H.) Vilaucea Putilla, Capu-Cämpului (Proc., H. H.) von Hb. als in der Buko- wina fehlend angegeben. *Larix sibirica Ledebour. Krasna Ilski. an den unteren unbewal- deten Abhängen des Rune, einzeln (H. H.). (Schluß folgt.) Personal-Nachrichten. Dr. Fridolin Krasser. bisher außerordentlicher Professor für Botanik, Warenkunde und technische Mikroskopie an der deutschen technischen Hochschule in Prag, wurde zum ordentlichen Professor für die gleichen Fächer daselbst ernannt. Dr. Josef Sehiller, bisher Professor an der deutschen Staatsrealschule in Triest, wurde an das Staatsgymnasium in Wien-Meidling versetzt. Iuhslt der Oktober-Nummer: Hermann Sommerstorff: Ein Tiere fangender Pilz. S. 361. — r. Hermann Cammerloher: Ein Beitrag zur Algenflora der Inseln Pelagosa und Pomo. S. 373. — Wilhelm Becker: Die „Anthyllis variegata Sagorski* vom Monte Tonale. S. 381. — Erich Wibiral: Ein Beitrag zur Kenntnis von Erophila verna. (Schluß.) 3. 333. — Robert Freih. v. Benz: Hieracienfunde in den österreichischen Alpen urd in der Tatra. (Fortsetzung.) S.338. — Friedrich Vierhapper: Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. (Fortsetzung.) S. 395. — C. Frh. v. Hormuzaki: Nachtrag zur Flora der Buko- wina. (Fortsetzung.) S. 402. — Personal-Nachrichten. S. 407. Redaktion: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse_ 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘* erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrifi zu haben: 1352/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 3M. 4°—, 1893/97 aM. 10. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung „ direkt beider Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerierer. Einzeine Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Br 2 Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die äurchlaufende Petitzeile berechnet. 408 INSERATE. Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“ zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf & Mk. 4— x 5 1835-187 ( „ » » 1 „., = herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864—1869, 1871, 1873—1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863, 1870, 18%2 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sich direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. REDEEDEEINTEITTTEDZZEEINDDNS RECENT NEED ENDEN Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Universitäts-Professor Dr. Karl Fritsch: Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert M 9, in elegantem Leinwandband M 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. NB. Dieser Nummer ist Tafel V und VI (Sommerstorff) beigegeben. Buchdruckerei Carl Gerold's Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BUTANISEHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien, unter Mitwirkung von Dr. Erwin Janchen, Privatdozent an der k. k. Universität in Wien. verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LXI. Jahrgang, Nr... \ ‚Wien, November 1911. Verkieselungen bei den Bubiaceae-Galieae. Von Dr. Fritz Netolitzky (Czernowitz). Über verkieselte Zellmembranen bei den Rubiaceae fehlen in der Literatur genauere Angaben, wenigstens erwähnt Solereder auch in seinem Nachtragsbande zur „Systematischen Anatomie der Dikotyledonen“ (1908, p. 174—176) nichts darüber. Aber selbst wenn solche Funde aus früherer Zeit vorliegen sollten, dürften die folgenden Angaben nicht ohne Interesse sein, weil sie die ein- heimischen Rubiaceae, also die Galieae, ausschließlich betreffen und weil sie auf der Untersuchung fast aller Arten unserer Flora beruhen. Schon im Jahre 1905 erwähnte ich das Vorkommen ver- kieselter Haare bei Aubia in meinem anatomischen „Bestimmungs- schlüssel der einheimischen Dikotyledonenblätter“. Dem Arbeits- plane gemäß unterließ ich damals eine weitläufigere Prüfung der übrigen Gattungen und begnügte mich mit den wenigen Worten bei ARubia. Die Untersuchung der Asche erfordert einige Vorsichtsmaß- regeln. {Ich verasche stets bei möglichst niederer Temperatur, um Schmelzungserscheinungen hintanzuhalten. Bei sehr zarten Blättern oder wenn die Frage schwieriger zu lösen ist, ob Verkieselungen fehlen oder nicht, lauge ich die nur verkohlten Blätter mit destil- liertem Wasser aus, um die Alkalien zu entfernen, die das Schmelzen der Kieselskelette begünstigen. Die Asche löse ich in verdünnter Salzsäure und entferne diese durch Waschen mit Wasser auf dem Objektträger selbst. Das Aufsuchen der Skelette erfolgt nun im Wasser und später nach völliger Eintroeknung. In Glyzerin gehen zarte Linien oft ganz verloren, während im Troekenpräparate alle Feinheiten in prächtigster Weise zu sehen sind. Die Skelette unserer Hirsearten zum Beispiei zeigen, auf diese Weise geprüft, derartige wichtige Unterschiede, die bei Betrachtung in Glyzerin fast ausnahmslos verloren gehen. Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1911. 28 410 Rubia. R. peregrina L. Die Blätter sind nach der Veraschung und Behandlung mit Salzsäure in ihrer Form wohlerhalten. Die gebuchteten Epidermiszellen der Öber- und Unterseite sind vollständig im Zusammenhange untereinander geblieben, während vom Assimilations- und Leitungsgewebe nichts übrigblieb. Jede Epidermiszelle, mit Ausnahme der beiden zum Spalt der Schließzellen parallelen Nebenzellen, zeigt eine runde Papille, die bei Seitenansichten spitzkegelig ist. Die Haare des Seiten- randes und des kielartig') vorspringenden Nerven, von dem nur die gestreckten und nicht gebuchteten Epidermiszellen noch kennt- lich sind, finden sich in der charakteristischen Form wohlerhalten. Die Wände der Schließzellen sind durchwegs deutlich. Daß die Epidermis der Blattunterseite erhalten ist, gehört zu den Aus- nahmen; bei den meisten übrigen Galieae fehlt eine Verkieselung dieser Blatteile, insbesondere die der Spaltöffnungen. R. tinctorum L. Hier sind die Verkieselungen viel geringer, so daß zusammenhängende Epidermisreste beider Blattflächen (wenigstens an den kultivierten Exemplaren) nicht zu erzielen waren. Die Haarskelette sind glasartig und splittern leicht; die Epidermiszellen tragen „Kutikularfältehen“, die von einem er- höhten Punkte ihren Ausgang nehmen und radiär von diesem in die Umgebung ziehen. Verkieselte Stomata sind selten. Galium. G. vernum Seop. In der mit Salzsäure behandelten Asche erkennt man die Skelette der Haare und der Epidermiszellen der Oberseite; die Streifung der letzteren geht radiär von einem papillenartig erhöhten Punkte aus, was besonders am Blattrande deutlich ist. G. rotundifolium L. Daß hier Verkiesungen vorkommen, kann ich nieht mit Sicherheit behaupten. @. Crueiata (L.) Seop. Skelette ähnlich jenen des @. vernum; um den Haarfuß gruppieren sich die Zellgerüste nach Art von Nebenzellen. Zu atypischen Verkieselungen gehören Teile der Nerven, die Papillen der Oberseite der nichtgebuchteten Epidermis- zellen sowie Spaltöffnungen. G. boreale L. und rubioides L. zeigen nur die Gerüste der Haare und der Epidermiszellen der Oberseite. Manchmal vermißt man die letzteren ganz. @. Aparine L. besitzt schöne Skelette der Haare und ihrer Nebenzellenkränze; auch die Blattspitze ist verkieselt, dagegen gelingt es nur selten, Bilder der Epidermiszellen in der Asche zu entdecken. G. uliginosum L. und parisiense L. Die ganze Epidermis der Oberseite kann in der Asche lückenlos erhalten bleiben. Die 1) Nicht „stielartig“, wie es p. 31 des „Bestimmungsschlüssels* heißt! 411 wenigen beobachteten Spaltöffnungen scheinen nur der Oberseite anzugehören. Haare deutlich. @. verum L. Die Epidermiszellen der Blattoberseite sind in der Asche lückenlos vorhanden. Von der Unterseite sind nur jene der Nerven, und zwar mit den dichtstehenden Haaren er- halten. Die breitbasigen Haare des Blattrandes sind stark ver- kieselt, weniger die der Fläche. @. Mollugo L. Die ganze Oberseite des Blattes ist von einem Rande zum anderen gleichmäßig verkieselt. Die Haare be- stehen nur aus einem kurzen freien Teile und einem längeren Schafte, der an der Bildung des Blattrandes mitbeteiligt ist (wie bei Asperula odorata). Verkieselungen der Blattunterseite nicht beobachtet. @. silvaticum L. Es können auch hier alle Epidermiszellen der Oberseite verkieselt sein, wie bei den vorigen. Die Haare sind wie bei Asperula odorata gestaltet, jedoch anders gestreift. @. aristatum L., asperum Schreb. und purpureum L. zeigen, abgesehen von den Haaren, keine nennenswerten Kieselskelette. Bei @. helveticum Weig., baldense Spr., hereynicum Weig., austria- cum Jaeg. und anisophyllum Vill. scheint die Verkieselung am geringsten zu sein, da häufig gar keine Zellgerüste in der Asche gefunden wurden. Sherardia. S. arvensis L. Verkieselt sind nur die Haare und die Epi- dermiszellen des Blattrandes. An günstigen Stellen reicht diese Kieselzone mehr gegen die Blattmitte zu, doch fand ich nie die Skelette der Schließzellen. Die Epidermiszellen lassen eine sehr feine Streifung erkennen; diese Streifen oder Falten nehmen von einem Punkte jeder Zelle ihren Ausgang und ziehen von diesem radiär in die Umgebung, wie man dies bei Kutikularfalten oft beobachtet, um deren Spuren es sich handelt. Crucianella. ©. angustifolia L. Die Verkieselungen betreffen ebenfalls nur die Randpartien des Blattes, also die Haare und einen Epidermis- zellstreifen von der Oberseite; keine Skelette der Schließzellen gesehen. Jede Epidermiszelle trägt eine Papille wie bei Rubia peregrina. Asperula. A. arvensis L. Nur die Haarspitzen verkieselt gefunden. A. taurina L. Kieselskelette nicht mit Sicherheit beobachtet. A. odorata L. Die Haare sind ganz verkieselt; sie bestehen aus dem eigentlichen Kegelhaare und einem ebenso langen oder längeren Schaftstücke; dieses ist gerieft-gestreift. Hin und wieder eine gebuchtete Epidermiszelle der Oberseite vom Blattrande oder der Blattspitze verkieselt. 28* 412 A. glauca (L.) Bess. (= A.galiordes M. B.) besitzt Blätter, deren Epidermiszellen der Oberseite und Haare verkieselt sind. Letztere haben einen kurzen freien Anteil und einen mehrfach längeren Schaft, der tröpfehen- oder linsenförmige Knötchen trägt. In manchen Präparaten fand ich gelegentlich auch Skelette der Schließzellen mit anhängenden Epidermiszellen; in einem Falle sogar verkieselte Gefäße. Die gestreckten und nicht gebuchteten Epidermiszellen über den Nerven sind fein parallel gestreift. A. humifusa ist wieder fast nur am Blattrande, jedoch weit zur Mitte zu, verkieselt. Die Haarskelette sind vollständig er- halten, ihre Oberfläche ist gestrichelt-rauh; die gebuchteten Epi- dermiszellen sind grob gerieft-gestreift; diese Zeichnung kann nur von der Kutikularfaltelung herrühren; sie zieht zur Haar- basis radiär, auf den Zellen aber wellenföürmig. Die einzeln ge- fundenen Spaltöffnlungen scheinen ausschließlich von der Ober- seite des Blattes, und zwar von der Spitze, herzurühren. A. aristata L. f. A. cynanchica L., A. Neilreichii Beck und A.tinctoria L. liefern nur ganz untergeordnete Skelette, am besten noch von der Blattspitze. Zusammenfassung. Verkieselte Zellen des Hautgewebes sind bei den Blättern der einheimischen Galieae weitverbreitet; die Verkieselung betrifft in den meisten Fällen die einzelligen Haare und die Epidermis der Oberseite, besonders am Blattrande und an der Blattspitze. In seltenen Fällen ist die ganze Epidermis beider Blattflächen mit den Schließzellen in lückenlosen Verbänden erhalten (Rubia pere- grina). Verkieselungen des Mesophylis und von Teilen der Nerven scheinen atypische Bildungen zu sein (pathologisch?). Die Stärke der Verkieselungen wechselt nicht nur innerhalb der Art (vielleicht auch nach dem Standorte), sondern auch bei demselben Individuum je nach dem Alter des Blattes. Teerfarbstoffe, z. B. Methylenblau, können zur Färbung der Kieselskelette, besonders der Papillen (z. B. Rubia), ver- wendet werden. Bemerkungen über die „Lichtspareinrichtung‘“‘ des Tascus-Blattes. Von Jul. v. Wiesner. Mit lebhaftem Interesse las ich kürzlich einen in dieser Zeit- schrift veröffentlichten Aufsatz,') in welchem der Versuch gemacht wird, zu zeigen, daß das in das Blatt von Tazus baccata ein- strahlende Licht infolge besonderer Einrichtung der unteren Epi- !) F.v. Frimmel, Die untere Kutikula des Taxus-Blattes — ein Licht- reflektor. Österr. bot. Zeitschrift, 1911, S. 216—223. 415 dermis verhindert wird, aus dem Blatte auszutreten, vielmehr ge- zwungen ist, durch totale Reflexion an der Kutikula im Blatte zu verharren, was mit Rücksicht auf die natürlichen Beleuchtungsver- hältnisse diesem Holzgewächse zum Vorteil gereichen soll, indem, wie der Autor (pag. 218) sagt, „diese Einrichtung eine Erhöhung des Lichtgenusses herbeiführt“. Zur Begründung dieser Auffassung diente dem Verfasser das Studium des Strahlenganges des von oben in die untere Epidermis eintretenden Lichtes unter Rücksichtnahme auf den Brechungs- exponenten und auf die Form der Kutikula. Dieser Teil der Arbeit ist sehr sorgfältig durchgeführt und ieh möchte nicht unterlassen, die mathematisch-physikalische Seite der Beweisführung als recht gelungen hervorzuheben, wenn auch bezüglich der gemachten Vor- aussetzungen weiter unten etwas zu bemerken sein wird. Leider hat der Autor in seinen Ausführungen übersehen, sich darüber Klarheit zu verschaffen, ob das von oben in die untere Epidermis eintretende Lieht intensiv genug ist, um, im Blatte fest- gehalten, diesem einen Vorteil bieten zu können. Zur Entscheidung dieser Frage ist es erforderlich, die Intensität des Lichtes zu be- stimmen, welches nach dem Durehgang durch das Blatt die untere Epidermis von oben her empfängt. Zur Durchführung der nach- folgend mitgeteilten Versuche dienten durchwegs vollkommen aus- gebildete, also auch vollergrünte Blätter. Zunächst prüfte ich die Liehtdurchlässigkeit der Tazus-Blätter mittels des Diaphanoskopes. Bei mäßig starkem Tageslichte, wie es eben die Anschauung Frimmels fordert, um eine „Lichstspar- einrichtung“ plausibel zu machen, erscheint das Blatt von Zaxus im Diaphanoskop noch erkennbar transparent, selbst dann noch, wenn die Stärke des äußeren Lichtes bis auf 001 Bunsen fällt. Wenn man aber die Taxus-Blätter im Diaphanoskop bei sehr starker Intensität des Sonnenlichtes (I 1'352 Bunsen, am 22. Juli 1911 in Wien zu Mittag) prüft, so erscheinen dieselben ziemlich deutlich transparent. Die Blätter lassen ein schwaches, grüngelbes Licht hindurch. Sehon aus diesen Versuchen darf man ableiten, daß nicht nur bei hohen Lichtintensitäten, sondern schon in mäßigem diffusen Lichte durch das Blatt von Taxus Lieht hindurch geht, also die von Frimmel angenommene totale Reflexion des Lichtes an der Innenseite der unteren Kutikula nicht stattfindet. In sehr schwachem Liehte ist allerdings keine Transparenz des Taxus-Blattes zu kon- statieren; es wäre aber gewagt, hierin einen Beweis für die Richtig- keit der Ansicht Frimmels zu erblicken. Diese eben mitgeteilten, mit dem Diaphanoskop durchgeführten Versuche dienten nur zur vorläufigen Orientierung. Zur genauen Beantwortung der Frage, ob die untere Oberhaut des Taxus-Blattes als ein Lichtsparorgan anzusehen sei, welches einen faktischen physiologischen Effekt hervorzubringen imstande ist, mußten messende Versuche angestellt werden. 414 Ich versuchte zunächst zu prüfen, ob die auf das Bunsen- sche Normalpapier wirkenden Strahlen in die untere Epidermis ge- langen und im Bejahungsfalle, welche Intensität dieselben im Ver- gleiche zu dargebotenen, d.i. auf die obere Epidermis gelangenden Strahlen besitzen. Ich begann damit, im schwachen diffusen Lichte (I = 0°015 Bunsen) zu operieren, wobei ich ein negatives Resultat er- zielte.e Aber auch bei sehr starker Sonnenbeleuchtung (Intensität nahezu 1’4 am 23. Juli 1911 in Wien um die Mittagsstunde) konnte ich keinen Durchgang der sogenannten chemischen Strahlen durch das Blatt wahrnehmen. Das frei dem Sonnenlichte exponierte Papier war ganz schwarz geworden, während das vom Blatte be- deckte Papier keine Veränderung nachweisen ließ, ob es intakt auf die Papierfläche gebracht oder vorher von der unteren Epidermis befreit wurde. Nach Ausweis dieser Proben geht gar kein stark brechbares, also kein blaues, violettes und ultraviolettes Lieht durch das Taxus-Blatt hindurch, ja man darf sagen, daß ein solches Licht die untere Epidermis gar nicht einmal erreicht. Ein solches Licht wird eben schon in den über der unteren Epidermis gelegenen Gewebeschichten vollkommen absorbiert. Da nun bekanntlich die schwach brechbaren, also die gelben, orangen und roten Strahlen im Blatte eine wichtige Rolle spielen, da ja die Kohlensäureassimilation hauptsächlich durch diese Strahlen bewirkt wird, so nahm ich auch Prüfungen mit Rhodamin-B- Papier vor. Die maximale Wirkung des Lichtes kommt auf dem Rhodamin- B-Papier durch Gelb zustande. Doch wirken auch Orange und schwächer brechendes Rot, ja selbst Blau bis Ultraviolett'). Eine etwa eintretende Wirkung eines durch das Taxus-Blatt gegangenen Lichtes auf das Rhodamin-B-Papier könnte nur durch schwach brechbares Licht (Rot, Orange, Gelb, Grün) hervorgerufen worden sein, da nach den mit dem Bunsenpapier vorgenommenen Versuchen kein stark brechbares Licht in die untere Epidermis des Taxus- Blattes gelangt, selbst wenn das Außenlicht eine sehr hohe Inten- sität besitzt. Bei Anwendung von schwachem Lichte (I = 0'010 und darunter), welches durch das ZTaxus-Blatt hindurchgelassen wurde, war auf dem darunter liegenden Rhodamin-B-Papier selbst nach lange andauernder Einwirkung nur eine Spur von Farbenänderung zu bemerken. Erst bei sehr hoher Intensität des Sonnenlichtes (I = 1'2—1°4) konnte eine deutliche, wenn auch nur schwache Wirkung erzielt werden. Diese Wirkung war aber eine so geringe, daß eine zahlenmäßige Bestimmung der Intensität des durchge- lassenen Lichtes nicht vorgenommen werden konnte. Auch ergab 1) Näheres über die Eigenschaften des von Andresen eingeführten Rhodamin-B-Papiers findet man in meinem Werke: Der Lichtgenuß der Pflanzen, Leipzig, Engelmann, 1907. 415 sich bei diesen Versuchen kein augenfälliger Unterschied, ob das Licht durch das intakte oder durch das seiner unteren Oberhaut entkleidete Blatt hindurchgelassen wurde. Aus den hier mitgeteilten Versuchen geht also hervor, daß selbst bei hoher Intensität des Außenlichtes gar kein stark brech- bares Licht in die untere Epidermis eines ausgewachsenen, völlig ergrünten Taxus-Blattes gelangt. Schwach brechbares Licht, aber von sehr geringer, nach der angegebenen Methode nicht mehr meßbaren Intensität, gelangt allerdings bei hoher Intensität des Außenlichtes in die untere Epidermis des Taxus-Blattes. Da sich aber kein merklicher Unterschied in der Intensität des schwach brechbaren, durch das Blatt gegangenen Lichtes nachweisen ließ, ob das intakte oder das seiner unteren Oberhaut’beraubte Blatt!) im Versuche verwendet wird, so ergibt sich wohl mit großer Klar- heit, daß die behauptete, der Pflanze angeblich zugute kommende „Liehtspareinrichtung“ im Blatte von Taxus nicht anzunehmen ist. Wenn trotz der mathematisch-physikalischen Beweisführung des Verfassers seine Theorie der Liehtspareinrichtung nicht zutrifft, so liegt, wie ich nachgewiesen habe, der Grund zunächst darin, daß auf die Innenseite der unteren Kutikula des Zaxus-Blattes gar kein stark breehendes Licht mehr gelangt und daß das dahin ge- langende schwach brechbare Licht eine verschwindend geringe In- tensität besitzt, während der Verfasser die Annahme macht, daß ein Licht von mäßiger Intensität dort auftritt. Wenn er dies auch nicht ausspricht, so fordert seine Theorie diese Annahme, denn wenn ein Licht von verschwindend geringer Intensität in das Blatt zurückgeworfen werden würde, so hätte dasselbe für das Blatt als Kraftquelle keinen Wert. Auch kann ich nicht unerwähnt lassen, daß beim Durehgang des Lichtes durch organisierte Gebilde die optischen Verhältnisse doch nieht so einfach liegen, wie in homo- genen Medien (Wasser, Glas ete.), sondern daß nicht nur im Blatte im allgemeinen, sondern auch in den Geweben und Zellen desselben, ja sogar in den Zellenbestandteilen (Membran, Protoplasma etc.) der Strahlengang durch Absorption, Zerstreung und innere Reflexion in einer für uns vielfach noch unbekannten Weise modifiziert wird. Wenn ieh unter dem Mikroskop eine kugelförmige, in Wasser suspen- dierte Luftblase betrachte, so erkenne ich an dem im durchfallen- den Lichte erscheinenden schwarzen Ringe genau die Kugelzone, in welcher eine totale Reflexion des Lichtes stattfindet. Daß aber an der unteren Kutikula des Taxus-Blattes keine totale Reflexion des von innen auffallenden Lichtes stattfindet, trotz des relativ hohen (mittleren) Brechungsexponenten all der die Kutikula zu- !) Um nicht mißverstanden zu werden, will ich nicht unerwähnt lassen, daß sich die untere Epidermis vom Taxus-Blatte nicht einfach abziehen läßt; bei ihrer Entfernung können leicht Anteile des benachbarten Gewebes mit- Eanammen werden, was zu besonderer Vorsicht bei Vornahme der Versuche mahnt. 416 sammensetzenden Substanzen, lehrten ja schon die mit dem Dia- phanoskop angestellten Versuche. Weiters möchte ich noch erwähnen, daß auch die Voraus- setzungen, auf welche Herr v. Frimmel seine Aufstellung einer „Liehtspareinrichtung“* im Blatte von Taxus stützt, nicht zutreffen. Er glaubt, daß die Eibe nie einen Lichtüberschuß empfange, sondern daß sie mit einem Lichtminimum auskommen müsse, daß sie, wie er ausdrücklich sagt, ein Schattenbaum sei. Er stützt sich bei dieser seiner Behauptung auf die Angaben von Kirchner. Loew und Schröter (Lebensgeschichte der Blütenpflanzen Mitteleuropas, Bd. I. S. 62), welche angeblich Taxus als einen „schattenlieben- den“ Baum bezeichnen. Aber die genannten Autoren sagen gar nicht, daß die Eibe ein schattenliebender Baum sei, sondern bedienen sich zur Üharakterisierung der Lichtverhältnisse dieser Bäume des in forstwirtschaftlichen Schriften häufig gebrauchten Ausdruckes „schattenertragend“, was ja nicht ausschließt, daß ein solehes Gewächs auch viel Sonne verträgt. Es wird in dem genannten Werke (S. 62) übrigens ausdrücklich gesagt, daß die Eibe auch auf sonnigen Standorten in der Natur vorkommt, und daß sie sonnigen Standort verträgt, sieht man ja häufig genug in unseren Gärten und Anlagen. Es wäre jedenfalls zweckentsprechend gewesen, wenn der Autor bei Aufstellung seiner Hypothese zuerst die Liehtverhältnisse, unter welchen die Eibe lebt, sich klar gemacht hätte, was leicht zu bewerkstelligen gewesen wäre, wenn er den relativen Licht- genuß der Eibe zahlenmäßig festgestellt hätte'). Ohne große Mühe wäre er zu dem Resultate gekommen, daß Taxus baccata ein sehr hohes Maxirmum und ein sehr tief gelegenes Minimum des relativen Liehtgenusses besitzt. Die Kenntnis des hohen Maximums hätte ihn wahrscheinlich abgehalten, nach „Lichtspareinrichtungen“ beim Taxus-Blatte zu suchen. Und wenn ihn vielleicht das außerordent- lich tief gelegene Minimum verleitet hätte, seine Hypothese aufzu- stellen, so würde ihn der Vergleich des Sonnenblattes der Eibe mit dem Schattenblatt dieses Baumes davon überzeugt haben, daß die Unterschiede im anatomischen Bau der unteren Epidermis dieser beiden Blattkategorien keinen Anhaltspunkt zur Aufstellung einer „Lichtspareinrichtung“ für das Schattenblatt bieten. Für ein Sonnen- blatt wäre aber eine solehe Einrichtung zwecklos. Da ich es für wert befunden habe, auf die Arbeit eines An- fängers kritisch zu reflektieren, so bezeugte ich zunächst dadurch, daß ich Anfängerarbeiten nicht so gering schätze, daß man auf 1) In meiner Abhandlung „Weitere Studien über die Lichtlage der Blätter und über den Lichtgenuß der Pflanzen“ (Sitzungsber. d. Wiener Akad. d. Wissensch., Bd. 120, März 1911) habe ich die Grenzen des relativen Licht- genusses von Taxus baccata angegeben. Das Maximum wurde = 1 gefunden. Das Minimum geht bei uns bis auf !/,, hinab. Das Maximum ist also ein sehr hohes, das Minimum ein sehr niederes. 417 dieselbe keine Rücksicht zu nehmen habe. Ich erlebte es ja selbst an manchem meiner Schüler, daß selbst ihre ersten Arbeiten für die Wissenschaft Wert besaßen. Ich wollte aber auch bei dieser Gelegenheit neuerdings zum Ausdruck bringen, daß ich kein Gegner teleologischer Betrachtungen bin, auch nicht im Bereiche der Histo- logie. vielmehr die Forschungen über Zweckeinrichtungen und Zwecktätigkeit für höchst wichtig und förderlich erachte. Aber es muß, indem man z. B. den Zweck, also „die physiologische Be- deutung“ einer morphologisch ausgeprägten Eigentümlichkeit zu erforschen unternimmt, mit außerordentlicher Vorsicht und Um- sicht zu Werke gegangen werden, damit man nicht ins Phanta- stische gerate. Geistreiche Einfälle über den Zweck mancher Einrichtung im Organismus haben — wie oft! — zu irrtümlichen Anschaungen geführt, die sich um so schädlicher erwiesen, je fester sie sich einwurzelten. Auch Frimmels „Liehtspareinrichtung“* ist schön ersonnen und wegen ihrer — allerdings einseitigen — physikali- schen Fassung geeignet, viele Anhänger zu_ gewinnen. Deshalb schien es mir Pflicht, die nach reiflicher Überlegung und aus- reichender experimenteller Prüfung gewonnenen Resultate an dieser Stelle zu veröffentlichen. Ein Beitrag zur Algenflora der Inseln Pelagosa und Pomo. Von Dr. Hermann Cammerloher (Triest). (Mit 2 Textabbildungen.) (Aus der k. k. zoologischen Station in Triest.) (Schluß. ) B. Algenfunde von Pomo (1. Juni 1911). Im folgenden Teile bringe ich die auf Pomo gesammelten Algen; ich füge auch jene bei, die auf der nordwestlich vom Eiland Pomo gelegenen Pomobank gesammelt wurden. Letztere ist eine Untiefe von zirka 100 m im Durchmesser und einer Tiefe von ungefähr 6—8 m. Bei jenen Pflanzen, die von der Pomobank herrühren, führe ich dies ausdrücklich an; ferner zähle ich jene Formen auf, die bei einem Dredgezug eine Seemeile nördlich von Pomo aus einer Tiefe von 146 m zutage gefördert wurden. 1) Ygl. Nr. 10, 8. 373, . Phaeophyta. Phaeosporeae. Stypocaulon scoparium Kütz. — Kütz., Phye. gen., Taf. 18, I. — Id., Tab. phye., V., Taf. 96. — Frauenfeld, Taf. 3. — Hauck, p. 347. Sphacelaria scoparia Lyngb. — Harv., Phye. brit., pl. 37. Auf Eiland und Bank Pomo. Halopteris filieina (Grat.) Kütz. — Kütz., Phyc. gen., p. 293. — ld., Tab. phye., V., Taf. 55. — Frauenfeld, Taf. 3. — Hauck, p. 347. Sphacelaria filicina Harv., Phye. brit., pl. 142. Sph. tenuis Bonnem. — Kütz., Tab. phye., V., Taf. 94. Aus einer Tiefe von 146 m und von der Pomobank. Cyclosporeae. Dictyopteris polypodioides (Desf.) Lamour. — Hauck, p. 311. Halyseris polypodioides Ag. — Harv., Phye. brit., pl. 19. — Kütz., Phye. gen., p. 340, Taf. 23. — 1d., Tab. phyc., IX., laf. 53. — Frauenfeld, Taf. 8. Tiefe 1 m und Pomobank. Dictyota dichotoma (Huds.) Lamour. f. implexa Hauck, p. 306. D. dichotoma var. implexa Harv., Phye. brit., pl. 103. D. implexa Lamour. — Kütz., Tab. phye., IX., Taf. 14. D. spiralis Kütz., Tab. phyc., IX., Taf. 14. D. intricata Kütz., Tab. phye., IX., Taf. 15. D. ornata Zanard. — Kütz., Tab. phyce., IX., Taf. 26. Dichophyllum implexum Kütz., Phye. gen., p. 338. Fruchtend; Pomobank. Taonia atomaria (Woodw.) J. Ag. — Harv., Phye. brit., pl. 1. — Kütz., Tab. phye., IX., Taf. 61. — Hauck, p. 307. Kleine Exemplare, Tiefe 1 m. Padina Pavonia (L.) Gaillen. — Harv., Phye. brit., pl. 91. — Hauck, p. 309. Zanonia Pavonia Kütz., Phye. gen., p. 341, Taf. 22, I. — Id., Tab. phye., IX., Taf. 70. — Frauenfeld, Taf. 11. Pomobank, große Exemplare. Oystosira Montagnei J. Ag. ß. moniliformis Hauck, p. 294. Phyllacantha moniliformis Kütz., Phye. gen., p. 356. — Id., Tab. pbye., X: „Maf..32. Vorkommen wie auf Pelagosa. Oystosira abrotanifolia Ag. — Kütz., Phye. gen., p. 357. — Id., Tab. phye., X., Taf. 47. — Valiante, p. 14, Tav. 4. — Hauck, p. 298. ©. elata Kütz., Tab. phyc., X., Taf. 47. C. divaricata Kütz., Tab. phyc., X., Taf. 49. ©. glomerata Kütz., Tab. phye., X., Taf. 49. ©. squarrosa Kütz., Tab. phye., X., Taf. 48. 419 C. leptocarpa Kütz., Tab. pbye.. X., Tar 46. C. pumila Kütz.. Tab. phye.. X.. Taf. 50. Fruchtend; Eiland und Bank Pomo. Abb. 2. Eiland Pomo, von Süden. Cystosira barbata (Good. et Woodw.) Ag. — Harv., Phye. brit., pl. 360. — Kütz., Phye. gen., p. 357%. — Id., Tab. phye., X, Taf. 44, fig. a—h. — Valiante, p. 15, Tav. 5. — Hauck, D- 296. 420 O©. Hoppii Ag. — Kütz., Phye. gen., p. 357, Taf. 37, I. — Id., Tab. phye., X., Taf. 45, fig. a—f. — Valiante, p. 16, Tav. 7. — Frauenfeld, Taf. 14. Pomobank. Sargassum linifoium Ag. — Kütz., Phye. gen., p. 362. — Id., Tab. phyc., XI., Taf. 24. — Hauck., p. 299. S. coarctatum Kütz., Phye. gen., p. 361, Taf. 37, III. — Id., Tab. phye., Xl., Taf. 22. S. Boryanum Kütz., Tab. phye., XI, Taf. 22. — Frauenfeld, Taf. 14. S. obtusatum Kütz., Tab. phye., XI., Taf. 20. Pomobank. Rhodophyta. Nemalioneae. Helminthora divaricata (Ag.) J. Ag. — Hauck, p. 57. Dudresnaya divaricata J. Ag. — Harv., Phye. brit., pl. 60. Nemalion divaricatum Kütz., Tab. pbye., XVI., Taf. 63. N. clavatum Kütz., Tab. phye., XVL, Taf. 63. N. ramosissimum Kütz., Tab. phye., XVI., Taf. 55. Von einer schleimigen Hülle umgeben, sehr schlüpfrig; mit Cystokarpien. Pomobank. Rhodymenieae. Rhodymenia Palmetta (Esper.) Grev. — Harv., Phye. brit., pl. 134. — Hauck, p. 161. Sphaerococcus Palmetta Kütz., Phye. gen., p. 410. — Id., Tab. phyc „IX UL, Tat 97,.98,.98. Kleine Formen wie auf Pelagosa. Tiefe 3—4m und Pomo- bank. Veramieae. Laurencia obtusa (Huds.} Lamour. ß. cerucifera Hauck, p. 206. L. obtusa erueifera Kütz., Tab. phye., XV., Taf. 55. — Falken- berg, p. 246. L. patentissima Kütz., Tab. phye., XV., Taf. 56. L. oophora Kütz., Tab. phyc., XV., Taf. 57. L. cyanosperma Kütz., Tab. phye.. XV., Taf. 58. L. laxa Kütz., Tab. phyc., XV., Taf. 60. Laurencia papillosa (Forsk.) Grev. — Kütz., Tab. phyc., XV., Taf. 62. — Falkenberg, p. 248, Taf. 23, 3—10. — Hauck, p. 210. Tiefe 2—3 m. Dasya arbuscula Ag. «. genuwina Hauck, p. 252. D. arbuscula Kütz., Tab. pbye., XIV., Taf. 83. — Harv., Phyc. brit., pl. 224. — Falkenberg, p. 623. Mit Cystokarpien; Tiefe 2—3 m. Dasya Wurdemannii Bail. — Kütz., Tab. phyc., XIV., Taf. 81. — Hauck, p. 250. 421 Heterosiphonia ‚Wurdemammii Falkenberg, p. 638, Taf. 16, 11. Mit Tetrasporen; Pomobank. Polysiphonia sanguinea (Ag.) Zanard. — Kütz., Phye. gen., p. 426. Id., Tab. phye., XII, Taf. 96. — Falkenberg, Taf. 21. — Hauck, p. 222. P. deusta Kütz., Phyc. gen., p. 424. — Id., Tab. phye., XIIL, Tas 77T. P. arachnoidea Kütz., Phye. gen., p. 424. — Id., Tab. phyc., BILL. Taf.:77. P. purpurea Kütz., Phye. gen., p. 424. Außerst zarte, langfädige Formen; etwas verworren; Tiefe 2—3 m. Polysiphonia fruticulosa (Wulf.) Spreng. — Kütz., Tab. phye., XIV., Taf. 28. — Falkenberg, p. 13, Taf. 21, 1—5. — Hauck, p. 241. P. Wulfenii Kütz., Phye. gen., p. 431. — Id., Tab. phye., XIV., Taf.'28. P. Martensiana Kütz., Pbye. gen., p. 432. — Id., Tab. phyec., BlV.. Taf 29. P. pyenophlaea Kütz., Phyc. gen., p. 432. — Id., Tab. phye., RIV., Taf. 30. P. humilis Kütz., Tab. phyc., XIV., Taf. 29. P. comatula Kütz., Tab. phye., XIV., Taf. 31. Rytiphlaea fruticulosa Harv., Phye. brit., pl. 220. Mit Antheridien und Cystokarpien; an Üystosira. Ceramium tenuissimum (Lyngb.) J. Ag. — Hauck, p. 104. C. nodosum Harv., Phyc. brit., pl. 40. Gongroceras nodiferum Kütz., Tab. phye., XII., Taf. 78, 100. G. pellucidum Kütz., Tab. phyc., XII, Taf. 78. Mit Cystokarpien; an Cystosira. Ceramium rubrum (Huds.) Ag. — Harv., Phye. brit., pl. 181. — Kütz., Phye. gen., p. 381, Taf. 47. — Id., Tab. phye., XIIL, Taf. 4 — Hauck, p. 108. C. lanciferum Kütz., Tab. phye., XIIL, Taf. 8. C. villosum Kütz., Tab. pbye., XIII, Taf. 13. C. dichotomum Kütz., Tab. phye., XIII, Taf. 16. Trichoceras villosum Kütz., Tab. phye., XII., Taf. 84. Tiefe */, m. Ceramium ciliatum (Ellis.) Ducl. — Harv., Phye. brit., pl. 139. — Hauck, p. 110. Echinoceras ciliatum Kütz., Phye. gen., p. 380. — Id., Tab. phyc., XII, Taf. 86. E. hirsutum Kütz., Phye. gen., p. 380. — Id., Tab. phye., XII, Taf. 86. E. armatum Kütz., Tab. phye., XII., Taf. 87. E. imbricatum Kütz., Phye. gen., p. 380. — Id., Tab. phye., XI., Taf. 87. 422 E. julaceum Kütz., Phye. gen., p.380. — Id., Tab. phye., XII., Taf. 88. E. diaphanum Kütz., Phye. gen., p. 380. — Id., Tab. phye., XII... Vaf82% E. Hystrix Kütz., Phye. gen., p. 380. — Id., Tab. phye., XII., Taf. 89. E. horridum Kütz., Tab. pnye., XIH., Taf. 90. E. spinulosum Kütz., Phyc. gen., p. 380. — Id., Tab. phye., XII... 736798 E. distans Kütz., Tab. phye., XIL, Taf. 91. E. secundatum Kütz., Tab. phye., XII., Taf. 92. E. patens Kütz., Tab. phyc., XIL, Taf. 92. E. pellueidum Kütz., Phye. gen., p. 380. — Id., Tab. phye., XII, Taf. 93. — Frauenfeld, Taf. 13. E. puberulum Kütz., Phye. gen., p. 330. — Id., Tab. phye., XITs4Rar 293. E. ramulosum Menegh. — Kütz., Tab. phyc., XII., Taf. 94. — Frauenfeld, Taf. 13. E. nudiuseulum Kütz., Pbye. gen., p. 380. — Id., Tab. phye., XI., Taf. 94. Tiefe 1. m. Callithamnion granulatum (Duel.) Ag. — Hauck, p. 87. Phlebothamnion granulatum Kütz., Phye. gen., p. 375. — Id., Tab. phye., XII, Taf. 1. — Frauenfeld, Taf. 12. Ph. spongiosum Kütz., Tab. phye., XIL, Taf. 13. Callithamnion spongiosum Harv., Phye. brit., pl. 125. Callithamnion seirospermum Griff. ß. graniferum Hauck, p. 86. O. apiculatum Kütz., Tab. phye., XI., Taf. 67. Seirospora flaccida Kütz., Tab. phye., XII., Taf. 17. Mit Seirosporen; Tiefe 2—3 m. Antithamnion plumula (Ellis.) Thur. ß. erispum Hauck, p. 73. Ceramium refractum Kütz., Phye. gen., p. 373. — 1d., Tab. phye., XI., Taf. 84. C. polyacanthus Kütz., Tab. phyc., XI., Taf. 83, fig. UI. Mit Tetrasporen; Tiefe 2—3 m. Cryptonemieae. Sarcophyllis edulis (Stackh.) J. Ag. — Hauck, p. 120. Iridaea edulis Bory. — Harv., Phye. brit., pl. 97. — Kütz., Phye. gen., p. 396. — Id., Tab. phyc., XVIL, Tat. 3. bei Pomo in einer Tiefe von 146 m; für die Adria bisher unbekannt. Peyssonnelia rubra (Grev.) J. Ag. — Hauck, p. 34. P. orbicularis Kütz., Phye. gen., p. 385. Pomobank. Peyssonnelia polymorpha (Zanard.) Schmitz. — Hauck, p. 35. Pomobank. 423 Corallina rubens L. — Solms, p. 6. — Hauck, p. 278. ©. cristata Kütz., Tab. phye., VIII, Taf. 80. C. verrucosa Kütz., Tab. phye., VIII., Taf. 80. C. spermophora Kütz., Tab. phye., VIII., Taf. 81. Jania rubens Harv., Phye. brit., pl. 252. — Kütz., Phye. gen., p.. 389, Taf. 79, I. — Id., Tab. phyce., VIIL, Taf. 80.,— Frauenfeld, Taf. 15. J. adhaerens Lamour. — Kütz., Tab. phye., VIII, Taf. 83. Vorkommen wie auf Pelagosa; Eiland und Bank Pomo. Lithothammion fascieulatum (Lamarck) Aresch. P. fruticulosum Hauck, p. 274. L. ramulosum Solms, p. 29. Spongites fruticulosa Kütz., Tab. phye., XIX., Taf, 99. Pomobank. Amphiroa eryptarthrodia Zanard. ß. verruculosa Hauck, p. 276. A. verruculosa Kütz., Phye. gen., p. 387, Taf. 79, II. — Id., Tab. phye., VIII, Taf. 39. — Solms, p. 8. Eiland und Bank Pomo. Chlorophyceae. Siphoneae. Bryopsis plumosa (Huds.) Ag. ß. adriatica Hauck, p. 473. Br. adriatica Menegh. — Kütz., Tab. phye., VI., Taf. 79. Br. cupressoides Kütz., Tab. phye., VI., Taf. 79. Halimeda Tuna (Ellis. et Sol.) Lamour. — Hauck, p. 482. H. Tuna Kütz., Phye. gen., p. 310. — Id., Tab. phye., VI., Taf. 21. — Frauenfeld, Taf. 5. Schöne, große Pflanzen; Pomobank. Chaetomorpha aerea (Dillw.) Kütz. — Kütz., Tab. phye., IIL, Taf. 69. — Hauck, p. 438. Conferva aerea Harv., Phye. brit., pl. 99B. — Kütz., Phye. gen., p. 258. Ch. Princeps Kütz., Tab. phye., III, Taf. 59. Ch. vasia Kütz., Tab. phye., IIL, Taf. 56. Ch. variabilis Kütz., Tab. phye., IIL, Taf. 55. Ch. urbica (Zanard.) Kütz., Tab. phye., III., Taf. 54. Ch. gallica Kütz., Tab. phye., IIL, Taf. 57. Bei meinem ersten Besuch der Insel am 1. März 1911 trat Ch. aerea sehr zahlreich auf; an seichten Stellen war das Ufer damit bedeckt; bei Ebbe lae sie teilweise frei, große Flächen wie mit einem grünen Teppich überziehend. Im Monate Juni da- gegen fanden sich nur an einzelnen Stellen einige wenige Exem- are Cladophora Plumula ß. glebifera Kütz., Tab. phye., IV., Taf. 27. — Id., Phye. gen., p. 269. Cl. dalmatica Kütz., Phye. gen., p. 268. — Id., Tab. phye., IV., Dart. 424 Oladophora mediterranea Hauck. — Hauck, p. 453. Cl. rupestris y. mediterranea Kütz., Tab. phye., IV., Taf. 3. Pomobank. Das vorliegende Verzeichnis erhebt keinen Anspruch auf Voll- ständigkeit, da hiezu die Zeit des jeweiligen Aufenthaltes auf den beiden Inseln nicht ausreichte. Es wäre daher bei der lückenhaften Kenntnis unserer heimischen Algenflora sehr wünschenswert, wenn den Inseln und Eilanden, die sonst nur schwer zu erreichen sind, bei den oben erwähnten Terminfahrten in Zukunft mehr Zeit zur Durchforschung gewidmet würde. Nachtrag zur Flora der Bukowina. Von Constantin Freih. v. Hormuzaki (Czernowitz). (Schluß. ?) Najadaceae. Potamogeton alpinus Balbis (O. rufescens Schrad.). Im Dornaflusse bei Dorna Vatra (B.,]. c.). Orchidaceae?). Orchis purpurea Huds. Auf Wiesen und Grasplätzen bei Czernowitz und am Cecina (H. H.). Unter ©. militarıs L. bei Kpp., 1. ce. *(). signifera Vest —= O. mascula L. var. speciosa (Host). Cernauca. (H. H.). Petrauti am Sereth (M., H. H.) in der Bukowina jeden- falls die vorherrschende Form. O. cordigera Fries. Cecina (Proe., ]. c.). O. sambucina L. In der unteren montanen Region auf Wiesen nur in der gelbblühenden Varietät: Valea saca (Bezirk Gura- humora), Capu-Cämpului, Gurahumura (Proc., 1. c.) schon von ZJawadzki erwähnt. *(). lancibracteata C. Koch. Dorna, Kimpolung (Petr., H. H.). Diese Art wird von manchen Autoren als identisch mit O0. macro- stachys Ten. (0. saccifera Brogn.) betrachtet, da aber bei Ledebour (Fl. Ross., Bd. IV, S. 58) die obige und ©. macro- stachys als besondere Arten beschrieben werden und auf die Bukowiner Exemplare nur die Beschreibung der ersteren zutrifft, so führe ich sie unter dieser Bezeichnung an. 1) Vgl. Nr. 10, S. 402. 2) Vgl. Proc. in Verh. d. zool.-bot. Ges., Jahrg. 1890, wo die bis dahin bekannten Fundorte genau angegeben sind. 425 0. latifolia L. (O. majalss Rehb.) Oeru-Hügel bei Mihalcea'), Ropcea, Krasna Ilski, Budenitz, auf Wiesen häufig (H. H.), Peträuti am Sereth und Dorna (M. und Petr., H. H.) (0. lati- folia Cr. «. majalis Neilr. bei Kpp., l. e.) bis in die subalpine Region: Pietrele Doamnei (Proc., l. e.). OÖ. incarnata L. Ozernowitz und Ocru (H. H.), Peträuti am Sereth. (M., H. H.) Cernauca, Gegend von Üzernowitz, Franztal und Cacica (Proc., l.c.), also im Hügellande und der unteren mon- tanen Region. (0. latifolia Cr. ß. incarnata Neilr. bei Kpp., l. e., von keinem Bukowiner Standorte). Anacamptis pyramidalis Rich. Auf Bergwiesen bei Capu- Campului und Valeasaca (Bezirk Gurahumora) Proc., l. c., und H. H. Sonst nur von Zawadzki aus der Bukowina ohne Standortsangabe erwähnt. GFymmnadenia odoratissima (L.) Rich. Auf einer Wiese im Hügel- lande zwischen Mihalcea und Bobesti (Proc., 1. e.) Zaharesci bei Suceava (Proc., l.c., 1892), auf Wiesen am Runc bei Krasna Ilski und in Ropcea (H. H.). Platanthera chlorantha (Custer) Rehb. Umgebung von ÜOzernowitz, Valesaca (Bezirk Gurahumora) und Umgebung von Kimpolung (Proc., l. c.) Cernauca (H. H.). Epipactis atropurpurea Rafın. = E. rubiginosa Gaudin. In der subalpinen Region auf Kalk verbreitet: Pietrele Doamnei (H.H.). E. atrorubens Schult. (Proc. und B., |]. e.), E. latifoia All. P. minor Neilr. (Kpp., 1. e.). Listera cordata (L.) R. Br. In einem schattigen Nadelwalde bei Poiana Negrii (Proc., 1. c.). Corallorhiza trifida Chätelain = C. innata R. Br. In schattigen Wäldern, Cecina (H. H. und Proe., l. ec.) Franztal, Ropcea, Peträuli am Sereth, Rareu (Proc., 1. c.). Iridaceae. Iris hungarica W. et Kit. Auf natürlichen Wiesen in der Um- sebung von Suceava und am Plateau Horaiza (Proc., ]. e.). I. bohemica Schm. bei Kpp., l. c., vom Dniestergebiet und Stroiesti (dem Standorte Proc.’s bei Suceava) gehört eventuell hierher. I. ruthenica Dryand (I. caespitosa Pall.). Auf natürlichen Wiesen bei Suceava, besonders bei Zaharesti gesellig in großer Menge, am Horaizaplateau vereinzelt (Proc., 1. ce.). (I. graminea L.). Am Oecruhügel bei Mihalcea auf natürlichen Wiesen gesellig in Anzahl (H. H.), Stroiesti (Kpp., 1. c.). Liliaceae. [Allium ammophilum Heufl. (A. flavescens Rchb.). Beim Kloster Raröu in Rumänien.] 1) Der Hügel Ocru bei Mihalcea gehört zum Territorium der Gemeinde Camena; letzterer Fundort bei Proc., 1. e., bezeichnet den eben genannten Hügel. Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1911. 29 426 A. montanum Schmidt (A. fallax Schultes). Im Gebiete der pon- tischen Steppenwiesen und in der alpinen Region, jedoch in der unteren montanen Waldregion fehlend. Dniestergebiet, Pietrele Doamnei (A. acutangulum Schrad. ß. petraeum DC., Kpp., 1. e.). Umgebung von Suceava (Proc., l.c.), Pietrele Doamnei (H.H.), Raröu, Suchard, Peatra Tibäu (Proc., 1. ce.). * Muscari tenwiflorum Tausch. Bei Kriszezalek und Zwiniacze am Dniester an Felsen (Gus., H. H.). M. comosum Mill. Czernowitz und Ocru bei Mihalcea auf natür- lichen Wiesen (H.H.) zwischen Täräseni und Sereth (Kpp., 1. e.), fehlt bei Hb. Fl. M. transsilvanicum Schur. Auf subalpinen Wiesen am Rareu und Todireseu (Proc., 1. c.). Juncaceae, Juncus atratus Krocker. Suceava und Horaiza auf feuchten Wiesen (Proc., 1. c.); Valesaca, Bezirk Gurahumora (Proc., H. H.). *var. capitato-lobatus Poreius. Capu-Cämpului (Proc., H. H.). Luzula nemorosa (Poll.) E. Mey. (= ZL. angustifolia Wulf. = LI. albida Lam. et DC.) var. ß. euprina (Rochel) Aschers. et Graebn. (= L. rubella Hoppe). Am Rar&u (Grec., 1. c.). Luzula sudetica (Willd.) DC. (L. campestris L. v. nigricans Mert. et Koch). Am Putillabache, Kpp., 1. c., fehlt bei Hb. Fl.; am Raröu (Gree., 1. e.). Cyperaceae. Carex hirta L. Cosna (B.,].c.). Czernowitz, auf sumpfigen Wiesen (GE HE). ©. tristis M. Bieb. Am Rareu und Todireseu (Proc., Grec. und Brandza, ]..c.). C. humilis Leyss. Bei Suceava und am Horaizaplateau (Proe., 1. c.), schon von Zawadzki aus der Bukowina angegeben. *0. strigosa Huds. Valesaca, Bezirk Gurahumora (Proc., H. H.). Die geographische Verbreitung dieser sonst in Norddeutschland einheimischen Art ist auf das von Kerner so zutreffend als „baltische Florenregion“ bezeichnete Gebiet beschränkt, daher dringt dieselbe in den Ostkarpathen am weitesten nach Süd- osten, fehlt dagegen dem Hügellande und den Ebenen im Westen (Ungarn) und im Osten dieses Gebirges. Die nämlichen Verhält- nisse liegen bei zahlreichen anderen Arten vor, so insbesondere bei der Torfmoorflora, worunter das nordische Sphagnum Waul- fianum Girgensohn und andere sonst aus dem Flachlande an der Ostsee ete. bekannte Arten (vgl. J. Breidler, Österr. bot. Zeitschr., 1890, Beitrag zur Moosflora der Bukowina und Siebenbürgens) bei Dorna vorkommen. *0. Goodenoughü Gay. Czernowitz, an sumpfigen Stellen (H. H.); Moldauisch-Banilla im April (Gus., H. H.). C. vulgaris Fries bei Kpp., von keinem Bukowiner Standorte. 427 */), Goudenoughii Gay X C.acuta L. Am Hügel Ocru bei Mihalcea, 15. Mai 1910 (Gus., H. H.). *0. divulsa Good. Coseiuia, in der unteren montanen Region, April (@us., H.H.). ©. muricata L. y. subramosa Neilr. bei Kpp., von keinem Bukowiner Standorte. *%(), distans L. Horecea bei Üzernowitz im Mai (Gus., H. H.). Gramineae. Setaria viridis (L.) R. et Sch. Zutschka (B.. l. e.), Czernowitz, auf lockerem Boden häufig (H. H.). Phleum Michelii All. Auf einer subalpinen Wiese am Raröu: Cur- mätura, 1550 m hoch (Proe., 1. e.). Calamagrostis pseudophragmites (Haller) Baumg. (C. littorea Schrad.). Pruth bei Czernowitz (B.. 1. e.). Sesleria coerulans Frivaldszky. Raröu und Pietrele Doamnei (Brändzä und Gree., 1. c.). S. coerulea Ard. von den nämlichen Stand- orten bei Kpp. und Hb. dürfte wohl hierher gehören. Avena alpina Smith. Raröu, in der alpinen Region an feuchten Stellen (Grec., ]. c.). *Eragrostis minor Host. Czernowitz, ruderal (Gus. und H. H.). Festuca heterophylla Haenke (F. duriuscula L., Syst. nat.).. Am Raröu (Gree., ]l. e.). F. rubra L. ß. fallax Sag. et Schn. (F. fallax Thuill., F. pseudo- rubra Schur). Am Raröu (Gree., ]. c.). F. carpathica Dietr. (F. nutans Wahlenb.). Raröu, am höchsten Gipfel (Gree., ]. c.). F. apennina De Not. (F. australis Schur). Beim Kloster und am Gipfel des Raröu (Gree., 1. c.). Nardus stricta L. Auf Wiesen in der alpinen Region am Raröu (Gree., 1. c.). Ein Beitrag zur Verbreitung der Zirbe in Steier- mark, Von Johann Nevole (Knittelfeld). Die Zirbe besitzt in Obersteiermark mehrere, teilweise mit- einander verbundene Verbreitungsareale. Im Norden ist es ein Teil der nördlichen Kalkalpen und die Niederen Tauern, im Nordosten die Ennstaler Alpen und im Südwesten die Seetaler Alpen. Am Zirbitz- kogel der Seetaler Alpen umgürtet Pinus cembra den ganzen Höhen- rücken und setzt sich dann noch zum Teil auf den Königstein in Kärnten fort. Die größte Verbreitung hat die Zirbe aber in den Niederen Tauern. Im Gebiete des Hochgolling, Süßleiteck, Hohen- wart, Bösenstein und Hochreichardtzug ist Pinus cembra zwischen 1400 m unten und 2000 m oben meist in den Haupttälern ver- breitet. Beide erwähnten Areale — Niedere Tauern und Seetaler Alpen — sind nur durch das Murtal getrennt. Das Dachsteingebiet, 29* 428 Stoderzinken, Totengebirge bis zum Warscheneck besitzt ebenfalls Zirben und ist vom Tauernzug durch das Ennstal getrennt. Es hängen, nur durch zwei Haupttäler getrennt, die erwähnten Zirben- verbreitungsareale direkt miteinander zusammen. Das Verbreitungsareal der Zirbe in den Ennstaler Alpen galt, so wie das isolierte Vorkommen in Niederösterreich, als vom Haupt- areal getrenntes Vorkommnis; für die Ennstaler Alpen sind Stand- orte nur von der Hochtorgruppe angegeben '). Hier ist Pinus cembra am Wasserfallweg im Gesäuse (tiefster Standort 1200 m), den Abhängen der Planspitze (höchster Stand- ort 1839 m) und des Zinnödls, ferner bei der Heßhütte und Kader- alm verbreitet. Außer diesen bekannten Standorten beobachtete ich die Zirbe auch am Hüpflingerhals bis unter der Spitze des Laugauer. Die Zirbe kommt hier in mächtigen alten Exemplaren in Beständen mitten im Krummholz vor. Da hier die Bringungsverhältnisse die denk- barst schwierigsten sind, so dürfte aus diesen Beständen wohl kaum jemals Holz entnommen worden sein; ich sah auch keine Baumstrünke. Pinus Mughus, Juniperus nana, Salix grandifolia, Euphorbia austriaca, Adenostyles alpina, Lonicera alpigena, Ihodiola rosew mit Larix decidua und Picea excelsa sind mit vielen anderen Pflanzen ihre häufigsten Begleiter. Pinus cembra reicht hier einerseits bis zum Hartlesgraben, andererseits gegen die Neuburgalm bei Johns- bach. Die Standorte der Zirbe in der Hochtorgruppe sind durch das Vorkommen dieses Baumes auf den Jarlingmauern direkt mit- einander verbunden; doch ist die Zirbe hier nur eingesprengt und ziemlich selten. Durch Auffindung von ursprünglichen Standorten der Zirbe auch im Leobner Gebiete bei Wald ist es mir gelungen, eine Ver- bindung zwischen dem größten Areal der Zirbe der Niederen Tauern und der Ennstaler Alpen herzustellen. Auf der Nordseite des Leobners (2035 m) stehen bei 1792 m einige wenige Zirben mit Lariz decidua, Almus viridis und einigen wenigen Krüppeln von Picea excelsa. Die tiefst stehenden Exemplare bei 1740 m sind kleiner. Der oberste, Zapfen tragende, etwa 180 Jahre alte Baum zeigt ein vollständig gesundes Wachstum mit einer breiten, ringsum gleichmäßig ausgebildeten Krone als Solitärbaum. Niehts deutet darauf, daß die Exemplare gepflanzt wurden oder daß seinerzeit mehr vorhanden waren. Als Begleit- pflanzen erwähne ich: Allium Victorialis, Rhodiola rosea, Alchemilla alpestris, Gentiana pannonica, Imperatoria Osthrutinum ete. Die Vermutung, daß es sich hier um ursprüngliche Areale handelt, wurde dadurch bestätigt, daß ich auch am Ochsenriedel (unweit des Zeyritzkampls) einige wenige Zirben, im ganzen nur drei, vorfand. Zwei ältere und ein junges — offenbar spontan aufgegangenes — Exemplar stehen hier an der Baumgrenze in einer Höhe von 1745 m. Der Ochsenriedel (1788 m) verbindet 1) A. v. Hayek, Flora von Steiermark, Bd. I. 429 den Zeyritzkampl und Leobner mit dem Hüpflingerhals durch den Neuburgsattel bei Radmer. Durch die nordwestliche Exposition stellen diese Zirben Windformen mit einseitiger Beastung vor, wie sie sonst in den Tauern in höheren Lagen außerordentlich häufig sind. Da die Zirbe auch am Kleinen Schober bei Wald im Paltentale vorkommt, stellen diese Standorte eine Verbindung des Verbreitungsareals iu den Niederen Tauern und den Ennstaler Alpen dar. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß die Zirbe, wie bei- spielsweise Baumstrünke in der Hochtorgruppe beweisen, an vielen leicht zugänglichen Orten ausgerottet wurde und früher in Steier- mark sowie überhaupt in den Alpen mehr verbreitet war. Ein Beweis für diese Annahme bildet der östlichste, ganz isoliert dastehende Standort der Zirbe in Niederösterreich am Gamsstein der Göstlinger Alpen). Es ist wahrscheinlich, daß auch dieser Standort mit dem am nächsten liegenden, der Ennstaler Alpen, einstmals verbunden war, doch ist es mir unmöglich, durch das Fehlen jeglichen Stand- ortes der Zirbe im Hochschwabgebiete?) einen sicheren Beweis hiefür zu erbringen. Knittelfeld, im August 1911. Hieracienfunde in den Österreichischen Alpen und in der Tatra. Von Robert Freih. v. Benz (Klagenfurt). (Schluß. ®) Pleiophylla. 60. H. praecurrens 2. (transsilvanicum — silvaticum). ssp. gleichenbergense 2. ssp. praecurrens «a. genuinum 2. Beide Subspeeies Steiermark: Rotwein bei Marburg. Heterodonta. 61. H. humile Jacg. ssp. humile (Jaeq.) Z. Kärnt.: Strieden bei Zwickenberg, Sau- bachgraben (Unterkr.) (r. B.), Leobengraben (Pach.) (r. B.). Alpina. 62. H. alpinum L. ssp. alpinum L. «. genuinum 1. normale Z. a) vulgare (Tseh.) Z. Kärnt.: Sagritz (Pach.) (r. B.), Elend—Maltein und !) R. v. Wettstein in Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch., Bd. XXXVI, pag. 42. 2) Die Angabe H. Steiningers in Öst. bot. Zeitschr., XXXVI, pag. 309, Ba auf Hörensagen, keinesfalls auf Autopsie! 3) Vgl. Nr. 10, S. 388. 430 Faschaun (Kohlm.) (r. B.), Koppeinig (Pach.) (r. B.), Mall- nitzertauern, Hannoverhütte—Korntauern, Hofalm im Leoben- graben (Pach.) (r. B.), Katschtal—Lamischalpl (Jab.) (r. B.), Fladnitz und Reichenauergarten (Pach.) (r. B.), Wöllanernock (Jab.) (r. B.), Rinsennock—Königstuhl, Görlitzen (Unterkr.) (r. B.), Rudnik—Roßkofl (Pach.) (r. B.), Promos, Saualpe (Jab.) (r.4B.). 2. villosissimum Tsch. a) albovillosum Fröl. Kärnt.: Malta- graben, Königstuhl, Trogtal, Koralpe. 4. tubuliflorum 2. a) verum Z. (Hier. erit., S. 152). Steier- mark: Hühnerkar bei Wald. ß. pumilum Hoppe. Kärnt.: Maltagraben. ssp. Haller: Vill. «. genwinum 1. normale Z. a) uniflorum (Gaud.) Z. Kärnt.: Sagritz (Pach.) (r. B.), Mallnitz (Jab.) (r. B.), Reichenauergarten (Pach., Kokeil., Jab.) (r. B.), König- stuhl, Frohnalpe (Jab.) (r. B.), Roßkogl (Kokeil). 2. glabrescens 4. (Khekii Jab.). Kärnt., Steiermark: Tur- racherhöhe. ß. exsertum 27. 1. normale a) verum Z. Kärnt.: Kuhboden- Kanning (Hier. erit., S. 159). ssp. melanocephalum Tsch. «. genuinum 1. normale a) angusti- folium Z. Kärnt.: Maltagraben. Steiermark: Obere Dullwitz (Hochschwab). b) sputhulatum Z. Steiermark: Seetal der Koralpe. 2. sericeum (G. Schneid.) Z. Kärnt.: Promos. y. intermedium A. T. 1. normale Z. Kärnt.: Lonza (Pach.) (r. B.), Hannoverhütte—Korntauern, Maltagraben. Kanning, Wolaya. Tirol: Dorfertal. Steiermark: Häuselealpe (Hoch- schwab). ssp. pseudofritzei mihi et Zahn a. genuinum 1. normale 2. Kärnt.: Königstuhl (Hieraciotheca, 274). 63. H. nigrescens Willd. (alpınum — silvaticum). ssp. cochleare (Huter) Z. Kärnt.: Wolaya, Ruduikersattel, Lanzen- kopf (Hier. erit., S. 170). ssp. nigrescentiforme 2. Kärnt.: Promos. ssp. pseudohalleri Z. «. genwinum 1. normale a) verum 2. Kärnt.: Mallnitzertauern, Kanning, Promosabstieg gegen Osten, Achernachspitz (Nordabhang). 2. canescens Z. Kärnt.: Korntauern, Mallnitzertauern (Hier. Slon): Sssp. em Handel-Mazzetti et Zahn. Kärnt.: Frohn- alpe im Lessachtal (Jab.) (Hier. erit., S. 174.). ssp. stellutatum Z. 1. pseudocochleare 4. Kärnt.: Mallnitzer- tauern, Aufstieg von Mallnitz zum Dössenertörl (Hier. erit., S 18] ssp. a Z. Kärnt.: Frohnalpe (Jab.) (r. Z.). var. Kor- alpe. 431 ssp. subpumilum Z. a) verum Z. Kärnt.: Mallnitzertauern (Hier. erit., S. 116). ssp. subzinkenense Z. (alpinum — Trachselianum). Kärnt.: Mall- nitzertauern. Steiermark: Seetal der Koralpe (Hieraeciotheca, 475; Hier. erit., S. 171). 64. H. atratum Fr. (alpinum < silvaticum). ssp. dolichaetum AT. «. genuinum a) verum Z. Kärnt.: Valentin- törl (Wolfert) (r. B.), Promos, Reichenauergarten (Pach.) (r. Z.) Tirol: Troyeralpe in Deffereggen. Steiermark: Häuselealpe (Hochsehwab) (Hier. erit., S. 183). ssp. pseudodolichaetum mihi et Zahn (Trachselianum — Schröterianum). Mit dolichaetum-Habitus, weißen Flocken an den Köpfehenhüllen und Blütenstielen; Flocken, an den Hüll- sehuppen weiße Ränder bildend. Die Flocken reichen bis zur Hälfte des Stengels. Drüsen an den Blättern. Kärnt.: Promos- abstieg gegen Osten. ssp. Schröterianum Z. (ohne Haare an den Köpfen) «. genuinum 1. normale a) verum Z. Kärnt.: Promos. ssp. zinkenense Pernh. Kärnt.: Im großen Kor der Koralpe. Steiermark: Seetal der Koralpe (Hier. crit., S. 184). 65. H. rauzense Murr. (alpinum < bifidum 2.) ssp. bifidellum Z. Kärnt.: Fladnitz und Reichenauergarten (Pach.) (r. Z.), Wolaya. ssp. rauzense (Murr) 1. normale a) verum Z. Kärnt.: Turracher- höhe, Maltagraben, Mallnitzertauern und Aufstieg von Mallnitz zum Dössenertörl. Trogtal. Tirol: Troyeralpe in Deffereggen (Hier. erit., S. 194). 66. H. arolae Murr. (alpinum — silvaticum — villosum). ssp. arolae M. Tirol: Troyeralpe in Deffereggen. ssp. subsenile Z. «@. genuwinum 2. subacutum Z. Kärnt.: Fischbach- alpe (Huter). ß. macradenium Z. Kärnt.: Fisechbackalpe (Hier. erit., S. 195). 67. H. Kückenthalianum Z. (vulgatum — alpinum — bifidum). ssp. Kückenthalianum Z. Kärnt.: Wangernitzen (Pach.) (r. Z.). 68. H. Bocconei Griseb. (alpinum — vulgatum),. ssp. Bocconei Griseb. 1. normale a) verum Z. Kärnt.: Gstran bei Obervellach (Pach.) (r. B.), Leobengraben (Pach.) (r. B.), Stangalpe (Pach.) (r. B.), Turracherhöhe (Hier. erit., S. 203). 2. pilosiceps Z. b. minoriceps Z. Kärnt.: Kuhboden (Kan- ningense ist zu streichen) (Hier. erit., S. 204), Tarracherhöhe. ssp. ramiparum Z. Tirol: Troyeralpe in Deffereggen. 69. H. Vollmanni 2. (alpinum — vulgatum — silvatieum). ssp. Vollmannı Z. 1. epilosum Z. Kärnt.: Trogtal. Tirol: Troyer- alpe in Deffereggen. 2. pilosiceps Z. Kärnt., Steiermark: Turracherhöhe (Hier. erit., S. 207). 432 Ampiesxicaulia. 70. H. amplexicaule L. ssp. amplexicaule L. «. genuinum 2. Kärnt.: Maltagraben. ssp. petraeum Hoppe (= Berardianum A.T.). Kärnt.: Klausbach (Pach.) (r. B.), Gstranwände bei Döbriach und Pfaffenberg (Pach.) (r. B.). ssp. pulmonaroides Ville Kärnt.: Pfaffenberg bei Obervellach (Pach.) (r. B.). Intybacea. 11. H. intybaceum Wulf. «. genwinum 1. normale Z. Kärnt.: Sagritzalpe (Pach.) (r. B.), Maltein (Kohlm.), Tröpolacheralpe und Zupernitzen (Pach.) (r. B.), Villacheralpe und Wöllaner- nock (Unterkr.) (r. B.), Fladnitz und Reichenauergarten (Pach.) (2 B)): Prenanthoidea. 72. H. prenanthoides Vill. ssp. bupleurifolioides Z. Kärnt.: Wurzenstraße bei Neuhaus früher als »allescens). ssp. bupleurifolium Tausch. Kärnt.: Cellonwiesen der Plöcken. ssp. lanceolatum Vill. Tatra: Tätrafüred (carpathicum auet.). SSp. en Ville Kärnt.: Reiehenauergarten (Pach.) r7B:). = tridentatiforme (G. Schneid.) Z. Tatra: Tätrafüred. 73. H. valdepilosum Willd. (villosum — prenanthoides). ssp. Christenerı N. P. Tirol: Cortina—Falzarego. ssp. elongatum (Willd.). N. P. «. genuinum 1. normale N. P. Kärnt.: Mallnitzertauern, Cellonwiesen (Plöeken). Tirol: Zahmer Kaiser. 2. phyllobracteum N. P. Steiermark: Seetal der Koralpe. 3. viridicalyx N. P. Kärnt.: Cellonwiesen. ssp. oligophyllum N. P. «. genwinum N. P. Kärnt.: Sagritzalpe (Pach.) (r. B.), Bärnsattel (Jab.) (r. B.). Pf. phaerostylum 2. tubuliflorum N.P. Kärnt.: Fischbachalpe am Wischberg (Hier. erit., S. 223). ssp. subsinuatum N. P. Kärnt.: Aufstieg zum Stern vom Wolfs- bachgraben im Katschtale. ssp. subvaldepilosum Z. Kärnt.: Mussen und Plöcken (Pach.) (TB 74. H. cydonifolium Vill. (prenanthoides > villosum). ssp. Cottianum A.T. y. lungavicum Z. Kärnt.: Plöcken (Pichler). f. cordifolium mihi et Zahn. Kärnt.: Koöna (Bärntal) (Hier. erit., S. 226). ssp. parcepilosum A.T. 1. normale b) hirsutum Z. Kärnt.: Cellonwiesen der Plöcken, Ko&na (Bärntal) (Hier. erit., S. 227). 433 75. H. juranum Fr. (prenanthoides — silvaticum). ssp. juranum Fr. «. genwinum 1. normale Z. Kärnt.: Abstieg vom Oberdrauburger Schartl gegen Bierbaum. ssp. subperfoliatum A.T. ß. tenwiglandulum Z. Tirol: Iseltal vor Windisch-Matrei. 76. H. integrifolium Lange (prenanthoides < silvaticum). ssp. crepidifolium A. T. P. erepidopsis Z. (vipetinum Huter). Tirol: Paneveggio, Monte Spinale (Brenta). ssp. exilentum A. T. ß. subexilentum Z. b. dentatum Z. Tirol: Deffereggental. Steierm.: Dullwitz (Hochschwab). ssp. subelegans M. et Z. Tirol: Paneveggio. 77. H. iuraniforme Z. (integrifolium — incisum). ssp. epimediiforme mihi et Zahn. Kärnt.: Fischbachalpe am Wischberg und Kranedulscharte bei Raibl (früher als Denzia- num M. Z. ssp. epimediforme mihi et Zahn bezeichnet; Hie- racia critica, Seite 257). 78. H. epimedium Fr. (juranum < bifidum 2.). ssp. intybellifolium A. T. Kärnt.: Rinsennock gegen Königstuhl, Wolaya, Cellonwiesen, Promos gegen Zollneralpe, Buchacher- alpe (Pach.) (r. Z.), Trogtal, obere Fischbachalpe am Wisch- berg, Pomshütte (Koralpe). Tirol: Oberster Wald gegen Rollepaß (früher als Wimmer:), Pöwelalpe im Virgental. Steierm.: Seetal der Koralpe (Hieraciotheca, 290; Hieracia critica, Seite 258). ssp. subepimedium M. et Z. «. genuinum Z. Kärnt.: Wolaya, Aufstieg von Mallnitz zum Dössenertörl, Bärntaler Kolna (Hieracia eritica, Seite 259). Steierm.: Seetal der Koralpe. 79. H. chlorocephalum Wimm. ssp. subsinuatum Borb. Tatra: Poppersee, Klotildenweg. 80. H. praemontanum mihi et Zahn (epimedium — atra- tum). Habitus epimedium-artig mit großen Köpfchen des dolichaetum oder besser pseudodolichaetum; reichdrüsig mit weißen Flocken untermischt; an den Blütenstielen ebensoviel Flocken wie Drüsenhaare. Stengel 30 em hoch; drei Stengel- blätter, unterstes groß, stengelumfassend, Blätter und Stengel nach unten zu immer mehr behaart. Kärnt.: Promosabstieg gegen Osten. 81. H. Antholzense Z. (valdepilosum < Bocconei). Tirol: Ober der Pöwelalpe gegen den Stallesattel. 82. H. picroides Vill. (prenanthoides — intybaceum). ssp. picroides (Vill.) Z. a. »pseudopicris A. T. 1. normale a) verum Z. Kärnt.: Sagritz—Eggerwiese (Pach.) (r. B.), Stangalpe gegen Reichenauerwinkel (Pach.) (r. B.), Reichen- auergarten (Pach.) (r. B.). Steierm.: Turracherhöhe (Hieraeia eritica, Seite 285). 434 Tridentata. 83. H. laevigatum Willd. ssp. griseovirens Z. Kärnt.; Hase (Koralpe). ssp. laevigatum (Willd.) Z. u. f. umbrosa Z. Kärnt.: Beide am Aufstieg zur Koralpe ober Wolfsberg (Hieraciotheca, 490 u. 490a). ssp. el (Fr.) Z. Kärnt.: St. Andrä bei Villach (Unterkr.) (272% ssp. lavantinum mihi et Zahn. Kärnt.: Friedihöhe südl. des Wörthersees, St. Gertraud u. Goristöckl b. Wolfsberg (Hieracio- theca, 195). ssp. perangustium Dahlst. Kärnt.: Scherpartl (Koralpenzug), Oberleidenberg b. Wolfsberg. ssp. retardatum Z. Kärnt.: Koralpenweg beim Hasen. ssp. tridentatum Fr. «. genuinum a) normale Z. Kärnt.: Rabisch- hügel u. Teichel (Pach.) (r. Z.), Grünwald b. Tiffen (Pach.) (r. Z.), Preblau, Scherpartl (Koralpenzug). 84. H. illyricum Fr. (laevigatum — glaucum od. porrifolium). ssp. goritiense N. P. Österr. Litorale: Monte Santo. ssp. Halleri 1. normale N. P. Krain: Polje i. d. Wochein. 3. acutisguamum N. P. Ung. Litorale: Fiumaraschlucht. 85. H. Knafii Celak. (laevigatum — vulgatum). ssp. asyngamicum Kern. Kärnt.: Leidenberg b. Wolfsberg. Salz- burg: Elisabethpromenade b. Gastein (früher als vulgatum ssp. sciaphilum; als solehes zu streichen). 86. H. inuloides Tsch. (laevigatum — prenanthoides). ssp. inuloides (Tsch.) Z. Tatra: Zwischen Poppersee und Csorbasee. ssp. »pseudostriatum Z. Tatra: Zwischen Poppersee und Csorbasee. Italica. 87. H. racemosum W. K. ssp. barbatum sch. Kärnt.: Lattenberg (Hieraciotheca, 198). ssp. racemosum W. K. Kärnt.: Im Lavanttale am Limberg, Leidenberg, Katzlhof, Weißenauerwald, auf der Presseken im Satnitzzuge, ferner im Zelltale. (Am Leidenberg gegen bar- batum Tsch. sich nähernd; Hieraciotheca, 597). Sabauda. 88. H. sabaudum L. ssp. obliguum Jord. Kärnt.: Im Lavanttale im Twimbergergraben, am Lattenberge, bei Pollheim, Weißenau, Reisbergergraben. Krain: Am Wocheinersee (Hieraciotheca, 297 u. 405). ssp. quercetorum Jord. Krain: Am Wocheinersee, ssp. scabiosum Sudre. Kärnt.: Lattenberg bei Wolfsberg (Hie- raciotheca, 497). ssp. sublactucaceum Z. Kärnt.: Tiffen (Pach.) (r. B.), Millstätter- see (Pach.) (r. B.). Krain: Wocheinersee. 4535 ssp. vagum Jord. Krain: Wocheinersee. ssp. virgultorum Jord. Kärnt.: Rabischhügel (Pach.) (r. B.), Stockenboi (Unterkr.) (r. B.), Laibacherstraße, Station Kött- mannsdorf, Goristöckl und Lattenberg bei Wolfsberg. Umbellata. 89. H. umbellatum L. «. genuinum a) normale Z. Kärnt.: Lai- bacherstraße, Station Köttmannsdorf. Zwischenformen der Italica, Sabauda, Umbellata. 90. H. Pospichalü Z. (leiocephalum N. P.) (racemosum — porri- folium). ssp. Pospichalit Z. Kärnt.: Tarvis—Raibl (Unterkr.) (r. B.) (Hieraeia eritiea, Seite 314). b 91. H. Hellwegeri Z. (racemosum — brevifolium). Österr. Litorale : Monte Santo bei Görz gegen $. Caterina. 92. H. plathyphyllum A. T. (sabaudum — racemosum). ssp. subbarbatum G. de Beck. Kärnt.: Katzlhof und Lattenberg bei Wolfsberg (Hieraciotheca, 200). 93. H. dolosum Burn. et Gremli (umbellatum — sabaudum). Kärnt.: Steindorf. Hololeiu. 94. H. sparsiflorum (Friv.) Fr. Epier. ssp. Grisebachit A. Kern. (Hieraecia ceritica, Seite 321). Kärnt.: Stangalpe (Pach.). (r. Z.). Diese Pflanze bedarf wohl noch näherer Beobachtung und wäre dieselbe aufzusuchen. 95. H. gymnodermum mihi et Zahn (sparsiflorum — atratum) (Hieracia eritica, Seite 323). Kärnt.: Reichenauergarten (Pach.). Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. Von Friedrich Vierhapper (Wien). (Mit 2 Textabbildungen und 1 Verbreitungskarte.) (Fortsetzung. !) Aus dieser Zusammenstellung ergeben sich in bezug auf die in ihr erwähnten Arten folgende mir besonders erwähnenswert scheinende Tatsachen: A. In bezug auf den Artenreichtum der einzelnen Gebiete: 1. In gleicher Breite nimmt im allgemeinen die Anzahl der Arten von Osten nach Westen ab. Sie beträgt z. B. für Rußland 1) Vgl. Nr. 10, S. 395. 456 14, für Skandinavien 6, für Island 2, für Britannien 1; für die Karpathen 14, für die Alpen 12; für die Östalpen 12, für die West- alpen 10 (11°); für die balkanischen Gebirge 9, für die Pyre- näen 5 (72). 2. In gleicher Länge nimmt im allgemeinen die Anzahl der Arten von Norden nach Süden ab. Sie beträgt z. B. für Nordruß- land 14, für Mittelrußland 11, für Südrußland 5; für die West- alpen 10 (11?), für den Apennin 2 (3°), für Korsika 1; für die nördlichen Kalkalpen 10 (11?), für die südlichen Kalkalpen 9: aber allerdings für die Nordkarpathen 15, für die Südkarpathen 14, welch letztere Tatsache sehr auffallend ist und noch einer näheren Erklärung bedarf. 3. Gebiete größerer Massenerhebung sind im allgemeinen reicher als solehe kleinerer Massenerhebung. Es sind z. B. die Pyrenäen (mit 5 [7?] Arten) reicher als das französische Zentral- massiv (mit 3 [4?] Arten), obwohl sie westlicher liegen als dieses ; die balkanischen Gebirge (mit 7 [82] Arten) trotz der südlicheren Lage reicher als der Nordkarst (mit 6 Arten). Die Karpathen (mit 14 Arten) sind reicher als die Sudeten (mit 8 [9?] Arten), und diese reicher als die Herzynia (mit 2 [32] Arten), u. zw. aus zwei Gründen: wegen der östlicheren Lage und wegen der größeren Massenerhebung. 4. Gebiete in der Nähe höherer Gebirge sind reicher als ent- ferntere, auch wenn diese weiter nördlich liegen oder höher sind. So sind das Wald- und Mühlviertel (mit 3 Arten), die süddeutschen Mittelgebirge (mit 5 [6?] Arten) und der schweizerisch-französische Jura (mit 4 [5?] Arten) reicher als die Herzynia (mit 2 [3?] Arten), weil sie den Alpen viel näher liegen als diese. 5. Es sind noch folgende Details von besonderem Interesse: Der Kaukasus (mit 5 Arten) ist ärmer als die balkanischen Ge- birge (mit 8 [9?] Arten). Von den 8 (9?) auf der Balkanhalbinsel vorkommenden Arten fehlen 5 (6?) dem Kaukasus, von den 5 im Kaukasus wachsenden 2 der Balkanhalbiusel. Es sind also nur 3 Arten, welche den beiden Gebieten gemeinsam sind, also eine sehr geringe Übereinstimmung. Die 6 Arten des Nordkarstes finden sieh insgesamt auch im Balkan, die 3 (4?) Arten der fran- zösischen Mittelgebirge alle auch in den Pyrenäen, die Art Kor- sikas auch in den Westalpen; die Art der nordiberischen Gebirge kommt auch in den Pyrenäen vor. Eine Art haben die französi- schen Mittelgebirge und die Pyrenäen gemeinsam, welche den Westalpen fehlt. Die illyrischen und mösischen Balkanländer haben 6 Arten gemeinsam; überdies wächst in Illyrien eine Art, welche in Mösien, und in Mösien eine (2?), welche in Illyrien fehlt. B. In bezug auf die Verbreitung der einzelnen Arten: Dieselben nehmen im allgemeinen von Osten nach Westen an Häufigkeit ab. So sind Conioselinum tataricum, Orepis sibirica und 457 Ligularia sibirica in Rußland noch relativ häufig, in den Karpathen dagegen selten; in den Alpen ist ersteres äußerst selten, die beiden letzteren fehlen vollkommen. Pinus cembra, Alnus viridis und Cortusa Matthioli sind im nördlichen, Larix sibirica im nördlichen und mittleren Rußland auf den östlichen Teil beschränkt. Delphi- nium alpinum, Cortusa Matthioli, Angelica archangelica und Po- lemonium coeruleum sind in den Karpathen häufiger als in den Alpen, Olematis alpina, Pleurospermum austriacum und Cortusa Matthioli in den Ostalpen häufiger als in den Westalpen, Pleuro- spermum austriacum und Cortusa Matthioli im östlichen Teile der nördlichen Kalkalpen häufiger als im westlichen, und alle den Alpen und Pyrenäen gemeinsamen Arten in ersteren häufiger als in letzteren. In den Pyrenäen kommen Delphinium alpinum und Lo- nicera coerulea nur im östlichen Teile vor. Andererseits aber sind Lonicera coerulea, Pinus cembra, Larix decidua und Alnus viridis in den Karpathen seltener als in den Alpen, und innerhalb der Alpen nimmt Delphinium alpinum und zum Teil auch Polemonium coeruleum, und innerhalb der nördlichen und südlichen Kalkalpen Lonicera coerulea und Pinus cembra von Osten nach Westen an Häufigkeit zu. Auch von Norden nach Süden nehmen im allgemeinen, gleiche geographische Länge und Massenerhebung vorausgesetzt, die Arten an Häufigkeit ab. Innerhalb Rußlands kommen Pinus cembra, Alnus viridis und Cortusa Matthioli nur in Nordrußland vor und fehlen in Mittel- und Südrußland, Conioselinum tatarıcum, Olematis alpina, Lonicera coerulea, Larix decidua, Pleurospermum austriacum und Ligularia sibirica kommen in Nord- und Mittel- rußland vor und fehlen in Südrußland, die übrigen Arten sind in Nord- und Mittelrußland relativ häufig, in Südrußland aber selten. Larix decidua, Pleurospermum austriacum und Polemonium coe- ruleum sind in den Nordkarpathen häufiger als in den Südkarpathen, Pleurospermum austriacum und Cortusa Matthioli sind im öst- lichen Teile der nördlichen Kalkalpen viel häufiger als im östlichen Teile der südlichen Kalkalpen. Die den Alpen mit dem Balkan und Apennin gemeinsamen Arteu sind insgesamt in den Alpen häufiger, die in den balkanischen Gebirgen und die im Apennin vorkommen- den Arten nehmen innerhalb dieser Gebirge von Norden nach Süden an Häufigkeit ab. Andererseits ist aber die bemerkenswerte Tatsache hervorzuheben, daß Alnus viridis in den südlichen Kar- pathen häufig, in den nördlichen dagegen sehr selten ist, während Lonicera coerulea in den Südkarpathen selten ist und in den Nord- karpathen fehlt.. Von diesen charakteristischen Eigentümlichkeiten der Ver- breitung unserer subarktisch-subalpinen Arten lassen sich einige lediglich durch heute existierende klimatische oder edaphische Ver- hältnisse erklären. So liegt der Grund für die in Rußland von Norden nach Süden erfolgende Abnahme der Artenzahl und auch 438 der Häufigkeit der einzelnen Arten sicherlich darin, daß das Klima in gleicher Riehtung mehr und mehr den Charakter eines Steppen- klimas annimmt. Der größere Artenreichtum der Alpen im Ver- gleiche zu den Karstländern ist zweifellos auf analoge klimatische Ursachen zurückzuführen. Die Tatsache, daß die Arten Lomicern coerulea und Pinus cembra in den nördlichen und südlichen Kalk- alpen auf den Westen beschränkt sind, findet wohl vor allem in einem edaphischen Momente ihre Erklärung, denn beide sind vorwiegend kieselholde Typen, welche den Kalkboden meiden, auf den Urgesteins- einlagerungen aber, die infolge der Tätigkeit von Gletschern ete. im westlichen Teile der genannten Gebirgszüge — z. B. im Toten Gebirge, in den Dolomiten — vorkommen, ihnen zusagende Ver- hältnisse finden. Gebiete mit großer Massenerhebung sind, ver- zlichen mit solehen kleinerer Massenerhebung, wohl hauptsäch- lich deswegen reicher an Arten, weil sie, abgesehen von dem gün- stigeren Klima, viel mehr passende Standorte besitzen. Gewisse Momente dagegen, wie die im allgemeinen zu konsta- tierende Abnahme der Zahl der Arten und der Häufigkeit einzelner derselben von Osten nach Westen, lassen sieh wohl kaum ausschließ- lich als Folgeerscheinungen rezenter Faktoren verstehen, andere, wie die geringe Übereinstimmung des Kaukasus mit den balkani- schen Gebirgen oder das Fehien gewisser in den Süd- und Ost- karpathen vorkommender Arten in der Tatra, überhaupt nicht durch solehe erklären. Man muß vielmehr, um zu einer richtigen Deutung derartiger Tatsachen zu gelangen, auch die historischen Faktoren berücksichtigen, also vor allem die seit dem Ausgange der Tertiär- zeit erfoleten Klimaschwankungen und die durch dieselben bedingten Anderungen in den Konkurrenzverhältnissen und im Zusammen- hange damit der Verbreitung der Sippen und in zweiter Linie den Einfluß des Menschen mit allen seinen Konsequenzen. Aber auch bei Berücksichtigung aller dieser Momente werden uns noch manche Tatsachen unverständlich bleiben, und es bleibt zukünftigen For- schungen vorbehalten, Licht über sie zu verbreiten. Bevor wir uns diesen historischen Erwägungen zuwenden. wollen wir noch die Verbreitungsmittel') kennen lernen, welche unseren Arten zu ihren Wanderungen zu Gebote stehen. Es sind: 1. Anemochor: Larix decidua Veratrum album Almus viridis: geflügelte Früchte; Delphinium alpinum: Samen mit Flügelrändern; Pleurospermum austriacum Conioselinum tataricum Teilfrüchte mit Flügelrippen. Angelica archangelica | geflügelte Samen; .. 1) Vgl. insbesondere P. Vogler, Über die Verbreitungsmittel der schwei- zerischen Alpenpflanzen, in Flora, 89. Bd, Ergbd. (1901). 439 2. Anemochor und eventuell auch epizoochor: Clematis alpina: Nüßchen mit bärtigem Griffel ; Ligularia sibirica Crepis sibiriea 3. Zoochor: Pinus cembra: Samen durch Häher verschleppt ; Lonicera coerulea: Doppelbeeren, endozoochor durch Vögel verbreitet. | Achaenen mit Pappus. 4. Ohne besondere Verbreitungsmittel: Cortusa Matthioli | h Verbrei F Polemonium ceoeruleum $ '® breitung durch Samen Da Conioselinum tataricum nach dem Vorausgehenden mit einer Reihe subarktisch-subalpiner Sippen einer Artgenossenschaft oder, vielleicht besser gesagt, Wanderungsgenossenschaft, d. h. einer Schar gleichzeitig und gemeinsam eingewanderter Arten an- gehört, werden wir bei den folgenden Auseinandersetzungen über die mutmaßliche Einwanderungsgeschichte und über die Ursachen der eigenartigen Verbreitung dieser Pflanze auch die Resultate, zu welchen verschiedene Forscher über andere dieser Arten, insbeson- dere über die Zirbe, gelangt sind, mit Vorteil verwerten können. Die Gesamtverbreitung dieser Arten läßt den Schluß zu, daß sie alle sibirischer Herkunft sind. Das eigenartige, meist nicht durch spezielle edaphische oder klimatische Ansprüche erklärbare disjunkte Auftreten vieler derselben in Mitteleuropa deutet darauf hin, daß sie Relikte sind, und daß ihre Areale einst geschlossen waren. Die Frage, wann sie zuerst in Europa aufgetreten sind, ob schon im Pliozän oder erst im Gefolge der Eiszeiten, ist sehr schwer zu beantworten. Daß viele der häufigsten Arten der mittel- europäischen Flora schon im Höhepunkte des Pliozäns in Mitteleuropa gelebt haben, ist eine unanfeehtbare Tatsache. Manche derselben, u. zw. hauptsächlich Holzgewächse, also ganz besonders wichtige Leitpflanzen, sind für das mitteleuropäische Pliozän paläontologisch nachgewiesen, so Picea excelsa, Abies alba, Pinus silvestris, Fagus silvatica, Betula alba, Quercus pedunculata, Populus tremula, Acer campestre, Almus glutinosa, Corylus avellana; andere müssen ihren heutigen Verbreitungsverhältnissen nach schon zur Tertiär- zeit aus Asien eingewandert sein, so z. B. Taxus baccata, Car- pinus betulus, Cornus sanguinea, Lonicera xylosteum, Amelanchier vulgaris, Hedera helix, Asarum europaeum, Actaea spicata, Hepa- tica nobilis, Cardamine impatiens, Turritis glabra, Scolopendrium scolopendrium, Neottia nidus avis, Monotropa hypopitys, Lathraea squamarıa;, für viele andere Ostasiaten ist schließlich die Anwesen- heit in Mitteleuropa bereits während des Pliozäns aus dem Grunde wahrscheinlich, weil auch die früher genannten Waldbäume damals schon in Mitteleuropa vorhanden waren, so für Polypodium vul- 440 gare, Asplenium trichomanes, ruta muraria, Equisetum arvense, Milium effusum, Aira caespitosa, Phalaris arundinacea, Seirpus lacustris, Luzula pilosa, Juncus effusus, bufonius, Convallaria majalis, Platanthera bifolia, Gymnadenia conopea, Lemna tri- sulca, minor, Potamogeton natans, Alisma plantago, Rubus idaeus, Fragaria vesca, Sanguisorba officinalis, Parnassia palustris, Vi- burnum opulus, Erigeron acer, Solidago virga aurea'). Es tragt sich nun, ob unsere sibirisch-subarktisch-subalpinen Arten auch schon damals oder aber gleich den altaisch-alpinen Typen?) erst im Gefolge der Glazialperiode nach Europa gelangt sind. Die meisten Autoren neigen sich wohl der letzteren Annahme zu. So spricht sich beispielsweise noch Rikli?) mit den Worten: „Bisher war man stets geneigt, anzunehmen, daß Pinus Cembra zur Glazialzeit von ihrer nordischen Heimat aus... ins Alpengebiet eingewandert sei, und daß nach Schluß der Eiszeit das annähernd zusammenhängende Areal infolge des der Arve immer weniger zu- sagenden Klimas mehr und mehr zerstückelt wurde. Diese Auf- fassung muß heute als irrig zurückgewiesen werden. ... entweder muß die Verbindung des nordischen und alpinen Arvenareales in eine viel frühere Zeit zurückverlegt werden, oder, was wohl eher zutreffen dürfte, diese Verbindung hat nur im ostalpinen Gebiet stattgefunden ....“ dagegen aus, daß die Zirbe, eine der wichtig- sten Arten unserer Genossenschaft, schon im Tertiär in Mittel- europa gelebt hat. Auch wir sind geneigt, anzunehmen, daß die Einwanderung der Artgenossenschaft erst verhältnismäßig spät, u. zw. wahrscheinlich am Beginne der Eiszeit oder, was dasselbe ist, am Ausgange des Pliozäns, allerdings auch keinesfalls später, erfolgte. Leider sind paläontologische Daten, welehe über die Sache Lieht verbreiten würden, überaus spärlich. Von den Angaben über tertiäre Vorkommnisse sibirisch-subarktisch-subalpiner Arten in Mitteleuropa scheinen mir die über Pinus cembra und Larix decidua in den oberpliozänen Schichten des Maingebietes‘) am meisten Beachtung zu verdienen. Die von Geyler und Kinkelin studierte Flora setzt sich aus folgenden Arten zusammen: Frene- lites europaeus, Taxodium distichum pliocaenicum, Pinus montana fossilis, Askenasyi, Ludwigi, Cembra fossilis, Strobus fossilis, Larix Europaea fossilis, Abies Loehri, pectinata (?) fossilis, Picea vulgaris fossilis, latisguamosa, Pinus Cortesii, Potamogeton Mi- queli, Betula alba fossilis, Carpinus sp., Quercus sp., Fagus pliocaenica, Corylus Avellana fossilis, Liquidambar pliocaenicum, 1) Siehe Gradmann, Das Pflanzenleben des Schwäbischen Alb, I., p. 350, 351 (1898). 2) Siehe z. B. Engler, Versuch einer Entwicklungsgeschichte...., I, p. 138 ff. (1879). 3) In Naturw. Wochenschrift, ]. c., p. 154. #) Siehe Geyler und Kinkelin, Oberpliozänflora aus den Baugruben des Klärbeckens bei Niederrad und der Schleuse bei Höchst a. M. (Abhandl. herausg. v. d. Senck. nat. Ges., XV., Heft I, p. 1—47; 4 Tafeln; [1887].) 441 Nyssites obovatus, ornithobromus, Aesculus (?) Hippocastanum fossilis, Juglans einerea fossilis, globosa, Carya Illinoensis fossilis, ovata fossilis, alba fossilis, Rrhizomites Spletti, Moenanus, (ar- pites sp., Leguminosites sp. Von Pinus cembra fossilis wurde ein einziger, ziemlich gut erhaltener Zapfen gefunden. Nach der Ab- bildung desselben glaube ich jedoch nicht, daß die Pflanze mit der rezenten P. cembra identisch ist. Auch die Identität der Larix europaea fossilis mit rezenter L. decidua halte ich nach den ab- gebildeten Zapfen durchaus nicht für sichergestellt. Es dürfte sich in ersterem Falle wahrscheinlich um eine andere Pinus-, in letz- terem vielleicht um eine andere Larix-Art handeln. Dabei können aber immerhin die fossilen mit den rezenten Sippen nahe verwandt gewesen sein. Sollte, was wohl nicht feststellbar ist, die Flora des Klärbeckens eine autochthone sein, so würde doch, selbst wenn die von Geyler und Kinkelin gemachte, mir übrigens durchaus nicht plausibel erscheinende Schlußfolgerung, daß das damalige Klima dem heutigen sehr ähnlich war, richtig wäre, ein Zusammenvor- kommen der Zirbe und europäischen Lärche mit Typen wie Taxo- dium, Liquidambar, Juglans. Carya usw. höchst merkwürdig sein'). Wenn mir aber auch die Funde im Pliozän des Maingebietes nicht überzeugend genug sind, so halte ich es doch für sehr wahrschein- lich, daß Pinus cembra und Larix decidus samt ihrer Begleit- vegetation am Ausgange dieser Epoche bereits in Mitteleuropa existierten. Daß sie während des Diluviums in Mitteleuropa vor- handen waren, ist wohl als eine gesicherte Tatsache anzusehen. Pinus cembra wurde beispielsweise in diluvialen Torfmooren bei Ivrea an der Dora Baltesa in Piemont”) und in diluvialem Geröll der Mur in Steiermark ?), sowie in der diluvialen Schieferkohle von Freck in den Fogaraser Alpen Siebenbürgens?), Alnus viridis zu- sammen mit Larix decidua, Betula pubescens, Picea excelsa, obo- vata. Pinus montana und Elyna myosuroides in den glazialen Lignitlagern von Jarville bei Nancy in Frankreich *) gefunden. (Fortsetzung folgt.) 1) Allerdings kommen auch in interglazialen Schichten Arten, die heut- zutage ganz verschiedene Ansprüche an das Klima stellen, zusammen vor. So wurde beispielsweise (nach Schröter, Die Flora der Eiszeit, p. 15 [1883]) in interglazialen Tuffen Frankreichs Pinus montana var. pumilio in Gesellschaft von Laurus nobilis, canariensis, Ficus carica, Celtis australis, Fraxinus ornus, Vitis vinifera, Cercis siliquastrum, Viburnum tinus, Pinus Salzmanni, Ulmus campestris, montana, Corylus avellana und Populus alba gefunden, eine Vergesellschaftung, welche in der Jetztzeit nirgends ihresgleichen hat. 2) Nach Sehröter, Die Flora der Eiszeit, p. 17 (1883). 3) Nach Staub in Föld. Közl., XXI (1891). Siehe auch Pax, 1. c., IL, pag. 44. 4) Siehe Fliche in Compt. rend., T. LXXX, p. 1233 --1236 (1375). Österr. botan. Zeitschrift. 11. Heft. 1911. 30 442 Literatur - Übersicht‘). September 1911. Adamovi@ L. Das Kulturland Dalmatiens. (Österr. Garten- Zeitung, VI. Jahrg., 1911, 8. Heft, S. 285—239, 9. Heft, S. 321 bis 327, 10. Heft, S. 385—391.) 8°. Beck @. v. lIcones florae Germanicae et Helveticae.. Tom. 25, dec. 11 (pag. 41—44, tab. 64—69). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 4°. Schluß von Potentilla, Waldsteinia, Anfang von Geum. Bertel R. Anleitung zu den Botanischen Schülerübungen an Mittelschulen und verwandten Lehranstalten. Wien und Leipzig (A. Hölder), 1911. 16°. 32 S., 20 Textabb. Kurzgefaßte, aber eine gute Auswahl darstellende Anleitung. Ein paar Bemerkungen sollen weniger eine Kritik, sondern Anregungen für eine eventuelle zweite Auflage darstellen. Vielen Lehrern wäre gewiß eine kurze Anleitung, wie man sich das Material für Betrachtung der Thallophyten verschafft, erwünscht; bekanntlich gibt es da einige kleine Kunstgriffe, die dem Veranstalter solcher Übungen die Sache wesentlich erleichtern. Die Bakteriologie erscheint etwas zu viel berücksichtigt. Der Versuch betreffend die „Traubesche Zelle* sollte besser wegbleiben; es ist bekannt, wieviel Irrtümer derselbe bei Anfängern veranlaßt. In einem für Österreich be- stimmten Buche sollte bei Aufzählung der Bestimmungsbücher das Buch von Fritsch nicht fehlen. Ne Bresadola J. Adnotanda mycologica. (Annales Myeologici, V01. 1X. 1911, Nr. 4,8. 425-428.) 8% Enthält u.a. die Beschreibung von Jaapia argillacea Bres., nov. gen., nov. spee., und von Peniophora Egelandi Bres., nov. spec. — — Fungi Borneenses, lecti a cl. Hubert Winkler anno 1908. (Annales Mycologiei, Vol. IX, 1911, Nr. 5, S. 549—553.) 8°. Neue Arten: Mycobonia Winkleri Bres., Lachnocladium echinospo- rum Bres. und Pterula fulwescens Bres. Brunnthaler J. Vegetationsbilder aus Südafrika (Karroo und Dornbusch). (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, IX. Reihe, Heft 4 u. 5, Tafel 19—30.) Jena (G. Fischer), 1911. 4°, — Mk.D. Burgerstein A. Fortschritte in der Technik des Treibens der Pflanzen. (Progressus rei botanicae, IV. Bd., 1. Heft, 1911, Ss. 1—26.) 8°. 7 Textfig. m Zusammenfassendes Referat über die Methoden der Atherisierung, Chloroformierung, des Warmbades, Dampfbades, der Frost- wirkung und des Trocknens, sowie der Nachkultur in anderen Gebieten, welch letztere in neuerer Zeit insbesondere mit Tulpen- und Hyazinthen- zwiebeln vorgenommen wird. 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 445 Dolenz V. und Fritsch K. Bericht über die floristische Erfor- schung von Steiermark im Jahre 1910. (Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steiermark, Bd. 47, Jahrg. 1910 [1911], S. 380 bis 389.) 8°. Neue Varietät: T’hammolia vermicularis (Sw.) Ach. var. lutea Stnr. (Frauenalpe bei Murau, leg. B. Fest). Neu für Steiermark: Lactuca virosa L. (Buchkogel bei Graz, leg. K. Fritsch). _ Eisler M. v. und Portheim L. v. Über Haemagglutinine in Pflanzen. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., XXIX. Jahrg., 1911, Heft 7, S. 419-430.) 8°. Die Verf. hatten schon in einer früheren Abhandlung das Vorkommen hämagglutinierender Substanzen in den Samen von Datura-Arten nach- gewiesen. Sie prüften nun den Zeitpunkt des Auftretens der Substanzen und deren Verhalten bei der Keimung. Ihr Auftreten hängt mit eınem gewissen Entwicklungszustand der Samen zusammen und erfolgt in den Teilen, in welchen Reservestoffspeicherung stattfindet. Anderseits ver- schwinden die Hämagglutinine aus den Kotyledonen und aus dem Eudosperm bei der Keimung zugleich mit dem Verbrauch der Reservestoffe. W. Ferk F. Volkstümliches aus dem Reiche der Schwämme. (Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steiermark, Bd. 47, Jahrg. 1910 [1911], 8. 18—52.) 8°. Figdor W. Übergangsbildungen von Pollen- zu Fruchtblättern bei Humulus japonicus Sieb. et Zuce. und deren Ursachen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- naturw. Kl., Bd. CXX, Abt. I, Juni 1911, S. 689—707.) 8°. 1 Textfig., 1 Tafel. Vgl. Nr. 6, S. 245 u. 246. Fleischmann H. Ophrys Schulzei Bornm. et Fleischm. (Mitteil. d. Thüring. botan. Vereines, N. F.. XXVIII. Heft, 1911, S. 60 bis’ 61.), 8°. Von J. Bornmüller im Jahre 1893 in Kurdistan aufgefunden. Fritsch K. Neue Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel, ins- besondere Serbiens, Bosniens und der Herzeeowina. III. Teil. (Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steiermark, Bd. 47, Jahrg. 1910 [1911]. S. 145—218.) 8°. Inhalt: Crueciferae von K. Fritsch; Resedaceae von K. Fritsch; Droseraceae von K. Fritsch; Crassulaceae von R. v. Wettstein (Sem- pervivum) und E. Janchen (Sedum); Saxifragaceae von A. v. Hayek; Rosaceae von K. Fritsch (Sorbus, Rubus), H. Braun (Rosa), Th. Wolf (Potentilla), A. Paulin (Alchemilla), R. Spaul (Spiraea), E. Janchen (Rest); Leguminosae von E. Janchen (Hauptmasse), S. Belli (Trifolium), H. Freiherr v. Handel-Mazzetti (Onobrychis), E. Sagorski (Anthyllis), M. Rikli (Doryenium), A. v. Degen (Oytisus p. p.). Neu beschrieben werden: Erysimum Janchenii Fritsch, Rubus Zwor- nikensis Fritsch, Alchemilla hybrida a. glaucescens f. serbica Paulin, Rosa gallica var. austriaca subvar. subhybrida H. Braun, Rosa gallica var. virescens subvar. pseudolivescens H. Braun, Rosa spinosissima var. ser- bica H. Braun, Rosa spinosissima var. Ilicii H. Braun, Rosa canina var. dumalis subvar. conversa H. Braun, Rosa canina var. sphaeroidea subvar. densifolia H. Braun, Rosa dumetorum var. platyphylloides subvar. folüt- gera H. Braun, Rosa dumetorum var. trichoneura subvar. haemantha H. Braun, Rosa dumetorum var. conglobata subvar. globulosa H. Braun, Rosa dumetorum var. didymodonta H. Braun, Rosa tomentella var. pirotensis H. Braun, Rosa Gizellae Borb. var. Herzogovinae H. Braun, Trifolwum 30* 444 dalmatieum var. scabriforme Belli, Trifolium dalmaticum var. microphyl- lum Belli, Trifoium rubens var, stenophyllum Belli. Al Fruwirth C. Zur Vererbung morphologischer Merkmale bei Hor- deum distichum < nutans. (Verhandl. d. Naturforsch. Vereines in Brünn, XLIX. Bd., 1911.) 8%. 8 S., 1 Tafel. Hanausek T. F. Mais-Studien. 1. Sweet corn (Zuckermais). (Archiv f. Chemie u. Mikroskopie, 1911, Heft 5.) 8°. 12S., 1 Tafel. Behandelt den anatomischen Bau der Frucht von Zuckermais (Var. sacchacata) und die Unterschiede zwischen den Stärkekörnern verschiedener Maissorten. Hayek A. v. Literatur zur Flora von Steiermark. [Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steiermark, Bd. 47, Jahrg. 1910 (1911), S. 432—435.] 8°. — — Tulipa Urumoffi nov. spee. [Verhandl. d. zool.-botan. Ge- sellschaft Wien, LXI. Bd., 1911, 5. u. 6. Heft, S. (110).] 8°. Himmelbaur W. Zur Kenntnis der Phytophthoreen. (Jahrb. d. Hamburger Wissenschaftl. Anstalten, XXVIII., 1910. 3. Beiheft: Arb. d. Botan. Staatsinstitute, S. 39—61.) gr. 8°. 1 Tafel, 14 Textäg. Ergebnis: Phytophthora Syringae Kleb., Ph. Cactorum Leb. u. Cohn und Ph. fage Hait. sind physiologisch und morphologisch verschiedene Arten, resp. Rassen. Ph. omniwvora De By. umfaßte neben P. Sempervivi Schenk die beiden letzterwähnten Arten. Höhnel F. v. und Weese J. Zur Synonymie der Neetriaceen. (II. vorläufige Mitteilung.) (Annales Myeologiei, Vol. IX. 1911, Nr. 4, S. 422—424.) 8°. Iltis H. Uber das Vorkommen und die Entstehung des Kautschuks in den Kautschukmisteln. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXX, Abt. I, März 1911, S. 217—264.) 8°. 3 Tafeln. Die Abhandlung behandelt in eingehender Weise die Früchte von Struthanthus und Phtirusa. Dieselben besitzen beträchtliche Mengen von Kautschuk, der den vegetativen Teilen fehlt. Der Kautschuk findet sich in einem Mantel von parenchymatischen Zellen, der den inneren Teil der Frucht, insoweit dieser aus dem Fruchtknoten entstanden ist, einhüllt. Der Kautschukmantel ersetzt nicht das Visein anderer Loranthaceen. Das Auf- treten des Kautschuks wurde vom Verf. in histologischer und chemischer Hinsicht eingehend untersucht. Die Angabe von Reinsch, daß auch Viscum album einen kautschukartigen Stoff enthalte, konnte nicht bestätigt werden. W. — — Vom Mendel-Denkmal und von seiner Enthüllung. (Ver- handlungen d. Naturforsch. Vereines in Brünn, XLIX. Bd., 1911.) 8°. 29 S., 2 Tafeln. Kammerer P. Hauptaufgaben der experimentellen Biologie in bezug auf Anpassungs- und Vererbungslehre. (Vortrag.) (Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien, LI. Bd., 1911, S. 283—334.) kl. 8°. 17 Textabb. — — Zucht- und Transplantationsversuche über Vererbung kör- perlich erworbener Eigenschaften bei Tieren und Pflanzen. (Vor- trag.) [Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, LXI. Bd.. 1911, 5. u. 6. Heft, S. (134)—(139).] 8° 445 Keissler K. v. Untersuchungen über die Periodizität des Phyto- planktons des Leopoldsteiner Sees in Steiermark, in Verbindung mit einer eingehenderen limnologischen Erforschung dieses See- beckens. (Vorläufige Mitteilung.) (Archiv für Hydrobiologie und Planktonkunde, Bd. VI, 1911, S. 480-485.) 8°. Knoll F. Uber die Anpassungserscheinungen an den Keimblättern. (Vortrag.) (Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steiermark, Bd. 47, Jahrg. 1910 [1911], S. 374—376.) 8°. Linsbauer K. Zur physiologischen Anatomie der Epidermis und des Durchlüftungsapparates der Bromeliaceen. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akademie d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXX, Abt. I, April 1911, S. 319—348.) 8°. 3 Tafeln. Vgl. Nr. 5, S. 206. Mitlacher W., Tunmann O., Winckel M. Pharmakognosti- sche Rundschau über das Jahr 1910. Bericht über die im Jahre 1910 periodisch erschienene Literatur aus dem Gebiete der Drogenkunde und ihrer Hilfswissenschaften. Wien (Verlag der Pharmazeutischen Post, 1911.) 8°. 276 S. — K 9. Molisch H. Das Erfrieren der Pflanze. (Vortrag.) (Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien, LI. Bd., 1911, S. 141—176.) kl. 8°. 7 Textabb. Muerd. Zahn CH. Pöll J. Hieracıum 11. (Beck, G.v., Icones florae @ermanicae et Helveticae, Tom. XIX, 2.) Dec. 38 (pag. 315—320, tab. 297—304). Lipsiae et Gerae (Fr. de Zezschwitz). 4°. Nestler A. Ergebnisse von Gewürzuntersuchungen. (Archiv für Chemie u. Mikroskopie, 1911, Heft 3.) 8°. 13 S. — -— Einfache Methoden zum quantitativen Nachweis von Koffein, Salizylsäure und Bonzo@säure. (Ebenda, Heft 5.) 8°. 7 S. Preißeceker K. Kulturrassen des Tabaks in Dalmatien und die jüngsten Zuchtversuche in Imoski und Sinj. (Fachliche Mit- teilungen der Österr. Tabakregie, Wien 1911, Heft 2, S. 63 bis 75.) 4°. 3 Textbilder, 5 Tafeln. Reinitzer F. Neue Beobächtungen über den Bau der Flachs- und Hanffaser. (Vortrag.) (Mitteil. d. Naturw. Vereines für Steier- mark, Bd. 47, Jahrg. 1910 [1911], S. 376—378.) 8°. 6 Textfig. Rothe K. C. und Schroeder Chr. Handbuch für Naturfreunde. 1. Bd. Eine Anleitung zur praktischen Naturbeobachtung auf den Gebieten der Meteorologie, Geologie, Botanik und Blüten- biologie. In Verbindung mit Prof. Dr. Heinek, Dr. R. Karzel, Dr. E. Meyer und Prof. Dr. Weber herausgegeben. Stuttgart (Kosmos, Franckh). 8°. 285 S., 71 Textabb. — Geh. Mk. 3:50, geb. Mk. 4:20. Scharfetter R. Die Vegetationsverhältnisse von Villach in Kärnten. (Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Österreichs, VII.) (Abhandl. d. zool.- botan. Gesellsch. Wien, Bd. VI, Heft 3.) Jena (G. Fischer), 1911. gr. 8°. 98 S., 10 Text- abbildungen, 1 Karte. 446 Schweidler J. H. Über den Grundtypus und die systematische Bedeutung der Cruciferennektarien. I. Historisch-kritische Studie. (Beihefte z. Botan. Zentralblatt, Bd. XXVII, 1911, Abt. 1], S. 357 bis 390, Taf XIM.) 8%. Teyber A. Neues aus der Flora Niederösterreichs. [Verhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, LXI. Bd., 1911, 5. u. 6. Heft, S. (104)—(108).] 8°. Neu für das Kronland sind: TZypha Shuttleworthii Koch et Sond. (Tullnerbach, leg.E. Anders), Koeleria Aschersoniana Domin = K. glauca X gracilis (Marchfeld), Petasites alpestris Brügger = P. hybridus X niveus (Steinbachtal bei Göstling), Petasites Lorenzianus Brügger = P. albus X niveus (ebenda). Die Kernerschen Originalexemplare von Petasites Desch- manni erwiesen sich als mit P. niveus identisch. Dagegen ist der später (1897) von Fritsch publizierte Petasites Deschmanni „Kerner“, wie Fritsch selbst in der zweiten Auflage der „Exkursionsflora* angibt, der Bastard P. hybridus X niveus, der aber eben den älteren (schon 1885 giltig publi- zierten) Namen P. alpestris Brügger zu führen hat. J: Tschermak E. v. Die Veredelung des frühreifen Proskowetz- Original-Hannaroggens. (S.-A. aus der Wiener landwirtschaftl. Zeitung, Nr. 66, 19. August 1911.) 8°. 9 S., 1 Abb. — — Über die experimentelle Behandlung der modernen Ver- erbungsfragen in Nordamerika. (Vortrag.) (Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien, LI. Bd., 1911, S. 49—74.) kl. 8°. — — Über die Vererbung der Blütezeit bei Erbsen. (Verhandl. d. Naturforsch. Vereines in Brünn, XLIX. Bd., 1911.) 8°. 23 8., 2 Textfig., 3 Tafeln. Weinberg A. Der botanische Garten an der k.k. Staatsoberreal- schule in Leitmeritz in systematischer Beziehung. (S.-A.) gr. 8. 41 S., 1 Planskizze. — — Die Alpenpflanzen des botanischen Gartens in Leitmeritz. (IR IT NEE SINS. Zederbauer E. Klima und Massenvermehrung der Nonne (Ly- mantria monacha L.) und einiger anderer Forstschädlinge. (Mitteilungen aus dem forstlichen Versuchswesen Üsterreichs. XXXV1I. Heft.) 4°. 19 S., 2 Karten. Von den Ergebnissen seien hervorgehoben: Die Massenvermehrung der Nonne ist horizontal und vertikal durch die Jahresisotherme von +16° C begrenzt. Sie liegt in Gebieten mit jährlichen Niederschlagsmengen von 40—100 cm, besonders gefährdet sind solche mit einer Niederschlagsmenge von 40-60 cm. Darnach läßt sich die Notwendigkeit und der Grad der Abwehrmaßregeln einschätzen. w American Fern Journal. A quarterly devoted to ferns. Published by the American Fern Society. Edit. by Ph. Dowell and R.C. Benedict. Port Richmond, N. Y. 8°. Vol. 1. 1911. — 90 cents a year. Bachmann H. Das Phytoplankton des Süßwassers mit besonderer Berücksichtigung des Vierwaldstättersees. Jena (G. Fischer), 1911. gr. 8°. 213 S., 29 Textfig., 15 Farbentafeln. — Mk.5. 447 Verf., der schon 1904 (Bot. Zeitg.) eine gute Zusammenstellung unserer Kenntnisse über das Süßwasserplankton gab, veröffentlicht hiemit ein Buch, das in knapper Fassung eine vorzügliche Orientierung gibt. Es behandelt nicht nur die wichtigsten Planktonten, sondern auch die Methoden des Sammelns, Beobachtens und Untersuchens. W. Baum- und Waldbilder aus der Schweiz. Zweite Serie. Herausgeg. v. schweizerischen Departement des Innern, Eidgenössische In- spektion für Forstwesen. Bern (A. Franke), 1911. 4°. 20 Tafeln, 20 S. Text. — Mk. 5. Baumann E. Die Vegetation des Untersees (Bodensee). Eine floristisch-kritische und biologische Studie. (Archiv für Hydro- biologie ete., Suppl.-Bd. I.) Stuttgart (C. Nägele), 1911. 8°. 854 S., 31 Textfig., 15 Tafeln. — — Vegetation des Untersees (Bodensee). (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, IX. Reihe, Heft 3, Tafel 13—18.) Jena (G. Fischer), 1911. 4°. — Mk. 2.50. Beguinot A. Revisione monografica delle specie del genere Plan- tago dei distretti littoranei dalle foci dell’ Isonzo a quelle’ del Po. (Nuovo giornale botanico Italiano. n. s., vol. XVIIL., 1911, ur. 3, pag. 320—353, tab. XII— XVII.) 8°. Beiheite zum „Repertorium specierum novarum regni vegetabilis“. Herausgegeben von Friedrich Fedde (Selbstverlag). 8°. Da die Zahl der dem „Repertorium“* angebotenen Originalarbeiten immer mehr wächst, hat sich der Herausgeber entschlossen, für Original- arbeiten, die besondere Familien oder besondere Florengebiete behandeln, zwanglos, je nach vorhandenem Bedürfnisse, „Beihefte zum Repertorium*“ herauszugeben, deren Bezug für die Abonnenten des „Repertorium* unver- bindlich ist. Das Anfang Juli 1911 erschienene 1. Heft des I. Bandes ist 5 Bogen stark und enthält den Beginn der auf etwa 40 Bogen präliminierten Arbeit von R. Schleehter: „Die Orchideen von Neu-Guinea“. Der Sub- skriptionspreis auf diese Arbeit beträgt für Abonnenten des „Repertorium“ per Bogen Mk. -—.70, für Niehtabonnenten Mk. 1.—. In dem bisher er- schienenen Teil der Arbeit, welche eine systematische Behandlung sämt- licher aus Deutsch-Neu-Guinea bekannten Arten bietet, sind bereits 73 neue Arten beschrieben. Blaringhem L. La notion d’espece et la disjonetion des hybri- des, d’apres Charles Naudin (1852—1875). (Progressus rei botaniecae, IV. Bd., 1. Heft, 1911, S. 27—108.) 8°. Der Verf. bringt eine Reihe von Abhandlungen Naudins über Hybridation unter Hinzufügung eines erläuternden Textes. Die Abhandlung ist wichtig für alle, die sich mit den Fragen des Mendelismus und der Erblichkeitslehre befassen und es war ein glücklicher Gedanke des Verf., die vielfach unbekannten und halb verschollenen Arbeiten Naudins einem weiteren Kreise zugänglich zu machen. W. Boudier E. Icones Mycologicae ou Iconographie des Champignons de France principalement Discomycetes. Tome IV: Texte de- seriptif. Paris (P. Klinceksieck), 1911. 4°. 362 S. Costantin J. Les Orchidees eultivees. Description complete des esp&ces. Fasc. 1 (pag. 1—48, fig. 1—123). Paris (E. Orlhae). 4°. — Fr. 3.25. — — Atlas des Orchidees cultivdes. Fasc. 1, 2 (tab. 1—6, pag. 1—16). Paris (E. Orlhac). 4%. — Fr. 2.90. 448 Die Pflanzen und der Mensch. Herausgegeben von Kosmos, Ge- sellschaft der Naturfreunde. Stuttgart (Franckh). gr. 8°. Zahlr. Textabbildungen und Tafeln. Das Werk umfaßt zwei Bände und erscheint in 26 Lieferungen von ca. 2—3 Bogen Stärke zu je Mk. 1.—. Jede Lieferung enthält gleichzeitig Teile des I. und II. Bandes. Der I. Bd., „Die Nutzpflanzen“, behandelt Garten (von W. Lange), Feldwirtschaft (von C. Fruwirth), Obstbau (von H. Schulz), Wald (von H. Hausrath). Der II. Bd., „Die Verwertung der pflanzlichen Produkte“, umfaßt Beiträge von V. Grafe, 8. Fränkel, H. Welten, H. Brüggemann, S. Ferenczi. Dinsmore J. E. Die Pflanzen Palästinas. Auf Grund eigener Sammlung und der Flora Posts und Boissiers. Mit Beigabe der arabischen Namen von G. Dalman. Leipzig (J. C. Hinrichs), 1911. 8°. 122 S. — Mk. 4. Erdner E. Flora von Neuburg a. D. Verzeichnis der in den Amtsgerichtsbezirken Neuburg a. D., Rain und Monheim und den angrenzenden Teilen des übrigen Schwabens, Mittelfrankens und Oberbayerns wildwachsenden und häufiger kultivierten Gefäßpflanzen. (S.-A. aus dem 39. und 40. Bericht des Natur- wissenschaftlichen Vereines von Schwaben und Neuburg in Augsburg.) Augsburg (Selbstverlag des Vereines), 1911. 8°. — Mk. 4. France R. H. Floristische Lebensbilder. (Das Leben der Pflanze, II. Abteilung.) VIII. Halbband. Stuttgart (Kosmos, Franckh). gr. 8°. 304 S., zahlr. Tafeln u. Textabb. — Mk. 6°50. Fucsk6 M. Virägbiolögiai megfigyelösek a Campanula fajokon. (Blütenbiologische Beobachtungen bei Campanula-Arten.) (Bota- nikai Közlemenyek, X. kötet, 1911, 3.—4. füzet, pag. 108—124.) 8°. 9 Textfig. Ausführliche deutsche Inhaltsangabe S. (13)—(18). Gertz O0. Om anthoeyan hos alpina växter. Ett bidrag till Schnee- berg florans ökologi. (Forts.) (Botaniska Notiser, 1911, Hit. 4, S. 149— 164.) 8°. Gilg E. und Brandt M. Vitaceae africanae. Versuch einer voll- ständigen kritischen Zusammenstellung und Sichtung aller in Afrika einheimischen Vitaceen. (Englers botan. Jahrb., XLVI. Bd., III. Heft, S. 415—464.) 8°. 3 Textfig. Hagem O0. Über die resultierende phototropische Lage bei zwei- seitiger Beleuchtung. (Bergens Museums Aarbok, 1911, Nr. 3.) Sr 20nS.,alvlatel- Hamet R. Observations sur la germination des Crassulac&es, (Bull. de la Soc. bot. de France, 4. ser., tome XI, 1911, memboires, 21.) 8°. 13 pag. Hayata B. Materials for a Flora of Formosa. Supplementary Notes to the Enumeratio Plantarum Formosanarum and Flora Montana Formosae. (Journal of the College of Science, Imperial University of Tokyo, Vol. XXX, Art. I.) Tokyo, 1911. 8. 471 pag. 449 HayataB. The Vegetation of Mt. Fuji. With a complete list of plants found on the mountain a botanical map showing their distribu- tion. Tokyo, Osaka and Kyoto (Maruzen-Kabushiki-Kaisha), 1911. 8°. 125 pag., 36 fig., 8 tab. Heckel E. Les plantes utiles de Madagascar. Catalogue alpha- betique et raisonne. Paris (A. Challamel), 1910. 8°. 372 pag., 12 fig. — Mk. 25. Hegi G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 29. Lieferung (Band III, S. 377—424, Fig. 607—621, Taf. 106—108). München (J. F. Lehmann) und Wien (A. Pichlers Witwe u. Sohn), 4°. — K 1'80. Hire N. Revizijja Hrvatske flore. (Revisio fiorae Croaticae.) Bd. II, Liefg. 2 und 3. (S.-A. aus Rada Jugoslav. akad. znan. i umjetn., 181. Bd., S. 674—725, und 183. Bd., S. 726—806.) Agram, 1910. 8°. Inhalt von II. 2: Rosaceae (Pomaceae, Sanguwisorbeae), Orobanchaceae Compositae (Ambrosiaceae), Papaveraceae. — Inhalt von 11. 3: Valeriana- ceae, Crassulaceae, Rubiaceae, Lentibulariaceae, Tiliaceae, Campanulaceag, — — Florula Pelagruskih otoka. (Florula der Pelagosa-Inseln.) (S.-A. aus Glasnik Hrv. pridoslovn. drustva, Jahrg. XXIII, 3911.) 8°. 20°8: Hollös L. Tolna värmegye flörajähoz. (Beiträge zur Kenntnis der Flora des Komitates Tolna.) (Botanikai Közlemenyek, X. kötet, 1911, 3.—4. füzet, pag. 89—108.) 8°. Hollrung M. Jahresbericht über das Gebiet der Pflanzenkrank- heiten. XII. Band: Das Jahr 1909. Berlin (P. Parey), 1911. gr. 8°. 356 S. — Mk. 18. Jablonszky J. A Potamogeton alpinus Balb. hazänkban. (Das Vorkommen von Potamogeton alpinus Balb. in Ungarn.) (Bota- nikai Közlemenyek, X. kötet, 1911, 3.—4. füzet, pag. 127— 128.) 8°. Deutscher Auszug auf S. (18). Verf. fand die Pflanze in mehreren Bächen im Komitat Arva (Oberungarn). JuelH.0O. Studien über die Entwicklungsgeschichte von Frppuris vulgaris L. (Nova Acta regiae societatis scientiarum Upsaliensis, ser. IV, vol. 2, nr. 11.) 4°. 26 S., 3 Tafeln. Klebs G. Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen. (Sitzungsber. d. Heidelberger Akad. d. Wissensch., mathem.- naturw. Kl., Jahrg. 1911, 23. Abhandlung.) Heidelberg (C. Winter), 1911. 8.84 S. Kränzlin Fr. Beiträge zur Orchideenflora Südamerikas. (Kungl. Svenska Vetenskapsakad. Handlingar, Bd. 46, Nr. 10.) 4°. 105 S., 13 Tafeln. Küster E. Die Gallen der Pflanzen. Ein Lehrbuch für Botaniker und Entomologen. Leipzig (S. Hirzel), 1911. gr. 8°. 437 S., 158 Textabb. — Mk. 17:50. Zur selben Zeit, in der uns Ross ein Buch mit Bestimmungstabellen der Gallen bietet, erscheint das vorliegende Werk, das unter Verwertung zahlreicher eingehender Untersuchungen des Verf. und unter Zusammen- fassung der sehr zerstreuten Literatur die Naturgeschichte der Galle selbst 450 behandelt. Das sehr inhaltsreiche und originelle Werk gliedert sich in folgende Abschnitte: Einleitung. Die gallenerzeugenden Tiere und Pflanzen. Die gallentragenden Pflanzen. Morphologie der Gallen. Anatomie der Gallen. Chemie der Gallen. Atiologie der Gallen. Biologie der Gallen. Über gallen- ähnliche Neubildungen am Tierkörper. W. Lecomte H. Flore generale de I’Indo-Chine. Tome I., fase. 7 (pag. 689— 848, vignettes 73—105). Paris (Masson et Cie.), 1911. 8°. — Mk. 8. Inhalt: H. Lecomte, Simaroubacees (fin), Irvingiacees, Ochnacees; A. Guillaumin, Burseracees, F. Pellegrin, Meliacees, Dichapetalacees; F. Gagnepain, Opiliacees, Olacacees, Aptandracees, Schoepfiacees, Erythro- palacees, Icacinacdes, Phytocrenacees, Cardiopteridacees. Maire R. La Biologie des Ur&dinales (Etat actuel de la question). (Progressus rei botanicae, IV. Bd., 1. Heft, 1911, S. 109—162.) 8°. Migula W. Die Desmidiaceen. Ein Hilfsbuch für Anfänger bei der Bestimmung der am häufigsten vorkommenden Formen. (Handbücher für die praktische naturwissenschaftliche Arbeit, Bd. VI.) Stuttgart (Franckh). gr. 8°. 65 S., 7 Tafeln. — Mk.2. An der Spitze des Buches steht ein Schlüssel der Gattungen. Arten- schlüssel fehlen, doch sind die Arten jeder Gattung nach leicht kenntlichen Merkmalen in Gruppen geordnet. Bei jeder Art findet sich eine kurze Be- schreibung mit Angabe der Maße und des Vorkommens sowie etwaiger wichtiger Varietäten; die meisten Arten sind auch abgebildet. Die meisten Zeichnungen beschränken sich auf die Darstellung der Schale; selten sind auch die Chloroplasten und Pyrenoide angedeutet. Wenn auch manche Zeichnungen etwas skizzenhaft sind, so dürften sie doch für das Erkennen der Arten in den meisten Fällen volikommen ausreichen und jedenfalls bessere Dienste leisten, als die Abbildungen des in derselben Sammlung erschienenen Diatomeenbuches. Daß die Zahl der ausgewählten Arten keine allzu dürftige ist, zeigen die Artziffern der formenreichsten Gattungen: Olosterium 44 (davon 36 abgebildet), Cosmarium 113 (davon 75 abgebildet), Staurastrum 74 (davon 38 abgebildet). Das Buch bezieht sich in erster Linie auf Deutschland, doch sind auch die österreichischen Alpenländer großenteils berücksichtigt; dagegen wäre es natürlich z. B. für die Karpathen- länder nicht mehr verwendbar. Mildbraed J. Wissenschaftliche Ergebnisse der deutschen Zentral- afrika-Expedition 1907— 1908 unter Führung Adolf Friedrichs, Herzogs zu Mecklenburg. Bd. II: Botanik. Lieferung 3 (S. 177— 270, Taf. XVI—XXX): Dicotyledoneae-Choripetalae 1. Leipzig (Klinkhardt und Biermann), 1911. 8°. Minden M.v. Kryptogamenflora der Mark Brandenburg. V. Band: Pilze. 3. Heft (Bogen 23—31). Leipzig (Gebr. Bornträger), 1911. 8°. — Mk. 5°40. Modilewski J. Über die anormale Embryosackentwicklung bei Euphorbia palustris L. und anderen Euphorbiaceen. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch, XXIX. Jahrg., 1911, Heft 7, S. 430436, Taf. XV.) 8°. Schon früher war durch den Verf. festgestellt worden, daß bei Euphorbia neben Arten mit normal achtkernigen Embryosäcken Arten mit 16kernigen Embryosäcken existieren (Z. procera). In die letztere Kategorie gehört nach den vorliegenden Untersuchungen auch KE. palustris. Für E. virgata hatte Dessiatoff dasselbe Verhalten angegeben, doch scheint nach dem Verf. ein Bestimmungsirrtum vorzuliegen. W. 451 Nawaschin $. Über eine Art der Chromatindiminution bei Tradescantia virginica. (Vorl. Mitt.) (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch, XXIX. Jahrg, 1911, Heft 7, S. 437—449, Tat. XVI.) 8°. Nußbaum M., Karsten G., Weber M. Lehrbuch der Biologie für Hochschulen. Leipzig (W. Engelmann), 1911. 8°. 529 S., 156 Textabb. Die biologische Forschung hat in den letzten Jahrzehnten das End- ziel, die Erkenntnis der Lebenserscheinungen, auf verschiedenen Wegen, in getrennten Disziplinen angestrebt, denen sich als jüngste die experimentelle Morphologie anschloß; der Wunsch der Zeit geht dahin, dasjenige von den Ergebnissen dieser Einzeldisziplinen, was allgemeines Interesse hat, zusammen- gefaßt zu erhalten. Diesem Wunsche entspricht die Einführung allgemein biologischer Vorlesungen an den Hochschulen, die Abfassung eines Werkes wie des vorliegenden. Dasselbe enthält, dem Gesagten entsprechend, eine Darstellung der experimentellen Morphologie (von M. Nußbaum) und in großen Abschnitten diejenigen Ergebnisse der botanischen und zoologischen Morphologie, Physiologie und Systematik, welche sich im Sinne einer all- gemeinen Biologie verwerten lassen. Den botanischen Teil hat G. Karsten verfaßt. Das Buch, mit seiner originellen Gliederung des Stoffes, seiner guten und streng sachlichen Stoffauswahl wird vielen sehr erwünscht sein. W. Parmentier P. Recherches anatomiques et taxonomiques sur les Juglandacees. (Revue general de Botanique, tome XXIII, 1911, nr. 272, pag. 341—364, tab. 8—11.) 8°. Perkins J. Monimiaceae (Nachträge). [A. Engler, Das Pflanzen- reich, 49. Heft (IV. 101. Nachträge).| Leipzig (W. Engelmann), 1911. 8°. 67 S., 15 Abb. — Mk. 3°60. Plüß B. Unsere Wasserpflanzen. Übersicht und Beschreibung unserer höheren Wasser-, Sumpf- und Moorgewächse. Freiburg i. Breisgau (Herder), 1911. 12°. VIII u. 116 S., 142 Abbil- dungen. — Mk. 2. Prodän Gy. Alyssum linifolium Steph. in Ungarn und einige Beiträge zur Flora des Komitates Bäcs-Bodrog. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 8/10, S. 325—329.) Alyssum linifolium Steph. (Rußland, Rumänien, Spanien) wurde vom ‚Verf. auf Lösshügeln bei Titel in Südungarn aufgefunden. £ Rikli M. Richtlinien der Pflanzengeographie. (Fortschritte der Naturwissenschaftl. Forschung, III. Bd., S. 213—321, Fig. 126 — 156.) 8°. Eine sehr klare, den Gegenstand ganz überblickende Darstellung der Entwicklung der Pflanzengeographie und ihrer verschiedenen Richtungen mit guter Literaturübersicht. : Rombach S. Entwicklung der Samenknospe bei den Crassulaceen. (Rec. des trav. botan. Neerland., vol. VIII, livr. 2, 1911, pag. 182—200.) 8°. 10 Textabb. Rosen F. Die Entstehung der elementaren Arten von Erophila verna. (Beiträge zur Biologie der Pflanzen, X. Band, 3. Helft, S. 379—420, Taf. V—VIII.) 8°. 12 Textfig. Auf Grund ausgedehnter Versuche und kritischer Erörterungen gelangt Verf. zu der Ansicht, daß bei Erophila neue Formen, welche den Charakter elementarer Arten tragen, durch Kreuzung entstehen. — Sehr beachtenswert erscheint dem Ref. das, was Verf. S. 415 mit Rücksicht auf die moderne experimentelle Vererbungslehre und ihre Anwendung auf die Frage nach dem 452 Entstehen neuer Formen sagt: „Die Entdeckung der Gesetze, nach welchen der Bestand der den Arten eigenen Fähigkeiten verteilt werden kann, lenkt unseren Blick von der wichtigeren Frage, wie das gesamte Erbgut erworben ist, in allzu hohem Grade ab. Die Entwieklungsgeschichte der Pfanzen- und Tierwelt lehrt uns, daß wirklich Neues entstehen kann und entstehen mub. Das Suchen nach solchem Neuen und weiter nach den Bedingungen, unter welchen es auftritt, bleibt nach wie vor die wichtigste Aufgabe der auf der Deszendenztheorie fußenden Biologie“. W. Ross H. Die Pflanzengallen (Ceeidien) Mittel- uud Nordeuropas, ihre Erreger und Biologie, und Bestimmungstabellen. Jena (G. Fischer), 1911. gr. 8°. 350 S., 24 Textabb., 10 Tafeln. — Mk. 9. Hauptzweck des Buches ist Ermöglichung des Bestimmens der in Mittel- und Nordeuropa vorkommenden pflanzlichen Gallbildungen mit Ein- schluß der durch Pilze verursachten. Die zwar kurzen, aber das Üharakte- ristische hinreichend hervorhebenden Bestimmungstabellen bilden dabei den Hauptteil des Buches und werden gewiß den Zweck desselben erfüllen und damit einem wirklichen Bedürfnisse entsprechen. Diesen Tabelleu ist ein allgemeiner Teil vorausgeschickt, der das Wesentlichste über die Gallen- erreger, über die Bedingungen des Entstehens der Gallen, deren Morphologie und Biologie enthält. Die beigegebenen schönen Tafeln werden die Benützung des Buches wesentlich unterstützen. W- Roth @. Die außereuropäischen Laubmoose. (Verlag von C. Hein- rich, Dresden.) Von diesem groß angelegten Werke liegt nun der erste Band voll- ständig vor, so daß man sich nun ein vorläufiges Urteil über das ganze zu bilden vermag. Der Band enthält die Andreacaceae, Archidiaceae, die Oleisto- caryi und Trematodontaceae. Die Bestimmungsschlüssel sind sorgfältig, die Diagnosen ausführlich und beide durch Hervorheben der wichtigsten Merkmale durch gesperrten Druck sehr übersichtlich. Die Unterschiede von nahestehenden Arten sind bei jeder Art in dankenswerter Weise hervor- gehoben. Die Tafeln sind in ähnlicher Weise gehalten, wie in dem bekannten Werke Roths über die europäischen Laubmoose, sind aber unvergleichlich besser als in diesem, indem der Verleger keine Mühe und Kosten gescheut hat, die in einer für billige Reproduktionen wenig geeigneten Manier vom Verfasser gezeichneten Originale tunlichst klar und dabei gefällig im Drucke wiederzugeben. Für jeden, der mit exotischen Laubmoosen arbeitet, ist das Werk Roths ein unschätzbarer Behelf, nicht nur als einziges neueres synoptisches Werk, sondern auch darum, daß man dort alle Arten in ihren wichtigen Details abgebildet findet und sie daher leicht vergleichen kann, was bisher bei der sehr weitläufigen und zerstreuten Literatur und dem großen Mangel an Abbildungen außerordentlich erschwert war. Der wissen- schaftliche Wert dieses Werkes ist schon deshalb unvergleichlich höher zu veranschlagen, als der des analogen Werkes von Roth über die europäischen Laubmoose, da wir bezüglich letzterer über mehrere recht gute synoptische Werke verfügen, das vorliegende Werk aber bisher das einzige in seiner Art ist (von Dr. C. Müllers veralteter Synopsis Muscorum ist dabei natürlich abzusehen). Es wäre sehr zu wünschen, daß dieses ausgezeichnete und wert- volle Unternehmen von Seiten der Institute und Bryologen reichliche Unter- stützung finden würde, damit auch Fortsetzung desselben gesichert wäre. V. Schiffner. Schlechter R. siehe unter „Beihefte zum Repertorium*. Smith R. W. The tetranucleate embryo sac of Olintonia. (The Botanical Gazette, vol. LII, 1911, nr. 3, pag. 209—217, tab. V.) 8°. Clintonia (Liliaceae) besitzt einen vierkernigen Embryosack, ähnlich wie Cypripedium, infolge Verkümmerung der Antipoden. 455 Tammes T. Das Verhalten fluktuierend variierender Merkmale bei der Bastardierung. (Rec. des trav. botan. N6erland., vol. VIII, livr. 3, 1911, pag. 201—288, tab. III—V.) 8°. Tröndle A. Über die Reduktionsteilung in den Zygoten von Spirogyra und über die Bedeutung der Synapsis. (Zeitschr. f. Botanik, III. Jahrg., 1911, 9. Heft, S. 593—619, Tafel 5.) 8°. 20 Textfig. Urban I. Symbolae Antillanae seu Fundamenta florae Indiae oeeidentalis. Vol. IV: I. Urban, Flora Portoricensis; fase. IV (pag. 529— 771). Lipsiae (Fratres Bornträger), 1911. 8%. — k. 20 Usteri A. Flora der Umgebung der Stadt Sao Paulo in Bra- silien. Jena (G. Fischer), 1911. gr. 8°. 271.8., .72 Textabb., 1 Tafel, 1 Karte. Verf. hat längere Zeit in Säo Paulo in Brasilien gewirkt, dort bota- nische Aufsammlungen vorgenommen und Beobachtungen angestellt. Das vorliegende Buch enthält die Ergebnisse seiner Tätigkeit und damit einen wesentlichen Beitrag zur Kenntnis der Flora jener Stadt in Brasilien, die zweifellos eines der Hauptzentren des geistigen Lebens ist. Das Buch zer- fällt in einen allgemeinen Teil, der die Vegetationsbedingungen und Forma- tionen schildert, und in einen speziellen, der in Form von Bestimmungs- schlüsseln die beobachteten Pflanzen aufzählt. Der Hauptwert liegt nach dem Urteile des Ref. in dem ersten Teile, der einen sehr wertvollen Beitra«x zur ökologischen Pflanzengeographie von Südamerika darstellt. Der zweite Teil trägt dem Reichtume der Flora keineswegs Rechnung. Schon eine Berücksichtigung der in europäischen Sammlungen liegenden Materialien hätte eine bedeutende Bereicherung der Aufzählung ergeben. Ref. steht der Benützung oder Nichtbenützung seiner Arbeiten ziemlich indifferent gegen- über, aber zur Literatur über Säo Paulo gehören seine „Vegetationsbilder aus Südbrasilien* immerhin. W. Vuycek L. Flora Batava. Afbeelding en Beschrijving van Neder- landsche Gewassen. 359° — 363° Aflevering. 's- Gravenhage (M. Nijhoff), 1910. 4°. 25 Tafeln mit Text. Wagner J. Neue Centaurea-Bastarde. (Ungar. botan. Blätter, ba, 1911, Nr. 8/10, S-:2301—310,, Tak 1R.)8% 1. Centaurea melanocephala Pand. — C. alpina L. X C. Fritschii Hayek; 2. O©. Czetzii Wagn. et Budai = Ü. rhenana Bor. X C. pseudo- .ı.. Warming E. Handbuch der systematischen Botanik. Deutsche Ausgabe, von M. Möbius. Dritte Auflage. Berlin (Gebr. Born- traeger), 1911. 8°. 506 S., 616 Textabb., 1 Tafel. — Mk. 9. Weathers J. The Bulb Book or Bulbous and Tuberous Plants for the open air, stove, and greenhouse, containing particulars as to descriptions culture, propagation, ete., of plants from all parts of the world having bulbs, corms, tubers, or rhizomes (Orchids exeluded). London (J. Murray). 8°. illustr. — 15 s. Willis J. C. A revised catalogue of the indigenous flowering plants and ferns of Ceylon. (Peradeniya Manuals of Botany, 454 Entomology, Agriculture, and Hortieulture, Nr. 2.) Colombo (H. C. Cottle), 1911. 8°. 1838 pag. — Mk. 6. Willmott E. The genus Rosa. Part. XII, XIII. London (J. Murray). 1911. Folio. 13 Tafeln mit Text. Winkler Hans. Über Pfropfbastarde. (S.-A. a. d. Verh. deutscher Naturf. u. Ärzte, 1911.) 8°. 21 S. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 12. Oktober 1911. Das wirkliche Mitglied Prof. Dr. Guido Goldscehmiedt überreicht zwei Arbeiten von Dr. Julius Zellner: „Zur Chemie der höheren Pilze. VII. und VIII. Mitteilung.“ In der einen Abhandlung (über Hypholoma fascieulare) berichtet der Autor über die in diesem Pilz aufgefundenen Stoffe: ein Zerebrosid, ergosterin- artige Stoffe, flüssige und feste Fettsäuren, Glyzerin, Lecithin, Harz, Mannit, Mykose, Glukose, Gerbstoff, Phlobaphen, Cholin, ein gummiartiges, ein in Alkali lösliches Kohlehydrat, chitinhaltige Membransubstanz, Eiweißkörper, ein gliykosidspaltendes und ein proteolytisches Ferment. Die in botanischen Werken häufigen Angaben über die Giftigkeit des Pilzes werden durch die chemische Untersuchung nicht gestützt, da außer Cholin keine Base gefuuden wurde und auch dieses nicht in größerer Menge vorhanden ist, wie in unschäd- lichen Pilzen. Die zweite Abhandlung beschäftigt sich mit der chemischen Zusammen- setzung des Weizenbrandes (Tilletia levis und Tilletia tritici). In den Sporen dieser beiden Pilzarten wurden folgende Stoffe nachgewiesen: Flüssige und feste Fettsäuren, ein wachsartiger Körper, ergosterinartige Stoffe, Glyzerin, Harz, ein in Alkohol löslicher Stoff unbekannter Natur, Mannit, Mykose, Glukose, eine Base, ein wasserlösliches Kohlehydrat, in Alkali lösliche Kohlehydrate, Eiweiß, ein’invertierendes und ein fettspaltendes Ferment, endlich eine chitin- haltige Gerüstsubstanz. Die Untersuchung wurde hauptsächlich zum Vergleich mit der früher vorgenommenen pflanzenchemischen Analyse des Maisbrandes durchgeführt. Die nahe systematische Verwandtschaft ließ eine weitgehende Analogie in der chemischen Zusammensetzung vermuten. In der Tat ergaben sich auch viele Ähnlichkeiten, jedoch auch sehr bemerkenswerte Differenzen, welche beweisen, daß selbst systematisch einander sehr nahestehende Gattungen wie in morpho- logischer so auch in chemischer Hinsicht wesentliche Verschiedenheit zeigen. Personal-Nachrichten. Hofrat Prof. Dr. Gottlieb Haberlandt (Berlin) wurde zum Geheimen Regierungsrat ernannt und von der kgl. preuß. Aka- demie der Wissenschaften in Berlin zum ordentlichen Mitglied gewählt. 455 Prof. Dr. Emil Heinricher (Innsbruck) wurde von der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien zum korrespon- dierenden Mitglied gewählt. Prof. Dr. Karl Linsbauer (ÜCzernowitz) wurde zum Professor für Anatomie und Physiologie der Pflanzen und Direktor des Pflanzenphysiologischen Institutes an der Universität Graz ernannt. Prof. Dr. Ferdinand Pax (Breslau) wurde zum (Geheimen Regierungsrat ernannt. (Naturw. Rundschau.) Adjunkt K. Köck wurde zum Professor für Weinbau an der höheren Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg ernannt. (Naturw. Rundschau.) Paul Girod, Professor der Botanik an der Universität Clermont-Ferrand, ist gestorben. (Revue gen6rale de Botanique.) Dr. R. Maire (Caen) wurde zum Professor der Botanik an der Faeulte des Seiences in Algier ernannt. A. J. Wilmott wurde zum Custos of Botany am British Museum of Natural History in London ernannt. (Botan. Centralblatt ) Dr. Stephan Petkoff, Direktor des botanischen Institutes der Universität Sofia und bisher außerordentlicher Professor der Botanik daselbst, wurde zum ordentiichen Professor ernannt. (Hochschul-Nachrichten.) Iwan W. Palibin wurde zum Konservator am kaiserl. botan. Garten in St. Petersburg ernannt. (Botan. Centralblatt.) Prof. Dr. Robert A. Harper (Universität Wisconsin) wurde zum Professor der Botanik an der Columbia University in New York ernannt. (Botan. Centralblatt.) Dr. M. A. Chrysler, Professor der Botanik an der Uni- versity of Maine in Orono (Me., U.S.A.), wurde zum Leiter der Abteilung für Biologie daselbst ernannt. (Naturw. Rundschau.) Inhalt der November-Nummer: Dr. Fritz Netolitzky: Verkieselungen bei den Rubiaceae- Galieae. S. 409. — Jul. v. Wiesner: Bemerkungen über die „Lichtspareinrichtung* des Taxus-Blattes. S. 412. — Dr. Hermann Cammerloher: Ein Beitrag zur Algenflora der Inseln Pelagosa und Pomo. (Schluß.) *. 417. — C. Fıh. v. Hormuzaki: Nachtrag zur Flora der Bukowina. (Schluß.) S. 424. — Johann Nevole: Ein Beitrag zur Verbreitung der Zirbe in. Steiermark. 8. 427. — Robert Freih. v. Benz: Hieracienfunde in den österreichischen Alpen und in der Tatra. (Schluß.) S. 429. — Friedrich Vierhapper: Conioselinum tatari- cum, neu für die Flora der Alpen. (Fortsetzung.) S. 435. — Literatur-Übersicht. S. 442. — Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. S. 454. — Personal-Nach- richten. S. 454. Redaktion: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I., Barbaragasse 2. Die „Österreichische botanische Zeitschrift‘ erscheint am Ersten eines jeden Nlonates und kostet ganzjährig 16 Mark. f IR Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 a M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 aM. 4°—, 1893/97 aM. 10. Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisun direkt bei der Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerlere.. Einzelne Nummern, soweit noch vorrätig, ä 2 Mark. KG Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für dıe aurchlaufende Fetitzeile berechnet. 456 INSERATE. Preisherabsetzung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift“. Um Bibliotheken und Botanikern die Anschaffung älterer Jahrgänge der „Österr. botanischen Zeitschrift* zu erleichtern, setzen wir die Ladenpreise der Jahrgänge 1881—1892 (bisher a Mk. 10.—) auf a Mk. 4— a . 1893-187 ( „ » » 1%) „» „ 10. — herab. Die Preise der Jahrgänge 1852, 1853 (a Mark 2.—), 1860 bis 1862, 1864— 1869, 1871, 18%3—1874, 1876—1880 (a Mark 4.—) bleiben unverändert. Die Jahrgänge 1851, 1854—1859, 1863. 1870, 1872 und 1875 sind vergriffen. Die früher als Beilage zur „Österr. botanischen Zeitschrift“ erschienenen 37 Porträts hervorragender Botaniker kosten, so lange der Vorrat reicht, zusammen Mark 35.— netto. Jede Buchhandlung ist in der Lage, zu diesen Nettopreisen zu liefern. Wo eine solehe nicht vorhanden, beliebe man sieh direkt zu wenden an die Verlagsbuchhandlung Karl Gerolds Sohn Wien, I., Barbaragasse 2. TS EEE TEN ZENTREN SIDE Verlag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Universitäts-Professor. Dr. Karlı Fritsch & Exkursionsflora für Österreich (mit Ausschluß von Galizien, Bukowina und Dalmatien). Zweite, neu durchgearbeitete Auflage. Umfang LXXX und 725 Seiten. Bequemes Taschenformat. Preis broschiert M 9, in elegantem Leinwandband M 10. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT, Herausgegeben und redigiert von Dr. Richard R. v. Wettstein, Professor an der k. k. Universität in Wien, unter Mitwirkung von Dr. Erwin Janchen, Privatdozent an der k. k. Universität in Wien. Veriag von Karl Gerolds Sohn in Wien. LZI. Jahrgang, Nr. 12. Wien, Dezember 1911. Zwei neue Pflanzen von den süddalmatinischen Inseln. Von Alois Teyber (Wien). (Mit 2 Textabbildungen nach Photographien von Amalie Mayer.) Die im folgenden beschriebenen Pflanzen wurden Anfang Juni 1911 auf der von der kais. Akademie der Wissenschaften subventionierten und von Dr. A. Ginzberger geleiteten Reise zur Erforschung der Landflora und -Fauna der süddalmatinischen Scoglien und kleineren Inseln gesammelt. Atropis rupestris m., NOV. Spec. Perennis, dense caespitosa. Internodia rhizomatis valde tenuis obsoleta. Culmi ereeti, nonnullis vaginis lamina earentibus brevibus et innovationibus intravaginalibus eireumdati, 20-45 em alti, 3- — 4-nodes, strieti, glabri, glauei, subpruinosi. Vaginae laminam gerentes internodia superantes, strietissimae, culmis adstrietae, marginibus membranaceis, nervis valde prominentibus. Ligulae glabrae, 2—3 mm longae, integerrimae, obtusiusculae aut acuminatae. Laminae strietae, glaucae, pruinosae, nervis valde prominentibus, convolutae, 1 mm latae, glaberrimae, in apicem tenuem sensim attenuatae. Panieula seeunda, densa, basi vaginata aut parum exserta, anthesi usque 15 em longa et usque 5 cm lata; rami scabriuseuli, angulo valde acuto erecte patentes. Rami inferiores 2-ni — 5-ni (uno primario, 1—2 seeundariis, 1—2 tertianis — tertiani interdum nulli). Ramus primarius a basi ad centimetri spatium indivisus, dein unum aut duos ramos secun- darios gerens; rami secundarii sequentes unispieulati; rami tertiani omnes unispieulati, inferiores e basi ramorum seeundariorum oriundi. Spieulae brevissime pedicellatae, 5- — 12-florae, 6—12 mm longae, flavescenti-virides, raro paululum violaceae. Glumae steriles obtusiuseulae, glabrae; gluma sterilis inferior 1—2 mm longa, uninervis, ?/,—"/, longitudinis glumae fertilis infimae ; gluma Österr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1911. 31 458 d. nat. Gr. 1 ’ Rasen von Atropis rupestris von Kamik; Abb. 1. 459 Abb. 2. Rispe von Atropis rupestris von Kamik; nat. Gr. 31* 460 sterilis superior usque 5 mm longa, trinervis. Glumae fertiles usque 3'/, mın longae, laeves, crassiusculae, nitidae, ovatae, glabrae, rotundatae aut paululum trilobae, superne late membranaceae, obsolete quinquenerves. Paleae glumas fertiles aequantes, earum carinae aculeolis sursum speetantibus asperae. Antherae 1—2 mm longae. Bisher nur auf Felsen und im Felsensehutte der Scoglien (Felseneilande) Kamik (Kalk) und Pomo (vulkanisches Gestein) westlich von Lissa. Juni. Dieser Art innerhalb der Gattung eine Stellung anzuweisen, wie überhaupt die einzelnen Arten dieser Gattung durch treffende Diagnosen zu charakterisieren, fällt ungemein schwer, da sich dieselben bezüglich vieler Merkmale nur graduell unterscheiden; solche Merkmale sind: die Anzahl der einem Wirtel entspringenden Aste, die Anzahl der Blüten in den Ahrchen, die Länge der Spelzen und die Deutlichkeit der Nervatur derselben, die Gestalt und Konsistenz der Blätter u. a. m. Ascherson und Graebner') teilen die mitteleuropäischen Atropis-Arten in 2 Gruppen, deren eine die Arten Atropis distans (L.) Gris., pseudodistans (Orep.) Asch. et Gr., Borreri (Bab.) Richt., Peisonis G. Beck, und pannonica Hack.?) nebst einigen anderen „kleinen“ Arten umfaßt, welehe sieh sämtlich dureh dünne Blattspreiten der Stengelblätter und durch nur 3—6-- blütige Ahrchen auszeichnen. Die andere Gruppe umfaßt A. festucaeformis (Host) Boiss., convoluta Gris. und maritima Gris., welche durch diekliche, zusammengerollte Blätter und 5—11-blütige Ahrehen charakterisiert erscheinen. A. rupestris steht nach ireundlicher Mitteilung Prof. Hackels der A. pannonica Hack. nahe, welche wieder mit A. Dorreri euge verwandt ist; diese, an der Adria verbreitet, tritt auch in Süddalmatien auf. Durch die zusammen- gerolllten Blätter und die mehrblütigen Ahrchen zeigt jedoch A.rupestris auch entschieden verwandtschaftliche Beziehungen zur Gruppe der A. festucaeformis?), welch letztere ebenfalls in Süd- dalmatien vorkommt. Abweichend von beiden Gruppen ist A. ru- pestris durch ihre Tracht. Sie bildet dichte, büschelförmige, von den vertrockneten Halmen und Blattsprossen des Vorjahres durch- setzte Rasen, deren Teile jedoch nur sehr lose zusammenhängen, indem die einzelnen, die Sprosse und Halme verbindenden Stücke der Grundachse sehr dünn und kurz sind; diese Verbindung geht sehr bald verloren, so daß die Rasen sehr leicht in die einzelnen Teile zerfallen. 1) Synopsis d. mitteleuropäischen Flora, II. 1, p. 455. : 2) Erst später in Mag. botan. lapok, I. (1902), pag. 41—43, beschrieben. ®) A. Degen herichtet (ohne Beschreibung) in Mag. botan. lapok, X. (1911), pag. 316, von einer „neuen Varietät von Atropis comvoluta Gris. (var. caesıa Hackel in litt.)*, welche er im Sommer 1905 auf Kamik und Pomo sammelte; es kann wohl als sicher angenommen werden, daß diese Pflanze mit der von uns gesammelten identisch ist. — Nachträglich sah ich im Herbar E. v. Haläcsy (Wien) zwei Exemplare von A. rupestris von Pomo; Sammler nicht ersichtlich; das eine Exemplar vor 1868 gesammelt. 461 Weiters sind für A. rupestris die Standorte kennzeichnend: während nämlich alle Atropis-Arten der mitteleuropäischen Flora Bewohner eines mehr minder feuchten, an leicht lösliehen Salzen reichen Bodens sind, bewohnt A. rupestris die heißen Felsen der vorgenannten süddalmatinischen Seoglien, welchem Umstande sie folgerichtig ihre xerophile Natur verdankt. Bezüglich der Variationsweite der Art ist zu bemerken, daß die auf Pomo vorkommende Form in allen Teilen zarter ist, als die auf Kamik wachsende. Die Halme der ersteren sind nur etwa bis 25 em hoch, die Blätter schmäler, die Ahrchen arm- blütiger, die Spelzen und Antheren kürzer. Dieselbe Erscheinung, daß die Exemplare einer Art auf Pomo weniger üppig entwickelt sind als auf Kamik, zeigen auch einige andere, diese beiden Seoglien bewohnende Arten, wie Alyssum leucadeum und Con- volvulus eneorum. Centaurea pomoönsis m., n0v. hybr. (= €. erithmifolia Vis. X Frideriei Vis.). Caulis et folia tomento tenui laxo = obtecti, ergo canescentes nee albotomentosi. Ceterum cum parentibus praeter indumentum caulis, foliorum, fruetuum omnino aequantibus convenit. Unter den Stammeltern auf Felsen und im Felsenschutte des Scoglio Pomo (vulkanisches Gestein) westlich von Lissa. Juni. Wenn man das Vorkommen dieser Hybride mit ihren Stamm- eltern auf Pomo zu sehen Gelegenheit hat, wo von den gänzlich kahlen Exemplaren der ©. crithmifolia bis zu denen der weiß- filzigen C. F'rideriei alle Abstufungen in bezug auf die Dichte des Haarfilzes vorkommen, so drängt sich dem Beschauer unbedingt die Frage auf, ob die beiden Extreme ©. crithmifolia und Friderici zwei verschiedene Arten oder nur Formen ein und derselben Art darstellen, um so mehr, als bisher kein anderer Unterschied als derjenige der Behaarung gefunden wurde. Zieht man das Vorkommen der beiden Arten auf Pomo und das der ©. Friderici auf Pelagosa piccola in Betracht, so sind O. cerithmifolia und Friderici unbedingt als gut getrennte Arten anzusprechen, da sie an beiden Standorten unter den ganz gleichen ökologischen Verhältnissen vorkommen, wenn man von der hier keine Rolle spielenden Gesteins- verschiedenheit (Pelagosa Kalk) der Standorte absieht. Es ist kein Grund vorhanden, warum auf Pelagosa piecola nur weißfilzige, auf Pomo jedoch weißfilzige und vollständig kahle Exemplare einer Art vorkommen sollten. di Werden ©. cerithmifolia und Friderici als Arten aufgefaßt, so fragt es sich nun, ob die auf Pomo vorkommenden Zwischen- formen hybrider Natur sind oder nicht. Ich fühle mich nach reif- licher Überlegung zu ersterer Annahme gedrängt, und zwar aus folgenden Gründen: Die Mittelformen kommen nur auf Pomo vor, wo beide Stammeltern wachsen, während sie auf Pelagosa 462 piceola, wo nur O©. Frideriei vorkommt, fehlen. Man könnte diese Formen als Übergangsformen von Ü. Friderici zu crithmifolia auffassen; es ist jedoch nicht wahrscheinlich, daß sich nur auf Pomo C. Friderici allmählich in critkmifolia verwandelt, denn folgerichtig müßte sich dieser Prozeß auch auf dem, wie schon erwähnt, die gleichen ökologischen Faktoren bietenden Seoglio Pelagosa piecola vollziehen; vielmehr ist anzunehmen, daß C. erithmifolia eine aus ©. Friderici durch Mutation entstandene Art darstellt, die mit O©. Friderici die hybriden Mittelformen erzeugt. Als weiterer Grund meiner Annahme möge das Ergebnis eines Kulturversuches dienen, welchen ich mit Früchten aus dem Köpfchen reiner, von A. v. Degen auf Pomo gesammelter ©. crithmi- folia anstellte. Von den fünf zum Keimen gebrachten Früchten lieferten vier reine (©. crithmifolia und einer eine schwach filzige Form, welche wohl nur als Hybride aufgefaßt werden kann. Die Häufigkeit der Hybride an ihrem Standorte ist wohl nur eine natürliche Folge des Umstandes, daß der Pollen derselben vollständig fertil ist, was sich wieder durch die nahe Verwandschaft der Stammeltern erklärt. Pisoniella, eine neue Gattung der Nyctaginaceen. Von Anton Heimerl (Wien). (Mit 1 Textabbildung.) In der noch lange nicht genügend erforschten Gattung Pisonia nimmt die in den großen Herbarien meist gut vertretene Pisonia hirtella Kunth!) sowohl durch den habituellen Eindruck, als dureh die Blütenverhältnisse eine derartige Sonderstellung ein, daß sie in eine eigene Sektion: FPisoniella, welche nur diese Art umfaßt, gestellt wurde?). Die Abweichung im Außern von dem sonstigen Typus der Pisonieen mag auch zum Teil ein Grund ge- wesen sein, warum diese dem wärmeren Amerika eigene, lang bekannte Pflanze von den Botanikern früher verschieden bewertet wurde und so mit einer ziemlich ansehnlichen Synonymie bedacht erscheint. Lagasea und Rodriguez machten unsere Pflanze zu- erst 1801 als Boerhaavia aborescens (Anal. de ciencias natur. 1) Mit Rücksicht auf die hiedurch gegebene leichte Möglichkeit, die Pflanze kennen zu lernen, sowie auf den Umstand, daß bereits eine (leidliche) bildliche Darstellung derselben vorliegt (Wildeman, lIcones selectae horti Thenensis, I, Fase. 3, Tab. XV [1900]), wurde von der Beigabe eines Habitus- bildes abgesehen. 2) Heimerl in: Natürl. Pflanzenfam., III,Ib, S. 29; Beiträge zur Systematik der Nyctaginaceen, S. 32. 463 madrit., IV, S. 257) bekannt’); unter demselben Namen erscheint sie 1805 bei Persoon (Synopsis plantar. seu Enchiridion, I, S. 36) und 1820 im Jahrbuch der Gewächskunde (I, S. 66), auch ein ebenso bezeichnetes ÖOriginalexemplar von Cavanilles erliegt im Herbar Delessert. Eine als Pisonia mexicana von Willdenow 1813 ohne Beschreibung (Enumerat. plant. horti Berol., Supplem., S. 20) erwähnte Pflanze wurde 1821 von Link (Enumerat. plant. horti Berol., I, S. 354) ebenfalls unter diesem Namen aufgeführt und mit einigen erläuternden Bemerkungen versehen, aus denen sowie aus der beigebenen Synonymie und der Vaterlandsangabe die Identität mit unserer Pflanze erhellt. In Unkenntnis des Umstandes, daß dieselbe bereits in der Literatur behandelt wurde, beschrieb sie Kunth 1817 neu als Pisonia hirtella (Nova genera ae species, II, 217) und schuf so den Namen, welcher bis jetzt allein im Ge- brauche stand?), wogegen O0. Kuntze 1898 (Revisio III, II, S. 265) die Kombination Pisonia arborescens (Lag.) O. Kuntze in Vorschlag brachte. Durch ein Versehen Watsons erfolgte 1891 eine Neubeschreibung der Pflanze als Boerhaavia octandra°) (Proceed. Americ. Academ., XXVI, S. 145), der die schönen Exsikkaten von Pringle (Nr. 3879) zugrunde lagen. Schon vor einem Dezennium waren mir Zweifel darüber auf- gestoßen, ob denn die in Rede stehende Pflanze wirklich zu Pisonia gehöre und ob nicht diejenigen Botaniker, welche sie zu Boerhaavia eingereiht hatten, das Richtigere trafen, ja ob nicht die Aufstellung einer eigenen Gattung begründet wäre *). Als erschwerend empfand ich den Umstand, daß Anthokarpe, welche reife, gut aus- gebildete Früchte enthielten, mir nicht unterkamen, so daß über den Embryo nichts Verläßliches auszusagen war. Nun wurden mir aber jüngsthin einige brauchbare Früchte’) übermittelt und da anderseits die in der Zwischenzeit durchgeführte Untersuchung des Pollens vieler vorgelegener Nyctaginaceen gerade hier erwünschte Aufklärungen lieferte, so kann nun die Frage befriedigend gelöst werden. Ich wende mich zuerst dem Fruchtbau zu. 1) Vahl (Enum. plantar., I, S. 289 [1805]) schreibt „arborea“, ebenso Römer und Schultes (Systema Vegetab., I, S. 66 [1817]). Als Boerhaavia arborea findet sich die Pflanze unter Nr. 780 im Herbar Willdenow und bei Pavon; im erstgenannten erliegt sie auch unter Nr. 7120 als Pisonia capitata. 2) So bei Choisy! (De Cand. Prodr., XIII, 2, S. 445), Martens et Galeotti! (Bullet. de Brux., XI, S.357), Bentham (Plantae Hartweg., S. 50), Grisebach! (Plantae. Lorentz. S. 40), Hemsley (Biologia Centrali Americ., Botany, S. 9) u. =. £. 3) Ebenso von Pavon bezeichnete Stücke erliegen in den Herbarien Boissier und Delessert. *) Vgl. meine Bemerkungen im: Annuaire du Conservyatoire etc. de Geneve, V, S. 196 (1901). 5) Ich verdanke sie der Güte des Herrn Dr. O. Stapf in Kew; sie stammen, wie mir mitgeteilt wurde, von einem Exsikkate Bourgeaus (Nr. 598, Mexico, Guadalupe) her. 461 Die 7 mm lange und 2 mm breite, längliche, dunkelbraun gefärbte Frucht (7, 2) füllt der Quere nach die Höhle des 10 mm langen Anthokarpes ganz, der Länge nach nicht ganz aus und wird seitlich von einem winzigen (ca. 1 mm langen) Stielehen, dem seinerzeitigen Stiele des Fruchtknotens, getragen, das aus der Mitte der ringförmigen Basis des Androeceums entspringt; diese persistiert im Grunde des Anthokarpes und trägt die Reste der abgehenden Filamente. Die Frucht, welche am Scheitel noch einen Griffelrest besitzt, ist von den Seiten leicht zusammengedrückt, vorne ziemlich gleichmäßig gerundet, auf der Hinterseite (der das Stielehen eingefügt ist) oberwärts stärker gewölbt und überdies tritt diese (2) leicht kielähnlich vor, wobei die Rhaphe in dem schwarzbraunen Kiele (%) verläuft. Die dünne Fruchthaut entspricht hier (wie bei anderen Nyetaginaceen) der innig mit der Testa zu- sammenhängenden Fruchtwand; sie ist leicht vom anliegenden Embryo abzupräparieren, dagegen 2 2 längs des ganzen Verlaufes der Y Rhaphe dem Perispermkörper fest angewachsen, genau so, wie es für Arten von FPisonia und Neea be- kannt Ist. Das Perisperm (3) stellt einen 6 mm langen und gegen 1'’5 mm breiten Körper von plattiger Form dar, der von der Rhaphengegend (k) aus in den schmalen Spalt (sp in 6), den die ganz nahe aneinander tretenden Kotylenränder lassen, ein- 6 tritt und den von diesen um- R schlossenen Raum, an Breite mäßig zunehmend, ziemlich einnimmt. Die Hauptmasse des Perispermes ist von festerer Konsistenz, weißlich, un- durchsichtig, und enthält massen- haft rundliche (bis leicht eckige) Stärkekörner, deren größte gegen 3a, die kleinsten aber kaum 1 u erreichen. Zu einer (bei den Pisonieen oft überwiegenden) gelatinösen Ausbildung des Peri- spermes kommt es nur in untergeordnetem Grade, und zwar an den freien Rändern und am Grunde (g in 3) desselben. Der Embryo ') selbst (£—6) ist wie bei den Pisonieen ge- baut?); die 2:5 mm lange, kurzzylindrische Achse läuft unten in ein kegeliges Ende aus und trägt in gerader Fortsetzung zwei, von Br U ı a N G = dr Satan, NN ENT 1) Seine Abmessungen gleichen fast denen der Frucht. 2) Vgl. z. B. meine Fig. 7, M—P (Natürl Pflanzenfam. 1. e.) oder bei Barzagli-Petrucei (Appendice al nuovo giorn. botan. Ital., VIII [1901]) die Fig. 2—4 auf Taf. IV. 465 den Seiten her zu einer tiefen Rinne eingekrümmte Kotylen, die (wie bereits erwähnt) das Perisperm einschließen. Sie sind dick- lich, am Grunde herzförmig, frei von Rhaphiden!) und reich an Eiweiß; flach gelegt, haben sie breit eiförmig-elliptischen Umriß, sind genervt und zeigen deutlich die in unserer Familie typische Kotyledonar-Anisophyllie (Anisokotylie): der innere Kotyl (cot II) ist schmäler und kürzer als der äußere (cot I). Somit stimmt der Bau der Frucht, des Nährkörpers und, was besonders wesentlich, der des Keimlines völlig mit demjenigen der Pisonieen überein, wie er von Hooker fil. in seiner klassischen Bearbeitung der Familie (Bentham und Hooker, Genera plant., III, S. 3 [1880]) gekennzeichnet wurde: „Utrieulus elongatus, perianthii tubo acerescente apice clauso in- elusus; embryo rectus; cotyledones latae, convolutae; radicula brevis“. Die (vermeintliche) Zugehörigkeit zu Doerhaavia war wohl nur auf den Habitus der Pflanze und auf Außerlichkeiten in den generativen Teilen gegründet. Wir wollen nun die Pollenbeschaffenheit in Betrachtung ziehen. Die Tribus der Pisonieen?) ist im Bau der Pollenkörner eine sehr einheitliche®). Die ziemlich dünnwandigen Körner weisen, im Gegensatze zu den Mirabileen-Boerhaviineen, kleinere Abmes- sungen (27—73 u) auf und weichen durch den Besitz von drei, langgestreckten, spaltenförmigen Austrittstellen wesentlich ab; die Oberfläche ist stachellos und zeigt alle Übergänge von feinster Punktierung bis zu deutlicher Körnelung, wobei es vorkommt, daß die Körnchen = zusammenfließen und zugleich so angeordnet sind, daß Annäherung an eine netzige Oberflächenstruktur (Neea theifera, fagifolia, psychotrioides) entsteht. Im eben genannten Falle ist aber die Areolierung durch viel geringere Deutlichkeit, durch Kleinheit und Unregelmäßigkeit der Maschen (1’5—3 u) leicht von der für Abronia und Bougainvillea bekannten zu unter- scheiden. Der Pollen von FPisonia hirtella ist von dem aller ver- glichenen Vertreter der Pisonieen dadurch sehr verschieden, daß er beträchtlich mehr als drei (gegen 9 w messende) Austritts- stellen besitzt, die sich bei Verwendung guter optischer Hilfsmittel als sehr zart umschriebene, fast kreisrunde bis breit eiliptische, nur wenige Körnehen aufweisende Stellen von der durch reiche Körnelung ausgezeichneten, umgebenden Exine abgrenzen. Im übrigen stimmt die ÖOberflächenskulptur, da die sehr ungleichen Körnehen öfter zusammenfließen und so eine Areolierung mehr 1) Rhaphidenschläuche kommen in den Kotylen bei Pisonia-Arten (z. B. P. subcordata) manchmal vor. 2) Die Umgrenzung dieser sehr natürlichen Gruppe hat auch in der neuesten Studie über unsere Familie durch Fiedler (Englers Botan. Jahrb., XLIV, S. 597 [1910]) keine Anderung erfahren. .. 3) Die Frage einer weiteren generischen Spaltung von Pisonia sowie die über Berechtigung einer Auffassung von ZEggersia, Cephalotomandra und Timeroyea als eigene Gattungen lasse ich, als für das folgende belanglos, außer Erörterung. 466 weniger angedeutet ist, die Bestachelung fehlt und die Wanddicke nur 1°5—2 u beträgt, mit derjenigen der zuvor erwähnten Neea- Arten überein. Wir kommen somit zu dem Ergebnis, daß unsere Pflanze dem Bau der Frucht nach eine Pisoniee ist, sich aber in der Beschaffenheit der Pollenkörner von diesen entfernt und eine Annäherung an die (sonst sehr abweichende) Gattung Colignonia darstellt. Erwägt man ferner die konstante Zwitterblütigkeit, die Stielung des Fruchtknotens, die an Boerhaavia erinnernde Narbenbildung, den ein einfaches Döldehen') (bis fast ein Köpfehen) bildenden Blütenstand, so erscheint es mir berechtigt, unsere Pflanze unter Verwendung des Sektionsnamens in eine eigene Gattung der Pisonieen als Pisoniella zu stellen, welche nur eine (nicht sehr formenreiche) Art: Pisoniella arborescens (Lag. et Rodr.) enthält. Schließt man sich derjenigen Gruppierung der Nyetaginaceen-Gattungen an, welche Fiedler’) zum Ausdruck seiner Studien brachte, so wäre für unsere Gattung eine neue Gruppe zu schaffen, welche sich zwischen dessen Pisoinoideen und Mirabiloideen einschieben würde. Die Charakteristik von Pisoniella sebe ich im folgenden. Flores semper hermaphroditi, in umbellulis (non raro f. eapituliforme eontraetis) simplieibus, hemisphaerieis v. f. globosis ; florum pedicelli basi bractea minuta, oblonga ad lineari-lanceolata, decidua muniti. Perianthia ebraeteolata, tubuloso-campanulata, in pedicellum breviter attenuata, ceireiter in dimidio paululum eon- strieta, limbo primum induplicato-valvato, dein 5 lobulato, lobulis late rotundatis ad subtruncatis, vix v. paululum emarginatis, tubo consistentia paulo erassiore, obtuse Dangulato, angulis = frequenter verrucculis uniseriatim dispositis onustis, sed etian etiam p. p. laevibus. Stamina 6—11 (saepe 8)?), leviter inaequilonga, exserta, filamentis filiformibus, basi brevissime in annulum carnosulum connatis, antheris didymis, paulo longioribus q. latis, pollinis granulis albis, pluriporosis *), aculeolis deficientibus. Germen basi in stipitem ovarium sabaequantem contractum, ovario oblongo ad ovoideo-conico, antice eonvexo, postice reetiusculo, in stylum fili- formem, staminibus denique breviorem attenuato, stigmate depresso- capitato cum papillis densis, f. mieroscopieis. Anthocarpia in vertice limbo perianthii denique marcescente et eontracto clausa, oblongo-obpyramidata, == antrorsum curvata, tenuiora, lignoso- corlacea, apice obtusissima ad subtruncata, basin versus f. stipiti- 1) Ich lasse es dahingestellt, ob nicht die Untersuchung lebenden Materiales eine andere Deutung des Blütenstandes ergeben würde. 2) ]. c., S. 597. 5) Fiedler hat (l. c.) in Fig. 15 die Disposition derselben in einer Blüte mit 9 Staubblättern dargestellt; Vahl l. ce. gibt bis 12 Stamina an. *) Ich getraue mich nicht (auch unter Verwendung ausgezeichneter optischer Hilfsmittel), eine sichere Entscheidung darüber zu treffen, ob wirkliche Poren (Löcher) in der Exine oder bloß verdünnte Stellen (Austrittstellen im Sinne Fischers, Beitr. z. vergl. Morphologie d. Pollenkörner, S. 16) vor- liegen, doch möchte ich letzteres für wahrscheinlicher halten. en — Aue De 467 forme angustata, costis obtuse prominentibus 5 angulata, in faciebus inter costas == depressa et laeviuscula, in angulis ipsis verruceis obseuris, uniseriatis, gluten exsudentibus, superne densius v. irregu- lare dispositis saepe valde viscosa.. Fructus (verus) brevissime stipitatus, oblongus, a lateribus paulum eompressus, antice rotundatus, postice obtusangulus ibique rhaphem elongatam gerens.. Embryo magnus, reetus, cotyledonibus modice inaequalibus, basi cordatis, apice rotundatis, nervatis, perispermum modice amplum, maxima parte farinosum (hine inde gelatinosum) involventibus. Die einzige Art der Gattung, wahrscheinlich ein alter Typus, stellt einen Strauch oder ein Bäumechen von bis 2 m Höhe dar, mit rötliehgrauer bis hellbräunlicher Berindung, gegenständiger Beblätterung und regelmäßiger, dichasial-divarikater Endverzweigung der Aste!). Jeder Trieb schließt nach Entwicklung eines Blatt- paares (Internodien 183—100 mm lang) mit der (20—90 mm lang) gestielten Infloreszenz ab; die aus den Blattwinkeln erfolgende Ver- ästelung zeigt deutliche Bevorzugung des einen Astes und weiter- hin mehr weniger ausgesprochen die unter den Nyctaginaceen so verbreitete Wickeltendenz. Das Indument der Astehen und Döldehenstiele wechselt bei den Stücken verschiedener Fundorte zwischen einer feinen, fast pulverigen Pubeszenz, einer kurz ab- stehenden, etwas rauhen, mäßig diehten Behaarung und einer dicht filzigen Bekleidung. Die Spreite der Blätter (27—92:13—40 mm) zeigt meist eiförmigen, seltener elliptischen bis verlängert rhombischen Um- riß; am Grunde ist sie meist gerundet (aber auch schwach herz- förmig oder stumpflich), in den 3—8 mm langen Stiel kurz (oder kaum) zusammengezogen, selten in diesen verschmälert, vorne zu- gespitzt oder spitzlich (die Spitze selbst oft stumpflich), ausnahms- weise auch ganz stumpf, gewöhnlich oberseits spärlicher, unter- seits, besonders auf den Haupt- und Seitennerven, oft dieht be- haart und am Rande gewimpert, viel seltener fast kahl (nur unter dem Mikroskop zerstreut kurz behaart) und kaum bis nicht ge- wimpert (f. glabrata m.)?), f. ganzrandig, heller bis dunkelgrün, unterseits blasser, daselbst mit ziemlich vortretender Mittelrippe und mäßig ästigen, bogigen (3—4) Seitennerven, deren Verzweigungen durch eine = ausgesprochene, engmaschige, aber nicht vortretende Anastomosierung verbunden sind. Die Infloreszenz schwankt zwischen doldiger Ausbildung und fast köpfehenartiger Zusammenziehung, ist 12—24 mm breit, oft dicht- und vielblütig (bis zu 40 Blüten); die hinfälligen Brakteen am Grunde der 1'’5—4 mm langen, = haarigen (zur 1) „Frutex orgyalis“ bei Kunth; „Strauch“ Lorentz; „joli arbrisseau* Martens et Galeotti; „extensively spreading“* Pringle. 2) Annuaire du Conservatoire de Geneve, l. c., S. 196. Vielleicht wäre diese Form höher, etwa als Unterart zu bewerten, falls sich die geringere Staminalzahl (6—7), welche ich öfter antraf, als beständig erweisen und die (von mir nicht gesehenen) reifen Anthokarpe abweichend zeigen würden. 468 Fruchtzeit kaum verlängerten) Blütenstiele erreichen eine Länge von 1’5—2°5 mm. Die duftenden, weißen, gegen den Grund zu grünlichen Blüten (so nach Kunth, |. e.)') sind proterogyn?), 3:5—7 mm lang, an der Mündung 2:5—3°5 mm breit, außen fein pulverulent bis pubeszent oder zerstreut abstehend behaart und am Saume dicht papillös. Die fünf Längsnerven, welche aus dem unteren Perianthabsehnitte in den Saum eintreten, geben da- selbst Seitennerven ab und enden als (oft undeutliche) winzige Vorsprünge in den Buchten zwischen den fünf unscheinbaren Läppehen. Sehr ungleich ist die Ausbildung der späterhin sezernierenden Wärzchen auf dem unteren Teil des Perianthes; bald sind alle fünf Längskanten damit versehen, bald fehlen sie auf einigen, bald sind sie reichlicher vorhanden, bald spärlich und ganz unregelmäßig verteilt. Der ringförmig verwachsene Grund der (6°5—10 mm langen) Staubblätter ist '/),—®/, mm hoch, die Antheren gegen °/, mm lang. Der Stiel des (d—10 mm langen) Stempels schwankt zwischen '/, und 1 mm, fast ebenso lang oder nur wenig länger ist das Ovar; die Narbe erreicht im Durch- messer dieselbe Größe. Die grünlichen bis bräunlichen (manchmal auch zum Teil rötlich überlaufenen) Anthokarpe werden bis 10 mm lang, am Scheitel bis 2'5 mm breit und tragen die knopfähnliehen, Kleb- stoff) ausscheidenden, braunen bis schwärzlichen Wärzehen in der erwähnten, meist gegen den Scheitel hin genäherten Anordnung, während der stielförmige Grund frei von ihnen ist; es kommt hiedurch eine ziemliche Ähnlichkeit mit der Fruchtbildung von Boerhaavia plumbaginea Oav. und ihrer Verwandten zustande. Über die anatomischen Verhältnisse der interessanten Pflanze sei folgendes angeführt. Das Haarkleid setzt sich aus nur einer Art von Trichomen zusammen, welche aus einer einfachen Zell- reihe mit keulenförmiger Endzelle bestehen, aber in der Zahl der zusammensetzenden Zellen von wenigen bis vielen (z. B. 22) schwanken; eine geringe Sekretion aus der eine abweichende Be- schaffenheit zeigenden Endzelle wäre möglieh. Was den Blattbau betrifft, so gehört er ausgesprochen dem bifazialen Typus an. Die Oberseite ist (fast stets) frei von Spalt- öffnungen *); die Unterseite führt sie reichlich, daselbst treten sie 1) Nach Lagasca und Rodriguez, ]. c., S. 258, sind sind sie „de un roxo debil en lo exterior y base, casi blanca en lo interior y borde“*; nach Martens et Galeotti, 1. c., haben sie rötliche Färbung. 2) Die Angabe rührt von Delpino (zitiert in Knuth, Handbuch der Blütenbiologie, II, 2, S. 357) her; hiemit stimmt es, daß bei gut konservierten Stücken (Bang, Nr. 1063) die Narbe an sich öffnenden Blüten das Perianth überragt, die Antheren aber noch eingeschlossen sind. 3) Lorentz (in Napp, Argentinien) bemerkt, „die Früchte vertreten die Rolle der Kletten“. — Da die Anthokarpe ziemlich nahe beisammen stehen, so verkleben sie auch unter sich, wodurch anstreifende Tiere gleich eine Anzahl derselben weiterführen werden. *) Ganz spärliche, etwas eingesenkte traf ich an einem Exsikkat von Pringle (Nr. 11697) an. 469 etwas vor. Beide Epidermen bestehen aus ziemlich großen, dünn- wandigen, auch nach außen hin nur gering verdiekten Zellen, von denen die der Blattunterseite mehr abeeflacht, die der Oberseite höher und mit gewölbter Außenwand versehen sind. In der Flächensicht zeigen sie sich an Gestalt und Größe ungleich und mit geraden bis leicht gekrümmten Wänden; eine Oxalat-Ein- lagerung fehlt. Die Stomata werden von 3—5 Epidermiszellen um- geben; eine derartige regelmäßige Ausbildung von Nebenzellen wie bei den Pisonieen fehlt. Die Pallissadenzellen bilden nur eine Lage von kurz prismatischen (Mandon 1009, Bang 1063, Cuming) oder von verlängerten Zellen (Pringle 11697); im ersteren Falle (bei den dünnblättrigen Stücken) ist auch das Schwammgewebe von geringerer Mächtiekeit, im zweiten Falle (bei dieklicheren Blättern) übertrifft das (ausgesprochen gelappte Zellen führende) Gewebe bemerklich die Pallissadenschichte. Kalziumoxalat findet sich nur in Form von Rhaphiden vor; die oft sehr reichlichen Rhaphidenschläuche lassen besonders an den dünnen Blättern eine regelmäßige Anordnung in der Weise erkennen, daß die einen Rhaphidenbündel in der Pallissaden- schichte senkrecht zur Blattoberfläche, die anderen in dem Schwammgewebe parallel zu dieser liegen; unter der Lupe zeiet dann die Blattunterseite helle Strichel, die Oberseite helle Punkte. Den Bau der Zweige habe ich an einem gegen 3 mm starken Abschnitte (Exsikkat von Cuming) studiert. Er ähnelt ziemlich der von Petersen auf Tafel IV, Fig. 2, seiner bekannten Abhandlung!) für Doerhaavia plumbaginea gezebenen Darstellung. Auf das aus einigen (3—4) Lagen dünnwandiger, oft rotbraunen Inhalt führender Zellen bestehende Periderm folet ein kollen- chymatisches Gewebe und hierauf ein + zusammengepreßtes Chlorophyllparenchym, hie und da mit Rhaphidenzellen. Nun kommt die bei Nyetaginaceen so verbreitete Ringzone von lang- gestreckten Sklerenchymzellen an der äußeren Grenze des Perizykels?). Die Faserzellen bilden keine zusammenhängende Lage, sondern stehen, oft durch größere Zwischenräume getrennt, in einer Reihe teils einzeln, teils zu wenigen beisammen. In derselben Zone finden sich langgestreckte, ziemlich dünnwandige, sie be- gleitende Kristallschläuche mit zahlreichen prismatischen Oxalat- kristallen, die zierlich in Reihen übereinander stehen und wovon mehrere Reihen die betreffende Zelle erfüllen (vereinzelt kommen diese Schläuche auch in Rinde und Mark vor). Der „Holzkörper* zeigt den bekannten Bau aus (von den Phloömteilen abgesehen) prosenchymatischen, verdickten Zellen und Tüpfelgefäßen. Paren- chym (wie es bei Bougainvilles in radialen und tangentialen Partien auftritt) fehlt dem Zwischengewebe; ebenso fehlen die Botanisk Tidsskrift, XI, S. 149 ff. (Resume S. [16] ff.). 1) 2) Vgl, Fig. 155 bei Solereder, Systemat. Anatomie u. s. f. 470 Markstrahlen'). Das Zentrum des Zweigchens wird von einem großzelligen Mark mit darin stehenden Gefäßbündeln in bekannter Weise erfüllt. Es lagen mir Exemplare aus folgenden Gebieten vor: Südliches Mexiko (Queretaro 1000 hexaped., Humboldt; Jalisco, roeky banks of river, Falls of Juanacatlan, Pringle 3879; Hidalgo, banks and ledges, Dublan 6800‘, Pringle 11142; Orizaba, Müller 913°); Umgebung von Mexiko, Berlandier 614, 616°), Ehrenberg, Wawra 1259, Schmitz 111, Bourgeau 558; Federal Distriet, Cerro de Guadalupe 7500', Pringle 11697; Michoacan, Morelia, Galeotti 583; Province de Oaxaca 7000‘, Galeotti 587; Oaxaca, Tlacolola et San Dionicio, Andrieux 128; State of Oaxaca, Oaxaca Valley 5000‘, Smith 790; San Bartolo, Hartweg 381; Regla, Schiede 219; Chapultepee, Karwinsky; Tehuantepec, in regione montana, Gonzalez — ohne nähere Fundortsangabe: Pavon°), Andrieux 386, Aschenborn, Uhde 359, Schaffner 83)°); Bolivien (Prov. Lareeaja, vieiniis Sorata, Espada Iminapi, in sepibus et silvulis, ca. 2600—2700 m, Mandon 1009°); Sorata 8000, Rusby 2510°); Chuquisaca, D’Orbigny 1284; Cocha- bamba, O0. Kuntze, Bang 1063 — ohne nähere Fundortsangabe: Cuming‘), Bridges 190, 298”), Bang 1809°); Argentinien (Tucuman, Lorentz et Hieronymus 776; subtropische Waldungen von Siambon, Lorentz 706)°). Nachschrift. Aus einem während der Drucklegung dieser Arbeit (erste Hälfte November) mir zur Kenntnis gekommenen Referate über eine Arbeit von Standley, betreffend mexikanische und zentral- amerikanische Nyctaginaceen (veröffentlicht im Juli d. J. in den: 1) Bereits bei Solereder, ]l. e,, S. 731, für unsere Art konstatiert; die von ihm für „Boerhaavia arborea“*. gemachte Angabe der parenchymatischen Ausbildung von Zwischengewebe bezieht sich wohl auf eine andere Pflanze. 2) Auffallend stumpfblätterige Stücke. 3) Eine durch die verkleinerten, dicklichen, unterseits dichtfilzigen Blätter, die dichtfilzigen Zweige, Stiele der Blätter und Infloreszenzen, endlich durch die fast ein Köpfehen bildenden Blütenstände bemerkenswerte Ab- änderung, welche wahrscheinlich von Sess&e und Mociüo aufgesammelt und irrtümlich Pavon (Herb. Delessert) zugeschrieben wurde, da Pavon (vgl. Urban, Symbolae Antillanae, IV, 4, 8.665 ff.) nie in Mexiko war; ganz gleiche Stücke sah ich auch mit der Etikette: „Peru, Pavon.“ 4) Das von mir im: Annuaire du Conservatoire de Geneve, 1. c., S. 196, angegebene Vorkommen in Guatemala beruht auf einem Irrtum. 5) Zur f. glabrata m. gehörend. 6) Zur f. glabrata m. gehörend und durch die rhombische Blattform (40:13°5 mm) auffallend. 7) Besonders kleinblütige Stücke mit kurzen, glockigen Perianthien. 8) Gehören möglicherweise (sowie auch einige angeführte Stücke aus Bolivien) der f. glabrata an, doch stehen mir die betreffenden Exsikkaten nicht mehr zur Verfügung. 471 Contributions from the United States National Herbarium) entnehme ich, daß dieser bereits die generische Selbständigkeit von Pisoniella erkannte, weshalb die Bezeichnung Pisoniella arborescens (Lag. et Rodr.) Standley zu gelten hat. Die Stammpflanze des offizinellen Rhabarbers und die geographische Verbreitung der Rhewm-Arten. Von Dr. Carl Curt Hosseus (Berchtesgaden). Die äußere Veranlassung, mich mit der Rhabarberfrage näher zu beschäftigen, wurde dadurch gegeben, daß Herr Dr. Alber Tafel, der bekannte Tibetforscher, mir nach seiner Rückkehr seine äußerst interessante botanische Ausbeute zur Bestimmung übergab. Trotzdem leider ein großer Teil der Sammlung infolge der verschiedensten Unglücksfälle verloren ging, sind doch noch — außer einer großen Anzahl von Moosen und Flechten — insgesamt ca. 330 Nummern von Phanerogamen vorhanden, unter denen auch fünf Rhabarberpflanzen befinden. Vorliegende Arbeit wurde bereits im Jahre 1909 im Botanischen Museum zu Dahlem bei Berlin begonnen, konnte aber erst 1911 im Kew Herbarium vollendet werden. Infolge der Bedeutung der Rhabarberfrage für die Medizin habe ich mich entschlossen, die rten von Kew, sowie solche von St. Petersburg und Berlin zu v gleichen und dieses gesamte Material zu verwenden. Im folgenden beabsiehtige ich, zuers. Jie historische Frage der Einführung des Rhabarbers, im Anschluß daran kurz die medizinische Bedeutung zu erörtern, dann hauptsächlich auf die Zweckmäßigkeit der Anpflanzung von Rheum palmatum für Deutschland und Österreich-Ungarn hinzuweisen und im Anschlusse daran die von mir besichtigten anderen Arten pflanzengeographisch zusammenzufassen. Marco Polo und die gelehrten Jesuiten, die im Auftrage der portugiesischen Regierung China bereisten und kartographisch aufnahmen, waren vermutlich die ersten Europäer, die den echten Rhabarber gesehen haben. Leider haben sie aber weder Pflanzen noch Samen gesammelt, noch eine wissenschaftliche Beschreibung der damals als Stammpflanze angenommenen Rheum-Art gemacht. Sie alle stimmen nur darin überein, daß sie aus dem Lande der „Tanguten“ komme. Nebenbei sei hier erwähnt, daß der Name „Tanguten“ nach Tafel!) zu unrecht besteht. „In Osttibet wohnt, 1) A. Tafel im Korrespondenzblatt der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, XXXIX. Jahrg, Nr. 9/12, Sept./Dez. 1908. 472 vom See Kuku-nor im Norden bis an die Himalayaketten im Süden ein Volk, das tibetisch spricht. Eine Trennung in „Tanguten“ und „Tibeter“ hat keine Berechtigung. Das Wort „Tangut“ ist nur irreführend und sollte womöglich vermieden werden. Es ist uns damit ähnlich ergangen, wie einst mit dem Namen „Katay* und „China“. Die Reisenden, die von Norden kamen und deshalb Mongolen um Rat fragten, erfuhren, daß die Bewohner „Tangutse* hießen. Dies ist einfach die Bezeichnung für die Tibeter im all- gemeinen. Die Reisenden, die von Süden kamen, hörten und lasen gleich von Anfang an den tibetischen Namen „Bod“*...“ Das größte Interesse an der Lösung der Frage nach der Stammpflanze hatte Rußland, das in innigem Verkehr mit China stand und den gesamten Transitverkehr nach dem Westen Europas vermittelte. So kam es denn, daß nach (. J. Maximoviez') bereits früh im 18. Jahrhundert im sibirisch-chinesischen Grenz- orte Kjachta eine Rhabarber-„Brake“ (Kontrollstation) eingerichtet wurde, wo aller von China importierte Rhabarber einer strengen Siehtung unterworfen wurde. Die Folge hiervon war, daß dieser sog. muskovitische Rhabarber als der beste auf den westeuro- päischen Märkten galt. Die Versuche von seiten Rußlands, Samen der Stamm- pflanze zu erhalten, brachte im Jahre 1740 die erste Verwirrung in die Rhabarberfrage. Ließ sich doch selbst Linn& verführen, die aus den chinesischen Samen gezüchteten Pflanzen als Rheum Rharbarum zu beschreiben, einen Namen, den er selbst bald ein- zog und in Rh. undulatum änderte. Ich führe nun Maximovicz’) wörtlich an: „Allein ums Jahr 1750 wurden neue Samen erworben und diesesmal erwuchs in der Tat das echte Rheum palmatum, eine noch nie gesehene Art, daraus hervor. So war denn die echte Rhabarberpflanze, dank den Bemühungen Rußlands, für Europa ge- wonnen, fand rasche Verbreitung und wurde in den Achtziger- jahren des vorigen Jahrhunderts in Schottland, England, Deutsch- land bereits im großen kultiviert, ja in den zwei ersigenannten Ländern, wo die Gartenbaugesellschaften ihre Kultur und Zu- bereitung auf jede Weise aufmunterten, wurde die Wurzel be- reits zu einem Handelsartikel, von manchen Arzten der chinesi- schen an Wirkung vollkommen gleich befunden und in der Praxis ausschließlich gebraucht. Es ergab sich aber aus den zahlreichen Versuchen, daß nur die alte (etwa mindestens achtjährige) Wurzel eine gute Drogue liefere, daß aber auch selbst bei dieser sehr viel auf die Zeit der Ernte, die nachmalige Behandlung und vor allem das Trocknen ankomme, daß ferner die Stammwurzel und nicht die Aste derselben die kräftigste Arznei lieferten, daß aber gerade die erstere leicht ausfaule und deshalb die Kultur eine 1) C. J. Maximowiez in Regels Gartenflora, Jänner 1875, pag. 3—10. 2) lie: spag. 4; 413 schwierige sei').... Dennoch hätte sich allmählich Rheum pal- matum seinen Weg gebahnt, wenn nicht bald, gerade von Rußland aus, Zweifel geäußert worden wären, daß dies doch nicht die Stammpflanze des echten Rhabarbers sei.“ Und jetzt beginnt das Schauspiel von neuem, das sich bis in die jüngste Vergangenheit hinzog?). Pallas und Sievers wurden von den Chinesen getäuscht, indem diese erklärten, die in Europa getrockneten Aheum-Blätter stammen nicht von der echten Art; diese habe ungeteilte Blätter. Die Engländer gaben eine indische Form des Himalaya, Ah. australe, als die Rhabarberpflanze aus, bis General — damals noch Oberstleutnant — Przewalski in den Jahren 1871 bis 1873 die echte Art, wiederum Rheum palmatum L., in „Kansu“* auf dem „Bergland um den Kuku-nor“, also in Tibet, antraf und damit definitiv wenigstens für diese Zeit die Frage zugunsten des guten, alten Aheum palmatum L. entschied. Es sei nun gestattet, hier im Wortlaut anzuführen, was Maximowiez’) angibt, von Przewalski erfahren zu haben: „Der echte Rhabarber, bei den Mongolen Schara moto (Gelbholz), bei den Tanguten Dshumza genannt, wurde von ihm zuerst beobachtet in den Gebirgen am Mittellaufe des Flusses Tetung-gol, wo er übrigens nicht sehr häufig zu nennen ist. Da- segen soll er in außerordentlicher Menge, nach Aussage der Tan- guten, am Öberlaufe desselben Flusses und des Entsine wachsen, wo auch die Hauptmasse der Wurzeln gegraben wird. Ferner wurde Rheum palmatum in Menge angetroffen in den Waldgebirgen bei der Stadt Sinin, südlich vom See Kuku-nor in den Gebirgen, sowie in der Bergkette Jegrai-ula in der Nähe der Hoangho- Quellen. Dagegen fehlt die Pflanze in den Bergen des nordöstlichen Tibet ganz, vielleicht wegen der Waldlosigkeit derselben. So ist denn ihr Verbreitungsgebiet auf das ‘Bergland um den Kuku-nor beschränkt. Ob sie ostwärts in der gebirgigen Provinz Szetschwan vorkomme, konnte Przewalski nicht erfahren.“ Auch der bedeutendste Chinaforscher, Ferdinand Freiherr v. Richthofen, gibt jenes Gebiet als den Standort für den echten Rhabarber an, ohne sich auf die Frage nach der Stammpflanze weiter einzulassen. Farre bezeichnet direkt Rheum palmatum als solches für den besten chinesischen Rhabarber. Wieder und wieder suchte aber der eine oder andere Reisende vor allem aus dem Himalayagebiet sich durch die Mitteilung wichtig zu machen, er habe endlich (!) die echte Rhabarberpflanze ge- funden; so kamen denn eine größere Anzahl neuerer Arten, die 1) Im „Archiv für Pharmazie“, p. 423 (1911), habe ich bereits darauf hingewiesen, daß die Erfahrung in den Kew Gardens dahin geht, daß die im Schatten und Halbschatten stehenden Pflanzen ausgezeichnet gedeihen, im Gegensatz zu den in direkter Sonnenbestrahlung stehenden. 2) Vergl. auch H. Zörnig, „Arzneidrogen“. 3) C. J. Maximowiez, ]. c., pag. 6. Österr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1911. 32 474 zum Teil mehr oder weniger ausgesprochene Bastarde waren, nach Europa. Die schwerste Konkurrenz erhielt Rheum palmatum durch das von Baillon beschriebene Rheum officinale. Auch der Ver- teidiger des ersteren, Tschirch, fiel um, ja sogar entgegen seinen eigenen chemischen Beobachtungen: „Endlich zeigt sich, daß von allen in Bern kultivierten Rheum-Arten unzweifelhaft Eh. palmatum die höchstprozentigen Rhizome liefert (28%), während Rh. offieinale (2%) und Folinianum (1’8%) ihm weit nachstehen“, als Wilson 1906 die Angabe machte: „Rhabarber wird nur von einer Art gesammelt und diese Art ist Aheum offieinale.*“ Daran schließen sich wieder Gründe und Hypothesen an. Obwohl nun Tsehirch damals schon Samen von Tafel hatte, faßt er seine Ansicht doch dahin zusammen: „So läge denn die Sache so, daß der „südliche* Rhabarber aus Szetschwan von Zheum officinale, der „nörd- liche“ vom Kuku-nor von Rheum palmatum P. tanguticum stammt“, wie wir bisher schon auch in Engiers Syllabus lasen und lernten! Tafel stellt nun ausdrücklich, ebenso wie Przewalski, Riehthofen, Farre, früher schon die gelehrten Jesuiten und mancher andere, fest, daß der echte, gute Schensi-Rhabarber, also die medizinisch wertvolle Droge aus Tibet von ZKheum palmatum L. stammt. Erfreulicherweise hat Mr. Wilson ebenfalls seine frühere Ansicht einstweilen modifiziert. Wie veröffentlicht, schrieb er mir: „The medieinal rhubarb collected around Tatien-lu (Tachien-lu) and also in Western Hupeh is most probably R. officinale as stated in 1906. That collected around Sungpan, North-Western Szechuan, and in the Tibetan country to the west and north-west of that region, is unquestionably A. palmatum, var. tanguticum.“ Diese Aussage von heute lautet ganz anders als früher: Für Rheum officinale nur noch ein zagendes „most probably“ und für Rheum palmatum ein sicheres „unquestionably“. Also auch hier hat Tafel indirekt den Stein ins Rollen ge- bracht; schließt doch Wilson mit dem alle Zweifel nehmenden und für die Praxis einzig und allein wichtigen Satz: „The rhubarb from the Sungpan regions (A. palmatum var. tanguticum) is considered by the Chinese to be much superior to the rhubarb from the Tatien-lu (R. offieinale) and it fetehes a considerably higher price in the market.“ Wir wollen uns jetzt der Gewinnung der Wurzeln oder Rhizome zuwenden. Maxim owiez führt hierzu nach Prze walski’s Mitteilungen aus: „Die Wurzel hat eine länglich abgerundete Form und gibt bis zu 25 Seitenäste von 12—21 Zoll Länge und 1'/, Zoll Dieke ab. Ihre Größe hängt vom Alter ab und kann für die Hauptwurzel 1 Fuß in Länge und Dicke erreichen. Von außen ist sie mit einer bräunlichen rauhen Rinde bekleidet, welehe beim Trocknen der Wurzel mit dem Messer ent- 475 fernt wird.... Die dieken Wurzeln werden in mehrere Stücke, die stärkeren Seitenäste gleichfalls in etliche Querstücke geschnitten, diese Stücke auf Schnüre gereiht und an einem schattigen Ort (gewöhnlich unter das Dach des Hauses) zum Trocknen aufgehängt. Die Chinesen kaufen die so zubereitete Wurzel auf....“. Interessant ist hier wieder die Ansicht von Professor Tscehireh®): „Wenn der Rhabarber getrocknet werden soll, werden vor allen Dingen die Wurzeln abgeschnitten, dann die dunkelbraune „Rinde“ abgeschnitten, das Rhizom gespalten und auf Fäden ge- zogen an einem schattigen, luftigen Orte, z. B. unter dem Dache des Hauses aufgehängt, also nieht in der Sonne — trotzdem im Handel „sun dried* genannt — und nicht mit künstlicher Wärme getrocknet. Der Handel unterscheidet jetzt aber auch „bigh dried“, d. h. künstlich getrocknete. Auch Uhauvean berichtete bereits 1874, daß bisweilen künstliche Wärme (bei schlechten Sorten) an- gewendet werde. Die diekeren Seitenwurzeln werden übrigens nicht weg- seworfen, sondern wie das Rbizom behandelt und mit diesem ver- kauft. Sie gelangen aber niemals nach Europa. Ich habe mehrere Tausend Stück Rhabarber verschiedenster Provenienz genau ange- sehen, aber niemals eine Wurzel gefunden (!!). Wann das Schälen erfolgt, ob an dem frischen Rhizom oder am halbgetrockneten, oder am trockenen, wird nirgends ange- geben. Nach den hier in Bern an kultivierten Rhizomen gesam- melten Erfahrungen möchte ich die bestimmte Ansicht aussprechen, daß das frische Rhizom wahrscheinlich nur oberfläch- lieh geschält wird, das eigentliche „Mundieren“ erst am halbgetrockneten oder ganz trockenen erfolgt. Darauf deutet auch eine Bemerkung von Farre, daß nach dem Graben nur die schwarze Haut entfernt werde, „the black skin with covers it is removed.“ Hat Herr Professor Tschireh nicht mehr gelesen, was Maximowicz weiter schreibt? „Diesen Mitteilungen des Herrn Przewalski kann ich noch hinzufügen, daß einige Pud trockener Wurzeln, welche dieser Reisende mitbrachte....“ und „Der ein- zige rein äußerliche Unterschied zwischen ihnen und der früheren Kjachta-Ware besteht darin, daß sie nicht wie diese einer zweiten Reinigung und Sichtung unterworfen gewesen waren, daher ihnen noch kleine Schichten Rinde anhaften und die Löcher, durch welche die Schnüre liefen, an welchen sie aufgehängt gewesen waren, kleiner im Durchmesser sind, während in der Kjachta-Brake alle Rinde sorgfältig abgeraspelt und die Löcher ausgeweitet wurden, um alle entfärbten oder schlechten Teile zu entfernen.“ !) A. Tscehirch, „Studien über den Rhabarber und seine Stammpflanze*, Wien 1904, 1. pag. 68. 32* 476 Ich glaube, Tsehirch hat diese Sätze gelesen, denn er ährt später weiter: „Przewalski brachte nun von seiner Reise sowohl Samen, wie troekene Pflanzen vom Kuku-nor mit.“ Auf die Frage des Trocknens habe ich bereits im „Archiv für Pharmazie“ hingewiesen und dort ausgeführt: „Hiezu möchte ich bemerken, daß „high dried* wohl besser mit „hoch oder hängend getrocknet“ zu übersetzen ist und nichts mit „künstlicher Wärme“ zu tun hat. Außerdem hat die Bezeichnung „sun dried“ auch ihre Berechtigung. Bei Dr. Tafel finden wir nämlich folgende Sätze: „Die Zedernwälder Öst-Ts’aidams sind die wahre Heimat der besten Sorte unseres in den Apotheken verwerteten sogenannten Schensi-Rhabarberss. In den Monaten August und September kommen zahlreiche chinesische Mohammedaner dorthin und gehen im Raubbau den Rbizomen nach, die an Ort und Stelle geschält und getrocknet werden.“ Auf der Etikette der Zweige ist angegeben, daß die Rhizome an Stricken von einem Baume zum anderen, die nicht sehr dicht stehen, getrocknet werden. Wir sehen hieraus, im Gegensatz zur Ansicht von Prze- walski, daß die Rhizome fast immer im Freien und unter Bäumen getrocknet werden; das Trocknen in den Häusern ist selten. Diese sind dann als „high dried* in den Handel gebracht, während erstere unter den „wenig Schatten spendenden“ Zedern getrock- neten Rhizome als „sun dried“ bezeichnet werden. Von Interesse sind die sich widersprechenden Angaben von Przewalski nach Maximowiez und von Przewalski nach Tsehirch über die von den Tibetern angepflanzten Arheum-Stöcke: „In geringem Quantum und ausschließlich zu eigenem Ge- brauche als Arznei für Menschen und Vieh wird der Rhabarber von den Tanguten auch in ihren Gemüsegärten gezogen, wozu man ihn entweder säet oder die jungen Pflänzchen im Walde aufsucht und ausgräbt. Die Aussaat kann im Frühjahr wie im Herbst geschehen, aber soll die Kultur Erfolg haben, so ist stets reiner, lockerer, feinkörniger und feuchter schwarzer Humus das unumgängliche Erfordernis. Die Tanguten sagen, im dritten Jahre nach der Aussaat erreiche die Hauptwurzel Faustgröße, erlange aber die erforderlichen Maße erst acht, zehn und mehr Jahre nach der Aussaat. Übrigens soll, nach Aussage der Tanguten, der kultivierte Rhabarber in seinen Eigenschaften dem wildwachsenden durchaus entsprechen“ Tschirceh schreibt: „Die Tanguten kultivieren auch etwas Rhabarber, der kultivierte ist aber nichts wert und wird nur für das Vieh und in der heimischen Medizin verwendet.“ Das ist gerade das Gegenteil von den Angaben Przewalski’s! Wir können diesen Satz auch deshalb nicht unwidersprochen lassen, weil er gerade die Absicht, Rheum palmatum in Europa im Freien zu züchten, als völlig aussichtslos hinstellt und der sonst vertretenen Tendenz deshalb widerspricht. Gerade weil 477 die Tibeter aus Rheum palmatum gute Rhizome, wenn auch erst nach längerem Warten, erzielten, können und müssen wir diese im Gegensatz zu Zheum officinale zu Versuchen im großen anempfehlen. Tscehirch kommt auf Grund seiner chemischen Analysen zu der Ansicht: „daß alle guten chinesischen Rhabarberrhizome nicht älter als höchstens vier Jahre sind“, da sie fünfjährig, weich und schwammig oder hart und holzig, dabei arm an Oxymethylanthrachinomen werden. Wie wir sehen werden, hängen diese Mißstände mit unrichtigen Pflanzungsmethoden zusammen. Für die Kultur möchte ich wieder Maximowiez das Wort geben: „Die Regeln für die Kultur des Rhabarbers (Ah. palmatum L.) ergeben sich nach all dem Gesagteu von selbst: ein leichter, lockerer, tiefer, schwarzer Humus [wie er z. B. in dem Berchtes- gadener Land in Bayern oder in den Seitentälern der Julischen Alpen so vortrefflich ist]; Anpflanzen in solchen Zwischenräumen, daß jedes Individiduum Raum zur vollständigen Entwicklung hat (also etwa 8 Fuß, damit die Blätter sich ordentlich auslegen können); Beschattung durch Bäume, regelmäßiges Begießen (weil Kansu ein feuchtes Klima hat) [also auch hier wäre die Gegend Salzburg, Berchtesgaden, Bad Reichenhall hervorragend!] und Ex- position nach Süden. — Außerdem glaube ich auf zweierlei auf- merksam machen zu müssen. Nach Analysen des (salzigen) Kuku-nor-Wassers, welche Prof. Schmidt in Dorpat an von Przewalski mitgebrachten Proben ausgeführt hat, ist dieses Wasser viel reicher an Kalksalzen als andere Gewässer, und Prof. Schmidt schreibt dies kalkhaltigen Süßwässern zu, die den See .speisen. Da nun der Gehalt der Rhabarber-Wurzel an medizinisch wirksamen Bestandteilen Hand in Hand geht mit ihren Gehalt an Kristallen von oxalsaurem Kalk, so daß eine gute Wurzel sogleich erkannt wird, wenn sie beim Kauen stark unter den Zähnen knirscht, so scheint hartes, kalk- haltiges Wasser für dieselbe Bedürfnis zu sein, damit die Pflanze demselben den ihr notwendigen Kalk zur Kristallbildung entnehmen könne. Vielleicht ist allein das Nichtbeachten dieses Erfordernisses daran schuld, daß die früher in Europa kultivierte Wurzel von Rh. palmatum, soähnlich sie sonst der chinesischen war, niehtunter den Zähnen knirschte und weniger kräftig in ihrer Wirkung war.“ Zuletzt weist Maximowicz darauf hin, daß sich das Regen- wasser in den Höhlungen ansammelt und so eine immer tiefer hineinfressende Fäule hervorruft [wie ich dies auch bei den in der Sonne stehenden Exemplaren in Kew Gardens beobachten konnte, von denen im Frühling von 21 Blätter 13 am Verfaulen waren, während im August Rheum palmatum «. typicum zumeist schlechte Blätter und der als ß. tanguticum bezeichnete Rhabarber nur mehr fünf verkümmerte Blätter in der Sonne aufwies]. „Wie dies am besten zu verhindern wäre, muß weiteren Versuchen zu entscheiden über- 478 lassen werden: Wegputzen der alten Blattscheiden, frühzeitiges Ab- schneiden der verblühten Stengel, Bedeecken oder Verschmieren der Stengelnarben scheinen am leichtesten ausführbar. Am besten wäre vielleicht, man ließe die Pflanze überhaupt nicht zum Blühen kommen .* Der letztere Vorschlag ist sicher ganz vortrefflich. Betrachten wir nun die Anforderungen, die an die Kultur von Rheum palmatum gestellt werden, so sehen wir, daß diese z. B. in Bayern am besten in den regenreichen Kalkalpen, also speziell dem Gebiet von Bad Reichenhall und Berchtesgaden, in Österreich in dem von Salzburg, den julischen Alpen oder Kara- wanken in hervorragendem Maße erfüllt würden; ebenso würden sich wohl Strecken in Dalmatien und Istrien vortrefflich zu größeren Versuchen eignen. Wir wollen außerdem nicht vergessen, daß die Stiele von Rheum palmatum nicht nur in der asiatischen, sondern auch in der europäischen Küche, so noch heute in England, eine große Rolle als Nahrungsmittel spielen. Hat man die Gebirgsbevölkerung einmal daran gewöhnt, so wird sich rasch dafür ein guter Absatz finden, um so mehr als auch in diesen wenigstens etwas von dem medizinischen Nutzen der Rhizome und Wurzeln vorhanden ist. Was nun die medizinische Bedeutung des Rhabarbers anbelangt, so verdanke ich meinem Freunde Dr. med. Carl Hof- mann (Berlin) und Professor Lewin (Berlin) eine Anzahl wert- voller Mitteilungen, deren Angaben aber auf mir fremde Gebiete führen würden. Hier nur so viel, daß infolge der Stoffe Chrysopten - säure und Rheum-Gerbsäure der Rhabarber eine doppelte Wirkung hat: in kleinen Dosen (0°1—0°5) wirkt er entweder gar nicht oder appetitanregend und antidiarrhitisch; in größeren Dosen (1’0—5°0) dagegen als mildes Abführmittel. (Schluß folgt.) Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. Von Friedrich Vierhapper (Wien). (Mit 2 Textabbildungen und 1 Verbreitungskarte.) (Fortsetzung. !) Unsere Annahme, daß die subarktisch-subalpine Artgenossen- schaft erst am Ausgange des Pliozän und ebensowenig früher als später nach Mitteleuropa eingewandert ist, findet auch durch die Berücksichtigung der heutigen Verbreitung und der Verwandtschafts- verhältnisse ihrer Arten eine wesentliche Stütze. Insbesondere zwei Umstände erscheinen mir erwähnenswert. 1. Die meisten der Arten haben in den mitteleuropäischen Gebirgen mehr oder minder zerstückelte Areale und machen hier 1) Vgl. Nr. 11, S. 435. 479 den Eindruck von Relıkten, jedoch weder von alten Tertiärrelikten, wie etwa Wulfenia, die Ramondien usw., noch von so jungen, daß sie erst im Postglazial entstanden sein könnten. 2. Viele der mitteleuropäischen Typen haben sich von ihren sibirischen Stammeltern als eigene Rassen abgegliedert. Wir nennen die Rassenpaare: Clematis sibirica — alpina, Pinus cembra f. sıbi- rica — cembra s. s., Larix sibirica — decidua, Alnus fruticosa — viridis, Pleurospermum uralense — austriacum, Ligularia sibirica — cebennensis. Die gegenseitigen Beziehungen der Angehörigen dieser Paare sind noch viel innigere als die schon im Tertiär ab- gegliederter Rassen, so z. B. von den Paaren: Epimedium elatum — alpinum, Scopolia lurida — carniolica, Narthecium asiaticum — ossifragum, jedoch andererseits weniger innig als die erst im Postglazial zur Absonderung gelangter Formen, wie von den bekannten saisondimorphen Artenpaaren aus den Gattungen Eu- phrasia, Alectorolophus, Gentiana usw. Es folgt daraus, daß die Ausgliederung eigener mitteleuropäischer Rassen unserer subarkti- schen Typen später als die der genannten Tertiärpflanzen, aber jedenfalls vor dem Postglazial stattfand. Von anderen subarktisch- subalpinen Typen dagegen, so vor allem von Comioselinum tatarıcum und wohl auch von Lonicera coerulea, kann man keine eigene sibirische und mitteleuropäische Rasse unterscheiden. Ist nun unsere Annahme über den Zeitpunkt des Eindringens der sibirisch-subarktischen Artgenossenschaft in Mitteleuropa richtig, so ist die Ursache derselben zweifellos in jener Anderung des Klimas zu suchen, welche das Diluvium einleitete und die Aus- breitung der Gletscher zur Folge hatte. Es wurden hiedurch die thermophilen Typen, welche noch im Höhepunkte des Pliozäns Mitteleuropa besetzt hielten, mehr und mehr zurückgedrängt und schließlich vielfach vernichtet, die an niedrige Temperaturen an- gepaßten arktischen und auch sibirisch-subarktischen Arten dagegen gefördert und zu einer Ausbreitung ihrer Areale nach Süden und Südwesten veranlaßt. Dieser Vorstoß dürfte etwa in der Richtung Ural—Waldaihöhe—Polen—Karpathen annähernd parallel mit dem Rande der von Norden nach Süden sich vorschiebenden Inlands- eismasse erfolgt sein, so zwar, daß diese von einem Gürtel mit arktischer Vegetation umschlossen war, an welchen sich nach außen eine Zone mit vorwiegend subarktischen Sippen anschloß. In den Gebirgen Mitteleuropas angelangt, gesellten sich die sub- arktischen Arten den autochthonen mitteleuropäisch-subalpinen bei, so daß es zur Ausbildung neuartig und reich zusammengesetzter Formationen kam. Eine Zeitlang blieben jetzt wohl die Areale unserer Arten von Sibirien bis Mitteleuropa geschlossen. Als aber dann. gleichzeitig mit dem Vordringen des Inlandseises, das Klıma am Südostrande desselben immer trockener wurde '), und die Steppen 1) Vergleiche z. B. Penck in Wiss. Erg. int. bot. Konpgr. Wien 1905, p. 12—24 (1906). 480 Südrußlands sich nach Norden ausdehnten, wurden diese Areale durch das Eis einerseits und die Steppenvegetation andererseits immer mehr eingeengt, und es kam schließlich vielleicht damals schon — zur Zeit der größten Vergletscherung') — zu einer Sonderung der kleinen mitteleuropäischen Verbreitungsbezirke von den sibirischen Hauptarealen, wie denn auch von jetzt an, als Folge der Anpassung der Sippen an die spezifischen klimatischen und edaphischen Verhältnisse der Gebirge Mitteleuropas, die Aus- eliederung distinkter mitteleuropäischer Rassen erfolgen konnte. Selbstverständlich dürften die mannigfaltigen Klimaschwan- kungen im Verlaufe des Diluviums die Verbreitung der Arten in mannigfaltiger Weise beeinflußt haben. Es dürften neuerliche Vor- stöße aus dem Osten und Weiterungen der Areale erfolgt sein und mit Rückzügen und Einschränkungen der Areale abgewechselt haben. Wenn sich auch hiebei die einzelnen Arten ihren ver- schiedenen spezifischen ökologischen Ansprüchen und Ausrüstungen semäß innerhalb gewisser Grenzen verschieden verhielten, indem die eine ihre Wanderungen etwas weiter ausdehnte oder eventuell auch rascher vollzog als die andere, die eine sich an Stellen be- haupten konnte, an welehen die andere wieder zugrunde ging usw., so werden doch damals schon ihre Schicksale im großen und ganzen die gleichen gewesen sein; sie bildeten stets eine Art- genossenschaft, welche in bestimmtem Abstande von den Eismassen eine eigene, durch die arktische Vegetation von ihnen getrennte, bei Erhöhungen der Schneegrenze sich nach Norden und nach aufwärts zurückziehende, bei Depressionen nach Süden und abwärts vordringende Zone innehatte. Über einzelne Details dieser Vorgänge Gewißheit zu erlangen, wäre wohl nach dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse über das Klima der einzelnen Epocben des Diluviums vergebliche Mühe. Ich wenigstens vermag derzeit zu nichts mehr als zu diesen ganz allgemeinen und schematischen Vorstellungen zu ge- langen. Ich schließe mich mit ibnen im Prinzipe denjenigen Autoren an. welche an mehrere durch Interglazialzeiten mit wärmerem Klima unterbrochene Eiszeiten glauben und als Ursache der Vergletscherung nicht nur eine Erhöhung der Niederschläge, sondern auch eine ziemlich beträchtliche Temperaturdepression annehmen ?). Im folgenden sollen zunächst einige Forscher zum Worte gelangen, mit deren Ansichten über die eiszeitlichen Wan- derungen der sibirisch-subarktischen Artgenossenschaft die von mir vertretenen mehr oder weniger übereinstimmen. So sagt Engler anläßlich der Besprechung der lokalen Er- haltung von Glazialpflanzen®): „Neuerdings sind auch interessante Mitteilungen über derartige Vorkommnisse im europäischen Ruß- 1) Siehe die Karte Pencksl. e. 2) So z. B. Penck, 1. ce. 5) Entwicklungsgesch., I., p. 167. 481 laud gemacht worden'). Auf der Waldaischen Hochebene (un- gefähr 300—330 m) finden sich unter anderen folgende Pflanzen: Dracocephalum Ruyschiana L., Thesium alpinum L, Juncus sty- gius L., Cinna suaveolens Rupr., Nardosmia frigida Hook., Atra- gene alpina L., Rubus arctieus L., Conioselinum Fischer Wimm. et Grab?). Diese Pflanzen sind auf den Uralo-Alaunschen Höhen in nordöstlieher Richtung weiter verbreitet; diese Höhen liegen im nordischen glazialen Blockgebiet; es ist möglich, daß sie während der Glazialperiode das Eismeer überragten, welches das umliegende devonische Land überschwemmte; es konnte dann ein Teil dieser Pflanzen, von denen wir wissen, daß sie nur in der Glazialperiode ihr heutiges Areal gewonnen haben konnten, schon damals dahin- gelangt sein. Waren aber diese Anhöhen auch vom Meere bedeckt. dann mußten diese Pflanzen gleich nach der Hebung des Landes sich angesiedelt haben“. Drude schreibt in einem Referate?) über die eben zitierte Abhandlung Gobis über die Waldaihöhe: „... Auch Conioselinum Fischeri würde ein anderes passendes Beispiel dazu liefern, wenn nieht hier eine neue Eigentümlichkeit im Verlauf der Grenze hinzukäme. Diese von Wimmer und Grabowski in der Flora Silesiae (Bd. I, S. 266) im Jahre 1827 beschriebene Art zeigt schon dureh ihre Autoren, daß sie auch Mitteleuropa berührt; zwar sind hier ihre Standorte nur sporadisch, nämlich im Gesenke und in den Karpathen Siebenbürgens; aber ihre weitere Ausdehnung über die Waldaihöhe südwärts hinaus in das Flußgebiet des Dnjepr bis weit südlich von Smolensk und ihr Vorkommen in der nordostdeutschen Ebene bei Tilsit beweist, daß diese Pflanze von der normalen südliehsten Station ihrer ganzen sibirischen Genossenschaft, nämlich der Waldaihöhe, weiter gegen Süden und Südwesten vorzudringen vermochte und daher in Gebirgen einzelne Stationen besetzte, welehe man als Reste einer größeren gemein- samen Verbreitung in vergangenen kühleren Perioden betrachten kann. Dadurch erhalten wir einen Hinweis, wie wir uns die getrennten alpin-karpathischen Areale und nordostrussisch-sibirischen Areale mancher berühmten Pflanzen, der Pinus Cembra und Larixz europaca an ihrer Spitze, als ursprünglich durch die Waldaihöhe und ihre Umgebung vereinigt vorstellen können, ohne uns allzu sehr auf theoretischem Boden zu bewegen . .. .“ An anderer Stelle*) äußert sieh Drude folgendermaßen: „Listera cordata, wegen ihres Vorkommens auch in der deutschen 1) Durch Gobi, Über den Einfluß der Waldaischen Hochebene auf die geographische Verbreitung der Pflanzen, nebst einer Übersicht der Flora des westlichen Teiles des Gouvernements Nowgorod. (Arb. d. St. Petersb. Ges. d. Naturf., VIL, p. 115—285 [1876].) 2) Identisch mit ©. tataricum. 3) In Sitzungsber. u. Abh. d. naturw. Ges. Isis in Dresden. Jahrg. 1832, p. 57 (1883). #) Hercynia, 1. c., p. 639. 482 Niederung mit der Arealfigur A E? bezeichnet, ferner Viola biflora, Polemonium coeruleum und Pleurospermum austriacum mit ihren AH- und BU?-Arealen sind aber Relikte des Nordens, welche vermutlich entlang an den Moränenformationen des nordischen Landeises aus dem uralisch-skandinavischen Europa nach Süden gewandert sind und im Walde vereinzelte, ganz den Eindruek von Relikten hervorrufende Standorte behalten haben.“ Besonders bedeutsam erscheint nun, was Köppen!') speziell über Pinus cembra sagt: „Gegenwärtig sind beide Verbreitungs- bezirke der Zirbelkiefer (der sibirische und der europäische) durch eine weite Strecke, d. h. fast durch die ganze russische Tiefebene, von einander geschieden. Eine solche Trennung erfolgte offenbar vor sehr langer Zeit, da die europäische Form der Arve, die höchst wahrscheinlich von der sibirischen abstammt, wie bemerkt, sich bereits von der letzteren durch einige Merkmale unterscheidet. Man darf vermuten, daß jene beiden Gebiete in postterziärer Zeit mit einander kontinuierlich zusammenhingen. Auf eine solche Möglichkeit wies Hildebrand?) (l. e., p. 206) hin, indem er den Umstand hervorhob, daß in Steiermark eine fossile Arve in der Höhe von 1000‘ über dem Meere gefunden worden ist, während sie gegenwärtig daselbst erst in der Höhe von 5000‘ aufzutreten beginnt; daher kann man annehmen, daß sie in jener entlegenen Zeit auch über die Ebene verbreitet war. Und daraus wieder resultiert die Möglichkeit, daß die auf den Karpathen wachsenden Zirbelkiefern mit denen des nordöstlichen Rußlands einst in Ver- bindung gestanden, wo, wie wir gesehen, dieselben früher wahr- scheinlich weiter westwärts verbreitet waren, als gegenwärtig. Zwar ist die Arve bei uns noch nicht fossil oder subfossil ge- funden worden; aber unsere fossilen Hölzer sind noch so wenig erforscht, daß mit der Zeit unter ihnen auch P. Cembra sieh erweisen dürfte.“ Ähnlich äußert sich Köppen auch über die Lärche ®); doch glaubt er, daß entspreehend der größeren Verschiedenheit der sibirischen und europäischen Rasse die Einwanderung bereits im Pliozän erfolgte. Dabei war diesem Forscher ein Umstand noch nicht bekannt, welcher sehr zugunsten seiner Hypothese von einem einstigen „Zusammenhang der Verbreitungsgebiete der sibirischen und der europäischen Lärche über die ganze Tiefebene Rußlands hinüber“ sprieht, daß nämlich die Lärche der siebenbürgischen Kar- pathen nicht mit Larix europaea, sondern mit L. sibirica identisch oder doch mit dieser näher verwandt ist als mit jener, und daß auch die Sudetenlärche von der Alpenlärche in ihrem biologischen Ver- 1) 1. e. II p. 439—440. 2) Die Verbreitung der Coniferen in der Jetztzeit und in den früheren geologischen Perioden in Verh. naturhist. Ver. d. preuß. Rheinl. u. Westph. Jahrg. XVIII (1861). 3). CP 50 1ER: 485 halten ziemlich beträchtlich verschieden ist), eine Tatsache, welche Hausrath?) zu dem Schlusse veranlaßt, daß die Trennung dieser beiden Lärchensippen jedenfalls zeitlich relativ weit zurückreicht. Über die Riehtung der diluvialen Wanderungen der sub- arktischen Artgenossenschaft ist auf Grund ihrer heutigen Ver- breitungsverhältnisse®) noch folgendes zu sagen: Innerhalb des europäischen Rußlands erfolgte das Vordringen im großen und ganzen in nordost-südwestlicher Riehtung vom Ural aus über die Waldaihöhe und Polen in die Karpathen. Die Besiedelung der Sudeten geschah zum Teile von den polnischen Ebenen. zum Teile wohl auch von den Karpathen aus, und von den Sudeten aus wurden dann die herzynischen Gebirge besiedelt, ja einzelne Arten (Ligularia sibirica) drangen wohl auf diesem Wege noch weiter westwärts. vor und erreichten über das französische Mittelgebirge die Pyrenäen. Die Hauptwanderstraße aber führte von den Kar- pathen zu den Ostalpen und von hier aus durchsetzten die meisten Arten die ganze Alpenkette — so z. B. die Zirbe‘) — um von den Westalpen aus zum Teil über das französische Zentralmassiv in die Pyrenäen zu gelangen, zum Teil sich im Apennin mehr oder weniger weit nach Süden auszudehnen und zum Teil (Alnus viridis) sogar Korsika zu erreichen. Vom Nordrande der Alpen aus wurden die nördlich vorgelagerten Gebiete, so das nieder- und oberösterreichische Waldviertel, zum Teil wohl auch der Böhmer- wald, die schwäbische Alb, der Schwarzwald und vor allem der sehweizerisch-französische Jura mit einer größeren oder geringeren Zahl subalpiner Arten versorgt. Manche Arten gelangten von dem südöstlichen Teile der Alpen über den krainischen und kroatisch- liburnischen Karst in die üllyrisehen Gebirge. Die Besiedelung der mösischen Gebirge dagegen geschah wahrscheinlich von den Kar- pathen, sicherlien aber nieht vom Kaukasus aus. Vom nordöstlichen Rußland drangen die Arten auch westwärts bis nach Finland und Lappland, ja teilweise sogar bis Skandinavien und südwestwärts bis zu den baltischen Provinzen vor, während nur einzelne, z. B. Angelica archangelica und Polemonium coeruleum, auch das nord- westliche Deutschland besiedelten Während aber die Einwanderung nach Mitteleuropa wahrscheinlich parallel dem Rande des Inlandseises innerhalb einer Eiszeit oder zu Beginn einer solchen stattfand, konnte die Invasion Finlands, Lapplands und Skandinaviens ebenso wie die der höheren Stufen der mitteleuropäischen Gebirge beim Zurückweichen der Eismassen, also am Schlusse einer Eiszeit, sich abspielen. Unabhängig von diesen Neubesiedelungen, deren Aus- gangspunkt wir uns im unermeßlichen Waldgebiete Sibiriens zu denken haben, erfolgte die Einwanderung gewisser unserer sibirisch- 1) Nach Cieslar in Öst. Zentralbl. f. d. ges. Forstwesen, 1999, p. 49 ff. 2) Pflanzengeographische Wandlungen der deutschen Landschaft, p. 253 (1911). 3) Man vergleiche hiezu die Verbreitungstabelle. 4) Siehe Rikli in naturw. Wochenschr. ]. e. p. 154. 484 subarktisch-subalpinen Typen eurasiatischer oder zirkumpolarer Verbreitung in den Kaukasus von den zentralasiatischen Gebirgen aus. Wann innerhalb der verschiedenen Epochen des Diluviums, und eventuell wie oft diese Arealverschiebungen stattfanden, muß natürlich vollkommen dahingestellt bleiben. Über den Weg, welchen speziell die Zirbe und Lärche während des Diluviums im europäischen Rußland genommen haben, äußert sich Köppen!) folgendermaßen: „Die Abwesenheit der Arve, sowie der Lärche, einerseits im Kaukasus und andererseits in Skandinavien, deutet darauf hin, daß diese beiden Holzarten, die beide auch eine sehr ähnliche Verbreitung haben, aus Sibirien nach Europa nicht längs der Gebirgszüge hinüberwanderten, welehe zur Tertiärzeit das aralo-kaspische Meer im Süden und Osten umrahmten, — denn sonst würden sie im kaukasischen Gebirge kaum fehlen — sondern daß der Weg, den sie gewandert, im Norden jenes Meeres lag; und zwar dürfte derselbe sie über das uralte Festland geführt haben, welches sich, am Schlusse der Tertiärzeit, ununterbrochen vom Uralgebirge zu den Karpathen hinzog, und welches das gegenwärtige Tschernosjomgebiet reprä- sentiert“. Rikli?) sagt über die Einwanderung der Zirbe in die Sehweiz: „Die Tatsache, daß sich die alpine von der nordischen Arve durch eine ganze Reihe, allerdings vorzugsweise biologischer Merkmale unterscheidet, läßt die Annahme gerechtfertigt erscheinen, daß die Einwanderung von Pinus cembra L. aus ihrer nordischen Heimat ins Alpengebiet jedenfalls schon in den früheren Ab- schnitten der Glazialperiode erfolgt ist; die heutigen Verbreitungs- tatsachen legen ferner nahe, sich diese Einwanderung als von Osten über Waldaihöhe, Karpathen und Ostalpen und nicht vom Norden über die mitteldeutsche Gebirgsschwelle erfolgt, zu denken.“ Nach A. Schulz?) existierten schon während des kältesten Abschnittes der Eiszeit in einem größeren Teile Mitteleuropas Wälder, welche im Süden vorzüglich aus Fichten, stellenweise auch aus Lärchen, im Norden hauptsächlich aus einer Form der Kiefer und aus Detula pubescens bestanden. Die Lärche begann ihre Einwanderung nach Mitteleuropa wohl erst später als die Fichte. Seiner Annahme, daß Pleurospermum austriacum unabhängig vom Walde „in einer sehr kalten Periode, in welcher der Wald von weiten Strecken vollständig verschwunden war“, also wahr- scheinlich im kältesten Teile der Glazialperiode, nach Mitteleuropa eingewandert ist, kann ich nicht beipflichten. Mit dem Ausgange der Glazialperiode begannen die europäi- schen Areale der subarktisch-subalpinen Sippen sich mehr und 1) l. e. II. p. 440. 2) Richtlinien der Pflanzengeographie in Abderhalden, Fortschr. d. naturwiss. Forschung, III., p. 311 (1911). 3) Entwicklungsgesch. d. phan. Pflanzendecke Mitteleuropas nördl. d. Alpen in Kirchhoff, Forsch. z. deutsch. Landes- u. Volkskunde, XI. Bd, p. 282 ff. (1899). 485 mehr ihrer jetzigen Gestalt zu nähern. Dies geschah, indem die Arten, dem sich zurückziehenden Rise folgend und nur durch die arktischen und alpinen Genossenschaften von ihm getrennt, einer- seits vom nördlichen Rußland aus neuerdings gegen Westen vor- drangen und sich andererseits in Mitteleuropa von Ebenen und Mittelgebirgen, welche sie besetzt gehalten hatten, immer weiter auf die Hochgebirge zurückzogen. Viele Verschiedenheiten in den heutigen Verbreitungs- verhältnissen der einzelnen Arten dürften darauf zurückzuführen sein, daß sich dieselben, wenn auch bei den postglazialen Wan- derungen im allgemeinen der Verband der Artgenossenschaft gewahrt blieb, doch je nach ihren verschiedenen ökologischen Ansprüchen, Verbreitungsausrüstungen ete. bei diesen Wanderungen in gewissen Details verschieden verhielten. Wenn keine fossilen Belege vorhanden sind, ist es im einzelnen Falle stets schwierig, ja meist unmöglich, zu entscheiden, ob das Fehlen einer Art in einem bestimmten Gebiete darauf beruht, daß sie niemals dorthin gekommen, oder aber daß sie daselbst nachträglich ausgestorben ist. Immerhin dürfte aber beispielsweise für das Nichtvorkommen der meisten unserer Arten in Skandinavien und Nordwest- deutschland, vieler in den Pyrenäen, in den balkanischen Ge- birgen usw., obschon auf das Fehlen von Fossilien, welche das Gegenteil beweisen würden, nicht allzuviel Gewicht zu legen ist, die erstere Erklärung die zutreffende sein. Wir sind auch geneigt, die Tatsache, daß Conioselinum tataricum bereits in den ÖOst- alpen die Westgrenze seiner Verbreitung findet, damit zu be- gründen, daß dasselbe nicht weiter nach Westen vorgedrungen ist, denn die Möglichkeit seiner Erhaltung wäre beispielsweise in der Schweiz größer gewesen als in den ÖOstalpen, lassen es aber andererseits dahingestellt sein, ob Orepis sibirica, deren westlichster Standort bekanntlich in den Sudeten liegt, nicht doch einmal in den Östalpen gelebt hat. Von Skandinavien haben nur Angelica archangelica und Polemonium coeruleum Besitz ergriffen, also gerade diejenigen Arten, welche auch in Norddeutschland am weitesten nach Westen vorgedrungen sind. Lonicera coerulea und Pleurospermum austriacum besitzen isolierte Standorte in Schweden. G. Andersson!) glaubt, daß diese zwei Arten in der Kiefernzeit, also relativ früh im Postglazial, eingewandert sind. Es scheint mir jedoch die Möglichkeit, daß ihre Einwanderung erst in allerjüngster Zeit erfolgte, speziell für Lonicera coerulea nicht ganz von der Hand zu weisen zu sein. Dagegen fehlen Pinus cembra, Larix decidua, Alnus virıdis, Olematis alpina, Cortusa Matthioli, Ligularia sibirica und Del- phinium alpinum in Skandinavien vollkommen; Conioselinum tataricum und Veratrum album sind auf die nördlichsten Teile dieses Gebietes beschränkt. — Dieses Verhalten wurde schon von 1) In wiss. Erg. int. bot. Kongr. Wien 1905, p. 72, 73 (1906). 486 vielen Pflanzengeographen zu deuten gesucht, und es ist nicht ohne Interesse, die Argumente einiger der namhaftesten derselben kennen zu lernen. Grisebach zieht lediglich die heutigen klimatischen An- sprüche der Arten zur Erklärung heran, indem er sagt'!): „Es gıbt aber auch andere, jedoch viel weniger zahlreiche Gewächse, die wie die Lärche und Cembra-Kiefer, in nordöstlich gelegenen Tiefebenen wieder auftreten, die zugleich in den Alpen und in Rußland vorkommen, nicht aber in Skandinavien und Lappland. on dieser Richtung ist die verkürzte Vegetationszeit das einzige klimatische Moment. welches sie verbindet. Jene Pflanzen also, die zugleich im Hochgebirge der Alpen und in Rußland wachsen sind gegen die Temperaturkurve gleichgültiger, wenn nur die Phasen der Entwicklung in die angemessenen Zeitpunkte fallen... Im Norden rücken die Alpenpflanzen in die Ebene, wenn sie von der Temperaturkurve während der Vegetationsperiode, im Nordosten, wenn sie von deren Dauer abhängiger sind. Die letzteren fliehen das Seeklima Norwegens, weil in demjenigen Niveau, wo die Vegetationsperiode das ihnen zusagende Maß hätte, die Temperatur schon zu gering wäre; in den Alpen kommen sie da fort, wo die angemessene Entwickelungszeit mit zureichender Wärme ver- bunden ist... .* Klinggraeff dagegen schiebt die Schuld wenigstens zum Teil auf die Wanderungsverhältnisse. Nachdem er die Armut der Bergwälder Skandinaviens und Britanniens im Gegensatze zu denen Mitteleuropas und eine Reihe von Arten der letzteren, welche in ersteren fehlen, hervorgehoben hat, sagt er?): „Mehrere derselben dürften übrigens nicht sowohl durch Klima und Boden, als vielmehr infolge einer durch die geographische Gliederung Europas ver- hinderten Wanderung von jenen Gegenden ausgeschlossen sein. Einige von ihnen dringen auf dem Kontinent weithin in die nord- östliche Ebene vor.“ Er denkt dabei allerdings zunächst nur an die Verhinderung einer Besiedelung durch mitteleuropäisch-subalpine Typen. (Fortsetzung folgt.) Notiz über Zudbeckia hirta L. Von Dr. T. F. Hanausek (Krems). Auf den Bahnabhängen von der Station Weißenbach- Kellerberg an bis nach Gummern (Strecke Spittal— Villach, Kärnten) fand ich Ende Juli d. J. Rudbeckia hirta L. in vielen hundert Exemplaren in reichster Blüte vor. Nach den Erkundigungen, die ich bei dem Stationsvorstand in Weißenbach-Kellerberg einzog, wurde die Pflanze von ihm im Jahre 1909 zum ersten Male in wenigen Stücken beobachtet; sie war ihm dureh die leuchtend- 1) Die Veg. d. Erde I, p. 161 (1884). 2) L1&4p: 26. 487 eoldgelben Strahlblüten aufgefallen. Im Jahre 1910 hatte ihre Zahl schon beträchtlich zugenommen und heuer nun, wohl infolge des abnorm sonnepreichen und heißen Sommers, sind schon große Partien der Bahnabhänge (das Bahngeleise liegt daselbst in einem langen Einschnitte) mit der Pflanze besiedelt. Wie mir Herr Geh. Regierungsrat Prof. Dr. P. Ascherson freundlichst mitteilte, ist die Pflanze seit einem halben Jahrhundert in Deutschland ein- gebürgert. Höck (Beihefte z. Botan. Oentralbl., XI., 275—276) gibt zahlreiche Fundorte in Öst- und Westpreußen, Pommern, Mecklenburg, Niedersachsen, Posen, Baden, Schleswig-Holstein an ; österreichische Fundorte sind Lochhausen und Planegg in Böhmen, Zöptau in Mähren, Hatting und Flaurling (bei Zirl) in Tirol. Zu diesen gesellt sich nun der neue Standort in Kärnten. In den Gärten in Bozen sah ich die Pflanze häufig kultiviert; doch waren die Strahlblüten viel lichter gelb als die von mir in Kärnten beobachteten; auch die Exemplare, die ich im Herbar des k. k. Hofmuseums einsah, besaßen nur hellgelbe Strahlblüten. An den Kärntner Pflanzen fällt nebst den fast goldbraunen, leuchtenden Blüten auch noch das verhältnismäßig schmale Blatt auf; überhaupt scheint R. hirta in den Blättern sehr variabel zu sein. Bei derselben Station fand ich auch einige Exemplare von Pieris crepoides Saut., die für Kärnten neu ist. Herr Prof. Fritsch (Graz) hatte die Güte, die Bestimmungen zu revidieren. Literatur - Übersicht'). Oktober 1911. Brozek A. Hlavni pozorovaci methody v nauce o dedi£@nosti. (Vyro@ni zprava c. k. stätniho vyssiho gymnasia v Cäslavi, 1911, pag. 3—2Y.) 8°. 4 Textabb. Derganc L. Nachtrag zu meinem Aufsatze über die geographische Verbreitung des Leontopodium alpinum Cassini auf der Balkan- halbinsel samt Bemerkungen über die Flora etlicher Liburnischen Hochgebirgserhebungen. (Schluß.) (Allg. botan. Zeitschr., XVII. Jahrg., 1911, Heft 9, S. 136—143.) 8°. Fahringer J. und Schachner A. Über naturgeschichtliche Schülerübungen. (S.-A.) 8°. 47 S., 2 Tafeln. Fröhlich A. Der Formenkreis der Arten Aypericum perforatium L., HA. maculatum Cr. und H. acutum Mnch. nebst deren Zwischenformen innerhalb des Gebietes von Europa. (Sitzungsber. 1) Die „Literatur-Übersicht“ strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 488 d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.-naturw. Kl., Bad. CXX, Abt. I, Mai 1911, S. 505-598.) 8°. 13 Textfig., 1 Tafel. Vgl. Nr. 6, S. 243 u. 244. Grafe V. Leben und Licht. (Naturw. Wochenschrift, N. F., X. Bd., Nr. 42, S. 657—664.) 4°. 3 Textabb. Guttenberg A. v. Der Staatsforst Meleda. (S.-A., Verlag d. Österr. Reichsforstvereines.) 8°. 12 S., 8 Abb. Höhnel F.v. Fragmente zur Mykologie. XIII. Mitteilung, Nr. 642 bis 718. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch., Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXX., Abt. I, April 1911, S. 379 bis 484.) 8°. Neu: Actinocymbe nov. gen., Actiniopsis violaceo-atra n.sp., Haplo- dotis nov. gen., Botryostroma nov. gen., Pseudosphaerella nov. gen., Acanthotheciella nov. gen., Dothiorina nov. gen, Thyrostroma nov. gen, Clathrococcum nov. gen. ! Jesenko Fr. Einige neue Verfahren, die Ruheperiode der Holz- gewächse abzukürzen, I. Mitteilung. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., XXIX. Bd., 1911, Heft 5, S. 273—284, Tafel XII.) 8°. I; Verf. versuchte die Wirkung von verdünntem Alkohol, verdünntem Ather und reinem Wasser auf das Austreiben der Knospen abgeschnittener Zweige. Die Flüssigkeiten wurden der Schnittfläche der Zweige mit: Hilfe eines eigens konstruierten Luftkessels injieiert. Die erwähnten Flüssigkeiten vermögen die Ruhe der Knospen abzukürzen, sie wirken aber auf Knospen, _ die bereits aus der Ruhe getreten sind, schädlich. wu) Kindermann V. Verbreitungsbiologische Beobachtungen bei Pflanzen. IV. Zur Verbreitungsbiologie von Caltha palustris. V. Ein wenig beachtetes Verbreitungsmittel. (Lotos, Prag, Bd. 59, 1911, Nr. 7, S. 220—223.) 8°. Verf. beschreibt die hydrochoren Einrichtungen an den Samen und Früchten von Caltha und weist auf die Bedeutung der Phryganiden für die Verbreitung der Samen und Früchte von Wasserpflanzen hin. W. Kossowicz A. Einführung in die Mykologie der Genußmittel und in die Gährungsphysiologie. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1911. 8°. 211 S., 50 Textabb., 2 Tafeln. — Mk. 6. Krebs N. Die Waldgrenze in den Ostalpen. (Deutsche Rundschau für Geographie, XXXIV. Jahrg., 1. Heft, S. 9—14.) 8°. Kronfeld E. M. Der Schönbrunner botanische Garten im Jahre 1799. (Archiv für die Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik, Bd. 3, 1911, pag. 330—356.) 8°. La Garde R. Über Aerotropismus an den Keimschläuchen der Mucorineen. (Centralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten, II. Abt., 31. Bd., 1911, S. 246—254.) 8°. 1 Tafel. Von den Ergebnissen seien hervorgehoben: Die Sauerstoffempfindlichkeit der untersuchten Mucorineen äußert sich in Aörotropismus, A&romorphos oder in der Ausbildung von „Kugelzellen“. Die meisten Arten zeigten in allen Nährlösungen positiven Aerotropismus. Bei Phycomyces hat Sauerstoff- mangel das Auftreten von Gemmen, bei den untersuchten Mucor-Arten ‚die Bildung von Kugelzellen zur Folge. W. Mitteilungen der Dendrologischen Gesellschaft zur Förderung der Gehölzkunde und Gartenkunst in Österreich-Ungarn. Herausgeber 489 E. Graf Silva Tarouca. Redakteur: Camillo Schneider. Wien (F. Tempsky) und Leipzig (G. Freytag). 4°. Soll in zwanglosen Heften (etwa dreimal jährlich) erscheinen; je 6 Hefte sollen einen Band bilden. Inhalt des 1. Heftes: E. Graf Silva Tarouca, Uber landschaftliche Gartengestaltung. K. Wilhelm, Das Arboretum der botanischen Lehrkanzel der Hochschule für Bodenkultur in Wien. E. Wolf und W. Kesselring, Die für den Norden tauglichen und untauglichen Gehölze. A. Purpus, Die Felsensträucher und ihre Ver- wendung. Kleine Mitteilungen. Bücherschau. Fragen und Antworten. Molisch H. Über den Einfluß des Tabakrauches auf die Pflanze. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, matbem.- naturw. Kl, Bd. CXX, Abt. I, Jänner 1911, S. 3—29.) 8°. 2 Tafeln. — — Über Heliotropismus im Radiumlichte. (Ebenda, April 1911, S. 305—318.) 8°. 5 Textfig. Morton F. Eine Besteigung des Mali Klek (1062 m) bei Ogulin am 7. August 1910. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 8/10, S. 329—332.) 8°. Nemec B. Über die Nematodenkrankheit der Zuckerrübe. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankheiten, XXI. Bd., 1911, Heft 1/2.) 8°. 10 S., 6 Textfig. — — Zur Kenntnis der niederen Pilze. I. Eine neue Chy- tridiazee. (Bull. intern. de l’Acad. des Sciences de Boh@me, 1911.) 8°. 19 S., 6 Textfig., 2 Tafeln. Verf. beschreibt genau Sorolpidium Betae, das er in den Rindenzellen von Rübenwurzeln beobachtete. Die eytologische Untersuchung zeigte, daß trotz habitueller Ahnliehkeit die Pflanze von Synchytrium wesentlich verschieden ist und mehr Verwandtschaft mit Olpidium aufweist. Verf. weist dann auf gewisse Ahnlichkeiten von Plasmodiophora mit Olpidiaceen hin und wirft die Frage auf, ob dieselbe nicht eine Myxochytridiacee sein könnte. Die Arbeit ist jedenfalls ein wesentlicher Beitrag zur Kenntnis der Chytridiaceae, auf die neuerdings durch die Arbeiten von Maire, Tison u.a. die Aufmerksamkeit gelenkt wurde. W. — — Weitere Untersuchungen über die Regeneration. III. (Ebenda.) 8°. 23 S., 22 Textfig. Scharfetter R. Die Vegetationsverhältnisse von Villach in Kärnten. (Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Österreichs. VII.) (Abhandl. d. zool.-botan. Gesellsch. Wien, Bd. VI, Heft 3.) Jena (G. Fischer), 1911. gr. 8°. 9 S., . 10 Textabb., 1 Karte. Die Arbeit gibt nicht nur eine sehr vollständige, auf zahlreichen eigenen Beobachtungen beruhende Darstellung der Vegetationsverhältnisse von Villach als Erläuterung der Pfianzengeographischen Karte, sondern stellt einen wichtigen Beitrag zur Pflanzengeographie von ganz Kärnten dar, der um so erwünschter ist, als eine übersichtliche Darstellung der pflanzen- geographischen Verhältnisse dieses so interessanten Kronlandes bisher a Scehiffner V. Lebermoose aus Ungarn und Galizien. III. Beitrag. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 8/10, S. 279—291.) 8°. 10 Moose sind neu für die Flora von Ungarn oder der hohen Tatra. Sperlich A. Bau und Leistung der Blattgelenke von Connarus. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.- Österr. botan. Zeitschrift. 12. Heft. 1911. 33 490 naturw. Kl, Bd. CXX, Abt. I, April 1911, S. 349—378.) 8°. 1 Tafel, 9 Textfig. Vgl. Nr. 6, S. 246 und 247. Stoklasa J. Über den Einfluß der ultravioletten Strahlen auf die Vegetation. (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl, Bd. CXX, Abt. I, März 1911, S. 195—216.) 8°. 2 Tafeln. Strecker E. Das Mykorrhizaproblem. (Lotos, Prag, Bd. 59, 1911, Nr. 7, S. 232—246, Nr. 8, S. 283—288.) 8°. Svejear L. Mikroskopickä skladba a vyvoj kvötu starcku obeen&ho (Senecio vulgaris). (XXX. vyrocni zpräava prvni Cesk& stätni reälne Skoly v Brn&, 1911, pag. 5—13.) 8°. 3 Textabb. Ve&era V. Prispevku ku kvetene okresu sträznickeho. (VII. vyro@ni zpräva c. k. stätniho gymnasia ve Sträzniei, 1911, pag. 3—26.) 8°, Weber F. Über die Abkürzung der Ruheperiode der Holzgewächse durch Verletzung der Knospen, bzw. Injektion derselben mit Wasser (Verletzungsmethode). (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXX, Abt. I, März 1911, S. 179—194.) 8°. 1 Tafel. Wittka R. Wanderungen im Rhätikon. Eine geologische und biologische Skizze. (Programm des k. k. deutschen Staats- gymnasiums in Kremsier, 1911, S. 3—31.) 8°. Abderhalden E. Biochemisches Handlexikon. II. Band und VI. Band. Berlin (J. Springer), 1911. gr. 8°. 729 S. und 390 S. Inhalt des II. Bandes: V. Grafe, Gummisubstanzen, Hemicellulosen, Pflanzenschleime, Pektinstoffe, Huminsubstanzen; G. Zempl&en, Stärke, Dextrine, Kohlenhydrate der Inulingruppe, Zellulosen usw.; ©. Neuberg und B. Rewald, Glykogen; C. Neuberg und B. Rewald, Die einfachen Zuckerarten; G. Zemplen, Stickstoffhaltige Kohlenhydrate; V. Grafe, Die Cyelosen; Euler und J. Lundberg, Glukoside. — Inhalt des VI. Bandes: Farbstoffe der Pflanzen- und Tierwelt. Der Abschnitt über Pflanzenfarbstoffe ist bearbeitet von R. Willstädter (Chlorophyll), H.Ruppe und H. Alten- burg (übrige Pflanzenfarbstoffe). Bischoff H. Untersuchungen über den Geotropismus der Rhizoiden. (Sonderabdruck.) 8°. 40 S., 12 Textabb. Aus den Ergebnissen sei hervorgehoben : Die Rhizoiden der Marchantia- Brutknospen sind geotropisch, ebenso die der erwachsenen Pflanzen, wenn auch in schwächerem Maße; in beiden Fällen findet sich keine Statolithen- stärke. Die Rhizoiden der Farnprothallien sind ageotropisch, die Haupt- rhizoiden der Laubmoose sind im Lichte positiv geotropisch, im Dunkeln negativ geotropisch ; sie benützen Statolithenstärke. W. Blaringhem L. Les transformations brusques des ötres vivants. Paris (E. Flammarion), 1911. 12°. 353 pag., 49 fig. — Mk. 3 50. Brenner W. Beiträge zur Blütenbiologie. (Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht der Realschule zu Basel 1909— 1910.) 4°. 42 S. Eingehende Schilderung des Bestäubungsvorganges von Saxifraga granulata, Parnassia palustris, Tropaeolum majus, Aesculus Pavia, Orchis maculata, Listera ovata, Malaxis monophylla, Cypripedium Calceolus mit Betrachtungen über Zusammenhang zwischen Wuchsform und Bestäubungsvorgang, über den zwischen Organisation und Lebens 491 gewohnheit der Besucher und Bestäubungsvorgang. Die sorgfältige Arbeit beweist neuerdings wie dankbar gerade die Blütenökologie für den mit geringen Behelfen arbeitenden Mittelschullehrer ist. A Buch H. Über die Brutorgane der Lebermoose. Helsingfors, 1911. 8°. 70 S., 3 Tafeln, 1 Tabelle. Eine auf zahlreichen Beobachtungen beruhende, zusammenfassende Arbeit, die in gewissem Sinne ein Seitenstück der Arbeit von Correns über Brutorgane der Laubmoose darstellt. Die Arbeit behandelt zuerst die Gestalt und Ontogenie der Brutorgane, wobei insbesondere die Brutkörper von Haplozia caespiticia und dann die, vom Verf. Brutbüschel genannten, vegetativen Fortpflanzungsorgane der acrogynen Jungermanniaceen eingehende Beachtung fanden. Anschließend daran wird das Verhältnis der Ausbildung der Brut- organe zu der der Geschlechtsorgane behandelt. Der zweite Hauptabschnitt betrifft die morphologische Deutung der Brutorgane. W. Campbell D. H. The Embryo-sae of Pandanus. (Annals of Botany, vol. XXV, nr. XCIX, july 1911, pag. 773—789, tab. LIX, LX.) 8°. Die Entwicklung des Embryosackes von Pandanus zeigt eine Reihe sehr auffallender Eigentümlichkeiten. Der Embryosack entwickelt sich bis zum 4-kernigen Stadium normal; aus den beiden Kernen der Mikropylarregion geht ein typischer Eiapparat und ein Polkern hervor. Die zwei Kerne des des Andipodalendes erfahren zahlreiche Teilungen, so daß schließlich bis zu 64 Kernen entstehen können; ein Teil derselben wird zu Antipodalzellen, ein anderer Teil verschmilzt untereinander und mit dem oberen Polkerne zu einem sehr großen Endospermkerne. ; Darbishire A. D. Breeding and the Mendelian Discovery. London (Cassell and Co.), 1911. 8°. 282 pag., illustr. — Mk. 9. Degen A. v. Allium Ampeloprasum L. var. lussinense Har. in Dalmatien und Kroatien. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 8/10, S. 315—317.) 8°. Gertz 0. Om anthocyan hos alpina växter. Ett bidrag till Schnee- bergflorans ökologi. (Schluß.) (Botaniska Notiser, 1911, Heft 4, Ss. 209—229.) 8°. Ihne E. Phänologische Karte des Frühlingseinzuges im Groß- herzogtum Hessen nebst Erläuterungen. (Arbeiten der Land- wirtschaftskammer f. d. Großherzogtum Hessen, Heft 9.) Darm- stadt, 1911. — Mk. 1:50. Kosanin N. Die Vegetation des Gebirges Jakupica in Make- donien. Eine pflanzengeographische und floristische Studie. (Glas srpske akademije, 85., pag. 184—252.) Mit 1 kolor. Karte, 5 photogr. Aufnahmen und 1 Zeichnung. Belgrad, 1911. 8°. Cyrillisch. Kränzlin F. ÖOrchidaceae- Monandrae-Dendrobiinae und Orchi- daceae-Monandrae-Thelasinae. [A. Angler, Das Pflanzenreich, 50. Heft (IV. 50 II. B. 21 und 23).] Leipzig (W. Engelmann), 1911. 8°. 182 S., 35 Textabb. und 46 S., 5 Textabb. — Mk. 11°60. Kümmerle J. B. Über die Entdeekung eines Vertreters der Gattung Pilea auf dem Velebitgebirge. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 8/10, S. 292—300.) 8°. Pilea microphylla (L.) Liebm., vom Verf. oberhalb des Weilers Mil- kovica im mittleren Velebit aufgefunden. Die standörtlichen Verhältnisse 33” 492 lassen nach dem Verf. eine Einschleppung der Pflanze ausgeschlossen er- scheinen. Kusnezow N., Busch N., Fomin A. Flora caucasica critica. I. 1 (pag. 1—64) und III. 8 (pag. 1—16). Jurjew, 1911. 8°. Inhalt von I. 1: A. Fomin, Polypodiaceae. — Inhalt von III. 8: E. Busch, Buxaceae, Empetraceae, Anacardiaceae. _ Nawaschin S. Über eine Art der Chromatindiminution bei Tradescantia virginica. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXIX, 1911, Heft 7, S. 437—449. Taf. XVI.) 8°. Verf. konstatierte in den Schwesterzellen kurz nach dem Ablauf der ersten Kernteilung der Pollenmutterzelle ein einem Nucleolus ähnliches Körperchen, das sich von einem der Reduktionschromosomen ableitet. Er faßt diesen Chromatinnucleolus als Analogon des akzessorischen Chromosoms der Arthropoden auf. Die Entwicklung dieses Chromatinnucleolus ergibt dreierlei Pollenkörner, nämlich solche mit 12, solche mit 11 und solche mit 11 Chromosomen und dem Chromatinnucleolus. Es liegt nahe, diesen Fall mit dem die Geschlechtsbestimmung beeinflussenden Dimorphismus der männlichen Geschlechtszellen bei Tieren in Analogie zu bringen. ; Nyärady E. Gy. Zwei Novitäten in der Flora Transsilvaniens. (Ungar. botan. Blätter, X. Bd., 1911, Nr. 8/10, S. 323—324.) 8°. Crepis suecisifolia (All.) Tausch (Bucsecsgruppe) und Astragalus penduliflorus Lam. (Rodnaer Gebirge). Palladin W. Pflanzenphysiologie. Bearbeitet auf Grund der 6. russischen Auflage. Berlin (J. Springer), 1911. 8°. 310 S., 180 Textfig. — Mk. 8. Petersen H. E. Om Mangelen af de for Umbellifererne ejen- dommelige ovre aborterede Aeg hos Hydrocotyle L. (Saertryk af Biologiske arbejder tilegnede Eug. Warming, den 3. No- vember 1911, S. 151—158.) 8°. Verf. konstatiert, daß bei Hydrocotyle in den Fruchtknotenfächern die verkümmerte Samenanlage, die bei allen anderen Umbelliferen neben der fertilen vorhanden ist, ganz fehlt. Er hält es für möglich, daß hiernach Hydrocotyle gar nicht zu den Umbelliferen, sondern zu den Araliaceen gehört. Preuß P. Die Kokospalme und ihre Kultur. Berlin (D. Reimer), 1911. 8°. 221 S., 20 Textabb., 17 Tafeln. — Mk. 8. Straßburger E., Jost L, Schenck H., Karsten G. Lehr- buch der Botanik für Hochschulen. Elfte umgearbeitete Auflage. Jena (G. Fischer), 1911. 8°. 646 S., 780 Textabb. — Brosch. Mk. 8, geb. Mk. 9. Thiselton-Dyer W. T. Flora of Tropical Africa. Vol. VI., Sect. I., Part III (pag. 385—576). London (L. Reeve and Co.), 1911. 8°. — 8. Inhalt: Th. A. Sprague, Loranthaceae; J. G. Baker and A. W. Hill, Santalaceae; W. B. Hemsley, Balanophoreae; N. E. Brown, J. Hutchinson and D. Prain, Euphorbiaceae. Tscehirch A. Über die Urfeige und ihre Beziehungen zu den Kulturfeigen. (S.-A., Naturf. Gesellsch. Zürich, 1911). 8°. 18 S., 1 Textabb., 1 Karte. Kurzer Bericht über die Untersuchungen des Verf. und Ravasinis, die in mehrfacher Hinsicht neue Resultate ergaben. Darnach zeigen die wilden Feigenbäume (vom Verf. Ficus Carica Erinosyce genannt) drei Generationen von Infloreszenzen, die „Profichi“, „Fichi* und „Mamme“. Die 493 erstgenannten stellen die männliche Infloreszenz-Generation dar, die Fichi die weibliche, während die Mamme ausschließlich der Überwinterung der Blastophaga dienen. Von dieser wilden Form stammen zwei Kulturformen ab, der männliche Caprificus (nach dem Verf. Ficus Carica Caprificus) und die weibliche Kulturfeige (F. ©. domestica). Beide weisen wieder drei Infloreszenzgenerationen auf; die des Caprificus heißen „Profichi“, „Mammoni“ und „Mamme“ und liefern keine eßbaren Feigen, wenn auch die Mammoni einzelne weibliche Blüten enthalten; die Generationen der Kulturfeigen heißen „Fiori di Fico“, „Pedagnuoli* und „Cimaruoli“* und können durch- wegs genießbare Feigen liefern. Die Kulturfeige zeigt dann noch eine weiter gehende Gliederung, deren Formen zum Teile mit, zum Teile ohne Sy kation reifen. Wildeman E. de. Etudes sur la flore des distriets des Bängälh et de l’Ubangi (Congo Belge). Plantae Thonnerianae Congo- lenses, serie II. Bruxelles (Misch et Thron), 1911. gr. 8°. 465 pag., 52 fig., 21 tab. Winkler Hans. Über Pfropfbastarde. (S.-A. a. d. Verh. deutscher Naturf. u. Ärzte, 1911.) 8°. 21 8. Zusammenfassende Behandlung des im Titel genannten Gegenstandes. Von besonderem Interesse ist die kurze Mitteilung, dab es dem Verf. gelang in neuester Zeit ein paar Formen zu erzielen, bei welchen die Deutung als Chimaeren nicht zutrifft, sondern die Möglichkeit der Verschmelzung zweier artverschiedener somatischer Zellen vorliegt. Worgitzky @. Lebensfragen aus der heimischen Pflanzenwelt. Biologische Probleme. Leipzig (Quelle und Meyer), 1911. 8°. 299 S., 70 Textabb., 23 Tafeln. — Mk. 780. Ein Buch, das die Okologie der einheimischen Pflanzen in leicht ver- ständlicher anregender Form behandelt, dabei sich von den so häufigen Übertreibungen vieler Vertreter derselben Richtung frei hält. Es ist als Lektüre für weitere Kreise und als Nachschlagebuch für Lehrer gewiß zu empfehlen. Ganz vorzüglich ist die illustrative Ausstattung mit Farben- tafeln und mit Vegetationsbildern nach den bekannten schönen Aufnahmen der Firma Ostermaier in Dresden. Zellner J. Zur Chemie des Fliegenpilzes (Amanita muscaria L.). (IV. Mitteilung.) (Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl, Bd. CXIX, Abt. II b, Dezember 1910, S. 1207—1216.) 8°. 1 Abb. Vgl. Jahrg. 1911, Nr. 1, S. 43. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse ete. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 19. Oktober 1911. Das w. M. Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht folgende Arbeit von Dr. Bruno Kubart aus dem Institute für systema- tische Botanik an der Grazer Universität: „Corda’s Sphäro- siderite aus dem Steinkohlenbecken Radnitz-Braz in Böhmen nebst Bemerkungen über Chorionopteris gleiche- nioides Corda.“ 494 Corda fand in „Sphärosideriten* aus dem limnischen Steinkohlenbecken von Radnitz-Biaz sehr gut petrifizierte Pflanzenreste. Die Ergebnisse der Unter- suchung dieser Reste sind in seiner „Flora protogaea“ niedergelegt. Diese „Sphäro- siderite“ sindaber, soweit nach den kleinen, dermalen zur Verfügung stehenden Bruch- stücken von den Originalen geurteilt werden konnte, Kieselknollen (SiO, = 88%!) und ähneln dadurch einigermaßen den Kieselknollen aus mesozoischen marinen Ablagerungen von der Insel Hokkaido, welche ebenfalls ein ausgezeichnet er- haltenes fossiles Pflanzenmaterial bergen. Diese mesozoischen Knollen, wie auch die botanisch gleichwertigen Torfdolomite des Carbons sind aber aus marinen Ablagerungen, öwährend Corda’s „Sphärosiderite«e aus einem limnischen Kohlenfelde stammen. Trotz des geringen zur Verfügung stehenden Materiales ist es aber bereits gelungen, bezüglich zwei von Corda beschriebener Arten eine weitere Aufklärung zu gewinnen. Es konnte nämlich mit großer Sicherheit der Beweis erbracht werden, daß Chorionopteris gleichenioides Corda, ein Farnsorus, zu der Rhachis Calopteris dubia Corda gehört. Durch diesen Fund werden die verschiedenen Deutungen, welche bisher Chorionopteris gleichenioides gegeben wurden, völlig hinfällig. Das w. M. Prof. Dr. R. v. Wettstein überreicht ferner eine Arbeit von Dr. Karl Rudolph, Assistenten am Pflanzenphysio- logischen Instıtute der k. k. deutschen Universität in Prag, betitelt: „Der Spaltöffnungsapparat der Palmenblätter“. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete. Die Wiener botanische Tauschanstalt (Ignaz Dörfler, Wien, III/1, Barichgasse 36) versendet ihren Jahreskatalog pro 1912. Von besonderen Seltenheiten, die im vorigjährigen Katalog noch nicht angeboten wurden, seien genannt: Achillea coarctata X crithmifolia —= A. Degenii Seym., Alkanna Methanea Hausskn., Arnica alpina Olin, Aubrietia intermedia Heldr. et Orph., Cen- taurea Kanitziana Janka, Oirsium eriophorum X rivulare, Oirsium Erisithales X pauciflorum —= C. Scopolianum F. Sch., Corsium oleraceum x ypauciflorum — C. Praybylskii Eichenf., Oirsium pauciflorum X palustre = (0. Reichardtii Jur., Dianthus nardi- formis Janka, Iris attica Boiss. et Heldr., Iris rubromarginata Bak., Pedicularis limnogena Kerner, Poa Grimburgu Hack., Poly- gala hospita Heuff., Primula minima X Wulfeniana = P. serrata Gusmus, Senecio Castagneanus DC., Stachys Argolica Boiss., Trifolium globosum L., Verbascum Austriacum X floccosum — V. Kysacense Kup&ok, Viola Heldreichiana Boiss.; Botrychium lanceolatum Angstr., Scolopendrium hybridum Milde; Oybianthus lanceolatus Pax, Hieracium austro-americanum Dahlst., Jurinea frigida Boiss., Verbena minima Meyen. Dem Katalog liegt bei ein „Verzeichnis abgebbarer authentischer Originalpflanzen“; das- selbe enthält eine große Anzahl äußerst wertvoller Seltenheiten. Personal-Nachrichten. Privatdozent Dr. Wilhelm Graf zu Leiningen-Westerburg (Universität München) wurde als Nachfolger des in den Ruhestand 495 tretenden Prof. v. Guttenberg zum ordentlichen Professor für forstliche Betriebslehre an der Hochschule für Bodenkultur in Wien ernannt. Dr. Friedrich Weber wurde zum Assistenten am pflanzen- physiologischen Institut der Universität Graz bestellt. Professor Franz Kräl, Honorardozent für technische Myko- logie an der deutschen technischen Hochschule in Prag ist ge- storben. (Botan. Zentralblatt.) Dr. Wilhelm Benecke, bisher außerordentlicher Professor der Botanik an der Universität Bonn, wurde zum etatsmäßigen außerordentlichen Professor der Botanik an der Universität Berlin (als Nachfolger von Prof. Dr. L. Kuy) ernannt. Dr. Ernst Küster, bisher außerordentlicher Professor der Botanik und Abteilungsvorsteher am Botanischen Institut der Universität Kiel, wurde in gleicher Eigenschaft au die Universität Bonn berufen. Dr. Heinrich Schroeder, Privatdozent für Botanik a. d. Universität Bonn, wurde zum außerordentlichen Professor und zum Abteilungsvorsteher am botanischen Institut der Universität Kiel ernannt. Dr. Walter Bally wurde zum ersten Assistenten am botani- schen Institut der Universität Bonn bestellt. Privatdozent Dr. Wilhelm Ruhland (Berlin) wurde zum außerordentlichen Professor der Botanik an der Universität Halle, als Nachfolger von Professor Fitting, berufen. (Hochschulnach- richten.) Privatdozent Prof. Dr. Georg Volkens (Berlin) hat seine Dozentur niedergelegt. (Hochschulnachrichten.) Dr. 0. Renner, Kustos am pflanzenphysiologischen Institut der Universität München, hat sich daselbst für Botanik habilitiert. Dr. C. Houard, preparateur de botanique an der faculte des sciences in Paris, wurde zum maitre de conferences an der facult& des sciences in Caen- ernannt. (Botan. Zentralblatt.) Inhalt der Dezember-Nummer: Alois Teyber: Zwei neve Pflanzen von den süddalmatinischen Inseln. S. 457. — Anton Heimerl: Pisoniella, eine neue Gattung der Nyctaginaceen. S. 462. — Dr. Carl Curt Hosseus: Die Stammpflanze des offizinellen Rhabarbers und die geographische Verbreitung der kAheum-Arten. S. 471 — Friedrich Vierhapper: Conioselinum tataricum, neu für die Flora der Alpen. (Fortsetzung.) S. 478. — Dr. T. F. Hanausek: Notiz über Rudbeckia hirta L. S. 486. — Literatur-Übersicht. S. 487. — Akademien, Botanische Gesell- schaften, Vereine, Kongresse ete. S. 493. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 494. — Personal-Nachrichten. S. 494. Redaktion: Prof. Dr. B. v. Wettstein, Wien, 3/3, Rennweg 14. Veriag von Karl Gerolds Sohn in Wien, I, Barbaragasse 2. Die „Osterreichische botanische Zeitsohrift‘‘ erscheint am Ersten eines jeden Monates und kostet ganzjährig 16 Mark. Zu herabgesetzten Preisen sind noch folgende Jahrgänge der Zeitschrift zu haben: 1852/53 3 M. 2°—, 1860/62, 1864/69, 1871, 1873/74, 1876/92 &M. 4°—, 1893/97 a M. 10-—. & Exemplare, die frei durch die Post expediert werden sollen, sind mittels Postanweisung direkt beider Administration in Wien, I., Barbaragasse 2 (Firma Karl Gerolds Sohn), zu pränumerieren,. Einzeine Nummern, soweit noch vorrätig, & 2 Mark. Ankündigungen werden mit 30 Pfennigen für die durchlaufende Petitzeile berechnet. 496 INSERATE. Die direkten P. T. Abonnenten der ‚„Osterreichischen botanischen Zeitschrift“ ersuchen wir höflich um gefällige rechtzeitige Erneuerung des Abonnements pro 1912 per Post- anweisung an unsere Adresse. Abonnementspreis jährlich 16 Mark; nur ganzjährige Pränumerationen werden ange- nommen. Die Administration in Wien I., Barbaragasse 2. Im Selbstverlage von Dr. C. Baenitz in Breslau, XVI, Kaiserstraße 78, 80, I sind erschienen: ı. Herbarium Dendrologicum. Snanzeny "rs no me 8-0 Lief. XXXI. (Zoocecidien). 87 No. Mk. 15. — Lief. XXXIII. 46 No. Mk. 8. — XI. Nachtrag. 11 No. Mk. 1°50. 2. Herbarium Dendrologicum. zu nanere"Lehranstaiten Garkm- für höhere Lehranstalten, Garten- und Promenadenfreunde. 426 Nummern. Mk. 35. » Herbarium Dendrologieum. georinet: "Serie I-VIr 3 Zenturie 10 g% 4. Herbarıum Americanum Präpariert von Dr. O. Buchtien, Di- » rektor des National-Museums in La Paz. (Aus Valdivia, Uspalatapaß, Nordpatagonien und Bolivien.) Lief. XVII—XXII & No. Mk. 0:30. e El re RER - AREN > N rel Sesieiesieieieieieieieie See See ie See NEE HE Im Verlage von Karl Gerolds Sohn in Wien, I. Barbaragasse 2 (Postgasse), ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Alpenblumen des Semmeringgebietes. (Schneeberg, Rax-, Schnee- und Veitschalpe, Schieferalpen, Wechsel, Stuhleck etc.) Kolorierte Abbildungen von 188 der schönsten, auf den niederösterreichischen und nordsteierischen Alpen verbreiteten Alpenpflanzen. Gemalt und mit er- läuterndem Texte versehen von Professor Dr. &. Beck von Mannagetta. Zweite Auflage. — Preis in elegantem Leinwandband M. 4° —. Jede Blume ist: botanisch korrekt gezeichnet, in prachtvollem Farbendruck naturgetreu ausgeführt. IEIERETEXERRPERTETERBIPTERPTETETESETETE NB. Dieser Nummer liegt ein Prospekt der Firma Gebrüder Born- traeger in Berlin bei. — Inhaltsverzeichnis und Titelblatt zu Jahrgang I9I1 wird der nächsten Nummer beigegeben werden. Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn in Wien. Inhalt des LXI. Bandes. Zusammengestellt von K. Ronniger. I. Original-Arbeiten: Becker W. Die „Anthyllis variegata Sagorski“ vom Monte Tonale...... . 381 Benz R. Freih. v. Hieracienfunde in den österreichischen Alpen und in der a en u En ae, DA Da Btocki Br. Notiz über Avena desertorum Less... -... zesnano eeneneen 350 Cammerloher H. Ein Beitrag zur Algenflora der Inseln Pelagosa und Pomo rrtabildtiernn de 2. > ea AU Frimmel Fr. v. Die untere Kutikula des Tuxus-Blattes — ein Lichtreflektor (mit Tafel IV und 4 Textabbild.).. 216 Fröschel P. Zur Physiolozie und Morphologie der Keimung einiger Gnetum- 2 N ee 209 Hanausek T. F. Bemerkung zu dem Aufsatz von Ernst Kratzmann: „Über den Bau und die vermutliche Funktion der Zwischenwanddrüsen von ERBE En ae Er a a EA ee 21 — — Notiz über Rudbeckıa hirta Das 2 Me ae. 2 2. Ne a a BEE Pen on ee 486 Handel-Mazzetti H. Freih. v. Über das Vorkommen von Linum aka: L. IT FELE EN ee ee. 227 Heimerl A. Hilleria longifolia (H. Walter) n. sp ee u hin. 10 — — FPisoniella, eine neue Gattung der Nyctaginaceen (mit 1 Textabbild) 462 Hormuzaki C. Freih.v. Nachtrag zur Flora der Bukowina 59, 146, 194, 225, 273. 348, 402, 424 Hosseus C. C. Die Stammpflanze des offizinellen Rhabarbers und die geo- graphische Verbreitung der Bew Arten - =. =: === 2x0. nn An 471 Justin BR. Bericht über einen nördlichen Fundort zweier südlicher Crepis- ee 2 en 2 u SE ea, ee 255 Kubart Br. Podocarpozı ylon Schwendae, ein fossiles Holz vom Attersee (Ober- österreich) (mit Tafel III und 12 Textfig.) ER EN RE REN 161 Marx L. M. Über Intumeszenzbildung an Laubblättern infolge von Gift- wirkung (mit Tafel I und 1 Textabbild.) ..............2...... ee 49 Netolitzky Fr. Verkieselungen bei den Rubiaceae-Galieae..........-.---.»- 409 Nevole J. Ein Beitrag zur Verbreitung der Zirbe in Steiermark ........... 427 Petrak F. Über den Formenkreis des Cirsium Semenowii Regel et Schmalh. Desk Silexzlabbild.) „4.402 242.20 2014000 Kruse SEE ee 321 Sagorski E. Über einige Arten aus dem illyrischen Florenbezirk......... 11, 88 Scharfetter R. Bulbocodium vernum L., neu für die Flora der Östalpen (at 3Abbild.) 2. were ann ee EB a 126 Schiffner V. Uber einige neotropische Metzgeria-Arten..............-. 183, 261 — — Zur Morphologie von Noteroclada (mit 1 Textabbild.) ......-....... 325 498 . Schiller J. Neue Peridinium-Arten aus der nördlichen Adria (mit 3 Textabbild.) : Schussnig Br. Beitrag zur Kenntnis von Gonium pectorale Müll. (mit Tafel II) 121 Sommerstorff H. Ein Tiere fangender Pilz (Zoophagus insidians, nov. gen., nov. spec.) (mit, Tafel Y und VI). ..........-....... „2... yes 361 Steiner J. Adnotationes lichenographicae ............-coonccereenonen 177, 223 Teyber A. Zwei neue Pflanzen von den süddalmatinischen Inseln (mit 2 Textabbild.).z. =..-0.. 202 Seen. one nn are ano nee 457 Varga O0. Beiträge zur Kenntnis der Beziehungen des Lichtes und der Tem- peratur zum Tanbiall en sn EEE TA Druckfehler-Beriehtigung hiezu.. .... .......... 42222 Ri 207 Vierhapper Fr. COonioselinum tataricum, neu an die Flora der Alpen (mit 2 Textabbild. und 1 Verbreitungskarte) . 1, 97, 139, 187, 228, 264, 341, 395, 435, 478 Vouk V. Über den Generationswechsel bei Myxomyceten »......2cceu2.2 131 Wein K. Uber Papaver pseudo-Haussknechtiüi Fedde............. ze... 258 — — Zur Kenntnis der Hybride Papaver rhoeas X dubium „2. zeenseenee. 259 Wibiral E. Ein Beitrag zur Kenntnis von Erophil« verna DC. (mit 2 Text- abbildungen).....0. zu... 2. en a NEE en PR . 313, 383 Wiesner J. v. Bemerkungen über die „Lichtspareinrichtung“ des Taxus- Blattes.o 0.200.200 en ee 412 Wollny W. Die Lebermoosflora der Kitzbüheler Alpen... u re 281, 335 II. Stenende Rubriken, i. Literatur-Übersicht............-... 22, 108, 150, 198, 236, 290, 351, 442, 487 American Bern Journal u... „a... . 2-02. 0m 0000 446 Baum- und” Waldbilder. aus der Schweiz... ...... 0... Ser 447 Beihefte zum „Repertorium specierum novarum regni vegetabilis“....... 447 Die biologische Station DUNZ..-.-.-..... 20.00: 2-00 w an 0 23 Flora oder Allgem. botan. Zeitung. Gesammt-Register ....-.. » areuee. 33 Die Gartenanlagen Österreich-Ungarns in Wort und Bild .... ........- 199 Teones "BOgDrienses ... ..- 2.0.00... 0e0noonoe nme une = ee 34 Journal’ of Geneties “2. 22 22.0 a N era 34 Mitteilungen der Dendrologischen Gesellschaft zur Förderung der Gehölz- kunde und Gartenkunst in Österreich-Ungarn .........-rereeneneren 488 North American Ploran... - er 22210 2ete 2 ae nenne oe ee 115, 299 Die; Pflanzen, und. ‚der Mensch .......- :- ..-......00..0...-...2 Ze l0r DEE 448 Pomona College Journal of Economie Botany...... „...2rreeenenenune 204 Zentralblatt für allgemeine und experimentelle Biologie................ 205 2. Akademien, Botanische Gesellschaften, Vereine, Kongresse etc. 42, 117, 158, 205, 243, 302, 454, 493 Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien 42, 117, 158, 205, 243, 302, 454, 493 4. Conference internationale de Genetique, Paris 1911.........runeceer:. 306 Natuzforschende "Gesellschaft? zu"G@örlitz .........2. 2.22 Reese 118 83. Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte, Karlsruhe 1911 206, 305 3. Botanische Sammlungen, Museen, Institute ete........ 44, 118, 306, 358, 494 Baenitz C., Herbarium Dendrologieum .........-..2e.z0-2n00nn.00n0r 44 Bartholomew E, North American Uredinales........2...2rceeonn.e. 310 Bauer E. Musei Europaei exsiccati...-.-.-...0.:..o..2.en0ch% 46, 118, 306 Bonati 6, Pedienlarıs.. 2... 21 e hi. er Se Er RE 310 Brotherus V. E% Bryotlieca Benniea u... SlAEaE Brunnthaler J., Mikroskopische Dauerpräparate von Kryptogamen .... 118 BuschN,, Kusnezow N. J., Marcowicz B.B., Flora caucasica ceritica 310 Collins F. S. and Setchell W. A., Phyeotheca boreali-americana.. 46, 310 Pınsmorei).2B4 Blauer Palestinae . 11.16 na 2.000 6 310 Dittrich und Pax, Herbarium cecidiologieum ............ ins. 46, 310 Boris 3: MHarkartın HommalGE Ss. are. ae . 308 — — Wiener botanische Tauschanstalt.........2.222.200222220. > . 45, 494 Fiori A. et Beguinot A., Flora Italica exsiceata.......222 222.22... 46 ara NR a RE a Fe RE 46 Be DE. Bonzeeidiei Saaliab'... - .: 14 44a re et 46 Kabät J. E. et Bubäk F,, Fungi imperfeeti erstehen 119 Kneucker A., Carices EXSICCAHAE een nenn St EIS AL RERER 309 Kryptogamae Erunionlad ie Ju, ee re 119 Lilienfeld F., Hepaticae Poloniae exsiccatae. UT Ba DE ee 46 Merrill E. D, Plantae Insularum Philippinensium RE TRTRTESUN 310 Merrill G. K, INpHONoH, BERIGBRER 026% 02 er a ee 46 Nowopokrowskij J., Herbarium der Steppenflora des Don-Gebietes. 46 Petrak F., Cirookhess mniveri#. 27. 7.22. 22. ee 310 — — Flora Bohemiae et Moraviae EISICCATa Sa Ne ar A 46, 310 Bichlerians 1. 22. 234 200-200 2 Sa RE En 46, 310 Prager E. Sammlung europäischer Harpidium- und Calliergon-Formen 46 Zr pkspriotheka Germanica ..- 2: Zn. ca SE I an ade 46 — — Sphagnotheka Sudetiea .:-.2.. 2.2... NL AIR ee ale 46 Macıborski M., Mycotheca Poloniea......-------..22.2.212..2:. 46, 310 Rick J, Fungi austro-americani exsiecati........---erceennecenenen . 310 Sagorski E., Europäischer Botanischer Tauschverein.................. 45 Schiffner V., Hepaticae Europaeae exsiccatae. ....-.uursccecenın. 46, 310 Schiller J., Algae Adriaticae exsieeatae....-.-....o..-nu02 sense 46 Baar 12) Plasten: @ Espupne 53%. Lustschil ei. 46 Eur; Mirellitaps.- 202.020: SEES: ee ana! 310 — — Phycomycetes et Protomycetes............. ee u ae 310 — ES Wasihresskierinanlen) : 2. 2 a Di re 46 Theissen F., Decades Fungorum Brasiliensium ...... „2222222 2220. 46 Weigel. Th. O., Herbarium europäischer Gefäßkryptogamen u ren 46 er einarem 3 E } 358 Zahn K. H., Hieraciotheca Europaea......uneneeseeeeeseseeeeenn nenn 46 BE aRAS Beyolkreeö Poloniea »..2>2. elle ARE ZU FE c 310 . Botanische Forschungs- und Sammelreisen ........ »........ 244, 304, 305 En nen ee ee tie gl BER, ' Bess aler 123.255 ee ee nen ee 305 FeenBer, A... ai ine nn neben Abe eine ne Se 304 BEEEHREEN: 2 nn iu Be ae Be Eh ee ne A ERE 305 5. Personalnachrichten ........ 47, 119, 159, 207, 247, 310, 359, 407, 454, 494 Abromeit J. 119. Bally W. 495. Baur E. 159. Benecke W. 495. Bernard N. 119, 247, Bernätsky J. 119. Blackmann V.H. 159. Bolus H. 359. Buder J. 311. Chrysler M.A.4 Claussen P. 247. Czapek Fr. 47. Degen A. v. 247. Domin K. 247. Dudley W. R. 311. Fischer H. 207. Fitting H. 311, 495. Fritsch F. E. 359. 55. I Fritsch K. 47. Fröschel P. 310. Gieklhorn J. 47. Girod P. 455. Gottlieb-Tannenhain P.. v359. 'Günthart A. 159. ıGürke M. 207. Guttenberg H. v. 47. 'Guttenberg v. 495. ‚Haberlandt G. 454. Hackel E. 119. 'Hanausek E. 159. Harper R. A. 311, 455. ı Hart J. G. 207. Hegi G. 47. 'Heinricher E. 455. ‚Heydrich Fr. 359. Houard C. 49. Jen&ic A. 47. Jönsson B. 207. Kny L. 119. Köck K. 455. Kräl Fr. 495. 'Krasser Fr. 407. Küster E. 495. Kupffer K. R. 207. Kuy L. 495. Leiningen-Westerburg W. Graf zu 494. ı Linsbauer K. 47, ıMagnusP. 47. \Maige A. 247. ıMaire R. 455. ‚ Manrizio A. 247. | Moesz @. v. 247. 34* 455. 500 Morton Fr. 207. Olsson-Scheffer P. 207, SLl. Östermeyer F. 119. Palibin J. W. 455. Pax F. 455. Penhallow D. P. 47. Petkoff St. 455. Priestley J. H. 311. Reiche C. 311. 6. Notiz (Verkauf präparierter Laubmoose) .....-...---2. 2. -2rccnoonennen | Renner 0. 495. Richter Alad. 207, 311. |Richter Osw. 119. Ronniger K. 310. Ruhland W. 311, 495. ‚Santha L. 119. \Scharfetter R. 359. Schiller J. 407. Schroeder H. 495. \Scehütt Fr. 359. Szurak J. 119 ‚Tobler Fr. 311. ‚Volkens G. 495. ıVouk V. 47. | Weber Fr. 310, 495. Wettstein R. v. 310. Wilmott A. J. 455. Wolpert J. 159. Zacharias E. 159. | 46 III. Verzeichnis der in der Literatur-Übersicht angeführten Autorennamen. Abderhalden E. 38, 490. Abel ©. 353. Abrial C. 353. Adamovid L. 351, 442, Ade A. 154. Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg 115, 450. Altenburg 490. Ammann H. 150. Andersson N. J. 40. Appel O. 154. Arnell H. W. 30. Ascherson P. 33, 112, 202. Bachmann H. 446. Baker C. F. 204. Baker J. G. 116, 492. Baldacci A. 294. Ballner F. 236. Barratte G. 296. Bateson W. 34. Baumann E. 447. Baumgarten P. v. 238. Baumgartner J. 237, 240, 290, 351. Baur E. 238, 295. Bay J. Ch. 33. Bayley J. W. 112. Beck G. v. 22, 27, 151, 152, 237, 238, 352, 442, 445. Becker W. 30, 205, 295, 300. Beguinot A. 31, 155, 447. Belli 8. 443. Benary E. 154. Benediet R. C. 446. Berany E. 112. Berger A. 31. Beridge E. M. 353. | Berndl Ralyla Bertel R. 442. ı Bischoff H. 490. Bitter G. 202, 353. Blaringhem L. 447, 490. | Blattes Ed. 201. Blodgett F. H. 31. Bolus H. 295. Bonati @. 31. Bonnier G. 112, 354. Bornmüller J. 31, 239. ı Boshart K. 354. ı Boudier E. 447. | Bower F. ©. 354. Brandt M. 448. | Brauer A. 353. Braun H. 443. Brenner W. 490. ' Bresadola J. 23, 290, 442. Bretschneider A. 23. Brick C. 240. ı Briem H. 23. ı Brown N. E. 492. Brown W. H. 31, Brozek A. 487. Brüggemann H. 448. Brunnthaler J., 108, 198, 199, 442. Brzezinski J. 151. Bubäk Fr. 108, 199, | 381. ' Buch H. 491. ' Buder J. 354. , Büsgen M. 114. Burgeff H. 239. | Burgerstein A. 442. | Burow R. 236. Busch N. 203, 204, 298, 492. 151, 290, Campbell D. H. 354, 491. Candolle A. de 202. ‚, Candolle C. de 36. |Cavers F. 31, 112, 239. | Cavillier Fr. 295. ' Chamberlain Ch. J. 31, 239, 295. Chase A. 113. Chauveaud @. 31, 3314. Chermezon H. 239. Chevalier A. 354. Clements F. E. 354. Cockayne L. 31. Cogniaux A. 239. Collinder E. 112. ‚ Conwentz H. 31. Cook A. J. 204. Correns C. 32, 491. Costantin J. 447. Coulter J. M. 239, 293. Coupin H. 354. Courchet L. 36. Crawford D. L. 204. Czapek Fr. 23, 108, 237. Dacque 353. ı Dalla Torre K. W. v. 240, | 351. ' Dalman G. 448. Darbishire A. D. 491. | Darwin Ch. 113, 155. ' Darwin Franeis 113. Davis B. M. 32. Degen A.v. 239, 443, 491. Delacroix G. 239. Deperet 151. Dergane L. 351, 487. ı Dessiatoff 450. Dechy M. v. 155. Dibbelt W. 238. Diedicke 290. Diels L. 32. Dingler H. 296. Dinsmore J. E. 448, Dörfler J. 23. Doflein F. 353. Dolenz V. 443. Domin K. 237, 351, Doneaster L. 35. Dop P. 242. Doposcheg-Uhlär J. 109. Dostäl R. 290. Dowell Ph. 446. Drude O. 32, 297. Dufour L. 32. Durand E. 296. 358. Bames A. J. 113. East E. M. 355 Eichinger A. 32. Eisler M. v. 443. Engler A. 31, 32, 36, 204, 296, 297, 355, 451. Erdner E. 448. Eriksson J. 154, 239. Errera Leo 37. Essig E. O. 204. Euler 490. Ewert R. 351. Fahringer J. 487. Faull J. H. 355 Faweett W. 32. Fedde F. 240, 447. Ferenezi S. 448. Ferk F. 443. Fesca M. 155. Fiedler H. 32. Figdor W, 443. Filarszky F. 155. Fink B. 113. Fischer E. 300, 355 Fleischmann H. 443. Focke W. ©. 202, 240. Foerster K. 155. Fomin A. 203, 298, 492. Forenbacher A. 240. Fränkel S. 448. Frane€ R. H. 448. Frei A. 296. Fries R. E. 296. Fries Th M. 296. Fritsch K. 23, 351, 443. Fröhlich A. 487. : Fruwirth C. 23, 444, 448. Fucsk6 M. 448. Fulmek L. 351. Gage A. T. 240, Gagnepain F. 242, 450. Galvagni E. 351. Garde La R. 488, |Gates R. R. 240, 296. Gäyer Gy. 240. Geheeb A. 240. Geiger A. 296. Gerth van Wijk H.L. 241. Gertz 0. 241, 448, 491. Giesenhagen K. 353. Gilg E. 448. Ginzberger A. 351. Glück H 202. Goebel K. 33. Görffy J. 113. | Gola G. 33. Goldschmidt M. 112. ı Goldschmidt R. 353. Graebner P. 33, 39, 202, 298. 'Grafe V. 488, 490. Granö J. G. 241. Gregory R. P. 355. | Griffiths D. 115. Grintzesco J. 33. Grochmalicki J. 199. Groth B. H. A. 297, Günther H. 203. Günthart A. 34, 156. Gürke M. 113. 199, 237, 448, 339. 'Guillaumin A. 34, 242, 450. Guillermond A. 241. Guttenberg A. v. 488. Guttenberg H. v. 24. Györffy J. 34, 241, 297, 355. 'Haberlandt G. 24. ı Hackel E. 24. ıHagem O. 448. ‚Hahn E. 203. 'Hamet R. 448. Hanausek T. F. 109, 199, | 444, Handel-Mazzetti H. Frh. v. 24, 200, 290, 352, 443. Hannig E. 156, 203. Hansen E. Ch. 355. Harms H. 355. ' Harshberger J. W. 297. ‚ Hassler E. 113. Hausrath H. 448, Haussknecht 358. Hayata B. 448, 449. | Hayek A. v. 24, 200, 352, \ 443, 444, | Hayes H. K. 355. 112, |Hecke L. 25. Heckel E. 449. Hegi G. 34, 113, 156, 449, Heimbach H. 241. Heimerl A. 237, 290. | Heine E. 297. | Heinek 445. | Heinricher E. 153, 291. ıHemsley W. B. 492. 'Hennings Paul 200. | Henslow G. 356. |Herter W. 34. | Hertwig R. 353. | Herzfeld St. 25. ıHickel R. 241. ıIHill A. W. 492. ı Himmelbaur W. 444. ‚ Hire D. 449. ' Hitcheock A. 8. 113. | Höck F. 34, 203, 356. Höhm FE. 291. "| Höhnel, Fr. v. 26, 151, 200, | 237, 291, 444, 488. | Hoernes R. 151, 291. ‘Hoffmann K. 204. ı Hoffmann 0. 112. Hollös L. 15°, 449. Hollrung M. 449. Honing J. A. 113. Hooker J. D. 242. Horwood A. R. 34. Hosseus C. C. 203, 297. ' Hünseler F. 38 \Hug E. 302. ı Humbert E. P. 113. Hutchinson J. 492. 203, |Ihne E. 491. |Ikeno S. 34. 'Iltis H. 26, 200, 352, 444. Isler M. 302. Pan E. 297. | Jablonszky J. 449. ı Jahn E. 297, 298. Janchen E. 2337, 291, 443. ' Janssonius H. H. 299. \ Jatta A. 298. | Jävorka S. 113, 241. | Jeffrey E. C. 34. | Jenäie A. 153. | Jennings H. 8. 114. Jensen C. 30. Jesenko Fr. 291, 352, 488. Ken B. 34. | Johnson D. Sr-1£6: | Jost L. 492. 502 Juel H. O. 35, 449. Junge P. 35, 156. Just 240. Justin R. 42. Kammerer P. 26, 152, 353, 444. Kanngiesser Fr. 35. Karsten G. 356, 442, 447, 451, 492. Narzel 445. Keeble Fr. 35. Keissler K. v. 26, 237, 445. Kemp H. P. 35. Kershaw E. M. 35. Kesselring W. 489. Kindermann V. 26, 488. Kirchner O.v. 114, 157, 298. Klaatsch H. 353. Klebelsberg R. v. 297. Klebs @. 449. Klein L. 114, 157. Klöcker A. 355. Kniep H. 356. Knoll F. 445. Kny L. 35. Köck @. 26. Koelsch A. 114. Kolkwitz R. 298. 152, Koorders S. H. 114, 203, 298. | Koorders - Schumacher A. 114, 298. KoSanin N. 35, 491. Kossowiez A. 488. Kostytschew 8. 241. Kraenzle J. 297. Kränzlin F. 36, 449, 491. Krais P. 29, 36. Kraus G. 203. Krause K. 240, Krebs N. 488. Kronfeld E. M. 291, 488. Krook P. 112. Kryz F. 352. Kubart B. 237. Kühn 298. Kümmerle J. B. 491, Küster E. 38, 356, 449. Kundt A. 298. Kupffer K. 204. Kusnezow N. 203, 298, 492. 296. 26, 200, 114, 155, Lämmermayer L. 292. La Garde R. 488. Lagerberg T. 39. Lange W. 155, 448. Laus H. 26. Lavison Rufz de, bHYR Leclere du Sablon M. 114, 157. Lecomte H. 36, 242, 450. Leiningen W., Grf. zu 114. Leissner A. 241. Lemmermann E. 240. Leveille H. 36, 356. Levier 155. Lignier O. 157, 356. Lilienfeld F. 152. Lindau G. 114, 205, 243, 298. Linsbauer K. 237, 292, 445. Linsbauer L. 292. Lipsky W. 36. Lodewijks J. A. 356, 298. Loew E. 114, 298. ' Lohmann H. 298. ‚ Lojka H. 155. Lothelier 154. Lovassy A. 36. Lubimenko W. 357. ı Lütkemüller J. 26. Lundberg J. 490. Lundström 35. | Lutz C. 242. |Maas O. 353, ı Macfarlane J. M. 204. | Mackü J. 200. |Macmillan H. F. 114. Magnus P. 242. Magnus W. 36, 158. ıMaige G. 356. Maire R. 298, 450. Malarski H. 152. Malinowski E. 356. | Maloch F. 238. ıMaly K. 109. Mameli E. 299. Mangold E. 114. ı Marchlewski L. 152. ı Marret L. 158. | Marshall F. H. A. 35. Marshall Woodrow G. 36. Massalongo C. 356. Matouschek Fr. 109. | Mattei G. E. 37. | Maublane A. 239. rich Herzog zu 115, 450. Menel E. 238. Mendel G. 352. Meyer E. 445. J. 300, Meyer Fr. S. 299. Meyer Th. 114. Miege 204. Miehe H. 153, 356. Migula W. 450. Mildbread J. 115, 450 Miliarakis S. 299. Minden M. v. 298, 450. Mirande M. 204. Mitlacher W. 109, 445. Miyake K. 242, 356. Modilewski J. 37, &50. Modry A. 292. Möbius M. 453. Mönch C. 204, Mönkemeyer W. 36 Moertlbauer Fr. 299. Molisch H. 200, 235. 445, 489. Moll J. W. 299. Monteverde N. 357. ı Morton Fr. 292, 489. | Müller K. 36, 204. 'Murr J. 27, 109, 152, 238, | ‚352, 445. ı Muschler K. 240. Muschler Ro 299. Naegele E. 297. |Nalepa A 38. ı Naudin Ch. 447. Nawaschin S. 451, 492. ıNeger F. W. 37. | Nömee B. 200, 238, 489. Nestler A. 445, Neuberg C. 490. |Neumann L. M. 297. | Neuwirth V. 109 | Nevole J. 152. ‚ Niemann G. 299. ı Nilsson H. 37. Nilsson-Ehle H. 357. Noelle W. 37 ı Nussbaum M. 451. ı Nyärädy E. Gy. 115, 492. | ‚Okamura K. 299. Oliver F. W. 115. | Ostermeyer F. 112. Ostwald W. 202. Mecklenburg, Adolf Fried: | Paladin W. 492. Palliser Ha. 23% Pampanini R. 299. 'Pantu Z. C. 115. Parmentier P. 451. Pascher A. 27, 201, 238. Paulin A. 201, 443. Pax F. 204. Pearson H. H. W. 37, 116. Pellegrin F. 450. Pellow C. 35. Penther A. 112. Penzig O. 240. Perkins J. 451. Perrot E. 354. Petch T. 357. Peterfi 155. Petersen H. E. 492. Petrak Fr. '27, 152, Pfeffer W. 299. Pietschmann V. 352. Plüss B. 451. Podpera J. 201. Pöll J. 27, 152, 238, 352, 445. Poll H. 205. Pollaeei G. 299. Popenoe F. W. 204 Porsch O. 27, 238. Portheim L. v. 443. Prager E. 300. Praıin D. 242, 492. Preissecker K. 445. Preuss H. 37. Preuß P. 492. Prodan Gy. 451. Proskowetz E. v. 23. Prowazek S. v. 352. Punnett R. C. 34. Purpus E. 489. Rabenhorst L. 114, 204. Ravasini 492. Reh L 205, 243. Reiche C. 37, 115. Reinhardt L. 37, 204. Reinke J. 300. Reinisch O. 201. Reinitzer Fr. 109, 445. Rendle A. B. 32. Rewald B. 490. Richter Oswald 109, 110, 152. Rick J. 110, 201. Ricken A. 37, 242. Ries Fr. 299. Rikli M. 443, 451. Ritter @. 115. Röll J. 357. Römer J. 115. Rössler W. 357. Rohlena J. 351. Rolland L. 37, 115. Rombach S. 451. | Ronniger K. 28. |Rose J. N. 299. Rosen F. 451. Ross H. 449, 452. Rossi L. 115. Roth G. 36, 37, 205, 452. Rothe K. C. 28, 153, 445. Rouy G. 115. | Rudolph K. 201, 292. Rübel E. 300. Rübsaamen E. H. 38. Rümker K. v. 38. Rufz de Lavison J. | 8357. ı Rung R. 300. | Ruppe H. 490. 300, 'Sablon M., Leclerc du 114, af: \Saceardo P. A. 300. Sagorski E. 205, 300, 443. Salaman R. N. 35. | Salisbury E. J. 115. \Samee M. 153. Sarasin P. 205. ıSargent Ch. S. 357. 'Sarnthein L. Grf. v. 351. |Saunders E. R. 35. Schachner A. 487. Scharfetter R. 201, 445, 489. Schechner K. 238, 292. Schellenberg C. 300. Schellenberg G. 115. Schenck H. 243, 356, 447, 492. Scherffel A. 357. Schiffner V. 28, 29, 153, 201, 240, 292, Schiller J. 292, 333. Sehkorbatow L 205. Schlechter R. 447. Schlumberger O. 205. Schmeil ©. 358. Schneider C. K. 201, 489. Schoenichen W. 38, Schreiber H. 293. Sehroeder Chr. 445. Schröter ©. 114, 298. Schrötter-Kristelli E.v. 353. Schulz H. 448. Schulze B. 300. Schulze F. W. O. 39. Schumacher - Koorders A. 114, 298. Schurig W. 38. Schwaighofer A. 110. Schwann Th. 38. 238 442, 110, 489. | 503 | Schweidler J. H. 111, 153, | 446. | Seotti 1. 358. |Seaver F. J. 115. 'Seeger R. 111. Seemen ©. v. 40. Semon M. 113, 155. Semon R. 38, 353. |Senft E. 111. Silva-Tarouca E. Graf 489. Silvestri P. C. 299. Simon J. 39. Simon M. 29. Simonkai L. 116. Sinnott E. W. 116. |Small J. K. 299. Smik R. 353. |Smith A. L. 205. Smith J. J 116, 203, 300. Smith R. W. 452. Solger F. 39 Sommier 155. | Sorauer P. 205, 240, 243. Spaul R. 443. Speiser W. 39. Sperlich A. 489. Sprague T. A. 116, 492. Starkenstein E. 293. Steiner J. 201. Steinmann 151. Sterneck J. v. 201. Sternstein 299. Steuer 151. Stewart A. 300. Stok J. E. van der 40. Stoklasa J. 490. |Stoll A. 302. Stopes M. C. 39. Stoward F. 358. Strasburger E. 39, 492. Strasser P. 29, 153. Strecker E. 490. Sturm K. 39. Stykes M. @. 40. ı Svedelius N. 296. Svejear L. 490. Sydow H. 40. Sydow P. 40. Szabö Z. 116, 301. Szafer W. 199, 353. Szües J. 29. Tammes T. 453. ıTaub S. 29. Tessendorff F. 240. Teyber A. 297, 446. Thays C. 205. ' Theissen F. 111, 153, 201. 504 T'hienemann J. 39. Thiselton-Dyer W. T. 116, 492. Thomas Fr. 38. Tietze 8. 301. Tison A. 157, 298. Tölg F. 293. Toepffer A. 40. Trautmann (©. 358. Traverso J. B. 300. Tröndle A. 453 Tschermak E. v. 352, 446. Tschirch A. 243, 492. Tubeuf K. Frh. v. 116. 'Tunmann O©. 445. Tuzson J. 116. 23, 38, Uhlär-Doposcheg J. 109. Urban J. 40, 453. Usteri A. 453. Utzinger M. 302. Waccari L. 158. Valeton Th. 203. Van der Stok J. E. 40. Vecera V. 490. Velenovsky J. 111, 201. Vierhapper F. 202. Vleugel J. 351. Voigt A. 240. Vollmann Fr. 297. Vorbrodt W. 153. IV. Verzeichnis BR. Abies bracteata Hk. 223. 222. — sp. div. 62, 63, 4 Abronia 465. Acaena 202, 353. — concolor | Ldl. et Gord. 222. — Nordmanniana Vouk V. 238. Vries H. de 205. Vuyck L. 453. Wagner A. 243. Wagner J. 40, 116, 453. Wainio 155. Warming E. 453, 492. Weathers J. 453. Weber 445. Weber F. 293, 490. Weber M. 451. Weberbauer A. 302. Weese J. 444. Wehmer C. 117. Wein K. 358. Weinberg A. 446. Weinzierl Th. v. 353. Welten H. 448. Wernham H. F. 358. Wettstein R. v. 24, 30, 112, 154, 293, 443. Wheldale M. 358. Wiesner J.v. 29, 294, 353. Wildeman E. de 302, 493. Wildt A. 29, 353. Wilhelm K. 29, 42, 489. Wille N. 42. Williams F. N. 302. Willis J. C. 453. ı I | Winckel M. 445. Winkler Hans 454, 493. Winkler Hubert 42, 442. Wirz H. 42. Wisniowski T. 154. Witasek J. 30. Wittka R. 490. Wolf E. 489. Wolf Th. 443. Wollenweber H. W. 154. Woltereck R. 38, 353. Wood J. M. 42, 358. Woodrow Marshall G. 36. Worgitzky G. 493. Woronow Ju. 204. Woyeicki Z. 42. Wright C. H. 116. Wurdinger M. 30. Yasui K. 356. Zach F. 154, 239, 353. Zahlbruckner A. 112, 155, 240, 294. . Zahn K. H. 27, 152, 238, 243, 352, 445. Zailer V. 30. , Zapalowiez H. 154. Zederbauer E. 446. Willmott E. 42, 243, 358, | Zeidler J. 112, 154. 454. Willstätter R. 302, 490. Wilson P. 299. l Zeijlstra H. H. 243, 302. Zellner J. 493. Zemplen G. 490. der angeführten Pflanzennamen.“) 39, 440. 104, Achillea 158, 245. — serbica Nym. 23- sp. div. 106, 141, 274, 275, 345, 396, 494. Aconitum hebegynum D. C. 240. | sp. div. 2, 3, 65, 71, 72, 100, 101, 105, 2, 45, 97,99, 100,101: 106, 107, 144, 344, 345, Acanthostigma Lantanae Theiss. 111. Acanthotheciella Höhn. 488. Acarosporium Bub. et Vleug. 351. — sympodiale Bub. et Vleug. 351. Acaulon sp. 308. Acer sp. div. 104, 344, 398, 439. — tatarıcum 78, 80, 81, 82. 346, 350, 396, 398, 399. — Vulparia 232, Acrocladium sp. 307. Actaea sp. div. 2, 98, 139, 141, 397, 439. Actiniopsis violaceo-atra Höhn. 488. Actinocymbe Höhn. 488. *) Zur Erzielung tunlichster Kürze des Index wurden nur jene Arten namentlich aufge- führt, über die an der betreffenden Stelle mehr als bloß der Name oder Standort angegeben ist. Im übrigen wurde auf die Mitteilung über eine: oder mehrere Arten einer Gattung durch die Angabe „sp.“ „sp. div.“ hingewiesen. Adenophora sp. 62. Adenostyles albifrons L. 273. — Allia- riae Kerner 273. — Kerneri Smk. 274. — sp. div. 2, 65, 104, 105, 144, 344, 345, 395, 396, 398, 428. Adonis sp. 308. Adoxa 39,40. — Moschatellina L. 39. — sp. 100, 397. Adrorhizon Hk. F. 36. Aera sp. 98. Aesculus Pavia 490. — sp. 441. Agaricaceae 37, 242. Agathis australis R. Br. 169. Agropyrum altaicum 235. — canınum 235. — sp. div. 2, 3, 143, 146, 309. Agrostis bogotensis Hack. 24. — sp. div. 3, 63, 106, 144, 345. Aira bottnica X caespitosa 309. — Neumaniana Dörfl. 309. — sp. div. 98, 440. Ajuga sp. div. 405. Albuca fastigiata 304. Alchemilla 158. — Ceroniana Buser 158. — coriacea 232. — marsica Bus. 158. — nicaeensis Bus. 158. — serbica Paulin 443, — sp. div. 2, 99, 100, 144, 308, 345, 428. Alectorolophus 479. Algae 299. Alkcularia sp. div. 284. Alisma sp. 440. Alkanna sp. div. 45, 494. Allium Ampeloprasum L. v. lussinense Har. 491. — sp. div. 45, 62, 100, 101, 104, 106, 309, 344, 345, 398, 425, 426, 428. Alnaster sp. 97. Alnus almobetula 2283. — crispa 228. — Foucaudi 232. — fruticosa 228, 400, 479. — glutinosa 26, 78, 81, 82, 83, 84. — parvifolia 232. — repens 228. — sp. div. 2, 45, 97, 144, 342, 343, 344, 345, 346, 347, 397, 399, 402, 428, 437, 439, 441. — suaveo- lens 232. — viridis 223, 229, 231, 236, 400, 438, 479, 483, 485. Aloe Elizae Berger 31. Aloina sp. 308. Alopecurus sp. div. 99, 100, 309. Alsine sp. div. 98, 106, 149, 150, 350. Alyssum 153, 351. — Anamense Vel. 202. — linifolium Steph. 451. — Musili Vel. 202. — sp. div. 45, 107. Amanita caesarea Scop. 200. — mus- earia L. 493. Amblystegium sp. div. 307. Ambrosia artemisifolia L. 241. Amelanchier sp. 398, 439. Ammophila sp. 68. Amphiroa sp. div. 423. 505 Amphisphaeria khandalensis Rhm. 201. Amphoricarpus Neumayeri Vis. v. vele- zensis Murb. 23. Anacamptis sp. 425. Anacamptodon sp. 307. Anastrepta sp. 286. Anchusa angustifolia Lehm. 348. — Barrelieri Vitm. 348. — Gmelini Ledeb. 348. — italica Retz. 348. — leptophylla R. 8. 348. — ochroleuca M. B. 60, 349. — officinalis L. 348. — procera Bess. 348. — stricta Herb. 348. — undulata L. 348. Andreaeaceae 452. Androcryphia Tayl. 325. — porphyr- orhiza 326. Andromeda polifolia L. 278. Androsace chamaejasme 273. — SP. div. 98, 105, 106, 405. Anelytrum Hackel 24. — avenaceum Hack. 24. Anemone sp. div. 61, 71, 98, 99, 106, 107, 398. Aneura sp. div. 2832, 283. Angelica alpina Whlbg. 270. — arch- angelica 269, 270, 271, 400, 438, 483, 485. — litoralis 270. — norvegica 270. — sp. div. 101, 342, 343, 437. Anoectangiıum Sp. 308. Anomodon longifolius 109. — sp. div. 307. Anthemis altissima L. 94. — arabica Viel 9027 ——rarvensisal. Sb — brachycentros Gay 94, 95. — coro- nata Lindbg. 94, 95. — Cota L. 95. — — Virv. 94. — Pseudo-Oota Vis. 94. — sp. div. 61, 107, 274. — tinc- toria L. ß. discoidea Grec. 275. Anthericus 298. Anthoceros 327. Antholyza bicolor Gasp. 238. Anthoxanthum sp. div. 2, 100, 141, 398. Anthriscus fumarioides Sprg. f. cal- vescens Maly 109. — — v. glaber Ginzb. Maly 109. — sp. div. 104, 308, 344, 397. Anthyllis 30. — abyssinica Sag. 31. — adriatica Beck 89. — affinis Britt. 31. — albana Wettst. 31. — alpestris Kit. 30, 31, 381, 382. — arundana B. R. 31. — Asturiae Becker 31. — baldensis Kerner 31. — Boissieri Sag. 31. — Bonjeani Beck. 31. — borealis Rouy Foue. 30. — cinerascens Sag. 89. — coccinea L. 30. — Dillenii auct. 30. — — Schult. 89, — Gandogeri Sag. 31. — hercegovina Sag. 31. — hispi- dissima Sag. 31. — iberica Becker 506 31. — illyrica Beck. 31, 89. — inter- cedens Beck. 31. — Kosanini Deg. 239. — maritima Schweigg. 30. — maura Beck 31. — multifolia Becker 31, 382. — nivalis Wlllk. 31. — occidentalis Sag. 89. — oreigenes Sag. 31,381. — pallidiflora Jord. 31. — polyphylia Kit. 30, 205, 295, 300. — praepropera Kerner 89. — — Sag. 31. — — f. pallens Sag. 89. — pul- chella Vis. 31, 381. — pyrenaica Beck 31. — Saharae Sag. 31. — — Sardagnae Becker 382. — scar- dica Wettst. 31. — sp. div. 2, 101, 106, 144, 146, 195, 256. — Sprunerv Boiss. 30. — tricolor Sag. 30. — vallesiaca Beck 31, 381. — variegata Boiss. 31. — — Sag. 381. — vitellina Vel. 111. — vulgaris Kerner 31. — | Vulneraria L. 30. — vulnerarioides Bonj 31, 382, 383. — Webbiana Hook. 31. — Weldeniana Rchb. 31. — — v. cinerascens Sag. 89. — — v. occidentalis Sag. 89. — Wolfiana Beeker 31. Antithamnion erueiatum f. tenwissima Hauck. 292. — plumula Thur. 292. — sp. div. 118, 422. Aongstroemia sp. 308. Apera sp. 9. Aphelandra Porteana Morel 59. Apiosporina Höhn. 151. — Collinsü Höhn. 151. Apocynaceae 24. Agquilegia alpina Bmg. 71. — glandu- losa Fisch. 71. — — Ika 71. — sp. div. 71, 396, 397, 398. — transsül- vaniea Sehur 71. Arabis L. 111. — arenosa Scop. 72. — muralıs Bert. v. macedonica Deg. et Urum. 239. — sp. div. 2, 3, 72, 100, 105, 106, 107, 141, 143, 345, 397. Araceae 355. Araucaria brastliana Rich. 169. Archangelica offieinalis 269. — sp. div. 97, 95, 100, 104, 344, 346. Archichlamydeae 358. Archidiaceae 452. Archidium sp. 308. Arctostaphylos sp. 397. Arcyria 135. Arenaria sp. 45. Armillaria mellea Fl. Dan. 356. Arnica sp. 397, 494. „Aronicum sp. 275. Artemisia latifolia Led. 116. — sp. div. 3, 99, 100, 145, 274, 350. Arthopyrenia fallax v. Stnr. 119. Arthrobotrys oligospora Zpf. 372. erataeginea Arum nigrum Schott 13. — sp. 13. Aruncus sp. 345, 397, 398. Arundinella grandiflora Hack. 24. Asarum sp. div. 398, 439. Asclepiadaceae 24. Asclepias sp. 68. Asparagus tenuifolius 131. Asperococcus Sp. 375. Asperula aristata L. 412. — arvensis L. 411. — cynanchica L. 412. — galioides M. B. 412. — glauca Bess. 412. — humifusa 412. — Neilreichii Beck 412. — odorata L. 411. — sp. div. 225, 256, 308. — taurina L. 411. — tinctoria L. 412. Asphodeline 298. Asphodelus 298. Aspidium sp. div. 104, 105, 106. Asplenium sp. div. 2, 3, 6, 106, 141, 440. Aster bellidiastrum 232. — sp. div. 2, 3, 6, 105, 106, 107, 142, 144, 274, 343. Asterina echinospora Höhn. 151. Asteriscus arabicus Vel. 202. Astragalus 36. — Kofensis Vel. 202. — penduliflorus Lam. 492. — sp. div. 2, 45, 98, 100, 101, 141, 195, 350. Astrantia 33. — bavarica F. Sch. 33. — Biebersteinis Trautv. 33. — ca- rinthiaca Hoppe 33. — Carmiolica Wulf 33. — colchica Alb. 33. — diversifolia Stur 34. — elatior Friv. 33. — Haradjianii Grintz. 33. — ilyrica Borb. 33. — involuerata Koch. 33. — major L. 33. — maxima Pall. 33. — minor L. 34. — montana Stur 33. — pauciflora Bert. 34. — pontica Alb. 33. — quadrtloba Hsskn. Bornm. 33. — trifida Hoffm. 33. — vulgaris Koch 33. Athamantha sp. 256. Athyrium sp. div. 3, 100, 104, 141, 345, 396, 398. Atragenesp. div. 98,100, 106, 346, 397,481. Atropa sp. 61, 62. Atropis Borreri Richt. 460. — con- voluta Gris. 460. — — var. caesia Hack. 46". — distans Gris. 460. — festucaeformis Boiss. 460. — mari- tima Gris. 460. — pannonica Hack. 460. — Peisonis Beck 460. — pseudo- distans Aschs. Gr. 460. — rupestris Teyber 457. 127, | Aubrietia sp. 494. Avena Besseri Led. 350. — Blavit Aschs. et Ika. 11, 12. — desertorum Less. 350. — fatua 357. — praten- sis L. 11, 12. — sp. div. 105, 427. Azolla 156. Azotobacter chroveoccum 238. Badhamia utrieularis 134. baeomyces sp. 118. Balansiopsis Höhn. 237. — (Gaduae Höhn. 237. — Schumanniana Höhn. 237. Ballota luteola Vel. 201. Barbarea arabica Vel. 202. — arcuata 358. — — X vulgaris 358. — Roh- lenae Dom. 351, 358. — Schulzeana Hausskn. 358. — stricta X vulgaris 351, 358. Barbula sp. div. 308. Bartsia sp. 107. Basidiomycetes 298. Bellevalia bracteosa Vel. 201. Bellium sp. 45. Bennettites Morierei Lign. 356. Berteroa incana v. bulgarica Deg. et Urum. 239. Betula alba 296. — humilis 202. — nana X pubescens 202. — pubescens 484. — sp. div. 79, 97, 100, 104, 105, 344, 345, 395, 397, 407, 439, 440, 441. Bidens sp. 274. Biota orientalis 211. Biseutella sp. div. 106, 131. Blasia 331. — sp. 283. Blepharostoma sp. 289. Blindia sp. 308. Boerhaavia 466. — arborea Vahl. 465, 470. — arborescens Lag. et Rodr. 462. — octandra Wats. 465. — plumbaginea Cav. 468, 469. Boletus Satanas Lenz. 200. Botruchium sp. div. 100, 494. Botryococeus sp. 118. Botryostroma Höhn. 488. Bougainvillea 465. Brachypodium sp. 256. Brachythecium sp. div. 308. Bromus sp. div. 99, 256, 309. Brunella sp. div. 62, 345, 405. Bryophyta 31, 239, 291. Bryopsis disticha J. Ag. 379. — sp. div. 118, 379, 423. Buddleiaceae 294. Buellia alboatra 183. — leptina Stnr. | 223. — mexicana Star. 182. — Sar- diniensis Stnr. 225. Bulbocodium: 298. — — versicolor Richt. 129. Bupleurum sp. div. 104, 256. Buxbaumia viridis Brid. 355. Byssonectria aggregata Bres. 290. vernum L. 126. | 507 ©. Cacalia sp. div. 97, 100. Cadosporium herbarum Link 355. Calamagrostis sp. div. 2, 3, 101, 104, 141, 144, 256, 344, 345, 395, 397, 427. — tenella 232. Calamintha alpina Smk. 404. — Baum- garteni Smk. 404. — sp. div. 65, 107. — swaveolens Boiss. v. acuminata Vel;+112. Calamites Schützei Stur 34. Oaldesia parnassifolia 202. Calliergon 46. — Richardsoni 353. — sp. div. 307. Callista Lour. 36. Callithamnion sp. div. 378, 422, Calluna sp. 64, 346. — vulgaris Salisb. 278. Caloplaca earphinea Jatta 179. v. amota Star. 180. — — v. Scorio- phila Star. 180. — eiegans 181. — Gomerana Stnr. 181, 222. — scorio- phila Zahlbr. 180. Caltha palustris L. 488. — sp. div. 2, 101, 141, 308, 344, 345. Calypogeia sp. div. 288, 289. Campanula 245, 448. — sp. div. 2, 3, 6, 101, 105, 107, 139, 144, 278, 345. Camptothecium sp. div. 308. Campylium sp div. 307. Campylopus sp. 308. Capsella sp. 73. Cardamine amara L. v. erubescens Peterm. 308. — Fialae Fritsch. 18. — glauca Spr. 17. — graeca L. 17. — maritima Portensch. 17, 18. — — f. bipimnata Sag. 17. — — v. Fialae Sag. 18. — — v. maglieensis Rohl. 18. — — f. serbiea Sag. 17,18. — — f. typica Sag. 17. — microphylla Presl. 17. — serbiea Pand. 17. — — sp. div. 2, 72, 100, 141, 144, 344, 345, 397, 398, 439. Carduus sp. div. 2, 3, 6, 98, 104, 106, 144, 256, 276, 344. 345, 350, 396. Carex brizoides X curvata 309. — capillaris L. v. torta Murr 109. — — chordorrhiza Ehrh. 115. — sp. div. 2, 3, 6, 64, 98, 99, 100, 101, 104, 105, 106, 141, 143, 144, 309, 310, 345, 426, 427. — strigosa Huds. 426. Carlina sp. div. 45, 256, 276. ı Carpinus Betulus 78, 79, 82, 84, 86. — sp. div. 85, 439, 440. Carpites sp. 441. Carraluma commutata Berger 31. — Schweinfurthü Berger 31. Carthamus 199. — sp. 256. Carya sp. div. 441. 508 Castagnea sp. 375. Oastanea vesca 296. Castilleja sp. 100. Cedrus 169. Celastrales 294. Celtis sp. 441. Centaurea 40. — Adami Weld. 40. — Adeana Gugl. 41. — adonidifolia Rehb. 49. — — X Fritschü 4. — adscendens Bart. 40. — Ajtayana Wagn. 41. — alba L. 41. — — con- color X spinosociliata 453. — aliena Wagn. 453. — alpestris Heg. Heer 41. — — X scabiosa 40. — alpına x Fritschii 453. — arabica Vel. 202. — arenaria M. B. 41. — — X micranthos 44. — — X Bhenana 41. — atropurpurea W.K. 41. — — X spinulosa 41. — austriaca Willd. 41. — — X banatica 41. — — X in- durata 41. — — X jacea 41. — — X nigrescens 41. — — X pannonica 41. — — X pseudophrygia 41. — — x stenolepis 41. — austriacordes Wol. 41. — austriaco - nigrescens Pore. 41. — banatica Roch. 41. — — x carniolica 41. — — X Degeniana 41. — — X indurata 41. — — X mieranthos 41. — — X nigrescens 41. — — X pseudophrygia 41. — — x Simonkaiana 42. — — X triniae- folia 41. — Baumgarteniana Wagn. 41. — Beckeriana Wagn. 41. — Beckiana M. F. Mülln. 41. — Bor- basii Wagn. 41. — borsodensis Wagn. 41, 42. — bracteata Scop 41. — Budaiana Wagn. 41. — Ualeitrapa L. 40. — — X deusta 40. — cal- vescens Pand. 41. — — X alba con- eolor 453. — camelorum Vel. 202. — earniolica Host 41. — — X punno- nica 41, 42. — — X macroptilon 4, 42. — — X pseudophrygia 42. — — X stenolepis 41. — carpatica Porc. 41. — castriferrei Borb. Waisb. 41. — casureperta Wimm. 41. — con- eolor DC. 41. — cristata Bartl. 41. — crithmifolia 461, 462. >< Frideriei 461. — croatica Deg. Wagn. 40. — ÜOsatöi Borb. 41. — ceyanus L. 40. — Üzetzii Wagn. et Budai 453. — Degeniana Wagn. 41. — — X stenolepis 41. — deusta Ten. 41. — — X rhenana 453. — — X Weldeniana 41. — devensis Wagn. 41. — diffusa Lam. 41. — — X Rhenana 41. — Diöszegiana Wagn. 41. — epapposa Vel. 202. — Erdneri Wagn. 41. — eudiversifolia Borb. 41. — extranea Beck. 41. — fastigiata Grec. 42. — Fleischeri Hay. 41. — fortinata Wagn. 41. — Frridericı 461, 462. — Fritschii Hay. 40. -— — X jacea 40. — — X rupestris 40. — Gugleri Wagn. 41. — Haynaldi Borb. 41. — hemiptera Borb.40.— Herbichiilka 40. — Herculis Deg.Wagn. 41. — Hödliana Wagen. 41. — iberica Trev. 40. — indu- rata Ika. 41. — — X jacea41l. — — X mieranthos 41. — — X panmnonica 41. — — X pseudophrygia 4. — — X Simonkaiana 42. — intermedia Gug]. 49. — jacea L. 41. — — f. humilis Almg. 23. — — X carmiolica 41. — — X macroptilon 4. — — X melanocalathia Al. — — X micran- thos 41. x nigrescens 41. — — X oxylepis 41. — — X pseudo- phrygia 41. — — X Rhenana 41. — — X stenolepis 41. — Jankaeana Smk. 41. — Kleiniana Wagn. 41. — Kovacstii Wagn. 41. — Kotschyana Heuff. 41. — Kupesokiana Wagn. 41. — Kutasensis Wagn. 41. — Lengyelii Wagn. 41. — longifolia Posp. 40. — Ludovici Borb. 40. — macroption Borb. 41. — Müagocsyana Wagn. 41. — Magyariı Wagn. 40. — matrae Wagn. 40. — melanocalathia Borb. 41. — melanocephala Pand. 453. — — Michaeli Beck. 41. — micranthos Gmel. 41. — — X spinulosa 40. — millanthodia Wagn. 41. — mollis W.K. 40. — Musili Vel. 202. — Nemenyana Wagn. 41, 42. — ner- vosa Wild. 41. — nigra L. 41. — nigrescens Willd. 41. — — X pan- nomiea 41. — — X Weldeniana 41. — Nyarddyana Wagn. 41. — orien- talis L. 41. — — x Sadleriana 40. — orodensis Wagn. 41. — oxylepis Wimm. Grab. 41. — — X pannonica 41. — — X Rhenana 41. — Palfyana — panmonica Heuffl. 41. — — X macroptilon 4. — — X KBhenana 41. — — X stenolepis 41. — pin- natifida Schur 40. — Pernhofferi Hay. 41, — pomoensis Teyber 461. — Pospichalii Just. 42. — Preiss- manni Hay. 41. — Prodanı Wagn. 41. — psammogena Gay. 4. — pseudopannonica Wagn. 41. — pseudo- phrygia C.A.M. 41. — — X steno- lepis 41. — pseudo-Rhenana Gugl. 41. — pseudospinulosa Borb. 40. — — X Rhenana 453. — Puppisü Just. 42. — Reichenbachioides Schur 41. — Rhenana Bor. 41. — — X Sad- leriana 41. — Robicii Just. 42. — Rossiana Deg. Wgn. 40. — rupestris L. 40. — — X salonitana 239. — ruthenica Lam. 40. — Sadleriana Ika. 40. — — X scabiosa X spinu- losa 40. — — X spinulosa 40. — salonitana Vis. 40. — Stdndorii Wagn. 453. — scabiosa L. 40. — Schlosseri Wagn. 41. — sciaphila Vukot. 41. — scopaeformis Wagn. 41. — simelata Hausskn. 41. — Simonkaiana Hay. 42. — Skanbergi Wagn. 41. — solstitialis L. 40. — sordida W. 40. — sp. div. 3, 45, 62, 101, 107, 144, 256, 276, 277, 308, 350, 396, 398, 494. — spinoso-ciliata Seen. 41. — spinulosa Roch. 40. — spuria Kerner 41. — stenolepis Kern. 41. — Szöllösii Wagn. 41. Kern. 41. tätrae Borb. 40. Thaiszit Wagn. 41. — trinervia Steph. 40. — triniaefolia Heuff. 41. — varie- gata Lam. 40. — Varjassyi Wagn. 42. — Vasärhelyana Wagn. 42. — | velinacensis Deg. et Leng. 239. — | Wagneri Gugl. 41. — Weldeniana Rehb. 41. — Zoffmanni Wagn. 42. Centaurium sp. 309. Centranthus junceus B. H. 93. — longr- florus Stev. 938 — Sibthorpü H. S. 93. — Velenovskyi Vand. 93. Cephalarıa sp. 226. Cephalotaceae 204. Cephalotomandra 465. Cephalozia sp. div. 288. Ceramium eiliatum Ducl. ß. echinatum 378 — sp. div. 378, 421, 422. Cerastium sp. div. 2, 3, 99, 101, 106, 141, 143, 150. Ceratiomyza 135, 139. Ceratodon sp. 308. Cercis sp. 441. Cercospora Foeniculi Magn. 242. Oerefolium sp. 395. Cerinthe bicolor Kerner 91. — Cattaro- | ensis Lindbg. 90, 91. — ciliaris DC. 92. — indigotisans Borb. 91, 92. — lamprocarpa Murb. 90, 91, 92. — luteo-laciniata Maly 91, 92. — macu- lata DC. 92. — — M. B. 92. — — Rehb. 92. — — W.K. 92. — minor L. 90, 92. — notata Maly 92. — sp. 396. tuberculata Rohl. 91. verruculosa Lindbg. 90, 91. Caerophyllum aromaticum L. v. brevi- pilum Murb. 23. — sp.div. 2, 3, 101, 144, 344, 345, 396, 397, 399. Chaetoceras 159. Chaetomorpha aerea Kütz. 423. — sp. div. 380, 423. Chamaenerion sp. div. 2, 141, 345. Tauscheri | 509 Chamaepeuce sp. 45. Ohandonanthus sp. 335. Chenopodium sp. 406. Chiloscyphus sp. 287. Chimaphila sp. 279. Chlorodesmus 27. Chondrila Urumoffi Deg. 239. Chorda sp. div. 375. Chorionopteris gleichenioides Cda. 495, 494. Chromulina 27. — fenestrata Pasch. 27. — Hokeana Pasch. 27. — minor Pasch. 27. — nebulosa 357. — ochracea Btschl, 27. — spectabilis Scherf. 357. — stellata Pasch. 27. — vagans Pasch. 27. Ohrysamoeba 357. vor.. sp. div. 3, 100, 101, 143, 275, 344, 345, 398, 399. Chrysapsis Pasch. 27. — fenestrata Pasch. 27. — sagene Pasch. 27. Chrysococcus 27. — Klebsianus Pasch. 27. Chrysomonadineae 355. Chrysopyxis 27. — ampullacea Stockes 357. — bıpes Stein 357. Chrysosphaerella 27. Chrysosplenium sp. div. 100, 198. Chrysostephanosphaera Scherff. 357. — globulifera Scheiff. 357. Chytridiaceae 489. Chytridiales 299. Cicer sp. 45. Cineraria sp. 275. Cinna sp. 481. Circaea 290. — sp. div. 62, 198. Cirsium 27, 152. — adulterinum Porta 158. — Alberti Reg. et Schmalh. 321. — altissimum Hill. 152. — arvense x palustre 158. — benaci Porta 158, -— californicum Gray 324. — echinus x obvallatum 324. — Erisithales X oleraceum X palustre 158. — glabri- folium Petrak 321, 324. — Greeni Petrak 152. — mexicanum v. brac- teatum Petrak 27. — sairamense Petrak 323. — sSemenowiti Reg. et, Schmalh. 321, 322. — — X Sieversii 324. — Sieversii Petrak 324, 325. — sp. div. 3, 98, 100, 104, 105, 106, 107, 141, 256, 276, 343, 344, 345, 346, 397, 398, 494. Cistus sp. 308. Citrus sp. 44. Cladophora 361. — pectiniformis 380. — ramulosa Menegh. 380. — sp. div. 380, 381, 423. 424. Cladosiphon sp. 375. Cladostephus sp. div. 375. 510 Olathrococcum Höhn. 488. Clavaria isabellina Bres. 290. Olaviceps sp. 118. Olematis alpina 187, 188, 189, 192, 194, 236, 400, 439, 479, 485. — sibiriea 188, 400, 479. -—- sp. div. 2, 3, 61 b) \ 142, 232, 266, 269, 342, 343, 344, 345, 346, 347, 398, 437. Olevea 338. — Sp. 282. Olintonia 452. Olosterium 450. Olyypeolella Höhn. 151. — inversa Höhn. 151. Onicus glabrifolius Winkl. 324. — Sairamensis Winkl. 323. — sSeme- nowii Winkl. 322. Coccochorella Höhn. 151. — quercicola Höhn. 151. Coceomyces Bromeliacearum Theiss. 111. Cochlearia sp. 100. Cocos 492. Codonieae 331. Coeloglossum sp 2, 142. Colchicum 298. Ooleosporium sp. 118. Colignonia 466. Colpodium sp. div. 98, 309. Colpomenia sp. 376. Comatricha sp. 118. Conferva sp. div. 380, 423. Ooniferae 213. Coniodietyum Har. et Pat. 291. Conioselinum sp. div. 99, 104, 105, 142, 481. — tataricum Fisch. 1, 97, 139, 187, 228, 264, 341, 395, 400, 435, 478. — — f. tenwisecta Schrk. 4, 6. — — f. typica Vierh. 5, 6. Coniosporium Onobrychidis Magn. 242. Conium sp. 9. Connarus 246, 489. Conocephalus niwveus 57, 58. Conostoma 115. Convallaria sp. 398, 440. Convolwvulus sp. 45. Corallina rubens L. 379. — sp. div. 118, 379, 423. Corallorhiza sp. 425. Cornus sp. div. 97, 100, 439. Coronilla sp. div. 63, 196. Cortiecium aureolum Bres. 290. Cortusa Matthioli 264, 266, 400, 439, 485. — pubens Schott 266, 400. — sp. div. 107, 343, 345, 437. Corydalis campylochila Teyb. 297. — cava X solida 297. — densiflora X intermedia 297. — fabacea X solida 297. — Hausmanni Klebelsbg. 297. - intermedia X pumila 297. — — x. solida 297. — Kirschlegeri Issler 297. — Marschalliana Pers. 72. Corylus Avellana v. laciniata 152. — sp. div. 44, 398, 439, 440, 441. Coscinodiscus 159. Cosmarium 450. — ceratophorum Lütkem. 26. — Ceylanicum West v. coronatum Lütkem. 26. — Dubovia- num Lütkem. 26. — gibberulum Lütkem. 26. — Lommicense Lütkem. 26. — pseudohibernicum Lütkem. 26. — suceisum West. v. hians Lütkem. 26. — trachypleurum Ld. v. fallax Lütkem. 26. Cotoneaster sp. div. 2, 106, 141, 397, 398, 399. Crassula sp. 308. Crassulaceae 451. Crataegus sp. 97. Cratoneuron sp. div 307. Creosphaeria Theiss. 111. — riogran- densis Theiss. 111. Orepis 255. — blattariordes Vill. 268. — Blavii Aschs. 257. — - X chon- drilloides 257. — chondrilloides Jacq. 256. — — X pannomıca 257. — conyzifolia D. T. 263. — grandiflora Tausch 268. — Iyrata 235. — Malyı Stadlm. 257. — paludosa 235. — pannonica Koch 255, 257. prae- morsa Tsch. v. longefolia Vel. 112. — rigida W.K. 257. — — v. adeno- phylla Rohl. 255. — — v. visco- sissima Rohl. 258. — sibiriea 267, 268, 269, 400, 439, 485. — sp. div. 2, 45, 99, 101, 104, 105, 107, 139, 143, 277, 342, 343, 345, 346, 395, 396, 436. — succisifolia Tausch 492. Cretovarium 39. COrucianella L. 356. — anmgustifolia L. 411. — latifolia L. 356. — mon- speliaca L. 356. Cruciferae 352. Cryphaea sp. 307. Oryptochrysis commutata Pasch. 238. Oryptomeria elegans Veitch 169. — japomica Don 25. Cucurbita 39. Cunninghamia sinensis 242. Cupressus 25. Cuscuta sp. 348. COybianthus sp. 494. Oycadineae 212, 213. Oyeadofilieinae 294. Oycas revoluta 212. — BRumphiü 212. Cyclamen sp. 131. Oyelanthera excplodens Naud. 24. Cyelonexis 27. Cynomorium 35. Cyperaceae 294. Cyperales 294. Cypripedium 452. — Calceolus 490. Cyrtophora Pasch. 201. — pedicellata Pasch. 201. Cystopteris sp. div. 2, 3, 141, 345. Cystosira Montagnei J. Ag. ß. monili- | formis Hauck. 376. — sp. div. 375, 376, 377, 418, 419, 420. Cytisus 61, 62. — aggregatus Schur 60. — austriacus y. luteus Neilr. 195. — — £. pullidus Schrd. 195. — banaticus Gris. 195. — Heuffelianus Schur 195. — radiatus 245. — ratis- bonensis Schaeff. 195. — KRochelii Wierzb. 195. — — sp. div. 44, 61, 194, 195, 308, 350. D. Daerydium cupressinum Sol. 169, 170, | 171, 174. Dactylis sp. div. 2, 101, 141. Dapiime sp. div. 45, 104, 105, 345, 398, 406. Dasya sp. div. 420. Datura sp. 443. Delphinium alpinum 188, 189, 190, 194, 236, 400, 438, 485. elatum 188, 189, 190, 400. — fissum W. K. 191. — /ybridum 191. — montanum 190, | 191. — nacladense Zap. 190. — oxy- | sepalum 190. — sp. div. 2, 97, 98, | 100, 101, 102, 104, 105, 107, 142, 342, | 343, 344, 345, 346, 396, 437. — tiro- liense 190. — velutinum Bert. 191. Dendrobium Sw. 36. Derepyxis 27. Deschampsia 345. — sp. div. 2, 99, 100, 141, 145, 146, 343, 345, 397, 399. Desmatodon sp. div. 308. Desmidiaceae 450. Desmotrichum Blume 36. Dianthus Andrzejowskianus Zapal. 154. — atrorubens All. 156. — barbatus L. 146. — basalticus Dom. 156. Carthusianorum L. 156. — euponti- cus Zapal. 154. — Hannensis Podp. 156. — latifolius Gris. 156. — »0- lonicus Zapal. 154. Pontederae Kerner 156. — sanguineus Vis. 156. sp. div. 2, 3, 100, 105, 141, 144, 146, 147, 256. 345, 494. — tenui- folius Schur 156. — vaginatus Chaix. 156. Diatirype annulata Theiss. 111. Dichelyma sp. 307. Dichiton calyculatum Schfin. 239. Dichophyllum sp. 418. Dieranella sp. div. 308. Dieranodontium sp. 308 5ll | Dieranum groenlandieum Brid. 115. — longifolium 109. — sp. div. 308. Dietyopteris sp. div. 376, 418. Dictyota sp. div. 376, 418. Didymosphaeria Astrocaryi Höhn. 151. Didymium difforme 133. — nigripes 133, 138, 139. Didymodon sp. 308. Digitalis sp. div. 3, 105, 144, 399. Dinobryon 27. — tabellariae Pasch. 27. Dinoflaggellatae 355. Dioon edule 31. Diplocaulobium Echb. f. 36. Diplophyllum sp. div. 336. Distichium sp. 308. Ditrichum sp. div. 308. Doronicum 295. — sp. div. 3, 45, 104, 105, 144, 145, 275, 344, 345, 395, 398, 399. Dothiorellina Bub. 199. — Tankoffii Bub. 199. ı Dothiorina Höhn. 488 Draba Dörfleri 113. — ossetica 113. — Simonkaiana Jäav. 113. — sp. div 45, 100, 105. — stellata 113. — verna L. 313. Dracocephalum 36. — sp. div. 404, 481. Drepanocladus capillifoluus 353. Dryas octopetala 353. Duboisia Hopwodü F. v. M. 111. Dudresnaya sp. 420. E. Echenais 324. Echinoceras sp. div. 421, 422. Eetocarpus sp. 118. Eggersia 465. Elyna sp. 441. Empetrum sp. 397. Enceoeliella Höhn. 151. — australieusıs Höhn. 151. — Kavenelüi Höhn. 151. Encoelium sp. 376. Enteromorpha sp. 379. Entodon sp. div. 307. Entopeltis Höhn. 151. — interrupta Höhn. 151. Ephedra altissima 212. — campylo- poda C. A. M. 27, 28, 117, 212. Ephemerum sp. div. 308. Epilobium 36, 356. — sp. div. 2, 3, 98, 100, 104, 141, 143, 145, 197, 198, 344, 345, 346, 395, 397, 398. Epimedium alpinum 479. — elatum 479. Epipactis sp. 425, Epirrhizanthes elongata Bl. 42. Equisetaceae 34, 294. 512 Equisetum 156, 201. — sp. div. 99, 100, 345, 395, 440. Eragrostis Dieterlenii Hack. 24. Mairei Hack. 24. — sp. 427. Eremonotis myriocarpus 281. — sp. 288. Erica sp. div. 131, 397, 398. Erigeron acris L. 274. — podolicus Bess. 274. — racemosus Bmg. 274. — serotinus Ledeb. 274. — sp. div. 3, 99, 100, 101, 105, 440. Eriophorum sp. div. 98, 309. Eritrichium sp. 349. Krodium sp. 150 Erophila brachycarpa Jord. 313. — Krockeri Andrz. 318, 319, 385, 387. — macrocarpa Boiss. 387. — majus- cula Jord. 313, 316, 318, 319, 385, 386, 387. minima C. A. M. 316. oblongata Jord. 318, 319, 386, 387. Ozanoni Jord. 318, 319, 386, 387. praecox D. Ü. 318. 319, 384, 386, 357. — spathulata Lang 318, 319, 384, 386, 337. — stenocarpa Jord. 313, 318, 319, 385, 386,357. — verna D.C. Frenelites sp. 440. 313, 383, 451. Eryngium corniculatum 202. — sp. 396. Erysimum Ozetzianum Schur 73. erysimoides Fritsch 72. — Janchemüi | Fritsch 443. — pannonicum Cr. 72. — | sp. div. 2, 3, 73, 101, 106, 107, 144, 308, 350. — Wittmanni Zaw. 72. Erythronium 31. Euastrum dubium Naeg. f. scrobi- culata Lütkem. 26. — sp. 118. Eubacteria 294. Eucalyptus globulus 49. Eucalyx sp. div. 284. Eucladium sp. 308. Eucormophyta 291. Euphorbia Gorgonis Berger 31. Musili Vel. 201. — palustris L. 450. | — procera 450. — Rohlenae \Vel. 201. — sp. div. 101, 256, 350, 428. — virgata 450. Euphorbiaceae 204. Euphrasia 111, 158, 479. koviana 30. sp. div. 100, 106, 145, 146, 403. —— 2 ag 3, 6, 99, Evonymus nana M. B. 150. — sp. 63. E. Fabronia sp. div. 307, Fagopyrum 204. Fagus silvatica L. 60, 222, 223, 296, 406. — sp. 85, 397, 398, 439, 440. Fegatella sp. 282. obeonica Rosen 318, 319, 385, 387. | Rost- Ferulago sp. 257. Festuca arundinacea X elatior 309. — — X gigantea 309. Br Lolium perenne 309. — Aschersoniana Dörfl. 309. — gigas Holmbg. 309. — Holmbergii Dörfl. 309. — sp. div. 2, 3, 98, 100, 104, 106, 144, 256, 309, 345, 427. Ficus Carica L. 243. — — e. (apri- ficus 243, 493. — — Erinosyce 492. — — Pf. domestica 243, 493. — Sp. 441. Filago sp. 274. Filicales 213. Filieinae 294. Fimbriaria sp. 282. Fomes latissimus Bres. 23. — subendo- thejus Bres. 23. — surinamensis Bres. 23. Fontinalis sp. div. 307. Fossombronia 326, 331, 332. — brasi- liensis 326. Fragaria sp. div. 2, 141, 440. Frangula sp. 104. Frazxinus sp. div. 44, 256, 441. Fritillaria 30%. — sp. 256. Frullania sp. div. 337, 338, Fucus sp. 118. Fuligo sp. 118. Fumana sp. 308. Funaria sp. 118. Fusarium (Lk.) 154. @. Galeopsis sp. div. 2, 106, 141, 143, 345, 404. — speciosa 235. Galieae 409. Galinsoga sp. 68, 274. Galium anisophyllum Vill. 411. Aparine L. 410. — aristatum L. 411. asperum Schreb. 411. austriacum Jacq. 411. — baldense Spr. 411. — boreale L. 410. — cor- rudaefolium Vill. ssp. truniacum Ronn. 28. — Crueiata Scop. 410. — divaricatum Lam. v. asperum Maly 109. — helveticum Weig. 411. — hercynicum Weig. 411. — Mollugo L. 411. mutabile Bess. 225. parisiense L. 410. — purpureum L. 411. —- rotundifokum L. 410. — rubioides L. 410. — Schultesii Vest. 225, 226. — silvaticum L. 225, 411. — sp. div. 2, 3, 62, 63, 64, 65, 99, 101, 105, 141, 143, 225, 226, 397. — trumiacum Ronnig. 23, 28. — mwli- ginosum L. 410. — vernum Scop. 410. — verum L. 411. Ganoderma tumidum Bres. 290, Geaster 110. (Geheebia sp. 308. Gelidium sp. 377. Genista sp. div. 61, 194. Gentiana 479. — Ülusiü Perr. Song. 280. — Kochiana Perr. Song. 280. — Pneumonanthe v.excelsior Hormuz. 279. — sp. div. 2, 3, 62, 65, 101, 104, 105, 144, 145, 256, 280, 345, 398, 428. Geranium palustre L. v. glabrum Murr 109. — sp. div. 2, 3, 97, 99, 100, 101, 105, 106, 107, 141, 150, 343, 345, 346, 395, 396, 397, 398, 399. Geum 442. — sp. div. 3, 45, 100, 101, 141, 345, 398, 399. Gigartina sp. div. 377. Ginkgo 211, 212, 213. — biloba L. 168, 169. Globularia sp. 256. Glumiflorae 294. Gnaphalium sp. div. 2, 3, 100, 141, 142, 345, 395, 398, 399. @rnetineae 157, 213. Gnetum 209, 212, 214. — funiciliare Bl. 212, 213, 214, 215. — Gnemon 212, 215. — scandens 215. — Ula Brogn. 212, 213, 214. Goldfussia anisophylla 50, 51, 52, 53, 54, 56, 57, 58. Gongroceras sp. div. 378, 421. Gonium pectorale Müll. 121. Gonyaulax 159. Gramineae 294. Griffithsia sp. div. 378. Gymnadenia sp. div. 101, 425, 440. Gymnocolea sp. 286. Gymnomitrium sp. div. 283. Gymmospermae 295. Gymnosporangium sp. 118. Gynocardia 293. Gypsophila arenaria v. hypotricha Borb. 23. — sp. div. 3, 6, 61, 105, 144, 350. H. Haematomma elatinum 237. Halimeda sp. div. 423. — Tuna La- mour 380. Haloglossum sp. 375. Halopteris sp. 418. Halyseris sp. div. 376, 418. Haplarıa argiülacea Bres. 290. Haplocladium sp. 307. Haplodotis Höhn. 488. 513 Haplohymenium sp. 307. Haplophyllum rubrum Vel. 202. Haplozia caespiticia 491. — sp. div. 284. Harmandia globuli 50. — tremulae 50. Harpanthus sp. div. 287. Harpidium 46. Hedera sp. 439. Hedraeanthus sp. 45. Hedysarum obscurum 273. Helianihemum alpestre D.C. 73. — — f. glabratum Dun. 73. — — f. hirtum Pach. 73. — sp. div. 73. Helichrysum dasycephalum 0. Hoffm. 112. — Krookii Moes. 112. — mano- pappum OÖ. Hoffm. 112. — multi- rosulatum Hoffm. et Muschl. 112. — nudifolium Less. v. subtriplinervium O. Hoffm. 112. — sp. div. 256, 274. — versicolor O. Hoff. et Muschl. 112- Heliosperma monachorum Vis. Pan£. 23. — sp. div. 2, 6, 89, 144. — troja- nensis Vel. 111. Helleborus sp. div. 68, 398. Helminthora divaricata J. Ag. 420. Helodium sp. 307. Helotiopsis Höhn. 151. — Höhn. 151. Hemerocallis 298. Hepatica sp. 439. Hepaticae 331. Heracleum 25. — sibiricum 235. — sp. div. 3, 99, 101, 104, 141, 198, 257, 343, 344, 345, 396, 397, 398. — sphon- dylıum 235. — stiriacum Hayek 25. Herberta 153. Heterocladium sp. 307. Heterokontae 294. Heterosiphonia sp. 421. Hevea brasiliensis 357 apicalis Hexagonia cruprea Lres. 290. — ex- pallida Bres. 290. — Wildemani Bres. 290. Hibiscus vitifolius 58. Hieracium 152, 238, 243, 249, 352, 445. — argillaceoides Benz et Zhn. 394. — brachiatum ssp. crociflorum N. P. v. effusiforme Benz 254. — deductum Jord. v. alpestre Benz Zhn. 389. — effusiformis Benz 252, 254. — fili- forme Benz et Zhn. 251. — fusco- atrum N.P. f. effusiformis Benz 252. — wntybaceum Zaw. 277. — mallnitzense Benz et Zhn. 252. — nipholepioides Benz et Zhn. 391. — oreiops Benz et Zhn. 253. — ovirense Benz et Zhn. 390. — platy- calatium Benz et Zhn. 392. — po- joritense Wolosz. 277. — praemon- tanum Benz et Zhn. 433. — pseudo- dolichaetum Benz et Zhn. 431. — 35 514 sp. div. 2,3, 6, 105, 106, 107, 252, 253, 254, 62, 65, 99, 100, 101, 104, 141, 144, 145, 250, 251, 255, 277, 339, 340, 341, 343, 345, 388, 389, 390, 391, 392, 393, 394, 429, 430, 431, 432, 433, 434, 435, 494. — subeurvum Benz et Zhn. 390. subsericotrichum Benz et Zhn. 392. — wolayense Benz et Zhn. 393. — wolfsbergense Benz et Zhn. 253. Hierochloa sp. div. 99, 100. Hilleria Vell. 10, 11. — latifolia Walt. 10. — — v. longifolia Walt. 10. — longifolia Heimerl 10. — Meziana Walt. 10. Himanthalia lorea Lyngb. 42. Hippocrepis comosa L. v. macedonica Deg. et Urum. 239. Hippuris 35. — vulgaris L. 449. Homalia sp. 307. Homalothecium sp. 308. Homogyne sp. div. 345, 398. Hoovkeria sp. div. 307. Hordeum 358. — distichum X nutans 444. Humulus japonicus Sieb. et Zuce. 245, 246, 443. Hyalinia inflata Krst. v. Lonicerae Rhm. 29. Hyalobryon 27. Hyalodema Magn. 26, 291. Hydnocarpus 293. Hydroclathrus sp. 376. Hydrocotyle L. 492. Hydrurus 27. Hygrobiella laxifolia 281. — sp. 288. Hygrohypnum sp. div. 307. Hygrophorum sp. div. 307. Hylocomium sp. 307. Hymenomonas 27. Hymenostylium sp. div. 308. Hyocomium sp. 307. Hyoscyamus arabicus Vel. 201. Hypericum acutum Mnch. 243, 244, 487. — — x maculatum 244. Dese- tangsii Lamotte 243, 244. — — er. genuinum Bonn. 244. — — P. im- perforatum Bonn. 244. — Dimoniei Vel. 111. — maculatum Cr. 243, 244, 487. — — v. immaculatum Murb. 244. — — X perforatum 244. — perforatum L. 243, 244, 487. — — ssp. angustifolium D.C. 244. — — ssp. latifolium Koch. 244. — — ssp. veronense Beck 244. — — ssp. vul- gare Neilr. 244. — quadrangulum L. 244 — — ssp. erosum Schinz 244. — sp. div. 2, 3, 45, 99, 141, 143, 150, 345. Hypholoma fasciculare 454. Hypnum cupressiforme 109. Hypocreaceae 153. Hypoxylon Pymnaerthi Bres. 290. Hyssopus sp. 309. I. Imperatoria sp. div. 104, 428, Inobulbon Schlt. Krz. 36. Inula sp. div. 61, 256. Ipomaea Batatas 59. Iresine 212. Iridaea sp. 433. Iris sp. div. 425, 494. Isaria thelephoroides Bres. 290. Isatis sp. 107. Isoetes sp. 309. Isoetinae 294. Isopterygium sp. div. 307. Isothecium sp div. 307. J. Jaapia Bres. 442. — argillacea Bres. 442. Jania rubens Harv. 379. — sp. div. 379, 423. Juglandales 294. Juglans sp. 44, 441. Julianaceae 294. Juncus sp. div. 2, 98, 100, 142, 343, 346, 426, 440, 481. Jungermannia hymenophylloides Kze. 186, 187. — porphyrorhiza 326. Juniperus 170. — communis L. 25, 169. — sp. div. 3, 64, 104, 142, 344, 346, 395, 397, 407, 428. Jurinea sp. div. 256, 276, 350, 494. K. Karschia 133. Kernera sp. div. 3, 6, 106, 144. Knautia 301. — albanica Briqu. 301. — ambigua Boiss. et Orph. 301. — arvensis Coult. 301. baldensis Kerner 301. — Borderei 301.— bra- chytricha Briqu. 301. — byzantina Fritsch 301. — Degeni Borb. 301. — dinarica Borb. 301. — drymeia Heuff. 301. — flaviflora Borb. 301. — Go- deti Reut. 301. — gracilis 301. — integrifolia Bert. 301. — intermedia Pernhoff. et Wettst. 301. — involu- crata Somm. et Lev. 301. — Jävorkae 301. — leucophaea Briqu. 301. — longifolia Koch 301. — — X süva- tica 116. — luecidifolia Szabo 301. — macedonica Griseb. 301. — magni- fica Boiss. et Orph. 301. — midzo- rensis Form. 301. — mollis Jord. 301. — montana Szabo 301. — nevadensis Szabo 301. — numidica Szabo 301. — orientalis L. 301. — Pancieü 301. — persicina Kerner 301. — purpurea Borb. 301. — Ressmanni Briqu. 301. — rigidiuscula Borb. 301. — sara- jevensis Szabo 301. — silvatica Duby 301. — Simonkaiana Szabo 116. — Sixtina Briqu. 301. — sp. div. 2, 3, 144, 226, 345, 398, — subcanescens Jord. 301. — subscaposa B. R. 301. — Timeroyi Borb. 301. — trans- alpina Briqu. 301. — travnicensis Szabo 301. — velebitica Szabo 301. — velutina Briqu. 301. — Visianii Szabo 301. Kochia sp. 62. Koeleria polonica Domin 309. — sp. div. 256, 446. L. Laboulbeniales 355. Laburnum Adami 354. Lachnocladium brunneum Bires. — echinosporum Bres. 442, Lactuca sp. div. 3, 143, 146. — virosa L. 443. Lagoseris sancta Maly 23. Lamium inflatum Heuffel 23. — sp. div. 3, 105, 144, 345, 397. Lappa offieinalis X tomentosa 37. Lariz europaea 482, 485. — — fossilis 441. — decidua Mill. 25, 228, 229, 230, 232, 236, 400, 438, 440, 479. — rossica 228. — sibirica 228, 229, 265, 400, 479, 482. — sp. div. 3, 64, 98, 144, 232, 342, 343, 345, 346, 397, 407, 428, 437, 440, 441, 481. Laserpitium sp. div. 2, 3, 104, 105, 106, 144, 257. Lasioideae 355. Lasiosphaeria Rickii Theiss. 111. Lathraea clandestina L. 203. — sp. 439. Lathyrus sp. div. 3, 61, 99, 101, 141, 196, 343, 398, 399. Laurencia sp. div. 378, 420. Laurus sp. div. 441. Lecanora carphinea Mont. 180. — chla- rodes Nyl. v. sphaerocarpa Stnr. 178. 290. 515 — Körberi Stnr. 179. — luteola Stnr. 179. — sulphurella Hepp. 179 — — Krb. 179. Lecidia contraponenda Arld. 178. — meiospora Nyl. 177. — musiva Kub. 177.— — v. lavicola Star. 178. Ledum sp. 44. Leguminosae 355. Legumimnosites sp. 441. Lejeunea sp. 337. Lembosia mierotheca Theiss. 111. Lemna sp. div. 440. Leontodon sp. 107. Leontopodium alpinum Cass. 351, 487. — — v. perinicum Vel. 112. — sp. div. 2, 6, 105, 107, 142, 343. Leotia 31. Lepidozia sp. div. 289. Lepochromulina Scherff. 357. — bursa Scherf. 357. — calyx Scherff. 357. Leptodon sp. 307. Leptoscyphus sp. 287. Leskea catenulata 109. — sp. 307. Leucanthemum sp. 98. Leucobryum sp. 308. Leucodon sp. div. 307. Liagora sp. div. 377. Libanotis arctica Rupr. 235. — con- densata 235. — montana 235. — Si- birica 235. — sp. div. 3, 142. Lichenophoma Haematommatis Keissl. 237. Ligniera Junei M. et T. 299. — radi- calis M. et T. 299. — verrucosa M. et T. 299. Ligularia cebennensis Rouy 269, 400, 479. — sibirica 269, 400, 439, 479, 483, 485. — sp. div. 101, 275, 342, 437. Ligusticum simplex 273. — sp. 345. Ligustrales 294. Lilioideae 303. Lilium albanicum Griseb. 15. — bosnia- cum Beck 14, 15. — bulbiferum L. 291. — carniolicum Bernh. 13, 14. — —— w. albantcum Sag. 16. — — v. bosniacum Sag. 16. — — v. Jan- kae Sag. 16. — — f. typicum Sag. 16. — chalcedonicum L. 15. -—- ero- ceum Chaiz 291. — Jankae Kerner 14, 15. — sp. div. 2, 3, 45, 104, 106, 141, 345, 396, 398, 399. Limacinula roseospora Höhn. 237. Linaria Musili Vel. 201. Linearistroma Höhn. 237. — lineare Höhn. 237. Linnaea sp. 104, 397. 1 Linum alpinum Jaeg. 227. — — Sehinz. et Thell. 227. — laeve Fritsch 227 — montanum Schl. 227, 228. — pe- 35* 516 renne L. 227, 352. 105, 345. Liquidambar sp. div. 440, 441. Listera cordata 481. — ovata 4%. — sp. 425. Lithophyllum eristatum Menegh. 379. Lithospermum sp. 45. Lithothamnion sp. div. 423. Lloydia serotina 273. Loganiaceae 294. Loiseleuria sp. 279. Lolium eylindricum Aschs. Gr. 12. Lonicera 36. — coerulea 187, 188, 189, 191, 194, 236, 400, 439, 479, 485. — — v. glabrescens Rpr. 188. — nigra X Xylosteum 109. — sp. div. 1, 3, 97, 100, 104, 142, 144, 230, 342, 343, 344, 345, 346, 347, 397, 398, 399, 428, 437, 438, 439. Lophiotrema Hederae Sacc. v. minor Rhm. 153. Lophocolea sp. div. 287. Lophozia Iycopodioides v. obligqua Wollny 281. — sp. div. 285, 286. Lotus sp. div. 3, 141. Lunaria sp. div. 105, 397. Luzula sp. div. 2, 3, 99, 106, 101, 104, 144, 345, 398, 426, 440. Lychnis sp. div. 98, 99. Lycoperdun Vanderystii Bres. 290. Lyeopodiinae 291, 294. Lycopodiophyta 291. Lycopodium sp. div. 62, 100, 105. Lysimachia sp. div. 101. — sp. div. 61, Madotheca sp. 337. Majanthemum sp. 105. Makinoa 327. Malaxis monophylla 490. Malcolmia Bassarana Petrov. 19. — Musili Vel. 202. — nefudica Vel. 202. Orsiniana Vis. 19, 96. were. 19. — sp. 308. Mallomonas 27. Mandragora officinarum L. 109. Marchantia 490. — sp. 282. Marrubium sp. div. 256. Marsupella sp. div. 284. Mastigobryum sp. div. 289, 335. Mastigophora 153. Matricaria arabica Vel. 202. 275. Matthiola arabica Vel. 202. Medicago sp. 195. SP. Melampyrum L. 28. — aestivale Ronn et Schinz. 28. — alpestre Brügg. 28 — angustissimum Beck 28. — ar- vense L. 28. — barbatum W. K. 28. — — rv. purpureo-bracteatum Schur 28. — bihariense Kerner 28. — ca- talaunicum Freyn 28. — coronense Dahl 28. — cristatum L. 28. f. pallidum Tsch. 28. — fallax Öel. 28. — grandiflorum Kerner 28. — heracleoticum Boiss. et Orph. 28. Hoermannianum Maly 28. — inter- medium Perr. Songeon 28. Ronn. et Schinz. 28. — laricetorum Kerner 28. — moravicum H. Br. 28. — nemorosum L. 28. f. vau- dense Ronn. 28. — paradoxum Dahl. 28. — — f. paludosum Gaud. 28. — pratense L. 28. — — v. ovatum Spenn. 28. — pseudobarbatum Schur 28. — Ronnigeri Poev. 28. — scar- dieum Wettst. 28. — Schinziüi Ronn. 28. — Semleri Ronn. et Poev. 28. — serbicum Ronn. 28. silesiacum Ronn. 28. — silvaticum L. 28. — — v. angustifolium Ronn. 28. — — V. pallens Ausserd. 28. — solstitiale Ronn. 28. — — f. expallens Sag. 28. — sp. div. 101, 309, 349, 350. — stenotaton Wiesb. 28. — subalpinum Kern. 28. — trichocalyeinum Vand. 28. — velebitieum Borb. 28. — vul- gatum Pers. 28. — — v. lanceolatum Spenn. 28. — — v. linifolium Ronn. 28. — — v. ovatum Spenn. 28. — Wettsteinit Ronn. 28. Melandryum sp. div. 2, 99, 104, 141, 149, 345, 396, 398. Melanopsamma Salviae Rhm. 153. Melica sp. div. 3, 141, 256, 397, 398. Menispermaceae 32. Mentha sp. div. 344, 403. Mercurialis sp. 406. Mesembryanthemum 31. — ceigaretti- ferum Berger 31. Metzgeria 183. — angusta St. 184. — — bahiensis Schiffn. 262. brasi- liensis Schiffn. 184, 187, 262. — — v. subnuda 186. eiliata Raddi 186. — conjugata 184. — convoluta St. 184, 186, 262, 263. — eratoneura Schiffn. 262, 263. — dichotoma Nees 186. 262. — grandiretis Schiffn. 261. — hamata Lndb. 184, 186, 187, 261, 263. — — v. breviseta Schiffn. 264. — — rv. leptoneura Schifin. 264. — Herminieri Schiffn. 261. — hymeno- phylloides Kze. 187. — imberbis Jack. et St. 185. — Jacki 187. — leptomitra Spruce 263. — leptoneura Spruce 185, 263. — Liebmanniana L. et G. 263. — — f. intermedia Gottsch. 187. — polytrıcha Spruce 187. — procera Mitt. 187, 261. — pubescens 184. — sp. div. 283. — Uleana St. 185, 261 263. — Wallisiana St. 261, 262. Microcachrys 170. Micrococcus 302. Mieroglena 27. Milium sp. div. 1, 3, 141, 146, 395, 440. Minuartia sp. 149. Mirabilis 32. Mnium sp. 118. Moehringia div. sp. 3, 101, 141. Moerckia sp. 283. Mohlana Mart. 10. — longifolia Heim. 10. — nemoralis Mart. 10. Molliardia M. et T. 299. Monas ochracea Ehrbg. 27. Monimiaceae 451. Monoclea 331. Monotropa sp. div. 64, 279, 439. Moricandia arvensis DC. 111, 153. Mortisia sp. 308, Mucor 488. Muehlenbergia trifida Hack. 24. Mulgedium alpinum 236. — Pan£icii 236. — Plumieri 236. — sibiricum 236. — sonchifolium 236. — sp. div. 3, 97, 98, 104, 105, 107, 145, 343, 344, 345, 395, 396, 399. — tataricum 236. Muscari racemosum 304. — sp. div. 426. — tenuiflorum ssp. Ruppianum Hsskn. 23. Mycobonia Winkleri Bres. 442. Myoporum cuneifolium Krzl. 36. paniculatum Krzl. 36. — tubiflorum Krzl. 36. Myosotis montana Bess. 349. — sp. div. 2, 3, 100, 141, 345, 349, 396. — va- riabilis Ang. 349. Myurella sp. div. 307. Myurium sp. 307. Mysxobacteria 294. Myszomyceta 297. N. Naccaria sp. 377. Naemacyclus Lamberti Rehm. 29. Nageiopsis Font. 173, 175. - Nareissus sp. 68. Nardia paroica Schiffn. 28. Nardosmia sp. 481. Nardus sp. 427. 517 Narthecium 298. — asiaticum 479, — ossifragum 479. Navicula sp. 118. Neckera sp. div. 307. Nectriaceae 444. Neea 464, 466. — fagifolia 465. — psychotrioides 465. — theifera 465. Nemalion sp. div. 420. Neottia sp. 439. Nepeta grandiflora M. B. 404. — sp. 63. Nephrodium sp. div. 2, 3, 141, 345, 398. Nieotiana Tabacum 152. Nivenia Zahlbruckneri Osterm. 112. Nolletia sp. 45. Noteroclada 325, 326, 329, 330, 331, 332. — confluens Tayl. 325, 326, 328. — leucorhiza Spruce 326. Nowellia sp. 288. Nyetaginaceae 32. Nymphaeaceae 36. Nyssites sp. div. 441. ©. Ochromonas 27. — botrys Pasch. 27. ludibunda Pasch. 27. Oenanthe flwviatilis 202. Oenothera 32, 240. biennis L. 32, 205. — Lamarckiana 113. — muri- cata L. 205. nanella De Vries 302. Opoponax sp. 257. Oidium sp. 45. — Tuckeri 151. Olpidium 489. Omphalodes sp. 68. Onopordon sp. div. 61, 62. Ophiodothella Höhn. 237. Ophiodothis 237. Ophioglossaceae 354. Ophrys Schulzei Born. et Fleischm. 443. — sp. 63. Orchidaceae 32, 36, 37, 295, 300, 447, 449, 491. Orchis lancibracteata Koch 424. macrostachys Ten. 424. — maculata 490. — quadripunctatus Cyr. f. ob- scurus Maly 16. — saccifera Brogn. 424. — sp. div. 99, 105, 106, 345, 424, 425. Origanum sp. div. 3, 45, 141, 397, 403. Orobanche sp. div. 2, 141, 142, 256, 344, 403. Ornithogalum pyrenaicum 131. Orthothecium sp. div. 307. Orthotrichum perforatum Lpr. 113. Ostrya sp. 256, 257. ne 518 Oxalis sp. div. 104, 105, 150, 345. Öxyria sp. 100. Oxytropis sp. 100. P. Padina sp. div. 376, 418. Paeonia sp. div. 45, 72, 346. Palatinella 27, 201. Pandanus 354, 491. Panicum Duseni Hack. 24. Papaver dubium X pseudo- Hauss- knechtüi 258. — — X rhoeas 259, 260. — exspectatum Fedde 261. — — v. pseudo-rhoeas Wein 261. — inter- medium Becker 260. — pseudo- Hauss- knechtii Fedde 258. — — v. simpli- eissimum Wein 259. — Rhoeas s. 1. 358. — — X strigosum 259, 261. — spurium Wein 358. — strigosum v. Haussknechtii Fedde 258. — sub- umbilicatum Fedde 258. Papilionaceae 204, 299. Paracaryum arabicum Vel. 201. Paradisia 298. Parenglerula Höhn. 151. — Mac-Owa- niana Höhn. 151. Paris sp. 3, 98, 101, 105, 141, 343, 345, 398. Parnassia palustris 490. — — v. in- cumbens Deg. et Urum. 239. — sp. 2, | 100, 101, 106, 141, 345, 440. Pedicularis 31, 310. — carpathica Por- cius 402. — exaltata. Bess. 350. — foliosa L. 350. — Hacquetü Graf 402. — sp. div. 98, 99, 100, 309, 344, 345, 350, 494. Pedinella 27, 201. Pedinophyllum sp. 287. Pellia 327, 329, 330, 331, 332. — caly- cına 331, 332. — epiphylla 326, 330, 331. — Fabbroniana 328, 329. — — Neesiana 330. — porphyrorhiza Aust. 332. — sp. div. 283. Peltigera sp. div. 2, 118. Peltolepis grandis 281. — sp. 282. Peniophora Egelandi Bres. 442. Pentheriella Hoffm. et Muschl. 112. — Krookii Hoffm. et Muschl. 112. Peridinium 159, 332. — adriaticum Broch. 335. — finlandieum Pauls. 344. — Grani Ostenf. 334. — ovum Schill. 332. — quarnerense Schröd. 333. — spinosum Schill. 334. — Wiesneri Schill. 333. Peristylis sp. 100. Petasites alpestris Brügg. 446. — Desch- manni Fritsch 446. — — Kerner 446. — hybridus X niveus 446. — sp. div. 2, 104, 142, 344, 345, 395, 396, 446. Petteria ramentacea 245. Petunia 35. Peucedanum sp. div. 2, 45, 145, 345, 396, 397. Peyssonnelia rubra J. Ag. 379. — sp. div. 422. Phaeocapsaceae 201. Phagnalon annotinum Rouy et Fouc. 93. — illyrieum Lindb. 93. — ru- pestre DC. 93. Phalacroma 159. Phalaris sp. 440. Phascum sp. 308. Phellodendron sp. 44. Pherosphaera 170. | Phialea rufidula Bres. 290. Phlebothamnion sp. div. 378, 422. Phleum sp. div. 105, 345, 427. Phoma physciicola Keissl. 237. Phomopsis 290. Phtirusa 444. Phycomyces 488. Phyecoseris sp. div. 379. Phyllacantha moniliformis Ktz. 376. — sp. 418. Phyllachora biguttulata Theiss. 111. — Myrrhinii Theiss. 111. Phyllocladoxylon sp. 175. Phyllocladus 170. Phyllophora palmettoides 377. Phymatosphaeria curreyoidea Theiss. uk Physalospora Oreodaphnmes Theiss. 111. Physarum 136. Physcia aipolia 237. Phyteuma alpinum Schur 278. — au- striacum Beck 278. — orbiculare L. 277. — sp. div. 3, 106, 107, 145, 278, 345. — Vagneri Kerner 278. Phytophthora Cactorum Leb. et Cohn 444. — fagi Hait. 444. — omnivora De By. 444. — Sempervivi Schk. 444. — Syringae Kleb. 444. Picea 169. — excelsa 235. — obovata 235, 265. — Omorika 109. — sp. div, 3, 62, 97, 104, 143, 345, 346, 428. 439, 440, 441. Picris erepoides Saut. 487. — sp. 277. Pilea microphylla Liebm. 491. Pilularia sp. 309. Pimpinella sp. div. 2, 104, 144. Pinguicula sp. div. 100, 106, 345. Pinus canarıensis 211. — Cembra 188, 189, 191, 194, 236, 400, 427, 428, 439, 440, 479, 482, 484, 485. — — fossilis 441. — PineaL. 169, 211. — sibirica 188, 400, 479. — silvestris L. 211, 353. — Strobus 211. — sp. div. 3, 44, | 104, 142. — sp. div. 232, 233, 269, 343, 344, 345, 346, 347, 397, 399, 402, 428, 437, 438, 439, 440, 441, 481. Piper Betel L. v. monoicum D.C. 156. Piperaceae 156. Pirola grandiflora Rad. 23. — sp. div. 104, 279. Pirus sp. div. 104, 344. Pisonia 464. — arborescens O.K. 463. — capitata 463. — hirtella Kth. 462, 463, 465. — mexicana Wlld. 463. — subcordata 465. Pisoniella Heimerl 462. — arborescens (Lag. et Rodr.) Standley. 466, 471. — — — f. glabrata Heimerl 467, 470. Pistacia Terebinthus L. 293. Pisum 49. — sativum 35. Plagiochila sp. 286. Plagiothecium sp. div. 307, 308. Plantagineae 37. Plantago Gintlii Vel. 201. — sp. div. 99, 406, 447. Plasmodiophora 489. — brassicae W or. 136. Plasmodiophoraceae 298. Platanthera sp. div. 425, 440. Platygyrium sp. 307. Pleurochaete sp. 308. Pleuroclada sp. 288. Pleuridium sp. 308. Pleurospermum austriacum 233, 234, 235, 236, 400, 438, 479, 484, 485. — kamtschaticum Hoffm. 233. — sp. div. 2, 98, 104, 105, 106, 107, 141, 266, 342, 343, 346, 347, 397, 398, 399, 437, 482. — wuralense Hoffm. 233, 400, 479. Plicaria mirabilis Rhm. 29. Poa attica Boiss. Heldr. 12. — praten- sis ß. attica B. H. 12. — silvicola Guss. 12. — sp. div. 2, 3, 100, 104, 141, 344, 345, 395, 494. — trivialis 1.12, Podocarpium dacrydioides Ung. 173. Podocarpoxylon Gothan 167. — Schwen- dae Kub. 161, 168. Podocarpus 161, 163, 164, 167, 169, 171, 172. — andinus Poepp. 167, 168, 170. — elongatus L’Her. 164, 167. — falcatus R. Br. 167, 168, 170, 171. — latifolius R. Br. 168, 171. — nerifolius Don. 164, 168, 170. — spinulosus R. Br. 171. — usambarensis Pilg. 167. Pohlia nutans 109. Polemonium campanulatum 272, 400. — coeruleum 269, 271, 272, °73, 400, 439, 483, 485. — rhaeticun 272. — 519 sp. div. 98, 99, 100, 342, 343, 396, 397, 437, 482. Polycarpicae 296. Polygala sp. div. 74, 99, 494. — su- pina v. Celakowskyana Maly 109. Polygonatum sp. div. 3, 104, 105, 141, 396, 398. Polygonum sp. div. 98, 99, 100, 101, 105, 406. Polypodium serratum Wild. f. reduc- tum Sag. 11. — sp. div. 2, 141, 395, 439. — vulgare L. f. pygmaea Schur 11. Polyporus Goethartü Bres. 23. Polysiphonia sanguinea Zanard. 421. — sp. div. 378, 421. Polystichum sp. div. 2, 3, 141, 142. Pometia pinnata Frst. 36, 158. Populus pyramidalis 296. -—- 2, 141, 397, 399, 439, 441. Poria subambigua Bres. 290. Potamogeton alpinus Balb. 449. — sp. div. 309, 424, 440. Potentilla 22, 36, 237, 442. — alpestris Hall. 197. — canescens Bess. 196. — chrysantha Trev. 196. — Crantzii Beck. 197. — heptaphylia Mill. 196, obscura Wlld. 196. patens Herb. 196. — pratensis Herb. 196, 197. — pseudoptlosa Porec. 196, 197. — sp. div. 2, 3, 6, 61, 100, 106, 142, 143, 144, 196, 197. Poteriochromonas 27. Pottia sp. div. 308. Prangos arabica Vel. 202. Preissia sp. 282. Prenanthes sp. div. 3, 105, 144, 397. Primula farinosa L. 115. — sinensis 35, 355. — sp. div. 106, 107, 405, 406, 494. Protochrysis phaeophycearum Pasch. 27, 238. Prunus Pallasiana Dörfl. 23. — sp. div. 61, 97, 100, 104, 343, 345, 346, 397. Pseudolarix 356. Pseudoleskea atrovirens 109. Pseudoleskeella sp. div. 307. Pseudosphaerella Höhn. 488. Pstlotinae 291, 294. Ptarmica lingulata D.C. v. calva Deg. et Urum. 239. Pieridophyta 35, 156, 354. Pterogonium sp. 307. Pteroneurum bipinnatum Rehb. 17. — — dalmaticum Vis. 17. — mariti- mum Rchb. 17. Pteropsida 34. Pterula fulvescens Bres. 442. Ptilidium sp. 335. sp. div. 520 Ptilium sp. 307. Pulmonaria sp. div. 349, 397. Pulsatilla sp. 350. Pylaisia sp. 307. Fyramidochrysis 27. Pyrethrum Musili Vel. 202. — sp. 100, Pyrola sp. div. 61, 62, 100. 0. Quercus Üerris 296. — pedunculata 78, 79, 81, 82, 83, 84, 296. — sp. div. 44, 62, 85, 256, 398, 439, 440. Quesnelia 206. R. Radula sp. 337. Ramondia Nataliae 244. 244. Ranunculus acer L. 31. — garganicus Ten. 16, 17. — millefoliatus Vahl. 16. — nemorosus 236. — polyanthemus — serbica 236. — sp. div. 2, 3, 45, 71, 99, 100, | 101, 104, 105, 139, 141, 142, 144, 145, 344, 345, 395, 397, 398, 399. Raphidostegium sp. 308. Relhania rigida Hoffm. et Muschl. 112. Reseda sp. 308. Rhachis Calopteris dubia Cda 494. Rhamnus sp. div. 44, 398. Rheum 471. — australe 473. — offi- cinale Baill. 474, 477. — palmatum L. 471, 473, 474, 476, 477. — Poli- nianum 474. — Rharbarum L. 472. — tanguticum 474, A477. — undula- tum L. 472. Rhinanthus sp. div. 99, 403. Rhizocarpon 183. Rhizomites sp. dıv. 441. Rhizopogon sp. 118. Rhodiola sp. div. 106, 428. Rhododendron 21, 39. — ferrugineum 22. — sp. div. 1, 145, 345, 346, 397. Rhodymenia Palmetta Grev. 377. — sp. 420. Rhytidiadelphus sp. 307. Rhytidium sp. 307. Ribes sp. div. 97, 100, 104, 344, 346, 395, 398, 399. Riccardia 185. Riccia sp. 2832. Ricotia sp. 45. Rinodina 183. — alba Mtzl. 224, 225. — atrocinerea 224. KRivina chrysantha 11. Robillarda scutata Syd. 201. Robinia pseudacacia 26. Rosa 42, 243, 358, 454. — comversa H. Br. 443. — densifolia H. Br. 443. — didymodonta H. Br. 443. — fo- lüigera H. Br. 443. —:globulosa H. Br, 443. — haemantha H. Br. 443, — Herzegovinae H. Br. 443. — Ilieii H. Br. 443. — pirotensis H. Br. 443. pseudolivescens H. Br. 443. — ser- bica H. Br. 443. — sp. div. 2, 97, 100, 104, 144, 197, 257, 308, 344, 345, 346, 397, 398, 399. — subhybrida H. Br. 443. Rosellinia aquwia Fr. v. palmicola Theiss. 111. — variospora Strb. v. foliicola Theiss. 111. Rottboellia eylindrica Wlld. 12. Rozalia sp. 45. Rubia 409. — peregrina L. 410. — tinetorum L. 410. Rubiaceae 409. Rubus 202, 240. — Linkianus Ser. 21, 88. — sp. div. 2, 3, 98, 100, 101, 104, 105, 141, 197, 345, 395, 398, 399, 440, 481. — tomentosus v. glabratus 89. — Zwornikensis Fritsch 443. Rudbeckia hirta L, 486. — sp. div. 68, 274. Ruellia formosa Andr. 59. Rumex sp.div. 2, 98, 99, 100, 101, 104, 105, 141, 144, 344, 345, 397, 398, 399. Ruta sp. 308. Eytiphlaea sp. div. 378, 421. Sagina sp. div. 100, 104. Salix 40. — herbacea 353. — sp. div. 2, 45, 97, 100, 104, 144, 344, 345, 395, 397, 398, 399, 406, 428. | Salvadoraceae 294. Salvia offieinalis v. thasia Vel. 112. — pratensis L. v. maxima Hormuz. 403. — sp. div. 46, 344, 350, 403. Salvinia natans 298. Sambucus Ebulus 39. — sp. div, 3, 141, 345, 398. Sanguisorba sp. div. 99, 197, 440. Sarcophyllis sp. #22. Sarcopodium Ldl. 36. Sargassum sp. div. 377, 420. Sarothamnus sp. 194. Satureja sp. div. 2, 141, 256. — sub- spicata Vis. v. macedonica Vel. 112. Saussurea sp. div. 100, 107. Sauteria sp. 282. Sazxifraga caesia L. 356. — — P. Bal- densis Mass. 356. — coriophylla Grsb. v. karadzicensis Deg. et Kos. 239. — discolor Vel. 111, 112. — granulata 490. — Rocheliana Strbg. ssp. velebitica Deg. 239. — sp. div. 2, 3, 63, 100, 106, 107, 143, 144, 198, 343, 345, 396. — squarrosa Sieb. 356. — — fß. Grappae Mass. 356. Scabiosa silarfolia Vel. 308. — sp. div. 2, 3, 6, 106, 144, 226. Scapania sp. div. 336. Schiffnerula secunda Höhn. 151. Schisma sp. 335 Schizomycetes 294. Schizonema sp. 118. Schoenodendron Bücheri Engl. 296. Schoenus nigricans L. v. Ragusana Kneuck. et Palla 12. — — v. recur- vus Ross. 12. Scorzonera Musili Vel. 201, 202. Sciadopitys 170. Sciaphila sp. 42. Scilleae 303, 304. Seirpus sp. 440. Scleropodium sp. 308. Scolopendrium sp. 46, 439, 494. Scolymus sp. 256. Scopolia carniolica 479. — lurida 479. Scorodosma arabica Vel. 202. Scorzonera sp. div. 256, 257, 277. Scrophularia canina v. tristis Maly 109. — sp. div. 2, 98, 105, 141, 256, 397. Scytosiphon sp. 375. Sedum sp. div. 2, 3, 6, 100, 105, 106, 107, 143, 144, 145, 198, 308, 343, 345. Seirospora sp. 422. Selaginella sp. div. 2, 106, 142. Seligeria sp. div. 308. Sempervivum sp. div. 2, 144, 198, 343, Senecillis sp. 275. Senecio alpester Kerner 276. — Fuchsii 236. — insizwaensis Hoffm. et Muschl. 112. — nemorensis 236. — paludo- sus L. v. hypoleucus Led. 276. — — v. Procopiani Hormuz. 275. — pap- posus Less. sp. div. 276. — sp. div. 2, 3, 45, 62, 97, 98, 100, 104, 144, 146, 256,275, 343, 344, 345, 346, 396, 397, 398, 399, 494. — stenophyllus Smk. 276. — vulgaris 490. Septoria Cardaminis - trifoliae Höhn. 149: Serratula sp. div. 62, 256, 350, 398. Sesleria sp. div. 2, 3, 6, 144, 427. Setaria sp. 427. Sherardia arvensis L. 411. — sp. 225. Sibiraea sp. 45. 521 Silene bosniaca Beck 308. — dubia Herb. 147, 149. — glabra Schk. 148. — infracta W.K. 147, 148. — nocti- flora 113. — nutans L. 148, 149. — saxatılis Sims. 147, 148, 149. — sp. div. 2, 45, 46, 61, 99, 101, 107, 141, 145, 147, 149, 256, 343, 345. — trans- silvanica Schur 147, 148, 149, — — v. angustifolia Hormuz. 147, 148. — viridella Otth. 148. Siphoneae 294. Siroscyphella Höhn. 151. — fumosel- lina Höhn. 151. Sirothyriella Höhn. 151. Sirozythia olivacea Höhn. 151. Sisymbrium sp. 350. Solanaceae 30. Solidago sp. div. 99, 100, 104, 105, 274, 345, 346, 395, 399, 440. Sonchus asper Vill. 96. — glaucescens Jord. 95. — Nymani Tin. 95, 96. Sorbaria sp. 68. Sorbus sp. div. 97, 100, 104, 105, 343, 345, 346, 397, 398. Sorolpidium Nemee 200. — Betae Ne- mec 200, 489. Spencerites membranecus Kub. 237. Sphacelaria sp. div. 375, 418. Sphaerococcus Palmetta Ktz. 377. — sp. 420. Sphagnum sp. div. 306, 307, 426. Sphaleromantis Pasch. 27. — ochracea Pasch. 27. Sphenolobus sp. div. 284, 285. Spiraea sp. div. 98, 100, 139, 344. Spirodinium 159. Spirogyra 362, 453. — sp. 118. Spongites sp. 423. Stachys ambigua Sm. 405. — anisocht- lus Vis. Pand. 23. — epidaurius Maly 109. — eriocaulis Maly 109. — her- cegovinus Maly 92. — Jagodinae Maly 109. — karstianus Borb. 109. — montenegrinus Maly 109. — Mu- sili Vel. 201. — nitens Jka 309. — Omblae Ldbg. 92, 109. — palustris L. v. gracilis Hormuz. 404. — — v. viridiflora Led. 405. — sarajevensis Maly 109. — serbicus Pand. 109. — — serpentinus Maly 109, 309. — sp. div. 2, 104, 106, 144, 256, 398, 399, 494. — subcerenatus Vis. 92, 109. Stapelia longipedicellata Berger 31. Staphylea sp. div. 44. Statice sp. 309. Staur astrum 450. — natatorW estssp. di- mazum Lütkem. 26. — oxyrrhynchum Roy. et Biss. ssp. truncatum Lütkem. 26. Stellaria alpestris X longifolia 308. — Bungeana 235. — hybrida Dörfl. 308. 522 — media 35. — nemorum 235. — Sp. div. 2, 3, 98, 100, 143, 345, 397. Stemonitis flaccida List. 138. Stenactis sp. 274. Stephanokontae 294. Stipa Arsenii Hack. 24. — clandestina Hack. 24. — sp. div. 256, 350. Stoebe Pentheri OÖ. Hoffm. 112. Streptopus sp. div. 104, 396. Strobilanthes anisophylla 50. Struthanthus 444. Stylochrysallis 27. Stylococcus 27. Stypocaulon sp. div. 375, 418. Sweertia sp. div. 3, 106, 141, 345. Sympetalae 358. Symphytum officinale X tuberosum 23- — sp. 397. Synchitrium 489. Synerypta 27. Synura 27. Syracosphaera Lohmanni Brunnth. 151. Syringa sp. 309. T. Tamarix sp. div. 45, 308. Tanacetum sp. div. 99, 101. Taonia sp. 418. Taraxacum 34. — decipiens Raunk. 95. — Hoppeanum Gris. 95. — laeviga- tum D.C. 95. — obovatum D.C. 95. — offieinale Wigg. 205. — silesia- cum Dahlst. 95. — sp. div. 99, 100. Taxodium sp. div. 440, 441. Taxus 26, 175, 216, 412. — baccata 217, 222, 412. — parvifolia Wender. 222. — Sp. 439. Telekia sp. div. 61, 62, 344. Tephroseris sp. 275. Tepsrosia Musili Vel. 202. Tetramyxa parasitica Goeb. 299. — Triglochinis Moll. 299. Teuerium sp. div. 106, 256, 309. Thalassiosira 159. Thalictrum sp. div. 2, 3, 71, 98, 99, 101, 105, 141, 144, 344, 350, 395, 396, 398, 399. Thamnium sp. 307. Thamnolia vermicularis Ach. v. lutea Stnr. 443. Thesium sp. div. 2, 104, 144, 481. Thlaspi sp. 308. Thrips flava Schr. 351. Thuidium abietinum 109. — sp. div. 307. Thymus acicularis W. K. 92%, — bal- canus Borb. v. albiflorus Vel. 112. — Chamaedrys 236. — collinus .B. 404. — dinaricus H.Br. 92. — Mar- schallianus Wlld. 404. — Musili Vel. 201. — pulvinatus Cel. v. perinicus Vel. 112. — sSerpyllum 236. — Sp. div. 3, 44, 98, 145, 404. | Typha sp. 446. Thyrostroma Höhn. 488. Tilletia levis 454. — tritiei 454. Timeroya 465. Timiella sp. 308. Tofieldia 298. Torreya californica Torr. 222. — gran- dis Fort. 222. — nucifera Sieb. et Zucc. 168, 169, 222. — taxifolia Arn. 222. Tradescantia virginica 451, 492. Tragopogon balcanicus Vel. 9. — erocifolius L. 95. — sp. 277. Trematodontaceae 452. Treubia 330, 332. Triadenia sp. 45. Trichera hybrida R. S. v. pinnatifida Vel. 112. Trichia fallax 134, 139. — fragilis 134. Trichoceras sp. 421. Trichocaulon Dinteri Berger 31. Trichocolea sp. 335. Trichostomum sp. div. 508. Trientalis sp. 100, 397. Trifolium dalmaticum v. mierophyllum Belli et v. scabriforme Belli 444. — incarnatum L. v. stramineum Rouy et Fouc. 89. — Molinerii Balb. 89. — rubens v. stenophyllum Belli 444. — sp. div. 3, 68, 99, 101, 106, 141, 144, 308, 494. — stramineum Presl 89. — velebiticum Deg. 239. — — v. Gackae Deg. 239. Trimorpha sp. div. 3, 144. Trinia sp. div. 198, 308. Trisetum sp. 100. Triticum sp. div. 99, 143, 395. Trollius sp. div. 99, 100, 344. Tropaeolum majus 490. Tsuga Brunnoniana 222. Tuber sp. 118. Tulipa Grisebachiana Pant. 13. — Hageri Heldr. 309. — sp. div. 465, 309. — Urumoffi Hayek 444. Tulipeae 303, 304. Tumboa 214. Turritis sp. 439. Tussilago sp. div. 2, 141, 345. U. Ulex europaeus L. 112, 154. Ulmus sp. div. 441. Ulothricheae 294. Ulva sp. 379. Umeinula americana 151. Unguieularia hedericola Rhm. 29. Uredinales 450. Uroglena 27. Uroglenopsis 27. Uromyces 40. Urtica membranacea Poir. 16. div. 2, 16, 141, 345, 397. Ustilago Maydis DC. 200. Utrieularia 202. — ochroleuca 202. sp. V. | Vaccinium sp. div. 44, 100, 104, 105, | 345, 346, 397, 398. Valeriana capitata 232. Valeriana sp. div. 2, 3, 97, 100, 104, | 105, 141, 142, 144, 226, 343, 344, 345, | 398, 399. — tripteris 232. Valerianella locusta Betke v. furci- | flora Fleisch. 23. Valonia sp. div. 380. Velezia sp. 45. Veratrum 298. — album 188, 189, 194, 236, 400, 438, 485. — Lobelianum | 188, 100, 346, 398, 399. Verbascum Dimoniei Vel. 112. natum 232. — lasianthum Boiss. 239. laxum Filarsz. et Jäv. 155. myconium Heldr. 239. — sp. div. 3, 62, 144, 257, 349, 350, 494. Verbena offieinalis L.v. brachyacantha Murr 109. — sp. 494. Veronica Kellereri Deg. et Urum. 239. — orbiculata Kern. v. Celakovskyana Maly 23. — sp. div. 2, 3, 6, 62, 100, 101, 105, 141, 144, 145, 227, 345, 349. Vesicaria bulgarica Sagorski 20, 21. — graeca Reut. 19,20. — utriculata Lam. 19, 20. Vıburnum sp. div. 440, 441. Vieia lutea L. v. bicolor Vel. 111. sp. div. 3, 98, 99, 100, 101, 106, 141, 196, 343. 189, 400. — sp. div. 3, 97, 99, | 104, 105, 232, 342, 343, 344, 345, — la- | 523 Vincetoxicum sp. div. 45, 279. Viola cornuta L. 130. — delphinantha Boiss. ssp. Kosanini Deg. 239. sp. div. 2, 3, 45, 73, 74, 98, 100, 105, 141, 142, 308, 345, 482, 494. Zoysiü Wulf. v. frondosa Vel. 111. Viscum album 444. Vitaceae 448. Vitis sp. div. 44, 441. Volvoceae 294. Ww. Wahlbergella sp. 98. Waldsteinia 442. Welwitschia 37, 200. — mirabilis Hk. F. 40, 291. Wettsteinia Petrak 27. Petrak 27. Wiülckia ilyrica Hal. 19. — Pankicii Hal. 19. Willemetia sp. 345 Woodsia 205. — sp. 3, 142. Wyssotzkia 27. — nidulans Yezonia 34. 2. Zamia integrifolia 212. Zanonia sp. 418. Zea Mays L. 200. — — v. saccharata 444, Zignoella subtilissima Rhm. 153. Ybbsitzensis Strass. 153. ı Zonaria sp. div. 376. Zoophagus Sommerst. 361. — insidians Sommerst. 361. Zoopsis 331. \ Zukalia transiens Höhn. 237. ‘ ir 1 ' R f | er | I l y\ LAR ‚ ir BEN“ | 4 ö N F f . ! { IA DalN Ab 4 L y 1 1) ir \ u vw Ä ' 2, y Ä we Bir AN Da La) ww Ai: ii FA ’ dio c Pe \ j N 4 a l . Dr ß au, 4 » say a 1ER vr L 4 v \ v } n A P 4 ar ı #7 ’ f 1 . 7 Mi f [ er} " un“ ' ge vn‘ x ° ‚daR id % AH Be ‚ \ ws { ft ü 3 KA dw, y i ns BE 1b} ! 4 1 { IT ycy ‘ ‘ | wi X RN ’ l i f \ vn t - L) N 4 * r) { ji 1 D .‘ f gr { \ { An \ s - ! “7 v IV £ € N u “ Zr ig | Em Zac hr fi 4 AN. te r k -. 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