This is a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project to make the world's books discoverable online.

It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that 's often difficult to discover.

Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book's long journey from the publisher to a library and finally to you.

Usage guidelines

Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying.

We also ask that you:

+ Make non-commercial use of the file s We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for personal, non-commercial purposes.

+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machine translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the use of public domain materials for these purposes and may be able to help.

+ Maintain attribution The Google "watermark" you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.

+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can't off er guidance on whether any specific use of any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be used in any manner any where in the world. Copyright infringement liability can be quite severe.

About Google Book Search

Google's mission is to organize the world's Information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers discover the world's books white helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the füll text of this book on the web

at|http : //books . google . com/

über dieses Buch

Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.

Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.

Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin- nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.

Nutzungsrichtlinien

Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.

Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:

+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.

+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen unter Umständen helfen.

+ Beibehaltung von Google -Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.

+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.

Über Google Buchsuche

Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen.

Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter http : //books . google . com durchsuchen.

VI

3 2044 106 378 946

^^^^^^^^^^^H DigitizedbydOOQLC

f AIl"^^ "^

Iflff.

Digitized by

Google

IQ- L

Digitized by

Google

Orchideen.

Digitized by

Google

Digitized by

Google

stein s

Orehideenbueh.

Beschreibung, Abbildung und Kultupanwelsung

der empfehlenswertesten Arten.

Mit 184 in den Text gedruckten Abbildungen.

BERLIN. Verlag von Paul Parey.

Ttttafikiadluf fBrLuivtrtMkBft. Cartcika« nti fantvewa.

SWn 10 Hedemanastrasse.

1892.

Library of thc Orchid Herbarium ^.^.^.^^^ .^ GoOqIc of Oalces Arnes O

BnitAfilnnl BffnaAnm nf TfartrarA TTn4vA«'a44>w

GlvCJMD

r) 7 ^ HAPVAPD UNIVERSITY

OftKES AMES ORCHID UBRARf

Druck von Fischer & Wittig in Leipzig.

Digitized by

Google

VORWORT.

Die Orchideenkultur hat in Deutschland während des letzten Jahrzehnts ausserordentlich an Ausdehnung gewonnen, und in den weitesten Kreisen anerkennt man jetzt das Bedürfnis, Orchideen nicht mehr als einzelne Prunkblumen, sondern auch in grossen Mengen in den Handelsgärtnereien zu ziehen. Für Orchideenliebhaber und Kultivateure macht sich daher auch von Jahr zu Jahr mehr der Mangel eines guten Handbuches fühlbar, welches eine korrekte Schilderung der Arten und Varietäten mit einer Kulturanweisung verbindet und die empfehlenswertesten Formen in guten Abbildungen bringt. Geradezu erstaunlich ist es, dass der letzte deutsche Führer durch das Reich der Orchideen vor dreissig Jahren geschrieben wurde und dass seitdem immer nur Bearbeitungen einzelner Gruppen er- schienen. Deswegen glaubt der Verfasser mit der vorliegenden Gesamt- Zusammenstellung Gärtnern und Liebhabern in gleicher Weisse zu dienen, da in ihr alle kulturwerten Arten berücksichtigt sind.

Vom Standpunkte des Praktikers ausgehend, ist der Verfasser bei der Anordnung des Materials den praktischen Engländern gefolgt, und hat, von jeder botanischen Anordnung absehend, für die Besprechung der Arten lediglich alphabetische Reihenfolge inne gehalten. Obgleich auf wissenschaftlicher Grundlage beruhend, macht das Orchideenbuch überhaupt nicht den Anspruch eines streng wissenschaftlichen Werkes, weil es lediglich dem Praktiker dienen will ; deshalb wurde auch Abstand genommen von der Aufzählung längst vergessener Synonyme, und nur die heutzutage noch gebräuchlichen Gleichnamen sind angegeben. Aus dem- selben Grunde ist auch eine Aufzählung von Litteraturnotizen unterblieben. Unsere Freiland - Orchideen sind vollzählig aufgenommen, weil die auch gärtnerisch vielfach lohnende Kultur von Freiland-Orchideen in deutschen Gärten noch lange nicht verbreitet genug ist. Die importierten Arten der letzten Jahre und die in diesem Zeitraum bekannt gewordenen Garten- kreuzungen sind soweit berücksichtigt, als es sich um wirklich kultur-

Digitized by

Google

VI Vorwort.

werte Formen handelt. Der Verfasser hat seit 25 Jahren, als er zuerst die kostbare Reichenheim'sche Sammlung in Berlin sah, sich mit Orchideen- kunde und Kultur beschäftigt, und seitdem in Tirol und Schlesien reichlich Gelegenheit gehabt zu Studium und Beobachtung.

Gelingt es dem Verfasser, den Dank seiner Leser zu gewinnen, so gebührt davon ein reicher Teil allen den zahlreichen Fachmännern, welche ihm mit Rat und That an vorliegendem Buche mitwirkend zur Seite gestanden haben.

Der schönste Lohn für den Verfasser würde es aber sein, wenn er durch sein Orchideenbuch dazu beitrüge, die Liebe zu dieser herrlichen Pflanzenfamilie in immer weitere Kreise zu tragen.

Breslau, im Sommer 1892.

B. Stein.

Digitized by

Google

INHALT.

Seite

Vorwort.

Einleitung: i 51

Samen 1

Keimung 2

Stammbildung . 4

Lebensweise 7

Stammformen 8

Wurzel 9

Blätter 10

Blüten II

Pollen 13

Dimorphismus 14

Befruchtung 15

Verbreitung 16

Artenzahl 16

System der Orchidaceen .... 17

Einfuhr 23

Kultur 27

Zimmerkultur 37

Feinde der Orchideen 41

Verwendung 47

Auswahl von Orchideen - Sorten 48

Alphabetische Artenaufzählung 52—602

Verzeichnis der deutschen Pflanzennamen 603

Digitized by

Google

Digitized by

Google

Einleitung.

Die natürliche Familie der Orchideen ist so in sich abgerundet und abgeschlossen, dass immer nur einzelne Merkmale einen Anschluss an schein- bare Verwandte vermitteln, in Wahrheit stehen die Orchideen vollkommen isoliert allen anderen Familien der Einkeimblätter (Monocotyledonen) gegen- über. Diese Trennung kennzeichnet sich auch in den Samen, welche in fast gleicher Winzigkeit allerdings auch den Burmanniaceen eigen sind, in dieser Familie aber einen so wesentlich anderen inneren Bau zeigen, dass nur eine gewaltsame Künstelei nach äusseren Ähnlichkeilen hin verwandt- schaftliche Brücken bauen kann.

Samen. Die Samen aller Orchideen sind staubfein und stets in grosser Anzahl in den Früchten enthalten. Die grossen Kapseln von Stanhopea enthalten MilHonen einzelner Samenkörner und selbst in den Kapseln unserer einheimischen O r c h i s arten ruhen Hunderttausende staubartiger Körnchen, deren jedes theoretisch zu einer neuen Pflanze heranzuwachsen vermag. Nach der überall citierten B e c c a r i ' sehen Berechnung wiegt ein Samenkorn von Dendrobium antennatum und sehr viele Arten haben noch winzigere Samen etwa 0,005 Milligramm, d. h. es sind 200000 einzelne Samen nötig, um das Gewicht von einem Gramm auszugleichen.

Unter dem Mikroskop zeigen die entweder flach -rund- lichen oder langgezogenen Samen meist eine lockere dünn- häutige braune Samenschale , deren grossmaschiges Zellnetz keinen fertigen Keim einhüllt, sondern nur eine oft bloss aus wenigen Zellen bestehende Anlage, aus welcher erst sich langsam der Keim (Embryo) bildet. Ein Nährgewebe, wie Fig. i. Vergrös- es eiweisshaltig in den Keimlappen der Samen aller Blüten- sertes Samenkorn pflanzen sonst vorkommt und während der Keimung als ^^'^ ^^ ^^**' Magazin für den Aufbau der jungen Pflanze dient, fehlt den Orchideen vollkommen. Zuweilen nimmt die Samenschale die Form eines zarten Flügelchens an (Fig. i, Same von Stanhopea, stark vcrgrössert),

Stein 's Orchideenbuch.

1 Digitized by

Google

2 Keimung.

um die Flugfähigkeit der Samen zu erhöhen, oder sie wird hartkrustig z. B. in den fleischigen Früchten von Vanilla. Der zukünftige Keim besteht anfangs entweder nur aus ein paar gleichmässigen Zellen, welche zu einem nur unter guter Vergrösserung wahrnehmbaren Kügelchen zusammen- geklumpt sind, oder er zeigt zwei deutlich abgegrenzte Hälften, von welchen die eine aus grösseren, die andere aus kleineren Zellen besteht. Diese Zellen sind meist nicht anders gefärbt als die sie umgebenden Hautzellen, nur sehr selten ist schon ein grünliches Keimblättchen im reifen Samen erkennbar. Eine als Vorbildung der künftigen Wurzel auf- zufassende Zellgruppe ist nie vorhanden.

Keimung. Diese winzigen Samen werden nun entweder durch natür- liche Verhältnisse oder durch die Hand des Gärtners der reifen Fruchtkapsel entnommen und in den Stand gesetzt zu keimen. Im Freien werden die Samenstäubchen von Wind und Wetter herumgeweht und bleiben schliesslich am Boden liegen, sinken in ein Moospolster oder haften an der Rinde eines Baumes, wo sie entweder langsam ihren Keim ausbilden oder zu Grunde gehen, was der weitaus häufigere Fall ist. Junge Orchideenpflänzchen sind in Europa auf sonst reich mit Orchideen besetzten Wiesen so ausserordentlich selten, dass namhafte europäische Floristen die Überzeugung ausgesprochen haben, die Orchideen seien eine aussterbende Familie, deren Glieder über- haupt nicht mehr oder nur in ganz geringem Masse die Fähigkeit besässen sich durch Samen zu vermehren. Auch in den gärtnerischen Fachkreisen galt vor dreissig Jahren die Anzucht von Orchideen aus Samen für nicht durchführbar, während unsere jungen Kollegen von heut ganz genau wissen, dass die Orchideenaussaat zwar schwierig und die Ausdauer aufs äusserste anspannend, aber durchaus nicht aussichtslos ist. Die Samen keimen entsetzlich langsam, aber unter den richtigen Vorbedingungen fast ebenso sicher wie jeder andere gut gereifte und überhaupt keimfähige Samen. Allerdings gehört oft die Geduld eines vollen Jahres dazu, ehe die Samenstäubchen durch eine wesentliche, dem blossen Auge erkennbare Änderung zeigen, dass sie im Keimen begriffen sind. Äusserlich dokumen- tiert sich die beginnende Keimung durch ein immer stärker werdendes Anschwellen entweder des ganzen Samens (Fig. 3 A) oder nur der Mittelpartie (Fig. 4A) welche den sich bildenden Keim birgt. Dieser baut sich langsam im Inneren der Samenschale auf und durchbricht dieselbe, je nach der Eigen- heit der ausgesäten Art entweder „schon" nach 5 6 Monaten oder erst nach Jahresfrist, indem fast gleichzeitig ein winziges grünes Blattspitzchen (Fig. 2 A, 3 B, 4 B, C) und einige Wurzelhärchen aus dem kugelig gerundeten Samenknöllchen aussprossen, welches höchstens nach Millimetern, oft nur nach Bruchteilen davon, misst. Im Laufe eines weiteren halben Jahres ungefähr hat das Knöllchen sich von Stecknadelknopfgrösse etwa zu halber Erbsengrösse gekräftigt und zeigt nun nicht nur eine Anzahl Büschel von feinsten Wurzelhaaren, sondern auch einen deutlichen Ansatz zu einem Scheidenblatt, mitunter auch schon ein erkennbares wirkliches Blatt von

Digitized by

Google

Keimung. ^

zuweilen einem halben bis einem Centimeter Länge. Zu dieser Zeit pflegt auch die erste echte Wurzel, ein winziges Modell der späteren Wurzeln, dicht unter der Blattknospe aus dem oberen Ende des Samenknöllchens hervor- zutreten (Fig. 2C, 3 C, 4D), welcher bald ein zweites und drittes Würzelchen folgen. Damit hat meist zwei volle Jahre nach der Aussaat, oft noch später der erste Lebensgang seinen Abschluss erfahren und neben dem

Blatt und Wurzeltrieb.

Zwei Jahr alte Pflante.

Fig. 2. Sämlinge von Phalaenopsis.

Keimtriebe, soweit es sich nicht um einaxige Arten (z. B. Van da, Aeri- des, Phalaenopsis etc.) handelt, erscheint die Knospe, welche berufen ist, das zweite Stammglied, die erste wirkliche oder Scheinknolle zu bilden. Diese Knospe zeigt zu unterst einige mehr minder häutige Schüppchen, aus diesen tritt dann das winzige Knöllchen hervor (Fig. 4 E), welches z. B. bei Dendrobium und allen ähnlich gebauten Formen auf seinem Scheitel schon das erste oder die ersten wahren Blätter trägt.

Handelt es sich um eine Erdorchidee (Orchis z. B.), so bildet das zweite Keimknöllchen , fast an seiner Spitze, nur wenig seitlich gerückt, den aus 2 3 kleinen Blättchen bestehenden ersten Jahrestrieb echter

l* Digitized by V^OOQIC

A Keimung. Stammbfldung.

Blätter. Ist der Sämling eine Van da oder sonst ähnlich wachsende Art TFig. 2 Dj, so schiebt er aus dem mit Wurzelhaaren besetzten Keimknöllchen einen fadlichen dünnen, von den Scheiden des ersten Blattes umhüllten Stamm hervor, aus welchem, meist sich durch die Blattscheiden durch-

Erste Blatt- und Wurselbildung.

Keimung.

Stark vergrosserte Samen.

D, E zweijährige Keimlinge. Fig. 3. Sämlinge von Cypripedilum.

bohrend oder hart unter der Ansatzstelle entspringend, die ersten Wurzeln heraustreten.

Stammbildung. Mit diesem Augenblicke ist das Säuglingsalter der Orchideen gewissermassen vollendet und sie treten in ihr Kindheitsstadium ein, in welchem sie mit Ausnahme der Blütenbildung die Eltern in der Form schon genau kopieren (Fig. 3 E, 4 F) und nur in der Grösse anfanglich hinter ihnen zurückstehen. Hier beginnt oder vielmehr zeigt sich nun charakte-

Digitized by

Google

StammbilduDg.

^iiLfk vergroflserte Saoien.

Keimpflanze im vierten Jahre.

Fig. 4. Sämlioge von Dendrobium.

Digitized by

Google

5 Stammbildung.

ristisch die Stammbildung, welche für das Auge des Gärtners im wesentüchen vier Gruppen umfasst: Erdknollen, Luft- oder Scheinknollen, Stämme und stammlose Formen, während der Botaniker es nur mit „monopodialen** oder „sympodialen" Stammbildungen zu thun hat. Den mikroskopischen Aufbau der verschiedenen Stammarten zu erörtern, geht über das Bedürfnis unseres Buches hinaus, welches wesentlich dem Pflanzenfreunde, sei er Gärtner oder Liebhaber, ein Führer sein soll, ohne mit gelehrt scheinenden Details zu prunken. Als „monopodial" werden jene Orchideen bezeichnet, welche während ihres ganzen Lebens alle Orchideen sind vieljährig lebend, es giebt keine einjährige Art in einer ununterbrochenen Achsenlinie lang fortwachsen, indem sie stetig an der Spitze des Hauptstammes oder dessen Asten neue Blätter entwickeln, während die Blüten aus den Blattachseln einzeln oder in mehr minder grossen Blütenständen entspringen. Schuppen- blätter (Niederblätter) irgend welcher Art finden sich am monopodialen Stamme nach den bei der Keimung sich bildenden nicht ; auch wenn die Pflanzen ihre Vegetationszeiten durch lange Ruheperioden abschliessen, er- scheint der neue Trieb ohne Schuppenblattbildungen als einfache Verlänge- rung des ruhenden Triebes. Erst in den Blütenständen treten Deckblätter auf. Die Gruppe der monopodialen Orchideen umfasst u. a. Aerides, Angrecum,Renanthera, Phalaenopsis, Saccolabium, Vanda. Meist auf den ersten Blick verschieden stellt sich die zweite Form der Stammbildung, die sympodiale, oder verbunden-axige, dar. Hier bildet die Hauptaxe jedes Jahr seitliche Nebentriebe, welche durch Schuppen- blätter (Niederblätter) von ihr abgezweigt sind, sich meist im Laufe einer Vegetationsperiode zum selbstständigen, abgeschlossenen Stamm oder zur Knolle ausbilden, und nur sehr selten noch in der folgenden Triebperiode an der Spitze weiter wachsen. Die beistehenden Abbildungen sympodialer Orchideen-Stämme (Fig. 5 A, B, C, D) zeigen schematisch die Bildung der Stämme rsp. Knollen. Zu einem Triebe gehören aj b,, diesem folgt bj aj, b3 a3 , und weiter, so dass jeder neue Trieb auch eine neue Axe bildet. Die Blüten dieser Abteilung treten entweder am Grunde oder an den Seiten (Fig. 5 B) des Stammes oder der Knolle hervor, welche dann an der Spitze ihr Wachstum einfach einstellen, oder sie treten als endständiger Blütenstand aus diesem Ende heraus (Fig. 5 A) und bewirken damit deren Abschluss. Die Stämme der monopodialen Orchideen sind also Verlängerungen oder Verzweigungen ein und derselben Axe, während die sympodialen eine Verbindung verschiedener, von einander abgegrenzter Axen sind. Die Grundstöcke dieser Axen bilden einen weitverzweigten oder kurz zu- sammengedrängten Wurzelstock oder Rhizom, welcher meist keine Laub- blätter, sondern nur Schuppen trägt, dafür aber in weitaus den meisten Fällen ausschliesslich der Bildner und Träger der Wurzeln ist. Nach oben bilden sich die Grundstücke der Axen zur Knolle oder zum Stamm aus, derartig, dass das untere Stück der Knolle noch dem Rhizomteil angehört. Sind die einzelnen Axenglieder stark verlängert, wie es viele kletternde

Digitized by

Google

Lebensweise. 7

Orchideen zeigen, 90 sind die Knollen oder Stämme weit auseinander gerückt, sind sie sehr kurz, so bilden die aufrechten Triebe einen dichten Rasen z. B. Masdevallia oder Stanhopea. Dass auch die scheinbar abweichenden Erdorchideen einfach sympodiale Formen mit nur sehr ver- kürzten Rhizomteilen zwischen der absterbenden alten und der werdenden neuen Knolle sind, ist an vielen Arten (Gymnadenia, Piatanthera) deutlich erkennbar, an allen nachweisbar.

Lebensweise. Man hat früher die tropischen Orchideen gern, aber falsch, als Schmarotzer der Urwaldbäume bezeichnet. In Wahrheit giebt es keine einzige schmarotzende Orchidee und selbst die Zahl der vom zersetzen- den Humus unmittelbar sich ernährenden, also nur organische Stoffe direkt aufnehmenden Arten ist gering. Diese Humusbewohner oder Saprophyten tragen das Brandmal, welches allen Pflanzen aufgedrückt ist, deren Wurzeln

Fig- 5. Sympodiale Stamme (schematisch).

nicht fähig sind, unorganische Mineralsalze aufzulösen, sondern nur von organischen Zersetzungsprodukten leben: es fehlt ihnen die grüne Farbe, Stamm, Blätter, Blüten sind bleich, weisslich, gelblich, rötlich, braun oder violett, ohne jede Spur von Grün. Dahin gehören: Neottia, Epipogon, Coralliorrhiza u. s. w. Ihnen gegenüber stehen Erd- orchideen (im gewöhnlichen engeren Sinne) und Epiphyten oder Baumbewohner, in der Art und Weise der Nahrungsaufnahme einander gleichend, nur im Standort verschieden. Die Erdorchideen, z. B. Orchis, Ophrys, Cypripedilum, Disa u. s. w., nehmen durch ihre Wurzeln Mineralsalze, welche die Wurzel selbst auflösen, aus dem Boden in sich auf und leiten diese Lösung hinauf in die Zellen der grünen Blätter, in deren Laboratorium der grüne Farbstoff unter Beihilfe des Lichtes die un- organischen Verbindungen, welche der Saft von unten bringt, in organische umwandelt, welche so umgewandelt nach unten zurückkehren und auf diesem Rückwege sich ablagern zur Bildung neuer Zellstoffe für Blüten, Blätter, Stämme und Wurzeln, wie es in ganz gleicherweise jede andere grünblättrige Pflanze, vom winzigen Grase bis zur ragenden Palme, auch thut. Wahrscheinlich

Digitized by

Google

g Stammform.

sind die grünen Blätter (wenigstens mancher Orchideen) auch befähigt, nicht nur Feuchtigkeit in Form von Taudunst oder Regen aufzunehmen, sondern mit diesem Wasser auch organische Nährstoffe, welche in ihm enthalten sind. Durchaus ähnlich ist die Lebensweise der Baumbewohner. Ihre Wurzeln saugen nicht, wie es Viscum, Loranthus, Cuscuta, Orobanche thun, ihrem Wirte Lebenssaft aus, sondern sind in erster Linie Haftvorrichtungen, welche die oft sehr bedeutende Pflanzenmasse in ihrer luftigen Höhe festhalten, in zweiter Reihe lösen sie die unorganischen Splitterchen auf, welche in Form von Staubkörnern ihnen anfliegen, und erst in allerletzter Linie tragen sie vielleicht aber eben nur vielleicht dazu bei, die ohnehin absterbende oberste Rindenschicht ihres Wirtes zu zer- setzen und die Zersetzungsprodukte aufzunehmen. Auch hier sind die grünen Blätter und, soweit die Knollen grüngefärbt sind, auch die Knollen das Gebiet, in welchem die Nährstoffe in für die Pflanze brauchbare Form um- gearbeitet werden, wahrscheinlich auch in ziemlich grossem Umfange direkt aus der Luft durch Vermittelung von Dunst und Regen aufgenommen werden. Stammformen. Erdstamm, Erdknolle, oberirdischer Stamm oder Scheinknolle sind die vier Hauptformen des Orchideen-Stammes, freilich in zahllosen Abweichungen auftretend. Der unterirdische Stamm tritt entweder als korallenartiges, blasses, fast fleischiges Gebilde auf, (z. B. Coralliorrhiza) oder als fester, langgliedriger (Cypripedilum Calceolus) oder kurz- gliedriger (Sobralia) Wurzelstock. Oberirdische blattlose Wurzelstöcke kommen in ausgesprochenster Weise in der Gattung Galeola vor, G. altissima Bl. hat einen derartigen bis 30 m langen bleistiftdicken Wurzelstock, welcher hoch klettert, nur Wurzeln bildet und mit den Blüten abschliesst. In sehr verkürzter Form erscheint der Wurzelstock unserer Erdorchideen, indem hier die alte (blühende) Knolle nur einen kurzen, röhrigen Seitentrieb zeigt, an welchem sich die neue Knolle bildet. Oft ist dies Verbindungsstück, welches als Vertreter des Wurzelstockes auf- zufassen ist, so kurz, dass die junge Knolle dicht an die alte angepresst erscheint, oft ist es auch centimeter und darüber lang. In letzterem Falle ist seine Bedeutung als Wurzelstock ohne weiteres klar. Der in der Erde oder auf dem Baumstamme lebende Wurzelstock der tropischen Orchideen bildet entweder unmittelbar Blattbüschel und Blüten oder mehr minder verdickte oberirdische Stämme, welche man als Scheinknollen (Luftknollen, Pseudobulben, Bulben) bezeichnet, wenn diese Verdickung eine auffallige ist und gleichzeitig mit ihr eine Verkürzung des Längenwachstums ein- tritt, oder ohne wesentliche Verdickung sich in ein- und derselben Axen- richtung fortentwickelnde also monopodiale Stämme. Dieser un- verdicktc Längsstamm ist bald nur kurz (Phalaenopsis), bald ausser- ordentlich lang (Renanthera). Gleichfalls ausserordentlich lange Stämme von sympodialem Wuchs zeigt z. B. Vanilla, während sonst die sympo- dialen Stämme meist schon in geringer Höhe ihr Jahreswachstum einstellen und seitlich neue Axen bilden. Mit zu den grössten derartigen nicht verdickten

Digitized by

Google

Wurzel. g

Stämmen gehören die bis vier Meter hohen Jahrestriebe von Grammato- p h y 1 1 u m. Die Form massig verdickter Stämme tritt uns entgegen an D e n - drobium z. B., und hieran schliessen sich zahllose immer dicker werdende Übergangsformen zu den wirklichen Scheinknollen, welche in allen Gestalten, von der lang spindelförmigen zur eiförmigen oder kugligen bis zur flach- gedrückten Scheibe variiren. In der Grösse der Scheinknollen kommen von den kaum stecknadelknopfgrossen Knöllchen von Bolbophyllum O d o a r d i und minutissimum (Fig. 6) bis zur 1 5 cm dicken Scheinknolle der Peristeriaelata alle Über- gänge vor, doch liegt die grosse Masse der Schein- knollen zwischen i 2 cm Dicke und 3 5 cm Höhe. Die Oberfläche der Knollen ist meist glatt, oft gefurcht, seltener grubig oder warzig. Pleione zeigt um die Knolle laufende Ringwülste, welche sich in schwächerer Andeutung auch an Phajus finden. Die Färbung der Knolle ist fast stets grün, selten rötlich oder violett angelaufen. Mitunter hüllen Reste alter Scheiden die Knolle ein, oder stehen in Form fädlich-^erschlissener Fig. 6. A Bolbophyllum Überbleibsel an ihr. Die Knollen sind entweder aus einem minutissimum F v M. Stammgliede gebildet (homoblastisch) (Stanhopea) C vergrössertcr Knollen- oder aus mehreren (heteroblastisch) , die sich durch durchschnitt von B. Ringnarben kennzeichnen (Cattleya).

Wurzel. Die hauptsächliche Nahrungszufuhr wird auch den Orchideen natürlich durch die Wurzeln vermittelt. Wie an allen andern Pflanzen ist auch hier nur die jüngste Wurzelspitze und der ihr anliegende Teil, meist ausge- zeichnet durch glasige an den Luftwurzeln hellgrünliche oder rötliche, an den Erdwurzeln hellgelbliche Färbung, der eigentlich arbeitende Teil, während die lange, hinter dieser zarten Spitze liegende Wurzelpartie nur als Leitungsrohr dient. Die Wurzelspitze scheidet Säuren aus, welche die zur Nahrung verwertbaren Bodenteilchen auflösen, saugt diese selbst- hergestellte Lösung ein und überführt sie in die- den aufgenommenen rohen Saft nach oben fuhrenden Gefässe. Die Spitzen der Luftwurzeln über- nehmen dabei dieselbe Thätigkeit wie diejenigen der Erdwurzeln. Soweit die Luftwurzeln mit fester Haut hinter der Spitze bekleidet sind, kommen sie als Nährstoffaufnehmer nicht weiter in Betracht, dagegen sind sie fiir diesen Zweck überall da wertvoll, wo ihre Oberfläche ein mehr minder zarter Samtpelz ist. Die Luftwurzeln sind in grossem Masstabe als Stütze und zum Festhalten der Stämme von Bedeutung. Sie saugen sich an die betreffenden Unterlagen so fest, dass man sie oft eher zerreissen als loslösen kann, ein Umstand, der besonders beim Verpflanzen zu be- achten ist, da jede angerissene Wurzel wenigstens die Möglichkeit einer Fäulnisstelle giebt. Viele Luftwurzeln verändern ihre im trockenen Zu- stande weisse Oberhaut in frisches, intensives Grün beim Zutritt von Wasser. Diese Farbenänderung beruht darauf, dass das Wasser die Luft

Digitized by

Google

lO

Blätter.

aus den Oberhautzellen resp. deren Zwischenräumen verdrängt und sie damit durchsichtig macht. Diese grünen Wurzeln vermögen dann gleichfalls die Verdauungsarbeit der Blätter zu übernehmen.

Blätter. Der von den Wurzeln aufgenommene und in den Stamm über- führte rohe Nährsaft kann in organische Verbindung umgesetzt (assimiliert) werden nur durch Vermittellung des grünen Farbstoffes (Chlorophylls) der Pflanzen unter Einwirkung des Sonnenlichtes. Da nun dieser grüne Farbstoff seinen Hauptsitz in den Blättern hat, diese auch der Sonne am einfluss- reichsten ausgesetzt sind, so bilden die Blätter die hauptsächliche Küche der Pflanze. Die Orchideen besitzen noch eine sehr leistungsfähige Nebenküche in ihren grünen Stämmen, welche, soweit grüner Farbstoff in ihren Zellen enthalten ist, fähig sind Rohstoffe in Nährstoffe zu verwandeln. Dadurch erklärt sich die Existenz blattloser Orchideen, deren grüne Stämme eben die Stelle der Blattfläche ersetzen.

Fallen die Blätter mit Eintritt der Ruheperiode ab, was in den Tropen in den heissen Sommermonaten, in unserem Klima im Herbst und Winter der Fall ist, so haben wir sommerdürre (viele D e n d r o b i u m z. B.) oder winterdürre Arten (z. B. Orchis), halten sie jahraus jahrein grün aus, so nennen wir sie immergrün. Diese grünen Laubblätter sind aber schon die zweite Entwickelungsstufe. Vor ihnen und meist auch wörtlich unter ihnen stehend, sehen wir mehr minder trockenhäutige Scheidenblätter (Niederblätter), aus welchen sich entweder durch alle möglichen Übergangs- formen grüne Blätter entwickeln (z. B. Cymbidium), oder auf welche unvermittelt Laubblätter folgen (z. B. Stanhopea). Die Laubblätter sind entweder deutlich mit im Alter abfallender Spreite gegliedert, (z. B. Preptanthe, Lycaste) oder ungegliedert und dann am Stamme ver- dorrend und verwesend hängen bleibend, (z. B. Orchis, Cypripedilu m).

Wertvoll für die systemati- sche Einteilung ist es, ob die Blätter in der Knospenlage gefaltet (duplicativ) (Fig. 7 b) oder gerollt (convolutiv) (Fig. 7 a) sind. Zahlreiche Arten zeigen Blätter mit deutlich ent- wickeltem Scheidenteil (z. B. Dendrobium, Anoecto- c h i 1 u s) , welcher den Stamm ganz oder teilweis umfasst, oder deutliche Stielentwicke- lung (Stanhopea), der grösste Teil aber ist sitzend, zuweilen in jener eigenartigen Weise wie die Blätter von Iris, welche die Botanik „reitend" nennt. Weitaus überwiegend sind die Blätter länglich mit parallelen Nerven, ofl mit stark vortretendem Mittelnerv (gekielt) oder in der Längsrichtung gefaltet, doch finden sich auch breite Blätter mit einer Netzaderung, welche

A Fig. 7. B

A gerollte Knospenlage. B gefaltete Knospenlage.

Digitized by

Google

Blüten. 1 1

vollkommen an die Zweikeimblätter erinnert, und dann oft anders als die Blattfläche gefärbt ist(Anoectochilus, Physurus). Die Blattstellung ist für den grössten Teil zweizeilig, nur Orchis, Spiranthes, An o e c t o- chilus und Verwandte haben spiralig stehende Blätter und List er a, Piatanthera etc. paarweis gegenständige.

Blütenstand. Der Blütenstand der Orchideen ist entweder endständig (terminal) (Fig. 5 A) oder seitenständig (lateral) (Fig. 5 B). Die Blüten selbst sind niemals endständig ; auch wo dies scheinbar der Fall ist, stehen sie bei genauer Untersuchung immer seitlich in der Achsel eines Deckblattes. Die Blüten stehen einzeln, paarweis oder in Büscheln, Ähren, Trauben, einfachen, zuweilen auch in weit verzweigten Rispen.

Blüten. Der Bau der Orchideenblüte ist ein etwas schwerverständ- licher, einmal durch die merkwürdige Drehung des Fruchtknotens, anderseits durch die nur teil weis vollständige Ausbildung der einzelnen Blattkreise der Blüten. Als Einkeimblättler ist die Blüte der Orchideen in der Dreizahl aufgebaut; als vollständige Blüte muss sie also drei Kelchblätter, drei Blumenblätter, drei (oder zweimal drei) Staubfäden und einen dreiteiligen oder drei Fruchtknoten besitzen. Zwar ist es streng wissenschaftlich un- richtig, von Kelch- und Blumenblättern in diesem Falle zu reden, da wir eigentlich eine Blütenhülle vor uns haben, aber die beiden Kreise dieser Blütenhülle sind in allen Fällen hier so verschieden gebildet, dass die Bezeichnung Kelchblätter und Blumenblätter ganz gerechtfertigt ist; dass ich aber die deutsche Bezeichnung an Stelle des fremden „Sepalen" und „Fetalen" vorgezogen habe, bedarf wohl ebensowenig einer Entschuldigung wie wegen des Ersatzwortes Lippe für „Labellum.**

Die fünf Blattkreise der Orchidenblüte sind so wesentlich verschoben, dass eine eingehende SchUderung nötig ist. In der Knospe, der rich- tigen Lage, stehen die Blätter so, dass die Lippe am Blütenschaft, also oben und innen, die beiden anderen Blumenblätter am Deckblatt, also aussen und unten stehen. Ehe die Blüte sich aber öffnet, dreht sich der Fruchtknoten um einen Halbkreisbogen (180^) und daher hängt die Lippe in der offenen Blüte unten und aussen, während die beiden Blumenblätter jetzt oben und innen stehen, und ebenso die Stellung der Kelchblätter eine umgekehrte wird, so dass das einzelne, unpaare, oben steht, die paarigen aber seitlich oder unten. Die Stellung der Staubgefasse erläutern die beistehenden Knospen -Querschnitte, Fig. 8 A von Epipactis, B von Cypripedilum. Hier bedeutet a den Blütenschaft, d das Deckblättchen, hinter welchem die Blüte steht, K die drei im äusseren Kreise stehenden Kelchblätter, b die beiden Blumenblätter, deren drittes, demselben Kreise angehörendes zur Lippe, 1, sich umbildet. Der nächste Kreis muss der Vorschrift nach drei Staubgefasse zeigen, in Wirklichkeit hat sich davon in der Epipactis-Blüte,, A, nur eins st entwickelt, während die beiden anderen, durch * ausgezeichneten, vollständig fehlen oder durch sogenannte Staminodien, mehr minder Blättchen ähnliche oder wulstartige

Digitized by

Google

12

Fruchtknoten. Säule. Narbe.

d Fig. 8. d

Knospenquerschnitt von (A) Epipactis, (B) Cypripedilüm.

Gebilde, vertreten sind. In der Epipactis-Blüte fehlen sie vollkommen. Der nächste Kreis müsste abermals drei Staubgefasse enthalten, ist aber das i Q^ . ^ unpaarige Staubgefäss des

ersten Kreises fruchtbar ent- wickelt (Epipactis und weitaus der grösste Teil aller Orchideen überhaupt) , so entwickelt sich keines dieser zweiten drei Staubgefasse als solches. Meist schlägt das unpaare * fehl und die beiden paarigen ent- wickeln sich als Staminodien er , welche in der E p i- pactis-Blüte als kleine Öhrchen an der Säule sitzen.

Die Cypripedilüm- Blüte , B. , zeigt Kelchblätter , Blumenblätter und Lippe ebenso entwickelt, aber von den Staubgefässen des äusseren Kreises sind zwei * fehl geschlagen, das dritte unpaare als Stami- nodium a entwickelt, welches der Säule als Platte aufsitzt. Von den drei Staubgefässen des inneren Kreises sind hier die beiden paarigen st fruchtbar ent- wickelt, das dritte * vollkommen verschwunden Fruchtknoten. Der innerste Kreis ist der Frucht- knoten, welcher in drei Längsreihen angeordnet die Samen umschliesst, entweder dreifächerig (Fig. 9) oder einfächerig mit drei Samenleisten (Fig. 8). So weit das Schema. Nehmen wir aber im Vergleich zu ihm eine Orchideenblüte zur Hand, so erkennen wir zwar ohne Schwierigkeit Kelchblätter, Blumenblätter und Lippe, aber die Staubgefasse und der Fruchtknoten fehlen, dafür steht eine meist fleischige Säule vor uns. Säule. Diese Säule ist die fleischige Verlängerung des unter der Blüte stehenden hohlen dreifächerigen oder dreiteiligen Fruchtknotens, gewissermassen ein recht grosser Griffel. Mit der Säule, als selbständig nicht mehr erkennbar, in einen Körper verwachsen sind die sechs Staubfaden der beiden Staubblattkreise. Die Folge dieser Verschmelzung ist , dass sowohl die Staubbeutel (Antheren) als auch die Umbildungsformen (Stami- nodien) der Staubfäden (Stamina) der Säule aufsitzen, welche ohnehin schon die Narbe des Fruchtknotens trägt. (Bekanntlich gehören die Orchi- deen in Linn^'s XX. Classe „Staubgefasse dem Stempel aufgewachsen). Narbe. Von den drei Flächen der Narbe sind meist nur zwei befruch- tungsfähig — nur die Cypripedilinen haben alle drei Flächen aufnahmefähig während die dritte unfruchtbar ist und zu einem Schnäbelchen (Rostellum) sich umbildet, welches für die Befruchtung eine grosse Rolle spielt. Die befruchtungsfahigen Flächen sind „Spiegelnarben" von Klebstoff glän-

Fig. 9. Fruchtknoten

von Paphiopedilum

longifoliura.

Digitized by

Google

Staubbeutel. Pollen. Säulenfuss.

13

zende, glatte Flächen, meist an der Innenseite der Säule oder „Narben- fortsätze," welche letztere oft sehr sonderbare Formen zeigen.

Staubbeutel. Der einzige, oder bei den Cypripedilinen die beiden Staubbeutel, welche sich bestimmungsgemäss entwickeln, sitzen dem vor- deren Teil der Säule auf, mit welcher, wie schon erwähnt, die Staubfäden ver- schmolzen sind. Entweder steht der Staubbeutel einfach frei auf der Säulen- spitze aufrecht (Ophrys) oder geneigt (Satyr ium) oder er hängt wagerecht nach der Innenseite der Säule über oder senkrecht herab von einem vor der Spitze stehendem Punkt der Innenfläche Coelogyne), bald dauernd fest- gewachsen, bald zur Reifezeit abfallend. Die Staubbeutel finden eine wesent- liche Stüze an dem Narbenschnabel (Rostellum), welcher oft taschen- oder sackartig oder dachartig ist und die Staubbeutel umschliesst oder ihnen eine Anlehnungsfläche giebt. Der Beutel ist 2 4 8 -fächerig, selten 6 fächerig.

Pollen. Der Pollenstaub der Fächer ist nur selten wirklicher Staub, meist vielmehr eine durch Klebstoff zusammengehaltene breiartige Masse oder jedes Fach für sich ein wachsartiger „Pollenkörper" (Pollinium), welcher zuweilen wieder in einzelne Stückchen „Pollenmassen" (Massulae) zerfallt, die untereinander durch Klebfäden verbunden sind. Die Stellung und die ganze Bildung der Pollenkörper schliesst eine Selbstbefruchtung der Orchi- deen aus , sämtliche Orchideen müssen von Insekten befruchtet werden, daher bleiben die Blüten unserer Gewächshäuser fast immer unbefruchtet. Zur Anlockung der Insekten dienen die Farben der Blüten, die oft 30 60 Tage sich frisch erhalten, der Geruch, Honigabsonderungen u. s. w., selbst die Beweglichkeit der Lippe einzelner Orchideen hat offenbar nur den Zweck, Insekten anzulocken oder festzuhalten.

Säulenfuss. Die Säule hat aber nicht nur die Bestimmung den Befruch- tungsapparat zu tragen, sondern sie giebt auch die Ansatzfläche für die Lippe und zwar in ihrem untersten Teil, welcher oft zu einem sogenannten Säulenfusse sich entwickelt. Während in der einfachen Blüte Kelchblätter und Blumenblätter in ihrem speziellen Kreise stehen, sehen wir zahl- reiche Orchideenarten ihre Lippen schein- bar ganz aus dem gewohnten Kreise herausschieben. Das geschieht durch Verlängerung des Säulenfusses und ist mit am auffalHgsten an Drymoda picta (Fig. 10), wo durch die wagerechte Ver- längerung des Säulenfusses (B, f ) die Lippe und die seitlichen Kelchblätter weit von den Blumenblättern und dem oberen Kelchblatt entfernt sind. Auch G o n g o r a tricolor zeigt ein ähnliches Verhältniss. Hier ist (Fig. Il) der lange Säulen- fuss in anderer Weise Träger der Lippe und der seitlichen Kelchblätter.

Drymoda picta.

Digitized by

Google

14

Sporn. Kinn. Dimorphismus.

Sporn. Verlängert sich der Säulenfuss mit den Rändern der ihm ansitzenden Lippe nach hinten, statt wie in diesen Beispielen nach vorn,

so bildet sich ein Lippensporn (Kronachsensporn, echter Sporn), wie mir ihn an den Blüten von Orchis, Angrecum, Phajus etc. sehen. Zu- weilen tritt der Sporn nicht losgelöst auf, sondern nur als Höhlung in der etwas verdickten Achse neben dem Fruchtknoten z. B. an Sophronitis. Sehr häufig ist es nicht die Lippe, welche die Sporn- bildung bewirkt, sondern die seitlichen Kelchblätter sind mit dem Säulenfuss zu einem spornartigen Gebilde, dem Kinn (mentum) verwachsen, wel- ches von aussen einem stumpfen Sporn gleicht. Kinn. Sehr ausgeprägt ist diese Kinnbildung an Acanthe phippium (Fig. 1 2) und Pescatorea (Durchschnitt

Gongora tricolor.

z.B.

A^fffft.

Fig. 13. Pescatorea.

Fig. 13 d) ZU sehen. Die ungemeine wechselnde sonstige Form der Lippe

findet ihre Besprechung bei den einzelnen Arten und wir können an dieser Stelle nur kurz darauf verweisen, dass die paarigen Blumenblätter, welche demselben Kreise angehören, völlig verschie- den gebildet sind und als einfache Blätter auftreten. Ihnen in der Form oft ähn- lich, nur in der Grösse verschieden, sind die drei Blätter des äussersten Kreises , die Kelchblätter. Unter sich sind die drei Kelchblätter oft derart verschieden , dass das unpaare , obere , anders ge- formt ist, als die seitlichen, öfter aber sind sie vollkommen gleich. Meist sind sie alle drei frei, zuweilen alle drei im Grunde verwachsen (Mas- devallia), oder das obere frei und die seitlichen verwachsen (Restrepia). Dimorphismus. Im allgemeinen zeigen die Orchideen eine erhebliche Gleichmässigkeit der Blüten derselben Art und die Erscheinung des sogen. Dimorphismus der Zweiform der Blüten , welche stets zusammenhängt mit einer abweichenden Entwickelung der Geschlechtsorgane, ist nur sehr vereinzelt bekannt. Charakteristisch treten diese verschieden geformten Blüten auf an Oncidium ornithocephalum, wo neben grossen normal zweigeschlechtigen Blüten völlig verkümmerte, ganz unfruchtbare Blüten auftreten, welchen die Säule und damit Staubgefässe und Stempel vollständig fehlt. Renanthera Lowii zeigt in jeder Traube

Fig. 12. Acanthephippium.

Digitized by

Google

Befruchtung. Frucht. Samen. 15

die ersten Blüten kleiner, breitblättriger, heller, ohne dass eine Verschieden- heit in der Geschlechtsentwickelung vorhanden ist. Diese zeigt sich deut- lich und mit ihr in geradezu wunderbarer Weise die Zweiform, ja sogar Dreiform (Trimorphismus) in den Blüten der Gattung Catasetum und ist dort eingehend besprochen.

Befruchtung. Dass alle diese, in der Fülle ihrer Formen oft so schwer zu erklärenden Erscheinungen der Blüte nur einen und denselben Endzweck haben, eine Befruchtung und damit die Fortpflanzung zu erreichen, erwähnten wir bereits. Der Befruchtungsvorgang ist ein relativ einfacher. Der reife Pollenkörper haftet durch seinen Klebstoff am Rüssel oder einer sonstigen Stelle eines Insekts, welches eine Orchideenblüte besucht und wird beim Wegfluge mitgenommen. In der nächsten Blüte muss das Insekt, um an die Honigstelle zu gelangen, seinen Rüssel, Kopf oder Brust an der Narbe vorbeipressen und streift dabei den Pollen auf die Auffangfläche der Narbe. Es ist nicht notwendig, dass ein ganzer Pollenkörper kleben bleibt, schon ein Bruchstück genügt. Die miteinander verklebten Pollenzellen treiben nun, unter sonst günstiger Bedingung, Pollenschläuche, welche das lockere Ge- webe der Narbe und des unter dieser liegenden Griffelganges durchbohren, bis in die Fruchtknotenhöhle vorwachsen, an die Eizellen sich anlegen, mit ihren Enden in diese eindringen und so die wirkliche Befruchtung vollenden.

Frucht. In langsamer Weise, oft weit über Jahresfrist sich erstreckend, an unseren einheimischen Arten in 2 3 Monaten, entwickelt sich die Frucht und reifen in ihr die Samen. Die Frucht ist, mit ausserordentlich ge- ringen Ausnahmen, eine trockene Kapsel und springt in sechs Längsrissen derartig auf, dass je eine breite Klappe und eine schmale Leiste sich ab- wechseln. Die Klappen bleiben oben und unten miteinander verbunden, so dass eine Art Laterne entsteht. Die zusammengetrocknete Säule bleibt als Spitze auf der Frucht sitzen, meist bleibt auch die ganze Blüten- hülle trocken auf der Fruchtspitze erhalten, mitunter nur die Lippe, Paphiopedilum z.B. wirft alle Blütenblätterreste ab. Fleischige Frucht- kapsel zeigt u. a. Vanilla, dieselben öffnen sich von oben her, aber nur unvollständig.

Samen. Die Winzigkeit der Samen erwähnten wir bereits. Ihr Aus- streuen aus der Kapsel wird noch erleichtert durch Schleuderhaare, welche sich unter veränderten Feuchtigkeitsverhältnissen energisch strecken oder krümmen und dadurch die Samenstäubchen fortschleudern. Um zu ver- hindern, dass ganze Häufchen Samen gleichzeitig aus der Kapsel auf denselben Fleck fallen, sind die Ränder der Kapseln mancher Arten auch nach der Öffnung noch durch ein Fasernetz verbunden, durch welches die Samen gewissermassen durchgesiebt werden. Jeder Lufthauch verweht die winzigen Gebilde; legt sich aber der Sturm ins Mittel, so können sie über ungeheure Gebiete davongetragen werden, und da ihr Bau darauf eingerichtet ist, Nässe und Trockenheit ohne Schaden zu ertragen, so werden sie auch die weiteste und wildeste Reise überstehen , und wenn

Digitized by

Google

l6 Verbreitung. Artenzahl. Gattungen.

sie endlich sich zu Boden senken, sich zur jungen Pflanze entwickeln, wenn anders die lokalen Verhältnisse günstig sind.

Verbreitung. Aus diesem Verhalten erklärt sich die Verbreitung mancher Arten über ungeheure Distrikte, oft mit riesigen Unterbrechungen. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist Eulophidium maculatum, welches in Brasilien, amCongo und auf Mauritius vorkommt. Anderseits sind zahlreiche Arten auf ungemein enge Gebiete beschränkt und haben offen- bar den Punkt, wo sie sich gebildet haben, niemals wesentlich verlassen.

Artenzahl. Die Gesamtzahl der bekannten Orchideenarten wird auf rund loooo veranschlagt. Es ist sehr schwer, auch nur annähernd eine rich- tige Zahl zu gewinnen. Legt man der Art- Umgrenzung die Grundsätze unter, welche Bentham und Hooker für richtig halten, so sinkt die Zahl auf weniger als die Hälfte, schliesst man sich der Auffassung des verstorbenen hochverdienten Professors Reichenbach, des langjährigen Direktors des botanischen Gartens in Hamburg und unbestritten grössten Formenkenners der Orchideen, an, welchem ganz England jede zweifelhafte Orchideenblüte zur Bestimmung sandte, so kann man die lOOOO getrost noch um ein paar Tausend vermehren. Für die Gärtnerei wird der Reichenbachsche Standpunkt noch für lange Zeit der massgebende bleiben und wir können also ruhig mit der grossen Ziffer rechnen.

Von dieser Artenmasse entfallen 80 0/0 auf das Tropengebiet, be- sonders auf die Hochgebirge der Tropenwelt, während in den gemässigten Klimaten die Artenzahl so bedeutend sinkt, dass Europa kaum noch 5%, etwas über 400 Arten, besitzt. Im Norden und auf den Hochgebirgen der gemässigten Zonen verschwinden die Orchideen bis auf einzelne Arten vollständig. Europas Norden besitzt als letzte Orchidee, gewissermassen als Abschiedsgruss der herrlichen Familie, die wunderliebliche Calypso borealis, in unseren Alpen ist die winzige, unscheinbare Chamaeorchis alpina so ziemlich die am höchsten steigende Art.

Gattungen. Ebenso unsicher, fast noch schwankender sogar, wie die Zahl der Arten, ist die Zahl der Gattungen. Lindley und Reichenbach traten für eine Trennung in kleine, d. h. wenig artenreiche, Gattungen ein, wenn nur irgend Merkmale vorhanden waren, welche eine Gruppierung zuliessen. Die Engländer Bentham und Hooker dagegen vertreten auch hier den entgegengesetzten Standpunkt und ziehen soviel als möglich kleine Gattungen in grosse Sammelgattungen zusammen. Die goldene Mitte hält das von Professor Pfitzer in Englers „natürlichen Pflanzenfamilien" 1889 veröffentlichte System. Deswegen ist dieses System für das vor- liegende Buch benutzt worden, und zur leichteren Orientierung über die Verwandtschaftsverhältnisse lassen wir hier mit ganz unbedeutender Abänderung die Gesamtaufstellung aller von Pfitzer angenommenen Orchideengattungen und deren Gruppen folgen. In Kultur sind von den 416 Pfitzerschen Gattungen ungefähr 190.

Digitized by

Google

System. 1 7

Professor Pfitzer's System der Orchidaceae.

1. Diandrae.

(Zwei oder drei fruchtbare Staubbeutel entwickelt).

a. Apostasiinae.

I. Neuwiedia Bl. 2. Apostasia Bl.

b. Cy pripedilinae.

3. Cypripedilum L. em. 4. Selenipedilum Rchb. f. 5. Paphiopedi- lum Pfitz.

IL Monandrae.

(Meist nur ein Staubbeutel fruchtbar).

A. Baaitonae (Pollenmassen mit Schwänzchen am Grunde der Antheren,

welche nie abfallen), c. Ophrydinae.

* Serapiadeae. 6. Ophrys L. 7. Comperia C. Koch. 8. Orchis L. 9. Serapias L. 10. Aceras R. Br. 11. Himantoglossum Spr. 12. Anacamptis Rieh.

** Gymnadenieae. 13. Chamaeorchis Rieh. 14. Herminium L. 15. Coeloglossum Hartm. 16. Nigritella Rieh. 17. Gymnadenia R. Br. 18. Ponerorchis Rchb. f. 19. Stenoglottis Ldl. 20. Holothrix Rieh. 21. Arnottia Rieh. 22. Pla- tanthera Rieh. 23. Bicornella Ldl. 24. Scopularia Ldl. 25. Huttonaea Harv. 26. Bartholina R. Br. 27. Derömeria Rchb. f. 28. Peru- laria Ldl.

*** Habenarieae. 29. Neotinea Rchb. f. 30. Diplomeris Don. 31. Cynosorchis Thou. 32. Habenaria W. 33. Montolivaea Rchb. f. 34. Bariaea Rchb. f.

35. Roesperocharis Rchb. f. **** Satyrieae.

36. PachitesLdl. 37. Forficaria Ldl. 38. Brachycorythis Ldl. 39. Saty- rium Sw. 40. Schizochilus Sond. 41. Platycoryne Rchb. f. 42. Schizo- dium Ldl. 43. Brownleea Harv. 44. Disa Berg. 45. Herschelia Ldl.

46. Monadenia Ldl. ***** Corycieae.

47. Disperis Sw. 48. Pterygodium Sw. 49. Ceratandra Eckl. 50. Corycium Sw.

B. Aorotonae. (Pollenmassen mit Anhängseln an der Spitze der Antheren oder ganz ohne Anhängsel. Antheren meist leicht ab- fallend.)

f Acranthae. (Blütenstand endständig am beblätterten Spross

St ein 's Orchideenbuch. 2

Digitized by V^OOQIC

] 8 System.

oder ein eigener laubblattloser Trieb, aus dessem Grunde dann der nächstjährige Spross hervortritt.)

a. Convolutae. (Laubblätter in der Knospe gerollt, nicht gefaltet. Blattspreite im Alter sich nicht von der Blattscheide trennend, d. Neottiinae.

* Thelymitreae. 51. Thelymitra Forst. 52. Epiblema R. Br.

** Diurideae. 53. Diuris Sw. 54. Orthoceras R. Br. 55. Microtis R. Br.

56. Prasophyllum R. Br. *** Pterostylideae.

57. Caleana R. Br. 58. Drakaea Ldl. 59. Pterostylis R. Br. X% Caladenieae.

60. Acianthus R. Br. 61. Cyrtostylis R. Br. 62. Calochilus R. Br. 63. Eriochilus R. Br. 64. Lyperanthus R. Br. 65. Burnettia Ldl. 66. Caladenia R. Br. 67. Chiloglottis R. Br. 68. Glossodia R. Br.

69. Adenochilus Hook. JJ* Chloraeeae.

70. Chloraea Ldl. 71. Bieneria Rchb. f. 72. Bipinnula Juss.

**♦ Pogonieae. 73. Corysanthes R. Br 74. Pogonia Juss. 75. Pogoniopsis Rchb. f. 75a. Cleistes Rieh. 76. Triphora Nutt. 77, Codonorchis Ldl. 78. Nervilia Gaud. 79 Chlorosa Bl. 80. Cryptostylis R. Br. 81. Stereo- sandra Bl. 82. Lecanorchis Bl. 83. Arethusa L. 84. Galera Bl.

♦*♦ Vanilleae. 85. Epistephium Knth. 86. Galeola Lour. 87. Eriaxis Rchb. f. 88. Cyrtosia Bl. 89. Vanilla Sw.

*♦* Cephalanthereae. 90. Cephalanthera Rieh. 91. Epipactis Rieh. 92. Limodorum Rieh. 93. Epipogon Gmel. 94. Aphyllorchis Bl.

*♦♦ Gastrodieae. 95. Gastrodia R. Br. 96. Leucorchis Bl.

*** Spirantheae. 97. Pelexia Ldl. 98. Baskervillea Ldl. 99. Spiranthes Rieh. 100. Sar- coglottis Prst. loi. Sauroglossum Ldl. 102. Stenorhynchus Rieh. 103. Listera R. Br. 104. Ncottia L.

*♦** Physureae. 105. Vrydagzynea Bl. 106. Cystorchis Bl. 107. Physurus Rieh. 108. Queteletia Bl. 109. Anoectochilus Bl. iio. Herpysma Ldl.

Digitized by

Google

System. ig

III. Zeuxine Ldl. 112. Cheirostylis Bl. 113. Goodyera R. Br. 114. Moerenhoutia Bl. 115. Lepidogyne Bl. 116. Hetaeria Bl. 117. Odontochilus Bl. 118. Myrmechis Bl. 119. Dossinia Morr. 120. Macodes Bl. 121. Haemaria Ldl. 122. Hylophila Ldl. 123. Sala- cistis Rchb. f. 124. Platylepis A. Rieh. 125. Eucosia Bl. 126. Gym- nochilus Bl. 127. Argyrorchis Bl. 128. Yoania Maxim.

**** Cranichideae. 129. WuUschlägelia Reh. f. 130. Pseudocentrum Ldl. 131. Alten- steinia H. B. K. 132. Pterichis Ldl. 133. Cranichis Sw. 134. Gom- phichis Ldl. 135. Stenoptera Prsl. 136. Prescottia Ldl. 137. Man- niella Rchb. f. 138. Ponthieva R Br.

♦♦*♦

JJJJ Tropidieae.

139. Tropidia Ldl. 140. Corymbis Thou. ß. Articulatae (Die Blattspreite trennt sich im Alter von der Blatt- scheide. Blätter in der Knospe gerollt.)

e. Thuniinae.

141. Thunia Rchb. f. 142. Arundina Bl. 143. Bletilla Rchb. f.

144. Trichosma Ldl.

f. Collabiinae.

145. Nephelaphyllum Bl. 146. Collabium Bl. 147. Chrysoglossum Bl. 148. Diglyphosa Bl.

g. Coelogyninae.

149. Josepha Wight. 150. Coelogyne Ldl. 151. Pleione Don. 152. Neogyne Rchb. f. 153. Otochilus Ldl. 154. Pholidota Ldl. 155. Platyclinis Bnth. 156. Sturmia Rchb. f.

y. Duplicatae. (Blätter in der Knospenlage scharf gefaltet).

h. Liparidinae.

157. Malaxis Sw. 158. Microstylis Nutt. 159. Orestia Ridl. 160.

Ephippianthus Rchb. f. 161. Liparis Rieh. 162. Cestichis Thou.

163. Oberonia Ldl. 164. Calypso Salisb. 165. Coralliorrhiza R. Br. i. Polystachyinae.

166. Tipularia Nutt. 167. Acrolophia Nutt. 168. Galeandria Ldl.

169. Oreorchis Ldl. 170. Polystachya Ldl. 171. Ansellia Ldl. 172.

Bromheadia Ldl.

k. Podochilinae.

173. Podochilus Bl. 174. Appendicula Bl.

1. Glomerinae.

175. Earina Ldl. 176. Glomera Bl. 177. Agrostophyllum Bl. 178. Callostylis Bl. 179. Ceratostylis Bl. 180. Cryptochilus Wall, m. Pleurothallidinae.

181. Physosiphon Ldl. 182. Masdevallia R. P. 183. Cryptophoranthus

2* Digitized by V^OOQIC

20 Syitem.

Rodr. 184. Stelis Sw. 185. Scaphosepalum Pfitz. 186. Restrepia H. B. K. 187. Pleurothallis R. Br. 188. Lepanthes Sw. 189. Octo- meria R. Br. 190. Brachionidium Ldl. n. Laeliinae.

* Ponereae. 191. Isochilus R. Br. 192. Tetragamestus Rchb. f. 193. Scaphy- glottis Popp, et Endl. 194. Ponera Ldl. 195. Hexadesmia A. Brgn. 196. Octadesmia Bnth. 197. Coelia Ldl. 198. Hexisea Ldl. 199. Ambiostoma Scheidw. 200. Seraphyta Fisch. Mey. 201. Diothonaea Ldl. 202. Arpophyllum Llav. Lex. 203. Hartwegia Ldl.

** Cattleyeae. 204. Epidendrum L. 205. Diacrium Ldl. 206. Cattleya Ldl. 206»- Laeliocattleya Rolfe. 207. Laelia Ldl. 208. Schomburgkia Ldl. 209. Brassavola R. Br. 210»- Sophrocattleya Rolfe. 210. Sophronitis Ldl. 211. Meyracyllium Rchb. f. 212. Leptotes Ldl. o. Sobraliinae.

213. Elleanthus Prsl. 214. Sertifera Ldl. 215. Sobralia R. P. 216. Fregea Rchb. f. 217. Calopogon R. Br. 218. Hexalectris Raf.

j- j" Pleuranthae. (Blütenstand seitenständig am be- blätterten Spross). a. Convolutae (Blätter in der Knospe gerollt).

O Homoblastae (Stamm garnicht knollig verdickt oder mehrere Internodien gleichmässig verdickt, nicht ein einzelnes Stammglied als Luftknolle verdickt).

p. Phajinae.

219. Phajus Lour. 219a Phajocalanthe Rolfe. 220. Calanthe R. Br. 221. Preptanthe Rchb. f. 222. Limatodes Ldl. 223. Calanthidium Pfitz. 224. Tainia Bl. .225. Chysis Ldl. 226. Ipsea Ldl. 227. Ploco- glottis Bl. 228. Bletia R. Br. 229. Spathoglottis Bl. 230. Aplectrum Nutt. 231. Acanthephippium Bl. 232. P. Anthogonium Ldl. 233. Pachystoma Bl.

q. Cyrtopodiinae.

234. Geodorum Jacks. 235. Lissochilus R; Br. 236. Eulophia R. Br. 237. Cremastra Lindl. 238. Dactylostalix Rchb. f. 239. Ptero- glossaspis Rchb. f. 240. Cyrtopodium R. Br. 241. Go venia Ldl.

242. Warrea Ldl. r. Catasetinae.

243. Mormodes Ldl. 244. Catasetum Rieh. 245. Cycnoches Ldl. s. Lycastinae.

246. Anguloa R. P. 247. Lycaste Ldl. 248. Paphinia Ldl. 249. Xylobium Ldl. 250. Batemannia Ldl. 251. Bifrenaria Ldl. t. Gongorinae.

252. Lacaena Ldl. 253. Peristeria Hook. 254. Acineta Ldl. 255.

Digitized by

Google

System. 2 1

Coeliopsis Rchb. f. 256. Sieveldngia Rchb. f. 257. Lycomormium

Rchb. f. 258. Coryanthes Hook. 259. Paradisanthus Rchb. f. 260.

Aganisia Ldl. 261. Stanhopea Frost. 262. Stanhopeastrum Rchb. f.

263. Chrysocycnis Rchb. f. 264. Polycycnis Rchb. f. 265. HouUetia

A. Brong. 266. Regelia Rchb. f. 267. Schlimia Planch. Ldl. 268.

Gongora R. P. 269 Cirrhaea Ldl. u. Zygopet alinae.

270. KöUensteinia Rchb. f. 271. Colax Ldl. 271» Zygocolax

Rolfe. 272. Zygopetalum Hook. 273. Zygosepalum Rchb. f. 274.

Galeottia A. Rieh. 275. Eriopsis Ldl.

ß, Duplicatae (Blatt in der Knospenlage einfach gefaltet, nicht gerollt).

^ Sympodiales (Jährlich erscheint e i n meist in wenig Monaten völlig ausgebildeter seitlicher Spross, der nur ausnahmsweis im folgenden Jahr an der Spitze weiter wächst. Die Sprosse bilden ein Sympodium). V. Dendrobiinae.

276. Latourea Bl. 277. Dendrobium Sw. 278. Aporum Ldl. 279.

Eria Ldl. 280. Porpax Ldl. 281. Phreatia Ldl. w. Bolbophyllinae.

282. Drymoda Ldl. 283. Monomeria Ldl. 284. Sunipia Ldl. 285.

Jone Ldl. 286. Cyrrhopetalum Ldl. 287. Bolbophyllum Thou. 288.

Bolbophyllaria Rchb. f. 289. Megaclinium Ldl. 290. Trias Ldl.

291. Epicranthes Bl. 292. Dendrochilum Bl. 293. Osyricera Bl.

294. Acrochaene Ldl. 295. Panisea Ldl. X. Thelasinae.

296. Thelasis Bl. 297. Acriopsis Reinw. y. Cymbidiinae.

298. Grammatophyllum Bl. 299. Wailesia Ldl. 300. Dipodium R. Br.

301. Eulophiopsis Pfitz. 302. Cyperorchis Bl. 303. Cymbidium Sw.

304. Grammangia Rchb. f. 305. Grobya Ldl. z. Thecostelinae.

306. Thecostele Rchb. f. 307. Stenia Ldl. aa. Maxillariinae.

308. Mormolyce Fzl. 309. Maxillaria R. P. 310. Scuticaria Ldl.

311. Camaridium Ldl. 312. Ornithidium Salisb. 313. Trigonidium

Ldl. 314. Eulophidium Pfitz. bb. Oncidiinae.

* Notylieae.

315. Telipogon H. B. K. 316. Trichoceros H. B. K. 317. Macradenia

R. Br. 318. Warmingia Rchb. f. 319. Notylia Ldl. ** Jonopsideae.

320. Trichocentrum Poepp. Endl. 321. Papperitzia Rchb. f. 322.

Digitized by

Google

2 2 System.

Rodriguezia R. P. 323. Jonopsis H. B. K. 324. Scelochilus Bl. 325. Comparettia Poepp. Endl. 326. Plectrophora Pocke. 327. Diadenium Poepp. Endl. 328. Chaenanthe Ldl. 329. Saundersia Rchb. f. 320. Brachtia Rchb. f.

*J Adeae. 331. Ada Ldl. 332. Mesospinidium Rchb. f. 333. Neodryas Rchb. f. 334. Sutrina Ldl. 335. Trizeuxis Ldl. 336 Quekettia Ldl. 337. Cohniella Pfitz.

JJ Trichopilieae. 338. Trichopilia Ldl. 339. Heicia Ldl.

*JJ Aspasieae. 340. Aspasia Ldl. 341. Dignathe Ldl. 342. Cochlioda Ldl.

{JJ Odontoglosseae. 343. Zygostates Ldl. 344. Hofmeisterella Rchb. f. 345. Ornithocephalus Hook. 346. Phymatidium Ldl. 347. Odontoglossum H. B. K. 348. Abola Ldl. 349. Gomeza R. Br. 350. Palumbina Rchb. f. 351. Brassia Ldl. 352. Miltonia Ldl. 352»- Miltoniopsis Rolfe. 353. Oncidium Sw. 354. Lockhartia Hook. 355. Cryptarrhena R. Br. 356. Sigmatostalix Reh. f. 357. Solenidium Ldl. 358. Chytroglossa Rchb. f. cc. Huntleyinae.

359. Promenaea Ldl. 360. Kefersteinia Rchb. f. 361. Chondrorr- hyncha Ldl. 362. Cheiradenia Ldl. 363. Warscewiczella Rchb. f. 364. Pescatorea Rchb. f. 365. BoUea Rchb. f. 366. Huntleya Batem.

367. Chaubardia Rchb. f.

^^^ Monopodiales (Der Trieb wächst dauernd viele Jahre lang an der Spitze weiter. Nebenzweige fehlen oder sind nebensächlich. Blüten in den Blattachseln des langen monopodialen Triebes), dd. Dichaeinae.

368. Dichaea Ldl. 369. Dichaeopsis Pfitz. ce. Sarcanthinae.

* Pachy phylleae. 370. Pachyphyllum Ldl. 371. Nasonia Ldl. 372. Centropetalum Ldl.

** Aerideae. 373. Diplocentrum Ldl. 374. Renanthera Lour. 375. Esmeraldia Rchb. f. 376. Vandopsis Pfitz. 377. Luisia Gaudich. 378. Cottonia Wight. 379. Stauropsis Rchb. f. 380. Polychilos Kühl. Hass. 381. Phalaenopsis Bl. 382. Doritis Ldl. 383. Sarcanthus Ldl. 384. Cleisostoma Bl. 385. Echioglossum Bl. 386. Microsaccus Bl. 387. Schoenorchis Bl. 388. Saccolabium Bl. 389. Ceratochilus Bl. 390. Acampe Ldl. 391. Uncifera Ldl. 392. Vanda R. Br. 393. Angrecum Thou. 394. Aerangis Rchb. f. 395. Macroplectrum Pfitz. 396. Poly-

Digitized by

Google

System. Einfuhr der Orchideen. 23

rhiza Pfitz. 397. Campylocentrum Benth. 398. Oeonia Ldl. 399. Listrostachys Rchb. f. 400. Mystacidium Ldl. 401. Cryptopus Ldl. 402. Dendrophylax Rchb. f. 403. Taeniophyllum Bl. 404. Chilochista Ldl. 405. Aerides Lour. 406. Grosourdya Rchb. f. 407. Sarcochilus R. Br. 408. Camarotis Ldl. 409. Rhynchostylis Bl. 410. Aeranthus Ldl. 411. Trichoglottis Bl.

Ungenügend bekannte Gattungen.

412. Hemipilia Ldl. (Habenarieae) ? 413. Gastroglottis Bl. (Liparidinae).^ 414. Androchilus Liebm. (Liparidinae) ? 415. Oliveriana Rchb. f. (Trichopilieae) ? 416. Erycina Ldl. (Jonopsideae .^).

Einfuhr der Orchideen.

Die tägliche Gewohnheit, unsere Gewächshäuser und aus ihnen unsere Verkehrsräume mit einer steten Fülle köstlicher Orchideenblüten geschmückt zu sehen, lässt uns vergessen, dass der Zustand von heut ein noch sehr jugendlicher ist, dass es eine Zeit gab, wo der Besitz tropischer Orchideen ein Luxus ersten Ranges war und eine Zeit, wo man die Orchideen unserer Gewächshäuser an den Fingern herzählen konnte, ohne sich dabei fremder Hände zu bedienen.

Wenig mehr als ein Jahrhundert ist es her, dass die erste tropische Orchidee ihren Einzug in unsere Gewächshäuser hielt und bezeichnend genug dieser Erstling war keine gärtnerische Schönheit, sondern Va n i 1 1 a p 1 a n i f o 1 i a , welche 1 765 lebend nach London gebracht wurde. Fast mit ihr zugleich erschienen in London einige Epidendrum, von welchen Miller im „Dictionary of Gardening" 1768 sagt „Diese Pflanzen können auf keine bis jetzt bekannte Art im Boden kultiviert werden, trotz dessen konnten sie zum Treiben gebracht werden und brachten sehr schöne Blüten von ungewöhnlicher Form hervor.** Drei amerikanische Arten, welche er sorgfältig in Töpfe pflanzte, brachten zwar Blüten, starben aber bald darauf. 1 780 brachte Dr. Fothergill von China PhajusTankervilleae und C y m b i d i u m ensifolium mit nach England und kultivierte sie glücklich. Darauf folgte 1787 die erste Blüte von Epidendrum ciliare in Kew und im Oktober 1788 blute dort das erste Epidendrum fragrans. Das Verzeichnis von 1795 vom botanischen Garten in Kew zählt schon 15 hauptsächlich westindische E p i d e n d r u m auf, kultiviert „in sehr hoher Wärme und mit halbverfaulter Rinde für die Wurzeln.** Ein Jahr später wird in Kensington Cymbidium aloifolium kultiviert „in Lehm und Haideerde im Lohbeet des Warmhauses.** Natürlich gefiel dem armen Dinge diese Behandlung nicht, die meisten Exemplare gingen ein, dagegen blühte „sonderbarer Weise** ein Exemplar, welches die Firma Greenwood und

Digitized by

Google

24

Einfuhr der Orchideen.

Wyke in Kensington nicht im Lohbeet braten Hess, sondern auf den Flur des Warmhauses stellte.

Dann tritt eine lange Pause ein, bis 1809 die Horticultural Society of London ins Leben tritt und Loddiges die Orchideen aufnimmt (18 12) und von Roxburgh aus Indien die erste Van da, die ersten Aerides, das erste Dendrobium erhält. Gleichzeitig bringt ein Reisender von Montevideo Oncidium bifolium mit und erzählt, dass er die Pflanze ohne Erde in der Cabine hängend gehabt habe und sie unterwegs lustig geblüht habe; aber niemand glaubt dem Ärmsten diese unglaubliche Münch- hauseniade. Dann aber kommt der Umschlag. 1817 sagt das Botanikal Register von Sarcanthus paniculatus freilich noch: diese Luft- pflanzen besitzen die Fähigkeit einfach aufgehängt zu wachsen. Aber eine solche Isolierung (von den ernährenden Stoffen) kann niemals als Leben betrachtet werden, sondern nur als ein Hinfristen „wie es ein Karpfen thun kann, der aus dem Wasser genommen und in eine feuchte Zelle gelegt wird.** Fairbairn, Gärtner in Claremont, ist der erste (1813), welcher Orchideen in hängenden Kästen kultiviert, mit einem Wasserfass daneben, in welches er sie sechs- bis siebenmal am Tage eintaucht. So bringt er 1813 Aerides odoratum und einige Jahre später Renan- thera coccinea zur Blüte. Die Reisenden dieser Zeit, Harrison, Wallich und Lindley an der Spitze, berichten unglücklicher Weise stets von der Hitze und Feuchtigkeit der Landstriche, wo sie Orchideen finden und infolge davon glaubt die Gärtnerei die Orchideen nicht heiss und nass genug behandeln zu können. Für ein halbes Jahrhundert wird dadurch England, wie Hooker sagt, „das Grab der tropischen Orchideen.**

Erst 1830 beginnt eine etwas vernünftigere Richtung und zwar ist es Joseph Cooper, Gärtner des Earl Fitzwilliam zu Wentworth, welcher als der erste den Orchideen frische Luft zukommen lässt und vernünftige Wärmegrade. Aber noch beherrscht die alte Schule den Garten und noch 1861 nennt Batemann die englische Methode, unter welcher alle die Schätze sterben, welche Ross aus Mexiko, Linden von den Cordilleren Neu -Granadas brachte, eine „unglaubliche Tollheit.** Die an Ort und Stelle geschöpften Kenntnisse der Wachstumsweise der Orchideen haben dann endlich die Besserung herbeigeführt, in welcher wir uns jetzt glück- licher Weise befinden.

Mit dem Jahre 1840 etwa beginnt auch die Einfuhr wirklich schönblühen- der Orchideen. Warscewicz, Roezl, Schlim, Batemann, Wagener bringen die kostbaren Oncidium, Cattleya, Odontoglossum, Masdevallia u. s. w. aus Amerika nach Europa und von Asien her ziehen Vanda, Phalaenopsis, Dendrobium, Paphiopedilum etc. bei uns ein. Der gärtnerische Handel, leider noch lange nicht die Handelsgärtnerei, bemächtigt sich der Orchideen und überall hin ziehen Sammler aus, neue Orchideenschätze zu holen. Die hohen Preise lassen das „Geschäft** als ein glänzendes erscheinen und natürlich sind es ideal veranlagte Deutsche

Digitized by

Google

Einfuhr der Orchideen.

25

oder wie Warscewicz und Roezl in Deutschland aufgewachsene Männer, weiche Leben und Gesundheit in die Schanze schlagen, um ihrer Reiselust zu genügen und für ein Butterbrot England und Belgien zu bereichern. Denn wahrlich ein hartes Stück Arbeit ist dieses Sammeln von Orchideen. Soweit die Kultur reicht, ist keine der schönen Arten zu finden, das einsame Hoch- gebirge mit all seinen Gefahren, der dichte Urwald mit all seinen Heim- tücken, das sind die Plätze, wohin der Sammler vordringen muss, will er nennenswerte Beute machen. Dazu kommt, dass er das Sammeln in der Ruhezeit der Orchideen, also in der ungesundesten Jahreszeit betreiben muss, wenn er nicht alle Wahrscheinlichkeit gegen sich haben will, dass die Pflanzen gut ankommen. Wie wenige Orchideen es überstehen, in der Blütezeit oder der Triebperiode vom Standort gerissen und in Kultur gebracht zu werden, das lehren uns schon unsere einheimischen Arten. Der Sammler tropischer Orchideen ist in den meisten Fällen gezwungen, die für ihn wichtigen Standorte zur Blütezeit aufzusuchen, um sich über den Wert der Formen zu orientieren und zwei bis drei Monate später nochmals an denselben Platz vorzudringen, um die nun zur Ruheperiode gehenden Pflanzen zu sammeln oder sammeln zu lassen. Denn für den Europäer ist es meist unmöglich, die in den Kronen der Urwaldriesen wachsenden Arten selbst herabzuholen und das Fällen der Bäume nimmt sich zwar auf dem Papier als ein recht einfaches Mittel aus, nur lässt es sich meist nicht anwenden. Der kletterkundige Eingeborene wird in den meisten Fällen der wirkliche Sammler sein, nachdem der Europäer oft nur durch das Femrohr die Pflanzen gesehen hat.

Dem Sammeln folgt der Transport mit all seinen Schwierigkeiten und Unfällen. Die oft zarte Ware muss viele Tage lang in Säcken, an den Seiten der Maultiere hängend, transportiert werden, ehe es möglich ist, sie in Kisten oder, wenn das Glück gut ist, in Wardschen Kästen stark gearbeiteten, gut schliessenden Hartholzkästen mit fast lufldicht abschliessenden dicken Glasplatten dem Seetransport zu übergeben. Und welche Unglückszufälle spielen auch dann noch ! Wir wollen nur aus eigener kurzer Erfahrung berichten. 1878 gelangten die ersten Knollen von Amorphophallus Titanum nach Breslau, gut gesammelt, gut gepackt, aber von Amsterdam bis Breslau mussten sie 18® Kälte durch- machen, so dass wir sie als „Gefrornes" erhielten. 1881 wurde aus Ver- sehen eine von Australien kommende Kiste in Aden ausgeladen und blieb dort acht Wochen in der vollen Tropenglut stehen, ehe sie bemerkt und dem nächsten Dampfer übergeben wurde. Wie der Inhalt aussah, ist leicht einzusehen. 1882 gingen für Privatrechnung gebrachte 20000 Stück Oncidium crispum vom Sammler begleitet durch unsere Hände ; trotz der guten Packung und raschen Reise war über ein Drittel tot, ein zweites Drittel starb zusehends und inzwischen waren die Preise durch den eng- lischen Massenimport derart gesunken, dass der glückliche (f ?) Sammler noch nicht einmal die Kosten der Überfahrt zurückerhielt. Er verschwor

Digitized by

Google

26 Einfuhr der Orchideen.

es hoch und teuer, jemals wieder Orchideen in Kolumbien zu sammeln. 1888 kam eine 500 -Stückkiste Odontoglossum crispum und irgend eine schöne Cattleya an, die Odontoglossen waren sämtlich wertvolles Untersuchungsmaterial für Aschenbestimmungen , die Cattleyen starben erst nach und nach. Was wir im kleinen erlebt, das kennt jeder Orchideen- importeur im grossen, und das Verlustkonto weist oft recht harte Ver- luste nach.

Trotz dessen steigt die Einfuhr von Orchideen zusehends und mit ihr sinken die Preise und werden die Orchideen jedermann zugänglich. Während Deutschland noch vor zehn Jahren nur auf dem Umwege über England oder Belgien sein Orchideenmaterial erhielt, haben wir heute bereits eine Anzahl direkt importierender deutscher Gärtner, welche uns gute Ware für billiges Geld liefern. Für Ostdeutschland hat die sehr thätige Firma H. Dammann jr. in Breslau ein Einfuhrcentrum ersten Ranges geschaffen und in ihren grossen Kulturräumen kann man fort- gesetzt ankommende Orchideen in ihrem Erholungsstadium massenhaft beobachten.

Diese Erholung vollzieht sich heut ungemein einfach. So rasch als möglich werden die ankommenden Kisten entleert, welche die Orchideen entweder an Querstangen festgebunden oder im trocknen Zustande in trockene Spähne verpackt enthalten. Diese beiden Packmethoden verhindern das gegenseitige Beschädigen der Pflanzen durch Stoss und Reibung und die Fäulnis, welche nie ausbleibt, wenn feuchtes Packmaterial oder feuchte Ware versandt wird. Die Orchideen werden rasch geprüft, mit scharfem Schnitt von allem Faulen und Verdächtigen gesäubert und im schattigen Gewächshause auf und unter den Stellagen, wie es der Raum erlaubt, ausgebreitet. Die feuchte Luft und ein wenn nötig leichtes Anfeuchten der Angekommenen bringt bald die Entscheidung, ob die Lebenskraft gross genug ist, die Pflanze zu erhalten oder ob sie nur nach Europa kam, um fern der Heimat im Elend zu sterben. Zeigt sich nur ein Schimmer von Erholung, so werden die Pflanzen sorgfaltiger geputzt und feuchter gehalten, bis wirkliches Durchbrechen der jungen Triebspitzen ihr Wachstum verkündet, dann werden sie in weitere Kultur genommen und sind rasch „etablierte Exemplare" wie der Deutsche für „wachsende Stücke" sagt.

Dann erst beginnt die Forschung nach dem eigentlichen Wert der gebrachten Formen, auf welche freilich der Grossimporteur nur selten sich einlassen kann. Dieser ist genötigt, seinem Sammler zu glauben, welcher ihm neben dem Artnamen, der ja in den meisten Fällen leicht kontrollierbar ist, auch in der nicht blühenden Pflanze, noch spezielle Mitteilungen über Sortenverschiedenheiten, abweichende Blütenfarbungen u. s. w. giebt. Lange, che ein Transport Orchideen seine ersten Blüten auf europäischem Boden entfaltet, ist er meist schon in dritte Hand über- gegangen, denn der Importeur muss darauf halten, sein Lager so rasch

Digitized by

Google

Kultur der Orchideen.

27

als möglich wieder zu räumen. Er giebt die angekommene Ware im Dutzend oder Hundert oder Tausend in zweite Kulturhand ab, von der aus meist erst der Detailverkauf stattfindet. Unsere deutschen Importeure haben glücklicher Weise noch die lobenswerte Eigenschaft, nicht nur im Hundert zu rechnen, sondern auch den Liebhaber mit einzelnen Exemplaren gern und willig zu versorgen.

In der Formenbestimmung ist durch Reichenbachs Tod eine für lange Zeit schwer fühlbare Lücke gerissen. Man mag über seine Haarspalterei de mortuis nil nisi bene denken wie man will, ebenso wie über seine unumwundene, oft ausgesprochene Überzeugung, dass nur England Boden für Orchideenkultur sei, seine unglaublicheFormenkenntnis , durch fünfzig Jahr Spezialstudien erreicht, fehlt uns Deutschen gerade so wie den Engländern, bei welchen sein Name so heimisch war, dass sie ihn fortliessen und ihn nur einfach „der Professor* titulierten. „Der Professor sagt" war für den englischen Orchideenmann ein „Roma locuta est" oder wie es im deutschen Umgangston lauten würde, „da giebt es nichts mehr."

Hoffen wir, dass es abermals deutsche Wissenschaft sein wird, welche die Führung auf diesem Spezialgebiet übernimmt, wie es wesent- lich deutsche Thatkraft ist, welche uns die herrlichsten aller Blüten in so reicher Auswahl für unsere Gewächshäuser aus der Ferne heimbringt.

Kultur der Orchideen,

Welche Wandlungen die Kulturmethode der Orchideen durchgemacht hat, ehe sie auf den heutigen einfachen Standpunkt des möglichst ge- treuen Anlehnens an die natürlichen Verhältnisse gelangt ist, unter welchen die Orchideen in ihrer Heimat leben, haben wir schon gelegentlich der Besprechung der Einfuhr der Orchideen (Seite 23) hervorgehoben. Hier wollen wir zunächst kurz auf die Anzucht der Orchideen aus Samen zurückkommen.

Aussaat. Wie schon oben erwähnt, sind die Orchideen in der Heimat ausschliesslich auf Fremdbefruchtung durch Insekten angewiesen. Dieser Umstand ist ein Fingerzeig für die Leichtigkeit, mit welcher eine künstliche Befnichtung durch Menschenhand bewirkt werden kann. Die grossen Pollenkörper oder deren Bruchstücke sind mit Leichtigkeit auf die Narbe zu übertragen, welche überall offen daliegt und deren Aufnahmefähigkeit der Kenner an dem eigenartig feuchten Schimmer der Oberfläche erkennt. Ist die Übertragung geschehen, so ist die Blüte vor dem direkten Bespritzt- werden zu bewahren, was in den meisten Fällen ja schon ohnehin ge- schieht, weil die meisten Orchideenblüten durch Spritzen leiden und fleckig werden. Dann heisst es sich einfach in Geduld fassen und den

Digitized by

Google

28 Kultur der Orchideen.

Reifepunkt der Frucht abwarten, deren Ausbildung man etwas befordern kann, indem man die volle Sonne auf sie einwirken lässt. Öffnet sich die Kapsel endlich, so wird jedes Samenstäubchen sorgfaltig gesammelt und die ganze Ernte bald ausgesät. Für diese Aussaat schlagen die englischen Züchter vor, bisher sind es fast ausschliesslich Engländer, welche sich dieser mühsamen Arbeit unterzogen haben, die Samen ein- fach auf einen Holzklotz oder auf das Moos auszusäen, auf welchem eine andere Orchidee bereits wächst. Es ist das jedenfalls ein sehr primitives Vorgehen und bessere Erfolge sicher zu erwarten, wenn die Samen für sich auf vor dem Verschimmeln gesicherter Rinde oder auf mit frischem Sphagnum belegte Schalen ausgesät werden. Jedenfalls darf keinerlei Bedecken der Samen stattfinden und das Anfeuchten der Unterlage muss derartig geschehen, dass die Stäubchen nicht weggeschwemmt werden. Zeigen sich die ersten Fäserchen des knollig anschwellenden Samen- kornes (Seite 2), so wird sofort mit dem Pikieren vorgegangen, indem die entstehenden Pflänzchen mit der Pinzette aufgenommen und auf frisches Sphagnum übertragen werden. In der Regel wird dies erste Pikieren tropischer Orchideen 10 15 Monate nach dem Tage der Aus- saat stattfinden können. Je nach den Wachstumsfortschritten wird 3 bis 6 Monate später ein zweites Übertragen in abermals frisches Sphagnum geboten erscheinen, und wenn die Pflänzchen am Ende des zweiten Jahres ihre ersten Wurzeln entwickeln und ihren ersten normalen Trieb bilden, ist es Zeit sie einzeln in kleinste Töpfchen zu übertragen und von nun an wie jede in regelmässigem Wuchs befindliche Art zu behan- deln. In den meisten Fällen liegen zwischen Aussaat und erster Blüte 5 6 Jahre, oft aber dauert es auch ein paar Jahre länger, ehe dies freu- dige Ereignis eintritt, welches dem Züchter darüber Quittung leistet, ob seine Mühe belohnt wird oder ob er vergeblich Jahre lang gearbeitet hat. Jede Kreuzung zweier Pflanzenarten ist geeignet die Formengrenzen der Eltemarten nach allen Richtungen hin zu erschüttern. Erstens wachsen alle Bastarte leichter als die Elternarten, gärtnerisch schon ein ausser- ordentlicher Vorteil, zweitens pflegen die Blüten der Bastarte diejenigen der Eltern an Grösse zu übertreffen und drittens kommt es sehr häufig vor, besonders bei weiter fortgesetzten Kreuzungen, sogenannten Rück- kreuzungen, dass auch die Farben und Formen der Eltern „erschüttert" werden, dass nicht nur Kreuzungsprodukte entstehen, welche zwischen beiden Eltern die Mitte halten oder sich der einen oder andern Grund- art mehr anlehnen, sondern dass thatsächlich neue Farben und Formen auftauchen. Zahlreiche Gartenpflanzen geben hierzu Belege. Primula pubescens, die Aurikel der Gärten, ist hervorgegangen aus einer gelb- blühenden und einer rotblühenden Art, welche Fülle von Farben aber zeigen die heutigen Aurikeln ! Noch klassischer ist vielleicht das Zeugnis der Gartenprimel, deren Eltemarten beide gelb blühen. Die Formen- änderungen der Fuchsien sind gleichfalls weit über die Grenzen der

Digitized by

Google

Temperatar. 29

Eltern hinausgehend, ganz abgesehen von der Färbung, und niemand wird aus den Formen vieler unserer heutigen Äpfel oder Birnen die Ur- formen heraus erkennen, welche die wilden Äpfelarten oder Birnenarten besassen, aus denen unsere Kulturformen hervorgegangen sind. Die Hoff- nung auf derartige Neu-Erscheinungen ist es, welche den Wert der Kreuzungsarbeit auch für die Orchideen als einen hohen erscheinen lässt, das Zwischenprodukt, welches rechnungsmässig erlangt wijd, ist etwas Gutes, das Neuprodukt, welches eintreten kann, ist das Bessere.

Die normale Behandlung, unter welche der erstarkte Sämling etwa im dritten Lebensjahre gelangt, ist gleichzeitig die Behandlung, welche den Orchideen überhaupt zuteil werden muss. Hierfür ist die erste und unerlässliche Bedingung, dass der Kultivateur weiss, welche Tempe- raturen, welche Feuchtigkeitsmenge, welche Boden- oder Unterlagen- Verhältnisse seine Pfleglinge bedürfen. Der Fehler, welcher durch ein Jahrhundert in der Orchideen-Kultur begangen wurde, indem die Orchi- deen in Schwitzkästen gesteckt wurden, ist nicht der Unerfahrenheit unserer gärtnerischen Vorfahren zuzuschreiben, sondern er musste her- vorgehen aus den wunderlich falschen Mitteilungen, welche die in den Tropen sammelnden Reisenden nach der Heimat übersandten über die Hitze, die ewige Feuchtigkeit, den ewigen Schatten, welcher an den Fund- orten der Orchideen herrschen sollte. Heute stehen uns fast aus allen Teilen der Welt genaue Angaben zu Gebot über die Jahrestemperaturen im Durchschnitt und über die Extreme der Temperaturen; wir wissen, dass die Tropennächte nicht nur frisch, sondern oft direkt kalt sind, dass den heissen Monaten erheblich kühlere gegenüberstehen, und dass ebenso den nicht nur feuchten^ sondern schwimmend nassen Perioden stellenweis dürr-trockene folgen. Ebenso sonderbar wie die Sammler der dreissiger und vierziger Jahre über Wärme und Regen berichteten, sind die Nach- richten über den ewigen Schatten. Sicher herrscht in der Tiefe des Ur- waldes ein echtes Schattenleben, aber die Orchideen unserer Kulturen leben nicht am Boden der Wälder, sondern hoch oben in den Baumwipfeln und die Sammler von heut berichten ofl genug, dass sie die köstlichsten Blüten an Standorten fanden, welche der vollen Sonne schutzlos preis- gegeben waren.

Temperatur. Was die Temperaturen anbetrifft, so lassen sich heut, abgesehen von den im freien Lande oder frostfrei im Kasten über- wucherten Arten vier Kulturgruppen festhalten, in welche sich leicht alle in unseren Glashäusern gepflegten Arten unterbringen lassen.

Da ist zunächst eine Kalthaus -Abteilung, deren Wintertemperatur sich auf 3 4 ^ R. hält, als Kulturraum für die wenigen aus den kühleren Strichen Chinas und Japans stammenden Arten, dann die Odo n to- glos sum- Abteilung mit etwa 6^ als niedrigster Temperatur, ein Raum für die Orchideen, welche etwa mit Cattleya dasselbe Wärmebedürfnis haben, also nicht unter 10 ^ sinken dürfen, und schliesslich einen wirklich

Digitized by

Google

30 Kultur der Orchideen.

warmfeuchten Raum für die Bewohner des tropischen Asiens: Vanda, Aerides u. s. w. Die speziellen Angaben darüber, welche Temperaturen den einzelnen Gattungen oder Arten zusagen, finden sich in der Be- sprechung der botanischen Merkmale beigefugt.

Schatten. Hand in Hand mit dem Wärmebedürfnis geht die Verteilung von Licht und Schatten. Während ursprünglich den Orchideen fast jedes Lichtverlangen abgesprochen wurde, weil sie im „ewigen Schatten" wachsen sollten, fiel ein Teil der Kultivateure später ins gerade Gegenteil und verbannte jeden Schattenstrich von den Orchideenhäusern. Eins dieser Extreme ist so falsch wie das andere und die goldene Mitte der richtige Weg. Im allgemeinen kann heut wohl gesagt werden, dass während der Entwickelung des jungen Triebes also während der Regenzeit ihrer tropischen Heimat alle Orchideen ein wirkliches Bedürfnis nach Schatten haben. Auch der entwickelten Blüte ist die Einwirkung der Sonne durch die Glaswände unserer Häuser entschieden nicht zuträglich, wenn aber die Blüte vorüber ist und damit die sogenannte Ruheperiode eintritt, dann vertragen die meisten Arten Sonne und ein grosser Teil von ihnen muss sogar der direkten vollen Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden, wenn er sich überhaupt entwickeln soll. Fast alle Arten der mittleren Höhenlagen des subtropischen Amerika und schon nicht mehr im Küsten- gebiet wachsende Ostindier, vorzüglich aber die Afrikaner und Australier müssen wörtlich „gekocht" werden von der Sonne. Nur die im ewig feuchten Gürtel Ostindiens wachsenden echtesten Tropenkinder, die Anoectochilus und Verwandte, eine Anzahl Vandeen und ähnliche haben ein sehr geringes Verlangen nach direkten Sonnenstrahlen, aber auch sie verlangen volles Licht. Von diesem Standpunkte aus regelt sich die Schattenfrage daher kurz dahin: in allen zweifelhaften Fällen sei man vorsichtig und gebe lieber etwas mehr Schatten , als zu wenig. Wie und womit man Schatten geben soll, das hängt wesentlich ab von der Kon- struktion der Gewächshäuser. Ein Schattenanstrich, welcher für den ganzen Sommer das Licht bricht, ist auf die Fenster von Orchideen- häusern nicht zu empfehlen, auch das Beschatten mittelst Leinwanddecken ist wenig rätlich, am besten sind Schattendecken in der Form von Stab- rollen oder von schräg auf Rahmen genagelten Stäben. Diese Vorrich- tungen brechen die direkte Strahlung, mildern die Hitze und lassen doch genügend Licht ins Haus.

Feuchtigkeit. Die feste Bauart der Orchideenblätter, das Glatte, Ledrigc ihrer Oberfläche sowohl wie derjenigen der Scheinknollen weist überzeugend darauf hin, dass diese Pflanzen in der Heimat darauf einge- richtet sind, erhebliche Trockenperioden durchzumachen. Die Bildung der fleischigen Stämme, der Scheinknollen, ist ja überhaupt nur dahin zu deuten, dass sie Reservoire sind, in welchen die Pflanze Nährstoffe und ein gewisses Quantum von Feuchtigkeit für nahrungsarme, d. h. trockene Zeiten ablagert und aufspeichert. Daraus geht hervor, dass die Wasseraufnahme auch der

Digitized by

Google

Feuchtigkeit. Luft. -i j

kultivierten Orchideen eine im Laufe des Jahres erheblich wechselnde ist und dass der Kultivateur sich nach dieser Verschiedenheit richten muss, wenn er nicht von vornhinein auf einen Erfolg der Kultur ver- zichten will. Da die Wasseraufnahme der Orchideen nicht nur durch die Wurzeln, sondern zu einem sehr grossen Teile durch die Oberfläche der Blätter und Stämme oder Knollen erfolgt, so ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft von fast ebenso grosser Bedeutung wie das Giessen selbst. Dieses Feuchtigkeits- Atmen ist auch während der Ruheperiode von grosser Bedeutung, denn da, wo in den Tropen tagsüber die Sonnenglut Trockenheitsgrade schafft, die wir im Norden nicht kennen, bringt die enorme nächtliche Abkühlung auch regelmässig feuchte Luft und starken Tauniederschlag. Auch in dieser Beziehung ist also der naturgemässe Lebensgang ungemein einfach nachzuahmen. Mit Eintritt des Austreibens, mit dem Zeigen des Verlangens treiben zu wollen gewissermassen, müssen die Orchideen reichliche Wasserzufuhr erhalten, und diese überreichliche Bewässerung muss während der ganzen Entwicklung statthaben. Neigen die schönen Blüten aber sich zum Welken, dann muss in allen Fällen mit dem Giessen nachgelcissen werden, ja bei einer grossen Reihe von Gattungen und Arten (dieselben sind in der folgenden Besprechung stets hervorgehoben) muss das Giessen überhaupt aufhören und nur die feuchte Nachtluft der Gewächshäuser darf die Pflanzen mit Wasser versorgen. Dass niemals, auch in der Zeit des grössten Wasserbedarfes nicht, stocken- des Wasser an den Wurzeln oder anderen Teilen dauernd stehen darf, ver- steht sich wohl von selbst. Die Frage, ob man zum Giessen oder Spritzen kaltes oder warmes Wasser nehmen soll, ist darauf hin zu beantworten, dass die Temperaturdifferenz zwischen dem Wasser und der Luft des Kulturraumes jedenfalls keine zu grosse sein soll. Haupt hat in seinen mustergültigen Kulturen nicht nur hauswarmes Wasser zum Eintauchen der Orchideen, sondern auch eine Vorrichtung heisses Wasser in die Spritzrohre in Vermengung mit dem ursprünglich kalten einzu- pressen. Eine Verschiedenheit im Gedeihen kalt oder gewärmt gespritzter Orchideen hat sich aber nicht herausgestellt.

Luft. Frische Luft in die Gewächshäuser zu schaffen, ist nicht nur für die Orchideen, sondern für jede Gewächshauspflanze von solchem Vorteil, dass wir wohl kaum darauf hinzuweisen brauchen, wie thöricht und schäd- lich für die Kulturen das Absperren des Luftzutrittes ist. Selbst im Winter, und da eigentlich erst recht, muss für Luflerneuerung gesorgt werden, natürlich in einer Form, dass nicht der eisig kalt eintretende Luftstrom direkt auf die Pflanze triffl, sondern dass er durch oder um die Heizkörper geleitet wird und dadurch erwärmt ins Innere des Hauses gelangt. In der wärmeren Zeit ist möglich viel zu lüften, so weit es sich um die Pflanzen der wärmsten Klimate handelt, und alle härteren Arten sind unmittelbar der freien Luft auszusetzen, am besten im offenen Kasten, der in der Zeit des schlimmsten Sonnenbrandes beschattet wird,

Digitized by

Google

32

Kultur der Orchideen.

oder wohl im Schutze und Halbschatten von Bäumen. Zu tiefer Baum- schatten hebt den segensreich abhärtenden Einfluss der freien Luft leicht auf und ebenso ist dauernd kalter Mauerschatten zu vermeiden. Viel Licht und Luft thut jedenfalls der weitaus grössten Anzahl unserer kul- tivierten Orchideen besser als das Gegenteil.

Kulturge fasse. Die Idee, Orchideen als Topfpflanzen behandeln zu wollen, ist sehr zeitig schon aufgegeben worden. Regelmässig zwar ist von Zeit zu Zeit der Vorschlag wiedergekehrt, wenigstens einen Teil der Orchi- deen in einfacher Topf kultur zu behandeln, aber mit jeder Rückkehr zu dieser Erstlings-Idee ist die Zahl der Arten geringer geworden, deren Pflege im Topfe anempfohlen wurde. Der gewöhnlichen TopfTorm folgten die von England aus zu uns herübergewanderten Töpfe mit durchbrochener Seitenwand, welche entweder in Form von Kreisen oder in Form läng- licher Durchschnitte teilweis entfernt ist. Es ist dieses Durchbrechen der Topfwände, welches so weit gefuhrt wurde, dass nur ein feines Stäbchen- netz übrig blieb, jedenfalls schon ein grosser Fortschritt gegenüber der die Verdunstung ungemein hindernden vollen Wand. Die Orchideen- wurzel oder richtiger die Luftwurzel der epiphytischen Orchideen will offenbar nicht dauernd im Feuchten sich befinden, sondern ihr ganzer Bau weist darauf hin nach reichlicher Wasseraufnahme wieder aus- trocknen. Nur für die zarte Spitze ist es vielleicht besser, wenn sie dauernd im Feuchten sich befindet, nicht im stockenden Wasser aber, sondern im Tau oder Nebel, wie in der Heimat. Die im Trocknen luftfiihrenden Zellen der Wurzeloberhaut bilden eben durch diese Luft- schicht einen Schutzwall gegen das Austrocknen der inneren, wässrigen Nährsaft fuhrenden Gefasse. Wie der Bau, so weisen auch die Fundorte der tropischen Orchideen auf den steten Wechsel zwischen reichlicher Feuchtigkeitsaufnahme und raschem Abtrockenen sein. Jeder Regenguss trifft in erster Linie natürlich die Baumkronen und Felswände, aber ebenso rasch verrinnt grade hier der Überschuss des Wassers, welches nicht durch Wurzeln oder Moospolster aufgesaugt und festgehalten wird.

Die. heutige Kulturmethode nimmt darauf umfassende Rücksicht. Mit Ausnahme der echten Erdorchideen oder der als solche aufzufassenden Tropenarten (Phajus, Calanthe z. B.) ist der Topf in der Orchideen- Kultur fast verdrängt und wo er noch benutzt wird, da schlägt man ihn zur Hälfte voll Scherben und pflanzt die Orchideen auf einen Hügel, so dass sie mit dem Grunde ihrer Knollen höher als der Rand des Topfes stehen. Alle echten Epiphyten (Baumbewohner, nicht Schmarotzer) aber kultiviert man fast nur noch im Stäbchenkasten oder am Holzklotz, resp. am Rindenstück.

Der aus Stäben in der Form des aus den Jahren der Jugendlust jedermann bekannten Meisenkastens einfach zusammen geschlagene Kasten oder Korb ist das Ideal eines durchbrochenen Topfes. Nach allen Seiten hin lässt er das Wasser leicht abströmen und die trocknende Luft leicht

Digitized by

Google

Kulturgefasse. 2 7

eintreten, dabei aber giebt er einer grossen Menge Pflanzmaterial sicheren Halt. Die Grösse des Kastens richtet sich natürlich nach der Grösse der Pflanze, welche er aufnehmen soll. Sehr praktisch ist eine Durchschnittsgrösse von 20 cm Länge, 10 cm Breite und 6 cm Tiefe Innenmass. Die quadratischen Kästen sind unpraktischer und dem Auge weniger gefällig. Die Tiefe soll niemals, auch bei grösseren Kästen nicht, lo cm überschreiten, denn die Orchideen sind Flachwurzler. Aus welchem Holz der Kasten gebaut wird, ob aus rohen, noch mit der Rinde bekleideten Ästen oder aus glatt geschnittenen oder gehobelten runden oder vier- kantigen Stäben ist vollkommen ohne Einfluss auf das Gedeihen der in ihm gepflegten Arten. Praktisch ist es jedenfalls ein hartes Holz zu wählen, welches nicht so schnell verfault. Für den Liebhaber, den Gartenfreund, empfehlen sich Kästchen aus Rindenästen, für den Gross- betrieb kann nur vierkantig geschnittenes, etwa daumendickes Holz in Frage kommen. Die Ecken müssen mit verzinktem Draht durchbohrt und aneinander gehalten werden. Das Aufhängen bewirkt man am besten nicht durch Drähte von den vier Ecken aus, sondern indem man beson- dere starke verzinkte Drähte nimmt, welche unter dem Boden, in dessen Schmallinie, um den Kasten herumgreifen, in Form eines lateinischen L etwa, und dadurch dem Kasten noch eine Extra-Stütze abgeben. Der Boden wird natürlich auch aus Stäben hergestellt.

Neben dem Kasten, ja sogar diesen zeitweis verdrängend, hat der Holzklotz oder das Rindenstück sich breite Bahn in der Kultur gebrochen, fast zu viel. Man verfällt leicht aus einem Extrem ins andere und das ist mit der ausschliesslichen Rindenkultur der Fall. Das mechanische Kopieren der Natur ist nicht immer der richtige Ersatz der Natur, son- dern man muss veränderten Verhältnissen in verständiger Weise Rech- nung tragen. Es ist ein ungeheurer Unterschied zwischen dem lebenden Aste oder selbst dem im Freien abgestorbenem und dem toten Aste, welchen wir in das Kulturhaus mit seinen die Fäulnis ganz anders för- dernden Verhältnissen bringen. Wer Holzklötze als Kulturboden für grössere Orchideen anwendet, der sehe darauf, dass es hartes, langsam sich zersetzendes Holz sei. Wiederholte Beobachtungen in England haben festgestellt, dass kräftig wachsende Orchideen aufhörten zu blühen, wenn ihr Holzklotz vermorschte und sofort wieder dankbar blühten, wenn sie auf einen frischen Klotz umgebunden wurden. Das beste Material für Hänge-Holz-Kultur ist jedenfalls die Korkrinde, und zwar die tief- rissige harte, sogenannte Jungfernrinde oder Zierkorkholz. An ihr finden die Wurzeln vorzügliche Gelegenheit sich anzuklammern und festzusaugen und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Fäulnis ist sehr lang ausdauernd. Man beachte für die Benutzung der Korkrinde die kleinen Vorteile, dass man die Rindenstücke nicht senkrecht, sondern fast wagerecht hänge, eine Kleinigkeit nach der Wachstumsrichtung der Knollengruppe an- steigend. Grosse Pflanzen setze man nicht auf die gewölbte äussere

Stein's Orcbideenbuch. 3

Digitized by V^OOQIC

34

Kultur der Orchideen.

Fläche, sondern in die innere Hohlfläche, welche dann gewissermassen als Topfraum wirkt. Zum Aufhängen der Korkrinden muss selbstredend nicht rostender, verzinkter Draht verwandt werden.

In kurzen Worten würden wir vorschlagen, für importierte oder noch schwachwüchsige Orchideen sich der Korkrinde zu bedienen, für alle stärker wachsenden Exemplare aber Kasten zu wählen. Die Kultur ge- wisser, starker Exemplare an Holz oder Kork läuft immer Gefahr in ein Hungerleiden auszuarten, wenn die Pflanzen nicht ausserordentlich auf- merksam behandelt werden, eine Gefahr, welche die Kastenkultur fast gar nicht kennt.

Erdmischung. „Ein Heringssalat von Erdsorten!** rief unser schlesischer Grosszüchter Haupt aus, als er vor den hervorragend- sten deutschen Fachmännern im Frühjahr 1889 in Brieg seine wunderbaren und wundervollen Orchideenkulturen zeigte und besprach. Und wirklich, ein wahrer Heringssalat wurde früher zurecht gemacht, wenn es an das Ver- pflanzen der Orchideen ging. Die Ärzte des Mittelalters verordneten ihren Kranken bekanntlich Theriak, wenn alle Kunst sie im Stiche Hess. Aus mehr als hundert Grundstoffen, darunter das verrückteste Zeug auf Gottes Erd- boden, ward dieser Theriak bei Paukenschall und Gläserklang gemischt. Hilft nicht das eine, was darin ist, so hilft vielleicht das andere, mochten Arzt und Apotheker wohl manchmal denken, und ähnliche Gedanken mögen manchen Gärtner überschlicheri haben, der seinen Theriak für Orchideen- kulturen aus Lauberde, Haideerde, Rasenerde, Lehm, Sand, Kohle, Horn- spähnen, Ziegelmehl, Moos und wer weiss was noch allem zusammen- setzte. Die bescheidenen Verhältnisse der Gärtnerei gestatteten es leider nicht, dies Mischfest mit Musik und Gläserklang zu feiern, wenigstens der deutsche Gärtner konnte sich höchstens einen Trauermarsch vorpfeifen und mit einem stillen Andenkentrunk diejenigen Orchideen weihen, welche ihr Glück in diesem Kunterbunt versuchen sollten.

Heut ist die Sache anders. Auf dem Verpflanztisch liegt das Moos, sauberes frisches Moos, neben einer Handvoll grobbrockiger Haideerde - das ist alles. Höchstens noch ein bischen Dungstofif und für etw^aige Schnittwunden gepulverte Holzkohle. Mit der Sicherheit des Erfolges wird etwas Moos und Haideerde zwischen und um die Wurzelpartie gedrückt, mit dem Drahte sarrit der Pflanze am Holze befestigt und die grosse Arbeit ist geschehen. Auch da, wo es sich um Kasten- oder Topf- kulturen handelt, ist gutes Moos und Haideerde die Hauptsache, alle anderen Zuthaten buchstäblich Nebensachen, die wir bei den einzelnen Gruppen im folgenden Text erwähnen.

Moos. Wenn von den Orchideen die Rede ist, so versteht der Fach- mann unter Moos die in seiner Nähe am leichtesten zu erlangende Art des Torfmooses, Sphagnum. In Deutschland kommen aus der Gattung Sphagnum etwa zwölf weiter verbreitete und fast ebensoviel seltenere

Digitized by

Google

Moos.

35

Arten vor. Für die Gärtnerei kommen etwa drei Arten in Betracht, davon ist die weitaus am häufigsten benutzte Sphagnum acutifolium Ehrh., welche von der Ebene bis ins Hochgebirge verbreitet ist, teils direkt im Torfsumpf als Torfbildner wachsend, teils in Gräben oder Polster bildend auf nassen Wiesen und im feuchten Walde. Je nasser der Standort, um so langgestreckter und grüner wird das Sphagnum, je trockener, um so kürzer und weisslich oder rotköpfig. Ebenso verhält sich Sph. squarrosumPers., während das meist erheblich grössere Sph. cymbifolium fast immer grün gefärbt erscheint. Welche Sp ag- n u m art verwandt wird, ist vollkommen gleichgültig, unbedingt festzuhalten aber ist, dass jedes benutzte Moos frisch und sauber ist, nicht faulig, modrig oder dumpfig. Als Unterpackung kann anstandslos trockenes, abgestorbenes Sphagnum benutzt werden, zur obersten Schicht aber wähle man immer lebendes, frisches Moos. Giebt man sich die kleine Mühe darauf zu achten, dass die Köpfchen der einzelnen polsterbildenden Moospflänzchen etwas regelmässig nebeneinander kommen, so giebt das für das Auge ein sehr nettes Bild. Frisches Sphagnum wächst in der Hauskultur weiter und in den sorgsamen Kulturen unseres Freundes Schütze, Eichbornsche Gärtnerei, in Breslau sahen wir oft die niedliche Erscheinung, den Fuss einer prächtig blühenden Orchidee aus einem Moos- teppich auftauchen zu sehen, der die seltenen, allerliebsten, schlankgestielten, zimmetbraunen Fruchtkügelchen in reicher Fülle trug. Auch die schönste Pflanze aber gewinnt durch eine nette Umgebung oder Arrangierung. So vorzüglich das Torfmoos als Kulturstoflf ist, so verändert oder zersetzt es sich unter Umständen schneller, als dem Gärtner lieb ist. Für Dauer- kulturen muss man sich daher nach einer anderen Moosart umsehen, und diese bietet sich uns dar in den grosswüchsigen Arten der Gattung Poly- trichum der deutsche Name Widerthonmoos ist verbreitet, aber es fehlt eine Erklärung flir Widerthon , von denen P. commune L. und P. juniperinum W. in jeder lichten Nadelholzwaldung verbreitet sind und oft in riesigen Polstern vorkommen, deren Einzelpflänzchen bis 30 cm lang sind und jedem Fäulnisangrifif widerstehen. Sehr empfehlens- wert wären Kulturversuche mit einer schön weissgrünen, dicht wüchsigen, vollkommen fäulniswidrigen Moosart unserer Nadelwälder des niedern Vor- gebirges, dem Weissmoose, Leucobryum glaucum L. Besonders für die mexikanischen Odontoglossum, Oncidium und ähnliche Familien würden wir dies Moos sehr geeignet halten, können aber aus eigener Erfahrung noch nicht über seinen Wert sprechen.

Was die Erdsorten zur Orchideenkultur anbetrifft, so gilt von ihnen nichts anderes als für dieselben Sorten in anderen Kulturen gebräuchlich ist. Die Haideerde muss aus trockener Lage stammen und grobbrockig sein, staubige oder moorige Haideerde ist zu verwerfen. Ein sehr zweifel- haftes Ersatzmaterial für trockene, brockige Haideerde ist der Torf Wo der Torf aus Sphagnum besteht (der meiste hannoversche Pressdorf),

Digitized by V^OOQIC

36 Kultur der Orchideen.

ist nichts gegen ihn einzuwenden, dagegen ist Torf aus moorigen, sauren Brüchen den Wurzeln der Orchideen direkt zuwider und schädlich.

Düngung. Dass den Orchideen eine Düngung zuträglich ist, wird heut von niemandem mehr bestritten ; es kann sich also nur darum handeln, wo- mit und wie gedüngt werden soll. In der Frage der Düngerbenutzung ist die Gärtnerei merkwürdig schwerfällig. Während die Landwirte längst genau wissen, welche künstlichen Düngstoffe ihren Kulturpflanzen zuträg- lich sind und neben dem natürlichen Dung im weitestem Spielraum mit Salzen aller Art arbeiten, kann sich die Gärtnerei noch immer nicht ent- schliessen, den Jauchekübel mit seinem duftigen Inhalt von Kuhdung, Schafdung oder Hornspähnen zu verlassen oder die trockene Untermengung dieser ganz unberechenbaren Rohstoffe aufzugeben und dafür mit sauberen Chemikalien zu arbeiten, deren Zusammensetzung ihre Wirksamkeit garantiert.

In der Heimat leben die baumbewohnenden Orchideen scheinbar von nichts, denn weder greifen ihre Wurzeln den Körper ihres Wirtes zer- störend an, noch haben sie Erdvorräte zur Verfugung, wenigstens scheint das auf den ersten Blick ausgeschlossen. In Wahrheit allerdings sitzt hoch oben auf dem luftigen Standort zwischen den Orchideenwurzeln ein mit- unter ganz erhebliches Quantum von mineralischen Körpern in Form winzig kleiner vom Sturm hinaufgetragener Bruchstückchen von Gesteinen und ein ebenso grosser Teil durch denselben Boten in die Höhe getriebener organischer Reste. Die Staubform dieser Körperchen erleichtert ungemein ihre Zersetzung und Aufnahme durch die Orchideenwurzel. Diese Stäub- chen fehlen in der Kultur und werden durch die Moospackung ersetzt, soweit sie Wasser festhaltend wirken und durch die sonstigen dem Moose beigepackten Stoffe, soweit sie zur Ernährung dienen. Um diese Ernährung zu verbessern, greift der Gärtner zum Dünger, welcher den Orchideen gewöhnlich mit dem Gusswasser oder durch Eintauchen in einen Kübel, welcher eine sehr dünne Düngerjauche enthält, zugeführt wird. Gewöhn- lich wird diese Jauche durch Auflösung von Kuhdünger hergestellt.

Das Verdienst, an dessen Stelle Dungsalze verwendet und damit Reinlichkeit und Sicherheit in die Behandlung eingeführt zu haben, ge- bührt, wie so viele andere Verdienste, dem unermüdlichen Förderer der deutschen Orchideenkultur, Gartenbaudirektor Haupt in Brieg. Haupt benutzt nur noch Salzlösungen und schreibt uns über sein Verfahren:

„Zum Düngen der Orchideen während ihrer Wachstumszeit bediene „ich mich sehr verdünnter Lösungen von phosphorsaurem Kali und sal- „petersaurem Kali. Die Lösung nehme ich wie i : 5000, d. h. auf einen „Kubikmeter Wasser zusammen 200 Gramm phosphorsaures und sal- „petersaures Kali.

„Der Bedarf der meisten Orchideen an Stickstoff, Kali und Phosphor- ,, säure ist, da sie langsam wachsen, jedenfalls nicht gross. Genaueres „ist darüber noch nicht bekannt, da Aschenanalysen fehlen, welche

Digitized by

Google

Düngung. Häuser. Zimmerkultur. ^^

„uns genau über den Bedarf der Orchideen belehren würden. Ich „schätze den Bedarf einer mittelgrossen Pflanze auf jährlich einige „Gramm und diese werden ihr durch unsere Lösung bei jährlich etwa „hundertmaligem Giessen leicht zugeführt. Die übrigen Nährstoffe er- „hält die Pflanze reichlich in dem Oderwasser, welches ich zum Giessen „benutze." In dieser Hauptschen Note ist gleichzeitig mit enthalten der Hin- weis, dass der Dungstoff was natürlich ebenso für jede andere Dung- lösung gilt der Orchidee nur während der Wachstumszeit zugeführt wird. Wer Kuhdung oder eine sonstige Jauche benutzt, der verabsäume nicht, nach dem Eintauchen in das Dungbad oder nach dem Guss noch mit reinem Wasser die Orchideen zur Reinigung der Blätter und Knollen zu überbrausen.

Häuser. Damit wäre unsere Skizze über die Pflege, welche die Orchi- deen bedürfen, abgeschlossen und nur noch der Kulturraum kurz zu er- wähnen. Wo die Orchideen nur als gelegentliche Beigabe mitgepflegt werden, da vertragen sie sich am besten mit den Farnkräutern und nehmen mit jedem Gewächshause vorlieb, wenn sie nur das nötige Licht geniessen. Eigene Orchideenhäuser konstruiert man am besten nach dem Hauptschen System (Fig. 14) als im First 2 3 Meter hohe flachdachige Häuser mit niederen Seitenfenstern , Mittelgang mit seitlichen Tafeln , unter welchen flache Wassergefasse zur Verdunstung angebracht sind. Die Füllung dieser Gefässe mit faulenden organischen Stoffen, um den Orchideen durch die feuchte Luft in Gasform Nährstoffe zuzuführen, eine englische Idee, ist von geringem Wert und kaum zu empfehlen. Der Vorzug der Haupt- schen Hauskonstruktion liegt in dem Umstände, dass alles vorhandene Eisenwerk die Tragkonstruktion nach innen durch Holz gedeckt ist und alle Nebenlinien Fenstersprossen u. s. w. imprägniertes Holz sind. Die Heizung ist selbstredend Wasserheizung.

Zimmer kultur. Eine grosse Anzahl von Orchideen verträgt es nicht nur während der Dauer ihres Blütenschmuckes im Zimmer zu hängen, son- dern gedeiht auch im Zimmer fast ebenso leicht wie etw^a eine Dracaene, Palme oder Gummibaum und sind daher direkt als Zimmerorchideen zu bezeichnen. Wie weit dieser Begriff ausgedehnt werden kann, das lehrte uns in Breslau der verstorbene Kaufmann und Chemiker Julius Hutstein, der gleichfalls zu den mit dem Undank des Vergessenwerdens belohnten Forschern auf dem Gebiete des Gartenbaues und unverdrossenen Lehrern der möglichen Verbesserungen gehörte, welche leider so vergeblich wie der Prophet in der Wüste ihre Stimme erschallen lassen. Niemand in Deutschland und wohl kaum jemand im gelobten Lande der Orchideen- pflege, in England, besass so herrliche Anoectochilus, wie sie Hut- stein in der Stube zog. Als Kulturraum dieser verwöhnten Pflänzchen dienten ihm sorgfaltig nach eigenen Ideen konstruierte Glaskästen, deren Wasserheizung eine kleine Spiritusflamme besorgte. Es ist nicht zu ver-

Digitized by

Google

38 Kultur der Orchideen.

langen, dass der gewöhnlichen Stubenpflege von Orchideen derartige Sorg- falt gewidmet wird, wie sie Hutstein anwandte, sondern wir wollen als Zimmerorchideen, wie gesagt, nur Arten empfehlen, welche ohne mehr Pflege, als andere zarte Zimmerpflanzen verlangen, auch im Zimmer ge- deihen.

Der Hauptunterschied und damit auch die hauptsächliche Schwierig- keit der Zimmerkultur der Orchideen gegenüber der Gewächshauspflege besteht in der trockenen Luft und im Staube der bewohnten Räume. Durch Wardsche Kästen oder durch grosse Glocken lassen sich diese Übelstände vollständig beseitigen, aber bei Anwendung dieser Schutz- hüllen kann man füglich nicht mehr von wirklicher Zimmerkultur reden.

Im offenen Zimmerraume lässt sich die Trockenheit der Luft aller- dings durch reichliches Spritzen erfolgreich bekämpfen. Die so ange- feuchtete Luft aber macht das Zimmer als Wohnort einfach unbrauchbar, die Wände beschlagen mit Feuchtigkeit und an allen Einrichtungsgegen- ständert bilden sich Moder- und Schimmelflecken. Es kann daher nur eine massige Wassermenge zum Verdunsten gebracht werden und damit scheiden alle jene Arten, welche erheblich feuchter Luft bedürfen, aus dem Kreise der im Zimmer mit Erfolg zu kultivierenden Orchideen aus.

Ein fernerer, sehr grosser Übelstand, welchen die trockene Zimmerluft hervorruft, ist das sehr schnelle Absterben des zur Kultur benutzten Sphagnums, welches sehr rasch immer wieder erneuert werden muss, was oft seine grossen Schwierigkeiten hat. Die Trockenheit der Luft begünstigt auch sehr erheblich die Entwickelung und Verbreitung von allerhand Ungeziefer, besonders die schwarze Fliege (Thrips) ist einer der hartnäckigsten Gäste an Zimmerorchideen und erfordert stete Auf- merksamkeit, um sie schon in den ersten Anfängen zu unterdrücken.

Die Trockenheit der Zimmerluft verbietet auch die Kultur aller Orchideen mit frei kriechenden Wurzeln, welche man im Gewächshause an Ästen oder in Holzkästen kultiviert, so dass nur die Kultur in Töpfen für das Zimmer übrig bleibt, wodurch wiederum ganze Gruppen von Orchideen aus dieser Kulturweise ausscheiden. Die Anwendung von Untersetzern, entweder aus Blech oder aus glasierter Thonmasse, ist nur in der Weise zu empfehlen, dass der Kulturtopf über dem Wasser steht, am einfachsten auf drei über das Wasser emporragenden glatten Stein- stücken. Orchideen, welche weniger Wärme bedürfen, finden einen recht guten Stand im Doppelfenster, aus welchem sie natürlich bei sinkender Temperatur in das Zimmer selbst gebracht werden müssen.

Dass man die Orchideen im harten Winter nicht dem eisigen Luft- zuge aussetzen darf, welcher beim Öffnen der Fenster eindringt, ist wohl ebenso selbstredend, als dass auf die Beleuchtungsverhältnisse Rücksicht genommen werden muss, insofern als die Orchideen zwar Licht, aber keine dörrende Sonne mit wenig Ausnahmen lieben.

Einer der erfolgreichsten Pfleger auf dem Gebiete der Zimmerkultur

Digitized by

Google

Zimmerkultur.

39

dieser schönen Pflanzen, Herr Lehrer Kern in Breslau , dem wir auch das Wesentlichste der vorstehenden Winke verdanken, hat die nach-

folgenden Arten im Zimmer kultiviert und zwar meist mit Erfolg in jahre- langer Pflege und in so vorzüglichem Zustande, dass sie fast durchweg den Vergleich mit guten Gewächshaus-Exemplaren aushalten konnten: Acropera, alle Arten blühen sehr willig im Zimmer.

Digitized by

Google

40

Kultur der Orchideen.

Aörides sind nicht zur Kultur im Zimmer zu empfehlen, ebensowenig die Arten von Angraeoiim.

Biftenaria siehe Lycaste.

Cattleya, alle Arten halten im Zimmer jahrelang aus, blühen aber wenig oder gar nicht. Dies Verhalten ist wohl darauf zurück zu führen, dass die Entwickelung der Wurzeln in den Töpfen nicht üppig genug erfolgt.

Chysis, alle Arten und Formen sind sehr willige Zimmerblüher.

Cypripedilum siehe Paphiopedilum.

Dendrobium, von einer ziemlichen Auswahl von Arten gediehen am besten D. chrysanthum und D. nobile, welche regelmässig und üppig ihren schönen Blütenflor entwickelten.

Laelia, nur L. albida lohnt die Mühe der Kultur, diese Art aber auch in vollem Masse, während die meisten anderen Arten sich den Cattleyen ähnlich verhalten.

Lycaste, während L. (Bifrenaria) Harrisonii sehr willig wuchs und blühte, wollte L. Skinneri durchaus nicht gedeihen.

Oncidium hat merkwürdiger Weise sehr verschiedene Kulturerfolge ergeben. O. altissimum wuchs leidlich, blühte aber niemals, während O. inourvum, omithorhynehum und pulvinatum reichlich und vollkommen normal blühten und monatelang ihren Blütenschmuck trugen.

Paphiopedilum (Cypripedilum), während P. barbatum und venustum dankbare Zimmerblüher sind, wollte P. insigne sich nur selten zur Ent- faltung von Blüten bequemen.

Phalaenopis, keine der zum Versuch benutzten Arten wollte im Zimmer gedeihen.

Sigmatostalix radicans gedieh gut und blühte willig.

Sobralia maorantha „blüht alle Jahre üppig, muss aber einen Unter- „satz wenigstens von der halben Höhe des breiten, nicht zu hohen Blumen- „topfes haben, welcher im Sommer immer mit Wasser gefüllt sein muss. ,,Die Sobralien wachsen, wie schon ihr Habitus zeigt, wie unser Schilf- „rohr an den Flüssen Mittel-Amerikas, welche in der Regenzeit ihre Ufer „weithin überschwemmen, in welcher Zeit die Sobralien dann mit ihren „rohrartigen blühenden Stengeln die Wasserfläche überragen."

Stanhopea, alle Arten wachsen leicht im Zimmer, bringen es aber fast niemals zu einer normalen Blüte, was wohl auf dieselben Gründe wie bei Cattleya zurückzufuhren ist.

Zygopetalum Maokayi blühte willig und schön.

Selbstredend ist diese Liste keine erschöpfende Aufzählung der Arten, welche für die Zimmer kultur empfehlbar sind und andere Pfleger haben auch andere Arten mit Erfolg im Wohnräume gezogen. Wir sahen im Zimmer gut blühend:

Digitized by

Google

Schimmel. Fäulnis.

41

Aoineta Barkerii. Odontoglosum orispum und Bossii,

Calanthe veatita, Fhajus Tankervilliae,

Epidendrum oiliare, vitellinum, Fleione praecox,

Gongora tricolor Bodriguezia secunda und

Miltonia speotabilis, Vanda tricolor.

Zu einem ersten Versuche, sich die Schönheiten der Orchideen- Blüten im Zimmer zu erziehen, würden wir folgende zehn Arten vor- schlagen, für deren Bezug wir die Firma H. Dam mann jr. in Breslau empfehlen :

Acropera Loddigeaii, Gongora tricolor,

Bifrenaria Harrisonii, Oncidium incurvum,

Chysis aiirea, Oncidium pulvinatum,

Dendrobium ehryaanthum, Faphiopedilum barbatum,

Dendrobium nobile, Zygopetalum MackayL

Feinde der Orchideen.

Seitdem wir gelernt haben die Orchideen naturgemäss zu pflegen, ist jedenfalls der schlimmste Feind der schönen Pflanzen, der wohlwollende Unverstand, als verschwunden zu betrachten und wir brauchen nur noch auf die Feinde aus der niederen Tierwelt hinzuweisen. Orchideen zer- störende Pilze sind glücklicherweise bisher nicht bekannt geworden und hofifentlich dauert es auch noch recht lange, bis irgend einem Pilzforscher das Glück erblüht einen speziellen Orchideenpilz nachzuweisen.

Schimmel. Schimmel- und Fäulnispilze sind allerdings auch an den Orchideen zu finden, aber doch nicht in besonders starkem Masse, meist durch den Kultivateur verschuldet und in fast allen Fällen mit Leichtigkeit entfernbar. Der Schimmel an lebenden Teilen von Gewächs- hauspflanzen oder an nicht im normalen Verlaufe abgestorbenen, ist fast immer auf liederliches Giessen zurückzufuhren, wodurch die Pflanzen zu wenig Wasser erhalten. Dann welken ihre zarten, jungen Triebe, und hat dieses Welken eine bestimmte Grenze überschritten , so ist der junge Spross, das junge Blatt oder Knospe, nicht mehr imstande die später zu spät aushelfen sollende Wassermenge aufzunehmen, der welke Teil fault und schimmelt. Da hilft nur das Abschneiden und aus dem Hause Entfernen der schimmelnd erkrankten Teile. Bei vorsichtigem Giessen, reichlich feuchter und dabei frischer, nicht stockiger Luft wird weder eine Orchidee noch sonst eine Pflanze schimmeln.

Fäulnis. Jede Verletzungsstelle der Orchideen ist ein Punkt, aus welchem möglicherweise ein Fäulnisherd sich entwickeln kann. Unter guten Bedingungen wird eine kräftige Pflanze ihre Wunden rasch ver-

Digitized by

Google

4^

Feinde der Orchideen.

narben, überwallen und schliessen, wo aber ein störender Zwischenfall eintritt, wo die Wundränder rissig-zackig statt glatt sind, stockende Feuchtigkeit hinzutritt oder eine mangelhafte Ernährung ihre Folgen äussert, da wird auch die unschuldige Wunde zum Faulfleck, von welchem aus die eingedrungenen Bakterien denn ohne diese winzigen Zersetzer giebt es keine Fäulnis sich rasch weiter verbreiten und einen ganzen Organismus ruinieren. Da Verletzungen und Verwundungen durch aller- hand Zufälle nun einmal unvermeidlich sind, so bleibt nur übrig der Fäulnis vorzubeugen, indem man die offenen Stellen so rasch als möglich schliesst oder der Pflanze das Schliessen derselben erleichtert. Das ge- schieht in erster Linie durch Herstellen glatter Wundflächen, indem man mit scharfem Messer die nötigen Schnitte vornimmt. Dann lasse man die Wunden möglichst übertrocknen oder schliesse sie durch feinsten Holz- kohlenstaub. Stellen, an welchen der Verdacht der Fäulnis haftet, revi- diere man öfter und schneide stets bis in das gesunde Fleisch, lieber ein Stück zu viel als zu wenig, denn bleiben Fäulnispartikel an der Wunde zurück, so werden diese immer von neuem wieder verjauchend auf die anliegenden, noch gesunden Partien wirken. Besonders ausgesetzt sind den Fäulnisangriffen natürlich Wurzeln und Knollen, ganz besonders beim Verpflanzen ist auf die unausbleiblichen Verletzungen zu achten, welche die Wurzeln durch Zerreissen und Abbrechen erleiden und überall mit dem Messer nachzuhelfen.

Schnecken. Aus der Schar der tierischen Feinde ist keiner dem Orchideenpfleger verhasster und empfindlicher Schaden bringend als die Schnecke, keiner aber verdient auch den Hass mehr als dieser heim- tückisch nächtlich zerstörende, ekelhafte, schmierig -schleimige Geselle. Mit einer wahren Niederträchtigkeit wählt die Schnecke gerade diejenigen Pflanzen zum Angriffsgegenstand, an welchen man am meisten hängt. Alle gewöhnlicheren Arten wird sie schonend behandeln, aber wenn irgend eine Seltenheit zum erstenmale blühen will, dann kann man darauf wetten, dass die Schnecke sie angreift, wenn es ihr irgend möglich ist. Mitunter trifft die fressgierige Bande thatsächlich eine förmliche Auswahl und jeden- falls kann man den bekannten Goetheschen Vers ohne weiteres auf die Schnecken ummodeln: „die schlecht'sten Blüten sind es nicht, daran die Schnecken nagen.** Der „böse Schneck*** tritt im wesentlichen in den deutschen Orchideenhäusern in zwei Arten auf Am häufigsten ist die Nacktschnecke (Limax agrestis) in unsern Häusern vertreten, meist eingeschleppt mit Moos, Laub oder Erde. Das in den Häusern zarter und kleiner als im Freien bleibende gelbbraune Tier hat nur in der Kröte einen wirklichen Feind, sonst muss es einzeln weggefangen werden. Das geschieht am besten, indem man nach voll eingetretener Finsternis mit hellem Licht die Töpfe absucht und jede gefundene Schnecke tötet. Leidlich gute Fangapparate sind ausgehöhlte Kartoffeln, Äpfel oder Mohr- rüben, auch kleine Blumentöpfchen mit etwas Moos nehmen die Nackt-

Digitized by

Google

Schnecken. Asseln.

43

Schnecken gern als Zufluchtsort gegen das Tageslicht. Geradezu grässliche Zerstörungen kann eine einzige der grossen nackten schwarzen Wald- schnecken (Limax rufus) in einer Nacht anrichten, wenn sie durch einen unglücklichen Zufall ins Haus verschleppt wurde. Glücklicherweise zeichnen diese grossen Vernichter ihren scheusslichen Lebensweg durch einen so kenntlichen Schleimstreifen, dass man sie auch im Tagesversteck leicht erwischt. Gerade an den Orchideen trifft man sehr häufig auch die kaum centimeterbreite , zarthäusige , schmale Knoblauchs - Schnecke (Helix Alliaria), welche ihren Namen dem intensiven Dufte nach der „Ananas des Ostens" verdankt, den sie beim Zerquetschen ausströmen lässt. Die gelblich- oder bläulich-graue Knoblauchs-Schnecke arbeitet auch am Tage für die Füllung ihres Magens und ist nur durch sorgfaltiges Ablesen zu entfernen. Besonders gern erscheinen sie bald nach dem Spritzen und mit der hereinbrechenden Dämmerung. Die sonst sehr zu- verlässige Kröte geht die Knoblauchs-Schnecke nicht an, und auch für Kartoffel und Apfel etc. ist diese Schnecke wenig empfänglich. Es bleibt da nur die Selbsthilfe durch Absuchen, denn alle angepriesenen Mittel, wie Streuen von Asche, Kalk, Salz etc. helfen nur auf dem Papiere. Blütentriebe schützt man gegen Schnecken, indem man die Pfianze frei über Wasser stellt oder den Blütenschaft mit einem Wattering umwickelt, der öfter erneuert werden muss.

In allen englischen Besprechungen der Orchideen wird der Schaben, Cockroaches (Blatta germanica), mit ganz besonderer Betonung als schlimmer Orchideenfeinde gedacht. Nun sind wir weit entfernt für die Schaben, die der Deutsche ausser dem nur verdorbenen Namen Schwaben, auch mit Russen, Spanier, Franzosen bezeichnet, je nach den Völkern, denen man in den einzelnen Teilen Deutschlands das Verdienst beimisst, das unangenehme Insekt auf deutsches Gebiet importiert zu haben, eine Lanze zu brechen, um so weniger, als in Brehms Meisterwerk „Tierleben" unserer Vaterstadt Breslau nacherzählt wird, die Schaben liefen daselbst derart herum, dass sie den Bierstubengästen in die Rockkragen kröchen. Aber trotz dieses verletzten Lokalpatriotismus müssen wir bekennen, noch niemals eine Schabe in einem Orchideenhause gesehen zu haben, so dass jedenfalls für Deutschland die Schaben nicht unter die nennens- werten Feinde der Orchideen zu zählen sind.

Asseln. Dagegen finden sich durch ganz Deutschland häufig und als schlimme Schädlinge die Kellerassel (Oniscus scaber), im Dialekt auch Kelleresel genannt, und die Erdassel oder gelber Tausendfuss (Geophilus longicornis). Beide Tiere greifen wohl kaum eine ge- sunde Orchidee an , aber wenn die Scheinknolle irgend eine kleine alte Wunde, eine verharschte Höhlung zeigt, so sind sie unermüdliche Minierer, welche von diesem Punkte aus das weiche Zellengewebe zerstören und durch ihren eingelagerten Exkrementen-Schmutz noch extra Fäulnisstoffe anhäufen. Die Kellerassel wird von der Kröte gern genommen, der

Digitized by

Google

44

Feinde der Orchideen.

beissendes, ätzendes Gift in die Bisswunde bringende Tausendfuss da- gegen nicht. Gegen beide Tiere hilft das Auslegen von etwas ausge- schabten Mohrrüben. Die kleinen Zerstörer gehen in diese Höhlen hinein, verharren dort den grössten Teil des Tages und sind dort leicht zu fangen und zu töten. Dass der gelbe Tausendfuss im Übermut oder Ärger, nicht zu Nahrungszwecken, Regenwürmer überfallt und tötet, ist bekannt.

Das Auslegen von Phosphorpillen gegen alle diese Insektenplagen widerraten wir dringend. Diese Pillen nützen so gut wie nichts und die Gefahr ist immer vorhanden, dass irgend ein Unglück durch sie herbei- fuhrt werden kann.

Regenwürmer. Für die Topfkulturen der Orchideen können die Regenwürmer nicht störend werden, für Kästchen- und Holzkultur sind sie fast gegenstandslos. Glücklicherweise sind sie auch jeden Augenblick spielend zu entfernen, indem man entweder mit 45 ^ R. warmem Wasser giesst oder dem Gusswasser 10 «/o Essig zusetzt. Beide Methoden sind für die Pflanzen vollkommen unschädlich und vernichten die Regenwürmer rasch und vollständig.

Ameisen. Viel schwieriger zu vertreiben sind die mitunter sich hartnäckig einbürgernden kleinen Ameisen, welche wahrscheinlich durch Blatt- oder Wurzelläuse zunächst angelockt werden. Eine kleine schwarze Ameise hat die Passion, zwischen die Gruppen der Scheinknollen Erd- nester zu bauen oder an den Stämmen, Blättern oder Blütenstielen empor Erdröhren zu bauen. Der direkte Schaden, welchen die Ameisen verur- sachen, wird niemals ein grosser sein, aber sie machen sich sehr lästig durch den Schmutz, welchen sie verschleppen. Wir sind die Ameisen im Gewächshause stets durch Wasser allein losgeworden, ohne die viel empfohlenen Stinkmittel anwenden zu müssen.

Schwarze Fliege. Unter dem Namen der schwarzen Fliege ver- steht man in Deutschland allgemein das ausgewachsene Insekt des rot- schwänzigen Blasenfusses (Thrips haemorrhoidalis), das etwa 2 Milli- meter lang und den zehnten Teil so breit wie ein schwarzer Strich haupt- sächlich auf der Unterseite der Blätter sitzt oder sich rasch bewegt. Noch weniger ins Auge fallen die weissgelblichen , noch winzigem Jugendzu- stände des mit den Ohrwürmern nächstverwandten Insektes. Wie die meisten dieser kleinen Lebewesen kann sich der Blasenfuss rasch zu grossen Massen vermehren, und dann ist er ein wirklich gefahrlicher Feind aller Pflanzen, welche er befällt. Er nimmt seine Nahrung aus den zarten Oberhautzellen der Blätter, indem er dieselben aussaugt. Hier- durch entstehen zunächst fahlgelbe Flecken, wenn der Thrips aber in Massen auftritt, zerstört er die Blattoberfläche vollständig und bringt das Blatt oder ganze Triebe zum Welken und Vergehen. Überhandnehmen der schwarzen Fliege ist in erster Linie stets ein Zeichen zu trockener Luft. In feuchten Räumen gedeiht weder der Blasenfuss noch die rote

Digitized by

Google

Schwarze Fliege. Rote Spinne. Läuse. ac

Spinne und schon durch derbes Spritzen allein kann man im Anfange meist diese schädlichen Einwanderer los werden. Haben sie sich aber eingenistet, so entferne man zunächst die am schlimmsten befallenen Blätter durch Abschneiden und Verbrennen, dann aber greife man ener- gisch zum Räucherapparat.

Das Räuchern wird entweder bewerkstelligt, indem billige Tabak- sorten auf glühender Platte verbrannt werden, bis der Rauch den Kultur- raum vollständig erfüllt hat, oder durch Kochdämpfe von Tabak. Die nassen Tabakdämpfe, besonders aus dem Hauptschen Kochapparat, sind dem trockenen Räuchern weitaus vorzuziehen. Bei beiden Methoden ist zum Erfolge notwendig, dass der Rauch in dichter Wolke das Haus erfüllt, mindestens einige Stunden einwirkt und dass das Räuchern nach 3 4 Tagen nochmals wiederholt wird, um die inzwischen etwa den Eiern welche der Rauch kaum schädigt entschlüpfte Brut zu töten.

Rote Spinne. Ebenso gefährlich in ihren Zerstörungen, aber viel leichter zu vertilgen, ist die als Rote Spinne bezeichnete Milbenspinne (Tetranychus telarius) der Gewächshäuser, ein dem unbewaffneten Auge nur als gelblich-roter Punkt erscheinendes winziges Tierchen. Das ausserordentlich feine Gespinst bekleidet die Unterseite der Blätter seidenglänzend und unter dem Gespinst erscheint die Blattfläche rasch auf weite Flächen vergilbend und sich bräunend. In kurzer Zeit werden zarte Blätter total ruiniert und auch sehr feste Blattmassen leiden er- heblich. Die beiden sicheren Mittel sind wiederum Feuchtigkeit und Tabaksdampf.

Läuse. In allen drei Formen als grüne Laus, als WoU- oder Mehl- laus und als festsitzende braune Schildlaus versuchen die Blattläuse auch in den Orchideenkulturen sich einzubürgern. Am leichtesten zu entfernen ist immer die zarte grüne Laus (Aphis), welche an den Orchideen zu- weilen an jungen Trieben, besonders gern in den Verästelungen von Blütenrispen sich einfindet und bei einiger Aufmerksamkeit nicht dazu kommt, Schaden zu machen. Spritzen und Lüften, Abwaschen in frischem Wasser reicht meist aus, sie zu vertilgen, jedenfalls genügt schon eine leichte Tabakswolke, sie zu vertreiben. In England ist mit brasilianischen Orchideen ein gelbe Aphis- Art eingeschleppt worden, welche aber ebenso leicht zu töten ist. Schon etwas widerstandsfähiger sind die Mehl- oder Woll-Läuse, deren alte Tiere eine Wachsmasse in so feinen Fäden ausschwitzen, dass dieselben wie in Wolle gehüllt erscheinen. In dem Wollknäuel sitzen später einige hundert Eier, welche bald auskriechen und sich weiter vermehren. Die Woll-Läuse sind empfindliche Schädiger jedes Pflanzenlebens und nur durch energisches, wiederholtes Abspritzen oder Abwaschen zu bekämpfen. Der Rauch vertilgt sie, aber er muss stunden- lang auf sie einwirken. Sie gehören zu jenen Plagen , welche das Auge des Pflegers schon im ersten Entstehen sehen muss. Das sicherste Rezept zu ihrer Vertilgung ist das des praktischen Gaucher: „siehst du eine WoU-

Digitized by

Google

Feinde der Orchideen.

Laus, so nimm sie vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger und zer- quetsche sie sorgfältig/*

Eine wahre Pest können die weissen und braunen Schildläuse (Coccus und Aspidiotus) werden, wenn Trägheit oder Unachtsamkeit erst einmal ihre Einbürgerung gestattet haben. Zwar hilft viel Feuchtigkeit auch etwas gegen das Überhandnehmen, aber weder Nässe noch Tabaks- rauch töten die hartlebigen Tiere. Man muss ihnen direkt von Blatt zu Blatt, von Knolle zu Knolle nachgehen und sie durch mechanisches Säubern, Bürsten oder Schaben, entfernen. Sicher werden sie getötet durch Überstreichen mit Öl , aber das Mittel ist vielleicht auch für die Pflanze nicht ganz gefahrlos. Reinlichkeit ist eine grosse Tugend, sollte über der Thüre jedes Orchideenhauses als Mahnwort stehen.

Cattleya-Fliege. In England wird hin und wieder über ein ein- geschlepptes Insekt aus der Verwandtschaft der Fliegen geklagt, welches seine Eier mit der den Insekten innewohnenden Schlauheit (Instinkt) an den Grund der alten Cattleya-KnoUe gerade dahin legt, wo die junge Knolle heraustreibt. In die sich entwickelnde Knolle schlüpft die Made aus dem Ei hinein und verursacht eine erhebliche Anschwellung, welche den Wuchs der Knolle stört oder ruiniert. Aus der Anschwellung kriecht nach 2 3 Monaten die neue Fliege heraus, begattet sich und das Weib- chen legt seine Eier dann einzeln an eine Anzahl Knollen. Bisher ist die Fliege nur anCattleya und Laelia bemerkt worden. Da die von ihrer Made gebildeten Knoten ziemlich gross sind, so fallen sie dem sorgsamen Kultivateur bald ins Auge und können zerstört werden, ehe die Made ausreift. Ein derartig leicht zu bekämpfendes Insekt wird nie- mals ein ernsthafter Schädling werden.

Gute Freunde. Die Arbeit des Gärtners im Vertilgen dieser Orchideenfeinde unterstützeu einige Tiere recht energisch. Da ist zu- nächst unser niedlicher Laubfrosch (Hyla arborea), im Sommer freudig grün, im Winter bräunlich, der eine Anzahl Insekten vertilgt, besonders fliegender. Freilich heisst es bei ihm wörtlich „viel Geschrei und wenig Wolle", er schreit bei jedem Spritzen, den unverhofften Regen meldend, und er vertilgt im Vergleich zu seiner Grösse immer noch wenig In- sekten, aber jede weggefangene Blattlaus ist eben eine weniger. Viel betriebsamer, nützlicher, ernsthafter im Geschäft ist das Entsetzen der Damenwelt, die Kröte (Phryne vulgaris), der beste Freund des Gärtners im Gewächshaus. Sie verliert keine Zeit mit unnützem Ge- schrei wie der Laubfrosch, aber dafür hat sie ewig Hunger und vertilgt enorme Mengen Ungeziefer aller Art. Sie sollte in keinem Gewächs- hause fehlen und sorgfältig auf die Tafeln gehoben werden, auf denen Orchideen kultiviert werden.

Nützliche Insekten sind in erster Linie die allerliebsten Marien- käferchen (Coccinella), deren Larven nur von Blattläusen leben. Der Gärtner, welcher nicht ganz ruhigen Gewissens ob der Lausfreiheit seiner

Digitized by

Google

Verwendung der Orchideen. a*j

Pflanzen ist, sollte jedes ihm im Garten aufstossende Marienkäferchen ins Gewächshaus tragen, wo sie sich ganz gut einbürgern. Ebenso nütz- lich, aber schwieriger zu übertragen, sind die Florfliegen (Chrysopa), deren Larve als „Blattlauslöwe" ihrer Mordlust wegen bekannt ist.

Im allgemeinen aber heisst es den Feinden gegenüber: „Hilf dir selbst!"

Verwendung der Orchideen.

Solange die Orchideen nur in den Gewächshäusern einzelner Be- vorzugter ihre Blütenpracht entfalteten, war ihre Bedeutung für den gärt- nerischen Handel eine sehr geringe. Es klingt zwar nach etwas, wenn gemeldet wird, dass diese oder jene bedeutende Orchidee mit 3000 bis lOOCK) bis 20000 Mark bewertet oder sogar verkauft worden ist, aber ein solcher Verkauf ist immerhin nur eine seltene Ausnahme. Soll eine Pflanze Handelswert haben, so muss sie tausendweis zu verhältnismässig niedrigen Preisen in Umsatz kommen.

Das ist heut für die Orchideen erreicht, dass es aber erreicht werden konnte, beruht auf der vielseitigen Verwendbarkeit der Orchideenblüte. Kaum eine zweite Pflanzenfamilie giebt es, welche uns gleich ausdauernde Blüten liefert, denn mit wenigen Ausnahmen halten die Orchideenblüten auch abgeschnitten sich noch wochenlang frisch. Anderseits sind die Blüten einzelner Arten so ungemein zart, anderer so farbenprächtig, dritter so duftend, dass sie förmlich einladen zur Verwendung in der Binderei.

Daher sehen wir denn auch die Orchideen überall sich rasch ein- bürgern. Die prächtigen Odontoglossum z. B. sind eine unver- wüstliche Blumentisch -Zierde und die Blüten der Masdev'allia To- varensis sind für das Knopfloch wie geschaffen, für welchen Zweck auch zahlreiche andere Arten passen. Für den Geburtstagsstrauss , das Ballboukett, das Kouvertsträusschen am festlichen Tische sind die Orchi- deen köstliche Beigaben, und wenn sie auch die Myrtenblüte des alten treuen Glaubens nicht zu ersetzen vermag, so ist doch die Alexandra- Blüte z. B. eine der schönsten Zierden des Brautschmuckes. Im Fest- boukett aber , das durch Farbenpracht brillieren soll , kann keine zweite Blüte mit den Orchideen wetteifern, und dass sie für die Phantasie-Bin- derei buchstäblich geschaffen sind, bezeugen ihre vielfach phantastischen Formen und ihre sonderbaren und doch immer schönen Farbenzusammen- stellungen. Wenn aber der ernste Palmenwedel einem teuren oder ver- dienten Dahingeschiedenen auf dem letzten Wege den letzten irdischen Gruss zuwinkt, dann zeugen die weissen Blüten der Orchideen dafür, dass zwar alles Irdische vergänglich ist, dass aber auch dss Vergehende nur eine Knospe ist, aus welcher ein neues Leben erblüht.

Digitized by

Google

48 Auswahl von Orchideen -Sorten.

Müssig aber ist der Streit, ob die Orchidee oder die Rose schöner ist, so müssig wie jener Streit, ob Goethe oder Schiller der Grössere sei, und den Goethe mit dem bekannten Wort schlichtete: „Sie sollen froh sein, zwei solche Kerle zu haben.** Auch die Gärtnerei soll froh sein, Rosen und Orchideen zu haben!

Auswahl von Orchideen - Sorten-

Dem Anfänger auf dem Gebiete der Orchideenpflege ist es in vielen Fällen angenehm, eine sichere Sortenauswahl nach verschiedenen Rich- tungen hin von sicherer Hand zu erhalten. Nachstehende Gruppen geben jedenfalls für eine ganze Reihe von einzelnen Wünschen einen Hinweis und sind soweit es sich um Haus - Orchideen handelt zusammen- gestellt nach dem Kataloge von H. Damman jr. in Breslau. Wir haben uns in diesen Zusammenstellungen auf je zehn Arten oder Formen be- schränkt. Wer grössere Kollektionen wünscht, wird sich dieselben un- schwer an der Hand des nachfolgenden beschreibenden Teiles zusammen- stellen können.

Orchideen für das freie Land:

Aceras anthropophora. Himantoglossum hircinum.

Cephalanthera rubra. Listera ovata.

Cypripedilum Calceolus. Orchis mascula.

spectabile. sambucina.

Gymnadenia conopea. Piatanthera bifolia.

Orchideen für die Feispartie:

Coeloglossum viride. Herminium Monorchis.

Cypripedilum spectabile. Nigritella suaveolens.

macranthum. Orchis globosa.

Gymnadenia albida. ,, speciosa.

odoratissima. ustulata.

Orchideen für feuchte Lagen, Sumpf]partien oder Teichränder:

Cephalanthera grandiflora. Orchis maculata. Epipactis palustris. Morio.

Gymnadenia conopea. Rivini.

Orchis coriophora. sambucina.

latifolia. Spiranthes autumnalis.

Orchideen für frostfreie Überwinterung im Kasten oder unter

guter Decke:

Calypso borealis. Cypripedilum pubescens.

Cypripedilum candidum. Goodyera repens.

Digitized by

Google

Auswahl von Orchideen - Sorten.

49

Ophrys apifera. Orchis foliosa.

lutea. Serapias cordigera.

muscifera. Lingua.

Orchideen für das Kalthaus:

Brassia verrucosa. Maxillaria picta.

Cattleya citrina. Odontoglossum crispum.

Laelia anceps. Paphiopedilum Schlimii. Lycaste Skinneri. venustum.

Masdevallia coccinea. Stanhopea oculata.

Leichtwaohsende Warmhaus - Orchideen :

Cattleya labiata in allen Varietäten. Laelia anceps. Coelogyne cristata. ,, autumnalis.

Dendrobium nobile. Lycaste Skinneri.

thyrsiflorum. Paphiopedilum barbatum.

Wardianum. ,, Lawrenceanum.

Weissblühende Orchideen :

Cattleya chocoensis. Dendrobium Jamesianum. Chysis bractescens. infundibulum.

Coelogyne cristata. Lycaste Skinneri v. alba.

Cymbidium eburneum. Masdevallia tovarensis.

Mastersianum. Phalaenopsis Aphrodite.

In zarten Farbentonen buntblühende Orchideen:

Cattleya labiata var. Trianae Laelia anceps.

(Winter). purpurata.

var. Mendelii Lycaste Skinneri.

(Frühjahr). Miltonia Clowesii. ,, var. Mossiae Moreliana.

(Sommer). Odontoglossum grande. var. Gaskelliana luteo purpureum.

(Herbst). Zygopetalum Mackayi var. crinitum.

Auffällig und in sonderbaren Formen und Farben blühende

Orchideen :

Angraecum sesquipedale. Paphiopedilum caudatum. Anguloa Ruckeri. var. Lindeni.

Dendrobium Brymerianum. Peristeria elata.

Masdevallia bella. Stanhopea oculata. Chimaera. tigrina.

St ein 's Orchideenbuch. 4

Digitized by

Google

so

Auswahl von Orchideen - Sorten.

Wohlriechend blühende Orchideen:

Cattleya citrina. Oncidium ornithorhynchum.

labiata f. Schroederae. Stanhopea oculata.

Chysis bractescens. Trichopilia fragrans.

Epidendrum fragrans. Vanda tricolor.

Odontoglossum citrosmum. Zygopetalum Mackayi.

Für Binderei -Zwecke wertvolle Orchideen:

Cattleya labiata in allen Varietäten. Odontoglossum grande.

Coelogyne cristata. Pescatorei.

Laelia anceps. Rossii.

autumnalis. Paphiopedilum, fast alle Arten, be-

Lycaste Skinneri. sonders i n s i g n e und v i 1 1 o s u m. Odontoglossum crispum.

Für den Handelsgärtner wertvolle Orchideen:

Cattleya citrina. Laelia autumnalis.

labiata in allen Varietäten. Lycaste Skinneri.

Dendrobium Jamesianum. Odontoglossum crispum.

nobile. grande.

Wardiänum. Rossii.

Laelia anceps. Paphiopedilum alle Arten.

Frülyahrsblüher :

Cattleya citrina. Dendrobium Jamesianum.

labiata var. Mendelii. thyrsiflorum.

Chysis bractescens. Miltonia vexillaria.

Cymbidium Lowianum. Odontoglossum crispum.

Dendrobium densiflorum. Rossii.

Sommerblüher :

Anguloa Ruckeri. Oncidium incurvum.

Cattleya labiata v. Mossiae. Sobralia macrantha.

Laelia crispa. Stanhopea oculata.

,, purpurata. tigrina.

Odontoglossum Harryanum. Thunia alba.

Herbstblüher :

Cattleya labiata var. Gaskelliana. Cattleya labiata var. Sanderiana.

,, var. gigas. Laelia autumnalis.

Digitized by

Google

Auswahl von Orchideen - Sorten.

51

Laelia Perrinii. Odontoglossum grande.

Miltonia Clowesii. Pleione Lagenaria.

Odontoglossum crispum. Zygopetalum Mackayi.

Winterblüher :

Calanthe Veitchii oder vestita. Dendrobium Wardianum.

Cattleya labiata var. Percivalliana. Laelia anceps.

var. Trianae. Lycaste Skinneri.

Coelogyne cristata. Masdevallia tovarensis.

Dendrobium nobile. Paphiopedilum Spicerianum.

Die vorstehenden Kollektionen von Warm- und Kalthaus - Orchideen sind von dem Importeur und Handelsgärtner H. Dämmann jr. in Breslau zusammengestellt und umfassen durchweg leicht kultivierbare, gärtnerisch wertvolle und durch diese Importfirma jederzeit gut und billig zu be- ziehende Arten.

->^^<-

4*

Digitized by

Google

Digitized by

Google

Besehreibung der Orehideen.

Acampe Lindley.

(Aerideae 390.*)

Umfasst etwa acht ostindisch -südchinesische Arten von Van d aartigem Wuchs, aber mit kleineren, unansehnlichen Blüten, so dass keine Art kulturwert ist.

Acacallis Ldl. ist Aganisia Ldl.

Acanthephippium Blume.

(Phajinae 231.)

Baum- und Humus - Bewohner. Vier ostindisch - malayische Arten. Luftknollen schlankkegelig mit mehreren Absätzen, an der Spitze grosse, gestielte, abfallende Blätter tragend. Blüten aus den jungen Trieben , auf kurzen Stielen gedrängt, sonderbar, aber unscheinlich.

Im Warmhaus, im Topf oder an Rinde zu ziehen. In Kultur fast nur:

A javanicum BL (Fig. 15). Blüten kaum mittel- gross, krugförmig zusammengezogen, gelbbraun mit roten Linien an den Blattspitzen und der Lippe. Juni bis August. Java.

Acanthoglossum BL ist Pholidota Ldl.

Aceras Kod. Brown.

/^ . , X Fig- 15- Acanthe-

(Serapiadeae 10.) .....

^ phippium javanicum.

Wiesenpflanzen Mittel- und Süd -Europas, zwei Arten. Erdknollen eiförmig. Orchis - ähnliche Pflanzen mit sonderbar geformten Blüten, deren Aussenblätter helmartig zusammenneigen. Topf- kultur in lehmiger Wiesenerde im frostfreien Kasten. Kulturwert ist

*) Diese Zahlen geben die laufenden Nummern an, unter welcher die betreffenden Gattungen in der systematischen Aufzählung (Seite 17) zu finden sind, um dem Leser einen leichten Über- blick über die Verwandtschaft der Gattungen zu geben.

Digitized by

Google

54

Aceras. Acineta.

A. anthropophora B. Br. (Fig. i6). Blüten in langer Ähre, klein, grün- gelblich, interessant durch die Lippe, welche die Form eines aus der Blüte heraushängenden Männchens hat. Mai Juli.

Stellenvveis kommt in Südwest - Deutschland ein Bastart von Aceras anthropophora und Orchis mascula, und von Aceras und Orchis militaris =

O. spuria Rchb. vor.

Achroanthes Raf. ist Microstylis Nutt. Acianthera Scheidw. ist Pleurothallis R. Br.

Acineta LindUy.

(Gongorinae 254.).

Etwa zehn baumbewohnende Arten in Cen- tral-Amerika und Mexiko. Luftknollen eiförmig, kräftig, gerieft, Blätter gross und breit. Blüten in hängenden Trauben vom Grunde der Knollen aus, fast kugelig, wenig geöffnet, lange dauernd ; Lippe fleischig, halb kreisförmig gebogen, mit breitem Spitzenanhängsel. Hauptfarbe gelbbraun. Synonym: Neippergia Morr. A. Barkerii LdL (Peristeria Barkerii Batem,) Blüten in fusslanger Traube, mittelgross, hell- goldgelb, Lippe braunrot gezeichnet. Mai bis September. Mexiko.

A. chrysantha Rchb, f. ist A. superba van A. densa LdL (A. Warscewiczii Kl.) Blüten in dichter, langer Traube, gross, mehr geöffnet, leuchtend-gelb, innen karmoisin gespritzt, Lippe an den Seiten rot gesprenkelt, mit blutroter, quadratischer Mittelwarze. März Mai. Central- amerika.

A. Hrubyana. Bch. f. Blüten in lockerer Traube, mittelgross, gelblich-weiss, Lippe spär- lich purpurn gepfleckt. Juni September. Neu- Granada.

A, Humboldtii LdL ist A, superba Rchb. f. A. Luddemanniana hört, ist A. Pescatorei LdL

A. Pescatorei LdL {A. Luddemantiiana hart. Luddemannia Pescatorei Rchb^ f. Cycnoches Pescatorei LdL). Blüten in lockerer Traube, kaum mittelgross, grünlich-braun, mit braunroten Spritzern. Von den anderen Arten durch eine viel schlankere Säule abweichend, deren Form jedoch so wechselt, dass aus der ursprünglich sehr schlanken (als Luddemannia getauften Gattung) Säule normale Acinetablüten in der Kultur wurden. Juni bis August. Centralamerika.

Fig. 16. Aceras anthropophora.

Digitized by

Google

Acineta. Ada.

55

A. superba Bohb. f. fA, Hum- boldtii Ldl. Anguloa superba H. B. Peristeria Humboldtii Batetn.) (Fig. 17). Blüten in langen, dichten Trau- ben, gross, Aussenblätter dunkel purpurbraun, dunkler gespritzt, In- nenblätter bräunlich - rosa , Lippe braun-karmin, Säule weisslich. März. Blüten nur kurzdauernd. Venezuela.

var. chrysantha Bohb. f. Blüten fast einfarbig dottergelb.

var. fulvahort Blüten gelb- braun, rotbraun gespritzt, Lippe heller, purpurn gefleckt.

var. straminea hört. Blüten fast einfarbig strohgelb, spärlich rotbraun gesprenkelt.

A. Warscewicsii Klotzsch ist A. densa LidL

. Aclinia Griff ist Dendrobium Sw.

Acronia Prsl. ist Pleurothallis R. ßr.

Acropera Ldl. ist eine Abteilung von Gongora R. P,

Acropera armeniaca Ldl. ist Gon- gora armeniaca.

Acropera atropurpurea Ldl. ist Gongora atropurpurea.

Acropera aurantiaca Ldl. ist Gon- gora aurantiaca.

Acropera cornuta Hook, ist Gon- gora armeniaca.

Acropera intermedia ist Gongora intermedia.

Acropera Loddigesii Ldl. ist Gon- gora galeata Rchb. f.

Ada Lindley.

(Adeac 331.)

A. aurantiaca Ldl. (Mesospini- dium aurantiacum Rchb. f.) (Fig. 18.) Einzige Art, moosbewohnend bei mehr als 2700 m in den Anden von Kolum- bien. Luftknollen langkegelig, Blätter lang, kräftig, tief gekielt. Blüten nur mittelgross, aber in hervorragender, grosser, dichter, zweireihiger Traube,

Acineta superba.

Digitized by

Google

56

Ada.

Fig. i8. Ada aurantiaca.

leuchtend oran^'e oder zinnoberrot. Blütenblätter schmal, lang zugespitzt, Lippe kurz, schmal, ungeteilt mit zwei Längswulsten. November März. Neu-Granada. Topfkultur im Kalthause bei 3 6^, bei höherer Tempe-

Digitized by

Google

Aeranthus. Aerides.

57

ratur lässt sich die Blüte treiben, verliert aber an Haltbarkeit. Sehr dankbare, farbenprächtige Pflanze.

Adenoncos Bl, ist Sarcochilus R. Br.

Adenostylis BL ist Zeuxine LdL

Aeranthus Lindley.

(Aerideae 410.)

Zwei baumbewohnende Arten auf den Maskareneninseln , von der Tracht der Aerides, aber die kurzgespornten Blüten einzeln an langen Stielen tragend. Im Warmhaus an Rinde zu kultivieren und niemals ganz trocken, während d^s Triebes aber sehr feucht und warm zu halten.

A. Arachnites LdL Niedrige Stämmchen mit lang linearen derben Blättern. Blüten mittelgross, gelblichgrün mit grünbrauner Lippe. Unbe- deutende Pflanze. Mai Juli. ^

A. fragrans Rchb. /. ist Angrecum fragrans Thou,

A. Leonis Rchb. f. ist Angrecum Leonis Rchb, /

A. sesquipedalis Rchb. ist Macroplectrum sesquipedale Pfitz.

Adranthus Bchb. f. (nicht Lindleys) umfasst: Macroplectrum Pfitz., Mystacidium Ldl. und Polyrr.hiza Pfitz.

Aerides Loureiro.

(Aerideae 405.)

Etwa vierzig baumbewohnende Arten im tropischen und subtropischen Südostasien und dem malayischen Archipel. Stamm meist aufrecht mit starken Luftwurzeln, Blätter meist breitlinear und rundlich - zweilappig ge- stutzt, zweireihig. Blüten langdauernd, meist in reichen, oft langgestielten Trauben aus den Blattachseln, kräftig gespornt, Blütenblätter meist fleischig, Lippe sehr verschieden gebildet.

Alle Aerides ausser A. japonicum verlangen dauernd sehr warme, feuchte Luft, nur unmittelbar nach der Blüte kann kurze Zeit mit dem Spritzen gespart werden, eine eigentliche Trockenperiode halten sie nicht. Man kultiviert sie an starken Korkrinden oder hoch- stehend im Topf. Sie kultivieren sich leicht und blühen sehr dankbar. Aerides wird vermehrt durch Zerschneiden des Stammes. Ist ein Exemplar kränklich, wurzelfaul, so ist die einfachste Kur, dasselbe bis zum gesunden Oberteil zurückzuschneiden und die Spitze in Sphagnum zu setzen. Die Blätter werden sehr gern vom Thrips befallen, wogegen nur vorsichtiges Abwaschen und reichliches Spritzen hilft. Die Kalthausart A. japoni- cum wird bei 5 ^ minimal ebenso kultiviert und verträgt von Juni August den Aufenthalt halbschattig im Freien.

Pfitzer unterscheidet fünf Unterabteilungen :

I. Eua3rides; Blätter flach. Mittellappen der Lippe ausgehöhlt, nicht

Digitized by

Google

58 Aerides.

in einen Nagel verschmälert: A. odoratum, crispum, quinquevulnerum, virens.

2. Fieldingia: Blätter flach, Mittellappen der Lippe flach, abstehend: A. Fieldingii.

3. Teretifolia: Blätter fast drehrund: A. mitrat um.

4. Omithochilus: (Wall, als Gattung). Blätter flach, Mittellappen der Lippe genagelt: A. difforme.

5. Fhalaenidium : Blätter weit auseinander gerückt, drehrund, Blüten gross, einzeln oder zu zweien: A. Vandarum.

A. Augustianum Bolfe. Blätter riemenförmig, 3 zu 15 cm etwa, schief zweilappig vorn. Blüten zahlreich in hängenden Trauben, 2 cm breit, hellrosa, Kelch und Blumenblätter stumpf-länglich gerundet, Seiten- lappen der Lippe länglich sichelförmig, quer gerandet vorn, ganzrandig, Mittellappen länger, breit-rundlich, gezähnelt, vorn flach zweispaltig. Sporn so lang als die Blüte, gerade. Juli, August. Philippinen, von Auguste Linden, dessen Namen er trägt, eingeführt.

A. affine Wa/L ist A, multiflorum Roxbg,

A, album Sand, ist A. quinquevulnerum var.

A. ampullaceum Roxbg. ist Saccolabium rubrum LdL

A, Arachnites ist Renanthera moschifera BL

A. Ballantineanum Rchb. f. ist A, suavissimum LdL var

A. Brookei ßafem. ist A. crispum.

A. Caiceoldre Sm. ist Saccolabium Caiceolare LdL

A. cornutum hört, ist >4. odoratum var.

A. crassifolium Bchb. f. Kräftige, kompakte Art aus Birma. Blätter dunkelgrün, dick, Blüten stark wohlriechend, gross, in langen, hängenden Trauben , purpurrot, mit dunkleren eiförmigen Mittellappen der Lippe., Mai Juni und wochenlang in Blüte stehend. Diese prächtige Art hat die grössten und prachtvollsten Blüten der Gattung. Verlangt hellen Stand- ort und stete Feuchtigkeit.

A. orispum LindL fA. Brookei Bat,) Dankbar wachsende, im tropischen Ostindien weit verbreitete Art, von aufrechtem Wuchs bis 2 m Höhe. Der kräftige Stamm ist oft braunrot, Blätter dunkelgrün, etwa 15 cm lang, 2 cm breit. Blüten in lang hängenden Trauben, duftig, gross, weiss mit rosa; Lippe dreilappig, 3 5 cm lang, der Mittellappen gefranst, zart rosa bis tief purpurn. Blüht im Juni Juli und hält bis August. Nach der Blüte muss eine kurze halbtrockene Zeit folgen.

var. Lindleyaniun hört. (A, Lindleyanunt Wight.) Blüten reinweiss bis auf die zart rosae Lippe.

var. Wameri Will. (A. Wameri hört.) Kompakte, kleinblättrige Form ; Blüten weiss mit reicher rosaer Zeichnung.

A. cylindricum Hook, ist A. Vandarum.

A. Dayanum horf. ist A. odoratum Lour.

A. Dominianum Veitch. {A. Fieldingii v. hybridum) Kreuzung von

Digitized by

Google

Aerides. cg

A. Fieldingii und A. multiflorum, in^der Blütenfarbe an erstere Art, sonst mehr an multiflorum erinnernd. Wie so viele Kreuzungen besser wachsend und dankbarer blühend als die Eltern.

A, Ellisii hört, ist A. virens LdL var,

A. elongatum BL ist Renanthera elongata Lour,

A. Emericii Bohb. f. Schlankwüchsig, Blätter lang und schmal. Blüten in hängenden Trauben, weiss mit einem breiten lilapurpurnen Mittelstreif auf jedem Blatt , die ebenso gezeichnete Lippe vielfach rot gesprenkelt. September Oktober. Ostindien.

A. expansum Rchb. f. Hochstämmig, Blätter breit, hellgrün. Blüten in langen, halbaufrechten Trauben, rahmweiss mit purpurnen Flecken, Lippe ausgebreitet mit lilapurpurnen Flecken auf den Seitenlappen und an den Seiten des Mittellappens, dessen breites Vorderteil tief purpurn ist. Sporn grünlich, Juni, Juli. Ostindien. Ist vielleicht besser als Va- rietät zu A. falcatum zu ziehen.

A. expansum var. Leoniao Bohb. f. {A. falcatum LdL var, Leoniae LdL A. Leoniae Godefr.) Durch lockeren Wuchs und weit auseinanderstehende Blüten von der Hauptform verschieden.

A. faloatiun Lindl. (A. Larpentae kort.) Dem A. crispum sehr ähnliche Prachtart, aber die Blätter viel länger, vorn weichspitzig, Blüten in dichten Trauben, rahmweiss mit scharlachroter Fleckzeichnung, Mittel- lappen der Lippe mitten tief rosa, die Ränder weiss und rosa gestreift. Ostindien. Selten in Kultur.

var, Houlletianum ist A. Houlletianum Rchb. f.

var. Leoniae LdL ist A. expansum var.

var. Mendelii hört. Kräftige untersetzte Pflanze, Blüten in nicken- den Trauben, reinweiss mit rosaen Punkten. Ostindien.

A. Femlianum Rchb. f. ist A. quinquevulnerum.

A. Fieldingii Jennys. [Fuchssckwanz-Aerides.) In Tracht und Blüte sehr wechselnde wunderschöne Pflanze von kräftigem, aufrechtem, meter- hohem Wuchs. Blätter breit und lang, dick, hell- oder dunkelgrün. Blüten gross, in mächtigen, bis meterlangen, dichten, hängenden (daher der populäre Name), zuweilen ästigen Trauben, weiss, reich leuchtend rosa gesprenkelt mit prächtig rosaer Lippe. Mai Juli. Im tropischen Ostindien weit verbreitet.

var. hybridum hört, ist A. Dom in tan um Veitch.

var. WiUiamsii Veitoh. {A. Williamsii Warn.) Blätter länger schlaffer zurückgebogen. Trauben sehr dicht, oft verzweigt. Blüten weiss mit einigen Purpurtupfen im Grunde der Lippe.

A, flavidum LdL ist A. suavissimum LdL A. Godefroyanum Rchb. ist A. multiflorum Roxbg. var. A. guttatum Roxb. ist Rhynchostylis retusa Rchb. f. var. guttata. A. Houlletianum Rchb. f. [A. falcatum LdL var, Houlletianum LdL A. Picotianum h. galL) Starkwüchsige Art. Blätter kurz und schmal, hell-

Digitized by

Google

60 Aerides.

grün. Blüten gross, in reichblütiger, dichter Traube, rötlichgelb mit je einem magentaroten Fleck auf jedem Blatt , Lippe rahmweiss mit einem keilförmigem rotem Strich auf dem Vorderteil des rautenförmigen gefransten Mittellappens und roten Linien auf den sichelförmigen Seitenlappen. Mai, Juni. Conchinchina.

A. Huttoni hört, ist. A. Thibautianum Rchb. /.

A. japonioum Lind, et Bohb. f. Kleine japanische Kalthausart mit kurzen, fast linearen, lederigen Blättern. Blüten zu 6 8 in hängender Traube, ziemlich gross, grünlichweisse Kelchblätter mit kurzen, purpur- roten Strichen am Grunde, die breit spateiförmige, gezähnelte, weisse Lippe hat eine purpurviolette Mittellinie und hellpurpurne Flecken. Topfkultur.

A. illustre Bohb. f. Wildgefundene Kreuzung (oder Mittelform) von A. c r i s p u m und A. maculosum mit lila überhauchten weissen , spär- lich purpurn gefleckten Blüten, Lippe blaupurpurn mit dunkleren Wellen- linien. Zufällig mit A. crispum aus Ostindien eingeführt.

A. jucundum Rchb. f. ist A. quinquevulnerum LdL

A, Larpentae hört, ist A, falcatum LdL (Blühte zum ersten Male in Europa 1847 im Garten von Sir Larpent in Rochampton, daher der Gartenname.)

A. Lawrenceae Bohb. f. Gutwachsende kräftige Art im Bau von A. quinquevulnerum. Blüten gross, in fusslangen, fast wagerechten Trauben, die Kelchblätter im Aufblühen grünlich, dann wachsweiss und schliesslich gelbweiss, Blumenblätter an der Spitze purpurn getuscht, der schmale, gezackte Mittellappen der Lippe purpurn mit zwei dunkelpur- purnen Streifen nach der Spornöflfnung zu, Seitenlappen aufrecht, läng- lich. Juli September. Ostindien. (Das erste von Sander eingeführte Schauexemplar wurde von Sir Lawrence für 4700 Mark angekauft.)

A. Leeanum Bohb. f. weicht von A. quinquevulnerum fast nur durch die fast amethystfarbenen , grün gespornten Blüten ab, welche in kurzen, aufrechten Trauben stehen. Zu Ehren von W. Lee in Leatherhead, eines eifrigen Orchideenzüchters, getauft. Oktober Februar. Ost-indien.

A, Leoniae Gdfr. ist A. expansum var.

A. lepidum Bohb. f. Zierliche Pflanze mit schmalen Blättern. Blüten gross, in aufsteigenden, reichblütigen , bis halbmeterlangen Trauben, weiss mit purpurnen Tupfen, der dreieckige Mittellappen der Lippe pur- purrot. Sporn schlank, gebogen, bis 5 cm lang. Juli, August. Vorderindien.

A. Lindleyanum ist eine Form von A. crispum.

A. Lobbii Linden ist A. muHiflorum Roxbg, var.

A. maoulosum Ldl. Langsam wachsende, niedrige, dichtbuschige, sehr schöne Art mit breiten, steifen, schiefgestutzten, dunkelgrünen, unterseits braunrot gefleckten Blättern. Blüten köstlich duftend, gross, in halb hängenden Trauben, hellrosa mit purpurnen Spritzern, Mittellappen der Lippe leuchtend rosa-purpurn , breit eiförmig, wellig kraus, Seiten- lappen schmal und spitz. Juni, Juli. Hügel um Bombay.

Digitized by

Google

Aerides.

6i

A. maoulosum var. margaritaoeum hört. Blüten rein weiss.

A, maoulosum var. Sohroederi Henfr. Kräftiger als die Normalform,

S B

t

o

TS

•c

tu

Blüten weiss, lila überhaucht und rosa gefleckt, Lippe prachtvoll magenta- rot. Blühte zuerst bei J. H. Schroeder. Wahrscheinlich stammen sämtliche kultivierte Exemplare von einem einzigen eingeführten ab.

Digitized by

Google

62 Aerides.

A. Mc Morlandi hört., höchst selten in Kultur (Williams sah nur das Exemplar in Mc Morlands Besitz), hat hellgraues, kräftiges Blattwerk, Blüten in langen Trauben, weiss mit pfirsichrot.

A. margaritaoeum hört, ist eine Form von A. maculosum.

A. marginatum Rchb. /. ist A. quinquevulnerum LdL var.

A. matutinum BL ist Renanthera matutina LdL

A. Mendelii hört, ist eine Form von A. falcatum.

A. mitratum Rchb. f. Kurzstämmige, schöne Art mit auffällig starken Luftwurzeln, Blätter über einen halben Meter lang, drehrund, peitschen- artig auslaufend, dunkelgrün. Blüten dicht in aufrechten, bis 25 cm langen Trauben, Kelch- und Blumenblätter schneeweiss, die breit-kellen- förmige Lippe rosa-purpurn. August, September. Birma.

A. multiflorum Boxbg. f. {A, affine Wali, A. roseum Faxt A, trigo- num Klotzsch.) Stämme kräftig, Blätter stumpf-linear, i zu 15 cm etwa. Blüten dicht gedrängt in 20 cm langer, oft am Grunde verzweigter Traube, kaum centimeterbreit , oberes Kelchblatt und die Blumenblätter länglich-eiförmig, aus weissem, spärlich purpurn gesprenkeltem Grunde hell amethystpurpurn, seitliche Kelchblätter fast kreisrund, weiss mit pur- purnem Hauch, Lippe stumpf herzförmig, vorn leicht gewölbt aus dunkel amethystpurpurner Mitte nach den Rändern rosa werdend. Sporn kurz, gerade, seitlich zusammengedrückt. Säule mit zwei runden Öhrchen am Fusse. Juni , Juli. Weit verbreitet in Ostindien : Birma, Assam, Cochin- china, Andamen-Inseln u. s. w.

var. Godefroyanum Veitch. {A, Godefroyanum Rchb. /.) Blätter lederig, sehr lang. Blüten reichlich 1,5 cm breit, rosa mit karminroter Zeichnung.

var. Lobbii WilL (A, Lobbii Linden,) Stämme kürzer, dicht be- blättert , Blätter flach aufeinanderliegend. Blüten in dicht gedrängter, meist verzweigter Traube, dunkler als an der Hauptart.

P. Ainsworthii Will. Trauben bis 60 cm lang, Lippe violett- purpurn.

var. Veitehii Morr. (A. Veitchii De Puydt,) Blätter auseinander- gerückt, Trauben kürzer verzweigt, Blüten fast weiss, nur an den Enden rosa, Lippe hellpurpurrosa.

var. superbum Moore. {A, roseum var, superbum Moore.) Blüten in 40 cm langer, dichter Traube, 1,5 cm, weiss mit rosa-violett, Lippe bläulich-rosa.

A. nobile Warner ist A. suavissimum LdL

A. odoratum Lour. (A, Dayanum kort.) (Fig. 19.) Alteste eingeführte und dankbarst blühende schöne Art von schlankem Wuchs. Die langen, schmalen, hellgrünen Blätter sind gekielt. Blüten in langen, hängenden, reichblütigen Trauben, herrlich duftend, rahmweiss mit fast zinnoberroter Fleck- und Tusch-Zeichnung, Lippe rundlich, der Mittellappen wenig vor- tretend, Sporn aufrecht gedreht. Juni, Juli. Süd -China, Cochinchina,

Digitized by

Google

Aerides. 63

Ostindien. Auf englischen Ausstellungen sind Büsche mit 50 Blüten- trauben keine Seltenheit.

var. Birmanioum Rohb. f. Blüten klein, an der Spitze nur violett gestreift, Mittellappen schmal, spärlich gezähnt.

var. oomutlun Boxbg. Kleine, gedrungene Büsche, Blüten dicht ge- drängt in kurzen Trauben, weiss, fleischfarben gefleckt. Mai Juli. Ostindien.

var. majus hort. Nur durch starken Wuchs und lange Blüten- trauben von der Hauptform abweichend. Ostindien.

var. purpurasoens hort. Kräftig, Blätter breit, dunkelgrün, Blüten ziemlich gross, in mächtigen Trauben, weiss, leuchtend fleischfarben punk- tiert. Mai, Juni. Ostindien.

A. paohyphyllum Bohb. f. Kurzstämmige Pflanze, Blätter kurz, dick, stumpf. Blüten in kurzen, aufrechten Trauben, mittelgross, die schmalen Blumenblätter hellkarmoisinrot , Lippe purpurn gezeichnet. Sporn und Säule weiss. Juli, August. Birma.

A. Picotianum h, galL ist A. Houlletianum Rchb. f.

A. praemorsum Wght ist Rhynchosfylis retusa Rchb. f.

A. quinqueviilnerum Ldl. (A, Fenslianum Rchb, f. A. jucundum Rchb, f,) Schlankstämmige, gutwachsende Art. Blätter bald kürzer und breiter, bald schmal und langlinear, vorn schief gestutzt, freudig grün. Blüten in langen, nickenden, dichten Trauben, mittelgross, duftend, grünlichweiss, oft zart rosa gefleckt, die fünf Blumenblätter mit je einem blutroten Fleck am Vorderrande, Lippe kurz und breit, gleichfalls grünlichweiss, an den Seitenlappen fleischfarben, an der Spitze des Mittelläppens purpurn ge- fleckt. Sporn kurz und dick, weissgrünlich. Juni September. Philippinen.

var. Farmeri Williams. (A. album Sand.) Blüten reinweiss. Manilla.

^ var. marginatum Bohb. f. Blüten weiss, rotviolett gesäumt. -■^^ var. Schadenbergianum Stein. Kurzstämmig, Blätter breit und dick, dunkelgrün, Blüten sahnweiss mit je einem intensiv purpurroten Fleck am Rande. Mindanao, von Dr. Alexander Schadenberg 1883 dem botan. Garten in Breslau mitgebracht.

var. violaoeum h. angl. Blütenflecken violettrot.

A radicosum A. Bich. (A. rubrum hort, A. Wightianum hort, Sacco- labium Wightianum Ldl. S. rubrum Wight, S, ringms Ldl.) Stamm kräftig, 20 cm hoch, Blätter 2 zu 10 cm etwa, gekielt, derb, dunkelgrün. Blüten in dichter aufsteigender, purpurstengliger Traube, centimeterbreit , blass purpurrosa, Kelch- und Blumenblätter breit eiförmig, seitliche Kelch- blätter am breitesten, purpurn gesprenkelt, Seitenlappen der Lippe sehr klein , rundlich , aufrecht , Mittellappen spitz-länglich, dunkelrosa purpurn. Sporn kurz, gekrümmt, flach gedrückt. Säule mit zwei weisslichen Flügelchen am Ende. Juni August. Südliches Indien. Geht in den Gärten meist unter A. rubrum, welcher Name leider fallen muss, weil Saccolabium rubrumWight nicht S. rubrum Ldl. ist.

Digitized by

Google

64

Aerides.

A. Beichenbaohii Linden. Dem A. suavissimum in Wuchs und Blatt ähnlich, aber die Blütentrauben sind länger, fast hängend, die Blüten weiss mit purpurnen Flecken. Das obere Kelchblatt ist schmal eiförmig, die seitlichen rundlich-dreieckig, die schmal-sichelförmigen Blumenblätter haben einen purpurnen Keilstrich an der Spitze, die schmalen Seiten- lappen der Lippe sind aufrecht, gelblich, der keilförmig vorgezogene Mittellappen purpurn geschmitzt. Sporn kurz kegelförmig, weiss mit grünem Knopf. Juli, August. Borneo.

oochinchinensis hört. Blüten in sehr dichter Traube, nicht rot

Fig. 20. Aerides Vandarum.

gefleckt , sondern nur mit zarten roten Streifen auf den Kelchblättern ; Seitenlappen intensiv gelb. Cochinchina.

A, retusum Hook, ist Rhynchostilis retusa Rchb. f. var, guttata Ldl.

A. Boebelinii Bohb. f. Dem A. qu inque vulnerum sehr ähnlich, aber die grünweissen Blüten stehen in reichen, aufrechten Trauben, die Kelchblätter sind weiss gefleckt, die Innenblätter ausgefressen gezähnt, Lippe rosa, gefranst, Seitenlappen länglich, gelb, Mittellappen gebogen, lang vorragend. Sporn sehr kurz. Juli, August. Philippinen.

A. Bohanianum Bohb. f. Kräftige, breitblättrige Pflanze, mit A. suavissimum Ldl. sehr nahe verwandt. Blüten in dichten, langen, nickenden Trauben, die Kelchblätter heller oder dunkler rosa, weiss ge- randet, Innenblätter einfarbig rosa, Lippe schmal gelappt, weiss mit zwei

Digitized by

Google

Aerides. ßc

purpurnen Längsstrichen und zwei runden Purpurflecken. Sporn orange- gelb, zart purpurn gespritzt. Vorder-Indien.

A. roseum Paxt. ist A. multiflorum Roxbg.

A, rostraturh Roxbg ist Camarotis rostrata Rchb.f.

A, rubrum hört, ist A, radicosum Rieh,

A. SaTageanum h. Sander. Stämme kurz, Blätter breit linear, 2 zu 15 cm etwa. Blüten in kurzen Trauben, kaum centimeterbreit, Kelch- blätter länglich -eiförmig, aus weisser, karminpurpurn gefleckter, unterer Hälfte oben ganz karminpurpurn, Blumenblätter ähnlich, nur schmäler, Lippe dunkelkarminpurpurn , Seitenlappen gerundet - länglich , aufrecht, Mittellappen klein, länglich-linear, eingebogen, gezähnelt. Sporn gerade, grünlich. Juni, Juli. Vaterland unbekannt.

A, Schroederi hört, ist A, maculosum Lindl. var.

A. BuaviBsimum Lindley fA, flavidum Ldl. A. nobile Warn.), Stark- wüchsige Pflanze, deren hellgrüne, lange Blätter braun geschmitzt sind. Blüten prächtig duftend, in langen, nickenden Trauben, Kelch- und Innen- blätter weiss mit fleischrosaem Schimmer, die gleichfarbige Lippe mit einem citrongelben Herzfleck auf dem schmalen zweizipfeligen Mittel- lappen, Sporn dunkelrosa. Juli September. Hinter-Indien.

var. Ballantineanuin Hook f. (A, Ballatitineanum Rckh,/,) Sporn weiss, purpurfleckig, Blüten weiss mit "amethyst - purpurnem Endfleck, Seitenlappen der Lippe strohgelb, purpurngefleckt, j^ittellappen hellpurpurn.

var. maoulatiim Will. Alle Blumenblätter und die Lippe weiss, dunkelfleischfarben gefleckt. Hinter-Indien.

A, testaceum Ldl, ist Vanda parviflora Ldl.

A. Thibautianum Bohb. f. (A. Huttonü hört. Saccolabium Huttonii Hook.) Schnellwüchsige, langblättrige Art. Blüten zerstreut in langer, nickender Traube, gross, Kelch- und Blumenblätter prächtig dunkelrosa, Lippe hell- rot violett. Juli, August. Java.

A. Thunbergianum Miqu. ist Angrecum falcatum Ldl.

A, trigonum Kl. ist A. multiflorum Raxbg,

A. Vandarum Bohb. f. (A. cylindricum Hook., nicht Wight). (Fig. 20.) Schlank strauchige Art mit zerstreuten, langen, stumpfen, drehrunden, dunkelgrünen Blättern. Blütenschaft kurz, zweiblumig, den Blättern gegen- überstehend (nicht achselständig). Blüten gross, reinweiss, nur an der Innenseite der ausgehöhlten Säule ein fleischroter Fleck. Mittellappen der Lippe tief zweispaltig, lang genagelt mit wellig-krausgezähnten Rändern, die beiden schmalen, gefransten Seitenlappen hoch aufgerichtet. Sporn kräftig, mittellang. Juni August. Vorder-Indien.

A. Veitchii De Puydt ist A. multiflorum Roxbg. var,

A, violaceum h, angl, ist A. quinquevulnerum Ldl. var,

A. virens Ldl. Starkwüchsige , sehr veränderliche Pflanze. Blätter lang und breit, hellgrün. Blüten stark duftend, in lang hängenden

Stein 's Orchideenbuch. ' 5

Digitized by

Google

66 Aerides. Aganisia. Anacamptis.

Trauben, mittelgross, hell pfirsichfarben mit purpurnen Spritzern, die Lippe, besonders der breite Mittellappen scharlachrot, dicht gespritzt. April bis Juni. Java.

var. Dayanum hört, weicht nur duroji sehr lange Blütenstände ab.

var. Ellisii Will. Blätter kaum 15 cm lang. Blütentrauben bis 40 cm, mit 30 40 Blüten, Kelch- und Blumenblätter weiss rosa über- haucht und hellviolett punktiert. Seitenlappen der Lippe weiss mit kurzen, violetten Linien am Grunde, Mittellappen tief violett, der kurze, kräftige Sporn braun gefleckt. Juni August.

var. grandiflorum hört. Blüten sehr gross, von eleganter Form, weiss, fleischrosa geschmitzt. April Juni. Vorder-Indien.

A, Warneri Will, ist A. crispum var.

A. Wightianum Ldl. ist Vanda parviflora Ldl.

A. Williamsii Warner ist A. Fieldingii Jennys, var.

Aerobium Sprg. ist Angrecum Thou.

Aganisia Ldl.

(Acacalis Lindley.)

(Gongorinae. 260.)

Mit St an ho pea verwandt, aber die Blütentrauben aufrecht, Blumen- blätter abstehend, nicht zurückgeschlagen und das Mittelglied der Lippe unten gefranst. Knollen auf dem kriechenden Rhizom zerstreut, mit je einem grossen, breiten Laubblatt.

Drei Arten: A. cyanea Rchb. f. aus Brasilien, und öfter in Kultur:

A. ptilohella Ldl. aus Demerara (Britt. Guyana). Blätter 20 cm lang, funftiervig. Blüten mittelgross, weiss, mit einem Scharlachfleck am Grunde und einem goldgelben Fleck auf der Mitte der Lippe. Mai September. Verlangt viel Wärme und stete Feuchtigkeit; an Korkstücken hängend oder im flachen Topf zu kultivieren.

A. trioolor N. K Br., 1885 aus Guyana eingeführt, ist im Wuchs ähnlich, aber die weissen Kelchblätter sind gelbspitzig, die Blütenblätter hellblau, die Lippe rotgelb; Blätter bis 8 cm breit.

Alamania LIav. Lex. ist Epidendrum L Alipsa Hoffm. ist Liparis L. C. Rieh. Alvisia Ldl. ist Eria Ldl. Amalias Hoffm. ist Laelia Ldl. Amblyglottis Bl. ist Calanthe R. Br. Amphiglottium Ldl. ist Epidendrum Ldl.

Digitized by

Google

Anacaioptis. Angrecum.

67

Anacamptis L. C Richard.

(Serapiadeae. 12.)

pyramidalifl Rieh. (Orchis pyramidalis L,) (Fig. 21.) Einzige Art, in Europa und Nordafrika als Wiesenpflanze steilen- weis häufig. Von Orchis nur durch die ver- wachsenen Pollenmassen verschieden. Erdknollen länglich - eiförmig , ungeteilt. Blätter in dichter Rosette, Stengel beblättert, bis 40 cm hoch, Blüten in dichter, pyramidenförmiger Ähre, pur- purrot, die drei Aussenblätter breit-linear, zuge- spitzt, die beiden Innenblätter kappenartig zu- sammengezogen, die drei breit gestutzten Lappen der Lippe fast gleichgross. Sporn lang und schmal. Mai Juli. Liebt Kalkboden und ist unter Zusatz alten Mauerschuttes (Vio) ^ur lockeren Lehmerde gut wachsend und sehr lohnend für die Kultur. Anacheilum Hffg, ist Epidendrum L Anathallis Barb. ist PleurothalHs R. Br.

Anecochilus ist eine vielverbreitete falsche Schreibweise für Anoectochilus; ebenso Anectochilus.

Angrecum Thouars (ztmi Teil),

(Angraecum hört. Aerobion Sprengel.)

(Aerideae. 393.)

Etwa 30 Arten, welche dem tropischen Afrika, Madagaskar, Mauritius oder Bourbon angehören, im Wuchs an Aerides erinnern, deren Lippe aber ganz ungeteilt oder nur mit winzigen Seitenläppchen besetzt ist. Sporn meist sehr lang.

Die Angrecum verlangen dauernd ohne Trocken- periode — sehr viel Wärme und Feuchtigkeit; die von den Inseln stammenden Arten werden am besten im Holzkästchen oder durchbrochenen Topfe in Sphagnum kultiviert, welchem man Haideerdebrocken und Lehmboden zusetzt; die afrikani- schen Arten wachsen besser an Korkrinde. Kränkliche Pflanzen schneide man von unten her ab und behandele die Spitzen als Stecklinge.

Gut gepflegte Angrecum blühen jährlich reichlich und da die Blütezeit meist in den Winte fällt, sind sie der Kultur wert, obgleich die Blüten mehr eigenartig als schön sind. Die einzelnen Blüten sind von sehr langer Dauer.

5*

Flg. 21. Anacamptis pyramidalis.

Digitized by

Google

68 Angrecum.

Man unterscheidet nach der Stellung der Lippe die beiden Abtei- lungen :

1. Euangreoum Butham, Lippe aufwärts gewandt, (durch Drehung des Fruchtknotens um einen vollen Kreis, 360"), Antheren stumpf, z. B. A. eburneum.

2. Aörobion Sprengel, Lippe abwärts gewandt, Antheren zugespitzt, z. B. A. bilobum.

A. apiculatum Hook, ist A, bilobum Ldl.

A. arcuatum Ldl. ist Listrostachys arcuata Rchb. /.

A. armeniarouin LdL von Sierra Leone, aus der Verwandtschaft von A. eburneum, aber mit gelb - rötlichen Blüten ist kaum irgendwo in Kultur gegenwärtig.

A, artieulatum Bohb. f. (A, descenJens Rchb, fj Stämme kräftig, IG cm hoch, Blätter länglich-eiförmig, 3 zu 10 cm etwa, sehr derb, vorn schief-zweilappig. Blüten in reichblumiger, hängender Traube auf kurzem, steifem, hellgrünem Schaft, 2 cm breit, reihweiss, kurz orangegelb gestielt, Kelch und Blumenblätter spitz, länglich-elliptisch, Lippe breit, spitz, läng- lich-eiförmig. Sporn rötlichgrün, bis 10 cm lang, Säule kurz, behaart, März, April. Madagaskar.

A. bilobum Ldl. (A. apiculatum Hook). Gedrängt wachsende, kleine Art, deren Stamm etwa 1 5 cm lange, nach vorn verbreitete, tief zweilappig ausgeschnittene, netzaderige Blätter trägt. Blüten zu 10 12 in nickenden Trauben, mittelgross, weiss, zart rötlich überhaucht, Sporn schlank, 5 cm lang. Neu - Guinea.

var. Eirkii Bohb. f Kleiner , Blätter schmäler , vorn spreizend zweilappig, Blüten reinweiss mit hellbraunem, bis 8 cm langem Sporn. 1882 vom Konsul Kirk auf Zanzibar gesammelt und in England ein- geführt.

A. Brongiartianum Linden ist A, eburneum Thou.

A. caudatum Ldl. ist Listrostachys caudata. Rchb. f.

A. Chailluanum Hook. f. Kräftige, hochstämmige Pflanze mit dunkel- grünen, breitlinearen Blättern von 20 cm Länge. Blüten in hängenden Trauben zu 10 12, mittelgross, die schmalen Blätter und Lippe rein- weiss, Sporn 10 cm lang, gelbgrün. Juli September. West-Afrika.

var. erenatum Bohb. f. In allen Teilen kleiner.

A, eitratum Thouars. Kurzstämmig, dicht hellgrün belaubt. Blätter lang-lanzettlich. Blüten in schlank halb hängender Traube, meist zwei- reihig gedrängt, klein, gelblichweiss, mit 5 cm langem, fast gleichfarbigem Sporn. Madagaskar.

A. erenatum Rchb. f. ist A. Chailluanum var.

A. oryptodon Bohb. f. Kurzstämmig, Blätter gedrängt, dunkelgrün, breitlinear, bis 15 cm lang. Blüten klein, in lockeren Trauben, mit weissen.

Digitized by

Google

AogrecuiD.

69

schmal-spitzen Blumenblättern, schmallanzettlicher Lippe und 10 cm langem, rötlichem Sporn. Oktober November. Madagaskar.

A. descendens Rchb.f. ist A, articulatum Rchb.f.

A. ebumeum Thouars. (A, Brongiarüanum Linden.) Hochstämmige, kräftige Pflanze, mit breiten, vorn schiefgestutzten, regelmässig zweizeiligen, lederigen, hellgrünen Blättern bis zu 50 cm Länge. Blüten in die Blätter

Fig. 22. Angrecum eborneum superbum.

Überragenden Trauben, mittelgross, die fiinf linearen Blätter gelblichgrün, die breit herzförmige Lippe mit vorragender Spitze schneeweiss. Sporn kräftig, bis 5 cm lang, hellgrün. November März. Madagaskar. Die vor Feuchtigkeit geschützte Blüte bleibt wochenlang schön.

var. superbum hört. (Fig. 22) ist nur durch kräftigen Wuchs und grössere, ganz weisse Blüten abweichend.

var. virens Hook. Blütentrauben schlanker, Blüten kleiner. Lippe weiss mit grünem Mittelfleck.

Digitized by

Google

70 Angrecom.

A. Eiohlerianum Eränzlin. Schlankstämmig, Blätter dunkelgrün, lang- elliptisch, vorn stumpf gerundet. Blüten einzeln, gross, die fünf Blätter spiessförmig, hellgrün, die grosse helmförmige Lippe weiss, mit dreieckiger Zacke im Mittelausschnitt. Sporn kurz kegelförmig, aufrecht. West-Afrika. Loango-Schlucht bei Kassamba. Noch nicht in Kultur, aber sicher zu erwarten. ^

A. EUisii Williams. Kräftige, dicht zweizeilig beblätterte Art, Blätter breit schwertförmig, vorn schief zweilappig, oberseits dunkelgrün, unter- seits heller, bis 25 cm lang bei 4 cm Breite. Blüten zu 18 24 in schlank gebogenen Trauben von 50 70 cm Länge, reinweiss und herrlich duf- tend, die fünf äusseren, spitz-eiförmigen Blätter zurückgebogen, die lang- eiförmige, zugespitzte Lippe leicht nach unten zurückgebogen, Säule kurz- stämmig, fleischig, Sporn schlank, hellzimmtbraun , bis 15 cm lang. In der Seitenansicht ähnelt die Blüte einem Kakadu. November Januar. Madagaskar. Von W. Ellis, anglikan. Geistlichen, aufgefunden und eingeführt. Unstreitig das schönste aller bis jetzt kultivierten An- grecums.

A, EUisii Rchb. /. ist A. modestum Hook. f.

A. falcatum Lindley. [Oeceoclades falcata Ldl. Aerides Thunbergiamim Miqu,) Niedrige, sehr unscheinbare, buschige Pflanze, mit schmalen dunkel- grünen Blättern, Blüten in schlanken Trauben zu 4 6, kaum mittelgross, reinweiss und stark duftend, Lippe dreiteilig, fast eiförmig, Sporn schlank, weissgrün, 5 cm lang. April Mai. Japan. Als Kalthausorchidee zu empfehlen, aber im Vergleich zu den andern An grecum- Arten von geringer Bedeutung.

A. fastuosum Bohb. f. Kurzstämmig. Blätter schmal - elliptisch, stumpf, oberseits rauhwulstig, mit hellem, schwieligem Rande. Blüten zahlreich in langen, schwanken Trauben, elfenbeinweiss , stark duftend, die fünf äusseren Blätter länglich, die Lippe verkehrt eiförmig, Sporn sehr schlank, hellgrün, etwa 5 cm lang. November December. Madagaskar.

A, ftragrans Thou. {A'erobium fragrans SprgL Aeranthus fragrans Rckb,/,) Stämme federhalterdick, viertel meter hoch, Blätter spärlich, nur am Stammende, riemenförmig, i zu 8 cm etwa, vorn tief zweispaltig. Blüten einzeln auf 5 cm langem Stiel, wohlriechend, 4 cm. breit, reinweiss, Kelch- und Blumenblätter linear, zurückgeschlagen, Lippe den Blumen- blättern gleich lang, lanzettlich-spiessförmig , mitten ausgehöhlt. Sporn schlank, 4 cm lang, grün. November, December. Insel Bourbon, Mau- ritius. — Die trocknen Blätter duften nach Vanille und gehen als Faham- Thee in grossen Mengen besonders nach Frankreich.

A. fosoatum Bohb. f. Tracht der vorhergehenden Art , aber Blüten- stiele, Fruchtknoten, Deckblätter zimmtbraun, Blüten mit drei ockergelben Aussenblättern , zwei weissen Innenblättern, weisser Lippe und braunem, dünnem, 5 cm langem Sporn. November, Dezember. Madagaskar.

Digitized by

Google

Angrecum. 7 1

A, G^rminyanum Hook. f. Stämme schlank , kletternd , halbmeter- lang, nur am oberen Teile beblättert, Blätter sitzend, linear-länglich, i zu 6 cm etwa, vorn schräg gestutzt. Blüten den Blättern gegenüber auf schlankem, grünem Stiel, einzeln, rein weiss, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter aus schmalem Grunde lanzettlich, die Blumenblätter kürzer und schmäler, Lippe tieftellerförmig, viereckig mit gerandeten Ecken, aus der Mitte plötzlich zu einem zurückgebogenem, 2 cm langem Fadenschwanz verschmälert. Sporn schlank, 6 cm lang, weisslich-grün. Säule sehr kurz. Mai, Juni. Wälder des inneren Madagaskar.

A. Grantii hört, ist A. Kotschyi Rchb. f.

A. Hildebrsndtii Bohb. f. Leider noch sehr wenig verbreitete zwergige Art mit lockeren Trauben orangegelber Blüten, deren längliche Lippe scharf zugespitzt ist und dünnem, 2 3 cm langem Sporn. November. Von Hildebrandt 1876 von den Comoren eingeführt.

A. hyaloides Bohb. f. Stämme kaum 2 cm hoch, mit 5 7 länglich eiförmigen , spiralig stehenden , stumpfen Blättern von etwa i zu 4 cm, welche dunkelgrün und vorn schräg gestutzt sind. Blüten in kaum 5 cm hoher, dichter Traube, zweiseitig, weissgestielt , kaum i cm breit, glasig durchscheinend weiss, Kelch- und Blumenblätter, ebenso die Lippe spitz länglich-eiförmig, Kelchblätter am schmälsten. Sporn schlank, 2 cm lang. Mai, Juni. Nordost-Madagaskar.

A. Kotsohyi Rchb. f. (A. Grantii kort,) Niedrige , zeitig blühende Art ; Blätter schmal spateiförmig, dunkelgrün ; Blüten in hängenden, reich- blütigen Trauben, rahmweiss mit breiter eiförmiger Lippe und gedrehtem, rötlichem bis 10 cm langem Sporn. Oktober. Ost-Afrika.

A. Leonis Bchb. f. {Aeranthus Leonis Rchb.f) Stämme fingerdick, kurz, im oberen Teile von den reitenden Blättern besetzt, welche 1,5 zu 20 cm etwa messen, fleischig, sichelförmig sind. Blüten zu 5 7 in lockerer, aufrechter Traube, lang gestielt auf flachgedrückten Stielen, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz lanzettlich, gekielt, vorn zurück- geschlagen, Blumenblätter kürzer und breiter, alle weiss, Lippe herzförmig, trichterförmig ausgehöhlt, weiss. Sporn oben weitröhrig, weiss, unten schlank, grünlich, bis 15 cm lang. Juli, August. Comoren-Inseln.

A, maculatum Ldl, ist Eulophidium maculatum Pfitz.

A. modestum Hook. f. {A. Sanderianum Rchb, /. A. Ellisli Rchb. f.) Unbedeutende kleine Art von Madagaskar, ähnlich dem A. apiculatum aber reinweisse Blüten auf braunen Stielen tragend.

A, monophyllum A. Rieh, ist Eulophidium maculatum Pfits.

A. pellucidum Lindley ist Listrostachys pellucida Rchb.f.

A, pertusum Lindley ist Listrostachys pertusa Rchb. f.

A. Soottianum Bohb. f. Stamm cylindrisch, bis halbmeter hoch, mit zerstreuten, fast zweizeilig stehenden, 5 8 cm langen, zurückgebogenen, dunkelgrünen, halbcylindrischen, zugespitzten Blättern. Blüten einzeln oder

Digitized by

Google

72 Angrecum. Anguloa.

in kleinen Büscheln auf lO cm langen Stielen, mittelgross, die fünf äusseren Blätter grünlichweiss, breit linear, zugespitzt, Lippe fast quadratisch, herz- förmig mit vortretender Mittelspitze, reinweiss. Sporn kräftig, lO cm. lang, bräunlich. Juli. Comoren-Inseln. 1878 vom Consul Kirk eingeführt.

A, sesquipedale Thouars ist Macroplectrum sesquipedale Pfifs. A. superbum Thou, ist A. eburneum var. A. virens LdL ist A. eburneum var.

Anguloa Ruiz et Pavon.

(Lycastinae 246.)

Sehr wenige Arten, Baumbewohner der Anden von Columbien und Peru mit kräftigen, länglichen 10 15 cm hohen Scheinknollen, welche oft längs gerieft sind und zahlreiche Scheidenreste zeigen. Blätter zu 3 4 auf der Spitze der Knollen, breit lanzett- elliptisch, zugespitzt, unten in einen kurzen Scheidenteil zusammengezogen, durch 5 7 vor- tretende Parallel - Nerven längs gestreift. Blüten gleich den jungen Trieben am Fusse der Knollen erscheinend, einzeln auf 10 20 cm hohen, kräftigen, reichlich mit blattähnlichen Scheiden besetzten Stielen, gross, fest, durch Zusammenneigen der Blumenblätter fast kuglig und die kurze Lippe einschliessend. Alle bekannten Arten intensiv und pracht- voll gefärbt.

Alle Anguloa- Arten sind Bergbewohner und lieben mittlere (12") Wintertemperaturen sowie eine vierwöchentliche Trockenperiode nach der Blüte. Sie sind einfach an Rinde zu kultivieren oder hochgepflanzt im Topf auf Sphagnum mit Torf brocken, Lehmerde und altem Kuhdung. Ihre Vermehrung geschieht durch Abtrennen der alten Scheinknollen. Die Blüten aller Arten sind von wochenlanger Dauer.

A. Clowesii Lindley (Fig. 23). Die tulpenähnliche, duftige Blüte ist leuchtend citronengelb , nur die Spitze des mittleren Lappens der kurzen dreiteiligen Lippe ist weiss und vorn satt gelb. Die grosse fleischige Säule ist auf der Innenseite weissgelb. Die Blüte hält 5 zu 8 cm und öffnet sich nur 2 3 cm breit. Die Lippe ist an einem dünnen Bande aufgehängt und leicht auf- und niederklappend. April Juni.

var. flava Bot. Mag. Spitze der Lippe tief orangegelb.

var. maorantha hört. Blüte auf dem gelben Grunde rote Spritzer zeigend.

var. uniflora hört, ist A. dubia Rchb.f.

A. dubia Bohb. f. (A. Clowesii uniflora fiort.) Mutmasslich eine im Freien entstandene Kreuzung, der A. Clowesii im Bau ähnlich, aber die gelben Blüten sind purpurn gespritzt und die weisse Lippe hat pur- purne Grundflecke. Mai.

Digitized by

Google

Anguloa.

73

A. ebumea Williams. Gleichfalls der A. Clowesii im Blütenbau sehr ähnlich, aber die Blüten sind schneeweiss und die Spitze der Lippe ist rosa gezeichnet. Mai, Juni. Neu -Granada. Prächtige, leider noch wenig verbreitete Art, wohl die schönste der Gattung.

A. grandiflora R. P, ist Stanhopea grandiflora LdL

A, Hernandesü ist Stanhopea tigrina Bafem.

A. Hohenlohii Morren ist A. Rucke ri var. sanguinea LdL

A. intermedia Rolfe ist A. media Rchb.f.

Fig. 23. Anguloa Clowesii.

A. media Bohb. f. (A. intermedia Rolfe). Gartenkreuzung (von J. C. Bowring-Windsor Forest gezüchtet) aus der gelben A. Clowesii und der grün - purpurnen A. Ruckeri. Die Blüten sind aussen orangegelb, innen purpurbraun, die Lippe hat rotbraune Seitenlappen und ein orange- gelbes Mittelstück.

A. purpurea hört, ist A. Ruckeri var, sanginea Ldl,

A. Buokeri Lindley. Die aus den mächtigen Blattbüscheln seitlich frei vortretenden Blüten messen 6 zu 8 cm, öffnen sich etwa 4 cm breit und sind aussen bräunlich grün, innen sind die fünf fast gleichen Blätter auf gelbgrünem Grunde zinnoberrot gemalt, die Lippe ist tief zinnoberrot

Digitized by

Google

^ A Anguloa. Anoectochilus.

mit hellerer Queraderung des in eine herzförmige Spitze auslaufenden Mittellappens, die dickfleischige Säule ist weisslich violett mit rotbraunen Punkten. Juni, Juli. Columbien.

var. retusa Bohb. f. Blüten aussen citrongelb, dunkel purpurbraun gespritzt, Seitenlappen der Lippe schmäler und kürzer als an der Haupt- form, Spitze zurückgebogen, behaart.

var. sanguinea Ldl. (A, Hohenlohii Morr, A, purpurea hört A, Wagneri hört) Blüten innen rein blutrot, Queradern der Lippe fast weiss.

A. superba H. B. ist Acineta superba Rchb.f.

A, Turneri Williams ist A. uniflora var. Turnen Will.

A. uniflora Buiz et Favon. Sehr dankbar blühende Art, deren stets einzeln auf ihren Stielen stehende Blüten 3 zu 7 cm messen und sich fast zweilippig öffnen. Die drei äusseren Blütenblätter in eine kurze Spitze ausgezogen, die inneren rundlich, der sehr schmale Mittellappen der breiten Lippe in eine im Halbkreise zurückgebogene Spitze ausgehend, Seiten- lappen breit, vorn gerundet, aufgebogen. Alle Blätter weiss, mit fleisch- roter Punktierung und Zeichnung, besonders die Lippe dicht und regel- mässig punktiert. Mai Juli. Peru, Columbien.

A. uniflora B. et F. var. Turneri Williams. Blüten fleischrot, dunkel rosa punktiert. Mai, Juni. Columbien.

var. virginalis Linden. Blüten schneeweiss mit spärlichen dunkel- braunen Punkten. Juni, Juli. Columbien.

Ania Ldl. ist Tainia Bl.

Anisopetalum Hook, ist Bolbophyllum Thou.

Anoectochilus Blume.

(Physureae. 109.)

(Chrysobaphus Wallich, Anecochilus und Anectochilus

hört.)

Durch die Pracht ihrer Blätter die Freude des Besitzers, durch die Schwierigkeiten der Kultur das Kreuz des Gärtners ! Etwa 20 baum- bewohnende Arten der wärmsten Striche Ostindiens und der malayischen Inseln mit kriechendem, wenig verdicktem, gegliedertem Stamme und ei- elliptischen Blättern, deren Scheide das Stammglied umhüllt. Blüten in kurzer gedrängter Ähre auf 15 20 cm hohem, meist rotbraunem, mit mehreren häutigen Scheiden besetztem Schafte, klein und unscheinbar, das oberste Aussenblatt mit den beiden Blumenblättern helmartig ver- wachsen, die unteren Aussenblätter klein, abstehend. Lippe mit dem kurzen Fuss der Säule verwachsen, aus breitem Nagel vorn zweispaltig- breitlappig, oft gefranst.

Digitized by

Google

Anoectochilus. 7 5

Die gärtnerische Bedeutung der Anoectochilus, liegt in der oft herrlich metallglänzenden Netzaderung ihrer sammetähnlichen Blätter, deren Grund mattgrün oder grünbraun ist, während die Netzadern silber-, kupfer- oder goldfarben, wie eine zarte Stickerei dem Blatte auf- liegen.

Die Anoectochilus haben die unangenehme Eigenart, in den Kul- turen fast immer nach kurzer Zeit zu Grunde zu gehen. Sie verlangen hohe Wärme, feuchte, geschlossene Luft und sind besonders in der Ruhe- zeit ungemein empfindlich gegen jeden Tropfen Wasser, welcher auf das Blatt fallt. Gewöhnlich werden sie leider noch in einem Heringssalat von Sphagnum und allen möglichen Zuthaten in einem Schwitzkasten, abgeschlossen von jedem Luftzuge, kultiviert.

Da sie in der Heimat ausschliesslich zwischen den Moosen am unteren Stammende der Bäume leben, so empfiehlt sich auch für unsere Kultur entweder einfaches Auflegen auf Korkrinde fast wagerecht hängend oder Hochpflanzen in Stecklingstöpfchen in fast reines Sphagnum, allen- falls mit ein paar Haideerdebrockchen. Unter letzteren Verhältnissen kul- tiviert sahen wir prachtvolle Exemplare durch lange Jahre als Stuben- pflanzen (in einem Glaskasten mit Heizvorrichtung darunter) in der sorgsamen Pflege des verstorbenen Kaufmann Hutstein in Breslau. Zum Gedeihen gehört überhaupt persönliche Sorge, sowie die Anoectochilus mit der grossen Masse der warmen Orchideen über einen Kamm geschoren werden, gehen sie immer nach kurzer Zeit zu Grunde.

Wir empfehlen Kultur in hellem, nicht sonnigem, geschlossenem, aber nicht von der Luftcirkulation abgesperrtem Räume mit feuchter Sand- oder Moos - Unterlage , die Anoectochilus auf breite auf- gehängte oder hochgestellte Korkstücken gelegt und dauernd nicht unter 1 5 o R. gehalten , während des Austreibens sehr feucht und sehr warm behandelt, nachher zwar noch dauernd in feuchter Luft aber fast ohne Giessen durch 2 3 Monate gelassen, bis der junge Trieb er- scheint. Besonders schwierig sind die dunkeln Wintermonate für die Erhaltung der Anoectochilen in unseren Gärten, da ihnen in dieser Zeit jeder Tropfen Wasser, welcher auf den Blättern stehen bleibt, Veran- lassung zu Faulflecken giebt, welche oft sehr rasch grösser werden und die Pflänzchen erheblich schädigen. Faule Stellen sind sofort bis auf das Gesunde auszuschneiden und die Wunde mit feingepulverter Holzkohle zu bestäuben.

Mehr als andere Orchideen locken die weichfleischigen Anoecto- chilus - Stämmchen das Ungeziefer an : Schnecken, Kellerasseln und Ohr- würmer sind ebenso gierig danach, wie Thrips und rote Spinne nach den Blättern und nur stete Achtsamkeit vermag diese Schädiger fem zu halten.

In kurzen Worten lautet das Kultur-Rezept : Sauberkeit, Achtsamkeit,

Digitized by

Google

7^ Anoectochilus.

hohe Wärme, Feuchtigkeit, nicht Nässe, Licht ohne Sonnenbrand, dann werden auch die Anoectochilen gedeihen.

A, argenteus Ldl, ist Physurus argenteus Loud.

A. argenteus var. pictus ist Physurus pictus Ldl.

A. argyroneurus hört. fA, Lobbii hört, aber nicht A. Lobbianus Planch.) Niederliegend. Blätter ei-elliptisch , sammetartig, freudig grün mit silber- glänzenden weissen Netzadern. Java.

A, Boylei Will, ist regalis BL var. Boylei.

A. Bullenii Low. Aufsteigend, bis lO cm hoch. Blätter ei-lanzettlich, 5 8 cm lang, 3 4 cm breit, dunkel bronze-grün mit drei breiten kupfer- roten, oft goldschimmernden Längs-Adern. West-Borneo.

A. conoinnuB BtiU. Blätter aus breitem runden Grunde eiförmig, zugespitzt, dunkel olivengrün, mit schimmernd kupferroten Längs- und Netzadern. Assam.

A. cordatus hört, ist A. regale Bl. var.

A. Dawsoni hört, oder Dawsoninana Rchb. f. ist Haemaria discolor Ldl. var. Dawsoniana Rchb. f.

A. Dayi hört, ist Dossinia marmorata Morr. var. Dayi hört.

A. discolor Bl. ist Haemaria disolor Ldl.

A. Dominii Veitoh. ist eine von Veitch gezogene Kreuzung aus A. Friederici Augusti und Haemaria discolor, welche die kräftige aufrechte Figur der Haemaria besitzt. Blätter eiförmig, dunkel olivengrün mit hellgelber kupfern schimmernder Mittellinie und ähnlich farbigen helleren Hauptnerven.

A. Eldorado hört. Blätter breiteiförmig, sammetartig dunkelgrün mit einem metallisch schimmernden Netz hellgrüner Linien. Ceylon. Sehr empfindlich in der Kultur.

A. Friederici Augiisti Behb. f. (A. Xaiithophyllum hört) Aufsteigend, bis 10 cm hoch, Blätter ei-elliptisch, etwa 5 6 cm zu 3 4 cm, sammet- artig durchschimmernd dunkelgrün, mit breiter, goldorangegelber Mittel- linie, grünlich -goldgelben Hauptnerven und einem zartem, leuchtend gold- schimmerndem, feinem Adernetz. Ceylon. Gehört zu den prächtigsten und gleichzeitig am besten wachsenden Arten, ist auch weniger empfind- lich in den Ruheperioden als die verwandten Formen.

A. grandifotius hört, ist A. regalis Bl. var.

A. Heriotii Will. Kräftige, aufsteigende, bis 10 cm hohe Stämmchen mit grossen (10 zu 6 cm etwa), breit -eiförmigen Blättern, deren Grund- farbe ein sammetartig weiches Braunroth (Mahagony-Farbe) mit schim- merndem Goldhauch und sehr zarten, aber deutlichen, metallisch schim- mernden Netzadern ist. Ostindien.

A. hieroglyphicus Bull. Zartes, anliegendes Pflänzchen mit nur ganz kurz aufgerichtetem Stämmchen und eiförmigen bis ei - elliptischen (etwa

Digitized by

Google

Anoectochilus.

n

5 zu 3 cm) Blättern, auf deren sammetartig dunkelgrüner, metallisch schimmernder Fläche silbergrau schimmernde Hieroglyphen - Zeichnungen zwischen den goldschimmemden Hauptadern vortreten. Assam.

A, javanicus hört, ist Argyrorchis javanica Bl.

A. inornatus Moore ist A. regalis BL vor.

A. insoriptus hört, ist von A. hieroglyphicus kaum zu unter- scheiden ; die hieroglyphischen Schriftzeichen sind allenfalls etwas schmäler und eher goldig als silbern schimmernd. Ostindien.

A. Intermedius h. angl. Stämmchen fast aufrecht, bis lo cm hoch, Blätter eiförmig (etwa 8 zu 5 cm), seidenschimmernd dunkel olivengrün mit breiten goldschimmernden Hauptadern und einem sehr lebhaft aus- geprägten goldschimmernden Netz auch der kleinsten Nerven. Ceylon. Gehört gleichfalls zu den sehr gut wachsenden Arten und ist wissen- schaftlich aufgefasst in den Formenkreis von A. Roxburghii zu ziehen.

A. Lansbergiae L. Lind. Stämmchen aufsteigend, Blätter breit -ellip- tisch dunkelsammetgrün , breitadrig und fleckig heller marmoriert, breit metallbrauri gerandet mit hellgelbem Saum. Philippinen.

A. latimaoulatus h. angl. Starkwüchsig , Stämmchen fast aufrecht,, bis 15 cm hoch, mit schmal-eiförmigen (etwa lO zu 5 cm) Blättern, deren seidenglänzendes Dunkelgrün prächtig silberglänzende Hauptnerven und etwas schwächer schimmernde, unregelmässige Silberfleck-Zeichnung trägt. Borneo.

A, lineatus Bl. ist Zeuxine regium Ldl.

A. Lobbianus Planch. ist A. Roxburghii Ldl.

A. Lobbii horf. ist A. argyroneurus hört.

A. Lowii Bl. ist Dossinia marmorafa Morr.

A. marmoratus hört, ist Dossinia marmorafa Morren.

A. Macodes hört, ist Macodes Petola Bl.

A. Nevilliantifl Low. Niederliegende, kaum 6 8 cm hohe Stämm- chen, Blätter länglich-eiförmig (5 cm etwa lang und 2 cm breit), sammet- artig, aus dunklem Grün kupfer- oder bronzefarben schimmernd, mit zwei Reihen länglicher, hellgrüner, Flecken längs des Randes. Borneo.

A. nobilis hört, ist Physurus nobilis Reh. f. A. ordianus hört, ist Haemaria discolor Ldl. A. Ortgiesii hört, ist Physurns Ortgiesii Rchb. f. A. Petola hört, ist Macodes Petola Bl. A. pictus Bl. ist Physurus pictus Ldl. A. pulcher hört, ist Nephelaphyllum pulchrum Bl. A. querceticola hört, ist Physurus querceticolus Ldl.

A. regalis Bl. (A. setaceus hört nicht BL) (Fig. 24.) Stämme aufrecht, 10 bis 1 5 cm hoch, kräftig, mit ei-elliptischen, vorn gerundeten Blättern (etwa

Digitized by

Google

78 Anocctochilus.

6 cm lang und 4 cm breit), von sammetartigem und dabei schimmerndem Bronzegrün mit breiten, goldig durchschimmernden Mittel- und Haupt- adern und einem feinen Goldnetz auch der klein- sten Äderchen. Java, Ceylon. Gehört zu den schönsten aller kulti- vierten Formen, ist aber leider sehr empfindlich. Der einheimische Name „Wana Rajah" = Wald- könig ist sehr bezeich- nend fiir die Schönheit der Pflanze,

var. Boylei Will. Blätter zugespitzt, ausser dem goldaderigen Netz- werk auch auf der Fläche goldschimmernd.

var. cordatuB hört. fA, setacetis var, cordatus hört, Goodyera cordata hört,) Blätter etwas grösser , breit elliptisch aus herzför- migem Grunde, Gold- adern sehr markant vor- tretend.

var. grandifoliuB hört. (Ä, setaceus var, grandifolius hört, Blätter hellgrün und auch das Goldnetz sehr hell.

var. inomatus Moore. Blätter fein sammtig dunkelbronze- grün, nur die drei Längsadern zart goldig

Fig. 24. Anoectochilus regalis. a Blute seitlich, b von vorn gesehen, doppelt vergrössert.

schimmernd, die Netzadern nicht vortretend.

A, regius hart, ist Zeuxine regium LdL

A. Beinwardtii Bl. ist wohl auch nur eine Varietät von A. regalis, dessen Blattform und sammtiges Bronzegrün er besitzt, aber statt des goldigen Netzadergeflechtes breite, golden schimmernde Streifen zeigt. Java.

A, Rollissonii Und. ist Haemaria Rollissonii hart.

Digitized by

Google

Anocctochilus.

79

A. Boxburghii Ldl. (Folium petiolatum Rumph, A, Lobbianus Planck, Ckrysobaphus Roxburghii Waii,) (y'xg.i^) Stämmchen kräftig, aufrecht, bis lo cm hoch, Blätter eiförmig (8 cm zu locm etwa), sammet- artig, mit breitem, hell freudig- grün gefärbtem Mittelstreif und dunkel olivengrünem bis bron- zegrünem Rande, das Ader- netz in der Blattmitte leuch- tend kupferrot, am Rande rotgoldig schimmernd. Ost- indien, Singapore, Java.

var. setaoeo-pictuB hört. Blattgrund mitten hell, am Rande dunkel - sammt- grün, Netzadern durchweg goldigrot, sehr schwach sich abhebend.

A. Buckeri Low. Kräf- tige, niederliegende Stämm- chen mit breit eiförmigen Blättern (etwa 5 zu 3 cm), auf deren sammtig bronze- grünem Grunde sechs deut- lich abgesetzte Längsreihen silberschimmernder grau- weis- ser Striche stehen. Borneo.

A. setaceO'pictus ist A, Rox- burghii Ldl. var,

A. setaoeuB Bl. Stämm- chen niederliegend, mit ei- elliptischen (etwa 5 zu 3,5 cm) sammtigen, schimmernd hell- grünen Blättern und helleren zart goldschimmernden Nerven. Java.

A. setaoeuB var. oordatus, var. inomatus, var. grandifolius und alle sonstigen Gartenformen gehören zu A. regalis Bl.

A, striatus BL ist Zeuxine regium Ldl,

A. Tumeri Will. Stämmchen kräftig, aufrecht, 10 15 cm hoch. Blätter länglich - eiförmig , etwa 8 zu 4 cm, sammtig bronzegrün oder rein bronzebräunlich mit kräftigen, goldschimmernden, rotgoldenen oder kupfer- roten Netzadern. Java.

A, Veitchii hört, ist Macodes Petola Ldl.

A. Xanthophyllum hört, ist A, Friedend Augusti Rchb.f.

Fig. 25. Anocctochilus Roxburghii. a Doppelt vergrösserte Blüten.

Digitized by

Google

gO Ansellia. Aplectrum.

A. sebrinuB Bull. Stämmchen niederliegend, Blätter ei-lanzettlich etwa 4 zu 2 cm, sammtig dunkelolivengrün mit rotschimmernden, kupfer- roten Längsadern, Netzadern nicht vortretend. Ostindien.

Ansellia Lindley.

(Polystachyinae. 171.)

Vier unter sich sehr ähnliche tropisch-afrikanische Orchideen, welche direkte Humusbewohner sind oder auf alten Stämmen leben meist in der Nähe der Küste mit fingerdickem, schlankem Stamme, welcher zahlreiche grosse, lineare bis lang elliptische, funfnervige Blätter trägt, deren Spreite gegen die stammumfassende Scheide sich abgliedert. Blüten mittelgross, aber sehr zahlreich, in grosser endständiger Rispe, Aussen- und Innenblätter sich fast, gleich, spreizend abstehend, Lippe dreilappig, mit den Seitenlappen die schlanke Säule umfassend, mit deren Fuss die paarigen Aussenblätter ein kleines Kinn bilden. Die Ansellien werden am besten als Erdorchideen kultiviert in grossen Töpfen mit gleichmässiger Mischung aus Haideerde, Rasenlehm und Sand auf guter Drainage. Während des Treibens verlangen sie hohe Wärme und viel Wasser, nach der Blüte eine lange Trockenperiode. Man vermehrt sie durch Teilung (Zerschneiden) der Stämme bald nach der Blüte. In Kultur hauptsächlich :

A. Afrieana Lindley (Fig. 26). Stamm bis 1,5 m hoch, mit hellgrünen, langen Blättern. Aste der mehr als 100 Blüten tragenden, meterhohen Rispe nickend. Blüten hellgelb mit dunkelbraunen Flecken. Lippe rein- gelb. Januar, Februar. Sierra Leone. (Zuerst von Mr. John Ansell auf Fernando Po gefunden).

var, lutea Rchb.f, ist A. Natalensis Hook,

A. gigantea Hooker aus Natal weicht fast nur durch aufrechte Rispe und grössere Blumen ab, A. Natalensis Hooker (A. Afrieana v. lutea Rchb. f.) durch kleinere und rein hellgelbe Blüten.

Anthericiis Raf. ist Tipularia Nutt.

Aplectrum Nuttall.

(Phajinae. 230.)

A. hiemale Nutt. (Cymbidiuni hiemale WihL)y in Nordamerika heimische Erdorchidee, ist die einzige Art. Sie hat auf unterirdisch kriechendem Stamme kleine dicke, abgeplattete, dunkelgrüne, halb im Boden sitzende Scheinknollen mit je einem grossem, dunkelgrünem, fast lederartigem, gestieltem, lang- elliptischem, zugespitztem Blatte. Blüten bis zu 20 in lockerer Traube, klein, die 5 breitlinearen Blätter grünbraun, die drei- teilige Lippe sehr kurz, breit verkehrt - eiförmig, weiss mit brauner Zeich- nung. Mai, Juni. In den Wäldern der nordöstlichen Staaten.

Die niedliche Pflanze überwintert bei 3 Wärme und wächst

Digitized by

Google

Ansellia. Aplectrum.

8i

Fig. 26. Ansellia Africana.

dankbar im kleinen Topfe mit einer gleichmässigen Mischung aus Laub- und Haideerde, unter Zusatz von etwas Lehm und Sand. Im Sommer halbschattig im Freien zu halten.

Arachnanthe BL ist Renanthera Lour.

Stein's Orchideenbuch.

Digitized by

Google

32 Arethusa. Argyrorchis. Arpophyllum.

Arachnanthe Cathcartü Bl. ist Esmeralda Caihcartii Rchb, f, Arachnanthe Lowii Bnthm. et Hook, ist Renanthera Lowii Rchb. /. Arachnis BL ist Renanthera Lour, Arachnites f. W. Schm. ist Ophrys L

Arethusa Lmne.

(Pogonieae. 83.)

Erdorchideen; zwei Arten: A. plicata DC. von Japan und A. bul- bosa L. von Nordamerika, nur letztere in Kultur, mit rundlicher hasel- nussgrosser Knolle, und einzelner, mittelgrosser (3 4 cm) Blüte auf 10 bis 1 5 cm hohem, von scheidenartigen Blättern bis zur halben Höhe um- kleidetem Schafte. Die drei zart rosaen, schmal lanzettlichen Aussenblätter sind steif aufrecht, die sehr ähnlichen Innenblätter im Halbkreis nach vorn gebogen. Lippe geigenförmig, rosa mit purpurnen Flecken und breitem, hochgelbem Mittelbande. April, Mai. Sehr niedliches Kalthaus- pflänzchen, welches nur eben frostfrei überwintert zu werden braucht. Kultur wie die der einheimischen Erdorchideen. Die Knöllchen in kleine Töpfe mit Hyacynthen-Erde gelegt, und nach dem Abblühen trocken nicht dürr gehalten.

Argyrorchis Blume.

^Physureae. 127.) ^

Mit Anoectochilus nahe verwandt, hauptsächlich durch die ein- fache — den andern Blütenblättern fast gleiche Lippe abweichend. Die einzige Art:

A. javanioa Blume {Anoectoc/iilus javanicus hart) hat eiförmige (4 zu 6 cm), sammetartige , dunkelolivengrüne Blätter mit hellgrünen Flecken und blass goldschimmerndem Adernetz, während die Blattunterseite hell bräunlichrot ist. Blütenschaft ca. 15 cm hoch, mit einer kurzen, dichten Ähre fleischfarbener kleiner Blüten. August September. Kultur siehe Anoectochilus.

Armodorum Kühl, et Mass, ist Renanthera Lour.

Arpophyllum Llave et Lexarca.

(Ponereae. 202.)

Von den sechs in Mexiko, Centralamerika und Westindien verbrei- teten Arten ist keine wirklich kulturwert. Es sind Erdorchideen mit fingerdickem, hohem Stamme, welcher ein einziges, schmal-schwertförmiges, fast fleischiges, bis 40 cm langes Blatt trägt, aus dessem Grunde auf 20 cm hohem Schafte eine kurze, dichte Ähre kleiner einfarbiger (am meisten an Gymnadenia conopsea erinnernder) Blüten vortritt.

Digitized by

Google

Arpophyllum. Arundina. Aspasia. 33

Die etwa i cm grossen Blüten zeigen die fünf Blumenblätter gleichartig gebildet, rundlich-eiförmig, die gleichfalls rundliche, kurze Lippe ist un- deutlich dreiteilig, meist gezähnt. Kultur ohne Schwierigkeiten in grossen Töpfen mit der gewöhnlichen Orchideenerde, Überwinterung bei 4 6<>, keine Trockenperiode. In Kultur zuweilen:

A. spioatum Llave et Lex.» aus dem Hochgebirge (2 2500 m) Mexikos, mit scharfgekielten, 30 cm langen Blättern und einer 20 cm hohen Ähre dunkelroter Blüten von schwachem Dufte. Januar, Februar.

A. oardinale Linden et Bchb. f. aus Neu-Granada von derselben Tracht, blüht im September mit hellrosaer Ähre, A. giganteum Lindley aus Mexiko ist nur wenig grösser und entwickelt im April bis Mai seine pur- purrote Ähre.

Arrhynchium LdL ist Renanthera Lour.

Arfhrochylium palustre Irm, ist Epipactis palustris Crts.

Arundina Blume.

(Thuniinae 142.)

(Dilochia Lindley.)

Rohrartig hochstengelige Erdorchideen des tropischen Ost-Asiens mit sparrigen Blütenrispen und grossen, aber wenig effektvollen, zerstreuten Blüten, deren Innen- und Aussenblätter fast gleichgebildet sind, während die vorragende ungespornte Lippe sich aus einem schmalen Nagel, wel- cher den Fuss der schlanken Säule umfasst, in ein dreilappiges, breites End- stück entwickelt. Von den fünf Arten sind nur die nachstehenden in Kultur.

Die Pflanzen verlangen mittlere Wärme (12^ minimal), während der EntWickelung viel Wasser und auch später keine Trockenperiode, grosse, gut drainierte Töpfe mit der gewöhnlichen Orchideen-Erde.

A. bambusifolia Lindley. {Cymbidium bambtistfolium Roxbg, Bletia bambusifolia RBr.) Die bis 1,5 m hohen, dünn röhr artigen Stengel tragen zerstreute, grasähnliche, 20 cm lange hellgrüne Blätter. Die endständige Rispe trägt etwa 20 hellrosae, nur wenig sich öffnende Blüten, deren rosae Lippe orange und weiss gestreift ist, welche sich nach und nach vom Juli bis Oktober entwickeln. Nepal, Ceylon, Malabar.

A. densa Lindley. Meterhoch, Blätter sehr schmal, Blüten duftend, in gedrängter Rispe, rotviolett, die Lippe zinnoberrot gesäumt. Vorder- indien.

Aspasia Lindley.

(Aspasiae 340.)

Schlanke Luftknollen, zerstreut an dem kriechenden Stamme, mit je einem breit - lanzettlichen Blatte. Blüten in aufrechter Traube, Innen-

6*

Digitized by

Google

84 Aspasia. Batemannia. Bifrenaria.

und Aussenblätter fast gleich, das obere Aussenblatt und die beiden Innenblätter an der Säule hinaufgeschoben, Lippe geigenförmig mit klei- nem Seitenlappen. Baumbewohner Central-Amerikas und bis nach Bra- silien. — Kultur am Rindenstück bei minimal 1 5 <>, nach der Blüte kurze Trockenperiode. Von den acht Arten ist nur in Kultur:

A. lunata Lindley. (A, odorata hört. Odontoglossum lunatum Rchb, f.) Blüten mittelgross, die fünf gleichen Blätter abstehend, gelblichgrün mit dunkelbraunen Flecken, Lippe weissgelblich mit braunroter Mitte. Juli, August. Brasilien.

A. lunata Ldl. var. superba hört. Blütenblätter an der Spitze weiss, Flecken sehr dunkelbraun, Lippe weiss mit violetter Mitte.

Ate Ldl. ist Habenaria W.

Aulizeum IkU. gehört zu Epidendrum L.

Barkeria Enowles et Westoott ist eine Unterabteilung von Epi- dendrum L.

B, Barkeriola Rchb.f. ist Epidendrum Barkeriola Ldl.

B. cyclotella Rchb.f. ist Epidendrum cyclotellum Rchb.f.

B. elegans Knowl. et Weste, ist Epidendrum elegans Rchb.f.

B. Lindleyana Knowl. Weste, ist Epidendrum Lindleyanum Batem.

B. melanocaulon Rieh, et Qal. ist Epidendrum melanocaulon Rchb. f.

B. Skinneri Faxt, ist Epidendrum Skinneri Batem.

B. spectabilis Batem. ist Epidendrum spectabile Rchb.f.

Bartia Pari, ist Aceras R. Br.

Batemannia Lindley.

(Lycastinae 250.)

Nur durch eine Art, B. Colleyi Lindl. in Demerara, vertreten, ist kaum in Kultur. Die Art hat den Typus von Lycaste, aber die viel- blütige Traube ist hängend, die Innenblätter der Blüte sind viel breiter als die äusseren und die Lippe steht aufrecht.

Batemannia Beaumontii Rchb.f. ist Qaleottia Beaumontii Rieh.

B. Burtii Endr. et Rehb. f. ist Huntleya Burtii Bat.

B, fimbriata Rehb. f. ist Qaleottia fimbriata Ldl.

B. grandiflora Rchb.f ist Qaleottia grandiflora Rieh.

B. Meleagris Rchb.f ist Huntleya Meleagris Ldl.

B. Wallisii Rehb. f. ist Huntleya Burtii Bat. var. Wallisii Ldl.

Benthamia A. Rieh, ist Piatanthera L. C. Rieh.

Bifrenaria Lindley.

(Lycastinae 251.)

Kurze, dicke Luftknollen, meist gedrängt stehend, seltener auf dem starken, kriechenden Stamme zerstreut, tragen meist ein einzelnes (sel-

Digitized by

Google

Bifrenaria. 8 5

tener 2), länglich -lanzettliches, stielartig verschmälertes, derbes Blatt mit deutlicher Paralleladening. Blüten einzeln oder in armblütiger Traube, meist ansehnlich, die drei äusseren Blätter meist abstehend, mit dem Säulenfuss ein Kinn bildend, die inneren nach vorn gerichtet, am Säulen- fiiss herablaufend, Lippe ungeteilt oder dreilappig, meist vom Kinn weit vorgeschoben. (Von Lycaste weicht diese Gattung nur durch die an- ders gebauten Pollenmassen ab). Die jungen Triebe erscheinen unter der alten Knolle und treten seitlich vor. Etwa zehn Arten in Brasilien, Guyana, Kolumbien.

Kultur an Rinde oder in guter Orchideenerde hochgepflanzt, 150 Minimaltemperatur, während des Triebes viel Wasser, nach der Blüte eine ordentliche Ruheperiode, bis sich der junge Trieb zeigt.

B. aurantiaoa Ldl. Breit-lanzettliche Blätter von 4 zu 15 cm. Blüten in aufrechter, lockerer Traube zu 6 10, etwa 3 cm Durchmesser, satt- gelb mit blutroten Flecken, Lippe fast rein gelb, die Seitenlappen auf- recht. Juli, August. Demerara.

B. citrina hört, ist B, Harrisoniae var. citrina hört.

B. Hadwenii Ldl. ist Scuticaria Hadweni Bnth.

B. Harrisoniae Ldl. (Colax Harrisoniae Sprg. Dendrobium Harrisoniae Hook. Maxiilaria Harrisoniae LindL Maxiilaria pubigera Lodd. Lycaste Harrisoniae hört) Kräftige Pflanze, deren bis 10 cm hohe starke Luft- knollen je ein lang-elliptisches (bis 25 cm) Blatt tragen. Blüten aurikel- duftig, an kräftigen, 15 20 cm hohen Stielen einzeln oder zu 2 3, bis 10 cm gross, breit geöffnet, die fünf gleichen Blätter samt dem sporn- ähnlichen Fortsatz gelblichweiss , die Lippe auf gelblichem Grunde reich orange und violettpurpurn gezeichnet, sammethaarig. März Mai. Brasilien, an bemoosten Felsen. In allen Formen zählt diese dankbar wachsende, gut blühende Art zu den besten Orchideen für den Blumentisch und Binde- zwecke, da die fest - fleischige Blüte sich wochenlang frisch hält.

var. alba Loddiges. Blütenblätter reinweiss , zuweilen rötlich angehaucht, Lippe heller als an der Normalform. Eine sehr schöne und die hauptsächlich kultivierte Varietät der prächtigen Art. März bis Mai.

var. citrina hört. (B. citrina kort. Lycaste citrina h. angl.) Blüten- blätter citrongelb, Lippe weiss mit violett. April, Mai.

var. ebumea Moore. Blütenblätter elfenbeinweiss , Lippe vorn weiss mit zinnoberrot, im Schlund orangegelb mit purpurnen Streifen. April, Mai.

var. viteUina Ldl. (Maxiilaria vitellina Ldl, Maxiilaria barbata Lodd.) Blüten dottergelb, Lippe weissgelb mit violett.

B. inodora Ldl. {Lycaste inodora kort.) Luftknollen vierkantig mit je einem grossem, länglichem, krausrandigem Blatte. Blüten von der Grösse und Form wie B. Harrisoniae, aber geruchlos ; die drei Aussenblätter hellgrün mit rotem Schimmer, ebenso die viel kürzeren beiden Innen-

Digitized by

Google

86 Bifrenaria. Bletia.

blätter, die dreiteilige Lippe aussen dunkelpurpurn, innen heller und in einen weissen Schlund verlaufend, in dessen Mitte ein grosser Höcker vortritt. Januar— April. Brasilien.

B. racemosa Ldl. {Maxillaria racnnosa Ldl, Colax racemosus Spr.) Mit kleinen Luftknollen, nur lo cm langem Blatt und einer lockeren Traube, 2 cm grossen, halb geschlossen bleibenden, trüb fleischfarbenen Blüten mit fast ungeteilter, gelber, rot punktierter Lippe eine un- scheinbare Art Brasiliens ist heut aus den Kulturen fast verschwunden.

B. Wagneri Bchb. f. aus Caracas, einst weit verbreitet in den Ge- wächshäusern, ist gleichfalls verschwunden. Sie hat kleine, rotbraune Blütenblätter, welche die rosa angehauchte, weisse Lippe umschliessen.

Bilabrella Ldl. ist Habenaria W.

Birchea A. Rieh, ist Luisia Qaud.

Bletia Robert Brown.

(Phajinae 228.) (Gyas Salisbury. Thiebautia Co Ha.)

Erdbewohnende Pflanzen des tropischen Amerikas. Von den mehr als 40 Arten sind leider nur sehr wenige kulturwert und auch diese zählen zu den unscheinbarsten Erscheinungen der tropischen Orchideen- welt —

Die runden Luftknollen sind flach abgeplattet und mit einem Schoss abfallender (nicht immergrüner), grosser, bis 80 cm hoher, stielartig zu- sammengezogener, schwertförmiger Blätter versehen. Die hohen Blüten- triebe treten seitlich aus der Knolle hervor und tragen eine einfache oder verästelte, oft reichblütige Traube kleiner bis mittelgrosser, spornloser Blüten, deren abstehende, mehr weniger elliptisch-eiförmige fünf Blüten- blätter fast gleich gebildet sind. Die Lippe umfasst mit breiten, auf- rechten Seitenlappen die schlanke Säule, der breite Mittellappen ist weit vorgestreckt und trägt krause Längsleisten.

Die Bletien wachsen dankbar bei io*> R. niedrigster Wärme in grossen, flachen Töpfen mit der gewöhnlichen Orchideenerde, der man etwas reichlich gute Lauberde zusetzt. Sie verlangen viel Wasser während der raschen Entwicklung des starken Triebes, nach der Blüte aber eine lange, halbtrockene, kühle Ruheperiode. Die besten Arten sind:

B. aeutipetala Hook. (Limodorum altum Jacqu,) Blüten in lockerer Rispe, bis 5 cm Durchmesser, zart violett-rosa , Mittellappen der Lippe im Schlünde auf weissem Grunde drei gelbe Streifen tragend, vorn dunkel purpurviolett. Oktober November. Süd-Carolina.

B. alba horf. ist Bletilla hyacynthina Rchb.f. var. alba.

B. albida Rchb.f. ist Laelia albida Ldl.

B. anceps Rchb.f. ist Laelia anceps Ldl.

Digitized by

Google

Bletia. 87

B. autumnalis Rchb.f. ist Laelia autumnalis Ldl.

B, bambusifolia R, Br. ist Arundina bambusifolia Ldl.

B. bicolor Rchb.f. ist Leptotes bicolor LdL

B. Boothiana Rchb.f. ist Laelia lobata Ldl.

B. campanulata Llave. Blüten in armblütiger Traube, nur halb sich öffnend, purpurrot, Lippe im Schlünde rein weiss, vorn tief purpurn. Mai Oktober. Mexiko, Peru.

B. cinnabarina Rchb.f. ist Laelia cinnabarina Ldl.

B. crispa Rchb.f. ist Laelia crispa Rchb.f

B. crispina Rchb.f. ist Schomburgkia crispa Ldl.

B. Digbyana Rchb. f. ist Laelia Digbyana Bnth. et Hook.

B. domingensis Rchb.f, ist Laelia domingensis Ldl.

B. elegans Rchb. f. ist Laelia elegans Rchb. f.

B. furfuracea Rchb. f ist Laelia furfuracea Ldl,

B. Gebinae LdL [Calanthe Gebinae Lodd. Calanthe Jebiyte Sieb.) Blätter breit-elliptisch, tiefspaltig, bis 25 cm lang, hinfällig. Blüten zu 6 8 in dichter, kegelförmiger Traube auf bis 45 cm hohem, scheidenbesetztem Schafte, 5 6 cm breit, zart rötlichweiss, Lippe zart hellviolett, stumpf- dreilappig, auf der Oberfläche mit sieben Schwielen. April Juni. Japan. Die härteste Art, welche bei i 2 *> Wärme, trocken gehalten, gut über- wintert.

B. glauca Rchb. f. ist Laelia glauca Bnth. et Hook.

B. grandiflora Llave et Lex. ist Laelia majalis Ldl.

B. grandis Rchb.f. ist Laelia grandis Ldl.

B. Lyonsii Rchb.f ist Schomburgkia Lyonsii Ldl.

B. Masuca Don. ist Calanthe Masuca Ldl.

B. hyacynfhina R. Br. ist Bletilla hyacynthina Rchb.f.

B. Humboldtii Rchb. f. ist Schomburgkia Humboldtii Rchb. f.

B. japonica hört, ist Bletilla hyacynthina Rchb. f

B. Lindleyana Rchb.f. ist Laelia Lindleyana Hook.

B. patula Hooker. Blätter schmal schwertförmig, 20 25 cm lang. Blüten in lockerer Traube zu 10 15, etwa 7 cm Durchmesser, weit ge- öffnet, violett-rosa (fliederfarben), Lippe nicht dreiteilig, aber dreigefaltet, mit breitem, weissem, violett liniiertem Mittelstreif. Juli August. Hayti. Diese Art verlangt höhere Wärme.

B. Perrinii Rchb. f. ist Laelia Perrinii Ldl.

B. praestans Rchb.f. ist Laelia pumila Rchb.f var.

B. pumila Rchb.f ist Laelia pumila Rchb.f.

B. purpurata Rchb.f. ist Laelia purpurata Ldl.

B. rubescens Rchb.f. ist Laelia rubescens Ldl.

B. Shepherdii Hooker. Blätter breit schwertförmig, fast meterhoch. Blüten in 10 20 blutiger Traube, 4 5 cm Durchmesser, satt violett- purpurn, Innenblätter wellig-kraus. Mittelstreif der wellig - krauszackigen Lippe weiss mit gelben Linien. Oktober Januar. Jamaica.

Digitized by

Google

88

Bletia.

B. Sherrattiana Batem. (Fig. 27). Die schönste aller Bletien! Blätter schwertförmig, 30 40 cm lang. Blüten in dichter Traube zu 10 20,6 8 cm Durchmesser, auf violettem Fruchtknoten, die drei Aussenblätter breit

Fig. 27. Bletia Sherrattiana.

lanzettlich, zart rosa-violett, Innenblätter doppelt so breit, eiförmig, satt fliederfarben , Lippe breit und gross , die halbkreisrunden Seitenlappen tief violett mit fliederfarbenem Rande, Schlund weiss mit goldgelben Linien, die beiden halbkreisförmigen vorderen Teile des Mittellappens leuchtend violett. September, Oktober. Neu-Granada. 1864 von Low

Digitized by

Google

Bletia. Bletilla. Bolbophyllum. gg

importiert und 1867 nach der ersten Blüte von Batemann seinem Gärtner Sherratt zu Ehren welcher von Kindesbeinen an sich den Orchideen gewidmet hat getauft. Verlangt gleichfalls höhere Temperatur.

B. speciosa H. B. K. ist Laelia majalis Ldl.

B. Tibicinis Rchb, f. ist Schomburgkia Tibicinis Batem.

B. superbiens Rchb. f. ist Laelia superbiens Ldl.

B. undulata Rchb.f, ist Schomburgkia undulata LdL

B. verecunda B. Br. {Gyas verecunda Sa/.) unterscheidet sich von B. Shepherdii fast nur durch kleinere und heller gefärbte Blüten.

B. Tankerviltiae R. Br. ist Phajus Tankervilliae Bl.

B. tuberculosa Lodd. ist Phajus fuberculosus Bl.

B. Woodfordii Bl. ist Phajus maculatus Ldl.

B. Xanthina Rchb. f. ist Laelia xanthina Ldl.

Bletilla Rchbch. f.

(Thunünae 143.)

Einzige Art:

B. hyacynthina Bchb. f. {Bletia hyacynthina R. Br. Bletia japonica hört. Cymbidium hyacynthinum Smith. Gyas hyacinthina Sal.) (Fig. 28). Im Wuchs an Bletia erinnernd, aber die flachkugeligen Knollen sind unter- irdisch und bestehen aus mehreren zusammengedrückten Stengelgliedern, die Laubblätter sind dünner und faltiger, die Säule ist schmal geflügelt und die Pollenmassen sind wie die von T h u n i a angeordnet, sonst ähnelt auch die Blüte frappant Bletia. Blüten zu 6 10 in lockerer Traube, 3 5 cm gross, die fünf Blätter schmal- lanzettlich, dunkelrosa, sternartig auseinander sprei- zend, die beiden Seitenlappen der Lippe aufgebogen und die Säule umhüllend, hellviolett mit zwei gelben Längsstreifen. März, April. China, Japan. Topf- Fig. 28.

kultur bei 6^ niedrigster Temperatur, sonst wie Bletilla hyacinthina. Bletia.

var. alba hört. {Bletia alba kort.) Blüte fast rein weiss.

Bolbophyllum Thouars.

(Bolbophyllinae 287.)

(Bulbophyllum Autor. Gersinia Neraud. Diphyes Blume. Tribrachia Ldl. Anisopetalum Hook. Sestochilos Kühl, et Hasselt. Taurostalix Rchb. f. Didactyle Ldl. Malachadenia Ldl. Lyraea Ldl. Cochlia Blume. Odontostyles Kühl et Hasselt. Oxysepalum Wight.)

Schon die Reihe der vorstehenden Synonyme zeigt den Umfang und die Verschiedenheit der in dieser Gattung vereinigten Epiphyten an, von

Digitized by

Google

gO Bolbophyllum.

denen sehr viele botanisch hochinteressant, aber kaum einige von blumi- stischem Werte sind. Die etwa 200 Arten leben vorwiegend im tro- pischen Asien und Afrika, etwa 20 im tropischen Südamerika und i auf Neuseeland.

Professor Pfitzer unterscheidet 20 Unterabteilungen, deren gemein- same Merkmale sind: Knollen mit i 2, sehr selten verkümmerten Laub- blättern, bald dicht gedrängt, bald zerstreut auf dem kriechenden Stamme. Blütenstand unter der Knolle oder aus Schuppenachseln des Stammes entspringend. Blüten in der Form sehr verschiedenartig. Die äusseren Blätter frei oder mit den benachbarten Rändern zusammenhängend, die paarigen dem Säulenfuss angewachsen und mit ihm ein Kinn bildend. Die beiden Innenblätter meist kürzer und schmäler als die äusseren. Lippe vielgestaltig, oft lederig oder fleischig, mit sehr beweglicher Glie- derung der Spitze des Säulenfusses angeheftet. Säule meist kurz, oben geflügelt oder zweilappig.

Alle Bolbophyllen sind an Rinde kultivierbar und nehmen meist mit 10 12<* vorlieb. Während des Triebes viel Wasser, nach der Blüte eine lange, trockene Ruheperiode, bis der junge Trieb sich zu zeigen beginnt. In den botanischen Gärten und Liebhaber -Sammlungen wird eine ziem- liche Artenzahl kultiviert; die einigermassen hervorragenden Arten er- wähnen wir in der folgenden Abteilungs- Aufzählung:

1. Sestochilos Kuhl et Hasselt. Blüten gross, einzeln auf langen Stielen, welche einem kurzen, schuppenbekleideten Seitenspross ent- springen. Aussen- und Innenblätter fast gleich.

B. Lobii Lindley. {Sarcopodium Lobbii LdL Sestochilos Lobbii Hook,) Blüten bis 10 cm gross, die Blätter lang und zugespitzt sichelförmig, fleischrot-gelblich , die Innenblätter lila-fleischrot , breiter und zurück- gebogen, die gelbliche, spitz-herzförmige Lippe durch jede Erschütterung auf- und niederschwingend. Juli, August. Java (von Lobb, gärtnerischem Sammler der Firma Veitch, 1847 eingeführt).

var. Henshallii Henfr. weicht nur durch den hellgelblichen Farben- ton der Blüte ab.

2. Leopardina Bentham. Blüten mittelgross auf kürzeren Stielen, mehrere aus einem Seitenspross. Innenblätter meist kürzer als die äusseren.

B. leopardinum Ldl. [Sarcopodium leopardinum Ldl, Dendrobium leo- patdinum Wall) Blüten kugelig - glockig , hell gelbbraun, dicht purpurn gefleckt, Lippe eiförmig, ungeteilt, purpurrot. Juni, Juli. An Baumstämmen im Himalaya und Khasya-Gebirge.

B. retioulatum Batem. (Fig. 29). Blätter einzeln, kurz gestielt, herz- förmig, 5 zu 10 cm, netzaderig. Blüten zu zweien an kurzen, schuppigen Stielen, 4 5 cm gross, halbgeöffnet, aussen hellgelblich, innen weiss mit purpurnen Streifen, Aussenblätter breit sichelförmig, innere schmäler, Lippe dem lang vorgeschobenem, aufwärts gebogenem Säulenfuss leicht beweg-

Digitized by

Google

Bolbophyllum. gi

lieh angeheftet, herzförmig, halbkreisförmig gebogen, gelb mit purpurnen Flecken. August, September. Borneo.

3. Balaenoidea Pfltser. Blüten mittelgross, einzeln kurz gestielt auf schlankem Blütenstande, die sehr grossen beiden seitlichen Aussenblätter zusammengeneigt und dadurch nur nach unten geöffnet.

Fig. 29. Bolbophyllum reticulatum.

4. Elegantia Bentham. Blüten mittelgross, einzeln oder in armblü- tiger, lockerer, langgestielter Traube. Lippe kahl.

B. Dearei Bohb. f. Scheinknollen gehäuft, haselnuss- bis wallnuss- gross, mit je einem länglich -eiförmigem, zugespitztem, 4 zu 10 cm etwa grossem Blatte. Blüten einzeln auf 10 cm hohem Schafte, 4 cm breit, oberes Kelchblatt ei-lanzettlich, lehmgelb, rot gefleckt, seitliche lanzettlich, sichelförmig, am Grunde ausgesackt, gelb mit purpurnen Flecken, Blumen-

Digitized by

Google

Q2 Bolbophyllum.

blätter linear-lanzettlich, lehmgelb, rot geädert und gefleckt, Lippe dem Fuss der Säule ganz locker beweglich angeheftet, dreieckig, Seitenspitzen aufgebogen, vorn zurückgeschlagen, mit U-förmigen Schwielen, weisslich, purpurn tuschfleckig. Säule ganz kurz, satt gelb, rot gerandet. Juni, Juli. Philippinen. Die Lippe zittert bei jeder Berührung der Pflanze.

5. Antennata Pfitser. Wuchs von Gruppe 4, aber die Innenblätter in eine lange, am Ende verdickte Borste ausgezogen.

B. fusoopurpureum B. Wight. Blätter breit - elliptisch. Blüten zu 4 bis 6 in einer vorn überhängenden Ähre. Seitliche Aussenblätter dreimal so lang als das obere, lanzettlich, dunkelrotbraun; Innenblätter eiförmig in einen kopfig verdickten Faden auslaufend. Lippe purpurbraun, drei- teilig, der Mittellappen haarig, spateiförmig.

6. Lemnisoata Pfltzer. Blüten klein, in dichter, langgestielter Traube; Aussenblätter unter der Spitze mit lang herabhängenden, im Querschnitt vielstrahligen Anhängseln.

B. lemnisoatum Farish. Scheinknollen rundlich, 2 cm hoch, mit 3 bis 4 abfallenden, lanzett - elliptischen , grundständigen Blättern. Schaft schlank, 10 cm hoch, mit 2 3 Scheiden unter, und einer grösseren, auf- geblasenen über der Mitte. Blüten klein, in eine von der Schaftspitze hängende Ähre zusammengedrängt, Kelchblätter rund - eiförmig , borstig, mit langen, abspreizenden Haaren und einem Anhängsel am Grunde, dunkel- purpurn, Blumenblätter linear -lanzettlich, weiss mit einem Purpurstrich, Lippe breit eiförmig, gewölbt, zurückgebogen, dunkel blau - purpurn. Juni, Juli. Diese allerliebste Art wurde 1868 von Parish auf einem alten Schindeldache wo doch überall Orchideeen wachsen! in Zwakabin, Moulmein, entdeckt.

7. Ptiloglossum Lindley. Blüten kaum mittelgross, in lockerer, voll- blütiger Traube. Lippenrand in lange Fasern aufgelöst.

B. barbigerum Lindley (Fig. 30). Blüten zu 8 15 auf 15 cm hohem, mit grossen, abstehenden Deckblättern besetztem Schaft. Die lang dreieckig- zugespitzten, braunroten drei Aussenblätter messen etwa 0,5 zu 1,5 cm, die beiden gleichfarbigen Innenblätter sind halb so gross, die 2 cm lange, zungenförmige, hellgelbgrüne, rot punktierte Lippe trägt vorn violetten Haarbesatz und endet in einen Pinsel 1,5 2,0 cm langer Borsten. Juni, August. Sierra Leone.

B. Calamaria Ldl. Blüten gelb mit lang linienförmiger , violetter, ebenso bebarteter Lippe. Juni, Juli. Sierra Leone.

8. Lupulina Pfltzer. Blütenstand von Gruppe 7, aber die Blüten in den Deckblättern verborgen, Lippe nicht gefranst.

9. Pendula Pfltzer. Blüten in überhängenden Trauben, die Aussen- blätter fast gleich, so dass die glatten, weit offenen Blüten fast gleich- seitig dreieckig erscheinen.

B. recurvum Lindley. {Tribrachia pendula Ldl.) In Guyana und West-

Digitized by

Google

Bolbophyllüm.

93

afrika heimisches, unbedeutendes Pflänzchen mit kleinen, braunroten Blüten. Ausserhalb der botanischen Gärten kaum in Kultur.

IG. Coooina Pfitzer. Blüten in langen, aufrechten Trauben, zusam- mengeneigt, mit schmalen Aussenblättern.

B. cocoinum Batemann. Blüten rosa, mit dem Duft einer frischen Cocosnuss. Juli, Au- gust. Sierra Leone.

1 1 . Cylindraeea Pfitzer. Blüten klein, in ganz dichter, schlanker Traube, deren Spindel fleischig ist.

12. Careyana Pfit- zer. Blüten in ganz dichter, breiter, kürzer oder länger gestielter Traube. Die seitlichen Aussenblätter schuh- artig verbunden, mit der Lippe nach der Spitze des Blütenstan- des gerichtet.

B. Careyanum Sprgl. ( Tribrachia pur- purea Ldl. Pleurothallis purpurea Ldl, Aniso- petalum Careyanum Hook.) Luftknollen länglich eiförmig, mit einem aus schmalem Grunde lanzettlichen Blatte. Blütenschaft 3 5 cm lang. Blüten gelb, blutrot gefleckt, Lippe aus purpurner Basis gelb. Nepal.

13. Beeoariana Pfitzer. Blütenstand von Gruppe 12, aber alle drei Aussenblätter zurückgeschlagen.

B. Becearii Bchb. f. Eigrosse Luftknollen zerstreut auf dem daumen- dicken Stamme. Blätter derb, 40 zu 60 cm. Blüten mittelgross, rotbraun, stark aasriechend. Juni, Juli. Borneo.

14. Malachadenia LdL Blüten in langgestielter, wenigblütiger Traube, das obere Aussenblatt abwärts gewendet. Säule mit zwei starken, aufwärts stehenden Armen.

Fig. 30. Bolbophyllüm barbigerum.

Digitized by

Google

94

Bolbophyllum.

15. UmbeUata Bchb. f . Blüten in Dolden, langgestielt, mit kurzen, weit abstehenden Aussenblättern und langen, aufrechten Säulenohren.

B. umbellatum Ldl. (Fig. 31). Blüten ziemlich gross, hell strohgelb,

purpurfleckig. Septem- ber. Nepal.

16. Braohystaohya Bentham. Von Gruppe 15 durch dünn ausge- zogene Aussenblätter verschieden.

17. Oxysepalum Wight. Ähnlich Gruppe 15 und 16, aber Blüten- stand kurz gestielt, die Scheidenblätter zu- weilen kaum über- ragend. Blüten wie in Gruppe 16.

18. Medusa Püt- zer. Blüten in dichten, gestielten Köpfchen, welche durch die lang geschwänzten Aussen- blätter wie mit Faden besetzt erscheinen.

B. Medusae Bohb f. (Cirrhopetalutn Medusae Ldl.) Luftknollen vier- kantig, mit einem läng- lichem, konvexem Blat- te, Blüten rotbraun auf kurzem Schafte im dichten Köpfchen, die äusseren Seitenblätt- chen in lange Fäden

auslaufend, Lippe eiförmig , gelb. Singapore. Durch die allseitig herumstarrenden Fädchen macht das etwa 10 cm Durchmesser haltende Köpfchen einen originellen Ein- druck.

19. Odoardiana Pfitser. Luftknollen winzig, samt den Blättern wickel- artig gereiht den Bäumen anliegend.

B. Odoardi Bohb. f. (Fig. 7 a), von Borneo, ist eine der kleinsten be- kannten Orchideen, Knolle samt Blatt 5 mm! lang, 1,5 mm dick.

Fig. 31. Bolbophyllum umbellatun). a Lippe, b BlQte von vorn.

Digitized by

Google

BoUea. gj

20. Minutissima Pfltser. Knollen winzig, auf fadendünnem Kriech- stamm rosenkranzartig gereiht, hohl, Blätter schuppenförmig.

B. minutissimum F. v. Müll. (Fig. 7 b), aus Australien, hat Knollen von 2 zu 3 mm und i mm Dicke.

Bolborchis Zoll ist Pleione Don.

Bollea Rchbch.f.

(Huntleyinae 365.)

Triebe schlank aber kräftig, knollenlos, mit grossen, von der Scheide abgegliederten, in der Knospe gefalteten Blättern. Die jungen Blatttriebe treten aus den unteren Blattachseln, die an kräftigen, hohen Stielen ein- zeln stehenden Blüten aus den oberen Blattachseln hervor. Blüten gross, fest und dauernd, die fünf Blätter ziemlich gleich, die seitlichen Aussen- blätter ein kurzes Kinn bildend. Lippe dem Säulenfuss angegliedert, mit aufsteigendem Nagel und breit gerundet ungeteilter Platte, welche einen breiten, starken Schwielenbogen trägt. Säule kahnformig, nach unten konkav, den Schwielenbogen überbrückend und seitlich bedeckend.

Diese prächtigen vier Arten des westlichen tropischen Amerikas ver- langen in der Kultur nur mit Haidebrocken und Moos an Rinde gebun- den und während des Triebes sehr feucht gehalten zu werden in sehr warmer, heller, nicht sonnenbrandiger Lage. Die Ruheperiode soll sich nicht unter 1 5 ^ und nicht als Dörrperiode vollziehen , worauf schon die fehlenden Reservoire Scheinknollen deuten. Die Bolleas blühen dankbar und gehören zu den schönsten Orchideen.

Reichenbach gründete 1852 die Gattung auf Bollea violacea zu Ehren des noch heut als unermüdlicher Förderer des gärtnerischen Fort- schrittes wirkenden Dr. Carl Bolle in Berlin, dem der Gartenbau eine Reihe prachtvoller Einführungen, die Floristik zahlreiche interessante Funde verdankt, und der seinen vom Undank oft gekreuzten Weg in selbst- losester Weise zum Besten des Allgemeinen getreu weitergeht und hoffent- lich noch lange weitergehen wird. „Möge seine Hand grünen", sagt das arabische Wunschwort.

Die Gattung Bollea wurde in ihrer wunderbarer Blütenform lange angezweifelt und Dr. Carl Müller in Walpers Annalen sagt noch 1861 von ihr: „diese wunderbare, fast fabelhafte Pflanze ist vielleicht als des Einhorns würdigster Genosse zu betrachten**.

B. ooelestis Bohb. f. Die im vollen Busch dicht zweizeilig stehenden Blätter sitzen auf ca. 10 cm langen, breiten, tief gekielten Scheiden, sind elUiptisch zugespitzt und messen 5 zu 20 cm etwa. Blüten auf 20 bis 30 cm hohen, glatten Stielen frei vortretend, reichlich 10 cm Durch- messer, tief blauviolett mit schmalem, gelbgrauem Saum der Aussen- und Innenblätter und leuchtend orangegelbem, über i cm breitem Schwielen-

Digitized by

Google

q6 Bollea. Brassavola.

bogen der blauvioletten, an der Spitze zurückgebogenen Lippe. Juni, Juli. Columbien.

B. Lalindei Bohb. f. Wuchs der B. coelestis, aber die Blüten- stiele nur IG cm hoch, Blüten nur 6 8 cm gross, die fünf Blätter hell fliederfarben, breit weiss oder gelbgrünlich gesäumt, Säule im Grunde fliederfarben, oben weiss, Lippe goldgelb, Schwielenbogen goldgelb mit hellerer bis weisser Mittellinie. Juli, August. Neu-Granada. Die Blüten- farbe scheint zu variieren vom Fliederfarbenen ins Rosa oder umgekehrt in dunkleres Violett.

B. Lawrenoeana Bohb. f. Wuchs der B. coelestis, auch in der Grösse der Blüten übereinstimmend, deren Farbe aber weiss mit vio- fettem Anhauch ist. Lippe kürzer, viereckig, vorn sammet-purpurn , der Schwielenbogen leuchtend orange, beiderseits in weiss übergehend; Säule weiss. Juli, August. Columbien.

B. Patinii Bohb. f. (Fig. 32). Wuchs und Blüten von B. Lalindei, aber die wellig-brausblättrigen Blüten über 10 cm gross und an herab- gebogenen Stielen. Das obere Aussenblatt und die beiden Innenblätter zart rosa, die beiden seitlichen Aussenblätter im Grunde tief rosa, nach oben fleischfarben werdend, Säule fleischfarben, Lippe goldgelb mit fleisch- farbigem Schwielenbogen. Juni, Juli. Neu-Granada.

B. violaoea Bohb. f. (Huntleya violacea Lindl, Zygopetalum viola- ceum Rchb. f.) Wuchs und Blüten von B. Lalindei, aber die Blüten tief violett mit innen weissem, aussen grünlichem, krausen Rande, Lippe tief violett mit gelbem Schwielenbogen, Säule violett. Juni, Juli. Essequibo.

Bonaiea W. ist Habenaria W.

Bothriochilus Lern, ist Coelia LdL

Brassavola Robert Brown.

(Cattleyeae 209.)

(Tetramicra Lindley.)

Stämme schlank, wenig verdickt, mit meist nur einem drehrundem oder wenig verbreitertem, oben gefurchtem Blatte. Blüten einzeln oder in armblütiger Traube, meist gross und schön gefärbt, wenn auch fast nur in weissen und grünen Farbentönen Aussen- und Innenblätter schmal und lang, abstehend, Lippe mit ihrem Grunde um die meist kurze Säule gerollt, vorn in eine breite, abstehende Platte ausgehend.

Gegen 30 Arten bäum- und felsbewohnend von Mexiko und West- indien bis Brasilien. In der Kultur an wagerecht gehängten Rinden leicht gedeihend und, wenn eine ordentliche Trockenperiode nach der Blüte ge- halten wird, dankbar blühend. Während des Triebes verlangen sie viel Wasser und nicht unter 1 2 ® Wärme.

B. aoaullB Ldl. Blätter binsenartig. Blüten einzeln, fast sitzend,

Digitized by

Google

Brassavola.

97

gross, bis lO cm Durchmesser, die fünf Blätter grünlich weiss, Lippe herz- förmig, rein weiss, nur im Schlünde mattrosa. September Oktober. Central- Amerika.

B. oordata Ldl. Blätter schmal - lanzettlich , bis 20 cm hoch, dick- fleischig, Blüten in 20 30 cm hoher, lockerer Traube zu 4 8, etwa

Fig. 32. Bollca Patinii.

5 cm Durchmesser, die Blütenblätter schmal und lang, hellgrün mit braunen Schmitzen, Lippe aus langer, schmaler, grünlicher Röhre in eine herz- förmige, elfenbeinweisse , mitten grünliche Platte ausgebreitet. August, September. Brasilien, Central-Amerika.

B. ououUata Ldl. {Epidendrum cucullatmn L.) Blätter schmal, fast drehrund, fleischig, bis 20 cm lang. Blüten schwach duftend, einzeln, 10 cm lang gestielt, die bis 10 cm lang und schmal ausgezogenen, weissen Blütenblätter an der Spitze zart rotbraun punktiert, Lippe kurzröhrig, herzförmig mit sehr langer Spitze, zackig gefranst, elfenbeinweiss. Sep-

Stein's Orchideenbuch.

Digitized by

Google

q8 BrassaTola. Brassia.

tember, Oktober. Westindien. Schon 1794 eingeführt, heut wieder selten geworden.

B. ouBpidata Hook, von Trinidad ist der vorhergehenden Art sehr ähnlich, nur ist die Röhre der Lippe länger und die Lippe selbst nur am Rande der breiten Grundpartie ausgefranst, sonst glatt.

B. Digbyana Ldl. ist Laelia Digbyana Bnth,

B. Gibsiana Williams ist nächstverwandt mit B. cordata, aber die Blüten stehen meist zu drei, sind etwas grösser, rein weiss und dunkel- braun an den Spitzen punktiert. Juli, August. Westindien?

B. glauca Ldl, ist Laelia glauca Ldl.

B, lineata Hooker. {B, Mathieuana Klotssck, Bletia lineata Walp.) Blätter und Blüten hängend an sehr kurzen Stämmchen. Blätter dreh- rund, fleischig, bis 30 cm lang, spitz. Blüten zu 2 und 3 an kurzen Stielen, 10 15 cm gross, die fünf schmal-lanzettlichen, grünlich-weissen Blätter aussen zart rosa behaucht, Lippe aus kurzer, breiter Röhre breit herzförmig mit leicht bogig - krausem Rande, milchweiss mit schmaler, hellgrüner Mittellinie. Juni, Juli. Westindien.

B. Perrini LdL (Fig. 33) steht der cordata sehr nahe, hat aber schmälere Blätter und einzelne, unscheinbarere, unreiner gefärbte Blüten.

B. Pescatorei hört, ist Epidendrum falcatum Ldl.

B. tuberoulata Hook. An den Felsen der brasilianischen Küste ver- breitet, war früher viel kultiviert. Die einzelne 5 8 cm grosse Blüte zwischen drehrunden, spitzen Blättern ist gelbgrünlich, reich rotbraun gefleckt, Lippe weiss mit gelber Mittellinie.

B. venosa LdL Von Mexiko, 1843 von Hooker als die beste Brassavola erklärt , ist heute als recht unbedeutend kulturvergessen. Sie ist der B. cordata sehr ähnlich, aber die Lippe ist weissgrünlich und ihre Röhre aussen zahlreich rot punktiert.

Brassia Lindl.

(Odontoglosseac 351.)

Etwa 30 bäum- und felsbewohnende Arten, von Mexiko durch West- indien bis nach Nord - Brasilien verbreitet, aber nur wenige von gärtne- rischem Wert. Luftknollen gedrängt, meist ziemlich gross und flach ge- drückt, ein bis zwei grosse, dauerhafte, lederige Blätter tragend. Blüten in aufrechter oder nickender, meist reichblütiger Traube, welche aus dem scheidenumkleideten Grunde der Knolle entspringt. Aussen- und Innenblätter schmal, oft sehr lang ausgezogen. Lippe viel kürzer, meist geigenförmig, mit zwei Längsschwi^len, oft noch mit zahlreichen Warzen. Säule kurz, nicht geflügelt. Farben der Blüte hauptsächlich in grünen, gelben und braunen Tönen.

Kultur am Rindenstück mit reicher Wasserzufuhr während des Triebes. In der Trockenperiode vorsichtig zu behandeln, die Knollen leiden durch

Digitized by

Google

Brasaa.

99

zu starkes Trocknen. Temperatur nicht unter 120. Vermehrung durch Teilung, wenn der junge Trieb sich zeigt.

B. aristata Ldl. ist B. verrucosa LdL

B. braohiata Ldl. steht der B. verrucosa sehr nahe, nur dass die Blüten braun gefleckt sind. Guatemala.

B. oaudata Ldl. {Malaxis caudata IV, Epidendrum caudatum L.) Blüten zu 8 10 in bis halbmeterhoher Traube, die drei Aussenblätter aus grünem, braun- gefleckten Grunde in 20 cm lange , schmale , gelbbraune Spitzen ausgezogen, die beiden Innenblätter gleichgefarbt , aber nur 2 cm lang, kurz dreieckig, Lippe länglich viereckig, in eine kurze Spitze endend, hell gelb- grün mit braunroten Flecken und weissen Schwielen am

Grunde. August Oktober. Westindien.

B. cinnamomea Linden ist B. Keiliana Rchb.f,

B. cochleata KnowL et Weste. ist B. Lawrenceana var. angusta.

B. coryandra Morr. und B. Cowani hört, ist B. verrucosa LdL

B. Qireoudiana Bohb. f. et Warso. {Oncidiuni Gireoudianum Rckb,f.) Blüten zu 10—15 in aufrechter, bis 75 cm hoher Traube, die bis 25 cm langen Aussenblätter gelb mit purpur- violetten Grundflecken , Innen- blätter kurz und schmal - linear,

gleichfarbig, Lippe länglich, plötzlich herzförmig zugespitzt, aus orange- sammetnem Grunde hellgelb mit purpurvioletten Tuschflecken. Juni, Juli. In Costa-Rica von Warscewicz 1852 aufgefunden und seinem Freunde Gireoud, dem heutigen ebenso liebenswürdigem wie hochverdientem Herzoglich Saganschen Gartendirektor, zu Ehren getauft.

B. guttata Ldl. ist B. maculata R. Br. var.

B. Keiliana Bohb. f. (B, cinnmnomea Linden. Oncidianum Keilt anum Rchb.f.) Ist eine wenig wertvolle Art; die lang ausgezogenen Aussen-

7* Digitized by VjOOQIC

Fig. 33. Brassavola Pcrrinii.

lOO Brassia.

blätter sind im Aufblühen gelb und verfärben sich dann in dunkelorange, Lippe gelblichweiss, braun gefleckt. Juli, August. Neu-Granada.

B. Lanoeana Ldl. Starkwüchsige Art, die tief gerieften Luftknollen bis 15 cm hoch, die beiden spitz-elliptischen Blätter bis 30 cm lang. Blüten duftend, zu 6 12 in lockerer, über halbmeterhoher Traube, die drei bis 10 cm lang schmal ausgezogenen Aussenblätter, ebenso die halb so langen Innenblätter, gelbgrün mit chokoladebraunen Flecken. Lippe länglich, kurz zugespitzt, aus weissem Grunde gelbgrün mit einigen braunen Punkten. November Februar. Süd-Brasilien, Surinam.

var. maorostaohya hört. Blüten etwas grösser, heller gefärbt, sonst wie die Normalform.

B. Lawrenceana Ldl. (Oncidium Lawrenceanum Rchb,f.) Scheinknollen eiförmig, 4 5 cm hoch. Blätter bis 25 cm, blaugrün, lang-elliptisch, tief gekielt. Blüten sehr duftig, in bis 75 cm langer, wagerechter, vorn nickender, lockerer Traube zu 6 10. Aussenblätter gelbbraun, braunrot, gefleckt, schmal, bis 10 cm in oft spiralig gedrehte Enden ausgezogen. Innenblätter gleichfarbig, kaum halb so lang, steit aufrecht. Lippe lang- dreieckig zugespitzt, weissgelblich, im Grunde rotbraun, gefleckt. August, Oktober. Costa -Rica. Schöne und empfehlenswerte Art.

var. angusta LdL (B, cochleata KnowL et Weste.) Blütenblätter schmäler, die Zipfel flach, nicht gedreht, mattgelb mit spärlichen braunen Flecken. August, September. Demerara.

var. longissima Bohb. fc Äussere Blütenblätter am Grunde kaum I cm breit, aber bis 25 cm lang, innere 6 8 cm, alle tief - orangegelb mit grossen rotbraunen Flecken, Lippe bis 10 cm, gelblichweiss mit einem Kranz rotbrauner Tupfen im Grunde. August Oktober. Costa- Rica. Prachtvolle Varietät!

B. macrostachya LdL ist B. Lanceana LdL var.

B. longiloba A. DC. ist B. verrucosa LdL

B. maoulata B. Br. {Oncidium Brassia Rchb,f,) Wuchs der vor- hergehenden Art. Äussere Blütenblätter schmal, 5 6 cm, innere 2 3 cm, gelbgrün, braungefleckt, Lippe fast geigenförmig, weisslich, braun punktiert, April Juni. Jamaica.

var. guttata Ldl. {B. guttata LdL B. Wrayae Hooker.) Blüten etwas kleiner, dunkler grün, Lippe gelbgrün, sehr zahlreich punktiert. Mai, August. Guatemala.

var. major hört. Blüten hellgelb, Lippe weiss, klein punktiert. Mai, Juni. Jamaica.

B. odontoglossoides Klotssch ist B. verrucosa LdL

B. verrucosa LdL (Oncidium verrucosum Rchb.f. B. aristata LdL B. coryandra Morr. B. Cowani hört. B. longiloba A. DC. B. odontoglossoides Klotzsch. B. viridis kort) Wuchs von B. c au data. Äussere Blüten- blätter schmal, 6 8 cm lang, innere 2 cm lang, sämtlich hellgrün.

Digitized by

Google

Brassia. Calanthe. I O I

Lippe aus breit eiförmigen Grunde zugespitzt, weiss mit grünen Warzen. Mai Juni. Guatemala.

Die var. aristata Ldl. weicht nur durch um die Hälfte kleinere Blüten, die var. grandiflora Williams durch doppelt so grosse, etwas hellere Blüten ab.

B. viridis horf. ist B. verrucosa LdL

B. Wrayae Hook, ist B. maculata LdL var, guttata.

firomheadia Ldl. (Polystachinae 172.) Zwei Arten im tropischen Asien wurde angeblich in England in der folgenden Art früher kultiviert:

B. palustris Ldl. {Grammatophyllum Finlaysonianum Ldl.) Stämme sehr schlank, bis meterhoch mit zweizeiligen, fast linearen, vorn ausgeran- deten Blättern. Blüten in endständiger, langer, hin- und hergebogener, zweizeiliger Traube mit kurzen steifen Deckbättern, ausgebreitet bis 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter länglich, gekrümmt, mit den stumpfen Spitzen zusammengeneigt, weiss, Lippe der schlanken, fusslosen Säule parallel, dreilappig, Seitenlappen die Säule umfassend, violett, Mittellappen kappenförmig hellgelb. Juni, Juli. Auf Sumpfboden bei Singapore. Kultur im flachen Topf, sonst wie Brassia.

Broughtonia linearis Wall, ist Coelogyne fimbriata LdL

Broughtonia coccinea Hook, ist Epidendrum sanguineum Sw.

Broughtonia sanguinea R. Brown ist Epidendrum sanguineum Sw.

Bryolobium Ldl. ist Eria Ldl.

Bulbophyllum hört, ist Bolbophyllum Thou.

Burlingtonia Lindley ist Rodriguesia Ruiz et Pavon. ' Burlingtonia amoena Hook, ist Rodriguesia decora Rchb.f.

B. Batemanni hört, ist Rodriguesia Candida Rchb. f. var.

B. Knowlesii hört, ist Rodriguesia venusta Rchb. f. var.

Calanthe Rob. Brown.

(Phajinae 220.)

(Centrosis Thouars. Amblyglottis Blume. Styloglossum Kühl et Hasselt. Ghiesbreghtia A. Rieh.).

Erdorchideen, deren mehr als 40 Arten im tropischen Asien, Japan, den Südseeinseln, Neucaledonien, Mascarenen, tropischen Afrika, Centralamerika, Westindien und Mexiko wachsen und von denen mehrere Arten und Gartenhybriden früher viel kultiviert wurden. Unterirdischer Stamm kurz, knollig. Blätter gross, vielnervig, mit grossem Scheidenteil, aber ohne abgegliederten Stiel. Blüten gespornt, in hochständigen, meist ge- drängten Trauben. Aussen- und Innenblätter ziemlich gleich, meist schmal, abstehend. Lippe der kurzen Säule angewachsen, abstehend, dreilappig mit meist zweiteiligem Mittellappen.

Die Calanthe lieben dupgstoffreiche humose Erde, etwa Lauberde, Haideerde, Lehm und Sand zu gleichen Teilen mit reichlichem Zusatz

Digitized by

Google

I02 Calanthe.

verrotteten Düngers. Die meisten Arten lieben hohe Temperaturen, nicht unter 1 5 «, und reichlichen Wasserguss, der in der Wuchsperiode wöchent- lich ein- bis zweimal Dungstoflfe gelöst halten kann. Eine Trockenperiode ist nicht von Vorteil, nur ein massigeres Giessen nach dem Blühen.

C. Aurora Rchb, f. ist Preptanthe Regnieri x Limatodes rosea von Winn- Selly Hill gekreuzt. Blüten wie Pr. Regnieri, schön rosa, Kelch- und Blumenblätter am Grunde heller, Grund der Lippe dunkel karmin. Februar, März.

C. australis hört, ist C. veratrifolia R. Br,

C, Barberiana Rchb.f, (B. casta hört.) ist Preptanthe Regnieri var. nivalis X vestita von Barber - Spondon gezüchtet, in der Tracht zwischen beiden Eltern die Mitte haltend, Blüten reinweiss mit kleinem, gelbem Lippenfleck. Februar März.

C. bella Bohb. f. ist eine sehr schöne, von Seden bei Veitch ge- zogene Kreuzung aus C. Veitchii (männlich) und Preptanthe Reg- nieri var. Turneri (weiblich). Sie hat den Wuchs der Stammarten, die in reichblütiger Traube stehenden Blüten sind so gross wie die von P. Turneri, die Aussenblätter sind weiss, die inneren zart gerötet, die Lippe fleischrot mit einem weissgerandetem karminrotem Fleck, Säule karminrot, Sporn gelblich. November Februar.

C. bicolor Ldl. ist C. striata R. Br.

C. brevicomu Ldl. Blätter gestielt, spitz lanzettlich, 5 zu 20 cm hoch. Blüten auf 30 cm hohem Schaft in vielblumiger dichter Traube, kurz gestielt, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spreizend, aus weissem Grunde bräunlich, heller gesäumt, oberes Kelchblatt länglich - elliptisch, seitliche länzettlich, rechtwinkelig abstehend, Blumenblätter schmal lanzett- Hch, Lippe geigenförmig, ausgerandet, purpurn, weiss gesäumt, mit drei im Grunde gelben, vorn roten Schwielen. Sporn sehr kurz. März, April. Nepal.

C. burfordiensis h. Lawr. ist C. Sandhurstiana Gosse et Rchb. f.

C. casta hört, ist C. Barberiana Rchb. f.

C. CO Zorans Rchb f. ist C. veratrifolia R. Br. var.

C. comosa Rchb. f. ist C. veratrifolia R. Br.

C. Cooksoni hört, ist C. Veitchii Ldl. var. alba hört.

C. curotiligoides Ldl. (C. pulchra Ldl. Amölyglottis pulchra Blume. Styloglossum nervosum Kühl et Hasselt,) Blätter schmal - elliptisch , bis 40 cm lang, sechsnervig, oberseits dunkel-, unterseits hellgrün. Blüten in dichter Traube auf etwa 40 cm hohem Schafte mit hinfälligen bräunlichen Scheiden, klein, wenig geöffnet, orangegelb. Aussen- und Innenblätter lanzettlich, Lippe kurz, Mittellappen seicht herzförmig ausgeschnitten. Sporn hakenförmig. (Die Lippe mit Sporn erinnert an Impatiens Nolitangere). November , Dezember. Vorderindien , Ceylon , Java. Interessante, aber gärtnerisch wertlose Art

C. Dominyi Ldl. von Dominy aus C. Masuca und C. furcata

Digitized by

Google

Calanthe.

103

gekreuzt. Tracht von C. M a s u c a , die fünf Blätter sind lila , die Lippe dunkel purpurrot. November, Januar. Obgleich schon 1822 Prescottia plantaginea in den Gärten der kgl. Gartenbau - Gesellschaft in London aus Samen gezogen worden war, wurden weitere Versuche von Orchideen- aussaaten nicht gemacht. Die C. Dominyi ist die erste Orchideen- kreuzung, welche gezüchtet wurde. Dominy, Obergärtner in Veitchs Exeter Nurseries, kreuzte die beiden Arten 1854 und hatte schon 1856 das erste blühende Exemplar dieser Kreuzung.

C. emarginata Wigfit ist C. Masuca LdL

C. excellens Veitch (Preptanthe vestita X Regnieri) ist Prep- tanthe excellens hört.

C, fausfa hört, ist Preptanthe Regnieri Rchb. f. var.

C. furoata Batemann. Blätter bis 50 cm hoch, tief gefaltet, lang eiförmig. Blütenschaft bis i m, mit einer grossen dichten Traube rahm- weisser, mittelgrosser Blüten, mit zweispaltiger, vorn gesägter Mittellippe und eiförmigen Seitenlappen. Sporn gekrümmt mit flacher zweispaltiger oder zwei kleinen pfriemlichen Spitzen. Oktober, Januar. Philippinen.

C. Gebinae Lodd. ist Bletia Gebinae Ldl.

C. Hallii h. Hall, von Hall-Upper Tulse-Hill, Camberwell, aus Prep- tanthe vestita x Calanthe Veitchii gezüchtet. Blüten reinweiss bis auf die grünen Spitzen der seitlichen Kelchblätter und einen hell- kr^megelben Lippenfleck. Die beiden Vorderlappen der Lippe sind schmäler als von beiden Eltern. Februar April.

C. Jebine Sieb, ist Bletia Gebinae LdL

C. labrosa Rchb. f. ist Calanthidium labrosum Pfitser.

C. lentiginosa Bohb. f. ist von Seden bei Veitch aus Calanthi- dium labrosum x Calanthe Veitchii gekreuzt worden. Blüten von der Form von C. labrosum aber grösser, weiss, zart rosa über- laufen, Lippe vorn undeutlich vierlappig, stark gekraust, im Grunde über die Säule gefaltet und sattrosa gesprenkelt. März, April.

var. oarminata Veitch. Blüten karminrot, Seitenlappen der Lippe Scharlach schattiert.

var. rosea Veitch. Blüten hellrosa, Lippe dunkler gesprenkelt.

C Masuca Ldl. {C. emarginata Wigkt. Bletia Masuca Don. Amblyglottis veratrifolia Blume.) Blätter breit lang-elliptisch, bis 40 cm. Blüten auf bis 70 cm hohem, mit fast blattartigen Scheiden bekleidetem Schafte in dichter Traube, ziemlich gross (bis 6 cm Durchmesser), die fünf breit- lanzettlichen Blätter hell purpurviolett. Lippe tief dreilappig, Seitenlappen vorgezogen, Mittellappen aus langem Nagel zu einer breiten Platte mit kurzem Spitzchen im Ausschnitte verbreitert, tief violett-purpurn mit gold- gelber Schlundlinie. Juni August. Vorderindien, Ceylon.

var. grandiflora Williams. Blüten satter gefärbt, etwas grösser.

C. natalensis Bchb. f. (C. silvatica Hemsley. C. silvatica var, natalensis Rchb. f.) Blätter elliptisch - lanzettlich , in den Stiel gezogen, zugespitzt.

Digitized by

Google

I04

Calanthe.

etwa lo ZU 25 cm. Blüten in dichter, pyramidaler, etwa 15 cm hoher Traube auf 30 cm hohem Schafte, 3 cm breit, helllila oder weiss und lila gerandet, mit rotlilaer Lippe, Kelchblätter spitz ei-lanzettlich, Blumen- blätter kürzer und breiter, Seitenlappen der Lippe klein, stumpf-länglich, gebogen, Mittellappen breit verkehrt herzförmig, Scheibe warzig. Sporn schlank, gebogen, 2 cm lang, Mai, Juni. Süd-Afrika. Kalthausart.

C. Petri Rchb. f. ist C. veratrifolia R. Br.

C. pleiochroma Bohb. f. Der C. natalensis sehr ähnlich in Wuchs und Blütenform; Blüten hell violett, weiss überlaufen, Lippe mit rot- orangefarbenen Schwielen und dunkelviolettem Fleck davor. Mai, Juni. Japan. Kalthausart.

C. porphyrea Bohb. f. ist eine Gartenkreuzung aus Preptanthe vestita var. rubro-oculata und Calanthidium labrosum, deren Blüte karminpurpurn mit weissgrundiger Lippe und weissgelbem Sporn ist. November bis Januar.

C. pulchra LdL ist C. curculigoides LdL

C. Regnieri Rchb. f. ist Preptanthe Regnieri Rchb. /.

C. rosea Bnthm, ist Limatodes rosea LdL

C. Sanderiana h. Sander ist Preptanthe Regnieri Rchb. f. var.

C. Sandhurstiana Gosse et Bohb. f. (C. burfordiensis k. Lawr. C. san- guinea Rchb. f.) ist eine Gartenkreuzung von Limatodes rosea und Preptanthe vestita var. rubro-oculata mit grossen dunkelrosaen Blüten und fast zinnoberroter, gelbgeäugter Lippe. Eine der schönsten Calanthen. November Februar.

C. sanguinea Rchb. f. ist C. Sandhurstiana Gosse et Rchb. f.

C. Sedeni Veitoh et Bohb. f. {Preptanthe Sedeni Rchb. f.) ist von S e d e n bei Veitch gezüchtet worden aus C. Veitchii und Preptanthe vestita var. rubro-oculata und hat tief rosae Blüte, zinnoberrote Lippe mit weissgerandetem Purpurfleck im Grunde. November, Januar.

C. Sieboldii Dosne ist C. striata R. Br,

C. si/vatica Hemsley ist C. natalensis Rchb. f.

C. Stevensii hört, ist Preptanthe Regnieri Rchb. f. var.

C. striata B, Br. [C. bicolor LdL C. Sieboldii Dcsne Limodorum striatum Banks) Blattscheidenstamm bis 10 cm hoch, Blätter spitz länglich-elliptisch, in einen tief gefurchten Stiel zusammengezogen, 4 zu 20 cm etwa. Blüten zu 10 15 in lockerer Traube auf 30 cm hohem Schafte, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter aus hellgelbem Grunde bräunlichrot, gelb ge- streift, getupft und gesäumt, oberes Kelchblatt länglich-eiförmig, seitliche länglich-lanzettlich, Blumenblätter klein, linear-spatelförmig, Lippe hoch- gelb, Seitenlappen halbeiförmig, Mittellappen verkehrt herzförmig ausge- randet, mit drei Schwielenplatten. Sporn kurz, gebogen. März, April. Japan. Einst viel kultiviert, heut fast verschwunden, obgleich sie eine recht dankbare Kalthaus-Orchidee ist.

C. Textorii Miqu. ist C. veratrifolia R. Br. var.

Digitized by

Google

Calanthe.

105

C. tricarinata Ldl. Blätter faltig, breit eiförmig, 5 zu 12 cm etwa. Blüten in armblumiger, lockerer Traube auf 15 cm hohem Schafte, 2 cm breit, Kelchblätter spitz länglich -eiförmig, weisslich, hellgrün und rosa schattiert, Blumenblätter schmäler, spitz spateiförmig, aus weissem Grunde mattrosa, Seitenlappen der purpurrosaen , weiss gesäumten Lippe gross, spreizend, beilförmig, gezähnt, Mittellappen viel kleiner, länglich, tief aus- gerandet, mit drei weissen Kielen auf der Scheibe; Sporn nur angedeutet. April, Mai. Nepal, Japan.

C. Turnen Rchb.f. ist Preptanthe Regnieri Rchb.f. var.

C. Veitohü LdL ist eine Gartenkreuzung aus Limatodes rosea (weib- lich) und Preptanthe V e s t i t a (männlich) (die erste Gattungskreuzung zwischen Orchideen, 1857 von Dominy in Exeter ge- züchtet). Sie hat den Wuchs von Preptanthe vestita, aber die Blütenfarbe und den Lippenschnitt von Limatodes. Blüten etwa 5 cm gross, weit geöffnet, prächtig rosa, mit je einer weissen Mittellinie der bei- den Innenblätter und breit weissgeäugtem , gelbem Schlundfleck der intensiv dunkelrosaen Lippe. No- vember— Februar.

var. alba hört. (C Cooksam Aorf.) Blüten weiss.

var. versicolor hört. Blüten bald weiss, bald rosa, bald halbrosa, und halbweiss.

O. veratrifolia B. Brown. fC. comosa Rchb.f, C, Petri Rchb.f C. australis kort. Amblygottis flava Blume) {F'xg. 34). Blätter breit -lanzettlich, tieffaltig, in eine lange Stielscheide plötzlich verschmälert. Blüten in pyramidenförmiger, dichter Traube auf 40—60 cm hohem Schafte, rein- weiss, die äusseren Blätter mit grüner Spitze, die schmalen Seitenlappen der im Grunde gelblichen Lippe weit abstehend, Mittellappen vorn tief zweispaltig, gerundet, Scheibe warzig, gelb. Sporn lang, grade, weiss.

Fiß- 34- Calanthe veratrifolia.

Digitized by

Google

I06 Calanthe. Calanthidium. Calypso.

Fruchtknoten 3 5 cm lang, weiss. April Juni. Ostindien, Australien, Japan.

var. colorans Bchb. f. Blüten grösser, schneeweiss, Sporn zwei- spaltig.

var. maoroloba Bohb. f. Blüten bis 8 cm gross, fest, weiss, mit auf- fällig breiten Lappen der Lippe.

var. Begnieri Bohb. f. Blüten schneeweiss mit hellgelber Lippe, Seitenlappen halbmondförmig.

var. Textorii Miqu. Blüten violett überlaufen, Lippengrund hoch orange.

C. vestita Wall, ist Preptanthe vesiifa Rchb. f.

C. Williamsü Moore ist Preptanthe Williamsii Rchb. f.

C. vestita x Phajus Tankervilliae ist Phajocalanthe irrorata Rolfe,

Calanthidium Pfitzer.

(Phajinae 223.)

dessen einzige Art:

C. labroBum Pfitzer [Limatodes labrosa Rckb.f, Calanthe labrosa Rckb.f.) eine alte Gartenpflanze ist, unterscheidet sich dadurch von Calanthe und Preptanthe, den sehr nahe verwandten Gattungen, dass die seit- lichen Kelchblätter vorn an dem Eingange des langen Spornes herab- laufen und dass die Lippe dem noch über die Spornmündung hinaus ver- längerten Fusse der kurzen geraden Säule angegliedert ist und die Säule mit der Platte umfasst. Im übrigen ist der Wuchs vollkommen wie der von Limatodes rosea. Scheinknollen fast kegelig, eckig, 5 cm hoch, mit einer Querfalte in der Mitte, Blüten zu 7 10 in lockerer Traube auf 30 cm hohem, behaartem Schafte mit kurzen Deckblättern, 2 cm breit, Kelch und Blumenblätter spitz-länglich, purpurrosa, Lippe aus keilförmigem, weissem Grunde vorn verbreitert, wellig, hell purpurrosa, purpurn ge- fleckt. Sporn kurz, fadenförmig, behaart. Säule rund, kurz, aus weissem Grunde hell rosa. März, April. Birma.

C. labrosum x Preptanthe vestita var. rubra oculata ist Calanthe porphyrea Rchb. f.

C. labrosum x Calanthe Veitchii ist Calanthe lentiginosa Rchb. f.

Calypso Salisbury.

(Liparidinae 164.)

Calypso borealis Salisb. (C. aniericana R. Br. C. arcticum Sw, Cypri- pedilum bulbosum L. Cymbidium boreale Sw. Noma borealis Wahlenberg.) (Fig. 35). Die einzige Art ist ein winterhartes oder im Topfe eben frostfrei zu überw interndes, reizendes Frühjahrsblütchen, dessen Heimat jenseits und unmittelbar diesseits des Polarkreises in Nordamerika und Lappland liegt.

Digitized by

Google

Calypso. Camaridium.

107

Die kleine , dicht unter der Oberfläche sitzende Erdknolle trägt auf stiel- artiger, 2 cm langer Scheide ein breit herzförmiges, tief bogig geripptes Blatt von etwa 4-5 cm und auf etwa 10 cm hohem, mit

2 3 blattartigen Scheiden besetztem Schafte eine etwa

3 cm Durchmesser haltende, ungemein zarte, nickende Blü- te, deren fünf lan- zettliche zugespitzte Blättchen im lieb- lichsten Rosa schim- mern. Die Cypri- pedilum ähnliche Lippe ist intensiv rosa mit regelmäs- sigen , rotbraunen Tupfen und hat einen sammethaari- gen, aus goldgelb braunen Schlund. Säule kurz , rosa. März Mai. Die sehr zu empfehlende Pflanze liebt Haide- erde mit Sphagnum

und lehmigem Sande ; in kleinen Töpfen eingesenkt kultiviert gedeiht sie auf der alpinen Stellage oder in der Steinpartie vor heis- ser Sommersonne geschützt ohne Trockenperiode, nur mit voller Winterruhe, ganz gut.

P*g- 35- Calypso borealis.

Camaridium Lindley.

(Maxillariinae 311.)

Der schlanke, aufrechte Stamm trägt seitlich aus der Achsel blatt- artig entwickelter Scheiden flach elliptische Luftknollen in weiten Ab-

Digitized by

Google

I08 Camaridium. Camarotis. Catasetum.

Ständen, deren Zwischenraum mit fast zweizeilig gestellten, blattartigen Scheiden besetzt ist. Blätter lang-linear, sitzend, zu 2 3 auf den Spitzen der Luftknollen. Blüten einzeln aus den Achseln der Scheidenblätter am Stamme mit fünf grossen, fast gleichgebildeten Blättern und viel kleinerer, wagerechter Lippe, welche dem Fuss der kleinen Säule quer angegliedert ist und deren 2 Seitenlappen aufrecht stehen. Etwa 10 Arten in West- indien, Guyana und Peru, nur nachstehende in Kultur. Wie Brassia zu behandeln.

C. oohroleuoum Lindley. (Maxillaria Camaradii Rchb.f. Cymbidium ochroleucum LdL Omithidium album Hook.) Blüten zerstreut, 4 5 cm gross, weit geöffnet, die schmal eiförmigen Blätter elfenbeinweiss, die nur etwa 2 cm lange, etwas vertiefte, gerandet rechteckige Lippe dreiteilig, Seiten- lappen aufgebogen, gelbweiss mit roten Querlinien, Mittellappen orange- gelb mit etwa sechs roten Querbinden. Januar März. Trinidad. Durch die spärlichen, wenn auch hübschen Blüten gleich den anderen Arten von geringer Bedeutung für die Blumistik.

Camarotis Ldl.

(Aerideae 408.)

Von den beiden bekannten im tropischen Indien an Bäumen lebenden Arten ist nur in Kultur:

O. rostrata Bohb. f. {Aerides rostratum Roxbg, Fomicaria rostrata BL Camarotis purpurea LdL Sarcochilus purpureus Bntkm.) Stamm aufrecht, dünn, Blätter linear, etwa l zu 6 cm, zweizeilig. Blüten in bis 20 cm langen, dichten Trauben aus den Blattachseln, weit geöffnet, etwa 2 cm Durchmesser, die fünf eiförmigen Blätter hell purpurn, die schmale, dicke, purpurrote Lippe ist unten mit den beiden seitlichen Aussenblättern ver- wachsen und bildet einen tiefen Kanal, so dass sie fast schubförmig wird. Säule sehr kurz. März Mai. Berge von Khasya. Reichlich blühend eine sehr schöne Pflanze, welche wie Aerides kultiviert und sehr warmfeucht gehalten, gut gedeiht und dankbar blüht.

Catachaetum Hoffm. ist Cafasetum L C. Rieh.

Catasetum L. C. Richard.

(Catasetinae 244.)

(Catachaetum Hoffm. Clowesia Ldl. Myanthus Ldl. Monachanthus Ldl.)

Je nach der vorwiegenden Entwickelung des männlichen oder weib- lichen Geschlechts in der Blüte oder der gleichmässigen Entwickelung beider Geschlechter in einer Blüte nimmt die Blüte auch äusserlich eine so veränderte Form an, dass dieselben Arten in drei verschiedene Gat-

Digitized by

Google

Catasetum.

109

tungen eingeteilt worden sind, bis 1826 zuerst Lindley Catasetum- Blüten und Myanthus -Blüten in einer Traube zusammensah. Un- mittelbar darauf fand der scharfsichtige Schomburgk in Guyana an einem wildwachsenden Exemplar alle drei Blütenformen, auf welche -die drei Gattungen gegründet worden waren, 1836 endlich konnte Lindley einen Blütenstand im Garten des Herzogs von Devonshire beobachten, welcher oben Monachanthus-, unten Myanthus-Blüten trug. Der Trimorphismus der Blüten war damit endgültig festgestellt und es wurde auch bald darauf konstatiert, dass Cat äset um- Blüten weder im wilden Zustande noch künstlich bestäubt Früchte tragen. Myanthus trägt selten Früchte, ist dagegen als Befruchter von Nutzen, während Mona- chanthus leicht fruchtet, nicht aus eigener Fähigkeit, da er verküm- merte Pollenmassen hat, aber befruchtet durch Myanthus- oder C a t a - setum-Pollen.

Es sind die Catasetum- Arten der früheren Beschreibungen rein männliche Blüten, die Narbe ist vorhanden, aber nicht empfangsfähig Monachanthus rein weibliche (die Pollenmassen sind verkümmert) und Myanthus Zwitterblüten mit befruchtungsfahigem Pollen und ebensolcher Narbe.

In der äusseren Blütenform weichen schon die drei Aussen- und zwei Innenblätter der drei Geschlechtsformen oft erheblich von einander ab; viel bedeutender aber sind die Unterschiede der Lippen und Säulen. Die Catasetum (im alten Sinne) haben eine meist nach oben gerichtete, halbkugelige oder helmförmige Lippe mit ungeteiltem, gekerbtem oder gewimpertem Rande, die Säule ist schief aufwärts oder wagerecht ge- stellt und hat lange Seitenfäden (Antennen, Fühlfäden), welche durch Los- lösung von den Seiten der Säule entstehen. Die Säule trägt gut ent- wickelte Pollenmassen, aber eine ganz verkümmerte Narbe. Die Pollen- massen stehen mit den Seitenfäden in Zusammenhang und zwar so, dass bei der Berührung der Seitenfaden der lange, eingebogene Träger der Pollenmassen sich plötzlich gerade streckt und die Pollenmassen dadurch fortschleudert. Geschieht die Berührung durch Insekten, so heften sich die klebrigen Pollen an diese an, werden weiter verschleppt und teil- weis in die weiblichen Blüten (Monachanthus) oder Zwitterblüten (Myanthus) getragen. Die Pollenmassen hängen meist vom Rücken der Insekten herab. Besucht ein so belastetes Insekt die aufrecht stehende Lippe eines Monachanthus, so streift es die Pollen leicht an der querstehenden Säule ab und besorgt so die Befruchtung. (Der Befruch- tungsvorgang ist von Darwin genau geschildert worden.)

Die Monachanthus- (weiblichen) Blüten haben die Lippenform der (männlichen) Catas et um -Blüten, aber die Säule ist kurz, ohne Seitenfäden, mit verkümmertem Pollen und mit befruchtungsfähiger Narbe. Die Lippe der (zwitterblütigen) Myanthus ist meist wagerecht oder abwärts ge- richtet, ziemlich flach, nur am Grunde sackig ausgebaucht, der Rand oft

Digitized by

Google

HO Catasctum.

tief zerfranst , die Säule trägt kurze Seitenfäden (ähnlich, aber kürzer als die von Catasetum), zwischen welchen die empfangsfähige Narbe sitzt, während die Pollenmassen an langen, festen Fäden von der Säulenspitze herabhängen.

So interessant diese sonderbaren Formen und Einrichtungen alle Cataseten für den Botaniker und Liebhaber machen, so wenig bedeu- tungsvoll sind fast alle Arten für das gärtnerische Auge, da sie meist nur grüne und braune Farbentöne, allenfalls ledergelb und trübrot, zu- weilen durch eine weisse Lippe gehoben, zeigen. Von den mehr als 40 von Brasilien bis Mexiko verbreiteten Arten sind ausserhalb der Spezial- Sammlungen nur wenige verbreitet.

Die Cataseten haben kräftige, meist sehr lange, in trockene Scheidenreste eingehüllte, vielgliederige Luftknollen mit vielrippigen, ab- gegliederten und in der trockenen Zeit abfallenden, grossen Blättern, deren Scheiden die Knolle einhüllen. Die meist hängenden, seltener auf- rechten Blütentrauben tragen meist zahlreiche, grosse Blüten in lockerer Stellung. Die Kultur der Cataseten ist diejenige von Bifrenaria.

C. abruptum Hook. {C, luridum Ldi, Anguloa lurida Ldl, Epidendrum ollare FL Flum, Catachaetum lituratuni Hffg., purpurascens Hffg,, cranio- morphum Hffg,). Blüten zu 6 8 in aufrechter, bis 30 cm hoher Traube, glockenförmig, Blütenblätter eiförmig, hellgelbgrün, die kurze, breite, stumpfe, goldgelb mit braun gesäumte Lippe nur wenig vorragend. August, November. Brasilien.

C. atratum Lindley. Blüten zu 10—20 in lockerer, langhängender Traube, weit geöffnet, 5 8 cm Durchmesser, Blütenblätter breit-lanzettlich, aussen trübgrün, innen grün, dicht besetzt mit purpurbraunen Flecken und Linien, Lippe aufrecht, helmförmig, mit visierartig aufgeklapptem Mittellappen, hell grünweisslich mit purpurbraunen Grundflecken und kurz- gewimpertem Rande, Säule fast wagerecht, zugespitzt, grünlich. September, Oktober. Brasilien.

C. barbatum Ldl. fC. spinosum LdL C. proboscideutn LdL Myanthus barbatus LdL M. spinosus Hook,) Blüten der Catasetum- Form in hän- gender, lockerer, der Myanthus-Form in aufrechter, dichter Traube geöffnet, etwa 5 cm gross. Blütenblätter schmal - lanzettlich , grün mit braunen Punkten, Lippe grünweisslich, mit lang gefranstem Rande und buckeiförmiger Ausbauchung, an der Catasetum-Form hängend, an der Myanthus- Form aufrecht, und dementsprechend die Säule aufrecht oder abwärts, Cat äset um- Säule grün mit langer, rötlicher Hakenspitze, Myanthus- Säule kürzer, grün mit braunen Punkten. Februar Mai. Brasilien.

C. buccinator hört, ist Mormodes buccinator LdL

C. Bungerothii N. E. Br. Wuchs von C. Christyanum, Blüten zu 6 10 in meist wagerechter Traube, 8 cm breit, rein elfenbeinweiss

Digitized by

Google

Catasetum.

III

oder grünlich überlaufen, Lippe breit - herzförmig lang zugespitzt, mit orangegelbem Mittelfleck. CentraUAmerika. September.

var. Pottsianum Lind. Blüte fein rot punktiert.

C. oemum Bohb. f. {C. trifidum Hook, Myanthus cemuus Ldl) Hat nickende, vielblütige Trauben mit hängenden, halbglockigen Blüten, die Catasetum -Blüten sind gelbgrün und roth punktiert, mit tief herz- förmiger, spitzlappiger Lippe und 3 cm langen, roten Seidenfaden, die Myanthus -Blüten sind dunkelgrün, braun punktiert, mit flach herzför- miger, stumpflappiger Lippe und i 2 cm langen, gelbgrünen Seitenfäden der Säule. Mai, Juni. Trinidad, Brasilien.

C. Chrisytaniim Bchb. f. hat aufrechte Trauben, offene, chocolade- braune Blüten mit gelbgrüner Lippe. Nur die Catasetum- Form ist bekannt. Juli, September. Brasilien.

C. citrinum Ldl. ist Uormodes pardinum Batem. var. unicolor Hook.

C. globiflorum Hook, hat eine bis 50 cm lange, aufrechte Traube von 10 20 kugeligen Blüten, deren hellbraunrote Blätter die cypripe- dilum- artige Lippe unten frei heraustreten lassen. Lippe blaugrün, innen gelb und rot punktiert, Säule kurz mit langen Seitenfäden. Mai, Juni. Brasilien.

C. Lehmanni Bgl. Scheinknollen lang kegel- förmig, 4 zu 12 cm. Blätter schmal - lanzettlich, 5 zu 40 cm, dunkelgrün. Blüten in lockerer, nickender, halbmeterlanger Traube, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter fast kugelig zusammen- neigend , grünlich, innen rot punktiert , Lippe fleischig, fast kreisrund - sackig , bräunlich - gelb. Oktober, November. Anden von Kolumbien.

G. lineatum Ldl. ist Mormodes lineatum Lodd.

C. macrocarpum Rioh. {C. tridentatum Hook, C. Claveringii Lodd.) (Fig. 36). Blüten in auf- rechter, wenigblütiger Traube, die Aussenblätter gelbgrün, die Innenblätter bräunlichgrün, dicht rotbraun punktiert, Lippe aufrecht, helmförmig, orangegelb, Säule grün, mit sehr langen Seiten- fäden. Juni, Juli. Trinidad.

C. Bodigasianiim Bolfe. Starkwüchsig , Blüten zu 20 und mehr in aufrechter Traube, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter fast gleich, ei-lanzettlich, hellgrün, dunkelbraun gefleckt, Lippe stark gebogen nur die Catasetum- Form bisher bekannt hell gelbgrün. Juli, September. Central-Amerika.

C. saooatum Hook. (Myanthus saccatus Ldl.) Scheinknollen bis 20 cm lang, keulig, tief gerippt, mit langen, derben, hellgrünen Blättern. Blüten in reichblumiger, aufrechter, oben überhängender Traube, 8 cm breit, Kelchblätter helmartig zusammengeneigt, länglich-lanzettlich, spitz, Blumen-

Fig. 36.

Catasetum macrocarpum. a Monachan thus-, b Myanthus-Form.

Digitized by

Google

112 Catasetum. Caltleya.

blattet gleichgeformt, abstehend, alle freudiggrün, dunkelblutrot gefleckt und überlaufen, Lippe hochgelb bis leuchtend goldgelb, hell braunrot oder karmoisinrot gefleckt, dreilappig mit lang ausgezogener Spitze, lang ge- wimpert, mit einer meergrünen Mittelöffnung, welche in einen sackartigen Beutel, der auf der Unterseite der Lippe steht, führt. Oktober— Dezember. Guyana. Schon 1845 von Loddiges eingeführt, aber erst in den letzten Jahren durch neuen Import von Linden in den Handel gebracht. Die Catasetum-Form ist noch nicht beschrieben.

C. sourra Bohb. f. (Fig. 37). Blüten in hängender, wenigblütiger Traube, strohgelb oder weissgelblich, Lippe rautenförmig, mit tiefer Aus- bauchung und gezähntem Rande, gelblichweiss. Juni— August. Westindien, Central-Amerika.

C. tabulare Ldl. Scheinknollen lang-spindelig, geringelt, 5 zu 15 cm lang. Blätter breit -lanzettlich, 5 zu 30 cm, oberseits dunkel-, unterseits matthellgrün. Blüten in lockerer, armblumiger, halbmeterlanger Traube, 10 cm breit, oberes, kahnförmiges Kelchblatt weiss-rosa, untere schmäler, aussen gelbgrün, innen gelbweiss, alle rot punktiert, Blumenblätter gleich- farbig, leicht eingerollt, Lippe gelblich- weiss, länglich - eiförmig mit sack- förmigem Anhang und tafelförmiger, hoher Schwiele in der Mitte. Sep- tember, Oktober. Kolumbien.

var. braohyglossum Bohb. f. Lippe kurz , Seitenschwielen lang geschweift, Rand grob gesägt.

var. laeve Bohb f. Schwielenrand glatt.

var. rhinophora Bohb. f. Lippenschwiele mit hohen gesägten Längsfalten.

var. serrulata Bohb. f. Schwielen ganz fein gezähnelt.

var. virens Bohb. f. Blüten dunkelgrün, hellpurpurbraun gefleckt. C. tigrinum Bohb. f. Wuchs von C. s c u r r a. Blüten reinweiss, braun- rot getigert, Lippe weissgelb, Säule goldgelb. Oktober. Kolumbien.

C. tridentatum Hook, ist C. macrocarpum Rieh. G, trifidum Hook, ist G. cernuum Rchb.f.

Cattleya Lindley.

(Cattleycae 206.)

Stämme schlank und wenig verdickt oder zu kräftigen, langen, mehr- gliederigen, meist seitlich zusammengedrückten Scheinknollen ganz oder nur in den obersten Gliedern umgebildet. Blätter derb, lederartig, zu 1—2 auf der Stamm- oder Knollenspitze. Blütenstiel endständig zwischen den Blättern, anfänglich ganz in grosse, häutige bis blattähnliche Schei- den eingeschlossen. Blüten einzeln oder in einfacher, aufrechter Traube, gross bis sehr gross und in den prachtvollsten Farbentönen von weiss zu violett, grünbraun zu violett oder reingelb gezeichnet. Die drei Aussen- blätter meist schmäler und länger als die beiden Innenblätter, meist breit

Digitized by

Google

Cattleya.

113

abstehend, Lippe der schlanken Säule gar nicht oder nur am Grunde etwas angewachsen, sie dagegen mit ihren Seitenlappen meist umfassend ;

Fig- 37* Catasetum scurra.

Mittellappen weit überwiegend (oft sind nur Andeutungen der Dreilappung vorhanden), aus kürzerer oder längerer Röhre sich zu einer breiten Platte ausdehnend. Von Laelia ist die Gattung Cattleya nur durch die vier Pollenmassen, Laelia hat deren 8, getrennt. Die Cattleyen ge-

Stein's Orchideenbuch.

Digitized by

Google

1 1 4 Cattleya.

hören den wärmsten Strichen des tropischen Amerikas, von Brasilien bis Mexiko, an und leben entweder auf alten Bäumen oder bemoosten Felsen, fast immer in der Nähe von Wasser, sei es an der Seeküste oder an Bergbächen. Sie verlangen in der Kultur hohe Wärmegrade, nicht unter 1 5 ^ sind aber sonst dankbare Wachser am Rindenstück oder hochge- pflanzt im Sphagnumtopf. Während des Triebes verlangen sie stete Feuchtigkeit und vertragen wiederholte leichte Dunggüsse mit Vorteil. Nach der Blüte ist eine anhaltende Trockenperiode geboten. Die kräf- tigen, an den Spitzen fast fleischigen Wurzeln dürfen aber niemals zu schrumpfen beginnen. Die Blüten aller Arten sind langdauernd, wochen-, selbst monatelang, und gehören zu den prachtvollsten Orchideenblüten. Die etwa 20 Arten im wissenschaftlichen Sinne die Gärtnerei unterscheidet mindestens dreimal soviel „Arten" und unzählige Varianten nach Blütenfarben und Grössen - Abänderungen teilt Professor Pfitzer in folgende fünf Abteilungen:

1. Bioolores. Stamm schlank cylindrisch. Seitenlappen der Lippe fehlend: C. bicolor z.B.

2. Aolandia. Seitenlappen ganz am Grunde der Lippe sitzend. C. Aclandiae.

3. Mossia. Stamm meist angeschwollen. Seitenlappe kaum kenntlich, Lippe stark um die Säule gerollt. C. maxima, C. labiata mit zahl- reichen Varietäten.

4. Leopoldia. Stämme meist schlank cylindrisch. Lippe deutlich dreilappig. C. guttata.

5. Citrinae. Kurze, dicke, hängende Scheinknollen, ohne Blüten- scheide. Blüten fast kugelig, geschlossen. C. citrina.

Die Kreuzungen zwischen Arten von Cattleya und Laelia, welche in den englischen Gärten jetzt in grosser Zahl gezüchtet werden, sind von Rolfe in eine eigene Gattung : Laeliocattleya, die zwischen Cattleya und Epidendrum in Epicattleya und von Cattleya mit Sophronitis in Sophrocattleya zusammengefasst worden.

C. Aolandiae LindL {Epidendrum Aclandiae RcM.f) Die schlanken, 5 8 cm hohen Luftknollen tragen je ein Paar breit-elliptischer (4 zu S cm etwa), dickledriger Blätter, zwischen welchen meist zwei kurzgestielte Blüten von etwa 10 cm Durchmesser stehen. Die fünf fast gleichgebil- deten, breit ausliegenden Blumenblätter sind schmal verkehrt - eiförmig, gerundet, die Ränder wellig-kraus zurückgebogen, gelbgrünlich mit grossen, purpurbraunen Tuschflecken. Die Lippe ist aus schmalem Grunde gerade vorgestreckt, vorn fast kreisrund verbreitert, mit tief herzförmigem Ein- schnitt, leuchtend magentarot mit goldgelbem Grundfleck. Die kleineren, helleren Seitenlappen am Grunde biegen sich nur wenig um die grosse purpurrote Säule herum. Juni Juli.

Von J. Wetherall auf Bahia entdeckt, später vielfach in Brasilien ge- sammelt und von Lindley nach Lady Acland von Killerton getauft.

Digitized by

Google

Cattleya. 1 1 C

var, Schilleriana Rchb.f. ist C. Schilleriana Rchb.f.

C. amabilis hört, ist eine grossblütige, hellrosae Form von C. inter- media Grab.

C, Amaliae Lind, ist C. Schilleriana Rchb.f. var.

C. Amesiana hört ist Laeliocattleya Amesiana Rolfe, eine von Veitch gezogene Kreuzung von Laelia crispa und C. maxima. Äussere Blätter reinweiss, Lippe hellpurpurrot.

C. amethystina Lern, ist eine Form der C. intermedia Grab, mit fast weissen äusseren Blättern und bell- violetter Lippe. Schon 1848 von Sta. Catharina aus eingeführt.

C. amethystoglossa Lind« et Ilohb. f. Schlanke , wenig verdickte Stämme, bis zu 80 cm hoch, tragen die beiden dicken, breit-lanzettlichen, etwa 5 cm breiten, bis 20 cm langen Blätter, zwischen denen sich der reichblütige Blütenstamm erhebt. Blüten über 10 cm Durchmesser, das obere Kelchblatt aufrecht, schmal, die beiden seitlichen und die Blumenblätter breit -verkehrteiförmig, weiss mit rosaem Hauch und zahl- reichen, runden, amethystblauen Tuschflecken. Lippe 4 5 cm lang, vorn 3 4 cm breit aus weissem Grunde intensiv blauviolett, die beiden Seiten- lappen aufgebogen, aussen weiss, innen violett, der breit nierenförmige Vorderteil zart faltig -gekraust. Februar Juni. Brasilien. Eine der prächtigsten Arten, verwandt mit C. guttata, aber durch die Färbung abweichend.

C. amethystogloMa der englischen Gärten ist zum Teil C. guttata var. Prinzii Rchb. f.

C. amethystoglosBa Tar. müphurea hört, ist in der Form überein- stimmend, aber die Grundfarbe der Blüte ist citronengelb, die Lippe fast ganz milchweiss.

G. Arembergii Scheidw. ist G. Harrisoniana Rchb. f.

C. Augustae Viotoriae Sander gehört zu C. labiata v. Warsce- wiczii Rchb. f.

G. aurea Lind, ist G. labiata var. Dowiana Batem. f. aurea.

G. autumnalis hart, ist G. Bowringiana Rchb.f.

C. Baokhoiisiaiia Baokh. ist eine sehr grossblütige , tuschfleckige C. labiata Trianaei.

Baokhousii Bohb. f. gehört zu C. maxima Ldl.

G. Bassettii hört, ist G. labiata Ldl. var. Luddemanniana Rchb. f.

G. bella hört, ist Laeliocattleya bella Rolfe.

G. bella Rchb. f. ist G. labiata var. Mendelii Rchb. f.

O. bioolor IkIL (Epidendrum bicolor Rchb.f,) Stämme schlank, bis 60 cm hoch, Blätter fast ledrig, lang - lanzettlich , Blüten meist zu zwei, 8 10 cm Durchmesser. Kelchblätter lanzettlich, zugespitzt, trüb grünlich- kupferbraun mit hellgelbgrünem Rande, Blumenblätter gleichfarbig, breiter, leicht gewellt. Lippe schmal, ohne Seitenlappen, lang vorgezogen, tief gekielt, vorn wenig verbreitert, abgerundet, zierlich gezähnt, aus rosa-

Digitized by V^OOQIC

1 16 Cattlcjra.

violettem Grunde vorn zart rosa mit goldgelbem schmalem Rande. August, Oktober. 1838 aus Brasilien eingeführt.

var. punctata hört. Blumenblätter verwachsen , dunkelbraun punktiert.

C. Blenheimiensis hört, ist Laeliocattleya elegans Rolfe f. var.

O. Bluntii Lowe ist eine weissblühende Form von C. labiata v. Mendelii Rchb. f.

C, bogotensis hört, ist G. labiata var. Trianaei Rchb. f.

C. BoiBsieri hört, ist eine zart rosae Form von C. labiataTrianaei mit sehr grossem, goldgelbem Lippenfleck.

C. Bonniana hört, ist C. labiata v. Trianaei Rchb. f.

C. Boothiana Ldl. ist Laelia lobata Rchb. f.

C. Bowringiana Bohb. f. (C. autumnalis hart.) Stämme am Grunde flach gedrückt (wie von Laelia) und in den Scheiden sitzend, Blätter graugrün, breit-lanzettlich. Blütenstand hoch, reichblütig, Blüten bis IG cm ausgebreitet, die Kelchblätter lanzettlich, die Blumenblätter breit-eiförmig, zart rosa bis purpurviolett, Lippe aus röhrigem, goldgelbem Grunde weit ausgebreitet, aussen zart rosa, Vorderlappen prächtig lila -purpurn mit karminroter Schattierung. September Dezember. Britisch - Honduras. Erst 1884 eingeführt, aber als m der todtesten Zeit blühend, sofort als wertvolle Schnittblume, dabei sehr leicht wachsend, rasch verbreitet. Sie ähnelt in der Blüte frappant C. Skinneri, ist aber der sonderbaren Knollen und des Blattwerkes wegen nicht als herbstblühende Form dieser Art, wie man der Blüte nach glauben müsste, aufzufassen.

C. Brabsntiae Veltoh ist eine von Dominy bei Veitch 1 860 gezüchtete Kreuzung aus C. Aclandiae und C. Loddigesii, deren Blütenblätter rosa mit schwarzpurpurnen Flecken sind, während die Lippe aus weissem Grunde leuchtend violettrot ist.

C. Brymeriana Bohb. fc (Laelia Brynteriana hört.) wenig verbreitete Pflanze, vermutlich eine wilde Kreuzung einer Cattleya superba mit C. labiataEldorado, hat mittelgrosse, hellrosa-purpurne, weissgestreifte Blüten, Lippe aus hell-lilaem, dunkelrot geädertem, röhrigem Grunde mit goldgelbem Schlundfleck in einen breiten hellpurpurroten Vorderteil ausgedehnt. April bis Mai. Brasilien.

C. Brysiana Lern, ist Laelia purpurata Lindl.

C. Buchaniana hört, ist G. labiata var. Luddemanniana Rchb. f.

C. bulbosa Lindl. ist eine kleinblütige C. Walke riana Gardn.

G. Buyssoniana O'Brien. ist G. granulosa Ldl. var.

C. oalumnata Andrö ist eine von Bleu in Paris gezüchtete Kreuzung von C. intermedia var. amethystina 5 und C. Aclandiae ^ mit zahlreichen, 10 cm grossen, wachsartigen Blüten, weissen, purpur- violett gefleckten Blumenblättern und purpurvioletter, dunkler geäderter Lippe. April, Mai.

G. calumnata x G. labiata var. Wagneri ist G. hybrida Rchb. f.

Digitized by

Google

Cattlcya.

117

C. Candida hört, ist eine fast reinweiss blühende C. intermedia Grah.

C. Canhammiana Rchb.f. ist Laeliocattleya Canhammiana Rolfe.

G. Gassandra Veitch ist Laeliocattleya Gas- Sandra Rolfe.

C. Chamberlainiana Bohb. f. ist eine Gartenkreuzung aus C. Dowiana und C. guttata var. Leopoldi, Blüten gross, Kelchblätter trüb purpurbraun, Blumenblätter dunkelrotpurpurn , Lippe hellpurpurn. Juli bis September.

C. choooensis Lind, et Andrö. (C. labiata Ldl. V. Triauaei f chocoensis Veitch.) Stämme kurzkeulig, Blätter länglich, vorn ausge- schnitten, Blütenstand kurz mit wenigen grossen, aber glockenförmig halbgeschlosse- nen, duftigen Blüten. Blumenblätter breit- eiförmig, vorn gezähnt, weiss, Lippe hell- citron- bis dunkelgoldgelb mit purpurnem bald grösserem, bald kleinerem Vorderfleck. Mai, Juni. Kolumbia, Wälder am Cauca (Choco).

C. chrysotoxa L. Lind, gehört zu C. labiata var. Dowiana Batem.

C. oitrina Ldl. ( Epidendrum citrinurn Rckb.f. Sobralia citrina Llav. Cattleya Karwins- kii Mart.) (Fig. 38.) Nur hängend wachsend! mit kurzen eiförmigen , von Scheidenresten weisshäutigen Scheinknollen, welche meist zwei schmale, lange, hängende, dicke, zu- gespitzte, graugrüne Blätter tragen. Die einzeln hängenden, glockenförmig fast ge- schlossenen, wie aus Wachs bossierten, zart duftenden Blüten sind bis 10 cm lang, hell- citrongelb mit zartem Wachsreif und schlies- sen die fast gleichfarbige Lippe, deren Vorderteil elegant kraus -wellig ist, voll- kommen ein. Die Blüte erinnert frappant an eine gelbe Tulpe. Mexiko; 1838 nach Europa gebracht, aber schon von Hernan- dez unter dem mexikanischen Namen: Corticoatzonta [coxochitl etwas zungenbrecherisch erwähnt. Blüht vom Herbst bis zum Früh- jahr und ist sehr kulturwert, kühl und sehr hell zu halten.

Fig. 38. Cattleya citrina.

Digitized by

Google

Il8 Cattieya.

C. citrina X intermedia, {C. Lamberhurstii hört) angebliche Kreuzung, an welcher jedoch wohl nicht C. citrina, sondern eine gelbblühende andere Art beteiligt sein dürfte.

C. coccinea LdL ist SophroniUs coccina v. Htte,

C. crispa LdL ist Laelia crispa Rchb.f.

C. orooata Bohb. f. gehört zu C. labiata var. Eldorado Lind.

C. Dawsoni Warn, ist eine enorm grossblütige, intensiv rosapurpurne Form von C. labiata v. Luddemanniana Rchb. f.

C. Dayana hört, ist Laelia pumila var. Dayana Rchb, f.

O. Deokeri Klotzsoh ist eine kleinblütige Form von C. Skinneri Bat.

C. devoniana Veitoh. ist eine von Dominy gezüchtete Kreuzung zweier Lab i ata- Varietäten mit grossen, weissen Blüten, welche zart rosa getuscht ist mit leuchtend purpurner Lippe.

G. Digbyana LdL ist Laelia Digbyana Bnthm.

G, dolosa Rchb. f. ist G. Walkeriana Gardn. var.

G. domingensis Lern, ist Laelia domingensis Rchb. f.

C. Dominyana LdL ist eine Kreuzung aus C. maxima und C. inter- media v. amethystina, gezogen von Dominy. Blüten sehr gross, weiss mit bläulich-rosaer Zeichnung, Lippe leuchtend rosa mit tief orangegelbem Schlundfleck. Es existieren zwei schöne Varietäten: alba, Blüte rein- weiss mit zart bläulichem Hauch, Lippe reinweiss mit einem lilaen Tusch- fleck, und lutea, Blüten weiss, rosa angehaucht, Lippe weiss mit breitem, gelbem, rosa geädertem Fleck.

C. Dowiana Batem. ist eine lehmgelbblühende Varietät von C. labiata.

C. Dukeana hört, ist eine Kreuzung von C. labiata und deren var. Mossiae.

C. Edithiana Warn, ist eine sehr grossblumige, gelblich angehauchte Form von C. labiata var. Mossiae Park.

G. elatior Lindl. ist G. guttata Lindl.

G. elegans Morr. ist Laelia elegans LdL

G. Eldorado Lind, ist eine Varietät von C. labiata Ldl.

G. Eldorado alba ist G. labiata var. virginalis Lind, et Andrä.

G. elegans Morr. ist Laelia elegans Rchb. f.

G. epidendroides hört, ist G. luteola Ldl.

G. exoniensis Rchb. f. ist Laeliocattleya exoniensis Rolfe, eine der Kreu- zungen von Cattieya labiata var. Mossiae, welche mit Laelia purpurata befruchtet wurde. Die einblättrigen Stämme tragen riesige weisse , rosa angehauchte Blüten ; die grosse , welHg - krause Lippe ist sammetartig purpurrosa mit weissem Saume und goldgelbem, von zwei Purpurlinien durchzogenem Schlundfleck.

C. fi&usta Bohb. f. ist die Weiterkreuzung von C. exoniensis auf C. Loddigesii. Blüte gross, schön rosa, Lippe weiss, der ganze Schlund goldgelb mit karminroten Flecken. Die var. radians trägt diese

Digitized by

Google

Cattleya. ng

Flecken in strahlig angeordneter Streifenform über den Vorderteil der Lippe verteilt.

C. flaveola Bohb. (C hybrida picta FL Mag^ ist von Dominy in Exeter aus C. guttata und intermedia gezogen. Blüten gross, zu 6 7 am Schaft, Kelchblätter hellolivengrün , spärlich purpurfleckig, Blumenblätter ebenso, aber noch hell gelblich-rosa gerandet. Seitenlappen der Lippe aussen weiss, Mittellappen purpurn mit hellem Rande und gelblicher Scheibe.

G, flavida Klotssch ist C. luteola Ldl,

C. Forbesii Lindl. {Epidendrum Forbesii Rclib.f, Cattleya isopetala Rchb, f.) Stämme schlank, bis 20 cm hoch. Blätter breit-elliptisch. Blüten einzeln oder in spärlicher Rispe, bis 15 cm Durchmesser, die Blumen- blätter fast gleich gebildet, breit-lanzettlich, trüb gelbgrünlich, Lippe fast röhrig, vorn wenig verbreitert, aus gelbem, rot geädertem Schlünde zart rosa, der kurz vorgeschobene kleine Mittellappen ist breit weiss ge- säumt und wellig gezackt. 1830 von Forbes aus Brasilien eingeführt. Juni August. Unbedeutende Art für gärtnerische Zwecke.

C. Gkkskelliana h, Sander ist eine der schönsten Varietäten von C. labiata mit bis 20 cm grossen Blüten, deren äusserst zart gefärbte, ele- gant gerundete Blätter sich decken und die Blüte dadurch noch grösser erscheinen lassen. Die Färbung wechselt zwischen fast reinweiss und satt rosa, der Lippenfleck vom Citron- bis Goldgelben. Wächst leicht und blüht dankbar. Vom oberen Orinoko (Brasilien) eingeführt.

C. Gibeziae hört, ist eine wenig ausgezeichnete, hellblühende Form von C. labiata Ldl.

C. gigas Lind, et Andrö ist eine kurzstämmige, enorm gross hell- rosa blühende Form von C. labiata var. Warscewiczii Rchb. f. mit breiter, tief purpurvioletter Lippe, welche an jeder Schlundseite einen sattgelben Augenfleck trägt. Sie wurde aus Kolumbien eingeführt und blüht Mai - Juli.

C. gigas burdonieiMis hört, ist eine viel feuriger gefärbte, aber etwas kleiner blühende Spielart, während C. gigas Sanderiana eher noch grössere Blüten als die ursprüngliche Form trägt, aber meist sehr zart gefärbt ist.

C. Graham/ L 0. ist Lae/ia majalis LdL

C. granulosa Iidl. {Epidendrum granulosuin Rckb.f) Stämme kräftig, 30—40 cm hoch, Blätter gross, breit-elliptisch, zurückgebogen. Blüten- schaft reichblumig, bis 70 cm hoch, Blüten bis 15 cm ausgebreitet. Die Kelchblätter breit -elliptisch, abgerundet, glattrandig, die Blumenblätter eiförmig, welligkrausrandig, alle olivengrün mit spärHchen, feinen, braun- roten Punkten. Lippe tief dreilappig, die Seitenlappen kurz, ohrenartig aufgebogen, der Mittellappen schmal und lang vorgeschoben, vorn in eine nierenförmige Platte mit vortretender Mittelspitze ausgebreitet, der schmale Teil und die Innenfläche der Seitenlappen orange mit purpurnen Linien,

Digitized by

Google

I20

Cattleya.

der Vorderteil sahnweiss mit zahlreichen, purpurvioletten Warzen. August bis September. 1840 von Hartweg aus Guatemala eingeführt.

var. Buyssoniana O'Brien (als Art) in der Kultur entstandene Form von hell strohgelber Färbung ohne Punkte. Blüte gross und fest. Eine sehr wertvolle Züchtung.

var. Dijanieana Veitch. Die einzige von dem verstorbenen Dijanie eingeführte Orchidee ist um ein Drittel kleiner als die Hauptform. Blumen- blätter grün, ungefleckt, Seitenlappen der Lippen reinweiss, Mittellappen warzig, rosa. Brasilien.

var. Biisselliana Ldl. (C. guttata var, Russelliana kort.), ist armblütig,

die einzelnen Blüten grösser, die Blumen- blätter schmal -lanzettlich, bei weitem nicht so schön als die Art selbst. Guate- mala, var. asperata Gard. Chron. hat auffällig stark entwickelte Warzen auf der Vorderlippe; var. Schofiel- diana Rchb. f., Blüten grünlich - lehm- gelb mit purpurnem Hauch und gleich- farbigen Schmitzen, Lippe leuchtend rot-purpurn mit weissen, an den Rändern rosaen Seitenlappen.

C. guatemalensis Moore. (Epicattleya guatefnalensis Rolfe) ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung von C. Skinneri und Epidendrum aurantiacum mit dunkelrosaer, in Orange schimmern- der Färbung der Blumenblätter, purpur- roter Lippe und orangegelbem Augen- fleck, der einige karminrote Linien zeigt. Guatemala. Nicht mehr in Kultur.

C. gpittata Iiindl. {C. elatior LdL Epidendrum elatius Rckb.f.) (Fig. 40.) Stämme schlank, bis 50 cm hoch, mit zwei breit-elliptischen, dicken Blät- tern und hoher reichblütiger Blütentraube. Blüten bis 10 cm gross, alle Blätter breit - linear , olivengrün mit hochroter Punktierung, Lippe tief dreilappig, Seitenlappen eiförmig, aufgebogen, Mittellappen aus langem schmalem Grunde halbkreisförmig, zweilappig verbreitert, weiss mit lilaem Fleck. Oktober, November. Brasilien.

var. Immaculata hört, hat einfarbig hellgrüne, ungefleckte Blumen- blätter, var. K e t e 1 e e r i ist von var. P r i n z i i nicht verschieden ; var. leopardina hört., Flecken der Blumenblätter gross, vertuscht, pur- purbraun; var. Leopoldi Lind, et Rchb. f. (Fig. 39.) reichblütig, zu- weilen bis 30 Blumen in einer Traube, Blumenblätter bronzegrün, karmin punktiert, Lippe sammetartig purpurn ; var. lilacina hört., Lippenfleck

Fig. 39. Cattleya guttata Leopoldi.

Digitized by

Google

Cattleya.

121

helllila ; v a r. P r i n z i i R c h b. f. ist eine aufiällig kleine Form mit ganz abweichender Blütenfarbe, Blütenblätter weisslichrosa mit spärlichen dunkel- rosaen Tuschflecken, Vorderteil der Lippe leuchtend purpurn; var. punctulata hört., Flecken der Blumenblätter sehr zahlreich, klein, scharf abgesetzt; var. Ruselliana hört, gehört zu C. granulosa; var. sphenosphora Morr., Blüten grünlich, hellrot punktiert, Mittel- lappen der weissen Lippe karmoisinrot ; var. Williamsiana Rchb. f., Blumenblätter braunpurpurn mit spär- lichen rotpurpurnen Strichen und Flecken, Lippe im Grunde helllila, vorn rosapur- purn.

C. Hardyana Will, et Moore ist eine Kreuzung von C. labiata Do- wiani aurea und C. labiata Wars- cewiczii, wenn es nicht nur eine Verbindungsform ohne hybriden Ur- sprung zwischen diesen beiden Varietä- ten ist. Blüten sehr gross, Kelch- und Blumenblätter aus hellerem Grunde leuch- tend rosa purpurn, Seitenlappen der Lippe magenta - purpurrot , der sehr krause Vorderlappen purpurn bis in den A gelb geäderten Schlund. Caracas.

C. Harrisii Bchb. f. ist von Dr. Harris in Lamberhurst, Kent, aus C. guttata Leopoldi und C. labiata Mendel ii gekreuzt. Blüten bis 15 cm gross, hell rosapurpurn, spärlich violett- purpurn gefleckt, Seitenlappen der Lippe heller, mit einem grossem, violettpurpur- nem Spitzenfleck, Mittellappen violett- purpurn , kerbig-wellig gerandet , vorn zweilappig. Säule weiss mit einigen purpurnen Grundflecken.

C. Harrisoniana Bchb. f. fC, Papeyansiana [Popeyansiana] Morr, C. LotU digesii var, LdL) Nächst verwandt mit C. LoddigesüRchb. f. Stämme kräftig, bis 60 cm hoch, mit schmal- lanzettlichen Blättern. Blüten zu I 6, über 10 cm ausgebreitet, Kelchblätter fast eiförmig, die beiden seitlichen sichelartig gekrümmt, Blumenblätter breiter, wellig gerandet, zart rosa-lila, Lippe dreiteilig, krauslappig, Seitenlappen lila mit gelbem Rande, Mittellappen mit gelbem Tuschfleck und breitem, lilaem Saume. Juli Oktober. Rio-Janeiro. Eine der am besten wachsenden, leicht und dankbar blühenden Arten, deren Blüte im kalten Hause wochenlang aushält. var. alba hat fast rein weisse Blumenblätter und heller ge-

Fig. 40. Cattleya guttata.

Digitized by

Google

122 Cattleya.

färbte Lippe ; var. SororiaWill. ist C. SororiaRchb. f. ; var. vio- lacea, Blüte dunkelviolett, Lippenfleck orange.

C. Holfordii hört, ist C. luteola LdL

C. hybrida Bchb. f. {C. calumnata x labiata v. Wagneri) steht ersterer Art näher, aber die grossen Blüten sind weiss, die Lippe rosa.

var. Lowryana hört. (C, intermedia X labiata,) Blüten weiss, Lippe vorn karmin purpurn.

var. picta Fl. Mag. ist C. flaveola Rchb. /.

C. imperialis hört, ist C. labiata var. Warscewicsii Rchb. f.

C. intermedia Grah. (C, ainabilis hört, C, amethystina Morr. Epidefi- drum intermedium Rckb.f.) Stamm kräftig, bis 50 cm hoch, Blätter breit-lanzettlich. Blüten zu 3 9, bis 15 cm ausgebreitet, weiss, rosa überhaucht, Blütenblätter gleichförmig, breit-lanzettlich, Lippe aus röhrigem, helllilaem Schlünde sich gross ausbreitend, wellig-kraus, rosapurpurn. Mai bis Juni. Sta. Catharina. Sehr dankbarer Blüher! var. alba hört. Blüten reinweiss; var. amethystina Lem. ist nur durch die hellere Blütenfarbe abweichend; var. Parthenia hört. Blüten reinweiss, viel grösser und fester als alba; var. superba hört, ist ganz zart rosa mit sehr grosser, satt purpurroter Lippe ; var. var iegata Hook., Lippe weiss, der goldgelbe Schlund rot gestreift.

C. intermedia var. angustifolia hört, ist Laelia Perrinii Ldl.

C. intermedia x Laelia elegans ist Laeliocattleya intricata Rolfe.

C. intermedia x Laelia elegans var. Schilleriana ist Laeliocattleya ßehrensiana Rolfe.

C. intrioata Bohb. f. ist Laeliocattleya intricata Rolfe, eine Kreuzung aus C. intermedia und Laelia elegans mit fast weisser Blüte und violetter Lippe.

C. irioolor Bohb. f. Stämme keulig, flach gedrückt, bis 12 cm hoch. Blätter einzeln, aus zusammengezogenem Grunde riemenförmig, bis 25 cm lang, vorn ausgerandet. Blütenschaft halb so lang als das Blatt, zur Hälfte von der häutigen Scheide umhüllt. Blüten zu 2 3, bis 10 cm breit, milchweiss bis auf die Zeichnung der Lippe. Kelchblätter elliptisch- lanzettlich mit zurückgerollten Rändern, die seitlichen fast sichelförmig^ Blumenblätter ähnlich, aber schmäler, Lippe undeutlich dreilappig, Seiten- lappen um die Säule gerollt, milchweiss mit einigen Purpurstrichen, hell- purpurnem Schmitz und orangegelbem Tuschfleck am vorderen Rande, Mittellappen spitz, zurückgeschlagen, weiss mit orangegelbem Querband im Grunde und auf jeder Seite desselben einen Purpurfleck. April, Mai. Vaterland unbekannt. Das 1874 der Beschreibung Reichenbachs zu Grunde gelegte einzige Exemplar gehörte J. V e i t c h.

G. irrorata Rchb. f. ist Laeliocattleya irrorata Rolfe.

C. isopetala Rchb. f. ist C. forbesii Ldl.

C. Karwinskii Martius ist C. citrina Ldl.

C. Kimbaliana Lind, et Bod. Tracht von C. labiata. Blüten gross.

Digitized by

Google

Cattleya.

123

Kelch- und Blumenblätter weiss, rosa angehaucht, Lippe dunkel violettrot, Schlund breit hochgelb. Mai Juli. Venezuela.

C. labiata Ldl. {Epidendruvt labiaium Rdib.f.) (Fig. 41, 42.) Stämme kräftig spindelför- mig, meist flach ge- furcht, mit grossem, breit - elliptischem, derbem Blatt. Blüten zu I 3, gross bis sehr gross, Kelch- blätterschmäleroder breiter lanzettlich, Blumenblätter breit- elliptisch bis ver- kehrt eiförmig, zart, weiss, weisslichrosa bis tief rosalila, Lippe bald aus nur flach gewölbtem, bald aus völlig röh- rigem Grunde sich vorn zu einer gros- sen , glatten oder sammetartigen, ebe- nen oder wellig- krausen, fast ganz- randigen bis elegant kraus gezähnten, graden oder zurück- gebogenen Platte erweiternd , in der Färbung wechselnd zwischen weissem, rosaem, lilaem Grun- de, grösserem oder kleinerem , hell - oder dunkelgold- gelbem Grundfleck,

helllilaer, purpurvioletter, sammetroter, aber auch ganz heller Vorder- platte. — Juni November. Schon in den dreissigör Jahren von Trinidad nach England gebracht und seitdem im tropischen Waldgürtel der nördlichen Staaten Süd-Amerikas, besonders Caracas, an zahlreichen Orten und in zahllosen Formen aufgefunden, deren jede fast von dem betreffenden Sammler als neue Art benannt worden ist, so dass heut in

^^

Fig. 41. Cattleya labiata.

Digitized by

Google

124

Cattleya.

den Gärten über 130 Cattleyas aus der alten Species 1 a b i a t a als „Arten** oder, richtig gesagt, Spielarten oder Kulturformen gezogen werden. Botanisch unterschied Reichenbach früher acht Varietäten, denen heut noch einige nach botanischen wie wir ausdrücklich hervorheben Merkmalen unterscheidbare Varietäten sich anreihen lassen. Das mehr individuelle Merkmale festhaltende Auge des geübten Gärtners trennt dann, je nach Grösse und Festigkeit oder Zartheit der Blüten, besonders aber nach den geringsten Abweichungen im Farbenton oder Umriss der Blumenblätter oder der Lippe, die für den Botaniker in ein unlösbares Chaos zusammenschwimmenden Einzelformen.

Fig. 42. Cattleya labiata.

Reichenbach unterschied 1861 in Walpers Annalen folgende Varie- täten von C. labiata:

a) genuina, die typische Form, mit relativ kleiner, ausgebreitet, etwa 15 cm grosser Blüte, Kelchblätter schmal-lanzettlich, Blumenblätter breit-lanzettlich, gewellt, Lippe aus breitem, röhrig aufgerolltem Grunde in eine verkehrt eiförmige, flache, glatte, ungeteilte Platte ausgebreitet. Blumenblätter helllila-rosa, Schlundfleck gelb, Lippenplatte blutroth.

Hierher gehören von Gartenformen C. superba Rgl. mit rotge- flecktem, goldgelbem Schlundfleck; C. quadricolor hört, mit hell ge- säumtem Lippenteil und die von dieser nicht verschiedenen C. iricolor hört, und C. Guayrana hört, (von La Guayra stammten viele Trans- porte der vierziger Jahre), sowie die blassblühende C. Gibeziae hört.

Digitized by

Google

Cattleya.

125

b) Mossiae Parker. (C, Mossiae Hook. C. labiata atropurpurea Faxt, C. labiata picta Van HouUe.) (Zu Ehren von Mrs. Moss in Otterspool, Orchideenliebhaberin jener Zeit.) (Fig. 43.) Blüten über 20 cm Durchmesser, die inneren Blumenblätter sehr breit eiförmig in einen schmalen Grund zu- sammengezogen, genagelt, Lippenröhre kurz, schmal, Vorderteil weit vor- geschoben, oft fast zweilappig eingekerbt, wellig-kraus, kraus-gefranst bis zierlich gezähnelt, Färbung sehr zart weisslich oder leuchtend rosa, Lippe aus stark entwickeltem goldgelbem Grunde dunkelrosa, leuchtend pur-

P^- 43- Cattleya labiata var. Mossiae.

purrot strichfleckig. 1832 von La Guayra eingeführt. April Juni.

Hierher gehören hauptsächlich nach Williams Zusammenstellung von den heutigen Kulturformen : Alexandrae Will., Lippe weiss, ma- gentarot gezeichnet, Schlundfleck leuchtend orange mit Purpur; Arnol- diana Sander, der hellgelbe Schlundfleck reicht bis in den Vorderteil der schmalen Lippe; aurantiaca hört, (auch aurea), Schlundfleck dunkelorange mit violetten Linien und hellem, weisslichem Rande; aureo- marginata, die gelbe Schlundzeichnung umsäumt zum Teil noch den purpurvioletten Lippenfleck; autumnalis hört, ist var. Warocque- ana L. Lind.; Blakei Moore, Blüte dunkelrosa, Blumenblätter vorn

Digitized by

Google

126 Cattleya.

gefranst, Lippe aus orangegelbem Grunde violett mit verwaschenem, hel- lerem, gefranstem Rande; Candida Rchb. f. , die ganze Blüte fast weiss, nur die Lippe rötlich schimmernd; chiriquensis hört., dunkelrosa mit leicht gewellter Lippe; complanata Moore, sehr grossblumig, dunkelrosa, ohne Fransung der Ränder; conspicua Moore, Lippe reich purpurn gefleckt mit breitem, hellem Saume; Edithiana Warn. Blüten gross, gelblich überlaufen, Lippe dunkelrosa; elegans Moore, kleinblütig, tiefrosa, kaum von conspicua sonst abweichend; fim- briata Moore, zart rosa, alle Blätter stark gefranst, Lippe auf weissem, im vorderen Teile hellorangenem Grunde violett geädert ; flammea Moore, kleinblütig, leuchtend rosa, Lippe aus satt orangefarbenem Schlünde vorn schön violettpurpurn auf weissem Grunde und hellrosa gesäumt; gran- diflora Moore, riesige, zart rosae Blüten mit purpurroter Lippe, nur von grandis Moore noch an Grösse übertroffen ; Helenae Moore, Blüten leuchtend rosa mit purpurnen Tuschflecken, Lippe purpurrot; Kaiserin Friedrich h. Schroed. Blüte reinweiss bis auf die leuch- tend karmin - magentarote weit ausgebreitete Lippe ; Kermesina marginata Will., Blüte pfirsichrot mit scharf abgesetztem, weissem Saume; Lawrenceana Moore ist var. Dowiana Bat>em; Mac Morlandi Will., Blüten weisslich - rosa , Lippe mit weit vorgehen- dem, hellgelbem Schlundfleck, dunkelrosa und gefranst; magnifica Will., Blüte dunkelrosa, Lippe sehr breit, zurückgebogen, satt purpurn mit sammetartigem Hauch; majestica Will., Blumenblätter sehr breit, dunkelrosa, Lippe gross, schön gefranst, aus dunkelrosaem Grunde zart goldgelb, vorn purpurviolett; Marianae Moore, Blüten klein, weiss, Lippe aus hellgelbem, violett gesprenkeltem Grunde vorn hellviolett mit breitem, weissem Saume ; marmorata Moore, Blüten sehr gross, ganz hellrosa, Lippe breit, aus orangegelbem Grunde hellrosa mit dunkleren Tuschflecken und rosaem, zierlich gezähneltem Rande; Mooreana Warn., Blüten weisslichrosa , Lipf>e aus orange tief violett mit scharf abgesetztem, weissem Rande; Nalderiana hört., Blüten sehr gross, satt rosa, Lippe matt rosaviolett, spärlich dunkler punktiert; Napo- leonis Moore, Blüten sehr gross, aufrecht, leuchtend rosa, Lippe aus voll orangegelbem Grunde purpurn, dunkler tuschfleckig, mit breitem, hellrosaem Saume ; Pottsii Will., Blüten mittelgross, Blütenblätter hell- pfirsichfarben mit federig verlaufender, leuchtend purpurner Mitteladerung, Lippe aus orangegelb leuchtend purpurn mit fast weissem Rande; pur- purata Moore, Blüten tiefrosa, Lippe aus orangegelb einfarbig violett- purpurn mit ganz schmaler, heller Fransenlinie; Reineckeana hört., Blüten reinweiss, Lippe aus hellgelbem, karmin-geadertem Grunde ganz hell fliederfarben; Rothschildiana Moore, Blüten sehr gross, fein gezähnt, hellrosa, Lippe aus orangegelbem, purpurn geädertem und ge- flecktem Grunde hellpurpum, verwaschen weiss gesäumt; splendens Moore, grossblumig, Blumenblätter hellrosa, Lippe aus hellorange

Digitized by

Google

Cattleya. 1 27

prächtig rosapurpurn mit rosaem, stark gefranstem Saume; striata Moore, Blumenblätter dunkelrosa mit hellen Adern, Lippe aus kurzem, orangegelbem Grunde satt rosa mit dunkleren Streifen und heller ge- ädertem Rande; superba Moore, Blumenblätter dunkelrosa, gefranst, Lippe gross mit vortretendem, orangegelbem Schlünde, vorn hellviolett, rosa geädert und mit breitem, verwaschenem, hellrosaem Rande ; Urselli hört., Blumenblätter gefranst, satt rosa, Lippe tief purpurviolett, der goldgelbe Grund vorn karminfleckig; venosa Moore, Blumenblätter leuchtend rosa, hell gerandet, Lippe aus schmalem, hellorangegelbem Grunde dunkelrosa, dicht mit violetten Adern und Strichen bedeckt, tief gefranst; Victoriae Moore, Blumenblätter sehr breit, zart rosa, Lippe aus tief orangegelbem Grunde satt purpurn mit schmalem, weissrosaem Rande; Williamsii Moore, Blumenblätter weiss rosa, Lippe aus hell- orangegelbem Grunde dunkelrosa mit breitem, weisslichem Rande.

c) Wagneri Bohb. f. ist von Mossiae kaum zu trennen, nur durch die stärker nach dem Grunde verschmälerten Blumenblätter abweichend, Kelchblätter schmal, steif, Blumenblätter breit keilförmig, Lippe wenig zusammengerollt, Blumenblätter weiss, Lippe weis mit goldgelbem Schlund- fleck. — Caracas. April, Mai.

d) WarsoewioBÜ Bohb. f. als Art. {C. Warscewiczü SancUriana Rchb.f, C. Gigas Lind, et Andre, C. gigas Sanderiana hört., C. Gigas burfordiensis hört., C. Sanderiana hört., C. imperialis hört.) Blütenstand bis lo-blumig, Blüten sehr gross, Kelchblätter schmal-lanzettlich, Blumenblätter aus keil- förmigem Grunde verbreitert, Lippe aus schmalem, nur kurz zusammen- gebogenem Grunde vom breit zweilappig, wellig, fein gezähnt. Blumen- blätter weisslich-lila, Lippe aus himmelblau-lila, mit je einem Goldauge auf beiden Seiten des hellen Schlundes. Januar April. Kolumbien.

Hierher: Augustae Victoriae Sand. (Übergangsform zu Mos- siae, im April 1890 in Berlin ausgestellt und der Kaiserin Auguste Victoria gewidmet). Blüten 20 cm gross, fest, hellrosa, alle Blätter kraus- wellig, Lippe aus schmalem, rosaem Grunde breit herzförmig mit tief orange- gelbem Scheibenfleck und breitem sattlilaem Rande; delicata Moore (C. pallida Ldl., C. labiata var. pallida Rchb. f.), Blüte weiss, Lippe sehr gross, aus gelbem Centrum weiss mit einem rosaen Anhauch ; delicata superba hört, ist noch grossblumiger und reinweiss; gigas Lind, et Andr^ sehr gross, hellrosa, Lippe tief purpur- violett; imperialis hört, und superba hört, sind von delicata superba nicht verschieden; pallida hört, ist ganz helllila, auch die Lippe ist nur blasslila; quadricolor Ldl., Blumenblätter reinweiss, derb, Rippe glockig röhrig, aussen und der Vorderlappen amethyst - purpurn mit hellpurpurnem Saume, der Schlund weiss, goldgelb getuscht, pur- purn geädert ; Sanderiana hört, und Wilsoniana Rchb. f. weichen von der Normalform kaum ab.

e) Trianaei Behb. f. {C.Lindigii Karst. C, quadricolor Batem, C.bogotensis

Digitized by

Google

128 Cattleya.

hört, C. Trianae horL) Stämme niedriger, kräftig, Blätter hellgrün, Blüten zu I 3, sehr gross, vorwiegend zart rosa, ebensolcher langröhriger Lippe mit orangegelbem Schlünde und heller oder dunkler purpurnem, flach zweilappigem, wellig-krausem Vorderteil. Dezember Februar. Kolumbien. Die nachstehenden Formen von Trianaei (Triana war ein um die Erforschung Kolumbiens hochverdienter Naturforscher) unterscheiden sich fast nur in Grösse und Färbung der Blüten von einander, während die Form stets dieselbe bleibt. Rein weiss blühen nur die Lippe ist vorn bald zartlila, bald hell- oder dunkelpurpurn alba, amabilis, delicata (= C. Rollissonii Moore), Dodgsoni, Emiliae, Hillii, nivea, Reginae, Schroederae alba, splendidissima und thyriantha; auf ganz zart rosaem Grunde weiss überhaucht sind: Corningii, grandiflora, marginata und Williamsii; weissen Grund mit rosaem Hauch zeigen: Atalante, Colemanni, Dayana, Russelliana, Schröderae und Thompsoni; weiss mit purpurnem Anflug und primelgelben Schlund hat Hardyana, zart rosa blühen plumosa, mit karminroter Federzeichnung der Blumenblätter, fimbriata (nebenbei stark gefranst), Jo, Popayana (Popayan ist der Hauptexport- Platz), rosea und Warneri; dunkler rosa: Backhousiana und for- mosa; Karminrosa: Tautziana mit sammtartiger dunkler Lippe; cerise-rosa: Osmanni, welche gleichzeitig die grösstblumige Form ist und quadricolor; und lilarosa: Lee an a.

f) pallida Lindl. ist nur eine unwesentliche, weisslich blühende Form von Warscewiczii Rchb. f. mit fast karminrotem Fleck der Lippe.

g) Lemoiniana Ldl. Kurzstämmig, kleinblättrig, Kelchblätter ganz schmal-lanzettlich, Blumenblätter sehr gross und zart, kraus-wellig, hell- rosa, Lippe aus langer, schmaler, innen goldgelber Röhre in einen breiten, fast flachen, am zurückgebogenen Rande spärlich gefransten, nicht krausen Vorderlappen ausgebreitet, mit hellviolettem Tuschfleck. Juni August. Brasilien.

h) Luddemanniana Bchb. f. {C. Dawsoni Warn, C. speciosissima LawiiAnd, C. Buckaniana Will, C. Bassetti kort.) Blütenstand bis lo-blumig, Blüten sehr gross, lest, Kelchblätter schmal-lanzettlich, Blumenblätter aus kurz- keilförmigem Grunde breit -eiförmig, kaum länger als die Lippe, wellig, rotpurpurn, Lippe aus schmaler, innen goldgelber Röhre in einen breit zungenförmigen, doppelt so langen als breiten, zweilappigen, gezähnten, welligen, aus gelbem Grunde purpurroten Vorderlappen ausgezogen. Juli September. Brasilien.

Zu dieser oft über 20 cm ausgebreitet blühenden Varietät gehören: alba, Blumenblätter fast reinweiss; Basseti hört., Blumenblätter dunkel- rosa; Backhousianahort., Blüten hellrosa-purpurn, Blumenblätter mit amethyst-purpurnem Spitzenfleck, Lippe purpurrot mit je einem weissen Fleck auf beiden Seiten des gelben Schlundes; Buchaniana hört., von der Normalform nur durch etwas hellere Lippe abweichend; bril-

Digitized by

Google

Cattleya.

129

lantissima hört., Blumenblätter leuchtend purpurn, Lippe violett- purpurn ; DawsoniWarn. , Blumenblätter rosapurpurn , Lippe leuch- tend dunkelrosa; Lowii And., Blumenblätter matt dunkelrosa, Lippe mit violettem, hell gesäumten Fleck; Regina hört., Blumenblätter weisslichrosa , Lippe dunkelrosa mit hellem Purpurfleck; Schroederi Gardn. Chron., Blüten weiss, mit orangegelber Mitte der Lippe und schrägen Purpurstreifen beiderseits, Vorderzipfel bräunlich -purpurn ge- streift; speciosissimahort. ist = LowüAnd.

Von den nach der Reichen- bachschen Zusammenstellung später eingeführten Formen verdienen noch die Bezeich- nung als Varietäten:

i) Dowiana Batem. {C, Lawrenceana War sc ^ (Fig- 44)- Stämme sehr schlank, Blüten sehr gross, nankinggelb, Kelch- blätter breit - lanzettlich , vorn stumpf, Blumenblätter verkehrt eiförmig, sehr stark kraus- wellig, Lippe aus ganz kurzer, breiter, nur halbgeschlossener, hellgelber, aussen violett ge- äderter und gesäumter Röhre in einen grossen, breiten, fast quadratischen, vorn seicht zwei- spaltigen, tief wellig - gekraus- ten, an den Rändern fein ge- fransten, sammetartig purpur- violetten, im Centrum spärlich verlaufen goldgelb geäderten Vorderlappen ausgebreitet. Juli

bis September. Schon von Warscewicz in Costarica entdeckt, aber erst 1864 durch Arce eingeführt, ist diese farbenprächtige Cattleya leider noch immer selten in den Kulturen. Sie weicht in der Färbung weit ab von den gewöhn- lichen Labiata-Formen, mit denen sie aber sonst ganz übereinstimmt.

Die wenigen bisher unterschiedenen Formen sind : a u r e a W i 1 1. et Moore (C. aurea Lind.), Blumenblätter primelgelb, Lippe karmin- purpurn mit hellen Goldlinien; chrysotoxa Lind, durch noch etwas helleres Gelb verschieden; Massaiana Will., Blumenblätter lehmgelb mit rotem Hauch, Lippe hell purpurviolett mit zwei chromgelben Flecken ; marmorata hört., Blumenblätter gelb mit verwaschenen, roten Flecken; Statteriana hört. Blüten ganz hochgelb bis auf einen rosaen Schatten der Lippe und ein paar rote Schlundlinien.

Stein 's Orchideenbuch. 9

Google

Fig. 44. Cattleya labiata v. Dowiana.

Digitized by ^

1 30 Cattleya.

k) BkLorado Lind, et Bohb. f. ist von C. Lemoiniana in der Form fast nur durch den faltig-zackigen Vorderlappen der Lippe abweichend und die noch fester zusanunenschliessende Röhre, welche im Grunde weiss ist und nur vorn einen orangegelben Fleck zeigt. Blumenblätter weiss mit lilarosaem Anflug, Lippe aus breitem, orangegelbem Schlund- fleck leuchtend purpurn. Juli September. Kolumbien, Venezuela, be- sonders in den Waldgebirgen des Rio Negro.

C. Eldorado alba hört. = C. virginalis Linden et Andr6 ist eine reinweissblütige Form, selbst die Lippe ist weiss, nur der Schlund hellorange; C. virginalis rosea Will, ist weiss mit rosaem Lippen- fleck; crocata Rchb. f. ist weiss mit gelbem Hauch, Lippe orangegelb im Grunde, gewissermassen an C. D o w i a n a erinnernd ; ornataRchb. f. hat purpurrote Blumenblätter mit je einem grossem, dunkler purpurnem Tuschfleck, während die Lippe normal gefärbt ist; splendensLind., sehr grossblumig, leuchtend rosa, der tief orangegelbe Schlund ist gegen die violettpurpurne Lippe durch einen weissen Saum abgegrenzt, welcher auch den Zahnrand der Lippe weiss färbt. Wallisii hört, ist von virginalis nicht verschieden.

1) Gkkskellians Bchb. f. {C, Gaskelliana h. Sander) In der Blütenform eine kräftige Mossiae vorstellend, deren Blütenblätter sich mit den Rändern decken, Blütenfarbe weiss bis dunkelrosa, Lippe weisslichrosa mit hellgelbem bis orangegelbem Schlund- und hellem oder dunklerem Lippen- fleck des elegant kraus-welligen Vorderteiles. Juni August. Venezuela.

m) Mendelii Bcdib. f. als Art. Eine kurze, gedrängte Trianaei der Form nach, mit meist enorm grossen, zart gefärbten Blüten, auf den ersten Blick sich auszeichnend durch die breiten Kelchblätter, wo- durch die ganze Blüte ein rundes, voll abgeschlossenes Ansehen erhält. Blumenblätter weiss bis gelblichrosa , Lippe aus breitröhrigem , citron- orangegelbem Grunde leuchtend hellpurpurn, sehr gross, wellig -kraus und oft tief gefranst. April Juni. Kolumbien; Ost-Cordilleren.

Nach Sam. Mendel, Orchideen-Liebhaber in Manley-Hall, Manchester, getauft.

Hierher gehören: bella Rchb. f., von der Normalform kaum verschieden; Bluntii Lowe, Blüten reinweiss bis auf den gelben Lippenfleck; c oe le- st is hört, reinweiss, nur die Lippe blasslila behaucht; crispa hört., alle Blumenblätter, besonders aber die Lippe , stark gekraust und gefranst ; grandifloraWill. et Moore, Blüten bis 30cm ausgebreitet, weiss, fest, Lippe kraus gewimpert, leuchtend rosa aus hellgelbem, rosa gestreiftem Grunde; Jamesiana hört., Blumenblätter dunkelrosa mit nach oben breiterem, purpurrotem Keilfleck in der Mittellinie, Schlund goldgelb mit purpurnen Streifen, Lippe hellviolett; Lee an a hört., Blumenblätter pflrsichrosa, Lippe prächtig purpurn; Measuresiana hört. Blüte gelbrosa, Lippe dunkelviolett; Morganiae Will, et Moore, Blumen- blätter schneeweiss, Lippe weiss mit hellrosaem Fleck ; speciosa Sand.

Digitized by

Google

Cftttleya. Ijl

reinweiss bis auf den gelben Schlund und die Purpurzeichnung der Lippe ; superbissima hört., Blumen sehr gross, hellrosa, Lippe leuchtend hellviolett, stark wellig-kraus und gewimpert.

n) FeroKalittiia Bohb. f. ist gewissermassen eine kleinblütige C. 1 a - biata Mossiae mit festen, schmalen Blumenblättern von weiss bis dunkelrosa, Lippe sehr kraus, stark gefranst, aus goldgelb und karmin gestreiftem Schlünde vorn leuchtend karminrot mit breitem, rosaem Rande. Januar März. Kolumbien.

var. alba hört. Blüte schneeweiss bis auf den orangegelben Schlundfleck.

o) Wameri Moore weicht von der alten Reichenbachschen Normal- form nur ab durch grössere Blüten von intensiver Färbung und karmin- roter, zierlich gefranster Lippe. Juni August. Brasilien.

Magnifica hört, und superba hört, sind kaum unterscheidbare Formen, Blumen bis 20 cm, leuchtend rosa, mit grosser, tief gefranster, karmin-purpurner Lippe, deren orangegelber, kurzer Schlundfleck karmin- rot geädert ist.

p) White! Bchb. f., anfanglich für eine in der Heimat entstandene Kreuzung aus C. lab lata und Schilleriana gehalten, ist wohl auch nur eine unwesentliche Varietät von C. labiata mit kurzspindeligen Knollen, kurzem, breitem Blatt, 10 15 cm grossen Blüten, deren rosae Kelchblätter grünlich angelaufen und gefleckt sind. Blumenblätter tief rosa, breit, gewellt, Seitenlappen der Lippe nicht ganz zur Röhre ge- schlossen , hellrosa , Schlund der Röhre orange mit purpurnen Linien, Vorderlappen breit nierenformig, gewellt, gezähnt, feurig rosa mit karmin- roten Adern. Juni August. Brasilien. Die Blüte ist zart duftend.

q) Bex 0*61^011. Blüten sehr gross, weiss, leicht blassgelb über- laufen, Lippe hellrosa, elegant gewellt und gefranst, karmoisinrot schil- lernd und goldgelb marmorirt. Juni, Juli.

r) Waroequeana L. Lind. (C. labiata var. autumnalis tiort,) ist von der var. Luddemanniana Rchb. f. fast nur durch grössere und erst im October Dezember sich entfakende Blüten verschieden.

s) magnifloa Bgl. Kelchblätter auffällig schmal lanzettlich, weissrosa, Blumenblätter eiförmig, Ularosa mit breitem reinweissem Mittelstrich. Lippe kurzröhrig, vorn rechteckig ausgebreitet, wellig kraus ausgezackt mit flachem mittlerem Ausschnitt, aus karmin satt-lila-purpurrot , Röhre lila-rosa, Schlund weiss, vorn hochorange. Februar. Popayan.

(7. labiata atropurpurea Faxt, ist var. Mossiae Park.

autumnalis hört, ist var. Warocqueana L. Lind.

bella Rchb. f. ist var. Mendelii Rchb. f.

Lawrenceana Warsc. ist var. Dowiana Batem.

picta V. Htte. ist var. Mossiae Park.

virginalis Lind, et Andri ist C. labiata v. Eldorado f. alba.

C. labiata x Laelia purpurata ist Laeliocattleya bella Rolfe.

9*

* Digitized by V^OOQIC

132 Cattlcya.

C, labiata var. Dowiana x Laelia crispa ist Laeliocattleya Pallas Rolfe.

var. Mossiae x C. Schilleriana ist C. Miss Harris Veitch.

var. Mossiae x Laelia cinnabarina ist Laeliocattleya Hippolite Veitch.

var. Mossiae x Laelia Digbyana ist Laeliocattleya Digbyana Rolfe.

var. Warnen x Laelia purpurata ist Laeliocattleya Arnoldiana Rolfe.

var. Warscewicsii x Laelia crispa ist Laeliocattleya Nysa Veitch.

C. Lamberhurstii hört, ist C. citrina x intermedia Rolfe.

C. Ijawrenoeana Bohb. f. (nicht Warsoewioz's) fC. Mossiae Schotnbgk, nicht Hooker^s.) Stämme spindelförmig-keulig, flachgedrückt, längsriefig, mit graubraunen Scheidenresten bekleidet, bis 1 5 cm hoch. Blätter einzeln, schmal - länglich , bis 20 cm lang. Blüten zu 5 7 auf kräftigem, von purpurn überlaufener Scheide unten umschlossenen Schaft, bis 1 2 cm breit, Kelchblätter länglich - linear, weiss bis hellrosa - purpurn , Blumenblätter länglich elliptisch, wellig gerandet, mit den Kelchblättern gleichbreit, oben meist etwas dunkler gefärbt, Lippe länglich, ausgerandet, zu zwei Drittel ihrer Länge um die Säule gerollt und den Blumenblättern gleichfarbig, das letzte Drittel als flacher Vorderlappen offen, purpurrot, kastanien- braun schattiert , mit zwei weissstreifigen Flecken , welche durch ein pur- purnes, bis zum Grund reichendes Längsband getrennt werden. Säule weiss, keulig-dreikantig. März, April. Bei 1200 M. am Roraima in Britisch Guyana.

var. eonoolor hört. Blüte ganz einfarbig blasslila.

var. delicata hört. Blüte weiss mit zartlila.

var. oculata hört. Mitte der Lippe ledergelb ohne das purpurne Längsband.

var. rosea superba hört. Kräftig im Wuchs. Blüte zart rosapur- purn, weiss gestreift, Kelchblätter am hellsten, Scheibe der rosapurpumen Lippe weiss.

var. Vinekei hört. Blüten lila, blassblau überlaufen. C. Lawrenceana Warsc. ist C. labiata var. Dowiana Batem.

C. Lemoiniana Ldl. ist C. labiata var. Lemoiniana Ldl.

C. Leopoldi Linden ist C. guttata var. Leopoldi Rchb. f

C. Lindleyana Rchb. f. ist Laelia Lindleyana Hook.

C. lobata Ldl. ist Laelia lobata Rchb. f.

C. liOddigesii Bchb. f. (Epidendrum violaceum Lodd. C. violacea hart. C, ovata Ldl. C, maritima Ldl.) Stämme schlank, fast drehrund, bis 3o cm hoch, mit je zwei länglich -eiförmigen Blättern. Blüten zu 3 6, mittel- gross, alle fünf Blumenblätter eilanzettlich, die seitlichen sichelförmig, helllila oder weissrosa, Lippe mit kurz aufgebogenen Seitenlappen und breitem krausem Mittellappen, im gelben Grunde mit nach vorn verlaufenden Leisten, vorn hellrosa bis rosaweiss. August, September. Von Buenos Ayres nördlich durch ganz Brasilien verbreitet.

var. Harrisoniae Ldl. ist C. Harrisoniana Rchb. f.

Digitized by

Google

Cattleya. 1 3 3

var. maoulata WilL Blüte purpurn gefleckt, var. superba hört. Blüte dunkelrosa mit hell carmin rosaem Anflug.

C, Lucieniana Rchb.f. ist Laeliacattleya Luci^niana Rolfe und gehört zu den Kreuzungen von C. lab i ata und Laelia elegans.

C. Luddemanniana Rchb.f. ist C. labiata var. Luddemanniana Rchb.f

C. luteola Ldl. (C fiavida Klotzch, C. Meyeri RgL C. modesta Meyer C. epidendroides hört, C, Holfordi hört. Epidendrutn luteolum Rchb.f. Epi- deTidrum Cattleyae Hook.) Scheinknollen auf schlankem, kriechendem, ver- zweigtem Wurzelstock etwas auseinander gerückt, eiförmig, leicht abgeplattet, bis 6 cm lang. Blätter einzeln, länglich elliptisch, bis 10 cm lang, stumpf oder ausgerundet. Blüten zu 2 5 auf kräftigem, die Blätter nicht über- ragendem Schaft, 5 cm breit, hell citrongelb bis auf den weissen Vorder- rand der Lippe, Kelch- und Blumenblätter länglich lanzettlich mit zurück- geschlagener Spitze, Lippe fast kreisrund, dreilappig, Seitenlappen um die halbrunde, gebogene Säule gerollt, Vorderlappen abspreizend, kraus und gezähnt gerandet. November, Dezember. Am Oberlaufe des Amazonen- flusses in Brasilien und in Peru. Diese kleinste Cattleya ist eine aus- gesprochene Schattenpflanze und demgemäss zu behandeln.

C, majalis hört, ist Laelia majalis Ldl.

C. Malouana hört, ist eine unwesentliche Form von C. labiata v. Trianaei.

C. Manglesii Bchb. f. ist eine von Veitch gezogene Hybride von C. Loddigesii und C. labiata v. Luddemanniana specio- sissima. Sie hat sehr grosse, leuchtend rosae Blüten mit weisser Lippe, deren gelber Streifen bis in den Vorderlappen verläuft, wo er auf jeder Seite einen hellgesäumten, purpurnen Augenfleck zeigt.

C. MardelUi Bchb. f. ist Laeliocattley a Mardellii Rolfe, eine gleichfalls von Veitch gezogene Kreuzung aus C. labiata Ludde- manniana und Laelia elegans mit grossen fast kirschroten Blüten, deren im Grunde hellere dreiteilige Lippe einen breiten goldgelben Mittel- strich auf weissem Grunde und leuchtend rotpurpurnen Mittellappen zeigt.

C. marginata Faxt, gehört zu Laelia pumila Rchb. f, als C. mar- ginata hört, gehen irgendwie hellfarbig gesäumte Formen zahlreicher Arten.

C. maritima Ldl. ist C. Loddigesii Rchb. f.

C. Marstersoniae Bchb. f. ist eine Veitchsche Kreuzung aus C. labiata und C. Loddigesii mit dunkelfliederfarbenen Blüten, im Grunde weiss- gelber, hellviolett gesäumter, vorn tief blaupurpurner Lippe.

C. Massaiana Will, gehört zu C. labiata var. Dowiana.

C. maxima Ldl. [Epidendrum maximum Rchb.f.) (Fig. 45.) Stämme lang keulig, gerieft, bis halbmeterhoch, Blätter zu i 2, breit länglich, bei 7 cm Breite 30 cm lang. Blütenschaft den Stamm 20 30 cm über- ragend, reichblumig. Blüten bis 20 cm ausgebreitet, Kelchblätter lang- lanzettlich, hellrosa mit zurückgebogenen weisslichen Rändern, Blütenblätter

Digitized by

Google

134

Cattlcya.

länglich eiförmig, spärlich krauswellig, zart, dunkler rosa, Seitenlappen der Lippe zu einer tütenförmigen Röhre aufgebogen, aussen aus gelbem Grunde weiss, rot geädert, und mit hellviolettem, fast weiss gerandetem Saumfleck, innen gleichfarbig mit breiten orangegelben Mittelstreifen, Mittellappen fest quadratisch, wellig krauslappig, weiss mit purpurner Aderung und verlaufender goldgelber Mittelzeichnung. Oktober Januar. Kolumbien, Guayaquil. Trotz der zahlreichen grossen Blüten nicht ent- fernt so schön als die gerundet blühen- den Formen von C. labiata.

var. alba hört, ist fast rein- weissblütig, var. aphlebia Rchb. f. Lippe ademlos, der gelbe Schlund hell purpurn gesäumt , var. Backhousii Rchb. f. Blumen dunkelrosa , Lippe mit violett purpur- ner Zeichnung, var, peruviana hört, hat auffällig schmale Blumenblätter von normaler Färbung. C. maximaxLae- lia crispa ist Laelio- cattleya Amesiana Rolfe,

C, Measuresii Rchb.f. ist C. Aclan- diae X Walkeriana, die Blüten sind grösser als von C. Aclandiae, rötlich- braun, Lippe hellrosa, Säule rosa, an der Spitze purpurn. C. Mendelii Rchb. / ist C. labiata Ldl. var. C. Meyeri Rgl. ist C. luteola Ldl.

Q. Miss Harris. Veiteh [C. labiata v, Mossiae X Schilleriana), Blüten ähnlich wie Schilleriana, aber grösser, Lippe karminrosa und von der zarten Form wie Mossiae.

C. Mitohellii Bohb. f. wurde von Mitchell, Gärtner des Dr. Ainsworth von Manchester, aus der Kreuzung von C. labiata f. quadricolor und C. guttata v. Leopoldii erzogen. Blumenblätter violett purpurn mit hellerem Rande und zarter, hell purpurner Fleckzeichnung, Lippe aus

Fig. 45. Cattleya maxima.

Digitized by

Google

CatÜeya. 1 3 5

orangegelbem Grunde weiss, vorn leuchtend violett purpurn mit hellerer Punktierung.

C. modesta Meyer ist C. lufeola Ldl.

C. Morganae Will, ei Moore gehört zu C. labiata var. Mendelii.

C, Mossiae Hooli. ist C. labiata Ldl. var.

C. misoni Sand, ist Laeliocattleya Milsoni Rolfe.

C. nobilior Rchb.f. gehört zu C. Walkeriana Gardn.

C. pallida Ldl. ist C. labiata Ldl. var.

C. ovata Ldl. ist C. Loddigesii Rchb. f.

C. Papayansiana Morr. ist C. Harrisoniana Rchb.f.

C. Percivaliana Rchb.f. ist C. labiata Ldl. var.

C. Perrinii Hooli. ist Laelia Perrinii Ldl.

C. Pine/i hart, ist Laelia pumila Rchb. f.

C. Pepayansiana hört, ist C. Harrisoniana Rchb.f.

C. porphyrog^saa Und. et Bohb. f. Stämme schlank, rund, Blätter zu zweien, breit lanzettlich, Blüten zu 3—7, mittelgross, mit bräunlich- zinnoberroten, gelb überhauchten Bhmfienblättem, Lippe durch Leisten und Warzen verunebnet, Seiteniappen zu einer kurzen, breiten Röhre gewölbt, aus gelbem Grunde hell zinnoberrot, Vorderlappen prächtig hell purpurviolett. Juli, August. Brasilien.

C. porpbyrophlebia Bohb. f. von S.eden in Veitchs Etablissement aus C. intermedia mit C. superba gekreuzt. Blüten 10 cm gross, Kelch- und Blumenblätter lila, weiss überhaucht, Seitenlappen der Lippe aussen ähnlich gefärbt, Vorderteil des Mittellappens leuchtend violett pxupum, hell purpurn gestreift, im Grunde zwei hell schwefelgelbe, durch ein purpurnes Band getrennte Flecken, Lippe auflallend hellpurpurn geädert.

C. pumila Hoo/i. ist Laelia pumila. Rchb.f.

C. pumila Hook. var. major Hooli. ist Laelia praestans Rchb.f.

C. qvadrioolor Lindl. ist eine sehr .auffallige Form von C. labiata v. Warscewiczii Rchb.f. mit reinweissen Blumenblättern , fest glockig röhriger, amethyst-violetter, heller gesäumter Lippe, deren weisser Schlund goldgelb getuscht und purpurn geädert ist.

C. quadricolor Batem. ist C. labiata var. Trianaei Rchb.f.

C. quinqueoclor hört, ist eine Gartenkreuzung aus C. Aclan/diae und C. Forbesii; Blumenblätter hell olivengrün mit heller und dunkler braunen Schmitzen tmd Punkten, Lippe karminrosa, dunkler geädert, mit goldgelbem Mittelstreif.

O. refiexa Farm, ist eine Varietät von Laelia crispa.

<}. Regnelli Warn, ist C. Schilleriana Rchb.f.

C. resplendeiu Bcftib. f. ist eine Kreuzung aus C. guttata und C. Schilleriana mit trüb olivengrüner, purpurn gefleckter Blüte, Lippe weiss, violett-purpurn gefleckt und gestrichelt.

C Rex O'Brien ist C. labiata Ldl. var.

Digitized by

Google

1 36 Cattleysu

C. Bollisonii hört, ist eine hellrosae Form von C. labiata Wars- cewiczii Rchb. f.

C. Rothschildiana Und. ist Lae/ia Amanda Rchb. f.

C. Bougieri hört, ist eine unwesentliche Form von C. labiata v. Mossiae Park.

O. Sanderiana Bohb. f. gehört zu C. labiata v. Warscewiczci Rchb. f.

C. Sohilleriana Bchb. f. {C, Regnelli Warsc. C. Aclandiae var. Jenings, Epidendrum Schillerianum Rchb, f.) Stämme schlank keulig, kräftig, bis 20 cm hoch, mit je zwei breit elliptischen, bläulich grünen, beiderseits dunkelbraun gefleckten Blättern. Blüten zu i 5, ausgebreitet bis 15 cm, mit breit lanzettlichen, zugespitzten, blutroten, dunkler gestreiften und verloren gefleckten Kelchblättern und fast elliptischen, wellig gerandeten, gleich- farbigen Blumenblättern, Lippe kurz, blutrot mit dunkleren Adern und weisslichem Saum, die kräftigen Seitenlappen zu einer oben offenen Röhre aufgebogen, welche innen heller rot, mit einigen goldgelben Längsadern ist. Juli September. Brasilien. Ist vielleicht eine im Freien entstandene Hybride aus C. Aclandiae und C. guttata.

var. Amaliae Lind. Blüte hellbräunlich-rot, purpurn gefleckt, Lippe rotpurpurn, weiss gesäumt, var. concolor Hook. Blüte einfarbig purpurn blutrot, nur die Lippe heller gerandet, var. Regnellii Warsc. Blumenblätter grün mit purpurbrauner Tuschzeichnung, Lippe blaupurpurn, weiss gerandet, Schlund gelb, purpurstreifig (vielleicht besser als Varietät zu C. Aclandiae zu ziehen), var. sulphurea hört. Blumenblätter grünlich gelb mit spärlicher rotbrauner Zeichnung, Lippe hell rotpurpurn.

C, Schilleriana x C. labiata Mossiae ist C, Miss Harris. Veifch.

C. Schomburgkii Lodd. ist C. superba Schomb.

C. Schoßeldiana Rchb. f. ist C. granulosa Ldl. var.

O. Sohroederae hört, ist eine Form von C. labiata v. Trianaei.

C. Sohroederiana Bchb. f. gehört zu C. Walkeriana Gardn.

C. Boita Bchb. f. ist ein Bastart von C. guttata und C. inter- media, Blüten hell ockergelb mit einigen purpurnen Randflecken und kleinen Mittelflecken, Seitenlappen der Lippe hellgelb, vorn purpurn gesäumt, Vorderlappen purpurn.

O. Sedeniana Veitoh. ist Laeliocattleya Sedeniana Rolfe, eine Kreuzung aus C. granulosa und Laelia crispa mit grossen hellrosaen, aussen grün übertuschten Blumenblättern und elegant ge- wimperter, weisser, vorn violett-purpurn gemalter Lippe.

O. Skinneri Idndl. (Epidendrum Huegelianum Rchb. f.) Stämme kurz, kräftig spindelförmig, Blätter zu zweien, breit lanzettlich. Blütenstand rcichblumig, Blumen bis 15 cm ausgebreitet, hell fliederfarben mit rot- violetten Mittelstreifen und Rändern, Kelchblätter breit lanzettlich, Blumen- blätter eiförmig, wellig gerandet, Lippe aus kurzer, glockiger, innen gold- gelber, aussen rot fliederfarbener Röhre in einen kurzen, breiten, flach

Digitized by

Google

Cattlcya. 1 3 7

zweiteiligen, rotvioletten Vorderlappen verbreitert. März Juni. Guatemala, wo sie Skt. Sebastiansblume heisst.

var. alba Bchb. f. Blüten schneeweiss, var. oculata Will. Lippenfleck elegant weiss gesäumt, var. parviflora Hook, durch viel kleinere, dunkellilae Blüten verschieden.

C. Sororia Bchb. f. ist wahrscheinlich C. Walkeriana oder Harri - soniana mit guttata gekreuzt, Kelchblätter hellrosa mit gelbgrünen Tupfen, Blumenblätter hellrosa mit dunkelgelben Flecken, Lippe weiss mit hell purpurnem Saum und Spitzen, Säule weiss, purpurn gefleckt.

C. speoiosissima hört, gehört zu C. labiata var. Luddemanniana.

C. sphenosphora Morr. ist C. guttata LdL var.

C. Stelsneriana hört, ist Laelia elegans LdL

O. suavior Bchb. f. ist C. intermedia X C. labiata v. Mendelii von Seden in Veitchs Garten gezogen. Kelch- und Blumenblätter hellrosa- fliederfarben mit Weiss übergössen, Seitenlappen der Lippe weiss, nach den Rändern zu helllila, Mittellappen kraus gerandet mit tiefem Einschnitt vom, violett purpurn, Scheibe krßmeweiss mit nach dem Grunde ver- laufendem purpurroten Bande.

O. 8Ui>erba Schombiirgk. (C, Schomburgkii Lodd, Epidendrutn superbum Rchb, f.) Stämme kräftig schlank-keulig, bis 20 cm hoch, Blätter zu zweien, dick, länglich eiförmig. Blüten stark duftend, in zahlreicher Traube, bis 15 cm ausgebreitet, violett rosa. Kelchblätter schmal-lanzettlich, Blumen- blätter breitlanzettlich, in eine kurze Spitze ausgezogen, Lippe aus ge- krümmter, kurz glockiger Röhre in einen herzförmigen, tief ausgerandeten Mittellappen verbreitert. Aussenseite der Röhre weiss, die aufgebogenen spitzen Seitenlappen satt purpurn, Röhre innen blaupurpurn mit vor- stehenden Leisten und breitem, goldgelbem Mittelbande, Vorderlappen leuchtend rot-purpurn mit fast schwarzen Warzenpunkten. Juni August. Britisch-Guyana. Die am stärksten aber nur zur Nachtzeit duftende Art der Gattung.

var. Biingerothii hört. Blüten heller, Lippenzeichnung fast fehlend.

var. splendens Lern. Blüten grösser, rosa purpurn, Lippe aus weissem Grunde hellrot-purpurn mit goldgelber Federzeichnung.

C. Trianaei Bohb. f. (Trianae hört,) ist C. labiata Ldl. var.

C, triophthalma Rchb. f. ist Laelia triophtha/ma Rchb. f.

C. Veitchiana hört, ist Laeliocattleya Veitchiana Rolfe, eine der Kreuzungen aus C. labiata und Laelia crispa; Blüten mittelgross, hellrosa mit gelblichem Hauch, Lippe tief karminpurpurn.

O. velutina Bchb. f. Stämme kräftig, schlank-keulig, Blätter zu zweien, breit elliptisch. Blüten stark duftend, in zahlreicher Traube, bis 10 cm ausgebreitet, hell orangegelb mit purpurnen Tuschflecken und Streifen, Kelchblätter breit lanzettlich, Blumenblätter eiförmig. Seitenlappen der Lippe ganz kurz, fast röhrig zusammen gebogen, Mittelteil aus kurzem, breitem, goldgelbem Grunde in einen fast kreisförmigen, wellig krausen,

Digitized by

Google

138 Cattleya.

sammetartig weissen, breit purpurn streifadrigen Vorderlappen ausgedehnt Mai Juli. Brasilien. Wahrscheinlich C. bicolor x guttata.

var. Iiietzei Bgl. Stämme sehr dünn, bis 40 cm lang. Blüten zu 2 3, Kelch- und Blumenblätter zurückgebogen, lederbräunlich, fein karminrot punktiert, Vorderteil der Lippe breiter als lang, welHg-gekerbt, vom flach ausgerandet, aus violettem Grunde weiss mit gelbem Rande und gelbem Mündungsfleck.

var. punctata BgL Kelch- und Blumenblätter aussen grünlich-gelb, innen bräunlich-orange, rot punktiert und liniirt, Varderlappen der Lippe breit gelbrandig.

C. velutina x Laelia pumila v. Dayana ist Laeliocattleya Proserpine Veitch.

C. veriflora Rohb f. ist eine Gartenkreuzung, aus C. labiata Trianaei mit irgend einer anderen Labiata-Form. Blüten violett-rosa mit leuchtend kirschroter, rosa gerandeter Lippe.

C. vestalis Hffis. Stämme schlank-keulig^ Blätter zu zweien, längUdi eiförmig, ledrig, Blüten zu 2 3, hängend, rosaweiss bis rein weiss, Kefch- und Blumenblätter länglich- lanzettförmig, Lippe verlängert, röhrig, vom elegant gekerbt, gelb und rot bemalt. Mai JuH. Brasilien.

C. violacea hört, ist C. Loddigesii Rchb. /

C. virginalis Lind, et Andri ist G, labiata var, Eldorado,

C. Wagneri Rchb. f. ist C, labiata var. Wagneri.

C. Walkeriana Gkurdn. (Cbulbosa LdL Epidendrum WalkerianumRcbb,/.) Stänrmte kaum 10 cm hoch, schlank-eiförmig, auf kriechendem Rhizom, meist nur mit einem, langelliptischem Blatte. Blüten auf kurzem Schosse neben den Stämmen, zu i 3, ausgebreitet kaum 10 cm erreichend, stark duftend, dunkel rosa, Kelchblätter schmal lanzettlich mit starker Rand- schwiele an der Spitze, Blumenblätter eiförmig, Lippe mit \i\ivz aufge- bogenen, schief gestutzten Seitenlappen und breitem, rundem, flachem, un- gezähntem, aus goldgelbem Grunde fast kirschrotem Vorderlappen. Juni August. Brasilien.

var. dolosa Bohb. f. als Art. (Epidendrum doiesum Rchb, f.) Blüten- schaft auf der Spitze des entwickelten Stammes. Seitenlappen der Lippe zu mehr als der Hälfte ihrer Länge um die Säule gerollt.

var. nobilior Bchb. f. als Art. Blüten auf schlankem, neben den alten Stämmen auf dem Wurzelstock stehendem Schaft, gross, Seiten- lappen in ihrer ganzen Länge um die Säule gerollt.

var. Sohroederiana Bohb. f. als Art. Stänmie schlank, federhalter- dick, zweiblumig. Blüten hellrosa- purpurn, dunkel purpurn gestreift. Seitenlappen der Lippe zu zwei runden Öhrchen verkümmert.

C. Walliaii hört, ist eine weissblütige C. labiata var. Eldorado. C. Warneri Moore ist C. labiata Ldl. var. C. Warocqueana Lind, ist C. labiata Ldl. var. C. Warscewicgii Rchb. f. ist C. labiata Ldl. var. C. Whitei Rchb. f. ist C. labiata Ldl. var.

Digitized by

Google

Cattleya. Cephalanthefa.

139

C. Wilsoniana Bohb. f. gehört zu C. labiata Ldl. var. Warscewiczii.

G. Zenobia hört, ist Laeliocattleya Zenobia Rolfe und gehört zu den Kreuzungen aus C. Loddigesii und Laelia elegans var. Turneri.

Centranthera Scheidw. ist Pliurotkallis R. ßr.

Centrochilus Schauer ist Ptatanthera L C. Rieh. , ^

Centrosis Thou. ist Calanthe R. Br. \\

Cephalanthera L. C. Ruh.

(Cephalanlhereae 90.)

Gärtnerisch wertlose Stauden der nordischen Flora, vollkommen winter- hart, aber im Garten schwer wachsend. Sämtliche zehn Arten leben im freiem, lichtem Laubwalde und zwar wesentlich als Saprophyten (Humusbewohner) im zersetzten Laube. Sie alle haben ein kurz kriechendes, stark generbtes Rhizom mit kurzen Wurzelansätzen, aus welchem sich der beblätterte Schaft mit kürzerer oder längerer Traube meist unscheinbarer, kleiner Blüten erhebt. Die fünf Blumenblätter fast gleich, meist grünlich oder weisslich oder rosa, Lippe der Säule mit deut- licher Kinnbildung ansitzend, mit zwei aufrechten Seitenläppchen imd eiiier zungenartig frei vortretenden, herz- förmigen Platte.

Für feuchtes Gebüsch oder eine halbschattige Sumpfpartiepflanzung geeignet: C. grandiflora Babgt- (C. pallens Rieh.) (Fig. 46), mit gelblichweisser Blüte von etwa 1,5 cm Durchmesser; C. rubra Rieh., mit dunkelrosaer , ebenso grosser Blüte,

und die erheblich kleiner weissblühende C. Xiphophyllum Rchb. f. C. grandiflora bildet mit Epipactis rubiginosa einen Bastart.

Ceraia Lour. ist Dendrobium Sw.

Geratium BL ist Ena Ldl.

Ceratobium undMlatum Ldl. ist Dendrobium undulatum R. Br,

Ceratochilus Ldl. ist Stanhopea frost.

Cephalanthera grandiflora.

Digitized by

Google

IAO Ccstichis. Chamaeorchis. Cheirostylis.

Cestichis Thouars.

(Liparidinae 162.)

Von den über 30 Arten, welche im tropischen Asien und dessen Inselwelt als unscheinbare Baumbewohner leben, ist nur und auch fast nur in den botanischen Gärten in Kultur:

C. pendula Fflts. {Liparis pendula Ldl. Platystylis pendula Ldl.) Schein- knollen schlank, bis 60 cm hoch, von den grossen, weissgelblichen Blatt- scheiden völlig verhüllt, Blätter eiförmig, zugespitzt, metallisch dunkel- grün, mit fünf scharf vortretenden Nerven und durchscheinendem hellem, wellig-zackigem Schwielenrande. Blüten zahlreich, in bis 15 cm hoher, gedrängter Ähre, sehr klein, mit linearen oder schmal-lanzettlichen, ganz zurückgeschlagenen, gelblichgrünen Blumenblättern und eiförmiger, zuge- spitzter, eingerollter, fast kreisförmig zurückgekrümmter, gelblicher Lippe. August September. Ostindien.

Chaeradoplectron Schauer ist Piatanthera L C, Rieh.

Chaetocephala Barb. Rodr, ist Pleurothallis R. Br.

Chamaeorchis L. C. Rieh.

(Chamaerepes Sprgl.)

(Gymnadenieae 13.)

Die einzige Art, Ch. alpina Rieh., lebt auf den Wiesen unserer Alpen zwischen 15 2000 Meter, in den Karpathen und skandinavischen Gebirgen. Das ganze Pflänzchen wird kaum 6 8 cm hoch, hat unter- irdische, fast kugelige WurzelknöUchen, über dem Boden ein paar längliche Blättchen, zwischen denen sich die armblütige kurze Ähre erhebt. Blüten sehr klein, spornlos, bräunlichgrün, die kurzen, eiförmigen Blätter kapuzen- artig zusammengeneigt, die einfach zungenförmige, gelbgrüne Lippe hängt etwa 5 8 mm lang herab. Nur zur Topfkultur, Lehmboden, für spe- zielle Liebhaber alpiner Raritäten. Gärtnerisch völlig unbedeutend.

Chamaerepes Sprgt. ist Chamaeorchis L C. Rieh.

Cheiropterocephalus Rodr, ist Microstylis Nutt.

Cheirostylis Blume.

(Physureae 112.)

Ch. marmorata BL ist Dossinia marmorata Morr.

Von den acht Cheirostylis -Arten der tropischen Südsee-Inseln ist bisher keine in Kultur, da sie jedoch fast sämtlich durch schönes, oft Anoectochilus -artig buntgeadertes Blattwerk ausgezeichnet sind, so ist es wahrscheinlich, dass sie in kurzem in den Gärten erscheinen werden.

Digitized by

Google

Cheirostylis. Chondrorrbyncha. Chysis. I^I

Sie bewohnen den Moosteppich der Bäume oder Felsen und haben die unscheinbaren Blüten der Anoectochilus, nur sind die Kelchblätter fast röhrig verwachsen und die kurze Säule hat zwei aufrechte Arme. Chelonanthera speciosa Bl. ist Coelogyne speciosa Ldl.

Chondrorrbyncha Ldl.

(IIuntleyiDae 361.)

Ch. flmbriata Ldl. ist in den fünfziger Jahren von Kolumbien einge- führt worden, scheint aber nach und nach aus den Kulturen wieder ver- schwunden zu sein. Die violett -grossblumige, schöne Pflanze hat breit- lanzettliche Blumenblätter und eine kapuzenförmige , lang gewimperte Lippe, ähnlich wie Warscewiczella. Die Blüten stehen langgestielt einzeln in den Achseln der gegliederten, scharf gefalteten Blätter. Triebe knollenlos, Wurzelstock schlank, mit kurzen Internodien, am Fusse der Baumstämme im feuchten Waldboden kriechend.

Chrysobaphus Roxburghii WalL ist Anoectochilus Roxburghii Ldl.

Chysis Lindl.

(Phajinae 225.)

Stämmchen auf kriechendem Rhizom, kurz und dick, spindelförmig, meist hängend, nackt oder mit spärlichen Faserresten. Blätter einsommerig, gegliedert, vielrippig, zur Blütezeit meist schon abgefallen. Der oft reich- blumige Blütenstand entspringt aus einer unteren Blattachsel des jungen Blatttriebes und entwickelt sich eher als die Blätter. Das aufrechte Kelch- blatt und die beiden Blumenblätter meist eiförmig, die beiden seitlichen Kelchblätter sind im unteren Teile mit der Säule zu einem Kinn ver- wachsen, dem sich die mit hohen Längswulsten besetzte Lippe an- schliesst. Seitenlappen der Lippe kurz aufrecht, die Säule fast um- schliessend. Mittelappen vorgestreckt, meist ausgerandet und wellig-bogig. Die ganze Blüte fast fleischig, wie aus Wachs gearbeitet.

Sämtliche Chysis sind Baumbewohner und gedeihen vorzüglich am hängenden Kork. Während der Entwickelung bedürfen sie viel Wärme und Wasser, nur Ch. aurea ist kühler zu halten, nach der Blüte hänge man sie kühl und halte sie trocken bis der junge Trieb kommt. Die lange Blütendauer und die Festigkeit der Blüte machen sie wertvoll für Decoration und Binderei.

Ch. aiirea LindL Blüten 5 6 cm gross, aus weissem Grunde safran- gelb, Lippe karminroth längsstreifig. Blüht im Januar Februar und meist im August September nochmals. Venezuela, Caracas, Panama.

var. maotdata Hook. Blumenblätter goldbraun gefleckt, Lippe mit purpurnem Mittelfleck.

Ch. braotesoens Ldl. (Fig. 47). Blüten bis 8 cm, weiss, Lippe aussen

Digitized by

Google

142

Chysis.

weiss, innen goldgelb gestreift, zwischen den hohen Längsleisten und vom karminrot gestrichelt. April Mai, oft aber im Herbst wieder blühend. Mexiko.

Ch. Chelsoni Bohb. f. (Fig. 48) ist eine vonVeitch gezüchtete Kreuzung aus Ch. bractescens und C h. 1 a e v i s. Blüten über 8 cm, zu 6 1 2 in halb hängender Traube, nankinggelb mit blutrotem Fleck an der Spitze der Blumenblätter. Lippe weiss mit violettpurpurnen Streifen und Strichen, Säule weiss mit purpurnen Strichen. Mai, Juni.

Fig. 47. Chysis bractescens.

Ch. laevifl LdL Blumenblätter der 5 6 cm grossen Blüte aus hell- gelbem Grunde nach oben orange, Lippe gelb mit karminroten Linien und Flecken, Mittellappen stark gewimpert, mit fünf hohen Längsleisten auf der Platte. Mai Juli. Mexiko.

var. undulata hört. Blüte zart orangegelb, Lippe cr^megelb mit dunkelrosaer Zeichnung.

Ch. Limminghei Lind, et Bohb. f. Blumen 5 6 cm gross , weiss, hellblutrot getuscht und gespritzt, Lippe mit aussen gelblichen, innen gelben, rot gestreiften, schräg gestutzten Seitenlappen und weisslichem, hellpurpurrot getuschtem und tiefpurpurn gestreiftem Vorderlappen, dessen Platte fünf fingerartig auseinanderstrebende Wülste trägt. Mai Juli. Pa- nama, Caracas. Selbst in der Nacht durch das blosse Gefühl leicht von

Digitized by

Google

Chysis. Cirrhaea.

H3

C. aurea zu unterscheiden, sagt Reichenbach von dieser sehr kultur- lohnenden Art!

CJh. Sedeni Bohb. f. (CA. Limminghei X bractescens h, Vettch.) Kelch- blätter gelblichweiss, Blumenblätter reinweiss mit hellpurpurrosaem Seiten- fleck, Seitenlappen der Lippe schwefelgelb, purpurstreifig, Mittellappen violettpurpum, weiss gestreift. Mai Juli.

C, undulata kort, ist Ch, taevis Ldl. var.

Cionisaccus Kühl, et Mass, ist Qoodyera ff. Br.

Fig. 48. Chysis Chelsoni.

Cirrhaea Ldl.

(Scleropteris Scheidw.)

(Gongorinae 269.)

In Tracht und Blüten ganz an Gongora erinnernd, von welcher die Gattung nur dadurch abweicht, dass die Antheren aufrecht auf dem Rücken der Säule sitzen, während Gongora nach vorn übergeneigte Antheren hat, Cirrhaea ein abstehendes, aufrechtes Endspitzchen (Epichil) der Lippe, Gongora ein seitlich zusammengedrücktes trägt.

Baumbewohner Brasiliens, in feuchter, heisser Luft am Holz oder im Kasten hängend zu kultiviren, mit kurzer Trockenperiode nach dem Ab- blühen.

C. atropurpurea h. angl. ist Qongora atropurpurea Hook.

Digitized by

Google

1 44 Cirrhaca.

C. dependens Kohb. f. {Cymbidium dependens Lodd, Gongora viridi- purpurea Hook. Cirrhaea viridipurpurea Lodd, C, tristis Ldl. C. Hoff- mannseggii Heinh. Sarcoglossum svaveolens kort,) Scheinknollen seitlich zusammengedrückt mit lang -lanzettlichen, in den Grund verschmälerten, funfnervigen , kielrippigen Blättern. Blüten in langer Traube hängend, mittelgross, stark duftend, trüb-purpurbraun, blutrot überhaucht, mit grün- lichen Spitzen, Kelchblätter linear, weit auseinander spreizend, Blumen- blätter schmal spatelformig, halb so lang, Lippe fleischig, schwarzpurpurn, dünn säulenförmig, nach oben und vorn gebogen, oben mit zwei seitlichen halb vorwärtshängenden, langen Spitzzipfeln und kurzem, geradem, fast rautenförmigem Endspitzchen. Säule nach unten und vorn gekrümmt, dünn keulig, quer abgestutzt. Juni August. Brasilien.

vap. livida Hflfg. (C, livida und C. purpurascejts Hffg.) Blüten violett- rötlich ; var. Busselliana Lodd., ebenso gefärbt, Seitenanhängsel der Lippe kürzer; var. violaoeovirenB HfTg., Kelchblätter grün, an der Innenspitze purpurn punktiert, Blumenblätter aus purpurnem Grunde gelb mit Purpur- binden, Seitenlappen der Lippe orange mit roten Binden ; var. violasoens Hffg., Kelchblätter grün, purpurn überhaucht, Lippe gelb, an der Spitze weiss ; violett punktiert ; var. Fryana Flor. Cab. (C viridipurpurea var. Fryana Flor. Cab. C. fuscolutea Ldl. C. Warreana Lodd.)^ Kelchblätter gelbgrün, Blumenblätter rot, Lippe auf grünem Grunde purpurbraun gestreift, Seiten- und Endlappen orange.

Scheint die einzige in Kultur befindliche Art zu sein, welcher die übrigen Arten in der Form sehr ähneln und hauptsächlich in der Farbe abweichen :

C, fuscolutea Hook, ist C. saccata Ldl.

C, fuscolutea Ldl. ist C. dependens Rchb. f var. Fryana.

C. Hoffmannseggii Heinh. ist C. dependens Rchb. f.

C. livida Hffg. ist C. dependens Rchb. f. var.

0. Loddigesii Ldl. ist Qongora galeata Rchb. f.

C. obtusata Ldl. Kelchblätter gelb, rot gefleckt, Blumenblätter und Lippe weiss, violett gefleckt ; var. i>allida Ldl., Kelchblätter hellgelb, sehr schmal und spitz. August.

C. purpurascens Hffg. ist C. dependens Rchb. f. var. livida.

C. saooata Ldl. {C. fuscolutea Hook, nicht Ldl. Scleropteris saccata und Sei. flava Scheidw.) Blüten einfarbig braungelb bis grüngelb, Lippe vorn sackartig, purpurn. Juli-September.

C. tristis Ldl. und C. viridipurpurea Lodd. ist C. dependens Rchb. f. 0. Warreana Lodd. ist C. dependens Rchb. f. var. fryana.

Digitized by

Google

Cirrhopetalum. jjc

Cirrhopetalum La/.

(Zygoglossum Reinw. Hjppoglossum Kühl et Hasselt. Ephippium Blume.)

(Bolbophyllinae 286.)

Baumkletterer des tropischen Asiens (etwa 30 Arten, je eine Art auf den Maskarenen und in Australien). Das kriechende Rhizom trägt am Ende jedes Triebes in einer Hautscheide eine kleine spitz-eiförmige, oft starkkantige, einblättrige Scheinknolle, auf welcher das in den Grund zu- sammengezogene, derbe, meist gekielte Blatt sitzt, und unter welcher der lange Blütenschaft entspringt, der meist nur einige kleine Blüten, in einer köpfchenartigen Ähre zusammengedrängt, trägt. Blüten klein, meist von unscheinbarer Färbung, aber sehr interessanter Form. Mittleres Kelch- blatt kurz, frei, seitliche sehr lang, unten frei, so gedreht, dass ihre Aussenränder sich etwa von der Mitte ab berühren und aneinander haften, so dass unten ein offener Raum bleibt, Blumenblätter viel kürzer, oft mit langgewimpertem Rande, Lippe ungeteilt, kurz zungenförmig , meist ab- wärts gekrümmt, sehr leicht beweglich. Säule kurz, mit zwei kleinen Seiten- flügeln und vier Pollinarien. In Kultur nur wenige Arten. Sie gedeihen am Kork, lieben feuchte Wärme und nur kurze, nicht strenge Trocken- periode. Für den Orchideenliebhaber hochinteressant, gärtnerisch unbe- deutend.

C. auratum Ldl. {Bolbophyllutn aiiratuni Rchb,f.) Blumenblätter rot- braun mit langen, goldgelben Wimperhaaren, Lippe linear, hellpurpurn. März April. Manila, Vielleicht die aufTälligste Art, aber heut kaum noch in Kultur.

C. ohinense Ldl. Blüten auf 10 cm langem Schafte in vielblumiger Dolde, klein, oberes Kelchblatt helmförmig, hellgelb, an der Spitze pur- purn getuscht, seitliche lanzettlich, hell lehmgelb, Blumenblätter länglich, zugespitzt, gelb, vorn purpurn, Lippe klein, zungenförmig, satt purpurn, ausserordentlich leicht, von jedem Lufthauche, beweglich. Mai, Juni. China.

C. comuttim LdL {Bolbophyllum cornutum Rc/ib.f.) Blüten dolden- artig gestellt, Kelchblätter purpurn, das obere eiförmig, die beiden an- deren in ein langes Hörn verwachsen, Blumenblätter blutrot, klein, gewölbt, lang gewimpert, Lippe eiförmig, zugespitzt, bronzebraun. August bis September. Khasyaberge Ostindiens.

C. Comingii Ldl. {ßolbophy/lmn Cumingii Rchb. /.) Im Blütenbau dem C. auratum ähnlich, aber ganz tief purpurn, mit langen, goldgelben Haaren an den Blumenblättern und dem oberen Kelchblatt. März. Phi- lippinen.

C. Maoraei Ldl. Blüten auf kaum 10 cm langem Schafte, meist zu 6

Stein 's Orchideenbuch. IQ

Digitized by V^OOQIC

146

Ciirhopetalum.

in einer Trugdolde, oberes Kelchblatt klein, breit-lanzettlich, pfriemlich ausgezogen, die seitlichen zugespitzt linear-lanzettlich, alle gelb mit roten Strichen, Blumenblätter zugespitzt eiförmig, purpurbraun, Lippe fleischig, spitz-eiförmig, zurückgebogen. Säule kurz, zweiflügelig, in zwei Spitzchen endend. Juni, Juli. Ceylon.

C. Mastersianum Bolfe. Blüten meist zu 7 auf 1 5 cm hohem Schafte, dunkel gelbbraun, Lippe purpurbraun und so locker angehängt, dass sie

in fast dauernder wackelnder Bewe- gung sich befindet. Juli, August. Birma. C, Medusae LdL ist Bolbophyllum Medusae RchbJ, (Fig. 49.)

G. omatiBsimum Bohb. f. Blüten zu 4 5 in einer halben Dolde, einseitwendig, auf 5 6 cm hohem Schafte , leuchtend hellgelb, purpurn ge- streift und gefleckt. Oberes Kelchblatt und Blumenblätter

länglich - eiförmig, oberes gefranst, seit- liche linear - lanzett- lich, langgeschwänzt, Lippe länglich , ge- krümmt, vorn zurück- geschlagen, tief pur- purn. Juni, Juli. Va- terland unbekannt. C. Pahudi De Vr. {Bolbophyllum Pahudi Rchb.f.) Blüten nach Aas riechend, doldenförmig gestellt, gross, die langen, verwachsenen Kelchblätter pfriemförmig nach aussen strahlend, orangegelb bis purpurrot mit ziegelroten Punkten, Lippe dunkel purpurviolett, länglich herzförmig. Die Blüte schliesst sich abends. März April. Java.

C. pioturatum Lindl. Schaft bis 15 cm hoch, gelbgrün, purpur- streifig mit hellgelbgrünen, rot gefleckten Scheiden. Dolde zehn- und mehr- blumig, Blüten 5 cm lang, oberes Kelchblatt aufrecht, breit-lanzettlich, dunkelgrün, rot punktiert, mit dreimal längerer purpurner Knopf börste, seitliche linear , trübgrünlich - weiss, Blumenblätter ganz klein , rundlich-

I**ig« 49- Ciirhopetalum Medusae.

Digitized by

Google

Grrhopetalum. Clelsostoma. Cochlioda. I47

eiförmig", lang zugespitzt, trübgrün, rot punktiert, Lippe stumpf-zungen- förmig, zurückgeschlagen, blutrot. Säule kurz, ungeflügelt. Juli, August. Birma.

C. Thouarsi Ldl. {Bolbophyllum longifloruni Thou, Epidendrum umbel- latunt Forst, Zygoglossum umbellatum Reinw, Cymbidium unibellatum Sprgl) Oberes Kelchblatt eiförmig, die seitlichen lang-linear, in eine pfriemförmige Spitze ausgezogen, Blumenblätter eiförmig, lang gezähnt, ockergelb, braun gefleckt, Lippe eiförmig, zurückgebogen, hell rotbraun, violett punktiert. März. Weit verbreitet: Isle de France, Java, Philippinen, Gesellschafts- Inseln, Otaheiti, Mauritius, Madagaskar.

Cistella Bl. ist Qeodorum Jacks.

Cladolobium Ldl. ist Scaphoglottis Poepp. Endl.

Cleisostoma Blume.

(Pomatocalpa Kühl et Hass. Synptera Llan.)

(Aerideae 383.)

Baumbewohnende Pflanzen von der Tracht der Saccolabium- Arten mit meist kleinen, unbedeutenden Blüten in langen Ähren. Blumenblätter gleich gebildet, sich nur wenig auseinander breitend, Lippe kurz, gespornt, Spornhöhle durch eine seitlich von der Säule vortretende Schuppe sehr verengt, Endlappen ganzrandig.

Die etwa zehn Arten leben im tropischen Ostindien, dem malayischen Archipel und Australien, verlangen in der Kultur anhaltend feuchte Wärme und werden am besten am Kork gezogen. Ausserhalb der botanischen Gärten kaum kultiviert, gegenwärtig wohl überhaupt nur:

Cl. DawBonianum Bohb. f. Blätter zweizeilig, hellgrün. Blüten in langen, achselständigen Trauben zu 20 und mehr, 3 4 cm gross, hellgelb mit braunen Bändern, Lippe sattgelb, hellrotbraun gefleckt und gestrichelt. April, Mai. Trop. Ostindien.

Cl. jonosmum Ldl. Blätter zweizeilig, breit-lanzettlich, dunkelgrün, Blüten 4 5 cm gross (die grössten der Gattung), stark Veilchen-duftend, in weitschweifender Rispe, gelb mit zimmtbraunen Flecken, Lippe weiss mit fünf roten Streifen, dreilappig, Mittellappen spitz herzförmig, viel grösser als die Seitenlappen. März, April. Philippinen.

Clowesia Ldl. ist Catasetum L. C. Rieh.

Cochlia Bl. ist Bolbophyllum Thou.

Cochlioda Ldl.

(Aspasiae 342.)

Von den fünf in Peru heimischen Arten sind in Kultur: G.BoeslianaBolfe. Scheinknollen flach-eiförmig, Blätter lang-lanzettlich,

10* Digitized by V^OOQIC

1^8 Cochlioda. Coelia.

gekielt, dunkelgrün. Blüten in reichblumiger, aufrechter Traube, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-eiförmig, scharlachroth, Lippe mit breitem Mittellappen, hell scharlachrot, vom goldgelb. August, Sep- tember.

C. rosea Bnthm. (Mesospinidmm roseum Rckb.f) ist von der nachfol- genden Art fast nur durch hellere Blütenfarbe verschieden.

C. san^n^iinea Bnth. {Mesospitiidium sanguinaim Rchb,f,) Im Wuchs Od onto gl OS s um- ähnlich und wie dessen kältere Arten zu kultivieren. Scheinknollen eiförmig, flach gedrückt, gerippt, zweiblättrig. Blätter aus keilförmigem Grunde riemenförmig, tief gekielt. Blütenschaft vom Grunde der Knollen lang überhängend, mit 6 12 langgestielten, wachsartigen, hell blutroten Blüten in lockerer Traube. Kelchblätter breit -lanzettlich, zugespitzt, Blumenblätter aus keilförmigem Grunde eiförmig, zugespitzt, Lippe mit zwei Längsleisten der Säule angewachsen, mit abstehendem, schmalem Mittellappen und rundlichen, aufrechten Seitenlappen. Juli bis Oktober. Durch die auffällige Färbung der sehr lange vorhaltenden Blüten für die Cultur zu empfehlen.

C. Yiüoaiiioa Bnthm. [Mesospinidium vulcanicuin Rchb.f) Blüten zu 10—20 in aufrechten Trauben, 4 cm breit, dunkelrosa, Lippe dreilappig, Seitenlappen rund, Mittellappen vorn ausgerandet, vorn dunkelrosa und auf der Scheibe blassrosa, vier Schwielen tragend. Mai Juli.

Coelia LdL

(Bothriochilus Lem.)

(Ponereae 197.)

Scheinknollen von nur einem Stammgliede gebildet, kugelig, mehrere schmale, gefaltete Blätter auf der Spitze tragend. Blütenstand unter der Knolle entspringend, kurz, aufrecht, mit zahlreichen kleinen Blüten in gedrängter oder einigen grösseren in lockerer Traube. Das mittlere Kelch- blatt und die beiden Blumenblätter gleich gebildet, wenig auseinander- tretend, die beiden seitlichen Kelchblätter ein kurz gerundetes oder doppel- sporntragendes Kinn bildend. Lippe dem Säulenfuss angegliedert mit schmalem, anliegendem Grunde und abstehender, ungeteilter Spitze.

Die drei bekannten Arten sind alte Kulturpflanzen, aber nur von massiger gärtnerischer Bedeutung. Sie gedeihen im Topf besser als am Kork, verlangen während der Entwickelung viel Wärme und nach der Blüte eine lange, halbtrockene Ruheperiode.

C. Baueriana Ikü. {C. triptera Don, Cymbidium tripteruni Don, Epi- dcndrum tripterum Don.) Blütenschaft etwa 15 cm hoch, mit etwa einem Dutzend kleiner, sehr duftender, zarter, weissgelblicher Blüten. Lippe gelbgrünlich mit gelben Linien. Juni, Juli. Schon 1740 von Jamaika nach England gebracht.

Digitized by

Google

Coelia.

149

Fig. 50. Coelia bella.

Digitized by

Google

i I

I CO Coelia. Coeloglossum. Coelogyne.

C. bella Bohb. f. {Bifrenaria bella Lern. Bothriochilus bellus Lern.) (Fig. 50). Blütenschaft 10 15 cm, mit 5 9 duftigen, festen, gelblich- weissen, vorn karminrot geschmitzten Blüten, welche in der Form etwa an Polyanthes erinnern, Lippe buttergelb. August Oktober. Guatemala.

C. maoTostaohya Ldl. Scheinknollen gross, kugelig, mit zwei über 20 cm langen, breit-lanzettlichen Blättern. Blütenschaft über 20 cm hoch, braunschuppig, mit ebenso langer, dichter Traube sehr zahlreicher, kleiner Blüten, deren aussen warzig-runzelige Kelchblätter dunkelrosa mit blut- rotem, stumpfem Sporn sind, Blumenblätter klein, weiss, Lippe weiss, kurz zungenförmig vorgebogen. Juli, September. Mexiko. Die oft zu mehr als hundert zusammenstehenden, einzeln unscheinbaren Blüten gewähren als grosse Traube einen hübschen Anblick, so dass diese Art wohl kultur- wert ist.

C. triptera Don ist C, Baueriana LdL

Coeloglossum Hartm.

(Gymnadenieae 15.)

Von den beiden Arten ist nur das in den europäischen Gebirgen und Nord- Asien heimische C. viride in Kultur, das ihm sehr ähnliche nordamerikanische C. bracteatum nicht.

0. albidum Hartm. ist Gymnadenia albida Rieh.

C. Erdingeri Kern, ist der Bastart von C. viride und Orchis sambucina.

C. viride Hartm. (Peristylus viridis Bl. Habenaria viridis R. Br, Gym- nadenia viridis Rick.) ist eine unscheinbare , subalpine Wiesenpflanze mit länglich - bandförmigen Erdknollen bis 20 cm hohem, beblättertem Stengel und armblütiger Ähre, kleinen bräunlichgrünen Blüten mit kurzer, band- förmiger, dreizackiger Lippe und ganz kurzem, stumpfem Sporn. Völlig winterhart und in lockerem, humusreichem Lehmboden leicht wachsend, ist diese Art eine hübsche Pflanze für Steinpartien.

Coelogyne LdL

(Chelonanthera B 1.)

(Coelogyninae 151.)

Knollen meist gedrängt und rund, wie die beiden immergrünen Laub- blätter mehrjährig frisch bleibend. Blumen einzeln oder in vielblütiger Traube, teils unbedeutend, teils durch Grösse und Farbe ausgezeichnet, alle fünf Blumenblätter fast gleich, Lippe dreilappig, Seitenlappen auf- recht, die Säule umschliessend, Mittellappen oben mit zahlreichen Längs- leisten, vorgestreckt oder abwärts gebogen.

Für die Kultur bei ausreichender Wärme ungemein anspruchslos und dankbar wachsend. Die meisten gedeihen im Topf in Sphagnum-Mischung

Digitized by

Google

Coelogjme. 1 1 1

Üppiger als am Holz und lieben leichte Dunggüsse ausserordentlich, wie ihr dann schnell kräftiger werdender Wuchs und viel bessere Blütenent- wickelung zeigen. Nach der Blüte bedürfen alle Arten einer energischen Trockenperiode.

Pfitzer teilt die etwa 50 Arten, sämtlich im tropischen Ostindien und dem malayischen Archipel heimisch, in folgende fünf Lindleysche Ab- teilungen ein:

1. Ereotae Ldl. Blütenstand aufrecht oder überhängend, ohne auf- fallende Deckschuppen-Bildung. Blüten meist schön und gross, mit breiten Blumenblättern. Hierher u. a. C. er ist ata.

2. Füiferae Ldl. Nur durch sehr schmale Blumenblätter abweichend; Vertreter: C. speciosa.

3. Flaooidae Ldl. Blütentrauben hängend, Deckschuppen vor der Blüte abfallend, z.B. C. flaccida.

4. Frollferae Ldl. Die Deckschuppen unter der Blüte sind fest und bleibend, z. B. C. elata.

5. Flexuosae Ldl. Blütenspindel stark im Zickzack gebogen, Lippe am Grunde bogenförmig eingeschlagen, z. B. C. longifolia.

C. aeretioiüata hört, ist durch Schlechtschreiben verdorbene Änderung von C. articulata.

C. alba Rchb.f. ist Otochilus albus Ldl., nicht in Kultur.

C. angustifolia Rieh, ist C. odoratissima LdL var,

C. angustifolia Wighf ist C. breviscapa LdL

G. Arthuriana Rchb.f, ist Pleione maculata LdL var.

C, articulata Rchb.f. ist Photidota articulata Ldl.^ längst als wertlos aus den Kulturen verschwunden.

C. asperata Ldl. {C. Lowii Faxt.) Blüten in bis 40 cm hängenden dichten Trauben mit festen, bleibenden Deckschuppen, ausgebreitet bis 10 cm, elfenbeinweiss, Lippe mit gelbbraunen, kräftigen, aus orangegelbem Grundfleck entspringenden Adern auf dem krausem, warzigem Mittellappen. Juni, Juli. Borneo. Eine der grösstblumigen , bei viel Wärme dankbar wachsenden, gut blühenden, gärtnerisch wertvollen Arten.

C. assamica Rchb. f. ist C. fuscescens LdL var. brunnea Ldl.

C. barbata Ldl. Scheinknollen rundlich, Blätter ledrig, länglich- lanzettlich, Blüten in bis 20 cm überhängenden, lockeren Trauben mit abfallenden, sehr grossen Deckschuppen, schwach duftend, 4 5 cm aus- gebreitet, reinweiss, Lippe aussen reinweiss, innen dicht braun gestreift, an der Spitze gelb verlaufend, mit weissem, krausem Saum und dichtem Bart hellbrauner Haare, welche auch im Centrum der Lippe als dunkel- braune Borsthaare auftreten. Dezember Februar. Aus den Khasya- bergen Nord- Indiens. Ebenso interessant als schön und als Kalthaus- orchidee zu empfehlen.

C. birmanica LdL ist Pleione birmanica Rchb.f.

C. breviscapa Ldl. {C. angustifolia Wig/it)^ aus Ceylon und den Neil-

Digitized by

Google

152 Coclogyne.

gherries, dürfte kaum noch in Kultur sein; sie ähnelt der C. odoratis- sima, hat kleinere, trüber weiss gefärbte Blumen mit ganz schmaler, glatter Lippe.

C, brunnea Ldl. ist C, fuscescens LdL var,

C. oiliata h. angl. ist eine gedrängt wachsende Form von C. spe- ciosa mit weiss und gelben, spärlich braun gezeichneten Blüten.

C. concolor hört, ist Pleione praecox Don, var. concolor hört.

C. conferta Parish et Rchb.f. ist C. ochracea LdL var.

C. coronaria R. Br. ist Trichosma suavis Ldl.

C. oorrugata Wight. Scheinknollen gedrängt, spitz-eiförmig, gerun- zelt, mit breit-lanzettlichen, scharf gekielten, etwa 15 cm langen, derben Blättern. Blütenschaft aufrecht, 3— 6 blumig, mit abfallenden, schiffchen- förmigen, rotbraunen Deckschuppen. Blüten etwa 5 cm ausgebreitet, von elegantem, Odonto gl ossum -ähnlichem Baue, milchweiss, Lippe mit drei hohen, weissen Längsstreifen auf goldgelbem Grunde, mit orange Streifen und orange Querband, vorn breit weiss gesäumt, an den Rän- dern buchtig gezähnt. Juli, August. Khasyaberge und Neilgherries Ost- indiens. — Eine der schönsten Arten, durch die Derbheit der weissen Blumen wertholl als Bindematerial.

C. oorymbosa Ldl. ist kaum in Kultur; sie ähnelt sehr stark der C. ocellata, von der sie nur durch schlankere Knollen, kürzere Blätter, lockeren Blütenstand und länger vorgestreckte, rotgezeichnete, weisse Lippe sich unterscheidet.

Zwischen 2 3000 m im Himalaya- und dem Khasyagebirge heimisch würde sie als Kalthausorchidee zu behandeln sein.

C. cristata Ldl. (Cytnbidium speciosissimum Don, C, strictum Don.) (Fig. 51). Knollen rund bis schlank eiförmig, längsfurchig, ölgrün, Blätter breitlinear, bis 30 cm lang. Blüten in lockerer, reichblütiger, aufsteigender, dann überhängender Traube, zart duftend, mit hellbraunen, trocknen Deck- schuppen, reichlich 10 cm ausgebreitet, Blumenblätter schneeweiss, zart schimmernd, breitlanzettlich mit elegant welligem Rande, Lippe mit ihren grossen , aufgebogenen , reinweissen Seitenlappen die weisse Säule fast berührend, Schlund im tiefsten Grunde goldgelb, dann weiss mit fünf hoch- gelben Linien halbcentimeter langer aufrechter Fransen und vorn auf orange- gelbem Grunde zwei aufrechten Hautkämmen, welche kurz in den schnee- weissen, breiten, breit und abgerundet rautenförmigen, undeutlich drei- faltigen, quergestutzten Vorderlappen verlaufen. Januar März. Im ost- indischen Berglande Nepal, Sylhet, Sikkim etc. zwischen 15 2500 m weit verbreitet. Alte prächtige Hauspflanze, von Dr. Wallich 1837 aus Nepal eingeführt, welche nur während des Blütentriebes, meist von No- vember an, Wärme bedarf, nach der Blüte aber viel besser im kühlen Räume ihre Trockenzeit und den ersten Antrieb durchmacht. Nimmt mit dem Kork vorlieb, gedeiht aber in flacher Schale hoch gepflanzt besser und nimmt Dunggüsse sehr willig an. Als Schnittblume und

Digitized by

Google

Coelogyne.

153

Schaupflanze vorzüglich, um so mehr als die gesamte Blütenmenge grosser Exemplare sich auf einmal zu entfalten pflegt und einen Monat lang aushält.

var. alba Moore (Jiololeuca hört.) Blüte durchweg reinweiss, ohne gelbe Zeichnung der Lippe, var. citrinaWill. (Lemoiniana hört.) Lippenfleck hellcitrongelb. var. intermedia hört, ist c i t r i n a ähnlich,

Coelogyne eristata.

hat aber orange gelben Fleck, var. maxima hört, (major Will. Schütze's Var. Damm.) Blüten bis 15 cm, Blumenblätter breiter, gerundeter, weiss mit goldgelbem Fleck.

var. Trenthami hört, blüht im Mai Juli, sonst kein Unterschied.

C. Cumingü Ldl. Scheinknollen klein, eiförmig, Blätter breitlanzettlich, in einen langen Stiel verschmälert, Blüten zu 3 5 in etwa 15 cm hoher aufrechter Traube mit langen steifen Deckschuppen, stark hyacinthen- duftig, schneeweiss, Kelchblätter eiförmig, Blumenblätter lanzettlich, Lippe kurz, weiss mit goldgelben Schlund- und Seitenflecken, drei weissen, vorn

Digitized by

Google

1 54 Coclogyne.

rot auf gelbem Grunde endigenden gezähnten Kammlinien und fein ge- zähneltem Vorderlappen. August, September. Singapore.

C. Dayana Bohb. f. Scheinknollen länglich - birnförmig mit langen schmalen Blättern. Blüten in sehr reichblütiger , langhängender, lockerer Traube, etwa 5 cm ausgebreitet, Blumenblätter schmallanzettlich, zugespitzt, hellockergelb, Lippe ockergelb mit dunkelbraunen, vorn fleckartig ver- laufenden Längsstrichen und im Grunde zwei, vorn sechs, zierlich ge- zähnelten Kammlinien. Juni August. Borneo.

C. elata Ldl. Scheinknollen fast cylindrisch, bis 15 cm hoch, längs- faltig mit in den Stiel verschmälerten schwertförmigen Blättern von 6 zu 30 cm. Blüten in wenigblütiger aufrechter Traube mit abfallenden, rot- braunen Deckschuppen, 6 8 cm breit, mit schmalen, spitzen, schnee- weissen Blumenblättern, halbröhriger, weisser Lippe mit gabelförmigem, gelbem Schlundfleck, rotgesäumten, krausfransigen Kammleisten und wenig verbreitertem Vorderlappen. April Mai. Nepal und im Himalaya zwischen 12 3000 m verbreitet. Gedeiht am besten im Kalthause, zu dessen wertvollen Arten sie zu zählen ist, wenn sie auch weit hinter C. cristata zurücksteht.

C. flmbriata Ldl. {Brougthonia linearis Wall^ Winzige Art mit kleinen, länglich - eiförmigen Scheinknollen, linear - lanzettlichen Blättern, zwischen denen i 2 kleine, blassgelbliche Blüten mit rotgestreifter Lippe stehen. September November. China, Nepal. 1824 in England eingeführt, aber kaum noch in Kultur.

C. fimbriata hört, ist C. ovalis Ldl.

C. flaooida Ldl. Scheinknollen schlankkegelförmig, winkelfaltig, von grossen, starren, braunschwärzlichen Schuppen umstarrt, Blätter derb, lang-elliptisch, etwa 3 zu 20 cm, zugespitzt, mit langem, schmalem Stiel- teil. Blüten in ganz lockerer, bis 30 cm langer, hängender Traube mit bald abfallenden Deckschuppen, unangenehm riechend, 5 7 cm ausge- breitet, milchweiss, Kelchblätter breit-linear, Blumenblätter ganz schmal- linear, zurückgebogen, Lippe weiss mit rotgestreiften, innen gelbgetuschten, weit vorgehenden Seitenlappen, aus gelbem, rotpunktiertem Grunde, und an dieser Stelle rotgezähneltem, weissem, spitz-herzförmigem Vorderlappen mit drei weissen, vorn orangeroten Kammlinien. Februar, März. Nepal.

C. flavida Hook. f. Scheinknollen eiförmig , 2 cm hoch , gefurcht, Blätter gestielt, linear -lanzettlich, 3 zu 10 cm etwa, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 5 7 auf aufrechtem, 10 cm hohem, aus ungefähr sechs dach- ziegelig zweireihigen Scheiden vortretendem Schafl, 2 cm breit, primel- gelb, die beiden Faltenhäutchen der Lippe hochgelb, Kelchblätter eiförmig, Blumenblätter linear, Seitenlappen der Lippe stumpflänglich, Mittellappen länglich, zurückgebogen. Juni, Juli. Sikkim-Himalaya, Khasyaberge.

C. Foerstermanni Bohb f. Scheinknollen schlank spindelförmig , ge- furcht. Blätter gestielt, spitzlänglich, 4 zu 30 cm etwa. Blüten in viel- blumiger Traube auf 40 cm langem, aus zahlreichen Scheiden heraus-

Digitized by

Google

Coelogyne. I 5 5

tretendem Schaft, mit spitz-linearen Deckblättern, 4 cm breit, Kelch und Blumenblätter lanzettlich, erstere gekielt, alle weiss, Lippe weiss mit gelb- braunem Scheibenfleck, Seitenlappen gerundet., Mittellappen spitzelliptisch mit drei gezähnten Kielen. Mai, Juni. Sundainseln. ?

C. foliginosa Ldl. Scheinknollen auf kriechendem Rhizom zerstreut, 3 4 cm hoch, länglich zusammengedrückt, Blätter derb, breit lanzettlich, etwa 3 zu 10 cm, zugespitzt, gekielt, plötzlich in einen ganz kurzen Stiel verschmälert. Blüten in höchstens 10 cm hoher, endständiger Traube zu 3 5, mit bald abfallenden Deckschuppen, 4 6 cm ausgebreitet, ockergelb, Kelchblätter eiförmig, Blumenblätter schmal linear, zurückgebogen, Schlund und Seitenlappen der Lippe ockergelb, Vorderlappen breit abgerundet, kastanienbraun mit ockergelbem, lang dunkelbraun gewimpertem Rande und zwei hellen, hohen, undeutlich gezähnten Kämmen. Januar, Februar. Ostindien.

C. fosoescens Ldl. Scheinzwiebeln klein, flachgedrückt, Blätter lan- zettlich, kielfaltig. Blüten klein, in überhängender Traube zahlreich, Deck- blätter abfallend, Blumenblätter linear, grünlich-rotbraun, Lippe zimmtfarben mit drei dunkelbraunen Linien. Mai, Juni. Nepal, Sikkim, zwischen 1000 1500 m.

vap. bninnea Ldl. als Art. {C. assamica Rchb.f) Seitenlappen der Lippe hellbraun, dunkler gefleckt und berandet, Mittellappen kastanien- braun, heller gerandet, Faltenhäutchen orangegelb. Moulmein.

C. Qardneriana Ldl. ist Neogyne Qardneriana Rchb.f.

C. glandulosa Ldl. (6, nervosa Wght,) ist kaum in Kultur, sie ähnelt der schönen C. corrugata, aber die Blüten sind kleiner, zu 2 6 in auf- rechter Traube, weiss, Lippe orangegelb gezeichnet mit drei Kammlinien und schmalem, zungenförmigem Vorderlappen. Juni, Juli. Neilgherries.

C. Goweri Bohb. f. ist wohl nur eine reinweisse bloss die Lippe hat einen orangegelben Schlundfleck Form von C. ocellata, der sie sonst in allen Teilen gleicht. März, April. Assam.

C. graminifolia Parish et Bohb. f. Wurzelstock glänzend schwarzbraun- schuppig, Scheinknollen eiförmig, kantig, 4 cm hoch. Blätter 20 cm lang, spitz-grasartig, dunkelgrün. Blüten zu 2—3 auf 10 cm langem, aus harten, dachziegelig stehenden Scheiden kommendem Schafl:J, 4 cm breit, blass orangerötlich gestielt, Kelchblätter länglich lanzettlich, die seitlichen ge- stielt, Blumenblätter linear, alle milchweiss, Seitenlappen der Lippe auf- recht, gerundet länglich, weiss, grünbraun gestreift, Mittellappen fast quadratisch zurückgeschlagen, hochgelb, vorn weiss, die drei Faltenhäutchen in eine schwarzbraune Linie auslaufend. Mai, Juni. Moulmein, Assam, Khasyaberge.

C. lentiginosa Ldl. Scheinknollen 2 cm auseinander aut scheiden- bekleidetem, kriechendem Wurzelstock, längHch elliptisch, 5 cm hoch, meist Vierkantig. Blätter länglich lanzettlich, spitz, 4 zu 15 cm etwa. Blüten meist zu 5 in lockerer Traube auf aufrechtem, unten von breiten, ein-

Digitized by

Google

I Coelogync.

gerollten grünen Scheiden umgebenem Schaft mit grossen, breit linearen Deckblättern, 3 cm breit, strohgelb, Kelchblätter gekielt, länglich elliptisch, Blumenblätter breit linear, Seitenlappen der Lippe rundlich, weiss, rot- braun gestreift und gesäumt, Mittellappen breit kellenförmig, zurückgebogen, orangebraun, weiss gerandet mit drei gekerbten Schwielen. Mai, Juni. Moulmein.

C. Hookeriana Ldl. ist Pleione Hookeriana LdL

C. humilis LdL ist Pleione humilis Don.

C. Lagenaria Und/, ist Pleione Lagenaria Ldl.

C. Lomii Paxt. ist C. asperata LdL

C. maculata LdL ist Pleione maculata LdL

C. MBUftangiana Bohb. f. Scheinknollen birnförmig, bis 10 cm hoch, mit in einen langen Stiel verschmälerten breitlanzettlichen, derben Blättern. Blüten in lockeren, bis zu 60 cm hängenden Trauben, zu 20 und mehr, etwa 5 cm ausgebreitet, Blumenblätter breit lanzettlich, hell ockergelb mit violettem Hauch, Lippe kastanienbraun mit leuchtend gelben Adern, Mittellappen gelblichweiss mit braunem Tuschfleck, in welchen drei hell- gelbe Kiellinien aus dem Grunde her verlaufen. Mai, Juli. Assam. Ganz eigenartige, kulturwerte Form.

C. mazima hört, ist eine Bezeichnung für auflallig grossblumige Formen verschiedener Arten, besonders von C. cristata und C. ocellata.

C. media hört, ist nach Williams eine schöne winterblühende Art mit 30 cm hohem Blütenstand, kr^meweissen Blüten, gelb und brauner Lippe. Wahrscheinlich aus Ostindien. Ich sah die Pflanze nie.

C. nervosa Wght ist C. glandulosa LdL

C. nitida Iidl. (Cymbidium nitidum Rxbg) Aus Nepal 1822 eingeführt dort und im Sikkim Hymalaya zwischen 13 2CXX> m verbreitet aber wohl kaum noch in Kultur. Sie ist in allen Teilen der C. ocellata ähnlich, aber der Blütenstand ist dichter, die süss duftenden Blüten sind mehr geschlossen und die Lippe hat einen einfachen gelben Fleck.

C. ocellata Iidl. {C, punctulata LdL) Scheinknollen schlank birnförmig, bis 8 cm hoch, Blätter schwertförmig, in den Stiel verschmälert. Blüten in aufrechter bis 20 cm hoher Traube mit abfallenden braunen Deck- blättern, bis 8 cm ausgebreitet, duftend, Blumenblätter lanzettlich, rein- weiss, Lippe mit vorgestrecktem, etwas welligem Mittellappen, schneeweiss mit vier kleinen gelben, hoch orangegelb gesäumten Augenflecken auf dem Vorderlappen und je einem ebensolchem Augenfleck innen auf den auf- gebogenen Seitenlappen, Schlund weiss mit zarten Hautkämmen, Säule weiss mit orangegelber Mittellinie. Februar März. Von Wallich 1822 aus den Sermonbergen Sylhets eingeführt, im Sikkim-Himalaya, Bhotan und andern Bergländern Ostindiens zwischen 15 2500 m verbreitet. Sehr schöne Kalthaus -Orchidee.

var. Boddaertiana Bohb. f. Augenflecke der Lippe fehlend.

var. maxima Bohb. f. Blüten über 10 cm gross, in 6 10 blutiger

Digitized by

Google

Coelogync. 157

Traube, stark duftend, Seitenflecken sehr gross, die ganze Pflanze viel üppiger als die Normalform.

C. oohraoea Iidl. Scheinknollen etwa 10 cm hoch, fast fingerförmig schlank, nach oben vierkantig, Blätter schmal lanzettlich in einen sehr langen Stiel verschmälert. Blüten zu 6 10 in aufrechter, 20 30 cm hoher Traube mit abfallenden Deckblättern, sehr stark duftend, etwa 5 cm ausgebreitet, Blumenblätter schmaleiförmig, weiss, Lippe weiss mit zwei ockergelben, orange gesäumten Hufeisenflecken auf dem spitz-herzförmigem Vorderlappen und je einem ebenso gefärbtem Augenfleck auf den kurzen, umgebogenen Seitenlappen. April, Juni. Bhotan, Khasya. Kalthaus- kultur nach der Blüte, die duftigste Art der Gattung.

var. oonferta Parish et Bohb. f. als Art. In allen Teilen kleiner, Blüten gedrängt.

C. odoratiBsima Iidl. {C. trifida Rchb.f,) Zwergart mit dicht ge- drängten, 2 3 cm hohen, eiförmigen, rundlich - eckigen Scheinknollen, 4 6 cm langen, schmal linearen, derben Blättern, 6 10 cm hohem, 2 5 blutigem, aufrechtem Schafte mit abfallenden Schuppen. Blüten etwa 3 cm ausgebreitet, stark honigduftend, Blumenblätter milchweiss, schmal lan- zettlich, Lippe reinweiss bis auf einen kleinen hellgelben Mittelstreifen, Seitenlappen öhrig vorgezogen, aufrecht, Mittellappen abgerundet. April, Mai. Ceylon. Berge (Neilgherries) von Madras. Offenbar Gebirgsorchidee, welche Warmhauskultur nicht verträgt. Dankbar blühend und als Miniatur- pflanze empfehlenswert.

V. angustifolia Bohb. f. Blätter ganz schmal. Mittellappen der Lippe schmal, zugespitzt. Neilgherries.

C. ovalis Ldl. (C fimbriata hört,) ist der C. fimbriata Ldl. in Form und Farbe sehr ähnlich, nur ist die Blüte doppelt so gross und die ganze Pflanze kräftiger. Wurde 1837 von Wallich aus dem Nepal nach London gebracht, wohl kaum noch in Kultur.

C. pandurata Ldl. Scheinknollen lang - eiförmig , bis 10 cm hoch. Blätter etwa 6 zu 30 cm, breit-lanzettlich aus ganz kurz verschmälertem Grunde, vielnervig gestreift. Blüten zu 5 10 in aufrechter, oben über- hängender, bis 50 cm hoher lockerer Traube mit abfallenden Deckschuppen, sehr wohlriechend, 15 20 cm ausgebreitet, Blumenblätter lanzettlich, hell gelblichgrün, Lippe geigenförmig mit sehr kurzen Seitenlappen, kurzem schmalem Stege und breitem, wellig krausgerundetem Vorderlappen, hell- gelbgrün mit schwarzem verlaufendem Mittelfleck und zahlreichen schwarzen Strichzeichnungen, zwei durchgehenden und zahlreichen vorderen kurzen, krausen Kammlinien. November Januar. Borneo, an über Wasser hängenden Baumästen.

C. Parishii Hook. Scheinknollen schlank vierkantig, 10 15 cm hoch bei 2 cm Durchmesser, Blätter breit elliptisch, etwa 5 zu 1 5 cm mit ganz kurz verschmälertem Grunde, derb, vielnervig. Blütenschaft auf der Spitze der Knolle, 15 20 cm hoch, 3 7 Blüten in ganz lockerer Traube mit

Digitized by

Google

IjS Coelogync.

häutigen, abfallenden Schuppen, 7 10 cm ausgebreitet, Kelchblätter lan- zettlich, Blumenblätter schmal linear, ganz hell grünlichgelb, Lippe geigen- förmig mit ganz kurzen, aufgebogenen, aussen grünen, braunschwarz punk- tierten, innen gelbgrünen, schwarz tuschfleckigen Seitenlappen, kurzem breitem Stege und fast quadratischem, wellig ausgezacktem Vorderlappen, welcher auf hellgrünem Grunde zwei seitliche schwarze Tuschflecken und bläulich-grüne Strichzeichnung trägt, Kammlinien im Schlünde undeutlich, vorn vervielfacht, hochzackig. April, Mai. Moulmein. Bildet eine der Übergangsformen von der scheinbar ganz ausserhalb der Gattung stehenden C. pandurata zu den typischen Formen.

C. plantaginea Iidl. Die wohl kaum noch in Kultur befindliche Art hat lang hängende Blütentrauben, deren kaum 5 cm grosse Einzelblüten denen der C. Paris in der Form ähneln, hell gelbgrün, aber mit weisser, braun gezeichneter Lippe sind. April, Mai. Ostindien.

C. praecox LdL ist Pleione praecox Don.

C. punctulata LdL ist C. ocellata LdL

C. Reichenbachiana hört, ist Pleione Reichenbachiana LdL

C. Boohussenii De Vries. Der C. f 1 a c c i d a im Bau und Farbe sehr ähnlich, nur sind die Kelchblätter schmäler, die Blumenblätter ganz schmal, gekielt, die Lappen der Lippe spitzer, die Deckschuppen der Blüten bleibend, zartrosa. Java. Wohl kaum noch in Kultur.

C. Bossiana Bohb. f, Scheinknollen fast birnförmig, vielfurchig, 5 cm hoch, Blätter spitz lanzettlich, in einen kurzen Stiel gezogen, 3 zu 20 cm, ledrig, Blüten zu 7 10 in aufrechter, 20 cm hoch gestielter Traube, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter gekielt, milchweiss, Kelchblätter spitz- länglich, Blumenblätter linear, Seitenlappen der Lippe aufrecht, rotbraun, Mittellappen hochgelb, Scheibe weiss mit drei gekerbten Längsschwielen. Mai, Juni. Birma.

C. rubra Rchb.f. ist Pholidota rubra LdL

C. salmonicolor Rchb.f. ist C. speciosa LdL

C. Sanderiana Bchb. t Scheinknollen eiförmig, 5 cm hoch, undeutlich kantig, im Alter faltig, Blätter gestielt, spitz länglich-lanzettlich, 6 zu 30 cm etwa. Blüten zu 5 10 in lockerer hängender Traube, mit blassbraunen, spitzen, abfallenden Deckblättern, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter gekielt, spitz lanzettlich, milchweiss, Seitenlappen der Lippe aufrecht, länglich, krausrandig, gelbbraun, rotbraun gestreift und mit einem gelbem Fleck an der Spitze, Mittellappen spitz länglich, zurückgebogen, bräunlich mit hochgelber Scheibe und sechs gefransten Faltenhäutchen. Mai, Juni. Vaterland unsicher.

C. Schilleriana Rchb.f. ist Pleione Schilleriana LdL

C. sparsa Bchb. f. Scheinknollen eiförmig , 2 cm hoch , Blätter spitz länglich- lanzettlich, 3 zu 10 cm, mit drei vorstehenden Längsadern, Blüten zu 3 5 auf aufrechtem, schlankem Schaft, weiss mit orangegelbem Lippen- fleck und braun gesprenkelten Seitenlappen, Kelchblätter lanzettlich, gekielt.

Digitized by

Google

Coclogync. I cn

Blumenblätter linear, Seitenlappen der Lippe länglich, Mittellappen fast quadratisch, mit drei hohen Schwielen auf der Scheibe. Juni, Juli. Philippinen.

C. speoiosa Ldl. (C, sahnonicolor Rckb.f. Chelonanthera speciosa BL) Scheinknollen länglich eiförmig, 5 6 cm hoch, gerippt, einblättrig. Blätter derb, breit elliptisch, 5 zu 15 cm etwa, zugespitzt, in einen kurzen Stiel zusammengezogen, 5 7 riefig. Blütenschaft kaum 10 cm hoch, i 3 blumig. Blüten reichlich 15 cm ausgebreitet, Kelchblätter zusammen- neigend, gekielt, breit lanzettlich, grünlich gelb, Blumenblätter schmal linear, zurückgeschlagen, strohgelb, Lippe mit grossen, aufrechten, vorn gezähnelten Seitenlappen und breitem, querrundem, runzelfaltigem Vorder- lappen, Seitenlappen aussen rötlichgrün, innen wie der Schlund kastanien- braun mit hellgelber Strichzeichnung, Mittellappen aus kastanienbraun citrongelb mit breitem weissem Rande, vom Schlünde nach vorn zwei hohe, büschelfransige und eine kleinere, gezackte Kammwulst. Mai August. Java. Verlangt viel Wärme.

var. albioans Bohb. f. Blüten grösser, Kelch- und Blumenblätter gelblich grün, Lippe reinweiss bis auf die rotbraune Punktierung der Seitenlappen.

C. testaoea Ldl. 1853 durch Loddiges von Singapore eingeführt, ist wohl kaum noch in Kultur. Sie gleicht frappant einem Cymbidium. Scheinknollen bis 8 cm hoch, schlank eiförmig, längsfaltig, Blätter derb, breit elliptisch, etwa 4 zu 12 cm, lang gestielt, dreinervig. Blüten in lockerer, 15 cm lang überhängender Traube zu 8 12, halbgeschlossen, ausgebreitet 3 4 cm, Blumenblätter eiförmig, zugespitzt, trüb weissbräun- lich, Seitenlappen der Lippe zimmtbraun mit weissem Zahnrande, Vorder- lappen breit gerundet mit vier gezähnten Kämmen, auf weissem Grunde zimmtbraun. März, April.

C. Thimiana Bchb. f. Scheinknollen flaschenförmig, längsfaltig, Blätter derb, linear, gekielt. Blüten einzeln, weissgelb, Lippe dreilappig, weiss, vorn zweispaltig, Seitenlappen bräunlich. April, Mai. Ostindien.

C. tomentosa Ldl. ähnelt der C. asperata, hat aber einen weich- haarigen Fruchtknoten, gelbe Blüten und weisse, braunrot gestreifte Lippe. Juni, Juli. Borneo.

C. trifida Rchb.f. ist C. odoratissima LdL

G. trisaccata Griff, ist Neogyne Gardneriana Rchb.f.

C. visoooa Bchb. f. ist der C. flaccida sehr ähnlich, nur sind die Knollen schlanker und die Zeichnungen der Lippe braun, statt wie an jener gelb. Mai, Juli. Ostindien.

G, Wallichiana Griff, ist Pleione praecox Don. var. Wa/Iichiana Ldl.

Goenorchis BL ist Goodyera R. Br.

Cohniella Putzer. {Cohnia Rchb.f. Adeae. jjj) (zu Ehren des bres- lauer Pflanzenphysiologen Geheimrat Ferdinand Cohn benannt), besitzt nur eine Art.

Digitized by

Google

l6o Coelogyne. Colax.

C. quekettioides (Bohb. f.) Pfitz., in Guatemala heimisch. Es ist eine botanisch interessante, gärtnerisch unbedeutende Pflanze. Auf der flach- gedrückten, scheidenumhüllten, kleinen Scheinknolle sitzt ein 30 cm langes, stielrundes Blatt und ein absteigender, etwa 15 cm langer Blütenstiel, welcher an der Spitze einige kleine Rodriguezia ähnliche braun- rötliche Blüten mit gleichfarbiger, lang genagelter, vorn kreisrunder, löffei- förmiger Lippe trägt.

Colax Ldl.

(Zygopetalinae 271.)

Scheinknollen eiförmig, flach zusammengedrückt, Blätter derb, ge- faltet, wurzelständig und je zwei endständig. Blüten in aufrechten wenig- blütigen Trauben oder einzeln, Kelch- und Blumenblätter gleichförmig, halbkugelig zusammengeneigt. Lippe mit deutlichem Nagel, dreilappig, mit behaarten Querschwielen. (In Tracht und Blütenbau von Zygopeta- 1 u m nur durch die nicht auseinander spreizenden Blüten verschieden.)

Beide bekannte Arten stammen aus Brasilien und sind schöne, dank- bare Warmhauspflanzen; in der Kultur wie Cattleya zu behandeln.

C, aromaticus Spr. ist Lycaste aromatica Ldl.

C. Barringtoniae Ldl. ist Lycaste Barringtoniae Ldl.

C. Harrisoniae Ldl. ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl.

C. jugosus I*dl. {Maxillaria jugosa Ldl.) (Fig. 52). Blätter breit ellip- tisch, 4 zu 12 cm etwa, in einem kurzen Stiel gefaltet. Blüten zu i 5 auf 10 15 cm hohem, von hellgrünen Deckschuppen bekleidetem Schafte, 5 8 cm ausgebreitet, fast glockig, Kelchblätter reinweiss, Blumenblätter auf weissem Grunde dicht purpurn strichfleckig, alle breit verkehrteiförmig, Lippe mit aufsteigenden, gestutzten Seitenlappen und aus breitem Stege fast kreisrundem, abwärts gebogenem Vorderlappen mit mittlerem un- bedeutendem Spitzchen und weichhaarigen purpurnen Querschwielen, auf weissem Grunde purpurviolett tuschfleckig und streifig. April, Juni.

C. jugosus X Zygopetalum crinitum ist Zygocolax Veitchii Rolfe.

C. jugosus X Zygopetalum leopardinum ist Zygocolax leopardinum Veitch.

C. palmifolius Ldl. ist Maxillaria palmifolia Ldl.

C. Parkerii Spr. ist Maxillaria Parkerii Hook.

C. parvulus Spr. ist Maxillaria parvula Hook.

C. placanthera Ldl. ist C. viridis Rchb.f. var.

C. racemosus Spr. ist Bifrenaria racemosa Ldl.

C. viridis Bchb. f. {Maxillaria viridis LdL M, cyanochnle Hffg.) Blüten hellgrün, Blumenblätter und Lippe mit violetter Zeichnung, sonst wie C. jugosus. Mai, Juni.

^ var. plaoanthera Ldl. {Maxillaria placanthera LdL) Blumenblätter schmäler, gelbgrün.

Digitized by

Google

Comparettia.

l6l

Comparettia Poeppig et Endlicher.

(Jonopsideae 325,)

Brasilianische Baumbewohner mit kleinen, flach gedrückten Schein- knollen und je einem derben , gekielten Blatte auf der Knolle. Blüten in langhäng- enden, lockeren, vom Grunde der Knollen entsprin- genden Trauben, . langgestielt, das un- pare Kelchblatt und die beiden Blumen- blätter gleichgebil- det, die beiden seit- lichen kleineren Kelchblätter unter der Lippe schiffchen- förmig verwachsen,

nach hinten in einen langen Hohl- sporn verbunden, in welchem der feste Doppelsporn der Lippe steckt, Lippe nach vorn aus kur- zem, seitlich etwas aufgebogenem Ste- ge in eine breite, seicht zweispaltige Platte erweitert. Alle vier bekannten Ar- ten in Kultur, durch- weg interessante, farbenschöne For- men. Sie werden am Kork kultiviert, verlangen viel Wär- me und vertragen

keine Trockenperiode, während der Triebentwickelung wollen sie sehr feucht gehalten sein.

Stein's Orchideenbuch. tl

Fig. 52. Colax jugosus.

Digitized by

Google

l62

Comparettia. Coralliorrhiza.

Fig. 53. Comparettia macroplectron.

C. ooooinea Ldl. Blätter unterseits rotbraun. Blüten zu 3 7, leuchtend Scharlach mit orangegelbem Lippenfleck, Sporn etwa 3 cm lang. November,

Dezember.

C. faloata Ldl. Der vor- stehenden in der Form gleich, dagegen ist die Blütenfarbe dunkelrosa, die Lippe aus kar- minrotem Zentrum violett ge- streift mit rosaem Rande. No- vember, Dezember.

C. maoropleotron Rohb. f. (Fig. 53). Blütentrauben aufrecht oder überhängend. Blüten dunkelrosa mit purpurnen Spritzflecken, Lippe fast kirschrot mit dunklerer Fleckzeichnung. Juli, August.

C. speoiosa Bohb. f. Blüten grösser (bis 5 cm), hellorange mit einem zimmt- braunen Fleck, Lippe aus hoch orange- gelbem Grunde leicht zimmtbraun. Sporn feinhaarig, bis 5 cm lang. Oktober. Conchidium Griff, ist Eria Ldl.

Coralliorrhiza i?. Br.

(Liparidinae 165.)

Ausgesprochene Saprophyten d. h. im faulenden Laube lebend, bald im Laub- oder Nadelwald, bald auf Torfwiesen. Von den zwölf Arten, welche die nördliche ge- mässigte Zone bewohnen, ist keine kultur- wert und die Kulturversuche bestehen vor- läufig darin, dass die ausgegrabenen Rhizome im Garten langsam absterben, höchstens noch einmal austreiben. In dieser Weise wird der Kuriosität wegen zuweilen „kultiviert** :

C. innata R. Bp., (Fig. 54) die Art der deutschen Nadelwälder. Rhizom unter- irdisch, korallinisch starr verzweigt, ohne jede Spur von Wurzelbildung. Aus den jungen Rhizomendcn schiesst blattlos der rötlichbraune, von fast gleichfarbigen Schei- den umschlossene Blütenschaft 10 15 cm hoch auf und trägt an der Spitze einige kleine, rötlichgelbe Blütchen von ganz unscheinbarem Aussehen. Cordylesfylis Falc. ist Qoodyera R. Br.

^'iS- 54* Coralliorrhiza innata.

Digitized by

Google

Coryanthes. jß^

Coryanthes Hook.

(Gongorinae 258.)

Baumbewohner des tropischen Zentral- und Südamerikas, bisher vier Arten bekannt. Scheinknollen schlank mit i 2 immergrünen, grossen, vielnervigen Blättern. Blüten hängend, einzeln oder in armblütigen Trauben, gross bis sehr gross und von wunderbarem Bau. Die beiden seitlichen Kelchblätter sehr gross, das unpaarige kleiner, Blumenblätter schmal und klein, Lippe mit dem Fusse der Säule fest verwachsen, zunächst stielrund, schräg aufsteigend und an dieser Stelle zwei kurze Zapfen oder Höcker (Pleuridium) bildend, welche reichlich Honig absondern, dann geht der stielrunde Steg nach oben in eine fingerhutförmige Kappe über und setzt sich, in dieser fast im rechten Winkel nach unten abbiegend, in einen dicken Fleischwulst um, welcher sich in einen häutigen, haubenförmigen nach innen und oben offenen dreilappigen Helm oder besser Beutel ver- breitert, der als Auffangegefäss für den abtropfenden Honig der Pleuridien- zacken dient. Dieser Honig tropft unmittelbar nach dem Aufblühen so massenhaft ab, dass der Beutel in wenigen Stunden überfliesst. Die fleischige, gerade oder wellig gebogene Säule wird teilweise von diesem Beutel umschlossen. Die Blüten riechen widrig, oft an faulende Stoffe erinnernd.

Der Honigsammler steht jedenfalls in der Heimat in unmittelbarer Beziehung zur Befruchtung der Pflanze. Durch die wunderbare Form, merkwürdige Farbe und Grösse der Blüten gehören die Coryanthes für den Orchideenliebhaber zu den interessantesten Arten. Sie machen bei ausreichender Wärme absolut keine Kulturschwierigkeiten und werden am Holz oder im durchbrochenen Kasten in vollem Lichte hängend kulti- viert, ohne wirkliche Trockenperiode, dagegen können sie zur Ruhezeit kühler gehalten werden.

C. Albertina« Karsten gehört zu C. maculata Hook.

C. Bungerothii Bolfe. Blüten ausgebreitet 20 zu 30 cm messend, die grössten der sonderbaren Gattung und vielleicht die grössten Orchideen- blüten überhaupt. Kelchblätter zurückgeschlagen, fast eiförmig, hellgrün- lichweiss, hellrot punktiert, Blumenblätter schmäler, fast reinweiss mit grösseren und zahlreicheren hellroten Punkten. Der dicke Lippenarm gefaltet , hellorangegelb , Fingerhut aussen orangegelb, innen purpurrot, der eimerartige Helm perlmutterweiss , aussen karmoisinrot überlaufen, mit zurückgebogenen Seitenlappen. Mai, Juni, Centralamerika.

C. Fieldingii Lindl. Blüten ausgebreitet bis 30 cm Querdurchmesser bei 16 cm Höhe, die grossen ursprünglich fast eiförmigen Kelchblätter zurückgeschlagen, fledermausflügelartig gefaltet, Blumenblätter linear, zu- rückgeschlagen, die ganze Blüte bräunlichgelb mit zimmtbraunen Schmitzen und Flecken. Der dicke Lippenarm 5 cm lang, der Fingerhut bei 6 cm

II* Digitized by V^OOQIC

i64

Coryanthes.

Durchmesser etwa 5 cm hoch, nach aussen seidenhaarig, oben kahl, aus ihm hängt am 8 cm langen Träger der etwa 6 cm im Innern breite und ebenso hohe Helm oder Haube herab, welcher gegen die Säule hin in drei fleischige Lappenenden, von denen der mittlere, aufrecht stehende, die Säule berührt, während die spitzigen Seitenlappen hängend sind. Die fleischige Säule ist 8 10 cm lang, im vorderen Drittel so zurückgebogen, dass sie wie ein Taubenkropf aufbläht, an der Spitze ist sie zweiarmig

und in der Gabel sitzen die Staubbeutel. Mai, Juni. 1842 wahrscheinlich von Vene- zuela — in England einge- führt.

C. maoranthaHook. (Gon- gora macrantha Hook.) Blüten halb so gross wie von C. F i e 1 d i n g i i , hellgelb mit roter Zeichnung, die Lippe und der Helm orange mit braun, der Fingerhut ist fast halbkuglig, ganz flaumhaarig, der Helm tiefer als von F i e 1 - dingii. Mai, Juli. Caracas, C. maculata Hook. (Fig. 55.) Blüten ausgebreitet 15 cm, zu 5 10 in langer Traube. Kelchblätter aus dem Eiför- migem schief- dreieckig mit eingedrehter Spitze, weisslich- gelb mit violettem Anhauch, Fingerhut der Lippe ebenso gefärbt, der Helm aussen mehr violett angelaufen, innen auf dem hellen Grunde dicht violett grossfleckig. Juni, August. Demerara.

vap. Albertinae Karat. Blüten grösser, rcingelb mit karmin, Finger- hut weiss mit leuchtend rosa, Helm auf gelblichem Grunde satt karmin gezeichnet. Venezuela, (ist die schönste Form und war früher in Deutsch- land vielfach in Kultur,)

var. Farkerii Hook. Blüten mattgelblich mit purpur, Fingerhut •trüb purpurn, Helm mit purpurnem Mittelstrich, innen purpurfleckig.

Demerara.

- var. punctata Ldl. {Gmigora punctata Ldl) Blüten hochgelb mit ziegelroten Punkten übersät, Fingerhut gelb mit orange Punkten, Helm mattgelb mit ziegelroten Punkten.

^ig* 55* Coryanthes maculata.

Digitized by

Google

Coryanthes. Corycium. Cottonia. Cryptochilus. ißc

C. speoiosa Hook. (Gongora speciosa Hook.) Blüten ausgebreitet 15 cm, einzeln oder zu 2 4, Kelchblätter fledermausflügelartig zurück- geschlagen, trüb gelbbräunlich mit blutroter Mittellippe, Fingerhut bräun- lich-blutrot, Helm gelbbraun mit blutrotem Anflug. April Mai. Brasilien.

Corycium Swartz.

(Corycieae 50.)

Von den zehn am Kap heimischen Arten dieser Erdorchideen, wird hin und wieder in England kultiviert:

C. orobanohoides Sw. Wurzelknollen rundlich, Blätter sichelförmig, Blütenschaft bis 30 cm hoch, im untern Teile beblättert, Blüten klein, in dichter cylindrischer Ähre, fast geschlossen, gelb mit leuchtend roter Tuschzeichnung, Blumenblätter sackförmig, Lippe wenig hervorragend, zweilappig, die Lappen zweispaltig, spitzzipfelig. Mai, Juni.

Corydandra Rchb.f. ist Galeandra LdL

Crocodylanthe Rchb.f, ist Pleurothallis R, Br.

Cranichia luteola Sw, ist Polystachya luteola Ldl.

Crepidium Bl. ist Microsfylis Nutt,

Crinonia carnea Bl, ist Pholidota carnea Ldl,

Criosanthes Raf, ist Cypripedilum L

Cottonia Wight.

(Aeridcae 378.)

Von den beiden Arten ist nur zuweilen in Kultur: C. pedunoularis Bohb. f. {C, macrostachya Wight. Vanda peduncii- laris Ldl) Ahnelt in der Tracht der Vanda tricolor. Blüten süss- duftend, in bis meterlanger achselständiger Traube zu 6 12, ausgebreitet bis 8 cm gross, dickfleischig, gestielt, gelbgrün, Kelchblätter breit verkehrt- eiförmig, Blumenblätter fast lanzettlich, Lippe flach, fest, spornlos, aus schmalem Stege halbkreisrund, vorn ausgerandet, tief purpurn mit gelbem, stellenweis haarigem Saum. Mai, Juli. Ceylon. Cryptocentrum Bnth, ist Mystacidium Ldl,

Cryptochilus WalL

(Glomerinae 180.)

Von den beiden Arten, im Himalaya heimisch, ist mitunter in Kultur : C. sanguineus Wall, mit schlanker Scheinknolle, zwei derben breit- elliptischen Blättern, kleinen, in zweizeiliger Traube stehenden, scharlach- roten, am Rande der Blätter violetten Blüten, deren Kelchblätter zu einer unten kinnbildenden, oben kurz dreilappigen Röhre verbunden sind, in welcher die schmalen Blumenblätter und die schmale Lippe eingeschlossen

Digitized by

Google

1 66 Cryptochilus. Cryptophorantbus.

sind. Mai, Juni. Khasyaberge, Sylhet. Unbedeutende Art des temperierten Hauses, besser im Topf als am Kork gedeihend.

Cuitlansina pendula Uave et Lex. ist Odontoglossum citrosmum LdL

Cyathoglottis Poepp. Endl. ist Sobralia R. P,

Cybele Falc. ist Piatanthera L 0. Rieh.

Cryptophoranthus Rodr.

(Pleurothallidinae 183.)

Von den acht Arten, welche im tropischen Amerika, von Brasilien nordwärts bis zu den westindischen Inseln, als Baumbewohner vorkommen, sind nur die nachstehenden zwei in Europa in Kultur und auch nur in engen Kreisen. Die kürzeren oder längeren aufrechten Stämmchen stehen meist gedrängt und tragen auf kurzem Stiele je ein ledriges, festes Blatt. Blüten einzeln oder zu 3 5 auf hohem Schaft, nur in einen schmalen Spalt sich öffnend, indem die seitlichen Kelchblätter miteinander vollkommen Schiffchen- oder kappenförmig verwachsen sind und das obere Kelchblatt mit seiner Spitze auf kürzere oder längere Fläche mit der Spitze dieser Verwachsung fest verbunden ist. Im unteren Drittel wölbt das obere Kelchblatt sich halbkreisförmig so weit empor, dass ein breiter Spalt zwischen ihm und den frei gebliebenen Rändern der seitlichen Kelchblätter entsteht. Die Blüten erinnern durch diese eigenartige Verwachsung ent- fernt an einen skelettierten Vogelkopt, daher der Name „Vogelkopf- Orchidee." Blumenblätter und Lippe auf winzige Gebilde reduziert, wie bei den Masdevallien, mit denen auch die Kulturweise gemeinsam ist.

Cr. atropiurpureuB Bolfe. (Specklinia atropurpurea LdL Masdevallia fenestrata LdL Pleurothallis atropurpurea LdL Pleurothallis fenestrata hört.) Lockerrasig, Stämmchen aufrecht, 3 4 cm hoch, i 2 blättrig, Blätter etwa 6 cm lang, länglich -stumpf, steif aufrecht. Blüten meist einzeln auf etwa 10 cm hohem Schaft, 3 cm lang, schwarzpurpurn mit dunklerer Zeichnung, das obere Kelchblatt links und rechts gewissermassen ein Fenster mit den verwachsenen Kelchblättern bildend. Juni Oktober. Jamaica.

Cr. Dayanus Bolfe. {Masdevallia Dayana Rchb.f.) Lockerrasig, Stämmchen drehrund, 2 3 cm hoch mit je einem langgestieltem, ei-ellip- tischem, ledrigem, gekieltem, zugespitztem Blatte. Blüten zu i 5 auf 20 cm hohem Schaft, 4 5 cm lang, gelbbräunlich, mit in regelmässigen Längslinien stehenden, meist viereckigen rotbraunen Flecken, das obere Kelchblatt nur mit der Spitze den kappenartig verwachsenen beiden anderen Kelchblättern angewachsen, sonst einen grossen, sich im unteren Drittel bis auf einen cm erweiternden Spalt offen lassend. Mai Juli. Brasilien.

Cyclosia maculata Klotzsch ist Mormodes pardinum Batem.

Digitized by

Google

Cycnochcs. 1 67

Cycnoches LdL

(Catasetinae 245.)

Im ganzen Ansehen gleichen diese amerikanischen Baumbewohner Catasetum und auch die Blüten treten wie bei jener Gattung in drei auch äusserlich verschiedenen Formen auf: rein weiblich, rein männlich oder mann-weibig gemischt. Zuweilen finden sich zwei, selbst alle drei Blüten- formen an einer Pflanze, ja sogar in einem Blütenstande. Allerdings ist der Formenunterschied der verschiedenen Geschlechtsblüten nicht so gross, wie ihn die Catase tu märten zeigen. Die Kelch- und Blumenblätter sind unter sich gleich geformt, auseinander spreizend und sogar zurück- gebogen, diejenigen der männlichen Blüten sind fast doppelt so breit, dabei aber nur unwesentlich länger, als die der weiblichen Blüten. Die nach oben stehende Lippe der männlichen Blüten ist mehr oder minder herzförmig, ungekielt oder mit zwei kurzen Seitenlappen, oft etwas nach innen vorgewölbt, die der weiblichen Blüten trägt auf kurzem, dünnen Stiele innen eine schüssel- oder becherförmige Ausbreitung, welche mit fleischigen, kurzfingerförmigen Anhängseln besetzt ist und einen kurzen Endlappen trägt. Säule ohne seitliche Anhängsel, in den männlicken Blüten kurz und schlank, in den weiblichen drei- bis viermal länger, dünn und fast halbkreisförmig gebogen. Die mann-weibigen Blüten halten in der Form genau die Mitte zwischen diesen beiden Extremen.

Die Kultur ist dieselbe wie von Catasetum. Alle Arten sind für den Sammler hochinteressant, meist aber auch gärtnerisch verwertbar.

C, aiireum Ldl. „Goldener Schwan** der englischen Gärtner. Blüten in langhängenden Trauben , 6 8 cm ausgebreitet , Kelchblätter lanzettlich-flach, Blumenblätter an der Spitze zurückgebogen, (weibliche) Lippe mit kreisrunder Schüssel, aus deren Fingerbesatz zwei Lappen weit vorragen, die ganze Blüte rein goldgelb. Juli, August. Central- Amerika. Die männliche Form noch unbekannt.

C. barbatum LdL ist Polycycnis barbata Rchb.f.

C. ohloroohilon Klotzsoh (Fig. 56) ist die männliche Form einer dem C. ventricosum sehr nahe stehenden Art und kaum noch in Kultur.

C. Egertonianum Bat. ist die weibliche Form von C. ventricosum.

C, Loddigesii Ldl. Scheinknollen bis 20 cm hoch, Blütenschaft aus deren oberem Ende entspringend, lang überhängend mit 6 10 weitaus- gebreiteten Blüten von reichlich 20 cm, die seitlichen Kelchblätter breit- lanzettlich, das unpaare schmal - linear , alle hellgelbgrün mit zahlreichen zimmtbraunen Flecken, Blumenblätter schmal - eiförmig, leicht seitlich ge- krümmt, hellgelbgrün, nach den Spitzen braun überlaufen, Lippe aus schmalem Stege eiförmig zugespitzt, weisslich-rosa mit braunroter Fleck- zeichnung, vorn und an den Seiten gelbgrün mit braunroten Punkten. Säule schlank, halbkreisförmig, aus violettem Grunde gelbgrün, violett-

Digitized by

Google

i68

Cycnoches.

schwärzlich punktiert. Juli, August. Surinam. Diese Form ist die männ- liche Pflanze, von ihr im ersten Anblick sehr verschieden ist die weibliche

Fig. 56. Cycnoches chlorocbilon.

var. maculatum Ldl. Blumenblätter schmäler, hellgelbgrün mit brauner Fleckzeichnung, Lippe aus schmal-lanzettlichem Stege in eine runde flache Schüssel erweitert, welche an jeder Seite fünf fleischige Fingerzacken trägt alles gelbgrün mit braun und sich nach vorn in ein ganz

Digitized by

Google

Cycnoches. 1 5g

hellgrünes, zurückgebogenes Hörn fortsetzt, welches in ein dünnes, lanzett- liches Plättchen, weiss -rosa mit drei braunroten Punkten, endigt. Säule ganz dünn, sehr lang und in Dreiviertelkreisbogen gekrümmt. Juni, Juli. Caracas, Mexiko.

C. maculatum LdL ist C. Loddigesii LdL var.

C. musciferum LdL ist Polycycnis muscifera Rchb, f.

C. pentadaotylon Ldl. ist die mann-weibige Form von C. ventrico- sumBatem.

C. Stelliferum Lodd. ist eine hellgrüne Form von C. ventricosum.

C. ventricostim Batem. blühte in Skinners Orchideenkultur in beiden Blütenformen an einer Pflanze. Die männliche Blüte, das eigentliche C. ventricosum, erscheint nach dem Abfallen der Laubblätter aus den obersten Blattachseln der bis 25 cm langen Scheinknollen erst an kurzen, wagerechten, dann überhängenden Trauben von 4 7 duftenden Blüten, deren jede etwa 15 cm ausgebreitet misst. Alle Blumenblätter lanzettlich, mit rückwärts gebogenen Spitzen, hellgrün, die ungeteilte weisse Lippe ist kurz genagelt, die Platte gewölbt, zugespitzt, da wo sie der Säule ansitzt, durch eine schwarze Schwiele markiert. Juni August. Guate- mala.

Die als C. Egertonianum Batem. beschriebene weibliche Blüte wurde , wie schon hervorgehoben , an derselben Scheinknolle , sogar in derselben Blütentraube mit C. ventricosum in der Kultur beobachtet. Die vielblütige Traube ist hängend, die Blüten messen nur 8 10 cm aus- gebreitet, alle Blütenblätter spitz -eiförmig, aussen grünlich, innen violett- chokoladenbraun , Lippe grün mit violettbraun, aus kurzem, gedrehtem Fusse sich in einen flachen Teller erweiternd, dessen violettbrauner Rand jederseits fünf ebenso gefärbte fleischige Finger und einen kurzen, spatei- förmigen Mittelfortsatz trägt. Juni August. Guatemala.

var. Stelliferum Lodd. Grundfarben der Blüten hellgrün, hell- braun gezeichnet.

Als mann-weibige Blüte gehört hierher noch C. pentadactylon LdL, dessen Blütentrauben fast aufrecht stehen und 3 5 grüne, braun- gezeichnete Blüten tragen, welche im Bau zwischen C. Egertonianum und ventricosum stehen. Es blühte in Veitchs Gärten zuerst, die Pflanze stammte ohne genaueren Standort aus Brasilien.

C. Warsoewiozii Bohb. f. gehört in den Geschlechtsformenkreis (mann- weibig) von C. chlorochilon, scheint aber nie in Kultur gewesen zu sein.

Cylindrolobus Bl, ist Eria Ldl.

Cylindrochilus Tim. ist Sarcochilus R. Br.

Digitized by

Google

I yo C3nnbidium.

Cymbidium Sw.

(Iridorchis Bl.) (Cymbidiinae 303.)

Die fleischigen, dicken Wurzeln tragen den zu einer meist nur kurzen, seitlich zusammengedrückten Scheinknolle angeschwollenen Stamm. Die vorwiegend oberirdischen, zuweilen aber sehr tief, fast unterirdisch, sitzen- den Knollen sind völlig eingehüllt in die Scheiden der unter und auf der Knolle stehenden riemenförmigen , derben , immergrünen Laubblätter. Die Blütenstände entspringen aus den untersten Achseln der Knollen und entwickeln sich zu aufrechten oder hängenden, oft sehr reichblütigen Trauben. Kelch- und Blumenblätter sind fast gleichgeformt, abstehend, die seitlichen Kelchblätter zuweilen undeutlich kinnbildend. Lippe drei- lappig, mit aufrechten, hohen Seitenlappen und meist spitzherzförmigemi gradem oder zurückgeschlagenem Mittellappen, oft sind Längsschwielen vorhanden.

Fast alle Cymbidien lieben Wärme und gedeihen am besten in grossen, flachen, gut drainierten Gefässen, hoch gepflanzt in einer Mischung grob- brockiger Haideerde, ebensolchem Rasenlehm und Sphagnum. Während der Entwickelung reichlichst Wasser, nach der Blüte sparsam, aber ohne wirkliche Trockenzeit.

Pfitzer teilt die 30 Arten, welche im tropischen Asien, Afrika, Australien und Neukaledonien heimisch sind, in folgende drei Gruppen:

a) Iridorchis Bliune. Knollen oberirdisch, deutlich, Blütenstand viel- blütig, überhängend, z. B. C. L o w i a n u m R c h b. f.

b) Erecta Pfits. Knollen oberirdisch, undeutlich, Blütenstand steif aufrecht, z. B. C. eburneum Ldl.

c) Pendula Pütz. Knolle fast unterirdisch, Blütenstand hängend, z. B. C. pendulum Sw.

C. affine Griff. Blütenschaft steif aufrecht, Blüten sehr duftend, etwa 5 cm, Blumenblätter weiss, Lippe weiss, vorn karminfleckig, ebenso im Schlünde, welcher drei goldgelbe Schwielen trägt. Februar, März, Ost- indien.

C. aloifolium Sw. {Epidendrum aloaefolium L.) 1790 schon aus China eingeführt und früher viel kultiviert, heute fast überall durch neuere, schönere Arten verdrängt. Blüten in hängenden Trauben zerstreut, wohl- riechend, Blumenblätter gelbgrün oder weissgelblich mit purpurnem Mittel- streif, Vorderlappen der Lippe zurückgerollt, gelbweiss mit dunkelpurpur. April.

C, altissimum Sw, ist Oncidium altissimum Sw.

C. bambusifolium Sw. ist Arundina bambusifolia Ldl.

C. bicolor Ldl. gleicht im Wuchs und in der Blütenfarbe ganz

Digitized by

Google

Cymbidtiim. I y I

C. aloifolium, aber die Lippe ist nicht flach, sondern sackartig aus- gehöhlt. Ceylon.

C. chinense Aul. ist C. ensifolium Sw.

C, coccineym Sw. ist Ornithidium coccineum Rchb.f,

C. Dayaniun Bohb. f. Blätter dick, schmal, bis meterlang. Blüten in sehr langen, hängenden Trauben, bis lo cm ausgebreitet, weissgelblich mit weinroten Mittelstreifen, Lippe weiss mit hellrotem Rande und Schmitz- flecken. April. Assam.

C. dependens Lodd. ist Cirrhaea dependens Rchb.f.

C. Devonianiun Faxt. Scheinknollen rundlich, Blätter lanzettlich, Blüten in langhängenden Trauben zu lo 20, 6 8 cm ausgebreitet. Blütenblätter grünlichgelb mit spärlichen hellpurpurnen Schmitzen, Lippe hellpurpum mit beiderseits je einem ganz dunkelpurpurnem Fleck. April, Mai. Ostindien.

C. ebumeiun Ldl. Dichtbuschig. Scheinknollen undeutlich, schmal. Blätter schlank, linear. Blütentrauben aufrecht, bis 20 cm hoch, meist nur wenige, aber grosse, schneeweise Blüten tragend, deren weisse Lippe ein goldgelbes Mittelband trägt. Lippe vorn stark gekraust. Februar April. Ostindien. Eine der schönen und dankbar blühenden empfehlens- werten Arten, welche schon in vielfachen Kulturformen auftritt z. B.

var. Philbriokianum bort. Blütenfarbe reinweiss, Lippenzeichnung hellgelb, Seitenlappen der Lippe rotgespritzt.

var. roseum bort. Die ganze Blüte rosa überhaucht, Lippe gold- gelb berandet auf rosaem Grunde.

var. Williamsianum Bobb. f. Lippe vorn und seitlich hell purpur- rot getuscht.

C. ebumeo X Lowianum Veitob hat die Tracht von C. eburneum, aber die Blüten sind blass-rosa, die Lippe kr^meweiss mit einer karmin- purpurnen Tuschzone und weissem Rande.

C. elegans Ldl. ist Cyperorchis elegans Bl.

C. ensifoliiun Sw. {Epidendrutn ensifolium L, C, sinense Aut. C. chinense Aut. Cymbidium fragans kort,) Blätter wurzelständig im dichten Busch ohne Scheinknollen, schmal schwertförmig, etwa i zu 20 cm, dunkelgrün. Blüten in aufrechter, bis 40 cm hoher, vielblumiger Traube, wohlriechend, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter linear-länglich, spitz, Kelchblätter weissgrünlich, Blumenblätter und die ungeteilte, länglich -stumpfe, vorn zurückgerollte Lippe weisslichgelb. August Oktober. China. 1780 nach England gebracht, heut fast verschwunden aus den Gärten. Kalthauskultur.

C. fragrans hart, ist C. ensifolium Sw,

C. giganteiun Wall. {Iridorchis gigantea Bl) Scheinknollen länglich- flaschenförmig, von den unten scheidenartig verbreiterten, festen, linearen, zweizeiligen, dunkelgrünen Blättern ganz verhüllt. Blütentraube vielblumig, überhängend, bis meterlang. Blumen gross, wohlriechend, gelbgrün mit

Digitized by

Google

172

Cymbidium.

purpurnen Schmitzen, Lippe fast goldgelb, dicht purpurstrichelig, zu- weilen mit hellrotem Saume. Oktober Februar. Nepal. C. giganteum v, Lowianum hört ist C. Lowianum Rchb.}.

C. gutiatum Ldl. ist Onci- dium luridum Ldl, var. gutta- tum Ldl.

C. Hookerianum Bohb. f. Scheinknollen undeutlich. Blätter lederartig, schmal, bis 60 cm lang, aufrecht, mit verbreitertem gelbgrünen Grunde. Blütenschaft auf- recht, nur oben überhängend, meterhoch. Blüten bis 1 5 cm

Durchmesser , gelbgrün , Lippe strohgelb mit tief fransig gewimpertem, hoch- gelbem Rande, Mittellappen vorn hell purpurn, gross- fleckig und mit zwei sammet- artigen, karminroten Rillen, Scitenlappen reichlich pur- purn gespritzt. April Juni. Sikkim Himalaya. Verlangt Kalthaus (+ 5 o) Behandlung; ein langaushaltender dank- barer Blüher.

C, Huttoni Hook. f. ist Grammangis Huttoni Bnth.

C. hyacinthinum Sw. ist Bletilla hyacinthina Rchb.f.

C. juncifolium W. ist On- cidium Cebolleta Sw.

C. javanioum Bl. ist kaum noch in Kultur. Die schlanken , kielartig flach- gedrückten Scheinknollen tragen 3 4 schmal lineare Blätter und eine armblumige kurze Ähre kaum 2 cm grosser weisslicher Blüten, deren Blätter linear sind, während die rotpunktierte Lippe leicht gekielt ist. September. Java. 0. lineare Sw. ist tsochilus linearis R. Br.

C. Lowianiun Bchb. f. {C. giganteum var. Lazvianum kort.) (Fig. 57, 58). In der Tracht dem C. giganteum sehr ähnlich, Blüten bis 10 cm gross,

^>g- 57- Cymbidium Lowianum.

Digitized by

Google

Cymbidium.

1/3

in sehr reichblütigen Trauben, gelbgrünlich mit zarten verlaufenden bräun- lichen Linien, Mittellappen der Lippe fast elfenbeinfarben, vorn mit einem kastanienbraunem, gelb gesäumtem Sammetfleck, die aufrechten Seiten- lappen lichtgelb. Februar bis Juni. Birma. Gut wachsend, dankbar blühend und sehr hübsch.

C. marginatum Ldl. ist Maxillaria tricolor Hook,

C. Mastersii Griff, ist Cyperorchis Mastersii Bnth.

Fig. 58. Cymbidium Lowianum.

C, hodosum Sw. ist ßrassavo/a nodosa Ldl.

C. ochroleucum Ldl. ist Camaridium ochroleucum Ldl.

C. Panshii Bchb. f. Dem C. eburneum sehr ähnlich, aber Schein- knollen schlank spindelig, Blüten süss duftend, meist zu drei auf auf- rechtem Schafte , rahmweiss , Lippe weiss mit goldgelbem Mittelband, welches im Vorderlappen hellorangegclb wird mit zahlreichen violett- purpurnen Spritzflecken. Juli August. Ostindien.

C. pendulum Sw. Knollen fast unterirdisch. Blätter dickledrig, tief gefurcht, schwertförmig, bis meterlang, Blütenschaft lang hängend, mit zahlreichen grossen hell gelbgrünen Blüten. Vorderlappen der Lippe vorn rosa mit zwei gelben Kämmen, Seitenlappen verwaschen dunkelrosa.

Digitized by

Google

1 74 Cymbidium. Cyperorchis.

Juli bis Oktober. Ostindien. Alte dankbare Topforchidee des Warm- hauses.

Tar. atropurpureum Hook. f. Blüten aussen gelbgrün, innen dunkel- purpurbraun, Lippe weiss mit rosaem Hauch, und Purpurspritzern, vorn breit gelbfleckig. Juni September. Philippinen, Borneo.

C, pictum Sw. ist Geodorum purpureum Ldl.

C, sinense Aut ist C. ensifolium Sw.

C. tesselatum bort, und C. tesselloides Sw. sind Vanda Rox- burghii R. Br.

C. tigriniun Parish. Scheinknollen klein, eirundlich, mit ledrigen, flach gerollten, länglich lanzettlichen Blättern von etwa 15 cm Länge. Blütenschaft aufrecht, meist dreiblütig; Blüten hell olivengrün mit roten Flecken, die stark gekrümmte Lippe tief dreilappig, der zurückgekrümmte, länglich spitze Mittellappen weiss mit karminroten Querünien, die auf- rechten Seitenlappen gelblich - weiss mit purpurnen Strichen. Juni, Juli. Tenasserim. Eigenartige aber wenige hervorragende Art.

C. tripterum Don. ist Coelia Baueriana Ldl.

C. triquetrum R. Br. ist Oncidium triquetrum Ldl.

C. umbellatum Sprgl. ist Cirrhopetalum Thouarsi Ldl.

C. utriculatum Sw. ist Govenia lagenophora Ldl.

Cyperorchis Blume.

(Cymbidiinae 302.)

Von Cymbidium nur verschieden durch die kaum verdickten Stämme, durch die am Grunde zusammengeneigten Blumenblätter und eine abweichende Anheftungsweisse der Pollenkörper, sonst weder in der äusseren Erscheinung, noch in der Kultur sich unterscheidend.

C. elegans Bl. {Cymbidium elegans Ldl.) Scheinknollen unterirdisch, kaum kenntlich. Blätter fast grasartig schmal. Blütentrauben langhängend mit zahlreichen, halbgeschlossen bleibenden, grünlichgelben, kleinen Blüten, deren Lippe innen blutrot gefleckt ist. August— Oktober. Nepal. Alte, heute kaum noch die Kultur lohnende Warmhausart.

C. üastersii Bnth. {Cymbidium Mastersii Grifft Dichtbuschig, Blätter schmal - schwerteiförmig. Blütenschaft aufrecht bis 30 cm, wenigblumig. Blüten mittelgross, süss mandelduftig, aus gelbem Grunde weiss. Schlund und Vorderteil der Lippe weissgelblich, rosa überlaufen und gefleckt. Oktober März. Ostindien.

var. albiun Bohb. f. Blüten reinweiss, sehr stark duftend.

var. superbum hört. Blüten fast reinweiss, Lippe zart rosa mit verschwindendem Gelb.

Digitized by

Google

Cypripedilum. 175

Cypripedilum L. em.

(Criosanthes Raf.)

(Cypripedilinae 3.)

Cypripedium, wie der Name fast allgemein gesprochen wird, ist falsch gebildet, es muss Cyripedilum heissen. Die Cypripedilumarten unserer Gewächshäuser aber werden heut überhaupt nicht mehr unter diesem Gattungsnamen von der Wissenschaft verstanden, sondern bilden die Gattung Paphiopedilum, unter welchem Namen also alle hier nicht aufgezählten, gewöhnlich mit Cypripedium bezeichneten Arten nachgewiesen sind.

Der wissenschaftliche Unterschied beider Gattungen ist ein einfacher, auch dem Laienauge leicht wahrnehmbarer. Alle echten Cypripedilum- arten haben in der Jugend, (in der Triebknospe am deutlichsten), einge- rollte Blätter, alle Paphiopedilum arten haben anfangs eingefaltete Blätter. Die beiden Gattungen stellen auch vollkommen verschiedene Kulturansprüche : alle Cypripedilum sind harte Pflanzen, welche unsere Winter im Freien aushalten oder doch eben frostfrei überwintern, alle Paphiopedilum sind wärmebedürftig, nur wenige ertragen die Winter- temperatur eines gemässigten Hauses (+ 5«), die meisten sind echte Warmhauspflanzen. Die Cypripedilen sind Erdorchideen, in der Heimat meist Wiesenpflanzen, welche einen humosen, tiefgründigen Lehm- boden lieben, die Paphiopedilen sind Waldpflanzen, welche Moos- kultur vorziehen. Fast alle Cypripedilen haben im Hochsommer abwelkendes Laub, stehen also winterkahl, alle Paphiopedilen sind immergrün.

Die Cypripedilen haben unterirdische, fast holzige, oft vielver- zweigte, narbig-knotige Wurzelstöcke, aus denen die stets unverzweigten Blatt- oder Blütentriebe im zeitigen Frühjahr hervorbrechen, nachdem sie als kurz kegelförmige, dicke, vielfach von Scheiden umhüllte Knospe über- wintert haben. Die meist grossen und zahlreichen Laubblätter sind viel- rippig, die Blüten endständig, einzeln oder in ganz armblütigen Trauben. Die Blütenhülle ist welkend, nicht abfallend. Die paarigen Kelchblätter (Sepalen) sind mit einander verwachsen, nur selten teilweise von einander spaltend, abwärts stehend, das unpaare, aufrecht stehende Kelchblatt ist meist breit und kräftig entwickelt. Die beiden seitlichen Blumenblätter (Petalen) sind meist schmal, oft lang gezogen. Die Lippe ist „schubförmig", daher „Frauenschuh, Venusschuh**, wobei man aber nicht an die elegante Schuh- form der heutigen Welt denken darf, sondern an eine fast sackartig plumpe Pantoffelform. Die Lippe ist nur von obenher mehr oder weniger weit offen. Auf der kurzen Säule, deren vorn abgestutztes Ende die breite dreiteilige Narbenfläche trägt, sitzt ein umgewandeltes Staubgefäss als

Digitized by

Google

176 Cypripedilum.

häutig-fleischiges, verschieden geformtes Staminodium auf. Die beiden entwickelten fruchtbaren Staubgefässe sitzen unterhalb der Spitze links und rechts an der Säule. Der Fruchtknoten ist meist lang und tief- furchig. Die Blüte ist stets von einem deutlichen Deckblatt gestützt. Die echten Cypripedilum werden eingeteilt in:

1. Arietina. Paarige Kelchblätter nicht miteinander verwachsen. C. arietinum R. Br.

2. Foliosa. Paarige Kelchblätter völlig verwachsen. Laubblätter zahl- reich, spiralständig; z. B. C. Calceolus.

3. Dyphylla. Paarige Kelchblätter verwachsen. Nur zwei sich gegen- überstehende Laubblätter. C. japonicum.

C. acaule B. Br. {C. humile Salisb) Etwa 20 cm hoch werdende, einem kleinen C. Calceolus sehr ähnliche Art, deren paarweise, breit- eiförmige Blätter fast grundständig sind, während die einzelnen Blüten auf blattlosem Schaft stehen, viel kleiner und heller rot sind, der offene Schuh rosa-weisslich gefärbt, mit dunkelroten Adern. Mai Juni. Nord- amerika.

C, album Aif. ist C. spectabile Sw, var.

C. arietinum B. Br. Schmal und spitz eiförmig-, glatt graugrün-blättrig, schlank, bis 30 cm hoch. Blüten zu i 3 in der Tracht eines kleinen C. Calceolus, aber der Schuh weiss, purpurrot gefleckt und geädert, die seitlichen Blumenblätter aufwärts gedreht, lang und schmal, weisslich, die unteren Kelchblätter vollkommen getrennt. Mai Juni. Nordamerika, besonders Canada, wo die Pflanze „Hammelkopf* heisst, weil die Blüte entfernt an einen Hammelkopf mit Hörnern und Ohren und einem Stirn- schopf ähnelt.

C. bulbosum L ist Calypso borealis Sw.

C. Calceolus L. (Fig. 59). Blätter breit eiförmig. Schaft vielblättrig, 30— 50 cm hoch, 1 3 grosse Blüten tragend. Kelchblätter und Blumen- blätter heller oder dunkler braunrot, die unteren Kelchblätter fast bis zur Spitze miteinander verwachsen, das obere eiförmig, lang zugespitzt, Blumen- blätter breit lanzettlich, gewellt oder wenig gedreht, Schuh hochgelb mit hellbraunroten Linien. Mai, Juni. Europa. Für ganz helle Buschpartien, an den Rand von Buschwerk und als Einzelpflanze auf Rasenplätze in der Wegnähe ausserordentlich zu empfehlende, ganz winterharte oder nur durch leichte Laubdecke zu schützende Staude. Im Freien liebt sie gips- haltigen Boden und auch im Garten ist sie für etwas Gips oder alten Mauerschutt sehr dankbar. Sie verlangt gutes, durchlassendes Erdreich und verträgt eher Schatten als brennende Sonne. Zu Bindereien oder sonstwie benutzte Blüten schneide man nicht zu tief am Boden ab, da die Pflanze dagegen empfindlich ist. Von allen ähnlichen Arten ihrer Verwandtschaft (californicum, parviflorum, pubescens) ist C. Calceolus weitaus die grösst-blumige und dadurch wertvollste.

Digitized by

Google

Cypripedilum.

177

C. oalifomioiun A. Gr. ist dem europäischen C. Calceolus sehr ähnlich, aber in allen Teilen kleiner und zarter. April, Mai. Californien.

C. canadense Mchx, ist C, spectabile Sw.

C. oandidum Willd. Blätter breit lanzettlich, Blüten mittelgross, einzeln auf bis 30 cm hohem Schafte. Kelch- und die gedrehten Blumenblätter hellweissgrünlich mit braunroten Adern und Streifen, Schuh länglich, aussen fast reinweiss, innen zartrosa geädert und braunpurpurn ge- sprenkelt. Mai bis Juni. Nordamerika, auf fetten Wiesen. Sehr hübsche Art mit die Blätter lang überragender Blüte. C.flavescens Red. ist C, pubescens W,

C. guttattim Swarts. Etwa 10 cm hohe, sehr zierliche Zwergart mit zwei breit - lanzettlichen Blättern und einzel- stehenden , mittel- grossen Blüten, Kelch- und Blumen- blätter kurz, grade, spitz, Schuh flach, fast kreisrund, zart- rosa , karminrot überlaufen. April. Russland, Sibirien. 1828 zum ersten- male in Kultur gebracht, gegenwärtig wieder sehr selten geworden.

C. hirsutum Mill, ist C. speciabile Sw.

C. humile Sa/, ist C. acaule R. Br.

C. japonioum Thbg. (Fig. 60.) Die beiden gegenständigen, fächer- förmigen, handtellergrossen, tiefgefurchten, am Rande gewellten Blätter sind etwa IG cm über dem Boden flach ausgebreitet. Aus ihrer Mitte erhebt sich auf unbeblättertem schlanken Schafte die einzelne, 10 15 cm grosse Blüte, deren Blätter hell gelbgrünlich mit braunroter Strich- und Fleck- zeichnung sind. Die seitlichen Blumenblätter sind eiförmig, kurz zugespitzt, nicht gedreht, am Grunde dicht rotbraun punktiert, am Rande spärlich gewimpert. Schuh aus kurzer Basis lang und breit gewölbt, mit fast bis an den Vorderrand gehender Mittelspalte, reinw^eiss oder rötlichweiss mit zartroter Aderung und ebensolchen Tuschflecken. April Juni. Japan.

Stein 's Orchideenbuch. 12

^ig* 59- Cypripedilum Caleolus.

Digitized by

Google

178

Cypripedilum.

Die Art verlangt bei uns Kalthauskultur, durchlassenden Lehmboden mit Haidebrocken und reichlich Wasser während der Vegetation. Sehr kultur- werte, hochinteressante Orchidee.

C. macranthiun Swarts. Blätter spitz eiförmig, Blütentrieb bis 30 cm

Fig. 60. Cypripedilum japonicum.

hoch, meist einblumig. Blüte gross, Kelch- und Blumenblätter breit lan- zettlich, hellrosa- purpurn, Schuh bauchig- aufgeblasen, leuchtend rosa mit weissem Innengrunde und zuweilen dunklerer Aderung. Mai, Juni. Sibirien, besonders in den südlichen Berglandschaften. Prächtige, ganz harte Art für Steingruppen und Topfkultur.

Digitized by

Google

Cypripedilum.

179

C. montanum Dougl. steht dem C. spectabile sehr nahe, ist aber kleiner, fast reinweiss und hat viel längere, schmale Kelchblätter. April, Mai. Californien.

G. parviflonun Salisb. Im wilden Zustande angeblich höher als C. Calceolus, in der Kultur sahen wir es immer nur als schlanke Pflanze von 30 40 cm mit auffällig schmalen, feinhaarigen Blättern und einzelstehenden, nur mittelgrossen, stark duftenden Blüten von hell rosa- brauner, gelbstreifiger Farbe der locker gedrehten, langen Kelch- und Blumenblätter und fast rein goldgelbem Schuh. April, Mai. Nordamerika, feuchte Moosgründe.

C. pubesoens Wllld. (C. flavescens Red,) Kräftige bis, 40 cm hohe, in allen Teilen sammtig beklei- dete Pflanze mit breit eiför- migen Blättern und einzeln oder zu drei stehenden purpurbrau- nen Blüten mit- leuchtend hell- gelbem , purpurn geädertem, breitem Schuh. Mai, Juni. Nordamerika.

C, Reginae Walt ist C. spec- tabile Sw.

G. spectabile Swartz. [C. canadense Mchx, C. hirsutum MilL, C, Reginae Wa/L) (Fig. 61). Dichtbuschig, 30 50 cm hoch, Blätter zartflaumig, handgross, breit eiförmig. Blüten zu i 5, gross, freitragend, Kelch- und Blumenblätter länglich eiförmig,

reinweiss, Schuh breit, bauchig-aufgeblasen, zart rosapurpurn mit schmälerer oder breiterer weisser Zeichnung. Mai, Juni. Nordamerika. Wohl die am leichtesten wachsende nordamerikanische Art, die in mildem Lehm- boden, halbschattig, enorme Dimensionen annimmt und ganz winterhart ist. Die Rhizome wollen nur etwa 10 cm hoch liegen und müssen von Zeit zu Zeit frisch überschüttet werden, da sie nach oben rücken. Für grosse Steinpartien, aber auch als Frühlings-Rasenschmuck, ausgezeichnet.

var. album Sweet. Blüten grösser als an der Urform, reinweiss, auch die Lippe reinweiss.

C. ventriooBtim Sw. Stengel beblättert , 30 cm hoch , zweiblumig, Blüten gross, dunkelpurpurn, Lippe rotpurpurn, gelb gesäumt, länglich, Kelch- und Blumenblätter lang - lanzettlich. April, Mai. Sibirien.

Gyrtoohiltim H. B. K. ist eine Unterabteilung der Gattung O n c i d i u m (siehe dort) und umfasst u. a. die Arten O. concolor, leucochilum,

Fig. 61. Cypripedilum spectabile.

12*

Digitized by

Google

1 8o Cyrtopera. Cyrtopodium.

maculatum und zebrinum, ausserdem gehen aber auch Arten von Odontoglossum als Cyrtochilum.

Cyrtochilum citrinum H. B. K. ist Oncidium concolor Hook.

Cyrtochilum bictoniense Batem. ist Odontoglosum bictoniense Ldl.

C. Karminskii Ldl. ist Odontoglossum laeve Ldl.

C. pardinum Hook, ist Odontoglossum pardinum Ldl.

Cyrtopera Ldl. wird von B e n t h a m und H o o k e r mit der Gattung Cyrtopodium, von Pfitzer mit Eulophia vereinigt. Die an eine Bletia erinnernden Pflanzen sind kaum ausserhalb botanischer Gärten in Kultur und auch wenig beachtenswert. C. flava Ldl. hat grosse, faltige, grund- ständige Blätter, aus denen sich ein bis meterhoher Blütenschaft mit ge- drängt stehenden, mittelgrossen, buttergelben, fast regelmässigen, kurz gespornten Blüten, deren kurz abgestumpfte Lippe blassgelb ist, erhebt. C. sanguinea Ldl. hat ähnliche, kleine Wurzelblätter, Blütenschaft etwa 50 cm hoch mit einer kurzen Ähre purpurroter Blüten von 4 5 cm Durchmesser, deren Lippe einen weissen, rosa gesäumten Mittellappen und kurze, rosae, dunkler gefleckte Seitenlappen trägt. Beide Arten stammen vom Sikkim Himalaya, blühen vom März an und verlangen die Kultur der Bletia-Arten.

Cyrtopodium R. Br.

(Tylochilus Nees.)

(Cyrtopodiinae 240.)

Wenige, im tropischen Amerika einheimische Arten mit hohem, schlankem, fast fleischigem Stamme, welchen die Scheiden der in einen Stiel verschmälerten, langen, vielfach kielfaltigen, in der Trockenzeit ab- fallenden Blätter umfassen. Blütenstand aus dem jungen Triebe und vor dessen Entwickelung treibend, aufrecht, rispig vielblumig. Blüten ausge- breitet mit spreizenden oder zurückschlagenden Blumenblättern und frei vortretender Lippe. Kelch- und Blumenblätter fast gleich, aus schmalem Grunde schmäler oder breiter eiförmig. Lippe dreilappig, mit schmalem Nagel einer frei nach unten vorstehenden Spitze des Säulenfusses an- sitzend, Seitenlappen aufgebogen, die Säule einschliessend, Mittellappen aus schmalem, nach unten gebogenem Stege sich in eine schüsseiförmig vertiefte Platte wagerecht vorstreckend.

Alle Arten verlangen sehr geräumige Töpfe mit lehmhaltiger Haide- erde oder Sphagnum mit Lehmboden (Wiesenlehm) gemöngt, gute Drainage und während der Entwickelung möglichst hohe Temperaturen und möglichst viel Wasser. Auch in der Ruheperiode darf keine volle Trockenheit und keine niedere Temparatur eintreten. Die mächtigen, noch seltenen Pflanzen werden als sehr kulturwert bezeichnet. Aus den fleischigen Knollen- stämmen wird in der Heimat ein gut klebendes Gummi gewonnen.

Digitized by

Google

Cyrtopodium. Dendrobium.

I8l

C. Andersoni B. Br. Stämme bis i Vj "i hoch, gedunsen - langspindelig, mit zerstreuten, lang lanzettlichen, vielfaltigen Blättern. Blütenschaft bis meterhoch, rispig verzweigt, mit zahlreichen 8 lO cm grossen, grünlich- gelben Blüten, deren Lippe leuchtend gelb ist. Mai Juli. Westindien, Brasilien.

C. oardioohilum Ldl. Kleiner und schlanker als die vorstehende Art. Blüten 5 8 cm, hellgelb mit goldgelber Lippe. Mai, Juni. Brasilien.

C, flavum hört, ist Cyrtopera flava Ldl,

C, Legerianum hört, ist C, punctatum Ldl, var,

C. pimotatumLdl. {Epidendr um puncta- tum Ldl.) Stämme schlank -cylindrisch, 6o 8o cm hoch, mit nach oben kronen- artig zusammengedrängten , schmal-lan- zettlichen Blättern. Blüten in meter- hoher Rispe, über lo cm gross, hell- gelb mit roten Spritzflecken. Lippe sattgelb mit purpurrotem Saume. April, Mai. Westindien, Brasilien.

var. St. Legerianum Bohb. f. Blüten dunkelgelb mit braun. Am Grunde des Blütenschaftes lang hängende, grün- braune Deckschuppen.

C. St. Legerianum Rchb,}. ist C. punctatum Ldl. var.

Cyiherea Sal. ist Calypso Sal.

Cytheris Ldl. ist Nephelaphyllum Bl.

Decaisnea Brgn. ist Prescottia Ldl.

Fig. 62. Cyrtopodium Saint Legerianum.

Dendrobium Sw.

(Actinia Griff*. Ceraia Lour. Desmotrichum Bl. Dichopus Bl. Onychium Bl. Pedilonum Bl.)

(Dendrobiinae 277.)

Die weit mehr als dreihundert Arten sind in der äusseren Tracht sehr verschieden. Bald ist eine eingliedrige Scheinknolle vorhanden, bald ist die Luftknolle zu einem vielgliederigem schlankem oder irgendwie ver- dicktem Stamme ausgebildet. Die meist kurzen Blätter sind gegliedert und die Spreite fällt meist während der Trockenheit ab. Die Blüten stehen bald einzeln, bald zu zwei oder mehreren an den Knoten der Stammglieder, bald in dichten hängenden Trauben oder in aufrechten Rispen. Blütengrösse und Färbung ist ungemein wechselnd und ebenso die äussere Form der Blüte, deren charakteristischer Bau das obere Kelch-

Digitized by

Google

1 32 Dendrobium.

blatt frei zeigt, während die beiden seitlichen mit dem Fuss der Säule entweder ein Kinn bilden oder eine spornähnliche, hohle Aussackung. Die Lippe ist dem Säulenfuss beweglich angegliedert, aber nur mit ihrem mittleren Grundteile, die Seitenränder sind immer frei. Die Form der Lippe, besonders des Mittellappens, ist eine ausserordentlich wechselnde. Die kurze Säule trägt die ausserordentlich locker anhängende, nur mit einem zarten Fädchen in der Mitte ihres Rückens befestigte, bewegliche Anthere, welche vier anhangslose Pollenmassen bedeckt.

Die Dendrobien sind sämtlich Kinder der alten Welt. Die Haupt- masse der Arten ist im tropischen Asien und dessen Inselwelt einheimisch, aber auch Japan, Australien und die Südseeinseln beherbergen eine Anzahl Arten, während in Afrika und Amerika die Gattung Dendrobium keine Vertreter hat.

In der Heimat sind alle Dendrobien Baumbewohner oder an moos- bewachsenen Felsen vorkommend. Demzufolge weist die heutige Kultur- richtung auch ganz ausschliesslich den Dendrobien ihren Platz an Kork- rinden oder hoch gepflanzt in kleinen hängenden Kästchen an. Etwas Sphagnum und Haidebrocken genügen zwar zum Gedeihen der Art, aber fast alle Arten entwickeln sich doch üppiger, wenn sie während der Vege- tation mit dem Gusswasser Düngstoffe zugeführt erhalten, am einfachsten durch Eintauchen in sehr verdünnte Dunglösung. Zum guten Gedeihen, zum üppigen Blühen der Dendrobien ist neben der möglichst starken Entwickelung der Scheinknollen eine streng durchgeführte Trockenperiode notwendig. Unmittelbar nach dem Abblühen und nach der vollen Ent- wickelung des neuen Triebes beginnt man spärlicher Wasser zu geben und hört nach und nach damit fast vollkommen auf, wobei die Pflanzen aber von Licht und Sonne getroffen werden müssen. Bei sehr vielen Arten können die Knollen thatsächlich bis zum Faltigwerden und Schlaff*- werden trocken gehalten werden ; die Blüten erscheinen dann um so besser. Mit dem Augenblicke, wo die ersten Anfänge der jungen Blatt- oder Blüten- triebe aus den alten Knollen oder Wurzelstöcken hervorzutreten beginnen, muss dann reichliche Wasserzufuhr erfolgen. Alle indischen und über- haupt der Tropenzone entstammenden Dendrobien arten brauchen auch in der Kultur viel Wärme, die japanischen und australischen Arten nehmen mit io<* Minimaltemperatur vorlieb.

Die systematische Einteilung (nach Pfitzer) der grossen Gattung ist folgende :

I. Eudendrobium LdL Stämme schlank, im ersten Jahre fast ganz mit flachen Blättern besetzt, Blütenstände aus den Blattachseln der oberen, meist dann schon völlig blattlosen Stammhälfte, junge Blatttriebe aus der untersten Blattachsel kommend. Sind die Blätter noch am Stamme, so durchbricht der Blütenstand die Blattscheide.

a) Galceolaria: Blütentrauben hängend. Lippe hohl, schubförmig; z. B. D. moschatum Wall.

Digitized by

Google

Dendrobium. 1 83

b) OhrysoBtaohya: Blüten gelb in reichblütigen Trauben, Lippe nicht schubförmig; z. B. D. fimbriatum Hook.

c) Bhodostaohya: Blüten rot oder weiss in reichblütigen Trauben; z. B. D. Dalhousianum Roxb.

d) Chrysantha: Blüten nur gelb und nur zu i 3; z. B. D. chrysan- thum Wall.

e) Nobilia: Blüten weiss und rot, zuweilen mit gelber Fleckzeichnung, zu I 3; z. B. D. nobile Ldl.

fj NigrohiTButa: Blattscheiden stark schwarz behaart; z. B. D. for- mosum Ldl.

g) Pediloniim (Von Blume als eigene Gattung beschrieben) : Lippe schmal, (b f haben breite Lippen), ungeteilt, mit den paarigen Kelchblättern am Grunde des Säulenfusses ein spornähnliches Kinn bildend; z. B. D. amethystoglossum Rchb. f.

h) Fenüaoea: Lippe deutlich dreilappig (a g haben ungeteilte Lippen), Blüten klein, meist einzeln; z. B. D. barbatulum Ldl.

i) Trilobata: Lippe deutlich dreilappig, Blüten gross, in armblütigen Trauben; z. B. D. luteolum Batem.

k) Anteimata: Blumenblätter viel länger als die Kelchblätter (a i haben fast gleichmässige Blumen- und Kelchblätter), dünn und meist gedreht, aufgerichtet; z. B. D. d'Albertisii Rchb. f. n. Crumenata PfitB. Stämme unten schlank, mitten angeschwollen, oben

wieder schlank. Blätter flach; D. crumenatum Ldl. in. Ampullaria PfitB. Stamm unten eine flache Scheinknolle bildend, oben

schlank, mit zahlreichen flachen Blättern; z. B. D. planibulbe Ldl. IV. Dendroooryne Ldl. (als eigene Gattung). Stamm unten etwas ver- dickt, mitten schlank, oben keulig und nur an diesem keuligen Ende

die flachen Blätter tragend.

a) Bigibba: Fruchtknoten kahl; z. B. D. Phalaenopsis Rchb. f.

b) Hispida: Fruchtknoten stachelig; z. B. D. macrophyllum A. Rieh.

V. Desmotriohum Ldl. (als eigene Gattung), wie IV, aber die dort glatte

Lippe ist hier dicht sammethaarig und oft am Rande gefranst; z. B.

D. densiflorum Wall. VI. Crlnifera PfitB. Lippe dreilappig, Mittelappen vollständig zerfranst;

z. B. D. Brymerianum Rchb. f. VII. Bolbodium LdL (als eigene Gattung): Stamm eine kurze, oft nur

eingliedrige Scheinknolle bildend, meist nur e i n immergrünes, flaches

Blatt, Blütenstand auf der Knolle.

a) Indivisa: Lippe ungeteilt; z. B. D. Jenkinsii Wall.

b) Triloba: Lippe dreilappig; z. B. D. cymbidioides Ldl.

Vin. Saroopodiiun Ldl. (als eigene Gattung). Eingliedrige Scheinknollen mit zwei lederartigen, flachen Blättern, auf dem kriechendem Rhizom zerstreut sitzend; z. B. D. amplum Wall.

Digitized by

Google

I §4 Dendrobium.

IX. Diploosulobiiim Bohb. f. (als eigene Gattung): Blattriebe eine ein- gliedrige Knolle mit einem flachen Blatte, Blütentriebe ganz schlank mit einem sehr kleinen Blatte unter dem Blütenstande; z. B. D. nitidissimum Rchb. f. X. Rhizobium Ldl. (als eigene Gattung): sehr kurze, unverdickte Stämme mit je einem, dickfleischigen, zuweilen warzigen Laubblatte; z. B.* D. cucumerinum Mac Leay aus Neusüdwales, mit Blättern wie kleine warzige Gurken (nicht in Kultur). XI. Strongyle Ldl. (als eigene Gattung): Blätter lang cylindrisch mit meist gefurchter Oberseite; z. B. D. teretifolium R. Br. D. sdiinoum Wall. Stämme schlank, halbhängend, Blätter immergrün, schmal und spitz lanzettlich, Blüten klein, zu i 5 durch die Blattscheiden brechend, weiss mit blassrotem Hauch, Lippe dunkelrosa mit faltiger Spitze. Juni August. Ostindien. Unbedeutende alte Art gegenüber den neueren Einführungen aus derselben Gruppe der Nobilia.

D. aemulum B. Br. Stämme aus dickem Grunde schlank, rund, 10 cm hoch, mit 2 3 länglich-eiförmigen, ledrigen Blättern an der Spitze. Blüten in endständiger Traube auf beblätterten wie blattlosen Stärrimen zu 5 7, wohlriechend, 3 cm breit, weiss, an den Blumenblattspitzen gelblich, Seiten- lappen der weissen, grün gestreiften, kurz dreilappigen Lippe rosa, Mittel- lappen zurückgeschlagen. September. Neu-Südwales. Unbedeutende Art.

var. album hört. Blüten reinweiss.

D. aggregstum Boxb. Eingliedrige, runzliche, länglich-eiförmige Schein- knollen mit je einem breit-lanzettlichem, lederartigem Blatte. Blüten in kurzer aufrechter Traube, mittelgross, goldgelb mit orangegelbem Schlund- fleck der weichhaarigen Lippe. März Mai. Birma, Südchina.

var. majus ist nur durch etwas grössere, meist heller gefärbte Blüten abweichend.

D. Ainsworthil Moore (Fig. 63) ist eine Gartenkreuzung aus D. aureum und D. nobile, von Mr. Mitchell, Obergärtner des Dr. Ainsworth in Lower Brougthon bei Manchester, gezüchtet. Es neigt in Blatt- und Stammform zu D. aureum, während in der Blüte D. nobile vorwiegt. Blumen- blätter reinweis, die Lippe gelblichweiss mit sie fast ganz ausfüllendem, in zarten helleren Strahlen allseits auslaufendem, prachtvoll weinroten oder leuchtend gelbroten Schlundfleck. Blüten zu 3 5 aus den alten Schein- knollen, prächtig duftend. Februar April.

var. roseum Moore., (aus derselben Aussaat gewonnen), hat zart dunkelrosae Blumenblätter und hellkarminrote Lippe mit dunklerem Federfleck.

D. Ainsworthil X Finalayanum ist D. chrysodiscus oder D. melanodiscus Rchb. f.

D. Albertisii hört, ist D. d'Albertisii Rchb. f.

D. alboluieum hört, ist D. thyrsiflorum Rchb. f.

D. albosanguineum Ldl. Stämme knorrig gegliedert, oben keulig

Digitized by

Google

Dendrobium.

185

verdickt und einen Schopf breit - lanzettlicher Blätter tragend. Blüten zu 2 5 aus den oberen Blattachseln, gross, rahmweiss, mit ebensolcher, vorn viereckig gestutzter, ebener Lippe, welche im Grunde jederseits einen blutroten Fleck trägt. Mai, Juni. Ostindien. Ver- langt sehr viel Wärme.

0. a/bO'Vtride Parish ist D, scabrilingue LdL

D. album hört, ist D. bigib- bum LdL var. candidum Rchb.f.

D. album Wght ist D. aqueum LdL

D. amboinense Hook. ist 1853 durch Henshall aus Amboina eingeführt worden, hat 1856 bei Rollisson in Tooting im Juni geblüht, scheint aber längst wieder aus den Kulturen verschwun- den zu sein. Es gehört in die Verwandtschaft von D. albosanguineum, hat aus knolligem Grunde vier- kantige , spitz zulaufende Stämme mit spitz-länglichen

Blättern und paarweis stehende, 10 cm breite Blü- ten, deren linear-lanzettliche

Blütenblätter kr^meweiss sind, während die kleine, kaum gespornte Lippe gelb- lich mit einer Purpurlinie ist, auf der Scheibe orangegelbliche Augenflecke, im Grunde eine, in der Mitte zwei fleischige Warzen trägt.

D. amethystoglossum Bohb. f. Stämme kräftig , bis fast meterhoch und 2 cm dick. Blätter sitzend, länglich - eiförmig, kurz zugespitzt. Blüten in bis 10 cm langen, vielblumigen Trauben, 2 cm breit, elfenbeinweiss bis auf den amethyst - purpurnen Vorderteil der lang -spateiförmigen, mitten vertieften, vorn spitzen, an den Seiten eingeschlagenen Lippe, Kelch- und Blumenblätter zugespitzt, länglich-eiförmig. Sporn lang, stumpf, Februar April. Durch Wallis 1872 von den Philippinen eingeführt.

D. amoenum Wall. Stämme schlank, gruppenweis zusammenstehend, halb hängend, bis 40 cm lang. Blätter schmal - lanzettlich , zugespitzt. Blüten mittelgross, süss duftend, zu i 3, rein weiss mit kirschrotem

Fig. 63. Dendrobium Ainsworthü.

Digitized by

Google

1 86 Dendrobium.

Spitzenfleck, Lippe aufgebogen, vorn breit - trompetenförmig , rahmweiss mit sammetartig kirschrotem Mittellappen, welcher drei Purpurlinien trägt, und sattgelbem Schlünde; Sporn kurz, kräftig, stumpf. März April. Nepal, Sikkim-Himalaya.

D. anoBiniun Psxt. ist eine hellblühende, geruchlose Form von D. superbum Rchb. f.

D. Antelope hört, ist D. d'Albertisii Rchb. f.

D. Aphrodite Bohb f. {D, nodatum Ldl.) Stämme bis 20 cm lang, schlank, an den Gliedern geschwollen. Blätter länglich, stumpf, bald ab- fallend. Blüten einzeln aus den Knoten der kahlen Stämme, ausgebreitet 6 10 cm messend, rein weiss, Lippe im Halbkreis nach unten gebogen, an der Beugestelle verbreitert und verdickt, Seitenlappen breit aufgebogen, schneeweiss mit tief blutrotem Grundfleck, Mittellappen fast viereckig, orangegelb mit breitem weissem Saum und weisser, vorgezogener Spitze. März, April, oft im Herbst wieder blühend. Ostindien. Wächst gut, blüht aber nur nach sehr strenger Trockenperiode.

D. aqueiun Ldl. {D, albutn Wght) Stämme kräftig, niederliegend, bis 30 cm lang, jung auffallend gelbgrün. Blätter spitz länglich - eiförmig, etwa 4 zu 10 cm. Blüten einzeln oder paarweis, 5 cm gross, nacheinander auftretend, kr^meweiss ausser dem gelben Scheibenfleck der fast rauten- förmigen, seicht dreilappigen Lippe, oberes Kelchblatt spitz länglich-ellip- tisch, seitliche sichelförmig, Blumenblätter breit-eiförmig, spreizend. Mittel- lappen der Lippe sammtig, am Rande gewimpert. August, September. Hügel des südlichen Vorderindiens.

D. Araohnites Bohb. f. Stämme kurzkeulig, kaum 15 cm hoch, bräunlichgelb, mit breit -eiförmigen, oben gehäuften Blättern. Blüten ursprünglich in kurzen armblütigen Trauben, in der Kultur aber oft in riesigen Pyramiden, 3 5 cm breit, zinnoberrot, Blumenblätter breit- linear, Lippe zungenförmig , zusammengedreht, nach vorn verschmälert, grau-rotbraun. März, April. Birma.

D. Aspasia Veitoh {D. aureum X Wardianutn) steht dem aureum nahe, aber die Blüten sind weiss, rötlich getupft, Lippengrund orange mit Karminfleck.

D. aureoroseum hört, ist D. aureum Ldl. vor. rhombeum Hook.

D. aureum Ldl. (Z>. heterocarpum Wall, D. rhombeum Hook). Stämme 20 30 cm hoch, oben keulig verdickt. Blätter länglich, zugespitzt, ab- fallend. Blüten zu 2 3 aus den Blattachseln, mittelgross, köstlich Veil- chen-duftend, gelblichweiss oder hellgelb, Lippe sammtig goldgelb mit scharlachroten Adern und Linien auf dem herabgebogenem Mittellappen. Januar März. Ostindien, Ceylon, Java.

V. album hört. Blüte fast reinweiss, Lippe hellgelb.

V. aurantiacum hört, ist v. rhombeum Hook.

var. Henshallii Hook. Sehr grossblütig, Lippe fast einfarbig gelb.

var. pallidum Ldl. Blüte elfenbeinfarben, Lippe hellgelb.

Digitized by

Google

DendrobitUD. I g^

vap. philippinense Bohb. f. In allen Teilen grösser, Blüten fast ge- ruchlos, hellgelb, Lippe mit blutrotem Fleck auf dem Mittellappen. Philippinen.

var. rhombeiim Hook, (v, aurantiacum hört D. aureoroseum kort.) Blüte hellgelb, Lippe dunkel goldgelb mit blutroter Zeichnung.

D. aureum x japonicum ist D. endocharis Rchb. f.

D. aureum x nobile ist D. Ainsworthü Moore oder D. Leecheanum Rchb. /. oder 0. splendidissimum Rchb. f.

D. aureum x Wardianum ist D. Aspasta Veitch.

D. bsrbatuliun Ldl. (D. Heyneanum hart, nicht Ldl.) Stämme aus geschwollenem Grunde schlank werdend, 15 20 cm hoch, steif aufgebogen, von den Blattscheiden bedeckt. Blätter zugespitzt - lanzettlich , bald ab- fallend. Blüten in hängenden, vielblumigen Trauben dichtgedrängt, mittel- gross, vollkommen reinweiss mit grünlichem, kurzem Sporn. März, April. Ostindien.

D. Bensoniae Bohb. f. Stämme schlank, bis meterlang, Blätter spitz- linear, bald abbfallend. Blüten bis 10 cm Durchmesser, zu 2 3 an den Knoten, Kelchblätter länglich-lanzettlich, Blumenblätter länglich-rund, gelb- lichweiss, Lippe dicht sammtig orangegelb mit zwei dunkelpurpurnen Flecken im Grunde, Mittellappen kreisrund, vertieft. Februar April. Ostindien.

var. album hört Blüten reinweiss.

var. xanthinum Bohb. f. (v. major hart,) Blüte reinweiss, Lippe weiss mit orangegelbem Fleck des Mittellappens, Grundflecken dunkel- purpurn.

D. Bensoniae x crystallinum ist D. Statteriqnum Rchb. f.

D. bigibbum Ldl. Stämme schlank -spindelförmig, bis 10 cm hoch, mit spärlichen, oben zusammengedrängten, länglich-linearen, bald abfallen- den Blättern. Blüten in kurzen, aus den obersten Stammknoten ent- springenden, hängenden Trauben, kaum mittelgross, die breiten Blumen- blätter leuchtend dunkelrosa, Lippe im Grunde etwas heller, Vorderlappen und die kurz aufgebogenen Seitenlappen purpur-rosa. Sporn kurz, rosa. April, Mai. Nordaustralien. Verlangt strenge Trockenperiode und mög- lichst viel Licht, auch während der Sommermonate ist jede Beschattung überflüssig.

var. oandidiun Bohb f. {D, album hört) Blüten weiss mit ganz zart rosaem Hauch, zuweilen reinweiss. Torres - Strasse.

var. superbum Bohb. f. Blüten grösser, Lippe vorn dunkelpurpurn, Sporn lang und kräftig. Nordaustralien.

D. binociilare Bohb. f. Stämme schlank und dünn, bis 30 cm lang. Blätter spitz-lanzettlich, etwa 2 zu 10 cm. Blüten zu 5 9 in aufsteigen- den Trauben, rötlich oder kupferrot - orange, Mittellappen der Lippe zart flaumig, fast rautenförmig, gezähnelt, gelb mit zwei kastanienbraunen

Digitized by

Google

j gg Dendrobiiim.

Augenflecken im Grunde. Kelch- und Blumenblätter spitz-länglich, letztere etwas breiter. Februar, März. Birma.

D. Boxallii Bohb. f. Stamm kurz -keulig, kaum lo cm hoch, mit bald abfallenden, linearen, zweispitzigen Blättern. Blüten zu i 5, Blumen- blätter weiss mit karmin - purpurnem Hauch, die gleich gefärbte Lippe trägt einen leuchtend orangegelben Scheibenfleck. Februar ^April. Birma.

D. Brymerianum Bohb. f. (Fig. 64). Stämme aus schlankem Grunde mitten geschwollen, oben wieder schlank, 20—30 cm hoch. Blätter zwei- zeilig, spitz-lanzettlich, abfallend. Blüten in kurzen, dichten Trauben aus den oberen Stammknoten. Blüten 6 8 cm im Durchmesser, mit goldgelben^ breit - lanzettlichen Kelchblättern, eben solchen schmal-länglichen Blumen- blättern und etwas hellerer Lippe, deren vorgezogener herzförmiger Mittel- lappen ganz aufgelöst ist in langbärtige, gabelspaltige Fransen, Seiten- lappen kurz, breit, tief orangegelb mit kürzeren Fransen. März ApriL Birma.

vap. histrionicum hört. Blüten etwas kleiner und dunkler gefärbt, Lippe weniger bärtig.

D, Bullerianum Hook, ist 0. gratiosissimum Rchb.f.

D. calamiforme hört, ist D. teretifolium R. Br.

D. Calceolaria Hook, und D. Calceolus hört, ist D. moschatum Ldl.

D. Cambridgeanum Faxt, ist D. ochreatum Ldl.

D. osnaliciilatuin B, Br. {D, Pattonianum Hook) Scheinknollen länglich- birnförmig, mit je zwei immergrünen, schmal-lanzettlichen, dicken Blättern. Blütenstand eine aus dem oberen Ende seitlich entspringende, 8 12 blutige aufrechte Traube von 20 cm Höhe mit kleinen, unscheinbaren, weissgelb- lichen Blüten mit mattgelber, weissgerandeter Lippe, welche drei kielartig scharf vortretende Adern trägt , die in den fast eiförmigen Vorderlappen als körnige Kämme verlaufen. April, Mai. Nordostaustralien.

D. capillipes Bohb. f. Stämme kurz-knorrig, kaum 10 cm hoch, oben eine kleine Krone lanzettlicher Blätter tragend. Blüten aus den oberen Knoten zu 2 5 , kaum 3 cm Durchmesser , einfarbig goldgelb , mit vorn abgestutzt - vierkantiger, flacher Lippe. März, April. Birma.

D. oariniferum Bohb. f. Stamm dick - cylindrisch, bis 20 cm hoch. Blätter abfallend, sitzend, schmal-länglich, etwa 2 zu 10 cm, vorn schief- lappig, Blüten zu i 3 an den obersten Knoten, 4 cm breit, Kelchblätter spitz-lanzettlich, stark gebogen, rot-orange, Mittellappen fast quadratisch, abstehend, wellig, aus orangerotem Grunde gelblich bis weiss, mit lang behaarten Adern. Sporn lang, stumpf. Säule dreikantig, aus orange- gelbem Grunde weiss. April, Mai. Birma.

var. Wattii Hook. Blätter schmäler, Blüten bis 8 cm gross, rein- weiss bis auf den gelben Grund der Lippe, deren Mittellappen länger und zweiteilig ist.

D. castum hört, ist D. Linawianum Rchb.f.

D. ohlorops Ldl. Unscheinbare, die Kultur nicht lohnende, ostindische

Digitized by

Google

Dendrobium.

189

Art mit wohlriechenden, kaum 1,5 cm grossen, trübgelblichen oder elfen- beinfarbenen Blüten und gelb grünlicher, vorn kr^meweisser, dreiteiliger, sammtiger Lippe. Januar, Februar.

D, chlorostele Rchb. /. ist D. Linawianum x Wardianum, ein schöner Garten- bastart. Kelchblätter weiss, purpurn gesäumt, Blumenblätter aus weissem Grunde purpurn, Mitte der Lippe amaranthpurpurn, gelb gesäumt mit hell- purpurroter Spitze. Oktober Februar.

D. ohrysanthiun Iidl. (D, Paxtoni Ldl).

Stämme hängend, sehr dünn, bis meter- lang, mit meist ge- drehten , eilanzett- lichen , spitzen , ab- fallenden Blättern. Blüten zu 2 3 an den jungen Trieben, 5 6 cm Durchmesser, mit fleischigen goldgel- ben, länglichen Kelch- blättern und verkehrt- eiförmigen Blumen- blättern , goldgelber Lippe mit blutrotem Doppelfleck und ka- puzenförmigem , ge-

zähneltem Vorder- lappen. Die ersten Blüten erscheinen im

Februar, die folgenden entwickeln sich nach und nach oft bis in den Herbst hinein ; die einzelnen Blüten halten etwa vierzehn Tage aus. Nepal.

var. mierophthalmum Bohb. f. Lippenflecken klein, hell gesäumt.

var. superbiun hört. Blüten grösser, leuchtend goldgelb mit sehr grossen, hellblutroten Lippenflecken.

D. chryseum Bolfe. Stämme gedrängt, rund, schlank aufrecht, halb- meterhoch, an der Spitze mit ein paar linear - lanzettlichen, spitzen oder gestutzten, abfallenden, etwa 8 zu 1,5 cm grossen Blättern. Blüten an den blattlosen Stämmen zu i 3, 5 cm breit, Kelchblätter länglich, Blumen- blätter breitelliptisch, gold - orangegelb , ebenso die Lippe bis auf einige schwache karminrote Linien der kleinen über die Säule gelegten Seiten- lappen, Mittellappen' kreisrund, flaumig, fein gezackt. Februar, März. Assam.

D. Chrysoorepis Psrish et Bohb. f. Stämme aus schlankem Grunde

Fig. 64. Dendrobium Brymerianum.

Digitized by

Google

IQO

Dendrobium.

in eine flache Scheinknolle verbreitert, bis 20 cm hoch, mit einigen lanzett- elliptischen, scharf zugespitzten, etwa 1,5 zu 6 cm grossen, abfallenden Blättern. Blüten einzeln an den blattlosen Stämmen, bis 3 cm breit, kurzgestielt, goldgelb, oberes Kelchblatt und Blumenblätter verkehrt-eiför- mig, ausgehöhlt, seitliche Kelchblätter eiförmig, abstehend, Lippe rötlich- sammtig, fast pantoflfelförmig. März Mai. Moulmein.

D. ehrysodisouB Bchb f. ist eine Kreuzung aus D. AinsworthiicJ X Findlayanum Q, welche im Wuchs genau zwischen den Eltern steht. Kelch- und Blumenblätter weiss, an den Spitzen purpurfleckig. Lippe gelbweiss mit orangegelber Scheibe, purpurnem Grundfleck und Spitzenfleck. Januar März.

var. ooulatum Bchb. f. Purpurflecken grösser und dunkler, die tief kastanienbraune Scheibe der Lippe leuchtend gelb gesäumt.

D. chrysotis Rchb.f. ist D. Hookerianum Ldl,

D. ehrysotoxum Ldl. Stämme aufrecht, bis 20 cm hoch, dickkeulig mit vortretenden Rippen. Blätter spärlich und nur am oberen Stamm- ende, immergrün, lederartig, breit-lanzettlich, kurz zugespitzt. Blüten in reichhaltigen, seitenständigen, hängenden Trauben, duftend, bis 5 cm gross, leuchtend goldgelb, Lippe sammetartig tief orangegelb mit hellerem Saum, im Grunde dunkel-orange, vorn abgerundet kapuzenförmig, lang gewimpert und gefranst. November April. Birma.

var. suavissimum hört, ist D. suavissimum Rchb.f.

var. Buperbum hört. Blüten grösser und feuriger gefärbt.

D. oiliatiun Parish. Stämme buschig, federkieldick, halbmeterlang, hängend. Blätter abfallend, sitzend, länglich-eiförmig, allmählich in die Spitze verschmälert, etwa 2 zu 6 cm, Blüten in fast endständigen, viel- blumigen, bis 30 cm langen, nickenden Trauben, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter hellgelblich, linear, seitliche Kelchblätter sichelförmig, oberes vorgeneigt, mit den Blumenblättern parallel, Lippe seicht dreilappig, satt gelb, auf der Scheibe drei Faltenhäutchen zwischen rotbraunen Streifen, Vorderlappen klein, mit gelben keuligen Wimperborsten am Rande. Oktober November. Moulmein.

var. breve Veitch. Stämme kurz zugespitzt, nur 10 15 cm lang, sonst nicht verschieden.

D. ciliatum Sw. ist Lycaste Barringtoniae Ldl.

D. olavatum Ldl. Stämme schlank, schlafl* hängend, bis 40 cm lang, mit bald abfallenden, lanzettlichen Blättern. Blüten in wenigblütigen, fast endständigen, scheidenbekleideten Trauben, 4 6 cm gross, feurig orange- gelb, Lippe kurz gewimpert, sammtartig, mit breitem, braunrotem Doppel- fleck. März Mai. Assam. Gehört zu den schönsten gelbblühenden Arten.

D. coerulescens Ldl. ist D. nobile Ldl. var.

D. orassinode Bohb. f. Stämme aufrecht, bis 30 cm hoch, mit kuglig angeschwollenen Gelenken von 3 cm Durchmesser und abfallenden, breit-

Digitized by

Google

DendrobiuxD.

191

lanzettlichen Blättern. Blüten zahlreich, an den oberen Knoten, zu i 2, 4 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter breit-linear, wachsartig, weiss mit hellpurpurnem Schein, Lippe sammtig, weiss mit orangegelbem Grunde und hellpurpurnem Fleck auf dem länglich-eiförmigem Mittellappen. Februar bis Mai. Birma, Siam.

var. albiflorom Bohb. f. Blüten reinweiss, im Grunde citrongelb.

'vap. Barberianum Bchb. f. Blüten weiss mit leuchtend purpurnen Flecken, Lippe ebenso, im Grunde und nach vorn verlaufend-orangegelb.

D. crassinode x Viardianum ist D. melanophthalmum Rchb.f.

D. orepidatum Ldl. Stämme schlank hängend, bis 30 cm lang, längs- riefig. Blätter länglich, zugespitzt. Blüten zu 2 an den blattlosen Knoten, die länglichen Kelchblätter und fast eiförmigen Blumenblätter weiss mit rosaen Tupfen, Lippe sammtig, mit rund - herzförmigem , weissem, rosa gesäumtem Mittellappen und gelbem, faltigem Grunde. April, Mai. Assam.

D. oretaoeum Ldl. In Gruppen stehende halbhängende, schlanke, längsstreifige Stämme, bis 25 cm lang, mit abfallenden lanzettlichen Blättern. Blüten einzeln an den blattlosen Knoten, 3 5 cm gross, Blumenblätter lanzettlich, mattweiss, Lippe sammtig, aus gelbem, spärlich hellrot längs- streifigen Grunde in einen rundlichen, kapuzenförmigen, gefransten, weiss gesäumten Mittellappen vorgezogen. Juni, Juli. Ostindien.

D. oruentum Bchb. f. Stämme schlank, aufrecht, bis 20 cm hoch. Blätter lanzettlich, die den Stamm umfassenden Scheiden schwarz behaart. Blüten paarweiss an den blattlosen Knoten, mittelgross, Kelch- und Blumenblätter gelbgrün mit dunkelgrüner Netzaderung, Lippe gleichfalls gelbgrün mit hell scharlachrotem Rande, roten Kammlinien und Seitenlappen. August bis Oktober. Halbinsel Malacca.

D. orumenatum Ldl. Stämme aus schlankem Grunde mitten verdickt, oben wieder schlank, mit eiförmigen, vorn stumpfen oder ausgerandeten, ledrigen Blättern von i zu 4 cm etwa. Blüten zu 3 5 in Trauben- büscheln an den oberen Teilen der Stämme, 6 cm breit, reinweiss oder am Grunde gelblich, Kelch- und Blumenblätter wellig, eiförmig, zugespitzt, Lippe kappenförmig, wellig, aus gelblichem Grunde weiss. April, Mai. Java.

D. orystallinum Bchb. f. Stämme schlaff hängend, gestreift, ohne Verdickung an den Knoten, 20—30 cm lang. Blätter schmal lanzettlich, bald abfallend. Blüten kaum 5 cm erreichend, zu i 3 an den blattlosen Knoten, Blumenblätter weiss mit violettrot, Lippe aus orangegelbem Grunde vorn weiss mit hell violettrotem Tuschfleck. Juni August. Birma.

0. cucullatum R. Br. ist D. Pierardi Roxbg.

D. cucullatum var. giganteum hört, ist D. primulinum Ldl. var.

D. oiunulatom Ldl. Stämme buschig, schlank, hängend, kleinfinger- dick, halbmeterlang. Blätter spitz-länglich, abfallend, etwa 2 zu 8 cm gross. Blüten in fast kuglig gedrängten Trugdolden, deren Schaft wie die Blütentriebe trüb purpurn ist, 2 cm breit, purpurrosa mit weiss über-

Digitized by

Google

192

Dendrobium.

laufen, Kelch- und Blumenblätter länglich, Lippe länglich verkehrt-eiförmig, vorragend, mit leicht gebogenem, stumpfem Sporn. August, September. Moulmein.

D. cupreum Rchb.f. ist D. moschatum var. cupreum Rchb.f. D. Cybele Bolfe ist von Seden aus D. Findlayanum S und D. nobile ö gekreuzt worden und steht der Vaterart sehr nahe, sowohl im Wuchs als auch in den weissen, zart rosa betupften Blüten. Lippe weiss, hellgelb überlaufen mit karmin-purpurnem Grundfleck.

D. oymbidioideB Ldl. ( Desmotrichum cymbidioides BLj wurde 1852 eingeführt, ist aber wohl kaum noch in Kultur. Die länglich-eiförmigen, kantigen Scheinknollen tragen oben zwei ledrige, stumpf-längliche Blätter. Blüten in endständiger, lockerer Traube zu 5 7-, 4 cm breit, ockergelb mit weisser, purpurstreifiger, mit 2 3 Warzenlinien besetzter Lippe. Juli, August. Java.

D. d'AlbertiBü Rchb. f. {D. Albertisii hört, D, Antilope hört.) (Fig. 65). Stämme kurz, selten über 10 cm hoch, steif vier- kantig, nach oben verjüngt, mit breit lanzettlichen Blättern. Blüten in aufrechten, wenigblütigen Trau- ben, lang gespornt, mittelgross, süssduftend, die drei Kelchblätter aus breitem Grunde in eine kurze Spitze vorgezogen und zurückgekrümmt, reinweiss, die beiden Blumenblätter halbgedreht, lang schmal - linear, an den Enden kurz zugespitzt, hell smaragdgrün, steif aufrecht, Lippe dreilappig, die breitrunden Seitenlappen steif aufgebogen, weiss mit violett - purpurnem Hauch, der lang Fig. 65. vorgezogene, herzförmige Mittellappen reinweiss

Dendrobium d' Albertisii. mit hell violettpurpurner Aderung. Juni August. Neu-Guinea. Die aufrechten, in der Farbe so abweichenden Blumenblätter geben der Blüte ein sehr sonderbares Aus- sehen und werden nicht unpassend mit Antilopenhörnern verglichen.

D. Dalhousianum Faxt. Stämme schlank spindelförmig, über meter- hoch, oft rötlich überlaufen, mit immergrünen, schmal-eiförmigen Blättern. Blüten in seitenständigen, hängenden, armblütigen Trauben aus den alten Trieben, 8 10 cm Durchmesser, die eiförmigen Kelch- und Blumenblätter citronengelb mit rosaem Saume, die drüsenhaarige Lippe aus zusammen- gezogenem hellgelblichem Grunde, in dem beiderseits ein hochroter, streifig gezeichneter Augenfleck steht, in einen eingebogenen weisslichen Vorder- lappen verbreitert. April, Mai. Ostindien.

D. Dearei Bohb. f. {D. superbum Rchb, f. var) Stämme schlank aufrecht, 60 80 cm hoch, die wenigen länglichen Blätter am oberen Ende zusammengedrängt. Blüten an den alten oder jungen Trieben zu 10 20 in end- oder seitenständigen, aufrechten Trauben, 5 8 cm im Durchmesser, schmetterlingsartig, vollkommen reinweiss bis auf einen

Digitized by

Google

Dendrobium.

193

leichten grünen Hauch im Schlünde der Lippe. April Juni. Mindanao, (Philippinen).

D. densiflorum Wall. Stämme kurzkeulig. kaum 20 cm lang, mit nur am Ende stehenden länglichen, zugespitzten, tiefgenervten Blättern. Blüten in seitenständigen, vielblumigen, hängenden Trauben, 2 3 cm breit, mit eiförmigen, spreizenden, leuchtend gelben Blumenblättern und tief orange- gelber, vorn breit gestutzt viereckiger Lippe mit fein gesägtem Rande. März Mai. Nepal. Wohl der dankbarste Blüher unter den gelben Arten.

D. densiflorum alboluteum Hook, ist D, thyrsiflorum Rchb.f.

D. densiflorum album hört, ist D. thyrsiflorum fichb.f.

var. Gulbertii hört. (Z>. Guibertii Lind.) Lippe goldgelb, der Grund des Vorderlappens und der obere Rand des trichterförmigen Lippen- halses orangegelb.

D. densiflorum Schroederi hört, ist D. Schroederi Will.

D. densiflorum Wa/kerianum hört, ist D. thyrsiflorum Rchb.f. var.

D. Devonisnum Faxt. Stämme schlank, rund, über meterlang, oft weiter sprossend, mit wenigen, bald abfallenden, linear-lanzettlichen Blättern. Blüten zu i 3 an dem Knoten von fast Dreiviertel des Stammes, schwach duftend, bis 5 cm breit, Kelchblätter gelblichweiss, zart mit rosa pur- purnem Hauch schattiert, Blumenblätter breiter, mit hell purpurnem Anflug, prächtig gewimpert, Lippe mit breit herzförmigem, kapuzenförmigem, weissem, mit zwei satt orangegelben Seitenflecken gezeichnetem Vorder- lappen, dessen Ausrandung ein scharf abgezweigter Purpurfleck ziert, während der ganze Rand elegant fedrig gefranst ist. Mai Juni. Ost- indien, Südchina. Eine der zartesten und schönsten Arten, welche im Triebe sehr viel Wasser braucht und auch in der Ruhe nicht zu sehr trocknen darf.

var. oandidtQum Bohb. f. Blüten reinweiss bis auf einen orange- gelben Fleck im Centrum der Lippe und purpurnen Streif am Sporn. April, Mai.

var. Elliottianum Bchb. f. Blüten gelb mit dunkel purpurnen Flecken.

var. rhodoneumm Bchb. f. Blüten stark duftend, elfenbeinweiss mit dunkel purpurner Zeichnung und sehr breiter Lippe.

D. discolor Ldl. ist D. undulatum R. Br.

D. dixanthiun Bohb. f. Stämme aus schlankem Grunde leicht ver- dickt, bis 30 cm hoch, mit schmalen, abfallenden Blättern. Blüten zu 2 5 aus den blattlosen Knoten, 2 3 cm breit mit lanzettlichen Kelch- blättern und etwas breiteren Blumenblättern, hellgelb wie die fast quadra- tische, am Rande fein gezähnte Lippe, welche einen dunkler gelben Mittel- fleck trägt. März Mai. Ostindien.

D. Dominyanum Bohb. f., von dem 1889 verstorbenen Obergärtner Dominy gezüchtete Kreuzung aus D. Linawianum und D. nobile,

Stein's Orchideenbuch. 13

Digitized by V^OOQIC

194

Dendrobium.

welche sehr stark an nobile erinnert, aber Blüten von dunklem Rosa als Grundfarbe trägt, die nach innen weiss werden, Lippe weiss mit braun-purpurner Scheibe und sattrosaer Spitze.

D. Draoonis Bchb. f. (D. ebumeum Hook,) Stämme kurz spindel- förmig, bis 20 cm hoch, mit immergrünen lederartigen, lanzettlichen Blättern, deren Scheiden fast schwarz behaart sind. Blüten in seiten- oder endständigen mehrblumigen Trauben, mittelgross, Blütenblätter lanzettlich, spitz, elfenbeinweiss. Lippe reinweiss mit scharlachroter Schlundzeichnung. Mai Juli. Birma, Cochinchina.

D. ebumeum Hook, ist 0. Draconis Rchb.f.

D. endooharis Bchb. f. ist eine von Seden gezogene Kreuzung aus D. a u r e u m und D. japonicum mit breiten weissen Blumenblättern und gelblichweisser, spärlich rot punktierter Lippe der paarweis stehenden Blüten.

D. endocharis x nobile ist D. euosmum Rchb.f.

D. erythropogon Bohb. f. Stämme kurz aufrecht, etwa 20 cm hoch, mit länglich -eiförmigen Blättern, deren Scheiden schwarz behaart sind. Blüten in wenigblumigen, fast endständigen Trauben aus trüb weiss ocker- gelb, die ockergelbe Lippe zeigt auf dem Vorderlappen auf verwaschen rotem Grunde sieben erhabene scharlachrote Linien, deren beide äussere rot behaart sind. Mai Juli. Bomeo.

D. erythroxanthum Bohb. f. Stämme kurz, schlank, 10 15 cm hoch mit breit lanzettlichen Blättern. Blüten in seitenständigen, hängenden, dichtblumigen Trauben, 2 3 cm breit, bernsteingelb mit purpurroter Strichzeichnung. Juli, August. Philippinen.

D. euosmum Bohb. f. ist von Seden aus D. endocharis und D. nobile gekreuzt worden, also ein sogenannter Tripelbastard , da D. endocharis selbst ein Bastard ist. Die grossen duftigen Blüten sind weiss mit hellrosaen Tupfen, die braun - purpurne Scheibe weiss gesäumt. Säule hellgrün, purpurn gestrichelt.

var. leucopterum Bohb. f. Blüten reinweiss bis auf die indianisch- rote Scheibe.

'var. roseum Bohb. f. Blüten dunkelrosa, an den Spitzen purpurn, Scheibe dunkelbraun.

D. Falooneri Hook. Stämme schlank, bis 50 cm lang hängend, zu- weilen durch Sprosse verästelt, an den Knoten verdickt, mit wenigen, endständigen, schmallinearen, abfallenden Blättern. Blüten einzeln aus den blattlosen Knoten, 10 cm breit, Kelchblätter breit-lanzettlich, Blumen- blätter spitz - eiförmig, Lippe kapuzenförmig mit spitz-eiförmigem Vorder- lappen, durchweg weiss, ausser dem orangegelben Schlund der Lippe, welcher einen dunkelpurpurnen Fleck trägt. Mai, Juni. Nördliches Ost- indien. Eine der schönsten Arten.

'var. albiduliun Bohb. f. Blüten weiss mit purpurnen Schatten- flecken an den Blattspitzen und am Rand der Lippe.

Digitized by

Google

Dendrobium. Iqj

var. delioatiim hört. Lippenfleck zart rosa.

var. giganteum hört. Blüten sehr gross, sonst in nichts ab- weichend.

var. JaokBoni Morr. Buten weiss, rosa angehaucht, und reichlich mit purpurnen Spritzfleckchen gezeichnet.

D, Falconeri x japonicum ist D, Vannerianum Rchb. /.

D. Falconeri x nobile ist D. Venus Veitch.

D. Farmeri Faxt. Stämme aus fast kugligem Grunde keulenförmig,

durch tiefe Furchen fast vierkantig, lo cm hoch, auf der Spitze 2 4 eiförmige, lederartige Blätter tragend. Blüten in endständigen, lang- hängenden, vielblumigen Trauben, 3 cm breit, die stumpf-eiförmigen Kelch- blätter und grösseren Blumenblätter gelbweiss mit rosaem Hauch, Lippe sammtig, strohgelb, mit buttergelbem, fein gezähneltem Mittellappen. April, Mai. Ostindien. In der Blütenfarbe und auch in den Grössenver- hältnissen sehr wechselnd, gut wachsende und dankbar blühende Art.

var. albiflorum hört. {D. Farmeri albutn Regel.) Blüte weiss, Lippe orangegelb.

var. aureoflavtun Hook. Blüte hellgelb, Lippe leuchtend goldgelb

var. aureum hört. Blüte buttergelb, Lippe dunkel-goldgelb.

D. ferox hört, ist D. macrophylium A. Rieh.

D. flmbriatum Hook. Steif aufrechte, schlank runde Stämme bis zu 60 cm Höhe, mit immergrünen, breit-lanzettlichen, zugespitzten Blättern. Blüten in fast endständigen, nickenden, lockerblütigen Trauben, kaum 3 cm breit, buttergelb, die beiden Blumenblätter wimperig gezähnt, Lippe vorn zart goldgelb, mit langen, viel zerschlitzten Fransen dicht besetzt. März bis Mai. Nepal. Die nur wenige Tage ausdauernde Haltbarkeit der Blüte setzt den gärtnerischen Wert der hübschen Art sehr herab.

var. ooulatum Hook. {D. Paxtom hört, non Ldi) Blüten orange- gelb mit einem blutrotem Fleck auf der Mitte der Lippe.

D. Findlayanum Parish et Bohb. f. Stämme knorrig-bogig, bis 30 cm lang, die einzelnen, etwa 5 cm von einander entfernten Knoten dick an- geschwollen, riefig und mit Scheidenresten bekleidet. Blätter lang-linear, zugespitzt, abfallend. Blüten zu i 3 aus den blattlosen obersten Knoten, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter weiss mit dunkelrosaem Hauch, Lippe sammtig, mit breit gerundetem, orangegelbem, an den Rändern goldgelbem Vorderteil. Januar März. Ostindien.

D. Findlayanum X Aindworthii siehe D. chrysodiscus und D. me- lanodiscus Rchb. f.

D. Findlayanum X aureum ist D. Schneiderianum Rchb. f.

D. Findlayanum x nobile ist D. Cybele Rolfe.

D. formosum Boxbg. Stämme kurz, fest, 20 cm lang, mit immer- grünen, dicken, eiförmigen, schief ausgerandeten Blättern, deren Scheiden schwarz behaart sind. Blüten in 3 5 zähligen, endständigen Trauben,

13*

Digitized by

Google

I q6 . Dendrobium.

6 8 cm gross. Kelchblätter und die viel breiteren eiförmigen Blumen- blätter weiss, Lippe weiss mit breiter goldgelber Runzelfurche in der Mitte. Februar Mai. Ostindien, weit verbreitet an Felsen und Bäumen. Die schönen Blüten halten über einen Monat aus. Verlangt energische Trockenperiode und volles Licht.

yar, giganteum Van Houtte. Blüten über lo cm Durchmesser, Lippenfleck orangegelb, sonst von der Haupt art nicht verschieden.

D. Fredianum hört, ist D. longicornu Ldl.

D, Freemanni hört, ist D. lituiflorum Ldl. var.

D. fusoatum Ldl. Stämme gruppenweiss , schlank cylindrisch, bis meterlang, mit abfallenden, grossen, breit-lanzettlichen, lang zugespitzten Blättern. Blüten in seitenständigen, reich- aber lockerblütigen, nickenden Trauben, mit im Zickzack gebogener Spindel, 5 cm gross, Blumenblätter länglich, leicht eingebogen, goldgelb, Lippe kurz, zart sammtig, vorn breit gerundet, gewimpert, goldgelb mit zwei karminroten Grundflecken. März, April. Ostindien.

D. Fytohianum Batem. Stämme schlank cylindrisch, kaum 20 cm hoch, mit abfallenden, breit-lanzettlichen Blättern. Blüten in fast end- ständigen, 8 12 blutigen, dichten, halb hängenden Trauben, 2 3cm breit, Kelchblätter lanzettlich, Blumenblätter breit-elliptisch, alle glänzend weiss, Lippe dreilappig, der herzförmige, spitze, kleine Mittellappen reinweiss, die aufgebogenen kleinen Seitenlappen und der borstige Grund dunkel rosa, so dass die Blüte geäugt erscheint. Februar, März. Ostindien.

var. roseum hört. Die ganze Blüte zart rosa angehaucht, Lippen- grund dunkler.

D. Galliceanum Und. ist D. thyrsiflorum Rchb. f. var.

D. Gibsoni Faxt. Stämme drehrund, nach oben stark zugespitzt, schlaff* hängend, 20 30 cm lang, Blätter eilanzettlich, spitz zulaufend, ab- fallend. Blüten in 12 15 blumigen, seitenständigen Trauben nahe den Stammenden, 3 cm breit, tief orangegelb, Lippe mit sehr breitem, welligem, gefranstem Vorderlappen, leuchtend gelb mit zwei dunkelpurpurnen Grund- flecken. Juli Oktober. Ostindien.

D. Goldiei Rchb. f. ist D. superbiens Rchb. f.

D. grandiflorum H. B. K. ist Maxiilaria grandiflora Ldl.

D. gratioBiBsimum Bohb. f. {D. Bullerianum Hook) Stämme auf- steigend, seicht furchig, schlank, bis 20 cm hoch, mit bald abfallenden, eilanzettlichen , zugespitzten Blättern. Blüten zu 2 3 aus den blattlosen Knoten, 5 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter fast rautenförmig, weiss mit rosaem Anflug, Lippe vorn breit eiförmig, weiss mit rosaen Tupfen, im Grunde zart orangegelb gestreift und mit grossem, leuchtend gelbem Grundfleck. März, Mai. Ostindien.

D. Qrifflthianiim IidL Stämme fast aufrecht keulig, oben fast vier- eckig, kaum 20 cm hoch, mit zwei dicken, breit-lanzettlichen, immergrünen Blättern. Blüten in schlaff* hängenden, vielblumigen Trauben mit well-

Digitized by

Google

Dendrobium. igy

bogiger Spindel, 3 cm breit, prächtig goldgelb, Blumenblätter gewimpert, Lippe sammtig, vorn eiförmig und gezähnelt. Februar April. Birma.

D. Guibertü Linden ist D, densiflorum Wall. var.

D. Hanburyanum Rchb.f. ist D. Utuiflorum Ldl,

D. Harrisoniae Hook, ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl.

D. Harveysniim Bohb. f. Stämme spindelförmig, kaum 10 cm hoch, gefurcht, Blätter lanzettlich, zugespitzt. Blüten in seitenständigen Trauben zu 4—5 am oberen Stammende, 2 3 cm gross, Kelchblätter lanzettlich, spitz, Blumenblätter breiter, zugespitzt, dicht gewimpert, alle chromgelb wie die vorn fast kreisrunde, rauhfaltige Lippe, deren Rand bärtig zerfranst ist. März Mai. Birma. Erinnert sehr an das grösserblütige D. Bry- merianum.

D. Hasseltii Bl. {Pedilonum Hasseltü Bl.) Stämme schlank, anfangs dicht mit flachen, steifen, schmalen Blättern besetzt. Blüten am oberen Stammende in kleinen Büscheln, 5 cm breit, zart purpurn, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, letztere breiter, Lippe orangegelb, spitz-linear. Mai, Juni. Java.

D. hedyosmum Batem. ist D. scabrilingue Ldl.

D. Henshallii hört, ist D. transparens Wall.

D. heterocarpum Wall, ist D. aureum Ldl.

D. Heyneanum hört, ist D. barbatulum LdL

D. Heyneanum Ldl. (nicht der Gärten.) Stämme aufrecht, keulig, 10 cm hoch, mit linear-lanzettlichen, abfallenden Blättern. Blüten in seiten- ständigen, armblütigen Trauben aus dem oberem Stamme, kaum 2 cm breit, weiss, Lippe grünlichgelb mit violetter Streifenzeichnung. März April, oft im Herbst wieder blühend. Vorderindien. Die Blüten erinnern an Weissdornblumen.

D. Hillii Hook. [D. speciosutn Sm, var) Stämme steif aufrecht, viel- rippig, bis meterlang, mit einigen dick - ledrigen, lang elliptischen, immer- grünen Blättern am Schopf und endständigen reichblütigen , nickenden Blütentrauben. Blüten 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit-linear, elfenbeinweiss, die schmale weisse Lippe mit purpurnen Querflecken. März Mai. Queensland. Die schöne, dankbar blühende Art braucht nur 5<^ Winterwärme.

D. Hookerianum Ldl. (Z>. chrysotis Rchb,f) Stämme schlank-ruten- förmig, über meterhoch, Blätter breit - lanzettlich, zugespitzt, abfallend. Blüten in seitenständigen, lang hängenden, 5 10 blutigen Trauben, bis 10 cm Durchmesser, buttergelb, mit ebensolcher oder rötlichgelber, sammetartiger, breiter, vorn fast kreisrund-herzförmiger, an den Rändern lang bebärteter Lippe, welche tief im Grunde zwei dunkel purpurne Flecken trägt. April bis Juni. Assam.

D. Huttoni Rchb. f. ist D. superbum Rchb. f. var.

D. Jsmesisnum Bohb. f. (D, infundibulum Ldl. var) (Fig. 66.) Stämme schlankkeulig, bis 3 cm hoch, von den schwarz behaarten Scheiden der

Digitized by

Google

198

Dendrobium.

schmaleiförmigen Blätter bekleidet. Blüten bis lo cm breit, zu i 3, mit breitlanzettlichen, kurz zugespitzten Kelch- und verkehrt eiförmigen, wellig gerandeten, kurz bespitzten Blumenblättern, reinweiss, nur der Schlund der trichterförmigen Lippe zinnoberrot, Vorderlappen fast quadratisch, wellig-buchtig, fein gezähnelt, Seitenlappen fein rauhkörnig. Sporn 3 cm lang, oft leicht gekrümmt. April Juli. Ostindien.

D. jsponicum Ldl. {D, tnonüiforme Sw. Onychium japonicutn Bl) Stämme gruppenweis stehend, rund, schlaff hängend, bis 20 cm lang, mit linear-lanzettlichen, bald abfallenden Blättern. Blüten zu i oder 2 an den oberen blattlosen Knoten, stark duftend, 3 4 cm breit, reinweiss bis auf ein paar kleine blutrote Flecken der Lippe. April Juni. Japan. Dankbar blühende, schöne und durch prächtigen Duft ausgezeichnete Kalthausorchidee.

D. japotticum x aureum ist D, endocharis Rchb. /

D. japonicum x Falconeri ist D, Vannerianum Rchb, /

D. javanicum Bl. ist Tainia stellata Pjitz.

D. Jenkinsii Wall. Scheinknollen vierkantig, lang - eiförmig , 5 cm hoch , an der Spitze mit je einem immergrünem , lederartigem Blatte. Blüten zu i 2, lang gestielt, vom Grunde der Scheinknollen aus, 5 cm breit, vollständig tief buttergelb, auch die Lippe gleichfarbig, fein sammtig, mit nierenförmigem, zurückgelegtem, tief gewimpertem Rande. März Mai. Assam.

D. infundibuliun Ldl. (D, moulmeinense k. Low). Sehr ähnlich dem D. Jamesianum, aber die Stämme sind doppelt so hoch, schlank, die Blüten messen über 10 cm, sind samt der vorn feingesägten Lippe reinweiss, nur der Schlund der Lippe ist feurig orangegelb. Seitenlappen der Lippe glatt. Juni - September. Moulmein-Berge Ost -Indiens. Eine der schönsten Arten, deren Blüten sehr lange anhalten und für die Binderei von grossem Werte sind.

var. oameopiotum Bohb. f. (var, carneopterum hört) Lippe mit fleisch- farbigem Fleck, ebensolcher Mittellinie und seitlichen Strichen. Birma.

vor. Jamesianum hört, ist D. Jamesianum Rchb. f.

D. Kingianum Ldl. Scheinknollen aus breitem Grunde schlank ge- spitzt, abgeflacht, kantig, mit 2 5 endständigen, ledrigen, länglich-lanzett- lichen, etwa 1,5 zu 6 cm grossen Blättern. Blüten in aufrechten, kurz- schäftigen , wenigblumigen Trauben , kaum 2 cm breit , trübweisslich, purpurn gestrichelt, Kelchblätter spitz eiförmig, Blumenblätter schmaler, Seitenlappen der Lippe vortretend, stumpf-länglich, Mittellappen fast nierenförmig , mit drei Schwielen auf der Scheibe und gelbem, drei- kantigen Kamm. Sporn stumpf, gelbspitzig. Juni, Juli. Süd -Queens- land, Australien.

var. album hört. {v. pallidum hört) Blüten fast reinweiss, zart und spärlich purpurstreifig.

Digitized by

Google

Dendrobium.

199

D. lasioglossum Bohb. f. Stämme schlank, rund, schlaff hängend, bis 40 cm lang, mit lanzettlichen, flachen Blättern. Blüten zu i 3 die Blatt- scheiden durchbrechend, 2 3 cm breit, reinweiss bis auf kleine purpurne Streifen an den aufrechten Seitenlappen und einem Schimmer strohgelber Haare am Vorderlappen der Lippe. April Mai. Birma.

D. Leechianum Bohb. f. ist ebenso wie D. Ainsworthii eine Garten-

Fig. 66. Dendrobium Jamesianum.

kreuzung aus D. a u r e u m und D. nobile. Gezogen wurde es von Obergärtner Iwan des Esqu. Leech auf Oakley bei Manchester. Die 10 cm grossen Blüten sind weiss mit purpurrosa, die ebenso gezeichnete Lippe hat einen strahlenden, hellrötlichen, grossen Mittelfleck, eine breite, fein purpurn gestrichelte, schwielige Mittellinie und beiderseits von dieser pur- purne Strahlen. Januar Februar. Sehr dankbarer Blüher.

D. leucolophotum Bchb. f. Stämme steif aufrecht, bis 40 cm hoch, hell graubräunlich. Blätter abfallend, lanzettlich, zugespitzt. Blüten in schlank gestielten, bis 40 cm langen, nickenden, fast endständigen, viel- blumigen, einseitigen Trauben, 2 cm breit, schneeweiss, nur die Seiten-

Digitized by

Google

2C)0 Dcndrobium.

läppen und der Grund der Lippe grünlich, Kelchblätter spitz linear- länglich, gekielt, Blumenblätter stumpf verkehrt-eiförmig, Seitenlappen der Lippe länglich, eingebogen, Mittellappen schmal länglich, Sporn kurz. November, Dezember. Malayischer Archipel. Reichenbach verglich die Blütentraube mit einem weissen Pferdeschweif, daher der Name.

D. Linawianum Bohb. f. (£>, castum kort, D, moniliforme Hook) Stämme aufrecht, keulig, an den scharf abgesetzten Knoten stark ge- schwollen, bis 30 cm hoch, Blätter länglich, stumpf ausgerandet. Blüten zu I 3 aus den blattlosen Knoten, 5 8 cm breit, Kelchblätter länglich zugespitzt, Blumenblätter eiförmig, alle aus weissem Grunde purpurrosa, Lippe kurz, mit eiförmigem, zurückgebogenem, sammtigem Vorderlappen, weiss mit karminroter Zeichnung. Oktober Februar. Japan. China.

var. majus Will. Blüten bis IG cm, feuriger gefärbt. Japan. D. Linawianum x nobile ist D. Dominyanum Rchb.f.

D. Linawianum x Wardianum ist D, chlorostele Rchb.f.

D. lineale N. B. Br., von Veitch 1886 aus Neu -Guinea eingeführt, hat schlank-cylindrische Stämme, auffällig schmallineare, abfallende Blätter und dichte Trauben kleiner, zart weisser, fein rot gestrichelter Blüetn. Juli, August.

D. lituiflorum Ldl. (D. lituiflorutn Ldl, var, robustius Rchb.f, D. Han- buryanum Rchb.f) Stämme aus knollig-verdicktem Grunde schlank rund- lich, meterlang, halbhängend, gelbgrün, mit bald abfallenden, länglich- lanzettlichen Blättern. Blüten zu 2 5 aus den blattlosen Knoten, 5 cm breit, Kelchblätter länglich-, Blumenblätter breit-lanzettlich, dunkelpurpurn, die trompetenförmige Lippe ist aus weissem, purpurn quergestreiftem Grunde vorn in einen breiten violetten, sammtig gelb gesäumten und nach aussen wieder purpurn berandeten Lappen ausgezogen. März, April. Assam, Birma.

var. oandidum Bohb. f. (yar. albiflorum kort) Blüten fast reinweiss.

var. Freemanni Bohb. f. Stämme halb so hoch als die Hauptart, Blüten dieser gleich bis auf die dicht behaarte, gelbrandige Lippe. April, Mai. Assam.

D. Loddigesii Bolfe {D. pulchellum Loddiges, aber nicht Roxbg,) Stämme rund, flach gefurcht, niederliegend, oft sprossend, 15 cm hoch, mit ab- fallenden, länglich lanzettlichen Blättern. Blüten einzeln aus den oberen, blattlosen Knoten, 5 cm gross, Kelchblätter breit-lanzettlich, blass purpur- rot, Blumenblätter grösser, stumpf - eiförmig, roth- violett, Lippe weich- haarig, mit fast kreisrundem, lang gefranstem Vorderlappen, der aus orangegelbem Mittelfleck in einen breiten weissen, purpurn gesprenkelten Saum übergeht. Februar, April. Ostindien.

D. longicomu Ldl. (Z>. Fredianum hört), Stämme schlank aufrecht, rundlich, bis 40 cm hoch, mit schwarzhaarigen Blattscheiden und ei-lan- zettlichen, schief gestutzten Blättern. Blüten fast endständig, einzeln oder in armblütigen Trauben, 5— 8 cm breit, langgespornt, reinweiss bis auf

Digitized by

Google

Dendrobium. 20 1

den gelben Mittelfleck der Lippe, deren Saum elegant gezähnt ist. Mai, Juni. Nepal.

var. majus hört, ist nur durch etwas grössere Blumen verschieden. D. Iiowii Iidl. Stämme aufrecht, rundlich, bis 20 cm hoch, mit

schwarzhaarigen Blattscheiden und länglich - eiförmigen , schief gestuzten Blättern. Blüten in seitenständigen, dicht 5 7 blumigen Trauben vom oberen Stammende, kräftig gespornt, 4 5 cm breit, leuchtend gelb mit sechs roten, scharlachrot behaarten Linien im Schlünde der Lippe. Juli September. Borneo.

D. luteolum Batem. Stämme aufrecht, rund, 20 cm hoch, mit lanzett- lichen Blättern, zwischen denen seitenständig je 2 4, je 5 cm grosse, matt- gelbe Blüten erscheinen, deren fast quadratische, flache, grosse Lippe im Grunde fein-sammtig dunkler gelb und rotgeadert ist, während die Seiten- lappen manschettenartig aufgebogen sind. Sporn kurz, kulpig. Januar, Februar. Ostindien.

var. chlorocentnun Bchb. f . Blüten grösser, tiefer gelb, der be- haarte Lippenfleck gelbgrünlich.

D. Mao-Carthiae Thwaites. Stämme aus knolligem Grunde federkiel- dick, bis 30 cm lang hängend, oft rotgefleckt, mit einigen lanzettlichen Blättern an der Spitze, durch deren Scheiden die 4 5 blutigen Trauben brechen. Blüten bis 10 cm Durchmesser, halbausgebreitet, Kelchblätter lanzettlich, Blumenblätter breitlanzettlich, weiss mit leuchtend rosa, Lippe aus weissem Grund in einen purpurfleckigen Schlund übergehend, mit breit - spateiförmigem , schuhartigem Vorderlappen, der auf zart rosaem Grunde dunkelrosa geädert und karmin gefleckt ist. Juni August. Cey- lon. Eine der schönsten, aber sehr wärmebedürftigen Arten, welche nur eine massig trockene Ruheperiode verlangt.

D. Mao-Farlanei Bohb. f. Stämme aufrecht , fast cylindrisch , bis 15 cm hoch, mit 2 3 endständigen, ledrigen, spitz länglichen, etwa 2 zu 8 cm grossen Blättern. Blüten zu 9 12 in aufsteigenden, fast endstän- digen Trauben, 10 cm breit, Kelchblätter spitz-lanzettlich, Blumenblätter länger und breiter, fast rautenförmig, zugespitzt, alle weiss, Lippe so lang wie die Blumenblätter, Seitenlappen länglich, aufgerichtet, weiss mit purpur- fleckigem Rande, Mittellappen zugespitzt, länglich-keilförmig, aus purpurnem Grunde weiss mit purpurner, gefurchter Schwiele im Grunde. Säule weiss, oben purpurn gesäumt. August, September. Nordaustralien, Neuguinea.

D, macranthum hört, ist D. superbum Rchb.f,

D. macrophyllum Ldl. et hört, ist D. superbum Rchb. f.

D. macrophyllum A. Bich. (/> ferox hört,) (Fig. 67) Stämme keulig, 20 cm hoch, die obere Hälfte tieffurchig, mit 3 4 länglichen, schräg zweispitzigen, hellgrünen, dicken, bleibenden Blättern, aus deren Mitte die aufrechte, oben nickende, 20 cm hohe, vielblumige Traube entspringt. Blüten 5 cm gross, aussen feinhaarig. Kelchblätter breitlanzettlich, grün- gelblich, Blumenblätter spateiförmig, trüb weiss, die breitgeöffhete Lippe

Digitized by

Google

202

Dendrobium.

gelbgrün, die Seitenlappen mit strahlenden, gabelspaltigen Purpuradern, der Mittellappen mit einigen Reihen kleiner Purpurflecken. April— Juni. Java.

var. Dayanum Low. Grösser und intensiver in der Blütenfarbe.

var. giganteum hört, ist von var. Dayanum nicht unterschieden.

var. Veitohianiim hört. (D. sarcostoma Hook.) weicht nur durch

etwas kleineren Wuchs und kleinere Blüten von der Stammform ab.

D, marginatum Batem. ist D, xanthophlebium LdL

D. marmoratum Bohb.f. Stämme schlank aufrecht, rund, bis 60 cm lang, mit schmallanzettlichen, abfallen- den Blättern. Blüten zu I 3 aus den blattlosen Knoten, 5 cm breit, weiss mit purpurnem Saum, Lippe einfarbig purpurn mit brei- tem , elegant gewimperten Vorderteil. April, Mai. Birma. D. melanodiscus Bohb. f. ist gezüchtet aus D. Find- layanum (5 X D. Ains- w o r t h i i 9, welch* letzteres selbst aus D. aureum x nobile hervorgegangen ist. Dieser schöne Tripelbastard ist die Gegenkreuzung von D. chrysodiscus, welches aus denselben Arten, aber die Geschlechtsrollen ver- tauscht, entstanden ist. D. melanodiscus ist von dem mütterlichen D. Ainsworthii fast gar nicht verschieden, nur der gelbliche Farbenton der Lippe erinnert an die Vaterart.

D. melanophthalmiim Bohb. f. ist eine Gartenzüchtung aus D. crassi- node X Wardianum, welche zwischen beiden Eltern fast genau die Mitte hält. Die Stämme sind schwächer knotig und länger gegliedert als von D. crassinode, die Lippe breiter und kleiner braunfleckig als von D. Wardianum.

D. mesoohlorum Ldl. Stämme büschelig, schlank, kleinfingerdick, halbmeterlang. Blätter abfallend, spitz-linear, etwa 2 zu 10 cm gross. Blüten zu 2 3 auf trüb purpurnen Stielen, stark veilchenduftend, 3 cm

Fig. 67. Dendrobium macrophyllum.

Digitized by

Google

Dendrobium.

203

breit, Kelchblätter schmal-länglich, Blumenblätter breiter, alle weiss mit rosa getuschten Spitzen, Seitenlappen der Lippe die Säule als Röhre um- fassend, Mittellappen breit-länglich, weiss mit einigen purpurnen Strichen im Grunde und grünlichgelber Scheibe. Mai, Juni. Ostindien.

D. micans Rchb.f. ist D. lituiflorum d x Wardianum Q von Seden in Veitchs Kulturen gezüchtet, und zwar aus beiden Formen von War- dianum, sowohl der kurz- als der langstämmigen. Der allgemeine Blüteneindruck ist der von D. Wardianum, aber die Lippe zeigt unverkennbar den Einfluss der Pollenart. Blüten bis 8 cm breit, wachs- schimmernd malvenrot aus hellerem Grunde, Lippe weiss mit grossem purpurbraunem Scheibenfleck und einem rosa-purpurnem Tuschfleck vor der Spitze.

D. moniliforme Hook, ist D. Linawianum Rchb.f.

D. moniliforme Sw. ist D. japonicum Ldl.

D. Moorei P. v. Müll. Stämme buschig, rund, 10 cm hoch, mit an der Spitze zusammengedrängten 3 5, länglich-eiförmigen, ledrigen, dunkel- grünen Blättern. Blüten in 6 10 blumigen, auf fadendünnem Schaft hängenden Trauben, 2 cm breit, reinweiss, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, Lippe ähnlich, aber kürzer, mit kleinen dreieckigen Seitenlappen vor der Mitte. Juni, Juli. Lord Hoves-Insel, Australien.

D. mosohatum Wall. (D, Calceolaria Hook. D, Calceolus hört.) Stämme rundlich, gefurcht, schlaff" hängend, bis meterlang, mit einigen immergrünen, lederartigen, länglich-eiförmigen Blättern. Blüten stark moschusduftend, zu 8 IG in hängenden, seitenständigen Trauben nahe der Spitze der alten Stämme, bis 10 cm breit geöffnet, weissgelblich mit rosaem Schimmer, Lippe pantoffelförmig, hellgelb aus dunklerem Grunde, mit je einem dunkel- purpurnem Augenfleck links und rechts der Mittellinie. Mai Juni. Vorder- indien.

var. cupreum Bohb. f. (als Art.) Blüten kleiner, aprikosengelb, Pantoffellippe goldgelb mit orangegelben Innenflecken. Mai Juli. Ost- indien.

D. moulmeinense h. Low. ist D. infundibulum Ldl.

D. mutabile Ldl. {D. triadenium Hook. Onychiutn mutahile Bl) Stämme aufrecht, 30 cm lang, dünn, rundlich, flach gestreift, mit zahlreichen, ellip- tischen, fast zweizeilig gestellten, sitzenden, immergrünen, dicken Blättern. Blüten in dichter langgestielter Rispe, 3 4 cm gross, weiss oder weiss- rosa, Lippe sich verkehrt herzförmig ausrandend, rosa mit drei orange- gelben Kämmen. Mai, Juni. Ostindien.

D. nobile Ldl. Stämme gruppenweiss, rundlich, etwas flach gedrückt und nach oben verdickt, leicht gefurcht, aufrecht, bis 30 cm hoch mit immergrünen, länglichen, vorn schief ausgerandeten Blättern. Blüten zu 2 3 aus den blattlosen oberen Knoten, 4 6 cm breit, Kelchblätter schmal-eiförmig, Blumenblätter breit verkehrt - eiförmig, wellig, alle weiss mit dunkelrosa getuschten Enden , Lippe beiderseits zart sammtig, fast

Digitized by

Google

204

Dendrobium.

trompetenförmig, elfenbeinweiss mit rosaem Rande und satt purpur-schar- lachrotem Grundfleck. Dezember Juni. Ostindien, Süd -China. Einer der dankbarsten Blüher, der im kühlen Räume wochenlang seinen Blüten- schmuck trägt, aber im Sommer nach der Blüte eine vollständige Trocken- periode verlangt, die bis zum Welken der Stämme gehen darf. Zahl- reiche, meist unwesentliche Formen sind im Handel.

var. Baokhousianum hört. Kelch- und Blumenblätter aussen rosa- purpurn getuscht.

var. ooenüesoens Ldl. (als Art). Stämme kürzer, schlanker. Blüten kleiner, dunkler, mit mehr eiförmigem Vorderlappen der Lippe.

var. Cooksonianiun Bohb. f. Die beiden Blumenblätter flach, in Zeichnung und Sammetüberzug der Lippe gleich. Offenbar eine monströse Form, welche den Eindruck macht, als seien drei Lippen in der Blüte.

var. Dominyi hört, ist D, Dominyanum Rchb.f.

var. elegans hört Blüten gross, symmetrisch, Blumenblätter breit, weissgrundig , Saum des braunen Scheibenfleckes hell schwefelgelb, Vorderrand purpurrosa.

var. formosum hört, ist var. intermedium hört.

var. intermedium hört. {var. formosum hört.) Blüten weiss bis auf den hellen Purpurfleck der Lippe.

var. nobilius Bchb. f. Blüten über IG cm breit, weiss mit dunkel- rosa, das gegen die Spitzen purpurrot wird, Lippe weiss mit dunkel karminrotem Fleck. Die farbenprächtigste Varietät.

var pallidiflorum Hook, ist D. primulinum Ldl. var,

var. pendulum hört. {var. Ruckeri kort.) Blüten 5 8 cm, weiss mit dunkelrosa, Lippe weiss mit hell purpurnem Fleck.

var. Ruckeri hört, ist var. pendulinum hört,

var. Sohroederianum. Bchb. f. Blüten gross, breitblättrig, weiss, zuweilen mit amethystfarbenen Spitzenflecken, Scheibenfleck fast schwarz- purpurn, hellgelb gesäumt, nach aussen in weiss verlaufend.

var. Tollianum Bohb. f. monströse, verkümmert aussehende Form mit einwärts gebogenen Kelchblättern und zurückgedrehten Blumenblättern.

var. WaUiohianum hört. {D. Wallichii hört) Sehr kräftig im Wuchs. Blätter dunkelgrün, Blüten bis 8 cm gross, weiss mit rosenrot, Lippe weiss mit karminrotem Fleck.

D. nobile x aureum ist D. Leechianum Rchb.f.

D. nobile x Falconeri ist D. Venus Veitch.

D. nobtie x Linawianum ist D. Dominyanum Rchb.f

D. nodatum Ldl. ist D. Aphrodite Rchb.f.

D. oohreatiun Ldl. (D. Cambridge anutn Faxt.) Stämme kräftig, bis 20 cm lang, mit scharf abgesetzten Knoten. Blätter eilanzettlich , zu- gespitzt, breit-sitzend. Blüten gleichzeitig mit den Blättern aus den jungen Trieben auf ein- bis zweiblütigen Stielen, 3 5 cm breit, orangegelb,

Digitized by

Google

Dendrobium.

205

Lippe vorn breit gerundet, aus eingerolltem Grunde kapuzenförmig mit zurückgebogenem Rande, sammetartig, orangegelb mit breitem, hell blut- rotem Mittelfleck. März, April, Ostindien, Khasyagebirge.

D. palpebrae Ldl. ist sehr nahe verwandt mit D. densiflorum, hat aber kleinere weisse, weissdornduftige Blüten in ganz lockeren Trauben, welche erst im September blühen. Der Name deutet auf die an recht lang gewimperte Augenlider erinnernden langen Wimpern im orangegelben Grunde der Lippe hin. Birma.

D. Parishii Bchb. f. Stämme dick, gekrümmt, bis 20 cm lang, mit immergrünen, lederartigen, länglich - lanzettlichen , an der Spitze gekerbten Blät- tern. Blüten zu 2 3 aus den alten blattlosen Knoten, 5 cm breit, zartrosa, Lippe sammtig, ganz hellrosa mit je einem dunkel-purpurnem Schlundfleck auf jeder Hälfte. Mai, Juni. Ostindien.

var. albens hört. Blüten fast reinweiss.

D, Paxtoni Ldl. ist D. chrysanthum Ldl.

D. Paxtoni hört, ist D. fimbriatum Hook. vor. oculatum Hook.

D. Phalaenopsis Bohb. f. (Fig. 68). Stämme aus schlankem Grunde lang- keulig, bis 50 cm hoch, mit einem kleinen Schopf immer- grüner , lanzettlicher , fast spannenlanger, flacher Blät- ter an der Spitze. Blüten zu 10 15 in dichter, aufrechter, endständiger, 30 cm hoher Traube, 5 8 cm breit, doppelt gespornt, indem unter dem 2 cm langem, dunkelpurpurnem Sporn die Lippe ein spornartiges kulpiges Knie bildet, Kelchblätter länglich-eiförmig, kirschrot auf weissem Grunde, Blumenblätter breit verkehrt-eiförmig, im unteren Teile hell-, im oberen purpurn-kirschrot, Lippe breit und durch die aufgebogenen Seitenlappen kurzröhrig in einen langgespitzten, zurückgebogenen Vorderlappen aus- gezogen, Schlund leuchtend braunrot, Vorderlappen hell kirschrot mit breiten, nach vorn verlaufenden, kastanienbraunen Adern, die im Schlünde geschwollen und schwarz drüsenhaarig sind, Seitenlappen purpurn, aussen sattrosa-purpurn, gegen das Kinn hin heller werdend, April, Mai. Queens-

Fig. 68. Dendrobium Phalaenopsis.

Digitized by

Google

2o6 Dcndrobium.

land, Neu-Guinea, Insel Timor. Farbenprächtige imponierende Art, welche viel Wärme braucht, aber die Kulturarbeit reichlich lohnt.

var. Statterianum h. Sand. Kleiner im Wuchs, Blüten dunkler. D. Pierardi Boxb. {D. cucullatum R. Br) Stämme rundlich, sehr schlank,

nickend, in der Heimat angeblich 2 m lang, mit abfallenden, lanzettlich- zugespitzten Blättern. Blüten paarweis aus den blattlosen Knoten fast in der ganzen Stammlänge, 5 cm breit, durchschimmernd weiss mit zart rötlichem Hauch, Lippe aus kurz zusammengebogener, purpurn fedrig- adriger Röhre in einen mattgelblichen, aus schmalem Grunde fast kreis- runden, fein gezähnelten Vorderlappen verbreitert. Januar April. Ost- indien.

var. latifolium hört, (var, majus hört.) Stämme kürzer, steif, Blätter breit -lanzettlich. Blüten etwas lebhafter gefärbt.

D. polyphlebium Rchb.f, ist D. rhodopterygium Rchb.f,

D. porphyrogastrum Bohb. f. wurde von Seden in Veitchs Garten aus D. superbum var. Huttoni mit D. Dalhousianum gekreuzt. Blüten bis 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter licht rosa-malvenrot, Lippe aus purpurrosaem Grunde weiss mit tief purpurn gespritzter Scheibe, Rand kurz «gewimpert. Sporn kurz. April Juni.

D. primulinum Ldl. (D, nobile LdL v, pallidiflorum Hook,) Dem D. nobile in der That sehr ähnlich, aber die Blüten stehen stets einzeln, die weisslichen Blumenblätter sind mit einem gelblich-rosaem Schimmer überhaucht und die zart sammtige Lippe ist vorn primelgelb (wie P r i m u 1 a elatior) aus gleichfarbigem, purpurstreifigem Grunde. April, Mai. Ost- indien.

var. giganteiun hört. (D, cucullatum R, Br. var. giganteum kort.) Blüten bis 8 cm breit, leuchtender gefärbt, Lippe schwefelgelb. Sikkim, Nepal.

D. profosum Bchb. f. hat das Aussehen von D. macrophyllum, aber kürzere, schlankere Scheinknollen. Blühen zu 5 10 in Büscheln am Ende der beblätterten Triebe, lehmgelb, trübpurpurn gesprenkelt. Sporn 2 cm lang, sehr dick, mit einem Vogelkopf - ähnlichem , dickem Ende. Oktober, November. Philippinen. Von Robelen 1884 nach Eng- land gebracht.

D. pulohellum Bozbg. ist nicht in Kultur, was in Europa unter diesem Namen lebt, ist D. Loddigesii Rolfe.

D. rhodopterygium Bchb. f. (D. polyphlebium Rchb. f.) Stämme dick, aufrecht, 40 cm hoch, mit immergrünen, lederartigen, länglich-eiförmigen Blättern. Blüten zu 2 3 aus den alten blattlosen Knoten, 3 4 cm breit, gelblichrosa, die Lippe im Schlundeingange warzig, dunkelrosa mit zahl- reichen Purpurstreifchen. April, Mai. Birma.

D. rhodostoma Bohb. f. ist eine von Seden bei Veitch gezogene Kreuzung aus D. superbum var. Huttoni und sanguinolentum.

Digitized by

Google

Dendrobium.

207

Blüten 5 cm breit, weiss mit leuchtend rosaen Tuschflecken, Lippe karmin-purpurn mit gelbbrauner Scheibe. September, Oktober.

/). rhombeum Hook, ist D. aureum Ldl. var

D. Buokeri Ldl. Stämme aus dünnem Grunde schlank-spindelig, bis 30 cm hoch, mit abfallenden, linear-lanzettlichen, spitzen, etwa i zu 5 cm grossen Blättern. Blüten einzeln oder paarweis aus den oberen Knoten, 3 cm breit, oberes Kelchblatt stumpf-länglich, seitliche lang zugespitzt- dreieckig, Blumenblätter schmal-länglich, alle lehmgelb, Lippe fast kreis- rund. Seitenlappen aufrecht um die Säule gelegt, weiss mit rosaen Strichen, Mittellappen zurückgeschlagen wellig gerandet, mitten sammthaarig, aus krömegelbem Grunde lehmgelb. April, Mai. Philippinen.

D. sanguinolentam Ldl. Stämme schlank, rundlich, hängend, bis meterlang, oft blutrot überlaufen, mit einem kleinen Schopf immergrüner, fester, eilanzettlicher, unterseits roter Blätter. Blüten paarweis aus den Enden der blattlosen Stämme und dort in kleine Bündel gedrängt, 5 cm breit, hellgelblich mit violetter Zeichnung und gleichfarbiger Lippe. Juni bis August. Ceylon.

var. superbum hört. Blüten zu 3 5 in kurzen Trauben, elfenbein- farben mit feurigen, dunkel purpurroten Flecken.

D. sarcostoma ist D. macrophyllum A. Rieh. var. Veitchianum hört.

D. soabrilingue Ldl. (D. hedyostnum Batem, D. albaviride Parislu) Stämme keulig, 10 cm hoch, mit den schwarzhaarigen Scheiden der riemen- förmigen, immergrünen, festen Blätter bekleidet. Blüten paarweis, zahl- reich aus den jungen und alten Stämmen, 5 cm breit, prächtig Goldlack- duftig, im Aufblühen grünlichweiss, bald aber reinweiss, ausser der Lippe, welche einen lang vorgezogenen, zurückgebogenen Mittellappen, chamois- gelb mit orangegelben Flecken und karminroten Streifen, und aufrechte, spitze Seitenlappen, grün mit purpurnen Strichelchen, hat. März Mai. Ostindien.

D. Schneiderianum Rchb.f. ist D. Findlayanum x aureum von Mr. Ose. Schneider, Fallowfield, Manchester, gezogen. In den knotigen Stämmen an erstere Art erinnernd. Blüten 5 cm breit, weiss mit lila - purpurnen Flecken, Lippe orangegelb mit fast kreisrunder, sammtiger, weissgesäumter Scheibe, von welcher Purpurlinien ausstrahlen, Spitze lila- purpurn. Säule purpurn gestreift und gefleckt.

D. soulptum Bohb. f. Dem D. formosum sehr nahe verwandt, aber die Blätter sind fein flaumig behaart, die Blüten nur 4 5 cm breit, reinweiss, bis auf den Orange -Feck der Lippe, welche im Grunde zahl- reiche kleine Querwülste zeigt. April Mai, oft im Herbst wieder blühend. Borneo.

D. secmndum Wall. {Pedilonum secundum Bl) Stämme rund, feder- halterdick, halbmeterlang, halbhängend. Blätter abfallend, länglich-eiförmig, etwa 4 zu 9 cm gross. Blüten einseitwendig gedrängt, in 5 bis 10 cm langen Trauben aus den obersten blattlosen Knoten, 3 cm breit, Kelch-

Digitized by

Google

208 Dcndrobium.

und Blumenblätter schmal - eiförmig , rosa-purpum, Lippe heller, mit orangegelbem Spitzenfleck , spateiförmig - verkehrteiförmig. Sporn lang, stumpf. Sumatra, Java, Borneo, Birma, Malacca, Cochinchina.

var. album hört, ist var. niveum Rchb.f.

var. niveum Bohb. f. {v. album hört.) Blüten reinweiss bis auf den orangegelben Spitzenfleck.

D. senile Parish. Stämme spindelförmig, 8 lo cm hoch, samt den endständigen, immergrünen, ledrigen, verkehrt - eiförmigen Blättern kurz- weisshaarig. Blüten paarweis, 5 cm gross, leuchtend gelb, Lippe dreilappig, orangegelb mit zwei grünen Seitenflecken. April— Juni. Ostindien.

D. speciosum Smith. Stämme kantig, 3 cm stark, bis 20 cm lang, an der Spitze 3—4 derbe, immergrüne, länglich-elliptische, etwa 6 zu 20 cm grosse Blätter tragend. Blüten in gedrängten, fast endständigen, bis halb- meterlangen, aufrechten oder übergebogenen Trauben, 4 cm breit, wohl- riechend, halb zusammengeneigt, hell ledergelb, Kelchblätter spitzlanzettlich, die seitlichen sichelförmig, Blumenblätter linear, Lippe kürzer und von den Blütenblättern eingeschlossen, länglich mit aufgebogenen Seitenlappen und herzförmigem Endlappen , gelb , purpurn gesprenkelt. Säule weiss, purpurn gestrichelt. Februar, März. Australien.

var. Banoroftianum Bchb. i. Stämme schlanker , Blütenblätter schmaler, Lippe hellgelb mit einigen purpurnen Strichen am Grunde.

var. Hillii hört, ist D. Hillii Hook.

D. splendidissimum Bchb. f. Gleich D. Ainsworthii und D. Leechianum eine Kreuzung aus D. nobile und D. aureum, von Veitch gezogen. Blumenblätter weiss, ganz zart rosa angehaucht, Lippe weiss mit einem gelben Stiche und einem satt purpurrotem, gelbgesäumtem. Mittelfleck. Januar, Februar.

var. grandiflorum Bchb. f. Blüten fast ganz rosa, nur der Blatt- grund weiss, Scheibenfleck indianisch roth, gelb gesäumt, Spitze purpurrosa.

D. squalens Ldl. ist Xylobium squalens Ldl.

E. Statterianum h. Sand, ist D. Phalaenopsis Rchb.f. var.

D. Statterianum Rchb.f. ist Bensoniae x crystallinum, in Ostindien wild gefunden. Es ähnelt ersterer Art im Wuchs, letzterer in der Blüte, aber mit reichgelber Grundzone der Lippe.

D. Stratiotes Bohb. f. Stämme buschig, spindelförmig, in dünne Spitzen auslaufend, bis 40 cm hoch, an den Knoten leicht eingedrückt. Blätter derb ledrig, dunkelgrün, länglich - lanzettlich , 3 zu IG cm etwa. Blüten zu 5 7 in lockeren, aufrechten Trauben, bis 10 cm breit, fest, lang weissgrünlich gestielt, Kelchblätter kr^meweiss, spitz lang- lanzettlich, das obere gedreht, die seitlichen sichelförmig, wellig, Blumen- blätter länger, linear, gedreht, blassgrünlichgelb, Seitenlappen der Lippe aufrecht, gerundet, Mittellappen spitz herzförmig, weiss, purpurn gestrichelt. Sporen trichterförmig, zurückgekrümmt. August, September. Neu-Guinea.

D. streptoceras Bchb. f. Stämme rund , oben verdünnt , fingerdick.

Digitized by

Google

Dendrobium. 209

bis 3/4 m hoch, im oberen Drittel mit ledrigen, zurückgebogenen, länglich- lanzettlichen , 3 zu 12 cm grossen Blättern besetzt. Blüten in fast end- ständigen, halbmeterlangen, überhängenden Trauben, bis 10 cm breit, fest, Kelchblätter linear, stark gedreht, blassgrün mit fünf braunen Nerven, Blumenblätter schmallinear, gedreht, braun, grüngerandet, Lippe hellgelb, purpurn gestrichelt, mit fünf aus dem Grunde kommenden, auf der Scheibe zusammenfliessenden Schwielen, Seitenlappen rund, Mittellappen fast herz- förmig, wellig gerandet, Sporn spitz kegelförmig. August, September. Neu -Guinea.

var. Bossianiun Bohb. f. Blüten weisslich , hellbraun gestreift, Lippe weissgelb.

D. Buaviflsimum Bchb. f. {D. chrysotoxum Ldl. var. suavissimum kort,) Stämme gruppenweis gedrängt, kurz spindelig, 10 cm hoch, tief gefurcht, mit 2 3 endständigen, immergrünen, länglichen, zugespitzten, derben Blättern. Blüten stark duftend, 5 8 cm breit, in kurzen, nickenden Trauben, langgestielt, feurig goldgelb, mit elegant gewellter und lang gefranster fleischfarbiger Lippe mit grossem nierenförmigem, purpurrotem Mittelfleck und spärlichen, carminroten Spritzflecken hinter diesem. Mai, Juni. Ober- Birma. Durch Blütenschönheit und williges Blühen ausgezeichnete, effect- volle Art.

D. Buloatum Ldl. Stämme kantig, bis 20 cm hoch, flach gedrückt und gefurcht, mit 2 3 ledrigen, spitz länglich-eiförmigen, etwa 5 zu 8 cm grossen Blättern. Blüten in kurzen, gedrängten Trauben zu 10 15, orange- gelb, sehr vergänglich, Kelchblätter länglich -eiförmig, Blumenblätter breiter, Lippe dunkler, breit-eiförmig, mit den Seitenlappen die Säule umhüllend, im Grunde mit ein paar rötlichen Strichen. Februar April. Indien, Khasya - Hügel. Von dem sonst sehr ähnlichen D. densiflorum durch die bernsteingelbe, rotgeaderte Lippe leicht kenntlich.

D. superbiens Bchb. f. {D. Goldiei hört,) Stämme lang cylindrisch, daumendick und bis meterlang, mit derben, länglichen, zugespitzten Blättern. Blüten zu 10 30 in langen, nickenden Trauben, welche sowohl aus den jüngsten kaum 10 cm hohen als aus den alten blattlosen Stämmen ent- springen, welch' letztere viele Jahre hintereinander immer wieder Blüten treiben. Die einzelnen, monatelang haltenden Blüten sitzen auf 2 3 cm langen Stielen, messen 5—6 cm Weite, Kelchblätter breitlanzettlich, zurückgekrümmt, dunkel purpurn mit weissem Saum, Blumenblätter grösser, verkehrt-eiförmig, heller purpurrot, Lippe ebenso, mit fünf breiten, dunkleren Schwielen, Seitenlappen zur Röhre aufgebogen, fein wellig gezahnt, Mittellappen wellig - gerandet in eine lange, zurückgebogene Spitze aus- gezogen. Mai, Juni, aber oft das ganze Jahr hindurch Blüten tragend. Australien, Torres- Strasse. Gehört zu den schönsten Arten, wächst in vollem Licht gut und blüht äusserst dankbar.

D. superbum Bohb. f. (D. macrantkum Hook, Z>. macrophyllum Lindl) Stämme rundlich , schlank aufrecht oder nickend , bis 40 cm lang , mit

Stein 's Orchideenbuch. 14

Digitized by V^OOQIC

2 I O Dcndrobium.

abfallenden, länglich-eiförmigen, stumpfen Blättern. Blüten nach Rhabarber riechend, paarweis aus den alten Knoten in einer Längsreihe am Stamm, bis lo cm breit, hell purpurn oder hell violett, mit gleichfarbiger samm- tiger Lippe, welche zwei blutrote Schlundflecken trägt. Februar März. Philippinen.

var. anoBmum Bohb. f. (als Art.). {D, Dayanum hört) Blüten geruchlos, etwas heller in der Färbung.

var. Burkei Bohb. f. Blüten weiss, nur der Lippengrund purpurn.

var. Dearei hört, ist D, Dearei Rchb.f.

var. Dayanum hört, ist var. anosmum Rchb.f.

var. giganteiim Bohb. f. Blüten über 1 5 cm Durchmesser , hell purpurrosa, Lippe gleichfarbig, gefranst. Januar März.

var. Huttoni Bohb. f. Blüten sehr schwach riechend, Blumenblätter weiss, purpurn gesäumt, Lippe weiss, mit dunkel violettem Saum. Februar März. Malayischer Archipel.

D. superbum Huttoni x Dalhousianum ist /}. porphyrogastrum Rchb.f.

D. superbum Huttoni x sanguinolentum ist D. rhodostoma Rchb. f.

D. Tattonianum Batem. ist D. canaliculatum R. Br.

D. tauriniun LdL Stämme aufrecht, rund, über daumendick und in der Heimat angeblich bis 1,5 m hoch, Blätter fest, breit - elliptisch, vorn schief ausgerandet. Blüten in spärlich-blumiger, endständiger, aufrechter, langgestreckter Traube, Kelchblätter gelbgrünlich, vollkommen zurückgerollt, Blumenblätter bis 10 cm lang, schmal, steif aufrecht, gedreht, purpurrot, Lippe weisslich mit violett - purpurnem , krauswelligem Vorderlappen und drei mittleren Wulstlinien. Mai, Juni. Philippinen, Insel Luzon. Ihrer eigenartigen Blütenform verdankt die Pflanze in der Heimat den Volks- namen „Stierkopf", in Hinweis auf die hornförmigen Blumenblätter.

D. teres LdL ist yanda teres Ldl.

D. teretifolium B. Bp. {D, calamifortne hart) Stämme kurz, rundlich, braun überlaufen, 10 cm lang, an der Spitze je ein dickes, drehrundes, lang zugespitztes, hängendes Blatt tragend. Blüten an seitenständigen, gegabelten Stielen, 2 3 cm breit, Kelch und Blumenblätter schmal- linear, fast fadenförmig, weiss, Lippe weiss mit einigen karminroten Fleckchen, stark wellig -kraus und drei wellige Faltenkämme tragend. Mai, Juni. Nordost -Australien. Interessant, aber nicht schön.

D. tetragoniim A. Cuim. Stämme hängend, aus knolligem Grunde schlank, scharf vierkantig, bis 30 cm lang. Blätter paarweis, end- ständig, fast wagerecht, länglich oder lanzett - elliptisch mit der wenig blumigen Traube zwischen sich. Blüten 10 cm breit, oberes Kelchblatt pfriemenförmig ausgezogen, die seitlichen aus breitem Grunde lanzettlich, gelb, rotgestrichelt, Blumenblätter kürzer und schmäler, linear, weiss, rotgestrichelt, Lippe breit - eiförmig, vorn zugespitzt, dreilappig, zwischen den Seitenlappen mit zwei weissen Faltenhäutchen , die nach vorn in

Digitized by

Google

Dendrobium. 211

Schwielen auslaufen, weiss mit roten Querbändern. Juli, August. Ost- Australien.

D. thyrsiflorum Bohb. f. {D, densiflorum WalL var. alboluteum Hook), (Fig. 69.) Im ganzen Wuchs dem D. densiflorum gleich, aber die in breiten Trauben stehenden Blüten sind länger gestielt, etwas grösser, und weiss mit hellorangegelber , muschelförmiger Lippe. Mai, Juni. Birma.

Fig. 69. Dendrobium thyrsiflomm.

Die Farben variieren, ebenso die Grösse der Blüten und deren Zahl in den Trauben. Dankbarer Blüher von sehr dekorativer Wirkung.

var. albiim hört. {D. densiflorum WalL var, hört) Blüten rein- weiss, Lippe etwas heller als die Hauptform.

var. GaUioeanum Lind. Lippe flach, mattgelb.

var. Walkeriaiium WilL (/?. densiflorum Wall, var, kort,) Stämme bi^ meterhoch, Blüten zu 40 50 in einer Traube, in der Farbe der Haupt- form gleich.

D. tortile LdL Stämme kantig, 10 cm hoch, mit abfallenden, linearen

14* Digitized by VjOOQIC

2 12 Dendrobium.

Blättern. Blüten paarweis aus den blattlosen Stammenden, 6 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter wellig, selbst spiralig gedreht, weiss mit einem feinen rosaem Hauch, Lippe muschelformig , sammtig, citrongelb, mit purpurrot gestricheltem Grunde. Mai, Juni. Birma.

var. roseum hopt Blüten zart rosa auf gelblichem Grunde. Mai, Juni. Java.

D. transparens Wall. {D, Henshallii hört) Stämme aufrecht, schlank rundlich, 30 cm hoch, mit abfallenden, linear-lanzettlichen Blättern. Blüten paarweis, 2 3 cm breit, durchscheinend rosa-lila, Lippe weichhaarig, gleichfarbig mit tiefblutrotem, in Streifen nach den Rändern verlaufendem Mittelfleck, Vorderlappen breit gerandet. Mai, Juni. Sikkim.

D. triadenium Hook, ist D. mutabile Ldl.

D. Treaoherianum Bohb. f. (Sarcopodium Treacherianum LdL) Schein- knollen auf kriechendem Wurzelstock gedrängt, eiförmig, flachgedrückt, leicht gekrümmt, bis 6 cm hoch, mit zwei endständigen, ledrigen, linearen, 8 cm langen, vorn ausgerandeten Blättern. Blüten zu 2 5 auf aufrechtem, aus starken Scheiden endständig vortretendem, mit rotbraunen Scheiden bekleidetem Schaft, bis 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter linear- lanzettlich, hellrosa-fliederfarben , weissgerandet , Lippe satt karminrot, Seitenlappen schmal, lang zugespitzt, Mittellappen länglich-linear, zugespitzt, mit drei Faltenhäutchen. Juli, August. Borneo.

D. undalatum B. Br. {D. discolor LdL Ceratobium undulatum Ldl) Scheinknollen kurz spindelförmig mit zwei länglich -eiförmigen, vorn aus- gerandeten, derben Blättern. Blüten in kurzer Traube, klein und un- bedeutend, gelbbräunlich, Lippe mit fünf helleren Kiellinien. Mai, Juni, Australien. 1823 durch Banks nach England gebracht, kaum noch in Kultur.

D. Vannerianum Bohb. f. wurde von Mr. Vanner , Camden Woodi Chislehurst, aus D. japonicum X Falconeri gezogen. Blüten 3 cm breit, alle Blätter schmal und spitz ausgezogen, Kelchblätter weiss, purpurn gerandet, Blumenblätter und Lippe weiss, erstere mit purpurnem Spitzen- fleck, letztere mit ebensolchem eirundem Scheibenfleck und purpurner Spitze.

D. Veitchianum hört. D. Veitchii hört, ist D. macrophyllum A. Rieh. var. Veitchianum hört.

D. Venus Veitch ist D. nobile x Falconeri und ähnelt letzterer Art sehr, hat aber erheblich grössere, intensiver gefärbte Blüten.

D. virgineum Bohb. f. Stämme kurz knotig, 20 cm hoch, von den schwarzhaarigen Scheiden der breit - schwertförmigen , schief gestutzten Blätter bekleidet. Blüten in endständigen, reichblättrigen Trauben, 5 6 cm breit, elfenbeinweiss mit dickem, grünlichem Kinn am Säulenfusse, rötlichem Grunde und zwei hellrötlichen Schwielen längs des Schlundes der weissen dreilappigen Lippe, deren Mittellappen rund ausgebogt und fein gezähnt ist. August Oktober. Birma.

Digitized by

Google

Dendrobium. Dendrochilum.

213

D, Wallichii hört, ist D. nobile Ldl. vor V/allichianum hört.

D. Wardianiim Warner. Stämme kräftig, rund, an den Knoten abgesetzt verdickt, halbhängend, bis 60 cm lang, mit abfallenden, länglich- lanzettlichen , zugespitzten Blättern. Blüten aus den blattlosen Knoten zu 2 3, 6 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter weiss mit kirschröten Tupfen, die ebenso gefärbte grosse kapuzenförmige Lippe trägt einen grossen, lebhaft orangegelben Mittelfleck und dunkel scharlachrote Spritz- flecken an den Seiten des Schlundes. April Juni. Birma.

var. assamioiun hört ist nur durch kurze schlanke Stämme von der Hauptform abweichend. Assam.

var. oandidum Low. Blüten reinweiss.

var. giganteum Will, et Moore, {var, Lowii hört,) Stämme 3 4 cm dick, 1,5 m hoch, Blüten 10 cm breit, sonst von der Hauptform nicht verschieden.

var, Lowii hört, ist var. giganteum Will, et Moore.

var. Sohroederianum hört, ist weitaus die schönste, hierher ge- hörende Kulturform. Blüten sehr gross, Kelchblätter aussen karminrot, ebenso die elfenbeinweiss gerandeten Blumenblätter, Lippe reich purpur- karminfleckig.

D. Wardianum x aureum ist D. Apasia Veitch.

D. Wardianiun X japonioiun, von Veitch gezogen, hat die köstlich duftenden Blüten von D. japonicum, aber dieselben sind grösser und viel breitblättriger. Im Wuchs hält der Bastart die Mitte zwischen den Eltern.

D. Wardianum x litutßorum ist /). micans Rchb.f.

D. Williamsoni Day et Bohb. f. Stämme spindelförmig, 10 cm hoch, Blattscheiden schwarzhaarig, Blätter weichhaarig, länglich - riemenförmig, schief ausgerandet, derb. Blüten in armblütiger, endständiger Traube, 5 6 cm breit, elfenbeinweiss, Kelchblätter aussen bräunlich, Lippe drei- lappig, gross, weiss mit blutrotem Mittelfleck. April, Mai. Assam.

D. zanthophlebium Ldl. (D. marginatutn Batem.) Stämme aufrecht, kantig, stark federkielsdick und 20 cm hoch, mit abfallenden, linear-lanzett- lichen, vorn schief ausgerandeten Blättern. Blüten paarweis aus den blattlosen Knoten, 5 cm breit, doppelt gespornt, indem das Kinn dem Sporn gleichlang ist, Kelch- und Blumenblätter reinweiss, Lippe dreiteilig, sammtig, die grossen Seitenlappen aufrecht, weiss mit dunkelorangegelben Adern, der runde Mittellappen gewellt, orangegelb mit weissem Saum. März Mai. Birma.

Dendrochilum Blume.

(Bolbopbyllinae 292.)

Umfasst drei ostindisch - malayische unscheinbare Arten, welche noch nicht nach Europa gebracht worden sind. Was in europäischen Gärten

Digitized by

Google

214

Dendrochilum. Diacrium.

alsDendrochilum kultiviert wird, sind Arten der Gattung P 1 a t y c 1 i n i s Bnth. und dort nachzusehen.

Dendrocolla BL ist Sarcochilus R. Br

Dendrolirium flavescens BL ist Eria flavescens LdL

Dendrolirium ornatum BL ist Eria ornata LdL

Desmotrichum cymbidioides LdL ist Dendrobium cymbidioides Hook.

Diacrium LdL

(Cattleyeae 205.)

Schönblühende Baumbewohner Mexikos, Centralamerikas und der Nordküste von Südamerika mit spindeltörmigen Scheinknollen, denen

einige feste Laubblätter aufsitzen, und grossen in Rispen stehenden Blüten, welche von dem nächst- verwandten Epidendrum nur durch die Form der Lippe abwei- chen, welche vom Säulenfusse ab- steht, dreilappig ist und zwei hohle Höcker trägt. Bekannt sind vier Arten, davon in Kultur:

D. bioomutvun Bnth. (Epiden- drum bicomutum Hook,) (Fig. 70). Stämme lang-spindelförmig, bis 20 cm hoch, gefurcht, mit einem kleinen Schopf zweizeilig stehender, immer- grüner , ledriger , riemenformiger Blätter. Blüten in etwa 12 blumiger endständiger Traube, 5 cm breit, Kelchblätter eiförmig, Blumenblätter rund - elliptisch , beiderseits kurz verschmälert und vorn zugespitzt, alle reinweiss, ebenso die Lippe bis auf kleine purpurrote Punkte, Mittel- lappen lang - spateUormig vorgezogen, Seitenlappen halb so lang, flach liegend, an den Spitzen leicht aufgebogen, breit -halbmondförmig. April, Mai. Trinidad, Demerara. An Rinde oder Ästen zu kultivieren; braucht viel Wärme, aber keine strenge Trockenperiode. Williams hat beobachtet, dass mit dem Faulen des Holzklotzes die Blühfahigkeit schwindet!

D. bigibberoBum Bnthm. (Epidendrum bigibberosum Hook.) ist nur durch um die Hälfte kleinere Blüten verschieden.

Dialissa LdL ist Sielis Sw. Dianea LdL ist Microstylis Nutt.

Fig. 70. Diacrium bicornutum.

Digitized by

Google

Dichaea. Disa. 2 1 5

Dichaea Ldl.

(Dichaeinae 36S.)

Von den fünf im tropischen Amerika heimischen Arten ist keine kulturwert und bisher ist auch nur die nachstehende Art, und auch diese nur in einige botanische Gärten, zu uns gelangt. Ihre Merkmale geben zugleich ein Bild der Gattung.

D. vaginata Bohb. f. Stämme monopodial , lang kriechend , dünn, holzig, von den breiten Scheiden der nichtgegliederten, immergrünen, breit - eiförmigen, zugespitzten Blätter bedeckt, welche zweireihig und der Unterlage parallel gerichtet stehen. Blüten klein (i 2 cm), einzeln, achsel- ständig, langgestielt, mit stachligem Fruchtknoten; Kelch- und Blumen- blätter eiförmig, ausgebreitet, weissgelblich , Lippe weiss mit rötlichen Längslinien auf der ebenen dreieckigen Platte, deren Mitte zahnartig vor- steht, während die ausgeschweiften Eckspitzen etwas zurückgebogen sind. Juli, August. Mexiko.

Dichopus BL ist Dendrobium Sw.

Dicrypta discolor Ldl. ist Maxillaria discolor LdL

Didactyle Ldl. ist Bolbophyllum Thouars.

Dilochila Ldl. ist Arundina BL

Diphyes BL ist Bolbophyllum Thouars.

Disa Berg. (Penthea Ldl.)

(Satyrieae 44.)

Erdorchideen vom Kap der guten Hoffnung, aus dem tropischen Afrika und von den Maskareneninseln , mit kurzen, fleischigen, einfach fingerförmigen oder bandförmig -geteilten Erdknollen, aus welchen in den ersten Jahren eine meist dem Boden anliegende Blattrosette, später der mehr oder weniger beblätterte Blütenschaft entspringt. Blüten einzeln oder in Trauben oder Schirmtrauben, meist ansehnlich. Die beiden seit- lichen Kelchblätter sind breit abstehend, das mittlere, obere, ist hoch helmförmig, am Grunde oder Rücken in einen langen Sporn, stumpfen Sack oder Ausstülpung ausgezogen, nur selten fast eben, Blumenblätter den paarigen Kelchblättern ähnlich, meist kleiner. Lippe spornlos, eben, bald sehr klein und sitzend, bald langgenagelt, mit ungeteilter, oder am Rande gefranster oder dreiteiliger Platte. Säule kurz und dick, die Seiten- lappen ihrer Spitze grösser als der Mittellappen. Antheren zurückgekrümmt mit gesonderten, oft sehr grossen Klebmassen.

Die meisten Arten sind schönblühend, einzelne wahre Prachtstücke,

Digitized by

Google

2l6 I^»sa.

welche jeder Sammlung zur Zierde gereichen, aber leider erfordert ihre Kultur so viel Achtsamkeit, dass man nur äusserst selten einmal gut blühende Disa sieht, obgleich gerade die farbenschönen Arten, z. B. D. grandiflora, oft in Menge auf dem Markte erscheinen.

Die Arten vom Kap verlangen Kalthaustemperaturen, gedeihen sogar im frostfreien Kasten, während die übrigen Warmhausbewohner sind, Sämtlich verlangen sie sehr gut drainierte, geräumige Töpfe oder Schalen mit milder Lehmerde oder Rasenerde, reichlichem Sandzusatz, gut ver- rottetem Kuhdung und frischem Sphagnum, auch wohl etwas Holzkohle zur Lockerung. Während der ganzen Entwicklung ist reichliches Giessen durch Überbrausen, mehrmals täglich, Lebensbedingung, dagegen ist ein Einsetzen in Untersätze mit Wasser nicht zu empfehlen. Nach der Blüte sind sie schattig und weniger feucht, aber nicht trocken zu halten. Gerade in der Ruheperiode sind sie doppelt empfindlich gegen zu viel oder gar zu wenig Wasser. Im Januar Februar schon müssen sie verpflanzt werden und bei dieser Gelegenheit nimmt man die meist zahlreich vor- handenen jungen Schösslinge ab, welche bis zur guten Bewurzelung gleich den alten Pflanzen feucht und schattig gehalten werden. Zeigt sich der junge Trieb, dann ist viel Licht und viel kühles Wasser zu geben, trockne Hitze, direkte Sonne und stehenbleibendes Wasser aber zu vermeiden.

Die etwa 60 Arten teilt P fitzer ein:

A. Antheren fast aufrecht oder nur wenig zurückgeneigt:

1. Maoranthae Ffltz. Blüten gross, z. B. D. grandiflora L.

2. Mioranthae Ffltz. Blüten klein, zahlreich, z. B. D. gracilis Ldl.

B. Antheren stark zurückliegend:

1. Bepanda Ldl. Helm oben wagerecht gespornt, Blumenblätter ganz, Blüten traubig, z. B. D. megaceras Hook.

2. Fhlebidia Ldl. Helm trichterförmig, zurückgebogen, Blumen- blätter mit einem Zahn, Blüten einzeln, z. B. D. longicornis L.

3. Vaginaria Ldl. Helm wagerecht, unten gespornt, Blumenblätter gelappt, öhrchenförmig. Wenigblütig; z. B. D. fasciata Ldl.

4. Fardoglossa Ldl. Helm sackförmig, Blumenblätter gekrümmt, mit schwieliger Spitze, Blüten in Schirmtrauben, z. B. D. rosea Ldl.

5. Coryphaea Ldl. Helm aufrecht, am Grunde trichter- oder sack- förmig, Lippe fadenförmig, Blüten in Schirmtrauben mit grossen, häutigen Deckblättern, z. B. D. venös a Sw.

6. Stenooarpa Ldl. Helm aufrecht, am Grunde trichterförmig, Blumen- blätter gekrümmt, mit vorgezogenem Grunde der Säule ange- wachsen, z.B. D. gladioliflora Burch.

7. Oreg^ura LdL Helm wagerecht, trichterförmig, Blumenblätter ge- krümmt, frei, z. B. D. porrecta Sw.

8. Triohoohilia LdL Helm wagerecht, gespornt, Lippe breit, sitzend

Digitized by

Google

Disa.

217

oder auf langem Nagel vorgeschoben, z. B. D. spat hu lata Sw., deren Lippe die Form eines langgestielten Epheublattes hat. 9. Disella LdL Helm am Grunde sackig, Lippe fädlich, Blumen- blätter aufrecht, z. B. D. tenella Thbg.

10. Fenthea Ldl, Helm nicht oder ganz unbedeutend gespornt, Blumenblätter der Säule angewachsen, z. B. D. melaleuca Thbg.

Von den nachstehenden Arten sind nur Barelli, crassicornis, grandiflora, und racemosa in grösseren Kreisen bekannt, die übrigen dürften bis jetzt kaum über die grossen botanischen Gärten oder einzelne Liebhabersammlungen hinausgekommen sein.

D. atropurpurea Hook. Blätter grasartig. Blüten einzeln oder zu dreien auf 10 20 cm hohem, schmalblättrigem Schaft, 3 cm breit, dunkel- purpurrosa mit kastanienbrauner Lippe. März, April. Kap.

D. Barelli Thbg. Blüten zu 3 5 in der Form von grandiflora, gross, aus orange scharlachrot, Lippe etwas heller, karminrot geädert. Mai, Juni. Kap.

D. oomuta Sw. Blätter am Grunde scheidig, braunpurpurn gefleckt, schwertförmig zusammengerollt. Blütenschaft bis 50 cm hoch mit etwa 1 5 cm langer Blütenähre. Blüten gross, Helm gewölbt, oben ausgerandet, grüngelb, auf dem Rücken purpurn, Sporn grün, die Kelchblätter breit- eirund, weiss, am Rande purpurn, an der Spitze grünlich, Lippe im Grunde weiss, vorn braunschwarz. Juni, Juli. Kap.

D. orassioomis LdL (D, tnegaceras Hook,) Blütenschaft bis 40 cm hoch, im unteren Teile spitz-lanzettliche Bläter tragend. Blüten zu 6 10 in dichter Traube, gross, Helm kegelig, lang gespornt, weiss mit purpur- roter Zeichnung. September. Kap.

D. DraooniB Sw. Blütenschaft bis 25 cm hoch, nur einige grosse Blumen am Ende tragend, Helm stumpf, aufrecht, am Grunde bauchig, weiss, purpurrot gestreift, Kelchblätter gelblich - weiss , lang -linear mit pfriemlicher Spitze, Blumenblätter auf gelbweissem Grunde innen purpur- streifig, am Rande und Spitze purpurrot, kürzer, stumpf zusammengeneigt, Lippe weiss, vorn ausgebreitet. September. Kap.

D. grandiflora L. {D, uniflora hört) (Fig. 71.) Blütenschaft 20 bis 30 cm hoch, bis oben mit spitz - lanzettlichen Blättern besetzt und in eine einzelne Blüte oder 3 5 blumige Traube endend. Blüten gross, (bis 10 cm Durchmesser), die quer abstehenden, breit-eiförmigen, zugespitzten Kelchblätter scharlachrot, Helm aufrecht, oben langgespitzt, unten in einen kurzen kulpigen Sporn ausgehend, aussen hellrot, innen wasser- bläulich mit reicher zarter, karminroter Aderung. Mai Juli. Kap.

var. Buperba Moore. Blütenschaft bis 60 cm hoch und bis acht Blüten tragend, welche über 10 cm halten, leuchtend Scharlach- und karminroth sind, Helm innenseits fast weiss mit dunkelrosaer Aderung. Juni— August. Kap.

Digitized by

Google

2l8

Disa.

Fig. 71. Disa grandiflonu

D. megaceras Hook, ist fl. crassicornis LdL

D. raoemosa L. ähnelt der D. grandiflora, je- doch die Blüten sind nur halb so gross, dafür zahl- reich in aufrechter Traube, rosa - karminrot , oft mit einem lilaen Hauch. April, Mai. Kap. Blühte 1887 in Europa zum erstenmale in Kew.

D. tripetalcides Hock. Schmalblättrig. Blüten in schlanker, dicker Ähre bis zu 20, 2 3 cm breit, weiss, karmingefleckt. Mai, Juni. Kap.

D. unrflora hört, ist D. grandiflora L

D. Veitohii hört., der erste Disa -Bastart, wurde bei I. Veitch und Sons aus D. grandiflora X ra- c e m o s a gekreuzt. Die Kreuzung gleicht im kräf- tigen Wuchs der race- mosa, hat 4 8 Blüten von 5 cm Breite, welche leuchtend hellrosa sind, nur die Blumenblätter sind gelblich mit karminroten Spritzen. Mai, Juni.

In den belgischen Ka- talogen sind noch nach- stehende Arten aufgeführt, von welchen jedoch keine einzige in Europa kulti- viert wird, ausser vielleicht

in Kew Gardens, und welche auch in keiner Weise an die Schönheit von D. grandiflora her- anreichen.

Digitized by

Google

Disa. Dossinia.

219

D. oemua,

D. ohrysoBtaohya,

D. gramixüfolia,

D. laoera.

D. longioomis,

D. maorantha, D. maoulata, D. melaleuoa, D. patens» D. polygonoides,

Dissorhynchium Schauer ist Habenaria W.

D. prasinata, D. sagittalls, D. rufescens» D. spathiüata, D. teniiifolia.

Dossinia Morr.

(Physureae 120.)

Die einzige Art der Gattung weicht von den Anoectochilus, welchen sie durch ihre schö- nen Blätter täuschend ähnelt, nur durch den ganzrandigen (bei Anoectochilus ge- fransten) Nagel der Lippe ab.

D. marmorata Morr. (Anoectochilus Lowii BL A. marmoratus LdL Macodes marmorata BL Cheirostylis marmorata Bl) (Fig. 72.) Stämmchen aufsteigend, bis 20 cm hoch, sich leicht verzweigend , dicht besetzt mit eiförmigen Blättern von 8 zu 5 cm etwa, deren Grundfarbe ein sattes dunkles Sammtgrün ist, auf welchem ein goldbräunlicher Schim- mer ruht, Haupt und Netz- adern leuchtend goldschim- memd. Borneo, zuerst von Hugh Low an den bemoosten Eingangsfelsen einer Höhle gefunden, dann vielfach an halbschattigen Felsen und Bäumen gesammelt.

var. Dayi hört. {Anoec- tochilus Dayi und Dayanus hört.) Blätter sammtgrün ohne Bronzeschimmer, das Adernetz rotgolden, scharf vortretend.

var. viresoens hört. Blätter hellgrün, Hauptadern sehr breit und hellkupferrot - goldig schimmernd.

Fig. 72. Dossinia mannorata. a. EinselblQte, Tergrössert.

Digitized by

Google

220 Dossinia. Epicattleya. Epidendrum.

Dubois-Reymondia Karsten ist Pleurothallis R. Br.

EohiogloBsum javanioiun Bl. {Aerideae, 3S§); aus Java, ist wohl kaum noch in Kultur, jedenfalls nicht über einige grosse botanische Gärten hinausgelangt. Die im Stammbau an Vanda erinnernde Pflanze hat flache, kurze, zweizeilige, immergrüne, lanzettliche Blätter und unscheinbare, kleine Blüten, welche in lockeren Rispen stehen und in der Form an Phalaenopsis erinnern. Für die Kultur aus Schönheitsrücksichten wertlos.

Eckardtia Rchb. ist Peristeria Hook.

Empusa Ldl. und Empusaria Rchb. f. ist Liparis L C. Rieh.

Encyolium Ldl. gehört zu Epidendrum L.

Ephippium Bl. ist Cirrhopetalum Ldl.

Epicattleya Rolfe.

(Cattleyeae. 205 a)

ist der Gattungsbastart aus Cattleya X Epidendrum, gegründet auf : Epicattleya guatemalenflis Bolfe. (Cattleya guatemalensis Moore) eine in Veitch's Gärten in einem Exerrtplar beobachtete, aus Guatemala zufällig mit den Eltern mitgebrachte Kreuzung von CattleyaSkinn^ri X Epidendrum aurantiacum, welche leider später verloren ge- gangen ist.

Epidendrum L.

(Cattleyeae. 204)

(Alamania Llav. Lex. Amphiglottis Salisb. Anacheilum Hoffmg. Barkeria Knowl. Weste. Broughtonia Ldl. Dinema Ldl. Epithe- cium Knowl. Weste. Hormidium Ldl. Lanium Ldl. Nanodes Ldl. Oerstedella Rchb. f. Physinga Ldl. Pleuranthium Ldl. Prosthechea Knowl.Westc. Pseudepidendrum Rchb.f. PsilanthemumKlotzsch.)

Ungemein formenreiche, gegen 500 Arten umfassende, ausschliesslich in Amerika heimische Gattung, wo sie von den südlichen Vereinigten Staaten , durch Mexiko , Centralamerika und das gesamte tropische Süd- amerika verbreitet ist, und Baumstämme und bemooste Felsen bewohnt.

Die Stämme sind bald schlank, bald zu einer kurzen, aber meist mehrgliedrigen Scheinknolle zusammengedrängt. Die Blätter sind stets derb, immergrün, und sitzen am Stamm zerstreut oder an der Spitze des- selben zusammengedrängt. Der Blütenschaft entspringt aus der Spitze des Stammes oder seitlich aus den oberen Blattachseln, nur die Arten der Psilanthemumgruppe haben ihre Blüten auf einem besonderem, vom Grunde der Knolle sich abzweigendem Seitentriebe. Die Blüten stehen bald einzeln, bald in kürzeren oder längeren Trauben oder Rispen

Digitized by

Google

Epidendnim. 221

und wechseln in der Grösse ungemein. Zahlreiche Arten sind durch Kleinheit der Blüten und unansehnliche Färbung wertlos für die Kultur, aber eine grosse Anzahl trägt anderseits sehr ansehnliche und oft schön gefärbte Blüten, in denen allerdings Gelb, Grün und trübes Weiss die vorherrschenden Farben sind, welche aber oft wochen- und monatelang aushalten und dadurch allein schon wertvoll sind. Kelch- und Blumen- blätter sind einander meist ziemlich gleich oder die Blumenblätter schmäler. Die in der Form sehr abweichende Lippe ist entweder genagelt, und mit dem Nagel der Säule parallel mehr oder weniger angewachsen oder ungenagelt, direkt der Säule angewachsen. Säule schlank, die vier Pollen- massen seitlich zusammengedrückt, in einer Querreihe liegend.

Ffltzer teilt die schwer übersichtliche Gattung in klarer Weise folgen- dermassen ein.

I. Euepidendrum Ldl. Stämme gänzlich schlank oder nur am Grunde

etwas verdickt, mit zahlreichen, zerstreuten Blättern.

A. Planifoüa. Blätter flach.

1. Nanodes Ldl. Blätter fleischig, eben, graugrün, Blüten ohne Hüllblätter, z. B. E. Medusae Rchb. f.

2. Nana Bnth. Kurzstämmig, dicht beblättert, Blätter lederartig. Blüten einzeln oder wenige in einer kurzen, breiten Scheide.

3. Strobilifera Bnth. Stämme kurz, oft verzweigt. Blüten in grossen konkaven Hüllblättern.

4. Amphiglottium LdL Stämme meist schlank, Blütenschaft mit angedrückten, bräunlichen Schuppen, Blüten traubig, Lippe der ungeflügelten Säule weit hinauf angewachsen; z. B. E. ellipticum Grah.

5. Barkeria Zn. W. Von Amphiglottium nur dadurch ver- schieden, dass die Lippe nur am Grunde mit der Säule ver- wachsen ist und dass der Nagel der Lippe der Säule parallel steht: z. B. E. e leg ans Rchb. f.

6. Fanictilata Ldl. Wie Amphiglottium, aber die Blüten in Rispen; z. B. E. myrianthumLdl.

7. Folycladia LdL Unmittelbar über den Blättern stehen Schuppen, aus deren Achseln seitlich Blütentrauben, ausser den end- ständigen, entspringen; z. B. E. polyanthum Ldl.

8. Fleuranthium Ldl. Seitentrauben schon aus den Blattachseln, lange vor der Endtraube blühend; z. B. E. Dendrobii Rchb. f.

9. Imbrioata Pütz. Zwischen den eigentlichen Blättern und dem Blütenstand stehen einige grüne , kurze, scharf gefaltete Blätt- chen, so dass der junge Blütenstand einem grossen Grasährchen ähnelt; z. B. E. cnemidophorum Ldl.

Digitized by

Google

222 Epidendnim.

10. Spathium LdL Blütenstand traubig oder rispig, am Grunde von einer grossen Scheide umschlossen; z. B. E. Frie- derici Guilelmi Warscz.

11. Umbellata L. Blütenstand fast doldig, zuweilen mit grosser Grundscheide; z. B. E. difforme Jacqu.

12. Nuda Piltz. Blütenstand traubig oder rispig, ohne Schuppen; E. conopeumR.Br. (aus Carolina, die nördlichste epiphytische Orchidee Amerikas).

B. Teretifolia Bohb. f. Blätter fast drehrund , oberseits gefurcht ; z. B. E. teres Rchb. f.

C. Equitantia Ldl. Blattspreiten senkrecht stehend; z. B. E. equi- tans Ldl. ,

IL Aulizodium Putzer. Meist mehrgliedrige Scheinknollen mit wenigen endständigen Blättern und endständigen Blüten. Lippe der Säule lang angewachsen.

A. Aulizeum Ldl. Lippe lappig oder fein gefranst ; z.B. E. S c e p - trum Ldl. und E. ciliare L.

B. Osmophytum LdL Lippe ungeteilt; z. B. E. cochleatum L. IIL Enoyclium Ldl. Wie Aul izodium, aber die Lippe der Säule ganz

schmal angewachsen.

A. Holoohila Ldl. Lippe ungeteilt; z. B. E. prismatocarpum Rchb. f.

B. Sarooohila LdL Lippenspitze dreizähnig; z. B. E. gl au cum Ldl.

C. Sphaerochila LdL Lippe dreilappig, Lappen gleich; z. B. E. sphaerocarpum Ldl.

D. Hymenoohila Ldl. Lippe dreilappig, Seitenlappen schmäler ; z. B. E. alatum Batem.

rV. Psilanthemum Elotzsch. Wie Aulizodium, aber der Blütenstand auf einem unbeblättertem seitlichem Stamme vom Grunde der blatt- tragenden Knolle her; z. B. E. Stamfordianum Batem. Fast alle Epidendrum sind anspruchslose Pflanzen hinsichtlich der Kultur. Sie gedeihen am besten mit einer Handvoll Sphagnum an eine Korkrinde oder einen festholzigen Ast gebunden, lieben Licht und Luft und bedürfen zum weitaus grössten Teile nur einer Wintertemperatur von \o^ R. Nach der Blüte muss eine kurze Ruheperiode folgen, die aber nicht zur Dürre ausarten darf. Sobald der junge Trieb sich zeigt, ist reichliche Wasserzufuhr durch Spritzen und im Notfalle Eintauchen zu geben.

£ Acklandiae Rchb. f. ist Cattleya Acklandiae LdL E. aemulum LdL ist E, fragrans Sw, E. affine Pocke ist £. oncidioides LdL

E. alatum Batem. [E, calochilum Grah. E. formosum Klotsch. E. longipetalum LdL Encycliutn alatum LdL) Scheinknollen eiförmig, etwa 5 cm hoch, mit zwei schwertförmigen, stumpfen Blättern. Blüten in

Digitized by

Google

Epidendmm. 223

grossen Rispen, süssduftend, mittelgross, die schmalen Kelch- und Blumen- blätter aus grünlichem Grunde trübrot, die runde, dreiteilige Lippe hell- gelb, der breitgerandete, krause Mittellappen vortretend dunkelrosa geädert und gefleckt. Juni August. Mexiko. Sehr dankbar blühende Art.

var. majos hört. Nur unwesentlich grösser als die Hauptform, sonst dieser ganz gleich.

f. aloaefolium L ist Gymbidium aloifolium Sw.

£ aloifolium Batem. ist £ falcatum Ldl.

£ altissimum Sw. ist Oncidium aitissimum Ldl.

£ amabile Qodfr. ist £ dichromum Ldl.

E. araohnoglo88um Bohb. f. Stämme schlank aufrecht, rund, mit zweizeiligen, länglich-lanzettlichen, dicken Blättern und endständiger, steif aufrechter, mit kurzen Schuppen bekleideter Blütentraube. Blüten klein, Blumen- und Kelchblätter breit linear, zugespitzt, rotlila wie die drei- lappige Lippe , deren keilförmiger , tiefzweiteiliger Mittellappen fünf Schwielenhöcker trägt, von denen die vier oberen leuchtend orangegelb, der gezähnelte grösser, hellgelb ist. Juli, August. Neu-Granada, Papayan, bei 2000 m.

B. aromatioum Batem. {E, primuloides h, angl, E. incutnbens Ldl, Encyclium aromaticum Ldl.) Scheinknollen fast kuglig, 4 cm dick, glatt, erbsengrün. Blätter zu 2 3, steif linear, 3 zu 20 cm etwa. Blüten sehr zahlreich in überhängender, weitästiger, meterlanger Rispe, stark duftend, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich-lanzettlich, satt primelgelb bis bräunlich grün, Seitenlappen der Lippe länglich, um die Säule gefaltet, Mittellappen rundlich, weiss, rot gestreift. Juli September. Guatemala.

B. atropurpurem W. {E, macrochilum Hook Encyclium atropurpureutn Ldl.) (Fig. 73.) Scheinknollen runzelfaltig, ei- oder birnförmig, mit zwei länglich - riemenförmigen Blättern und endständigen, aufrechten, wenig blumigen Blütentrauben. Blüten mittelgross, Kelch- und Blumenblätter länglich-keilförmig, mit eingebogenen Enden, aus grünem Grunde rot-braun, Lippe gross, dreilappig, vorn weiss, Mittellappen rundlich, tief eingekerbt, mit einem fedrig verlaufendem , scharlachrotem Grundfleck. April , Mai. Westindien, Guatemala, Mexiko.

var. album hört. Lippe reinweiss, ohne roten Fleck.

var. Bandianiun Linden et Bodig. Blüten fast ganz braunrot, Lippe mit sehr grossem, rotem Federfleck.

var. roseopurpurem hört. Kelch- und Blumenblätter chocoladen- braun, Lippe violettpurpurn.

var. rosenm Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter purpur braun, Lippe tiefrosa mit purpurnem Grundfleck.

B. aurantlaoom Batem. {E, aureum Rchb. /. Aulizeum aureum Ldl) (Fig. 73.) Stämme steif aufrecht, keulig, bis 30 cm hoch, mit zwei breiten, länglichen, dicken Blättern und endständiger, von einer grossen Grund- scheide umschlossener, dichtblütiger , kurzer, leicht nickender Traube.

Digitized by

Google

224 Epidendrum.

Blüten bis 5 cm gross, orangegelb, die Lippe mit einigen hochroten Strichen, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, Lippe länglich - kapuzen- förmig, röhrig die Säule einhüllend, und mit drei Schwielen im Vorder- grund. April, Mai. Mexiko, Guatemala.

E. aureum Rchb.f, ist f. aurantiacum Batem.

B. auritum LdL (Encyclium auritum LdL Dinema pubescens LdL) Scheinknollen auf kriechendem Wurzelstock 2 3 cm auseinander, flach länglich -eiförmig, 3 cm hoch. Blätter einzeln, schmal -linear, etwa 1,5 zu 10 cm. Blüten zu 3 5 auf 10 cm hohem, aus dem jungen Triebe kommen- den, von sich deckenden grünen Scheiden unten umgebenem Schaft, 2 cm breit, stark nach Äpfeln riechend, hellgelb, Kelchblätter spitz -lanzettlich, gekielt, abstehend, Blumenblätter viel kürzer, lineax, aufrecht, vorn zurück- gebogen, Lippe ungeteilt, linear, vorn keilförmig, dunkler gelb mit pur- purnem Grundfleck. Säule gelb, oben purpurn gesäumt, dreizähnig. Juni, Juli. Mexiko.

B. Barkeriola Ldl. (Barkeria Barkeriola Rchb. f.) ist wohl nur die alpine Form von E. elegans Rchb. f. In allen Teilen kleiner, nur 5 cm hoch, aber die Blüten gleichgross und gleichgefärbt, kaum eine Spur heller. Juli, August. Mexiko.

E. Barringtoniae L ist Lycasfe Barringtoniae LdL

E. basilare KL ist £ Stamfordianum Batem,

B. bioameratum Bohb. f. (E, Karwinskyi Rchb,f, E, sqtialidum Ldl, Encyclium squalidum LdL) Scheinknollen flach länglich -eiförmig, 4 cm hoch, hell erbsengrün. Blätter paarweis, spitz, breit -linear, 3 zu 12 cm etwa, sehr derb. Blüten zu 15 20 in lockerer Traube auf aufrechtem , 30 cm hohem, aus flacher graugrüner Scheide entspringendem Schaft, 2 cm breit, eingebogen, Kelch- und Blumenblätter spitz länglich- eiförmig, dunkel sepia- braun, orangegelb gerandet, Seitenlappen der weissen Lippe länglich, ge- rundet, um die Säule geschlagen, Mittellappen querlänglich mit drei Haut- falten vor dem Grunde und drei purpurnen Flecken. Juni August. Mexiko, Central -Amerika.

E. bicolor Rchb. f. ist Cattleya bicolor LdL

E. bicornutum Hook, ist Diacrium bicornutum Bnth.

E. bigibberosum Hook, ist Diacrium bigibberosum Batem.

E. bracteolatum PrsL ist E. radiatum LdL

B. Brassavclae Bohb. f. {Encyclium Brassavolae Ldl) Scheinknollen verkehrt- birnförmig, 10 cm hoch, mit zwei länglichen, zugespitzten, festen Blättern an der Spitze, zwischen denen aus einer kurzen Grundscheide die aufrechte, vollblumige Blütentraube entspringt. Blüten abends stark duftend, über 10 cm im Durchmesser, aber durch die Schmalheit der hellbraun- gelblichen Kelch- und Blumenblätter beeinträchtigt. Lippe aus lang keil- förmigem, gelblich-weissem Grunde in einen spitz-rautenförmigen, gelbroten Vorderlappen mit 2 3 Querfältchen vorgezogen. Mai, Juni. Central-

Digitized by

Google

Epidendrum.

225

^^S- 73- Epidendrum auraDtiacum.

St ein 's Orchideenbuch.

15

Digitized by

Google

220 Epidendrum.

Amerika, Guatemala. Erinnert anBrassavola in der Blätterform, mehr sonderbar als schön.

E. calochilum Qrah. ist E. alatum Batem.

E. carthaginense L ist Oncidium carfhaginense Sw.

B. CatUlus Behb. f. et Warsc. {E, Imperator Lind. E, leucochilum Klotzsck. Amphiglottium CatUlus LdL) Stämme stark, aufrecht, bis 50 cm hoch, umfasst von den Scheiden der zweizeiligen, gekielten, länglichen, zugespitzten, derben Blätter. Blüten in endständiger, aufrechter, dichter Traube, deren langer Schaft mit bräunlichen Schuppen besetzt ist, lang- gestielt, Stiele und Fruchtknoten rot, 6— 8 cm Durchmesser, Kelch- und Blumenblätter verkehrt ei - lanzettlich , zugespitzt, satt zinnoberrot, die Kelchblätter aussen graugrün, Lippe dreilappig, scharlachrot, Seitenlappen halbherzförmig, gezähnt, Mittellappen schmal dreiseitig, zweispaltig, an den Enden gezähnt, an der Basis zusammengezogen, mit eiförmigem gelbem Schwielenfleck und einer Kiellinie auf der Scheibe. Juni, Juli. In hohen Berglagen der westlichen Cordilleren Neu -Granadas, daher im Winter mit 6 8<> R. vorliebnehmende, statiöse, kulturwerte Art.

E. Cattleyae Hook, ist Cattleya luteola Qard. Chron.

E. caudatum L ist Brassia caudata LdL

£. oepiforme Hook. Scheinknollen glatt, zwiebeiförmig rund, bis 8 cm hoch, mit zwei langen, riemenförmigen Blättern und endständiger Rispe, hellorangefarbenen, 3 cm grossen Blüten, deren Lippe weiss mit roten Rippen ist. Juni, Juli. Mexiko.

f. chinense L ist Cymbidium ensifolium Sw.

E. chiriquense Rchb.f. ist f. varicosum Ldl.

E. ciliare L. (Aulizeum ciliare LdL) Scheinknollen schlank birnformig, etwas seitlich zusammengedrückt, bis 10 cm hoch, mit einigen trocken- häutigen Scheiden am Grunde und endständigen, stumpf- länglichen Blättern an der Spitze, zwischen denen die langgestielte, locker- und armblütige Traube entspringt. Blüten von grossen, häutigen Hüllblättern gestützt, 6 8 cm Durchmesser, mit spitz - linearen , gelbgrünlichen Kelch- und Blumenblättern und schmaler, weisser, dreilappiger Lippe, deren Seiten- lappen kammartig gefranst sind, Mittellappen pfriemenförmig, lang vorge- zogen. November Februar. Westindien, Trop. Süd- und Central-Amerika. Eine der widerstandsfähigsten Orchideen, welche unter allen Bedingungen wächst, leider eine zwar interessante aber ganz unscheinbare Blüte. Sie gehört zu den ersten nach Europa gebrachten Arten.

var ouspidatum Jaoqu. Blüten grösser, grünlichgelb, Mittellappen der Lippe linear -lanzettlich, wenig länger als die Seitenlappen.

var. minor hört, ist von der Hauptform nur durch etwas kleinere Blüten abweichend,

B. oinnabariniun LdL Meterhohe, kräftige Stämme mit zweizeiligen, länglichen, an der Spitze zurückgebogenen Blättern und hohen, aufrechten, reichblumigen Trauben. Blüten bis 10 cm gross, zinnoberrot, Kelch-

Digitized by

Google

Epidendnim. 227

und Blumenblätter lanzettlich, Lippe dreilappig, orangegelb mit rotfen Spritzern, gekielt, mit zwei Schwielen im Grunde, Seitenlappen tief zer- schlitzt, Mittellappen aus schmalem Nagel plötzlich spateiförmig, mit i 2 langen Zähnen an der Spitze. Mai Juli. Brasilien, Venezuela.

£. citrinum Rchb.f. ist Cattleya citrina LdL

B. onemidophorum LdL Stämme in der Heimat angeblich über 1,5 m hoch, von den Scheiden der lanzettlich zugespitzten, bis 30 cm langen Blätter bedeckt. Blüten in langer, nickender, am Grunde von kleinen > scharfgekielten Blättern umgebener, (Abteilung I m b r i c a t a Pfitz.), reich- blumiger Traube, 8 10 cm Durchmesser, fast fleischig, langgestielt, aussen rein weissgelb, innen mit rotbraunen Flecken, Kelchblätter länglich, stumpf, Blumenblätter linear, Lippe und Säule elfenbeinweiss mit rosaem Hauch, erstere dreilappig, Seitenlappen gross, rund, ungeteilt, Mittellappen spatei- förmig, in zwei stumpfe Zipfel auslaufend. Mai Juli. Guatemala, bei 2300 m. Als Kalthauspflanze zu behandeln; während der Triebent- wickelung sehr reichlich zu giessen.

B. ooohleatum L. {E, lancifolium Bot Reg, Aulizeum cochleatum LdL) Scheinknollen schlank eiförmig, bis 10 cm hoch, mit einigen häutigen Scheiden am Grunde und zwei in einen Stiel verschmälerten, breitlanzett- lichen, langen, sich schlaff" zurückbiegenden Blättern auf der Spitze. Blüten in langgestielter lockerer Traube, 6 8 cm Durchmesser, mit grüngelb- lichen, linearen, zugespitzten Kelch- und Blumenblättern, Lippe ungeteilt, aus schmalem Nagel plötzlich in eine konkave, rund-kochlöffelförmige Platte verbreitert, im Grunde gelbgrünlich, der Vorderteil unten gelbgrünlich, oben aus schmalem, grünlichgelbem Grunde breit tief chokoladenbraun gefärbt. November März. Westindien, Mexiko. Durch die merkwürdige Lippe sehr originell aussehend, aber mehr für den Liebhaber als für die Handelsverwertung.

E. cochleatum Bot Mag. ist £. fragrans Sw.

E. connivens FL Flum. ist Eulophidium maculatum Pfitz.

B. oonopseum B. Br., unbedeutende kleine Pflanze mit spitz -länglichen, 6 cm langen, paarweisen Blättern und 5 6 kaum 2 cm breiten, gelblich- grünen, purpurnpunktierten Blüten, deren ausgerandete Lippe zwei weisse Schwielen trägt. Juni, Juli. Florida, Mexiko, Louisiana, bis 32® n. Br., und dadurch botanisch, aber nicht gärtnerisch interessant.

R Gocperianum Batem. Stämme schlank, aber kräftig, bis 80 cm hoch, mit oberwärts gedrängt zweizeilig stehenden, steif- lanzettlichen, lang- zugespitzten Blättern. Blüten in endständiger, langer, überhängender, dicht vollblumiger Traube, 6 8 cm gross, fast lederartig, hellgrünbräunlich, Kelch- und Blumenblätter fast linear, Lippe dreiteilig, leuchtend rosa, Seitenlappen rund, ungeteilt, grösser als der nierenförmig ausgerandete Mittellappen, März Mai. ^ Brasilien.

E. coriaceum Bot Mag. ist E. variegatum Hook. var.

E. crassifolium Hook, ist E. elongatum Jacqu.

15* Digitized by V^OOQIC

228 Epidcndrum.

E. crassilabium Poepp. ist E. variegatum Hook.

E. oriniferum Bohb. f. Stämme schlank, 25 cm hoch, beblättert. Blätter sitzend, spitz -linear -lanzettlich, etwa 2,5 zu 8 cm. Blüten zu 6 8 in aufsteigenden Trauben, 4 cm breit, gelb, braunpurpurn gefleckt, Kelch- blätter spitz, pfriemlich -lanzettlich, spreizend, Blumenblätter linear, Seiten- lappen der Lippe weiss, halb-eiförmig, steif gefranst, Mittellappen gelblich, linear, gerade, mit 2 Schwielen. Säule weiss, oben purpurn. April, Mai. Costarica.

f. cuspidatum Jacqu. ist £. ciliare L var.

B. oyolotelliun Bohb. f. {Barkeria cyclotella Rchb.f,) Stamm feder- kielsdick, 15 cm hoch, mit abfallenden, zweizeiligen, schmal -länglichen, zu- gespitzten Blättern. Blüten in endständiger, aufrechter, lockerer, viel- blumiger Traube, 6 8 cm gross, Kelch- und Blumenblätter breit -lanzett- lich, hell blutrot, Lippe aus kurzem, schmalem, von der breiten gelblichen Säule verdecktem Grunde breit lang- viereckig, vorn ausgerandet, aus breiter weisser Mitte hell blutrot. Februar April. Mexiko.

B. densiflorum Hook. Stamm schlank und bis 60 cm lang, mit zahl- reichen, zerstreuten, elliptischen, lederartigen Blättern. Rispe endständig, Blüten an den Enden der Zweige gedrängt, Kelch- und Blumenblätter schmal -spatelfbrmig, grünbräunlich, Lippe kreisrund, dreilappig, Mittel- lappen spreizend zweispaltig, gelblichweiss. September, Oktober. Mexiko.

E, cycnostalix Rchb.f. ist f. Stamfordianum Batem,

R diohromum LdL {E, amahile Goäfr?) Scheinknollen schlank eiför- mig, bis IG cm hoch, mit zwei endständigen, steifen, riemenförmigen, stumpfen Blättern, zwischen welchen die meterhohe, weitverzweigte Blüten- rispe steht. Blüten 5 cm gross, sattrosa, zuweilen hell weiss -rosa, Kelch- blätter linear -lanzettlich, Blumenblätter verkehrt -eiförmig, Lippe lang, dreiteilig, Seitenlappen die Säule einhüllend, weiss mit purpurroten, ver- breiterten Enden, Mittellappen verkehrt -herzförmig, gerippt, hellpurpurn mit weissem Saum. März Mai. Bahia.

var. Btriatiun Bchb. f, Kelch- und Blumenblätter weiss mit pur- purroten Adern.

£. discolor A. ffich. ist f. nocturnum L

E. dolosum Rchb.f, ist Cattleya Walkeriana Qardn. var.

R ebumeum Bohb. f. Stämme aufrecht, bis 50 cm hoch, rund, gruppen- weis, mit stammumfassenden, zerstreut stehenden, länglich -linearen, stumpfen, dunkelgrünen Blättern und endständiger, langgestielter, locker 4 6 blumiger Traube. Blüten 10 cm gross, Kelchblätter linear -lanzett- lich, spitz, weiss mit hell citrongelb, Blumenblätter gleichfarbig, schmäler, Lippe elfenbeinweiss mit zwei schmalen gelben Schwielen am Grunde, gross, sitzend, kreisrund- herzförmig. Dezember. Panama, im heissen Sumpfgebiete.

E. elatius Rchb.f. ist Cattleya guttata Ldl.

B. elegans Bchb. f. {Barkeria elegans KnowL et Weste.) (Fig. 74.) Stämme

Digitized by

Google

Epidendrum.

229

Fig. 74. Epidendrum elegans.

kurz-cylindrisch, bis 10 cm hoch, aufrecht, mit abfallenden, lanzettlichen, zu- gespitzten Blättern und endständigen, aufrechten, wenig und lockerblumigen Trauben. Blüten langgestielt, 5-6 cm gross, Kelchblätter breit -lanzett- lich, etwas eingebogen, Blumenblätter eiförmig, zugespitzt, wellig gerandet, alle dunkelrosa, Lippe aus kurzem Grunde lang und breit viereckig, vorn gerundet mit kurzer Spitze, im Grunde, welcher durch die spateiförmige, verbreiterte, gelbe, purpurfleckige Säule verdeckt wird, weiss mit drei kurzen Schwielen, nach vorn weisslichrosa purpurnpunk- tiert und mit breitem, tief blutrotem Endfleck. Juli bis September. Mexiko.

E. ellipticum Grah. ist f. elongatum Jacqu.

KelongatiunJacqu. {E. ellipticum Grah, E. crassi- foliutn Hook.) Stämme schlank, bis meterhoch, von den Scheiden der zweizei- ligen, länglich - elliptischen, stumpfen, lederartigen Blät- ter bekleidet. Blütenschaft

lang, aufrecht, am Grunde mit häutigen Schuppen, in eine reichblumige Schirmtraube endend. Blüten kaum 5 cm gross, schönrosa, Kelch- und Blumenblätter verkehrt ei - lanzettlich , Lippe dreiteilig , leuchtend rosa, Seitenlappen abgerundet, keilförmig, Mittellappen verkehrt herzförmig. März Juni. Brasilien.

E. Endresii Kohb. f. Stämme schlank , 1 5 cm hoch , beblättert. Blätter stengelumfassend , ei - herzförmig , spitz, l zu 2 cm etwa. Blüten zu 9 12 in aufrechter, endständiger, lockerer Traube mit kurzen Deck- blättern, kurz weissgestielt , 2 cm breit, reinweiss mit ein paar violetten Fleckchen auf Lippe und Säule, Kelch- und Blumenblätter länglich-eiförmig, spitz, Lippe fast geigenförmig , Seitenlappen öhrchenartig , Mittellappen tief und spreizend zweispaltig. April, Mai. Costarica.

B. ereotiim hört, ist ein Schreibfehler für E. evectum Hook.

B. erubescens Ldl. Scheinknollen spindelförmig, 8 cm hoch, weit zerstreut auf dem lang kriechendem, holzigem Wurzelstamme sitzend, an der Spitze zwei längliche , spitze Blätter und die weitverzweigte , gebogte Rispe tragend. Blüten 3 5 cm gross, zart rötlich-ledergelb, Kelchblätter breit-länglich, stumpf, Blumenblätter genagelt, Lippe dreiteilig, aus hell- gelbem Grunde dunkelledergelb, Mittellappen breit-gerundet mit drei vor- tretenden Längslinien. Mai Juli. Mexiko. Verlangt Kalthausbehandlung, die lang dauernden Blüten machen die Pflanze wertvoll.

B, evectum Hook. {E. erecium hört). Stämme aus verdicktem Grunde

Digitized by

Google

2^0 Epidendrum.

schlank werdend, sprossend und an den Sprossstellen Wurzelbüsche bildend, bis 1,5 m hoch. Blätter ledrig, nach oben gedrängt, zweizeilig, halbstammumfassend, länglich-lanzettlich mit ausgerandeter Spitze. Blüten- schaft endständig, lang, im unteren Teile schuppig bekleidet, in eine kurze, fast cylindrische , vielblumige Traube endend. Blüten lang hellrot gestielt, bis 10 cm gross, kirschrotpurpurn, Kelch- und Blumenblätter schmal verkehrt - eiförmig , Lippe dreilappig, mit zerrissen - zerschlitzten Rändern, Seitenlappen keilförmig, Mittellappen in zwei spreizende, fast quadratische Abschnitte tief gespalten. Februar Juli. Neu -Granada.

B. falcatum LdL {E. aloifolium Batem, E, Parkinsonianum Hook, E. lactiflorum A. Rieh, Aulizeum falcatum LdL Brassavola Pescatorei hart) Stämme hängend, sich verästelnd, bis 30 cm lang, mit wenigen, zerstreuten, fast fleischigen, lang- lanzettlichen, in eine cylindrische Spitze ausgehenden Blättern. Blüten einzeln oder paarweis , endständig , bis 10 cm Durchmesser, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, grünlich- gelb mit grünlichbraunem Anflug, Lippe orangegelb, dreilappig, Seiten- lappen gross, halbherzförmig mit ausgefressenem Rande, Mittellappen linear - zugespitzt, ungeteilt. Juni August. Mexiko.

£. falsiloquum Rchb. f. ist £ paniculatum R. P.

£. floribundum hart, ist £ ornatum Lern.

£ Flos aSris L ist Renanthera F/os aöris Rchb. f.

£. Forbesii Rchb. f. ist Cattleya Forbesii LdL

£ formosum K/ofssch ist £ a/atum Batem.

B. fragrans Sw. {E. aemulutn LdL E, cochleatum Bot, Afog) Schein- knolle eiförmig, bis 5 cm hoch, mit i 2 festen lanzettlichen Blättern. Blüten köstlich bergamott - duftend, in aufsteigender, langgestielter Traube vorn dicht gedrängt, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, zugespitzt, hell gelblichgrün, Lippe mit fast kreisrundem, etwas vertieftem, weissem, zart braunrötlich gestreiftem Vorderlappen. Juni August. Jamaika.

var. magnum hört, hat nur unbedeutend grössere Blüten.

B, Friederioi Guilelmi Warso. et Bchb. f. {Spathium Fried. Gull, Ldl) Stämme kräftig, aufrecht, 5 cm dick und bis 20 cm hoch, bekleidet mit zweizeiligen, aus schmalem Grunde verkehrt-eiförmigen, kurz zugespitzten Blättern von 20 zu 8 cm etwa. Der endständige, lange, purpurn über- laufene, aufrechte Blütenschaft entspringt aus einer grossen Grundscheide und trägt eine kurze, gedrängt- vielblumige Traube. Blüten bis zu 10 cm, karminrot, fast fleischig, Kelch- und Blumenblätter schmal - lanzettlich, zugespitzt, Lippe dreilappig, Seitenlappen gerundet halbherzförmig, Mittel- lappen spitz zungenförmig mit zwei grossen stumpf - rautenförmigen Schwielen am Grunde, welche ebenso wie die Säulenspitze reinweiss sind, so dass die Blüte weissäugig erscheint. Mai Juli. Nordperu, bis zu 2300 m.

£ fulgens Brgn. ist £ Schomburgkii LdL

Digitized by

Google

Epidendrum. 23 1

B. fucatum Ldl. {E, Sagraeanum A, Rieh. Encyclium fucatum Ldl?) Scheinknollen gedrängt, länglich-birnförmig, 3 cm hoch, Blätter paar weis, steif- linear, 3 zu 20 cm etwa. Blüten sehr zahlreich in lockerer, breiter Rispe auf 50 cm hohem, schlankem Schaft, köstlich duftend, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal - spateiförmig , dunkelockergelb, Lippe weiss, purpurstreifig, Seitenlappen aufrecht, gerundet, breit-linear, Vorder- lappen verkehrt-herzförmig mit zwei Faltenhäutchen. April, Mai. Havannah.

B. gliimaceum LdL {Aulizeum glumaceum Ldl) Scheinknollen auf kriechendem Wurzelstock etwas auseinander gerückt, flach birnförmig, 3 cm hoch. Blätter paarweis, länglich -lanzettlich, 3 zu 15 cm. Blüten in lockerer wenigblumiger Traube auf 20 cm hohem, aufrechtem Schaft, wohlriechend, 3 cm breit, eingebogen, Kelch- und Blumenblätter spitz linear-lanzettlich, aussen weiss, innen weiss rosa gestreift, Lippe verkehrt- eiförmig, zugespitzt, mitten rosa, Ränder weiss. Juli September. Brasilien: Pernambuko.

£. glutinosum hört, ist E. odoratissimum LdL

B. graoile LdL {E, pastoris Lind) ist dem E. odoratissimum ähnlich, aber die Blätter sind mehr als doppelt so gross, Blüten in über meterlangen Rispen, grünlich-gelb mit Purpurflecken. Duftet besonders abends sehr stark. Mai Juli. Bahamainseln.

f. Qrahami Hook, ist E. phoeniceum LdL var. vanillosmum Lind.

E, grandiflorum 8w. ist Stanhopea Bucephalus LdL

E. graniticum LdL ist E. oncidioides LdL

E, granulosum Rchb.f. ist Cattleya granulosa LdL

£. guatemalense K/ofssch ist f. oncidioides LdL

E. guttatum LdL ist Oncidium luridum LdL var,

B. Hanburyi Ldl. {Encyclium Hanburyi LdL) Scheinknollen dick- eiförmig, bis 15 cm hoch, mit zwei ledrigen, breit - schwertförmigen, end- ständigen Blättern und einem bis 60 cm hohem Blütenschaft, welcher eine kurze dicht-vielblumige Traube trägt. Blüten 5 6 cm, satt purpurrot, Kelch- und Blumenblätter spateiförmig, Lippe dreilappig, Seitenlappen rundlich, ungeteilt, Mittellappen breit - herzförmig , hellrosa mit in den Saum ver- laufenden karminroten Adern. März Mai. Mexiko.

E, Harrisoniae Rchb, f. ist Cattleya Loddigessii LdL var,

E, humile Sm, ist Pleione humilis Don,

E, Humboldtii Rchb. f. ist Schomburgkia Humboldtii Rchb, f.

B. ibaguense H. B. K. Stämme federkielsdick, 20 cm hoch, im oberen Drittel einige zerstreut stehende, fleischige, stammumfassende, stumpf- längliche Blätter tragend, Stammspitze blattlos. Blütenschaft kurz, einen fast kugeligen Kopf kleiner orangegelber Blüten tragend. . Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, Lippe dreilappig, Seitenlappen abgerundet-herz- förmig, gefranst, Mittellappen verkehrt-herzförmig, buttergelb. Mai, Juni. Peru, Neu -Granada.

E, Imperator Lind, ist £. Catillus Rchb.f, et Warsc,

Digitized by

Google

232 Epidendrum.

f. incumbens Ldl. ist £. aromaticum Batem,

B. inversiim LdL {AuUzeum inversiim Ldl.) Scheinknollen flach- spindelförmig, 8 cm hoch. Blätter paarweis, ledrig, riemenförmig, 2 zu 10 cm etwa. Blüten zu 7 15 in gedrängter Traube auf 15 cm hohem, zwischen zwei häutigen, bräunlichen Scheiden entspringendem, aufrechtem Schaft, 2 cm breit, citronenduftig, strohgelb oder weiss mit rosaen Strichen und einem Purpurfleck der Lippe oder durchweg im Grunde purpur- sprenkelig, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, eingebogen, Lippe spitz verkehrt-eiförmig mit drei hochgelben Schwielen. Oktober, Novem- ber oder April, Mai. Brasilien: Minas-Geraes.

E. intermedia Rchb.f. ist Cattleya intermedia Grah.

B. jonosmiim LdL {Encyclium ianosmum Ldl.) Scheinknollen kugelig, 4 cm dick. Blätter paarweis , länglich-lanzettlich, 3 zu 8 cm etwa. Blüten zu 4 8 in dichter Traube auf 10 cm hohem, aufrechtem Schaft, köstlich und stark veilchenduftig, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter verkehrt- eiförmig, ausgehöhlt, grünbraun, gelbrandig, Lippe gelb, rot gestrichelt, Seitenlappen aufrecht, länglich, oben gezähnt, Vorderlappen querlänglich, ausgerandet, kraus. April, Mai. Britisch - Guiana. Unscheinbar, aber des köstlichen Duftes wegen kulturwert.

E. juncifolium L ist Oncidium Cebolleta Sw.

E. Karwnskyi Rchb. f. ist E. bicameratum Rchb, f.

£. labiatum Rchb.f. ist Cattleya labiata Ldl.

B. laoerünum Ldl. Unbedeutende Art, dem E. nutans ähnlich, mit 2 cm breiten Blüten, deren Blätter schmal-lanzettlich und blassgrün sind, Lippe eiförmig, dreilappig, purpurn, Seitenlappen lang -dreieckig, bei starker Phantansie an eine Eidechse (Lacerta) erinnernd. Mai, Juni. Guatemala.

E. lactiflorum A. Rieh, ist f. falcatum Ldl.

f. lamellatum Ldl. ist E. stenopetalum Hook.

E. lancifolium Bot. Reg. ist E. cochleatum Ldl.

E. leiobulbon Hook, ist £ varicosum Batem.

E. leucochilum Klotssch ist E. Catillus Rchb. /. et Warsc.

E. Liliastrum Ldl. ist Sobralia Liliastrum Ldl.

B.Lindleyanum Batem. (Barkeria Lindleyana Batem.) Stämme schlank, dünn, 20 cm hoch, Blätter abfallend, länglich-elliptisch, zugespitzt. Blüten in endständiger, lang aufrechter, locker - vielblumiger Traube, 6 8 cm gross, Kelchblätter lanzettlich, Blumenblätter breit-lanzettlich, alle leuchtend dunkelrosa, Lippe lanzettlich - viereckig mit kurz aufgesetzter Spitze, aus weissem Grunde satt purpurrot. September, Oktober. Mexiko, Gostarica.

var. Centerae Bndr. et Bohb. f. Blüten bis 10 cm gross, violett- purpurn, Lippe aus gelblichem, purpurn geflecktem Grunde hell purpurrot. Costarica.

E. longipetalum Ldl. ist E. alatum Batem.

E. Lunaeanum A. Rieh, ist E. varicosum Batem.

Digitized by

Google

Epidendrum. 233

E, luteolum Rchb.f, ist Cattleya luteola LdL

E. macrochilum Hook, ist £. atropurpureum Rchb.f.

E. maculatum hört, ist E. prismatocarpum Rchb.f.

E. marginatum Lk. Klotsch et Otto ist E. radiatum LdL

B. Medosae Bnthm. {Nanodes Medusae Rchb.f, E. Nanodes hart.) Stämme buschig, kleinfingerdick, hängend, 20 cm lang, von den Blatt- scheiden dicht bekleidet. Blätter dicht zweizeiHg, spitz - lanzettlich , 2 zu 6 cm etwa, graugrün, dick. Blüten endständig, einzeln oder paarweis, mit kurzem, grün- und rotfleckigem Fruchtknoten sitzend, 6 cm breit offen, Kelchblätter gekielt, spitz linear - längUch , mitten weinrot, ringsum grün, Blumenblätter ähnlich, schmäler, Ränder leicht zurückgerollt, Lippe sehr gross, der Säule der ganzen Länge nach anliegend röhrig, vorn in eine 5 cm breite, fast kreisrunde, flach - ausgehöhlte Platte ausgebreitet, deren tiefpurpurn - weinrote nach den Rändern hellere Fläche vom un- deutlich zweilappig und ringsum dicht langzackig gefranst ist. Juli, August. Ecuador.

B. melanooaulon Bohb. f. {Barkeria melanocaulon Rick, et GaL) Stämme aufrecht, rund, bis 30 cm hoch, dunkelrotbraun überlaufen, mit in der Ruhezeit abfallenden, schmal-elliptischen, spitzen Blättern. Blüten in auf- rechten, schmalen, dichten Trauben fast sitzend, 3 4 cm gross, Kelch- und Blumenblätter breit - lanzettlich , hellrotviolett, Lippe breit - viereckig, hellpurpurn mit grünem Mittelfleck. Juli September. Costarica.

E. maximum Sw. ist Cattleya maxima LdL

B. myrianthiim Ldl. Stämme kräftig-schlank, bis 80 cm hoch. Scheiden der zweizeiligen, linear-lanzettlichen Blätter schwarz punktiert. Blütenstand eine endständige, am Grunde dicht schuppige, halbmeter hohe, weit ver- zweigte, pyramidenförmige Rispe voll 2 cm breiter, hellrubinroter Blüten mit schmal-eiförmigen Kelch- und Blumenblättern und kleiner gerundeter Lippe. Juni, Juli. Guatemala, bei mehr als 2000 m.

f. Nanodes hört, ist E. Medusae Bnthm.

B. nemorale Ldl. {E. verrucosum LdL Encyclium nemorale LdL) Scheinknollen eiförmig, 10 cm hoch, an der Spitze zwei schwertförmige, stumpfe, hellgrüne, etwa 20 cm lange Blätter und zwischen diesen die meterhohe, ausgebreitete, oben nickende Rispe. Blüten bis 10 cm Durch- messer, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, zugespitzt, zart gelb- lich-rosa, Lippe dreilappig, Seitenlappen sichelförmig, Mittellappen eiförmig, gezähnt, weiss mit drei kurzen roten Linien und tief rosaem Rande. Mai Juli. Mexiko.

var. majos Warn« Blütenrispe höher, Blüten heller gefärbt, Farben der Lippe scharf abgesetzt. Seitenlappen sattrosa, zurückgekrümmt.

E. nigromaculatum hört, ist E. prismatocarpum Rchb.f.

B. nootiimTim L. {E, discolor A, Rieh. E, Spruceanum LdL E. tridens Foepp) Stamm schlank aufrecht, bis 40 cm hoch, mit abwechselnd stehenden, schmalen, stengelumfassenden, länglichen, stumpfen Blättern. Blüten zu

Digitized by

Google

234 Epidendrum.

2 3 auf kurzem Schaft, nachts stark duftend, Kelchblätter linear -lan- zettlich, die inneren noch schmäler, weisslichgelb, Lippe weiss, dreiteilig, Seitenlappen eiförmig, zugespitzt, ganzrandig, Mittellappen viel länger, lang pfriemförmig. August Oktober. Westindien.

B. nutans Sw. Stamm schlank und kräftig, bis 20 cm hoch, mit zwei- zeiligen, länglichen, stumpfen, gewellten, derben Blättern. Blüten in viel- blumiger, lang überhängender Traube, bis 8 cm gross, wohlriechend, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, stumpf, weisslich-grün, Lippe dreilappig, Seitenlappen ei- herzförmig, Mittellappen breit, abgestumpft mit kurz auf- gesetztem Spitzchen, am Grunde 2 Schwielen und drei Kammlinien. Juli bis September. Jamaika.

B. O'Brienianum Rolfe ist von Seden in Veitchs Garten aus E. radicansxevectum gekreuzt. Stämme bis 40 cm hoch mit strick- förmigen Wurzeln (wie E. r a d i c a n s). Blüten 3 cm breit, leuchtend kar- min mit gelben Lippenschwielen; Kelch- und Blumenblätter, sowie die Lippe, halten in der Form genau die Mitte zwischen beiden Eltern. Oktober, November.

B. oohraoeum LdL {Encyclium ochraceum Ldl.) ist eine gärtnerisch fast wertlose Art mit 3 cm langen birnförmigen Scheinknollen, paarweisen, riedgrasartigen, 10 cm langen Blättern und etwa 10 kaum 3/4 cm breiten, gelbbraunen Blüten in dichter, kurz -aufrecht gestielter Traube. Juli, August. Guatemala, Süd -Mexiko.

E. ochranthum A. Rieh, ist E, virens LdL

B. odoratiBsimum LdL {E, glutinosum kort) Scheinknollen birnför- mig mit zwei riemenförmigen , ledrigen, schief gestutzten Blättern und endständiger, aufrechter, lockerblumiger, gleich den Blütenstielen klebrig- drüsiger Traube. Blüten 5 cm breit, sehr wohlriechend, besonders abends, Kelchblätter länglich, langgespitzt, Blumenblätter spateiförmig, abstehend, grünpurpurn, Lippe dreilappig, weissgelblich, Mittellappen eirund, wellig- kraus, mit purpurroten Linien. April, Mai. Brasilien.

B. onoidioides Ldl. (£*. affine Pocke. E, graniticum LdL E. guate- malense Klotzsch, E. spectabile Focke.) Stämme kräftig, über 50 cm hoch, mit zweizeiligen, derben, schwertförmigen, bis 30 cm langen, stumpfen Blättern. Blüten in endständiger, aufrechter, langer, lockerblumiger Traube, veilchenduftig, 6 cm gross, Kelch- und Blumenblätter breit- lanzettlich, samt der breitgerundeten Lippe bräunlichgelb. Mai Juli. Trop. Südamerika.

B. omatum Lern. {E, floribundum kort) Stämme schlank, bis 20 cm hoch, schwärzlich -violett überlaufen, Blätter zweizeilig, derb, lanzettlich. Blütenstand, aus kurzen Scheiden, eine endständige Rispe mit violetten Deckblättern, Blüten 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter grün, Lippe dreilappig, lederartig, weiss, mit einem rundem, violettem, in konzentrischen Ringen dunklerem Flecken, mit zwei Höckern im Grunde, auf der kon- vexen Platte dreikielig. Juni, Juli. St. Thomas.

E. pachycephalum K/otssch ist f. variegatum Hook.

Digitized by

Google

Epidendnim. 235

E. pallidifiorum Hook. Stämme rund, kräftig, 30 cm hoch, in der oberen Hälfte beblättert. Blätter breit-linear, 3 zu 15 cm etwa, vorn schief ausgerandet. Blüten auf 20 cm langem Schaft in nickender, viel- blumiger, grosser Rispe, stark duftend, 2 cm breit, hellgelb, zuweilen ein paar Purpurstriche auf den fast quadratischen Seitenlappen der Lippe und an der Säule, Kelch- und Blumenblätter verkehrt- lanzettlich, Vorderlappen der Lippe breit gerundet, vorn eingerollt, mit dicker Mittelschwiele und links und rechts je ein kurzes Faltenhäutchen mit stumpfem Zahn. Dezember, Januar. Dominika, Westindien.

f. pamplonense Rchb.f, ist E, variegatum Hook,

B. panionlatum B. P. {E. falsiloquum Rchb. f.) Stämme kräftig, schlank, bis meterhoch, Blätter länglich -lanzettlich, zugespitzt, dunkelgrün, unterseits oft rot überlaufen. Rispe endständig, bis 30 cm hoch, nickend, vielästig, reichblumig. Blüten 3 cm gross, duftend, zart rosa- violett, Kelch- blätter schmal zungenförmig, Blumenblätter fädlich, Lippe dreiteilig, Mittel- lappen schmal -herzförmig, tief zweispaltig. April Juni. Peru, Bolivia. Neu -Granada, bei mehr als 2000 m. Hübsche Art für das Kalthaus.

E. Parkinsonianum Hook, ist f. falcatum LdL

E. pastoris Lind, ist E. gracile LdL

E.patens Sw. Stämme schlank, bis 40 cm hoch, mit zerstreut stehenden, länglich- lanzettförmigen Blättern. Blüten in grossen endständigen Rispen, Kelch- und Blumenblätter abstehend, länglich, zugespitzt, gelb, Lippe drei- lappig, elfenbeinfarben, Mittellappen schmal, zweispaltig. Juni August. Westindien.

B. paytense Bohb. f. Scheinknollen rundlich -eiförmig, 5 cm hoch, mit zwei endständigen, länglichen, zugespitzten, lederartigen Blättern und kurzer endständiger, dicht vielblumiger Traube. Blüten kaum 3 cm gross, schar- lachrot, mit breit linearen, stumpfen Kelch- und Blumenblättern und kurzer, breitgerundeter, orangegelber, dunkel zinnoberrot gefleckter Lippe. Mai, Juni. Kolumbien.

B. phoenioeiim Ldl. {Encycliutn phoeniceum Ldl) Scheinknollen ei- rundlich, je zwei schmal- längliche, aufrechte, ledrige Blätter tragend. Rispe endständig, bis meterhoch, am Grunde schuppig, vielblumig. Blüten 5 cm gross, geruchlos, Kelch- und Blumenblätter verkehrt ei-lanzettlich, purpur- rot, Lippe leuchtendrosa mit dunkleren Adern und Strichen, rundlich, wellig-ausgerandet. Juni August. Cuba.

var. vaniUosmvun Lind. {E. Grahami Hook.) Blüten deutlich Vanille- duftig, Lippe weiss mit rosaen Spritzflecken.

f. phymatoglossum Rchb. f. ist £ varicosum Batem.

E. polybulbon Sw. [Dinema polybulbon LdL) Scheinknollen auf dem bindfadendünnem, kletterndem Wurzelstock etwa 4 cm von einander ent- fernt, eiförmig, centimeterhoch, von häutigen, bräunlichen Scheiden um- hüllt. Blätter paarweis, länglich eiförmig, 1,5 zu 3 cm etwa, gekielt, vorn stumpf oder flach ausgerandet, dunkelgrün. Blüten einzeln auf 2—3 cm

Digitized by

Google

236 Epidendrum.

langem, aus einer flachen Scheide kommendem, schlankem Stiel, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spreizend, spitz -linear, gelblich, oft mit braunem Mittelstreif, Lippe aus kurzem Stege fast kreisrund, weiss, wellig, krausrandig. Säule purpurbraun mit zwei kurzen Rankfaden an der Spitze. Mai, Juni. Mexiko. Kleines, niedliches Pflänzchen, wenn auch fiir den Handelsgärtner wertlos.

f. praecox Sm, ist Pleione praecox Don.

E. primuloides h. angl, ist £ aromaticum Batem.

B. prismatooarpum Bohb. f. {E, tnaculatum hört, Encycliutn prisma- tocarputn LdL E, Uro-Skinneri h, angL) Scheinknollen schlank birnförmig, nach oben kegelförmig zugespitzt, 10 cm hoch, gefurcht, mit 2 3 end- ständigen, derben, immergrünen, breit -lanzettlichen, 20 cm langen Blättern. Blüten in endständigen, langgestielten Trauben zu 15 20, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter länglich -lanzettlich, zugespitzt, weisslichgelb mit dunkelroten grossen Flecken, Säule und Lippe weisslichgelb, der schmal- dreieckige Vorderlappen rosa mit hellgelbem Saume. Juni, Juli. Central- amerika. Die Farbe der Flecken wechselt von dunkelpurpur in rostrot und schwarzrot, letzte Formen bilden das E. nigromaculatumi hört.

f. pristes Rchb, f, ist E, Schomburgkii LdL

E. Pseudepidendrum Bohb. f. (Pseudepidendrum spectabile Rchb. /.) Stämme aus angeschwollenem Grunde schlank rohrartig, bis 80 cm hoch, der obere Teil mit zweizeiligen, breitlinearen, ledrigen, dunkelgrünen Blättern. Blüten in endständiger, armblütiger, kurzer Traube langgestielt, 5 6 cm gross, freudiggrün, Kelchblätter schmal -spateiförmig, Blumenblätter noch schmäler, Lippe 3 cm breit, fast kreisrund, zurückgebogen, mit einer drei- teiligen Schwiele im Grunde und fünf dicken Querlinien vorn, leuchtend orange -Scharlach mit gesägtem, ranunkelgelbem Rande. Januar März. Centralamerika, Chiriqui, bei 1400 m.

E. pterooarpiim Ldl. Alte, sehr unscheinbare Art mit 6 8 Blüten in kurzer Ähre, 3 cm breit, bräunlich -grün, Lippe breit, gelb und braun- gefleckt mit gelbweissem Mittellappen. Dezember, Januar. Mexiko.

£. punctatum LdL ist Cyrtopodium punctatum LdL

E. purum Ldl. Stämme buschig, spindelförmig, bis 40 cm hoch, nur oben beblättert. Blättter schmal -lanzettlich, 2 zu 12 cm etwa. Blüten in vielblumiger, lockerer, nickender Rispe, stark duftend, 1,5 cm breit, hellgelbgrün, Kelchblätter linear -lanzettlich, Blumenblätter linear, Seiten- lappen der Lippe dreieckig, Mittellappen spitz-länglich mit zwei Schwielen im Grunde. November Januar. Caracas, Kolumbien.

B. pygmaeum Hook. {Hormidium pygmaeum LdL Aulizeum pymaeum Ldl.) Scheinknollen einzeln 2 5 cm von einander entfernt auf dem kriechendem, dünnem, halbholzigem Wurzelstocke, aus einzelnen, kurzen, häutigen Scheiden, schlank spindelförmig, bis 8 cm hoch, mit zwei fast sitzenden, derben, immergrünen, gekielten, länglich -elliptischen, kurz zu- gespitzten Blättern. Blüten kurzgestielt, einzeln zwischen den Blättern,

Digitized by

Google

Epidendrum. 237

Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, gelblichgrün, Lippe dreilappig, kurz, weisslich. Mai Juli. Brasilien, Westindien. Sehr unscheinbare, nur botanisch interessante Art.

£. quadratum K/ofssch ist E. varicosum Batem,

B. radiatiim LdL {E, marginatum Lk, Kl. et Otto, E, bracteolatuvi Prsl) weicht von E. cochleatumL. wesentlich nur durch den Zimmtduft der Blüten, durch den krausen Rand der Lippe und deren Farbe, weiss mit purpurroten, nach dem Rande strahlenden Strichen, ab. Februar, März. Mexiko.

B. radioans Pav. {E. rhizophorutn Batem,) Stämme stellenweis Wur- zelbüsche treibend, halb kletternd, kräftig, bis 3 m lang, Blätter mit kräftigen Scheiden, stengelumfassend, zweizeilig, länglich- eiförmig, fast herzförmig ausgeschnitten. Blüten in kurzen Schirmtrauben auf der Spitze blattloser Stämme, einfarbig, leuchtend orangerot, Kelch- und Blumenblätter spitz- lanzettlich, Lippe dreilappig, Seitenlappen gezähnt, Mittellappen keilförmig, tief- zweispaltig. Blüht das ganze Jahr hindurch, hauptsächlich im Winter, die einzelne Traube hält monatelang aus. Mexiko, Guatemala.

var. fusoatum Bohb. f. Blüten bräunlich, purpurviolett schattiert.

E. Randianum Rodrig. ist £ atropurpureum W. var.

B. raniferum LdL mit kleinen grünlichen, purpurn gefleckten Blüten, in deren weisslicher, dreilappiger Lippe mit vorgestrecktem, rund gestutztem Mittellappen nur eine sehr erregte Phantasie ein froschähnliches Gebilde sehen kann, ist kaum kulturwert. Juli September. Mexiko.

f. rhisophorum Batem. ist E. radicans Pav.

E. Sagraeanum A. Rieh, ist E. fucatum LdL

B. sanguineum B. Br. {Broughtonia sanguinea R, Br, Broughtonia coccinea Hook.) Scheinknollen gruppenweis gedrängt, rund -eiförmig, 5 cm hoch, mit i 2 lang- linearen, derben, immergrünen, endständigen Blättern und endständiger, bis 30 cm hoher, 6 12 blumiger, aufrechter Traube. Blüten 6 8 cm gross, feurig blutrot, Kelchblätter schmal -lanzettlich, ge- kielt, Blumenblätter breit -eiförmig, Lippe dreiteilig, Seitenlappen über die Säule geschlagen, Mittellappen rundlich-herzförmig Mai August. Jamaika, Cuba. Verlangt viel Sonne und Wärme und intensive Trockenperiode.

B. Soeptrum Ldl. Scheinknollen lang-birnförmig, bis 20 cm lang, mit je zwei dünnen, schmalen, riemenförmigen Blättern und endständigen, aufrechten, gedrängt -vielblumigen Trauben. Blüten 2 3 cm gross, Kelch- blätter lanzettlich, Blumenblätter verkehrt -eiförmig, prächtig goldgelb mit purpurnen Spritzfleckchen, Lippe auf weissem Grunde hell-purpurrot ge- zeichnet. September, Oktober. Venezuela, Neu -Granada. Durch die scepterartig dicht gedrängte Blütenkolbe eine sehr effektvolle Orchidee.

£. Schillerianum Rchb.f. ist Cattleya Schilleriana Rchb.f.

B. Sohomburgkii Ldl. (E. fulgens Hook. E. pristcs Rchb. f.) Stämme daumendick, rundlich, bis 30 cm hoch, Blätter zweizeilig, länglich, stumpf, fast fleischig, immergrün, oft rot gefleckt. Blütentraube endständig auf

Digitized by

Google

238 Epidendrum.

der blattlosen, von Schuppen bedeckten Stammspitze, kurz, gedrängt- vielblumig. Blüten 3 cm gross, einfarbig hoch -scharlachrot, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, Lippe dreilappig, scharf gekielt, im Grunde zwei Schwielen, Seitenlappen breit gerundet, halbeiförmig, am hintern Rande ausgezackt, Mittellappen keilförmig, nach vorn sehr breit, mit gezähnten Rändern und kurz dreieckiger Spitze. Mai Juli. Peru, Brasi- lien , Demerara. Zuweilen verwachsen die drei Lappen zu einer rund- lichen Platte.

E. selligerum Batem. {Encyclium selligerum Ldl.) Scheinknollen ei- förmig, jung von häutigen Scheiden umhüllt, dann glatt, erbsengrün, bis 8 cm hoch. Blätter paarweis, lang linear, 2 zu 20 cm etwa, ledrig, dunkel- grün. Blüten in reichblumiger, weitästig-lockerer, über meterlanger Rispe, duftend, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spateiförmig, ausgehöhlt,, braun, hell gerandet, Seitenlappen der Lippe spreizend, länglich gerundet, weiss, Mittellappen spitz eiförmig, kraus, hell purpurn, Scheibe fleischig, sattel- oder kellenförmig. Säule dreikantig, geflügelt, grünlich. Juli, August. Mexiko, bis lOOO m, in der Umgebung von Oaxaca.

E, sinuatum Ldl. ist E, Tovarense Rchb.f.

E. Skinneri Batem. [Barkeria Skinneri Faxt?) (Fig. 75.) Stämme auf- recht, 20 cm hoch, besetzt mit zweizeiligen, fleischigen, lanzettlichen Blättern und endständigen, aufrechten, kurzen, cylindrisch dichtblumigen Trauben. Blüten 5 cm gross, dunkelrosa, Kelchblätter breitlanzettlich, Blumenblätter länglich -eiförmig, Lippe aus kurzem Nagel lang -viereckig, vorn gerundet. November Februar. Mexiko, Guatemala.

var. superba hört. Blüten grösser, zahlreicher, dunkler, Lippe dunkler rosa mit einigen Strichen im Grunde.

E. speotabile Bohb. f. {Barkeria spectabilis Batem) Stämme kurz- cylindrisch, 10 cm hoch, mit je zwei fleischigen, spitzlanzettlichen Blättern an der Spitze und endständigen, langen, lockerblumigen Trauben. Blüten bis 10 cm gross. Kelch- und Blumenblätter fast gleich, breit -lanzettlich, hellrosa, Lippe breit und gross, aus weissem Grund und Mitte hellrosa- lila mit zahlreichen kleinen blutroten Tupfen. Juni, August. Mexiko.

D. Spruceanum Ldl. ist f. nocturnum L,

E. squalidum Ldl. ist E. bicameratum Rchb.f.

E. Stamfordianiim Batem. [E. basilare KL E. cycnostalix Rchb.f- Psilanthemuni basilare KL) Stämme aus stielartigem Grunde spindelförmig» bis 20 cm hoch. Blätter zu 2 3, gekielt, länglich-lanzettlich, 4 zu 15 cm etwa, derb, dunkelgrün. Blütenschaft etwa 20 cm hoch, aus einem eigenem vom Grunde der Blattstämme vortretendem Seitenstamme entspringend und eine vielblumige, walzige, lange Traube, seltener Rispe, tragend. Blüten kräftig duftend, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spreizend, lanzett- lich, letztere schmäler, citronengelb mit blutroten Flecken, auf den Kelch- blättern zahlreiche, kleine, auf den Blumenblättern meist nur eine Reihe grösserer, Lippe dreiteilig, flach, Seitenlappen gross, länglich, aufgebogen»

Digitized by

Google

Epidendnim.

239

F^g* 75* Epidendnim Sldnneri.

gelblichweiss , Mittellappen breit länglich, ausgerandet und gefranst, hell- gelb mit rotviolettem Grundfleck. April, Mai. Mexiko, Guatemala.

Digitized by

Google

240 Epidendrum.

var. Lawrenoeaniim hört. Blütenblätter weinrot, gelbrandig, Lippe hellgelb, rosa gefleckt.

var. Leeanum Bohb. f. Blütenblätter ledergelb mit purpurnen Hieroglyphen, Lippe hellrosa, purpurn gesprenkelt.

var. piotum Hook. Fleckeh scharf abgesetzt, Lippe mit karmin- roter Mittellinie.

var. Wallaoei Bohb. f. Compakter im Wuchs, Blüten gelb, dicht purpurfleckig, Lippe cr^meweiss mit purpurnen Flecken.

B. stenopetalum Hook. {E. lamellatum Ldl) Kurzstämmig mit festen» dunkelgrünen, länglichen, vorn stumpf eingekerbten Blättern und grossen, endständigen Schirmtrauben mittelgrosser, sehr lange aushaltender, blass- purpurroter Blüten , deren dunkelrote Lippe im Grunde gelb gezeichnet ist. Februar, März. Westindien.

f. superbunt ffchb. /. ist Cattleya superba Schombgk.

E. syringothyrsuB Bohb. f. Stämme schlank rundlich, bis meterhoch, umfasst von den Scheiden der zweizeiligen, elliptisch-lanzettlichen, zurück- gebogenen, ledrigen, hellgrünen Blätter. Blüten zu 70 80 in endstän- digen, dichten, eiförmigen Trauben, lang rötlich gestielt, 2 3 cm gross, rotfliederfarben, Kelch- und Blumenblätter schmal lanzett-elliptisch, Lippe dreilappig, klein, im Grunde weiss mit drei gelben Schwielen, vorn rot- fliederfarben. Mai Juli. Bolivia, bei 2500 m. Hübsche Kalthausorchidee, deren Blüten freilich nur entfernt an einen „Fliederstrauss", wie der Reichenbach'sche Name sagt, erinnert.

B. tampense Ldl. {Encyclium tampense Ldl.) Unscheinbare Art mit centimeterhohen, eiförmigen Scheinknollen, einzelnen, schmallinearen (0,5 zu 12 cm) Blättern und wenigen, 2 cm grossen, gelbbraunen, weisslippigen Blüten auf ganz kurzem Schaft. Kelch- und Blumenblätter linear, Seiten- lappen der Lippe linear, Vorderlappen rundlich mit ein paar Purpurstreifen. Juni, Juli. Tampa-Bay in Florida.

E. tibicinis Batem. ist Schomburgkia tibicims Ldl,

E. tigriniim Ldl. {Aulüeum tigrinum Ldl) Stämme auf kriechendem, holzigem Wurzelstock, abgeplattet cylindrisch, bis 20 cm hoch, mit braunen Scheidenresten bedeckt. Blätter paarweis an zwei Knoten des Stamm- endes, sitzend, stumpf - länglich , 4 zu 15 cm etwa. Blüten zu 6 9 in kurzer Traube auf steif aufrechtem, 20 cm hohem Schaft, fleischig, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitzlänglich, hellgelbgrün, schwarzpurpum gefleckt, manche Flecken geäugt, Lippe kürzer, sammtig, verkehrt - herz- förmig, flach ausgerandet, mit drei Schwielen auf der Scheibe, nanking- gelb mit rotstreifigem Grundfleck. Juli, August. Venezuela, bei 2000 m.

E. Tovarense Bohb. f. (£". sinuatum Ldl) Stämme rund , aufrecht, 20 cm hoch, kleinfingerdick, nur oben beblättert. Blätter länglich-eiförmig, 3 zu 10 cm etwa. Blüten auf 15 cm hohem, aus langer, flacher Scheide entspringendem Schaft in wenigblumiger Traube, 3 cm breit, milchweiss, Kelch- und Blumenblätter schmal spateiförmig, Seitenlappen der Lippe

Digitized by

Google

Epidendrum. 24 1

fast quadratisch, Vorderlappen breitlänglich, flach ausgerandet. April, Mai. Caracas.

B. traohyohylum Ldl. Scheinknollen schlank zwiebeiförmig, gedrängt, 3 cm hoch, von häutigen, bräunlichen Scheiden bekleidet. Blätter paar- weis sitzend, gekielt, spitz, lang-riemenförmig, 1,5 zu 15 cm etwa, sattgrün. Blüten in sehr lockerer, kurzästiger Rispe zu 3 5 an jedem Ästchen, auf 40 cm hohem Schaft, flach, 3 cm breit, Kelchblätter stumpf lang-eiförmig, olivengrün, Blumenblätter breit spateiförmig, kurz zugespitzt, olivengrün, nadelfein karminpunktiert, Seitenlappen der Lippe vor- und aufgebogen, dreieckig, gelb, sehr fein karmin gestreift, Vorderlappen fast elliptisch, mitten weiss, sonst gelb, überall nadelstichfein karmin punktiert. Juni, Juli. Mexiko.

E. tridens Poepp, ist E, nocturnum L

E. tripterum Don. ist Coelia Baueriana Ldl.

E. triquetrum Sw. ist Oncidium triquetrum Ldl.

E. umbellatum Forst, ist Cirrhopetalum Thouarsii Ldl.

E. undulatum Ldl. ist Oncidium carthaginense Sw.

E. Uro-Skinneri. h. angl. ist £. prismatocarpum Rchb.f.

E. Vanilla L. ist Vanilla aromatica Sw.

B. varicosum Batem. (E, leiobulbon Hook. E. Lvnaeanuin A. Rieh. E. quadratum Kl. E. phymatoglossum Rchb. f. E. chiriquense Rchb. f. Encyclium varicosum Ldi.) Scheinknollen aus 5 cm hohem, eiförmigem Grunde in einen schlanken, 10 cm hohen Stamm verlängert. Blätter zu 2 3, spitzlinear-lanzettlich, 3 zu 12 cm etwa. Blüten in wenigblumigen lockerer Traube, auf aufrechtem, rötlichem, 30 cm hohem Schafte, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter braun, erstere linear - länglich , letztere linear - spateiförmig , Lippe fleischig, fast quadratisch, vierspaltig, warzig, weiss mit rosa geflecktem Grunde. Juli, August. Guatemala, Costarica, Mexiko.

B. variegatvun Hook. {E. crassilabium Foepp, E. pachycephalmn Klotzsch. E. pamplonense Rchb. f. Aulizeum varicgatum Ldi?) Stämme flach spindelförmig, 15 cm hoch. Blätter zu 2-3, stumpf länglich-lanzettlich, 2 zu 15 cm etwa. Blüten in vielblumiger, aufrechter, 25 cm hoher Traube, duftend, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmallänglich, hellgelb, zuweilen grünlich oder bräunlich gefleckt, Lippe sehr kurz, herzförmig, zugespitzt, mit zwei hohen Schwielen und einem sammtigen Wulst im Grunde, leuchtend rosa oder weiss mit rosa. April, Mai. Brasilien.

var. ooriaoeum Ldl. Stämme und Blätter kürzer und dicker. Blüten hellgelb, rot gefleckt, Lippe etwas heller.

E. verrucosum hört, ist E. nemorale Ldl.

E. violaceum Lodd. ist Cattleya Loddigesii Rchb. f.

E. vitellinum Ldl. Scheinknollen spitz-eiförmig, 5 cm hoch, mit zwei länglichen, zugespitzten, graugrünen, ledrigen Blättern und aufrechten, fast cylindrischen , dichtblumigen, kurzen Trauben. Blüten 5 cm gross, hoch

Stein 's Orchideenbuch. 16

Digitized by V^OOQIC

242 Epidendram. Epipactis.

rötlich-dottergelb , Kelch- und Blumenblätter eilanzettlich , Lippe breit- linear, zugespitzt, samt der Säule leuchtend gelb. August Oktober. Mexiko, Guatemala, bei 2500 m. Prächtige Kalthausart, deren Standort in der Heimat im Gebiet der Wolken liegt, die also auch in der Kultur dauernde feuchte Luft, keine übertriebene Trockenperiode und Kalthaus- temperatur verlangt.

var. majus hört. Blüten 6 bis 8 cm gross in sehr reichblumigen Trauben, hoch orangegelb. Mexiko.

E. Wageneri Klatsch, ist E. virens LdL

E. Walkerianum Rchb.f. ist Cattleya Walkeriana Gardn.

B. Walliflii Bohb. f. Stämme kräftig, aufrecht, bis 60 cm hoch, oft braun überlaufen, Blätter zweizeilig, breit - lanzettlich , ledrig. Blüten in endständigen, langgestielten, nickenden, vielblumigen Trauben, duftend, 3 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal - länglich , goldgelb mit kleinen karminroten Spritzern, Lippe breit keilförmig, weiss mit fedrig- ver laufenden, hochroten, kleinwarzigen Linien. Oktober Dezember. Neu - Granada.

E. xanthiniim Ldl. Stämme bleistiftdick, halbmeterhoch, rötlich, durch- weg beblättert. Blätter sitzend, stumpf länglich - lanzettlich , 2 zu 8 cm etwa, fast zweireihig. Blüten in endständigem Kugelkopf, 2 cm breit, gelb mit orange schattiert. Kelch- und Blumenblätter spitzlanzettlich, Lippe dreilappig, alle Lappen gefranst, der vordere zweispaltig. August, September. Brasilien, Minas - Geraes.

Epipactis L. C. Rieh.

(Cephalanthereae 92.)

In der Tracht den Cephalantheren (s. ob.) ähnlich, aber die Blätter sind gerundeter, die Blüten stehen in einseitwendigen Trauben und sind im ersten Anblick noch unscheinbarer als die jener Arten. Be- trachtet man die Blüten in der Nähe, so zeigen sie trotz ihrer Kleinheit sehr hübschen, Bau und zarte Farben. Kelch- und Blumenblätter sind fast gleich, meist eiförmig und zugespitzt, etwas zusammenneigend und die kleine Lippe halb verdeckend. Diese besteht aus einem kurzen Nagel, welcher im Grunde zwei dreieckige Zacken und vorn die runde, nieren- oder herzförmige Platte trägt. Von den zehn Arten, alle in der nördl. gemässigten Zone heimisch, kommen in Deutschland vor:

B. palustris Crtz. ( Arthrochylium palustre Irtn) (Fig. 76.) Blüten aussen rötlich - graugrün, innen weiss -rötlich, Lippe weiss, rotgestreift.

B. laüfolia AlL Blumen grünlich, Lippe rotlila, weiss gerandet, und B. rubiginosa Crtz. Blüten vanilleduftend, aussen und innen dunkelrot überlaufen, Lippe violett -rot.

Digitized by

Google

Epipactis. Epipogon.

243

Zwischen E. latifolia x rubiginosa, latifolia X micro- phylla = E. violacea Dur. und E. rubiginosa xCephalan- thera pallens kommen Kreuzungen vor.

Alle Arten leben in feuchtem humosem Boden im Wald- oder Busch- schatten und müssen im Garten demgemäss behandelt werden. Sie

Fig. 76. Epipactis palustris.

gedeihen von allen humusliebenden Arten unserer Heimat mit am besten, sind aber, wie schon gesagt, ausserordentlich unscheinbar.

Epiphora Ldl. ist Polystachya Ldl.

Epipogon Gmel. [Epipogium Ldl) (Cephalanthereae 94.), (Fig. jy), nur die einzige Art E. aphyllus Sw. umfassend, welche als blattlose Pflanze einen gelbrötlichen, scheidenbekleideten Schaft etwa 1 5 cm hoch, aus dem korallenartigen, wurzellosen Wurzelstock erhebt, trägt 2—3 sonderbar geformte, weissrötliche Blüten. Diese typischste Form der nur vom sich

16* Digitized by V^OOQIC

244

Epipogon. Epiphronitis. Epbtephium.

zersetzenden Humus lebenden Orchideen unserer Heimat ist wiederholt versucht worden zu kultivieren, aber stets vergeblich. Es ist eine für

den Botaniker sehr interessante, für den

Gärtner wertlose Art.

Epiphronitis Rolfe.

(Cattleyeae 2 lob.)

umfasst die Gartenkreuzungen zwischen Epidendrum und Sophronitis. Bisher ist gezüchtet:

E. Veitohii Rolfe = Epidendrum radi- cans d X Sophronitis grandiflora ^ , in den Kulturen von J. Veitch and Sons in Chelsea gekreuzt. Der Bastart hat den gedrängten Wuchs der Sophronitis, trägt aber end- ständige Köpfe prächtig scharlachroter Blüten wie E. radicans, jedoch sind die einzelnen Blüten erheblich grösser. Mai, Juni.

Epistephium Knüu

(VaDiUeae 86.)

Prächtige Erdorchideen des tropischen Südamerika, von denen bis jetzt erst die nachstehende Art in Kultur ist. Aus dicken, fleischigen Wurzeln erheben sich reich be- blätterte Schosse bis halbmeterhoch und tragen endständige Trauben meist grosser, schöner Blüten, welche ebenso wie die ganze Tracht der hierher gehörigen Arten an S o - bralia erinnern. Auf dem Fruchtknoten von Epistephium sitzt ein Aussenkelch in Form von kurzen Zähnen, Kelch- und Blumenblätter der Blüten sind fast gleich, die Lippe ist am Grunde den Rändern der Säule angewachsen, die Platte ist ausgebreitet, abstehend. Die folgende Art verlangt hohe Temperaturen, volles Licht und bei guter Drainage tüchtiges Giessen, eine Trockenperiode ist nicht inne zuhalten. Die Wurzelstöcke legt man flach unter die Oberfläche in tiefe Schalen, giebt gute humose Rasenerde und viel Sand und Haideerde- brocken oder etwas frisches Sphagnum.

E. Williamsii Hook. f. {Sobralia sessilis kort) Die fleischigen Wurzel- stöcke werden bis 20 cm lang und tragen 30 40 cm hohe Schosse mit halbstengelumfassenden , glänzend dunkelgrünen, lang-eiförmigen, zu- gespitzten Blättern, von welchen die unteren die kleinsten sind. Blüten

Fig. 77. Epipogon aphyllus.

Digitized by

Google

Epistephium. Eria. 245

bis 10 cm gross, zu 6 8 in einer kurzen Traube unmittelbar über den Blättern, leuchtend gelbbraunrötlich, Kelchblätter breit - linear , Blumen- blätter noch etwas breiter , Lippe gelbbraunrötlich , der tief zweispaltig runde Vorderlappen trägt einen weissen, purpurrot gesäumten Fleck und hinter diesem eine kleine bürstenförmige Gruppe langer gelber Haare. Juni August. Bahia.

Epithecium KnowL Weste, ist Epidendrum L

Eria Ldl.

(Dendrobiinae 279.)

(Alvisia Ldl. Bryobium Ldl. Ceratium El. Conchidium Griff. CylindrolobusBl. DendroliriumBl. LichenoraWght. MycaranthesBl. OctomeriaDon. PinaliaLdl. Trichotosia

El. Xiphosium Griff.)

Die hierher gehörenden, fast durchweg unscheinbar blühenden Arten sind im Wuchs und in der äusseren Blütenform untereinander sehr ab- weichend, wovon schon die Menge der vorstehenden synonymen Gattungs- namen Zeugnis giebt. Bald bilden sie schlanke oder kurze Stämme, bald eingliedrige längliche bis ganz flachgedrückte Scheinknollen , die Blätter sind abfallend oder immergrün, bald zu zweien, bald zahlreich, glatt oder mit dem Stamme behaart, flach bis drehrund. Blüten einzeln oder in wenigblumigen oder vielblumigen Trauben oder Rispen, meist klein, das obere (unpaare) Kelchblatt den Blumenblättern gleich, die beiden seitlichen mit dem Säulenfuss ein deutliches Kinn bildend, Lippe dem Fuss der Säule beweglich eingegliedert, ganz oder dreilappig, Säule kurz, acht Pollenkörperchen, welche zu je vier untereinander verbunden sind.

Von den über 80 Arten, sämtlich im tropischen Asien einheimisch, sind nur wenige in Kultur und auch diese mehr dem Botaniker als dem Gartenfreunde interessant.

Alle Arten sind Wärme bedürftig und in der Kultur wie Dendro- bium (s. d.) zu behandeln, nur ist die Ruheperiode nicht so streng trocken zu halten.

Pfitzer teilt nach der Form der Stämme, der fehlenden oder vor- handenen Behaarung, den Blättern und dem Blütenstande die Gattung in zwölf Sektionen.

E. armeniaoa LdL Blüten unansehnlich, braun, Deckblätter lebhaft orangefarben, wodurch der Blütenstand sehr schön erscheint. Juli. Phi- lippinen.

E. bioolor Ldl. Blätter aus breitem Grunde lanzettlich, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, Lippe dreilappig, Mittellappen eiförmig, spitz, die ganze Blüte schneeweiss, die kurze, schlaffe Traube trägt lanzettliche, rosa- purpurne, feinflaumige Deckblätter. Juni, Juli. Ceylon.

E. bioristata Ldl. {Dendrolirium bicristatum BLJ Scheinknollen läng-

Digitized by

Google

246 Eri*-

lich-cylindrisch, mit je zwei linear - lanzettlichen , lederartigen Blättern. Blüten in seitenständiger, armblumiger Ähre, klein, weisslich mit purpur-

Fig. 78. Ena striolata.

roter Lippe, welche zwei lang und steif behaarte Linien trägt, Kelchblätter sehr zart, dünn - seidenhaarig. Juni. Java.

E, coronaria Rchb.f. ist Trichosma suavis Ldl.

E, cylindropoda Griff, ist Trichosma suavis Ldl.

Digitized by

Google

Ena. Eriopsis. 247

B. DiUwynii Hook. Blüten in 20 cm langen Trauben zwischen grossen weisslichen Deckblättern, klein, weissgelb mit rot behauchter Lippe. Philippinen.

E. flavesoens Ldl. (Dendrolirium flavescens Bl.) steht der E. bi- cr ist ata nahe, aber die Blüten sind kahl und licht gelblich. Mai bis Juni. Java.

B. floribunda Ldl. {Urostachya floribunda Ldl.) Stämme schlank mit zerstreuten, lanzettlichen, glatten, immergrünen Blättern. Blüten in seiten- ständigen, vielblumigen Trauben, klein, kahl, weisslich. Mai. Singapore.

B. myriBtioiformis Ldl. {Myristicaria Pftts.) Scheinknollen eingliedrig, schlank-eiförmig, 5 cm hoch, mit zwei abfallenden, flachen, breit - lanzett- lichen Blättern. Blüten in aufrechter, reichblumiger Traube, klein, bräun- lich, dunkler geädert. Juni, Juli. Ostindien.

B. omata Ldl. {Dendrolirium omatum Ldl.) Scheinknollen mehr- gliederig, kurz spindelförmig, flachgedrückt, bis 10 cm hoch, mit einigen endständigen, flachen, immergrünen, glatten, lang -lanzett liehen Blättern. Blüten in seitenständiger, aufrechter, behaarter, vielblumiger Traube, gelb- weiss mit roten Deckblättern. Mai Juli. Ostindien.

B. polyura LdL Blüten in langen Trauben, weiss, transparent durch* scheinend mit rotem Anfluge und gelber Lippe. Juli. Philippinen.

B. rosea Ldl. {Xiphosium roseum Ldl.) Scheinknollen eingliederig, kugelig-eiförmig, 5 cm hoch, mit zwei endständigen, flachen, fast fleischigen, immergrünen Blättern. Blüten in wenigblütigen, aufrechten Trauben, kahl, hellrosa mit etwas dunklerer Lippe. Mai, Juni. Ostindien.

E. stellata LdL ist Tainia siellata Pfits.

B. striolata Ldl. (Fig. 78) ähnelt der E. rosea, aber die weisslichen Blüten sind zart rot gestreift. Juni, Juli. Ostindien.

E. suavis Rchb.f, ist Trichosma suavis Rchb.f,

B. vestita Ldl. {Trichotosia vestita Bl.) Stämme schlank, bis 20 cm hoch, samt den Blättern und der Aussenseite der Blüten lang-braunhaarig. Blüten klein, gelblich, in seitenständigen, vielblumigen Trauben. Juni, Juli. Malayischer Archipel.

Erianthe Pfits. ist Renanthera Lour,

Eriopsis Ldl.

(Zygoj)etalinae 275.)

Immergrüne Baumbewohner des tropischen Amerika, bisher vier Arten bekannt, im Wuchs an Zy gopetalum (s. d.) erinnernd. Auf den kräftigen, in der Jugend in Scheiden steckenden Scheinknollen sitzen je zwei grosse, etwas eingerollte, längsfaltige Blätter, die Blüten stehen in überhängenden, langen, am Grunde der Knollen entspringenden Trauben, sind mittelgross, gespreizt-offen, Kelch- und Blumenblätter sind fast gleich, die beiden seitlichen Kelchblätter bilden mit dem Säulenfuss ein sehr

Digitized by

Google

248 Eriopsis. Esmeralda.

schwaches Kinn , die Lippe sitzt dem Säulenfuss breit an, hat breite auf- rechte , die Säule umschliessende , grosse Seitenlappen und einen viel kleineren, vorgeschobenen, ungeteilten oder zweispaltigen Mittellappen und ist nur mit 2 3 vortretenden Längsleisten besetzt.

Die beiden kultivierten Arten gedeihen im Topf, in Haideerde und Sphagnum, gut und nehmen mit 6 8 ^ R. Wintertemperatur vorlieb. Sie sind Feuchtigkeit und volle Sonne liebend und die Ruheperiode ist nicht zu trocken zu gestalten.

B. biloba LdL {E. Schomburgkii hart). Scheinknollen länglich-flaschen- förmig, etwa 6 cm hoch, Blätter breit -lanzettlich. Blüten in 30 cm langer Traube, 3 cm gross, Kelch- und Blumenblätter kurz breit - lanzettlich, stumpf, gelb mit orangerotem Saum, Lippe gelb, klein braunfleckig, breit- herzförmig, Vorderlappen aus zusammengezogenem Grunde fast kreisrund, stumpf. Mai, Juli. Neu -Granada, Guyana.

G. rutidobiilbon Hook. Scheinknollen lang - flaschenförmig , 10 cm hoch, rauh, violett überlaufen, mit breit -lanzettlichen Blättern. Blüten in bis halbmeterlanger, lockerer und vielblumiger Traube, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter schmal - eiförmig , dunkelorangegelb mit hell- purpurrotem Saum, Lippe so lang als die Blumenblätter, dunkelorange mit sattpurpurnen Fleckchen, der kreisrunde, leicht ausgerandete Vorder- lappen weiss mit dunkelpurpurroten Tupfen. Mai Juli. Neu -Granada.

£. Schomburgkii hört, ist E. biloba Ldl.

B. Soeptrum Bohb. f. aus Kolumbien mit aufrechter, dichtgedrängter Traube gelbroter Blüten und E. Spruoei Hook, vom Amazonenstrome sind noch nicht im Handel.

Eriura Ldl. ist Eria Ldl.

Erythrodes BL ist Physurus L. C. Rieh.

Erythrorchis BL ist Qaleola Lour.

Eucnemis Ldl. ist Qovenia Ldl.

Eucyclia Poepp. et Endlich, ist Polystachya Ldl.

Esmeralda Rchb.f.

(Aeridcac 375.)

E. Cathoartii Bohb. f. (Vanda Cathcartii LdL Arachnanthe Cathcartii BL) ist die bekannteste Art dieser Gattung, welche sich von Van da, mit welcher sie im Wuchs vollkommen übereinstimmt, nur dadurch unter- scheidet, dass die Lippe spornlos und dem Säulenfuss angegliedert (während die Lippe von Van da mit ihm verwachsen) und da- durch leicht beweglich ist. Stämme kräftig, meterhoch, auf weitverzweigte, kräftige Luftwurzeln gestützt, Blätter zweizeilig, dick-ledrig, gekielt, hell- grün, breit-riemenförmig, vorn rundlappig schief ausgerandet, etwa 15 zu 2 cm gross. Blüten in wenigblumigen, kurzen, aufsteigenden Trauben, welche den Blättern gegenüberstehen. Blüten bis 10 cm im Durchmesser,

Digitized by

Google

Esmeralda. Eulophia. 249

fleischig, Kelch- und Blumenblätter ausgebreitet, flach ausgehöhlt, sitzend, breit-eiförmig, stumpfspitzig, aussen weisslich, innen weissgelb mit zahl- reichen schmalen und kurzen, zuweilen zusammenfliessenden , rotbraunen Querbändern. Lippe dreilappig, Seitenlappen klein, abstehend, ausgebogt- zweilappig, weiss mit roten Pinselstreifen am Grunde, Mittellappen fast gestielt, gross muschel- oder herzförmig mit wellig ausgebogtem Rande und am Grunde zwei eine Höhlung überdeckende, zusammenfliessende Schwielen, weiss mit gelbem Saum. Säule dick, grünlich, frei vorstehend, mit einem Höcker am oberen Ende. April Juni. Sikkiro - Himalaya, in warmen Lagen zwischen 700 1300 m.

E. Clarkei Bohb. f. (Arachnanthe Clarkei Rolfe. Vanda Clarkei korCj Stämme federhalterdick, bis halbmeter-hoch, Blätter länglich-linear, 1,5 zu 10 cm etwa, schiefgestutzt. Blüten zu 2 3 am aufsteigendem Schaft, 6 cm breit, Kelchblätter aus keilförmigem Grunde länglich-linear, die seit- lichen sichelförmig zurückgebogen, Blumenblätter ähnlich aber schmäler, Lippe kurz, dreilappig, Seitenlappen aufrecht, gerundet, gelblichweiss, rot gestreift, Vorderlappen fleischig, breitgerundet, vom kleinlappig zer- teilt, kastanienbraun, mit 7 9 weissen Kiellinien, deren mittelste die breiteste ist. September, Oktober. Sikkim-Himalaya, bei 2000 m.

E. Sanderiana Bohb. f. {Vanda Sanderiana Rckb, f) Stämme kurz aufrecht, Blätter riemenförmig, 2 zu 25 cm, vorn ungleich zweispitzig ge- stutzt. Blüten zu 5 10 in kurzen, aufrechten Trauben, bis 10 cm breit, flach ausgebreitet, Kelchblätter breit-eiformig, das obere auf weissem Grunde zartrosa, seitliche grösser, lehmgelb, reich blutrot längs- und netzadrig, Blumenblätter gerundet -rautenförmig, kleiner als die Kelchblätter, weiss- rosa mit einzelnen blutroten Punkten auf der Seite gegen die Kelchblätter, Lippe klein, querzweiteilig, der Unterteil länglich, ausgehöhlt, lehmgelb, rotgestreift, Vorderteil kurz klauenförmig, fast halbmondförmig, vorn einge- schlagen, mit drei starken Schwielen auf der Scheibe, rötlichbraun. Säule sehr kurz, schmutzig- gelblich. Juli September. Philippinen, Mindanao.

Kultur der Esmeralda- Arten wie Aerides (s. d.).

Eulophia R. Br.

(Cyrtopodiinae 236.) (Cyrtopera Ldl. Orthochilus Höchst.)

Von neueren Orchideen-Forschern wird eine Anzahl bisher in dieser Gattung untergebrachter Formen zu anderen Gattungen gebracht, und mit Recht. Selbst die nach der heutigen Auffassung als Eulophia weiter bezeichneten 50 Arten sind unter sich so ungleich, dass wohl noch weitere Abspaltungen erfolgen werden. Diese 50 Arten sind vowiegend im tropischen Afrika, Asien und Australien verbreitet, aber auch im tropischen Amerika und am Cap zu Haus. Gärtnerisch sind sie fast wertlos. In den botanischen

Digitized by

Google

250

Eulophia.

Gärten werden ausser den nachstehend geschilderten Arten noch kultiviert: E. euglossa und E. Saundersii Rchb. f. von West-Afrika E. mac- rostachya Ldl., Blüten grüngelb, von Ceylon, E. megistophylla

von den Comoren-Inseln und E.streptopetala Ldl. vom Kap, mit grünrötlichen Blüten. Die Stämme sind bald als solche entwickelt und tragen zweizeilig gestellte abfallende Blätter, bald sind sie zu längeren oder kürzeren Scheinknollen zu- sammengedrückt, mit einigen festen Blättern am Ende. Blüten einzeln oder in lockeren, armblu- migen, Seiten- oder grundständigen Trauben, meist klein und unscheinbar, Kelch- und Blumenblätter fast gleich, abstehend, die seitlichen Kelchblätter am Säulenfuss herablaufend und ein kurzes Kinn bildend.

In der Kultur sind die Eulophia wie die Den- drobien zu behandeln.

E. Dregeana Ldl. Dickfleischige Erdknollen, Blätter schwertförmig, zugespitzt, Blütenschaft auf- recht mit dichter Traube chokoladenbrauner, 2 cm grosser Blüten, deren längliche, dreiteilige Lippe weiss ist. Juni, Juli. Süd -Afrika, Port Natal.

E. guineensis Lodd. Scheinknollen dick-birn- förmig, 3 4 cm hoch, mit zwei langgestielten, längsfaltigen , lanzett - elliptischen , immergrünen Blättern. Blütenschaft aufrecht, bis 80 cm hoch, mit einer kurzen Traube von 6 12 etwa 4 cm grossen, gespornten Blüten. Kelch- und Blumen- blätter linear, zugespitzt, grün mit dunkelpurpur- braunem Überzuge, Lippe grün, dreilappig, Seiten- lappen eingerollt, Mittellappen vorgezogen, stumpf, wellig, weiss mit karminroten Strichen am Grunde. April, Mai. Tropisches West -Afrika.

var. purpurata Bchb. f. Kelch- und Blumen- blätter purpurrosa, Lippe aus weissem Grunde kirschrot mit dunkleren Streifen und Adern und rosaem Saum. Säule rosa, Sporn purpurn.

E, Ledienii Siein ist Eulophidium maculatum Rßtz. E. Mackayana Ldl. ist Zygopetalum Mackayi Hook. E. maculata Rchb, f. ist Eulophidium maculatum Pfitz. E. maxiltare Lodd. ist Zygopetalum maxillare Hook.

E. piQohra Bohb. f. Scheinknollen dick -spindelförmig, Blätter läng- lich-lanzettlich, Blüten 5 cm breit, in reichblumiger langer Traube, weiss, reich purpurn gefleckt, Kelch- und Blumenblätter spitz, breit- linear, Lippe

Fig. 79.

Eulophidium maculatum.

Natarliche Grosse.

Digitized by

Google

Eulophia. Eulophidium.

251

länglich, vorn stumpf, wellig, im Grunde ausgebaucht. Sporn kurz, auf- recht. Juni August. Insel Bourbon.

E. rostrata LdL ist Zygopetalum rostratum Hook,

E. scripta LdL ist Eulophiopsis scripta Pfitz.

Eulophidium Pfitzer.

(Maxillarünae 314.)

Die einzige bekannte Art ist schon seit langer Zeit hin und wieder in die Gärten gebracht worden, zuletzt 1885 durch Ledien vom unteren Congo. Es ist:

E.maculatum Pfitz. {Eu- lophia maculata Rchb. f. Eu- lophia Ledienii Stein, Oeceo- clades maculata LdL Angrecum maculatum LdL Angrecum monophyllum A, Rieh, Epiden- drum connivens FL Flmn, Geodorum pictum Lk, et Otto.) (Fig. 79, 80.) Scheinknollen rundlich - eiförmig , tief ge- furcht, 3 4 cm hoch, an- fänglich von einigen bald abfallenden Scheiden um- hüllt, mit je einem dicken ledrigen Blatt auf der Spitze, welches sich aus einem fast rundgefaltetem kurzem Stiele in eine 10 zu 4 cm haltende, elliptische, vorn abgerundete und schief gekerbte Spreite ausbreitet, unterseits weiss- lichgrün , oben dunkelgrün ist, mit breiten, silberweissen, schimmernden Bändern, wel- che das Blattgrün nur in hieroglyphischen Bandzeich- nungen vortreten lassen. Blütenschaft vom Grunde der Knollen aus, steif auf- recht, bis 30 cm hoch, unten federkieldick, an den 2 3 Knoten von hellbräunlichen trockenen Scheiden umfasst Fig. 80. Eulophidium maculatum.

Digitized by

Google

2C2 Eulophidium. Eulophiopsis.

und oben eine armblumige, ganz lockere Blütentraube tragend. Blüten kaum 2 cm gross, aus kurzer Deckschuppe lang gestielt, gespreizt, mit bräunlichem, kulpigem, in der Mitte eingeschnürtem, dann wieder verdicktem Sporn, der von der Lippe ausgeht, die beiden seitlichen Kelchblätter ei- förmig, schiefbogig zugespitzt, hellbraunrötlich, das dritte als gleichfarbige Kapuze die beiden gerundet-rautenförmigen, trüb-weisslichen, rötlich ge- strichelten Blumenblätter überwölbend, Lippe breit-herzförmig, mit zwei sehr zurücktretenden, kleinen, aufgebogenen Seitenlappen und abwärts gebogenem, milchweissem Vorderlappen, beiderseits einen verwaschenen, zinnoberroten Fleck tragend, vorn tief ausgerandet, aussen trüb zinnoberrot überlaufen. Säule kurz, schmal-cylindrisch, gebogen, an der Spitze zwei kurzgestielte Pollenkörperchen tragend. März, April. Brasilien, Westafrika (Congo, Angola) und Insel Mauritius. Botanisch von vielseitigem Interesse^ gärtnerisch durch die schönen Blätter wertvoll, dagegen ist die Blüte vollendet unscheinbar, „sehr interessant, aber keine Schönheit".

Ledien sammelte sie an Lehmhängen auf dem harten Boden in heisser Lage bei Vivi. Da die dicken Wurzeln offenbar auf dem Boden gelegen hatten, kultivierten wir sie im Breslauer botanischen Garten an Rinde, wo sie ebenso gut gedieh wie im Sphagnum-Topf hochgepflanzt. Hohe Warm- haus-Temperatur und viel Wasser während des Triebes, energische Trocken- heit in der Ruheperiode, sagten ihr offenbar zu.

Die wunderbare geographische Verbreitung lässt sich nur erklären, wenn man annimmt, dass die winzigen Samenkörnchen durch die Tropen- stürme über das Weltmeer geweht wurden.

Eulophiopsis Pfitzer.

(Cymbidiinae 301.)

Von dieser Gattung, welche nur wenige Arten, die auf den Maskarenen und Madagaskar heimisch sind, umfasst, ist die E. soripta Piltz. (Eulophia scripta Ldl.) von Madagaskar und Bourbon vielleicht noch in einem oder dem andern Garten vertreten. Sie hat die Tracht eines Cymbidium mit kurzer Blütentraube und kleinen unansehnlichen Blüten, deren Kelch- und Blumenblätter gespreizt abstehen, gelb, purpurfleckig. Die Lippe ist dreilappig und bildet mit dem Säulengrunde einen kurzen Sporn, Seiten- lappen aufrecht, Mittellappen keilförmig, vorn abgerundet, warzig und zwei kleine Kämme tragend, hochgelb mit purpurnen Schriftflecken. Mai, Juni.

Fernandezia R. P. ist Lockhartia Hook.

Fieldia gigantea Rchb. f. ist Vandopsis giganUa Pfitz.

Fieldia lissochiloides Rchb, f. ist Vandopsis iissochi/oides Pfitz.

Fieldingia Pfitz. ist eine Unterabteilung von Aerides Lour.

Flagellaria araneifera. ist Renanthera Flos aSris RM.f.

Fornicaria rostrata Bl, ist Camarotis rostrata Rchb, f.

Gabertia Ellisii 6aud. ist Grammangis Ellisii Rchb.

Digitized by

Google

Galeaodnu 253

Galeandra LdL

(Polystachyinae 168.) (Corydandra Rchb. f.)

Stämme schlank oder gleichmässig geschwollen, vielgliedrig, mit ab- fallenden, gegliederten, zweizeiligen, steif-aufrecht stehenden, gekielten Blättern. Blüten gross, in endständiger, armblütiger, im Grunde von Scheiden umgebener Traube oder Rispe. Kelch- und Blumenblätter gleich- förmig, abstehend, Lippe in einen weiten trichterförmigen Sporn aus- laufend, dreiteilig, Seitenlappen die meist kurze Säule umfassend, Mittel- lappen mit Blättchen - Linien besetzt.

Alle bekannten Arten gehören dem tropischen Amerika an und sind entweder baumbewohnend oder an bemoosten Stellen an Felsen gedeihend. In der Kultur verlangen die Galeandras Sphagnum in gut drainierten Töpfen bei hohen Temperaturen, und sehr fleissiges Spritzen während des Wachsens. In der Ruheperiode darf der Stamm nicht gedörrt werden und ist in dieser Zeit besonders auf Ungeziefer zu kontrollieren.

G. Bauer! Ldl. (Fig. 81). Stämme kurz, 10 15 cm lang, anfangs aus leicht geschwollenem Grunde schlank, im Alter zu lang -eiförmigen Scheinknollen verdickt, mit abfallenden, schmal-lanzettlichen, dreinervigen Blättern. Blüten in nickender Traube, 5 cm gross , dauernd , Kelch- und Blumenblätter breit-linear, zugespitzt, bräunlich -grün, die Blumenblätter dunkler, Lippe gross, Vorderlappen ausgerandet und gekerbt, purpurrot, unterseits weiss. Juni August. Guyana, Guatemala, Süd -Mexiko.

var. nivalis hört. Blätter grasartig- schmal, Kelch- und Blumen- blätter zurückgebogen, olivengrün, Lippe weiss mit Vtolettrotem Fleck,

G. oriBtata Ldl. Stämme zart, schlank, kaum 15 cm hoch, mit auf- rechten, schmal -linearen Blättern. Blüten in nickender Traube, 2 3 cm gfoss, Kelch- und Blumenblätter linear - lanzettlich , zurückgebogen, aus rosaem Grunde dunkelrot, Lippe zarthaarig, vorn krauswellig, dunkelrot, am Grunde zwei Schwiellinien. Juli, August. Cayenne.

G. Devoniana Ldl. Schlanke, runde, nach oben spitze, bis 80 cm hohe Stämme, in der Heimat angeblich bis 2 m hoch, mit aufrechten, lang- lanzettlichen, dreinervigen Blättern, Blüten in endständigen, nickenden Trauben zu 4 8, die Blätter nicht überragend, 5 6 cm gross, Kelch- und Blumenblätter zurückgeschlagen, oft wellig, lanzettlich, dunkelbraun- purpurn mit hellgrünem Rande, Lippe gross, breit -eiförmig, trichterartig eingerollt, mit stumpfen, halbkreisförmigen, vorn röhrig zusammenreichenden Seitenlappen und breit geöffnetem, vortretendem, stumpf-herzförmigem, weissem, purpurrot getuschtem und geädertem Mittellappen. April Juni, aber oft fast das ganze Jahr in Blüte. Rio-Negro, Brasilien.

var. Delphinae hört. Blüten heller, Lippe nur wenig rot gezeichnet. G. D'Esoragnoleana Bohb. f. ähnelt der G. Devoniana, aber die Blüte

ist dunkelgelb, die Lippe weiss, vorn zart rot. Juli September. Brasilien.

Digitized by

Google

254 Galcandra.

G. dives Bchb. f. (G.flaveola hört.) Schlank-cylindrische, 20 cm hohe Stämme mit lanzettlichen, lang-zugespitzten Blättern und nickenden, arm- blumigen Trauben. Blüten 3 4 cm gross, Kelch- und Blumenblätter

Fig. 81. Galeandra Baueri.

spitz-lanzettlich, rötlichbraun, der quer rautenförmige Vorderlappen der Lippe weissgelblich mit rosaem Hauch und blutroten Adern. Sporn kurz, kulpig, grade. August, September. Neu -Granada. ö. flaveola hört ist ö. dives Rchb. /.

Digitized by

Google

Galeola. Galeottia.

255

G. Harveyans Bohboh. f. ist wohl nur eine etwas abweichend gefärbte G. Devoniana, der sie in der Form ganz ähnelt. Blütenblätter hellbraun, Lippe gelblich, mit einem zarten Haarflaum-Fleck auf der Platte. Brasilien.

6. nivalis hört, ist ö. Baueri LdL var. nivalis,

Qaleoglossum A. Rieh, ist Prescottia LdL

Galeola Lour.

(VaniUeae 87.)

(Erythrorchis Bl.)

umfasst etwa sechs erdbewohnende, im sich zersetzenden Humus lebende Arten, welche im malayischen Archipel, auf der Halbinsel Malakka und in Australien vorkommen und botanisch sehr interessant sind. Aus dem dicken , mit zahlreichen fingerdicken, kurzen Wurzeln besetzten unterirdischen Wurzelstock erheben sich blassrötliche, stark federkieldicke, bis 40 m hoch kletternde, vielverzweigte Stämme ohne jede Spur von grünen Blättern, dagegen zwischen den langen Knotengliedern je eine Luftwurzel und ein gelbrötliches, häutig -fleischiges, den Stamm umhüllendes Schuppenblätt tra- gend. Erst in den Baumkronen entwickeln sich dann in einer end- und vielen seiten- ständigen Rispen die zahlreichen, meist nur I 2 cm grossen, fast glockigen, gelbweiss- lichen Blüten, welche an der einzigen bis- her in Europa zur Kultur und Blüte gelang- ten G. altissima Rchb. f. (Fig. 82) aus Java, länglich-eiförmige Kelch- und Blumen- blätter, nicht vorragende, zusammengerollte, schwach dreilappige Lippe mit einem be- haarten Höcker und einen Längswulst vor dem faltigen Mittellappen zeigen. Die Galeolen sind die grössten Saprophyten, von faulenden organischen Stoffien lebende Pflanzen. Die erwähnte Art blühte im botanischen Garten in Karlsruhe in Baden.

Fig. 82. Galeola altissima.

Galeottia A. Rieh.

(Zygopetalinae 274.)

Prächtig blühende Baumbewohner Kolumbiens, die leider in unseren Kulturen noch recht selten sind. Sie haben grosse Scheinknollen mit zwei

Digitized by

Google

2c6 Caleottia.

grossen festen, bleibenden Blättern auf der Spitze und einer Anzahl Scheiden- blätter am Grunde der Knolle. Der sehr locker traubige, wenigblumige Blütenstand kommt aus dem jungen Triebe. Die grossen Blüten tragen das obere Kelchblatt aufrecht, die seitlichen sind nur in schmaler Linie dem vorderen Teile des Säulenfusses angewachsen, während die Blumen- blätter breit herablaufend mit dem Säulenfuss verwachsen sind. Die drei- lappige, sehr ansehnliche Lippe hat einen scharfgesägten, quer über sie verlaufenden Schwielenbogen und auf der vorderen Platte zahlreiche ge- zähnte Längskämme. Die Säule trägt zwei häutige, tief gefranste Arm- Anhängsel und vier einander paarweis aufliegende Pollenkömer.

Bisher sind nur wenige Arten von Gale- ottia bekannt und sel- ten in Kultur. Sie ähneln durch die grossen Blü- ten mehr den Huntle- ya's als den Cymbi- d i e n. Zum Gedeihen bedürfen sie viel Wärme und Feuchtigkeit und werden am besten in ein Sphagnum - Körbchen dicht unter Glas ge- bracht. Keine stark aus- trocknende Ruhezeit!

G. Besumontii Bich. {Stenia Beaumontii Ldl. Batetnannia Beaumontii Rchb,f) Niedrige, fast vierkantige, birnförmige Scheinknollen. Blätter gefaltet, lang keilförmig, blassgrün. Blüten zu i 2 auf aufrechten Stielen, 5 cm breit, hellgrün, blassbraun längsstreifig, Lippe weiss, helUila getuscht und gestreift, mit sieben langen, scharfen Parallel-Kämmen. Juni, JuH. Bahia, Brasilien.

6. Burtii Endr, et Rchb. f, ist Huntleya Burtii Batem.

G. flmbriata Ldl. {Stenia fimbriata Ldl. Batemannia fimbriata Rchb, f) (Fig. 83.) der nachfolgenden Art sehr ähnlich, hauptsächlich durch kleinere Blüten, deren Lippe tief gefranst ist, verschieden. Mai, Juni. Neu-Granada. G. grandiflora Bich. Gitl. {Batemannia grandiflora Rchb, f. Huntleya grandiflora Bat) Scheinknollen dick-eiförmig, bis 10 cm hoch, Endblätter ledrig, breit - lanzettlich , bis 30 cm lang. Blüten zu 3 5 in lockerer, nickender Traube, 6 8 cm breit, oberes Kelchblatt viel breiter als die unteren schmal-eiförmigen, samt den ebenso geformten Blumenblättern

Fig. 83. Galeottia fimbriata.

Digitized by

Google

Galeottia. Geodorum. Gomeza. 25/

blassolivengrün mit rötlichbraunen Längsstreifen, Lippe gezähnt, vorn rein- weiss mit hellroten Strichen, im Grunde orangegelb mit hellroten Strichen, Schwielenbogen gekraust und gezähnt. Mai, Juni. Neu-Granada, Kolum- bien, bei 1300 m.

ö. Meleagris Rieh, ist Huntleya Meleagris LdL

6. Wallisii Rieh, ist Huntleya Meleagris LdL var. Wallisii LdL

Qasfrochilus Don ist Saccolabium BL

Qastrorchis BL ist Phajus Lour.

Gennaria Pari, ist Piatanthera L. (Rieh.)

Geodorum !^acks.

(Cyrtopodiinae 234.)

Erdorchideen Ostindiens, der malayischen Inseln und Australiens mit mehrgliedrigen Erdknollen und gestielten, vielrippigen, grossen Blättern, über welche sich die langgestreckte, vielblumige, nickende Traube meist unbedeutender Blüten erhebt. Kelch- und Blumenblätter sind gleich- geformt und gefärbt, breit abstehend, die Lippe ist aufrecht, breit löfifel- förmig mit kurzer, geteilter oder ganzer Vorderplatte und kurzer, sporn- artiger Ausstülpung. Von den neun bekannten Arten ist das bräunlich blühende G. fucatum Ldl. aus Ceylon hin und wieder in den botanischen Gärten vertreten, zuweilen auch G. citrinum Ldl. aus Ostindien mit grüner Blüte und gelber Lippe und G. purpureum Ldl. (Cymbidium pictum Sw.) mit purpurroten Blüten, deren Lippe dunkler gefleckt ist.

Kulturwert in gärtnerischem Sinne ist keine Art, eventuell sind sie wie Phajus zu behandeln.

6. pictum Lk. et Otto ist Eulophidium maculatum Pfitz.

Qeorchis LdL ist Qoodyera R. Br.

Gersinia Neraud. ist Bolbophyllum Thou.

Giesbreghtia A. Rieh, ist Calanthe R. Br.

Glossaspis SprgL ist Habenaria W.

Glossula LdL ist Habenaria W.

Gomeza Ji. Br.

(OdoDtoglosseae 349.)

Die scheidigen Blätter unter den eiförmigen Scheinknollen und die endständigen , festen Blätter auf der Knolle erinnern an manche O d o n - toglossum, aber die durchweg unscheinbaren Blüten weichen sowohl in der Grösse, als auch in Färbung und Bau weit ab. Das obere Kelch- blatt und die Blumenblätter sind einander gleich und breit auseinander- stehend, wodurch die Blüte breit geöffnet erscheint, die seitlichen Kelch- blätter sind bald frei, bald miteinander verwachsen, die kurze Lippe

Stein 's Orchideenbuch. j7

Digitized by V^OOQIC

258 Gomeza. Gongora.

umfasst mit zwei Längsschwielen den Grund der schlanken Säule und ist dann abwärts gekrümmt mit kleinen aufrechten Seitenlappen. Die sieben bekannten Arten sind in Brasilien heimisch, baumbewohnend, aber meist nur in den botanischen Gärten in Kultur.

Behandlung wie von Brassia (s. d.).

G. Barkerii Bnthm. (Rodriguezia Barkerii Hook.) Scheinknollen länglich-eiförmig, zweischneidig, abgeplattet, bis 5 cm hoch. Blätter dünn aber fest, blassgrün, ei-lanzettlich , etwa 3 zu 10 cm. Blüten in reich- blumigen überhängenden Ähren , centimeterbreit , grünlichgelb , Lippe weisslichgelb. Januar März. Brasilien. 1835 durch Barker eingeführt und einst viel verbreitet, heut ausserhalb der botanischen Gärten kaum noch in Kultur, obgleich vollblühende Exemplare der fast ohne Pflege gedeihenden Art ein netter Winterschmuck des Hauses sind.

G. orispa Lodd. (Rodriguezia crispa Hook) Scheinknollen kurz - ei- förmig, gefurcht, je zwei Scheidenblätter unter der Knolle, diese umfassend, und zwei spitze, länglich-eiförmige, derbe Blätter auf der Knolle. Blüten in seitlich flachgedrückten, reichblumigen, vorn leicht überhängenden Trauben, stark primelduftig, 2 cm breit, alle Blätter stark wellig-gekraust, dunkelgrün mit gelbem Saume, Lippe gelbgrün, gleichfalls kraus. Oktober bis Dezember. Brasilien, Gebirgspflanze und daher im massig w^armen Räume am besten gedeihend. Blühte im Oktober 1839 zum ersten Male in Europa bei Loddiges in Hackney bei London.

G. planifolis Klotzsoh. {Rodriguezia planifolia Ldi. Gomeza rcmroa Lodd) ist der G. Barkerii sehr ähnlich, aber zart wohlriechend, die Blütenblätter sind hell schwefelgelb mit leichtem grünlichem Hauch und stark zurückgerollt, Lippe klein, blassgelb, Säule zinnoberrot gestrichelt.

Q. recurvQ Lodd. ist ö. planifolia Klotssch.

6. tenuiflora Bot Gab. ist Notylia punctata LdL

Qomphocentrum Bnth. ist Mystacidium LdL

Gomphostylis WalL ist Pleione Don.

Gongora /iuiz et Pavon.

(Gongorinae 268.)

(Acropera Ldl.)

Durch ihre sonderbare Blütenform und zum Teil schönen Farben hoch- interessante Baumbewohner des tropischen Amerikas, von Mexiko bis Brasilien, woher gegen 30 Arten bisher beschrieben worden sind. Die meist grossen, kräftigen, eingliedrigen Scheinknollen sitzen zwischen Scheidenblättern und tragen an der Spitze ein oder zwei in einen Stiel verschmälerte, längsfaltige, dauernde, immergrüne, grosse Blätter. Die Blüten stehen in langhängenden, vielblumigen Trauben, welche unter der

Digitized by

Google

Gongora. 259

sich bildenden Knolle entspringen und sind durchweg ansehnlich. Durch eine fast halbkreisrunde Biegung des langen Fruchknotens , welchem die Blüte aufsitzt, gegen die Säule hin, ist die Blüte vollständig umgedreht, so dass die wagerechte Lippe über der nach oben gerichteten Säule steht. Das unpaarige Kelchblatt steht dadurch nach unten ab oder ist im Halb- kreis aufwärts gebogen und oft am Rücken der Säule hoch hinaufgeschoben. Die beiden seitlichen Kelchblätter sitzen entweder unmittelbar dem Frucht- knotenende an, d. h. da, wo der stielartige Fruchtknoten in die Säule übergeht, oder der Säulenfuss ist schlank und dünn verlängert und die beiden Kelchblätter sitzen dann ganz auf diesem verlängertem Säulenfusse Die schmalen Blumenblätter sitzen ebenfalls entweder am Grunde der Säule oder weit vorgeschoben an deren Seiten. Die Lippe erscheint durch den dünnen, oft auch langen Säulenfuss genagelt mit ausgehöhltem, oft Hörnchen tragendem Mittelteil und von beiden Seiten stark zusammen- gedrücktem oder sackartigem Vorderteil. Die beiden Pollenkörper sitzen unter der übergeneigten Anthere.

Alle in Kultur befindlichen Arten gedeihen spielend in feuchter Wärme an einem Rinden- oder Aststück mit einer Handvoll Sphagnum oder hoch- gepflanzt in einem hängenden Sphagnumkörbchen oder hochgestelltem Topf, über dessen Rand dann die langen Blütentrauben herabhängen. Für Dungguss sind sie sehr dankbar. Nach der Blüte folgt eine lange Ruheperiode, in welcher sie aber nicht gar zu trocken gehalten sein wollen. Volles Licht ist ihnen dienlich, sie vertragen aber auch ebenso gut viel Schatten, und gehören, wie gesagt, zu den anspruchlosesten Orchideen.

Man unterscheidet zwei Gruppen:

A. Acropera Ldl. Kelchblätter sämtlich dicht am Fruchtknoten stehend, Blumenblätter zweispitzig, Vorderstück der Lippe kurz sackartig; z. B. G. galeata Rchb. f.

B. Eugongora Pützer. Kelch- und Blumenblätter teilweis oder alle auf dem Säulenfuss oder der Säule sitzend, Blumenblätter meist nicht zweispitzig, Vorderstück der Lippe länglich, stark von beiden Seiten zusammengedrückt; z. B. G. quinquenervis R. P.

6, alba Ldl, ist 6. quinquenervis R. P. var.

G. armeniaca Hook. (Acropera armeniaca Ldl, Acropera cornuta Hook, Gongora cornuta Rchb. f.) Scheinknollen dick-eiförmig, 5 cm hoch, die beiden Blätter hellgrün, lang-lanzettlich. Blüten zu 12 20 in 30 cm langer , lockerer , grünpurpurstengeliger Traube , leuchtend orangegelb, 4 5 cm breit, Kelchblätter am Säulenfuss, Blumenblätter weit auf der Säule vorgeschoben, ungeteilt, Lippenmittelstück lang und kräftig gehörnt, Vorderstück kurz, sackartig. Juni September. Nicaragua.

G. atropurpurea Hook. {Acropera atropurpurea Ldl. Cirrhaea atro- purpurea h. angl.) Scheinknollen länglich - eiförmig , gefurcht, bis 8 cm

17* Digitized by V^OOQIC

26o Gongora.

hoch, mit zwei ei - lanzettlichen , hellgrünen Blättern. Blüten zu 20 und mehr in langer, nickender, lockerer Traube auf purpurnen Stielen, 5 cm gross, einfarbig dunkelpurpurbraun oder hellchokoladenbraun mit pur- purnen Spritzern, Kelchblätter lanzettlich, auf dem Säulenfusse, das obere schmäler als die seitlichen, Blumenblätter schmal-linear, eingebogen, unge- teilt, auf der Säule sitzend, das Mittelstück der rechtwinkelig abstehenden Lippe trägt vier Hörnchen, Vorderstück seitlich zusammengedrückt, zu- gespitzt, Säule sehr lang, rund, halbkreisförmig gebogen. Juli, August. Trinidad.

var. albesoens hört. Blüten weisslich.

G. aurantiaca Bohb. f. [Acropera aurantiaca Ldl.) Scheinknollen schlank-eiförmig mit zwei lanzettlichen Blättern. Blüten in aufsteigenden, oben nickenden Trauben, 5 cm gross, leuchtend orangerot, Kelchblätter verkehrt-eiförmig, Blumenblätter lanzettlich, zweispitzig, Lippe mit kurz- gehörntem Mittelstück und stumpfem, seitlich zusammengedrücktem Vorder- stück. August, September. Neu-Granada.

G. btifonia Ldl. (6'. Buffonia kort.) ist der G. quinquenervis in der Form sehr ähnlich, Knollen und Blätter sind (krankhaft?) weisslich- grün, die Blüten sind auf weissgelblichem Grunde trüb weinrot gefleckt. Juli, August. Brasilien.

var. major hört, hat nur unwesentlich grössere Blüten.

var, leucochila Lern, ist G. quinquenervis R. P. var. Q. cornuta Rchb.f, ist 6, armeniaca Hook.

G. flaveola hört, ist eine hellblühende Form von G. quinquener- vis R. P.

6. fulva hört, ist 6. quinquenervis R. P.

G. galeata Bohb. f. {Maxülaria galeata Lodd. Acropera Loddigesii Ldl, Acropera galeata hört Cirrhaea Loddigesii Ldl) (Fig. 84) Scheinknollen kurz-eiförmig, kaum 5 cm hoch, gruppenweis gehäuft, mit zwei ei -ellip- tischen, zugespitzten Blättern. Blüten stark riechend, in langhängenden, dichten Trauben zu 10 20, der lange Fruchtknoten so gebogen, dass die Blüten dicht an der Spindel der Traube stehen, 4 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter fast eiförmig, trüb lehmgelb, Lippe bräunlichrot, kurz, zwischen den Blumenblättern sitzend. Juni, August. Mexiko. Der Geruch der Blüten erinnert an Goldlack, hat aber eine eigenartige Schärfe dabei, die ihn fast unangenehm macht.

6. Galeottiana Rchb. et 6a/. ist 6. truncata Ldl.

6. Jenischii Lodd. ist 6. odoratissima Lern.

6. leucochila Lern, ist 6. quinquenervis R. P. var.

6. Loddigessii hört, ist Q. galeata Rchb. f.

6. lutea hört. i . , ^ /- d d

J smd Formen von G. quinquenervis R. r.

G. luteola hört.

G, macrantha Ldl, ist Coryanthes macrantha Hook.

Digitized by

Google

Gongora.

261

6. maculata LdL ist 6. quinquenervis R. P.

6. maculata LdL var tricolor LdL ist G. tricolor Rchb. /

G. nigrita LdL ist G. quinquenervis R, P. van G. odoratiBsima Lem. (G. Jenischii Lodii.) Scheinknollen eiförmig, 5 cm hoch, tief gefurcht, Blätter breit-lanzettlich. Blüten in langhängenden, grün- stengeligen Trauben, stark duftend, hellgelb mit zahlreichen hell- rotbraunen Flecken und Tupfen , Kelch- blätter am Säulenfuss, breit-lanzettlich, lang- gespitzt, das obere auf der Säule und kleiner, Blumenblätter klein, lanzettlich, auf der Säu- le, Lippe gebogen, das Mittelstück seitlich zu- sammengedrückt mit zwei blättchenähnli- chen Anhängseln auf dem Rücken und zwei

seitlichen Fädchen, das Vorderstück läng- lich - eiförmig , zuge- spitzt, zusammengefal- tet. Juni, Juli. Vene- zuela.

G. portentOBaliind. et Bohb. f. Schein- knollen lang-eiförmig, 10 cm hoch, flachge- furcht , mit breit-lan- zettlichen, tiefnervigen Blättern. Blüten in lang hängenden, gelb-

grünstengeligen, vielblumigen Trauben, 5 cm gross. Seitliche Kelchblätter lang-lanzettlich, das obere linear, gelbbräunlich mit zartem Purpurhauch,

Gongora galeata.

Digitized by

Google

202 Gongora.

Blumenblätter fleischig, linear, sichelförmig gekrümmt, weiss mit purpurnem Fleckchen, Lippe sattgelb, das Mittelstück trägt zwei pfriemenförmige Grannen auf seiner helmartigen Wölbung, Vorderstück gerade, linear zusammengefaltet. Mai, Juni. Neu -Granada.

G. punctata Ldl. ist Coryanthes maculata Hook, van

G. quinquenervls R. P. (C. maculata LdL G, fulva hört) Schein- knollen länglich -schiefeiförmig, scharf gerippt, bis lo cm hoch, mit zwei breit-lanzettlichen, tiefnervigen, dunkelgrünen Blättern. Blüten 5 cm gross, in lang hängenden, hell - rotbraunstengeligen Trauben, Kelchblätter am Säulenfusse, aus breitem Grunde lang-zugespitzt, an den Rändern zurück- gerollt und so weit zurückgeschlagen, dass die parallelen Rücken sich fast berühren, oberes Kelchblatt auf der Säule, lanzettlich, zurückgebogen, Lippe halbkreisförmig, mit zwei Höckern und vier Fädchen am konkaven Mittelstück, Vorderstück zusammengedrückt, aus breitem Grunde in eine lange Spitze ausgezogen. Die Farben der Blüte sind sehr wandelbar, als Hauptform kann man eine gelbe Grundfarbe mit rotbraunen Punkten und Flecken bei fast gleichfarbiger Lippe betrachten. Mai Juli. Peru, Surinam, Demerara, Guiana.

var. alba Ldl. Blüten reinweiss bis auf einige hellrote Flecke der Lippe. Guiana. *

var. flaveola hört. Blüten strohgelblich, spärlich rotpunktiert.

var. leuooohila Lem. [G, bufonia LdL var, leucochila) Blüten hell- gelblich, Lippe fast weiss mit verwaschen roten Punkten.

var. lutea hört, und var. luteola hört. Blüten einfarbig gelb, mit hellerer Lippe.

var. nigrita Ldl. Blüten schwärzlichbraun.

var. vitellina hort. {G, fulva Iwrt. var. vitellina.) Blüten dotter- gelb, vielfach rotbraun gefleckt und punktiert.

6, speciosa LdL ist Coryanthes speciosa Hook,

G. trioolot Bohb. f. (G, maculata LdL var. tricolor Rchb.f) (Fig. II.) In Wuchs und Blütenform eine kräftige G. quinquenervis, Kelchblätter dottergelb mit dunkelbraunen Flecken und Spritzern, Blumenblätter hellgelb, verwaschen braun gefleckt, Lippe weiss, Mittelstück mit zwei Hörnchen und zwei langen Pfriemen, vorn weiss mit i 2 dunkelbraunen Flecken, Vorderteil spitz, schief aufgebogen, weiss mit hellzimmtbraun. Mai bis Juli. Peru.

G. trunoata Ldl. {G. Galeottiana Rieh, et Gal.) Gleichfalls von der Tracht der G. quinquenervis, aber die seitlichen Kelchblätter sind länglich -gerundet und vorn ganz abgestumpft, das obere ist verkehrt -ei- förmig, gekielt, alle, wie die kleinen linearen, auf der Säule sitzenden Blumenblätter, gelblichweiss mit einigen dunkelbraunen, unregelmässigen Flecken. Lippe weisslich, das Mittelstück zusammengedrückt mit ein Paar dicken Grannen, Vorderstück länglich -eiförmig, zusammengeklappt und schiffschnabelartig aufgebogen. Juni, Juli. Mexiko.

Digitized by

Google

Gongora. Goodyera. 263

vap. Donkelaarii hört. Blüten fast weiss, wenig gefleckt. 6, viridipurpurea Hook, ist Cirrhaea dependens Rchb.f. 6. vitellina hört, ist 6. quinquenervis Ldl, var, Gonogona Lk, ist Goodyera R, Br,

Goodyera R. Br.

(Physureae 114.)

(Cionosaccus Kühl. Hassl. Coenorchis Bl. Cordylestylis Falcon. GeorchisLdl. Gonogona Lk. PeramiumSal.

Tussaca Rafin.)

Von den etwa dreissig Arten, welche über die nördliche gemässigte Zone, das tropische Asien, Neukaledonien und die Maskarenen verbreitet sind, werden einige ihrer schönen Blätter wegen kultiviert und sind in den englischen Gärten mit Erfolg zu Kreuzungen mit den nahe verwandten Anoectochilus benutzt worden. G. r e p e n s lebt in den Kieferwäldern Deutschlands und des ganz mittleren Nordeuropas und Nordasiens. Alle Arten haben kurzgliedrige , fleischige, federkiel- bis fast kleinfingerdicke, dem humosen Boden oder der Rinde alter bemooster Bäume angedrückte Stämmchen, breite, netzadrige, oft ist die Netzaderung anders als der Grund- ton gefärbt, meist sammtartige Blätter mit kurzem, scheidenartig verbreitertem Blattstiel. An den jungen Trieben stehen die Blätter in lockeren Rosetten, an den Blütentrieben steigen sie, immer kleiner werdend, bis nahe an die oft langgeschwänzte, dichte Blütentraube auf. Blüten klein und unansehnlich, die seitlichen Kelchblätter sind frei und abstehend, das obere bildet mit den beiden Blumenblättern einen Helm, die aufrechte Lippe ist stark aus- gehöhlt, in dieser Höhlung oft behaart, aber nie fleischige Warzen tragend, die Spitze ist stark zurückgebogen. Säule kurz, mit ungeteilter Narbe.

Die Goodyeren der warmen Striche werden wie Anoectochilus (s. d.) behandelt , die der kälteren Klimate sind erheblich anspruchloser und mit einer leichten humosen Haideerde oder Sphagnum mit Haide- brocken zufrieden. G. repens überwintert am besten im frostfreien Kastell oder gutgedeckt im Freien.

G, cordata hört, ist Anoectochilus regalis Bl, var,

G, Dawsoni hört, ist Haemaria discolor Ldl, var,

G, discolor hört, ist Haemaria discolor LdL

G, Dominyi hört, ist Anoectochilus Dominyi Veitch,, eine von Veite h ge- zogene Kreuzung aus Haemaria discolor und Anoectochilus Friederici Augusti.

G,javanica hört, ist Macodes javanica Hook. f.

G. maorantha Maxim. (Section Georchis LdL) Blätter ei - elliptisch, dunkel sammtgrün mit hellgrünem Mittelstreif und hellgrüner Schattierung längs der Netznerv^n, Unterseite blassgrün. Blüten in endständigen kurzen

Digitized by

Google

264

Goodyera.

Trauben zu 2 3, 2 cm, langröhrig, Kelchblätter zartrosa, Blumenblätter und Lippe weiss, alle Teile linear. September. Japan. Braucht nur 5 Winterwärme.

var. luteo marginata Maxim. Blätter elegant weissgelb gerandet. 61 ordiana hört ist Haemaria discolor Ldl. var, ordiana Will. 6. picta hört, ist Physurus pictus Lodd.

G. prooera Hook. Blätter breit-lanzettlich, zugespitzt, dunkelgrün mit

hellerer Netzaderung. Blütenschaft kaum 20 cm hoch mit schmal-cy- lindrischer Ähre, Blüten klein, weiss. Juli, August. Nepal.

G. pubesoens B. Br. Blätter eiförmig, dunkel sammtgrün mit silberweisser Mittelrippe und weiss- lichgrüner Netzaderung. Blüten- schaft bis 20 cm hoch, die obere Hälfte eine dichte Traube kleiner, kaum I cm langer, weisser, un- scheinbarer, aber ganz netter Blüten. Juni, Juli. Nordamerika, Canada. Bei 2 Wärme zu überwintern und als Erdorchidee in brockiger Haideerde zu behandeln. Der eigen- artigen Anordnung der Blüten wegen heisst das Pflänzchen in der Heimat „Klapperschlangenpflanze."

var. minor Sw. {G. tessel- lata Lodd) Blätter kleiner, mit scharf vortretender Aderung.

G. repens L. (Fig. 85.) Blätter elliptisch, dunkel sammtgrün oder bräunlich-grün mit hellerer Nervatur, die zuweilen gelbbräunlich ist und dann sehr hübsch vortritt. Blüten- schaft bis 25 cm hoch, im oberen Drittel eine dichte einseitwendige Traube kleiner, kaum i cm langer, weisslicher Blütchen. Juni, Juli. Deutschland und ganz Mittel-Nordeuropa, Nordasien. Im frostfreien Räume oder gut gedeckt, auf der Steinpartie, zu überwintern, und als Erdorchidee zu behandeln. G. Rollissonii hört, ist Haemaria Rollissonii hört. 6. rubrovenia hört, ist Haemaria rubrovenia. Rchb. /. 6. tessellata Lodd. ist 6. pubescens R. Br. var. minor Sw. G. Veitohii hört, ist eine von Veitch gezogene Kreuzung aus Haemaria discolor und angeblich Macodes Petola, die sammtigen rötlichbraunen Blätter sind mit einigen silberweissen Adern geziert.

Fig. 85. Goodyera repens.

Digitized by

Google

Goodyera. Govenia. 265

G. velutina Maxim. Blätter eiförmig , sammtig , satt purpurgrün mit scharf vortretendem mittlerem Silberstreif. Blüten am Ende eines 15 cm hohen Schaftes in armblumiger Ähre, zartrosa. Mai, Juni. Japan. Kalt- hauskultur.

Govenia Ldl.

(Cyrtöpodiinae 241.)

(Eucnemis Ldl.)

Erdorchideen, etwa zehn von Brasilien bis zu den westindischen Inseln verbreitete Arten, mit rundlichen Knollen, welche einige Scheiden- blätter, I 2 grosse Blätter und einen aufrechten, unbeblätterten Blüten- schaft tragen, an dessen Spitze eine vielblütige Traube sitzt. Blüten etwa 3 5 cm gross, die seitlichen Kelchblätter aufiallig abwärts und auseinander spreizend, am Fusse der Säule angewachsen, das obere Kelchblatt mit den Blumenblättern nach oben gerichtet, helmartig die schlanke, flügel- randige Säule überwölbend, Lippe ungeteilt, konkav nach oben und aussen gewölbt, dem Säulenfuss angegliedert und mit ihm ein kurzes, stumpf- rundes Kinn bildend.

In Kultur sind die Govenien nur selten und vorübergehend, haupt- sächlich in den nachstehenden Arten, vertreten. Sie nehmen mit der Wärme von 8 10® vorlieb und ihre Knollen werden einfach in gut drainirte Töpfe in eine humose Rasenerde gelegt. Nach dem Abblühen ziehen sie vollkommen ein und werden trocken gehalten, bis der junge Trieb sich zeigt.

G. delioicsa Bohb. f. Zwei Blätter, lang-lanzettlich, tiefnervig, zugespitzt, etwa 30 cm lang, samt dem 30 cm hohem Blütenschafte von einigen Scheiden am Grunde eingeschlossen. Blüten zu 6 8 in lockerer Traube, rotgestielt, weiss, Kelch- und Blumenblätter länglich - lanzettlich , Lippe elliptisch, zugespitzt, aus gelbem Grunde vorn weiss mit runden, purpur- roten Flecken. Mai, Juni. Mexiko.

G. fasoiata Ldl. Blätter lang-lanzettlich, 20 zu 6 cm etwa, Blüten in schmaler Ähre, Kelch- und Blumenblätter eigelb mit karminroten Binden, Lippe länglich, gelb. September. Mexiko.

G. lagenophora Ldl. [Cymbidiutn utriculatum Sw,) Blütenschaft bis 60 cm hoch. Blüten zahlreich, weissgelb. Juli. Mexiko.

G. liliaoea Ldl. ist der G. deliciosaRchb. f. ähnlich, aber die Blüten grösser und reinweiss. April Juli. Mexiko.

G.Bulphurea Bohb. f. Knollen zwiebelähnlich, mit zahlreichen Scheiden- blättern, Blätter lanzettlich, zugespitzt, dunkelgrün, mit weinroter Mittel- rippe. Blüten 5 cm gross, in vielblumiger, aufrechter, über 30 cm hoch

Digitized by

Google

2 66 Govenia. Grammangis.

gestielter Traube, Kelchblätter schwefelgelb, Blumenblätter weiss mit schwefelgelbem Rande und roten, unterbrochenen Querlinien, Lippe länglich -herzförmig, weiss mit einigen dunkelbraunen Flecken am Vorder- rande. Juni August. Paraguay.

Grammangis Rchb. /

(Cymbidiinac 304.)

Sehr grosse, ein- oder mehrgliedrige Scheinknollen mit endständigen immergrünen, derben Blättern. Blüten in unter der Knolle entspringender, vielblumiger, langgestielter, überhängender Traube, oberes Kelchblatt stark hohl gewölbt, seitliche am Grunde etwas vertieft und mit dem Säulenfuss ein Kinn bildend, sonst frei, gespreizt abstehend, Blumenblätter aufsteigend, abweichend geformt und gefärbt, Lippe dreilappig mit aufrechten Seiten- und zurückgekrümmtem Mittellappen, Säule schlank, geflügelt.

Beide bekannte Arten sind zuweilen in Kultur und verdienen weite Verbreitung.

Sie bedürfen viel Wärme und viel Wasser während des Triebes, wobei ein reichlicher Düngerguss hin und wieder sehr zu empfehlen ist. Nach abgeschlossenem Triebe oder Abblühen ist eine anhaltende und ziemlich trocken verlaufende Ruhe geboten. Man pflanzt am besten in Töpfe, hochgepflanzt, und giebt Rasenerde mit viel Haidebrocken oder Sphagnum und Sand.

G. EUisii Bohb. f. (Grammatophyllum Ellisii LdL) Gabertia Ellisii Gaud, Scheinknollen lang-spindelförmig, vielgliedrig, verwischt vierkantig, bis 25 cm lang, mit 2, selten mehr und dann zweizeiligen, riemenförmigen, gekielten , vorn stumpfen , bis 40 cm langen , zurückgebogenen Blättern. Blütenschaft aus einigen kleinen Scheiden aufsteigend, bis 80 cm lang, vorn nickend, mit 6 12 lack - glänzenden Blüten von 6 8 cm Weite, Kelchblätter breit-linear mit zurückgebogener Spitze, gelb - bräunlich mit braunroten Querlinien im unteren Teil und ebensolchem Spitzenfleck, Blumenblätter und Lippe kürzer, letztere weiss mit purpurroten Quer- strichen. Juli August. Madagascar.

Qt. Huttoni Bnth. (Cymbidium Huttoni Hook,) Scheinknollen ein- gliedrig, lang eiförmig, bis 15 cm lang, runzelfaltig, mit je zwei länglich- riemenförmigen, vorn stumpfen Blättern. Blütenschaft nickend, vielblumig, bis 50 cm lang. Blüten 3 4 cm gross, fast glockig, Kelchblätter aussen gelbgrün, innen gelb mit unterbrochenen chocoladebraunen Querstreifen, Blumenblätter hell chocoladenbraun, Lippe gelbgrün mit chocoladebraunen Tuschpunkten. März, April. Java.

Digitized by

Google

Grammatophyllum.

267

Grammatophyllum Bl.

(CymbidÜDae 278.)

(Gabertia Gaud. Pattonia Wight.)

Von den vier bekannten Arten dieser Prachtgattung des malayischen Archipels sind die drei nachstehenden, und auch diese nur selten, in Kultur und werden wie Grammangis behandelt.

G. Measuresianum Bohb. f. 1 888 von Sander von den Philip- pinen eingeführt, ist nur l 2 m hoch, im Wuchs ganz dem G. speciosum gleichend, Blü- ten gelbgrün, reich bräunlich- purpurn gesprenkelt.

G. Seegerianum Bohb. f. von den Molukken weicht von G. speciosum hauptsächlich durch hellere Blütenfarbe ab.

G. Bpeoiosum Bl. (Fig. 86, 87.) Stämme gruppenweis, viel- gliedrig, fast handgelenkdick, 1,5 4 m hoch, unten mit eini- gen kurzen Scheiden, in den obe- ren drei Vierteln mit zweizeili- gen, immergrünen, lederartigen.

Fig. 87. Grammatophyllum speciosum. Durchschnittene Einzelblüte.

Fig. 86. Grammatophyllum speciosum.

riemenförmigen, vorn spitzen, bis 40 cm langen Blättern dicht besetzt, deren Scheiden den Stamm umkleiden. Blumenschaft aus dem Stammgrunde, daumendick, bis 2 m hoch, aufrecht, in der oberen Hälfte eine reich- blumige, dichte, kegelförmige Blütentraube tragend. Blüten bis 15 cm gross.

Digitized by

Google

268 Grammatophyllum. Gymnadenia.

buttergelb, dicht rötlichbraun gefleckt, Kelch- und Blumenblätter breit- länglich, vorn stumpf gerundet, Lippe dem Grunde des Säulenfusses am Rande einer kleinen Höhlung angewachsen, dreilappig, Seitenlappen auf- recht, dunkler gelb und braunfleckig, mit drei hohen Leisten auf der Platte des rotbärtig geäderten Vorderlappens. November Februar. Java^ Malakka, Singapore, Cochinchina.

6. Ellisii Ldl, ist Grammangis Ellisii Rchb. f.

6. Finlaysonianum Ldl. ist Bromheadia palusiris LdL

Gunnia LdL ist Sarcochilus R. Br.

Gussonia A. Rieh, ist Mystacidium Ldl.

Gyas humilis Sa/, ist B/eti/Ia hyacinthina Rchb. f.

Gyas verecunda ist Bletia verecunda R. Br.

Gymnadenia H. Br.

(Gymnadenieae 17.)

Europäische und nordasiatische Erdorchideen, etwa zehn Arten, mit handförmigen oder lang gefingerten Erdknollen und schmalen Blättern^ welche am Grunde eine lockere Rosette bilden und den Blütenschaft bis nahe an die vielblumige Traube in lockerer Spirale bekleiden. Blüten klein, mittleres Kelchblatt und die Blumenblätter helmartig zusammenge- neigt, seitliche Kelchblätter abstehend oder auch dem Helm sich anlegend. Lippe dreilappig, durch die Drehung des Fruchtknotens abwärts gerichtet, deutlich, oft lang, gespornt.

Die Gymnadenien sind ihrer, wenn auch kleinen, so doch netten Blüten und des köstlichen Duftes mehrerer Arten wegen sehr zu em- pfehlen für Steinpartien oder zarte Frühlingsstauden -Arrangements. Sie wachsen, in den Garten übertragen, meist sehr gut (wenn die Knollen nicht gerade während der Blüte ausgegraben werden), bedürfen fast gar keiner Spezialpflege und nur leichter Deckung. Für Topfkulturen lege man die Knollen nicht zu flach, sorge für gute Drainage und gebe Rasenerde mit Sand und Haideerde. Während der Entwickelung reichlich giessen, dann volle Trockenperiode vom September bis Januar, wo der junge Trieb sich zeigt.

G. albida Bich. {Satyrium albidum L. Coeloglossum albidum Hartni.) Knollen gefingert, Blätter lanzettlich, spärlich, Blütenschaft bis 20 cm hoch, mit kurzer Traube weisser, sehr kleiner Blüten, deren seitliche Kelch- blätter zum Helm sich zusammenneigen und deren Sporn dreimal kürzer als der Fruchtknoten ist. Mai Juni. Gebirgswiesen Mittel- und Nord- europas bis zum Ural.

G. albida X Herminium Monorchis ist in der Schweiz beobachtet, aber noch nicht in Kultur.

G. albida x Nigritella nigra ist Nigritella micrantha Kern.

G. albida x odoratissima ist G. Strampfii Aschs.

Digitized by

Google

GymnadeDia. 269

ö. ambigua 6. Beck gehört zu 6. intermedia Peterm, 6. brachystachya Wettst ist Nigritella brachystachya Kern. G. oonopea B. Br. {Orchis conopea L.) Knollen bandförmig , Blätter breit-lanzettlich, Blütenschaft bis 6o cm hoch, mit lockerer Ähre. Blüten rosarot, stark riechend, Sporn doppelt so lang als der Fruchtknoten. Wald- und Bergwiesen Europas und Sibiriens. Mai Juli.

var. omithiB Jaoqu. {Orchis omithis Jacqu. G. conopea R, Br. var. albiflora Auit.) Blüten reinweiss.

var. densiflora Dietr. (G. densiflora Dietr) Höher, kräftiger, Ähre dicht geschlossen, pyramidal, Blüten hellrot.

6. conopea x albida ist 6. Schweinfurthü Hglm,

6, conopea x Nigritella nigra ist Nigritella Hsufleri Kern.

6. conopea x Nigritella suaveolens ist Nigritella mega- stachya Kern.

G. conopea x odoratissima ist 6. intermedia Peterm.

6. conopea x Orchis globosa ist Orchis valesiaca Spiess.

6. densiflora Dietr. ist G. conopea R. Br, var.

Q.fragrans Sauter ist Nigritella suaveolens Koch.

G. intermedia Peterm. {G. ambigua G. Beck.) ist der in den Alpen nicht seltene Bastart G. conopeaxodo- ratissima, welcher am leichtesten durch die Länge des Sporns er überragt den Fruchtknoten eine Kleinig- keit — von den Eltern sich unterscheidet, und in der Kultur viel besser als die Eltern gedeiht.

6. nigra Autt. ist Nigritella nigra Rchb. f.

G. odoratissima Bich. {Orchis odoratissima L) (Fig. 88.) DerG. conopea recht ähnlich, aber schlanker, Blätter schmäler, Blüten kleiner, Sporn kaum so lang als der Fruchtknoten. Die Blüte duftet köstlich und stark nach Vanille. Mai Juli. Berg- und Alpenwiesen Mittel- und Osteuropas.

6. odoratissima x albida ist 6. Strampfii Aschers.

6. odoratissima x conopea ist G. intermedia Peterm.

G. odoratissima X Nigritella nigra ist der in Tirol und der Schweiz stellenweis häufige, im Garten gut ge- deihende Bastart Nigritella suaveolens Koch.

6. odoratissima x Orchis maculata ist Orchis Regeliana C. Richter.

6. oxyloba G. Beck gehört zu G. Strampfii Aschs.

G. rubra Wettst. ist Nigritella nigra Rchb. f. var.

G. Sohweinfurthii Hglm. {G. conopea X albida) steht Fig. 88. Gymnadenia der G. conopea näher, ist aber kleiner im Wuchs und odoratissima.

Digitized by

Google

270 Gymnadema. Habenaria.

fast weissblütig mit lang gespornten Blüten. Ist in den Alpen nicht selten und gedeiht im Garten gut.

G. Strampfii Aachs. {G, oxyloba G, Beck, G, odoratissima X albidd) ist in den Alpen unter den Eltern fast immer zu finden und zwar in allen Übergängen zwischen beiden Arten. Vom vorhergehenden Bastart durch den ganz kurzen Sporn der Blüte kenntlich. Gedeiht im Garten sehr leicht.

ö. suaveolens Wetfst ist Nigritella suaveolens Koch.

6, viridis Rieh, ist Coelaglossum viride Hartm.

Gyrostachis Pers. ist Spiranthes L C. Rieh.

Habenaria W.

(Habenarieae 32.)

(Ate Ldl. Bilabrella Ldl. BonateaW. Dissorhynchium Schauer. Glossaspis Spgl. Glossula Ldl. Macrocentron

Philippi,)

Von den mehr als 300 erdbewohnenden Arten sind die meisten im tropischen Asien und Amerika, einige am Kap und in den kälteren Strichen Nordamerikas, eine grosse Zahl in Abessinien einheimisch. Die gärtnerische Pflege lohnen nur wenige grossblumige Arten. Neuerdings werden von Nordamerika die dortigen Arten vielfach importiert und geben ganz leidliche, an unsere Piatantheren erinnernde Gartenpflanzen ab.

Knollen einfach rundlich oder bandförmig geteilt, meist eine lockere Rosette von kräftigen Grundblättern und nur wenige, gerundete oder läng- liche Blätter an dem oft hohem Blütenschafte. Blüten vorwiegend klein, nur wenige Arten grossblumig. Kelchblätter zusammenneigend oder abstehend, Blumenblätter ihnen gleich oder kleiner, ganzrandig oder tief wimperig zerspalten, Lippe meist lang gespornt, ungeteilt oder tief zerschnitten, wagerecht oder hängend. Säulenspitze (Rostellum) kurz oder gross, und dann häutig und kapuzenförmig. Kultur wie von Cypripedilum (s.d.)

Pfitzer giebt folgende Einteilung:

A. Bonatea W. Mittellappen der Säulenspitze gross, kapuzenförmig, Sporn schlank ; z. B. H. Bonatea Pfitz.

B. Glossula Ldl. Mittellappen gross, konkav ausgehöhlt, Sporn kurz, blasenförmig ; z. B. H. tentaculata Ldl.

C. Erostres Ldl. Mittellappen klein, Fruchtknoten gestielt, Blumen- blätter 2 3 spaltig; meist amerikanische Arten z. B. H. fimbriata.

D. Henidia Ldl. Wie C, aber die Blumenblätter nicht geteilt, tropische Arten ; z. B. H. brachyceras Sprgl.

E. Rostratae Ldl. Mittellappen klein, Fruchtknoten nicht gestielt, indische Arten, z. B. H. plantaginea Ldl.

H. alata Hook. Recht unscheinbare Art von St. Vincent, mit halb-

Digitized by

Google

Habenaxia. 271

meterhohem, angedrückt schmalblättrigem Schafte und einer dichten Ähre weissgelb - grünlicher , kleiner Blüten. Juli , August.

//. albida W. ist Gymnadenia albida Rieh.

H. bifolia W. ist Piatanthera bifolia Rchb.

H. Bonatea Pütz. {H, spe- ciosa W. Bonatea speciosa W,) Blütenschaft bis 50 cm hoch mit lockerer Traube wohlrie- chender, bis 5cm breiter, weisser Blüten, Kelch- und Blumen- blätter eiförmig, Lippe fest, reinweiss , zerschlitzt , Sporn kräftig, aber schlank, grade, bis 2 cm lang. Juni, Juli. Kap der guten Hoffnung.

//. chlorantha W. ist P/atan- thera chlorantha Rieh.

H. cillariB B. Br. (Fig. 89.) Blütenschaft bis 30 cm hoch, Blätter ei-lanzettlich , freudig- grün, Blüten in dichter langer Ähre, hellgelblich bis goldgelb, Lippe lang-gefranst. April, Mai. Nord-Amerika, Californien.

H. Erdingeri G. Beck ist Or- chis sambucin a x Coeloglossum viride.

H. oristata B. Br. ähnelt im Wuchs und Blütenbau H. fimbriata, aber die lockerer stehenden Blüten sind fast ein- farbig goldgelb. Juli. Virgi- nien. Carolina.

H. fimbriata B. Br. Schaft 40 cm hoch aus zwei ovalen Grundblättern , 2—3 schmal- lineare Stengelblätter. Blüten

zu IG 20 in kopfig dichter Traube, hellfliederfarben bis purpurrosa, 2 3 cm breit. Kelch- und Blumenblätter eiförmig, letztere wellig gezähnt, Lippe tief geschlitzt und elegant gezähnt, aus schmalem Grunde fast kreis- förmig, vorn in zwei breit keilförmige Seitenzipfel und einen fast halb- kreisförmigen Mittellappen gespalten. Juli. Südl. Vereinigte Staaten.

Fig. 89. Habenaria ciliaris.

Digitized by

Google

272

Habenaria. Haemaria.

H. gigantea Hook, ist //. Susannae Ldl.

H. militaris Bohb. f. Blütenschaft aus zwei ovalen Grundblättern, 20 cm hoch, mit 10 cm langer, dichter Traube, 3 cm breiter Blüten, deren eiförmige Kelch- und Blumenblätter grünlichweiss sind, während die Lippe hoch orangerot oder englisch militärrot ist. Juni, Juli. Philippinen. Ver- langt viel Wärme. Schön, aber noch unverhältnissmässig teuer.

H. speciosa W, ist //. Bonatea PfitB.

H. Susannae LdL {H, gigantea Hook.) Blütenschaft aus einer dichten Rosette fester, länglich-eiförmiger Grundblätter, bis 80 cm hoch, beblättert, mit 4 6 halboffenen, bis 8 cm breiten, langgespornten, aussen grünlich- weissen, innen reinweissen Blüten, Lippe fest, weiss, tief zerschlitzt, auf- recht; wohlriechend. Mai Juli. Bombay, Nepal.

Haemaria LdL

(Physureae 122.)

(Ludisia A. Rieh. Myoda Ldl.)

Von Anoectochilus und Goodyera nur durch den Blütenbau verschieden, in den Blättern ganz ähnlich. Blüten in meist einseitwendigen dichten Trauben, unansehnlich klein, mittleres Kelchblatt mit den Blumen-

Fig. 90. Haemaria discolor var, Dawsoniana.

blättern helmbildend, seitliche Kelchblätter abstehend, Lippe wie von Dossinia (s. d.).

Digitized by

Google

Haemaria.

273

Die vier bekannten Arten sind in China, Cochinchina und auf den malayischen Inseln heimisch und verlangen dieselbe Behandlung wie Anoectochilus, sind aber kräftiger und besser wachsend.

H, Dawsoniana Rchb. /. ist H. discolor Ldl. vor,

H. disoolor Ldl. {Anoectochilus discolor BL Goodyera discolor hört) (Fig. 91.) Stämmchen bis fast kleinfingerdick, auf- steigend , purpurschim- mernd, fleischig, Blätter eiförmig, prächtigdunkel- sammtgrün mit reinweis- sem, scharf abgesetztem Mittelstreifen längs des ganzen Blattes, unterseits purpurn überlaufen. Blü- tenschaft bis 20 cm hoch mit kleinen weissen, im Grunde der Lippe gelben Blüten. November Janu- ar. Süd-China.

H. disoolor ist wie- derholt mit Erfolg mit Anoectochilus -Arten gekreuzt worden, z.B. A. Dominyi istHaemar ia discolor x A. Frie- derici August i. Die Produkte sind stets kräfti- ger als Anoectochilus.

var. Dawsoniana Bohb. f. (Anoectochilus Dawsoniana BL Goodyera Dawsoniana R, Br) (Fig. 90.) Blätter gross, herz- eiförmig, glänzend, ganz dunkel bronzegrün, mit

5 7 schönen rotgoldenen Längsnerven von der Basis bis zur Spitze und zarter goldroter Queraderung. Malayische Inseln.

var. Ordiana Will. {Anoectochilus Ordianus Will. Goodyera Ordiana hört.) Blätter lebhaft grün mit goldiger Netzaderung. Malayische Inseln.

H. Otletae Rolfe, ist im Wuchs der H. discolor var. Dawsoniana

Stein's Orchideenbuch. \%

Fig. 91. Haemaria discolor.

Digitized by

Google

274 Hartwegia. Heicia.

sehr ähnlich, aber die Blätter sind fast rein dunkel-sammtgrün mit silber- glänzenden Längsstreifen und Flecken. Blütenschaft bis 25 cm hoch mit dichter, einseitwendiger Traube bläulichweisser, kleiner Blüten. Oktober, November. Tonkin.

H. BoUissonii Lind. {Anoectochilus Rollissonii Lind, Goodyera Rollissonii kort.) Blätter schön dunkel-sammtgrün, Rand, Mittellinie, Nervennetz gelb-grün, auch gelbliche bis orangenrote Schattierungen zwischen den Adern, unterseits purpurbraun. September. Malayische Inseln.

H. mbrovenia Bchb. f. {Goodyera rubrovenia ftort.) Blätter elliptisch, sammtartig bronzegrün, Mittellinie und die beiden seitlichen Hauptnerven leuchtend kupferrot. Oktober. Malayische Inseln

Haematorchis BL ist Galeola Lour

Haplochilus regius EndL ist Zeuxine regia Ldl,

Hartwegia Ldl.

(PoDcreae 203.)

H. oomosa Ldl. (H. pur pure a Ldi), die einzige Art der Gattung, hat schlanke, kaum i cm dicke, 10 15 cm lange, rundliche, faltige Stämme mit einem einzigem, fast fleischig-festem, ei-elliptischem , bläulichgrünem, weissmarmorirtem Blatte. Blüten klein, i 2 cm gross, in langgestielter, kurzer, wenigblumiger Traube, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, stumpf, zusammengeneigt, mit deutlichem Kinn, tief violett, Lippe rotviolett, am Grunde bauchig, und mit der Säule verwachsen, Lippenplatte aus schmalem Grunde gerundet, zurückgebogen, dann aufsteigend, mit einigen Quer- leisten im hintern Teil. Juli September. Mexiko, Centralamerika. Kultur wie Epidendrum. Sehr niedlich fiir den Liebhaber, aber wenig wertvoll für den Händler,

var. piota Ldl. (H. picta Ldl. H. gemma hört.) Schmalblättriger, zuweilen zwei Blätter tragend, zarter und dabei vortretender weiss mar- moriert. Blüht reichlicher und leichter als die Hauptart.

Heicia Ldl.

(Trichopilicac 338.)

H. sanguinolenta Ldl. Scheinknollen zwischen zahlreichen häutigen Scheiden, gehäuft, glatt, länglich-eiförmig, etwas seitlich abgeplattet, 5 8 cm lang mit einzelnen, in den Stiel zusammengezogenen, ledrigen, lang-ellip- tischen, welligen, etwa 20 zu 5 cm grossen, gekielten, dunkelgrünen Blättern auf der Spitze, Blüten grundständig, einzeln, langgestielt, nickend, 5 8 cm gross, Kelchblätter schmal -eiförmig, zugespitzt, leicht einwärts gekrümmt, Blumenblätter breit - lanzettlich , Spitzen zurückgebogen, alle grünlichgelb mit purpurbraunen Augenflecken oder Querbinden an den Spitzen, Lippe dreilappig, nur die sehr kleinen Seitenlappen um die kurze

Digitized by

Google

Heicia. Herminiam. Himaiitoglossam. 27^

Säule geschlagen, Vorderlappen frei abstehend, gross, aus schmalem, zu- sammengezogenem Grunde herzförmig breit ausgelegt, mit kurzem Ein- schnitt vorn in der Mitte und welligen Rändern, weiss mit fächerig ver- laufenden, unterbrochenen, blutroten Aderlinien. Juli September. Ecuador, Anden von Guayaquil. Gedeiht sehr gut hochgepflanzt im Sphagnum- Körbchen oder Topf oder zwischen Sphagnum am Rindenstück, wenn sie viel Licht und feuchte Wärme hat. Die Ruheperiode nach der Blüte ist lang auszudehnen, aber nicht zu trocken zu halten. Die Pflanze erinnert im Wuchs sehr an Trichopilia. Helleborine Pers. ist Serapias L

Herminium L.

(Gymnadenieae 13)

ist in der einzigen nachstehenden Art in Mitteleuropa und zuweilen in den Gärten vertreten , die drei anderen Arten sind in Osteuropa bez. West- Asien heimisch.

H. MonorohiB L. ist eine kleine Erdorchidee der lichten Gebüsche der Bergregion von Mitteleuropa bis Ostsibirien von ganz unscheinbarem Aus- sehen, aber geradezu verblüffend starkem und dabei angenehmem Duft nach Ameisensäure. Die junge Knolle ist von der alten, kugligen, bräun- lichen, durch ein centimeterlanges unterirdisches Stengelstück seitlich ab- gerückt (daher der Name Monorchis = Einzel-Orchis). Zwei grundständige, lanzettliche, hellgrüne zarte Blätter und ein schuppenförmiges Blatt an dem IG 20 cm hohen Blütenschafte, welcher eine lockere Ähre kaum 0,5 cm grosser, glockenförmiger, gelbgrüner Blütchen trägt. Kelch- und Blumenblätter dreilappig, Mittellappen viel grösser als die seitlichen, Lippe länglich, nicht vorragend, mit kurzer, stumpfer Auszackung am Grunde. Mai, Juni. Gedeiht im kalten Kasten oder auf der Steinpartie unter Decke gut in halbschattiger feuchter Lage und humoser, lockerer Erde. Der köstliche Duft belohnt den Kultivateur für das unscheinbare Äussere der kleinen Pflanze.

H. MonorohiB bildet in der Schweiz einen Bastart mit Qymnadenia albida.

Heterotaxis LdL ist Maxiilaria R, P.

Himantoglossum Sprgl.

(Serapiadeae 11.)

(Loroglossum L. C. Rieh.)

H. hiroinumSprgl. (Fig. 92, 93.) Erdknollen ungeteilt, länglichrund, Blüten- schaft bis 40 cm hoch, mit nach oben rasch kleiner werdenden länglichen Blättern und einer dichten langen Traube gelblich- oder weisslichgrüner, rot

18* Digitized by VjOOQIC

2/6

Himantogl

Houlletia.

Fig. 92. Himantoglossum hircinum.

geäderter und innen rot gefleckter, kurzgespomter Blüten, deren etwa I cm lange eiförmige Kelch- und Blumenblätter vollständig zusam- menschliessen, Lippe lang heraus- hängend aus schmalem, band- artigem, quergezähntem Grunde dreilappig, Seitenlappen kurz ab- stehend, spitz, seitlich zurückge- bogen, kaum I cm lang, Mittel- lappen bis 6 cm lang, bandförmig, leicht schraubig gedreht, vorn flach dreispitzig. Mai, Juni. Wald- wiesen Mitteldeutschlands und an vielen Stellen Südeuropas. Eine gut wachsende, sehr dekorative und eigenartige Orchidee, deren Kultur sowohl im Topf, in gut drainierter Rasenerde, als auch im freien Lande halbschattig, womög- lich in Mauerschutt, zu empfehlen ist. Winterhart oder nur ganz leichte Decke bedürfend.

Hippoglossum Kühl, et Mass, ist Cirrhopetalum Ldl.

Hormidium pygmaeym Ldl, ist Epidendrum Pygmaeum Hook.

Houlletia A. Brgn.

(Gongorinae 265.)

Die fünf im tropischen Ame- rika, von Brasilien bis Kolumbien, einheimischen Arten sind ausge- sprochene Baumbewohner und zwar meist der stärkeren Äste, von welchen ihre grossen interes- santen und schönen Blüten herab- hängen. Die durchweg kräftigen, gruppenweis gedrängten Schein- knollen tragen je ein festes, immer- grünes, grosses, in einen langen Stiel verschmälertes Blatt auf ihrer Spitze. Trauben wenigblumig,

Digitized by

Google

HouUetia.

277

unter der Scheinknolle entspringend und aufrecht, Blüten nickend, durch ihre Grösse ausgezeichnet. Kelch- und Blumenblätter sind fast gleich gebildet und spreizen meist weit auseinander. Die Lippe ist mit dem Säulen- grunde fest verbunden und hängt abwärts, während die kurze dicke Säule wagerecht steht. Die fleischige Lippe zeigt einen schmalen Steg, der sich

Himantoglossum hircinum.

zunächst in einen etwas aufwärts gerichteten, länglichen, rund abgestumpften Mittelteil aufrichtet, von welch' letzterem zwei fleischige Hörnchen oder Spiesse nach der Säule zu zurückstreben und sich dann wieder im Halb- bogen nach oben und vorn krümmen. An die Unterseite dieses kompli- zierten Mittelteils heftet sich der etwa fingerhutförmige Vorderteil derart an, dass das geschlossene Ende nach vorn und unten, die Öffnung nach hinten und oben gerichtet ist.

Digitized by

Google

278

Houlletia.

Die Kultur ist höchst einfach. Man pflanzt die Scheinknollen hoch in ein hängendes Sphagnum - Kästchen oder giebt sie mit einer Handvoll Sphagnum auf ein Rindenstück. Während des Triebes viel Wasser, reich- lich Dungstoffe, viel Licht und Wärme, während der Blüte kühl und feucht, wodurch die Blüten lange aushalten, nach dem Blühen trockene Ruhe- periode ohne Dürre.

H. Brooklehurstiana Ldl. (Houlletia Stapeliaeflora hört. Maxillaria Brock- lehurstiana Ldl) (Fig. 94.) Scheinknollen kegelförmig, bis 8 cm hoch, ge- furcht, Blätter lang-gestielt, breit-lanzettlich, blassgrün. Blüten in aufrechter Traube zu 10 12, nickend, stark duftend, bis 10 cm breit, Kelchblätter länglich, ausgehöhlt, ebenso wie die spateiförmigen Blumenblätter siena- braun mit in regelmässigen Reihen stehenden, purpurbraunen Flecken, Lippe weisslichgelb mit stärkeren purpurbraunen Punkten, Mittelteil aus eiförmigem Grunde dreieckig, die stark gebogenen Hörnchen linear -lan- zettlich. Mai Juli. Brasilien.

var. mazima hort. Blüten bis 15 cm, sonst kein Unterschied. H. ohrysantha Lind, et Andrö. Scheinknollen länglich - eiförmig,

8 10 cm hoch, gefurcht, Blätter ei - lanzettlich , langgestielt. Blüten in kurzer, aufrechter Traube zu 6 8, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter stumpf verkehrt - eiförmig , kappenförmig, aussen einfarbig sattgelb, innen goldgelb mit braunpurpurnen Flecken, Lippe fast goldgelb mit rötlichem Anfluge und scharlachroten Spritzern. Juni August. Neu-Granada.

H. Lowii O'Bp. ist von H. chrysantha nur durch wachsartig derbe, fast reinweisse Blüten verschieden. Juli, August. Neu-Granada.

H. odoraÜBsima Linden ist gewissermassen eine um ein Drittel kleinere Brocklehurstiana, Blütenstand bis 20 cm hoch, aufrecht, mit einigen 8 cm grossen, nickenden, trüb hellpurpurroten, dunkler geäderten, wie Veilchen duftenden Blüten und weissgelber Lippe, deren fast pfeilförmiges weisses Vorderstück dunkelgelb gezeichnet ist, während die Hörnchen trüb-rot sind. Juni August. Kolumbia.

var. antioquiensis Linden. Stärker, vielblumiger, Kelch- und Blumen- blätter satt blutrot, Lippe weiss, gelblich schattirt.

var. xanthina hort. Blüten trüb gelbbraun - rötlich.

H. piota Linden et Bohb. f. Scheinknollen schmal -eiförmig, gefurcht, Blätter langgestielt, lanzett- elliptisch. Blütenschaft aufrecht, bis 40 cm hoch, Blüten zu 6 10, nickend, über 10 cm gross, Kelchblätter länglich, stumpf, tief zimmtbraun, im Grunde schachbrettartig gelb, Blumenblätter schmäler, Lippe im Mittelstück gelb mit karminroten Flecken, Vorderstück und die Hörnchen blassgelb. Juni Juli. Neu-Granada von I3CX> 2000 m.

H. Stapeliaeflora hort. ist H. Brocklehurstiana Ldl.

H. tigrina Linden. [Paphinia tigrina Rchb,/.) Scheinknollen schmal- eiförmig, 5 cm hoch, Blätter breit-lanzettlich. Blüten auf stark federkiel- dickem Schafte zu 3 6, 12 15 cm breit, Kelchblätter strohgelb mit

Digitized by

Google

Houllctia. 279

dunkelrosaroten Flecken, Blumenblätter dottergelb mit Karminstreifen,

Fig. 94. HouUetia Brocklehurstiana.

Lippe vom Grund aus gelblich, vorn weiss mit scharlachroten Flecken. Juli September.

H. vittafa Ldl, ist Polycycnis vittafa.

Humboldtia R. P. ist Pleurothallis R. Br.

Digitized by

Google

28o Himtlcya.

Huntleya Batem.

(Huntleyinae 366.)

Beide bekannte Arten sind tropisch - amerikanische Baumbewohner mit kurz aufrechten Stämmen, langen, schmalen, zweizeiligen, vom Scheiden- stiel sich lösenden, immergrünen, festen Blättern, aus deren Achseln die einzelnen grossen Blüten langgestielt vortreten. Kelch- und Blumenblätter fast gleich, spreizend ausgebreitet, die seitlichen Kelchblätter bilden ein unscheinbares Kinn, Lippe dem Fuss der vorn nachenartig stumpf-hohlen Säule angegliedert, mit glattem, eiförmigem, ausgehöhltem Vorderlappen und schmälerem Grunde, auf welchem ein querlaufender, fransiger Schwielen- bogen sitzt.

Kultur wie Bollea.

H. aromatica Batem. ist Warscewiczella aromatica Rchb. f.

H. Burtii Batem. {Batemannia Burtii Endr. et Rchb, f. Galeottia Burüi Rchb.f.) Stamm kaum 10 cm hoch. Blätter breit - lanzettlich, dunkelgrün, etwa 25 zu 5 cm. Blüten auf aufrechtem, langem Stiele, 6 8 cm gross, Kelch- und Blumenblätter dreieckig lang ausgezogen, erstere rötlichbraun mit hellgelbbraunen Schachbrettflecken, letztere dazu noch einen dunkel- braunen ausstrahlenden Grundfleck, Grund der auf schmalem Stege vor- geschobenen kellenförmigen Lippe weiss, Vorderteil dunkelbraun mit zwei halbmondförmigen w^eissen Ohranhängseln mit borstenförmigen, braunen, langen Kammzähnen. Juni August. Costarica. Zwischen den Blättern treten starke Wurzeln hervor.

var. Wallisii Hook. {H. Wallisü Batem, Batemannia Wallisii Rchb^f. Galeottia Wallisii Rchb,/) Blüten aussen grüngelb, innen grün- braun mit brauner Schachbrettzeichnung, die Kelchblätter aus gelbem, die Blumenblätter aus gelbem rot gestreiftem Grunde, Lippe grün mit braun. Juni August. Costarica.

V. major Bchb. f. Blüten bis 1 5 cm gross , dunkler gefärbt und dunkel geädert.

H. Candida Baiem. ist Warscewicse/la Candida Rchb. /.

H. cerina Batem. ist Pescatorea cerina Rchb. /.

H. grandiflora Batem, ist Galeottia grandrflora Rieh.

H. marginata Batem. ist Warscewicßella marginata Rchb. f.

H. Meleagris Ldl. {Galeottia Meleagris Rieh. Batemannia Meleagris Rchb.f) (Fig. 95.) Stamm kurz aufrecht, Blätter breit-lanzettlich, etwa 20 zu 4 cm, Blüten an langen aufrechten Stielen hervortretend, 12 15 cm breit, Kelch- und Blumenblätter aus sehr breitem Grunde eiförmig zugespitzt, gekielt, wellig gerandet, aus hellgelbem Grunde purpurbraun mit hell- gelben, grossen, runden Punkten, die einen ganz hellen Mittelpunkt zeigen, Lippe den Blättern in der Form ähnlich, aber nur halb so gross, die aufrechten weissen Halbmondanhängsel tragen einen Kamm langer, steifer, gelber Haare. Juni Juli. Brasilien.

Digitized by

Google

Hontleya. Jonopsis.

H. radians Hook, ist Warscewicse//a Candida Rchb. /. var.

H. violalea Batem. ist Bollea violacea Rchb. f.

H. Wallisii Batem. ist H, Burtü Batem. var.

Hymeneria Ldl. ist Eria Ldl.

Hypodematium A, Rieh, ist Lissochilus R. Br

Jantha pallidiflora Hook, ist Jonopsis utricularioides Ldl.

Ibidium Salisb. ist Spiranthes A. Rieh.

281

^^S* 95- Huntleya Meleagrls.

Jonopsis Humb. BonpL Kntli.

(Jonopsideae 323.)

Baumbewohner des tropischen Amerikas, alle neun bekannten Arten sehr reichblütig, aber relativ selten in Kultur. Auf dem verholzendem, kriechendem Wurzelstock sitzen sehr kleine Scheinknollen zerstreut auf, welche meist keine Blätter tragen, sondern tief zwischen den am Grunde etwas scheidig verbreiterten derben, immergrünen Blättern stehen. Blüten in reichblumigen Trauben oder Rispen, welche aus den Blattachseln ent- springen, klein, aber meist zart und schön gefärbt. Das obere Kelchblatt und die beiden Blumenblätter sind gleich geformt, meist auch gleich gefärbt, die beiden seitlichen Kelchblätter sind sackartig miteinander ver-

Digitized by

Google

282 Jonopsis. Ipse.

wachsen, aus ihnen tritt die im Grunde schmale Lippe weit hervor und breitet sich zu einer im Verhältnis sehr grossen und breiten Platte aus, welche im hinteren Teile zwei seitliche Öhrchen und zwei Längswülste trägt. Säule kurz, nicht vortretend.

Kultur an Rinden oder Aststücken mit etwas Sphagnum in feuchter Wärme, I2*> R. als niedrigste Temperatur, ohne Trockenperiode, da sie auch nach der Blüte wenigstens massig feucht hängen wollen. Sie blühen ungemein dankbar, oft mehrmals im Jahre und dann sich buchstäblich zu Tode blühend. In unseren Gärten nur vertreten:

J. panioiQata Ldl. Scheinknollen rundlich , haselnussgross , blattlos, zwischen dem scheidenartigen Teile der lang -lanzettlichen, etwa 10 zu 1,5 cm grossen, gekielten Blätter sitzend, welche in lockeren Büscheln zu 3 5 an den einander genäherten Knoten des kriechenden, federhalter- dicken Wurzelstockes sitzen. Blüten in langüberhängender, breitästiger, bis 50 cm langer Rispe, bis 3 cm breit, lang gestielt, Kelch- und Blumen- blätter eiförmig, zugespitzt, weiss mit hellerem oder dunklerem rosaem Hauche, Lippe reinweiss mit intensiv blutrotem Fleck im Grunde, vorn breit gerandet, herzförmig - zweilappig. Vom September an blühend. Brasilien.

var. grandiflora hört. (var. maxima hori.) Kräftiger, Blüten etwas grösser, zuweilen sattrosa, gelblich übertuscht.

J. utrioularioideB LdL {Jantha pallidiflora Hook.) Von der vorher- gehenden Art durch fast grasartige Blätter und weisse, purpurn gezeichnete Blüten abweichend. Kelch- und Blumenblätter stumpf-eiförmig, am Grunde ausgebaucht, Lippe eiförmig, tief ausgerandet, am Grunde warzig. Oktober, November. Westindien.

Jonorchis abortiva 6. Beck, ist Limodorum abortivum Sw,

Ipse Ldl.

(Phajinae 226.)

(Pachystoma Rchb. f.)

Zwei tropische Erdorchideen von auffalliger Schönheit, welche in der Heimat auf bemoostem Humusboden wachsen und demgemäss im Garten wie Phajus oder Bletia (s. d.) zu behandeln sind.

Der in der Erde sitzende Wurzelstock trägt oberirdisch flache, zwiebelartig von Scheiden bekleidete Scheinknollen mit i 2 endständigen, grossen, in einen Stiel verschmälerten, gekielten und scharf längsnervigen, immergrünen Blättern. Die Blüten stehen auf den unter der Scheinknolle vortretenden langen Schäften einzeln oder in ganz armblütiger Traube, sind gross, ansehnlich und von fester Beschaffenheit. Kelch- und Blumen- blätter fast gleich, spreizend abstehend. Die Lippe bildet am Grunde ein deutliches, grosses Kinn, ist dreilappig, die grossen Seitenlappen sind

Digitized by

Google

Ipse.

283

hoch aufgerichtet, gerundet, vorn quer abgestutzt, lassen aber die kräftige, rundliche, aufwärts strebende Säule frei, der Mittellappen ist entweder in einen langen, schmalen, zurückgebogenen Haken ausgebildet oder breit und dann pantoflfelartig eingeschlagen.

I. speoioBa Ldl. {Pachystoma speciosa Rckb.f.) Scheinknollen fast kugelig, mit kurz - kegelförmiger Spitze, etwa 3 cm gross, Blätter lanzett- lich, bis 20 cm lang, Blüten zu 3 5 auf dem blattlosem, nur einige Scheiden tragendem, aufrechtem Schafte, 6 8 cm gross, Kelchblätter

Fig. 96. Tpse Thomsoniana.

länglich -eiförmig, Blumenblätter aus schmalem Grunde schlank verkehrt- eiförmig , leuchtend orangegelb , die vorn breite , an der Spitze etwas umgeschlagene Lippe ebenso gefärbt mit einigen intensiv roten Linien und kammartigen Schwielen. Juli, August. Ceylon.

I. Thomsoniana Bohb. f. {Pachystoma Thomsoniana Rchb.f.) (Fig. 96.) Scheinknollen flach zwiebeiförmig, etwa 3 cm breit, mit kurz aufgesetzter Spitze, auf welcher zwei lanzett-elliptische, zugespitzte, am Rande wellige, dunkelgrüne Blätter stehen, Blüten zu i 3 auf aufrechten, i 2 grössere Scheiden tragenden Stielen, 10 cm breit, Kelchblätter schmal-eiförmig in eine lange, zurückgebogene Spitze ausgezogen, Blumenblätter lanzettlich, kurz zugespitzt, alle reinweiss, Lippe weiss mit breiten rotpurpurnen Streifen, die fast quadratischen Seitenlappen muschelförmig mit vorn aufgerichtetem

Digitized by

Google

284 Isochilus. Kefeisteinia. Kegelia.

Zipfel, Mittellappen lang, bandförmig, fleischig, im halben Bogen zurück- gekrümmt, vorn stumpf. Oktober November. Tropisches Westafrika.

Iridorchis gigantea BL ist Cymbidium giganteum WalL

Isias triloba De Not., siehe Serapias triloba Viv., ist der Bast- art aus Serapias triloba x Orchislaxiflora.

Isoohilus linearis B. Bp. (Ponereae igi) ist ausserhalb der botanischen Gärten kaum in Kultur und auch dort nur selten. Dieser Typus der keine einzige gärtnerisch wertvolle Art umfassenden Gattung, welche fünf im tropischen Amerika einheimische Arten zählt, hat dünne, zarte, rasenartig zusammenstehende Stämmchen mit grasartig schmalen Blättern, etwa 15 cm hohem, dicht mit schmal-langelliptischen, angedrückten, vorn tief ausgerundeten Blättchen besetztem Blütenschaft, der 10 15 glocken- förmig geschlossene, kleine, gelbweissliche Blüten zwischen grossen eiför- migen Deckblättern in dichter, einseitwendiger, etwa 5 cm langer Traube trägt. Kelch- und Blumenblätter eiförmig, ebenso der Vorderteil der nicht vortretenden Lippe, deren Nagel im Grunde S-förmig geknickt ist.

Kultur wie von Masdevallia (s.d.)

Kefersteinia Rchb.f.

(HanÜeymae 360.)

E. graminea Bohb. f. aus Kolumbien ist die einzige in Kultur befind- liche der etwa zehn Arten dieser centralamerikanischen Gattung. Sie ist knollenlos, hat in fast zweizeiligen Büscheln stehende zarte, grasartig schmale, bis 20 cm hohe Blätter und etwa 5 cm grosse, lang aufrecht gestielte, einzelne Blüten, deren weisse Kelch- und Blumenblätter breit- lanzettlich, nur halb auseinander spreizend sind. Die seitlichen Kelch- blätter bilden mit dem Säulenfusse ein Kinn , die ganz ungeteilte vorn violett-purpurne Lippe ist dem Säulenfusse beweglich angegliedert, der rund- liche, abwärts gebogene Vorderteil ist zart gezähnelt, im Grunde steht eine freie, quer gerichtete Schwielenplatte. Mai, Juni. Kultur wie Bollea (s.d.).

Kegelia Rchb.f.

(GongoriDae 266.)

E. Houtteana Bohb f., die einzige bekannte Art, hat das Ansehen einer Gongora mit vielblumiger, hängender Traube. Kelch- und Blumen- blätter der grossen Blüten sind schmal-lanzettlich, ausgebreitet, die fleischige Lippe besteht aus einem schmalem, .stielrundem Mittelteil ohne vortretende Anhängsel und einem dreiteiligem, wagerecht ausgebreitetem Vorderteil, an der Verbindungsstelle beider Lippenteile stehen zwei kurze Längs- schwielen. Die ganze Blüte ist wachsartig hellgelblich. Mai, Juni. Surinam.

Kultur wie Gongora (s. d).

Digitized by

Google

KoellcDsteinia. Lacaena. Laelia. 285

Koellensteinia Rchb.f.

(Zygopetalinae 270.)

K. Kellneriana Bohb. f. {K, jonoptera Rchb.f^ Die einzige Art hat vierkantige, 5 cm hohe Scheinknollen, welche auf der Spitze ein. zur Blütezeit noch nicht ausgebildetes breit-lanzettliches, immergrünes, derbes Blatt tragen. Der seitlich unter der Knolle vortretende Blütenstand ist eine aufrechte, bis 50 cm hohe, vielblumige Traube. Blüten etwa 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter abstehend, grünbräunlich, ein sehr schwaches Kinn bildend, Lippe aus kurzem Nagel dreilappig, Seitenlappen kurz, aufrecht, Mittellappen vorgestreckt, breit gerundet, am Grunde eine hinten zweizähnige Schwiele, trübviolett. Juni, Juli. Kolumbien.

Kultur wie Cymbidium (s. d.)

Lacaena Ldl.

(Gongoiinae 252.) (Nauenia Kl.)

Von den beiden baumbewohnenden Arten ist nur die nachstehende zuweilen in Kultur. L spectabilis Rchb. f. aus Guatemala mit grösseren, heller gefärbten Blüten fehlt noch. Sie gleichen im Wuchs, Scheinknollen und Blätter der Gattung A c i n e t a und sind auch wie diese zu kultivieren

L. bioolor Ldl. Scheinknollen rundlich - eiförmig , gedrängt stehend, 5 cm hoch, gefurcht, mit zwei endständigen in den Stiel verschmälerten lanzettlichen Blättern. Blüten in lang -hängender, aus dem Grunde der Knollen entspringender, vielblumiger Traube, bis 8 cm gross, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, mit den Spitzen zusammenneigend, gelbgrünlich, die seitlichen Kelchblätter an dem kurzen Säulenfuss herablaufend. Lippe nicht vortretend, hellgrünlichgelb mit purpurroter Zeichnung, der Säule mit schmalem nagelartigem Grunde ansitzend, das keilförmige Mittelstück trägt zwei häutige aufrechte Lappen und zwischen diesen eine behaarte Anschwellung, das ungeteilte Vorderstück ist mit stark verschmälertem Grunde dem Mittelteil angegliedert und vorn flach verbreitert. August, September.

Laelia Ldl.

(Cattleyeae 207.) (Am alias Hoffmannsegg. Laeliopsis Ldl.)

Diese gegen 30, meist prachtvoll blühende. Bäume oder bemooste Felsen bewohnende Arten des tropischen Amerika, von Brasilien bis Mexiko, umfassende Gattung ist von Cattleya nur durch das einzige

Digitized by

Google

286 Laelia.

Merkmal getrennt, dass alle echten Laelien acht Pollenkörperchen besitzen, während die Cattleyen deren nur vier zählen.

Arten von Laelia und C a 1 1 1 e y a bilden leicht miteinander Bastarte, was gleichfalls ein Beweis der ausserordentlich nahen Verwandtschaft beider Gattungen ist. Im ganzen Ansehen, Scheinknollen, Blättern, Blüten ist kein durchgreifender Unterschied zwischen den beiden Gattungen und die Kultur der Arten von Laelia ist dieselbe wie von Cattleya (s. d.)

Die Bastarte zwischen Arten von Laelia und Cattleya sind von Rolfe in eine Gattung Laeliocattleya zusammengefasst worden.

Pfitzer unterscheidet fünf Unterabteilungen:

A. CrispaePfltz: Aussehen der Cattleya M^ossiae, Lippe glatt, nur schwach dreilappig; z. B. L. crispa Ldl., L. purpurata Ldl.

B. Violaoeae Piltz : Scheinknollen eiförmig, Lippe gekielt, schwach drei- lappig; z.B. L. peduncularis Ldl

C. Speoiosae Pfltz: Scheinknollen eiförmig, Lippe deutlich dreilappig; z.B. L. autumnalis Ldl., L. furfuracea Ldl

D. Lanoibraoteatae Bohb. f : Blüten in langen Deckblättern ; z. B. L. superbiens Ldl.

E. Digbya Pfltz. wie A.: Crispae, aber Lippenröhre kurz, Pflanzen graugrün; z.B. L. Digbya na Bnth.

L acuminata Ldl. ist L rubescens Ldl.

L. alba bort., unter diesem Namen gehen die weissblühenden Formen von L. anceps Ldl. und L. elegans Rchb. f. , auch wohl noch andere weisse Sorten.

L. albida Ldl. {Bletia albida Rchb. /.) Scheinknollen länglich-eiförmig mit zwei schmal-lanzettlichen, zugespitzten, derben, dunkelgrünen Blättern und aufrechter, 5 8 blumiger Traube. Blüten zart primelduftig (wie Primula chinensis), lO cm gross, Kelch- und Blumenblätter länglich- elliptisch, leicht gewellt, weiss, Lippe heller oder dunkler rosa mit drei rötlichgelben Hautlinien oder Kämmen längs der Mitte. Dezember bis Januar. Mexiko, bei 25CX> m. Braucht nur massige Wärme, 6 S^ Wintertemperatur reicht aus, und blüht recht dankbar. Zahlreiche Farben- varietäten sind in den Gärten verbreitet:

var. bella hört. Starkwüchsig , Trauben bis 12 blumig, Blüten grösser, elfenbeinweiss mit lila-rosaem Hauch, Lippe gelb mit breitem violettrotem Saum des Mittellappens, Schlund orangegelb.

var. Marianae Warner, (var. salmonea kort,) Blätter hellgrün, Blüten fleischfarben mit einem Stich ins Lachsfarbene, Lippe helUedergelb mit rotgelben Streifen.

var. rosea hört. Blüten dunkelrosa, Lippe rotviolett, Schlund orangegelb.

var salmonea hört, ist var. Marianae hört.

var. Bulphurea Bohb. f. Blüte hell -schwefelgelb, Seitenlappen der Lippe ledergelb, Schlund orange.

Digitized by

Google

Laelia.

287

var. Stobartii Gtardn. Chron. Kelch und Blumenblätter mit rosa- purpurnen Tupfen, Vorder läppen sattpurpurn.

var. Buperba hört. Blüten sehr gross, mit violettem Vorderlappen, Schlund fast weiss, Lippe hellrosa, hell -orangegelb schattiert.

var. Tuokeil hört. Kelch- und Blumenblätter amethyst- purpurn, Vorderlappen tief purpurrot.

L albida x anceps ist L Crawshayana Rchb.f.

L. Amanda Bohb. f. (l.aeliocattleya Amanda Rolfe. Cattleya Rotschil- diana Lind.) Eine in der Heimat entstandene Kreuzung wahrscheinlich aus Cattleya intermedia und Laeliacrispa. Scheinknollen schlank spindelförmig, bis 20 cm hoch. Blüten 10 15 cm gross, meist zu zweien auf kräftigem Stiel, hell- rosa-fleischfarben , Lippe prächtig dunkelrosa mit markiert purpurroter Ade- rung. Oktober, Novem- ber. Brasilien.

L. Amesiana Bohb. f. {Laebocattleya Amesiana Rolfe. Cattleya Amesiana hört) ist eine vonVeitch gezogene Kreuzung aus Laelia crispa (männ- lich) und Cattleya ma- xi ma (weiblich) mit sehr grossen , krauswelligen, rein weissen Blüten und ganz hell purpurroter wel- liger Lippe.

L. anoeps Ldl. {Bletia anceps Rchb. /.) (Fig. 97.) Scheinknollen länglich, zusammengedrückt, fast vierkantig, 10 cm hoch, mit einem oder häufiger zwei länglich-lanzettlichen dunkelgrünen Blättern. Blütenschaft bis 30 cm hoch, zweischneidig, am Grunde ein paar grössere Scheiden. Blüten zu 2 5, 6 10 cm gross, sehr aushaltend, Kelchblätter breitlanzettlich, kurz zugespitzt, flach gekielt, rosa-lila, Blumenblätter gleichfarbig mit dunkleren Linien, eiförmig, Lippe leuchtend tief purpurrot, die breiten, röhrig zu- sammen und nach rückwärts gelegten Seitenlappen auf gelbem Grunde rot-liniiert, am Rande purpurn, der grosse fast rechteckige, spärlich gewellte, vorn tief herzförmig ausgeschnittene Mittellappen trägt im kurzen orange- gelben Schlünde einen dreirückigen gelben Kamm. Dezember, Januar.

Fig. 97. Laelia anceps.

Digitized by

Google

288 Laclia.

Mexiko, Cordillere von Orizaba-Jalappa bei i 2000 m. Braucht gleich- falls nur massige Winterwärme. Unzählige Farbenspielarten, deren haupt- sächlichste sind:

var. alba Bohb. f. {var. blanda hört var. virginalts kort,) Blüte reinweiss bis auf einen gelblichen Schlundfleck der Lippe.

var. Barkeriana Ldl. Blüten purpurrosa, Lippe kürzer und schmäler als von der Hauptform, violett-purpurn mit orangegelbem Grunde.

var. blanda hört, ist var. alba Rchb. /.

var. Oolberti hört, ist nur unwesentlich grösser als die Hauptform.

var. Dawsoni Anderson. Blüten sehr fest, gross, Kelch- und Blumen- blätter reinweiss, Seitenlappen der Lippe aussen weiss, innen weiss mit leuchtend purpurroter Aderung, Kamm hoch orange, Vorderlappen aus breitem weissem Grunde satt purpurrosa und der wellige Rand breit weiss gesäumt.

var. delioata hört. Blüten zu 6 8, höchstens 8 cm breit, Kelch und Blumenblätter weiss, dunkelrosa gefleckt, Lippe weiss, hell purpurn überhaucht und violett schattiert, Schlund orange-gelb.

var. grandiflora Bohb. f. {var, Morado hört. var. superba hort^ Blüten bis 15 cm breit, von sehr festem Bau und intensiver dunkler Färbung wie die Hauptform.

var. Hilliana Bohb. f. Blüte weiss, Lippe gelblich, vorn ganz zart rosa, Schlund orange mit einigen karminroten Punkten.

var. Morado kort, ist var. grandiflora Rchb. f.

var. oculata hört. Blüte weisslich-rosa, Lippe purpurn mit weissem Mittelfleck.

var. Peroivalliana Bohb. f. Blätter schmal, scharf zugespitzt. Kelch- und Blumenblätter zart rosa, Lippe quergestutzt, Seitenlappen sehr schön gelbpurpurn, die hinteren zwei Drittel des Vorderlappens weiss, das vordere dunkel-magentaroth d. h. satt violett-purpurn, Schlundscheibe orange mit schwefelgelben Kämmen und einigen dicken dunkelpurpurnen Adernerven*

var. rosea Bohb. f. Blüten hellrosa, Lippe gross, prächtig rosa- magenta, Schlund hellgelb ohne dunkle Mittellinie.

var. Sanderiana hört. Blüten reinweiss, Lippe an den Rändern der Seitenlappen und Vorderlappen hoch purpurrot, purpur - geädert, Schlund orange mit purpurnen Adern.

var. Sohroederiana hört. Blüten sehr gross und fest, beinahe reinweiss.

var. Stella hört. Blüten reinweiss, selbst der Schlund nur noch gelblich weiss.

var. superba hört, ist var. grandrflora Rchb. f.

var. Veitohiana Bohb. t Bau der var. Percivalliana, aber Blüten weiss mit lilaem Hauch, Lippe weiss, vorn und an den Spitzen der Seitenlappen violett-purpurn. Schlund gelb mit braunroten Streifen und gelben Säumen.

Digitized by

Google

Laelia. 289

var. vestaliB Bohb. f. Blüten gross, reinweiss, bis auf den hellgelben Scheibenfleck und einige wenige purpurne Linien im Schlünde. Lippe vorn tief ausgerandet.

var. virginalis hört, ist var. alba Rchb.f.

var. Williamsiana Sander. Blüten reinweiss, fest und elegant gebaut, Lippe weiss mit gelber Scheibe und gelbem Schlund mit scharf abgesetzten karminroten Linien.

L. anoeps bildet in der Heimat Bastarte, von denen der mit L. autiim- nalis L. Gouldiana benannt ist. Im Garten gelingen Kreuzungen von L. anceps mit andern Arten leicht.

L Arnoldiana h. Sand, ist Laeliocattleya Arnoldiana Rolfe.

L. Arnoldiana Rchb. f. siehe L Gouldiana Rchb. f.

L afrorubens Backh. ist L autumnalis Ldl. var.

L. aiirantiaoa Ldl. Scheinknollen ganz schlank spindelförmig mit einem schmal-lanzettlichem, zugespitztem Blatte. Blütenschaft bis 30 cm hoch, mit 6—8 hochorangeroten, 5 cm breiten Blüten, deren Lippe etwas dunkler, gelblich-zinnoberrot und gleich den andern Blumenblättern wellig- kraus gerandet ist. September, Oktober. Brasilien.

L. autumnalis Ldl. [Bletia autumnalis Rchb, /.) Scheinknollen rundlich- eiförmig, gefurcht, 3 cm hoch, mit 2 3 linear-lanzettlichen, nur wenig am eingerollten Grunde verschmälerten, vorn stumpfen, gekielten, aufrechten Blättern von etwa 10 cm Länge. Blütenschaft bis 25 cm hoch, stielrund, 3 6 blumig, aus häutigen Deckblättern neben der Knolle sich erhebend, starkduftend, Blüten 5 8 cm gross. Kelchblätter abstehend, lanzettlich, zugespitzt, rosenrot, Blumenblätter etwas heller, dunkel geädert, eiförmig, gewellt und zurückgeschlagen, Lippe auf weissem Grunde reich purpurrot gestreift und geädert, Seitenlappen aufrecht, gerundet, abgestutzt, Mittel- lappen vorgezogen, tief zweispaltig-herzförmig, Spitzen zurückgeschlagen. November Januar. Mexico, in hohen Lagen.

var. atrorubens Baokh. In allen Teilen grösser. Blüten satt karmin-purpurn, Lippe tief purpurrot mit schneeweissen Seitenlappen, durch welchen Gegensatz die Blüte höchst elegant aussieht.

var. rosea hört. Blüte fast einfarbig zartrosa.

var. venusta hört. Blüten hellrosa-purpurn, Lippe dunkel violett- purpurn.

var. xanthotropis Bohb. f. Blüten dunkelrosa, Lippe purpurrot mit trübgelbem Grunde und aus gelb purpurnen Seitenlappen.

L Batemanniana Rchb. f. ist Sophrocaftleya Batemanniana Rolfe. L Behrensiana hört, ist Laeliocattleya Behrensiana Rolfe.

L. bella Bohb. f. {Laeliocattleya bella Rolfe, Cattleya bella hört,) ist eine von Veitch gezogene Kreuzung aus Laelia purpurata und Catt- leya labiata, welche das Ansehen einer Cattleya hat. Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter hell fliederfarben, Lippe aus hellerem Grunde

St ein 's Orchideenbuch. ^q

Digitized by

Google

2QO Laelia.

dunkel purpurrot, im Eingang zur Lippenröhre zwei längliche gelbweisse Partien und davor zwei gelb -weisse Flecken. Januar, Februar. "

L Boothiana Rchb. /. ist L lobata Ldl.

L Brysiana Lern, ist L purpurata Ldl. vor.

L Brymeriana hört, ist Cattleya Brymeriana Rchb. f.

L. callistogloasa Bohb. f. {Laeüocatüeya callistoglossa Rolfe) ist von Mr. Seden aus Laelia purpurata und Cattleya gigas gekreuzt worden. Blüten von der Form der L. purpurata, prächtig rosa, Lippe karmin-violettpurpum mit ledergelber Schattierung gegen den orangegelben, bräunlichpurpum geäderten Schlund.

L. ealogloasa Bohb. f. (Laeliocattleya caloglossa Rolfe) ist von. Dominy gezogen aus Cattleya labiata und Laelia crispa oder lobata. Blüten hellrosa purpurn bis auf den tiefpurpumen Vorderlappen der Lippe, welcher, weiss gesäumt ist und zwei schwefelgelbe Scheibenflecken trägt.

L. Oanhammiana Bohb. f. {Laeliocattleyn Canhammiana Rolfe\ von Veitch aus L. purpurata und Cattleya Mossiae gezüchtet, gleicht einer grossblumigen L. purpurata, Blumenblätter hellrosa, Lippe vom sammtig purpurn, schmal weiss gesäumt, Schlund orangegelb mit braunen Streifen.

L caulescens Hook, ist L flava Ldl.

L. oiimabarina Batem. {Bletia cinnabarina Rchb.f). Scheinknollen fast cylindrisch-spindelförmig, bis lo cm hoch, mit häutigen Scheiden bekleidet, an der Spitze i 2 länglich - lanzettförmige , etwa 15 zu 3 cm messende, zurückgebogene Blätter. Blüten zu 4 6 in lockerer Endtraube auf dem 20 cm hohem, aufrechtem, endständigem Schafte, 5 6 cm gross, hoch- orangerot bis zinnoberrot, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, Lippe kürzer als diese, mit wellig-krauser Platte. Februar Mai. Brasilien.

var. orispilabia A. Bieh. (Z. Lawrenceana hört.) Scheinknollen lang und schmal -birnförmig, einblättrig, Blüten lilapurpum, Lippe fast bläulich aus weisser Mitte, mit drei gekörnelten Schwielenlinien im Schlund- eingange. Brasilien.

L. cinnabarina x Cattleya labiata v. Mossiae ist Laeliocattleya Hippolyta Veitch.

L. Crswshayana Bohb. f. ist wahrscheinlich ein in der Heimat ent- standener Bastart von L. a n c e p s und L. a I b i d a , vom Wuchs der ersteren Art. Kelch- und Blumenblätter schmal, schön dunkel blaupurpum, Lippe im Schlünde weiss mit karminpurpurnen Streifen, auf weisser Scheibe drei gelbe Kämme, Vorderteil tief purpurrosa. Januar. Mexiko.

L. orispa Bohb. f. {Cattleya crispa LdL Bletia crispa Rchb. /.) Schein- knollen lang-cylindrisch, fast gestielt, bis 30 cm hoch, kantig, einblättrig, Blätter ledrig, länglich-elliptisch, vorn ausgerandet. Blütenschaft endständig, aus dem Blattwinkel, 4 7 blumig, Blüten oft über 10 cm breit, zart, Kelchblätter und die welligen Blumenblätter breit-lanzettlich, mit zurück- geschlagenen Rändern, reinweiss oder rosa angehaucht, Lippe sehr gross, glatt, undeutlich dreilappig, weiss mit grossem karminpurpumem Fleck

Digitized by

Google

Laelia. 29 1

auf dem wellig - krausgerundetem , spitz ausgezogenem Vorderteil. Juli, August. Brasilien, in der Bergregion von Rio Janeiro und Minas Geraes.

var. Buohananiana Will, et Moor, (var, grandiflora kort,) Blüten sehr gross, Lippe breit und ganz flach, auch am Rande nicht wellig, reich purpur - karminrot.

var. delioatissima Will. Blüten ganz reinweiss bis auf einige kaum bemerkbare hellrosae Schimmer der Lippe.

vor. grandiflora hört, ist var. Buchananiana W. et M.

.var. purpurea Will. Blüten sehr gross, weiss mit rosaem Hauch, Lippe breit, stumpf, mit tief purpurroten Flecken, welche nach den Rändern hin ausstrahlen.

var. reflexa hört. {Cattleya reflexa Parm.) Kelch- und Blumen- blätter zurückgeschlagen, dunkelrosa, mit fast gleichfarbiger Lippe.

var. superba hört. Blüten sehr gross, reinweiss, Lippe karminrot mit kraus - zerfranstem Rande.

L crispa x Cattleya labiata v. Dowiana ist Laeliocattleya Pallas Veitch.

L crispa x Cattleya labiata v. Warscewiczii ist Laeliocattleya Ulysa Veitch.

L crispa x Cattleya Loddigesii ist Laeliocattleya Treseaeriana Rolfe.

L. Dayana Rchb. f. ist L. pumila Rchb. f. var.

L. Dellense Bohb. f. (nach Baron Schröders Schloss The Dell, woselbst der Bastart gezüchtet wurde) istL. purpurataxelegans und gleicht einer sehr grossblütigen, feurig gefärbten purpurata.

Ifc Digbyana Bnthm. et Hook. (Brassavola Digbyana Ldl. Bletia Digbyana Rchb, f. Cattleya Digbyana Ldl) Stämme schlank keulig, flach- gedrückt, 10 cm hoch, im Alter mit weissstreifigen Hautscheiden besetzt. Blätter einzeln, linear bis länglich-elliptisch, steif- fleischig, graugrün, bis 18 cm lang. Blüten einzeln auf hohem Schaft aus flacher Scheide, wohl- riechend, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich zungenförmig, spreizend, hell grünlichgelb, Blumenblätter zuweilen weissrosa gesäumt, Lippe herzförmig, am Grunde um die Säule gerollt, vorn ausgerandet und breitrandig gefranst, kr^meweiss, auf der Scheibe eine grosse grüne, gefurchte Warze. Juni August. Honduras. Eine prächtige Brassavola, aber eine unbedeutende Erscheinung unter den farbenprächtigen Laelien.

L. Digbyana x Cattleya labiata var. Mossiae ist Laeliocattleya Digbyana Veitch.

L. delioata O'Brien gehört zu L. purpurata var. SohroederL

L. domingensis Bohb. f. (Laeliopsis domingensis Ldl. Cattleya domin- gensis Lern. Broughtonia lilacina R. Er, Broughtonia violacea R, Er, Eletia domingensis Rchb. f.) Scheinknollen länglich-eiförmig, 5 cm hoch, mit zwei länglichen, stumpfen, dicken, etwa 8 cm langen Blättern. Blüten auf schlankem, 20 cm hohem Schaft zu 6 10 in lockerer Traube, 5 cm gross, Kelchblätter lanzettlich, Blumenblätter länger, breit -lanzettlich, alle rosa- fliederfarben , Lippe im hellen Grunde behaarte Adern tragend , deren mittlere braungelb, die anderen purpurrötlich sind, vom violettrot mit hübsch kraus zerfranstem Rande. Mai, Juni. St. Domingo.

19* Digitized by V^OOQIC

292 LaeliJL

L. Dominyana Bohb. f. (Laeliocattleya Daminyana Rolfe) ist ein vom Obergärtner Dominy in Veitch's Garten gezogener Bastart aus Cattleya Dowiana und Laelia elegans. Die kurz spindelförmigen einblättrigen Scheinknollen erinnern an C a 1 1 1 e y a , die Blüten mehr an L a e 1 i a. Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter feurig rosapurpurn mit dunklerer Adenmg, Lipp)e tief blutrot, besonders an den Rändern prachtvoll, im Schlünde goldgelb geädert. August, September.

L. Dominyana Bohb. var. rosea Veitoh ist im Garten gezüchtet aus Cattleya exoniensis Rchb. f. (=Cattleya Mossiae x Laelia purpurata) und Cattleya Dowiana, also eigentlich ein Tripel-Bastart, der nur wenig von Laelia in sich hat. Blüten 5 6 cm gross, hellrosa- fliederfarben, Lippe purpurrot mit krausem Rande.

L. Dormanniana Bohb. f. ist wahrscheinlich eine im Vaterlande ent- standene Kreuzung von Cattleya bicolor und Laelia pumila mit dünnen schlanken, gerieften Stämmen und i 2 aus keilförmigem Grunde länglichen Blättern. Blüten zu 5 6 auf schlankem Schafte, 6 8 cm gross, Kelch- und Blumenblätter breit-lanzettlich, olivengrün, aussen weinpurpum überlaufen, innen tragen das obere Kelch- und die Blumenblätter dunkel weinpurpurne Punkte längs des Randes, Lippe voll karmin-purpum , die Seitenlappen rosapurpurn mit dunklen Adern.

L. elegans Bohb. t {Cattleya elegans Morr, Bletia elegans Rchb.f) (Fig. 98.) Scheinknollen schlank langkeulig, bis 30 cm hoch, mit zwei linear-länglichen, dicken Blättern und 20 cm langem Blütenschaft. Blüten zu 2 8, duftend, oft über 10 cm gross, Kelchblätter lanzettlich, Blumen- blätter breit - lanzettlich , alle hellrosa, Lippe mit länglichen, stumpfen, blassrosaen mit einem karminroten Spitzenfleck, die Säule umhüllenden Seitenlappen, breiter als lang, wellig ausgerandet, prächtig rosa - purpurrot. Mai Juli. Brasilien, Provinz St. Catharina.

var. alba Will. [L, alba kort.) Kelch- und Blumenblätter breit, reinweiss, Lippe karminpurpurn, gegen die Spitze violett-purpurn.

var. Bluntii Low. Kelch- und Blumenblätter rosa-magenta, Lippe lang ausgezogen, rein karminmagenta aus weissem Grunde, welcher zwei dunkelrosae Flecken trägt.

var. Brysiana hört, ist L purpurata Ldl. var.

var. gigantea Warner. {L. grandiflora Ldl. L. gigantea Warn.) Blätter sehr lang. Blüten über 15 cm gross, zu 4 5, Kelch- und Blumenblätter zart fliederfarben mit rosa-purpurnen, verlaufenden Flecken, Seitenlappen der Lippe violett - rosa, Mittellappen gesättigt magentarot, Schlund weiss.

var. grandiflora Ldl. ist var. gigantea Warn.

var. irrorata Bohb. f. Blüten weiss, rosa schattiert, Seitenlappen der Lippe weiss mit rosaem Hauch, an den Enden zart dunkelrosa, Mittel- lappen karminpurpurn.

var. Leeana Will. Scheinknollen dicker, keulig, Blüten bis 15 cm gross, hellrosa mit rosamagentafarbenen Rändern, Lippe sehr gross, an den

Digitized by

Google

Laelia.

293

Seiten gestutzt, aus weissem magentarot gestreiftem Grunde vorn pracht- voll rosamagenta.

Fig. 98. Laelia elegans.

var. Measuresiana hört, ist L Measuresiana WIL, eine Kreuzung von L. elegans mit irgend einer andern Laelia.

Digitized by

Google

294

Laelia.

var. prasiata Bohb. f. (L, virens hört,) Blüten gross, trüb-magenta- rosa auf grünem Grunde, Vorderteil der Lippe kanninviolett mit dunklem Adern, Seitenlappen reinweiss. September Oktober. Sehr schöne, auf- fällige Form.

var. Schilleriana Bohb. f. Sehr kräftiger Wuchs , Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter fast gleichgross, länglich - lanzettlich , weiss, Seitenlappen stumpf, Mittellappen fein gezähnelt, Schlund gelb mit fächerig strahlenden purpurroten Adern, vorn schwefelgelb mit einem hufeisen- förmigem, karminpurpurnem Fleck, Vorderlappen violettrot.

var. Scottiana Bohb. f. (L. irrorata Rchb.f, v. Scottiana Rchb.f.) Kelch- und Blumenblätter sehr schmal, zugespitzt, leuchtend rosa, Lippe dreilappig. Schlund weiss, Mittellappen leuchtend karmin - magenta.

var. Statteriana Bohb. f. Keleh- und Blumenblätter reinweiss, Lippe sehr gross, schimmernd karminrot.

var Stelzneriana Bohb. f. Zartwüchsig, Blüten kaum lO cm gross, Kelch- und die viel breiteren Blumenblätter reinweiss, Seitenlappen der Lippe sehr kurz, rötlich - weiss, Schlund gelblich -weiss, Vorderlappen bis an die Spitzen der Seitenlappen karmin-purpurn.

var. Tumeri Wamer. Starkwüchsig, Stämme schlank, Blüten sehr gross, 12 15 cm, dunkel-purpurrosa, noch dunkler zart geädert, Vorder- lappen der Lippe rundlich - spateiförmig , flach, nicht warzig, leuchtend violettpurpurn, Seitenlappen weiss mit rosaen Tupfen.

var. Wameri Will. Blüten bis 15 cm , weiss , rosa behaucht, Schlund gelblichpurpurn, Lippe reich karminrot. Juni, Juli.

var. Wolstenholmiae Bohb. f. (L, intricata hört,) Blüten über 15 cm gross, Kelchblätter weiss, an den Enden hellpurpurrosa, Blumen- blätter schon von der Mitte an hellpurpurrosa gesäumt, Lippe aus weissem Grunde mit halbmondförmigem Purpurfleck im Eingange vorn rosa-purpurn. Juli September.

L elegans x Cattleya guttata oder C. Loddigesü ist Laeliocattleya Hilsoni Sander.

L elegans x purpurata ist L Dellense oder L Horniana Rchb, /.

L elegans var Schilleriana x Cattleya intermedia ist Laeliocattleya Behren- siana Rolfe.

L elegans var Turnen x Cattleya Loddigesü ist Laeliocattleya Zenobia Veitch.

L. erubescens hört, ist L. rubescens Ldl.

L. eospatha Bohb. f. ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung von Laelia purpurata mit Cattleya intermedia mit weissen, zart rosa getuschten Blüten, Seitenlappen der Lippe aussen weisslich, die Fläche zwischen ihnen gelb mit 5 7 rotpurpurnen Längslinien, Vorder- lappen tief purpurn mit hellem Rande, welcher wiederum dunkler gestreift und gczont ist. Brasilien.

L. exoniensis hört, ist Cattleya exoniensis Rchb. f.

L. felix Bohb. f. {Cattleya felix Rchb. f.) ist von Dominy, wahrschein-

Digitized by

Google

Laelia.

295

lieh aus L. crispa X Cattleya Schilleriana, gezüchtet. Meist zweiblumig, Blüten 10 12 cm gross, hellrosa - bräunlich , Blumenblätter breiter und feuriger gefärbt, Seitenlappen der Lippe aussen elfenbeinweiss. Mittellappen purpurn mit kastanienbraunem Ademetz, weiss gesäumt, Scheibe gelb, purpurn gestrichelt.

L. Gottoiana Bohb. f. {L. grandis X purpuratd) wurde in Brasilien zwischen den Eltern wachsend gefunden. Es ist eine prächtige Pflanze mit gleichmässig rosa - lilaen, grossen Blüten, deren Lippen die Form der L. purpurata zeigen, aber zart dunkel gestreift sind.

L. flammea Bohb. f. ist eine Se den' sehe Züchtung aus L. einna- b a r i n a und L. Pilcheriana, also ein dreifacher Bastart. Seheinknollen schlank-cylindrisch, einblättrig, Blüten zu 3 4, 8 cm breit, feurig zimmt- orangerot, Lippe mit gelben, über die Säule geschlagenen Seitenlappen und abgerundetem, krausem, gezähntem, karminrotem Vorderlappen. März bis April.

L. flava Ldl. {L, caulescens Hook, Bletia flava Rchb. f.) Scheinknollen kurz-eiförmig, 3 cm hoch mit i 2 flachen, ledrigen, länglich-zugespitzten Blättern. Blütenschaft aufrecht, 15 20 cm hoch, mit einer fast cylindrischen Endtraube von 8 10 Blüten, welche kaum 5 cm gross sind, Kelch- und Blumenblätter linear - länglich, stumpf, buttergelb, Lippe gelb mit karmin- roten Adern, länglich, zurückgekrümmt, Seitenlappen flach, aufrecht, Mittellappen kurz, kraus, auf der Scheibe vier auseinanderstrahlende Schwielen. Mai, Juni. Brasilien, Minas - Geraes.

L. forforaoea Ldl. (Bletia furfuracea Rchb, /.) hat den Wuchs von L. autumnalis, aber die Scheinknollen sind eiförmig, gefurcht, die I 2 Blätter hellgrün, schmal - länglich , zugespitzt. Blüten zu 2 6 auf 20 cm hohem, aufrechtem Schafte, wohlriechend, 10 cm gross, Kelchblätter lanzettlich, lang zugespitzt, Blumenblätter fast rautenförmig, wellig, alle tief rosa, Lippe dreilappig, Seitenlappen aufrecht, gestutzt, gerundet, der Vorderlappen tief zweispaltig, aus weissem Grunde dunkelrosa, vorn zurückgeschlagen. August Oktober. Mexiko, bis zu 2700 m, also kühl zu behandeln.

L gigantea Warner ist L elegans Rchb. /. var.

L. glauoa Bnthm. et Hook, (ßrassavola glauca Ldl. Bletia glauca Rchb,f,j Stämme auf dem verholzten Wurzelstock etwa 3 cm auseinander, spindelförmig, 10 cm hoch, flachgedrückt. Blätter einzeln, länglich, 2 zu 1 2 cm etwa, ledrig, graugrün. Blüten einzeln auf mit den Blättern gleich- hohem, aus flacher brauner Scheide aufsteigendem Schaft, 10 cm breit, stark wohlriechend, besonders abends, Kelch- und Blumenblätter stumpf- lanzettlich, hellolivengrün, Lippe spitz - herzförmig , im Grunde eingerollt, Rand gelappt, weiss, zuweilen mit einem kleinem Purpurfleck vor der Röhre. Säule kurz. Februar, März. Mexiko. Kühl zu behandeln.

L grandiflora Ldl. ist L elegans Rchb. f. var. gigantea Warner.

L. Gouldiana Bohb. f. ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung

Digitized by

Google

296 Laelia.

aus L. autumnalis und Laelia anceps mit grossen reinkarmoisin-

Fig. 99. Laelia grandis.

violetten Blüten, und dieselben Eltern hat auch L.

Fig. 99 a. Laelia grandis.

ArnoldianaRchb. f., wenn man nicht anneh- men will, dass L.

Arnoldiana die Rückkreuzung von L. G o u 1 d i a n a mit L. autumnalis ist, von welch' letzterer Art sie nur durch hellere Blüten und die zurückgeboge- nen Seitenlappen der Lippe abweicht. Be- kanntlich entstehen fast bei jeder Kreuzung zweier Arten nicht nur Formen, welche genau die Mitte zwischen beiden Eltern halten, das ist mit L. Gouldiana der Fall sondern einer oder der anderen Eltern-

Digitized by

Google

LAeUa.

297

Art näher stehen L. Arnoldiana steht der L. autumnalis viel näher als der L. anceps, zuweilen auch Formen, welche Merkmale besitzen, besonders Färbungen, welche keine der Elternarten zeigen- Diese letztere Erscheinung, gewissermassen eine Erschütterung der Arten- Charaktere, giebt dem Gärtner die Möglichkeit, wirklich neue Formen aus altem Material zu züchten, ein Versuch, der freilich oft missglückt, anderer- seits aber auch schon zahlreiche prachtvolle Neuheiten geschaffen hat. Die Zwischenformen kann der Züchter berechnen, die durch die Er- schütterung der Artenmerkmale ent- stehenden neuen Formen und Farben sind stets ein glücklicher Zufall.

L. grandis Ldl. (BUtia grandis Rchb. /.) (Fig. 99.) Scheinknolle bis 25 cm lang, schlank - keulig , ein ein- zelnes, ledriges, steifes, längliches, zu- gespitztes, dunkelgrünes Blatt tragend. Blüten zu 2 5 auf kräftigem Schaft, über 10 cm gross, nanking-gelb, Kelch-

Fig. 100. Laelia harpophylla.

Fig. looa. Laelia harpophylla.

blätter breit - lanzettlich , zurückgeschlagen , Blumenblätter wellig-kraus, Lippe aus weissem Grunde gelblich, durchweg stark violettrosa geädert, Vorderlappen stark wellig - kraus , Seitenlappen aufrecht, zurückgerollt. Mai, Juni. Brasilien, Prov. Bahia.

L grandis x purpurata ist L Qottoiana Rchb. /

L. harpophylla Bchb. f. (Fig. 100.) Schlanke, stielrunde, über 20 cm hohe, mit Scheiden bekleidete Stämme, welche an der Spitze ein einzelnes, gekieltes, lanzettliches, spitzes, dunkelgrünes Blatt tragen. Schaft aus grossen, grundständigen Scheiden aus dem Blattwinkel, 10 15 cm hoch, Blüten zu 5 8, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, leuch- tend orange - zinnoberrot , ebenso die dreilappige, weissgerandete Lippe. Februar März. Brasilien.

L intricata hört, ist L elegans Rchb. /. var. Wolstenholmiae Rchb. /.

Digitized by

Google

298

Laelia.

L Hippolyta hört, ist Laeliocattleya Hippolyta Veitch.

L. Horniana Bohb. f. {L, elegans X purpurata), von Obergärtner Hom im Rothschild'schen Garten in Wien gezüchtet, gleicht in der Tracht einer kräftigen L. e 1 e g a n s. Die Blüten sind sehr gross , weiss mit rosaem Hauch, Lippe purpurn, rosa gesäumt.

L hybrida Arnoldiana h. Sand ist Laeliocattleya Arnoldiana Rolfe. L. hybrida hört, ist ein Sammelname , dessen einzelne Formen meist zu Laeliocattleya gehören.

L. Jongheana Bohb. f. (Fig. loi.) Scheinknollen länglich - eiförmig, zusammengedrückt, glänzend glatt, 5 cm hoch, mit zwei länglich - riemen-

fbrmigen, vorn stumpfen oder flach ausgerandeten, glänzend - dunkelgrünen Blättern. Schaft kurz, zweiblumig, Blüten 10 12 cm gross, Kelchblätter zugespitzt, linear-lanzett- lich, Blumenblätter läng- lich-eüiptisch, stumpf, alle leuchtend violett - pur- purn, Lippe kurz und schmal, mit kurzen, um- gerollten Seitenlappen , aus gelbem Schlund bis zur Platte gelb, auf dieser sieben hohe, wellige, hoch orangegelbe Wülste, Vor- derlappen weisslich mit breitem, prächtig kraus- gezähneltem , fast ame- thystblauem Rande. März, April. Brasilien. var. irrorata Rchb.f oder L

Fig. 10 1. Laelia Jongheana.

L irrorata Rchb. f. ist L elegans Rchb. f. Perrinii Ldl. var. irrorata.

L irrorata Rchb. /. var. Scottiana Rchb. f ist L elegans Rchb. f. var. Scotti- ana Rchb.f.

L. Leeana Bohb. f. ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung, wahrscheinlich von Laelia elegans und L. p u m i 1 a mit langen Schein- knollen und langen, schmalen Blättern. Blüten 6 8 cm breit, zu 2 4 auf kurzem Schaft, Kelch- und Blumenblätter rosa - violettrot , Seiten- lappcn der grossen Lippe hellrosa mit zwei violett - karminroten Flecken an den Spitzen, Vorderlappen prächtig karmin- violett. Brasilien.

L. lilaoina hört, ist ein Sammelname für verchiedene grossblumige, fliederfarbene, unwesentliche Formen von L. elegans.

Digitized by

Google

Laelia.

299

L. lilaoina h. Philbriok. ist die in der Heimat entstandene Kreuzung aus L. crispa x Perrinii, denselben Arten , aus welchen Dominy im Garten L. P i 1 c h e r i erzog , doch hat der natürliche Bastart eine anders gefärbte Lippe als der künstliche. Blüten zu 2 5, helUila, Seitenlappen der Lippe aussen weiss, innen purpurn liniiert, Vorderlappen weiss mit einem streifenweiss heller werdendem Purpurfleck auf der Scheibe.

L. Idndleyana Hook. (Cattteya Lindleyana Rckb. f. Bletia Lindleyana Rchbf) Stämme schlank, rundlich, bis 20 cm hoch, mit weisslichen häutigen Scheiden und i 2 dicken, schmal linear -lanzettlichen, tiefge- kielten Blättern. Blüten endständig, einzeln auf langen übergebogenen Stielen, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, rosa-weiss, Lippe mit sehr kurzen rosaen Seitenlappen, Mittellappen fast rund, ver- tieft, zart rosa-weiss, Vorderteil mit dunkelrosaen Fächeradern und einer Mittellinie länglicher rosaer Flecken. Oktober Januar. Brasilien, Prov. Bahia.

L. lobats Bohb. L {Cattleya lobata Ldl. Laelia Rrvieri Carr. L. Boo- thiana Rckb, f. Cattleya Boothiana Ldl. Bletia Boothiana Rckb, f.) Stämme lang schmal - keulig , gefurcht, bis 20 cm hoch, mit länglichem, dickem Blatt. Blüten paarweis auf langem Schaft, 6 8 cm breit, rosa-purpurrot, Kelchblätter lanzettlich, lang-zugespitzt, Blumenblätter kürzer, gewellt, oft fast lappig, Lippe vorn kraus, unregelmässig tief- lappig, mit einigen karminroten Aderstreifen. Mai, Juni. Brasilien.

var. superba hört. Kräftiger im Wuchs, Blüten etwa 10 cm, in der Farbe von der Hauptform nicht abweichend.

L. majalis Ldl. {Cattleya majalis hört, Cattleya Grahami L, O, Bletia speciosa H, K, Bletia grandiflora Llave et Lex.) Scheinknollen rundlich- eiförmig, kaum 5 cm hoch, Blätter einzeln, länglich, etwa 10 zu 1,5 cm. Blüten einzeln oder paarweis auf hohem Schaft, 12— 15 cm gross, Kelchblätter lanzettlich, zart fliederfarben - rosa, Blumenblätter gleichfarbig, doppelt so breit, Lippe dreilappig, Seitenlappen klein, weiss mit violett - purpurnen Streifen, Mittellappen gross und breit, zweilappig ausgerandet, mitten weiss mit in Linien stehenden purpurvioletten Flecken, an den Rändern breit purpurviolett. April, Mai. Mexiko, bis 2300 m an immergrünen Eichen bei Leon. Von den Mexikanern Flor de Mayo Maiblume genannt.

L marginata Faxt, ist Laelia pumila Rchb. /

L. Measuresiana Will. (L. elegans Rc/tb.f, var. Measuresiana hört.) nach Williams eigenem Ausspruch eine Kreuzung von L. elegans und einer anderen einblättrigen Lae Haart. Der Bastart hat den Wuchs einer kräftigen L. elegans, Kelch- und Blumenblätter sind länglich -lan- zettlich, zugespitzt, eben, reinweiss, Lippe ungeteilt (nicht dreilappig), am ganzen Rande schön gefranst, Schlund reinweiss, mit gelben Flecken in den mitten hellrosaen, violett - purpurn geäderten, vorn dunkelrosaen Vorderteil übergehend. Mai. Brasilien.

Digitized by

Google

300 Laelia.

L Nilsoni hört, ist Laeliocattleya Nilsoni Sander.

L Nysa hört, ist Laeliocattleya Nysa Veitch.

L Pallas hört, ist Laeliocattleya Pallas Veitch.

L. peduncularis Ldl. ist L. rubescens Ldl.

L. Perrinii LdL (Caitleya Perrinii Hook, Cattleya intermedia Grah. var. angustifolia hart. Bletia Perrinii Rchb^fJ Stämme keulig, 20 cm hoch, Blätter einzeln, länglich, stumpf, dunkelgrün. Blüten paarweis auf schlankem Stiel, der unten von flachgedrückten, purpurn überlaufenen, grünen Scheiden umgeben ist, 12 cm breit, Kelch- und Blumenblätter hellviolett-rosa, Lippe dreilappig, aus weissem Schlund vorn und an den vorderen Ecken der Seitenlappen karmin-purpurn, Seitenlappen aussen hellrosa-lila mit dunkel- rosaen Adern. Oktober, November. Brasilien.

var. nivea Bohb. f. Blumenblätter weiss mit einem gelben Hauch im weissem Schlünde.

var. irrorata Bohb. f. Blumenblätter ganz zart rosa, Lippe weiss, bis auf einen hellgelben Scheibenfleck und eine hellpurpurne Spitze.

L. Philbrickiana Rchb. f. ist Cattleya Aclandiae x Laelia elegans, von Seden gezüchtet. Blüten 10 cm gross, olivengrün, rosapurpurn abgetönt, zuweilen an den Spitzen schwärzlich - purpurn gefleckt, Seitenlappen der Lippe blassrosa, weiss überlaufen, Mittellappen leuchtend violett-purpurn. Säule rosa -purpurn.

L. Filoheriana Dominy et Bohb. t ist eine von Dominy inVeitch's Garten gezogene Hybride aus L. Perrinii Ldl. x L. crispa und steht im Wuchs der L. crispa nahe. Blüten sehr gross, weiss, Lippe vorn sehr kraus , gezähnt , zugespitzt , Scheibe weissgelblich mit tief pur- purroten Adern, Vorderlappen tief purpurn, elegant weiss berandet. (Siehe auch L. 1 i 1 a c i n a h P h i 1 b r.)

L. Pineli Ldl. ist L. pumila Rchb. f.

L. porphyrites Rchb. f. ist L. pumila x Dormanniana, aus Brasilien 1884 eingeführt. Kelchblätter hellgrünlich purpurn, Blumenblätter etwas breiter, hellpurpurroth , ebenso die Seitenlappen, nur gegen die Spitzen dunkler, Vorderlappen der weitgeöffneten Lippe leuchtend purpurrot mit gelblich- weisser Scheibe. Säule weiss mit purpurnen Kanten.

L. praestans Rchb. f. ist L. pumila Rchb. f. var.

L. Proserpine hört, ist Laeliocattleya Proserpine Veitch.

L. pubesoens Lern. Scheinknollen flachgedrückt -eiförmig, fast zwei- schneidig, kaum 5 cm hoch, Blätter einzeln, gekielt, dick ledrig, elliptisch, dunkelgrün , vorn stumpf ausgerandet. Blüten auf 1 5 cm hohem , kleiig bekleidetem Schaft zu 3 5, langgestielt, schwach duftend, 6 cm breit, hellfliederfarben - rosa , Lippe vorn dreilappig, gleichfarbig, mit weich- haarigem, gelbem Schlünde, Dezember Januar. Surinam.

L. pumila Bohb. f. (L. praestans Bot, Mag. Cattleya pumila Hook. Cattleya marginata Faxt. Cattleya spectabilis Faxt. Cattleya Finelii Ldl. Bletia pumila Rchb. f.) Stämme länglich, dick, bis 15 cm hoch, Blätter

Digitized by

Google

Laelia.

301

einzeln, ledrig, länglich-lanzettlich, stumpf. Blüten einzeln, 10 cm gross, purpurfliederfarben, Lippe dunkler mit karmin - purpurnem , oft distinct weiss gesäumtem Rande. September Oktober. Brasilien.

var. alba h. Bull. Blüten reinweiss bis auf die rosa schattierte Lippe.

var. Dayana Bohb. f. (Laelia Dayana Rchb,f,) Blüten bis 8 cm, Kelch- und Blumenblätter rosa, Lippe aus weissgelbem, mit vielen satt purpurnen Kiellinien geziertem Grunde reich violett -purpurn.

var. marginata Ldl. (Cattleya marginata Faxt,) Blüten dunkel- rosa, Lippe violett-purpurn, breit, weiss gesäumt.

var. praestans Bohb. f. (Cattleya pumila Hook, var, major Hook, Bletia praestans Rchb.f,) Scheinknollen spitz - spindelförmig , 5 cm hoch. Blüten einzeln auf kurzen Stielen , 6 8 cm gross , Kelchblätter länglich, Blumenblätter eiförmig, alle leuchtend dunkelrosa, Lippe dreilappig, satt purpurrot vorn und an den Rändern, die Seitenlappen, da wo sie die Lippe umfassen, aussen dunkelrosa, Schlund und Scheibe gelb. Mai, Juni. Brasilien.

var. superba hört. Blüten sehr gross, dunkel geädert und gefärbt. L. purpurata Ldl. (L, purpurascens hört. L, violacea Ldl, Bletia pur-

purata Rchb, f.) Stämme spindelförmig, gefurcht, bis 30 cm hoch, Blätter lang - elliptisch , vorn ausgerandet, dick ledrig, hellgrün. Blüten zu 3 5 auf kräftigem Schaft, bis 1 5 cm breit, Kelchblätter linear - länghch, zurück- geschlagen, Blumenblätter breiter, alle reinweiss, Seitenlappen der Lippe über die Säule geschlagen, weiss mit rosaen Strichen, Schlund gelb mit karminroten Streifen, Vorderlappen breit ausgedehnt, glatt, prächtig dunkelkarmin - purpurn mit federig strahlenden karminroten Adern, der Rand etwas heller gefärbt. Mai Juli. Brasilien, Prov. Sta. Catharina wo sie Devos 1847 entdeckte und nach England brachte. 1852 blühte sie bei Backhouse in York. Verlangt gute Trockenperiode nach beendetem Triebe. Eine der schönsten Arten.

var. atropiirpurea Will. Blüten dunkelrosa, Lippe bis in den orangegelben dunkelpurpurn geäderten Schlund dunkel violett -purpurn.

var. alba hört. Blüten reinweiss.

var. Brysiana Lern. (L, Brysiana Lern, Cattleya Brysiana Lern,) Blüten hellrosa mit dunkelrosaer Aderung, Lippe dunkel - karminrot.

var. Nelisii Lern. Blüten aussen rosa, innen weiss mit rosaem Hauch, Lippe sehr gross, reich karmin-purpurn.

var. BuBselliana hört. Blüten bis 15 cm. Kelchblätter schmal, weiss mit fliederfarbenem Schimmer, Blumenblätter breiter und dunkler, Lippe gross, rosa-fliederfarben mit weissem Rande vor dem gelben Schlünde, welcher rosa getuscht ist.

var. Sohroederi Will, et Moore. Blüten über 1 5 cm gross, reinweiss, Lippe wellig gerandet, Schlund dunkelgelb mit rosaer Aderung, ebenso die Innenseite der über die Säule geschlagenen Lappen, Vorderlappen

Digitized by

Google

302 Laelia.

reinweiss, nur gegen den Schlund violett -rosa geädert. Prov. Bahia. Etwas gelblichweisse Formen, deren weisse Lippe purpuradrig ist, gehen als L. delicata O'Brien.

var. Williamaii hört, {var, Willamsiana hört) Blüten grösser als von allen anderen Formen, zart rosa mit purpurnen Pinselstrichen, Lippe dunkelkarmin mit violettem Hauch, vorn blasser und vortretend geädert, Schlund gelb mit dunkelkarmin-violetten Adern.

L purpurata x elegans ist L Dellense Rchb. /. oder L Horniana Rchb, /.

L purpurata grandis x ist L Gottoiana Rchb. /

L purpurata x Cattleya labiata ist Laeliocattleya bella Rolfe,

L Rivieri Carr, ist L lobata Rchb. f.

L. rubesoens Ldl. (L, peduncularis Ldl, L. acuminata Ldl, L, erubes- cens hört, Bletia rubesoens Rchb, f.) Scheinknollen rundlich - eiförmig, zusammengedrückt, rauhfaltig, 5 cm hoch, Blätter einzeln, dick, länglich, vorn stumpf oder flach ausgerandet, Blüten in etwa 20 cm hoch gestielter Schirmtraube zu 3 6, stark duftend, 5 cm gross, Kelchblätter lanzettlich, Blumenblätter länglich-eiförmig, gewellt, weiss bis dunkelrosa, Lippe von der Grundfarbe der Blumenblätter mit tief purpurnem Schlundfleck, Seitenlappen kurzgerandet , Mittellappen gross, vorgestreckt, wellig -ge- randet, zugespitzt, oft mit elfenbeinweissem Vorderfleck. November bis Januar. Mexiko, Guatemala.

var. aouminata Ldl. Blüten weiss, Lippe zugespitzt. Ist die Flor de Jesus Jesusblume der Mexikaner.

var. rosea hört. Blüten hellrosa.

L. rupestris Ldl. Scheinknollen schlank-spindelförmig, Blätter einzeln, breit - lanzettlich , stumpf, ledrig, immergrün. Schaft vielblumig, Blüten kaum 5 cm, einfarbig violett, Kelch- und Blumenblätter länglich, spitz, Lippe dreilappig, Mittellappen mit zwei Schwielen im Grunde, rundlich, kraus gerandet. Mai, Juni. Brasilien. Vielleicht nur eine Farbenspielart von L. flava; gegenüber den übrigen Laelien eine unbedeutende Art.

L Schilleriana Rchb. /. ist L elegans Rchb. f. var.

L. Schilleriana Rchb. f. var. splendens hört, ist eine etwas dunklere L. elegans Rchb. f. var. Schilleriana.

L Schroederiana WilL et Moore ist L. purpurata Ldl. var.

L. Sedeni Bohb. f., von Seden in Veitch's Kulturen aus Cattleya superba mit Laelia elegans gekreuzt. Schaft vielblumig, Blüten 12 cm gross, leuchtend rosapurpurn, Seitenlappen der Lippe blasspurpurn magentarot gesäumt, Mittellappen reich sammtig magenta-purpurn. Säule weiss, purpurfleckig.

L. Stella hört, ist L anceps Ldl. var.

L. Stelzneriana Rchb. f. ist L. elegans Rchb. f. var

L. superbiens Ldl. (Bletia superhiens Rchb. f.) Stämme kräftig spindel- förmig, bis 40 cm hoch, mit zwei starr - ledrigen, länglichen, zugespitzten, dunkelgrünen, etwa 12 zu 3 cm grossen Blättern Blütenschaft bis 2 m hoch

Digitized by

Google

Laelia. 303

und bis 20 blumig in lockerer, oben nickender Traube. Blüten bis 15 cm gross, Kelch- und Blumenblätter breit - lanzettlich , aus hellerem Grunde dunkelrosa, Seitenlappen der kurzen Lippe schön gelb, soweit sie über die Säule gelegt sind, vorn dunkel - karminrot , Schlund gelb mit einem Kamm von fünf gesägten dunkelorangegelben Hautfalten vor dem Eingange, Vorderlappen länglich, ausgerandet, wellig, prächtig satt -karminrot mit dunkleren, fächerig -strahlenden Adern. Dezember Februar. Mexiko, Guatemala. „St. Josephs-Stab" der Mexikaner.

L Tresederiana Rchb.f. ist Laeliocattleya Tresederiana Rolfe.

L triophthalma Rchb. f. (Cattleya triophthalma Rchb. f.) ist Lae/ia purpurata x Cattleya superba x Cattleya labiata oder x C. exoniensis, also ein dreifacher Bastart, von Seden in Veitch's Garten gezüchtet. Blüten 10 cm gross, aus hellem Grunde rosapurpurn, Seitenlappen der Lippe weiss mit purpurnen Querstreifen, Mittellappen prächtig violett - purpurn mit weissem Rande und purpurn - querstreifiger gelber Scheibe, welche dadurch „dreiäugig" wie der Name sagt erscheint.

L Turnen Warner ist L etegans Rchb. /. var.

L. Veitohiana Bohb. f. (Cattleya Veitchiana hört.) Von Dominy in Veitch's Garten 1868 gezüchtet aus Cattleya labiata und Laelia crispa, blühte diese Prachthybride 1874 zum erstenmale. Sie zeigt im Wuchs viel Ähnlichkeit mit L. crispa, in den Blüten hält sie die Mitte zwischen den Eltern. Blüten an langem Schaft zu 4 6, gross, Kelch- blätter lanzettlich, zart lila, Blumenblätter dunkler, ei - lanzettlich, gewellt, Vorderhälfte der spitz zulaufenden Lippe reich karmin-purpurn , dahinter eine schwefelgelbe, in der Mitte purpurstreifige Scheibe, Aussenrand breit zart lila. Juni, Juli.

L violacea Ldl. ist L purpurata Ldl.

L virens hört, ist L. elegans Rchb. f. var. prasiata Rchb. f.

L virginalis hört, ist L anceps Ldl. var. alba Rchb. f.

L Warnen Will, ist L. elegans Rchb. f. var.

L Wolstenholmiae Rchb. ist L. elegans Rchb. f. var.

L. Wyattdana Bohb. f. ist wahrscheinlich eine wildwachsende Kreuzung aus L. crispa und L. lob ata. Im Wuchs gleicht sie einer kurzknolligen L. 1 o b a t a , während die zarten Blüten an L. crispa erinnern. Kelch- und die sehr spitzen Blumenblätter weiss, Lippe fast rautenförmig, stark wellig, Schlund und Scheibe gelb mit purpurnen Adern, Seitenlappen aussen hellgelb, innen purpurn, Vorderlappen hell purpurrot, dunkel geädert. August, September. Brasilien.

L. xanthina Ldl. {Bletia xanthina Rchb, f.) Stämme spindelförmig- keulig, 20 cm hoch, Blätter einzeln, länglich-riemenförmig , stumpf, dick- ledrig, dunkelgrün. Blütenschaft aus einer länglichen häutigen Scheide, 4 6 blumig. Blüten bis 8 cm gross, Kelch- und Blumenblätter länglich, wellig, mit zurückgerollten Rändern, gelb mit olivengrünem Anflug, Lippe kapuzenförmig, vorn flach stumpf-dreilappig, sattgelb mit breitem, weissem

Digitized by

Google

^QA Laelia. LaeliocatÜeya.

Saum, auf der Scheibe einige karminpurpurne, nicht verdickte Adern. Mai, Juni. Brasilien.

L Zenobia hört, ist Laeliocattleya Zenobia Rolfe.

Laeliocattleya Rolfe

(Cattleyeae 207 a.)

umfasst die Hybriden zwischen Arten der Gattungen Laelia und Catt- leya; davon sind bis jetzt im Handel und unter Laelia oder Cattleya besprochen soweit sie nicht hier nachstehend ausfuhrlicher erwähnt sind:

L. Amanda = Cattleya intermedia X Laelia crispa.

L. Amesiana =: C. mazima X L. orispa.

L. Amoldiana Bolfe {Laelia Amoldiana h, Sand. L, hybrida Amoldiana Sand, Laelia purpurata X Cattleya labiata var, Wameri Moore,) Gleicht im Wuchs einer mächtigen Cattleya, Scheinknollen, Blätter und Blüten- scheiden dunkelgrün mit bräunlichem Schatten und Tuschflecken. Blüten meist zu zweien, 15 cm breit, Kelch- und Blumenblätter purpurrosa, letztere dunkler geädert als erstere. Lippe von der Form wie L. purpu- rata, reich dunkelkarmin mit kastanienbraunen, sammtzarten Adern, in dem gelb und weissen Grunde einige markierte Purpurlinien. Eine der prachtvollsten Kreuzungen ! Mai Juli.

L. Behrensiana Rolfe [Laelia elegans var. Schilleriana x Cattleya inter- media^ Die weissen, zartrosa angehauchten Blüten haben die Form der Laelia, während die an Cattleya erinnernde dunkelrosae Lippe vorn und seitlich scharlachrot gezeichnet ist.

L. bella = C. labiata x L. pturpurata.

L. Blenheimensis Bolfe. {L. elegans var. Blenheimensis Sander) ist eine Kreuzung von Laelia elegans wahrscheinlich mit Cattleya labiata. Die schöngeformten, grossen Blüten sind tief rosenrot, die Lippe prächtig dunkel-purpurrot gefärbt.

L. callistoglossa = C. gigas X L. pturpurata.

L. caloglossa = C. labiata x I«. orispa oder L. lobata.

L. Canhammiana = C. Mossiae X L. pturpurata; Reichenbach bestätigt von dieser Kreuzung Veitch's Ausspruch: „Der schöne dunkle Purpursammt der vordenen Lippe ist so prachtvoll, dass er im ganzen vegetabilischen Königreich kaum schöner gefunden werden kann."

L Digbyana hört, ist Laelia Digbyana x Cattleya labiata var. Mossiae im Garten des Baron Schröder in The Dell gezüchtet. Der wunderliche Bastart zwischen zwei äusserlich so ungleichen Eltern hat in Knolle und Blatt den blaugrünen Farbenton von Laelia Digbyana, in der Blüte dagegen kommt die Cattleyanatur zum Durchbruch, wenn auch der weissgrünliche Grundton der Kelchblätter wieder an die Laelia Digbyana erinnert. März Mai.

L. Dominyana = C. Dowiana X 1». elegans.

Digitized by

Google

Laeliocmttleya. sqc

var. roses Veitoh == C. Dowians X (O. Mossiae X L. piirpurata). L. Dormanniana = C. bioolor x L. pumila.

L elegans v. Blenheimensis Rolfe ist L Blenheimensis Rolfe.

L. euspatha = C. intermedia x L. parpnrata.

Ii. exoniensis Rolfe {Cattleya Rchb.f) =■ Catüeya labiata v. Moaaiae X Iiaelia purpiirata.

L. ftbusta Rolfe {Cattleya Rchb, f.) = LaelioeatUeya exoniensis X Catt- leya Loddigesi.

L. felix = C. Schilleriana X L. crispa.

L. nippolyta Veitch ist in den Häusern von James Veitch and Sons in Chelsea aus Laelia cinnabarina Q x Cattleya labiata v. Mossiae <J gekreuzt worden. Die Blüten halten über lo cm im Durch- messer, ähneln einer kleinen, schmallippigen C. Mossiae und sind von einem eigenartigen Rötlichgelb (Indian-yellow) mit dunkleren Nerven der Blütenblätter und dunkel orangegelber Lippenspitze. März— Mai.

L. intrioata == G. intermedia X L. elegans.

L. Mardellii = O. labiata var. Lüddemanniana x L. elegans.

L. Nilsoni Sander ist in der Nähe von Rio Janeiro auf der Insel Sta. Catharina gesammelt worden und eine Kreuzung von Laelia elegans mit Cattleya guttata oder Loddigesii. Die Blüten stehen zu 3 5, haben Bau und Grösse von Laelia elegans, während in der Färbung Cattleya Loddigesii vortritt.

I*. Nysa Veitch ist gleichfalls von J. Veitch and Sons gezüchtet und zwar aus Laelia crispa (5 X Cattleya labiata v. Warsce wiczii Q Die Vaterart wiegt in der Tracht der ganzen Pflanze wie in der Blüte weitaus vor, nur ist die Blüte grösser, zarter gefärbt und durch den Umriss der Lippe an Cattleya erinnernd.

L. Pallas Veitch von demselben Züchter ist Laelia crispaQX Cattleya labiata var. Do wi an a (5 und steht letzterer Art sehr nahe, aber die Lippe ist intensiv violett schattiert. November Januar.

L. Fhilbrickiana = C. Aolandiae X L. elegans.

lu Proserpine Veitch, gleichfalls in Chelsea gezogen, ist Laelia pu- mila V. Dayana Qx Cattleya velutina d und gleicht im Wuchs und Farbe der Blüte der Mutterart, wogegen die Lippe unverkennbar auf Cattleya velutina hinweist. Juli September.

L. Sedeni {Laelia Rchb.f.) = C. superba X L. elegans.

L. Sedeniana {Cattleya Veitch) = C. granolosa X I«. crispa.

L. Tresederiana Bolfe. {Cattleya Tresederiana Rchb, f. Laelia Trese- deriana Rchb, f. Laelia crispa var, superba X Cattleya Loddigesii) ähnelt im Wuchs der Cattleya, aber die Blüten sind diejenigen einer kleinen Laelia crispa. Kelch- und Blumenblätter sind fast weiss , die gelbe Lippe ist im Grunde purpurstreifig, vorn purpurn geädert und getuscht, der Rand wellig. November ^Januar.

L. triophthalma = C. superba X (C. labiata X L. purpurata).

Stein 's Orchideenbuch. 20

Digitized by V^OOQIC

3o6

Laeliocattleya. Leptotes.

L. Veitohians = C. labiata X L. crisps.

L. Zenobia Bolfe. {Laelia Zenobia hori, Laelia elegans v, Turneri x Catileya Loddigesit) sieht der L. Tresederiana ähnlich, aber die Blüten

sind grösser, rosa, die Lippe purpurn überlaufen. Okto- ber— Dezember.

Laeliopsis domin- gensis LdL ist Laelia domingensis Rchb.f.

Lameilaria LdLlst Vanda R. Br.

Lanium L, ist Epidendrum L.

Ledgeria F. Müll. ist Galeola Lour.

Leiochilus Fr. ist Piatanthera L C. Rieh. Leiochilus (Kno wl . Weste.) sanguinolen- fus K. W. ist Oncidi- um cucullatum LdL

Leochilus hört, ist Oncidium Sw.

Leptotes Ld/.

(Cattleyeae 212.)

L. bioolor Ldl.

{Tetramicra bicolor Bnth, Bletia bicolor Rchb. /*.) (Fig. 102), die einzige Art der Gattung, ist baum- bewohnend mit krie- chendem Wurzel- stock, auf welchem gedrängt etwa 3 cm hohe, federhalterdicke, cylindrische Stämmchen sitzen, mit je einem end- ständigem, fleischigem, drehrundem, dunkelgrünem, etwa 10 cm langem Blatte, welches auf der Oberseite eine Längsfurche trägt. Blüten vom Blattgrunde aus, einzeln, langgestielt, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spreizend auseinanderstehend , linear-länglich mit eingebogenen Spitzen, weiss, Lippe mit kurzen weissen Seitenlappen, grossem zungenformigem.

Fig. 102. Leptotes bicolor.

Digitized by

Google

Leptotes. Limatodes. 307

vorn verbreitertem, weiss und purpurrot gestreiftem Mittellappen, am Grunde der Eingang in die Höhle des äusserlich nur durch eine leichte Anschwellung wahrnehmbaren Achsenspornes. Säule ganz kurz, von den Seitenlappen nicht verdeckt. Januar bis März. Brasilien. Kultur wie Brassia (s. d.)

var. oonoolor hort. Lippe fast reinweiss.

var. glaucophylla hort. ist var. serru/afa Ldl.

var. semilata Ldl. (als Art), [var. glaucophylla hort) Blüten bis 8 cm breit, die roten Streifen der Lippe leuchtender. Stämmchen zuweilen zweiblättrig, Blätter graugrün, am Grunde mitunter rot überlaufen.

Leucohyle Klotssch ist Trichopilia Ldl. Lichenora Wight ist Eria Ldl.

Limatodes Ldl.

(Phajinae 222.)

I*. rosea Ldl. Scheinknollen dick-spindelförmig, mitten eingeschnürt, grünbräunlich, 10 cm hoch, mit einigen grossen endständigen, breit-lanzett- Uchen, häutigen, längsfaltigen, hellgrünen Blättern. Blütenschaft vom Grunde der Knollen aus, bis 40 cm hoch, mit anfangs nickender, vielblumiger, dichter Traube. Blüten 4 5 cm gross, zartrosa, Kelch- und Blumenblätter aussen fein behaart, lanzettlich, zugespitzt, leicht gewellt, die Blumenblätter und das obere Kelchblatt zurückgeschlagen, Lippe gespornt, der Säule nicht an- gewachsen, sondern in eingeschnürter Röhre sie umhüllend und nach vorn in eine länglich viereckige, vorn ausgerundete Platte verbreitert, Seiten- lappen weiss, Schlund weiss mit dunkelrosaem Ringe, Vorderteil hellrosa. Januar März. Birma, Moulmein. Diese schöne, dankbar blühende Erdorchidee die einzige Art der Gattung ist wie Galant he (s. d.) zu kultivieren, mit der sie auch in der ganzen Tracht nahe verwandt ist. Dominy befruchtete sie 1857 mit Pollen von Preptanthe vestita, die daraus hervorgegangene schöne Kreuzung ist Calanthe Veitchii Ldl. (s. d.)

Limodorum abortivtim Sw. {Jonorchis abortiva G. Beck) (Cepha- lanthereae 93.), einzige Art der Gattung, wächst im südlichen Mittel- europa bis zum Kaukasus auf Kalkboden im verwesenden Humus lichter Gebüsche und gehört zu den botanisch interessantesten Arten. Aus dem stielrundem, aufsteigendem, mit Scheidenresten und dicken Wurzeln be- setztem Wurzelstock erhebt sich ein 50 cm hoher, nur Scheiden Blatt- spreiten hat die Pflanze nicht und oben in lockerer Traube einige etwa 2 cm grosse Blüten tragender Schaft. Die ganze Pflanze ist hellviolett, stahlblau überlaufen, ohne jede andere Färbung. Kelch- und Blumen- blätter eiförmig, zugespitzt, Lippe eiförmig, wellenrandig. Mai, Juni.

Limodorum Incarvillei Bl. ist Phajus Blumei Ldl.

20* Digitized by V^OOQIC

308 Limatodes. Liparis. Lissochilus.

L Tankervilliae Lodd. ist Phajus Tankervilliae Bl. L fuberculosum Bl. ist Phajus tuberculosus Rchb. Lindblomia Fr. ist Platanihera L. C. Rieh.

Liparis L. C. Rick.

(Liparidinae i6l.)

(Alipsa Hffms, Empusa Ldl. Empusaria Rchb. f.) Von den mehr als 70 Arten dieser Erdorchideen-Gattung, welche hauptsächlich in der Tropen- zone Asiens und Amerikas, einige Arten auch in Australien, am Kap und in der nördlichen gemässigten Zone verbreitet sind, ist keine einzige von gärtnerischer Bedeutung. Die hin und wieder unter dem Namen Liparis kultivierten buntblättrigen Arten gehören nicht hierher, sondern zur Gattung Microstylis. Auch das botartische Interesse an Liparis ist ein geringes und nur selten wird die eine oder die andere Art, meist nur für kurze Zeit, in den botanischen Gärten kultiviert.

Der Wurzelstock ist entweder langgliedrig, kriechend, oder die Triebe sind rasenartig gedrängt, die immer kleinen Stämmchen sind schlank oder gleichmässig geschwollen. Die Blätter sind weich und vergänglich, aber nicht gegliedert oder abfallend, meist mit sehr stark entwickeltem Scheiden- teil und stehen, wenn überhaupt mehrere entwickelt sind, büschel- oder rosettenaitig zusammen. Der kurze Blütenschaft ist immer endständig, auch wenn er scheinbar aus den Achseln der oberen Blätter entspringt. Die Blüten sind klein, unscheinbar gefärbt und stehen in Trauben. Kelch- und Blumenblätter sind schmal und zurückgeschlagen, die meist abwärts gewandte Lippe ist genagelt, ungeteilt, seltener 2 3 teilig, von der schlanken Säule weggekrümmt, schwielenlos, zuweilen mit kurzen kegelförmigen Fortsetzungen am Grunde. Kultur wie von Goodyera.

L atropurpurea hört, ist Microstylis purpurea Ldl.

L Loeselii Rieh, ist Sturmia Loesetii Rchb. f.

L. pendula Ldl. ist Cestichis pendula Pfits.

Lissochilus R. Br.

(Cyrtopodiinae 235.)

(Hypodematium A. Rieh.)

Erdorchideen von teilweis riesiger und prachtvoller Erscheinung, selbst die kleineren Arten noch kulturwert. Von den über 30 Arten des tropischen Central- und subtropischen Süd -Afrika sind erst wenige in unsere Gärten gelangt. Sie haben grosse Schein- oder Erdknollen, aus denen sich eine Anzahl grosser, längsfaltiger, in den Stiel verschmälerter Blätter erhebt, zwischen denen der starke, blattlose Schaft steht, welcher eine kürzere oder längere Blütentraube trägt. Kelchblätter meist schmal

Digitized by

Google

Lissochilus.

309

und zurückgeschlagen, Blumenblätter breiter, lebhaft gefärbt, aufrecht abstehend, Lippe mit dem Säulenfuss einen Sack oder Sporn bildend, vielfach Längslamellen tragend, dreilappig mit aufgerichteten Seitenlappen. Säule kurz. Kultur wie von Galant he (s. d.)

lu giganteus Bohb. f. Erdknollen länglich, gross. Blätter lang-linear, 8 zu 120 cm etwa. Schaft bis 5 m hoch mit mächtiger, vielblumiger Traube 5 cm grosser Blüten. Kelch- und Blumenblätter zart rosa, Lippe rosapurpurn, dunkler gestreift. Mai Juli. Tropisches Westafrika.

L. Horsfällii Batem. (Fig. 103). Erdknollen rundlich, gross. Blätter bis meterlang, langgestielt, lanzettlich, zugespitzt, längsfaltig, derbhäutig, hell- grün. Blütenschaft aufrecht, bis 2 m hoch, mit endständiger dichter, langer vielblumiger Traube. Blüten 5 cm gross, Kelchblätter lanzettlich, wellig, zurückgeschlagen, purpurbraun, Blu- menblätter viel grösser, breit rund- eiförmig, weiss mit rosaem Hauch, Lippe dreilappig, trichterförmig, mit zungenförmigem , vorgestrecktem, braunpurpurnem Vorderlappen und drei weissen Lamellen auf der Scheibe, Seitenlappen gross, aufrecht, gewölbt, grün mit karminpurpurnen Streifen, Schlund hellpurpurn, Sporn purpur- braun. Mai, Juni. Tropisches West- Afrika, Calabar.

L. Krebsii Bohb. f. Scheinknol- len kegelförmig, 5 cm hoch, Blätter Fig- 103. Lissochilus Horsfallii.

breit-lanzettlich, dünn, gefaltet. Blü- tenschaft meterhoch mit etwa zwanzig Blüten in gedrängter Traube. Blüten 3 cm gross, Kelchblätter grünlich-braun mit eingerollten Rändern, Blumenblätter eiförmig, hellgelb, rotgeadert, Lippe orangegelb mit braunen Seitenlappen, Sporn grüngelblich. Mai, Juni. Süd-Afrika.

vap. pturpuratus Bidley. Kelchblätter aussen grün, innen braun- purpurn, Blumenblätter aus kr^megelbem, rosageadertem Grunde leuchtend orange , Lippe tief orange , Seitenlappen chokoladenbraun mit purpurrot, Sporn rosa getupft.

L. roseus Ldl. Blätter steif aufrecht, breit-lanzettlich, längsfaltig, Blüten- schaft über meterhoch, mit einer dichten Traube zwischen grossen Deck- blättern stehender Blüten von 3 cm Grösse. Kelchblätter spateiförmig, hohl, dunkel sammtbraun, Blumenblätter länglich, zugespitzt, zurückgebogen, dunkelrosa, Lippe länger und runder als die Blumenblätter, dunkelrosa mit goldgelbem Kamm, von drei welligen Hautfalten auf der Scheibe, Sporn kegelförmig, gelb. Juni, Juli. Südafrika.

L. speoiosus B. Bp. Erdknollen gross, rundlich - eiförmig , Blätter schwertförmig, spitz, dunkelgrün, Blütenschaft aufrecht, über meterhoch,

Digitized by

Google

3IO

Lissochilus. Listera.

die duftenden Blüten in 20 cm langer, dichter Ähre. Blüten in der Achsel eines grünen Deckblattes, 4 cm gross, Kelchblätter schmal, grün, zurück- gebogen, Blumenblätter länglich-eiförmig, glänzend gelb, Lippe so lang als die Blumenblätter, länglich- eiförmig, herzförmig, gelb, Schlund gelb, vorn weiss mit purpurrot und dunkleren, fedrig verlaufenden Adern. Mai

bis August. Süd-Afrika.

Listera R. Br.

(Spirantheae 104.)

Auf Lehmboden guter Wiesen oder im feuchten Humus leben die in der nördlichen gemässigten Zone und bis nach Lappland und Labrador hin heimi- schen 10 Arten. Wurzelstock schlank, kriechend, mit zahlreichen starken Wur- zeln und zweiblättrigen Trieben. Blüten- schaft endständig, zwischen den beiden ^^^^^^ gegenständigen Blättern sich erhebend

Äv W ^öill^ ^ und eine lange Traube unbedeutender

1)0 T ll ^^^^ Blüten tragend. Kelch- und Blumen-

blätter fast gleich, abstehend, Lippe lang und bandartig schmal , ungeteilt oder an der Spitze zweilappig, abstehend oder hängend. Säule kurz, dick, ohne Fuss.

Die winterharten Arten verdienen

^ _-^f^ ^ä^^ trotz der anscheinend ganz unbedeu-

^^^aU^w^^^ tenden Blüten Berücksichtigung bei der

^^^ /IfMifv Anpflanzung im Freien. Kultur wie H i -

^ '' IrliW ^^ mantoglossum (s. d.)

In Deutschland kommen vor: L. oordata B. Br. Blätter sehr zart, herzförmig, Blütenschaft kaum lO cm hoch, sehr dünn, in kurzer Traube wenige, kleine, bräunliche, ungemein zarte Blütchen tragend, deren linear-längliche Lippe am Grunde jederseits ein abstehendes Fädchen trägt uud vorn tief ausgeschnitten mit einem Zahn im Ausschnitt ist. Juni, Juli. In den Vorgebirgswäldern Deutschlands auf dickem bemoostem Humus, besonders gern auf faulenden Baumstämmen, stellenweis verbreitet. Gedeiht in der Kultur leicht in flacher frostfrei überwinterter Schüssel in humoser Heideerde.

L. ovata B. Br. (Fig. 104). Blätter eiförmig, kräftig, mattgrün. Blüten- schaft bis 50 cm hoch mit langer dichter Traube, 1,5 cm grosser, gelb- grünlicher Blüten, deren lineare Lippe vorn sich wenig verbreitert und

Fig. 104. Listera ovata. B. EinzelblGte, natfirl. Grösse.

Digitized by

Google

Listera. Listrostachys. 3 1 1

fast bis zur Hälfte zweigespalten ist. Mai, Juni, Auf Waldwiesen und in lichtem Buschwerk der Ebene und Bergregion Deutschlands sehr häufig. Ist in der Kultur im freien Lande eine sehr leicht und anspruchslos ge- deihende Art.

Listrostachys Rchb. f.

(Aerideae 399.)

In der Tracht den Angre cum gleichend, sind die 10—12 im tropischen Afrika an Baumstämmen lebenden Arten von jener Gattung nur durch die grossen Seitenlappen der Lippe, welche die Säule umhüllen ( A n g r e - cum hat kurze, grade Seitenlappen) und durch die gegen das mittlere Kelchblatt zurückgebogene Säule (Angrecum hat eine kurze, grade vorgestreckte Säule) verschieden. Kelch- und Blumenblätter sind sich ziemlich gleich, die Lippe ist mit der Säule fest verbunden und endet hinten in einen langen dünnen oder abwärts gerichteten keulenförmigen Sporn. Kultur wie Angrecum.

I*. arouata Bchb. f. {Angrecum arcuatum Ldl.) Stämme federhalter- dick, IG cm hoch, dicht beblättert. Blätter linear, 1,5 zu 8 cm etwa, vorn ausgerandet, derb ledrig, dunkelgrün. Blüten in lockerer, arm- blumiger Traube auf kurzen grünen Stielen, 3 cm breit, weiss, Kelch- und Blumenblätter spitz- linear-lanzettlich, längsgrubig, zurückgeschlagen, Blumenblätter ganz schmal, Lippe ähnlich, aber kürzer und fast fleischig. Sporn 3 cm lang, gekrümmt, grünlich. März Mai. In der Nähe von Grahamstown in der südöstl. Kap-Kolonie.

L. oaudata Bohb. f. {Angrecum caudatum LdL) Stämme fingerdick, bis 30 cm hoch , starkwurzelig , Wurzelspitzen bläulichgrün , dicht beblättert, Blätter breit-riemenförmig, 3 zu 40 cm, zurückgebogen, vorn schief zwei- lappig. Blüten zu 5 9 in wagerecht stehender Traube, deren Spindel abgeflacht und an jedem Knoten mit einem kurzem, häutigem, anliegendem Deckblatt versehen ist, alle aufrecht an den Zickzackpunkten der Spindel, je 3 4 cm von einander entfernt, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz linear-lanzettlich mit leicht zurückgebogenen Rändern und Spitzen, olivengrün, hellbraun schattiert, Lippe reinweiss, aus kurzem schmalem Grunde plötzlich fast kreisrund verbreitert und vorn ebenso plötzlich in einen langen, grünen Pfriem zusammengezogen, wellig gerandet, Sporn schlank, im unteren Teile meist pfropfenzieherartig gedreht, blassbraun, bis 20 cm lang. Juni September. Sierra Leone. Oft eingeführt, aber gegenwärtig sehr selten in Kultur.

I*. pelluoida Bohb. f. {Angrecum pellucidum Ldl) Kräftige Pflanze mit zweizeiligen , bis 50 cm langen , breit schwertförmigen , hellgrünen Blättern und langen Ähren äusserst zarter, weisser, kleiner Blüten, deren Blättchen mit krystallhellen Perlen gesäumt sind. November, Dezember.

Digitized by

Google

3 12 Lbtrostachys. Lockhartia. Luisia.

Sierra Leone. Vom Typus der Gattung sehr abweichende, dankbar wachsende Art, deren ungemein zarte Blüten von grossem Effekt sind. I*. pertusa Bohb. f. {Angrecum pertusuvi Ldl) Zwergige Art mit kaum lo cm langen, linearen, hellgrünen Blättern und in dichtgedrängter, bis 1 5 cm langer Ähre stehenden, kleinen, grünweisslichen Blüten mit spatel- formiger Lippe und kaum o,5 cm langem, dickkeuligem, gelbgrünem Sporn. März. West-Afrika, Sierra Leone.

Lockhartia Hook.

(Odontoglosseae 354. )

(Fernandezia R. P.)

Von den durch ihren sonderbaren Wuchs, infolge der an die Stämme angelegten, kurzen, halbkreisförmigen Blätter erscheint die ganze Pflanze als schlanker Cylinder, aus welchem die einzelnen grossen Blüten links und rechts heraushängen ausgezeichneten etwa 20 Arten, sämtlich im tropischen Amerika als Baumbewohner heimisch, ist wohl nur in Kultur:

L. lunifera Bohb. f. [Fernandezia lunifera R. P) Stämme schlank- rund, bis 20 cm hoch, von den zweizeiligen ,x senkrecht-gestellten, halbkreis- runden, länglich-eiförmigen, lang zugespitzten, glatten, festen, dunkelgrünen Blättern ganz eingehüllt. Blüten einzeln aus den Achseln der oberen Blätter auf herabgebogenen, langen Stielen, 3 4 cm gross, Kelchblätter zurück- geschlagen, eiförmig, wie die abstehenden Blumenblätter weissgelblich oder gelbgrünlich, Lippe weit vorragend, mit grossen, abstehenden Seitenlappen, zahlreichen Wülsten und Warzen im Grunde, nach vorn breit-herzförmig, mit je einer kurzen Zacke links und rechts und zwei gerundeten, tief aus- einander gespaltenen Endlappen, auf elfenbeinweissem Grunde rot gezeichnet. Juni, Juli. Brasilien. Kultur wie Brassia (s. d.)

Loroglossum anthropophorum L C. Rieh, ist Aceras anthropophora R. ßr.

Loroglossum hircinum L C. Rieh, ist Himantoglossum hircinum Sprgl.

Ludisia discolor A. Rieh, ist Haemaria discolor Bl.

Luddemannia Pescatorei Rchb. f. ist Acineta Pescatorei Ldl.

Luisia Gaudüh.

(Aerideae 377.)

(Birchea A. Rieh. Mesoclastes Ldl.)

Hochstämmige, baumbewohnende Pflanzen mit langen Zwischengliedern und drehrunden Blättern, etwa in der Tracht wie Vanda teres, alle zehn Arten im tropischen Asien und in Japan einheimisch. Blüten in Trauben, ansehnlich, Kelch- und Blumenblätter entweder fast gleich, oder die letzteren viel schmäler und lang vortretend, alle zusammengeneigt oder nur halb

Digitized by

Google

Luisia. Lvcaste.

313

auseinander gehend. Lippe mit der kurzen Säule unten fest verbunden, am Grunde etwas ausgehöhlt, mit kleinen Seitenlappen und grossem ab- stehendem, gewölbtem, ganzrandigen oder an der Spitze zweiteiligen Mittellappen. Kultur wie Aerides.

L alpina Ldl. ist Vanda alpina LdL

L. antennifera Bohb. f. ist kaum in Europa in Kultur. Sie ist in Borneo heimisch und von allen anderen Arten dadurch ausgezeichnet, dass die schmalen, rotgelben Blumenblätter die bräunlichen, zusammengeneigten, breit-lanzettlichen Kelchblätter fast um das Dreifache überragen.

L.platyglo88a Bohb. f. Eben erst über Belgien in den Handel kommend; unterscheidet sich von der nachstehenden Art durch die einfarbig dunkle, breite, flache Lippe. April, Mai. Ostindien.

L. Psyche Bohb. f. (Fig. 105). In den fünfziger Jahren eingeführt, aber leider aus den Kulturen verschwunden, ebenso interes- sant als schön blühende Art. Blüten in fast wagerechter Traube zu 6 10, über 5 cm breit, Kelchblätter spitz -eiför- mig, viel kleiner als die breit- eiförmigen Blumenblätter, alle elfenbeinweiss mit braunrötli- cher Schattierung, Lippe aus kurzem, vertieftem Grunde ge- wölbt, breit und abgerundet rautenförmig, elfenbeinweiss mit

in regelmässigen Flecken stehender purpurbrauner Zeichnung. Mai, Juni. Ostindien.

Lycaste Ldl.

(LycastiDae 247.)

Die etwa 30 bekannten Arten sind Baumbewohner des tropischen und subtropischen Amerikas, von Peru bis Mexiko verbreitet. Schein- knollen zwischen kräftigen Scheiden oder Scheidenblättern stehend, rund- lich, meist kräftig entwickelt und zwei, selten nur ein Blatt tragend. Blätter vom Stiele gegliedert, vielrippig, gefaltet. Blütenschaft vor dem Blatttriebe, zu welchem er gehört, sich seitlich von diesem unter der alten Knolle entwickelnd, so dass er zur Blütezeit scheinbar neben dieser steht, unter welcher der junge Trieb noch versteckt liegt, aufrecht, ein- blumig. Blüten meist ansehnlich, fast glockig halb geschlossen, Kelch- blätter gleich, alle abstehend oder wenigstens die seitlichen ausgebreitet, letztere bilden ein stumpfes, selten spornartiges Kinn. Blumenblätter nach vorn gerichtet, schmäler oder breiter als die Kelchblätter, an der

Digitized by

Google

3 14 Lycaste.

Säule herablaufend. Lippe abwärts gerichtet, dreilappig, mit aufrechten Seitenlappen , aufsteigendem oder herabgebogenem , ungeteiltem oder gefranstem Mittellappen, auf dessen Rücken eine dicke Längsschwiele vortritt. Kultur wie Bifrenaria (s. d.)

L alba hört, ist L Skinneri Ldl, var.

L albida hört, ist L Skinneri Ldl. var. delicatissima Warn.

L. amabilis hört, ist L Skinneri Ldl. var.

L. aromatioa Ldl. (Colax aromaticus Spr. Maxülaria aromatica R, P.) Scheinknollen eiförmig, etwas flach gedrückt, 5 cm hoch, Blätter länglich- lanzettlich, vielfaltig, dunkelgrün. Blüten stark duftend, zahlreich, auf- recht, etwa IG cm hoch, lang gestielt, 5 cm breit, aussen gelbgrünlich, innen goldgelb, Lippe halbcylindrisch, gelb mit orange gefleckt, Vorder- lappen keilförmig, vorn fein gesägt und mit dickem, fleischigem Schwielen- Anhängsel. April, Mai. Mexiko.

var. piinotata hört. Lippenflecken rotgelb, sehr scharf ab- gegrenzt.

L. balsamea hört, ist L. cruenta Ldl.

L. Barringtoniae Ldl. (L. ciliata Rcßtb,/. Colax Barringtoniae Sprg, Dendrobiutn ciliatum Sw. Epidendrum Barringtoniae L. Maxülafia Barring- toniae Lodd. Maxillaria ciliata R. P.) Scheinknollen länglich -eiförmig, seitlich zusammengedrückt, gerippt, 5 cm hoch, Blätter meist zu drei, länglich-lanzettlich, zugespitzt, vielrippig gefaltet. Blüten auf 5 6 cm hohem, aufrechtem Schafte; 5 cm gross, aussen gelbgrünlich, innen schmutzig gelb, Mittellappen der Lippe eiförmig, seitlich aufgebogen, gelblichweiss, lang gefranst. April Juli. Jamaica.

L. Candida hört, ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl. v. alba Lodd.

L. ciliata Rchb. f. ist L. Barringtoniae Ldl.

L. citrina h. angl. ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl. var.

L. Oobbiana Bohb. f. Scheinknollen länglich, fingerdick, 5 cm hoch, Blätter zu zweien, lang-lanzettlich, vielfaltig. Blüten 4 cm gross, Kelch- blätter grünlich-gelb, Blumenblätter grünlich-weiss, Lippe weiss, lang ge- franst. September, Oktober. Brasilien.

L. oonsobrina Bohb. f. ist von L. aromatica Ldl. fast nur durch die kurzen Seitenlappen und den dadurch auflallig vortretenden Mittel- lappen der Lippe verschieden, in Wuchs und Farbe der Blüten ganz übereinstimmend. Mexiko.

L. oostata Ldl. aus Peru ähnelt einer kleinen L. Deppei, aber die erheblich kleineren Blüten sind einfarbig gelbgrünlich mit gelblichweisser Lippe. Juni August.

L. onienta Ldl. (L. balsamea kort. Maxillaria cruenta R. P) Schein- knollen eiförmig, flach gedrückt, rauhfaltig, über 5 cm hoch, Blätter breit- lanzettlich, derb, vielrippig. Blüten auf über 10 cm hohem Schaft, ein- zeln, selten paarweis, wohlriechend, 8 cm breit, Kelchblätter sitzend, eiförmig, aussen grüngelblich, innen buttergelb, Blumenblätter schmal-

Digitized by

Google

Lycaste. 3 i 5

eiförmig, beiderseits gelb, Lippe kürzer als die Blumenblätter, dreilappig, Seitenlappen gerundet, Mittellappen kraus und zart weichhaarig, statt des Anhängsels eine flache Warze, gelb mit rot gesprenkelt und einen tief karminroten Fleck im Grunde. März April. Guatemala.

L. Dexmingianft Bohb. f. Scheinknollen breit birnförmig, gefurcht, graugrün, reichlich 5 cm hoch, Blätter aus keilförmigem Grunde länglich, derb, bläulichgrün, vielrippig. Blüten auf 12 15 cm hohen aufrechten Stielen, einzeln, 10 cm breit, Kelch- und die schmäleren Blumenblätter grünlichweiss , Lippe rötlichbraun, Mittellappen länglich, stumpf, ge- zähnelt, zurückgeschlagen, Anhängsel gross, rautenförmig. April, Mai, Ecuador.

L. Deppei LdL {Maxiilaria Deppei Lodd.) Scheinknollen eiförmig, flach gedrückt, 5 cm hoch, oft dreiblättrig. Blätter länglich -lanzettlich, derb, vielfaltig. Blüten einzeln, auf 10 cm hohem, aufrechtem Schafte, 6 cm breit, Kelchblätter länglich, stumpf, grün, mit mehreren Querlinien chokoladebrauner Flecken, Blumenblätter kleiner, reinweiss, Lippe kapuzen- förmig, dreilappig, gelb mit karminroten Flecken, Mittellappen eiförmig, zugespitzt, zurückgeschlagen, Anhängsel gross und dick, eiförmig. Februar bis April. Mexiko.

var. major hört. Blüten 8 cm gross, Kelchblätter gelb.

var. pallida hört. Blüten 5 6 cm, Kelchblätter hellgelblich, Lippe weissgelb.

var. punotatisBima Bohb. f. Blüten gross, Kelch- und Blumen- blätter grünlichweiss, dicht purpurn kleinfleckig, Lippe gelb, mit purpurnen Strahlen auf den Seitenlappen und fünf purpurroten Flecken vorn auf dem Mittellappen.

L. folvesoens Hook. Scheinknollen breit eiförmig, 3 4 cm hoch, Blätter zu 2—3, dünn, lanzettlich, längsfaltig. Blüten auf 5 6 cm hohem, aufrechtem Schafte, knapp 5 cm breit, Kelchblätter lanzettlich, die seit- lichen ein spornartiges, stumpfes Kinn bildend, Blumenblätter kleiner, rötlichgelb, Lippe orangegelb, länglich, dreilappig, Mittellappen eiförmig, stumpf, vorn mit langen , welligen Haarfransen , Anhängsel ausgerandet. April, Mai. Columbia.

L. gigantea I*dl. {Maxillaria Heynderixii Batem) Scheinknollen läng- lich-eiförmig, 10 cm hoch, glatt, mit 2 3 bis 60 cm langen, lang- lanzettlichen, zugespitzten, vielfaltigen, festen Blättern. Blüten einzeln auf 15 20 cm hohem, starkem Schaft, 10 12 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter lanzettlich, letztere viel kürzer, alle satt olivengrün, Lippe länglich- lanzettlich, dreilappig, Mittellappen schmal, vorn gesägt, kastanienbraun mit orangegelbem breitem Saum, Anhängsel sattelförmig, gross. Dezember bis März. Neu-Granada.

L Hadwenii LdL ist Scuticaria Hadwenii Bnth.

L Harrisoniae hört, ist Bifrenaria Harrisoniae LdL

L. inodora hört, ist Bifrenaria inodora LdL

Digitized by

Google

3l6 Lycaste.

L. lanipes Ldl. (Maxiilaria lanipes R. P.) Scheinknollen lang-eiförmig, 6 cm hoch, mit zwei dünnen, lang-lanzettlichen, tief-längsfaltigen Blättern. Blüten 8 cm, aut lo cm hohem, aufrechtem Schaft, grünlich-weiss, Lippe fast weiss, der stumpf-längliche Vorderlappen am Grunde gesägt, Anhängsel gewölbt, mit vortretenden Rippen. März Mai. Brasilien.

L. lasioglossa Bohb. f. Wuchs von Deppes. Blüten lo cm aus- gebreitet, Kelchblätter chokoladenbraun, Blumenblätter kleiner, leuchtend goldgelb, Lippe gelb mit purpurnen Spritzfleckchen, lang seidig behaart. März, April. Mexiko.

L Lawrenceana LdL ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl. v. alba Lodd.

L. leuoantha LdL {Maxillaria leucantha Kloizsch,) Scheinknollen gedrängt, länglich-eiförmig, stumpfkantig, bis 4 cm hoch. Blätter paarweis, steif, längsfaltig, länglich-lanzettlich, etwa 5 zu 30 cm, in den Stiel zu- sammengezogen. Blüten einzeln auf federkieldickem, bis 15 cm hohem, steifem Schaft, 6 cm breit, Kelchblätter gelbgrünlich, spitz, abstehend, vorn zurückgerollt, Blumenblätter fast eiförmig, reinweiss, mit der gleich- farbigen Lippe eine Röhre bildend, vorn zurückgeschlagen, Lippe eirund, dreilappig, eingebogen, vorn umgebogen und ganz fein flaumig, am Rande sehr zart gezähnt. Anhängsel klein, zungenförmig. Oktober, November. Guatemala. Blühte zuerst 1850 bei Matthieu und AUardt in Berlin.

L. maorobolbon LdL {Maxillaria macrobulbon Hook) Scheinknollen faustgross, glatt, Blätter derb, breit-lanzettlich, bis 50 cm lang. Blüten einzeln auf 20 cm hohem Schaft, 8 cm breit, geruchlos, Kelch- und Blumenblätter gelbgrünlich, Lippe länglich, Seitenlappen sehr kurz, gold- gelb mit karminroter Zeichnung. October, November. Brasilien.

L. maorophylls Ldl. {Maxillaria macrophylla Lern) Scheinknollen bis IG cm hoch, eiförmig, gerippt, Blätter paarweis, breit-lanzettlich, derb, vielrippig. Blüten bis 15 cm hoch gestielt, bis 10 cm breit, herab- gebogen, Kelch- und Blumenblätter fast gleichgross, breit-eiförmig, am Rande gewellt, erstere olivengrün, letztere hell schwefelgelb, Lippe gleich- falls licht schwefelgelb mit purpuroten Flecken an den Spitzen. An- hängsel zungenförmig. April Juni. Peru, Caracas.

L. Masteraisns Sand. Ähnelt der L. Barringtoniae, aber die Blüten sind erheblich grösser, Kelchblätter gelb, die gleichfarbigen Blumen- blätter orangegelb gesprenkelt, die Lippe heller, rötlich getuscht. Mai bis Juli. Mexiko.

L. plana Ldl. Scheinknollen bis 10 cm hoch, lang-eiförmig, gerippt, Blätter paarweis, fest, ei -lanzettlich, faltig. Blüten bis 10 cm hoch, ge- stielt, 8 cm breit, Kelchblätter abspreizend, flach, länglich, stumpf, krapp- rot, Blumenblätter kleiner, weiss mit hellkarminrotem Fleck an der zurück- geschlagenen Spitze, Lippe kürzer als die Blumenblätter, weiss mit rosa- karminroten Flecken, Vorderlappen gerundet, vorn gesägt, Anhängsel länglich, stumpf, flach dreilappig. Dezember März. Bolivia.

var. Meaauresiana hört. Blumenblätter hell gefleckt, Lippe reinweiss.

Digitized by

Google

Lycaste. ^17

L racemosa Ldl, ist Bifrenaria racemosa Ldl.

L. Sohillerians Bohb. f. Scheinknollen lo cm hoch, lang - eiförmig, gerippt, Blätter paarweis, steif aufrecht, breit - lanzettlich. Blüten 12 cm hoch gestielt, bis 8 cm gross, aufrecht, Kelchblätter abspreizend, lanzettlich, grünlich-braun, die kleineren Blumenblätter schneeweiss, die vorn gleich- falls schneeweisse , im Grunde gelbliche Lippe im unteren Teile fast ein- hüllend. März, April. Costarica.

L. Skinneri Ldl. {Maxiilaria Skinneri Batem.) (Fig. 106, 107). Schein- knollen 6 8 cm hoch, länglich-eiförmig, flachgedrückt, Blätter paarweis aus langem Stiel, länglich - lanzettlich , fest, mit überhängenden Spitzen. Blüten auf 10 cm hohem, steifem Schaft, wagerecht, oft über 10 cm gross, festfleischig, Kelchblätter abspreizend, länglich - eiförmig , wellig gerandet, an den Spitzen oft zurückgebogen, weiss, rosa überhaucht, Blumenblätter viel kleiner, eiförmig, steif aufrecht und um die Säule gewölbt, wellig gerandet, mit zurückgebogenen Spitzen, auf weissem Grunde rosa, Lippe vortretend, dreilappig, der rund - eiförmige Mittellappen quer zurück- geschlagen, wellig, weiss mit dunkelrosa bis karminrot, Anhängsel dick- zungenförmig. Dezember März. Guatemala. Macht wenig Kulturan- sprüche, blüht dankbar und gehört zu den lohnendsten Schnittblumen, um so mehr als die Blüten ausserordentlich dauerhaft sind.

var. alba hort. {Maxiilaria virginalis Hook) Kelch- und Blumen- blätter reinweiss, Lippe ebenfalls reinweiss bis auf einen lichtgelben Mittelfleck und das gelbe Anhängsel.

var. amabilis Will. Sehr grossblumig, Kelchblätter zart rosa, Blumenblätter magentarot, Lippe weiss mit verwaschenen purpurrosaen Flecken.

var. armeniaoa h. Sand. Blüten zart rosa-aprikosenfarben.

var. delioatisaima Warn. {L, albida hort) Blüten gross , Kelch- blätter weiss, rötlich angehaucht, Blumenblätter dunkler rosa überlaufen, Lippe kr^meweiss mit rosa, Anhängsel hellgelb.

var. gloriosa WÜL {var. graTtdiflora hart). Blüten bis 15 cm gross, Kelchblätter hellrosa, Blumenblätter dunkelrosa, Lippe gross, weiss, zart rosa getuscht.

var. magniflea hort. Blüten gross, Kelchblätter satt rosa, Blumen- blätter fast karminrot, Lippe weiss mit karminroter Zeichnung.

var. nigrorubra hort. {var, Reginae hort) Blüten 15 cm gross, Kelchblätter fliederfarben, Blumenblätter pflaumenrot, Lippe sattrosa mit blutrotem Mittellappen, Anhängsel dunkelgelb.

var. pioturata Warn. Kelchblätter weiss, rosa überlaufen, vorn und am Grunde dunkler, Blumenblätter weiss, am Grunde rosa und mit rosaen Längsstreifen, Lippe kr^meweiss mit blutrotem Grundfleck und karminrotem Vorderlappen.

var. piirpurata Warn. Kelchblätter spitz, weiss und nur ganz zart

Digitized by

Google

318

Lycaste.

rosa behaucht, ebenso die viel kleineren Blumenblätter, Lippe karmin- purpurrot, Anhängsel purpurrot.

Fig. 106. Lycaste Skiöüeri.

var, Reginae hört, ist var, nigrorubra hört.

var. rosea Will. Blüten bis 15 cm. Kelch- und Blumenblätter

Fig. 107. Lycaste Skinneri.

sattrosa, Lippe weiss, karminrot gefleckt.

Digitized by

Google

Lycaste. Macodes. ^ig

var. roseopurpurea WilL Blüten bis 15 cm, Kelch- und Blumen- blätter tief rosa, Lippe vollständig violett-karminrot.

var. superba Moore. Kelchblätter zart rosa, am Grunde dunkler, Blumenblätter rosa-karminrot, Lippe weiss mit einem karminroten Fleck auf jedem Seitenlappen, Anhängsel buttergelb.

var. vestalis Will. Kelchblätter breit, reinweiss, Blumenblätter weiss, innen zart rosa geädert, Lippe reinweiss bis auf einige ganz ver- schwommene rosae Flecke.

var, virginalis hört, ist var, alba hört,

var. Totingii hört. Blüten gross, weiss, aprikosenfarben über- lauten.

L. Smeeana Bohb. f., wahrscheinlich eine spontane Kreuzung aus L. S k i n n e r i und L. D e p p e i , welcher letzteren Art sie im Wuchs gleicht. Blüten reinweis bis auf den purpurnen Saum und einige kleine purpurne Flecken der Lippe. Anhängsel kurz mit einer mittleren Kiellinie. Novem- ber— Januar. Guatemala.

L. tetragona LdL {Maxillaria tetragona Ldl.) Scheinknollen länglich, stumpf- vierkantig, 6 cm lang. Blätter einzeln, länglich - eiförmig, gefaltet, etwa 6 zu 20 cm, hellgrün. Blüten zu 2 3 auf 10 15 cm hohem Schaft, bis 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, stark zugespitzt, aus purpurnem Grunde hellgrün, oft ganz purpurn überlaufen, Lippe aussen elfenbeinweiss , innen dunkelpurpurn, vorn weiss gerandet oder weiss mit purpurnen Punkten. Juni, Juli. Brasilien.

L virginalis hört, ist L Skinneri v. alba hört,

Lyraea Ldl, ist Bolbophyllum Thou.

Macodes BL

(Physureae 221.)

M. javanioa Hook. Neue Einführung von Java , welche allerdings nicht entfernt den gärtnerischen Wert der nachstehenden Art hat. Blätter sammtgrün, weiss gestrichelt. Blüten in aufrechter Ähre, klein, scharlach- rot mit gelber Lippe. August.

M. Petola BL {Neottia Petola R, Br, Anoectockilus Petola hart, Anoec- tochilus Macodes hart, Anoectockilus Veitchii kort) (Fig. 108), die allge- mein kultivierte Art der Gattung, hat den Wuchs von Dossinia oder der buntadrigen Anoectochilus und ist von diesen Gattungen nur durch abstehende (nicht helmartig zusammengeneigte) Kelch- und Blumenblätter und die nach der einen, die Säule nach der anderen Seite hin, gedrehte Lippe, welche vorn zwei nach oben und innen ge- richtete Haken trägt, verschieden. Stämmchen aufsteigend, federhalter- dick, bis 8 cm hoch. Blätter eiförmig, etwa 6 zu 4 cm, kurz zugespitzt, hell sammtgrün mit scharf abgesetzten Hauptadern und Querstreifen von hellgelbem oder rötlichem Goldschimmer über die ganze Blattfläche. Blüten

Digitized by

Google

320

Macodes. Macroplectnim.

klein, aussen bräunlich, innen weiss, in kurzer Endtraube auf etwa 1 5 cm hohem Schaft. September, Oktober. Java, Borneo. Die durch die Pracht ihrer Blätter entzückend schöne Art macht dieselben Kulturan- sprüche wie Anoectochilus, gedeiht aber viel leichter und besser. Die

Goldlinien der Blattoberflä- che sind nicht identisch mit den Netznerven, sondern ver- laufen in parallelen Streifen, meist 3 4 einander genä- hert, als Verbindung zwischen den Hauptlängsadern, zwi- schen je zwei Goldlinien- gruppen leuchtet ein grösse- res oder kleineres Rechteck des hellgrünen Sammtes des Blattes hervor.

Macrocentron Philippi ist Habenaria W.

Macrochilum KnowL Weste. ist Miltonia Ldl. Uacrochilon Fryanum KnowL ist Miltonia spectabilis LdL

Fig. 108. Macodes Petola.

Macroplectrum Pßtz.

(Aerideae.)

(Angrecum Thou. Section Macroura Bnthm., Aeranthus Rchb. f.

nicht Ldl.)

Im Wuchs erinnern diese schönen und meist mächtigen Baumbewohner von Madagaskar und den Maskarenen, von denen vorläufig nur nach- stehende Art in Kultur ist, an die starkwüchsigen Arten von Angrecum oder Van da. Kelch- und Blumenblätter sind fast einander gleich, die mit dem Säulen fuss fest verbundene Lippe ist ganz ungeteilt und liegt^ aber nach unten gewandt, in gleicher Ebene mit den Blumenblättern, nach hinten geht sie in einen starken, langen Sporn aus.

M. sesquipedale Ffltz. {Angrecum sesquipedale Thouars, Aeranthus sesquipedalis Rchb, /.) Hochstämmig, bis 70 cm. Blätter dicht gedrängt^ zweizeilig dick , saftgrün , 5 7 cm breit und bis 50 cm lang , vorn schief zweispitzig. Blüten sehr gross (bis 20 cm Durchmesser), zu 2 4 in lockerer, aufstrebender, vorn übernickender Ähre, auf starkem lang- kegelförmigem, von einem kräftigem Deckblatt gestütztem saftgrünem Fruchtknoten. Die fünf gleichmässig gebildeten Blumenblätter aus breit- rundem Grunde lang - dreieckig vorgezogen, (3 cm unten breit, 10 cm lang), die lang - herzförmige Lippe (4 zu 8 cm) an den Seiten tief gezähnt

Digitized by

Google

Macroplectrum. Malaxis. Masdevallia. ^21

und in eine kurz zurückgebogene Spitze auslaufend. Alle Blumenblätter dick, elfenbein weiss , mit zart gelbgrünlichem Schimmer an den Spitzen und auf der Rückseite. Sporn sehr kräftig, erst wagerecht, dann im rechten Winkel abwärts gebogen, hell gelblichgrün, bis 50 cm lang. November Januar. Madagaskar.

Von William Ellis zuerst lebend nach Europa gebracht und 1857 von ihm zum erstenmale blühend gezeigt. Die wochenlang aushaltende herrliche Blüte hat den Duft der weissen Lilie.

Maelenia Dum. ist Caüleya LdL

Malachadenia LdL ist Bolbophyllum Thou.

Malaxis Sw.

(Liparidinae 157.)

M. paludosa Sw. {Ophrys paludosa L.)^ als Bewohner von SpTiagnum- Sümpfen über die ganze nördliche Halbkugel der Erde verbreitete einzige Art der Gattung, ist ein ganz unscheinbares Plänzchen von ausschliesslich botanischem Interesse. Auf dem fadenförmigem, kriechendem Wurzelstock sitzen i 2 cm hohe, kantige, gelbgrüne Scheinknöllchen mit 3 4 kleinen elliptischen Blättchen. Blüten in endständiger, lockerer Traube auf kaum 10 cm hohem Schaft, winzig - klein , grüngelblich, Kelch- und Blumen- blätter eiförmig, Lippe durch eine vollständige Kreisdrehung des Frucht- knotens wieder nach oben gewandt, kleiner als die Blumenblätter, konkav, eiförmig, ungeteilt. Juli, August. Gedeiht leicht hochgepflanzt in kleinen Töpfen mit reinem Sphagnum.

M. Parthonii Morr. ist Microstylis histionantha L

Masdevallia i?. P.

(Pleurothallidinae 182).

Die kurzen aufrechten Stämmchen, keine Scheinknollen, sind meist rasenartig dicht gedrängt, viel seltener kriechend und die einzelnen Triebe dann voneinander entfernt, und tragen je ein endständiges, festes, immer- grünes, oft fleischiges, aus einem schmalen Stiel sich verbreiterndes, flaches, selten drehrundes Blatt. Die ganz eigenartige Form der einzeln hochgestielten oder zu wenigen in hochgestielter Traube stehenden Blüten entsteht durch die Verwachsung des unteren Teiles der drei Kelchblätter zu einem flachen Becken oder zu einer mehr oder weniger tiefen Schale, welcher einer kurzen Röhre aufsitzt, wobei die beiden seitlichen Kelch- blätter miteinander oft viel weiter unter sich als mit dem dritten, oberen, Kelchblatt verbunden sind. Fast immer sind alle drei Kelchblätter in lange Schwänze oder Fäden ausgezogen. Die Blumenblätter sind stets klein und schmal, mitunter so winzig, dass sie auf den ersten Blick überhaupt zu fehlen scheinen. Die vielgestaltige, aber meist auch sehr kleine Lippe

Stein 's Orchideenbuch. 21

Digitized by V^OOQIC

322

Masdevallia.

ist dem Fuss der meist schlanken Säule angegliedert. Die Blütenfarben sind bei einigen Arten von entzückender Schönheit, bei anderen trägt das unheimliche Kolorit dazu bei, der sonderbaren Blüte ihr merkwürdiges Äusseres zu geben. In Wahrheit sind nur sehr wenige Arten als schön oder direkt durch ihre absonderliche Blütenform als kulturwert zu be- zeichnen, meist macht die Blüte einen unvollkommenen Eindruck, als fehle ihr noch etwas zur vollen Entwickelung. Kaum eine zweite Orchideen- gattung verdankt ihre Berühmtheit so sehr der Geduldigkeit des Papieres, auf welchen sie geschmeichelt gemalt und verhimmelnd beschrieben wurden, wie die Masdevallien. Auch nicht entfernt erinnert z. B. die Blüte von Masdevallia Chimaeraan jene halbgespensterhaften Blütenungeheuer, welche die bunten Tafeln der Journale mit voller Freiheit der Phantasie wiedergegeben oder vielmehr fabuliert haben.

In der Kultur sind die Masdevallien, die Heimat der mehr als loo bekannten * Arten sind die Gebirge von Peru bis Mexiko, nur wenige leben in Brasilien oder Guyana, kühl zu behandeln. Hohe Wintertempe- raturen lassen die Pflanzen vergeilen, während sie bei 6 8 " gut gedeihen, Sie lieben viel Licht und gedeihen gut hochgepflanzt in ganz flachen Sphagnumkörbchen oder am Rindenstück in der Nähe des Glases. Die aufrecht blühenden Arten können auch im Sphagnumtopf gepflegt werden, zahlreiche Arten aber senden ihre Blütentriebe nach unten, für diese wäre Topfkultur falsch angebracht, weil die fadendünnen Knospentriebe dann im Topfe verfaulen würden. Viel Licht, keine brennende Sonne, viel Wasser in der Zeit der Entwickelung, keine eigentliche Trocken- periode, sondern nur eine Ruhezeit, das ist das einfache Rezept. Fleissiges Spritzen ist auch die beste Hilfe gegen Thrips und sonstiges Ungeziefer.

Die grosse Artenzahl die meisten davon sind erst im Laufe der letzten zehn Jahre beschrieben worden und voraussichtlich werden die Schluchten der Anden und Cordilleren noch manche Art beherbergen teilt Pfitzer in folgende fünf Gruppen ein:

A. Tubulosae: Blüten einzeln, Kelchröhre eng, Lippe flach; z. B. M. amabilis Rchb. f. et Warsc.

B. Cupulatae: Blüten einzeln, flach -schalenförmig, Lippe flach; z. B. M. Shuttleworthii Rchb. f.

C. Polyanthae: Blüten in vielblumiger Traube, Lippe flach und schmal; z.B. M. Tovarensis Rchb. f.

D. SaooUabiatae Bchb. f. : Blüten meist einzeln , Kelchblattzipfel sehr lang, Lippe schubförmig oder sonst stark verbreitert; z. B. M. Chimaera Rchb. f.

E. Triaristellae Bchb. f.: Blätter drehrund, die Fadenfortsätze der unteren Kelchblätter entspringen nicht der Spitze, sondern von der Seite des betreffenden Blattes; z.B. M. triaristella Rchb. f.

M. acrochordonia Rchb. f. ist M. Ephippium Rchb. f.

M. amabilis Bchb. f. et Warso. Stämmchen rund, centimeterhoch, /

Digitized by

Google

Masdevallia. 323

von Scheiden eingehüllt, dicht gedrängt, so dass die länglich-eiförmigen, stumpfen, ausgerandeten , freudig grünen, 10 cm hohen Blätter einen dichten Busch bilden, über welchem die sehr zahlreichen Blüten auf 20 cm langen, dünnen Stielen einzeln stehen. Blüten unten weiss mit rosa, oben orange -karmin, die freien Teile der Kelchblätter leuchtend rosa-karmin, das obere in einen aufrechten, fadenförmigen Pfriemen ausgezogen, die seitlichen breiter, schief-eiförmig herabgezogen und gleichfalls in fadliche Schwänze endend. Lippe sehr klein, flach, orangegelb. Mai, Juni. Anden von Nordperu.

var. grandiflora hört. Blüten grösser und intensiver gefärbt.

var. lineata Lind, et Andrö. Auf jedem Blumenblattzipfel drei purpurrote Adern.

M. amabilis x Veitchiana ist M. Chelsoni Rchb. f.

M. Armini Bohb. f. Blätter schlank gestielt, länglich-lanzettlich, l zu 3 cm, Blüten einzeln auf schlankem Schaft, aus kurzer weisser Röhre in eine karminrote Schale ausgebreitet, oberes Kelchblatt fast kreisrund, aus- gehöhlt, seitliche breit länglich-eiförmig, in 5 cm lange gelbliche Pfriemen ausgezogen, Blumenblätter weisslich, linear, gezähnt, Lippe länglich, auf der zurückgeschlagenen Spitze eine schwarze Warze. Mai. Östliche Cordilleren von Neu -Granada.

M. astuta Bohb. f. Blätter linear-lanzettlich, nach unten verschmälert 15 cm lang; Blüten zu 3 5 an aufsteigendem, 20cm hohem Schaft, 5 cm breit, Kelchblätter zu ein Drittel in eine kurze Glocke verwachsen, drei- eckig, gekielt, weissgelb, dicht rotgefleckt, innen flaumig, Pfriemen 5 cm lang, purpurn, vorn blasser, Blumenblätter fast fleischfarbig mit einer haarigen Warze vorn, Lippe fleischig, mit lang gebogenem Grunde und sackartigem Vorderlappen, weiss, rötlich getuscht. Juni, Juli. Costarika.

var. Oaskelliana Bohb. f. Blüten einzeln, kleiner, cr^meweiss, rot- gefleckt, Pfriemen 3 cm lang. Lippenwarze braun, behaart.

M. atropurpurea Ldl. ist Gryptophoranthus atropurpureus Rodr.

M. Backhousiana Rchb. f. ist M. Chimaera Rchb. f, var.

1IL Barlaeana Bohb. f. der M. amabilis nahe verwandt , aber in der Farbe verschieden, oberes Kelchblatt orangegelb mit roten Streifen, die seitlichen mehr auseinandergehend, wodurch ein breiter Zwischenraum entsteht , leuchtend karminrot , Scharlach schattiert mit drei tiefen Karmin- linien, Blumenblätter und Lippe weiss, vorn purpurfleckig. Mai, Juni. Anden von Peru.

M.bellaBohb.f. (Fig. 109.) Dichtrasig, die länglich-keilförmigen Blätter am stammlosen Grunde von kurzen Scheiden umgeben. Blüten einzeln auf nickendem, 20 cm hohem Schaft; aus flacher Schüssel ist das obere Kelch- blatt kurz dreieckig aufgebogen, die beiden seitlichen lang dreieckig herab- gezogen, alle drei mit IG cm langen purpurbraunen Schwänzen, Grund- farbe der Blüte aussen trübpurpurn, innen gelb, purpurbraun gespritzt, der Grund des Rückenblattes und die beiden seitlichen Kelchblätter ocker-

21*

Digitized by

Google

324

Masdevallia.

gelb mit braun. Lippe weiss, nierenförmig, vorn klauenartig aufgebogen, mit einigen strahlig stehenden Wülsten. August Oktober. AVest- Cordilleren von Neu -Granada bei 2400 m.

M. Benedicti Rchb. f. ist U. Houtteana Rchb. /

U. Boddaertü Linden ist M. coccinea Linden vor.

Fig. 109. Masdevallia bella.

M. BrQckmüllerii h. Low. ist IH, coriacea Ldl,

M. Calenderi hört, ist Ht, coccinea Lind. vor.

tIL calura Bchb. f . Blätter gestielt, verkehrt -lanzettlich, 3 zu 10 cm etwa, ledrig. Schaft 10 cm hoch, einblütig. Blüten 3 cm breit, dunkel chokoladenbraun, schwärzlich-schattiert, Röhre cylindrisch, gebogen, oberes Kelchblatt dreieckig mit 5 cm langen, orangegelben Pfriemen, seitliche verwachsen, zurückgebogen, innen klein warzig, mit schmalem Ausschnitt

Digitized by

Google

Masdevallia.

325

zwischen den beiden orangegelben, parallelen kurzen Pfriemen, Blumen- blätter linear, Lippe fast rautenförmig, Säule weiss. Juni, Juli. Costarica.

M. campyloglossa Bchb. f. ist eine der unscheinbaren Arten mit kaum 2 cm breiten Blüten, deren dreieckig-spitze, spreizende Kelchblätter trüb- weiss und purpurn gefleckt sind. Juli. Vaterland unbekannt.

M. Candida Karst et K/ofssch ist M. Tovarensis Rchb.f.

M. Carderi Bchb. f. Blätter lanzett - spateiförmig , 3 zu 10 cm etwa. Blüten einzeln auf 6 8 cm langem, schlank-hängendem, 2 3 angedrückte Scheiden tragendem Schaft, glockenförmig, reinweiss, aussen und innen purpurn gefleckt, innen behaart, Pfriemen 4 cm lang, hellgelblich, Blumen- blätter linear, vorn zurückgebogen, meist mit braunpurpurner Mittellinie, Lippe fast geigenförmig, Steg längsspaltig, Vorderteil schüsseiförmig, innen glatt. Juni August. West-Cordilleren von Neu -Granada.

M, caudata LdL ist in der Lindley'schen typischen Form nicht in Kultur.

M. caudata LdL var, Shuttleworthü Rchb, f. ist M, Shuttleworthii Rchb. f.

M. caudata LdL var. xanthocorys Rchb, f. ist M. Shuttleworthii Rchb. f. var-

M. caudata x Estradae Rolje ist Af. Shuttleworthii x Estradae h. Veitch.

M. Chelsoni Bohb. f. Die erste, im Veitch'schen Garten gezogene, Masdevallien-Hybride, aus M. Veite und M. amabilis. Sie gleicht einer kleinen, trübfarbigen M. Veitchii. Blüte orangegelb, kurz geschwänzt, die unteren Kelchblätter in zwei breiten, haarig erscheinenden Streifen dicht mit karminroten, kleinen Warzen besetzt. September, Oktober.

var splendens Veitch. Blüten grösser, tief orangerot, leuchtend karmin- warzig.

M. Chestertonii Bchb. f. Blätter schmal-lanzettlich, 3 zu 12 cm, kurz gespitzt, ledrig. Blüten einzeln, auf 15 cm hohem Schaft, hängend, Kelch- blätter länglich - eiförmig , gekielt, in 2 cm lange Pfriemen ausgezogen, grünlichgelb, schwärzlich - purpurn gefleckt, Blumenblätter klein, länglich, gelblichrot mit schwarzem Wulst an der Spitze, Lippe gross, vorn quer nierenförmig, hell orangegelb, rötlich liniirt. Säule rund, gebogen, weiss, vorn braunrot gefleckt. Juni, Juli. Neu -Granada, Antiochia.

M. Chimaera Bchb. f. (Fig. 1 10.) Dichtrasig, Blätter aus schmalem, von Scheiden bekleidetem, stammlosem Stiel länglich -keilförmig; zugespitzt, derb, dunkelgrün, 10 15 cm lang. Blüten auf reichlich 20 cm langen, aufrechten, nickenden oder nach unten hängend hervorbrechenden Stielen einzeln, aus borstig behaarter, flacher, 2 cm breiter Schale in drei fast gleichlange, je 2 3 cm behaarte Dreiecke ausgezogen, welche in 5 8 cm lange, violettbraune, glatte, steife Pfriemen auslaufen, hell ockergelb mit zahllosen kleinen violettbraunen Flecken, Blumenblätter sehr klein, länglich- keilförmig, an der Spitze um eine mittlere Warze in vier Flügelchen zer- schlitzt, Lippe klein, gelblich, schubförmig mit gezähnten Enden. April bis September. West-Cordilleren von Neu -Granada, wie es scheint, nur auf beschränktem Gebiet.

Digitized by

Google

326

Masdevallia.

Fig. Iio. Masdevallia Chimaera.

var. aurantiaoa hört. Grundfarbe der Blüte hell orangegelb. var. Baokhousiana Bchb. f. (als Art). Blüten von einer Fadenspitze

Digitized by

Google

Masdevallia. 3 27

zur andern bis 30 cm gross, satt ockergelb mit purpurroten Flecken, Schwänze braunrot.

var. Qorgona hört. Kelchblätter sehr haarig, kanariengelb, dicht rot- braun gefleckt, nur der innere Rand der seitlichen wenig fleckig und der Grund des oberen purpurn getupft.

var. Boezlii Bohb. f. (als Art). Blätter länglich - riemenförmig. Blüten an wiederblühenden Schäften (welche also nach der Blüte nicht abgeschnitten werden dürfen), sehr flach und tiefgespalten, Pfriemen nur 3 4 cm lang, schwarzpurpurn mit noch dunkleren Warzen am Rande, im Centrum heller und schachbrettartig gezeichnet, Blumenblätter hell ledergelb mit dunklen Augenflecken, Lippe hell ledergelb.

var. rubra hört. [M, Roezlii Rchb.f, v. rubra, /lort) Kelchblätter nur ganz leicht am Grunde verwachsen, innen rauhwarzig, cremegelb mit braunrothen Flecken, Pfriemen braunrot, Blumenblätter strohgelb mit braun- roten Augen, Lippe gelb, schmal, vorn kurz pantoffelförmig eingebogen.

var. senilis Bohb. f. Blüten klein, weisslich behaart, hellgelb, schwarzrötlich gefleckt, Lippe weiss mit einem orangegelbem Fleck.

var. severa Bohb. f. Blüten kurz gestielt, klein, Kelchblätter schmäler, spitzer, hellgelb, dicht braunrot gefleckt, kurz behaart.

var. stupenda Bohb. f. {M. Wallisii Rchb, / var?^ Blüten innen schwefelgelb mit einigen grossen chokoladenbraunen Flecken, Rand borstig gewimpert, Fläche langhaarig, äusseres oberes Drittel und Pfriemen der Kelchblätter chokoladenbraun, innerste Schale um die gelblichen Blumen- blätter und Lippe orangegelb, neben den Blumenblättern je eine weisse Warze mit zahlreichen scharlachroten Fleckchen.

var. Wallisii Hook. {M. Wallisii Rchb. /.) Blätter schmal-lanzett- lich, Blütenschaft kürzer als die Blätter, Blütenschüssel glockenförmig, ockergelb mit tief purpurroten Flecken, die eiförmigen Zipfel am Rande borstig gewimpert, auf der Fläche langhaarig, Pfriemen lang, purpurrot.

var. Winniana Bohb. f. Blüten gross, an var. Roezlii erinnernd, sehr kurz behaart, dicht schwarzfleckig, das obere Kelchblatt hat unten ein gelbes, purpurn geflecktes Querband.

M. civilis Bohb. f. Blätter länglich-linear, 3 zu 10 cm etwa. Blüten einzeln auf sehr kurzem, schwärzlich -purpurnem Schaft, ledrig, aussen glänzend glatt, übelriechend, Röhre cylindrisch mit einem Höcker am Grunde, aussen grünlichgelb, innen dunkelpurpurn mit geflecktem Grunde, Kelchblätter dreieckig , kurz zurückgebogen , geschwänzt , grüngelblich, Blumenblätter spitz-spatelförmig, weiss mit tiefer Purpurlinie, gekielt, Lippe länglich, vorn zurückgebogen, trüb purpurfleckig. Mai, Juni. Peru.

M". coccinea Linden. Dichtrasig, Blätter ledrig, dunkelgrün, länglich,' stumpf, dreinervig, auf fast rundem und längsriefigem Stiel, 15 cm hoch. Blüten einzeln auf 20 cm hohem, steif aufrechtem Schaft, mit kurzer, gebogener Röhre, aus welcher das obere Kelchblatt linear-pfriemlich auf- steigt, während die beiden unteren elliptisch-sichelförmig mit kurz ausge-

Digitized by

Google

328 Masdevallia.

zogener Spitze sind, Röhre und oberes Kelchblatt zartrosa, untere leuchtend scharlachrot, Blumenblätter und Lippe in der Röhre versteckt, ganz klein. April Juli. Neu - Granada.

var. oonohiflora Bohb. f. Blüten gross, seitliche Kelchblätter gerundet, muschelförmig, aus weissem Grunde violettpurpurn.

var. Harryana Bohb. f. (als Art). Blätter verkehrt - eiförmig oder spateiförmig, Blüten 10 cm gross, Schlund der Blütenröhre gelb, oberes Kelchblatt karminrot, aus schmal dreieckigem Grunde 4 cm lang, faden- förmig, untere 2 cm breit, 4 cm lang, flach, halb eiförmig, lang - zugespitzt, aber nicht geschwänzt, klar blutrot mit violettrotem Schimmer. April September. Ost-Cordilleren von Neu-Granada, namentlich auf der Sierra Nevada de Chita, zwischen 2300 3300 m.

Zahlreiche Grössen und Farben- Varianten werden von dieser schönen, gutwachsenden Pflanze in den Gärten unterschieden, z. B.:

f. armeniaca Will. Oberes Kelchblatt aprikosenrot, untere hell blutrot;

f. atrosanguinea Williams. Oberes Kelchblatt karminpurpurn, untere karminrot mit magentafarbenem Schimmer;

f. coerulesoens hört. Blüten gross, untere Kelchblätter breit, halb- kreisförmig, hoch magentarot mit bläulichem Schimmer;

f. ooerulescens Will. Blüten bläulich purpurn;

f. deoora Will. Blüten violettpurpurn, dunkler geädert;

f. Dennisoniana Bohb. f. (/. sanguinea hört Maxillaria Dennisoniana Ldl.) Spitze der sehr breiten Kelchblätter kurz-pfriemenförmig, wagerecht nach innen gebogen, tief blutrot mit violettem Schimmer;

f. grandiflora Will. (/. macrantha hört) Blüten gross, gerandet, leuchtend magenta - karminrot , Spitzen der unteren Kelchblätter wage- recht eingebogen;

/. Houtteana hört, ist M. Houtteana Rchb.f.;

f. laeta Bohb. f. Blüten hell rosapurpurn , Kelchblattzipfel schmal, wellig;

f. lateritia hört. Blüten leuchtend magenta-purpurn;

f. lilaoina Williams. {z>ar. violacea hört) Blütenzipfel breit, fast halbkreisförmig, hellrosa - fliederfarben ;

/. macrantha hört, ist var. grandiflora Will.\

f. miniata WilL et Moore. Blüten mennigrot mit scharlachrotem Hauch, vortretenden karminroten Linien und gelbem, augenartigem Schlund;

f. purpurea hört Blüten leuchtend purpurrot mit magenta-rotem Schimmer;

/. sanguinea hört, ist /. Dennisoniana Rchb. f. ;

f. splendens hört. Blüten hell magentarot mit karminroter Flammung;

f. trioolor hört. Blüten scharlach-violett mit braunen Streifen;

/. van Houttei hört, ist M. Houtteana Rchb.f.;

Digitized by

Google

Masdevallia.

329

f. versioolor Moore. Blüten fast kreisrund mit gelbem Auge, seit- liche Kelchblätter satt magentarot mit leuchtendem Braunrot, letztere Farbe bald* als Saum, bald als Flecken auftretend.,

/. violacea hört, ist /. lilacina Will.

var. Lindeni Andre (als Art). Blüten violett-purpurrot mit weissem Schlünde, kleiner als var. Harryana, aber durch das weisse Auge sehr wirkend.

f. grandiflora hört, ist nur durch etwas grössere Blüten abweichend.

M. coccinea Regel nicht Ldl. ist M. ignea Rchb.f.

M. coccinea v^ Harryana x ignea ist M. Ellisiana Rolfe.

M. Golibri Lern, ist M. Ephippium Rchb.f.

M. oomiculata Bohb. f. Blätter gestielt, länglich-lanzettlich, 2 zu 8 cm etwa. Blüten einzeln auf 5 cm hohem Schaft mit sehr grossem, hellgrünem Deckblatt, Röhre breit cylindrisch, gebogen, mit einem Grundhöcker, bräunlichrot, hellgelb gefleckt, oberes Kelchblatt kurz dreieckig, plötzlich in einen 5 cm langen Pfriemen verdünnt, seitliche länglich, zurückgeschlagen, mit 3 cm langen, grade abwärts gestreckten Pfriemen, Blumenblätter breit- linear, weiss, gelb gefleckt, Lippe geigenförmig, gelb mit purpurnen Flecken, vorn warzig. April, Mai. Neu -Granada.

var. inflata Bohb. f. Blüten grösser , Röhre aufgeblasen , orange- gelb, braungefleckt, Pfriemen orangegelb.

M. coriaeea Ldl. {M. Brückmülleri h. Low) Blätter linear-lanzettlich, 2 zu 10 cm etwa, dickledrig, oben dunkelgrün, längs eingesenkt, unten hellgrün, gekielt. Blüten einzeln auf 10 cm hohem rötlichgrünem Schaft mit kurzem Deckblatt, Röhre breit-cylindrisch, weissgelblich, purpurn längs- fleckig, oberes Kelchblatt dreieckig, gekielt, mit kurzer, breiter Spitze, seitliche länglich, gelblich, kurz gespitzt, Blumenblätter länglich, weiss mit purpurner Mittellinie, Lippe zungenförmig , zurückgebogen, oben haarig, grüngelblich mit purpurner Mittellinie und Randflecken. Juni, Juli. Cor- dilleren von Bogota, Neu -Granada.

M. Crossi hört, ist M. racemosa Ldl.

M. Courtauldiana Bohb. f. = M. rosea X Shuttleworthii, von Cookson Backwood gezüchtet, hat die Blütenform von M. Shuttleworthii, aber die Blüten sind hell bräunlichrot, braun geädert, Röhre und unterer Teil der Kelchblätter hellrosa. Mai— Juli.

M. ououllata Ldl. Blätter länglich-lanzettlich, 5 zu 20 cm etwa, derb ledrig. Blüten einzeln auf 20 cm hohem Schaft mit grosser Grundscheide und einer Fruchtknoten und Blütenröhre einschliessenden, grossen, grau- bräunlichen Scheide, Röhre fast cylindrisch mit zwei Höckern am Grunde, Kelchblätter dreieckig, gekielt, braunpurpurn, Pfriemen 3 cm lang, gelblich, Blumenblätter länglich, weiss mit purpurner Warze auf der Spitze, Lippe zungenförmig, tief purpurbraun. April, Mai. Neu -Granada. Die dunkle Farbe der Blüte und ihr Sitz in der trüben, haubenartigen Scheide ist der Grund, dass die Pflanze in der Heimat „die Witwe" genannt wird.

Digitized by

Google

2 3 O Masdevallia.

M. Culex hört, ist Pleurothallis Barberiana Rchb.f.

M. Davisii Bchb. f. Lockerrasig, Blätter schmal linear-lanzettlich, ge- kielt, dickledrig, bis 15 cm hoch. Blüten einzeln auf 20 25 cm hohem, aufrechtem Schaft, wagerecht, orangegelb, mit fast cylindrischer Röhre, das obere Kelchblatt schmal - eiförmig, mit 2 3 cm langem, gradem Pfriem, die seitlichen 5 cm lang, fast parallel, länglich, in einen kaum 0,5 cm langen Pfriem zugespitzt, Lippe klein, stumpf linear -länglich, dreikielig. April bis August. Auf der Ostcordillere Perus zwischen 3 4000 m.

M. Dayana Rchb.f. «st Cryptophoranthus Dayanus Rolfe.

M. demissa Bchb. f. Blätter keil - spateiförmig , etwa 3 zu 10 cm, in einen gekehlten Stiel verschmälert, oben dreizackig, derbledrig. Blüten einzeln auf 5 8 cm hohem Schaft mit grosser, häutiger Deckscheide, Röhre kaum centimeterlang, trichterförmig, aus tief rotbraunem Grunde oben gelb mit drei roten Linien, oberes Kelchblatt gelb, aus dreieckigem Grunde in einen 2 cm langen Pfriemen verschmälert, seitliche zu «74 ver- wachsen, länglich-eiförmig, dunkel rotbraun, gelbgeadert, Pfriemen orange- gelb, Blumenblätter und Lippe in der Röhre verborgen, rotbraun. Juli, August. Costarica.

M. Dennisoniana Rchb. f ist M. coccinea Lind. var.

M. elephanticeps Bohb. f. et Warsc. Dichtrasig, Blätter ledrig, spitz keil-spatelförmig , dunkelgrün, bis 20 cm lang. Blüten einzeln auf steifem, bis 25 cm hohem Schaft, bis 10 cm lang, Röhre in ein Kinn ausgezogen, mit den unteren auf ein Drittel ihrer Länge verwachsenen Kelchblättern dunkel karminpurpurn, aussen blass purpurrot, der Schwanz- teil innen gelb und aufwärts gebogen, das obere Kelchblatt, fast parallel zu den seitlichen und mit diesen nur auf ein kurzes Stück verbunden, ist beiderseits buttergelb, der dreieckige Grund verschmälert sich lang- sam in einen gelben, aufwärts gebogenen Schwanz, Lippe klein, stumpf- rautenförmig und vorn dicht feinwarzig. Juni September. Neu-Granada.

var. paohysepala Bchb. f. Blüten gross, dick, fest. Kelchblätter und Schwänze breiter.

M. Ellisiana Bolfe, von Se den aus M. coccinea var. Harryana X ignea gezogen, hält genau die Mitte zwischen den Eltern. Röhre aus gelbem Grunde karminrosa, oberes Kelchblatt hellrosa-karmin, seitliche karmin, orangegelb schattiert, Pfriemen kurz, orangegelb. Juni, August.

M. Ephippimn Bohb. f. (M, Trochilus Ldl. M. Colibri Lern, M. acro- chordonia Rchb,/) Dichtrasig, Blätter länglich - spatelformig , fest, bis 15 cm hoch. Blüten einzeln, auf rundem oder dreikantigem, bis 20 cm hohem, aufsteigendem Schaft, 8 cm lang, schüssel- oder beuteiförmig, purpurbraun mit helleren Streifen, metallschimmernd, Rücken-Kelchblatt gelb, klein, rundlich, mit langem, zurückgebogenem, orangegelbem Schwanz, Seitenblätter rotbraun oder kastanienbraun, aus breitem, geigenförmigem Grunde plötzlich gestutzt und in einen langen, orangegelben, 10 cm langen Schwanz verlängert, mit fünf rauhen Rippen, die an der Spitze zusammen-

Digitized by

Google

Masdevallia.

331

treffen und aussen als Furchen auftreten. April Mai. Kolumbien. Neu- Granada.

M. erytrochaeta Bchb. f. Sehr nahe verwandt mit M. C h i m a e r a und a st Uta, aber die Blüten viel kleiner, heller gefärbt und weiss be- haart. Pfriemen 4 cm lang, rötlichpurpurn. Juli September. Central- Amerika.

M. Estradae Bchb. f. Dichtbuschig, Blätter gestielt, länglich-elliptisch oder spateiförmig, stumpf oder ausgerandet, ledrig, satt grün, etwa 8 cm hoch. Blüten einzeln auf aufrechtem, schlankem Schaft, 8 cm lang, mit flachglockiger, violettpurpurner Röhre und ebenso breitem, flachem, ab- stehendem Saum, das obere Kelchblatt schiffchenförmig , i cm lang, gelb in der unteren, purpurviolett in der oberen Hälfte, plötzlich in einen 2 3 cm langen, gelben Schwanzfaden endend, die seitlichen Kelch- blätter ähnlich, aber flach, violettpurpurn unten, oben weisslich und 2 cm lang weiss geschwänzt. April Juli. Kolumbien.

var. delicata hört. Blüten hell fliederfarben-karminrot, die unteren Blätter hellviolett mit reinweiss.

var, xanthina Rchb.f. ist M. xanthina Rchb.f.

M. fenestrata LdL ist Cryptophoranthus atropurpureus Rolfe,

M. floribunda Ldl. {M, Galeottiana A. Rieh, M, myriostigina Morr.) Rasig. Blätter gestielt, lanzettlich, 2 zu 6 cm etwa. Blüten zahlreich, einzeln auf schlankem, 8 cm langem, niederliegendem Schaft, Röhre cylin- drisch mit kleinem Grundhöcker, oberes Kelchblatt kurz dreieckig, die seit- lichen rundlich, hell ledergelb, rotfleckig, mit 4 cm langen, rötlichen, zurückgeschlagenen Pfriemen, Blumenblätter linear, weiss. Lippe fast herz- förmig, weiss mit rotem Spitzenfleck. Juni August. Mexiko.

M. Fraseri Bchb. f. von Fräser -Derncleugh gekreuzt aus M. ignea X coccinea v. Lindeni, Röhre trüb orangerot, Kelchblätter violett- karmin, orangegelb getönt, Pfriemen der oberen Kelchblätter nicht herab- gebogen. Juli September.

M. Gairiana Bchb. f. Im Garten von Veitch & Sons in Chelsea aus M. Davisii und M. Veitchii gekreuzt, in der Form mehr an Veitchii, in der Blütenfarbe an M. Davisii herangehend, aber die bläulich-pur- purnen Schattierungen von Veitchii zeigend. Juni— September.

M. Galeottiana A, Rieh, ist M. floribunda Ldl,

M, Gargantua Rchb.f, ist M, Mooreana Rchb.f, var.

M. Gaskelliana Rchb, f, ist M, astuta Rchb. f, var,

M. Gelenyana Rchb.f ist M, Shuttleworthii x xanthina, von Sander & Cie gekreuzt. Oberes Kelchblatt orangegelb, zahlreich purpurfleckig, seitliche heller, weniger und kleiner gefleckt, Pfriemen 5 cm, leuchtend gelb.

M. gemmata Bohb. f. {M, trichaete Rchb. /.) Blätter linear, i zu 4 cm, dicklich, oberseits grubig. Blüten einzeln auf fädlichem, niederliegendem Stiel, 2 cm breit, oberes Kelchblatt fast frei, zahlreich warzig, aus bräun- lichgelbem, rotgeadertem Grunde in einen 2 cm langen, orangegelben

Digitized by

Google

332

Masdevallia.

Pfriemen verschmälert, die seitlichen grösser, kahnförmig verwachsen, weinrot, mit zwei seitlichen, orangegelben Pfriemen unter der Spitze. Blumenblätter und Lippe winzig, purpurn. Mai Juli. Neu-Granada.

M. gibberosa Bohb. f. Blüten in lockerer aufrechter Traube , klein, bizarr geformt, auf gelbem Grunde grün und rot punktiert, Zipfel der Kelch- blätter bis 8 cm lang. Blumenblätter und Lippe bräunlich, verschwindend klein. April, Mai. Neu-Granada.

M. glaphyranths Bchb. f. von Seden bei Veitch gekreuzt aus M. in fr acta X Barlaeana. Blüten meist paarweis, 3 cm breit, Röhre braunrot, oberes Kelchblatt gelb, rosapurpum gesäumt und ebenso in der Mitte längsstreifig, seitliche rosapurpum mit drei dunklen Adern, Pfriemen orangegelb. Mai Juli.

M, Qorgona hört, ist M. Chimaera Rchb.f, var.

M, Harryana Rchb.f. ist M, coccinea Und. var,

M. hieroglyphioa Bohb. f. Blätter schmal-elliptisch, ledrig, 3 zu 8 cm etwa, Blüten einzeln auf 10 cm langem, schlankem Stiel, glockenförmig, unten höckerig, aus hellerem Grunde violettpurpurn, weiss gefleckt im freien dreieckigen Teile der Kelchblätter, deren oberes drei purpurne Längsadern und eine Knopfdrüse auf 3 cm langem, fadendünnem, unten purpurnem, oben gelblichem Pfriemen zeigt. Blumenblätter stumpf- länglich, weiss, Lippe breiter länglich, purpurn. Mai August. Neu- Granada.

M. Hincksiana Bchb. f. von Kapitän Hincks - Breckenbrough aus M. Tovarensis X ignea erzielt. Schaft meist mehrblumig, Blüten gross, rein ledergelb, oberes Kelchblatt wie von M. Tovarensis, seit- liche bis zur Mitte verwachsen, dreinervig, kurzpfriemig. Juli— August.

M. Houtteana Bohb. f. (M. coccinea Lind. var. Houtteana Rckb.f. et var. van Houttei hört, M. Benedicti Rchb.f. M. psittacina Rchb.f.) Dicht- buschig, Blätter linear-lanzettlich, spitz, 5 cm lang, kaum 0,5 cm breit, dünn, gekielt, hellgrün. Blüten einzeln auf 10 cm hohem, aufrechtem Schaft, bis 3 cm breit, flachschüsselig, mit abspreizenden, breit halb- eiförmig-dreieckigen, creme-weissen, satt blutrot gefleckten Kelchblättern, jedes in einen 4 6 cm langen , blutroten , runden Pfriemen ausgezogen. März —Mai. West-Cordillere von Neu-Granada.

M. ignea Bohb. f. {AI. coccinea Rgl.^ nicht Lind.) Locker rasig, Blätter lang gestielt, stumpf - elliptisch , bis 15 cm hoch, ledrig, glänzend grün. Blüten auf hohem, schlankem Schaft einzeln, herabgebogen, 5 cm gross, Röhre gekrümmt, fast cylindrisch, das obere Kelchblatt aus breitem Grunde pfriemenförmig und zwischen die unteren länglich-elliptischen, un- geschwänzten Kelchblätter herabgebogen, leuchtend zinnoberrot, innen mit drei karminroten Längsnerven auf jedem Kelchblatt. April Juni, Dezember Februar. Ost-Cordillere von Neu-Granada, zwischen 2500 bis 3500 m.

var. aurantiaoa Will. Blüten orangerot mit scharlachroten Linien.

Digitized by

Google

Masdevallia. jjj

var. Boddaertii Linden. Blüten karminscharlach , hellgelb gefleckt.

var. oitrina hört. Blüten hellorangegelb.

var. coooinea hört. Blüten cochenillerot mit fast purpurroten Linien.

var. Hobartii hört. Blüten orangegelb, violett-purpurn überhaucht.

var. grandiflora Will, (var, mngnifica hört) Blüten kompakt, fast kreisrund, hell scharlachrot mit karminroten Linien und purpurrotem Hauch.

var. magnifica hört, ist var. grandiflora Will.

var. Marshallii Bohb. f. Blüten gelb, zinnoberrot schattiert.

var. Massangeana Will. Blüten hoch orangerot mit rosa-purpurnem Hauch.

var. splendens hört. {var. superba kort) Blüten leuchtend karmin- rot mit purpurnen Linien.

M. ignea x coccinea h. Lind, ist M. Fraseri Rchb.f.

M. inaequalis Bchb. f. Locker rasig, Blätter kurz gestielt, länglich- lanzettlich, stumpf, dunkelgrün. Blüten auf lo cm hohem Stiel, wage- recht, 4 cm breit, mit schüsseiförmiger Mitte und ausgebreiteten, rund- lichen Kelchblättern, welche je einen dünnen, 3 cm langen Pfriemen tragen, gelblichweiss mit purpurbraunen Flecken. April Juli. Neu- Granada.

M. inflata Rchb.f. ist M. corniculata Rchb. var.

M. infraeta Ldl. {M. longicaudaia Lern) Blätter lanzettlich, 3 zu 10 cm., glänzend freudig grün. Blüten einzeln auf dreikantigem, ge- drehtem, 1 5 cm hohem Schaft, 3 cm breit, Röhre breit glockig, gebogen, mit einem Grundhöcker und einer vortretenden Schwiele oben, gelblich- weiss, oberes Kelchblatt rundlich dreieckig, ausgehöhlt, die seitlichen länglich-rund, bis zur Mitte verwachsen, längs der Naht gekielt, äussere Hälfte gelblichweiss, innere hell violettpurpurn, Pfriemen 3 cm lang, spreizend, hellgelb, Blumenblätter linear, vorn gezähnt, weiss, Lippe läng- lich mit zurückgebogener, rotbrauner Spitze. Juli, August. Brasilien.

var. purpurea Bohb. f. Blüten grösser, fast einförmig violett- purpurn.

M. infraeta x Barlaeana ist M. glaphyrantha Rchb.f.

M. ionocharis Bohb. f. Rasig. Blätter gestielt, elliptisch - lanzettlich, 2 zu 6 cm. Blüten zahlreich, einzeln auf schlankem, 8 cm hohem Schaft, kaum centimeterbreit, mit flachgedrückter Scheide, Röhre glockig, gelb- lich, Kelchblätter gekielt, der freie Teil sehr kurz, rundlich, weisslich, violettpurpurn gefleckt, Pfriemen kaum centimeterlang, spreizend, schlank, gelb, Blumenblätter und Lippe winzig, länglich, trüb purpurn. Juli, August. Anden von Sandia in Peru, 3000 m.

M> Kienastiana hört, ist Pleurothallis Roeziii Rchb. f.

M. Kimballiana Sand, ist M. Veitchiana Q x M. Shuttleworthii d und steht fast genau in der Mitte zwischen den Eltern.

Digitized by

Qoo^^

334

MasdevaUia.

M. leontoglossa Bchb. f. Blätter linear-lanzettlich, derb ledrig, 2 zu 15 cm, dunkelgrün, oft rot überlaufen. Blüten einzeln auf sehr kurzen Stielen, Röhre breit-cylindrisch, unten höckrig, hell gelbgrün, trüb purpurn gefleckt, mit drei purpurn gesprenkelten Rippen oben, oberes Kelchblatt dreieckig, mit 2 cm langem, breitem Pfriemen, hell gelbgrün mit drei purpurnen Linien, seitliche Kelchblätter länglich, zur Hälfte verwachsen, hell gelbgrün mit schwärzlich purpurnen, reihenweis geordneten Warzen, kurzpfriemig, Blumenblätter länglich, spitz, weiss mit purpurner Mittellinie, Lippe zungenförmig, haarig, dicht mit dunkelroten Warzen besetzt. Juni bis August. Venezuela.

M. Lindeni Andr4 ist M. coccinea Und. var.

M. longicaudata Lern, ist M. infracta LdL

M. Lowii Bohb. f. ist mit M. Chimaera nahe verwandt, aber die drei lang-dreieckigen, weissen, reichlich purpurn gefleckten, 6 zu 2 cm grossen Kelchblätter sind unter sich fast gleichgross und nur in eine kurze, weisse Spitze ausgezogen. Blumenblätter winzig, gelbweiss, Lippe sehr klein, breit spatelförmig, purpurbraun. Juni— August. Am Caucastrom in Kolum- bien bei 2000 m.

M. ludibunds Bohb. f. Blätter länglich-elliptisch , 2 zu 6 cm höch- stens. Blüten einzeln auf 6 cm langem, schlankem Schaft, Röhre kurz, ockergelb, Kelchblätter länglich-eiförmig, hellgelb oder hellviolett, oberes helmförmig, gekielt, Pfriemen fädlich, 4 cm lang, orangegelb, Blumenblätter länglich, gezähnt, Lippe fast geigenförmig , gelblich mit einer schwärz- lichen Warze auf der zurückgebogenen Spitze. Juni— August. Neu-Granada.

M. maorurs Bohb. f. Dicht rasig, Blätter kurz gestielt, kräftig, 4 cm breit, bis 25 cm lang, fast ledrig, länglich stumpf, schimmernd grün. Blüten auf 20 cm hohem, aufrechtem Schaft einzeln, wagerecht gebogen, aus kurz kelchförmiger Röhre sich breit schlüsseiförmig öffnend, ausge- sprochen zweilippig. Das obere Kelchblatt aus 2 cm breitem, gerundet dreieckigem Grunde allmählich in einen 10 cm langen, kräftigen, steifen, oben rückwärts gekrümmten Pfriemen ausgezogen, die unteren zusammen kaum breiter als das obere, rasch verschmälert und in kräftige, etwa 8 cm lange, steife, am Ende nach vorn gekrümmte Pfriemen verlängert, alle drei Kelchblätter tragen starke, vortretende Längsnerven mit rund- lichen Warzen, Schlund der Blüte gelblich, der Rand und der breite Teil der Kelchblätter hell rotbraun mit dunkelbraun-purpurnen Streifen und Punkten, die Nerven, oberes Drittel und Pfriemen gelb. März Juli. Neu- Granada.

M. maeulsta Elotzsoh et Karsten. Dichtrasig, Blätter steif, ledrig, aus schmalem Grunde länglich -spatelförmig, dunkelgrün. Blüten auf schlankem Schaft einzeln, wagerecht, Röhre cylindrisch, kurz erweitert, gelb, aussen purpurbraun, das obere Kelchblatt pfriemenförmig , 10 cm lang, gelb, braunfleckig, die unteren Kelchblätter lanzettlich, purpurbraun,

Digitized by

Google

Bdäsdevallia.

335

mit lo cm langen, kräftigen, in den letzten zwei Dritteln grünen Pfriemen. April Juli. Caracas.

vap. flava hört. Blüten blassgelb mit hellbraun.

vap. Buperba hört. Blüten eigelb mit purpurbraunen Flecken und dunkelbraunen unteren Kelchblättern.

M. melanopsis hört, ist Schreibfehler für Melanopus Rchb.f.

M. Melanopus Bchb. f. {M, melanopsis hört. M. polysHcta Hook, nicht Rckö.f.) Blätter gestielt, verkehrt lanzettlich, 2 zu 8 cm, oben zwei- zackig. Blüten zu 5 7 in lockerer Traube auf 10 cm hohem Schaft, centimeterbreit , weiss, violettpurpurn gesprenkelt, Röhre kurz glockig, dreikantig, unten höckerig, Kelchblätter fast kreisrund, gekielt, in einen kurzen, leuchtend gelben Pfriemen verdünnt, Blumenblätter klein, linear, Lippe zungenförmig, vom verbreitert, gelb. Mai August. Anden von Nord -Peru.

M. militaris Bohb. f. et Warac. Dichtrasig, Blätter kurz gestielt, steif ledrig, stumpf-lanzettlich, freudig grün. Blüten auf kurzem, dickem Schaft einzeln, wagerecht, mit flacher, gelber Schale und breitem, flachem, zin- noberrotem Saum, der stellenweis gelbrötlich ist, das obere pfriemen- förmige Kelchblatt (wie von M. ignea) auf die unteren länglich-elliptischen, kurz gespitzten herabgebogen. Februar April. Neu-Granada,

M. Mooreana Bohb. f. Blätter linear - länglich , 3 zu 15 cm, derb ledrig, mit aufgeblasener Scheide am Grunde. Blüten einzeln auf steifem, 10 cm hohem, unten und mitten mit Scheiden besetztem, rötlich-grünem Schafte, Röhre breit-cylindrisch mit kurzem Höcker unten, oberes Kelch- blatt dreieckig, allmählich in einen linearen Pfriem verschmälert, gelb, mit drei weinroten Streifen im Grunde, seitliche bis zur Mitte verwachsen, weinrot, mit zahllosen schwärzlich - purpurnen Warzen, Pfriemen kurz, parallel, gelblich, Blumenblätter spitz-länglich, weiss mit purpurnem Mittel- streif, Lippe länglich, schwärzlich purpurn behaart. Juli, August. Neu- Granada.

var. Gargantua Bchb. f. Blüten grösser, ledrig, hellgelbgrün, purpurn getuscht, seitliche Kelchblätter braun, gelb gerandet, Blumenblätter rein- weiss.

M. musoosa Bohb. f. Blätter länglich-elliptisch, l zu 4 cm, kurz ge- stielt, vorn dreieckig, dickledrig, dunkelgrün, unten rötlich. Blüten ein- zeln, auf schlankem, 12 cm hohem, hellgrünem, moosartig behaartem Schaft, Fruchtknoten borstig-warzig, gebogen, Röhre centimeterbreit, kurz zusammengedrückt, unten höckerig, Kelchblätter blass ledergelb, schmal dreieckig, mit drei vortretenden Adern, Pfriemen 2 cm lang, Blumen- blätter linear, Lippe mit schmalem Stege, vorn breit, gelb, an der Spitze braun, leicht beweglich. Mai— August. Cordillere von Tolima, Neu-Granada. Die Lippe wirkt als Insektenfalle.

M. myriostigma Morr. ist M. floribunda LdL

M. nyoterina Bohb. f. Oft mit M. Chimaera, der sie in der That

Digitized by

Google

336

Masdevallia.

sehr ähnelt, verwechselt. Dichtrasig, Blätter kräftig, kurz gestielt, aus schmalem Grunde verkehrt-lanzettlich, stumpf, gekielt. Blüten einzeln auf kurzem, kräftigem, schräg ansteigendem Schaft, Röhre kurz, schlank, dunkelpurpurbraun , die drei Kelchblätter bilden einen flachen, 4 5 cm breiten, dreieckigen Saum und enden jedes in einen 5 cm langen, steifen, starken Pfriemen, der breite Teil rötlichgelb mit braunpurpurnen Flecken, fein behaart, die Pfriemen einfarbig braunpurpurn. Lippe i cm gross, gelbrötlich mit weissem, sackartigem Schuh. April August. Neu- Granada.

M. ochthodes Rchb.f. ist Scaphosepalum ochthodes Pfitz.

M. paohyantha Bohb. f. Blätter verkehrt - lanzettlich , 3 zu 10 cm, dunkelgrün, ledrig. Blüten einzeln auf lo cm hohem Schaft, 6 cm breit, Röhre breit-cylindrisch, gebogen, hellorangegelb , oberes Kelchblatt drei- eckig, gekielt, hellgelbgrün mit drei purpurnen Adern, in einen 2 cm langen Pfriemen auslaufend, seitliche länglich-eiförmig, bis zur Mitte ver- wachsen, hellgelbgrün, dicht rosapurpurn gefleckt, Pfriemen kürzer, breiter, zurückgeschlagen, hellgelb, Blumenblätter spitz-eiförmig, weiss mit braun- purpurner Mittellinie, Lippe linear, zurückgebogen, braun, vorn schwärz- lich, Mai Juli. Thal des Cauca, Kolumbien.

m. pachysepala Rchb.f. ist M. elephanticeps Rchb.f. var.

M. Parlatoresna Bchb. f, [M. splendida Rchb, f. var, Pariatoreana hört. Veitck) Auf der Ost-Cordillere von Peru, bei Cuzco, gefundene Kreuzung aus M. Veitchiana und M. Barlaeana, welche im Garten künstlich aus den Eltern nachgezüchtet wurde und wesentlich schöner blühende Exemplare ergab, als die wilde Hybride.

M. Peristeria Bohb. f. Blätter länglich-lanzettlich, 3 zu 10 cm. Blüten einzeln auf 10 hohem Schaft, 10 cm breit, Röhre breit-cylindrisch, unten höckrig mit sechs vortretenden Rippen, aussen trübgelblich, Kelchblätter dreieckig, gelb, purpurfleckig, in einen steifen, 3 cm langen, lehmgelben Pfriemen ausgezogen, Blumenblätter spitz-linear, hell grünlichgelb, Lippe aus schmalem Stege verbreitert, vorn wieder schmal, zurückgebogen mit amethystblauen Warzen. Juli September. Neu -Granada. Säule und Kelchblätter bilden eine Taubenfigur Phantasie frei wie in der Blüte von Peristeria elata.

M. platyglossa Bchb. f. Blätter länglich-lanzettlich, 3 zu 12 cm, auf- recht, starr. Blüten einzeln auf 10 cm langem, niederliegendem Schaft, halbdurchschimmernd, hellgrün, Röhre kurz - cylindrisch , unten höckrig, Kelchblätter dreieckig, in eine scharfe Spitze ausgehend, jedes mit drei vortretenden Adern, Blumenblätter breit -linear mit einem dreieckigem Zipfel unter der Mitte, Lippe länglich -eiförmig, fleischig, zurückgebogen, vorn zahlreich warzig. Mai Juli. Neu-Granada, Cordillere von Antiochia.

M. polyantha Ldl. ist M. Schlimii Ldl.

M. polysticta Bchb. f. (nicht Hook.) (Fig. iil.) Dichtrasig, Blätter lanzettlich-spatelförmig , stumpf, derb, dunkelgrün, dreinervig. Blüten zu

Digitized by

Google

Masdevallia.

337

6 8 auf kräftigen hohen, die Blätter überragenden Schäften, weisslich-lila mit purpurnen Flecken übersät, die 3 cm langen, fadenförmigen Pfriemen olivengrün mit purpurnen Flecken ; Röhre kurz, oberes Kelchblatt eiförmig, die unteren schief - lanzettlich , alle am Rande gewimpert. April Juli. Nordperu.

M, psittacina Rchb. f. ist M. Houtteana Rchb. f.

Fig. III. Masdevallia polysticta.

M. racemosa Ldl. (J/. Grossii kort) Stämme auf kriechendem Wurzel- stock I 2 cm voneinander entfernt, aufrecht, 5 cm hoch. Blätter länglich- elliptisch, 3 zu 8 cm. Blüten zahlreich, in zweireihiger Traube auf 30 cm hohem, hin- und hergebogenem Schafte, 2 cm breit, leuchtend orangegelb, karmin schattiert, zuweilen gelblich, Röhre cylindrisch, gerippt, 1,5 cm lang, oberes Kelchblatt spitz - dreieckig , zurückgeschlagen, seitliche ver-

Stein's Orchideenbuch. 22

Digitized by

Google

338

Masdevallia.

wachsen in ein breit-herzförmiges, nicht geschwänztes, 2 cm breites Blatt, jede Hälfte mit drei dunkleren Linien, Blumenblätter und Lippe klein, weisslich. Juli September. Neu - Granada.

M. radiosa Bohb. f. Gleicht ausserordentlich der M. Chimaera, ist aber in Blatt und Blüte kaum halb so gross wie diese. Die Innenseite der Blüte ist schwärzlich - purpurn mit schwarzen Warzen auf dunkel- purpurnem Grunde, Pfriemen schwarz; Lippe weiss. März Juni. Von Wallis in der Hauptkordillere von Kolumbien, bei Frontino, entdeckt.

M. Beiohenbaohiana Endres. Dichtrasig, Blätter schmal - spateiförmig, gekielt, derb, hellgrün. Blüten zu 3 auf kantigem, die Blätter etwas überragendem Schaft, zart, 5 cm breit, aus sehr enger Röhre trichter- förmig, das obere Kelchblatt dreieckig, die seitlichen lang - dreieckig, kurz geschwänzt, gelblichweiss mit einem blutrotem oder fast schwarzem Grundfleck oder mit blutroten Strahllinien. Dezember April. Costarica.

M. Roeziii Rchb. f. ist M. Chimaera Rchb. f. var.

M. Bolfeana Sander ist wahrscheinlich eine Kreuzung von M. Reichen- ba c h i a n a mit M. c a 1 u r a. Sie ähnelt in der Form kleinen Exemplaren ersterer Art, in der Farbe der letzteren. Die kurze Röhre und der untere Teil der verwachsenen Kelchblätter sind kastanienbraun, das freie obere Kelchblatt und alle drei langen Schwänze sind hochgelb. April Juli.

M. rosea Ldl. Dichtrasig , Blätter langgestielt , spitz - elliptisch , mit dem Stiel 10 cm hoch. Blüten einzeln auf 10 12 cm hohem Stiel, auf- recht, Röhre cylindrisch, 3 cm lang, aus satt karmin-purpurrotem Grunde zart rosa -lila, oberes Kelchblatt pfriemenförmig, über die halbeiförmigen unteren gebogen, welche mit ihrer lang ausgezogenen Spitze gleichfalls 2 cm lang und aus hellrosaem Grunde an der Spitze karmin - purpurn sind. November April. Anden von Losa in Ecuador bei mehr als 3000 m.

M. rosea x Shuttleworthii ist M. Courtauldiana ffchb, f.

M. Sohlimii Bohb. f. {M. polyantha Ldl) (Fig. 112.) Lockerrasig, Blätter kräftig, derb, langgestielt, aus schmalem Grunde länglich, 20 zu 5 cm etwa, Blüten zu 6— 8 auf hohem, steifem Schaft, langgestielt aus grossen scheidenartigen Deckblättern, flach - schüsseiförmig, oberes Kelch- blatt kleiner als die unteren, aus dreieckigem Grunde kurz in einen dicken Pfriemen verschmälert, die unteren länglich - dreieckig, gestutzt und plötz- lich in einen 3 cm langen Pfriemen ausgezogen, gelb mit unzähligen dichtgedrängten rötlichbraunen Flecken, Pfriemen und oberes Kelchblatt ungefleckt gelb, die kleinen Blumenblätter weiss, die kurz eingebogene Lippe gelblich, rotbraun punktiert. November Februar. Merida in Venezuela bei 2000 m, Ost-Kordillere von Neu-Granada bei 3 3500 m.

M. senilis Rchb. f. ist M. Chimaera Rchb. f. var.

M. severa Rchb. f. ist M. Chimaera Rchb. f. var.

M. Shuttleworthii Bohb. f. {M. caudata var. Rchb. f.) Dichtrasig, Blätter kurzgestielt, länglich -elliptisch, zugespitzt, bis 10 cm hoch, 3 5-

Digitized by

Google

Masdevallia. 57Q

nervig. Blüten auf ebenso hohem Schaft, einzeln, Röhre kurz, höckrig,

Fig. 112. Masdevallia Schlimii Lind.

das obere Kelchblatt aufrecht, fast hutförmig gebogen, hellgelblich mit hellrosenrot und einigen weinroten Linien, untere Kelchblätter schief-

22* Digitized by V^OOQIC

340 MasdevalUa.

eiförmig herabgezogen, rosa, dicht purpurrot gefleckt, das obere plötzlich, die unteren allmählich in etwa 5 cm lange, unten grüne, oben orange- gelbe Pfriemen ausgezogen. April August. Neu -Granada bei 2000 bis 2600 m.

var. xanthocorys Bohb. f. (M. caudata var, hört.) Blüten bräunlich- gelb mit rosa, die Pfriemenenden gelbbraun.

M. Shuttleworthii x xanthina ist M. Gelenyana Rchb. /.

M. Shuttleworthii X Estradae h. Veitoh. {M, caudata X Estradae Rolfe) von Seden bei Veitch gezüchtet, erinnert stark an die erstere Art, aber das obere Kelchblatt ist aus gelblichem Grunde fast reinrosa, aussen blasser und gelb gekielt, seitliche reich violett-purpurn, vom heller, Pfriemen 4 cm lang, orangegelb, Blumenblätter und Lippe weiss, letztere fein lila gesprenkelt, Spitze der Säule purpurbraun. Juni August.

M. Bimula Bohb. f. Dichtrasig. Blätter linear , i zu 5 cm , hellgras- grün, oft rötlich angelaufen, gekielt. Blüten einzeln auf kaum centimeter- hohem Stiel in trockenhäutigen bräunlichen Scheiden, ^^ cm breit, Röhre kurz, oberes Kelchblatt spitz - eiförmig , ausgehöhlt, gekielt, hellgelblich, purpurbraun gebändert, seitliche frei, spitz - eiförmig, sichelförmig, heller gelb, purpurfleckig, Blumenblätter linear, grünlich, Lippe grösser, breit- zungenförmig, trüb dunkelweinrot. Juli, August. Neu-Granada.

M. splendida Bohb. f. {AI. Veitchiana X Bar/aeana.) Röhre schlank, 1,5 cm lang, oben mit einer vortretenden Rippe, orangerötlich, Kelchblätter länglich-eiförmig, dreinervig, leuchtend orangerot, dicht mit karn\inpur- purnen Warzen besetzt, Pfriemen 2 cm lang, orangerot. Blumenblätter, Lippe und Säule weiss. Juni August.

vap. Pariatoreana Bohb. f. Blüten grösser, die purpurnen Warzen zerstreut. Beide Formen unter den Eltern in der östl. Kordillere von Peru von Walter Davis gefunden und später im Garten von Veitch gezüchtet.

M. Tovarensis Bohb. f. (M. Candida Karst, et Klotzsck) (Fig. 113.) Lockerrasig, Blätter kurzgestielt, derb ledrig, gekielt, schmal - lanzettlich, oben zweispitzig, dunkelgrün, etwa i zu 8 cm incl. Stiel. Blüten auf kräftigem, rundem, 10 cm hohem Schaft paarweis, wagerecht, stark duftend, prachtvoll reinweiss, aus kurz-kegelförmiger Röhre flach ausgebreitet, oberes Kelchblatt klein, aus kurzem, schmalem Dreieck 3 cm lang geschwänzt, die beiden unteren jedes viermal grösser, halbeiförmig, plötzlich in ein breites, kaum 2 cm langes Schwänzchen zugespitzt. November Februar. Neu-Granada. Ausgezeichnet als Knopf lochblume und für kleine Bindereien.

M. Tovarensis x ignea ist M. Hincksiana Rchb. f.

M. triangularis LdL Dichtrasig , Blätter kurz gestielt , ei - lanzettlich, zugespitzt, 6 8 cm hoch. Blüten auf gleichlangem, sehr dünnem Stiel, einzeln, ausgebreitet, 4 cm breit, gleichseitig' dreieckig, ockergelb mit purpurroten Flecken, die langen Schwänze dunkelrot. Dezember. Vene- zuela.

Digitized by

Google

Masdevallia.

341

M. triaristeUa Bohb. f. Dichtrasig , Blätter auf halbcentimerhohen Stämmchen sitzend, fast drehrund, in der Mitte leicht angeschwollen, nach beiden Enden gleichmässig langsam verdünnt, oberseits mit einer tiefen Furche, etwa 3 cm dick und 5 cm lang. Blüten auf schlankem, dünnem, aufrechtem, bis 15 cm hohem Schaft paarweis, wagerecht oder hängend, 5 cm lang, aus gelbli- chem Grunde rötlich, flach schüsseiförmig, das obere Kelchblatt eirund,

dreinervig , konkav, plötzlich in einen 5 cm langen Pfriem verschmä- lert, die unteren stumpf- länglich, kahnartig ganz verwachsen, die beiden gebogenen 3 cm langen Pfriemen nicht aus der Spitze, sondern aus dem vorderen Drittel des Randes entspringend. April bis August. Cos- tarica.

M. trichaete Rchb. /. ist M. gemmata Rchb. f.

M. tridactylilites Bohb. f. Klein, dicht- rasig, Blätter pfriemlich, gefurcht, 3 cm hoch. Blüten einzeln auf 5 cm hohem , steifem Stiel, oberes Kelchblatt frei, fast kreisrund , ausge- höhlt, gekielt, ockergelb, rot gefleckt, in einen vorn verdickten fädlichen Pfriemen ausgezogen, seitliche Kelchblätter

kahnförmig verwachsen, vorn gekerbt, trüb purpurn, Pfriemen wie vom oberen Kelchblatt, Blumenblätter spitz - länglich , purpurn, gelb gerandet, Lippe zungenförmig, trüb purpurn. Mai, Juni. Neu-Granada.

M. Trochilus Linden et Andr^ ist M. Ephippium Rchb. /.

M. troglodytes Morr. Blätter linear - lanzettlich , 3 zu 10 cm, mit zurückgebogener, dreizackiger Spitze. Blüten einzeln auf 6 cm langem, niederliegendem, mit kleinen Scheiden besetztem Stiel, kaum centimeter-

Fig. 1 1 3. Masdevallia Tovarensis.

Digitized by

Google

%A2 Masdevallia.

breit, glockig, aussen weiss, rotbraun gefleckt, innen rotbraun, freier Teil der Kelchblätter sehr kurz, gerundet, in 3 cm lange, fadliche, rotbraune Pfriemen ausgezogen, Blumenblätter linear, rötlich, weiss gesäumt, Lippe mit kurzem gekehltem Steg, vorn rund - sackartig mit einem Kiel, weiss. Juni August. Neu-Granada.

M. Veitohiana Bohb. f. Dichtrasig, Blätter lanzettlich, stumpf, in einen kurzen Stiel verschmälert, dick ledrig, glänzend dunkelgrün bis 15 cm hoch. Blüten auf steifem, kräftigem, bis 25 cm hohem Schaft einzeln, wagerecht, bis 12 cm Durchmesser, aus glockiger Röhre ausgebreitet, Kelchblätter eiförmig, das obere in einen kräftigen, leicht gebogenen, 3 cm langen Pfriem allmählich auslaufend, die unteren in schief angesetzte, breitere und kürzere Pfriemen, orange - Scharlach , innen mit leuchtend hochgelben Warzen und purpurner Schattierung, die hell goldgelbe Röhre birgt die unansehnlichen Blumenblätter und Lippe. August November, aber auch April, Mai. In der Hochwaldregion der Anden von Peru zwischen 35cx> und 4300 m.

var. grandiflora Will. Blüten fest, bis 15 cm gross, leuchtend Scharlach mit satt purpurroter Schattierung.

M. Veitchiana x Davisii ist M, Gairiana Rchb. /.

M. velifera Bchb. f. Blätter gestielt, schmal - elliptisch , 3 zu IG cm etwa, steif aufrecht. Blüten übelriechend, einzeln auf 8 cm hohem Schaft, der in der Mitte eine Scheide trägt, Fruchtknoten rechtwinkelig gebogen, Röhre breit-cylindrisch, unten höckerig, oberes Kelchblatt dreieckig, glän- zend ockergelb, innen fein rot punktiert, in einen 5 cm langen, vorn halbkreisförmig eingebogenen Pfriemen verlängert, seitliche gleichfarbig, in eine fast flache Platte mit eingerollten Rändern verwachsen, herab- gebogen, mit gebogenen 3 cm langen Pfriemen, Blumenblätter linear, grünlichweiss, Lippe fast quadratisch, vorn verschmälert, chokoladenbraun, dicht warzig. Mai, Juni, Neu-Granada: Ocanna.

M. verrucosa Rchb. f. ist Scaphosepalum verrucosum Pfitz.

M. Vespertilio Bchb. f. Blätter schmal-lanzettlich , etwa 2 zu 10 cm. Blüten einzeln auf hängendem, 6—8 cm langem Stiel, breit offen, drei- eckig, 3 cm breit, hellgelb, braunpurpurn gefleckt, oberes Kelchblatt spitz länglich -eiförmig, mit 3 cm langem Pfriemen, seitliche verwachsen, fast quadratisch mit 3 cm langen Pfriemen, Blumenblätter länglich, zurück- gebogen, weisslich, gelbbraun gefleckt und eine braune Warze an der Spitze, Lippe fleischig, grubig, mit breitem Längsriss des Steges, vorn quer gerundet, tassenförmig. Juli, August. Neu-Granada, Thal des Cauca.

M. Wagneriana Linden. Dichtrasig, Blätter spateiförmig, stumpf, bis 6 cm hoch, ledrig, dunkelgrün. Blüten auf fadendünnem ebenso hohem Stiel einzeln, wagerecht, 3 cm breit, mit kurz becherförmiger, gelber Röhre, Kelchblätter aussen einförmig-gelb, das obere innen zum Teil braunrot, die unteren braunrot, kleinfleckig, die kleine Lippe ist fleischig.

Digitized by

Google

Masdevallia. MaxUlaria. 343

hakenförmig, gelb mit rotbraun. April Juli, Venezuela. Eine der kleinsten kultivierten Arten.

M. Wa/Iisii Rchb. f. ist M. Chimaera fichb, f. var.

M. Wendlandiana Bchb. f. Dichtrasig. Blätter fleischig, gestielt, linear, 0,5 zu 3 cm etwa, längsfurchig. Blüten einzeln auf fädlichem, grünröt- lichem, 4 cm langem Stiel, Röhre cylindrisch, unter! höckerig, purpurn, oben milchweiss, freier Teil der Kelchblätter schmal - dreieckig , weiss, vorn gelblich, seitliche zurückgebogen, Blumenblätter und Lippe sehr klein, linear, erstere weiss, letztere purpurn, vorn zurückgebogen. Mai bis Juli. Neu-Granada.

M. Winniana fichb. f. ist M. Chimaera fichb. f. var.

M. xanthina Bchb. f. Dichtrasig, Blätter länglich -keilförmig, kurz- gestielt, 10 cm hoch, derb, dunkelgrün. Blüten auf 15 cm hohem, auf- rechtem Schaft einzeln, wagerecht, fast ohne Röhre, die drei Kelchblätter spreizend, das obere schmal -länglich, gekrümmt, lang geschwänzt, die unteren gleichgeformt aber kleiner, hell dottergelb mit einem dunkel- violettem Fleck am Grunde jedes der unteren Kelchblätter. April bis August. Kolumbia.

M. xanthocorys fichb. /. ist M. Shuttleworthii fichb. f. var.

Maxiilaria R. P>

(Maxillariinae 189.) (Dicrypta Ldl. Heterotaxis Ldl. Psittacogl ossum

Llav. Lex.)

Mehr als hundert baumbewohnende Arten, welche von Brasilien bis Mexiko verbreitet sind, und in sehr verschiedener Tracht auftreten. Stamm bald fehlend, bald kurz, bald lang, bald zu einer Scheinknolle verdickt. Blätter immergrün, sehr vielgestaltig. Blüten meist einzeln, bald grund-, bald seitenständig. Kelch- und Blumenblätter einander fast gleich, die seitlichen Kelchblätter stark kinnbildend. Lippe dem Säulen- fuss leicht beweglich angegliedert, dreilappig mit aufrechten Seitenlappen und Längsschwielen.

Eine grosse Anzahl früher kultivierter Arten verschwindet nach und nach, verdrängt von schöner blühenden Arten. Wir haben die meisten alten Arten hier noch des historischen Interesses wegen erwähnt, ohne sie jedoch empfehlen zu wollen.

Kultur wie von Lycaste (s. d.) P fitzer anerkennt folgende Gruppen: A. Aggregatae. Knollen gedrängt, 1—2 oft langgestielte Blätter auf der Spitze. Blüten unter der alten Knolle, aus den unteren Blatt- achseln des meist eben erst sich entwickelnden jungen Blatttriebes hervorbrechend; z.B. M. picta Ldl.

Digitized by

Google

344

MaxilUria.

B. Bepentee: Knollen entfernt voneinander rechtwinkelig aut dem kriechenden Wurzelstock sitzend; z.B. M. marginata Fzl.

C. Ereotae: Wurzelstock aufrecht oder aufsteigend, mit den Knollen einen spitzen Winkel bildend; z. B. M. variabilis Batem.

D. Ebiübefl: Knollenlos, mit aufrechten, dünnen, schmalblätterigen Stämmen; z. B. M. graminifolia Rchb. f.

E. Iridifoliae: Stämme kurz, Blätter reitend, senkrecht stehend, fleischig;

z. B. M. iridifolia Rchb. f.

M. acioularis Herb. Unscheinbare , die Gartenkultur nicht lohnende Art mit länglichen Scheinknollen, schmal - linearen Blättern von 6 8 cm Länge und auf 2 cm langen Stielchen sitzenden rotbraunen, chokoladen- braun getuschten, kaum 2 cm breiten Blüten. August, September. Brasilien. Schon 1826 eingeführt, aber heut wohl kaum noch im Handel.

M. acutipetals Hook, ist von M. picta nur durch schmälere Blätter, etwas kleinere, leuchtender gefärbte Blüten mit spitzen Blumenblättern und starkem Wohlgeruch verschieden. März, April. Centralamerika.

M. anatomomm Bchb. f. gehört gleichfalls in den Formenkreis der M. picta, aber ihre Blüten sind einfarbig blassgelb und bis zu 8 cm breit, stark wohlriechend. Juli, August. Brasilien.

M^ aromatica R. P. ist Lycaste aromatica LdL

HL atropurpurea Lodd. Scheinknollen gedrängt, eiförmig, 5 cm hoch, mit einem kurzgestieltem, breit-lanzettlichem, vielnervigem, dunkelgrünem Blatte. Blüten meist einzeln auf sehr kurzem, mit Deckblättern besetztem Schafte, wohlriechend, klein, schwarz-purpurrot, gelbbräunlich schattiert. Juli, August. Brasilien.

M. aureofulva Hook. Scheinknollen rund-eiförmig, 3 cm hoch, gefurcht- kantig, mit einem langgestieltem, länglich -elliptischem, spitzem, viel- nervigem Blatte. Blüten in lockerer Traube auf 20 cm hohem Schafte, goldgelb mit rotbrauner Zeichnung, Kech- und Blumenblätter länglich, spitz, die seitlichen Kelchblätter ein stumpfes Kinn bildend. Juni August. Brasilien.

M. barbata West ist Bifrenaria Harrisoniae LdL var. vitellina.

M, Barringtoniae Lodd. ist Lycaste Barringtoniae LdL

M. Brocklehurstiana LdL ist Houlletia Brocklehurstiana LdL

M. Camaridii Lodd. ist Camaridium ochroleucum LdL

M. ciliata R. P. ist Lycaste Barringtoniae LdL

M. Colleyi Batem. ist Batemannia Colleyi LdL

M. citrina Don ist Promenaea citrina LdL

M. coccinea hört, ist M. variabilis LdL

M. cristata Batem. ist Paptiinia cristata LdL

M. cruenta R. P. ist Lycaste cruenta LdL

M. eueiQlata Ldl. Scheinknollen 2 3 cm hoch, schmal-eiförmig mit einem kurzgestieltem, zungenförmigem, ledrigem, gekieltem Blatte. Blüten einzeln auf kurzem mit scheidenartigen Deckblättern besetztem Schaft, der

Digitized by

Google

Maxillarui.

345

Fruchtknoten von einem kappenförmigen Deckblatt verhüllt, 3 4 cm breit, gelb mit bräunlich - roter Punktierung. August Oktober. Brasilien. M. cyanocheile Hffmsgg. ist Colax viridis Rchb. /. M. deflexa Ldl. ist M. marginata FbL

M, densa R. P. ist Ornifhidium densum Rchb. f.

M. Deppei Lodd. ist Lycaste Deppei Ldl. M, discolor Lodd. ist Warscewicse/Ia Wend/andii Rchb. f. vor.

Fig. 114. Bifrenaria Harrisoniae.

M. galeata Lodd. ist Gongora ga/eata Rchb. f.

M. grandiflora Ldl. (Dendrobium grandiflorum H. B. K) Scheinknollen gedrängt, abgeplattet-eiförmig, bis 3 cm hoch, dunkelgrün. Blätter meist einzeln, dunkelgrün, langgestielt, länglich - eiförmig , bis 20 cm lang. Blüten wohlriechend, auf 10 12 cm hohem, scheidenbesetztem Schaft einzeln, bis 10 cm breit, Kelchblätter spreizend, lang-lanzettlich, wie die gleichgestalteten , aber kürzeren Blumenblätter reinweiss , Seitenlappen der Lippe, dunkelpurpurn, Mittellappen vorn umgeschlagen, aus weissem Grunde gelb. August Oktober. Neu-Granada, Peru. Kalthauspflanze.

M. Harrisoniae Ldl. ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl. (Fig. 114). Beschreibung etc. siehe Bifrenaria.

Digitized by

Google

346

Maxiilaria.

M. Heynderyxii Bafem. ist Lycaste gigantea LdL

M. imbricata LdL ist Ornithidium densum Rchb.f,

MJugosa LdL ist Colax jugosus LdL

M. lanipes ff. P. ist Lycaste lanipes LdL

M. Lawrenceana R. P. ist Bifrenana Harrisoniae LdL var, alba Lodd.

M. leptosepala Hook, ist M. setigera LdL M. longisepala Bolfe gehört gleichfalls in den Formenkreis der M. picta. Die erheblich grösseren Blüten sind innen hell rotbraun, dunk- ler längsstreifig, aussen zimmtbraun, Lippe hellgelb, hell-braunrot gestreift. September, Oktober. Kolumbien.

M. luteoalba Ldl. (Fig. 115). Scheinknollen gedrängt, flachgedrückt eiförmig, 5 cm hoch, mit einem in einen stielartigen eingerollten Grund verschmälertem , lang elliptischem, stumpfem, 8 zu 30 cm etwa, längs- nervigem, festem, dunkelgrünem, vorn übergeschlagenem Blatte. Blüten ein- zeln auf reichlich 1 5 cm hohem , bis oben von Scheiden bekleidetem Schaft, Kelchblätter lang - linear , zugespitzt, aus gelbweissem Grunde lehmgelb, aussen bräunlich, weit auseinander gespreizt, Blumenblätter aufrecht, halb so lang, aus weissem Grunde braun, an den Spitzen gelb, Lippe dreilappig, kurz halbkreisförmig aufgebogen, gelb, nach vorn weisslich, Seitenlappen aufrecht, purpurn gestreift. April bis September. Neu -Granada.

M. lyncea Hook, ist Stanhopea tigrina Bafem. M. macrobulbon Hook, ist Lycaste macrobulbon LdL M. macrophylla Lern, ist Lycaste macrophylla LdL

M. marginata Fzl. {M, tricolor LdL M. deflexa LdL M, pantherina hart, ^L punctata Klatsch?^ ist eine sehr variable Art aus der Verwandt- schaft der M. picta, deren wohlriechende, 2 4 cm grosse Blüten bald weissgelb, bald schwefelgelb, rot oder rotbraun punktiert, gestreift oder gesäumt sind. Die wellig -krause Lippe ist weissgelb, purpurn gestreift, oder gelb und braun mit schwarzpurpurnem Rande. Juli Oktober. Brasilien.

M. nigrescens Ldl. (J/. rubrofusca kort) Scheinknollen gedrängt, flachgedrückt-eiförmig, 5 cm hoch, Blätter einzeln, ledrig, lang-lanzettlich, dunkelgrün. Blüten auf kurzem, aufrechtem Schaft einzeln, Kelch- und

Fig. 115. Maxillaria luteoalba.

Digitized by

Google

MaxlllariA.

347

Blumenblätter spreizend, lanzettlich, weinrot, Lippe gleichfarbig mit dunk- lerer Schattierung. Mai Juli. Neu -Granada.

M. ochroleuca R. P. ist Camaridium ochroleucum Ldl.

M. pallidiflora Hook, ist Xylobium pallidiflorum Pfits.

M. pantherina hört, ist M. marginata FzL

M. piota Iidl. Scheinknollen gedrängt, flach - eiförmig , 3 cm hoch, Blätter kurz gestielt, schmal - lanzettlich , ledrig, dunkelgrün. Blüten auf 6 8 cm hohem Stiel einzeln, 3 4 cm gross, dunkelgelb und purpurrot ge- fleckt, Lippe weissgelb, spärlich braunrot gefleckt. Januar März. Brasilien.

var. major hört. Blüten nur wenig grösser, aber länger gestielt und dadurch vortretend.

M. placanthera Ldl. ist Colax viridis RcM.f. var.

M. pubigera Lodd. ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl.

M. punctata K/otssch ist ßf. marginata Fsl.

M. racemosa Hook, ist Bifrenaria racemosa Ldl.

M. Rollissonii Ldl. ist Promenaea Rollissonii Ldl.

M. rubrofusca hört, ist ßf. nigrescens Ldl.

M. rufescens Ldl. Scheinzwiebeln länglich, flach gedrückt, Blätter einzeln, linear-lanzettlich, 3 zu 20 cm, ledrig, dunkelgrün. Blüten wohl- riechend, einzeln auf 5 cm hohem Stiel, in Büscheln zusammenstehend, 3 cm breit, Kelchblätter ei-lanzettlich , vorn zurückgerollt, gelbbräunlich, rötlich schattiert, Blumenblätter halb so gross, hellgelb, rot punktiert, Lippe dreilappig, mitten reingelb, an den Rändern dicht rotgefleckt. Dezember, Januar. Trinidad.

M. Sanderiana Bohb. f. ist wohl nur eine Varietät von M. grandi- flora Ldl., welche sie allerdings an Grösse übertrifft. Blüten bis 15 cm, weiss, nur am Grunde der Blätter dunkel karminrot überlaufen, auch die Lippe wie von M. grandiflora, nur fast doppelt so gross. Mai, Juni. Kolumbien, Peru bei 1500 m.

M. scabrilinguis hört, ist Xylobium squalens Ldl.

M. Setigera Ldl. {M. leptosepala Hook) Scheinknollen gedrängt, rund-eiförmig, .5 cm hoch, glatt, hellgrün, Blätter einzeln, aus kurz stiel- förmig zusammengezogenem Grunde breit-elliptisch, 2,5 zu 5 cm, stumpf, gekielt, vorn überhängend, derb, dunkelgrün. Blüten auf bogig auf- steigendem, 6 8 cm hohem Schaft einzeln, 10 cm gross, Kelch- und Blumenblätter spreizend, spitz-linear, eingerollt, elfenbeinweiss, Lippe kurz mit gezähnelten Seitenlappen, rot überlaufen. April, Mai. Kolumbien.

M. Skinneri Batem. ist Lycaste Skinneri Ldl.

M. splendens Poepp. et Endl. Scheinknollen gedrängt, spitz-eiförmig, 5 cm hoch, Blätter einzeln, aus schmalem Grunde langlinear, vorn schief ausgerandet. Blüten auf büschelig stehenden, kurzen, aufrechten Schäften einzeln, bis 10 cm gross, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, reinweiss, Lippe hoch orangegelb mit rosaem Saum. April Juni. Peru.

M. squalens R. P. ist Xylobium squalens Ldl.

Digitized by

Google

^aS Maxillaria.

M. stapelioides LdL ist Promenaea stapelioides LdL

M. Steelii Hook, ist Scuticaria Steelii LdL

M. Bulfürina Ldl. Scheinknollen kegelförmig, flach gefurcht, 5 cm lang. Blätter einzeln, spitz elliptisch, gefaltet, 2 zu 10 cm, ledrig, glänzend dunkelgrün. Blüten meist zu 5 in wurzelständiger, aufsteigender, 15 cm hoher Ähre, 2 cm breit, hell schwefelgelb, oberes Kelchblatt klein, lineal- lanzettlich, die unteren am Grunde verwachsen, doppelt so gross, lanzett- lich-sichelförmig, Lippe weisslich mit drei gelben Kämmen. Dezember, Januar. Brasilien.

M, tenuifolia Ldl. Scheinknollen rundlich - eiförmig , in eine kurze Spitze auslaufend, Blätter paarweis, linear, etwa i zu 20 cm, überhängend, ledrig, dunkelgrün. Blüten einzeln auf 5 cm hohem Stiel, schwach wohl- riechend, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter ei -lanzettlich, zurückge- bogen, aussen grünlich gelbbraun, innen hellrotbraun, Lippe aussen gelb- lich, innen gelb, purpurbraun punktiert. Juni, Juli. Mexiko.

M. tetragona LdL ist Lycaste tetragona LdL

M. tricolor LdL ist M, marginata FsL

M. Tumeri hört. Scheinknollen gedrängt, rund-eiförmig, 3 cm hoch, Blätter einzeln, breit elliptisch, in einen kurzen Stiel eingezogen, 4 zu 20 cm, gekielt, derb, dunkelgrün. Blüten auf kurzem Schaft einzeln, wohlriechend, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, zimmtbraun, nach den Spitzen karminrot, Lippe aus kurzem, hellbraunem Grunde karminrot. Mai, Juni. Brasilien.

M. variabilis Batem. {M. coccinea kort) Stämme aufrecht, verästelt, mit Scheiden dicht besetzt und mit unter sehr spitzem Winkel ansitzenden, übereinander, je 2 3 cm vom nächsten entfernt, abwechselnd stehenden, fast schmal-birnförmigen , 3 cm hohen Scheinknollen. Blätter einzeln auf der Spitze der Knollen, breit - linear , in einen schmalen Grund gefaltet, gekielt, derb, dunkelgrün. Blüten auf schlanken, aufrechten, 5 cm hohen Stielen aus den Achseln der Knollen, streng riechend, kaum 3 cm breit, gelb und rot punktiert oder einfarbig purpurrot. Januar März. Mexiko.

var. unipunotata Ldl. Blüten kaum 2 cm gross, gelb mit je einem rotem Grundfleck auf den Blütenblättern.

M. venusta Linden et Bohb. f. Scheinknollen gedrängt, länglich, zusammengedrückt, 5 cm hoch, Blätter paarweis, breit - lanzettlich , 5 zu 20 cm etwa, kurzgestielt, vielnervig, derb. Blüten auf kurzem, mit röt- lichen Scheiden besetztem, kräftigem Schaft einzeln, nickend, 10 cm gross, weiss, Kelch- und Blumenblätter spitz, schmal - lanzettlich , Seitenlappen der Lippe karminrot, Mittellappen gelb mit zwei karminroten Punkten und einem rundem, sammthaarigem Höcker auf der Scheibe. August— November. Neu - Granada.

var. Buperba hört, {var, grandiflora kort) Blüten über lo cm gross, reinweiss, Lippe hellgelb mit leuchtend roter Zeichnung.

M. virginalis hart, ist Lycaste Skinneri LdL var. alba hört.

Digitized by

Google

Maxiilaria. Megadinium. 349

M. viridis Ldl. ist Colax viridis Rchb.f. M. vitellina ist Bifrenaria Harrisonii Ldl. vor. M. Warreana Lodd. ist Warrea tricolor Ldl. M. xanthina ist Promenaea xanthina Ldl. Mecosa BL ist Piatanthera L. C. Rieh,

Megaclinium Ldl.

(Bolbophyllinae 299.)

Die zehn im tropischen und subtropischen Afrika baumbewohnenden Arten sind durchweg klein und unscheinbar blühend und ausschliesslich nur von botanischem Interesse. Von den vier bisher lebend nach Europa ge- kommenen Arten (M. Bufo, falcatum, maximum und purpuratum) ist wohl keine über die Grenzen der botanischen Gärten hinaus gekommen und heute wohl überhaupt nur noch die nachstehenden in Kultur.

Die höchstens haselnussgrossen Scheinknollen sitzen entfernt von- einander auf einem dünnem, kriechendem Wurzelstock, sind schlank, glatt, und tragen je zwei immergrüne Blätter. Die bis 20 cm hohen Blüten- schäfte entspringen unter der Klnolle, treten stielrund hervor, verbreitern sich aber von unten auf und sind mehr als zwei Drittel ihrer Höhe blatt- artig - verflacht (etwa wie die Zweige der bekannten Mühlenbeckia platycladon) oder verbändert, dabei sind sie durch zahlreiche Quer- schnitte (bandwurmartig) in lauter centimeterlange Glieder abgeteilt. Die Blüten treten aus diesen Einschnitten auf der Mitte der abgeplatteten Seite hervor, sind fast sitzend und kaum centimeterlang. Das obere Kelch- blatt ist vielmals grösser als die ein kaum bemerkbares Kinn bildenden, unten verwachsenen , vorn zurückgeschlagenen , seitlichen Kelchblätter, Blumenblätter sehr klein, schmal, unscheinbar, Lippe klein, nicht vortretend, fleischig, stark gekrümmt, am untersten Ende des Säulenfusses so leicht beweglich eingelenkt, dass jede Erschütterung sie in Schwingungen ver- setzt. Kultur wie Bolbophyllum (s. d.)

M. fUeatum Ldl. Blätter paarweis, eiförmig, vorn ausgerandet, zwei- mal gefaltet, 3 zu 10 cm etwa. Blütenähre braunrot, etwa i cm breit, 5 cm lang. Blüten klein, braungelb mit rot, Lippe hellgelb, Kelchblätter stumpf-länglich, das obere vorn wulstig, die seitlichen zweizähnig, Blumen- blätter pfriemlich, gestutzt. März, April. Sierra Leone. Schon 1824 nach England gebracht.

M. maximum LdL Blätter paarweis, riemenförmig, vorn herabgebogen, I zu 6 cm etwa, dunkelgrün, oft purpurn überlaufen. Blütenähre 2 ^u 20 cm etwa, Blüten klein, gelbgrün, von sehr sonderbarem Umriss. Juni, Juli. Sierra Leone.

M. purpxiratum Bohb. f. steht dem M. falcatum in der Tracht nahe, aber die kleinen Blüten sind hellbraunpurpurn. Mai, Juni. Sierra Leone.

Mesociastes Ldl. ist Luisia Qaudich.

Digitized by

Google

3 50 Mesospinidium. Microstylis.

Mesospinidium Rchb.f.

(Adeae 331.)

ist in den europäischen Gärten nicht vertreten. Die mit Ada Ldl. nächst verwandte Gattung weicht von Ada ab durch die miteinander verwachsenen seitlichen Kelchblätter, welche ein deutliches Kinn bilden, anders geformte Säule und vortretende Lippe. Die in den Gärten als Mesospinidium kultivierten Pflanzen gehören teils zu Ada, teils zu Cochlioda.

M. aurantiacum Rchb.f. ist Ada aurantiaca Ldl.

M. roseum ist Cochlioda rosea Bnthm.

M. sanguineum Rchb.f. ist Cochlioda sanguinea Bnth.

M. vulcanicum Rchb.f ist Cochlioda vulcanica Bnthm.

Microchilus pictus Morr. ist Physurus picfus Ldl.

Microcoelia Ldl. ist Mystacidium Ldl.

Micropera Dals ist Sarcochilus R. Br.

Microstylis Nuti.

(Liparidinae 158.)

(Achroanthes Raf. Cheiropterocephalus Rodr. Crepidium

Bl. Diania Ldl. Pedilea Ldl. Pterochilus Hook.)

Weitaus der grösste Teil der mehr als 70 Arten, (von welchen nur M. monophyllos Ldl. in Europa wild wächst), welche in Sphagnum- Sümpfen und in den Moospolstern der Wälder, Felsen oder alter Bäume im tropischen Asien und Amerika leben, ist ausserordentlich unscheinbar, einige Arten jedoch besitzen bunte metallschimmernde Blätter und sind dadurch sehr kulturwert.

Der stets zarte Stamm ist entweder schlank oder es sind mehrere Glieder zu einer gleichförmigen, von Scheiden eingehüllten Scheinknolle verdickt, nur selten ist allein der Grund des Blütentriebes knollig verdickt. Blätter einzeln oder mehrere, ungegliedert, oft breit und längsfaltig, zu- weilen bunt und metallschimmernd. Blüten in endständigen Trauben oder Schirmtrauben, klein und unscheinbar. Kelch- und Blumenblätter fast gleich, zurückgeschlagen, die seitlichen Kelchblätter zuweilen miteinander verwachsen, Lippe weil der Fruchtknoten nicht gedreht ist aufwärts stehend, konkav, mit ganzem, gelapptem oder fransig zerschlitztem Rande, Säule kurz mit zwei grossen Staminodien links und rechts. Kultur der tropischen Arten wie Anoectochilus (s. d.)

M. oalopbylla Bohb. f. {M. elegantissima hart. Liparis elegantissima hört?) Stämme wenig verdickt, Blätter eilanzettlich, zugespitzt, 4 zu 10 cm etwa, kraus wellig gerandet, mitten grünlich - braun , breit weisslich - grün

Digitized by

Google

Microstylis. ^ 1 1

gesäumt und auf diesem hellen Saume grünbräunlich gefleckt, unterseits gelblich-grün. Blüten klein, grünlich. September. Ostindien, Java.

M. ohlorophrys Bohb. f. Scheinknollen zart, klein, durchscheinend, Blätter länglich -elliptisch, zugespitzt, 3 zu 8 cm etwa, Rand stark kraus- wellig, schimmernd purpurbraun mit grünem Saum, unterseits hell rot- braun. Blüten klein, braunpurpurn mit grünlicher Lippe. November, Dezember. Borneo.

M. disoolor Ldl. Stämme gedrängt , schlank, bis 20 cm hoch , dicht beblättert und von den Scheiden umhüllt, Blätter länglich - eiförmig , 3 zu 8 cm etwa, längsfaltig, schimmernd dunkel bräunlich - purpurn mit stark gekraustem, grünem Rande, Blüten in kurzer Ähre, klein, im Aufblühen gelb, dann orangegelb. Oktober. Ceylon.

M. elegantissima hört, ist M. calophylla Rchb. /.

M. hiBtionaiitha L. {Malaxis Parthonii Morr) Wurzelblätter paarweis, anliegend, aus grossem Scheidenteil breit - eiförmig , dunkelgrün. Blüten in kurz kegelförmiger Ähre, alle gleichzeitig blühend, auf 20 cm hohem Schaft, klein, bräunlich-grün. November, Dezember. Kolumbien.

M. javanioa Bohb. f. hat die Tracht von M. calo phylla. Blätter schimmernd hellgrün, bronze - olivengrün schattiert, Blattstiele hellwein- rot. Java.

M. Lowii Bohb. f. ist mit M. m e t a 1 1 i c a nächst verwandt. Blätter schimmernd braunrot mit hellerem, zuweilen weisslichem Mittelstreifen und ganz hellweinroten Stielen. Java.

M. metallioa Bohb. f. Stämmchen verdickt, bis 12 cm hoch, zart, durchscheinend, Blätter spitz - elliptisch , 3 zu 6 cm etwa, gefaltet, mit leicht gewelltem Rande, schimmernd dunkel blut - purpurn , unterseits dunkelrosa. Blüten in aufrechter Ähre, klein, rosa-purpurn. September, Oktober. Borneo.

M. monophylloB Ldl. {Ophrys monophyllos L.) Scheinknollen, durch Verdickung des unteren Endes des Blütentriebes gebildet, zwiebelartig, I 1,5 cm hoch, mit einem breit -elliptischem, 2 zu 5 cm etwa, zartem, längsriefigem, hellgrünem Blatte. Blüten in lockerer Ähre, winzig klein, gelbgrünlich. Juli, August. Europa und Nordasien, auf Sphagnum-Sümpfen und an moosigen, feuchten Abhängen. In flacher Schale, auf Sphagnum hochgepflanzt, frostfrei zu überwintern.

M. puppupea Ldl. {Liparis atropurpura kort) Stämmchen wenig ver- dickt, Blätter breit-eiförmig, 4 zu 8 cm etwa, sehr stark wellig, metall- glänzend dunkelrot, Unterseite und Scheiden metallglänzend rötlich-grün. Blüten in lockerer Ähre, gelblich-rot. September. Ceylon.

Digitized by

Google

352

Miltonia.

Miltonia Ldl.

(Odontoglosscae 352.)

(MacrochilusKnowl. et Weste.)

Die etwa 20 Arten, von Brasilien bis Mexiko als Baumbewohner ver- breitet, sind, soweit wir sie in Kultur haben, fast durchweg wertvoll als schön und dankbar blühende Orchideen. Die kurzen Scheinknollen tragen je 2 3 endständige immergrüne Blätter und am Grunde die meist nur I 2 blumigen Blütenschafte. Die ornamentalen Blüten zeigen alle Blätter mit der Lippe in einer Ebene liegend, Kelch- und Blumenblätter sind unter sich fast gleich in Form und Farbe, die sehr grosse, flache Lippe ist ungeteilt oder nur am Grunde pfeilförmig und trägt kurze Längsschwielen. Säule kurz. Kultur wie von Cattleya (s. d.), nur lieben alle Arten kein grelles Licht, sondern Halbschatten.

Pfitzer unterscheidet:

A. Etuniltonia Pfltzer. Scheinknollen durch kriechende Wurzelstock- Stücke getrennt, schmal und seitlich abgeplattet, Blätter meist gelblichgrün, Lippengrund ungeteilt; z. B. M. Clowesii Ldl.

B. Miltoniopsis Pfltz. Scheinknollen gedrängt, mit zahlreichen Scheiden- blättern unter der Klnolle, Blätter gras- oder graugrün, Lippengrund pfeilförmig; z. B. M. Roezlii Bnthm.

M. anoeps Ldl. {Odontoglossum anceps Hook, Miltonia Pinelli Lind,), Scheinknollen länglich, flach gedrückt, 5 cm hoch, gelbgrün, Blätter paar- weis, schmal-linear, 10 zu 1,5 cm etwa, gelblichgrün. Blüten auf schlanken, von Scheiden besetzten, die Blätter überragenden Stielen einzeln, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter länglich -lanzettHch, citrongelb bis hell- olivengrün, die beiden Blumenblätter mit purpurrotem Grundfleck, Lippe breit-geigenförmig mit zurückgeschlagener Spitze, weiss mit 2 3 purpur- roten Flecken und ebensoviel Hautfalten auf dem weichhaarigem Grunde. Mai Juli. Brasilien.

M. bicolor hart, ist M, spectabilis Ldl. var.

M. Bleuiana Rchb, }, (Milteniopsis Bleuiana hört.) ist M. Roezlii X vexillarium und hat schneeweisse Blüten von 7 zu 11 cm, von denen nur der Lippengrund zartrosa überlaufen ist. Von A. Bleu in Paris gezüchtet.

var. splendens Lind. Blüten grösser, weiss, Lippe aus brillant- rosa vorn weiss.

M. Bluntii Bohb. f. {Oncidium Bluntii Rchb, /.) ist wahrscheinlich eine aus der Heimat eingeführte Kreuzung von M. spectabilis und M. Clowesii, deren ersterer sie im Wuchs und in der Grösse der Blüten ähnelt. Kelchblätter spitz - lanzettlich , Blumenblätter etwas breiter und weniger spitz, crömegelb mit bräunlichem oder braunpurpurnem Fleck in

Digitized by

Google

Miltonia.

353

der Mitte der Blätter, Lippe länglich-verkehrt-eiförmig, stumpf, weiss oder hellrosa, im Grunde mit purpurvioletten Streifen und zwei Schwielen, die kurze, dicke Säule hat zwei grosse purpurviolette Flügel. Mai Juli. Brasilien.

var. Lubbersiana hört, ist M. Lubbersiana Rchb. f.

M. Candida Ldl. Scheinknollen fast kegelförmig, hellgrün, über $ cm hoch, Blätter paarweis, linear, bis 30 cm lang. Blüten in kurzer Endtraube auf 40 cm hohem Schafte, 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich, gelb mit die Grundfarbe fast verdeckenden, grossen, rotbraunen Flecken und leuchtend gelbem Rande, Lippe breit verkehrt - eiförmig , gerundet, wellig, weiss mit fünf dünnen Hautfalten am Grunde. August Oktober. Brasilien.

var. flavesoens Hook. {M, stellata Ldl) Lippe gelb, purpurn überlaufen.

var. grandiflora hört. Blüten bis lo cm gross, Farben klar ab- gesetzt gegeneinander.

var. Jenisohiana Bohb. f. Blüten sehr gross , bis auf den gelben Rand gänzlich rotbraun, Lippe reinweiss.

M. cereola ist M. Regnelli Rchb.f.

M. Cloweßli Lindl. (Odontoglossum Clowesii Ldl, Brassia Clowesii Ldl, Miltonia Karwimkii hört, nicht Ldl,) (Fig. 1 16.) Scheinknollen schlank ei- förmig, 5 cm hoch, hellgrün, Blätter paarweis, schmal-linear, gelblichgrün. Blüten in ganz lockerer Traube auf 30 cm hohem Schaft, 6 cm gross, Kelch- und Blumenblätter breit -lanzettlich, gelb, fast ganz bedeckt mit kastanienbraunen Querflecken, Lippe herzförmig, mitten eingeschnürt, aus violettem, viele Hautfalten tragendem Grunde vom weiss. September November. Brasilien.

var. major hört. Blüten 8 10 cm, hellgelb mit glänzend dunkel- braunen Querbändern.

var. pauoiguttata hört. Querbänder schmal, so dass die gelbe Grundfarbe leuchtend vortritt.

M. cuneata Ldl. (M, speciosa Moore, Oncidium speciosum Hook,) Scheinknollen länglich schlank-eiförmig, flachgedrückt, 5 cm hoch, Blätter paarweis, breit-linear, gekielt, 20 cm hoch. Blüten zu 6 8 in aufrechter, lang gestielter Traube, 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit -lan- zettlich, wellig gerandet, Spitzen leicht zurückgebogen, kastanienbraun mit gelbgrünem Grund und Spitzen, Lippe aus schmalem Stege fast quadratisch breit-gerundet, leicht wellig gerandet, weiss mit zwei in einen chokoladenbraunen Fleck endenden Schwielen am Grunde. Februar, März. Brasilien.

M. Endresi Bohb. f. (Odontoglossum Warscewiczü Rchb, f,) Schein- knollen gedrängt, länglich-eiförmig, zugespitzt, kaum 5 cm hoch, flachge- drückt, Blätter lanzettlich-elliptisch, graugrün. Blüten zu 6 8 auf schlankem, überhängendem Schafte, 6 cm gross, reinweiss bis auf einen zart rosaen

Stein's Orchideenbach. 23

Digitized by

Google

2 CA Miltonia.

Fleck am Grunde der spitz-eiförmigen Kelchblätter und der stumpf breit-

Fig. II 6. Miltonia Clowesii.

eiförmigen Blumenblätter, sowie zwei ebenso zart rosa Flecken neben dem goldgelbem Kamm im Grunde der breit geigenförmigen, tief zweilappigen

Digitized by

Google

MUtonia. 355

Lippe. Der goldgelbe Kamm besteht aus einem hufeisenförmigem, fein- haarigem Gürtel, der ein kurzes eingebogenes Hörn und vor diesem drei kurze, gelbe, stumpfe Schwielen einschliesst. Mai Juli. Costarica, bei 2600 m in den Kordilleren von Chiriqui.

M. festiva Bohb. f. ist wahrscheinlich eine in der Heimat entstandene Kreuzung aus M. spectabilis und M. Candida var. flavescens vom Wuchs und Blütenform der M. spectabilis. Kelch- und Blumenblätter länglich, gelbweiss, Lippe gross, breit-keilförmig, fächerförmig zugespitzt, purpurlila mit elf strahlig verlaufenden satt purpurroten Adern auf der Scheibe, zwei gelben Schwielen und dunkel purpurroten Flügeln der Säule. Juli, August. Brasilien.

M. flavescens Hook, ist M. Candida Ldl. var.

M. KanoinskU hört, ist M. Clowesii Ldl.

M. Karwmskii Ldl. ist Odontoglossum laeve Ldl.

M. Lubbersiana Rchb.f. (M. Bluntii Rchb. f. var.) ist M. Clowesii x spectabilis var. Moreliana und hat sehr grosse blasslilae, purpurlila gestreifte Blüten, deren Lippe aus purpurnem Grunde vorn weiss mit purpurnen Strichflecken ist.

M. Moreliana Hook, ist M. spectabilis Ldl. var.

M. Phalaenopsis LdL (MUtonia pulchella hört, Odontoglossum Phalae- nopsisRchb.f,) (Fig. 117.) Scheinknollen länglich, flachgedrückt, nach oben schlank werdend, Blätter einzeln, grasartig, spitz-linear, bis 20 cm lang. Blüten zu 2 3 auf schlankem, aufrechtem Schafl, langgestielt, 6 cm breit, flach, meist wagerecht, fest, Kelchblätter spitz breit-lanzettlich, Blumenblätter stumpf verkehrt-eiförmig, alle reinweiss, Lippe geigenförmig, aus ziemlich breitem Grunde plötzlich fast halbkreisförmig, vom elegant tief ausgerandet, weiss, mitten mit i 2 gebrochenen karminroten Tuschstreifen und zwei grossen karminroten Tupfen links und rechts im Grunde, welche nach vorn in karminrote Flecken und Strahlen auslaufen. Juli September. Neu - Granada.

Hl. Pinelli Lind, ist M. anceps Ldl.

M. pulchella hört, ist M. Phalaenopsis Ldl.

M. purpureO'Violacea hört, ist Hf. spectabilis Ldl. var. Moreliana rosea Rchb. f.

M. Begnelli Behb. f. Scheinknollen länglich, schlank zugespitzt, 6 cm lang, Blätter paarweis, linear, hellgrün, bis 25 cm lang. Blüten zu 2 6 auf kräftigem, 30 cm hohem Schaft, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, letztere etwas breiter, weiss, Lippe aus ganz kurzem, schmalem Grunde, fast quadratisch abgerundet, vorn leicht ausgerandet mit einem kleinen Spitzchen, zartrosa mit dunkler rosaen Strichen in der Mitte, weissem Saum und weisser Mittellinie, von den drei Schwielen im Grunde ist die mittlere die kürzeste. September, Oktober. Brasilien.

var. purpurea hört. Blüten bis IG cm, Kelch- und Blumenblätter zartrosa, weiss gesäumt, Lippe violett - karmin , die drei Schwielen weiss, dazwischen schmale, zartrosae Streifen.

23* Digitized by V^OOQIC

9 c 6 liifiltonia.

M. Boezlii Bnthm. {Odontoglossum Roezlii Rchb, f) (Fig. Ii8.) Schein- knollen dicht gedrängt, schmal und lang zugespitzt, eiförmig, 8 cm hoch, von zahlreichen, scheidenförmigen Blättern umgeben und zwei grasgrüne, lang linear-lanzettliche, derbe Blätter auf der Spitze tragend. Blüten zu 3 5 auf hohem, schlankem Schafte, süss duftend, 6 8 cm breit, Kelch- blätter länglich verkehrt-eiförmig, reinweiss, Blumenblätter verkehrt-eiförmig, weiss mit einem lebhaft purpurrotem Grundfleck, Lippe flach, verkehrt-herz- förmig, 5 6 cm breit, weiss mit gelblichem Schimmer und rotem Tusch-

Fig. 117. Miltonia phalaenopsis.

fleck um die kammartigen Schwielen im Grunde. August Oktober, oft im März wieder blühend. Neu -Granada.

Nicht nur eine der schönsten Entdeckungen und Einfuhrungen Roezl's, sondern eine der schönsten Orchideen überhaupt, welche bei einigermassen guter Pflege im Warmhause köstlich gedeiht und durch ihre wochenlang frisch bleibenden Blüten eine Zierde ersten Ranges ist. Die Pflanze braucht viel Wasser, aber keine stockende Nässe, weder im Moose noch in der Luft.

var. alba Bull. [Odontoglossum Roezlii album Bull) Blüten rein- weiss, bis auf einen hell citronengelben Fleck im Grunde oder auf der Scheibe der Lippe.

Nl. rosea hört, ist M. speciabilis LdL var. rosea hört.

Digitized by

Google

Miltonia.

357

M. BuBselliana Ldl. ähnelt der M. cuneata, die dunkelbraun-grün- lichen Kelch- und Blumenblätter sind purpurn überlaufen, die Lippe aus grünlichem Grunde vorn purpurn. Juli, August. Brasilien.

M. speciosa Moore ist M. cuneata Ldl.

M. speotabilis Ldl. {Macrochilon Fryanum KnowL WesU.) Schein- knollen eiförmig, lang-zugespitzt, $ cm hoch, Blätter paarweis, breit-linear, 1 5 cm lang, hellgrün. Blüten einzeln, auf langem, von braunen Scheiden be- kleidetem Schaft, 5 cm breit, weiss, Kelchblätter länglich, Blumenblätter zurückgeschlagen, Lippe verkehrt - eiförmig , längsfaltig, 4 cm breit, tief violettpurpurn im Grund und längs der Falten, mitten satt rosa-karmin.

Fig. 118. Miltonia RoezlU.

an den Rändern ganz hellrosa, drei Hautfalten auf der Scheibe, Säule mit zwei purpurnen Flügeln. Juli, August. Brasilien.

var. bieolor hört. Blüten weiss, Lippe weiss mit einem sattviolettem Fleck im vordem Teil.

var. lineata hört. Blüten weiss, Lippe wxiss, karminrosa gestreift.

var. Moreliana Bchb. f. (M. Moreliana hört, M. purpureo - viola- cea hört) Kelch- und Blumenblätter schön purpurrot, Lippe hellrosa, zart dunkler geädert. September, Oktober.

var. Moreliana atrorubens hört. Blüten bis 8 cm, viel dunkler gefärbt als an der eigentlichen Moreliana.

var. Moreliana rosea Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter Aveiss mit einem rosaen Querband in der Mitte, Lippe leuchtendrosa mit purpur- rosaer Aderung.

var. purpiurea hört, ist von Moreliana nicht verschieden.

var. radians Bohb. f. Blüten gross, cr^meweiss , Lippe netzadrig

Digitized by

Google

358

Miltonia.

und wellig, rein weiss mit einem Kamm von drei gelben, vorn dicken Schwielen im Grunde, vor welchen etwa sechs notenförmige, leicht gebogene halbcentimeterlange , strahlig geordnete, violett -purpurne Flecken liegen, von denen aus zwei schmale Purpurlinien durch den gelben Kamm ver- laufen. Säule weiss, violettpurpurn geflügelt.

var. rosea hört. (M. rosea hört. M. Wameri kort) Blüten weiss, zart rosa überlaufen, Lippe weiss mit dunkel rosaen, verlaufenden, breiten

Streifen und einzelnen Flecken.

var. virginalis hört. Blüten reinweiss, bis auf einen rosa schim- mernden Fleck der Lippe.

M. stellata LdL ist M. Candida Ldl. var. flavescens Hook.

M. vexillaria Bnthm. (Odon- ioglossum vexillarium Rchb. f.) „Venus-Schürze". (Fig. 119.) Scheinknollen gedrängt , schmal länglich, flachgedrückt, 6 cm hoch, zwischen Scheidenblättern , auf der Spitze zwei graugrüne, derbe, lanzett-elliptische Blätter, von 3 zu 20 cm etwa. Blüten auf schlank aufsteigendem , bis halbmeter- hohem Schaft zu 3 7, 10 cm breit, Kelchblätter länglich - eiförmig, stumpfspitzig, Blumenblätter etwas grösser, eiförmig mit leicht zurück- gebogenen Spitzen, zart fleisch- farbenrosa, Lippe sehr gross, im Umrisse fast kreisrund, tief zwei- lappig, aus hellerem Grunde zart- rosa, mit drei kurzen Schwielen im Grunde und kurzen, spitz auf- stehenden hellrosaen Flügeln der Säule. Mai Juli. Kolumbien. Gleich- falls eine der schönsten Orchideen, seit langer Zeit bekannt, aber erst seit wenigen Jahren im Handel. Form, Grösse und Farbe der Blüten geben zahlreiche Varianten. Kultur wie M. Roezlii. Die Lippe erinnert in der That an ein niedliches Latzschürzchen en miniature, so dass der Name „Venus-Schürze" recht passend ist.

var. alba Finet. Blüten reinweiss bis auf den rosaen Schimmer der Lippe.

var. albomarginata hört. Blüten rosa, Lippe weissgerandet.

var. Ballantinae hört. Kelch- und Blumenblätter weiss, erstere mit zwei gelben Linien im Grunde, letztere mit rosaem Tuschfleck mitten,

Fig. 119. Miltonia vexillarium.

Digitized by

Google

Miltonia. 3CQ

Lippe aus weisslichem, bronzebraun gestreiftem, vorn gelblichem Grunde rosa mit weissem Saum.

var. nUliana Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter rosa , mit zwei purpurnen Linien auf den paarigen Blättern , Grund der Lippe gelb mit drei purpurnen Linien, Fläche rosa mit zahlreichen purpurnen Spritzern, Rand zart rosa.

var. Eienastiana Boh. f. Blüten sehr gross , Kelch- und Blumen- blätter rosa, elegant weiss gesäumt, Lippe aus hellgelbem Grunde mit drei Purpurlinien, zartrosa, dunkelrosa strahlig geädert und breit reinweiss gesäumt.

var, Lawrenceana hört, ist var. superba Rchb.f,

var. Leopoldi n. Bohb. f. übertrifft noch die ihr sehr ähnliche var. superba an Feuer der Farben. Die Ecken der Lippe sind abge- stumpft, die schwarzpurpurne Zeichnung des Lippengrundes ist weit nach vom ausstrahlend und trägt mitten in weissem Felde oft einen dunkel- purpurnen Strich.

var. leuooglossa Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter hellrosa, Lippe reinweiss.

var. Measiuresiana hört. Blüten vollkommen reinweiss, ohne jeden rosaen oder gelblichen Hauch.

var. purpurea hört. Blüten rosapurpurn mit gleichfarbiger dunkel geäderter Lippe.

var. rosea hört. Blüten einfarbig schön rosa.

var. rubella BulL Blüten ganz dunkelrosa. Scheinknollen rund- lich, Blätter kurz.

var. splendens WÜL Blüten 10 cm gross, sattrosa, seitliche Kelch- blätter je einen karminroten, centimeterlangen Grundstreifen, Lippe im Grunde drei purpurne Streifen. Der Rand der Blumenblätter und der Lippe dunkler als die Mitte.

var. superba Bohb. f. (var, Lawrenceana kort) Blüten klein, Kelch- und Blumenblätter rosa, die seitlichen Kelchblätter mit karmin- purpurnem Längsstreifen im Grunde, Lippe leuchtend violett-rosa , im weissen Grunde ein grosser, dreieckiger, hellpurpurroter Fleck mit dunkel- purpurroten strahlenden Linien, welche in rundliche Flecke auslaufen, eine breite, weisse Zone trennt den Purpurfleck vom Rosa der Lippe. Neu- Granada.

M. virginalis hört, ist M. spectabilis Ldl. var.

M. Warnen hört, ist M. spectabilis Ldl. var. rosea hört.

M. Warsoewiozii Bohb. f. (OncidiumfuscatumRchb,/,) Scheinknollen gedrängt, schmal-länglich, bis 10 cm hoch, in Scheidenblättern sitzend, auf der Spitze zwei stumpf-längliche, graugrüne, 25 cm lange Blätter. Blüten in vielblumigen , pyramidal verzweigten , bis 40 cm hohen Rispen , 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf schmal - keilförmig mit welligem, zurückgerolltem Rande, dunkel purpurbraun, weiss gefleckt, Lippe sitzend,

Digitized by

Google

360 Miltonia. Mormodes.

fast kreisrund, tief rund-zweilappig, im Grunde braunpurpurn, dann scharf abgesetzt vorn lilarosa, im dunklen Teile ein spiegelschimmernder grosser Querfleck und ein gelber Tuschfleck auf der Scheibe. April Juni. Peru, Kolumbien.

var. alba hört. Blüten hellbraun mit weiss, Lippe aus schmalem hellbraunrotem Grunde weiss.

var. Weltoni Moor. (Oncidium Weltoni Lind) Blüten kaum über 4 cm breit, olivenbraun mit weisslichgelb, Lippe aus zwei Drittel breitem purpurnem Grunde vorn weiss.

var. zanthina Bohb. f. Blüten einfarbig gelb, Lippe gelb mit schmalem weissem Rande. Peru.

Miltoniastrum Rchb.f. ist Oncidium 8w. Miltoniopsis Pfits. ist Miltonia Ldl. Mioxanthus Poepp. et Endl. ist Pleurothallis R. Br. Mitopetalum Bl. ist Tainia Bl. Mitostigma Bl. ist Piatanthera L C. Rieh.

Monachanthus Ldl. sind die Formen mit vorwiegend weiblichen Blüten von Catasetum L. C. Rieh. (s. d.). Monochilus Endl. ist Zeuxine Ldl.

Mormodes Ldl.

(Catasetinae 243.)

(Cyclosia Klotzsch.)

Die über zwanzig bisher bekannten Arten sind Baumbewohner und von Mexiko durch Centralamerika bis nach Kolumbien verbreitet. Ihre grossen, interessanten und meist auch schönen, nicht nur barocken Blüten machen sie wertvoll für unsere Gärten. Die vielgliedrigen Scheinknollen sind lang, zuweilen in dicke Stämme ausgezogen und mit den Scheiden der dünnen, vielrippigen Blätter bekleidet, deren Spreiten in der Trocken- periode abfallen. Blüten in seitlichen, langen, aufrechten oder nickenden Trauben, meist gross, fleischig, zwitterig, (nicht eingeschlechtig, wie von den nächstverwandten Gattungen Catasetum und Cycnoches.) Kelch- und Blumenblätter gleichförmig, abstehend oder zurückgebogen, Lippe mit der Säule unten fest verbunden, meist aus schmalem Grunde keilförmig, mit abwärts gekrümmten Rändern, ungeteilt oder dreilappig, seltener riemen- förmig oder schalenförmig vertieft, bisweilen mit einer Grube nahe an der Spitze, etwas zur Seite gedreht, während die mittellange anhangslose Säule nach der entgegengesetzten Seite gedreht ist. Diese Drehung verhindert, dass das ausgestossen werdende PoUinarium von der Lippe aufgefangen wird und sorgt also dafür, das es leichter in andere Blüten gelangen kann, so dass diese merkwürdige Drehung also eine einfache Befruchtungs-Vor- richtung ist. Kultur wie Catasetum (s. d.) doch ist beim Giessen sorg-

Digitized by

Google

Mormodes.

361

fältig darauf zu achten , dass Knollen und Triebe nicht vom Wasser ge- troffen werden , sondern dass stets auf das Moos zwischen oder um die Knollen gegossen wird.

M. atropurpiLreiim Ldl. Scheinknollen kurzspindelig , 5 cm hoch, Blätter breit-lanzettlich, spitz. Blüten auf 20 cm hohem Schaft in kurzer, lockerer, wenigblumiger Traube, 5 cm breit, schwärzlich - purpurrot ab- schattiert, Kelch- und Blumenblätter breit-lanzettlich, Lippe aus schmalem Grunde eiförmig, halb ausgebreitet, rechts von der Säule abgedreht. Oktober, November. Mexiko.

M, aureum hört, ist M. buccinator Rchb. / var

M. bueoinator Ldl. (Catasetum buccinator LdL) Scheinknollen lang- spindelförmig, IG cm hoch, Blätter lang - elliptisch , zugespitzt. Blüten in halbmeterhoher, aufrechter, oben nickender Traube, 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, einfarbig hellgrün oder karminpunktiert, Lippe keilförmig, die Seiten so zurückgerollt, dass sie wie eine Trompete erscheint, bald links, bald rechts von der Mittellinie weggedreht, elfenbein- weiss oder grüngelblich mit karminroten Punkten. September, Oktober. Mexiko.

var. aureum Behb. f. Blüten rein hochgelb.

var. majus Behb. f. Blüten grösser, ockergelb, zimmtbraun gefleckt, Lippe hellgelb mit einigen hellbraunen Punkten.

M, citrinum LdL ist M. pardinum Batem. var. unicolor Hook.

M. C0I0BSU8 Bohb. f. {M. macranthum LdL) Scheinknollen stamm- artig, stielrund, oben verschmälert, 20 cm hoch, mit ei -elliptischen, viel- faltigen Blättern. Blüten in 30 cm hoher, lockerer Traube, 10 cm breit, mit schmal -lanzettlichen, zugespitzten Kelch- und Blumenblättern, deren untere Hälfte fleischfarben mit dunkleren Adern, die obere gelb ist. Lippe durch Umkrümmung der Ränder gegen die Säule quer gewölbt, seitlich abgebogen, hochgelb mit rosaen Flecken im Grunde, Säule bogenförmig, grün, nach der entgegengesetzten Seite abweichend. August, September. Centralamerika bei 2300 m.

M. Greenii Hook. f. {M. uncia Rchb.f) Scheinknollen breit-spindel- förmig, 6 8 cm hoch, Blätter länglich -lanzettlich, bis 30 cm hoch, viel- rippig. Blüten in vielblumiger, nickend überhängender Traube, 6 cm gross, wohlriechend, aussen weisslich, innen gelb, mit längHchen karminroten Flecken ganz bedeckt, welche nach den Rändern zu kleiner und ver- waschener werden. Kelch- und Blumenblätter spitz - eiförmig , konkav, Lippe aufwärts und seitwärts gebogen, gegen die Säule konkav, drei- lappig, Mittellappen aus schmalem Grunde vom rundlich und sackförmig umgeschlagen, Seitenlappen gewimpert, aus purpurnem Grunde gelb mit roten Flecken. Juli September. Mexiko.

M. Hookeri Bohb. f. Scheinknollen lang spindelförmig, 10 cm hoch, Blätter zu 3—4, schmal-lanzettlich, 2 zu 20 cm etwa. Blüten auf bis 50 cm langem, vorn überhängendem Schafte in kurzer, dichter Ähre, bis 6 cm

Digitized by

Google

262 Mormodcs-

breit, gelb, braunrot punktiert, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, zu- rückgeschlagen, nach links gedreht. November, Dezember. Mexiko.

var. Cartoni HookeT. Blüten etwas grösser, gelb mit roten Längs- streifen, Lippe blassgelb.

M. Lawrenoeaniun Bolfe. Scheinknollen kräftig, spindelförmig, oft über IG cm hoch, Blätter breit-lanzettlich, 4 zu 25 cm etwa, dunkelgrün. Blüten in überhängender, reichblumiger Traube auf 40 cm langem Schafte, gelbbraun, Kelch- und Blumenblätter breit - lanzettlich, zurückgeschlagen, Lippe gerollt, links gedreht, hell gelbbräunlich. Oktober, November. Centralamerika.

M. lentiginosum Hook. Scheinknollen anfangs fast kuglig, später länglich. Blätter lanzettlich, 2 zu 20 cm etwa, längsfurchig. Blüten in hin- und hergebogener, sehr lockerer Traube auf 30 cm hohem Schafte, 5 cm breit, rötlichbraun, dicht dunkelrot punktiert, Kelch- und Blumen- blätter an den Rändern zurückgeschlagen, breit-lanzettlich, Lippe fleischig, breit verkehrt - eiförmig , sattelartig zurückgebogen, links gedreht. April, Mai. Centralamerika.

M. lineatum lK>dd. {Catasetum lineatum Ldl) ist in der Tracht und Blütenform der vorhergehenden Art ähnlich, aber die Blumenblätter sind schmäler, die Blüte beim Aufblühen dunkel olivengrün, später leuchtend gelb und braun. Mai, Juni. Guatemala.

M. luxatum Ldl. Scheinknollen länglich, oben spitz, 10 cm hoch, Blätter lanzettlich, 60 cm lang. Blüten in 40 cm langen, lockeren Trauben, stark duftend, bis 10 cm gross, fast kugelig, halbgeschlossen, citrongelb, die Stellung aller Blätter vom Gewöhnlichen abweichend, förmlich verrenkt (luxiert). Kelch- und Blumenblätter breit-eiförmig, Lippe breit, schalenför- mig gelb, mit einem dickem, braunem Mittelstreifen, gegen die Säule hin ausgehöhlt, undeutlich dreilappig, die quer daneben stehende Säule fast verhüllend. Juli, August. Mexiko.

var. ebumeum Behb. f. {M, Williamsü Moore.) Blüten elfenbein- weiss, Lippe weissgelb mit hellbraun.

var. punetatum hört. Blüten gelb, dunkelbraun punktiert.

var. purpureum hört. Blüten weissgelb mit purpurbraun. Mittel- streif der Lippe trüb purpurrot.

M, macranthum LdL ist M. Co/ossus Rchb.f.

M. Ocannae Linden. (Fig. 120). Scheinknollen langspindelförmig, zuge- spitzt, bis 15 cm hoch, Blätter breit-lanzettlich, 25 cm lang. Blüten in 30 cm hoher, nickender, armblumiger Traube, 10 cm gross, lehmgelb mit zahlreichen, unregelmässigen, rotbraunen Punkten. Kelchblätter breit-lan- zettlich, plötzlich scharf zugespitzt, Blumenblätter schief schmal-eiförmig, zugespitzt, Lippe seitwärts gedreht, dreilappig, Seitenlappen rundlich, zur Röhre zurückgerollt, Mittellappen rundlich vorgezogen, langspitzig, quer konvex gegen die seitwärts gegenüberstehende, in eine Stachelspitze aus- laufende Säule. Juli, August. Kolumbien.

Digitized by

Google

Mormodes.

363

M. pardinum Batem. {Cyclosia maculata Klotzsck,) Scheinknollen fast cylindrisch, nach oben zugespitzt, bis 15 cm hoch, Blätter lanzettlich, dünn. Blüten auf 25 cm hohem, nickendem Schaft in endständiger, ge- drängter Traube, 5 cm breit, leuchtend gelb mit bräunlich - karminroten Flecken übersät. Kelch- und Blumenblätter ei - lanzettlich zugespitzt, spreizend, aber mit den eingebogenen Spitzen zusammenneigend, Lippe dreilappig, quer konvex gegen die querstehende Säule. Juli September. Mexiko.

var. melanops Moore. Blüten ganz dicht dunkel rotbraun gefleckt.

Fig. 120. Mormodes ocannae.

var. unioolor Hook. {M, citrinum Ldl Catasetum citrinum LdL) Blüten rein citrongelb, ohne jede Fleckung.

M. uncia Rchb. f. ist M. Greenii Hook. f.

M. Williamsii Moore ist M. luxatum Ldl. var. eburneum Rchb. f.

Myanthium Ldl. gehört zu Odontogtossum H. B. K.

Myanthus Ldl. sind die zwitterblütigen (mann -weibigen) Formen von Catasetum L. C. Rieh.

Myanthus spinosus Hook, ist Catasetum barbatum Ldl.

M. trifidus Hook, ist Catasetum cernuum Rchb. f.

Mycaranthus Bl. ist Eria Ldl.

Myoda Ldl. ist Haemaria Ldl.

Myodium Satisb. gehört zu Ophrys L.

Myrobroma Satisb. ist Vanilla Sw.

Digitized by

Google

364 Mystacidium.

Mystacidium LdL

(Aerideae 400.)

(Aeranthus Rchb. f. nicht Ldl. Cryptocentrum Bnthm. Gussonia A. Rieh. Microcoelia Ldl.)

Die im tropischen und südlichen subtropischen Afrika durch mehr als 20 baumbewohnende Arten vertretene Gattung besitzt kräftig ent- wickelte, nur nach einer Achsen - Richtung (monopodial) sich lang fort entwickelnde Stämme, bald kurz mit wenigen flachen Blättern (Eu my- stacidium Pfitz), bald dick und starr mit langen, dicken Blättern (Gomphocentrum Bnthm.), bald dünn und kriechend mit langen Gliedern und weit auseinander gerückten, flachen Blättern (Pectinaria Bnthm.), bald sind die Glieder des dünnen, kriechenden Stammes sehr kurz, die Blätter fleischig, seitlich zusammengedrückt und dicht gedrängt (Dolabrifolia Pfitz.), oder endlich ist der Stamm zur Blütezeit, viel- leicht auch sonst, blattlos (Gussonia A. Rieh.). Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder in eben dort entspringenden, zweizeiligen Trauben und sind meist nicht sehr ansehnlich. Kelch- und Blumenblätter sind einander gleich, abstehend, die Lippe ist mit dem Grunde der sehr kurzen, graden Säule fest verwachsen und trägt am Grunde einen langen Sporn, sie ist ungeteilt oder dreiteilig mit zwei aufrechten Seitenlappen. Kultur wie von Angrecum (s. d.) In Europa bisher nur in den Gärten vertreten durch:

M. distiohum Pfitzer. {Dolabrifolia. Angrecum distichutn Ldl) Kurz- stämmig, mit sitzenden, kurzen, elliptischen, stumpfen, seitlich zusammen- gedrückten, dicht gedrängt zweizeiligen, etwa 1,5 cm langen, dunkelgrünen Blättern. Blüten einzeln aus den Blattachseln, zweizeilig, auf 1,5 2 cm langen, dünnen, aufrechten Stielen, wagerecht, kaum 2 cm breit, weiss, Kelch- und Blumenblätter länglich -elliptisch, Lippe klein, mit aufrechten Seitenlappen und eiförmigem Mittellappen, Sporn dünn, fast 2 cm lang. Juni, Juli. Sierra Leone.

M. fllicome Ldl. {Eumystacidiutn Pfitz Angrecum filicome Ldl) Stämme kurz, mit spiral - ständigen , sitzenden, flachen, dunkelgrünen, kurz- eiförmigen Blättern. Blüten in reichblütiger , zweizeiliger Traube, klein, weisslich, dünn gespornt. Mai, Juni. Kap der guten Hoffnung.

Nanodes discolor LdL ist Epidendrum nocturnum L

Nanodes Medusae Rchb. f. ist Epidendrum Medusae Rchb. f.

Naneria Klotssch ist Lacaena Ldl.

Neippergia Morren ist Acineta Ldl.

Digitized by

Google

Neogyne. Neottia.

365

Neogyne Rchb.f.

(Coelogyninae 152.)

N. Gardneriana Rchb. f. {Coelogyne Gardneriana LdL Coelogyne trisaccata Grifft Der Griffith'sche Name „die dreisackige" giebt den Gattungs-Cbarakter dieser Art, auf welche allein die Gattung Neogyne gegründet ist, mit einem Worte an. Wuchs und Blüte sind wie von Coelogyne, aber die Blüten sind oben fast geschlossen durch Zusammenneigen von Kelch- und Blumenblättern, und unten bilden die beiden seitlichen Kelchblätter und die Lippe drei sackartige Ausbuchtungen, etwa an ganze stumpfe, kurze Sporn- oder Kinnbildungen erinnernd.

Scheinknollen flaschenförmig , bis 8 cm hoch, Blätter paarweis, bis 25 cm hoch, breit - lanzettlich, fünfnervig. Blüten von bräunlichen Deckblättern gestützt, in seiten- oder endständiger, vielblumiger, nickender Traube, halbgeschlossen, weiss mit gelber Lippe, die schmalen Kelchblätter 3 cm lang. November Januar. Nepal.

Kultur wie von Coelogyne.

v\

Neottia L.

(Spirantheae 105.)

Sonderbare*, für den Gärtner allerdings nur ge- ringes Interesse habende Humusbewohner, welchen jede Spur grüner Farbe fehlt. Von den drei Arten ist in Europa in lichten, alten Laubwäldern der Vor- gebirge weitverbreitet die Vogelnestwurz:

N. nidUB avis L. (Fig. 121.) Wurzelstock flach unter der Erde, schief abwärts wachsend, fingerdick, 5 cm lang, braun, und von 2 3 cm langen, starren, brüchigen, gelbbraunen, unverzweigten Wurzeln so umstarrt, dass das Ganze an ein Vogelnest erinnert ; blattlos. Der Blütenschaft steigt aus dem tiefsten Punkte des Wurzelstockes senkrecht bis 30 cm hoch auf, ist rötlichbraungelb, schank-keulenförmig, stiel- rund, federhalterdick und mit blattlosen, gelbbraunen, etwas aufgeblasenen Scheiden besetzt. Blüten hinter schuppenförmigen Deckblättern in dicht gedrängter, bis 15 cm langer, kolbiger Ähre, gelbbraun, schwach

Fig. 121. Neottia nidus avis.

Digitized by

Google

2 56 Neotda. Nephelaphyllum. Nigritella.

riechend, etwa 1,5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, helm- artig und fast zweilippig, Lippe doppelt so lang, am Ende gespreizt zweilappig, nicht gespornt. Juni. Europa. Kulturversuche beschränkten sich bisher darauf, halbentwickelte Pflanzen in Buchenlauberde oder humoser Haideerde kurze Zeit zu erhalten. N. Petola R. ßr. ist Macodes Petola Bl.

Nephelaphyllum Bl.

(CoUabiinae 146.)

(Cytheris Ldl.)

N. pxdohrum BL {Anoectochilus pulcher hört,) ist die einzige der vier in Ostindien, Südchina und auf den malayischen Inseln heimischen Arten, welche zuweilen, ihrer hübschen Blätter wegen, kultiviert wird. Der dünne im Moose kriechende Wurzelstock trägt kleine centimeterhohe, schlank zwiebeiförmige Scheinknollen mit je einem einzigem, gestieltem, bis 10 cm hohem, aus herzförmigem Grunde eiförmigem, zugespitztem Blatte, welches auf dunkelölbraunem Grunde metallisch schimmernde hell gelbgrünliche bis weissliche Flecken zeigt. Blüten klein, in aufrechter, langgestielter Traube, grünbräunlich mit abstehenden, breit -lanzettlichen Kelch- und Blumenblättern und aufrechter, dreilappiger, kurzgespornter Lippe. Mai, Juni. Java.

Kultur wie von Anoectochilus (s. d.).

Nephranthera Hassl ist Renanthera Lour.

Nigritella C. L. Ruh.

(Gymnadenieae 16.)

N. nigra Rchb. f. (Satyrium nigrutn L, Nigritella angustifolia Rieh,), (Fig. 122), die einzige Art, ist in den tiroler und schweizer Alpen, dem Apennin, dem Balkan und den skandinavischen Bergzügen auf guten Wiesen heimisch, und neben ihrem schönen Aussehen von so köstlichem, ausser- ordentlich starkem Vanille- oder eigentlich Vanille-Chokoladenduft, dass sie deswegen allein schon in unseren Gärten gepflegt zu werden verdient. Leider ist sie ziemlich anspruchsvoll in der Kultur und wächst schlecht. Am ehesten gedeiht sie in langen, gut drainierten Töpfen, welche während der heissen Monate zu Dreiviertel in ein Sand- oder Moosbeet eingesenkt werden, in einer Mischung von guter Lauberde, etwas Haideerde, Rasen- lehm und scharfem Sand. Sie will feucht stehen ohne stockendes Wasser.

Viel besser als die Art selbst gedeihen ihre Bastarte, die sie mit jeder in der Nähe wachsenden Gymnadenia eingeht, denen aber leider das Charakteristische der Art fehlt, die kugeligen schwarzroten Köpfe und der Duft.

Digitized by

Google

Nigritella.

367

In den Alpen fuhrt die Nigritella die Volksnamen: Brunelle, Braunelle oder Brändeli.

Knollen 4 6 cm tief unter der Oberfläche, weiss, handförmig mit meist 2 3 lang ausgezogenen Spitzen, 3 4 cm lang, festfleischig, die junge Knolle dicht an der alten angepresst sich entwickelnd. Blätter grasartig, schmal- linear, 5 cm lang, im dichtem grundstän- digem Büschel von weisslichen Scheiden zusammengehalten , dunkelgrün , drüsig gewimpert. Blüten in 2 4 cm langen, dicht gedrängten, eiförmigen Köpfchen auf bis 20 cm hohem, meist aber nur 8 10 cm messendem beblättertem schlankem Stengel, mit nicht gedrehtem Fruchtknoten, daher die Lippe aufwärts stehend, Kelch- und Blumenblätter spitz-eiförmig, sternar- tig auseinander stehend, kaum 0,5 cm gross, Lippe ungeteilt, mit kräftigem, 0,5 cm langem, gradem Sporn, die ganze Blüte einfarbig schwarzpurpum oder dun- kelpurpurrot oder die Lippe etwas heller, köstlich vanilleduftig und sehr lange sich frisch erhaltend. Mai August, je nach der Höhenlage, im Garten Mai, Juni.

An Bastarten sind in den Alpen Tirols und der Schweiz beobachtet und für die Gartenkultur mehr zu empfehlen als die N. nigra selbst:

N. braohystaohya Kern. {Gymnadenia brachystachya Wettst, N, nigra X suaveo- lens)y steht der N. nigra sehr nahe, ist aber von hellerer Blütenfarbe und das Köpfchen länglich.

H. fragrans Sauter ist N. suaveolens Koch.

N. Heufleri Kern. {N. nigra X Gym- nadenia conoped) kommt ziemlich selten vor und steht der G. conopea näher, blüht aber dunkler, in kurzer Ähre.

N. megastaohya Kern. (N, suaveolens X Gymnadenia odoratissimd) ist der entgegengesetzte Rückschlag - Bastart von N. suaveolens wie brachystachya, und von G. odoratissima nur durch dunklere Farbe und kurze Ähre abweichend, sowie durch die Spornbildung.

N. micrantha Kern. {N. nigra X Gymnadenia albidä) ist in der Tracht eine dunkelrosa blühende G. albida mit kurzer Ähre und für die Fels- partie sehr zu empfehlen.

Nigritella nigra.

Digitized by

Google

368 Nigritclla. Notylift. Oberonia.

N. Moritsiana Gremli ist N, suaveolens Koch.

N. Buaveolens Eooh (Orchis suaveolens VilL N. Moritziana Gremli, N.fragrans Saut, N, nigra X Gymnadenia odorattssima) ist weitaus der häufigste dieser Bastarte und ähnelt beiden Eltern fast gleichmässig. Blüten dunkelpurpum in länglichem, dichtem Köpfchen, sehr duftend. Für die Felspartie sehr geeignet und gut wachsend.

Norna Wahlenberg ist Calypso Salisb.

Notylia Ldl.

(Notylieae 319.)

Von den etwa 20 im tropischen nördlichen Südamerika als Baum- bewohner lebenden Arten, zu denen noch einige in Centralamerika und Mexiko heimische treten, sind nur wenige in Kultur. Die meist kurzen und kleinen Scheinknollen sitzen zwischen Scheidenblättern und tragen fleischige, flache, zuweilen senkrecht gestellte Blätter und meist unschein- bare Blüten in dichten walzenförmigen oder in ganz lockeren Trauben. Kelch- und Blumenblätter sind einander ziemlich gleich, die seitlichen Kelchblätter oft weithin verwachsen, Lippe genagelt mit dreieckiger oder spiessförmiger Platte, mit der langen Säule am Grunde fest verbunden.

Kultur wie Epidendrum (s. d.).

TS, albida Bohb. f. Blätter breit-Ianzettlich. Blüten in überhängender, kurzer, lockerer Traube, klein, weisshch. Juli August. Centralamerika.

N. bioolor Ldl. Blätter dick, lanzettlich. Blüten in aufrechter, dichter Traube, gelb und rot. August, September. Centralamerika.

N. incurva Ldl. Zwergige Art mit dicken , eiförmigen , kaum 4 cm langen, tief gekielten Blättern. Blüten in kurzer, aufrechter Traube, blass- strohgelb. Mai, Juni. Trinidad.

N. punctata Ldl. {Pleurothallis punctata R, Br, Gonteza tenuiflora Bot, Gab.) Blätter lanzettlich, dick. Blüten in hängender dichter Traube, gelbgrün, Kelch- und Blumenblätter länglich, stumpf, Lippe verkehrt- eiförmig, vorn spitz. September. Trinidad.

Oberonia Ldl.

(Liparidinae 163.)

(Titania Endl.)

Von den mehr als 50 baumbewohnenden Arten der im tropischen Asien und Australien, den Südseeinseln und den Maskarenen heimischen Gattung lohnt nicht eine einzige dem Gärtner die Kultur. Es sind durch- weg unscheinbar und kleinblühende Pflanzen von unbedeutendem Ansehen. Der Stamm ist entweder ganz kurz und trägt dann lange, reitende (wie die Blätter von Iris stehende) Blätter oder er ist lang-cylindrisch und

Digitized by

Google

Oberonia. Octadesmia. Odontoglossum. ^gg

die Blätter sind dann kurz und zweizeilig gestellt. Die senkrecht ver- breiterte, fleischige oder ledrige Blattspreite gliedert sich von der Blatt- scheide ab und fällt im Alter allein ab. Die sehr kleinen, kaum 0,5 cm erreichenden Blüten sitzen in dichten cylindrischen Ähren, Kelch- und Blumenblätter sind fast gleich, aufrecht oder zurückgeschlagen. Die sitzende Lippe ist aufrecht gerichtet und umfasst mit ihrem Grunde die kurze Säule, der Vorderlappen ist tief ausgerandet oder zerschlitzt. Kultur wie Coelogyne.

In den botanischen Gärten wird hin und wieder kultiviert: O. iridifolia Ldl. Blätter schwertförmig , reitend , etwa 2 zu 20 cm, hell und glänzend grün. Blüten in überhängender, dichter, reichblumiger, kurzer Traube, sehr klein, blassgelblich-rosa, Kelchblätter eiförmig, zurück- geschlagen, Lippe stumpf-eiförmig, gefranst, am Grunde ausgehöhlt, vier- lappig. November, Dezember. Ceylon.

Octadesmia Bnthm.

(Ponereae 196.)

O. monophylla Bnthm. {Laelia monophylla N, E. Brown^ Trigonidiutn monophyllum Gris.\ die einzige in Kultur befindliche der drei überhaupt bekannten Arten, welche auf Bäumen von Jamaika und St. Domingo leben, erinnert im Wuchs viel eher an eine Masdevallia als an eine Laelia. Aus dem kriechendem, verfilztem, dünnem Wurzelstocke erheben sich Gruppen federkieldicker bis 15 cm hoher, auf grünem Grunde rosa überlaufener Stämmchen mit je einem festem, immergrünem, linearem, etwa I zu 6 cm grossem Blatte. Blüten einzeln, auf endständigen, schlanken, 5 8 cm langen Stielen, 4 5 cm breit, lebhaft orange-scharlach bis auf die purpurrote Säulenspitze, Kelch- und Blumenblätter stemartig spreizend, zugespitzt, länglich, Lippe sehr klein, die kleine Säule bis zur Spitze mit ihren Seitenlappen einhüllend, Vorderlappen klein, abstehend, auf der Scheibe warzig. September, Oktober. Jamaika, in den St. Andreas- bergen von 12 1600 m an Stämmen und deren unteren Asten.

Octomeria Don. ist Ena Ldl.

Odontoglossum H. B. K

(Odontoglosseae 347.)

Die weit über 100 Arten sind fast durchweg baumbewohnend, nur selten tritt einmal eine Art im Moosüberzug subalpiner Felsen auf Die Umgränzung der Arten ist sehr schwierig und wird noch erschwert durch die Leichtigkeit, mit welcher die Odontoglossen unter sich Kreuzungen eingehen, selbst zwischen einander ziemlich fernstehenden Arten, wenn diese zum Teil scheinbaren Kreuzungen nicht überhaupt Übergangs- formen sind.

Stein's Orchideenbuch. 24

Digitized by

Google

270 Odontoglossum.

Die mit Vorliebe eiförmigen, oft seitlich flachgedrückten Scheinknollen sitzen meist dichtgedrängt, nur selten sind sie auf dem holzigem und dann kletterndem Wurzelstock auseinander gerückt. Fast alle Arten zeigen unter den Knollen stehende und diese in der Jugend schützende, zartere, hinfallige Scheidenblätter, während die meist schmal-länglichen wirklichen Blätter einzeln oder zu zweien auf der Spitze der Knollen sitzen und derb, oft ledrig, sind. Die Blüten stehen einzeln oder zu 3 5 auf auf- rechtem schlankem Schaft oder in mehrblumigen Trauben oder vielblumigen Rispen. Der Blütenstand entspringt unter der Knolle und tritt seitlich von ihr aus den Scheidenblättern hervor. Die meist ansehnlichen, oft prächtig gefärbten, meist in gelb und braun oder weiss und rot, sehr selten in blauen Tönen variirenden Blüten sind flach ausgebreitet oder mit den Spitzen leicht nach innen neigend. Kelch- und Blumenblätter sind frei oder die seitlichen Kelchblätter am Grunde etwas miteinander verwachsen, meist sind die Blumenblätter den Kelchblättern in der Form ähnlich, aber kürzer und breiter. Der Grund der Lippe steht der Säule parallel, zu- weilen ist er ihr ein kurzes Stück angewachsen, die Platte der Lippe ist nach vorn und unten abstehend und meist mit starken Längsschwielen besetzt. Säule am Grunde schlank, vom oft mit Anhängseln in Form von kleinen Flügeln, Borsten, graden oder gedrehten Bartfaden. Vier Pollenkörper. Die zahlreichen in Kultur befindlichen Odontoglossen sind fast durchweg Schmuckpflanzen, oft wirkliche Prachtstücke unserer Gewächs- häuser. Früher standen sie im Verruf sehr schwer zu wachsen, heut, wo die Pflanzengeographie den Gärtner gelehrt hat, die Temperatur der Odontoglossen in den Gewächshäusern nach der Heimat dieser schönen Orchideen zu regeln, wissen wir, dass die früher kultivierten Odontoglossen an zu viel Wärme zu Grunde gegangen sind.

Die Gattung Odontoglossum umschliesst nur Gebirgspflanzen, welche zum Teil subalpinen Höhen zwischen 2500 3300 m entstammen. Von den Hochplateaus von Peru und Bolivia bis ins nördliche Mexiko ist die Gattung durch 35 Breitengrade (150 S. B. bis 20 0 N. B.) verbreitet, nur den niederen Höhen des Isthmus von Panama fehlen die Odonto- glossen, wo aber die Anden oder die Kordilleren über 1500 m auf- steigen, da sind die schön blühenden Pflanzen da. Das Verbreitungs- zentrum dürften die Kordilleren zwischen Bogota und Ocanna sein. Die Folge dieses subalpinen Vorkommen ist, dass die Odontoglossen kühl kultiviert werden müssen, die Wintertemperatur soll 10^ R. nicht über- steigen, kann bei vielen Arten bis auf 5^ sinken und liegt am besten zwischen 8 10 ^ Die meisten Arten werden einfach mit einer Handvoll Sphagnum an Rinde oder Holz gebunden und aufgehängt. Wählt man Topfkultur, so müssen die Töpfe sehr stark drainiert sein und die obere Hälfte ein Gemisch von Sphagnum, Haideerde und Sand oder etwas Holz- kohle enthalten , worauf die Knollen hochgepflanzt werden. Die Odonto- glossen verlangen andauernd feuchte Luft und sollen nie ausdorren.

Digitized by

Google

Odontoglossom. ^^I

Spritzen und Giessen ist während der warmen Jahreszeit sehr reichlich zu geben und während der Triebbildung auch ein rasch sich wiederholender Dungguss von Wert. Im Winter muss natürlich das Giessen vorsichtig bewirkt werden und wird meist Spritzen und feuchte Luft allein aus- reichen. Neben der feuchten Luft ist frische Luft für diese Pflanzen Bedürfnis und Odontoglossenhäuser müssen fleissig gelüftet werden. Im Sommer ist die brennende Sonne durch gutes Schattengeben abzuhalten, wodurch gleichzeitig die Luft im Hause niedriger als im Freien gehalten werden kann. Die meisten Arten nehmen es dankbar auf, wenn sie im Juni August im Freien halbschattig hängen können, nur muss dann aut sehr reichliches Spritzen geachtet werden.

Zahlreiche Arten liefern ihre Blüten als wertvolles Bindmaterial und sind dadurch auch für den Handelsgärtner sehr wertvoll. Durch die englischen Massenimporte, die allerdings mehr als eine Art in der Heimat schon ausgerottet haben, sind grade die schönsten und dankbarsten Arten sehr billig im Handel. Gegen etwaige schädliche Insekten, an der Spitze die schwarze Fliege, Thrips, hilft am besten Schwefelpulver.

Die grosse Artenzahl teilt Pfitzer ein in:

A. CriBps: Scheidenblätter unter der Knolle, Hauptfarbe der grossen aus- gebreiteten Blüten weiss, rötlich bis hellviolett, Lippenplatte mit starken Längsschwielen; z.B. O. crispum Ldl.

B. Lnteopxurpurea: Von der ersten Gruppe nur durch die gelben, meist braun gefleckten Blüten verschieden; z.B. O. luteopurpureum Ldl.

C. Lindleyana: Wie B., aber Nagel und Platte der Lippe sehr schmal; z. B. O. Lindleyanum Rchb. f.

D. Laevia: Wie C, aber die Grundfarben der meist offenen Blüten grün und violett, Längsschwielen der Lippe schmal ; z.B. O. 1 a e v e Ldl.

E. Myanthium LdL: Blüten durch die seitlichen, vorgestreckten Kelch- blätter halb geschlossen, gelb, Scharlach, braun, violett gefärbt; z. B. O. Edwardi Ldl.

F. Trymenium Ldl. : Meist nur Scheiden, selten ein Scheidenblatt unter der Knolle, Blüten in hängender Traube mit stark fransigen An- hängseln der Säule; z.B. O. citrosmum Ldl.

G. BoBsiana: Nur häutige Scheiden unter der Knolle, Blüten in auf- rechten Trauben, weiss oder rötlich; z. B. O. Rossii Ldl.

H. Grandia: Wie G., aber starkwüchsig und mit gelbbrauner Grund- farbe der Blüten; z. B. O. grande Ldl. Von der nahe verwandten Gattung Oncidium istOdontoglossum nur durch die parallele Stellung des Lippengründes zur Säule getrennt, die Lippe von Oncidium ist dem Säulegrunde nicht parallel, sondern vom Grunde weg abstehend, meist rechtwinklig zur Säule eingefugt und ausserdem hat Oncidium nur zwei Pollenkörper.

24*

Digitized by

Google

7^2 Odontoglossum.

Der Gärtner kommt, durch praktische Merkmale unterstützt, meist weniger in Verlegenheit, ob er ein Odontoglossum oder O n c i d i u m vor sich hat, als der Botaniker.

0. acuminatum hört, ist 0. Rossü Ldl.

0. Alexandrae Batem. ist 0. crispum Ldl.

0. anceps Und. ist 0. maculatum Lex.

0. Amesianum hört, ist 0. luteopurpureum Ldl. var.

0. Andersonianum Rchb.f. ist 0. crispum Ldl. var.

O. angustatum Bohb. f. Scheinknollen birnförmig zugespitzt, zwischen etwa vier Scheidenblättern sitzend, Blätter breit-lanzettlich, einzeln auf der Knolle, derb, dunkelgrün. Blüten in aufrechten, kurz verzweigten Rispen, Kelchblätter schmallinear , zugespitzt , grüngelb mit brauner Mittellinie, Blumenblätter etwas breiter, krauswellig, gelb mit schimmernden zimmt- braunen Querflecken, Lippe weiss mit braunen Strichen und Flecken, Vorderteil länglich dreieckig, wellig gezähnt, mitten eine glatte, rechts und links davon eine gesägte Schwiele tragend. Juni August. Peru.

0. apterum Uave et Lex. ist 0. Rossü Ldl.

0. aspersum Rchb.f. ist 0. Rossü Ldl. var.

O. astranthum Bohb. f. Scheinknollen breit - eiförmig , flachgedrückt, 5 cm hoch, mit zwei linear - lanzettlichen , bis 20 cm langen, hellgrünen Blättern. Blüten in weit verästelter hoher Rispe, oft zu mehr als 50, sternförmig ausgebreitet, über 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich-zugespitzt, hellgelb mit rotbraunen Streifen und Flecken, Lippe weiss mit rosaen Flecken, orangegelbem Grunde mit einigen hellpurpurnen Fleckchen. Juni August. Ecuador.

0. aureO'Purpuratum hört, ist 0. luteopurpureum Ldl.

0. baphicanthum Rchb.f. ist 0. odoratum Ldl. var.

O. biotonienBe Ldl. [Cyrtochüum bictaniense Batem. Zygopetalum afri- canum Hook.) Scheinknollen eiförmig, flachgedrückt, kantig, bis 5 cm hoch. Blätter paarweis, spitz-lanzettlich, wellig, 25 cm lang, gekielt. Blüten in aufrechter, vielblumiger Traube, seltener in Rispen. Blüten 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, gelbgrün mit kastanienbraunen Flecken, Lippe spitz - herzförmig , wellig gerandet, weiss, rosa bis hell fliederfarben, Kamm doppelwulstig. September November. Guatemala, Mexiko. Wurde 1835 ^ils das erste Odontoglossum von G. Ure Skinner aus Mexiko an Batemann nach Knypserley, Cheshire, gesandt und fast gleichzeitig an Lord Rolle nach Bicton, wo es 1836 zum erstenmale blühte.

var. album Linden, {var. splendens Lind) Kelch- und Blumen- blätter rötlichbraun, Lippe weiss.

var. roseum Lind. Blüte dunkelbraun, Lippe rosa.

var speoiosum Bgl. Blüten sehr gross, gelb mit dunkelbraun, Lippe violett.

var. splendens Ldn. ist v. album.

var. sulphurenm Lind. Blüte gelb, Lippe weiss.

Digitized by

Google

Odontoglossom . ^ 7 3

var, superbum hört, ist v. album.

O. blandum Rchb. f. Scheinknollen kaum wallnussgross , platt -ellip- tisch, Blätter paarweis, linear - lanzettlich , bis 20 cm lang. Blüten am oberen Ende des die Blätter kaum überragenden, nickenden Schaftes zu- sammengedrängt, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, zuge- spitzt, weiss mit rötlich -purpurnen Flecken. Lippe wellig - gezähnt mit spitz - eiförmigem Vorderteil, weiss mit l 2 braun -karminroten grossen Flecken im Grunde und einigen kleineren auf der Fläche, zwei goldgelben parallelen Hautschwielen, welche vorn in zwei aufrechte, schmale Zähne aufstreben. Drei oder vier Bartfäden an jeder Seite der Säulenspitze. Juli September. In der Heimat, auf dem Alto de Camerone in der Ost- Kordillere von Neu -Granada blühte es einst an Melostomaceen -Bäumen bei 2000 m fast das ganze Jahr, ist aber heute durch die englischen Orchideen - Jäger ausgerottet.

O. Bleichroederianum I. et L. Lind, gehört in die Verwandtschaft von O. blandum, aber die erheblich grösseren Blüten sind fleischfarben mit blutroten Tupfen.

0. Bluntii Rchb. f. ist 0. crispum Ldl. var.

0. Bowmanni Rchb. f. gehört zu 0. crispum Ldl.

O. braohyptenun Bohb. f. Eine der im Freien entstandenen Kreuzungen von O. Pescatorei x O. luteopurpureum. Kelch- und Blumen- blätter breit-linear, sehr kurz, hellgelb mit einigen zimmtbraunen Tusch- flecken, Vorderteil der Lippe geigenförmig, ausgerandet, hellgelb mit einem grossem , zimmtbraunem Fleck vor dem Kamme , welcher aus fünf paral- lelen Schwielen, die mittlere ist die längste, besteht, welche in aufrecht gesägte Hautblättchen ausgehen. Von der Ost - Kordillere Neu-Granadas bei Ocanna.

O. Brandtii Kral, et Wittm, Scheinknollen eiförmig, leicht flach- gedrückt, bräunlich. Blätter linear -lanzettlich, gekielt. Blüten in mehr- blumiger bis 30 cm langer, bogiger Traube, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-lanzettlich, letztere breiter und wellig gerandet, weiss- lich-gelb mit je einem purpurbräunlichem langem Tuschfleck im Grunde mit gleichfarbigen Punkten davor. Lippe gleichgross, genagelt, geigen- förmig, mit drei Schwielen, deren mittlere klein, die seitlichen kammartig sind, im Grunde rinnig aufgebogen und mit der rinnigen Säule eine Röhre bildend, vom reinweiss, im Grunde purpurfleckig. Mai, Juni. Vaterland unbekannt. Blüten geruchlos, aber zwei Monate haltend. Nächstverwandt mit O. Pescatorei.

0. Brassia Rchb. f. ist 0. odoratum Ldl. var. deltoglossum Rchb. f.

0. brevifolium Linden ist 0. coronarium Ldl.

O. brevifolium Ldl. ist verschieden von O. coronarium durch kürzere Blätter und durch kleinere Blüten, welche zu 10 12 in einer überhängenden Traube sitzen. Bisher hat die Art in den Gärten noch nicht geblüht, so dass ein endgültiges Urteil über sie noch aussteht.

Digitized by

Google

374 Odontoglossnm.

0. caerulescens hört, ist 0. Rossii Ldl.

0. candelabrum Und. ist 0. coronarium Ldl.

O. oariniferum Bohb. f. (ö. hasülabium Ldl. var, fuscatum Bot. Mag.) Scheinknollen glatt, länglich, flachgedrückt, bis lO cm hoch, Blätter paar- weis, breit -linear, ledrig, bis 30 cm lang. Blüten in starkstengligen, Zickzack -ästigen Rispen, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz -lan- zettlich, auf dem Rücken gekielt (daher der Name), oliven- grünbraun mit gelbem Saum und Flecken, Lippe aus langem, schmalem Stege plötzlich in den nierenförmig zugespitzten Vorderteil verbreitert, weiss, im Abblühen gelbbraun werdend, zwei rautenförmige, am oberen Rande gezähnte Schwielenplatten. Säule geflügelt, weiss, hellpurpurn getupft. Oktober bis November. Centralamerika. 1848 zum erstenmale von Chiriqui aus nach Europa gebracht.

O. Cervantesii Lex. {0. membranaceum Ldl) Scheinknollen etwa taubeneigross , flach gedrückt, zugespitzt, Blätter einzeln, länglich, zuge- spitzt, 15 cm lang. Blüten zu 3 6 auf die Blätter überragendem, mit Scheiden bekleidetem Schaft, bis 5 cm gross, wohlriechend, Kelch- und Blumenblätter länglich - eiförmig , Blumenblätter viel breiter als die Kelch- blätter, weiss mit rot-chokoladebraunen Strichen im Grunde, Lippe drei- lappig, die seitlichen Lappen klein, rundlich, der vordere breit-herzförmig mit ausgefressenem Rande, weiss mit einem purpurnem Querfleck vor dem langfeinhaarigem , zweilappigem Kamme , der eine zweispaltige Warze zwischen den Lappen trägt. Säule weiss, mit einem länglichem, spreizen- dem Flügel jederseits. Oktober Dezember. Guatemala, Mexiko.

var. Andersonii Moore ist 0. crispum Ldl, var. Andersonianum Rchb.f.

var. deoorum Rchb. f. Blüten in allen Teilen grösser, Lippe breiter, die Striche purpurrot, kürzer, aber breiter und ausgedehnter.

var. Morada h. angL Blüten gross, rosalila karmoisinrot gefleckt, Lippe reinweiss oder lila überlaufen.

var. punotatissimum hört. Blüten über und über kleinfleckig.

var. roseum hört. Blüten hellrosa. 0. chaetostroma Rchb. f. ist 0. Hallii Ldl. 0. Chestertoni hört, ist 0. crispum Ldl. var.

0. chiriquense Rchb.f. ist 0. coronarium Ldl. var.

O. oinnamomeum hört, gehört zu den Kreuzungen aus O. luteo- purpureum x Pescatorei und ist von O. brachypterum Rchb. f. höchstens durch etwas grössere zimmtbraune Flecken auf dem gelbem Grunde der Blüten verschieden.

O.cirrhoBum Ldl. (Fig. 123.) Scheinknollen länglich zusammengedrückt, mit scharfen Rändern, Blätter meist einzeln, selten paarweis, schmal-schwert- förmig, gekielt, bis 25 cm lang. Blüten in vielblumiger, wenig und kurz- ästiger, nickender, bis meterlanger Rispe, bis 10 cm gross, Kelchblätter schmal, lang -dreieckig, in eine fast fädliche gedrehte Spitze ausgezogen, milchweiss mit hellbraunroten Tuschflecken, Blumenblätter kürzer, ver-

Digitized by

Google

Odontoglossum.

375

kehrt -eiförmig -dreieckig, kurzgeschwänzt, im Grunde wenig oder gar nicht gefleckt, Lippe kürzer als die Blumenblätter, dreilappig, Seitenlappen fast kreisrund, zerrissen - gezähnt , Mittellappen lang und schmal - zungen- förmig, von der Mitte an im scharfen Winkel zurückgeknickt, weiss mit 2 3 braunroten Flecken, Schwielen gross, die Seitenlappen verdeckend und zwei hörnchenförmige Auswüchse nach vorn. Säule kantig, mit zwei tasterförmigen gekräuselten Bartfäden. April, Mai. Anden von Ecuador.

Fig. 123. Üdontoglo$!it]m citrhoÄuni.

var. Hrubyanum Bohb. f. {var. album kort.) Blüten fast reinweiss, bis auf den orangegelben Lippenfleck.

var. Klaboohorum Rohb. f. Blüten grösser, lang geschwänzt, sehr dicht gefleckt.

O. oitrosmum Ldl. {0. pendulum Batem, Cuitlanzina pendula Llave ei Lex, Oncidium Galeottianum Drap.) (Fig. 1 24.) Scheinknolle plattgedrückt eiförmig, spitz auslaufend, bis 6 zu 12 cm. Blätter paarweis, breit-linear, 25 cm lang, ledrig. Blüten zu 8 20 in hängenden Trauben, citronen- duftend, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, erstere mit schmalem, letztere mit breitem Grunde, reinweiss oder im Grunde leicht rosa überlaufen, Lippe aus centimeterlangem, schmalem Stege plötzlich in einen halbkreisförmigen, vorn tief zweispaltigen Vorderlappen ausgebreitet, hell- oder dunkelrosa, Kamm zweilappig, gelb mit einigen kleinen roten Flecken. Säule gleichfarbig, mit einem Rücken- und zwei Seitenlappen. Mai, Juni. Mexiko, Guatemala.

var. album hort. Blüten weiss bis auf den gelben Kamm.

Digitized by

Google

376

Odontoglossum.

var. punotatum hört. Blüten hellrosa, purpurn punktiert.

var. roseum hort. Blüten weiss, Lippe dunkelrosa. 0. Clowesii Ldl. ist Miltonia C/awesii Ldi.

0, coerulescens A. Rieh, ist 0. Rossü Ldl.

O. oompactum Bohb. f. ist die am weitesten südlich verbreitete Art der Gattung, noch an bemosten Felsen bei Cuzco in Peru vorkommend. In den europäischen Gärten fehlt diese unscheinbare Art aus der Ver- wandtschaft von O. p ardin um.

O. oonstriotiun Ldl. Scheinknollen eiförmig-abgeflacht, mit schmalen

Kanten, 5 cm hoch. Blätter paarweis, linear- lanzettlich, 30 cm lang, ledrig, gekielt. Blü- ten in schlanker, nickender, vielblumiger Traube oder kurzästiger Rispe, wohlriechend, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz, länglich-lanzettlich, gelb mit rötlichbraunen Flecken, Lippe fast geigenförmig, zugespitzt, weiss mit einem rosaem Fleck vor den Schwielen, welche in zwei vortretende, aus- einander spreizende, ausgefressen gerandete Zähne auslaufen. Säule weiss, mit zwei gedrehten Bartfaden an der Spitze. Januar, Februar. Caracas, La Guayra.

var. castaneum hort. ist var. Sande- rianum Rchb.f.

var. pallens hort. Blüten hellgelb, wenig gefleckt.

var. Sanderianum Rchb. f. (als Art) {var. castaneum hort.) Blüten grösser, satt- gelb mit einem einzigem, kastanienbraunem Fleck und ebensolchen Streifen, Lippe weissgelblich.

0. Coradinei Rchb. f. ist 0. Lindleyanum Rchb.f. var. ^^ O. oordatum Ldl. {0. Hookeri Rchb. f.) Scheinknollen in kurzen Zwischenräumen auf dem kletterndem Wurzelstock, scharfkantig flachgedrückt, eiförmig. Blätter einzeln, länglich - lanzettlich, etwa 4 zu 20 cm, beiderseits dunkelgrün mit helleren Längsnerven. Blüten in aufrechter, bis 60 cm hoher, oft unten verzweigter, vielblumiger Traube , lang gestielt, Stiele zur Hälfte in hellbraunen, häutigen Scheiden, bis 10 cm gross, Kelchblätter lang zugespitzt, lanzettlich, Spitze kurz zurück- gebogen, aussen gekielt, kastanienbraun, mit wenigen gelben Zickzack- Querbändern am Grunde und hellbraunen Spitzen, Blumenblätter kürzer und breiter, wellig gerandet, auf hellgelbem Grunde rötlichbraun getigert, Lippe herzförmig, wellig gezähnt, mit langer, scharfer Spitze, weiss mit

Fig. 124. Odontoglossum citrosmum.

Digitized by

Google

Odontoglossum . 377

braunen Rand- und Spitzenflecken und einzelnem Mittelfleck, Kamm mit zwei aufrechten Lappen und einem Kiel, vor welchem zwei stumpfe Zähne stehen. Säule schlankrund, vorn leicht verdickt, weiss und grün. Mai, Juni. Guatemala, Mexiko.

var. grandiflorum hört. {var. superbum ßwrt,) Blüten gross, leb- hafter gefärbt.

var. Kienastianum Bohb. f. Blüten gross, Kelch- und Blumen- blätter spitzer, auf weissem Grunde kastanienbraun grossfleckig, Lippe reinweiss.

var. sulphureiun Bohb. f. Blüten schwefelgelb, Lippe weiss, schwefelgelb gefleckt.

var. superbum hört, ist v. grandiflorum hört.

O. ooronarium Ldl. {0. brevifolium Linden. O. candelabrunt Linden!) Scheinknollen auf federhalterdickem , scheidenbesetztem Wurzelstock, 4 5 cm auseinander, eiförmig, scharfkantig flachgedrückt. Blätter einzeln, länglich-elliptisch, 5 zu 20 cm etwa, sehr derb. Blüten in aufrechter, bis 30 cm hoher, vielblumiger Traube, firnissartig glänzend, bis 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter kurz genagelt, breit-elliptisch, wellig-krausrandig, kupferrotbraun mit gelbem Saum, die Blumenblätter am Grunde leuchtend gelb mit braunen Flecken, Lippe mit zwei aufgerichteten Ohren aus kurzem Stege, vorn verkehrt - herzförmig , sattgelb mit braunem Sattelfleck im Grunde und weisslichem, dreizackigem Kamm. Säule weiss, mit zwei gestutzten, purpurn gefleckten Flügelchen. Mai Juli. Neu -Granada, Kordillere von Chiriqui bei 3000 m.

var. chiriquense Bohb. f. (als Art.) Blüten grösser und blasser, hell kastanienbraun, Lippe gelb mit einem braunem Scheibenfleck.

var. miniatum hort. Scheinknollen nur i 2 cm auseinander. Blüten kleiner, kastanienbraun mit gelbem Saum. Lippe gelb.

O. orinitum Bohb. f. Selten in Kultur , nach Reichenbach eine ganz besonders charakteristische Art. Blüten in vielblumiger Traube oder Rispe, 5 cm gross, gelb und braun, Kelch- und Blumenblätter schmal, zugespitzt, Vorderteil der Lippe dreieckig, fein gesägt, Kamm zusammengesetzt aus zahlreichen fädlichen Sprossungen, die im ersten Anblick wie ein Haar- polster aussehen. Juni August. Neu -Granada.

O. crispum Ldl. (ö. Alexandrae Batem, 0. Bluntii Rckb.f.) (Fig. 125.) Scheinknollen breit-eiförmig, kantig flachgedrückt, bis 8 cm hoch, Blätter paarweis, linear-lanzettlich, zugespitzt, gekielt, bis 25 cm lang, frischgrün. Blüten in nickender oder überhängender, schlankstengliger Traube oder Rispe zu 5 15, flach geöff'net, bis 8 cm gross, in Form und Farbe wechselnd, weiss, weissrosa, weissgelblich, einfarbig oder mehr minder rot gefleckt , aber immer auf der Scheibe der Lippe leuchtend gelb , Kelch- blätter ei-lanzettlich bis breit-eiförmig, wellig krausgerandet, bald stumpf, bald spitz mit starkem Kiel unterseits, Blumenblätter breit-eiförmig, mehr minder krausfaltig, mit gezähntem oder ausgefressenem Rande, Lippe läng-

Digitized by

Google

378

Odontoglossum.

lich-eifbrmig, zugespitzt, krausfaltig mit lappig zerschlitztem oder gezähntem Rande, zuweilen auch vorn stumpf und zweilappig, weiss bis dunkelrosa, Kamm in zwei gelbe, rot quergestreifte Lappen auswachsend, welche in zwei spreizende Zähne endigen. Säule leicht gebogen mit zwei breiten,

Fig. 125. Odontoglossum crispum.

längs zerschlissenen Flügeln. Februar Mai. Neu -Granada, Santa F^ de Bogota. 2 500 3000 m. Dieses dankbarste Odontoglossum wurde 1841 von Hartwig in den Kordilleren von Bogota in Neu -Granada auf- gefunden und ist ein Glanzstück an Schönheit und Verwendbarkeit. In Form und Farbe der Blüten herrscht eine ungemeine Wandelbarkeit, vom

Digitized by

Google

OdoDtoglossum. j^n

reinsten Weiss bis Dunkelrosa, einfarbig, vereinzelt gefleckt oder dicht fleckig und querbindig, Blumenblätter schmal -lanzettlich bis breit -eiförmig, spitz oder stumpf, kommen unzählige Formen vor, die aufzuzählen leichter ist als sie zu charakterisieren, da noch dazu die Charaktere oft ganz unbeständig sind. Lange Jahre eine Seltenheit ersten Ranges ist die Alexandra -Orchidee (zu Ehren der Prinzessin von Wales getauft), seit Jahren zehntausendweis auf den Markt geworfen worden und heut für wenige Mark zu kaufen.

var. Alexandrae Batem. Blüten fast reinweiss, nur der Kamm goldgelb.

var. Andersonianum Bchb. f. (als Art.) Kelchblätter ei-lanzettlich, Blumenblätter schmal - eiförmig , lang zugespitzt, cr^meweiss bis gelblich, mit kastanienbraunen Streifen und Flecken , Lippe ebenso , oft nur mit einem einzigen Querfleck in der Mitte. Hierher gehören:

f. angustatum hört. Blumenblätter schmal, grossfleckig.

f. lobatum Bohb. f. Seitenlappen der Lippe schmal, spreizend, tief zimmtbraun gefleckt.

f. Josephinae Will. Blüten gross, weiss, rosa überhaucht, reichlich rotbraun gefleckt, Lippe breit - herzförmig, wellig kraus.

f. obtusatiun Bchb. f. Blumenblätter vorn stumpf, gelblichweiss.

f. piotiun Bchb. f. Blüten weisslich, dicht braunfleckig.

f. PoUetianum Bohb. f. Blumenblätter an den Spitzen gelblich- rosa, auf der Mittelfläche zahlreich chokoladen-braunrot gefleckt, Lippe weiss mit einem grossem chokoladefarbenem Fleck.

f. tenue Bchb. f. Blüten klein, milchweiss mit nur einem braunem Fleck auf jedem Kelchblatt.

var. apiatum Gardn. Chron. Alle Blütenblätter mit einem grossem und zwei kleinen kastanienbraunen Flecken, Blumenblätter violett-purpurn überlaufen.

var. aureum Will. Blüte citrongelb mit braunen Flecken, Lippe gelb mit zwei braunen Flecken im Vorderteil.

var. Ballantinei Gardn. Ohren. Blütenblätter mit je einem hellblut- rotem Mittelfleck, Lippe mit grossen brennroten Flecken vor dem Kamme.

var. Bluntii Bohb. f. als Art. Kelch- und Blumenblätter weiss, rosa schattiert, purpurn tuschfleckig, Lippe rosa, karminpurpurn gefleckt.

var. Bowmanni Bohb. f. Kelchblätter weiss , rosa überlaufen und verschwommen rosa getupft, Blumenblätter weiss, am Grunde leicht rosa schattirt, Lippe breit, weiss, mit 4 5 rötlichbraunen Flecken und gold- gelbem Kamm.

var. Chestertoni Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter breit, Kelch- blätter weiss, mit zwei grossen und einem kleinem rötlichbraunem Quer- fleck, Blumenblätter weiss mit 2 5 rotbraunen Tupfen, Lippe rötlichbraun mit breitem, gelblich weissem Rande.

var. CookBoni Will, et Moore. Blüte weiss mit zahlreichen breiten,

Digitized by

Google

3 80 OdoDtoglossmn.

bräunlich karminroten Flecken, Lippe weiss, mit ebensolchem, grossem Vorderfleck und kleinem Seitenfleck, Kamm und die Scheibe davor goldgelb.

var. Dayanum hört. Kelchblätter weissrosa mit einem gelbbräun- lich-purpurnem Mittelfleck, Blumenblätter mit i 2 unregelmässigen Flecken und einigen Strichen im Grunde, Lippe weiss.

var. elegantissimiim hört. Blüten gross, zart weissrosa, fast ungefleckt.

var. fastuosiun Gktrdn. Chron. Kelchblätter hellrosa mit rosa- flieder-farbenem Mitlelstreif und einigen braunen Flecken, Blumenblätter weiss mit i 2 kastanienbraunen Flecken, Lippe weissrosa mit i 3 grossen, braunen Mittelflecken.

var. flaveolum Bohb. f. {var, sulphureum Gardn, Chron.) Blüten hell schwefelgelb, Lippe hochgelb mit (meist drei) rotbraunen Flecken.

var. giganteum Moore, {v, Walkeriana hart) Blütentraube bis 80 cm lang, Blüten bis 12 cm bjeit, weiss mit ganz zart rosaem Hauch, Lippe gefranst mit breiter, zurückgeschlagener Spitze, weissrosa mit einigen, oft zusammenfliessenden , kastanienbraunen Flecken und gold- gelbem Kamm.

var. grandiflorum hört heissen alle möglichen recht grossblumigen Formen.

var. guttatum Moore. Blüten gross, weiss, Kelch- und Blumen- blätter mit einigen rotbraunen Flecken, Lippe im Grunde goldgelb mit roten Spritzern, einem rotbraunem Mittelfleck und kleinen ebensolchen Randflecken.

var. hyperxanthiim Bchb. f. Blüten gross, weiss, Lippengrund gelblich überlaufen.

var. Jenningsianum Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter eiförmig, fast glattrandig, weisslich mit einigen grossen, karminroten Flecken und zahlreichen kleinen braunroten Spritzern in der unteren Hälfte, Lippe mit 2 3 rotbraunen Flecken.

var. latimaoulatum Bohb. f. Blüten dunkelrosa mit je einem auf- fällig breitem braunem Fleck fast in der Mitte jedes Blattes, auch der Lippe.

var. Lehmanni Bchb. f. (ö. Lehmanni hört,) Blüten in Rispen bis zu 50, klein, gerundet, hellrosa mit braunen Flecken, Lippe aufiallig breit.

var. lilaoinuin hört. Blüten rosa-fliederfarben, braungefleckt, Lippe hellrosa.

var. limbatum Bchb. f. Kelchblätter aus dreieckigem Grunde lanzett- lich, Blumenblätter spitz-rautenförmig, gezähnelt oder fein gelappt am Rande, Lippe mit der Säule ziemlich weit verwachsen, Blüten weiss, Kelchblätter rosa angehaucht, Lippe vorn violett gefleckt.

var. macrospilum hört, ist 0. odoratum Ldl. var.

var. Marianae Moore. Blüten 6 cm gross, Kelch- und Blumen- blätter gleich breit, zart rosa, purpurn gefleckt, Lippe weiss mit hell- braunen Spritzern.

Digitized by

Google

Odontoglossum. ^3l

var. mazimuin hört, ist ein Gelegenheitsname für recht gross- blütige Exemplare.

var. mirabile Veitch ist var, Veifchianum Rchb. f,

var. Mundyanum h. Sand. Blüten gross, rosa mit sehr grossen, scharf abgesetzten magenta-purpurnen Flecken.

var. Popayani Bchb. f. ist die massig grossblühende, mattrosae, wenig gefleckte Urform.

var. purpureum hört. Blüten rosarot, Lippe mit dunkel bräunlich- rotem Fleck.

var. Beginae Oroh. Alb. Blüten sehr gross, weiss mit sehr zartem rosaem Hauch, fast weisser Lippe und kaum vortretend rosaer Zeichnung.

var. roseum Moore. Blüte rosa-fliederfarben mit einigen kastanien- braunen Tuschflecken, Lippe weiss mit breiter zurückgebogener Spitze, zahlreich klein braunfleckig.

var. roseum punotatissimum Gardn. Chron. Neben den grossen braunen Flecken zahlreiche gleichfarbige Punkte und Spritzer.

var. Buokerianum Bchb. f. Blüten in Rispen, schmalblättrig, weiss mit purpurnem Saum und braunen Tigerflecken, Lippe aus breit -gelbem Grunde weiss, stellenweis purpurn schimmernd, mit 2 3 verwaschenen kleinen, braunen Flecken.

var. Sanderianum Gktrd. Chron. Blüten gross, hellrosa mit grossen portweinfarbenen Flecken.

var. Schroederianum hört, ist eine Kleinigkeit heller und die Flecken dunkler als v. Sanderianum.

var. Stevensii Will, et Moore. Blüten bis 10 cm gross, weiss mit zahlreichen hellzimmtbraunen Tuschflecken und ebensolchen Spritzern, Lippe gleichfarbig mit orangegelbem Grunde.

var. sulphureum Qard. Chron. ist var. flaveolum Rchb. f.

var. The Duohess Gtard. Chron. Blütenblätter breit, krausgerandet, reinweiss, Lippe weiss mit einem rotbraunem Fleck vor dem goldgelbem Kamme.

var. Trianaei Moore. Blüten lO cm gross, Kelchblätter weiss, rosa schattiert, das obere mit einem rundem rostrotem Mittelfleck, die seitlichen mit drei rostroten Flecken und einem rosenrotem Schmitz in der vorderen Hälfte, Blumenblätter reinweiss, wellig ausgezackt, Lippe breit, vorn zwei- lappig, weiss, vor dem gelbem Kamme einen hellkupferroten Mittelfleck und ebensolche kleine Flecke am oberen Rande,

var. Veitohianiun Bchb. f. (v, Veitchii hört. var. mirabile Veitch.) Jedes Kelch- und Blumenblatt auf weissem Grunde mit einem grossem, kastanienbraunem Mittelfleck und ein bis zwei gleichfarbigen, kleineren Flecken, alle zart ledergelb gesäumt, Lippe weiss, mit einigen kastanien- braunen Spritzern vor dem gelbem Kamme.

var. virginale Will. Blüten reinweiss, bis auf den leuchtend gelben Kamm.

Digitized by

Google

3 g 2 Odontoglossam.

var, Walkeriana hört, ist var. giganfeum Moore,

var. Wameri Moore. Blüten über lO cm gross, Kelchblätter weiss, rosa überlaufen, mit 4 6 länglichen, kastanienbraunen Flecken in der Mitte, Blumenblätter sehr breit, gezähnt, reinweiss, Lippe breit, gefranst, aus goldgelbem Grunde weiss, vom mit einem fast quadratischem, ver- waschenem, braunem Fleck.

var. Wilsonianum GktrcL Chron. Blüten zartrosa, die Kelchblätter mit je I 2, die Lippe mit einem grossen und 2 3 kleineren, braunen Flecken.

var. Wrigleyanum Bohb. f. Blüten malvenfarben, vielfach braunrot getupft.

0. cristatellum Rchb, f. ist 0. cristatum Ldl. var.

O. orifltatiun Ldl. Scheinknollen schlank-kegelförmig, bis 4 cm hoch, gerippt, hellgrün. Blätter paarweis, breit - linear , spitz, bis 25 cm lang. Blüten in langschaftiger, die Blätter überragender Traube, bis 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter ei -lanzettlich, spitz, kastanienbraun mit gelben Punkten und gelbem Grundfleck, Lippe schmal -eiförmig, kürzer als die Blätter, hellgelb bis weiss, mit einem grossem kastanienbraunem Spitzen- fleck und kleinen Randflecken, Kamm gross, aus zwei auseinander gehenden Schwielen bestehend, welche in zahlreiche pfriemliche, weiss und braune Borsten zerschlitzt sind, deren vorderste breiter als die anderen sind. Säule kurz geflügelt. April Mai. Anden von Ecuador.

var. Argus Bohb. f. Leuchtend gelb mit zahlreichen purpurnen Tupfen und Flecken, Lippe weiss, purpurfleckig.

var. oanariae Bohb. f. Kanariengelb mit je einem Purpurfleck auf jedem Blütenblatt, Lippe weiss purpurfleckig.

var. cristatellum Bohb. f. als Art. (O. Lehtnanni Rchb.f,) Kelch- und Blumenblätter breiter, Lippe im Grunde gelb, vorn braun, Kamm- pfriemen gelb und rot.

O. orooidipterum Bohb. i. Gleicht in den Scheinknollen, Blättern und im Blütenstand völlig dem O. b 1 a n d u m. Blüten 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-lanzettlich mit zurückgeschlagenen Spitzen, hellgelb mit orangebraunen Tuschflecken, Lippe aus schmalem Steg mit zwei auf- rechten Seitenlappen in einen fast spiessförmig - dreieckigen Vorderlappen spitz ausgezogen, gezähnt gerandet, hellgelb mit kleinen orangebraunen Randflecken und i 2 grossen Flecken vor der zurückgeschlagenen Spitze, Kamm aus zwei weissen Schwielen bestehend. Säule mit gefransten Flügelanhängseln. April Juni. Östliche Kordillere von Neu -Granada, zwischen 2 2500 m.

var. Dayanum Bohb. f. ist von der Normalform nicht verschieden. 0. cuspidafum Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.

0. Dawsonianum Rchb. f. ist 0. Rossii Ldl.

O. Dellense Bohb. f. (ö. Pescatorei X praenitens) aus dem Garten des Baron Schroeder auf Schloss The Dell, London , erinnert stark an O.

Digitized by

Google

Odontoglossum. ig^

excellens. Blüten 8 cm gross, weiss, gelblich abschattiert mit purpur- braunen grossen Flecken, Lippe sehr breit, elegant gekraust und aus- gezackt, weiss mit purpurbraunen Rundflecken, Kamm gelblich, langzackig. April, Mai.

0. deltoglossum Rchb. f. ist 0. odoratum Ldl. vor.

O. Denisoxiiae hört, ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung von O. crispum X luteopurpureum, dem letzteren in der Tracht nahe- stehend. Blüten IG cm breit, Kelchblätter lanzettlich, zugespitzt, weiss mit einigen länglichen blasspurpumen Strichflecken, Blumenblätter etwas breiter, reinweiss, Lippe länglich, stumpf-gekerbt, weissrosa mit hellgelbem Seitenfleck und einigen dunkelpurpurroten Schmitzen, alle Blätter stark wellig-kraus, besonders die Lippe. Neu-Granada.

0. Donianum hört, ist 0. maculatum Lex. var.

O. Dormanianum Bohb f. ist ein aus Neu-Granada stammender Bastart von O. blandum und O. crocidipterum. Scheinknollen schmal- elliptisch, Blätter paarweis, kurz und schmal linear-lanzettlich. Blüten in wenigblumigen Trauben, sternartig ausgebreitet, 5 cm breit, weiss mit zahlreichen rötlichbraunen Schmitzen, Lippe weiss mit grossem rötlich- braunem Vorderfleck, weissem Kamm mit zwei gelben Tupfen jederseits. Januar, Februar. Kolumbien.

O. DuYivieriantim Lind, ist ein in der Heimat entstandener Bastart aus O. cordatum x nebulosum, wenn es nicht nur eine sehr blass- gelbe Form von O. cordatum ist, obgleich der weisse Grund der Blüte und die Form der Lippe auf O. nebulosum hindeuten. Oktober, November.

O. Edithae Warner, (ö. Edithiae hori) ist vielleicht auch besser in den Formenkreis von O. c r i s p u m zu ziehen. Scheinknollen rund-eiförmig, seitlich abgeflacht, Blätter schmal-länglich. Blüten auf langem, nickendem Schaft in kurzer, lockerer, endständiger Traube, bis lO cm breit, Kelch- und Blumenblätter leicht wellig, weissrosa mit einigen grossen hellbraun- roten Querflecken, breit gelb gerandet, Blumenblätter mehr weiss, die braunen Flecken kleiner, gegen den Grund in unregelmässig gebrochene Linien zusammenfliessend , Lippe fast spiessförmig , Grund gelb mit vier roten Längslinien und einem Streifen kleiner Querflecke beiderseits, nach vorn weiss - gelblich mit 2 3 kastanienbraunen Flecken in der Mitte und blassprimelgelbem Vorderteil. März Mai. Kolumbien.

O. Edwardi Bohb. f. Scheinknollen gross, birnförmig, bis IG cm hoch, dunkelgrün. Blätter paarweis, breit-lanzettlich, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu Hunderten in grossen straussartigen Rispen, stark duftend, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal - lanzettlich , leuchtend violettpurpurn, Kelchblätter körnig rauh,- Lippe länglich-eiförmig, an den Rändern wellig, vorn zurückgeschlagen, prächtig violettpurpurn mit hochgelber Grundfläche. Februar Mai. Ecuador.

0. Egertonii Rchb. f. ist 0. pulchellum Batem.

Digitized by

Google

384 Odontoglossum.

0. Ehrenbergii Ldl. ist 0. Rossii Ldl. var,

O. elegans Bohb. f. ist eine Kreuzung von O. cirrhosum und O* cristatum aus den Anden von Ecuador mit Blütenrispen bis zu 80 cm Höhe. Blüten bis 10 cm breit, Kelchblätter lanzettlich, langspitzig, Blumenblätter breiter, in einen kurzen Pfriem ausgezogen, alle gelblich- weiss, von zahlreichen dunkelchokoladenbraunen Schmitzen und Flecken fast bedeckt, Lippe dreieckig-spiessförmig mit schwanzartiger Spitze, zwei lange, gesägte Schwielen auf der Mitte, Grund hellgelb, vorn weiss mit einem grossem, schön braunem Mittelfleck und i 2 braunen Schmitzen vor der Spitze, Kamm dunkelgelb. Säule weiss mit chokoladenbraunen Fleckchen. Mai, Juni. Ecuador.

O. epidendroides H. B. K., von Humbold bei Jaen in Nordperu ge- sammelt, ist eine vollkommen verschollene Art, von welcher nur kärgliche Stücke im Berliner Herbarium existieren. Lebend ist die Pflanze noch nicht nach Europa gekommen, so dass alles, was in den Gärten als O. epiden- droides geht, nicht hierher, sondern zu anderen Arten gehört.

0. erosum ffchb. f. ist 0. stellatum Ldl,

O. eugenes h. Veitch. ist wahrscheinlich eine Kreuzung aus O. Pes- catorei und O. triumphans, in der östlichen Kordillere von Neu- Granada gesammelt. Kelchblätter hellgelb mit kastanienbraunen Flecken, die meist in drei Gruppen stehen, Blumenblätter aus weissem Grund und Mitte, in welcher einige kastanienbraune Spritzer stehen, hellgelb breit- gerandet. Lippe gleich der von O. triumphans, aber der Kamm wie von O. Pescatorei. Säule weiss, mit zwei breiten gezähnten Flügeln.

O. ezoellens Bohb. f. ist ein Bastart aus O. Pescatorei und O. tripudians, letzterer Art besonders in Form und Grösse der Blüten gleichend. Kelchblätter gelb mit einigen purpurnen Flecken, das obere mit weisser Mitte. Blumenblätter breiter, weiss, gelb gesäumt. Lippe geigenförmig, zugespitzt, mit ausgezacktem Rande, weiss mit zahlreichen kleinen Purpurfleckchen an den Seiten und einigen grossen auf der Fläche, Kamm gelb, aus zwei auseinanderlaufenden Schwielen bestehend mit je einem grossem Zahn an jedem Ende und einer Reihe gekrümmter Zähne beiderseits. Juli September. Neu-Granada.

var. Sanderae hört. Blüten sehr gross, reichlich karminfleckig.

0. facetum ffchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.

O. QaleottianiimA. Bioh., wahrscheinlich eine selbstentstandene Hybride aus O. nebulosum und O. Cervantesii, welch' letzterer Art sie sehr nahe steht. Kelchblätter reinweiss, Blumenblätter weiss mit braunen Querbändern im Grunde, Lippe dreieckig, kraus, weiss mit einigen gelben Strichen im Grunde und dreilappigem weissem Kamme. September, No- vember. Mexiko.

0. gloriosum ffchb. f. ist 0. odoratum Ldl.

O. gracile Ldl. Scheinknollen schwärzlichgrün, Blätter paarweis, schmal- lanzettlich, dunkelgrün. Blüten in kurzästiger, schwärzlichgrün-stengliger

Digitized by

Google

Odontoglossom. ige

Rispe zu 2 3 an jedem Ästchen, 3 cm breit, rötlichbraun, Lippe fleischig mit zwei weisslichen Längshäutchen auf der Scheibe. Juni, Juli. Von Hartwig schon vor 40 Jahren auf der Kordillere von Loxa in Ecuador gesammelt, aber nur sehr selten in Kultur.

O. grande Ldl. Scheinknollen länglich -eiförmig, kantig zusammen- gedrückt, 10 cm hoch, Blätter paarweis, breit-eiförmig, längsstreifig. Blüten zu 2 5 am Ende des aufrechten, bis 50 cm hohen Schaftes in lockerer Traube, bis 15 cm gross, Kelchblätter lang - lanzettlich , stumpf - spitzig, leuchtend gelb mit unregelmässigen dunkel-kastanienbraunen Querbändern und Flecken, Blumenblätter breiter, fast elliptisch, die untere Hälfte kastanienbraun nach oben in leuchtendes Hellgelb übergehend, Lippe ge- nagelt, vorn halbkreisförmig, flach ausgerandet, elfenbeinweiss mit einigen konzentrischen Halbkreisen kastanienbrauner Längsflecken im Grunde und unregelmässigen rotbraunen Spritzflecken am Rande. September Novem- ber. Guatemala. Diese Orchidee, allerdings in Prachtexemplaren aus den Haupt' sehen Kulturen in Brieg, erregte im Herbst 1889 gelegentlich einer Galatafel in Breslau die besondere Aufmerksamkeit Kaiser Wilhelms ü., der bei ihrem Anblick ausrief: „Eine wahrhaft kaiserliche Blüte** und bei dieser Gelegenheit die Schönheit der Orchideen überhaupt voll anerkannte und seine Vorliebe für diese stolzen Blüten aussprach. O. grande ver- dient daher wohl „Kaiser Wilhelms-Orchidee** genannt zu werden.

var. aureum hört. Grund der Blüten leuchtend hochgelb (ranunkel- gelb).

var. magnifloum WilL Blüten zahlreich, sehr gross, leuchtend gelb, wovon das glänzende Braun der Zeichnung sich scharf abhebt.

var. pallidum ist 0. Insleayi Bark.

0. guttafum Hook, gehört zu 0. crispum Ldl. var, Ruckerianum Rchb. f.

O. Hallii Ldl. {0. chaetostroma Rchb. f.) Scheinknollen eiförmig, schlank zugespitzt, bis 10 cm hoch. Blätter schwertförmig, 5 zu 30 cm etwa, hellgrün. Blüten in vielblumiger Traube, 10 cm gross, Kelch- und Blumenblätter ei - lanzettlich , zugespitzt, ledergelb, purpurbraun gefleckt, die Blumenblätter im Grunde purpurbraun, reihenweis längsfleckig, Lippe gross, fast herzförmig, plötzlich zugespitzt, am Rande gesägt - gefranst, weiss mit schön orangegelbem, weiss gestreiftem Grunde, vorn purpur- braun gefleckt, Rand reinweiss, Kamm vielzackig, gelb. Mai Juli. Peru, Neu-Granada bei 2800 m.

var. leuooglossum Bohb. f. Blütenblätter kurz und breit, schön gezeichnet, Lippe reinweiss, rot gefleckt.

var. nigrum hört. Flecken braun-schwarz.

var. xanthoglossum Bohb. f. Blüten lang und schmal, trüb gefärbt. O. Harryanum Bohb. f. Scheinknollen länglich - eiförmig, flachgedrückt,

gefurcht und gerippt, 6 cm hoch. Blätter paarweis, stumpf-länglich, 20 cm lang, ledrig. Blüten in nickenden, mehrblumigen Trauben, bis 10 cm breit, senkrecht gestellt, Kelchblätter länglich-elliptisch, wellig gerandet, dunkel- st ein 's Orcbideenbuch. 25

Digitized by V^OOQIC

3 86 Odontoglossum.

kastanienbraun mit goldgelbem Rand und Querstreifen, Blumenblätter länglich, spitz, im unterem Teile weiss mit dichtgestellten gelbbraun- purpurnen Längslinien, Mittelteil kastanienbraun, Spitze gelb, Lippe läng- lich-eiförmig, dreilappig, Seitenlappen gross, gerundet, aufgebogen, weiss, bräunlichpurpurn gestreift, Vorderlappen herzförmig, weiss in hellgelb übergehend, Kamm goldgelb, vorn lang und dicht faserfransig. Säule rund mit zwei kleinen gezähnten Flügeln, aus weissem Grunde nach oben gelb.

O. hastilabium Ldl. Scheinknollen länglich, flachgedrückt, gerippt, bis lo cm hoch. Blätter paarweis, linear - länglich , stumpf, dunkelgrün. Blüten in vielblumiger Rispe, wohlriechend, bis lO cm breit, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, hellgrün mit feinen purpurnen Querlinien, Lippe breit spiessförmig , der dreieckige Grund purpurrot, Seitenlappen spitz, weiss, wie der eiförmige, in eine Spitze auslaufende Vorderlappen, im purpurnen Grunde ein Kamm von fünf unregelmässigen Hautfalten. Juni August. Neu-Granada.

var. fuscatum Hook, ist 0. cariniferum Rchb. f. 0, hebraicum Rchb. f. ist 0. odoratum Ldl. var.

0. Hinnus Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.

0. histrionicum Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var. Mulus Rchb. f.

0. Hookeri Rchb. f. ist 0. cordatum Ldl.

O. Horsmanni Bohb. f. ist ebenso wie O. brachypterum und O. Kalbreyeri eine Kreuzung aus O. Pescatoreix luteopurpureum. Blüten hellschwefelgelb mit zimmtbraunen Flecken, Lippe breit - geigen- förmig, dunkler gelb und braun mit orangegelbem Kamm. Ost-Kordillere von Neu-Granada bei Ocanna.

0. Hrubyanum hört, ist 0. cirrhosum Ldl. var.

0. Humeanum Rchb. f. ist 0. Rossii Ldl. var.

0. hystrix Batem. ist 0. luteopurpureum Ldl.

0. Jenningsianum Rchb. f. ist 0. crispum Ldl. var.

O. Inaleayi Barker. {Oncidium Insleayi Batetn.) (Fig. 126.) Scheinknollen eiförmig, flach gedrückt, 6 8 cm hoch. Blätter paarweis, breit-schwert- förmig, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 6 12 auf schlankem Schaft in lockerer endständiger Traube, bis 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich, leicht gewellt, hellgelb mit breiten, schön kastanienbraunen Quer- flecken, Lippe schmal verkehrt-eiförmig, hochgelb mit einer Reihe karmin- roter Randflecken, Kamm orangegelb. Säule gelbweiss mit zwei roten Bartpfriemen oder Rankfäden vor der Spitze. Mai August. Mexiko.

var. leopardinum Bgl. Blütenflecken sattbraun, gelbäugig.

var. macranthum Ldl. ist 0. Schlieperianum Rchb. f.

var. splendens Bohb. f. Blüten über 12 cm gross, derb, leuchtend braun gefleckt und gelb gerandet, Lippe gelb, karmin gefleckt, Kamm tief orange.

O. ioplooon Bchb. f. ist mit O. E d w a r d i sehr nahe verwandt , viel-

Digitized by

Google

Odontoglossum.

387

leicht eine natürliche Hybride davon. Kelch- und Blumenblätter schmäler und mehr gewellt als von Edwardi, Lippe viel kleiner, die Schwielen derselben und die anders geformten Flügel der Säule weisen auf einen Bastart hin. Veil- chen-duftig , daher der Name „Veilchen- kranz = joplocon." März, April. Ecu- ador.

O. Ealbreyeri Bohb. f. ist eine Kreuzung von O. Pescatorei X O.

luteopurpure- um und von O.

brachypterum kaum verschieden. 0. KaramkU Paxf. ist 0. laeve Ldl. O, Krameri Bchb.

f. Scheinknollen rundlich oder eiför- mig, flach gedrückt, kaum 5 cm hoch, blassgrün. Blätter einzeln , breit - lan- zettlich, stumpf, dun- kelgrün, derb. Blü- ten auf hängendem,

wenigblumigem Schaft, 5 cm breit, reinweiss , Kelch- und Blumenblätter länglich , stumpf, Lippe fast nieren-

förmig, vorn tief ausgebogt, violett bis zartrosa, im gelben Grunde rotpunk- tiert mit zwei leuchtend dunkelbraunen halbmondförmigen Strichen. Mai, Juli. Costarica. Verlangt etwas mehr Wärme als die anderen Arten.

O. laeve Ldl. (MiÜonia Karwinskii Faxt, Cyrtochilum Karwinskii LdL) Scheinknollen fast eiförmig, flachgedrückt, 5 cm hoch. Blätter paarweis, riemenförmig , stumpf. Blüten in Rispen, 10 cm hoch, Kelch- und Blumenblätter länglich-linear, zugespitzt, flach, gelblichgrün chokoladen- braun quergebändert oder gelb und zimmtbraun gebändert, Lippe geigen- förmig, herabgebogen, aus helllila- purpurnem Grunde vorn weiss, aus-

25*

Fig. 126. Odontoglossum Insleayi.

Digitized by ^

3 8 8 Odontoglossum.

gerandet mit einem Spitzchen in der Ausbuchtung, Kamm aus zwei undeutlichen flachen Schwielen bestehend, glatt. Juli September. Mexiko.

var. Beiohenheimii Moore, (ö. Reichenheimii Rchb,f) Rispe strauss- artig, bis meterhoch, Blüten gelblichgrün, purpurbraun quergestreift, Lippe bald hell-, bald dunkelpurpurn, nicht herabgebogen.

0. latimaculatum hört, gehört zu 0, crispum Ldl.

0. latimaculatum Andr6 ist 0. odoratum Ldl. var.

0. Lawrenceanum hört, ist 0. Schlieperianum Rchb. f.

0. Leeanum Rchb. f. ist 0. odoratum Ldl. var.

0. Lehmann! Rchb. f. ist 0. cristatum Ldl. var. cristatellum Rchb. f.

0. Lehmann! hört, ist 0. crispum Ldl. var.

0. leopardinum Regel, ist 0. Insleayi Bark.

0. ligulare Rchb. f. ist 0. Lindleyanum Rchb. f. var.

0. liliiflorum hört, ist 0. ramosissimum Ldl. var.

0. limbatum Rchb. f. ist 0. crispum Ldl. var

O. Lindenii Ldl. {0. platyodon Rchb.f) Scheinknollen gross, birn- förmig, lO cm hoch. Blätter paarweis, aufrecht, schwertförmig, 25 cm lang. Blüten in bis 80 cm hoher Rispe, einseitig an den Zweigen, 4 cm breit, einfarbig citrongelb, Kelch- und Blumenblätter aus schmalem Grunde plötzlich lanzettlich verbreitert, vorn spitz, stark gewellt, Lippe ei-larizett- lich aus zusammengezogenem Grunde, Kamm aus zwei runden, vorn aus- gebogten Wülsten bestehend. Juni August. Neu-Granada.

O. Lindleyanum Bchb. f. Scheinknollen länglich - eiförmig , flachge- drückt, 6 cm hoch. Blätter paarweis, linear-lanzettlich, zugespitzt, dunkel- grün. Blüten auf schlankem, bogigem Schaft in lockerer endständiger Traube, lO cm breit, Kelch- und Blumenblätter aus keilförmigem Grunde linear-lanzettlich, zugespitzt, gelb mit einem 3 cm langem zimmtbraunem Strich im Grunde, dem nach vorn ein ebensolcher runder Fleck folgt, Spitze zimmtbraun kleingefleckt, Lippe vorragend, dreilappig, der Grund mit der hornförmigen Säule verbunden, Vorderteil herabgebogen, linear- lanzettlich, braun mit einem langem gelbem Strichfleck, auf der Scheibe zwei Paar sichelförmiger, weisser, länglicher Lappen. Mai Juli. Neu- Granada.

var. albidulum hört. Grundfarbe der Blüten gelblichweiss.

var, Coradinei Rchb. f. ist 0. Lindleyanum x crispum, blassprimelfarbig, mit breiten rotbraunen Flecken.

var. ligulare Bohb. f. Lippe schmal-linear, auch die Blumenblätter schmäler als an der Hauptform.

var. mirandnm Bchb. f. Blüten gross, fest, fast weiss mit wenig vortretenden hell bräunlichroten Flecken.

O. Londesboroughiannm Bchb. f. {0. oncidioides hori.) Scheinknollen länglich-eiförmig, 5 cm hoch, gefurcht, graugrün. Blätter paarweis, in der Trockenperiode abfallend, riemenförmig, zugespitzt. Blüten auf i 2 m hohem Schaft in kurzer endständiger, lockerer Traube, Kelchblätter läng-

Digitized by

Google

Odontoglossum. ^ gg

lieh, Blumenblätter eiförmig, alle ausgehöhlt, wellig, gelb, regelmässig rötlichbraun quergebändert , Grundflecken konzentrisch gestellt, Lippe aus gelbem Stege mit zwei durchscheinend gelben, aufrechten Seiten- öhrchen, vorn flach und breit nierenförmig, hochgelb. August Oktober. Mexiko.

0. Luddemannianum Rgl. ist 0. maculatum Lex.

0. lunatum Rchb. f. ist Aspasia lunafa LdL

O. luteoporpureum Ldl. (ö. Hystrix Batem, 0, radiaium Rchb, f. 0. lyroglossutn Gard. Chron) Scheinknollen kräftig, eiförmig, flachgedrückt, bis IG cm hoch. Blätter paarweis, schwertförmig, 5 zu 40 cm etwa, dunkelgrün, ledrig. Blüten auf 1^2 ni hohem Schaft in lockerer End- traube, IG cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit - lanzettlich , letztere gekerbt oder gezackt, meist durch i 2 längliche, kastanienbraune Flecken ganz ausgefüllt bis auf den gelbem Saum und gelbe Zwischenräume, Lippe aus breitem Stege vom bald halbkreisrund, bald nierenförmig, bald stumpf oder spitz - eiförmig u. s. w., gelblichweiss mit rötlichbraunen Flecken, vierspaltig, gewimpert, ausgerandet oder spitz, Kamm vielfach parallel- zackig, dunkelgelb. April Juli. Neu-Granada, 23GG 27GG m.

var. Amesianum Bohb. f. Blüten rein gelbgrünlich ohne jede Zeichnung.

var. amplissimiun Bchb. f. Blüten noch über IG cm breit, leuchtend gelb, schmalfleckig.

var. ouspidatum Bohb. f. Blüten mittelgross, primelgelb, Lippe weiss, einfach spitz, alle Teile dunkelbraun gefleckt.

var. faoettun Bohb. f. {O. praenitens hört) Blüten hellgelb, kastanien- braun schmal gezeichnet, Lippe sehr breit, weissgelb, braunfleckig.

var. Hinnus Bohb. f. Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter breiter, grünlichgelb mit kleinen mattbraunen Flecken, Lippe weisslich gelb. Nach Reichenbachs Auffassung ebenso wie var. Mulus ein Bastart mit O. odoratum, daher wählte er die Namen Maulesel (Hinnus) und Maultier (Mulus) um die Annäherung an die Vater- oder Mutterart zu bezeichnen. Richtiger ist wohl, dass es nicht-hybride Zwischenformen zwischen O. luteopurpureum und O. odoratum sind.

var. Lindeni Bohb. f. Lippe weiss mit braunem Gnmdfleck, sehr breit gefranst.

var. magnifioum hört. Blüten gross, leuchtend goldgelb mit scharf- abgesetzten, dunkelbraunen Flecken.

var. Mulus Bohb. f. Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter schmal-eiförmig, in lange, schmale, zurückgebogene Spitzen ausgezogen, goldgelb mit nach den Spitzen hin verteilten dunkelbraunen Flecken. Lippe weiss mit ein paar rotbraunen Grundflecken, vorn wellig -zackig, Kamm sehr gross.

var. odoratum Ldl. ist 0, odoratum Ldl.

var. radiatom Bohb. f. Kelchblätter breit - lanzettlich , kurz-zu-

Digitized by

Google

2QO Odontoglossum.

gespitzt, glatt, Blumenblätter breiter, mit beiderseits in der Mitte vor- tretendem Randzahne, sattgelb von einem oder zwei dunkelkastanienbraunen Punkten fast ganz ausgefüllt, Lippe aus langem, schmalem Stege vorn halbkreisrund, gefaltet und fein gezähnt, weissgelb, nur im Grunde braun- fleckig, Kamm breit, vielzackig.

var. Sceptrum Bchb. f. Blüten sehr gross, Kelchblätter spitz- länglich-eiförmig, wellig-gezähnt, bis auf einen schmalen, hochgelben Rand, dunkelkastanienbraun, Blumenblätter gleichgeformt, unregelmässig gezackt, spärlich braunfleckig, Lippe gelb mit einem bohnenförmigem braunem Fleck im Grunde, vorn gesägt und zugespitzt.

var, xanthoglossum Rchb,f,y mit var. cuspidatum in der Form über- einstimmend, aber die Blüten sind goldgelb mit kastanienbrauner Fleckung, die Lippe ist wellig gezackt, gelb mit rotbraunem Grundfleck.

0. lyroglossum Gardn, Chron, ist 0. luteopurpureum LdL

0, macrophyllum Rchb. f. ist 0. odoratum LdL var.

O. maoulatum Lex. {0. cordatum Faxt 0, anceps Lind. O, Ludde- mannianum Rgl) Scheinknollen länglich, flachgedrückt, 6 cm hoch. Blätter einzeln, länglich, vielnervig, derb. Blüten in vielblumigen, auf- steigenden, oben nickenden Trauben, 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, zugespitzt, erstere kastanienbraun mit grünen Querstreifen am Grunde, letztere gelb, in der unteren Hälfte dicht rötlichbraun gefleckt, Lippe herzförmig, wie die Blumenblätter gefärbt. Kamm gelb. Oktober bis Januar. Mexiko.

var. antennatum Bchb. f. Säule mit stark entwickelten Rankfäden an der Spitze.

var. integrale Bohb. f. Kelchblätter hellbraun, Blumenblätter weiss mit einigen braunen Querstreifen am Grunde, Lippe weiss mit gelbem Kamm.

var. Donianum hört. Kelchblätter trübrötlich, braune Blumen- blätter gelblichweiss, ebenso die Lippe.

var. superbum Bchb. f. Kelchblätter violettpurpurn mit gelb, Blumenblätter gelb, spärlich hellbraun querfleckig, Lippe gelb.

0. madrense Rchb. /. ist 0. maxillare Ldl.

O. marginellum Bchb. f. ist kaum von gärtnerischem Werte. Blüten in vielblumiger, bis 6o cm hoher Rispe, bis 4 cm gross, Kelch- und Blumen- blätter linear, wellig, hellgrün, die Blumenblätter kastanienbraun quer- gebändert, Lippe länglich, zugespitzt, rötlichbraun mit gelbem Saum. Säule schlank, flügellos. Juni, Juli. Vaterland unbekannt.

O. Marriottianum Bchb. f. ist wahrscheinlich ein Bastart aus O. cir- rhosum und O. Hallii, Knollen und Blätter erinnern an erstere Art, die Blüten an letztere, sind ebensogross und mit zurückgebogenen Spitzen wie an jener Art, weiss mit hellpurpurnen Strichflecken, der gelbe Kamm ist hellpurpurn gestreift. April, Mai. Anden von Ecuador.

O. maxillare Ldl. {O. madrense Rchb./.) Scheinknollen gross, schmal-

Digitized by

Google

OdoDtoglossum. 2 g I

länglich, beiderseits zugespitzt, lO cm hoch. Blätter paarweis, riemen- förmig, spitz, vielnervig. Blüten auf schlankem übergebogenem Schaft zu 5 8 in lockerer Traube, wohlriechend, lo cm gross, Kelchblätter spitz - lanzettlich , weiss mit einem zweilappigem rötlichpurpurnem Grund- fleck, Blumenblätter breiter, länglich, weiss mit doppelt so grossem, sonst gleichem Fleck , Lippe kürzer, eiförmig, zugespitzt, Steg mit krausem, zweifurchigem Kamm ebenso wie die Scheibe leuchtend orangegelb, Vorderteil weissgelb. Juli September. Mexiko.

0. maxillare Linden ist 0. nebulosum Ldl.

0. membranaceum LdL ist 0. Cervanfesü Lex.

0, miniatum hört, ist 0. coronarium Ldl. var.

0. mirabile hört, ist 0. crispum Ldl. var. Veitchianum Rchb. f.

0. mirandum Rchb. f. ist 0. Lindleyanum Rchb. j. var.

0. Mulus Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.

O. Murrelliantun Bohb. f., ein Bastart aus O. naevium und O. Pes- c a t o r e i , ist wiederholt aus der östlichen Kordillere Neu-Granadas einge- führt worden und ähnelt dem O. Pescatorei im Wuchs, dem O. naevium in der Blütentraube. Kelch- und Blumenblätter spitz - lanzettlich , flach, weiss mit hellpurpurviolettem Anlauf und einigen unregelmässig verteilten dunkelpurpurroten Tuschflecken, Lippe dreilappig, schmal, mit goldgelbem, faltigem und gezähntem Kamm, Seitenlappen halbeiförmig, Vorderlappen spitz zungenförmig, gekerbt. Juni, Juli. Neu-Granada.

var. oinotum Rgl. Kelch- und Blumenblätter hellpurpurviolett gesäumt.

O. naevium Ldl. Scheinknollen klein, eiförmig, gerippt, 3 cm hoch, Blätter aus schmalem Grunde schlank lanzettlich. Blüten auf schlankem Schaft in langer, vielblumiger Traube oder Rispe, 5 cm breit, sternförmig, Kelch- und Blumenblätter schmal ei-lanzettlich, lang zugespitzt mit welligem Rande, weiss unregelmässig, purpurn gefleckt, Lippe herz- oder fast helle- bardenförmig, flaumig behaart, mit gelbem, vortretendem, zackigem Kamm, aus gelbem Grunde vorn weiss und purpurn gefleckt. Juni, Juli. Deme- rara, Venezuela, bei 2000 m. Verlangt dauerndes Feuchthalten!

var. grandiflorum hört. Blüten grösser, weiss mit karminroten Flecken.

var. rfiajus Ldl. ist 0. odoratum Ldl.

O. nebiLlostiin Ldl. (O. maxillare Linden nicht Ldl^ Scheinknollen länglich, glatt, 6 cm hoch. Blätter paarweis, riemenförmig, dick, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 4 6 an tiefüberhängendem Schaft, 6 cm breit, Kelchblätter lanzett-elHptisch , Blumenblätter breiteiförmig, alle reinweiss, die untere Hälfte dicht rötlich oder rötlichbraun gefleckt, Lippe spitz- eiförmig, stark wellig, weiss mit gelbem Hauch auf der Scheibe und einigen grossen roten Flecken. Juli, August. Mexiko.

var. candidulum Rohb. f. Blüten reinweiss, ohne Fleckzeichnung.

Digitized by

Google

ß02 Odontoglossum.

var. pardinum hört. Flecke rotbraun, spärlich, rundlich mit ver- schwommenem Rande.

var. punctatum hört. Blumenblätter fast über die ganze Fläche dunkelrot punktiert.

O. nevadense Bohb. f. Scheinknollen gross, länglich - eiförmig , bis lO cm hoch. Blätter paarweis, aus schmalem Grunde lang -linear, tief gekielt, dunkelgrün. Blüten in langgestielter, vielblumiger, nickender Traube, 8 cm breit, Kelchblätter lanzettlich, kastanienbraun, mit schmalem hochgelbem Rande, Blumenblätter schmäler, ähnlich gefärbt, aber am Grunde zwei gelbe Gabelflecken, Seitenlappen der Lippe gross, aufrecht, halbmondförmig, weiss, kastanienbraun geschmitzt, Vorderlappen gross, rundlich , lang zugespitzt , reinweiss , lang gefranst , auf der Scheibe ein zweiteiliger Kamm und drei verkehrt eiförmige, braune Flecken. Juni August. Neu - Granada.

0. nobile hört, gehört zu 0, Pescatorei Ldl.

O. odoratiun Ldl. (ö. gloriosum Rchb. f. O, naevium LdL var. O. majus Ldl. O. praestans Rchb, f) Scheinknollen länglich , flachgedrückt, furchig, bis 8 cm hoch. Blätter paarweis, schmal schwertförmig, spitz. Blüten stark duftend, in fast meterhohen, reichverzweigten, vielblumigen Rispen, Kelch- und Blumenblätter schmal lanzettlich, krausrandig, gold- gelb mit bräunlichroten Flecken, Lippe aus weissem Grunde ebenso gefärbt, spiessförmig , Vorderlappen in eine schmale, lange Spitze aus- gezogen, zwei Paar aufrechte Zähne auf der Scheibe. Oktober Dezember. Neu -Granada.

var. album hört. Blüten gelblichweiss , wenig rötlich punktiert, Lippe fast reinweiss.

var. aureum hört. Blüten leuchtend goldgelb, nur wenig gefleckt.

var. baphioanthum Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter lang pfriem- lich zugespitzt, schwefelgelb, purpurrot gefleckt, Lippe gesägt gerandet, gelb mit 2 3 rötlich-braunen Flecken.

var. deltoglossum hört. Blütenflecken meist dreieckig.

var. hebraicum Bchb. f. Blüten sternförmig, Kelch- und Blumen- blätter eilanzettlich , hellgelb, in der Mitte mit einer Gruppe unregel- mässiger, auf den Kelchblättern grösserer, auf den Blumenblättern kleinerer kastanienbrauner Flecken, die zuweilen, (mit der nötigen Phantasie be- trachtet), an hebräische Schriftzeichen erinnern. Lippe gelb mit ein paar grossen kastanienbraunen Flecken und einigen karminroten Linien im Grunde.

f. lineoligerum Bohb. f. Blüten hellgelb bis elfenbeinweiss , mitten karmingefleckt, Ränder und Spitzen reinweiss, Lippe hellgelb mit hoch- gelbem Kamm und einigen karminroten Flecken.

var. hemileuoum Bchb. f. Blüten aus gelblichem Grunde weiss- lich, wenig hell bräunlich-rot gefleckt, Lippe weissgelb, fast ungefleckt.

var. latimaoulatum Andrö. Blüten gross, hochgelb, mit wenigen grossen purpurbraunen Tuschflecken.

Digitized by

Google

Odontoglossum. jqj

var. Leeanum Bohb. f. Blüten hochgelb , orange gesäumt , dicht rötlichbraun spritzfleckig, Blumenblätter mit mittlerem gelbem Augenfleck, Lippe hellgelb, an Grund und Spitze dunkler, mit braunrotem Mittelfleck und kleinen Randflecken.

var macrophyllum Rchb.f^ ist von v, superbum nur durch auffällig starken Wuchs verschieden.

var. striatum hört. Blüten hellgelb, Flecke braunrot, strichförmig.

var. superbum hört. Blüten lO cm gross, leuchtend gefärbt.

O. Oerstedtii Bchb. f. Scheinknollen länglich eiförmig, 5 cm hoch. Blätter einzeln, länglich-elliptisch, vielnervig, ledrig. Blüten zu zweien auf aufrechtem Schaft, wohlriechend, 5 cm breit. Kelch- und Blumenblätter reinweiss, verkehrt eiförmig, quergestutzt, wellig, Lippe sichelförmig mit vierlappigem Vorderteil, weiss mit gelber Scheibe und einigen roten Flecken. Juli September. Costarica.

0. oncidioides hört, ist 0. Londesboroughianum Rchb. f.

O. pardinum Ldl. {Cyrtochilum pardinum Hook) Scheinknollen gross, eiförmig, flachgedrückt, 6 cm hoch. Blätter paarweis, länglich-elliptisch, spitz. Blüten in vielblumigen, meterhohen Rispen, wohlriechend, 5 cm breit, goldgelb mit orangeroten Pantherflecken (geäugelt) auf den stark welligen Blütenblättern und der dunkel goldgelben Lippe. März, April. Peru, Ecuador.

0. pendulum Batem. ist 0. citrosmum Ldl.

O. Pesoatorei Linden. (O. nobile hott) Scheinknollen klein, eiförmig, gerippt, 4 cm hoch. Blätter paarweis, riemenförmig , bis 25 cm lang. Blüten in sehr vielblumiger, stark verzweigter, halbmeterhoher Rispe, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich - eiförmig , gewellt, weiss, rosa schattiert, Lippe herzförmig, lang gespitzt, weiss mit rosaen Flecken, Scheibe und Kamm hochgelb mit karminroten Strichen. April, Mai. Neu -Granada.

var. album hört. Blüten reinweiss.

var. aurantiaoum hört. Scheibe orangegelb, sonst wie die Haupt- form.

var. dileottim Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter flach, weissgelb.

var. flaveolum hört. Scheibe bis weit in die Lippe hinein blassgelb.

var. Gtorminyanum Idnd. Grossblütig, dunkler rosa überlaufen.

var. grandiflorum hört. (z/. splendens hört, v. superbum hört) Blüten erheblich grösser, fast reinweiss, Lippe hochrot gefleckt.

var. Enoxii hört. Blüten sehr gross, rein primelgelb. Ein Exem- plar mit zwei Scheinknollen wurde in London im April 1886 mit 165 £ = 3300 Mk. versteigert.

var. leuooxanthum Bohb. f. Blüten fast reinweiss.

vÄr. limbosum Bohb. f. Blüten weiss, Lippe rosa gesäumt.

Digitized by

Google

3Q4 Odontoglossum.

vap. Iiowianum Bchb. f. Blütenblätter länglich , hellgelblich , mit fast lederbraunen Flecken.

var. maoulatum Bchb. f. Blüten blassgelb, zahlreich rötlichbraun fleckig.

var. melanooentrum Bohb. f. Reinweiss mit Purpurkamm der Lippe, ohne gelben Schlund.

var. purpuratum hört, ist var. Schröderianum Rchb.f.

var. roseum hört. Blüten hellrosa, Lippe dunkler gefleckt.

var. Sohröderianiun Bchb. f. {v. purpuratum kort) Blüten weiss, nicht purpurn gefleckt. (Die Originalpflanze 1878 mit 15CX) Mark bezahlt.)

var. splendens und var. superbum hört, ist var. grandiflorum.

var. Veitohianum Bchb. f. Blütenblätter weiss , gelblich - purpurn quergefleckt, Flecken in konzentrischen Ringen stehend.

var. violaceum. hört. Blüten rosaviolett überlaufen, Lippe violett gefleckt.

0. Phalaenopsis Rchb. f. ist Miltonia Phalaenopsis Ldl.

0. platyodon Rchb. f. ist 0. Lindenü LdL

0. Pollettianum Rchb.f. ist 0. crispum Ldl. var.

O. polyxanthiun Bchb. f. Scheinknollen spitz eiförmig, 8 cm hoch, Blätter schwertförmig, etwa 3 zu 20 cm. Blüten in nickender, bis 60 cm hoher, lockerer Endtraube, 10 cm breit, Kelchblätter schmal eiförmig, Blumenblätter eiförmig, alle zugespitzt, bräunlichgelb, Kelchblätter mit je einem grossem kastanienbraunem Tuschfleck vor der Spitze und einigen kleinen in der Mitte, Blumenblätter nur am Grunde mit i 3 grösseren oder einigen kleineren Flecken, Lippe kürzer, herzförmig, zugespitzt, zackig gezähnt, gelb, von einem braunem Fleck fast ausgefüllt, Rand gelb- weiss. April, Mai. Ecuador.

var. grandiflorum hört. Blüten bis 12 cm, hellgelb mit rotbrauner Fleckung.

O. praenitens Bchb. f. ist eine Mittelform zwischen O. triumphans und O. tripudians, ohne eine Kreuzung zu sein, wogegen die gänzlich andere Form der Lippe spricht. Blüten 5 cm breit, Kelch- und die stark welligen Blumenblätter leuchtend schwefelgelb mit dunkel kastanien- braunen Flecken, Steg der Lippe weiss, Vorderlappen fast kreisrund, wellig gerandet, gelb mit zimmtbraunem Mittelfleck. März Juni. Neu- Granada.

0. praenitens hört, ist 0. luteopurpureum Ldl. var. facetum Rchb. f.

0. praestans Rchb.f. gehört zu 0. odoratum Ldl.

O. prionopetalum Lawrence ist mit O. luteopurpureiun sehr nahe ver- wandt; Kelch- und Blumenblätter sattgelb mit kastanienbraunen Quer- bändern und Flecken, Blumenblätter gesägt gerandet, Lippe aus gelbem Grunde weiss mit grossem braunem Querfleck in der Mitte. April, Mai. Neu -Granada.

O. pulchellum Batem. {0. Egertoni Ldl) Scheinknollen dünn, länglich.

Digitized by

Google

Odontoglossum. 39 j

zweischneidig flach gedrückt , Blätter paarweis , schmal grasartig , dunkel- grün. Blüten in armblumiger, lockerer Traube, wohlriechend, 3 cm breit, weiss, bis auf den karmingefleckten Kamm der Lippe. Oktober Januar. Guatemala.

var. Dormanianiun Will, (nicht Rchb. /.). Scheinknollen stärker, rundlich, Blüten 4 cm breit, reinweiss.

var. majus hört. In allen Teilen grösser und stärker, vielblumiger in der Traube, aber sonst gleich der Hauptform.

0. purum Rchb. f. ist 0. Vlallisii Rchb. f. var.

0. radiatum Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.

O. ramosissimum Ldl. (ö. angustatum Batein.) Scheinknollen eiförmig, flachgedrückt, Blätter paarweis, lang schwertförmig, dunkelgrün. Blüten in vielblumiger, steif und spreizend ästiger, meterhoher Rispe, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal-lanzettlich, gewellt, leuchtend weiss, die Blumenblätter im Grunde helllila, Lippe herzförmig, breit und stark wellig, vorn scharf zugespitzt, weiss mit grossem purpurviolettem Scheibenfleck. Oktober Januar. Neu -Granada.

var. liliiflorom hört. Blütenblätter breiter, flach, reinweiss.

var. xanthinum hört. Blüten kanariengelb, bräunlich purpurn ge- fleckt.

0. Reichenheimn Rchb. f. ist 0. laeve Ldl.

O. retusum Ldl. Scheinknollen spitzeiförmig, kaum 3 cm hoch. Blätter paarweis, linear-lanzettlich, papierartig, hellgrün. Blüten bis zu hundert in aufrechter, 60 cm hoher, weitverzweigter Rispe, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, spitz, orangegelb mit hellgelben Schattierun- gen, Lippe länglich, quergestutzt, mit zweilappigem Kamm, hellgelb oder orangegelb. Juli September. Ecuador.

O. rigidiun Ldl. Scheinknollen eiförmig, 3 4 cm hoch. Blätter paarweis, linear, gekielt, dunkelgrün, steif. Blüten in hoher Rispe, lang- gestielt, hell kanariengelb, Kelch- und Blumenblätter spitz länglich, Lippe dunkelgelb mit langem Stege und fast quadratischem Vorderteil mit kleinem Mittelspitzchem, Kamm zweizähnig. Säule dreikantig, aus grünem Grunde vorn gelb. Juni, Juli. Anden von Peru.

O. Boezlianum Lind, ist eine neue Einfuhrung Lindens mit 3 cm breiten, scharlachroten Blüten, welche sehr zahlreich in weitverzweigten Rispen sitzen. Es gehört in die Verwandtschaft von O. citrosmum. Neu -Granada. Oktober, November.

0. Roeziii Rchb. f. ist Miltonia Roezlü Bnthm.

0. roseum Ldl. ist Cochlioda rosea Ldl.

O. Rossii Ldl. (0. rubescens Ldl. 0. coerulescens A. Rieh. 0. Dazu- sonianum Rchb. f. O. acuminatum hört. O. apterum Llave et Lex. Oncidium Bergamia h. belg) (Fig. 127.) Scheinknollen gedrängt, eiförmig, scharf zusammengedrückt, 3 cm hoch, glänzend hellgrün. Blätter einzeln oder paarweis, länglich-lanzettlich, etwa 2 zu 10 cm, dünn, freudiggrün. Blüten

Digitized by

Google

396

Odontoglossum.

Fig. 127. Odontoglossum Rossii.

Digitized by

Google

Odontoglossum. 'iQj

auf lO 20 cm hohem, schlankem, aufsteigendem Schaft einzeln oder zu zweien, 5 cm breit, Kelchblätter gekielt, spitz linear-lanzettlich, grünlich- gelb mit rotbraunen Querbändern, Blumenblätter stumpf- länglich mit zurückgeschlagenen Spitzen, weissrötlich mit dunkel-purpurnem Grund- fleck, Lippe gerundet, eiförmig, mit kelchartigem fleischigem, gelbem Kamm und zwei stumpfen Zähnen davor, weissrötlich, oft purpurn gesprenkelt. März Juli. Mexiko.

var. aspersiun Bchb. f. Blüten mit zahlreichen, kleinen , dunkel- purpurbraunen Tuschflecken übersät.

var. ooenüesoens A. Bioh. Blumenblätter violettrosa überlaufen.

var. Ehrenbergii Ldl. Kelchblätter fast ganz bräunlich, Blumen- blätter weiss, dunkelrosa gefleckt.

var. Humeaniun Bohb. f. Zweiblumig, Kelchblätter dreieckig-lang- spitzig, gekielt, gelb mit zimmtbraunen Querbändern, Blumenblätter länglich, zugespitzt, kraus, weiss mit drei sepiabraunen Grundflecken, Lippe weiss mit gelbem Kamm und roten Streifen auf der Scheibe.

var. majus v. Httö. Blüten bis 10 cm breit, süss duftend, weiss mit karminpurpurnen Flecken und Querbändern, Lippe gross, reinweiss, Säule gelb oder purpurn überlaufen.

var. rubesoens Ldl. Blüten 3 4 cm breit, bis zu 6 in lockerer Traube, Kelchblätter steif linear - lanzettlich , weiss, rosa angehaucht und vielfach karminfleckig, Blumenblätter doppelt so breit, wellig, nur am Grunde gefleckt, Lippe reinweiss.

var. viresoens hört Kelchblätter fast ungefleckt gelblichgrün.

var. Wamerianum Bohb. f. Blüten bis 10 cm gross, Kelchblätter spitz - länglich , weiss mit einigen braunroten Querbinden, das obere mit einem braunrotem Augenfleck im Grunde, Kelchblätter stumpf, wellig, mit augenartig durch einen Halbkreis braunroter Strichflecke abgegrenztem Grunde, Lippe dreieckig - herzförmig , gekerbt und gekraust, mit dreilap- pigem, gelbem Kamm.

0. Rothschildianum Rchb. /. ist 0. Vlilkeanum Rchb. /. var.

0, rubescens LdL ist 0. Rossii Ldl.

0' Ruckerianum Rchb. f. ist 0. crispum Ldl. var.

0. Sanderianum Rcfib. f. ist 0. constrictum Ldl. var.

0. Sceptrum Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.

O. Sohillerianum Bohb. f. Scheinknollen flachgedrückt, eiförmig, über 5 cm hoch. Blätter paarweis, spitz-schwertförmig, bis 30 cm lang, gekielt, ledrig. Blüten zu 3 5 an aufrechtem, mit den Blättern gleichhohem Schaft, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich - eiförmig , gelb, kastanienbraun gefleckt und gespitzt, Lippe breit dreieckig mit zwei auf- rechten Öhrchen, zwei weissen Schwielen im hellgelbem Grunde, Mittelstück rotbraun, sammthaarig, Spitze hellgelb, Säule weissgelb mit zwei gedrehten Bartfaden an der Spitze. April, Mai. Schon 1852 von Wagner in der Sierra Nevada von Ecuador entdeckt, aber erst 1883 eingeführt.

Digitized by

Google

jq3 OdoDtoglossum.

O. Sohlieperianum Bohb. f. (0. Insleayi Bark. var. macranthum Ldl. 0, Warscewic::ii Bridges nicht Rchb, f.) Scheinknollen eiförmig , flach- schneidig zusammengedrückt, 3 cm hoch. Blätter paarweis, riemenförmig, stumpf, dunkelgrün. Blüten in lockerer, steifschaftiger , wenigblumiger Endtraube, 10 cm breit, Kelchblätter und die etwas breiteren Blumen- blätter länglich, zugespitzt, hellschwefelgelb mit dunkelpurpurnen Quer- bändern, Lippe ganz hellgelb, Seitenlappen als kleine halbeiförmige, aufrechte Öhrchen entwickelt, der Mittellappen breit keilförmig, vorn aus- gerandet und auf der Vorderfläche 2 3 braune Querbänder tragend. Juli September. Costarica.

0. Schlimü Lind, ist 0: luteopurpureum Ldl, var.

O. Sohroederianiun Bohb. f., wahrscheinlich ein Bastart von O. tripu- dians und O. Pescatorei, blühte im Sommer 1882 zum erstenmal im Garten des Baron Schroeder. Kelch- und Blumenblätter spitz- länglich, wellig, weiss mit hellbräunlich purpurnen Flecken, Lippe fast geigenförmig, vorn verkehrt-herzförmig mit feinem Spitzchen, weiss mit zwei bräunlich- purpurnen Scheibenflecken, hinter denen ein Kamm gelber, röt geschmitzter, borstlicher Pfriemen steht. Juni August. Neu -Granada.

0, spectatissimum Ldl, ist 0, triumphans Rchb.f,

O. stellstiun Ldl. (ö. erosum Rchb, /,) Scheinknollen schmal-eiförmig, 2 cm hoch. Blätter einzeln, breit-linear, gekielt, mattgrün, 20 cm lang. Blüten einzeln oder (selten) zu zweien auf den Blättern gleichhohem, auf- rechtem Schaft, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter trüb - olivengrün mit einigen braunen Querstreifen, Lippe weiss mit rosaem Grundfleck. Mai, Juni. Von Mexiko bis Panama in den Hochgebirgen verbreitet. Ist vielleicht richtiger als Form von O. R o s s i i zu betrachten.

O. stellimioans Bohb. f. ist wahrscheinlich eine Kreuzung aus O. Pes- catorei, mit welcher Art gemeinsam es in der östlichen Kordille Neu- Granadas gesammelt wurde, und entweder O. triumphans oder O. t r i - pudians. Kelch- und Blumenblätter sind sternförmig spreizend, klar gelb, erstere mit einigen rotbraunen Flecken, letztere mit einer braunen Mittellinie im Grunde, Lippe geigenförmig, gelb mit rotbraunen Spritz- flecken im Grunde. April, Mai.

O. tentaoulatiun Bohb. f., eine in der Heimat entstandene Hybride aus O. crispum und O. Lindleyanum, steht letzterer Art am nächsten. Kelchblätter kastanienbraun mit hochgelbem Saum und einigen gelben Tuschflecken in der Mitte, Blumenblätter gelb, braun gespritzt, Lippe mit lang rechteckigem kastanienbraunem Fleck vor dem weissem, von langen fleischigen Zähnen umgebenem Schwielenkamm, Spitze hochgelb. Säulen- flügel mit zwei langen und einigen kurzen Borsten. April, Mai. Östliche Kordillere von Neu -Granada.

0. tigrinum Faxt ist Oncidium tigrinum Llav. et Lex,

O. tripudians Bohb. f. Scheinknollen länglich-eiförmig, flachgedrückt, 4 cm hoch. Blätter paarweis, schmal - lanzettlich , zugespitzt, grasgrün.

Digitized by

Google

OdoDtoglossum. ^qq

Blüten in reichblumiger, aufrechter Traube, 5 cm breit, aussen gelblich- grün, Kelch- und Blumenblätter länglich-elliptisch zugespitzt, erstere meist vollkommen kastanienbraun ausser dem gelben Grund und der gelben Spitze, letztere goldgelb mit 2 3 unregelmässigen, dunkelbraunen Flecken, Lippe länglich -viereckig, mitten eingeschnürt, der Grundteil verloren -ge- zähnt, der breite, rundgespitzte Vorderteil am Rande ausgefressen-gezackt, weiss, im Grunde violett gesprenkelt, Kamm aus etwa zehn Schwielen be- stehend, von denen die vier inneren auf die Lippe übergehen und vorn und hinten mit einem kurzem Dorn enden. Säule mit tiefgezähnten Flügel- anhängseln. September, Oktober. Peru.

var. grandiflorum hort, Blüten erheblich grösser, feurig gefärbt.

var. leuocglossum Bchb. f. Lippe fast reinweiss.

var. ooulatiun. Blüten gross, Kelchblätter kastanienbraun bis auf die gelbe Spitze, Blumenblätter hellgelb mit kastanienbraun, Lippe mit violetten Punkten um den Kamm und grossem braunviolettem Spitzen- fleck, Rand kraus und gezähnt.

var. xanthoglossum Bohb. f. Lippe gelb mit bräunlichen Flecken, Kamm weiss.

O. triumphans Bohb. f. {0, spectaHssimum Ldl^ Scheinknollen gross, ei-elliptisch, zweischneidig abgeplattet. Blätter paar weis, länglich -lanzett- lich, spitz, dunkelgrün, ledrig. Blüten in steif-schaftiger, hoher, vielblumiger Traube, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, leicht gewellt, letztere breiter, alle goldgelb, kastanienbraun quergebändert und gespritzt, Lippe aus schmalem Stege länglich - herzförmig, aus weissem Grunde nach dem zugespitztem Vorderteil tief bräunlich - karmin. Januar Mai. Neu- Granada.

var. superbmn hort. Blüten grösser, leuchtend goldgelb mit scharf abgesetzten mehr roten Flecken.

var. Whiteleyi hort. Blüten sehr gross, Lippe sehr gross, flach, leuchtend rötlichbraun, weiss gesäumt.

O. Uro-Skinneri Ldl. Scheinknollen auf dem kriechendem Wurzelstock gereiht, gross, eiförmig, abgeflacht, glänzendgrün, zuweilen rotbraun fleckig, 6 cm hoch. Blätter paarweis, breit-lanzettlich, ledrig, dunkelgrün. Blüten in endständiger, vielblumiger Traube auf 60 hohem Schaft, 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich, zugespitzt, grünlichgelb mit purpur- braunen Flecken, Lippe gewölbt, rundlich- herzförmig, bräunlichpurpurn, unregelmässig weiss gefleckt, auf der Scheibe einen weissen, zweischwieligen Kamm. Säule vorn orangegelb. August Oktober. Guatemala. Von Ure Skinner eingeführt.

O. velleiun Bohb. f. Scheinknollen länglich, abgeplattet, 5 cm hoch. Blätter riemenförmig , etwa 3 zu 12 cm, dunkelgrün. Blüten in dichter Traube 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal - eiförmig , gelblich mit zahlreichen sepiabraunen Spritzflecken und Linien, Lippe aus langem,

Digitized by

Google

^OO Odontoglossum.

schmalem Stege vorn breiter und gewellt, kurz gespitzt, weiss mit vielen braunpurpurnen Strichen und Flecken. Juli September. Ecuador.

O. vexativum Bchb. f., eine in der Heimat entstandene Kreuzung zwischen O. maculatum und O. nebulosum, hält die Mitte zwischen den Eltern. Kelchblätter hellbraun auf grünem Grunde, weiss gesäumt, Blumenblätter breiter, reinweiss, im Grunde grünlichbraun gefleckt, Vorder- lappen der Lippe breit halb - eiförmig , weiss mit einigen bräunlichen Flecken im Grunde, Kamm dreiteilig, gelb mit einigen rötlichbraunen Spritzflecken. August, September. Mexiko.

0. vexillarium Rchb,f, ist Miltonia vexillaria Bnthm,

0, Victor Rchb.f, gehört zu 0, Harryanum Rchb.f,

0. Vuyistekeanum Rchb.f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.

O. Wallisii Bchb. f. Scheinknollen eiförmig, flachgedrückt, 3 cm hoch. Blätter paarweis, linear - lanzettlich, gefaltet, hellgrün. Blüten in schlank- schaftiger lockerer Traube, langgestielt, 6 cm gross, Kelch- und Blumen- blätter länglich -lanzettlich, erstere im Grunde verschmälert, hellgelb, fast ganz von einem braunem Längsfleck ausgefüllt, letztere mehr gelb als braun, Lippe aus zusammengerolltem Grunde nach vorn eiförmig, mitten eingeschnürt, gefranst, weiss, Kamm gelb mit sechs spreizenden Fleisch- zähnen und dahinter eine Reihe rosapurpurner Striche, Vorderteil rosa, weiss gesäumt und mit einem halbkreisförmigem, weissem Fleck. November bis Januar. Neu -Granada.

var. purum Bchb. f. Blüten vorwiegend gelb, Lippe reinweiss. 0. Warnerianum Rchb.f. ist 0. Rossii Ldl. var.

O. Warocqueaniun J. et L. Linden gehört in den Formenkreis von O. luteopurpureum und hat sehr grosse, blass schwefelgelbe Blüten mit einzelnen, grossen, fast blutroten Tupfen. Neu -Granada.

0. Warscewicsii Bridges ist 0. Schlieperianum Rchb. f.

0. Warscewicsü Rchb. f ist Miltonia Endresii Rchb. f.

O. Wattianiun Bolfe ist eine in der Heimat gefundene Kreuzung zwischen O. luteopurpureum und O. Lindleyanum und hält genau die Mitte zwischen den Eltern.

0. Weltonii Lind, ist Miltonia Warscewicsii Rchb. f. var.

O. Wilokeanum Bchb. f. ist eine zufallig mit O. crispum eingeführte Hybride aus dieser Art und O, luteopurpurum, welche sich in der ganzen Tracht und in der Form der Lippe an O. crispum anschliesst. Blüten in steifer Traube zu 10 20, 10 cm gross, Kelchblätter spitz -lan- zettlich, gewellt, hellgelb mit leuchtend braunen Tuschflecken, Blumen- blätter breiter, gleichgefärbt, gesägt gerandet, Lippe länglich, gezähnt, wellig, hellgelb mit länglichrundem, hellbraunem Spitzenfleck, Scheibe gold- gelb mit aus zwei vielzähnigen Schwielen bestehendem Kamm. März bis Mai. Neu - Granada.

var. pallens Bchb. f. Blüten weiss, gelblich überlaufen, dunkelbraun

Digitized by

Google

Odontoglossum. Oncidium. ^O I

gefleckt, Lippe weiss mit braunem Spitzenfleck und kleinen Strichflecken um den Kamm.

var. Bothsohildianiun Sander. Blüten gross, ganz hell weissgelb mit grossen rotbraunen Flecken.

var. sulphureum Bohb. f. Blüten schwefelgelb mit einigen roten Flecken und Strichen.

0. Vlilliamsianum Rchb.f. ist 0. grande LdL var.

0. xanthinum hört, ist 0. ramosissimum LdL var.

Odonfosty/es Kühl, et Hassl. ist Bolbophyllum Thou.

Oeceociades LdL ist Saccolabium BL

Oeceociades maculata LdL ist Eulophidium maculatum Pfitz.

Oerstedella Rchb.f. ist Epidendrum L.

Omoea BL ist Saccolabium BL

Oncidium Sw.

(Odontoglosseae 353.)

(Cyrtochilus H. B. K. Cryptosaccus Scheid w. Leiochilus Know. Weste. Rhynchostele Rchb.f.)

In der äusseren Tracht wechseln die mehr dreihundert hierher ge- hörenden Arten, welche fast durchweg Baumbewohner Westindiens, Süd- und Centralamerikas , sowie Mexikos sind, wo sie von der Küste bis zu 4000 m Höhe aufsteigen, ausserordentlich unter einander ab. Die Schein- knollen sind meist deutlich entwickelt und die Blätter flach, aber es kommen auch Arten mit fast oder ganz fehlender Knollenbildung und mit fast drei- kantigen oder drehrunden Blättern vor. Ebenso wechseln die Grössen- verhältnisse von Knolle und Blatt ungemein. Unter den Knollen stehen einige kleine Scheiden oder scheidenartige Blätter, auf der Knolle nur scheidenlose Blätter. Die fast immer offenen Blüten stehen meist in grund- ständigen Trauben oder Rispen und sind in allen Grössen vertreten. Einige Arten zeigen dimorphe Blüten, d. h. neben den normalen, geschlechtlich vollkommenen Blüten treten anders geformte, meist kleinere und trüber gefärbte auf, in denen die Staubbeutel allein oder Staubbeutel und Stempel verkümmert sind. Die Kelchblätter sind unter sich völlig oder fast gleich, frei oder teilweis verwachsen, die Blumenblätter sind den Kelchblättern gleich oder abweichend geformt. Die Lippe ist entweder das auffallig grösste oder kleinste Blumenblatt von ungemein verschiedenem Umriss. Sie ist nicht dem Säulengrunde parallel, sondern meist rechtwinkelig ab- stehend und trägt allerlei Warzen und Schwielen. Die kurze, dicke Säule ist gewöhnlich beiderseits etwas geflügelt. Die Staubbeutel sind über- hängend oder wagerecht, die beiden rundlichen Pollenkörper verschieden gestielt.

Fast alle Arten der formenreichen Gattung sind als gut wachsend und

Stein'a Orchideenbuch. ng

Digitized by

Google

^02 Oncidium.

in unseren Häusern ohne übermässige Pflege gedeihend zu bezeichnen. Das Wärmebedürfnis ist ein sehr verschiedenes, je nachdem ob die be- treffende Art dem Tropenklima angehört oder in hoher Berglage heimisch ist, in welchem Falle sie mit der Wintertemperatur unserer Kalthäuser vorlieb nimmt. Die meisten Arten gedeihen am besten, wenn sie einfach mit etwas Sphagnum an ein Stück hartes Holz angebunden und auf- gehängt werden, dies gilt besonders von allen etwas langsam und spär- lich wachsenden Formen. Rascher wachsende, üppige Triebe tragende Arten werden besser in einem gut drainirten Topfe hochgepflanzt be- handelt. Als Erdmischung dient in diesem Falle Sphagnum mit Haide- erde - Brocken. Während der Trieb- und Blütenentwickelung bedürfen alle Arten reichlicher Wasserzufuhr durch Giessen und Spritzen, nach dem Abblühen aber muss eine langsam einzuleitende entschiedene Trocken- periode Platz greifen, die aber nicht bis zum Dörren und Schrumpfen der Scheinknollen zu treiben ist, wenn auch einzelne Arten diese Misshandlung vertragen. Das Verpflanzen ist vor dem Austreiben der jungen Wurzel- spitzen vorzunehmen, da diese erheblich spröde sind und leicht wegbrechen. Alle Arten lieben Luft und viel Licht, grelle Sonne aber ist den meisten schädlich. Sie gedeihen am besten aufgehängt oder auf der Stellage dicht unter dem Fenster stehend. Die Blütenschafte vieler Arten, besonders aufTällig zeigt das O. P a p i 1 i o und dessen Verwandte, treiben fortdauernd Jahre hindurch neue Blüten, dürfen also nicht mit der ersten Blüte abgeschnitten werden.

P fitzer teilt die Gattungen in folgende 17 Gruppen ein: I. Blätter flach:

A. Die Lippe ist das kleinste Blumenblatt:

1. Aurioulata Ldl. Kelch- und Blumenblätter schmal genagelt mit zwei kleinen Öhrchen am Grunde des Nagels (wenigstens der Kelchblätter), Lippe kurz, meist pfeilförmig; z. B.: O. ma- cranthum Ldl.

2. Cyrtoohilum H. B. K. Kelch- und Blumenblätter schmal ge- nagelt, ohne Öhrchen, Lippe meist länglich; z. B. : O. zebri- num Rchb. f.

3. Cimioifera IkIL Blätter oft fleischig, Blüten klein, mit kleiner, rundlicher oder quergezogener, gewölbter Lippe ; z. B. : O. m i - crochilum Batem.

B. Lippe mindestens so gross, meist viel grösser als die anderen Blumenblätter.

a. Seitliche Kelchblätter ziemlich stark verwachsen.

4. Crispa Bohb. f. Oberes Kelchblatt, Blumenblätter und Lippe fast gleich geformt, breit, dünn, meist krausrandig; z.B.: O. cris- pum Lodd.

5. Synsepala Pütz. Oberes Kelchblatt den kleinen Blumenblättern ähnlich, aber sehr verschieden von der grossen, ungeteilten.

Digitized by

Google

Oncidium.

403

seicht lappigen oder geigenförmigen Lippe; z. B. : O. varico- sum Ldl.

6. Barbata Ldl. Wie 5, aber Lippe tief dreiteilig, zwischen den Lappen gewimpert; z. B. : O. barbatum Ldl.

b. Seitliche Kelchblätter frei.

7. Maoropetala Ldl. Blumenblätter viel breiter als die drei gleichen Kelchblätter, Seitenlappen der Lippe klein, Mittellappen gross und breit; z. B. : O, ampliatum Ldl.

8. Integrilabia Ldl. Mittleres Kelchblatt den Blumenblättern gleich, Lippe ungeteilt, nur an der Spitze schwach gelappt oder am Grunde zweizähnig; z. B. : O. deltoideum Ldl.

* HeteranthaLdl. Ausser den normalen Blüten treten kleine stern- förmige, säulenlose Blüten auf; z. B.: O. calanthum Rchb. f.

9. Basilata Ldl. Wie 8, aber die Lippe aus sehr breitem Grunde dreilappig, nach vorn verschmälert, am Ende oft wieder ver- breitert; z. B. : O. ornithorrhynchum H. B. K.

* Heterantha (wie von 8); z. B.: O, abortivum Rchb. f.

IG. Plurituberotilata Ldl. Kelch- und Blumenblätter einander gleich, Lippe aus schmalem Grunde dreilappig, Mittellappen meist gross, im Grunde eine unpaare Zahl von Schwielen, Säulenflügel schwach, häutig; z.B.: O. tigrinum Llav. Lex.

* Heterantha (wie in 8); z. B.: O. pentadactylon Ldl.

11. VerruoituberoxQata Ldl. Wie 10, aber die Schwielen paarig und ausserdem freistehende Warzen links und rechts davon ; z.B.: O. Batemannianum Parm.

12. PauoitubercxQata Ldl. Wie 10, aber nur 2 oder 4 Schwielen, ohne Warzen; z. B. : O. hians Ldl.

13. Miltoniastnim Bchb. f. Wie 10, aber Säulenflügel fleischig. Stielchen der Pollinien kurz und breit, Blätter einzeln, dick- fleischig; z. B. : O. Lanceanum Ldl.

14. Fulvinata Ldl. Wie IG, aber am Lippengrunde ein dicht be- haartes Kissen; z. B. : O. pulvinatum Ldl.

15. Glanduligera Ldl. Oberes Kelchblatt und Blumenblätter ziemlich gleich, langgezogen, seitliche Kelchblätter breiter und zarter, Lippe gross, dreilappig, zart, 2 gestielte Drüsen an der Säule. Blätter rot gefleckt; z. B, O. Papilio Ldl.

n. Blätter mit senkrechter Spreite:

16. Equitantia LdL Blätter mit senkrechter Spreite oder dreieckig reitend; z. B. : O. triquetrum Ldl.

in. Blätter drehrund:

17. Teretifolia Fflt2. Scheinknollen sehr klein, mit je einem dreh- rundem, meist herabhängendem Blatte; z.B.: O. Cebolleta Sw.

O. aoinaoeuin Ldl. Scheinknollen eiförmig mit drei flachen, breit- lanzettlichen Blättern. Blüten in lockerer Traube auf 40 cm hohem^

26* Digitized by V^OOQIC

404

Oncidium.

schlankem Schaft, 2 cm breit, Kelchblätter weiss, linear, zurückgeschlagen, die seitlichen teilweis verwachsen, Blumenblätter breit verkehrt - eiförmig, violett, weiss gesäumt, Lippe ausgehöhlt, gleichfarbig, aber noch karmin- rot gestreift. April, Mai. Centralamerika, Kolumbien.

0, acrobotryum Rchb. f. ist 0. Harrisonianum LdL

0. alboviolaceum Batem, ist 0. incurvum Bark.

O. altissimum 8w. Scheinknollen gedrängt , länglich , stark flachge- drückt, bis IQ cm hoch, hellgrün, in zahlreichen trockenhäutigen Scheiden und Scheidenblättern. Blätter paarweis, lanzettlich, zugespitzt, 2 zu 20 cm etwa, hell- oder gelblichgrün. Blüten in aufrechter oder leicht und graziös überhängender, bis meterlanger lockerer Rispe zu 50 ICX) und mehr, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter linear -lanzettlich, wellig, hellgelb, zuweilen mit rotbraunem Hauch, der Rand schwefelgelb, Lippe leuchtend schwefelgelb, spärlich rot gezeichnet, aus schmalem Grunde vorn ver- breitert dreilappig, Mittellappen nierenförmig , ausgebogt, gekerbt, flach oder leicht wellig, im Lippengrunde unpaare Schwielen in Kammform. April Juni. Westindien. Schon 1793 eingeführt, in unseren Warmhaus- kulturen leicht wachsend, aber leider nur selten blühend. In der Heimat wird die Rispe angeblich über 3 m hoch und auch englische Berichte melden von ähnlich hohen Rispen und Pflanzen mit mehr als 20cx> Blüten.

var. Bsueri LdL Scheinknollen dicker, rundlicher, Blätter breiter, Blütenfarbe mattgelb.

var. ensatum Ldl. Blätter fast schwertförmig. Lippe gelb mit olivenbräunlichem Mittelfleck.

var. fllipetaliiin Lem. Kelch- und Blumenblätter in fadenförmige Spitzen ausgezogen.

O. amiolum Ldl. ist dem O. Gardneri Ldl. sehr nahe verwandt, aber die Lippe ist umgekehrt - keilförmig , die Seitenlappen viel grösser, es sind nur zwei Warzen vorhanden und die Säule ist am Rande gewimpert. Blüten 3 4 cm breit, lebhaft gelb mit hell- und dunkelbraunen, scharf abgesetzten Flecken. März Mai. Brasilien.

O. ampliatum Ldl. Scheinknollen gedrängt, rundlich, flach gedrückt, dunkelgrün, 5 cm hoch. Blätter paarweis, ledrig, flach, breit - lanzettlich, zugespitzt, 4 zu 15 cm. Blüten in aufrechter, langgestielter, oben breit- ästiger, 30 cm hoher Rispe zu 30 50 an gebogenen, 2 cm langen Stielen, reichlich 2 cm breit, Kelchblätter grünlichgelb, braunpurpurn gefleckt, linear, zurückgerollt, Blumenblätter aus braunrotem Grunde rein schwefel- gelb, gezähnt, eiförmig, Lippe aus schmalem, weisslichem, braunrot ge- streiftem Grunde vorn breit - herzförmig , zweilappig, leuchtend gelb mit drei Schwielen im Grunde und kleinen, mitten eingeschnürten Seitenlappen. Säule gezähnelt. Februar Juni. Centralamerika, Kolumbien, stets in der Nähe der Küste, also viel Wärme bedürfend.

var. majus hört. Blütenrispe bis meterhoch, Blüten bis 4 cm.

Digitized by

Google

Oncidium.

405

aussen weiss. Bedarf Topfkultur mit reichlicher Düngung, um seine volle Schönheit zu entwickeln.

O. andigenum Bchb. f. Diese bisher nur in einigen Exemplaren in England kultivierte Art gleicht in Knollen und Wuchs dem O. c o n c o 1 o r. Blüten in aufrechter Traube, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter kreme- weiss, trüb karminrot unregelmässig gefleckt und gesprenkelt, Lippe gross, mit sehr grossen Seitenlappen, welche aus sammtartig karminrotem Grunde weiss, rosa überlaufen und karminrot gefleckt sind, Mittellappen weiss, reich karminrot gezeichnet und im Grunde einen leuchtend orangegelben Kamm. September Oktober. Anden von Peru. Kalthauspflanze.

O. anthoorene Bohb. f. Scheinknollen eiförmig , stark flachgedrückt, zweischneidig, bis 5 cm hoch. Blätter paarweis, lanzettlich, zugespitzt, 3 zu 12 cm etwa, gelblichgrün. Blüten in hoher, aufrechter, kurzzweigiger Rispe, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, dunkel-chokoladen- braun mit schmalen gelben Querbinden am Grunde, Lippe reinweiss. Dezember Februar. Peru.

0. ascendens Ldl. ist 0. Cebolleta Sw. var.

O. aureum Ldl. Scheinknollen schmal-eiförmig , 3 cm hoch. Blätter schmal-lanzettlich, stumpf, derb, i zu 8 cm etwa. Blüten in 30 cm hoher, wenig verästelter Rispe zu 15 20, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter grünlichgelb, letztere breiter, eiförmig, zugespitzt, Lippe aus schmalem Grunde keilförmig, vorn tief zweilappig, schön goldgelb. Februar bis April. Peru, bei 2 3CXX) m, also im massig warmen Räume zu über- wintern.

0. aurosum Lern, ist 0. excavatum LdL var.

O. barbatum Ldl. {0. ciliatum Ldl) Scheinknollen eirund, stumpf vierkantig, kaum 3 cm hoch, dunkelgrün. Blätter einzeln, schmal-lanzett- lich, I zu 6 cm etwa, derb, dunkelgrün, vorn stumpf ausgerandet. Blüten in kurzer, lockerer Ähre oder armblumiger ganz kurzästiger Rispe auf 30 cm hohem hin- und hergebogenem, aufrechtem Schafte, 2 cm breit, hellgelb mit karminroten kleinen Flecken, Kelchblätter spitz-, Blumen- blätter stumpf - lanzettlich , Lippe rein hochgelb, Seitenlappen verkehrt- eiförmig, Mittellappen fast gleichgross, tief ausgebogt, die Zwischenräume der Lappen bärtig gewimpert, im Grunde ein funfzackiger Kamm. März bis Mai. Brasilien.

0. Barkerii Ldl. ist 0. tigrinum Llave et Lex.

O. Batemannianuin Knowl. et Weste. (0. gallopavinum Morr, O. Pinellianum h, angl. O, ramosum Bot, Reg. 0. spilopterum LdL O. steno- petalum Lern) Scheinknollen länglich, stark flachgedrückt, hellgrün. Blätter paarweis, steif aufrecht, länglich, flach, in der Grösse sehr wechselnd, gelblichgrün. Blüten entweder in aufrechten, kurzen, wenigblumigen Ähren (O, gallopavinum, O. spilopterum, O. stenopetalum) oder in kurzverzweigten Rispen (O. ramosum, O. Pinellianum), bis 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter klein, bräunlichpurpurn, wellig,

Digitized by

Google

406 Oncidiuxn.

eiförmig. Lippe gross, rein hochgelb, breit kurz-spatelförmig , vorn aus- gebogt, mit bräunlichem Grunde, welcher einen fünfschwieligen Kamm trägt, vor diesem drei Schwielen und seitlich einige Warzen. September bis November. Brasilien, Mexiko. Gehört leider auch zu den seltener blühenden, wenn auch sonst gut wachsenden Warmhausarten.

0, Bauen Ldl. ist 0. altissimum Sw^ var.

0, Bergamia h. belg. ist Odontoglossum Rossii Ldl.

0. bicallosum Ldl. ist 0. Cavendishianum Batem. var.

O. bioolor Ldl. {O, Marüanum Ldl. var.) Scheinknollen eiförmig, ganz flachgedrückt mit je drei Rippen beiderseits, kaum 3 cm hoch, saftgrün. Blätter einzeln, sitzend, länglich, i zu 6 cm, stumpf, dunkel- grün. Blüten in 30 40 cm hoher, reichblumiger Rispe, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-eiförmig, gelb mit kastanienbraunen Spritz- flecken, Lippe sehr gross, flach, mit dreischwieligem Kamm im bräun- lichem Grunde der sonst oberseits leuchtend hochgelben, unterseits weiss- lichen, vorn tief zweispaltigen Lippe, Seitenlappen klein, gezähnelt, recht- winkelig abstehend. September November. Brasilien.

0, bicornutum Hook, ist 0. pubes Ldl.

O. blfolium H. B. K. Scheinknollen kurz-eiförmig, stumpf-sechskantig, 2 cm hoch, dunkelgrün. Blätter paarweis, lanzettlich, i zu 6 cm etwa, gekielt, dunkelgrün. Blüten zu 8 10 in überhängender Traube auf schlaff aufsteigendem, 20 cm hohem Schaft, 5 cm breit, seitliche Kelchblätter halb verwachsen, Kelch- und Blumenblätter länglich-eiförmig, wellig, gelb, reich kastanienbraun gebändert und gesprenkelt, Lippe sehr gross, flach, leuchtend gelb, aus schmalem Grunde quernierenförmig , vorn tief aus- gerandet, Seitenlappen klein, stumpf, gekrümmt. Mai Juli. Montevideo.

var. majuB hört. Pflanze viel kräftiger und grösser, Blüten fast doppelt so gross, brillant gefärbt.

0. bifrons Ldl. ist 0. Warscewiczn Rchb. f.

0. Bluntii Rchb. f. ist Miltonia Bluntii Rchb. f.

0. Bondeanum Sims, ist 0. luridum Ldl. var. guttatum Ldl.

0. Boydii h. angl. ist 0. luridum var. guttatum Ldl.

0. brachyphyllum Ldl. ist 0. Cebollefa Sw. var.

O.BrsunüBgl. Scheinknollen gedrängt, länglich-eiförmig, zweischneidig- flachgedrückt, bis 5 cm hoch. Blätter einzeln, spitz länglich-eiförmig aus kurz zusammengezogenem Grunde, 3 zu 10 cm. Blüten in ganz spärlich kurzverzweigter Rispe oder einfacher, bogig-spindliger Ähre, 3 cm gross, goldgelb, grossfleckig rotbraun, Kelchblätter länglich, zurückgebogen, Blumenblätter länglich - eiförmig , Lippe grösser, dreilappig, mit breitem, zweilappigem , vorn gerundet ausgeschnittenem Mittellappen , Kamm er- haben , zahn - höckerig. April, Mai. Kolumbien. Blühte zuerst im bota- nischen Garten von St. Petersburg 1885 und ist nach Alexanders Brauns einzigen Sohne, damaligem Obergehülfen in Petersburg, heutigem Afrika- reisendem Johannes Braun getauft.

Digitized by

Google

Oncidium. 407

O. Bninleesianum Bohb. f. Scheinknollen flach-eiförmig, 3 cm hoch, dunkelgrün. Blätter paarweis, lanzettlich, derb, dunkelgrün. Blüten in 20 cm hoher, aufrechter, dichter Ähre, 3 cm breit, leuchtend gelb mit dunkel-sepiabrauner Lippe. August, September. Mexiko.

O. oalanthum Bohb. f. Scheinknollen eiförmig , gefurcht, 3 cm hoch. Blätter paarweis, flach, lanzettlich, 2 zu 8 cm etwa. Blüten zahlreich, in schlanker, kurzästiger Rispe, die oberen klein, säulenlos, sternförmig (Heterantha), die unteren 2 cm breit, Kelchblätter spitz-länglich, blassgelb, Blumenblätter gleichfarbig, länglich spiessförmig, vorn stumpf, alle so lang etwa als die grosse, quernierenförmige reich goldgelbe Lippe, deren kurzer schmaler Nagel zwei breit - keilförmige Seitenlappen und nach vorn einen funfschwieligen, rötlichen Kamm trägt. Säule rötlich. August, September. Ecuador. Kalthauspflanze, die am besten im Topfe gedeiht.

O. oaloglossum Bohb. f. Scheinknollen länglich, gerundet, 6 cm hoch. Blätter paarweis, derb, spitz - lanzettlich , 3 zu 12 cm etwa, dunkelgrün. Blüten zu 20 40 in lockerer, weitästiger Rispe, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, hochgelb, sepiabraun gestreift, die Streifen der Blumenblätter unten zusammenfliessend , Lippe leuchtender gelb, vorn braun gefleckt, Warzen und Kamm rötlich auf braungestricheltem Grunde. Juni August. Brasilien,

0, candidum Hook, ist Palumbina Candida Rchb. /.

0. candioum hört, ist Miltonia Candida LdL

0. carthaginense Sw. ist 0. roseum Ldl.

O. CsvendiBhianum Batem. Scheinknollen nicht entwickelt, die fleischigen, breit - lanzettlichen , 4 zu 18 cm grossen, safl:grünen Blätter entspringen mit dem Blütenschaft unmittelbar aus einigen trocknen, steifen, sich deckenden Scheiden. Blüten zu 40 50 in bis 60 cm hoher, steif aufrechter, starkschaftiger , weitästiger Rispe, 2 cm breit, sehr fest und dauernd, Kelchblätter stumpf verkehrt - eiförmig , das obere eingebogen, grünlichgelb, hellkastanienbraun gesprenkelt, Blumenblätter gleichfarbig, wellig, stumpf - länglich; Lippe rein und leuchtend hochgelb, Seitenlappen rundlich , genagelt , Mittellappen sehr gross , nierenförmig , vorn tief aus- gerandet, im Grunde vier vorspringende Schwielen. Februar April. Guatemala. Schöne Warmhauspflanze, am besten für Topfkultur.

var. bioallosum Iidl. Blätter erheblich kleiner, Blüten gelb, zimmt- braun gerandet, nur zwei Schwielen im Lippengrunde.

var. ohrysophyllum Bohb. f. [O. pachyphyllum Hook, var. chryso- phyllum Rchb, /.) Kelch- und Blumenblätter karminrot gesprenkelt, Lippe rein goldgelb.

var. paohyphyllum Hook. Pflanze sehr kräftig, besonders die Blätter dick und gross. Blüten karminrot gestrichelt, Lippe aus bräun- lichem Grunde goldgelb, oft auch spärlich karminrot gezeichnet.

O. CeboUeta Sw. {Epidendrum Cebolleta Jacqu, 0, juncifolium Ldl, 0. glaucum KL Epidendrum juncifolium L, Cymbidium juncifolium W,)

Digitized by

Google

^OS Oncidium.

Scheinknollen sehr klein, drehrund, in je ein langes, fleischiges, drehrundes, nach oben spitz auslaufendes, flach gefurchtes, hängendes, matt dunkel- grünes, federkieldickes, bis 25 cm langes Blatt auslaufend. Blütenschaft aufrecht, kurz, kantig, mit nur einigen, glänzend gelben Blüten von 2 cm Breite, Kelch- und Blumenblätter spitz - lanzettlich , welUg, ausgebreitet, Seitenlappen kurz, stumpf, aufrecht, Mittellappen grösser, nierenförmig, flach ausgerandet, Flügel der Säule gross, rundlich, ungeteilt. Mai, Juni. 1825 von Westindien nach Glasgow eingeführt, ihrer unscheinbaren Blüte wegen aber niemals weit verbreitet. Warmhauskultur am Klotz hängend.

var. asoendens Ldl. ist nur durch kleinere, spitzere Seitenlappen der Lippe und kleine schmale Flügel der Säule verschieden. Guatemala.

var. braohyphyllum Ldl. Blätter steif, tiefer ausgefurcht, klein- fingerdick, bis 15 cm lang. Blütenrispe bis 30 cm hoch, Blüten gelb mit braun. Mexiko.

var. violaoeiun hört. Blätter violett überlaufen.

O. oheirophorum Bohb. f. Scheinknollen eiförmig, zweikantig flach- gedrückt, 2 cm hoch. Blätter paarweis, spitz schmal-lanzettlich, i zu 6 cm etwa. Blüten in aufrechter, kurzer, dichter Rispe, kaum 2 cm breit, prächtig Goldlack-duftend, goldgelb, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, Lippe gross, dreilappig. Oktober, November. Am Vulkan von Chiriqui, Peru. Prächtige Kalthauspflanze mit lang aushaltenden Blüten.

0. chrysophyllum Rchb, /. ist 0. Cavendishianum Batem, var.

O. ohrysothyrsus Bchb. f. Scheinknollen länglich, flachgedrückt, ge- rippt, bis 6 cm hoch. Blätter paarweis, spitz - länglich , flach, hellgrün, 3 zu 15 cm. Blüten in bis meterhoher, breit - straussartiger Rispe sehr zahlreich, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter klein, länglich, blassgrün, spärlich purpurfleckig, gross, Lippe leuchtend gelb, am Nagel karmin- rot gestreift und einen flach - dreischwieligen Kamm mit einigen flachen Hautfalten davor tragend, vorn nierenförmig, tief ausgebuchtet. Septem- ber— November. Brasilien. Warmhauspflanze, am besten am Block dicht unter Glas hängend. Blüten sehr lange dauernd.

0. ciliatum Ldl. ist 0. barbatum Ldl,

0. citrinum Ldl. ist 0. concolor Hook.

0. Columbae h. belg. ist 0. stramineum Ldl.

O. oonoolor Hook. {0. citrinum Ldl. Cyrtochilum citrinum H. B. K.) Scheinknollen dicht gedrängt, länglich - eiförmig , flachgedrückt, gerippt, 5 cm hoch. Blätter paarweis, ledrig, riemenförmig, i zu 10 cm, freudig grün. Blüten in lang überhängenden Trauben, 4 cm breit, rein hochgelb, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, Lippe gross, flach, aus keilförmigem Grunde fast geigenförmig , im Grunde zwei orangegelbe hohe Schwielen. Mai Juni. Brasilien, in hoher Lage des Orgelgebirges. Kalthauspflanze, für Block- und Kastenkultur, sehr dankbar blühend.

O. oomigerum Ldl. Scheinknollen länglich , 6 cm hoch , gefurcht. Blätter einzeln, dick, fleischig, spitz-eiförmig, sitzend, gestreift, dunkelgrün.

Digitized by

Google

Oncidium.

409

Blüten in anfangs nickender, dichter Rispe auf 30 cm hohem Schafte zahlreich, 2 cm breit, gelb, blutrot punktiert und gestrichelt, Kelch- und Blumenblätter stumpf verkehrt - eiförmig , wellig, ausgehöhlt, die seitlichen

Kelchblätter am Grunde verwachsen,

Seitenlappen der Lippe schmal - horn- förmig , Mittellappen gross , flach , wellig, fast geigenförmig. April bis Juli Brasi- lien. Warmhaus, am Block zu ziehen.

O. corynephorum Ldl. (Cyrtochilunt

volubile H. B, K.) Scheinknollen läng- lich, 5 cm lang, stark flachgedrückt. Blät- ter paarweis, schmal- lanzettlich, lang zu- gespitzt, I zu 10 cm etwa. Blüten zahl- reich in 40 cm hoher Rispe auf bogigem Schafte, 4 cm breit, Kelchblätter eiförmig, hellviolett , Blumen- blätter breit - lanzett- lich , geöhrt , weiss, Lippe gelb mit brei- ter lackroter Binde,

verkehrt - eiförmig, vorn gerundet. April bis Juni. Peru. Kalt- hauspflanze.

O. crispum Lodd. (Fig. 128.) Scheinzwiebel länglich, gerieft, runzlig, bräunlichgrün, 5 cm hoch. Blätter paarweis, ledrig, undeutlich genervt, breit-lanzettlich, zu- gespitzt, 3 zu 12 cm etwa, dunkelgrün mit rotfleckigem Grunde. Blüten zu 50 60 in hoher Traube oder kurzästiger Rispe, 5 cm breit, Kelchblätter aus schmalem Grunde länglich, stumpf, krauswellig, aussen grünlich-, innen gelblichbraun, rot gefleckt, Blumenblätter doppelt so gross, kraus, breit verkehrt-eiförmig, aus schmalem gelbem, braunrot gestreiftem Grunde

Fig. 128. Oncidium crispum.

Digitized by

Google

4IO

Oncidium.

kastanienbraun, Lippe mit schmalem gelbem, rot gebändertem und geflecktem Grunde mit dreieckigem, gelbem und rotem, dreischwieligem Kamme und zwei kleinen, hornförmigen, gelben Seitenlappen, Mittellappen gross, gerundet, herzförmig, wellig, gelb und rot. Mai August, aber oft auch zu anderer Jahreszeit. Brasilien. Braucht viel feuchte Wärme und verträgt keine Trockenperiode, gedeiht am Block am besten.

var. flabellulatum Lind. Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter krauswellig, hellbraun, dunkelbraun gefleckt, Lippe hellbraun, gelbgefleckt mit gelbem, rotgeflecktem Kamme.

var. grandiflorum hört. Starkwüchsig , Blüten fast doppelt so gross als die der Normalform, heller und leuchtender gefärbt, Lippe aus breit ausstrahlendem, goldgelbem Grunde kastanienbraun.

var. marginatum hört, ist 0. Forbesii Hook.

O. Croesus Bohb. f. Scheinknollen dicht gedrängt, länglich eiförmig, zugespitzt und stark abgeflacht, 2 cm hoch, hellgrün. Blätter paarweis» stumpf riemenförmig, i zu lO cm, hellgrün. Blüten aushaltend, zu 3 4 auf IG 15 cm hohem, aufrechtem Schaft, 3 cm breit, an eine Penseeblüte erinnernd, Kelch- und Blumenblätter satt purpurbraun, Lippe grösser, breit-riemenförmig, goldgelb mit vortretendem, sammtschwarzem Kamme, Seitenlappen klein, rundlich, hellgelb. Juni September. Brasilien, wärmere Lagen des Orgelgebirges. Gedeiht gut und blüht sehr dankbar im massig warmen Hause am Block unter Fenster.

0. cruciatum Rchb. f. ist 0. pubes Ldl. var. flavescens Ldl.

0. cruentum Hook, ist 0. reflexum Ldl. var. pelicanum Mart.

O. oucullatum Ldl. {0. sanguinolenhitn Paxt Leockilus sanguinolentus Lern,) Scheinknollen stumpf und flach eiförmig, gerippt, 3 cm hoch. Blätter paarweis, länglich-lanzettlich, flach, 3 zu 1 5 cm, dunkelgrün. Blüten zahlreich in nickender Ähre oder kurzästiger Rispe auf 30 cm hohem, aufrechtem, endständigem Schafte, 2 cm breit. Seitliche Kelchblätter kurz verwachsen, rosa, oberes Kelchblatt und Blumenblätter dicklich, flach, eiförmig, rosa, Lippe geigenförmig, vorn breit und tief herzförmig ge- spalten, purpurrötlich oder rötlichlila, satt purpurn gefleckt. März Mai. Neu -Granada zwischen 3 4000 m. Kalthauspflanze, hochgepflanzt im Topfe gut blühend und wochenlang in Blüte aushaltend.

var. flavidum hört. Kelch- und Blumenblätter gelblich, braun getuscht, Lippe purpurn, weiss gesäumt.

var. maorochilum Ldl. Scheinknollen grösser, Blüten in 40 cm langer bogiger Traube auf 20 cm hohem, aufrechtem Schafte, über 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter pflaumfarben mit karminrot, Lippe über 3 cm breit, rotviolett mit dunkelviolett. Anden von Quito, Peru, bei 4300 m.

0. cuneatum Scheidw. ist 0. luridum Ldl. var. guttatum Ldl.

0. cupreum Spr. ist 0. pubinatum Ldl. var.

O. ourtum Ldl. (Fig. 129.) Scheinknollen länglich, rauh und gefurcht,

Digitized by

Google

Oncidium.

411

5 cm hoch. Blätter paarweis, länglich-lanzettlich, derb, genervt, dunkelgrün. Blüten in halbmeterhoher, straussartiger Rispe, 3 cm breit, seitliche Kelch- blätter über die Hälfte verwachsen, oberes Kelch- und die welligen Blumen- blätter stumpf verkehrt eiförmig, alle gelb mit zimmtbraunen Bändern und Tuschflecken, Lippe goldgelb, breit zimmtbraun gerandet, Mittellappen rundlich, zweispaltig, wellig, Seiten- lappen breitöhrig, goldgelb, auf beiden Seiten des fünfschwieligen, von zahlreichen Warzen umgebenen Kammes. März bis Mai. Brasilien. Warmhaus, am Block gut gedeihend und sehr dankbar wochenlang blühend.

O. dasystyle Bchb. f. Schein- knollen spitz-eiförmig, 2 cm hoch, rauhfaltig, trübdunkelgrün. Blätter paarweis, schmal-lanzettlich, 1,5 zu 8 cm etwa , dunkelgrün. Blüten zu 5 7 auf kurzem, schlankem Schaft, kaum 2 cm breit, Kelch- blätter eingebogen , breit - lanzett- lich, Blumenblätter schmäler, grade, weissgelblich mit kastanienbraunen Flecken, Mittellappen der Lippe breit - riemenförmig , schwefelgelb, Seitenlappen klein, schräg braun- streifig, im Grunde eine verkehrt- herzförmige , schwärzlich - purpurne Schwiele, von welcher dunkelpur- purne Adern ausstrahlen. Januar bis Februar. Brasilien, höhere Lagen des Orgelgebirges. Kalt- hauspflanze, am Block zu ziehen.

0. Dawsoni Will, ist 0. excavatum Ldl. var.

0. deltoideum LdL ist 0. drvaricatum Ldl. var.

0. Diadema Rchb. f. ist 0. serralum Ldl.

O. divarieatum LdL Scheinknollen rundlich, zweischneidig, flach- gedrückt, 2 cm hoch. Blätter einzeln, ledrig, stumpf-länglich, flach gekielt, 3 zu 8 cm, dunkelgrün. Blüten in über meterhoher, sparrig-straussartiger Rispe, kaum 2 cm breit, monatelang aushaltend, Kelch- und Blumen- blätter stumpf verkehrt-eiförmig, aus rötlichem Grunde gelb, aussen oft grünlich angelaufen, Lippe grösser, blassgelb, rot gesprenkelt, Seiten- lappen rundlich, Mittellappen rundlich, fast herzförmig ausgerandet. Kamm

Fig. 129. Oncidium cuTtom.

Digitized by

Google

412

Oncidium.

vierlappig, weichflaumig. Mai August. Brasilien, in höheren Lagen der Sierra dos Algoas. Gedeiht am besten als hochgepflanzte Topfpflanze im massig warmen Hause.

var. deltoideum LdL Blüten gelb mit rotbraun gefleckt, in nur halbmeterhoher Rispe, Lippe schmäler mit kleineren Seitenlappen.

0. ensatum Ldl. ist 0. altissimum Sw, var.

O. euryeline Bohb. f. Scheinknollen stumpf- länglich, gerippt, 2 cm hoch. Blätter einzeln, aus schmalem Grunde riemenförmig , i zu 6 cm, dunkelgrün. Blüten paarweis auf kurzem Stiel, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter hellrötlich-ockergelb mit dunkler geflecktem Grunde, Lippe kürzer als die seitlichen Kelchblätter, gelb mit braun punktiertem Grunde, Seitenlappen öhrchenförmig, zurückgeschlagen, Mittellappen breit - nieren- förmig , vorn tief zweispaltig. Dezember , Januar. Venezuela. Kalthaus, Blockkultur.

O. euxanthinum Bohb. f. Scheinknollen elliptisch, flachgedrückt, ge- furcht, 6 cm lang. Blätter paarweis, schmal und spitz - schwertförmig, gekielt, saftgrün. Blüten sehr zahlreich in hoher, weitästiger Rispe, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter klein, gelb, dicht rot getupft, Lippe gross, nur im Grunde rotgefleckt, sonst rein gelb, Mittellappen aus kurzem, geflügeltem Nagel nierenförmig , tief ausgebuchtet, Seitenlappen gross, rund, gekerbt. August Oktober. Brasilien. Warmhaus, am Block.

O. exeavatum Ldl. Scheinknollen flach-eiförmig, 6 cm hoch, hellgrün. Blätter paarweis, länglich-riemenförmig, 2 zu 12 cm, freudiggrün. Blüten sehr zahlreich in weitästiger, meterhoher Rispe mit spitzschuppigen Deck- blättern, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf-eiförmig, letztere etwas schmäler, hochgelb mit sattzimmtbraun getuschtem Grunde, Lippe geigenförmig, satt goldgelb, nur der starkgewölbte Kamm braun, auf der Fläche tiefgrubig ausgehöhlt, vorn tief herzförmig ausgerandet. April Juni. Peru. Kalthaus, im Topfe hochgepflanzt gut wachsend und lange anhaltend blühend.

var. aurosum Lern. Rispe gedrängt, Blüten etwas grösser, Kamm stark rauhfaltig.

var. Dawsoni Will. Starkwüchsip, in allen Teilen grösser. Blüten zu mehr als icx> in 1,5 m hoher Rispe, leuchtend gelb mit kräftigen braunen Flecken. ^

O.filipetalum Lern, ist 0. altissimum Sw. var.

0. fimbriatum Ldl. ist dem 0. barbalum nahestehend, aber die fast 3 cm Weiten Blüten stehen in dichter, 30 cm hoher Rispe, sind gelb mit blut- roten Flecken, die unteren Kelchblätter verwachsen, Blumenblätter wellig, verkehrt-eiförmig, Seitenlappen der gelben Lippe linear, der warzige Kamm gefranst, ockergelb, vorn blutrot. April, Mai. Brasilien. Warmhaus, am Block.

0. flavidum hört, ist 0. cucullatum Ldl. var.

O. flexuostim Sims. {Cyrtochilum flexuosum H. B. K.) Scheinknollen

Digitized by

Google

Oncidium. ai^

eirund, zweischneidig flachgedrückt, glatt, saftgrün. Blätter paarweis, ledrig, länglich-lanzettlich, 4 zu 20 cm etwa, längsstreifig, dunkelgrün. Blüten in oben nickendem, meterhohem, luftigem Rispenstrauss mit knie- förmig vielbogigem Schafte, sehr zahlreich, 2 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter klein, spreizend, wellig, verkehrt-eiförmig, gelb mit kastanienbraunen Querbändern, Lippe verhältnismässig gross, vorragend, fast kreisrund, vorn tief eingeschnitten, flach, gelb mit spärlichen braunen Spritzern, Kamm höckrig mit drei Schwielen davor. Mai Juli, oft auch im Oktober wieder blühend. Brasilien. Warmhauspflanze für Topfkultur.

var. majuB hört, ist nur durch fast doppelt so grosse Blüten ver- schieden.

O. Forbeeii Hook. (0. crispum Hook, var, marginatum kort,) gleicht im Wuchs dem O. crispum, aber die kleinen stumpf länglichen , flachge- drückten, gefurchten Scheinknollen tragen nur ein spitz - lanzettliches, ledriges, dunkelgrünes Blatt, die 5 cm breiten Blüten stehen zahlreich in aufrechter, lockerer Rispe, die verkehrt-eiförmigen Kelchblätter sowie die fast noch einmal so grossen welligen Blumenblätter sind leuchtend kas- tanienbraun, unterbrochen längsstreifig goldgelb gerandet, ebenso gefärbt ist die grosse fächerförmige Lippe. November, Dezember. Brasilien. Warmhaus, am Block.

var. grandiflora hört. {var. maximum hört.) weicht nur durch stärkeren Wuchs und unwesentlich grössere Blüten ab.

O. Forkelii Soheidw. Scheinknollen rundlich, kaum haselnussgross. Blätter einzeln, fleischig, breit-lanzettlich, 3 zu 10 cm. Blüten zu 3 7 an kurzem, aufrechtem Schaft, 3 cm breit, fest, Kelch- und Blumenblätter breit-lanzettlich, hellgrünlich gelb mit leuchtend roter Zeichnung, Lippe gross, prächtig hellblau -violett, Seitenlappen klein, gerundet, Mittellappen gross, breit gerundet. Mai Juli. Mexiko. Warmhaus, am Block.

0. Funckii KL ist 0. microchilum Batem.

O. fanereum Llave et Lex., in ihrer Heimat Michuacan als Grabzierde, daher der Name, am Allerseelen Tage (2. November) benutzt, ist wohl kaum noch in europäischen Gärten vertreten. Es hat den Wuchs und grossen Blumenstrauss von O. altissimum, aber die Blütenblätter sind grün, hellbraun gefleckt und nur die Lippe ist gelb. November, Dezember. Mexiko. Warmhaus, Topfkultur.

0. fuscatum Rchb. f. ist Miltonia Warscewicsii Rchb. f.

0. Galeottianum h. belg. ist Odontoglossum citrosmum Ldl.

0. gallopavinum Morr. ist 0. Batemannianum Know/es et Weste.

O. Gktrdneri Ldl. Scheinknollen länglich-eiförmig, gefurcht, 4 cm hoch, mit je 2 länglich - lanzettlichen , etwa 3 zu 10 cm grossen, dunkelgrünen, unterseits rot überlaufenen Blättern. Blüten in aufrechter, hoher, weit- ästiger Rispe, prächtig duftend, 3 cm breit, Kelchblätter verkehrt-eiförmig, gelb, dicht gross braunfleckig, wellig gekerbt, Blumenblätter doppelt so gross, kastanienbraun mit gelbem Saum, tief ausgefressen wellig - randig.

Digitized by

Google

414 Oncidium.

Lippe aus kurzem, schmalem Grunde fast kreisrund, hochgelb mit einem Saum grosser, kastanienbrauner, unregelmässiger Flecken, ausgefressen wellig-gerandet, Seitenlappen klein, abstehend, gerundet. Juni, Juli. Orgel- gebirge Brasiliens. Kalthauspflanze, Topfkultur, sehr dankbar blühende, ansehnliche Pflanze.

0. Gireoudianum Warsc, ist Brassia Gireoudiana Rchb.f, et Warsc,

0. glaucum KL ist 0. Cebolleta Sw.

O. globtiliferum H. B. K. Scheinknollen fast kuglig, glatt Blätter paarweis, länglich, vorn weichstachlig, i zu 8 cm etwa, dunkelgrün. Blüten zu I 3 auf 20 cm hohem Schaft, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf-länglich, wellig, schön gelb, rot gefleckt, Lippe gleichfarbig, gross, breit-nierenförmig, tief ausgeschnitten, Seitenlappen klein, rundlich. Ok- tober, November. Kolumbien. Warmhaus, am Block.

0. grandiflorum hört, ist 0. Forbesii Hook.

0. guttatum Ldl. ist 0. luridum Ldl. var.

O. haematoohilam LdL Scheinknollen fehlend. Blätter einzeln, breit- länglich, spitz, flach, dick, dunkelgrün, rot gefleckt, 3 zu 10 cm. Blüten in dichter Traube auf 20 cm hohem, steif aufrechtem, rotbraunem Schafte, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf - länglich , wellig-gerandet, hellgrünlichgelb, kastanienbraun gefleckt, Lippe aus schmalem, kurz-ge- öhrtem, violettrotem Grunde breit-nierenförmig, leuchtend blutrot mit gelbem, rot schattiertem Rande. November, Dezember. Guatemala, Warmhauskultur am Block.

O. Harrisonianum Ldl. [0, pallidum LdL 0. pentaspilunt Rchb. f) Scheinknollen rundlich, zweischneidig flachgedrückt. Blätter paarweis, fleischig, spitz-elliptisch, zurückgebogen, 3 zu lO cm, dunkelgrün. Blüten zahlreich in 30 cm hoher, ästiger Rispe, 2 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter stumpf-linear, gelb mit braun, letztere grösser, an der Spitze rein- gelb und gekerbt. Seitenlappen der goldgelben Lippe klein, Mittellappen breit- herzförmig, der Kamm funfschwielig , mitten fein sammtig. April, Mai. Brasilien. Warmhauskultur im Topf.

0. hastatum LdL ist 0. stelligerum Rchb.f.

0. hastiferum hört, ist 0. macranthum LdL

0. Henchmanni Lind, ist 0. roseum Lodd.

O. heteranthum Foepp. Botanisch hochinteressant durch seine un- fruchtbaren, sternförmigen, gelben Blüten zwischen den normalen, ist wohl kaum noch in Kultur. Es hat die Tracht von O. Cavendishianum, aber nur eine Rispe von etwa 30 cm Höhe und einfarbig gelbe Blüten. Juni August. Peru. Kalthauspflanze, am Block zu kultivieren.

O. hians Ldl. {O, quadricome Kl.) ist gleichfalls aus den Kulturen fast verschwunden. Es hat längliche, gefurchte, 2 cm hohe Scheinknollen, ledrige, lineare Blätter von i zu 6 cm. Blüten klein, gelb, braun punktiert mit einem hoch-vierschwieligem purpurpunktiertem Kamm im Grunde der weissen Lippe. September, Oktober. Brasilien. Warmhaus, am Block.

Digitized by

Google

Oncidium.

415

O. holoohrysum Bohb. f. ähnelt im Wuchs stark dem O. bifolium, aber die Blüten stehen in kurzer, aufrechter, dicht gedrängter Traube und sind leuchtend goldgelb. Der Mittellappen der dreiteiligen Lippe ist breit- nierenförmig und tief zweilappig. Juli, August. Peru. Kalthauspflanze, am Block gut gedeihend.

0. Huntianum Hook, ist 0. roseum Lodd. var. sanguineum Ldl.

O. hyphaematkmm Bchb. f. Scheinknollen länglich, dreirippig, 3 cm hoch. Blätter einzeln, stumpf länglich-lanzettlich, 2 zu 8 cm, dunkelgrün. Blüten zerstreut in wenig verzweigter Traube, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich - keilförmig , kraus , kastanienbraun , gelbgerandet, aussen blutrot, Lippe nierenformig mit einem Mittelspitzchen , reich gold- gelb. Juli September. Ecuador. Kalthauskultur, am besten im Topfe gedeihend und lange Zeit schön blühend.

0. Janeirense hört ist 0. longipes Ldl.

O. inourvum Bark. (ö. alboviolaceum Lind.) Scheinknollen spitz -ei- förmig, flachgedrückt, drei- oder vierfurchig, 3 cm hoch. Blätter zu 2 3, schwertförmig, ledrig, 2 zu 15 cm. Blüten sehr zahlreich in fast meter- hoher, breitstraussiger Rispe, süss duftend, 2 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter linear - lanzettlich, wellig, weiss, rötlich quer gebändert, Lippe nur im Grunde rotgebändert, sonst schneeweiss, ausgehöhlt, rundlich, vorn flach ausgerandet. September, Januar. Mexiko. Kalthaus, im Topfe gut ge- deihend und monatelang blühend.

var. album Lind. Blüten reinweiss.

0. Insleayanum Batem. ist Odonloglossum Insleayi Ldl.

O. Jonesisnum Bohb. f. Scheinknollen federkieldick , aufrecht , 2 cm lang. Blätter gleichdick, einzeln, pfriemenförmig , aufrecht, 15 cm hoch, gefurcht, dunkelgrün. Blüten in armblütiger, nickender Traube, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter verkehrt - eiförmig, wellig, hell strohgelb oder zart weissgelb mit zahlreichen zusammenfliessenden kastanienbraunen Flecken, Lippe reinweiss, wellig, quer-nierenförmig aus schmalem Grunde, beiderseits gelbrötlich geöhrt, mit hohem weisslichem, vorn rotem Kamme, vorn ausgerandet und braun gesäumt. September— Dezember. Paraguay, Warmhaus, am Block.

var. phaeanthum JKfihb. f. Kelch- und Blumenblätter reinbraun. 0. ionosmum Rchb.f. ist 0. tigrinum Llave et Lex. var. unguiculatum Ldl. O. iridifolium H. B. K. Scheinknollen sehr klein, rundlich, Blätter

dick-schwertförmig, reitend. Blüten einzeln auf 5 cm hohem Schaft, 5 cm breit, seitliche Kelchblätter spitz -länglich, oberes Kelchblatt und Blumen- blätter viel grösser, stumpf-länglich, wellig, gelb, bräunlich gefleckt, Seiten- lappen der Lippe klein, rundlich, Mittellappen viel grösser, breit gerundet, vorn tief ausgerandet, mattgelb. Juni, Juli. Brasilien.

0. juncifoHum Ldl. ist 0. Gebolleta Sw.

0. K6ilianum Rchb.f. ist Brassia Keiliana Rchb.f.

O. Eramerianum Bohb. f. ist von O. Papilio nur durch sehr klein-

Digitized by

Google

4l6 Oncidium.

liehe Merkmale verschieden und ähnelt ihm auf den ersten Blick mehr, als für die Abtrennung als eigene Art gut ist. Scheinknollen 3 cm breit, rundlich, flachgedrückt, stumpfkantig. Blätter einzeln, spitz länglich -keil- förmig, dunkelgrün mit trüb purpurnem Schein, 3 zu 8 cm etwa. Blüten vereinzelt an der Spitze des halbmeterhohen, knotig abgesetzten Schaftes, welcher durch Jahre hindurch immer neue Blüten bringt, also nicht mit den ersten Blüten abgeschnitten werden darf, bis 10 cm breit, oberes Kelchblatt und Blumenblätter steif aufwärts, kraus -wellig, schmal - linear, oben sehr wenig verbreitert, aus gelbem Grunde nach oben dunkel rötlich- braun, seitliche Kelchblätter spitz-länglich, sichelförmig herabgebogen, stark wellig, blassgelb, reichlich braun gefleckt, Lippe aus schmalem Grunde herzförmig verbreitert, stark wellig -kraus gerandet, blassgelb mit einer Reihe brauner Randflecken. Blüht bald im Hochsommer, bald im Früh- jahr oder mit Winteranfang. Centralamerika. Warmhauskultur, am Block, nach der Blüte trocken zu halten.

O. lamelligerum Bohb. f. Scheinknollen flach - eiförmig , 8 cm hoch. Blätter breit - lanzettlich , zugespitzt, derb, dunkelgrün, 4 zu 20 cm etwa. Blüten zahlreich in meterhoher, weitästiger Rispe, 10 cm breit, oberes Kelchblatt aus schmalem Nagel nierenförmig, wellig, dunkelbraun, gelb gesäumt, seitliche Kelchblätter gleichfarbig, viel länger, aus langem schmalem Nagel länglich, innenseits keilförmig, aussen halb spiessförmig, unten abgesetzt, Blumenblätter blassgelb, stumpf-länglich mit spiessför- migem braunem Grunde, wellig, Lippe klein, kurz spiessförmig, Seiten- lappen querabstehend, kurz dreieckig, Mittellappen spitz, lang dreieckig, gelb. Juni September, Ecuador. Warmhauskultur am Block.

O. Lanceanum Ldl. (Fig. 130.) Scheinknollen fehlend, Blätter einzeln auf dem knorrig-gliedrigen Wurzelstock, dick-ledrig, breit-länglich, kurz zu- gespitzt, 8 zu 25 cm etwa, hellgrün, reich purpurbräunlich gefleckt. Blüten zu 8 15 in steif aufrechter, 30 cm hoher, lockerer Traube oder kurzästiger Rispe, vanille- oder nelkenduftend, 6 cm breit, bräunlich - olivengrün mit nach der Spitze und den Seiten dichteren braunroten Tuschflecken, oberes Kelchblatt verkehrt-eiförmig, in eine kurze Spitze ausgehend, gekielt und im unteren Teile zurückgeschlagen, seitliche Kelch- und die Blumenblätter breit-lanzettlich, erstere eingebogen, letztere abstehend, wellig-kraus, Lippe gross, Seitenlappen kurz gerandet, nebst dem schmalem zurückgebogenem Stege des Mittellappens licht violettrötlich, in Rosa übergehend, Mittel- lappen vorn flach - herzförmig ausgebreitet, kurzspitzig, wellig gerandet, hellrosa, oft mit weisslichem Schimmer der gekielten Mitte. Juli Sep- tember. Surinam. Warmhauskultur, am besten im Holzkästchen oder im dichten Moosballen am Block.

var. Louvrexianum Bohb. f. Lippe aus sattviolettem Grunde vorn reinweiss.

var. superbum hört. Blüten hellgrün - bräunlich , kastanienbraun gefleckt, Lippe dunkelrosa aus bläulich-violettem Grunde.

Digitized by

Google

Oncidium.

417

0. Lawrenceanum LdL ist Brassia Lawrenceana Ldl.

O. leopardinum Ldl. hat den Wuchs von O. flexuosum mit zahlreichen , 2 cm breiten Blüten in

lockerstraussiger, meterhoher Rispe. Kelch- und Blumen- blätter gelb, nebst dem Lippengrunde elegant dunkelbraun gebändert, Mittel- lappen genagelt, kur zöhrig, vorn quer- rundlich, ausgeran- det. Juni August. Peru. Warmhaus, am Block.

O. Leopoldia- num Bolfe. Schein- knollen eiförmig, stark abgeflacht, 5 cm hoch. Blätter paarweis, breit -lan- zettlich , zugespitzt, flach, 2 zu 8 cm, dunkelgrün. Blüten zu mehr als icx> (angeblich bis 300) in lockerem Rispen- strauss von i 2 m Höhe, 2 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter lanzettlich, leicht gewellt, weiss mit einem breitem purpurrotem Grund- fleck , Lippe kurz genagelt , rundlich,

tief ausgespalten, hellrötlich veilchenblau. Juni, August. Peru. Warmhaus, am Block.

O. leucoehilum Batem. {Cyrtochilutn leucochilum Planck^ Scheinknollen flach-eiförmig, leicht gefurcht, 4 cm hoch. Blätter paarweis, schmal - lan-

Stein's Orchideenbuch. 27

Fig. 130. Oncidium lanceanum.

Digitized by

Google

^ I g Oncidhiin.

zettlich, übergebogen, kurz zugespitzt, 2 zu 15 cm etwa. Blüten in i 2 m hohem, lockerem, überhangendem Blütenstrauss hundertweis, kaum 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, abstehend, grüngelblich, dunkel- braunrot gebändert und gefleckt, Lippe verhältnismässig gross, rund herz- förmig, zugespitzt, aus rötlichem Nagel reinweiss, Seitenlappen spreizend oder zurückgebogen, weiss. Hauptblüte im Juli September, aber auch zu anderer Jahreszeit blühend. Mexiko, Guatemala, Gebirgspflanze. Im massig warmen Hause (8*^ minimal) am Block gut wachsend und sehr dankbar blühend.

O. liietsei Bgl. Scheinknollen gedrängt, flach-spindlig, 1,5 zu 10 cm. Blätter meist paarweis, ledrig, länglich - lanzettlich , 3 zu 12 cm, stumpf- spitzig. Blüten in einfacher, ganz kurz verzweigter, 30 cm langer Rispe zu 30 40 auf kurzen, gebogenen Stielchen, 3 cm breit, einfarbig braun, oberes Kelchblatt länglich-spateWormig, breit abgestumpft, seitliche in ein zweispitzig länglich - kahnformiges verwachsen. Blumenblätter verkehrt- eiförmig, wellig, flachgekerbt, Lippe wenig grösser mit kurzen gerundeten Seitenlappen im Grunde und langen Seitenzipfelh am Stege des vorn breit -keilförmigen, tiefausgerandeten Mittellappens, dessen Scheibe quer- faltig-vielwarzig ist. März, April. Brasilien. Warmhaus, am Block.

var. aureomaculatum Bgl. Blüten auf gelbem Grunde braun ge- zeichnet, Lippe mit sehr langen Seitenzipfeln vor dem Mittellappen.

var. bioolor Bgl. Blüten bräunlich mit gelber Schattierung.

v. Limminghei E. Morr. Scheinknollen rundlich, rauhfaltig, auf dem kriechendem Wurzelstöck längsgereiht, kaum 1,5 cm hoch. Blätter einzeln, durch die Stellung der Knollen zweizeilig erscheinend, sitzend, herz -ei- förmig, 0,8 zu 2 cm, dunkelgrün, trüb rotfleckig. Blüten einzeln oder zu zwei auf kaum 5 cm hohem , schlankem Schaft , 3 cm breit , das obere verkehrt-eiförmige Kelchblatt und die länglichen Blumenblätter olivengrün, braungebändert, Lippe lang genagelt mit rundlichen Öhrchen, Mittellappen vorn rund-nierenförmig , gelb, an den Rändern und Öhrchen karminrot gesprenkelt. Juni, Juli. Caracas. Warmhauspflanze am Block.

O. longipes Ldl. ((?. oxyacantkostnum ßtort) Scheinknollen länglich, 3 cm hoch , auf kriechendem Wurzelstock längsreihig , Blätter paarweis, breit-linear, zugespitzt, i zu 6 cm etwa. Blüten zu i 2, selten zu 3 5 in IG cm hoher, aufrechter Traube, 2 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter abstehend, dunkelbraun, oberes Kelchblatt spateiförmig, seitliche kurz verwachsen, Blumenblätter länglich, gelb gefleckt, Lippe gross, gerundet, schön goldgelb mit blutrotem Hof um den sammtigen drei- schwieligen Kamm im Grunde. Juni September. Brasilien. Warmhaus, am Block.

O. loxense Bohb. f., vielleicht eine Kreuzung von O. Harrisoni- anum und O. tigrinum und zwar gleichen die Blütenblätter ersterer, die Lippe letzterer Art, Kelch- und Blumenblätter gelblich - grün , erstere glänzend dunkelbraun quergestreift, letztere längs gestreift. Lippe tief-

Digitized by

Google

Oncidium. aiq

gelb mit pfriemenförmigen Zähnen im Grunde. April, Mai. Brasilien. Warmhaus, am Block.

O. ludens Bohb. f. Scheinknollen länglich-eiförmig, bis lo cm hoch. Blätter paarweis, steif, schmal - lanzettlich , zugespitzt, 3 zu 20 cm etwa, dunkelgrün. Blüten sehr zahlreich in mehr als meterhohem, schlaffem Blütenstrauss, der sich oft um irgend welche Stütze schlingt, 5 cm breit, Kelchblätter breit-lanzettlich, gelblichbraun, das obere gelbgerandet, Blumen- blätter gelb, zimmtbraun marmoriert, Lippe klein, spiessförmig, blass ocker- gelb mit bräunlich -violettem Grunde. Juli September. Centralamerika.

O. lurldum Ldl. Scheinknollen fehlend, Blätter einzeln auf dickem Wurzelstock, elliptisch, dick-ledrig, 8 zu 25 cm, dunkelgrün, trüb purpur- fleckig. Blüten in lang braunrot -schaftiger, bis meterhoher Rispe sehr zahlreich, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter genagelt, verkehrt-eirund^ wellig, letztere erheblich grösser, das obere Kelchblatt fast rautenförmig, olivengrün, fast ganz überdeckt mit braunen zusammenfliessenden Flecken, Seitenlappen der Lippe rundlich, Mittellappen breit - schaufeiförmig , tief ausgeschnitten, wellig -kraus, im Grunde höckerig, braungelb. April Juni. Tropisches Amerika, besonders die westindischen Inseln. Warmhauskultur, am besten im Topf gedeihend und dort sehr dankbar blühend.

var. Dodgsoni Will. Starkwüchsig , Rispe über 2 m hoch mit 3 4<X) orangegelben dunkelbraun gebänderten Blüten.

var. guttatum Ldl. (0. Bondeanum Sims, 0, Boydii h. angl. O, cuneatum Ldl, Cymbidium guttatum Sw, Epidendrum guttatum W.) Stattliche Pflanze mit mehr als meterhoher Rispe sehr grosser, leuchtend gelber, über und über hoch orangerot gefleckter Blüten, deren Lippe zart rosa-karmin ist.

O. maoranthuin LdL {0, hastiferum hört) (Fig. 131.) Scheinknollen länglich-eiförmig, bis lo cm hoch. Blätter einzeln, länglich - lanzettlich,, zweinervig, dunkelgrün, 4 zu 20 cm, derb. Blüten zahlreich in meterhoher,, breitästiger, kräftiger, aufrechter Rispe, bis 8 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter genagelt, oberes Kelchblatt fast kreisrund mit herzförmigem Grunde,, seitliche breit rundlich-rechteckig, Blumenblätter breit-eiförmig, alle wellig und ausgeschnitten krausrandig, vorn ausgebogt, oberes Kelchblatt gold- schimmernd olivenbräunlich mit gelbem Rande, seitliche bräunlich-orange- gelb, Blumenblätter rein hochgelb, Lippe klein, spiessförmig, Seitenlappen klein, spitz geöhrt, dunkel trübpurpurn, der lange, spitze Mittellappen purpurblau, vorn zurückgekrümmt, der vierschwielige Kamm im Grunde ist weisslich. Säule rundlich - grossflügelig. Mai August. Neu -Granada. Gedeiht in massiger Wärme (8® minimal) am Block sehr gut und ent- wickelt dankbar seine prächtigen Blüten.

var. Williamsianiim Bohb. f. Blumenblätter mit je einem grossem,, fast scharlachrotem Tuschfleck.

0. macrochilum Ldl. ist 0. cucullatum Ldl. var.

O. maotLlatum Ldl. {Cyrtochüum maculatum Knowl, Weste.) Schein-

27*

Digitized by

Google

420

Oncidium.

knollen flach - eiförmig, 3 cm hoch, von Grundblättern umgeben. Obere Blätter paarweis, riemenförmig, derb, 2 zu 1 5 cm, dunkelgrün. Blüten in aufrechter, wenigblumiger, kurzer Traube, 2 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter breit-lanzettlich, zugespitzt, gelblichgrün, purpurbraun-fleckig, Lippe länglich - eiförmig , vorn spitz, aus weisslichem, beiderseits einen steifauf- rechten Zahn, mitten einen vierschwieligen Kamm tragendem Grunde blass schwefelgelb. Mai Juli. Mexiko. Kalthauskultur am Block.

var. BuflMiellianiim hört. Blüten grösser, zahlreicher, grösser und

lebhafter ge- fleckt.

O. Marshal- lianum Bohb. f. Scheinknollen fast cylindrisch, bis 8 cm hoch. Blätter paar- weis , leidrig, spitz länglich- lanzettlich, 4 zu 1 5 cm etwa, oben freudig- grün, unterseits graugrün. Blü- ten sehr zahl- reich in hohem, weitästigem Ris- penstrauss, 5 cm breit , Kelch- blätter klein, das obere verkehrt- eiförmig , aus- gehöhlt , leicht

vorgebogen, gelb , purpur- braun querfleckig, seitliche länglich, kurz verwachsen, gleichfarbig, Blumen- blätter über doppelt so gross, kurz genagelt, breit geigenförmig, vorn zweilappig, wellig gerandet, goldgelb mit einer Mittellinie grosser, kastanien- brauner Flecken, Lippe sehr gross, aus langgeöhrtem, warzig-schwieligem, gelbem, orangerot geflecktem, kurzem Nagel quer breit-nierenförmig, vom tiefzweilappig, leuchtend goldgelb. April— Juni. Brasilien. Kalthaus am Block. O. Iffartianum Ldl. ist von O. ampliatum Ldl. fast nur durch kleineren Wuchs und etwas unscheinbarere Blüten verschieden. Die var. bicolor Ldl. weicht nur dadurch ab, dass die Unterseite der Lippe weisslich, die obere hellgelb ist.

Oncidium macranthum.

Digitized by

Google

Oncidium.

421

O. metallioum Bohb. f. Scheinknollen flach - eiförmig , 4 cm hoch. Blätter paarweis, riemenförmig , derb, 2 zu 12 cm etwa, dunkelgrün. Blüten in aufrechter, kurzer Traube, 3 cm breit, oberes Kelchblatt breit- eiförmig, seitliche kürzer und schmäler, alle metallschimmernd braun mit gelbem Rande, Blumenblätter halb so gross, metallschimmemd braun, schön gelb gefleckt, Lippe gleichfarbig, aus schmalem, die kurz dreieckigen Seitenlappen tragendem Grunde in den spiessförmigen , länglich-stumpfen Mittellappen ausgezogen. April Mai. Neu -Granada, Warmhaus, am Block.

O. miorochilum Batem. {O. Funckii Kl.) ist eine unscheinbare, klein- blütige, kaum noch kultivierte Art, dem O. globuliferum im Wuchs gleichend und hat gelbgrüne,

in der Mitte braune Kelch- ~^

blätter , dunkel - karmoisinrote Blumenblätter und eine kleine schneeweisse Lippe. Die Blüten sind zart duftend. Mai Juli. Guatemala. Warmhaus , am Block.

O. monaohioum Bohb. f. (Fig. 132.) gleicht im Wuchs dem O. metallicum. Blüten bis IG cm breit, oberes Kelch- blatt ganz kurz genagelt, fast sitzend, kreisrund, wellig-faltig, ausgehöhlt und leicht überge- bogen, dunkelbraun mit ganz schmal-gelbem, krausem Rande, seitliche Kelchblätter auf 2 3

cm langem, stielartigem Nagel kurz zugespitzt, elliptisch, dunkelbraun mit hellerer Mittellinie, Blumenblätter länglich-spiessförmig, im Halbkreis eingebogen, von der Mittellinie an links und rechts aufgebogen, stark wellig- krausrandig, zimmtbraun, breit gelbgerandet und gefleckt, Lippe aus kurz gezähntem, eine hohe Doppelschwiele tragendem Grunde länglich, vorn etwas verbreitert und abgerundet, dunkelzimmtbraun, dunkler längsstreifig. März, April. Neu-Granada. Warmhaus, am Block zu kultivieren. Durch ihre auffälligen Blüten wertvolle Art.

O. monoceras Hook. (0. unicorne Ldl.) Scheinknollen flach-eiförmig, seicht gefurcht, 2 cm hoch. Blätter paarweis, breit-lanzettlich, i zu 6 cm, ledrig, dunkelgrün. Blüten in überhängender, 20 cm langer, reichblumiger, kurzästiger Rispe, wohlriechend, 1,5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal - lanzettlich , erstere grünbräunlich, letztere gelbbräunlich, wellig- kraus, Lippe aus bräunlichem, geöhrtem Grunde gelb, mit einem halb- centimeterlangem Hörn auf der Scheibe, am Rande wellig gefranst. Mai

^"ig- 132- Onddium monachicum.

Digitized by

Google

422

Oncidium.

bis Juli. Brasilien. Kam schon 1839 durch Hunt aus der Umgebung von Rio Janeiro an den Herzog von Bedford, ist aber heut fast allgemein aus den Kulturen verschwunden, da die „Einhorn" - Wucherung viel zu klein ist, um Effekt zu machen.

0. nebulosum LdL ist Odontoglossum nebulosum LdL

O. nigratum Ldl. Scheinknollen schlank - bimförmig , glänzend grün, 2 cm hoch. Blüten einzeln oder zu zweien, spitz-riemenförmig, i zu 8 cm etwa, derb, dunkelgrün. Blüten zahlreich in halbmeterhoher ästiger Rispe,

2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter milchweiss, dunkel - schwarzbraun gebändert, linear - lanzettlich , wellig, Lippe stumpf - dreieckig , gelb mit einigen zimmtbraunen Flecken. März, April. Guyana.

O. nubigenum Ldl. Scheinknollen schmal-länglich, flachgedrückt, glatt,

3 cm hoch. Blätter einzeln, spitz schmal-lanzettlich, dunkelgrün. Blüten zu 6 10 in aufrechter oder nickender, kurzer Traube, reichlich 2 cm breit, seitliche Kelchblätter weit verwachsen, oberes und die Blumenblätter spitz - länglich , wellig, weiss oder weisslich - purpurn mit grünen Tupfen, Lippe dreilappig, Mittellappen aus kurzem Nagel quernierenförmig, vorn fast sechslappig eingeschnitten, mit drei kleinen Schwielen im Grunde, weiss mit purpurnen Flecken. August, September. Anden von Quito bei mehr als 4000 m. Kalthaus, am Block.

O. oblongatum LdL ((9. xanthüchlorum Paxt,) Scheinknollen dick, länglich, stumpf-kantig, 5 cm hoch, dunkelgrün, oft braunrot geringt. Blätter breit - lanzettlich , 4 zu 20 cm, derb, hellgrün. Blüten zahlreich in auf- rechter, halbmeterhoher Rispe, 4 cm breit, rein schwefelgelb mit grossen, schön rotbraunen Grundflecken, Kelch- und Blumenblätter breit-lanzettlich, letztere grösser und stumpfer, Lippe gross, vorn reingelb, wellig, tief zerschlitzt. September November. Mexiko. Warmhaus, Topfkultur.

0. O'Brienii h. angl. ist 0. pubes LdL

O. obryzatum Bohb. f. Scheinknollen länglich-eiförmig, flachgedrückt, 3 cm hoch, zwischen Scheidenblättem. Obere Blätter einzeln, schmal- riemenförmig , i zu 6 cm. Blüten sehr zahlreich in hoher, kurz- und bogigästiger Rispe, 2 cm breit, stark duftend, gelb, braun gebändert, Kelch- und Blumenblätter schmal, zurückgebogen, Lippe aus langem Nagel breit - nierenförmig , vorn tief zweilappig, reingelb bis auf einen orangeroten Hof um den Kamm. Juni August. Peru. Kalthauspflanze, am Block gut gedeihend und reich blühend.

O. oimithophynchum H. B. K. Scheinknollen länglich -eiförmig, flach- gedrückt, glatt, 5 cm hoch. Blätter paarweis, spitz - schwertförmig, i zu IG cm, ledrig, dunkelgrün. Blüten sehr zahlreich in dichtstraussiger, halbhängender, halbmeterhoher Rispe, 1,5 cm breit, eigenartig scharf duftend, hellrosa bis rosapurpurn, Kelch- und Blumenblätter länglich, wellig, letztere breiter, Lippe dreilappig, Seitenlappen klein, rundlich, Mittellappen geigenförmig, vorn ausgerandet, Kamm funfschwielig. Flügel der Säule keilförmig, gezähnt. September November. Mexiko, Guate-

Digitized by

Google

Oncidium.

423

mala, Peru ; Gebirgspflanze. Verlangt nur massige Wintertemperatur und gedeiht im Mooskasten am besten. Die Säule erinnert bei lebhafter Phantasie an einen Vogelschnabel.

Fig. 133. Oncidium orthotis.

var. albiflorum Bchb. f. Blüten lieblicher duftend , reinweiss bis auf den gelben Kamm.

var. majuB hört. Blüten grösser und dunkel-rosapurpurn.

O. orthotis Lind. (Fig. 133.) Die kleine, aus Caracas stammende Art zeigt die wunderliche Erscheinung der Zweiformblüten (Dimorphismus) in

Digitized by

Google

424

Oncidium.

SO schöner Weise, dass wir zu der lebensgrossen Abbildung der gärtnerisch übrigens ganz unbedeutenden Art nur bemerken, dass Scheinknollen und Blätter graugrün, Kelch- und Blumenblätter aus rötlichem Grunde grünlich- gelb, die Lippe weissgelb mit roter Zeichnung sind. Die verkümmerten Blüten sind gelblich. Warmhauskultur am Block. 0, oxyacanthosmum hört, ist 0, longipes LdL 0, pachyphyllum LdL ist 0. Cavendishianum Batem, 0. pallidum LdL ist 0, Hamsonianum LdL

O.Papilio Ldl. (Fig. 134.) Scheinknollen rundlich-eiförmig, zweischneidig flachgedrückt, rauhfaltig, trüb dunkelgrün mit rotbraun, 3 cm hoch. Blätter einzeln, ledrig, stumpf breit-elliptisch, 4 zu 12 cm etwa, gekielt, rotbraun, dunkelgrün marmoriert. Blüten einzeln oder zu zweien übereinander an den Spitzen des über halbmeterhohen, aufrechten, schlanken, knotig-ge- gliederten, rotbraun überlaufenen Blütenschaftes, welcher aus einer trockenhäutigen Schuppe unter der Knolle entspringt und oben fast geflügelt verbreitert ist, hinter braunen Deckschuppen, 10 cm breit, oberes Kelchblatt und die Blumenblätter 6 cm lang, linear, aufrecht, aussen braun-grün, innen braunpurpurn , gelbfleckig , wellig - kraus- randig, seitliche Kelchblätter breit-lanzettlich, bei- derseits zugespitzt , sichelförmig herabgebogen, wellig -kraus, satt eigelb mit tief orangeroten grossen Flecken, Lippe kürzer, aus kurzem Nagel Fig. 134. Oncidium PapUio. breit-herzförmig , die flache Mitte reingelb, der

Rand bräunlichrot gefleckt, kraus-wellig zerfranst. Blüht vorzugsweis im Juni, Juli, aber auch in fast allen anderen Monaten. Trinidad, Caracas. Warmhaus, am Block leicht wachsend und blühend- Verlangt nach der Blüte eine Trockenperiode. Die „Schmetterlingspflanze" fuhrt ihren Namen mit Recht, die Blüte erinnert in der That frappant an einen bunten Falter mit langen, breiten Fühlern. Der Stengel hat die Eigenschaft, jahrelang hintereinander in mehrmonatlichen Pausen Blüten zu treiben, darf also nicht mit den ersten Blüten abgeschnitten werden.

vap. albiim hört. Lippe gelblichweiss mit hellbräunlichen Rand- flecken.

vap. Eokhardtii L. Lind. Blüten um die Hälfte grösser , Lippe gelb mit breitem orangerotem Saum, seitliche Kelchblätter orangerot gebändert.

var. lünbatum Hook. Lippe zimmtbraun gesäumt.

vap. majus Bohb. f. Blüten gross, dunkelbraun, gelb gebändert, Lippe gelb mit dunkelbraunem Rande.

O. peotorale Ldl. Scheinknollen eiförmig, flachgedrückt, 4 cm hoch. Blätter paarweis, ledrig, länglich-lanzettlich mit lang ausgezogener Spitze, 2 zu 10 cm, dunkelgrün. Blüten in reichblumiger, halbmeterhoher, kurz-

Digitized by

Google

Oncidium.

425

ästiger Rispe, 3 cm breit, Kelch- und die breiteren Blumenblätter lanzett- lich, orangebraun, gelb gefleckt, Lippe aus kurzem Nagel herzförmig, tief zweispaltig, dunkelgelb mit orangebraunem Kamm im Grunde. Mai bis Juli. Brasilien. Warmhaus, am Block.

0. Pelicanum Mart. ist 0, reflexum Ldi. vor.

0. pentaspilum ffchb, f ist 0. Harrisonianum LdL

O. Phalaenopsis Lind, et Bohb. f. Scheinknollen länglich -eiförmig, gefurcht, 4 cm hoch, dunkelgrün. Blätter paarweis, breit-riemenförmig, 2 zu 12 cm etwa, dunkelgrün. Blüten zu 5— 6 auf 30 cm hohem, schlankem Schaft, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, abstehend, erstere auf weisslichem Grunde rotviolett schattiert, nur der Rand milchweiss, letztere gelblich weiss , prächtig rotviolett gebändert, Lippe aus karmin- violettem Grunde, auf welchem ein dreischwieliger, goldgelber Kamm steht, gelblichweiss, geigenförmig, vorn stark verbreitert, zweilappig. Juli, August. Kolumbien. Kleine, schöne Kalthauspflanze, am Block gut ge- deihend.

O. phymatoohiliun Ldl. Scheinknollen breit und verflacht spindel- förmig, 5 cm hoch, glatt, dunkelgrün, oft: rot überlaufen, zwischen grossen zweizeilig stehenden Scheidenblättem. Blätter einzeln, breit -lanzettlich, 6 zu 25 cm, dunkelgrün, rot überlaufen und punktiert. Blüten zu 8 15 in 30 cm hoher, kurzästig-bogiger Traube, 8 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter schlaff*, schmal-pfriemlich, gelblichgrün mit einer Mittelreihe orange- gelber Flecken am Grunde, Lippe dreilappig, kürzer als die Blumenblätter, Seitenlappen klein, Mittellappen aus gelblichem, orangegelb geflecktem, warzig - schwieligem Nagel vorn schaufeiförmig, reinweiss, Mai August. Brasilien. Warmhaus, Topfkultur. Ähnelt einer Brassia, ist aber eine dankbar blühende und dadurch lohnende Art.

0. Pinellianum h, angl. ist 0, Batemannianum Knowl, Weste.

0. puberulum Spr. ist 0. pubes LdL

O. pubes Ldl. (ö. bicomutum Hook, O, C^Brienii h, angl, 0, puberu- lum Spr, 0, pyramidale Hffg.) Scheinknollen fast cylindrisch, leicht ab- geflacht, 4 cm hoch. Blätter paarweis, lanzettlich, flachgekielt, 2 zu 6 cm, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 40 50 in fast zweizeiliger, kurzästiger, halbmeterhoher Rispe, kaum 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf verkehrt-eiförmig, hellgrün, rot gebändert, Lippe dreilappig, mit schmalen eingerollten Seitenlappen, Mittellappen keilförmig, vorn rundlich verbreitert dreilappig, mit zwei kurzen Hörnchen vor dem zweischwieligem Kamme, gelbbräunlich, braunrot geädert. März Juni. Brasilien. Warmhaus, am Block.

▼ar. flavesoens LdL {O, cruciatum Rchb.f) Blüten grünlichgelb, orangerot gefleckt, Lippe gelb, hellrötlich geädert.

O. pulohellum Hook. Scheinknollen fast fehlend, Blätter reitend, zweizeilig, aus kurzem, flachem, gestreiftem Grunde fleischig, dreikantig, spitz, I zu 6 cm etwa. Blüten auf 10 cm hohem Schaft zu 5 8 in ge-

Digitized by

Google

^26 Onddium.

drängtet Traube, wohlriechend, 3 cm breit, oberes Kelchblatt spitz-kahn- förmig, seitliche verwachsen, Blumenblätter gleichgross, eiförmig, alle weiss mit einem fleischfarbig-rosaem Hauche, Lippe erheblich grösser, reinweiss bis auf einen rosa - fleischfarbenen Fleck um den gelben dreischwieligen Kamm, vom breit - gerundet , tief vierspaltig. April Juni. Westindien. Blüte schon 1827 bei Loddiges und verdient alle Beachtung. Warmhaus, am Block, verlangt dauernd Feuchtigkeit.

O. pulvinatiim Ldl. Scheinknollen rundlich - eiförmig , stark flachge- drückt, 5 cm hoch. Blätter einzeln, breit -elliptisch, 3 zu 12 cm etwa, derb, dunkelgrün. Blüten sehr zahlreich in i 3 m hohem, bogig-ästigem, sparrigem, glattschaftigem Blütenstrauss, 2 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter stumpf- eiförmig, aus karminrotem Grunde leuchtend gelb, Lippe aus kurzem Nagel breit-gerundet, vorn dreispaltig, hochgelb mit rötlichem Rande, auf der Scheibe ein gewölbtes sammtiges Kissen. Juni August. Brasilien. Sehr dankbare Warmhauspflanze, am Block. Blüte zuerst in Europa 1838 in Harrisons Häusern.

var. oupreiim Spr. Blütenschaft kaum halbmeterhoch, Blüten grösser, aus kupferbraunem Grunde goldgelb, Lippe gelb, purpurfleckig.

var. majus Will. Starkwüchsig. Blüten grösser und leuchtender gelb und Scharlach.

O. pamilum I*dL Scheinzwiebeln fehlend. Blätter einzeln auf kurz- gliedrigem Wurzelstocke, eiförmig, 2 zu 5 cm, steif, dunkelgrün, rotfleckig. Blüten in kurzer , aufrechter Rispe , 3 cm breit , einfarbig gelb , Kelch- und Blumenblätter länglich-eiförmig, eingebogen, Seitenlappen der Lippe stumpf-eiförmig, Mittellappen kleiner, rundlich mit wulstigem Kamm. April, Mai. Brasilien. Warmhaus, am Block.

0. pyramidale Hffg. ist 0. pubes Ldl.

0. quadricorne Kl. ist 0. hians Ldl.

0, ramosum Bot Reg. ist 0. Batemannianum KnowL Weste.

O. reflexum LdL Scheinknollen flachgedrückt eiförmig, gefurcht, 5 cm hoch. Blätter einzeln, spitz schmal - lanzettlich , i zu 8 cm, dunkelgrün, derb. Blüten zahlreich in kurzästiger Rispe auf halbmeterhohem Schafte, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, hochgelb braungefleckt, Lippe den Blumenblätter gleichlang, gleichmässig dreilappig, aus spärlich rot geflecktem Grunde goldgelb. August— Oktober. Mexiko. Warmhaus, am Block.

var. pelioanum Hart. {0. cruentum Hook.) Scheinknollen auflallig dunkelgrün. Blüten erheblich grösser, gelb, braun gebändert, Lippe grösser als die Blumenblätter ,>^ blassgelb.

var. Buave Ldl. Blüten duftend, kleiner, chokoladenbraun mit gelben Flecken, Lippe gelb, zimmtbraun gefleckt.

0. Rigbyanum Hend. ist 0. sarcodes Ldl.

0. Rogers!! Lern, ist 0. varicosum Ldl. var.

O. roseum Lodd. (ö. carthaginense Sw. Epidendrum carthaginense

Digitized by

Google

Oncidtum.

427

Jacqu, O. Henchmanni Lind,) Scheinknollen fehlend. Blätter einzeln auf starkem, knotigem, kriechendem Wurzelstock, derb ledrig, breit- länglich, 5 zu 15 cm, trüb-dunkelgrün. Blüten zahlreich in meterhoher, kurzästiger Rispe, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter verkehrt-eiförmig, gelblichweiss , dunkelrosa gefleckt, schwach wellig, Lippe gerundet herz- förmig, weisslich mit dunkelrosaem Fleck vor dem gelbem Nagelgrunde. Mai Juli. Centralamerika. Warmhaus, am Block. Der Name c art ha- gin ense ist eigentlich der gültige; er ist mit Unrecht cassiert worden in der Befürchtung, dass aus der Benennung nach der centralamerikanischen Stadt Carthago Verwechslungen mit dem bekannten nordafrikanischen Carthago entstehen könnten.

vap. san^uineum Ldl. {0. Huntianum Hook.) Blüten gelbweiss mit blutroter Zeichnung.

var. superbum hört. Kräftige Pflanze mit 1,5 m hoher Rispe, Blüten weiss mit scharlachroter Zeichnung.

O. rupestre Ldl. Scheinknollen stark zusammengedrückt -eiförmig, 4 cm hoch, glatt, hellgrün. Blätter paarweis, riemenförmig, 4 zu 20 cm, dunkelgrün. Blüten zahlreich in halbmeterhoher, schiefer Rispenpyramide, 4 cm breit, Kelch- und Bhimenblätter länglich - eiförmig , leuchtend gold- gelb mit einem hellbraunem Grundfleck. Juni August. Peru, an Felsen. Kalthaus, am Block gut blühend.

0. Russellianum hart, ist 0. maculatum Ldl. var,

(O. Bussellianiim Ldl. ist nicht in Kultur).

0. sanguineum Ldl, ist 0, roseum Lodd, var,

0, sanguinolentum Faxt, ist 0, cucultatum Ldl.

O. saroodes Ldl. (0. Rigbyanutn Hend,) Scheinknollen lang keulig, 8 cm hoch, nach oben verschmälert. Blätter zu 2 3, breit - lanzettlich, 3 zu 12 cm, saftgrün. Blüten zu 15 20 in lockerer, überhängender Rispe auf 20 cm hohem Schafte, 5 cm breit, oberes Kelchblatt verkehrt- eirund, tief ausgehöhlt, gelb, rötlichbraun gebändert, seitliche breit-lan- zettlich, mattbraun, Blumenblätter breit-spatelförmig , aus braunem gelb- geflecktem Grunde breit citrongelb berandet, Lippe hochgelb bis auf (meist 4) einige braunrote Flecken vor dem Kamme, welcher auf dem kurzen Nagel steht, Mittellappen quergerundet, mitten gekielt und tief zweilappig. März Mai. Brasilien. Warmhaus, hochgepflanzt im Topf am besten gedeihend.

var. disooidale Lind. Lippe hell citrongelb mit grossem, leuchtend braunem Mittelfleck.

O. Boyurus Soheidw. Scheinknollen länglich, abgeflacht, 5 cm hoch. Blätter paarweis, aus gefaltetem Grunde spitz - lanzettlich , 3 zu 12 cm^ dunkelgrün. Blüten in 2 m hohem, vielästigem Blütenstrauss sehr zahlreich, 2 cm breit , Kelch- und Blumenblätter eiförmig mit einem Weichstachel am Ende, aus braunpurpumem Grunde hellgrünlich - gelb , erstere aus- gehöhlt, letztere kleiner, feingekerbt, Seitenlappen der Lippe nierenförmig.

Digitized by

Google

428 Oncidium.

wellig , Mittellappen breitgerundet , tief zweispaltig , wellig - gekerbt , gelb mit braunpurpurnen Flecken auf der Scheibe und hohem, feinbehaartem, hellgelb und rotem Kamm. Juni August. Brasilien. Warmhaus , am Block. Blühte zuerst 1839 im kgl. Garten in Laeken und erinnert in der That an einen riesigen Eichkätzchenschweif.

O. serratum Ldl. (ö. Diadema Rchb. f) Scheinknollen länglich , bis 15 cm hoch. Blätter paarweis, breit-schwertformig , steif, 3 zu 20 cm, saftgrün. Blüten zahlreich in langgestielter, 2 4 m hoher, halbschlingender^ kurzästiger Rispe, 6 8 cm breit, chocoladenbraun, gelb bordiert, Kelch- und Blumenblätter kraus-gefranst, oberes Kelchblatt nierenförmig, seitliche lang-lanzettlich, Blumenblätter kleiner, spitz-eiförmig, eingebogen, Lippe klein, spiessförmig. Juni-August. Peru. Kalthaus, im Mooskasten, dicht unter dem Glas hängend, gut gedeihend.

Ö. BOBsile Ldl. Scheinknollen länglich, flachgedrückt, gerippt, 5 cm hoch. Blätter riemenförmig, 2 zu 1 5 cm, dünn, hellgrün. Blüten zahlreich in halbmeterhoher, kurzästiger Rispe, 4 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter sitzend , stumpf-länglich , ebenso wie die Lippe aus zimmtbraun geflecktem Grunde blassgelb, letztere aus kurzem Nagel, welcher zwischen den öhrchenförmigen Seitenlappen einen glatten, dreischwieligen Kamm trägt, vorn breit gerundet und zurückgeschlagen. März Mai. Caracas. Im massig warmen Hause am Block zu kultivieren.

0. speciosum Hook, ist Miltonia cuneata Ldl.

O. sphaoelatum Ldl. Scheinknollen stark flachgedrückt länglich, stumpfkantig 8 cm hoch. Blätter paarweis, langschwertförmig, überhängend, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-eiförmig, abstehend, leicht wellig, grünlichgelb, in der unteren Hälfte braun gebändert, Lippe grösser, die kleinen länglich -runden Seitenlappen eingeschlagen, Mittellappen aus kurzem Nagel breit quergerundet, wellig -zackig gesäumt, vorn flach ausgebogt, bis auf den rötlichen Kamm schneeweiss. April Juni. Mexiko, Centralamerika. Warmhaus, am Block gut gedeihend, dankbar und lang- aushaltend blühend.

var. majus Ldl. Blüten grösser. Kelch- und Blumenblätter gelb mit brauner Zeichnung.

0. spilopterum Ldl. ist 0. Batemanntanum Knowl. Weste.

0. splendldum A. Rieh, ist 0. tigrinum Llave et Lex. var.

O. Spruoei Ldl. steht dem O. Cebolleta sehr nahe, doch sind die Blätter bis 60 cm lang hängend und mitten verdickt. Blüten zahlreich in kurzer, bogig-ästiger Rispe, Kelch- und Blumenblätter stumpf verkehrt- eiförmig, gelb, rotgefleckt, Seitenlappen der Lippe klein, öhrchenartig, Mittellappen aus schmalem Nagel breit gerundet, zweilappig, gelb, im Grunde rot gefurcht. Juli, August. Brasilien. Warmhaus, am Block.

O. Btelligerum Bohb. f. (ö. hastatum LdL) Scheinknollen flach- eiförmig, 3 cm hoch. Blätter paarweis, schmal lanzettlich, blassgrün. Blüten zahlreich in 40 cm hoher, lockerer Rispe, sternförmig, 5 cm breit,

Digitized by

Google

Oncidium.

429

Kelch- und Blumenblätter stumpf-länglich, grünlichgelb, zahlreich klein braunfleckig, Lippe gelblich weiss mit dunkelgelbem Kamm auf dem schmalem Nagel zwischen den kurzen rundlichen Seitenlappen, Mittellappen rundlich-herzförmig, scharf abgestutzt. Juli, August. Mexiko. Warmhaus, am Block.

var. Emesti Bohb. f Blüten grösser, hochgelb, spärlicher und grösser kastanienbraun gefleckt. Caracas.

0. stenopetalum Lern, ist 0. Batemannianum Knowl. Weste.

O. Btramineiun Ldl. {O, Columbae k, belg) Scheinknollen flachgedrückt länglich, 4 cm hoch, glatt, hellgrün. Blätter paarweis, steif, dick, flach, elliptisch, zugespitzt, 3 zu 10 cm, saftgrün, oft rötlich überlaufen. Blüten zu 15 25 in kurzer steifastiger Rispe, primelduftend, 3 cm breit, blass strohgelb, nur auf der breitrandigen Lippe einige braune Flecken. Mai Juli. Mexiko. Mässigwarmes Haus, am Block. Wird die Pflanze zu warm gehalten, so treibt sie zwar üppige Blatttriebe, aber keine Blüten.

0. suave Ldl. ist 0. reflexum Ldl. var.

0. suaveolens Hook, ist Brassia Lanceana Ldl.

O. Buperbiens Bohb. f. Scheinknollen länglich-eiförmig, flachgedrückt, 8 cm lang. Blätter spitz schmal - länglich , 2 zu 20 cm, gekielt, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 20 30 in locker bogiger Rispe auf fast meter- hohem Schafte, 5 cm breit, Kelchblätter lang genagelt, oberes eingerollt kraus, Spitze zurückgeschlagen, seitliche eiförmig, wellig, alle dunkelbraun mit gelber Schattierung, Blumenblätter kleiner, kurz genagelt, länglich herzförmig, aus chocoladenbraunem Grunde oben gelb, Lippe viel kleiner, schmal, zugespitzt, schwärzlich - purpurn mit gelbem Kamme. Juli Sep- tember. Neu-Granada, Venezuela. Warmhauskultur, am Block. Nächst- verwandt mit O. macranthum, aber in Bau und Farbe der Lippe verschieden.

O. Suttonii Batem. Scheinknollen länglich, stark flachgedrückt, 5 cm hoch. Blätter paarweis, lang grasartig, 20 cm lang, hellgrün. Blüten in kurzer, kaum 30 cm hoher, schmaler Rispe zu 20 30, 2 cm breit. Kelch- und Blumenblätter breit-lanzettlich, wellig, ausgebreitet, matt olivengrün- bräunlich mit schmaler blassgelber Spitze. Lippe vom breit - herzförmig, rein gelb bis auf einen olivengrünen Fleck im Grunde. April, Mai. Guatemala. Warmhaus, am Block. Unbedeutende Art, wenn auch durch die Blätter auffällig.

O. tigriniun Llave et Lex. {O.BarkeriLdl, Odantogbssum tigrinum Faxt,) Scheinknollen länglich -eiförmig, flachgedrückt, stumpfkantig, 6 cm hoch, sattgrün. Blätter paarweis, selten zu dreien, ledrig, breit-lanzettlich, 3 zu 1 5 cm, dunkelgrün. Blüten bis zu 50 in halbmeterhoher, schlank gestielter, aufrechter, kurzästiger Rispe, veilchenduftend, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz breit - lanzettlich , wellig mit zurückgerolltem Rande, alle aufwärts gedreht, hell grünlichgelb, auf der ganzen Fläche braunpur- purn getigert, Lippe gross, rein hochgelb, Seitenlappen klein, halbkreis-

Digitized by

Google

A^Q Onddium.

rund, am hinteren Ende des schmalen Nagels, welcher sich in den quer- nierenformigen , grossen Mittellappen verbreitert, in dessen Ausbuchtung ein weiches Spitzchen steht. Oktober Dezember. Mexiko. Im massig warmen Hause am Block gut gedeihender, schöner Winterblüher , der in der Heimat auch am Allerseelentage als„Flos de Muertos** Toten- blume — zum Grabschmuck benutzt wird.

var. splendidum Hook. {O. splendidum A, Rtch,) Scheinknollen mehr rundlich, Blätter meist einzeln, Blüten bis 8 cm gross, grünlichgelb, braun gebändert, Lippe sehr gross, leuchtend gelb mit weisser Mittel- schwiele im Grunde. März Juli. Guatemala, Mexiko.

var. ungnioolattim Ldl. ((9. ianosmum Rcfib.f,) Blüten 4 cm breit, in meterhoher Rispe, stark veilchenduftend, gelblichgrün mit karminroten Flecken, Lippe reingelb. Mexiko.

O. trUingue Ldl. Scheinknollen schmal-eiförmig, 4 cm hoch. Blätter einzeln, dick, breit - lanzettlich , 4 zu 15 cm, trüb dunkelgrün, oft rötlich angelaufen. Blüten in nickender, schmaler Rispe auf aufrechtem Schaft, zahlreich, 5 cm breit, oberes Kelchblatt auf langem, geöhrtem Nagel rund- lich-eiförmig, kraus, seitliche im Grunde verwachsen, lang-lanzettlich, wellig, alle schön rotbraun, Lippe dolchförmig, kraus -wellig, braun, hellgelb ge- randet, mit gelbem Kamm. April, Mai. Peru. Kalthaus, im Topf zu kultivieren.

O. triquetrum Ldl. {Cymbidmm triquetrum R. Br. Epidendrum trique- trum Sw,) Scheinknollen fast fehlend, Blätter reitend, dick, im Querschnitt dreieckig, lang zugespitzt, 15 cm hoch, graugrün. Blüten zu 3 5 in ein- facher, bis 20 cm hoher Traube, 3 cm breit, Kelchblätter aufrecht, spitz- lanzettlich, Blumenblätter grösser, spitz - eiförmig , gelb mit purpurnen Streifen, Lippe dreilappig, Seitenlappen eirund, Mittellappen breit-herz- förmig, flach ausgeschnitten, gelb mit zinnoberroter Zeichnung. September bis November. Westindien. Schon 1793 aus Jamaika nach Kew gebracht, wurde die botanisch mehr als gärtnerisch interessante Art damals bald tot kultiviert und gelangte erst 50 Jahre später wieder nach Europa.

0. unguiculatum LdL ist 0, tigrinum Uave. Lex, var.

0. unicorne Ldl. ist 0. monoceras Hook.

O. tuiiflorum Booth. Scheinknollen schmal - länglich , 4 cm hoch. Blätter einzeln oder paarweis, lanzettlich, 3 zu 20 cm, lederartig, dunkel- grün. Blüten zu i 2 auf 10 cm hohem Schafte, welcher aus der Achsel des die Knolle stützenden Scheidenblattes tritt, 3 cm breit, oberes Kelch- blatt lanzettlich, seitliche eiförmig, Blumenblätter länglich, wellig, herab- hängend, alle braun, gelb gebändert, Lippe rund-herzförmig, ausgebuchtet mit einem Spitzchen in der Mitte, gekerbt - gerandet , hell goldgelb mit schwefelgelbem, sammtigem, braungeflecktem Kamme. Oktober, November. Orgelgebirge in Brasilien. Kalthaus, am Block

O. TariooBum Ldl. (Fig. 135.) Scheinknollen länglich-eiförmig, gefurcht, fast vierkantig, bis 8 cm hoch. Blätter spitz-riemenförmig, stumpf-gekielt,

Digitized by

Google

{

Oncidium.

431

mattgrün. Blüten zu 80 10 in weitästigem, hohem Rispenstrauss auf fast meterhohem, blaugrünem Schaft, 4 cm gross, Kelchblätter klein, spitz länglich, eingebogen, Blumenblätter verkehrt - eiförmig, zurückgeschlagen, trüb hellgrün mit dunkelbraunen Querbinden, Lippe sehr gross, rein leuchtend gelb, mit ihren fast halbkreisförmigen Seitenlappen die anderen Blütenblätter fast verdeckend, Mittellappen sehr gross, aus kurzem, breitem Nagel fast kreisrund, flach, vom vierlappig. Oktober, November. Brasilien. Warmhaus, im Topfe hochge- pflanzt, gut wachsend und blühend.

var. Bogeraii Bohb. f. Blüten zu weit über 100 in sehr

grossem Rispen- strauss, 5 cm gross, Lippe reich goldgelb mit einigen rotbrau- nen Grundflecken.

O. Tariegatom 8w. Scheinknollen rund- lich, flachgedrückt, centimeterhoch. Blät- ter zu 2 3, reitend, fleischig, schwertför- mig, gebogen, knorpe- lig gesägt berandet, 8 cm hoch, dunkel- grün. Blüten zahl- reich in aufrechter, bis 50 cm hoher, wenig ästiger Rispe, fest und ausdauernd , 2 cm

breit, gelblich-fleischfarben, vielfach braungefleckt, Kelchblätter länglich, die seitlichen kappenartig verwachsen, Blumenblätter grösser, genagelt, verkehrt- eiförmig, fast lappig ausgeschnitten, Seitenlappen der Lippe klein, spitz, Mittellappen aus gezähntem Nagel mit zwei Reihen Warzen breit -nieren- förmig, zweilappig. Juli, August. Westindien. Warmhaus, am Block.

O. Wameri Ldl. Scheinknollen dicht gedrängt, spitz-eiförmig, stumpf- kantig, 3 cm hoch. Blätter paarweis, schmal - lanzettlich , zurückgebogen, I zu 8 cm. Blüten zu 5 8 in 15 cm hoher, aufrechter Traube, 3 cm breit, Kelchblätter abstehend, eiförmig, Blumenblätter schmäler, aufwärts

^ig* 135* Oncidium varicosum.

Digitized by

Google

432 Oncidium. Ophrys.

gedreht, mattgelb, purpurstreifig, Lippe leuchtend gelb, flach, dreilappig, Mittellappen breit-keilförmig, vorn gerundet, tief zweispaltig. August bis Oktober. Mexiko. Warmhaus, am Block.

vap. purpurstam Will. {Odontoglossum Wameri v, purpuratutn hart,) Blüten weiss, leuchtend purpurn gestreift.

O. Warsoewiozii Bohb. f. (O. bifrons LdL) Scheinknollen eiförmig, flachgedrückt, 4 cm hoch, glatt, hellgrün. Blätter paarweis, schmal ver- kehrt-lanzettlich, 2 zu IG cm etwa, derb, lebhaft grün. Blüten zu 10 20 in aufrechter, 25 cm hoher Traube gedrängt, 3 cm gross, Kelch- und Blumenblätter stumpf länglich -lanzettlich, letztere breiter, alle goldgelb, Lippe aus breit-keiltörmigem Grunde in einen langen, schmalen, geöhrten Nagel, der braunschwielig gerandet ist und vorn mit einem dreischwieligem Kamme abschliesst, verschmälert und dann breit nierenförmig, flach zwei- lappig ausgebreitet, goldgelb. Juli, August. Costarica, bei 3300 m. Kalt- haus, am Block.

0. Weltoni LdL ist Miltonia Warscewiczü Rchb. f. var.

O. Wentworthianiim Batem. Scheinknollen birnförmig, kantig flach- gedrückt, 5 cm hoch, hellgrün, trübrot gebändert und gefleckt, zwischen grossen Scheidenblättern. Blätter paarweis, i zu 1 5 cm, schmal-lanzettlich, übergebogen, blassgrün. Blüten sehr zahlreich in bis 3 m hohem, weit- ästigem Blütenstrauss, 2 cm breit, leuchtend gelb mit karminroten Flecken, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, abstehend, Lippe grösser, geigen- förmig, mit flachem, zweiteiligem Vorderlappen. April Juni. Guatemala. In der Heimat sind die Blütensträusse ein beliebter Maischmuck der Altäre.

0. xanthochlorum Rchb. f. ist 0. oblongatum LdL

O. xanthodon Bohb. f. Scheinknollen länglich, flachgedrückt, 10 cm lang, zwischen reitenden, schwertförmigen, langen Scheidenblättern. Blätter einzeln, schmal - lanzettlich, 3 zu 30 cm, derb, dunkelgrün. Blüten sehr zahlreich in weit- und bogig-ästigem über 2 m hohem, halbschlingendem Rispenstrauss, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter genagelt, breit ver- kehrt-eiförmig, schön dunkelbraun, leuchtend gelb berandet, Lipf)e viel kleiner, aus unregelmässig viereckigem, gelbem Grunde mit warzigem Kamm schmal verkehrt - eirund, zurückgebogen, schön dunkelbraun, gelb gesäumt. August, September. Ecuador. Warmhaus, am Block oder im Topf fast gleich gut gedeihend und dankbar blühend. Steht dem O. serra- tum nahe.

Onychium BL ist Dendrobium Sw.

Ophrys L.

(Serapiadeae 6.)

Prächtige Erdorchideen, deren 30 Arten vorwiegend in Südeuropa heimisch sind, aber auch nach Nordafrika, Mitteleuropa und Westasien übergreifen. Die im Verhältnis zur Pflanze meist kräft:ige Knolle sitzt

Digitized by

Google

Ophrys. 433

gewöhnlich nur einige Centimeter unter der Erdoberfläche und ist kugel- ähnlich, seltener handförmig. Die Ophrys- Knollen sind mit ein Haupt- teil der im Handel als Salep-KnoUen (Tubera Salep) gehenden Orchi- deen-Wurzeln, welche früher einmal als wertvolle Medizin galten, heute aber nur ihres feinen, leicht verdaulichen Gummis wegen als guter Nähr- stoff für etwas in Unordnung geratene kindliche Magen gelten.

Aus der Knolle entwickelt sich schon im Herbst eine meist dem Boden angedrückte Rosette breit-linearer oder lanzettlicher, vergänglicher Blätter, aus deren Mitte der beblätterte Schaft sich lo 40 cm hoch erhebt und oben eine lockere, meist wenigblumige Ähre trägt. Die Blüten stehen hinter grossen, meist etwas bunten Deckblättern und sind wohl die inter- essantesten aller Erdorchideen, insofern als die Lippe, meist in Verbindung mit den anderen Blättern, in täuschendster Weise Insektenformen wider- spiegelt, bald ist es eine Fliege oder Biene oder Hummel, selbst Spinne, als welche in wahrhaft gelungener Nachbildung die Blüte unserem Auge erscheint. Die Kelchblätter sind unter sich fast gleich und abstehend, Blumenblätter kleiner, meist behaart, Lippe ohne Sporn, abstehend, meist gewölbt mit nach unten umgebogenen Rändern, ganz oder dreilappig, oft vom Grunde her in zwei hohlen Hörnchen vorgetrieben, auf der Oberfläche meist dicht behaart, bis auf mittlere glatte, ofl metallisch- schimmernde Flecken verschiedenster Form. Säule kurz, aber deutlich.

Die Kultur der Ophrys beginnt mit dem Einlegen der Knollen, die leider durch den Handel meist erst im September zu erlangen sind, ob- gleich sie schon im Juni Juli gesammelt werden. Dieses in den Ver- hältnissen begründete Sammeln der Knolle während und gleich nach der Blüte bringt leider einen grossen Teil nur notdürftig ausgebildeter Knollen in den Handel, denn die neue Knolle ist zur Blütezeit noch nicht ausgereift, während die alte schon erschöpft ist. Auf diesem Umstände beruht die Berechtigung der Klage, dass die meisten Erdorchideen in der Kultur so schlecht gedeihen. Könnte man dieselben zur Zeit der Frucht- reife einsammeln, dann wäre die junge, für das nächste Jahr bestimmte Knolle ausgereift und die Kultur wäre um vieles erleichtert. Wir haben wiederholt seltene Erdorchideen uns im Freien markirt und erst zur Zeit der Fruchtreife gesammelt, jede dieser Knollen wuchs und gedieh im Garten, während von Knollen derselben Art am selben Platze während der Blütezeit gesammelt, regelmässig 50 ^/q, oft noch mehr, gar nicht aus- trieben oder kränkelten.

Zur Topfkultur der Ophrys auch die härteren Arten sind nicht für das freie Land zu empfehlen, weil alle möglichen Tiere, in erster Linie Mäuse und zahlreiche Insekten, den weichfleischigen, süsslichen Knollen nachstellen, nehme man kleine Töpfe, gebe gute Scherben -Unterlage und eine milde Rasenerde (nicht zusammenbackenden Lehm) mit reichlichem Zusatz von Sand, guter Lauberde und gut verrotteten Düngstoffen. Die Knöllchen legt man 2 3 cm unter die Oberfläche, einzeln, zu drei oder

Stein 's Orchideenbuch. 2S

Digitized by

Google

434 Ophrys.

ZU fünf, und hält die Töpfe gleichmässig feucht und kühl, geschützt gegen grelle Sonne, aber möglichst in vollem Lichte. Die Überwinterung der meist rasch ihre Wurzelblätter-Rosette gebildet habenden Pflänzchen erfolgt am besten im hellen Kasten bei i 3®R. Höhere Temperaturen bewirken ein unnütz vorzeitiges Austreiben des Blütenschaftes, der dann gern geilt und für Fäulnis empfänglich wird, Temperaturen unter Null töten zwar die meisten Arten nicht, wenn es sich nur um i Kälte für kurze Zeit handelt, schädigen aber die regelmässige Entwickelung. Sowie im Februar bis März es möglich wird, gebe man viel Luft und gewöhne die Triebe an die Sonne, denn wenn sie ihre volle Farbenpracht entwickeln sollen, müssen sie fast in voller Sonne ihr Aufblühen erreichen. Fleissiges Spritzen und dadurch erlangte feuchte Luft ist stets eine Wohlthat für alle Erd- orchideen. Während der Blüte gebe man Schatten, um die Blüte lange zu konservieren, nach dem Abblühen muss volle Sonne auf die Pflanze einwirken, um eine gute Knollenbildung zu erlangen. Bis zum voll- kommenen Eintrocknen des Triebes gebe man selbstredend immer sparsamer werdend Wasser, dann kann eine vollkommene Trocken- periode folgen, am besten im geschlossenen Kasten oder unter der Stellage. Im August nehme man die Knollen aus der alten Erde, säubere sie und lege sie in frischen Boden. Einmal gut durchgebrachte Knollen erhalten sich dann jahrelang, immer üppiger werdend, und sind den frisch ge- sammelten weitaus vorzuziehen. Da alle Ophrys -Arten ungefähr den gleichen Wuchs zeigen nur die kleinblütige O. muscifera weicht durch lange dichte Blütenähre etwas ab so geben wir bei den einzelnen Arten nur die Blüten - Charaktere an. In der Kultur blühen die meisten Arten schon einen Monat vor ihrer heimatlichen Blütezeit.

0. andrachniies L ist 0. Arachnites Murr.

0. anthropophora L ist Aceras anthropophora A. Br.

0. apiculata J C. Schmidt (O. hybridaPok. O. gibbosaG. Beck.) ist 0. aranifera x muscifera,

O. apifera Huds. {0. insectiftra L) Etwa 20 cm hoch, Blüten zu 3 8 in lockerer Ähre, 2 cm breit, Kelchblätter aus breitem Grunde lanzett- lich, grünlich, rot gestreift, Blumenblätter eiförmig, weisslich-grün, zurück- geschlagen, behaart, Lippe gewölbt, länglich, purpurbraun, auf der Scheibe gelb gefleckt, vorn durch zwei Einschnitte mit stumpfen, abstehenden Lappen dreiseitig, der grössere Mittellappen mit aufgesetzter stumpfer Spitze nochmals dreigeteilt, alle fünf Lappen zurückgeschlagen. Auf Berg- wiesen, besonders in Gips- und Kalkboden, in Mitteleuropa selten, in Süd- europa verbreitet. Juni, Juli. - Die Blüte gleicht täuschend einer Biene.

O. Araohnites Murr. (ö. fuciflcra Rchb. /. 0. andrachniies L) Bis 30 cm hoch, Blüten zu 3 6, etwa 2,5 cm breit, Kelchblätter lanzettlich, hell bräunlichrot, grüngestreift, Blumenblätter kürzer, eiförmig, gelbgrünlich, behaart, Lippe flach gewölbt, breit-eiförmig, quergestutzt, ungeteilt, leicht ausgerandet, mit einem kurzen, aufwärts gebogenen Endzipfelchen, sammt-

Digitized by

Google

Ophrys.

435

haarig purpurbraun mit kahlen, gelben, in der Mitte zusammenlaufenden Linien. Mai, Juni. Auf gleichem Standort wie die vorhergehende Art, besonders in Süd- und Südwesteuropa. Die Blüte sieht Spinnen ähnlich.

0. Arachnites X muscifera ist 0. devenensis Rchb.f,

O. aranifera Huds. (Fig. 136.) {O.fucifera Curt) Bis 30 hoch, Blüten zu 3 10, 2 cm breit, Kelch- und Blu- menblätter länglich, zugespitzt, kahl, erstere grünlich, viellinig rotgestreift bis ganz rötlich, letztere weisslichgrün, Lippe eiförmig, ungeteilt, ganzrandig oder vorn ausgerandet, aber ohne Endzipfelchen, kurz sammtig purpur- braun oder gelbbraun mit 2—4 vorn durch eine breite Querlinie verbun- denen kahlen, eingedrückt erscheinen- den, stahl- violettbläulichen Längslinien. Mai, Juni. In Mittel- und Südeuropa.

var. atrata Bohb. f. Lippe sehr dunkelbraun, die kahlen Linien metallisch schwarzbläulich.

0. aranifera x Arachnites ist 0. oöscura 6, Beck.

0, aranifera x muscifera ist 0. apiculata J. C. Schm.

O. Bertolonii Morettd. (0, Specu- lutn ßert) Bis 25 cm hoch. Blüten zu 3 5, 2 cm breit, zart rosa mit grüner Mittellinie, Blumenblätter linear, viel kleiner, dunkelrosa, Lippe breit verkehrt - eiförmig , seicht dreilappig, aus grünlichem Grunde mit zwei schwarz-violetten Augenflecken dun- kel-blaupurpurn mit kahlem, fast vier- eckigem, hellem stahlblauen Spiegel- fleck. April, Mai. Istrien, Italien.

O. bombylifera Bert, ähnelt der O. aranifera, aber die Blüten sind

etwas grösser, die Lippe ist dunkler und der Spiegelfleck einfach. Süd- europa.

0. cordata L ist Listera cordata R, Br.

0, devenensis Rchb.f. ist 0, Arachnites x muscifera.

0. fucifera Curt. ist 0. aranifera Huds.

0. fuciflora Rchb. f. ist 0. Arachnites Murr.

0. insectifera L. ist 0. apifera Huds.

Fig. 136. Ophrys aranifera.

28*

Digitized by

Google

436

Ophrys.

O. lutea Cav. {0. vespifera Brot.) Niedrig. Blüten zu 3 5, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter ranunkelgelb, Lippe breit gerundet, sammtig braunschwarz mit gelblichem Spiegelfleck. Italien, Spanien, Portugal.

O. musoifera Huds. (0. Myodes L) (Fig. 137.) Bis 30 cm hoch, schlank, mit sehr lockerer, schlanker Ähre. Blüten etwa i cm gross, "hinter langen Tragblättern, Kelchblätter eiförmig, gelblichgrün, zuweilen innen violett- bräunlich , Blumenblätter kurz- fädlich, violettbraun, ganz fein- borstig, Lippe länglich, fast flach, dreilappig , Mittellappen breit- geigenförmig , vorn tief ausge- randet, mindestens doppelt so lang als die breit-linearen Seiten- zipfel, violett -braunpurpurn mit ganz blassviolettem oder weiss- lichem, oft bleigrau gesäumtem Mittelfleck. Mai, Juni. Auf kalkhaltigem Boden, Süddeutsch- land, Südeuropa.

0. Myodes L ist 0, muscifera Huds.

0. obscura 6, Beck, ist 0. ara- nifera x Arachnites,

O. ozyrhsmohos Vis. Schlank- wüchsig. Blüten 2 cm breit. Kelchblätter schmal-eiförmig aus

weissrosaem, schmalem Grunde

Fig- 137- Ophris Myodes.

blassgrün, Blumenblätter klein, gelbgrün, Lippe gerundet, aus gelbweissem Grunde sammtig hellbraun mit H-förmigem, dun- kelgesäumtem blauviolettem Spiegelfleck, neben welchem zwei kleine halbmondförmige grüne Flecke stehen. Die Lippe läuft: in eine aufgebogene Zahnspitze aus. Mai, Juni. Italien. 0. ovafa L ist Listera ovata R. Br, 0, paludosa L ist Malaxis paludosa Sw. 0. Speculum Bert, ist 0. Bertolomi Moretti.

O. tenthredinifera Bchb. ähnelt der O. Bertolonii ist aber grösser und von hellerer Blütenfarbe.

Orchidium Sw, ist Calypso Salisb,

Digitized by

Google

Orchis, 437

Orchis L.

(Serapiadeae 8.) (Traunsteinera Rchb. f.)

Von den nahe an hundert herangehenden Arten leben zwei in Nord- amerika, zwei auf den kanarischen Inseln, die übrigen gehören vorwiegend Europa an, einige dem gemässigten westlichen Asien und Nordafrika; sehr viele Arten haben ungemein ausgedehnte Verbreitung z. B. O. lati- folia und Morio, andere sind auf einen einzigen Standort oder einen sehr kleinen Bezirk beschränkt.

Die Knollen sind ungeteilt oder handförmig und meist flach unter der Oberfläche sitzend. Die Blattrosette ist bald dem Boden angedrückt, bald aufrecht, die Blattform ei - elliptisch bis fast grasartig schmal, meist mit deutlich vortretender Mittellinie. Der von lo 50 cm Höhe schwankende Blütenschaft ist bald nur im untersten Teile bald bis unter die Ähre mit spiralständigen Blättern , die immer nach oben rasch kleiner werden , be- setzt. Ähre bald kuglig oder kopfförmig gedrängt, bald locker und lang ausgezogen. Blüten meist nur i 2 cm breit, nur in Rot, Weiss und Lila gehalten, viele von ihnen aber wirklich schön tind die Gartenkultur reichlich verdienend. Kelchblätter unter sich gleichgestaltet, abstehend oder helmartig zusammengeneigt, Blumenblätter meist kleiner, sonst in der Form ähnlich, Lipj>e gespornt, selten ungeteilt, meist dreilappig oder tief dreispaltig, Mittellappen zuweilen nochmals geteilt. Säule fast fehlend, nur als Andeutung vorhanden, links und rechts von diesem undeutlichen Ansatz je ein Öhrchen, welches aus einem umgebildetem Staubblatte ent- standen ist, mit deutlichem Schnabelfortsatz zwischen sich. Pollenkörper in zwei getrennte keulige Massen zusammen verklebt, welche im Staub- beutelfache liegen und im Grunde von einem gemeinschaftlichen Täschchen (bursicula) umschlossen sind.

Die Pollenmassen werden von den Staubbeutelfächem so fest um- schlossen, dass sie niemals von selbst herausgelangen, sondern nur durch Insekten weiter getragen werden. Wenn eine honigsuchende Biene ihren Rüssel in den Sporn einschiebt, so streift sie dabei mit demselben das gemeinschaftliche Täschchen (bursicula), eine Pollenkeule wird dadurch herausgedrängt und deren Klebmasse erhärtet so schnell am Rüssel, dass das Tier diese Keule mit herauszieht und fort trägt. Die anfangs auf dem Rüssel senkrecht aufsitzende Keule klappt an der Luft sofort nach vorn und wenn das Insekt nun eine zweite Blüte besucht, drückt es die Pollenkeule gegen die Narbenfläche. Stücke der Keule, Pollenpakete, nicht die ganze Keule , lösen sich dabei ab , haften auf der Narbe und bewirken die Befruchtung. Durch eine Pollenkeule können eine ganze Anzahl Blüten befruchtet werden. Zur Orchideenblütezeit, da wo gute

Digitized by

Google

438

Orchis.

Wiesen eine reiche Orchideenflora bieten, sind Kopf und Rüssel der Bienen oft derartig mit den orangegelben Orchideen-Pollenkeulen behängt,

dass man früher darin eine Pilzkrankheit der Bienen, Keu- lenkrankheit, zu sehen glaubte, bis das Mikroskop Aufklärung verschaffte.

Die ungeteilten Knollen von Orchis in erster Linie, aber auch von anderen Gattungen, und auch bandförmig geteilte Knollen (Fig. 138), bilden die Tubera Salep der Apotheken. Die jungen, festen Knollen wer- den dazu gesammelt, mit kochen- dem Wasser abgebrüht und rasch getrocknet oder auch nur in heisser Luft gedörrt. In diesem Zustande sind die Knollen dann hornartig durchscheinend und fest durch die Verkleisterung ihres Stärkemehles, vollkommen geschmacklos und enthalten bis 50 ^/o Bassorinschleim in eigenen grossen Schleimzellen. Dieses Stärkeschleims wegens wird der Salep heut noch als Nährmittel und heilendes Stopfmittel benutzt.

Zum Verbrauch müssen die Knollen möglichst fein gepulvert werden und geben dann mit kochendem Wasser einen dünnen Schleimabsud ohne jeglichen Bei- geschmack.

Kultur wie von Ophrys (s. d.). Die Artenmenge wird über- sichtlich eingeteilt in zwei Grup- pen mit je einigen Unterabtei- lungen : Blumenblätter helmartig

Fig. 138. Knollen von Orchis.

zusammen-

Herorohis Ldl. : Kelch- und

neigend.

I. Deckblätter häutig:

1. Papilionaceae : Lippe ganzrandig; z. B. O. papilionacea L.

2. Moriones: Lippe dreilappig; z. B. O. Morio L.

Digitized by

Google

Orchis.

439

3. Militares: Lippe tief dreispaltig; z. B. O. militaris L. II. Deckblätter blattartig: Z. B. O. iberioa M. B. B. Androrehis Ldl.: Seitliche Kelchblätter abstehend. I. Deckblätter häutig:

1. Globosae: Lippe am Grunde am breitesten; z. B. O. glo- bosa L.

2. Saooatae: Lippe nach vorn breiter werdend, ungeteilt; z.B. O. saccata Ten.

3. Masoulae: Lippe nach vorn breiter werdend, dreilappig; z. B. O. mascula L.

IL Deckblätter blattartig:

1. Fistulosae: Stengel hohl; z. B. O. latifolia L.

2. Solidae: Stengel voll, derb; z. B. O. maculata L.

Aus der Fülle der Arten sind die nachstehenden öfter im Handel und für den Garten zu empfehlen:

0. africana Sw. ff. ist Disa grandiflora L

0. alata Fleury ist 0. laxtflora x Morio.

0. ambigua Kern, ist 0. incarnata x maculata.

0, Beyrichü Kern, ist 0. militaris X Simia.

0, bifolia L. ist Piatanthera bifolia Rieh.

0, brevicalcarata Rchb, f, ist incarnata x latifolia,

0, conopea L ist Gymnadenia conopea Rieh, '

O. ooriophora L. Stinkt nach Warzen. Blätter linear. Bis 20 cm hoch, Blüten in kurzer gedrängter Ähre, i cm breit, mit purpurbräun- lichem Helm und langhängender Lippe, deren fast rautenförmige Seiten- lappen olivengrün, purpurn geädert, der länglich -eiförmige Mittellappen rot punktiert ist. Mai Juni. Auf trocknen Vorgebirgswiesen Europas.

0. Dietrichiana Bgh, ist 0. tridentata x ustulata,

0, Eichenfeldii 6. Beck, ist 0. incarnata x palustris.

0. erythrantha 0. Beck, ist 0. speciosa x pallens.

O. foliosa Solander. (Fig. 139.) Bis 60 cm hoch, Blätter breit-lanzettlich, oft rotbraun gefleckt. Blüten in dichter , langer Ähre, über 2 cm breit, purpurrot, mit abstehenden seitlichen Kelchblättern, grosser halbhängender, flacher, rund-herzförmiger, vorn seicht ausgeschnittener, purpurner, violett- purpurn in regelmässiger Zeichnung punktierter Lippe. Mai, Juni. Madeira. Eine wirkliche dankenswerte, ansehnliche Pflanze.

0. fusca Jacqu. ist 0. purpurea Huds.

0. hircina L ist Himantoglossum hircinum Sprgl.

0. hybrida Bnnghs. ist 0. militaris x purpurea.

O. globosa L. {Traunsteinera globosa Rchb. f.) Bis 40 cm hoch, Blüten in halbkugeliger oder fast kugeliger Ähre auf dem nur im unteren Teile beblättertem Schafte, kaum i cm gross, Kelch- und Blumenblätter in feine Spitzen auslaufend, Lippe länglich, abstehend, mit schmalen Seiten- und

Digitized by

Google

440

Orchis.

breitem quergestutztem, ausgerandetem Mittelzipfel. Prächtig rosa -pur- purrot. Mai, Juni. Auf Bergwiesen Europas. Sehr hübsche, gut wachsende Art.

O. incamata L. Blätter lanzettlich, hellgrün, Stengel hohl, bis 40 cm hoch, bis zur Ähre beblättert, Blüten in langer dichter Ähre, i cm breit, mit spitzer, ungeteilter oder ganz undeutlich dreilappiger Lippe, fleisch- farben oder pfirsichrot mit violetter Lippenzeichnung. Juni, Juli. Auf feuchten Wiesen Europas, in mehrfachen Abänderungen.

0. intuta 6. Beck, ist 0. maculata x Gymnadenia odoratissima.

0. Kisslingi 6. Beck ist 0. pallens x speciosa,

O. lactea hört, werden reinweiss blühende Formen von O. maculata und O. latifolia genannt.

O. latifolia L. Blätter länglich-ei- förmig, die unteren halb aufrecht, die Stengelblätter abstehend, saftgrün, fast immer braunschwarz gefleckt. Stengel hohl, 30 cm hoch, bis zur kurzen dich- ten Ähre beblättert. Blüten 1,5 cm gross, purpurrot, Lippe dreilappig mit spitzem Mittellappen. Mai, Juni. Auf feuchten und selbst Sumpfwiesen durch ganz Europa und Sibirien. In engli- schen Ausstellungen brilliren Schalen mit 20 30 Blütenexemplaren dieser Art, was natürlich nur durch Zusammen- pflanzen erreicht wird. Überhaupt ist die Methode der Massenwirkung durch Zusammenpflanzen von den deutschen Cultivateuren noch viel zu wenig berück- sichtigt, f. albiflora Aut. {0, lactea kort) Blüten reinweiss. f. violaoea hört. Blüten violettpurpurn, auch die grossen Deckblätter fast gleichfarbig.

0, laxiflora Lern, gehört zu 0. palustris Jacqu,

O. longioomis Sm. Blätter lang -linear. Stengel bis 60 cm hoch,

beblättert. Blüten in langer, dichter Ähre, 2 cm gross, Seitenlappen der

Lippe rundlich, purpurrot, Mittellappen vorgezogen, ausgerandet, weiss

mit karminroter Punktzeichnung, Sporn sehr lang. März Mai. Berberei.

0. Lorensiana Brggr. ist 0. mascula x pallens^

Fiß- *39' Orchis foliosa.

Digitized by

Google

Orchis.

441

O. maoulata L. (Fig. 140.) Blüten schmal, oft braun gefleckt. Stengel voll, bis oben beblättert, das letzte kleine Blatt dicht unter der Ähre. Blüten 1,5 cm mit breit-keilförmiger dreilappiger Lippe, fleischfarben bis dunkelrosa mit purpurnen Punkten und Streifen. Mai, Juni. In feuchtem, hellem Gebüsch, durch Europa und Sibirien.

V. alba Aut. {lactea hart) Blüten reinweiss.

V. porpurea hört. {superbahori) Starkwüch- sig, Blätter dunkel ge- fleckt, Blüten in 15 cm langer Ähre, gross, dun- kelrot, reich purpurn ge- zeichnet.

O. masoiQa L. Grund- blätter länglich - eiförmig, glänzend grün, am Grunde samt dem bis 30 cm hohem Schafte oft blutrot gefleckt und überlaufen. Oberstes

Blatt scheidenförmig. Blüten in langer, lockerer Ähre , lang gespornt, Sporn wagerecht oder aufrecht gedreht, 2 cm breit , blutrot - purpurn , Lippe tief-dreilappig. Mai, Juni. Auf Bergwiesen durch ganz Europa bis zum Ural.

O. miUtaris L. ((9. Rivini Gou) (Fig. 141.) Blätter länglich - lanzett- lich, Schaft bis 40 cm hoch, nur unten beblättert,

Blüten in breiter Ähre, reichlich 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter dicht helmförmig, Lippe gross, halb hängend mit zwei linearen abstehenden Seitenlappen, Vorderlappen lang vorgezogen, vorn plötzlich verbreitert in zwei links und rechts abstehende gerandete Lippen und in der Mittelbucht ein kleines Spitzchen. Helm aussen lila, innen dunkelpurpurn gestreift, Lippe hellpurpurn, dunkel punktiert. Mai, Juni. Feuchte Wiesen in Europa und Sibirien.

0. montana 8m. ist Platanihera montana Schauer.

Fig. 140. Orchis maculata.

Digitized by

Google

442

Orchis.

O. Morio L. (Fig. 142.) Knollen kugelrund. Grundblätter in angedrück- ter Rosette zu 3— 5, breit-lanzettlich, glänzend dunkelgrün. Stengel meist nicht über 15 cm hoch, nur mit einigen Scheiden besetzt, Blüten in kurzer, lockerer armblumiger Ähre, 1,5 cm, meist purpurrot, zuweilen weiss oder gelblich, Blumenblätter helmförmig, grün geädert, Lipi>e kurz und breit, flach dreilappig. Mai, Juni. Auf feuchten Wiesen Europas und Westasiens.

0. odoratissima L ist Gymfiadema odora- tissima Rieh.

O. palleiiB la. Bis 30 cm hoch. Blü- ten in dichter, wenig- blumiger Ähre, nach Sambucus rie- chend, 2 cm breit, meist blassgelb, sel- ten weiss oder röt- lich , Lippe flach dreilappig. April, Mai. In lichtem Berggebüsch auf Kalkboden Mittel- europas.

O. papilionacea L. Stengel schlank, bis 40 cm hoch, li- near beblättert, Blü- ten in lockerer,

wenigblumiger Traube, über 2 cm breit, hinter grossen hellgefarbten, häuti- gen Deckblättern, helmförmig , Helm leuchtend purpurn, Lippe gross , vor- stehend , rundlich- eiförmig, gekielt, prächtig rosa. Mai , Juni. Auf Gebirgswiesen der süd- lichen Voralpen und der Bergzüge des Mittelmeergebirges. Eine der schönsten Arten.

var. camea hört. Lippe hell fleischrot.

var. expansa hört. Blüten breit offen, grösser, leuchtend gefärbt.

var. purpurea hört. Lippe hellpurpurn überlaufen. 0, pentecostalis Wetfst et Sennh. ist 0. speciosa x macy/afa.

Fig. 141. Orchis militaris.

Digitized by

Google

Orchis.

443

O. purpurea Huds. [0,fusca Jacqu.) Stengel bis 60 cm hoch, weit hinauf beblättert. Blüten in langer, dichter Ähre, 2 cm breit, Helm eiförmig geschlossen, braunrot, meist grünlich gestreift, Lippe bräunlich- purpurn, dreilappig, Mittellappen viel grösser als die abstehenden linearen Seitenlappen, allmählich verbreitert, vorn breit gerundet zweilappig, meist gezähnelt. Mai, Juni. Auf Waldwiesen und im feuchten

Gebüsch auf Kalkboden Mittel- und Südeuropas. Ist die grösste deutsche Art.

0. Pyramidalis L ist Ana- camptis pyramidalis Ricti.

0. Regeliana G. Rieh, ist 0. maculata x Gymnadenia odorafissima,

O. sambuoina L. Riecht noch intensiver nach Hol- lunderblüten wie O. pallens. Knollen ganz kurz, zwei- bis dreispaltig, Stengel hohl, beblättert. Deckblätter blatt- artig. Blüten in dichter, kurzer Ähre, im Süden stellenweis nur weisslichgelb, im Norden meist ebenso häufig gelblichrot, sehr selten purpurrot. Lippe kurz drei- lappig, Sporn kegelformig- walzig, absteigend, so lang oder länger als der Frucht- knoten. Mai, Juni. Im lichten Gebüsch an Berglehnen oder auf Bergwiesen durch Mittel- europa bis zum Ural.

var. ineamata W. (nicht L,) Blüten fleischrosa.

var. purpurea Kooh. (nicht Huds.) Blüten purpurrot.

var. lutea Aut. Blüten weisslichgelb.

O. Simia Lam. (ö. tephrosanthos VilL)y der O. purpurea ähnlich. Bis 40 cm hoch. Helm ei -lanzettlich, grau, purpurn angelaufen. Lippe sammtig, purpurn oder weiss, nicht pinselig punktiert, sondern einfach rundpunktig. Sporn halb so lang als der Fruchtknoten. Stützblätter der Blüte ganz kurz. Mai. Südeuropa.

O. speotabilis A. Gr. Wurzelknollen bandförmig. Die beiden grund-

IV'

Fig. 142. Orchis Mono.

Digitized by

Google

444

Orchis.

Ständigen Blätter angedrückt , stumpf- länglich , 3 zu 8 cm etwa , glatt, glänzendgrün, das obere erheblich kleiner. Blüten auf 40 cm hohem, glattem, dickem, beblättertem Schaft in lockerer Ähre hinter grossen, blattartigen, dunkelgrünen Deckblättern, 3 cm gross, Kelch- und Blumen- blätter helmartig zusammenneigend, lilapurpurn, Lippe wellig, durch- scheinend weiss mit zartlilaer Zeichnung. Mai, Juni. Ahorn- und Birken- wälder Canadas, in feuchter Lage gut gedeihend.

O. speeiosa Host. Der O. mascula nahe verwandt, besonders durch die rotfleckigen Blätter ähnlich, aber höher, schlanker, länger-ährig und das oberste Blatt nicht scheidenförmig. Blüten rotlila, Kelchblätter länger gespitzt als die Blumenblätter. Lippe flach, seicht dreilappig, rotlila, mitten weiss, purpurn punktiert. Mai, Juni. Bergregion Süddeutschland, Tirols, der Schweiz. Eine der schönsten Arten.

var. alba Goir. Blüten weiss.

var. rosea Qoir, Blüten rosa.

0. speciosissima Weftst et Sennh. ist 0, speeiosa x sambucina.

0, Spitselii Saut ist 0. mascula x maculata.

0. spuria Rchb. f. ist 0. militaris x Aceras anthropophora.

O. tridentata Soop. (ö. variegata All.) Stengel bis 40 cm hoch, be- blättert. Blüten in fast kopfförmiger Ähre, i cm breit, Helm locker zusammengeneigt, rosapurpurn, Lippe blasslila, blutrot punktiert, drei- lappig, Seitenlappen schmal, nach vorn breiter, Mittellappen breit ver- kehrt-herzförmig, vorn flach oder ausgerandet mit kleinem Mittelspitzchen, alle Lappen vorn gezähnt. Mai, Juni. In der Kalkregion Mittel- und Süd- europas im sonnigen Gebüsch.

O. ustulata L. Grundständige Blätter breit - lanzettlich , bläulichgrün. Stengel beblättert, kaum über 20 cm hoch, Blüten in dichter, kopfförmiger oder walziger Ähre, kaum l cm breit, Helm fast kugelig, purpurn-braun- schwarz, Lippe klein, dreilappig, Seitenlappen schmal und klein, Mittel- zipfel vorn verbreitert, rein milch weiss mit sammtartigen roten Punkten. Mai , Juni. Bergwiesen und lichtes Gebüsch , besonders gern auf Kalk- boden, durch ganz Europa bis zum Ural. Die Köpfchen sehen in der That wie angesengt, verbrannt = ustulata, aus.

0. valesiaca Spiess ist 0. globosa x Gymnadenia conopea,

0. variegata All. ist 0. tridentata Scop.

Wo mehrere Arten von Orchis, welche gleichzeitig blühen, zusammenwachsend vorkommen, finden sich auch oft die betreffenden Bastarte. Da alle Bastarte besser in der Kultur gedeihen als die Eltern- arten, geben wir hier ein Verzeichnis der in Deutschland und der Schweiz beobachteten Orchis-Bastarte :

globosa X Gymnadenia conopea ist 0. valesiaca Spiess,

incarnata x latifolia ist 0, brevicalcarata Rchb. f.,

incarnata x maculata ist 0, ambigua Kern,,

incarnata x. palustris ist 0. Eichenfeldii 6. Beck,,

Digitized by

Google

Orchis. Ornithidium.

445

laxiflora x Morio ist 0. alata fleury, laxiflora x palustris,

maculata x Gymnadenia odoratissima ist 0. Regeliana C. Rieht ( O. i n t u t a G. Beck.),

maculata x latifolia,

mascula X Aceras anthropophora,

mascula x maculata ist 0, Spitselii Sauter,

mascula x pallens ist 0. Lorensiana Brgger.,

militaris x. Aceras anthropophora ist 0. spuria Rchb, f„

militaris X. Simia ist 0. Beyrichii Kern,,

Morio X palustris,

pallens x speciosa ist 0. Kisslingii Q, Beck,,

sambucina x Coeloglossum viride ist 0, Erdingeri Kern,,

speciosa x maculata ist 0. pentecostalis Wettst et Sennh,,

speciosa x pallens ist 0. erythrantha 6. Beck,,

speciosa x sambucina ist 0, speciossima Wettst. et Sennh,,

tridendata x ustulata ist 0, Dietrichiana Bgh,

Ornitharium Ldl, ist Sarcochilus R, Br,

Ornithidium Salisb.

(Maxillariinae 312.)

(Siagonanthus Poepp. Endl.)

0, album Hook, ist Camaridium ochroleucum Ldl,

O. densum Bohb. f. [Maxiilaria densa R, P) ist von den 20 hierher gehörigen, von Mexiko bis Brasilien baumbewohnend verbreiteten Arten die einzige, welche in europäischer Kultur ist, und auch für sie ist es schade um den Platz, den sie einer besseren Pflanze im Warmhause wegnimmt.

Scheinknollen auf aufsteigendem, federkieldickem, verholztem, bis 30 cm langem Stamme, links und rechts halbaufrecht sitzend, von bräun- lichen Hautscheiden am Grunde umgeben, flach-eiförmig, 3 cm lang, hell- grün, glatt, mit endständigem, einzelnem, immergrünem, ledrigem, aus zusammengezogenem Grunde breit-linearem, stumpfem oder vorn aus- gerandetem, tief gekieltem, etwa 1,5 zu 10 cm messendem Blatte. Blüten in dichten Büscheln von 20 100 kurzstraussig unter der Knolle seitlich vortretend, langgestielt, etwa 0,5 cm breit, licht fleischrötlich mit undeut- licher dunkler Zeichnung. Kelch und Blumenblätter spitz-eiförmig, helm- artig zusammengeneigt, unten ein kaum wahrnehmbares Kinn bildend, Lippe dreilappig, dem Säulengrunde kurz angewachsen, nicht beweglich. September November. Mexiko. Kultur wie von Maxillaria (s. d.). Für den Botaniker „ganz interessant", für den Gärtner wertlos.

Digitized by

Google

446 Omithocephalus. Palumbina.

Ornithocephalus Hook.

(Odontoglosseae 345.)

O. grandiflorus I*dl. ist die einzige in Kultur befindliche der 20 in Brasilien, Mexiko und Westindien verbreiteten, durchweg kleinblütigen Arten, welche auf rundlichen, flachgedrückten Scheinknollen ein oder zwei derbledrige Blätter tragen. Blüten von O. grandflorus in etwa 30 cm hoher, aufrechter, weissstengliger Traube, reinweiss, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter dicklich, eirund, halbausgebreitet, Lippe dreilappig mit breiten, dicken Seitenlappen und gerundetem, gefranstem Mittellappen. Säule kurz mit sehr langem, schnabelartigem Spitzchen. Mai Juli. Brasilien.

Ornithochilus Wallr, ist Aerides Lour.

Orsidyce Rchb.f, ist Sarcochilus R, Br.

Orthochitus Höchst ist Eulophia R. Br.

Osmophytum Ldl, ist Epidendrum L

Otandra Salisb. ist Qeodorum Jacks.

Oxysepalum Wight ist Bolbophyllum Tfiou.

Pachyne spectabilis Ldl, ist Phajus TankervilHae Bl.

Faohystoma Blume, mit Acanthephippium nächstverwandt , aber ohne grüne Blätter, in etwa acht Arten, die im faulenden Humus im tropischen Walddistrikt Ostindiens und des malayischen Archipels wachsen, bekannt, ist nicht in Kultur, auch dazu weder geeignet noch zu empfehlen.

Pachystoma Fortunei Rchb.f. ist Spathoglottis Fortunei LdL

Pachystoma speciosa Rchb, f. ist Ipsea speciosa LdL

P. Thomsoniana Rchb. f. ist Ipsea Thomsoniana Rchb, f.

Palumbina Rchb. f.

(Odontoglosseae 350.)

P. Candida Bchb. f. {Oncidiuni candidum LdL), die einzige Art der Gattung, welche von Oncidium abweicht durch vollkommen verwachsene seitliche Kelchblätter und ungeteilte Lippe, sowie durch eine auf dem Lippengrunde aufliegende, dicke Platte, hat flachgedrückte, schmale, riemen- förmige, 3 cm lange Scheinknollen, mit meist nur einem endständigem, breit-linearem, stumpfem, blassgrünem Blatte. Blüten auf schlankem, auf- steigendem, 30 cm hohem, purpurüberlaufenem Schaft in armblumiger Traube, 5 cm breit, wachsartig, flach, reinweiss, das obere Kelchblatt länglich-spitz, den verwachsenen seitlichen gegenüber stehend, Blumen- blätter grösser, länglich, rechtwinkelig abstehend, Lippe nicht grösser als die Blumenblätter, länglich - eiförmig , ungeteilt. Mai Juni. Guatemala. Kultur der kühler zu haltenden Odontogl ossum-Arten.

Digitized by

Google

Paphinia. 447

Paphinia Ldl.

(Lycastinae 248.)

Die drei bekannten Arten sind Baumbewohner des tropischen Süd- Amerikas und ihrer schönen Blüten wegen recht kulturwert. Die kleinen Scheinknollen tragen i 2 längsfaltige Blätter, die Blüten 'sitzen (meist) zu zwei an hängenden kurzen Stielen, welche mit dem jungen Triebe unter der alten Knolle hervorbrechen. Sie sind ansehnlich, gut gefärbt, Kelch- und Blumenblätter unter sich gleich, die seitlichen Kelchblätter ein deutliches Kinn bildend. Die quer vorstehende Lippe ist dem stark vor- gebogenem Säulenfusse ansitzend, dreilappig, hinter der Teilungsstelle zu- sammengeschnürt, dann plötzlich fast flügelartig verbreitert und den End- lappen stark vorschiebend, welcher wiederum vorn plötzlich gestutzt oder knopflormig ist und an diesem Ende ein dichtes Büschel kurzer keulen- förmiger Anhängsel trägt, ausserdem zeigt der Mittellappen deutliche Längs- schwielen. Säule gross, kräftig, weit vorgekrümmt.

Kultur wie von Maxi Ilaria (s. d.).

P. oristata Ldl. {Maxillaria cristata Batem) Scheinknollen länglich- eiförmig, 3 cm hoch, glänzend grün, leicht gefurcht. Blätter paarweis, selten zu dreien, länglich-lanzettlich, hellgrün. Blüten zu 2 3 an hängen- dem Schaft, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, spreizend, weiss mit zahlreichen braunen Strichen und am Grunde mit dunkel- chokoladenbraunen Querbinden, Lippe kleiner, dick-fleischig, aus kurzem weisslichem Stege dreilappig, mit länglich-krummsäbelfbrmigem Seitenlappen und einem fast rautenförmigem Mittellappen, alle chokoladenbraun , der vorgeschobene Knopf einen dichten Busch weisser Fransen tragend, Säule gelblichgrün mit braunen Bändern. September, Oktober. Demerara, Trinidad. Neu-Granada.

var. Bandii hört. Blüten dunkler.

P. grandis Bchb. f. Scheinknollen gedrängt, schlank-eiförmig, kantig, 5 cm hoch. Blätter paarweis, kurz lanzettlich-elliptisch, zugespitzt, längs- faltig. Blüten an hängendem Schaft zu 2 3, 15 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit ei-lanzettlich, unten rein cr^meweiss, nach oben dicht purpurbraun strichfleckig, die Spitzen purpurbraun, Zeichnung der Blumen- blätter feiner und auf die Mittelfläche zusammengedrängt, Lippe aus schwärzlich - purpurnem Stege in eine länglich verkehrt-eiförmige, cr^me- weisse Scheibe verbreitert, mit stumpf-linearen, einwärts gebogenen Seiten- lappen, dann eingeschnürt und in den rautenförmigen Vorderlappen ver- breitert mit rückwärts gekrümmten, schwärzlich -purpurnen Sichelspitzen, der vorgeschobene rundliche Knopf trägt ein Bündel cr^meweisser Drüsen- haare. Säule grün, purpurn gespritzt und gelb gefleckt. Oktober, November. Brasilien.

P. nigosa Bohb. f. Scheinknollen fast drehrund, gefurcht, 2 cm hoch,

Digitized by

Google

aaR Paphinia. Paphiopediium.

Blätter keilförmig-länglich, schlank zugespitzt. Schaft hängend, zweiblumig. Blüten lo cm breit, gelblich mit spärlichen braunen Spritzflecken, Lippe weiss, purpurn gefleckt, in der Form von P. cristata, mit weissei: Knopf- quaste. Juli September. Neu-Granada.

^ar. Sanderiana Bohb. f: Blüte weiss oder gelblichweiss , trüb purpurn gespritzt, Lippe rötlich-purpurn mit weisser Quaste.

P. Sanderiana Rchb. /. ist P, rugosa Rchb. /. var.

P. tigrina Rchb, f. ist Houlletia tigrina Lind.

Paphiopediium Pßtz.

(Cypripedilinae 5.) (Selenipedilum Rchb. z. Teil Cypripedilum Aut. und der Gärten.)

Erdorchideen, deren kurz knorrig-knotiger, sympodialer Wurzelstock dicht an oder unter der Oberfläche im Moose , bald auf Felsen oder in Astgabeln der Bäume, bald im Waldgrunde selbst kriecht und starke Wurzeln treibt, welche ganz den Charakter der Wurzeln der echten Baum- bewohner tragen. Blätter normal zweizeilig, nur scheinbar zuweilen spiralig durch Drehung der scheidenartigen Hälfte, nicht gegliedert, derb, meist ledrig, oberseits dunkelgrün oft bunt gezeichnet, unten meist aufTällig heller, in der Knospenlage gefaltet. Blüten gross, auf stets endständigem Schaft: einzeln oder in arm- bis vielblumiger Traube, die ganze Blüten- hülle samt der Säule beim Welken abfallend. Seitliche Kelchblätter nach unten gerückt, mit einander völlig verwachsen, oberes Kelchblatt frei, auf- recht, meist nach vom übergebogen, Blumenblätter im Verhältnis zu den anderen schmal, oft verlängert und in schwanzartige Fäden ausgezogen. Lippe schubförmig, bald kurz gerandet, bald lang ausgebaucht. Von den Staubfäden sind die beiden paarigen des äusseren und das unpaare des inneren Kreises ganz unterdrückt, das dritte des äusseren Kreises ist in eine verschieden geformte, hornig-fleischige Platte (Säulenplatte, Stamino- dium) umgewandelt, welche die Säule von vorn und oben deckt, die paarigen inneren Staubfäden sind fruchtbar und stehen mit ihren Staub- beuteln, welche von einer kurzen Zackenspitze überragt werden, links und rechts dicht unter der Spitze der Säule, deren Narbenfläche quer vorgebogen ist. Fruchtknoten völlig oder wenigstens an der Spitze drei- facherig.

Die eigenartige Stellung von Staubbeutel und Narbe macht eine Selbstbefruchtung der Blüten (ausgenommen P. Schlimii) vollkommen unmöglich. In der Heimat sorgen bienenartige Insekten für reichliche Befruchtung und in den Gärten ist die leichte Befruchtung, gute Samen- bildung und relativ günstige Keimung der Paphiopedilen der Grund dafür geworden, dass die Züchtung von Bastarten in so grossem Massstabe betrieben wird, wie von keiner zweiten Orchideengattung. Englische

Digitized by

Google

Paphiopedilum. ^g

Züchter haben einander schon fast überboten im Kreuzen der Venusschuh- sorten und jeder Monat bringt neue Kunstprodukte, so dass bald ein eigenes Sortenstudium nötig sein wird, um sich in der Formenmasse zu orientieren.

Wildwachsende Arten sind etwa 30 aus dem tropischen Asien und seiner Inselwelt und dem tropischen Amerika bekannt. Sie zerfallen in zwei leidlich abgrenzbare Gruppen, welche aber durch die der Garten- kunst entsprossenen Bastarte miteinander verflochten sind:

A. Gtenuina: Nur in Asien heimische Arten, niedrig, mit wenigen, kurzen, meist stumpfen Blättern, einblütig, Blumenblätter kaum länger als die Kelchblätter; z.B. P. insigne Pfitz., P. bar bat um Pfitz., P. ni veum Pfitz.

B. Oaudata {Selenipedila der Gärten): Meist in Amerika, nur wenige Arten in Asien heimisch, kräftig, mit zahlreichen, langen, spitzen Blättern, Blüten in Trauben, Blumenblätter lang, oft sehr lang und gedreht; z.B. P. laevigatum Pfitz., P. longifolium Pfitz., P. caudatum Pfitz.

Die beste Übersicht der in den Gärten vorwiegend durch S e d e n in Veitchs Etablissement gezogenen Bastarte giebt die nachfolgende von Veitch (Manual of orchidaceous plants by James Veitch und Sons, tome IV) 1889 veröffentlichte Liste.

A. Bastarte der Paphiopedilum -Arten mit kurzen Blumenblättern :

I narrisianuin - Gruppe:

P. villosum ist eine der Stammarten : f. purpurasoens,

apioulatum, f. superbum,

ooncinnuin, f. vivioans,

Charles Canham, Lathamianum,

Gtorminyanum, Measuresianum GodseffLanum, f. Amesianum,

Harrisianum {villosum X barbatum\ Mrs. Charles Canham,

f. atropurpureum, ^e mixtum,

f. Brayi, Williamsianum

f. Danthieri, Winnianum.

f. hybridum,

2. Oenanthum-Gruppe.

Gekreuzt aus P. Harrisianum und den verschiedenen Formen von P. insigne: Oenanthum, f. Josephine Jolibois,

f. Aois, f. Orestes,

f. Elektra, f. superbum,

f. Gkklatea, f. Thibautianum.

Stein' 8 Orchideenbuch. 29

Digitized by V^OOQIC

450 Paphiopedilum.

3. Ashburtoniae- Gruppe. F. insigne als eine der Stammarten : f. superbum.

Arthurianum, Ashburtoniae,

f. oalospilum,

f. expansum,

f. majus,

4. Superciliare -Gruppe.

F. barbatum oder seine nächsten Verwandten: Argus, Daya- num, Lawrence an um etc. sind an der Kreuzung beteiligt:

almum,

delicatulum^

Euryale,

f. Vervaetianum,

5. Crosaianum- Gruppe.

F. venustum als eine der Stamm -

arten: auroreum, caligare, calophyllum, Garrierei, ohloroneurum,

V. disoolor,

V. Meiraz,

6. Marshallianum- Gruppe.

F. coneolor oder F. niveum bilden

die vortretende Stammart: Aphrodite, Mad. Van Houtte,

7. Leeanum- Gruppe.

F. Spioerianum als Haupt -Stamm- art:

Homianum,

Leeanum, V. superbum.

Laforoadei,

f. Barteti, nitens, SaUieri.

gemmiferum,

Jo,

javanioo x superbiens,

marmorophyllum,

orphanum,

pleistoohlorum,

superciliare,

Swanianum.

V. melanophthalmum,

V. politum, GroBsianum,

V. amandum, Fitohianum, pavoninum, plunerum, Thetis.

Marshallianum, microchilum, Tautzianum, tesselatum porphyreum.

polystigmaticum, radiosum,

v. variopiotum, Sa^ageanum, Seegerianum.

Digitized by

Google

Paphiopedilum. 45 1

8. Selligepum- Gruppe.

Abkömmlinge von P. Lowii oder Morganiae,

seinen Verwandten: Peetersianum,

oalanthum, pycnopterum,

euryandmin, "v. porphyrospiluin,

macroptemm, selligerum.

9. Einzelstehende Bastarte;

Fraseri, vexillarium.

porphyrochlamys,

B. Kreuzungen mit der Gaudata - Gruppe {Selenipedilum der Gärtner.)

10. Sedexüi- Gruppe:

Kreuzungen aus P. Schlimü direkt oder aus P. Sedenii

(P. Schlinüi X longifolium) indirekt:

albopurpureum, Schroederae,

Ainsworthii, Sedenii,

V. oalurum, v. albanense,

eardinale, v. eandidulum,

leucorhodum, v. porphyreum,

Saundersianum, stenophyllum.

11. Dominyanum- Gruppe.

Abkömmlinge von P. longifoliuin {Selenipedilum caudalum) oder P. earioinum: conchiferum, grande,

Dominyanum, nitidissimunL

Die Kultur dieser schön und, wenn richtig behandelt, sehr dankbar blühenden Arten hat bisher den Gärtnern viel Kopfschmerzen gemacht, heut wo auch die Paphiopedilum einfach naturgemäss behandelt werden, vollzieht sich auch an ihnen das grosse Wunder, dass sie von selbst willig und gut wachsen. Die Wintertemperatur braucht 10 0 nicht zu überschreiten für alle festländisch - asiatischen und die amerikanischen Arten, nur die Arten der asiatischen Inseln bedürfen einer Minimalwärme von 15^ R., wenn sie freudig gedeihen sollen. Die meisten Arten ver- tragen Kultur am Rindenstück, alle gedeihen aber besser im Kästchen oder im Topfe hochgepflanzt und mit der denkbar reichlichsten Drainage versehen. Töpfe fülle man mindestens bis zur Hälfte mit Drainagescherben oder Brocken. Als Erdmischung dient gutes Sphagnum, zur Hälfte mit brockiger Haideerde vermengt, das genügt! alle Zusätze von Lehm, Kohle, Torf, Lauberde u. s. w. sind mindestens überflüssig. Dagegen lieben alle Venusschuharten wiederholte und kräftige Düngung. Während des Triebes dürfen die Wurzeln niemals trocken werden, aber es darf

29*

Digitized by

Google

AC 2 Paphiopedilum.

auch kein stockendes Faulwasser an ihnen sitzen bleiben, und vor allen Dingen muss die Luft im Kulturräume durch Spritzen und Verdunsten so feucht als möglich gehalten werden. Überhaupt verabscheuen alle Arten die Trockenheit auch in der Ruheperiode, selbstredend muss in dieser Zeit spärlich gegossen werden, aber nie soll es zum Dörren kommen. Frische Luft, aber kein kalter Zug, viel Licht, aber keine brennenden Sonnenstrahlen, sind Lebensbedürfnisse, welche eine achtsame gärtnerische Hand leicht regulieren kann. Das Umpflanzen geschieht am besten bald nach dem Abtrocknen der Blüten, jedenfalls nicht während des Triebes, was wohl eigentlich selbstredend ist.

Alle nachstehenden Arten gehen in den Gärten unter Cypripe- dilum (falschlich Cypripedium), es ist daher der Synonymenzusatz Cypripedilum bei den nachfolgenden Namen als selbstverständlich überall weggelassen worden.

Echte Selenipedilum arten im Pfitzerschen Sinne sind nicht in europäischer Kultur, merkwürdiger Weise. Die Selenipedilum (fälschlich Selenipedium geschrieben) der Gärten gehören sämtlich zu Paphio- pedilum.

Die Gattung Uropedilum (Uropedium) ist nur auf eine Wachs- tums - Monstrosität begründet, daher nicht aufrecht zu erhalten, und die einzige Uropedilum art gehört zu P. longifolium.

P, Acts h. Veitch. gehört zu P. oenanthum Rchb. f.

P. Ainsworthii Bohb. f. {P. longifolium var, Hartwegii X P, SederUi) von Obergärtner Mitchell in Dr. Ainsworths Garten bei Manchester gezüchtet. Blüten zu 3 7 in Trauben. Kelchblätter elfenbeinweiss, blass- rosa getuscht, blassrosa und gelbgrün geädert, Blumenblätter bis 15 cm lang, gleichmässig verschmälert, mehrfach gedreht, mit gelbgrüner, links und rechts bis zu zwei Drittel der Länge elfenbeinweiss gesäumter Mittel- linie, Ränder und Spitze rosa - fleischfarben , Lippe dunkelrosa, der ein- gefaltete Teil weiss mit rosa gesprenkelt, Säulenplatte grünlichweiss mit purpurnen Wimperhaaren unterseits. Oktober, November.

var. ealurum Bohb. f. als Art, von Seden bei Veitch gezogen, ist nur durch kürzere Laubblätter und etwas schmälere Blumenblätter abweichend.

var. Lemoinierianum Bohb. f. als Art, ist fast gar nicht verschieden von der typischen Form.

P, albanense hört, ist' P. Seden ü Rchb. f. var.

P. albopurpureum Bohb. f. (von Seden bei Veitch gekreuzt aus P. SchlimiidxDominyiS). Vielblumig. Kelchblätter elfenbeinweiss, rosa gerandet, gelbgrün geädert, Blumenblätter 10 12 cm lang, aus breitem Grunde schmal ausgezogen, gedreht, hell fleischfarben-rosa, Lippe karmin- rosa, dunkler geädert, der eingeschlagene Rand elfenbeinweiss, dunkelrosa punktiert. Säulenplatte weiss, purpurn gewimpert. Oktober, November.

P. Aleides h. Sand, ist P. insigne x hirsutissimum.

Digitized by

Google

Paphiopedilum. ac 3

P, Alice hört, ist P. Stonei Q x Spicerianum d.

P. almum Bohb. f. {P, Cooksonianum hört, von Mr. Cookson auf Oak- lands , Engl. , aus C. barbatum x Lawrenceanum gezogen). Ein- blütig. Oberes Kelchblatt weiss mit einem langem weinrotem Fleck an jeder Seite, mittlere Adern abwechselnd lang und kurz, dunkelgrün, seit- liche breiter, satt purpurn, unteres Kelchblatt weiss mit 2 3 Purpurstreifen, Blumenblätter dunkel grünlichbraun, verwaschen purpurn, Lippe dunkel bronze - braunrot , eingeschlagener Rand blassgrün, trüb purpurn gefleckt. Juli, August.

P, amandum Rchb. f. ist P, Crossianum Rchb. f.

P, Amesiana Will, ist P. Measuresianum Will,

P. Antigone Bolfe {P, niveum X Lawrenceanum) erinnert in Wuchs und Grösse an letztere Art, in der Blütenform an niveum, Blüte weiss, rosa angehaucht.

P. Aphrodite Bohb. f. von S e d e n in Ve i t c h's Gärten aus P. n i v e u m X Lawrenceanum gezüchtet. Gedrungenwüchsig. Blätter länglich- eiförmig, etwa 3 zu 6 cm, hell- und dunkelgrün schachbrettfleckig. Blüten einzeln, weiss, rosapurpurn gefleckt und getuscht, Kelch- und Blumen- blätter mit grünem Grunde, oberes Kelchblatt kreisrund, unteres eiförmig, ausgehöhlt, Blumenblätter leicht nach vorn gebogen , breit-länglich, schwarz- haarig gewimpert, Lippe aufgeblasen mit zusammengezogener Mündung. Säulenplatte blassrosa mit grünem Mittelfleck. Juni August.

P, apioulatum Bohb. f. von Drewett , Riding bei Newcastle a/Tyne, aus P. barbatum x villosum v. Boxalli gezogen. Blätter undeut- lich gefleckt, oberes Kelchblatt hellgrün, weiss gerandet und purpurn netz- adrig, unteres blassgrün, braunadrig, Blumenblätter aus hellgrünem Grunde oben purpurbraun mit breiter rotbrauner Mittellinie, dicht schwarzfleckig, Lippe aus gelblichem Grunde gelbbraun. Juli, August.

P. Apollo Meas. (P. vexillarium x Stonei) hält in der Blüte die Mitte zwischen den Eltern, aber die ganze Blüte ist intensiv rosa überlaufen.

P. Argus Bohb. f. {P, barbatum Ldl. var, Argus kort, Cyptipedium Pitcherianum W, A, Manda) Blätter länglich-lanzettlich, 3 zu 1 5 cm etwa, hellgrün mit dunkelgrüner Schachbrettzeichnung. Blüten einzeln, selten zu zwei, auf 25 cm hohem Schaft, 6 cm breit, oberes Kelchblatt breit herz-eiförmig, zugespitzt, klein gewimpert, aus schwärzlichbraunem Grunde weiss mit abwechselnd kurzen und langen, grünen oder roten und grünen Adern, unteres Kelchblatt kleiner und blass geädert, Blumenblätter spitz- riemenförmig , herabgebogen und wellig, gewimpert, weiss mit im oberen Drittel roten, im unteren Teile grünen Adern, innen schwarzwarzig, Lippe breit, unten grünlichbraun, oben braunpurpurn, eingeschlagener Rand blasspurpurn , dunkler gefleckt. Säulenplatte hufeisenförmig , grünlich. März, April. Philippinen, Insel Luzon.

var. Boddartii hört, ist nur sehr üppig gewachsen, sonst nicht verschieden.

Digitized by

Google

454 Paphiopcdilum.

var. Moensii hört. Kelch- und Blumenblätter breit, Blumenblätter gross und dicht gefleckt.

var. Morrenianum hört. Kelchblätter fast reinweiss, nur ganz blass geädert.

var. multioolor hört. Färbung der Adern außallig vortretend.

var. nigricans hört, (var, nigrum, var. mgritum, var, nigromactUaUmt kort.) Die schwarzen Warzen der Blumenblätter grösser, oft zusammen- fliessend.

var, superbum hört, ist P. barbatum Ldl. var. P, Argus X Lawrenceanum ist P. lo Rolfe.

P, Argus X villosum ist P. vernixium Rchb, f.

P. Arthur h. Drew. {P, venustum x laevigatum) steht ersterer Art sehr nahe, aber die Blumenblätter sind lang und gedreht.

P. Arthurianum Bohb. f. ist von Veitch aus P. insignexFairiea- n u m gezüchtet. Oberes Kelchblatt apfelgrün mit breitem weissem Vorder- rand, purpurbraun geädert und gefleckt, unteres Kelchblatt blasser, wenig gefleckt. Blumenblätter gebogen und zurückgeschlagen, wellig, gewimpert, hellgelbgrün, unten hell, oben dunkel-rotbraun geädert, Lippe hellgelbgrün, braun getuscht und geädert. Säulenplatte ledergelb mit grünlichem Mittel- fleck, unten gelbhaarig. November, Dezember. Nach Arthur Kisch ge- nannt.

P. Ashburtoniae Bohb. f. {P, obscurum Rchb, f,) zuerst von Obergärtner Gross der Lady Ashburton, Melchet Court bei Romsey, aus P. barbatumd X i n s i g n e Q gekreuzt, später vielfach nachgezüchtet. Oberes Kelchblatt apfelgrün, braun geädert, vorn breit weiss gerandet, unteres Kelchblatt blasser geädert, Blumenblätter gewimpert, rötlichbraun, dunkler geädert, spärlich schwarzwarzig. Säulenplatte ledergelb mit grüner Mitte. Oktober bis Dezember.

var. oalospilum Veitoh. Kelchblätter bis zum Grunde weiss ge- randet, dunkelbraun - adrig.

var. expansum Bohb. f. Oberes Kelchblatt breit, fast flach, mehr als zur Hälfte weiss gerandet, Aderflecken gross und dunkel.

var. majuB Bohb. f. Kräftig, breitblättrig, Blüten sehr gross, oberes Kelchblatt hinter dem weissen Rande weinrot bordiert.

var. superbum Veitoh. Oberes Kelchblatt breit weissrandig, hell violettpurpurn gesprenkelt.

P. auroreiim Bohb. f. von Cookson-Oakwood aus P. Lawrenceanum X venustum erzogen. Oberes Kelchblatt weiss, manchmal am Rande purpurstreifig, mitten diclit grün-, aussen purpurn-geädert, unteres Kelch- blatt weiss, blassgrün geädert, Blumenblätter mit 3 $ Haarwarzen an jedem Rande und einigen kleineren auf dem Mittelnerv, aus blassgrünem Grunde trüb purpurrot, Lippe grünlichbraun, Innenrand gelblich, rosa gefleckt. Säulenplatte gelblich mit dunkelgrüner Mitte. Februar, März.

P. Astraea Veitch ist P. Spicerianum d x philippinense Q.

Digitized by

Google

Paphiopediltim. acc

P. Aylingii hört. (P. nrveutn X ciliolare) ähnelt dem P. niveum, aber Kelch- und Blumenblätter sind viel breiter, oberes Kelchblatt weiss mit ein paar mattrosaen Linien, Blumenblätter weiss, purpurrandig, Lippe weiss, rosa behaucht.

P. barbatum Ldl. Blätter spitz länglich-lanzettlich, 2 zu l o cm etwa, mattgrün mit schwacher dunkelgrüner Schachbrettzeichnung. Blüten einzeln, selten zu zwei auf 20 cm hohem Schaft, bis 10 cm breit, oberes Kelch- blatt fast kreisrund mit kurzer Spitze, mitten längsfaltig, aus grünem Grunde mehr minder schmal weinrot, vom weiss, stark geädert, Adern aus grünem Grunde braunpurpurn, unteres Kelchblatt viel kleiner, spitz- eiförmig, blasser gefärbt, Blumenblätter breit-linear, quer abstehend, etwas herabgebogen, gewimpert, am Rande spärlich schwarzwarzig, aus bräun- lich grünem Grunde trüb purpurn , Lippe vorgestreckt , helmförmig , aus blasserem Grunde tief purpurbraun , Innenrand dunkler gefleckt. Säulen- platte hufeisenförmig, bräunlich. April, Juli. Vom Ophirberge auf der Halbinsel Malakka 1840 zum erstenmale nach England gebracht.

var, Argus hört, ist P, Argus Rchb. /.

var. biflorum hört, ist var. Crossfi hört.

var. Crossii hört. {Cypripedilutn Crossii hört C, barbatum Ldl. var. Wamerianum Moore. C. barbatum Ldl. var. biflorum hört. C. orbum Rchb.f.) Kleinwüchsig. Blätter blass, dicht gefleckt. Blüten oft paar- weis, kräftiger gefärbt, das weinrote Band des oberen Kelchblattes scharf vortretend, Blumenblätter ganz spärlich warzig, Lippe schön braunpurpurn.

var. giganteum hört, ist var. nigrum hört.

var. grandiflomm hört. (var. pulcherrimum hört. var. majus hört.) Starkwüchsig mit einzelnen, sehr grossen, klar gefärbten Blüten.

var. Hookerae Rgl. ist P. Hookerae Rchb. f.

var. majus hört, ist var. grandrflorum hört.

var. nigrum hört. (var. giganteum hört) Blüten gross, Lippe sehr dunkel gefärbt.

var. Obrienii Bohb. f, {var. purpureum hört) Blätter blassgrün, wenig und nur hell gefleckt, oberes Kelchblatt kreisrund, purpurstreifig, Blumenblätter wenig zurückgebogen, dunkelgrünbraun, Lippe dunkelrot- braun.

var. pallidum hört. Kelchblätter blassadrig, Blumenblätter hell- bräunlich, Lippe hellrotbraun.

var. piotum hört. Oberes Kelchblatt scharf abgesetzt, rot bandiert, Adern stark vortretend, hellrotbraun.

var. plumosum hört. Blumenblätter auffallig stark gewimpert.

var. pulcherrimum hört, ist var. grandiflorum hört.

var. purpureum hört, ist var. Obrieni Rchb.f.

var. splendens hört. Blätter schön gefleckt. Blüten gross, oberes Kelchblatt breit weiss, Lippe schwärzUch-purpurn.

var. superbum Lind, ist P, superbiens Rchb.f.

Digitized by

Google

ACß PaphiopedUum.

var. Veitchii Van Houtte ist P. superbiens Rchb.f.

var. violaoeum hört. Oberes Kelchblatt violettrot bandiert.

var. Wagnerianum hart, ist nicht von der Hauptart verschieden.

var. Warnerianum Moore ist var. Crossü hört.

P. barbatum x concolor ist P, tesselatum porphyreum Rchb.f.

P. barbatum x Dayanum ist P. Swanianum Rchb.f,

P. barbatum v. Crossü X Dayanum ist P. delicatulum Rchb. f.

P. barbatum x Druryi ist P. orphanum Rchb. f.

P. barbatum x Fairieanum ist P, vexillarium Rchb.f.

P. barbatum x hirsutissimum ist P, Fraseri Veitch. und P. porphyrochlamys Rchb.f

P. barbatum x Hookerae ist P. Fitchianum Will, und P. marmorophyllum Rchb.f

P. barbatum x. Javanicum var. virens ist P, pleistochlorum Rchb. f.

P. barbatum x insigne ist P. Ashburtoniae Rchb.f

P. barbatum x insigne var. Chantinii ist P. Laforcadei h. Bauer.

P. barbatum x Lawrenceanum ist P, almum Rchb.f.

P. barbatum v. Crossü x Lowii ist P. calanthum Rchb.f.

P. barbatum x niveum ist P. Taußianum Rchb.f

P. barbatum x philippinense ist P. selligerum Rchb.f.

P. barbatum x Stonei ist P. euryandrum Rchb. f.

P. barbatum x superbiens ist P, superciliare Rchb. f.

P. barbatum x venustum ist P. calophyllum Rchb.f und wahrscheinlich auch P. chloroneurum Rchb. f., discolor Rchb. f., Meirax Rchb. f., melanophthalmum Rchb. f und politum Rchb. f.

P. barbatum x villosum ist P, Harrisianum Rchb.f.

P. barbatum x villosum var. Boxallii ist P, apiculatum Rchb.f.

P. Bartetii Carr. ist P. Laforcadei h. Bauer var.

P. bellatulum Bohb. f. Niedrig. Blätter reitend, länglich-elliptisch, 6 zu 20 cm etwa , vorn stumpf oder ausgerandet , oben dunkelgrün , spärlich blassgrün gefleckt, unten trübpurpurn, Blüten einzeln auf 5 10 cm hohem Schaft, 6 cm breit, weiss oder weissgelb, auf der ganzen Fläche purpur- braun rundfleckig, oberes Kelchblatt fast kreisrund, gekielt, Flecke nach dem Grunde zu dichter, verloren kurz gewimpert wie alle Blütenblätter, unteres Kelchblatt viel kleiner, breit - eiförmig , Blumenblätter flach, breit und gerundet eiförmig, Lippe verhältnismässig klein, schlank fingerhut- förmig, weniger gefleckt, eingeschlagener Rand dicht kleinfleckig. Säulen- platte gleichfarbig, fast kreisrund. April Juni. Hinterindien.

var. lineatulum hört. {P. lineolare hört.) Flecke strichförmig.

var. roseum hört. Die weisse Grundfarbe der Blüte rosa überlaufen. P. Berggrenianum Rchb.f ist P. insigne x Danthieri.

P. biflorum hört, ist P. barbatum Ldl. var. Crossü hört.

P. Binotü hört, ist P. vittatum Vellozo.

P. BoisBierianum Bchb. f. {Cypripedilum grandiflorum Pav. Cypri^

Digitized by

Google

Paphiopedilum. ac 7

pedium reticulatum Rchb,f, Selenipedilum Boisslerianum und S, reüculatum Rckb, f) Blätter lang -linear, halbmeterlang. Blüten zu 3 5 auf halb- meterhohem, steif aufrechtem Schaft, der bis oben häutige, lanzettliche, bis 8 cm lange, bauschige Deckblätter trägt, 12 cm breit, hell gelbgrtin, dunkelgrün geädert, Kelch- und Blumenblätter weiss gerandet, oberes Kelchblatt spitz-lanzettlich, krausrandig, unteres gleichbreit, länglich-eiför- mig, ausgehöhlt, weniger kraus, Blumenblätter aus breitem Grunde all- mählich linear verschmälert, bis 10 cm lang, horizontal abstehend, kraus- randig, gedreht, Lippe vortretend, fast cylindrisch, bräunlich, eingeschlagener Rand grünbräunlich gefleckt, zwischen diesem Rand und der Lippe ein dreieckiges Anhängsel. Säulenplatte schwarz gerandet. Juli August. Peru, Distrikt von Huanaco.

P, Boxallii Rchb. f. ist P. villosum Pfits. var.

P, Boissierianum x Schlimii var. albiflorum ist P. Cleola Veitch.

P. Bragaianum L. Lind. {P. hirsutissitnum x villosum var, Boxallii atratum) steht dem P. Godseffianum sehr nahe. Die grüngelblichen Blumenblätter sind dicht schwärzlich punktiert, das obere Kelchblatt trägt einen breiten schwarzen Mittelfleck, welcher sich allmählich abschattiert. Lippe bräunlichroth.

P. Brayanum hart, ist P, Harrisianum Rchb. f. var.

P. Brownii Rchb. f. ist P. longifolium var. x leucorrhodeum und steht letzteren a\isserordentlich nahe, kaum das die Blumenblätter etwas länger sind.

P. Bullenianum Rchb. f. ist P. Hookerae Rchb. f. var.

P. Burfordiense Sand, ist P, Morganiae Rchb. f. var.

P. Burbidgei Rchb. f. ist P. Dayanum Rchb. f.

P. oalanthum Bohb. f. ist von Seden in Veitchs Garten aus P. bar- batum var. Crossii x Lowii gezogen worden. Oberes Kelchblatt grünlichbraun, braun geädert, weiss gesäumt, unteres Kelchblatt blassgrün, Blumenblätter aus hellgrünem, purpurbraun geflecktem Grunde vorn rosa- purpurn, Lippe glänzend purpurbraun, eingeschlagener Rand trübpurpurn. Säulenplatte weiss und braun. Mai, Juli.

P. oaligare Bohb. f. von Drewett-Riding aus P. venustumx Daya- num erlangt. Oberes Kelchblatt weisslich, grün geädert, unteres weiss, schwächer geädert, Blumenblätter mit dunkelpurpurner, im Grunde schwarz- warziger Mittellinie, aus weissem, grüngeadertem Grunde oben purpurn mit dunkleren Adern und schwarzen Randwarzen, Lippe bräunlich, mit glänzenden Warzen auf dem aufgebogenem Rande. Oktober, November.

P. oallosum Bchb. f. [P. Regnieri hört, P, reflexum hart) Blätter spitzlänglich - eiförmig , 4 zu 15 cm etwa, freudiggrün mit schwärzlichen Hieroglyphen und Schachbrettflecken, unten graugrün, gekielt. Blüten meist einzeln auf 25 cm hohem Schaft zwischen einem langem hinterem und kürzerem vorderem, häutigem Deckblatt, 10 cm breit, oberes Kelchblatt herzförmig, mitten gefaltet, vorn wellig, weiss mit vielen oben weinroten,

Digitized by

Google

458 Paphiopedilum.

unten grünen Adern, unteres viel kleiner, lanzettlich, weiss, blassgrün geädert, Blumenblätter riemenförmig, abstehend, leicht gebogen, am Rande gewimpert mit 4 5 schwärzlichen Warzen, blassgrün, vorn rosapurpurn überlaufen, Lippe helmförmig, unten grünlich, oben purpurn, eingefalteter Rand dunkelpurpurn gefleckt. Säulenplatte hufeisenförmig mit einem Zähnchen in der Biegung, bräunlich. Februar, März. Cochinchina.

var. giganteum hört. Sehr starkwüchsig, Blüten über 10 cm, sonst nicht verschieden.

var. illusire hört ist vür. superbum hört,

var. superbum hört, {vor, illustre kort.) Blüten leuchtend gefärbt. Blumenblätter dunkler rosa.

P. oalophylltim Bohb. f. {P. barbatum X venustum). Oberes Kelch- blatt weiss, grün geädert, unteres blasser geädert, Blumenblätter aus hell- grünem Grunde vorn rosapurpurn, der purpurbraune Mittelnerv und die Ränder schwarzwarzig, Lippe bräunlichpurpurn. Säulenplatte grün mit ein Paar purpurnen Spritzern. Oktober, November.

var. Btriatum hört. Oberes Kelchblatt rotbraun gestreift. P. calophyllum x oenanthum ist P. Pollettianum Rchb. /.

P. calurum ffchb. f. ist P, Ainsworthü Rchb. f. var.

P. Calypso Veitch ist P. Spicerianum x villosum var. BoxalliL

P. Cambridgeanum hört, ist P. insigne Pfits. var.

P. candidulum Rchb. f. ist P. Sedenii Rchb. f. var.

P. Canhami hört. P. Charles Canliam Rolfe. P. villosum 2 x super- biens (5.) Blätter von P. superbiens, Blüten so gross wie von villosum, oberes Kelchblatt weisslich mit dunkelpurpurner Mittellinie und unten braunpurpurnen, oben grünen Längsstreifen, untere weisslich, grün geädert, Blumenblätter gewimpert, grünlich, Mittellinie dunkelpurpurn, Seitenadem gelbbraun, mit zahlreichen schwarzpurpumen Längsflecken. Lippe aus blassem Grunde purpurbraun. Säulenplatte bräunlich, fast nierenförmig. Januar März.

P. Cannarti hört, ist P, Stonei Rchb. f.

P. cardinale Bohb. f. von Seden in Veitchs Garten aus P. Sedenii X Schlimii var. albiflorum gekreuzt. Blüten zu 3—7, 10 cm breit. Oberes Kelchblatt eiförmig, ausgehöhlt, milchweiss, oft rosa behaucht, unteres weiss, Blumenblätter schmal-eiförmig, zugespitzt, weiss, im Grunde und längs der Ränder rosa, Lippe satt karminrosa, der eingeschlagene Saum weiss und rosa gestreift. Säulenplatte weiss mit purpurrosaem Spritz- fleck an der Spitze. Dezember, Januar.

P. carioinum Ldl. {Selenipedilum caricinum Rchb. /. Cypripedium Pearcei hört) Blätter zu 4 6, spitz schmal - linear, bis 60 cm lang, Carex- artig. Blüten zu 3 6 auf ebenso langem aufrechtem, rötlichgrünem Schafte, 6 cm lang, oberes Kelchblatt aus breitem Grunde spitz-lanzettlich, wellig, grünlichweiss, blass gelbgrün geädert, unteres spitz länglich-eiförmig, weiss- lich, Blumenblätter linear, 10 cm lang hängend, gedreht, weiss, hellgrün

Digitized by

Google

Paphiopediluin.

459

Fig. 142. Paphiopedilum caudatum.

geädert, an den Spitzen rosa, Lippe weit aufgebaucht, gelbgrün, dunkler geädert, eingebogene Lappen elfenbeinweiss, grün und rot gefleckt längs

Digitized by

Google

Ajßo Paphiopedflum.

des Randes. Säulenplatte länglich-eiförmig, grün, am Grunde purpurfransig. Mai, Juni. Bolivia.

P. caricinum x caudatum ist P. Dominyanum Rchb.f.

P. caricinum x longifolium var. Hartwegii ist P. conchiferum Rchb. f.

P. caricinum x Schlimii ist P, stenophyllum Rchb.f.

P. Carnusianum Rchb.f. ist P. Spicerianum 6 x Haynaldianum c.

P. Carrierei hört, von Bauer-Paris aus P. superbiensxvenustum erlangt. Oberes Kelchblatt weiss, grün geädert, untere blässer geädert, Blumenblätter aus gelbgrünem, dunkler geädertem, spärlich längs der Mitte schwarzwarzigem Grunde, vorn purpurrötlich mit einigen schwarzen Warzen, Lippe gelbgrün, purpurn überlaufen, dunkelgrün geädert, auf dem eingebogenem Rande einige purpurne Warzen. Säulenplatte grün. Oktober, November.

P. Castleanum Sander ist P, hirsutissimum x superbiens.

P. oaudatum Pfitser. {Cypripedilum caudatum Ldl. Selenipedilum cau- datum Rchb.f.) (Fig. 142). Blätter spitz schmal -riemenformig, 3 zu 25 cm etwa; Blüten meist zu drei auf blassgrünem, weichhaarigem, aufrechtem, 40 cm hohem Schaft mit grossen, grünlichen Deckblättern, 10 cm lang gestielt, oberes Kelchblatt aussen weichhaarig, 15 cm lang, spitz-lanzettlich, stark gewellt, vornüber gebogen, weissgelb, grün geädert und längsgestreift, unteres gleichlang, aber breiter und am Grunde ausgehöhlt, Blumenblätter rippenförmig gebogen, linear, beim Aufblühen etwa 10 cm lang, innerhalb 8 10 Tagen sich auf 50 60 cm verlängernd, hängend, gedreht, aus gelb- lichem Grunde hoch rotbraun, Lippe schmal-pantoffelförmig, etwa 2 zu 5 cm, bräunlichgrün, um die Öffnung bronzefarben , dunkelgrün geädert, einge- faltete Lappen elfenbeinweiss, am Rande purpurfleckig ; Säulenplatte drei- eckig mit abstehenden, braunrot gewimperten Öhrchen, gelblich. Juni bis August. Peru, Ecuador, zwischen 1500 2500 m verbreitet.

var. Albertianum Bohb. f. Kelchblätter schwefelgelb. var. delicatum hört ist var. Wa/Iisii Rchb. f

var. giganteum Carr. Ausser durch starken Wuchs und sehr grosse Blüten noch verschieden durch sehr lange Fadenschwänze und gelbe, purpurn marmorierte, grüngerandete Lippe.

var. Lindenii Brongn. {Cypripedilum Lindenii van Houtt. Seleni- pedilum caudatum var. Lindenii Bnthm. Uropedilum Lindenii Ldl.) (Fig. 143). Untere Kelchblätter frei, Lippe nicht pantoffelförmig , sondern in zwei lange Schwänze, den Blumenblättern ähnlich, aufgelöst. Der dritte Staub- faden des inneren Kreises fruchtbar. Diese sonderbare Form ist nicht als Art oder gar Gattung aufrecht zu erhalten, sondern ist nur eine Wachstumabweichung, eine Pelorie, von P. caudatum.

var. roseum Linden, ist var. Warscewicsii Godefr.

var. Seegerianum hört, ist var. Wai/isii Rchb.f.

var. superbum hört, ist var. Warscewicsii Godefr.

var. Wallisii Bohb. f. (Selenipedilum Wallisü Rchb. f Cypripedilum

Digitized by

Google

Paphiopedilum.

461

Wallisii hört. Cypripedilum Seegerianum hört, Uropedilum delicatum hört) Blüten kleiner, zarter, blasser, Kelchblätter elfenbeinweiss , gelbgrün ge- ädert, Lippe hellrosa, an den Rändern gelbgrün, eingefaltete Lappen rein- weiss, purpurfleckig, Säulenplatte hellgelb, purpurbraun gerandet.

var. WarsoewioBÜ Godefr. (Fig. l/^.) (Selenipedüum Rchb.f. Seleni- pedilum caudatum Pfitz. var. roseum Linden,) Blätter breiter, kürzer, dunkel- grün, Kelchblätter gelblich, orangegelb geädert, Blumenblätter aus schön

Fifi^. 143* Paphiopedilum caudatum var. Lindenii.

rosaem Grunde trüb rosa, Lippe unten gelbgrün, oben gelbbraun.

P. caudatum x longifolium var, Hartwegii ist P, grande Rchb. f.

P. caudatum x Sedenii ist P. Schroederae Rchb. f.

P. caudatum var, Warscewiczii X conchiferum ist P, nitidissimum Rchb. f.

P. caudatum var. Warscewicßii x Schlimii ist P. Saundersianum h. Marsh.

P. Chantinü Godefr. ist P. insigne Pfitz. var.

P. Chamberlainianum Bohb. f. von den Philippinen, kommt soeben durch Sander & Cie. in St. Albans in den Handel. Es ist eine ganz

Digitized by

Google

402

Paphiopedilum.

eigenartige Form, deren kurze, breit-gerundete Blätter fast zweizeilig dicht übereinander stehen. Blüten etwa 8 cm gross, mit auffällig kurzer Lippe, in grünem mit braun schattiertem Farbenton.

P. ohloroneurum Bohb. f. (wahrscheinlich P. barbatum x ventistum)

steht dem P. venustum nahe. Oberes Kelchblatt grün , weiss gerandet, Mittelader purpurn, die

anderen dunkelgrün, unteres Kelchblatt blas- ser, Blumenblätter aus grünem Grunde pur- purbraun mit einzeln schwarzen Warzen und breiter , dunkelpurpur- ner Mittellinie , Lippe grünlichbraun, vorn pur- purn getuscht. Rand lehmgelb. Säulenplatte grünlich. Juli, August.

P. oUiolare Bohb. f.

(Fig. 145.) Blätter stumpf länglich-elliptisch, 4 zu 12 cm etwa, hell- und dunkelgrün gewürfelt. Blüten einzeln auf 25 cm hohem Schaft mit kur- zem Deckblatt, 8 cm breit, oberes Kelchblatt spitz breit-eiförmig, ge- wimpert, aus purpurnem Grunde weiss, dicht und zart unten grün-, nach oben purpurn geädert, zuweilen leicht purpurn gesäumt, unteres Kelch- blatt viel kleiner, weiss-

lich, grün geädert, Blumenblätter riemen- förmig, herab- und zurückgebogen, lang schwarzhaarig gewimpert, aus langem grünem, schwarzwarzigem Grunde vorn blasspurpurn, Lippe vor- tretend, helmförmig, trüb purpurbraun, eingefaltete Lappen gelbgrün, braunwarzig. Säulenplatte nierenförmig , am Aussengrunde undeutlich

Fig* >44- Paphiopedilum caudatum Warscewiczi.

Digitized by

Google

Paphiopedilnm.

463

funfzähnig, grünlich mit blassrosaem Hauch. April, Mai. Philippinen, Nordostküste von Mindanao.

var. magnifloum hört, Blüten gross und heller gefärbt.

P. Cleola Veitch ist P. Boissierianum x Schlimii v. albiflorum, sieht dem P. Sedenii sehr ähnlich, ist aber fast weissblütig.

P. oonchiferum Bohb. f. von Bowring, Forest Farm bei Windsor, aus P. cari- cinum x longifolium var. Hartwegii gezogen. Oberes Kelchblatt weiss, gelbgrün geädert , unteres viel breiter, weisslich hellrot- braun geädert, Blumenblätter 10 cm lang, halb hängend, blassrosa , weiss gerandet, Lippe hellgelbgrün , einge- faltete Ränder heller, rosa und grün punktiert. Säulen- platte schwarz gewimpert. Juli, August.

P. oonoinnumhort. gleich- falls von Bowring gekreuzt und zwar aus P. villosum X purpuratum. Oberes Kelchblatt aus braunem Grun- de grünlich, dicht schwarz- purpurn geädert , Ränder zurückgerollt, unteres weiss,

grünadrig , Blumenblätter aus hellem Grunde purpur- braun mit dunkelpurpurnem Mittelnerv, Lippe trüb blass- purpurn. Säulenplatte bräun- lich, mitten grün. Juli, August.

P.oonoolorParish. Blät- ter länglich-eiförmig, 4 zu 10 cm etwa, dunkelgrün mit graugrüner Zeich- nung, unterseits trüb purpurn gefleckt. Blüten zu l 2 auf 10 cm hohem Schafte mit kleinem Deckblatt, $ cm breit, hellgelblich mit kleinen Purpur- punkten, oberes Kelchblatt fast kreisförmig, gekielt, vorn übergebogen, unteres eiförmig, meist fast gleichgross, Blumenblätter stumpf länglich- elliptisch , flach , breit , alle zart gewimpert , Lippe klein , flach-kegelig. Säulenplatte rundlich - rautenförmig , gelblich mit purpurnem Mittelfleck.

Fig. 145. Paphiopedilum ciliolare.

Digitized by

Google

464 Paphiopedilum.

Juni , Juli. Moulmein, Cochinchina, Tonkin. Verlangt viel Wärme und Feuchtigkeit.

var. ohlorophyllum Bohb. f. {var. mediolineatum hört) Blätter beiderseits blassgrün. Kelch- und Blumenblätter längs der Mittellinie purpurn gesprenkelt.

var. Gktrdenianum hört, ist nicht verschieden von der Hauptform.

var. mediolineatum hört, ist var. chlorophvilum Rchb. f.

var. niveum Rchb. f. ist P. niveum Rchb. f.

var. Begnieri Bohb. f. Blätter länger, oben hell gezeichnet, unten spärlich gefleckt. Blüten zu 3 5, grösser, gerundet, dunkelgelb, zahlreich gefleckt. Cambodja.

var. tonkinense Godefr. Blätter länglich - elliptisch , Kelch- und Blumenblätter breiter, gerundet, die purpurnen Flecken nach dem Grunde gehäuft.

f. majus hört. Starkwüchsig, Blüten bis 8 cm.

P. concolor x barbatum ist P. tessellatum porphyreum Rchb. f.

P. concolor x venustum var. pardinum ist P. Marshallianum Rchb. f.

P. Constance Drew. ist P. Curtisii x Stonei.

P. Cooksonianum hört, ist P. almum Rchb. /.

P. Corningianum Rchb. f, ist P: Youngianum Rchb. f. var.

P. Creon Veitch. ist P. oenanthum v. superbum <S x Harrisianum v. su- perbum 2.

P. Crossianum Bohb. f. {P, amandum Rchb, f,) von Gross aus P. i n - signe <5 x venustum Q gezüchtet, letzterem näher stehend. Oberes Kelchblatt hell apfelgrün, dunkelgrün geädert, spärlich schwärzfleckig, weiss gerandet, unteres grünlichweiss , grün geädert, Blumenblätter aus grünem, braun punktiertem Grunde gelblichbraun, rotbraun geädert, Lippe grünlichbraun, kräftig geädert, eingefaltete Lappen und Säulenplatte trüb gelblich. November Januar.

var. Lindeni hört, {var, superbum hört,) ist kaum verschieden, etwas starkwüchsig und klar gefärbt.

P. Crossii hört, ist P. barbatum Pfits. var.

P. cruciforme Zoll, et Mir. ist P. Lowii Ldl.

P. Curtisii Bohb. f. ist sehr nahe verwandt mit P. ciliolare Rchb. f., fast nur verschieden durch etwas grössere, stark gewimperte Blüten, deren oberes auflallig kleines, spitz-eiförmiges Kelchblatt grasgrün, grün geädert, breit weiss gesäumt, dahinter purpurstrichig ist, Blumenblätter aus weisser Mitte blasspurpurn, purpurfleckig, Lippe trüb purpurn, eingeschlagener Rand blasspurpurn, purpurwarzig. Säulenplatte breit - hufeisenförmig. Mai, Juni. Sumatra.

P. dariense Rchb. f. ist P. longifolium Pfitz.

P. Danthieri hört, ist Harrisianum Rchb. /. var.

P. Dayanum Bohb. f. {P. spectabüe Dayanum Ldl. Cypripedilum Petri Rchb, f. C. Burbidgei Rchb, f,) Blätter länglich-elliptisch, etwa 4 zu 15 cm,

Digitized by

Google

1

Paphiopedilum. Aßc

hell und dunkelgrün gefleckt, Blüten einzeln auf 20 cm hohem Schaft mit kurzem Deckblatt, 10 cm breit, oberes Kelchblatt spitz breit - eiförmig, gewimpert, weiss, gleichmässig grünadrig, unteres ähnlich aber kleiner und spitzer, Blumenblätter riemenförmig, leicht herabgebogen, lang schwarz- haarig gefranst, aus bräunlichgrünem Grunde trübpurpurrosa, Lippe flach- kegelig, bräunlichgrün geädert, eingefaltete Lappen heller, klein purpur- warzig, Säulenplatte länglich, vorn mit einem deutlichem Zahne. Mai, Juni. Borneo.

var. Bplendens hört. Blätter dunkler, Blüten gleichfalls dunkler gefärbt.

var. superbum hört. Blätter dunkelgrün, graugrün marmoriert, Blüten sehr dunkelfarbig.

P. Dayanum x barbatum v. Crossii ist P. delicatutum Rchb. f.

P. Dayanum x barbatum ist P. Swanianum Rchb. /.

P. Dayanum x venustum ist P. caligare Rchb. /.

P. delioatulum Bohb. f. von Drewett-Riding aus P. Dayanum x barbatum v. Crossii gezüchtet, ersterer Art sehr nahe stehend, oberes Kelchblatt weiss, grün geädert, am Rande je einen Purpurstrich, unteres weiss, grünadrig, Blumenblätter bräunlichpurpurn mit purpurnem Mittel- nerv, sonst grün geädert. Lippe hellbräunlich, grünadrig.

P. Desboisiantim hört. {P, venustum Q x villosum v. Boxalli airatum) ist dem P. pavoninum am nächsten. Oberes Kelchblatt gelbgrün, weiss schattiert, mit schwarzer Mitte und elfenbeinweissem Rande, Blumenblätter aus mahagonyrotem Grunde hellgrün-gelb, spärlich gross schwarz-punktiert. Lippe braunrötlich, smaragdgrün überlaufen und geädert.

P. disoolor Bohb. f. von Warner-Broomfield wahrscheinlich aus P. bar- batum X venustum gezogen und von P. chloroneurum Rchb. f. nur durch den fehlenden weissen Rand des oberen Kelchblattes und etwas hellere sonstige Färbung verschieden. Juli, August.

P. doliare Bohb. f. ist von P. plunerum kaum verschieden. ^ P. Dominyanum Bohb. f., der erste Selenipedilum- Bastart , von

Dominy in Veitchs Gärten aus P. caricinum x caudatum ge- kreuzt. Oberes Kelchblatt weiss, trübgelb geädert, unteres blasser ge- ädert, Blumenblätter 20 cm lang, hängend, sehr gedreht, aus blassgelbem, grün geädertem Grunde trüb rosa, Lippe gelbgrün, braun geädert, ein- geschlagener Rand hellgelb, rosa punktiert. Säulenplatte grünlich, schwarz gewimpert. Juli, August. ) var. elegans hört. Blüten hellfarbig, sehr lang geschwänzt.

var. rubesoens hört. Blumenblätter vorn rötlichbraun, Lippe gelb- bräunlich.

P. Dominyanum x Schlimii ist P. albopurpureum Rchb. f. P. Doris Norm, ist P. venustum X Stonei. Es ist eine sehr grossblütige Form, welche in der Blütenfarbe dem P. venustum var. pardinum

St ein '8 Orchideenbuch. 30

Digitized by

Google

466 Paphiopedilum.

sehr ähnlich ist. Blütenblätter nach der Spitze zu breiter und leicht abwärts gekrümmt.

P. Dniryi Beddome. Blätter spitz -riemenförmig, 3 zu 20 cm etwa, freudiggrün, Blüten einzeln auf 20 cm hohem Schaft mit kleinem Deck- blatt, 6 cm breit, oberes Kelchblatt breit-eiförmig, vom ausgerandet, stark übergebogen, zart gewimpert, gekielt, grünlichgelb, mit breitem, schwärz- lichem Mittelband und zahlreichen schwärzlichen Haaren, unteres kleiner und blasser, Blumenblätter breit-riemenförmig, wellig, vorgebogen, ocker- gelb bis goldgelb mit breiter schwarzer Mittellinie, schwarzen Warzen am Grunde und schwarzen Haaren längs der Mitte, Lippe helmförmig, leuch- tend gelb, innen rotpurpurn gesprenkelt, eingeschlagener Rand gleichfarbig. Säulenplatte fast quadratisch, oben ausgerundet, mitten erhaben. Januar bis April. Travancon - Hügel in Südindien von Colonel Drury entdeckt, 1875 nach Europa gesandt.

var. dileotum hört, ist höchstens durch etwas grössere, breiter geöffnete Blüten verschieden.

P, Drury i x niveum ist P. microchilum Rchb. f,

P, Druryi x barbalum ist P, orphanum Rchb. /.

P. Druryi x villosum ist P. Winnianum Rchb. f.

P. Eleotra Bolfe ist von Seden in Veitchs Gärten aus P.Harri- sianum und wahrscheinlich P. insigne var. Maulei gezogen worden. Oberes Kelchblatt apfelgrün, breit-weissrandig, schwarzfleckig und -adrig, unteres blassgrün, spärlich mitten schwärzlich gefleckt. Lippe bräunlich- purpurn. Säulenplatte trüb gelb, gezähnt. Oktober, November.

P. Elliottianum 0*Brieii. Blätter freudiggrün, riemenförmig, 4 zu 25 cm etwa. Blüten zu 2 5 auf steifem, 20 cm hohem, rötlich ange- laufenem Schaft mit grossen Deckblättern, 10 cm breit, oberes Kelchblatt spitz - eiförmig , elfenbeinweiss , mit 15 dunkelkarminroten Längsstreifen, unteres ähnlich , aber kleiner und blässer , Blumenblätter schmal - rippen- förmig, hängend, 10 cm lang, wellig, gewimpert, weiss, im Grunde karmin- fleckig, nach vorn karminstreifig, Lippe lang - pantoffelförmig , elfenbein- weiss, zart rosa geädert und getuscht. Säulenplatte schmal-beckenförmig. Juli, August. Philippinen.

P. Euryale Bolfe. {P, Vervaetianuyn Rchb,/.) von Seden bei Veitch aus P. Lawrenceanum X superbiens erhalten. Blätter hübsch gefleckt. Oberes Kelchblatt weiss, an den Rändern purpurn überlaufen, grün geädert, unteres weiss, grünadrig, Blumenblätter leicht herabgebogen, grün, dunkler geädert, an den Spitzen purpurn, längs der Mitte und den schwarzhaarigen Rändern schwarz warzig, Lippe aus grünem Grunde pur- purbraun. Säulenplatte blassgrün. Juli, August.

P. euryandrum Bohb. f., gleichfalls von Seden in Veitchs Garten gezüchtet und zwar aus P. barbatum x Stonei. Oberes Kelchblatt fast kreisrund , zugespitzt , mitten grün , dunkelgrün geädert , nach den Rändern blasspurpurn, dunkel-weinrotadrig, vorn weiss, unteres viel kleiner

Digitized by

Google

Paphiopedilum. ^67

und blässer, Blumenblätter gelblichgrün, reich schwärzlichwarzig, nach vorn weinrötlich , Lippe bräunlichpurpurn. Säulenplatte gelblichgrün. September, Oktober.

var. grandiflorum hört. Blüten bis 10 cm breit, hellfarbig.

P. Eyermannianum Sander ist P, Spicerianum x barbatum grandiflorum, Kelchblatt weiss, apfelgrün gestreift, Blumenblätter grün, braun überlaufen, Lippe wie von barbatum.

P. Fairieanum Ldl. Gedrängtwüchsig. Blätter freudiggrün, spitz- riemenförmig , 2 zu 12 cm etwa. Blüten einzeln mit kurzer Scheide auf 10 cm hohem Schaft, 6 cm breit, oberes Kelchblatt herzförmig, wellig gerandet, an der Spitze zusammengebogen, gekielt, aus blass-gelbgrünem Grunde weisspurpum, längsstreifig und netzadrig, unteres kleiner, eiförmig, gewimpert, blassgrün, purpuradrig, Blumenblätter riemenförmig, wie ein Büffelhorn gekrümmt, wellig und schwarzhaarig gewimpert-gerandet, gelb- lichweiss, purpurstreifig, Lippe helmförmig, bräunlichgrün, purpuradrig, Innenlappen schmal , elfenbeinweiss , purpurfleckig. Säulenplatte breit- halbmondförmig mit einem Zacken in der Ausbuchtung, elfenbeinweiss mit grün, purpurn gesäumt. September, Oktober. Assam, Bhootan. Verlangt viel frische Luft und Licht, in geschlossener Warmhausluft geht es zu Grund.

P. Fairieanum x Spicerianum ist P. Niobe Veitch.

P. Fitohianum WilL (wahrscheinlich P. Hookerae x barbatum). Oberes Kelchblatt grünlichweiss , dunkel - grünadrig , unteres ähnlich, nur kleiner, Blumenblätter aus leuchtend grünem, dunkel geädertem Grunde vorn trübpurpurn, spärlich schwarzwarzig, Lippe gelblichgrün, dunkel geädert, trübpurpurn überlaufen. Säulenplatte grünlichgelb, dunkelgrün geädert. September, Oktober.

P. Försterianum hört, ist P, Sanderianum Rchb. f.

P.Fraseri Bohb. f. von Fraser-Derncleugh gezüchtet, wahrscheinlich aus P. hirsutissimum X barbatum, hält zwischen den Eltern die Mitte.

P. Galateae Bolfe, von Seden in Veitchs Garten aus P. Harri- sianum und wahrscheinlich P. insigne var. Maulei gezogen, ist von P. Electra, Orestes, oenanthum, welche dieselben Eltern haben, nur durch die Färbung abweichend. Oberes Kelchblatt primelgelb, dicht braunfleckig, rein weiss gerandet, unteres heller, wenig gefleckt, Blumen- blätter aus blassem Grunde rötlichbraun mit dunklerer Mittellinie und ein paar purpurnen Spritzflecken im Grunde, Lippe gelbbraun, dunkler geädert. Oktober, November.

P.gemmiferum Bohb.f. von Bowring-ForestFarm aus P.Hookerae X purpuratum gezogen. Oberes Kelchblatt weiss, dicht grünadrig, unteres blasser geädert, Blumenblätter aus blassgrünem, spärlich schwarz- warzigem Grunde vorn purpurrosa, Lippe purpurbraun, eingeschlagener Rand grünlich, dunkelpurpurn gesprenkelt. Säulenplatte grün marmoriert. Oktober Dezember.

30"

Digitized by

Google

468

Paphiopedilum.

P. Germinyanum Bohb. f. von Seden in Veitchs Garten aus P. villosum X hirsutissimum gezüchtet. Blüten über lo cm breit, durchweg kurz - weisshaarig gewimpert, oberes Kelchblatt braun, schwarz punktiert, gelbgrün gerandet, unteres blass - gelbgrün , Blumenblätter am Grunde wellig, gelbgrün mit weinroter Mitte, vorn verbreitert blassviolett- purpurn, Lippe aus grünem Grunde purpurbraun. Säulenplatte gelblich- grün. März Mai.

P. glanduliferum Blume. (Cypripedilum praestans Rchb. f.) Blätter reitend, stumpf- riemenförmig, bis 4 zu 40 cm etwa, stark gekielt, ledrig,

Fig. 146. Paphiopedilum Godcfroyae Godefroy.

dunkelgrün. Blüten einzeln oder zu mehreren auf 40 cm hohem, trüb purpurnem, graubraunhaarigem Schafte hinter kurzen bräunlichen Deck- blättern, 10 cm breit, oberes Kelchblatt breit-eiförmig, gekielt, gelblich- weiss, rotbraun längsadrig, unteres fast gleich, Blumenblätter schmal-linear, rippenförmig, lO cm lang hängend, gedreht, gelbgrün, rotbraun längsadrig, am Grunde je 8 10 bärtige Warzen auf dem Rande, Lippe schmal-helm- förmig, blassgelb, rotbraun geädert. Säulenplatte fast quadratisch, blass- gelb mit rötlichbraunen Borsten. Mai, Juni. Neu -Guinea.

P. Godefroyae Godefr. (Fig. 146.) Blätter linear-länglich, 2 zu 10 cm etwa , satt grün , blassgrün gezeichnet , unterseits bräunlichrot gefleckt.

Digitized by

Google

Paphiopedüum. 460

Blüten zu i 2 auf 6 8 cm hohem, filzigem, rötlichgrünem Schaft mit kurzem Deckblatt, 5 cm breit, weiss oder weissgelb, feinhaarig, violett- purpurn gefleckt, oberes Kelchblatt fast kreisrund, kurz gespitzt, unteres viel kleiner , länglich - elliptisch , Blumenblätter breit - elliptisch , herab- gebogen, Lippe fast cylindrisch, klein punktiert. Säulenplatte rundlich, gelblich, kleinfleckig purpurn. Februar April. Siam, Champoninseln, dicht am Meere auf Felsen.

P. Qodsefflaniun Behb. f. {P. villosum var. Boxallii X hirsutissimum von Cookson - Oakwood gekreuzt) steht P. Germinyanum sehr nahe, nur ist das obere Kelchblatt dunkler und wenig gefleckt, das untere gelb- lich, Blumenblätter blasser, Lippe hellbraun.

P. gracile hört, ist P. longifolium Pfifs. var,

P. grande Bohb. f., von Seden in Veitchs Garten aus P. longi- folium var. Hartwegii Q X caudatumcJ gezogen, hat die grössten Blüten dieser Bastart - Gruppe. Oberes Kelchblatt 10 cm lang, gelblich- weiss, gelbgrün geädert, unteres gleichgross, nur blasser, Blumenblätter aus gelblichem, grün geädertem Grund vorn rosa-fleischfarben, bis 40 cm lang, hängend und gedreht, Lippe 3 zu 6 cm, grünlichgelb, braun getuscht, eingefalteter Rand elfenbeinweiss, dunkelrosa gefleckt. Säulenplatte blass- gelb, hinten schwärzlich behaart. Juli, August.

P. grandiflorum {Pavon) ist P. Boissierianum Rchb,f.

P. Harrisianum Bohb. f. {P. villosum X barbatum , von Dominy ge- züchtet, zuerst 1869 bei Veitch-Chelsea blühend, ist das erste künstlich ge- kreuzte Paphiopedilu m). Wuchs von P. barbatum. Blüten 1 2 cm breit, oberes Kelchblatt dunkel weinrot, nach vorn grün werdend, dicht schwärzlich geädert, unteres hellgrün, dunkelgrünadrig, Blumenblätter aus gelbgrünem, grün geädertem Grunde bräunlichpurpurn, dunkelpurpurn ge- ädert, Mittellinie schwärzlichpurpurn, Lippe blasspurpurn, dunkler geädert, oben gelblichgrün. Säulenplatte braungrün. Januar März.

var. atropurpureum h. Veitch. {^uar, nignim hört) Oberes Kelch- blatt und der Grund der Blumenblätter schwärzlichpurpurn.

var. biflorum hört. Blüten meist zu zwei auf einem Schaft.

var. Brayi h. Veitoh. Blüten hellfarbig, die dunklen Flächen klein.

var. Dauthieri h. Veitch. Oberes Kelchblatt bräunlich, breit grün gerandet, Blumenblätter hellfarbig.

var. hybridum h. Veitch. {var, Wallaeriii hört.) Oberes Kelch- blatt gelblichgrün, nur kurz dunkeladrig, Blumenblätter blasser, Lippe dunkler braun.

vor. nigrum hört, ist atropurpureum h. Veiich.

var. planum hört. Hellfarbig, oberes Kelchblatt und Blumenblätter fast flach.

var. purpurascens h. Veitoh. Adern des oberen Kelchblatts wein- rot und diese Farbe in den weissen Rand ausstrahlend.

Digitized by

Google

470 Paphiopedilum.

var. superbum Bohb. f. Blüten gross, glänzend, oberes Kelchblatt purpuradrig, scharf abgesetzt weissrandig.

var. vivioans h. Veitch. Spitze des oberen Kelchblattes schön apfelgrün, Blumenblätter dunkel.

var. Wallaertii hört, ist var. hybridum Veitch.

P, Harrisianum x insigne var, Maulei umfasst P, Electra Rolfe, Qalatea Rolfe, Orestes Rolfe, oenanthum Rchb.f und Thibautianum Rchb.f.

P, Harrisianum v. superbum x Spicerianum ist P. Osbornei How,

P. Hartwegii Rchb. f ist P. longifolium Rchb. f et Warsc. var.

P. Haynaldianlun Bohb. f. Blätter riemenförmig, 4 zu 25 cm etwa, vorn zweizackig, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 2 6 auf 50 cm hohem grün- haarigem Schaft mit kurzen Deckblättern, 10 cm breit, oberes Kelchblatt stumpf-eiförmig, mitten gefaltet, aus gelbgrünem, lang-braunfleckigem Grunde weissrosa, unteres eiförmig, weisslichgrün geädert, Blumenblätter linear-spatelförmig, 8 cm lang, mitten stark gedreht, vorn zurückgebogen, gewimpert, aus gelbgrünem, am Rande braunfleckigem Grunde vorn hell- trübpurpurn, Lippe helmförmig, blassgrün, purpurn überlaufen, einge- schlagener Rand gelblich, Säulenplatte länglich, zweilappig. Januar März Philippinen, Manila. Trägt den Namen des 1891 verstorbenen Cardinal Erzbischofs Haynald von Kalocsa.

P. Hephaestus Bolfe. gehört mit P. Electra, P. Galatea u. s. w. in den Formenkreis von P. Harrisianum X insigne var. Maulei.

P. Hincksianum Rchb. f ist P, longifolium Rchb. f. et Warsc. var.

P. hirsutissimum Ldl. Blätter spitz linear-länglich, 3 zu 20 cm etwa, saftgrün. Blüten einzeln auf 20 cm hohem grünlichem Schaft, der wie das kleine Deckblatt und die Aussenseite der Blüten dicht purpurhaarig ist, 10 cm breit, an allen Rändern dicht gewimpert, oberes Kelchblatt breit- herzförmig, gekielt, aus bräunlichem dunkler geflecktem Grunde vorn hell- grün, unteres kleiner, eiförmig, hellgrün mit ein paar rotbraunen Flecken, Blumenblätter wagerecht, breit - spateiförmig , leicht gedreht, Rand kraus wellig-lappig, aus grünem, purpurn geflecktem, schwarzbehaartem Grunde vorn leuchtend violett purpurn, Lippe vorstehend, helmförmig, trübgrün, bräunlich purpurn überlaufen, die kleine schwarzwarzige Säulenplatte fast quadratisch, grün mit zwei weissen Flecken. März Mai. Assam.

var. ooerulesoens hört. Spitze der Blumenblätter bläulich purpurn. P. hirsutissimum x barbatum ist P. Fraseri Rchb. f.

P. hirsutissimum x barbatum var. Grossii ist P. porphyrochlamys Rchb.f. P. hirsutissimum x superbiens ist P. Castleanum Sand. P. hirsutissimum x villosum ist P, Germinyanum Rchb.f P. hirsutissimum x villosum v. Boxallii ist P. Qodseffianum Rchb.f P. Hookerae Bohb. f. {P. barbatimi Ldl, var. Hooker ae RgL) Blätter länglich-elliptisch, 4 zu 12 cm etwa, dunkelgrün, hell graugrün gezeichnet. Blüten meist einzeln auf 20 cm hohem, schlankem, grauhaarigem Schaft, 5 cm breit, alle Ränder gewimpert, oberes Kelchblatt spitz - herzförmig.

Digitized by

Google

Paphiopedilum. 47 1

mitten leicht gefaltet, aus grünem Grunde gelbgrün, eben, unteres kleiner, eiförmig, blassgrün, Blumenblätter breit-linear aus wenig verschmälertem grünem, schwarzfleckigem, purpurn- und wellig -gerandetem Grunde vorn matt purpurn, Lippe helmförmig, bräunlich purpurn mit grünem Schimmer, eingeschlagene Lappen gelblichbraun rot -purpurn gefleckt. Säulenplatte gross, breit-eiförmig, unten ausgerandet, purpurbraun mit gelbgrüner Mitte und Rand. Mai, Juni. Nord-Borneo.

var. BuUenianum Bohb. f. Blätter dunkler, weniger gefleckt, Blüten kleiner, oberes Kelchblatt im Grunde schwarz gestreift, Blumenblätter mit 3 4 kleinen schwärzlichen Warzen am Rande, vorn blass gelbgrün. März, April.

var. luteum hört. Blüten vorwiegend grünlichgelb.

var. majus hört, nur durch etwas stärkeren Wuchs abweichend. P. Hookerae x barbatum ist P. Fitchianum und P, marmorophyllum ßchb. /. P, Hookerae x purpuratum ist P. gemmiferum Rchb.f.

P. Homianum Bohb. f. vom Obergärtner Hörn des Baron Rothschild, Hohe Warte bei Wien, aus P. Spicerianumxsuperbiens gekreuzt. Blätter gefleckt. Oberes Kelchblatt aus schmalem grünem Grunde weiss, spärlich schwärzlich purpurn gestreift, Blumenblätter herabgebogen, wellig gerandet, hellgrün mit hellpurpurnem Saum, zerstreut schwarzwarzig, Lippe purpurbraun. Säulenplatte purpurn, weiss gesäumt. August, September.

P. hybridiun hört, ist ein Sammelname für alle möglichen Kreuzungen.

P. Hyeanum ffchb. f. ist P. Lawrenceanum Rchb. f. var.

P. jarvanioo X superbiens vom Generalsekretär Bleu der Society nat. d'Hortic. de France gezogen. Oberes Kelchblatt hejigrün, dunkelgrün ge- ädert, weiss bordiert, unteres viel kleiner, weiss, grün geädert, Blumen- blätter zu ^/g grün, dicht schwarzwarzig, vorn hellpurpurrosa, wenig warzig, Lippe unten grün, oben braun, eingefaltete Lappen rötlichbraun. Säulen- platte hellgelbgrün, dunkelgrün gezeichnet. Juli, August.

P. javanioiun Beinw. Blätter länglich - elliptisch , 4 zu 15 cm etwa, graugrün, dunkelgrün gezeichnet. Blüten meist einzeln auf rot ange- laufenem, 20 cm hohem Schaft, mit kurzem Deckblatt, 6 cm breit, an allen Rändern gewimpert, oberes Kelchblatt spitz-herzförmig, hellgrün, dunkler geädert, vom weiss, unteres kleiner, länglich-eiförmig, Blumenblätter breit- riemenförmig, leicht herabgebogen, hellgrün, schwarzwarzig, das vordere Drittel trübpurpurn, warzenlos, Lippe fast cylindrisch, unten hellgrün, oben bräunlichgrün, eingeschlagene Lappen hellgrün, purpurn gefleckt. Säulen- platte bräunlichgrün, nierenförmig. Juni, Juli. Java, bei looo 1400 m.

var. virens Bchb. f. als Art. Blüten kleiner , vorwiegend freudig- grün, Blumenblätter von der Mitte an zurückgeschlagen, Lippe glänzend dunkelbraun. Nord-Borneo.

P. insigne Piltz. {Cypripedilum insigne IVa//.) Blätter schmal-riemen- förmig, zugespitzt, 2 zu 20 cm etwa, ledrig, saftgrün. Blüten einzeln, selten zu zwei, auf 20 cm hohem Schaft mit langem Deckblatt, bis 10 cm

Digitized by

Google

472 Paphiopedilum.

breit, firnisglänzend, oberes Kelchblatt breit - eiförmig , kurz zugespitzt, oben übergebogen, Ränder leicht zurückgerollt, aus apfelgrünem, braun- purpurn geflecktem Grunde breit weiss gerandet, unteres Kelchblatt kleiner spitz - eiförmig, hellgrünlich, Blumenblätter querstehend, breit - linear, vorn etwas verbreitert, wellig gerandet, hellgelbgrün, purpurbraun längsadrig, Lippe helmförmig, gelbgrün, braun schattiert, eingeschlagene Ränder lehm- gelb, heller gesäumt. Säulenplatte fast quadratisch, weichhaarig, grünlich mit orangegelber Mittelwarze. Oktober Februar. Nepal, Sylhet, Khasya- Berge. Schon 1819 nach England gebracht.

var. albomarginatum Will. Oberes Kelchblatt gelbgrün, ungefleckt, breit weiss gerandet.

var. aurexun hört. Blumen hellgelb, Lippe gelbbraun.

var. Cambridgeaniun hört. Blüten sehr gross und lebhaft gefärbt, oberes Kelchblatt fast weiss.

var. Chantinii Bafarin. (var. punciatum violaceum GBrien, var. Veiichianum Van Houtte) Oberes Kelchblatt fast zur Hälfle weiss und dort violett gefleckt, Blumenblätter und Lippe stark glänzend, erstere bern- steingelb geädert, letztere schön kastanienbraun.

var. gracile hört, ist var. Sanderae h. Sander,

var. grandiflorum hört. (var. maximum hart,) Blüten sehr gross, hellfarbig.

var. Kimballianum hört. Blüten sehr gross, oberes Kelchblatt breit weissgerandet, dunkel purpurfleckig, Lippe sehr dunkel.

var. longisepalum Sand. Kleinwüchsig. Blüten klein, mit schmal- eiförmigem, langem oberem Kelchblatt, mattfarbig.

var. Maulei Moore. Blüten bis 12 cm breit, oberes Kelchblatt stark vorgebogen, fast zur Hälfte weiss, Blumenblätter stark wellig gerandet, hellgrüngelblich, hellbraun geädert, Lippe schmal und lang, hellbraun.

var. maximum hört, ist var. grandiflorum hört.

var. punctatum violaceum O'Brien ist var. Chantinii Raf.

var. rubromaoulatiun hört. Oberes Kelchblatt in der weissen Partie braunrot gefleckt.

var. rubromarginatum hört. Oberes Kelchblatt braunrot gesäumt.

var. Sanderae h. Sander, {var. gracile kort.) Blüten zart primel- gelb bis auf den reinweissen Rand des oberen Kelchblattes und einige braune Flecken in der Mitte dieses Blattes.

var. Sylhetense hört, ist die typische Hauptform. P. insigne x barbatum ist P. Ashburtoniae Rchb.f.

P. insigne x Fairieanum ist P. Arthurianum Rchb.f.

P, insigne x Harrisianum var. Dauthieri ist P. Berggrenianum Rchb.f.

P. insigne x hirsutissimum ist P. Aleides Sander.

P. insigne x Spicerianum ist P. Leeanum Veitch.

P. insigne x venustum ist P. Crossianum Rchb.f.

P. insigne x villosum ist P. Sallierii Qodfr.

Digitized by

Google

Paphiopedilum. a*j ^

P, insigne var, Chantinii x barbatum ist P, Laforcadei h. Bauer.

P, insigne var. Maulei? x Harrisianum umfasst P. Electra Rolfe, Qalatea Rolfe, Orestes Rolfe, oenanthum Rchb.f und Thibautianum Rchb.f.

P. insigne var. Maulei x villosum ist P, nifens Rchb.f.

P. inversum Sand, ist P. Lathamianum Rchb.f. var.

P. Jo Bohb. f. {P, Juno hört. P. Argus X Lawrenceanum^ von Cook- son-Oakwood gekreuzt.) Oberes Kelchblatt weiss, mitten grün-, seitlich purpurn geädert, unteres weiss, grün geädert, Blumenblätter im Grunde grünlich, reichlich mit grossen, schwarzen Warzen besetzt, vorn blass- purpurn, Lippe unten grünlich, oben bräunlichpurpurn. Säulenplatte hell- grün, dunkler geädert, rosa gesäumt. Juli, August.

P. Juno hört, ist P. Jo Rchb.f

P. Kaiefeurum N. E. Brown ist P. Lindleyanum Schombg.

P. Karietinum hört, ist ein wunderlicher Schreibfehler für P, caricinum Ldl.

P. Kimballianum hört, ist P, insigne Pfits. var

P. Klotzsohianum Bohb. f. {Selenipedilum Klotzschianum Rchb. f. Cypri- pedilum Schomburgkianum Klotzsch) Blätter carex-artig, gekielt, fein zwei- spitzig, bis 30 cm lang. Blüten zu 2 3 auf halbmeterhohem, weichhaarigem, mit länglichen Scheiden besetztem Schaft, 5 cm breit, oberes Kelchblatt spitz-lanzettlich, aussen flaumig, bräunlich, dunkler geädert, unteres breiter, spitz-eiförmig, Blumenblätter spitz-linear, halbhängend, 6 cm lang, bräun- lich , Lippe cylindrisch , grünlich , rotbraun überlaufen. Juli , August. Britisch - Guiana. Hat in Europa noch nicht geblüht.

P. Kramerianum Rchb.f ist P. oenanthum x villosum.

P. laevigatum Batem. ist P. philippinense Rchb.f.

P. Laforcadei h. Bauer, wurde von Bauer in der Muette in Paris aus P. barbatum X insigne var. Chantinii gekreuzt. Oberes Kelch- blatt aus gelbgrünem, braunrot geädertem Grunde breit weiss gerandet, unteres hellgrün mit einigen braunen Flecken, Blumenblätter hellpurpur- braun, dunkel geädert, mitten im Grunde gelbgrün, purpurn gesprenkelt, Lippe unten grünlich, oben rötlichbraun. Säulenplatte von P. insigne. November Januar.

var. Bartetii Carr. Oberes Kelchblatt mitten und am Rande wein- rot, unteres vorn weiss, Blumenblätter an der Spitze hellpurpurn.

P. Lathamianum Bohb. f. von Latham im Botanischen Garten von Bir- mingham aus P. Spicerianum x villosum erlangt. Oberes Kelch- blatt aus grünem Grunde mit dunkelpurpurnem Mittelstreif weiss, unteres grünlich. Blumenblätter aus grüngelbem Grunde bräunlich mit dunkler Mitte und braunem, vorn welligem Rande, Lippe grün -bräunlich, Säulen- platte länglich-herzförmig, gelblich. Oktober, November.

var. inversum Sand. Oberes Kelchblatt rosa gesäumt, Blumen- blätter vorgebogen, hellbräunlich wie die Lippe.

P. Lawrenoeanum Bohb. f. Blätter länglich-eiförmig, 5 zu 1 5 cm etwa, gelbgrün und dunkelgraugrün gewürfelt. Blüten meist einzeln auf 30 cm

Digitized by

Google

474 Paphiopedilum.

hohem Schafte mit kleinem Deckblatt, lo cm breit, oberes Kelchblatt gross, fast kreisrund mit breit aufgesetzter Spitze, mitten gefaltet, mit breiten, abwechselnd kurzen und langen , unten grünen , oben weinroten Längs- streifen, unteres Kelchblatt viel kleiner, länglich - eiförmig , Blumenblätter wagerecht abstehend, riemenförmig , gewimpert, mit 5 6 schwarzen be- haarten Warzen am Rande, grünlich mit purpurrotem Strich, Lippe auf- geblasen-pantoffelförmig, trübpurpurn, oben bräunlich. Säulenplatte halb- mondförmig mit 8 Zähnchen im Ausschnitt, gelblich. April, Mai. Nord- Borneo.

var. ooloratum hört. Adern des oberen Kelchblattes abwechselnd grün und purpurrot.

var. Hyeanum L. Lind, et Bod. {var, Lindeni hort^ Oberes Kelch- blatt rein weiss, vortretend grünadrig, purpurn geflammt und gestreift, rosa berandet, Blumenblätter gelblichgrün, grünadrig, Lippe freudiggrün, dunkelgrün geädert.

var. Lindeni hört, ist var. Hyeanum Rchb.f.

var. majus hört. Wuchs kräftig, Blüten sehr gross, besonders das schön gezeichnete obere Kelchblatt.

var. nigrum hört. Oberes Kelchblatt dunkel geädert, mitten schwarzwarzig.

var. stenostoma Bohb. f. Blumenblätter eingebogen , Lippe kurz, glänzendbraun.

P, Lawrenceanum x Argus ist P. Jo Rchb.f,

P, Lawrenceanum x barbatum ist P, almum Rchb.f.

P. Lawrenceanum x niveum ist P. Aphrodite Rchb.f.

P. Lawrenceanum x Spicerianum ist P. radiosum Rchb.f.

P. Lawrenceanum x superbiens ist P. Euryale Rolfe.

P. Lawrenceanum x venustum ist P, auroreum Rchb.f

P. Leeanum Veitch. ist P. insigne x Spicerianum, von Seden in Veitchs Garten gezogen. Oberes Kelchblatt aus schmalem apfelgrünem Grunde weiss mit unten braunen, oben blassvioletten Fleckenreihen, unteres hell- apfelgrün, Blumenblätter gelbgrün, braunpurpurn geädert, Lippe gelbbraun, dunkeladrig, Innenlappen gelb, purpurfleckig. Säulenplatte trübgelb mit orangegelbem, drüsenhaarigem Ringe.

var. Masereelianum hört. Grossblütig, scharf abgesetzt gefärbt.

var. superbum Veitch. (P, insigne var, Maulei X Spicerianum). Oberes Kelchblatt fast reinweiss mit purpurnen Fleckreihen, unteres am Grunde ebenfalls gefleckt.

P. Lemoiniereanum Rchb. f. ist P, Ainsworthii Rchb. f.

P. leuoorhodum Bohb. f. von Seden in Veitchs Garten aus P. longifolium var. Hartwegii X Schlimii var. albiflorum er- zielt. Oberes Kelchblatt unten rosa, oben weiss, unteres reinweiss, Blumen- blätter aus weissem Grunde vorn rosa, kurz abstehend, Lippe fleischfarben-

Digitized by

Google

Paphiopedilum. aI C

rosa, weiss überlaufen, eingeschlagene Lappen elfenbeinweiss. Säulenplatte weiss, unten purpurhaarig, Juli, August.

P, Lindeni Van Houtte ist P. caudatum Ldl. vor.

P. Ijindleyaniim Sohombgk. {Selenipedilum Lindleyanum Rchb. /. Seleni- pedilum Kaieteurunt N, E. Brown.) Blätter schwertförmig, 5 zu 50 cnii grasgrün, hell gesäumt. Blüten zu 3 5 auf halbmeterhohem, rötlichgrünem, flaumigem Schafte, 5 cm breit, oberes Kelchblatt spitz - länglich , flaumig, braun geädert, grün gefurcht, indianischrot überlaufen, unteres gleichfarbig, breiter, elliptisch, zweispitzig, Blumenblätter herabgebogen, linear, 10 cm lang, wellig und gewimpert gerandet, hellgrün, braun geädert , ebenso die helmförmige Lippe, deren eingeschlagene rote Lappen dicht rotbraun punktiert sind. Säulenplatte fast quadratisch, flaumig, gelbgrün. Oktober, November. Britisch Guiana, Demerara am Kaieteura-Fall.

P. lineolare hört, ist P. bellatulum Rchb. f. var. lineatulum hört.

P. longifolium Pfitz. {Selenipedilum longifolium Rchb, f. et Warsc, S. dariense Rhb.f, S, Reichenbachii Endres, P, magniflorunt hart.) Blätter spitz schmal-riemenförmig, 2 zu 40 cm etwa. Blüten zu 6 10 auf halb- meterhohem, rotbraunem, flaumigem Schafte, 10 cm lang, oberes Kelch- blatt ei-lanzettlich , wellig, hellgrün, rosa geädert, weiss gerandet, unteres gleichförmig, hellgrün, etwas dunkler geädert, Blumenblätter linear-lanzett- lich, abstehend, 10 cm lang, halbhängend, gedreht, blass gelbgrün, unten rosa, oben weiss berandet, Lippe schubförmig mit einem Ohr zwischen dem gelbgrünem, braun überlaufenem Schuh und den gelbgrünen, rosa punktierten , eingebogenen Lappen. Säulenplatte dreieckig - herzförmig, hellgelbgrün, unten schwarz gewimpert. September, Oktober. Kordillere von Chiriqui, bei mehr als 2000 m.

var. graoile hört. Blätter schmäler, Schaft schlanker, heller, Blüten kleiner, zartrosa.

var. Hartwegii Bohb. f. {Selenipedilum Hartwegii Rchb. f. Cypri- pedilum Roezlii Rgl. Selenipedilum longifolium var, coloratum Rchb, /.) Kräftiger Schaft grün, Blüten gross, oberes Kelchblatt vorn rosa, Blumen- blätter rosa bordiert. Januar. Anden von Quito bei 1400 m.

var. Hinoksianum Bohb. f. Schaft kaum 30 cm hoch, meist 2 3 blumig, sonst von v. Hartwegii nicht verschieden.

P. longifolium X Schlimii ist P. Sedenii Rchb. f.

P. longifolium x Schlimii var. albiflorum ist P. Sedenii Rchb. f. var. candi- dulum Rchb. f.

P. longifolium x Sedenii ist P, Ainsworfhii Rchb. /. var. calurum Rchb. f.

P. longifolium var. Hartwegii x caricinum ist P. conchiferum Rchb. f.

P. longifolium var. Hartwegii x caudatum ist P. grande Rchb. f.

P. longifolium var. Hartwegii x Schlimii ist P. Sedenii Rchb. f. var. por- phyreum Rchb. f.

P. longifolium var. Hartwegii x Schlimii var. albiflorum ist P. leucorhodum Rchb.f

Digitized by

Google

476 Paphiopcdilum.

P. longifolium var. Hartwegii x Sedenii ist P, Ainsworthii Rchb. /.

P, longifolium x caudatum var. Lindeni ist P. macrochilum Rchb, f.

P. longisepalum Sand, ist P. insigne Pfits. var.

P. Lowii LdL (P. cruciforme ZolL et Mir,) Blätter aus reitendem Grunde riemenförmig, 3 zu 30 cm etwa, gekielt, vorn zweilappig, grasgrün, ledrig. Blüten zu 3 5 auf mehr als halbmeterhohem Schaft mit kurzen Deckblättern, 10 cm breit, alle Ränder gewimpert, oberes Kelchblatt breit- eiförmig, untere Ränder zurückgeschlagen, oben übergebogen, mitten ge- faltet, aus bräunlichem Grunde grünlichgelb, unteres kleiner und heller, Blumenblätter wagerecht, vorn zurück und abwärts gebogen, lang-spatel- förmig , einmal gedreht , aus gelbgrünem , breit schwarzfleckigem Grunde vorn hell violettpurpurn, Lippe fast cylindrisch, bräunlich, eingeschlagene Lappen gelblich, mit einigen Zacken am unteren Rande. Säulenplatte verkehrt-herzförmig, bräunlich, purpurhaarig, mit einem Vorderzacken und hinterem Hörnchen. April, Mai. Nord-Borneo.

var. aurioulatiun hört. Zacken am unteren Rande der Lippe öhrchenartig vergrössert.

P. Lowii X barbatum var. Crossii ist P. calanthum Rchb. f.

P. Lowii X superbiens ist P. macropterum Rchb. f.

P. Lowii X venustum ist P, pycnopterum Rchb. f.

P. maoroohilum Bohb. f. (/*. longifolium QX P. caudatum {JJropedium) Lindenii ^) hat Tracht und Blütenfarbe von P. caudatum, aber eine ungemein langgezogene Lippe, wodurch sie an die schwanzartige Pelorien- Lippe von Lindenii erinnert. Die Schwänze der Blumenblätter sind kürzer wie an Lindenii. Die Lippe ist innen schön rotbraun gefleckt. Juli, August. Von Veitch and Sons gezogen.

P. macropterum Rchb. f. ist P, Lowii x superbiens von Seden in Veitchs Garten gezogen. Blätter hell- und dunkelgrün gewürfelt, oberes Kelch- blatt hellgrün, braun geädert, schmal weiss gerandet, unteres hellgrün, Blumenblätter bis 8 cm lang, wellig, herabgebogen, aus gelbem, schwarz- purpurn geflecktem Grunde vorn trübviolett, Lippe hellgelbbraun, Säulen- platte grün mit trübpurpurnem Rande. Mai, Juni.

P. „MacL van Houtte** ist wahrscheinlich P. n i v e u m mit einer Art aus der Venus tu m-Gruppe gekreuzt. Oberes Kelchblatt hellweinrot, grün geädert, weiss gesäumt, Blumenblätter fast ebenso gefärbt, nur der Rand gelblich, Lippe trübpurpurrosa mit elfenbeinweissem, eingeschlagenem Lappen. September, Oktober.

P. magniflorum hört, ist P. longifolium Pfits.

P. marmorophylliun Bohb. f. ist von Seden in Veitchs Garten aus P. Hookerae c5 X barbatum Q erlangt worden und steht in den Blättern P. barbatum, in der Blüte P. Hookerae nahe.

P. Marshallianiim Bohb. f. {P. venustum var. pardinum X concolor, von Seden bei Veitch gezogen). Blätter länglich -elliptisch, auf hell- grünem Grunde dunkel marmoriert. Oberes Kelchblatt weiss, rosa über-

Digitized by

Google

Paphiopedilum. 477

laufen, dicht purpurn gefleckt, unteres klein, cr^meweiss, purpurfleckig, Blumenblätter weiss mit purpurrosa, Lippe gelbgrün, nur der Rand pur- purn gefleckt. Säulenplatte hellgelb mit purpurner Mitte. Juli, August.

A Masereelianum hört, ist P. Leeanum Veitch. var.

P. Mastersianum Bohb. f. Blätter spitz - länglich , 4 zu 20 cm etwa, dunkelgrün, grau gezeichnet. Blüten einzeln auf 25 cm hohem, purpur- haarigem Schafte mit kurzem Deckblatt, 6 cm breit, oberes Kelchblatt fast kreisrund, gewimpert, hellgrün, dunkelgrün geädert, grüngelb-randig, unteres viel kleiner, spitz-eiförmig, blassgrün, Blumenblätter wagerecht, spatei- förmig, gewimpert, rotbraun, im Grunde reichlich schwarzwarzig, Lippe stark aufgeblasen, hell-rötlichbraun, die eingeschlagenen Lappen grünlich- braun, purpurfleckig. Säulenplatte hufeisenförmig, bräunlich. Mai, Juni. Sundainseln.

P, Mawoodii hört, ist P. niveum x Harrisianum.

P. Maynardii Sand. (P, purpuratum X Spicerianum,) Oberes Kelch- blatt aus hellgrünem, breit rosa-geadertem Grunde vom breit reinweiss, mit lang durchgehender purpurner Mittellinie, Ränder unten umgeschlagen. Unteres Kelchblatt kleiner und blasser. Blumenblätter blassgrün, im unteren Teile purpurfleckig, am Rande purpurn gesäumt. Lippe purpur- braun, Säulenplatte violett. November Januar.

P. Measuresianum Will. {P, Amesianum Will, P, villosum X venustum), Blätter oben freudiggrün, unten trübpurpurn. Oberes Kelchblatt freudig gelbgrün, dicht schwarzadrig, schmal weiss gerandet, unteres blassgrün, freudiggrün geädert, Blumenblätter aus bräunlichgrünem Grunde orange- braun, mitten purpurbraun liniiert, Lippe gelblich, rotbraun und grün ge- ädert, Säulenplatte orangebraun mit grünem Mittelfleck. November, Dezember.

P. Medea Veitch. ist P. Spicerianum x hirsutissimum.

P. Meirax Bohb. f., wahrscheinlich P. barbatumxvenustum und von P. chloroneurum nur durch etwas hellere Färbung der Kelch- und Blumenblätter, dunklere Lippe und dunklere Säulenplatte verschieden. Oktober, November.

P. melanophthalmum Bohb. f. wahrscheinlich gleichfalls P. barbatum X venustum ist durch das Vorwiegen eines dunkelpurpurnen Farben- tones ausgezeichnet, oberes Kelchblatt aus dunkelpurpurnem Grunde breit weiss, grün geädert, Blumenblätter mitten dunkelpurpurn, am Rande schwarzwarzig, vorn hell trübpurpurn. Oktober, November.

P. miorcohiliun Bohb. f. ist von Seden bei Veitch aus P. niveum X D r u r y i gezogen worden und hat Blatt und Wuchs von P. niveum. Oberes Kelchblatt weiss mit dunkelpurpurnem Mittelstreif und hellgrünen Längsadern, unteres grünlichweiss , Blumenblätter weiss, mitten purpurn gestreift und seitlich purpurne Fleckreihen, Lippe klein, flachgedrückt, weiss, gelbgrün geädert. Säulenplatte mit grossem, gelbem Mittelfleck. März, April.

Digitized by

Google

478 Paphiopedilum.

P. Morganiae Bohb. f., von S e d e n bei Ve i t c h aus P. superbiensQ X Stonei S gezogen, ist eine beide Eltern übertreffende Prachtpflanze mit Blüten von lo cm Breite und i8 cm Länge. Oberes Kelchblatt weiss, meist rosa gerandet, abwechselnd purpurn und hellgelbgrün geädert, unteres Kelchblatt ähnlich, aber kleiner und blasser geädert, Blumenblätter 12 cm lang, 1,50 cm breit, hellgelb, schwärzlich - purpurnwarzig , Lippe blass - purpurrosa , dunkler geädert, eingeschlagene Lappen weiss mit ein paar purpurnen Fleckchen. Säulenplatte gelblichweiss. Juli, August.

var. burfordiense Sander. Blüten grösser und lebhafter gefärbt.

P. Mooreanum hört, ist eine ziemlich unbedeutende Form der Kreuzun- gen zwischen P. venustum x villosum.

P. „Mrs. Canham'* Bolfe., (P. superbiens C X villosum d), von Veitch gezüchtet, ist von der entgegengesetzten Kreuzung = P. Canhami hört. (Mr. Charles Canham Rolfe) nur dadurch verschieden, dass hier P. villosum, dort P. superbiens sich mehr bemerkbar macht. Die Blüten messen 12 15 cm und übertreffen dadurch beide Eltern.

P. Muriel Hollington hört, ist eine Kreuzung von P. n i v e u m, wahr- scheinlich mit P. c o n c o 1 o r. Kelchblätter cr^meweiss , grün schattiert, Blumenblätter weiss, zart rosa gefurcht. November, Dezember.

P. neoguinense Linden ist P. Rothschildianum Rchb. f.

P, nigritum hört ist P. Argus Rchb. /. vor, nigricans hört,

P. nigrum hört, ist P, Lawrenceanum Rchb. f. vor.

P. Niobe Veitch ist eine sehr schöne Kreuzung von P. Fairieanum X Spicerianum.

P. nitens Bohb. f. von Seden bei Veitch aus P. villosum, $ x insigne var. Maulei cJ gezüchtet. Oberes Kelchblatt schimmernd apfelgrün, weiss gerandet, breit schwarz (im weissen Teile fein purpurn) geädert, unteres Kelchblatt hellgrün, fast ungefleckt, Blumenblätter glänzend ockergelb, rotbraun geädert. Lippe glänzend grünlichbraun. Säulenplatte blass-ledergelb mit hochgelber Mittelwarze. November, Dezember.

P. nitidissimiun Bohb. f. von Cookson-Oakland gekreuzt aus P. caudatum var. Warscewiczii X conchiferum. Kelchblätter weissgelb, rötlichbraun geädert, Blumenblätter langgeschwänzt, aus gelbem Grunde gelbbraun, Lippe cr^meweiss, innen prächtig rosa, aussen rot getuscht und grün geädert, eingeschlagene Lappen hellgelb, braunrot gefleckt. Säulenplatte braun, purpurn gefranst. August, September.

P. niveum Bohb. f. {Cypripedilum concolor var, niveum Rchb. /.) Blätter länglich , 3 zu 1 2 cm etwa, dunkelgrün , grau gezeichnet , unten trübpur- purn. Blüten zu i 2 auf 15 cm hohem Schaft mit zwei kleinen Deck- blättern, 6 cm breit, schneeweiss mit mehr minder dicht purpurn punk- tiertem Grunde, gewimpert, oberes Kelchblatt kreisrund, kurz gespitzt, stark ausgehöhlt übergebogen, gekielt, aussen trübrötlich, unteres viel kleiner , gleichfarbig , länglich - eiförmig , Blumenblätter abstehend , leicht abwärts gebogen, gerundet bis fast kreisrund, Lippe eiförmig mit

Digitized by

Google

Papbiopedilum. 470

zusammengezogener Öffnung. Säulenplatte nierenförmig, gelb, weissrandig. März, April. Penang bei Moulmein, Tambilouinseln bei Singapore.

var. majus punotatum hört. Blüten grösser, gross rotfleckig. P. niveum x barbatum ist P. Tautsianum Rchb. /.

P. niveum x ciliolare ist P, Aylingii hört,

P. niveum x Druryi ist P. microchilum ffchb. /.

P. niveum x Harrisianum ist P. Mawoodii hört.

P. niveum x Lawrenceanum ist P. Aphrodite Rchb. f. und P. Antigone Rolfe.

P. obscurum Rchb. f. ist P. Ashburtoniae Rchb. /.

P. oenanthum Bohb. f. gehört mit P. Electra, Galatea, etc. in den Bastartkreis P. Harrisianum X insigne var. Maulei und ist gewissermassen ein schön gefärbtes üppiges P. insigne. Oberes Kelch- blatt grün, dick - längsreihig purpurfleckig und grün geädert, mit breitem reinweissem Rande, Blumenblätter herabgebogen, weinrot, grünadrig, Lippe weinrot-purpum. November, Dezember.

var. superbum Bohb. f. Blüten grösser, oberes Kelchblatt schön weinrot mit zahlreichen schwarzpurpurnen Flecken, welche in dem breitem weissem Teile violett werden.

P. oenanthum ist die erste Kreuzung aus- dieser Familie, bei welcher ein Bastart (Harrisianum = villosum X barbatum) weiter ge- kreuzt wurde. Hauptform und Varietät verdankt die Gärtnerei Sedens geübter Hand, welcher sie in Veitchs Etablissement zog.

P. oenanthum x villosum ist P. Kramerianum Rchb. f.

P. oenanthum v. superbum x Harrisianum v. suberbum ist P. Creon Veitch.

P. orbum Rchb. f. ist P. barbatum Ldl. var. Grossii hört.

P. Orestes Bolfe., gleichfalls P. Harrisianum x insigne var. M a u 1 e i , ist ein trüb und dunkel gefärbtes P. oenanthum, die Flecken des oberen Kelchblattes sind rotbraun, die Blumenblätter bräunlichpurpurn, Lippe purpurbraun. November.

P. orphanum Bohb. f. ist von S e d e n gekreuzt aus einer Art der Barbatum-Gruppe mit P. Druryi. Oberes Kelchblatt weiss, blasspurpurn gerandet, mit breitem, tief purpurnem Mittelstreif und einigen grünen Adern, unteres weiss, grün geädert, Blumenblätter wie das obere Kelch- blatt gefärbt, Lippe bräunlich mit weinrot-purpumem Schatten. Säulen- platte purpurbraun. Februar April.

P. Orpheus Sander ist P. venustum x callosum.

P. Osbornei hört, gehört zu P. Harrisianum v. superbum X Spicerianum.

P. pardinum Rchb. f. ist P. venustum Walt. var.

P. Parishii Bohb. f. {Selenipedilum Farishii Linden) Blätter reitend, lang-riemenförmig, 5 zu 30 cm, vorn zweilappig, glänzend freudiggrün, Blüten zu 3 7 auf aufsteigendem, halbmeterhohem Schaft mit aufgeblasenen Deckblättern, 6 cm breit, oberes Kelchblatt spitz länglich -elliptisch, ge- kielt, oben vorgebogen, Seitenränder zurückgerollt, blassgelb, grün geädert, unteres ähnlich, kleiner, zweikielig, Blumenblätter, linear, 10 cm lang,

Digitized by

Google

aSo Paphiopedilum.

gedreht, hängend, aus grünem, spärlich schwarzwarzigem Grunde vorn schwärzlichpurpurn, hell gesäumt, Lippe schmal - helmförmig , bräunlich, eingeschlagene Lappen glatt, grünlich, braunpurpurn gefleckt. Säulen- platte länglich-eiförmig, blassgelb mit grün. April, Mai. Moulmein.

P. pavoninum Bohb. f. von Drewett - Riding aus P. villosum var. Boxallii X venustum gekreuzt und lezterer Art nahe stehend. Oberes Kelchblatt hellgrün, sepiabraun gefleckt und geädert, weiss gerandet, unteres weisslich mit zwei Reihen brauner Flecken, Blumenblätter aus gelbbraunem Grunde purpurbraun, dunkler gefleckt, Lippe gelblichbraun. Säulenplatte bräunlichgelb, grün genetzt. Oktober Dezember.

P. Pearcei hört, ist P. caricinum Ldl.

P. Peetersianum Bohb. f. {P. philippinense X barbatum). Oberes Kelchblatt weiss, hellpurpurbraun geädert, unteres ähnlich, kleiner, Blumen- blätter aus weissem, purpurfleckigem Grunde braunpurpurn, Lippe unten grüngelb, oben rötlichbraun. März, April. . P. Petri Rchb, f, ist P. Dayanum Rchb. f.

P. philippinense Bohb. f. (Cypripedilum laevigatum Batem, C, Roebelenii Rchb,f) Blätter aus gefaltetem Grunde lang - riemenförmig , 3 zu 20 cm etwa, vorn zweilappig, glänzend dunkelgrün. Blüten zu 3 7 auf halb- meterhohem, braunscheidigem Schafte, 6 cm breit, oberes Kelchblatt breit- eiförmig mit zusammengezogener Spitze, weiss, regelmässig braunpurpurn gestreift, unteres ähnlich, weisslich, grün geädert, Blumenblätter linear, 15 cm lang, aus 0,5 cm breitem gelblichem Grunde schmäler und rot- braun werdend, rippenförmig , hängend, gedreht, kurzhaarig gewimpert, grünspitzig, Lippe helmförmig, ledergelb, braun geädert. Säulenplatte fast herzförmig, bräunlich, schwarzhaarig. März Mai. Philippinen.

P. philippinense x barbatum ist P. Peetersianum Rchb, /.

P. pioturatum Lawr. ist eine Spicerian um- Kreuzung mit fast 10 cm grossen Blüten, deren oberes Kelchblatt dreieckig, weiss, reich karminrot geädert ist, Blumenblätter hellbraun, dunkler geädert, Lippe blass und trüb karmoisinrot, braun schattiert. Oktober, November.

P. Pitcherianum Manda ist A Argus Rchb. /.

P. pleistochlofum Rchb. f. ist P. barbatum x javanicum var. virens von Drewett-Riding gezüchtet. Oberes Kelchblatt weisslich, mitten grün, seit- lich purpurn geädert, blasspurpurn gesäumt, unteres weiss, grün geädert, Blumenblätter aus trüb grünem Grunde tief braunpurpurn. Säulenplatte blassgrün, dunkler geädert. August, September.

P. pliinenim Bohb. f. {P. villosum X venustum wahrscheinlich , von Cookson - Oakfield gezüchtet). Oberes Kelchblatt weisslich, dunkelgrün geädert, unteres weniger geädert, Blumenblätter aus hellerem Grunde purpurbraun, grün geädert mit 6 7 schwärzlichen Randwarzen, Lippe trüb gelblichpurpurn. Säulenplatte grünlich. September, Oktober.

P. politum Bohb. f. {P, barbatum X venustum wahrscheinlich, von Warner - Broomfield gezogen) steht dem aus derselben Kreuzung ent-

Digitized by

Google

Paphiopedilum. aS I

sprossenem P. chloroneurum sehr nahe. Blätter von P. venustum. Blüten mehr weiss als von P. chloroneurum, Lippe purpurbraun, dunkler geädert, eingeschlagene Lappen grün, purpurfleckig. Säulenplatte grünlich mit blassrosaer Mitte. September, Oktober.

P. Pollettianiun Sander. (P, calophyllum X oenanthum v, superbum,) Grossblütiger schöner Bastart mit vorwiegend dunkelrosaem oberem Kelch- blatt, dessen Grimd dunkelbraun gestreift ist. Blumenblätter hellgrün, vorn dunkelrosa, Mittellinie purpurn, am Rande einige schwarze Warzen, Lippe purpurbraun. Dezember, Januar.

P. polystigmatioiun Bohb. f. von Measures - Streatham aus P. venus- tum? X Spicerianum gezogen. Oberes Kelchblatt wie Spiceria- num, breitästig purpuradrig, unteres aus hellockergelbem Grunde weiss- lich mit braunpurpurnen Fleckreihen , Blumenblätter aus zahlreich klein- schwarzwarzigem, grünem Grunde hell-rötlichbraun mit dunklerem Mittel- strich, Lippe hell - bräunlichpurpurn mit ockergelber Mitte unterseits. Säulenplatte hellpurpurn, mitten grün. November, Dezember.

P. porphyreum Rchb. f. ist P. Sedenii Rchb. f. var.

P. porphyroohlamys Bohb. f.. von Seden in Veitchs Garten aus P. barbatum var. Crossii x hirsutissimum gezüchtet. Blätter schwach gezeichnet. Blüten gross, oberes Kelchblatt karminpurpurn, schwärzlich geädert, weissrandig, unteres viel heller, Blumenblätter aus klein - schwarzwarzigem , gelbgrünem Grunde schimmernd violettpurpum, Lippe bräunlichpurpurn, unten grünlich. Säulenplatte bräunlichpurpurn. Februar April.

P. porphyrospilum Rchb. f. ist P, pycnopterum Rchb. f. var.

P. praestans Rchb. f. ist P, glanduliferum BL

P. purpuratum Ldl. {P. sinicum Hance.) Blätter länglich - elliptisch, 7 zu 30 cm etwa, dunkelgrün, dicht blassgrün gezeichnet. Blüten einzeln auf 10 12 cm hohem Schaft mit grossem Deckblatt, 7 cm breit, gewimpert, oberes Kelchblatt fast kreisrund, kurz gespitzt, mitten zweispaltig, Ränder unten zurückgerollt, weiss, mitten grün und mit 8 10 regelmässigen braunpurpurnen Längsstreifen, unteres Kelchblatt grünlich, spitz -eiförmig, ^/g so gross als das obere, Blumenblätter wagerecht, fast spateiförmig, wellig, karminpurpurn, purpurn oder grün geädert, im Grunde zahlreiche kleine schwarze Warzen, Lippe fast cylindrisch, bräunlichpurpurn, dunkler geädert, eingefaltete Lappen purpurn, reichlich kleinwarzig. Säulenplatte halbmondförmig, trübgrün mit purpurnen Flecken. August, September. Hongkong.

P. purpuratum x Hookerae ist P. gemmiferum Rchb. f.

P. purpuratum x Spicerianum ist P, Maynardii Sand.

P. purpuratum x villosum ist P. concinnum hört.

P. pyonopterum Bohb. f., {P. venustum X Lowii) , ist mit der nach- stehenden Varietät von Seden in Veitchs Garten aus einer Kapsel gezogen worden. Oberes Kelchblatt freudiggrün, unteres blässer, Blumen-

Stein's Orchideenbuch. oi

Digitized by

Google

482 Paphiopedilum.

blätter aus grünem braunwarzigem Grunde hellpurpurn, Lippe bräunlich- olivengrün. Säulenplatte bräunlichgrün, dunkelgrün netzadrig. April, Mai.

var. porphyrospilum Bohb. f. Blüten grösser, Kelchblätter weiss- lich, grün geädert, Blumenblätter vorn ganz hellrötlich, eingefaltete Lappen der Lippe gelblich, bräunlich -warzig.

P. radiosum Rchb, f, ist P. Lawrenceanum x Spicerianum von S e d e n bei Veitch gezüchtet. Blätter schachbrettfleckig. Oberes Kelchblatt wie von Spicerianum, weiss mit grünem Grunde, purpuradrig und purpurn längsgestreift, unteres hellgrün, Blumenblätter leicht herabgebogen, wellig, gewimpert, grün, braun geädert, Lippe grünlichbraun. Säulenplatte pur- purn, heller gesäumt. März, April.

P, reflexum hört, ist P. callosum Rchb.f,

P. regale hört, ist P, insigne v, Maulei x purpuratum,

P, Regnieri Rchb, f. ist P, concolor Par, var,

P. Reichenbachii hört, ist P. longifolium Rchb, et Warsc,

P, reticulatum Rchb.f. ist P, Boissierianum Rchb,f,

P, Roebelenii Rchb, f, ist P, philippinense Rchb, f.

P, Roeslii Rgi ist P. longifolium Rchb. f. var. Hartwegii Rchb. f

P, roseum Linden, ist P, caudatum Ldl. var. Warscewicsii Rchb.f.

P. Bothsohildianum Bohb. f. (P. neoguinense Linden). Blätter derb, steif, 5 zu 40 cm etwa, riemenförmig , glänzend grün. Blüten zu 3 7 auf spärlich behaartem, rötlichem, halbmeterhohem Schaft mit gelbgrünen, dunkelstreifigen, gewimperten Deckblättern, 10 cm breit, oberes Kelchblatt spitz-keilförmig, gelblich, braun-schwarzstreifig, weiss gesäumt, unteres fast gleich, nur wenig kürzer, Blumenblätter linear, rippenförmig hängend, schnurrbartartig, 20 cm lang, gelb mit dunklen Streifen und Punkten im Grunde, Lippe mit langem Stege kurz-pantoffelförmig , zimmtbraun mit ockergelben Innenrändern. Säulenplatte breit-keilförmig, gelblich, vom behaart. Januar bis März. Neu-Guinea.

P. Bowellianum hört, gehört in den Formenkreis von P. villosum X venustum.

P. Sallierii Qodfr. (P. villosum X insigne) hält fast genau die Mitte zwischen den Eltern. Oberes Kelchblatt apfelgrün, dunkler geädert, braun- schwarz gefleckt, weiss gerandet, unteres hellgrün, fast ungefleckt, Blumen- blätter aus gelbgrünem Grunde purpurbraun mit dunklerer Mitte, Lippe gelbbraun, Innenränder gelblich, ebenso die gezähnte Säulenplatte. Oktober bis Dezember.

var. Hyeanum hört, ist P, Lawrenceanum Rchb. f. var.

P. Sanderianum Bchb. f. {Cypripedilum Foerster^nanni hort^ Blätter reitend, breit-riemenförmig, 4 zu 20 cm etwa, gekielt, stumpf, dunkelgrün. Blüten zu 3 7 auf halbmeterhohem, weichhaarigem, rötlichem Schaft mit grossen behaarten, purpurbraunen Deckblättern, 8 cm lang, aussen weich- haarig, gewimpert, oberes Kelchblatt gekielt, spitz breit - lanzettlich, aus- gehöhlt , vorn übergebogen , hellgelbgrün mit breiten schwarzbraunen

Digitized by

Google

Paphiopedilum. ^83

Längsstreifen, unteres ähnlich, etwas kleiner, Blumenblätter linear, bis 60 cm lang, rippenförmig hängend und gedreht, der etwas breitere Grund gelbgrün, dunkelbraun gefleckt und gerandet, dann einfarbig trüb purpurn, nur hier und da ein hellerer Fleck, Lippe mit langem Stege pantoffel- förmig, unten gelblich, oben purpurbräunlich, Innenränder hell lehmgelb. Säulenplatte blassgelb mit purpurn, haarig. Februar April. Malayischer Archipel.

P. Saundersianiun Marshall. Vom Autor aus P. caudatum var. Warscewiczii X Schlimii gezogen. Oberes Kelchblatt weisslich, grün und rosa geädert, unteres weisslich mit grüner Spitze, Blumenblätter schmal - riemenförmig , wellig, dunkelrosa, Lippe trüb rosa, Innenränder weiss, purpurfleckig. Säulenplatte rosa, haarig. August, September.

P. Sohlimii Batem. {Selenipedüum Schlimii Rchb,f.) (Fig. 147.) Blätter spitz - riemenförmig , 3 zu 20 cm etwa, grasgrün. Blüten zu i 3 auf 30 cm hohem, flaumigem, rötlichem Schaft mit grossen Deckblättern, 5 cm breit, sammtig, oberes Kelchblatt gekielt, spitz-eiförmig, grünlichweiss, rosa getuscht, unteres breiter, weisslich, grün geädert, Blumenblätter länglich- eiförmig, weiss, rosapurpurn überlaufen, besonders am Grunde, Lippe aufgeblasen, breit - eirund , an der Öffnung eingezogen, unten weisslich, oben karminrosa, Innenränder weiss und karmin gestreift. Säulenplatte rautenförmig, gekielt, leuchtend gelb mit bräunlichem Vorderfleck. August bis Oktober. Kordilleren von Neu-Granada bei 1300 m, von dem Gärtner- Reisenden Schlim 1852 entdeckt.

var. albiflorum Linden, {var, albutn hört) Kräftig, Blüten fast reinweiss, nur am Grunde der Blätter noch rosa schimmernd.

var. Buperbiim hört. Blüten weiss mit stark vorstehender roter Färbung.

P. Schlimii X caricinum ist P. stenophyllum Rchb.f,

P, Schlimii x caudatum var. Warscewicisii ist P, Saundersianum Marsh.

P. Schlimii x Dominyanum ist P, albopurpureum Rchb.f.

P. Schlimii x longifolium ist P. Sedenii Rchb. f.

P. Schlimii x longifolium v. Hartwegii ist P. Sedenii var. porphyreum Rchb /.

P. Schlimii var albiflorum x longifolium ist P. Sedenii var. candidulum Rchb.f

P. Schlimii var. albiflorum X longifolium var. Hartwegii ist P, leucorho- dum Rchb.f.

P. Schlimii var. albiflorum x Sedenii ist P, cardinale Rchb. f.

P. Schomburgkianum Klotssch ist P. Klotsschianum Rchb.f.

P. Schroederae Rchb.f. ist von Seden in Veitchs Garten aus P. caudatum X Sedenii erzogen worden und ist eine der schönsten Kreuzungen dieser Gruppe. Oberes Kelchblatt 6 cm lang, weisslich, rosa überhaucht, grüngeadert, unteres ähnlich, nur weniger rosa, Blumenblätter 10 cm lang hängend, gedreht, gekielt, aus 1,5 cm breitem, weisslichem, behaartem Grunde stumpf linear, blassrosa-fleischfarben, dunkler geädert, Lippe bauchig,

31*

Digitized by

Google

484

Paphiopedilum.

rosa, Innenränder elfenbeinweiss, rosa-purpurn gefleckt. Säulenplatte weiss- lich, purpurhaarig. Dezember Januar.

Fig. 147. Paphiopedilum Schlimii.

var. splendens hört. Blüten karminrosa überlaufen.

P, Sedenii Rchb, f. von Seden in Veitchs Garten aus P, Schlimii x longifolium gekreuzt und später vielfach zu Weiterkreuzungen mit Glück benutzt. Oberes Kelchblatt aussen rosa, innen elfenbeinweiss mit leichtem

Digitized by

Google

Paphiopedilum. j.85

rosaem Schatten, unteres fast gleich, Blumenblätter gedreht, fast wagerecht, lang-lanzettlich, weiss, blassrosa gerandet, Lippe rosa-fleischfarben, Innen- ränder elfenbeinweiss, rosa gefleckt, Säulenplatte weiss, blassrötlich gefleckt, purpurn gefranst. August Oktober.

var. albanense hört. {P, Schlitnii X Sedenii?) (Fig. 148.) weicht nur durch die eingezogene Lippenöffhung von Sedenii ab.

var. oandidulum Bohb. f. (P. longifolium x Schlimii albifloruni) Blüten elfenbeinweiss, Kelchblätter zart grünadrig, Blumenblätter vorn lichtrosa, Lippe blassrosa, Innenränder weiss, dunkelrosa punktiert.

var. grandiflonun hört. {var. superbum hört) Blüten sehr gross, sonst von der Hauptform nicht verschieden.

var. porphyreum Bohb. f. (var. sanguineum hört, P, longifolium var. Hartwegii d X Schlimii 2.) Blüten grösser, dunkelrot überlaufen.

var. sanguineum hört, ist var. porphyreum Rchb.f.

var. superbum hört, ist var. grandiflorum hört.

var. Weidliohianum Bchb. f. ist die entgegengesetzte Kreuzung von var. porphyreum und hat blassrosae kurze Blütenblätter.

P. Sedenii X caudatum ist P. Schroederae Rchb. f. (siehe auch P. longi- folium).

P. Sedenii x Schlimii var. albiflorum ist P. cardinale Rchb.f.

P, Seegerianum h. Veitch. gehört zu den Bastarten von P. Spicerianum.

P. Seegerianum hört, ist P. caudatum var. Wallisii Rchb.f.

P. selligerum Rchb.f. von Seden bei Veitch gekreuzt aus P. barbatum X philippinense. Prachtpflanze! mit über 15 cm breiten Blüten. Oberes Kelchblatt aus grünem Grunde weiss, purpurstreifig, unteres kleiner und blasser, Blumenblätter 8 cm lang, gewimpert, im Grunde grünlich, schwarz- warzig, vorn rosapurpurn, Spitzen heller, Lippe purpurbräunlich, dunkler geädert. Säulenplatte grün, purpurhaarig.

P. sinicum Hance ist P. purpuratum Ldl.

var. majus hört. (var. rubrum hört.) Blüten sehr gross, heller gefärbt.

P. Spioerianum Bohb. f. Blätter spitz länglich - linear , 2 zu 15 cm etwa, gekielt, ledrig, dunkelgrün, unterseits etwas rötlich. Blüten meist einzeln auf 20 cm hohem Schaft mit linearen, weissbräunlichen Deck- blättern, 6 cm breit, oberes Kelchblatt fast genagelt, aus schmalem Grunde kreisrund, kurz zugespitzt, mitten gefaltet, vornüber gebogen, reinweiss mit schmalem purpurnem Mittelstreif aus grünlichem rotgeflecktem Grunde, unteres spitz, breit-eiförmig, grünlich, Blumenblätter riemenförmig , bald spitz, bald stumpf, vorwärts und leicht abwärts gebogen, stark gewellt, gelblichgrün, rötlich gefleckt und mit roter Mittellinie, Lippe rund-helm- förmig, bräunlich, karminrot schattiert. Säulenplatte fast kreisrund, hell- purpurn, weissrandig. November, Dezember. Wahrscheinlich aus Assam, doch halten die Importeure die Heimat noch streng verschwiegen.

P. Spicerianum >< barbatum grandiflorum ist P. Eyermannianum Sander.

Digitized by

Google

486

Paphiopcdilum.

Fig. 148. Paphiopedilum Sedenii var. albanense.

P. Spicerianum x Fairieanum ist P. Niobe Veitch,

P. Spicerianum x Haynaldianum ist P. Carnusianum Rchb.f,

P. Spicerianum x hirsutissimum ist P. Medea Veitch,

Digitized by

Google

Paphiopedilum. 487

P, Spicerianum x insigne ist P. Leeanum Rchb.f.

P, Spicerianum x insigne vor Maulei ist P. Leeanum var. superbum Rchb. f.

P. Spicerianum x Lawrenceanum ist P. radiosum Rchb.f.

P, Spicerianum x philippinense ist P. Astraea Veitch.

P. Spicerianum x superbiens ist P. Hornianum Rchb.f.

P, Spicerianum x venusfumP ist P. polystigmaticum Rchb.f,

P, Spicerianum x villosum ist P. Lathamianum Rchb. f.

P. Spicerianum x villosum var. Boxallii ist P. Calypso Veitch,

P. sfenophyllum Rchb. /. von Bowring aus />. Schlimii X caricinum er- langt. Oberes Kelchblatt weiss, grüngeadert, breitrosa gerandet, unteres ohne den rosaen Rand, Blumenblätter aus weissHchem Grunde blassrosa, halbhängend, Lippe rosa-fleischfarben, Innenränder elfenbeinweiss, dunkel- fleischfarben punktiert. Säulenplatte weisslich, gefranst. August, Sep- tember.

P. Stonei Bohb. f. [Cypripedilum Cannarti hört!) Blätter riemenförmig^ 3 zu 40 cm etwa, dickledrig, zugespitzt, grasgrün. Blüten zu 3 7 auf halbmeterhohem, grünrötlichem, weichhaarigem Schafte mit kurzen, spitz- lanzettlichen Deckblättern, 8 cm breit, kahl bis auf ein paar Wimperhaare am Grunde der Blumenblätter, oberes Kelchblatt breit - herzförmig mit plötzlich aufgesetzter langer Spitze, gekielt, weiss mit 2 3 schwärzlich- roten Längsstrichen, unteres fast gleich, Blumenblätter linear, 15 cm lang, kurz wagerecht, dann rippenförmig hängend, gedreht, blassgelblich, rot- braun gefleckt, vorn hellbräunlichrot , Lippe mit langem Stege pantoffel- förmig, unten weisslich, oben trüb rosa, karmin geädert, Innenränder weisslich, Säulenplatte länglich-eiförmig, gelblichweiss, borsthaarig gefranst. Mai Juli. Borneo.

var. platytaeniam Bohb. f. Blüten grösser , leuchtender gefärbt, Kelchblätter breiter, vortretend breit gestreift, Blumenblätter abwärts und vorwärts gebogen, 12 15 cm lang, aus centimeterbreitem , weissgelbem, spärlich gewimpertem Grunde gelblich mit karminrötlichen Flecken, mitten über 2 cm breit nach vorn langsam in eine stumpfe Spitze verschmälert, in welcher die Flecken fast zusammenfliessen. Eine der schönsten aber auch teuersten Formen der Gattung. N. E. Brown sah 1887 an einem Exemplar im Garten des Baron Schroeder, The Dell bei Thaines, ein Blumenblatt dieser Varietät in die schmale Normalform umgewandelt.

P, Stonei x Spicerianum ist P. Alice h. Drew.

P. superbiens Bohb. f. {Cypripedilum barbatum var, Veitchii van Houtte. C, Veitchianum Linden, C, barbatum var, superbum Lind) Tracht von P. barbatum, besonders hinsichtlich der länglich-elliptischen, bald mehr bald weniger graugrün gekästelten Blätter. Blüten einzeln auf 20 cm hohem Schafte mit kleinem Deckblatt, 8 cm breit, gewimpert, oberes Kelchblatt spitz breit- eiförmig, regelmässig grünstreifig, unteres ähnlich, viel kleiner, Blumenblätter breit- lanzettlich, herabgebogen, schwarzhaarig- gefranst, weiss, grünadrig, schwärzlich gefleckt, Randflecken grösser,

Digitized by

Google

488 Paphiopedüum.

Lippe lang helmförmig , unten grünlich, oben bräunlich purpurn, Innen- ränder karminrot, dunkelwarzig. Säulenplatte fast nierenförmig mit einem Zahn in der Ausbiegung, grünbräunlich. Mai Juli. Ophirberg auf der Halbinsel Malakka.

var. Lindeni hört, weicht nicht vom Typus ab.

P. superbiens x barbatum ist P. superciliare Rchb.f.

P, superbiens x Spicerianum ist P. Hornianum Rchb.f.

P. superbiens x Stonet ist P, Morganiae Rchb.f.

P. superbiens x venusfum ist P. Carrierei Bauer.

P. superbiens x villosum ist P. „Mrs Canham" Rolfe.

P. Buperoiliare Bohb. f. von Seden bei Veitch gezogen aus P. barbatum X superbiens, zwischen beiden die Mitte haltend, enorm grosse, stark gewimperte Blüten tragend. Oberes Kelchblatt weiss, wein- rot gestreift, dunkelgrün geädert, unteres weiss, blassgrün geädert, Blumen- blätter aus grünem, schwarz punktiertem Grunde purpurrötlich, Lippe purpurbraun, Säulenplatte hellgrün, dunkler genetzt. Juli, August.

P. Swanianum Bohb. f. von Obergärtner Swan im Garten von Mr. Leech-Oaklei aus P. Dayanum x barbatum gezüchtet, stark an P. barbatum erinnernd, aber die Blumenblätter fast oder ganz warzen- los, dagegen die eingeschlagenen Ränder der braunen Lippe purpurwarzig. Juli, August.

P. Tautzianom Bchb. f. ist von Seden bei Veitch aus P. niveum X barbatum gekreuzt worden. Blätter spärlich gekästelt. Blüten sehr gross, alle Blätter weinrötlich, weiss gerandet, oberes Kelchblatt grün grundiert, purpuradrig, Blumenblätter schwarzhaarig gefranst, Lippe dunkel- purpurbraun, Innenränder warzig. März, April.

P. tOBsellatum porphsrreum Bchb. f. {P. concolor x barbatum) von Seden bei Veitch gekreuzt. Blüten zu 2 3 auf 1 5 cm hohem Schaft, blassgelb, stark purpurrosa getuscht, oberes Kelchblatt dunkelweinrot geädert, unteres blasser, Blumenblätter im Grunde schwärzlich - purpurn warzig, Lippe unten grünlich, oben purpurn. Säulenplatte gelbgrün. Juli, August.

P. Thibautianum Bohb. f. von Seden in Veitchs Garten aus P. Harrisianum X insigne var. Maulei gezogen, ist von P. oenan- thum, derselben Kreuzung, nur durch mehr grünliche Färbung der Kelchblätter und mehr grüngelbliche der Blumenblätter verschieden.

P. tonsum Bchb. f. Blätter länglich - eiförmig , 4 zu 12 cm etwa, dunkelgrün, graugrün gewürfelt, am Grunde purpurfleckig. Blüten einzeln auf 20 cm hohem grünrötlichem Schafte mit kleinem, kurzhaarigem Deck- blatt, 8 cm breit, glänzend, oberes Kelchblatt spitz breit-eiförmig, mitten gefaltet, kurz gewimpert, weiss, grün und purpurn gestreift, unteres spitz länglich-elliptisch, viel kleiner, Blumenblätter wagerecht, breit-spatelförmig, hellgrün, dunkler geädert und trüb purpurn getuscht, mit 3 5 schwärz- lichen Warzen längs der Mitte und einigen kleineren am oberen Rande,

Digitized by

Google

Paphiopedilum. aSq

der nur an der Spitze ein paar Haare trägt, Lippe vorragend, helmförmig, trüb grün, hellrotbraun gezeichnet, Innenränder breit, warzig. Säulen- platte grünlich, nierenförmig. April, Mai. Sumatra.

P. Veitchianum Linden, ist P, superbiens Rchb.f.

P. Yentistiim (WalL) Pfltz. Blätter länglich-elliptisch, 4 zu 1 2 cm etw a dunkelgrün, graugrün marmoriert, unten meist trübpurpurn. Blüten meist einzeln auf 1 5 cm hohem Schafte mit langem Deckblatt, 5 cm breit, oberes Kelchblatt zugespitzt breit - eiförmig , weiss, dunkelgrün geädert, unteres spitz - eilanzettlich , kleiner, hellgrün, dunkelgrün geädert, Blumenblätter wagerecht, fast spateiförmig, gewimpert, aus grünem, schwarzwarzigem Grunde vorn trüb purpurbraun, Lippe klein, fast cylindrisch, hellgelbgrün, rosa überlaufen, grünadrig, Innenränder lehmgelb. Säulenplatte gelbgrün, halbmondförmig. Dezember März. Sylhet. Kam als erste Art der Gattung 18 19 vom botanischen Garten in Calcutta nach England.

var. pardinum Bohb. f. {var. spectabile Wt/l.) Blüten grösser, oberes Kelchblatt weiss, breit grün gestreift, Blumenblätter grünlichweiss, rosa getuscht mit wenigen grossen, zerstreuten Warzen, Lippe hell grün- lichgelb, rosa getuscht.

P. venustum X barbatum ist sicher P. chloroneurum Rchb. /. und wahr- scheinlich eine ganze Reihe anderer Bastartformen.

P. venustum x callosum ist P. Orpheus Sand.

P. venustum x Dayanum ist P. caligare Rchb.f.

P. venustum x insigne ist P. amandum Rchb.f.

P. venustum x laevigatum ist P, Arthur h. Drew.

P. venustum x Lowii ist pycnopterum Rchb.f.

P. venustum? x Spicerianum ist P. polystigmaticum Rchb.f.

P. venustum x villosum ist P. Measuresianum Rchb.f.

P. venustum v. pardinum x concolor ist P. Marshallianum Rchb.f.

P. venustum x Stonei ist P. Doris Norm.

P. vemixium Bohb. f. von Seden in Veitchs Garten aus P.Ar- gus X villosum gezüchtet. Blüten firnissartig glänzend, oberes Kelch- blatt grün, schwärzlichpurpurn gefleckt und geädert, schmal weiss gerandet, unteres hellgrün, dunkelgrün geädert, Blumenblätter herabgebogen, gelb- braun, purpurn schattiert, im Grunde schwarz warzig, Lippe bräunlichgrün. Säulenplatte gelblichgrün. März, April.

P. Vervaetianum Rchb.f ist P. Euryale Rolfe.

P. vexiUarium Rchb. f., von Dominy in Veitchs Garten aus P. barbatum <S X Fairieanum $ gekreuzt, hat Blatt und Wuchs voll- kommen von P. barbatum. Oberes Kelchblatt aus weissem, grün- adrigem Grunde weinrot, dunkelpurpurn geädert, unteres weiss, weinrot überlaufen, grünadrig, Blumenblätter herabgebogen und an den Spitzen etwas aufwärts gekrümmt, wellig, gewimpert, aus grünem Grunde weiss, purpurn gesäumt, grün geädert, Lippe rötlichbraun, Innenränder grünlich, purpurfleckig. Säulenplatte hell grünbraun. April, Mai.

Digitized by

Google

AQO Paphiopedilum.

P. vexillarium X Stonei ist P. Apollo Sand,

P. viUoBum Ldl. Blätter aus reitendem Grunde lang-linear, 2 zu 30 cm etwa, spitz oder zweizackig, ledrig, dunkelgrün, unterseits nach dem Grunde zu trübpurpurn. Blüten einzeln auf behaartem, bis 30 cm hohem Schafte, mit grossem Deckblatt, 10 12 cm breit, firnissglänzend, gewimpert, oberes Kelchblatt behaart gekielt, breit-eiförmig mit kurz aufgesetzter, eingefalteter Spitze, Seitenränder mitten breit zurückgerollt, aus bräunlichem Grunde gelbgrün mit sehr schmalem, weissem Saum, unteres kleiner und heller, Blumenblätter breit-spatelförmig mit einigen Purpurhaaren am Grunde, fast wagerecht, vorwärts gebogen, mit purpurbrauner Mittellinie, obere Hälfte gelbbraun, untere heller, Lippe vortretend, gross pantoffelförmig , bräun- lichgelb, hell gerandet, eingeschlagene Lappen trüb gelblich. Säulenplatte länglich-herzförmig, weichspitzig, mitten drüsenwarzig, gelblich. Dezember bis März. Moulmein, bei 1500 m.

var. albomarginatum hört. Oberes Kelchblatt breit und elegant weiss gesäumt.

var. aureum Bchb. f. Oberes Kelchblatt hellgrünlichgelb , weiss gesäumt, Lippe goldgelb schattiert.

var. Boxalli Bohb. f. {var. superbum kort) Oberes Kelchblatt am Grunde schmal, schwarzwarzig, breit weiss gerandet, unteres meist zwei- spitzig, Blumenblätter schmalgrundig , schachbrettartig hell und dunkel gelbbraun.

f. atratum hört. Die schwarzen Warzen des oberen Kelchblattes sehr zahlreich und zusammenfliessend.

f. pallidum hört. Wenig warzig, Blumenblätter und Lippe hell gelbbräunlich.

var. Lindeni hört, ist höchstens durch etwas kräftigeren Wuchs ausgezeichnet.

var. superbum hört, ist var. Boxalli Rchb. /. P. villosum X Argus ist P, vernixium Rchb.f.

P. villosum X barbatum ist P. Harrisianum Rchb.f.

P. villosum X Druryi ist P, Winnianum Rchb.f.

P. villosum X hirsutissimum ist P. Germinyanum Rchb.f.

P. villosum X insigne ist P. Sallierii Qodf.

P. villosum X insigne var. Maulei ist P, nitens Rchb.f.

P. villosum X purpuratum ist P. concinnum Rchb.f.

P. villosum X superbiens ist P. Canhami hört.

P. villosum X venustum ist sicher P, Measuresianum Rchb.f und wahr- scheinlich P. plunerum Rchb.f und P. Williamsianum Rchb.f.

P. villosum var. Boxalli x hirsutissimum ist P. Godseffianum Rchb.f

P. villosum var. Boxalii X venustum ist P. pavoninum Rchb. f.

P. virens Rchb. f. ist P. javanicum Reinw. var.

P. viridiflorum hört, ist eine fast einfarbig grün blühende Form von P. insigne.

Digitized by

Google

Paphiopedilum. 4g i

P. vittatum Vellozo. (Cypripedilum Binotii hört. Selenipedilunt vitta- tum, breve Rckb,/,) Blätter steif grasartig, bis 40 cm lang, hellgrün, gelb- gerandet (Zufall?). Blüten zu 3 7 auf halbmeterhohem, spärlich be- haartem Schafte, 5 cm breit, oberes Kelchblatt spitz-länglich, grünlichweiss, braunrot gefleckt, unteres ähnlich, hellgrün, Blumenblätter linear, 10 cm lang, rippenförmig gebogen, gedreht, aus hellgrünem Grunde purpurbraun, ebenso die kurz helmförmige Lippe, deren Innenränder grünlich mit spär- lich purpurrosaen Flecken sind. Februar, März. Orgelgebirge Brasiliens.

P. Volonteanom Sander weicht von P. Hookerae nur durch breitere Blumenblätter und Lippe und braunrosae Flecken auf den Blumen- blättern ab.

P. Wallisii hört, ist P, caudatum Pfitz. vor.

P. Warscewicsü Rchb. f. ist P. caudatum Pfitz, var,

P. Weidlichianum Rchb. f. ist P. longifolium var. Hartwegii c x Schlimii d.

P. WiUiamsianuiii Bchb. f. ist wahrscheinlich P. villosumxHarri- sianum, von Warner-Broomfield gezüchtet, und gleicht einem kräftigem villosum mit schwach gezeichneten Blättern. Oberes Kelchblatt weiss mit dunkelbraunem Mittelstreif und grünen Adern, unteres weisslich, grün- geadert, Blumenblätter unten weisslich-hellrotbraun, vorn rotbraun, Lippe unten grünlichgelb, oben gelbbräunlich, Innenränder ockergelb. Säulen- platte gelbbraun. Januar März.

P. Winnianum Bchb. f. ist von Seden bei Veite h aus P. villosum X D r u r y i gezüchtet worden, steht dem villosum sehr nahe, hat aber die schönen, charakteristischen, schwärzlichen-purpurnen Mittelstriche von P. Druryi auf Kelch- und Blumenblättern. Lippe und Säulenplatte wie von P. villosum. Januar Mäiz.

P. Wittei hört, ist P. Lawrenceanum Rchb. /.

P. Youngianum Rchb. f. ist P. superbiens d X philippinense Q, die entgegen- gesetzte Kreuzung ist die dunkler blühende var. Corningianum Veite h.

Nachträge zur Gattung Paphiopedilum Pfitz:

P. Chamberlainianum O'Brien (nicht Bohb. f.) hat an hohen aufrechten Trieben scheinbar zweizeilig gestellte Blätter von 5 cm Breite bei 3 cm Länge. Blütenschaft halbmeterhoch mit reichblütiger kurzästiger Traube. Blüten fast 10 cm breit und hoch, oberes Kelchblatt fast kreisrund, mitten oft leicht eingefaltet mit kurz aufgesetzter kurzer Spitze, wellig gerandet, crömeweiss mit sechs verlaufenden Purpurlinien und zahlreichen rosa- purpurnen Flecken im Grunde. Unteres Kelchblatt fast gleich geformt, aber spärlicher gefleckt. Blumenblätter steif quer abstehend, ein- bis zweimal gewunden, langlinear, zugespitzt, cremeweiss mit zahlreichen in Reihen stehenden karminroten Flecken. Lippe plump schubförmig, fast sackartig lang gezogen, purpurrosa mit breitem weissem Rande, innen weiss mit dichter rosaer Fleckzeichnung. Säulenplatte breit herzförmig, purpurbraun.

P. chlorops Rchb.f, ist P. longifolium var. Hartwegii x caricinum.

Digitized by

Google

492 Paphiopcdüum. Peristeria.

Pattonia Wight ist Grammatophyllum BL Paxtonia Ldl. ist Spathoglottis BL Pectinaria Ldl. ist Mystacidium LdL Pedilea LdL ist Microsfyh's Nutt, Pedilonum BL ist Dendrobium Sw, Penthea LdL ist Diso Berg, Peramium Salisb. ist Qoodyera R. Br,

Peristeria Hook.

(GongoriDae 253.)

(Eckardia R c h b. f.)

Die fünf bekannten Arten stammen aus dem tropischen Waldgürtel Centralamerikas , wo sie teils direkte Baumbewohner , teils, im Moose am Grunde alter Stämme oder beschatteter Felsen heimisch sind. Die grossen bis sehr grossen Scheinknollen tragen auf der Spitze einen Busch längs- faltiger Blätter, deren unterste den allmählichen Übergang aus den sie um- gebenden Scheiden zum Laubblatt zeigen. Blüten gross, in vielblumigen, aufrechten oder hängenden Trauben, Kelch- und Blumenblätter fast gleich, mit den Spitzen zusammenneigend, so dass die Blüte fast kuglig erscheint, die seitlichen Kelchblätter sind am Grunde durch den Säulenfuss miteinander verbunden. Der Unterteil der Lippe (das Hypochil) ist mit dem Säulen- fusse so innig verwachsen, dass seine Seitenanhängsel (Pleuridien) fast wie Flügel der Säule erscheinen, der Vorderteil (das Epichil) ist dem Unter- teil beweglich angegliedert.

Alle Arten verlangen viel Wärme, während des Triebes reichlich Wasser, nach dem Triebe aber eine lange entschiedene Trockenperiode, da sie im Ruhezustande leicht faulen. Die Arten mit hängender Traube giebt man am besten in hängende Körbchen oder Kästchen, die mit auf- rechtem Blütenstand in reichlich grosse, gut drainierte Töpfe. Als Boden- mischung nimmt man halb Sphagnum, halb gute Rasenerde mit Sand, fetter Lauberde und verrottetem Dung.

P. aspersa Bolfe. Blüten in aufrechter Traube gross, kugelig, gelb- braun, braunrot gesprenkelt, Lippe dunkelbraun, karmoisinrot gesäumt. Juli, August. Venezuela.

P. Barken Batem. ist Acineta Barkerii LdL

P. oerina Ldl. Scheinknollen länglich-eiförmig, 10 cm hoch, dunkel- grün, Blätter gross und lang, derb, breit-lanzettlich, dunkelgrün. Blüten zu 8 12 in kurzer, hängender Traube, wachholderduftig, gelb, 5 cm breit. Juni, Juli. Centralamerika.

P. elata Hook. Scheinknollen kuglig - eiförmig, bis 15 cm hoch, mit 3 5 hellgrünen, breit -lanzettlichen, bis meterhohen Blättern. Blüten auf anderthalbmeter hohem, steifem, aufrechtem Schafte in lockerer Traube,

Digitized by

Google

Peristeria. Pescatorea. ^O^

aufrecht gestielt, 8 cm breit, fast kuglig, wachsartig, weiss, Kelch- und Blumenblätter breit - eiförmig , Lippe dick, fleischig, weiss mit grossen öhrchenartigen , rötlich punktierten Anhängseln des Unterteils und fast kreisrundem Vorderteil, welcher eine mittlere vertiefte Rinne hat, im vorderen Teile reinweiss , im hinteren rötlich punktiert ist. Säule weiss, mit kleinem, spitzem Schnabelfortsatz. Juli September. Panama. Lippe und Säule geben die in der That so erscheinende Form einer fliegenden weissen Taube, weshalb die Pflanze in der Heimat Taubenblume oder Heilige Geist-Blume getauft worden ist.

P. guttata Enowl. et Weste. Der P. cerina sehr ähnlich, aber die hängenden Blüten sind lachsrötlich mit purpurnen oder braunen Fleckchen und duften harzig. September. Demerara.

P. Humboldtü Batem. ist Acineta superba Rchb. f.

P. pendula Hook. Scheinknollen länglich-eiförmig, 5 cm hoch, gefurcht, mit 3 4 lanzettlichen, tief furchigen Blätter Blüten in hängender Traube zu 3 7, fleischrötlich - gelb , dicht purpurn gesprenkelt, Lippe bräunlich- weiss mit purpurnen Flecken und dickem, vortretendem Kamm, vorn tief ausgekehlt mit einem zurückgebogenen Spitzchen. August, September. Demerara.

Pescatorea Rchb.f.

(Huntleyinae 364.)

Knollenlose Baumbewohner Kolumbiens^ von woher etwa zehn Arten bis jetzt bekannt sind, welche sämtlich durch schöne, grosse, langdauernde Blüten für die Gärtnerei von Wert sind. Die Blätter stehen in kräftigen, zwei- zeilig geordneten Büschen, sind gross und stark, immergrün, gekielt, breit- linear oder lanzettlich. Blüten einzeln auf starken, mit einigen kurzen, häutigen Scheiden besetzten, aufrechten oder aufsteigenden, die Blätter nicht überragenden, oft nur halb so langen Stielen, gross und fest. Kelch- und Blumenblätter ziemlich gleich, ausgebreitet, die seitlichen Kelchblätter bilden ein ausgesprochenes Kinn, Lippe deutlich genagelt, dreilappig, mit abstehenden Seitenlappen, Mittellappen gross, breit, gerundet, der Rand oft zurückgerollt, im Hintergrund ist ein querstehender Schwielenbogen der Lippe mit seiner breiten Fläche aufgewachsen. Säule schlank, grade. Die Pescatoreen vertragen nicht zu viel Wärme, am gedeihlichsten ist ihnen eine Wintertemperatur von etwa 10**, sie vertragen absolut keine Trocken- periode, sondern verlangen auch nach der Blüte Feuchtigkeit, besonders feuchte Luft, weil sie ununterbrochen treiben. Man bindet sie entweder einfach mit einer Hand voll Moos auf Korkrinde fest oder giebt sie hoch- gepflanzt inSphagnum und Haideerde in einen Korb oder reichdrainier- ten Topf. Dunggüsse sind von grossem Einfluss auf die Stärke der Entwickelung.

P, Backhousiana Rchb, f. ist P, Klabochorum Rchb. f. var.

Digitized by

Google

494

Pescatorea.

Fig. 149. Pescatorea cerina.

P. bella Bchb. f. {Zygopetalum bellum Hook.) Blätter etwa 3 zu 25 cm. Blüten auf 10 cm hohem Stiele, 12 cm breit, Kelch- und Blumenblätter ei- förmig, kurz zugespitzt, weiss mit violettem Schimmer oder ganz blass

Digitized by

Google

Pescatorea. 4Q5

violett, vor der Spitze ein breites, dunkel purpur violettes Band, Lippe cr^megelb, fast pantoffelförmig umgeschlagen vorn, mit grossem hufeisen- förmigem, 21 rippigem, purpurrotem Schwielenbogen , vor welchem die Lippe einen breiten purpurvioletten Fleck zeigt. Säule aus gelbweissem Grunde hell aber unrein purpurn mit dunkleren Spritzflecken. März Mai. Neu-Granada.

P. oerina Bchb. f. {Huntleya cerina Batein. Zygopetalum cerinum Hook) (Fig. 149.) Blätter etwa 3 zu 20 cm, Blütenstiel kaum 10 cm hoch, Blüten 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter fleischig, länglich gerundet, aus- gehöhlt, hell wachsgelb, Blumenblätter etwas dunkler, Lippe gelb, gestutzt- eiförmig, gewölbt, Schwielenbogen halbkreisförmig mit sehr vielen Rippen, dunkel purpurrot bandiert. Säule kurzkeulig. Mai, Juni. Veragua, Chiriqui, bei 2300 m.

P. Dayana Bohb. f. {Zygopetalum Dayanum Hook) (Fig- i S^) Blätter etwa 3 zu 25 cm. Blüten auf 10 cm hohem Stiele, bis 10 cm breit, Kelch- blätter verkehrt-eiförmig, weiss mit grünlichen Tuschstreifen, Blumenblätter etwas schmäler, mit schief verzogener Spitze, rein milchweiss, Lippe läng- lich, vorn gestutzt und ausgerandet, weiss, nur der fast kreisrunde, viel- rippige Schwielenbogen purpurviolett. Säule gelblich, mit rötlichem Bande am Grunde, November, Dezember. Neu-Granada.

var. oandidiüa Bchb. f. Kelch- und Blumenblätter, sowie die Lippe reinweiss, Schwielenbogen hell karmin-purpurn.

var. rhodacra Bchb. f. Blüten zartrosa, purpurn überlaufen.

var. Boezlii Bohb. f. (als Art). Blüten weiss mit vielen violetten oder rosapurpurnen Tuschflecken, Lippe hellviolett oder purpurrosa.

var. splendens Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter vor der Spitze dunkel violettfleckig, Lippe ganz dunkelviolett.

P. Gairiana Bohb. f. {Zygopetalum Gairianum Hook) Blätter etwa

2 zu 20 cm. Blüten auf kaum 10 cm hohem Schafte, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit bandförmig, dunkelviolett, an der Spitze am dunkelsten, Lippe purpurrosa oder purpurbräunlich, vorn fast pantoffel- förmig zurückgeschlagen, mit vielen Längsschwielen, zwischen denen zahl- reiche Warzen sitzen, Schwielenbogen halbkreisförmig mit 15 17 Rippen, orangegelb, purpurn gestreift. Säule aus weissgelblichem purpurgespritztem Grunde oben dunkelviolett. Juli September. Ecuador.

P. Elaboohorum Bchb. f. {Zygopetalum Klabochorum Hook) Blätter etwa

3 zu 25 cm, Blüten auf 10 cm hohem Schaft, reichlich 10 cm breit, Kelch- blätter stumpf-länglich, Blumenblätter kürzer und vorn etwas verschmälert, weiss, reichlich purpurbraun getupft, Lippe kellenförmig, dreilappig, ocker- gelb oder weiss, am Rande glatt, sonst dicht bedeckt mit purpurköpfigen Hautsprossungen , Schwielenbogen hufeisenförmig, 19 rippig, schwefelgelb mit braunen Linien. Säule gelblich mit verwaschenen braunpurpurnen Flecken. Juli September. Ecuador. Der Pluralname ist zu Ehren der

Digitized by

Google

496

Pescatorea.

Reisenden Brüder Kl ab och gegeben, von welchen Franz Klaboch diese Art einführte.

var. Backhousiana Bchb. f. als Art {Zygopetalmn Backhousianuni

Fig. 150. Pescatorea Dayana.

Hook.) Blüten cr^meweiss mit purpurvioletten Tupfen, Lippe cr^meweiss, purpurwarzig, Schwielenbogen goldgelb, braun liniert.

P. Lehmann! Bchb. f. {Zygopetalum Lehmanni Hook.) Blätter fetwa

Digitized by

Google

Pescatorca. Phajocalanthc.

497

2 ZU 20 cm. Blüten auf 10 cm hohem Schaft, reichlich 10 cm breit, weiss mit rötlichbraunen Parallellinien, Kelch- und Blumenblätter breit- länglich, nach vorn etwas verschmälert, Lippe bräunlich - purpurn , vorn länglich, gestutzt, zurückgeschlagen, mit dicken, langen, purpurnen Borsten, Schwielenbogen elfrippig, kastanienbraun. Juni August. Ecuador.

P. Roeziii Rchb.f. ist P. Dayana Rchb.f. var.

P. Busseliana Bchb. f. (Zygopetalum Russelianum Hook) Blüten auf 6 8 cm hohem Schaft, 10 cm breit, cr^meweiss mit rötlich - purpurnen Tuschflecken, Kelch- und Blumenblätter breit - eiförmig , Lippe rötlich- purpurn, Schwielenbogen 15 rippig, gelb mit karminroten Linien. Juli September. Ecuador.

F. Walliflii Linden et Bohb. f. (Zygopetalum Wallisü Hook) Der P. cerina in der Form gleichend, aber die Blüten sind cr^megelb mit bläulichvioletten Tuschflek- ken, Lippe längsfurchig, violett, weiss gesäumt, Schwielenbogen 17 rippig, weiss mit purpurnen Linien. Säule weiss mit dunkel- violetter Binde im Grunde. Juli bis September. Ecuador, bei 2500 m.

Pesomeria LdL ist Phajus Lour.

Phajocalanthe Rolfe

(Phajinae 219 a)

Fig. 151. Phajocalanthe irrorata.

umfasst die Bastarte zwischen den Gattungen Phajus und Calanthe resp. Preptanthe, Limatodes und Calanthidium.

Bisher sind von Obergärtner D o m i n y und dem unermüdlichen Ober- gärtner Seden in Veitchs Royal exotic nurseries in Chelsea drei der- artige Kreuzungen bewirkt worden.

Ph. irrorata Rolfe. {Phajus irroratus Rchb.f) (Fig. 151.) ist von Do- miny aus Ph. Tanke rvilliae X Preptanthe Regnieri var. nivalis gekreuzt worden. Die Pflanze ist immergrün und gleicht auch sonst un- gemein dem Phajus Tanke rvilliae, nur in der tiefen Zerspaltung der Lippe kommt die Preptanthe zur Geltung. Blüten 5 cm breit, cr^me- weiss, mit grünlichem Grunde und rosaer Spitze der Kelch- und Blumen- blätter Lippe rotpurpurn, weiss gerandet, mit grosser gelber, durch drei weisse Längschwielen unterbrochener Scheibe.

Ph. pnrpurea Bolfe. {Phajus irroratus var. purpureus Rchb, /.) ist von Seden aus Ph. Tankervilliae, X Preptanthe vestita var. ruVo-

Stein's Orchideenbuch. 32

Digitized by

Google

498 PhajocaUinthe. Phajus.

oculata gezüchtet. Kelch- und Blumenblätter reinweiss, Lippe rot- purpurn, dunkler gestreift, breit weiss berandet.

Ph. Sedeniana Rolfe. (Phajtis Sedenianus Rchb, /.) istPhajusTanker- villiae X Preptanthe Veitchii von Seden gezüchtet. Da Preptan- the Veitchii die Kreuzung von Limatodes rosea xPreptanthe vestita ist, so sind also in dieser Phajocalanthe drei Gattungen!! vertreten. Der Wuchs ist auch hier von Phajus beibehalten, nur die vierlappige Lippe verrät den fremden Einfluss. Blüten 6 cm breit, cr^me- weiss, gelblich schattiert, im Grunde rosa, Lippe gelblich, vorn weiss, breit rosapurpurn bordiert.

Phajus Lour.

(Phajinae 219.)

(Gastrorchis Bl., Limatodes Bl. z. Teil, Pachyne Salisb., Pesomeria Ldl., Tankervillea Lk.)

Fast alle zwölf Arten der im tropischen Asien , Afrika , Australien, den Südseeinseln, Maskarenen, in China und Japan einheimischen Gattung waren früher beliebte Gewächshauspflanzen, während sie heut etwas ver- nachlässigt werden. Sie sind sämtlich Erdbewohner mit stark entwickel- tem Wurzelsystem und meist grossen vielgliedrigen Scheinknollen, seltener mit schlanken, verlängerten Stämmen. Die grossen, mehr minder breit- lanzettlichen Blätter sind gewöhnlich in einen langen Stiel verschmälert, aber nicht gegliedert, und längsfurchig vielnervig. Die Blüten stehen in aufrechten, langgestielten, meist reichblumigen Trauben, welche aus den unteren Blattachseln hervorbrechen. Kelch- und Blumenblätter gleichen sich meist, sind aufrecht oder breit abstehend, die grosse Lippe ist frei, dreilappig, mit den Seitenlappen eng um die Säule gerollt oder dieselbe als weitbauchige Schale umgebend, und bildet meist mit dem Säulenfusse einen grossen kurz-kulpigen Sporn. Säule schlank, gerade bis halbkreisförmig gekrümmt. Die Blüten ändern ihre Farbe durch Druck oder sonstige Verletzungen in Indigoblau - schwarz. Je nach der Heimat gehören die Phajus ins warme oder halbwarme Haus. Sie bedürfen zur guten Ent- wickelung recht grosser drainierter Töpfe, deren Füllung aus guter Rasen- erde, Lauberde, gut verottetem Kuh- oder Pferdedung und Sand bestehen soll. Während der Entwickelung halte man die Pflanzen warm und in etwas geschlossener Luft, nachher kühler. Sie bedürfen viel Wasser und können während des Triebes recht viel flüssige Dungstoffe aufnehmen. Nach der Blüte spart man mit dem Wasser, ohne aber die Pflanze dörren zu lassen. So behandelt, lohnen auch die alten Arten die Kultur und können sich getrost neben den meisten neueren Orchideen sehen lassen.

Pfltzer teilt die Gattung ein:

A. Gtonuini: Knollen kurz und dick, Sporn deutlich; z. B. Ph. Blumei Ldl.

Digitized by

Google

Phajus. 499

B. Gktstrorohis Bl.: Knollen kurz und dick, Lippe kurz gespornt, im Grunde weit bauchig; z. B. Ph. tuberculosus Rchb. f.

C. Iiimatodes BL Schlankstämmig, Sporn deutlich; z. B. Ph. cu- preus Rchb. f.

D. Pesomeria Ldl. Schlankstämmig, statt des Sporns nur ein kurzer Höcker; z. B. Ph. tetragonus Rchb. f.

Ph. albus Will, ist Thunia alba Rchb. f.

Ph. Augustinianus Klotssch ist Ph. cupreus Rchb. f.

Ph. ausfralis F. Müll, ist Ph. Tankervilliae Bl.

Ph. Bensoniae hört, ist Thunia Bensoniae Hook. f.

Ph. Bernaysii Rchb. f. ist Ph. Blumei Ldl. var.

Ph. bicolor Ldl. ist Ph. Wallichii Ldl. var.

Ph. Blumei Ldl. (PA. grandifolius Blumei hart, Lintodorutn Incar- villei Bl) Scheinknollen eigross, rundlich-eiförmig, vielringig. Blätter bis 60 cm hoch, lang -lanzettlich, zugespitzt, vielfaltig, freudiggrün. Schaft über meterhoch mit 30 cm langer Endtraube. Blüten 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-lanzettlich, olivengrün-bräunlich, Seitenlappen der Lippe um die Säule gerollt, aussen ockergelb, Mittellappen eiförmig- wellig-kraus, vom kurz gespitzt, karminrot mit gelblichem Rande. Sporn gelbgrün. März April. Java.

var. Bemaysii Bohb. f. Blüten aussen weiss, innen matt gelb, weiss, Seitenlappen der Lippe schwefelgelb, weiss gesäumt, Mittellappen dunkler gelb, weiss gesäumt, Sporn grün.

Ph. Carronii F. Müll, ist Ph. Tankervilliae Bl.

Ph. Cooksonii Bolfe ist aus Ph. tuberculosus d X Ph. Wall- chii Q gekreuzt worden, gleicht letzterem sehr stark, aber Umriss und Farbe der Lippe ist von Ph. tuberculosus ererbt.

Ph. oupreus Bohb. f. (PA, Augustinianus KlotzscA) ist heute aus den Gärten verschwunden. Er gleicht einem kleinen, schlankstämmigem Ph. Tankervilliae mit kleinen, dunkelrötlich -braunen deutlich gespornten Blüten mit etwas hellerer Lippe. Amboina.

Ph. Dodgsoni hart, ist Thunia Dodgsoniana Will.

Ph. grandifolius Lindley ist Ph. Wallichii Ldl.

Ph. grandifolius Lour. ist Ph. Tankervilliae Bl.

Ph. Humblotii Bchb. f. Scheinknollen eigross und rundlich-eiförmig, Blätter breit-lanzettlich, bis 40 cm hoch. Blüten in wenigblumiger End- traube auf 50 cm hohem, steifem Schaft, 5 cm breit, rosa mit weissen und roten Tuschflecken, Kelchblätter spitz - länglich, Blumenblätter kürzer und doppelt so breit, Lippe spornlos, die Seitenlappen gerundet und vorwärts gestreckt, Mittellappen quergestutzt, ausgerandet, auf der weissen Scheibe eine hohe fleischige, sattelförmige, nach vorn in einen kurzen Kiel verlaufende gelbe Schwiele. April Juni. Madagaskar.

Ph. irroratus Rchb. f. ist Phajocalanthe irrorata Rolfe.

Ph. leucophaeus F. Müll, ist Ph. Tankervilliae Bl.

32*

Digitized by

Google

500

Phajus.

Ph. luridus hört, ist Ph. Wallichii LdL var bicolor LdL

Ph. maculatus Ldl. {Bletia Woodfordü Bot, Mag) Scheinknollen gänseeigross , länglich - eiförmig , Blätter spitz ei - lanzettlich , 40 cm lang, dunkelgrün mit blassgelben runden Flecken. Blüten zu 10 12 am Ende des 60 cm hohen Schaftes in lockerer Traube, 6 cm breit, fleischig, blass- gelb, Lippe stumpf gespornt, im Grunde cylindrisch eingerollt, vom drei-

Fig. 152. Phajus Tankervilliae.

lappig, Mittellappen faltig-gezähnt, gelb mit rötlich-braunen Randstrichen. Februar Mai. Japan, China.

Ph. niveus hört, ist Thunia alba Rchb.f.

Ph. philippinensis N. E. Brown. Wurzelstock Iris- artig, cylindrisch, blattnarbig. Blätter paarweis, spitz lanzettlich, in einen 10 cm langen gekielten Stiel zusammengezogen, 6 zu 30 cm etwa, längsfaltig. Blüten in wenigblumiger Traube auf 40 cm hohem Schafte, ledrig, 4 cm breit, halbgeschlossen, Kelch- und Blumenblätter spitz länglich-lanzettlich, aussen weiss, innen rötlichbraun, gelb gerandet, Lippe trompetenförmig mit zurück- geschlagenem, gefranstem Rande, weiss, gelblich - fleischfarben schattiert,

Digitized by

Google

Phajus. PhaUenopsis. JOI

mit drei Kielen. Sporn undeutlich. August, September. Philippinen, Mindanao bei looo m.

Ph. Tankervilliae Bl. [Bleiia Tankervüliae R, Br, Limodorum Tanker- villiae Lodd, Pachyne spectabilis LdL Phajus grandifolius Lour, nicht Ldl. Ph, australis F. Müll. Ph. Carronii F. Müll. Ph, leucophaeus F. Müll) (Fig. 152.) Scheinknollen faustgross, eiförmig. Blätter aus langem, schmalem Grunde spitz länglich - lanzettlich , 60 cm lang, dunkelgrün. Blüten in langer Endtraube auf über meterhohem, aufrechtem Schafte, 10 cm breit, aussen weiss, innen hell chocoladenbraun , Kelch- und Blumenblätter länglich - lanzettlich , Lippe lang röhrig gerollt, vorn kurz trichterförmig erweitert, wellig gezähnt, weiss mit gelbem, hellpurpuradrigem Schlund und Scheibe, die Röhre innen und aussen karminrot überlaufen. Dezem- ber— April. China.

var. superbua v. Htte. Blüten aussen elfenbein weiss, innen leuchtend chamois, Lippe schön violett-rosa mit hellrosaem Saum.

Ph. tuberoulosus Rohb. f. {Bletia tuberculosa Bl. Limodorum tuber- culosum R. Br.). Stämme kurz, dick spindelförmig, 20 cm hoch. Blätter zugespitzt-länglich, 25 cm lang, dunkelgrün. Blüten zu 6 10 auf 40 cm hohem Schafte, 6 cm breit, reinweiss, Kelchblätter eiförmig, kurz zugespitzt, Blumenblätter etwas breiter mit vor den Spitzen eingeschlagenen Rändern, Seitenlappen der Lippe als flache Schüssel die Säule umgebend, gelb, dicht trüb karminrot, bronzefarben verlaufend, gefleckt, Vorderlappen breit-gerundet , mit faltig-krausen, tief ausgezackten Rändern, weiss mit rosa-purpurnen Flecken, im Hintergrunde ein hoher orangegelber Borsten- kamm. Januar März. Madagaskar. Gehört zu den wirklich schönen Orchideen, verlangt aber Aufmerksamkeit in der Pflege und dauernd warm -feuchte Luft.

Ph. Wallichii Ldl. gleicht im Bau und in der Form der Blüte voll- kommen dem Ph. Tankervilliae, aber die aussen weissen Blüten sind innen orangegelb mit rötlich purpurnem Anfluge, Lippe mit lang-spitzigem, kraus-gezähntem Vorderlappen, Sporn gebogen und ausgerandet. März Mai. Ostindien: Sylhet.

var. bioolor Ldl. {Ph. luridus hört.) Kleiner. Lippe rosa gesäumt, Sporn gelblich.

Phalaenidium Pfitzer ist eine Unterabteilung von Aerides Lour., zu welcher z. B. A. Vandarum Rchb. f gehört.

Phalaenopsis BL

(Aerideae 381.)

(Stauroglottis Schauer.)

Etwa vierzig Arten, welche an nackten Felsen oder an Bäumen der ewig feuchten Waldregion des tropischen Ostindiens und der malayischen Inseln leben, und sämtlich für die Gartenkultur von hohem Wert sind.

Digitized by

Google

f02 Phalaenopsis.

In der Farbenpracht können sie sich zwar nicht mit so mancher bunt- schillernden Orchideenblüte der Tropen messen, in der Zartheit der Färbung aber wie in der Lieblichkeit der Formen werden sie von keiner anderen Gattung übertroffen und dabei sind gerade die zartesten Blüten oft von monatelanger Dauer.

Keine Phalaenopsis zeigt auch nur eine Andeutung zur Knollen- bildung und auch der Stamm ist nur ganz kurz und dünn, aber fest, fast holzig. Vom Grunde des Stammes und bei alten Exemplaren auch aus den unteren Blattachseln entspringen ungemein kräftige, bis fingerdicke, oft verzweigte Wurzeln, welche sich an die Unterlage so fest ansaugen, dass sie oft bandartig verflacht erscheinen. An der wachsenden Spitze sind sie glasig durchscheinend hellgrün, im übrigen Teile sammtig oder später harthäutig weiss. Die grossen, derb fleischig-ledrigen Blätter sitzen fast regelmässig zweizeilig oder fast rosettenartig dicht gedrängt mit meist scheidenartigem, stammumfassendem Grunde, der aber allmählich in die breite Blattspreite übergeht, nicht von ihr abgegliedert ist. Mitunter sind die Blätter elegant gezeichnet.

Der Blütenschaft, aus den Blattachseln entspringend, ist meist hoch und überhängend, selten eine einfache Traube, meist eine vielverzweigte Rispe, an welcher oft mehr als hundert Blüten sitzen. An den alten Blütenständen brechen nicht selten, an Luddemanniana und Stuar- tiana regelmässig. Adventiv - Blattknospen hervor, welche sich rasch zu jungen Blattpflanzen entwickeln. Man lasse diese Sprosse erst Wurzeln treiben, ehe man sie von der Mutterpflanze ablöst, jedenfalls schneide man keinen Blütentrieb von Phalaenopsis ab, welcher nicht wirklich schon vollkommen abgestorben ist. Die Blüten sind gross und ansehnlich, bald von festem Bau, bald ungemein zart, aber gerade diese scheinbar zarten Formen halten sich ausserordentlich lange frisch.

Da die Blüten sich nacheinander entwickeln, ist es durchaus keine Seltenheit, dasselbe Exemplar ein halbes Jahr lang in Blüte zu haben« Die Blumenblätter sind stets breiter als die Kelchblätter , alle fünf sind breit abstehend, sodass die Blüte voll und gross dasteht. Die seitlichen Kelchblätter laufen am Säulenfuss mehr minder weit herab. Die mit dem Säulenfusse fest verwachsene Lippe ist genagelt oder sitzend, stets drei- lappig mit aufrechten oder abstehenden, sehr verschieden geformten Seitenlappen, der Mittellappen ist ungeteilt, kurz zweiteilig oder in zwei oft sehr lange und dünne Fortsätze ausgezogen. Zwischen den Seiten- lappen trägt die Lippe, dieselben scheinbar verbindend, einen grossen, oft dicken Schwielenkörper. Die Säule ist meist schlank, an der Spitze etwas überneigend und dort die zwei gefurchten Pollenkörper tragend.

Noch Anfang der siebziger Jahre gehörten die Arten von Phalae- nopsis zu den buchstäblich mit Gold aufgewogenen Kostbarkeiten der deutschen Gärten und brachten ihre glücklichen (?) Besitzer halb zur Ver- zweiflung, weil sie um so schlechter wuchsen, je mehr an ihnen gethan

Digitized by

Google

Phalaenopsis. 503

wurde. Sie wurden in den unglaublichsten Erdmischungen von zehnerlei Stoffen in durchbrochenen Töpfen, in deren Innerem ein umgestürzter andereren Topf stand, der Zwischenraum mit Scherben ausgefüllt u. s. w., in den heissesten Kammern der Gewächshäuser mehr maltraitiert als gepflegt. Heut sind die Preise um mehr als das zehnfache gesunken, man bindet die Phalaenopsis einfach mit einer Handvoll sauberen, frischen Sphagnums an eine derbe Korkrinde oder festen Ast, hängt sie in ein gut ventiliertes, dabei recht feuchtes Warm- haus von mindestens 12^ Wintertemperatur und da vollzieht sich das Wunder,

dass die ehemals vor - ^ v

lauter Pflege nicht zum %^

Gedeihen gelangenden Pflanzen jetzt leicht und ( gut wachsen, indem sie, fast sich selbst überlassen, nur einfach in die Bedin- gungen zurückversetzt wer- v^ den, welche sie in der Heimat gewöhnt waren. Wesentlich ist nur eine t . stets feuchte, aber nicht ^^

stockende, gut erneuerte Fig. 153. Phalaenopsis amabilis^

Luft und ein gleichmässiges

Feuchthalten durch Spritzen. Exemplare, welche ernstlich trocken werden, lassen ihre schönen Blätter hängen, welken, runzeln und werfen sie schliesslich ab. Auch nach der Blüte darf keine Phalaenopsis zur Ruhe durch Trockenheit gezwungen werden, sondern nur durch niedere Tem- peraturen. Da die Ruhezeit in unsere Wintermonate fallt, giebt sich das fast von selbst. Kränkelnde Pflanzen säubere man durch scharfe Schnitte von allem Verdächtigem, stäube die Wunden mit Kohle ein und behandle sie nach dem Übertrocknen der Wundflächen als gesund, nur mit etwas sparsamem Giessen. Dunggüsse resp. Dungbäder der Wurzeln sind sehr zu empfehlen.

Die neueste Einteilung der Gattung beruht hauptsächlich auf der Form der Lippe und ergiebt folgende natürliche Abteilungen:

A. Eu-Phalaenopsia Bnthm: Blumenblätter viel breiter als die Kelch- blätter, Mittellappen der Lippe zweiteilig oder in zwei dünne Fäden ausgezogen; z. B. Ph. Schilleriana Rchb. f.

B. Probosoidioides Pfitz.: Blütenform wie von A., aber der Mittel- lappen der Lippe ungeteilt, die Säule vorn in einen langen, spitzen,

Digitized by ^

504 Phalaenopsis.

rechtwinkelig ansitzenden Schnabel ausgezogen; z. B. Ph. Lowii Rchb. f.

C. Zebrinae Pfits.: Kelch- und Blumenblätter fast gleich, weiss mit farbigen Querbändern auf hellem Grunde, Mittellappen der Lippe ungeteilt, länger als breit; z. B. Ph. sumatrana Korth.

D. Stauroglottis Schauer.: Kelch- und Blumenblätter fast gleich, meist einfarbig, Mittellappen der Lippe ungeteilt, breiter als lang, oft mit zahlreichen Anhängseln am Grunde; z. B. P. Parishii Rchb. f.

E. Antenniferae Pfitz. : Kelch- und Blumenblätter fast gleich, einfarbig, Lippe lang genagelt, mit breitem dreilappigem Mittellappen und zwei keulenförmigen aufrechten Anhängseln am Nagel; z. B. Ph. antennifera Rchb. f.

Ph. amabilis Bl. {Lindley^ nicht hort^ {Ph. grandiflora Ldl. et hört) (Fig. 153.) Blätter länglich - zugespitzt, etwa 4 zu 30 cm gross, zweizeilig, sehr derb, hellgrün, deutlich gekielt. Blüten wie von Ph. Aphrodite, aber erheblich grösser, Seitenlappen vorn gelblich, Rankfaden des schmal- spiessförmigen Mittellappens gelb (nicht weiss wie die von Ph. Ap h r o d i t e). Blütenstiele purpurn überlaufen. September März. Java, Borneo. Von Ph. Aphro- dite hauptsächlich durch die langen Blätter auf den ersten Blick unterschieden, in den Blüten sehr ähnlich. var. aurea hört. Wuchs gedrängt, Blüten 1 5 cm breit, matt elfenbeinweiss , Lippe vorn tief orangegelb schattiert, Seitenlappen und Rankfaden noch dunkler Fig. 154. Phaiaenop. Orange. Blütenstiele gelblich-grün. Borneo. sis amethystma. Rh. amübilis fiort, ist Ph. Aphrodite Rchb. /.

Ph. Amesiana Bolfe ist von Seden in Veitchs Gärten aus P. intermedia d X amabilis $ gezüchtet worden. Blüten 10 cm breit, weiss, nur die Lippe purpurn schattiert und die Seitenlappen hell purpurstreifig, Mittellappen rotpurpurn gestrichelt. Kamm gelb, rot- punktiert.

Ph. amethystina Bchb. f. (Fig. 154.) Blätter keilförmig - verkehrt ei- förmig, zugespitzt, etwa 3 zu 10 cm, gestreift, an den Rändern wellig, derb, dunkelgrün. Blütenschafl 25 cm hoch, selten spärlich verzweigt, wenigblumig, Blüten 3 cm breit, weiss, nur die Lippe im Grunde gelb- lich und auf dem Vorderlappen amethystblau - purpurn überlaufen, die Seitenlappen keilförmig, Mittellappen rautenförmig, zweizackig tief aus- gebuchtet, mit zwei kleinen Bartfaden im Grunde, Sporn kurz. Juli bis August. Sundainseln. So ziemlich die kleinste Art.

Ph. antennifera Bchb. f. Blätter spitz-länglich, ledrig, etwa 2 zu 10 cm, dunkelgrün. Blüten in kurzästiger, lockerer, halbmeterhoher Rispe zu 10 bis 20, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf - länglich , zartrosa, Spitzen der Kelchblätter aussen ziegelrot, Mittellappen der lang genagelten Lippe breit, dreilappig, aus gelbem Grunde amethystblau, Seitenlappen

Digitized by

Google

Phalaenopsis.

505

und die Keulen im Grunde orangegelb mit roten Streifen. September, Oktober. Birma.

Ph. Aphrodite Bchb. f. (/%. amabilis hört nicht LdL oder BL (Fig. 155.) Die fleischigen Wurzeln sitzen in dichten Büscheln auf der Rinde und tragen einen kurzen Stamm mit 4 8 zweizeiligen, elliptisch-lanzettlichen, derben, schiefgestutzten, etwa 4 zu 20 cm grossen, dunkelgrünen, stark- gekielten Blättern. Blüten sehr zahlreich in lang-überhängenden Trauben oder Rispen zweizeilig geordnet, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter reinweiss, Kelchblätter ei-elliptisch, Blumenblätter breit-rautenförmig, Lippe weiss, wundervoll zart fleischrosa und gelb getuscht und gesprenkelt, kürzer als die Blumenblätter, Seitenlappen aufsteigend, gross, blumenblatt- artig, vorn rosa, Mit- tellappen spiessför- mig mit zwei seitlichen eingebogenen und ge- drehten, zarten, lan- gen Rankfäden. Blüht fast das ganze Jahr, hauptsächlich Okto- ber bis Januar. Java, Amboina , Philippi- nen. Wird in Eng- land— und mit vollem Recht als Königin der Orchideen be- zeichnet.

var. Dayana Will. Blüten sehr gross , die beiden seitlichen Kelchblät- ter vorn karminrot gesprenkelt , Seiten- lappen der Lippe goldgelb, Vorderlappen mit scharlachrotem Mittelstreif und ebensolchen Spritzflecken.

var. gloriosa Bchb. f. von v. Dayana nur durch hellgrünes Laub und den weissen Grund der Lippe abweichend.

Ph. Boxalli Bchb. f. Blätter länglich -^ eiförmig , 4 zu 15 cm etwa, glänzend grün. Blüten zu 4 12 in aufrechter, kurzschaftiger Traube, 3 cm breit , auf schlanken , weisslichen , von kurzen, grünen Deckblättern gestützten Stielen, Kelchblätter spitzlanzettlich , gelb, braun gefleckt und gebändert, Blumenblätter gleichgefarbt, kürzer und schmäler, Seitenlappen der Lippe weisslich, in eine kurze Ranke auslaufend, Vorderlappen anker- förmig, blassgelb mit einem purpurnem Zahn im Grunde. Säule mit zwei

^*S' ^55« Phalaenopsis Aphrodite.

Digitized by

Google

qo6 Phalaenopsis.

kleinen Flügeln an der Spitze, aus rotbraunem Grunde gelb. Juni, Juli. Philippinen.

Ph. Buyssoniana Rchb.f. ist Ph. Esmeralda Rchb.f.

Ph. casta Bchb. f. ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung aus Ph. Aphrodite und Ph. Schilleriana. Blätter in der Jugend leicht weissschimmernd gefleckt, im Alter einfarbig mattgrün. Blüten gleich denen von Ph. Aphrodite; siehe Ph. leucorhoda Rchb. f. var.

Ph. Comingiana Bchb. f. {Ph, Harriettae Rolfe.) Blätter länglich- lanzettlich, zugespitzt, etwa 3 zu 12 cm, hellgrün. Blüten in kurzer, auf- rechter , wenigblumiger Traube , 5 cm breit ,' Kelchblätter länglich, aussen stumpf gekielt, das obere länglich-keilförmig, weisslich mit purpurbraunen, zuweilen in hieroglyphische Zeichen verzogenen Längsflecken, und einigen grundständigen Querbinden, die seitlichen purpurbraun mit weissgelbem Saum und einzelnen weissgelben Längsflecken, Blumenblätter lang keil- förmig , gelblichweiss mit purpurbraunen Längsstrichen und -flecken, Lippe vorwärts gebogen, Seitenlappen aufrecht, bandförmig gestutzt, mit einem kurzem Pfriemen am oberen Ende, weiss, Schwielenkörper da- zwischen gelb, in der Mitte vertieft, Mittel- lappen länglich bandförmig, reich violett- purpurn mit einem Haarbusch auf der vor- deren Mittellinie. Februar bis Mai. Wurde von Seden aus Ph. amabilis X vio- 1 a c e a .gekreuzt.

Fig. 156. Phalaenopsis intermedia. Ph, ComU-Cervi Bl. ist Pofychi/oS ComU

cervi Kühlet Mass.

Ph. Cynthia Rolfe ist Ph. leucorhoda Rchb.f. var.

Ph. equesfris Paxt. ist Ph. rosea Ldl.

Ph. Esmeralda Bohb. f. {Ph. Buyssoniana Rchb. f. Ph. Regnieriana Rchb.f^ Blätter bandförmig, zugespitzt, dunkelgrün. Blüten zu 15 20 in aufrechter Traube, 3 cm breit, gleichmässig leuchtend amethystblau, Kelch- und Blumenblätter stumpf-länglich, Seitenlappen der Lippe sparrig abstehend, länglich, Mittellappen länger, zungenförmig. Juni September. Cochinchina.

var. oandidula Helfe. Blüten fast rein weiss.

var. rubra hört. Blüten violettrot.

Ph. gloriosa Rchb.f ist Ph. Aphrodite Rchb.f var.

Ph. grandiflora Ldl. ist Ph. amabilis Bl.

Ph. Harriettae Rolfe ist Ph. Corningiana Rchb.f

Ph. intermedia Ldl. {Ph. Lobbii Paxt.) (Fig. 156) ist möglicher Weise eine frei entstandene Kreuzung von Ph. Aphrodite X rosea, welche vollkommen die Tracht der ersteren Art hat. Blüten in langer Traube

Digitized by

Google

Phalaenopsis.

507

^^''

1

oder kurzästiger Rispe, deren Schaft braunrot ist, 5 cm breit, Kelchblätter spitz-länglich, ausgehöhlt, weiss, Blumenblätter grösser, rautenförmig, rein- weiss, mit ein paar rosaen Spritzern im Grunde, Seitenlappen der Lippe aufrecht, sichelförmig, stumpf, violett mit einigen karminroten Strichen, Mittellappen karminrot, vorn mit zwei langen gebogenen und gedrehten Rank- fäden, Schwiele zwischen den Seitenlappen viereckig, dunkelgelb mit karminroten Fleckchen. Juni^ Sep- tember. Manila.

var. Brymeriana Bchb. f. Kelchblätter weiss, die seitlichen mit purpurfleckigem Grunde, Blumen- blätter rosa -lila Übergossen, Lippe hell amethyst- farben mit weissem Rande, weissen Seitenlappen und Rankfäden. Philippinen.

var. Portei Bohb. f. (Fig. 157.) Blüten weiss, im Grunde hellrosa überlaufen, Lippe dunkel pur- purrosa, Seitenlappen rosa, Schwiele und Umgebung orangegelb mit tief purpurroten Schmitzen.

Ph. leuoorhoda Hchb. f. ist in der Heimat aus Ph. Aphrodite X Schilleriana hervorgegangen. Blätter grün, verwaschen silbergrau gefleckt, Blüten bis 10 cm gross, weiss, die seitlichen Kelchblätter innen im Grunde purpurn überlaufen, die Blumen- blätter im Grunde hellrosa, Seitenlappen der Lippe gross und gerundet, nach dem Grunde hin purpurn gestrichelt , Schwiele sattelförmig , orangegelb mit dunkelpurpurnen Schmitzen, der Scheibenfleck davor gelb, Vorderlappen und Rankfäden weiss. Oktober Januar. Philippinen.

var. casta Bohb. f. (als Art.) Kelchblätter weiss, das obere mit hellpurpurnem, die seitlichen mit gelbem , rotgestreiftem Grunde , Blumenblätter reinweiss, Lippe weiss mit hellgelbem rotgesprenkel- tem Grunde. Mittellappen wie von Ph. Aphrodite.

var. Cynthia Bohb. f. {Ph, Cynihia Rolfe.) Kelch- und Blumenblätter aus zart rosaem Grunde weiss, im Grunde purpurfleckig wie von Ph. Aphro- dite, Mittellappen an Ph. Schilleriana erinnernd Grundfleck, purpurn gesprenkelt und gefleckt.

Ph, Lobbii Faxt ist Ph, intermedia Ldl.

Ph. lK>wii Bohb. f. (/%. proboscidioides Parish?^ Blätter zu wenigen in lockerer Rosette, fleischig-derb, länglich, spitz, freudiggrün. Blüten zu 4 5 auf schlankem, aufstrebendem Schaft in kurzer Traube, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter weiss mit purpurnem Grunde, oberes Kelchblatt

'tT

b

V

F^g- ^57- Phalaenopsis intermedia var. Portei.

weiss mit gelbem

Digitized by

Google

qo8 Pbalaenopsis.

spitz-eiförmig, die seitlichen länglich, Blumenblätter breitgerundet keil- förmig, Lippe so lang als die Kelchblätter, Seitenlappen linear und zurück- gebogen, weiss mit hellpurpurnem Hauch, Mittellappen länglich, aufwärts gebogen, leuchtend violettpurpurn. Juli September. Birma, Moulmein, an sonnigen nackten Felsen, die zur Regenzeit überflutet werden. In der Heimat während der Trockenperiode blattlos, daher auch in der Kultur anders zu behandeln als die übrigen Arten und nach der Blüte ent- schieden trocken zu halten.

Ph. Luddemanniana Bchb. f. Blätter länglich- bandförmig, spitz, etwa 2 zu 15 cm, dick, glänzend grün. Blüten in wenigblumiger, kurz aufrechter Traube, 5 cm breit, weiss mit amethystfarbenen Querbändern in der unteren und zimmtbraunen in der oberen Hälfte der spitz - länglichen Kelch- und Blumenblätter, Seitenlappen der Lippe bandförmig, tief zweispaltig, hell- purpurn, Mittellappen länglich, sattviolett. Die Blütenschafte entwickeln regelmässig junge Blatttriebe in ihren oberen Teilen. Mai Oktober. Philippinen.

var. delicata Bohb. f. Streifen schmal und gedrängt.

var. hieroglyphica Bohb f. Blüten cr^meweiss mit kleinen zimmt- braunen Spritzflecken und Tupfen.

var. oohraoea G«^. Blüten gelblichrosa mit hellbraunen Quer- bändern.

var. pulohra Bohb. f. Obere Hälfte der Kelch- und Blumenblätter weinrot, fast fleckenlos, untere amethystblau wie die Lippe.

Ph. maoulata Bohb. f. Niedrige Pflanze mit länglich-elliptischen, 3 zu IG cm grossen Blättern. Blüten zu 2 5 in aufsteigender kurzer Traube, kaum 1,5 cm gross, cr^meweis mit rotbraunen Querflecken, Lippe fleischig mit weissen, rotbraun gesprenkelten, aufrechten Seitenlappen und schmaler gelber Schwiele , Mittellappen gewölbt , weiss mit hochroter . Mittellinie. Juni, Juli. Borneo, unter schattigen Bäumen auf nacktem Fels.

Ph. Mannii Bohb. f. Blätter länglich verkehrt-eiförmig, etwa 4 zu 1 5 cm, glänzend grün. Blüten zu 10 15 in kurzer, aufrechter, 2 3 ästiger Rispe, 4 cm gross, Kelch- und Blumenblätter spitz-länglich mit zurückgebogenem Rande, seitliche Kelchblätter sichelförmig, Blumenblätter schmäler und kürzer als die Kelchblätter, alle goldgelb, kastanienbraun gefleckt und gebändert, Lippe kurz, Seitenlappen aufrecht, gestutzt länglich, hellgelb, Mittellappen gleichfarbig, hinten sackartig, vorn ankerförmig. Arme des Ankers flaum- haarig und gezähnelt, vor den Seitenlappen ein purpurner Zahn und dahinter eine in zwei Ranken auslaufende Platte. Säule keulig mit zwei Zahnzacken am Grunde, gelb, rot gesprenkelt. Juni August. Assam.

Ph. Mariae Burbidge. Blätter zweizeilig, herabgebogen, bandförmig, zugespitzt, schimmernd grün mit dunkleren Streifen. Blüten in lang über- hängender, lockerblumiger Traube, 4 cm breit, Kelchblätter stumpf-läng- lich, Blumenblätter etwas breiter, weiss, jedes mit etwa 6 scharf abgesetzten rotbraunen Querflecken und einem amethystfarbenem Grundfleck, Lippe

Digitized by

Google

Phalaenopsis. ^09

gewölbt, glatt, violett-purpurn mit weissem Saum. Juli September. Sunda-Inseln, Sulu.

Ph. Mioholitzii Sander hat den Wuchs von Ph. tetraspis, aber die Blüten sind über 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter fast eiförmig, rein elfenbeinweiss , nur die Kelchblätter leicht grünlich angehaucht. Juli, August. Ostindien.

Ph. ochracea Carr. ist Ph. Luddemanniana Rchb.f. var.

Ph. Parishii Bohb. f. Blätter zweizeilig, spitz länglich-lanzettlich, etwa 2,5 zu 10 cm, ledrig, dunkelgrün. Blüten in kurz aufrechten, 6 10- blumigen Trauben, etwa 2 cm breit, weiss, Kelchblätter länglich-eiförmig, Blumenblätter länglich - spateiförmig , Seitenlappen der Lippe klein, horn- förmig, gelb mit purpurnen Flecken, Mittellappen breit dreieckig, flach aus- gebreitet, leuchtend amethyst - purpurn , Schwiele gelb, halbmondförmig, gefranst, hinter ihr vier lange schlankkeulige Anhängsel. Juni September. Birma, Vorberge des östlichen Himalaya.

Ph. Portei Rchb. f. ist Ph. intermedia Ldl. var.

Ph. Regnieriana Rchb.f. ist Ph. Esmeralda Rchb.f.

Ph. Beichenbachiana Sander. Blätter zweizeilig, breit-lanzettlich, etwa 6 zu 25 cm, derb, stark gekielt, dunkelgrün. Blüten zu 10 25 in steif- aufrechter , lockerer Traube von 30 cm Höhe , 5 cm breit , cr^meweiss, unregelmässig trüb rötlichbraun gefleckt und gebändert, Seitenlappen der Lippe orange und weiss gestreift, Mittellappen breit - dreieckig , bläulich- braun, auf der vorderen Scheibe ein kurzes Haarbüschel. September bis November. Ostindien.

Ph. rosea Ldl. (Ph. equestris Faxt. Stauroglottis eguestris Schauer) Blätter stumpf-länglich, etwa 3 zu 15 cm, zurückgebogen, ledrig, dunkel- grün. Blütenschaft steif aufrecht, 30 cm hoch, mit nickender, 10 20- blumiger, rotstieliger Rispe, Blüten 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich - lanzettlich , weiss, hellrosa getuscht, besonders längs der Mitte, Seitenlappen der Lippe schief linear -spateiförmig, eingebogen, hellviolett mit orangeroten Flecken, Schwiele mondförmig, orangegelb, Mittellappen spitz - eiförmig , aufsteigend, in der Mitte dunkelviolett, nach dem Rande heller. Die alten Blütenrispen bringen im nächsten Jahre frische Knospen, sind also nicht abzuschneiden!, um so mehr als die Blüten dieser alten Rispen grösser werden. September November. Philippinen.

var. leuoaspis Bolfe. Blüten kleiner, Blätter kürzer und breiter, Kelchblätter hellrosa mit weiss getupft, Blumenblätter und Lippe rosa, Schwiele weiss mit gelbbraunen Fleckchen.

Ph. Bothschildiana Bohb. f. ist Ph. Sohilleriana X amabilis, von Seden gezüchtet. Blätter an Ph. Schilleriana erinnernd. Blüten 10 cm breit, der Ph. amabilis ähnelnd, oberes Kelchblatt und Blumenblätter rein- weiss , seitliche Kelchblätter aussen weiss , innen gelblich mit purpurn gesprenkeltem Grunde, ebenso innen die Seitenlappen der Lippe, während

Digitized by

Google

5IO

Phalaeoopsis.

Fig. 158. Phalaenopsis Schilleriana.

Digitized by

Google

Phalaenopsis ^11

der Mittellappen aus gelbem, rotgesprenkeltem Grunde vorn weiss ist. August, September.

Ph. Sanderiana Bchb. f., wahrscheinlich eine selbstentstandene Kreuzung von Ph. Aphrodite x Schilleriana, ist für den ersten Blick eine rosablühende Ph. Aphrodite. Auch die Blätter gleichen dieser Art, aber die matt silbergrau schimmernde Oberfläche weist auf Ph. Schil- leriana hin. Die ganze Blüte ist bald hell weisslich-rosa, bald dunkel- rosa, mit dunkleren Flächen, Lippe weiss mit zimmtbraunen oder pur- purnen Strichen und einem gelbem Tuschfleck. Die Blütenform ist die von Ph. Aphrodite, nur die ankerähnlichen Rankfaden weisen wieder auf Ph. Schilleriana. Die hufeisenförmige Schwiele ist weiss mit braun- purpurnen Spritzern. Juli Okto- ber. PhiHppinen.

var. alba Veitch. Blüten weiss bis auf ein paar purpurne Grundflecken der Lippe und gelbe Kammflecken.

var. marmorata WilL Seit- j^ liehe Kelchblätter im Grunde reihen- weis purpurn gefleckt, Lippe mit f purpurnen Strichflecken in der Mittellinie und hellpurpurnen Tusch- flecken an den Seiten.

var. punctata Bchb. f. Seit- liche Kelchblätter rotgesprenkelt.

Ph. Schilleriana Bchb. f. (Fig. ^ /

1 58, 1 58 a.) Wurzeln meist flach und

wulstigrauh. Blätter meist nur zu p.^ ^^g^ Phalaenopsis Schilleriana.

4 6, länglich -elliptisch, stumpf, etwa 5 zu 20 cm , aber auch bis

35 cm lang, derb, deutlich gekielt, dunkelgrün mit elegant vortretender silbergrauer, unregelmässiger Marmorierung der Oberseite, unterseits trüb purpurn. Blüten an jungen Pflanzen zu 4 10 in einfacher, nickender Traube, an älteren nach Hunderten zählend in über meterhoher, nickender, strausartig vielästiger Rispe, fast zweireihig angeordnet, 10 cm breit, un- gemein zart rosa, weiss gesäumt, Kelchblätter verkehrt-eiförmig, Blumen- blätter rautenförmig, Seitenlappen der Lippe eiförmig, breit auseinander liegend, Schwiele gelb mit braunrötlichen Spritzern, vierhörnig, Vorder- lappen eiförmig, vorn in zwei auseinanderslrebende langfädige Hörnchen oder Rankfäden auslaufend, rosa mit dunkleren Flecken. Juli November. Philippinen.

var. alba hört, ist var, vestalis Rchb.f,

var. Immaculata Bchb. f. {var, delicata hört) Blüten zart hellrosa, ungefleckt, mit fast weissen Rändern.

Digitized by

Google

c 1 2 Phalaenopsis.

var. splendens hört. Blüten sehr gross, dunkelrosa mit breitem, vortretendem, weissem Rande.

var. YestaliB Bohb. f. (var. alba /tort,) Blüten reinweiss.

Ph. Sohilleriana X Aphrodite var. gloriosa von Hugh Low & C»i, Clapton, gezüchtet, hat die Form der Kelch- und Blumenblätter ersterer Art, aber die weissen Kelchblätter sind zimmtbraun gefleckt, Rankfaden und Spitze der weissen Lippe wie von Aphrodite.

Ph. Sedeni Rohb. f. (/%. „John Seden^' Rolfe) Von Seden in Veitchs Kulturen aus Ph. amabilis X Luddemanniana gezogen. Blüten lo cm breit, Kelchblätter länglich-elliptisch, die seitlichen schief verzogen, Blumenblätter breiter, vorn stumpf, alle elfenbeinweiss, dicht mit hellpur- purroten Punkten bedeckt, Lippe gleichgeförbt , noch purpurrosa über- haucht, Kamm gelb, vorn aufgebogen mit zwei kurzen, graden, nach innen gerichteten Pfriemenspitzen. Mai Juli.

Ph. speciosa Bchb. f. Blätter gross, länglich-keilförmig, stumpfspitzig, gelblichgrün. Blüten sternförmig, in vielblumigen, aufrechten Trauben oder Rispen, 5 cm breit, wohlriechend, aussen weisslichrosa mit reihen- weisen purpurnen Flecken, innen purpurn mit einigen grossen, weissen Querflecken, oberes Kelchblatt eiförmig, seitliche breit-lanzettlich, Blumen- blätter schmal - lanzettlich , alle kurz zugespitzt, Seitenlappen der Lippe sehr klein, aufrecht, dreieckig, gelb mit weissem Grund und Spitze, Mittel- lappen lang und schmal ausgezogen, weiss mit purpurnen Flecken oder ganz purpurn, vorn verdickt mit zahlreichen kurzen Borstenhaaren. Mai bis Juli. Andamanen- Inseln.

var. Christiana Bchb. f. Kelchblätter und Säule purpurrosa, Blumen- blätter weiss.

var. Imperatrix Sand. Blüten dunkel purpurrosa mit einigen weissen Flecken.

Ph. Stixartiaiia Bchb. f. (Fig. 1 59.) Blätter länglich, zugespitzt, etwa 3 zu 18 cm, in der Jugend grauweiss marmoriert, später einfarbig mattgrün, dick, ledrig. Blüten in lang überhängenden Rispen, 5 cm breit, das obere Kelchblatt und die rautenförmigen Blumenblätter reinweiss, die seitlichen Kelchblätter aussen weiss, innen blassgelb und dicht zimmtbraun gesprenkelt, Lippe weiss, mitten zimmtbraun gesprenkelt, Ränder und Anhängsel, welche wie von P. Schilleriana geformt sind, weiss. Oktober Januar. Ostindien.

var. bella Bchb. f. Seitenlappen der Lippe rotstrichig, Mittellappen gross, braun -purpurfleckig.

var. Hmbyana Bchb. f. Kelch- und Blumenblätter aussen pur- purn überlaufen.

var. nobilis Bchb. f. Blattunterseite und Blütenschaft trüb purpurn. Blüten sehr gross, wenig gefleckt, Schwiele tief orangegelb mit braunen Schmitzen.

var. punctatissima Bchb. f. {v. punctulata Lind,) Ausser den zimmt- braunen Fleckchen auf allen weissen Teilen dunkelrosa gefleckt.

Digitized by

Google

Phalaenopsis. 5^3

Ph. sumatrana Korth. (/%. zebrina Hook) Blätter spärlich, länglich verkehrt-eiförmig, spitz, etwa 3 zu 10 cm, fleischig -dick, freudiggrün. Blüten zu 5 10 in lockerer, aufrechter Traube, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter gelblichweiss, hell rotbraun quergebändert, erstere länglich, letztere länglich-keilförmig, Lippe mit in einen Zahn auslaufenden kurzen Seitenlappen, Mittellappen länglich - zungenförmig , gekielt, gelb mit vier violetten Längsstreifen und einem Busch Borsten an der Spitze. August bis November. Sumatra.

var. Kimballiana Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter breiter, hoch- gelb mit roten Querbändern, Lippe hellgelb.

var. paucivittata Bchb. f. Kelch- und Blumenblätter spärlich und blasser rotbraun gezeichnet, Lippe dunkelpurpurn gestreift.

var. sanguinea Bohb. f.

Seitliche Kelchblätter dunkel ^

braunrot mit einigen grüngelben

Zeichnungen.

Ph. tetraspis Bohb. f. Blät- y

ter meist nur zu 2 3 , spitz keilförmig-länglich, steif, dun- kelgrün. Blüten in vielblumigen, ' \^ nickenden Rispen,\vohlriechend, 5 cm breit, glänzend elfenbein- weiss, braun gebändert, Kelch- und Blumenblätter länglich, Sei- tenlappen der Lippe aufrecht, gestutzt, mit je einem braunem Mittelfleck, Vorderlappen band- förmig, gewölbt, mit einem ver- filztem Haarpolster. Juli bis F»ß- ^59- Phalaenopsis Stuartiana. September. Himalaya.

Ph. Valentini Bohb. f. ist möglicherweise ein Bastart aus Ph. violacea X Polychilos Cornu cervi. Blätter schmal - länglich , nicht gewellt, hellgrün. Blüten in aufrechter Traube, $ cm breit, Kelch- und Blumen- blätter länglich - keilförmig , aussen purpurn, innen weiss mit purpurnen Querbinden und purpurner Spitze, Seitenlappen der Lippe mit einem im rechten Winkel abspreizendem Zipfel an der Spitze, weiss mit purpurnen Randflecken, Mittellappen geigenförmig, weiss, an der rosaen Spitze drei- lappig, mit einem starkem Buckel in der Mitte, Schwiele und Säule gelb, letztere an der Spitze rotgestreift. Juli Oktober. Malayischer Archipel.

Ph. Veitchiana Bohb. f. ist wahrscheinlich der Bastart Ph. rosea X Schilleriana und steht in der Tracht ersterer Art sehr nahe, während die Blüten unverkennbar die Vaterschaft der zweiten Art bekunden. Kelch- und Blumenblätter sind rosapurpurn, weiss gesäumt, Seitenlappen der Lippe stumpf längHch-keilförmig, leuchtend purpurn mit dreieckiger, gelber,

Stein'» Orchideenbuch. 33

Digitized by

Google

c 14 Phalaenopsis. Pholidota.

braun gesprenkelter Schwiele dazwischen, Mittellappen länglich, vom schmal und gabelspaltig, die Fäden straff, nicht gebogen oder gedreht, satt pur- purn mit weisslich-lilaem Rande. September November. Philippinen.

var. brachyodon Bchb. f. Oberes Kelchblatt und Blumenblätter reinweiss, seitliche Kelchblätter innen weissgelblich , im Grunde braun gesprenkelt, Seitenlappen der Lippe aus weissem Grunde purpurn, Mittel- lappen aus gelbem Grunde bräunlichpurpurn, gelbgerandet und mit ein paar braunen Spritzern, vorn nur kurz zweizähnig.

Ph. violaoea Teijsmaim et Binnendjik. {Stauritis violacca Rchb. f.) Blätter gross, breit-lanzettlich, hellgrün. Blüten in kurz aufrechten, wenig- blumigen Trauben, 5 cm breit, wohlriechend, aus rosapurpurnem Grunde nach oben und vom hochgelb. Juni September. Malayischer Archipel.

var. alba Teysm. Blüten weiss, Seitenlappen und Kamm der Lippe gelb, Mittellappen hellrosa.

var. Bowringiana Bohb. f. Blüten leuchtend gelb mit violettpur- purnem Innengrund der seitlichen Kelchblätter, einigen ebensolchen zarten Querbändern und zahlreichen Spritzflecken auf dem oberen Kelchblatt und den Blumenblättern.

var. Murtoni Bohb. f. Blüten citrongelb, seitliche Kelchblätter mit einem Purpurfleck im Grunde, Lippe purpurfleckig.

var. Schroederiana Bohb. f. Blüten gelblich, im Grunde mit rosa- purpurnen Zickzackbinden.

Ph. Wightii Rchb, f. ist Doritis Wightii Rchb. f., welche Gattung von Phalaenopsis durch die bis zur Spitze des Säulenfusses herablaufenden seitlichen Kelchblätter und den aufsteigenden Nagel der Lippe, welcher eine 2 3 teilige Schwiele trägt, verschieden ist; fehlt wie alle funfDoritis- Arten in unseren Gärten.

Ph, sebrina Hook, ist Ph. sumatrana Paxf.

Pholidota Ld/.

(Coclogyninae 155.)

(Acanthoglossum Bl. Chelonanthera Bl. Crinonia Bl. Ptilocnema Don.)

Die in Ostindien, auf den malayischen Inseln und in Südchina ver- breiteten zwanzig Arten sind alle baumbewohnend. Sie sind durchweg unscheinbar und von rein botanischem Interesse, nur allenfalls die an die Rassel der Klapperschlange erinnernden Deckblätter, in welcher in zwei- zeiliger hängender Ähre die Blüten sitzen, machen sie für den Liebhaber interessant. Die Scheinknollen sind entweder einfach schlank oder sie stehen etagenweis aufeinander, die jüngere scheinbar aus der Spitze der älteren abgegliedert weiterwachsend, letztere Formen bilden die Gruppe:

Artioulatae Bohb. f. Blätter ledrig, fest aber nicht dick, meist in den

Digitized by

Google

Pholidota.

SIS

Grund verschmälert. Blüten kaum i cm Durchmesser erreichend, unschein- bar gefärbt, in lang überhängender Ähre oder Traube, welche durch die vor der Blüte dicht aneinander schliessenden konvex - ringförmigen

fleischfarbenen oder bräunlichen, trockenhäutigen Deckblätter wirklich

der Rassel der Klapperschlange gleicht. Kelch- und Blumenblätter kurz und breit, aufrecht oder ab- stehend, Lippe mit breit sackförmig ausgehöhltem Grunde und quer ver- breiterter, kurzer, abstehender Platte. Säule kurz, an der Spitze ringsum mehr minder geflügelt. Kultur wie von Coelogyne.

Ausserhalb der botanischen Gärten fast nur Ph. imbricata verbreitet, die zu den sehr alten Haus-Orchideen zählt.

Ph. articulata Ldl. (Fig. l6o.) Blätter paarweis, eiförmig, gerieft. Blüten in schlaff" überhängender Ähre hinter länglichen, ausgehöhlten Deck- blättern, weiss, Kelch- und Blumen- blätter eiförmig, Lippe gelblich, kappenförmig, vorn gerundet. April, Mai. Khasya - Gebirge.

Ph. oamea Ldl. Scheinknollen einzeln, länglich - eirund , Blätter zu I 3, schmal - lanzettlich, Blüten in lockerer Traube mit kurzen Kelch- blättern, klein, blass fleischrötlich, Kelch- und Blumenblätter schmal- länglich, Lippe gerundet mit zwei Längswulsten. Oktober— Januar.Java.

Ph.imbrioatsLdl. Scheinknollen länglich-eiförmig, flachkantig. Blätter einzeln, ei-lanzettlich, gerieft, 5 zu 30 cm etwa, dunkelgrün. Blüten auf 25 cm hohem, dünnem Schaft

in langer, dichter, schlaff" überhängender Traube zweizeilig in halbkug- ligen, dachziegelförmig gestellten, trockenhäutigen, blassgelb-fleischrötlichen Deckblättern, klein, blass fleischrot-gelblich mit violetten Fleckchen. Kelch- und Blumenblätter eiförmig, schiffchenartig gekielt, Lippe fast rund, kappen-

33*

Fig. 160. Pholidota articulata.

Digitized by

Google

c 1 6 Pholidota. Physosiphon. Physurus.

förmig mit herzförmigem Mittellappen. Februar, März. Ostindien. Blühte 1824 zum erstenmale in Europa im Botanischen Garten von Glasgow und ist auch heute noch kulturwert ihrer interessanten, an das Schwanzende der Klapperschlange erinnernden Deckblätter wegen.

Ph. rubra Ldl. {Coelogyne rubra Rchb, /.) Scheinknollen eiförmig. Blätter paarweis, ei-lanzettlich. Blüten in aufsteigender, oben schlaff über- hängender Ähre, hinter ziegelroten Deckblättern, fleischfarben-rötlich mit dreilappiger, gelber Lippe. März, April. Ostindien.

Physosiphon Ldl.

(Pleurothallidinae 181.)

Ph. Loddigesii LdL aus Brasilien ist allein in Kultur (vier von Mexiko bis Brasilien verbreitete Arten sind bekannt), und hat federkiel- dicke, aufrechte, dicht rasenartige Stämmchen mit länglichen, derbledrigen Blättern. Blüten auf 10 15 cm hohem Schaft in einseitwendiger Traube, an eine verkümmerte Hyacinthe erinnernd, kaum centimeterlang, gelblich, die Kelchblätter, zu einer glockigen Röhre verwachsen, vorn in drei kurze freie Zipfel ausgehend, umschliessen die winzigen Blumenblätter und die abwärts gewandte Lippe vollkommen. Juli, August. Gärtnerisch fast wert- lose Art.

Physurus L. C. Rieh.

(Physureac 108.) (Erythrodes Bl. Microchilus Prsl.)

Blätter und Blütenstand wie von Anoectochilus (s. d.), im inneren Blütenbau abweichend durch den ausgehöhlten Grund der Lippe über dem Sporneingange und durch die tiefe Einschnürung zwischen dem Lippengrunde und der ungeteilten oder einfach gespaltenen (nicht gefransten) Lippe. Sporn zuweilen gabiig, im Innern glatt (nicht warzig).

Etwa 20 bäum- und moosbewohnende Arten im tropischen Asien und Amerika, meist mit schön gezeichneten Blättern.

Kultur wie von Anoectochilus (s. d.), aber viel leichter und williger wachsend.

Ph. argenteus Loud. {Anoectochilus argenteus LdL) Stämmchen hell- grün, bis 10 cm hoch, Blätter herz-eiförmig, etwa 3 zu 5 cm, fast sammtig hellgrün, das Adernetz silberweiss vortretend. Blüten in 20 cm hoher, gestielter, kurzer Ähre, glockig, gelbrötlich, sehr klein. Brasilien.

var. pictus hört, ist Ph. pictus Ldl.

Ph, fimbrillaris Ldl. Blätter eiförmig, dunkelgrün mit silberw^eissem Adernetz. Blüten weiss, mit gelber, „gefranster" Lippe, (in welchem Falle diese mir unbekannte Art zu Anoectochilus zu ziehen w^äre). Wälder um Rio Janeiro.

Digitized by

Google

Physunis. Piatanthera. 517

Ph. maoulatuB Hook. Stämmchen bis 10 cm hoch, dicht besetzt, mit breit - lanzettlichen , zugespitzten, etwa 2 zu 5 cm grossen Blättern, welche oberseits dunkelgrün mit zwei der Mittelrippe parallelen Längs- reihen weisser länglicher Flecken sind, unterseits hellgrün. Blüten klein, gelblich, die kurze dichte Ähre die obersten Blätter wenig überragend. Oktober, November. Ecuador.

Ph. nobilis Bchb. f. {Anoectochilus nobilis hört?) Blätter breit-länglich, dunkelgrün, vortretend silbern geädert. (Da auch hier die Lippe „gefranst" beschrieben wird, so ist die Art besser zu Anoectochilus zu ziehen.) Brasilien.

Ph. piotuB Ldl. {Goodyera picta hört, Physunis argenteus Loud, var, pictus, Anoectochilus pictus BL Anoec. argenteus var. pictus Bl. Microchilus pictus Prsl^ Stämmchen bis 10 cm hoch, Blätter eiförmig, zugespitzt, 3 zu 5 cm etwa, dunkelgrün mit silbernem Mittelstreif und silberweissem Adernetz. Blüten klein, weiss mit schwarzbrauner Rückenlinie jedes Blattes. September. Brasilien.

Ph. queroetioolns Ldl. {Afioectochilus querceticolus hört) Stämmchen bis 8 cm hoch, Blätter eiförmig, zugespitzt, etwa 3 zu 6 cm, hellgrün mit einer Reihe silbergrüner Flecken auf jeder Seite der Mittelrippe, Zwischen- räume, aber nicht die Adern des Blattes, silbern. Blüten in lockeren Ähren, gelblich, mit dreizackiger Lippe. Florida.

Pilumna Ldl, ist Trichopilia Ldl,

Pinalia Ldl. ist Eria Ldl,

Piatanthera L. C. Ruh,

(Gymnadenieae 22.)

(BenthamiaA. Rieh. Centrochilus Schauer. Chaeroplectron

Schauer. Cybele Falcon. Gennaria Pari. Lindblomia Fr.

Mecosa Bl. Metostigma Bl. Peristylus Bl.)

Gegen 70 erdbewohnende Arten, meist der gemässigten Zone Nord- amerikas angehörend, einige in Europa und Nordasien, und einige in den Tropen. Erdknollen meist bandförmig, seltener länglich. Blätter entweder eins oder zwei sich gegenüberstehende oder zahlreich spiralig am Stengel verteilt und nach oben rasch kleiner werdend. Blüten in meist lang ge- stielter, kurzer, gedrängter Traube, hübsch und oft ansehnlich. Oberes Kelchblatt und die Blumenblätter zu einem Helm zusammengeneigt, seitliche Kelchblätter dem Helm anliegend oder breit abstehend, Lippe abstehend, ungeteilt oder dreilappig oder vielfach zerschnitten, gespornt, oft sehr lang gespornt. Trennungsfläche zwischen den Staubbeuteln oft sehr breit und die beiden Pollenkörper dadurch weit auseinander stehend.

Kultur wie von Ophrys (s. d.). Nur sehr wenige Arten in den Gärten, obgleich sie leicht wachsen und wenn auch keine grossen Schönheiten, so doch recht niedliche, meist köstlich duftende Blüten sind. In Europa häufig:

Digitized by

Google

518

Platanihera.

P. bifolia Rieh. {Orchis bifolia L) (Fig. i6i.) Zwei grundständige, breit-eiförmige, etwa 3 zu lo cm, grosse, hellgrüne gegenständige Blätter, etwa 5 cm über dem Boden, Blütenschaft nur Scheiden tragend, bis 40 cm hoch, Blüten in voller eiförmiger Traube, köstlich duftend, bis 1,5 cm breit, mit über 2 cm langem, dünnem Sporn, hellgrünlich - weiss , zart,

Lippe ungeteilt , linear, weiss. Staubbeutelfacher parallel. Mai, Juni. Nord- europa und Nordasien bis Kamtschatka, in sonniger Lage an Waldrändern und auf lehmigen, guten Wiesen. P, chlorantha Cust ist P. montana Schauer.

P, gigantea Hook, ist Habenaria Susannae LdL

P. inoisa Ldl. Blüten- schaft bis 30 cm hoch, bis oben beblättert , Blätter breit - lanzettlich , dunkel- grün. Blüten in länglicher, dichter Traube , wohlrie- chend, klein, fast fleischig^ hell purpurrot, Lippe drei- teilig und tief gefranst. Mai, Juni. Nordamerika.

P. montana Schauer. {P, chlorantha Cust. Orchis montana L.) Der P. bi- folia äusserst ähnlich, Blüte eine Kleinigkeit grünlicher, Sporn kurzkeulig , Staub- beutelfacher nach unten auseinander gerichtet. Mai, Juni. Berg- und Waldwie- sen durch ganz Europa (aber meist selten) und Nordasien bis zum Altai. P.rotundifoliaA. Gr. Blätter einzeln, rund schildförmig, freudiggrün, am Grunde des 30 cm hohen Schaftes , welcher eine lockere Ähre duftender, 2 cm breiter, weisser, zartrosa überhauchter Blüten trägt, deren länglich- eiförmige Kelchblätter abstehen, während die Blumenblätter eingebogen sind , Lippe kurz, fast ungeteilt , Säule vorgezogen , spitz. Sumpfwälder Canadas. Die kleinen Blüten werden mit einer fliegenden weissen Taube verglichen, wesshalb die niedliche Pflanze natürlich Heiligegeist-Blume heisst. P, Susannae LdL ist Habenaria Susannae LdL

Fig. 161. Platanthera bifolia.

Digitized by

Google

Platyclinis. 5 I g

Platyclinis Bnthm.

(Coelogyninae 156.)

(Dendrochilum Bl.)

Schlanke Scheinknollen mit meist nur einem, seltener zwei, immer- grünen, festen aber nicht dicken, in einen langen Stiel verschmälerten, end- ständigen Blättern. Blütenschaft lang und dünn, aufrecht, an der Spitze plötzlich umgebogen, mit lang hängender zweizeiliger Ähre oder Traube. Blüten klein, von kleinen Deckblättern gestützt, Kelch- und Blumenblätter gleich, abstehend, Lippe kurz und klein, genagelt oder sitzend, dreilappig. Säule kurz mit einem kleinem Hautläppchen an der Spitze und links und rechts davon je ein aufrechtes, winziges Flügelchen.

Von den etwa zehn Arten, w-elche im tropischen Ostasien und auf den malayischen Inseln baumbewohnend leben, sind wohl nur P. filiforme und P. glumaceum in Kultur ausserhalb der botanischen Gärten.

Kultur wie von Coelogyne.

P. abbreviats Bnthm. {Dendrockilum abbreviatum BL) Scheinknollen länglich - eiförmig. Blätter paarweis, lang - lanzettlich. Blüten grünlich, Lippe zurückgeschlagen, gezähnelt. Februar Oktober. Java.

P. Cobbiana Hemsley. {Dendrochilum Cobbianum Rchb,f) Scheinknollen eiförmig, 2 cm hoch. Blätter meist einzeln, breit -lanzettlich, langgestielt. Blüten auf 20 cm hohem Schaft in langhängender Traube, deren Spindel in regelmässigem Zickzack gebogen ist, fast i cm breit, Kelch- und Blumen- blätter länglich, zugespitzt, hell schwefelgelb, Lippe orangegelb, mit borst- lichen Seitenlappen, Säule gelbgrün, oben weiss. Mai August. Philippinen.

P. comuta Bnthm. ( Dendrochilum cornutum Bl^ Dem P. abbreviatum sehr ähnlich, aber die Blätter schmäler, Blüten mehr gelblichgrün und die Lippe nicht zurückgeschlagen. Februar September. Java.

P. filiformis Bnthm. (Dendrochilum filiforme Ldl!) Scheinknollen schlank-eiförmig, etwa 2 cm hoch, mattgrün. Blätter einzeln, langgestielt, breit-lanzettlich, zugespitzt, etwa 2 zu 6 cm, längsfaltig. Blütenschaft bis 30 cm hoch, dann im rechten Winkel abwärts biegend und die bis 25 cm lange zierliche zweizeilige Blütenähre tragend. Blüten locker gestellt, mit zartem Deckblatt, kaum 0,5 cm breit, grüngelblich, Kelch- und Blumen- blätter spitz-eiförmig, Lippe längHch, undeutlich dreilappig. Juni Oktober. Philippinen. Der Blütenstand erinnert an eine zierliche, feine Uhrkette und lässt durch seine Zierlichkeit, trotz der ganz unscheinbaren Blütchen, die Pflanze als einen netten Zuwachs für jede Sammlung erwünscht erscheinen.

P. glumaoea Bnthm. [Dendrochilum glu7naceum Ldl) Der vorher- gehenden Art im Wuchs sehr ähnlich. Blätter schmal-lanzettlich. Blüten wohlriechend, grünlich- weiss, kaum 0,5 cm breit. März Juli. Philippinen.

P. unoata N. E. Brown. {Dendrochilum uncatum Ldl.) Gleichfalls der

Digitized by

Google

c 20 Platyclinis. Pleione.

P. filiformis im Wuchs ganz ähnlich, aber die hängenden Ähren kaum lO cm lang, Blüten fast i cm breit, blassgrün, Kelch- und Blumenblätter lang zugespitzt. Mai Juli. Philippinen, Malayischer Archipel. Plecturus Rgl. ist Tipularia Nutt

Pleione Don.

(Coelogryninae 152.)

(Bolborchis Zoll. Gomphostylis Wall.)

Von Coelogyne für das Auge des Gärtners leicht und sicher unter- schieden durch das rasche Absterben der Scheinknollen, welche niemals zwei Jahr alt werden, so dass nur die werdenden Knollen des laufenden Jahres und die dann schon mit dem Schwinden beginnenden des vorher- gehenden Jahres vorhanden sind, aber keine der früheren Jahrgänge. Die Scheinknollen sind ganz eigenartig geformt. Ursprünglich breit -kegel- förmig veranlagt, bilden sie in etwa halber Höhe einen dicken, kragenartigen Ring oder Wulst, in welchen die obere Hälfte förmlich eingedrückt er- scheint. Es macht in der That überraschend den Eindruck, als sei die Knolle von obenher ineinander gedrückt und dabei seitlich wulstig heraus- gequollen. Ausserdem zeigt sie meist eine Anzahl Narbenringe und oft noch die ganze Oberfläche furchig oder narbig. Die grüne Farbe ver- schwindet oft vollkommen unter bunten Anflügen, so dass die Knollen ein ungemein charakteristisches Äusseres haben. Meist sitzen die Knollen klumpig gedrängt und den grösseren Teil des Jahres blattlos, weil die auf der Spitze der Knollen stehenden, in der Knospenlage gerollten Blätter dünn und häutig sind und schon nach wenigen Monaten welken und ab- fallen. Die Blüten erscheinen entweder vor dem Triebe, zu welchem sie gehören oder mit demselben gleichzeitig, nie nach ihm, so dass die meist schön gefärbten grossen Blüten entweder nackt zwischen den alten Knollen stehen oder im frischen Grün der jungen Blätter. Blüten einzeln auf meist kurzen, mit häutigen Scheiden bekleideten Stielen, ansehnlich, seitlich vom Grunde der alten Knollen herauftauchend. Blumenblätter meist etwas schmäler, aber sonst in der Form den Kelchblättern gleichend, abstehend, Lippe gross, dreilappig, die Seitenlappen als Röhre die Säule umschliessend, Mittellappen trichterförmig, mehr minder auseinander biegend. Die meist zart rosae Blüte und die an einen in der Sonne offenen C r o c u s erinnernde Form hat den schönen Pflanzen in England den Namen „Indische C r o c u s" eingetragen, obgleich die Blüten noch frappanter an Colchicum erinnern, mit dem auch die Farbe übereinstimmt, so dass wir Deutschen sie populär als ,,Indische Herbstzeitlosen" bezeichnen sollten.

Die Kultur schliesst sich eng an Coelogyne an und wird hinsicht- lich der Ruheperioden von der Pflanze selbst förmlich angezeigt. Mit dem Augenblick, wo die Blätter zu welken beginnen, fangt man an, mit dem

Digitized by

Google

Pleione.

521

Giessen zu sparen und lässt damit nach und nach immer mehr nach, doch niemals so weit, dass ein Welken der Knollen bemerkbar wird. Zeigen sich die ersten Spitzen des jungen Blatt- oder Blütentriebes, so beginnt man sofort energisch zu giessen und durch Dungbäder den Trieb zu unter- stützen. Je reichlicher die Bewässerung während des Treibens erfolgt, um so schöner werden die Blüten. Wir sahen Pleionen ebenso schön am Holz hängend kultiviert, als auch im Topf mit der Mischung halb Sphagnum, halb Rasenerde und Haideerde. Alle Arten sind sehr empfehlenswerte Warmhausgäste, bekannt sind etwa zehn baumbewohnende Arten aus den Gebirgen Ostasiens, soweit dieselben subtropisches Klima haben.

P. Arthuriana Rchb.f. ist P. maculata Ldl. vor,

P. birmanioa Bohb. f. {Coelogyne birmanica Ldl.) Scheinknollen 3 cm hoch, breit-kegelförmig mit dickem, vortretendem Wulst, bläulichrot über- laufen mit vielen weissen Ringen. Blüten vor den hinfälligen, breit -lan- zettlichen Blättern, 5 cm breit, hell purpurrosa, die Lippe trägt auf weissem Grunde drei gezähnte Schwielen und längs dieser einige länglich -runde braune Flecke, Vorderteil rosapurpurn, kurz gezähnt. August, September. Birma.

P. concolor hört, ist P. praecox Don. var.

P. Hookeriana Ldl. {Coelogyne Hookeriana LdL) Scheinknollen keglig- eiförmig, glatt, (ohne Wulst und Narben), 2 cm hoch. Blätter mit den Blüten gleichzeitig, einzeln, ei -lanzettlich, zugespitzt, hellgrün, längsfaltig. Blüten auf kurzem Schafte, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter elKptisch- lanzettlich, leuchtend rosa, Lippe aus gelbem Schlund vorn weiss mit 5 6 hell braunpurpurnen Tuschflecken. Mai Juli. Sikkim Himalaya.

var. braohygloBsa Bohb. f. Lippe kürzer, flacher, weiss mit hell- gelbem braungesprenkeltem Schlünde.

P. humilis Don. {Coelogyne humilis LdL Epidendrum humile Sm.) Scheinknollen flaschenförmig, etwa 2 cm hoch, wulstig, grubig, vom Netz- werk alter Scheiden umsponnen. Blätter einzeln, lanzettlich, spitz, dunkel- grün. Blüten kurzgestielt, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz- lanzettlich, zart weissrosa, ebenso die Lippe, deren Vorderrand ausgerandet, gezackt und lang gefranst ist und sechs parallele fransenbesetzte Ader- linien trägt, deren Zwischenräume karminpurpurn sind. November bis Januar. Himalaya.

var. albata Bohb. f. Blüten weiss , Lippe hell purpurstreifig und orangefleckig.

var. trlcolor Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter hellrosa , Lippe ausgebreitet, fein kraus gefranst, hellgelb, mitten braungelb gestreift, die Ränder braungelb querfleckig. Januar, Februar.

P. Lagenaria Ldl. {Coelogyne Lagenaria Ldl.) (Fig. 162.) Scheinknollen breitflaschenförmig, unter dem Wulste bauchig, hellgrün, dicht braungefleckt- Blätter einzeln, lange nach den Blüten erscheinend und rasch welkend, spitz-lanzettlich, hellgrün. Blüten auf 10 cm hohem Schafte, 10 cm breit,

Digitized by

Google

522

Plcione.

Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, zart lilarosa, Lippe rosaweiss bis reinweiss, Vorderteil breit auseinander gelegt, Schlund gelb mit fünf roten Linien, nach vorn fünf gelbe zackige Linien, Rand kraus und zackig, weiss mit blutroten Querflecken. Januar März. Birma, Assam.

P. maoulata Ldl. {Coelogyne maculata Ldl.) Scheinknollen rundlich, niedergedrückt, 2 cm hoch, narbig-warzig, glänzend dunkelgrün, zwischen braunhäutigen Scheiden. Blätter nach den Blüten, einzeln, lanzettlich, längsfaltig, etwa 3 zu 12 cm gross, hellgrün. Blüten auf kurzem Schafte, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal - lanzettlich , weiss, Lippe

Fig. 162. Pleione Lagenaria.

weiss, im zusammengerollten Grunde purpurstreifig, Vorderlappen eiförmig, quergestutzt, wellig, Scheibe gelb mit fünf gefransten Adern, deren Zwischen- Hnien purpurrot sind, Rand kraus -wellig, purpurn querfleckig. Oktober, November. Assam, Khasya- Berge, bei 1500 m.

var. Arthuriana Bohb. f. Scheinknollen kantig, kleiner. Blüten kleiner mit purpurnen Streifen auf den Blütenblättern und purpurnem Rand der Lippe.

P. praeoox Don. {Coelogyne praecox LdL Epidendrum praecox Sm.) Scheinknollen flachgedrückt - kreiseiförmig , 2 cm hoch, bräunlichrot, mit einem festen Netz alter Scheidenfäden. Blätter einzeln, breit- lanzettlich, fest, dunkelgrün, nach den Blüten. Letztere auf kurzem Schafte, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, sattrosa, Lippe 2 cm breit

Digitized by

Google

Pleione.

523

und bis 4 cm lang, weissrosa, Vorderteil kraus und elegant zackig- gefranst, Scheibe gelb mit fünf weit nach vorn reichenden, gezähnten Linien, einigen dunkelgelben und rosaen Flecken. Oktober Dezember. Khasya-Berge bei 1600 m, Nepal bei 2500 m, Sikkim bei 1900 m, und infolge dieser hohen Lagen weniger wärmbedürftig als die anderen Arten.

var. oonoolor hört. Blüte dunkelrosa bis auf die gelben Flecke der Lippe, welche braunrote Spritzer tragen, und den gelben Kamm.

var. Walliohiana Ldl. {Pleione Wallichiana LdL Coelogyne Wallichiana Grifft Scheinknollen dunkelgrün, hellgrün warzig und mit braunen Scheiden- resten bekleidet. Blüten magenta-purpurn (lila-purpurn), Lippe mit breitem gelbem Mittelstrich, auf welchem fünf Reihen weisser Warzen und einige karminrote Flecken stehen, Vorderrand gezähnt, zweilappig. Khasya, Pentjab.

P. Beiohenbaohiana Moore. Scheinknollen lang-flaschenförmig, 5 cm hoch, mitten eingeschnürt, durch tiefe Längsfalten 6 8 lappig, diese wul- stigen Lappen dunkelgrün mit braunen Netzlinien. Blüten vor den einzelnen, lanzettlichen Blättern, kurzgestielt, bis 10 cm breit, Kelchblätter schmal- länglich, rosa-lila, heller gesäumt, Blumenblätter schmäler, heller, mit dunkel rosa-lilaem Längsstrich, Lippe weiss, Vorderlappen gewimpert- gezähnt, zweispaltig, auf der Scheibe drei Schwielen mit spitzen Warzen, dazwischen rosa -karminrote Adern und vorn einige ebensolche Flecken. Oktober, November. Birma, Moulmein.

P. Sohilleriana Bchb. f. {Coelogyne Schilleriana LdL) Scheinknollen gehäuft, verkehrt-birnförmig, kaum 2 cm hoch, grün, leicht genarbt. Blätter paarweis, lanzettlich, längsstreifig, 2 zu 6 cm etwa, gleichzeitig mit den Blüten, welche auf kurzem Stiel stehen und 5 cm breit sind. Oberes Kelchblatt steif aufrecht, spitz-länglich, die seitlichen schmal -sichelförmig, abwärts gerichtet, Blumenblätter schmal -linear, alle weisslichgelb, Seiten- lappen der Lippe aufrecht, halb eiförmig, weiss mit orangegelbem Rande, Mittellappen aus schmalem Grunde quer verbreitert, gewölbt, vorn aus- gerandet und gezähnt, weissgelblich , unregelmässig orangerot gefleckt, Scheibe mit drei vortretenden Kammlinien, die durch orangerote Striche getrennt sind. Oktober, November. Moulmein.

Pleuranthium LdL ist Epidendrum L

Pleurothallis R. Br.

(Pleurothallidinac 187.)

(Acianthera Scheid w. Acronia Prsl. Anathallis Barb. et Rodr. Centranthera Scheid w. ChaetocephalaBarb. etRodr. Crocodilanthe Rchb. f. Dubois - Reymondia Karst. Hnm- boldtia R. P. Mioxanthus Poepp. et Endl. Rhynchopera Kl. Salpinaria Karsten. Specklinia Ldl.

Die Zahl der Synonyme zeigt, welche verschiedenen Typen die 400 hierher gehörenden Arten zeigen, welche von Brasilien und Bolivia bis

Digitized by

Google

524

Pleurothallis.

Westindien und Mexiko baumbewohnend verbreitet sind. Nur wenige von ihnen sind in Gartenkultur und von diesen nur einzelne ausserhalb der botanischen Gärten, weil sie in ihrer ganzen Erscheinung, besonders aber hinsichtlich der meist unscheinbaren Blüten zwar „recht interessant", aber durchaus nicht von zur Kultur einladender Schönheit sind.

Der niemals knollig-verdickte Stamm ist schlank und dünn und meist auch nur sehr kurz. Er endet in ein einziges, vom Stengel abgegliedertes, derbes, immergrünes Laubblatt, aus dessen Achselpunkt die einzelne Blüte oder die kurzgestielte Blütenähre entspringt. Blüten der meisten Arten klein und unansehnlich. Kelchblätter frei oder die beiden seitlichen teil- weise oder vollkommen miteinander verwachsen, bald zusammenneigend, bald weit abstehend, Blumenblätter schmal, meist viel kleiner als die Kelch- blätter, zuweilen ganz winzig, Lippe frei, immer klein, entweder ungeteilt und dann den Blumenblättern ähnelnd oder dreilappig. Säule kurz, ein- fach rundlich. Kultur wie von Masdevallia (s. d.).

Pfitzer teilt die Artenmenge ein in :

A. Caulesoentes Ldl. Grüne Scheidenblätter unter dem einzigen Blatte; z. B.: P. caulescens Ldl.

B. Elongatae Ldl. Aufrechter Stamm ziemlich lang, Blüten in langen, das Laubblatt überragenden, vielblumigen Trauben oder Rispen;

•z. B.: P. Grobyi.

C. Bhynohopera Kl. Wuchs wie B., aber die Trauben wenigblumig, oft kürzer als das Blatt; z. B.: P. Matthewsii Ldl.

D. Fascioulatae Ldl. Wuchs wie B., Blüten einzeln oder an kurzen Stielen zu 3; z. B.: P. Cardium Rchb. f.

E. Aggregatae Ldl. Wuchs wie B., Blüten in Knäueln;

F. Apodae Ldl. Stamm kurz, Blüten in wenigblumigen, lockeren Trauben; z. B.: P. Barberiana Rchb. f.

P. atropurpurea Ldl. ist Cryptophoranthus atropurpureus Rolfe,

P. Barberiana Bohb. f. {Masdevallia Culex kort) Klein, stammlos. Blätter gestielt, elliptisch, kaum i cm lang. Blüten zu 6 12 an haarfeinem, hängendem, bis 8 cm langem Schaft, kaum halbcentimeterbreit, weiss, pur- purn gefleckt. Juli, August. Kolumbien. Blüten kleinen Mücken ähnlich.

P, coccinea hört, ist Rodriguesia secunda H. B. K.

P. Colibri hört, ist P, ornata Rchb. f.

P. fenestrata Ldl. ist Cryptophoranthus atropurpureus Rolfe.

P. glossopogon hört, ist P. insignis Rolfe.

P. Grobyi Ldl. Blätter ei-lanzettlich, etwa 1,5 zu 4 cm, fest, dunkel- grün. Blüten in lockerer, 10 cm hoher Rispe, etwa i cm gross, oberes Kelchblatt lanzettlich, gekielt, mit der Höhlung nach unten querstehend, hell strohgelb mit ziegelrotem Längsschimmer, seitliche Kelchblätter etwas länger, lanzettlich, bis zur Spitze verwachsen, ein querstehendes Schiffchen, Kiel nach unten, bildend, hellstrohgelb. Blumenblätter und die ungeteilte Lippe sehr klein, versteckt. Juli September. Demerara. Niedliche Pflanze,

Digitized by

Google

Pleurothallis. 525

deren Blüten frappant an eine hellgelbe Haferrispe erinnern, aus welcher die Körner ausgefallen und die äusseren Spelzen geblieben sind. Wie so viele Seltenheiten in voller Blüte August 1891 unter den sorgsamen Händen unseres Collegen Schütze in der Gärtnerei der Frau Kommerzienrat Eichborn, diesem Juwel schlesischer Privatgärten.

P. insignis Helfe. {P. glossopogon kort.) Stämme schlank, 2 cm hoch, Blätter gleichlang, breit-linear. Blüten zu i 2 auf ebenso langem Schaft, centimeterbreit, gelblichweiss, rotgestreift, Kelchblätter ei-lanzettlich in 4 cm lange Pfriemen ausgezogen, Blumenblätter linear, vorn gezähnt und kurz pfriemlich, Lippe dreilappig, Mittellappen linear, warzig, vorn borstig, chokoladenbraun. August September. Neu-Granada.

P. laurifolia Rchb. f. ist P. Roeziii Rchb. /.

P. Leuoopyramis Bohb. f. Stämme 5 cm hoch, schlank, mit braun- schwarzen Scheiden bedeckt. Blätter länglich - lanzettlich , 1,5 zu 5 cm, dunkelgrün. Blüten in vielblumiger, aufrechter, schlanker, Zickzack-ge- bogener Traube, centimeterbreit, milchweiss, oberes Kelchblatt lanzettlich, gekielt, seitliche verwachsen, zweikielig, vorn zweizähnig. Blumenblätter und Lippe winzig, schief rautenförmig. August, September. Costarica.

P. omata Bohb. f. {P. Colibri kort) Stämmchen kaum kenntlich. Blätter fleischig dick, fest, eiförmig mit flacher Ober- und stark gewölbter, gekielter Unterseite, dunkelgrün, i zu 3 cm etwa. Blüten einzeln oder zu 2 3 auf kaum 3 4 cm hohem, fadendünnem Stielchen, kaum 0,5 cm breit, graubräunlich, Kelch- und Blumenblätter mit zierlichen millimeter- langen, weissen Wimpern besetzt. Juli, August. Neu-Granada, niedlich» aber gärtnerisch wertlos.

P. piota Ldl. (P. surinamensis Pocke) Dichtrasig. Blätter linear- spatelförmig , i zu 3 cm etwa. Blüten zu 5 9 auf aufrechtem, faden- dünnem, 3 4 cm hohem Schaft, gelb mit rotgestreift, centimeterlang, in der Form von P. Grobyi. Juni, Juli. Demerara.

P. punctata R. Br. ist Notylia punctata Ldl.

P. purpurea Ldl. ist Bolbophyllum Careyanum Spr.

P. punetulata Bolfe. Stamm 4 cm hoch, zweikantig. Blätter spitz- lanzettlich, 2 zu 6 cm etwa, in einen kurzen Stiel verschmälert, steif-ledrig, unten graugrün. Blüten einzeln auf 5 cm langem, aus weisslich aufge- blasener Scheide aus der Blattfalte entspringendem Schaft, 3 cm breit, hellgelb, braunpurpurn gefleckt, oberes Kelchblatt breit -lanzettlich spitz, untere breit-kahnförmig verwachsen, Blumenblätter klein, breit-lanzettlich, hell weinrot, purpurn gesprenkelt, Lippe länglich, dunkel kastanienbraun, oben warzig. Juli, August. Neu-Granada.

P. Begeliana Bohb. f. Stämmchen drehrund, i 2 cm hoch. Blätter derb-ledrig, aus gerundetem Grunde 'länglich , vorn leicht ausgerandet, graugrün, 4 zu 8 cm. Blüten in kurzer zurückgebogener Traube meist zu neun hinter kurzen Deckschuppen, aussen sammtig, lippenartig offen, oberes Kelchblatt aufrecht, schmal keilförmig, ockergelb, seitliche fast

Digitized by

Google

526 Pleurothallis. Polychilos. Polycycnis.

ganz verwachsen, zweispitzig, abwärts gebogen, rötlich, Blumenblätter schmal, spitz, weisslich, Lippe genagelt mit zwei Öhrchen im purpur- staubigem Grunde, kurz gestutzt, zartrosa. August Oktober. Brasilien, Minas Geraes.

P. Boezlii Bchb. f. {P. laurifolia Rchb. / Masdevallia Kienastiana ßwrt.) Stämme schlank, aufrecht, 10 cm hoch, braunscheidig. Blätter läng- lich-lanzettlich, 3 zu 12 cm etwa, dick-ledrig, hell grasgrün. Blüten zu 5 9 in nickender Traube auf 15 cm hohem, rötlichem, an den 2 3 Knoten mit angedrückten Scheiden besetztem Schaft, hängend, 3 cm breit, halb offen, dunkel blutrot, oberes Kelchblatt länglich-elliptisch, ausgehöhlt, ge- kielt, seitliche in ein ovales, zweikieliges Blatt verwachsen, Blumenblätter klein, länglich-elliptisch, Lippe zungenförmig, Ränder am Grunde eingebogen, vorn sammtig. Juli September. Central -Kordillere von Neu -Granada.

P, surinamensis Pocke ist P, picta LdL

Polychilos I^uhl et Hass.

(Aerideae 380.)

P. Oomu oervi Euhl et Hass. {Phalaenopsis Comu cervi BL et Rchb, /.), die einzige Art der Gattung, unterscheidet sich von Phalaenopsis durch die breit verflachte Spindel des Blütenstandes, an der die Blüten links und rechts hinter kleinen Deckblättern stehen, sonst giebt weder der Wuchs der Pflanze, noch der Bau der Blüte einen durchgreifenden Trennungs -Grund.

Blätter zweizeilig, ledrig, länglich, keilförmig, etwa 3 zu 15 cm, freudiggrün. Blütenschaft aufrecht, nach oben keulig und abgeplattet, 6 12 Blüten zweireihig an den Seiten der flachen Spindel hinter kleinen scharf gekielten Deckblättchen, 5 cm breit, oberes Kelchblatt schmal lan- zettlich, grüngelblich mit braunroten Querbinden, die seitlichen flach sichelförmig, nur aussen braungebändert, Blumenblätter schmäler, grüngelb mit braunen Querbinden , Lippe genagelt, weisslich, Seitenlappen stumpf- länglich, zwischen ihnen eine flache Vertiefung und nach vorn eine häutige funfborstige Schwiele, Mittellappen aus schmalem Stege quer verbreitert, vertieft, mit eingebogenen Rändern. Juni September. Moulmein.

P. Comu cervi x Phalaenopsis violacea ist Phalaenopsis Valentinii Rchb. f.

Pogochilus Pale, ist Galeola Lour.

Polycycnis Rchb. f.

(Gongorinae 264.)

Die wenigen hierher gehörenden in Guyana und in Centralamerika heimischen Baumbewohner erinnern im Wuchs an die bekannten Stan- hopea's, inder Blüte z.T. an Cycnoches. Die grossen gedrängt stehenden Scheinknollen tragen auf der Spitze je ein einzelnes derbledriges immer-

Digitized by

Google

Polycycnis. Polystachya. 527

grünes längsnerviges Blatt und vom Grunde der Knollen aus eine über- hängende Blütentraube. Blüten ziemlich gross, Kelch- und Blumenblätter fast gleich, schmal, abstehend oder zurückgeschlagen, Unterteil (Hypo- chil) der Blüte genagelt, gewölbt, mit zwei seitlichen Hautlappen, Vorder- teil (Epichil) der Unterseite des Unterteils angefugt, ungeteilt oder schwach dreilappig. Säule sehr schlank und stark gebogen.

Kultur wie von Cycnoches (s. d.).

P. barbats Bohb. f. {Cycnoches barbatum Ldi) Scheinknollen flach eiförmig, 3 cm hoch. Blätter länglich -elliptisch, 4 zu 20 cm etwa. Blüten auf trüb purpurnem, 25 cm langem Schaft in mindestens ebenso langer hän- gender dichter Traube zu 30—80, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal -lanzettlich, orangegelb, trüb purpurn gefleckt, Lippe weiss, mit gelber Mitte, blutrot gesprenkelt, Vorderteil rundlich -herzförmig. Juli, August. Costarica, Neu -Granada.

P, gratiosa Endr. et Rchb. f. ist P. lepida Linden et Rchb. /. var.

P. lepida Linden et Bohb. f. Scheinknollen eiförmig, 4 cm hoch, dunkelgrün. Blätter länglich eiförmig, 4 zu 15 cm, dunkelgrün. Blüten zu 15—20 in lockerer, langgestielter, nickender Traube, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, hellgelb, so dicht trüb purpurn gesprenkelt, dass sie stellenweiss bräunlich erscheinen, mit aufrechten gestutzten Seiten- anhängseln, im weissen Grund hellgelb, spärlich chocoladenbraun gefleckt. Juli, August. Neu -Granada.

var. gratiosa Endr. et Bohb. f. (als Art.) Blüten in nur stark nickender Traube, mit feinflaumiger Spindel, grösser, Kelchblätter zuweilen aussen schwach bebartet, hellgelb mit hellbrauner Zeichnung, Vorderteil der Lippe spitz herzförmig, fast urigefleckt.

P. museifera Bohb. f. {Cycnoches musciferum Ldl) ist der P. barbata ähnlich, aber in allen Teilen kleiner und die Blüten heller gefärbt; der Vorderteil der Lippe ist schmal- eiförmig. Juli, August. Kolumbien.

Polystachya Ldl.

(Polystachyinae 170.)

(Epiphora Ldl. Eucyclia Poepp. et Endl.)

Von den reichlich 40 Arten sind nur ausserordentlich wenige und auch diese meist nur in den botanischen Gärten in Kultur, obgleich es darunter auch für den Gärtner wertvolle Formen giebt. Sie sind vor- wiegend Baumbewohner des tropischen Afrikas, nur wenige Arten kommen im tropischen Asien und Amerika vor. Die Scheinknollen sind meist kurz, zuweilen aber stammartig verlängert und tragen an der Spitze einige gegliederte, kurze, lederartige, immergrüne Blätter. Blüten in endständigen Trauben oder Rispen. Das obere Kelchblatt ist vielmals schmäler als die seitlichen, welche mit dem Fusse der kurzen breiten Säule ein starkes Kinn bilden, Blumenblätter schmal, dem oberen Kelchblatt gleich. Lippe

Digitized by

Google

528 Polystachya. Preptanthe.

meist aufwärts gerichtet mit kleinen Seitenlappen und abstehendem oder zurückgeschlagenem, meist kleinem, breitem, ungeteiltem Mittellappen.

Kultur wie von Epidendrum (s. d.).

P. braoteosa LdL Scheinknollen rundlich, centimeterhoch. Blätter einzeln, länglich verkehrt -eiförmig, aus der Achsel entspringt eine hän- gende, weisshaarige Traube mit kleinen blass orangegelben Blütchen hinter blattartigen Deckblättern, Lippe feinflaumig. Juli, August. Sierra Leone.

T. luteola Hook. Scheinknollen walzig, 2 3 cm hoch. Blätter einzeln, schmal lanzettlich, vielnervig, 0,5 zu 6 cm etwa, dunkelgrün. Blüten in kurzer Rispe, klein, grünlichgelb. Juli, August. Westindien.

P. puberula Ldl. Scheinknollen eiförmig, 2 cm hoch. Blätter einzeln, lanzettlich, siebennervig, i zu 5 cm etwa. Blüten auf schlankem 6 8 cm hohem Schaft in lockerer Rispe, klein, gelbgrün. September, Oktober. Sierra Leone.

P. pubescens Bchb. f. {Epiphora pubescais LdL), ScheinkoUen flach eiförmig, 1,5 cm hoch; Blätter zu 2 3, länglich -linear, etwa 2 zu 10 cm, flach, dunkelgrün, unterseits leicht behaart. Blüten in aufrechten, kurzen, vielblumigen Trauben, wohlriechend, 2 cm gross, goldgelb mit einigen purpurroten Linien, oberes Kelchblatt steif lanzettlich, ausgehöhlt, die seit- lichen breit rund- eiförmigen mit kleiner zurückgebogener Spitze, alle drei aussen kurz behaart, Blumenblätter schmal spateiförmig, Vorderlappen der Lippe zurückgeschlagen, herzförmig. Mai, Juni. Kaflferland, Delagoa-Bai.

P. rufinula Bchb. f. ist in der Tracht der P. puberula ähnlich, aber die kleinen Blütchen sind hellrotbräunlich. August, September. Zanzibar.

Pomatocalpa Kühl et Mass, ist Cleisostoma BL

Preptanthe Rchb.f.

(Phajinae 221.)

Von Galant he wesentlich nur abweichend durch die vom Stengel abgegliederten, im Alter abfallenden Blätter, welche in geringer Anzahl auf den oberirdischen Scheinknollen sitzen. Die Differenz in der Blüte ist sehr gering, Preptanthe hat zusammenfliessende , Galant he ge- trennte Narbenflecken.

Hübsche dankbare Gartenpflanzen, die mehrfach mit Galanthe schon gekreuzt worden sind und welche auch wie Galanthe (s. d.) kultiviert werden. Beide bisher bekannte Arten sind seit alter Zeit in Kultur.

P, Barberiana Rchb, f. (siehe Galanthe Barberiana) ist Pr, Regnieri var. nivalis x veslita.

P. bella hört, (siehe Galanthe bella Rchb. f.) ist gekreuzt aus P. V e i t c h i i d (= Preptanthe vestita x Limatodes rosea) und P. Regnieri var. Tumeri £, also ein Tripelbastart.

Pr, excellens horf, ist Pr, vestita x Regnieri,

Pr. Hallii hört, ist Galanthe Hatlii h. Hall.

Digitized by

Google

Preptanthe. c 29

P. porphyrea Bchb. f. (siehe Calanthe porphyrea Rchb. f.) ist eine Gartenkreuzung aus Prept. vestita var. rubro-oculata mit

Calanthidium labrosum Pfitz.

F. Begnieri Bchb. f. {Calanthe /

Regfiieri Rchb, f, C, vestita Wall. V^

var. Regnieri Rchb, /.). Schein- ^ V

knoUen eckig-rundlich, 3 cm hoch, \ , ^

mitten eingedrückt, dunkelgrün. . liii

Blätter breit lanzettlich, längsner- vig, freudiggrün. Blüten auf 40 cm hohem Schafte in kurzer dichter Endtraube, 2 cm breit. Kelch- und z^äI

Blumenblätter lanzettlich, abste- ^'^ ^^1^ 7

hend, reinweiss, Seitenlappen der ^ '

Lippe aufrecht, kurz, gerundet, '

Mittellappen mit zwei kurzen seit- lichen sichelförmigen Lappen, das V* kurz - gerundete Vorderstück tief

ausgerandet,sattrosa. Januar— Mai. Fig. 163. Preptanthe vestita.

Cochinchina.

var. fausta Bchb. f. {Calanthe fausta hört.), Grund der Lippe karminrot, ebenso der untere Teil der Säule, auf dem Vorderlappen der Lippe ein dreiteiliger karminroter Fleck.

var. nivalis hört. {Calanthe Turneri Rchb, f. var, nivalis hört) Blüten in der Tracht der

var. Turneri aber voll- "^>

kommen reinweiss.

var. Sanderiana hört. {Calanthe Sanderiana hört) Blüten dunkel rosa- karmin.

var. Stevensii hört. {Calanthe Stevensii hört) Blüten weiss mit hellrosaem Lippenfleck.

vap. Turneri Bchb. f. {Calanthe Turnen Rchb. ^'S- '^sa-^^^Ptepth^te vestita.

/.) Blüten grösser und in

längeren Trauben, reinweiss mit einem dunkelrosaem Augenfleck im Grunde

der Lippe. Vorderindien.

var. Williamsii Will. {Calanthe Williamsii hört.) Blüten weiss, kar- minrosa getuscht, Lippe dunkelkarmin mit scharlachpurpurnem Lippenfleck.

F. Sandhurstiana hört, (siehe Calanthe SandhurstianaGosse)

Stein 's Orchideenbuch. 34

Digitized by

Google

530 Preptanthe. Prescottia.

ist von Gosse aus Preptanthe vestita var. rubro-oculata X Limatodes rosea erlangt.

P. Sedeni hört, (siehe Calanthe Sedeni Veitch et Rchb. f.) ist von Seden aus Calanthe Veitchii, welche selbst ein Bastart ist nnd Preptanthe vestita var. rubro-oculata gekreuzt, also ein Rückschlags -Bastart.

P. Veitchii LdL (Calanthe Veitchii Ldl.) ist Preptanthe vestita x Lima- todes rosea, von Dominy gekreuzt.

P. vestita Bchb. f. {Calanthe vestita WalL Cytherü Griffithii WtgAt.) (Fig. 163.) Scheinknollen fast kegelförmig, stumptkantig , bis 10 cm hoch, hellgrün, grau gestreift. Blätter spitz, breit lanzettlich, 8 zu 40 cm, in einen gekehlten und geflügelten Stiel zusammen gezogen, tief gefurcht. Blüten in langer vielblumiger Traube auf bis meterhohem behaartem Schafte mit grossen eilanzettlichen Deckblättern, 5 cm breit, milchweiss mit einem gelbem, streifigem Fleck am Grunde der Lippe, Kelch- und Blumenblätter spreizend, länglich eiförmig, zugespitzt, letztere breiter und stumpf, Lippe flach, Seitenlappen aufrecht, stumpf, länglich, Vorderlappen breit verkehrt herzförmig mit zwei seitlichen gerandeten und mittlerem tief zweilappig ausgeschnittenem Lappen. Sporn schlank, gebogen, grünlich. Dezember bis Februar. Tenasserim, Moulmein.

var. gigantea Will, (var, grandiflora Lind) Starkwüchsig, Lippen- fleck orangerot.

var. grandiflora Lind, ist var. gigantea Will.

var. igneo-oculata Bohb. f. Lippenfleck brennend rot -purpurn.

var. luteo-ooulata Bohb. f. Lippenfleck goldgelb.

vap. rubro-oculata Paxt. Lippenfleck purpurrot.

P. vestita x Phajus Tankervilliae ist Phajocalanthe irrorata Rolfe. P. Williamsii Rchb. /, ist P. Regnieri Rchb. f. var.

Prescottia Ldl.

(Cranichideae 137.)

(Decaisnea Brgn. Galeoglossum A. Rieh.)

Blätter grundständig auf kriechendem Rhizom, die unscheinbaren kleinen Blüten auf nur mit Scheiden bekleideten Trieben in lockerer arm- blütiger Traube. Die drei Kelchblätter am Grunde zu einem flachem Becher oder einer Röhre verwachsen, oben auseinander stehend. Blumen- blätter schmal und klein. Lippe am Grunde dem Kelchblatt- Becher an- gewachsen, mit aufrechter helmförmiger Platte, deren verdickte Ränder dem Eingang oft fast vollkommen schliessen, am Grunde mit zwei Öhr- chen an Stelle der Seitenlappen. Säule kurz.

Kultur wie Masdevallia (s. d.).

Von den etwa 20 Arten, welche baumbewohnend von Brasilien bis

Digitized by

Google

Prescottia. Promenaea.

531

Mexiko und Westindien vorkommen, sind heut kaum noch die nachstehen- den, früher mehrfach kultivierten, in den Gärten. Die unscheinbaren Pflanzen sind auch wenig zur Kultur einladend.

P. colorans Ldl. Blätter einzeln, länglich -eiförmig, zugespitzt. Blüten in schmaler langer Ähre auf 10 cm langem Schaft, klein, bräunlich, alle Blumenblätter pfriemlich, Lippe schmal, bräunlich. Januar, Februar. Brasilien.

P. plantaginea LdL Blätter aufrecht, bis 20 cm hoch, länglich lanzett- lich, derb, dunkelgrün. Blüten auf 30 cm hohem Schaft in dichter, flacher Ähre, klein, grün -rötlich weiss, Kelchblätter länglich -eiförmig, Blumen- blätter ganz klein, rötlich, Lippe löffelförmig, grün. November Januar. Brasilien.

Promenaea LdL

(Huntleyinae 359.)

Die fünf bekannten Arten, Baumbewohner Brasiliens, erinnern an kleine zarte Odontoglossum- Formen, aber die Scheinknollen und end- ständigen Blätter sind bläulichgrün und die Blüten, welche auf übergeneigtem, grundständigem Schaft einzeln oder zu zweien sitzen, sind zarter. Kelch- und Blumenblätter sind einander fast gleich und sternförmig ausgebreitet. Die seitlichen Kelchblätter bilden ein starkes Kinn. Die Lippe besteht aus zwei kleinen aufrechten Seitenlappen und einem hinter der Trennungs- stelle der Seitenlappen eingeschnürtem und dann wieder erheblich ver- breitertem Mittellappen. Zwischen den Seitenlappen steht ein quer auf- gerichteter Schwielenbogen , der mit Warzen (nicht mit Fransen) besetzt ist. Säule kurz, zuweilen mit einer Längsschwiele.

Kultur wie von Maxillaria (s. d.)

P. citrina Ldl. {Maxillaria citrina Don.) ScheinkoUlen gehäuft , ei- förmig, verwischt vierkantig, kaum 2 cm hoch. Blätter paarweis, länglich bandförmig, i zu 5 cm etwa, blass seegrün. Blütenschaft 5 8 cm hoch, überhängend, Blüten einzeln, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter ei- förmig, an den Spitzen verloren gewellt und zurückgeschlagen, citrongelb, Lippe ebenso mit einem dunkel-karminrotem Grundfleck, die kleinen Seiten- lappen karminrotpunktiert, Vorderlappen verkehrt eiförmig mit kurz auf- gesetztem Spitzchen. August, September. Brasilien.

P. mioroptera Bchb. f. (Zygopetalum micropterum Rckb.f.) Wuchs der vorhergehenden Art. Blüten cr^meweiss oder hellockergelb, Lippe mit länglich -lanzettlichem Mittellappen und kleinen Seitenlappen, weiss mit drei dunkel karminroten Strichen auf der Scheibe und kleinen Purpur-Sprenkeln im Grunde. Juni August. Brasilien.

P. Bollisonii Ldl. {Maxillaria Rollissoni Ldf). Scheinknollen rundlich, 1,5 cm hoch. Blätter paarweis, länglich -lanzettlich, 2 zu 7 cm etwa, derb, längsnervig. Blüten auf herabgebogenem kurzem Schaft einzeln oder

34*

Digitized by

Google

532

Promenaea. Rhenanthera.

ZU zweien, 3 cm breit, hellgeblich, Lippe weisslich, mit karminroten Spritz- fleckchen, Seitenlappen aufrecht, kleinöhrig, Mittellappen länglich, zugespitzt. August Oktober. Brasilien.

P. stapelioideB Ldl. {Maxillaria stapelioides LdL) Scheinknollen ei- förmig, vierkantig, 1,5 cm hoch. Blätter einzeln oder zu zweien, lanzettlich, dünn, blassgrün mit graugrüner Aderung. Schaft herabgebogen, zwei- blumig. Blüten .3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter rundlich -eiförmig, spitz, grünlich-gelb, trüb purpurn grossgefleckt, Lippe länglich, Seitenlappen linear aufrecht, Mittellappen länglich -eiförmig mit kapuzenartigem Grunde, schwarz -purpurn mit helleren Rändern und Kreuzflecken. Juli September. Brasilien.

Prosthechea Knowl. Weste, ist Epidendrum L

Pseudepidendrum Rchb.f. ist Epidendrum L

Psilanthemum Klotzsch ist Epidendrum L

Psittacoglossum Uave et Lex. ist Maxiilaria R. P.

Psychechilus Kühl et Mass, ist Zeuxine Ldl.

Pteroceras Kühl et Mass, ist Sarcochilus R. Br.

Pterochilus Hook, ist Microstylis lilutt,

Ptilocnema Don. ist Pholidota Ldl.

Ptiloglossum Ldl. ist Bolbophyllum Thou.

Rhenanthera Lour.

(Aerideae 374.)

(Arachnanthe BL Arachnis Bl. Armodorum Kühl et Hass. Arrhynchium Ldl. Nephranthera Hass.)

Die dünnen, holzigen, kletternden Stämme wachsen monopodial d. h. einachsig in ausserordentlichen Längen fort (der botanische Garten zu Breslau besitzt (1891) eine fünf Meter lange Rh. Flos aeris, die schon wiederholt am unteren Ende gekürzt worden ist und sogar unverzweigt endlos weiter wächst), tragen starke Luftwurzeln und zweizeilig gestellte, derbe, immergrüne, riemenförmige, vorn scharf gestutzte Blätter, aus deren Achseln die langen vielblumigen Trauben oder Rispen hervorbrechen. Blüten ansehnlich, zuweilen dimorph, d. h. neben der gewöhnlichen Form treten noch anders geformte, vorwiegend männliche Blüten auf. Kelch- und Blumenblätter fast gleich oder die seitlichen Kelchblätter grösser und anders gefärbt, alle ausgebreitet und frei oder die seitlichen Kelchblätter längere Zeit mit den Rändern zusammenhängend. Lippe klein, dem Säulen- grunde beweglich angegliedert, mit oft nur undeutlichen kleinen aufrechten Seitenlappen, ohne oder mit einem kurzem Sporn. Säule kurz.

Kultur wie von Aerides. (s. d.) Durchweg schöne Pflanzen sehr warmer Häuser, in denen sie das vollste Sonnenlicht, unbeschattet, haben müssen, wenn sie blühen sollen. Die zwölf Baumkletterer des malayischen Archipels und Cochinchinas werden eingeteilt:

Digitized by

Google

Rhenanthera.

533

A. Eurhenanthera Bchb. f. Lippe deutlich dreilappig, Mittellappen flach; z. B. R. sanguinea Rchb. f.

B. Arrhynchium Ldl. Lippe ganz undeutlich dreilappig, Mittellappen durch die Spornbildung schuhartig ausgehöhlt; z. B. R. bi Un- guis Rchb. f.

C. Arachnanthe Bl. Fruchtknoten und Kelchblätter kahl, Lippe un- deutlich dreilappig, Mittellappen seitlich zusammengedrückt, deut- lich gespornt ; z.B. R. Flos aeris Rchb. f.

D. Erianthe Putzer. Fruchtknoten und Kelchblätter aussen behaart, Lippe undeutlich dreilappig, Sporn kaum angedeutet; z. B. R. Lowii Rchb. f.

R. Arachnites Lour. ist R. Flos aeris Rchb. f,

B. coccinea Lour. Stämme bis 4 m lang klimmend, mit starken Luft- wurzeln und dicht gestellten, 10 cm langen, dunkelgrünen Blättern. Blüten in lang überhängenden vielblumigen Trauben, 4 cm breit, oberes Kelch- blatt und Blumenblätter schmal linear, stumpf, hochrot mit orange Flecken, seitliche Kelchblätter breit länglich -spatelformig, kraus, scharlachrot, Lippe klein, Seitenlappen fast quadratisch, Mittellappen länglich, aus weissem Grunde dunkel karminrot. Juni September. Cochinchina. Nach Speeds Angaben, welcher sie im Palmhause des Herzogs von Devonshire in Chats- worth wiederholt zur Blüte brachte, hat diese Art eine ausgesprochene Vor- liebe für Birkenstämme als Kletterunterlage.

B. elongata Lour. {Aerides elongatum BL) Meterhohe, stark verästelte Stämme mit breit linearen , vorn schief ausgerandeten , derben Blättern. Blüten in nickender Traube, 4 cm breit, granatrot, Kelchblätter breit linear, Blumenblätter breit spateiförmig, Lippe eiförmig, mit zwei starken Schwielen. Mai Juli. Java. Dankbar blühende Art, welche leider jetzt in den Kul- turen selten geworden ist.

B. PI08 aöris Bohb. f. {Epidendrum Flos aeris L, Rhenanthera Arach- nites Lour, Arachnanthe moschifera BL Arachnis moschifera BL) Bis 6 m lange, schmale, meist unverzweigte, kletternde Stämme mit dicht ge- drängten, 6 cm langen , glänzend dunkelgrünen Blättern. Blüten in lang überhängender, lockerer Traube, moschusduftend, 6 cm breit , cr^meweiss oder citrongelb, eigenartig purpurn gefleckt, so dass sie wirklich an irgend eine grosse bunte Spinne erinnern, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, Lippe mit nur angedeuteten Seitenlappen und kleinem kegelförmigem Sporn. Juli September. Java. Scheint sehr undankbar zu blühen, wenigstens hat das grosse breslauer Exemplar, trotz vollem Licht, Wärme und event. Trockenperiode, nie Miene gemacht zu blühen, obgleich es jährlich über einen halben Meter an Länge zunahm und kerngesund war.

B. Lowii Bchb. f. (Vanda Lowii LdL Arachnanthe Lowii Bnthni, et Hook,) Stamm lang kletternd, reichlich daumendick, mit steif abstehenden Luftwurzeln und dicht gedrängten, dunkelgrünen, bis 80 cm langen, riemen- förmigen, schief gestutzten Blättern. Blüten in erst aufsteigenden, dann

Digitized by

Google

534 Rhenanthera. Restrepisu

rechtwinkelig langhängenden, behaarten, bis 4 m langen Ähren zu 40 50^ dimorph, d. h. die beiden untersten, welche von den nächsten 20 30 cm abstehen, sind 5 6 cm breit, hell ledergelb mit karminroten Flecken, Kelch- und Blumenblätter sind breit-lanzettlich, fast eiförmig, mit zurück- gebogenen Spitzen, während alle anderen Blüten 10 cm breit sind, mit spitz schmal-lanzettlichen, wellig und zurückgeschlagen gerandeten, grün- lichgelben, dunkelbraun querfleckigen Kelch- und Blumenblättern. Juli bis September. Borneo. Blüht oft schon als meterhohe Pflanze.

var. Bohdeniana Bnthm. (Vanda Rohdeniana h, Luddem.) Die untersten vier gelben Blüten dicht gedrängt, die oberen heller gefärbt als an der Hauptart.

B. matutina Ldl. {Aerides matutinum BL) Stämme verhältnismässig kurz, dick, mit dickfleischigen Wurzeln und dicken riemenförmigen Blättern. Blüten in purpurstieligen, sehr lockeren Trauben, 5 cm breit, oberes Kelch- blatt spitz breit-linear, orangegelb, die seitlichen aus breitem Grunde zu- gespitzt, orangegelb mit dunkler orangegelben Schmitzen, ebenso die spitzen, schmal-linearen Blumenblätter, Lippe sehr klein, weiss mit einem rotem Mittelfleck. Juli, August. Java. Blüht schon als kleine Pflanze.

var. miorantha Ldl. als Art. {var. breviflora hört) Blüten kleiner, zahlreicher, dichter stehend, Farben scharf abgesetzt.

R. micrantha Ldl. ist R. matutina LdL var.

B. Storiei Bohb. f. Stämme bis vier Meter hoch, dichtbeblättert, Blätter riemenförmig, bis 20 cm lang. Blüten zu 50 60 in mitunter verzweigter, dickstenglicher Traube, 4 cm breit, oberes Kelchblatt und Blumenblätter schmal-lanzettlich, dunkel orange, die seitlichen Kelchblätter breit-lanzettlich, sammtartig, leuchtend karminrot mit helleren Abstufungen, Lippe klein mit dreieckigen Seitenlappen und bandförmigem Mittellappen, aus weisser Mitte dunkel karminrot mit gelben Bändern, vor dem Eingange in den kurz kegligen Sporn zwei quadratische Hautblättchen. Juni bis August. Philippinen.

Restrepia H. B. K.

(Pleurothallidinae 186.)

(Pinelia Ldl. ?)

Mehr sonderbare als schöne, nur in etwa drei der bekannten zwölf Arten kulturwerte Baumbewohner des subtropischen Amerikas von Brasilien bis Mexiko. Die dünnen, schlanken, niedrigen, von Scheiden umgebenen Stämme (an Masdevallia erinnernd) tragen je ein einziges endständiges Blatt, welches meist herzförmig, fest, lederartig ist und aus dessen durch eine Scheide markiertem Achselpunkt einzelne langgestielte Blüten sich entwickeln, oft in langer Reihenfolge hintereinander. Oberes Kelchblatt frei, lang zugespitzt, seitliche bis fast zur Spitze als flaches oder wenig

Digitized by

Google

Restrepia. 535

ausgehöhltes Blatt miteinander verwachsen oder verklebt. Blumen schmal und lang, an der Spitze keulig. Lippe abwärts gerichtet, länglich, oft mit zwei zarten Zähnen am Grunde. Säule schlank. Kultur wie von Mas- devallia (s. d.), aber nur in kühlen Räumen von 6 8^ Wintertemperatur.

B. anteimifera H. B. K. {R, maculata LdL R. guttata Ldl.) Stämme rasenartig gedrängt, schlank, 1—2 cm hoch, Blatt herz-eiförmig, etwa 1,5 zu 3 cm gross, dick, ledrig, dunkelgrün. Blüten einzeln auf aufrechtem, fädlichem, bis 3 cm hohem Stiel, etwa 2 cm lang, oberes Kelchblatt lan- zettlich, lang fadlich zugespitzt und in einen kleinen Knopf endend, gelb- lichweiss, purpurn längsstrichelig, seitliche abwärts gebogen, in einer Fläche bis zur Spitze verwachsen, karminrot mit schwarzpurpurnen Flecken, Blumenblätter Fühlfaden ähnlich, gelblichweiss mit purpurnen Strichen, Lippe klein, karminrot, dunkler gefleckt. Juni August. Kolumbia.

B. elegans Karsten. {R, punctulata Hook.) Blüten fast so gross und im Bau sehr ähnlich der R. antennifera. Oberes Kelchblatt lanzettlich, weiss, purpurn gestrichelt, in eine gelbe Knopf- Borste ausgezogen, die verwachsenen Kelchblätter länglich, ausgehöhlt, gelb mit dichten Linien purpurroter Fleckchen, Blumenblätter klein, weiss und purpurn strichfleckig, Lippe geigenförmig, vorn ausgerandet, gelb mit roter Fleckung. Juni bis August. Kolumbia, Caracas.

R, guttata Ldl. ist R. antennifera H. B. /f.

R. Lansbergii Bot. Mag. ist R. xanthophthalma Rchb. f.

R. maculata Lind, ist R. antennifera //. B. K.

B. pandiirata Bohb. f. Stämme 4 cm hoch , von lockeren Scheiden umgeben. Blätter spitz-eiförmig, 3 zu 5 cm etwa, steifledrig, dunkelgrün, untere rötlich. Blüten einzeln auf 3 cm hohem Schaft, mehrere nach ein- ander aus der Blattachsel entspringend, von kurzen Scheiden gedeckt, 2 cm gross, weiss, karmin- purpurn geädert und gefleckt, oberes Kelch- blatt schmal-lanzettlich, vom kurz pfriemlich, seitliche in ein länglich-kahn- förmiges, ausgerandetes Blatt verwachsen, Blumenblätter gleich dem oberen Kelchblatt, aber kleiner, mit Purpurstreifen im Grunde, Lippe geigen- förmig ausgerandet, mit einer langen Borste an jedem Grundlappen. Juni, Juli. Neu - Granada.

R. punctulata Hook, ist R. elegans Karst.

B. vittata Ldl. Stämmchen schmal-cylindrisch, bis 10 cm hoch. Blätter länglich, stumpf, ledrig, dunkelgrün, 2 zu 8 cm etwa. Blüten einzeln auf flachen, 5 cm langen Stielen, Kelchblätter weisslichrosa, die unteren flach verwachsen, Blumenblätter gleichfarbig, lebhaft rosa gesprenkelt, zurück- geschlagen, Lippe sehr kurz, mattgelb, leuchtend rosa bandartig gestreift. Juni, Juli. Kolumbien.

B. xanthophthalma Bchb. f. {R, Lansbergii Bot, Mag) Rasenbildend. Stämme 4 cm hoch, dicht mit Scheiden besetzt. Blätter stumpf, linear- länglich, I zu 4 -cm. Blüten einzeln auf 3 cm langem Stiel, i cm breit, hellgelb, purpurn gefleckt. Oberes Kelchblatt pfriemlich mit Knopfspitze,

Digitized by

Google

536 Rcstrcpia, Rhyncbostylis.

seitliche in ein längliches, ausgehöhltes Blatt verwachsen, zweispitzig. Blumenblätter kurz, linear, Lippe klein, länglich, vorn gerundet. Juni bis August. Guatemala.

Rhynchopera Kl. ist Pleurothallis R. Br.

Rhynchostele Rchb.f. ist Oncidium Sw.

Rhynchostylis Bl.

(Aerideae 409.)

In der Tracht vollkommen mit S a c c o 1 a b i u m (s. d.) übereinstimmend, auch in den langen, dichten, walzenförmigen Blütentrauben, aber durch die am Säulenfuss herablaufenden breiten, seitlichen Kelchblätter abweichend. Oberes Kelchblatt und die Blumenblätter einander gleich, die seitlichen breiter, Lippe gespornt, mit ungeteilter, am Grunde verschmälerter, vorn eingebogener Platte. Säule kurz. Die drei bekannten Arten sind Baum- bewohner des tropischen Ostindiens und der malayischen Inseln.

Kultur wie Aerides (s. d.)

Rh. Blumei hört, ist Rh. retusa Rchb. f.

Bh. ooelestis Bohb. f. {Saccolabium coeleste Ldl) Stämme aufrecht, kaum 10 cm hoch, dicht beblättert, Blätter linear, gestutzt. Blüten in 6 10 cm^ langen, dichten, walzigen, aufrechten Trauben, 1,5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf länglich -keilförmig, weiss, himmelblau überlaufen, der flachgedrückte, zurückgebogene, stumpfe Sporn himmel- blau getuscht, der rautenförmige Vorderlappen der Lippe himmelblau, am Grunde zwei sichelförmige Anhängsel. August, September. Moulmein.

Rh. guttata Bl. ist Rh. retusa Rchb. f. vor.

Rh. praemorsa Ldl. ist Rh. retusa Rchb.f.

Bh. retusa Bohb. f. {Rk. retusa Rchb. f, var. praemorsa Ldl. Rh, Blumei hört. Aerides praemorsum Wght. Saccolabium Rheedii Wght. Sacco- labium Blumei Ldl) (Fig. 164.) Stamm kurz aufrecht, dicht zweizeilig beblättert. Blätter i zu 15 cm, riemenförmig, ausgekehlt, schief gestutzt, freudiggrün, unterseits dunkel längsnervig. Blüten in 30 cm langen, achsel- ständigen, hängenden, walzigen, dichten Trauben, kaum 2 cm breit, wachs- artig, zart duftend, Kelchblätter eiförmig, Blumenblätter länglich, spreizend, weissrosa getuscht und an den Spitzen magentarot gefleckt, Lippe rundlich, gefranst, zurückgebogen, vorn ausgerandet, zart magentarosa. Sporn flach- gedrückt, stumpf. Juli, August. Java.

f. major Bohb. f. Blätter beiderseits hell und dunkelgrün gestreift, Wuchs kräftig, Trauben länger, Blüten grösser, dunkler gezeichnet, f. Busseliana Will. Nur durch sehr üppigen Wuchs, dichte, lange, grossblumige Trauben abweichend.

var. guttata Ldl. {Aerides guttatum Roxbg. Aerides retusum Hook. Epideyidrum retusum Sw. Sarcanthus guttatus Ldl. Rhynchostylis guttata BL Saccolabium guttatum Ldl) Stämme kürzer, Blätter dunkelgrün, Blüten

Digitized by

Google

Rhynchostylis. Rodriguezia.

537

wachsweiss, rosapurpurn gesprenkelt, Vorderlappen der Lippe lanzettlich, eingebogen, völlig purpurrot, Sporn gestutzt, kegelförmig, flach gedrückt, innen flaumhaarig. Mai August. Java.

f. furoatum hört. (Saccolabiutn furcatum ftort) Blüten weiss , rosa gefleckt.

f. gigantea hört. In allen Teilen grösser und kräftiger, besonders durch lange, dicht- gedrängte Blütenähren ausgezeichnet.

f. Holfordianum Will. Blätter breiter, vorn gestutzt, Trauben breit und lang, Blüten grösser, das Rot scharf abgesetzt, Lippe kar- minrot.

var. Tumeri Will. {Saccolabium Tur- neri Will) Stämme bis 20 cm lang, Blätter 3 zu 25 cm. Blüten in langen, dichten Trau- ben, prächtig lila gezeichnet.

Bh. violacea Bohb. f. {Saccolabium via- laceum Ldl.) Vanda violacea R. Br.) Stämme steif aufrecht, dicht zweizeilig beblättert, Blät- ter riemenförmig , etwa 4 zu 25 cm gross, sattgrün mit dunklen Längslinien. Blüten in achselständigen, hängenden, bis 30 cm langen, dicht vielblumigen Trauben, duftend, 1,5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter reinweiss mit violettroten Spritzflecken, Lippe tief violett- rötlich mit dunkleren Linien. Sporn kurz kegelförmig.. Januar März. Manilla.

var. Berkeley! Bchb. f. {Saccolabium Berkeleyi Rchb, /.) Blüten weiss und amethyst- violett , Mittellappen der Lippe spitz , nicht zweilappig, amethystviolett.

var. Harrisoniana Will. {Saccolabium Harrisonianum Hook) Blätter breiter, deutlich gekielt, heller, grün, Blüten stark duftend , reinweiss.

Robiqueiia Qaud, ist Saccolabium Bf.

Fig. 164. Rhynchostylis retusa.

Insel Pulo Copang.

Rodriguezia Ruiz et Pavon.

(Jonopsideae 322.)

(Burlingtonia Ldl.)

Von den etwa zwei Durzend im tropischen Süd- und Centralamerika als Baumbewohner verbreiteten Arten sind die schöner blühenden, alte Gäste unserer Gärten, allerdings in der Neuzeit etwas vernachlässigt, meist als Burlingtonia-Arten in den Verzeichnissen geführt.

Digitized by

Google

538 Rodriguezia.

Die Scheinknollen stehen entweder gedrängt oder sind auseinander gerückt auf kriechendem Wurzelstock verteilt, zuweilen richten sich auch die Stücke des Wurzelstockes steif auf und der Wuchs erscheint dann buschig. Meist stehen einige trockenhäutige Scheiden unter der Knolle, auch Scheidenblätter, stets sitzt ein einzelnes oder zwei ledrige Blätter auf der Spitze der Knolle. Die Blüten stehen in reichblumigen , aufrech- ten oder hängenden, grundständigen Trauben, sind meist ansehnlich und hübsch gefärbt. Das obere Kelchblatt ist frei und den freien Blumen- blättern fast gleich, die seitlichen Kelchblätter sind verwachsen, oft am Grunde ausgehöhlt, alle mit den Spitzen zusammengeneigt, wodurch die Blüte natürlich an Ansehen verliert. Die Lippe ist am Grunde gespornt, ausgezackt oder nur höckrig, lang genagelt, der Säule parallel, vorn in eine meist grosse, die anderen Blütenblätter weit überragende, eingekerbte oder geteilte Platte verbreitet, die oft Längswülste trägt. Säule schlank mit zwei grossen Anhängseln an der Spitze.

Kultur wie Epidendrum (s. d.).

R. Barkerii Hook, ist Gomeza Barkerü Bnthm.

R. Batemanni hört, ist R. Candida Hook. var.

B. Candida Bchb. f. {Burlingtonia Candida Ldl.) Scheinknollen ge- drängt, eiförmig, 2 cm hoch. Blätter einzeln, breit-lanzettlich, tief 'gekielt, dunkelgrün, etwa 3 zu 10 cm gross, vorn übergebogen und kurz gespitzt. Blüten zu 3 7 in hängenden, lockeren Trauben von 10 20 cm Länge, wohlriechend, 3 cm lang, weiss, bis auf die gelbe, mit zwei Reihen Längs- falten besetzte Mitte der länglichen, wellig gerandeten, vorn fast kreis- runden, tief zweilappigen Lippe. April, Mai. Demerara.

var. Batemanni hört. Mitte der Lippe violett -rötlich, sonst wie die Hauptform.

var, Farmeri hört. Blüten stark duftend, grösser, Mitte der Lippe orangegelb.

R. crispa Hook, ist Qomeza crispa Lodd.

B. decora Bchb. f. {Burlingtonia decora Ldl. Burlingtonia amoena Hook^ Buschartig , Scheinknollen flachgedrückt , zweikantig , eiförmig. Blätter paarweis, ledrig, linear -länglich. Blüten zu 3 5 in aufrechten lockeren Trauben, zartweiss mit rosaem Hauch, Lippe gross, gerundet, vorn zwei- teilig, reinweiss. November. Brasilien.

var. picta Hook. Blüten bis zu 20 in breitästiger Rispe, grösser, intensiver geröthet.

R. Farmeri hört, ist R. Candida Rchb.f. var.

R. lanceolata Hook, ist R. secunda H. B. K.

R. Knowlesii hört, ist R. venusta Rchb. f. var.

B. ftragrans Bchb. f. {Burlingtonia fragrans Ldl.) ScheinkoUen ge- drängt, flach eiförmig, 2 cm hoch. Blätter einzeln, breit lanzettlich, zu- gespitzt, leicht gekielt. Blüten zu 5 9 in aufrechter Traube, 2 cm lang.

Digitized by

Google

Rodriguezia. Saccolabium. e^g

Stark Weissdorn -duftend, Kelch- und Blumenblätter rein weiss, Lippe weiss mit rotgelber Mitte. April, Mai. Brasilien.

B. Leeana LdL {Burlingtonia Leeana Wü/.) ist der R. fragrans nahe verwandt aber von stärkerem Wuchs. Blätter bis 20 cm lang, linear- lanzettlich. Blüten zu 10 und mehr in hängender Traube, stark duftend, 3 cm lang, Kelch- und Blumenblätter cr^megelb mit gelber Mittellinie, intensiv rosa überlaufen, Lippe cr^megelb, purpurrosa schattiert mit gelbem Kamm, dessen beide Hauptlinien je vier schmälere Seitenkiele nach aussen abzweigen. Januar, Februar. Rio negro.

B. maculata Boh. f. {Burlingtonia maculata Ldl.) Scheinknollen läng- lich, kaum 2 cm hoch. Bfetter einzeln, schmal lanzettlich, derb, dunkel- grün. Blüten in hängender, dichter Traube zahlreich, wohlriechend, 2 cm breit, hochgelb, braunrot getigert. Mai, Juni. Brasilien. Blüte schon 1838 bei Loddiges, ist aber heut kaum noch in Kultur.

R. planifolia LdL ist Gomeza planifolia Klotzsch.

B. seounda H. B. K. {R. lanceolata Hook, Pleurothallis coccinea kort,) ScheinkoUen gedrängt, eiförmig, flach gedrückt mit einer Leiste jederseits, Blätter paarweis, linearlänglich, schief gestutzt. Blüten zahlreich in nickender, einseitwendiger, bis 20 cm langer Traube, i cm lang, dunkel rosa, bräunlich gesprenkelt. Oktober, November. Neu -Granada, Trinidad.

B. veniiBta Bohb. f. {Burlingtonia venusta Ldl,) Scheinknollen ge- drängt, flach eiförmig, kaum 2 cm hoch. Blätter einzeln, starr, dunkelgrün. Blüten zu 5 9 in hängenden Trauben, 2 cm lang, fast reinweiss bis auf einen gelben Mittelstrich der Lippe. August Oktober, Brasilien.

var. Ejiowleflii hört. {Burlingtonia Knowlesii kort.). Kleiner im Wuchs, Blüten weiss, rosa-lila gefurcht.

Saccochilus BL ist Saccolabium BL

Saccolabium BL

(Aerideae 388.)

(GastrochilusDon. OeceocladesLdl. OmoeaBl. Robi- quetia Gaudich. Saccochilus Bl.)

Von den etwa 20 Arten, welche bis jetzt als Baumbewohner des tropischen Ostindiens und der malayischen Inseln bekannt sind, zeichnet sich mehr als die Hälfte durch prächtige Blüten aus und diese Arten sind fast sämtlich in Kultur. Alle Saccolabium haben aufrechte monopodiale, meist kurze, dichtgliedrige, seltener langgliedrige Stämme und tragen immergrüne, feste, riemenförmige Blätter zweizeilig angeordnet. Aus deren Achseln treten in reichblütigen Trauben oder Rispen Blüten sehr verschiedener Grösse, deren Kelch- und Blumenblätter, unter sich gleich, ausgebreitet oder aufgerichtet sind. Die abwärts gewandte, gespornte Lippe ist mit dem Säulengrunde fest verbunden, dreiteilig, aber die Seitenlappen sind

Digitized by

Google

540

Saccolabium.

sehr klein oder ganz unterdrückt, der ungeteilte Endlappen ist sehr ver- schieden geformt. Die kurze, anhangslose Säule trägt 2 kuglige oder gefurchte Pollenmassen.

Kultur wie von Aerides (s. d.).

P fitzer bildet folgende fünf Abteilungen:

A. Gtenuina Bnthm : Blüten ziemlich gross, in dichten Trauben, Lippen- platte kürzer als der Sporn; z. B. S. rubrum Ldl.

B. Longüabellata Bnthm : Wie A. , aber die Lippenplatte länger als der (meist kegelförmige) Sporn; z. B. S. giganteum Ldl.

C. Latilabellata Bnthm. : Wie A. , Mittellappen der Lippe quer ver- breitert, gewimpert; z. B. S. bigibbum Rchb. f.

D. Micrantha Bnthm. : Blüten sehr klein; z. B. S. gemmatum Ldl. von den Khasya- Bergen mit senfkorngrossen Blüten.

E. Teretifolia Pfita. Blätter drehrund; z. B. S. filiforme Rchb. f. S. aoutifolium Ldl. (5. denticulatum Faxt.) Stämme federhalterdick,

20 cm hoch, Blätter spitz, länglich -linear, i zu 20 cm etwa. Blüten ge- drängt in kurzer vielblumiger Traube , fleischig , kaum centimeterbreit, Kelch- und Blumenblätter länglich -verkehrt eiförmig, stumpf, grünlichgelb, braun gefleckt, Lippe fast halbkuglig hochgelb, rotgefleckt, mit kleinem dreieckigem, weisslichem, drüsenhaarigem Lappen. Säule blasspurpurn. Juni, Juli. Sikkim.

S, ampullaceum Ldl. ist S. rubrum Ldl.

S. bellinum Rohb. f. Stämme kurz aufrecht, dicht beblättert, Blätter riemenförmig, schief gestutzt, herabgebogen. Blüten in tiefnickenden dichten Trugdolden, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich, strohgelb mit grossen dunkelbraunen Tupfen , Lippe fleischig , sackförmig, fadenförmige Anhängsel statt Seitenlappen, weiss mit violettpurpurnen Spritzflecken, mitten gelb, hochrot gesprenkelt. Februar, März. Birma.

S. Berkeley! Rchb. f. ist ßhynchosfylis violacea Rchb. f. var.

S. bigibbum Bohb. f. Zwergige Art. Stämme ganz kurz , Blätter linear, zweispitzig, freudiggrün, 10 cm lang. Blüten in kurzgestielten hängenden, trugdoldenartigen Trauben zu 6— 10, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spateiförmig, hellgelb, Lippe aus gelber Mitte weiss, drei- eckig, mit sehr breitem, stumpfem Sporn, ringsum elegant gewimpert. Oktober, November. Birma, Arracan.

S. Blumei Ldl. ist Rhynchostylis retusa Rchb. /.

S. Caloeolare Ldl. {Aerides Calceolare Sm.) Stamm ganz kurz, Blätter spiralständig , riemenförmig, zurückgebogen, vorn schief zweizähnig, i zu 15 cm etwa, dunkelgrün mit rotgeflecktem Grunde. Blüten in reich- blumiger Doldentraube, centimeterbreit, Kelch- und Blumenblätter länglich verkehrt-eiförmig, stumpf, grüngelb, hellrot punktiert, Lippe rundlich halb- mondförmig, gelb, Scharlach punktiert, gewimpert, Sporn schuhartig auf- geblasen. August, September. Ostindien.

S. coeleste Rchb. f. ist Rhynchostylis coelestis Rchb. f.

Digitized by

Google

Saccolabium. tA}

S. eurvlfolium Ldl. (S. rubrum kort nicht Ldl, S. miniatum Hook, nicht Ldl^ Stämme aufrecht, bis 20 cm hoch. Blätter dicht gedrängt, spitz linear, ausgekehlt. Blüten in kurz aufrechten Trauben gedrängt, 2 cm breit, zinnoberrot. Mai, Juni. Ostindien.

var. luteum hört. Blüten reingelb. 5. densiflorum LdL ist S. giganteum LdL

S, denticulatum Faxt, ist 5. acutifolium LdL

S. furcatum hart, ist Rhynchostylis retusa Rchb. f, var.

S. giganteum Ldl. (5. densiflorum Ldl. Vanda densiflora R. Br) Stamm aufrecht, bis 20 cm hoch. Blätter breit-riemenförmig, vorn schief gestutzt, steif, etwa 6 zu 25 cm gross, dunkelgrün, hell längsstreifig. Blüten prächtig duftend, in lang hängenden walzigen Trauben, fast 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter weiss mit amethystblauen Spritzern, die breit- keilförmige Lippe leuchtend violettrot. Säule grünlich. November bis Januar. Birma.

var. illustre Bchb. f. Kräftiger in allen Teilen, Blüten grösser und dabei die Traube lockerer, weiss, rot gesprenkelt, Lippe violett. Cochinchina.

var. Fetotii Bchb. f. Blüten reinweiss.

S. guttatum Ldl. ist Rhynchostylis retusa Rchb. f. var.

S. Harrisonianum Will, ist Rhynchostylis violacea Rchb. f. var.

S. Hendersonianum Rohb. f. Stämme kurz, selten über 8 cm hoch. Blätter ifiemenförmig, gekielt, lebhaft grün, 2 zu 10 cm etwa. Blüten in aufrechter, dichter, vielblumiger Traube, 1,5 cm breit, zart rosa mit weisser, seitlich zusammengedrückter Lippe. Sporn ganz kurz. Mai, Juni. Borneo.

S. Huttoni Hook, ist ASrides Thibautianum Rchb. f.

S. illustre Rchb. f. ist S. giganteum Ldl. var.

S. miniatum Hook, ist S. curvifolium Ldl.

S. miniatum LdL Stämme ganz kurz, aufrecht. Blätter riemenförmig, gekehlt, vorn schief gestutzt, dunkelgrün. Blüten in kurzen, aufrecht ab- spreizenden , walzigen , dichten Trauben , i cm breit , hell orangegelb. Sporn kurz. März, April. Java.

var. oitrinum WilL Blüten citronengelb mit dunklerem Centrum. Philippinen.

S. praemorsum hört, ist Rhynchostylis retusa Rchb. f.

S. retusum hört, ist Rhynchostylis retusa Rchb. f.

S. Rheedii Wght ist Rhynchostylis retusa Rchb. f.

S. rubrum Ldl. (5. ampuUaceum LdL. A'erides ampullaceum Roxbg.) Stämme aufrecht, bis 20 cm hoch. Blätter dick, riemenförmig, etwa 2 zu 8 cm, gekehlt, vorn gestutzt und gezähnt, dunkelgrün. Blüten in auf- rechten, länglichen, dichten Trauben, 2 cm breit, zart rosa, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, Lippe linear. Sporn lang, schlank, zusammen- gedrückt. Mai, Juni. Sikkim - Himalaya, Sylhet.

var. moulmeinense hört. Kräftiger im Wuchs, Blätter beiderseits

Digitized by

Google

CA2 Saccolabium. Sarcanthus.

bräunlich angelaufen, Traube lang und dicht, Blüten dunkelrosa. Moul- mein.

S. rubrum Wight ist ASrides radicosum A. Rieh.

S. rubrum hört, ist S. curvifolium Ldl.

S. Turnen Will, ist Rhynchostylis retusa Rchb. f. var.

S. violaceum Ldl. ist Rhynchostylis violacea Rchb. /.

S. Wightianum Ldl. ist Airides radicosum A. Rieh.

Salpinaria Karsten ist Pleurothallis R. Br.

Sarcanthus LdL

(Aerideae 383.)

Von den fünfzehn baumbewohnenden Arten, welche im tropischen Ostindien, Südchina und auf den malayischen Inseln ihre Heimat haben, kommen zwar einzelne immer wieder in den Handel, verschwinden aber meist bald wieder aus den Gärten, weil ihre fast durchweg unscheinbaren Blüten sie für den Gärtner wenig wertvoll erscheinen lassen. Der ein- faches Längenwachstum zeigende Stamm ist entweder aufrecht und kurz gegliedert oder an das Substrat anliegend und verlängert gegliedert. Im ersteren Falle ähneln die Pflanzen einer Van da mit zurückgebogenem Blattwerk, anderenfalls sind die Blätter drehrund oder flach und der Unterlage angeschmiegt. Blüten in achselständigen Trauben oder Rispen, I cm Breite selten überschreitend, Kelch- und Blumenblätter gleichgeformt, abstehend, Lippe mit dem Säulengrunde fest verbunden, gespornt, am Sporneingang mit zwei kleinen Seitenlappen , Mittellappen länglich , ab- stehend oder eingebogen. Die Spornhöhle wird durch eine Längsplatte halbiert. Säule schlank. Kultur wie von Aerides.

S. filiformis Ldl. Stämme lang hängend, stielrund, federkieldick, Blätter gleichfalls stielrund. Blüten in kurzer , gedrängter Ähre , klein, orangegelb, rot gestreift. Juli, August. China.

S. guttatus Ldl. ist Rhynchostylis retusa Rchb. f. var.

S. panioolatuB Ldl. Blätter lang riemenförmig , vorn stumpf, schief zweilappig. Blüten in lockerer Rispe, klein, gelblich, Kelch- und Blumen- blätter linear - länglich , wellig, mit blutroter Mittellinie. Lippe aufrecht, gelb, stumpf zweihörnig, Spitzen weiss, Mittellinie dickschwielig, grünlich. August, September. China.

S. rostratus Ldl. ( Vanda rosirata Lodd, Vanda recurva Hook) Blätter schmal -lanzettlich, zugespitzt, i zu 8 cm etwa, derb, dunkelgrün, rötlich überlaufen. Blüten in einfacher, aufsteigender Ähre, Kelch- und Blumen- blätter länglich verkehrt-eiförmig, stumpf, flach ausgebreitet, orangebraun oder gelbgrün braungerandet, Lippe weisslich- violett mit weisser Spitze und stumpfem Sporn. August Oktober. China. Seit 1824 in Europa.

S. succisus Ldl. Blätter wellig, länglich, vorn gestutzt. Blüten in einfacher überhängender Ähre, klein, Kelch- und Blumenblätter stumpf-

Digitized by

Google

Sarcanthus. Sarcochilus. ca2

länglich, grünlichgelb, mitten purpurn, Lippe fleischig, spitz -eiförmig, an der Spitze rachenartig aufgeblasen, gelb, vorn blutrot, kurz gespornt. Juni, Juli. China.

S. teretifoliuB Ldl. {Vanda teretifolia Ldl) Blätter drehrund, kaum federkieldick. Blüten in einfacher, leicht überhängender Ähre, klein, Kelch- und Blumenblätter stumpf-länglich, zurückgebogen, gelbgrün mit drei blut- roten Adern, Lippe fleischig, spitz-eiförmig, feinflaumig, weiss, braunrot- violett gesäumt. Sporn stumpf. Juli, August. China.

Sarcochilus R. Br.

(Aeridcae 407.)

(Adenoncos Bl. Cylindrochilus Thw. Dendrocolla Bl. Gunnia Ldl. Micropera Dalz. Ornitharium Ldl. Orsidice Rchb. f. Pterococcus Kühl et Hass. Thrixspermum Lour.)

Die in der Tracht meist an Saccolabium erinnernden 30 Arten, welche baumbewohnend von Ostindien über die malayischen und Südsee- Inseln bis Australien verbreitet sind, haben durchweg kleine, meist un- scheinbare Blüten in meist reichblumigen Trauben oder Rispen und sind in den Gärten daher wenig vertreten. Die Spindel des Blütenstandes ist entweder abgeplattet und mit gekielten Deckblättern zweizeilig besetzt (Abteilung C u c u 1 1 a B 1.) oder sie ist drehrund und die Deckblätter stehen spiralig (Abteilung Tubera Bl.). Kelch- und Blumenblätter sind fast gleich, abstehend, die seitlichen am Säulenfusse herablaufend. Die Lippe ist gespornt oder fast schuhförmig (S. C a 1 c e o 1 u s) mit aufrechten, blumen- blattähnlichen oder nur zahnartigen Seitenlappen und fleischigem, sehr verschieden geformtem Mittellappen. Säule schlank.

Kultur wie von Aerides (s. d.).

S. Berkeley! Hook. f. {Thrixspermum Berkeleyi Rchb, /.) Stämme federhalterdick, 20 cm hoch, Blätter steif, riemenförmig, etwa 2 zu 10 cm, dunkelgrün. Blüten zahlreich, dichtgedrängt, in 30 cm langer, nickender Traube, deren gelbgrüne Spindel an dem Ansatzpunkte geschwollen ist, 3 cm breit, cr^meweiss mit einer purpurnen Querbinde auf der Lippe, Kelch- und Blumenblätter breit-eiförmig, oberes Kelchblatt helmartig, Lippe sackförmig, flachgedrückt, Seitenlappen aufrecht, linear, sichelförmig, Mittel- lappen oben in zwei gekrümmte Hörnchen ausgehend, nach unten in einen Co ry dal is -Sporn ähnlichen Beutel. Säule kurz, grünlich. Juni bis August. Malayischer Archipel.

S. Caleeolus Ldl. Stämme und Blätter von der Tracht einer Vanda. Blüten zu 2 3, dick, fest, sammtig, 5 cm breit, reinweiss, bis auf die spitz pantofifelförmige , gelblichweisse Lippe, welche am Grunde durch ein paar kleine Warzen geschlossen ist. Juni, Juli. Manilla.

S. faloatus B. Br. Kaum 10 cm hohes, unansehnliches Pflänzchen mit

Digitized by

Google

CAA Sarcochilus. Satyrium.

kurzen, spitz-lanzettlichen Blättern. Blüten zu 3, reinweiss mit einem hell- gelbem Mittelstreif auf jedem Blatte, Lippe sackförmig, danii ausgebreitet, weiss, mit purpurnem Rande. April, Mai. Australien.

8. Fitzgeraldi F. v. Muell. Stämme ganz kurz, mit 3 5 linear-läng- lichen, ledrigen Blättern von 2 zu 10 cm etwa. Blüten zu 6 9 in schlanken, hängenden, 15 20 cm langen Trauben, 2 cm breit, weiss gestielt, breit geöffnet, Kelch- und Blumenblätter stumpf-eiförmig, weiss, dicht querreihen- weis klein purpurrosa im Grunde gesprenkelt, Lippe kurz, Seitenlappen länglich, gerundet, weiss mit roten Punkten, Vorderlappen klein, höckerig bis kegelförmig, leuchtendgelb. Mai, Juni. Südostaustralien, an im Wasser- dunst stehenden Felsen.

S. Hartmanni F. v. MuelL (5. rubrocentrum Fitzg, Thrixspermum Harttnanni Rchb,/,) Stämme 5 cm hoch, mit 3 5 derbfleischigen, läng- lich-linearen, stumpf - spitzigen Blättern von 2 zu 10 cm etwa. Blüten zahlreich in lockerer, aufrechter Traube, kaum i cm breit, weissrötlich ge- stielt. Kelch- und Blumenblätter länglich - eiförmig, weiss mit langem rot punktiertem Grunde, Lippe kurz, Seitenlappen aufrecht, sichelförmig, w-eiss und rot gestreift, Mittellappen klein, kegelförmig, orangegelb. Juni, Juli. Queensland.

S. lunifenis Hook. f. {Thrixspermum luniferum Rchb, f,) ist ausser- halb der botanischen Gärten kaum in Kultur. Es ist eine unbedeutende, die Blätter abwerfende Art mit 2 3 kaum centimetergrossen, gelb und orange gefleckten, weisslippigen Blüten auf aufrechtem, höchstens 5 cm hohem Schafte. Lippe in der Vorderansicht mondförmig. Mai, Juni. Moulmein.

S. olivaoeus Ldl. Stämme sehr kurz mit breit-lanzettlichen, stumpfen Blättern. Blüten in kurzer, armblütiger Traube, klein, gelblich-orangegrün. Mai, Juni. Australien. Wenig ansehnliche Art, 1837 durch Cunningham eingeführt, aber wohl kaum noch in Kultur.

S. purpureus Bnthm ist Camarotis rostrata Rchb. f.

Sarcoglossum suaveolens hört, ist Cirrhaea dependens Rchb. f.

Sarcopodium Lobbii Ldl. ist Bolbophyllum Lobbii Ldl.

S. Treacherianum Ldl. ist Dendrobium Treacherianum Rchb. f.

Satyridium Ldl. ist Satyrium Sw.

Satyrium Sw.

(Satyrieac 39.) (Aviceps Ldl. Diplectrum Pers. Satyridium Ldl.)

In der Tracht stark an Orchis (s. d.) erinnernde Erdorchideen mit ungeteilten Erdknollen, von deren 60 Arten weitaus die meisten am Kap und im tropischen Afrika, einige aber auch auf den Maskarenen und in Ostindien heimisch sind. Keine Art ist eine hervorragende Schönheit,

Digitized by

Google

J

Satyrium.

545

welche gärtnerisches Interesse hätte, die meisten dagegen sind nur für den Botaniker wertvoll.

Die Blüten haben keinen gedrehten, sondern einen einfach graden Fruchtknoten, die zweispornige oder in zwei kurze Säcke verlängerte Lippe steht deswegen nach oben, während die einander fast gleichen Kelch- und Blumenblätter unten stehen. Die Narbenfläche der Säule ist becher- artig vertieft oder zweilappig, die Pollen- massen stehen im rechten oder spitzen Winkel zur Säule.

Erdkultur wie von Orchis, nur mit dem Unterschiede, dass die hierher gehörigen tropischen Arten Warmhaus- kultur bedürfen.

S. albidum L ist Gymnadenia albida Rieh.

8. auranüacum hört, ist von S. aureum ausser durch etwas dunkler orangegelbe Blütenfarbe kaum ver- schieden. Kap.

S. aureum Faxt. Blütenschaft bis 30 cm hoch, weit hinauf lanzettlich be- blättert. Blüten in kurzer, dichter Ähre, 2 cm breit, tief orangegelb mit brillanter karminroter Zeichnung. Juli, August. Südafrika.

8. candidiim Hook. f. Blüten in schlanker, lockerer, hochgestielter Ähre, klein, reinweiss. Kap.

8. oameum B. Br. (Fig. 165 .) Blüten- schaft 50 cm hoch mit breit -eirunden Blättern. Blüten in dichter Ähre, fleisch- farben, über centimeterbreit, wohlrie- chend. Kap der guten Hoffnung. Kalt- hauskultur.

8. ooriifolium 8w. Tracht von S. aureum, Blätter etwas breiter und derb. Blüten mattgelb. Kap.

8. ouotQlatum 8w. Blüten klein, trübrötlich, aufgebogen. Kap.

8. ereotum 8w. Schlankschaftig , bis 50 cm hoch, schmalblättrig. Blüten in lockerer Ähre, klein, hellpurpurrot. Kap.

S. grandiflorum Sw. ist Disa grandiflora L

S. nigrum L ist Nigritella nigra Rchb. f.

Fig. 165. Satyrium carneum.

Lippe kapuzenförmig

St ein 's Orchideenbuch.

35

Digitized by

Google

tAjS Scaphosepalum. Scaphyglottis.

Scaphosepalum Pßzer.

(PleurothaUidinae 185.)

Im Wuchs Masdevallia gleichend und nur im Blütenbau abweichend, indem die seitlichen Kelchblätter zu einem aufwärts gewandtem, kahn- fbrmigem, zweispitzigem Dache verwachsen sind. Säule schlank, nach unten stehend. Blüten in langen, vielblumigen Trauben.

Kultur wie von Masdevallia (s. d.).

So. oohthodes Pfltz. {Masdevallia ochthodes Rchb, /.) Lockerrasig. Blätter derb, breit-lanzettlich, dunkelgrün. Blüten halbgeschlossen, centi- metergross, rotbraun. Neu-Granada.

So. verruoosum Fflts. {Masdevallia verrucosa Rc/tb. /) Der vorher- gehenden Art in Wuchs sehr ähnlich, nur sind die hellbraunen Blüten etwas grösser und die kleine versteckte Lippe zackig-warzig. Neu-Granada.

Scaphyglottis Poepp. et EndL

(Ponereae 193.)

(Cladobium Ldl.)

Baumbewohner, etwa acht Arten von Brasilien bis Mexiko, mit schlanken, eingliedrigen Scheinknollen, welche auf der Spitze zwei leder- artige, immergrüne Blätter und zwischen diesen einige kleine Blüten tragen. Die neuen Sprosse entstehen neben den alten, oft aber auch auf der Spitze der alten Knollen in den Achseln der Blätter. Das obere Kelchblatt und die Blumenblätter sind gleich, die seitlichen Kelchblätter erheblich breiter und mit dem Säulenfusse kinnbildend, alle aufrecht und einander parallel oder doch nur wenig ausgebreitet, so dass die Blüte höchstens halb offen ist. Lippe aus schmalem Grunde verbreitert, die breite Platte aufgebogen und die schlanke Säule umfassend.

Selten in Kultur, wie Epidendrum zu behandeln, und ausser allenfalk Sc. violaceum auch für den Gärtner von geringem Wert.

So. violaoea Ldl. Scheinknollen in kleinen Gruppen, ganz schlank spindelförmig, glatt, hellgrün, unten mit bräunlichen Scheidenresten, kaum I cm dick, bis 10 cm lang, die jungen Sprosse meist oben in den Blatt- achseln bildend und dann dort auch Büschel fädlicher Luftwurzeln. Blätter schmal-linear, stumf, gekielt, etwa i zu 10 cm. Blüten in kleinen Büscheln, kurz gestielt, zwischen den Blättern, 1,5 cm lang, wenig geöffnet, sehr schön dunkelblau -violett, Kelch- und Blumenblätter ei - lanzettlich , Lippe vorn spitz, am Vorderrande fein gezähnt. Mai, Juni. Mexiko.

Digitized by

Google

Schlimia.

547

Schlimia Planck, et Ldl.

(Gongorinae 267.) (Schlimia hört.)

Von den beiden Arten der Gattung fehlt Schi, alpina Rchb. f. wohl den europäischen Gärten, dagegen wird zuweilen kultiviert:

Sohl, jasminodora Flanoh. et Ldl. {SchL trifida Rchb, f.) (Fig. 166.) mit schmal-ellipsoidischen, gedrängten, bis 5 cm hohen Scheinknollen, deren

Fig. 166. Schlimia jasnünodora.

jede ein in einen kurzen Stiel zusammengezogenes, breit-elliptisches, etwa 6 zu 12 cm grosses, kurz zugespitztes, parallel-vielnerviges, festes, dunkel- grünes Blatt trägt. Blüten in grundständiger, mit von einander entfernten, weisshäutigen Scheiden am trübpurpurnem Schaft besetzter, lang über- hängender, lockerer, einseitiger Traube zu 4 6, hängend, 5 cm lang, kostbar und stark duftend (ein Mittelding zwischen Bergamot- und Jasmin- duft), dickblättrig, mittleres Kelchblatt nach unten stehend, infolge doppel- ter Drehung des langen, rötlichen Fruchtknotens, fast spateiförmig, wachs- weiss, die seitlichen Kelchblätter zu einem hochgewölbtem , wachsweissem, innen verloren purpurn gesprenkeltem Helme vollständig verwachsen, welcher die kleine Lippe samt ihrem geigenförmigem , dreiteiligem, weiss mit orange gezeichnetem Unterteil (Hypochil) und spitz rautenförmigem, weissem Vorderteil gänzlich einhüllt, Blumenblätter breit-linear, kurz zu-

35*

Digitized by

Google

J^g Schlimia. Schomburgkia.

gespitzt, im Dreiviertelkreis vorn zurückgebogen, weiss. Juni August. In den Hochgebirgen Kolumbiens baumbewohnend. Durch Knolle und Blatt an eine breitblättrige Stanhopea erinnernd.

Kultur wie von Stanhopea, aber schon mit Winterwärme vor- lieb nehmend.

Schi, trifida Rchb. f. ist Schi, jasminodora Planch. ei Ldl.

Schlimmia hört, ist Schreibfehler für Schlimia PL et Ldl.

Schomburgkia Ldl.

(Cattleyeae 208.)

Die zwölf bekannten Arten , welche stark an Laelia erinnern , leben im tropischen Amerika baumbewohnend und sind durchweg schönblühende Arten ; leider sind erst einige von ihnen in Kultur. Die kräftigen Knollen sind aus schmalem Grunde keulen- oder spindelförmig und tragen auf der Spitze selten zwei, meist drei immergrüne ledrige Blätter. Der endständige Blütenschaft ist schlank und lang, an jedem Knoten eine feste, bleibende Hautscheide tragend. Die langgestielten Blüten sitzen am Ende des Schaftes in lockeren Trauben oder Rispen. Kelch- und Blumenblätter sind sich gleich, meist schmal und gewellt, die deutlich dreilappige Lippe umfasst die Säule nicht oder nur wenig und steht frei ab. Acht Pollenkörper in zwei Reihen zu je vier.

Die Gattung ist Dr. Richard Schomburgk, dem noch heut segensreich wirkendem Direktor des botanischen Gartens in Adelaide, ge- widmet, welcher 1840 44 mit seinem Bruder Sir Robert Schomburgk Britisch Guyana durchforschte und unter zahlreichen anderen Pflanzen- schätzen auch die erste Art der neuen Gattung, Schomburgkiacrispa, entdeckte.

Alle Arten lieben Sonne und in der Entwickelung sehr feuchte Luft, im übrigen sind sie wie die heisseren (mexikanischen) Laelia-Arten zu behandeln und im Winter nicht zu überhitzen.

Soh. orispa Ldl. {Schomburgkia marginata Hook. Bletia crispina Rchb, f) Stämme spindelförmig, bis 15 cm hoch, kantig. Blätter paarweis, spitz lanzettlich, 3 zu 25 cm etwa. Schaft aufrecht, vielblumig, bis 2 Meter hoch. Blüten in dichter endständiger Traube, lang weissgestielt , 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter linear -länglich, stark krausrandig, bräun- lichgelb mit dunkleren Adern, Lippe länglich mit drei hohen Mittellinien, hellrosa fleischfarben, an der Spitze dunkelrosa. Säule keulig mit flügel- artigem Rande. November Januar. Demerara, Honduras. Ist eine der neuerdings vielgenannten Ameisenpflanzen. Die Ameisen höhlen die grossen Knollen aus und leben darin, ohne dass die Pflanze leidet.

Soh. Humboldtii Bohb. f. {Epidendrum Humboldti Rchb. f. Bletia Humboldtii Rchb. /.) Wurzelstock fingerdick , Scheinknollen 2 3 knotig, schlank cylindrisch, oben zugespitzt, bis 20 cm hoch, längsfurchig. Blätter

Digitized by

Google

Schomburgkia. e^n

ZU 2 3, länglich oder länglich -keilförmig, 15 cm lang, ledrig, gekielt, dunkelgrün. Blüten in über meterhoher vielblumiger Rispe, lang purpurn- gestielt, 10 cm breit, Kelchblätter spitz -länglich, helllila, wellig gerandet, Blumenblätter länglich-elliptisch, helllila, gegen die Spitzen violett- purpurn, stark krauswellig gerandet, Lippe breit eiförmig, dreilappig, Seitenlappen dreieckig, aufrecht, violett-purpurn, Mittellappen abstehend, tief zweilappig mit krausgefranstem Rande, leuchtend purpurrot, blasspurpurn gestrichelt, Scheibe gelb mit 5 7 purpurnen Längsschwielen.. Säule unten gekehlt, oben rund. Oktober, November. Venezuela. Blüte 1887 zum ersten- male in Europa bei Backhouse in York.

Seh. Lyonsii LdL {Bleüa Lyonsii Rchb. /.) Scheinknollen aus dünnem Grunde spindelförmig, bis 20 cm hoch. Blätter paarweis, länglich linear, 3 zu 25 cm etwa, dunkelgrün, fest. Blüten auf langen, gelben, vorn nickenden Stielen in lockerer Traube zu 10 15 am Ende des 2 m hohen, mit zurückgebogenen Scheiden besetzten Schaftes, 5 cm breit, weiss mit purpurnen Quer- Strichflecken, Kelchblätter länglich lanzettlich, Blumen- blätter länglich -eiförmig, zugespitzt, Seitenlappen der Lippe aufwärts ge- krümmt, Vorderlappen zurückgeschlagen, länglich eiförmig, vorn spitz auslaufend, mit fünf Längsschwielen, fast ungefleckt reinweiss mit gelblichem Rande. Säule kurz, gekrümmt, vorn zweizähntg. September November. Jamaika.

Seh. marginata Hook, ist Seh. crispa Ldl.

Seh. Thomsoniana Bohb. f. Stämme vielknotig, schlank cylindrisch, bis 25 cm hoch. Blätter zu 2 3, länglich, eiförmig, vorn stumpf, 3 zu 15 cm etwa, dunkelgrün, ledrig. Blüthen an langen gelbbraunen Stielen in lockerer End- Traube auf fast 2 m hohem, hochgelblichem, scheiden- besetztem Schafte , 10 cm breit , aus elfenbein weissem Grunde ledergelb, Kelchblätter linearlänglich, wellig, Blumenblätter schmäler, kraus -wellig, Lippe dreilappig, Seitenlappen dreieckig, aufrecht, die Säule fast umfassend, weiss, Mittellappen länglich, stark gekraust, ausgerandet, tief braunpurpum, Scheibe gelb mit fünf Schwielen bis zum Grunde, von denen die äusseren die breitesten sind, zwischen den Seitenlappen sind diese Linien dunkel- purpurn, dazwischen zahlreiche schräge Purpurstriche. September, Oktober. Vaterland unsicher. Blühte 1887 zum erstenmale in der Orchideensamm- lung von Mr. Thomson in St. Helens, Lancashire.

Soh. Tibioinis Batem. {Bletia Tibicinis Rchb. f.) Stämme vielknotig, undeutlich eckig, fast cylindrisch, oben schmäler, bis 40 cm hoch. Blätter zu 2 3, auseinander gelegt, länglich eiförmig, 4 zu 20 cm etwa, ledrig, dunkelgrün. Schaft in der Heimat bis über 3 m hoch, grün mit pur- purnen Flecken, mit braunroten Scheiden, die lang purpurngestielten Blüten bald in endständiger lockerer, kurzer Traube, bald in ebensolcher, kurz verzweigter Rispe tragend. Blüten 10 cm gross, aus hellrötlichem Grunde rotbraun, Kelch- und Blumenblätter stumpf länglich, letztere erheblich schmäler und stärker wellig gerandet, Seitenlappen der länglichen Lippe

Digitized by

Google

q CO Schomburgkia. Scuticaria.

gross, quer gestutzt mit gerundeten Ecken, flach, nur seitlich leicht wellig aufgebogen, orangegelb, vorn purpurn und auf der ganzen Fläche purpurn queradrig mit rein hellgelber Mittellinie und weisslichem Rande, aussen rosapurpurn, Mittellappen viel kleiner, aus breitem kurzem Stege plötzlich zu einem quer gestelltem Rechteck mit gerundeten Ecken, leichtgewellten Rändern und flacher vorderer Ausbuchtung verbreitert, weiss mit gelbem Scheibenfleck und hellpurpurnem Saum. Säule dick, dreikantig, weiss, purpurn gestrichelt. April, Mai. Honduras, Mexico, Costarica, Guate- mala, überhaupt in Central -Amerika verbreitet, schon 1836 eingeführt, blühte die schöne Pflanze erst sehr spät und ist noch viel zu wenig ver- breitet. Der Name Tibicinis, des „Rohrpfeifers", beruht auf der sonder- baren Thatsache, dass die Indianer die von den Ameisen ausgehölten Stämme als Signalhörner oder Pfeifen benutzen. Die wunderbare Er- scheinung, dass eine Anzahl tropischer Knollenpflanzen den Ameisen in ihren Knollen Raum für Nesterbauten giebt, ist in den letzten Jahren vielfach beobachtet worden und stets in Zusammenhang mit der Befruch- tung der betreflfenden Art gebracht worden, was wohl auch hier der Fall sein wird. Jedenfalls schädigen die Ameisen - Kolonien in der Knolle den Wuchs der Pflanze nicht und nebenbei sind diese stets kriegslustigen Gäste eine nicht zu unterschätzende Waffe der Pflanze, da sie jedem Versuch, die Pflanzen zu sammeln, bissigsten Widerstand entgegen setzen, zum grossen Ärger der Berufssammler.

var. grandiflora Will. Blüten grösser, hell purpurn, an den Rändern dunkler, Lippe viel vortretender gefärbt, in allen Schattierungen dunkler.

Soh. undulata Ldl. (Bleüa undulata Rchb. f. Deckera undulata Klotzsck.) Scheinknollen aus dünnem Grunde spindelförmig, bis 25 cm hoch. Blätter zu 2 3, länglich, 5 zu 20 cm etwa, vorn stumpf, dickledrig. Blüten auf langen blasspurpurnen Stielen in endständiger, lockerer Traube auf drei- viertelmeter hohem Schafte, 4 cm breit, schön weinrot, nach vorn braun schattiert, Kelch- und Blumenblätter länglich -linear, stark wellig, Seiten läppen derLippe länglich, aufrecht, hellrosa, Mittellappen abstehend, spitz herzförmig, purpurrot mit weisser, von fünf Längsschwielen durchzogner Scheibe. Säule breit, purpurn. Juni, Juli. Venezuela, Neu -Granada, Caracas.

Scleropteris Scheidw. ist Cirrhaea Ldl.

Scuticaria LdL

(Maxillariinae 310.)

Beide bekannte Arten, Baumbewohner des tropischen Amerikas, weichen in der äusseren Erscheinung sehr von Maxillaria ab, stimmen aber im Blütenbau vollkommen mit dieser Gattung überein, bis auf die vier Pollen- körper, welche paarweis einander aufliegen und auf einem quergestrecktem zweispitzigem (an Maxillaria schuppenförmigem) Stielchen sitzen.

Digitized by

Google

Scuticaria.

551

Die Scheinknollen sind auf dem kriechendem fleischig- wurzelndem Wurzektock ganz verkümmert, kaum als solche erkennbar, und tragen je ein einziges, fleischiges, stielrundes, langes, dunkelgrünes, hängendes, lang in die Spitze ausgezogenes Blatt.

Kultur wie von Maxiilaria (s. d.).

Sc. Dodgsoni Will, ist Sc. Hadwenii Bnth. var.

Sc. de Kayseriana hört, ist Sc. Hadwenii Bnth.

So. Hadwenii Bnth. {Sc. de Kayseriana hört. Bifrenaria Hadwenii Ldl.) Wurzelstock kurz, knotig, verästelt, zwischen kurzen Scheiden die kaum erkennbar verdickten Scheinknollen tragend. Blätter 25 40 cm lang, mit kurzer Längs- furche auf der Innenseite. Blüten einzeln oder zu zweien auf ganz kurzem Schafte, 3 cm breit, wohl- riechend , Kelch- und Blumenblätter spreizend, länglich , scharf zuge- spitzt, hellgrünlich gelb, unregelmässig dunkel- braun gefleckt , Lippe gross , eiförmig , kapu- zenförmig , weiss mit fleischrötlichen Längs- fleckchen, innen flaum- haarig, mit länglichem, vorn dreizähnigem gel- bem Kamm. Mai Juli. Brasilien.

var. Dodgsoni Fig. 167. Scuticaria Steelii.

Will. Blüten paarweis,

aus dunklerem Grunde hellbraun, hellgelb getuscht, Lippe becherförmig,

weiss, zartrosa und gelb gestreift.

So. Steelü Ldl. {Maxiilaria Steelii Hook) (Fig. 167.) Wurzelstock weit verzweigt, Blätter fast unmittelbar den Wurzelstock- Zweigspitzen ansitzend, jedes federhalterdick und bis meterlang, peitschenschnurartig verdünnt. Blüten zu l 3 auf kurzem Schafte, 5 cm breit, wohlriechend, hellprimelgelb mit rotbraunen Flecken, Lippe dreilappig, hellgelb, leuchtend rotbraun gestreift, besonders die Seitenlappen, Kamm orangegelb mit drei Zähnen am vordem Ende. Mai August. Demerara.

Digitized by

Google

^C2 SelenipedUum. Serapias.

Selenipedilum {Rchb.f) Pßizer.

(Cypripedilinae 4.)

Von Cypripedilum und Paphiopedilum durch den vollkommen dreijfächerigen Fruchtknoten, dessen drei Fächer aussen durch tiefe Furchen gekennzeichnet sind, und die hartkrustige Samenschale, von Paphio- pedilum ausserdem durch die in der Knospe eingerollten Paphio- pedilum hat eingefaltete vielrippigen Blätter getrennt. Leider ist noch keine der beiden bis fünf Meter hohen, schlanken, aus den Blatt- achseln verzweigten Pflanzen in europäischer Kultur.

Bekannt sind zwei Arten S. Chica Rchb. f. aus Panama, dessen Fruchtschoten als minderwertige Vanille, „Chica oder Vanilla en arbol" genannt, im Handel sind, und das geradezu riesige S. palmifolium Rchb. f. aus Guiana.

Alle in den Gärten kultivierten Selenipedilu m- Arten und Bastarte gehören zu Paphiopedilum und sind dort nachzusehen.

Serapias L.

(Serapiadeae 9.)

Die fünf bekannten Arten sind im Mittelmeergebiet zu Haus , haben im allgemeinen die Tracht von Orchis und gehören zur grossen Gruppe der „recht interessanten" Orchideen. Die ungeteilten, ziemlich grossen, kugligen oder länglichen Erdknollen treiben eine spärliche Rosette grund- ständiger schmaler Blätter und aus ihnen einen 30 50 cm hohen, spär- lich schmalblättrigen Schaft, der eine lockerblumige Ähre grosser, trüb- farbiger, aber interessant geformter Blüten trägt, deren spornlose Lippe in Form einer roten Zunge schmäler oder breiter aus den helm- artig zusammengeneigten Kelchblättern und den schmalen, kleinen, im Helm stehenden Blumenblättern frei heraushängt, von ihrem unterem auf- gebogenem, die Helmöffnung mehr minder schliessendem Teile getragen. Säule kurz mit schwertförmig verlängertem Verbindungsstück der Pollen- körper.

Kultur wie von Orchis (s. d.), nur frostfrei zu überwintern.

S. Lingua L. Knollen rund , haselnussgross , Schaft 30 cm hoch mit zerstreuten lanzettlichen Blättern. Blüten in kurzer gedrängter Ähre, hinter braunroten Tragblättern, welche kürzer sind ab die Blüten, Lippe im Grunde mit einer einfachen Schwiele, der Vorderteil spitz länglich- lanzettlich, am Grunde schwachbärtig, bräunlichrot. April, Mai. Süd- europa.

S. oordigera L. Knollen länglich - rund. Schaft selten über 20 cm hoch, mit breit - lanzettlichen Blättern. Blüten in kurzer Ähre, hinter langen braunroten Tragblättern, Vorderteil der Lippe breit - herzförmig, dunkel-rosarot. Mai, Juni. Südeuropa.

Digitized by

Google

Serapias. Sievekingia. Sigmatostalix. ec)

S. longipetala Pollin. ist 8. pseudocordigera Moric.

S. pseudocordigera Moric. (5. longipetala Pollini) Knollen ungeteilt, haselnussgross. Schaft bis 30 cm hoch, mit linear-lanzettlichen Blättern. Blüten in lockerer Traube zu 5 10, von den aus grünlichem Grunde purpurnen Tragblättern überragt, braunpurpurn, Lippe im Grunde mit zwei Plättchen, der heraushängende Vorderteil ei - lanzettlich , zugespitzt, am Grunde bärtig, dunkel-rosarot. Mai, Juni. Auf Bergwiesen, von Süd- tirol und dem Tessin an, durch Südeuropa.

S. speciosa Sw. ist Stenorrhynchus speciosus Ldi

S. triloba Viv. {Istas triloba De Not.) ist der Bastart Serapias cor- digera X Orchis laxiflora, der stellenweis in Italien vorkommt und zuweilen auch in den Handel gelangt. Die flach-dreilappige Teilung der Lippe zeigt auf Orchis, im übrigen erinnert die Pflanze mehr an Serapias.

Sestochilus Kühl et Mass, ist Bolbophytlum Thou.

Siagonanthus Poepp. et Endl. ist Ornithidium Salisb.

Sievekingia Rchb.f.

(Gongorinae 256.)

S. suavis Bohb. f., die einzige Art , ist ausserhalb der botanischen Gärten kaum in Kultur. Scheinknollen klein, rundlich, glatt, dunkelgrün mit je einem kurzgestieltem, lang - elliptischem , derbem, dunkelgrünem Blatte. Blüten in kurzer, hängender Traube, 5 cm breit, stark duftend, hellgelblich, mehr minder orangebräunlich gefleckt. Säule kurz und dick mit spitzem Schnabel vorn, grünlichweiss. Kelch- und Blumenblätter schmal-eifbrmig, zusammengeneigt, Lippe der kurzen Säule fest angewachsen, fast rechtwinklig abstehend, bauchig, rundlich - rautenförmig mit kurzer Grundschwiele und dreizähnigem Wulst auf der Scheibe. Juli September. Costarica.

Kultur wie Acineta (s. d.).

Sigmatostalix Rchb.f

(Odontoglosseae 355.)

S. radicans Bchb. f. aus Brasilien , (die übrigen sechs Arten sind in Peru und Kolumbien heimisch), ist die einzige in Kultur befindliche Art. Scheinknollen schmal-eifbrmig, kaum 3 cm hoch, Blätter paarweis, lang- lanzettlich, derb, satt grün. Blüten in lockerer kurzer Rispe, grünlich- weiss, kaum centimeterbreit , Kelch- und Blumenblätter eiförmig, das obere Kelchblatt etwas grösser als die anderen, Lippe reinweiss, genagelt, quer vorstehend, mit halbelliptischer, ausgerandeter Platte mit violetter dicker Schwiele, welche schräg nach vorn ansteigt und in einem hammer- förmigem Wülstchen endet, auf der Platte jfunf im Halbkreise stehende

Digitized by VjOOQIC

i

ttA Sigmatostalix. Sobralia.

gelblichweisse Knöpfchen. Niedliches Blütchen, aber für die Gärtnerei vollkommen wertlos.

Kultur wie Oncidium (s. d.).

Sobralia jRutz et Pavon.

(Sobnlünae 225.)

(Cyathoglottis Poepp. et Endl.)

Unter den bekannten 30 Arten, welche im tropischen Amerika von Peru bis Mexiko erdbewohnend wachsen, sind zahlreiche sehr schön blühende Arten, von denen ein grosser Teil seit alters her in unseren Gewächshäusern heimisch sind. Die fleischigen Wurzeln tragen in dichtem Busch einen Schoss schlanker, oft weit über meterhoher rohrartiger Stämme, welche in lokerer Spirale mit längsfaltigen Blättern besetzt sind, deren Scheide den Stamm umhüllt. Die Blüten stehen zwischen grossen Deckblättern in kleinen oder grossen, meist lockeren Trauben, sind durch- weg ansehnlich, oft sehr gross, aber zart und dünnhäutig, besonders die Lippe ist in ihrer Zartheit auffallend dadurch, dass sie die Knitterfaltung, in welcher sie in der Knospe lag, auch nach der Entfaltung beibehält, so dass die Blüten immer gedrückt und „ramponiert" aussehen. Die grossen Kelch- und Blumenblätter sind gleich geformt und abstehend, die Lippe umhüllt mit ihrem unterem Teile die schlanke Säule und trägt im Grunde zuweilen häutige Längsfalten, der Vorderteil ist immer gross und abstehend ausgebreitet, aber wie schon erwähnt stets knitterfaltig und dadurch viel an Ansehen verlierend. Alle Sobralien verlangen grosse gut drainierte Töpfe mit einer humosen dungstoffreichen Erde, Haideerde in grober Brockung, Lehmerde und Sand. Während des Triebes sehr viel Wasser und reichliche Dunggüsse. Nach der Blüte vermindert man das Giessen, aber ohne eine Trockenperiode eintreten zu lassen. Zur Überwinterung genügen Räume mit 6 8^ für die nicht direkt tropischen Arten. Alle Arten lieben Luft und volle Besonnung.

S. Bletia LdL Bis 50 cm hohe, locker beblätterte Stämme mit einzel- nen, 5 cm breiten, gelbgrünlichen Blüten, deren weisse Lippe orangegelb längsstreifig ist. Juli, August. Chiriqui.

8. ohlorantha Ldl. Kaum 25 cm hohe, sehr dünne Stämme mit breit- lanzettlichen Blättern. Blüten einzeln, 8 cm breit, hell goldgelb, bauchig- röhrig, vom zusammengeneigt, kaum offen, Lippe kraus, mitten einge- schnürt, hell-schwefelgelb. Juni, Juli. Brasilien.

8. citrina Uav, et Lex. ist Cattleya citrina Ldl.

S, deoora Ldl. Stämme meterhoch, rohrartig , dicht beblättert, spitz- lanzettlich, tief gerippt. Blüten einzeln, 10 cm breit, leuchtend rosa in Weiss übergehend, Lippe kraus, aus goldgelbem Schlünde purpurrot. Juli, August. Guatemala.

Digitized by

Google

Sobralia. 555

S. diohotoma B. P. Stämme angeblich über meterhoch, Blätter spitz- eiförmig. Blüten zahlreich, 10 cm breit, dunkelrosa, Lippe gefranst, weiss, purpurn getuscht. Juni, Juli. Peru.

S. Eliflabethae Ldl. Stämme meterhoch, dicht beblättert, Blätter spitz- eiförmig, Blüten bis 15 cm breit, stark wohlriechend, weiss, violett und purpurn überlaufen. Juli, August. Westindien.

S. fragrans Ldl. Kaum 30 cm hohe, schlanke, locker breitblättrige Stämme. Blüten zu 2 5 nacheinander, 5 cm breit, stark duftend, blass schwefelgelb mit fast weisser Lippe. Mai, Juni. Neu -Granada.

S. Kienastiana hört, ist S. macrantha LdL var,

S. labiata Ldl. steht der S. rosea sehr nahe, aber die Blüten sind fast um die Hälfte kleiner und sehr zart rosa mit im Grunde weisser Lippe. Juli. Chiriqui.

8. leuooxantha Bohb. f. Stämme 50 cm hoch , in dichtem Busch. Blätter länglich-keilförmig, lang gespitzt, Scheiden schwarzwarzig. Blüten zu 4 6 nacheinander, nur eintägig, zwischen grossen trockenhäutigen braunfleckigen Deckblättern, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter weiss, länglich, zugespitzt, Lippe unten weiss, oben aus hochorangegelbem Grunde weiss, der breite Vorderlappen zweispaltig und gezähnelt, oft wellig ge- randet. Juli September. Costarica.

S. Liliastrum Ldl. {Epidendrum Liliastrutn LdL). Stämme einem mächtigen Rohrbusch gleichend, bis 3 m hoch, Blätter lanzettlich, scharf zugespitzt. Blüten sehr rasch vergänglich, in zweizeiliger Traube zwischen grossen weisslichen Deckblättern, bis 10 cm breit, fast hängend, weiss, goldgelb geädert, Lippe zuweilen rosa überlaufen und dann weiss geädert. Juli, August. Guiana, Bahia.

S. Lindleyana Bohb. f. Kräftige, halbmeterhohe, dichtbuschige Stämme. Blätter saftgrün. Blüten zahlreich nacheinander, 10 cm breit, rein weiss mit dottergelber, rosa punktierter Lippe.

8. maorantha Ldl. (Fig. 168.) Stämme in dichtem Busch bis 2 m hoch, mit grossen spitz - eiförmigen , saftgrünen Blättern. Blüten nacheinander in kurzen Trauben zwischen grünlichen Deckblättern, bis 15 cm gross, duftend , prächtig violettpurpurn , Kelchblätter länglich , Blumenblätter breiter und vorn gekraust, Lippe vorn sehr breit gerundet, zweilappig, wellig gerandet, mit hellgelbem Mittelfleck. Juni September. Mexiko, Guatemala. Hält schon in Sicilien im Freien aus, also in warmen deutschen Lagen möglicherweise unter Laubdecke zu überwintern.

var. albida hört. Blüten weisslich, fliederfarben übertuscht.

var. Kienastiana Bohb. f. Blüten einfarbig reinweiss.

var. nana hört, ist nur eine dürftig entwickelte Hungerform.

var. pallida hört. Blüten sehr gross, zart rosa, die Lippe fast weiss.

var. purpurea hört. Blüten sehr gross, karminpurpurn.

var. rosea hört. Blüten aus lavendelblau blassrosa, Lippe aus weissem Grunde hochgelb.

Digitized by

Google

556

SobnüÜL

var, splendens hört. {v. Woolleyi hort^ Blüten kaum lo cm breit, dunkel - purpurviolett.

vor. Woolleyi hört, ist var. splendens hart.

a macrophylla Bohb. f. Stämme kräftig, über halbmeterhoch, Blätter breit elliptisch, lang zugespitzt, 6 zu 15 cm etwa, derb. Blüten 10 cm

Fig. 168. Sobralia luacrantha.

breit, blassgelb, rötlich berandet, Lippe heller. Juni, Juli. Chiriqui.

S. roaea Foepp. et EndL (5. Ruckeri Lind.) Stämme bis 2 m hoch in lockerem Busch, Blätter eiförmig, zugespitzt. Blüten in kurzer Traube mit hin- und hergebogener Spindel zwischen kahnförmigen, trockenhäutigen Scheiden, dauernd, zu 2 4 gleichzeitig blühend, bis 15 cm breit, Kelch- und Blumenblätter hell - violettrot , Lippe aus weisser Mitte karminrot. Juni August. Neu-Granada.

Digitized by

Google

Sobralia. Sophrocattleya. Sophronids. 557

S. Ruckeri Lind, ist S. rosea Poepp. et Endl.

S. sessilis Ldl. ist Epistephium Wlliamsii Hook. f.

8. violaoea Ldl. ähnelt der S. macrantha, aber die Bluten sind ganz hellviolett, die Lippe ist gefaltet und gelb gestreift. Juli, August. Vene- zuela.

S. Warsoewiosii Bohb. f, steht der S. macrantha sehr nahe, ist aber etwas kleiner und die Blüten sind schimmernd purpurrot, aber leider sehr vergänglich. Juli, August. Chiriqui.

8. xantholeuoa Bohb. f. ist in der Tracht vollkommen der S. macrantha ähnlich, aber die Blüten sind zart weissgelb, die Lippe schwefelgelb und zuweilen etwas gefranst am Rande, Kelchblätter breit-lanzettlich, Blumen- blätter fast eiförmig, wellig-bogig. Juni August. Guatemala. An dieser schön blühenden Art wirkt die Knitterfaltigkeit der Lippe direkt unschön.

var. alba Veitch. Blüten weiss , nur ganz leicht primelgelb be- haucht.

Sophrocattleya Rolfe.

(Cattleyeae 207 a.)

ist gegründet auf:

S. Batemanniana Bolfe. [Laelia Batenianniana Rchb.f,\ einen Bastart aus zwei Arten nahe verwandter Gattungen, Sophronitis grandiflora Ldl. und Cattleya intermedia Grah., welcher von Seden im Juni 1881 in Veitchs Garten ausgesät wurde und im August 1886 zum ersten- male blühte. Stämme fast cylindrisch oder keulig, von Scheiden bekleidet, 5 8 cm hoch. Blätter paarweis, breit sitzend, länglich-eiförmig, etwa 1,5 zu 6 cm, stumpf-spitzig, gekielt, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 3 5 auf kurzem, aus langer Scheide vorbrechendem Schafte, 8 cm breit, Kelch- blätter breit - lanzettlich , Blumenblätter breiter, länglich - eiförmig , leicht wellig - runzlich , alle tief rosa in Scharlach übergehend, Lippe deutlich dreilappig, Seitenlappen gross, vorn gerundet, wellig ausgerandet, um die Säule geschlagen, vorn leicht nach aussen zurückgebogen, aussen helllila, innen aus cr^meweissem Grunde violettpurpurn, nach vorn viel breiter, Mittellappen kleiner, herabgebogen, aus schmalem, weisslichem, purpurn längsfleckigem Grunde vorn breit-eiförmig, krausfaltig, wellig gerandet, karminpurpurn. Säule weiss mit purpurner Spitze. August, September.

var. rosea Veitoh. Blüten hellrosa, ohne Übergang in scharlachrot. Kultur wie von Laelia (s. d.).

Sophronia cernua hört, ist Sophronitis cernua Ldl.

Sophronitis Ldl.

(Cattleyeae 210.)

Die kleinen Scheinknollen der vier baumbewohnenden Arten, welche alle im Orgelgebirge Brasiliens heimisch sind, sitzen entweder gedrängt

Digitized by

Google

C 5 8 Sophronitis.

oder stehen links und rechts auf kriechendem, von Scheiden dicht um- kleidetem Wurzelstock und tragen ein oder zwei flache Blätter auf der Spitze. Blüten endständig, einzeln oder in ganz armblütiger Traube, Kelch- und Blumenblätter gleichen einander und sind breit abstehend, die Lippe bildet einen breiten Mittellappen und zwei kleine, aufrechte Seiten- lappen, am Grunde der Lippe ist die Öffnung für die Höhlung des Achsen- spoms, d. h. der Sporn ist nicht als solcher losgelöst, sondern mit und in der Achse verwachsen, von aussen nicht sichtbar, nur auf dem Längs- schnitt. Säule kurz, oben zweiflügelig.

Durchweg kulturlohnende, schön, wenn auch klein blühende Arten, welche wie Cattleya behandelt werden.

S. grandiflora bildet mit Cattleya intermedia den unter Sophrocattleya beschriebenen Bastart.

S. oemua Ldl. {Sophronia cernua hört S. Hoffmannseggii Rchb.f, S, nutans Rchb.f, Scheinknollen fast cylindrisch, wenig über i cm lang, auf dem kriechendem Wurzelstocke links und rechts so verteilt, dass sie wie eine Zickzacklinie auf der Rinde erscheinen. Blätter einzeln, länglich- eiförmig, stumpf, I zu 3 cm etwa, tief gekielt , ledrig, freudiggrün. Blüten zu 2 5 auf ganz kurzem Schaft:, kaum 2 cm breit, leuchtend zin- noberrot, Grund der Lippe und Säule orangegelb, Kelchblätter spitz- elliptisch, Blumenblätter breiter, eiförmig, höher gefärbt, Lippe eiförmig, zugespitzt. November März.

8. coccinea v, Htte ist Ä grandiflora LdL var,

S. grandiflora Ldl. {S. militaris Rchb.f) (Fig. 169.) Scheinknollen in Gruppen, eiförmig bis spindelförmig, 2— 3 cm hoch. Blätter einzeln, dick, kurz gestielt oder sitzend, länglich-lanzettlich, 2 zu 9 cm etwa. Blüten zu I 2 auf den Blättern gleichlangen Stielen, bis 5 cm breit, leuchtend scharlachrot, Grund der Lippe und Seitenlappen orangegelb, Scharlach gestrichelt, Kelchblätter länglich - elliptisch , Blumenblätter gleichbreit, ei- förmig, Seitenlappen der Lippe aufrecht, der Säule anliegend, Mittel- lappen länglich, spitz, ausgehöhlt. Säule weiss. November März.

var. aurantiaoa hört. Blüten leuchtend orangerot.

var. ooooinea v. Htte. [S, coccinea v. Htte. Cattleya coccinea Ldl) Blüten hell scharlachrot.

var. gigantea hört.. Blüten sehr gross, hochrot.

var. purpurea Bohb. f. (5. pur pur ea Rchb.f) Scheinknollen kürzer, dicker, Blätter elliptisch, kürzer, Blüte karmin-purpurrot.

var. rosea hört. Blüten hell rosapurpum. S. Hoffmannseggii Rchb. /. ist S. cernua Ldl,

S. militaris Rchb. /. ist S. grandiflora LdL S. nutans Rchb. f. ist S. cernua Ldl. S. purpurea Rchb. f. ist S. grandiflora LdL var.

S. violaoea LdL Scheinknollen dem kriechendem Wurzelstock zwei- reihig links und rechts angedrückt, von häutigen Scheiden bedeckt,

Digitized by

Google

Sophronitis.

559

eiförmig, i 2 cm hoch. Blätter einzeln, dick, linear, i zu 6 cm etwa, tief gekielt. Blüten zu i 2 auf ganz kurzen, die Blätter nicht überragenden Stielen, bis 3 cm breit, aus hellem Grunde purpurschimmernd violett- rosa , Kelch- und Blumenblätter gleichmässig länglich-lanzettlich , so regel-

Fig. 169. Sophronitis grandiflora,

massig auseinander stehend wie etwa eine Scilla- Blüte, Lippe verkehrt- eiförmig, stumpf, breiter als die Blumenblätter mit schmalem, weissem Grundfleck. November Februar. Spathium Ldl. ist Epidendrum L

Digitized by

Google

c6o Spathoglotlis.

Spathoglotlis Bl.

(Phajinae 229.)

(Paxtonia Ldl.)

Im Wuchs und allgemeinem Aussehen mit Bletia (s. d.) überein- stimmend, aber durch die Form des Mittellappens der Lippe leicht unter- scheidbar; dieser ist aus breitem Grunde, an welchem die beiden auf- rechten , kurzen Seitenlappen stehen , lang und schmal-bandartig vorge- zogen und vom in eine einfache (nicht zweilappige) kurze, runde Platte verbreitert. Von den 10 im tropischen Asien, auf den Südsee-Inseln und Australien erdbewohnend heimischen Arten ist kaum eine einzige in unseren Gärten weiter verbreitet.

Kultur wie von Bletia (s. d.).

Sp. Augustorum Rchb. f. ist Sp. Vieillardii Rchb. f.

Sp. aurea Iidl. {Sp, Kimballiana h. Sander, Sp. plicata kort) Blätter spitz breit - lanzettlich , 10 zu 60 cm etwa, längsfaltig. Blüten in reich- blumiger Traube auf fast meterhohem, mit derben Scheiden bekleidetem Schafte, 6 cm breit, Kelchblätter stumpf länglich-elliptisch, leuchtend kanarien- gelb, aussen rötlich gekielt und gestreift, Blumenblätter länglich-eiförmig, oft grösser, beiderseits leuchtend kanariengelb, Seitenlappen der kurzen gelben, rot gesprenkelten Lippe länglich, vorn breitrund, Mittellappen fleischig, lang spateiförmig mit zwei grade abstehenden dreieckigen Zipfeln am Grunde. Januar, Februar. Ophirberg, Halbinsel Malakka.

Sp. Portunei Ldl. (Pachy Stoma Fortunei Rchb, /.) Wurzelstock knollig. Blätter paarweis, linear-lanzettlich, etwa 4 zu 25 cm. Blüten zu 5 9 in lockerer Traube auf 20 cm hohem Schafte, 5 cm breit, gelb, beiderseits rot gesprenkelt, Kelchblätter länglich-eiförmig, Blumenblätter breit-eiförmig, Seitenlappen der Lippe länglich, aufrecht, Vorderlappen verkehrt-herz- förmig, ausgerandet. Kamm aus zwei fleischigen Lappen und einer mittleren langen Schwiele gebildet. Januar, Februar. Hongkong.

Sp. Kimballiana h. Sander ist Sp. aurea Ldl.

Sp. Lobbii Bchb. f. Scheinknollen niedergedrückt - rundlich. Blätter spitz breit - lanzettlich , 7 10 nervig. Blüten zu 4 6 auf 40 cm hohem, weichhaarigem, rötlichgrünem, schlankem Schafte, 4 cm gross, hochgelb mit einigen roten Linien, Kelch- und Blumenblätter spitz länglich-eiförmig, Seitenlappen der Lippe breit-linear, aufrecht, Mittellappen aus schmalem, mit doppelter Hautfalte gezeichnetem Grunde verkehrt-herzförmig, ausge- randet. Februar, März. Borneo.

Sp. pacifica hört, ist Sp. Vieillardii Rchb. f.

Sp. Petri Bchb. f. (Sp, rosea hört) Scheinknollen fast kuglig, 3 cm dick. Blätter spitz schmal-lanzettlich, 6 zu 30 cm etwa. Blüten zu 9 12 auf halbmeterhohem Schafte, mit kleinen abfallenden Deckblättern, 3 cm

Digitized by

Google

Spathoglottis. Spiranthes. c5l

breit, purpurn gestielt, hell rosa-fliederfarben , Kelchblätter länglich-eiför- mig, Blumenblätter fast kreisrund, zugespitzt, Lippe kurz, Seitenlappen länglich, eingebogen, innen purpurn, Vorderlappen spitz-länglich, Schwiele herzförmig, gelbrot gesprenkelt. Januar, Februar. Von Peter Veitch auf den Fidschi-Inseln gesammelt.

Sp. plicata hört, ist 8p. aurea LdL

8p. rosea hört, ist 8p. Petri Mb. f.

Sp. Vieillardii Bchb. f. (Sp, Augustorum Rckb.f) Scheinknollen ei- förmig, 5 cm lang. Blätter meterlang und 20 cm breit, spitz -lanzettlich, tief längsfaltig, keilförmig, in einen kurzen Stiel verschmälert oder sitzend. Schaft aufrecht, halbmeterhoch mit vielblumiger Traube, meist 5 10 Blüten (von unten nach oben fortschreitend) gleichzeitig. Blüten auf 5 cm langen rötlichen Stielen hinter grossen spitz-eiförmigen Deckblättern, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter weiss, ausgehöhlt, spitz länglich-elliptisch, Seiten- lappen der Lippe rotbraun, länglich, auf- und einwärts gebogen, Vorder- lappen aus langem linearem Stege, an dessen Grunde ein grosser gelb- roter Schwielenkamm sitzt, breit-herzförmig, ausgerandet. Januar März. Neu-Caledonien.

8pecklmia LdL ist Pleurothallis R. Br.

Sp. atropurpurea Ldl. ist Cryptophoranthus atropurpureus Rolfe.

Spiranthes L. C. Rick.

(Spirantheae loo.) (Gyrostachys Pers. Ibidium Salisb.)

Von dieser botanisch vielfach interessanten Erdorchideen - Gattung, welche in Europa durch zwei Arten (S p. s p i r a 1 i s und Sp. aestivalis) vertreten ist, sind die übrigen 40 Arten in Amerika von Californien bis Chili und in Asien von Südsibirien bis in die tropische Zone verbreitet. Sie haben fleischige, schlanke oder lang -knollige Wurzeln, aus welchen entweder ein beblätterter Blütentrieb oder eine Blattrosette und neben dieser der dann nur mit grünen Schuppen besetzte Blütenschaft aufspriessen. Die grundständigen Blätter sind vorwiegend ei - elliptisch , oft in ausge- sprochen vortretender Art netzadrig mit scheidenartig verbreitertem, aber nicht abgegliedertem Stiele, die Schaftblätter werden nach oben schnell schmäler und kleiner. Die kleinen, unscheinbar gefärbten Blüten haben einen derartig gebogenen Fruchtknoten, dass sie in [einseitiger oder spiralig - einseitwendiger Ähre zu stehen scheinen. Das obere Kelchblatt und die beiden Blumenblätter sind zu einem Helm zusammengeneigt, die seitlichen Kelchblätter stehen frei, aber alle sind fast parallel vorgestreckt und höchstens vorn etwas umgebogen, so dass die Blüten fast geschlossen erscheinen. Die meist schmale, ungeteilte oder dreilappige Lippe ist mit der Spitze abwärts gebogen oder vorstehend.

Stein 's Orchideenbuch. 3Q

Digitized by

Google

562 Spiranthes.

Einzelne Arten lohnen des Blattwerkes wegen die sehr einfache Kultur, welche sich ganz an die Behandlungsweise von O r c h i s anschliesst, selbst- redend mit dem Unterschiede, dass die wärmeren Arten dementsprechend warm behandelt werden müssen.

8p. acaulis Sm. ist Sp. picta Ldl.

Sp. aestivaliB Bioh. Scheinknollen länglich, Blätter schmal - eiförmig, hellgrün, in spärlicher Rosette, Blütenschaft 20 cm hoch, am Grunde 2 3 lineal-lanzettliche Blätter. Blüten in langer, gelockerter, einseitwendiger Ähre, gelblichweiss , Lippe breit lineal- lanzettlich, fransig gekerbt. Juni, Juli. Auf Waldwiesen Mittel- und Südeuropas.

Sp. auBtraliB Bioh. steht dem europäischen Sp. aestivalis sehr nahe, nur sind die Blüten kleiner, die Lippe rund und behaart. Für den Gärtner völlig wertlos. Juli, August. Australien.

Sp. autumnalis Rieh, ist Sp. spiralis C. Koch.

Sp. bioolor LdL Wurzelblätter lanzettlich , Schaft glatt mit kurzen, gedrängten, linear-lanzettlichen Scheiden, 25 cm hoch. Blüten in spiraliger, zweizeiliger, zottiger Ähre mit spitz - linearen Deckblättern und kleinen weissen Blüten, Lippe aus herzförmigem Grunde linear, rötlich. Mai, Juni. Jamaika.

S. braoteata Ldl. Wurzelblätter länglich , spitz. Blütenschaft 20 cm hoch, fein behaart mit schmal-lanzettlichen, schuppenförmigen Deckblättern, Blüten in aufrechter Ähre, klein, behaart, weissgelblich. Mai, Juni. Sta. Catharina.

Sp. coloratus N. E. Br. ist Stenorrhynchus speciosus Ldl.

Sp. graoilis A. Gr. Blätter in spärlicher Rosette dicht an den Boden gedrückt, breit-lanzettlich, 2 zu 6 cm, glatt, graugrün. Blüten auf 20 cm hohem Schafte in dichter, einseitwendiger, spiralig gedrehter Ähre, klein, duftend, grünlichweiss mit gefranster weisser Lippe. Mai, Juni. Auf Waldwiesen Nordamerikas. Das Aussehen der Ähre hat der Pflanze den Namen „Lockenblume** verschafft.

Sp. piota Ldl. {Sp, acaulis Sw.), niedrige, ganz unbedeutende Art mit kleinen grünlichen, aber sehr stark duftenden Blüten. Jamaika.

Sp. Bpiralis C. Eooh. {Sp, autumnalis Rieh) Knollen länglich , ent- weder eine spärliche Rosette in den Stiel verschmälerter, schmal-eiförmiger, parallelnerviger, bläulichgrüner Blätter oder einen nur mit Scheiden be- setzten, 20 cm hohen Schaft mit endständiger, kurzer, einseitwendiger Ähre tragend. Blüten klein, weiss, wohlriechend, Lippe vom fein gezähnelt. August, Oktober. Auf sonnigen Triften Süddeutschlands und Südeuropas,

Digitized by

Google

Stanhopea. ^63

Stanhopea Frost.

(Gongorinae 261.) (Ceratochilus Ldl.)

Gegen 30 Arten im tropischen Amerika, von Mexiko bis Brasilien baumbewohnend verbreitet, mit durchweg grossen, sonderbar geformten, oft farbenprächtigen, stark riechenden zuweilen während des Tages geruchlosen, nur in der Nacht duftenden, schönen Blüten und nebenbei so leicht wachsend und willig blühend, dass sie von jeher gern kultiviert wurden und dieser Pflege vollauf wert sind.

Die meist sehr kräftigen Scheinknollen treiben starke, anfangs fast fleischige Wurzeln und sind am Grunde mehr oder minder besonders in der Jugend von trockenhäutigen Scheiden umgeben. Das endständige einzige, grosse, feste, oft fast ledrige Blatt ist in einen immer deutlichen Stiel zusammengezogen und stark längsfaltig. Die Blüten sitzen hinter grossen trocknen Scheiden in lockeren, grundständigen, hängenden Trauben, welche sich gern durch das Kulturgefäss durchbohren und von dessen Boden herabhängen. Das mit Vorliebe berichtete „Knallen" der Knospen beim raschen sich Öffnen haben wir entweder gar nicht oder nur als unbedeutendes Knistern der sich voneinander lösenden Blütenblätter ge- hört, welche in der Knospe förmlich mit den Rändern zusammengeleimt erscheinen, so dass man eher beide Blätter zerreissen als sie voneinander lösen kann. Kelch- und Blumenblätter sind zurückgeschlagen, erstere meist kahnförmig, letztere gewöhnlich schmäler, oft im Halbkreis zurück- gerollt und stark gewellt. Die grosse komplizierte Lippe besteht aus einem fleischigem, tief ausgehöhltem Unterteile (Hypochil) mit oder ohne hornartige Seitenanhängsel und ist mit dem Grunde der oben oft stark geflügelten Säule fest verbunden. Sie geht nach vorn in ein mit ihr fest verbundenes oder nur angegliedertes Mittelstück (Mesochil) über, welches vollfleischig ist und gewöhnlich zwei fleischige Hörnchen (Pleuridien) trägt. Zwischen diesen sitzt das flache oder gewölbte, ungeteilte Vorderstück (Epichil), bald dem Mittelstück fest angewachsen, bald beweglich ange- gliedert. Die beiden deutlich gestielten Pollenmassen sitzen in einem Spitzenausschnitt der Säule unter meist sehr deutlichem Schutzhäutchen. Man kultiviert die Stanhopeas am besten in hängenden Holzkästchen aus Stäben, damit die Blütentrauben frei hängen können und zwar in reinem Sphagnum oder mit Zusatz von Haidebrocken und verrottetem Dung. Sie lieben volles Licht und viel Luft, sollen daher, wo irgend möglich, während des ganzen Sommers im Freien (unter Bäumen) hängen, im Winter im gut ventilierten Hause bei 5 12**. Während des Triebes verlangen sie reichlich Wasser und nehmen flüssigen Dung gern und dankbar auf. Nach der Blüte halte man die Pflanzen halbtrocken und

36* Digitized by V^OOQIC

564 Stanhopca.

spare schliesslich das Wasser immer mehr, ohne sie dörren zu lassen, obgleich sie auch eine wirkliche Dürre meist ohne Schaden aushalten.

St. amoena Klotssch. ist St. Wardii Lodd.

St. aurea Ldl. ist St. Wardii Lodd. var.

8t. aurantiaoa LdL hat die Tracht der St. oculata, Blüten zu 5 8, wohlriechend, gross, Kelch- und Blumenblätter aus goldgelbem Grunde hellschwefelgelb, dicht klein purpurrot punktiert, Lippe goldgelb mit hellerer Mitte. Juli, August. Guatemala.

St. BuoephaluB Ldl. {Epidendrum grandiflorum Sw.) Scheinknollen eiförmig, 3 cm hoch, gerippt, Blätter breit-lanzettlich, zugespitzt. Blüten stsirk duftend, 10 cm breit, trüb orange, blutrot gefleckt, Unterteil der Lippe tief kahnförmig , einfarbig orange , Mittelteil zweihörnig, Vorderteil rundlich-eiförmig, kurz zugespitzt. Juli, August. Peru, Ecuador.

var. guttata Ldl. Lippe aprikosengelb mit je vier braunen Tusch- flecken auf jedem Blumenblatt und dem Vorderteil der Lippe.

St. drrhata LdL Blüten seitlich zusammengedrückt, gross, reinweiss, gross braun punktiert. Juli, August. Mexiko.

St. devoniensl» LdL (St, maculata h. angL St. maculosa Ldl) (Fig. 1 70.) Scheinknollen länglich - eiförmig , 3 cm hoch, gerippt, Blätter lanzettlich, kurzgestielt, hellgrün. Blüten meist paarweis, stark duftend, 10 cm breit, hell cr^megelb, dicht unregelmässig hochrotfleckig, die unteren Flecken des oberen Kelchblattes und der Blumenblätter querbänderig, Lippe weisslich, purpurn gesprenkelt. Unterteil fast kuglig, tief ausgehöhlt, mit purpurnem Querstrich der Grundpartie, Mittelteil kurz -zweihörnig, Vorderteil schief- rautenförmig, vorn flach-dreizackig. Juli, August. Peru.

St. ebtumea Ldl. {St, grandiflora LdL Anguloa grandiflora R. P, Ceratockilus grandiflorus Ldl, Scheinknollen eiförmig, bis 5 cm hoch, tief gefurcht. Blätter breit - lanzettHch , kurz gestielt. Blüten zu 4 6, stark duftend, bis 15 cm breit, reinweiss bis auf einige purpurne Grundflecken der Lippe, Unterteil gerundet, zweihörnig, Mittelteil ungehörnt, nur undeut- lich dreizähnig, Vorderteil eiförmig, Säule sehr lang. Mai August. Trinidad.

var. nivea hört. Blüten ungefleckt reinweiss.

St, ecornuta Rchb. f. ist Stanhopeastrum ecornutum ßchb. f.

St. flava LdL ist St. insignis Frost var.

St. Fregeana Bohb. f. hat den Wuchs von St. devoniensis. Die grossen, duftenden Blüten sind beim Aufblühen eigelb, färben sich bald hell kupferrötlich und sind dunkelkarmoisin rundfleckig. August. Mexiko,

St. gibbosa Rchb. f, ist St. Wardii Lodd.

St. grandiflora LdL ist St. eburnea LdL

St graveolens LdL Scheinknollen und Blätter wie von St. oculata. Blüten zu 2 6, gross, stark duftend, derbfleischig, Kelchblätter spitz- eiförmig, vertieft, abstehend, Blumenblätter schmal ei - lanzettlich , nach aussen gerollt, wellig gerandet, rauh, strohgelb, Lippe sackartig, fast

Digitized by

Google

Staiihopea. ^65

zusammengedrückt, glatt, vorn zweizäfanig, unten orangegelb, braunrot punktiert, die beiden grossen Hörner elfenbeinweiss, Endlappen ei-lanzett- lich, fein punktiert. Juli, August. Peru.

Fig. 170. Staohopea devoniensis.

St. guttata Ldl. ist St. Bucephalus Ldl. vor.

St. JeniBohiana Kramer. Blüten satt gelb , matt weinrot überlaufen, rot gefleckt. Lippe dunkelgelb, rot punktiert. Juli, August. Mexiko. St. implicata Hook, ist St. Martiana LdL

Digitized by

Google

c66 Stanhopea.

St. inodora Ldl. Blüten zu 3 5 an grüngelblicher, fein rauher, schwärz- lich punktierter Spindel, gross, geruchlos, Kelchblätter grünlichgelb, karmin- rot punktiert, eiförmig, ausgehöhlt, Blumenblätter schmal, zurückgeschlagen, dicht punktiert , Lippe aus orangegelbem , innen braunem Grunde vorn weiss, Hörnchen elfenbeinweiss , Unterlippe aussen elfenbeinweiss , innen rot punktiert. Juli, August. Brasilien.

St. insignis Frost. Scheinknollen schlank-eiförmig, 4 cm hoch, Blätter breit - lanzettlich , kurzgestielt, dunkelgrün. Blüten zu 3 6, 10 cm breit, stark Vanille - duftend , aus matt gelbem Grunde cr^meweiss, innen zahl- reich purpurn kleinfleckig, Lippe weisspurpum gesprenkelt. Unterteil fast kuglig, vorn quer gestutzt, zum grössten Teile braunpurpurn, Mitteltei sichelförmig zweihörnig, Vorderteil rund -eiförmig mit kurzem Spitzchen. Säule breit geflügelt. August, September. Brasilien.

var. flava Iidl. Blüten hellgelb, wenig gefleckt, sehr zart duftend. St. Lindleyana hört, ist St. oculata Ldl. var.

St. maculata h. angl. und St. maculosa Ldl. ist St. devoniensis Ldl.

St. Martiana Iidl. (St. implicata Hook.) Scheinknollen dick -eiförmig 4 cm hoch, geftircht. Blätter lanzettlich, langgestielt. Blüten meist paar- weis, 10 cm breit, Kelchblätter hellstrohgelb mit vereinzelten weinroten Flecken, Blumenblätter weiss, grossfleckig mit je einem karminrotem Grund- fleck, Lippe weiss. Unterteil kurz, beuteiförmig, Mittelstück schmal mit gedrehten Hörnern, Vorderstück länglich-linear, dreizackig. Säule weich- haarig. August, September. Mexiko.

var. bioolor Hook. Blüten zahlreich und dunkler als an der Normalform gefleckt.

St. nivea hört, ist St. eburnea Ldl. var.

St. ooulata Ldl. {Ceratochüus oculatus Ldl) Scheinknollen schlank- eiförmig, bis 5 cm hoch, geftircht, Blätter breit -lanzettlich, kurzgestielt. Blüten zu 3 10, Vanille-duftend, 10 cm breit, mattgelb, nach den Rändern weissgelb, Kelchblätter dicht mit braunvioletten Punkten und Spritzflecken gezeichnet, Blumenblätter spärlich gefleckt, Lippe aus dunkelgelbem Grunde nach vorn heller, das Vorderteil mit vier grossen schwärzlichbraunen Augenflecken an den Seiten, Mittelstück fleischig zweigehörnt, Vorder- stück eiförmig, kurz zugespitzt. Juli Oktober. Mexiko.

var. aurea hört. Grund der Lippe intensiv goldgelb, die ganze Blüte dunkler gelb.

var. Burkeriana hört, ist var. Lindleyi hört.

var. orooea hört. Blüte rötlichgelb, Lippe safrangelb.

var. Lindleyana hört. {var. Barkeriana hört) Blüten trüb und dunkel weinrot, spärlich gefleckt.

St. platyceras Bchb. f. Scheinknollen schlank - eiförmig , 3 cm hoch, geftircht, Blätter gestielt, lanzettlich. Blüten zu 3 7, 10 cm breit, duftend, hellgelb, dunkelbraun punktiert, Kelchblätter schmal - eiförmig , Blumen- blätter breit - lanzettlich , Unterteil der Lippe fast halbkuglig, Mittelstück

Digitized by

Google

Stanhopea. 567

schmal angegliedert mit zwei kurzen, stark verbreiterten Hörnchen, Vorder- stück breit zungenförmig, plötzlich zugespitzt. Säule unten rundlich, oben flach und breit geflügelt. Juni August. Mexiko.

St quadrioomis LdL Wuchs der St. oculata. Blüten gross, schmutzig weissgelb, spärlich rot punktiert, Lippe aus rötlichem Grunde elfenbeinweiss , mit vier vorstehenden elfenbeinweissen Hörnchen. Juli, August. Brasilien. 1836 von Rucker eingefiihrt.

St. Buokeri Iidl. steht der St. Wardii am nächsten, aber die Blätter sind bis 8 zu 40 cm, Blüten zu 3 4, stark duftend, bis 10 cm breit, Kelchblätter breit - eiförmig mit kurzer Spitze, isabellfarben, mitten dicht rotadrig marmoriert, Ränder zurückgebogen, Blumenblätter kaum ein Drittel so gross, zurückgeschlagen und stark gewellt, gelblich, schwach rötlich überlaufen und gestrichelt, Lippe weissgelb, aber ganz dicht rot gestrichelt und punktiert. Unterteil sehr dick, aus schmalem Grunde fast vierkantig, mit oben eingebogenem Rande und jederseits einer tiefen Längsfurche, hornlos, aber oben mit einem starkem Zahn, Oberteil kurz eirund, zugespitzt, flach mit zwei kurzen, dicken, sichelförmigen Hörnchen. Juli, August. Mexiko, Guatemala.

St. saooata Iiodd. Tracht der St. oculata, aber die Blüten nur halb so gross, Kelchblätter ganz zurückgeschlagen, grünlichgelb, regel- mässig braun getigert, Blumenblätter ähnlich, nur schmäler, Lippe gleich- farbig, Unterteil sackartig ausgebaucht, vorn drei kurze Zähne tragend. August, September. Guatemala.

St. Shutüeworthii Bohb. f. Wuchs von St. oculata und deren v a r. crocea sehr ähnlich. Traube sehr reichblumig. Blüten 8 cm breit, hell rötlichgelb, reichlich braunfleckig. Alpen von Tolima, Neu -Granada.

St. tigrina Batem. {Anguloa Hemandezii R. P. Maxiilaria lyncca Hook,) Scheinknollen dick - eiförmig , 5 cm hoch, gefurcht, Blätter kurzgestielt, breit - lanzettlich bis elliptisch, dunkelgrün. Blüten zu 3 5, sehr stark duftend, vorwiegend nach Vanille, bis 20 cm gross, dunkel orangegelb. Kelchblätter schwärzlich-purpurrot gross gefleckt und gebändert, Blumen- blätter zarter gefleckt, das orangegelbe Unterteil der Lippe hat in der Höhlung häutige Längsriefen, Mittelstück kurz und dick zweigehörnt, Vorderstück eirund, dreispitzig, beide letztere gelblich weiss , purpurn ge- sprenkelt. Juli September. Mexiko. Die einem ungeheuerlichem Kopf oder Rachen ähnelnde Blüte hat in Mexiko der Pflanze den Namen „Stierkopp*, an anderen Orten „Schwiegermutterblüte", verschafft.

var. aurea hört. Grundfarbe hellgelb.

var. grandiflora hört, (var, superba kort.) Blüten bis 20 cm breit, intensiv und abstechend gefleckt.

var. lutesoens Will. Blüten hellgelb, chokoladenbraun gefleckt und gebändert.

var. nigroviolaoea Morr. Blüte ganz satt purpurbraun, nur die Ränder der Blütenblätter und die vorderen Teile der Lippe orangegelb.

Digitized by

Google

e63 Stanhopea. Stanhopeastrum. Stelis.

vor superba hört, ist var, grandiflora hört,

St. Wardii Iiodd. (5/. amoena Klotzsch) Scheinknollen länglich-eiförmig, 5 cm hoch, gefurcht. Blätter breit-lanzettlich, kurzgestielt, wellig gerandet, dunkelgrün. Blüten zu 3 7, zart duftend, 10 cm gross, hell goldgelb, zart purpurbraun kleinfleckig, Lippe hellgelb mit zwei schwarzpurpur- braunen, sammtartigen Augenflecken an den Seiten des länglichen, tief eingedrückten, hochrandigen, apikosenfarbenen Unterteils der Lippe, Mittel- stück schmal mit zwei schmalen, stark gebogenen Hörnchen, ebenso wie das eirunde, plötzlich zugespitzte Vorderteil fleischfarben -gelblich mit purpurbraunen Schmitzen. Juli September. Guatemala.

var. aurea Ldl. als Art. Blüten einfarbig hellorangegelb bis auf die silberschimmernden, dunklen Sammtaugen der Lippe.

Stanhopeastrum RM.f.

(Gongorinae 262.)

Von Stanhopea, mit deren Arten sie auch gleichmässig kultiviert wird, nur verschieden durch die einfach kahnförmige Lippe (Hypochil), welche weder ein Mittel-, noch ein Vorderteil besitzt. Die einzige Art ist :

St. eoomutom Bohb. f. {Stanhopea ecomuta Rchb,f.) Scheinknollen rund-eiförmig, 3 cm hoch, Blätter breit-lanzettlich, kurzgestielt, dunkelgrün. Blüten zu 3 7, 6 cm hoch, die drei Kelchblätter steif - aufrecht , stumpf- länglich, flach - kahnförmig , die seitlichen am Grunde abgerundet, recht- winklig vortretend, Blumenblätter kleiner, aus breitem Grunde etwas ver- schmälert und vom wieder verbreitert und abgerundet, nach vom und aufwärts stehend, Lippe unten querstehend, frei vortretend, aus abgerun- detem Grunde plump-kahnformig, fleischig, Säule der Lippe fast parallel, vom sich nur wenig von ihr abhebend, kurz und breit. Juli September. Guatemala.

Stauritis violacea Rchb.f. ist Phalaenopsis violacea Teys. et Bin.

Stauroglottis Schauer ist Phalaenopsis BL

St, equestris Schauer ist Phalaenopsis rosea Ldl,

Stauropsis fasciata Bnthm, ist Trichoglottis fasciata Rchb, f.

St gigantea Bnthm, ist Vandopsis gigantea Pfits,

St, lissochiloides Bnthm, ist Vandopsis lissochiloides Pfits,

Stelis Sw.

(Pleurothallidinae 184.)

(Dialissa Ldl.)

Von den mehr als 150 Arten, welche von Mexiko bis Brasilien baumbewohnend bekannt sind, ist keine einzige in unseren Gärten weit verbreitet. Die nachstehenden Arten sind zeitweis kultiviert worden (wie

Digitized by

Google

Stelis. Stenia. cQq

Masdevallia), aber ihrer kleinen, unansehnlichen Blüten wegen wohl meist wieder verschwunden. Sie wachsen meist dichtrasig (wie Masde- vallia), mit welcher sie auch in der Blattform Ähnlichkeit haben, nur sehr wenige Arten haben kriechend - kletternden Wuchs, und die kleinen Blüten stehen in langen Trauben. Die einander gleichen , am Grunde verwachsenen Kelchblätter neigen glockig zusammen (Dialissa Ldl.) oder sind flach ausgebreitet (Eustelis Ldl.). Blumenblätter kurz ge- stutzt mit dicker Randlinie, Lippe ihnen gleich oder schmäler oder schwach- dreilappig. Säule kurz, oft mit zwei fleischigen Spitzenanhängseln.

St. micrantha Sw. Blätter stumpf länglich-lanzettlich, ledrig, i zu 5 cm. Blüten in kurzer, dichter, etwa 10 cm hoher, zweizeiliger Ähre zu 12 18, sehr klein, hellgrünlich-gelb. April, Mai. Peru, Jamaika. Ganz unschein- bare Art.

St. ophioglossoides Sw. Blätter schmal-lanzettlich mit zurückgebogener Spitze, 2 zu 8 cm etwa, derb. Blüten in den Blättern gleichhoher, schlaffer, dichter Ähre, klein purpurbraun. August, September. Westindien. Kam schon 1791 nach Europa, ist aber ihrer Unansehnlichkeit wegen stets nur selten kultiviert worden.

In den belgischen Katalogen werden (ohne Preise meist, also nur als Phantasie -Artikel) noch aufgezählt die ebenso unscheinbaren: St. Bruck- mülleri, canaliculata, ciliaris, Endresi, glossula, grandi- flora, ovalifolia, sesquipedalis und zonata.

Stenia Ld/.

(Steniinae 307,)

Von den beiden bekannten Arten ist nur die nachstehende St. pallida zuweilen in Kultur und wie Galeottia zu behandeln.

St, Beaumontii Ldl. ist Galeottia Beaumontii Rieh.

St. fimbriata Ldl. ist Galeottia fimbriata Ldl.

St. guttata Iidl. aus Peru ist der folgenden Art sehr ähnlich und fast nur durch hellgelbe, orangegelb gefleckte Blüten verschieden.

St. pallida Ldl. Scheinknolle schmal spindelig. Blätter paarweis, breitlanzettlich , spitz, glatt und glänzend dunkelgrün, 4 zu 10 cm etwa. Blüten auf grundständigem, aus einer Scheide unter der Knolle ent- springendem, überhängendem Stiel einzeln, in braunen Scheiden, 3 4. cm breit, ausgebreitet, oberes Kelchblatt und Blumenblätter lanzettlich, kurz zugespitzt, seitliche Kelchblätter um die Hälfte breiter, mit dem Säulen- fusse kinnbildend, alle hellledergelb , Lippe spitz sackförmig, oben nach aussen umgeschlagen, goldgelb, der Rand rot punktiert. Mai, Juni. Kolum- bien, Guyana.

Stenocoryne Ldl. ist Bifrenaria Ldl.

Digitized by

Google

570

Stenonrhynchus. Stunnia. Tainia.

Stenorrhynchus L. C. Rieh.

(Spirantheae 103.)

Ungeteilte Erdknollen mit grundständiger Erdrosette und schlankem Blütenschaft, der eine durch grosse, oft buntgefarbte Deckblätter auffallende Traube trägt. Blüten klein, wenig geöffnet, oberes Kelchblatt und Blumen- blätter helmbildend, seitliche Kelchblätter mit dem Säulenfusse ein Kinn bildend, Lippe mit breitem Grunde den unteren Teil ^^ der langen Säule umfassend, nach vorn in eine lange

Spitze ausgezogen.

Kultur wie von Orchis, aber im Warmhause. Von den etwa zehn Arten des tropischen Ame- rika sind und nur sehr selten in Kultur:

St. oinnabarinuB Ldl. Blüten und Deckblätter zinnoberrot. Juni, Juli. Brasilien.

St. speoiosuB Ldl. (Serapias speciosa Sw.) Blüten

und Deckblätter mennigrot. Juli, August. Westindien.

Strongyleria Pfits. ist eine Abteilung von Eria Ldl.

i

Sturmia Rchb.f.

(Coelogyninae 157)

nur eine, auf Sphagnum-Mooren in Nord-Europa und Nordamerika verbreitete, sehr unscheinbare Art:

St. Loeselii Bohb. f. {Ophrys Loeselii L) (Fig. 171.) Centimeterhohe, weissgelbliche , zwiebelartige Schein- knolle mit zwei länglich -lanzettlichen, 5 cm langen, zarten, gelbgrünen Blättern und seitlicher, bis 15 cm hoher, armblumiger Traube winziger gelbgrüner Blüt- chen mit lanzettlichen Kelch- und Blumenblättern, auf- steigender, breit verkehrt eiförmiger Lippe und langer, rinnig gefurchter Säule. Mai Juni.

Styloglossum Kühl et Mass, ist Catanthe R. Br.

Sympetra Uav, ist Cleisostoma BL

Tainia BL

(Phajinae 224.)

Y\g. l^l. (Ania Ldl. Mitopetalum Bl.)

Sturmia Loeselii.

Von den sieben in Südchina, Ostindien und auf den malayischen Inseln heimischen, erdbewohnenden Arten ist nur in Kultur :

Digitized by

Google

Tainia. Telipogon. Thuni. J^l

T. stellata Ffltser. {Eria siellata LdL) Scheinknollen kurz, mehr- gliedrig, keglig-eiförmig mit einigen endständigen, deutlich gestielten und gegliederten, längsfaltigen , saftgrünen Blättern. Blüten in vielblumiger, aufrechter, langgestielter Traube, ausgebreitet, 2 cm breit, weisslich, Kelch- blätter lang -lanzettlich, die seitlichen mit dem Säulenfusse kinnbildend, Blumenblätter breit - lanzettlich, Lippe breit -eiförmig, eingeschlagen, ganz kurz gespornt. März, April. Java.

Tankervillea Lk. ist Phajus Lour.

Taurostalix Rchb^f. ist Bolbophyllum Thou.

Telipogon H. B. K.

(Notylieae 314.)

Umfasst etwa 80 Arten des tropischen Amerika, durchweg ganz unbedeutende, zarte Pflanzen mit kriechendem Wurzelstock, langen, kaum knollig verdickten Gliedern und dicken Luftwurzeln. Die drei Kelchblätter machen wirklich den Eindruck eines sternartig ausgebreiteten, schmal- und spitzblättrigen Kelches, während die beiden Blumenblätter und die ihnen gleichende Lippe breit-eiförmig sind und, da sie ausgebreitet sitzen, das Bild einer Tradescantia-Blüte geben. Eingeführt ist nach und nach eine ganze Reihe Arten worden, aber keine hat sich in den Gärten ein- gebürgert. Kultur wie von Masdevallia.

Teiramicra LdL ist Brassavola R. Br,

L bicolor LdL ist Leptotes bicolor LdL

Thiebautia Colla ist Bletia R. Br.

Thrixspermum Lour. ist Sarcochilus R. Br.

Thunia Rchb.f.

(Thuniinae 143.)

Stämme schlank oder gleichmässig wenig verdickt, ihrer ganzen Länge nach mit gegliederten graugrünen Blättern spiralig oder fast zweireihig besetzt, welche mit ihrer Scheide den Stamm umhüllen und aus fast reinen Scheidenblättern nach oben hin grösser werden. Blüten in end- ständiger, nickender, kurzer Traube zwischen grossen häutigen Tragblättern, in der Form an Phajus erinnernd, Kelch- und Blumenblätter flach, fast in einer Ebene wagerecht ausgebreitet, Lippe am Grunde gespornt (nur Th. pulchra spornlos), breit, ungeteilt, mit zwei Drittel ihrer Länge die schlanke Säule umrollend, vorn flach ausgebreitet und mit Faltenhäutchen längsstreifig besetzt.

Kultur der im Himalaya und in Birma baumbewohnenden Arten wie von Phajus (s. d.).

Th. alba Bohb. f. (Phajus albus WalL) Stämme schlank, rund, bis 40 cm hoch, die unteren Blätter breit gerundet, die oberen länglich - lanzettlich,

Digitized by

Google

572 Thunia.

zugespitzt, bis 2 cm breit und 10 cm lang, in der Ruhezeit abfallend. Blüten in kurzer, dichter, nickender Traube zwischen häutigen, weisslichen Deckblättern, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter zugespitzt, länglich-

Fig. 172. Thunia Marshalliana.

lanzettlich, rein-milchweiss, Lippe länglich, eingerollt, vorn breit gerundet, weiss, prächtig lila -purpurn getuscht, Rand fein gezähnelt. Juli, August. Birma.

var. Dodgsoniana Will, als Art. {yar. flavotincta hart. Phafus Dodgsoniana hart,) Kelch- und Blumenblätter weiss, Lippe aussen gelb- lich, innen schwefelgelb mit karminroter Streifung.

Digitized by

Google

Thunia. Tipularia. C7i

var. flavotincta hört, ist var, Dodgsoniana Will.

var. nivalis hört. Blüten reinweiss, ohne rote Zeichnung der Lippe.

Th. Bensoniae Bohb. f. Der Th. alba sehr ähnlich, aber etwas kräftiger. Blütentrauben fast aufrecht, Blüten 5 8 cm gross. Kelch- und Blumenblätter aus weissem Grunde rotviolett, ebenso die Lippe, deren Vorderteil länglich -rund, zierlich gefranst und purpurviolett mit gelben, gefransten Schwielen ist. Juni, Juli. Südl. Birma, Moulmein.

Th. Dodgsoniana Will, ist Th. alba Rchb. f. var.

Th. Marshalliana Rohb.f. (Fig.172.) Im Wüchse gleichfalls einer kräftigen Th. alba ähnelnd, aber die Blüten sind kaum 5 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter schmal-lanzettlich, reinweiss, Lippe weiss, in einen zurückgebogenen sichelförmigen Sporn endend, im unteren (eingerollten) Teile gelb und rot- streifig, der runde Vorderteil gelb mit goldgelben Adern, breit weiss gesäumt und elegant gezähnelt, die gelben Aderschwielen der Scheibe kammartig zackig und kristallhaarig. Juni, Juli. Moulmein.

var. ionophlebia Bohb. f. Lippe mitten gelb, an den Seiten weiss, purpurn gestreift, spornlos.

Th. nivalis hört, ist Th. alba Rchb. f. var.

Th. Veitohiana Bohb. f. ( Th. Wrigleyana Will.) ist eine in den eng- lischen Gärten mehrfach, zuerst von Toll in Manchester, später von Veitch und Sons, gezüchtete Kreuzung aus Th. Bensoniae X Marshalliana. Kelch- und Blumenblätter weiss, an den Spitzen violettrötlich angelaufen, Lippe aus weissem, violettadrigem Grunde vorn hell purpurviolett mit hoch orangegelben Zackenschwielen.

Th. Wrigleyana Will, ist Th. Veitchiana Rchb. f.

Tipularia Nutt.

(Polystachyinae 166.) (Anthericlis Raf. Plectrurus Rafin.)

Von den beiden bekannten Arten ist nur die in Nordamerika heimische in Kultur, welche erdbewohnend ist, aber ganz die Tracht einer Baum- orchidee zeigt und als nettes Frühjahrspflänzchen der Beachtung auch von gärtnerischer Seite wert ist.

T. dlBoolor Nutt. Scheinknollen halb unterirdisch, klein, kegelig -ei- förmig, kaum 2 cm hoch, gerippt, dunkelgrün, soweit sie ans Licht treten, sonst weissbräunlich. Blätter endständig, einzeln, lang gestielt, breit-ellip- tisch, zugespitzt, etwa 4 zu 10 cm, längsfaltig, derb, dunkelgrün. Blüten in langgestielter, endständiger, lockerer Traube, klein, weissrötlich, Kelch- und Blumenblätter schmal -lanzettlich, abstehend, Seitenlappen der Lippe klein, aufgebogen, Mittellappen flach, länglich, Sporn lang und dünn.

Titania Endl. ist Oberonia Ldl.

Digitized by

Google

574

Trichocentram.

Traunsteinera Rchb,f. ist Orchis L

Tribrachia LdL ist Bolbophyllum Thou.

L purpurea LdL ist Bolbophyllum Careyanum Spr,

Trichocentrum Poepp. et Endl.

(Jonopsideae 320.)

Baumbewohnend, Scheinknollen klein, dichtrasig gedrängt mit Scheiden- blättern unter und je einem endständigem, fast fleischig-derbem, breitem Blatt auf der Knolle. Blüten in seitenständigen, lockeren, zweizeiligen, wenigblumigen Trauben, meist nur i 2 gleichzeitig offen, zuweilen über- haupt nur I 2 am Schaft, ansehnlich, Kelch- und Blumenblätter fast gleich, weit ausgebreitet, Lippe aus schmalem Grunde sich keil- oder herz- förmig schnell verbreiternd, mit zwei kleinen Seitenlappen und grossem, an der Spitze tief zweispaltigem Mittellappen, meist in einen kräftigen (nur selten in einen bloss kurzen) Sporn verlängert. Säule kurz. Von den 16 Arten des tropischen Süd- und Centramerika sind nur einige in Kultur.

Kultur wie von Odontoglossum (s. d.), auch nur im gemässigt warmen Hause.

Tr. albopxurpureum Bchb. f. Scheinknollen eiförmig , centimeterhoch. Blätter spitz - länglich , hellgrün, etwa 3 zu 10 cm. Blüten einzeln auf schlankem Schafte, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, aussen mattgelb, innen hell zimmtbraun, Lippe gross, vorgestreckt, lang und breit herzförmig, weiss mit zwei grossen, purpurnen Grundflecken, Scheibe rosa, purpurn oder rötlichgelb geädert mit vierzeiligem Purpurkamm. August, September. Nord-Brasilien.

var. Btriatum hört. Lippe im Grunde purpurn längsstrichig.

T. fusoum LdL Scheinknolle sehr schmal , kaum von dem dickem, fleischigem, einzelnem, dunkelgrünem, im Grunde rotgeflecktem Blatte ab- gesetzt. Blüten einzeln, bis 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit- lanzettlich, rötlichbraun, Lippe ausgebreitet, weiss mit braunen Flecken und zwei Längshöckern. Sporn lang, grünlich, blutrot überlaufen. Juli, August. Mexiko.

T. orthopleotron Bohb. f. Blüten über 5 cm gross, in aufrechter Traube, Kelch- und Blumenblätter länglich-keilförmig, hell zimmtbraun, gelb getupft, Lippe fast quadratisch-rundlich, weiss mit zwei grossen karminroten Grund- flecken, zwischen welchen fünf gleichfarbige Kiellinien laufen, Scheibenfleck gelb. Sporn grade, lang zugespitzt. September, Oktober. Brasilien.

T. porphyrio Bohb. f. Scheinknollen klein und dünn, Blätter länglich- keilförmig. Blüten einzeln auf langem Schaft, 4 cm breit, hellbraun, gelb gerandet und getupft, Lippe breit-geigenförmig, tief ausgerandet, satt pur- purviolett mit weissem Saum und Spitze, Scheibenfleck schwefelgelb, Kamm dreilinig, purpurn. Sporn dünn und gekrümmt. August, September. Brasilien.

Digitized by

Google

Trichocentrum. Trichoglottis. Trichopilia. 575

T. ligrintim Lind, et Bohb. f. Scheinknollen schmal-eiförmig, 1,5 cm hoch, Blätter länglich, zugespitzt. Blüten paarweis auf schlankem Schaft, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter grünlichgelb, purpurbraun quer- bändrig und fleckig, Lippe sehr gross, breit keilförmig, fächerartig aus- gebreitet, milchweiss mit gelbem Kamme und je einem sichelförmigem, purpurrotem Seitenfleck im Grunde. September, Oktober. Ecuador.

Trichoglottis Bl.

(Aerideae 411.)

Von den fünf, im malayischen Archipel heimischen, baumbewohnenden, in der Tracht an Van da erinnernden Arten ist nur in Kultur:

T. fasoiata Bohb. f. [Stauropsis fasciata Bnthm) Stamm schlank, bis meterhoch, aufrecht, starkwurzlig, zweizeilig mit länglichen, stumpfen, etwa I zu 6 cm grossen, lederartigen, dunkelgrünen Blättern besetzt, deren Scheidenteil den Stamm umfasst. Blüten an kurzen, achselständigen, drei- kantigen Stielen einzeln, paarweis oder zu 3 5, ledrig, bis 6 cm breit, oberes Kelchblatt und Blumenblätter länglich - keilförmig , seitliche Kelch- blätter sichelförmig, alle aussen weiss, innen hell grünlichgelb mit zimmt- braunen Querbändern, Lippe mit bandförmigen Öhrchen am Grunde, zwischen denen drei sammtige Haarlinien laufen, dreiteilig, weisslich, Seiten- lappen dreieckig, abstehend, gelb, spitzig, Mittellappen gekielt, vorn schief gestutzt, längs der Kiellinie purpursprenkelig. Die seitlichen Kelchblätter bilden am Säulenfuss herablaufend ein Kinn, die Lippe mit dem Säulen- fusse einen kurzen Sporn, welcher das Kinn nicht überragt. Mai Juli.

Kultur wie von Aerides (s. d.).

Trichopilia Ldl.

(Trichopilicac 338.)

(Leucohyle Klotzsch. Pilumna Ldl.)

Durchweg schöne und dankbar blühende Arten, gewissermassen Gloxynien unter den Orchideen, denn an erstere erinnert die Lippe der meisten Arten frappant. Sie sind Baumbewohner der amerikanischen Tropen, besonders Centralamerikas, bisher in etwa zwanzig Arten bekannt. Die am Grunde von trockenhäutigen Scheiden umkleideten Scheinknollen sind seitlich abgeplattet und tragen je ein endständiges, sitzendes oder kurzes, stark gekieltes, ledriges, dunkelgrünes Blatt. Blüten auf nickenden oder überhängenden Schäften zu i 3, selten in armblumigen Trauben, unter der Knolle vortretend, gross und ansehnlich, weit geöffnet, nicht gespornt, Kelch- und Blumenblätter fast gleich, zuweilen gedreht, Lippe trichter- förmig um die kurze Säule gerollt, vorn breit flach offen und meist am Rande nach aussen umgeschlagen, sehr gross im Verhältnis zu den anderen

Digitized by

Google

J

5 76 TrichopiUa.

Blättern. Kultur wie von Cattleya (s. d.), aber möglichst nahe dem Glase, denn nur in vollem Lichte setzen die Trichopilien reichlich Knospen an und entwickeln sie gut zur Blüte. Gegen stehendes Wasser sind sie in der Topfkultur sehr empfindlich, sogar in der Wachstums- periode, obgleich sie in dieser Zeit dauernd feucht gehalten sein wollen und reichlich Dungguss vertragen.

7". alba Lind, ist T. suavis LdL var.

Tr. albida Wdld. gehört wohl auch in den Formenkreis von Tr. suavis. Scheinknollen flach länglich-eiförmig, 8 cm hoch. Blüten zu 2 5 in aufrechter Traube, lO cm breit, schimmernd weiss bis auf den gelblichen Grunde der vorn vierspaltigen Lippe. Februar, März. Mexiko.

T. Candida Batem. ist T. fragrans LdL

L coccinea Lern, ist L marginata Henfr.

T. orispa LdL {Leucohyle Warscewiczii KL) (Fig. 173.) Scheinknollen gedrängt, glatt, länglich-eiförmig, 3 4 cm hoch. Blätter aus kurz zusammen- gezogenem Stiel breit-lanzettlich mit kurz aufgesetzter Spitze, etwa 3 zu 12 cm. Blüten an wagerechtem Schaft nickend, einzeln oder zu drei, bis 10 cm breit, dauernd, schwach duftend, Kelch- und Blumenblätter schmal- lanzettlich, wellig, oft gedreht, zart kirschrosa mit weissem Rande, Lippe trompetenförmig , vorn weit gerundet, wellig - faltig und zierlich gekerbt gerandet, aus karminrotem Grunde hell kirschrot. April Juni, oft im Oktober wieder blühend. Central-Amerika.

var. lepida h. Veitoh. als Art. Kelch- und Blumenblätter linear- lanzettlich, hell rosalila, unregelmässig weiss gesäumt, Lippe vorn fast quadratisch, satt hellpurpurn mit sehr breitem weissem Saum.

var. marginata Warn. Kelch- und Blumenblätter noch schmäler als an der Hauptart, lanzettlich, purpurrot, elegant weiss gesäumt, kraus- randig, gedreht, Lippe aussen fast weiss, innen aus dunkel karminrotem Grunde nach vorn heller karmin und scharf abgesetzt weiss gesäumt.

T. fragrans Ldl. (7". Candida Batem, Filumna fragrans LdL) Schein- knollen länglich, bis 10 cm hoch, leicht zusammengedrückt, Blätter kurz gestielt, breit länglich-lanzettlich, gekielt, etwa 4 zu 10 cm gross. Blüten in hängenden Trauben zu 3 5, 10 cm breit, süss duftend, Kelch- und Blumenblätter länglich - lanzettlich zugespitzt, wellig, leicht gedreht, hell grüngelblich, Lippe reinweiss mit orangegelbem Grundfleck, vorn flach dreilappig mit kurzen Spitzchen. November Februar. Neu-Granada.

T. fragrans LdL var. grandiflora und var. nobilis sind T. nobilis Rchb. f.

T. Galeottiana A. Bioh. {T. picta Lind, T, Turialbae Baiem, nicht Rcßib^f) Scheinknollen ganz flachgedrückt, 5 cm hoch, blassgrün, Blätter länglich- keilförmig, spitz, dunkelgrün. Blüten einzeln, sehr zahlreich, an wagerechten, langen, schlanken Stielen, 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich- keilförmig, letztere breiter, hellgrün mit mittleren olivengwin - braunen Streifen, Lippe dicht die Säule umschliessend , vorn dreilappig, Seiten- lappen gerundet, Mittellappen nierenförmig , Scheibe hellgelb, karminrot

Digitized by

Google

Trieb opilia.

577

gestreift und gefleckt, breit weiss gerandet. August, September. Mexiko, Chiapa, in höheren Lagen, also kühler zu kultivieren.

T. hymenantha Bchb. f. Scheinknollen rundlich, fast stammartig, Blätter fleischig, fast cylindrisch, spitz, am Grunde von braunen Scheiden um- schlossen. Blüten in 6 lO blumiger, überhängender Traube, 5 cm breit, weiss bis auf den tief blutroten Grund der Lippe , Kelch- und Blumen- blätter schmal-lanzettlich, gedreht, Lippe sitzend, vorn breit-elliptisch, fast flach, mit ausgefressen gezackten Rändern. Juni August, Neu-Granada.

Tr. Lehmann! Bgl. steht der Tr. fragrans sehr nahe, aber die einzeln grossen Blüten stehen aufrecht und die Lippe ist fast quadratisch. Kelch- und Blumenblätter sehr schmal, reinweiss, Lippe aus goldgelbem Grunde ebenfalls reinweiss. Januar, Februar. Neu-Granada.

fig. 173. Trichopilia crispa.

T. lepida h. Veitch ist L crispa LdL vor.

T. marginata Henfrey. {T. coccinea Le7n.) Der T. crispa recht ähnlich, aber die flachen Knollen gefurcht, Blätter lanzettlich, vorn übergebogen, Blüten auf hängendem Schaft einzeln, 10 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter ganz schmal linear-lanzettlich, spitz, gedreht, bräunlichpurpurn, gelb- weiss gerandet, Lippe trompetenförmig, aussen weisslich, vorn dreilappig, Seitenlappen gerundet, Mittellappen wellig, tief ausgerandet, aus dunkel- karminrotem Schlünde vorn rotpurpurn, weiss gesäumt. Mai Juni. Cen- tralamerika.

var, flaveola hört, ist vor, olivacea Rchb, /.

var. olivacea Bohb. f. {var. flaveola hört) Blütenblätter oliven- grün-bräunlich.

T. nobilis Bohb. f. {T. fragrans LdL v, nobilis hört, T. fragrans Ldl.

Stein 's Orchideenbuch. 37

Digitized by

Google

578 Trichopilia. Trichosma.

V, grandiflora kort. Pilunina nobilis Rchb,/.) Wuchs wie von T. fragrans, aber die Blüten grösser, an aufrechtem Schaft zu 3 5, nickend, süss duftend, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, wellig, weiss, Lippe schlank zusammengerollt, oben aus eingezogener Mündung plötzlich fast quadratisch ausgebreitet, flach dreilappig, die seitlichen Lappen vorn über- gebogen, der vordere viel grösser und breiter, reinweiss mit zwei ein Auge bildenden, orangegelben Grundflecken. November Januar. Kolum- bien, Peru.

7". sanguinolenta Rchb, f. ist Heicia sanguinolenta Ldl,

T. picta Und. ist T, Qaleottiana A. Rieh.

T. suavis Ldl. Scheinknollen länglich-elliptisch, flach-gedrückt, 5 6 cm hoch, Blätter fast sitzend, elliptisch, 5 zu 15 cm etwa, spitz, wellig ge- randet. Blüten zu 3 5 an schlankem, überhängendem Stiel, weissdorn- duftig, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter aus schmalem Grunde lan- zettlich, spitz, wenig gedreht, elfenbeinweiss, Lippe aus gelbem Schlünde ebenso, hell rosaviolett getuscht und gefleckt, wellig und fein gezähnelt. März, April. Costarica.

var. alba Lind. Blüten reinweiss bis auf den gelblichen Schlundfleck.

var. grandiflora hört, {var, superba /tort.) Blüten bis 8 cm, Kelch- und Blumenblätter weiss, Lippe aus orangegelbem Schlünde weiss mit karminroten Flecken.

var. superba hart, ist var. grandiflora hört.

T. tortilis Ldl. Scheinknollen fast bandförmig, 8 cm lang, Blätter länglich, zugespitzt, ledrig. Blüten einzeln auf nickendem Schaft, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal-lanzettlich, spiralig gedreht, gelb- grün mit trüb braunroten Schmitzen längs der Mittellinie, Lippe aussen weisslich, innen gelbweiss, dicht rosa und gelb gesprenkelt, vorn drei- lappig, Mittellappen tief zweispaltig. April Mai, oft auch im September, Oktober. Mexiko.

var. Candida- Lind, et Bchb. f. {var. alba kort) Blüten reinweiss. T. Warscewicsii KL ist L crispa Ldl.

Trichosma Ldl.

(Thuniinae 145.)

Die einzige im Himalaya auf faulenden Stämmen lebende Art ist: T. suavis Ldl. {Eria suavis Rchb. f. Eria coronaria Rchb. /. Eria cylindripoda Griff. Coelogyne coronaria R. Br.) Wuchs der Coelogynen mit aufrechtem Blütenstande (Abteilung Erectae Ldl.) Kurze, schlanke, runde Stämme bis zu 20 cm Höhe mit zwei endständigen, derben, breit- lanzettlichen, dreinervigen, dunkelgrünen Blättern. Blüten in endständiger, aufrechter, kurzer, wenigblumiger Traube, 5 cm breit, stark duftend, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, aufrecht abstehend, cr^meweiss, die seitlichen Kelchblätter mit dem Säulengrunde ein deutliches Kinn bildend,

Digitized by

Google

Trichosma. Vanda.

579

Lippe dreilappig, mit den aufgerichteten weissen, hochrotbraun gestreiften Seitenlappen die schlanke Säule umfassend, Mittellappen breit gerundet, zurückgebogen, gelb, karminrot gesäumt, auf der Scheibe einige rote Kammlinien. März Mai. Khasyaberge.

var. Tautsiana Bohb. £. (var bella kort.) Blüten fast weiss , Lippe weiss, leuchtend hochrot gestreift.

Trichotosia BL ist Eria LdL

Trigonidium monophyllum Qrisb, ist Octadesmia monophylla Bnthm.

Tripleura LdL ist Zeuxine LdL

Trophianthus Scheidw. ist Aspasia LdL

Trymenium LdL ist Odontoglossum H. B. K.

Tussaca Raf. ist Qoodyera R. Br.

Tylochilus Nees ist Cyrtopodium R. Br.

Uropedilum (Uropedium) Lindem LdL ist eine Pelorienform von Paphiopedilum caudatum Pfitser.

U. delicatum hört, ist Phaphiopedilum caudatum Pfitz. var. Wallisii Rchb. f.

Urostachya LdL ist Eria Ldl,

Vanda R. Br.

(Aeridcac 392.)

Hochstämmige Pflanzen mit meist zweizeilig gestellten, flachen, riemen- förmigen, zurückgekrümmten, seltener drehrunden Blättern. Blüten in seitenständigen, oft reichblütigen Trauben, meist gross und schön gefärbt. Kelch- und Blumenblätter ziemlich gleich, genagelt, mit mehr minder rundlicher Platte, ausgebreitet, Lippe mit dem Säulengrunde fest ver- bunden, kurz und breit gespornt, dreilappig, Seitenlappen klein, am Sporn- eingang aufgerichtet, Endlappen abstehend. Säule breit und kurz.

Kultur wie von Aerides, nur in voller Sonne zu halten, denn je mehr sie gewissermassen durchgebraten werden, um so besser blühen sie. Viele Arten blühen zweimal im Jahre.

Die reichlich 20 Arten, welche im tropischen Asien und auf den malayischen Inseln, eine auch im tropischen Australien, baumbewohnend heimisch sind, werden in folgende Gruppen geteilt:

A. Euvanda Ldl. Lippe deutlich gespornt, eben oder gefurcht; z. B. V. tricolor Rchb. f.

B. Lamellaria LdL Lippe deutlich gespornt mit aufrechten Längsfalten; z.B. V. coerulea Griff.

C. Cristatae Ldl. Lippe nur ausgesackt, Platte nackt; z. B. V. er ist ata Ldl.

D. Teretifolia Ffits. Sporn weit, kegelförmig, Seitenlappen der Lippe gross; Blätter drehrund; z.B. V. teres Ldl.

V. alpina Ldl. ( V. Griffithii LdL Luisia alpina LdL) Stämme feder- halterdick, kaum 10 cm hoch, Blätter breit-linear, 2 zu 10 cm etwa, vorn

37*

Digitized by

Google

580 Vandft.

ungleich zweilappig. Blüten einzeln oder zu zweien auf kurzem Schaft hinter trockenhäutigen Deckblättern, 3 cm breit, oberes Kelchblatt läng- lich-spatelförmig, seitliche länglich-eiförmig, Blumenblätter linear - länglich, alle eingebogen, hell - grünlichgelb , Lippe fleischig, dreieckig, aufrecht, ausgehöhlt, innen schwärzlich - purpurn , Mittellappen herzförmig, zurück- geschlagen, mit zwei Rankfaden an der Spitze, hellgelb, schwarzpurpum längsstreifig. Juli, August. Khasyaberge bei 1600 m, schon im Gebiet des Schneefalles, daher Kalthauskultur.

V. Amesiana Bohb. f. Stämme niedrig, auffällig dick-wurzelig, Blätter fleischig, halbcylindrisch, tiefgrubig, lang zugespitzt, bis 25 cm lang und fingerdick. Blüten in lockerer Traube oder Rispe, deren Schaft trüb grün und rot überlaufen ist, süss wohlriechend, 5 cm breit, langgestielt, Kelch- und Blumenblätter stumpf länglich-eiförmig, weiss mit zartem purpurrosaem Hauch, Seitenlappen der Lippe klein, fast quadratisch, vorn gerundet, weiss mit hellrosaem Hauch, Mittellappen aus breitem Grunde quer gerundet, ausgerandet, Seitenränder zurückgeschlagen, mit drei dicken Längsschwielen, amethyst-purpurn, nach dem Rande in weiss verlaufend. Sporn sackartig, zusammengedrückt. Säule weiss, purpurnfleckig.

V. Batemanni Ldl. ist Vandopsis lissochiloides Pfitzer,

V. Bensonii Bohb. f. Stämme 30 cm hoch , Blätter steif, vorn zwei- spitzig. Blüten in aufrechten, bis 50 cm hohen, dichten Trauben, wie Vitis vulpina duftend, 5 cm breit, aussen weisslich, Kelchblätter und die kleinen Blumenblätter stumpf verkehrt -eiförmig, innen gelbgrün mit rotbraunen Tupfen, Lippe eiförmig , mit gewölbter Scheibe , welche drei Falkenhäutchen trägt, fleischfarben,vorn gerundet, mattviolett, die kleinen Öhrchen am Grunde und der Sporn weiss. Mai, Juni. Birma.

V. Boxallii Rchb. /. ist V, coerulescens Griff, var.

V. Cathcartii LdL ist Esmeralda Cathcartii Rchb, f.

y, Clarkei hört, ist Esmeralda Clarkei Rchb, f.

V. ooerulea Griff: (Fig. 174.) Stämme meterhoch, Blätter lang über- hängend, kahnförmig, vorn ungleich abgestutzt. Blüten zu 10 15 in langer lockerer Traube auf aufrechtem, halbmeterhohem Schaft, 10 cm breit, derb- häutig, Kelch- und Blumenblätter kurz genagelt, stumpf-länglich, prächtig hellhimmelblau, Lippe klein, linear-länglich, ledrig, dunkelblau, vom zwei- lappig, auf der Scheibe drei Längsfalten. August Oktober. Khasya- berge Ostindiens. Das Blau der Blüte ist ungemein veränderlich und schwankt von reinstem Himmelblau bis in zart schiefergrau-bläuliche Töne.

V. ooeruleBoens Griff: Stämme halbmeterhoch, Blätter ledrig, aufrecht, 2 zu 1 5 cm, riemenförmig, gekielt, vorn quer gestutzt, gerundet zweispitzig. Blüten in dichter Traube zu 10 20 auf schlankem, aufrechtem Schaft, Kelch- und Blumenblätter keilförmig-eiförmig mit eingebogenen Spitzen hell- lila, am Grunde leicht gedreht, Lippe aus breitem, rechteckigem Stege vorn quer gerundet satt violett, mit drei dunklen Längslinien, die Öhrchen am Grunde purpurlila, Sporn kegelförmig, violett mit grün. März, April. Birma,

Digitized by

Google

Vanda.

581

var. Boxallii Bohb. f. Blätter steif, kürzer, scharf gekielt, vorn schief gestutzt. Blüten in gedrängter Traube auf kurzem Schaft, weiss

Fig. 174. Vanda coenilea.

mit lilaem Hauch, Lippe dunkelviolett, weiss gesäumt, auf der Scheibe dunkelblaue Längslinien mit weissen Strichen zwischen sich. Hinter- indien.

Digitized by

Google

582

Vanda.

var. Iiowiana Bohb. f. Blüte hellviolett, weiss überhaucht, Lippe hellrot-amethystpurpurn.

var. Vipani Bohb. f. Blüte weiss, Lippe hellpurpurn getuscht. V. concolor BL ist V. Roxburghii R. Br. var. j V. oriBtata LdL {V. striata Rckb.f) Stämme aufrecht, meterhoch,

Blätter lang-riemenförmig, gekehlt, vorn gestutzt und dreizähnig. Blüten zu 3 6 auf kurzem Schaft in kurzer Traube, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf- länglich, eingebogen, grünlichgelb, Lippe länglich, vorn gewölbt und an der Spitze kurz spreizend - dreilappig , oberseits sammtig, lehmgelb mit hochblutroten Längsstreifen, die Öhrchen am Grunde eiförmig, innen blutrot. März Juli. Nepal, Sikkim.

V. Denisoniana Benson et Bohb. f. Stämme aufrecht, kräftig, meter- hoch, Blätter breit - riemenförmig, übergebogen , vorn tief und spitz zwei- spitzig, dunkelgrün. Blüten in steif-aufrechter Traube zu 5 7, prächtig Akazien-duftig, dickfleischig, 5 cm breit, oberes Kelchblatt und Blumen- blätter länglich-spatelfbrmig, seitliche Kelchblätter breit-eiförmig, alle w eiss mit hellgrünem Anflug, Lippe geigenförmig , weiss, vorn sparrig rund- zweilappig. Öhrchen am Grunde fast quadratisch; Sporn kurz-kegelförmig. Mai Juli, ßirma.

var. hebraioa Bohb. f. Blüten aussen hell-, innen dunkelschwefel- gelb mit zahlreichen gelbbräunlichen Spritzern und Querstrichen, an hebräische Schriftzeichen erinnernd ; Sporn innen orangegelb, Vordersaum der Lippe olivengrün.

var. punotata hort. Flecken mehr rundlich, sonst wie v. hebraica. V. densrflora R. Br. ist Saccolabium giganteum Ldh V. furva Ldl. ist V. Roxburghii R. Br. var. concolor Bf. V. gigantea Ldl. ist Vandopsis gigantea Pfitz. V. Qriffithii Ldl. ist V. alpina Ldl. V. hastifera Bohb. f. Der V. coerulescens Griff, var. Boxalli

Rchb. f. sehr ähnlich, aber die Blüten stehen in lockeren Trauben und sind grösser, Kelch- und Blumenblätter wellig, hellgelb, innen blutrot gefleckt, Lippe mit spiessförmigem Mittelteil, Öhrchen länglich - dreieckig, auf der dicken, gewölbten Grundpartie behaart, weiss mit brauner und hellvioletter Zeichnung; Säule weiss, braun gefleckt; Sporn zusammen- gedrückt, kegelförmig. Juni August. Sundainseln.

V. Hookeriana Bohb. f. Stämme schlank, drehrund, lang -wurzelnd, 30 cm hoch, mit zerstreuten, drehrunden, 6 cm langen, zugespitzten, blassgrünen Blättern. Blüten auf kaum 5 cm langem, den Blättern gegen- überstehendem Schaft im obersten Teil des Stammes, zu 2 5, derbhäutig, 5 cm breit, Kelchblätter weiss, rosa getuscht, die grösseren länglich- spateiförmigen Blumenblätter weiss, violettpurpurn gesprenkelt, Lippe aus keilförmigem Grunde vorn breit - dreilappig , weiss, mitten längsstreifig violettpurpurn, alle Ränder violettpurpurn, die Öhrchen tief purpurn. Juni, Juli. Borneo.

Digitized by

Google

Vanda. 583

V. insignis BL Stämme aufsteigend, halbmeterhoch, mit steifen, schmal- riemenförmigen, übergebogenen, gekehlten, vorn glatt oder gezähnelt ge- stutzten Blättern. Blüten zu 5 7, in überhängenden lockeren Trauben, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit-spatelförmig, aussen weisslichgelb, innen hellgelbbraun, dunkel chokoladenbraun gefleckt, Lippe gross, geigen- förmig, mit kurzen weissen Seitenlappen, Vorderlappen eiförmig, weiss, vorn halbmondförmig verbreitert, hell - purpurrosa , auf der Scheibe zwei flache Schwielen. Mai, Juni. Molukken.

var. Sohroederiana Bohb. f. Blüten hellgelb, Lippe reinweiss.

V, insignis hört, war vor der Einfuhrung der Blume'schen Art V. tricolor LdL var.

V. Kimballiana Bohb. f. Blätter fast cylindrisch, lang zugespitzt, 1 5 cm lang, tief gefurcht, dunkelgrün, bronzefarben überlaufen. Blüten zu 8 12 in aufsteigender, lockerer, kurz- und schlank-schaftiger Traube, lang blass- rötlich gestielt, 4 cm breit, oberes Kelchblatt stumpf-länglich, einmal um sich gedreht, wellig gerandet, seitliche genagelt, breit-spatelförmig, mit am Grunde eingerolltem Rande, ebenso die erheblich kleineren Blumen- blätter, diese und das obere Kelchblatt weiss, rosa überlaufen, seitliche Kelchblätter reinweiss, Seitenlappen der Lippe lang-dreieckig ausgezogen mit gemshornartig eingebogener Spitze, gelblichweiss , innen rotbraun gefleckt, Mittellappen breit - eiförmig, wellig, kraus ausgefressen - gerandet, vorn tief ausgeschnitten, amethyst-purpurn. Sporn leicht gebogen, schlank, blasspurpurn. Säule weiss. Juli, August. Südl. Himalaya bei 1600 m.

V. lamellata Ldl. Stämme schlank-aufrecht, kaum halbmeterhoch mit langen, schmal - riemförmigen , stark überhängenden Blättern. Blüten zu 8 IG in kurzer, dichter Traube, kaum 5 cm breit, das obere Kelchblatt und die Blumenblätter zurückgeschlagen, breit-lanzettlich, seitliche Kelch- blätter schlank -eiförmig, alle gelb mit rotbrauner Grundzeichnung, Lippe breit-geigenförmig, weisslich mit sechs purpurroten Längsstreifen. November bis Dezember. Philippinen.

var. Boxalli Bohb. f. Blüten gross, bis zu 20 in langer Traube, oberes Kelchblatt und Blumenblätter aussen cr^meweiss, innen reinweiss mit zarten purpurbraunen Streifchen im Grunde, seitliche Kelchblätter längshalbiert, scharf abschneidend nach aussen weiss, nach innen purpur- braun, Lippe rosaviolett, purpurstreifig.

V. limbata Bl. Stämme kräftig, dickwurzlig, meterhoch. Blätter ledrig, lang-riemenjförmig, etwa 2 zu 20 cm, gekehlt, dunkelgrün, vorn schief gestutzt. Blüten zu 10 15 in aufrechter, langer, lockerer Traube, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spateiförmig, hellzimmtbraun , aussen violett überlaufen, innen schachbrettartig rotbraun gefleckt und gelb gerandet, Lippe breit-geigenförmig, auf^er geschwollenen Scheibe 5 7 parallele Furchen, rosa-fliederfarben, weiss gesäumt. Juni, Juli. Java.

V. Lindileyana Hook, ist Vandopsis gigantea Pfitser.

V. lissochiloides Gaud. ist Vandopsis lissochiloides Pfitser.

Dig'itized by

Google

584

Vanda.

V. Lowii LdL ist Rhenanthera Lowii Rchb,f, (Fig. 175.) Beschreibung siehe: Seite 533.

V. multiflora Ldl. (F. Wightiana LdL) Meterhohe Stämme mit breit-

Fig. 175. Rhenanthera Lowii.

riemenförmigen , etwa 2 zu 20 cm grossen, dunkelgrünen, vorn schief ausgerandeten Blättern. Blüten in verästelter, fast doldenartiger Traube, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf-länglich, blassgelb-purpurrot

Digitized by

Google

Vanda. 585

gestreift, Lippe kammlos, Mittellappen eiförmig, kurz zugespitzt, weiss, purpurn punktiert. August, September. China.

V. Parishii Bchb. f. Stämme niedrig, mit breit und stumpf linearen, steifen, fast fleischigen, freudiggrünen Blättern. Blüten zu 3 5 auf steif- aufrechtem, überhängendem Schaft, 5 cm gross, stark duftend, Kelch- und Blumenblätter spitz länglich - keilförmig , grünlichgelb, braunrot gefleckt, Lippe rautenförmig, höckerig mit einem nach der Spitze verlaufendem Kiel und einem violettem Kegelhöcker am Grunde vor dem kurzem Höcker- sporn, Öhrchen klein, weiss, orange gestreift, Vorderlappen hellviolettrot, schmal weiss gesäumt. Juni August. Birma.

var. Marriottiana Bohb. f. Kurzstämmig, dicht beblättert, Blüten nicht duftend, zu 4—8 in dichter Traube auf aufrechtem Schaft, bronze- braun, violett überlaufen, Lippe mit weissen Öhrchen und prächtig violett- rotem Vorderteil.

V. parviflora Ldl. {Vanda tesiacea Roxbg. Aerides Wightianum LdL Aerides testaceum Ldl.) Stämme kurz, Blätter schmal - riemenförmig, 1,5 zu 20 cm etwa, vorn schief gestutzt mit einem Weichstachelchen in der Aus- buchtung. Blüten in überhängenden, vielblumigen Trauben, 2 cm breit, bräunlichgelb, Kelch- und Blumenblätter breit-spatelförmig , Seitenlappen der Lippe klein, eingebogen, Mittellappen gross, breit - länglich, vorn ver- breitert und gekerbt, weiss mit erhabenen Schwielen auf der purpurfleckigen Scheibe. Sporn massig lang, gebogen, stumpf. Juni, Juli. Assam, Birma, durch ganz Vorderindien bis Ceylon, weit verbreitet und schon 1844 von Loddiges eingeführt.

V. peduncularis LdL ist Cottonia peduncularis Rchb, /.

V. recurva Hook, ist Sarcanthus rostratus LdL

V, Rohdeniana h. Ludd. ist Renanihera Lowii Rchb, f. vor.

V, rostrata Lodd. ist Sacranthus rostratus LdL

V. Boxburghii B. Br. {Vanda tesscllata Faxt. V, tesselloides Rchb, f. Cymbidium tesselloides Sw, Cymbidium tessellatum kort) Stämme halbmeter- hoch, buschbildend, aufrecht, vielwurzlig, Blätter schmal - riemenförmig, gekehlt, ledrig, vorn dreispitzig. Blüten zu 6 12 in aufrechter, lockerer Traube, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf - länglich , aussen weisslich, innen blassgrün mit gebrochenen violett- oder grünlichbraunen Linien, Lippe purpurviolett, nach vorn dunkler, Seitenlappen weiss, Sporn trüb rötlich. August Oktober. Bengalen.

var. ooerulea hört. Lippe blauviolett.

var. oonoolor Blume als Art. (F. Roxburghii R, Br, var, unicolor hart, V, furva Ldi,) Starkwüchsig, bis 2 m hoch, Blüten zahlreich, in sehr lockerer, langer Traube, aussen weisslich, innen einfarbig zimmtbraun, Lippe im Grunde sammtig, weiss mit rosa gesprenkelten Seitenlappen und zimmtbraunem Mittellappen. China.

y. rostrata Lodd. ist Sarcanthus rostratus LdL

V, Sanderiana Rchb. f. ist Esmeratda Sanderiana Rchb. f.

Digitized by

Google

586

Vanda.

V. Stangeana Bchb. f. Der V. Roxburghii sehr ähnlich. Blüten zu 4 5 in kurzer Traube, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter beim Aufblühen innen grünlich, bald ockergelb werdend, mit dunkel purpur-

Fig. 176. Vanda suavis.

brauner Schachbrett-Fleckung, Seitenlappen der Lippe stumpf, weiss mit gelben und trübvioletten Spritzflecken, Mittellappen aus schmalem Grunde breit-herzförmig, vorn tief ausgerandet, weiss mit blauvioletter Spitze oder ganz blauviolett. Juni August. Assam. V, striata Mb. f. ist V. cristata LdL

Digitized by

Google

Vanda.

587

V. suaveolens Bl, ist V, tricolor LdL

V. Buavis Ldl. ( V. tricolor LdL var, suavis Rchb, /.) (Fig. 1 76.) Stämme aufrecht, bis meterhoch, buschbildend, Blätter riemenförmig, flach, schlaff" überhängend, dunkelgrün, vorn schief stumpfspitzig. Blüten zu 8 15 in aufrechten oder überhängenden Trauben, 5 cm breit, fleischig-fest, köstlich stark orangenblüten-duftend, Kelch- und Blumenblätter stumpf-spatelförmig, oberes Kelchblatt und die Blumenblätter zurückgeschlagen, gewölbt, stark wellig, seitliche Kelchblätter halb gedreht, so dass die Aussenseite innen steht, alle aussen rein milchweiss, innen vortretend purpurrot gefleckt,

Fig- >77' Vanda tcres.

Seitenlappen der Lippe flach, eiförmig dunkel purpurrosa, Mittellappen hell purpurrosa, schmal, vorn tief zweispaltig. April Juni und August bis Oktober. Java.

var. flava Ldl. Blütenblätter blass gelblich, wenig gefleckt, Lippe rosa.

var. Gottsohalokei Will. Blüten weiss, dicht purpurn gesprenkelt, Lippe leuchtendrosa, weiss getupft.

V. teres Ldl. (Fig. 177.) Stämme drehrund, verworren buschig, oft fast kletternd, vielwurzelig, bis meterhoch. Blätter drehrund, fleischig, bis IG cm lang, kurz zugespitzt, dunkelgrün. Blüten meist paarweis auf aufrechtem, kurzem Schaft, der den Blättern gegenübersteht, 10 cm breit, flach ausgebreitet, Kelchblätter eiförmig, wellig gerandet, flacher oder

Digitized by

Google

588 Vanda.

tiefer an der Spitze ausgebogt, weiss, zart rosa behaucht, Blumenblätter grösser, fast kreisrund, stark wellig gerandet, hell violettrosa mit fast weissem Rande, Seitenlappen der grossen Lippe breit-dreieckig, vorn ge- stutzt, vollständig um die Säule geschlagen, innen orangegelb mit karmin- roten Strichen, ebenso der schmale, streifig behaarte Grund, aus welchem sich der tief zweispaltige Vorderlappen halbkreisförmig, mit fein gezähntem Rande ausbreitet, leuchtend violettrosa mit heller, stark vortretender Aderung. Sporn kurz kegelförmig. Juni August. Birma, Sylhet, Khasya- Berge. Die Pflanze verlangt vollste Sonne, um Blüten zu entwickeln.

var. Andersoni Will. Leicht und dankbar blühende Form. Blüten zu 5 6, leuchtender und dunkler gefärbt als die Hauptart.

var. Aurora Bohb. f. Kelchblätter weiss, Blumenblätter weiss, rosa überlaufen, Schlund ockergelb, Seitenlappen rosa, Lippe dunkelrosa, pur- purn gefleckt. Säule hell purpurrötlich.

var. Candida Bohb. f. Blüten reinweiss. V. teretifolia Ldl, ist Sarcanthus teretifolius Ldl. V. tessellata Faxt, ist V. Roxburghii /?. Br

V. tesselloides Rchb, /. ist V. Roxburghii R. Br.

V. testacea Rchb. f. ist V. parviflora LdL

V. trioolor Ikü. (Fig. 178.) (K suaveolens Bl) Stämme kräftig, über meterhoch, steif aufrecht, Blätter breit riemenförmig , 3 zu 20 cm und darüber, dunkelgrün, leicht und elegant überhängend, vorn unregelmässig ausgezackt. Blüten zu 5 15 in langen, aufsteigenden, dichten Trauben aus den oberen Blattachseln, 5 cm breit, auf weissen, langen Stielen, Orangeblüten- und jasminduftend, besonders abends, aussen milchweiss, fleischig -derb, Kelch- und Blumenblätter aus schmalem Grunde stumpf länglich-eiförmig oder spateiförmig, innen weissgelblich, braunrot getupft und gepunktet, Seitenlappen der Lippe gerundet, aufrecht, weiss, Mittel- lappen breit-keilförmig, vorn gerundet, tief zweispaltig, aus hellem Grunde rosaviolett mit fünf weissen Längslinien auf der Scheibe. April, Mai oder August Oktober , oft aber auch zu anderen Zeiten blühend , wie denn diese Art überhaupt die am willigsten und dankbarsten blühende Art der Gattung ist. Java. Im April 1891 blühte im Rotschildschen Garten in Gunnersbury (Obergärtner Hudson) ein Exemplar mit endständigen (Ter- minal-) Blüten, welche je zwei Lippen und zwei Säulen tragen.

var. aurea hört. Blüten leuchtejidgelb , zimmtbraun gezeichnet, Lippe prächtig violettrot.

var. oinnamomea hört. Blüten dicht zimmtbraun getupft, so dass der weissgelbe Grund fast verschwindet.

var. Comingii WilL Blüten hellgelb mit karminroter Zeichnung, innen und aussen purpurrosa gesäumt, Lippe aus hellrosaem Grunde pflaumenfarben.

var. Dodgsonii Will, Blüten gross, in reichblumigen Trauben,

Digitized by

Google

Vanda.

589

hell bernsteingelb, rotbraun gezeichnet, violett gerandet, Lippe dunkel purpurviolett mit weissen' Grundflecken.

var. formosa Veitch. Blüten hochgelb, gleichmässig rotbraun ge- sprenkelt in oft zusammenfliessenden Linien.

var. insignis hört. (F. insignis hört, in früherer Zeit, nicht Blume) Kelch- und Blumenblätter nankinggelb, karminrot gezeichnet, Lippe blass fliederfarben.

var. nivea hört. Kelch- und Blumenblätter ungefleckt reinweiss, Lippe rosa.

var. pallida hört. Blüten gelblichweiss , hell rötlichbraun gefleckt, Lippe blass-violett.

vap. Patersonii Bohb. f. Blüten kaum 4 cm breit, cremeweiss, dicht zimmtbraun gesprenkelt, Lippe satt violettrot.

var. planilabris LdL Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter aus schmalem Nagel sehr

breit gerundet, citro- nengelb, dicht braun gesprenkelt , Lippe flach, gross, rosa pur- purviolett gesäumt und auf der Scheibe purpurbraungestreift.

var. praetexta Oodefr. Blütenblätter hell schwefelgelb, rosa gesäumt und breite rosae Spritzer auf der gelben Fläche.

var. Busseliana hört. Wuchs sehr kräftig, aber sehr schlank, Blüten in vielblumiger, schlanker Traube, cremeweiss, rot gezeichnet, Lippe hellviolett.

var. suavis Rchb. f. ist V. suavis LdL

var. suavissima hört. Hellblütige, wenig ausgezeichnete Form mit starkem Orange-Duft.

var. Wameri Will. Blätter stark längsstreifig, Kelch- und Blumen- blätter weiss, elegant rosa gesäumt, Lippe tief purpurrosa,

V. unicolor hört, ist V. Roxburghii R. Br. var. concolor Bl.

V. violacea R. Br. ist Rhynchostylis violacea Rchb. /.

V. Vipanii Bohb. f. Blätter linear, i zu 20 cm, überhängend. Blüten zu 5 7 in kurzen Trauben, 4 cm breit, weiss gestielt, Kelch- und Blumen- blätter breit-spatelförmig, wellig, Blumenblätter schmäler, aussen weiss, innen schachbrettartig hell- und dunkelbraun, Seitenlappen der Lippe rundlich, weiss, purpurtupfig, Mittellappen herzförmig, mitten eingeschnürt, vorn

Fig. 178. Vanda tricolor.

Digitized by

Google

CQO Vanda. Vandopsis. VaDÜla.

tief ausgeschnitten, olivengrün mit bräunlichen oder rosaen Schattierungen. Sporn kurz kegelförmig. Säule weiss. Juni, Jiili. Birma. V, Wighfiana LdL ist V. mu/tiflora LdL

Vandopsis Pßtz.

(Aeridcae 376.) (Fieldia Gaud.)

Kräftige, hohe Pflanzen in der Tracht von Vanda mit starren ab- stehenden Blättern; Blüten in vielblütiger Traube, derb, im Bau von Vanda, aber die Lippe mit dem Grunde der Säule fest verbunden, drei- teilig, zwischen den Seitenlappen eine kleine Höhlung, Mittellappen fleischig, seitlich zusammengedrückt.

Kultur wie von Vanda (s. d.).

V. gigantea Pfltzer. {Vanda gigantea LdL Fieldia gigantea Rchb.f, Stauropsis gigantea Bnthm, Vanda Lindleyana Hook) Stämme über 2 m hoch, Blätter 3 zu 30 cm, vorn stumpf zweispitzig ausgerandet. Blüten meist zu 3, aber auch bis zu 10—15, auf 15—20 cm langem, aufrechtem Schaft aus den oberen Blattachseln, 6 cm breit, Kelch und Blumenblätter stumpf länglich verkehrt - eiförmig , goldgelb mit grossen, zimmtbraunen Flecken, Lippe fleischig, hobelformig, weiss, mit kurzen gerundeten Öhrchen, März Mai. Birma. Die Zahl der Blüten hängt vom Alter und der Pflege ab; in England sind Schaupflanzen mit 15 17 Blüten in jeder Traube ausgestellt worden.

V. lissochiloides Pfltzer. [Vanda lissochiloides Gaud, Fieldia lisso- chiloides Rchb, /. Stauropsis lissochiloides Bnthm, Vanda Batemanni Ldl) Stämme bis 2 m hoch, Blätter 2 zu 20 cm, hellgrün, vorn schief gestutzt. Blüten zahlreich in langer, aufrechter Traube, 5 cm breit, derb-fleischig, Kelch- und Blumenblätter breit sichelförmig, innen gelb mit karminroter Zeichnung, aussen dunkelrosa und violett gesäumt, Lippe aus sackartigem Grunde nach vorn verflacht mit erhöhten Rändern, gefurcht, dunkel karmin- rot, mit fleischigen Zähnchen auf der Scheibe und einem kurzen Quer- kamm am Grunde. Juli September. Philippinen, Molukken.

Vanilla Sw.

(Vanilleae 90.)

(Myrobroma Salisb.)

Hochkletternde Stämme mit langen Gliedern, meist drehrund, Blätter fast sitzend, ledrig-fleischig, längsstreifig-nervig. Blüten in endständigen und in seitenständigen dichten Trauben aus den oberen Blattachseln^

Digitized by

Google

Vanilla.

591

^is« I79- Vanilla Phalaenopsis.

meist gross. Kelch- und Blumenblätter ziemlich gleich, halb gespreizt oder flach abstehend, Lippe der Säule ziemlich stark angewachsen, den oberen Teil der Säule mit querstehendem, breitem Rande umfassend.

Digitized by

Google

592

VanilU.

Früchte langschotig, fleischig, kaum oder erst sehr spät in zwei ungleichen Klappen aufspringend.

Die Vanillen werden einfach mit einer Handvoll Sphagnum an

Fig. i8o. Vanilla planifolla.

einen Stamm angebunden, an dem sie lang klettern und ihre reichlichen, fingerstarken Wurzeln anheften können. Sie verlangen viel Wärme und während des Wachsens viel Feuchtigkeit, eine eigentliche Ruheperiode ist nicht zu halten. Die Früchte von V. planifolia sind die beste im

Digitized by

Google

Vanilla. Warrea.

S93

Handel befindliche Vanille, sie werden grün abgenommen und entwickeln erst beim Trocknen den aromatischen Duft, der auf dem Vanillin beruht.

V, aphylla hört, ist V. Phalaenopsis Rchb. /.

V. aromatioa Sw. (F. Epidendrum hört. V. mexicana hört. Epiden- drum Vanilla L.) Blätter lanzettlich, lederartig, gerippt. Blüten duftend, 8 cm breit, aussen grünlich, innen weiss, Lippe weiss, innen gelb und rot gestreift. Frucht geruchlos. Südamerika.

V. bioolor Ldl. Blätter fast sitzend, eiförmig, kurz zugespitzt, gestreift, dunkelgrün mit rötlichen Rändern. Blüten zu 3 5 in dichtem Büschel, 6 cm breit, wohlriechend, Kelch- und Blumenblätter spitz-linear, abstehend, dunkelrot, Lippe röhrig, milchweiss. Juli, August. Demerara.

V. olavioulata Sw. Blätter spitz breit - lanzettlich , ausgehöhlt, steif, zurückgeschlagen, dunkelgrün. Blüten in dichtem Büschel, 8 cm breit, duftend, reinweiss, fleischig, Kelch- und Blumenblätter stumpf ei-lanzett- lich, Lippe eiförmig, wellig -kraus, wimperhaarig, vorn breit offenröhrig. August, September. Westindien.

V. Epidendrum hört, ist V. aromatica Sw.

V. mexicana hört, ist V. aromatica Sw,

V. Phalaenopsis Rohb. f. (Fig. 179.) Stämme ^ngerdick, grün mit tiefer Längsfurche, blattlos. Blüten zwischen kurzen, dunkelgrünen Trag- blättern zu 6 7 in endständigem Büschel, 10 cm breit, Kelchblätter spitz länglich - eiförmig , gekielt , weiss , zartrosa angehaucht , Blumenblätter stumpf-eiförmig, gleichfarbig, Lippe breit, kurz-trompetenformig eingerollt, aussen zartrosa, innen trüb orangegelb. Juli, August. Madagascar.

V. planifolia Andr. (F. sativa Ldl. V. viridiflora BL) (Fig. 180.) Blätter fleischig, ledrig, halb stengelumfassend, rippenlos, breit-lanzettlich, 3 zu 10 cm etwa, glänzend dunkelgrün. Blüten zu 10 30 in endständigem Büschel, 10 cm gross, Kelch- und Blumenblätter stumpf-lanzettlich, gekielt, schwielig gerandet, gelblichgrün, Lippe aus lang gerollter Röhre vorn schief ausgebreitet, gelbgrünlich mit hochgelbem Schlundfleck. Früchte stark duftend, bis 2,5 ^/^ Vanillin (Vanillesäure) enthaltend. Blüht durch den ganzen Sommer. Mexiko. Diese Art liefert die beste und wertvollste Vanille, und zwar ist die in der Kultur gewonnene Frucht besser als diejenige der wilden Pflanze.

V, sativa Ldl, ist V, planifolia Andr,

V. viridiflora Bl, ist V, planifolia Andr.

Warrea Ldl.

(Cyrtopodiinae 242.)

Nur zwei Arten; in der Tracht an kleine Phajus erinnernde Pflanzen, welche früher zu Maxi Ilaria gezogen wurden. Kleine Scheinknollen mit einigen zweizeiligen, längsfaltigen, steifen Blättern. Blüten auf hohem,

38

Stein 's Orchideenbuch.

Digitized by

Google

594

Warrca. Warscewiczelia.

grundständigem Schaft in lockerer Traube, fast halbkuglig, fest, Kelch- und Blumenblätter ziemlich gleich, stark konkav, die seitlichen Kelchblätter mit dem Säulenfuss kinnbildend, Lippe an der Spitze des Säulenfusses sitzend, quer ausgehöhlt, mit mehreren Längsfalten. Kultur wie von Phajus. W. bidentata LdL ist W. tricolor Ldl. vor, IV. Candida Ldl. ist Warscewiczella Candida Rchb, /.

W. oyanea Ldl. Blätter in dichtem , aufrechtem Busch , etwa 4 zu 10 cm, dunkelgrün. Blüten in kurzer, aufrechter Traube auf schlankem Schaft, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-eiförmig, milchweiss, Lippe aus keilförmigem Grunde vorn breit gerundet und wellig, mit fünf

Längsschwielen , himmelblau. Juni , Juli. Kolumbien.

var. alba Bohb. f. Blüten (auch die Lippe) reinweiss.

W. discolor hört, ist Warscewicsella Wendlan- dii Rchb. f. var.

W. Lindeniana Henfr. ist W. tricolor Ldl. var. bidentata.

W. marginata LdL ist Warscewicsella mar- ginata Rchb. f.

W. quadrata Batem. ist Warscewicsella Can- dida Rchb. f.

W. trioolor Ldl. {Maxillaria Warreana Loud) (Fig. 181.) Blätter 4 zu 20 cm, lan- zettlich, in einen langen Stiel verschmälert, dunkelgrün. Blüten zu 8 10, in kurzer Traube auf 30 cm hohem, rot angelaufenem Schafte, 6 cm breit, fast kuglig, Kelch- und Blumenblätter rund-eiförmig , gelblichweiss, Lippe im Grunde kapuzenförmig, weiss mit gelber und purpurner Fleck- Zeichnung, drei fleischige Schwielen auf der Scheibe. Juni, Juli. Brasilien. var. bidentata Ldl. {W, Lindeniana Henfr.) Blüten rahmweiss, Lippe purpurn.

IV. Wailesiana Ldl. ist Warscewicsella Wailesiana Rchb. f.

Fig. 181. Warrea tricolor.

Warscewiczella Rchb. f.

(Huntleyinae 363.)

Triebe schlank, meist ganz knollenlos, einen Busch gegliederter, kräf- tiger , oft breiter Blätter tragend. Blüten einzeln auf kräftigem Schafte, welcher in einer höher gelegenen Blattachsel steht als der gleichzeitige Blatttrieb. Blüten gross, meist schön gefärbt, Kelch- und Blumenblätter einander gleich, die seitlichen Kelchblätter ein Kinn bildend, Lippe dem

Digitized by

Google

Warscewiczella.

595

Säulenfusse beweglich angegliedert, genagelt, dreilappig mit ^lufrechten Seitenlappen und einem querliegendem Schwielenbogen , welcher als freie Platte auf dem Mittellappen der Lippe liegt, ohne dass seine Unterseite mit dem Lappen verbunden ist.

Etwa zehn Arten, baumbewohnend von Peru bis Kolumbien, und sämt- lich schöne Gartenpflanzen.

Kultur wie von M a x i 1 1 a r i a (s. d.)

"W. aromatioa Bohb. f. (Huntleya aromatica Batem. Zygopetalutu uro- maticum Hook.) Blätter in dichtem Busch spitz länglich -keilförmig, 3 zu 15 cm, dunkelgrün. Blüten einzeln auf aufrechtem Schaft, über 10 cm breit, stark duftend, Kelch- und Blumenblätter spitz - lanzettlich , weiss, Lippe gross, verkehrt - nierenförmig , kraus und viellappig gerandet, blau- purpurn, weiss gesäumt, im zusammengezogenem Grunde einen halbmond- förmigen , vielfurchigen Schwielenbogen. Juni , Juli. Centralamerika : Chiriqui.

W. Candida Bchb. f. [Huntleya Candida Batem, Huntleya radians Hook, Warrea quadrata Batem, Warrea Candida LdL) Blätter spärlich, locker zweizeilig, länglich - linear , 2 zu 10 cm etwa, Blüten einzeln auf 10 cm hohem Schaft, 5 cm breit, die spitz-lanzettlichen Kelchblätter und die breiteren zurückgebogenen Blumenblätter weiss, die fast viereckig- spiessförmige Lippe ist rosapurpurn und elegant bläulich gerandet, Schwielen- bogen vorn fünfzackig umgebogen, fünffurchig, breit -dreieckig, elfenbein- weiss mit fünf bläulichpurpurnen Flecken. Juni August. Bahia.

W. cochlearis Rchb. f. {Zygopetalum cochleare Hook. Z.fiabellifonne LdL) Scheinknollen oben braun geringelt. Blätter lanzettlich - elliptisch, 4 zu 20 cm. Blüten einzeln, auf kurzem Stiel halbgeneigt, prachtvoll Maiblumen-duflig, wachsartig, Kelch- und Blumenblätter reinweiss, Lippe sehr gross, bauchig, wellig, weiss, purpurblau gestreift, breit lila-gesäumt. August, September. Brasilien,

W. discolor hört, ist W. Wendlandii Rchb. / var.

W. Gibeziae Bohb. f. {Zygopetalum Gibeziae N. E. Br) hat den Wuchs von W. cochlearis, die grossen Blüten sind reinweiss, die Lippe flach, weiss, mit nicht zusammenfliessenden blauvioletten Streifen. Juli, August. Brasilien.

W. marginata Bohb. f. ( W. marginalis hört. Warrea marginata LdL Htintleya marginata Batem.) Hat den Wuchs von W. Candida, aber die reinweissen Kelch- und Blumenblätter sind breit violett - purpurn be- randet. Lippe zartrosa , purpurn gesäumt. August , September. Neu- Granada.

var. vestalis Bohb. f. Blüten reinweiss.

W. piota Bohb f. ist der W. Candida sehr ähnlich, aber die weissen Blumenblätter sind violett gefleckt und die hell violette Lippe zeigt pur- purne Grundzeichnung. Juli, August. Brasilien.

W. velata Bohb. f. et Warso. {Zygopetalum velatum Hook.) (Fig. 182.)

38*

Digitized by

Google

596

Waxscewiczella.

Blätter breit-linear, 2 zu 10 cm etwa, zugespitzt, freudiggrün. Blüten einzeln auf 15 cm hohem Schaft, duftend, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit-eiförmig, zugespitzt, aufstrebend, gelblichweiss , Lippe gleichfarbig.

Fig. 182. Warscewiczella velata.

karminrot gerandet, vorn tieflappig, breit und flach, Scheibe purpur- streifig, Schwielenbogen halbkreisförmig mit 5 7 Zähnen. Mai Juli. Neu-Granada.

W. violacea Rchb.f, ist Bollea violacea Rchb.f.

W. Waüesiana Rohb. f. ( Warrea Waüesmna Lcfl.) Blätter breit-linear,

Digitized by

Google

WarscewiczelUu Xylobiaxn. 557

2 ZU 10 cm, dunkelgrün. Blüten einzeln auf 10 cm hohem Schafte, duftend,

3 cm breit, cr^meweiss, Lippe rundlich, ausgehöhlt, weiss mit violettem Längsstrich, Schwielenbogen halbkreisrund mit fünf violetten Streifen. August Oktober. Brasilien.

W. Wendlandü Bohb. f. {Zygopetalum Wendlandü Hook.) Blätter in dichtem Busch, spitz länglich - riemenförmig, 2 zu 20 cm etwa, hellgrün. Blüten einzeln auf 15 cm hohem Schaft, stark duftend, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, etwas gedreht, gelblichgrün, innen weiss, seitliche Kelchblätter zurückgeschlagen, Lippe am Grunde rückwärts ge- schlagen geöhrt, aus kurzem breitem Stege breit - herzförmig , kraus und lappig gerandet, an der Spitze zurückgeschlagen, weiss mit mittlerem langem purpurviolettem Fleck und etwa sieben dunkelpurpurnen Linien, Schwielenbogen halbmondförmig, gefranst, mit 7 9 purpurvioletten Rippen. August, September. Costarica.

var. disoolor Bohb. f. ( Warrea discolor kort.) Kelch- und Blumen- blätter grünlichgelb, Lippe sehr breit, krauslappig gerandet, weiss mit leuchtend violettem Mittelfleck.

Xylobium LdL

(Lycastinae 249.)

Scheinknollen mehrgliedrig, eiförmig oder schlank und fast cylindrisch, mit Schuppen am Grunde und i 2 in einen kurzen Stiel gezogenen, längsfaltigen, derben, immergrünen Blättern. Blüten in einer aufrechten, aus dem jungen Blatttriebe vortretenden und diesem voraneilenden lockeren Traube, mittelgross, oberes Kelchblatt und Bhimenblätter einander gleich, seitliche Kelchblätter mit breitem Grunde an der Säule herablaufend und ein starkes Kinn bildend, Lippe längsschwielig, mit aufrechten Seitenlappen und vorgestreckten Mittellappen.

Von den 20 Baumbewohnern des tropischen Amerika sind nur einige in Kultur, diese allerdings seit mehr als 50 Jahren, wo an die Schönheit der Orchideen noch sehr geringe Ansprüche gestellt wurden.

Kultur wie von Maxillaria (s. d.)

X. deooloratum Lodd. Scheinknollen länglich, flach gefurcht. Blätter spitz länglich -lanzettlich, 2 zu 10 cm. Blüten in kurzer, langgestielter Traube , klein , matt - gelblichweiss , Kelchblätter stumpf länglich - eiförmig, Blumenblätter viel kleiner, Lippe dreilappig, stumpf-kappenförmig. Januar, Februar. Jamaika.

X. foveatum Ldl. der vorhergehenden Art sehr ähnlich, fast nur durch die strohgelbe Blütenfarbe verschieden. Januar, Februar. Demerara.

X. pallidifloram Hook. Scheinknollen gedrängt , cylindrisch , Blätter breit-lanzettlich, dreinervig, tief gefurcht, 4 zu 15 cm etwa. Blüten ganz unansehnlich, klein, grüngelblich. November, Dezember. Westindien.

X. squalens Ldl. Scheinknollen lang-eiförmig, flach gefurcht, dunkel-

Digitized by

Google

eng Xylobium. Zeuxine. Zygopetalum.

bläulichgrün. Blätter paarweis, lanzettlich, derb, dunkelgrün, 5 zu 25 cm etwa. Blüten in fast wagerechter, wurzelständiger bis 15 cm langer, dicht mit blattartigen braunpurpumen Schuppen besetzter Ähre zu 20 30, klein, dickblättrig, schwach duftend, blass-gelbbräunlich, aussen trüb pur- purn gestreift, unscheinbar. Juni September. Brasilien. Xyphosium Griff, ist Eria Ldl,

Zeuxine Ldl.

(Physureae 112.)

(Adenostylis Bl. Haplochilus Endl. Monochilus Bl. Psychechilus Kühl et Hass. Tripleura Bl.)

Von den mehr als 20 Arten, welche im Moos der Baumstämme, Felsen und des Waldbodens im tropischen Ostindien, auf den malayischen Inseln und im tropischen Afrika leben, ist nur in den Gärten:

Z. regium LdL {Monochilus regium Ldl. Haplochilus regium EndL Anoectochilus lineatus BL Anoectochilus striatus BL Anoectochilus regius hört) Wuchs der Anoectochilus', 10 cm hoch, Blätter ei-lanzettlich, kurz zugespitzt, etwa 2 zu 6 cm, sammtgrün mit dunkelgrünem Rande und einem weisslichem oder blasslilaem Mittelstreifen. Blüten klein, weiss- grünlich, spornlos (darin liegt der Hauptunterschied gegen Anoecto- chilus), in lockerer Ähre, die Lippe vorn tief zweispaltig und die rund- lichen Lappen tief gekerbt. September, Oktober. An bemoosten Baun^- stämmen auf Ceylon und Borneo.

Zygooolax Veitchii Bolfe ist der von Seden in Veitchs Etablissement gezüchtete Bastart aus Colax jugosus 5 und Zygopetalum crinitum Q, letzterer Art sehr nahe stehend.

Zygoglossum Reinw. ist Cirrhopetalum LdL

Zygopetalum Hook.

(ZygopetaliDae 272.)

Scheinknollen eingliedrig, meist flaschenförmig, mit meist zwei ge- gliederten, endständigen Blättern, deren deutlicher scheidenartiger Stiel- teil oft noch lange nach dem Abfallen der Blattspreite auf der Spitze der Knollen stehen bleibt. Blüten in meist sehr langer lockerer Traube, welche aus dem Grunde des jungen Laubtriebes entspringt, meist ansehn- lich und hübsch gefärbt, Kelch- und Blumenblätter ziemlich gleich, ab- stehend, die seitlichen Kelchblätter mit dem Säulenfusse ein starkes Kinn bildend, Lippe ungeteilt, am schmalen Grunde zuweilen zwei kurze Spitzen, rasch in eine breite, oft behaarte Platte verbreitert, mit hufeisenförmiger Schwielenreihe am Grunde der Platte.

Die meisten der zehn baumbewohnenden Arten des tropischen Süd-

Digitized by

Google

Zygopetalum. JQO

amerikas sind altbeliebte Gäste unserer Gärten und werden am besten in gut drainierten Töpfen gezogen, wenn sie auch meist mit dem Holzklotz vorlieb nehmen. Sie verlangen gutes Sphagnum mit Haidebrocken und Lehmerde und sind für reichliche Düngung sehr dankbar. Viel Wasser während des Triebes, viel Wärme und Licht, aber keine zu strenge Trocken per iode .

Z africanum Bot Mag. ist Odontoglossum bictoniense Ldl.

Z. aromalicum. Hook, ist Warscewicsella aromatica Rchb. f.

Z. Backhousianum Hook, ist Pescatorea Klabochorum Rchb. /. var.

Z. bellum Hook, ist Pescatorea bella Rchb. f.

Z. braohypetalmn Ldl. Blätter schmal - schwertförmig , i zu 1 5 cm etwa, dunkelgrün. Blüten in langer Traube auf aufsteigendem Schaft, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter kurz und steif, stumpf - länglich, braun, verwaschen und spärlich grün, Lippe aus kurzem, schmalem Grunde breit gerundet, weiss, tief blauviolett geädert, Kamm kraus gefranst, weiss, blau gestreift. Dezember, Januar. Brasilien, Minas Geraes.

Z. Burkei Bohb. f. Scheinknollen schmallänglich, gedrängt, 6 cm hoch, Blätter paarweis, endständig, spitz länglich-lanzettlich. Blüten zu 4 5 auf langem Schafte, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter ei-lanzett- lich, weisslich-grün , dicht braun gefleckt und gebändert, Lippe genagelt, verkehrt-eiförmig, weiss mit etwa 13-furchiger, kastanienbrauner Schwielen- reihe. November, Dezember. Guiana, Demerara.

Z cerinum Hook, ist Pescatorea cerina Rchb. f.

Z. Clayi Bohb. f. ist eine Gartenkreuzung aus Z. crinitum x ma- X i 1 1 a r e , von Oberst Clay auf Birkenhead , England , gezogen und die Mitte zwischen den Eltern haltend. Kelch- und Blumenblätter satt purpur- braun, grün gerandet, gebändert und gefleckt, Lippe breit, tief purpur- violett mit dunkelpurpurnen Linien, am Rande heller, Schwielenreihe weisslich mit bläulich - violetten Falten. November, Dezember.

Z cochleare Hook, ist Warscewicse/Ia cochlearis Rchb. f.

Z. crinitum Lodd. (Z. Mackayi Hook. var. crinitum hori.) Schein- knollen länglich-eiförmig, gedrängt, Blätter länglich-lanzettlich, zugespitzt, 1,5 zu 15 cm etwa, glänzend sattgrün. Blüten zahlreich in langer, lockerer bis 80 cm langschaftiger Traube, duftend, 5 cm breit, Kelch- und Blumen- blätter länglich - lanzettlich , grün, braun gebändert, Lippe breit verkehrt- eiförmig, ausgerandet, weiss oder cr^meweiss, blauviolett und dichtbehaart geädert. Schwielenreihe klein, gelb. Dezember Februar. Brasilien.

var. ooenilenm hört. {v. coerulescens kort.) Lippe tiefblau geädert.

var. roseum hört. Lippe bläulich-rosa geädert. Z crinitum x maxillare ist Z Clayi Rchb. f.

Z. Dayanum Hook, ist Pescatorea Dayana Rchb. f. Z. flabelliforme Ldl. ist Warscewicsella cochlearis Rchb. f. Z Gairianum Hook, ist Pescatorea Gairiana Rchb. f. Z. Gautieri Lem. ist Z maxillare Lodd. var.

Digitized by

Google

6oo

Zygopet&lum.

Z Gaatieri h. Sander ist Z Sanderianum Rgl,

Z Qibeziae H. E. Br. ist Warscewicsella Qibeziae Rchb, f.

Z gramineum Hook, ist Kefersleinia graminea Rchb.f.

Z intermedium Lodd. ist Z maxillare Lodd. var

Z Klabochorum Hook, ist Pescatorea Klabochorum Rchb, f.

Z Lalindei Hook, ist Äö/feö Lalindei Rchb. f.

Z Lehmanni Hook, ist /%5- catorea Lehmanni Rchb. f.

Z. leopardinum Bohb. f. gehört zu den Kreuzungen aus Z. maxillare und Mackayi und ist wenig ausgezeichnet.

Z. MaokayiHook. (Fig. 1 83.) Scheinknollen gross, eiförmig, bis 8 cm hoch, genarbt, hell- grün, Blätter zahlreich, zwei- reihig linear-lanzettlich. Blüten zu 5 8 auf übergebogenem oder aufrechtem , halbmeter- hohem, starkem Schafte, lev- koiduftend, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter gelbgrünlich, purpurbraun gefleckt , Lippe wagerecht abstehend , wellig, vom geschwungen ausgerandet, weiss, dicht blaupurpurn ge- strichelt und geädert, die weiss und blau gestreifte Schwielen- reihe gross und stark gewölbt. November Februar. Brasilien.

var. crinitum hört, ist Z crinitum Lodd,

var. intermedium Bohb. f. (Z. intermedium Lodd. Z, velu- tinum Hoffm.) Blätter schmäler und kürzer, Blüten gelblichgrün,

Lippe sammtig, fast ganz bläulich, purpurviolett

Zygopetalum Mackayi.

kastanienbraun gefleckt, gezeichnet und geädert.

Z. maxillare Lodd. Scheinknollen länglich, gefurcht. Blätter lang und schmal lanzettlich. Blüten in vielblumiger, lang überhängender Traube, duftend, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich-eiförmig, grün,

Digitized by

Google

Zygopetalom. Zygosepalum. 60 1

chocoladenbraun gefleckt und gebändert, Lippe breit gerundet, bläulich purpurn, Schwielenreihe gross, hufeisenförmig, gekerbt, mit den kleinen aufrechten Seitenlappen vereinigt, purpurn. November Februar. Brasilien.

var. Gkkutieri Lern. Blüten dunkler, besonders die Lippe violett- purpurn mit sammtartigem purpurnem Schwielenbogen.

Z microplerum Hook, ist Promenaea microptera Rchb.f.

Z. Murrayanum Gkurdn. ist wohl auch nur als Form zu Z. Mackay i zu ziehen, von welchem es fast nur durch den rötlichen Grund der sonst weissen Lippe abweicht.

Z Roes/ii hört, ist Pescatorea Dayana Rchb.f. var.

Z rostrafum Hook, ist Zygosepalum rostratrum Rchb.f.

Z Russelianum Hook, ist Pescatorea Russeliana Rchb.f.

Z. Sanderianum Bgl. {Z, Gautieri h. Sand, nicht Lern) Scheinknollen auf kriechendem Wurzelstock zerstreut, eiförmig, 6 cm hoch. Blätter zu 2 4, breit-lanzettlich, 5 zu 40 cm, vielrippig. Blüten zu 3 5 auf halb- meterhohem Schafte, langgestielt. 6 cm breit, Kelchblätter lanzettlich, Blumenblätter viel schmäler, alle hellolivengrün mit rotbraunen Punkten im Grunde, Lippe genau wie von Z. maxi IIa re geformt, aber unter- seits weisslila, oberseits lilapurpurn mit hellerem Rande. Januar März. Brasilien, an Baumfarmen kriechend.

Z. Sedeni Bohb. f. ist der von Seden in Veitchs Etablissement ge- züchtete Bastart aus Z. maxillare dxMackayiß, dem Z. Clayi sehr nahestehend. Kelch- und Blumenblätter dunkelpurpurbraun, gelbgrün gebändert, Lippe aus dunkel violett-purpurnem Grunde nach vorn heller» Schwielenbogen bläulich -purpurn.

Z velatum Hook, ist Warscewicsel/a velata Rchb.f.

Z. velutinum Hoffm. ist Z Mackayi Hook. var. intermedium Rchb.f.

Z. violaceum Rchb.f ist Bollea violacea Rchb.f

Z. Wallisii Hook, ist Pescatorea Wallisii Lind et Rchb. f.

Z Wendlandii Hook, ist Warscewicse/la Wendlandii Rchb.f.

Z. xanthinum Bohb. f. ist die kleinste Art der Gattung mit unbedeuten- den Jonquille-gelben Blüten von schwachem Duft. Juni, Juli. Brasilien.

Zygosepalum Rchb.f.

(Zygopetalinae 273.)

Von Zygopetalum nur der Form der Pollenmassen wegen abgetrennt, welche dort oben gerundet, hier mit einem langem Fortsatz versehen sind. Äusserlich abweichend durch die aufrecht stehenden Blumenblätter und das aufrechte obere Kelchblatt, während die Kinn bildenden seitlichen Kelchblätter abwärts zeigen. Blüten einzeln auf schlankem Schaft.

Zwei Arten aus Brasilien und Surinam, Baumbewohner.

Kultur wie von Zygopetalum (s. d.).

Z. rostratum Bohb. f. {Zygopetalum rostratum Hook.) (Fig. 184.) Schein-

Digitized by

Google

602

Zygosepalum.

knollen länglich - eiförmig, abgeflacht, auf dem kriechendem Wurzektocke verteilt, Blätter spitz lanzettlich, dunkelgrün. Blüten paarweis auf auf-

Fig. 184. Zygosepalum rostratum.

rechtem Schafte, 12 cm breit, oberes Kelchblatt und die Blumenblätter linear-lanzettlich, aus weisslichem Grunde grün mit purpurbraunem Mittel- strich, seitliche Kelchblätter breiter, weisslich, Lippe eiförmig, zurückgebogen, aus gelblichem Grunde weiss mit blasslilaem, hufeisenförmigem, kleinem Schwielenbogen, von dem aus etwa zehn blasslilae Linien nach vorn ver- laufen. Januar März. Demerara.

Digitized by

Google

Verzeichnis der deutschen Namen.

Seite

Alexandra -Orchis 377

Allerseelen- Orchis ...... 413

Antilope 192

Bienen - Orchis 434

Bocksbart 375

Brändeli 367

Braunelle, Bninelle 367

Crocus- Orchis 520

Einhorn 422

Faham-Thee 70

Falterblume (Phalaenopsis) .... 501

Fliederstrauss 240

Fliegen -Orchis 436

Frauenschuh 175. 452

Fuchsschwanz 58

Fünfwunden -Orchis 61

Goldner Schwan 167

Hammelkopf 176

Heilige -Geist -Blume .... 493. 519

Jesusblume 302

Indische Crociis 520

Herbstzeitlosen 520

Josephs- Stab 303

Kaiser Wilhelms-Orchis 385

Seite

Klapperschlangenpflanze . . . 264. 515

Knabenkraut (Orchis) 440

Korallen würz 162

Maiblume 292. 432

Manns- Orchis 52

Medusenhaupt 233

Rohrpfeifer 550

Salep 433. 438

Schmetterlings - Orchis .... 424. 442

Schwan, goldener 167

Schwiegermutterblume 210

Spinnen - Orchis 434

Stierkopf 210

Taubenblume 493. 519

Totenblume 430

Venus -Schürze 358

Venus- Schuh 175. 452

Vogelkopf 166

Vogelnestwurz 365

Wald-König . 78

Wilhelms-Orchis 385

Wittwe 329

Zungen-Orchis 552

Zwerg- Orchis 140

Digitized by

Google

Druckfehler - Berichtigungen :

Seite 49 Zeile 23 von oben lies Tri an a ei.

60 ,

8

»»

setze breit elliptischen statt fast linearen.

8s .

1 21

,,

»1

schalte ein (Fig. 114).

90 ,

. 25

,,

,,

lies Lobbii statt Lobii.

98 .

7

»>

B. statt R.

III

1 II

)i

n

Christyanum.

175 .

5

Cypripedilum.

188 ,

, 22

,,

,,

setze Tat tonianumBatem. statt Pattonianum Hook.

213 ,

1 20

,,

it

lies Aspasia.

270 ,

, 10

Gyrostachys.

282 ,

283 ,

. 27J

, I3f

II

setze Ipsea statt Ipse.

352 ,

» II

>f

unten lies Miltoniopsis.

418. ,

, 23

oben setze 0. statt v.

436 .

, 10

»1

unten

lies Ophrys.

Digitized by

Google

Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW., lo Hedemannstrasse.

Handbuch der Nadelholzkunde.

Systematische Beschreibung, Verwendung und Kultur der Freiland -Coniferen.

Bearbeitet von

X^. Beissnei*,

Königlicher Garteninspektor am botanischen Garten der Universität Bonn.

Mit 138 nach der Natur gezeichneten AbhUdungen. CMninden, Preis 20 M

Der Verfasser, als erste Autorität auf dem Gebiete der Nadelholzkunde bekannt, hat in diesem lange erwarteten Werke die Resultate 30 jähriger Arbeit und Erfahrung in meisterhafter Darstellung niedergelegt.

Die dem Werke beigegebenen 138 Abbildungen sind mit der grössten Sorgfalt ausgefahrt; alle Zeichnungen sind eigens far dieses Werk nach der Natur gefertigt, sei es m Wald und Garten, sei es nach genau geprüftem Originalmaterial aus dem Botanischen Museum zu Berlin.

Handbnch des gärtnerischen Planzeichnens.

Von G. Eichler, Garteninspektor in Wernigerode.

18 Chromoliihographien nebst 125 Holzschnitten, Text und Tafeln in Leinen-Mappe, Preis 10 M.

Das Werk bietet vorzügliches Material für den Lehrer und prächtige Vorlagen für den Schüler; es ist für den letzteren eine Richtschnur zum Lernen, für den ersteren zum Lehren, und in Fachkreisen bereits weit verbreitet.

Die zweite Auflage ist einer sorgfältigen Durchsicht unterzogen und wurde es ermöglicht, den Preis von 14 Mark auf nur 10 Mark festzusetzen.

Die moderne Teppichgärtnerei.

Von W. Hampelf

Gräflich Schaffgobicher Garten-Inspektor in Koppitz.

147 Entwürfe mit Angabe verschiedenartiger Bepflanzung.

Viertef umgearbeitete UDd vermekrte Auflage.

In Quar^ormtU. Gebunden, Preis 6 M.

Die vierte Auflage ist wieder einer vollständigen Umarbeitung unterzogen; die Entwürfe sind um eine grosse Anzahl neuer vermehrt und die früheren zum grossen Teil dadurch verbessert, dass der ersten Angabe ihrer Bepflanzung noch eine zweite hinzugefugt ist, wobei hauptsächlich die neuen Teppichpflanzen verwendet wurden.

Gartenbuch fCir Jedermann.

Anleitung für Gärtner und Gartenbesitzer

zur praktischen Ausübung aller Zweige der Gärtnerei

Debet Beschreibung und Kulturaoweleung der fOr die verscbiedeneo Zwecice geeigoeteo Sorteo

Gemüse, Obst, Zierblume, Striucher, Rosen, Blattpflanzen und Blumen.

Aus der Praxis für die Praxis bearbeitet

von W. Hampel,

Gräflich Schaffgotscher Garten-Inspektor in Koppitx.

Mit in den Text gedruckten Abbildungen. Gebunden, Preis 6 M.

Das Hampeische Buch ist ein über 500 Seiten starker, mit Abbildungen gezierter, stattlicher Oktavband, welcher, geschmackvoll gebunden, nur 6 M. kostet Dieser Preis konnte nur in der Erwartung sehr grosser Verbreitune so billig gestellt werden, aber er wird es ermöglichen, dass das Hampeische Werk sich wirklich in ganz Deutsch- land erweisen wird als das Gartenbuch filr Jedermann.

Zu beziehen durch jede Buchhandlung.

Digitized by

Google

Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW., lo Hedemannstrasse.

Die Winterblumen.

Anleitung für Gärtner und Liebhaber zur Winterkultur

der für den Schmuck der Wohnräume und Glash&user, für Bouquets, Vasen und andere Arrai^e- ments geeigneten einheimischen und ausländischen Blumen und Blattpflanzen« Bearbeifiet von H. Oaerclt,

Kgl. Gartenbaadirektor in Berlin.

Mit 9 Farbendrucktafeln. Gebunden, Preis lo M.

Qaerdt's Winterblumeo ist ein Buch, das in keiner Gärtnerei fehlen tollte, und auch Blumenliebhaber werden das ansprechend geschriebene und mit prachtrollen Farbendrucktafeln ausgestattete Werk nicbc entbehren wollen.

Reichenbachiao

Chronoütkographitdie ibkildimg, BeiohreilNDig nd Knharaiiweiiug der schSosteii OrckidMO.

Unter Mitwirkung wissenschaftlicher Autoritäten

herausgegeben von

Fa 8sildei*f in St. Albans. England.

Erster Band. 48 Farbendrucktafeln nebst Text Preis SSO M. Zweiter Band. 48 Farbendrucktafeln nebst Text Preis ISO M. Dritter Band. 48 Farbendrucktafeln nebst Text. Preis ISO M.

Die Ausgabe geschieht in Heften k 4 Tafeln nebst Text in deuucher, englischer und fransösischer Sprache la Hefte bilden einen Band. Subskriptionspreis k Heft 10 M.

Die schönblUhenden Zwiebelgewächse,

Unre SLultui* im Oarten, Q-e'waolishaixs \xxid. Zimmer.

Bearbeitet von

Theodor RflmpIejPf

General-Sekretär des Gartenbau-Vereins in Erfurt.

Mit 160 in den Text gedruckten Holzschnitten. Preis 10 M.

Die Schäden der eiDheimt

durcli tierisclie und pflanzliche Sclimarotzer sowie durcli andere Einflüsse.

Füx die Praxis 'bear'beitet von

Dr. Paul Sorauerf

Dirigent der pflansenphysiologischen Versuchsstation su Proskau

Gebunden, Preis 6 M.

Gartenl^unst und Gärten

soxn^t xizid. jetzt-

Handbuch für Gärtner, Architekten und Liebhaber.

Von H. Jflgerf

Grossherzogl. Hofgarteninspektor in Eisenacb.

Mit 246 Abbildungen. Ein starker Band in Gross-Lexikon-Oktav. Gebunden, Preis 20 M.

Gärtnerische Plani^ammer.

Heraosgegeben von II. Bertram. Fr. BouGh4| Carl HampeL

Garteningenieur, in Blasewttz-Drei- Königlich Sächsitcher Garten- Städtischer Obergärtner suTreptow-

den. Direktor der Gartenbauschule Direktor im Grossen Garten Berlin,

des GartenbauTerbandes für das zu Dresden.

Königreich Sachsen. < tt **. t i. u.

1. Heft* Inhalt: Tafel I V. Die Parkanlagen zvl Dresden bei Pommeritz in Sachsen. Tafel VI— Vin. Der Königl. Grosse Garten zvl Dresden.

Tafel IX— XII. Garten des Herrn Fabrikbesitzers Otto Schultz in Treptow-Berlin. Preis kartonniert 8 M.

Zu beziehen durch jede Buchhandlung.

Digitized by

Google

Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., lo Hedcmannstrassc.

Schmidlin's Gartenbuch.

Praktische Anleitung zur Anlage und Bestellung von Haue- und Wirtsohaftegärten

nebst

Beschreibung und Eulturanweisung der hierzu tauglichsten ßträucher, Blumen u. Blattpflanzen. Vierte Auflage^ vollstän^g neu bearbeitet von

Th. Nietner, und Th. Rümpler,

Königlicher HofgSrtner in Potsdam. Gen.-Sekr. d. Gartenbauvereins in Erfurt.

Mit y^l in dm Text gedruckten Holzschnitten und g farbigen Gartmplänm. Neuer Abdruck.

Oebnnden, Preis lO Bf. Es ist mit diesem Neudruck des berühmten Schmidlin'schen Gartenbuches, welches looo Seiten Text in gross Oktav -Format umfassend mit 751 Holz- schnitten und kolorierten Gartenplänen vorzüglich ausgestattet und elegant gebunden, statt wie früher 17 M. jetzt nur 10 M. kostet, der Versuch gemacht, ob auch in Deutschland ein wirklich gutes Buch, wenn es aussergewöhnlich billig ist, eine ganz allgemeine Verbreitung finden kann.

Gärtnerisches Planzeichnen.

Leitfaden für den Unterricht an höheren Gärtnerlehranstalten u. Gartenbauschulen

und

zun Selhstunterricht fllr Landschaftsgartner.

Herausgegeben von

Max Bertram,

Garteningenieur in Blasewits- Dresden.

16 Uebungsblätter und 24 ausgeßihrte Gartenpläne nebst erläuterndem Text,

In Mappe, Preis X% Bf.

Das Werk ist zunächst für den Lehrer als Leitfaden beim Unterricht bestimmt,

im weiteren diene es zum Selbstunterricht, und auch in der Praxis stehende Gärtner

werden in den Plänen ausgeführter Gartenanlagen Material und Motive für eigene

Arbeiten finden.

Die angewandte Zeichenmethode ist gegen die allgemein gebräuchliche so ver- einfacht, dass sie auch dem weniger Begabten die Möglichkeit zum Zeichnen eines ziemlich ansprechenden Planes bietet und uin in den Stand setzt, die von ihm gefassten Ideen in klarer Form zur Darstellung zu bringen.

OTTO's

Bosenzncht im freien Lande nnd in Töpfen.

Zweite Auflage, vollständig neu bearbeitet von

C- P. Strassheim,

GeschäftsfOhrer des Vereins Deutscher Rosenfreunde.

Mit Textabbi/dungett und 10 Roseniafeln, Gebunden Preis 4 M.

Das Ohrysanthemum.

Seine Geechichte, Kultur und Verwendung. Von M. Lebl,

Fürstlich Hohenlohe-Langenburg'scher HofgSrtner in Langenborg.

Mit 24 in den Text gedruMen Abbildungen. Kartoniert, Preis 1 M. 50 Pf. Zu beziehen durch jede Buchhandlung.

Digitized by

Google

Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., lo Hedemannstrasse.

Illustriertes

Gartenbau-Lexikon

Zweite, vollständig neubearbeitete Auflage.

Unter Mitwirkung von Stadtgarteninspektor Bergfcld-Erfurt, Garteninspektor Goeschke- Proskau, Hofgarteninspektor Jaeger-Eisenach, J, H. Krelage-Haarlem, Hofgarteninspektor Noack-Darmstadt, Dr. Rümpler-Praust, Dr. P. Sorauer-Proskau, Dr. von Schlechtendal- Halle, Garteninspektor Stein-Breslau, Prof. Dr. Taschenberg-Halle, Dr W. Ule-Halle,

herausgegeben von

Th. Rümpler,

General - Sekretär des Gartenbau -Vereins in Erfurt.

Mit 1205 in den Text gedruckten Abbildungen, Preis 20 M. Gebunden 23 M.

Die Zahl guter gärtnerischer Spezial- und Sammelwerke ist keine kleine; aber trotz allen und neben allen diesen Büchern muss ein Illustriertes Gartenbau -Lexikon jedem Gärtner und Gartenliebhaber, jedem Gärtner- Gehilfen und Lehrling, jeder gärtnerischen Vereins -Bibliothek und jedem fachlichen Institut eine aussergewöhnlich willkommene Erscheinung sein.

In zahllosen Fällen erfordert die Beantwortung von Fragen, wie sie sich täglich im gärtnerischen Betriebe aufwerfen, das Suchen und Nachlesen in den verschiedensten Werken; das Gartenbau -Lexikon giebt eine augenblickliche, klare und bündige Antwort und wo das Wort allein nicht genügt, antwortet zugleich eine Abbildung.

Mag es sich darum handeln, irgend eine gärtnerische Verrichtung oder ein Fremd- wort erklärt, eine Blumen-, Obst- oder Gemüse-Sorte, ein Gerät beschrieben, die Biographie eines verdienten Gärtners, die Spezialität einer grösseren Handelsgärtnerei etc. ermittelt zu sehen, das Illustrierte Gartenbau - Lexikon aufgeschlagen an der betreffenden Stelle des Alphabets giebt sofortige Auskunft!

Die auf dem Titel genannten Fachmänner haben sich vereinigt, um in der neuen Auflage jeden einzelnen Artikel des Lexikons an der Hand der neuen Resultate von Wissenschaft und Praxis zu prüfen, neue Artikel einzuschalten, die blumistischen und anderen Neueinführungen der letzten Jahre, soweit sie sich bewährt, zu berücksichtigen, kurzum eine wirklich in allen Teilen vermehrte und verbesserte Neubearbeitung dieses unentbehrlichen, bewährten Hausbuches der Gärtner und Gartenliebhaber zu schaffen.

Zu beziehen durch jede Buchhandlung.

Digitized by

Google

Digitized by

Google

4

^'J:

«

Digitized by

Google