Ornithologie Nordost-Afrika’s, der Nilquellen- und Küsten-Gebiete des Rothen Meeres und des nördlichen Somal-Landes M. Th. von Heuglin. AR 155% = 48) ER .n. Erster Band. Ban rster Ban SL AS Zweite Abtheilung. \» RL vnnnnnnnnn © Mit 15 Tafeln in Chromolithographie. a Cassel. Verlag won. Ehe ad ots schier Abgeschlossen den 1. Juni 1871. MH 48 0” V, / fr Z Zur Notiz für die seehrten Herren Subseribenten. Hiermit schliesst der I. Band unserer Ornithologie Nordost-Afrikas ab. Die noch fehlenden Tafeln nebst einem Titelkupfer werden mit den ersten. Lieferungen des II. Bandes sofort nachfolgen. Bei Paginirung der Tafeln selbst haben sich einige Irrungen eingeschlichen, deren Berich- tigung am Schluss des letzten Bandes angebracht werden soll. Gleich- zeitig arbeitet der Verfasser in Gemeinschaft mit Herrn Dr. Otto Finsch in Bremen Nachträge und Berichtigungen zu dem I. Bande des vorliegenden Werkes aus, denen noch eine Anzahl Abbildungen von Eiern beigegeben werden. Cassel, den 1. Juni 1571. Der Verleger. Fam. Ampelidae, Swains. a) Campephaginae, G. R. Gray. ‘ Gen. Campephaga, Vieill. (Lanieterus, Vieill.) Nr. 361. Campephaga phoenicea. Ampelis phoenicea, Lath. — Tanagra dubia, Shaw., Nat. Miscel. pl. 252. — Turdus phoenicopterus, Temm. pl. col. 71. — Campephoga phoenieea, Sw. W. Afr. I. pl. 27. 28. — Isid. Geoffr. Mag. de Zool. I. Ois. pl. 9. — Rüpp. Ornith. Misc. p. 22. — Hartl. Monogr. Campeph. Cab. Journ. 1865 p. 172. — Id. W. Afr. Nr. 301. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 214. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 307. — C. Ignatii, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 306. (2) — Id. Cab. Journ. 1864. p. 254. — Antin. Cat. p. 52. — Bp. Consp. I. p. 353. — Layard, S. Afr. Nr. 297. — Sharpe, Ibis 1869. ‘p. 180. — Cab. Mus. Hein. I. p.61. (not). — Bocage, Av.das possess. portugez. IV. (Journ. Sciene. Lisboa, 1870). p. 11. Nitide chalybaeo-nigra; scapularibus alaeque teetrieibus minoribus in fundo flavo laete et nitide scarlatinis; reetrieibus nigris, conspieue chalybaeo-marginatis; remigum pogonio interno fumoso, externo ni- grieante, secundariis et tertiariis chalybaeo-marginatis; subalaribus eoraeino-nigris (in plerisque marginem alae versus scarlatino-squa- matis); rostro et pedibus nigris; iride fusea; — long. tot. 8. — rostr. a. fr. 6%. — al. 3". 8% — caud. 3%," — tars. 9. 2: Supra dilute et pallide olivaceo-fusea; uropygio magis ceineras- cente, plumis ex parte nigrieante-fasceiatis et albo-terminatis; remigi- bus laete et conspicue flavo-marginatis; teetriecibus alae ante fasciam apicalem nigram late et dilute flavo-marginatis; reetrieibus olivaceo- fuseis, exterioribus magis nigricantibus, binis extimis in apice et margine flavissimis; subtus albida, ex parte flavo-lavata, late fusco- fasciolata; subalaribus et tibialibus flavissimis; rostro fusco-nigricante; pedibus virescente-fuseis; iride tum grisea, tum umbrina. v, Henglin, Ornith. Nordost-Afrika. 27 Fam. Ampelidae, — 48 — ” Gen. Campephaga. Juv.: Similis foeminae; purius fuscescente-canus; pileo et nucha fuscescente-squamatis. Die <& sind etwas grösser als die 29. Bei letztern der Ober- kopf und Hinterhals nicht schuppenartig gebändert und grünlicher an- geflogen als beim jungen Vogel; der Hinterrücken bis zu den obern Schwanzdeckfedern reiner rauchgrau und zierlicher schwärzlich geschuppt; die Unterseite nicht mit Gelb gemischt, mit feinerer, mehr pfeilförmiger Querzeichnung; Bauchmitte ohne Flecken; Zügel und Augenlider weisslich. Die Abbildung von Swainson (W. Afr. pl. 28) scheint mir eher auf den jungen Vogel als auf das alte 2 zu passen. Die Mauser der alten Vögel fällt im obern Nilgebiet auf das Ende der Regenzeit bis in den November. Bei allen von mir im Fleisch untersuchten Campephaginen haftet das ziemlich volle und sehr weiche Gefieder nur äusserst lose in der Haut. Der rothschultrige Raupenfresser ist ein stiller Gesell, der isolirt und zurückgezogen im Diekieht und auf Hochbäumen lebt und nicht zu wandern scheint. Nach meinen Notizen fand ich ihn im Januar bei Gondar auf Juniperus-Bäumen, zu derselben Jahreszeit am Gazellen- fluss; im Februar häufiger in mit Cissus umranktem Gebüsch und auf Feigenbäumen am Vorgebirge Gorgora und zwar frisch verfärbt; ferner im Aprilam Rebfluss, über die ganze Regenzeit im Wau und Bongo bis zum Kosangafluss; flügge Junge ebendaselbst im September und October; Antinori erlegte ein & im April bei den Djur-Negern; ich erhielt mehrere beiderlei Geschlechts vom Bari-Land und Fazoql; nach Versicherung meiner Jäger gehört der Vogel im ganzen wärmeren Abessinien nicht .zu den Seltenheiten, doch bemerkt man ihn weniger, wegen seines stillen und schüchternen Naturels und weil er meist im undurchdringlichen Diekicht seine Insektenjagden nach Art der Fliegen- fänger anstellt. [Senegambien, Guinea: Verr. ete.; Fanti-Land: Sharpe; Benguela’ Anchieta. — Süd-Afrika.] Gen. Ceblepyris, Cuv. Nr. 362. Ceblepyris pectoralis. Graucalus pectoralis, Jard. Ill. Orn. pl. 57. — Swains. W. Afr. I. p- 249. — Pyenonotus niveiventris, Less. — Bp. Coll. Delat. p. 77. — Celebyris cinerascens, Temm. — Graucalus frenatus, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 255. — Rüpp. Ornith. Misc. f. 32. — Hartl. Monogr. in Cab, Journ. 1865. p. 158. — Bp. Consp. I. p. 355. — Rüpp. Sept. Ueb, Nr. 213. — Antin. Cat. p. 52. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 305. — Hartl. W. Afr. Nr. 304. — Bocage, Av, das possess. portug. IV. (Journ. de Scienc, Lisboa 1870,) p. 11. ce ee mi Fam. Ampelidae. — 419 — Gen. Ceblepyris. Supra pulchre et pure cinerea; subtus nivea; fronte et ciliis ar- genteo-albis; loris conspieue nigrieantibus; mento, gutture et colli la- teribus saturate ardosiaco--cinereis; remigibus et rectrieibus nigricanti- bus; primariis extus delicate einereo-marginatis, secundariis gradatim magis einerascentibus, tertiariarum pogonio externo schistaceo-cinereo, remigibus omnibus intus, basin versus, albieantibus; reetrieibus ?/, ex- timis purius nigris; rostro et pedibus nigricantibus; bypodactylis ei- nerascentibus; iride fusca; — long. tot. 9. — rostr. a fr. 7], — al. vix 5’. 4". — caud. vix 4. — tars. 9%. — 9: paulo major; gula einerascente-albida; pectore dorso concolore; loris et eiliis ut in d. — Junior: Similis 9; secundarlis et tertiariis extus conspicue albo- marginatis; subcaudalibus ex parte rufo-lavatis, medianis in apice maculis sagittaeformibus, fuseis notatis; rectricum apice albo-mar- ginato. Dr. Rüppell sagt, dass Ceblepyris pectoralis einzeln in Habesch vorkomme. Wir fanden diesen Vogel im Januar und April in der westlichen Quola bis Wohni und Sarago, einmal eine Gesellschaft von 5—6 Stück, auch erhielten wir ihn vom Mareb und ich glaube, dass er in Abessinien nur Tieflandsbewohner sein wird. Häufiger ist er in den Urwäldern im Gebiet des Gazellenflusses und, wie es scheint, hier sedentär (vom April über die ganze Regenzeit bis November ein- gesammelt). Antinori erlegte daselbst im Februar 5 Exemplare. Nach ihm heisst der Vogel bei den Djur-Negern Avuand« und wird als Vor- bote der Regenzeit betrachtet. Auch soll er sich auf den Rücken der Büffe] und Elephanten setzen, welche Nachricht wohl auf einer Ver- wechslung beruht. — Der graubrüstige Raupenfresser liebt diehtbelanbte Hochbäume, namentlich Butyrospermum; ftliegenfängerartig pflanzt er sich sowohl im Laub als auf dürren Zweigen auf und harrt dort in ziemlich auf- rechter Stellung mit etwas eingezogenem Kopf auf Insekten,’ die er in stillem Flug wegfängt, um dann sogleich wieder auf seinen alten Standort zurückzukehren; beim Erhaschen seiner Beute knackt er ‚sehr vernehmlich mit dem Schnabel; auch umschwebt,er zuweilen flatternd die Zweige, wie dies die kleinen Laubsänger thun. Männchen und Weibchen halten treu zusammen; das & ruft sanft und melan- cholisch dwd-dwd, worauf das 9 mit einem gezogenen „schi“ ant- wortet. Der Gesang ist ebenfalls nicht laut, aber schwäzend, ab- wechselnd lieblich und am meisten mit demjenigen von .Dierourus lugubris zu vergleichen. Die von mir untersuchten westlichen Vögel sind etwas kleiner, die Füsse zarter als bei östlichen. — (Gambia; Casamanze; Sierra Leone; Aschanti; Gabun: Verr.; Jard.; Pel; Benguela: Anchieta.] 27* Fam. Ampelidae. — 20° — 5 Gen. Ceblepyris. *-+ Nr. 363. Ceblepyris eaesia. Ceblepyris cana, Cuv. (nee Licht.) — Ceblepyris cana, Coll. Prince. P.G. Württemberg. — (. Leyaillantii, Temm. P]. col. Text, — Ü. caesia, Licht. — Campephaga cana, Vieill. Gal. pl. 130. — Le Vaill. Ois Afr. pl. 162. 163. — Hartl. Monogr. Cab. Journ. 1865. p. 157. — Cab. Mus, Hein. I. p. 62. — Layard, S. Afr. Nr. 299. — Sundev. Krit. Framställ. p.43. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 304. — C. caesia, Bp. Consp. p. 353. Pulchre coerulescente-einerea; loris nigrieantibus; regione pone- oeulari subalbicante; eauda et alis nigris, remigibus minoribus dorsi colore latissime marginatis; subalaribus et subeaudalibus pallidius einereis; rostro et pedibus nigris; — long. tot. 93," — rost. 7’, — al. 5. — caud. 4. — tars. 10”': Hartl. 9: Supra pulchre et saturate coerulescente-einerea, subtus pallidior, purius einerea; remigibus et reetrieibus fuliginoso-atris; reetrieibus *, extimis apicem versus pallidioribus, obsolete albido-terminatis; pri- mariis extus anguste albido-, secundariis delicate ceinereo-marginatis, omnibus intus, basin versus, albicantibus; subalaribus albis; subeau- dalibus pallide einereis;,rostro et pedibus, uti videntur, nigris; — long. tot. 10”. — rostr. a fr. 8". — al. vix 5’. — eaud. 4". 2". — tars. 1°. — Das zuletzt beschriebene Weibchen wurde im Jahr 1840 vom Her- zog P. W. v. Württemberg in Qamamil eingesammelt. Dr. Hartlaub sagt mir, dass derselbe positiv zu C.caesia gehöre; meine Beschreibung stimme Wort für Wort mit Exemplaren des Bremer Museums, ebenso die Maasse. Ob übrigens die Vaterlandsangabe nicht auf einer Ver- wechslung beruht, lasse ich dahingestellt. Der junge Vogel ist auf weisslichem Grund schwärzlich gescheckt; Flügel und Schwanz hell graulich, weissgerandet. [Südafrika.]. b) Ampelinae, Bp. Gen. Hypocolius, Bp. Consp. I. p. 336. “(Ceblepyris, part. Heuglin,) * Nr. 364. Hypocolius ampelinus. r Hypocolius ampelinus, Bp. Consp. I. p. 336. — ‚Ceblepyris isabellina, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 308. — Hypocolius ampelinus, Heugl. Ibis 1868, = Fam. Ampelidae. — 41 — Gen. Hypoeolius. t. V. — Hartl. Bericht über die Leistungen in der Nat. Gesch. d. Vög. (Archiv für Nat. Gesch. XXXV. II.) 1868. p. 125. — Suberistatus; delicate isabellino-einereus; pileo, gula et subeauda- libus purius pallide isabellinis, vinaceo-lavatis; frontis margine laterali, loris, regione parotica fasciaque nuchali nitide nigricantibus; remigi- bus primariis nigris, in apice late et pure albis; seeundariis nigricantibus, extus. et apice cinerascente-marginatis; tertiariis isabellino-einereis, basi nigrieantibus; reetrieibus notaeo concoloribus, in apice late fumoso- nigrieantibus; subalaribus sordide albidis; pectoris lateribus einereo- adumbratis; rostro et pedibus pallide corneis, illius apice fusco-nigro ; — long. tot. eirea 9”. — rostr. a fr. 6‘. — al. 3° 9", — tars. 141“, — ceaud. 4. 34. — 2: vix minor; ex olivascente griseo-isabellina; pileo, eiliis et loris obseurioribus, nigredine faciei et nuchae nulla; remigibus primariis extus pallide e fuscescente griseo-marginatis, margine apicali con- spieua, abrupta, alba; nigredine apieis caudae minus distincta; subalaribus dilute et sordide isabellinis. — long. 8!/,”. — rostr. a fr. 6,1, — al. 3. 9", — tars. 10%. — caud. 4". 3, — Jun.: similis foeminae; sordidius tinetus; remigibus subconeolo- ribus, apice vix nigricantibus, nec albo-marginatis. Fussbau und Schnabel dieser höchst eigenthümlichen Form erin- nern sehr an Campephaga, doch fehlen die steifen Federschafte am Hinterrücken; die Spitze des Schnabels ist etwas hackig abwärts ge- zogen und hinter derselben zeigt sich ein kleiner Ausschnitt; Schwingen mittellang, die erste sehr rudimentär, die dritte die längste, zweite und vierte ihr fast gleich; auf der Innenfläche der zweiten eine Ver- engerung nach der Spitze zu; Schwanz ziemlich lang und gerundet; Gefieder weich und zerschlissen, auch in der Färbung sehr an das der Coliiden erinnernd. — Beim alten & reichen die schmalen Schwarzen Zügel bis zur Wurzel des Culmen; die Deckfedern am äussern Flügel- rand (Deckfedern der Schwingen erster Ordnung) schwärzlich, der Rand selbst weiss. Ich erhielt im Jahre 1851 ein 2 dieser in Museen noch äusserst seltenen Art mit einer grössern Sammlung von Vogelbälgen durch Vermittlung des französischen Consuls de Goutin aus Masaua. Die 3 Exemplare des Leydener Museums sind von dem Reisenden Botta nach Europa gebracht worden, aber unbekannter Herkunft, vielleicht stammen sie aus derselben Quelle, wie das meinige. Ich vermuthe, dass Hypocolius ampelinus Bewohner des wüsten abessinischen Küsten- landes ist, auch seine Färbung weist auf einen Wüstenvogel hin. Ein Exemplar gelangte übrigens in neuester Zeit an das Turiner Museum. Fam. Ampelidae. — 42 — " Gen. Dierourus Es wurde von C. Piaggia im Lande der Niamaniam in Central-Afrika eingesammelt. - Ich gebe hier noch wörtlich die Beschreibung des Weibehens nach meinen Notizbüchern: „Füsse und Nägel am trockenen Balg „gelblieh-weiss; Schnabel hornbräunlich ; Gefieder isabellgrau, obenher „dunkler; Unterseite, Stirngegend und Au genring heller, mehr röthlich- „gelb ; die Schafte der Schwingen dunkelbraun, die Fahnen aschgrau, „am Rande heller; Schwungfedern erster Ordnung mit Ausnahme der „zwei äussersten mit breiter, schwärzlicher, weissgerandeter Spitze; „äusserste Reihe der Flügeldeckfedern mit schwärzlieher Spitze; Schwanz "isabellerau, gegen die Spitze zu, namentlich auf den mittleren Steuer- ‚federn verwaschen schwärzlich; Schafte der Steuerfedern braun, je- doch heller als diejenigen der” Schwingen; Schwanz gerundet, die „äusserste Steuerfeder um Y/,“ kürzer als die mittleren; Schnabel vom „Mundwinkel 9°. — Flügel 3". 9“. — Schwanz 4". Bu, _« c) Dierourinae, Swains. Gen. Dierourus, Vieill. (Edolius, Cuv. — Buchanga, Hodgs.) Nr. 365. Dierourus divarieatus. Museicapa divaricata, Licht. Dubl. Cat. (1823) p. 52. — Edolius lugubris, Hempr. & Ehr. Symb. phys. av. fol. s. tab. 8. 3 (jun.). — Dierourus canipennis, Swains. W. Afr. I. p. 254. — D. lugubris et di- varicatus, @. R. Gray. — D. lugubris et divaricatus, Cab. Mus. Hein. I. p. 110. 111. — D. lugubris et canipennis, Bp. Consp. I. p. 392. — D. lugubris, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 216. — Edolius” lugubris, Rüpp. N. W. p- 109. — Dierourus luyubris, Heugl. Syst. Ueb. p. 311. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 121. — Id. Cab. Journ. 1862 p. 302.; 1863. p. 9. — Sclat. Contrib. Ornith. 1852 p. 125. — D. divaricatus, Hartl. W. Afr. Nr. 307. — Strickl. u. Selat. Contr. Ornith. 1852 p. 144. — Strickl. Coll. Petherick, Proceed. L. Z. F. 1850 p. 217. Nr. 42. — Selat. Coll- Somali Country, p. 14. — Id. Ibis 1360 p. 247. — Dicrourus spee.,? Id. Coll. Speke, Proceed. L. Z. S. 1864. p. 109. Nr. 18. — Antin. Cat. p. 52. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 148. — Brehm, Habesch p. 308. -— Dierourus emarginatus e Nubia, Bp. Consp. I. p. 352. — Dierourus fugux, Pet. Cab. Journ. 1868, p. 132. — Cab. v. d. Decken, Reise III, p. 29. — D. divaricatus, Hartl. & Finsch, 0. Afr. p 323. — ?D aculeatus, Cassin Proc, Ac. Philad. 1551. p. 343. — Edolius et Dierourus erythrophthalmus, Pr. Würt. Icon. ined.'t.20. — Heugl. Cab. Journ. 1867. Fam. Ampelidae. — 43 — Gen. Dierourus. p- 294. —? Dierourus musieus, Vieill. Lord Walden. — D. divaricatus, Bocage, Av. possess. portugez. IV. (Journ. de science. Lisboa, 1870.) p. 11- Fuscescente-niger, supra obscurior, nitore virente-chalybaeo, sub luce quadam magis aeneo; remigibus primariis et secundariis in po- gonio externo et in apice fumoso-atris, in pogonio interno et infra canescentibus, basin versus albicantibus; subalaribus nigricantibus, majoribus fumoso-canis et nigro-marginatis; subeaudalibus plerumque marginatim albido-apicatis; caudae emarginatae apice dilatato, rec- trieibus lateralibus leviter flexuosis; vibrissis rigidiuseulis; rostro et pedibus nigricantibus; iride coceinea; — long. tot. 8”. 11". — 9". 6, — Tostr. a fr. 71,.—10". — al. 4, 4,5, — caud. 3”. 11. — 4", 3, — tars. 8—10'. — Jun.: Omnino sordide atro-fumosus, plumis omnibus dilute et sordide albido-limbatis; iride umbrina. Der kräftige Schnabel ist vor der Spitze nicht ansehnlich compri- mirt, der Hacken meist klein, der Zahn stumpfer oder spitziger; Bart- borsten sehr steif, ziemlich lang, die borstigen Federn der Stirnseiten die Nasenlöcher oft ganz verhüllend; die vierte Schwinge die längste, dritte und fünfte kaum kürzer, die zweite gewöhnlich um 5—6b‘ kürzer als die Flügelspitze, letztere selbst 12—13‘’ lang. Der Trauer-Drongo findet sich häufig, sowohl einzeln als paar- weise in N. O. Afrika, jedoch nur südlich von der Regengrenze (20° N. Br... Vom heissen Küstenland Abessiniens, den Bezirken der Da- nakil und Somalen bis hoch in’s Gebirge von Habesch, in Senar, Takah, Süd-Nubien, Kordofan und im Gebiet des Weissen Flusses. Er ist, was seine Lebensweise anbelangt, ein vollkommener Fliegenfänger, bewohnt als Standvogel die Steppe und Waldregion, Baumwollfelder, Gärten, Heeken und Büsche, mehr bevorzugt er noch niedrige, verein- zelnte Bäume mit dürren Aesten, gleichviel ob Wasser in der Nähe ist, oder nieht. Seine einmal eingenommenen Bezirke verlässt unser Vogel ungern; hier hat er gewisse Lieblingsplätze, wo er, meist 1-2 Klafter hoch, in aufrechter Stellung ruhig und still harrt, bis Insekten vorüber- schwärmen, welche er dann mit grosser Gewandtheit wegfängt, ohne hier- bei jedoch sehr hastig zu Werke zu gehen. Der Flug ist gemessen, aber ungemein leicht und weich. Häufig hört man das Knacken der Kiefer, wenn er eine Fliege oder einen Schmetterling erhascht hat. Sonst ist dieser Vogel ein träger, langweiliger Gesell, der selten bis auf die Erde herabkommt, wo wir ihn niemals sitzen oder umherlaufen sahen. Der Drongo hat übrigens viel musikalisches Talent; obgleich der Gesang nicht laut ist, so liegt doch viel Abwechslung in der lispeln- den und schwäzenden Melodie. Oft streiten sich ihrer zwei um einen Raub. Bei Steppenbränden erscheint der Drongo wie die meisten Kerbthierfresser regelmässig in der nächsten Nähe der brausenden Flammen. Fam. Ampelidae. — 4 — Gen. Dierourus. Bonaparte lässt Muscicapa emarginata, Lieht. (Dierourus emargi- natus et musicus) in Nubien vorkommen. Weder Rüppel noch Ehren- berg, Brehm und Antinori kennen eine andere nordöstliche Dierourus- Art. Cassin endlich stellt einen D. aculeatus aus Fazoql, Herzog Paul von Württemberg einen D. erytrophthalmus ebendaher auf. Durch welehe Merkmale D. aculentus von D. lugubris, sich unterscheide, ist aus der Beschreibung nicht klar zu entnehmen, obgleich die Schnabel- form etwas abweichend und der Schwanz kürzer erscheint. Cassin’s Beschreibung von D. aculeatus lautet folgendermassen: Dierourus: Medius; rostro elongato, apice valde eurvato et acuto; remigum 3. 4. et 5. subaequalibus, 4 reliquas paulo superante; cauda subemarginata; niger, aeneo-nitens; pogonis internis et remigibus sub- tus dilute fuscescentibns; rostro et pedibus nigris. — Long. 71". — al. 43/,. — caud. 33/4". — Nach Speke kommt ein Dicrourus in Uzaramo und am Uniamuezi vor. Ich konnte das einzige von diesem Reisenden mitgebrachte Exem- plar, welches jetzt im Leydner Museum steht, untersuchen. Es gleicht im Allgemeinen dem D. lugubris, der Schnabel ist wenig breiter, die Bartborsten etwas kürzer und weicher, die Füsse zierlicher. G. L. etwa 8%, — Sehnab.' v..d. St. 8% — Fl. 4. 5, — Schw. 34. 117 Tars.. 7 Ein anderer ähnlicher Vogel aus’dem Lande der Kidj-Neger vom Gebiet des obern Weissen Flusses hat einen längern Schnabel mit sehr feiner Spitze; die Federn der Stirnschneppe sind weniger borsten- artig, aber doch hart und aufgerichtet wie beim 2 von D. forficatus. — \ Schn. v. d. St. 94,” u. 31%‘ hoch. — Flüg. 4". 8. — Schw. 3". 14°". — Tars. 8%. — Ein Originalexemplar von Dierourus erythrophthalmus, Pr. Württemb. aus Fazoql misst: Schn. 9". — Fl. 4". 2". — Schw. 3". 3. — Tars. 9. — Schwingenverhältnisse ähnlich wie bei D. lugubris, nur ist die zweite Schwinge hier um 7’' kürzer als die Flügelspitze, welche um 15°‘ über die Cubitelsehwingen vorragt. Lord Walden erklärt D. musicus, Vieill., den wir wenigstens als con- stant grössere Rasse betrachten möchten, für gleichartig mit D. diva- ricatus; auch D. fugax, Pet. ist nach Hartlaub und jFinsch nicht von letzterem zu unterscheiden. Ein südafrikanischer D. musicus zeigt folgende Verhältnisse: G.L. eireca 10. (91/,. Hartl. & Finsch). — Schn. 9". (7—8!%,'". H. & F.). — Fl. 5“. 1", (5—5". 3", H.&F.). — Schw. 4".6 -7', (4, 490%, H. & FE.) — Tars. 9". (101,'. H.& F.). — [Süd-Afrika; Damara-Land: Strikl. — West-Afrika, von Benguela bis zum Gambia und Senegal. — Ost-Afrika; Zambezi; Tete; Mombas ; Sauahelküste.] ee EV Fam. Ampelidae. — 25) — Gen. Dierourus. Anmerkung. Nach Des Murs käme der indische Dierourus macrocercus, Vieill. am oberu Weissen Nil vor (Lefeb. Abys. Ois. p. 102,); eine Angabe, welche jedenfalls auf irgend einer Verwechslung beruht. Im Juni 1862 begegnete ich in der Waldregion von Ost-Senar einem Drongo, der möglicher Weise einer noch unbekannten Art angehören dürfte. Er hatte scheinbar die Grösse und Färbung von D. lugubris, aber die zwei mittleren Schwanzfedern schienen wohl um 1 Zoli verlängert. Ich war damals zu Pferd und nur mit Pistolen bewaffnet und fehlte den Vogel auf eine Entfernung von kaum 20 Schritt, nachdem ich ihn eine Zeit lang beobachtet hatte. (Conf. Cab. Journ. 1863. p. 5.) Was ist ferner nachstehender von Lefebvre beschriebener Vogel: „Nr. 20. — Prom£pros? A aigrette bleu ciel formee de deux jlongs filets courbes „en are qui, partant de l’oceiput decrivent un cerele en retombant sur le milieu du dos. „Corps bleu ciel; grosseur du merle.“ „Vu un seul individu sur un owanza (Cordia habessinica) ä Adoua, quartier de Sainte Marie, en Septembre 1839; jamais revu depuis“. Lefeb. Voyage en Abyssinie VI. pag. 102, — Fam. Muscicapidae, Vig. a) Bradyornithinae. Gen. Melaenornis, Gray- (Melasoma, Swains. (nee Lafresn.) — Melanosoma, Sund. —) Nr. 3566. Melaenornis edolioides. Melasoma edolioides, Swains. W. Afr. I. p. 257, t. 29. — Melaenoris edolioides, Gray. -—— Bp. Consp. I. p. 350. — Cab. Mus. Hein. I. p. 64. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 215. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 309, — Id. Cab. Journ. 1864. p. 255. — Antin. Cat. p. 51. (partim). — Hartl. W. Afr. Nr. 311. — Swains. Faun. Boreal. Amer., Birds p. 151. — Agrya edo- lioides, Lafresn. d’Orb. Diet. d’hist. nat. vol. II. — Allen, Thoms. Nig. I. p. 41. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 170. — Melasoma nigerima, Pr- Würt. Icon, ined. t. 28. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 296. — Me- laenornis melas, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 310. — Muscicapa lugubris, v. Müll. Beitr. t. 2. — Melaenornis intermedia, Heugl, Cab. Journ. 1862. p- 312, — ? Sylvia pammelaena, Stanl. Salt. Append. p. LIX. — Subfusceseente-nigra, supra purius et nitidius nigra, nitore metal- lieo nullo; remigibus fusco-atris, infra nitidissimis, intus, basin versus pallidis, e fusco canescente-albidis; remigum primariarum pogonis ex- ternis delicate einereo-marginatis; subalaribus minoribus nigris, majori- bus pallide canis, nigricante-marginatis; rostro et pedibus nigris; iride umbrina (in specim. nonnullis, ut videtur, flava). ?: Vix minor, magis schistaceo-atra. Jun.: Magis schistacea; tibialibus et subeaudalibus albido-mar- ginatis. Juv.: Fuliginoso-niger; tergaei et gastraei plumis (nee remigibus et reetrieibus) conspicue e rufescente ochraceo-apicatis. 1) long. tot. 7’. 9". — rostr. a fr. 6. — al. 3". 8". — caud. 3", 10°”. — tars. 9°", Fam. Museicapidae. —_— 2 — Gen. Melaenornis. 2) long. tot. eirea 71, — rostr. a fr. 617," — al. 3". 8%. — caud. Base tar.ı Is, 3) — — rostr. a fr. 4. — al. 3". 7". — caud. 3.8. — tars. 7,5 4) long. tot. 7". 49,—7.5", — rostr. a fr. 6.—61/,“. — al. 3. 4. — gu, 6". — caud. 3". 41,11. 8", 6. — tars. 91,.—10,'". 5) long. tot. eirca 71, — rostr. a fr. 52, — al. 3r. U — eaud. 3". 9". — tars. 10.—11'". 6) — — rostr. a fr. 714. — al. 3". 6. — caud. 3". 9. — tars. 101°. D long. tot. eirca 6". 9". — rostr..a fr..5. — al, 3". a. — caud. 3". 4". — tars. 8.—9"!. — Nr. 1) 3 von Wau in Central-Afrika. — 2) Type von M. nigerrima, Pr. Würt. aus Qamamil. — 3) M. melas, Heugl. von Semien. — 4) Typen von M. intermedia,.Hgl. vom Takazie u. von Dembea. — 5) von Schoa. — 6) vom Senegal. — 7) Type von Muscicapa lugubris, v. Müll. — Färbung im Allgemeinen etwas abweichend, zwischen braun- schwarz und grauschwarz; alte Männchen obenher glänzend schwarz, die Schwingen mehr braunschwarz. Gewöhnlich ist die fünfte Schwinge die längste, die vierte und sechste kaum kürzer, die erste um 1‘. 6. — 1°. 9°, , die zweite um 63/,.—2!/,'". kürzer als die Flügelspitze; die äusserste der °, Steuerfedern um 6.—14''. kürzer als die Schwanz- spitze. Nach sorgfältiger Vergleichung von etwa 10 Exemplaren dieser Form bin ich — obgleich mir keine der Originaltypen von M. intermedia, Hgl. mehr zu Gebot steht — geneigt, Melaenornis edolioides für iden- tisch mit Melasoma nigerrima, Pr. Würt. — ebenso mit Melaenornis melas und intermedia, Heugl., und mit Museicapa lugubris, v. Müller zu halten, wiewohl einige Verschiedenheiten in den Schwingen- und Steuerfeder-Verhältnissen nicht zu verkennen sind. Hartlaub und Finseh ziehen Sylvia pammelaena, Stanl. von Abes- sinien zu Bradyornis ater, Sund. (Melanopopea atronitens, Licht.) aus Südafrika. Gegen diese Ansieht spricht einmal der Umstand, dass letztere bis jetzt nieht wieder in N. O. Afrika gefunden worden ist; ferner beschreibt Stanley seinen Vogel als dark blueish black, qwlls and tail inelining more to dusky black; the plumage of the breast very little of the blueish tint and quills and tail, below, are of light dusky colour; the first quillfeather being two inches shorter than the 4 and 5, which are the longest. Diese Beschreibung ist für alle Fälle unzureichend, um sie mit unbedingter Sicherheit auf Melanopepla atra oder auf Melaenornis edo- kiodes deuten zu können.“) *) Anmerkung. Melanopepla atra, Sund. (Bradyornis pammelaena, Hartl. u. Finsch, O. Afr. p. 320) ist glänzend stahlblauschwanz; Schwingen braunschwarz, innen’ nach der Basis zu hell braungraulich; Bartborsten schwächer als bei M. edolordes; Füsse und Schnabel kürzer, kräftiger; Schwanz mehr ausgerandet. Schn. v.d, St. 6%. — Flüg. 3%. 11% 4”. Schn. 3“, 5. — Tars. 9%. — Die vierte Schwinge die längste die dritte, fünfte und sechste ihr fast gleich. . . [9 _ . Fam. Museicapidae. —_— 48 — (en. Melaenornis. Ein Rabenschnepper (M. edolioides) aus Senegambien zeigt einen etwas längern, spitzigeren Schnabel als die mir vorliegenden östlichen Vögel derselben Art. Was ihr Vorkommen in Ostafrika anbelangt, so beobachteten wir diesen Vogel während unserer Wintermonate bis zum April in Abessinien zwischen 2700 und SOOVO Fuss Meereshöhe und in der Waldregion des Gebietes des Gazellenflusses, hier unmittelbar vor der Regenzeit. Doch möchte ich den Rabenschnepper immerhin für Standvogel halten. Antinori will denselben vom mittlern Nubien an, am Blauen und Weissen Fluss und in Kordofan nicht selten gefunden haben, ver- wechselt ihn jedoch wahrscheinlich theilweise mit Dierourus lugubris. Rüppell erhielt M. edolioides aus Schoa, der Herzog von Württemberg sammelte sie in Qamamil (Fazogl) ein. Führt eine ziemlich stille und einsame Lebensweise im höhern, dichten Gebüsch und auf Hochbäumen in der Waldregion; ist jedoch in ihren Bewegungen lebhafter als die Bradyornis-Arten. Nach An- tinori besteht die Stimme in einem eigenthümlichen monotonen Pfeifen ; ihr übriges Naturel charakterisirt sie als Fliegenfänger. Schon Cabanis hat im Museum Heineanum darauf hingewiesen, dass die Gattung Melaenornis nicht bei den Dierourinen stehen dürfe. Lebensart und Jugendkleid, sowie Schnabel-, Fuss- und Schwingen- bildung sprechen dafür, dass unser Vogel zunächst mit Bradyornis und diese wieder mit den Museicapinen rangiren dürfen. Hartlaub und Finsch verweisen dagegen BDradyornis in die Familie der Ampeliden. [West-Afrika; Senegal; Gambia; Casamanze; Ilha das Rollas.] Gen. Bradyornis, Sund. (Bradornis, Smith. — Melanopepla (part.), Cab. — Hartl.'Cab. Journ. 1859. p.323. — Hartl. u. Finsch, O. Afr. p. 319.) * Nr. 367. Bradyornis pallida. Muscicapa pallida, v. Müll. Naum. 1851. IV. p. 28. — Id. Beitr. Orn. Afr. t. 8. — Cab. Journ. 1854. p. 352. — Muscicapa pallida, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 301. — M. (Sericolius?) pallida, Id. Cab. Journ. 1864, p. 257. — Bradyornis pallidus, Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 322, (not.) — Curruca rufuscens, Büpp. Mus. Francof. — Similis Br. mariquensi ex Afr. merid.; minor, sordidius tineta, peetore dilute et obsolete fuscescente-einereo. Supra fuscescente-einerascens, supracaudalibus magis rufescente- lavatis; annulo periophthalmico et loris dilute oehraceo-albidis; alarım teetrieibus tertiariisque pallidius marginatis; reetrieibus et remigibus fuscescentibus; secundariarium pogonüs externis e toto primariarumque Fam. Muscicapidae. ad 7 — Gen. Bradyornis. (extima excepta) basin versus subrufescente-marginatis; remigum po- goniis internis basin versus et tibialibus fulvidis; gastraeo dilute ful- vescente-griseo, gula et abdomine medio magis albieantibus, hypo- . ehondriis et subalaribus fulve lavatis; stria supraoculari, plus minusve distineta, fulvida; rostro eorneo-nigro; iride fusea; pedibus fusco-plum- "beis; — long. tot. 6”. — rostr. a fr. 43,814". — al. 3". 2, — 30, 470, — caud. 2°, 8.3". — tars. 9. — Auf der Unterseite der Steuerfedein zeigt sieheine feine Quer- streifung. Die vierte Schwinge die längste, die fünfte, sechste und dritte kaum kürzer, erste kürzer als die Hälfte der zweiten. — Ganz typische Art, welche sich von Bradyornis mariquensis durch geringere Grösse und trübere, schmutzig bräunlichgraue Färbung speeifisch unter- scheidet; letztere zeigt fast rein-weissen Unterleib. Das Jugendkleid gleicht nach meinen Notizen so ziemlich dem- jenigen von Muscicapa grisola. Ist Standvogel in N. O. Afrika und hat hier einen ziemlich aus- gedehnten Verbreitungsbezirk. Wir beobachteten D. pallida in Kor- dofan, Senar, im ganzen Gebiet des Abiad und in Abessinien, hier bis 9000 Fuss hoch gehend. Sie hat wie ihre Verwandten ein ziem- lieh träges Naturel, gleicht übrigens sonstin ihrem Benehmen sehr der Museicapa grisola. Lebt meist paarweise in der Waldregion und Steppe auf Gebüsch und höheren Bäumen, doch zeigt sie sich selten in deren Gipfeln, sondern hält sich meist tiefer, ohne sich jedoch im Laub und Gestrüpp zu verbergen; in ziemlich aufrechter Stellung harıt unser Vogel auf dürren Zweigen auf schwärmende Insekten, die er in ruhigem und sicherm Flug fängt, um dann sogleich wieder auf seinen Stand- ort zurückzukehren. Die Brutzeit muss in den Anfang der Sommerregen fallen, indem wir im August und September kaum flügge Junge erlegten. Der Ge- sang ist höchst einfach und still. Ein Exemplar aus den Bogos-Ländern hat einen etwas breiteren, mehr fliegenfängerartigen Schnabel, wenig längere Flügel und zeigt ein verwaschenes schmutzig bräunlichweisses Band über den Hinter- rücken. — Bei einem zweiten sind die Steuerfedern, namentlich die äussersten, hell braunröthlich gerandet. Frischverfärbte Alte tragen überhaupt ein reiner braungraues Kleid, das später abbleicht und einen mehr rostfahlen Ton annimmt. Nr. 368. Bradyornis chocolatina. Museicapa choeolatina, Rüpp. N. W.p. 107 (1835.). — Id. Syst. Ueb. Nr. 210. t. 20. — Curruca chocolatina, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 138., t. 14. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 214 u. Nr. 300, — Muscicapa fumigata, Fam. Muscicapidae. — 40 — Gen. Bradyornis. Guer. Rev. Zool. 1843. p. 161. — Ferret et Galin. Abyss. p. 211. t. 17, — (urruca et Butalis chocolatina, Bp. Consp. I. p 294 u. p. 318. — Bra- dyornis chocolatina, Heugl. — Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 323. (not.) — Sordide fuscescente-murina; collo antico, peetore, hypochondriis, margine frontali lorisque parum conspieuis vix pallidioribus; gastraeo reliquo albicante; remigibus et rectrieibus fumosis, illis extus tergaei colore marginatis, intus basin versus albicantibus; alarıum teetrieibus vix pallidius marginatis; rostro et pedibus coerulescente-nigricantibus; iride fusca; — long. tot. 6. 3'.—6'', 4". — rost. a fr. 4),.— 51," — al. 3, 3,3". 4". — eaud. 2”. 8.2. 10. — tars. 9.— 10. — Schnabel mit schwachem Kiel und kaum schmäler als bei Bu- talis grisola, die Füsse jedoch viel kräftiger, die Bartborsten stark, ent- wickelt. Die vierte Schwinge ist die längste, die fünfte und sechste ihr sehr nahestehend; die dritte ist um 53°, die zweite um 7”, die erste um 18° kürzer als die Flügelspitze; die zweite ungefähr gleich der achten; der Schwanz ist etwas ausgerandet, die äussersten Steuer- federn nur wenig verkürzt. &d und $ in Grösse kaum verschieden. Ist das Kleid etwas abgetragen, so erscheinen Stiinwand und Säume der Schwingen mehr schmutzig roströthlich angehaucht. Nach Gray ist Muscicapa fumigata, Guer. identisch mit M. choco- latina, Rüpp., obgleich Beschreibung und Maasse (long. 12 Centim.), welehe Guerin giebt, etwas abweichen. Eine genaue Vergleichung der Rüppell- schen Originaltypen von (urruca chocolatina und Muscicapa chocolatina hat mich nicht nur von vollständiger Uebereinstimmung beider angeb- licher Arten, sowie davon überzeugt, dass dieselben zu Bradyornis gehören. Bei beiden misst der Schwanz 2’. S"'. 2. 9, die Schwingen 3. 3%; die Schnäbel variiren in Bezug auf Breite wohl etwas, je- doch nicht wesentlich. Wir fanden Br. chocolatina längs Waldbächen in Tigrie, Wogara und Begemeder, meist paarweise auf höherem, halbdürrem Gesträuch und auf Bäumen; ihre Standorte wechseln zwischen 6000 und 10,000 Fuss Meereshöhe. Sie dürfte nicht wandern und führt wie ihre Verwandten eine stille, fliegenfängerartige Lebensweise; die Nahrung besteht in kleinen Insekten und deren Larven. Küppell erhielt diese Art auch aus Schoa. * Nr. 569. Bradyornis minor. Bradyornis minor, Hgl. - Bradyornis variegatus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 304. — Fam. Museicapidae. — 31 — Gen. Bradyornis. Jun.: Supra fuscescente-fumosa, pileo e fulvescente albido-striato cervice, interscapulio et tectrieibus alae eodem colore variis et guttatis, albedine tectricum alarum magis colore rufescente-fulvo lavata; ter- tiariis, remigibus et reetricibus e rufescente fulvido-marginatis, in apice maeula triquetra fulvida notatis; margine externa remigis extimae purius albida; subtus albida, partim fulvescente-lavata, genis, collo, pectore et hypochondriis fuscescente-striolatis; subalaribus, erisso et abdomine medio purius albis, immaeculatis; rostro et pedibus fuscescente-plumbeis ; ride umbrina; — long. tot. 5. 3. — rostr. a fr. 51,'". — al. 2". 81, — ceaud. 2. 1". — tars. 8,8'. Von dieser ohne Zweifel neuen Art haben wir nur ein jüngeres Exemplar ohne Bezeichnung des Geschlechts erhalten, welches am 25. Januar 1854 am Berg Lokoja im Land der Bari-Neger eingesam- melt wurde. Es gleicht in Färbung ungemein der von Smith abgebil- deten jungen Bradyornis mariquensis, ist aber noch um ein Beträcht- liches kleiner als Dr. pallida und Br. chocolatina. Den alten Vogel kennen wir nicht. Anmerkung. Das Stuttgarter Naturaliencabinet besitzt zwei südafrikanische Dra- dyornis-Arten, die sich in Färbung sehr nahe stehen, jedenfalls unter sich aber als speeifisch verschieden zu betrachten sind. 1) Bradyornis major, Bonap. e Smith. (?) Major, supra dilute cinerascente-fusca, subtus palidior; gula et abdomine medio al- bidis; alae tectrieibus, reetrieibus et remigibus fumosis, his extus fulvo-marginatis, mar- gine apicali remigum conspicua albida, remigibus intus, basin versus, fulvidis; ‚reetricibus extus delicate e fulvo albido-marginatis; rostro pedibusque nigrieantibus; — long. tot. eirca 72/5. — al, 4", 2’. — cauda emarginata 3°. 2, — tars. 101/,‘. — rostro a fr. vıxebr, Typische Art, Flugwerkzeuge verhältnissmässig lang. 2) Bradyornis mariquensis, A. Smith. $. Afr. t. 113, — Media, supra e fusco cano-rufescens, subtus pure alba; tertiariis remigumque apici- bus primi et secundi ordinis conspicue albido-marginatis; pogoniis externis primariarum, secundariarum et tectricum alae pallide fulvo-marginatis; reetrieibus indistinete et dilute fulvido-marginatis; rostro pedibusque nigricantibus — long. tot. eirca 71, — al. 3%. 5l1,'#. — cauda emarginata 3°, 1'/,. — tars. 10%, — rostr. a fr. 5%, Abweichend gefärbt ist Br. marifuensis im Leydner Museum, vielleicht ein jün- gerer Vogel: „. Oberseite, Zügel und Ohrenbefiederung schön hell umbrabraun, auf einigen Primar- und zahlreichen Cubitalschwingen an der Basis ein weisser Spiegel, ebenso auf den 4—5 äussern Steuerfedern; einige Cubitalschwingen sind ferner auf der Aussenfahne schmal und scharf weiss gesäumt; Unterseite weisslich; Kehle, Bauchmitte und Unter- schwanzdeckfedern reiner weiss, von letztern einige mit umbrabräunlichen Schaften und Flecken; Brust und Weichen auf graulichem Grund umbrabraun überlaufen; Unterflügel- deckfedern rauhfarb, weisslich gesäumt; — long. tot. 61/,—7. — rostr. a fr. 6". — al. 3, 3%, — caud. 2. 10%, — tars, 11‘, — (Süd-Afrika.) — Eine dritte Art scheint Bradyornis taenioptera, Sund. aus Süd-Afrika. (Mus. Lugd.) 9: Etwas kleiner als die vorhergehende und blasser, die weisse Zeichnung auf Schwingen und Schwanz fehlt; Schnabel und Füsse sind schwächer; die Unterflügeldeck- federn schmutzig weiss; Unterleib fast rein weiss; — rTostr, a fr, 5%, — al, 3, 1“, — caud. 2, 8, — tars, 10, — Fam. Museicapidae. — 42° — u Gen. Stenostira. Br. pallida ist kaum kleiner als Br. taenioptera, bei ersterer jedoch die Füsse viel schwächer, Zehen und Nägel dagegen verhältnissmässig länger. Ich vermuthe, dass Saxicola infuscata, Smith (mit geschilderten Tarsen) ebenfalls zu Bradyornis gehört. Hartlaub und Finsch stellen, wie oben schon bemerkt, das Genus Bradyornis zu den Ampeliden, Bonaparte zu den Ixodinen. Ihre Lebensweise ist: aber entschieden eine fliegenfängerartige, auch das Jugendkleid weist auf nächste Verwandtschaft mit den Mus’ eicapiden hin.' Br. ruficanda, Ver. u. Br. Spekei, Hartl. gehören zur Gattung Cichladusa. Peters. — Br. atra, Sund. (Muscicapa atronitens, Licht. — Bradyornis pamme- laena, Hartl. u. Finsch, nee Stanl.) möchte ich nach Cabanis Vorgang ihrer aberranten Färbung wegen von den eigentlichen Bradyornithinen doch generisch trennen (Genus Me- lanopepla, Cab.); der Schwanz dieser Form ist verhältnissmässig länger, die Füsse kürzer, die Figur im Allgemeinen schlanker, b) Musecicapinae. Gen. Stenostira, Cab. et Bp. (Platystira, part., Swains.) * Nr. 370. Stenostira plumbea. Tab. XVII. Stenostira plumbea, Hartl. Cab. Journ. 1858. p. 41 u. 1861. p. 169. — Muscicapa melanura, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 274. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 303 (not.). } Supra subfuscente-einerea, subtus pallidior; loris paulo obseuriori- bus; stria obsoleta supraoculari eiliisque albidis; subalarıbus et sub- caudalibus albicantibus; alae tectrieibus et remigibus nigrieante- fumosis, illis einereo-, his et tertiariis conspieue albido-marginatis; rectricibus elongatis, latiuseulis, nigris, prima (basi excepta), secundae pogonio externo et apice, tertiae et quartae macula apicali albis; rostro pedibusque nigris; iride fusca; — long. tot. 5’. 4. — rostr. a fr. 51,9, — al, 2”. 6, — eaud. 24, 3"% — tan. Jun.: Pallidior, magis ochraceo-tineta, alarum teetrieibus in apice et tertiariarum margine fulvescentibus; abdomine medio albo; subeau- dalibus ochraceis. Das ganz frische Gefieder des alten Vogels ist fast bleigrau, nimmt aber bald einen Stich in’s Röthlichgelbe an. Die breiten, weissen Ränder der Tertiärschwingen stossen sich ebenfalls ganz ab. Die dritte, vierte, fünfte und sechste Schwinge die längsten, die zweite ungetähr gleich der achten; der Schwanz lang und nur wenig gestuft und noch verhältnissmässig mehr entwickelt als bei der südafrikani- schen Stenostira scita, Fam. Museicapidae. — 49 — Gen. Stenostira. Lebt paarweise im Hochwald von Wau und Bongo im Gebiet des Gazellenfiusses, meist auf Lichtungen, seltener im Gebüsch, und ist bezüglich ihrer Lebensweise ein ächter Fliegenfänger; sehr lebhaft und behend; der Körper wird häufig auch horizontal getragen und der rei in die Höhe geschlagen und ausgebreitet; dürfte nicht wandern. [Casamanze: Mus. Brit. et Brem.] Anmerkung. Ich beschreibe nachstehend noch eine sehr ähnliche, hierher ge- hörige Art aus der Kaplandschaft, die ich für neu halte: Stenostira schistacea, Heugl. Mus. Stuttg. — Similis praecedenti; schistaceo-ei- nerea, subtus pallidior, loris magis nigricantibus, stria supraoculari albicante; gula et mento albidis, illa schistaceo-striolata, rectrieibus nigricantibus, primae (basi excepta) dimidio exteriore et apice, 2dae et 3tiae macula apicali albis; remigibus fulginosis, pri- mariis in pogonio externo basin versns conspicue, tertiariis dilutius albo-marginatis; margine alari, subalaribus et subcaudalibus albidis; rostro pedibusque nigris; — long. tot. eirca 51, — rostr. a fr. 4. — al. 2°. 5%. — caud. 2%, 4, — tars. 8%, — Vibriassae ziemlich kräftig; Schwingfederverhältnisse wie bei St. plumbea; Tarsen un- bedeutend länger. Ferner gehört hierher die südafrikanische Stenostira scita (Muscicapa seita Vieill. — Platystira longipes, Sw. — Le Vaill. Afr. IV. t. 154. — Swains. Nat. Hist. Flycatchers t. 21. —) Gen. Cassina, Hartl. (Rev. & Mag. 1860. p. 82.) Nr. 371. Cassinia semipartita. Museicapa semipartita, Büpp. N. W. t. 40. 1. u. p. 107. — Id. Syst. Ueb. Nr. 209. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 299. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 118. (not.) — Id. Cab. Journ. 1863. p. 164. — Antin. Cat. p. 45. — Butalis semipartital, Bp. Consp. I. p. 318. — Bp. Coll. Delat. p. 80. — Cassinia semipartita, Finsch (in lit.). t Supra coerulescenfe-einerea; gastraeo, subalaribus et subeaudali- bus laete fulvescente-rufis; primariis fulginosis, in pogonio externo, basin versus, conspieue et delicate pallide einerascente-marginatis; secundariis magis nigricantibus, pallide einerose marginatis; reetrieibus dorso concoloribus, extimis apicem versus pallidius limbatis; rostro nigri- eante; pedibus fusco-plumbeis; iride umbrina; — long. tot. 6". 6". — rostr. a fr. 5.51, — al}. 49, —3”.6, — caud. 3. 1,3". 5’, — rectr. extima 2. 3,2", 7", — tars. 81/2. 9". — apice alae 6‘. — v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. : 28 Fam. Museicapidae. — BA — Gen. Cassinia. Nach Rüppell betrüge die Flügellänge 3". 3". — die Schwanz- lingei&. 6%. Sehr aberrante Form, welche nach Bonaparte eine Dradyornis (wohl Bessornis) wäre und zunächst der D. bicolor, Sparrm. stände. Nach gefälliger Mittheilung von .Dr. O. Finsch rangirt diese ächte Museiea- pide mit Cassinia (Hartl. Rev. u. Mag. 1860 p.82.); Flügelverhältnisse und Schwanzbildung stimmen ganz überein, nur erscheine bei Musci- capa semipartita der Schnabel an der Basis noch etwas sehmäler. Die dritte Schwinge ist die längste, die vierte kaum kürzer, die zweite etwa gleich der siebenten und achten und um 5‘“ kürzer als die Flügelspitze, die erste um 1’. 9'—1”. 10°, kürzer als letztere. Der lange etwas ausgeschnittene Schwanz stark zugerundet. Schnabel ziemlich kurz‘, nicht auffallend deprimirt, mit sehr stumpfem Owlmen. Männchen und Weibchen gleichgefärbtt Abessinische Vögel dieser Art sind immer etwas kleiner als solche vom Bahr el abiad. | Der zweifarbige Fliegenfänger lebt paarweise und wohl als Standvogel im abessinischen Küsten- und Tiefland, bis zur Woina-Dega Region (7000° hoch) hinauf, in der Waldregion von Kordofan und im Gebiet des Weissen Nil. Doch gehört er zu den seltenern Vorkomm- nissen. Er ist ein stiller, ziemlich träger Gesell, der seine sehr be- schränkten Standquartiere nur ungern verlässt; bier haust erim höhern Gebüsch und in den Kronen von Akazien und Feigenbäumen, wo er nach Art der Laubsänger der Insektenjagd obliegt. Beide Gatten trennen sich Jahr aus Jahr ein wohl nicht; der Flug und die Bewe- gungen sind übrigens weich und leicht. Ich erinnere mich nur selten den sanften Lockton, niemals aber einen eigentlichen Gesang dieser Art gehört zu haben. Nächst verwandt wäre Cassinia rubicauda, Hartl. (Rev. & Mag. de Zool. 1860. p. 82. u. Cab. Journ. 1861. p. 168.) aus West-Afrika. Hartlaub nennt übrigens den Schnabel dieser Art kurz, fast dreieckig, an der Wurzel etwas flach und eingedrückt, gezahnt, deutlich gekielt, mit wenigen, schwachen und kurzen Bartborsten. Gen. Muscicapa, Lin. Subgen. Erythrosterna, Bp. * Nr. 572. Museicapa Lais. Muscicapa Lais, Hempr. u. Ehr. Symb. phys. Av. 1. fol.t.&e. e. — ? Muscicapa parva, Bechst, — „Statura M. parvae, Bechst.; tergaeo toto fuscescente-cinereo, sub- „tus ubique albicaus. Gula albida, peetore et hypochondriis flavicante- ne en Famr Muscicapidae. —- 2355 — Gen. Museicapa. „albis, ventre et crisso candidioribus. Caudae pennae laterales dimidiae „a basi albae, apice cum remigibus obscurius einereo-fuscae. Rostrum „favicans, pedes nigri. Cauda truncata, rectrieibus acuminatis aequa- „bus. Rostrum fere duplo longius quam latum ad basin narium. Unguis „postieus brevior, magis curvatus. Secunda remigum sextam fere „aequat. Capite non coerulescente-cinereo et pectore non rubente a „M. parva differt. „Ad Ambukol Dongolae“: Hempr. u. Ehr. 1. e. Dürfte ohne Zweifel das Winterkleid von Muscicapa parva (M. parva, Bechst. — Erythrosterna parva, Bp. — Gould. Eurp. t. 64. — Tristr. Ibis 1867. p. 360, — de Filippi, Viagg. in Persia p. 346. —) sein. Muscicapa Lais figurirt übrigens nicht im Berliner Nomenclator. Nächst verwandt, wo nicht gleichartig, scheint Muscicapa leueura, Gm. (Jerd. B. of Ind. I. p. 481.) aus Indien. * Der europäische Zwergfliegenfänger bewohnt vorzüglich das wär- mere östliche Europa und wurde als Zugvogel ostwärts bis Palästina und Persien nachgewiesen. Subgen. Alseonax, Cab. (Mus. Hein. I. p. 52.) * Nr. 375. Museicapa minima. Tab. XVI. fig. 1. Muscicapa minima, Heugl. (nec Fiatystira minima, Verr.) Syst. Ueb. Nr. 296. — Id. Cab. Journ. 1562. p. 301. — Hartl. u. Finsch, O. Afr. p. 303 (not.). Minima; supra griseo-fuscescens; fronte, loris, eiliis gastraeoque sordide fuscescente-albidis, lateribus eolli, peetore, hypochondriis, sub- alaribusque notaei colore adumbratis; remigibus intus basin versus sordide fulvescente-albidis; alarum tectrieibus et rectrieibus extus di- lute rufescente-marginatis; rostro brevi, depresso, nigro-fusco, basi coerulescente-incarnato; pedibus eoerulescente-nigricantibus; iride fusca; — long. tot. 4". 3". — rostr. a fr. 392. — al. 2”. 415%. — caud. 1”. 9%, — tars. D1/,'", — Vorstehend die Beschreibung des ganz frisch vermauserten Vogels, dessen Gefieder übrigens schnell zu verbleichen scheint, wie auch der helle Rand der Schwung- und Schwanzfedern bald vollkommen ver- schwindet, oder überhaupt nur zufällig erscheint. Das trübe Weiss 25* e Fam. Museicapidae. — 46 — Gen. Museicapa. der Unterseite geht dann auch in ein helles schmutziges Rostgelb über. Einige ausgebälgte Exemplare zeigen auf dem Uropygium weiss- liche und schmutzig roströthliche Federn, vielleicht in Folge von Ver- schiebung der betreffenden Theile durch mangelhaftes Präpariren. Auch der Schnabel variirt nicht unbeträchtlich bezüglich seiner Stärke und Breite, er ist an den Kieferwinkeln ungefähr so breit als lang von der Stirn bis zur Spitze; die Bartborsten sehr lang und dicht; der Schwanz kaum ausgerandet; die dritte, vierte und fünfte Schwinge die längsten, die zweite ungefähr so lang als die siebente; der Schwanz überragt die Flügel um 10’. Ich fand dieses unscheinbare Vögelchen in tiefen, waldigen Schlueh- ten Central-Abessiniens, meist in der Nähe von Wildbächen auf einer Höhe von 2500 —- 8000‘ über dem Meer, am Takazie, in Telemt, im Tiefland von Semien und Wogara, bei Gondar und um Debra-Tabor. Lebt paarweise und ist nicht eben häufig. Aehnlich seinen Gat- tungsverwandten hat auch der abessinische Zwergfliegenfänger seine festen Standpunkte, meist auf niedrigem Gebüsch in Lichtungen, auf einzelnen kahlen, schwanken Zweigen, wo er den ganzen Tag mit Insektenjagd beschäftigt ab- und zufliegt, oder seinen sehr lauten und lieblichen Gesang ertönen lässt. Der Lockton ist ein Rätschen ähn- lich dem der Schilfsänger, und beim Einfangen von Insekten hört man deutlich das Knacken des Schnäbelchens. Hartlaub und Finsch (0. Afr. p. 303) vermuthen, dass diese Art mit Muscicapa fuscula, Sund. (Le Vaill. Afr. t. 156. — Layard, Nr. 283) zusammenfalle; Layard beschreibt übrigens den Vogel abweichend, auch die Maasse sind verschieden, namentlich der Schwanz viel länger als bei M. minima; — G.L. 4". 9”. — Fl.2”. 8". — Schw. 2, 4, engl. Maas. * Nr. 574. Museieapa aquatiea. Tab. XVIL fig. 2. Museicapa aquatica, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 256. — Similis B. grisolae; minor; cauda subrotundata (nee emarginata); remigibus 3—D longioribus, 2% et S'* aequilongis. Supra !dilute fus- cescente-grisea, colli lateribus, peetore et hypochondris vix pallidius tinetis; mento et gutture pure, abdomine medio subeaudalibusque sor- dide albidis; reetrieibus et remigibus fumosis, vix pallidius obsolete- marginatis; teetrieibus alae et tertiariis conspieue et sordide fulvescente- marginatis; rostro et pedibus nigris, basi mandibulae obsolete flavente; iride fuseca; — long. tot. 4. 8. — rostr. a fr. 5’, — al. 2”. 5y,t", — tars. vix 61, — eaud. 1”. 11° — Fam. Musecicapidae. — 37 — Gen. Muscicapa. Der kräftige Schnabel ist namentlich an der Basis etwas niedriger als bei M. grisola und kaum breiter; die Tarsen sehr zierlich und klein ; Zügel etwas dunkler als die Oberseite, über ihnen ein verwaschener Streif und die Augenwimper wenig heller; an Hals- und Brustseiten ist eine Andeutung von Strichtung wie bei M. grisola. & und 2 nicht verschieden. Der öfter erwähnte Bach von Wau (Gazellenflussgebiet) ist die einzige Localität, wo wir diesen niedlichen Fliegenfänger antrafen. Wir bemerkten ihn daselbst sowohl vor als nach der Regenzeit nicht selten und zwar immer paarweise im Gebüsch und auf dürren, über- hängenden Zweigen, oft kaum 1—2 Fuss über der Wasserfläche auf Schnacken lauernd. Sein Benehmen ist ganz das von M. grisola, der Lockton ein leises „schi“, der Gesang lieblich mit viel Abwechslung, aber nicht laut. Auch diese Art scheint dem OndulE Le Vaillant’s (eonf. Ois d’Afr. pl. 156.— Muscicapa fuscula, Sund. Oefvers. 1850. p. 105, nicht aber Muscicapa undulata, Vieill.) sehr nahe zu stehen. * Nr. 375. Museiecapa einereola. Muscicapa cinereola, Hartl. u. Finsch, O. Afr. p. 302.1. 4.1. — Muscicapa modesta ?, Bocage, Jorn. de Science. Lisboa 1868. V.p. 43. — Ibid. 1870. p. 11. — Muscicapa lugens, Hartl. in lit. — Bntalis, spec., Selater, Coll. Speke, Proceed, L. S. Z. 1864. Nr. 12. p. 109. Supra sordide einerea; remigibus et rectrieibus fulginosis, his infra sordide eincerascentibus, illis intus, basin versus, sordide et dilute albo-marginatis, extus (prima et secunda exceptis) striete albo-margi- natis; humeralibus fuscescente-griseis, gracillime albo-marginatis; tec- trieibus alae majoribus et minoribus pallide einereo-marginatis, illis in apice dilute albicantibus; subalaribus albis; reetrieibus Y, extimis limbo apieali conspieuo, albo terminatis; loris, eiliis et gastraeo sordide albis; peetore et hypochondriis einerascentibus; rostro robuste, ufi videtur, coerulescente-nigro, basi mandibulae flavicante; pedibus nigri- cantibus; — long. tot. eirca 5. — rostro a fr. 41,’ — al. 2”. 10, — caud. 2". 1. — tars. 61, — Von Capitain Speke in Uzäramo im centralen Afrika eingesammelt. Gehört nach den Schwungfederverhältnissen zur Gruppe Alseona«. Die dritte bis fünfte Schwinge sind gleich lang und die längsten, die zweite gleich der siebenten, die erste kürzer als die Hälfte der zweiten. Das beschriebene Exemplar im Bremer Museum. — IS. W. Afrika; Benguela: Anchieta.] Fam. Musecieapidae. — 48 — _ Gen. Museicapa. Subgen. Butalis, Gray (nee Boie). * Nr. 576. Museicapa atricapilla. Muscicapa atricapilla, L. — M. nigra, Br. — M. ficedula, Gm. — M. muscipeta, Bechst. — M. atricapilla, luctuosa, muscipeta, alticeps, Fuseicapilla et atrogrisea, Brehm, Vogelf. p. 81. — Brehm, Thierl. III. p. 734. — Emberiza luctuosa, Scop. — Muscicapa atricapilla, Bechst. — M. luctuosa, Temm. — Bp. Consp. I. p. 317. — Cab. Mus. Hein. I, p. 52. — Naum. V.D. t. 64. 2. 3. 4. — Gould, Eur. t.63. 1. — Bolle, Cab. Journ, 1854. p. 452. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 297. — Tristr. Ibis. 1867. p. 361. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 132. — Drake, Ibis. 1867. p- 426. — Savi, Orn. tosc. II. p. 5. — Cara, Orn. Sarda Nr. 54. — Linderm, Griechl. p. 116. — v. d. Mühle,” Griechenl. Nr. 178. — Mal- herbe, Faun. Sieil. p. 52. — Wright, Malta, p. 19. — Der schwarzrückige Fliegenfänger wurde von uns nur zu Ende März und Anfangs April auf dem Durchzug in Unteregypten beobachtet, mamentlich in der Gegend von Alexandrien in Gärten und Stadtgraben und am Rande der Wüste. . [Teneriffa: Bertholet. — Algerien: Loche; Ost-Marok: Drake. — Im Sommer in Palästina: Tristr. — In Europa nordwärts bis England und Scandinavien. —|] Nr. 377. Museicapa collaris. Muscicapa collaris, Bechst. — M. albieollis, Temm. — M. collaris et albifrons, Brehm, Vogelf. p. 81. — M. sireptophora, Vieill. — Bp. Consp. I. p. 317° — Cab. Mus. Hein. I. p. 52. — Gould, Eur. t. 63. 2. — Swains. Flycatch. pl. 26, p. 215. — Naum. V.D. t. 65. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 208. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 298. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 118. — Brehm. Cab. Journ. 1850. p. 457. — Heugl. Peterm, Geogr. Mitth. 1861. p. 312. — Taylor, Ibis 1867. p. 57. — Tristr. Ibis 1867. p. 361. — Savi, Orn. tosc, II. p. 4 — Cara, Orn. Sard. Nr. 53. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 132, — Symb. Phys. Av. I. fol. bb, dd. — Linderm. Griechenl, p. 116. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 179. — Malherbe, Sieil. p. 52. — Wright, Malta p. 19. — Brehm, Thierl. UI. p. 754. — Bree, Eur. I. p. 175. ce. tab. — Fam. Museicapidae. — 139 — Gen. Museicapa. Der Halsbandfliegenfänger erscheint häufiger als sein schwarz- rückiger Verwandter im März und April auf dem Durchzug in Unter- egypten und im peträischen Arabien. Er ist dann ganz frisch ver- mausert, hält sich aber nur wenige Tage auf. Weiter im Innern Afrikas nicht von uns beobachtet. Nach Brehm am 3. Mai noch am Manzalah-See, Mitte September bei Alexandrien. [Westliches Asien. — Im südlichen und gemässigten Europa, nicht nördlich vom 50.° N. Br.] Subgen. Butalis, Boie, (nee Gray). Nr. 575. Museieapa grisola. Museicapa grisola, L. — Butalis grisola, Boie et Cab. — Sylvia pestilencialis, Klein. — Butalis grisola, montana, pinetorum, alpestris et domestica, Brehm, Vogelf. p. 80. — Pl. .enl. 565. 1. — Naum. V. D. t..64. 1. — Gould, Eur. t. 65. — Swains. W. Afr. II. p. 52. — Cab. Mus. Hein. I. p. 52. — Hartl. W. Afr. Nr. 296. — Bp. Consp. I. p- 317. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 207. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 295. — Id. Faun. Roth. Meer. Nr. 117. — Brehm, Habesch, p. 215. — Hartl. & Finsch, ©. Afr.p. 300. — Layard, $. Afr. Nr. 281. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 405 u. 1865. p. 43. — Brehm, Cab. Journ, 1853. p. 457. — Heugl. Peterm. geogr. Mitth. 1861. p. 312. — Tristr. Ibis 1867. p. 361. — Malherb. Faun. Sieil.p.51. — Linderm. Griech. p. 116. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 177. — Savi, Orn. Tose. II. p.2. — Cara, Orn. Sarda, Nr. 54. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 132. — Wright, Malta p. 19. — Heugl. Ibis 1859. p. 324. — Carstensen, Naum. 1852. p. 242. — Butalis afrieana, Bp. Compt. Rend. 1854. p. 652. — Sperling, Ibis 1864. p. 277. -—— De Fil. Viagg. in Persia p. 354. — Cab. v.d. Decken, Reisen, III. p. 24. — Cassin, Proceed. Acad. Philad. 1859. p. 51, 106. — Heine, Cab. Journ. 1860.p. 131. — Symb. phys. Av. fol. t. bb.; ce.; ee.; — Brehm, Thierl. III. p. 732. — Der gestrichelte Fliegenfänger kommt im August und September nach Egypten und verbreitet sich von dort südwärts durch Nubien, Senar nnd Abessinien. Im October trafen wir ihn nicht selten an der Adel- uud Somal-Küste, im December um Aden. Ist übrigens ohne Zweifel auch Brutvogel in Unteregypten und um Suez. Ich glaube mich auf das Bestimmteste zu erinnern, einen jungen Vogel im Frühjahr bei Schubra unfern Cairo erlegt zu haben, finde jedoch die betreffende Notiz nicht mehr in meinen Büchern vor, ferner sammelte ich Alte im Juni und Anfangs August bei Ain Musa (am Rothen Meer) ein. Fam. Muscicapidae. — 40 — u. Gen. Hyliota. [Algerien: Loche. — W. Afrika: Swains., Du Chaillu ete. — Süd- Afrika: Verr., Anderss. — Ost-Afrika: v.d. Decken ete. — Europa. — West-Asien bis Persien.] Gen. Hyliota, Swains. * Nr. 379. Hyliota flavigastra. Hyliota flavigastra, Swains. Olass. of Birds, II. p. 260. f. 299. h. — Id. W. Afr. II. p. 47. — Id. Monogr. Flycatch. p. 288. pl. 28. — Hartl. W. Afr. Nr. 299. — Bp. Consp. I. p. 319. — Hyliota orientalis, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 274. Supra chalybaeo-nigra; remigum pogoniis internis fumosis, basin versus albicantibus; speculo alari magno niveo; uropygio chalybaeo- nigro (nec albo); subtus ochraceo-fulvescens, pectore laetius tincto; subalaribus tibialibusque albidis, ex parte fumoso-varüs; maxilla ni- gricante, mandibula plumbea; iride fusca; pedibus nigrieantibus; — long. tot. 4". 511, — rostr. a fr. 51/4“. — lat. rostr. 33/4". — al. 2”. 617," — caud. 1. 61), — tars. 7", Obige Beschreibung passt nicht ganz genau auf die durch Dr. Hartlaub von H. lavigastra entworfene (uropygio pure albo!); auch sind die Maasse etwas abweichend, doch wird meine ZH. orientalis von Dr. Finsch für identisch erklärt mit der westlichen favigastra. Ich selbst habe beide nicht specieller vergleichen können. Bei den central- afrikanischen Vögeln zeigt sich über den Weichen jederseits ein Büschel seidenartig glänzender, verlängerter, gelblich weisser Federn, die bis zur Schwanzwurzel reichen; am hintern Theil der Tibialbefie- derung ein verwaschener rauchschwärzlicher Fleck ; Zügel und Stirnfedern sammetartig; Bartborsten sehr kurz und weich; die erste Schwinge sehr verkümmert, dritte, vierte, fünfte und sechste fast gleich lang und die längsten, die zweite wenig kürzer als die sechste. Lebt ziemlich vereinzelt in der Waldregion des Djur- und Kosanga- Gebietes und ist daselbst Standvogel. Hat im Benehmen etwas von der Spechtmeise, wozu’ wohl Färbung und gedrungene Gestalt auch das Ihrige beitragen. Wir fanden diese Vögelchen nie gesellschaftlich und immer ziemlich hoch in den Kronen der Bäume, deren Zweige sie weniger umflattern, als die eigentlichen Fliegenfänger. Die Stimme erinnert auch etwas an Sitta und an Platystira und besteht in einem hellen, lauten, flötenden Pfeifen. Junge Vögel dieser Art waren nach meinen Notizen auf der Brust rauchfarb gescheckt. Das Weibchen kenne ich nicht, es wäre nach Hartlaub obenher dunkelgrau, die Schwingen und äussern Steuerfedern weiss gerandet. Fam. Muscicapidae. — MM — Gen. Terpsiphone. Nächst verwandt ist Fylota violacea, Verr. (Rev. et Mag. de Zool. 1851. p. 308. — Striekl. Jard. Contrib. 1851. p. 152. — Hartl. W. Afr. Nr. 300) aus Gabun und Benguela. [Senegal: Swains.; Casamanze: Verr.] c) Myiagrinae. Gen. Terpsiphone, Glog. (Muscipeta, part. Cuv. (nec Koch) — Tehitrea, Less.) Nr. 380. Terpsiphone melanogastra. Musecipeta melanogastra, Swains. B. W. Afr. II. p. 55. — Tehitrea senegalensis, Less. Rev. Zool. 1858. p. 275. — Muscipeta melanogastra et Ferreti, Bp. Consp. I. p. 325. 326. — Tehitrea melanogastra, senegalensis et Ferreti, Gray. — Terpsiphone melanogastra et Ferreti, Cab. Mus. Hein. I. p. 58. — Tehitrea melampyra, Verr. Hartl. W. Afr. p. 90. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 167. — Id. Proceed. Z. S. 1860. 111. — Cass. Proc. Ac. Phil. 1858. p. 47 u. 1859. p. 49. — Muscipeta melanopyga, Schleg. Neder!. Tijdschr. 1865. p. 85. — Teh. melanogaster, Layard, 8. Afr. Nr. 276. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 309. — Museicapa Ferreti, Guer. Rev. Zool, 1843. p. 162. — Ferr. et Galin. Voyage en Abyss. III. p. 212. pl. 8. — Teh. eristata, de Filippi, Rev. zool. 1853. p. 289. — Muscipeta melano- gastra, Rüpp. N. W. p. 108. — Id. Syst. Ueb. Nr. 211. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 302. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 116. — Id. Cab. Journ.}1862. p- 301, 1864. p. 257 u. 1867. p. 203. — Hartm. Cab. Journ. 1862. p. 148. — Brehm, Habesch p. 307. — Antin. Cat. p. 46. — Muscicapa Paradisi, Lefeb. Abyss. Ois. p. 101. — ? Muscipeta Duchaillui, Cass. Proc. Ac. Philad. 1859. p. 48. — Id. Journ. Ac. Phil. 1860. p. 323. pl. L. 1. 2. — ?Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 167. — ?Heine, Ibid. 1859. p. 429. — ?M. speciosa, Cass. Proc. Ac. Phil. 1859. p. 48. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 132. — Brehm. Thierl. III, p. 729. 1) Plosis albis. Alba; capite;eristato, collo, pecetore et epigastrio nitide chalybaeis, sub luce quadam aeneo-resplendentibus; remigibus et alari margine nigris; secundariarum pogonio externo late et conspieue, interno an- gustius albo-marginato; tertiariis albis, stria abrupta scapali et limbo pogoniü interni nigerrimis; abdomine medio et hypochondriis schistaceo- griseis; regione anali, tibialibus et subcaudalibus albis; caudae Fam. Museicapidae. —_ 42 — #* Gen. Terpsiphone. gradatae rectrieibus intermediis valde elongatis, albis, scapis partim nigris; rostro et pedibus plumbeo-coeruleis; angulo oris et membrana periophthalmica nuda nitide violaceo-eyaneis; iride fusca; — long. tot. 15°. — rostr. a fr. 6. —61/,'''. — al. 3%. 1,3". 4". — rectr. extima 3. 2/4; — rectr. intermed. 12”. 2”. — tars. 6,.— 7". — 2) Pilosis rufis. Capite eristato, collo peetoreque nitide chalybaeis, nitore non- nullo aeneo; dorso, scapularibus, reetrieibusque (!/, medianis! exceptis) laete rufis; ventre medio schistaceo-griseo; crisso et subeaudalibus albicantibus (in plerisque rufescente-lavatis); remigibus nigris; seeun- dariis et tertiariis intus striete, extus late albo-marginatis; teetrieibus alae tum omnino albis, tum in pogonio interno nigris; reetrieibus !/, intermediis albis, scapis in dimidio basali nigris. 2: Minor, rectrieibus medianis valde elongatis nullis; capite minus cristato, ex aeneo chalybaeo-nigro; tergaeo einnamomeo-rufo ; peetore et abdomine saturate schistaceo-fumosis; subeaudalibus albidis, rufes- cente-lavatis; marginibus remigum et teetricum alae niveis nullis. Ich halte das unter Nr. 1. beschriebene Kleid des alten Männchens für das vollkommene Hochzeitkleid. Es wurde dieser Vogel zu An- fang der Regenzeit im Lande der Kidj-Neger unter dem 7. N. Br. erlegt, gleichzeitig mit einem andern, der in der Uebergangsstufe aus Nr. 2. in Nr. 1. begriffen ist. Hier sind Rücken und Burzel weiss, rostbraun und blauschwarz gescheckt, die Schwanzdeckfedern oben und unten auch weiss, die obern theilweise mit rostfarbenen Schaftflecken ; Unterflügeldeckfedern schwarz, schiefergrau und weiss gefleckt; die Tertiärschwingen zeigen mehr schwärzliche Färbung . die Spitzen der 'ı ‚verlängerten mittleren Steuerfedern zum Theil rostfarb, die übrigen weiss mit schwarzen Schaften, die zweite einerseits mit schwarzem Saume auf der äussern Fahne, die dritte und vierte (ebenfalls ein- seitig) zimmtbraun, theils braunschwarz angelaufen, Wurzel und Spitze weiss, Schafte schwarz. — Zwischen den genannten Normalkleidern der Männchen giebt es eine Menge von Uebergängen, aus deren Ab- stufungen ich zu ersehen glaube, dass die rostfarbenen Theile, ehe sie blendend weiss werden, zuerst einen schwärzlichen Ton annehmen, der aber wohl nach kurzer Zeit schon durch die weisse Farbe ver- drängt wird. Diese Verfärbung erfolgt ohne Mauser, obwohl sich ge- legentlich eine neue Feder bildet. Marquis Antinori hat in seinem Catalog alle diese Uebergänge weitläufig beschrieben, glaubt jedoch gegen meine Ansicht, dass das weisse Kleid (das er übrigens nicht in ganz normalem Zustande kennt) erst im vierten bis fünften Lebens- Jahre angelegt wird. Das kleinere Weibehen ist obenher und auf den Cubitalschwingen Fam. Museicapidae. —_— 43 — Gen. Terpsiphone. und dem ganzen Schwanz heller rostfarb als das &. Nr. 2.; der Kopf stahlblau mit etwas mehr grünlichem Schiller; Brust und Unter- seite dunkelrauchgrau; Unterschwanzdeckfedern weisslich, roströthlich angeflogen; auf Schultern- und Cubitalschwingen kein Weiss; die bei- den mittleren Steuerfedern nicht auffallend verlängert. Aehnlich gezeichnet sind auch die jungen Männchen, doch er- scheinen hier weisse Ränder auf den Cubitalschwingen und bald auch eine Andeutung von Weiss auf den mittleren Steuerfedern, die bereits etwas verlängert sind. — Mit der ächten Terpsiphone melanogastra aus West-Afrika habe ich meine östlichen Vögel nicht direct vergleichen können. Hartlaub und Finsch erklären beide für vollkommen gleichartig. Die Heimath dieses Paradiesfliegenfängers erstreckt sich vom abessinischen Küstenland (16—17.°N. Br.) südwärts bis in das obere Gebiet des Bahr el abiad und seiner Zuflüsse; in waldigen Gegenden Abessiniens, wo er bis auf S@00 Fuss Meereshöhe geht, ist er ziemlich häufig, namentlich um Gebirgsbäche, ebenso in Senär und im süd- lichen Kordofan, am Sobat, Ghazal, Djur und Bahr el djebel. Er scheint gegen Antinori’s Ansicht Standvogel zu sein, möglich ist, dass derselbe zur trockensten, heissesten Jahreszeit manche Gegenden ver- lässt und die Nähe von Gewässern aufsucht, die nie versiegen. Selten trifft man jedoch mehr als ein Paar in einem Distriet bei- sammen. Sie halten sich im dichten, hohen Gebüsch oder in den Kronen von Bäumen und in Schlingpflanzen, wo sie gewandt von einem Ast zum andern hüpfen und fliegen und im Stelzen eine viel wagerechtere Stellung des Körpers einnehmen, als die Dutalis-Arten; auch sind die Paradiesfliegenfänger auffallend lebhaft, verlassen aber ihre Verstecke nicht gern und zeigen sich dabei ziemlich schüchtern und zänkisch. Die Haube wird öfter hoch aufgeschlagen und nieder- gedrückt und der immer hängende Schweif etwas hin und her gerückt oder schwach ausgebreitet und wieder zusammen geschlagen, ebenso die Schwingen. Der Flug ist niedrig, gerade, nicht anhaltend; nie- mals bemerkteich, dass diese Vögel sich von einem bestimmten Stand- punkt aus auf vorüberfliegende Insekten stürzen, auf Steinen sitzen oder gar auf die Erde herabkommen; sie erhaschen ihre Beute mehr im Flattern von einem Ast zum andern; die langen Steuerwerkzeuge scheinen sie am raschen und gewandten Zickzackflug, den man bei den eigentlichen Fliegenfängern so häufig beobachtet, eher zu hindern als zu unterstützen. Der Gesang ist höchst einfach und schwach, aber nicht unmelodisch, mit dem unserer europäischen Museicapen möchte ich ihn nicht vergleichen, wie Antinori es thut, doch nennt er ihn auch eine „piecola voce.“ Die Männchen kämpfen mit knackenden Schnäbeln und kreischend mit einander, auch sahen wir einmal (April . 1862) einen Kampf zwischen einem Paradiesfliegenfänger und einem Kropfraben, der wahrscheinlich dem Nistplatz desselben zu nahe ge- kommen war. Ersterer stiess oft und kühn auf den Raben, der schliesslich auch das Feld räumte. In Bongo fand ich im Juli flügge Junge, die sich immer auf einer und derselben Stelle in den Kronen Fam. Muscicapidae. — 44 — " Gen. Terpsiphone. einer Combretacee herumtrieben und von den Alten dort gefüttert wur- den; weiter nordwärts dürfte der Vogel erst im August brüten. Noch muss ich bemerken, dass wir weder in Abessinien noch in Senar weisse Vögel dieser Art gesehen haben, wohl aber solche mit weissen Oberflügeldecken und wenigstens theilweise so gefärbten Ober- schwanzdeckfedern und Steuerfedern. Die Haube beim weissen Vogel erscheint im Allgemeinen auch zerschlissener als beim braunrothen. [West-Afrika südwärts bis Angola. — St. Thome. — Kaffer-Land.] * Nr. 381, Terpsiphone mutata. 1) Pilosis albis. Museicapa madagascariensis varia longicauda, Briss. Orn. IL. p. 430, t. 40. 3. — Pl. enl. 248.2. — Muscicapa mutata, Gm. — Platyrhynchus mutatus, var. 1. Vieill. Eneycl. Meth. p. 480. — Le Vaill. Afr. t. 148. — Muscicapa bicolor, Sw. W. Afr. II p. 60. — M. mutata. Less. Rev, Zool. 1838. p. 277. — Tehitrea pretiosa, Less. Deser. Mamm. & Ois. p. 324. — Hartl. Madag. p. 46. — Teh. mutata, Gray. — Museipeta mutata, Bp. Consp. I. p. 325. — Cass. Proceed. Ac. Philad. 1859. p. 49. — Museipeta mutata, Schleg. & Poll. Madag. p. 76. t. 20. 1. u. 21.1. — Tschitrea mutata, Schleg. Nederl. Tijdschr. v. Dierk. 1865. p. 84. — Muscipeta pretiosa, Selat. Proceed. Z. 8. 161. p. 268. — Id. Ibis 1864. p- 299. — Tschirea mutata, Newton, Proceed. Z. S. 1863. p. 347. u. 1365. p. 835. — Layard, 8. Afr. N. 279. — Terpsiphone pretiosa, Cab. v. d. Decken, Reis. III. p. 24. — Hartl. & Fiusch, ©. Afr. p. 306. — 2) Pülosis rufis. Muscicapa madagascariensis longicauda, Briss. Orn. II. p. 424. t. 40.1. —. M. mutata, L. — Pl. enl. 248.1. — M. viridescens, Bodd. — Le Vaill. Ois Afr. t. 147. — Platyrhynchus mutatus var. 2., Vieill. Eneyel. Meth. p. 841. — M. holosericea, Temm. Bp. Consp. I. p. 325. — Less. Rey. Zool. 1338. p. 277. Muscipeta rufa, Swains. (nee Gray) W. Afr. I. 60. — Hartl. Madag. p. 45. — Muscipeta holosericea, Bp. Consp. I. p. 225. — Cass. Proceed. Ac. Phil. 1859. p. 49. — Kirk, Ibis 1864. p. 319. — Tehitrea, Sp. Selat. Proc. L. Z. 8. 1864. p. 109. Nr. 11. — Teh. Spekei, Hartl. Ibid. 1865. p. 428. — Teh. rufa, Layard, S. Afr. Nr. 275. — Muscipeta mutata, Poll. & Schleg. Madag. t. 20. 2. u. t. 20. 3. (). — 3) ‚Phlosis rufis, rectrieibus medianis albis. Muscicapa madagascariensis albieilla longicauda, Briss. Orn. II. p. 427, t. 40, 2. — Musciapa mutata, var. y. Gm. — Platyrhynehus mutatus, Fam. Museieapidae. — 4 °— Gen. Terpsiphone. var. 3. Vieill. — Tehitrea Gaimardi, Less. — Id. Rev. Zool. 1838. p. 277. — Pucher. Arch. du Musee VII. !p. 372. — Musecipeta Gaimardı Bp. Consp. I. p. 323. — Cass. Proceed. Ac. Philad. 1859. p. 49. — Schleg. & Poll. Madag. t. 20. 2. 1. Suberistata; alba, scapis partim nigrieantibus; capite colloque et speciminum nonnullorum interscapulio toto e chalybaeo aeneo- nigris; remigibus nigris, albo marginatis; alae teetrieibus minimis nigris, reliquis albis, nigro-scapatis, basi nigrieantibus; reetrieibus ?]; lateralibus nigris, basi albis, extimae pogonio externo albo-marginato, i/, medianis albis, scapis nigris; rostro et pedibus eoerulescente-nigris; periophthalmiis nudis, parum conspieuis, nigricantibus; iride fusca; — long. tot. 9— 10. — rostr. a fr. 5.6". — al.2”. 9,—2". 11". — caud. 5". 6-8’. — tars. 7’. — 2. Laete rufa, pileo et regione parotica e chalybaeo aeneo-nigris; alarum teetrieibus majoribus albis, intus basique partim nigrieantibus nigro-scapatis; remigibus nigris, partim late albo-marginatis; cauda laete rufa; subalaribus sordide albis, extimis rufis. 3. Similis praecedenti, caudae reetrieibus !/, medianis albis. 2: Minor; einnamomeo-rufa; pileo genisque aeneo-nigris; caudae rotundatae rectrieibus medianis valde elongatis nullis. Sehr ausführlich berichten über diese schöne Art von Paradies- fliegenfänger Pollen, Schlegel, Hartlaub und Finsch, welch letzteren ich auch bezüglich der Synonymie gefolgt bin. Zahlreiche Exemplare von Madagascar, Majotte und Ost-Afrika im Reichsmuseum zu Leyden; ein rostbraunes Männehen, von Speke in Uniamuezi gesammelt, konnte ich in Bremen untersuchen; ein weisses & von Majotte durch Dr. Kersten im Berliner Museum. Die Verfärbung vom rostfarbenen zum weissen Prachtkleid scheint ganz wie bei 7. melanogastra vor sich zu gehen. Von Speke ist 7. mutata in Uniamuezi, Uzinza und Uganda in Central-Afrika beobachtet worden; sie scheint tibrigens mehr dem Osten anzugehören; so fand sie Kirk am Zambezi; noch häufiger ist sie auf Madagascar und den Comoren. Hier lebt sie nach Pollen gewöhnlich paarweise namentlich in der Waldregion und um Gewässer mit Strom- schnellen. Der Gesang ist kurz, abwechselnd und angenehm, der Lock- ton soll dem unserer Meisen ähnlich sein. Das Nest gleicht einer Zipfelkappe, steht gewöhnlich mannshoch in Astgabeln und ist sehr künstlich aus feinen Würzelehen und Moos erbaut, das Ganze mit Spinnwebfaden und trockenen Blättern umkleidet. [Madagascar; Comoren. — Zambezi.] Anmerkung. Eine kritische Sichtung dieser schwierigen Gruppe und der ver- wickelten Synonymie derselben gaben neuestens Hartlaub u. Finsch, O. Afr. p. 308—313. Fam. Muscicapidae. — 46 — Gen. Elminia, Ausser den hier beschriebenen 2 Arten zählen genannte Ornithologen noch folgende afri- kanische Specien auf: . Terpsiphone cristata, Gm. aus Süd-, West- und dem tropischen Ost-Afrika. . Terpsiphone rufiventris, Sw. von West-Afrika. . Terpsiphone (Trochocercus, Cab.) nigriceps, Tem. aus West-Afrika, . Terpsiphone tricolor, Fras. aus West-Afrika. . Terpsiphone Smithü, Fras. aus West-Afrika. Terpsiphone cyanomela, Vieill. von Süd-Afrika. . Terpsiphone nitens, Cass. vom Gabun. . Terpsiphone atrochalybaea, Thoms. von Fernando Po u. St. Thom£. Eine neue hierhergehörige Form, die sich durch ganz einfarbig stahlschwarzes Kleid des alten Männchens auszeichnet, beschreibt Newton im Ibis 1867. p. 349. t. IV. als Tehitrea corvina; sie ist auf den Sechellen heimisch. Terpsiphone borbonica, Gm. scheint auf Reunion und Mauritius beschränkt. Die Gattung Terpsiphone ist übrigens auch über das tropische Indien, die Sunda- Inseln, die Philippinen, Japan und Neu-Guinea verbreitet; sie dürfte selbst auf Socotra und in Südarabien nicht fehlen. NND PWD Gen. Elminia, Bp. (Myiagra, Swains.) * Nr. 352. Elminia longieauda minor. Tab. XV. Li Elminia Alexinae, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 255. — E. Teresita, Antin, Cat. p. 50. — E. longicauda minor, Heugl. — Similis E. longieaudae ex Afr. oceid.; differt: statura minore, ca- pite suberistato, coloribus pallidioribus, pedibus debilioribus. Ptilosis densis, laxis; omnino pulchre et dilute azurea; peetore, subeaudalibus et hypochondriis pallidioribus, his einerascente-lavatis; abdomine medio albo; frontis margine laterali et loris nigerrimis; remigibus et alae teetrieibus majoribus fumosis, extus delicate azureo-marginatis, his al- bido-apicatis; rectrieum pogonio interno pallide, regione scapali inten- sius fumosis, reetrieibus '/, intermediis pallide azureis, scapis nigri- cantibus, reliquis in pogonio externo dilute azureis, maculis apiealibus utrinque albidis; rostro, vibrissis et pedibus nigris; iride fusca; — long. tot. 9". 2", — Tostr. 8fr.4”. — al. 2.270 20, 3, — tars. Di — 6'/,''. — rectr. intermed. 2”. 9,2", 10%, — Der Schnabel ist mittellang, gerade, die Mundwinkel fast recht- winklig herabgezogen, die feinhackige Spitze ohne Zahn, das Cwulmen scharf abgesetzt, die Mazxilla sehr niedergedrückt, mehr als viermal so breit als hoch; die zahlreichen, kräftigen Bartborsten reichen fast bis zur Schnabelspitze; die Augenlider nicht aufgedunsen und fleischig, wie bei Terpsiphone (Tehiürea); Füsse sehr zierlich, die Nägel fein aber Fam. Museicapidae. — 41 — Gen. Platystira. stark gebogen; Flügel ziemlich lang, die erste Schwinge halb so lang als die fünfte, die dritte, vierte und sechste kaum kürzer als letztere, die zweite ungefähr gleich der achten; der lange Schwanz stark gestuft, alle Steuerfedern vor der schmalen Spitze am breitesten. Von dieser lieblichen, in Gestalt an Terpsiphone und in Färbung an gewisse indische Myiagrinen erinnernden Untergattung kennen wir nur. zwei, in Sammlungen bis jetzt äusserst seltene Formen, nämlich die hier in Betracht kommende und Elminia longicauda, Bp. ex Swains. von West- Atrika, letztere von Swainson und Hartlaub ungenügend beschrieben; sie ist meiner E. longiecauda minor äusserst ähnlich, aber ungehäubt mit längerem, noch mehr gestuften Schwanz, viel kräftigeren Tarsen und von lebhafterer Färbung. Ich messe ein 4 von FE. longicauda von der Goldküste: Ungefähre Länge 61/,. — Schn. 41/,“'. — Fl. 2.6. — Tars. 81/,. — Schw. 3". 7. — | Bei Elminia longicauda minor sind die Schafte der Scheitel- und Rückenfedern hornartig glänzend, das weiche Gefieder sonst sehr zer- schlissen. Wir fanden sie im Monat Januar einzeln am Flüsschen von Wau in Central-Afrika, wo es mir gelang, zwei Männchen einzusam- meln. Dieses zarte Vögelchen treibt sich den Tag über lautlos ‚auf Hochbäumen herum, Morgens und Abends kommt es zur Tränke, läuft dann auch auf der Erde hin und her und durchstreift das Gebüsch nach Insekten, die meist im Fluge gefangen werden. Die Haltung des Körpers ist meist wagerecht, der Schweif wird häufig hoch getragen und ist in beständiger fächerartiger Bewegung; der Flug leicht, still, oft flatternd. Im Magen fanden wir nur kleine Fliegen und Schnacken. Antinori beobachtete seine Elminia Teresita, welche er übrigens etwas abweichend beschreibt, im März in der Waldregion der Djur- Neger auf Carissa edulis. Er nennt die Zehen zierlich und sehr kurz, den Daumen kräftig und viel grösser, was nicht ganz mit meinen Vögeln übereinstimmen will, auch sind die Maasse verschieden: G.L. 5,10% = Fl. 2,7. — Schw. 3,7. — Tars. 74,“ — Schn. 6!/,'. — Trotzdem betrachte ich beide für gleichartig und glaube die central- afrikanische Form wohl nur als Conspecies von der westlichen trennen zu dürfen. — Die grössere Form, E. longicauda, (Myiagra longicauda ’ Swains. Monogr. Flycatch. pl. 25.) findet sich in Senegambien und an der Goldküste. Gen. Platystira, Jard. & Selby. (Batis, Boie ) * Nr. 383. Platystira senegalensis. Muscicapa senegalensis, Lin. — M. senegalensis pectore rufo, Briss. Orn. p. 374. t, 37. 2. (9). — M. senegalensis pectore nigro, Ibid. p. 376. t. 37.3. (8). — Pl. enl. 567. 1. 2. — Senegal Flycatcher, Lath. Syn. II. Fam. Museicapidae. —_ 48 — _ Gen. Platystira. p. 324. — Platyrhynchus velatus, Vieill. Eneyel. Meth. p. 835. — Mus- cylvia senegalensis, Less. Compl. Buff. VIII. p. 386. — Pl. senegalensis, Gray. — ?Guer., Ferr. & Gal. Abyss. p. 212. — ? Museicapa senegalensis, Lefeb. Ois Abyss. p. 102. — Fl. torquata, Antin. Cat. p. 46. (partim) — ? Muscicapa torquata, Antin., Hartm. Cab. Journ. 1867. p. 96. u. 101 (not.) — ? Antinori, Peterm. Geogr. Mitt. 1868. p. 417. — Pl. senega- lensis, Hartl. W. Afr. Nr. 286. u. p. 272. — Sclat. Rep. Coll. Somali Country 1860. p. 14. — Id. Ibis 1860. p. 247. — Monteiro, Proceed. L. Z. 8. 1865. p. 95. — Hartl. & Finsch. O. Afr. p.317. — Pl. suceineta, Licht. (spec. ex Afr. oceid.). Nomenclat. Mus. Berol. p. 20. Capite et pectoris fasceia latiuseula nigris; loris et supereilüs postice conjunetis albis; interscapulio einereo, nucham versus nonnihil rufescente-variegato; dorso et uropygio einereis, colore nigricante al- boque varlis; fascia alae transversa alba; remigibus fuseis, tertiarlis late albo-marginatis; subalaribus colore nigro alboque varlis; subtus alba; rectrieibus nigris, extimae pogonio externo et apice albis; rostro et pedibus nigris; iride sulphurea; — long. tot. eirca 4'/,''. — rostr. a fr. 5,6", — al. 2. 10,2". 4". — eaud. 1. 6°. —1. 7%, — tars. 8, — 2: Peetore rufo; genis nigris; supereiliis albo-rufescentibus. Beschreibung nach Hartlaub und Finsch. Cabanis (in lit.) nennt das Jugularband des 2 hell rostroth. Obige Diagnose des 2 passt so ziemlich auf einen Vogel (2) aus der Baiuda-Steppe, welchen ich für Pl. orientalis zu halten geneigt bin, weil diese Form immer mit grauscheitlichen d.3. gemeinschaftlich vor- kommt, nur ist der Scheitel dieses Exemplars bräunlich schiefergrau, die Federn hier nach der Mitte zu dunkler; er misst: Schn. n. d. St. fast 54%. -— Flüg. 2%. 2%. — ‚Schw. 1". 5'%,,—. Tara Kinn und Kehle sind rein weiss, die weissen Schwingensäume und Zeichnungen der Flügel, sowie ein weniger prononeirter Supereiliarstreif fahl rostgelblich angehaucht; die Jugularbinde satt rostrothbraun (nicht hell rostroth). Nach Hartlaub und Finsch unterscheidet sich Pl. senegalensis von Pl. pririt leicht durch die von den Nasenlöchern bis in den Nacken laufenden hellen Augenstreifen, die übrigens auch bei Pl. pririt und noch deutlicher bei Pl. orientalis vorhanden sind. Der Beschreibung nach wäre erstere etwas kleiner als die ächte Pririt und namentlich verschieden durch glänzend schwarzen Oberkopf, der hier bei Pririt schön bläulich schiefergrau gefärbt ist. Nach freundschaftlicher schriftlicher Mittheilung von Dr. Finsch gehört Pl. torguata Ant. (Cat. p. 46.) aus dem Gebiet des Gazellen- flusses (Djur) bestimmt zu Pl. senegalensis, während Graf Salvadori ge- neigt ist, sie für eine besondere Art zu erklären, welche er Pl. Heug- EDER DEREN" a Men ee ee ee ee ” Fam. Muscicapidae. — 49 — Gen. Platystira. linii nennen möchte; die von mir in derselben Localität eingesammel- ten Vögel stehen nicht mehr zu meiner Verfügung, sie zeigten aber nach meinen Notizen einen grauen,Scheitel. Finsch hat Exemplare der Jesse’schen Sammlung aus dem abessinischen Küstenland untersucht, welche er hierher zählt; ein als & bezeichneter Vogel stimme voll- kommen (also auch in Bezug auf die schwarze Scheitelfärbung) mit einem alten 2 vom Senegal, unterscheide sich jedoch durch die leb- haft dunkel kastanienrothbraune Brustbinde; der von Hartlaub und Finsch (0. Afr. p. 318) als „2 alt“ beschriebene Vogel sei als jüngeres 2 zu betrachten. Selater führt Pl. senegalensis als im Somal-Gebiet eingesammelt auf. Antinori endlich lässt seine Pl. torguata auch in Abessinien und Kor- dofan vorkommen, verwechselt sie wohl aber theilweise mit Pl. orientalis. Alte 33 von Pl. senegalensis aus Abessinien kenne ich nicht; die von Rüppell und Brehm dort eingesammelten Vögel gehören ebenfalls Pl. orientalıs. Was ihre Lebensweise anbelangt, so scheint Pl. senegalensis voll- kommen mit Zl. orientalis übereinzustimmen. [West-Afrika; Senegal; Casamanze; Benguela.] Nr. 384. Platystira orientalis. Platystira senegalensis, Rüpp. (nec Lin.) N. W.p. 108. — Id. Syst. Ueb. Nr. 212. — Pl. senegalensis, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 303. — Pl. pririt, Hgl. Faun. Roth. Meer Nr. 120. — Pl. orientalis, Heugl. -- ‚Platystira sp. Id. Cab. Journ. 1804. p. 257. — ? Platystira prirdt, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 314. (partim, nee Auct., nec 9., nec synon.) — ? Pl. pririt, Hartl. W. Afr. Nr. 287. 3. (nec 2.) — ?.Pl. senegalensis, Lafresn. Ferr. & Gal. Abys. p. 212. — ? Muscicapa senegalensis, Lefeb. Abys. Ois. p. 102. ? Muscicapa pistrinaria, Lefeb. Abyss. Ois. p. 102 (9). — Pl. suceincta. Licht. ex Abyss. — ? Pl. senegalensis, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 318, 2 adult. — ? Pl. senegalensis, Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 148. — Pl. senegalensis, ex Afr. or., Sundev. in Mus. Holm. (antea). — Pl. nilotica, Sund. in lit. — ?.Pl. senegalensis, var. orientalis. — Pl. affınis, Finsch in lit. (nee Wahlb.) Supra schistaceo-einerea, vertieis plumis mediis dilute nigricante- striolatis; gastraeo colloque albis; fascia lata per oculum usque ad ocei- put ducta alteraque pectorali nitide chalybaeo-nigris; stria supereiliari maculaque cervicali obsoleta, albis; supracaudalibus rectrieibusque ni-- gris, rectrieibus 2, extimis in pogonio externo et apice ceonspieue v. Heuglin, ÖOrnith. Nordost-Afrika. 29 Fam. Museicapidae. — 4550 — n Gen. Platystira. albo-limbatis (extimae apice albo 2—4''. lato), reliquarum medianarum apice macula minori, alba, triquetra notato; primariarum et alae tec- trieibus minoribus nitide chalybaeo-Migris, teetrieum secundariarum ni- grarum apice late niveo; tertiariis nigris, extus albo-marginatis; re- migibus reliquis fumoso-nigricantibus, extus gracillime albo-marginatis, intus pallidioribus, basin versus albido-limbatis; uropygio nigricante, albo-vario; subalaribus et tibialibus nigricantibus, in speeiminibus nonnullis albo-variis; hypochondriis plerumque colore schistaceo-nigro et albo variis; rostro nigro; iride flavissima; pedibusque fusco-coeru- lescentibus; — long. tot. 4". 7'—4', 8". — rostr. a fr. 43,51". — al. 1. 111,9. —R. 1. — caud. 1". 5". — tars. 64,7. — Q: Pileo magis olivaceo-fuscescente; macula cervicali et super- eiliis albis, rufescente-lavatis; gula alba (nee castaneo-rufa); fascia pectorali lata, saturate rufo-castanea ; uropygio colore schistaceo alboque vario. Ich kenne die ächte Platystira senegalensis mit glänzend schwarzem Scheitel nicht aus Autopsie und würde meine Pl. orientalis der erst- genannten Art unbedingt zutheilen, wenn diese nicht constant einen schiefergrauen (beim 2 mehr in’s Olivenbräunliche spielenden) Ober- kopf zeigte; jede Feder hat hier auf der Mitte einen halbverdeckten schwärzlichen Pfeilfleck und namentlich nach dem Hinterkopf zu einen auf der Wurzelhälfte hellgraulichen, ebenfalls etwas pfeilförmigen Schaftstrich. Stösst sich der graue Rand etwas ab, so erscheint der Scheitel wohl dunkler, niemals jedoch glänzend schwarz. Der Mantel von Pl. senegalensis soll aschgrau sein (interscapulio cinereo: Finsch & Hartl.), bei Pl. orientalis ist er dagegen schiefergrau (schistaceus) mit hellerer Basis oder solchem verdecktem Schaftstrich oder Schaftfleck. Bei der östlienen Form oder Art erscheint der weisse Supereiliarstreif« deut- licher als bei Pl. pririt, wahrscheinlich aber weniger prononeirt als bei Fl. senegalensis. Die weisse Farbe der Spitzen der 2/, äussern Schwanz- federn ist 4--9 Millimötres lang, bei P. senegalensis nach Sundevall’s gefälliger Mittheilung 5 Millimetres. Das & meines östlichen Feld- schneppers (Pi. orientalis) gleicht ganz auffallend dem & von P. affinis, Wahlb., welches wiederum dem & von Pl. pririt zunächst steht, aber um ein Namhaftes kleiner ist als letztere. Diese beiden (Pl. pririt & Pl. affinis) zeichnen sich durch den sehr undeutlichen weissen Super- eiliarstreif und Nackenfleck viel schmaler weiss zugespitzte äussere Schwanzfedern und endlich durch ganz abweichende Färbung der Unterseite der 22 aus. Platystira pririt, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 315. & adult. nach einem Exemplar aus Damara, ist ohne jeden Zweifel Pl. affinis; eben- so ein Vogel aus Gabun: Finsch in lit. Genannte Forscher beschreiben einen als 2 bezeichneten, jeden- falls jüngern Vogel aus dem Bogoslande wie folgt: er Fam. Museicapidae. — 1 — Gen. Platystira. „Kinn und Kehlmitte rostfahl angehaucht, ebenso die undeutliche Linie vom Nasenloch bis auf die Schläfe.“ „Junge, eben ausgeflogene Vögel (Abessinien: Jesse) haben auf „den braunen Federn des Oberkopfes und Mantels rostweissliche Spitz- „tlecken, einen blassrostfarbenen Augenstrich (wohl Superciliarstreif) „und rostfarbene Flügelquerbinde. Bei einem Exemplar zeigen sich „einzelne rostbraune Federn auf dem Kropf, bei einem andern ist die „Kropfquerbinde nur durch blassbräunliche Spitztlecke angedeutet“: Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 316. — An artlicher Zusammengehörigkeit der von mir untersuchten und hier beschriebenen &3 und 22 ist nicht im Geringsten zu zweifeln. Wir hatten Gelegenheit, Pl. orientalis im abessinischen Küstenland, im wärmeren Habesch, Senar, Takah und Kordofan zu beobachten; sie kommt auch im Gebiet des Weissen Flusses vor. Nirgends ist sie gerade häufig, lebt aber als Standvogel paarweise in der Wald- und Buschregion, namentlich auf Akazien, Zizyphus und Balanites, in kleinen Bezirken, welche diese Thierchen nicht gern verlassen. Täglich kann man sieinein und demselben Busch wiederfinden; Hochbäume scheinen ihnen weniger zuzusagen. Arglos und in beständiger Bewegung treiben sie sich auf ihren Lieblingsplätzen umher; die Haltung des Körpers ist meist eine ziemlieh aufrechte. Den Insektenfang betreiben unsere Vögel mehr nach Art der Laubsänger, als nach derjenigen der Fliegen- fänger. Eigenthümlich ist der Lockton der Männchen; dieser besteht in einem oft und rasch nach einander ausgestossenen, weithin schal- lenden und glockenartig klingenden tink-tink-tink-tink, das Hartmann sehr richtig mit dem Schlag eines kleinen Hammers auf den Ambos vergleicht. Diesen Schlag vernimmt man häufig während der trockenen Jahreszeit, vom December bis April, sonst zeichnen sich die Feld- schnepper, wie Cabanis diese Vögel benennt, durch ihr stilles, mehr zurückgezogenes Naturel aus. In einem kleinen Gebüsch, wo ich durch längere Zeit ein Pärchen dieser Art beobachtete, fand ich etwa 10 Fuss über dem Boden und im Laub verborgen ein ziemlich künstliches, beutelförmiges Nest mit sehr kleiner Oeffnung, das ich den Platystiren zuschreibe; doch war dasselbe von einer Familie Baummäuse (Dendromys) in Beschlag ge- nommen. Ob sich Pl. orientalis auch im Westen und Süden Afrikas findet, bin ich ausser Stande nachzuweisen. Anmerkung. Platystira affinis, Wahlb., Oefvers. K. Vetenk. Akad. Forh. 1855 (April) — Retzins, Cab. Journ. 1857. p. 3. — Pl. strepitans, Layard, S. Afr. Nr. 271. — Pi. pririt, Finsch & Hartl. 4% adult. — Das % ist, wie schon oben bemerkt, dem der Pl. pririt ungemein ähnlich, aber um ein Beträehtliches kleiner. Es misst: Schn. 5‘. — Flüg. 2. 1“. — Schw. 1. 71/,'", — Tars. 8. — Ganz wie das beschriebene J von Pl. orientalis, nur Oberkopf und Mantel aschgrau. „Caput superne et dorsum anterius einerea, (dorsum, in mare, ex parte obtecte ni- „grum) macula nuchali, minime definita, albida (in @ ochracea). Ala nigra, taenia lon- „gitudinali lata, margineque exteriore albis. Taenia lata a naribus ad nucham coeru- „lescenti-nigra. Tectrices caudae superiores rectricesque nigrae; extima pogonio externo 29* Fam. Museicapidae. —_— 42 — Gen. Platystira. „(basi excepto) apiceque albis. Uropygium album, in mare nigro-, in femina cinereo- „immixtum. Iris flava. Rostrum et pedes nigri. „g‘ Subtus albus, fascia jugulari lata, coerulescente-nigra; stria alba e naribus inter „eolorem cinereum et nigrum. „2 Ventre epigastrioque medio albis; lateribus epigastrii, pectore, gutture lateribusque „eolli (fere eirea nucham) ochraceis, gula dilutiore; stria e naribus dilute ochracea“: Wahlberg. Prof. Sundevall war so gütig, mir noch folgende weitere Notizen über Pl. affinis zu geben: „Die äusserste Steuerfeder zeigt nur einen schmalen (ungefähr 1 Millimeter breiten) „weissen Rand, der mehr oder weniger lang ist, auf der Spitze der äussersten Steuer- „federn; überdies unterscheidet sich das @ von allen verwandten Arten durch die ganz "besondare Färbung des Unterleibes: „Gula et jugulum cum lateribus pectoris fulva (pallidius rufescentia); reliqua parte „(pectore medio, ventre medio et posteriore) usque ad caudam pure alba.“ „Die Oberseite ist der des 5‘ sehr ähnlich und unterscheidet sich nur durch die „sehr wenig blassere Färbung des Nackenfleckes, der rostfahl angeflogen ist; die weissen „Tropfflecke auf dem Hinterrücken sind grösser und deutlicher (weniger versteckt); der „weisse Augenstreif über der vitia ocularis ebenfalls rostfahl angehaucht; Kehle und „Kropf bis zur Gegend des Brustbeins herab, sowie die Brustseiten und Halsseiten rost- „fahl, ein Vorderhalsschild bildend wie die weisse Farbe beim %'; die Kehle nach „vorn heller; Kinn rein weiss; die fahle Kehlgegend gleichfarbig (nulla parte interrupta), „mit scharf begrenztem Rand; keine Spur von Brustband; die Weichen grauschwarz mit „Weiss gescheckt.“ „Ein junges f' im Uebergangskleid (Damara, 18. Septb. 1854. Coll. Wahlb.) ist „oben so ziemlich dem alten %Y' ähnlich, etwas dunkler gefleckt als das © und der „Nackenfieck nur wenig röthlich angeflogen; Unterseite weiss, kaum bemerkbar graufahl „angehaucht, Brust und Halsseiten wie beim 9, röthlich, aber viel blässer; die schwarze „Querbinde erscheint als Flecken in der Mitte,“ Nach den Maassen und der sehr oberflächlichen Beschreibung des ® gehört Pl. stre- piütans, Layard ebenfalls zu Pl. affinis. & “Dr. Finsch schreibt mir ferner, dass er ganz übereinstimmende Exemplare (S'f') aus Damara-Land, Gabun und von den Bogosdistrikten im abessinischen Küstenland ver- glichen habe. (Letztere von Jesse eingesammelt, dürften sich aber auf Pl. orientalis, Hgl. beziehen.) Das 5% von Hartlaub’s Platystira pririt (W. Afrika Nr. 287.) gehört ebenfalls zu Pl. affinis, das @ aber ist Pl. capensis: Finsch in lit. Das ® von Pl. pririt, Finsch & Hartl. (0. Afr. p. 314.) gehört wirklich der ächten Pl. prereit an; Beschreibung nach Le Vaillant: Finsch in lit. Von Platystir a pririt wird sich die Synonymie folgendermassen gestalten: Muscicapa pririt, Vieill. Encyel. me6thod. p. 819. (49) — Le Gobe-mouches, Le Vaill. Ois d’Afr. t. 161.1.2. — Muscicapa molitor. Hahn, Vög.a. Asien etc, 1822 Lieferung XX, t. 2. (®). — M. senegalensis, Less. — Platystira pririt, G. R. Gray (nee Finsch & Hartl.). — Pl. melanoleuca et molitor, Licht. — ? Pl. pririt , Hartl. Madag. p. 45. — ?Garney, Ibis 1860. p. 270. — ?Kirk, Ibis 1864. p. 319. f': Ganz wie Pl. orientalis, Hgl., aber beträchtlich grösser, Scheitel und Rücken etwas heller schieferfarb in’s Aschgraue; der weisse Spitzfleck auf der äussersten Steuer- feder am Schaft 1—2’”, breit; Schwingen dritter Ordnung aussen breiter weissgesäumt; auch die stahlblauschwarze Kropfbinde breiter; der sehr verwaschene Superciliarstreif graulich angehaucht. — G.L. etwa 4?/,— 5“, — Schn, v. d. St. 5. — Fl. 2", 51 24, 51/4, — Schw. 1. 11%. — Tars, 8,9%, @: Wie das Y'; kaum merklich grösser; Kinn und Kehlmitte und die breite Kropf- binde kastanienrothbraun, der Kehlfleck seitlich und nach dem Jugulum zu breit und scharf weiss begrenzt; Bürzel und Weichen schiefergrau-schwärzlich und weiss gescheckt; Unterleib theilweise etwas rostfahl angehaucht; Scheitel und Mantel dunkel aschgrau. Beschreibung nach einem %J' und zwei QQ2 des Stuttgarter Naturaliencabinets an- geblich aus Senegambien. Auch in Südafrika (u. Madagascar?) heimisch. Lefebvre lässt auch Pl. pistrinaria und P. capensis in Abessinien vorkommen. Beide gehören einer und derselben südafrikanischen Art an, deren Synonymie und Be- schreibung hier folgt. Fam. Muscicapidae. — 49 — Gen. Platystira. \ Platystira capensis. Muscicapa capensis, L. — M. Capitis bonae spei, Briss. Orn, II. p. 372. t. 36. 3. — M. pistrinaria, Vieill. — Le Mölenar. Le Vaill. Afr. t. 160. — Saxicola tho- racica, Licht. Cat. Dubl. p. 32. sp. 359. — Muscicapa pulsator, Steph. — Pl. eul. 572. 1. — Bp. Consp. I. p. 322. sp. 2, & 6. — Platystira capensis, Gray, Gen. Birds. Nr. 9. et Pl. pistrinasia, 1. e. Nr. 2. — Cab. Mus. Hein. I. p. 59. — Platystira thoracica et strepitans, Licht. — Pl. capensis, Hartl. & Finsch, O. Afr. p.316. — ?M. pistrinaria, Lefeb. Abys. Ois. p. 102. — Pl. pistrinaria, Layard, S. Afr. Nr. 270. — - Major; oceipite et nucha schistaceo-einereis; loris, eiliis, genis, regione parotica, plastro magno pectorali, tibialibus et supracaudalibus nigris; scapularibus, interscapulio, tergo et uropygio ex olivaceo cano-rufescentibus; mento, collo antico et laterali, abdomine medio, subcaudalibus et subalaribus pure albis; margine alari nigricante; hypochondriis laete cinnamomeo-rufis; alis fumoso-nigricantibus; tertiariis extus conspicue cinnamomeo- fulve, apice albide marginatis; tectrieibus alae majoribus in apice laete fulvo-cinnamo- meis; uropygii plumis canescentibus, ex parte albo-guttatis; remigibus extus delicatis- sime cinereo-marginatis, intus basin versns albicantibus; reetrieibus nigris, apice macula conspicua, triquetra, alba notatis, 1/, extimis in pogonio externo conspicue, reliquis deli- - cate albo-marginatis; rostro et pedibus nigris; iride flava; —- long, tot. circa 5”. — rostro a fr. DU, — al, 2%. 3, — caud, 1. 8% — tars. 91. — Beschreibung nach südafrikanischen Exemplaren (5) in Berlin und Stuttgart. Nach Lefebvre in der Provinz Schirie in Nord-Abessinien. Pl. capensis gehört in 'Süd-Afrika nicht zu den Seltenheiten, ist jedoch dort noch nicht nordwärts vom Damara- Land nachgewiesen, Lefebvre lässt ferner in Abessinien Rhipidura perspieillata vorkommen (Abyss, Ois p. 170.): „Trouv@ ä Gondar. Longueur 176 millimetres. Dessin dePetit. Non ob- serve par le docteur Rüppell.“ Die übrigen bekannten Platystira-Arten sind: Platystira melanoptera, Gm. aus West-Afrika. Platystira peltata, Sund. aus der Kafferei. Platystira minima, Verr,. aus Gabun. Platystira leucopygialis, Fras. (Gen. Diaphorophya, Bp.) aus West-Afrika. Platystira concreta, Hartl, (Gen. Myiophila, Hartl. — Stöphromyias, Heine) ebenfalls aus West-Afrika. Nachschrift.. Ich verdanke der freundschaftlichen Theilnahme von Dr. Cabanis noch die Versicherung, dass die westafrikanischen Exemplare von Pl. senegal®msis des Berliner Museums (übereinstimmend mit einem 5 des Stockholmer) auch keinen „glän- zend schwarzen Scheitel‘ zeigen; dieser Theil sei dunkler gefärbt als der Rücken, ranchbraun und fast schwarz. Professor Sundevall sagt: „pileo fuscescente- nigro, nec nitide nigro.“ Die Brustbinde der PP von Pl. senegalensis ist nach Cabanis hell rostroth, etwas heller als die des @ von Pl. capensis, bei Pl. orientalis viel dunkler rothbraun, wie bei Pl. pririt. Auch in dieser Beziehung scheint Pl. senegalensis, Finsch & Hartl, vom abessinischen Küstenland mit Pl. orientalis übereinzustimmen. Möglicher Weise fallen somit doch Pl. prörit und Pl. senegalensis, Finsch & Hartl. aus Ost-Afrika mit Pl. orientalis zusammen; ob diese letztere nun specifisch oder uur als Localform von der westlichen Pl. senegalensis zu trennen ist, wage ich noch nicht zu entscheiden, Fam. Prionopidae. Gen. Prionops, Vieill. (Conf. Analyse in Finsch & Hartl. O. Afr. p. 363.) Nr. 355. Prionops poliocephalus. Lanius poliocephalus, Stanl., Salt Trav. Abyss. Append. p. 50. — Prionops poliocephalus, Gray. — Pr. eristatus, Rüpp. N. W. p. 30.t. 12.1. — ? Pr. concinnatus, Sund. Oefvers. 1850. p.130. — P. Geoffroyi, Lefeb. Abyss. Ois. p. 98. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 225. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 326. — Pr. poliocephalus, Antin. Cat. p. 53. — Cab. Mus. Hein. I. p. 68. — Bp. Consp. I. p. 359. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 48. — Hartl. Proceed. Z. S. 1863. p. 105. — Selat. Ibid. 1864. p. 109. — Antin. Peterm. Geogr. Mitth. 1868. p. 417. — Brehm, Thierl. III. p. 708. — Finsch & Hartl. O. Afr. 364. — Heugl. Cab. Journ. 1361. p. 196. & 1864. p. 254. Supra nitide niger, nitore aeneo; subtus pure albus; capite eristato colloque albis; eristae plumis laxis, decompositis, antrorsum spectanti- bus, frontem versus convergentibus, in rostrum ex parte ineumbentibus; fascia nuchali einerea; regione parotica obsceurius fusco-einerascente; primariarum pogonio interno macula mediana, conspicua, alba notato; secundariis albo-terminatis; tertiarlis extus ex parte late albo-margi- natis; macula scapulari alba; reetrieibus aeneo-nigris, !/, extimis albis, reliquis albo-apicatis; rostro nigro; verrucis periophthalmieis sulphureis; iride margaritacea; pedibus miniis, hypodaetylis albieantibus; — long. tot. 8.81," — rostr. a fr. Y.—91,'". — al. 4". 20 —44, Du — caud. 3. 4,3". 6%. — tars. 10.—101/,'. — Die weisse Zeichnung auf Flügel und Schwanz ist sehr variabel, auf erstern oft kaum angedeutet; auf der Innenfahne der ersten Steuer- feder nach der Wurzel zu häufig ein dunkler Fleck. Bei alten Vögeln im Hochzeitskleid ist die Haube sehr lang und zerschlissen, aber nicht steif und borstig; die Federn convergiren gegen die Stirn, sind an ihrer Wurzel rückwärts, dann nach oben und endlich mit der Spitze Fam. Prionopidae. — 9 — Gen. Prionops. vorwärts gebogen und hüllen so den Schnabel fast ganz ein; der Rand dieser Haube bildet von der Seite gesehen ein grosses, regel- mässiges Bogensegment. Der Brillenwürger wird meist in kleinen Gesellschaften ange- troffen. Ich möchte ihn nicht für Zugvogel in N.-O.-Afrika halten, obgleich er eigentlich nirgends sedentär ist, sondern immer ein herumschweifendes, unstetes Leben führt. Er geht nordwärts bis in die Berge der Beni Amer und Bogos, ostwärts bis zur Samhar- Küste, ist nicht selten im abessinischen Tiefland, in Fazogl und längs des Weissen Flusses. Rüppell fand ihn in Schaaren im Januar und Februar an der abessinischen Küste, Antinori und wir zu derselben Jahreszeit (December und Februar) in Ost-Senar und der Quola von West-Abessinien, im März am Weissen Nil und Gazellen-Fluss, im August in Wau und Bongo, im October in den Bogos-Ländern, November in Takab ete. ete. Hoch in’s Gebirge geht dieser Vogel nicht; sein Lieblingsaufenthalt ist buschiges Hügelland und Unterholz im Urwald, selten sieht man ihn auf Hochbäumen; ziemlich scheu schweift er rastlos und niedrigen, stillen, flatternden Fluges von einem Busch zum andern, sucht dort theils im Schweben, meist aber schlü- pfend nach Insekten und zeigt niemals eine aufrechte, würgerartige Stellung, auch haben wir seine Stimme nicht zu vernehmen Gelegen- heit gehabt. An Plätzen, wo man ihn heute zu Dutzenden angetroffen hat, ist er des andern Tags und für Monate lang nicht wieder zu finden. _ Vierthaler hat nur zweimal kleine Flüge von S—12 Stück am Blauen Fluss angetroffen und zwar im Januar. „Eine solche ‚Gesellschaft lässt sich leicht ganz erlegen, da keiner entflieht, sondern wie Pro- merops erythrorhnchus sich alle um die Todten schaaren.“ Antinori schildert unsern Vogel als sehr misstrauisch, nur im Monat März, zur Paarungszeit, ändere er sein scheues Naturel; da trenne sich das & nicht vom 2; man höre dann oft das Geschrei, ohne das Thier zu sehen, weil es auf- den der Wurzel des Baumes zunächst stehenden Zweigen sich niedergelassen habe. Die Gattung Prronops ist eine ganz aberrante, welche weder bei den Laniinen noch bei den Malaconotinen richtig untergebracht ist, wohin sie Gray, Bonaparte, Hartlaub, Finsch und Cabanis stellen. Ihre äussere Erscheinung, Lebensart und ganzes Wesen kennzeichnet sie viel mehr als Fliegenfänger; ich möchte sie daher eher für ein Bindeglied der Myiagrinen zu den Malaconotinen, jedoch als eigene, geschlossene Familie betrachten, zu welcher vielleicht noch das Genus Tephrodornis, Swains.. zu ziehen wäre. Anmerkung. Wir kennen von dieser exclusiv afrikanischen Gattung noch fol- gende von Finsch & Hartlanb aufgezählte Arten: 1. Prionops plumatus, Sw, aus West-Afrika. Pr. talacoma, Sm. aus Süd-Afrika. Pr. Retzii, Wahlb. aus dem tropischen Süd-Afrika., Pr. graeulinus, Cab. aus dem tropischen Ost- und West-Afrika. ", (Sigmodus) scopifrons, Pet. aus Mozambique. Pr. rufiventris, Bp. aus West-Afrika. Pr. caniceps, Temm. aus West-Afrika. NE ENN > Fam. Laniidae, Swains. 1. Malaconotinae. Gen. Dryoscopus, Boie. (Hapalophus, Gray. — Laniarius, Vieill., Hartl. & Finsch, Gray ete.) Nr. 386. Dryoseopus sambensis. Lanius gambensis, Licht. Dubl. Cat. p. 48. sp. 512. — Malaconotus _ mollissimus, Swains. W. Afr. I. p. 240. t. 23. — Hapalophus gambensis, Gray, Mus. Nat. Hist. n. s. I. p. 487. — Lesson, Rev. Il. 197. — Sund. Oefvers. 1849, p. 158. — Bp. Consp. I. p. 360. — Hartl. W. Afr. Nr. 334. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 172. — Malaconotus cubla, Sund. Oefvers. 1849. p. 158. — Dryoscopus cubla, Auct. ex Afr. or. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 226. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 329. — Brehm, Habesch, p. 315. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 169. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 149. — Antin. Cat. p. 55. — ? Malaconotus Malzacü, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 334. (juv.) — Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 246. (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 254. — Coracino-niger, subtus albus; scapularibus, reetricum margine apicali, alae teetricum remigumque margine externa albis; tergi et uropygii plumis longis, decompositis, mollissimis, albis, pulchre einereo- lavatis; hypochondris vix canescente-lavatis; teetrieibus caudae superio- ribus nigerrimis; subalaribus albis; rostro tum nigro, tum plumbeo- cyaneo, apice corneo-nigro; iride minia; pedibus plumbeis; — long. tot. 7”, 34. — rostr. a fr. 81, —10"'.- — al. 3%. 4.34. dt, — caud. 3. — tars. 10. —11'.— 9: Minor; magis fulginosa, subtus sordide fulvescens, remigibus et rectrieibus latius e colore fulvescente albido-marginatis; — long. Fam. Laniidae. —_ HH — Gen. Dryoscopus. 6”. 74, — rostr. a fr. 781, — al. 39.2, 3,4, — ceaud. gu gu_gn, gu _ Hartlaub und Finsch geben die Flügellänge zu 3". 4.3", 7. — Schwanz 2. 8.—2''. 11". Mit aller Bestimmtheit rechnet Dr. Finsch hierher ‘Malaconotus Malzaci, Heugl. des Wiener Museums. Ich beschreibe den Vogel (im Jugendkleid ?) wie folgt: 2 (juv.?): Supra fulginosa, cervice obscurius tineto ; tergi colore magis rufeseente-olivaceo; uropygio fulvescente-albido ; supracaudalibus fulginosis, nec non alae tectrieibus remigibusque extus et in apice ex olivaceo pallide rufescente-fulve marginatis; reetrieibus pallide marginatis; subtus rufescente-isabellina, collo antico et pectore laetiustinctis ; subeau- dalibus purius albis; subalaribus et remigibus intus, basin versus, rufes- cente-isabellinis; macula anteoeulari obsolete albida; rostro plum- beo, tomiis flavieantibus; iride pallide aurantiaca; pedibus fuseo-plum- beis; —- long. tot. 7”. 1”. — rostr. a fr. vix 8. — al. 3". 3140, — caud. 3. — tars. 10’. — rostr. ab ang. oris 11”. Schnabel kräftig, ziemlich hoch mit etwas geschwungenem Culmen Bartborsten mässig stark. Flügeldeckfedern und Schwungfedern auf der Aussenfahne mit röthlich bis olivengrünlich-weissem Rand, der auf den Spitzen der kleinen Flügeldeckfedern auch über die Innen- fahne fortsetzt, wodurch mehrere Flügelbinden jener Farbe ent- stehen. Das zuletzt beschriebene Weibchen wurde am 10. Januar 1854 im Lande der Schir-Neger am obern Weissen Nil vom Gipfel einer hohen Sykomore herabgeschossen; es hatte Insekten im Magen. Gegen Vereinigung beider Formen spräche die Färbung des Schnabels und der Iris. Im Berliner Museum befinden sich zwei ganz ähnliche Würger aus Senegambien, beide als 2? bezeichnet, doch ist diese Bestimmung nicht den Original-Etiketten entnommen. Verglichen mit dem alten Dr. gambensis erscheinen die Füsse zier- lieher und schwächer, die Hinterzehe kürzer, mit ihrem Nagel nur 6’ lang. Die Schnäbel sind olivenbräunlich bis bräunlich gelb mit helleren horngelblichen Schneiden. Alte && dieser Art, im Gebiet des Weissen Flusses während der Regenzeit erlegt, zeigen einen schwarzen Schnabel, ebenso welche von Brehm an der abessinischen Ostgrenze eingesammelte. Andere vom Een (Januar) haben schön hornblauen Schnabel mit schwarzer pitze. Le Vaillant nennt die Iris des nächstverwandten südafrikanischen Dr. cubla gelb; diese Art unterscheidet sich von Dr. gambensis durch rein weissen Bürzel und etwas geringere Grösse. Flügel 2”. 10. — 3", 24, — Schw. 2”. 5”, — Füsse 61.,°.— 71/5". — Tars. 10 —11'", Fam. Laniidae. — 458 — " Gen. Dryoscopus. Möglicher Weise kommen beide Arten in N.O. Afrika vor, doch fehlt mir das nöthige Material, um dieses mit aller Sicherheit festzustellen. Der Gambische Baumspäher ist Standvogel in Nordost-Afrika. Wir beobachteten ihn im abessinischen Tiefland ostwärts bis zum An- saba, in Senar, Kordofan und im Gebiet des Abiad. Er gehört nicht gerade zu den häufigsten Erscheinungen; im gebirgigen Abessinien dürfte er höchstens bis auf 6000 Fuss Meereshöhe vorzukommen. Was seine Lebensweise anbelangt , so gleicht er am meisten dem Flöten- Baumspäher (Dr. althiopieus). Er zieht übrigens mehr vereinzelte, dichtbelaubte Bäume, namentlich Akazien, die in der Nähe von Ge- wässern stehen, dem niedrigen Buschwerk vor. Hier haust er paar- und familienweise, verlässt seine Lieblingsplätze ungern und führt einen ziemlich zurückgezogenen Haushalt. Still Nattert er von einem Ast zum andern, umhüpft die Blüthenkätzehen, um Insekten zu er- haschen, oder er sitzt in ziemlich aufrechter Stellung auf einem dürren Zweig und macht leichte Bewegungen wit Schwingen und Schweif. Seine Stimme ähnelt nach Brehm dem Ruf der Spechtmeise (Sitta); ich möchte sie einen flötenden Schlag nennen, dazwischen hört man jedoch öfter ein sanftes, gezogenes „sch“, namentlich von jungen Vögeln. [West-Afrika.] Nr. 387. Dryoscopus aethiopieus. Turdus wethiopicus,;, Gm. Lath. — Lamius aethiopieus, Vieill. (part.) — Telephorus aethiopieus, Rüpp. !N, W. p. 32. & Syst. Ueb. Nr. 222. — Dryoscopus aethiopieus, Lafresn. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 323. — Lanius boulboul, Lefeb. Abyss. Ois. p. 100. — Brehm, Habesch p. 312. —- Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 134. — Malaconotus aethiopieus, Cab. Mus. Hein. I. p. 69. — Dryoscopus aethiopieus, Bp. Consp. I. p- 361. — Id. Compt. Rend. 1854. p. 554. — Guer. in Gal. & Fer. Abyss. III. p. 195. t. 4. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 157. — Hartl. & Finsch O. Afr. p. 343. —- Kirk, Ibis 1864. p. 15. Nr. 28. — Sclat. Coll. Dau- beny, Jard. Contr. 1852. p. 123. Nr. 34. — Brehm, Thierl. III. p. 407. — Dryoscopus eubla, Ant. (nec Auct.) Cat. p. 55. — Id. Peterm. Geogr. Mitth. 1868. p. 417. — Supra eoraeino-niger; subtus albus, pectore et abdomine plus mi- nusve roseo-lavatis; uropygü plumis laxis, mollibus, colore atro alboque variis; subalaribus pure albis; margine alari coracino-nigra; rostro nigro; iride castanea; pedibus fuscescente-plumbeis; — long. tot. Fam. Laniidae. — 139 — Gen. Dryoscopus. 81,9", — rostr. a fr. 9,10%". — al. 3". 8,3. 411". tar E34, — ceaud. 3". 9". — 9: Vix minor. Der Flöten-Baumspäher lebt paarweise in Abessinien und Takah, „hier nordwärts bis zum 17. N. Br, am obern Weissen Nil, weniger häufig ist er in Senar und Kordofan. Was seine verticale Verbreitung anbelangt, so geht er höher in’s Gebirg hinauf als Dr. gambensis, je- doch wohl nieht über 8000 Fuss. Er bevorzugt dichtes, höheres Busch- werk längs der Regenbetten, namentlich solche Stellen, wo aus den Diekiehten noch einzelne, mit Schlingpflanzen bezogene Hochbäume ragen. Das einmal an einer solchen Stelle ansässige Pärchen verlässt seinen beschränkten Wohnbezirk selten. Es führt nicht gerade eine auffallend versteckte Lebensweise und beide Gatten sind den Tag über in beständiger Bewegung. Obgleich von etwas schwerfälligem Bau, sind diese Vögel nieht ungewandt. Sie scheinen eine grosse Vorliebe für Termitenbaue zu haben, kommen zuweilen auch auf die Erde herab und durchsuchen eigenthümlich ruckweise hüpfend gern die Rinde umgeworfener und morscher Baumstämme. Auf freien Gipfeln be- merkte ich diesen Baumspäher niemals, auch streift er nur ungern und dann meist niedrig über Lichtungen hin. Den weithin hörbaren, tief orgelartig klingenden Ruf des & beschreibt Brehm ausführlich. [Tropisches Ost-Afrika; Zambezi: Kirk.] *7 Nr. 388. Dryoseopus rufiventris, Malaconotus rufiventris, Swains. Class. Birds. I]. p. 220. — Le Boubou, Le Vaill. Afr. t. 68. (nee Boulboul, Lath.) — Lanisrius ferrugineus, Layard (e Cuv. et Sundev.), S. Afr. Nr. 325. — Ayres, Ibis 1964. p. 351. — Gurn. Ibis 1868. p. 159. — Malaconotus ferrugineus, Sund. K. Vetenk. Ac. Handl. vol. II. (1857.) — Finsch &Hartl. , O. Afr. p. 344. (not.) — ? Dryoscopus boulboul, Antin. (nec Lath.) Cat. p.55. — ?_L. boulboul, Bp. Consp. I. p. 361. (partim.) — Malaconotus boulboul, Cab. Mus. Hein. I. p. 69. (partim.) — Similis Dr. aethiopico;, rostro validiore; supra purius niger; pectore albo (nee roseo-lavato). Supra niger, nitore nonnullo coracino; subtus albus; subalaribus, abdomine postico, hypochondriis et tibialibus laete fulvo-rufescentibus; alarum stria longitudinali alba; uropygio colore fulvo et fumoso vario; rostro nigro; pedibus fuscis; — long. tot. _ Fam. Laniidae. — 460° — Gen. Dryostopus, eirca 9. — rostr. a fr. 9%". — al. 3". 6. — ceaud. 3", bW,— ars. 2: Supra ex olivaceo schistaceo-atra, subtus (gula excepta) sordide rufescens. Beschreibung nach südafrikanischen Vögeln. Antinori führt ]. e. an, dass er ein Individuum des Boulboul, zu dem er Malaconotus rufiventris, Sw. eitirt, im April 1561 im Lande der Dor (unterm 5.° N. Br. !!) erlegt habe. Nachdem dieser sich von /. aethiopieus auf so auffallende Weise unterscheidet, kann wohl an eine Verwechslung mit letzterem nicht gedacht werden. Mir ist Dr. rufi- ventris in N. O. Afrika niemals vorgekommen. Der Beschreibung Le Vaillant’s zufolge (conf. 'Ois Afr. I. p. 56.) wäre der Gesang der letzteren Art auch ganz verschieden von dem des Dr. aethiopieus. [Süd-Afrika.] * Nr. 389. Dryoscopus hamatus. Dryoscopus hamatus, Hartl. Proced. zool. Soc. 1865. p. 106. — Sclater, ibid. 1864. p. 109. Nr. 17. — Hartl. & Finsch, O. Afr.p. 330. — Supra niger, nitore nonnullo chalybaeo; uropygii plumis longis sericeis, albis; subtus albus; subalaribus et subcaudalibus albis; ala- rum tectrieibus et remigibus, prima et secunda exceptis, albo-limbatis ; rostro gracili, valde compresso; maxillae apice uncinato, nigro; pedibus 0) nigris; — long. eirca 5. 10. — rostr. a fr. 8. — al. 3". — caud. 21". -—- tars. 10°. — Von Speke in Uniamuezi (Central-Afrika) eingesammelt. Anmerkung Cassin beschreibt als fraglichen ostafrikanischen Vogel noch einen Dryoscopus atrialatus (Proc. Ace. Phll. 1851. p. 246. — Bp. Compt. Rend, 1854, p. 535. — Hartl. & Finsch, O. Afr, p. 350. Supra niger; uropygio et gastraeo toto albis; alis cum 'subalaribus totis nigris; cauda elongata, latiuscula, nigra, rectricum sapis basi albis; rostro longiusculo, nigro; pedibus fuseis; — long. tot, 7", — al. 4", — caud. 3),“: Finsch & Hartl. ® * Nr. 39%. Dryoscopus somalieus. Lanius somalieus, Hartl. & Heugl. — Id. Ibis 1859. p. 432. — Heugl. Faun. d. Roth. Meeres Nr. 125. — Finsch & Hartl., O. Afr. p. 333. — ei I Fam. Laniidae. — 41 — Gen. Dryoseopus. Similis Zanio minori; supra e toto schistaceo-niger; subtus albus; uropygii plumis colore einereo alboque faseiolatis. Ich erlegte unfern Bendor Qäm an der Somal-Küste mehrere Exemplare dieser bisher nicht wieder von mir gesehenen Würgerart, sie gingen jedoch bei einem Ueberfall der Eingeborenen verloren, so dass ich keine detaillirte Beschreibung geben kann. Ich fand sie in Paaren in buschigen Niederungen im Küstenland, gewöhnlich auf den Gipfeln isolirter Kalan-Bäume sitzend; sie waren ausnehmend schüch- tern. Das 2 weniger intensiv gefärbt. L) Subgen. Rhynchastatus, Bp. * Nr. 391. Dryoscopus funebris. Dryoscopus funebris, Hartl. Proc. Zool. Soc. 1863. p. 105. — Selater, Coll. Speke; ibid. 1864. p. 109. Nr. 16. — Finsch & Hartl., O. Afr. p. 352. I. 4. 2. — Laniarius atrocoeruleus, Rüpp. Mus. Brit. Ex ardosiaco niger, alis et ecauda purius ‘nigris, subfuscescenti- bus; uropygii plumis longis, laxis, albo-variegatis; rostro et pedidibus nigris; — long. tot. eirea 8. — rostr. a fr. 95. — al. 3". U. — eaud. 31/,”. — tars. 14°: Finsch & Hartl. — Von Capitain Speke zwei Exemplare dieser ausgezeichneten Art in Meninga im centralen Afrika eingesammelt; dasjenige des Leydner Museums ist kleiner, ich messe: G. L. 7!/,". — Schn. v. d. St. 91‘. — Flüg. 3°. 3. — Schwanz 3". — Tars. 1”. 31/,'. — Das britische Museum besitzt einen Vogel dieser Art durch Rüppell aus Abessinien (Schoa?); er misst: Flüg. 3. 2”. — Schwanz 3". 3° — Schn. v. d. St. 81/,. — Finsch & Hartl. 1. ce. — Nächst verwandt ist der westafrikanische Lanius leucorhynchus, Hartl. (L. carbonarius, Cass., Rhynchastatus carbonarius, Bp. Compt. Rend. 1854. p. 555. — Finsch & Hartl., O. Afr. p. 352. not... Er scheint kleiner, mehr braunschwarz, die Bürzelfedern einfarbig ohne den weisslichen Mittelfleck; Schnabel bedeutend höher und stärker; letzterer bald schwarz, bald weiss. _ Fam. Laniidae. — 492 °— Gen. Dryoscopus. Subgen. Rhodophoneus, Heugl. Nr. 392. Dryoseopus eruentatus. Lanius eruentus, Hempr. & Ehr. (nec. Less.) Symb. phys. (1828) t. 3. — Lanius eruentatus, Rpp. N. W. p..52. — Laniarius eruentatus, Gray. — Bp. Consp. I. p. 359. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 227. — Mala- conotus roseus, Jard. & Selb. Ill. Orn. n. s. (1839.) pl. 30. — Rhodo- phoneus ceruentatus, Hgl. M. S. — Hgl. Syst. Ueb. Nr. 330. — Brehm, Habesch p. 317. — Heugl. Faun. Roth. Meer. Nr. 135. — Id. Cab. Journ. 1865. p. 44. & 1867. p. 295. — Telephonus cruentus et pietus, Licht. Nomencl. p. 11. — Blyth, Coll. Somali Country „Journ. As. Soc. Beng. XX. — Id. Ed. Sclat. 1860. Nr. 22. — Selat. Ibis 1860. p. 247. — Finsch & Hartl., O. Afr. p. 354. — Somalisch /datnis: Speke. Supra dilute fuscescente-einerascens, pileo auchenioque pulchre roseo-lavatis; loris, collo antico, pectore et epigastrio medio albis; abdomine reliquo sordide ochraceo; subalaribus et subeaudalibus albis> ochraceo-lavatis; uropygii plumis laxis, decompositis striaque abdomi- nali mediana, a peetore orta, pulchre roseo-sanguineis; striis mystaca- libus in jugulo medio junctae et in pectoris medium decurrentibus rec- trieibusque 5/, exterioribus nigris, his late albo-apicatis; rectrieibus !/, intermediis dorso concoloribus; cauda valde elongata et gradata; mar- gine alari alba; alarum tectrieibus ex parte, primariis, secundarlis et supracaudalibus (his minus distinete) einereo-marginatis; rostro com- presso, nigricante; iride einereo-violacea; pedibus pallide plumbeis. — long. tot. 83/,'. — rostr. 9".—10'". — al. 3%. 41,1,—3', 6, — rectr. intermed. 4".—4'. 6°". — tars. 1. 112.1". 2". 2: Paulo minor. — al. 3°. 31, — caud. 4". Nach Brehm wäre Fig. 1. der Ehrenberg’schen Tafel das @ und Fig. 2. das &. — Nach meinen Beobachtungen ist 2? und & bezüglich der Färbung nicht verschieden. Ein von mir in Tedjura geschossenes & gleicht aber bezüglich der rothen Brustzeichnung der Fig. 2. Ehren- berg’s, nur ist das Kinn rein weiss, etwas rosenroth überflogen, der übrige Vorderhals, Brust- und Bauchmitte zwischen rosen- und blut- roth, jede Feder weisslich gerandet und an den Brustseiten erscheinen bereits schwarze, neue Federn. Ich glaube somit, dass der zuletzt er- wähnte ein jüngerer Vogel ist, daich gleichzeitig mehrere ausgefärbte, alte Paare einsammelte. Es war dies am 21. September 1857. FE ee u Fam. Laniidae. — 49 — Gen. Dryoscopus Der blutbrüstige Würger hat einen sehr beschränkten Verbreitungs- bezirk. Ich fand ihn nur längs der afrikanischen Küste von Sauakin südwärts bis in das Adel-Land; Speke noch auf der benachbarten Somal-Küste, und scheint diese Art ausschliesslich das eigentliche Uferland zu bewohnen und sich selten nur in die benachbarten Gebirge zu verfliegen. Ihr Lieblingsaufenthalt sind Niederungen mit Regen- betten und spärlicher Vegetatian. Dort halten sie sich in Paaren oder Familien auf dünnbelaubten, halbverkrüppelten Akazien, Dalanites und Kalan-Büschen, sind ziemlich scheu und flüchtig; singen Morgens recht fleissig und angenehm, ähnlich dem Zanius excubitor und lassen, auf- gescheucht, einen schrillen, zirpend-pfeifenden Schrei hören. — Auch in ihrem sonstigen Benehmen zeigen sie viel Analogie mit den grossen europäischen Würgern, namentlich in Stellung und Art der Bewegung des Schwanzes. Die Nahrung besteht vorzüglich in Käfern, die der blutbrüstige Würger sowohl behend im Flug fängt, als auch auf der Erde auf Viehweiden und Laserstätten der Karawanen aufsucht. Vom Herzog Paul von Württemberg wurde ein Exemplar dieser Art auch unfern des Nil bei Schendi angetroffen. (Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 293. —) In Sammlungen noch sehr seltene Art! Subgen. Malaconotus, Swains. (Pelieinius, Boie.) Nr. 393. Dryoscopus erythrogaster. Lanius erythrogaster, Rüpp. Atl. t. 29. — Laniarius erythrogaster; Rüpp. Syst. Ueb. 228. — Malaconotus Wernei, Cab. Mus. Hein. I. p. 69. — Werne, Reise in Takah p. 265. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 354. *— Antin. Cat. p. 53. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 98. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 531. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 33. — Brehm, Cab. Journ. 1856. p- 451. — Gurn. Ibis 1368. p. 160. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 294. & 1863. p. 270. — Malaconotus Wernei, Licht. Nomencl. p. 12. — Brehm, Habesch p. 312. (not.) — Selat. Coll. Daubeny, Jard. Contrib. 1852. p. 123. Nr. 36. — Brehm, Thierl. III. p. 704. — Supra coracino-niger; subtus eoceineus; subeaudalibus, erisso et tibialibus fulvidis; tergi postiei plumis BER, basi griseo-albidis, ma- eula mediana, obtesta, vix eireumscripta, alba notatis; rostro nigro; iride pallide flava; pedibus plumbeis; — long. tot. 9”. — rostr. a fr. 10", — al. 3%. 107. — caud. vix 4". — tars. 1, YH, — Fam. Laniidae. — 44 — eu Dryoseopus. Der jüngere Vogel ist untenher blasser roth auf weisslichem Grund, die Kehle am hellsten; ein solches Exemplar zeigt weisse Ränder auf mehreren Flügeldeckfedern. Der rothbäuchige Weichwürger lebt paarweise als Standvogel in Takah, in den Tiefländern Abessiniens, am Dender, Rahad, Atbara, im Gebiet des Azraq und Abiad, sowie in Kordofan; am Nil trafen wir ihn nieht nördlich vom 15.° N. Br.; in Habesch höchstens auf 5000 Fuss Meereshöhe. Er gehört zu den häufigerem Vögeln, bevor- zugt zu seinem ziemlich versteckten Aufenthaltsort namentlich das dichte Gebüsch von Zizyphus und Tamarix längs Flussufern und Regen- betten, auch trifft man ihn auf schattigen Hochbäumen in der Nähe von dichtem Unterholz. Selbst im Schilf haben wir ihn gesehen, eben- so auf dem Boden, auf Termitenhügeln und im Wurzelwerk der Hoch- gestade. Was sein Benehmen anbelangt, so gehört er zu den lebhaf- teren und vorsichtigen Mitgliedern seiner Gattung. Der Lockton be- steht in einem lauten, vollen, flötenden „Auied“, welchem wahrscheinlich vom Weibchen ein schnarrendes „ter-er-er-er“ angehängt wird. Die Nahrung besteht in Würmern, Raupen, Ameisen, Coleopteren und Orthopteren. Bonaparte eitirt im Conspectus I. p. 359. zu „Rüpp. Atl. t. 29.“ (Lanius erythrogaster) einerseits’ZL. cruentatus, andererseits p. 360. Turdus chrysogaster, Gr. (L. erythrogaster, Gr. ex Bodd. — Lamiarius chrysogaster, Bp. — Pl. enl. 358. —). Subgen. Chlorophoneus, Cab. (Mus. Hein. I. p. 70.) Nr. 594. Dryoscopus sulphureipectus. Tschagra sulphureipeetus, Less. Trait- d’Orn. p. 375. (1831) — Malaconotus aurantiopectus, Less. Rev. zool. 1839. p. 101. — Malaconotus similis, A. Smith (nec Swains.) Rep. Exped. App. p. 44. (1836.) — Id. 21. S. Afr. Zool. t. 46. (jun.) — M. affınis, Less. Echo du Monde S. 1844. p. 1164. — M. chrysogaster, Swains. W. Afr. I. p. 244. pl. 25. (1837.) — Chlorophoneus similis, Cab. Mus. Hein. I. p. 70. — Malaco- notus chrysogaster, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 232. t. 24. — Laniarius super- ciliosus et chrysogaster, Hartl. W..Afr. Nr. 327. u. 328. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 333. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 254.; 1867.p. 293. — Antin. Cat. p. 54. — Laniarius similis, Bp. Cons. I. p. 359. — L. sulpfureipectus, Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 356. — Malaconotus superciliosus, Sw. W.: Afr. p. 239. (juv.) — Laniarius superciliosus et similis, @. R. Gray. — Mala- conotus sulphureopectus , Jard. Edinb. New. Phil. Journ. Ill. p. 242. — Chlorophoneus sulphureopeetus, Bp. Compt. Rend. 1854, p. 534. — La- Se u u | Fam. Laniidae. — 45 — Gen. Dryoscopus . niarius modestus, Bocage, Journ. science. Lisb. 1867. Nr. 171. (juv.) — Layard. S. Afr. Nr. 322. — Bocage, Aves das poss. portug. d’Afr..oceid. IV. (Journ. de science. Lisboa 1870.) p. 13. — Sharpe, Ibis 1869. p. 190. Minor; oceipite, cervice, nucha et interscapulio saturate et pure einereis (in speciminibus nonnullis partim e flavo viridi-lavatis); notaeo reliquo ex olivaceo laete flavo-viridi; fronte, stria supraoculari lata, gastraeoque flavissimis; jugulo pectoreque laete aurantiacis; loris nigerrimis; regione parotica circumseripte einereo-nigricante; remigi- bus nitide nigricantibus, -pogoniis externis laete colore viridi-flavo marginatis, internis late et dilute flavo-limbatis; teetricum alae majorum remigumque apieibus conspicue flavo-marginatis; recetricum pogoniis internis conspicue et abrupte flavo-marginatis maculague apicali au- rantiaco-flavate rminatis; rostro-nigerrimo; iride fusco-umbrina; pedibus plumbeis; — long. tot. 71/,. — rostr. a fr. 6°.—61/,'. — al. 3". 3",— 3,5, — caud. 3. 3.— 3". 6°. — tars. 11'.—12". g. jun.: Pallidius tinctus; pileo et collo postico dilute einereis; fronte albido, e viridi flavo lavato; eiliis lorisque obsoletis favo-albi- dis; juguli colore aurantiaco nullo; gastraeo dilute sulphurescente. Der gelbbäuchige Grünwürger ist selten im abessinischen Tief- land, am Mareb, in Schoa und Fazogl, öfter fanden wir denselben in der Waldregion und längs Regenbetten im obern Gebiet des Ga- zellenflusses (Wau, Bongo, Kosanga), aber einzelner vor, als nach der _ Regenzeit. Er dürfte nicht wandern und die Brutzeit muss in den August fallen. Sein Naturell ist kein geselliges. Einzeln und paar- weise haust er im dichtesten Gebüsch oder in den für jeden Sonnen- strahl undurchdringlichen Laubdächern gewisser Hochbäume; dieser Umstand, verbunden mit der Schüchternheit des Vogels sind die Ur- sache, warum er auch trotz seiner herrlichen und lebhaften Färbung dem Jäger wenig zu Gesicht kommt. Nur der Lockton verräth seine Anwesenheit. Der Schlag des Männchens ist ungemein voll und laut, etwas flötend und klingt wie dw-dw-dw, dem (wohl vom Weibchen) ein schnarrendes terr-r-r-r folgt. Mausert im September. Nach Ver- reaux steht das Nest in den Gabeln dichtbelaubter Baumäste und ent- hält drei eisengraue, rostfarb gefleckte Eier. Der von Rüppell abgebildete gelbbäuchige Grauwürger stimmt am besten mit den von mir gesammelten alten Männchen; Swainson’s Darstellung ist ungenügend, ebenso diejenige des Jugendkleides (2? ?), welche Smith giebt. Das 2 scheint ähnlich gefärbt wie das d. Unter mehr als zwölf von mir selbt erlegten und untersuchten Individuen be- fanden sich zwei junge &&, aber nicht ein einziges 9. [West-Afrika: Senegal; Gambia; Casamanze; Goldküste; Ilhas das Rollas; Fernando-Po; Gabun; Benguela. — Süd-Afrika; Trans- vaal; Kurichane; Natal; N’gami-See — Zambezi; Tete: Livingstone.] v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 30 Fam. Laniidae. Fa Gen. Meristes, Gen. Meristes, Rchb. (Archolestes, Cab. Mus. Hein. I. p. 71. — Malaconotus p., Bp.) Nr. 395. Meristes olivaceus. Le Blanchot, Le Vaill. Afr. t. 285. (at nec tab. 185. Cab. Hartl.) — Lanius olivaceus, Vıieill. (nec Shaw.) Gal. t. 139. — Lanius poliocephalus, Licht. Dubl. Cat. p. 45. — Vanga ietera, Cuv. — Malaconotus olivaceus, Swains. W. Afr. L p. 257. t. 22. — Laniarius ieterus et hypopyrrhus, G. R. Gray ex Cuv. — Archolestes icterus et hypopyrrhus, Cab. Mus. Hein. I. p. 71. — Malaconotus Blanchoti, Steph. — Hartl. W. Afr. Nr. 333. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 172. — Allen, Exped. Niger, II. p.41. t. 289. — Bp. Consp. I. p. 360. spec. 11. & 16. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 231. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 332. — Antinori, Cat. p. 54. — Heugl. Cab. Journ. 1362. p. 286. & 1864. p. 254. — Malaconotus hypopyrrhus, Hartl. Verz. Brem. Samml. 1344. p. 61. — Layard, S. Afr. Nr. 324. — Antin. Peterm. Geogr. Mitth. 1568. p. 417. — Meristes olivaceus, Finsch & Har!l. Ö. Afr. p. 361. — Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 27. Maximus; supra laete olivaceo-viridis, subtus flavissimus; pileo, nucha, cervice et collo laterali ceinereis; loris eiliisque albis; alae tec- trieibus, supracaudalibus et reetrieibus tum macula apicali dilute Hava instructis, tum eodem colore marginatis; remigum pogonio externo toto viridi-flavo, pogonio interno fulginoso-nigro, ex parte flavo marginato; rostro alto, valido, nigro; pedibus plumbeis; iride flavo-aurantiaca ; — long. tot. 10". — rostr. a fr. 1”. 1%.—1". 2". — alt. rostri vix 6°". — al. 4". 7. — tars. 154%, — caud. 4. Hartlaub und Finsch geben die Flügellänge zu 4. 6. — 4.10. — Schwanz 4’. 3. 4". 10". - Der nordöstliche Vogel zeigt niemals die hochorangefarbene Brust wie der südliche und westliche; wenigstens habe ich dies an zahl- reichen Exemplaren, die sowohl im Winter als im Hochsommer erlegt wurden, bestätigt gefunden. Antinori stellt die Behauptung auf, dass der Blanchot den 8.—9.? N. Br. nach Norden zu nicht überschreite und als Zugvogel zwischen 20. Februar und 15. März im obern Nilgebiet erscheine. Nach meinen Beobachtungen dürfte er sedentär sein, denn ich sammelte ihn im Winter (November und December) am Mareb und auf der Ebene von Hamedo im abessinischen Tietland, im April in der Quola von West- Fam. Laniidae. — 471 — Gen. Nilaus. Abessinien, in Kordofan im Juli, in Bongo zwischen August urd No- vember ein. Er ist übrigens ziemlich schüchtera, versteckt sich gern im diehten Laub der Hochbäume, wo er schwierig zu entdecken ist, auch besucht unser Vogel mit Vorliebe die mit Schlingpfanzen umrankten Waldpariien längs der Regenbetien, welche für den Jäger oft undurch- dringlich sind. Dagegen verräih dieser Würger seine Anwesenheit meist selbst durch den tiefen. wohltünenden Ruf, der eniferrt mit dem- jenigen von Janius ceihiopieus zu versleichen, aber noch voller und abwechselnder isi, auf den das Weibchen sogleich mit einem schnarren- den „ier-r-r“ antwortei. Die Siimme hört man vorzüglich im Spätsommer. Auch Rüppell hat den Blanchot in Kordofan eingesammelt. [|Süd-Afrika. — West-Afrika. — Ost-Afrika: v. d. Decken.] Gen. Nilaus, Swains. Nr. 396. Nilaus brubru. Le Brubru, Le Vaill. Ois. Air. t. 71. — Lanius brubru, Lath. — L. capensis, Shaw. — J. frontalis, Forst. — Nilaus capensis, Swains, Zool. Journ. 1527. p. 162. — Bp. Consp. I. p. 862. — Lüpp. Syst. Ueb. Nr. 225. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 322. — Haril. W. Afr. Nr. 524. — Antin. Uat. p. 55. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 169, 170. — Heugl. Faur. Roth. Meer Nr. 122. — Id. Cab. Journ. ’564. p. 254. — Vierth. Naum. 1352. p. 35. — Layard, 8. Air. Nr. 512. — Gurn. Ibis 1362. p.31.& , 1568. p. 159. — Hartl. Cab. Joarn. 1561. p. 171. — Finsch & Hartl., O. Afr. p. 333. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. I. fol. e. Supra coracino-niger; margine frontali, loris et superciliis albis; collo postico es dorso colore Yalvo nigroque varlis; tergi plumis Jaxis albis, nigro-squamatis; alae fasc'a elonsata, pallide ferruginea; remi- gibus primariis famosis, in margine interno, basin versus, dilute fulves- centibus, externo pallide ferrugineis; recirieibus lateralibus extus, reli- quis (*/, intermediis in excepuis) in apice conspicue jalbis; g2° "aeo albo, lateribus pectoris et abdominis castareo-variis; rostro coerulescente- nigro; pedibus plumbeis; iride rufo-castanea; — long. toi. 51," — rosir. a fr. 61/,'. — al. vix 3%. — caud. 1”. 8, (2.7. Hartl.!) — tars. 9?/,'". Jun.: Pileo, dorsoque fulginosis, hoc e rufescente ochraceo-vario. Finsch und Hartlaub geben die Flügellänge zu 2’. 11”, — 3’. 3“ — Schwanz 1”. 10'.—2". — Tars. 9,10". Su * Fam, Laniidae. — 468 — Gen. Telephonus. ‘ Ein von mir am Bio-göre im Somal-Land geschossenes Weib- chen ist etwas kleiner, zeigt auf dem Rücken gar kein Rostbrs n, die lange Flügelbinde ist fast rein weis, Brust und Körperseiten ganz rostig-kastanienbraun, nur spärlich weiss geflammt, die Regio analis und untern Schwanzdeckfedern mit dieser Farbe theilweise überflogen. Bei einem andern Vogel, einem wohl jüngern 3, ist das Uropygium ockergelb angelaufen. Kommt paarweise im wärmeren Abessinien, dann in Senar, Kor- dofan, am Weissen Nil und seinen Zuflüssen und im Somal-Land vor; lebt ziemlich versteckt, einzeln oder in Paaren im dichten Laubdach der Bäume, seltener im niedrigen Buschwerk. Der schon von Le Vaillant beschriebene Lockton ist sehr voll und wohlklingend. Ich halte die Art für sedentär. Hartlaub (West-Afrika, 1. c.) beschreibt den jüngern Vogel als Weibchen. [Senegambien; Casamanze: Hartl. — In Südafrika vom 28.0 süd- licher Breite nordwärts bis zum Wendekreis: Le Vaill. — Damara- Land: Andersson.] Gen. Telephonus, Sw. (Pomatyrhonchus, Boie.) Nr. 397. Telephonus erythropterus. Le Tschagra, Le Vaill. Afr. II. pl. 70. — Lanius erythropterus, Shaw. — Thamnophilus Tschagra, Vieill. — Tschagra senegalensis, Less. Lanius erythropterus, Rüpp. N. W. p. 82. — L. cucullatus, Temm. — L. Tschagra, Schleg. Krit. Uebers. Vög. Eur. p. XXI. — Telephonus erythropterus, cucullatus et senegalus, Licht. Nomenclat. p. 11. — T. ery- thropterus et cucullatus, G. R. Gray. — Pomatorhynchus erythropterus, Cab. Mus. Hein. I. p.69. — Lanius Tschagra, Dubois Ois. de !’Eur. 18. Livr. t. 37. — Telephonus senegalus, Brehm, Vogelf. p. 34. — Telephonus Tschagra, Lilford, Ibis 1866. p. 350. — T. cucullatus, senegalus et ery- thropterus, Bp. Consp. I. p. 361. — Pomatorhynchus erythropterus, var. orient. Cab., v. d. Decken, Reisen III. p. 27. — Telephonus erythropterus, A. Brehm, Thierl. III. p. 707. — Swains. W. Afr. I. p. 235. — TT. se- negalus et erythropterus, Hartl. W. Afr. Nr. 321. & 323. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 336. — Gurney, Ibis 1860. p. 211. & 1865. p. 273. — Monteiro, Ibis 1862. p. p. 335. — Kirk, Ibis 1864. p. 319. — Teistr. Ibis 1860. p. 150. — ? Telephonus cueullatus, Antin. Cat. p. 55. — T. erythropterus, Layard, S. Afr. Nr. 315. — Laniarius erythropterus, Brehm, Fam. Laniidae. — 469 — Gen. Telephonus. Habesch p. 315. — Telephonus erythropterus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 324. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 139. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 222. — ? Lanius senegalensis einereus, Briss. Orn. II. t. 17. 1. — ?L. senegalus, L. & Lath. — ?Buff. Pl. enl. 297. 1. & pl. 479. 1. — ?L. senegalus, var. minor habessinica, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av.I. fol.e. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 149. — T. longirostris, Heugl. Cab: Journ. 1364. p. 254. — Bocage, Av. das posses. portugez. d’Afr. oceid. IV. (Jorn. de Science, Lisboa 1870.) p. 11. — Bree, B. of Eur. I. p. 171. ce. tab. — König-Warth. Neot. Stud. Nr. 46. Supra delicate einerascente-fulvus, tum magis glandicolor, tum purius olivaceo-fuscescens; tergo uropygioque einerascentibus; subtus albus, pectore, hypochondriis, tibialibus et subcaudalibus delicate ex ochraceo fulvescente-, lateribus abdominis magis cinerascente-lavatis; pileo, nucha striaque conspieua per oculos ducta, abrupte nigris; super- eiliis latis delicate fulvo-albidis; alis laete cinnamomeo-rufis, remigum dimidio apicali in pogonio interno et inapice lato fuliginoso; margine alari albo; subalaribus dilute hepatieis; scapularibus, alae tectrieibus majoribus et tertiariis einnamomeo-rufis, partim late nigrieante-striatis; rectricibus !/;, medianis fumoso-griseis, delicate fasciolatis, reliquis nigricantibus, albo-apicatis; rostro nigro; pedibus viridi-plumbeis; iride rufo-umbrina; — long. tot. 83/,.—9". — rostr. a fr. 8.9. — al. 3”. au,230, 31/,, — eaud. 4.4”. 2". — tars. 13%. —14". Die Synonymie entnahm ich grössten Theils dem neuesten Werke von Finsch und Hartlaub (0. Afr. p. 336.). Der Erdwürger variirt nicht wenig sowohl was Grössenverhält- nisse als Farbentöne anbelangt. Schon Rüppell macht auf zwei con- stante Rassen aufmerksam. Bei der Form aus Kordofan sei Nacken und Rückenmitte isabellfarb, die ganze untere Körperseite beinahe milchweiss, die Füsse hellbraun; die Rasse, welche das abes- sinische Küstenland bewohne, zeige Nacken, Halsseiten und Rücken- mitte grünbraun, Brust und Bauch blaugrau, die Füsse dunkelbraun, sonst gleichen sich beide Spielarten bezüglich Grösse, Schnabelform und übriger Färbung. Bei beiden sei der Unterschnabel zuweilen gelblich (wohl nur bei jüngern Vögeln!). Mir liegen leider verhältnissmässig nur wenige Exemplare des Erdwürgers vor: eines aus Kordofan, ein anderes vom Gebiet des obern Weissen Nil und ein drittes aus der Gegend von Keren im Bogosland; diese bestätigen Rüppell’s Ansicht in Bezug auf verschiedene Färbung des Nackens, des Mantels und Unterleibes, aber der Vogel von Keren, ein &, ist auffallend klein: Schn. 8“. — Flüg. 2”. 9". — Schw. 3". 4, — Tars. 11!/,'', — Es zeigt dieses Exemplar mehr braungrauen, Fam. Laniida®: — 200 Gen. Telephonus. etwas in’s Olivenfarbige spielenden Oberrücken; von der weisslichen Kehle abwärts trüb aschgrave Unterseite; weissen, kaum ockerfarb an- gehauchten Supereiliarsireif; sehr satt rostrothe Flügel mit ähnlieber rauchschwärzlicher Zeichnung wie der ächte 7. ersihropierus, nur sind die Sänme der Schwingen auf der Innenfahne nach der Basis zu viel mehr fahl; die ’/ mittlern Steuerfedern sehr tief aschgran. Die schwärzlich rauchfarbenen Schwingenspitzen scheinen be- Vögeln aus Kordofan und vom Abiad nieht so breit als bei südafri- kanischen; die schwärzliche Zeichnung auf den rostfarbenen bis zimmt- braunen Sehulterfedern, Flügeldeckfedern erster Ordnung und Tertiär- schwingen ist zuweilen sehr breit und intensiv, hin und wieder fehlt sie fast ganz, oder sind Scapularfedern und die Schwingen dritter Ordrang rauchschwärzlich und nür rosibraun bis rostfahl gerardei; die 4/, mitlern Sieuerfedern variıren zwischen rein aschgrau und oliver vraungrau. Der Erdwürger ist im Sadan ein sehr gewöhnlicher und weit ver- breiteier Vogel; in Takah und den Bischarir-Gebirgeu geht er nord- wärts bis zum 19.° N. Br.; ia Abessıafen wohl nicht höber als in die Woina-Desa-Region (5—10W0'.); im Gebiet des Ahiad trafen wir ihn noch wesiwärts bis an die Grenzen voa Nar-Fertit, am eigentlichen Nil nördlieh b's ia die Provinz Berher; überall scheint er sedentär. In vieler Beziehang weichen die Erdwürger von ihren Verwandien ab. Sie Jeben in Paaren urd Familien, pur im Unterholz, oft weit ent- fernt voa Gewässern, laufen häuig urd ofi rasch mit gehobenem und ausgebreitetem Schweif auf der kahlen Erde urd jm Gestrüpp herum und sind meist ganz arglos und zutraulich. Ihr niedriger, schweben- der Flug und sonstiges Benehmen erinnert an Argya acaciae; der sehr helle, volle und wohlklingerde Lockton lässt sieh eiwa mis dın-dui- dut-diu wiedergeben; dazwischen hört man das hölzerne Rätschen des Weibcheas. Nach befügen Gewitterregen sieigst der Brdwürger, dessen wenig feitiges Gefieder begijerig Wasser ansaugt, hoch in die Lüfte und bringt bier darch die rasche, ziiternde Bewegung der Schwingen ein eigentbümliches, dem Schnarren der Spechie ähnliches Geräusch hervor. Am 18. September 156. erhielt ich im Boyoslard Eier, welche unserem Vogel zugeschrieben wurden; sie sird eisestaliig, feiaschalig, weiss mit rosibräunlichem Antlag, mit graulichen und lebhaft roch- braunen, mehr nach dem siumpien Ende zu vorberrschenden Strichel- chen und Schnörkeln; 10%/,*'. Jang und 74/g‘. dick. Beide Geschlechter scheinen gleich gefärbt. [Algerien. — West-, Süd- und-Ost-Afrika. — Insel Mombas. — Angeblich andalusische Vögel im Jıeyderer Museum, doch bedarf das Vorkommen von T.erythropterus in Spanien noch weiterer Bestätigung.) Fam. Laniidae, — 41 — Gen. Telephonus. * Nr. 398. Telephonus trivirgatus. Telephonus trivirgatus, A. Smith, Ill. $. Afr. Zool. Av. t. 94. — Bp. Consp. I. p. 361. — Hartl. W. Afr. Nr. 522. — Id. Proceed. L. Z. Soc. 1865. p. 83. — Layard, S. Afr. Nr. 314. -- Bianconi, Spec. Zool. Mo- zamb. Fasc. XVI. p. 400. — Malaconoius australs, Smith Rep. Exped. p. 44. — Telephonus frenatus, Licht. Nomencel. p. 12. — ? Tschagra 9, Le Vaill. Afr. t. 70.2. — T. trivirgatus, Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 338. — Bocage, Av. das posses. portugez. d’Afr. occid. IV. (Jorn. de Scienc. Lisboa 1570.) p. 11. Supra dilute olivaceo-grisescens, fulvescente-tinetus; pileo et collo postico vix obseurioribus; supereiliis ochroleueis, supra et infra nigro- marginatis; subtus pallide brunnescens, gula albida; humeris, tectriei- bus alarım remigumgue pogoniis externis einnamomeis; cauda sub- gradata, nigra, reciricivus, (intermediis grisescentibus et fasciolatis ex- ceptis) late albo-apieatis; rostro pallido; pedibas nigris; iride rufes- cente; — long. tot. eirca 7/;'. — rostr. a fr. 71/,".— al. 2". 10. — 2”, 11. — caud. 3. 3.5". 4", — tars. 11°. — Beschreibung nach Finsch und Hartlaub. „Unterscheidet sich von den verwandten Arten leicht durch die „geringe Grösse, den in beiden Geschlechtern braunen Oberkopf und „die rostfahle Unterseite.“ Finsch & Hartl. Im Berliner Museum aus Abessinien. [Süd-Afrika. — West-Afrika; Angola: Henderson; Benguela: An- chieta. — Ost-Afrika; Zambezi; Tete: Livingstone. —|] *Nr. 399. Telephonus remigialis. Telephonus remigialis, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 340. — Pomator- hynehus Galtoni, Gray, M. S. Mus. Brit. Similis T.erythroptero; collo postico et laterali stragaloque pallide rufescente-fulvis; gastraeo toto pure albo; reetrieibus rufis, in dimidio apicali pogonii ER fumosis; Bennlaribns et teetrieibus alae rufis, eoneoloribus; rostro nigro; pedibus eorneo-fulvis; — long. tot. eirca 81," — rostr. a fr. 9. — al. 3". 4". — caud. 3. 10. — tars. 14°". Fam. Laniidae. — 472 — . Gen. Telephonus. Beschreibung nach Finsch und Hartlaub 1. e. „Die Schwingen an der Aussenfahne und der Basalhälfte der Innen- „fahne rostroth', nur an der Endhälfte der Innenfahne dunkelbraun; „die rostrothe Färbung nimmt gegen die innern Schwungfedern an „Ausdehnung zu, so dass die vier letzten Schwingen nur einen dunkel- „braunen Endifleck übrig behalten; die !/, mittleren Steuerfedern dunkel „graulichbraun, nur unter gewissem Lichte mit verloschenen dunkeln „Querbinden; übrige Schwanzfedern schwarz mit breiter weisser Spitze.‘ Im Bremer Museum befindet sich ein Exemplar dieser neuen Art aus Abessinien, im britischen Museum vom Weissen Nil. Ich kenne diesen Vogel nicht aus eigener Anschauung, muss übrigens hier wie- derholen, dass die Ausdehnung und Intensität der rauchbräunlichen Farbe auf den Schwingen sowie der fahlgelbe oder grauliche Anflug auf Brust und Unterleib auch bei T. erythropterus sehr variabel sind. Anmerkung. In den Schilfwäldern um den Quellsee des Gazellenflusses bemerkte ich im April 1863 öfter einen dem 7". erythropterus sehr ähnlichen Vogel, der leider nicht eingesammelt werden konnte. Er schien durch eine intensiver rostgelbe Oberseite und grossen, circumscripten schwarzen Schulterfleck abzuweichen. (Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 245.) Weiter gehören hierher 7. minutus, Hartl. (Pr. L. Z. S. 1858. p. 292.) u. 7. An- chietae, Bocage (Jorn. de Scienc. Lisboa 1870, p. 12.), beide aus S. W. Afrika, Hand Me 47 4 q - be alone De dar. g Ab9- = Nr. 400. Telephonus longirostris. Mund Telephonus longirostris, Swains. Anim. in Menag. III.; Two Cent. and a Quarter (1838.) p. 282. — Bp. Consp. I. p. 361. — Licht. Nomencl. p. 11. — Layard, S. Afr. Nr. 316. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 340, (not.) — Harpolestes longirostris, Cab. Mus. Hein. I. p. 70, — LDanius Tschagra, Rüpp. (nec Auct.). Supra olivaceo-fuscescens, pileo saturatius tineto; stria supereiliari conspieua albida, altera transoculari angusta, abrupte nigra; mento, gula superiore genisque sordide albidis, gastraeo reliquo saturate fuscescente-cano; remigibus fumosis, extus rufo-marginatis, tertiariarum fumosarum margine externa olivaceo-fuscescente; alae teetrieibus laete rufis, majoribus mediis fumoso-atris; reetrieibus !/;, medianis tergaei colore‘, lateralibus nigris, late albo-apieatis; rostro valde elongato, compresso et arcuato, pallide corneo-fusceo; pedibus pallide fuscescen- tibus; — long. tot. eirca 9. — rostr. a fr. 11’. — al. 3%. 3", — caud. 3". 7", — tars. 142/,”. Beschreibung nach südafrikanischen Exemplaren des Stuttgarter Museums. Im Berliner Museum aus Abessinien. [Süd-Afrika.] Fam. Laniidae. — 43 — Gen. Lanius. 2) Laniinae. Gen. Lanius, Lin. a) Subgen. E:.neoctonus, Boie (Phoneus, Kaup.). Nr. 401. Lanius rufus. Lanius rufus, Briss. (nee Gm.) — L. collurio var. y. rufus, Gm. — L. rutilus, Lath. — L. ruficeps, Bechst. — L. pomeranus, Sparm. — Enneoctonus rufus, Gray. — Enneoctonus pomeranus, Cab. Mus. Hein. 1. p. 73. — .Bp. Consp. I. p. 362. — L. castaneus, Hahn. — ? L. ruficollis, Shaw. — Enneoctonus aurieulatus, Gurn. e P. L. $S. Müller, Ibis 1368- p. 159. — L. rufus, ruficeps, melanotus, paradowus et cognatus, Brehm, Vogelf. p. 84. — L. ruficollis, Lefeb. Abyss. Ois. p. 101. — Pl. enl. 9. 2.; 31. 1. — Gould, Eur. t. 70. — Naum. V,D. t. 51. — L. badius, Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 100. — Swains. W. Afr. I. p. 231. — Hartl. W. Afr. Nr. 314. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 217. — Id. N. W. p. 31. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 317. & 321. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 131. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. bb. cc. — L. paradowus et rufus, Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 75. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p- 30. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 149. — Tristr. Ibis 1867. p. 365- — Taylor, Ibis 1867. p. 58. — Drake, Ibis 1867. p. 426. — Layard, S. Afr. Nr. 311. —v. d. Mühle, Griech. Nr. 175. — Linderm, Griechenl. p. 114. — Wright, Malta p. 19. — Savi, Orn. tosc. I. p. 89. — ‚Cara, Orn. Sard. sp. 50. -—- Salv. Cab. Journ. 1865. p. 133. — Brehm, Thierl. II. p. 701. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 50. Supra fulginoso-nigrieans; subtus albidus, partim fulve tinetus; mar- gine angusta frontali, loris, scapularibus, speculo alari, supracaudalibus et subeaudalibus albis; vertice, nucha cerviceque rufis; tergo fuscescente- einereo; sineipite striaque ab oculos ad colli latus decurrente nigris; rectrieibus fulginoso-nigris, !/;, medianis-exceptis, basi late albis, in apice conspicue albo-marginatis, Y/, extimis albis, !/, sequentibus albis, in dimidio basali macula majori fusco-nigra notatis; rostro nigricante-corneo; pedibus corneo-fuseis; iride fusca; — long. tot. 7’. rostr. a fr. 6°.—61/,'". — al. 3". 89,3 11. — eaud. 3%. — tars. 10°. — 11 a) Lanius niloticus. — Enneoctonus niloticus, Bp. Mus. Paris. e Nilo albo. — Bp. Rev. & Mag. 1853. p. 439. sp. 38. —_ Fam. Laniidae. — 414 — Gen. Lanius. b) d) Simillimus Z. rufo; rostro longiore, pallido; capitis cervieisque colore castaneo intensiore, minus in dorsum producto; nigredine frontis magis extensa; supereiliis albis nullis. Lanius pectoralis. — Enneoctonus pectoralis, v. Müller; e Senar. — Cab. Journ. 1555. p. 450. sp. 583. — Simillimvs 7. ru/o; peciore einnamomeo, speculo alari minori. Taniıs Jordinei, v. Müller; e Senar & Nubia. — Cab. Journ. 1555. p. ZA0. sp. 584. — „Similis 7. ru/o; rectrieibus 2 mediis externis dimidiato albis.“ Hierher dürfte gehören 7. paradozus, A. Brehm, Cab. Journ. 1852. p. 75. (not.) — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 321. — der sich von 7. rufus dadurch unterscheidet, dass das hintere Viertheil des Schwanzes ganz weiss ist. Obige Diagnose übrigens unver- stärdlich ! Lanius rufus, var. dorso toto atro. Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. iol. e. von Süd-Arabien. Lanius rutilans, Temm. — Lanius collurio senegalensis, Gm. Pl. enl. 4.2. — L. collurio, var. 5. Gm. — L. rufus, var. Schleg. — L. superciliosus, Licht. Dubl. Cat. p. 47. — Bp. Rev. & Mag. 1353. p- 429. — ? Enneoctonus Frenatus, Licht. — Hart]. W. Afr. Nr. 315. Similis 7. rufo, coloribus dilutioribas, al.rum teetrieibus sea- pularibusque alvo-marginatis; capitis rufedine magis in dorsum descendenie; superciliis albidis. Hab. Senegambia; Casamanze. Der rostköpäge Würger kommt auf dem Zug von August bis April in unser Gebiet; südwärts bis zum 5.° N. Br. beobachtet: sowohl im Nilgebiet als in Arabien und auf den Inseln des Rothen Meeres. Möglicherweise tbeilweise Standvogel in den Tropen. [Süd-Afrika: Le Vail!., Mas. Stuitg. ete. — Guinea; Senegam- bien: Hartl. — Brutvogel in Algerien: Loche, Drake. — Brut- und Zugvogel in West-Asien. — Europa, nordwärts bis England und Nord- deutschland.] Nr. 402. Lanius collurio. Lanius collurio, L. — L. spinitorguus, Bechst. — Enneoctonus col- lurio, Boie. — L. collurio, spinitorquus et dumetorum, Brehm, Vogelf. p. 83. — L. aeruginosus, Klein. — Le Vaill. Afr. pl. 64. — Pl. enl. 31. 2. — Gould, Eur. pl. 69. -— Naum. V. D. t. 52. — Bp. Consp. I. Fam. Laniidae. —_ dd — Gen. Lanius. p. 362. — Cab. Mus. Hein. I. p 72. — Sund. Krit. Främst. p. 31. — Linderm. V. Griechen]. p. 114. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 174. — Malherbe, Faan. Sieil. p. 59. — Powvs, Ibis 1360. p. 135. — More, Ibis 1865. p. 17. — de Filippi, Viagg. in Pers. p. 524. — Layard, 8. Afr. Nr. 310. — Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 331. — Bp. Rev. & Mag. 1853. p. 435. — Röpp. N. W. p. 31. — Böpp. Syst. Ueb, Nr. 221. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 313. — Peugl. Faan. Roth. Meer Nr. 130. — Brehm, Cab. Journ. 1354. p. 75. — Kiik, Ibis 1564. p. 315. — Gurn. Ibis 1365. p. 208. — Drake, Ib's 1567. p. 426. — Tristr. Ibis 1869. p. 268. — Savi, Orn. Tose. I. p. 100. — Cara, Orn. Sard. sp. 51. — Salvad. Cab. Joarn. 1865. p. 135. — Hemwpr. & Ehr. Symb. phys. Arv.l. fol. bb. cc. dd. — Heugl. Cab. Joara, 1869. p. 43. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 30. — Brehm. 'Ühierl. ILL. p. 699%. — Bocage, Av. das posses. portug. IV. (Jorn. de Scierc. Lisooa 1570.) p. 12. Der Dorndreher zehört zu den sehr gewöhnlichen Zugvögeln N. O. Afrikas, den wir in Esypren, Arab'en, auf dea Inseln des Roihen Meeres, im Bogos-Land, Hahesch, Na,'ea and südwärts bis in das Ge- biet des Abiad und Gazellenflusses geiurden baber. Er erscheint aus Norden kommend schon sehr zeitig, im August, sowohl alte Vögel als Junge. Im März und April tritt er seine Röckreise durch Egypten wieder an. Oh vielleicht einzelne Paare hier und am Roihen Meer nisten, kann ich nicht mit Sicherheit angeben; doch beobachteten wir im Delta und auf Dahlak Mitte August schoa junge Vögel, welche wohl kaum im Siarde gewesen wären, eine weite Seereise zu unter- nehmen. Südafrikanische üxemplare kann ieh kaum von europäischen unterscheiden; erstere zeiren zwar meist eiren eiwas löngeren, heller hornbraunen Schnabel mit dunkler Spiize; die graue Farbe des Over- kopfes und Nackens erscheint eiwas mehr ausgedehnt. Im Siuitzarter Museum beirde; sieh ein Albiro dieser Art aus Südfrankreich, mit weisslichem Schnabel, Füssen und Nägeln. — [Brütet in Süd-Afrika: Le Vaill. — Beagvela — Tropisches Ost- Afrika: Kirk. — Algerien und Marok. — Earopa. — West-Asien bis in’s gemässigte Sibirien. — Persien: de Filippi.] * Nr. 403. Lanius isabellinus. Lanius isabellinus, Hempr, & Ehr. Symb. puys. Av. I. fol. c. — E. ferrugineus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 320. — Lanius ruficaudus, Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 75. Anm, 2. u. 1857. p. 79. — Sirickl. Coll. Peth Ann, and Mag. 1852. p. 354. — Lanius sp., Vierth. Naum. 1852. 1 Fam. Laniidae. — 46 — _ Gen. Lanius. p. 31. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 195. spec. 35. — L. ruficaudus, Ehr. in Mus. Berol. — Walden, Ibis 1867. t. V. fig. 1. — ? Lanius spec., Sclat. Jard. Contrib. 1852. p. 123. Nr. 33. Magnitudine E. ruf; supra einerascente-rufus, uropygio, teetriei- bus eaudae superioribus et cauda supera laete cinnamomeis, rectriei- bus apicem versus obscurioribus; taenia nigricante per oculos ducta, supra dilute albido-marginata; alis fulginosis, tectrieibus et eubitalibus pallide fulvo-marginatis; speculo alari minori albido; subtus albidus, lateriter rufescente-tinetus; rostro dilute corneo, apice et culmine fusco; pedibus fusco plumbeis; iride fuseca; — long. tot. 7". 5", — al. 3". 51,5", 7. — eaud. 3”. — tars. 10.11". — rostro a fr Berg, Junior: Dilutius et pallidius tinctus; nigredine capitis vix ulla; gastraeo (gula et subeaudalibus exceptis) fuscescente-undulato et fusco- squamulato. Nicht häufig in N. O. Afrika, südlich vom 15.° N. Br., in Kor- dofan, am Bahr el Abiad, in Senär und in Abessinien. Von Ehren- berg bei Qonfuda an der arabischen Küste entdeckt. Ein Albino, im März 1854 am Bahr el abiad eingesammelt, ist etwas kleiner, eben in der Mauser .begriffen; einzelne Schwingen erster Ordnung und Flügeldeckfedern rauchbräunlich, die neuen dunkler, die alten sehr verblichen; der Schwanz einfarbig hell rothbräunlich, gegen die Spitze zu etwas dunkler, mit schwarzen Steuerfeder- Schaften; obere Schwanzdecktedern theils hell rostfarb, theils rein weiss; — Fl. 3°. 6°“. — Schw. 2.10’. — Tars. 10°. — Schn. v.d. St. fast 6°. — Schnabel hell hornfarb, mit dunklerer Spitze. Cabanis rechnet diese Art zu Lanius phoenicurus, Pall. (Walden, Ibis 1867. t. V. Fig. 2.). Der isabellfarbige Würger ist nächst verwandt mit dem indischen L. arenarius, Blyth. (I. A. Soc. XV. p. 304. — Jerd. B. of Ind. I. p- 407.) und Z. eristatus, Lin. — Blyth. (Ibis 1866. p. 367.) zweifelt nach Striekland (Proc. L. Z. S. 1850. p. 217.) an der speeifischen Ver- schiedenheit von Z. arenarius und L. isabellinus. Nr. 404. Lanius minor. Lanius minor, Gm. — L. italieus, Lath. Ind. Orn. p. 71. — Enne- octonus minor, Cab. Mus. Hein. I. p. 73. — E. italicus, Bp. Rev. & Mag. 1853. p. 458. — Lanius Vigil, Pall. — L. longipennis, Blyth. — L. fla- Fam. Laniidae. — AH — Gen. Lanius. vescens, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. I. fol. e. — L. minor, pinet- orum, nigrifrons, ewimius et graecus, Brehm. — Bp. Consp. I. p. 363. — Naum. Vög. Deutschl. t. 50. — Gould, Eur. t. 68. — Pl. enl. t. 32.1. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 220. — Id. N. W. p. 33. — Heugl. Syst. Ueb, Nr. 316. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 195. Nr. 36. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 75. —- Tristr. Ibis 1867. 1867. p. 365. — Savi, Orn. Tosc. I, p. 97. — Cara, Orn. Sard. sp. 49. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 132. .— Malherbe, Sieil. p. 49. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 173. — Linderm. Griechenl. p. 113. — Wright, Malta p. 19. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p- 30. — Brehm, Thierl. III. p. 697. — Hartl. & Finsch, O. Afr. p. 330. (not.) — Bree, B.. of Eur. I. p. 165. c. tab. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. e. Cinereus; subtus albus, vinaceo-tinetus; loris, sineipite, regione ophthalmica et parotica alisque nigris, his magis fumosis; prima- riarum speculo albo; secundariis in apice conspieue albo-marginatis, pogoniis internis basin versus obsolete nee abrupte albicantibus; rec- trieibus medianis nigris, 1=3 extimis albis, scapis nigris, partim ma- cula mediana nigra notatis, quartae apice alba; subalaribus majoribus dilute canis; rostro coerulescente-nigro, basi mandibulae flavida; pedi- bus nigricantibus; iride fusca; — long. tot. vix 7 — rostr. a fr. 63/4. — alt. rostri 4". — al. 4". 4". — caud. 3°. 5°. — tars. 10°. Beschreibung und Messung nach Exemplaren aus den Bogos- Ländern und von Suez. Die Schwanzzeichnung ist etwas variabel. Ein Jüngerer Vogel weniger lebhaft gefärbt, Ober- und Unterseite schmutzig fahlgelblich überflogen, mit viel mehr Weiss auf den Flügeln und hel- lerem ‚Schnabel, unterscheidet sich durch helle Schnabelbasis und etwas längere Schwingen vom europäischen. Ob Standvogel in N. O. Afrika kann ich nicht bestimmt angeben. Ich habe den schwarzstirnigen Würger öfter von den Küsten des Rothen Meeres erhalten und zwar im Mai und August, im September junge und alte Vögel bei Keren im Bogos-Land und vom Bahr el abiad. Nach Brehm im September in den Wäldern des Blauen und Weissen Flusses; nach Rüppell häufig in ganz N. O. Afrika. [Süd-Afrika: Mus. Brem. — Sehr selten in Palästina: Tristr. — Brutvogel um Smyrna: Krüp. — Gemässigtes West-Asien bis zum Ural. — In Europa nordwärts bis Holland und Nord-Deutschland.] Fam. Laniidae. — 4185 — ” Gen. Lanius, b) Subgen. Lanius, Cab., Bp. Nr. 405. Lanpius exeubitor. Tomius ewcubitor, L. — J. cinereus, Briss. — L. excubitor, rapaz et major, Brehm, Vogelf. p. 52.- Pl. eul. 445. — Gould, Eur. t. 66. — Naum. V.D. t.49. - Bp. Consp. I. p. 363. — Id. Rev. & Mag. 1553. p. 292. — Cab. Mus. Hein. I. p. 73. — Lüüpp. N. W. p. 53. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 219. — Heugl. Sys... Ueb. Nr. 512. — Bolle, Cab. Journ. 1354. p. 452. (?) — Brehm, Cab. Journ. 1354. p.75. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. I. fol. bb. cc. dd. — Brehm, Tbierl. III. p. 695. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 171. — Linderm. Griechenl. p. 112. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 48. — Savi, Orn. Tosc.I.p. 94. — Cara, Orn, Sard. sp. 47. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 152. — Tristr. Ibis 1867- p- 364. — Wright, Malta. p. 19. Nach Brehm im September südwärts bis in die Wälder am Blauen und Weissen Fluss; nach Rüppell häufig in Egypten und Arabien. Von Hemprich & Ehrenberg in Nubien, Egypten und Süd- und Nord- Arabien beobachtet. Ich habe (en europäischen grossen Würger nur im Winter in Egypten und im peträischen Arabien erlegt und seine Eischeinung hier ist keineswegs e'ne gewöhnliche. Wahrsebeinlich bezieren sich manche der erwähnten Angaben auf Lanius pallidirostris oder L. lew:opygos. ıStardvogel auf den Canarer : Bolle. — West- und Nord-Asien. — Standvogel in Palästina: Tristr. — In Europa nordwärts bis Lapp- land. — Nicht in Spanien: Brehm. — Nordamerika: Brehm. —] * Nr. 406. Lanius exeubitorius. Lanius exeubitorius ei excvbitoroides, Prev. & Des Murs, Lefeb. Abys. p. 99. & 170. t. 8. -— Danius princeps, Ob. Mas. Hein. I. p. 73. (not.) — L. Kick, Vierth. Naam. 1352. I. ». 57. & 1357. p. 103. ce. tab. — IR. maerocerceus, De Filinpi, Rev. & Mag. 1553. p. 290. -- Heugl. Syst. Ueb. Nr. 5314. — Id. Cab. Journ. 1163. p. 165. & p. 270.; 1564. p. 254, — Antin. Cat. p. 56. Maximus; supra einereus; infra albus; vitta frontali lata, longa per oculos ad latera colli ducta alisque nigris; primariarum basi late Fam. Laniidae. — 49 — Gen. Lanius. alba; eaudae longae, gradatae rectrieibus '/, intermediis (basi alba excepta) nigris, reliquarum dimidio basali albo, dimidio apicali nigro, apice partim albo-marginato; uropygio et supracaudalibus eineras- cente-albidis; subalaribus nigris; in plerisque (22?) hypochondriorum macula magna pure castanea; rostro nigro; pedibus fuscis; iride fusea; — long. tot. 91/5. — rostr. a fr. 7". — al. 4. 2". — caud. vix 5 — tars. 12%. Bei jüngern Vögeln zeigen die obern Schwanzdeckfedern und mitt- lern Steuerfedern gegen die Wurzel hin eine bräunliche Querstreiiung. Fast von der Grösse von 7. algeriensis zeigt diese stattliche Art rein weissen Unterleib, kürzern Schnabel, viel hellern Scheitel, Rückenmitte und Bürzel, längern, schmälern Schwanz, schwarze (nicht graue) Scapularfedern und häufig kastanienbraune Weichen. Am obern Weissen Nil und in den sandigen Ebenen um den Quellsee des Gazellenflusses nicht selten, namentlich vom December bis April, in welcher Zeit dieser Vogel zu brüten scheint. Während der eigentlichen Sommerregenzeit habe ich ihn jedoch nicht bemerkt. Hält sich meist in Paaren auf Bäumen in der Nähe von Viehweiden, ist äusserst lebhaft, lärmend und beweglich, dabei oft ziemlich miss- trauisch, frisst vorzüglich Coleopteren, die er auf der Erde aufliest und dann auf dürren Gipfeln verspeist. Ende März sieht man ge- wöhnlich eine Familie von 5—6 Stück beisammen, die oft lange Zeit auf einem und demselben Baum spielen und schreien; streicht einer ab, so folgt ihm die Gesellschaft auf einen andern Gipfel. Soll auch in Abessinien vorkommen, wo ich Zanius exeubitorius übrigens nie be- gegnet habe. Der schrille Lockton gleicht dem von ZL. exeubitor. Die Angabe von Des Murs, dass d’Arnaud diese Art in Nubien eingesammelt, beruht jedenfalls auf einem Irrthum. Anmerkung. Nächstverwandt ist folgende, wohl sicherlich nicht in unser Gebiet gehörige Art: Lanius algeriensis. — Lanius algeriensis, Less, Rev. Zoolog. 1839. p. 154. — Enneoctonus algeriensis Bp. — Strickl. Ann. & Mag. 1852. p. 345. Nr. 43. (?) — ?Cab. Mus. Hein, I. p. 73, (ex Afr. sept.) — Ep. Rev. 1853. p. 243. — Maximus, supra schistaceo-cinereus, subtns cinerascens, gula et abdomine merio albidis; margine frontali eunspieua, Joris, eiliis et regione parotica nigerrimis; scapularibus albis, earo-tinetis; alis nigris; speculo primariarım et secundariarum margine apieali albis; subalaribus albidis; reetrieibus °/, extimis pogonio externo et apice late albis, pogonio interno basin versus nigricantibus, °/, intermediis nigris, 4i«e apice late albo-marginato, 5tae limbo minore apicali albo; rostro et pedibus eoerulescente nigricautibus; — long. tot. 10%. — rostr. a fr. 730.83. — al. 4,4, 2, — caud. 4", 4, — tars, 12 ar Ze g4M. Nach Striekland in Kordofan; aus M’Kalah in der Sammlung Daubeny. -— Von mir nie in N. O, Afrika und Arabien beobachtet. Beschreibung nach wenigen Y'j' aus Algier. — Wahrscheinlich beruhen obige Angaben auf Verwechslung mit L. leucopygos oder L. Lahtora. [Brutvogel in Algerien: Loche.] Fam. Laniidae. — 480° — Gen. Lanius. *+ Nr. 407. Lanius meridionalis. Lanius meridionalis, Temm. Pl. col. 143. — Roux, Ornith. Prov. t. 152. — Gould, Eur. t. 66. — Susem. V. Eur. I. t. 15. — Keys. & Blas. Wirbelth. Nr. 251. — v. Müller, Cab. Journ. 1855. p. 409. Nr. 570, — Drake, Ibis 1867. p. 425. — Tristr. Ibis 1867. p. 364. — Brehm, Vogelf. p. 83. — Savi, Orn. Tosc. I. p. 102. — Cara, Orn. Sard. sp. 48. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 133. — Cab. Mus. Hein. I. p. 74. — ° Bp. Consp. I. p. 363. — Brehm, Thierl. ILL.'p. 697. — Linderm. Griechenl. p. 113. — v. d. Mühle, Griech. Nr. 172. — Malh. Sieil. p. 49, — Wright, Malta p. 19. — Bree, B. of Eur. I. p. 159. c. tab. — Aehnlich dem Z. algeriensis, aber beträchtlich kleiner; der Schnabel schwächer; über den schwarzen Zügeln ein weisslicher Streif ; Brust und Unterseite auf satt graulichem Grunde weinroth überlaufen; Farbe der Oberseite mehr dunkelrauchgrau, bei Z. algeriensis dagegen sehr satt und tief aschgrau. Nach v. Müller l. e. in N. O. Afrika südwärts bis Senar, eine Angabe, in deren Richtigkeit ich grossen Zweifel setze. Nach Mühle Zugvogel in Griechenland. Nicht im Cataloge der algerischen Vögel von Loche. [Gemein in Marok & Tanger: Drake. — Tripoli: Keys. & Blas. — Süd-Europa. — Palästina: Tristr.] * Nr. 408. Lanius leucopygus. Lanius leucopygus, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Aves. I fol. d. e, (1828.) — Lanius pallens, Cass. Proceed. Ac Philad. 1351. p. 244. — Ibid. 1853. p. 258. (nee Fig. 1. pl. 23.) — 2. dealbatus, de Fil. (nec Bp.) Rev. et Mag. 1853. p. 289.. — Bp. Rev. et Mag. 1853. p. 433. not. — L. leuconotus, Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 147. — Ibid. 1857. p. 78. — L. orbitalis, Mus. Berol. ex parte. — Z. dealbatus, Salv. Atti Ac. Tor. 9, Febr. 1868. — Tristram, Ibis 1859. p. 433. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 313. — ?L. leueonotus, 'Heugl. Syst. Ueb. Nr. 315. (var. albida.) — L. dealbatus, Chambers, Ibis 1867. p. 102. (?) — Taylor, Ibis 1867. p. 57. — L. pallens, Finsch & Hartl., O. Afr. p. 329. (not) — Ibid. Nachtr. p. 866. Fam. Laniidae., — 481 — Gen. Lanius, Similis Z. eweubitori; paulo minor; uropygio, supracaudalibus et scapularibus albis, supracaudalibus canescente-lavatis; gastraeo albo in plerisque vix roseo-tineto. Supra pallide einereus, subtus albus; margine frontali, stria transoculari conspieua alisque nigrieantibus; remigum primariarum dimidio basali, secundariarum pogonio in- terno, margine externa et apice late albis; cauda gradata, reetrieibus angustatis, °/, extimis albis, scapis nigrieantibus, tertiae pogonio in- terno area nigrieante instructo, quarta nigra, apice alba, reliquis (2), medianis) nigris; rostro ceoerulescente nigro; pedibus et iride fuseis; — long. tot. 8"'.— 9". — rostr. a fr. 61,7". — al. 3. yu—4r, — caud. 4'.— 4". 3°. — tars. 1. Dem Z. excubitor sehr ähnlich, aber kleiner, mit schwächerem Schnabel, etwas längern Tarsen, weissem Bürzel und Ober-Schwanz- deckfedern, welche letztere meist sehr licht graulich angehaucht sind, kaum angedeutetem weisslichen Superciliarstreif, zum grössten Theil weissen oder ganz weissen Schulterfedern, grösserem weissen Spiegel auf den Primarschwingen, rein weisser Innenfahne, Spitze und Aussen- saum der Seeundarschwingen und mehr verschmälerten Steuerfedern. Auf der Brust bin und wieder ein rosenröthlicher Hauch, der jedoch bei Bälgen bald verbleicht. Die Zeichnung des schmalen Schwanzes ist etwas abweichend, bei einem noch nicht ganz ausgefärbten Exem- plar die Innenfahne der Secundarschwingen trüber, die Aussenfahne auch nicht schwarz sondern rauchfarb und der schmale über das Culmen durehgehende schwarze Stirnrand mehr oder weniger scharf, zuweilen sehr verblasst. Jüngere Vögel sind trüb hell rostgrau, unten schmutzig weisslich. Lebt paarweise in den wärmeren Gegenden um das. Rothe Meer, in Nubien, Takah, Ost-Senar, Kordofan und am Weissen Nil. Gegen Brehm’s Ansicht halte ich diese Art für sedentär, wenigstens in den Bogos-Ländern; Z. leucopygus ist ein wahrer Wüstenvogel; sein vor- züglichster Aufenthaltsort sind Niederungen mit isolirten Büschen und kärglichem Baumschlag. Er liebt, wie seine Gattungsverwandten, sich auf dürre Gipfel niederzulassen und macht von dort aus Jagd auf In- sekten, namentlich Coleopteren. Nest und Eier sind nach Tristram denen von L. exeubitor sehr ähnlich. Taylor hat ein Exemplar im Winter in Oberegypten eingesammelt. Finsch und Hartlaub beschreiben (0. Afr. p. 329. not.) noch einen sehr ähnlichen Vogel als Lanius hemileucurus aus Algerien, der wohl von mehreren Forschern mit Z. leucopygus verwechselt worden ist. Er ähnelt dem Z. excubitor bezüglich der Färbung, unterscheidet sich aber durch die einfarbig weissen °/; äussern Schwanzfedern (welche nur schwarze Schäfte haben), weisse Innenfahne und Aussensäume der Schwingen zweiter Ordnung und den viel weiter ausgedehnten Spiegel- fleck der ersten Schwingen. @. L. etwa 8'),“. — Fl. 3”. 11, —4'. 34. — Schw. 4". 2“. — Füsse 7.71," — Tars. 12. —14, — v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. al are r E k Fam. Laniidae. —. 482- -- Gen. Lanius. Bemerken muss ieh übrigens, dass bei vielen Grauwürgern die Aus- dehnung der schwarzen Farbe auf den Kopfseiten und Stirn, sowie die- jenige der weissen Spiegel auf Schwingen und Steuerfedern individuell und nach Alter, Jahreszeit, Geschlecht und Aufenthaltsort sehr nam- haft varüirt. [?Tripoli: de Fil., Tristr. — ? Algerien: Loche.] = Nr. 409. Lanius pallidirostris. Lanius pallidirostris, Cass. Proceed. Acad. Philad. 1851. p. 244. — L. assimilis, Brehm. — L. pallidus, Antinori, Cat. p. 56 (teste de Filippi) — De Fil. Rev. & Mag. 1853. p. 433. — Brehm, Cab. Journ. 1854 p. 146. — L. dealbatus, Bp. (nec de Filip.) Rev. 1853. p. 294. & 459. (not.) — Brehm, Vogelf. p.83. — Finsch & Hartl. O. Afr. Nachtr. p. 866. Similis 2. leueopygo; margine frontali nigra nulla; speculo alari albo minori; peetore et corpöris lateribus in plerisque delicatissime ceinereo-tinetis; rostro pallide corneo; pedibus pallide fulvescente-cor- neis. — long. tot. 8". — rostr. a fr. 7," — al. 3". 10. — eaud. Be EUTIN ne para Nach Dr. Hartlaub gute Art. Der Schnabel ist gewöhnlich etwas kürzer ‚als bei L. leucopygus und nicht schwarz, sondern hell hornfarb, der weisse Spiegel im Flügel viel kleiner, die Schwanzfedern schmäler, mit sehr deutlichen weissen Spitzen; nur die erste Steuerfeder weiss, selten die zweite, beide aber mit schwärzlichen Schaften. Ist eigentlicher Wüsten- und Steppenvogel, der im südlichen Nubien, Senar, Kordofan, am Abiad und in den wärmeren Gegenden Abessiniens bis zum Rothen Meer hinüber vorkommt. Vielleicht doch nur 2 des vorhergehenden. /., pallidus, Ant. der nach gefälliger brief- lieher Mittheilung de Filippi’s zu ZL. pallidirostris zu zählen ist, scheint ein jüngerer Vogel zu sein: „parti superiori einerino-rossigne, inferiori bianche, leggeramente tinte di roseo nel petto e nei fianchi; una mac- chia nerastra dietro l’oechio, appenaaccennata nella parte anteriore del medismo.“ * Nr. 410. Lanius fallax. Lanius fallaw, Yinsch in lit. ” Similis Z. Zahtorae;, gastraeo conspieue einereo-lavato: Finsch in lit. Fam. Laniidae. a — Gen. Lanius, 8 ! Von Jesse wurden 5 Exemplare dieser neuen, auch von Lord / Walden als gute Art anerkannten Form in den Bogos-Ländern ein- gesammelt. Eine speciellere Beschreibung muss ich für die Nach- träge vorbehalten. * Nr, 411. Lanius Lahtora. Collurio Lahtora, Sykes Proc. L. Z. Soc. 1832. p. 86. — Id. I. As. Soc. Beng. III. p. 425. — Lanius Lahtora, Gray & Hardw. Ill. Ind. Zool. H. t. 31. — Z. Burra, Gray & Hardw. Ibid. t. 32. 2. — Blyth, Cat. 868. — Jerd. B. of Ind. I. p. 400. — Bp. Consp. I. p. 364. — L. minor (partim), Rüpp. N. W. p.:33. & Syst. Ueb. Nr. 220. — 7. or- bitalis (partim), Mus. Berol. — ZL. Lahtora, Bp. Rev. & Mag. 1853. p. 194. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 123. — Id. Ibis 1859. p. 442. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 285. — Finsch &. Hartl., O. Afr. p. 327. — ?Z. algeriensis, Sclat. Contr. Orn. 1851. p. 125. — ?Z. leuconotos, Heugl. (nec Brehm), Syst. Ueb. Nr. 315. — L. Lahtora,'Beavan, Ibis 1865. p. 418. — Blyth, Ibis 1866. p. 267. Similis Z. exeubitori; paulo minor, rostro validiore; margine fron- tali integra, angusta, nigra; superciliis albis et speculo albo pogo- niorum externorum remigum secundi ordinis nullis; pogonii interni margine lata, conspicua secundariarumque apice albis; primariarım speculo albo maximo; rectrieibus angustatis. Supra cinereus; remi- gibus et alae tectrieibus nigrieantibus, humeralibus partim albis; sastraeo, subalaribus, speculo primariarum, remigum secundi ordinis margine interna et apicali, margineque apicali primariarum albis; pectore et hypochondrüs dilute cinereo-lavatis; margine angusta frontali, }loris, regione ophthalmiea et parotica nigerrimis; rectrieibus nigris, albo-apicatis */, extimis albis, scapis nigris, tertiae pogonio externo albo; rostro plumbeo; pedibus fuseis; iride umbrina; — long. tot. 81,". — rostr. a fr. A. — al. vix 4". — caud. 4. 40, — tars. 12.14". Juv.: Cinerascente-fulvus; remigibus fumoso-nigricantibus; gula, abdomine medio et subeaudalibus purius albis; vitta per oculos ducta, fumosa, ex parte fulvescente-varia; notaeo et pectore delicate fusco- vermieculatis; supracaudalibus fulvidis, immaculatis; alarum teetrieibus et tertiariis late et conspieue fulvo-marginatis; reetricum apieibus ex parte fulvis; rostro et pedibus pallide corneis. 31# Fam. Lanüidae. — 44 — u. Gen. Lanius, Der Lahtora ist ein sehr gewöhnlicher Bewohner der Inseln und Küsten des Rothen Meeres südwärts vom Wendekreis bis zum Golf von Aden. Wir fanden ihn auf öden Scheeren und Klippen, die kaum eine Spur von Baum-Vegetation zeigen, am häufigsten im Archipel von Dahlak. Wo hier irgend eine isolirte, halbverdorrte Akazie steht, hört man von ihrem Gipfel das schrille Zirpen dieses Vogels, der in seinem sonstigen Benehmen auch sehr viel mit 2. excubitor gemein hat. Ob er wandert, kann ich nicht angeben; wir besuchten seine Heimath nur zwischen den Monaten Juni und December. Im Juni sind die jungen Vögel schon flugfähig. Das Nest trafen wir häufig im Horst eines Flussadlers oder wenigstens gedeckt von letzterem, seltener auf Samra- oder Balsam-Stauden. Es steht 4-8 Fuss über der Erde und gleicht dem von ZLanius minor, ist aber we- niger kunstreich gebaut, flacher und breiter. — Ich habe meine Vögel von der Abessinischen Küste, Dahlak und Tedjura nicht mit dem ächten indischen Lahtora vergleichen können und verdanke die Bestimmung dieser Art der Freundschaft Dr. Hart- laub’s in Bremen. Als jüngerer, sehr verbleichter Vogel könnte vielleicht hierher gehören Z. leuconotus, mihi. Heugl. Syst. Ueb. Nr. 515.: Oberseite schmutzig graulich weiss; eine Spur von schwärzlichem Augenstreif; die kleinen Flügeldeckfedern rauchgrau mit röthlich isabellgelben Spitzen; die grossen Flügeldeckfedern und Schwingen schwärzlich, alle Primarschwingen mit weisser Wurzel, die Secundarschwingen mit von der Wurzel ausgehendem weissen Fleck auf der Innenfahne; die erste bis dritte Schwinge mit weissem Rand, alle mit weisser Spitze; Unter- seite rein weiss; die zwei ersten Steuerfedern weiss mit rauchfarbenem Schaft, die zweite mit solehem Keilfleck auf der Innenfahne; die dritte und vierte schwarz mit weisser Wurzel und Spitze, die fünfte und sechste ganz schwarz, an der Spitze weisslich gerandet. Füsse und Schnabel hornblau; — long. tot 8". — rostr. ab. ang. oris 11Y,'". — al. 4”. — eaud. 4". 2. — tars. 1°. 1°. — Am 8. Juni 1851 am Djebel Atäga (Golf von Suez) von einer Akazie herabgeschossen. Finsch und Hartlaub |nennen den Hinterrücken und Bürzel von L. Lahtora entweder weiss oder grau (albis vel einereis); den weiss- rückigen L. orbitalis, Mus. Berol. aus Nubien möchte ich unbedingt auf Z. leucopygos Hemper. & Ehr. und nicht auf Zahtora beziehen. Letzterer dürfte auch im ganzen südlichen Arabien und längs des persischen Golfs zu finden sein. [Indien, mit Ausnahme von Unterbengalen und der Malabar- Küste. ] Zu Fam. Laniidae. — 415 — Gen. Lanıus. Subgen. Leucometopon, Bonap. Nr. 412. Lanius nubieus. Lanius nubieus, Licht. Dubl. Cat. p. 47. (1823.) — Ju. personatus, Temm. — L. leucometopon, v.d. Mühle. — Pl, col. 256.2. — Susem. Vög. Eur. II.t. 17. — Leucometopon et Lanius nubicus, Bp. Rev. & Mag. 1855, p. 438. & Consp. I. p. 363. — Cab. Mus. Hein. I. p. 73. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 176. — Lindermayer, Isis 1843. p. 12. — Id. Vög. Griech. p. 115. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p.30. — L. leucopterus et albicollis. Pr. Würt. Icon. ined. t. 36. (17. & 18.) — L. personatus, Brehm, Vogelf: p. 84. — A. Brehm, Thierl. II. p. 702. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. t. fol. bb. — Hartl. W. Afr. Nr. 317. — Strickl. Coll. Peth. Nr. 44. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 218. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 75; 1856. p. 333. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 129. — Taylor, Ibis 1867, p. 58. — Tristr. Ibis 1867. p. 365. — Bree', B. of Eur. I. p. 168. c. tab. — König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 44. Supra coracino-niger ; fronte toto, stria supraoculari, scapularibus, subalaribus et gastraeo albis, hoc fulve induto, pectoris lateribus et hypochondriis laete e rufo fulvo-tinetis; loris nigris; speculo alari rec- trieumque margine apicali, margine alari et teetricum alae ex parte albis; reetrieibus nigris, ?/;, lateralibus albis, basi nigricantibus, tertia albo-apieata; rostro et pedibus nigrieantibus; iride fusca; — long. tot. vix (''.— rost. a fr. 6°. — al. 3. 51," — caud: 3.-81/,'". — tarsı 8". Jun.: Supra pallidior, magis fumoso-canus; albedine frontali magis extensa, sordidiore et minus eircumseripta. Juv.: Supra fumoso-canescens, plumis nigrieante-fasciolatis et rufescente-marginatis; scapularibus albicantibus, fusco-fasciolatis; ter- tiarlis et remigibus albo-marginatis, rectrieibus magis fuseis; jugulo, pectore et abdomine albidis, fasciatim fusco-varlis. Den nubischen Würger betrachte ich gegen Brehm’s Ansicht als Zugvogel in Egypten und dem nördlichen Nubien; weiter südwärts kann er sedentär sein; aber wenigstens nördlich vom Wendekreis ist er den Winter über nicht zu finden und erscheint hier gewöhnlich erst zu Anfang März. Auch in wärmeren Gegenden Abessiniens kommt dieser Vogel im August und September als Wandergast vor. Am Nil bewohnter vorzugsweise die kleinen Akaziengehölze in der Nähe von Weideland. Er ist ein ziemlich stiller, friedfertiger Gesell, der sich namentlich von Coleopteren nährt, die er sowohl auf der Erde holt, Fam. Laniidae. me Gen. Lanius. als aus den Blüthenkätzchen der Akazien, von Hecken und Baum- wollfeldern wegfängt. — Der Gesang ist mir nie besonders aufgefallen, Krüper schildert ihn dagegen als dem von Hypolais olivetorum ver- gleichbar. — [Casamanze: Verr. -—- Scheint in Algerien zu fehlen. — Kommt im März in Palästina an, in Syrien und Griechenland, wo er auch brütet, etwa zu Anfang April.] \ i Subgen. Fiscus, Bp. Nr. 413. Lanius humeralis. . Lanius humeralis, Stanl. Salt. Trav. Append. p. 51.(1814.) — Adys- sinian Shrike, Lath. Gen. hist. II. p. 33. — Lanius fiscus, Cab. Mus. Hein. I. p. 74. (1851.) — L. Arnaudi, Des Murs. — Fiscus Arnaudi, Bp. Rev. & Mag. 1853. p. 434. — L. collaris, Auct. ex Afr. orient. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 169. — L. senegalensis, ibid. p. 97. — Rüpp. N. W. p.35. — Rüpp. Syst. Uebers. Nr. 230. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 325. — Ferret et Galin. Voy. en Abyss. Ois. p. 200. — Fiseus Arnaudi, Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 128. Similis Z. ‘collari ex Africa merid.; minor; coloribus intensioribus; speeulo alari majore; scapularibus et abdomine pure albis; reetrieibus angustioribus. Supra niger, uropygio et supracaudalibus einereis; gastraeo, speculo alari et scapularibus albis; hypochondriis macula obsoleta castanea notatis; reetrieibus nigris, extima (basi excepta) e toto alba, 3. sequentibus albo-apieatis; subalaribus colore albo et nigricante varlis; margine alari alba; iride fusca ; rostro eoerulescente- nigro; pedibus fusco-nigrieantibus; — long. tot. 8". — rostr. a fr. 6, — al. 3. 5a". — eaud. 4". 7". — tars. 1042”. 3 und 2 sind kaum verschieden. Ein sehr häufiger Vogel in Abessinien und den angrenzenden Ge- birgslandschaften, meist auf isolirten Bäumen und Büschen, und auch auf Viehtriften lebend. Scheint hier Standvogel, geht jedoch im Ge- birge nicht höher als S—10,000. Nordwärts noch bis in die Provinz Takah beobachtet, südwärts bis Fazoql, seltener im südlichen Kor- dofan und am Weissen Nil. Der Lockton gleicht am meisten dem von L. erythropterus und be- steht in einem sehr lauten, vollen und gezogenen duwi-dui-dui. — Der ächte Fiscal (L. collaris, Lin. — Le Vieill. Afr. t. 61. 62.) ist Bewohner des südlienen Afrika. Er GE Fam. Laniidae. — 48397 — Gen. Lanius. *+Nr. 414. Lanius Smithii. Collurio Smith, Fras. Proc. Z. Soc. 1843. p. 16. — Allen, Exp. Niger II. p. 489. — Verr. Rev. & Mag. 1851. p. 312. — Fiscus Smithi, Bonap. ibid. 1853. p. 434. — Brehm, Habesch, pag. 310. & 311. — Hartl. W. Afr. Nr. 316. — Gord. Jard. Contrib. 1849. p. 3. — Bocage, Av. das posses. portug. d’Afr. oceid. IV. (Jorn. de Science. Lisboa 1870.) p. 11. — Montriro, Ibis 1862. p. 333. Nr. 29. — Sharpe, Ibis 1869. p. 190. Supra coraeino-niger, subtus albus; uropygio albido-einerascente; speculo alari magno, scapularibus, remigum secundariarum et rectrieum 4. utrinque lateralium apicibus albis; subalaribus et alarım margine colore albo nigroque variegatis; rostro nigro; iride fusca; pedibus plumbeis; — long. tot. 8. 9. — rostr. a fr. 8. — al. 3. 5". — caud. 4". — tars. 10. —11". 2: hypochondriis rufescentibus. Hartl, 1. e. — Maasse nach Brehm. Nach Brehm (l. e.) eine ziemlich häufige Erscheinung auf der Hochebene von Mensa (an der N. O. Abessinischen Grenze) paarweise auf hohen Bäumen und im Gebüsch lebend. „Wenn man ihn nicht be- merken sollte, weiss er sich durch seine laute, an Schellengeklirr erin- nernde, am besten dureh „tschilli-tschilli-hütschilli-hütschilli“ zu bezeich- nende Stimme bemerklich zu machen. In’ seinem Wesen ähnelt er vollständig’ unserem Collurio rufus.“ Ich glaube, dass Brehm diesen Vogel mit Lanius fiscus verwech- selt; doch beruft sich mein Freund auf die Bestimmung der von ihm eingesammelten Vögel dieser Art durch Hartlaub. [West-Afrika; Cap Coast; vom Cap Lopez bis Gabun; Aschantı; Aguapim; Benguela: Anchieta.] Gen. Eurocephalus, Smith. (Chaetoblemma, Sw.) Nr. 415. Eurocephalus Rüppellii. Eurocephalus Rüppellü, Bonap. Rev. et Mag. 1855. pag. 440. — E. anguitimens, Rüpp. (nec Smith.) — Rüpp. Syst. Ueb. t. 27. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 327. — Ant. Cat. p. 57. Similis EZ. anguitimenti ex Afr. merid.; paulo minor; rostro robu- stiore; eauda minus rotundata; gula, peetore medio, supracaudalibus Fam, Laniidae. — BB u Gen. Corvinella. et subeaudalibus pure albis; eolli lateribus, torque aucheniali et uro- pygio obsceurioribus, nigrieantibus; hypochondriis einereo-chocolatinis ; reetricum basi 1. pollieari alba. Pileo, nucha, gula, pectore, abdomine medio, subcaudalibus, supracaudalibus reetrieumque basi albis; stria per oculos ducta, regione parotica, collo laterali, torque aucheniali et uropygio fusco-nigrieantibus; dorso fumoso-fusco, alis et cauda saturate fulginosis; remigibus intus, basin versus, pallidioribus ; iride fusea; rosiro nigro; pedibus plumbeis; — long. tot. 9". — rostr. a fr. 8". — al. 4". 10%. — caud. 3". 7. — tars. 10, Wohl unterschieden von E. anguitimens aus dem Kafferlande. Ein jüngerer Vogel zeigt an verschiedenen Stellen des Oberkopfes und Nackens braunschwarze Federn und ein auch auf der Kehlmitte fast geschlossenes Halsband. . Dr. Rüppell erhielt diese Art aus Schoa, ich ziemlich viele Exemplare vom obern Weissen Nil südlich vom 9.° N. Br. im Monat Februar und März. Nährt sich von Heuschrecken und Coleopteren, und lebt in Paaren auf Viehweiden und dürren Baum- sipfeln; dürfte wohl Zugvogel sein. — i Die südliche Form, Kurocephalus anguitimens, Smith (Chaetoblemma leucocephela, Swains, — Layard, S. Afr. Nr. 318. — Bp. Consp. I. p. 365. (nee Synon.)) findet sich im Innern nördlich vom Damara- Land. Gen. Corvinella, Less. = Ny, 416. Corvinella affinis. Corvinella affinis, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 323. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 271. & 1864. p. 254. — Corvinella eissoides, de Filippi, Ver- reaux, Antinori, ex Afr. orient. — (©. corvina Nubiae, Hartl. W. Afr. Nr. 318. (not.) — De Filippi, Rev. & Mag. 1863. p. 290. — Antinori, Cat Pr9r% Similis CO. eorvinae ex Afr. oceid.; vix major; pileo minus rufes- cente; notaei maeulis scapalibus magis conspieuis et saturatius fuseis; teetrieibus alae umbrino-fumosis, rufescente-marginatis; scapularibus et abdominis plumis in medio conspieue nigricante-striatis, nee squamatis, nee vermieulatis; gula sordide albida, obsolete fusco-striata‘; hypochon- driis et uropygio pure einerascentibus, his nigrieante-striatis maeculaque minore conspieua, laete castanea (nee obsolete hepatica) ornatis; rostro altiore; stria supereiliari eonspieua isabellina; loris et regione parotica Fam. Laniidae. — 489 — Gen. Corvinella. eircumscripte fumosis. Supra fuscescente-grisea, subtus sordide eine- rascente-albida, pectore einerascente-fulvo, omnino nigricante-striata ; remigibus alaeque teetrieibus umbrino-fumosis, his late rufescente-, ter- tiariis magis fulvescente-marginatis et eodem colore obsolete fasciatis; primariarum basi dilute rufa, pogoni$ externo, basin versus, laete ein- namomeo-rufa; rectrieibus angustatis, valde gradatis, fumosis, extimis pallidioribus, scapis nigris, margine anteapieali fusco, in apice di- lute rufescente-marginatis; subcaudalibus albidis, scapis fuseis; rostro et annulo periophthalmico nudo aurantiaco-flavis; iride pallide fusca (in plerisque tum olivacea, tum olivaceo-margaritacea); pedibus virente- plumbeis; — long. tot. 11”. 3. —11".7'. — rostr. a fr. 6,9%," al, ars, 150, -43Y,—— rectr. intermed. yix 6". 8". mu ‘ Dieser stattliche und lebhafte Würger findet sich im ganzen obern Nilgebiet, etwa vom 9.’ N. Br. süidwärts, sowohl in unmittelbarer Nähe des Weissen Flusses als im Innern, immer hoch, auf diehtbelaubten Bäumen. Er ist ein Standvogel, erscheint jedoch in grösserer Anzahl nach der Regenzeit. Seine Nabrung besteht in Coleopferen, Heu- schreeken, Mutillen ete., auch glaube ich Reste von Früchten in seinem Magen entdeckt zu haben. Der Häherwürger ist ein schlauer, vorsich- tiger Vogel, hält sich in kleinen Jagdbezirken, die er selten zu ver- lassen scheint, und sucht sieh auf den höchsteu Bäumen immer Plätze aus, von denen er eine grössere Rundsicht hat. Der lange Schwanz wird beständig hin und her bewegt, selbst wenn der Vogel in ganz aufrechter Stellung zu ruhen scheint. Der Lockton ist ein Schnarren oder gezogenes Zirpen, das sehr an das von Turdus visciovorus erin- nert; mehrere junge Vözel lärmen so oft stundenlang zusammen. Ich habe nach der Regenzeit öfter Junge dieser Art einge- sammelt, finde aber keines derselben mehr in meinen Sammlungen vor, kann somit das Jugendkleid nicht näher beschreiben, nur erinnere ich mich, dass der ganze Körper gesperbert ist, wie beim jungen Lanius spinitorguus. An Selbstständigkeit der Art — oder Conspecies, wenn man sie als solche betrachten will — ist nicht zu zweifeln. Ich habe ‚Gelegenheit gehabt, zahlreiche C. affınis mit eben so vielen Exemplaren von C. corvina aus W.-Afrika zu vergleichen. Die Unter- scheidungskennzeichen bleiben immer constant. Die Angabe von Ver- reaux, dass C. corvina (also C. affinis) in Nubien vorkomme (conf. Hartl. W.-Afr. p. 104), ist falsch. Corvinella corvina ( Lanius corvinus, Shaw. — Le Vaill. Afr. pl. 78. — L. flavirostris, Sw. — L. mellivorus, Lieht. — ZL. cissoides, Vieill.) ist mit Sicherheit nur aus W.-Afrika nachgewiesen, in Senegambien, Guinea und Angola; nach Le Vail- laut und Jardine auch in Süd-Afrika. Fam. Laniidae. — 4190 ° — u Gen. Urolestes. Lanius. Gen, Urolestes, Cab. (Basanistes, Licht [nee Burm.)) *= Nr. 417. Urolestes melanoleueus. Lanius melanoleueus, Jard. & Selby, Ill. Orn. III t. 115. — 1. melanurus et Basanistes eissoides, Licht. Dubl. Cat. 1842. p. 12. — Mag. Zool. 1837. Ois, t. 61. — Lanius cissoides, Gray (nec Vieill.). — Bp. Consp. I. p. 365. — Id. Rev. & Mag. 1853. p. 440. -— Sclat. Coll. Speke Proceed. L. Z. S. 1864. Nr. 13. — Basanistes eissordes, Hartl. Proceed. 7. Soc. 1863. p. 105. — Urolestes melanoleucus, Cab. Mus. Hein, I. p. 75. — Lanius eissoides, Layard, 8. Afr. Nr.309. — Finsch & Hartl., O. Afr, p. 335. — Bocage, Av. das possess. portug. d’Afr. oceid. IV. (Jorn. de Sceiene. Lisboa 1870.) p. 13. — Ayres, Ibis 1369. p. 293. Niger,, partim umbrino-nitens; scapularibus, remigum primariarum basi lata, tergo uropygioque albis; remigibus albo-apieatis; — rostro nigro; pedibus fuseis; — long. tot. 18". — rostr. a fr. 8. — al 5". 8‘. — reetr. intermed. vix 12. — 'tars. 15°/,". — 2: Minor, minus nitida. Der Elster-Würger wurde von Speke in Bogue (Central-Afrika) in kleinen Truppen eingesammelt Scheint nach den Beobachtungen desselben Reisenden selbst Dörfer zu besuchen: „the present speeimen shot while sitting on a village palisade.“ Bonaparte sagt von diesem Vogel: „hypochondrüs niveis.“ Die von mir untersuchten Exemplare haben schwarze Weichen, auch ist die Hauptfarbe nicht nigro-coraeina, sondern glänzend schwarz, die Unterseite mit schön umbra-braunem Schiller. [Süd-Afrika; Kafferland; Damara; Cap-Colonie. — Ost-Afrika ; Zambezi: Chapman. — West-Afrika; Benguela: Anchieta.] D, Conirostres. Fam. Corvidae, Swains. a) Glaucopinae. Gen. Ptilostomus, Swains. (Oryptorhina, Wagl.) Nr. 418. Ptilostomus senegalensis. Corvus senegalensis et ater, Lin. — Le Piapiac, Le Vaill. Afr. pl. 54. — Pica senegalensis, Briss. Orn. I. p. 40. — Curvus afer, Gmel. — Coracias nigra, Lath. — Pica nigra, Sund., Vieill. — Piilostomus sene- galensis, Swains. W. Afr. I. p. 135. — Lanius acuticaudatus, Vieill. Encyel. p. 729. — Uryptorhina piapiac, Wagl. Syst. — Av. Pl. enl. 538. — Crypto- rhina poecilorhynchos, Wagl. — Ptilostomus senegalensis et poecilorhynchus, Bp. Consp. I. p. 369. — Pl. poecilorhynchus, Cab. Mus. Hein. I. p. 217. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 173. — Sundev. Krit. Framst. Le Vaill. p. 30. — Hartl. W. Afr. Nr. 343. — Antin. Cat. p. 58. — Rüpp. Syst, Ueb. Nr. 233. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 105. — Pt. senegalensis et poecı- lorhynchus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 335. & 336. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 163. & 270. — Pt. poecilorhynchus, Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 144. — Glaucopis senegalensis, Schleg. Cat. Covac. p. 77. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 305. — Layard, 8. Afr. Nr.:329. Arabisch Scharal. Piceo-niger, nitore sericeo; cauda longa, cuneata et remigibus majoribus pallidioribus, magis fuliginoso-fuscescentibus; rostro nigro (speeiminium nonullorum rostri apice albido); pedibus plumbeo-nigri- eantibus; iride coceinea, colore liliacino eircumdata; — long. tot. 1. 6. — rostr. a fr. 14,15" — al. 5%. 9.6". 27". — caud. 10”. 4". — tars. 1°. 8.1. 10%. — Fam. Corvidae. — 1492 .— ® Gen. Ptilostomus. Jun.: Rostro subpellueido, puniceo, apice nigro, in specim. ex- siccatis pallide cerino, nigro-apieato; — al. 5’. 9". — eaud. T!,‘'. — tars., De: 30 Gegen die Ansicht mancher Forscher möchte ich die Form P- lostomus poeeilorhmehus für das Jugendkleid von Pt. senegalensis halten. Bei ersterer ist der Schnabel roth mit schwarzer Spitze und zeigt bei kaum flüggen Vögeln einen bläulichen oder violetten Anflug. Am trockenen Balg verändert sich diese Farbe in ein etwas durchschei- nendes Wachsgelb. Cabanis nimmt eine grössere und kleinere Form an, zu welch letzterer er /%. poecilorhynchus rechnet; Hartlaub hält den buntschnä- bligen Vogel für. das Weibchen. Wo ich Piilostomus im Leben zu beobachten Gelegenheit hatte, sah ich nur welche mit schwarzen und andere mit rothen Schnäbeln ; beide oft untereinander gemischt, zuweilen auch kleine Gesellschaften von 6—10 Stück, alle der buntschnäbligen Form angehörig und wahr- scheinlich Geschwister. Nach meinen Erfahrungen verliert sich die bunte Farbe dieses Organs beim lebenden Vogel erst nach Verlauf von einem Jahr, etwa mit der zweiten Mauser. Allerdings versicherten mich meine Jäger, es komme im Gebiete der Schiluk-Neger ein Piapiap mit gelbem Schnabel vor, der dort häufig gefangen gehalten und zum Sprechen abgerichtet werde. Die senegalische Elster ist ein äusserst lebhafter, in ihrem Be- nehmen viel an Lamprotornis aenea erinnernder Vogel. Sie findet sich im südlichen Kordofan, längs des ganzen Weissen Nil und Gazellen- flusses, am obern Bahr elazraq und nach Rüppell auch in Abessinien. In Paaren und kleinen Gesellschaften lebend, rottet sich der Scharal nach vollendetem Brutgeschäft mit Einbruch der eigentlichen Regen- zeit (Juni) in grössere Flüge zusammen, verstreicht auf einige Mo- nate und erscheint erst in der trockenen Saison wieder. Sein Lieb- lingsaufenthalt sind ebene Weideplätze mit Doleb-Palmen (Borassus aethiopieus), unter deren dürren Blätterbüscheln er mit Falco rufieollis, Columba guinea und einigen grossen Fledermäusen friedlich zusammen- lebt und daselbst nistet. Die Brutzeit fällt in die Monate März bis Juni, das Nest selbst, das zwischen den Blattscheiden und dem Stamm angebracht ist, habe ich nie erreichen können, da die glatten Doleb- Stämme fast unersteiglich sind; der Eingang zu ersterem ist oft mit Dornen verkleidet. Vor einbrechender Morgendämmerung sind diese Vögel schon munter und unterhalten sich dohlenähnlich schwäzend, pfeifend und krächzend und von einem Ast zum andern fiatternd. Sobald es tagt, geht es unter beständigem Lärm auf den Boden herab, namentlich in die Umgebung von Viehparken, dort wird der Mist durchwühlt, Käfer und Heuschrecken gefangen, auch zuweilen ein Schmetterling im Flug erhascht. Ist der Thau abgetrocknet und wird das Vieh ausgetrieben, so folgt die Gesellschaft nicht selten den Heer- den oder kommt ganz vertraut in Gehöfte und an Lagerplätze. Der Fein. Corvidae. — 493 — Gen. Ptilostomus. Lockton ist ein helles, lautes Pfeifen, ähnlich dem der Alpendohle (Pyrrhocorax alyinus). Gang wnd Haltung auf der Erde mehr elster- artig, der Schweif wird dann horizontal getragen und aufgeschlagen und ausgebreitet, und namentlich im Sonnenschein kokettirt Ftilostomus wie die glänzenden Lamprotornithinen und nähert sich schwäzend dem Menschen, offenbar um dessen Aufmerksamkeit zu erregen. Gegen Abend sammeln sich die zerstreuten Paare und Familien in der Nähe ihres Nachtquartiers, der genannten Doleb-Palmen, führen nach Art der Staare noch im Flug verschiedene Spiele und Evolutionen auf und kommen erst nach Einbruch der Nacht zum Schweigen und zur. Ruhe. Antinori hat nur den schwarzschnäbeligen Zt. senegalensis am Weissen Nil beobachtet und ist höchst erstaunt, dass in meiner Syst. . Uebersicht der Vögel O.-N.-Afrika's Pt. poeeilorhynchus als in jenen Gegenden vorkommend aufgeführt wird; er erklärt, dass letztere Art (?) gar nicht daselbst zu finden und dass überhaupt alle nordostafrika- nischen Ptilostomen zu Piapiac, Le Vaill. zu ziehen seien; offenbar ist ‘der Umstand, dass jener Reisende den roth- oder gelbschnäbeligen Scharal übersehen hat, kein Grund, meine Angabe zu bezweifeln und ohne Weiteres zu verwerfen. Hartmann sah Fülostomus poecilorhynchus (?) im Senär auf dem Rücken von weidendem Rindvieh und sagt, dass diese Art (also auch in Senär) auf Doleb- und Dom-Palmen niste. Nach gefälliger brief- licher Notiz des letztgenannten Reisenden ist der Schnabel der Senär- Exemplare schwarz mit hornbraunen Schneiden, sie stimmen aber in den Grösse-Verhältnissen mit dem „kleinern Pt. poeeilorhynchus“ des Berliner Museums. [West-Afrika; Senegambien; PBissao; Cazamanse: Verr. — Süd- Afrika; Namaqua-Land: Le Vaill.?] b) Garrulinae. Gen. Garrulus, Briss. (Pica, p, Wagl.) *-+- Nr. 419. Garrulus stridens. Pica stridens, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. I. fol. Z. not. 5. — Garrulus melanocephalus, Tristr. Ibis 1866. p. 61. — @. melanocephalus Schleg. Cat. Corac. p. 59. — Corvus Iliceti, Mus. Berol. — G. melano- cephalus, Cab. Mus. Hein. I. p. 220 (partim), — ? Corvus melanocephalus; Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 33. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 308- — ?G.melanocephalus, Bonelli (nec Malh., nec Bp.). — ? Bree, B. of Eur. I. p. 144. ce. tab. Fam. Corvidae. —_— 494 — Gen. Garrulus. „Statura et colore G. glandario proximus, sed paullo inferior, „magis cinerascens.’ Pileus niger, frons pallida, nigro-punctata. Uro- „pygium flavo-maculatum. Remiges secundariae obsolete rufae. Re- „migum tectrices coeruleo-pietae latius (et apice) nigro-tinetae. Alarum „area alba etiam prope rhachides coeruleo et nigro varia. Remigum „2 longissima, tertia 7” minor. Maeculae nigrae sub oeulo nullae. „Mystax atra brevior. Capitis pennae breviores obsolete eristatae.“ Hemper & Ehr. 1. ce. Al. 6“, 3.6". 10%. — caud. 5". 8.— 6".: Schleg. Der schwarzköpfige Häher kommt nach Bonaparte in Arabien vor; von Hemprich & Ehrenberg und Tristram in Syrien, von uns öfter in Klein-Asien gefunden. Mir liegen keine asiatischen Exemplare mehr vor, um über die verschiedenen Formen und Rassen ein eigenes, bestimmtes Urtheil bilden zu können. Cabanis hält Garrulus Iliceti, Mus. Berol. für synonym mit @. melano- cephalus, Bonelli (Gene), @. atricapillus, Geoffr., G@. atricapillus, Gray, (7. glandarius melanocephalus, Schleg. und Pica stridens, Ehr., während Schlegel @. Iliceti nach einem aus Petersburg erhaltenen kaukasischen Vogel mit G. Krynicki, Kaleniez. vereinigt, der auch in Kleinasien vor- kommt. — Schlegel zieht ferner noch zu @. melanocephalus, Bonelli den Garrulus cervicalis, Bp. aus-Algerien. @. Krynicki unterscheide sich von @. glandarius durch den schwarzen Scheitel (vertex.) G. me- lanocephalus habe ebenfalls einen schwarzen Vertex, zeichne sich jedoch von @. Krynicki wie von @. glandarius durch die rein weisse Kehle und Kopfseiten (mit Ausnahme des schwarzen Backenbartes), sowie durch rostrothen Nacken und Halsseiten und endlich durch fahleres Gefieder im Allgemeinen aus. Bonaparte (Consp. I. p. 375) scheint @. melanocephalus mit @. Krynicki zu verwechseln, indem er ersterem den rost-kastanienfarbenen Nacken zuschreibt. Uebrigens stimmen die Beschreibungen von Bonaparte, Schlegel, Hemprich und Ehrenberg und Tristram gar nicht untereinander über- ein. Letzterer erklärt @. cervicalis, Bp. aus Algerien (@. atricapillus Geoffr. — Le Vaill. jun. Explor. seient. de l’Alger. Ois. t. 6) für be- stimmt verschieden von den hier in Betracht kommenden asiatischen Formen, indem bei ersterer Art (@. cervicalis) die schwarze Scheitel- platte über die Stirn bis zur Schnabelwurzel reiche und der Rücken sehr dunkel gefärbt sei. Der schwarzköpfige Häher aus Syrien (dem Hemprich und Ehren- berg einen schwarzen Pileus, aber nebenbei helle, schwärzlich punktirte Stirn zuschreiben) zeige rein weissen, ungefleckten Vorderkopf oder breite weisse Stirmnbinde und ebensolchen Streif über den Augen; der Rücken sei sehr licht gefärbt. Der kleinasiatische Vogel habe eine gleiche Kopfzeichnung wie der Ze ee ee he De Fam. Corvidae. —— 419 — Gen. Fregius. syrische; der Supereiliarstreif sei hier jedoch schmäler und röthlich angehaucht; der Rücken dunkler und ohne den kastanienbraunen Nacken und Schultern des algerischen Hähers. Bonelli (Gene, Mem. Acad. Torin. XXXVI. p. 298. t. 1) beschreibe die asiatische Art, und Malherbe habe (Cat. Ois d’Algerie) die Bonelli’sche Benennung fälsch- lich auf die afrikanische Form bezogen. Tristram möchte, wie es scheint, die kaukasische und kleinasia- tische Form von der syrischen nur als Rasse trennen. Im Catalogue Loche figurirt neben @. cervicalis Bp. noch ein @. minor, Verr. als in Algier vorkommend, |Syrien; Kleinasien.] c) Fregilinae. Gen. Fregilus, Cuv. (Coracia, Vieill., Gray.) Nr. 420. Fregilus graeulus. Corvus graculus, L. — Corvus Eremia, Gm. — Üoracias erythro- ramphos, Vieill. Gal. Ois. t. 103. — Pyrrhocoraz graculus, Temm. — Fre- güus europaeus, Less. — Fr. himalayanus, Gould. — Fr. graculus et al- pestris, Brehm, Vogelf. p. 61. — Coracias docilis, Gm. — Coracia gracula, Gray. — Fregilus graculus, Cuv. & Kays. & Blas. — Naum. V.D.t.57.2. — Gould, Eur. t. 119. — Sturm, Faun. Deutschl. tab. — Bp. Consp. 1. p. 388. — Cab. Mus. Hein. I. p.223. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 245. — Lefeb. Ois. Abyss. p. 103. — Hansmann, Naum. 1858. p. 67. — Bolle, Cab.@%ourn. 1854. p. 451. — Heugl. Syst. Ueb. 347. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 292. & 1868. p. 308. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 144. — Schleg. Cat. Corac. p. 55. — Pl. enl. 255. — Gould, Proc. L. 2. 8. 1862. — Swinh. Ibid. 1863. p. 303. — Hutton, I. As. Soc. Beng. XVI. p. 778. — Blyth, Ibis 1867. p. 38. — Jerd. B. of Ind. H. p. 319. — Savi, Orn. Tosc. I. p. 120. — Cara, Orn. Sarda sp. 41. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 278. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 105. — Linderm. Griechenl. p. 72. — Brehm, Thierl. III. p. 334. — Tristr. Ibis 1866. p. 74. (Atlas u. Libanon.) — v. Pelz, Cab. Journ. 1868. p. 33. Amharisch Dschadschadie; nach Lefebvre Wof-tzagga und Horra. Coraeino-niger, remigum et rectricum nitore nonnullo aeneo; rostro et pedibus corallino-rubris, hypodactylis miniis; lingua et pa- lato flavo-rubris; iride fusca ; — long. tot. 15°. — rost. a fr. 27.21, ", — al 4-11". 11 — eaud. 545. — tars, 1444, 242", _ Fam. Corvidae. — 41% — Gen. Pyrrhocorax. Die Flügel überragen den Schwanz um einen Zoll. Wir beobachteten die rothschnäblige Alpenkrähe nur auf den höchsten Gipfeln Semiens in Abessinien, namentlich am Amba-Ras, nach Aussagen der Eingeborenen ist sie auch auf dem Guna- und Kolo-Gebirge zu finden, wo ich sie übrigens nieht bemerkte. Rüppell traf diese Art auf den höchsten Bergen Arabiens. Die Alpenkrähe lebt in grossen Schaaren in unzugänglichen Felsen, die sie Morgens und Abends pfeifend und lärmend umkreist. Die Stand- orte gehen in Abessinien nicht unter 11,000° herunter, und man erzählte mir, dass dieser Vogel auch Gehöfte und Dörfer besuche und sogar unter den Strohdächern der Kirchen niste. Mit dem ersten Morgen- strahl verlassen ganze Flüge ihre Nachtquartiere und zieben lärmend in die mit Gerste bebauten Hochthäler, wo sie Getreide suchen, die Exeremente des Rindviehs durchwühlen oder dem pflügenden Bauern folgen, um Würmer und Larven zu erhaschen. Nach einer Note von Schimper bei Lefebvre {l. e.) waren am I. April 1840 ausnahmsweise Alpenraben bis Dschenausa in Se- mien, auf eine Höhe von 8- 9000’ heruntergekommen, um der Ge- treide-Erndte zu assistiren. Der afrikanische Alpenrabe ist etwas srösser als die europäische Form, noch grösser als ersterer ist der himalayanische. [Canaren: Bolle. — Brutvogel in Algerien: Loche.”) — Auf den europäischen Hochalpen. — Indien: Blyth. — Nord-China: Swinh. — Afghanistan: Hutton. — Ural. = Kaukasus. — Libanon: Tristr.] *) Eier, welche Baron König-Warthausen’unter dieser Bezeichnung von Madame Loclhv von dort erhalten hat, sind wesentlich kleiner als europäische und erscheinen demselben desshalb dubiös, weil sie sich von schweizerischen der nächstfolgenden Art kaum unter- scheiden lassen. Gen. Pyrrhocoraxz, Vieill. *7 Nr. 421. Pyrrhoeorax alpinus. Corvus pyrrhocorax, L. — Pyrrhocoraz pyrrhocorax, Temm, — Pyrr- hocoraw alpinus, Vieill. ‚Gal. Ois. t. 104. — P. alpinus, var. digitata, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. L fol. z.! not. 5. — Hasselg. Voy. p. 238. Nr. 19° (?) — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 452. — Schleg., Cat. Corac. p. 55. — Pl. enl. 531. — Naum. V. D. t. 57. 1. — Gonld, B. Eur. pl. 213. — Pyrrhocorax alpinus, montanus et planiceps, Brehm, Vogelt. p. 61. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 104. — Linderm. Griechen]. p. 72. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 145. — Jerd. B. of Ind. II. p. 319. — Brehm, Thierl. IIL. p. 341. — Cab. Mus. Hein. I. p. 227. — Bp. Consp. I. p. 388. — Heugl. Cab. Journ. 1368. p. 309. — Malh. Faun. Sieil. p. 61. — Tristr. Ibis 1866. p. 73. — Bree, B. of Eur. I. p. 153. c. tab. Fam. Corvidae. — 491 — Gen. Cleptes. Nach Dr. Schimper’s Angabe in Semien in Abessinien, nach Keyserling & Blasius auf dem Sinai, wo Ehrenberg auch ein Paar beobachtete, das jedoch nicht erlegt wurde‘; nach Hasselquist sogar in Egypten (!). Im Berliner Museum angeblich aus Arabien. Von uns nirgends in N.-O.-Afrika gesehen, auch Brehm und Rüppell erwähnen dieser Art nicht. [Verirrt sich auf die Canaren: Bolle. — Auf den Hochalpen des südlichen und gemässigten Europa. — Libanon & Hermon: Tristr. — West-Asien. — Himalaya: Jerd.] d. Corvinae. Gen. Cleptes, Gambel. (Pica, Vieill. [nee Lin.]) j Nr. 422. Clepies pieca. Corvus pica, L. — Pica europaea, Cuv. — Pica caudata, Ray. — P. melanoleuca & albiventer, Vieill. — Pica caudata, Keys. & Blas. - Garrulus pica, Drummont. — Pica varia, Gessner et Schleg. — Pl. enl. 488. — Gould, Eur. t. 216. — Naum. V.D. t.56. — Pica caudata, Bp. Consp. I. p. 382. — Cleptes pica, Cab. Mus. Hein. I. p. 229. — Schleg. Cat. Corac. p. 39. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 234. — Id. N. W. Vögel, p- 18. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 33. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p- 309. — P. bactriana et japonica, Bp. — P. sericea, Gould. — P. bu- tanensis, Deless. — P. melanoptara, Blyth. — ? P. hudsonica, Sabine. — Brehm, Thierl. III. p. 571. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 136. — v. d. Mühle, Griechenl, Nr. 96. — Linderm. Griechenl. p. 6%. — Wright, - Malta p. 16. — Pica auropaea, germanica. hiemalis, pinetorum; septem- trionalis ct leuconotos, Brehm, Vogelf. p. 62. — Brehm, Habesch,p. 319. — Tristr. Ibis 1866. p. 60. — Pica bottanensis, Jerd. B. of Ind. 1. p.305. — P. thibetana, Hodgs. — „Ziemlich häufig im Winter in Unteregypten:“ Rüpp. 1. e. — Nach Bonaparte in Egypten und Nubien. Weder von Hemprich und Ehren- berg; noch von Brehm und mir in N.-O.-Afrika gesehen. Auch im Frankfurter Museum befindet sich keine Elster aus Egypten. Eine sehr nahe verwandte Art ist P. mauritanica, Malh. (Le Vaill. Explor. d’Alger. t. 35.) aus Algerien. — [West-Asien: Krüper, Tristr. — Central- und Nord-Asien bis Japan. z“ China. — Europa. — ? Nord-Amerika (P. hudsonica.)] v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 32 Fam. Corvidae. =. A u. Gen. Corvus. “ Gen. Corvus, L, a) Monedula, Br. (Lycos, Boie nee Entom. — Coloeus, Kaup.) Nr. 423. Corvus monedula. Corvus monedula, L, — (. spermologus, Vieill. — Coloeus morechla, Kaup. — Monedula nigra, Br. — M. turrium, septentrionalis, spermologos et arborea, Chr. L. Brehm. — Gould, Eur. t. 223. — Pl. enl. 522. 523. — Naum. V. D.t. 56. — Bp. Consp. I. p. 384. — Cab. Mus. Hein. 1. p. 320. — Schleg. Cat. Corac. p.33. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 236. — Id. N. W.p.18. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 451. — Brehm, Vogelf. p. 60. — Heugl. Syst. Nr. 339. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 143. — Id. Cab. Journ. 1868. p. 310. — Brehm, Thierl. III. p. 359. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 135. — Savi, Om. Tose. t. p. 721. — Cara, Orn. Sard. sp. 38. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 279. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr.99, — Linderm. Griechenl. p. 69. — Wright, Malta, p. 16. — Jerd. Birds of India II.p. 302. — Brehm, Habesch p. 318. — Tristr. Ibis 1866. p. 65. — „Ungemein häufig in Unteregypten und dem peträischen Arabien“: Rüpp. l. c. Ist die europäische Dohle wirklich an genannten Orten beobachtet worden, so dürfte ihr Vorkommen daselbst jedenfalls als ein aussergewöhnliches betrachtet werden. [Verirrt sich bis auf die Canaren: Bolle. — Brutvogel in Alge- rien: Loche — Sibirien. — W. Asien. — Kaschmir; Pendjab: Jerd. — Europa. b) Corvus, Lin. (Corone,. Kaup. — T’rypanocorax, Kaup. — Frugilegus, Less.) Die Raben in Genere heissen auf arabisch @hurab (I) tigrenja Q@oach, amharisch Qura ( Ba :: ) Nr. 424. Corvus frugilegus. Corvus frugilegus, L. — Pl. enl. 483. 484. — Gould, Eur. t. 224. — Naum. V.D.t. 35. — Bp. Consp. I. p. 384. — Cab. Mus. Hein. I. p- 230. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr, 237. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 340. — Fam. Corvidae. — 419 — Gen. Corvus. Id. Faun. Roth. Meer Nr. 138. — Id. Cab. Journ. 1868. p. 310. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 75. — Vierth. Naum. 1855. p. 375. — Corvus pastinator, Gould. — Schleg. Cat. Corac. p. 25. — Id. Notice pl. I. fig. 18. — Brehm, Thierl. p. 356. — Taylor, Ibis 1867. p. 65. — Malh. Faun. Sieil. p. 135. — Savi, Orn. Tosc. I. p. 117. — Cara, Orn. Sard. sp. 37. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 278. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 103. — Linderm. Griechenl. p. 71. — Wright, Malta p- 15. — Jerd. B. of Ind. II. p. 302. — C, frugilegus, granorum et ad- vena, Brehm, Vogelf. p. 57. — ?C. agricola, Tristr, Proc. L. Z,S. 1864. p. 444. — Id. Ibis 1866. p. 66-68, Plumis juguli rotundatis, subsericeis, gulae laceris, rigidiuseulis ; alis caudam subaequalem vix attingentibus; nitide chalybaeo-niger, purpurascente-resplendens; rostro pedibusque nigris; iride fusca; — long. tot. 17. — rostr. a fr. vix 2. — al. vix 12. — caud. 6. 3%, — tars. 2". Die Saatkrähe kommt oft in grossen Schaaren und ziemlich regel- mässig im Winter nach Unteregypten und Arabien. Hierher dürfte ein Rabe gehören, den ich im Mai und December 1850 und im Januar 1851 in der Wüste um Suez und bei Ain Musa einsammelte; ich besitze kein Exemplar dieses Vogels mehr, und gebe hier nur, was ich an Ort und Stelle, wo ich ihn erlegte, darüber notirt habe: minor; eoracino-niger; ex parte nitore violaceo et chalybaeo re- splendens; vibrissis et menti plumularum scapis griseis; caudae sub- rotundatae, rectrieibus intermediis extimas 9’ superantibus. — long. tot. 14°. — rostr. ab ang. or. 2. — al. 11”. 4", — ceaud. 6. — tars. 1°. 10Y,. — Also wahrscheinlich eine sehr kleine Saatkrähe. Auf- fallend ist übrigens, dass ich diese Krähen auch zu Mitte und Ende Mai noch häufig um Ain Musa angetroffen habe, wo sie sich den Tag über auf Lagerplätzen der Karavanen aufhielten. — j [Algerien: Loche. — Europa. — Palästina. — West-Sibirien. — Kaschmir & Afghanistan: Jerd. -— China. — Japan. —] Nr. 425. Corvus eapensis minor. Corvus capensis, Auct. ex Afr. or. — Corvus Levaillantii, Lefeb. — Rüpp. N. W. t. 10. 3. — Id. Syst. Ueb. Nr. 240. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 344. — Lefeb. Ois. Abyss. p. 104. — Corvus capensis minor, Hg). — ?C. minor, Schleg. Cat. Corac. p. 27. — ?Id. Notice, Corb. pl. I. fig. 20. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. ö1l. — 32* Fam. Corvidae. — 0 — Gen. Corvus. Simillimus ©. capensi ex Afr. merid.; minor, rostro minore, debi- liore. Strumosus; chalybaeo-niger; rostro gracili, recto, elongato nigro; pedibus nigris; iride fusca; rectrieibus subaequalibus; — long. tot. 18.19". — rostr. a fr. 1”. 11%. 2. 1”. — al. 12%. 2” — caud. 6. 7, — tars. 2. 2 — Schlegel giebt noch viel kleinere Maasse für diese Conspecies, und zweifle ich fast, dass er meinen Vogel vor sich hatte; das Exem- plar des Leidner Museums ist von Verreaux bezogen, ohne Angabe des Fundorts und misst: Fl. 10°. 6°. — Schw. 5. 9. —- Schn. 23”. — Tars. 27", — 0. capensis von Südafrika messe ich: Fl. 13. — Schw. 7.2’. — Sehn. 2. 7". — Tars. 2”. 3”. — Nach den Grös- senverhältnissen, welche Rüppell und Schlegel für Kropfraben aus Süd- und Nordost-Afrika geben, liesse sich Ü. capensis minor, Hgl. kaum als Localrasse von der südlichen Form trennen. Der Kropfrabe ist Standvogel in Süd-Kordofan, dem südlichen Senar, namentlich bewohnt er aber die abessinischen Gebirge zwischen 5,000 und 12,000 Fuss Meereshöhe; nordwärts geht diese Art noch bis in die Bogos- und Marea-Distriete Nicht nur die eigenthümliche Kropfbildung zeichnet diese Form mit dem ächten C. capensis vor allen andern Raben aus, auch ihr Benehmen ist sehr abweichend, sowie der Flug und die Stimme. Der Kropfrabe ist im Gegensatz zu seinen steifen Verwandten ein höchst munterer und possirlicher Gesell, ein Spassmacher und Hanswurst bester Sorte. Meist haust er paarweise, zuweilen in nächster Nähe von Corvus affinis, in der Ebene, im Gebirge, in Wildniss und Urwald, im cultivirten Land, ja selbst mitten in Dörfern. Sein malitiöses Geschrei lässt er sowohl hoch aus den Lüften ertönen, als vom Gipfel eines Felsen oder Baumes herab, oder von Mauern und Spitzdächern der Strohhütten. Er ist beständig in Bewegung, nickt mit dem Kopf, bläst den Kropf auf, dreht sich um sich selbst, macht Luftsprünge und führt im Flug die sonderbarsten gaukelnden Evolutionen aus. Anmerkung. Der ächte Corvus capensis (C. capensis, Licht. — C, segetum, Temm. — C. macropterus, Wagl. — C. Le Vaillantü, Less.) scheint in Südafrika . einen ziemlich grossen Verbreitungsbezirk zu haben; geht jedoch nicht südwärs bis zur Cap-Stadt, nordwestlich bis Benguela beobachtet. Nr. 426. Corvus scapulatus. Corvus scapulatus, Daud. — U. daurieus, (mel. — Corneille & sca- pulaire blanc, Le Vaill. Afr. t. 58. — (orneille du Senegal, Buff. Pl. enl. 327. — C. curvirostris, Gould, Proceed. L. Z. S. 1836. p. 18. — C. leuconotıts, Swains. W. Afr. I. p. 138. pl.5. — (. scapulatus, var. aethiops, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. I. fol. z. — C. scapulatıs, leuconotus et curvirostris, Gray. — Ü. scapulatus et curvirostris, Bp. Consp. 1. p. 386° Fam. Corvidae. — 501 — Gen. Corvus. — 0, scapulatus, curvirostris et phaeocephalus, Cab. Mus. Hein. I. p. 231. 232. — Corax scapulatus, Brehm, Habesch p. 321. — C. scapulatus, Brehm, Cab. Journ. 1354. p. 75. — Pierocorax scapulatus, Brehm, 'Thierl- III. p. 350. — C. madagascariensis, Bp. Coll. Delat. Compt. rend. 1853. — ?C. umbrinus, Blyth, I. As. Soc. Beng. Vol. 24. p. 300. — ?Sclat. Coll. Somali Country p. 11. — ?Id. Ibis 1860. p. 245. — Jard. & Selby, Ill. Orn. n.5.t. 32. — C. scapulatus, scapularis, leuconotus et phaeocephalus, Auct. ex Afr. Or. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 238. — Id. N. W. p. 18. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 345. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 137. — Id. Cab. Journ, 1861. p. 196. Nr. 48. — Ibid. 1862. p. 293. & p. 405. — Ibid. 1863. p. 6. (Fortpflanzung) & p. 163. — Ibid. 1865. p. 44. — Ibid. 1867. p. 286. — Ibid. 1868. p. 312. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 238. & 464. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 105. — Schleg. Cat. Corac. p. 3. — Id. Notice sur le genre Corvus p. 2. — Layard, 8. Afr. Nr. 331. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 374. — Hartl. W. Afr. Nr. 344. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 173. — König-Warth. Neott. Stud. Nr. 64. — Corbeau de Madagascar, Sganz. p. 29. — Hartl. Madag. p. 52. — Schleg. & Poll. Madag. p. 102. — Gurn. Ibis 1860. p. 212. — Kirk, Ibis 1864. p. 321. — Roch & Newton, Ibis 1862. p. 274. — Newton, Ibis 1863. p. 349. — Monteiro, Proceed. L. Z. 8. 1865. p. 90. — Cab. v.d. Decken, Reisen III. p. 33. — Finsch, Zeitschr. für Allgem. Erdkunde, Neue Folge Bd. 17. p. 356. — Bocages, Av. das passess. portug. IV. (1370.) p. 13. Nitide chalybaeo-niger; fascia cervicali alteraque lata abdominali albis; rostro et pedibus corneo-nigris; iride fusea. — 4 © Nr. 1) long. tot. 17". — rostr. a fr. 2”. 1. — al. 13%. — caud. 7. 34, — tars. 2, 3. — Nr. 2) long. tot. 17'.—18'. — rostr. a fr. 2. 3%. — al. 123, — caud. 7. — tars. 2". 3. — Nr. 3) long. tot. 18. — rostr. a fr. 2. — al. 15%. — caud 7’. — tars. 2. 1. — Nr. 4) long. tot. eirea 20. — rostr. a fr. 2. 11),'. — al. vix 144,”. — eaud. vix 8°. — tars. 2. 34, — Nr. 5) long. tot. eirca. 19°.— 20”. — al. 1315. —141g". — eaud 7a". — tars. 20, 40 2, 5", Nr. 6) — — rostr. a fr. 1°. 11.2". 3. — al. 10”. 10,13", 414, .— eandın 6,54. 7, 6, — tars. 2, 1 au AU Nr. 7) — — rostr. a fr. 1%. 9/4,—2. — al. 12. —14'. — caud. 6.—6”. 9 ke Sen tars. 2 Yu 2.Dt, Druh Fam. Corvidae. — 502 — ” Gen. Corvus. Nr. 1) Altes & ats dem abessinischen Tiefland ; — Nr. 2) dto. von Kordofan. — Nr. 3) Maasse nach Antinori. — Nr. 4) Alter Vogel von Süd-Afrika. — Nr. 5) Maasse von Corvus phaeocephalus, Cab. — Nr. 6) Maasse von 21 Individuen des Leidner Museums. — Nr. 7) Maasse nach Finsch und Hartlaub. Beim jüngern Vogel erscheint die schwarze Farbe mehr grau- schwärzlich bis braunschwätrzlich. Eine Vergleichung der von mir gesammelten Schildraben aus dem wärmeren N.-O.-Afrika mit solehen von Süd- und West-Afrika und namentlich der grossen, aus mehr als 30 Individuen bestehenden Serie des Leidner Museums hat mich zur Ueberzeugung geführt, dass C. sca- pulatus und (C‘. curvirostris einer und derselben Art angehören, deren Extreme allerdings Verschiedenheiten bieten, die aber nicht einmal zur Aufstellung von Localrassen geeignet sind, da Grösse, Form des Sehnabels, Farbentöne ete. nur individuell abweichen; die grössere oder geringere Ausbreitung der weissen Binden ist eben so wenig maassgebend, da diese in Folge schlechten Präparirens der Bälge ent-. steht. Uebrigens ist mir nie ein Schildrabe vorgekommen, auf den Hartlaub’s Beschreibung passt: ‚„nitide purpurascente-niger, intersca- pulio albo.“ Die Farbe ist im Ganzen immer ausgesprochen blau- schwarz, allerdings erscheint ein Exemplar etwas mehr violett-blau- schwarz, ein anderes zeigt einen Anflug von grünlichem oder erzbrau- nem bis umbrabraunem Schimmer; das Interscapulium ist endlich nie- mals ganz weiss; auch Swainsons Abbildung und Beschreibung von ©. leuconotos geben nur ein weisses „interscapular eollar“ an. Nach mei- nen an frischen Vögeln gemachten Notizen ist die Hinterhalsbasis weiss und die Flügel überragen die Schwanzspitze gewöhnlich nur um einige Linien, während nach Cabanis bei Corvus scapulatus das umgekehrte Verhältniss „in der Regel“ stattfindet. Dass derartige Untersuchungen nur an lebenden oder frisch geschossenen Vögeln veranstaltet werden können, versteht sich von selbst. C. phaeocephalus, den Finsch und Hartlaub ebenfalls zu C. scapu- latus ziehen, beschreibt Cabanis als „ähnlich dem C. scapulatus, aber „alle Theile oberhalb der weissen Zeichnung sind nieht schwarz mit „bläulichem Schiller, sondern erscheinen vielmehr dunkelbraun. In „dieser Färbung sowie in der Schnabelform stimmt die Art mit C. „umbrinus nahe überein... Die weisse Zeichnung ist wie bei scapulatus, „nur scheint sie auf der Oberseite verhältnissmässig schmäler zu sein. „bei jüngern Vögeln, bei denen die weisse Zeichnung erst im Ent- „stehen ist, erscheint der Kopf weniger entschieden bräunlich, sondern „sehwärzlicher.“ Hiernach wäre Cabanis der Ansicht, dass der weisse Nackenfleek im Jugendkleid gar nicht vorhanden sei, während ich denselben bei halbflüggen Nestvögeln scheinbar mehr ausgedehnt fand, als bei den daneben geschossenen Alten. Der Schildrabe hat in N.-O.-Afrika einen beträchtlichen horizon- talen wie vertiealen Verbreitungsbezirk. Wir fanden ihn am heissen Gestade der abessinischen Küste bis zu dem Somal-Land und den Fam. Corvidae. — 50 — Gen. Corvus. Dahlak-Inseln, durch ganz Abessinien bis auf 12,000 Fuss Meereshöhe, | am blauen Nil, in den Steppen von Takah, Kordofan und Süd-Nu- bien, endlich am Weissen Nil und Gazellenfluss, westwärts bis an den Djur, wo er nach Antinori nimmer vorkommen soll. Er lebt nie in grossen Gesellschaften, sondern einzeln und paarweise, im Herbst in Familien, sowohl in der eigentlichen Wüste als in Culturland und um menschliche Wohnungen herum. Er ist im Allgemeinen nicht miss- trauisch, dagegen sehr lebhaft und rauflustig gegen seines Gleichen, lässt sich seltener auf Bäume nieder als auf Felsen und die Erde, fliegt gewandter und höher als seine Gattungsverwandten. Ist ein Thier gefallen, so entdeckt es der Schildrabe immer vor andern Aasyögeln, umkreist es mit lautem, hellem, ganz rabenkrähen-ähnlichem Geschrei und lockt dadurch seine Verwandten, Geier und Marabu herbei. Im Juni 1862 — die.Regenzeit hatte bereits begonnen — fand ich den Horst dieses Raben in den Steppen Ost-Senars. Er glich dem unserer Saatkrähen, stand auf einem kleinen Akazienbusch, der in der Spalte eines isolirten Granitblockes aufetwa 12 Fuss Höhe Wurzel gefasst hatte, und enthielt 3 halbflügge Junge mit bläulich schwarzem Schnabel und fleischfarbenem Mundwinkel und Rachen. Der weissen Zeichnung der- selben habe ich schon Erwähnung gethan. Hartmann beobachtete am 3. Mai in Senar das Nest aus Wüstengras und Reisern auf einem Balanites-Baum. Das ? brütete. Die Eier gleichen, soviel aus ein- zelnen Schaalenresten zu schliessen ist, in Färbung ganz denen von C. corone. Ich glaube mich bestimmt zu erinnern, den Schildraben auch in Arabien beobachtet zu haben, doch finde ich keine Notiz hierüber in meinen Büchern. [Süd-, Ost- und West-Afrika. — Madagascar; Nossibe; Majotte. | Nr. 427. Corvus eornix. Corvus cornix, L. — (. cornix, subcornie, tenuirostris “et cinereus, Brehm, Vogelf. p. 57. — Pl. enl. 76. — Naum. V. D. t.54. — Gould, Eur. t. 222. — Bp. Consp. I. p. 386. — Cab. Mus. Hein. I. p. 231. — Brehm, Thierl. p. 352. — Schleg. Cat. Corac. p.6. — .Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 235. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 338. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 139. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 447. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 238. — König-Warth. Neott. Stud. Nr. 47. -- Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 75. (als ©. corniv aegyptiacus) & 1856. p. 396. — Id. Habesch, p. 318. — Taylor, Ibis 1867. p. 66. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 313. —- Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 32. — Savi, Orn. Tose. I. p. 115. — Cara, Orn. Sard. sp. 36. — Salvad. Cab, Journ. 1365. p. 273. — Mal- ”. Fam. Corvidae. —- Hi — Gen. Corvus. herbe, Faun. Sieil. p. 134. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 101. — Linderm. Griechenl. p. 70. — Tristr. Ibis 1866. p. 64. — Arabisch @hurab (DIE ) Coracino-niger, nitore nonnullo purpurascente : collo postico, dorso, pectoris lateribus et abdomine griseis, vix sordide umbrino-lavatis, scapis ex parte fuseis; rostro et pedibus nigris; — long. tot. 18. — rostr. a fr. 1°. 11°. — al. vix 1‘. — tars. 1. 11”. — eaud. vix. 7". Die egyptische Nebelkrähe scheint durchschnittlich etwas ge- ingere Dimensionen und°schwächern Schnabel zu haben, als die europäische Form, sonst nur durch etwas brauneren Ton des grauen Mantels von ihr zu unterscheiden. Gemein in ganz Unteregypten, auf Labach, Palmen und Sykomoren und merkwürdiger Weise Standvogel. Brütet von Februar bis Mai auf Hochbäumen analog unseren euro- päischen Rabenkrähen. Adams fand die Eier schon im Deeember. Rüppell giebt an, dieser Vogel sei blos Wintergast in Egypten, ich kann auf das bestimmteste “Versichern, dass er das ganze Jahr über gleich häufig ist, doch geht er nieht weit südwärts, etwa bis zum 23° nördl. Br., 2 nach Leith Adams „selten in Nubien“, nach Hart- mann nicht jenseits Asuan. Die Rabenkrähe, Corvus cor one, haben wir nie in Egypten beob- achtet. [Madera. — Brutvogel in Syrien! und Palästina. — In Sibirien ostwärts bis zur Lena; Mesopotamien; Afghanistan; Tibet. — Europa. | Nr. 428. Corvus affinis. Corvus affınis, Rüpp. N. W.t.10.2. p.29. — Id. Syst. Ueb. Nr. 239, — (C. brachyurus, Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 75. — Brehm, Vogelf. p. 414. — C. brevicaudatus, v. Müll. Cab. Journ. 1855. p. 496. Nr. 649, — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 343. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 142. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 104. — Bp. Consp. I. p. 385. — Brehm, Habesch, Nr. 79. & p. 322. — Selater, Ibis 1860. p. 245. — Schleg. Cat. Corae. p. 31. — Id. Notices pl. 1. fig. 26. — Tristr. Ibis 1866. 72. 73. — Heugl. Cab. Journ. 1368. p. 316. — Blyth, I. As. Soc. Beng. Vol. 24. p. 300. — Selat. Coll. Somali Country p. 11. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 316. — Finsch &. Hartl. ©. Afr. p. 372. — Heisst auf Somal Tuka. ee N N Fam. Corvidae. — 505 — Gen. Corvus. Medius; rostro brevi, valido, eulmine valde incurvo; loris pilis rigidusceulis instructis; setis nasalibus sursum et antrorsum speetan- tibus; plumis jugularibus apice bifidis; alis longis, caudam valde superantibus; coracino-niger, reetricum nitore nonnullo aeneo et pur- purascente; — long. tot. 1’. 7". — rostr. a fr. 1°. 11°.— 2". 4". — alt rostri 91/,'%. — al, 131,14”. 40%, — tars. 2, au, gm, — eaud. 6". 3. — Finsch und Hartlaub geben grössere Maase: Fl. 15°. — Tars. 2, 7, — Rüppell nennt das Gefieder stahlglänzend und grünlich- schwarz. Durch kurzen, etwas grundeten Schwanz und lange, spitze Flügel höchst ausgezeichnete Art. Ein von uns im Oktober 1857 eingesammeltes etwas kleineres Weibehen von der Adel-Küste zeigt deutlich aschgrau überlaufenes Kinn und Zügel. Nach Brehm kommt der kürzschwänzige Rabe zu- weilen in Egypten vor, ich fand ihn einmal bei Theben, dann im südlichen Nubien, in der Oasis El Kab, in Kordofan, ganz Abessinien bis auf 10—12,000 Fuss Meereshöhe, an der Danakil- und Somal- Küste, dort im October in zahlreichen Flügen. Ueberhaupt lebt diese Art im Allgemeinen mehr gesellschaftlich als ©. umbrinus & scapularis ; in der Steppe, im Gebirge und am Meeresstrand, auch um mensch- liche Wohnungen lässt sie sich nicht selten sehen. Im Hochland scheint sie in Colonien auf Klippen zu nisten, dohlenartig sah ich dort ganze Truppe die Felsen in ihrem eigenthümlichen Flug um- kreisen; im Flachland nur einzelner und zumeist paarweise vorkom- mend und hier oft Bewohner der sterilsten Wüsten; namentlich um Karavanen-Lager und Brunnengruben. [Palästina: Tristr.] Nr. 429. Corvus umbrinus s Corvus umbrinus, Hedenb. — C. infumatus, Sund. Oefvers. 1850. p. 230. — ? Corvus corax, Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 447. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 241. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 342. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 141. — Corax umbrinus, Brehm, Habesch, Nr. 78. & p. 319. — Id. Cab. Journ. 1853. Extra-Heft, p. 97. & 1854. p. 75. — Hartm. ‚Cab. Journ. 1863. p. 238. — Cab. Mus. Hein. I. p. 231. — ?Sclater, Ibis 1860. p. 245. (wohl C©. scapularis gemeint.) — Schleg. Cat. Corae. p. 19. — Id. Notices pl. I. fig. 14. — C. bronzinus, Pr. Württemb. Icon. ined. t. 57. — Tristr. Ibis 1366. p. 72. — Taylor, Fam. Corvidae. — 506 — Gen. Corvus, Ibis 1867. p. 66. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 196.; 1865. p. 43.; 1868. sp. 312. — L. Brehm, Vogelf. p. 56. — Arabisch @hurab el nohi. ( a) | le ) Major; chalybaeo-niger; capite, collo abdomineque ex parte um- brino-nitentibus; rostro elongato, incurvo, nigro; pedibus, nigro-fuseis ; iride fusca; — long. tot. 21. — rostr. a fr. 215. — al. 141". — cand. 74,1. 9.83, — tar. 24. 31, '". 2: Paulo minor. Tristram giebt die Flügellänge zu 17'', die des Schwanzes zu 10''. engl. Maass. Ä Dieser stattliche Rabe lebt in den Wüsten Egyptens und Nubiens und an den Küsten des Rothen Meeres, gewöhnlich nur in einzelnen Paaren. Er erscheint jedoch auch in Dörfern, Dattelpflanzungen und Durah-Feldern, namentlich auf Lagerstätten der Karavanen. Ich habe den Vogel noch in einer Sammlung von Bälgen aus Tigrie und von der abessinischen Küste gesehen. Nicht selten im peträischen Arabien. Brehm fand in den Monaten Januar und Februar den grossen Horst des Wüstenraben in Egypten auf diehten, im freien Felde ste- henden Akazien oder in kleinen Feldhölzern, kaum 25 Fuss über der Erde. Ein Horst enthielt drei Junge nebst zwei faulen Eiern, welche 22‘ lang und 15’ diek waren und in der Färbung den Kräheneiern vollkommen glichen. Die Stimme ist etwas kolkrabenartig und lautet wie ein sehr tiefes, kurzes Schnalzen mit der Zunge. Der Wüstenrabe folgt oft den Büffeln und Kameelen, auf deren Rücken, Ohren u. s. w. er Kameel- läuse und Larven sucht. Zur Zeit der Dattelreife sammeln sich diese Vögel in Nubien schaa- renweise in der Nähe von Palmpflanzungen und mästen sich förmlich und ausschliesslich mit deren Früchten; auch frisst diese Art nicht selten Büschelmais oder durchstöbert die Exeremente von Hausthieren. Leith Adams will kleine Flüge von Corvus corax in Egypten be- obachtet haben, eine Angabe, die jedenfalls falsch ist und nur auf Verwechslung mit ©. umbrinus beruhen kann. ©. cora® kommt übrigens in Algerien und Syrien vor. In Griechen- uns und Spanien gehört der Kolkrabe gar nicht zu den Selten- eiten. (Palästina: Tristr.| Fam. Corvidae. — Mi — Gen. Archicorax. Gen. Archicorax, .Glog. (Corvultur, Less. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 369.) Nr. 430. Archieorax erassirostris. Corvus erassirostris, Rüpp. N. W.p.19. t. 8. — C. cafer, part. Gray. — (.albieollis, Lefeb. — Corvultur crassirostris, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 242. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 346. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 136. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 104. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 232. — Archi- eorax erassirostris, Cab. Mus. Hein. I. p. 233. — Bp. Consp. I. p. 387. — Schleg. Cat. Corac. p. 2, — Brehm, Thierl. p. 349. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 286. & 292. — Ibid. 1868. p. 317. — Finsch & Hartl. 0. Afr. p. 370. — Schleg. Notice sur le genre Corvus p. 1. Amharisch Bagag; nach Lefebvre Netsche-ras-gora, d. h. weiss- köpfiger Rabe. Maximus; e purpurascente coracino-niger, collo umbrino-nitente; macula magna subtriquetra cervicali alba; rostri robustissimi altissimi, eompressi, nigri eulmine arcuato, apice albido; pedibus nigris; iride pallida; — long. tot. %. 3”. — rostr. a fr. 3%. 1. — alt. rostr. 1. a, — al. 1°. 6”. — cauda cuneata 9". 4, — tars. vix 3". 2 Minor; al. 161/,.—17'. Dieser kolossale Rabe ist ein Bewohner der gebirgigen Theile Abessiniens, geht dort nordwärts bis Hamasien, ostwärts bis Qalabat und Takah, südlich bis Schoa, die Somali-Plateaux und dann wieder in den höhern Gegenden westlich vom obern Weissen Nil vorkommend. In Abessinien ist sein Standort nicht unter 4,000‘, oft habe ich ihn noch an der Schneegrenze gesehen. Lebt meist paarweise und ist ziemlich häufig auf den Plateaux Central-Abessiniens, namentlich um Lager, wo viel Vieh geschlachtet wird und um die Marktplätze der grössern Ortschaften, zuweilen in Städten und auf Häusern und Mauern. Während der Kriegszüge gegen die Gala-Völker im Jahr 1862 war der Geierrabe ein steter Begleiter unserer Armee, gemeinschaftlich mit Bartgeiern, Aasgeiern, Milanen und Corvus capensis minor und nicht selten habe ich ihn auf menschlichen Leichen gesehen, wo er immer zuerst die Augen aus- hackt, ehe er den Cadaver anschneidet. Im März fand ich sein Nest an einer unzugänglichen Stelle über einem hohen Wasserfall in Wo- gara, vielleicht auf einer vorstehenden Felsplatte, die jedoch mit Schlingplanze.un ganz überwachsen war, so dass der Horst in denselben Fam. Corvidae. = Be u. Gen. Archicorax. angebracht schien. Der Ruf ist rauh, kolkrabenartig, der Lockton dagegen ein verhältnissmässig schwaches Rätschen, das entfernt mit dem des Turdus viseivorus verglichen werden kann. Der Geierrabe bäumt selten; wie seine Verwandten schwärmt er meist paarweise über Trifte, Felder und Niederlassungen hin, erhebt sich aber gewöhnlich nicht hoch in die Lüfte. Häufiger sieht man ihn auf der Erde umherstöbern oder sich auf isolirten Felsen oder selbst auf Dächern niederlassen. Dabei ist er gewöhnlich gar nicht scheu, aber weniger streitsüchtig als die meisten seiner Vettern, mit andern Aasvögeln scheint er sich ebenfalls gut zu vertragen, obgleich er sich durch sie nicht von seiner Beute verdrängen lässt. Im Magen fanden wir grosse Knochen und Hautstücke, die er leicht zu verdauen im Stande ist. — Rüppell behauptet mit Unrecht, dass das Benehmen unseres Vogels ganz das der Saatkrähe sei und seine Nahrung aus Käfern und Würmern bestehe. Der Geierrabe frisst im Nothfall aller- dings Copriden, Juliden ete., aber seine Hauptnahrung besteht immer in Fleischabfällen und. Knochen. Auch scheint er Nester zu plündern. Ich habe niemals beobachten können, dass er grössere Thiere angreift, wie der Kolkrabe, zweifle aber durchaus nieht daran. Ueber die Farbe der Iris finde ich keine Notiz mehr vor. Rüp- pell nennt sie kastanienbraun, Lefebvre orangefarb, ich glaube mich bestimmt zu erinnern, dass sie weisslich oder hellgraulich ist. Nach Hartmann, Cab. Journ. 1864 p. 232, in Famaka (Fazoglu) und von da stromabwärts nicht ganz selten. Derselbe Reisende giebt an, dass Corvus crassirostris in Angola vorkomme, wo Monteiro nur C. scapulatus gefunden hat. Der südliche und südöstliche Vertreter des abessinischen Geier- raben ist Corvus cafer, Licht (C. albieollis, Lath. — ©. vulturinus, Shaw.). a N u WE Wo DR RR GR Fam. Sturnidae. Subfam. Lamprotornithinae. (Conf. Hartl. Monogr. Uebers. in Cab, Journ. 1859. p. 1. etc.) a) Augornithes. Gen. Lamprotornis, Temm. (Juida, Less. — Megalopterus, Smith (nec Boie). — Lamprornis, Nitzsch — Ca- lornis, Gray. — Urauges, Cab.) Nr. 431. Lamprotornis aenea. Turdus aeneus, Gm. — Vert-dore, Le Vaill. Afr. I. p. 146. t. 87. — Merle & longue queue du Senegal, Buff. Pl. enl. p. 91. t. 220. — Corvus aeneo-viridis, Shaw. — Lamprotornis aenea, Licht.-Dubl, Cat. p. 18. Nr. 169. — L. longicauda, ‚Swains. W. Afr. I. p. 148. t. 17. — Juida aenea, Gray & Bp. — Bp. Consp. I. p. 414. — Urauges aeneus, Uab. Mus. Hein, I. p. 200. — Lamprotornis Eytoni, Fras. Proceed. L. Z. Soc. 1856. p. 358. — L. aeneus. Hartl. W. Afr. Nr. 346. — L. aenea et Eytoni, Hartl. Cab. Journ. 1859. p. 9. 10. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 173. — L. aeneus, Rüpp. (nec Antin.; nec Brehm Habesch p. 116.) N. W. p. 25. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 250. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 354. — L. Eytoni, Heugl. Faun. Roth. Meer p. 24. (not.) — L. aenea, Hgl. Cab. Journ. 1863. p. 22.; 1864. p. 257. &. 1869.p.1. — Brehm, Thierl. III. p. 311. — Juida aenea, Layard, 8. Afr. Nr. 336. — Nitide eoerulescente-aenea; capite toto nigricante-chaleeo; tergo, uropygio et superioribus caudae tectrieibus conspicue coerulescentibus ; nitore nonnullo purpurascente; alarum et scapularium maculis holo- sericeis, majoribus, conspieuis; abdomine violascente-chalybaeo, medio purpurascente-chalceo; subeaudalium nitore tum violascente, tum cha- Fam. Sturnidae. — 510 — " Gen. Lamprotornis. lybaeo; subalaribus chalybaeo- et aeneo-variis, nitore nonnullo purpur- ascente; cauda splendide purpurascente-violacea, in speciminibus ju- nioribus magis cuprea, nitore nonnullo chalceo; rostro et pedibus ni- gris; iride pallide flava. long. tot. rostr. a fr. al. caud. tars. d aus Bongo 18 var Or MR TU 14,0: PR, ar du iGoläk. uyaz. Sr I 12 AN A Sex? Kordofan eirea 16”. nu LE 1 u Bern. Ainikal en dom. Tahun gu Au ee (Mus. Stuttg.) Das 2 kleiner als das £. Eine sorgfältige Vergleichung zahlreicher grosser Schweif-Glanzstaare aus N. O. Afrika mit einigen westlichen und einem angeblich süd- afrikanischen Exemplar hat mich zu der Ueberzeugung gebracht, dass eine specifische Trennung zwischen Z. aenea und L. Eytoni vollkommen unhaltbar ist. Alle sind obenher bronze-grün, am reinsten ein & von der Goldküste, während der südafrikanische Vogel und einer aus Kordofan hier überdies einen entschieden stahlbläulichen Ton (ersterer mit mehr Purpurglanz) aufweisen. Der schwärzliche Kopf mit Messingglanz (namentlich am Vorderhals) bei allen stahlbläulich ein- gefasst. Die schwarzen Sammtfedern der Flügel sehr gross, anı deutlichsten bei einem Exemplar von der Goldküste. Der südafri- kanische Vogel hat mehr violette Tertiärschwingen als die übrigen und der Schwanz einen auffallenden Messinglanz auf kupferrother Grundfarbe: es scheint dieses somit ein jüngeres Individuum. In unserem Beobachtungsgebiet gehört der grosse Glanzstaar zu den selteneren Erscheinungen. Wir begegneten ihm am Weissen Nil und seinen Zuflüssen westwärts bis zum Kosanga, im südlichen Senar und in Kordofan. Er dürfte nicht wandern, mag aber wohl über einen Theil der Regenzeit verstreichen. Die Mauser fällt in die Monate No- vember und December, das Brutgeschäft ungefähr in den August. Man trifft diese bezüglich ihrer Lebhaftigkeit und ihres koketten We- sens ihren Verwandten in keiner Weise nachstehende Art meist in der Waldregion. Sie lebt in Paaren und Familien bis zu 6—8 Stück beisammen, die den ganzen Tag lärmen und in Bewegung sind und weit in der @Qabah (Hoch- und Buschwald) umherschweifen. Oefter bemerkt man die Jungen dicht aneinander gedrängt auf emem schwanken Zweig sitzend, während die Alten emsig von Ast zu Ast schweben, unter sich und mit andern Vögeln raufen, oder mit gehobenem Schweif elsterartig auf der Erde hin und her laufen und hüpfen. Der Loekton ist am meisten dem der Alpendohle zu vergleichen, nicht unan- genehm scherzend und pfeifend.. Während der Vormittagsstunden traf ich öfter Gesellschaften des Schweifglanzstaares auf höherem Busch- werk in der Nähe von Gewässern. >ie sind meist ausnehmend scheu Fam. Sturnidae, _ 1 — Gen. Lamprotornis- und sehr aufmerksam auf Alles, was um sie her vorgeht. In Ge- fangenschaft halten sie lange aus, werden da bald zutraulich und sind ihrer'Farbenpracht und ihres lebhaften Naturells wegen in Kurzem der Liebling ihres Besitzers. Die Nahrung besteht vorzüglich in Früchten und Knospen, doch nehmen sie auch Insekten aller Art, die oft sehr kunstgerecht im Flug erhascht werden. [Süd-Afrika: Le Vaill., Mus. Stuttg. & Berol. — West-Afrika.] Nr. 432. Lamprotornis porphyroptera. Lamprotornis purpuroptera, Rüpp. Syst. Ueb. p.64,t.25. & Nr. 251. — Juida purpuroptera, G. R. Gray. — Urauges purpuropterus, Cab. Mus. Hein. I. p. 200. — Lamprotornis aeneoides, Temm. — Jwida aeneoides, Bp. Consp. I. p. 415. — L. aeneus, Brehm, Habesch p. 216. — Jwida aenea, Antin. Cat. p. 60. — Juida phoenicophaea, Pr. Würt. Icon. ined. tab. 19. — Lamprotornis Burchelli, Pr. Würt. (nec Smith), Coll. Mergenth. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 294. — L. purpuropterus, Burchelli et aeneocephalus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 355. 356. — Id. Faun. Roth. Meer p. 24. (not. Nr. 2. & 3.) — Id. Cab. Journ. 1863. p. 22. & p. 162.; 1864. p. 267. — L. purpuroptera, Id. Cab. Journ. 1868. p. 2. — Hartl. Cab- Journ. 1859. p. 11.— Urauges porphyropterus, Cab. Mus. Hein. I. p. 200. (not.) Purpurascente-chalybaea; capite nigricante, ex parte chalceo-re- splendente; mento et gula puriuschalceis; regione parotica opaca, ni- gricante; alis ex parte virente-chalybaeis; cauda purpurascente-chaly- baea, conspieue fasciolata; abdomine et hypochondriis obscure violas- centibus, nitore chalceo; subcaudalibus purpurascente-chalybaeis; rostro et pedibus nigris, iride tum pallide flava, tum albida; — .long. tot. 13”. — rost. a fr. 8-9. — al. 6”. 4,6". 6°". — caud. Ti. — tars. 1”. 5,1". 6%". 9: Minor; al. 5". 3,5". 4". — caud. 51,".—6”. Gegen meine frühere Ansicht vereinige ich Z. porphyroptera, Rüpp. mit meiner L. aeneocephala, welch letztere ich nur mit einem einzigen Original-Exemplare des Frankfurter Museums aus Schoa vergleichen konnte, das neben unwesentlichen Grössen-Unterschieden einen auf- fallend breitern Schwanz hat, der ganz eigenthümlich erzbraun gefärbt ist. Bei /. aeneocephala geht die Erzfarbe des Pileus weit mehr in den Nacken herab, und bier sind die Schwingen und ihre Deckfedern eher grünblau als purpurviolett; der Schnabel bei 7. porphyroptera aus Fam. Sturnidae. — 52 — " Gen. Lamproebolius. Schoa ist etwas zierlicher und heller, ich messe Rüppell’s Original-Type: G. L. etwa 11”. 2. — Schn. 9. — Fl. 5". 7'". — Tars. 1". 5. Ein ziemlich häufiger Vogel in den Gebirgen des nördlichsten Abes- sinien bis auf 6000 Fuss Meereshöhe und der westlichen-Quola-Gebiete, in Senar, Kordofan, Takah und längs dem Weissen Nil und seiner Zuflüsse. Diese Art ist sedentär, lebt in kleinen Gesellschaften, mehr auf Hochbäumen als auf der Erde und im Gebüsch, kommt aber auch in Viehparke, auf Hecken und Strohdächer. Der Lokton ist ein volles, lautes Pfeifen; die Nahrung besteht in Früchten aller Art, Insekten, Würmern, und öfter habe ich diese Glanzdrossel auf Aas gesehen, aber wohl um Insekten-Larven aufzusuchen. Brütet im Juli und August in grossen Nestern auf Adansoien. Die Eier gleichen nach meinen Notizen denen von Zamprocolius chalybaeus, sind aber so gross wie die- jenigen von Turdus merula. In Cab. Journ. 1864. p. 257 führte ich Zamprotornis Burchellü als am Djur-Fluss und in Bongo vorkommend auf. Ich erlegte nenı- lich dort mehrere Schweifglanzdrosseln, welche ich für verschieden von L. aenea und von Z. porphyroptera hielt, sie konnten jedoch nicht präparirt und nicht verglichen werden, aber schienen mir kleiner, robuster gebaut als erstgenannte Art, der Schweif etwas kürzer, Fär- bung mehr metallgrün, auch fiel mir auf, dass sie gemeinschaftlicher zusammenhielten. Anmerkung. Zu dieser Gruppe gehören noch: 1) L. Burchellä, Smith (III. S. Afr. t. 47.) 2) L. Mewesiti, Wahlb. (Cab. Journ. 1857. p. 1.) aus Südafrika, 3) L. purpureus, Barboza (Jorn. de seienc. math. phys. e natur. Lisboa IV, — Finsel: und Hartl. O. Afr. p. 382.) von Benguela. 4) L. acuticauda (Lamprocalius acuticaudus, Barboza, Jorn. de sciene. V. [1870.) p. 13.) aus Benguela, Gen. Lamprocolius, Sund. * Nr. 4353. Lamprocolius chloropterus. Lamprotornis eyanogenys, Sund. Oefvers. 1850. p. 127. — L. chlo- ropterus, Sw. Anim, in Menag. p. 559. — Hartl. Monogr. Cab. Journ. 185.) p. 20. — Id. W. Atr. Nr. 355. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 257. — Antin. Cat. p. 61. — L. auratus (partim), Lefeb. Abyss. Ois. p. 106. — Lamprocolius chloropterus, Bp. Consp. I. p. 416. — L. nitens, Brehm (partim). — L. chloropterus, Heugl. Cab. Journ. 1869. p.4. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 147. — L. argyrophthalmus, Pr. Würt. Icon, ined. t. 40. Aeneo-viridis, 'nitore nonnullo chalceo; regionis paroticae macula minore, eircumseripta, nitide eoerulea; loris holosoriceo-nigris; | | | Fam. Sturnidae. =’ = Gen. Lamprocolius. alis maculis majoribus holoserieeo-nigris ormatis; cauda et uropygio dorso concoloribus, aeneo-viridibus; ventre medio et hypochondrüs splendide chalybaeo-eoeruleis; macula scapulari coerulea; subeauda- libus et erisso viridibus; rostro pedibusque nigris; iride igneo-flava; — long. tot. 8°. — rostro a fr. 64,7. — al. 4". 6". — caud. 2, ur" 8, — tars. 11%. — Nach Sundewall beträgt die Flügellänge 4. 31, — Schw. gegen 2". 7’. — Tars. 111), —; nach Hartlaub Flüg. 4. 3". — Schw. 211,.23],". Den jungen Vogel beschreibt Sundevall l. e.: „Gastraeo toto gri- seo-fuscescente; macula auris nigro-fusca; ala non maculata; colore notaei minus lucido.“ Meine Vögel aus dem Gebiet des Djur und Kosanga stimmen ganz mit westafrikanischen überein. An eine Vereinigung dieser Art mit ZL. chalybaeus, Ehr. kann gar nieht gedacht werden. Die geringe Grösse, zierlichen Füsse und Mangel alles stahlblauen Tons auf der Oberseite (mit Ausnahme des stahlblauen, bei Z. chalybaeus aber violetten Schulter- flecks), der erzgrüne Vorderhals und Unterschwanzdeckfedern und end- lich der kleine eircumseripte blaue Ohrfleck unterscheiden sie auf das Bestimmteste von allen ihren Verwandten. Von Hedenberg im Senar, vom Herzog Paul von Württemberg in Qamamil, nach Hartlaub von Rüppell in Abessinien aufgefunden. Ich habe diese Art nur zwischen dem obern Gazellenfluss und Kosanga in Central-Afrika gesehen, wo sie in Gesellschaften ähnlich den verwandten Arten auf Hochbäumen im Urwald staarenartig und lärmend umher- streift. Sie erscheint auch häufig auf Büschen und auf dem Boden, klettert gut und pikt ganz schwarzdrosselartig an Früchten. Ihre Hauptnahrung besteht in Beeren und Sykomoren. — Ist wahrscheinlich Standvogel. [West-Afrika; Gambia; Gabun.]) * Nr. 434. Lamprocolius ehaleurns. Lamprotornis eyanotis, Sw. W, Afr. I. p. 146. — I. chaleura, Nordn. — Hartl. W. Afr. Nr. 354. — A. v. Nordm. Erm. Atl. Fig. ‘8. — Lamprocolius chaleurus, Cab. Mus. Hein. I. p. 199. — Hartl. Monogr. Cab. Journ. 1859. p. 17. — L. cyanotis, Bp. Consp. I. p. 415. — Z. cyanotis, Heugl. Cab. Journ. 1869. p. >. 2: Splendide metallice viridis; regionis paroticae macula majori colligue lateribus ex parte violascente-coeruleis; uropygio, teetrieibus caudae superioribus scapularibusque chalybaeo-coeruleis, his exceptis, v. Heuglin, Orith, Nordost-Afrika. 33 Fam. Sturnidae. — 514 — " en. Lamprocolius. sub luce quadam colore violaceo resplendentibus; abdomine pulehre cha- lybaeo-coerulescente, ex parte violaceo-resplendente; cerisso et subeauda- libus viridibus, nitore nonnullo chalybaeo ; subalaribus violaceo-coeruleis; alarım maculis holosericeis distinetis; primariarım et secundariarum apieibus eodem colore marginatis; rectrieibus pro maxima parte violaceo-purpurascentibus, lateraliter et in apiee metallice viridibus; rostro et pedibus nigris; iride flava; — long. tot. 9". — rostr. a fr. a, — al. 5% — caud. 3. 2%. — tars. vix 14%. — Nur ein 2 dieses prachtvollen Vogels im November 1863 in Bongo erlegt, dessen ausgezeichnete Schwanzfärbung ihn auf den ersten Blick von L. chalybaeus unterscheidet. Die Flügel sind etwas kürzer als bei westlichen Vögeln; am Spitzrand der Schwung- und mittlern Steuerfedern bemerkt man deutlich die sammetartige Zeichnung, welche auf den Flügeldeekfedern etwas vor der Spitze als mehr dreieckiger Fleck erscheint; die Füsse sind zierlicher als bei /. chalybaeus, aber kräftiger als die des L. cyanogenys, der Vorderhals und untere Schwanz- deekfedern mehr blau angelaufen als bei letzterem und namentlich Unterleib, Seiten und obere Theile der 7ibia mehr purpurviolett, wie bei Z. chalybaeus, der Schulterfleek ohne alle Beimischung von violett, der blaue Ohrfleck grösser, aber etwas weniger eircumseript, als bei dem kleineren Z. chloropterus. [Gambia; Casamanze.] Nr. 455. Lamprocolius chalybaeus. Lamprotornis chalybaea, Ehr. Symb. phys. Av. Dec. I. fol. y. t. 10. — L. nitens, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 248. — L. chalybaeus, Rüpp. N. W. p. 27. t. 11. 2. — L. chalybaeus et nitens, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 350. & 352. — Lamprocolius chalybaeus, Id. Faun. Roth. Meer Nr. 146. — Hartl. Monogr. in Cab. Journ. 1859. p. 21. — Lamproeolius chalybaeus, Brehm, Habesch p. 327. — L. nitens, Antin. Oat. p. 61. — Lamproeolius eyamotis (part.), Bp. Consp. I. p. 415. Nr. 7. — L. chalybaeus, Hgl. Cab. Journ. 18653. p. 22. & 1869. p. 5. — Brehm, Thierl. III. p. 307. — Puch. Rev. & Mag. de Zool. 1858. p. 256. — Lamprotornis aurata (part.), lefeb. Abyss. Ois. p. 106. — Lamprocolius abyssinieus, Hartl. Cab. Journ. 1859. p. 21. — Lamprotornis guttatus, Pr. Würt. Icon. ined. t. 39. (22.) Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 294. — König-Warth. Neot. Stud. Nr. 52. — Amharisch Wordi und Warda, tigrisch Waro und Wori. EEE ne CE Fam. Sturnidae. — 515 ° — Gen. Lamprocolius. Aeneo-viridis, regione parotica late et obsolete coerulea; uropygio conspieue eoerulescente; alarım maculis holosericeo-nigris; cauda tota aeneo-viridi; abdomine medio et hypochondriis nitide chalybaeo-coe- ruleis, his violascentibus; eruribus et subalaribus violascente-coeruleis; maeula scapulari splendide coerulea, partim violascente; subcaudalibus aeneo-viridibus; rostro pedibusque nigris; iride aureo-flava; — long. tot. 10”. — rostr. afr. 9. — al. 5". 4,5. 6. — caud. 3". 2 — Be tars. 1, au 1, 3, Jun.: Magis fuscescens; iride umbrina; angulo oris flavo. — Der stahlblaue Glanzstaar gehört in unserem Beobachtungsbezirk zu den häufigsten und weit verbreitetsten seiner Gattung. Seine Nord- grenze im Nil-Gebiet und in der Bischarin-Steppe reicht etwa bis zum 20.° N.Br. Er kommt aber auch an der Samhar-Küste, in ganz Abes- sinien, hier bis auf 8—9000’ Meereshöhe, in den Gala-Ländern, in Senar und Kordofan vor, ebenso im Gebiet des untern Abiad. Man findet ihn paarweise und in kleinen zerstreuten Gesellschaften als Standvogel, sowohl in der Steppen- als in der Waldregion und auf Viehweiden, weniger häufig im Culturland und um Niederlassungen, dieer wohl gelegentlich besucht, namentlich zur Zeit der Reife von Feigen, Datteln und Cordien. Im Herbst rotten sich die Alten mit den Jungen zusammen und streifen weiter im Land herum. Die Brutzeit fällt in die Monate Juli bis September. Oft stehen 6—8 Nester auf einem und demselben Baum. Als Brutplätze werden meist Adansonien, Zizyphus, Balanites und Akazien gewählt, die etwas isolirt stehen. Die Höhe der Niststelle beträgt je nach Umständen 10—30 Fuss. Ge- wöhnlich werden die aus grobem, dürrem, schwarzem Reissig erbauten, verhältnissmässig sehr grossen Nester zu mehreren Bruten benutzt; sie stehen auf Astgabeln, zuweilen hart am Stamm, meist aber auf schwächeren Zweigen, und gleichen äusserlich oft kleinen Krähen- nestern; die Nisthöhle dagegen ist von geringem Umfang, tief und mit feinem, trockenem Gras, Federn, Wolle u. dergf. sauber ausge- füttert.. Ich habe niemals mehr als 3 Eier oder Junge darin gefunden. Die ersteren sind feinschalig, eigestaltig, 11—12'’ lang, heller oder lebhafter blaulich-grün, mit einzelnen blaugrauen und violettbraunen Flecken und Punkten. Bei den abessinisenen Sängern und Dichtern spielt dieser mun- tere Gesell eine grosse Rolle. Der Wordi soll den Gesang erfunden haben, obgleich sein musikalisches Talent ein sehr untergeordnetes ist. Er versteht nur zu lärmen; der Lockton ist ein gelles, helles Pfeifen. Hartlaub trennt von dieser Form specifisch seinen Lamprocolius abyssinieus. Diese „Art“ sei bezüglich der Färbung dem Z. chalybaeus zum Verwechseln ähnlich, aber viel (?!) grösser und zeige dabei Tarsen und Schnabel verhältnissmässig kürzer; letzterer erscheine etwas kräftiger und weniger gestreckt; die Ohrgegend sei dunkel bronze-grün mit 33* Fam. Sturnidae. — 516 — " Gen. Lamproeolius. schwach bläulichem Schiller, und nur unterhalb derselben zeigen die Halsseiten eine bläulichere Färbung. Nach meinen Vergleichungen, wobei die Originaltype des Frankfurter Museums aus Senar zu Grunde lag, kann ich diese Form nicht von L. chalybaeus unterscheiden; ich messe Z. habessinicus: Flüg. 5". 3". — Schwanz 3‘. 5/2‘. — Tars. u en [West-Afrika; Senegal: Mus. Brem. — Galam: Mus. Berol.] =Nr. 4356. Lamprocolius auratus orientalis. Tamprotornis amethystina, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 20. & 1864. 257. — Lamprocolius auratus orientalis , Heugl. Cab. Journ. 1869. NN p- Bi Dorso et alis splendidissime aeneo-viridibus; alarım maeulis par- vis, eonspieuis, holosericeis; capite, collo antico, corporeque inferiore toto pulehre metallice purpureo-violaceis, sub luce quadam nitore chaleeo; uropygio, subeaudalibus et cervice purius eoeruleo-chalybaeis ; seapularibus chalybaeo-coeruleis; subalaribus purpurascente-chalybaeis; rectrieibus ehalybaeo-coeruleis, intermediis omnino purpureo-violaceis, lateralium pogonio externo magis virescente-marginato; loris holosericeo- nigris; macula conspieua subalari inter pectoris latus et hypochondria aeneo-viridi; rostro et pedibus nigris; iride ignea; — long. tot. 10”. — rostr. a fr. 7,91%". — al. 5%. 8. — caud. 3”. 6" — tar. 4" zu 9: Minorzal. 5. 3,5. 5’. — eaud. 3". 1. Die Federn der Zügel sind aufgelöst, sammetartig, schwarz; Ohr- gegend eircumseript purpurviolett. Unstreitig eine der prachtvollsten Arten, die dem ZL. auratus, Gm. am nächsten steht, nach Dr. Hartlaub’s Vergleichungen übrigens fast speeifisch von letzterem verschieden ist. Die westliche Form ist etwas srösser '(Flüg. 5. 95, 10. — Schw. 2. SU A Firste 84, —91/,‘), der Schnabel constant und beträchtlich schwä- cher, der Schwanz kürzer; diese Conspecies findet sich vom Senegal südwärts bis Gabun. Wir begegneten dem östlichen Goldglanzstaar truppweise wäh- rend und nach der Regenzeit nicht selten im Gebiet des Gazellen- flusses bis zum Kosanga, ein Exemplar erhielt ich aus dem Innern der Kidj-Länder. Er lebt gesellschaftlich auf Hochbäumen, ist ziem- lich scheu, sehr lebhaft und lärmend. — ar Fam, Sturnidae. — 51 — Gen. Notauges. Anmerkung. Zur Gruppe Lamprocolius gehören ferner: I) Lamprocolius sycoböus, Licht. Pet. (Hartl. Cab. Journ. 1859. p. 19, — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 386.) aus Tete und vom Zambezi. 2) Lamprocolius decoratus, Hartl. (Ibis 1862. p. 148.) aus Südafrika. 3) Lamprocolius ignitus, Licht. Nordm, (Nordm. Erm. Atl. p. 7. t.3. — Gray, Gen. Birds pl. 80.) von Ilha do Principe, Gabun und Angola. 4) Lamprocolius splendidus, Vieill. (L. chrysotis, Bp. — Leach Zool. Mise. pl. 71. — Lamprotornis fulgida, Licht. — L. chrysonotis, Swains. W. Afr. I. pl. 6.) aus Westafrika. 5) Zamprocolius Lessoni, Puch. (Juida Lessoni Puch. Bev. & Mag, de Zool. 1858. p- 256.) von Fernando Po. 6) Lamprocolius auratus, Gm. (Pl. enl. 540. — Le Vaill. Afr. pl. 90. — Lampro- tornis lucida, Nordm. Erm. Atl. t. 3. 2. — L. ptilonorhynchus, Sw. W. Afr. 1. p. 140.) West- und Süd-Afrika. Conspeeies von L. auratus orientalis, Hgl. 7) Lamprocolius phoenicopterus, Swains. (Le Vaill. Afr. pl. 89. — L. aurata, Licht.) Südafrika. 8) Lamprocolius bispecularis, Strickl. (Jard. Contrib. 1852. p. 149.) Damara-Land. 9) Lamprocolius nitens, L. (Briss. Orn. pl. 30. 2.) Angola. 10) Zamprocolius melanogaster, Swains. (Swains. An. in Menag. p. 297. — L, co- rusca, Licht. — L. phorphyropleuron, Sund.) Süd-Ost- und Süd-Afrika. 11) Lamprocolius purpuriceps, Verr. (Rev. & Mag. de Zool. 1851. p. 418.) Gabun. 12) Lamprocolius cupreocauda, Temm. (Hartl. W. Afr. p. 119. & Cab. Journ, 1859, p. 24.) von West-Afrika. Eine angeblich neue Art unbekannter Herkunft beschreibt endlich Salvadori (Atti della Soc. Ital. di seienze nat. Vol. VIII. fasc. IV. 1866. — v. Martens, Cab. Journ. 1868. p. 67.) als Lamprocolius Defilippü. Gen. Notauges, Cab. Nr. 437. Notauges superbus. ’ Lamprotornis superba, Rüpp. Syst. Ueb. p. 65. t. 26. Nr. 249. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 353. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 149. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 22. & 1869. p. 7. — Blyth, Journ. Asiat. Soc. Beng. 1865. p. 301. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 108. — Seclat. Coll. So- mali Country p. 12. — Id. Ibis 1860. p. 245. — Lamprocolius superbus, Bp. Consp. I. p. 416. — Jwida superba, G. R. Gray. — Notauges super- bus, Cab. Mus. Hein. I. p. 198. — Hartl: Cab. Journ. 1859. p. 25. — Cab. v. d. Decken, Reisen, III. p. 33. — Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 378. — Brehm, Thierl. III. p. 308. Heisst in der Somal-Sprache Schimber-load, d. h. Kuh-Vogel. Er Capite nigro-fuseo, nitore chaleeo, ex parte purpurascente; gula, collo, peetore superiore, interscapulio, uropygio, supracaudalibus et rectrieibus nitide virente-coeruleis, collo, cervice caudaque magis cha- Iybaeis; tergo et alis nitide viridibus, his maculis magnis holosericeo- nigris; faseia pectorali, erisso et subcaudalibus pure albis; abdomine Fam. Sturnidae. — 518 — Gen. Notauges. et tibialibus laete rufis; subalaribus minoribus dilute aeneis, majoribus purissime albis; rostro et pedibus nigricantibus; iride-albida; — long, tot. 8°. — rostr. a fr. 74,0. 737," — al. 4," — eaud. 2". — tars. 129, — 13". Männchen und Weibchen in Färbung nicht verschieden. Bei manchen Exemplaren ist der Hals und Nacken ganz stahl- blau mit Kupferschiller, Brust und Rücken stahlblau mit wenig Erz- grün; ein anderes, wohl jüngeres, zeigt die weissen Subcaudales und Subalares theils rostbraun überlaufen und gerandet; bei allen sind die Spitzen der Schwingen mehr oder weniger rauchfarb ohne Metallglanz. Die Iris ist immer weisslich, mit Stich in’s Graue, oder Gelbliche. Diese prachtvolle Art ist nicht selten auf den Somal-Plateaux, im Hoch- land von Schoa, auf dem Bahr el abiad und am obern Djur. Am Bahr el abiad niemals nördlich vom 7.—8.° N. Br. Brehm’s Angabe in Hartl. Monogr. p. 25: diese Art trete am Weissen Nil unter dem 10.° einzeln auf, ist vollkommen unrichtig, sie findet sich erst süd- lich von der Sumpfregion, die in jener Gegend die scharfe Nordgrenze so vieler centralafrikanischer Wirbelthiere bildet. Der Prachtglanz- staar lebt in Gesellschaften auf Viehtriften und in der Waldregion und scheint Strichvogel zu sein, ich beobachtete diese Glanzdrossel nur während der trockenen Jahreszeit bis zum April und immer nur in kleinen Truppen, sowohl im Gebüsch und auf Hochbäumen, als auf der Erde. Wie alle Gattungsverwandten kennt dieser Vogel seine Farbenpracht und kokettirt damit recht artig im Sonnenlicht. Im Flug ist er von seinem Verwandten, dem rostbäuchi®en Glanzstaar, sehr leicht zu unterscheiden, die weissen Unterflügeldeckfedern und dun- keln Innenfahnen der Schwingen kennzeichnen ihn schon auf grössere Entfernung. Hartlaub nennt die Unterflügeldeckfedern „erzgrün“. Der von diesem Gelehrten erwähnte Ausschnitt auf der Innenfahne der dritten bis fünften Schwinge findet sich mehr oder weniger stark pro- noneirt bei L. chalybaeus, chaleurus, eyanogenys, N. chrysogaster ete. und ist selbst bei Z. aenea angedeutet, auch Swainson beschreibt den- selben bei Z. splendidus. Im Magen von N. superbus fanden wir In- sekten. Nach Speke folgt der Prachtglanzstaar im Somali-Land den Heer- den von Rindvieh und geht südlich bis zum 7.° südlicher Breite. Im eigentlichen Abessinien ist diese Art bis jetzt nicht beobachtet worden. [Südliches Somal-Gebiet. — Sanahel-Küste: v. d. Decken.] Nr. 458. Notauges chrysogaster. Turdus chrysogaster, Gm. — Lamprotornis chrysogaster, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. Dee. I. fol. 7, — Lamprotornis rufiventris, Rüpp. Fam. Sturnidae. — 519 — Gen. Notauges. — Lamproeolius ehrysogaster, Bp. Consp. I. p. 415. — Juida erythrogaster, (Bodd.) Gray. — Pl. enl. 358. — Rüpp. N. W.t. 11.1. — Hartl. Monogr. Lamprot. Cab. Journ. 1859. p. 26. — Notauges chrysogaster, Cab. Mus- Hein. IL. p. 198. — Swains. W. Afr. I. p. 151. — A. Smith, 8. Afr. Q, Journ. II. p. 134. — Hartl. W. Afr. Nr. 359. — Rüpp. Syst. Ueb, Nr. 247. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 351. -- Id. Faun. Roth. Meer Nr. 148. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 9. — Antin. Cat. p. 61. — v. König-Warth. Neott. Stud. Nr. 53. — Lamprotornis cinereiceps, Pr. Würt. Icon. ined. Nr. 40. (24.) — Heugl. Cab. Journ. 1865. p. 44.; 1867. p. 294. & 1869. p- 22. — Brehm, Thierleben III. p. 308. — Juida rufiventris & erythro- gaster, Layard, S. Afr. Nr. 172. 173. Capite supero et laterali mentoque nitide einerascente-fuseis ; loris nigris; gutture, peetore et corpore superiore reliquo obsolete et obseure aeneo-viridibus, uropygio et cauda magis coerulescentibus; subalaribus ex parte, abdomine, tibialibus et subcaudalibus laete rufis; remigum primariarum et secundariarum pogonio interno isabellino-albido, apice _ lato pogonioque externo nigricantibus; maculis alaribus holosericeis nullis; rostro fusco; pedibus plumbeo-nigrieantibus; iride dilute flava ; — long. tot. 8. — rostr. a fr. 71,9". — al. 4.4". 20, — caud. 2". 6". —2". 8. — tars. 141,'". 141, — Juv.: Subtus rufus, gulam versus magis fusco-canescens; supra obsolete fuscescente-virens; rostro fulvido. Brehm nennt den Schnabel gelb, die Iris braun, er hatte somit wahrscheinlich einen jüngeren Vogel vor sich. Der rostbrüstige Glanzstaar ist wohl der häufigste Vertreter seiner Familie im nordöstlichen Afrika; seine Nordgrenze fällt ungefähr mit der von Lamprocolius chalybaeus zusammen; doch scheint er nicht so weit südlich zu gehen, als letzterer. Gemein ist erim Samhar, im abessinischen Tiefland bis auf 6000 Fuss Meereshöhe, in Takah, Süd- Nubien, Senar und Kordofan. Meist findet er sich in kleinen Familien auf Viehweiden und in der Steppenlandschaft, seltener in der eigent- lichen Waldregion; auch diese Art ist sedentär und verrichtet ihr Brut- geschäft während der Regenzeit bis in den September und :Oetober. In den Steppen begegnet man zuweilen weitläufigen Strecken von Busch- wald mit zahlreichen Nestern des rostbäuchigen (und stahlblauen) Glanz- staars bedeckt. Sie sind gross, äusserlich aus schwarzen, dürren Reissern gebildet, innen mit Halmen und ähnlichen Stoffen ausgefüttert und enthalten 3—4 feinschalige, hell grünblauliche bis dunkel span- grüne Eier, mit zahlreichen, graublaulichen, violettbraunen und rost- braunen Flecken, welche häufig am stumpfen Ende viel dichter stehen. Ihre Länge beträgt 111), "—11°/,'’. die Dicke 8. Fam, Sturnidae. — 50° — z Gen. Notauges. Unser Vogel ist weniger schüchtern, folgt gerne den Viehheerden und ähnelt in seiner sonstigen Lebensweise ganz seinen Verwandten. Auf grössere Entfernung lässt er sich im Fluge schon namentlich an der hellen Innenfahne der Schwingen leicht erkennen. [West-Afrika; Senegambien; Casamanze; Bissao. — Süd-Afrika: Smith.] "Nr. 459. Notauges albicapillus. Spreo albicapillus, Blyth, Journ. As. Soc. of Beng. 1856. p. 301. — Hartl. W. Afr. p. 276. — Notauges albicapillus, Id. Monogr. Lamprot. Cab. Journ. 1859. p. 28. — Selat. Ibis 1860. pl. 7. p. 246. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 150. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 23. & 1869. p- 10. — Finsch &. Hartl. ©. Afr. p. 370. — Selat. Coll. Somali Coun- ty p. 12. — Somalisch: Planagur. Supra olivaceo-virescens, nitore nonnullo metallico; pileo toto, erisso, hypochondriis postiee, tibialibus, subeaudalibus, axillaribus et subalaribus,;pure albis; corpore inferiore reliquo in fundo obseure e vi- rescente albido-striato; remigibus seeundariis in pogonio externo obsolete albidis, maculam majorem formantibus; Treetrieum et remigum margi- nibus externis metallice virescentibus; rostro et pedibus nigris; iride alba; — long. tot. eirca 11°. — rostr. a riet. 1. 11%". — al. 99,10%. — and. 8% 31,9. ars, 54305 Beschreibung nach Blyth. Maasse in pariser Zoll redueirt. Sehr abweichende Form, die vielleicht zur Aufstellung einer be- sondern Gattung berechtigt. Von Speke auf den Plateaux der Somal-Länder entdeckt, wo diese Art in Schaaren zusammenlebt, sich viel auf der Erde herum- treibt und namentlich in der Nähe von Viehheerden aufhält. — Ein einziges Exemplar dieser Art im Museum der asiatischen Gesellschaft in Bengalen. Anmerkung. Zu dieser Gruppe zählt noch der ebenfalls etwas aberrante No- tauges bicolor, Gm. (Le Vaill. Afr. pl. 80. — Spreo bicolor, Bp.) aus Süd-Afrika ; angeblich auch an der Goldküste vorkommend. Fam. Sturnidae. — MA — Gen. Pholidauges. Gen. Pholidauges, Gab. Nr. 440. Pholidauges leucogaster. Turdus leucogaster, Gm. — Merle violet & ventre blanc de Juida. Buff. Ois. III. p. 402. — Pl. enl. 648. 1. — Lamprotornis leucogaster; Swains. B. W. Afr. I. p. 152. pl. 8. — Rüpp. N. W. p. 24. — Id. Syst. Uebers. Nr. 245. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. Dec. 1. fol. z. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 349. — Juida leucogaster, G. R. Gray. — Selat, Contrib. Orn. 1852. p. 125. — Calornis leucogaster, Bp. Consp. I. p. 416. — Pholidauges leucogaster, Cab. Mus. Hein, I. p. 198. — Hartl. W. Afr. Nr. 360. — Id. Monogr. in Cab. Journ. 1859. p. 23. — Id. Cab. Journ, 1861. p. 174. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 151. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 23.; 1864. p. 257. & 1869. p. 10. — Layard, 8. Afr. Nr. 346. — Gurn. Ibis 1862. p. 29. — Sperling, Ibis 1868. p. 290. — Brehm, Habesch p. 329. — Id. Thierl. III. p. 309. — Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 376. Nitidissime violaceo-purpurascens; peectore medio et abdomine albis; remigibus majoribus nigrieante-fuseis, margine externa et apice violaceis; loris holosericeo-nigris; subalaribus nigrieantibus, violaceo- tinetis; hypochondriis partim fumoso-eineraseentibus; rostro et pedibus fusco-nigricantibus; iride helvola; — long. tot. 6?/,”. — rostr. a fr. 5,6, — al 3. 91,4", — eaud. 2", 3, — tars. 915". 2: Paulo minor. Jun.: Supra einerascente-fuscus, pilei et eervieis plumis colore rufescente-albido dilute limbatis; alae teetrieibus, remigibus et rectri- eibus stragalique plumis sordide e rufescente albido-marginatis ; remi- gibus intus, basin versus, dilute rufescentibus; gastraeo sordide albido, fusco-striolato; caudae teetrieibus inferioribus erissoque albis, vix fus- cescente-maculatis; iride umbrina; pedibus corneo-fuscescentibus. Pull.: Similis praecedenti; pileo, cervice, collo, pectore et ab- domine medio magis rufescente-lavatis; alae teetrieibus et supracaudali- . bus latius ex ochraceo rufescente-limbatis. Hartlaub nennt die Unterflügeldeckfedern des alten Schuppen- glanzstaars weiss; diese sind bei den mir vorliegenden Vögeln rauch- farb mit purpurviolettem Anflug. Nach den Untersuchungen von Jesse wäre das hier als dem jüngeren Vogel angehörig beschriebene Kleid auch dem alten Weibehen eigen. Schon Rüppell und Ehrenberg er- Fam. Sturnidae. —- 52 — "Gi Pholidauges. klären das Hochzeitskleid von $ und 2 nicht für verschieden. Ich habe sehr viele Exemplare in allen Färbungsstufen erlegt und ana- tomisch untersucht und kann nur den letztgenannten Forschern bei- pfliehten. Meine Tagebücher enthalten die positivsten Notizen über diesen Gegenstand, auch befindet sich im Stuttgarter Naturaliencabinet ein Weibchen mit Originaletikette von meiner Hand, das eben im -Vebergang vom Jugend- zum Prachtkleid steht. Dieser Uebergang er- folgt ohne Mauser durch Verfärbung, was namentlich an den Schwingen deutlich zu ersehen ist. Wenn Jesse unter 13 Exemplaren alle bunten Vögel als & und alle gefleckten als ? bezeichnet, so glaube ich be- haupten zu dürfen, dass derselbe das Geschlecht durchaus nicht durch Untersuchung der innern Theile constatirt hat. Es giebt metallglänzende "22 und (junge) gescheckte 34. Der Schuppenglanzstaar zeigt in seinem ganzen Wesen wie auch ‚durch das gänzlich verschiedene Jugendkleid viel Abweichendes von allen seinen Verwandten und halte ich eine generische Abtrennung der Form für ganz gerechtfertigt. Er scheint nach der Regenzeit zu wan- dern. Wir begegneten im Februar und März alten Vögeln paarweise in den Tiefländern um Semien, am Mareb und Takazie und in Bege- meder, hier bis gegen 9000 Fuss hoch. Im Mai und Juni war diese Art häufig in den Thälern der Samhar-Küste und am Ansaba im Bogos-Gebiet, und zwar Alte mit den kaum flüggen Jungen. Mit An- fang der Sommerregenzeit fand ich zahlreiche Flüge (ebenfalls alte und junge Vögel) in den Urwäldern zwischen dem Gazellenfluss und Ko- sanga in Central-Afrika und erhielt Exemplare vom Sobat und obern Kir. Hemprich und Ehrenberg beobachteten diese Art auch in den Gebirgen bei Qonfudah in Arabien; Brehm fand im April bereits ver- mauserte (?) Junge in Mensa in N. O. Abessinien. Zur Zeit der Fortpflanzung gewahrt man diese prachtvollen Ge- schöpfe meist nur paarweise und mehr im Gebüsch als auf Hoch- bäumen. & und 2 locken sich mittelst eines sanften Pfeifens. Sind sie einmal mit ihren Jungen in Flüge zusammengerottet, so schweifen die Schuppenglanzstaare auf Viehweiden und im Hochwald staarenähnlich umher; sie sind dann lebhaft und lärmend, ge- meiniglich wenig schüchtern, halten sich aber nicht in dicht geschlos- senen Gesellschaften; der Flug ist dem des Rosenstaars zu verglei- chen, auch laufen und hüpfen sie auf der Erde und im Gebüsch um- . her und kommen häufig zur Tränke, wo sie gern baden. Im Magen fanden wir neben Früchten meist Würmer und Insekten und deren Larven. Abends schaaren sich die einzelnen Familien auf isolirt ste- hende Bäume, wo sie die Nacht zubringen. [West-Afrika. — Süd-Afrika; Damara; Natal. — Ost-Afrika; Mo- zambique: Sperling.] Anmerkung. Als neue Art dürfte hierher gehören: Pholidauges Bocagei, Finsch & Hartl. O. Afr. Nachträge, p. 867. (Ph. Verreauzxüi, Bocage) aus Benguela, Fam, Sturnidae. — 1523 — Gen. Pilorhinus. b) Moriones. Gen. Pilorhinus, Cab. Nr. 441. Pilorhinus albirostris. Pilonorhynehus albirostris, Rüpp. N. W. p. 22. t. 9. 1.2. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 244. — Juida albirostris, @. R. Gray. — Pilorhinus albi- rostris, Cab] Mus. Hein. I. p. 201. — Hartl. Monogr. Lampr. Cab. Journ. 1859. p. 30. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 348. — Antin. Cat. p. 62. — Brehm, Habesch Nr. 81. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 294.; 1863. p. 23. & 1869. p. 12. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 105. — Brehm, Thierl. IH. p. 312. — Heugl. Faun. Roth. Meer p. 24. (not.) Nigro-coraeinus; alis et cauda nitore nonnullo aeneo-virescente ; remigibus primariis laete et dilute rufis, nigricante-apicatis; subalari- bus coraecino-nigrieantibus; subcaudalibus virescente tincetis; rostro corneo-albido; iride castanea; pedibus nigricantibus; —. long. tot. 11‘. — rostr. a fr. 10. — al. 5". 10.6". — caud. 4%. 3.4". 6°. tars. 1. 3. — 2: Capite et collo sordide cinereis, vix fuscescente-striatis. Das einzige & dieser Art, das ich noch zur Beschreibung vor mir habe, hat die Deckfedern der Primarschwingen auf der Spitzhälfte hell rostfarb, mit blauschwarzem Spitzrand, wovon weder auf Rüppell's Abbildung noch in seiner und Hartlaub’s Beschreibung dieses Vogels etwas erwähnt ist. Beim ? sind diese Theile dagegen ganz blau- schwarz, wie die Flügeldeckfedern. Dieser äusserst muntere, immer geschwätzige Vogel bewohnt das südliche und südöstliche Tigri&e und ganz Amhara, südwärts bis in die Gala-Länder. Er lebt dohlenähnlich in Felsen und Ruinen, besucht aber auch Hochbäume, namentlich Cordien und Feigen; hält sich ge- wöhnlich in kleinern oder grössern Gesellschaften und stösst im Flug häufig sein ebenfalls an Corvus monedula erinnerndes Pfeifen aus. Scheint Standvogel und verlässt die Gegend, wo er einmal ansässig ist, nicht gern. Der verticale Verbreitungsbezirk dürfte etwa zwischen 5,500 und 10,000 Fuss Meereshöhe gelegen sein. Brehm will den Vogel in Mensa, Antinori zwischen Qedäref und Qalabät beobachtet und ein Exemplar vom Weissen Nil erhalten haben. Ich vermuthe, dass letztere Angaben auf einer Verwechslung mit Amydrus Rüppellü beruhen könnte. Die Nahrung besteht, wie die aller Glanzstaare, aus Früchten und Insekten. Fam. Sturnidae. — 5A — Gen. Amydrus. Gen. Amydrus, Cab. Nr. 442. Amydrus Rüppellii. Amydrus Rüppellü, 1. Verr. Compt. Rend. 1851. — Id. Chenu, Eneyel. Hist. nat. Ois. V. p. 166. — Lamprotornis Morio, Rüpp. N. W. p. 25. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 252. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 357. (ex parte). — Amydrus Rüppellü, Hartl, Cab. Journ. 1859. p. 31. — ? Pyrrho- cheira Rüppellü, Horsf. & Moore, Cat. II. p. 546. — Amydrus Rüppelli, Heugl. Faun. Roth. Meer p. 24. not. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 23. & 1869. p. 12. A. morioni simillimus; statura validiore, rostri robustioris eulmine magis arcuato, nitore reetricum 2/, medianarum aeneo, notaei minus violascente. Maximus; nigro-chalybaeus, alis et cauda in colorem aeneum vergentibus; remigibus primariis intense rufis, nigro-apicatis; rictu holosericeo-nigro; rostro et pedibus nigricantibus; iride eoceinea; — long. tot. 14. — rostr. a fr, 12". 43", — al. 6%. 2A, — eaud. 5". 9,6. 4", — tars. 14.15. 2: Capite et collo fumoso-einereis, eolore nigro-chalybaeo striatis; — al 0. oo eaudı u BI IE BUN Der Rüppell’sche Bergglanzvogel steht dem südafrikanischens Morio ungemein nahe und! kann auch vielleicht nur als Conspecies desselben zu betrachten sein; die nordöstliche Form zeigt, neben auf fallend kräftigem Bau im Allgemeinen, einen höheren, längeren und massiveren Schnabel mit mehr gebogener Firste. Was die Rostfarbe der Primarschwingen anbelangt, so kann ich keinen eonstanten Unter- schied zwischen A. Morio und A. Rüppelli herausfinden, alte 33 der erstgenannten Form (Morio) haben aber obenher einen ausgesprocheneren purpurvioletten Glanz, die von A. Rüppelli einen reiner stahlblauen und erscheinen hier die mittleren Schwanzfedern unter gewissem Licht mehr metallgrün. Unser Vogel scheint in N. O. Afrika nicht sedentär. Wir beob- achteten ihn paarweise und in kleinen Gesellschaften in felsigen, mit Hochbäumen bestandenen Thälern und auf Viehtriften in Abessinien nordwärts bis nach dem Barka, in Fazoql und im südlichen Kordofan, und zwar nur während und unmittelbar nach der Regenzeit. Er ist wie seine Verwandten sehr lebhaft, von lärmendem, misstrauischem Wesen, kommt auch auf Felsen und auf den Boden herab, wo er elsterartig umherläuft. Amydrus morio (Turdus morio, Lin. — Merula capitis bonae spei, eV En. A De Bu Fam. Sturnidae. — 1 — Gen. Amydrus. Briss. Orn. 11. p. 309. t. 52. — Le Jaunoir du Cap de bomne esperance, Buff. Pl. enl. 199. — Le Roupenne, Le Vaill. Afr. pl. 83. 84. — Stur- nus morio, Daud. — Lamprotornis morio, Licht. — L. rufipennis, Swains. — Astrapia morio, Blyth. — Amydrus morio, Cab. Mus. Hein. 1. p. 201. — Spreo morio, Less. — Hartl. W. Afr. Nr. 348. — Id. Cab. Journ. 1859. p. 31. — Layard, S. Afr. Nr. 343.) ist bis jetzt nur im südlichen und westlichen Afrika beobachtet worden. * Nr. 445. Amydrus Blythii. Amydrus Rüppellü, Blyth, I. As. Soc. Beng. XXIV. 1856. p. 301. — 4. Blythü, Selat. Rep. Coll. Somali country 1860. p. 11. — Sclat. Ibis 1860. p. 245. — A. Blythü, Hartl. Cab. Journ. 1859. p. 31. — # Heugl. Ibis 1859. p. 432. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 152. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 23. &. 1869. p. 14. — A. Rüppellü, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 382. (partim) — 4A. DBiythi, Finsch & Hartl. Ibid. Nachtr. p. 867. Similis A. Rüppelli, major; eauda longiore; foeminae capite et collo pallide einereis, concoloribus; — rostr. a fr. 111, — al. 6". 6%, — eaud. 7". 4. — tars. 18°. 2: Rostr. a fr. 10. — al. 6. 4. — caud. 6”. 11, — tars. 161),'". & alt. Färbung ganz wie bei A. Rüppellü, das Schwarz an der Innenfahne der Primarschwingen bedeckt etwa 1°/,‘ der Spitze und ist scharf abgesetzt (etwas weiter ausgedehnt als bei A. Rüppelli). Q alt. Schwingenzeichnung ebenso; der ganze Kopf und Hals (Kehle und Oberkopf mit einschliessend) einfarbig hellgrau (noch heller als bei A. albirostris). Finsch & Hartl. O. Afr. p. 867. Diese Art wurde von Speke im Somal-Land in der Nähe von Vieh- heerden und von Blanford am Pass von Senafi& unfern der Bai von Adulis eingesammelt. Auch ich beobachtete am Bio-gor& bei Berbera im October ein Paar Bergglanzvögel, welche sich auf Tamarisken- büschen herumtrieben. Das & wurde erlegt, ging jedoch verloren und es lässt sieh nicht mehr mit Sicherheit nachweisen, ob der Vogel zu dieser Species gezählt werden darf. Der Schnabel schien zierlicher und schwächer als bei A. Rüppellü. "Nr. 444. Amydrus Tristrami. Amydrus Tristrami, Sclat. — Gould, Birds of Asia cum tab. — Hartl. Cab. Journ. 1859. p. 33. — Lamprotornis Morio, Heugl. Syst. Ueb. Fam, Sturnidae. — 6 — u Gen. Amydrus. Nr. 357. (ex parte). — Amydrus naboroup, Hartl. (ex parte). — A. naboroup, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 23. — Tristr. Ibis 1867. p. 366. & 1868. p. 334. — Sclat. Ann. & Mag. Dee. 1858. XXX. — A. naboroup, Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 153. — A. Tristrami, Ibid. p. 24. Nr. 6. — Id. Cab. Journ. 1869. p. 13. Violascente nigro-chalybaeus, abdomine obseuriore; alis eaudaque obseure nigris, marginibus metallice-virentibus; primariis pallide ein- namomeis, colore nigricante-fusco late terminatis, extimae pogonio externo eodem colore partim limbato; rostro et pedibus corneo nigri- cantibus; iride scarlatina; — long. tot. 11”. — rostr. a fr. 11% — al 9740 — 1a18., 109% - "Cand. 4% 2: Mari similis; paulo minor, obseurior et praecipue in capite et gutture fusca. Verglichen mit A. Rüppellü zeigt diese Form mehr violette Färbung; der Zügelstreif ist sammetartiger; die Schwingen erster Ordnung viel heller zimmtfarbig, mit breiterem dunkeln Band an der Spitze; der Schnabel erscheint nieht so rein schwarz. Hartlaub giebt etwas ab- weichende Maasse: Flüg. 5. 9. — Schw. 4". 5°“. — Finseh (in Hit.) &: Flüg. 5”. 7. — Schw. 4". 3 — Sehn. 111’. — 9: Flüg. 5". 3, -- Schw. 4‘. 1". — Der Schwanz des einzigen von mir unter- suchten Exemplars scheint nicht ganz entwickelt. A. Tristrami hat längeren, kräftigeren und mehr gekrümmten Schnabel als A. fulvipennis, die Tarsen sind erheblich kürzer, und die Zeichnung der Primar- schwingen ist abweichend; während bei A. fulvipennis die Innenfahne blass isabellröthlich, die Aussenfahne dunkler rothbraun und die Schafte auf diesem rothbraunen Theil glänzend gelblich weiss sind, erscheinen bei A. Tristrami beide Fahnen gleichmässig blass zimmt- farb und die Schafte schwarz. A. Brehm und “ch fanden im Jahre 1851 während einer flüch- tigen Tour durch das Wadi-Feran im peträischen Arabien eine zer- streute, wohl auf der Wanderung begriffene, kleine Gesellschaft von A. Tristrami, auf Palmen und Tamarixbüschen gleichzeitig mit Zxos chrysopygius. Die damals erlegten Vögel wurden von mir, als Zam- protornis Morio bestimmt, nach Europa geschickt und dort weiter nicht beachtet, bis Selater das am 30. März 1858 zu Mar-Saba im Hebron- thal von Tristram eingesammelte Pärchen einer gründlichen Unter- suchung und Vergleichung unterwarf. Dieses Paar hatte bereits sein Nest in unzugängliche Felsen gebaut. Ich glaube A. Tristrami auch in einer Schlucht bei Petra gesehen zu haben. | Sonderbarer Weise führt Hartlaub_ in Cabaris Journal 1861. p. 175. die von Brehm und mir im Wadi-Feran erlegten Exemplare des Berliner Museums als A. fulvipennis auf, gegen seine eigene, zwei Jahre früher (Journ. 1859. p. 111.) ausgesprochene und von Dr. Ca- Fam. Sturnidae. — HT — Gen. Oligomydrus. banis gleichzeitig bestätigte Vermuthung, dass sie zu A. Tristrami zu zählen seien. [Palästina: Tristr.] Anmerkung. Nächstverwandt ist Amydrus nabouroup, Daud. (Le Nabouroup, Le Vaill. Afr. pl. 91. — Lampratornis fulvipennis, Sw. — Spreo et Nabouroupus fulvipennis, Bp.) aus Süd- und Südwest-Afrika. Gen. Oligomydrus, Schiff. Nr. 445. Oligomydrus tenuirostris. Lamprotornis tenwirostris, Rüpp. N. W. pl. 10. Fig. 1. — Oligomydrus tenwirostris, Schiff, Mus. Francof. — Cinnamopterus tenwirostris, Bonap. Coll. Delattre p. 8. — Oligomydrus sturninus, Heugl. (avis hornat.) Cab. Journ. 1863. p. 15. — L. tenwirostris, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 253. — Heugl. Syst. Ueb. Nr..358. — Hartl. Monogr. Lamprot. Cab. Journ. 1859. p. 34. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 92., 1863. p. 23. sp. 16. u. 17. & 1869. p. 15. — Heugl. Faun. Roth. Meer p. 24. (not. Nr. 8.) Chalybaeo-niger; eapite, tertiarlis et cauda nitore nonnullo aeneo; remigibus primariis et secundariis rufis, nigrieante-apieatis; rostro nigro, apice pallidiore; pedibus fusco-nigris; iride brunneo-rubra; — long. tot. 131/,°. — rostr. a fr. 11. — al. 5. 8. (6. 3°. Hartl.) — rectr. intermed. 7. 3". — tars. 1". 1," Jun.: loris, mento et gula einereis; capite colloque schistaceo- chalybaeis, plumis omnibus in basi griseis, conspicue einereo-apicatis; stragalo nigro-violascente; abdomine nigricante ; subcaudalibus chaly- baeis; notaei plumis conspicue colore cinereo, gastraei colore fusco- einerascente marginatis; röstri nigri apice albo; iride umbrina. Den oben beschriebenen alten Vogel erlegte ich im März 1853 im Belegas-Thal in Central-Abessinien. Er ist als Weibehen bezeichnet. Ein offenbar jüngeres Exemplar aus Semien hat viel kürzeren, schwächeren und helleren Schnabel und grünen Metallglanz auf den meisten Flügeldeckfedern; Schnabel! kaum 9. lang. — Fl. 5". 2, — ‚Tars., 1’. 2", — Schwanz 41/,". — Nach Rüppell' wäre der von mir in Cab. Journ 1863. p. 15. be- schriebene Oligomydrus sturninus das 2 von O. tenuirostris. Es gleicht in der Färbung dem alten Vogel, aber Zügel und Kinn sind grau, alle Federn am Kopf und Hals mit feinen grauen Spitzen, die des Unterleibs, des Rückens bis zu den obern Schwanzdeekfedern und Fam. Sturnidae. — 58 — _ Gen, Sturnus. theilweise die Flügeldeckfedern deutlich hell bräunlichgrau gesäumt; Schnabel gedrungener, an der Spitze fast weiss; Iris braun. — Ganze Länge 1’. — Sch. v. d. Stirn 10”. — Fl. 5. 6. — Schw. 6. — Tars. 14”. Die Fleckung auf Kopf und Hals ist ganz staarenartig. Nur ein @ dieser Form im Mai 1862 in Begemeder auf 9—10,000 Fuss Meereshöhe erlegt. Der dünnschnäblige Glanzstaar ist ausschliesslich Bewohner des centralen und südlichen Abessiniens.. Im Winter traf ich ihn einzeln und in kleinen Gesellschaften auf den Felsen und Hoch- plateaux von Wogara, Sankaber und Semien. Pfeifend und in raschem Flug eilen diese Vögel namentlich an Abgründen hin von Baum zu Baum und Busch zu Busch; oft sah ich sie an den hohen Blü- thenschossen der Djbara (Rhymehopetalum montanum) geschickt auf und ab klettern, wohl um deren nur mohnsamengrosse Körner aus den sie einschliessenden Kapseln herauszupicken. Ihr hauptsächlichster verti- caler Verbreitungsbezirk ist zwischen 10- und 14,000 Fuss. Einmal fanden wir — es warim Monat März — eine Colonie dieser schlanken, immer beweglichen Vögel auf einer Höhe von 6000 Fuss im Belegaz- Thal zwischen Semien und Wogara, an der Stelle, wo sich der Wild- bach von Woina durch eine tiefe, enge, dunkle Schlucht in brausender Kaskade in den Belegaz hinabstürzt. Dieses natürliche Felsportal, in welches ich jedoch nicht eindringen konnte, wimmelte von solchen Glanzstaaren, die unter pfeifendem, etwas dohlenähnlichem Ruf bestän- dig aus und ein flogen und auf einen Schuss massenweise nach allen Seiten herauswirbelten. Ich vermuthe, dass die Vögel hier brüteten. Im April und Mai 1862 begegneten wir dieser Art wieder in Begemeder und im Land der Dschama-Gala. Dürfte wohl Standvogel sein. Anmerkung. Nächstverwandt mit Oligomydrus ist die Gattung Onychognathus, Hartl. Cab. Journ. 1859. p. 35. mit 2 Arten. 1) Onychognathus fulgidus, Hartl. (Hartl. Rev. Zool. 1849. p. 495. pl. 14. 2. 2. — Cab. Journ. 1859. p. 35. — Chenu, Enecyel. Ois IV. pl. 3. 4.) von St. Thme. 2) Onychognathus Hartlaubü, Gray (G. R. Gray, Proceed. Lond. Zool. Soc, 1858. — Hartl. Cab. Journ. 1859. p. 36.) von Fernando Po. Subfam. Sturninae. Gen. Sturnus, Lin. Nr. 446. Sturnus vulgaris. Sturnus vulgaris, L. — St. varius, Mey. & Wölt. — St. domestieus, sylvestris, septentrionalis et nitens, Brehm. — Naum. V.D. t. 62. — Gould, Bur. t. 210. — Pl. enl. 75. — Bp. Oonsp. I. p. 421. — Cab. Mus. Hein. 129.202: Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 256. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 362. — Heugl. Faun. Roth, Meer Nr, 155. — Bolle, Cab, Journ. 1354. p. 452. } Fam. Sturnidae. — 29 — Gen. Dilophus. — Brehm, Thierl. II. p. 293. — Tristr. Ibis 1867. p. 366. — Goodman, Ibis 1866. p. 99. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 16. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 106. — Linderm. Griechenl. p. 73. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 131. — Wright, Malta, p. 17. — Savi, Orn. Tosc. I. p. 193. — Cara, Orn. Sard. sp. 44. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 275. — Sturnus indieus, Hodgs. — Blyth Ibis 1867. p. 38. — Jerd. B. of Ind. II. p. 321. — St. splendens, Temm. Im Winter in kleinen Gesellschaften im nördlicheren Egypten und Arabien auf Viehweiden und Wiesen; doch wahrscheinlich nicht regel- mässig alljährlich vorkommend. Sturnus unicolor, Marmora habe ich niemals in N. O. Afrika gesehen. Verschieden vom gemeinen Staar dürfte sein Sturnus purpurascens, Gould (Proceed. L. Z. S. 1868. p. 219.) von Erzerum. [Im Winter in den Fichtenwäldern von Teneriffa: Bolle. — Azoren : Goodman. — Brutvogel in Algerien: Loche. — West-Asien; Baikal; Ost-Sibirien. — Im Winter im nordwestlichen Indien. — Europa.] Gen. Dilophus, Vieill. Nr. 447. Dilophus earuneulatus. Gracula carunculata, Gm. — Sturnus gallinaceus, Lath. — Le Porte- lambeaux, Le Vaill. Ois. Afr. II. t. 93. 94. — Gracula larvata, Shaw, Daud. — Pastor carunculatus, Wagl. — Acridotheres gallinaceus et Dilophus gallineus, Vieill. — Oreatophora carunculata, Less. — Dilophus carunculatus, Gray. — Bp. Consp. I. p. 421. — Cab. Mus. Hein. I. p. 206. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 255. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 361. — Lefeb. Abyss. Ois p. 107. — Layard, 8. Afr. Nr. 353. — Id. Ibis 1868. p. 246. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 405. & 1869. p. 16. — Rüpp. N. W. p. 115. Fuseo-einerascens; pileo magis einerascente; subtus pallidior, ab- domine medio, erisso, subeaudalibus et uropygio albicantibus; tertia- riis, remigibus et recetrieibus fulginoso-fuseis, ex parte metallice re- splendentibus; alarum tectrieibus umbrino-fuseis, pallidius limbatis; subalaribus fuseis, albido-marginatis; margine alari alba; tibialibus fusco-einerascentibus; rostro-livido; caruncula regioneque nuda fa- ciei flavissimis; iride umbrina; pedibus sordide flavis; — long. tot. 8,3, — rostr. a fr. 9, — al. 4%. 20 —4", 5, — caud. 2. 3. — 2",.6%, — tars. 15.14". v, Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 34 Fam. Sturnidae. -— 50 ° — Gen. Pastor. Beschreibung nach vielleicht nicht ganz ausgefärbten Vögeln aus Ost-Kordofan und vom Bahr el abiad. Bei Jungen und den Weibchen ist der ganze Kopf befiedert. Ein altes 3 von Südafrika ist etwas grösser, im Allgemeinen leb- hafter gefärbt, die braungrauen Theile heller, mehr weinfarbig asch- grau; Schwingen und Schwanz schwarz, theilweise lebhaft metallgrün schillernd ; die Flügeldeekfedern erster Ordnung und Deckfedern der Primarschwingen fast rein weiss, ebenso die Unterflügeldeckfedern ; Bauchmitte, Steiss und Unterschwanzdeckfedern weiss und weingrau überflogen. Ein junger südafrikanischer Vogel ist mehr erdgrau oder gelblich grau. Möglich, dass beide Formen als Rasse unterschieden werden können, doch liegen mir nur wenige Exemplare von den ver- schiedenen Fundorten vor. Beim & scheinen die Karunkeln nur zur Paarungszeit auffallend entwickelt, den von uns eingesammelten (jüngern ?) ?2 fehlen sie gänzlich. Ich kann nicht angeben, ob der Lappenstaar in Nordost-Afrika sedentär ist. Wir begegneten diesem eigenthümlichen Vogel überhaupt selten, und zwar nur während und nach der Regenzeit, in Abessinien, am Blauen und Weissen Fluss und in Kordofan. Er scheint hier nicht so gesellschaftlich zu leben, wie seine Verwandten und zeigt sich auf diehtbelaubten Hochbäumen und Gebüsch in der Nähe von Liehtungen und Viehweiden. Seine Nahrung besteht in Raupen, Würmern und Heuschreeken, doch nimmt er auch mit Früchten fürlieb. Er ist nicht scheu, kommt zuweilen auf die Erde herab, wo er staarenartig umher- geht und scheint ein sehr schweigsames Naturel zu besitzen. Nistet nach Layard in S. Afrika in dichten Dornbüschen gesell- schaftlich. Dieser Forscher beschreibt den Kopf des alten & als nackt, lebhaft gelb, mit schwarzen Karunkeln. Der Vogel mische sieh oft unter Gesellschaften von Notauges bicolor. [Süd-Afrika: Le Vaill. etc.) Gen. Pastor, Temm, (Psaroides, Vieill. — Merula, Koch. — Boscis, Brehm. — Acridotheres, Ranz. —) *Nr, 448. Pastor roseus. Turdus roseus, L. — Pastor roseus, Temm. — Sturnus roseus, Pall. — Turdus seleueis, Gm. — T. suratensis, Gm. — Acridotheres roseus, Ranzani. — Gracula rosea, Cuv. —? P, peguanus, Less. — Bp. Faun. Ital. Av. t. 4. — Naum. V.D. t. 63 — Sturm, Faun. Deutschk fig. opt. — Gould, Eur. t. 212. — Edw. Birds t. 280. — Bp. Consp. I. p. 421. — Cab. Mus. Hein. I. p. 203. — Brehm, Thierleben Ill. p.299. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 33. — Layard, S. Afr. Nr. 349. — Heugl. Cab. Fam. Sturnidae. — 531 — en. Pastor Journ. 1865. p. 100. — Tristr. Ibis 1867. p. 367. — Jerd. B. of Ind. II. p. 333. — Blyth, Ibis 1867. p. 40. — Heugl. Cab. Journ. 1869. p. 17. — Boseis rosea, Brehm, Vogelf. p. 223. — Malherbe, Faun. Sicil. p. 59. — v.d. Mühle, Griechen]. Nr. 107. — Linderm. Griechenl. p. 73. — Wright, Malta, p. 17. — Savi, Orn. Tose. I. p. 198. — Cara, Orn. Sard. sp. 46. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 277. — Le Vaill. Afr. t. 96. Mir ist nur ein einziges Beispiel des Vorkommens vom Rosen- staar in Egypten bekannt. Ein in Cairo ansässiger Grieche erlegte am 25. August 1364 ein jüngeres Männchen bei Djizeh unfern des Nil auf einer Viehweide. Nach Keyserling und Blasius in Afrika und Arabien. Häufig im nördlichen Syrien und in Kleinasien. Brütete im Mai 1856 in Menge in der Gegend von Ephesus, 1858 in Palästina. [Algerien: Loche. — Brutvogel in Ceylon: Layard. — Im wär- meren Indien; Kaukasien; Altai; Kleinasien; Palästina. — Nament- lich im südöstlichen Europa, nordwärts bis an die mittlere Donau. — Nach Le Vaillant in Süd-Afrika ??] 34* fa Fam. Fringillidae, Subfam. Ploceinae, G. R. Gray. Gen. Textor, Temm. (Bubalornis, Smith. — Dertroides, Swains. — Alecto, Less.) Nr. 449. Textor alecto. Textor alecto, Temm. Pl. col. 446. — Dertroides albirostris, Swains. W. Afr. I. p. 163. — Id. Nat. Hist, Birds II. p. 278. — Less. Trait. d’Ornith. p. 433. —' Alecto albirostris, Bp. Consp. I. p. 438. — Hartl. Cab., Journ. 1854. p. 105. — Teztor alecto, Hartl. W. Afr. Nr. 395. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 257. — Id. N. W. p. 100. — Antin. Cat.&. 62. — Brehm, Cab. Journ. 1856. p. 474. — Id. Reiseskiz. III. p. 108 — Id. Habesch, p. 337. — v. König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 53. — Cab. Mus. Hein. I. p. 185. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 363. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 25.; 1862. p. 405.; 1867. p. 366. — Brehm, Thierl. III. p. 231. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 176. — Lesson, Complem. de Buff. II. p: 366. Tigrisch Wudscherek. Ater; hypochondriorum plumis nonnullis primariarumque margi- nibus externis strietis partim albis; rostro incarnato-albido, tomiis et apice coe.ulescentibus; pedibus pallide corneo-fuseis; iride fusca; — long. tot. 91%. — rostr. a fr. 10%. —11'. — al. 4.4", 5, — caud. 3", 81,3”, g4 — tars, 13. —131/,"". 9: Vix minor. Jun.: Sordide fulginosus; abdomine magis schistaceo, albido-vario; rostro sordidius albido, angulo oris pallide sulphureo. x Din a ma un Fam. Fringillidae. — 533 — Gen. Textor. Die fünfte Schwinge ist die längste, wenig kürzer ist die sechste, dann folgt die vierte, dritte und zweite; die erste um 1”. 78", kürzer als die Flügelspitze. Ich halte den hellschnäbligen Büffel-Webervogel nicht für sedentär in N. ©. Afrika; er kommt mit den Sommerregen an, verrichtet sein Brutgeschäft, schweift dann in grössern Gesellschaften auf Vieh- triften, um Regenbetten und in der Steppe umher und verschwindet wieder im December. Im Gebirg habe ich ihn nicht auf beträcht- lichen Höhen gesehen, kommt im abessinischen Küstenland, dem An- seba-Gebiet, in Barka, am Mareb bis nach Serawi herauf, in Senar und Kordofan vor, ebenso am Weissen Nil und am Sobat. Nach Brehm nistet er in Samhar im April. Wir fanden ihn dort im August und September, in Ost-Senar und Kordofan im Juli und September brütend. Jede Colonie hat ein abgesondertes Nistquartier, deren oft mehrere auf einer grossen Adansonie, Sykomore, einem Seifen- oder Akazienbaum stehen; Brehm hat bis zu 18 Nester auf einer Mimose (?) gefunden. Die Nistplätze werden durch mehrere Jahre benutzt; der Bau selbst besteht aus’ einer unregelmässigen Anhäufung von grobem, dürrem Reissig und Baumzweigen, welche auf 15—30‘ Höhe in ‚Ast- gabeln und auf horizontalen Aesten aufgeschichtet werden bis zu einer Masse von 5—8 Fuss Länge und 3—5 Fuss Breite und Höhe. In einem solchen Quartier nistet je eine isolirte Gesellschaftt von 3—8 Paaren, und jedes Paar erbaut sich darin, wie der Sperling im Storchnest, seine eigentliche Wohnung, und zwar ziemlich tief im Innern. Dieses Nest ist kunstreich mit feinem Gras, Schmellen, Wür- zelchen und Wolie ausgekleidet und enthält 3—4 Eier, sehr ähnlich gefärbt denen des Haussperlings, dünn- und etwas rauhschalig, stumpf eigestaltig, 11—13'. lang und 81,—9'". diek. Die Grundfarbe ist schmutzig weiss, zuweilen grünlich oder olivenbräunlich angehaucht, und darauf zeigen sich grössere olivengraue und olivenbraune, un- regelmässige Flecken und Punkte, welche meist am stumpfen Ende etwas dichter stehen. Die Jungen mit ihren dieken Köpfen und grosssen hängenden Bäuchen sind von widerlichem Ansehen, halbnackt und sehr gefrässig. Auch die Alten haben meist viel Unreinlichkeit im Ge- fieder und daher einen unangenehmen Geruch; sie sind streitsüchtig und lärmend wie die Sperlinge und mischen sich öfter unter Glanz- drosseln, mit denen sie auf Viehweiden umherstreifen. Die Nahrung besteht in Früchten, Körnern, Scarabäen und kleinen Käfern, Heu- schrecken u. s. w. und in Schmarotzerinsekten, die sie vom Vieh ab- lesen, wie Buphaga. Auch in den Exerementen der Heerden sah ich sie öfter nach Käfern suchen. Der Gesang ist nicht sehr laut, ein sperlingartiges Gezwitscher, und namentlich Morgens hört man oft ganze Colonien zusammen schwatzen und quiken. Den Jungen wird viel Futter zugetragen. Angeschossene vertheidigen sich muthig mit dem kräftigen Schnabel und beissen bis auf's Blut. Sehon Lesson und später Rüppell erwähnen der auffallend ent- Fam. Fringillidae. — 534 — Gen. Textor. wickelten Geschlechtstheile der && dieser Art. „Le mäle a un penis long de 5 ä& 6 lignes, tres ereetil et tres saillant entre les plumes.“ Lesson nennt fälschlich den Schnabel Sen] und die Augenlider roth. [Senegambien; Bissao.] Anmerkung. Zu dieser Gattung gehörer noch Textor erythr a Smith (S. Afr. Ill. t. 64.) aus Süd-Afrika und Textor intermedius. Cab. (v. d. Decken, Reisen Il. p. 32. t. XI. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 385.) aus dem tropischen Ost-Arifka. Nr. 450. Texter Dinemelli. Textor Dinemell, Horsf. Cat. IL. p. 531. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 258. t.30. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 364. — Id. Cab, Journ. 1867. p. 367. — G. R. Gray, Gen. of Birds II. t. 87. — Alecto Dinemelli, Bp. Consp. I. p- 438. — Dinemellia leucocephala, Rehb. Singv. p. 88. t. 45. fig. 327. 328. — Finsch & Hartl. O. Afr. p.386. — Alecto Dinemelli, Selat. Coll. Speke, Proceed. 1864. p. 109. sp. 19. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 108. — Antin. Cat. p. 63. — Brehm, Thierl. III. p. 232. — Heugl. Cab: Journ. 1862, p. 25.; 1867. p. 367. Capite, collo et gastraeo albis; auchenio, dorso, alis, tibialibus et rectrieibus einerascente-umbrinis; remigum primariarum speculo basali majore pure albo; alarum tectrieibus, scapularibus et tertiariis ex parte albido-marginatis; rectricum et remigum apice dilute albido- marginato; uropygio, supracaudalibus et subcaudalibus maeulaque minori axillari laete miniis; erisso magis aurantiaco; orbitis nudius- eulis nigricantibus; rostro plumbeo-fusco; iride castanea; pedibus plumbeis; — long. tot. 717,8". 5". — rost. a fr. 8”. — 10. — al. 4. 2,4". 4", — caud. 2”. 8%. — tars. 13.14, 2: Vix dilutius tincta. Finsch und Hartlaub messen ein Te Fl. 5”, 2%, — Schw. gu; Fu Tars. 45", Die dritte Schwinge scheint die längste, die vierte ihr etwa gleich, die zweite um 3'—6''‘, die erste um 1. 5‘. kürzer als Flügelspitze; der Schwanz weniger gerundet als bei Textor alecto. Im Magen fanden wir Insekten, Beeren und Durah (Negerhirse). Major Harris hat diese nicht ganz typische Art in Schoa eingesammelt, wir erhielten sie vom obern Weissen Nil im Winter und im Frühjahr, namentlich aus den Gebieten der Kidj-Neger, von Olibo und vom Belinian; Antinori von Janbara; Speke in der Provinz Uniamuezi im Quellengebiet des Bahr el abiad. Nach Lefebvre im nordöstlichen Habesch (2). Lebt wie Textor alecto gesellschaftlich auf Viehweiden mit isolirten Bäumen und Gebüsch, namentlich in der Nähe von Regen- betten, und ist nicht weniger lebhaft und geschwätzig als seine Gat- tungsverwandten. Ob Standvogel kann ich nicht mit Sicherheit angeben. Fam. Fringillidae. — I — Gen. Sycobius. Gen. Sycobius, Vieill. (Symplectes, p. Swains. — Malimbus Vieill.) Nr. 451. Sycobius melanotis. Ploceus melanotis, Lafresn. (nec. Swain. nec Guer.) Rev. Zool. 183). p. 20. — Id. Mag. de Zool. 1839. Ois. pl. 7. — Lesson, Echo du Monde Sav. 1844. p. 31. — Id. Deser. Mammif. & Ois. p. 354. — Ploceus erythrocephalus, Mus. Brit. — Rüpp. Syst. Ueb. p. 7l. & Nr. 264. (1845). — Ploceus erythrocephalus et Euplectes pyrrhocephalus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 367. & 384. — Sycobius melanotis, Bp. Consp. I. p. 438. — Hartl. W. Afr. Nr. 403. — Cab. Journ. 1861. p. 257. — Sycobius pyrrho- cephalus, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 247. — Sycobius melanotis, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 25.; 1867. p. 372. — Antin. Cat. p. 66. — Ploceus leuconotus, v. Müll. Naum. 1850. IV. p. 28. — Ploceus haematocephalus, Pr. Würt. Icon. ined. Nr. (42.) 51. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 298. Supra cano-marinus, uropygio pallidiore, purius cinereo; alae tec- trieibus, remigibus et rectrieibus obseurioribus, tectrieibus minoribus vix obsolete fusco-striolatis, tertiariarum pogonio externo alaeque tec- trieum apice partim dilute albido-marginatis; gastraeo albido, tibiali- bus einerascentibus; capite, collo et pectore scarlatinis; alae tectrici- bus majoribus, remigibus et rectrieibus lateralibus in pogonio externo eodem eolore lavatis; regione parotica, loris, genis et mento nigrican- tibus, rubro-tinetis; subalaribus dilute murinis; rostri rubri tomiis an- guloque oris igneo-flavis; iride umbrina; pedibus roseo-rubellis; — long. tot. 5.2. 5.7. — rostr. a fr. 610.614‘. — al. 5.— 3°, 40% — caud. 2".—2”. 11%. — tars. 8". y 9: Paullo minor; capite supero et collo postico e colore fuscescente cano murinis; mento, loris, collo antico et laterali pectoreque pallide rufescente-isabellinis, vix canescentibus. Die dritte und vierte Schwinge sind die längsten, die fünfte kaum kürzer; die zweite etwas länger als die sechste, die erste um 1. 8", kürzer als die Flügelspitze. Die obern Schwanzdecken und der Mantel zuweilen auch roth an- gehaucht. Ein Männchen zeigt die Schnabelschneiden schwärzlich. Der schwarzohrige Feigenfresser zählt immerhin zu den sehr sel- tenen Vögeln Nordost-Afrikas. Major Harris-fand ihn in Schoa, Her- Fam. Fringillidae. — 556 — ” Gen. Philagrus. zog Paul von Württemberg in Fazoql, ich erhielt ihn vom Berge Be- lenian (Bari-Land, 5.° N. Br.), aus dem südlichen Senar, endlich von Wau und Bongo im Gebiet des Gazellenflusses. Er dürfte nicht eigent- lich wandern, indem wir ihn im März, April, Juli, November und De- cember beobachtet haben. Alte Männchen scheinen kein abweichendes Winterkleid zu tragen; die Verfärbung aus dem Jugendkleid, welches dem der Weibchen ähnlich scheint, erfolgt im März und April, die Mauser fällt in den November. Während der letztgenannten Jahreszeit erlegte ich mehrere Individuen, deren Magen ganz mit Baumwanzen erfüllt war. Beim alten Männchen sind die rothen Scheitelfedern hornartig glänzend, wie bei vielen südamerikanischen Cotinga-Arten; die rothen Federn an Brust und Vorderhals zeigen oft noch weissliche Ränder. Das beutelförmige Nest ist dem der Webervögel ähnlich; es hängt aber in den äussersten, fast unerreichbaren Gipfeln der höchsten Bäume und wird ungefähr im August belegt. Ueber das Benehmen des Feigenfressers kann ich wenig Auskunft geben. Im Frühjahr lebt er in kleinen Familien, im Herbst mehr ein- zeln; immer nur auf Hochbäumen im Urwald. Die Männchen zirpen ähnlich den Webervögeln. Sycobius melanotis ist meist ziemlich schüch- tern und versteckt sich gern im Laubdach; auch auf der Tränke haben wir ihn hin und wieder sperlingartig einfallen sehen. [Senegal; Gambia; Casamanze.] Anmerkung. Nächstverwandt ist S. ruböceps. Sund. (Oefvers. 1850. p. 97.) aus der nördlichen Kafferei. Layard kennt diese Art nicht. Gen. Philagrus, Cab. (Agrophilus, Sw., nec Eutomolog. — Plocepasser, Smith. — Leucophrys, Swains., nee Cuv.) Nr. 452. Philagrus supereiliosus. Ploceus supereiliosus, Rüpp. Atl. t. 15. p. 24. — Id. N. W. p. 100° — Lesson, Complöm. de Buff. II. p. 369. — Plocepasser superciliosus Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 302. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 456. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 27.; 1864. p. 247.; 1867. p. 363. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 110. (ex parte, nec tab. 9.) — Hartl. W. Afr. Nr. 397. — Philagrus supereiliosus, Cab. Mus. Hein. I. p. 179. (not.) — König-Warth. Nebott. Stud. I. Nr. 60. — Antin. Cat. p. 67. — Agrophilus supereiliosus, Sw. W. Afr.1.p. 209. — Allen, Thoms. Exped. Nig. II. p. 500. — ? Pyrgia Rüppellü, Bp.Consp. I. p. 510. Supra pallide umbrinus, pileo et cervice laete einnamomeo-rufis; stria supereiliari conspicua alteraque mystacali albis; gula albida, ur Fam. Fringillidae. — 517° — Gen. Philagrus. lateraliter conspicue e fusco nigricante-eineta; alae teetrieibus minori- bus fumosis, late et eircumseripte albido-terminatis; cauda supera dorso concolore, subtus pallide fumoso-cana; gastraeo sordide canescente- albo, hypochondriis et pectoris lateribus magis e fuscescente cano-lavatis; subalaribus et subeaudalibus sordide albis; rostro et pedibus rufescente- corneis; iride rufo-fusca; — long. tot. 64,.—1''. — rostr. a fr. 7. — Ti. — al. 3". 4,3", 6%, — eaud. 2%. 5%. -—— tars. vix 10. Männchen und Weibchen nicht verschieden gefärbt, letzteres etwas kleiner. Der Sperlings-Webervogel ist sedentär in Abessinien, den Bogos- Ländern, im südlichen Takah, Ost-Senar und am Blauen und Weissen Nil. Lebt in der Steppe, wo viel Baumschlag ist, wie auf Blössen in der eigentlichen Waldregion, wohl nicht über 6000 Fuss hoch gehend; man begegnet ihnen meist in Paaren oder Gesellschaften von 3—6 Stück, die sich auf Bäumen, Gesträuch, Hecken und Stoppelfeldern auf- halten. Der Lockton ist ein scharfes Zirpen, ähnlich dem der meisten Webervögel. Die ziemlich kunstreichen Nester stehen oder hängen zwischen dornigen Akazienästen auf 15—25 Fuss Höhe, sie sind sehr gross, backofenförmig, aus dürrem Gras gebaut und innen mit Federn und anderem weichen Material ausgekleidet; das Schlupfloch ist seit- wärts nach unten geneigt und meist noch besonders überdacht; manche Nester haben zwei Eingänge und dienen wohl dem & als Aufenthalts- ort. Am 24. September 1861 fand ich ein Gelege mit zwei stark be- brüteten, feinschaaligen Eiern, 10!/,‘ lang und 6!/,“ dick, röthlich weiss, mit kleinen, sehr verwaschenen, gegen das stumpfe Ende mehr zusammengedrängten, hell rosenrostfarbigen Strichelchen und Fleck- chen. Gewöhnlich trägt ein Baum mehrere Nester, welche sich jedoch bezüglich ihrer Lage von denen der Webervögel unterscheiden, indem sie mehr im Innern der Baumkronen oder nahe am Gipfel, nicht aber an dem Ende schwanker Zweige angebracht 'sind. Manche dieser Baue schienen nicht zum Brüten bestimmt zu sein. Nach Dr. Cabanis’ Untersuchungen (conf. Mus. Hein. I. p. 179. Nota) gehört Pyrgita Rüppellü, Bp. zum Genus Fhilagrus, Cab.; es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass letztere Art mit Ph. supereiliosus zu- sammenfällt. Ich konnte übrigens Pyrgita Rüppelli im Senkenbergi- schen Museum nicht mehr auffinden. [Gambia; Casamanze; Idah am Niger.] *+ Nr. 453. Philagrus Mahali. Plocepasser Mahali, A. Smith. S. Afr. Tl. Zool. Birds t. 65. — Leu- cophrys pileatus, Swains. Two Cent. p. 347. Nr. 199. — Floceus haema- Fam. Fringillidae. — 58 — u Gen. Philagrus. tocephalus, Licht. — Agrophilus haematocephalus, Nomenel. Mus. Berol. p. 50. — Plocepasser mahali et pileatus, Gray. — Pl. mahalı, Bp. Consp. I. p. 443. — Layard, 8. Afr. Nr. 372 & 373. — Philagrus mahali, Cab, Mus. Hein. I. p. 170. — Plocepasser mahali, Antin. Cat. p. 67. — Phi- lagrus mahalı, Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 369. — Brehm, Thierl. II. p. 220 & 222. Notaeo, genis, regioneque parotica e rufescente umbrino-eineras- centibus; pileo et regione anteoculari fusco-nigricantibus; stria malari magis cano-umbrina, altera lata supereiliari, uropygio, supracaudali- bus guttureque albis; gastraeo reliquo et subalaribus sordide ful- vescente-albidis; alis fumosis, tertiariis in pogonio externo latius, re- migibus reliquis strietius; albo-marginatis, alae tectrieibus late albo- apicatis; rectrieibus umbrino-fuseis, in apice (et partim in pogonio externo) latius et magis conspicue albo-marginatis; rostro et pedibus pallide e flavicante fuscescente-corneis; iride rubro-aurantia; — long. tot. eirca 61,” — rostr. a fr. 7’. — al. 3". 9.3". 10%. — eaud. Mama Be = tansı 11 Beschreibung nach südafrikanischen Exemplaren des Stuttgarter Museums. } Antinori behauptet, den ächten Mahali aus dem Lande der Kidj- Neger im Gebiet des Bahr el djebel (7.—8.’ N. Br.) erhalten zu haben; der genannte Reisende charakterisirt seinen Vogel folgendermassen: „Similis Pl. melanorhyncho, major, rectrieibus magis emarginatis.“ Die Antinorischen Exemplare befinden sich übrigens nicht mehr im Mu- seum zu Turin, und ich konnte keinen weiteren Aufschluss darüber er- halten, ob dieselben wirklich der südafrikanischen Form angehören. [Süd-Afrika; Orange-Fluss; Kuruman; Damara.) Nr. 454. Philagrus melanorhynehus. Tab. XXI. Plocepasser melanorhynehus, Rüpp. (nee Licht.) Syst. Ueb. p. 74. & Nr. 308. — Plocepasser superciliosus, Lefeb. (nee Rüpp.; nec Swains.) Abyss. Ois. pl. IX. 2. — » Philagrus melanorhynchus, Cab. Mus. Hein. "R .p. 179. (not) — Plocepasser melanorhynchus, Bp. Consp. I. p. 444. — Heugl. Syst. Ueb, Nr. 437. — Philagrus melanorhynchus, Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 369. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 588. (not.) ee ‘ ! Fam. Fringillidae. — 59 — Gen. Sporopipes. Similis Ph. Mahali; minor; rostro minore, graciliore, nigricante; stria malari magis extensa, nigricante; abdomine purius albo; subalari- bus umbrino-einerascentibus. Supra saturatius einereo-umbrinus; pileo regioneque anteoculari circumseripte nigricantibus; supereiliis latis, usque ad nucham ductis, uropygio, supracaudalibus et gastraeo albis; alis fumosis, teetrieibus late albo-terminatis, tertiaris et secundariis in pogonio externo late, primariis basin versus striete albido-marginatis; rectrieibus fumoso-nigricantibus, in apice albo-marginatis, extimarum _ pogonio externo dilute et striete albido-marginato; speeiminum non- nullorum hypochondriis cinerascente-umbrinis; alae margine alba; rostro nigricante; iride castanea; pedibus rubello-corneis; — long. tot. 6. — rostr. a fr. 51, —611,'". — al. 3". 8. — caud. 2, 49, 2,6%. — tars. 10%. Kleiner und schlanker als der Mahali, lebhafter gefärbt, mit schwächerem, dunklerem Schnabel, längeren, dunkleren Backen- streifen, rein weissem Unterleib und graubraunen (nicht weisslichen) Unterflügeldeckfedern. Rüppell erhielt den schwarzschnäbligen Sperlingswebervogel aus Schoa; ich vom obern Weissen Nil, aus der Gegend von Aniob und Qaba-Schembil und vom Sobat, im December und Januar. Hier lebt er paarweise und in Familien auf Lichtungen in der Waldregion auf Bäumen und im Gebüsch. Ob er wandert, kann ich nieht angeben. Anmerkung. Zunächst verwandt ist noch Phelagrus pectoralis, Pet. (Cab. Journ. 1868. p. 133. — Agrophilus melanorhynchus, Licht. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 387.) aus Mozambique. Er unterscheidet sich von Ph. melanorhynchus durch hell- rostbraune Kopfseiten, die nach unten schwarz eingefasst sind und durch graubraune Strichlung des Kropfes. Gen. Sporopipes, Cab. (Pholidocoma, Rchb.) Nr. 455. Sporopipes frontalis. Lozıia frontalis, Vieill. Ois. chant. pl. 16. — Amadina frontalis, Rpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Ueb. Nr. 282. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 405. — Eistrelda frontalis, Gray. — Sporopipes frontalıs, Cab. Mus. Hein. I. p- 179 — Bp. Consp. I. p. 444. — Hartl. W. Afr. Nr. 394. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 27. — König-Warth. Neott. Stud. Nr. 71. — Antin. Cat. p. 67. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 370. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 117. — Vierth. Naum. 1852. II. p. 33. — Hartl, Cab, Journ, 1861. p- 176, € Fam. Fringillidae. — 540 ° — " Gen. $poropipes. Corpore supero, alis et cauda fumoso-fuseis; alarum teetrieibus, remigibus et rectrieibus late e fulvescente albido-marginatis; cervice cinnamomeo-fulvo; sineipite et stria utringue mystacali nigris, deliea- tissime albo-punctulatis; subtus albidus, regione ophthalmica et pa- rotica, pectore et hypochondriis griseo-adumbratis; rostro et pedibus pallide flavicante-corneis; iride fusea; — long. tot. vix 41/,'. — rostr. a fr. 43). — al. 2. 5. — eaud. 1". 8%, — tars. 8, Das Schuppenkäppchen ist häufig im abessinischen Küstenland, im wärmeren Habesch, Süd-Nubien, Senar und Kordofan, doch, wie es scheint, an gewisse 'Localitäten gebunden. Brütet gegen Ende der Regenzeit in grossen Nestern mitten in dieken, fast undurchdringlichen Dornbüschen. Erstere bestehen aus trockenen Grashalmen, haben eine backofenförmige Gestalt, sind sehr dieht und der kleine Nestraum mit Federn, Haaren, Pflanzen, ıWolle u. s. w. fein ausgekleidet. Die Eier gleichen dunkelbraunen Haussperlingseiern, sind aber kleiner und glänzender, ziemlich hartschaalig, von bräunlichgrauer Grundfarbe mit dunkleren graubraunen Flecken über und über gleichförmig bedeckt, gegen 7‘. lang und 5’. dick. Antinori glaubt, dass dieser Vogel, den er nur im Gebiet des Gazellenflusses antraf, nicht mehr als wenige Grade nördlich vom Aequator geht, während ich ihn noch zahlreich bis gegen den 17. nordwärts gesehen habe. Zur Brutzeit haust er in Paare vertheilt in der waldigen Steppe und auf Lichtungen in der eigentlichen Wald- region, kommt aber auch auf Hecken und selbst in Gehöfte und auf Dächer, zieht sich dann im Herbst in grössere Truppe zusammen und schwärmt ähnlich den Feldsperlingen auf Stoppelfeldern und Vieh- triften umher, fällt aber auch gerne auf einzelnstehenden, hohen Bäu- men an Wüstenbronnen und Teichen ein. Der Lockton und Gesang sind ziemlich schwach, ersterer ist ein rätschendes Zirpen, letzterer erinnert entfernt an den des Stieglitzes. Wir fanden frisch belegte Nester im Monat September im Bogos-Land; im November eben aus- geflogene Junge in Kordofan. Ist möglicher Weise Strich- oder Zug- vogel. [Senegal; Casamanze; Bissao.] *+ Nr. 456. Sporopipes lepidopterus. Fringilla lepidoptera," Licht. (1842). — Amadina squamifrons, Smith. Il. S. Afr. Zool. Birds t. 95. (1849.) — Fringilla squamifrons, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 402. — Sporopipes lepidopterus, Cab. Mus. Hein. I. p. 179. — Bp. Consp. I. p. 444. -- Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 27.; 1867. p. 371. — Pioceus lepidopterus, Gray. — Estrelda squamifrons, (ray. — Euplectes Pe Pa | . Fam. Fringillidae. — 54 — Gen. Nigrita. lepidopterus, Hartl. Syst. Verz, 1844. p. 69. — Eistrelda squamifrons, Layard, S. Afr. Nr. 39. Minor; supra fulvescente-einerea; subtus albida, hypochondriis sordide fulvido-lavatis; macula anteoculari, mento, striaque utrinque gulam albam cingente conspicue et pure nigris; frontis et oceiptis plumis, alae tectrieibus majoribus, tertiariis et rectrieibus nigris, pulchre et abrupte albo-marginatis; rectrieis extimae pogonio externo omnino albo; remigibus fumosis, sordide albo-marginatis; subalaribus albidis; rostro olivaceo-flavido; iride fusca; pedibus flavicante-corneis; — ‚long. tot. eirca 4". — rostr. a fr. 41)", — al. vix 2". 2, — eaud. 1”. 1‘. — tars. vix 7. 2(?): Obsoletius tineta, fronte in fundo cinerascente fumoso- striolato. Beschreibung nach südafrikanischen Exemplaren des Stuttgarter Museums. Nach Smith und Bonaparte wäre die ganze Kehle des alten Vogels schwarz (vielleicht im Hochzeitskleid ?). Von uns nur ein Exemplar im April in den Tiefländern von West- Abessinien im Bambusgebüsch erlegt, das nicht präparirt werden konnte. Nach Angabe eines meiner Jäger auch in Beni-Schangol vorkommend. Ich glaube mich auf das Bestimmteste zu erinnern, dass das von uns beobachtete Exemplar dieser Art angehörte, obgleich die damals von mir entworfene kurze Beschreibung nicht ausführlich genug ist, um sie mit aller Sicherheit auf Sp. lepidopterus beziehen zu können. [Süd-Afrika; Latuku; Grosser Fischfluss.] Gen. Nigrita, Strickl. (Aethiops Strick.) * Nr. 457. Nigrita Arnaudi. Tab. XX. Nigrita Arnaudi, Pucheran, Mus. Paris, — Bp. Consp. I. p. 444. — Hartl. W. Afr. p. 131. (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 270. — v. König-Warth. Neott. Stud. Nr. 63. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 371. — Fringiüla molybdocephala, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 421, Delieate umbrino-einerea, nitore sericeo; genis paullo obseuriori- bus; pileo nuchaque circumseripte, pallide et nitide margaritaceo- Fam. Fringillidae. —_— 5412 0 — Gen. Nigrita. cinereis; eiliis albidis; alae teetrieibus minimis ceinereis, basin versus nigricantibus; remigibus fusco-atris, intus, basin versus, pal- lidioribus, primariarum pogonio externo nigro, apice albido-margi- nato, secundariarum pogonio externo umbrino-cinerose limbato, ter- tiariarum apice albido-marginato, pogonio interno nigro, externo um- brino-einereo; reetrieibus nigrieantibus, !/;, medianarum pogonio ex- terno omniumque apice late fulvescente-albidis, notaei colore tinctis ; rostro nigro; iride castanea; pedibus fuscescente-incarnatis; — long. tot. 4”. 11%. — rostr. a fr. Di. — al. 2%. a1, 20, Hy eaud.. 1. 3 22 Mars, Ola Jun.: Sordidius fuscescens; oceipite magis tergaeo concolore; — al Algen, Männchen und Weibchen scheinen sich äusserlich kaum zu unter- scheiden. Mir sind nur zwei Gegenden im Gebiet des obern Weissen Nil und Gazellenflusses bekannt, wo N. Arnaudi vorkommt, die sandigen, trockenen Niederungen der Kidj- und die Ebene der Reg-Neger. Hier lebt diese ausgezeichnete Art in grossen Gesellschaften auf Akazien, Balanites-Bäumen und Hecken, seltener auf Sykomoren. Die Stimme ist nicht angenehm, piepend und pfeifend, sperlingartig. Im Februar und März baut sie grosse Beutelnester, deren oft Dutzende auf einem Baum hängen. Viele dieser Nester haben zwei Eingänge von unten, welche nur durch einen schmalen Damm getrennt sind, diese werden wohl ausschliesslich von Männchen bewohnt, wie das auch bei man- chen Webervögeln vorkommt. Es ist mir nie gelungen, die Eier selbst zu finden, doch erhielt ich solche, welche dieser Art zugeschrieben wurden; sie sind stumpf eigestaltig und rein weiss, etwas gelb durch- scheinend. Ob Nigrita Standvogel ist, kann ich nicht mit Bestimmt- heit angeben, da meine Jäger und ich ihre Fundorte nur zwischen den Monaten Februar und April besuchen konnten. Ich habe ziemlich viele Individuen dieser interessanten Art ein- gesammelt und an die Museen von Wien, Berlin, Stuttgart, Leyden, Bremen, Lisabon etc. abgegeben. Anmerkung. Zum Genus Nigrita zählen noch einige reizende westafrikanische Formen: 1) Nigrita canicapilla, Strickl. (Fras. Zool. typ. pl. 48.). Von Fernando-Po; Gabun; Aguapim und Lagos. 2) Nigrita luteifrons, Verr. (Rev. & Mag. de Zool. 1851. p. 420.). Gabun. 3) Nigrita fusconota, Fras. (Fras. Zool. typ. pl. 49.). Fernando-Po; Gabun. 4) Nigrita bicolor, Hartl, (Sclat. Jard. Contrib. 1852. p. 34. c, fig.). Von West-Afrika, Letztere zwei Arten trennt F, Heine (Cab. Journ. 1860. p. 144.) wieder specifisch und stellt für sie das Genus P’ercnopsis auf. 0 2 A 2 in er 5 Fam. Fringillidae. — 53 — Gen. Hyphantica. Gen. Hyphantica, Cab. . (Quelea, Rehb. — Ploceus, "Finsch & Hartl.) * Nr. 453. Hyphantica aethiopiea. Ploceus sanguinirostris var. 3., aethiopicus, Sund. Oefvers. 1850. p. 126. — Ploceus aethiopieus, Finsch & Hartl. W. Afr. p. 409. (not.) — Coco- thraustes sanguinirostris, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 357. — Quelea orientalis, Hgl. Cab. Journ. 1862. p. 27. — Quelea sanguinirostris orientalis, Hgl. Cab. Journ. 1867. p. 391. — Quelea, Hgl. Ibid. 1863. p.. 162. — Eupleetes gregarius, Loxia africana et Quelea socia, Pr. Würt. Icon. ined. Nr. 46. & Nr. 54. — Heugl. Cab. Journ. 1857. p. 297.299. — Pl. sangwinirostris, Strickl. Proceed. L. Z. S. 1850. p. 218. —- Brehm, Cab. Journ. 1858. p. 402. 407. — Bianconi, Sp. Zool. Mozamb. fasc. XVIII. p. 326. — Emberiza. Quelea, Lefeb. Abyss. Ois. p. 119. - Quelea sanguinirostris Antin. Cat. p. 67. — Brehm, Thierl. III. p. 227. Capite et cervice delicate fulvescentibus; facie gulaque (nee fronte) nigris; auchenio tergoque fusco-griseis, illo purius griseo, hoc vinaceo-lavato, plumis mediis nigrieantibus; remigibus et rectrieibus fulginosis, extus striete flavo-marginatis; margine alari aurantiaco- flavo; subalaribus fulvis; jugulo, peetore et abdomine in fundo ful- vescente-albido colore vinaceo-rosaceo laete tinctis; rostro et orbitis nudis corallino-rubris; iride pallide umbrina; pedibus rubellis; — long. tot. 4. 10. — rostr. a fr. 61, — al. 2". 6%. — 20, 7", — eaud. 1”. 5,.— 1". 6%. — tars. vix 9, d hieme: Capite supero cerviceque fuscescentibus; faciei et gulae nigredine nulla; pectore et hypochondriis fuscescente-lavatis; nee ga- straeo roseo-tincto. 2: Similis praecedenti, vix minor. Juv.: Sordidius tineta; capite supero, genis, colloque laterali et postico saturate olivascente-canis; stria obsoleta supereiliari fulves- eente; rostro pallide corneo; angulo oris flavo; pedibus pallidis. Die erste Schwinge ist äusserst rudimentär; die zweite die längste; die dritte und vierte wenig kürzer. Sundevall unterscheidet drei Rassen des Blutschnabels; Finsch und Hartlaub nehmen zwei verschiedene Arten, Ploceus sangui- nirostris und Pl. aethiopicus an. Letztere beschreiben diese Forscher Fam. Fringillidae. —_— 544 — Gen. Hyphantica folgendermassen: „Das & (im Hochzeitskleid) unterscheidet sich durch den Mangel des schwarzen Stirnrandes (von Pl. sanguinirostris); Stirn wie Ober- und Hinterkopf und die ganze Unterseite sind rost-isabell- gelb; der rothe Anflug fehlt auf dem Kopf und Nacken, zeigt sich dagegen zuweilen sehr intensiv auf Brust und Unterleib; 3 im Winter- kleid, 2 und junge Vögel scheinen nur durch deutlich weiss gefärbten Bauch, After und Unterschwanzdeckfedern von Fl. sanguinirostris ab- zuweichen, dürften sich aber unter Umständen kaum mit Sicherheit unterscheiden lassen.“ Noch will ich hinzufügen, dass alle von mir untersuchten östlichen Vögel standhaft grösser sind, als westliche; südafrikanische Exemplare liegen mir nicht vor. Es möge mir er- laubt sein, hier Sundevall's Beschreibung folgen zu lassen. 1. Senegambische Rasse. Statura paullo minore (al. 63 m. m.); gastraeo fulvo-albido. 4: Capite cum cervice fulvescente vel roseo; facie cum gula fronteque nigris: Emberiza Quelea, Lin. 2. Südafrikanische Rasse. Ala 66 m. m. Colore magis 'einerascens; ventre albo (vel in & roseo tincto). &: Cervice semper einereo; in habitu perfecto frons similiter nigra ut in prioribus: Loxia sanguinirostris, L. 3. Senar-Rasse. Reliquis major; supra subtusque magis fulvescens, gastraeo fere toto fulvo-favescente; ventre medio albo, in Z saepe roseo-tineto. &: Capite cum cervice pectori concolore, flavo-fulvescente (roseum non vidi); genae cum loris gulaque nigrae (vel, decoloratione faeta, similes vertiei); nn vere semper pileo concolor: Ploceus sanguwinirostris aethiopieus, und. Bei der, wie schon bemerkt, etwas grösseren, östlichen Conspecies oder Art, ist die Stirn des & im Prachtkleid niemals schwarz; Kopf und Nacken nicht rosenroth angehaucht; Brust und Unterseite da- gegen sehr intensiv wein- bis rosenroth; diese lebhafte Färbung er- scheint jedoch nur zur Paarungszeit (Juni und Juli) und verbleicht schon nach wenigen Wochen. Der äthiopische Blutschnabel kommt als Zugvogel in Kordofan, Senar, Süd-Nubien und Takah mit den 'ersten Sommerregen in ganz unglaublicher Menge an. Sich vorzüglich von Gramineensaamen nährend, durchschweifen diese Vögel in wolkenartigen Flügen die weiten Steppen- regionen, theilen sich im Juli in kleinere Gesellschaften, welche sich dann mehr nach den Gewässern, in’s Culturland und um Niederlas- sungen hinziehen; doch fanden wir sie zur genannten Jahreszeit auch im Gebirg (bis auf 6000’ Höhe) ostwärts bis in’s Bogos-Land hinüber, seltener in der eigentlichen Waldregion. Dann fallen sie auch in Dörfern und Städten ein, in Höfen und Viehparken, auf Hecken, Mauern und Dächern, wo sie sich oft sperlingartig dicht aneinander gedrängt niederlassen. Wasser scheint diesen muntern Vögelchen namentlich während der Brutzeit mehr als vielen andern Finkenarten Bedürfniss zu sein; sie besuchen in den Vormittags- und Abendstunden u ee er Fam. Fringillidae. — 145 — Gen. Hyphantiea. regelmässig familien- und flugweisedie Tränke und baden darecht fleissig. In den Gärten Chartums bauen sie dann einzeln und in Gesellschaften von 5—4 Paaren ihre niedlichen, leichten und ziemlich flachen Beutel- nester, aus grünen Grashalmen künstlich geflochten, vorzüglich auf Parkinsonien; diese werden hier aber selten zum Brüten benutzt. Die Eingeborenen sagen, die Männchen üben sich nur im Nestbau. Die Eier zu finden ist mir niemals gelungen, obgleich ich Dutzende frischer Nester untersuchte. Der Blutschnabel ist ein munterer, geschwätziger Gesell, um Woh- nungen zutraulich, in der Steppe meist argwöhnisch und scheu. Den Gesang möchte ich mit einem sperlingartigen Zwitschern vergleichen. Nach vollendetem Brutgeschäft sammeln sich diese Vögel aber- mals und wandern im September und October, mit eintretender Trockenheit, wieder südwärts. Im Gebiet des Weissen Nil, unfern der Sobatmündung, begegneten wir im Januar noch Massen von Blut- schnäbeln, welche mit der Abenddämmerung in den Schilfwäldern ein- fielen. Der Lärm, den diese Thierchen hervorbringen, wenn sie auf- gescheucht werden, ist donnerähnlich betäubend, eben so lebhaft ihr Geschrei, ehe sie zur Nachtruhe kommen. Die westliche Form, Ayphantica Quelea, L. scheint über ganz Westafrika verbreitet; die südliche in der Kafferei, Transvaal und Damara (und Mozambique?). [Mozambique: Bianconi.] * Nr. 459. Hyphantica haematocephala. Tab. XIX. a. Foudia haematocephala, Hgl. Cab. Journ. 1864. p. 250. — Caly- phantria haematocephala, Id. Cab. Journ. 1867. p. 390. — Ploceus hae- matocephalus, Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 407. (not.) — Hyphantiea hae- matocephala, Hgl. ; Similis Zyphanticae erythropi, Hartl.; uti videtur minor; mento et gutture pulchre purpureo-nigris; macula anteoculari ciliisque nigris; pectoris lateribus umbrino-variis; erisso et tibialibus roseis. Supra sordide umbrina, plumarum basi et margine pallidioribus; capite col- loque laterali superiore intense et eireumscripte einnabarino-sanguineis; mento, gula medioque jugulo pulehre violaceo-nigris, plumis e colore scarlatino purpurascente-marginatis; macula anteoculari eiliisque nigris; peetore, epigastrio corporisque lateribus dilute et sordide ex ochraceo cinereo-umbrinis, pectoris lateralis plumis medio magis umbrino-fuscis, hypochondriorum scapis partim fuscis; abdomine reliquo sordide albo; erisso et tibialibus conspieue roseo-lavatis; remigibus extus striete ex v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika . 35 Fam. Fringillidae. — 6 — Gen. Hyphantica. olivaceo flavo-marginatis; reetricum margine eodem colore lavata; teetrieibus alarum majoribus sordide albieante-, reliquis minus con- spieue fulvido-marginatis; subalaribus albidis, sordide ochraceo-lavatis; rostro corneo-nigricante, vix roseo-tineto,. angulo oris albido; iride fusca; pedibus’et unguibus pallide roseis; — long. tot. 4". 4". — rostr. a fr. 6%. — al. 2%. 23, — caud. 1%. 4, — tars. Tg — dig. med. c. u. 94,. Nach Finsch und Hartlaub (0. Afr. p. 497. not.) rangiren .die westliche Foudia erythrops und F. haematocephala nebst Quelea zu Plo- ceus. Ich möchte lieber alle bei Z/yphantica unterbringen, welche Gat- tung die indischen Ploceiden in Afrika vertritt. Von den eigentlichen afrikanischen Webervögeln unterscheidet sich 4. haematocephala und H. aethiopica durch andere Flügelbildung, indem hier die äusserste Schwinge sehr rudimentär, die zweite, dritte und vierte die längsten und unter sich etwa gleich lang sind; durch ganz abweichende Färbung; den kurzen Schwanz, dessen Spitze von den untern Schwanzdecken fast erreicht wird; endlich durch die langen Zehen und Nägel; die Mittelzehe ohne Nagel ist etwa so lang als der Lauf. Wir haben nur ein einziges Exemplar der blutköpfigen Quelea, das beschriebene alte Männchen, gesehen und eingesammelt und zwar auf der Tränke an einem Sumpf in Bongo in Centralafrika, im Sep- - tember 1869. Es befand sich in Gesellschaft mehrerer anderer Frin- gilliden und hatte Gramineensamen im Magen. Eine Brustfeder ist ebenfalls hochroth, doch scheint dies blos zufällig und nicht darauf hinzudeuten, dass die ganze Brust diese Farbe annimmt. Mit der nächstverwandten Ayphantica erythrops (Ploceus erythrops, Hartl.) von Westafrika konnte ich den Bongo-Vogel nicht direet ver- gleichen. Ueber Lebensweise von Hyphantica haematocephala können wir gar keine weitern Angaben machen; sie muss in Central-Afrika sehr selten sein und nicht gesellschaftlich leben; nach den sehr ent- wickelten Zehen und Nägeln zu schliessen, dürfte sich dieser Vogel mehr auf der Erde und im Schilf oder Hochgras aufhalten, als auf Gebüsch und Bäumen. Anmerkung. Im Nomenclator des Berliner Museums ist Calyphantria mada- gascariensis mit der Vaterlandsangabe „Abessinien“ aufgeführt; diese Angabe ist jeden- falls irrtthümlich. Die Gattung Calyphantria ist dem tropischen Ost-Afrika und seinen Inseln ausschliesslich eigenthümlich. Fam. Fringillidae. — MM — Gen. Hyphantornis. Gen. Hyphantornis, Gray. (Textor, Bp. nee Temm. — Ploceus, Auct.) Nr. 460. Hyphantornis habessinica. Loxia abyssinica, Gm. — Gros-bee d’Abyssinie, Buff. Hist. Nat. Ois. UI. p. 470. — Ploceus larvatus, Rüpp. N. W. p. 91. t. 31. 1. — Id, Syst. Ueb. Nr. 260. — Pl. flavo-viridis, Rpp. Syst. Ueb. t. 29. Nr. 368. — Hyphantornis larvata et flavo-viridis, G. R. Gray. — Textor larvatus, Bp. Consp. I. p. 440. — Ploceus larvatus et flavo-viridis, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 365. 368. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 159. — Rechb. Singvög. p. 81. fig. 298-299. — ? Hyphantornis flavo-viridis, Brehm, Habesch p. 217. — Ploceus larvatus, Kirk, Ibis 1864. p. 322, — Selat. Proceed. L. Z. Soc. 1864. p. 110, Nr. 25. — König-Warth. Neott. Stud. p. 54. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 109. — Textor flavo-viridis, Hgl. Cab. Journ. 1862. p.26. — Pl. larvatus, Id. Cab. Journ. 1862. p.286. & 303., 1863. p- 4.; 1864. p. 245.; 1867. p. 877. — Hyphantornis abyssinieus, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 388. — H. habessinica, Hgl. — Brehm, Thierl. IH. p- 224. — ?.H. larvata, Nomenel. Mus. Berol. p. 50, (Kafferland.) Heisst, wie die verwandten Arten auf tigrisch Ombala. Pileo, regione ophthalmiea et parotica, genis, mento, gula striaque mediana jugulari et area utringue scapulari nigris; collo postico et laterali, gastraeo, subalaribus et uropygio flavissimis; faciei larva nigra colore castaneo-aurantiaco eircumdata; remigibus fumo- sis, extus colore olivaceo-flavo striete marginatis; tertiariis omnino laete flavo-marginatis, remigibus intus, basin versus, dilute flavo-lim- batis; alae tectrieibus nigricantibus, late flavo-apieatis; caudae tectri- eibus superioribus virescente-flavis; reetrieibus dilute olivaceo-fumosis, intus et in apice colore pallido-flavo, extus colore olivaceo-flavo margi- natis; iride rufo-castanea; rostro nigro; pedibus rubellis; — long. tot. 6°.—61/,. — rostr. a fr. 97.10’. — al. 3. 5.5". 7, — tars. 10°.—11'". — caud. 2.—2" 1", & hieme: Capite supero, collo postieo et laterali hypochondriüsque fumoso-olivaceis; stria supereiliari, collo antico, peetore medio et tibi- alibus eitrinis; stragalo e colore cervino canescente, nigrieante-striato; 35* Fam. Fringillidae. — 548 — " Gen. Hyphantornis. 2 teetrieibus alae minoribus late et pallide flavo-apieatis, ma,joribus et ter- tiariis extus pallidius flavo-, apicem versus magis albo-marginatis; ab- domine albido, medio plus minusve flavo-tineto, subeaudalibus purius albis; subalaribus et margine alari flavis; uropygio olivascente; rostro fusco-corneo, mandibula plerumque pallidiore, magis fulvescente-cornea. 2: Similis praecedenti; minor. Jun.: Collo antico et peetore sordide fulvescentibus; stragalo magis cervino, fusco-strata. Das Weibehen im Sommerkleid hat nach meinen Notizen eine mehr gelb angehauchte Unterseite, als das Männchen im Winterkleid. Alte Männchen in der höchsten Färbungsstufe zeigen Hinterkopf, - Hals, Brust und Unterleib schön orangebraunroth überlaufen; diese Farbe ist um die schwarze Maske am intensivsten. Die Verfärbung vom Winterkleid zum Hochzeitkleid erfolgt mit Anfang der Sommerregen, im Mai und Juni, die Mauser im November. Gegen meine früher bestimmt ausgesprochene Ansicht vereinige ich jetzt Floceus larvatus, Rüpp. mit Ploceus flavo-viridis. Der Grund, weshalb ich mich anfänglich Rüppell’s Meinung anschloss, bestand darin, dass ich den Maskenwebervogel im Winterkleid öfter beim Nest- bau oder besser bei Ausbesserung des Nestes zu beobachten Gelegen- heit hatte und wusste, dass alle Zuplectes- und Ayphantornis-Arten das Fortpflanzungsgeschäft, also auch den eigentlichen Nestbau erst mit frischangelegter Sommertracht beginnen. Spätere Beobachtungen lehrten mich dagegen nicht nur die Uebergangskleider dieser Vögel kennen, sondern auch ihre Gewonnheit, die alten Nester auch ausser der Brut- zeit zu repariren. Ich halte den Maskenwebervogel für sedentär in Abessinien, wo er von der Samharküste westwärts bis zum Tana-See an geeigneten Orten häufig ist; doch lernten wir ihn hier nur als Bewohner der Quola, d. h. des Tieflandes kennen; seine höchsten Standorte schätze ich auf gegen 7000 Fuss Meereshöhe. In Habesch besuchte ich die Wohnbezirke dieser Art nur zwischen den Monaten November und März und während der Regenperiode; als Fundorte nenne ich namentlich noch die ganze Dembea-Ebene, die Niederungen zwischen Wogara, Semien, Tembien und Lasta und die Thäler um Adowa; nordwärts wird sie den 16.° N. Br. nicht überschreiten. Im Gebiet des Weissen Nil dürfte Z7. habessinica zwischen den Monaten Januar und Juni an- zutreffen sein; in den Urwäldern westlich vom Gazellenfluss beobach- teten wir sie nur mit Beginn der eigentlichen Sommerregenzeit; Speke noch südlich bis Uzaramo. Nach Vierthaler (Naum. 1853. I. p. 21.) käme der Maskenweber- vogel im Mai als Zugvogel bei Chartum vor, welcher Angabe ich aufs Entschiedenste widerspreeben muss. Auch sah ich von Dr. Brehm eingesammelte, und als hierher gehörig bezeichnete Eier vom Bahr Fam. Fringillidae. — 549 — - Gen. Hyphantornis. el azraq, welche sicherlich aber von 7. vitellina herstammen. Am unteren Blauen Fluss, sowie am Weissen Nil nördlich vom 10. N. Br. kommt A. habessinica bestimmt nicht vor; schwerlich im südlichen Senar und Fazoql. — Der von Brehm (Habesch p. 356.) unter der Be- nennung Ploceus jlavo-viridis aufgeführte Vogel scheint sich, nach den Maassen und Farbe der Iris zu urtheilen, auf 7. Guerini und eine zweite Art zu beziehen. Z/. flavo-viridis, Rüpp. des Frankfurter Mu- seums (nieht aber Abbildung und Beschreibnng in Rüppell’s System. Uebersicht) ist ebenfalls 7. Guerini im Winterkleid. Unser Vogel bewohnt mit Vorliebe die Ufer von Wildbächen, welche mit dichtem Feigengebüsch, Akazien und Palmen bestanden sind. Hier treibt er sich gesellschaftlich umher und kommt auch ge- legentlich auf die Erde herab, namentlich auf Tennen, wo Getreide ausgedroschen worden ist. Er ist ein beweglicher, lärmender Vogel, sar nicht schüchtern und selbst durch wiederholtes Schiessen nicht leicht von seinen Standorten zu vertreiben; zur Winterszeit schweifen allerdings oft grosse Truppe weiter im Land herum, aber auch diese dürften allabendlich in ihre alte Heimath zurückkehren, wo sie die Nacht in den Beutelnestern zubringen. Der Lockton klingt etwas ammerartig und besteht in einem ge- dehnten, rätschenden und schrillen Pfeifen oder Zirpen. Der Gesang gehört, wie der aller Webervögel, nieht zu den ausgezeichnetsten; doch möchten wir ihn darum nicht für unangenehm und unmelodisch er- klären. Im Magen fanden wir Früchte von Sykomoren und Cordien, feinere Sämereien, Getreide und Insekten. Die Tränke besuchen un- sere Vögel in den Vormittags- und Nachmittagsstunden; unter viel Gezwitscher und Geschmärz setzt sich zuweilen ein Vogel um den ' andern dicht zusammen gereiht auf einen niedrigen, überbängenden Zwei, bis dieser durch die Last auf die Wasserfläche herabgedrückt wird. Im mittlern Abessinien beginnt die Fortpflanzung im Mai und Juni; die grossen, langovalen, sehr zierlich aus dürren Grashalmen geflochtenen Beutelnester hängen oft zu Dutzenden am Ende schwanker Zweige, zumeist über dem Wasserspiegel und auf einer Höhe von 6—15 Fuss. Das Innere des Baues, der, wie schon oben bemerkt, beständig wieder ausgebessert wird, ist mit zarten Würzelchen, Wolle und Haaren ausgefüttert; das Schlupfloch befindet sich, meist seitlich “ınten und ist hier und da noch etwas überdacht. Wir fanden einmal zwei, ein anderes Mal drei grosse, lang eigestaltige, glatte, glänzend hellblaugrüne Eier darin; diese sind mit wenigen violettbräunlichen Flecken, die um das stumpfe Ende dichter stehen, bespritzt; ihre Länge beträgt 11. auf 7’. Dicke. Liehtenstein führt im Nomenclator des Berliner Museums Z4y- phantornis larvata als aus dem Kafferland stammend auf. Auch im Stuttgarter Museum befindet sich ein $ der ächten HZ. habessinica, als dessen Heimath auf der ursprünglichen Etikette Süd-Afrika ange- geben war. Fam. Fringillidae. — 50 — Gen. Hyphantornis. Bezüglich der Synonymie dieser Art bin ich — wie in vielen Fällen, wo mir einige Originalquellen nicht zur Verfügung standen — Finsch und Hartlaub gefolgt. [Zambezi: Kirk. — Süd-Afrika ?] Nr. 461. Hyphantornis intermedia. Tab. XVII. fig. a. Ploceus intermedius, Mus. Brit. — Ripp. Syst. Ueb.p. 71. & Nr, 265. (nec Hgl. Syst. Ueb. Nr. 372.) — Hyphantornis intermedia, Hgl. — Textor vitellinus (part.), Bp. Consp’ I. p. 441. Similis 77. larvatae, Rüpp.; minor, fronte, vertice antico, regione ophthalmica et parotica, gula et jugulo medio nigris; sineipite nuchaque e rufo castaneo-tinetis; peetore medio aurantiaco; eolli lateribus ab- domineque eitreis; dorso flavo-viridi; cervieis plumis mediis fuscescente- striatis; alis fumosis, teetrieibus minoribus olivaceo-viridibus, tectriei- bus medianis remigibusque flavo-marginatis; reetrieibus pallide fumosis, in pogonio externo colore flavo-viridi, in interno delicate flave marginatis rostro nigro; pedibus unguibusque pallide fuseis; — long. tot. 5". 4". —. al. 2. 8", — eaud. 1”. 104, — tars. 9". Beschreibung und Messung nach Rüppell (l. e.) mit einigen Ver- besserungen von Sharpe in London; der Güte des Secretairs der zoolo. gischen Gesellschaft daselbst, Ph. L. Sclater, verdanke ich auch eine Zeichnung des Kopfes dieser bis jetzt nur im BritischenMuseum auf- gestellten, von Major Harris in Schoa eingesammelten Art. Sie scheint der A. mariquensis aus Südafrika sehr nahe zu stehen, doch erstreckt sich bei 7. intermedia das Schwarz des Scheitels bis über die Augen hin und ist auf der Kehle weniger weit herabgezogen; Hinterkopf und Nacken scheinen mehr kastanienbraun überlaufen. 4. mariquensis ist die verkleinerte 77. velata, während FH. intermedia mehr der A. larvattı gleicht, aber ebenfalls viel kleiner ist, und ihr fehlen überdies die schwarzen Schulterflecke der letztern Art. 4. mariquensis hat nur schwarzen Stirnrand. Meine frühern Angaben in Bezug auf das Vorkommen von 7. intermedia bei den Bari- Negern beziehen sich auf ZZ. taenioptera, Rehb. — Bonaparte’s Ansicht, dass erstere mit 2. vitellina zusammenfalle, beruht auf einem Irrthum. Fam. Fringillidae. — 1 — Gen. Hyphantornis. *+ Nr. 462. Hyphantornis aethiops. Ploceus abyssinicus, Mus. Lugd. Batav. (nee Ploceus abyssinieus, Less. : nec Fringilla abyssinica , Vieill.; nec Lozxia abyssinica, Gm.) — Hyphan- tornis aethiops, Heugl. (nec Ploceus aethiopieus, Sund.) — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 380. — H. velata, Finsch, Cab. Journ. 1368. p. 166. Media; fronte, vertice gula guttureque usque ad pectoris medium eireumscripte nigris; sineipite, colli lateribus et gastraeo laete et saturate subvirescente-flavis; faciei larva nigra vix aurantiaco-eireumdata; stragalo laete elivaceo-flavo, plumis mediis obsolete ex olivaceo fusco- striatis; remigibus et rectrieibus olivaceo-fumosis, illis e flavo viridi- limbatis; tertiariarum et tectricum majorum alae margine flavescente- albida; supracaudalibus viridi-Navis; subalaribus sordide viridi-flavis, flavo-variis; rostro nigro; pedibus rubellis; — long. tot. eirea 6°. — Bas air 90. —.al., 34. 27, — tars,.. 111/,,—. caud. 24..3% Gleicht in Bezug auf Farbenvertheilung der etwas grössern A. habessinica;, die schwarze Zeichnung auf der Stirn ist jedoch nicht so weit ausgedehnt, auf der Brust aber noch mehr herabgezogen; die Kückenmitte nieht so rein goldgelb und an,ihrer Seite fehlen die grossen schwarzen Flecken; Mantel lebhaft olivengelb mit dunkleren Schaftstrichen; das satte Gelb von Oberkopf, Nacken, Halsseiten und Unterleib spielt etwas in’s Grünliche und ist nach Kopf und Brust hin nur leicht orangebräunlich überlaufen. Zwei Exemplare dieser Art im Leydner Museum, angeblich aus Abessinien. Finsech vermuthet, dass dieselbe mit Ayphantornis velata, (Pl. velatus, Vieill. nee Licht. — Pl. personatus, Swains. nee Vieill. — Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 391. not.) zusammenfalle. Mit dieser habe ich freilich den Vogel nicht vergleichen können. Maasse und Farben- vertheilung stimmen im Allgemeinen gut, nur fehlt der 7. aethiops fast alle Spur von orangebraunem Anflug um Gesicht und Vorderhals, und es würde mich sehr wundern, wenn eine vollkommen ausgefärbte H. velata von den holländischen Ornithologen nicht sofort richtig er- erkannt und bestimmt worden wäre. Finsch und Hartlaub ziehen (I. ce.) auch Ayphantornis mariquensis (HI. mariquensis, Smith Ill. S. Afr. pl. 103. .— Gurney, Ibis 1865. p. 329. & 1868. p. 466. taf. 10.) zu A. velata. Ich halte dieselbe nach den mir vorliegenden && beider Formen im Hochzeitkleid für speeifisch verschieden. 7. mariquensis ist kleiner; der schwarze Stirnrand viel schmäler; der Schnabel zierlieher, spitziger, mit weniger gewölbter Firste; — Firste 6!/,. — Flüg. 2”. 101/,°". — Tars. 8". — HA. velata aus Südafrika messe ich: Firste fast 3’. — Flüg. 3”.2”, Fam. Fringillidae. — 52 — " Gem Hyphantornis. — Tars. 10°. — Smith giebt für 7. mariquensis die Flügellänge auf 2“, 11. — Tars. 91/,". — Schwanz 2". 21/,'’. (in. franz. Maass Te- dueirt). — H. velata ist bis jetzt nur als Bewohner des südlichen und westlichen Afrika bekannt. * Nr. 463. lIlyphantornis gambiensis. Coceothraustes gambiensis, Briss. Orn. III. p. 230. — Lozxia melano- cephala, Gm. — Oriolus textor, Gm. — Buff. Pl. enl. 375. 376. — Fringilla longirostris, Vieill. Encyel. Method. p. 951. (ex Briss. III. p. 173. pl. 15. Fringilla senegalensis.) — Fringilla velata, Licht (nee Vieill.) Dubl. Cat. p. 23. — Ploceus modestus, Hartl. Rev. Zool. 1845. p. 406. — Textor melanocephalus, Bp. Consp. I. p. 440. — Hyphantornis textor et modesta, @. R. Gray. — Hartl. W. Afr. Nr. 373. — Floceus textor, Rehb. Singvög. p. 72. fig. 292—294. — Pl. magnirostris et modestus, Id. Ibid. p. 82. 83. — Cassin, Proc. Acad. Philad. 1859. p. 133. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 145. — Cab. Mus. Hein. I.p. 181. — Ploceus sohtarius, Pr. Würt. Icon. ined. Nr. 41. (50.) — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 297. — Finsch, Cab. Journ. 1869. p. 336. — H. textor, Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 380. — ? Le Baglafecht, Less. Compl. de Buff. II. p. 368 (partim). — Ploceus textor, Less. Ibid. p. 367. — Hyphantornis textor, Sharpe, Ibis 1869. p. 191. Capite toto guttureque nigris, postiee et lateraliter laete nee abrupte castaneo-einctis; pectore et abdomine aureo-flavis, eastaneo- lavatis, subeaudalibus purius flavis; tergaeo flavo, seapularibus nigro- varlis; area utrinqgue interscapulari fulginoso-nigra; alae teetrieibus nigris, primi ordinis striete, secundi ordinis in apice colore aureo- flavo late marginatis; tertiariis nigricantibus, extus striete et eonspieue pallide flavo-marginatis; remigibus nigrieante-fumosis, subtus flavo- tinetis, extus colore olivaceo-flavo anguste marginatis, intus basin versus pallide flavo-limbatis; subalaribus flavissimis, ex parte nigrieante- intermixtis; reetrieibus olivaceo-fumosis, infra purius flavis, in pogonio interno magis conspicue flavo-marginatis; rostro nigro; pedibus pallide rubellis; iride aurantiaco-rubra; — long. t0t.16'.—6!/,'. — rostr. a fr. y",— al 3. 39,3", 4", — ceaud. 2. — tars. 10. Ploceus solitarius, Pr. Würt. aus Dar Bertat ist ohne Zweifel das 2 oder Winterkleid von ZZ. gambiensis. Dieser Vogel ist gefärbt wie | Fam. Fringillidae. — 55 — G&en. Hyphantornis. H. flavoviridis, Rüpp.: schmutzig olivenbraungrau, unten heller, Kopf zeisiggrün überflogen; über die Flügel laufen zwei deutliche hellgelb- liche Binden; Kehle hellgelb; Schnabel hell hornfarb; Maasse kaum geringer als beim alten $ im Hochzeitkleid. * Von Herzog P. W. v. Württemberg und Hedenborg in Bertat, Senar und am untern Weissen Nil eingesammelt. Antinori will zwei Junge Vögel dieser Art in Deberki in Ost-Senar erlegt haben. Im Ber- liner Museum stehen ebenfalls einige schwarzköpfige Webervögel (durch Brehm und Isenberg), die übrigens etwas grössere Dimensionen zeigen als westliche. Unsere vorstehende Beschreibung und Maasse nach einem alten g aus Fazoql stimmen mit solchen von W. Afrika (Joruba-Land, Lagos) ganz überein. Auch diese Art dürfte als Zugvogel zur Regenzeit von Süden her in Fazoql, Senar und vielleicht im warmen Abessinien einwandern. Ich habe übrigens nicht Gelegenheit gehabt, sie im Leben zu beob- achten. [West-Afrika; Senegambien; Guinea; Joruba-Land; Fernando-Po ; Angola; Camma; Ogobai; Mundo.] * Nr. 464. Hyphantornis badia. Hyphantornis badius, Cass. Proceed. Ac. Philad. 1850. p. 57. — Ploceus modereus, Less. Cat. Coll. Massena. — Bp. Rev. Zool. 1855. p. 76. — Rchb. Singv. p. 83. fig. 309. 310. — RP. rufoeitrinus, v. Müll. Naum. 1851. IV. p. 28. — Pl. melanocephalus, Pr. Würt. Coll. Mergenth, & Icon. ined. Nr. 43. (90.) — Pl. melanocephalus, Hgl. (nec. Gmel.) Syst. Ueb. Nr. 574. — Ploceus sp.?, Heugl. Cab. Journ. 1865. p. 98. — Pl. rubiginosus?, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 27. Sp. 7. — Hyphantornis awilarıs, Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 298. & 381. — Pl. castaneo-auratus, Antin. Cat. p. 65. — Pl. affınis, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 366. (Winterkleid.) Pileo, nucha, facie colloque antico nitide nigris; auchenio, inter- scapulio, scapularibus, tergo, uropygio, colli lateribus, pectore, epi- gastrio et hypochondriis in fundo aurantiaco laete castaneis; ab- domine reliquo et subalaribus aurantiaco-favis, illo ex parte castaneo- lavato; alarum teetrieibus minimis olivaceo-fumosis, late et con- spieue e viridi flavo-marginatis; alarum teetrieibus majoribus et ter- tiariis flavis, castaneo-tinetis, mediis nigris; tectrieibus secundi ordinis magis castaneis, basi flavis, pogonii interni macula obsoleta nigricante; remigibus fumosis, in pogonio interno late, externo striete flavo-margi- natis; reetrieibus dilute olivaceo-fumosis, laete flavo-marginatis, infra . —_ Fam. Fringillidae. — Id — Gen. Hyphantornis. pallide flavescentibus; rostro nigro; pedibus rubellis ; — long. tot. 5'/,". — rostr. a fr. 71,8". — al. 2.9. — 2,10%, — eand. 1, 8, — 1°. 9", — tars. 9'".—10'". | Die erste Schwinge ziemlich lang, fast über die Hälfte der Flügellänge hinausragend; die dritte, vierte und fünfte die längsten. Namentlich im Nacken ist die schwarze Farbe des Kopfes nicht eir- cumseript; Brust am lebhaftesten rothbraun, welcher Ton auch auf dem Crissum etwas angedeutet ist. Eigenthümlich ist der auf den kleinen Flügeldeckfedern der Cu- bitalgegend erscheinende Schulterfleck; der Grund der kleinen Flügel- deekfedern ist bier rauchbraun in’s Olivenfarbige, aber vollkommen verdeckt von den breiten, zeisiggrüngelben Federrändern. Ein voll- ständig ausgefärbtes 4 im Hochzeitkleid steht in der Sammlung des Herzogs Paul von Württemberg, ein anderes erlegten wir im Sommer 14861 im Barka und beschrieben dasselbe als fragliche H. rubiginosa, in Cabanis Journ. 1862. p. 27. Sp. 7. — Von Antinori im October 1859 bei Woled Medineh am A Fluss einegsammelt. Der Antinori’sche Vogel des Turiner Museums befindet sich übrigens schon im Ueber- gang vom Sommer- zum Winterkleid, der umgekehrte Fall findet statt bei mehren 2g, die ich im Frühjahr 1564 aus dem Distriet der Kidj-Neger erhalten und im Cab. Journ. 1865 p. 98 als fragliche neue Art beschrieben habe. Unser Vogel erscheint in grossen Flügen im Gebiet des oe Weissen Nil im März und April, in Senar, Takah und am Atbara, zu Ende Mai und Anfang Juni. Die Verfärbung beginnt gleich nach der Ankunft. Den Tag über sieht man diese Webervögel paarweise und in kleineren Gesellschaften im Hochgras der Steppe und an Regen- betten, sie pflegen sich gegen Sonnenuntergang auf Tamarhinden und andern hohen und dichtbelaubten Bäumen unter viel Lärm und Ge- zwitscher zu versammeln. * Nr. 465. Hyphantornis taenioptera. Tab. XVILI. fig. b. Hyphantornis intermedia, Heugl. (nec Mus. Brit.) Syst. Ueb. Nr. 372. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 26. not. — Ibid. 1867. p. 383. — MH. atro- ‚gularis, Finsch & Hartl. (nee Heugl.) O. Afr. p. 594. 395. — Hyphan- tornis taenioptera, Rchb. Singv. p. 78. f. 281. Supra flavo-virescens; subtus pure flava; antiis, regione ante- oculari et suboculari, mento, gula et jugulo medio nitide fusco-nigris; vertice, colli lateribus juguloque rufo-castaneis; cervice flavissimo; Fam, Fringillidae. — 5 — Gen. Hyphantornis. alarum tectrieibus remigibusque tertiariis fumoso-nigris, late et pallide flavo-marginatis; reetrieibus olivaceo-fumosis, ex olivaceo flavo-margi- natis; uropygio et supracaudalibus pallide flavis; rostro nigro; iride rubro-fusca; pedibus rubellis; — long. tot. 5”. — rostr. a fr. 7, — ea a, Var, gu — and. VE, —1", 10, ta, IN, Aehnlich der 7. vitellina, aber bestimmt speeifisch verschieden. FH. taenioptera hat neben anderem Aufenthaltsort und Gewohnheiten einen längern, schwächern Schnabel, viel stärkere und längere Zehen, das Schwarz des Gesichts ist nieht eircumseript, nicht über die Wangen ausgedehnt, aber am Vorderhals bis auf die Brustmitte in einer Schneppe herabgezogen, wogegen bei A. vitellina nur Kinn und oberer Theil der Kehle, aber der ganze Stirnrand, Wangen, Augen- und Ohrengegend abrupt schwarz sind. Am Oberkopf bei H. taenioptera weit weniger gelbbrauner Anflug. ® Am Weissen Nil zwischen 10. und 5.° N.Br.; kommt mit Anfang der Regenzeit in zahllosen Schaaren in die Gramineenfelder um den obern Bahr el abiad. Es ist kaum möglich, sich einen Begriff von der Individuenzabl eines Fluges dieser Vögel zu machen. Wir sahen sie dichtgedrängt, wolkenartig in ununterbrochenen Zügen, die oft über eine Viertelstunde lang währten, über den Fluss ziehen. Längere Zeit habe ich 7. taenioptera und A. vitellina neben ein- ander im Käfig gehalten und so Gelegenheit gehabt, mich von ihrer Verschiedenheit, die sich auch in der Lebensweise ausspricht, genügend zu überzeugen. * Nr. 466. IIyphantornis vitellina. Tab. XVIII. fig. c. Fringilla (Ploceus) vitellina, Licht. Dubl. Cat. p. 23. Nr. 237. — Lesson, Complem. de Buff. II. p. 369. — Ploceus ruficeps, Swains. W. Afr. II. p. 262. — Pl. auranticeps, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 370. — Pl. sub- larvatus, v. Müll. Naum. 1851. 4. p. 28. — Id. Beitr. Ornith. Afr. t.12, — Textor chrysopygos, Hgl. Cab. Journ. 1864. p. 246. — Ploceus flavo, marginatus, Pr. Würt. Icon. ined. Nr, 44. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p- 299. — Hyphantornis vitellinus, Hartl. W. Afr. Nr. 371. — Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 395. — Textor vitellinus, Bp. Consp. I. p. 441. (nec Synon,) — Textor vitellinus et ruficeps;, Gray. — Texior galbula, Antin. Cat. p. 65. — Hyphantornis galbula, Cat. Mus. Hein. I. p. 181. (spec. e Senar.) — Ploceus galbula, Vierth. Naum. 1853. p. 21. — Xanthophilus Fam, Fringillidae. — 56 — et: Hyphantornis. sulphureus, Rehb. Singvög. p. 84. t. 42. fig. 313. — Ploceolus vitellinus, Rch. Ibid. p. 78. t. 37. fig. 2834. 285. — Hyphantornis vitellina, Hgl. Cab. Journ. 1867. p. 384. — Finsch, Cab. Journ. 1868. p. 168. — König- Warth. Neott. Stud. Nr. 56. Supra virente-flava; uropygio, supracaudalibus et gastraeo luteis; frontis margine anteriore, regione ophthalmiea et parotica, genis, mento et gula superiore eircumscripte nigris; cervice, pileo juguloque ad peetus usque e rufo castaneo-tinctis; alarum tectrieibus remigibusque tertiariis fumoso-nigrieantibus, late fiavo-marginatis; rectrieibus dilute e fumoso olivaceo-flavis, purius flavo-marginatis; iride tum coceinea, tum helvola; rostro nigro; pedibus rubellis; — long. tot. 4". 9, — pH" — Tostr. a fr. 64, 0 u al. 20-8 a a, 31,1". 9, — tars. 9-10. & hieme et 2: Supra sordide e fusceseente® olivaeeo-Navis; tergo et scapularibus ex olivaceo fusco-striatis; loris, genis, supracaudalibus et gastraeo luteis; rostro fuscescente, mandibula fulvescente-cornea. Jun.: Similis praecedentibus; genis et gastraeo rufescente-fulvidis ; gula et subcaudalibus purius albidis. * Der gelbe Webervogel erscheint zu Ende Mai und im Juni um den untern Weissen und Blauen Fluss, am eigentlichen Nil nordwärts bis Berber und zwar noch im Winterkleid und in Flügen, welche sich bald in kleinere Gesellschaften und Colonien vertheilen. Der Lieblingsaufenthalt dieser muntern Vögel sind kleine Akazien-Gruppen oder auch andere Dornbäume in der Nähe von feuchten Plätzen, am Stromufer, längs der Regenteiche, auf Inseln und in Büschelmais- Feldern. Ihre Nahrung besteht in Sämereien von Gramineen und In- sekten. Die Verfärbung zum Hochzeitkleid beginnt im Juni und gleich- zeitig das Fortpflanzungsgeschäft. Dann singen, schwäzen und streiten die Männchen viel und verlassen den zum Nestbau ausersehenen Platz höchst selten. Der Lockton ist ein schrilles, etwas gedehntes Zirpen. An schwanke, überhängende Zweige auf 3 bis 20 Fnss Höhe be- festigt der Webervogel sein kunstvolles Nest, das dieht uud schwer aus frischgrünen Grashalmen erbaut wird. Es ist beutelförmig und zumeist mit seinem oberen, sehr schlank ausgezogenen Ende nur an einen einzigen dünnen Zweig angeheftet, so dass der geringste Luft- hauch dasselbe in eine schaukelnde Bewegung versetzt. Häufig stehen diese Baue so, dass sie einen grossen Theil des Tages Schatten haben. Sehr viele frische Nester fanden wir unbelegt; diese wer- den wohl bei Nacht und Unwetter von den Männchen benützt, die übrigens offenbar das Weben und Bauen nicht nur aus Bedürfniss sondern aus Liebhaberei betreiben. Nach Antinori bethätigen sieh Fam. Fringillidae. — 17 — Gen. Hyphantornis. beide Gatten bei diesem Geschäft. Ich finde in meinen Notizen, dass ich blos die && arbeiten sah. Zuerst wird ein durchsichtiges, leichtes Gerüst geflochten und dieses dann mit feineren Grashalmen durch Einweben mehr und mehr verdichtet. Das Schlupfloch ist meist seit- wärts und unten angebracht, zuweilen noch in eine kleine Röhre aus- gezogen. Beider Construction selbst kann man neben der Geschicklich- keit im Verflechten des Materials auch die Gewandtheit der kleinen Baumeister im Klettern nicht genug bewundern. In allen Stellungen, oft den Kopf und Körper abwärts gerichtet, laufen sie um den ganzen Bau herum und an demselben auf und ab. Die Eier variiren bezüglich ihrer Fär- bung so sehr, dass man sie wohl ganz verschiedenen Arten zuschreiben möchte. Ihre Grundfarbe ist weisslich, hell lehmfarb, hell fleischröth- lich, bläulich bis hell spangrün; darauf zeigen sich oft nur einzelne dunkel blaugraue Punkte und Fleckchen, andere sind dichter rostbraun gefleckt, wieder andere zeigen rostbräunliche und grauliche Flecken, die am stumpfen Ende oft dichter stehen. L. 8°.—8?/,'”. — D. fast 6’. — Die Zahl der Eier giebt Antinori zu 5—7 an; ich fand deren nie mehr als 5, bei der zweiten Brut gewöhnlich nur 3. Ob die Vögel regelmässig mehrere Bruten machen, oder nur dann, wenn die erste zerstört wird, kann ich nicht angeben. Sind die Jungen ausgeflogen, so schwärmen ganz kleine Colonien einige Zeit in der Steppe und in Maisfeldern herum und verschwinden, südwärts ziehend, im November wieder; um diese Jahreszeit und theils schon etwas früher beginnt die Mauser. (Senegambien: Licht.; Swains. — Zambezi: Livingstone.| Nr. 467. Hyphantornis galbula. Tab. XVIII. fig. d. Ploceus galbula, Rüpp. (nec. Antin., Cab., Vierth. ete.) N. W. p. 92. i. 32. 2. — Id. Syst. Ueb. Nr. 261. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 367. — Id. Faun. Roth. Meer. Nr. 156. — Rchb. Singv. p. 81. t. 39. fig. 297. — Hyphantornis galbula, G. R. Gray. — Horsf. & Moore, Cat. p. 520. — Teator galbula, Bp. Consp. I. p. 441. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 195.; 1862. p. 26.; 1855. p. 44.; 1867. p. 385. — König-Warth, Neott. Stud. Nr. 57. — Brehm, Habesch, p. 217. — Id. Thierl. III. p. 224. (partim.) -- ??Cab. Mus. Hein. I. p. 181. spec. 884. (Senar!) — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 398. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 109. — ?H. personata, Nomencl. Mus. Berol. p. 50. Supra flavo-virescens; pileo, cervice, uropygio, subalaribus et gastraeo flavissimis; macula anteoculari eiliisque nigris; margine frontali lata, genis, regione parotica mentoque eircumseripte e rufo Fam. Fringillidae, — 58 — #* Gen. Hyphantornis. castaneo-tinctis; gula eodem colore adumbrata; alae teetrieibus et tertiarlis fumoso-nigris, flavo-marginatis; reetrieibus dilute flavo-oli- vascentibus, latius e virente flavo-marginatis; rostro nigro; iride rufo- castanea; pedibus rubellis; — long. tot. 5”. — rostr. a fr. 7’, — al. TUR —, and. 1". 7. —AN, ya, — tars.. 9,42 9: Vix minor; similis Foem. Z. vitellinae, loris, supereiliis genis et gastraeo pallide flavis; abdomine medio erissoque albidis; subalari- bus fulvo-flavidis; rostro pallide fuscescente-corneo. Der Schnabel dieser Art ist kräftiger als bei A. vitellina und H. taenioptera, die Färbung intensiver, das breite Stirnband, Wangen und Kinn lebhaft rostgelb-braun und nur Augenwimper und ein kleiner Fleck vor dem Auge schwarz. Der gelbliche Webervogel ist uns nur als Bewohner der afrika- nischen Ostküste und der benachbarten Gebirge und Gebirgsthäler be- kannt; wir hatten Gelegenheit ihn vom 19.° N. Br. an südwärts bis in die Distriete der Eisa-Somalen zu beobachten; am häufigsten in Samhar und in den Bogos-Ländern, vom Meeresstrand aufwärts bis auf 6000 Fuss Meereshöhe. Im Innern Abessiniens, die östlicheren Gegenden von Tigri& ausgenommen, scheint er eben so wenig vorzu- kommen, als in den Nilländern; in den Bischarin-Gebirgen geht er übrigens bis in die Gegend von Sauakin und ist somit der nördlichste Repräsentant seiner Gattung. Im Berliner Museum aus Qonfudah in Arabien. \ Mit Eintritt der Sommerregen beginnt die Verfärbung und das Brutgeschäft. Brehm hat schon im März und April belegte Nester in den Bogos-Ländern gefunden, wir erst im Juli; bei Sauakin beobach- tete ich im September, im Golf von Tedjnra erst im October das An- legen des Hochzeitkleides. H. galbula lebt im Allgemeinen vereinzelnter als ihre Verwand- ten; allerdings trafen wir Nisteolonien von etwa zehn Paaren. Haus- halt, Nestbau und Eier ganz ähnlich denen von FH. vitellina , letztere aber durchschnittlich etwas grösser, bis zu 10’ lang. Ob Zugvogel, kann ich nicht mit Sicherheit angeben, doch möchte ich diese Art für sedentär helten. Man trifft sie auch in Gehöften, Gärten und Vieh- parken, namentlich aber auf vereinzelnten Bäumen in ‚Gerstenfeldern. Solche Bäume sind oft ganz mit älteren und frischen Nestern behängt; das Material besteht zumeist aus Grasblättern (nicht Schaften oder Halmen). Brehm, Vierthaler und Antinori lassen diese Art auch am Blauen und Weissen Nil vorkommen. Diese Angabe beruht aber sicher auf Verwechslung mit ZH. vitellina. ö 4 Fam, Fringillidae. — 59 — Gen. Hyphantornis. * Nr. 468. Hyphantornis Spekei. Hyphantornis baglafecht, Blyth (nec Vieill.) Journ. of the As. Soc. Beng. vol. XXIV. (1856.) — Hartl. W. Afr. p. 276. — Selat. Rep. Coll. Somali Country p. 13. — Id. Ibis 1860. p. 246. — Finsch, Cab. Journ. 1868. p. 169. (not.) — H. Spekei, Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 157. — H. somalensis, Hgl. Cab. Journ. 1867. p. 379. — H. Spekei, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 394. Pileo et gastraeo nitide aureo-flavis; abdomine imo, tibialibus et subeaudalibus purius flavis; dorso flavo-virescente, maculis obseuriori- bus longitudinaliter notato; cauda flavescente-olivacea; uropygie fla- viore; alarum teetrieibus minoribus colore virescente-flavo, majoribus remigibusque tertiariis pallide e flavescente brunneo-marginatis; loris, regione ophthalmica et parotica, mento et gula nigris; rostro infuscato; pedibus incarnato-fuscescentibus; — long. tot. 6. 1”. — rostr. a fr. Bee a) al. 3". 315%. — eaud. 1. 92 — tars. 842 7. Beschreibung aus Fintsch und Hartlaub nach Blyth. Maasse in französische Zoll übertragen. Die Schnabellänge giebt Blyth wohl sicherlich irrthümlich zu 16°. engl. Maass an. Die Tarsen erscheinen verhältnissmässig kurz. Diese, offenbar meiner A. atrogularis zunächst verwandte Art wurde von Capitain Speke auf den Plateaux des nördlichen Somali-Landes häuflg angetroffen, wo sie gesellschaftlich im Hochgras leben soll. Blyth hält sie irrthümlieh für identisch mit Zloceus baglefecht, Vieill., welch’ letztere Art von Lesson (Complem. de Buffon Il. p. 368.) zu Loxia melanoeephala et habyssinica, Gm. und zu Fringilla velata, Licht. gezählt wird. Andere Forscher beziehen den Baglefecht auf Ploceus phalippinus var. a, Lath. Das Originalexemplar von H. Spekei befindet sich in der Sammlung der asiatischen Gesellschaft von Bengalen zu Caleutta. * Nr. 469. Hyphantornis atrogularis. Taf. XIX. Textor atrogularis, Heugl. (nec Ploceus atrogularis, Voigt.) Cab. Journ. 1864. p. 245. — Hyphantornis atrogularis, Heugl. Cab. Journ. 1867. p- 387. — König-Warth. Neott. Stud. Nr. 58. — H. taenioptera, Finsch & Hartl, W. Afr. p. 394, 395 (nec Rchb.). Fam. Fringillidae. — 560 — * Gen: Hyphantornis. Pileo toto, nucha, eolli lateribus et abdomine laete flavis, fronte peetoreque colore vix aurantiaco lavatis; loris, genis, colli lateribus, mento gulaque eireumscripte nigricantibus; auchenio dorsoque flavo-vires- centibus, plumis mediis olivaceo-fuseis; uropygio et supracaudalibus pallidioribus, concoloribus, magis flavieantibus; alae teetrieibus mi- noribus et tertiariis fumoso-nigricantibus, late e virescente flavo-mar- ginatis; primariis, secundariüs et teetrieibus majoribus eodem colore strietius marginatis; reetrieibus fusco-virentibus, extus colore virente- flavo limbatis; iride flavo-albida; rostro nigro; pedibus rubentibus; — long: tot. 5'4 .— 'rosir.. a fr. 7, Ur al. 2%, TOR en —.tars.v8\, Der Schnabel sehr kräftig, die erste Schwinge um 1’. 5. kürzer als die Flügelspitze; die vierte die längste; dritte, zweite und fünfte wenig kürzer. Was Farbenvertheilung anbelangt, so ähnelt diese Art am meisten der ZH. taenioptera, Reich., von welcher sie sich übrigens durch den gelben, kaum röthlich angelaufenen Scheitel und Stirn auf den ersten Blick unterscheidet. Finsch und Hartlaub vereinigen irrthüm- lich beide Formen (0. Afr. p. 394. 39.). Scheint Zug- oder Strichvogel im Gebiet des Gazellenflusses, lebt zur Regenzeit in Paaren und brütet im August und September in grossen, etwas rohen Beutelnestern aus frischen Grashalmen, auf höhern bäumen, gewöhnlich an Lichtungen im Hochwald. Die 3—4 Eier sind glänzend dunkel spangrün, 9!/,'". lang. und 6'/,”‘. diek. Wie seine Gattungsverwandten ist auch HZ. atrogularis ein lebhafter, lär- mender Vogel, dessen Anwesenheit von Weitem schon sein scharfer, ammerartig-zirpender Lockton verräth. Mit Pl. Gwuerini ist diese Webervogelart — so weit mir bekannt — die einzige, welche eine weissliche Iris hat; auch zeigt ihr Gefieder nicht den lebhaften ka- stanienbraunen Anflug vieler afrikanischer Hyphantornithen. Sie scheint auch nach der Brütezeit immer vereinzelt zu leben. Nr. 470. Hyphantornis rubiginosa. Ploceus rubiginosus, Rüpp. —:Rüpp. N. W.p. 93. t. 33. fig. 1. — Id. Syst. Ueb. Nr. 262. — Textor rubiginosus, Bp. Consp. 1. p. 242. — Hengl. Syst. Ueb. Nr. 875. — Hyphantornis rubiginosa, Id. Cab. Jour. 1867. p- 388. E eastaneo umbrino-einnamomea, subtus purius castanea; capite gulaque nitide fusco-nigricantibus; scapularibus late et conspieue nigro-striatis; tertiariis einereo-fulvis, dilutius fulvo-marginatis; alae teetricibus minoribus nigricante-fuseis, extus albido-limbatis, majori- Fam. Fringillidae. — 561 — Gen. Hyphantornis. bus extus magis, intus minus conspieue e fulvescente albido-margi- natis; reetrieibus et remigibus fuliginosis, his extus striete albo-, illis dilute et pallide fulvescente-marginatis; subalaribus alaeque margine sordide albidis; iride rubro-fusca; pedibus rubellis; rostro nigro; — long. tot. 6. — rostr. a fr. 71," — al. 3.2”. — caud. 2.1", — tarsı 945". Der braune Webervogel zeigt im Hochzeitkleid keine Spur von gelbem Anflug, überhaupt viel Sperlingartiges im Typus. Die dritte Schwinge scheint die längste, auf sie folgt die vierte, dann die fünfte, die zweite u. s. w. PBewohnt nach Rüppell wärmere Thäler Abessiniens, wo diese Art nur auf wenige Distrikte beschränkt sein dürfte. Wahrscheinlich auch Zugvogel, der doıt nur zur Regenzeit angetroffen wird. Ich habe ihn niemals im Leben zu beobachten Gelegenheit gehabt. Beschreibung nach dem einzigen & des Frankfurter Museums. Bezüglich der Fär- bung der Weibchen und des Jugendkleides verweise ich auf Rüppell, N. W. p. 9. | *+ Nr. 471. Hyphantornis castaneo-fusca. Ploceus castaneo-fuseus, Less. Rev. Zool. Soc. Cuv. 1840. p. 99. — Hartl. W. Afr. Nr. 380. — Id. Cab. Journ. 1855. p. 219. & 1861.p. 175. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p.383. — Textor castaneo-fuscus, Bp.Consp. I. p. 442. — Hyphantornis castaneo-fusca, @. R. Gray. — Sharpe, Ibis 1869. p. 191. Nitide nigra; interscapulio, scapularibus, tergo et uropygio (nec tectrieibus caudae superioribus), abdomine inferiore et subcaudalibus castaneo-rufis; subalaribus et tibialibus nigris; reetrieibus et remigibus infra fumosis; rostro nigro; pedibus fuseis; — long. tot. vix 6. — rostr. & fr. 9". — al. 3. 3, — caud. 2. 2", — tars. 11'%,'". Die dritte, vierte und fünfte Schwinge sind die längsten, die zweite um 2°/,'" kürzer, die erste halb so lang als die Flügelspitze. Beschreibung nach einem schönen Männchen im Hochzeitkleid, aus Aschanti, im Berliner Museum. Diese höchst eigenthümlich gefärbte, zunächst mit HZ. rubiginosa verwandte Art soll nach Graf Reyneval in Nubien vorkommen. Ich habe sie nirgends in N. O. Afrika begegnet. [West-Afrika; St. Pauls-Fluss; Rio Bontry; Gabun; Aschanti; Gold-Küste; Fanti-Land.] v. Heuglin, Ornith, Nordost-Afrika. 36 _ Fam. Fringillidae. — 592 — Gen. Hyphantornis. *Nr. 472. Hyphantornis Guerini. Taf. XVII fig. e. Ploceus melanotis, Guer. Rev. Zool. 1843. p. 321. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 110. tab. IX. 1. — P. auricularis, Flor. Prev. — Pl. melanops, Prev. & des Murs, Lefeb. Abyss. l.c. — Hyphantornis Guerini, Gray, — Ploceus aurantius et leucophihalmus, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 369. & 378. — Textor melanotis, Bp. Consp. I.p. 442. — Ploceus melanogenis, v. Müller, Naum. 1851. IV. p. 28. — Textor melanotis et Hyphantornis Guerim, Hgl. Cab. Journ. 1861. p. 195.; 1862. p. 26., 286., 294., 304.; 1863. p. 4.; 1867. p. 388. — Ferret. & Gal. Ale, 180680 14. p. 229. König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 55. | Supra olivaceo-virescens; pileo, collo antico et laterali abdomineque laete at pallide flavis; loris et regione parotica circumseripte nigris; alis fumosis, scapularibus et teetrieibus late virescente-marginatis; remigibus primiariis striete, reliquis late ex olivaceo flavo-marginatis; subalaribus fulvidis; rostro elongato, conico, nigro; iride dilute flava; pedibus rubellis; — long. tot. 5. 9'.—5”. 11". — rostr. a fr. 6%. — 7 — al. 2. 10,3. — eaud. 2". 2u.—2", 3, — tars. Le I Das noch nicht ganz ausgefärbte alte & zeigt trüber grüngelbe Unterseite, der Scheitel von der Farbe der übrigen Oberseite, kaum srünlichgelb überlaufen, bei etwas mehr verfärbten Vögeln ist die Stirn schön gelb. Das & im Winterkleid hat Oberkopf, Hinterhals und Mantel grau, oft fahl angchaucht, die Mitte der Federn dunkler bis rauchschwärz- lieh; Zügel und Ohrgegend rauchgrau; Unterseite hell gelblichweiss, Vorderhals, Brust und Weichen röthlichgrau überflogen;, Hinterrücken und Oberschwanzdecken olivengrünlich; Flügeldeckfedern und Ter- tiärschwingen sehr hell schmutzig gelblich gerandet; Schnabel hell hornfarb mit hornbraunen Culmen; Iris graulich weiss. Aehnlich gefärbt ist das 9. Hieher gehört Z. flavovir idis, Rüpp. Mus. Francof. (nee Syst. Uebers.) Der nördlichste Punkt, wo ich den schwarzohrigen Webervogel antraf, ist die Tsad’-Amba in den Bogos; schon häufiger in Mensa, um Adowa, Gondar, Begemeder bis in die Wolo-Gala-Länder von 5500 bis 12,000 Fuss Meereshöhe. Man findet diese Art gewöhnlich einzeln und paarweise als Standvogel, im Winter zuweilen bis zu 5 bis 10 Stück zusammen auf Hochbäumen, Hecken und buschigen Ufern von Wildbächen. Mit Ende der Sommerregen, im September, verfärben Fam. Fringillidae. - 5635 — Gen. Hyphantornis. sich diese Vögel und bauen, meist nicht gesellschaftlich, ihre grossen, etwas rohen Beutelnester aus rauhen, grünen Grashalmen auf Hoch- bäume gewöhnlich an Bachufer oder wenigstens nicht fern von Ge- wässern. Ich fand darin 2 -4 Eier, 92/,".—9?,‘". lang und gegen 7“, diek; ihre Grundfarbe wechselt zwischen fleischfarb und hell blau- grün und sie sind mit roströthlichen bis purpurbräunlichen, ziemlich grossen Flecken und Punkten bespritzt. i *+ Nr. 473. Hyphantornis aureo-fava., Ploceus aureo-flavus, A. Smith Ill. S. Afr. Zool. Text zu pl. 30. — Hryphantornis aureo-flava, G. R. Gray. — Textor aureiflavus, Bp. Consp- I. p. 441. — H. aureo-flavus, Hartl. W. Afr. Nr.365. — H. aurea, Natt., Hartl. Cab. Journ. 1860. p. 180. — H. subaureus, Hartl. Proceed. L.Z.D. 1867. p. 826. — H. concolor, Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 389. — H. aurea, Finsch, Cab. Journ. 1868. p. 169. — H.aurea, Cab. v.d. Decken, Reisen III. p. 32. — Ploceus aurantius, Vieill. var., Bianconi, Spec. zool. Mozamb. fasc. XVII. p. 322. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 400. Olivaceo-flava, capite et gastraeo purius flavis; stragali plumis et alae teetrieibus mediis fuscescente-olivaceis; capite, pectore et hypo- chondriis colore aurantiaco lavatis; remigibus olivaceo-fumosis, extus et intus flavo-marginatis; subälaribus flavissimis; rectriecibus olivaceo- flavis, purius flavo-marginatis, apicem versus fusco-olivascentibus; rostro nigro; pedibus rubellis; — long. tot. 51/5”. — rostr. a fr. Tg‘. — al. 2". 9, — eaud. 1". 81," — tars. 10". In Färbung dem ZH. aurifrons nahe stehend, aber viel ‚kleiner, Schnabel kräftiger, vor dem Auge Spuren eines dunkeln Fleckes. Im Leydener Museum angeblich durch Rüppell aus Nubien. Der beschriebene Vogel scheint sein vollkommen ausgefärbtes Hochzeitkleid zu tragen. Nach Hartlaub bestimmt verschieden von H. Royrei, Verr. mit der sie bei etwas beträchtlicherer Grösse eben- falls viel Uebereinstimmendes hat. Diese dürfte unbedingt identisch sein, mit der längst vermissten westafrikanischen H. aurantia, Vieill. Bei Hyphantornis Royrei (Cab. Journ. 1865. p. 97.) fehlt allerdings jede Andeutung der schwarzen Zügel, die bei 7. aurantia vorhanden sein sollen und bei 7. aureo-fava nur sehr undeutlich bervortreten. Das 2 von H. aureo-lava beschreiben Finsch und Hartlaub wie folgt: Oberkopf und übrige Oberseite olivengelbgrün, aut dem Bürzel mehr gelb; Mantel und Schulterfedern mit verwaschenen dunkeln Schaftstrichen; Schwingen und Deckfedern dunkel olivenbraun mit 36* ir — Fam. Fringillidae. — 54 — Gen. Hyphantornis. schmalen, olivengelben Säumen an der Aussenfahne und breiteren, blassgelben an der Innenfahne; Schwanzfedern wie der Rücken ge- färbt; Kopfseiten und untere Theile gelb; Oberschnabel dunkel horn- braun, der untere hellbraun. [Ost-Afrika; Zanzibar; Mozambique.) Nr. 474. Hyphantornis olivacea. Ieterus olivaceus, Hahn, Vög. a. As. ete. Lief. VL fig. 4. — ? Oriolus capensis, Gm. — ?Pl.:en. 607. 2. — Ieterus cafer, Licht. Dubl. Cat. p. 19. Nr. 186. 187. — Ploceus abyssinicus, Cuv. (nec Gm.) — Lesson, Trait. d’Orn. p. 354. — Ploceus capensis, A. Smith Ill. S. Afr. Zool. t. 66, 2. — Pl. aurifrons, Temm. Pl. col. 175. 176. — Less. Complem. de Buff. II. p. 367. — Pl. icterocephalus, Sw. Nat. Hist. of Birds I. p. 189. — Hryphantornis capensis et aurifrons, Bp. Consp. I. p. 440. — Orvolinus capensis et aurifrons, Rehb. Singvög. p. 84. & 85. fig. 315—318. — Hryphantornis capensis et aurifrons, Layard, 8. Afr. Nr. 355. 396. — Finsch, Cab. Journ. 1868. p. 169. — Ploceus aurifrons, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 263, — Hgl. Syst. Ueb. Nr. 377. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 158. — Hartl. W. Afr. Nr. 370. — Grill. Aeteekn. p. 22. — Hartl. Cab. Journ. 1861, p. 175. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 26. — Pl. aureus, Lefeb. Abyss. Ois. p. 108. — Hyphantornis aurifrons, Hgl. Cab. Journ. 1867. p. 389. Supra olivaceo-flavescens, plumis mediis fulginosis; subtus flavis- sima; sineipite, capitis lateribus et gula vix aurantiaeis; remigibus alar- umque tectrieibus fuliginosis, flavo-marginatis; reetrieibus dilute fu- mosis et flavo-marginatis; loris subnigricantibus; rostro fuscescente- corneo ; pedibus rubellis; — long. tot. eirca 61/,'. — rostr. a fr. 91/,'". — al. 3". 31. — caud. 2". 11%, — tars. 10%,‘ Beschreibung nach einem noch nicht ganz ausgefärbten $ aus dem abessinischen Küstenland. Nach Vergleichung südlicher und westlicher Vögel mit östlichen kann ich keinen namhaften Unterschied auffinden. Ein sehr grosses südafrikanisches & misst: Firste 10/,'. — Flüg. 3". 7" — Schw. 2. 3, Ein zweites ist beträchtlich kleiner: Flüg. 3". 2". Rüppell hat zuerst darauf aufmerksam gemacht, dass der gold- stirnige Webervogel auch im Osten gefunden werde, und zwar in Senar und ÖOst-Abessinien. Ob er hier sedentär sei, kann ich nicht angeben. Lefebvre sammelte diese Art um Adowa in Tigrie ein. Sie schreite gegen Mitte Juni zum Brutgeschäft. Das Nest werde an überhängen- Fam. Fringillidae. — 565 — Gen. Hyphantornis. den Palmen und andern Sträuchern am Ufer von Wildbächen gefun- den, bestehe äusserlich aus Halmen von Cyperaceen, innerlich aus solchen von Eragrostis (Tief) und habe die Grösse von zwei Fäusten. Die Eier seien lang, auf grünlichem oder weisslichem Grund mit rost- braunen, am stumpfen Ende zusammen gedrängten Flecken besetzt. Länge 22. m.m. — Dicke 14. m.m. Südafrikanische Eier sind da- gegen einfarbig spangrün. [Senegambien. — Süd-Afrika.] * Nr. 475. Hyphantornis luteola. Frinrilla luteola, Licht. Dubl. Cat. 1323. p. 23. — Less. Complem. de Buff. III. p. 369. — Ploceus personatus, Vieill. (nee Swains.) Gal. pl. 84. — Ploceus melanotis, Swains. (nec Auct.), Two Cent. p. 306. fig. 56. — Jard. Contrib. Ornith. 1849. pl. 7. — Hyphantornis personatus et lu- teolus, Hartl. W. Atr. Nr. 368. 369. — Hyphanturgus personatus, Üass. Proceed. Acad. Philad. 1859. p. 134. — Fringila chrysomelas, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 418. — Hyphantornis chrysomelas, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 25. — H. personata, Bp. Consp. I. p. 440. — Siitagra luteola, Cab. Mus. Hein. I. p. 181. — Hyphantornis personatus, Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 175. — AH. luteola, Finsch, Cab. Journ. 1868, p. 170. — H. personata, Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 390. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 144. — König-Warth. Neott. Stud. Nr. 59. — Fringilla Mülleri, Bal- dam. Naum. 1850. p. 23. — Hyphantornis luteola (nec H. personata), Nomencel. Mus. Berol. p. 50. — Pl. personatus, Pr. Würt. Icon. ined. Nr. 49. Minor; supra viridi-Nava; subtus laete fava; fronte, loris, genis et gula eircumscripte nigerrimis; vertice, oceipite et colli lateribus aureo- flavis; remigibus et reetrieibus fumosis, e viridi flavo-marginatis; sub- alaribus albo-flavidis; rostro nigro; iride coceinea; pedibus plumbeis; — long. tot. 4”. — rostr. a fr. 5%. — al. 2. 3%. — caud. 1”. 5’. tan. U, Bei der östlichen Form, welche ich früher speeifisch von der west- lichen trennen zu müssen glaubte, ist der Schnabel etwas schlanker, das Schwarz auf dem Scheitel weniger, auf der Brust dagegen mehr ausgebreitet, die Halsseiten und Brust sind kaum oder gar nicht orangebraun angelaufen; die erste Schwinge um 1‘. kürzer als die Flügelspitze, die dritte die längste, die zweite, vierte und fünfte wenig kürzer. Weicht in Lebensart, Nestbau und Farbe der Eier von den mei- sten ihrer Gattungsverwandten ab; Genus HAyphanturgus, Cass. Fam. Fringillidae. — 566 — * Gen. Hyphantornis. Wir fanden diesen kleinen Vogel im Bogos-Land, Ost- und Süd- Senar, Kordofan und am obern Weissen Nil und seinen Zuflüssen. Er seheint im Mai anzukommen, verfärbt sich bis Mitte Juli und ver- schwindet mit seinen Jungen im October und November. Lebt immer nur paarweise, gewöhnlich längs Regenbetten in der Waldregion, sel- tener in der Steppe und baut im Juli ein sehr künstliches, schmales und langes Beutelnest ausschliesslich aus Wurzelfasern, das nicht sehr dicht gewebt und verstrickt und im Innern nur mit wenigen feinen Haaren oder etwas Baumwolle ausgekleidet ist; das überwölbte Schlupf- loch befindet sich gewöhnlich am obersten Theile desselben und der ganze Bau hängt 18—25 Fuss hoch an schwanken Zweigspitzen von Akazien und an den Dornbäumen. Ich fand 2—3 rein weisse Eier in denselben. Antinori beschreibt das Nest als aus „paglie sottilissime“ bestehend. Brehm’s Beschreibung des Fortpflanzungsgeschäfts (Cab. Journ. 1853. Extra-Heft p. 98.) bezieht sich anf 7. vitellina. [Camma: Du Chaillu. — Old-Calabar: Jardine. — Cap Coast: Fras. — Aschanti: Mus. Brem.] *Nr. 476. Hyphantornis erythrophthalma. Ploceus erythrophthalmus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 375. — Ploceus mariquensis, Finsch (nec Auct.), Cab. Journ. 1868. p. 168. — Hyphan- tornis galbula, Finsch & Hartl. (nec Auct.) O. Afr. p. 399. — H. ery- throphthalma, Heugl. Cab. Journ. 1867. p 386. & hieme: Supra dilute olivaceo-cana, pilei, cervieis et inter- scapulii plumis mediis fuseis; uropygio et supracaudalibus eano-viren- tibus; stria supraoculari albida; alis nigrieante-fumosis, teetrieibus et tertiariis colore sordide flavescente-albido marginatis, primariis et secundaris extus striete e flavo-viridi, intus late et dilute flavo-margi- natis; reetrieibus olivaceo-fumosis, intus et extus (nec in apice) e vires- cente flavo-marginatis; gastraeo sordide albido, peetore et hypochon- driis e flavescente fulvo-lavatis, subalaribus et subcaudalibus purius flavo-tinetis; rostro dilute corneo, maxilla saturatius fuscescente; iride coceinea; pedibus rubellis; — long. tot. 4’. 6. — 4". 10’. — rostr. a fr. 9,6. al. 2”. 6%. — caud. 1. 8.—1, 10%, — tars. Taym sh Ich kenne nur das Winterkleid dieser Art. Sehr ähnlich dem 2 und jungen Vogel von 4. luteola, aber Schnabel viel robuster, Flügel, Schwanz und Tarsen länger, Zehen kräftiger, und die dritte, vierte und fünfte Schwinge die längsten, die erste um 1”. 3, die zweite um 2". kürzer als die Flügelspitze. Fam. Fringillidae. — 567 — Gen. Euplectes. Diese kleine Art beobachteten wir im östlichen Senar, in den Provinzen Qalabät und Gedäref, wo sie einzeln im April und Mai an- zukommen scheint und auf Hochbäumen längs der Regenbetten lebt, namentlich auf Combreten und Adansonien. Der Vogel ist jedenfalls verschieden von allen andern nordöstlichen Arten, wie schon die Schwungfederverhältnisse ergeben.. Dr. Finsch erklärte 77. erythrophthalma früher für identisch mit der viel grösseren ]. mariquensis, dann ni wahrscheinlich mit 7. galbula zusammenfallend. Gen. Euplectes, Swains. (Ploceus, p. Gray. — Oryx, Less. — Orynz, Rchb. — Pyromelaena, p. Bp.) a. Pyromelana, Bp. Nr. 477. Eupleetes flammiceps. Euplectes flammiceps, Swains. W. Afr. I. p. 186. pl. 13. — Rüpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Ueb. p. 76. — Gord. Contrib. Orn. 1849. p. 9. — Ploceus flammiceps, Gray. — Euplectes flammiceps, Bp. Consp. I. p. 446. — E. craspedopterus, Schiff. Mus. Francof. — Bp. Consp. I. p. 446. — E. flammiceps, Hartl. W. Afr. Nr. 383. — Id. Cab. Journ. 1860. p. 180. & 1861. p. 175. — Selat. Proceed. 1864. p. 109. — Hartl. Proceed. 1867. p. 826. — Monteiro, Ibis 1862. p.338. — Rchb. Singvög. p. 57. t. 23. fig. 203. — Cab. v. d. Decken, Reisen I. p. 59. — Pr. Würt. Icon. ined. Nr. 39. (49.) — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 297. — E. eraspedopterus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 383. — E. pyrrhozona, Hgl, Cab. Journ. 1864. p. 247. — E. flammiceps, Id. Cab. Journ. 1867. p. 373. — E. flaviceps, Hartl. Proceed. 1863. p. 106. — Pyromelana flammicep» Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 414. — König-Warth. Neott. Stud..Nr. 62. — Hyphantornis flammiceps, Sharpe, Ibis 1869. p. 191. Antiis, regione ophthalmica et parotica, mento, gula et abdomine nigerrimis; pileo, cervice, collo laterali, pectore et uropygio scarlatino- rubris; interscapulio et supracaudalibus cinnamomeo-rufis, illo ex parte nigricante-striato; alis et rectrieibus nigris, tectrieibus, tertiariis, secun- dariis ex parte reetrieibusque (his in apice) striete fulvescente-margi- natis; erisso et tibialibus dilute fulvis, his extus nigricante-varlis; subeaudalibus albis; faseia anali aurantiaco-rubra; rostro nigro; pedi- bus rubellis; iride fusca; — long. tot. 5". 8" — rostr. a fr. 6. — al. 27.77.2410. — caud. 1. 6°”. —1". 9. — tars. 81,10", Fam. Fringillidae. — 568 — ch Gen. Euplectes. & hieme: Notaeo fulvo-cervino, nigricante-striolato; abdomine fulvescente-albido, vix fuscescente-striato; erisso albo; supereilis al- bidis; rostro pallidiore, mandibula magis flavido-cornea. 2: Similis praecedenti; vix minor. Obiges die Beschreibung des ganz frisch ausgefärbten Männchens im Hochzeitkleid. Im weniger vollkommenen verfärbten Zustand sind Ober- und Unterschwanzdeckfedern hell rostgelblich, Mantel mehr rost- braun, die Säumung der Flügeldeckfedern und Schwungfedern breiter und auch auf den Seiten der mittlern Schwanzdeckfedern angedeutet. Eine genaue Vergleichung meiner E. pyrrhozona mit den Original- Exemplaren von E. craspedoptera aus Abessinien und mit E. flammi- ceps von West-Afrika hat mich überzeugt, dass die östlichen und westlichen Vögel nicht specifisch abweichen, aber von E. flammiceps dürfte sich £. Petiti, Prev. & Des Murs, die ich nicht kenne, durch schwarze untere Schwanzdeckfedern unterscheiden. Brütend fanden wir diesen stattlichen Feuerfinken im August und September im Hochgras und Buschwerk im Gebiet des Djur und Kosanga-Flusses; dann lebt er ziemlich vereinzelnt. Die Nester sind ähnlich construirt, wie die von E. ignzcolor, enthalten 3 spangrüne Eier, 81/,'. lang, die gewöhnlich gegen das stumpfe Ende mit äus- serst feinen violetschwarzen Pünktchen bespritzt sind. — Nach der Brütezeit verschwand er in gedachten Gegenden. In Abessinien scheint diese Art auch blos während der Regenzeit vorzukommen, namentlich in der Nähe von Adowa und im Tiefland des Takazie. Speke fand sie in Meninga in grossen Flügen auf Kornfeldern und Nachts im Schilf der Moräste; Herzog Paul von Württemberg im südlichen Senar. Benehmen und Stimme ganz wie bei E. franeiscana. [In West-Afrika von Senegambien südlich bis Angola. — Ost- Afrika; Zanzibar: Bojer; Kirk.] Anmerkung. Cabanis trennt bei der Classification der Ploceiden die Genera Hypochera, Vidua, Steganura, Chera, Penthetria, Orynx und Euplectes als Sub- familie Viduanae von den Ploceinen. Unter [die Subfamilie Ploceinae vereinigt der- selbe die Gattungen Philetaerus, Sporopipes, Coryphegnathus, Philagrus. Hyphan- tica, Ploceus, Hyphantornis, Sitagra, Hyphanturgus (Cab. nec Cassin), Sycobrotus und Zextor. In wieweit sich die subgenerische Trennung dieser Formen rechtfertigt, will ich hier nicht entscheiden. Wird jedoch eine solche angenommen, so möchte ich eher vorschlagen, diejenigen Gattungen zusammenzuwerfen, deren buntes Hochzeitkleid (der Y'c‘) vom Winterkleid in höchst auffallender Weise abweicht: hierher gehörten denn die Wittwen (Hypochera, Vidua, Steganura, Chera, Penthetria, Urobrachya) Euplectes (Orynxz et Euplectes, Cab.), Hyphantornis (mit Sitagra, Cab.), Ploceus. Ein Uebergangsglied zur nächsten Unterfamilie, deren Y'y' ein dem Winterkleid sehr ähn- liches Hochzeitkleid tragen, würde Ayphantica bilden. Zu dieser Gruppe kämen dann Sycobius, Philagrus, Philetaerus, Sporopipes, Nigrita, Textor und Coryphegnathus, welch letztere Gattung aber mit Spermospiza, Pyrenestes und Ligurnus gewiss eher von den Ploceinen getrennt zu werden verdient. Heeres u Ba Sr De a ie er 0 TERLEEEBLUEIE.. OEL EL ERREGER Fam. Fringillidae. — 569 — Gen. Euplectes. * Nr. 478. Euplectes oryx. Emberiza orix, Lin. — Le Grenadier, Edw. Birds. t. 178. — Seligm. Samml. Ausl. Vögel. t, 73. — Loxia orie, Gm. — Coccothranstes orix, Vieill. — Eupleetes Edwardsü, Rehb. Singv. p. 57. — Cardinalis cap. bonae spei, Briss. Orn. III. p. 114. t. 6. 3. — Pl. enl. 6.2. — Eupleetes oryz, Rehb. Singv. p. 57. — Pl. enl. 309.2. — Loswia orix, Gm. var. ß. — Vieill. Ois. Chant. t. 66. — Loxia oryx, Shaw. Nat. Misc. pl. 240. — Hahn, Vög. aus Asien etc Lief. X. t. 4. — Euplectes pseudoryz, Rchb. Singv. p. 56. t. 23. fig. 200—202. — Oryz orya, Less. — Plo- ceus oryz, Gray. — Euplectes oryx, Swains. W. Afr. I. p. 187. — Euplectes oryx et Sundevalli (Oryx var. minor, Sund.), Bp. Consp. I. p. 446. — E. oryx, Hartl. Beitr. Orn. W. Afr. p. 30. — Cab. Mus. Hein. I. p. 177. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 385 (not.). — Pyromelana oryx; Horsf. & Moore, Cat. B. E. I. H. p. 519. — E. oryx, Hartl. W. Afr. Nr. 385. — E Sundevallü, Kirk. Ibis 1864. p. 322. — Ploceus oryx, Layard, 8. Afr. Nr. 369. — Gurney, Ibis 1865. p. 269. & 1868. p. 465. — Barboza, Jorn. de Scienc. Phys. & Nat. Lisboa II. (1867.). — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 410. Major; scarlatino-rubra; fronte ad pileum medium usque, loris, genis, mento lato, regione parotica et abdomine (nee crisso et sub- caudalibus) holosericeo-nigris; alis et cauda fumosis, remigibus et rectrieibus pallide-marginatis; supracaudalibus brevibus, rubris; tibiali- bus fulvidis; interscapulio medio fulvo-lavato; rostro nigro; iride fusca; pedibus corneo-fulvidis; — long. tot. eirea 5Y/,”. — rostr a fr. 6.7. — al. 2%. 8.—2", 9%, — eaud. 1. 6. — tars. 10°. Beschreibung nach Männchen im Hochzeitkleid aus Süd-Afrika. Das Museum zu Caleutta besitzt den ächten Oryx in beiden Ge- schlechtern aus Schoa, durch Major Harris dort eingesammelt. Auch ich glaube diesen Vogel mehrmals in Abessinien gesehen zu haben; jedenfalls scheint aber sein Vorkommen in unserem Gebiet ein sehr beschränktes und aussergewöhnliches. [West-Afrika; Senegambien; Goldküste; Cap Coast; Angola. — Süd-Afrika. — Ost-Afrika; Zambezi: Kirk.] Fam. Fringillidae. .— 10 — — Gen. Euplectes. *-+ Nr. 479. Euplectes Petiti. Lowia (Euplectes) Petiti, Flor. Prev. & O. des Murs, Lefeb. Abyss. Ois. pl. 10. p. 112. & 170. — Euplectes Petiti, Bp. Consp. I. p. 446. — Prev. & des Murs, Rev. de Zool. 1846. p. 242. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 375. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 415. (not.) Fronte, eapite, gutture, collo pectoreque neenon crisso colore igneo rubescentibus; scapulo fulvo; loris, gula et abdomine nigerrimis; alis, remigibus reetrieibusque dilutioribus, colore fulvo tenuissime limbatis; tec- tricibus caudae superioribus nee elongatis nec setosis; rostro nigro; pe- dibus rubro-brunneis; — long. 13 Centim. (4. 9): Prev. & des Murs, 1. c. „Diese neue Art hat sehr grosse Aehnlichkeit mit Euplectes-rufo- „velatus, Fras. (Proceed. Zool. Soc. 1842. p. 142.), ist aber von dieser „unterschieden, durch Mangel von Schwarz an der Stirn, durch die „rothe Farbe des Hinterrückens und den fahlen Mantel. „Stirn, Oberkopf, Hals, Magengegend und untere Schwanzdeck- „federn feuerroth; Kinn, Wangen, Unterleib (ventre) und Flanken „sammetschwarz; Flügel, Schwingen und Steuerfedern nicht so satt „schwarz, fein gerandet; Rücken hell kastanienbraun (marron clair). „Unterscheidet sich von Z. ignicolor & ory& durch die nicht ver- „längerten und nicht zerschlissenen obern und untern Schwanzdecken. „Die Flügel erreichen die Schwanzspitze bis auf 12 Centimetres“ (wohl Druckfehler, statt Millimetres). „Vor der Mauser, vom October an bis zu Anfang der Regenzeit „(also im Winterkleid) obenher olivenbräunlich (brun verdätre), schwarz „gestrichelt; Wangen, Halsseiten und Brust fahlbräunlich; Kinn, Kehle „und Unterleib weiss; Schnabel und Füsse rosenröthlich. „Die Verfärbung beginnt im Juni. Die Nahrung besteht in Kör- „nern, vorzüglich von 7ef (soll heissen Tief, eine Eragrostris-Art). Lebt „in Truppen auf Gesträuch von Sykomoren, in Hecken und um mensch- „liche Niederlassungen, im wärmeren Abessinien (Tschelatschekenie „unfern des Takazie).“ Bonaparte nennt die Schwanzedeken schwarz. Ich kenne diese angebliche Art nicht, die möglicher Weise mit E. flammiceps zusammenfallen dürfte. Brehm, Thierl. III. p. 230. & 231. giebt kurze Beschreibung und Abbildung eines als F. Petiti bezeichneten Feuerfinken, der keinen- falls hierher zu zählen ist. Anmerkung. Ich beschreibe hier noch eine hübsche in neuerer Zeit bekannt ge- wordene Euplectes-Art: Euplectes nigriventris, Cass. Proceed. Acad. Philad. 1848. p. 66. — Id. Journ, Fam. Fringillidae. — M — Gen. Euplectes. Acad. Philad. 1849. I, p. 242. 1.31. — Ploceus nigriventris, Gray. — E. nigriventris, Bp. Consp. I. p. 447. — Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 31. — Euplectes sp.? Mozambique, Licht. Nomenel. Nomenel. p. 49. — Pyromelana nigriventris, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 415. Loris et regione parotica, mento, gula abdomineque ad erissum usque nigerrimis; capite reliquo, collo postico et laterali, tergo, uropygio, supracaudalibus et subcaudalibus ceinnabarino-rubris; interscapulio et scapularibus rubro-castaneis, obsolete nigricante sub- striatis; reetricibus et remigibus fumoso-nigris, colore rufescente-albido marginatis; sub- alaribus et tibialibus fulvidis, his magis e rufo castaneo-tinetis; rostro nigro; pedibus rubellis; — long. tot. eirca 4!/,". — rostr. a fr. 5%. — al, 2.—2, 2 — caud. 1“. 2, — tars. vix 8", Habitat: Afr. orient. intertrop.; Zanzibar; Mombas; Mozambique. Beschreibung nach Exemplaren des Berliner Museums. Nr. 480. Eupleetes franeiscana. Loxia franeiscana, Isert. Schrift d. Ges. naturforsch. Freunde in Berlin 1789, p. 332. t. 9. — Pl. enl. 134. 1. — Loxia orix, p. Gm. — Grenadier Gros-beak, Lath. II. p. 120. — Le Cardinal, Temm. — Frin- gilla ignieolor, Vieill. —- Id. Ois. chant. pl. 59. — Licht. Dubl. Cat. 1825. p. 24. — Hempr. & Ehr. Symb, phys, Av. Dee. I. t. 2. — Lesson, Complsm. de Buff. II. p. 356. — Fr. oryx, Dubois (necL.) Ornith. Gal. 1839. p. 44. t. 29. -— Huplectes ignieolor, Sw. Nat. Hist. B. IL. p. 279 — Id. B. W. Afr. I. p. 184. — Gord. Jard. Contrib. Orn. 1849. p. 9. — Rüpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Ueb. Nr. 268. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 382. — Antin. Cat. 67. — König-Warth. Neott. Stud. Nr. 61. — Brehm, Cab. Journ. 1855. p. 375.; 1856. p. 466., p. 476., p. 496. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 308. — Bp. Consp. I. p. 446. — Cab. Mus. Hein. I. p. 178. — Ploceus franeiscanus, G. R. Gray. — Euplectes fran- eiscanus, Hartl. Beitr. Orn. W. Afr. p. 30. — Id. W. Afr. Nr. 354. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 175. — Selat. Contrib. Orn. 1852. p. 125. — Id. Proceed. 1864. p. 109. — Rehb. Singv. p. 55. t. 47. fig. 199—199. Euplectes Petiti, Kirk, Ibis 1864. p. 322. — E. ignicolor, Hgl. Cab. Journ. 1864. p. 246. — E. franciscana, Hgl. Ibid. 1867. p. 374. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 412. — Finsch, Cab. Journ. 1869. p. 336. — Brehm, Thierl. III. p. 229. — Russ, Cab. Journ. 1369. p. 80. — Sharpe, Ibis 1869. p. 191. Arabisch Sersur ahmar. — Amharisch Maskal oder Ja-maskal wof. Searlatino-rubra; pileo, genis abdomineque holosericeo-nigris; gula rubra; remigibus, alae teetrieibus et rectricibus fumosis, pallido- marginatis, remigibus intus, basin versus, colore albido-rubente lim- batis; teetrieibus eaudae longis; laxis scarlatinis; subalaribus dilute ochraceis; tibialibus ochraceis, rubro-tinctis; rostro nigro; iride fusca; Fam. Fringillidae. — 52 — # Gen. Eupleetes. pedibus rubellis; — long. tot. vix 5’. — rostr. a fr. 41/,'.—51,". — al. 2". 4,2", 5". — caud. 1 3.1.5. — tar. UENN. 2: Pallide fulvescens; notaeo pectoreque nigricante-striatis; uro- pygio vix immaculato; stria supereiliari conspieua, gula et subeaudali- bus purius albidis; remigibus, alae tectrieibus et reetrieibus fumosis, in pogonio externo sordide et pallide marginatis; maxilla fusco-nigri- cante, mandibula livida. Der Feuerfink ist ohne Zweifel wirklicher Zugvogel in unserem Beobachtungsgebiet. Er wandert übrigens nicht in grossen, geschlos- senen Zügen und erscheint aus dem Innern kommend im Juni und Juli. Namentlich häufig ist er dann im abessinischen Tiefland, hier bis gegen 7000 Fuss hoch gehend, 'in Takah, Senar, Kordofan und Nubien. Seine nördliche Grenze am Nil erstreckt sich bis zum 22.° N. Br. Die Verfärbung der Männchen erfolgt ohne eigentliche Mauser im August und September; dann sammeln sich zahlreiche Paare in den Büschelmaisfeldern, um hier ihr Brutgeschäft zu verrichten. Die Nester bestehen aus einem ziemlich leichten, dünnen und lockern Ge- webe von grünen Halmen, welches auf 2—4 Fuss Höhe zwischen mehrere, nahe beisammenstehende Durah-Stengel, nach Art der Schilf- sänger-Nester aufgehängt wird. Siesind verhältnissmässig klein und nicht tief und enthalten gewöhnlich drei feinschalige hell blaugrünliche, wenig glänzende Eier, die hin und, wieder mit roströthlichen und leberbraunen Punkten leicht bespritzt sind; diese Zeichnung verbleicht jedoch bald. Die Eier sind 7“.—8''. lang und 5/,’". dick. Mein Freund Brehm versichert, dass die Nester in kleine, versteckte, oder ganz von hohem Gras umgebene Büsche, zwischen die Stengel der Durah, oder selbst in das hohe Gras gebaut werden. Ob nur die Weibchen brüten, kann ich nicht bestimmt angeben. In Ost-Sudan bewohnt der Feuerfink vorzugsweise die Büschelmais- Culturen; in Abessinien fanden wir ihn dagegen häufig längs der Ufer von Wildbächen und zwar meist auf Feigengebüsch, hin und wieder auf mit Cyperaceen bewachsenem Moorland; im Gebiet des Gazellen- flusses sehr vereinzelnt im Hochgras. Nach vollendetem Brutgeschätt legt er sein Winterkleid an (Oetober bis December), und streicht dann noch kurze Zeit in grossen Schwärmen im Lande herum, durch seine Menge und Gefrässigkeit in Maisfeldern Verheerungen anrichtend. Zwi- schen Januar und Mai habe ich Zupleetes franeiscana im obern Nilgebiet nicht bemerkt; doch wäre sie nach Hartmann schon im März in der Provinz Dongolah; auch Brehm glaubt nicht, dass sie eigentlich wandert. In seinem Benehmen und Lockton hat der Feuerfink Vieles mit den eigentlichen Webervögeln gemein, doch sahen wir ihn niemals auf Hochbäumen; vorzüglich im Herbst hält er sich fast ausschliesslich in Fruchtfeldern und auf wilden Gramineen. Eine Gesellschaft dieser unruhigen, geschwätzigen und zänkischen bunten Vögel in den üppig grünenden und von schweren Aehren strotzenden Durah-Fluren gehört Fam. Fringillidae. — 53 — Gen. Euplectes. zu den charakteristischen Landschaftsbildern der subtropischen Nil- gegend. Vom frühen Morgen an sind sie mit Fressen beschäftigt, klettern äusserst behende auf den Halmen und Fruchtbüscheln herum, richten sich, schrill zirpend und das Gefieder sträubend, hoch auf und knacken die harten Maiskörner mittelst des kräftigen Schnabels. Sel- ten kommen sie auf die Erde herab, auch auf der Tränke habe ich sie niemals beobachten können. Der Gesang ist höchst unbedeutend, etwas sperlingartig, der Lockton dagegen ein sehr schrilles, rätschen- des Zirpen. Zur Zeit der Reife von Angoleb, Durah und Dochen erbauen die Eingeborenen leichte Strohhütten auf hohen Gerüsten mitten in ihren Pflanzungen, ziehen von hier aus lange, oft mit bunten Lappen ver- sehene Schnüre nach allen Seiten hin und suchen theils durch Rütteln an diesen Vogelscheuchen, }theils mittelst der Schleuder die gefräs- sigen Gäste ferne zu halten. [Ueber den grössten Theil West-Afrikas verbreitet. — Ost-Afrika; Zambezi: Kirk.] b. Xanthomelana, Bp. Nr. 481. Euplectes eapensis. Loxia eapensis, L. — Fringilla capitis bonae spei, Briss. Ornith. II. p. 171. t. 16. 1. — Grosbee de Coromandel, Buff. — Pl. enl. 101. 1. & 659. 1. — Koeireuter, Nov. Comment. Petrop. Vol. XI. p. 438. t. 16, 9. — Cape Gros-beak, Lath. — Lowia capensis, Gm. — Icterus flavescens, Daud. — Grosbee tachete du cap de b. e., Buff. — Pl. enl. 659. 1. — Loxia capensis var. ß. & L.naevia, Gm. — Üoccothraustes capensis, Vieill. Eneyel. p. 1002. — Corythus capensis, Hahn, Vög. Lief, XIV.t. 4. — Loxia phalerata, Ill. Licht. Dubl. Verz. p. 22. Nr. 224. 225. — Orynz capensis, Cab. Mus. Hein. I. p. 177. — Rehb. Singvög. p. 58. t. 24. fig. 204—206. — Ploceus capensis, Layard, S. Afr. Nr. 368. — Monteiro, Ibis 1862. p. 336. — Selat. Proceed. 1866. p. 23. — v. Pelzelu, Novara- Reise p. 90. t. IV. 9. — Pyromelana capensis, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 416. — Euplectes capensis, Sw. W. Afr. I. p. 180. — Id. Nat. Hist. Birds. II. p. 279. Var. minor ex Afr. orient. Eupleetes zanthomelas, Rüpp. N. W. p.94. — Id. Syst. Ueb. Nr. 266. t. 28. — Bp. Consp. I. p. 447. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 380. — Antin. Cat. p. 68. — Kirk, Ibis 1864. p. 322. — Pyromelana. zanthomelas, Horsf. & Moore, Cat. I. p. 519. — Orynx® wanthomelas, Behb. Singv. & Fam. Fringillidae. — MA — Gen. Euplectes. p. 59. t. 24. fig. 207—209. — KEuplectes zanthomelas, Biane. Spec. Zool. Mozamb. Fasc. XVIII. p. 323. — Sperling, Ibis 1868. p. 290. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 4.; 1867. p. 375. — Orynz wanthomelas, Cab. Mus. Hein. I. p. 177. (not.) Var. minor ex Afr. merid. et oceid. Eupleetes capensis, var minor, Sund. Oefvers. 1850. p. 126. — Orynz approwimans, Cab. Mus. Hein. I. p. 177. — O. minor, Rchb. Singvög. p. 59. t. 24. fig. 210. 211. — Euplectes capensis, Gurney, Ibis 1865. p. 209. — E. zanthomelas, Id. Ibis 1868. p. 51. & 162. — Bocage, Av. des posses, portug. IV. p. 14. ?Var. minor ex Afr. occid. Euplectes phoenicomerus, G. R. Gray, Ann. & Mag. Nat. Hist. 1862. Holosericeo-nigra; uropygio, subalaribus maculaque magna alari flavissimis; alae tectrieibus majoribus remigibusque fuliginoso-nigris; his in pogonio externo striete, illis late cervino-marginatis, remigum margine interna basin versus fulvida; tibialibus cervinis, nigro-varüs; maxilla nigra, mandibula flavicante-cornea; iride fusca; pedibus ru- bellis; — long. tot. 53/,". — rostr. a fr. 61%. — al. 2". 10 — caud. 1’. 10. — tars. vix 11. & hieme: Pallide cervinus, capite magis olivaceo, gastraeo purius albo; omnino nigricante-striolatus; gula immaculata; alae teetrieibus minoribus, uropygio et margine alari flavissimis; subalaribus magis fulvidis ; rostro magis fuscescente. 2: Similis praecedenti; tectrieibus alae minoribus et uropygio olivaceo-flavis, nigricante-striatis, gastraeo |medio immaculato. Beschreibung und Maasse nach abessinischen Exemplaren. Rüppell hat die kleine schwarzgelbe Sammet-Whida, welche ich wenigstens als constante Rasse von der grössern südlichen Form trennen möchte, in grossen Schaaren in den Provinzen Tembien und Semien in Abessinien angetroffen, wo sie durch Gefrässigkeit viel Schaden veranlasst. Wir fanden diese Art im Hochland von Wogara, auf Viehweiden und im Hochgras, und zwar auf einer Höhe von 8—10,000 Fuss; die Verfärbung zum Hochzeitkleid erfolgt im Spät- sommer; dann sondern sich die einzelnen Paare von den Flügen ab. Ist Standvogel und gleicht in seinem Benehmen mehr der Trauer- Whida (Penthetria) als den Feuerfinken. Antinori erhielt ein Exemplar dieser Art aus dem Bezirk der Kidj-Neger am obern Weissen Nil, wo ich sie niemals angetroffen habe. ‚+ Fam. Fringillidae. 7 *- — 55 — Gen. Euplectes. Die grössere Form, Euplectes capensis, scheint nach Reichenbach auch in Abessinien vorzukommen, die kleinere aber ebenfalls im Süden und Südwesten (Angola & Benguela). Finsch und Hartlaub halten eine strenge Sonderung von E. capensis und E. zanthomelas kaum durchführbar. Wie bei allen Webervögeln und Whidas varüirt die Farbe des Schnabels auch bei dieser Art. Im Winterkleid und beim weib- lichen Vogel ist dasselbe heller, die Mandibel gewöhnlich weisslich oder fahlgelblich; das Männchen im Hochzeitkleid hat hier meist schwarzen Oberschnabel und hellfahlen Unterschnabel, doch sollen auch Männchen mit ganz schwarzer Mandibel vorkommen. [Süd-Afrika; Cap-Gebiet; Natal; Kaffer-Land. — Ost-Afrika; Mozambique & Zambezi. -- West-Afrika: Angola & Benguela; Sene- gambien: Swains.] Nr. 482. Euplectes habessinica. Loxia abyssina, Vieill. (nec Gm.) Ois. Chant. t. 28. — Brown, Ill. pl. 24. 2. — Lozxia melanogastra, Lath. Ind. Orn. p. 394. — Fringilla abyssinica, Gm. Syst. Nat. p. 357. Nr. 74. — Lozxia afra, Gm. Ibid. — Fringila abyssinica, Vieill. Encyel. Meth. p. 953. — Fringilla ranungu- lacea, Licht. Dubl. Cat. p. 23. not. a. — Less. Complem. de Buff. H. p. 356. & 369. — Euplectes melanogastra, Swains. W. Afr. I. p. 182. — Bp. Consp. I.p. 447. — Euplectes abyssinicus, Cab. Mus. Hein. I. p. 178. — E. melanogaster, Hartl. W. Afr. Nr. 3586. — E. afer, Hartl. Beitr. W. Afr. p. 29. Nr. 251. — E. ranunculaceus, Id. Ibid. Nr. 252. — Plo- ceus abyssinieus et afer, Gray. — Euplectes stictus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 385. — Hartl. W. Afr. p. 129. (not.) — E. abyssinicus, Rüpp. N. W. p. 95. — Id. Syst. Ueb. Nr. 267. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 381. — E. habessinica, Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 376. — ?,„E. Teha(?),“ Antin. Cat. p. 68. — Euplectes ranunculaceus, Nomenel. Mus. Berol. p. 49. — E. melanogaster, Russ, Cab. Journ. 1869. p. 81. Minor; flavissima; antiis, regione ophthalmica et parotica, mento, gula, scapularibus, abdomine medio fasciaque aucheniali nigerrimis; rectrieibus brevibus alisque fumosis, pallidius marginatis; subalaribus pallide fulvidis; peetore medio plus minusve colore aurantiaco-lavato; rostro nigro, mandibula pallide cornea; pedibus rubellis; iride rufo- umbrina; long. tot. eirca 41,“. — rostr. a fr. 41,51," — al. 2.2". 5%. — caud. 1. 1,—1". 4". — tars. 71. 9%, & hieme: Supra pallide fulvescens, plumis mediis conspieue e Fam Fringillidae. — 56 — u Gen. Euplectes. fusco nigrieante-striatis; stria conspieua superciliari, margine alari et subalaribus albidis, flavido-lavatis; gastraeo albido in plerisque laete -fulvescente-adumbrato; colli lateribus, pecetore et hypochondriis fuseo- striatis; tibialibus umbrino-einerascentibus, sordide albido-marginatis; tertiariis late fulvescente-marginatis; rostro fusco-corneo, mandibula magis livida; pedibus fuscescentibus; iride umbrina. 2: Similis praecedenti; minor. Der abessinische Weberfink variirt wie sein Verwandter, Zupleetes capensis, sehr in Bezug auf Grössenverhältnisse und Färbung des Hoch- zeitkleides.. Ein & aus Abessinien zeigt Gesicht, Vorderhals, Brust und vordere Hälfte des Unterleibs schwarz, ohne alle Beimischung von Gelb. Das schwarze Nackenband fehlt oft gänzlich; Mantel und kleine Flügeldeckfedern sind hin und wieder schwarz, mit gelben Feder- säumen. Der Unterschnabel bei einem & vom Gebiet des Weissen Nil auch schwarz. Hierher dürfte Zuplectes taha, Antin. vom Gebiet der Kidj-Neger gehören: Kupleeti melanogastrae valde affınis; pectore ho- losericeo-nigro; statura paulo minori; rostro nigro. Wir beobachteten E. habessinica um den Tana-See in Abessinien und auf den Gebirgen von Semien im Winter und unmittelbar vor der Regenzeit. Sie scheint hier Standvogel und kommt gewöhnlich in, Gesellschaften von 3—8 Stück vor, welche oft dicht zusammen- halten und sich gerne auf niedrigem Gebüsch, Hecken, Büschelmais- feldern und um Tennen herumtreiben, namentlich in der Nähe von Viehweiden. Auch am Sobat und Weissen Nil ist unser Vögelchen beobachtet worden. Die Vaterlandsangabe „Nubien“ im Berliner Mu- seum ist falsch. Die Verfärbung zum Hochzeitkleid scheint im August zu erfolgen. ? [West-Afrika; Senegal; Casamanze; Niger; Aguapim: Hartl. — Ich sah angeblich südafrikanische Exemplare dieser Art.) z #Nr. 483. Euplectes (?) melanorhyncha. Estrelda melanorhyncha, Ant. Cab. Journ. 1862. p. 462. „Minima; corpore toto supra castaneo-olivaceo, subtus ochraceo- „isabellino; remigibus fuseis; reetrieibus nigricantibus, lateralibus ma- ° „eula flavo-grisea terminatis; rostro nigro, pedibus corneis. Magni- „tudine Amadinae ultramarinae.“ ” In der Gegend von Alexandrien im December 1861 mit mehreren seines gleichen erlegt: Antin. 1. c. Fam. Fringillidae. — 51 — Gen. Penthetria. Antinori berichtet nichts über Schnabelform, Flügelverhältnisse u. s. w. und soll nach einer, wie es scheint, ziemlich zuverlässigen Mittheilung dieses Vögelehen im Frühjahr häufig bei Jaffa vorkommen und sehr schön (wie?) gefärbt sein. In diesem Fall also keinenfalls eine Zst- relda, eher Euplectes, deren Erscheinung im Mediterran-Gebiet aller- dings ebenfalls nieht mit unserer zoogeographischen Erfahrung in Ein- klang zu bringen wäre. In dem im-Jahre 1864 erschienen Katalog Antinor’s erwähnt der Verfasser übrigens dieser Art nicht. Gen. Penthetria, Cab, (Coliuspasser, Rüpp. — Coliostrathus, Sund. — Pentheria, Bp.) Nr. 484. Penthetria macrocerea. Fringilla macrocerca, Licht. Dubl. Cat. p. 24. not. a (1823.) — Co- liuspasser flaviscapulatus, Rüpp. N. W. p. 98. (Deseript.) — C. macrurus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 272. — Vidua macrocerca, G. R. Gray. — Fen- thetria macrocerca, Cab. Mus. Hein. I. p. 176. — Licht. Nomenel. p. 49, — Pentheria flaviscapulata, Bp. Consp. I. p. 449. — Coliuspasser flavi- scapulatus, Lefeb. Abyss. Ois. p. 113. &p. 172. — Yellow shouldred Oriol, Brown, Zool. Illustr. t. 11. —' C. macrurus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 392. — C. macrocercus, Id. Cab. Journ. 1862. p. 286. — Penthetria macro- cerca, Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 394. — P. flaviscapulata, Brehm, Thierl. III. p. 235. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 286. Heisst wie die verwandten Arten auf tigrisch Zlet. Holosericeo-nigra; scapularibus (nee interscapulio) alarumque mar- gine laete flavis; remigum primariarım apice sordide fumosa; sub- alaribus fulvis; alae tectrieibus et eubitalibus pallide cervino-margi- natis; rostro nigro, apice mandibulaeque tomiis pallide coerulescente- corneis; iride fusca; pedibus rufescentibus; — long. tot. 91/5”. — rostr. a fr. 61%. — al. 3”. 4.3.6, — caud. 51,‘ — tars. 11”. 2: Supra fusca, plumis pallide et conspicue e fulvo cervino-mar- ginatis; stria supereiliari, genis gastraeoque pallide canescente-fulvidis, peetoris lateribus et hypochondriis vix obseurius striatis; gula albida; alae tectrieibus minoribus flavo-marginatis; alae margine flava; caudae rotundatae rectrieibus fusco-nigricantibus, cervino-fulve marginatis; rostro fusco, mandibula livida. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 37 Fam, Fringillidae. — 518 — Gen. Penthetria. Das & im Winterkleid ist ähnlich gefärbt, wie das Weibchen, aber die kleinen Flügeldeckfedern ganz hochgelb, der Schwanz länger; Gesicht etwas gelblich angeflogen. Dem Jugendkleid fehlt, wie es scheint, alle gelbe Farbe auf den Flügeldecken. Rüppell sagt, dass das alte Männchen einen kleinen Büschel weisser Federn auf der Brust zeige. Dies sind übrigens nur Flaum- federn, welche in der Grube der Vorderhalsbasis sitzen und gewöhn- lich verdeckt bleiben. Die gelbschultrige Trauer-Whida dürfte nach unsern Beobachtungen Standvogel in Abessinien sein. Dort hatten wir Gelegenheit, diese geselligen Vögel häufig zu beobachten und zwar namentlich in Tigrie, in der Gegend von Adowa. Ihre Standorte wechseln zwischen 4000 bis 7000 Fuss Meereshöhe. Sie leben meist in Flügen von vielen Hunderten beisammen, zuweilen gemischt mit P. laticauda. Die Ver- färbung zum Hochzeitkleid erfolgt während der Sommerregenzeit, die Mauser (Anlegung des Winterkleides) schon im November. Ueber das Fortpflanzungsgeschäft kann ich keinen Aufschluss geben, da wir die Wohnbezirke von P. macrocerca nicht während der Brütezeit zu besuchen Gelegenheit hatten. Sie soll Beutelnester im Rohr bauen. Auf feuchten Wiesen und Sümpfen und an Bächen, wo viel Schilf und hohe Cyperaceen wachsen, treiben sich diese Vögel bestän- dig umher. Sie sind vonlebhaftem, geschwätzigem Wesen, fliegen von einem Rohrstengel zum andern, klettern äusserst gewandt an dem- selben hinauf, wobei der lange Schweif zuweilen als Stütze benutzt wird, wiegen und schaukeln sich. auf den Saamenbüscheln, die sie nach allen Seiten durchsuchen und dabei den Körper oft abwärts neigen, wie die Kreuzschnäbel und Feuerfinken. In ruhiger Stellung hängt der sonst viel bewegte Schweif senkrecht herab. Der Flug ist nicht sehr gewandt, flatternd und schwimmend, die Flugbahn immer horizontal oder etwas abwärts geneigt; dabei wird ein melancholisch pfeifehder Lockton ausgestossen. Wir fanden diese Thierchen meist ziemlich misstrauisch; mit donnerähnlichem Lärm geht ein Flug nach dem andern auf und flüchtet sich womöglich mehr in’s Innere der Moräste. Ihre ursprünglichen Wohnbezirke verlassen sie nur, wenn anhaltende Trockenheit eintritt oder das Schilf abgebrannt wird. Dann löst sich jede Gesellschaft in kleinern Abtheilungen von 10—20 Stück auf und diese besuchen nun- mehr die Ufer fliessender Gewässer, namentlich aber Gärten und Ge- hege, wo viel Arundo donax gepflanzt wird. Solchen zerstreuten Familien begegneten wir vom November bis März in Schirie, bei Gon- dar und in der Provinz Dembea. Die Nahrung aller Trauer-Whida’s besteht fast ausschliesslich in den Saamen von Cyperaceen. Die An- gabe im Nomenclator des Berliner Museums, dass P. macrocerca in Egypten vorkomme, beruht natürlich auf einem Irrthum. Fam. Fringillidae. — 5719 — Gen. Penthetria. * Nr. 4855. Penthetria maeroura. Loxia macroura, Gm. — Pere a longue queue, Buff. Hist. Ois. III. p. 487. — Pl. enl. 183. 1. — Lowia longicauda, Lath. Ind. Orn. p. 373. — Fringilla chrysoptera, Vieill. Encyel. Meth. p. 964. — Fringilla flavo- ptera, Vieill. Ois. Chant. pl. 41. — Vidun chrysonotus, Swains W. Afr. I. p- 178. — Vidua macroura, G. R. Gray. — Hartl. W. Afr. Nr. 414. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 257. — Id. Proceed. L. Z. 8. 1863. p. 106. — Sclat. Proceed. L. Z. S. 1864. p. 110. — Kirk, Ibis 1864. p. 521. — Penthetria macroura, Cab. Mus. Hein. I. p. 176. — Pentheria mocroura, Bp. Consp. I. p. 448. — Rchb. Singvög. p. 62. t. 27. fig. 222. — Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 418. — (Coliosirwihus macrovrus, Cass, Proceed. Acad. Philad. 1859. p. 136. — Heine, Cab. Journ. 1960. p. 142. — Penthetria ‚flowiscapuloia, Aniin. Cat. p. 69. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 248.; 1867. p. 394. — Finsch, Cab. Jovru. 1269. p. 336. — Sharpe, Ibis 1369. p. 192. Similis P. macrocercae; minor; cauda latiore, breviore; seapulari- bus et interscapulio toto flavis; remigam privariorum apieibus pallidis nullis; rostro nigro; mandibula partim pallide eoerulescente-cornea; iride et pedibus fuseis; — lonr. toi. 71, — rostr. a Tr, 61," — al. 2”. 10, — caud. 3. 6.— 4", — tars. 914". Finsch und Hartlaub beschreiben das 2 (nach Cassin) folgender- massen: Ganze Oberseite matt aschbraun, jede Feder mit einem schwarzbraunen Schaftstrich, diese am breitesten auf dem Maniel; Unterseite düster weiss, auf der Brust schwach gelblich verwaschen; Brust und Seiten mit einigen dunkelbraunen Schaftstrichen; Flügel und Schwanz dunkelbraun, die kleinen Flügeldeckiedern am Unter- arm am Ende schmal gelb gesäumt. Ich habe Weibchen und junge Vögel dieser Art im August in Bongo eingesammelt, diese sind jedoch vom Stuttgarter Museum vor meiner Rückkehr nach Europa abgegeben worden, und ich bin somit nieht im Stande, die verschiedenen Kleider näher zu beschreiben und die Kennzeichen hervorzuheben, durch welche sie sich von den Weib- chen und Jungen der macrocerca unterscheiden. Antinori erwähnt zweier junger Vögel, die er im Januar im Djur- Gebiet eingesammelt hat und zu P. flaviscapulata zieht, welche aber wahrscheinlich zu P. macroura gehören. Im Heine’schen Museum be- finden sich 2 Exemplare der gelbrückigen Trauer-Whida aus Abes- sinien. Rüppell kennt sie nicht als Bewohner Nord-Ost-Afrikas. 37* Fam. Fringillidae. — 580 — z Gen. Penthetria, Ich fand sie dagegen paarweise während der Sommerregenzeit auf feuchten Niederungen in Bongo im Gebiet des Gazellenflusses. Sie verfärbt sich Mitte Juli und scheint im August und September ihre Wohnsitze mit den Jungen zu verlassen; im December beobachtete ich wieder einige dieser Vögel unfern des Kosanga-Flusses im trockenen Hochgras. Wie ihre Verwandten haust auch /. mocroura auf hohen Cyperaceen und iin Diekungen anderer Gramineen-Arten, deren Saamen ihre Nahrung bilden, nur scheint sie, wenigstens zur Brutzeit, nicht gesellschaftlich zu leben. Sie ist ein sehr lebhafter Vogel, der zirpend von einer Grasähre zur andern streicht und sehr geschickt an den Halmen hinauf klettert. Auf Büschen habeich diese Whida so wenig gesehen, als auf der Erde. Die Mauser der alten 34 fällt in den September und October. Von Speke in Meninga gefunden. | Ein altes & aus Kongo ist etwas grösser als das oben beschriebene, ebenso zwei && von Gambia des Bremer Museums. [West-Afrika von Senegambien bis Gabun, Angola und Benguela. — Öst-Afrika: Schire-Fluss: Kirk.] | Nr. 486. Penthetria latieauda. Fringilla laticauda, Licht. Dubl. Cat. p. 24. not. e. (1823.) — (o- liuspasser torquatus Rüpp. N. W. »p. 98. t. 36. 2. — Vidua laticauda, Gray. — Coliuspasser torquatus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 273. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 393. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 115. — FPenthetria lati- cauda, Cab. Mus. Hein. I. p. 177. — Pentheria laticauda, Bp. Consp. 1 p. 448. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 286. & 1867. p. 395. — Licht. Nomenclat. p. 49. Nitide nigra; interscapulii uropygiique plumis, alae teetrieibus superioribus et inferioribus, tibialibus, erisso et subeaudalibus pallide cervino-marginatis; vertice (nec fronte) faseiaque lata peetorali in cervice conjuncta scarlatino-rubris; rostro nigro; pedibus rufo-fuseis; iride eastanea; — long. tot. 8. — 9", — rostr. a fr. 6”. — al. 3'.— 3", 2%, — eaud. 41,5". — tars. 101/,'. Das Weibchen wird von Rüppell folgendermassen beschrieben: Kopf, Nacken, Rücken- und Flügeldeckfedern verwaschen röthlichgelb mit vielen dunkelbraunen Flammen; ein blasser strohgelber Streifen geht über die Augen; Kehle schmutzig gelblich weiss; Brust, Seiten des Halses und des Bauches gelblich röthlich, mit feinen, braunen Längsstreifen; Bauch schmutzig weiss isabell; Flügel und Schwanz hornbraun, die Federn mit einer feinen, lichten Säumung; die untern En Fam. Fringillidae. — 581 — Gen. Penthetria. Schwanzdeckfedern braun, in der Mitte mit breiter gelbgrauer Ein- fassung; Oberschnabel und Füsse hornbraun, Unterschnabel röthlich weiss. Das junge Männchen unterscheidet sich vom Weibchen nur durch längeren Schwanz. Die rothbindige Trauer-Whida wurde von uns gemeinschaftlich mit Penthetria macrocerca in der Gegend von Adowa und Aksum in Abessinien auf Morästen im Hochgras angetroffen, auch besucht sie Gärten und Gehöfte, ist aber nicht so häufig, als letztgenannte Art. Rüppell fand sie auf Buschwerk in den Thälern von Semien. Sie scheint etwas später zu vermausern, indem man im December noch Männchen mit rothem Halsband findet. Die hirschgelben Federränder des frischen Hochzeiskleides sind dann fast gänzlich abgerieben. Anmerkung. Zur Gruppe der langschwänzigen Trauer-Whidas gehört noch Penthetria ardens (Emberiza ardens, Bodd. — E. panayensis, Gm. — Vidua rubritorques, Swains. — Penthetria ardens, Cab. — Penthetria rubritorques, Bp. — Vidua ardens, Layard. — Coliostruthus ardens, Sund.) aus Süd- und Süd-Ost- Afrika und Penthetria concolor (Cass. Proceed. Ac. Philad. 1848. p. 66.) aus West- Afrika, welche wie auch die südafrikanische Chera cafra (Loxia caffra et Emberiza longieauda, Gm. — Fringilla cafra, Licht. — Vidua phoenicoptera, Sw.— Chera Progne, Gray e Bodd. — Chera cafra, Cab.) wegen ihrer eigenthümlichen Schwanz- bildung wieder in eigene Untergattungen gebracht worden sind. Subgen. Urobrachya, Bp. = Nr. 487. Penthetria axillaris. Vidua axillarıs, A. Smith Ill. 8. Afr. Zool. t. 17. — Jard. Edinb. N. Phil. Journ. n. s. Il. p. 244. — Urobrachya axillaris, Bp. Consp. 1. p. 447. — Rehb. Singv. p. 64. t. 29. f. 228. 229. — Penthetria axillarıs Licht. Nomenclat. p. 49. — Urobrachya awillaris, Ant. Cat. p. 68. — Coliuspaser phoeniceus, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 394. — Id. Cab. Journ. 1862. p- 304.; 1863. p. 167. — Urobrachya awillaris, Id. Cab. Journ. 1867. p. 395. — Vidua azillaris, Layard, S. Afr. Nr. 376. — Penthetria asıl- laris, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 421. — Jard. Contrib. Orn. III. p. 238. Nr. 34. — Barboza, Av. possess. portug. IV. (Jorn. de Science. Lisboa 1870.) p. 14. Holosericeo-nigra; alae teetrieibus minoribus laete aurantiaco-rubris, basi flavissimis; alae teetrieibus medianis, subalaribus margineque alari rufo-einnamomeis; tectricum alae majorum et cubitalium margine de- licata, tum fulvo-albida, tum cervina; rostro pallide plumbeo, in basi nigri- cante; pedibus pallide fuseis; iride fusca; — long. tot. 61/,‘. — rostr. a fr. 0, al.3'. 3". — eand. 2.8. — tars.sdsif. Fam. Fringillidae. _ 582 — " @en. Penthetria, & hieme: Supra fumoso-nigriecans, plumis lateraliter late et pal- lide cervino-marginatis; uropygio magis cinerascente-lavato; stria supra- oculari gulaque fulvo-albidis; peetore, hypochondriis et subcaudalibus fulvis, illis obsolete fusco-striatis; abdomine medio albido; tibialibus laete fulvis; humeris igneo-aurantiacis; alae teetrieibus medianis et majoribus subalaribusque rufo-einnamomeis; remigibus nigris, eubitali- bus extus late cervino-morginatis; — long. tot. 5". 6. — al. 3”. 1", — caud. 2”. 2". — tars. 10. 2: Similis praecedenti, minor; — al. 2. 11. — caud. 1". 10%. Nach Versicherung de Filippi’s, der verschiedene durch Brun- Rollet und Antinori vom Bahr el Abiad gebrachte Exemplare mit süd- afrikanischen vergleichen konnte, gehören alle einer und derselben Art an. Ein & im Hochzeitkleid von G. v. Boleslawski aus Qondo- koro im Wiener Museum weicht nach Vergleichung und Messung von Dr. Finsch nieht vom südafrikanischen ab: „sammtschwarz, auch die „Schwingen, Flügeldeckfedern zweiter Ordnung auf der Aussenfahne „braun, die mittelste Reihe der Flügeldeckfedern röthlichbraun, die „kleinsten, obersten, längs dem Unterarm bilden einen zinnoberrothen „Fleck, die Federn sind an der Basis gelblich; Schnabel hell blei- „farben, an der Basis dunkler. Flüg. 3. 1. — Schw. 2. 6. — „Firste 71,“ — Lauf 104,“ Ich beschrieb oben ein altes $ im Sommerkleid von Port Natäl und ein Z im Winterkleid vom Bahr el abiad. Bei letzterem ist der Achselfleck hoch orange, bei ersterem lebhaft orange-feuerroth, der Oberschnabel soll nach Smith und Antinori braunschwarz, der Unter- schnabel weisslich sein; mein südafrikanisches Exemplar und die von mir im Fleisch untersuchten nördlichen Vögel im Winter haben hell bleifarbenen Schnabel mit schwärzlicher Basis. Dem jungen Vogel fehlt der orangerothe Achselfleck, und die zimmtbraune Farbe der grössern Flügeldeckfedern ist nur am Rand angedeutet. Wie in ihrer Färbung im Allgemeinen steht diese Art auch in Bezug auf ihre Lebens- weise den Trauer-Whidas (Penthetria) sehr nahe, nur sah ich sie niemals in so grossen Gesellschaften wie P. macrocerca. Gewöhnlich trifft man Truppen von 6—10 Stück, an sehr sumpfigen Stellen lärmend und schwätzend auf den Gipfeln von Hochgras und Cyperaceen. Streicht einer ab, so folgt ihm die ganze Gesellschaft, um gleich wieder in einer andern hohen Graspartie einzufallen. Die Stimme ist nicht un- angenehm, etwas flötend und melancholisch klagend. Die Verfärbung und Mauser fällt in die Monate Juni und November, und die Nahrung besteht vorzüglich in kleinen Sämereien. Ich erhielt meine Vögel im März vom obern Sobat, und im April und Mai auf der Insel Req, Antinori’s Exemplar stammt aus dem Lande der Kidj-Neger. [Port Natal; Kafferland. — Mozambique: Peters. — Angola und Benguela: Anchieta.] . Fam. Fringillidae. — 58 — Gen. Vidua. *Nr. 488. Penthetria eques. Vidua eques, Hartl. Proceed. L. Zool. Soc. 1863. p. 106. pl. XV. — Selat. Cat. Speke, Proceed. L. Z. S. 1864. p. 110. Nr. 23. — Vidua Eques, Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 397. — Penthetria eques, : Finsch & Hartl. O. Afr. p. 420. Minor, nigra; macula scapulari majuscula, rufo-ecinnamomea, sub- tus late nigro-marginata; margine axillari flavo-rufescente; subalari- bus albis; remigibus omnibus in basi niveis, speculum alarem formanti- bus; rostro margaritaceo, basi supra et infra plambeo; pedibus nigris; — long. tot. 6',,'. — rostr. a fr. 6. — al. 2.9", — caud. 3”, 6%. — tars. 9", Beschreibung nach Hartlaub. Zu 2—3 Stück auf Hochgras und Negerhirse von Speke in Me- ninga in Central-Afrika beobachtet. Steht der Ürobryacha albonotata, Cass. (Proc. Ac. Philad. 1848. p. 65.) aus Südafrika jedenfalls sehr nahe und unterscheidet sich nach Finsch und Hartlaub durch den rostzimmtrothen (nicht gelben) Fleck am Unterarm; scheint auch etwas grösser. Gen. Vidua, Cuv. a. Steganura,, Rehb. Rectrieibus latis, extimis gradatis, sequentibus latissimis. verticaliter positis, intermediis brevibus, in setam tenuissimam excurrentibus. Nr. 489. Vidua paradisea orientalis. Vidua paradisea, Rüpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Ueb. Nr. 270. Hgl. Syst. Ueb. Nr. 390. — Steganura paradisea, Hgl. Ibis 1859. p. 343. — St. paradisea var. australis, Hgl. Faun. Roth. Meer Nr. 161. — Vidua Verreau.xi, Cass. Proc. Acad. Philad. 1850. p.56. — Steganura sphaenura, Verr. (St. Verreauzi) Bp. Consp. I. p. 449. — St. sphenura, Cab. Mus. Hein. I. p. 176. — Vidua paradisea, Strickl. Procl. L. Z. S. 1850. p- 218. — Id. Contrib. Orn. 1850. p. 38. &. 149. pl. 59. — St. para- disea, Hartl. Proc. L. Z. 8. 1863. p. 106. — St. Verreauwi, Selat. Proceed. L. Z. S. 1864. p. 110. — Vidua paradisea, Brehm, Habesch Fam. Fringillidae. —_— 54 — u Gen. Vidua. p. 217. & 339. — Vidua et Steganura sphenura, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 195. — 1862. p. 28. & 406. — 1867. p. 393. — Hartm. Cab. Journ. 1865. p. 467. — Rchb. Singvög. p. 63. t. 28. f. 226. 227. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 426. — Vidua paradisea orientalis, Hgl. — ? Vidua paradisea, Kirk, Ibis 1864. p. 322. Similis V. paradiseae; major; faseia cervicali lata isabellino-fulva (nee einnamomea). Nigra, nitore nonnullo umbrino; remigibus fuseis, extus obsolete cervino-marginatis, infra pallidioribus; faseia cervicali, collo postico et laterali, capitis lateribus juguloque isabellino-fulvis; gastraeo reliquo pallide fulvido; rostro nigro; pedibus eorneo-fuseis; iride fusca. — long. tot. 11”. — rostr. a fr. 5", — al. 2, 114,3". — rectrieibus exterioribus 2. 5. — rectrice quinta 8. —10'". — tars. 6/,'". & hieme: Capite supero genisque atris; stria verticali, altera supraoculari lorisque albidis; mento in plerisque nigrieante; gula, jJugulo et abdomine postico albis; auchenio, stragalo, alae tectrieibus, peetore et hypochondriis cervino-fulvis, interscapulio et scapularibus nigrieante-striatis; alae tectrieibus minoribus et tertiariis fumosis, pallidius eervino-fulve marginatis; supracaudalibus atris, pallide cervino-fulve squamatim marginatis; rectricum atrarum marginibus fulvidis; rostro pallido, maxilla magis rubente. 2: Similis praecedenti, supra pallidior, rectrieibus brevioribus, pallidius fumosis; abdomine toto albido. Nach meinen Vergleichungen möchte ich diese Form immerhin von den westlichen und südlichen V. paradises wenigstens als Con- species oder Rasse trennen. Bei allen von mir untersuchten östlichen Paradieswittwen erscheint das Nackenband viel heller isabellfahl und sie sind von etwas ansehnlicherer Grösse. Uebergänge zwischen bei- den sind mir nicht bekannt. Manche Steuerfedern zeigen eine eigenthümliche fadenartige, horn- glänzende Verlängerung der Schaftspitzen, welche sich jedoch wie auch die hellen Ränder der äussern Steuerfedern bald abzureiben scheint. Ich glaube mit Bestimmtheit erklären zu können, dass die Witt- wen keine vollständig doppelte Mauser haben. Ihr Hochzeitkleid legen die Männchen im Juni und Juli, das Winterkleid im October an. Ob Standvogel in unserem Beobachtungsgebiet, möchten wir be- zweifeln, indem wir die Paradieswittwe nur zwischen den Monaten Mai bis December zu beobachten Gelegenheit -hatten. Zur Fortpflan- zungszeit trifft man sie paar- und familienweise, im Herbst oft in ziem- lich grosse Gesellschaften vereinigt. Sie überschreitet den 17.0 N. Br. Fam. Fringillidae. — 585 — Gen. Vidua. wohl nicht; in Abessinien geht sie: bis auf. 6000—7000 Fuss Meeres- höhe; man begegnet diesen Vögeln vornehmlich in der Waldregion und im Buschwald der Steppe, hier zuweilen weit von Gewässern entfernt. Sie gehören zu den häufigern Erscheinungen im Bogosland, Habesch, Senar, Kordofan und im ganzen Gebiet des Weissen Nil. Meist treiben sie sich auf dornigen Bäumen und höhern,Büschen herum, bevorzugen hier kahle Gipfel, sind wenig beweglich, fliegen kurz und mit offenbarer Anstrengung, den schweren Schweif mühsam nach- schleppend und nicht ausbreitend; letzterer hängt in ruhiger Stellung ziemlich senkrecht herab. Der Gesang zeichnet sich durch seine Ein- fachheit aus, der Lockton ist ein wenig lautes, etwas flötendes Zirpen, das auch zuweilen im Flug gehört wird. Alte Männchen im Pracht- kleid kommen selten auf den Boden herab, die Weibchen benehmen sich hier aber ganz wie die Ultramarinfinken. Ueber das Fortpflan- zungsgeschäft habe ich keine Erfahrungen machen können. Im Herbst begegnet man oft Flügen, die ausschliesslich aus halbvermauserten Männchen bestehen, die dann in der Art des Bäumens und Abfliegens viel mit Penthetria macrocerca gemein haben, doch geht ihnen das lebhafte Wesen der letztern und die Kunst zn klettern vollkommen ab. Speke fand die Paradieswittwe noch in Uniamuezi uud Meninga. Kirk führt Vidua paradisea als Bewohner des Zambezi-Gebietes auf, vielleicht verwechselt er letztere Form mit V. paradisea orientalis. Anmerkung. Als Conspeecies betrachte ich die weit verbreitete Vidua paradisea (Emberiza paradisea, L. — Vidua, Briss. Orn. II. t.8. 1. — Edwards, Glean. t. 86. — Fringilla africana macroura, Seligm. Ausl. Vög. IV. t. 67. — Emberiza para- disea, Scop. — Buff. Pl. enl. 194. — Id. Hist. Ois. 4. t. 6. — Fringilla paradisea, Vieill. Ois. Chant. pl. 37. 38. — Swains. W. Afr. I. p. 172. t. 11. — Hartl. W. Afr. Nr. 412. — Steganura paradisea, Cab. Mus. Hein. I. p. 176. — Bp. Consp. I. p. 449. — Vidua paradisea, Finsch & Hart.l O. Afr. p. 424.) aus West- und Süd-Afrika, b. Vidua, Cuv. (Videstrelda, Lafresn.) Rectrieibus ?/, medianis valde angustatis et elongatis. Nr. 490. Vidua prineipalis. a. Mentoalbo. Emberiza principalis, L. — Edw. t.270. — Vidua angolensis, Briss. — Passer cauda longissima, Seligm. — Emberiza prineipalis et vidua, Gm. — Fringilla prineipalis, Vieill. Eneyel. meth. p. 966. — Emberiza vidua, L. — Vidua major, Briss, IH. p. 127. — Emberiza serena, L. — Vidua minor, Briss. III. p. 124. t. VIII. 2. — Pl. enl. 8.2. — Fringilla serena, Viell. Ois. Chant.t. 36. 42. — Licht. Dubl. Cat. p. 22. Nr. 228. 229. — Vidua fuliginosa, Licht. Nomenel. p. 49. — Vidua prineipalis Fam. Fringillidae. — 586 — _ Gen. Vidua. Gray. — Bp. Consp. I. p. 449. — V. serena, Rehb. Singvög. p. 60. t. 25. fig. 213. — V. decora, Hartl. Ibis 1862. p. 340. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 428. — V. prineipalis, Boccage, Av. das posses. portug. IV. p. 14. — Russ, Cab. Journ. 1869. p. 79. — ? Sharpe, Ibis 1869. p. 192. ß. Mento nigro. Vidua erythrorhyncha, Swains. W. Afr. I. p. 176. pl. 12. — Rüpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Uebers. Nr. 271. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 391. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 160. — V. principalis, Strickl. Proceed. L. Z. S. 1850. p. 218. — Hartl. Beitr. Orn. W. Afr, p. 51. — Id. W. Afr. Nr. 401. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 257. — Cass. Proceed- Ac. Philad. 1859. p. 136. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 142. — Cab. Mus. Hein. I. p. 175. — Vidua erythrorhyncha et prineipelis, Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 195. — 1862. p. 28. — 1867. p. 392. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 467. — v. Pelzeln, Novara-Reise, Vöz. p. 90. — Brehm, ‘ Habesch p. 217. 339. — Antin, Cat. p. 60. — Kirk, Ibis 1864. p. 321. — Sperling, Ibis 1868. p. 290. — Layard, 8. Afr. Nr. 375. — V. erythrorhyncha, Gurn. Ibis 1860. p. 12. — Rehbeh. Singv. p. 60. t. 25. fig. 214—216. — V. serena, Cab., v. d. Decken, Reisen IH. p. 5l. — Emberiza serena, Lefeb. Abyss. Ois. p. 115. ' Supra nitide nigra; uropygio, macula magna alari, eapitis lateribus, torque angusto cervicali gastraeoque albis; supracaudalibus albis, medio nigrieantibus; remigibus nigris, intus, basin versus, albido-limbatis; rectrieibus lateralibus dimidiato albis, ?/, intermediis valde elongatis et angustatis, nigris; area utrinque pectorali nigra; mento anguloque malari plerumgue nigris; rostro eorallino-rubro; iride fusca; pedibus fusces- centibus; — long. tot. 111/,''. — rostr. a fr. 4. — al. 2. 74, — 24, 914, — reectr. lateral. vix 2’. — rectr. intermed. vix 9. — tars. U —8!. 2: Similis foeminae Steganurae paradiseae; minor; eapitis stris albidis saturatius fulvo-tinetis, pectoris lateribus magis conspieue nigri- cante-striolatis; rectrieibus fumoso-nigrieantibus, extus striete cervino- marginatis, intus, apicem versus, late et conspicue albo-limbatis. Die schmalen, bandartigen 2), mittleren Steuerfedern des $ im Hochzeitkleid haben dachfärmig nach unten geneigte Fahnen und liegt jederseits eine in der nächstfolgenden versteckt (nicht eine con- ‚vexe in einer concaven). Ein altes & aus Südafrika ist etwas grösser und hat sehr wenig Fam. Fringillidae. — I7° — Gen. Vidua. Schwarz am Kinn; die Tertiärschwingen sind hier breiter ockergelb- lich gesäumt. Männchen mit ganz weissem Kinn scheinen in N. O. Afrika nicht vorzukommen; solche, wie auch Uebergänge in der Form mit schwar- zem Kinnfleck aus Südafrika konnten wir vergleichen, zweifeln somit nicht an Identität von V. principalis und V. erythrorhyncha. Ein junger, als Fringilla sordida bestimmter Vogel des Berliner Museums ist oben- her hell graubräunlich, der Scheitel dunkler; unten schmutzig weiss- lich, Hals, Brust und Weichen graubräunlich überflogen. Vielleicht das erste Jugendkleid. Das Hochzeitkleid der &3 wird im Juli angelegt. Ob die rothschnäblige Wittwe Standvogel in Nordost-Afrika sei, kann ich nicht mit aller Bestimmtheit angeben, vermuthe aber, dass sie nicht eigentlich wandert. Ihre Nordgrenze erstreckt sich bis zum 16—17.° N. Br., von hier an südlich trafen wir sie im Küstenland und im Innern von Habesch (hier jedoch nicht über 6—7000’ hoch), in Takah, Senar, Kordofan und im Gebiet des Abiad. Obgleich nicht gerade häufig, ist sie doch an geeigneten Orten überall; meist aber nur einzeln und paarweise, im Herbst in kleinen Familien. Sie be- vorzugt namentlich Regenstrombetten mit höherem Baumschlag, Lich- tungen im Hochwald und Buschwald um die Wüstenbronnen; auch erscheint dieses zarte Vögelchen in der Nähe menschlicher Nieder- lassungen, in Viehparken, in Baumwoll- und Hibiseus-Pflanzungen. Es hält sich die Regenzeit über, während welcher das Brutgeschäft |jver- richtet wird, an bestimmte Localitäten, das $ meist höher in den Kronen von Dornbäumen, von wo aus dasselbe oft seinen leisen, schwäzen- den Gesang hören lassen. Auf der Erde habe ich sie gegen Layard’s und Ayres’ Versicherung nie gesehen. Die Nahrung besteht in Sä- mereien und Insekten und deren Eiern. Sie sind von stillem, wenig lebhaften Naturel, fliegen nicht gerade schwerfällig, aber doch nie weit und hüpfen und schlüpfen mehr durch das Diekicht als V. para- radisea. Zu Anfang der Regenzeit erhielt ich ein Nest, das meine Jäger der rothschnäbligen Wittwe zuschrieben. Es stand 5—6 Fuss hoch an einem Regenstrom, auf dem überhängenden Zweig. einer Com- bretacee; drei oder vier der langen Blätter dieses Baumes waren buch- stäblich zusammengenäht, d. h. an ihrem Rand durchbohrt und hier durch Wurzelfaden verbunden, der ziemlich kleine, sackformige Raum zwischen diesen Blättern mit vegetabilischer Wolle und feinen Haaren ausgefüttert und ausgekleidet, die Nisthöhle ziemlich tief. Im Gebiet des obern Weissen Nil begegnete ich der rothschnäb- ligen Wittwe nur im September, möglich dass sie von uns vor der Regenzeit ihres einfachen Winterkleides wegen übersehen wurde. [Längs der ganzen afrikanischen Westküste von Senegambien süd- wärts bis Angola; Aboh am Niger: Thoms. — Im Süden von Damara bis in’s Cap-Gebiet und Natal. — Zambezi: Kirk; Mozambique: Sper- ling; Mombas: v. d. Decken.] Fam. Fringillidae. Wir # - Gen. Hypochera. Gen. Hypochera, Bp. (Amadina, p. Gray.) Nr. 491. Hypochera nitens. a. Var. nigro-chalybaea. (Hypochera ultramarina.) Passer niger erythrorhynchus, Briss. Orn. III. p. 120. — Moineau du Bresil, Buff. Hist. Ois. III. p. 486. — Id. Pl. enl. 291. 1. 2. — Frin- gilla nitens, Gm. (part.) — Edwards, Birds, pl. 362. — Fringilla ultra- marina, Gm. — F. nitens, Vieill. Encyel. method. p. 955. — Id. Ois. Chant. pl. 21. — Licht. Dubl. Cat. p. 26. Nr. 269. 270. — Lozigilla nitens, Less. Trait. d’Orn. p. 444. — Amadina nitens, Sw. W. Afr. I. p. 199. — Rüpp. N. W.p. 101. — Id. Syst. Uebers. Nr. 231. — Fringilla funerea, de Tarragon, Rev. Zool. p. 1847. p. 180. — Amadina nitens, Gray. — Tiaris funerea, Gray. — Philetaerus nitens, Strickl. Proceed. L. 2.8. 1850. p. 218. — Fringilla nitens, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 404. — Vidua_ ulira- marina, Licht. Nomencl. p. 49. — Hypochera nitens, Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 114. — AH. ultramarina, Bp. Consp. I. p. 450. — Cab. Mus. Hein. I. p. 175. -—- Hartl. W. Afr. Nr. 454. — Gurney, Ibis 1860. p. 213. — Rehb. Singv. p. 54. t. 22. fig. 190. 191. — Amadina nitens, Layard, 8. Afr. 398. — Antin. Cat. p. 70. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 397. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 313. — König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 69. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 430. — H. ultramarina, Brehm, Thierl. II. p. 214. — Russ, Cab. Journ. 1869. p. 79. ß. Var. nigro-aenea. (Hypochera aenea.) Hiypochera nitens, Bp. Consp. I. p. 450. (nec. Synon.) — Cab. Mus. Hein. I. p. 175. — H. nitens, Hartl. W. Afr. Nr. 453. — H. aenea, Id. Cab. Journ. 1854. p. 115. — A. nitens, Id. Cab. Journ. 1861. p. 259. — Selat. Proceed. L. Z. 8. 1864. p. 110. — Kirk, Ibis 1864. p. 322. — Rchb. Singv. p. 53. t. 22. fig. 184—189. — Brehm, Habesch, p. 217. 331. — ? Fr. nitens, Lefeb. Abyss. Ois. p. 119. — H. ultramarina, Heugl. Faun. Roth. Meer. Nr. 167. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 30. — H. nitens, Id. Cab. Journ. 1867. p. 398. — H. nitens, Brehm, Thierl. III. p. 244. Nigro-eoerulea, nitore tum chalybaeo tum aeneo-viridi; remigibus et reetrieibus nigricante-fuliginosis, delieate albido-marginatis; sub- alaribus et fasciculo erurium albis, illis nigrieante-flammulatis; rostro Fam. Fringillidae. — 589 — Gen. Hypochera. inecarnato; pedibus rubellis; iride fuseca; — long. tot. 44,‘. — rostr. BZ, a ae, ZZ" cand. 1”. UN, 5, — tars. 6,7", 2: Supra fusea, plumis sordide albido-marginatis; stria verticali, altera supraoeulari tertiaque infraoeulari sordide albidis; gastraeo sordide albicante; jugulo peetore et hypochondriis fuscescente-eineras- centibus, illis erissoque in speeiminibus nonnullis magis fulvescentibus; rectrieibus fumosis. Das & im Winterkleid ähnlich dem &; aber obenher mehr hirsch- fahl; Steuerfedern braunschwarz, schmal und verwaschen weisslich gerandet; Unterschwanzdeckfedern rein weiss. Was die systematische Stellung von Hypochera anbelangt, so gehört sie unbedingt zu den Viduanen; darauf weist auch schon das Hochzeitkleid der Männchen und namentlich das Jugendkleid hin. Abweichend aber von allen ver- wandten Arten ist der Nestbau. In meiner in Cabanis’ Journal für Ornithologie (1867. p. 397.) veröffentlichten Uebersicht der Ploceinen Nord-Ost-Afrikas habe ich, dem Beispiel mehrerer Forscher folgend, den Stahl- oder Ultramarin- finken mit stahlblauem Gefieder (A. ultramarina) specifisch von der Form getrennt, die einen ausgesprochenen metallgrünen Glanz zeigt (H. aenea). Finsch und Hartlaub vereinigen in neuester Zeit wieder beide, wozu die vollkommen gleichen plastischen Verhältnisse wohl be- rechtigen; stahlgrüne $& von Bongo und vom Senegal zeigen kaum etwas längere Schwingen. Nach den Vergleichungen der ebengenann- ten Forscher variiren beide Färbungsstufen unter sich erheblich und kommen sogar gewisse Mittelformen vor, welche mir unbekannt ge- blieben sind. Auch fehlen mir jetzt die nöthigen Anhaltspunkte, um über den Verbreitungsbezirk beider, soweit er meinen Beobachtungs- bezirk betrifft, vollkommen genauen Aufschluss geben zu können, in- dem das reiche Material, welches ich eingesammelt, in alle Welt zer- streut worden ist. Soviel glaube ich übrigens versichern zu können, dass die als Bewohner der Städte und Dörfer Nubiens bekannte Ay- pochera der stahlblauen Form angehört, die stahlgrüne dagegen mehr Waldbewohner ist. Von letzterer besitzt das Stuttgarter Naturalien- cabinet kein Exemplar mehr; ein von mir in Bongo gesammeltes Männchen, welches bedeutend schwächer stahlgrünen Schein als sene- gambische zeigt, steht im Museum zu Bremen. „Natal-Exemplare sind dunkler blauschwarz als solche vom Senegal“: Finsch & Hartl. O. Afr. p. 431. Sehr wohl möglich ist, dass die Nuance des Glanzes vom Aufenthaltsort und Lebensweise, theilweise vielleicht auch dadurch bedingt wird, dass das Hochzeitkleid mehr oder weniger abgetragen ist. Hipochera ultramarina geht am Nil nordwärts bis gegen den 23.°N. Br. und ist von der Provinz Mahas an, durch Süd-Nubien, in Takah, Senar, Kordofan und Abessinien (nach Harris auch in Schoa) einer der häufigsten Standvögel und, wie schon gesagt, hier fast ausschliesslich Bewohner Fam. Fringillidae. — 590 — ” Gen. Hypochera. von menschlichen Niederlassungen, gemeinschaftlich mit Zagonostieta minima. Ein äusserst munterers und argloses Thierchen, das selbst bis in’s Innere der Häuser kommt und hier Körner, Brodkrumen und an- dern Abfall von Speisen aufsucht oder an den Wasserbehältern seinen Durst still. Die Verfärbung der <3 zum Hochzeitkleid erfolgt mit Beginn der Regenzeit. Gewöhnlich hausen nur wenige Paare in einem und demselben Gehöft, auch ziehen diese Vögel die Lehmhütten der Nubier den Strohbaracken (Togul) der Sudanesen vor. Der Gesang ist nicht eben ausgezeichnet, der Lockton dagegen ein sehr scharfes und etwas rätschendes Zirpen. Nach Brehm plündert der Ultramarinfink mit dem Feuerfinken häufig die Durah-Felder und fällt die Brutzeit in die Monate Januar bis März. Das Nest soll auf irgend einem Baum angelegt werden und aus wirren Grashalmen bestehen. Wir begegneten diesem Vogel nie- mals in auffallend grossen, geschlossenen Schaaren, allerdings ist er gefrässig und zerstört wohl einige Aehren von Negerhirse, auch läd er sich auf Tennen und selbst bei Kameelen und Pferden zu Gast. Die Nester fand ich während der Monate Juli bis zu Anfang Septem- ber unter Dachsparren, in Giebeln und Mauerlöchern. Sie bestehen ähnlich denen des Haussperlings aus einer grössern, nichts weniger als kunstgerechten Anhäufung von Strohhalmen, Lappen, Baumwolle, Federn und dergleichen und der niedrige Nestraum ist mit Haaren Faden u. dergl. fein ausgekleidet. Wahrscheinlich werden mehrere Bruten gemacht. Auch scheint sich der Stahlfink verlassene Schwalbennester anzueignen. Die gewöhnliche Zahl. der Eier dürfte 3—D5 zu sein; diese sind stumpf eigestaltig, rein weiss und sie erhalten durch das Bebrüten einen mehr bläulichen Schein. Ihre Länge beträgt 71%‘. auf 5''". Dieke. Nach der Regenzeit mausern sich die alten Vögel. Wir haben jedoch auch Ultramarinfinken kennen gelernt, welche ausschliesslich die Waldregion zu ihrem Aufenthaltsorte machen. Solche finden sich im östlichen Abessinien bis zur Samharküste hinab, ebenso im Gebiet des Weissen Nil westwärts bis zum Kosanga-Fluss, - südlich bis Uniamuezi. Ob alle diese der stahlgrünen Form, also der Hypochera aenea angehören, kann ich — wie schon bemerkt — nicht mehr mit Sicherheit nachweisen. Hier zeigen sich diese Vögel nur einzeln und paarweise und zeichnen sich im Gegensatz zu H. ultra- marina durch ihr scheues und flüchtiges Wesen aus. Sie scheinen in Baumhöhlen zu nisten und überhaupt mageren, halbdürren Buschwald dem dichteren, so zu sagen immergrünen Hochholz vorzuziehen. [Beide Formen in Westafrika; hier von Senegambien bis nach Benguela beobachtet. — Natal: Ayres. — Zambezi: Kirk.] Fam. Fringillidae. — 591 — Gen. Coryphegnathus. Subfam. Coccothraustinae, Swains, Gen. Coryphegnathus, Rechb. (Pyrenestes, part, Gray. — Amblyospiza, Sundev.) *Nr. 492. Coryphegnathus albifrons. Pyrrhula albifrons, Vig. — Pyrenestes frontalis, Swains.; Two cent. p- 319. Nr. 116. — Pyrenestes albifrons, Gray. — Licht. Nomenclat, p- 49. — P. frontalis, Smith. Ill. S. Afr. t. 61. 62. — P. melanotus, Hgl. Cab. Journ. 1863. p. 21. & 163. — P. frontalis, Id. Cab. Journ. 1867. p. 365. — Coryphegnathus albirons, Cab. Mus. Hein. I. p. 179. — Bp. Consp. I. p. 450. — Amblyospiza albifrons, Sund. Oefvers. 1850. p- 98. — Hartl. W. Afr. p. 140. not. — Fyrenestes frontalis, Layard» S. Afr. Nr. 380. Supra fuscescente-niger; subtus nigro-schistaceus, plumis in apice dilute albido-marginatis; capite colloque e rufescente cervinis; macula utrinque frontali obsoleta, albida, altera anteoculari nigra; secundariis, tertiariis alarumque teetrieibus partim anguste fulvescente-marginatis; remigum primariarum speculo basali albo; subalaribus atris; rostro e nigricante plumbeo, macula triquetra maxillae pone angulum oris flavicante; pedibus fuseis; iride umbrina; — long. tot. 6“. 3°. — rostr. a fr. 10. —11", — al. 3. 6,3. 9%, — caud. 27,70, 8, — tars. 94, 10°". 2: Paulo minor; notaeo dilutius rufescente-cervino, plumis mediis fulginoso-flammulatis; gastraeo sordide fulvescente-albido, fusco-striato; collo antico ad peetus usque umbrino, colore albo fulvoque striato; speculo alari albo nullo; rostro magis virente-flavido. Die erste Schwinge um 1‘. 9.1‘. 10°, die zweite um 2". — 3, kürzer als die Flügelspitze, die dritte oder vierte die längsten, Die jungen Männchen gleichen dem Weibchen, aber die Grund- farbe von Kopf, Nacken und Mantel mehr rostfahl. * Ich habe diese aberrante Form den Coceothraustinen zugetheilt, Cabanis stellt sie zu den Ploceinen neben Sporopipes und Phiagrus, Bonaparte neben Spermospiza, Munia (Oryzornis) ete. zu den Estreldinen. Jedenfalls rangirt sie zunächst mit letztgenannten Gattungen. Der centralafrikanische weissstirnige Kern-Webervogel scheint sich fast als besondere Rasse vom südlichen zu unterscheiden; Kopf und Hals sind heller, fast eireumseript röthlich birschbraun; auf jeder Seite der Stirn nur ein sehr kleiner, verwaschener, weisslicher Fleck; Fam. Fringillidae. — 592 — . Gen. Spermestes. Rücken und Flügel glänzender russschwarz; Unterseite von der Brust abwärts dunkel schieferfarb bis schwärzlich, auf Steiss und Unter- schwanzdeckfedern breitere, deutlichere, auf dem übrigen Unterleib schmale, verwischte, weissliche Federsäume. Wir beobachteten diesen stattlichen Vogel nur paarweise am obern Weissen Nil und Gazellenfluss, zwischen dem 8. und 10. Grad nörd- licher Breite. Er gehört übrigens dort durchaus nicht zu den häufigen Vorkommnissen, so dass es mir trotz aller Mühe nicht gelang, mehr als 2 Männchen und eben so viele Weibchen (offenbar gepaarte Paare) einzusammeln. Eines der letztern befindet sich noch im Stuttgarter Museum, ein Paar in Leyden. Benehmen und Flug erinnern sehr an Coccothraustes; diese Vögel sind ziemlich misstrauisch, streichen oft schnurrend, weit, hoch, gerade und etwas ruckweise, sie bäumen gern auf dürren Gipfeln und lassen während des Fluges ein wenig lautes Zirpen hören. Sie sind mir nur im eigentlichen Sumpfwald vor- gekommen, namentlich auf Platanocarpum, Cordien und Gardenien, deren Früchte und Kerne mittelst des wahrhaft monströsen Schnabels leicht zerarbeitet werden; auch Capparideen fand ich in ihrem Magen. Wie unser Kreuzschnabel hängen sie sich in allen Stellungen, zu- weilen mit ganz abwärts gerichtetem Kopfan Fruchtbüscheln auf und klettern auch ziemlich behende. Ob Pyrenestes albifrons wandert, kann ich nicht angeben. Wir besuchten seine Aufenthaltsorte nur während des Monats Februar; doch sah ich auch ein Paar in einer durch den Reisenden v. Harnier im Gebiet der Kidj-Neger veranstalteten Vogel- sammlung. \ [In den Wäldern des östlichen Natal: Smith.] Anmerkung. Zu dieser Gattung gehört noch Pyrenestes capitalbus, Temm. (Hartl. W. Afr. Nr. 422.) von der Goldküste. Subfam. Spermestinae, Cab.*) Gen. Spermestes, Swains. *Nr. 495. Spermestes eueullatus. Spermestes cucullata, Sw. W. Afr. I. p. 201. — Licht. Nomenelat. p. 41. — Loxia prasioptera, Less. Rev. Zool. 1339. p. 104. — Amadina cueullata, Sund. Oefvers. 1349. p. 159. — Amadina ceucullata, @. R. Gray. — Spermestes cucullata, Bp. Consp. I. p. 454. — v. Müll. Beitr. Orn. Afr. t. 16. — Coccothraustes scutatus, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 338. — Sper- *) Ich folge bezüglich der Eintheilung der Spermestinen und Fringillinen in ver- schiedene Gruppen grösstentheils dem Vorgange von Cabanis, obwohl die meisten der- selben vffenbar nicht generisch getrennt zu werden verdienen. Fam. Fringillidae. — 5993 — Gen. Spermestes. mestes scutatus, Hgl. Cab. Journ. 1863. p. 18. — Sp. cucullata, Cab. Mus. Hein. I. p. 173. — ÜCass. Proceed. Ac. Philad. 1859. p. 138. — Hartl. W. Afr. Nr. 448. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 259. — Id. Proced. L. Z. S. 1863. p. 106. — Seldt. Proceed. L. Z. 8. 1864. p. 110. Nr. 29. — Monteiro, Ibis 1862. p. 335. — Peters, Cab. Journ. 1863. p. 401. — Rchbch. Singvög. p. 37. t. XIII. fig. 114. 115. — Hartl. Proceed. L. Z. S. 1867. p. 826. — Dohrn, Ibid. 1866. p. 329. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 252. & 1868. p. 1. — Sp. scutatus, Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 30. — Sp. cueullata, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 436. — Gurn. Ibis 1868. p. 46. & 162. Amadina sp.?, Kirk Ibis 1864. p. 321. — Spermestes cucullata, Boccage, Av. das possess. portog. IV. (Journ. de scienc, Lisboa 1870.) p. 14. — Brehm, Thierl. III. p. 200. — Russ, Cab. Journ. 1869. p. 74. — Sharpe, Ibis 1869. p. 192. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 141. Supra pallide einerascente-umbrina, cervice purius umbrino; eapite, eollo antico seutoque pectorali nitide et saturate fuseis, hoe nitore nonnullo ehalceo-purpurascente; pileo, teetrieumque alae minorum et pectoris maculis nonnullis lateralibus aeneo-viridibus; seuti peetoralis peri- zosi alba; -abdomine albo; hypochondriis in fundo umbrino eolore albo squamulatis et guttatim faseiolatis; subeaudalibus albis, um- brino-squamatis; uropygio et supracaudalibus cinerascente-albide et fusce fasciolatis; alarum teetrieibus pallide fuscescente-marginatis; remigum margine exteriore conspieua, angusta, unduliformi, fulvo-albi- cante, limbo interno abrupte rufescente-fulvo; subalaribus fulvidis; cauda euneata, nigra; maxilla nigra, mandibula pallide plumbea; iride fusea; pedibus fuscescente-plumbeis; — long. tot. 5". 5°. — rostr. & ei oa: 1 1 TE A Bad, RI RN. — targ. 51,”. Nach Finsch und Hartlaub fehlt dem Weibchen der stahlgrüne Seitenfleek der Unterbrust und ist der stahlgrüne Schulterfleck kleiner. Ich glaubte beide Geschlechter äusserlich nicht unterscheiden zu können. Der junge Vogel ist graubraun, Kopf und Hals dunkler, mehr in’s Graue spielend, Unterleib heller gelblich braun ; Unterflügeldeckfedern hell bräunlich gelb; Schnabel bläulich schwarz. Die erste Schwinge sehr verkümmert; zweite, dritte und vierte die längsten, die zweite auf der Innenfahne nach der Spitze zu auf- fallend verschmälert wie bei Zonogastris phoenicoptera. Finsch und Hartlaub könnten östliche und westliche ‘Erz-Amadinen vergleichen und fanden dieselben vollkommen übereinstimmend. Ich begegnete diesen lebhaften und niedlichen Vögelchen unmittel- v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 38 Fam. Fringillidae. — 5A — ” Gen. Uroloncha. bar vor und während der Regenzeit (April bis Juli) in den Quola- Gebieten von West-Abessinien (Provinz Dembea, Wohni und Sarago) meist in Bambusgebüsch und in Centralafrika (Bongo und Dembo), hier mehr auf Hochgras und niedrigen Bäumen in der Nähe von Lichtungen und Büschelmaisfeldern. Ob sedeftär kann ich nicht mit Sicherheit angeben. Meist lebt die Erz-Amadine in kleinen Familien von 4—8 Stück beisammen, die sich selten trennen. So schwärmen sie, lärmend und emsig nach Gramineen-Saamen suchend, beständig umher. Im raschen Flug und immer dicht zusammenhaltend unter pfeilschnellen Wendungen und Ziekzackbewegungen streicht die Ge- sellschaft zur Tränke, wo sie schwätzend badet und dann eben so eilig wieder auf ihre Standorte zurückkehrt; auch lassen sie sich nament- lich in den Abendstunden, hart aneinander gedrängt, schwirrend und schwätzend auf schwanken Aestchen nieder. Der Gesang ist nicht laut, etwas rätschend, girlitzartig. Speke beobachtete Sp. cueullata auf Kronleuchtereuphorbien im Quellgebiet des Abiad (Uniamuezi). Ueber Gefangenleben und Brutgeschäft im Käfig berichtet F. Schle- sel in höchst anziehender Weise. (Brehm, Thierl. III. p. 200.) [West-Afrika von Senegambien bis Angola und Benguela. — St. Thome und Prineipe. — Süd-Afraka: Gurmey. — Ost-Afrika: Sauahel-Küste; Zanzibar; Zambezi.] Anmerkung. Zu dieser Gattung rangiren noch die westafrikanischen Arten: Spermestes poensis, Fras. und Sp. bicolor, Fras. Von Spermestes poensis könnte specifisch abweichen: Spermestes punctata, Hgl. — Notaeo, tollo antice, pectore, hypochondriis et tibi- alibus nigris, nitore nonnullo aeneo; tertiariarum pogonio externo delicatissime albo- guttulato; hypochondriis et tibialibus late et conspicue albo-squamatis; abdomine reliquo et subcaudalibus pure albis; subalaribus majoribus albicantibus, minoribus fulginoso- nigris; rostro flavido, tomiis, apice, culmine, dimido superiore mandibulaeque basi nigro- eoerulescentibus;- — long. tot. eirca 3". 4. — rostr. a fr. 5". — al. 1“. 101, — caud,. 1°, 24, — tars. 6°, . Die Schwingen schwärzlich, aber heller als die Oberseite, diejenigen zweiter Ordnung und Uropygium nicht weiss punktirt. Von West-Afrika, Gen. Uroloncha, Cab. Nr. 494. Uroloneha. eantans. Loxia cantans, Gm. — Brown Grosbeak, Brown, Ill. t. 27. — Lozxia cantans, Lath. — Coceothraustes cantans, Vieill. Encyel. meth. p. 1004, — Id. Ois. Chant. pl. 57. — Lozxia cantans, Rüpp. N. W. p. 101. — Estrilda cantans, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 279. — Amadina cantans, Gray. — Strickl. Proceed. L. Z. S. 1850. p. 218. — Bp. Consp. I. p. 454. — Coceothraustes cantans, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 398. — Amadina cantans, Id. Ibis 1859. p. 8343. — Uroloncha cantans, Cab. Mus. Hein. I. p. 173. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 164. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 28. & Fam. Fringillidae. — 595 — Gen. Uroloncha. 1868. p. 2. — König-Warth. Neott. Stud. Nr. 70. — Antin, Cat. p. 70. — Amadina cantans, Jard. Contrib. Orn. 1850. p, 218. — Hartl. W. Afr. Nr. 446. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 467. — Bolle, Cab. Journ. 1859. p. 38. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 45. — Eudice cantans, Rchb. Singv. p- 46. t. XXXVL fig. 146—149. — Spermestes cantans, Finsch & Hartl. OÖ. Afr. p. 435. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 259. — Russ, Cab. Journ. 1869. p. 75; 79. — Licht. Nomenclat. p. 49. Supra pallide einerascente-umbrina, pileo et nucha fuscescente- ‚striolatis, dorso alisque eodem colore obsoletius fasciolatis; subtus albida; mento, gula, colli et pectoris lateribus colore pallide rufescente- umbrino lavatis; uropygio, caudae tectrieibus superioribus et rectriei- bus umbrino-nigricantibus; rostro et pedibus violaceo-coerulescentibus; iride fusca; — long. tot. 44,” — rostr. a fr. 4, — al. U. — caud. 1". 7. — tars. vix 6. Beide Geschlechter kaum verschieden. Die erste Schwinge sehr rudimentär, die zweite die längste, die zwei folgenden kaum kürzer. — Der Schwanz auffallend lang und keilförmig, die Federn am Ende stark zugespitzt. Paarweise und in kleinen Flügen, die sich nach der Regenzeit noch mehr zusammenrotten, vom mittlern Nubien (Dongolah) an süd- wärts bis Kordofan, Senar, Abessinien, am untern Weissen Nil und an der Somal-Küste. Meinen Beobachtungen zufolge hat das Lanzenschwänzehen keinen auffallenden Gesang, derselbe besteht in bescheidenem‘, lispelnden Schwätzen und Schmatzen, mit wenig Melodie. Ich fand diese Art und wahrscheinlich auch Uraeginthus phoenicotis zuweilen auch in Weber- vogelnestern brütend, die je nach Bedürfniss ziemlich dicht mit Federn, Haaren und Wolle gefüttert werden; die Zahl der feinschaaligen, weissen Eier variirt zwischen 3 und 5; sie sind stumpf eigestaltig, 6!/,‘. lang, 4'/,'”. diek und etwas gelblich durchscheinend. Die Nist- zeit fällt in die Monate August bis October; Vierthaler fand ein Nest im Januar. Scheint ein ächter Tropenvogel, der wohl nicht über 5-6000 Fuss hoch steigt und nicht wandert. Er lebt am Ufer von Ge- en wässern, auf Inseln, um Maisfelder, Baumwollpflanzungen und Gehöfte und selbst an Wüstenbronnen, aber nirgends gerade in auffallend grosser Anzahl. Selten treiben sich die Lanzenschwänzchen auf der Erde her- um, mehr in Hecken, Gebüsch und auf kahlen Dornbäumen. Nächst verwandt ist die indische Uroloncha malabarica L., mit der sich U. cantans in der Gefangenschaft paart: Bolle. [Senegambien.] 38* Fam. Fringillidae. — 596 — " Gen. Sporothlastes. Gen. Sporothlastes, Cab. Nr. 495. Sporothlastes faseiatus. Loxia fasciata, Gm. — L. jugularis, Shaw. — L. fasciata, Vieill. Ois. Chant. pl. 58. — Amadina fasciata, Sw. W.Afr. I. pl. 15. — Licht. Nomenclat. p. 48. — Bp. Consp. I. p. 454. — Fringilla detruncata, Licht. Dubl. Cat. p. 25. Nr. 255. 256. — Amadina fasciata, G. R. Gray. — Brown, Ill. Zool. t. 27. — Amadina detruncata, Rüpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Ueb. p. 280. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 403. — A. Jasciata, Hartl. W. Afr. Nr. 444. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 259. — Bolle, Cab. Journ. 1859. p. 43. — Sporothlastes detruncatus, Hgl. Faun. Roth. Meer Nr. 163. — Amadina fasciata, Id. Cab. Journ. 1862. p. 28. — 4. detruncata, Id. Cab. Journ. 1863. p. 405. — Sporothlastes fasciatus, Cab. Mus. Hein. I. p. 173. — Heugl. Cab. Journ. 1860. p. 3. — Amadina fasciata, Antin. Cat. p. 70. — Brehm, Thierl. III. p. 198. — Loxia et Amadina fasciata, Lefeb. Abyss. Ois. p. 118.; 173. — Russ, Cab. Journ. 1869. p. 79. Dilute fulvo-cervinus, lineolis brevibus nigricantibus variegatus et fas- ciatus; mento gulaque albis; fascia gulari coceinea ;abdomine medio rufo ; rectrieibus lateralibus fumoso-nigriecantibus, extimae apice margineque externa conspieua albis; rostro dilute plumbeo; pedibus rubellis; iride umbrina; — long. tot. 4. 9". — rostr. a fr. 41, — al. 2”. 5, — caud. 1”. 61/5. -—— tars. vix 6, 9: Fascia gulari coccinea et macula abdominali rufa nullis. Die Band-Amadine bewohnt nicht selten das abessinische Küsten- land nordwärts bis gegen den 17.° N. Br., Kordofan und viele Ge- genden des Weissen Nil-Gebietes; während und nach der Regenzeit bis zum December von uns beobachtet. Im September rottet sie sich in kleine Flüge zusammen und schwärmt ganz sperlingartig in der Steppe umher, namentlich in der Nähe von Wüstenbronnen, wo sich die Vögel in den Vormittagsstunden gern auf isolirten Bäumen sam- meln. Häufig treiben sie sich auch im Hochgras, in Hecken, Gärten und in dem von Felsen und Trümmergestein unterbrochenen Busch- wald herum. Auch kommen sie auf die Erde herab und baden gerne im Sand. Nach Antinori im Lande der Reg-Neger in grossen Gesellschaften. Nistet nach genanntem Reisenden zu Ende August und Anfang Sep- Fam. Fringillidae. — 1597 .— Gen. Sporothlastes. tember. Gesang und Benehmen erinnern an den Feldsperling, doch ist der erstere weniger laut und angenehmer, der Lockton zwitschernd. Ueber das Jugendkleid giebt Dr. Russ sehr interessante Notizen. Ein Gelege bestand aus 9 Eiern und die männlichen Jungen zeigten sofort das rothe Halsband. [Senegambien: Swains. Verr. ete.] * Nr. 496. Sporothlastes erythrocephalus. Lozia erythrocephala, L. — Lozia brasiliana, Gm. — Vieill. Ois. Chant. t. 49. — Loxia maculosa, Burch. Trav. S. Afr. I. p. 269. — Fringüla retieulata, Vogt, Cuv. Thierr. I. p. 532. — Cardinalis angolensis, Briss. Ornith. App. p. 78. — Pl. enl. 309. 1. — Amadina erythrocephala, A. Smith Ill. S. Afr. t. 69. — Bp. Consp. I. p. 454. — Layard, 8. Afr. Nr. 397. — Hartl. W. Afr. Nr. 445. — Edw. Birds t. 180. 1. — sSpo- rothlastes erythrocephalus, Cab. Mus. Hein. I. p. 173. — Heugl. Cab. Journ- 1868. p. 4. — Fringilla erythrocephala, Lefeb. Abyss. Ois. p. 119. Supra fuscescente-einereus; subtus fulvescente-albidus, squamatim e nigricante fusco-fasciatus, abdomine medio magis cinnamomeo; pileo, nucha, facie et gula dilute eoccineis; aliıs e fulvescente albido-bifas- ciatis; remigum pogonio externo et apice ex parte striete albido-mar- ginatis, in pogonio interno, basin versus, pallide fulvescente-limbatis; subalaribus sordide einerascente-albidis; uropygio et supracaudalibus purius einerascentibus, delicatius fasciatim fusco-squamulatis; rectriei- - bus dorso concoloribus apicem versus magis magisve fuliginoso-nigri- cantibus, °/, exteriorum macula apicali rotundata alba; primae pogonio externo conspicue e fulvescente albo-marginato; röstro e flavicante roseo; pedibus rubellis; iride pallide umbrina; — long. tot. N Tosir. a 18, 54, — al. 24, 72". — caud. 1°, 91," — tars. 7’, 2: Paulo minor, capite tergaeo concolore (nec coccineo). Beschreibung nach südafrikanischen Exemplaren. Die rothköpfige Amadine ist etwas grösser als die Band-Amadine, der Schnabel noch kräftiger; die zwei äussern Reihen der Flügeldeck- federn mit dreieckigen, braungelblich weissen Spitzflecken, welche Binden bilden; jene Spitzflecken sind nach der Basis der Feder zu mit einer halbmondförmigen dunkel graubraunen Einfassung versehen, Fam. Fringillidae. — 598 — ” Gen. Ortygospiza. Ich habe nie Gelegenheit gehabt, diese Art im Freien zu beob- achten, sie wurde dagegen von Lefebvre im Mai 1841 bei Adoa ein- gesammelt. Ihr Vorkommen in Abessinien dürfte sich auf gewisse Jahreszeiten und Distriete beschränken. — In Südafrika lebt die roth- köpfige Amadine gesellschaftlich und besucht dort gerne die Gärten der Eingeborenen. [Süd-Afrika: Latuku; Damara; Kuruma. — Angola: Edwards.] Gen. Ortygospiza, Sund. Nr. 497. Ortygospiza atrieollis. Tab. XXI. b. fig. a. Fringilla polyzona, Temm. Pl. enl. 221. 3. — Estrelda polyzona, Mus. Berol. Nomenel. p. 43. — Fringilla multizona, Lefeb. Abyss. Ois. p. 117. — Fringilla multizona et Estrelda polyzona, Lefeb. Ibid. p. 117. & 173. — Fringilla atricollis, Vieill. Eneyel. Meth. p. 980. — Id. Dic- tion. Det. vol. XIL. p. 132. — ?Id. Ois. Ohant. pl. 14. — Lesson, Com- pl&em. de Buff, II. p. 5344. — Amadina polyzona, Swains. — Kstrelda polysona, Layard, 8. Afr. Nr. 390. — Ayrez, Ibis 1863. p. 329. — Gurney, Ibid. 1868. — Ortygospiza polyzona, Sund. Oefvers. 1850. p. 98. — Hartl. W. Afr. p. 451. — Bp. Consp. I. 455. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 18.; 1564. p. 249.; 1868. p. 4. — Amadina polyzona, Rüpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Ueb. Nr. 234. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 407. — Ortygospiza polysona, Bocage, Aves das possess. portogez. IV. p. 14. — Amadina polizona et Estrelda atricollis, Gray. — Ortygospiza atrieollis, Cass. Proceed. Ac. Philad. 1859. p. 158. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 141. Supra einerascente-fumosa; fronte, regione ophthalmica gulaque nieris; eiliis mentoque niveis; peetore, colli lateribus et hypochondriis fumoso-schistaceis (his rufescente-lavatis), eonspicue albo-faseiatis, fascio- lis albis ipsis colore fusco-eireumseriptis; abdomine medio fulvo, pectus versus laete einnamomeo; subalaribus dilute fulvis; erisso et subeau- dalibus fulvo-albidis, lateraliter late fulginoso-marginatis; alae teetriei- bus et tertiariis griseo-marginatis; remige extima in pogonio externo striete albo-marginata; reetrieibus fulginosis, lateraliter macula alba terminatis, extimae pogonio externo albo-marginato; maxilla atro-pur- purea, mandibula eorallino-rubra; iride flavida; pedibus pallide fuseis; Fam. Fringillidae. : — 59 — Gen. Ortygospiza. — long. tot. 81/,. — rostr. a fr. 5%, — al. 1%. 9“. — caud. 1. 414, tars. 69,7", 9: Facie gulaque fuscescente-fumosis. Erste Schwinge sehr rudimentär, die dritte und vierte die längsten, die zweite um '/,"'. kürzer als die Flügelspitze. Der beschriebene Vogel stimmt gut überein mit westafrikanischen und mit einem angeblich vom Weissen Nil stammenden Exemplar des Bremer Museums. Ich fand ihn nur äusserst selten, meist paar- weise, während der Sommerregenzeit in Bongo im Gebiet des Gazellen- flusses, in Gesellschaft von Crithagra musica und zwar auf Lichtungen und Wegen in der Nähe von Gewässern. Wir bemerkten den Wachtel- finken hier nur auf der'Erde, er war gemeiniglich sehr schüchtern und flog niedrig und schwirrend ab und zu, zuweilen ein hölzernes, rät- schendes ter-ter ausstossend, das entfernt an den Ton eines Kinder- trompetchens erinnert. Rüppell, Lefebvre und ich beobachteten auch einen Wachtelfinken in Abessinien; Lefebvre häufig im Monat Mai auf Wiesen, Gersten- feldern und längs Wildbächen in der Gegend von Adowa, ich zu derselben Jahreszeit bei Djenda in Dembea. Die abessinischen Exem- plare, welche ich einsammelte, stehen nicht mehr zu meiner Verfügung und ich kann sie daher nieht mit dem im Gebiet des Weissen Nil eingesammelten vergleichen. Erstere (die abessinischen Vögel) sind etwas grösser, haben grössere weisse Augenringe, mehr Weiss am Kinn und Stirn, namentlich Stirnseiten und auf den äussern Steuer- federn; Wangen und Kehle sind schwarz. Ich gebe hier noch die speciellere Beschreibung nach meinen Notizbüchern: & adult.: Supra cano-fuliginosa, stria brevi supereiliari, facie gulaque nigris; annulo periophthalmico et mento lato niveis; macula anteoeulari nigricante; abdomine fulvo, peetus versus laete einnamo- meo; jugulo, peetoris lateribus et hypochondriis colore albo et nigri- cante delieate et pulchre undulatim fasciolatis; subeaudalibus, pallide fulvis, lateraliter irregulariter et late umbrino-fusce marginatis; sub- alaribus remigisque extimae pogonio externo albidis; reetrieibus atris, extima vix omnino, secundae stria lata mediana et apice, tertiae stria euneiformi apicali, angusta, albis; alae plumis cano-margivatis; rostro purpuraseente nigro, maxilla fusco-nigra; iride helvola; — long. tot. 34. 6%, — rostr. a fr. 31%. — al. vix 2". — Mas. jun.: Supra magis fuscescente einerea; fronte, genis et gula einereis; annulo periophthalmico et mento niveis; macula pone- oeulari einerascente; jugulo et peetoris lateribus in fundo einereo co- lore nigro alboque undulatim faseiolatis; peetore medio fulvo; abdomine fulvescente-albido, hypochondriis (his in fundo fulvido), erisso et sub- Fam. Fringillidae. — 600 — * . Gen. Habropyga. caudalibus latius colore fusco et albo varlis; rostro fusco, tomiis man- dibulae rufis; iride pallide umbrina ; pedibus corneo-fuscescentibus. Beim Vogel aus Bongo reicht das nicht scharf abgegrenzte Schwarz der Kehle fast bis zur Brust herab, die äusserste Schwungfeder ist nur schmal weiss gesäumt, die erste Steuerfeder mit weissem Aussen- saum und solcher Spitze, die nächstfolgenden weiss gespitzt; die Unterschwanzdeckfedern ockergelb, mit scharfbegrenzten, breiten, schieferschwärzlichen Längsflecken, welche zusammen jederseits und in der Mitte der Unterschwanzdecken einen auffallenden, gezackten Längsstreif bilden. Ich zweifle fast, dass beide hier beschriebenen Formen einer und derselben Art angehören, doch mangelt mir, wie schon bemerkt, das nöthige Material, um diese Frage endgiltig lösen zu können. Noch muss ich hinzufügen, dass wir den Wachtelfink von Abes- sinien gewöhnlich in kleinen Truppen von 5 - 8 Stück gesehen haben, die sich flüchtig auf kahlem, steinigem Hügelland umhertrieben und rätschend auf Steinhaufen einfielen; scheint überhaupt nicht zu bäumen. Nach Cassin fehlen einigen Exemplaren vom Camma-Fluss und von Cap Lopez die weissen Flecke um die Augen und am Kinn. [Senegambien; Casamanze: Vieill., Temm.; Camma & Cap Lopez: Du Chaill.; Benguela: Anchieta. — In Natal Zugvogel zwischen Mai und August: Ayres; Kafferland: Wahlberg.] Anmerkung. Amadina lbunulata, Temm. Mns. Lugd. scheint mir nach der Be- schreibung Hartlaub’s (W. Afr. p. 148. 149.) mit Ortygospiza polyzona zusammen zu fallen. / Gen. Habropyga, Cab. ; (Estrelda, Swains. — Lozigilla, Less. — Astrilda, Rchb.) a. Undulatae. a. Uropygio, supracaudalibus et reetrieibus nigris. Nr. 495. Habropyga einerea. Bengali ceendre, Vieill. Ois. Chant. pl. 6. — Fringilla einerea, Vieill. Nouv. Diet. d’Hist. nat. XII. p. 176. — Id. Encyel. method. p. 986. — Fringilla troglodytes, Licht. Dubl. Cat. p. 26. — Estrelda cinerea, Bp. Consp. I. p. 459. — E. troglodytes, Id. Oonsp. I. p. 459. — E. cinerea, Hartl. W. Afr. Nr. 426. — Id. Syst. Verz. p. 75. Nr. 5. — Estrelda einerea et rubriventris, Gray. — Estrelda melanopygia, Hgl. Cab. Journ. 1864. p. 251. — KEstrelda einerea, Küpp. N. W. p. 101, — Id. Syst. Fam. Fringillidae. — 601 — Gen. Habropyga. Uebers. Nr. 277. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 308. — ? Estrelda troglodites, Antin. Cat. p. 71. — ? Fringilla cinerea, Lefeb. Abyss. p. 116. — E. ceinerea, Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 258. — Astrilda einerea, Brehm, Thierl. III. p. 216. — Habropyga cinerea, Cab. Mus. Hein. I. p. 169. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 6. — Habropyga nigricauda, Rchb. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 441. (not.) — Russ, Cab. Journ. 1869. Bi. 79, Minor; supra pallide et delicate cinereo-umbrina, vix vinaceo- lavata, subtus pallidior, roseo-tineta, minutissime et obsolete fusces- cente-fasciolata; oceipite et nucha magis einerascentibus; erisso purius roseo; gula, abdomine medio et subcaudalibus albidis; uropygio, supracaudalibus et rectrieibus nigerrimis, rectrieum lateralium pogonio externo albo; stria transoculari eiliisque coceineis; remigibus pallide cinereo-fuseis; subalaribus albidis, vix roseo-lavatis; rostro corallino- rubro; iride lateritia; pedibus fuseis; —- long. tot. 3. 6°. — rostr. a. fr vix 4. — al. 1. 8.1, 83," — eaud. 1”. 5.1". 6". — tars. 6.—61/,". Etwas kleiner als 7. rufibarba; Schnabel weniger kräftig, Färbung obenher graubräunlich mit etwas Weinroth; die sehr feine Quetstrei- fung nur auf dem Interscapulium ganz deutlich; Unterseite heller als die obere, weinröthlich, mit mehr oder weniger ausgesprochenem rosenfarbenem Anflug, der sich zuweilen bis zum Vorderhals hinauf er- streckt; die feine Querstreifung am Hals, Weichen und Brust sehr un- deutlich; Unterflügeldecken weisslich, etwas weinfarb angeflogen. Von H.astrild unterscheidet sich diese Art durch geringere Grösse, viel feinere Querstreifung, schwarzen Bürzel, Oberschwanzdecken und Steuerfedern. Die weisse Zeichnung auf letztern nimmt bei den ?), äussersten meist die ganze Aussenfahne ein, varüirt übrigens etwas in Bezug au- ihre Ausdehnung. Das Hochzeitkleid ist lebhafter rosenroth angehaucht als das Winterkleid, am intensivsten tritt diese Farbe in der Steisst gegend (Crissum) auf. Beide Geschlechter gleichen sich in Bezug auf Grösse und Farbentöne so ziemlich; bei jüngern Vögeln fehlt der rosenfarbene Ton der Unterseite. Wir begegneten dem grauen Astrild nur zwischen den Monaten Januar und Mai und zwar in Süd-Nubien, Kordofan, Senar und im Gebiet des Weissen Nil westwärts bis zum Kosanga-Fluss. Er führt hier, wie es scheint, ein sehr unstätes Wanderleben. Meist schweift er in grossen Flügen, die ziemlich dicht zusammenhalten und sich lebhaft unter beständigem zarten Schwätzen und Piepen auf trockenem Hochgras, in Hecken und Gebüsch, hier namentlich längs Regenbetten, Fam. Fringillidae. — 602 — " Gen. Habropyga. herumtreiben; auch scheinen diese zarten Vögelchen gern zu baden; ihre Nahrung besteht vorzüglich in feinen Gramineen-Samen. Nach Lefebvre im Juni in Abessinien. [West-Afrika vom Gambia südwärts bis Gabun.] * Nr. 499. Habropyga rufibarba. Fringila rufibarba, Ehr. in Mus. Berol. — Fr. buecalis, Ehrb. ibid. — Habropyga rufibarba, Cab. Mus. Hein. I. p. 169. (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 7. — Estrelda buccalis et rufibarba, Nomenel. Mus. Berol. p. 48. — Habropyga rufibarba, Hgl. Faun. Roth. Meer Nr. 24, Similis 7. cinereae; vix major; rostro validiore; notaeo saturatius cinereo-umbrino, vertice excepto, fasciolis latioribus, conspicuis, fusces- centibus; gula, colli lateribus et subeaudalibus albis; gastraeo reliquo spadiceo-isabellino (nec roseo-lavato), multo magis conspieue fusco- fasciolato; subalaribus pallide spadiceo-fulvidis; rostri rubri ceulmine et gonyde nigris; — long. tot. eirca 4". — rostr. a fr. vix 4. — al 1 gem 40) 10m, —eand.' 17, are Sea Etwas grösser als H. einerea; Schnabel kräftiger, Färbung oben- her satter" graubräunlich ohne weinröthlichen Anflug, die feine Quer- streifung mit Ausnahme des Scheitels sehr prononeirt. Unterseite heller, ohne alle Andeutung von Rosenroth; Schwanz schwärzlich, obere Schwanzdeckfedern wie bei H. cinerea, schwarz, zuweilen mit hoch- rothen Spitzen; Kehle, Wangen, untere Schwanzdecken und äusserer Rand der ?/, seitlichen Steuerfedern weiss. Beschreibung nach den Original-Typen des Berliner Museums. Scheint von A. einerea bestimmt artlich verschieden. Ich habe diese von Hemprich und Ehrenberg im abessinischen und südarabischen Küstenland eingesammelte Art nie im Leben zu beobachten Gelegenheit gehabt. Im Nilgebiet scheint sie nicht vor- zukommen; die Vaterlandsangabe ‚‚Nubien“ im Nomenclator des Ber- liner Museums ist wohl fehlerhaft. Fam, Fringillidae. — 60 — Gen. Habropyga. #8. Uropygio et supracaudalibus dorso concoloribus. Nr. 500. Habropyga astrild. Lozia astrild, L. — Waxbill, Edw. t. 179. &854. — Linaria einerea orientalis, Seligm. Samml. Ausländ. Vög. VI. t. 74. — Senegalus striatus, Briss! Orn. III. p. 210. t. 10. — Pl. enl. 157.2. — Fringila undulata, Pall. — Loxia astrld, Gm. 8. N. p. 852. (nec var. ß.) — Lath. Ind. Orn. p. 392. — Fringilla astrld et rubriventris, Vieill. Encyel. Meth. p. 974. 992. — Id. Ois. chant. pl. 13. — Fringila astrild, Licht. Dubl. Cat. p. 26. — Kittl. Kupf. t. 10. 2. — KEstrilda astrild, Less. Traite d’Ornith. p. 445. — Estrelda astrild et rubriventris, Gray. — Bp. Consp. I. p. 458. — Habropyga astrild, Cab. Mus. Hein. I. p. 459. — Estrelda oceidentalis, Fras. Jard. Contrib. Orn. 1851. p. 156. — E. oceıdentahs et rubriventris, Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 118. — Hartl. W. Afr. Nr. 424. & Nr. 425. — E. astrild, Hartl. Madag. p. 56. — E. rubriwentris, Uass. Proc. Acad. Philad. 1859. p. 153. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 2588. — Estrilda eoerulescens, Rüpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Ueb. p. 274. — Fringilla coerulescens, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 395. — E. astrild, Jard. Edinb. N. Phil. Journ. n. 5. II. p. 244. — Strickl. & Selat. Contrib. Orn. 1352. p. 150. — v. Pelz. Novara-Exped. Vög. p. 91. — Newton, Ibis 1865. p. 95.; 1861. p. 272.; 1863. p. 104. — Monteiro, Ibis 1569. p. 95. — Gurney, Ibis 1862. p.31. & 156. — Layard, 8. Afr. Nr. 331. — Astrilda undulata, Rehb. Singvög. p. 9. t. 2. fig. 7.—9. — A. rubri- ventris, Rehb. Ibid. p. 10. t. 2. fig. 12. — Habropyga astrild, Vab. v. d. Decken, Reisen III. p. 50. — Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 439. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 7. — Astrilda undulata, Brehm, Thierl. III. p. 216. — Estrilda astrild, Schleg. & Poll, Madag. p. 153. — ? Estrelda rubri- ventris, Leteb. Abyss. Ois. p.,172. — Heine, Cab. Journ. 1360. p. 141. — Cassin, Proc. Ac. Philad. 1859. p. 138. Major; supra pallide cinerascente-umbrina; subtus paullo pallidior, omnino delicatissime fusco-fasciolata, plus minusve colore vinaceo-roseo lavata; pileo saturate umbrino-einerascente, concolore; genis, mento guttureque albis; hoc, pectoris et epigastrii medio laete roseo-tinetis; erisso et subeaudalibus nigris; rectrieibus saturate fumoso-umbrinis, partim fusco-fasciolatis, infra nigrieantibus, lateralium pogonio ex- terno pallide einerascente-umbrino, magis conspicue fusco-fasciolato ; Fam. Fringillidae. — 604 — * Gen. Habropyga. stria lata transoeulari eiliisque coceineis; rostro corallino-rubro; iride umbrina; pedibus nigrieantibus; — long. tot. 4. 7.4", 91, — zostr. va fe SUR Ara 1 ge, ya Fe: 9, —2", — tars. 64, HT". Habropyga astrld unterscheidet sich von HZ. cinerea und H. rufi- barba leicht durch beträchtlichere Grösse, deutlichere, viel breitere Querstreifung, roth überlaufene Kehle und Brustmitte, schwarze Unter- schwanzdeckfedern und durch die dem Rücken gleichfarbigen Ober- schwanzdecken. Der rosenfarbige Anflug ist nur dem & im Hochzeitkleid eigen; diese Färbung fehlt den jüngern Vögeln selbst auf Vorderhals und Brust, und hier sind die Unterschwanzdecken dunkelbräunlich und nicht schwarz. Meine nordöstlichen Vögel lassen sich von südafrikanischen nicht specifisch unterscheiden, erstere sind namentlich in der Weichengegend wohl etwas deutlicher gebändert, und bei letztern zeigen die Steuer- federn und Oberschwanzdeckfedern eine Spur von rothem Rand. Finsch und Hartlaub erklären auch die westliche 7. oceidentalis für vollkom- men gleichartig. Der grosse Astrild wurde von uns während der trockenen Jahres- zeit (von October bis Mai) in Süd-Nubien, Senar, Abessinien und im Gebiet des Weissen Nil angetroffen. Doch scheint er hier beständig auf der Wanderung begriffen. Er hält sich in kleinern und grössern Familien, zuweilen gemischt mit Gattungsverwandten, im Hochgras der Steppen und Sümpfe, in Hecken, Baumwollfeldern, im Gebüsch längs der Gewässer, jedoch nicht in wasserlosen Gegenden. In Ha- besch fanden wir diese Art noch auf 6—7000 Fuss Meereshöhe; sie dürfte in unserm Beobachtungsgebiet nieht brüten. Die einzelnen Ge- sellschaften halten eng zusammen und schwärmen zirpend von Busch zu Busch und von Grasschopf zu Grasschopf; oft lässt sich ein ganzer Flug auf einem Grashalm nieder. Häufig fallen diese Astrilden auf der Tränke ein, auch bemerkte ich sie hin und wieder unter Gestrüpp auf der Erde nach ausgefallenen Sämereien suchend. Sie sind äusserst lebhaft, unruhig und öfters sehr misstrauisch, zuweilen, namentlich um Gehöfte, wieder so wenig scheu, dass man sich ihnen auf wenige Schritte nähern kann. [Ueber ganz West-Afrika südwärts von Senegambien. — Süd- und Süd-Ost-Afrika. — Fernando Po. — Eingeführt auf Bourbon, Mauri- tins (und Madagascar ??).] Fam. Fringillidae. — 605° — Gen. Habropyga. y. Supracaudalibus rubris. Nr. 501. Habropyga frenata. Fringilla frenata et, F. effrenata, Licht. Mus. Berol. — Habropyga frenata, Cab. Mus. Hein. I. p. 169. (not.) — Estrelda rhodopygia, Sund. Oefvers. 1850. p. 126. — „E. rhodoptera, Sund.“ Bp. Consp. I. p. 459. — E. leucotis, Hgl. Cab. Journ. 1862. p. 29. — Habropyga frenata, Id. Cab. Journ. 1868. p.8. — H. rhodopyga, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 441. — Estrelda rhodopyga, Hartl. W. Afr. p. 141. (not.) — Estrelda effrenata, Licht. Nomencl. p. 48. Media, pallide ceinereo-umbrina, delicate fusco-fasciolata; gula et genis argenteo-albis; crisso et subeaudalibus nigrieantibus, puniceo- tinetis, plumis apicem versus albido-variis; supracaudalibus, tertiari- arum et alae tectricum majorum marginibus exterioribus scarlatinis; rectricibus fuseo-umbrinis, partim fusce fasciolatis, infra nigricantibus, basin versus rubro-fimbrieatis, lateralium pogonio externo pallide ei- nerascente-umbrino, fusco-faseiolato; stria transoculari strieta, coceinea; rostro rubente-fusco; pedibus fuscescentibus; iride pallide et laete umbrina; — long. tot. 3. 8’. — rostr. a fr. vix 4". — al. 1". 8. — caud. 1”. 7". — tars. 53), Durch Mangel der weissen Aussensäume der Steuerfedern, rothe obere Schwanzdeckfedern und eben solche Säumung der Tertiärschwin- gen, grossen Flügeldeckfedern und Steuerfedern unterscheidet sich diese Art leicht von Z. cinerea, rufibarba und astrild. Nach Cabanis wären die Unterschwanzdeckfedern bei 7. frenata nicht schwarz, während sie bei meiner ZH. leucotis schwärzlich sind, mit heller Sprenklung und rothem Anflug. Die Zeichnung der Steuerfedern ist wie bei 7. astrild, nur erscheint bei HZ. frenata auf ihrer Oberseite auch der deutliche rothe Rand auf den drei mittleren Paaren. Ziemlich selten im nord- östliehen Afrika. Wir erlegten zur Regenzeit ein Pärchen bei Keren an der Nordgrenze von Abessinien, das sich in dem dichten Gebüsch eines Regenbettes aufhielt. Nubien: Mus. Berol. Dem jungen Vogel, ZH. efrrenata des Berliner Museums aus Abes- sinien, fehlt der rothe Augenstreif und die feine dunkle Querzeichnung. Fam. Fringillidae. — 606 — #* Gen. Habropyga. * Nr. 502. Habropyga paludicola. Estrelda paludicola, Hgl. Cab. Journ. 1863. p. 166. — Heugl. Ibid. 1868. p. 9. t. 1. fig. 2. (Q). 2 adult.: Pileo. saturate fuscescente-cinereo; genis, pectoris et abdominis lateribus purius ceinereis; collo postico dorso et alis umbrino- cervinis, delicate et minus conspieue fusco-fasciolatis; supracaudalibus puniceis; caudae gradatae rectrieibus fuliginoso-nigrieantibus, extimis in pogonio externo, apicem versus, late et obsolete albido-marginatis; gula et subcaudalibus albidis, erisso roseo-tinceto ; pectore et abdomine reliquo fulvescente-albidis, hoc in medio magis flavido; hypochondriis e eineraseente umbrino-tinetis, pallidius fasciolatis; rostro et iride coral- lino-rubris; pedibus nigrieantibus; — long. tot. 3”. 10° —4'. — rostr. a fr. 1," 33," — al. 1”. 83,9 —1'. 9". — eaud. 1% 9M.— 1”. 10". — tars. 5.51". Rangirt zunächst mit der westafrikanischen Habropyga melpoda (Fringilla melpoda, Vieill. — Fr. lippa, Lieht.). Bei einem jüngern Vogel ist die ganze Unterseite mehr aschgrau, nur die Bauehmitte licht orangefarb; die Bedeckung der Schenkel etwas rosenroth an- geflogen. Abweichend gefärbt von allen mir bekannten afrikanischen Habro- pyga-Arten, ist der Mantel von A. paludicola ziemlieh lebhaft hirsch- braun, ohne Beimischung von Grau; die Querstreifung noch feiner als bei H. einerea. Es gelang mir nur wenige Individuen dieser zweifellos neuen Art einzusammeln und zwar im Monat Februar, März und April.. Sie hielten sich in kleinen Gesellschaften im Hochgras der Sümpfe längs des Gazellenflusses, auf der Insel Req und in Bongo und Dembo. Recht muntere, geschwätzige Thierchen, die äusserst geschiekt im Schilf und auf Grasstengeln klettern und sich darauf wiegen, und wenn sie aufgescheucht werden, niedrig, rasch und lärmend abstreiehen, um auf dem nächsten Grasbusch wieder einzufallen. Der Lockton ist ein ziemlich leises Zirpen und Schwätzen. " Alle von uns geschossenen und von mir selbst untersuchten Vögel dieser Form waren 29, und ich vermuthe, dass der an gleicher Loca- lität eingesammelte, nachstehend beschriebene das jüngere & derselben Art sein könnte. &: Similis praecedenti; stria transoculari coceinea; uropygio dorso concolore, subcaudalibus nigrieantibus, fulvo- Fam. Fringillidae. — 6017 — Gen. Habropyga. vermieulatis; genis gulaque albidis; gastraeo sordide et pallide ful- vescente, lateraliter fuseo-fasciolato ; reetrieibus fuliginoso-fuscis, obsolete fusco-faseiolatis, nec albo-marginatis; iride fusca; — long. tot. 4". — zöstr. a fi. 31, I al. 1". 9", — eaud. 1. 9", — tars. 51, Das alte & im Hochzeitkleid dürfte somit rothe Zügel, rothe obere Schwanzdeeken und schwarze untere Schwanzdeckfedern zeigen. Oder sollte der zuletzt beschriebene Vogel einer zweiten nahe verwandten, neuen Species angehören ? Die gelbliche Farbe der Unterleibsmitte verbleicht bei präparirten Vögeln fast gänzlich. b. Subundulatae. «a. Abdomine et subeaudalibus flavidis. e Subgen. Sporaeginthus, Cab. Mus. Hein. I. p. 170 — Neisna, Bp. Consp. 1. p- 460. * Nr. 503. Habropyga Ernesti. Pab. XNT. b. fig. b. Estrelda Ernesti, Hgl. Cab. Journ. 1362. p.29. — „FE. flavwentris?“, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 399. — E. Ernesti, Id. Cab. Journ. 1868. p. 10.— ? E. Quartinia, Bp. Mus. Paris. — ?Id. Consp. I. p. 461. — Bengali, Lefeb. Abyss. Ois. Nr. 161. p. 117. (Beschreibung.) Minima, pileo et eervice saturate, collo et peetore dilutius einereis; mento et gula albidis; interscapulio et alarum tectrieibus viridi-oli- vaceis, delicatissime fuscescente-faseiolatis; abdomine flavido, medio pure aurantiaco-flavo; subcaudalibus isabellinis; uropygio et supra- caudalibus scarlatinis; remigibus fumosis, extus ex olivaceo viridi- marginatis; cauda subgradata, nigrieante, reetrieibus lateralibus extus et apicem versus pallidioribus, omnino tenuissime fasciolatis; maxilla nigerrima, mandibula corallina; iride eoecinea; pedibus nigricantibus; — long. tot. 3”. 4, — rostr. a fr. 31, — al. 1". 9". — eaud. 1,9%. — tare. 6”, Die vierte und fünfte Schwinge sind die längsten, die erste um 1°. 1%5'",,. die zweite um !/,'’., die dritte um !/,‘. kürzer als die Flügelspitze. Ein äusserst liebliches, munteres Wesen, das wir paarweise und in Gesellschaften in den Bogos-Ländern, in Tigrie, in Semien, bei Fam. Fringillidae. — 608 — Gen. Habropyga. Gondar und im Wolo-Land zwischen 4- und 10,000 Fuss Meereshöhe angetroffen haben. Es lebt vorzüglich an sonnigen Gehängen, in deren Nähe Gewässer sind, auf Felsen, Büschen und im Hochgras, und scheint Standvogel, der von uns vom Monat August bis April beob- achtet wurde; im September Junge und im Januar noch ein Nest mit 5—6 rein weissen Eiern in einer Felsritze. Dieses war nicht eben kunstreich, ähnlich dem von ZLagonosticta minima angelegt. Die jungen Vögelchen gleichen den alten, sind aber viel blasser gefärbt, die Unterseite mehr isabell. 4. Ernesti ist meist scheu und Hüchtig und daher nicht leicht zu erlegen, der Gesang, obwohl nicht laut, recht lieblich und abwechselnd, der Lockton ein leises Zirpen. Im Magen fanden wir Sämereien von Cyperaceen und andern Gräsern. F Dr. Finseh erklärt diese Art für identisch-mit 7. Dufresnei, Vieill. und sagt, dass Exemplare vom Port Natal und von Keren sich voll- kommen gleichen. Das & von H. Dufresnei hat jedoch schwarze Wangen und Kinn, was bei #. Ernesti, von der ich wohl 20 Exemplare in Händen hatte, niemals vorkommt; ebenso ist bei erstern (H. Dufresnei) die Unterseite und namentlich die Kehle weisslich, nur Bauchmitte hell bräunlich-, Steiss rothgelb. Möglich, dass das Weibehen der süd- lichen Art bezüglich der Färbung mit dem der nordöstlichen mehr übereinkommt, bei welch letzterer 8 und 2 sich äusserlich kaum unter- scheiden. Anmerkung. Nächst verwandt ist wie schon angedeutet 77. Dufresnei (Fringilla Dufresnei, Vieill. — Brown, ll. t. 29. 1. — Fr. melanotis, Temm. Pl. col 221. 1. — Estrilda melanogenys, Sund. — Layard, $. Afr. Nr. 384. 386.) aus Süd- und West-Afrika. *+ Nr. 504. Habropyga Quartinia. Estrelda Quartinia, Bp. Mus. Paris. — Bp. Consp. I. p. 461. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 11. Similis Habropygae Dufresnei, Vieill.; abdomine flavo: Bp.l. e. x Mir ist dieser Vogel unbekannt. Ich hätte meine 7. Ernesti un- bedingt hierhergezogen, wenn Bonaparte mit obiger Diagnose nicht offenbar ausdrücken wollte, dass die Kopfzeiehnung seiner neuen Art ähnlich der von /. Dufresnei, also Wangen und Kinn schwarz seien, was bei 4. Ernesti nicht vorkommt. Aus Abessinien: Bonaparte. \ ; \ Fam. Fringillidae. — 609 — Gen. Habropyga. %. Abdomine et subeaudalibus igneo-miniis, illo lateraliter olivaceo-fusco, squamatim albo-fasciolato. *Nr. 505. Habropyga subflava. Fringilla subflava, Vieill. Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XXX. p. 575. — Id. Eneyel. Meth. p. 992. Nr. 140. — Fringilla sanguinolenta, Temm. Pl. col. 221. 2. — Estrelda sanguinolenta, Sw. W. Afr. I. p. 190. — E. subflava, Gray. — Amadina sanguinolenta, Id. Gen. of Birds t. 90. 2.3. — „Neisna“ subflava, Bp. Consp. I. p. 460. — Sporaeginthus subflavus, Cab. Mus. Hein. I. p. 170. — Dwarf Finch, Lath. Gen. Hist. vol. VI. p. 114. — Sporaeginthus subflavus, Hartl. W. Afr. Nr. 437. — Estrelda subflava, Layard, S. Afr. Nr. 395. — Gurn. Ibis 1868. p. 162. — Ayres, Ibis 1564. p. 352. — Amadina sanguinolenta, I.efeb. Abyss. Ois. p. 173. Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 23. Nr. 15. (not.) — sSporaeginthus sub- flavus, Hgl. Cab. Journ. 1865. p. 19. — Sp. miniatus, Hgl. Ibid. 1853. p- 167. — Estrelda subflava orientalis, Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 11. — Pytelia subflava, Russ, Cab. Journ. 1869. p. 78. — Estrelda sangw- nolenta, Licht. Nomenel. Mus. Berol. p. 48. Supra olivaceo-fuscescens, subtus intense flavo-minia; supracau- dalibus et stria supraoeulari eoceineis; stria anteoculari nigra; genis olivaceo-einerascentibus, flavo-tinetis; mento et gula flavis, aurantiaco- lavatis; pectoris et corporis lateribus olivaceo-fuscescentibus, albo-squa- matis, minio-tinctis; remigibus primariis extus delicate griseo-margi- natis; reetrieibus fumoso-nigrieantibus, '/; medianis magis dorso con- coloribus, primae margine externa fumoso-lavata, et in apice albo-mar- ginata; subalaribus albis, flavo-tinetis; rostro corallino, culmine, angulo oris et gonyde nigris; iride coceinea; pedibus rubellis; — long. tot. 3". 6.3. 8", — rostr. a fr. 3.31), — al. 19.81. 9", — caud. 1”. 4.--1”. 5%, — tars. 512". 2: Paulo minor, ventre et collo antico ochraceo-flavidis; gutture et pectoris lateribus olivaceo-griseis; gula albida; subcaudalibus pallide miniis; hypochondriis griseis, delicate ochraceo-undatis. Juv.: Rostro nigro; gastraeo ochraceo; supracaudalibus griseo- fuseis, rubente-tinctis; stria rubra supraoculari nulla; alarum teetrieibus latius fulvo-marginatis; reetrice prima extus et in apice ochraceo-mar- ginata. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika, 39 Fam. Fringillidae. — HI — Gen. Habropyga. Erste Schwinge sehr rudimentär; dritte und vierte die längsten; zweite wenig kürzer. Ich kenne die westliche 4. subflava, welche vielleicht als Rasse vom östlichen Vogel zu trennen ist, nur aus der schönen Abbildung Gray’s (Gen. of Birds pl. 90.), der weniger gelungenen von Temminck und den Beschreibungen des Letztern und von Hartlaub. Constant scheint sich die östliche Form, also Z. subflava orientalis, Heugl., durch ganz feuergelbrothen Unterleib und Brust zu unterscheiden, während diese Theile bei der westlichen A. subflava lebhaft gelb und nur auf Brust- und Unterleibmitte und Steiss orangeroth sind. Die Schwanzzeichnung variürt auch bei meinen Vögeln etwas; bei einigen zeigen sich keilförmige weisse Flecke an den Spitzen der 2/,—t, äussern Steuerfedern, bei andern nur ein ziemlich schmaler weisser Rand auf der Spitze des ersten und zuweilen des zweiten Paars. Wir haben diese niedlichen Vögelchen in zwei sich sehr fern ge- legenen Gegenden gefunden: Im Monat März in der Dembea-Ebene und in der benachbarten Provinz Fogara und zu derselben Jahreszeit auf der Reg-Insel im sogenannten Quellsee des Gazellenflusses. Sie leben in kleinen Familien von 5—10 Stück, unter denen sich nur wenige alte Männchen zeigen, welche durch ihre lebhafte Färbung schon von Weitem zu erkennen sind; diese Amandaven streifen flüchtig um Gehöfte, auf Stoppelfeldern, bei Tennen und im Hochgras herum, auch klettern sie auf Stengeln von Arundo donax, seltener sah ich sie in Büschen oder auf niedrigen, kahlen Baumgipfeln. Ihre zarte Stimme hat etwas Feldsperlingartiges, wie auch der Flug und die Art sich zu- sammenzurotten. Es ist dies wohl ohne Zweifel die Amadina sangw- nolenta Lefebvre’s, die jener Reisende in Abessinien in Flügen gemischt mit andern Finkenarten antraf. Im Tana-Becken sah ich die Art immer isolirt, am Req-See zuweilen mit Z. astrild und paludicola ge- meinschaftlich. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus feinen Sä- mereien von Gramineen. [West-Afrika; Senegambien; Guinea. — Süd-Afrika; im Juli bei Moritzburg: Ayres.] ec. Cauda subgradata, truncata, subcaudalibus rubris. Subgen. Rhodopyga, Heugl. Nr. 506. Habropyga rhodopsis. Tab. XXI. b. fie. e. Estrelda rhodopsis, Hgl. Cab. Journ. 1863. p. 166. — Heugl. Ibid. 1868. p. 13. t. 1 fig. 3. (@.) Fam. Fringillidae. — 61 — Gen. Habropyga. Minima, e toto sordide fuliginoso-fuscescens, subtus pallidior, gastraeo medio, subalaribus et subcaudalibus pallidioribus, magis cano- fulvidis; eiliis, loris, genis, mentoque colore roseo indutis; cauda supra nigra, infra fuliginosa; supracaudalibus et reetrieum margine externa basin versus atro-coceineis; rostro nigricante, roseo-lavato; anguli oris macula trigetra alba; iride fusca; pedibus fuscescentibus, hypodactylis, cineraceis; — long. tot. 3. 8%. — rostr. a fr. vix 4" — al, 1”. 81,4. — caud. 1. 6. — tars. 6'". 0: Facie et uropygio dorso concoloribus, rostro nigricante. Erste Schwinge rudimentär, um 1”, zweite um 1'/,''. kürzer als Flügelspitze; vierte die längste, fünfte ihr fast gleich, dritte wenig aber doch merklich kürzer. Schwanz auffallend breit, wenig gestuft. Ob der bier beschriebene Vogel sein vollkommen ausgefärbtes Hochzeitkleid trägt, kann ich nieht mit Bestimmtheit angeben. Was übrigens dafür spricht, ist der Umstand, dass ich ihn nur paarweise angetroffen habe und zwar im Februar in den Sumpfwäldern des Gazellenflusses in Binsen und auf Buschwerk; die Nahrung besteht in Sämereien von Gramineen. Die Artist scheu und wegen ihres beweg- lichen und unruhigen Benehmens sehr schwer zu erlegen. In den Museen von Stuttgart und Leyden. *Nr. 507. Habropyga hypomelaena. Estrelda melanogastra, Hgl. Cab. Journ. 1863. p. 273. — E. hypo- melas, (vel potius hypomelaena) Hgl. Ibid. 1864. p. 252. — Estrelda (Rhodopyga) hypomelas, Hgl. Ibid. 1868. p. 13. t. 1. fig. 4. (4.) — Ha- bropyga rara, Antin. Cat. p. 72. In fundo schistaceo pulchre vinaceo-purpurascens; fronte lato facieque reliqua laetius rubris; loris, uropygio et supracaudalibus laete scarlatinis; sincipite ad nucham usque olivaceo-fuscescente; alis-fuligi- noso-nigricantibus, teetrieibus tertiariisque magis conspicue fuscescente- olivaceo-marginatis; subalaribus sordide albidis, vix rubro-lavatis, alae marginem versus fulvidis; cauda subgradatae, nigrae rectrieibus lateralibus extus, basin versus, scarlatino-marginatis; peetore medio, abdomine et subcaudalibus nigris, lateribus corporis partim purpureo- lavatis; rostro nigro, mandibulae dimidio basali roseo; orbitis nudis delicate-griseis; iride fusca; pedibus fusco-plumbeis; — long. tot. 4". 11/9‘. — rostr. a fr. 44," — al. 1%. 104, — eaud. 1°. 7, tars. 6°, 39% 4 _ Fam. Fringillidae. — 62 — Gen. Lagonostieta. 9: E cinereo vinacea; pileo nucha et genis fuscescente-eineras- centibus, mento gulagque pallidioribus; abdomine medio sordide fulvo; tibialibus, erisso, subeaudalibus et reetrieibus fuscescente-nigrieantibus, his vix rufescente-marginatis; stria anteoculari, uropygio et supra- caudalibus searlatinis; — long. tot. 3". 8, — al. 1. 91‘, Das hier beschriebene Männchen dürfte nicht ganz ausgefärbt sein. Nach meinen Notizen war bei einem Exemplar auch der Hinter- kopf weinroth, die Federn der Fügel weniger olivenbraun gerandet. Die erste Schwinge etwa halb so lang als die Flügelspitze; die dritte, vierte und fünfte die längsten; die zweite wenig kürzer als letztere. Etwas abweichend lautet Antinori’s Diagnose seiner Habropyga rara, doch zweifle ich nicht, dass sie mit 7. hypomelaena zusammenfällt. Diese etwas aberrant gefärbte Art lebt zwischen dem Djur und Kosangafluss, in den Bezirken der Wau-, Bongo- und Dembo-Neger. Sie dürfte Standvogel sein, wurde jedoch während der eigentlichen Regenzeit nicht beobachtet. In Paaren oder Familien streift sie durch Büscehe und Steppengras, dessen Samen ihre Hauptnahrung bilden. Sie scheint sieh nicht unter verwandte Finken zu mischen, ist im All- gemeinen sehr schüchtern und flüchtig und gehört dabei noch zu den selteneren Erscheinungen in den an andern gefiederten Bewohnern so reichen Urwäldern ihrer Heimath. Marchese Antinori hat nur einmal einer Gesellschaft von 6 Stück begegnet und zwar im April, wir im Januar, April und December. Pectoris lateribus albo-punctulatis. Gen. Lagonosticta, Cab. (Estrelda, Swains, Gray. — Habropyga, Bp. p.) a. Subeaudalibus pallidis. Nr. 505. Lagonostieta minima. Fringilla minima, Vieill. Eneyel. Meth. p. 991. — Petit Senegali rouge, Vieill. Ois. Chant. pl. 10. — Fringilla senegala, Licht. Dubl. Cat. p. 27. Nr. 275. 276. — Estrelda senegala, Licht. Nomenel. Mus. Berol. p. 45. — Estrelda minima, Gray. — Estrelda minima, Rüpp. N. W. p. 101, — Id. Syst. Ueb. Nr. 276. — Bp. Consp. I. p. 460. — Layard, S.'Afr. Nr. 378. — Fringila minima, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 397. -— Lagonostieta minima, Cab. Mus. Hein. I. p. 172. — Heugl. Faun. bau 4 Zu aaa a m EB 1) U LU ” N on \ Fam. Fringillidae. — 613 — Gen. Lagonosticta. Roth. Meer Nr. 165. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 195.; 1862. p. 29. (partim); 1864. p. 249. — Antin. Cat. p. 71. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 313. 466. — Brehm, Cab. Journ. 1858. p. 401. — Brehm, Habesch p. 340. — Rchb. Singvög. p. 17. t. IV. fig. 34. 35. — L. ignita» Rchb. Ibid. fig. 36. — L. senegala, Rehb. Ibid. fig. 37. — L. minimas Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 52. — Hartl. Proceed. L. Z. Soc. 1363- p- 106. — Selat. Proc. L. Z. S. 1864. p. 110. Nr. 27. — Pytelia minima. Finsch & Hartl. O. Afr. p. 444. — Estrelda minima, Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 14. — König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 68. — Russ, Cab. Journ. 1868. p. 328.; 1869. p. 75. — Brehm, Thierl. III. p. 212. — Vinaceo-rubra; stragalo alisque pallide umbrino-einereis, inter- scapulio et alae tectrieibus minoribus rubente-lavatis; uropygio, supra- caudalibus rectricumque margine externa basin versus laetius rubris; abdomine imo etsubcaudalibus pallide umbrino-isabellinis; pectoris la- teribus et hypochondriis minutissime albo-punetulatis; subalaribus fulvescente-albidis; reetrieibus nigrieantibus, extimis magis fuliginosis ; rostro rubro, eulmine et gonyde nigris; iride fusca; pedibus rubellis; — long. tot. 31,".— 4". — rostr. a fr. 4. — al. 1. 9". —1". 11%. —eaud. 1. a Zu je, ZZ tars, 6%. & bieme: Pallide umbrino-einerascens, gastraeo magis ochras- cente; loris, subeaudalibus uropygioque rubris; pectoris lateribus albo- punetulatis; subeaudalibus sordide albidis. Jun.: Nee loris rubris, nee pectoris lateribus albo-punctulatis. Erste Schwinge sehr kurz; dritte, vierte und fünfte die längste; zweite um 1‘. kürzer und auf der Innenfahne nach der Spitze zu etwas verschmälert. Manchen Exemplaren fehlen die weissen Punkte auf Brustseiten und Weichen. Meine frühere Angabe, dass der männliche Blutfink im Hochzeit- kleid einen nackten, gelben Augenring zeige, könnte möglicher Weise auf einer Verwechslung mit Lagonostieta rufopicta beruhen, doch glaube ich mich bestimmt zu erinnern, dass dieser auch bei Z. minima nicht fehlt. *Der Zwergblutfink bewohnt die Nilländer vom 21.—22.' N. Br. südwärts, häufig ist er bereits in den Provinzen Dongolah, Berber, Senar, Kordofan, einzelner im wärmeren Abessinien und am Weissen Nil. Meist haust er in kleinen Familien, oft gemischt mit Stahlfinken, und zwar vorzüglich in Städten und Dörfern; Strohhütten scheinen ihm, wie dem Haussperling, weniger zuzusagen, aber selbst in Zelt- dörfern und ihrer Umgebuug haben wir ihn öfter beobachtet. Er ist sedentär und die Verfärbung zum Hochzeitkleid erfolgt im Juli und Fam. Fringillidae. — b4 — * Gen. Lagonostieta. August. Dann gründet jedes Pärchen, und oft ihrer mehrere nalıe bei- sammen, das wenig kunstreiche Nest. Dieses steht unter Dachsparren, in Mauerlöchern und Ritzen von Fensternischen; eine grössere regel- lose Anhäufung von Strohhalmen bildet die Unterlage für den kleinen, flachen Nestnapf, der aus Pferdehaaren, Federn, Gräsern, Wolle u. dergl. zusammengesetzt ist. Die Zahl der rein weissen, morgenroth- durchscheinenden, etwas stumpf eigestaltigen Eier wechselt zwischen 3 und 7; ihre Länge beträgt durchschnittlich 6Y/,'”. auf 5’. Dicke, wahrscheinlich macht unser Vogel mehr als eine Brut. Die Blutfinken sind liebe, muntere Thierchen, die zutraulich selbst in das Innere von Stallungen, Küchen und Zimmern kommen, um sich einige Brodkrumen zu holen. Der Lockton besteht in einem muntern Zirpen, der Gesang ist einfach aber nicht ohne Melodie. Auf Bäumen und Gebüsch be- merkte ich diese Vögelchen über Tag selten; sie halten sich lieber auf der Erde, an Bewässerungsgraben, Düngerhaufen, oder Plätzen, wo die Abfälle der Küche liegen, sowie auf Mauern, Dächern und in Fen- stern auf und verlassen ihre einmal eingenommenen Standorte sehr un- gern, so lange Menschen in der Nähe hausen. Hartmann beobachtete im Mai ganze Wolken des Zwergblutfinken am Blauen Nil. Mir kam diese Art nur an einer Lokalität in ganz ausserordentlicher Menge vor, in der Stadt Dongolah. Dort befindet sich ein ziemlich weitläufiger, zum grossen Theil mit Citronenbäumen dicht bestandener Garten. Im Schutz und in der Kühle der letztern pflegen sich allabendlich, wenigstens im Hochsommer, die Blutfinken zur Nachtruhe zu vereinigen. Unter lebhaftem und feinem Piepen und Gezwitscher sammeln sie sich gegen Sonnenuntergang und lärmen noch eine gute Zeit fort, ene sie zur Ruhe kommen. [Senegambien; Casamanze. — Damara: Andersson. — Dschaga- Land in Ost-Afrika: v. d. Decken.] *Nr. 509. Lagonostieta rufopieta. Estrelda rufopieta, Fras. Proceed. L. Z.'S. 1343. p. 26. — Id. Zool, typiec. pl. 51. — Allen, Thoms. Exped. Nig. II. p. 501. — Lagonostieta rufopieta, Hartl. W. Afr. Nr. 433. — Estrelda bilineata, Mus. Brit. — Estrelda lateritia, Hgl. Cab. Journ. 1864. p. 251. — LDagonostieta lateritia, Hgl. Ibid. 1868. p. 15. — Finsch, Cab. Journ. 1869. p. 336. — Lago- nosticta rufopieta, Sharpe, Ibis 1869. p. 192. Supra cervina, ex aurantiaco olivaceo-tineta; fronte, facie collo antico et laterali pectoreque superiore laete vinaceo-rubris; pectore maculis erebris, conspieuis, minutis, subovatis, albis lateraliter notato ; abdomine in fundo cano ex aurantiaco vinaceo-lavato; subeaudalibus Fam. Fringillidae. — 615 — Gen. Lagonostieta. griseo-albescentibus; subalaribus albidis; alis olivaceo-fuseis, teetriei- bus ex parte vinaceo-lavatis; rectrieibus ?/, exterioribus griseo-fuseis, reliquis supra nigris et extus, basin versus, laete rubris; uropygio laete coceineo-rubro; rostro violascente-rubro, eulmine et gonyde nigris; periophthalmiis nudis flavis; iride pallide fusca; pedibus rubente- fuseis; — long. tot. 3”. 10°. — rostr. a fr. 31,’ — al. 1”. 9". — caud. 1". 4. — tars. D/,’". Nur wenige Exemplare dieser Art in Bongo und Wau vor und nach der Regenzeit auf Gebüsch unfern von Gewässern beobachtet. Nach gefälliger brieflicher Mittheilung von Dr. Finsch gehört meine Lagonosticta lateritia unzweifelhaft zu 7. rufopicta. Mein eben genannter Freund beschreibt ein Exemplar von der Goldküste (Coll. Sharpe) wie folgt: „Oberseite schön olivenbraun; Stirn, Zügel, Aug- „braunstreif, Kopf- und Halsseiten und alle untern Theile schön wein- „roth, blasser und schmutziger auf dem Bauche, wo die braune Basis „der Federn durchscheint, auf der Brust mit feinen, weissen, quer- „stehenden Punkten, die oberseits einen schmalen dunkeln Saum haben; „After und untere Schwanzdeckfedern blass ockerig-grau, wie die „untern Flügeldecken; Bürzel und obere Schwanzdecken dunkel wein- „roth; Schwingen olivenbraun, wie die Oberseite; Schwanz dunkel- „braun, die seitlichen Steuerfedern an der Basalhälfte dunkelroth „scheinend; Schnabel horngelb mit rothem Seitentheil des Ober-, und „rother Basis des Unterschnabels, längs Rückenfirste dunkelbraun. „L- 32‘. — Fl. 1°. 8°. — Schw. 1. 3°. — Schnabelfirste 4. „— Lauf 6". „Nahe verwandt mit Z. rubricata, aber die untern Schwanzdecken „hell und die Stirn weinroth.“ Auch bei den von uns erlegten Typen von Z. lateritia sind die weissen Punkte der Brustseiten nicht kreisrund, sondern lang-oval oder nierenförmig und scharf dunkel gerandet. -[West-Afrika; Cap-Ooast: Fras. — Fanti-Land: Sharpe. ] 8. Subcaudalibus nigerrimis. *Nr. 510. Lagonostieta rubrieata. Fringüla rubricata, Licht. Dubl. Cat. (1823.) p. 27. — Estrelda rubricata, Gray. — Licht. Nomencl. Mus. Berol. p. 48. — Lagonosticta rubricata, Cab. Mus. Hein. L p. 171. (nee synon.) — Rchb. Singvög. p. 18. fig. 151. — Lagonosticta rhodopareia, Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 16. — Estrelda rubricata, Layard, 8. Afr. Nr. 383. — Vieill. Ois. Chant. t. 9. Fam. Fringillidae. — 616 — #* Gen. Lagonosticta. — Estrelda rubricata, Bp. Consp. I. p. 459. (nec Synon.) — Ayres, Ibis 1864. p. 352. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 446. (not.) — ? Estrelda rubriventris, Lefeb. Abyss. Ois. p. 172. — Fringilla et Estrelda senegala, part. Mus. Lugd. Stuttg. Similis Z. minimae; pileo, cervice, interscapulio et alae tectrieibus saturate einnamomeo-canis; loris, antiis, collo antico, pectore et ab- domine laete rubris; pectoris lateribus et hypochondriis punetulis crebris albis; erisso, subeaudalibus et reetrieibus nigerrimis; uropygio, teetrieibus eaudae superioribus et margine rectricum exterha basin versus laete rubris; genis roseo-indutis; rostro plumbeo, apice nigro; pedibus fuseo-plumbeis; iride fuseca; — long. tot. 4. — rostr. a fr. 4,0, — al. 1, 9Y,'". — eaud. 1’. 6. — tars. vix 6’. Die vierte und fünfte Schwinge die längsten, die zweite um 3'''. kürzer als die Flügelspitze; die erste sehr rudimentär. Der Scheitel nicht roth, wie bei Z. minima, sondern dunkel braungrau, die Halsseiten schön rosenfarb, Unterseite und Zügelstreif lebhaft dunkelroth, die weissen Punkte auf Brustseiten und Weichen viel deutlicher und grösser, der Schwanz breiter; Bürzel, Oberschwanz- deekfedern und Rand der Steuerfedern gegen die Wurzel zu viel leb- haiter hochroth und Steiss und Unterschwanzdeckfedern rein schwarz. Bei Keren in dem Gebiet der Bogos auf 4—5000 Fuss Meeres- höhe zur Regenzeit eingesammelt. Lebt in Paaren und schweift Hüchtig über buschiges Felsen- und Hügelland. Auch in den warmen, tiefen Thälern des Gala-Landes habe ich diese Art gesehen. Dr. Finsch war so freundlich, mich darauf aufmerksam zu machen, dass Zagonostieta rhodopareia, Hgl. mit L. rubricata zusammenfalle. Er beschreibt ein südafrikanisches 3 wie folgt: „Oberseite dunkel oliven- „braun; Oberkopf, Nacken, Schläfe und Ohrgegend etwas oliven- „graulichbraun; Zügel, Halsseiten, am Mundwinkel, Kinn, Kehle, Kropf, „Brust- und Bauchseiten dunkel weinroth, Basis der Federn gelbbräun- „lich; obere Schwanzdecken und die Basis der Aussenfahne der „äussern Schwanzfedern dunkel purpurroth, übrige Schwanzfedern „schwarz, ebenso unterseits; Brust- und Bauchmitte blassbräun- „lich, Sehenkel und After dunkler; untere Schwanzdecken „sehwarz; die rothen Federn der Brustseiten mit einzelnen weissen „Punkten; Unterflügeldecken fahlbraun. Schnabel dunkel horngrau- „braun, der untere mit hellerer Basis. Füsse dunkelbraun. „@. L. 4.27%. — Fl. 1“, 40. — Schw. 1’. 543. — Firste „4. — Schnab.-Höhe 21/,'. — Tars. 61,“ [Süd-Afrika; Natal; Kafferland. — ? Senegambien.] EEDETOWBRT NS Fam. Fringillidae. — 6171 — Gen. Lagonostieta. y. Facie et subeaudalibus nigris. Nr. 511. Lagonostieta larvata. Amadina larvata, Rüpp. N. W. p. 97. t.36.1. (nee Antin.) — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 283. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 406. -— Habropyga larvata, Bp. Consp. I. p. 461. — Lagonostieta larvata, Hgl. Cab. Journ. 18068. p. 16. — Zagonostieta larvata, Hartl. W. Afr. p. 143. (not.) In fundo saturate einereo pulchre vinaceo-rubens; facie, regione parotica gulaque eircumseripte nigris, vertice schistaceo-lavato; inter- scapulio saturate fuscescente-einereo, alis magis fuscescentibus, remi- gibus dilute fumosis, einereo-marginatis; reetrieibus in pogonio interno et infra nigricantibus, in pogonio externo cum supracaudalibus cocei- neis; subcaudalibus, erisso et abdomine nigris, illis purpurascente- lavatis, hoe pectus versus magis einereo; subalaribus albicantibus, colore vinaceo et cano variis; hypochondriorum punctulis nonnullis majoribus albis, nigrieante-eircumseriptis; rostro purpurascente-plum- beo; pedibus et periophthalmiis nudis plumbeis; iride fusca; — long. tot. 41, — rostr. a fr. 4,3, — al. 1°. 10%. — caud. 1. 6.1". 8, — tars. 61.7", Der purpurfarbene Teint ist oft mehr, oft weniger deutlich und lebhaft; die vordere Hälfte des Unterleibes dunkelgrau, purpurwein- farb überflogen; dieser Ton geht nach und nach in }das Schwarz der hintern Hälfte der Unterseite”über, die Unterschwanzdeckfedern sind bei einem Exemplar auch schön purpurfarb überlaufen. Das Weibchen scheint nieht bekannt zu sein; ist überhaupt ein sehr seltenes Vögelchen und deshalb auch nur in wenigen Museen vor- handen, wie in Frankfurt, Leyden und Stuttgart. Rüppell entdeckte L. larvata in den Thälern von Semien, wir fanden sie im Bambusgebüsch der Provinzen Woh‘ni, Qalabat und Sa- rago in der Quola von West-Abessinien im Januar und April, auf 3000 —5000 Fuss Höhe; sie ist scheu und flüchtig, führt eine sehr stille und zurückgezogene Lebensweise und nährt sich von feinen Gramineen-Sämereien. Anmerkung. Nächst verwandt sind L. vinacea, Hartl. & L. margaritata, Strickl. aus West- und Süd-Afrika. Fam. Fringillidae. — 618 — #-Gen. Lagonosticta. *Nr. 512. Lagonostieta nigrieollis. Estrelda nigricollis, Heugl. Cab. Journ. 1863. p.273. — Habropyga larvata, Ant. Cat. p. 71. — Lagonostieta nigricollis, Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 17. t. I. fig. 1. (9) Pulehre einerea, subtus pallidior; alis magis fuscescentibus; ab- domine, pectore, interscapulio alisque ex parte delicate vinaceo-lavatis; loris, regione ophthalmica et parotica, gula, erisso et subcaudalibus nigerrimis; cauda nigricante, reetrieibus !/; intermediis pogoniisque externis religuarum supra coceineo-tinctis; supracaudalibus dilutius vinaceo-searlatinis; remigibus extus delicate einereo-marginatis; peetoris lateribus et hypochondriis punetulis nonnullis albis notatis; subalari- bus pallide et sordide einerascentibus, ex parte indistinetius albido- undulatis et punetulatis; rostro "eoerulente-plumbeo, apiee nigricante; annulo periophthalmieo nudo delicate coerulescente, pedibus plumbeis; iride pallide fuseca; — long. tot. 4’. — rostr. a Ir. 41, — al. 1", 81,1", 2%, 1. — eaud. 1, 9, —tars. by 9 et jan.: Dilutius sordide fuscescente-einerei; nigredine faciei vix distincta. x Die zweite Schwinge gegen die Spitze zu auf der Innenfahne sehr verengt und verschmälert, diese und die drei nächstfolgenden ungefähr gleich lang, die erste sehr verkümmert. Antinori’s Z. larvata gehört ohne Zweitel hierher, er sagt aller- dings, dass beim & die Stirn schwarz gefärbt sei, während meine Vögel blos die Zügel und Stirnschneppe bis zu den Nasenlöchern schwarz zeigen. Ausserdem unterscheidet sich Z. larvata von L. nigri- eollis durch ihren schwärzlichgrauen Scheitel, den fast rein schwarzen Unterleib und viel intensiver weinrothen Nacken und Brust. Dieses reizende Vögelchen findet sich paarweise und in kleinen Gesellschaften bis zu 4 und 5 Stünk im diehten und hohen Gras auf Liehtungen im Wau, Djur und Bongo im centralen Afrika und ist hier wohl sedentär, obgleich wir dasselbe während der eigentlichen Sommerregenzeit nieht zu beobachten Gelegenheit hatten. Ziemlich schüchtern und flüchtig treibt es sich in den undurchdringlichsten Gra- mineendiekichten umher. Die Paarungszeit muss in den Monat Mai fallen. Dann sind die Männchen lebhaft weinroth angehaucht und singen recht laut und angenehm. Fam. Fringillidae. — 619 — Gen. Uraeginthus Granatinae. Gen. Uraeginthus, Cab. Nr. 513. Uraeginthus phoenieotis. Estrelda phoenicotis, Sw. W. Afr, I.p. 192. t. 14. — Fringilla ventre coeruleo, Edw. Glean. t. 131. — Seligm. Ausl. Vög. t: 26. — Bengalus, Briss. Orn. III. p. 203. t. 10. 1. — Fringilla angolensis et bengalensis, L. — Pl. enl. 115. 1. — Fringilla bengalus, Gm. — Fr. bengalensis, Shaw. — Fr. bengalus, Vieill. Encyel. Meth. p. 987. — Kittl. Kupf. t. 10. 3. — Fr. Mareposa, Vieill. Ois. Chant. pl. 5. — Estrelda bengalus et mariposa, Less. Trait. d’Orn. p. 444. — Estrelda benghala, Gray. — E. phoenieotis, Bp. Consp. I. p. 458. — E. angolensis, Bp. ibid. — Estrilda bengalus, Rüpp. N. W.p. 101. — Id. Syst. Ueb. Nr. 275. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 396. —- Uraeginthus phoenicotis, Cab. Mus. Hein. I. p. 171. — Estrelda phoenicotis, Hartl. W. Afr. Nr. 439. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 258. — Id. Proceed. L. Z. 8. 1863. p. 106. — Selat. Proceed. 1864. p. 110. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 166. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 23. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 18. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p 466. — Antin. Cat. p. 71. — Brehm, Cab. Journ. 1853. Extra-Heft p. 98. — Id. Cab. Journ. 1856. p. 486.; 1858. p. 401. — König-Warth. Neott. Stud. I.Nr. 67. — Fringilla bengalus, Lefeb. Abyss. Ois. p. 116. — Estrelda benyhala, Layard, S. Afr. Nr. 391. — Mariposa phoenicotis, Rehb. Singv. p. 6. t. 1. fig. 1—3. — Pytelia phoenicotis, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 447. Supra pallide subrufescente-cervina; uropygio supracaudalibus loris, supereiliis, eapitis lateribus, gastraeo caudaque gradata dilute azureis; macula parotica eireumseripte liliacino-eoceinea; rostro et pedibus rubentibus, illius apice et tomiis nigrieantibus; iride helvola ; — long. tot. 5°. 3%. — rostr. a fr. 41), —43,'". — al. 2.2.1" — ceaud. 2". 8". — tars. vix 7", 9: Pallidior; macula parotica coceinea nulla. Dieses zarte Vögelehen lebt in Abessinien bis zu 7000 Fuss Meeres- höhe, in Takah, Senar, am Weissen Nil und in Kordofan, ist nirgends gerade häufig, rottet sich nicht, wie seine Verwandten, in grössere Ge- sellschaften zusammen, sondern zeigt sich meist nur einzeln und paar- Fam. Fringillidae. — 0 — * Gen. Zonogastris. weise sowohl in Dornheecken um Dörfer und Gehöfte als in der Wald- region, namentlich in der Nähe von Gewässern. Ist Standvogel und brütet in höchst eigenthümlichen Nestern, die, oberflächlich betrachtet, keine bestimmte Form haben und einem im Gebüsch hängen geblie- benen Strohschöpfehen gleichen, auch wirklich nur sehr lose zwischen Aesten und Zweigen oder in Hecken sitzen und zwar in einer Höhe von 4 bis 8 Fuss. Das Aeussere des ganz geschlossenen Nestes be- steht aus sehr feinen, troekenen ‘Strohhalmen, deren Spitzen gewöhn- lich nach einer gewissen Richtung schräg nach oben hin zusammen- laufen; ein verstecktes kleines Schlupfloch führt in die sehr fein mit Gräschen, Federn und Wolle ausgefütterte Nesthöhle. Vor, nach und während der Regenzeit fand ich darin 3—6rein weisse, etwas walzen- förmige Eier, die durch das Bebrüten undurchsichtig und milchig werden. Wahrscheinlich benutzt die Granat-Astrild zuweilen auch die Behausungen kleinerer Webervögel, wie Uroloncha cantans das zu thun pflegt. Der Gesang der Männchen besteht in einer kleinen, lieblich lispelnden Melodie. Dr. Hartmann sah grosse Flüge von Uraeginthus phoenieotis in den Urwäldern am obern Blauen Nil. Speke sammelte diese Art noch in Uniamuezi, im Quellgebiet des Kir oder Bahr el djebel ein. [Senegal; Gambia; Casamanze; Gabun; Benguela. — Damara; Kurichane.] Anmerkung. Zu ÜUraeginthus gehört noch Fringilla granatina, L.. (Urae- ginthus granatinus, Cab.) aus Süd- und West-Afrika. Gen. Zonogastris, Cab. (Pytelia, Swains.) Nr. 514. Zonogastris melba. Green Goldfinch, Edw. Glean. t. 123. — Fringila melba, L. — Seligm. Ausl. Vög. V. t.23. — Beau Marquet, Buff. Hist. Ois. 3.p. 497. t. 80. 2.— Pl. enl. 203. 1.— Fringilla speeiosa, Bodd. — Fringilla elegans et melba, Gm. — Vieill. Eneyel. Meth. p. 984. — Id. Ois. Chant. pl. 25. — Id. Gal. Ois, p. 77. pl. 64. — Lowia elegans, Less. — Estrelda_ele- gans, Büpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Ueb. Nr. 278. — Pytelia melba et citerior, Strickl. Contrib. Orn. 1852. p. 151. — Estrilda elegans, Strickl. Proceed. L. Z. S. 1850. p. 218. — Estrilda speciosa, Lefeb. Abyss. Ois. p. 173. — Fringilla elegans, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 400. — Pytelia_citerior, Id. Faun. Roth. Meer Nr..162. — P. melba, Id. Cab. Journ. 1862. p. 28. — Zonogastris eiterior, Id. Cab. Journ. 1868. p. 19. — Z. elegans, Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 313.; 467. — Pytelia elegans, Antin. Cat. p. 73., — Fam. Fringillidae. — 61 — Gen. Zonogastris. Licht. Nomenclat. Mus. Berol. p. 48. — Pytelia speciosa et melba, Gray. — P. elegans et melba, Bp. Consp. I. p.461. — Zonogastris melba et ele- “ gans, Cab. Mus. Hein. I. p. 172. — Pytelia melba et elegans, Rchb. Sing- vög. p. 24. 25. t. V. fig. 60.61. & t. XVILL fig. 159. 160. — Marquetia elegans, Rchb. Ibid. p. 43. — Pytelia elegans, Monteiro, Ibis 1865. p. 9. — Estrelda melba, Layard, 8. Afr. Nr. 392. — Fringila elegans, Shaw. Nat. Mise. t.595. — Fringilla formosa, Lath. — Lozigilla elegans, Less. — ? Fringilla afra, Gm., Vieill., Gray, Bp. — Pytelia citerior, Hartl. W. Afr. Nr. 441. — ? P. afra, Hartl. Ibid. Nr. 443. — Pytelia melba, Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 441. — Heugl. Cab. Journ. 1864. y. 248. Supra e canescente flavo-olivacea, capite supero, cervice regione- que parotica pallide einereis; fronte, loris, regione ophthalmica mento gulaque superiore igneo-scarlatinis; gula reliqua pectoreque laete flavis; abdomine et subalaribus albidis, his, epigastrio et hypochond- riis conspieue olivaceo-fusce fasciolatis; tibialibus eodem colore dilute squamulatis; subcaudalibus et abdomine medio pure albis; reetrieibus nigrieantibus, supra purius nigris, !/, medianis totis, reliquis in po- gonio externo puniceis; supracaudalibus scarlatinis; remigibus olivaceo- fuseis, in pogonio externo ex flavo olivaceo-marginatis; rostro corallino- rubro; iride rubra; pedibus rubellis; — long. tot. 4. 8. — al. 2, 12", 2, — caud. 1. 9. — tars. 8. 9%: Vix minor; 'dilutius tineta; capite, cervice, colli lateribus’ sordide et pallide cinereis; mento gulaque sordide albidis. Beschreibung nach ostafrikanischen Vögeln. Finsch und Hartlaub, welche Gelegenheit hatten, zahlreiche Exem- plare dieser Art zu untersuchen, erklären Z. melba für identisch mit P. elegans. Nach meinen Vergleichungen ist ein südafrikanisches altes & intensiver gefärbt, als östliche; das Roth auf Stirn und Vorderhals mehr ausgedehnt, Ober- und Hinterkopf viel dunkler grau, Oberbrust mehr olivengrüngelb. Die Querbinden auf Brust und Weichen er- scheinen schärfer, viel breiter und bestehen gewöhnlich aus grössern, gegenständigen Tropfen; auch die Bauchmitte ist so getropft und ge- bändert; die Flügel länger, 2*. 4”. — Schwanz 1’. 10°. — Tars. 7'J'". Bei einem südafrikanischen 2 ist auch der Scheitel und Nacken viel dunkler grau, die Querzeichnung auf dem Unterleib wie bei dem oben erwähnten südafrikanischen 3; Kinn und Kehle grau und breit und deutlich weisslich geschuppt. Ich gestehe, dass ich hiernach ge- neigt wäre, die südliche Form als Conspecies von der nördlichen ab- zusondern; allerdings lautet die Beschreibung eines nordöstlichen & von Finsch und Hartlaub in Bezug auf die Zeichnuug der Unterseite übereinstimmend mit meinen südlichen Vögeln. = Fam. Fringillidae. — 62° — Gen. Zonogastris. Bonaparte nennt bei seiner Pytelia elegans den Unterleib dicht, eng (arcte), bei P. melba dagegen breit, weit (laxe) gebändert. Existiren somit wirklich zwei verschiedene Formen, so scheinen diese wenigstens in Säd- und Nordost-Afrika vertreten zu sein. Die Ausdehnung und Intensivität der feuerrothen Farbe des Gesichts ist hier aber jedenfalls nicht maassgebend. Ein altes ostafrikanisches & hat auch aufden Unterschwanzdeck- federn eine etwas verwaschene hell olivenbräunliche Querzeichnung. Finsch und Hartlaub nennen den Scheitel und Nacken hell braun ge- bändert (pileo et cervice pallide bruneo-fasciolatis), wovon allerdings in der ausführlichen deutschen Beschreibung nichts erwähnt .wird; dort werden diese Theile sowie die Ohrgegend olivengrau genannt, bei den mir vorliegenden östlichen sind sie ausgesprochen aschfarb. Die bunte Pytelie lebt in den wärmeren Theilen des nordöstlichen Afrika, an der Samhar-Küste, im Bogos-Land, den Tiefländern von Habesch, am Weissen und Blauen Fluss, in Kordofan nnd im süd- lichen Nubien und südlichen Takah. Sie scheint Standvogel; ihr Som- mer- und Winterkleid sind kaum verschieden. Man findet sie immer nur einzeln und paarweise unter Baumgruppen, im dichten Gebüsch und Hecken; trockene, sandige Gegenden sagen ihr mehr zu als an- dere Lokalitäten, und sie führt ein äusserst stilles, zurückgezogenes Leben. In hohen Gipfeln haben wir sie nie bemerkt, eben so wenig im Steppengras; obgleich sie sich meist nur einige Fuss hoch über dem Boden herumtreibt, kommt sie nur auf Augenblicke auf die Erde herab und läuft dort nicht viel hin und her. Sie hat ein äusserst sanftes Naturel, ist durchaus nicht scheu, und nur selten hört man zu Beginn der Regenzeit ihren leisen, einfachen Gesang aus den kahlen Dornbüschen ertönen. Ueber das Brutgeschäft habe ich Nichts er- fahren können. [West-Afrika vom Senegal bis Benguela. — Süd-Afrika nördlich von der Cap-Landschaft. — Süd-Mozambique: Peters. ] *Nr. 515. Zonogastris phoenicoptera. Pytelia phoenicoptera, Swains. W. Afr. I. p. 203. pl. 16. — Bp. Consp. I. p. 462. — Hartl. W.Afr. Nr. 445. — Antin. Cat. p 93. — Estrelda erythroptera, Less. Echo du M. Sav. 1844. p. 295. — Id. Deser. Mammif. & Ois. p. 343. — Zonogastris phoenicoptera, Cab. Mus. Hein. I, p. 172, (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 20. — Pytelia phoenicoptera Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 276. & 1864, p. 248. Saturate einerea, subtus pallidior; pectore delicate abdomine reliquo latius undulatim albo-faseiatis; uropygio, superioribus eaudae Fam. Fringillidae. — 13 — Gen. Zonogastris. teetrieibus, alae tectrieum remigumque marginibus exterioribus coc- eineis; cauda nigricante, rectrieibus !/;, medianis pogoniisque externis reliquarum magis puniceis; subalaribus albidis, subrubentibus, colore einereo fasciolatis et squamulatis, rostro breviusculo, nigro; iride coc- einea; pedibus rubellis; — long. tot. 4. 7. — rostr. a fr. 41/,'". — al. 2". 17.2". 3°". — eaud. 1". 6%. — tars. 7. 2: Paulo minor, 4”. 3. longa, dilutius tincta. Ich habe nicht Gelegenheit gehabt, den centralafrikanischen Vogel mit dem westlichen direct zu vergleichen. Standvogel auf Lichtungen in den Urwäldern von Wau und Bongo, in niedrigem Gebüsch und im Hochgras. Lebt immer in Paaren, ist aber ziemlich scheu und selten und hat ein auftallend leb- BR RTeE Naturel als Z. eierior. Der Schnabel ist zu jeder Jahreszeit schwarz. [Gambia: Swains. Less.] * Nr. 516. Zonogastris lineata. _ . Tab. XXI. b. fig. d. Pytelia lineata, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 401. — Id. Cab. Journ. 1863. p. 17. — Hartl. W. Afr. p. 146. not. — P. polysona, Pr. Würt. Coll. Mergenth. — lleugl. Cab. Journ. 1867. p. 303. — Zonogastris lineata, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 21. Z. phoenicopterae Sw. similis; rostro graciliore, roseo einnabarino ; cauda longiore; uropygii, alarum et caudae colore rubro magis extenso; margine alari coceinea; iride scarlatina, pedibus incarnatis; — long. tot. 4. 6, — 4, 8, — rostr. a fr. 4,5". — al. 2%. 3, — eand. 1. 7, u 1%, 91, — Hars. 7". Die erste Schwinge äusserst rudimentär, die vierte und fünfte die längsten, die dritte und zweite wenig kürzer, letztere etwas länger als die sechste; die zweite zeigt auf ihrer Innenfahne, etwa 4°‘. hinter der Spitze eine auffallende Verschmälerung. Der ganze Ton des Gefieders ist heller als bei P. phoenicoptera, die Streifung, der Brust deutlicher, der Schwanz länger, der rothe Schnabel viel schlanker, die rothe Färbung intensiver und mehr ver- breitet. Ich habe nur zwei Männchen dieser schönen Art eingesammelt und zwar im April 1853 und im Mai 1862, beide in der Nähe der Fam. Fringillidae. — MM — u. Gen. Petronia. Quellen des Goang und Rahad in der Quola von W. Abessinien, ge- meinschaftlich mit Spermestes cucullata und Lagonostieta larvata in Bam- busdickichten. Von Herzog P. v. Württemberg in Fazogl aufgefunden. Ich kann mich noch nicht entschliessen, diesen Vogel als erhöhte Fär- bungsstufe oder Conspecies von Z. phoenicoptera zu behandeln. Anmerkung. Zu Zonogastris wäre noch zu zählen die westliche Pytelia Mon- teirii, Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 258. — Id. Procced. L. Z. S. 1860. p. 111. pl. 161. — Pytelia capistrata, Hartl. Cab Journ. 1861. p. 259, scheint mir eher eine Nigrite zu sein. Eine wohl noch unbeschriebene Zonogastris von der Goldküste hatten wir kürzlich in Leyden zu sehen Gelegenheit. Subfam. Fringillinae. Gen. Petronia. Subgen. Carpospiza, v. Müll. * Nr. 517. Petronia brachydaetyla. Fringilla brachydactyla, Hempr. & Ehr. Mus. Berol. — FPetronia, brachydacetyla, ‚Licht. Nomenel. Mus. Berol. p. 47. — Fringila grisea, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 386. — ‚Petronia‘ brachydactyla, Bp. Consp. I. p. 513. Pyrenestes lacteus, v. Müll. Naum. 1851. IV. p. 29. — Carpospiza longi- pennis, v. Müll. Beitr. Orn. Afr. t. 10. — Cab. Journ. 1354. p. 445. — Carpospiza brachydactyla, Hgl. Cab. Journ. 1862. p.31. & p. 406.; 1868. p. 80. — Petronia brachydactyla, Cab. Mus. Hein. I. p. 157. — Tristram, Ibis 1868. p. 206. t. VI. | Pallide fuscescente-einerea; stria obsoleta supereiliari alteraque mystacali, gula media, lateriter fuscescente eineta abdomineque medio sordide albidis; pectoris lateribus et hypochondriis dorsi colore lavatis; alarum teetrieibus et tertiariis in apice late e fulvescente albido-mar- ginatis remigibus et reetrieibus fumosis, colore umbrino-einereo pallide marginatis, his apieem versus obseurioribus et (/, intermediis exceptis) macula apieali conspieua, rotundata, albida notatis; subalaribus sor- dide fulvo-albidis; subeaudalibus albidis, in medio et basin versus einereo-fuscescentibus; rostro et pedibus pallide incarnato-corneis; man- dibula magis fusca; iride saturate fusca; — long. tot. 5. 4. — rostr. a fr. vix 5” — al. 3”, By a", 4,10 — tars,. Bea caud. 1. 9". —2''. Fam, Fringillidae. — 65 — Gen. Xanthodina, Höchst eigenthümliche, zwischen Emberiza, Euspiza und Petronia stehende, sich Xanthodina zunächst anschliessende Form. Die Flug- werkzeuge sehr lang, die erste Schwinge die längste, aber kaum über die zweite hervorragend; der kurze Schwanz wenig gerundet, bis auf 8'“. von der Flügelspitze bedeckt; der Schnabel über den Nasenlöchern etwas höckerartig erhoben; die Firste nach vorn abge- plattet; die grossen Nasenlöcher fast gänzlich durch eine Membran ge- schlossen. Der kurzzehige Steinsperling wurde von Hemprich und Ehrenberg in den Gebirgen nahe bei Qonfudah in Arabien entdeckt und von uns im abessinischen Küstenland, unfern des Mareb und im südöstlichen Kordofan wieder gefunden; in den genannten Gegenden während und nach der Regenzeit, vom Ende August bis Novembers, bemerkt. Ob sedentär oder Zugvogel, können wir nicht angeben. Er hält sich in der Nähe von Gehöften, auf Hecken, Tennen, an Wegen und Stoppel- feldern, auf mit Hochgras bewachsenen Hügeln und Felsen, und rottet sieh nicht selten im Herbst, ähnlich der Gartenammer, in kleine Flüge zusammen; scheu und flüchtig umher schweifend, lässt er häufig einen zirpenden Lockton hören, der ganz ammerartig klingt. Die Nahrung besteht in Körnern von Eleusine, Poa und Cyperus, wie auch in Cole- opteren. Die Mauser fällt in den October. Frisch vermauserte Herbstvögel haben einen rauchbräunlichen Ton im Gefieder, das abgetragene Kleid trägt mehr die röthlich- oder isabellgraue Farbe des Wüstensandes. Brütet nach Tristram in Syrien in niedrigen Büschen auf 4—5 weissen Eiern, welche mit einigen schwarzen Flecken ähnlich denen von Oriohis galbula geziert sind. [Ober-Galilea, nördlich von Hermon und in Coelesyrien: Tristr.] Gen, Xanthodina, Sund. (Gymnorhis, Hodgs. Journ. As. Soc. 1844.) *Nr, 518. Xanthodina dentata. Tab. XXL fig. 1. Xanthodina dentata, Sund. Oefvers. 1850. p. 127. — Fetronia dentata, Bp. Consp. I. p. 513. — Passer lunatus, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 227. — Xan- thodina dentata, Hgl. Cab. Journ. 1863. p. 5.; 1864. p. 252. — Pyrgita fazoglensis, Pr. Württemb. Icon. ined, Nr. 45. (52.) — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 299. — Petronia albigularis, Brehm, Naum. 1856. p. 377. (9) — 2? P. petronella, Id. Vogelf. p. 97. (nee Licht.) — A. Brehm, Cab. Journ. 1356. p. 436. (Text u. Not.) — Xanthodina dentata et albigularis, Hgl. Cab. Journ. 1568. p. 81. — Pyrgita?, Vierth. Naum. 1852. I. p. 30. v. He uglin, Ornith. Nordost-Afrika, 40 Fam. Fringillidae. — 66 — ” Gen. Xanthodina. — Pyrgita nigripes, Mus. Berol. & Nomenclat. p. 47. — Xanthodina dentata, Hartl. W. Afr. p. 274, Supra e rufescente fumoso-einerascens; pileo saturate cinereo; supracaudalibus, loris, genis, peetore et hypochondriis pallidius einereis mento et gula media eircumseripte albis, stria utringue malari obsoleta, fumosa einetis; macula conspieua jugulari flava; abdomine albido, partim cano-lavato; stria conspicua superciliari antice albida, postice rufeseente; remigibus, alae tectrieibus et reetrieibus fuliginosis, ter- tiariis dilute, primariis extus (nec in apice) striete pallido-marginatis, his intus, basin versus albide limbatis; rostro corneo-nigricante, man- dibulae dimidio basali fuscescente-incarnato; iride rufo-umbrina; pedi- bus plumbeis; remige secunda longissima, prima tertiam superante; — long. tot. 43/,.—5". — rostr. a fr. 9.51," — al. 2. 84, — NT a are 9: Supra magis fulvescens; genis, pectore et hypochondriis ful- veseente-lavatis; alae teetrieibus magis conspicue e fulvescente albido- apicatis; tertiariis et remigibus primariis fulvo-marginatis; stria con- spicua et lata supereiliari nucham versus porrecta, fulvescente-albida ; macula jugulari flava parum conspieua; rostro pallide fulvescente- corneo. Jun.: Similis 2; macula jugulari flava nulla. Färbung und Habitus im Allgemeinen ganz sperlingartig. Die zweite Schwinge ist gewöhnlich die längste, doch kaum länger als die erste, welche die dritte wiederum etwas überragt. Beim 2 sind Brust und Weichen mehr fahlgrau überflogen; Kehl- mitte schmutziger weiss, der gelbe Stern unter derselben nur schwach angedeutet; Primar- und Secundar-Schwingen rostfahl gerandet; Flügel- deckfedern mit ebenso gefärbtem Spitzrand, so dass eine undeutliche helle Querbinde entsteht; auf dem Mantel erscheint eine dunkle Strichelung längs der Federmitte; Scheitel von der Rückenfarbe; der ganze Supereiliarstreif weisslich. Ein $ von Bongo im Gebiet des Gazellenflusses ist sehr klein, der weissliche Supereciliarstreif auffallend deutlich; Scheitel lebhafter graubraun; die Spitzen der Flügeldeck- federn mit breiten hellrostbräunlichen Kanten, welche zwei Flügel- binden bilden; der gelbe Kehlfleck sehr aufgelöst; Oberschnabel dunkel. Ob specifisch verschieden ? Wir hatten Gelegenheit den Kehlspatz längs des Blauen Nil und seiner Zuflüsse, bei Abu-Haräz, Senar, am Dender, bei Qedaref und Qalabat zu beobachten; einzeln auch im Gebiet des Weissen Flusses und im abessinischen Tiefland. Er ist wohl sedentär, findet sich paar- weise und in kleinen Flügen auf Liehtungen in der Waldregion und im Buschwald der Steppe, meist nicht fern von Gewässern. Pyrgia Fam. Fringillidae. — 61 — Gen. Xanthodina. nigripes des Berliner Museums aus der Baiuda-Steppe (nicht aus Egypten, wie fälschlieh im Nomenclator steht) gehört ebenfalls zu Xanthodina dentata, zu welcher Art ich auch Petronia albigularis, Brehm, als jungen Vogel rechnen möchte. In ihrem Benehmen und Lockton haben diese muntern Gesellen viel Aehnlichkeit mit den Sperlingen. Ihre Eier sollen in Weber- vögelnester gelegt werden und rein weiss sein. Im Magen fanden wir Gramineensamen und Insekten. * Nr. 519. Xanthodina pyrgita. Tab. XXI. fg. 2. Xanthodina pyrgita, Hgl.Cab. Journ. 1862. p. 30. — Ibid. 1868. p. 80. Major; supra pallide cinerascente-cervina, uropygio pallidiore; infra obsolete albida, collo laterali, jugulo, pectore et hypochondriis e fuscescente cano-adumbratis; eiliis, subalarıbus et subcaudalibus pure, gula media sordide albis; macula mediana jugulari transversa, lata, flava; stria supereiliari alba nulla; remigibus et rectrieibus fu- mosis in pogonio externo striete pallido-marginatis, limbo interno re- migum primariarum et secundariarum fulvescente albido; tertiariis in apice magis conspicue, nee abrupte, sordide albido-marginatis; rostro dilute coerulescente-corneo; iride rufo-umbrina; pedibus plumbeis; remige secunda et tertia reliquas superante; — long. tot. 5’. 6. — rostr. a fr. 51," — al. 3”. — eaud. 2". 5%. — tars. 8". Von Xanthodina dentata unterscheidet sich diese Art durch den hellen, kräftigeren, mehr gerundeten und weniger kegelförmigen, an den Schneiden auffallend eingezogenen Schnabel, viel längern Schwanz und hellere Färbung; der Superciliarstreif fehlt gänzlich; die weissliche ‘Kehle ist seitlich nicht scharf dunkler eingefasst, der gelbe Jugular- fleck 8-9 Linien breit; die zweite und dritte Schwinge sind die längsten, die erste kürzer als die vierte. Wir beobachteten den grossen Kehlspatz einzeln in der Wald- region, am Westabfall des Bogos-Gebietes nach den Tiefländern von Barka; er lebt mehr auf niedrigem Gebüsch und hat einen ammer- artigen Lockton. Anmerkung. Zur Gattung Xanthodina gehören noch Pyrgita petronella, Mus. Berol. (X. flavigula, Sund.) aus Süd-Afrika und die indischen X. canicapella und X. flavicollis, Frankl. — Bonaparte erwähnt noch einer X. xanthosterna, Natt. und X. supereciliaris, Hay, ebenfalls asiatischen Ursprungs. Eine der Färbung nach mehr an den Steinsperling erinnernde Form hat Tristram am Todten Meere entdeckt, nämlich Passer moabiticus, Tristr. Proceed. L.Z. S. 1864, p. 169. — Ibis 1867. t. VII. 40% Fam. Fringillidae. — 8 — ® Gen.- Passer. Gen. Passer, (Briss.) Pall. (Pyrgita, Cuv. Pyrgitopsis, Bp.) ” Nr. 520. Passer domestieus. Fringilla domestica, L. — Passer domesticus, Koch. — Pyrgita do- mestica, Duv. — Pyrgita domestica, valida, minor, pagorum, rustica et brachyrhynchos, Brehm, Vogelf. p. 98. —P. pectoralis, melanorhynchus, ecastaneus et castanotus, Pr. Würt. Coll. Mergenth. — P. pectoralis, Pr. Würt. Icon. ined. Nr. 53. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p.299. — Passer intercedens, Brehm, Vogelf. p. 98. — P. rufidorsalis, megarhynchus et microrhynchus, Brehm, Naum. 1856. p. 376. — P. rufidorsalis, Brehm, Habesch p. 341. 342. — Passer arboreus, Licht. Mus. Berol. — ? P. tin- gitanus, Bp. Cat. Parzud. (1856.) p. 18. sp. 12. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 260. (not.) — Id. Cab. Journ. 1869. p. 57. — Bp. Consp. I. p. 510. spec. 13. — P. domesticus, Cab. Mus. Hein. I. p. 135. — P£. indieus, Jard. Selb. Ill. Orn. t. 118. — Bp. Consp. I. p. 509. spec. 8. — P. domesticus, Blyth. — Pl. enl. 6. 1.; 55.1. — Gould, Eur. t. 181. 1. -— Naum. V.D.t. 115. — Bp. Consp. I. p. 509. re 9. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 74. — Linderm. Griechen]. p. 57. — Pyrgita domestica, ‚Rüpp. N. W. p. 100. — Passer domesticus, 1d. Syst. Ueb. Nr. 291. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 422. — P. arboreus, Hgl. Faun. Roth. Meer Nr. 171. — Passer domesticus, Taylor, Ibis 1867. p. 64. — Heugl. Peterm. Geogr. Mitth. 1861. p. 311. — Id. Cab. Journ. 1868. p. 82. — Tristr. Ibis 1861. p. 311. — ? Passer Ruppeli (sic!), Bp. Consp. I. p. 510. — Id. Coll. Delat. p. 14. Pileo et cervice fuliginoso-einereis, lateraliter castaneo-einctis, supereiliis albis tum minus conspieuis, tum nullis; genis et uropygio sordide einerascentibus, illis infra purius albis; gula et jugulo nigris; abdomine einerascente-albido, pectoris lateribus et hypochondriis magis cano-adumbratis, immaculatis; interscapulio umbrino-castaneo, nigro- striato; alae teetricibus minimis castaneis, sequentibus nigris, late albo- ne, majoribus nigris, late castaneo- Sn in apice vix pal- lidioribus. Man hat versucht, den Haussperling in mehrere Arten oder kli- matische Varietäten zu zerlegen, zwischen denen sich jedoch keine ganz scharfe Grenzen ziehen lassen. Die hauptsächlichsten, bei den alten Fam. Fringillidae. -— 29 — ; Gen. Passer. Männchen deutlicher hervortretenden Unterschiede bestehen in der Ab- weichung der Farbe des Scheitels, der bei Passer salieicolus, und F. eisalpinus lebhaft rostbraun ist. Der Weidensperling zeigt tiberdies noch viel hellere, fahlgelblichweisse Aussenfahnen der Interscapular- federn und eine breite, kräftige, schwarze Schaftstreifung auf den Weichen und Brustseiten auf ziemlich rein weissem Grund. Der südliche Haussperling ist im Allgemeinen etwas schwächer. dagegen lebhafter gefärbt (Passer arboreus, Licht. [?]) als der europäische; das Schwarz auf Kehle und Oberbrust mehr ausgedehnt, hier die Rän- der der Federn häufig scharf weiss, Wangen und Unterseite heller, oft fast rein weiss, der weisse Superciliarstreif zuweilen scharf, zuweilen ganz verwischt, ebenso die Flügelbinden. Passer domesticus ist Standvogel in Egypten, Nubien, in einzelnen Städten im Norden des Rothen Meeres, am Blauen Nil, in Kordofan ; dagegen habe ich ihn in Ost-Abessinien und am Weissen Nil nicht gesehen. Zu seinem Aufenthaltsort wählt er vorzüglich menschliche Niederlassungen, Städte, Dörfer, Gehöfte, Gärten, Ruinen, Katakomben, wo er sich hinter Fensterladen, unter Dachsparren, in Mauerritzen, auf Ornamenten u.s. w. überall Wohnplätze errichtet; auch Schwalben- und Krähennester usurpirt er, meidet dagegen Strobdächer. Seine Verbreitung nach Süden scheint mit den Häusern aus Lehm und platten Dächern aufzuhören. An den Ufern des Nils frequentirt der Spatz mit gewohnter Frechheit nicht nur die grossen Getreidemagazine, Ställe, Mühlen, Strassen und Gärten, er ist auch auf jedem Schitt zu Hause und holt sich seine Krumen in der Cajüte wie beim Schiffskoch, er singt seine muntere Weise vom schwanken Mast wie vom Gipfel einer Dattelpalme oder auf stachlicher Caetushecke, haust eben so gemüthlich im Spitzbogengewölb einer Moschee oder eines Kalifen- grabes, als im Tempel des Jupiter Ammon oder im Pharaonenpalast, in der niedrigen Hütte des Fellah, wie hinter den Gittern des türki- schen Harems. P. Rüppellü, Bp. scheint auch theilweise zu P. domestieus gezählt werden zu dürfen, im Conspeetus nennt Bonaparte zwar den Scheitel hell rostbraun (dilute rufus), im Catalogue Delattre dagegen Kopf und Uropygium rein aschgrau (pure einereis). . [Algerien. — Asien, nordwärts bis 61.° N. Br.; nieht östlich von . der Schilka. — Europa, die südlichsten Provinzen ausgenommen.] Nr. 521. Passer domestieus italieus. Fringilla Italiae, Vieill. Nouv. Dict. d’Hist. nat. XIL'p. 199. — Ar. cisalpina, Temm. — Pyrgita Italiae, Bp. — Passer domestieus, war. ütakcus, Blas, & Keys. — P. domestieus eisalpinus, Schleg. Krit. ‚Uebers. Vög. Eur. p. 64. — P. italieus, Degl. — P. Italiae, Bp. Consp. I. p. 509. — 5 _ Fam, Fringillidae. — 50 ° — Gen. Passer. Cab. Mus. Hein. I. p. 155. — P. ialicus, A. Brehm, Thierl. III. p. 162. Fringilla eisalpina, Less. Complem. de Buff. II. p. 354. — Pyrgita eis alpina, Brehm, Vogelf. p. 98. — Passer domesticus cisalpinus, Bree, B. of Eur. III. p. 128. c. t. — Fringilla cisalpina, Malh. Faun. Sieil. p. 121 — Passer italicus, Linderm. Griechenl. p. 57. — Gould, B. of Eur. t. 185. 2. — Guerini, Stor. degl. Uce. t. 340. — Vieill. Gal. t. 63. — Roux, Orn. pl. 82, — Pyrgita eisalpina, Rüpp. N. W.p. 100. -— Passer cisalpinus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 292. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 423. — P. domesticus eisalpinus, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 84. — Tristr. Ibis 1861. p. 293.; 1867. p.-369. — ?.P. rufipectus, Bp. Consp. I. p. 509. Similis P. domestico; pileo et nucha castaneis; interscapulio rufo- castaneo, nigro-striato; supereiliis strietis, eonspieuis, albis, genis et gastraeo albis; gula et jugulo nigris; hypochondriis immaeulatis ; fascia alari plus minusve distincta. Die rothbraunen Scheitelfedern zuweilen mit Grau gemischt. Ich halte den italienischen Haussperling für eine nicht artlich von Passer domesticus zu trennende Form, indem Uebergänge leicht nach- zuweisen sind und das Kleid der Weibchen und Jungen nicht zu unterscheiden ist. Man findet diesen lebhaft Sereichriete Vogel in Egypten, Nubien, am Blauen Nil und in einigen Küstenstädten des Rothen Meeres, na- mentlich in Djedah, gemischt mit dem gemeinen Haussperling, mit dem er, was Lebensart betrifft, auch vollkommen übereinstimmt. P. rufipectus, Bp. dürfte ebenfalls hierher gehören, doch nennt Bo- naparte die Brust kastanienbraun gewellt. Wahrscheinlich sind hier also die weissen Randsäume der schwarzen Kehlfedern braun über- laufen. Zu P rufipectus zählt ‚der‘ genannte Forscher noch Fringilla cisalpina der Description de l’Egypte; aber Beschreibung und Abbil- dung passen genau auf P. salieicolus. h [Algerien. — Syrien: Tristr. — Süd-Europa.] Nr. 522. Passer salieieolus. Fringilla salieieola, Vieill. — Fr. hispaniolensis, Temm. — Fr. sardoa, Savi. — Pyrgia salicaria, Bp. List. B. Eur. & N. Am. p. 30. Nr. 208. — Passer salicarius, Blas. & Keys.. Schleg. -— P. hispamiolensis, Degl. — Passer salieieolus, Bp. Consp, 1. p. 509. — Cab. Mus. Hein. I. p. 155. — Gould, Eur. t. 185. 1. — Pyrgia salicaria et orientalis, Brehm, Vogelt. A A a a te a a, Sa Fi , Fam. Fringillidae. — 61 — Gen. Passer. p. 98. — Pyrgita cahirinus, Pr. Würt. Icon. ined. t. 53. 1. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 299. — Fringila eisalpina, Deser. de !’Eg. XXIII. p. 367. pl. 5. fig. 7. — Passer salieicolus, v. Homeyer, Cab, Journ. 1302. p- 261. — P. Fallasü, Bp. Homeyer, Ibid. p. 261. (not.) — Passer hı- spaniolensis, Bolle, Cab. Journ. 1857. p. 305. — ? P: rufipectus, Bp. Consp. I. p. 509. — P. salieicolus, Brehm, Habesch p. 341. — P. hispanieus Brehm, Thierl. II. p. 162. — P. salicicolus, L. Adams, Ibis 1364. I. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 448. — Hartm. Ibid. 1863. p. 504. — Pyrgita hispaniolensis, Rüpp. N. W. p. 100. — Passer hispaniolensis, id. Syst. Ueb. Nr. 293. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 424. — Pyrgita hispanica, Brehm, Cab. Journ. 1853. Extra-Heft p. 99. — P. salieicolus, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 84. — Taylor, Ibis 1867. p. 65. — Tristr. Ibis 1867. p. 369. — König-Warth. Neott. Stud. Nr. 73. — Hume, Ibis 18658. p. 240. — Jerd. B. of Ind. II. p. 364. — Savi, Orn. Tose. IL. p. 106, — Cara, Orn. Sard. sp. 118. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 273. — Linderm. Griechen]. p. 58. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr, 75. — Wright Malta, p. 11. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 121. Similis P. domestico; vix robustior; pileo et cervice laete rufo- castaneis; uropygii plumis magis fumosis, pallidius marginatis; genis abdomineque albis; gula et jugulo ad peetus usque nigris, plumis partim albo-marginatis; hypochondriis late et conspieue nigro-striolatis; interscapulio nigrieante, plumis in pogonio externo pro maxima parte late et abrupte colore fulvescente-albido marginatis; alae teetrieibus minoribus rufo-castaneis, sequentibus in basi nigris, late albo-apicatis, majoribus fumoso-nigricantibus, in pogonio externo late colore fulves- cente-albido, in apice strietius et purius albo-marginatis; — long. tot. eirca 6. — rostr. a fr. vix 6%. — al. 2. 104, — caud. 2. — tars. 8. Der Weidensperling könnte wohl noch speeifisch vom Haussperling ge- trennt werden, obwohl es immer sehr schwierig sein dürfte, die Weib- chen und jungen Vögel mit Sicherheit zu unterscheiden. Die Farbe des Schnabels ist durchaus nicht massgebend, sie scheint theilweise indi- vidgell zu variiren und überdies von der Jahreszeit bedingt zu sein. Die von Bonaparte angegebenen Verschiedenheiten in Bezug auf die Schwingenverhältnisse sind nicht constant. In Lebensweise und Nestbau bietet übrigens nach den Beobach- tungen der meisten Forscher der Weidensperling ganz besondere Eigenthümlichkeiten. Er ist derjenige seiner Gattung, welcher sich dem Menschen am wenigsten angeschlossen hat und der namentlich Städte und Dörfer ganz meidet. Wir fanden ihn meist gesellschaft- Fam. Fringillidae. — 62° — n Gen. Passer. lich, in Unter- und Mittelegypten, sowie in Nubien, südwärts bis Am- bukol. Hartmann beobachtete ihn noch am obern Blauen Nil. Seine Lieblingswohnplätze sind Inseln im Nil, Getreide- und Reisfelder, Alt- wasser mit Schilf, Lagunen und Gärten in der Nähe von Canälen. In Unteregppten fällt die Brütezeit in den März, in Nubien fanden wir be- legte Nester im August und September. Diese werden meist an der Spitze schwanker Zweige auf Akazien, seltener auf Granatbäumen an- gebracht. Sie gleichen sehr denen der Webervögel, sind jedoch nicht so kunstreich und dicht gearbeitet; sie haben Beutelform und ihre Länge beträgt zuweilen bis über 15 Zoll; das dazu verwendete Mate- rial besteht in trockenen Grashalmen, Würzelchen, Bastfaden; der eigentliche Nestraum ist meist mit etwas Wolle oder Federn ausgekleidet; das Schlupfloch befindet sich gewöhnlich seitwärts und tief unten. Die 3—4 Eier gleichen sehr denen des gemeinen Haussperlings in allen ihren Varietäten, auch kommen zuweilen ganz weisse vor. Nach Brehm nistet er in Palmkronen und hohlen Palmbäumen. Sind die Jungen flügg, so schaaren sich die Weidensperlinge in grössere Flüge, die weit im Culturland herumschweifen und Getreide- und Reisfelder plündern. Sie sind gewöhnlich sehr vorsichtig und argwöhnisch, in Gesellschaft eben so lebhaft und geschwäzig wie die Haussperlinge. Gegen Abend fallen sie oft im Rohr ein, um hier Nachtruhe zu halten. Ich muss gestehen, dass ich den verschiedenen Sperlingarten während meines Aufenthalts in Afrika zu wenig Aufmerksamkeit ge- schenkt habe und nichtim Stande wäre, die eine Form von der andern an der Art des Flugs oder an der Stimme mit Sicherheit zu erkennen. [Algerien: Loche. — Tunis: Taylor. — Syrien und Palästina: Tristr. — Bucharei; Afghanistan; Indien. — Java. — Japan. -- Timor. Süd-Europa bis in’s südöstliche Russland.] Nr. 523. Passer montanus. Fringilla montana, L. — Fr. campestris, Schrank. — Losxia hamburgiag Gm. — Passer montanina, Pall. — P. hamburgensis, Leach. — P. mon- tanus, Koch, Steph. — Pyrgüa montana, Cuv. — Pyrgüa montana, cam- pestris et septentrionalis, Brehm, Vogelf. p. 100. — Passer montanus, Bp- Consp. I. p.508. — Cab. Mus. Hein. I. p. 156. — Gould, Eur. t. 184. 2. — Naum. V.D. t.116. — Brehm, Thierl. III. p. 165. — Savi, Orn. Tosc. II. p. 107. — Cara, Orn. Sard. sp. 119. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p- 272. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 73. — Linderm. Griechenl. p.56. — Wright, Malta p. 13. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 122. — Jerd. B. of Ind. I. p. 366. — Rüpp. N. W. p. 100. — Id. Syst. Ueb. Nr. 294. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 429. — Id. Cab. Journ. 1868. p. 85. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1869, p. 57. Fam. Fringillidae. — 69 — Gen. Passer. Pileo einerascente-castaneo; macula aurieulari nigra; alarum faseia dupliei, angusta, alba. Der Feldsperling kommt in Unteregypten und im peträischen Arabien auf Hecken und Weidenbäumen vor. Ob Standvogel, kann ich nieht angeben, bezweifle es aber. Ein von Dr. Rüppell eingesammelter Vogel (ohne Angabe des Geschlechts und Datums) aus Kordofan (?) zeigt feinere dunkle Striche- lung des Mantels, die zwei weissen Flügelbinden kaum angedeutet, das Schwarz der Kehlmitte viel ausgedehnter, gegen die Brust rostbräun- lich getrübt und hier mit sehr ausgesprochenem, dreieckigem, weissem Spitzfleck; Brustseiten und Weichen rostbräunlich überlaufen; erste Schwinge etwas länger als die zweite. Schn. v.d.St. 5. — Fl. 2. 6°/,'%. — Schw. fast 1”. 9. — Tars. 7/,'". — Wohl nur Varietät! Oder sollte der beschriebene Vogel P. rufipectus, Bp. sein ?? [Indien; Burmah; China; Sibirien; ostwärts bis in das obere Amur-Gebiet. — Japan. — Europa.] * Nr. 524. Passer eastanopterus. Passer castanopterus, Blyth, Journ. As. Soc. Beng. Vol. XXIV.(1856.) — Hartl. W. Afr. p. 276. — Selat. Rep. Coll. Somali Country p. 13. — Id. Ibis 1860. p. 246. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 170. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 442. Pileo, humeris et alarum teetrieibus laete et dilute castaneis; dorso, uropygio caudaeque tectrieibus superioribus olivaceo-grisescenti- bus, dorsi plumis mediis obscuris; genis et gastraeo pallide flavescen- tibus, hypochondriis olivaceo-adumbratis; nota gulari ad pectus des- cendente, loris plumulisque in basi mandibulae nigris; fascia alari parum distineta, alba; rectrieibus et remigibus fusceis, plus minusque pallide-marginatis; rostro et pedibus fuseis; — long. tot. eirca 4. 8%, — al. 2. 69, — caud. 1.91", Beschreibung nach Blyth und Hartlaub; Maasse in französische Zolle redueirt. Das einzige bekannte Exemplar dieser, wie es scheint, sehr ausgezeichneten Form, befindet sich im Museum der asiatischen Gesellschaft zu Caleutta; es wurde von Capitän Speke auf den Terassen des Somal-Landes eingesammelt. Fam. Fringillidae. —_— 64 — Gen. Passer. * Nr. 525. Passer motitensis. Passer motitensis, A. Smith, Ill. 8. Afr. Zool. Av. pl. 114. — Bp. Consp. I. p. 510. — Layard, S. Afr. Nr. 406. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 30. (not. ad sp. 25. a.) — Id. Syst. Ueb. Nr. 426. — Id, Cab, Journ. 1868. p. 86. Major; pileo, cervice regioneque parotica postica saturate cinereis; margine frontali albida; supereiliis postice valde dilatatis, interscapulio, tergo et uropygio fulvo-cinnamomeis, interscapulio partim conspicue nigro-striolato ; caudae tectrieibus fumosis, fulvo-marginatis; eiliis, genis gastraeoque albidis; gula media einerea; corporis lateribus fulvescente- tinetis; subalaribus albidis; alis caudaque fuliginosis, dilute fulvo- marginatis; alae teetrieibus minoribus pallide fulvo-cinnamomeis; iride fusea; rostro et pedibus pallide corneis; — long. tot. 5!/,”'. — rostr. a fr. vix 5’. — al. 9,9", — caud. 2%. — tars. 81/2’. Beschreibung nach einem Vogel aus Kordofan, dessen Original- Etikette nicht mehr vorhanden ist, 'und welcher in einigen Stücken von einem offenbar alten $ aus Süd-Afrika nieht unerheblich abweicht. Letzteres ist grösser, hat einen kräftigeren, mehr kegelförmigen, dunk- leren Schnabel, helleren Seheitel und Steuerfedern; schwarze (nicht graue) Kehlmitte; die Seiten des Unterleibs sind rostiggrau angehaucht; es misst: Schn. v. d. St. 6". — Flüg. 3".. 2“. — Schw. 2". 24, — Tara Ob der nordöstliche Vogel wirklich vom südafrikanischen ver- schieden sei, wage ich nicht zu entscheiden. Mein Fässer motitensis lebt im Innern von Kordofan in kleinen Familien um Dörfer, Dochen- Felder und Wüstenbronnen, jedoch weniger gesellschaftlich als seine Verwandten. Er dürfte Standvogel sein, ist jedoch von uns nur zu Anfang der Regenzeit beobachtet worden. [Süd-Afrika; Orange-River: Smith.] Nr. 526. Passer Swainsonii. Pyrgita Swainsonü, Rüpp. N. W. (1835.) p. 94. t. 33. 2. — P. dif- fusa, Smith, Rep. of Exped. (1836.) p. 50. — Bp. Consp. I. p. 511. — Pyrgita simplex, Swains. (nee Licht.) W. Afr. (1837) p. 208. — Gord. | | | Fam. Fringillidae. —- 65 — Gen. Passer. Contrib. Ornith. 1849. p. 10. — Pyrgita gularis, Less. Rev. Zool. 1839. p. 45. — Fringilla grisea, Lafr. (nec Vieill.; nec Heugl.) Rev. Zool- 1839. p. 95. — Pyrgita spadicea, Licht. Verz. Vög. Cafferl. (1842.) p. 15. — Passer Swainsonü, Bp. Consp. I. p. 510. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 295. Heugl. Syst. Ueb. Nr. 428. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 169. — P£. simplex, Cab. Mus. Hein. I. p. 156. — P. simplexw et diffusus, Gray. — . Hartl. W. Afr. Nr. 459. 460. — Pyrgita crassirostris, Pr. Würt. Coll. Mergenth. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 299. Pyrgitopsis Swainsoni» Bp. — Rehb. Singvög. p. 88. t. 14. fig. 326. — Pyrgita simplex et Swain- sonü, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 30.; 1864. p. 249.; 1868. p. 86. — Antin. Cat. p. 74. — Brehm, Habesch p. 342. — König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 72. — Layard, 8. Afr. Nr. 407. & 409. — P. diffusus, Hartl. Proceed. L. Z. S. 1867. p. 826. — v. d. Decken, Reisen I. p. 59. — Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 450. Major; cano-einereus; interscapulio alisque complicatis umbrino- rufis, uropygio et alae teetrieibus minoribus e ferrugineo cinnamomeis ; his ex parte albo-apicatis; gula media dilute albida; abdomine medio purius albido; subcaudalibus pallide umbrino-cinereis, late albido- marginatis; remigibus et rectrieibus nigricante-fuliginosis, obsolete et pallide cervino-marginatis ; rostro nigro; pedibus rubellis, iride eastane o- umbrina; — long. tot. 6". 7'.—6. 11. — rostro a fr. BY". — TU. Ba gu äer 5u —_ eaad. 2/7 401, ae, 404, — tars. 910". 9: Minor; dilutior. Hartlaub giebt viel geringere Maasse für den westlichen Vogel. Im Winter ist der Schnabel wie beim Haussperling heller mit gelb- licher Basis. Der Swainson’sche Sperling lebt in Paaren in Kordofan, am Weissen und Blauen Nil, in Uniamuezi, Abessinien, den Bogos-Ländern und Takah, wo er wohl überall Standvogel ist und Felder, Liehtungen, Steppenland, Gehöfte und Dörfer besucht. Sein Benehmen, Nahrung und Lockton kennzeichnen ihn als. ächten Sperling, doch ist der Lockton rätschender. Wir fanden seine Nester während der ganzen Regenzeit theils in Strohdächern, unter Dachsparren, in Mauerlöchern, theils in dieken Dornbüschen, namentlich in Balanitesgesträuch; Brehm schon im April. Als ächter Sperling macht er sich auch kein Gewissen daraus, die Nistplätze anderer Verwandten, wie von Hyphantornis, Sporopipes U. 8. W. zu usurpiren. Die selbstgebauten Nester sind verhältnissmässig klein, sie bestehen äusserlich aus Grashalmen, Wurzeln, Zeugstücken, Baum- wolle und sind innerlich lose mit Haaren, Federn u. s. w. ausgefüttert. Fam. Fringillidae. — 66 — Gen. Passer. Die 3-4 Eier gleichen ebenfalls sehr denen des Haussperlings, sind nicht grösser, wohl aber etwas glatt- und diekschaliger, auf hellbräun- lichem Grunde dunkel erdbraun gefleckt, 9’. lang und gegen 7’. dick. Im Herbst rottet sich diese Art auch zuweilen in Familien und Flüge zusammen, welche dann weit im Lande umherziehen. Ueber die ver- ticale Verbreitung des Swainson’schen Sperlings finde ich keine sichern Angaben in meinen Notizbüchern; er dürfte nieht über 6—7000 Fuss hoch gehen. [Senegambien; Goldküste; Angola; Cap Coast: Hartl. — Siüd- Afrika; Orange-Rivers; Damara. — Öst-Afrika; Zanzibar; Mozambique. | Subgen. Corospiza, Bp. *Nr. 527. Passer simplex. Fringilla simplex, Licht. (nec Swains.) Dubl. Cat. p. 24. — Temm., Pl. col. 358. 1. 2. — Pyrgita simplex, Less. — Pyrrhulauda simplex, Gray. — Corospiza simplex, Bp. Consp. I. p. 511. — Cab. Mus. Hein. I. p. 156. — Passer simplex, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 425. — Id. Cab. Journ. 1865. p. 43. — Hartm. Cab. Journ. 1363. p. 467. — Antin. Cat. p. 74. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p.313. — Passer Lichtensteinü, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 88. Delicate einereo-isabellinus, gastraeo genisque albicantibus; stria anteoculari, gula guttureque medio eircumscripte nigris; alae teetrieibus minoribus isabellino-einereis, fascia lata alba terminatis, majoribus nigricantibus, faseia apieali minus distineta albida notatis; reetrieibus et remigibus dilute fumosis, apicem versus magis nigricantibus, ex isabellino albido-marginatis; primariarum teetrieibus fuseescente-nigri- cantibus; rostro nigro; iride fusca, pedibus pallide eorneis; — long. tot. 5°. — rostr. a fr. 4 — al. 2. 8,2". 141, — eaud. 2, — 2, 2", — tars. 81". 2: Vix minor; sordidius tincta; gulae nigridine nulla. Der Wüsten-Sperling hat nach meinen Erfahrungen einen sehr be- schränkten Verbreitungsbezirk. Ich fand ihn nur um die Wüsten- bronnen des südlichen Nubiens, in der ganzen Bajuda, im nördlichen Kordofan und Senar und in der Wüste zwischen Berber und Sauakin, hier jedoch nicht in den Gebirgen. Er lebt als Standvogel in kleinen. Flügen und paarweise wie unser Feldsperling, nährt sich vorzüglich von Gramineensaamen, besucht gern die Lagerstätten der Karavanen, Fam. Fringillidae. — 67 — Gen. Chrysospiza, bäumt, fliegt, zirpt, und lockt ganz ähnlich dem P. montanus. Die Schnabelform erinnert etwas an Carpospiza. Nach Defilippi auch am Weissen Nil. (?) Lichtenstein und Bonaparte schreiben diesem Vogel einen an der Basis weissen Unterschnabel zu. Möglich, dass dieser Theil während des Winterkleids gelblich getärbt ist. Antinori versichert, den Wüstensperling in den Gärten der Stadt Dongolah erlegt zu haben. Nach der ganzen, kurzen Beschreibung, die der Marchese über das Vorkommen von P. simplex giebt, bin ich fast geneigt anzunehmen, dass er den Vogel gar nicht kennt und dass hier eine Verwechslung mit einer andern Art obwaltet. [Algerien: Loche. Gen. Chrysospiza, Cab. (Auripasser, Bp. — Passer et Serinus, p. Auct.) Nr. 528. Chrysospiza lutea. Fringilla lutea, Licht. Dubl. Cat. p. 24. Nr. 240. 241. — Temm. Pl. col. 365. — Serinus luteus, Rüpp. N. W. p. 101. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 245. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 415. — Auripasser luteus, Bp. Consp. I. p. 519. — Chrysospiza lutea, Cab. Mus. Hein. I. p. 157. — Auripasser lutea, Antin. Cat. p. 75. — Fringila lutea, Less. Complem. Buff. I. p. 354. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 406.; 1863. p. 6. — Brehm, Cab. Journ. 1853. Extra-Heft p. 99. — König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 64. — Chrysospiza lutea, Brehm. Thierl. III. p. 167. — Car- duelis lutea, Pr. Würt. Icon. ined. Nr. (37.) 48. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 297. — Chrysospiza lutea, Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 88. — Pyrgita lutea, Nomenclat. Mus. Berol. p. 47. Pallide-flava; interscapulio et scapularibus laete umbrino-cinna- momeis; alis fumoso-nigricantibus, teetrieibus majoribus et medianis apicem versus e flavicante-albido marginatis, minoribus grisescente- flavidis, remigum marginibus fulvescente-cinnamomeis; reetrieibus cano-fumosis, apicem versus magis nigricantibus, colore pallide rufes- cente-fulvo marginatis; subcaudalibus flavicante-albidis, plerumque- fumoso-striatis; tibialibus fuscescentibus; rostro et pedibus incarnato- eervinis; iride umbrina; — long. tot. 43, — rostr. a fr. vix 4". — al. 2”. 6°. — caud. vix 2. — tars. vix 8%, Fam. Fringillidae. — 68 — # Gen. Chrysosniza. 2: Pallidior; pileo, cervice et uropygio sordide fulvesceentibus, flavido-marginatis. Nach einer Notiz meiner Tagebücher gleichen junge, im October erlegte Goldsperlinge sehr dem jungen Passer domestieus; sie sind noch etwas fahler getärbt; Oberseite hell graulich erdbraun, der Oberkopf mehr in’s Graue; Mitte der Flügeldeckfedern und Mantelfedern ver- waschen dunkel gestrichelt; Steuerfedern rauchfarb; die Schwingen erster Ordnung ebenso und auf ihrer Aussenfahne röthlich-isabell ge- säumt; ein ockerfarbener Streif über dem Auge; Wangen und Unter- seite schmutzig weiss; Oberschnabel bräunlich fleischfarb, Unterschnabel und Mundwinkel gelb, Schnabelspitze etwas schwärzlich; Iris braun; Füsse bräunlich fleischfarb. Dr. Brehm hält den Goldsperling für sedentär in Nord-Ost-Afrika, Nach meinen Erfahrungen und Beobachtungen möchte ich ihn für einen Zugvogel erklären. Mit Beginn der ersten Sommerregen er- scheint er in grossen Schaaren am Blauen Nil, in Senar, @Qedäref, Süd-Nubien und Kordofan. Die Nordgrenze seines Vorkommens er- streckt sich bis zur grossen Nilkriümmung zwischen Dar Berber und Dar Dongolah. Er bevorzugt namentlich die Nähe von Gewässern und Hochbäumen; in der Steppe findet man ihn wohl auch häufig, hier jedoch nur in der Nähe von Regenteichen und Wüstenbronnen; auch besucht dieses liebliche Vögelchen Baumwollfelder, Brachäcker, Hecken, ja selbst Gehöfte und Dörfer. So erscheint der Goldsperling im Juni und Juli in grössern Flügen in der Stadt Chartum, treibt sich hier als unbehelligter Gast auf Tennen und um Stallungen herum, oder schaart sich reihenweise auf Mauern und Dachkanten. In Flug, Stimme und Lebensweise im Allgemeinen gleicht Chrysospiza lutea un- gemein unserem Feldsperling, doch zeichnet sie sich dureh ihr sanfteres Wesen vortheilhaft aus, auch möchte ich sie weniger beweglich und lebhaft nennen. In den Vor- und Nachmittagsstunden fallen die Gold- finken massenhaft auf der Tränke ein, entweder an flachen, sandigen Stellen des Stromufers, oder auf überhängenden Zweigen längs des Hochgestades, die sich durch das Gewicht der dicht aneinander ge- drängten Vögelchen bis zur Oberfläche des Wassers herabbiegen. Den Augenblick, wo die ganze Gesellschaft hier munter badet und schwatzt, benutzt nicht selten ein grosser Raubfisch (wahrscheinlich Feterobranchus) um einige der harmlosen Badegäste wegzuschnappen. Eine grosse verlassene Nestkolonie, die ich im dichten @iter- (Acacia mellfera) Gebüsch in der Steppe von Ost-Senar gefunden habe, schreibe ich dem Goldspatz zu. Die kleinen Nestehen standen zu Dutzenden auf jedem Strauch, waren sauber aus trockenem, feinem Gras erbaut, etwas beutelförmig, tiefer als breit und oben nicht über- wölbt; ihre Höhe über dem Boden wechselte zwischen 2 und 12 Fuss. „Baut in Büsche und legt 3—4 weisse, mit braunen Punkten getiipfelte Eier von S°’ Länge“: Brehm. Im September und October rotten sich unsere Vögelchen sammt u ee ee Fam. Fringillidae. — 699 — Gen. Fringilla. ihren Jungen in Flüge von Tausenden zusammen, schwärmen noch einige Zeit in der Steppe herum und verschwinden dann für mehrere Monate, während der trockensten Jahreszeit. Ihre Nahrung besteht vorzüglich in den Sämereien wilder Gramineen, doch verschmähen sie auch nicht die harten Körner von Dohen und Angoleb. Scheint ausschliesslich auf den Nordosten Afrikas beschränkt. *Nr. 529. Chrysospiza euchlora. Fringilla euchlora, Licht. Mus. Berol. — Pyrgita euchlora, Id. No- menel. p. 47. — Chrysospiza euchlora, Cab. Mus. Hein. ’I. p. 157. (not.) — ? Fringiüla albeola, v. Müll. Naum. 1850. IV. p. 29. — Chrysospiza euchlora, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 80. — Auripasser euchlora, Bp. Consp. I. p. 519. Flavissima; remigibus, scapularibus et reetrieibus nigricantibus, late albo-marginatis; alae teetrieibus albidis, flavo-lavatis, majoribus mediis partim nigricantibus; subalaribus pallide flavis; rostro corneo- nigrieante; pedibus incarnatis; — long. tot. eirea 4!/,‘'. — rostr. a fr. 4,43," — al. 2, 14,9,—2", 31. — eaud. 1. 9. — tars. 64, 7Ug"'. Beschreibung nach den ÖOriginaltypen des Berliner Museums, welche von Hemprich und Ehrenberg im östlichen Abessinien und in den Bergen von Qonfudah in Arabien eingesammelt wurden. Ich habe nie Gelegenheit gehabt, diese eigenthümlich gefärbte Art im Freien zu beobachten. Sie dürfte Zugvogel sein. [?Süd-Afrika: v. Müll.) Gen. Fringilla, L. (Coelebs, Cuv. — Struthus, Boie. — Fringilla et Passer, p. Gray.) *Nr. 530. Fringilla eoelebs. Fringilla coelebs, L. — Fr. sylvia, Scop. — Fr. nobilis, Schrank. — Passer spiza, Pall. — Struthus coelebs, Boie. — Fringila coelebs, hor- tensis, sylvestris, nobilis, alpestris et major, Brehm, Vogelf. p. 102. — Pl. enl. 54. 1. — Gould, B. of Eur. t. 187. — Naum. V.D. t. 118. — Brehm, Thierl. III. p. 131. — Bp. Consp. I. p. 507. — Cab, Mus. Hein. Fam. Fringillidae. — 640 ° — _ Gen, Carduelis. I. p. 153. — Savi, Ornith. Tosc. H. p. 110. — Cara, Orn. Sard. sp. 121. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 273. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 85. — Linderm. Griechenl. p. 62. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 123. — Wright, Malta p. 14. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 239. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 420. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 76. — Vierth. Naum. 1855. p. 372. — Tristr. Ibis 1867. p. 369. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 263. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 90. — v. Droste, Cab. Journ. 1869. p. 117. Der Buchfink oder Edelfink erscheint hin und wieder über den Winter in Unteregypten; so beobachteten wir denselben öfter bei Alexandrien, mochten ihn jedoch nicht als regelmässigen Wintergast in N. O. Afrika betrachten. Dr. Hartmann sah denselben im Februar bei Theben. Im Berliner Museum aus Arabien. v. Homeyer betrachtet mit Bonavarte, Cabanis und Andern die algerische Form, Fringilla spodiogenia (Bp. Consp. I. p. 507. — Fr. coelebs, var. Malh. — Fr. africana, Le Vaill. Exped. Alg. Ois. t. 7.) als besondere Art; sie sei grösser, schlanker gebaut, trage sich im Sitzen wie im Gehen auf der Erde bachstelzenartig, mit wenig geho- benem Schweif. Der Lockton sei ganz verschieden, dem der gelben Bachstelze sehr ähnlich und mit dem des europäischen Buchfinken also nicht zu verwechseln; der Schlag jedoch ganz finkenartig. Ihr Ei stimmt nach Baron König-Warthausen bis auf etwas geringere Grösse und zartere Färbung mit dem der europäischen Form überein. Ebenfalls der Fr. coelebs sehr nahestehend scheint Fr. canariensis, Vieill. (Fr. tintillon, Webb & Berth. Vog. Canar. Ois. t. 4. — Bp. Consp. I. 507. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 459.; 1857. p. 313.) von den canarischen Inseln. Nach Loche kommt auch Fringilla montifringilla in Algerien vor. [Im Winter häufig in Palästina. — Im gemässigten Europa, nörd- lich bis Schweden; im Süden Zugvogel. — Sibirien. — Syrien und Kleinasien, hier wohl auch nur Wintergast. — Madera: Blas. & Keys.] Gen. Carduelis, Cuv. (Acanthis, Bechst. — Spinus, Koch.) *Nr. 531. Carduelis elegans. Fringilla carduelis, L. — Fr. ochracea, Gm. — Carduelis nobils, Albert. Magn. -- Passer carduelis, Pall. — Spinus carduelis, Koch. — Carduelis elegans, Steph. — Bp. Consp. I. p. 518. — Cab. Mus. Hein. l. p. 159. — Acanthis carduelis, Blas. & Keys. — Carduelis auratus, Eyt. — Carduelis septentrionalis, accedens, germanica, aurantiüipennis, meridio- Fam. Fringillidae. - — 641 — Gen. Poliospiza. nalıs, Brehm, Vogelf. p. 109. — Pl. enl. 4. 1. — Gould, B. of Eur. t. 196. — Naum. V. D. t.124. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 265. — Savi, Orn. Tosc, II. p. 117. — Cara, Orn. Sard. sp. 125. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 274. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 79. — Linderm. Griechenl. p. 60. — Malherbe, Faun. Sicil. p. 127. — Wright, Malta, p. 14. — Brehm, Thierl. III. p. 151. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 459. — Drake, Ibis 1867. p. 427. — Tristr. Ibis 1868. p. 206. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 76. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 416. — Id. Cab. Journ. 1868. p. 90. Der Stieglitz wurde von uns einzeln und in kleinen Flügen wäh- rend der Wintermonate in Unteregypten beobachtet; vorzüglich an der Mittelmeerküste, auf Hecken, Dünen und Brachfeldern. [Algerien: Loche. — Ost-Marok: Drake. — Canaren. — Häufig als Standvogel in Syrien und Klein-Asien. — West-Sibirien. — Europa. ] Gen. Poliospiza, Schift. (Serinus, part. Rüpp. — Tephrospiza, Rchb.) Nr. 532. Poliospiza xanthopygia. Serinus xanthopygius, Rüpp. N. W.p. 96. t. 35. 1. (1855.) — Id. Syst. Ueb. Nr. 288. — Dryospiza zanthopygia, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 410. — Poliospiza zanthopygia, Bp. Consp. I. p. 520. — Carpodacus uropy- gialis, Nomencl. Mus. Berol. p. 48. — Fringilla uropygialis, Hempr. & Ehr. (nee Licht.) Mus. Berol. — Pobospiza uropygialis, Hgl. Faun. Roth Meer Nr. 174. — Poliospiza wanthopygia, Hgl. Cab. Journ. 1862. p. 31. "— Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 90. — Fringüla xanthopygia, Lefeb. Abyss. Ois. p. 174. Supra fuscescente-einerea, plumis mediis nigro-striolatis; uropygio laete sulphureo; caudae tectrieibus superioribus, primariarum et reetricum margine externa olivaceo-viridibus; mento, gula, jugulo medio, abdomine et subcaudalibus isabellino-albidis; colli lateribus, peetore et hypochondrüs. sordide fuscescente-griseis; colli antiei area alba lateraliter obseurius fumoso-cireumscripta; rostro rufescente- corneo, mandibula flavescente-albida; pedibus rubello-fuseis; iride fusca; — long. tot. 5. — rostr. a fr. 31," — al. 21," — caud. 1.10. -— tare. 0,, 9: Minor; pallidior. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 41 Fam. Fringillidae. — 62 — u Gen. Poliospiza. Der gelbbürzlige Zeisig ist Standvogel in Abessinien nordwärts bis Keren, jedoch weniger hoch im Gebirg als Fr. tristriata. Paar- und flugweise in Gebüsch und auf steinigem Hügelland, zuweilen auch auf Juniperus-Bäumen. Die Männchen singen recht angenehm auf den Gipfeln von Büschen. Identisch mit Fr. wanthopygius dürfte sein Carpodacus uropygialis, Mus. Berol. von Qonfudah in Arabien. Dieser Vogel ist obenher und auf der Brust reiner aschgrau; der Schnabel erscheint etwas kräftiger; Pürzelmitte nur licht zeisiggrüngelb angehaucht; Flügel etwas kürzer (2”. 31), der Schwanz kaum länger (1'. 11). Nr. 555. Poliospiza tristriata. Serinus tristriatus, Rüpp. N. W.p. 97.t.35. 2. — Lefeb. Ois. Abyss. p. 118. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 289. — Dryospiza tristriata, Heug]. Syst. Ueb. Nr. 411. — Poliospiza tristriata, Id. Faun. Roth. Meer Nr. 173. — Id. Cab. Journ. 1362. p. 31. — König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 66. — Poliospiza tristriata, Bp. Consp. I. p. 519. — Fringilla tristriata, Hgl. Cab. Journ. 1568. p. 91. — Serinus tristriatus, Hgl. Cab. Journ. 1861. p. 195. — Passer tristriatus, Blyth, Journ, As. Soc. Beng. XXIV. p. 257. — Poliospiza tristriata, Selat. Rep. Coll. Somali Country 1860. p. 13. — Id. Ibis 1860. p. 247. — Fringilla tristriata, Finsch & Hartl. O. Afr.. p- 449. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 91. Fuscescente-einerea, subtus pallidior, purius einerascens; stria supra- oculari, mento gulaque media albidis; pilei plumis striis scapalibus obsoletis fuscescentibus notatis; albedine gulae lateraliter fuliginoso- flammulata; rostro pallide fuscescente-corneo; pedibus rubentibus; iride fusca; — long. tot. 4. 9”. — rostr. a fr. 41,‘ — al. 2". 5, — caud. 1. 11°. — tars. 81,‘ 2: Vix minor; sordidius tineta. Ziemlich häufiger Gebirgsvogel in Abessinien, von den Bogos- Ländern südwärts bis Schoa und zu den Gala, von 4000 bis 11,000 Fuss Meereshöhe, auf Hecken, Juniperus-Bäumen und Felsen; gewöhn- lich paarweise; vor der Regenzeit auch in grösseren Truppen. Die Stimme hat etwas sperlingartiges.. Von Speke auch im Somali-Land gefunden. Wir erhielten im Januar das sehr zierliche Nest des dreistreifigen Zeisigs. Es stand über mannshoch auf einem Wachholderbaum, war sehr klein und aus Wurzeln, feinen Grashalmen, Flechten und Haaren Fam. Fringillidae. — 643 — Gen, Aegiothus. zusammengesetzt und enthielt 3 unbebrütete, sehr feinschalige Eier. Diese sind 9°. lang und fast 6. diek und zeigen auf sehr blass- grünlichem Grund namentlich nach dem stumpfen Ende zu feine vio- lette Tüpfelchen und Punkte. % Gen. Aegiothus, Cab. (Linaria, Cuv. — Linota, Bp. — Acanthis, Bp.; Blas. & Keys.) 7 Nr. 534. Aegiothus rufescens. Fringila linaria, Temm. — F. rufescens, Savi. — Linaria rufescens, Vieill. — L. rubra, Gessn. — L. flavirostris, pusila, septentrionalis, rufes- cens, canigularis, robusta dubia, assimilis et leuconotus, Brehm, Vogelf. p. 107. — Linota linaria, Bp. — Acanthis rufescens, Bp. Consp. I. p. 540. — Acanthis rufescens, Schleg. — Aegiothus rufescens, Cab. Mus. Hein. I, p. 161. — Pl. enl. 4852. — Roux, Orn. Prov. t.99.; 100. 1. — Gould, Eur. t.194. — Bp. & Schleg. Monogr. Loxiin. t.54. — Linaria vulgaris, Rüpp. N. W. p. 101. — Cannabina linaria, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 290. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 417. — Linaria vulgaris, Lefeb. Abyss. Ois. p- 117. — Linaria rufescens, Drake, Ibis 1867. p. 427. — Tristr. Ibis 1868. p. 208. — Fringila linaria, Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 91. — v. d. Mühle, Griechenl. p. 80. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 126. — Linderm. Griechenl. p. 60. Rüppell lässt den Birkenzeisig (Cannabina linaria et Linaria vulgaris) in Egypten im Winter vorkommen, eitirt jedoch hiezu Buff. pl. enl. 151. 1., welche Figur den Bluthänfling (Cunnabina linota) darstellt. Nach Lefebvre erscheint Linaria vulgaris schaarenweise im September und October um Adowa in Abessininen und zwar in Feldern und auf Wiesen. Ich habe nie Gelegenheit gehabt, diesen Vogel in Nord-Ost- an zu beobachten; beide Angaben könnten sich auf andere Arten eziehen. [Ost-Marok: Drake. — Syrien: Tristr. — Nord-Asien und Nord- Europa; im gemässigten und südlichen Europa nur in kalten Wintern. -——- Nord-Amerika.] 41* Fam. Fringillidae. — 64 — ’ Gen. Cannabina. Gen. Cannabina, Brehm. (Linaria, Bechst. — Linota, Bp.) *Nr. 535. Cannabina linota. Fringilla cannabina, L. — Fr. linota, Gm. — Fr. argentoratensis, Gm. — Passer cannabina, Pall. — P. papaverina, Pall. — Ligurinus eannabinus, Koch. --- Linota cannabina, Bp. Consp. I. p. 539. — Bp. & Schleg. Monogr. Loxiin. t. 48. — Cannabina linota, Gray. — Cab. Mus. Hein. I. p. 161. — Linaria cannabina, Boie. — Acanthis cannabina, Blyth. — Cannabina pinetorum, major, arbustorum et minor, Brehm, Vogelf. p. 106. — Cannabina linota, Brehm, Thierl. III. p. 141. — Gould, Eur.-t. 191, — Pl. eul, 191. 1. -—- Naum. 'V. D. t. IR v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 265. — Fringilla cannabina, v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 81. — Linderm. Griechenl. p. 60. — Malherbe, Sieil. p. 125. — Savi, Ornith. Tosc. II. p. 128. — Cara, Ornith. Sard. sp. 122. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 273. — Cannabina linota, Wright, Malta. p. 14. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 76. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 419. — Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 449. -- Taylor, Ibis 1867. p. 69- — Drake, Ibis 1867. p. 427. — Bolle, Cab. Journ. 1857. p. 317. — Tristr. Ibis 1868. p. 208. -- Heugl. Cab. Journ. 1368. p. 91. — Blas. & Keys. Wirbelth. Eur. p. XLI. Der Bluthänfling ist hin und wieder Wintergast in Egypten. Er zeigt sich dann einzeln und in kleinen zerstreuten Gesellschaften, auf Brachfeldern, Hecken, Dünen, Schutthügeln, in Baumwollfeldern und Olivengärten. Nach Blasius in Abessinien. |Brutvagel in Algerien: Loche. — Canaren, hier ebenfalls brütend: Bolle. — Ost-Marok: Drake. — Zahlreich im Sommer auf dem Her- mon. — Klein-Asien. — Europa mit Ausschluss des hohen Nordens.] Gen. Citrinella, Bp. (Spinus, Koch. — Dryospiza, Blas. & Keys.) Nr. 536. Citrinella eitrinelloides. Serinus eitrinelloides, Rüpp. N. W. p. 95. t.34.1. — Id. Syst. Ueb. Nr. 286. — Heugl. Syst. Ueb. Nr.414. — Fringila eitrinelloides, Lefeb. ni el La Fam. Fringillidae. — 645 — Gen. Citrinella Abyss. Ois. p. 174. — Citrinella eitrinelloides, Bp. Consp. I. p. 520. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 304.; 1868. p. 92. Supra flavo-viridis, nigricante-striata; subtus flava, collo et pec- tore viridi-lavatis, hoc conspieue nigricante-striato; abdomine (medio et subcaudalibus exceptis) fusco-striato; stria supereciliari flava; uro- pygio virente-flavo, immaculato; alis et cauda fuliginoso-nigricanti- bus, e virescente-flavo marginatis; maxilla fuscescente-cornea, mandi- bula incarnata; iride fusca; pedibus fuseis; — long. tot. 4, 8", — rostr. a fr. 4/,"'. — al.2”.5°, — caud. 1”. 10°. — tars. 64,7". Nach Rüppell unterscheidet sich das Weibchen vom Männchen durch dunkleren Oberkopf und Rücken; nur die Stirn, der Streif über die Augen, ein Ring um den Nacken und der Hinterrücken sind zei- sisgrün, ebenso Hals, Brust und Vorderbauch; Hinterbauch weisslich, seitlich dunkelbraun geflammt; Schwingen und Steuerfedern schmutzig gelblichweiss gesäumt. Nicht selten im wärmeren Abess:nien, auf Büschen und Feldern, namentlich in Diekichten um Wildbäche; kommt auch in Gehöfte und Dörfer, geht nicht so hoch in das Gebirg hinauf als ©. nigriceps, lebt nicht in so grossen Flügen beisammen, wie jene. * Nr. 537. Citrinella melanops. Fringila (Citrinella) melanops, Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 92. Laete flavo-viridis, subtus flavissima, pectoris lateribus et hypo- chondriis colore flavo-viridi lavatis, his ex parte delicate nigricante- striolatis; facie (margine strieta frontali, loris, regione ophthalmica, genis et mento) eircumseripte nigra; stria supraoculari pure flava; pilei et dorsi plumis supracaudalibusque nigricante-striolatis; reetriei- bus et alis nigricantibus, conspieue e viridi flavo-marginatis; tectricum alae margine lata, laete virente-flava; maxilla fuscescente, mandibula incarnato-albida; pedibus et iride fuseis; — long. tot. 4°. 7. — rostr. a fr. 43," — al. %'. 61," — eaud. 1°. 10%. — tars. 6.7, Unterscheidet sich von der nahe verwandten C. citrinelloides, Rüpp. durch Abwesenheit der schwärzlichen Schaftstreifung der Brust, eir- cumseript schwarzes Gesicht, schwärzliche Striehlung der Oberschwanz- deckfedern und etwas längere Schwingen. Wir beobachteten diesen eleganten Zeisig nicht selten im dichten Endot-Gebüsch an einem Bach —_ Fam. Fringillidae. — 646 — Gen. Citrinella. unweit Gondar, paarweise beisammen lebend. Das Weibehen ist unter- halb dunkler gestreift und ihm fehlt die schwarze Maske. Das einzige aus meinen Sammlungen stammende und in Europa von mir wieder vorgefundene Exemplar dieser Art befindet sich im Leydner Museum. Nr. 638. Citrinella nigriceps. Serinus nigriceps, Rüpp. N. W. p. 96. t. 34. 2. — Id. Syst. Ueb. Nr. 287. — Lefeb. Ois. Abys. p. 118. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 413. — Cärinella nigriceps, Bp. Consp. I. p. 520. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 293. & 304.; 1868. p. 93. Capite, nucha, colloque laterali et antico ad peetus usque vires- cente-nigricantibus; auchenio, interscapulio, pectoris lateribus et hypo- ehondriis sordide viridi-favis, fumoso-adumbratis; gastraeo reliquo et uropygio dilutius flavis, immaculatis, supracaudalibus medianis fuli- ginosis, flavo-marginatis, religuis fumoso-flavis; alis et cauda fumoso- nigricantibus; alaetectrieibus, tertiariis et rectrieibus intus et in apice e fulvescente albido-marginatis; reetrieum margine externa flavo-viridi ; rostro et pedibus nigricante-fuseis; — long. tot. 41/,'*. — rostr. & fr. 4" — al 2. 11. — cauda emarginata 1”. 11. — tars. 8, 2: Dilutius tincta. Der schwarzköpfige Zeisig lebt schaarenweise auf den abessini- schen Hochgebirgen, von 9 --12,000 Fuss Meereshöhe, namentlich au steinigen Feldern, um Gehöfte, auf Feldsteinhügeln, alten Mauern und Tennen, ist sehr lebhaft und singt angenehm zeisigartig, schweift unstät und flüchtig, immer zirpend und schwätzend von Busch zu Busch. Wahrscheinlich ist er Standvogel, indem wir denselben sowohl im Winter und Frühjahr als zu Anfang der Regenzeit in Central- Abessinien und den Gala-Ländern angetroffen haben. Fam. Fringillidae. — HT — Gen. Crithagra. III. Pyrrhulinae, Swains. Gen. Crithagra, Sw. (Serinus, Koch, nee Boie. — Dryospiza, Blas, & Keys.) a. Uropygio et gastraeo flavis. * Nr. 539. Crithagra serinus. Fringilla serinus, L. -— ? Fringilla islandica, Fab. — Lowia serinus, Brünn. — Serinus hortulanus, Koch. — Serinus meridionalis et islandieus, Bp. — Bp. Consp. I. p. 523. — Pyrrhula serinus, Degl. — Pyrrhula (Dryospiza) serinus, Blas. & Keys. — Serinus brumalis, Strickl. — Seri- nus orientalis, meridionalis, oceidentalis et islandieus, Brehm, Vogelf. p. 93. — Serinus jlavescens, Gould, B. of Eur.t. 195. — Dryospiza serinus, Cab. Ersch. & Grub. Eneyel. p. 227. — Serinus hortulanus, Cab. Mus. Hein. I. .p. 163. — Bp. Faun. Ital. t. 5. 1. — Naum. V. D. t. 123. — Pl. enl. 658. 1. — Hoffmann, Naum. 1858. p. 337.; 1852. p. 58. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 408. — Tristr, Ibis 1868. p. 207. — Drake, Ibis 1867, p- 427. — Goodman, Ibis 1866. p. 98. — Heugl. Peterm. Geogr. Mitth, 1861. p. 311. — Id. Cab. Journ. 1868. p. 93. — Malherbe, Faun. Siecil. p. 123. — Linderm. Griechenl. p. 58. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 78. — Savi, Orn. Tosc. IL. p. 120. — Cara, Orn. Sard. sp. 124. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 274. — Bree, Birds of Eur. III. p. 98. ce. t. — S. flavescens, v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 258. — v. Droste, Cab- Journ. 1869. p. 117. Wir beobachteten den europäischen Girliz im Nil-Delta ‚und ‚un- fern Cairo und zwar im Monat ‚März paarweise und in kleinen Ge- sellschaften auf Hecken. Die ,Männchen sangen bereits. [Algerien: Loch. — Im Winter in Ost-Marok: Drake. — Azoren: Goodman. — Im ‘Winter längs der syrischen Küste: Tristr. — Im wär- meren und gemässigten Europa; Standvogel auf Sardinien und den griechischen Inseln. *Nr. 540. Crithagra butyracea. _ REN, Fringila, butyracea, Vieill.. Eneyel.,meth. p. 976. — Ur. ‚ehrysopyga, Sw. W. Afır. I. .p. 206, t. 17. — Hartl. .W. Atr. ‚Nr. 470. &,p. 274. — Fam. Fringillidae. — 648 — Gen. Crithagra. Id. Cab. Journ. 1861. p. 260. — Id. Madag. p. 57. — Serinus chryso- pygus, Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 95. — Fringilla aurifrons, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 412. — Fringila flavifrons, Pr. Würt. Icon. ined. Nr. 38. — Hgl. Cab. Journ. 1867. p. 297. — Crithagra chrysopyga, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 304. — Serinus ieterus, Bp. Consp. I. p.523. — Crithagra Hartlaubiü, Bolle, Cab. Journ. 1358. p. 355. — ? Fringilla butyracea, Lefeb. Abys. Ois. p. 121. — Cr. chrysopyga, Newton, Ibis 1861. p. 272. — Kirk, Ibis 1364. p. 321. — Layard, S. Afr. Nr. 444. — Sperling, Ibis 1868. p. 290. — Cr. mossambica, Pet. Cab. Journ. 1868. p. 134. — C'rithagra butyracea, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 455. & hieme: Supra olivaceo-virens, pileo et cervice obscurioribus, subcanescentibus, conspieue nigro-striolatis,stragalo obsoletius nigricante- striolato; fronte, stria supraoculari, ceiliis, uropygio, supracaudalibus, gastraeo margineque alari Hlavissimis; loris et regione parotica oliva- ceo-fumosis, genis magis Havidis, nigricante-variis; supracaudalibus mediis olivaceo-fuscescentibus; remigibus et rectrieibus saturate oliva- ceo-fuseis, colore virente-favo dilute marginatis, teetrieibus minoribus magis e flavo albicante-limbatis; remigum pogoniis internis basin versus conspieue albidis; subalaribus sordide albidis, dilute flavo-marginatis ; rostro corneo-fulvido; iride fusca; pedibus pallide corneo-fuseis; — long. tot. 4". 6“. —. rostr. a fr. 41,0 — al. 20 Ga read. om, te Bi Dr. Finsch und v. Pelzeln, welche die Originaltype meiner Ori- thagra aurifrons im Wiener Museum, nach welcher obige Beschreibung verfasst ist, untersucht und verglichen haben, erklären diesen Vogel für ganz identisch mit Ur. butyracea. Ich erlegte nur dieses einzige Exemplar auf einem Eisenholzbaum in der Nähe von Dokah in Ost- Senar im Monat December. Ein deutlich ausgesprochener schwärz- licher Mystacalstreif scheint der Or. aurifrons übrigens zu fehlen, auch zeigt sie grössere Dimensionen als westliche Vögel, welche Finsch und Hartlaub etwas abweichend beschreiben. Ganz ähnlich gefärbt ist Fringilla flavifrons, Pr. Würt. aus Fazoql, aber die Wangengegend leb- haft gelb; der schwarze Mystacalstreif ziemlich deutlich; obere Schwanz- decken reingelb; Bauchmitte und untere Schwanzdecken fahlgelb; Hals- und Brustseiten olivengelbgrünlich; — Firste 4. — Flüg. . 6°. — Schw. 1”. 41," — Tars. 61/,'". Lefebvre hat seine Fringilla butyracea im April in Haamät, im Juni in Semien in Abessinien eingesammelt. Nach Finsch und Hartlaub ist das alte ? ähnlich gefärbt, wie das &; der Oberkopf und die übrige Oberseite mehr olivengraulich grün mit deutlichen dunkeln Schaftstricheu; das weisse Schwanzende breiter. Fam. Fringillidae. — 649 — Gen. Crithagra. Ein junger Vogel vom Schire-Fluss (Livingstone, Brit. Mus.) sei | obenher mehr olivenbräunlich; Stirn und Augenstreif weisslich, fein dunkel gestrichelt, ebenso der obere Saum des dunkeln Backenstreifes; Kinn weiss, Unterseite blassgelb, auf dem Kropf mit bräunlichen Schaftstrichen; Bürzel hochgelb. Ein jüngerer westlicher Vogel (Cri- thagra Hartlaubi, Bolle) würde in Bezug auf Halszeichnung mehr dem 2 meiner Or. barbata ähnlich sein: Oberkopf und hintere Ohrgegend deutlicher grünlichgrau; Schwanzfedern (durch Abreiben) ganz ohne hellen Endrand; Kropf olivengraulich gefleckt, wodurch eine Art un- deutlicher Querbinde entsteht. Ganz ebenso ein junger Vogel aus West-Afrika; auf der Kehle einzelne dunkle Punkte. Ich gebe hier noch Messungen nach Finsch und Hartlaub. Firste 31,4". — Flüg. 2". 3.—2'. 5°. — Schw. 1". 4. — 1”. 74, — West-Afrika. Firste 31,,‘. — Flüg. 2. 44.2". 6“. — Schw. 1". 5. —1'. 6. — Ost-Afrika. Firste 31". — Flüg. 2". 4". — Schw. 1“. 6“. —- Natal. Firste 31,7 4 — Flüg. 2". 743“ — Schw. 1". 7.—1". 8", — Damara. Sommer- und Winterkleid scheinen nicht auffällig verschieden. [West-Afrika vom Senegal bis Benguela. — Süd-Afrika; Damara ; Natal. — Ost-Afrika; Mozambique; Zambezi. — Madagascar; Bour- bon; Mauritius. — Angeblich auf St. Helena.] Anmerkung. Zunächst mit Or. butyracea verwandt ist Cr. flaviventris, Gm. (Or. butyracea, Auct., nec Finsch et Hartl.), Sie ist grösser; der gelbe Streif über dem Auge weit breiter und länger; Wangengegend ganz olivengrün, ebenso Bürzel und obere Schwanzdecken; — Firste 4!/,*. — Flüg. 2. 8. — Schw. 2% — Tars. 81/,‘*, — Das Weibchen gleicht bezüglich der Färbung auffallend der abessinischen Cr. strio- lata, Rüpp. * Nr. 541. Crithagra barbata. Crithagra barbata, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 248. — Serinus sp., Heugl. Ibid. 1863. p. 270. (2) — Crithagra chrysopyga, Antin. Cat. p. 75. — sSerinus barbatus, Hgl. Cab. Journ. 1868. p.96. — Crithagra sp. nova, de Filippi in lit. Supra laete flavo-viridis, plumis mediis vix nigricante-striolatis pileo stragalo concolore, laete flavo-viridi, magis conspieue nigro- striolato; fronte lato, supereiliis, genis, tectricibus caudae superiori- / bus gastraeoque flavissimis; regione parotica postice flavo-viridi; stria utringue mystacali conspieua, nigra; loris olivaceo-nigricantibus ;| alis eaudayue fuliginoso-nigiieantibus, alarum teetrieibus minoribus | N Fam. Fringillidae. — 650 — ” Gen Crithagra. nigris, his laete et late, majoribus pallidius flavo-marginatis ; tertiariarum . > pogonio externo late, primariarum et secundariarum (apice excepto) striete flavo-marginato, tertiariarum margine apieali remigumque religuarum limbo interno basin versus partim albicantibus; rectrieibus extus striete flavo-marginatis, lateralibus gradatim conspicue pallide flavo-apieatis ; subalaribus et alae margine flavissimis; rostro corneo-fusco, mandibula pallidiore; pedibus fuseis; iride umbrina; — long. tot. vix 4’. — rostr. & fr. 34," — al. 4", 40,2", 5", — cauda emarginata 1”. 6. — tars. 6'". 9: Vix minor; supra magis olivascens; pileo flavo-viridi conspieue nigricante-striolato; frontis colore flavo pallidiore, minus extenso; ab- dominis lateribus olivascente-lavatis; mento late albo, maculis con- spieuis, olivaceo-nigricantibus eireumseripto; stria mystacali et torque jugulari similiter maculatis; remigibus et reetrieibus magis olivaeceo- fumosis, his vix sordide albido-apicatis. Sehr ähnlich der Orithagra butyracea (Ohr. chrysopgga, SW.), aber der Scheitel gelbgrün, wie der Mantel, und mit mehr oder weniger deutlichen schwärzlichen Schaftstrichen, ohne Beimischung von Grau; Wangen gelb, aber Ohrgegend deutlich gelbgrün; Backenstreif (beim &) sehr scharf schwarz; die Primarschwingen ohne gelblichweissen Spitzsaum; die Schwingen zweiter Ordnung auf der Aussenfahne breiter und lebhaft grünlichgelb gerandet; Schwingen dritter Ordnung aussen breit und eirecumscript gelb gerandet; die grossen Flügeldeck- federn schwärzlich, aussen fein, nach der Spitze zu breiter fahlgelb gerandet; Deckfedern zweiter Ordnung schwarz mit hellerer Basis und sehr breitem hochgelbem Spitzrand; untere Flügeldecken, Flügelrand und Mitte der Oberschwanzdeeken hochgelb, letztere nach hinten zu mehr grüngelb; äussere Steuerfedern mit ziemlich breitem, auf den !/,'" gelblich weissem, auf den nächstfolgenden mehr goldgelbem Spitz- rand, der auf der Innenfahne am Schaft hın sich am meisten aus- breitet; auf den Steuerfedern zeigt sich eine dunkle Querstreifung. Das ? ist blasser, obenher mehr oliven-gelbgrünlich; das gelbe Stirnband schmäler; Kinn weiss; Mystacalstreif schwärzlich olivenfarb, jede Feder olivengrünlich gerandet; unter dem Kinn und über den Kropf zieht sich eine aus schwärzlichen Flecken gebildete, theilweise doppelte Querbinde; Tertiärschwingen und äussere Steuerfederspitzen sehr undeutlich und schmutzig gelblichweisslich gerandet. Die zweite Schwinge scheint die längste, die erste und dritte wenig kürzer und unter sich etwa gleich lang. Wir fanden den schwarzbärtigen Zeisig zahlreich in den Urwäl- dern und auf einzelnen Feigen- und Oincowskia-Bäumen längs Regen- betten in den Bezirken der Djur- und Dor-Neger, westwärts vom Ga- zellenfluss bis zum Kosanga; er lebt meist in Paaren und Familien. Scheint im März zu brüten, indem ich Ende April Junge zu beobach- ten Gelegenheit hatte, welche kaum flugfähig waren. De N a A A A u Fam. Fringillidae. — 651 — Gen. Crithagra. | De Filippi hält unsern Vogel für specifisch verschieden von Cr. butyracea‘,; Finsch und Hartlaub möchten ihn nicht ganz unbedingt als Art anerkennen, wohl in Anbetracht der grossen individuellen Ver- ‚ schiedenheiten, welche auch die verwandten Speeien bieten. Nr. 542. Crithagra flavivertex. Crithagra flavivertex, Blanford, Ann. & Mag. N. Hist. Ser. 4. Vol. IV. (1869.) p. 330. Supra olivacea, obsolete fusco-maculata; fronte late aurea; pileo summo paullatim olivascente; supereiliis flavis, postice productis; loris fuseis; eolli lateribus olivaceis, immaculatis; uropygio flavo; remigibus cum teetrieibus alarum reetrieibusque fuseis, flavo-marginatis, remigum marginibus internis pallidis; gastraeo sordide flavo, olivascente-lavato; crisso albescente; rostro brunneo; pedibus fuseis; — long. tot. 4. 81/,‘'. — rostr. a fr. 4". — al. 3". — caud. 2. 1," — tars. 6,8. 2%: Vix dilutius colorata. Beschreibung nach Blanford; Maasse in französische Zolle reducirt. Diese, der Crithagra canicollis zunächst stehende Art wurde von Blanford in Tigrie entdeckt. Leider fehlt bis jetzt aller Nachweis über die Lebensweise und speciellere Angabe der Localität. Da mir dieser Vogel niemals vorgekommen ist, muss ich schliessen, dass er in Abes- sinien entweder sehr selten oder nur auf gewisse Distriete des wär- meren Ostens beschränkt ist. b. Uropygio et abdomine albis. * Nr. 543. Crithagra musiea. Senegali Chanteur, Vieill. Ois. Chant. pl. 11. — Fringilla et Loxia musica, Vieill. — Less. Complem. Buff. I. p. 352. — Id. Compl. Buff. vol. VIII. p. 268. — Estrelda musica, Gray. — Hypochera musica, Bp. Consp. I. p. 450. — Hartl. W. Afr. Nr. 455. — Id. Cab. Journ. 1861. p- 259. — Fringilla leucopygos, Licht. — Dryospiza leucopygos, Nomencl. Mus. Berol. p.46. — Serinus leucopygos, Bp. Consp I. p. 523. — Crithagra leucopygia, Sund. Oefvers. 1850. !p. 127. — Dryospiza leucopygia, Hg]. Syst. Ueb. Nr. 409. — Serinus leucopygius, Heugl. Cab. Journ. 1862. ] { Fam. Fringillidae. — 62 — zn Gen. Crithagra. p. 31.; 1863. p. 5.; 1864. p. 248.; 1868. p. 94. — Lozia?, Vierth. Naum. 1857. p. 111. (Nest.) — König-Warth. Neott. Stud. Nr. 66a. — Fringilla leucopygos seu musica, Russ, Cab. Journ. 1869. p. 80. Supra saturate ceinerea, fuliginoso-striolata; subtus albida; collo antico et pectore einerascentibus, hoc medio pallidiore et in specimi- nibus nonnullis lateraliter vix fumoso-vario; hypochondriis pallide fusce lavatis, conspieue fusco-scapatis; uropygio pure albo; remigi- bus et rectrieibus fumosis, delicate et obsolete pallide marginatis, infra pallidioribus; subalaribus einerascentibus; rostro et unguibus ex incarnato fuscescente-corneis; pedibus incarnatis; iride umbrina; — long. tot. 4.1’. — rostr. a fr. 3,8.—3,8'". — al. 2". 4.2. 6% — caud. 1”. 6. —1. 9". — tars. 5". & und ® scheinen nicht verschieden gefärbt, letzterem fehlen übrigens bisweilen die scharfen, dunkeln Schaftstriche auf den Weichen. Der Schwanz ist ziemlich stark ausgerandet; die dritte Schwinge die längste, die zweite und erste kaum kürzer. - Wir begegneten diesen muntern kleinen Vögelchen während der Regenzeit im Bogos-Land und im Gebiet des Gazellentlusses (Bongo), im April und Mai in Ost-Senar, namentlich in der Provinz @edaref und können nicht mit Sicherheit angeben, ob sie hier und am Blauen Nil, wo sie auch von Hedenborg und Vierthaler beobachtet wurden, sedentär sind. Sie sind von gesellschaftlichem Wesen und treiben sich in kleinen Flügen auf Gebüsch, Hecken und niedrigen Bäumen herum; steiniges Hügelland scheinen sie mit Vorliebe zu bewohnen, aueclı scheint ihnen die Nähe von Gewässer Bedürfniss zu sein. Nach meinen Aufzeichnungen hat Lockton, Gesang und Benehmen im All- gemeinen viel Aehnlichkeit mit dem des Girlitzes. Vierthaler beschreibt sehr oberflächlich die Fortpflanzung; er fand am Blauen Nil das Nest mit 3 Eiern 5 Fuss hoch über der Erde. Der freundlichen Theilnahme von Dr. C. Russ in Berlin verdanke ich noch folgenee Notizen über den weissbürzligen Girlitz: Von zwei Paaren starb bald ein Weibehen; dadurch wurde unser Berichterstatter zuerst auf den herrlichen Gesang (lauter, voller, je- doch nieht gellender Schlag) dieses Vogels aufmerksam, denn die Eifersucht trieb die Männchen zum eifrigen musikalischen Wettstreit. Behufs der Brut wurde dem Pärchen ein offenes und ein überwölbtes Nest zur Auswahl gestellt; sie bauten in das erstere und trugen auf einen leichten Grund von Hanffaden nur weiche, haarige und baum- wollene Stoffe ein; so formten sie im Nestkörbehen eine fast eylinder- förmige Höhlung, deren offene Ränder sieh ziemlieh weit über die- jenigen des Körbehen erhoben. Die Höhle war verhältnissmässig klein, gleiehförmig rund und tief, innen mit Pferdehaaren und Watte ausgepolstert. Bald starb jedoch das Weibeheu und im Nest fand sich A Sc nn Fam. Fringillidae. ,- 9 — Gen. Crithagra. nur ein faules Ei vor. Dieses ist 7!/,’”. lang und 5%“. dick, lang- gestreckt elliptisch eiförmig, sehr dünn und feinschalig, zart graugrün- lich weiss, an einem Pol nicht gerade sparsam aber feinst braunrötb- lieh und dunkelbraun punktirt. [West-Afrika; Senegal: Mus. Berol. ete.] e. Cinerascente fusca; infra flavicante-albida; omnino fuscescente-striolata. Nr. 544. Crithagra striolata. Pyrrhula striolata, Rüpp. N. W. p. 99. t. 37. — Id. Syst. Ueb, Nr. 317. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 453. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 121. — (arpodaeus striolatus, Gray. —- Serinus striolatus, Bp. Consp. I. p. 522. — Pyrrhula striolata, Brehm, Habesch p. 349. — Serinus striolatus, Hg]. Cab. Journ. 1862. p. 31.; 293. — 1868. p. 9. Supra saturate olivaceo-fusca, plumis sordide, late nee abrupte colore fulvescente-albido marginatis; fronte, pileo et cervice magis albo-variis; stria supereiliari lata, albida; gastraeo flavicante-albido, peetore, abdominis lateribus et subcaudalibus fusco-striolatis; genis tergaeo concoloribus; tertiariis alaeque tectrieibus e flavicante albido-, remigibus et rectrieibus in pogonio externo ex olivaceo virente-mar- ginatis; rostro fusco-corneo, mandibula pallidiore; iride fusca; pedibus rubello-fuseis; — long. tot. 51/,'.—53;,'‘. — rostr. a fr. 51a". — Ban gr read: 23%, 37. — 2,67%, 2 tars. vi. I. \ Manche alte Männchen sind lebhafter gelblichgrün angehaucht; die Weibchen etwas blasser gefärbt. Der gestrichelte Girlitz bewohnt das östliche und centrale Abes- sinien und ist keineswegs selten von den Abfällen der Bogos-Länder nach dem Samhar (500 -4000 Fuss Meereshöhe) bis in die Gala- Länder; in Begemeder, Semien und Woro-Heimano noch bis auf 11,000 Fuss hoch angetroffen. Er wandert nicht; hält sich gern an buschigen Höhen, auf Hecken und um verlassene Wohnungen, auf Rumez- und Endot-Gesträuch, längs der Betten der Waldbäche, sel- tener auf Felsen und Tennen; gegen das Frühjahr sammeln sich diese Vögel zuweilen in kleine Flüge. Sie zeigen kein lebhaftes Naturel, der Gesang ist unbedeutend und nicht kräftig. Fam. Fringillidae, — 14 — > Gen. Carpodacus, Gen. Carpodacus, Kaup. (Erythrina, Brehm, nec Botan. — Erythrospiza, Bp. — Erythrothorazx, Brehm, — Haemorrhous, Swains, — Pyrrhulinota, lodgs. — Propasser, Hodgs.) Nr. 545. Carpodacus sinaitieus. Fringilla sinaitica, Licht. — Pyrrhula synoica, Temm. — Pl. col. 375. 1. 2. — Erythrospiza sinaitica, Bp. — Carpodacus sinaiticus, Bp. Consp. I. p. 534. — Carpodacus synoicus, Gray. — Bp. et Schleg. Mo- nogr. Loxiin. t. 18. — Pyrrhula sinaica, Rüpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Ueb. Nr. 316. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 452. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 187. — ?v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 77. — ?Linderm. Griechenl. p. 59. — Carpodacus sinaiticus, Nomencl. Mus. Berol. p.4i. — Tristr. Ibis 1868. p. 208. (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 97. In fundo pallide fumoso-cinereo pulchre roseus, margine frontali, genis, uropygio et notaeo intensius roseo-lavatis; plumis frontalibus acutiusculis, mediis ex parte albo-striatis; remigibus et reetrieibus fu- mosis, pallido-limbatis, delicate roseo-layatis; subalaribus albidis, roseo- tinetis; rostro roseo-flavido; pedibus pallide corneis; iride fusca; — long. tot. 7". — rostr. a fr. vix 5". — al. 3. 3%. — tars. 84%. — gan. 2/0... Der sinaitische Gimpel lebt paarweise und in Flügen im peträi- schen Arabien, auf Felsen, sonnigen Abhängen, Viehtriften und an Regenbetten. Ist ein sehr lebhafter und ziemlich schüchterner Vogel, nährt sieh vorzüglich von feinen Gramineensaamen und zieht wahr- scheinlich im Winter weg. Auf Gebüsch habe ich diesen Rosengimpel nicht gesehen, aufgescheucht streicht er schreiend und niedrig über den Boden weg, um sich meist bald wieder auf Steinen niederzu- lassen. [? Palästina: Tristr. — ? Griechenland: Lindermayer, v.d. Mühle.] Fam. Fringillidae. — 5 — Gen, Erythrospiza. Gen. Erythrospiza, Bp. (Carpodacus, p. Gray. — Pyrrhula, p. Temm.) Nr. 546. Erythrospiza rhodoptera. Fringüla rhodoptera, Licht. — Montifringilla sanguinea, Gould. — Erythrospiza phoenicoptera, Bp. Consp. I. p. 535. — Bp. & Schleg. Mo- nogr. Loxiüin. t. 30. — Carpodacus rhodopterus, Licht. Nomencl. Mus. Berol. p. 48. — Tristr. Ibis 1868. p. 208. — Heugl. Cab. Journ. 1368- p- 98. — Bree, B. of Eur. III. p. 95. ce. tab. -—- Rhodopechys phoenico- ptera, Bp. Notaeo,, eollo, pectore et hypochondriis cinnamomeo-cervinis, plumis mediis ex parte striete fusco-striolatis et pallidius limbatis; pileo saturate nigrieante-fuseo, plumis nonnullis obsolete e fulvescente albido-marginatis; stria utringue postoculari in nucha conjuncta et torque obsoleto cervicali fulvescente-albidis; abdomine medio, subalari- bus, erisso et subcaudalibus albis, roseo-lavatis; facie pulchre sanguineo- tineta; remigum et reetricum dimidio basali albo, dimidio apieali ni- grieante, illo ex parte laete roseo-lavato; remigum marginibus in ex- terioribus conspieue sanguineis; secundariis in apice late albo-margi- natis; alarum tectrieibus primi ordinis in pogonio interno nigris, in ex- terno tum albis, tum cervinis, sanguineo-marginatis; tergaei plumis et alae tectrieibus ex parte roseo-tinetis; rostro et pedibus, uti videntur, pallide cerino-corneis; — long. tot. eirea 6’. — rostr. a fr. 61,". — al. 4. — caud. 2". 3. — tars. 81‘. Sehr grosse Art; Schnabel auffallend kräftig; die langen Flügel spitzig, die erste und zweite Schwinge die längsten und unter sich gleich. Bonaparte nennt den sehr dieken Schnabel roth, die Füsse blutroth. In der Mergentheimer Sammlung angeblich aus Arabien. Ob vom Herzog Paul von Württemberg selbst eingesammelt, lässt sich aus der Etikette nicht entnehmen. (Palästina: Tristr. — Libanon: Mus. Berol. — Zugvogel im nörd- lichen Persien ünd bei Erzerum. — ??Süd-Afrika: Bree.] Fam. Fringillidae. — 656 — — Gen. Bucanetes. Gen. Bucanetes, Cab. Nr. 547. Bucanetes githagineus. Fringilla githaginea, Licht. Dubl. Cat. p. 24. (1823.) — Pyrrhula FPayraudaei, Aud. Deser. de !’Eg. vol. 23. p. 369. t. 5. 8. (1828). — P. githaginea, Temm. pl. col. 400. — Erythrospiza githaginea, Bp. Osserv. Reg. anim. de Cuv. p. 80. Nr. 3. — Bp. Faun. Ital. I. t. 35. 3. — Bp. List. p. 34. Nr. 223. — Bp. Consp. I. p. 535. — Bp. & Schleg. Monogr. Loxün. p. 29. t. 33. — Carpodacus Payraudaei, Gray. — Roüux, Ornith. Prov. t. 74. — Gould, Eur. t. 208. — Bucanetes githagineus, Cab. Mus. Hein. I. p. 164. — Pyrrhula githaginea, Rüpp. N. W. p. 101. — Id. Syst. Ueb. Nr. 315. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 451. — Brehm, Cab, Journ. 1854. p. 77. — Id. Cab. Journ. 1859. p.469. — Erythrospiza githaginea, L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 449. — Hartm. Ibid. 1863. p. 304. — Bolle, Naum. 1858. p. 369. t. 2. fig. 1. 2. (Eier.) — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 459. — Tristr. Ibis 1868. p. 208. — Chambers, Ibis 1867. p- 102. — Taylor, Ibis 1867. p. 65. — Heugl. Fawn. Roth. Meer Not. ad Nr. 187. — Bucanetes githagineus, Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 98. — Malherbe, Faun Sicil. p. 128. — Wright, Malta p. 11. — Antin. Cat. p..76. — Carpodacus githagineus, Brehm, Vogelf. p. 91. — Brehm, Thierl II. p. 106. — ? Pyrrhula sinaica, v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 77. — Bree, B. of Eur. II. p. 81. ce. tab. E fulvescente einerascens, roseo-lavatus; margine remigum, rectri- cum et alae tectricum, gastraeo et uropygio cinerascente-roseis, eX parte sanguineis; rostro laete cereo-flavo sanguineo-tineto, pedibus, ex eoeeineo incarnatis; — long. tot. 5. — rostr. a fr. 4”. — al. 3". — eaud. 1". 1. — tars. 7", Jun.: Cinerascente-fulva. Nach Bolle ist die Farbe des Schnabels des Wüstentrompeters im Hochzeitkleid von wundervollem Korallenroth. Bis zu dieser Inten- sivität gelangt sie bei den östlichen Vögeln meines Wissens nicht; das Gelb bleibt immer mehr oder weniger vorherrschend, wenn der rosen- rothe Anflug des Geftieders auch noch so sehr ausgesprochen ist und Unterseite, Flügel und Schwanz ganz blutroth übergossen scheinen. Aher auch dieses Roth hat nie den lieblichen Schmelz von dem des sinaitischen Gimpels. Ueber den Nestbau des „Wuüstentrompeters“ im Freien habe ich nie etwas Sicheres erfahren können, der Vogel scheint r u a ee ee Te ee # A nn a wg Fam. Fringillidae. — 1 — | Gen. Bucanetes. in Felsritzen zu brüten. Die Eier sind nach Bolle blass meergrün- lich mit zerstreuten rothbraunen Pünktchen und Flecken, die mehr gegen das stumpfe Ende hin gedrängt sind, wo sie eine Art von Kranz- bilden, auf welchem ausser mehreren feinen, dünnlinigen Schnörkeln und Zickzacken auch nicht selten ziemlich grosse hell rothbraune, an den Rändern verwaschene Flecke stehen, die meist in ein geschlängeltes Schwänzchen auslaufen. In N. O. Afrika beobachteten wir diesen niedlichen, lebhaften Gimpel längs des Nil und seiner Umgebung zwischen dem 27.° und dem 23°. N. Br.; ebenso im peträischen Arabien. Die Brutzeit fällt wohl schon in den März, sicher in den April und Anfang Mai. Die Jungen sind graulich-erdbraun, unten heller; sie schaaren sich im Juni mit den Alten in kleine Flüge zusammen, die auf Brachäckern, Wegen, an Dörfern, in Steinbrüchen und Klüften, auf Ruinen und Felsinseln und am Rand der Wüste sich flüchtig herumtreiben und meist von Gramineen-Sämereien leben. Der Lockton ist ein hölzernes ier-ter, der Gesang unbedeutend, oft schwätzend oder mehr zirpend, aber immer mischen sich Laute darein, die denen eines hölzernen Kindertrompetchens zu vergleichen sind. Im Spät- herbst scheint dieser Gimpel zu verstreichen, ohne eigentlich zu wan- dern. Er ist gewöhnlich gar nicht scheu und immerhin eine liebliche Erscheinung auf den glühenden, kahlen Felsen oder in der ausgebrann- ten, vegetationslosen Wüste. Brehm (Cab. Journ: 1859. p. 459.) lässt unsern Vogel in Nubien südwärts bis in die Bajuda-Wüste vorkommen. Er sagt: „am Brunnen der Bajuda war er der häufigste Vogel“; eine Angabe, welche wohl auf Verwechslung mit der dort in zahlreichen, immer rätschenden Flügen einfallenden Gorospiza simplex beruht. In seinem Tagebuch (Cab. Journ. 1856. p. 408. 409.) erwähnt mein Freund übrigens keiner dieser beiden Arten als Bewohner jener Landschaft. Nach Leith Adams (Cab. Journ. 1864. p. 449.) brütet der Wüsten- trompeter im Verein mit dem Haussperling in thebanischen Gräbern ; die Paarung beginnt schen Ende Januar. Hartmann sagt, dass die Weizensaaten oberhalb Wadi Halfah im rung stark von Bucanetes githagineus und Passer saliciolus heimgesucht worden. [Süd-Algerien. — Canarische Inseln. — Zufällig in Süd-Frank- reich; Italien; Malta; Griechenland. — Palästina; in der Wüste von Bir-Scheba und Umgegend des todten Meeres: Tristram. — Ost-Sibirien, — Viele dieser Angaben bedürfen noch der Bestätigung, auch nament- lich der Beobachtung der Jahreszeit.] v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika, 42 Fam. Fringillidae. 658 — — Gen. Crithophaga. IV. Emberizinae. Gen. Crithophaga, Cab. (Miliaria, Brehm. — Spinus, Möhr. — Cynehramus, Bp. nee Boie.) Nr. 548. Crithophaga miliaria. Eimberiza miliaria, L. -— Miliaria europaea, Swains. Nat. Hist. Birds II. p. 290. — M. valıda, germanica, septentrionalis, peregrina, ‚meridionalis et minor, Brehm, Vogelf. p. 111. — Cynchramus miliaria, Bp. List. p. 35. Nr. 231. — Bp. Consp. I. p. 463. — Spinus miliarius, Gray. — Critho- phaga miliaria, Cab. Mus. Hein. I. p. 127. — Emberiza miliaria, Blas. & Keys. — Pl. enl. 235. — Gould, Eur. t. 171. — Naum. V.D. t. 101. — Brehm, Thierl. III. p. 244. — Rüpp. N. W. p. 87. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 297. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 433. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 177. — Heugl. Peterm. Geogr. Mitth. 1861. p. 311. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 76. — Tristr. Ibis 1867. p. 367. — Drake, Ibis 1867. p. 427. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 73. -—- Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 455. — Savi, Orn. Tosc. U. p. 50. — Cara, Orn. Sard. sp. 105. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 271. — v. d. Mühle, Griechen]. Nr. 68. — Linderm. Griechenl. p. 54. — Wright, Malta, p. 15. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 115. — Miliarıa cana, v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p- 266. Die Grauammer kommt allwinterlich nach Egypten und in das peträische Arabien; seltener in Nubien beobachtet. Man findet sie meist in kleinen, zerstreuten Familien, die sich schüchtern auf Wiesen und Kleeäckern herumtreiben. Im März 1852 traf ich noch grössere Schaaren bei Heliopolis, welche sich gegen Gewohnheit in Acazien- gehölzen niedergelassen hatten und zwar meist in den Gipfeln der Dornbäume. [Algerien: Loche. — Ost-Marok: Drake. — Canaren: Bolle. — Standvogel in Palästina: Tristr. — Europa mit Ausschluss des hohen Nordens. ] en hen Zu Fam. Fringillidae. — 659 — Gen. Emberiza. Gen. Emberiza, L. (Citrinella, Cirlus et Cia, Kaup.) *Nr. 549. Emberiza eia. Emberiza eia, Lin. (nec Pall., nec Jerd.) — Emberiza barbata, Scop. — E. lotharingica, Gm. — Euspiza cia, Blyth. — Emberiza pratensıs, Briss. — Cirlus stultus, Aldrov. — Pl. enl.3.f.2. & 511. 1. — Gould, Eur. t. 179. — Naum. V.D. t. 104. 1. 2. — Roux, Om. Prov. pl. 111. — Bp. Consp. I. p. 466. — Cab. Mus. Hein. I. p. 123. — Bree, B. of Eur. III. p. 47. c. tab. — Brehm, Thierl. III. p. 284. — Emberiza cia, hordei et canigularis, Brehm, Vogelf. p. 114. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 69. — Linderm. Griechenl. p. 55. — Savi, Orn. Tose. I. p. 85. — Cara, Orn. Sard. sp. 113. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 272. — Wright, Malta, p. 14. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 118. — Powys. Ibis 1860. p. 135. — Tristr. Ibis 1359. p. 295.; 1867. p. 368. — Heugl, Cab. Journ. 1868. p. 75. — Licht. Nomencl. Mus. Berol. p. 42. — Jerd. B. of Ind. II. p. 271. Im Berliner Museum befindet sich eine Zippammer, welche von Hemprich und Ehrenberg in Arabien eingesammelt wurde. Diese Art dürfte sich nur ausnahmsweise und zufällig im Winter in unser Be- obachtungsgebiet verirren. * In Griechenland und Dalmatien erscheint E. ceia auch nur als Wintergast zwischen November und März. Sie hält sich dort in kleinen Familien, meist auf sterilem, steinigem Boden, ist sehr schüchtern und geht mit einem scharf zirpenden Lockton vor dem Jäger auf, um gleich wieder hinter Gebüsch und Felsstücken einzufallen, wo sie sich gut zu verbergen weiss. { Cabanis (Mus. Hein. I. p. 128. not.) unterscheidet als südliche Form eine E. meridionalis vom Libanon. Nächst verwandt und kaum specifisch verschieden ist noch E. ciopsis, Bp. (E. cioides, Temm. & Schleg. nee Brandt, Faun. Japon. t. 59.) aus Ost-Asien und Japan und E. cioides, Brandt (E. cia, Pall.) vom Amur-Land. [Brutvogel in Algerien: Loche, Tristr. — Standvogel im Libanon: Tristr. — Klein-Asien: Heuglin. — Kaukasus. — Himalaya. — W. und N. Asien. — Im südlichen und gemässigten Europa.] 42* Fam. Fringillidae. — 660 — ® Gen. Emberiza. Subgen. Spodiospina, Hgl. = Nr. 550. Emberiza einerea. Emberiza cinerea, Strickl. Proceed. L. Z. Soc. 1836. p. 99. — Bp. Consp. I. p. 464. — E. cineracea, Brehm, Vogelf. p. 114. Supra e fuscescente pallide einerea, interscapulio fuseo-striolato ; uropygio einereo; pileo, nucha, genis et pectore in fundo einerascente e virescente flavido-tinetis; mento et gula media purius flavis; stria supereiliari eiliisque dilute flavis; stria obsoleta mystacali magis fus- cescente; remigibus, alae teetrieibus et rectrieibus fusco-fumosis, tectri- cum et tertiarlarum pogonio externo apiceque delicate albido-margi- natis; rectricum ?/; extimarum pogonio interno late albo-apieato, ex- timae pogonio externo partim albo-marginato; abdominis albidis medio flavido-lavato, lateribus eanescente-tinetis; rostro, uti videtur, e flavido fuscescente; pedibus eorneo-favidis; — long. tot. eirea 6/,'. — rostr. a fr. 41, — al. 2". U —3", 3", — caud. 2%. 7.24, 11, — tars. 84,.— 91], — halluce e. u. vix 7. ° Die erste Schwinge ist die längste, wenig länger als die zweite und dritte; die letztgenannten auf der Aussenfahne etwas verengt; Schwanz lang, ausgerandet, die seitlichen Federn wieder etwas ver- kürzt. Ganz eigenthümliche Form, die sich keiner Gruppe unserer Ammern recht anpassen lässt, doch scheint sie der Gartenammer am nächsten zu stehen. Beschreibung nach alten, im April in Kleinasien eingesammelten Männchen. Der Güte unseres Freundes Professor Blasius verdanken wir folgende genauere Beschreibung der Färbungsstufen von Emberiza cinerea. Oberseite über den Rücken lichtgrau mit braunen Schaftstrichen; Bürzel grau; die Flügelfedern braun, die grossen Schwungfedern mit schmalen, fahlweisslichen Kanten, die hintern mit fahlweisslichen, breiten Säumen; Schwanzfedern dunkelbraun, die ?/, äussersten jederseits auf der Endhälfte der Innenfahne mit stumpfem, weissem Keilfleck. Br Das alte &: Auf Scheitel und Unterseite einfarbig ohne Schaft- striche. a) Im Frühling: Kopf und Hals oben gelbgrün, unten gelb; Unter- seite weissgrau, nach der Mitte zu weisslich. b) Im Herbst: Das Gefieder gelb überflogen, besonders stark auf der Unterseite. BERNER, TR Fam, Fringillidae. — 661 — Gen. Emberiza. 2. Das alte 9: Scheitel und Kehle mit braunen Schaftstrichen; Spuren von blassen Schaftstrichen an den Weichen. a. im Frühling: Kehle gelb; Kopf grünlich überflogen; Unterseite weissgrau. b. Im Herbst: Das Gefieder grüngelb überflogen, besonders stark auf der Unterseite. 3. Junger Vogel: Die Unterseite auf Vorderhals, Brust und Wei- chen mit braunen Schaftstrichen; ohne gelben Anflug im Gefieder. 4. Nestkleid: Die Federn der Oberseite, des Vorderhalses und der Brust mit breiten, runden, braunen Schaftfleecken; das Gefieder der Oberseite durch die breiten rostweisslichen Federspitzen hellgefleckt. Unter den von uns in Afrika eingesammelten Bälgen entdeckte Professor Dr. Blasius einen jungen Herbstvogel von Emberiza cinerea; es ist nach meiner Originaletikette ein im October bei Keren im Bogos-Land eingesammeltes Weibehen, welches nun im Braunschweiger Museum Platz gefunden hat: das einzige bis jetzt bekannte afrikanische Exemplar dieser ohnedem noch höchst seltenen Art, die nur zufällig oder auf der Wanderung das abessinische Küstenland besuchen mag. [Klein-Asien; Gegend von Smyrna. — ? Griechenland: Brehm.] Subgen. Glyeispina, Cab. Nr. 551. Emberiza hortulana. Emberiza hortulana, L. — E. chlorocephala, Gm. — E. badensis, Gum. —- E Tunstallü, Lath. — E. malbeyensis, Sparrm. — E. hortulana, pinguescens, delicata, antiquorum et intercedens, Brehm, Vogelf. p. 113. — Citrinella hortulana, Kaup. — E. Buchanani, Blyth , I. As. Soc. Beng. XII. p. 957. — Euspiza hortulana, Blyth. — Emberiza hortulana, Bp. Consp. I. p. 465. — Glyeispina hortulana, Cab. Mus. Hein. I.p. 125. — Brehm, Thierl. III. p. 246. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 64. — Linderm. Griechen]. p. 52. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 116. — Wright, Malta, p. 15. — Savi, Orn. Tosc. II. p. 87. — Cara, Orn. Sard. sp. 91. — Salvadori, Cab. Journ. 1865. p. 272. — Jerd. B. of Ind. II. p. 372. — Pl. enl. 247. 1. — Gould, B. of Eur. t. 176. — Naum. V.D.t. 103. — Rüpp. N. W. p. 87. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 296. — Heugl. Syst. Ueb. Nr, 430. — Id. Cab, Journ. 1862. p. 30. & p. 403.; 1868. p. 74. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 120. — Taylor, Ibis 1867. p. 64. — Drake, Ibis 1867. p. 727. — Thristr. Ibis 1867. p. 367. Supra olivaceo-rufescens, plumis mediis fumoso-nigricantibus; ca- pite, collo et pecetore superiore griseo-virentibus; orbitis, stria utrinque Fam. Fringillidae. — 6932 — . Gen. Emberiza. malari, jugulo, tibialibus et subalaribus pallide flavis; abdomine rufes- cente; uropygio olivaceo-rufescente, einereo-tineto, immaculato; reetri- cum extima in pogonio externo conspicue albo-marginata, et, uti se- cunda, intus, apicem versus, alba; rostro et pedibus rubellis; iride helvola; — long. tot. 6". — al. 3". 4". — caud. 2. 7’. — rostr. a fr. 5%, — tars. 9/4". Die Gartenammer erscheint meist truppweise in Egypten gegen Ende des März und im April, ebenso im Herbst auf dem Durchzug; sehr häufig in Abessinien von Ende September an bis April, möglich, dass einzelne Paare selbst dort brüten. Geht im Hochland bis auf die Plateaux von Semien, Wogara und Begemeder, wohl über 10,000 Fuss; in ihren Winterguartieren halten sich die Gartenammern nicht in grössern Flügen beisammen, sondern zerstreuen sich auf buschigen Viehtriften und Hügelland, sie besuchen aber auch Tennen und Brachfelder. [Algerien: Loche. — In Ost-Marok im Sommer: Drake. — Klein- Asien, brütet in Hoch-Palästina: Tristr. — Westliches O. Indien: Horsf. — West-Sibirien. — Im gemässigten und südlichen Europa.] Nr. 552. Embheriza caesia. Emberiza caesia, Cretschm. Rüpp. Atl. p. 17. t. 10. fig.b. — E. rufibarba, Hempr. & Ehr. in Erm. Reise t. 8. 1. 2. — Fringillaria caesia, Swains. Nat. Hist. Birds II. p. 290. — Bp. Consp. F. p. 466. — Glyeispina caesia, Cab. Mus. Hein. I. p. 120. — Emberiza hortulana, var. Blas. — Bree, Eur. III. p. 40. ce. tab. — Gould, B. of Eur. t. 181. — Roux, Orn. Prov. pl. 112. — Tristr. Ibis 1859. p. 34.; 1867. p. 367. — Linderm. Griechen]. p. 53. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 65. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 117. — Emberiza caesia, rufibarba et rufigularis, Brehm, Vogelf. p. 113. — Rüpp. N. W. p. 86. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 431. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 76.; 1857. p. 86. — Vierth. Naum. 1852. II. p. 30. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 403.; 1868. p. 74. Rufa, dorsi et alarum plumis mediis fusco-nigrieantibus; subalari- bus albidis; uropygio cinerascente-rufo, immaculato ; pileo, cervice, collo laterali et peetore laete einereis; orbitis, antiis, jugulo striaque utrinque malari rufo-fulvis; rostro rubello, eulmine nigrieante; iride helvola; pedibus flavente-rubellis; — long. tot. 61/,”. — rostr. & fr. au, — al. 3”, 41," — caud. 2. 4," — tars. 9, u Sirene ee irn Th Fam. Fringillidae. — 669 — Gen. Emberiza. Vorzüglich beobachteten wir die rostbärtige Ammer in kleinen Flügen in Unteregypten und zwar im März und zu Anfang April. Diese Vögel halten sich dann meist am Rand der Wüste und des Culturlandes auf; namentlich auf Dünen, kahlen Schutthügeln, auf Tennen und Hecken von Arundo, zuweilen in Gesellschaft mit E. hor- tulana. Einzeln brütet der Vogel im Delta und um Cairo in Oliven- gärten; von Anfang September an begegnet man ihm längs des Nil, in Arabien und Abessinien, meist gesellschaftlich. Nach Brehm sehr häufig am Blauen Nil. Nach Mühle die häufigste Ammerart in Griechenland, wo sie im April ankommt und mit Steinschmätzern, Blaudrosseln und Käuzen die unwirthlichsten felsigen Hügel bewohnt. Nach demselben Reisenden ist der Gesang viel feiner und weniger flötend als bei der Gartenammer. In ihren plastischen Verhältnissen und Zeichnung zeigen E.caesia und E. hortulana allerdings sehr viel Ueber- einstimmung, aber ich glaube doch gegen die Ansicht mancher Autoren sie als bestimmt verschiedene Arten aufzählen zu müssen. Unbegreif- lich finde ich dagegen, wie Bonaparte beide generisch trennen konnte. [Algerien: Loche. — Zugvogel in Kleinasien; Palästina & Liba- non: Tristr. — Süd- und Süd-Ost-Europa; zufällig in Oesterreich und der Provence.] Subgen. Polymitra, Cab. (Fringillaria, Swains.) Nr. 553. Emberiza flaviventris. Fasserina flaviventris, Vieill. Eneyel. method. p. 929. — Emberiza capensis, var. ß., Gm. — E. xanthogaster, Steph. — Fringillaria capensis, Swains. W. Afr. I. p. 211. tab. 18. — Fringillaria capensis, bieincta et flavigaster, Gray. — Fr. flaviventris, Bp. Consp. I. p. 467. — Emberiza flavigaster, Rüpp. Cretschm. Atl. p. 38. t. 25. — Id. N. W. p..86. — Id. Syst. Ueb. Nr. 298. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 432. — Polymitra flaviventris et flavigastra, Cab. Mus. Hein. I. p. 129. — Fringillaria flawi- ventris, Bocage, Av. das possess. portug. IV. (Jorn. de Science. Lisboa 1870.) p. 14. — E. bieineta, Forst. Deser. anim. p. 405. — E. quinque- vittata, Licht. Ibid. p. 405. (not.) — Pl. enl. 664. 2. — Fr. flavigastra, Jard. Edinb. N. Phil. Journ. II. p. 224. — Fr. flaviventris, Hartl. W. Afr. Nr. 461. — Fr. flaviventris, Gurn. Ibis 1860. p. 213. — Layard, S. Afr. Nr. 410. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 30.; 1864. p. 250. — E. flavigastra, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 75. — Bianconi, Spec. zool. Mozamb. Fasc. XVII. (1867) p. 327. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 466. — Antin. Cat. p. 74. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 76. — Fam. Fringillidae. — 664 — Gen. Emberiza. Buspiza zanthogastra, Pr. Würt. Icon. ined. Nr. 47. (36.) — Emberiza quinquevittata, albicollis et affımis, Pr. Würt. Coll. Mergenth. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 250. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 459. Supra rufo-castanea, plumis ex parte albido-marginatis; subtus flavissima, pectore ex aurantiaco laete rufescente; mento, abdomine inferiore, subalaribus et subeaudalibus albidis; pileo, cervice et collo laterali nigerrimis, colore albo quinque-vittatis; alae teetrieibus mini- mis fusco-cinereis, sequentibus albis, majoribus fumoso-nigricantibus, extus obsolete albido-limbatis et late albo-terminatis; remigibus fumoso- nigricantibus, extus sordide albo-marginatis; uropygio et caudae tec- trieibus superioribus einereis; recetrieibus fumoso-nigrieantibus, prima in dimidio apicali alba, secunda et tertia albo-apicatis, '/; medianis magis fumosis, dorsi colore marginatis; rostro plumbeo-fusco, mandibula in- carnato-flavida;, pedibus rubellis; iride fusea; — long. tot. 61”. — rogtr,, a, fr. vix.. 5". zal. »21%, 10.262,80 ,17, — eaud. a tars. 7.8". 9: Minor, pallidior. Wir sind geneigt, E. flavigastra, Rüpp. als etwas kleinere östliche Form der ächten E. flaviwentris zu. betrachten. Südliche Vögel zeigen etwas grössere Verhältnisse und verhältnissmässig kürzern Schwanz, der überhaupt nur beim & im Hochzeitkleid mehr ver- längert und verschmälert erscheint. Auch Intensivität der Färbung von Rücken und Unterseite sind sehr wandelbar, sowie die Flügel- zeichnung, und bieten keine sichern Anhaltspunkte zu speeifischer Trennung, welehe Dr. Cabanis zwischen EZ. Alaviwentris und E. flavi- gastra vorschlägt. Ein @ der Mergentheimer Sammlung aus Senar hat ein weisses Auchenial-Band, bei einem andern, welches wie dieses sehr lebhaft gefärbt ist, fehlen die zwei weissen Flügelbinden fast gänzlich, während ein mir vorliegender südafrikanischer Vogel so viel Weiss auf den Kanten und Spitzen aller Flügeldeckfedern hat, dass die letztern oberflächlich fast ganz weiss scheinen. Nach unsern Beobachtungen ist die gelbbäuchige Ammer Zug- vogel in N. O. Afrika, welche mit Beginn der ersten Sommerregen in den Bogos-Ländern, Abessinien, Takah, Senar und Kordofan anlangt und im November und December, nach verrichtetem Brutgeschäft, wieder verstreicht. Sie zeigt sich einzeln und paarweise, namentlich in der baumreichen Steppenlandschaft, hält sich zumeist auf Büschen und Bäumen, kommt sehr selten auf die Erde herab und meidet, wie es scheint, Gewässer und ihre nächste Umgebung. Als grosse Aus- nahme von der Regel möchte ich den Fall betrachten, dass Dr. Hart- mann Mitte Juni im südlichen Senar ganze Flüge dieser Art beobachtet hat; ich bin fast geneigt zu glauben, dass sich diese Angabe auf irgend Fam. Fringillidae. — 665 — Gen. Emberiza. einen andern Vogel zu beziehen habe. Gesang und Lockton sind ammerartig, ersterer nicht laut und mehr schwätzend als zirpend, er- tönt namentlich in den Vormittagsstunden nicht selten vom Gipfel eines Busches; der Lockton lässt sich etwa mit diu-gäk wiedergeben. Im Gebiet des Gazellenflusses beobachteten wir die gelbbäuchige Ammer im August, September und October, Antinori dagegen im Februar. Auch versichert dieser Reisende, dass sie sich meist auf der Erde aufhalte. Im Berliner Museum angeblich aus Arabien. — Nach Cretschmar im Winter in Kordofan. Südafrikanische Vögel messen: Fl. 3. 2/.— 3%. 4, — Tars. 8. — Schw. 2. 6.2", 7". [West-Afrika; von Senegambien bis Benguela. — Süd-Afrika; Damara; Port-Natal; Kafferland. — Süd-Mozambique: Fornasini.] Nr. 554. Emberiza Tahapisi. an Tahasi, Buith Beh en I: -Afr- pr 48-—- Layard, S._ Air, Nr 415-— Gurn--Tbis-1868,-p:-469-— Br-oapistrate; Licht, — „capistraiag Cab Mus. Heinenkeprt29. — P, septemstriata, Cab. Mus. Hein. l. e. (not.) — Emberiza septemstriata, Rüpp. N. W. p. 86. t. 30. 2. — Id. Syst. Ueb. Nr. 299. — Heugl. Syst. Ueb, Nr. 435. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 176. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 30.; 1868. p- Ti. _ Sa -Warth. “Neot. Stud. I. Nr. 74. nen, wainsAnimin-Menag:-p:31d-fig.-63. — Fringillaria semptemstriata, Hartl. W. Ar. Nr. 462. — Fr. septemstriata es —Feheptsi, Bp. Consp. 1. p. 467. — F. aufa, septemstriata eieheptisi, Gray. — Swains., Anim. in Menag. p. 315. sp. 104. fig. 63. — Euingillamie-eapistrata;Tneht-Nomenek pud2. — Finsch.&-Hartl--OrAfr-p.-460.-n0b)— Lefeb.--Qis-Abyss. P.120.. —.-Brehm;-Habeschpr343> Cinnamomeo-rufa, supra late et conspieue nigrieante-striolata; subtus immaeulata; capitis atris vittis septem longitudinalibus, conspieuis albis; gula ad jugulum usque atra, plumis obsolete ei- nerascente-marginatis; mento ceinerascente-albido; remigibus laete rufis, in apice late fuliginoso-nigrieantibus; tertiariis et alae tectrieibus superioribus fuliginoso-nigrieantibus, colore einnamomeo-rufo margina- tis; subalaribus rufis, immaeulatis; reetrieibus fuliginoso-nigrieantibus, extus strietissime rufescente-marginatis; mandibula pallide incarnata, maxilla fuseo-nigricante; iride helvola; pedibus rubellis; — long. tot, Fam. Fringillidae. — 666 — z Gen. Emberiza. 51,58," — rostr. a fr. 4. — al. 2, 410%.—3”, — eaud. 2". DUB GUN Zias. VE & hieme: Gula schistaceo einerea. 2: Pallidior, capite magis fuscescente, stria mediana pilei colore fulvo nigroque varia, rufescente-lavata. Die zweite und dritte Schwinge sind die längsten, bei einem Exemplar die vierte noch etwas länger als die genannten. Ich glaube versichern zu können, dass die siebenstreifige Ammer in Abessinien Standvogel sei. Dr. A. Brehm fand sie im Monat April im Samhar und den tiefen Gebirgsthälern am Ostabfall von Mensa, ich zwischen Juni und October in denselben Gegenden, im December brütend im Bette halbvertrockneter Gewässer unfern Gondar. Nach dem Berliner Nomenclator in Arabien vorkommend. Sie lebt in kleinen Familien oder paarweise bis 6000 Fuss hoch gehend meist unfern der Wildbäche, auf Lichtungen und Felsen, doch kommt sie auch in die Nähe menschlicher Wohnungen, auf Zäune, in Gärten und auf Weideplätze. Lockton und Gesang sind ganz ammerartig. Das kleine Nest besteht aus Grashalmen und ist hinter Steinen und Gebüsch unmittelbar auf der Erde angelegt. Ich fand darin 2—3 weissliche, etwas lehmfarb angeflogene Eier, mit dunkel erdbraunen Flecken, welche meist am stumpfen Ende kranzartig zusammengedrängt stehen. Ihre Länge beträgt fast 8”. auf 6‘. Dicke. Brehm giebt an, dass die siebenstreifige Ammer sehr häufig sei an den felsigen Ufern des Nil in Süd-Nubien, welche Nachricht wohl auf einer Verwechslung mit Em- beriza striolata beruhen dürfte. [Senegal: Mus. Paris. — Angola: Henders. — Süd-Afrika; Vaal- River: Smith; Kafferland: Mus. Berol.] Nr. 555. Emberiza striolata. Fringila striolata, Licht. Dubl. Cat. p. 24. Nr. 245. — Emberiza striolata, Rüpp. Cretschm. Atl. p. 15. t. 10. a — Fringillaria striolata, Swains. Nat. Hist. Birds. II. p: 290. — Bp. Consp. I. p. 467. — Poly- miätra striolata, Cab. Mus. Hein. I. p. 129. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 300. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 434. — Id. Cab. Journ. 1865. p. 44. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 76. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 78. — Bree, B. of Eur. III. p. 44. e. tab. — Tristr. Ibis 1867. p. 367. — Selys, Rev. de Zool. 1857. (März.) — ?? E. striolata, Temm. Mus. Lugd. ex Andalusia, Fam. Fringillidae. — 617 — Gen. Emberiza. Sordide einnamomea, subtus pallidior, magis fulveseens, notaei plumis mediis late et conspieue nigrieante-striatis; pileo medio eolore fulvo albidoque vario; orbitis, stria supereiliari, altera infraoculari alteraque malari sordide albidis; gula sordide einerascente-albida; remigibus rufis, plus minusve hepatico-lavatis, primariarum apice late fuliginoso-atro; subalaribus einnamomeis, immaculatis; reetrieibus fumoso-nigricanti- bus, late einnamomeo-fulve marginatis, extima ecinnamomeo-rufa, in po- gonio interno late fumoso-marginata, secunda nigricante, in pogonio in- terno stria longitudinali, scapali, rufa instructa; mandibula et pedibus pallide flavo-corneis; maxilla fusca; iride umbrina; — long. tot. 41‘. — Trostr. a fr. 41," — al. 2", 7. — tars. 7", — eaud. 2. 2, Beschreibung nach einem alten Männchen aus Kordofan, bei welchem die zweite und dritte Schwinge die längsten sind, die erste kaum kürzer. Dieser Vogel stimmt so ziemlich überein mit der Ab- bildung und Beschreibung in Rüppell’s Atlas, t. 10. a. — Bei einem sehr verbleichten, wohl jungen, Vogel der Frankfurter Sammlung ist Oberkopf, Nacken und Interscapulium hell und schmutzig röthlichgrau, mit ziemlich feinen, rauchschwärzlichen Schaftstrichen ; die helle Mittellinie des Scheitels kaum angedeutet; Brust und Unterleib schmutzig fahl rostgrau, erstere obsolet dunkel gestrichelt; die äusserste Steuerfeder nicht rostfarb, sondern etwas heller rauchschwärzlich als die übrigen, auf ihrer Aussenfahne zeigt sich ein schärferer fahler Saum, während die übrigen nur undeutlich trüber rostfarb gerandet sind. — Flüg. 2. 8. — Schw. 2”. Bonaparte’s Angabe (Consp. I. p. 467.), dass die erste Schwinge kürzer sei, als die fünfte, finde ich bei keiner mir vorliegenden ge- strichelten Ammer bestätigt. Standvogel im mittlern und südlichen Nubien, in Kordofan, am At- bara und in den Gebirgen der Hadendoa- und Bischarin-Araber, nord- wärts bis zum 20.° N. Br.; lebt meist familienweise, in der Steppe, wo steinige und felsige Partien mit Buschwerk und Gramineen bestanden sind, auf den Klippen der Stromschnellen des Nil und auf vegetations- losen, sandigen Flächen; ist ziemlich schüchtern und flüchtig und ver- steckt sich, ohne aufzufliegen gerne hinter Gestein; die Stimme ganz ammerartig, aber nicht laut und lebhaft. Ein andalusischer, als E. striolata bestimmter Vogel der Temminck’- schen Sammlung ist obenher zimmetfarb, Mantel und Flügeldeckfedern fast ungefleckt; Bürzel und obere Schwanzdeckfedern lebhaft rostfarb; Schwung- und Steuerfedern hell rauchfarb, erstere breiter rostfarb ge- randet, gegen die Spitze zu heller; der ganze Kopf, Kehle und Brust bräunlichgrau, schwärzlich gestrichelt; der Streifen über und unter dem Auge sowie der Malarstreif schmutzig weisslich. — Flüg. 2”. 815’. — Schw. 2°. 11/5“ — Tars. 8!/,°. — Wohl specifisch ver- Fam. Fringillidae. — 6685 — " Gen. Cynchramus. schieden; auch ist die Richtigkeit der Vaterlandsangabe keineswegs verbürgt. Könnte nach Cabanis (Journ. 1868. p. 79. Not.) identisch sein mit Polymitra Saharae, Le Vaill. [Standvogel am todten Meer: Tristr. — Algerien? — Süd-Europa ?] Gen. Cynchramus, Boie. (Hortulanus, Vieill. — Schoenicola, Bp.) * + Nr. 556. Cymehramus intermedius. Emberiza intermedia, Michahelles.. — Schoenicola intermedia, Bp. Consp. I. p. 463. — Cynchramus Canneti, Brehm, Vogelf. p. 115. — Selys, Naum. 1856. p. 387. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 79. Nach Selys-Longehamps in Egypten. Mir ist diese Form nicht bekannt und ich vermuthe, dass sie schliesslich mit der Rohrammer, €. schoeniclus, zusammenfallen dürfte, welche nach Loche in Algerien vorkommt. Ueber die verschiedenen Rohrammern vergleiche v. d. Mühle, Griechenland p. 43. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1869. p. 56. — Taczanowski, Cab. Journ. 1869. p. 39. [Süd-Europa; Dalmatien: Bp.] ji nn 1 Fam. Alaudidae, Sw. Gen. Coraphites, Cab. (Pyrrhulauda, Smith. — Megalotis, Swains. (nee Desmar.), — Pyrgilauda, Verr.) Nr. 557. Coraphites leucotis. Lozia leucotis, Stanl. Salt. Trav. Abyss. App. p. 59. — Alauda melanocephala, Licht. Dubl. Verz. p. 28. Nr. 290..291. — Fringilla oto- leuca, Temm. Pl. col. 269. 2.3. — Pyrrhulauda et Pyrrhualauda leucotis, Auct. ex Afr. or. (nec Smith.) — Rüpp. N. W. p. 101. — Bp. Consp. I. p. 511. — Pyrrhulauda leucotis, var. septentrionalis, Sund. — Selat. Contrib. Orn. 1852. p. 425. — Hartl. W. Afr. Nr. 469. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 450. — Id. Ibis 1859. p. 343. — Id. Fauna Roth. Meer, Nr. 184. — Antin. Cat. p. 75. — Coraphites leucotis, Cab. Mus. Hein. 1. p. 124. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 217. — Sclat. Rep. Coll. Somali Country 1860. p. 13. — Id. Ibis 1860. p. 247. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 467. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 304. — ? Pyrrhulauda leu- cotis, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 275. — Brehm, Thierleben, III. p. 266. — Id. Habesch p. 384 (not.). — Blanford, Abyss. p. 392. — Finsch, Coll. Jesse, p. 327. Capite gastraeoque nigris; regione parotica, fascia cervicali an- gusta, uropygio et supracaudalibus albis; stragalo laete einnamomeo, albo-vario; hypochondriis, subalaribus et alae tectrieibus minoribus (humeralibus) albidis, teetrieibus sequentibus fumoso-nigricantibus, medianis rufis et striete albo-marginatis, majoribus fumosis, his partim rufo-tinetis coloreque albido marginatis; tertiariis pallide fumosis, laete et sordide rufescente-fulve marginatis; remigibus reetrieibusque fumo- sis, rectricum !/, medianarum margine lata fulvescente, */, extimis utringue oblique dimidiato albis; rostro pallide plumbeo; pedibus Fam. Alaudidae. — 60 — _ Gen. Coraphites. lividis; iride saturate fusca. — long. tot. 4. 6. — rostr. a fr. 4". — ‚al. 2% 9U 2, 10". — -eaud. 1". AU tars, 7% 2: Vix minor; supra pallide ochraceo-rufescens, dilute fumose striolata et varia; loris, stria supereiliari regioneque mystacali albidis; collo antico, pectore, abdomine et subeaudalibus albidis, e fulvo ru- fescente-tinetis!; pectore et subeaudalibus fumoso-sagittatis; abdomine medio erissoque nigricantibus; regione parotica pallide fumosa, rufes- cente-lavata; subalaribus fumosis, albido-varlis; reetrieibus !/;, media- nis tergaeo concoloribus, extimis albido-marginatis. Beschreibung des alten ? nach einem ‚von mir in Dongolah ge- fertigten Aquarellbild.e. Manche alte Männchen zeigen nur einen auf- gelösten, rauchschwärzlichen, andere einen lebhaften und scharfbe- grenzten Längsfleck auf der obern Cubitalgegend. Die weissohrige Gimpellerche ist ein häufiger Standvogel vom mittleren Nubien an längs des Nilthals und den benachbarten Regen- strombetten südwärts bis zum 13.0 N. Br.; im nordöstlichen Kordofan, im Küstenland des Rothen Meeres und am Golf von Aden, von Saua- kin bis Berbera und Lasgori beobachtet. In Abessinien kam sie mir nur auf der Hochebene von Telemt (zwischen Tigrie und Semien, 8000 Fuss hoch) und zwar im Januar vor, in sandigen Ebenen zwi- schen den Urwäldern des Ghazal-Gebietes im November. Sie lebt zu Paaren und Familien, gewöhnlich in Niederungen an der Grenze zwischen Cultur- und Wüstenland, nie sehr fern vom Wasser, auf Brachfeldern und in steinigen Gegenden, wo sich einige spärliche Vegetation findet, ebenso auf Karavanenstrassen, an Hecken und um Dörfer. Was sein Benehmen und seine Lebensweise anbelangt, so ist dieser hübsche Vogel eine vollkommene Lerche. Die einzelnen Familien bestehen aus 3--6 Stück, von einem oder zwei alten Männchen geführt, seltener sind sie in Flüge zusammengerottet. Sie treiben sich meist rasch laufend und öfter plötzlich anhaltend auf der Erde herum. Der zirpende Lockton und kurze Flug gleicht am meisten dem der kurz- zehigen Lerche, erstern ‘möchte ich mit dirk wiedergeben. Jede Ge- sellschaft trennt sich ungern von dem einmal eingenommenen Stand- ort; dort sieht man sie vom frühesten Morgen an und selbst während der glühendsten Mittagshitze sich munter umhertreiben. Sie baden gerne im Sande und leben von kleinen Sämereien und Insekten. Aeusserst arglos nähert sich die Gimpellerche Menschen und Haus- thieren, bei Gefahr drückt sie sich zuweilen an Steine oder trockene Grasschöpfe und geht in unruhig schwirrendem, niedrigem Flug auf, um auf eine Entfernung von einigen 20—30 Schritten wieder ein- zufallen und sich dann in eiligem Lauf womöglich unter Deckung noch etwas weiter zu flüchten. Die Männchen sind sehr lebhaft und streitsüchtig, raufen sich zuweilen im Flug oder kämpfen mit aufgerichteter Holle auf der Erde. Der Gesang erreicht den der Lerchen weder an Fülle noch Abwechslung, doch trägt er unverkenn- N \0r WER EEE WED BEEELRLLLE ERLERNEN EEE EEE EN ag Un Eis Re Fam. Alaudidae. — bi — Gen. Coraphites. bar den Lerchencharakter. Dabei sitzen die Männchen entweder auf einem kleinen Stein oder einer Erdscholle, seltener auf niedrigen, kahlen Büschen, auch steigen sie gern, ganz wie Alauda arvensis, aber unruhiger und nicht so hoch und lang schwebend wie letztere. Das Jugendkleid kann ich nicht specieller beschreiben; es gleicht im Allgemeinen dem einer fahlen Feldlerche. Auch ist es mir nie ge- lungen, das Nest aufzufinden. Die Paarungszeit im östlichen Sudan fällt in den Juni und Juli. Cabanis, Bonaparte, Finsch und Hartlaub trennen wohl mit Recht die südafrikanische Form (Coraphites Smithü, Bp. — Pyrrhulauda leu- cotis, Smith (nee Stanl.) Ill. S. Afr. Z. t. 26. — P. leueotis, var. meridio- nalıs, Sund. -- Layard, S. Afr. Nr. 420. — Cab. Mus. Hein. I. p. 124. — Finsch & Hartl. OÖ Afr. p. 468. — Bp. Consp. I. p. 512.) von der nordöstlichen und westlichen. Cabanis möchte (Journ. 1868. p. 219.) sogar eine specifische Verschiedenheit zwischen östlichen und west- lichen Vögeln annehmen. Ein jüngeres Exemplar vom Senegal, das ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, zeigt allerdings einen sehr düsteren Ton im ganzen Gefieder. Von den von mir in Centralafrika eingesammelten Gimpellerchen liegt mir kein Stück mehr vor; nur ersehe ich aus meinen Tage- büchern, dass die alten Männchen alle einen sehr ausgesprochenen dunkeln Cubitalstreif hatten, den Bonaparte als speeifischen Charak- ter der C. Smithü beilegt; letztere ist grösser, und ihr kräftiger Schnabel soll nach Smith horngelb gefärbt sein. Nach Finsch und Hartl. misst das 3: Fl. 3”. — Schw. 1”. 61, — Tars. 9. — Schw. u. tt, Die weissohrige Gimpellerche lässt sich leicht zähmen und hält lange im Käfig aus. [Senegambien. — ? Capverden.] # Nr. 558. Coraphites frontalis. Alauda frontalis, Licht. Bp. Consp. I. p. 512. — Pyrrhulalauda crucigera, Rüpp. (nec Temm.) N. W. p. 101. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 449, (partim.) — Coraphites nigriceps, Cab. Mus. Hein. I. p. 124. (partim.) — Coraphites albifrons, Sundev. Oefvers. 1850. p. 127. — C. nigriceps, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 218. — C. frontalis, Cab. Ibid, 1368. p. 218. (not.) — C. nigriceps, Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 467. (not.) part. — ? Pyrrhulauda nigrieeps, Gould, Voy. Beagle, Birds p. 87. — ?P. modesta, Finsch. — Pyrrhulauda albifrons, Blanf. Abyss. p. 391. Nr. 182. — Finsch, Coll. Jesse, p. 327. ' Fronte, genis maculaque utrinque pectorali albis; vertice, oceipite, macula anteoculari, margine alari, mento, collo antico, pectore, ab- ‚Fam. Alaudidae. — 62? — ” Gen. Coraphites. domine, subalaribus et subcaudalibus nigris; hypochondriis partim al- bidis; stragalo umbrino-einereo, vix fumose maculato ; alarım teectriei- bus dilute fumosis, late et sordide albido-marginatis; reetrieibus fuli- ginoso-nigricantibus, '/; medianis fumosis, e fulvescente albido-margi- natis; macula cervicali nigricante nulla; rostro’pallide coerulescente- corneo; pedibus lividis; iride fusea. — long. tot. 5. — rostr. a fr. vix 5%, — al. 2". 10°. — 2.11. — caud. 1”. 9. — tars. 7.73," „Praesertim similis ©. gingico (Fr. crucigerae, Temm.), sed nigredine „multo majore, per totum gastraeum, verticem et oceiput diffusum“: Sund. Die weiss-stirnige Gimpellerche kommt in den Steppen und dem Hügelland Kordofans vor, wahrscheinlich auch auf der Halbinsel Senar, und sie dürfte nicht wandern; ihre Wohnplätze haben wir nur während und nach der Regenzeit, zwischen den Monaten August und Dezember zu besuchen Gelegenheit gehabt. Weit seltener als ©. leu- cotis, lebt sie auch im Allgemeinen viel vereinzelter, immer nur ent- fernt vom Nil, gewöhnlich auf lichteren Stellen im Hochgras, um Ge- höfte und Viehparke, in Dochen- und Büschelmaisfeldern. Wenn Brehm (in Cab. Journ. 1556. p. 411.) angiebt, man treffe Pyrrhulauda cruei- gera (also ohne allen Zweifel C. frontalis) gewöhnlich am Nil, während P. leweotis ein ächter Steppenvogel scheine, dass beide Arten gesell- schaftlich leben, sich aber in Flüge sondern, so stimmt dies durchaus nicht mit meinen Beobachtungen und Notizen. Nach letztern habe ich eine weiss-stirnige Gimpellerche auch öfter im Hedjas angetroffen, doch bezieht sich diese Angabe ohne Zweifel auf Ö. melanauchen, deren specifische Verschiedenheit mir zu jener Zeit noch nicht bekannt war. Es scheint immer noch nicht endgiltig entschieden, ob C. fron- talis von Ost-Afrika wirklich mit ©. nigriceps von den Capverdischen Inseln zusammenfalle, doch erklärt Finsch dieses für sehr wahrscheinlich. [? Cap-Verden.] Anmerkung. Nächst verwandt ist CO. grisea (Alauda grisea, Scop. — Pyrrhu- lauda erucigera, Temm. Pl. col. 269. — A. gingica, Gm.) von Indien und Ceylon ; nach Jerdon auch in Arabien. Nr. 559. Coraphites melanauchen. Pyrrhulalauda erucigera, BRüpp. Syst. Ueb. Nr. 313. (part) — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 449. (part.) — Coraphites melanauchen, Cab. Mus. Hein. I. p. 124. — Pyrrhulauda erucigera, Brehm, Habesch p. 347. — Cora- phites nigriceps, Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 185. — 0. melanauchen, Id. Cab. Journ. 1868. p. 219. — Finsch, Coll. Jesse. p. 275. tab. XXVI, Fam. Alaudidae. — 63 — Gen. Hierapterhina. (Fig. optima.) — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 469. (not.) — ? C. modesta, Finsch, Coll. Jesse, p. 275 (2). Similis C. frontali; rostro robustiore ; frontis colore albo minus extenso; macula cervicali nigricante; tergo laetius tineto; reetrieibus 1), extimis in pogonio interno, basin versus, dilute fumosis; rostro dilute plumbeo; iride fusea; — long. tot. 5. — rostr. a fr. A," — al. 2”, 11°. — caud. 1”. 11%. — tars. 74,8". Wir halten die schwarznackige Gimpellerche für wohl unterschie- dene Art, die sich von dem nahe verwandten C. frontalis auch da- durch auszeichnet, dass sie ausschliesslich das Küstenland zu bewohnen scheint. Der Schnabel ist noch kräftiger als bei letztgenannter Form; die weisse Färbung der Stirn weit weniger ausgedehnt, auf den Wangen aber schärfer abgegrenzt; der Nacken ‘hell röthlichgrau, in seiner Mitte ein schwärzlicher, meist querstehender Fleck, weleher sich zuweilen mit den schwarzen Seiten der Vorderhalsbasis ver- einigt; die erste Steuerfeder weisslich und nur auf der Innenfahne nach der Wurzel zu hell rauchfarb. Wie bei den meisten Lerchenarten ist auch hier die Färbung der- jenigen Individuen, welche die Wüste und namentlich eisenschüssigen Sandboden bewohnen, lebhafter ockergelblich angehaucht. Coraphites melanauchen wurde von uns längs der afrikanischen Küste des Rothen Meeres und auf den Inseln von Dahlak beobachtet; er lebt hier meist paarweise und als Standvogel in den glühendsten Niederungen, die gewöhnlich gar kein süsses Wasser enthalten; selbst um die Gärten und Brunnen von Mekulu und Arkiko und im benach- barten Hügelland nicht selten. Kommt ohne Zweifel auch an der Küste von Hedjas und bei Berbera im Somal-Lande vor. In ihrem Benehmen hat diese Art viel Aehnlichkeit mit ©. leucotis, sie lebt jedoch mehr vereinzelt. C. modesta, Finsch (Cab. Journ. 1864. p. 413.), von den canari- schen Inseln, welche Cabanis für das Weibchen von (©. nigriceps er- klärt, steht nach Finsch (Coll. Jesse, p. 275.) dem C. melanauchen näher als der capverdischen schwarzköpfigen Gimpellerche. Gen. Hierapterhina, Des Murs. (Rhamphocoris, Bp.) * Nr. 560. Hierapterhina Clot-Bekii. Alauda Clot- Bey, Temm. Mus. Lugd. — Melanocorypha Clot- Bey, Bp. Consp. I. p. 242. — Jerapterhina Cavaignacü, O. Des Murs, Rev. v, Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 43 Fam. Alaudidae. — 6A — ” Gen. Melanoeorypha. Zool. 1851. p. 25. pl. I. — Rhamphocoris Olot-Bey, Bp. — Tristr. Ibis 1859. p. 424. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. -p. 268. 269. — Hlie- rapterhina Clot-Bekü, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 220. Cinerascente-isabellina, uropygio pallidiore, pileo nuchaque magis, fuliginose lavatis delicateque nigrieante-striolatis; facie nigra; antiis stria suboculari, eiliis, macula parva utringue malari, mandibulae basi mentoque albis; gastraeo fulvescente-albido; colli lateribus, pec- tore et epigastrio nigricante-flammulatis; hypochondriis rufescente- tinetis; remigis secundae pogonio externo isabellino-albido; speculo alari nigricante, faciis 2 isabellino-albidis terminato; reetrieibus 3 — 3% albis, laete isabellino-tinetis, ante apicem albidum fumoso-nigriean- tibus, !/, extimis pure albis, macula anteapicali minori, obsoleta fus- cescente-isabellina instructis, !/, medianis laete fuscescente-ochraceis; rostro livido, in apice, culmine et gonyde coerulescente-corneo; pedibus lividis; iride fusca’; — long. tot. vix 7’. — rostr. a fr. 7”. — alt. rostri 53/,'". — al. 4". 7”. — tars. 917,‘ — eaud. 2. 1%, — Die Fussbildung dieser durch ihre beträchtliche Grösse, kräftigen Bau und mächtigen Schnabel höchst ausgezeichneten Form erinnert sehr an Coraphites. Im Leydner Museum befindet sich die von Clot-Bek, dem Leib- arzt Mehemed Ali’s, aus Egypten eingesandte Originaltype der Falken- lerche; wahrscheinlich stammt dieses Exemplar aus den westlichen, an die libysche Wüste grenzenden Distrieten. Längs des Nils nir- gends von uns beobachtet. In der westlichen Sahara bewohnt sie steiniges Hügelland in - kleinen Flügen. Sie ist sehr schüchtern und fliegt und läuft mit grosser Schnelligkeit. Tristram giebt einige Nachriehten bezüglich der Lebensweise dieses in Sammlungen noch äusserst seltenen Vogels und beschreibt zugleich ausführlich den eigenthümlichen Schnabelbau. [Südlich von den Bergen von el Aghuat in der Sahara.] Gen. Melanocorypha, Boie. (Calandra, Less. — Saxilauda, Less. — Londra, Syk. —Corydon, Glog.) Nr. 561. Melanocorypha calandra. Alauda calandra, L. (nec Bonelli). — A. undata, Gm. — 4A. matu- tina, Bodd. — ? A. torguata, Blyth. — Melanocorypha calandra, Boie. — M. calandra, subcalandra et albigularis, Brehm, Vogelf. p. 120, — Pl. Fam, Alaudidae. — 65 — Gen. Melanocorypha- enl. 363. 662. — Gould, Eur. t. 162. 2. — Naum. V.D.t. 98.1. — Bp. Consp. I. p. 242. — Cab. Mus. Hein. I. p. 123. — Linderm. Vög. Griech. p. 50. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr, 62, — Malh. Faun. Sicil. p. 109. — Savi, Orn. Tosc. II. p. 50. — Cara, Orn. Sard. Nr. 103. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 271. — De Fil. Viagg. in Persia p. 349. — Drake, Ibis 1867. p. 427. — Tristr. Ibis 1859. p. 425. & 1866. p. 286. — Rüpp. N. W. p. 304. — Id. Syst. Ueb. Nr. 305 (ex parte). — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 439. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 77. — Id. Thier!l. III. p. 258. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 221. — Bree, Birds Eur. II. p. 195. ce. tab. — Wright, Malta p. 21. Dr. Rüppell lässt die Calanderlerche häufig als Wintergast in Nubien und Egypten vorkommen. Sie wurde von uns nur sehr ein- zeln, einmal im März in Gesellschaft von Haubenlerchen und Bach- stelzen am Ufer einer Lagune bei Alexandrien, wo sich ein Pärchen scheu und flüchtig auf frisch umgebrochenem Ackerland umhertrieb, und im November auf der Poststrasse zwischen Cairo und Suez an- getroffen. Hemprich und Ehrenberg sammelten diese Art im peträi- schen Arabien und Hedjas ein, unter anderen junge Herbstvögel, welche sehr düster gefärbt sind. [Brutvogel in Algerien; Ost-Marok.: Drake. — Gemein in Persien: Defil. — Im ganzen westlichen Asien. — Süd-Europa, hier Sommervogel.] * Nr. 562. Melanocorypha albo-terminata. Melanocorypha albo-terminata,- Cab. Mus. Hein. I. p. 124. (1851.)- ?M. ealandra, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 305. (part.) — M. rufescens, Brehm, Vogelf. p. 120. — A. Brehm, Naum. 1856. p. 375. — Id. Cab. Journ. 1857. p. 82. — Melanocorypha, Tristr. Ibis 1868. p. 208. — Alauda calandra ?L., Middend. Reise II. 2. p. 132. — v. Homeyer, Cab. Journ, 1869. p. 51. — ? Melanocorypha bimaculata, Menetr. Cat. p. 37. Nr. 82. — Blas. Naum. 1856. p. 469. — Melanocorypha albo-terminata, Heugl. Cab, Journ. 1868. p. 221. Similis M. calandrae; paulo minor; rostro graeiliore, magis com- presso; remige tertia secundam superante; jpeetore delicatius ex um- brino rufescente-striolato; remige secunda fulvescente- (nec albo-) marginata; alis infra pallidioribus;' ceubitalium apice concolore (nee albo-terminato); rectrice extima fuliginosa (nee alba), in pogonio ex- 43* Fam. Alaudidae. — HM — u. Gen. Alauda. terno eonspieue fulvo-marginata, recetriecibus omnibus in apice macula majori, conspieua, subtriquetra, alba, ex parte fulvo-lavata, instructis; — long. tot. eirca' 63%,". — rostr. a fr 7," — al. 4". 6%. — caud. 2. 1,2". 2", — tars. 11. Dr. Cabanis hat die Güte gehabt, mir die Originaltype seiner Melanocorypha albo-terminata zur Vergleichung zukommen zu lassen. Sie weicht von den mir vorliegenden Exemplaren südeuropäischer Ka- landerlerchen so wesentlich ab, dass ich an ihrer Artselbständigkeit nicht zweifeln kann. Die Tarsen scheinen einige Schilde mehr zu haben, als dies bei M. calandra der Fall ist; bezüglich der Färbung im Allgemeinen stimmen beide Formen überein, obgleich M. rufescens, Br. (also M. albo-terminata) nach Brehm und Tristram obenher mehr rostgrauen Ton haben soll, dagegen fehlen letzterer die sehr breiten, weissen Spitzen der Cubitalschwingen, die zweite Schwinge (die sehr verküm- merte erste mit eingerechnet) hat auf ihrer Aussenfahne keinen schar- fen, breiten, weissen Saum, derselbe ist graugelblich, wie derjenige der übrigen Primarschwingen, sie ist auch kürzer als die dritte; auf der Spitze der Innenfahne der Steuerfedern dagegen ein grosser, sehr prononeirter, dreieckiger weisslicher, meist fahl angehauchter Fleck, der sich auch noch etwas auf die Aussenfahne ausdehnt, wodurch die Sehwanzspitze — namentlich von unten gesehen — mit einer hellen, drei Linien breiten Endbinde geziert erscheint; die äusserste Steuer- feder nicht weiss, sondern rauchfarb, mit schmalem, fahlem Aussen- saum. Blasius hält — und wahrscheinlich mit allem Recht — M. rufescens, Br. für identisch mit M. bimaculata, Menetr., die ich nicht kenne. Diese Lerche erscheint in Arabien und Nordost-Afrika südwärts bis zum Blauen Fluss und nach Abessinien als Wintergast; sie schweift meist gesellschaftlich auf Brachfeldern und in der Steppe herum und ist sehr flüchtig und scheu. [Palästina: Tristr. — Im April zwischen Irkutsk und Kranojarsk: Middend. — ?Caucasus: Menetr. ] Gen. Alauda, L. *Nr. 563. Alauda erythropyga. Alauda erythropyga, Strickl. Annal. & Mag. 1852. p. 346. — Me- lanocorypha erythropyga, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 222. (partim.) Supra saturate fusco-umbrina, plumis anguste e rufo fulvescente- marginatis; supracaudalibus ferrugineis; remigibus saturate fuseis, Fam. Alaudidae. — 64 — Gen. Alauda. fere nigris, secundarüs pallide fulvescente-punetulatis; rectrieibus fusco- nigris, in basi utringue magis magisque oblique ferrugineis, medianis striete ferrugineo-marginatis; subtus pallide ferruginea, mento, gutture et peetore late fusco-striolatis; subalaribus nigris; margine alari fulva; rostro fusco; pedibus incarnatis; ungue postico brevi, subrecto ; — long. tot. 7. — rostr. a fr. 7". — al.4'. — caud. 2.10, — tars. 111), — ungue post. (hallueis) 31/,'*. Beschreibung eines von Petherick aus Kordofan eingesandten Vogels nach Strickland. Maasse reducirt. | Mir ist diese Art niemals vorgekommen, falls sie nicht mit A. in- fuscata, Hgl. zusammenfallen sollte. * Nr. 564. Alauda infuscata. Melanocorypha infuscata, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 275. — M. erythropyga (part.), Heugl. Cab. Journ. 1368. p. 222. 2: Supra gordide rufescente-fusca, plumis obsolete rufescente- marginatis; plumis oceipitalibus nonnullis fuliginoso - nigrieantibus; genis colore rufescente-fusco albidoque variegatis; stria transoculari et gastraeo sordide albidis; hypochondriis pectoreque rufescente-lavatis, colore nigrieante et rufescente-fusco striatis; subcaudalibus dilute rufescentibus; remigibus fuliginosis, primariarum pogonio externo in- ternoque basin versus dilute ferrugineis; secundariarum dimidio ba- sali in pogonio interno ferrugineo, pPogonio externo apicem versus dimidiato dilute ferfugineo-limbato; alae teetrieibus saturate fuligi- nosis, conspieue albido-, majoribus partim dilute ferrugineo-limbatis; subalaribus (extimis, alae marginem eircumdantibus, exceptis) saturate nigricante-fuseis; caudae tectrieibus superioribus pallide et sordide ferrugineis; reetrieibus medianis nigrieante-fuseis, striete ferrugineo- marginatis, exterioribus pallide et sordide ferrugineis, in pogonio in- terno area majori, obliqua nigricante-fusca notatis; rostro robusto, ‘ pallide corneo, eulmine magis nigrieante; iride fusca; pedibus pallide incarnato-fuscescentibus; — long. tot. 63,. — rostr. a fr. vix 6’. — al. 3. 9. — caud. 2”. 6%, — tars. 11. Beschreibung nach einem Weibehen mit sehr abgeriebenem Ge- fieder, das von uns in Gesellschaft von einigen Erdlerchen (@eocoraphus Fam. Alaudidae. _. 8 — _ Gen. Alauda. modestus) im Juli 1863 auf einer Lichtung, im Urwald von Bongo (Central-Afrika) angetroffen !wurde. Es lief ähnlich den Feldlerehen auf der Erde hin und her und durchwühlte die Excremente vom Vieh. Auch glauben wir denselben Vogel später (im Januar 1864) aut einem Termitenbau unfern des Flusses von Wau bemerkt zu haben. Jeden- falls ist diese Lerche als eine sehr seltene Erscheinung im Gebiet des Gazellenflusses zu betrachten. Das einzige von uns eingesammelte Exemplar übermachte ich 8. n. Alauda infuscata, spec. nova dem Stuttgarter Museum, von wel- chem aus dasselbe zur Bestimmung nach Bremen gelangte, jetzt aber, wie viele Seltenheiten meiner Collectionen nicht mehr aufzufinden ist. Glücklicher Weise wurde diese Originaltype von Dr. Finsch näher untersucht und verglichen. Nach Versicherung desselben stimmt A. infuscata so ziemlich überein mit A. erythropyya, Strickl., scheint aber doch nicht gleichartig, namentlich wegen abweichender "Färbung der Schwingen; bei meiner neuen Art sind die Primarschwungfedern auf der ganzen Aussenfahne rostroth, innen nach der Basis zu ebenso, die Spitzhälfte der Seeundarschwingen auf der Aussenfahne rostfarb gerandet, wogegen Strickland die Flugfedern von A. erythropyga als „deep fuscous, almost black on both webs“ beschreibt; auch weicht A. infuscata durch die theilweise schwärzlichen Scheitelfedern und Flügel- decken ab. Was die generische Stellung von A. infuscata anbelangt, so glaubt Dr. Finsch, dass die Art eher mit Megalophunus rangiren werde. * Nr. 565. Alauda: praetermissa. Alauda praetermissa, Blanf. Ann. and Mag. of Nat. Hist. Ser. IV. Vol. IV. p. 330. — Id. Abyss. p. 388. Nr. 177. Fi VI. (fig. opt.) — Finsch, Coll. Jesse p. 327. Supra fusco-umbrina; eapitis, colli postiei interscapuliigue plumis late et pallide rufescente-marginatis; dorso posteriore 'magis eineras- cente, vix striolato; supereiliis et gastraeo toto isabellinis; genis, colli lateribus peetoreque saturatioribus et fusco-guttatis; regione parotica fuscescente, remigibus alarumque teetrieibus umbrinis, primariis extus isabellino-, secundariis cum alaraum tectricibus rufo-marginatis; re- migibus omnibus intus, versus basin, rufo-fulvis; uropygio et rec- trieibusjmedianis rufeseente-umbrinis, extimis (pogoniis internis, basin versus, exceptis) et secundariarum pogoniis externis rufo-isabellinis, eoe- teris cum partibus reliquis 4 externarum fumoso-nigrieantibus; oceipite suberistato; rostro supra fusco, infra pallido; pedibus incarnatis; — Fam. Alaudidae, —.. Gen. Alauda. long. tot. 5”. 141. — rostr. a fr. 53," — al. 3. 8". — caud. DM; a. Art tars. 18,1. Beschreibung nach Blanford 1. e.; Maasse in französische Zolle redueirt. Nach Finsch wäre diese gute neue Art sehr nahe verwandt mit Alauda infuscata, Hgl. — In der Beschreibung ist übrigens nichts über die Färbung der Unterflügeldeckfedern gesagt, die bei letzterer Art braunschwarz sind. Alauda praetermissa wurde von Blanford im östlichen Tigrie ent- deckt und namentlich häufig um das Lager der englischen Expedition am Pass von Senafie gefunden. Nr. 566. Alauda arvensis. Alauda arvensis, L. — A. coelipeta, Pall. — A. duleivox, Hodgs. — Bp. Consp. I. p. 245. — ?A. cautarella, Bp. Consp. I. p. 245. — 4. crassirostris, agrestis, bugiensis, albiqularis, tenuirostris et minor R® Brehm, Vogelf. p. 125. — ? A. montana, Crespon. — ?!A. Cairü, Gerbes. — Oab. Mus. Hein. I. p. 125. — Pl. enl. 563. 1. — Gould, Eur. t. 166. — Naum. V. D. t. 100. 1. — Rüpp. N. W. p. 104. — Id. Syst. Ueb, Nr. 310. — Heugl. Syst. UTeb. Nr. 444. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 77. — v. Homeyer, ibid. 1863. p. 267; 1869. p. 52. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 455. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 181. — Drake, Ibis 1867. p. 427. — Tristr, Ibis 1859. p. 474. — Wright, Malta p. 20. — Tristr. Ibis 1866. p. 237. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 223. — Brehm, Thierl. III. p. 271. — Savi, Orn. Tosc. II. p. 55. — Cara, Orn. Sard. Nr. 99. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 59. — Linderm. Griechen!l. p. 49. — Malherbe, Faun, Sieil. p. 107. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p- 77. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1854. p. 364. (not. 2.) — ?.A. tribo- rhyncha, Hodgs. — Jerd. B. of Ind. II. p. 433. — ?.A. japonica, Schleg. Faun, Jap. pl. 47. — ?A. gulgula, Frankl. Unsere Feldlerche kommt nur einzeln und wohl nicht regelmässig zur Winterszeit nach Nord-Arabien und Unteregypten. [Algerien: Loche, Homeyer. — Ost-Marok.: Drake. — Canaren: Bolle. — Im Winter in Palästina: Tristr. — Ganz Sibirien bis Kamt- schatka und zum Amur; — Kurilen. — Nepal. — Himalaya. — ? Japan. — In Europa bis zum hohen Norden.] Fam. Alaudidae. — 680 ° — _ Gen. Galerita. Gen. Galerita, Boie. (Galerida, Boie. — Lullula, Kaup. — Calendula, Sws. — Erana, Gray. — Heterops, Hodgs:.) Nr. 567. Galerita eristata. Alauda” cristata, L. — 4. galerita, Pall. Zoogr. I. p. 523. — A. undata, Gm. — A. matutina, Bodd. — A. senegalensis eristata, Briss. Orn. III. p. 362. t. 19. 2. — A. senegalensis, Gm. — Galerida cristata, Boie, Isis 1828. p. 321. — ZLullula ceristata, Kaup. — Alauda Chen- doola, Frankl. Proc. L. Zool. Soc. 1831. p. 119. — Blyth, Ibis 1867. p. 48. — 4. gulgula, Sykes (nec Frankl.) Proc. L. Zool. Soc. 1832. p. 9. — A. cristata et senegalensis, Gray. — Heterops eristatus, Hodgs. — Alauda deva, Jerd. (nec Sykes). — Üerthilauda Boysi, Blyth, Journ. As. Soc., Beng. XV. p. 41. — Id. Ibis 1867.p. 48. — Galerita cristata, Cab. Mus. Hein. I. p. 125. — Galerdia eristata, abyssinica, senegalensis, Chendola et Boysü, Bp. Consp. I. p. 245. — A. eristata, Selat. Contr. Orn. 1852. p. 125. — A. senegalensis, Hartl. W. Afr. Nr. 466. — A. cristata, Id. Cab. Journ. 1861. p.260. — Horsf. & Moor, Cat. II. p. 465: — Jerd. B. of Ind. II. p. 437. — De Filippi, Viagg. in Pessia p. 354. — Galerita nigricans, major, cristata, pagorum, viarum, altirostris, undata, Karinthica, abyssinica et rufescens, Brehm, Vogelf. p. 124. — @. eristata, Finsch, Cab. Journ. 1859. p. 383. — Pl. enl. 503. 1. & 662. — Gould, Eur. pl. 165. — Naum. V.D. t. 99. 1. — Nordm. Ibis 1864. p. 360. — Brehm, Thierl. III. p. 267. — Linderm. Griechl. p. 47. — v. d. Mühle, Orn. Griechenl. Nr. 57. — Malherbe, Orn. Sieil. p. 108. — Wright, Malta p. 20, — Powys, Ibis 1860. p. 230. — Lilford, Ibis 1866, p. 177. — Galerida cristata, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 460. — Exped. de l’Eg. pl. 13. 3. — Galerita eristata, Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 77. — Finsch, Coll. Jesse, p. 272. & 316. — A. cristata, Rüpp. N. W. p. 104. (part.) — ? Galerita lutea et abyssinica, Brehm, Habesch p. 218. — ?L. Brehm Vogelf. p. 124. — ? Alauda arenicola, Blanford, Abyss. p. 387. Nr. 176. — A. cristata, Blanf. ibid. p. 272. Nr. 139. — @. cristata, Tristr. Ibis 1859. p. 425. — Brehm, Naum. 1858. p. 206—210. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. p. 268. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 309. (part.) — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 443. (part) — Id. Faun. Roth. Meer. !Nr. 179. — L, Adams, Cab. Journ. 1864. p. 450. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 304., 1863. p. 223. (part.) — Taylor, Ibis 1859. p. 48. & 1867. p. 64. — De ee che Hin a 2 Fam. Alaudidae. —: 681 — Gen. Galerita- Chambres, Ibis 1867. p. 100. — Tristr. Ibis 1866. p. 288. — ? A. 'cristatella, Mus. Lugd. — A. marginipernis, Pr. Würt. Coll. Mergenth. (juv.) Heisst wie die übrigen Lerchen auf arabisch Qunbar ( rd ) Nach meinen Vergleichungen wären die afrikanischen Hauben- lerehen gewöhnlich kleiner als europäische. Die Form des Schnabels, des Sporns und der Haube, sowie die Grundfarbe des Gefieders sind übrigens bei dieser Art so abweichend, dass es uns nicht möglich ge- wesen ist, scharfe Grenzen für gewisse theils specifisch getrennte Formen ausfindig zu machen. Finsch und Hartlaub erklären mit einigem Vorbehalt für verschieden: @. Theclae, Brehm (Naum. 1858. p. 210.) — G@. flava, Brehm (Naum. 1858. p. 209.) und G. macro- rhgncha, Tristr. (Ibis 1859. p. 57. & p. 426. = @. Randoni, Loche, Rev. 1860. p. 150. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. p. 268.). Im Benehmen, Gesang und Lebensweise habe ich bei den von uns in Afrika beobachteten Haubenlerchen keinen Unterschied von der europäischen @. cristata wahrnehmen können. Sie scheint dort Standvogel und kommi sowohl im heissesten Tiefland, durch ganz Egypten und Nubien, an den Küsten und auf den Inseln des Rothen Meeres und im Golf von Aden, wie im abessinischen Gebirgsland, hier etwa bis 12,000 Fuss Meereshöhe vor. Nur am obern Weissen Nil und im südlichen Senar dürfte sie gänzlich fehlen. Diejenigen Haubenlerchen, welche das Tiefland und namentlich den eisenhaltigen Wüstensand bewohnen, sind im Allgemeinen leb- hafter rostfahl oder wüstengelb, ihr Schnabel schlanker und heller, die Haubenfedern schmäler; die abessinischen dagegen zeigen eine gedrungenere Gestalt und düstere Färbung, die Unterflügeldeckfedern und Unterschwanzdecken isabell in’s Leberröthliche. Ebenso erschei- nen solche Vögel, welche kein frisches Kleid tragen, trüber und mehr schmutzig graubräunlich, indem die hellen Federsäume der Oberseite grossentheils abgerieben sind. Am meisten kommen mit der euro- päischen Form überein diejenigen Vögel dieser Art, welche wir auf dem Marschboden des Nildelta gesehen haben. ß Finsch und Hartlaub vermuthen, und wohl mit allem Recht, dass auch die nordchinesische Alauda leantungensis, Swinh. (Ibis 1861. p. 256.; 1863. p. 87.) mit A. ceristata zusammenfallen werde. Das Capitel der Haubenlerchen — sagen genannte Forscher — gehört überhaupt mit zu den schwierigsten in der ‚ganzen ÖOrnithologie. Es giebt wenige Vögel, die nach den Standorten (und namentlich auch im Jugend- und Uebergandskleid) so erhebliche Abweichungen zeigen, als gerade @. cristata, und es wird der sorgfältigen Vergleichung eines reichen Materials aus den verschiedensten Gegenden bedürfen, ehe mit einiger Sicherheit über die Artberechtigung derselben entschieden wer- den kann. In den nordost-afrikanischen Tiefländern bewohnt die Hauben- lerche mit Vorliebe Brachfelder, Dämme, Wege, trockenes Wiesen- Fam. Alaudidae. — 62 — E Gen. Galerita. land, dann Dünen, Marschland um Lagunen und Bitterwasserseen; seltener eigentlichen Wüstenboden. Auch trafen wir sie auf öden, nur mit spärlichen Gramineen und Salzpflanzen bewachsenen Inseln des Rothen Meeres, so.im Archipel von Dahlak. In den Hochgebirgen Abessiniens vertritt sie theilweise die Feldlerche. Sie lebt meist paarweise, oft mehrere Familien sehr nahe beisammen. In Egypten fällt die Fortpflanzung in unser Frühjahr; im abessinischen Küsten- land in den Anfang der Regenzeit. Die Männchen singen recht fleissig auf kleinen Feldsteinen, Erdschollen, zuweilen auch auf kahlen, niedrigen Büschen, selten dagegen im Flug; auch steigen die Hauben- lerchen nicht, wie die Feldlerchen. Der Gesang ist ziemlich laut, ab- wechselnd etwas melancholisch klagend, erreicht aber an Kraft und Fülle den der Feldler:he nicht. Jugendkleider dieser Art liegen mir nicht vor. Nach einer Notiz meiner Bücher sind die Jungen obenher dunkler, viele Federn mit rauchfarbenem, nach der Spitze zu noch weisslich eingefasstem Rand. Die Haubenlerche von Nubien dürfte theilweise mit der nächst- folgenden Form zusammenfallen. [Nord-Afrika. -— Senegal. — Casamanse. — West- und Central- Asien, nordwärts bis Sibirien. — Im südlichen und gemässigten Europa, selten in Schweden und Finmarken. — Im südwestlichen Deutschland gehörte die Haubenlerche noch vor 20 Jahren zu den Seltenheiten ; jetzt brütet sie sogar vereinzelnt da und besucht regel- mässig in grosser Anzahl zur Winterszeit das Neckarthal, namentlich treibt sie sich dann auf frequenten Landstrassen, um Stallungen, Holz- plätze und in den Höfen von Casernen und Fabriken herum.] *Nr, 568. Galerita flava. Galerida flava, Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 77. — @. flava (et lutea?), Naum. 1858. p.209. — @. lava (et lutea?), L. Brehm, Vogelf. p. 124. — Brehm, Habesch p. 344. — Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 462. (not.) — Finsch, Coll. Jesse p. 272. (not.) & p. 316. — A. eristata, Strickl. Proceed. L. Z. Soc. 1850. p. 216. — Gealerita cristata, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 223. (not.) — ? Alauda eristatella, Mus. Lugd. Similis G. eristatae, minor; supra ochraceo-rufescens, subtus rufes- cente-albida; peetore et hypochondriis ochraceo-rufescentibus; subeau- dalibus eoncoloribus, rufescente-albidis; gutture striete fuseo-striolato; remigibus extus pallide rufescentibus, intus, basin versus, laete rufis; reetrice extima e toto, sequente in pogonio externo rufescentibus; — rostr. a fr. 7, — rostr. ab ang. oris 9,” — al. 4”. — caud. Fam. Alaudidae. — 689 — Gen. Galerita. 2", 24, — tars. 11°”. — dig. med. 6°. — halluce 4". — 9: rostr. a fr. 7’. — rostr. ab oris ang. 9". — al. 3". 11”. — caud. 2. 3. — tars. 11°. — dig. med. 6. — halluce 51/,'”. Beschreibung und Maasse durch gefällige Mittheilung von Dr. Finsch nach Originaltypen des Bremer Museums. Die längsten Haubenfedern messen 11'/,‘. — Mir liegt kein Exemplar dieser von Finsch und Hartlaub als specifisch von @. eristata abweichend betrachteten Form vor. Sie scheint im Gegensatz zur gewöhnlichen Haubenlerche die eigentlichen Wüsten Nordost-Afrikas, namentlich Nubiens und Kordo- fans, zu bewohnen. Was die verschiedenen Grössenverhältnisse anbelangt, so habe ich übrigens düster gefärbte Vögel aus Abessinien gemessen, die ich be- stimmt zu @. cristata stellen muss, und welche noch kleiner sind, als G. flava. Ein solcher misst G. L. 5. 5‘. — Sehw. v. d. St. 6”. — Fl. 3%. 8%. — Schw. 2”. 4". — Tars. 91),'”. — Abstand zwischen Flügel und Schwanzspitze (beim Vogel im Fleisch) 7''. *=Nr. 569. Galerita arborea. Alauda arborea, Lin. — A. nemorosa, Gm. — A. cristatella, Lath. (nec Mus. Lugd.) — A. anthirostris, Landb. — Galerita arborea, Boie. — @. nemorosa, arborea, musica etanthirostris, L. Brehm, Vogelf. p. 124. — Bp. Consp. I. p. 245. — Cab. Mus. Hein. Journ. I. p. 125. — Pl. enl. 503. 2. — Gould, Eur. t. 167. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1854. p. 77. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 77. — Wright, Malta, p. 20. — Tristr. Ibis 1866. p. 287. — Savi, Orn. Tosc. II. p. 65. — Cara, Orn. Sard. spec. 100. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 144. — v. d. Mühle, Orn. Griechenl. Nr. 58. — Linderm. Griechen]. p. 48. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 108. — Naum. Vög. D. t. 100. — Chorys arborea, Brehm, Thierl. III. p. 269. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 224. Nach Brehm’s Versicherung besucht die Baumhaubenlerche im Winter einzeln Unteregypten. Ich habe sie niemals dort angetroffen. [Im südlichen Algerien: Loche. — Brutvogel in Palästina: Tristr. — Central-Asien bis Kamtschatka. — Im südlichen und ge- mässigten Europa. | Gen. Ammomanes, Cab. (Calandrella, Kaup.) Nr. 570. Ammomanes deserti. Fam. Alaudidae. — 64 — " - Gen. Ammomanes. Alauda deserti, Licht. Dubl. Verz. p. 23. — A. isabellina, Temm. Pl. col, 244. 2. — A. lusitanica, Degl. ex Gmel. — Melanocorypha deserti, isa- bellina, arabs et galeritata, Brehm, Vogelf. p. 122. — Mirafra desert, Gray. — Ammomanes deserti, Cab. Mus. Hein. I. p. 123. — Alauda (Ca- landrella) deserti, Bp. Consp. I. p. 244. — Ammomanes lusitanica, Jerd. B. of Ind. II. p. 422. — Alauda isabellina, Rüpp. N. W. p. 104. — Me- lanocorypha isabellina, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 307. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 441. — Ammomanes isabellina, Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 178. — Tristr. Ibis 1859. p. 422.; 1866. p. 287. — L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 450. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 226. — Taylor, Ibis 1867. p. 64. — Finsch, Coll. Jesse, p. 772. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. p- 267. — Brehm, Habesch, p. 345. — Wright, Malta, p. 21. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 61. — Linderm. Griechenl. p. 50. — Brehm, Thierl. III. p. 262. — Bree, Eur. II. p.. 188. c. tab. — ? Mirafra phoe- nicuroides, Blyth, I. As. Soc. XXI. p. 585. — 4. lusitanica, Wright, Malta, p. 21. Major; e rufescente einereo-isabellina, fumoso-lavata; subtus palli- dior ; uropygio et supracaudalibus laete rufescente-tinetis; gula et subcaudalibus albidis; stria transoculari obsoleta, albida; reetrieibus fumosis, ?/, intermediis dorso eoncoloribus, reliquis extus laete rufes- cente-marginatis; rostro et pedibus pallide corneis, illo in apice ob- seuriore; iride fusca; — long. tot. 6”. 2". — rostr. a fr. 6%, — al. 3”, 917," — tars. 10%. — caud. 2. 415°". Viele Exemplare der Isabell-Lerche zeigen eine deutliche schwärz- liche Fleckung der Kehlseiten, bei andern fehlt diese Zeichnung je- doch gänzlich, wie auch bei der nahe verwandten A. einetura; Zügel und Augenkreis, zuweilen auch ein Streif über dem Auge isabell- weisslich. Die mittlern Schwanzfedern von der Farbe der Oberseite, auf der Mitte der Spitzhälfte wenig dunkler angeflogen; die übrigen 5). Steuerfedern auf der Innenfahne satt rauchfarb, auf der äussern röthlich isabell, gegen die Spitze hin erscheint jedoch auch hier die Rauchfarbe der Innenfahne mehr oder weniger deutlich. | | | | Fam. Alaudidae. — 65 — Gen. Ammomanes. ‚Die Isabell-Lerche scheint Standvogel in Egypten, dem nördlichen Arabien und in Nubien südwärts bis zum 15.°N.Br., ebenso noch im abessinischen Küstengebiet, möglicherweise bis zum Somal-Land, da- gegen nicht in den Gebirgen von Habesch. Sie bewohnt paarweise die Grenze zwischen Culturland und Wüste, die Wüste selbst, namentlich die Umgebung von Caravanenstrassen. Ihr Gesang ist unbedeutend, der Lockton lispelnd; sie hält sieh meist auf der Erde, dann und wann sieht man sie auch auf einem niedrigen Busch sitzen; der Gang ist rasch und schnurrend, meist gerade; die Nahrung besteht in Insekten, Durrah-Körnern, Sämereien von Wüstenpflanzen u. s. w. [Libysche Wüste. — Algerien. — Palästina. — Central- und: Süd- West-Asien. — Süd-Europa.] * Nr. 571. Ammomanes einetura. Alauda einetura, Gould, Vog. Beagl. B. p. 87. (1841.) — Alauda pallida, (Ehrenb.) Licht. Mus. Berol. — Ammomanes pallida, Cab. Mus. Hein. I. p. 125. Not. — Alauda elegans, Brehm, Vogelf. p. 122. — A. arenicolor, Sund. Oefvers. 1850. p. 128. — Ammomanes pallida, Leith Adams, Cab. Journ. 1864. p. 450. — Tristram, Ibis 1859. p. 423. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. p. 267. — ? Alauda deserti, Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 77. — Ammomanes pallida, Hgl. Cab. Journ. 1868. p. 224. Similis A. deserti; minor, gracilior, laetius fulvo-isabellina, ferru- gineo-lavata; rostro minore, graciliori; cauda magis emarginata;; rec- trieibus et remigibus laete rufo-isabellinis, his in apice fumoso-nigri- cantibus; recetrice extima e toto pallide isabellino-albida, in pogonio interno macula minore apicali fumoso-nigricante instructa, reliquis in apiceslate et conspieue, nee abrupte, fumoso-nigricantibus, /, medianis notaeo magis eoncoloribus; eiliis striaque supraoeulari isabellino-albi- dis; regione parotica et genis magis conspicue nigricante-striolatis; abdomine postico purius albo; rostro- pallide margaritaceo; pedibus lividis; iride fusca; — long. tot. 5,—51/,”. — rostr. a fr. 41,'.— Ba — al 304,30, up — eaud. 1. 11,— 2”. — tars. 91,10", Durch weit geringere Grösse, kleineren, zierlicheren Schnabel, viel lebhaftere Färbung und besondere Schwanz- und Schwingen- Zeichnung ausgezeichnete und von der nahe verwandten Ammomanes deserti bestimmt verschiedene Art. Die erste Steuerfeder ist fast rein v Fam. Alaudidae. — 686 — 2 Gen. Ammomanes. isabellweisslich, mit klemem schwärzlichem Fleck an der Spitze der Innenfahne; auf den folgenden vergrössert sich dieser Fleck progressiv, wird eireumseript und nimmt eine tiefe braunschwarze Farbe an, die bis zu !/, der Schwanzfedern einnimmt; auf den zwei mittleren er- scheint die genannte Zeichnung aber wieder sehr verwaschen und ist bei einzelnen Individuen ganz verlöscht. — Der vorherrschende Farben- ton bei A. deserti ist roströthlichgrau, in’s Rauchfarbe, der von 4. cinetura reiner, rostig isabell; die Schwingen und Steuerfedern hier nicht rauchfarb, sondern lebhaft hell rostfarb, erstere ebenfalls mit rauchschwärzlicher Spitze; die Ränder der Schwingen und ihrer Deck- federn schärfer, weisslich, die Unterseite reiner weiss. Ein junger Vogel des Leydner Museums aus Algerien ist lebhaf- ter und dunkler rostfarb, Kehle und Hinterleib weisslich, Brust und Flügeldeckfedern obsolet rauchfarb gescheckt. (Vielleicht A. regu- lus, Bp.) Lebt gewöhnlich paarweise im wärmeren Arabien, dem mittleren und südlichen Nubien, wohl auch in Kordofan und Nord-Senar am Rande des Culturlandes und in der Steppe, namentlich auf steinigem Terrain und scheint nicht zu wandern. Sehr nahe verwandt, aber noch kleiner ist A. Regulus, Bp. (Compt. cend. XLIV. 1857. p. 1066. — Rev. & Mag. de Zool. 1857. p. 283. — Tristr. Ibis 1859. p. 423.) aus Algerien; durch weisse Brust und andere Färbung der Primarschwingen und Steuerfedern sehr aus- gezeichnet. [ Algerien. — Capverdische Inseln: Gould, Dohrn.] * Nr. 572. Ammomanes fratereulus. Ammomanes fraterculus, Tristr. Proceed. Lond. Z. Soc. 1864. p- 434. — Taylor, Ibis 1867. p. 64. Ab A. deserti differt: statura minore; rostro validiore, brevissimo et tenui; gula isabellina, nec albida; — long. tot. 5. 8%. — rostr. a riet. 6,7%. — al. 3". 31, — ceaud. 2". 61," — tars. 9%, Beschreibung nach Tristram; Maasse in jfranzösische Zolle re- dueirt. Tristram bemerkt noch, dass diese mir unbekannte Art einen sehr kurzen, konischen Schnabel und dunklere Kehle zeige, als A. deserti. Scheint noch kleiner als A. cinctura. Gemein paarweise um Asuan im März: Taylor. [Palästina: Tristr.] Fam. Alaudidae, — 617 — Gen. Geocoraphus. Gen. Geocoraphus, Cab. (Mirafra, Horst. — Plocealauda, Hodgs. — Megalophonus, (part.) Gray. — Bra- chyonyx, (part.) Swains. — Corypha, (part.) Gray.) * Nr. 575. Geocoraphus simplex. @eocoraphus (Mirafra) simplex, Cab. Mus. Berol. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 226. Supra fuscus, plumis colore e rufescente einereo-umbrino pallidius marginatis; loris, eiliis et gula albidis; genis sordide fulvescentibus, obsolete et pallide fuscescente-striolatis; stria supereiliari gastraeoque sordide fulvescente-albidis, pectoris plumis basin versus rufescente- fulvidis, striete fuscescente-striolatis; remigibus fumosis, primariis extus fulvescente-, secundarlis rufescente-marginatis; remigibus in ‚pogonio interno, basin versus et subalaribus fulvo-rufescentibus; rec- trieibus fuligionoso-atris, '/;, medianis notaeo concoloribus, extimae albae macula basali longitudinali, obliqua, fumosa; secundae pogonio externo (basi excepta) albo; reliquis extus pallide marginatis; rostro, ut videtur, pallide corneo-flavido, pedibus pallidioribus; — long. tot. eirca 5%. — rostr. a fr. 5,8. — al. 2. 11°. — cauda rotun- data, subemarginata 2”. — tars. 10’. — halluce cum ung. 5. Erste Schwinge sehr kurz, vierte die längste, die fünfte kaum kürzer, ebenso die dritte. Schnabel kräftig, spitzig, an den Schnei- den etwas eingezogen; die runden Nasenlöcher nicht von den Stirn- federn bedeckt. Beschreibung nach dem Originalexemplar des Berliner Museums, welches von Hemprich und Ehrenberg bei Qonfudah an der arabischen Küste eingesammelt und mir durch Dr. Cabanis freundlichst mit- getheilt wurde. *Nr. 574. Geocoraphus eordofanieus. Mirafra cordofaniea, Strickl. Proceed. 1850. p. 218. pl. 23. & Annal. & Mag. 1852. p. 346. — Galerida rutila, v. Müll. Beitr. t. 13. — Alauda praestigiatrix, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 446. — Melanocorypha ferruginea, Brehm, Cab. Journ. 1857. p. 82. — Calandrella ferruginea, 1d. Fam. Alaudidae. — 688 — * Gen. Geoeoraphus. Naumannia 1856. p. 375. — ? Alauda praestigiatrix, Antinori, Cat. p. 41. Annomanes (!) ceinnamomea, Bp. Coll. Delatt. p. 60. — Geocoraphus cordofanieus, Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 227. — ?Megaldphonus rufo- cinnamomeus, Salvad. Notaeo, genis, pectoris lateribus, hypochondriis et subalaribus laete ferrugineis, ex parte pallidius e fulvo albido-marginatis; inter- scapulii plumis, scapularibus, tertiariis alaeque tectrieibus in pogonio interno conspicue nigro-marginatis, margine nigra ipsa extus striete albo-terminata; ciliis striaque transoculari fulvo-albidis; remigibus primariis pallide fumoso-fuseis, rufescente-marginatis; reetrieibus 2, extimis albis (secunda e rufescente fusco-lavata) macula longitu- dinali, obliqua, nigrieante-fuliginosa instructis, 2); sequentibus fuligi- n0so-nigricantibus, delicate rufescente-marginatis, medianis ferrugineis, scapis nigris; mento .et gula albis, abdomine reliquo pallide rufescente- lavato; pectoris maculis subtriquetris rufo-fuseis; rostro et pedibus corneo-fuscescentibus; iride fusca; — long. tot. 51/,. — rostr. a fr. 6.61, — al. 3.3”. 1". — eaud. 2. 4, —2". 6%, — tar. vix 10, Der Schnabel ist geschwungen und kräftig; auf dem Hinterkopf Andeutung einer kleinen Haube; die vierte Schwinge die längste, die erste sehr kurz. — Ganz ähnlich beschreibt Strickland seine Mirafra cordofanica, nur mit dem Unterschied, dass er die Schwingen erster Ordnung an der Basis rostfarb, auf der Spitzhälfte blass rothbraun nennt, die Seeundarschwingen rostbraun, aussen weiss gerandet. Diese Lerche scheint ein sehr seltener oder vielleicht nur zufälliger Bewohner der ebeneren Gegenden von Senar und Kordofan zu sein. * Nr. 575. Geocoraphus rufo-cinnamomenus. Megalophonus rwufo-einnamomeus, Salvad. Atti della Soe. Ital. 'di Scienc. Natur. Vol. VIII. fasc. IV. p. 378. (1866.) — v. Martens, Cab. Journ. 1868. p. 68. — ?Geocoraphus cordofanieus, Strickl. Supra vivide rufo-cinnamomeus, fere unicolor, pileo et dorso summo subtiliter nigricante-striatis; dorsi' plumis alarumque tectrieibus albido-limbatis; subtus ochraceo-fulvus, lateribus vividioribus, gula et supereiliis pallidioribus; peetore colore rufo-cinnamomeo guttato, la- Fam. Alaudidae. — 689 — Gen. Geocoraphus. teraliter dorso concolore; remigibus intus et exterius colore rufo-einna- momeo plus minusve late,marginatis; rectrice extima rufa, intus nigro- marginata, secunda nigrieante, exterius rufo-marginata, tertia et quarta nigricantibus, concoloribus, quinta nigrieante-brunnea, exterius colore rufo-cinnamomeo marginata, mediis rufo-cinnamomeis, juxta scapum subtiliter nigricantibus; maxilla fusea, mandibula pedibusque pallidis; — long. tot. 5". 81/,'". — rostr. a fr. 51/,". — id. ab ang. oris 7’. — al. 3. 2%. — caud. 2. 1. — halluce absque ung. 2 une. 23," Beschreibung nach Salvadori, entnommen dem einzigen Exemplar des Turiner Museums, welches durch den Missionär Calvi aus Abes- sinien eingesandt wurde. Die Flügel sind gerundet, die erste Schwinge sehr kurz, die dritte, vierte und fünfte sich ungefähr gleich und die längsten, "die zweite gleich der sechsten. — Die Nägel der Füsse kurz, der Sporn der Hinterzehe ebenso und sehr gebogen. Ob diese Art mit G@eocoraphus cordofanieus oder @. elegantissimus zusammenfalle oder wirklich selbständige Species ist, wage ich nach der Beschreibung allein nicht zu entscheiden; sie steht beiden jeden- falls sehr nahe. Dr. Finseh, welcher die Originaltype von Megalophonus rufo-einna- momeus zu untersuchen Gelegenheit hatte, giebt mir noch nachfolgende genaue Notizen: Scheitel und übrige Oberseite dunkel und lebhaft rostzimmtbraun, die verlängerten Federn des Hinterkopfes mit schmalen, schwarzen Schaftstrichen‘, die undeutlicher auch auf dem Mantel sind; Mantel und Schulterfedern mit sehr schmalen, verloschenen weisslichen End- säumen; Zügel und ein schmaler, aber deutlicher Augen- und Schläfe- Streif rostgelblich, wie Kinn und Kehle; Ohrgegend rostzimmtroth ; Kopfseiten rostgelblich mit einzelnen rostrothen Punktflecken; Kropf und Öberbrust rostzimmtroth mit rostweisslichen, verwaschenen End- säumen; Brustseiten wie der Rücken dunkel rostzimmtroth; Unterbrust und übrige Unterseite nebst den untern Flügeldecken rostzimmtgelb, an den Seiten zimmtröthlich verwaschen; Schwingen dunkelbraun, an der Aussenfahne zimmtrostbraun, ebenso ein breiter Rand an der Basis der Innenfahne; Schwingen zweiter Ordnung olivenbraun, zimmtröth- lich verwaschen, die breite zimmtrostbraune Umrandung der Federn durch eine schmale, dunkle Linie abgesetzt, die mit dem Aussenrande parallel läuft und sich namentlich auf den hintern Schwingen scharf markirt; Deckfedern rostzimmtroth, mit rostweisslichen Säumen an der Aussenfahne und dem Ende; die Deckfedern der Secundar- schwingen mit dunkelm Schafte und schmaler, bogenförmiger, dunkler Qaerlinie vor dem Ende der Aussenfahne; ?/; mittlere Schwanzfedern rostzimmtroth, und wie die obern Schwanzdecken längs Schaft schmal schwarzbraun; die zwei nächstfolgenden schwarzbraun; die äusserste v. Heuglin, Ormith. Nordost-Afrika. 44 Fam. Alaudidae. — 60 — #* Gen. Geocoraphus. rostzimmtgelb mit schwarzbraunem Randsaum nicht ganz bis zur Spitze an der Innenfahne; die zweite schwarzbraun, an der Aussen- fahne nicht ganz bis zur Spitze rostzimmtbräunlich. Oberschnabel hornbräunlich mit horngelbem Tomienrand, Unter- schnabel horngelb; Beine und Nägel horngelb. * Nr. 576. Geocoraphus elegantissimus. „Mirafra sp.?“ Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 8. — Alauda elegan- tissima, Heugl. Cab. Journ. 1868, p. 228. (exc. synon.) Supra umbrino-ferrugineus; subtus pallidius rufo-umbrinus; gula striaque supereiliari albicantibus; pilei et cervicis plumis late et ob- Re fusco-striatis ; interscapulio et tergo dilute squamatim fuscescente- fasciolatis; alarum teetrieibus late et conspieue colore albo limbatis et apicatis, striolis scapalibus rufis, maculis utringue anteapicalibus, oppositis, conspieuis, nigricantibus; remigibus fuseis, primarlis utrinque ferrugineo-, in apice pallide fulvo-marginatis; eubitalibus limbo ante- marginali atro eircumdatis, in pogonio externo et apiece albido-mar- ginatis; caudae tectricibus superioribus medianis valde elongatis, apicem versus angustatis, scapis laete rufis, faseiolis oppositis fuseis; reetrieibus 1), extimis umbrino-rufis, in pogonio interno late fuliginoso- marginatis; sequentibus nigrieantibus, secundae margine externa lata, ferruginea; !/, intermediis in apice angustatis, pallide ferrugineis, juxta scapım magis nigricantibus, ex parte obsoleto fuscescente-faseiolatis ; pee:ore nitide et pallide umbrino-rufescente, eolli lateralis ei pectoris plumis maculis conspiceuis anteapicalibus nigrieantibus striolisque scapa- libus laete rufis instructis; maxilla nigrieante-eornea, tomiis et mandi- bula subrufescente-corneis; pedibus incarnatis; iride umbrina; — long. tot, vix 6. —-roBte..a Ir. 6107 a Ze 1 u a 2,6. — tars. 101%,'.—11'". Der Schnabel kräftig, stark zugespitzt; Nagel der Hinterzehe sehr kurz und ziemlich gerade; die Schwingen theilweise nicht ganz entwickelt in Folge von Mauser, doch scheinen die dritte bis fünfte die längsten, die erste sehr kurz. Auf der Innenfahne der meisten Fertiärschwingen zwei, auf der Aussenfahne eine deutliche, dem hellen, innen weissen, aussen rostfarbenen Rand parallel laufeude, rauch- schwärzliche Längsbinde. Bemerkenswerth ist auch die Zeiehnung der grossen Flügeldeckfedern; sie sind meist weiss gerandet und ge- spitzt und vor der Spitze jederseits des glänzend rostbräunlichen Fam. Alaudidae. — . 691 — Gen. Geocoraphus. Schafts ein dunkler, nach vorne keilförmig erweiterter, braunschwärz- licher Fleck ; Zügel dunkel angeflogen. Vorstehende Beschreibung zweier, vielleicht jüngerer Vögel, welche wir im Hügelland nördlich vom Tana-See im Monat Mai 1862 ein- gesammelt haben. Diese prachtvolle Lerche ist dort ziemlich: selten, lebt an buschigen Gehängen auf eisenschüssigem Terrain, sitzt viel auf kleinen Feldsteinen und singt ähnlich der Haubenlerche; sich hoch in die Lüfte erhebend, lässt unser Vogel häufig ein schnarrendes Ge- räusch hören, das wohl vom raschen Zusammenklatschen und. einer eigenthümlich zitternden Bewegung der Flügel herrührt. * Nr. 577. Geoecoraphus modestus. Tab. XXIH. Galerita modesta, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 274. — Geocoraphus modestus, Heugl. Ibid. 1868. p. 229. Minor; eristatus; pileinuchaeque plumis saturate nigrieante-fuseis, lateraliter striete fulvescente-marginatis; stria supraoeulari late albi- cante; regione parotica pallide fusca, obsolete nigricante-striolata ; no- taei plumis. nigricante-fuseis, lateraliter pallide cervino-marginatis; supracaudalibus pailidius fusco-rufescentibus, regione scapali vix ob- seuriore; remigibus fumosis, intus basin versus, laete e einereo rufes- cente (fere hepatico)-, extus striete et pallide cervino-marginatis; ter- tiariarum limbo late nee abrupte griseo-tineto; reetrieibus nitide ni- gricante-fuliginosis, !/, intermediis, magis dorso coneoloribus, extus dilute cervino-marginatis, extimae pogonio externo toto, secundae margine conspieua rufescente-fulvis; collo antico et laterali purius albido; gastraeo reliquo fulvescente-albido, pectore et hypochondriis rufescente-tinetis, illo eonspieve e fusco nigricante-striolato; collo - postico cervino, colore nigricante-fusco striete vario; stria obsoleta mystacali fuscescente; rostro fusco-corneo, maxillae tomiis et mandi- bula magis incarnatis; pedibus dilute rubellis; iride fusca; — long. tot. 4. 54," — rostr. a fr. 4, — al. 2”. 101,9. 2 11, — caud. 1’. 7.—1’. 8%. — tars. 8°/,''. — halluce 32/,‘; — hujus ung. 31/,'. — dig. med. cum ung. 61/,'". Gehört nach den Schwingenverhältnissen zu Geocoraphus Cab., auch die Fussbildung stimmt damit überein; der Schnabel aber ist zierlicher; Nasenlöcher fast ganz von feinen, borstenartigen Feder- 44% Fam. Alaudidae. — 62 — = Gen. Alaemon. chen bedeckt. Noch kleiner als Calandritis brachydactyla, der Schnabel viel schwächer und etwas länger; Tarsen weniger, Hinter- zehe und ihr fast gerader Nagel viel kürzer; die erste Schwinge sehr kurz, um 1”. 61), kürzer als die Flügelspitze, die dritte und vierte die längsten, die zweite ihnen fast gleich, wie auch die fünfte; die schwarzbraune Strichlung auf Vorderhalsbasis und der ganzen Brust En deutlich; Halsseiten fast circumseript weisslich, wie die ehle. Ist Standvogel in Bongo und am Kosanga-Fluss, lebt meist paar- weise auf steinigen Lichtungen in der Waldregion, sitzt viel auf der ebenen Erde, auf Steinen uud Termitenbauen, selten an Stellen, die höhern Graswuchs haben. Gesang und Benehmen ähnlich der A. brachydactyla. & und 2 sind bezüglich der Färbung nicht verschieden. Mit Ausnahme von Alauda infuscata die einzige ächte Lerche, die ich im Gebiete des Gazellenflusses zu beobachten Gelegenheit hatte. Gen. Alaemön, Blas. & Keys. (Certhilauda, Sw. -- Corydalis, Temm. — Thinotretis, Glog.) Nr. 578. Alaemon desertorum. Alauda desertorum, Stan]. Salt.‘ Trav. Abyss. App. p. 60. — A. bifaseiata, Licht. Dubl. Cat. p. 27. Nr. 285. — Temm. Pl. col. 393. — Certhilauda bifasciata, Swains. — Certhilauda desertorum, Bp. Consp. I. p. 246..— Gould, B. of Eur. t. 168. — Alaemon desertorum, Blas. & Keyss. — Cab. Mus. Hein. Isp. 126. — Certhilauda desertorum, meri- dionalis (et Duponti?), L. Brehm, Vogelf. p. 123. — (. desertorum et meridionalis, A. Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 77. — Alaemon Jessei, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 465.; 869. — Finsch, Coll. Jesse, p. 275.; 316. — Blanf. Abyss. p. 385. — Certhilauda Doriae, Salvad. Mus. Torin. — Alauda bifasciata, Rüpp. Atl. t. 3. — Id. N. W. p. 104. — Certhi- lauda desertorum, Rüpp. Syst. Uebers. Nr. 304. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 438. — Alaemon desertorum, Heugl. Faun. Roth.‘ Meer Nr. 183. — Id. Cab. Journ. 1868. p. 231. — Id. Ibis 1859. p. 343. — L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 449. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. p. 168.; 269. —- Tristr. Ibis 1859. p. 427.; 1866. p. 289. — Taylor, Ibis 1867, p. 64. — Jerd. Birds of Ind. II. p. 455. — Horsf. & Moore, Cat. I. p. 464. — Brehm, Thierl. III. p. 276. — Bree, Birds of Eur. II. p. 179. c. tab. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 56. — Linderm. Griechenl. p. 47. -— Antin, Oatal. p. 41, — Malherbe, Fauna Sieil. p. 107. Fam. Alaudidae. — IB Gen. Alaemon. Supra cinerascente-isabellina, subtus alba; loris, orbitis, super- eiliis regionisque paroticae area mediana albis; loris mediis regioneque parotica reliqua fuseis; primariis et secundariis fulvescente-fumosis, omnibus in basi, his etiam in apice late albo-terminatis; reetrieibus fumoso-nigricantibus, eolore isabellino-albido marginatis, !/, medianis dorso concoloribus, in medio magis einerascente-fumosis; alae teetrieibus majoribus fumosis, ex isabellino albido-terminatis; pectore et hypo- chondriis colore cinerascente isabellino pallide lavatis, illo e fusco nigricante-striolato; rostro et pedibus flavicante-corneis; iride fusca; — long. tot. 81, — rostr. a fr. 12°%. — al. 4. 8,4", 10, — caud. 3. 4,34, 6, — tars. 15. Ein sehr kleines 2 aus Nubien misst Schn. 11% — Fl. 4". — Tars. 127,‘ — Schw. 2. 111), Wie die meisten ihrer Verwandten varlirt auch die zweibindige Wüstenlerche ungemein in Bezug auf Schnabelform, Länge der Nägel und Farbentöne; zuweilen ist die Oberseite sehr lebhaft röthlich isa- bell, Oberkopf, Nacken und Bürzel meist heller, mehr in’s Graue spie- lend; die Flecken auf der Brust und Zeichnung der Kopfseiten oft sehr scharf ausgesprochen, bei andern Individuen ganz aufgelöst und verwischt. Nubische Vögel sind im Allgemeinen kleiner und lebhafter gezeichnet, als egyptische, andere, die ich im Jahre 1857 an der Somal- küste einsammelte, wieder grösser, ihr Schnabel hornbläulich mit hellen Schneiden, die Oberseite satt bräunlichgrau, die weisse, von den Spitzen der Secundarschwingen gebildete Binde schmäler. Bei einem nubischen Exemplare endlich sind die ersten Secundarschwingen fast ganz, ihre Aussenfahne vollkomen weiss, die Spitze der ersten Steuer- feder breit weiss gerandet. In den Nil-Ländern haben wir die zweibindige Wüstenlerche nur nördlich vom 16. Breitegrad angetroffen, ferner lebt sie in Nord- Arabien und längs der ganzen afrikanischen Küste des Rothen Meeres und Golfs von Aden. Sie liebt sandiges, ebenes Terrain mit wenig Vegetation, besucht gern die Karavanenstrassen, hält sich gewöhnlich in Paaren und wandert nicht. — In vieler Beziehung, vorzüglich in Flug und Gesang, weicht sie von ihren Verwandten sehr ab; sie hält sich meist auf der Erde, läuft emsig hin und her, um Insekten, die ihre Hauptnahrung bilden, zu jagen; im raschen Lauf, der meist gerade Richtung hat, sieht man sie oft plötzlich anhalten, jedoch nur auf Augenblicke, entweder um zu recognosciren oder um ihre Rich- tung zu verändern, ganz wie Cursorius; der kurze, leichte, weiche, aber flatternd-unruhige Flug hat etwas von dem des Wiedehopfs; die Stimme ist ein melancholisch klagendes, flötendes Pfeifen; im Singen steigt der Vogel nicht, auch zeigt er wenig Vorliebe für erhabene Plätze, als vorragende Steine oder Büsche, und verlässt die einmal eingenommenen Standorte nicht leicht. An Gewässern sieht man die Wüstenlerche selten, wenn nicht ihr Revier zufällig an solche grenzt, Fam. Alaudidae. —EE — ® Gen. Calandritis. sie lebt im Gegentheil meist in der ausgebrannten, trockensten Wüste, oft in Gegenden, wo jahrelang kein Regentropfen fällt. Ein offenbar junger, von Hemprich und Ehrenberg in Arabien eingesammelter Vogel des Berliner Museums ist obenher ziemlich satt bräunlich grau; Ohrgegend zum Theil, Mystacalstreif, Strichlung auf der Kehle und Brustfedern fast ganz schwärzlich rauchfarb, Weichen ‚ebenso angeflogen; die der Brust zunächstliegenden Federn des Unter- leibs und die längsten untern Schwanzdeckfedern mit rauchfarbenen Schaftstrichen. Ueber das Brutgeschäft der Wüstenlerche habe ich keine eigenen Beobachtungen gemacht. Nach Tristram "sind die Eier sehr gross, 12°, engl. Maass lang und 8". dick‘, sie gleichen gewissen Varie- täten von denjenigen des grossen Würgers (Lanius excubitor). Finsch und Hartlaub glaubten die schon früher von mir als grössere, obenher düsterer gefärbte Form von den Gestaden des Rothen Meeres und des Golfs von Aden als besondere Art (A. Jessei) aufstellen zu müssen, sind übrigens von dieser Ansicht wieder abgegangen. [Algerien. — Palästina und Kleinasien. — Persien. — Sindh. — Candia. — Griechenland. — Sieilien. — Hat sich schon bis in die Provence verflogen.] Anmerkung. Tristram unterscheidet als nene Art die in der Sahara vorkommende Certhilauda Salvini (Ibis 1850. p. 57. u. 428.), sie sei kleiner als A. desertorum, die weisse Farbe der Seeundarschwingen mehr ausgedehnt. L. 7”. 8 — Fl. 4", 5", , — Tars. 1“, 3°, engl. Maass. Gen. Calandritis, Cab. (Calandrella, Kaup. — Coryphidea, Blyth.) Nr. 579. Calandritis brachydactyla. Alauda brachydactyla, Leissl. Wetterau. Annal. III. p. 357. — 4- brachydactyla, Temm. — 4. arenaria, Steph. — 4A. calandrella, Bonelli. — Melanocorypha arenaria, Bp. List. Birds 1338. p. 38. — Calandrella brachydactyla, Kaup. — Phileremos brachydactyla, Blas. & Keys. — Gould, B. Eur. t. 163. — Alauda (Calandrella) Calandrella, Bp. Consp. I. p. 244. — Calandritis brachydactyla, Cab. Mus. Hein. I. p. 122. — A. dukhu- nensis, Syk. Cat. p. 99. — ? A. testacea, Pall. — Emberiza baghaira, Frankl. — E. olivacea, Tickell..— Melanocorypha itala, graeca, tenuirostris, gallica et brachydactyla, Brehm, Vogelf. p. 121. — ?.M. obsoleta, Brehm, Ibid. p. 121. — ? Phileremos moreatica, v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 60. (not.) — Alauda brachydactyla, Rüpp. N. W. p. 104. — Melanocorypha brachy- dactyla, Id. Syst. Uebers. Nr. 306. — Heugl. Syst. Uebers. Nr. 440. — Fam. Alaudidae. — 695 — Gen. Calandritis. Calandritis brachydactyla, Hgl. Faun. Roth. Meer p. 180. — Calandrella brachydactyla, Tristr. Ibis 1859. 422. — Drake, Ibis 1867. p. 428. — Taylor, Ibis 1867. 64. — Chambres, Ibis 1857. p. 103. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 77. — Id. Habesch, p. 346. — Heugl. Cab. Journ. 1562. p- 403.; 1365. p. 43. — Calandritis brachydactyla, Id. Cab. Journ. 1868. p- 252. — Brehm, Thierl. III. p. 260. — Wright, Malta, p. 20. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 60. — Linderm. Griechenl. p.49. — Alauda calandra, Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 271. — Savi, Orn. Tosc. I. p. 67. — Cara, Orn. Sard. sp. 103. — Üalandrella brachydactyla, Jerd. B. of Ind. II. p. 426. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 109. — Naum. V. D.t. 98. Die kurzzehige Lerche ist Zugvogel in N.O. Afrika; sie erscheint daselbst im Herbst oft schon zu Anfang Septembers, meist in grösse- ren Gesellschaften, die nicht gerade dicht zusammenhalten; ihr Lieb- lingsaufenthalt sind Brachfelder, trockene Viehweiden und namentlich die Wüste und die Steppe. Dort schweift sie rastlos hin und her, läuft behende, setzt sich mehr auf den ebenen Boden und nicht auf Steine, selten auf niedriges, kahles Gebüsch; der Flug ist kurz, nie- drig, ziemlich reissend, und dabei stösst der Vogel immer ein eigen- thümlich lispelndes, etwas schrilles Zirpen äus. Die einzelnen Flüge sammeln sich im Winter in Kordofan, Senar und Takah zu enormen Schaaren und ziehen im Februar und März wieder vereinzelter nord- wärts. Auch in Nordarabien und im abessinischen Küstenland zur Zugzeit nicht selten. — Ich messe Vögel von Abessinien, Ezypten und Dalmatien: Fl. 3". 3.3. 4". — Tars. 781g. — Schn. v. d. St. 4.41". [Algerien: Loche. — Ost-Marok: Drake. — Ueber den grössten Theil Asiens verbreitet, im Winter südwärts bis Indien. — Nicht in Ceylon. — Im südlicheren und bis in’s gemässigte Europa.] - *Nr. 550. Calandritis maeroptera. Melanocorypha macroptera, Brehm. Cab. Journ. 1854. p. 77. — L. Brehm, Vogelf. p. 121. — ? Alauda longipennis Eversm. — Calan- dritis Kollyi, Cab. Mus. Hein. I. p. 123. — ? Alauda Kollyi, Temm. Pl. col. 505. 1. — ? Phlleremos Kollyi, Blas. & Keys. Wirbelth. Nr. 83. — Calandritis macroptera, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 252. — Simillima ©. brachydactylae, ‚major; rostro, alis et tertiariis pro mole longioribus; — long. tot. eireca 5%, — rostr. a fr. 5. 51a‘. al. 3°. 6.3”. 7, — eaud. 2%. 3.2". 4. — tars. 9.91". — hall. eum. ung. Ti‘. Fam. Alaudidae. | —' 696 — _ Gen. Calandritis. Die,längsten Tertiärschwingen erreichen die Flügelspitze beinahe oder stehen höchstens um 3°. zurück, was übrigens bei (©. brachy- dactyla auch vorkommt; der Schnabel scheint durchgehends kräftiger, mehr dem von @eocoraphus simplex ähnlich. Ob wirklich gute Art, lasse ich noch dahingestellt. Im Berliner Museum aus Takah und dem mittleren Nubien. Jedenfalls nur Wintergast in N. O. Afrika. „Ist der ©. pispoletta äusserst ähnlich, nur dass letztere grösser ist und mit längeren Flügeln und längerem Schwanze, sowie mit stär- kerem geraderen Sporn an der Hinterzehe. Von C. brachydactyla unterscheidet sich ©. minor wesentlich durch die feinere, dunklere Strichlung der Oberseite, durch (verhältnissmässig) kürzeren Schnabel und geraderen Schwanz mit nicht zugespitzten Federn; der dunkle, durch dicht stehende Striche gebildete Fleck an den Seiten der Kehle von ©. brachydactyla fehlt bei 0. minor fast ganz und ist dagegen die ganze Brust gleichmässig mit schmalen, dunkelbraunen Stricheln be- setzt. Die äusserste Schwanzfeder ist zum grossen Theile rein weiss, nicht isabell; ebenso sind die äussern Ränder der folgenden Schwanz- federn weiss.“: Cab. 1. c. * Nr. 581. Calandritis Reboudia. Oalandrella Reboudia, Loche. — Tristr. Ibis 1859. p. 58 & 422. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1863. p. 267. — Taylor, Ibis 1867. p. 64. Similis C. drachydactylae; rectrieibus extimis in pogonio externo albo- (nee fulvo-) limbatis; rostro robustiore et breviore; colore ex toto pallidiore et magis isabellino: Tristr. Diese Form‘ unterscheidet sich von C. brachydactyla durch die rein weisse Partie der äussern Theile der :/, äussersten Steuerfedern; der schwärzliche Halskragen nur angedeutet; Brust und Kehle mit weit mehr Strichlung. Unterbauch rein weiss; der Schnabel kürzer und kräftiger. Vielleicht mit ©. minor zusammenfallend. Eine kleine Wüstenform von ©. dbrachydaetyla den Winter über in Egypten. Kleine Flüge im Januar in der Wüste bei Cairo beob- achtet: Taylor. [Tunis und algerische Sahara: Tristr.] Fam. Alaudidae. — 691° — Gen. Calandritis. *Nr. 582. Calandritis minor. Calandritis minor, Cab. Mus. Hein. I. p. 123. — ? Alauda pispoletta, Pall. — ? Alaudala raytal, Buch. Hamilton. — Jerd. B. of Ind. II. p. 428. — ? (alandrites minor, Boc. Av. das posses. portug. IV. (Jorn. de Science. Lisboa 1870.) p. 15. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 233. — Similis Alaudae pispolettae; minor; alis et eauda brevioribus ; tertiariis longioribus; halluce debiliore, magis arcuato. Supra eine- rascente-fulva, fuscescente-striata, pileo conspieue et subtiliter colore fuseo-nigrieante striolato; loris et eiliis ochraceo-albidis; mento, gula, abdomine et subcaudalibus albidis, pectore et hypochondriis fulvescente- adumbratis, illo delieate fusco-striolato; tertiariarum pogonio interno e toto fumoso-fusco, pallide marginato; remigibus fumosis, apicem versus paulo obseurioribus, extimae pogonio externo conspicue albido, reliquis fulvescente-marginatis, intus, basin versus, late et pallide eolore fulvescente-hepatico limbatis; reetrieibus '/, medianis notaeo conco- loribus, extima alba, pogonii interni area magna longitudinali fuli- ginoso-nigriecante, *, sequentibus fuliginoso-atris, 24 pogonio externo toto, tertiae margine strieta albis; rostro parvo, flavicante-corneo, ceul- mine magis fuscescente; pedibus pallidis; — long. tot. eirca 51%,". — rostr. a fr. vix 4. — al. 3. 4”. — caud. 2". 1". — tars. 81,'". — halluce eum ung. 5’. Die Flügelspitze um 8’. länger als die längsten Tertiärschwingen. Beschreibung nach der Type des Berliner Museums, welche mir von Dr. Cabanis gefälligst übermittelt wurde. A. pispoletta Pall. (Zoogr. Ross. Asiat. sp. 145.) hat im Ganzen mehr graueren Ton auf der Oberseite, die weit kräftiger und dunkler gefleckt ist, ebenso die Brust; die Weichen rauchbräunlich, mit wenig Stich in’s Rostfarbene; die Tertiärschwingen erreichen die Flügelspitze bis auf 10. —11'. — Fl. 3%. 71%. — Schw. 2. 5. — Tars. fast 9. — Daumen mit Sporn gu. = Vielleicht doch blosse elimatische oder locale Abänderung von A. pispoletta. Zugvogel im Herbst und Frühjahr in Arabien, Egypten und Nu- bien. Lebt meist in kleinen Gesellschaften und schweift unstet in Wüsten und Stepyenland umher. [? Benguela: Anchieta. — ? Central-Indien.] Fam. Alaudidae. — 68 — _ Gen. Calandritis. Nr. 583. Calandritis ruficeps. Alauda ruficeps, Büpp. N. W. t. 38. 1. — Megalophonus ruficeps, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 311. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 447. — Bp. Consp. I. p. 243. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 256.; 293; 304. — Calan- dritis ruficeps, Cab. Journ. 1866. p. 307. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 804; 1868. p. 233. — ?Bocage, Aves das posses. portug. IV. (Jorn. Science. Lisboa 1370.) p. 15. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 121. Supra in fundo cervino fuliginoso-striata, subtus rufescente-albida; pileo toto cinnamomeo-rafo, ex parte delicate nigricante-striolato; antiis, loris, supereiliis valde elongatis, colli lateribus, mento et gula albidis; macula minori anteoculari genisque ex parte obsolete et pallide rufescente-fuseis; supracaudalibus rufescentibus; reetrieibus fumoso- nigricantibus, lateralibus eonspieue et late ex isabellino albido-, Y/, me- dianis cervino-marginatis; pectore et hypochondriis fulvo-rufescentibus, illius area utringue obsoleta nigrieante; rostro fusco, mandibulae basi incarnato-favida; pedibus rubellis; — long. tot. 5". 4. — rostr. a fr. vix 5. — al. 5% 41%, — cand. 2. 2”. —tars. 81". Die rostköpfige Berglerche varürt sehr in Grösse und Farbentönen ; der Flügel eines sehr kleinen Q misst blos 2. 11% — Vertritt in den Hochgebirgen Abessiniens unsere Feldlerche, mit der sie im Benehmen ungemein viel Aehnlichkeit hat. Ihre Standorte wech- seln zwischen 6,000 und 11,00 Fuss Meereshöhe. Paarweise findet man sie das ganze Jahr über auf Stoppelfeldern, steinigen Brachäckern, an Wegen, um Gehöfte, namentlich auf eisenhaltigem Boden. Das & singt häufig im Steigen, oder es wählt sich eine Erdscholle zu diesem Zweck, seltener sieht man den Vogel auf kleinen Büschen. Nordwärts fanden wir die Art noch in Hamasien, südwärts bis in den Wolo-Gala-Gebirgen, jedoch nicht westlich vom Tana-See. Vielleicht ist diese Art nur als Conspecies des südafrikanischen Calandritis cinerea zu betrachten. (Conf. Cab. Journ. 1866. p. 307.) — [? Benguela; Ambaca: Anchieta.] Fam. Alaudidae. — 69 — Gen. Otocorys. = Nr. 584. Calandritis Anderssoni. Megalophonus Anderssoni, Tristr. Ibis 1866. p. 434. — Üalandrella ‚Anderssoni, Blanf. Abyss. p. 339. — Finsch, Coll. Jesse p. 327. Capite laete castaneo-rufo; dorso fuseo, plumarum parte media nigricante; scapularibus fusco-nigris, castaneo-terminatis; primariis ni- grieante-brunneis, externe rufo-limbatis; reetrieibus fusco-nigris, ?/;, me- dianis castaneo-fuseis, scapo einnamomeo; corpore subtus (gula, abdomine) albo, in lateribus rufo-tineto; collari pectorali einnamomeo; macula jugulari utrinque fusco-nigra; stria postoculari supereiliisque albis; rostro incarnato; pedibus pallide brunneis; — long. tot. 4. 40", — rostr. a riet. Hi, — al 2 12, — eaud. 2 13),". — tars. vix 74, — halluce e, ung. 53," Beschreibung nach Blanford, der diese, wie es scheint, gute, neue Art in der Nähe des Passes von Senafi& im östlichen Abessinien auf steinigem Terrain häufig vorfand. Scheint der ©. einerea und ©. ruficeps sehr nahe zu stehen, ist aber kleiner; Schulterfedern und Steuerfedern abweichend gefärbt. Gen. Otocorys, Bp. (Eremophila, Boie. — Phileremos, Brehm. — Otocoris, Bp. — Philammus, Gray.) Nr. 585. Otocorys bilopha. Alauda bilopha, Temm. Pl. col. 241. 1. — Alauda bicornis, Hempr. — Alauda bilopha, Rüpp. N. W. p. 104.— Otocoris bilopha, Bp. Consp. I. p. 246. — Otocornis bilopha, Büpp. Syst. Ueb. Nr. 308. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 442. — Otocorys bilopha, Cab. Mus. Hein. I. p. 122. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 186. — Tristr. Ibis 1859. p. 421. ; 1866, p. 289. — Heugl. Cab. Journ. 1868. p. 234. — v. Homeyer, Ibid. 1863. p- 267. — Phileremos bicornis, Chr. L. Brehm, Vogelf. p. 122. Notaeo et corporis lateribus ochraceo-rufescentibus; gastraeo albido, flavescente-tincto; sineipite, genis, pennicillis utringue supraoeularibus angustis plastrogue pectorali nigerrimis; fascia frontali strieta supra Fam. Alaudidae. — 70 — _ Gen. Otocorys. oculos ad lateribus colli decurrente gulaque pure albis; remigibus pallide fumosis, extus dorsi colore late marginatis, intus basin versus albicantibus, tertiariarum apice albida; rectrieibus !/, medianis dorso concoloribus, reliquis fumoso-nigricantibus, extus rufescente-limbatis, ?/, extimarum margine laterali strieta et conspicua albescente; rostro fuscescente-corneo, mandibula pallidiore; pedibus pallide fuscescente- corneis; — long tot. vix 6”. — rostr. a fr. 5. — al. 3". 61". — tars. 9". — caud. 2. 71, — Die Ohrenlerche ist Bewohner der felsigen Gegenden von Süd- west-Asien, sie findet sich paarweise und in kleinen Gesellschaften im peträischen und glücklichen Arabien, namentlich um die meist steil abfallenden Felsgebilde am Golf von Agabah, ist aber, wie alle hier- hergehörenden Arten, nicht eigentlicher Gebirgsvogel. Von uns im Monat April beobachtet und da gewöhnlich paarweise vorkommend. Die Männchen treiben sich selbst während der heissesten Tageszeit in den öden und glühenden Klüften der Steinwüsten herum. Ob sedentär, kann ich nicht mit Sicherheit angeben; während der kalten Jahreszeit habe ich diesen Vogel wenigstens in den westlichen und südlichen Theilen der sinaitischen Halbinsel niemals gesehen. [Algerien: Loche, v. Homeyer. — In der nödlichen Sahara vom November bis März: Tristr. — ? Westliches Indien. — In Palästina fand Tristram nur die nahe verwandte O. penieillata, mit der ich unsern Vogel nicht näher vergleichen kann.] Anmerkung. In Cab. Journ. 1864. p. 450. erwähnt Leith Adams einer Mi- rafra (?), die nicht selten paarweise an wüsten Orten und in der Nähe von Ruinen in Nubien vorkommt. 1 6!/,“. — 2 6“. lang (eugl. Maass?). Selater hält diesen Vogel ohne ihn näher zu bestimmen und zu beschreiben, für verschieden von Mirafra cor- dofanica, Strikl. — Die von Adams gesammelten Bälge dieser Art befinden sich in der Sammlung Sir W. Jardine’s, Auffallend ist, dass in den tropischen Gegenden Afrikas nur sehr wenige Lerchen- Arten vorkommen, während im Norden und Süden dieses Welttheils die Alaudiden so- wohl in Bezug auf Anzahl der Arten als Individuen ungemein reich vertreten sind. Feuchte, mit Hochgras, Buschwerk und Hochbäumen bestandene Niederungen, die in den äquatorialen Gegenden vorherrschen, meiden fast alle hierhergehörigen Formen, Fam. Musophagidae. a) Musophaginae. Gen. Corythaix, 11. (Turaeus, Cuv. — Touraco, Lacep. — Opoethus, Vieill. — Musophaga,; Temm. — Opaethus, Vig. — Spelectos, Wagl. — Gallirex, Less. — Spelectes, Gray. — Spelectis, Bp.) Nr. 586. Corythaix leueotis. Corythaiz leucotis, Rüpp. N. W. t. 3. — Turacus leucotis, Id. Syst. Ueb. Nr. 326. — Heugl. Syst. Uebers. Nr. 463. — Coliphimus (Sorit), Harris Gesandtsch. Reise iin Schoa App. p. 41. — Musophaga leucotis, Schleg. Cat. Cucul..p. 75. — Corythaix leucotis, Cab. Mus. Hein. III. p- 99. — Bp. Consp. Vol Anis. p. 3. Gen. 23. 53. — Turkeus leueotis, Bp. Consp. I. p. 87. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 604. — Brehm, Thierl. III. p. 390. — Id. Habesch p. 219. 352. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 123. — Finsch, Coll. Jesse p. 276. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 294. — Schleg. & Westerm. Monogr. Musoph. c. tab. pulcherr. Amharisch Sörit. — Tigrenja Sagen. Saturate viridis; erista oceipitali subdepressa, laxa viridi-nigri- cante; macula anteoculari et stria lata ab aurieulis decurrente ‘pure albis; macula minori triquetra inter angulum oris et oculum nigerrima ; interscapulio, dorso, alae tectrieibus, tertiariis et rectrieibus nigrican- tibus, e toto pulchre chalybaeo-aeneis; remigibus majoribus purpureo- coccineis, extus et in apice colore nigrieante-chalybaeo marginatis; ab- domine schistaceo, nitore nonnullo virescente; rostro delicate serrato, laete rubro, in basi maxillae culmen versus pulchre beryllino-viridi; perioph- thalmiis'nudis, papillosis, coralino-rubris; iride umbrina; pedibus fusco- nigricantibus; — long. tot. "16°. — rostr. a fr. 10.12", — al. 6". 8,6", 9, — caud. 7. 6.7". 8%, — tars. 1. 6.1, 9%. Fam. Musophagidae. — 1 — #" Gen. Corythaix. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt, letzteres durch- schnittlich kaum etwas kleiner. Beim jüngern Vogel ist die Haube kür- zer und weniger dunkel, der Rücken hat einen mehr schieferfarbigen Grundton und der trüber gefärbte Schnabel ist nicht gezähnt, wie beim Alten. Der weissohrige Helmvogel ist Bewohner des wärmeren Abessi- nien und Schoa bis nach Eifat hinab, geht nordwärts bis in die Bogos- und Beni-Amer-Berge, südwärts bis Fazogl; in den Gebirgen westlich vom Tana-See übrigens nicht von uns beobachtet. Er lebt vorzüglich auf Hochbäumen mit diekbelaubten Kronen längs der Wildbäche. Die Standorte wechseln zwischen 2000 und S000 Fuss Meereshöhe. Meist trifft man ihn in Paaren und kleinen Familien, die ihre einmal ein- genommenen Standorte nicht gerne verlassen. Der Flug ist etwas spechtartig, horizontal, ruckend, öfter auch schwimmend, mit ausgebreite- ten Schwingen und Schwanz. Wie alle Musophagiden überhaupt hat auch diese Art ein lebhaftes und bewegliches Naturel und ist äusserst zier- lich und gewandt in ihrem Benehmen und Stellung. Nur während der heissen Mittagsstunden, bei Regenwettter, oder wenn sie sich ver- folgt glaubt, hält sie sich still und ruhig im diehten Laubdach ver- steckt, sonst hüpft sie viel von Zweig zu Zweig oder läuft auf wenig geneigten Aesten hin und her, nickt mit Kopf und Schweif, sträubt Haube und Gefieder und lässt ihren tiefen, wohlklingenden Lockton hören, der wie tra-dü-dü-dü-dü klingt, oft auch Aehnlichkeit mit dem Rucksen mancher Lachtauben hat und tief aus der vollen Brust zu kommen scheint. Obgleich viel weniger scheu als der weissschopfige Helmvogel, ist die weissohrige Art, trotz ihres friedlichen Naturels sehr aufmerksam auf Alles, was um sie her vorgeht, und flüchtet sich in den Kronen der Bäume immer höher steigend oder lautlos auf benachbarte Gipfel sich abstehlend. Eine bewunderungswürdige Gewandtheit hat unser Vogel im Klettern; flügellahm zu Boden geschossen, läuft er rasch dem näch- sten Baume zu, am Stamm hinauf wie ein Spornkukuk und ist im Nu im Laubwerk oder Schlingpflanzen verschwunden. Die Nahrung besteht in Raupen und Insekten, vorzüglich aber in Früchten, namentlich Sykomoren, Cordien, Capparideen, Tamarhinden, auch sah ich ihn häufig auf Kronleuchter-Euphorbien, wohl auf Insekten-Jagd begriffen. Le- febvre giebt an, dass er im Magen vorzüglich kleine Süsswasser-Mol- lusken gefunden. Bekannt ist, dass, in Folge des äusserst geringen Fettgehaltes des Gefieders, dieses bei Regengüssen viel Wasser an- saugt und so den Vogel zum Fliegen fast unfähig macht. Auch hat man an lebend nach Europa gebrachten Turakos beobachtet, dass die rothe Farbe der Schwingen sich theilweise auswaschen lässt, was bei präparirten, getrockneten Bälgen nicht der Fall ist. Ein von uns während eines heftigen Gewitters geschossener Helmvogel verlor beim Trocknen auch theilweise des schöne Roth, welche Farbe in ein schmutziges Rostgelb überging. Ueber die Fortpflanzung habe ich selbst gar keine Erfahrungen sammeln können. Nach Brehm brütet Corythaiw leueotis im Bogos-Land im April, und hat mein genannter Fam. Musophagidae. — 108 — Gen. Corythaix. Freund um diese Jahreszeit einem Weibchen ein vollkommen reifes Ei aus dem Leib geschnitten, welehes rein weiss war nd dem unserer Haustauben in Grösse und Gestalt glieh. — Ganz fälschlich berichtet Lefebvre über die Lebensart des Helmvogels: „ne fait entendre ni chant ni ceri“. — Alle Helmvögel scheinen bestimmte, nicht sehr ausgedehnte Ver- breitungsbezirke zu haben; sie sind wie Schizorhis, Oolius und Buphaga speeifisch afrikanische Vögel, doch ist namentlich der tropische Westen Afrikas viel reicher an Arten als der Osten. In Sidwest-Abessinien dürfte noch eine weitere hierhergehörige, viel grössere Art (vielleicht ein eigentlicher Turacus) vorkommen, die ‘mir ganz hochroth gefärbt vorkam. Wir begegneten diesem Vogel nur einmal Abends bei Sonnenuntergang. Von einem Hochbaum zwischen Bananen-Dickichten strich er in der Richtung der blendenden Sonne vor uns ab. Ob der Reflex der Strahlen der letzteren mir den sonderbaren Vogel purpurroth erscheinen liessen, muss ich dahin gestellt sein lassen; auch befanden wir uns gerade auf dem Marsch durch wildes, fast gänzlich unbewohntes, von flüchtigen Raubhorden be- lästigtes Gebiet, wo an einen längern Aufenthalt behufs weiterer Nachforschungen nicht zu denken war. * Nr. 587. Corythaix leucolopha. Tab. XXIV. | Turacus leucolophus, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 464. — Corythaix leuco- lophus, Hartl. W. Afr. p. 158. — Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 268. — Schleg. Monogr. Musoph. c. tab. pulcherr. — Selater, The Student 1868. Nr. VII. ce. tab. opt. — Piaggia, Coll. Niamaniam, Geogr. Mitth, 1868. p. 418. Heisst in der Bari-Sprache Kongo. Crista sericea, laxa, depressa, capite et collo pure albis; sincipite, eristae basi annuloque angusto periophthalmico splendide et ceircum- scripte violaceo-chalybaeis; jugulo, pectore, interscapulio et colli postiei basi herbaceo-viridibus; dorso, alis, cauda et subeaudalibus pulchre amethystino-chalybaeis; remigibus primariis (prima nigra excepta) purpureo-coceineis, in basi, margine, apice et scapis nigris, colore nigro ex parte chalybaeo-nitente; abdomine a pectore inde magis magisque fumoso-coerulescente; gula delicate beryllino-lavata; rostro serrato, saturate cerino-flavo, maxillae basi frontem versus mandibu- laeque dimidio basali psittacino-viridibus; orbitis nudis corallino-rubris; Fam. Musophagidae. — Mi — ” Gen. Corythaix. iride umbrina; pedibus nigrieantibus, hypodactylis ochraceis; — long. tot. 14°. 27,15”. — rostr. a fr. 101, — 113%," — al. 6.6". 4. — caud. 6.—61),".”— tars. 1. 4,— 1”. 5%, Von allen andern Helmvögeln weicht unsere neue Art durch die eigenthümliche Färbung des Kopfes und Halses und die zerschlissene, weiche, auf der Scheitelmitte nur wenig convergirende, platte, die Hinterkopf-Seiten und den Nacken fast schirmförmig umgebende Haube ab, sowie durch den seitlich nicht eingedrückten, etwas niedrigen Öberschnabel, stumpf abgerundetes Culmen, das ohne bedeutende Einsenkung in die Stirn verläuft, und durch die schmalen ritzen- -förmigen Nasenlöcher, die mehr nach der Schnabelbasis hin gerückt sind. Die ersten Exemplare dieser prachtvollen Art erhielt ich im Januar 1854 vom Berge Lokoja im Bari-Land, sah im März 1865 ein Paar an den Reg-Sümpfen, später mehrere am Kosanga, und im Januar 1864 am Fluss von Wau. C. Piaggia sammelte sie im Gebiete der nördlichen Niamaniam ein. Meist sind 2 bis 3 Stück beisammen und halten sich auf den höchsten, Sümpfe und fliessende Gewässer einsäu- menden; Bäumen, wo sie ein ziemlich unruhiges, aber stilles Leben führen und überhaupt zu den Seltenheiten gehören. Naht Gefahr, so flüchten sie von einem dichtbelaubten Baumgipfel zum andern und lassen sich so förmlich treiben. Vertolgten wir sie lange, ohne zum Schuss kommen zu können, so suchten sie in den undurchdringlichsten niedrigeren Dickichten von Morelia Schutz, in denen ihnen nicht mehr beizukommen war. Der Ruf, den man aber selten hört, ist ähnlich dem von Corythaix leucotis und Bufoni. Im Magen fanden wir Beeren von Capparis, Feigen, Reste einer Leguminose und grosse, halbverdaute Früchte, wahrscheinlich von Tamarhinden. Der Darm ist sehr kurz (17. lang), dick und fleischig; der Magen mittelgross, einfach, oben nach der Speiseröhre hin stark in die Länge gezogen, und hier äusserlich regelmässig mit Fleisch- wärzchen besetzt, im Ganzen fleischiger und dickwandiger als beim Kukuk. Die rothe, nackte Augenhaut erscheint etwas gefaltet, dagegen fehlen die kammartigen Warzen über dem obern Augenlid, die bei C. leucotis so sehr ausgebildet sind und sich bei ©. Duffonü, wenn auch in geringerem Maasse, zeigen. Bis jetzt in den Museen: Wien, Turin, Leyden, Frankfurt, Lissabon und Stuttgart, hier ein gepaartes Paar. — Scheint ausschliesslich auf das obere Gebiet des weissen Nils und des Gazellenflusses beschränkt. Anmerkung. Ich führe hier noch ausser den oben schon erwähnten sämmtliche bis jetzt bekannten Turaco-Arten auf, 1) Corythaix porphyreolophus, Vig. (C. Burchelli, Smith, — C. porphyreolopha, Jard. & Selby, 1ll. Ornith. n. s. t. 46, — Smith, Ill. S. Afr. t. 35. — Turacus porphyreolophus, Gray.) Süd- und Südost-Afrika. 2) Corythais musophaga, Dubois. (Dubois, Ornith, t, 2. — Turacus albo-crista- tus, Strickl,, Gray. — (uculus persa, part, Gm, — Touracon Loury, Le Vaill. Promer, & Guep. III. t 16. — Opaethus persa, Vieill. — Spelectos corythaiz, Fam. Musophagidae. — WM — Gen. Schizorhis. Wagl. — Opaethos africanus, Biane, — Turacus albo-cristatus, Bp. — Muso- phaga albo-cristata, Schleg., Cab. ete.) Süd- und Südost-Afrika. 3) Corythaix Livingstonü, G. R. Gray (Finsch & Hartl. O, Afr. p. 476. t. VIIL) aus Süd-Mozambique und Benguela. 4) Corythaix erythrolopha. (Opaethus erythrolophus', Vieill. — Musophaga Paulina, Tem. Pl. col. 23. — Corythaiz igniceps, Less, — Vieill. Gal. pl. 49.) aus dem äduatorialen Westafrika südwärts bis Angola. 5) Corythaix macrorhyncha, Fras. (Gray, Gen. Birds pl. 97.) ebenfalls aus dem tro- pischen Westafrika. 6)- Corythais Meriani, Rüpp. (Musophaga Verreauxü, Schleg. — C. persa, Veıt. nec auct.) vom Gabun und Aguapim. 7) Corythais persa, L. (Cuculus guineensis viridis, Briss. — Opaethus Buffoni, Vieill. — Edw. Birds, pl. VII) aus Westafrika. 8) Corythaix Bufonci, Vieill. (Le Vaill. Promer. III. pl. 17. — Jard. & Selby. Ill. Orn. pl. 122, — Corythaix purpureus, Cuv. — C. senegalensis, Sw. W. Aft. pl. 21.), welche von Schlegel nur als nördliche (senegambische) Conspecies von C. persa betrachtet wird. Zu den Musophagiden gehören ferner noch: 9) Musophaga violacea, Isert. (Cuculus regius, Shaw. — Phimus violaceus, Wagl. — Le Vaill. Prom£r. pl. 18. — Swains. W. Afr. I. pl. 19.) von Guinea bis zum Gambia, 10) Musophaga Rossae, Gould. (Jard. Contrib. Orn, 1851. pl. 81.) wahrscheinlich von Benguela, 11) Turacus giganteus, Vieill. (Musophaga ceristata, Vieill. — Corythaix gigas, Steph. — Crax cyanea, I. E. Gray. — Phimus giganteus, Sundev. — Schizaerhis gigantea, Wagl. — Gallirex giganteus, Less. — Le Vaill. Guep. pl. 19.) Vom tropisehen Westafrika, Angola, und der Insel Fernando-Po. Prachtvolle lebensgrosse Abbildungen aller Musophagiden in der Monographie dieser Gattung von Schlegel und Westermann. Gen. Schizorhis, Wagl. (Chizaerhis, Wagl. — Corythaiwoides et Coliphimus, Smith. — Chizaeris, Agass. — Schizhoris & Schizorrhis, Bp.) a. facie plumata; speculo alari et rectricum exteriorum fascia mediana albis. Nr. 5838. Sehizorhis zonura. Chizaerkis zonurus, Rüpp. N. W. p, 9. t. 4. — Ch. zonura, Id. Syst. Ueb. Nr. 327. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 405. — Bp. Consp. I. p. 88. — Cab. Mus. Hein. III. p. 101. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 125. — Brehm, Habesch, p. 355. — Antin. Cat. p. 77. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 196; 1863. p. 268. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 150. — Brehm, Thierl. III. p. 394. — ?Coliphimus concolor, Harris, Gesandtsch. Schoa App. p. 41. — Musophaga zonura, Schleg. Cat. Cucul. p. 79. — Finsch, Coll. Jesse p. 277. — Schleg. & Westerm. Monogr. Musoph. ce. tab. pulcherr. — Chizaerhis zonüra, Antin. Hartm. Cab. Journ, 1865. p. 70. Amharisch und Tigrisch @uguka; bei den Schir-Negern .Logogodu. 45 v, Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika, Fam. Musophagidae. — 706 — “ Gen. Schizorhis. Sineipite nuchaque cristatis; eristae plumis elongatis, integris, accuminatis; capite toto colloque ad pectus usque e chocolatino um- brinis, eristae et pectoris plumis sordide albido-apicatis; interscapulio, scapularibus alarumque tectrieibus saturate einereis, apicem versus late, nec abrupte colore chocolatino-umbrino marginatis; tergo, uropy- gio, supracaudalibus, reetrieibus Y, medianis basique religuarum pal- lidius cano-umbrinis; remigibus nigricantibus, extus basin versus ob- solete et sordide e?rufescente umbrino-lavatis, 24° —10”2 intus macula mediana/alba notatis; tertiariis magis?stragalo coneoloribus; reetrieibus *, extimis late nigro-apicatis faseiaque 3. pollicari mediana alba no- tatis, colore albo hine basin versus plus minusve e fusco einerascente- adumbrato, in speciminibus nonnullis infra dilute viridi-lavato; ab- domine sordide albido, late et obsolete e cano umbrino-striato, scapis fuscis; tibialibus et hypochondriis saturatius einereo-umbrinis albideque variis; rostro laete virente-flavo; iride fusca; pedibus cano-fuseis ; — long. tot. 19°.— 20”. — rostr. a fr. 131," — al. 9". 50,9%, 9, — caud. vix. 10% — tars. 17.18". — dig. med. ce. u. 1. 9, —1'. 10% — apice alae 1”. 9, Beide Geschlechter gleich gross; auch in der Färbung nicht ver- schieden. Die fünfte Schwinge die längste, ‘die sechste und vierte ihr fast gleich. Die Federn von Vorderhals und Brust mit steifen, hornartigen, glänzenden Schaften. Das Jugendkleid von dem der alten Vögel wenig abweichend. Die Guguka ist die häufigste Musophagide in Nordost-Afrika und hat in ihrer Lebensart viel gemein [mit ihren Gattungsverwand- ten. Sie bewohnt vorzugsweise die Waldregion, namentlich Hoch- bäume längs der Gewässer; der verticale Verbreitungsbezirk geht von 2000 bis etwa 8000 Fuss Meereshöhe. Als nördlichste Grenze ihres Vorkommens nenne ich die Gebirge der Beni-Amer und Bogos, etwa bis 17.°N. Br.; gemein ist sie in ganz Abessinien mit Ausnahme der höheren Gebirgsländer, um Qalabat, am obern Blauen Nil und am Weissen Fluss vom 10. N. Br. an; ostwärts trafen wir sie noch am Dschur und Kosanga, hier viel häufiger nach, als vor der Regenzeit. Paarweise und in kleinen Gesellschaften lebend, hält sie sich meist in gewissen kleinen Distrieten, womöglich hoch in dicht belaubten Kronen der Bäume, aus denen sie ihr weithin schallendes, sehr mannigfaltiges Geschrei und Gelächter hören lässt, das oft ganz dem heisseren Bellen eines Hundes oder dem Kläffen kleiner Affen gleicht, wie dem Balzen des Auerhahns und der Frankoline; der gewöhnliche Ruf lässt sich etwa durch die Silben Qüg-güg-güg-gi-grä quh gah wiedergeben, oft knurren, gurgeln' und lachen sie mehr wie Streptopelia oder wie der i | Fam. Musophagidae. — MM — Gen. Schizorhis. Helmvogel, spielen und streiten beständig untereinander und verfolgen sich scheltend und kichernd von einem Baum zum andern. Die Qu- quka ist gewöhnlich nicht scheu, fliegt meist horizontal, oft ruckweise und die Flügel heftig schlagend, dann wieder schwimmend und den bunten, langen Schweifausbreitend und zusammenschlagend. Selten sieht man sie einen Augenblick ruhig sitzen, wobei der Schwanz fast senk- recht hinabhängt, sie nickt viel mit dem Kopf und läuft, sich oft duckend, geschickt auf Aesten hin und her, wobei sie wohl dann und wann eine Frucht oder Raupe wegschnappt. Ihre vorzüglichste Nah- rung besteht in Früchten von Cordia und Sykomoren. Die Zeit der Fortpflanzung fällt in den Anfang der Sommerregen (Juli). Nr. 589. Sehizorhis leueogastra. Ohizaerhis leucogaster, Büpp. Proceed. Zool. Soc. Lond. 1842. p. 9. — Id. Transact. Lond. Zool. Soc. Vzl. II. t. 17 & p. 233. — Id. Syst. Ueb. Nr. 529. — Musophaga leucogastra, Schleg. Cat. Cucul. p. 78. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 467. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 188. — Sclat. Coll. Somal. Country, Ibis 1860. p. 245. — ? Sch. personata, Selater, Coll. Speke. Proceed. L. Z. S. 1864. p. 112. — Bp. Consp. I. p. 88. — Blyth. I. As. Soc. of Beng. XXIV. 1855. p. 299. — Horsfs. & Moore, Cat. IL.sp. 604. — Hartl. & Finsch, ©. Afr. p. 477. — Cab. v. d. Decken, Reisen Ill. p. 33. — Schleg. & Westerm. Monogr. Musoph, cum tab. pulcher. Heisst in Schoa Ahia (d. i. Esel); bei den Somalen Fat oder Gobijun. Cristata; eristae plumis valde elongatis, truncato-apicatis, minus deeompositis; capite, eollo et pectore superiore chocolatino-einereis, mento et pileo saturatius chocolatino-umbrinis, eristae plumis apicem versus magis nigrieantibus; pectore superiore notaeoque reliquo magis hepatico-einerascentibus, stragali plumis pallidius e einerascente he- patico-marginatis; gastraeo, subalaribus, subeaudalibus remigumque basi pure albis; alae teetrieibus pulchre eoerulescente-einereis, apicem versus pallidioribus, hine late et eonspieue nigro-marginatis; primarlis (basi alba excepta) fusco-nigrieantibus, secundarüs extus, basin versus, magis magisque einerascentibus; reetrieibus '/;, medianis dorso eoneo- loribus, apicem versus obseurioribus, reliquis fusco-nigrieantibus, late 45* Fam. Musophagidae. — 708 — _ Gen. Schizorhis. nigro-apicatis faseiaque 1?/,. pollicari alba, ex parte griseo-adspersa, notatis; rostro laete ‚corneo-viridi; iride umbrina; pedibus fuseis; — long. tot. 161/,”. — rostr. a fr. 81,91], — al. 78, caud. vix 10”. — tars. 17, —19"'. — dig. med. cum ung. 201/,'.— 23, — apice alae 14’, Die vierte, fünfte, sechste, siebente und achte Schwinge ungefähr gleich lang und die längsten, die erste um 3”. 21,'". kürzer als die Flügelspitze. Cubitalschwingen und Flügeldeckfedern zart bläulichgrau an- gehaucht. Die Haube besteht aus nur ‚wenig zerschlissenen, langen, schmalen, an der ziemlich breiten Spitze stumpf abgeschnittenen Fe- dern. Bei einem Exemplar zeigen die äussersten Steuerfedern einen weisslichen Spitzrand. Die Ahia lebt in kleinen Familien in den wärmeren, mit Hoch- bäumen bestandenen Thälern des südlichen Schoa, um den Hawasch- Fluss und auf den Plateaux des Somal-Landes; sie bevorzugt nament- lich diekbelaubte Tamarhinden und Sykomoren, nach Speke auch in dornigen Acazien; zeichnet sich, wie ihre Verwandten, durch lebhaftes Wesen und tolles, ausgelassenes Geschrei aus, dem sie ihren amhari- schen Namen verdankt. Ist ohne Zweifel Standvogel. Durch Baron v. d. Decken im tropischen Ost-Afrika (See Jipe, November) eingesammelte Exemplare dieser Art erscheinen grösser (Flüg. 8°. 8%. 8". 9, — Lauf. 20.—21''), obenher etwas schmutziger und dunkler bräunlichgrau als schoanische, Haube, Kinn und Kehlgegend mehr schwärzlich, die breite Spitze der Hauben- federn schwarz, die grossen Deckfedern der Primarschwingen ebenso; die Innenfahne der Tertiarschwingen meist braunschwarz, vor dem etwas verwaschen grauen Spitzrand auf der Aussenfahne dunkel an- gehaucht. Die Iris wäre nach v. d. Decken blau. [Tropisches Ost-Afrika, am Dalaonifluss und Jipe-See: v. d. Decken.] b. facie nudiusenla; remigibus reetrieibusque concoloribus (nec albo-fasciatis). Nr. 590. Schizorhis personata. Tab. XXV. a. Ohizaerhis personatus, Rüpp. Proceed. Z, 8. 1842. p. 9. — Id. Transact. 2. Soc. II. p. 233. t. 16. — Musophaga personata, Schleg. Cat. Cucul. p- 78. — Chizaerhis personata, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 328. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 466. — Schizorhis personata, Bp. Consp. I. p. 88. — Be VE N N, Fam. Musophagidae. — 70 — Gen. Schizorhis. ??Sclat. Coll. Speke, Proceed. L. Z. S. 1864. p. 112. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 125. (not.) — Schleg. & Westerm. Monogr. Musoph. c. itab. pulcherr. Amharisch Wonts-Sorit. Loris, genis, regione ophthalmica gulaque nudiusculis, purpuras- cente-umbrinis; capite cristato ; eristae plumis longis, laxis, decompositis, sericeis, pallidissime ex olivaceo umbrino-cinereis; fronte purius cinereo- umbrino; colli plumis sericeo-lanuginosis, albidis, eristae colore lavatis; tergaeo dilute et delicate umbrino-einereo, partim minutissime vermi- eulato, plumarum marginibus subrufescente-canis; gutture peetoreque pallide beryllino-viridibus, hoc lateraliter purius cinereo; gastraeo tibialibusque castaneo-, hypochondriis magis virente-einereis; subalari- bus pallide fuscescente-einerascentibus; remigibus et rectrieibus infra pallidis, colore psittacino-viridi lavatis; speculo alari albo nullo; rostro et pedibus corneo-fuseis; iride albo-einerascente; — long. tot. 19.— 20. — rostr. a fr. 11. — al. 8%. 1,8". 3". — caud. 10”. -— tars. 1°. 6°. — dig. med. cum ung. 1’. 81/,'. — apice alae 12’. —14'". Die fünfte Schwinge ist die längste, die vierte, sechste und sie- bente ihr fast gleich, die zweite so lang als die längsten Cubital- schwingen, die erste um 3. 2. kürzer als die Flügelspitze. Flügel und Rücken dieser ausgezeichneten, durch ihr zerschlissenes Gefieder und zarte Färbung an Sch. concolor erinnernden Art sind fein vermi- eulirt und alle Federn der genannten Theile rostgraulich gerandet; die Haube theils beryligrün, theils rostgrau angehaucht; Unterseite des Schwanzes und der Flügel mit ganz eigenthümlichem, fast metal- lischem, lebhaft gelbgrünem Glanz. Nach Rüppell ist die Iris weisslich grau, das nackte Gesicht purpurschwärzlich; letzteres zeigt übrigens Spuren einer zarten, haarartigen Befiederung. . Der Larven-Bananenfresser, den ich selbst nie im Freien zu be- obachten Gelegenheit hatte, ist bis jetzt ausschliesslich als Bewohner der Tiefländer von Schoa bekannt, wo er auf Hochbäumen, namentlich Sykomoren und Cordien, längs der Gewässer gefunden wird und eine sehr auffallende, derjenigen von Schizorhis zonura ähnliche Stimme hören lässt. Die Angabe von Speke, dass sich diese Art auch im centralen Ost-Afrika finde, beruht ohne allen Zweifel auf einer Verwechslung mit Schizorhis leucogastra. Des Murs vermutlet, dass ein von P. Montuori bei Tschelatsche- kenie in Tigrie erlegter Bananenfresser „mit schwefelgelbem Unter- leib“ zu Sch. personata gehöre. Fam. Musophagidae. — 710 — BE . Gen. Colius. Anmerkung. Ausser den drei hier aufgeiührten Schizorhis-Arten kennen wir noch: 1) Schizorhis africana, Lath. (Phasianus africanus, Lath. — Musophaga varie- gata, Vieill. — M. senegalensis, Licht. — Vieill. Gal. pl. 48, — Swains. W. Afr, pl. 20. — Le Vaill. Afr. Tourac. pl. 20.) von Senegambien (und Madeira? ?). 2) Schizorhis concolor, Smith, (Corythais concolor, Smith, N. 8. Afr. t. 2.) S. West-, Süd- und Südost-Afrika, b) Coliinae, Swains. Gen. Colius, Briss. (Urocolius et Rhabdocolius, Bp.) Nr. 591. Colius leueotis. Colius leueotis, Rüpp. Mus. Senkenb. III. p. 42. t. 2. fig. 1. — Id. Syst. Ueb. Nr. 319. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 455. — Antin. Cat. p. 76. — Brehm, Habesch, p. 350. — Id. Thierl. II. p. 396. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 294. & 304. — Schleg. Cat. Cucul. p. 80. — Bp. Consp. I. p. 86. — Cab. Mus. Hein. III. p. 97. — Id. v. d. Decken, Reisen III. p. 38. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 472. — Finsch, Coll. Jesse p. 276. — 0. leuconotus, Brehm, Habesch p. 219. — Rhabdocolius leucotis, Bp. Consp. Vol. Anis. p. 3. sp. 64. — ?Colius capensis, Lefeb. Abyss. Ois. p. 123. Tigrisch Bela Schebti. Cristatus; supra dilute einerascente-umbrinus, collo postieo et la- terali, interscapulio et pectore conspicue vermieulatim fumoso-faseio- latis; fronte saturate fuscescente-umbrino; gula late nee abrupte colore nigricante et cineraceo vermiculatim fasciatis; area magna parotica sericeo-albida; abdomine et subalaribus sordide et pallide rufescenti- bus; subeaudalibus magis cinnamomeo-fulvis; remigibus reetrieibusque fuseis, primarüs et secundariis intus, basin versus cinnamomeis; rec- trieibus infra magis rufescentibus, scapis pallidis; reetrieibus extimis extus conspieue albido-marginatis; tergo postico colore rufescente et fusco faseiolatis et vermieulatis; maxillae nigrae ceulmine pallide eoe- rulescente-albido; mandibula inearnato-albida, in basi nigrieante; iride margaritaceo-albida; orbitis nudis eoerulescentibus; pedibus laete mi- niatis, hypodactylis griseo-tinetis; unguibus nigerrimis ; — long. tot. 13”. — rostr. a fr. 6.61," — al. 3". 7,8". 9", — eaud, 9", — tars. 10%, Fam. Musophagidae. — m — Gen. Colius. Juv.: Tergo postico colore isabellino-canescente et fuscescente late fasceiolato; regione perotica concolore (nee albida); alae tectrieibus isabellino-limbatis; maxilla coerulescente-cornea; mandibula orisque angulo pallide olivaceo-viridibus; iride umbrina; pedibus miniatis, plantis et hypodactylis virente-canis. Männchen und Weibchen nicht verschieden gefärbt{und gleich gross. Der weissohrige Mäusevogel ist sedentärer Bewohner der Gebiete der Beni-Amer, Bogos, von ganz Abessinien und den Gala-Ländern, weniger häufig im südlichen Senar, Fazogl, am Sobat und obern Weissen Nil ostwärts bis zum Gazellenfluss. Was seine Lebensweise anbelangt, so gleicht er hierin sehr dem senegalischen Mäusevogel, hält sich aber noch mehr als letzterer im dichtesten Gebüsch von Dornbäumen und Schlingpflanzen und in der Waldregion, als auf grössern Bäumen und um menschliche Nieder- lassungen. Sein verticaler Verbreitungsbezirk liegt zwischen 1000 und 11,000 Fuss Meereshöhe. Die dicht geschlossenen Familien schwärmen von Busch zu Busch, namentlich längs den Ufern von Regenbetten und Wildbächen und womöglich in zusammenhängenden Diekungen, wo die Vögel nicht nöthig haben, weit zu streichen. Auch besuchen sie gern altes Mauerwerk und Schutthaufen, wo ihre Haupt- nahrung, die Schebti-Pflanze (Phiolacca habessinica, amharisch Endot) wächst; sonst fressen diese Thiere auch Früchte von Leguminosen, Capparis, Zizyphus, Cordia, auch sahen wir sie an wilden Sykomoren, Cueurbitaceen und Cissus-Trauben. Ihr Gefieder ist sehr zerschlissen und trocken, so dass es bei Regengüssen viel Wasser ansaugt und den Vogel unfähig macht, zu fliegen. Zur Zeit der Feigenreife ist Gesicht und Hals oft ganz mit verdicktem Saft dieser Früchte überzogen. Ein als & bestimmtes Exemplar vom Weissen Nil ist kleiner; Flügel 3. 3. lang, Skwanz 7'/,‘., Hinterhals und Oberrücken (Inter- scapulium), Hinterrücken und Oberschwanzdeckfedern einfarbig dunkel erdbraun, kaum mit Spuren einer viel feineren, dunkeln Querstreifung; Weichen lebhafter rostbräunlich angeflogen. [Insel Zanzibar: v. d. Decken.] * Nr. 592. Colius striatus. Colius striatus, Gm. — Coliou rouge, Buff. Hist. Ois. IV. p. 405. — Ra- diated Coly, Lath. Gen. Syn. II. p. 102. — Id. Gen. Hist. V. p. 201. — (oliou de Pisle de Panay, Sonn. Voy. & la N. Guin. p. 116. t. 74. — Tanagra macroura, Scop. — Colius panayensis, Gm. — Lath. II. p. 402. — (. striatus, Lath. Ind. Orn. p. 339. — Coliou raye, Le Vaill. Afr. t. 256. — Vieill. Encyel. Meth. p. 865. — Less, Trait. p. 453. — Rüpp. Fam. Musophagidae. - Mm — Gen. Colius. Mus. Senkenb. III. p. 41. — Bp. Consp. I. p. 86. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 605. — Schleg. Cat. Cucul. p. 80. — Cab. Mus. Hein. III. p. 96. — KRhabdocolius striatus, Bp. Consp. Vol. Anis. p. 3. — 6. striatus, Gurn. Ibis 1860. p. 213.; 1862. p. 157. — Selat. Proceed. L. Z. 8. 1864. p. 112. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 471. — Layard, S. Afr. Nr. 449. Supra ex !olivaceo einereo-umbrinus; genis, tergo, uropygio et eristae plumis purius ceinerascentibus; colli lateribus, peetore et hypo- chondriis umbrino-einereis, his conspieue, auchenio, scapularibus et interscapulio minus distinete fumoso-fasciolatis; fronte e rufescente umbrino-lavato; abdomine e fulvo einnamomeo-rufo, erisso et subeau- dalibus purius rufis; remigibus (apieibus exceptis) infra subalaribusque pro maxima parte laete cinnamomeo-rufis; tertiariis et reetrieibus supra nitide umbrino-schistaceis, his infra laete ex olivaceo rufescente-tinctis, ı—3 extimis in pogonio externo tum albis, tum late albo-marginatis; gulae plumis in basi fumosis, in apice late canis; macula anteoculari obsoletajnigrieante; maxilla nigra; mandibula flavida; orbitis nudis et pedibus rubente-fuseis; iride"fusea; — long. tot. 16”.—17". — rostr. a fr. 6. — al. 35%. 8%. — caud. 84,''. — tars. 10, Von Speke in Uzaramo und Usui im östlichen und centralen Afrika gefunden; lebt in kleinen Flügen 'oft im diehtesten Gestrüpp. Ueber Lebensweise und Fortpflanzung berichten Le Vaillant, Layard und Ayres. [Cap-Colonie. — Natal. — Kafferland. — Tropisches Ost-Afrika.] Nr. 693. Colius macrourns. Lanius marerurus, L. — Coliou huppe du Senegal, Buff. Pl. enl. 282. 2. — Colius senegalensis, Gm. — Lath. Ind. Orn. I. p. 368. — Vieill. Eneycl. p. 865. — Id. Gal. Ois. II. p. 54. t. j51. — Less. Trait. p. 453. — Rüpp. Ornith. Misc. p. 44. — Id. Syst. Ueb. Nr. 513. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 454. — Colüus maerurus, Gray Gen. of B. t. 96. — Cab. Mus. Hein. III. p. 96. — Urocolius maerourus, Bp. Consp. Vol. Anis. p.3. — Co- lius senegalensis, Bp. Consp. I. p..86.!— C. macrurus, Schleg. Cat. Cueul. p. 80. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 123. — Id. W. Afr. Nr. 471. — . Antin, Cat. p. 76. -— Lefeb. Abyss. Ois. p. 122.; 174, — Hartm, Cab. Journ, Fam. Musophagidae. — 13 — Gen. Colius, 1863. p. 315. — Brehm, Cab. Journ. 1856. p. 470. — Id. Thierl. III. p- 396. — Finsch, Coll. Jesse, p. 275. — König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 75. — Blyth, Cat. B. Mus. A. S.B. p. 70. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 606. — Brehm, Reisen O. Afr. ILL p. 87. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 294. & 304. — 1865. p. 44. Tigrisch Bela Schebti,; arabisch Abu Denub; nach Brehm Abu Qarn. [") Cristatus; capite gastraeoque delicate isabellino-vinaceis; fronte sordide rufescente; gula magis albicante; erisso cinnamomeo-tincto; area magna cervicali nitide tureina; interscapulio, alae tectrieibus et tertiariis vinaceo-griseis, plus minusve rufescente-lavatis; tergo postico, uropygio et supracaudalibus delicate et pallide eineraceis, vix colore fulvo-rufescente tinctis; remigibus rufescente-fuliginosis, intus, basin versus, cum scapis cinnamomeis; reetrieibus fumosis, supra coerulescente- tinctis, in pogoniis internis late, nec abrupte, colore rufescente-cinna- momeo limbatis, scapis sordide corneo-albidis; iride et regione peri- ophthalmiea coceineis; maxilla punicea, in basi et apice corneo-nigri- cante; mandibula nigra; pedibus roseo-coceineis, plantis et hypodac- tylis coerulescente-favidis; — long. tot. 12'.—13'. — rostr. a fr. 64.611," — al. 3%. 3.8". 6%. — rectr. intermed. 81,.—93],". — tars. 81,". Jun.: Macula nuchali tureina nulla; cauda minus elongata; iride umbrina. Beide Geschlechter gleich gerärbt. Der langschwänzige oder senegalische Mäusevogel bewohnt das südliche Nubien und Takah, etwa vom 17.° N. Br. an südwärts, das Bogos-Gebiet, die Tiefländer von Abessinien, hier bis 7000 Fuss hoch gehend, Senar und Kordofan. Längs des Weissen Nil scheint er nicht weit südlich zu gehen. Wandert nicht und lebt in Flügen von 5—10 Stück. Man trifft diese Vögel nicht selten in der Steppe und Wald- region, vorzüglich in der Umgebung von Brunnen und Regenstrom- betten, häufig besuchen sie auch Gärten, selbst mitten in Dörfern und Städten. Sie sind von lebhaftem und unruhigem Naturel, gar nicht scheu und bevorzugen die Kronen von Hochbäumen, namentlich Sy- komoren, dann Gebüsche von Nabagq, Acazien u. s. w. Gewisse Lieb- lingsplätze besucht der Mäusevogel fast täglich, selbst wenn diese weit von einander entfernt sind. Nach Brehm bestände die Nahrung hauptsächlich in Insekten; wir haben ihn als Trauben-, Bananen-, Feigen-, Anonen- und Granatapfel-Dieb kennen gelernt, er nimmt je- doch auch mit Dattelpflaumen, Früchten von Cordien und Cucurbi- taceen und allen möglichen Körnern fürlieb, fehlen ihm diese, so mag er wohl auch Knospen und selbst Insekten fressen. Mit bewunderns- Fam. Musophagidae. — MM — Gen. Colius. würdiger Gewandtheit schlüpfen diese Vögel durch die undurchdring- liebsten Dorndiekichte und hängen sich in allen Stellungen an Aesten und selbst auf Fruchtbüscheln fest. Streicht einer schreiend und zirpend aus einer Baumkrone ab, so folgt ihm die ganze Gesellschaft nach. Der Flug ist gerade, kurz, flatternd und schwimmend, häufig auch spechtartig in Absätzen; dabei wird der lange, schmale Sehweif nicht ausgebreitet und meist ganz horizontal gehalten; während des Strei- chens stossen die Vögel ein unschöhes, etwas flötendes Pfeifen aus, das sich etwa mit dlü-dla-dlü-dla umschreiben lässt. Das Nest fanden wir zur Regenzeit bis Ende September, 10—15 Fuss über dem Boden, auf Granatbüschen und auf Weinreben in den Gärten von Chartum. Dasselbe besteht aus trockenem Gras, Baumbast, Wurzeln und Reissern, ist klein, platt und leicht gebaut. Es enthält zwei bis drei ziemlich feinschalige, meist stumpf eigestaltige Eier von weisser Grundfarbe, rosenröthlich durchscheinend und mit wenigen, ziemlich scharf markirten, rostfarbigen Flecken, Stricheln und Schnörkeln geziert. Ihre Länge beträgt 8%. —9'". auf 61/,.—7'". Breite. Nach Hartmann besteht das Nest aus Steppengras, Baumbast, Woll- blättern der Orozophora und Pflanzenblüthen und wird mit den Samen- haaren von Calotropis ausgefüttert; mehrere derselben sind in Dorn- büschen nebeneinander angebracht. Nach Verreaux hängen sich die Mäusevögel oft kettenartig an- einander gereiht von Baumästen herab, eine Gewohnheit, welche ich nie zu beobachten Gelegenheit gehabt habe. . [West-Afrika von Senegambien bis Angola. — Damara-Land: Anderss.] *-+- Nr. 594. Colius eapensis. Loxia colius, L. — Colius capensis et erythropus, Gm. — C. leuco- notus, Lath. Ind. 'Orn. p. 369. — Coliou du Cap de bonne esperance, Buft. Pl. er]. 282.1. — C. erythropygius, Vieill, N. D. VII. p. 377. — Id. Encycl. p. 864. 2. — Lath. Gen. Syn. pl. 41. —.C. capensis, Lath. Ind. Orn. I. p. 368. — Vieil. Eneyel. p. 864. 1. — Bp. Consp. I. p. 86. — Coliou & dos blanc, Le Vail. Afr. t. 257..— Schleg. Cat. Cucul. p. 79. — (Cab. Mus. Hein. II. p. 96. — C. erythropus, Layard. B. S. Afr. Nr. 447. — Gurney, Ibis 1868. p. 47. — C. capensis, Lefeb. Abyss. Ois. p. 123.; 174. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 304. Umbrino-einereus, rostri eireuitu gulague magis nigrieantibus, peetore et hypochondriis pallidioribus, colore roseo-vinaceo lavatis; abdomine reliquo olivaceo-fulvescente, medio purius albido; tergi nigri- Fam. Musophagidae. —.,19.— Gen. Colius. cantis stria mediana albida; area uropygiali mediana pulchre metallice- purpurascente; subalaribus minoribus albidis, majoribus nigris; reetri- eibus coerulescente-cinereis, lateralibus albo-margivatis; tibialium area obsoleta fumosa; rostri basi et ceromate scarlatinis; maxillae apice nigra; periophthalmiis scarlatino-rubris; pedibus laete amarantino- oO roseis; — long. tot. 13°. — rostr. a fr. 53,“ — al. 3". 2—3".3. — caud. 8% — tars. 9. Beschreibung nach südafrikanischen Exemplaren. Der Cap’sche Mäusevogel kommt nach Lefebvre in Capparis- Diekichten um Adowa in Abessinien vor. Nach genanntem Reisenden wäre die nackte Haut um’s Auge bläulichgrau, die Maxilla hornschwarz, die Mandibula, hornweisslich. : Ob hier eine Verwechslung mit Colius leucotis vorliegt, wage ich nicht zu behaupten, aber bisher ist ©. capens’s nur als Bewohner der Sidspitze Afrikas bekannt und bedarf die Richtigkeit der Artbestim- mung bei Prevost und Des Murs in Lefebvre’s Reisewerk vorläufig noch weiterer Bestätigung. [Süd-Afrika.] Anmerkung. Wie die Buphagiden und Musophagiden sind auch die Mäusevögel ausschliesslich dem afrikanischen Continent eigenthümlich, Unmittelbare Einreihung der Pisangfresser und Colliiden zu den Cuculiden, wie sie Schlegel neuerdings vor- genommen hat, möchte ich schon der sehr abweichenden Lebensweise der ersteren wegen nicht für statthaft erklären. Die Anzahl der bekannten Arten von Oolzus ist auch eine ziemlich beschränkte, doch scheinen einige derselben im Verhältniss zu Zaracus, Cory- thaix und Schizhoris eine weitere Verbreitung zu haben. Ich eitire hier die oben noch nicht besprochenen Specien: 1) Colius nigricollis, Vieill. (Le Vaill. Afr. pl. 259. — C. atrigularis, Steph. — C. gularis, Cuv.) von West-Afrika, 2) Colius castanotus, Verr. (Rev. & Mag. 1855. p. 331.) vom Gabun und Angola. 3) C. Quiriva, Less. (C. indicus, Lath. — C. erythromelas, Vieill. — Le Vaill. Afr. t. 258.) aus Süd-Afrika, Benguela und vom Zambezi. Fam. Buphagidae. Gen. Buphaga, L. (Buphagus, Briss.) Nr. 595. Buphaga erytrorhyncha. Tanagra erythrorhyncha, Stanley, Salt, Trav. Abyss. App. p. 59. — Buphaga erythrorhyneha, Temm. Pl. col. 465. — B, habessinica, 'Hempr. & Ehr. Symb. phys. t. 9. — B. africanoides, Smith, Contr. Nat. Hist. S. Afr.p.12. — B. eryihrorhyncha, G. R. Gray. — Bp. Consp. I.p. 423. — Uab. Mus. Hein. I. p. 202. — Layard, 8. Afr. Nr. 348. — Hartl. W. Afr. Nr. 362. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 522. — Finsch & Hartl. Ö. Afr. p. 584. — Brehm, Thierl. III. p. 304. — Id. Habesch p. 331. — Blyth, Journ. As. Soc. Beng. Vol. XXIV. p. 301. — Selat. Coll. Som. Country (1860.) p. 12. — Id. Ibis 1860. |jp. 246. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 254. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 359. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 145. — Id. Ibis 1859. p. 342. — Antin. Cat, p. 62. — Ayres, Ibis 1863. p. 328. — Gurn. Ibis 1868. p. 160. — Finsch, Coll..Jesse p. 260- — Lefeb. Abyss. Ois. p. 107. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 294. & 304. Amharisch Aretsch. — Tigrisch Tscherna. — Somalisch Hurio. Supra saturate umbrino-cinereus, collo antico et pectore vix palli- dioribus, interdum magis ochraceo-lavatis; abdomine fulvido; remigi- bus fuseis; reetricibus magis dorso concoloribus, in plerisque intus late, nee abrupte, rufescente-apicatis; subalaribus fuseis, alae mar- ginem versus magis nigricantibus; rostro corallino-rubro; iride igneo- miniata; orbitis nudis flavis, infra liliacino-eireumdatis; pedibus eano- fusceseentibus; — long. tot. eirea 8”. — rostr. a fr. 61,1, — al. 4'.—4'. 3, — eaud. 4. 5,4", 7", — tars. 8%, Fam. Buphagidae. — 1 — Gen. Buphaga. Brehm nennt die Iris und den Augenring goldgelb. Der rothschnäblige Ochsenhacker unterscheidet sich von dem nahe verwandten buntschnäbligen durch zierlichere Füsse, durch verschieden geformten und anders gefärbten Schnabel und die aufgedunsenen, nackten und buntfarbigen Ränder der Augenlider. Bei D. erythrorhncha wird der viel kürzere Unterschnabel nach der Basis zu niedergedrückt, bei B. afriecana dagegen hier hoch und sehr aufgedunsen. Bei süd- afrikanischen Exemplaren finde ich keine Spur von Rostfarbe auf der Spitze der Innenfahne der Steuerfedern. In unserem Beobachtungsgebiet scheint B. erythrorhymcha weit häufiger als B. africana. Er gehört zu den gewöhnlicheren Erschei- nungen im abessinischen Küstengebiet südwärts bis in das Somal- Land, in den tiefer gelegenen, heisseren Gegenden von Habesch, hier wohl nur zufällig bis auf 6000 Fuss ansteigend; weiter westwärts am obern Blauen .und Weissen Nil, wahrscheinlich auch in den Gebirgen südlich von Kordofan. Er wandert nicht, zieht aber mit den Vieh- heerden weg, wenn diese ihre Weideplätze ändern; um Wüstenbronnen, wo täglich viele Hausthiere zur Tränke kommen, und um Gehöfte und Zeltlager, in deren Nähe sich Kameele und Maulthiere beständig auf- halten, scheint unser Vogel ganz eingebürgert. Er ist von sehr leb- haftem, etwas zänkischem Wesen und findet sich meist in kleinen Flügen, die ziemlich dieht zusammenhalten. Seine eigenthümliche Lebensweise ist allbekannt. Sich ausschliesslich von geronnenem Blut, Schmarotzer-Insekten und deren Larven nährend, verfolgt der Öchsen- hacker namentlich wunde und kranke Vierfüssler, und nicht nur auf Pferde, Maulthiere, Esel, Kameele und Rindvieh soll er es abgesehen haben, sondern auch auf Elephanten, Rhinoceronten, Büffel und Anti- lopen. Schon in den frühen Morgenstunden ziehen diese Vögel trupp- weise auf Aezung aus; mit schrillem, etwas an den Lockton von Co- lius erinnerndem Geschrei schwärmen sie niedrig über die Weideplätze und fallen nach einigen raschen Schwenkungen über die Heerden her. Theils einzeln, öfter zu zweien und mehr lassen sich auf einem Thier nieder, gewöhnlich in der Gegend der Schulter oder Weichen. Specht- artig hängt sich der Ochsenhacker hier fest, wobei ihm die kurzen Füsse und äusserst scharfen, bogigen Nägel, wie der steiffedrige Schweif, auf den er sich stützen kann, wohl zu statten kommen. Nun be- ginnt unser Vogel seine Operationen, indem er ruckweise hüpfend in den verschiedenartigsten Stellungen, öfter den Vorderleib und Kopf nach unten gerichtet, mittels des kräftigen Schnabels zu den unter der Haar- bedeckung eingenisteten Zecken zu gelangen sucht. Namentlich wer- den da die durch Satteldruck verwundeten Stellen bevorzugt, die Blutkruste abgerissen und die Fliegenlarven herausgebohrt. Durch die Vertilgung der Schmarotzerinsekten leisten die Buphagen allerdings den Vierfüsslern wesentliche Dienste, aber sie quälen und beunruhigen die kranken Thiere doch in hohem Maasse. Umsonst suchen letztere sie durch rasches Laufen, Zucken mit der Haut, Wälzen auf der Erde und Schwanzschläge zu vertreiben; diese Manoeuvres stören die gewandten Vögel wenig, höchstens lassen sie sich dadurch bewegen, für einen Fam. Buphagidae. — 18 — ’ Gen. Buphaga. Augenblick abzufliegen, um sich im nächsten an einer andern Stelle wieder niederzulassen. Die Eingeborenen sehen ihr Erscheinen bei kranken Hausthieren, welche meist mehr als die gesunden von Zecken u. dergl. heimgesucht sind, sehr ungern. Im Magen von Duphaga fanden wir nebenbei Haut- und Fleischstücke und Haare. Schüchtern sind diese Vögel im Allgemeinen nicht, doch suchen sie, sobald man sich ihnen nähert, meist die entgegengesetzte Seite ihres Reitthieres zu gewinnen und streichen dann ab, entweder nach einer andern Heerde zu, oder sie lassen sich auf einen benachbarten kahlen Baum oder Zaun, seltener auf Felsen nieder; der Flug ist nicht hoch, un- ruhig schwirrend, meist horizontal und der Schwanz wird häufig ausge- breitet, dabei vernimmt man immer ihr schrilles Zwitschern und Pfeifen. Das Gefieder ist sehr zerschlissen und trocken; die Haut ungemein dick und fest am zähen Muskelfleisch haftend; es bedarf daher eines ver- ea ae kräftigen Schrootschusses, um die Vögel zum Fall zu ringen. Trotzdem, dass Buphaga erythrorhyncha in Gegenden, wo ich mich für lange Zeit aufgehalten habe, sehr häufig vorkommt, ist es mir nie- mals gelungen, das Nest aufzufinden. [West-Afrika vom Gambia bis Angola. — Natal: Mus. Stuttg., Ayres.] * Nr. 596. Buphaga afrieana. Buphaga africana, L. — B. rufescens, Vieill. Gal. t. 98. — Le Pique-boeuf, Le Vaill. Afr. pl. 97. — B. africana, Sw. W. Afr. II. p. 200. — Gray, Gen. Birds t.82. — Cab. Mus. Hein. I. p.202. — Bp. Consp. I. p. 423. — Hartl. W. Afr. Nr. 361. — Id. Proc. L. Z. 8.1865. p. 94. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 360 — Id. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 294. — B. erythrorhymeha, Antin. Cat. p. 62. — Hartm. Cab. Journ, 1869. p. 333. — Salvad. Rivist. Cat. Ant. p. 739. — Baker, Albert Nyanza, Vol. I. p. 107. — Id. Ibis 1368. p. 161. — Layard, 8. Afr. Nr. 347. — Brehm, Thierl. III. p. 304. — Monteiro, Proceed. L. Z. 8. 1865. p. 94. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 174. Amharisch Aretsch. — Tigrisch Tscherna. — Arabisch Ter el bager (E ) Griseo-brunnescens; uropygio, eaudae tectrieibus superioribus et inferioribus abdomineque pallide fulvis; subalaribus nigris; reetrieum lateralium pogoniis internis rufeseentibus; rostri aurantiaco-favi apice late et laete corallino-rubro; pedibus brunneis; — long. tot. 8°]. — al. 4". 5°. — caud. 34," — tars. 10°", Fam. Buphagidae. — 19 — Gen. Buphaga. Beschreibung nach Hartlaub. Nach einer von mir nach dem Leben gefertigten Abbildung des Kopfes ist die Iris orange bis feuerroth. Kein Exemplar dieser Art mehr im Stuttgarter Museum. Der afrikanische oder buntschnäblige Ochsenhacker gleicht in Be- zug auf Lebensweise ganz seinem rothschnäbligen Verwandten, nur glaube ich nicht, dass er in N.O. Afrika sedentär ist. Wir erlielten denselben im Winter (December und Januar) aus dem Thal des Mareb bei Hamedo, aus dem Tanabecken und von Qalabat; ebenso vom obern Bahr el abiad und aus der Gegend des Req-Sumpfes im Februar und Mai, bemerkten ihn jedoch zu andern Jahreszeiten nicht in besagten Gegenden. Lebt in kleinen Flügen, namentlich auf Weideland und Lichtungen in der Waldregion und lässt sich zuweilen auf hohen, dicht belaubten Bäumen nieder. “ Monteiro berichtet Einiges über den Nestbau; die Eier bis jetzt noch nicht bekannt. Was die systematische Stellung der Buphagiden anbelangt, so glaube ich, dass sie als Typen einer eigenen Familie zu betrachten sind, die sich in vieler Beziehung mehr den Musophagiden als den Corviden und Sturniden anschliesst, obwohl die Nahrung ausschliesslich in animalischen Stoffen besteht; die Schnabelform erinnert [dagegen an diejenige einiger Indicatoren. [Gross-Namaqua-Land. — Benguela. — Guinea. — Senegambien. — Wahrscheinlich über ganz Central-Afrika verbreitet, wie auch Bu- phaga erythrorhyncha.] Fam. Bacerotidae, Leach. Gen. Buceros, L. Subgen. Tophoceros, Hempr. & Ehr. — (Grammicus, Rehb. — Rhynchazeros Bp. nee Glog.) , * + Nr. 597. Buceros melanoleuens. Buceros melanoleucus, Licht. Cat. Hamb. p. 8. Nr. 90. — Meyer, Zool. Ann. 1. p. 141. — Bechst. Lath. Uebers. II., p. 1. — Licht. Dubl. Cat. p. 21. — Calao couronne, Le Vaill. Afr. V. t. 234, 235. — Bu- ceros coronatus, Shaw. (nec Bodd.) Gen. Zool. VII. p. 35. — Vieill. Encyel. meth. I. p. 401. t. 240. 4. — Id. Nouv. Diet. IV. p. 593. — Wagl. Syst. Av. Buc. spec. 17. — Less. Trait. p. 253. — Swains. Zool. I. pl. 178. — Id, W. Afr. IL p. 257. — Tockus melanoleucus, Bp. Consp. I. p. 91. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 125. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 597. — Kirk, Ibis 1864. p. 35. — Gurn. Ibis 1861. p. 133.; 1862. p. 157. — Selat. Proceed. L. Z. Soc. p. 111. — Duceros melano- leucus, Sehleg. Cat. Bucer. p. 12. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 485. — ‚Rhynchaceros melanoleucus, Bp. Consp. Vol. Anis. p. 3. — Lophoceros melanoleucus, Cab. Mus. Hein. 11. p. 168. — Id. v.d. Decken, Reisen Ill. p. 387. — B. coronatus, Layard. S. Afr. Nr. 453. — ?.Buceros coronatus, Lefeb. Abyss. Ois. p. 127. — D. coronatus, Bocage, Aves das pos. portug. IV. (1870.).p: 15. Notaeo, eapit@ et collo ad peetus usque nitide umbrino-nigriean- tibus, ex parte virente-micantibus; cristae plumis delicate albido striatis; dorsi plumis eonspicuus, reetrieibus et remigibus extus dilutius colore fuscescente-albido marginatis; reetrieibus magis nigricantibus, 2a, 5a & Zt utringue late albo-terminatis, extimae scapo infra et a nn Fam. Bucerotidae. - _ Bu — Gen. Buceros. limbo latiore apicali albis; gastraeo reliquo sordide fulvescente-albo; subalaribus umbrino-nigricantibus, alae marginem versus maculis ob- soletis, sordide albidis terminatis; rostro sordide flavo-rubro, in basi co- lore flavescente-albo marginato, tomiis nigrieantibus; regione mystacali nuda, ut videtur, sordide rubra; regione nuda ophthalmica nigricante; pedibus plumbeo-atris, hypodactilis pallidis; iride flava; — long. tot. circa 1X. 4. — rostr. a fr. 2”. 11. — al. 7”. 91”, — eaud. 6.8, — tars. 1°. 1, Finsch und Hartlaub geben für ein südafrikanisches 3. grössere Maasse: Schn. v. d. St. 5°% — Fl. 10”. 2". — Schw. 9°. 6%. — für ein & aus Zanzibar dagegen: Schn. v. d. St. 2”. 11". — Fl. 9. — Schw. 8". Es ER dass auch diese Art, ähnlich den meisten afrikanischen Toko’s, in Bezug auf Grössenverhältnisse und Färbung namhafte Ab- weichungen bietet. Ueber die Fortpflanzung berichtet Layard (8. Afr. p. 226.) nach Mrs. Barber. Capitain Speke brachte das oben beschriebene Exemplar von B. melanoleucus, welches er während seiner Reise durch das östliche Central-Afrika eingesammelt hat, mit nach Europa; dasselbe stammt aus Uzaramo im Osten unseres Gebietes; ob der Vogel auch im Quellen- land des Weissen Flusses vorkommt, ist noch nicht mit Sicherheit nach- gewiesen. Lefebyre erwähnt ywaka coronatus, Lath. aus dem Schoho-Land (abessinische Küste). — B.coronatus, Lath. kennen wir nicht, sollte B. coronatus, Shaw. gemeint sein, der identisch ist mit D. melanoleueus, Licht. ? [Senegambien. — Loanda. — Benguela. — Süd-Afrika. — Zam- bezi. — Mozambique. — Zanzibar. — Sauahel-Land.] : Nr. 598. Buceros Hemprichii. Buceros limbatus, Rüpp.N. W.p.5.t.2. fig. 2. (1835.) — Tockus limbatus, Id. Syst. Ueb. Nr. 225. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 460. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 293. & p. 304.; 1864. p. 270. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 175. — Schleg. Cat. Buceros, p. 13. — Finsch, Coll. Jesse p- 279. — Bp. Consp. I. p. 92. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 596. — Grammicus limbatus, Bp. Cons. Vol. Anis. p. 3. — Lophoceros limbatus, Cab. Mus. Hein. II. p. 168. (not.) — L. Forskali, (part. Syn. L. Hem- prichü)l, Cab. Ibid. p. 167. — Buceros Hemprichü, Ehr. Symb. phys. Av. fol. aa. Not. 3. (1828.) Heisst in Tigrie Kutu oder Kotu. v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 46 Fam. Bucerotidae. Be A u Gen. Buceros. Major; eristatus; notaeo, collo et pectore atris; capite, collo tergoque postico magis einerascentibus; fronte et supereiliis dilute et sordide albicantibus; scapularibus alaeque plumis nitore nonnullo aeneo; alae teetrieibus majoribus et eubitalibus utringue (nee in apice) conspicue, nee abrupte, albo-limbatis; subalaribus partim albis, partim cinerascente-atris; reetrieibus 2), medianis atris, vix aeneo-resplenden- tibus, in pogoniis externis delicate albo-marginatis, ?/, sequentibus al- bis, !/, extimis atris, in apice late albo-limbatis, in pogonio interno, basin versus, magis magisque albo-marginatis; rostro saturate fus- cente-rubro, maxillae apice et mandibulae basi magis nigricantibus;. iride tum flava et-limbo fuscescente eircumdata, tum pallide umbrina; pedibus fusco-nigris, hypodactylis albidis; — long. tot. eirea 24. — rostr. a fr. 4.3", 5. — al. 10°. 3°. — 11". — caud. 10.10". 6‘, — take 1 26040: &: Long. tot. 20”. — rostr. a fr. 3.8". — al. 9". 6”. — caud. vix 94 —itars 1. 24m, Jun.: Magis fuscescens; rostri saturatius fusco-rubentis tomiisintegris‘ Nach Rüppell wären beide Geschlechter gleich gross. Die Farbe der nackten Kehlseiten wechselt zwischen bräunlich, eitrongelb und schön aschblau in’s Violette; gelb fand ich sie bei einem jüngern Weibchen, das noch ‚ganzrandige Schnabelschneiden hatte und 1‘. 10:/,'. lang war; der Schnabel trüb tleischroth, die Spitze und die Basis des Unterschnabels hell braunroth. Der nacktwaneige Tok weicht in mancher Beziehung von seinen kleineren Gattungsverwandten ab; er ist mehr Gebirgsbewohner, lebt nicht so gesellschaftlich, mischt sich auch nicht unter andere Arten und hat ein weniger lärmendes Naturel. In Abessinien gehört er eben nicht zu den Seltenheiten und vertritt den B. erythrorkynchus und B. nasutus in der Dega-Region auf 5000 bis 11,000 Fuss Meereshöhe. Erinnere ich mich recht, so habe ich diese Art vom obern Weissen Nil und vom südlichen Kordofan erhalten. Lebt meist paarweise oder in kleinen Familien längs der Gehänge von Tigri&e und Amhara, ost- wärts bis zum Taranta-Pass und Mensa und scheint Buschwald jeder andern Gegend vorzuziehen, besucht auch Kronleuchtereuphorbien, Cordien, Oelbäume und namentlich Sykomoren längs der Ufer von Wildbächen. Der Lockton ist ein gedehntes, zweisylbiges Pfeifen und der Hahn verfolgt das Weibehen zuweilen mit gaggerndem Geschrei unter heftigem Geräusch der Flügel. Im Januar 1862 beobachtete ich bei Gondar ein Männchen, wel- ches öfter Futter — unter anderem ein grosses Chamaeleon — auf eine hohe, dichtbelaubte Erythrine trug; doch war der Baum, der wohl 3 Fuss Durchmesser hatte, für uns unersteiglich und eine Nist- höhle von unten aus nicht zu entdecken. Die gewöhnliche Nahrung besteht in Raupen, Heuschrecken und Früchten aller Art. Fam. Bucerotidae. — 13 — Gen. Buceros. Nr. 599. Bueeros nasutus. Buceros nasutus, L. — Hydrocorax senegalensis melanorhynchus, Briss. Orn. IV, p. 573. t. 46. 1. — Calao nasique, Le Vaill. Afr. tab. 236. 237. — Tock, Buff. Hist. Ois. VII. p. 141. — Calao & bec noir du Se- negal, Buff. Pl. enl. 890. — Buceros nasutus, Lath. Gen. Syn. I. p. 355. — Lath. Ind. Ornith. p. 145. — Bechst. Uebersetz, IV. p. 109. — Wagl. Syst. Av. spec. 19. — Tockus hastatus, Less. Trait. d’Ornith. p. 252. — Duceros nasutus et poecilorhynchus, Gray. — B. poecilorhynchus, Lafresn, Rev. Zool. 1839. p. 256. (jun.) — 2. nasutus et poecilorhynchus, Bp. Consp. I. p. 91. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 469. & 462, — B. has- tatus et poecilorhynchus, Heugl. Cab. Journ. 1862. p- 304.; 1864. p. 269. — Tockus nasutus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 323. — Treten. Faun. Roth. Meer Nr. 189. — B. nasutus et poecilorhynchus, Schleg. Cat. Mus. Pays- bas, Bucer. p. 13. 14. — D. nasutus, var. senegalensis et caffer (vel epi- rhinus), Sund. Oefvers. 1850. p. 108. — Strickl. & Selat. Contrib, Orn. 1852. p. 155. — D. nasutus, var. orientalis, Sund. Oefvers. 1850. p- 130. — Lophoceros Forskali, epirhinus, nasutus et hemileueus, Cab. Mus. Hein. I. p. 167. 163. — Buceros Forskali, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. z. not. 8. — DB. hemileucus, Ibid. fol. aa. not. 2. (jun.) — Gram- micus nasutus et hastatus, Bp. Consp. Vol. Anis: p. 3. — B. nasutus, Brehm, Habesch, p. 156. — BD. nasutus et poecilorhynchus, Antin. Cat. p. 78. — Layard, S. Afr. Nr. 455. 457. — Hartl. W. Afr. Nr. 492, & 495. — B. nasutus, Horsf. & Moore, Cat. II. p.596. — Brehm, Habesch p. 356. — B. poecilorhynehus, Hartl. Cab. Journ. 1861. p.261. — Heugl. Ibid. 1861. p. 196. — Kirk, Ibis 1864. p. 34. — Toceus mel«noleucus, jun., Selat. Proceed. L. Z. 8. 1864. p. 111. — Buceros nasutus, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 486. — Finsch, Coll. Jesse p. 277. Medius; eristatus; capite gulaque saturate einereis; stria lata supereiliari in cervice conjuncta, alba; eollo ad peetus usque pallidius sor- dide einereo, vix fusco-striolato; interscapulio, tergo et supracaudali- bus sordide fuscescente-einereis, notaei stria mediana, lata, albida; alae tectricibus medianis et majoribus tertiariisque fuseis (in speeim. nonnullis atris), albido-limbatis; secundariis nitide nigris, in apice late et conspieue albo-limbatis, in pogonio externo striete albido-mar- ginatis, in interno, basin versus, late albis; primariis fuseis, albo-api- 46 * Fam. Bucerotidae. — 714 — u Gen. Buceros. catis, in pogonii externi dimidio apicali eonspicue albo-marginatis; rectrieibus 1/, medianis fuscis, lateraliter vix albido-marginatis, scapis albidis, reliquis nitide nigris, late albo-apicatis, extimae pogonio ex- terno vix albo-marginato; abdomine et subalaribus sordide albis; rostro nigerrimo, area utrinque mandibulari elongata, subtriquetra eireumseripte livido-alba; iride umbrina; pedibus fusco-nigrieantibus, oO hypodactylis pallidioribus; — long. tot. circa 21”. — rostr. a fr. 3”, But, at, — al. 9. 3.9". 4, — eaud. 8. 69% — tar. HH, Jun.: Similiter pietus; abdominis lateribus mazis fumose adumbra- tis; rostri dimidio apieali corallino-rubro, dimidio basali maxillae corneo-albo, mandibulae autem nigro, venisque albis delicate intertecto ; Jong. Trost 2". 10. — al. vix 8". — caud. 7,8 am. Mit dem Alter wächst der Schnabel mehr und mehr bogenförmig und brechen die Tomien-Ränder unregelmässig sägenartig aus; ersterer scheint dann weniger hoch und auf der Basalhälfte des Culmen tritt ein niedriger, aus zwei mehrere Linien breiten, dachförmig neben einander liegenden scharfkantigen Flächen bestehender Aufsatz hervor, der nach vorne in eine dreieckige Schneppe verläuft; dieser Aufsatz ist beim jüngern Vogel nur an der Schnabelbasis angedeutet. Wie alle kleineren Buceros-Arten ‘varürt auch der Nasen-Tock auffallend in Grösse, Form des Schnabels und Färbung; letztere ist zu- weilen obenher viel dunkler mit scharfen, breiteren, deutlicheren Feder- säumen auf Hinterhalsbasis, Schultern und Flügeldecken, bei andern erscheinen diese Ränder wieder ganz verwischt und abgerieben und die Grundfarbe sehr fahl und abgetragen. Cabanis und Sundevall unterscheiden drei geographische Formen dieser Art, welche sich nach Finsch und Hartlaub übrigens nicht fest halten lassen. Ieh kenne nur östliche Vögel und lasse daher hier noch Sundevall’s Abhandlung folgen. Letzterer sagt von D. nasutus var. orientalis: „Similis varietati senegalensi, sed differt rostro majore, eulmine con- vexo, carinato ut in var. caffra. Ab utraque varietate differt statura majore et rectrieibus quoque mediis apice albis. d. epithema humile, ad medium rostrum lacere truncatum, non compressum (vix 3. m. m. altum). Vitta rostri alba parva. Ala 232, — 1. 385 — e. 225; — r. 113. — 9: rostrum obscure rubrum, vitta alba ad ?/, tomii extensa; epi- thema ad ?/, rostri desinens. Ala 213; — t. 35; — ec. W5; — r. 87. (jun. 78.) B. nasutus var. cafer (vel B. eperhinus n. sp.). Simillimus 2. nasuto proprio (senegalensi) sed in his |discedens: rostrum paullo mi- nus, culmine convexo, carinato, antice (ut epithemate) distineto, com- Fam. Bucerotidae. -- Id — Gen. Buceros. presso. [In senegalensi: eulmen rostri longitudinaliter concavo-depressum, non interruptum, nulla parte prominens, sed linea media elevata cari- natum; in utroque: rectrieis 2 mediae apice concolori, fusco.] g. vitta rostris alba ante medium rostrum extensa; epithema me- dium rostri excedit, antice compressum, in apicem liberum rotundatum, 6 m. m. altum, prominens. Al.' 230. — t. 39. — e. 220. — r. 2 fr. S5. (in alio 75.) 2: rostro apice tomiisque rubris, vitta alba ad 2), extensa. Epi- thema‘supra mediam suturam oblique abseissum. A. 195. — t. 32. — ce. 182. — r. 73. — Praeterea a D. nasuto non differt, quare hune potissimum ut va- rietatem localem habemus. Eodem modo DB. flavirostris, Rüpp. variat.“ — In Bezug auf Lebensweise und Verbreitung in N. O. Afrika gleicht der Nasen-Tok ganz seinem rothschnäbligen Vetter (B. erythrorhynchus) und häufig kommen beide Arten gemeinschaftlich vor; letzterer geht übrigens wohl noch etwas mehr nördlich. Was den buntschnäblichen Tok (B. poecilorynchus, Lafr.) anbe- langt, so stellt ihn Bonaparte ganz fälschlich zu 2. erythrorhynchus. Er ist, wie auch Finsch und Hartlaub bestimmt nachgewiesen, der jüngere D. nasutus; übrigens zeigt der immer kürzere Schnabel ge- wöhnlich ausgebrochene Schneiden und käme nach meinen Beobach- tungen die eigenthümliche Färbung desselben in beiden Geschlechtern vor; schwarzschnäblige alte Weibchen kenne ich übrigens nicht. B. nasutus findet sich wahrscheinlich auch im südlichen Arabien : Orotophaga, Forsk. rostro serrato. Cabanis vereinigte früher B. Hemprichü, Mus. Berol. & Symb. phys. Av. fol. a.a. 3. mit B. Forskali, doch scheint die Beschreibung eher auf 5. limbatus zu passen, wie bereits Finsch gezeigt hat. (Coll. Jesse p. 317.) Auf meine Anfrage in Berlin theilte mir erste- rer gefälligst mit, dass B. Hemprichü wirklich mit B. limbatus zu- sammenfalle und sonach muss die neuere Benennung Rüppell’s der durch Ehrenberg früher gegebenen weichen. [Senegambien. — Süd-Afrika. — Tropisches Ost-Afrika.] Nr. 600. Bueeros flavirostris. Buceros flavirostris, Rüpp. (nec Schleg.) N. W. t. 2. 1. — Lath. Gen. Hist. Birds II. p. 331. — B. flavirostris, @. R. Gray. — Blyth, I. As. S. Beng. XXIV. p. 299. — Sclat. Rep. Coll. Som. Country p. 10. — Id. Ibis 1360. p. 244. — Tockus flavirostris, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 324. — Bp. Consp. I. p. 92. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 461. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 191. — Id. Cab. Journ. 1364. p. 271. — Horsf. & Moore, Fam. Bucerotidae. — RU ” Gen. Buceros. Cat. I, p. 596. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 490. — Finsch, Coll. Jesse p. 278. — Toccus elegans, Hartl. Proc. L. Z. S. 1865. p. 86. pl. IV. — Boceage, Aves das posses. portugez. IV. (1370.) p. 15. — ?B. leu- comelas, Licht. — ? B. flavirostris, Schleg. Cat. Bucer. p. 14. Somalisch Kudun-Kutu. Minor; albidus; pileo, nucha striaque ab oculos ad nucham decur- rente ceinerescente-nigricantibus, ex parte albido-striatis; dorso, sca- pularibus alisque fuliginoso-nigris; stria aucheniali mediana, longitu- dinali alba; alae teetrieibus albo-guttatis; secundariis in dimidio api- cali albis, mediis nigro-notatis; primariarum faseia interrupta alba; tertiariis majoribus in pogonio interno et externo conspieue albo- marginatis; reetrieibus nigricantibus, nitore nonnullo subvirescente, 3), extimarum faseia transversali et apice late albis; peetore delica- tissime colore fuscescente-nigrio striolato; rostro cerino-aurantiaco, basi et mandibula purius aurantiacis, tomiis et apice laete eastaneo- nigris; iride fulvida; periophthalmiis nudis coerulescente-cinereis; stria utrinque mystacali nuda supra plumbea, infra incarnata; pedibus fuseis, hypodactylis pallidis; — long. tot. 18. — rostr. a fr. 2”. 10, — al. 6. 9—7". — tars. 1. 41), — eaud. 7". 6-8. Um die ganze oder den grössten Theil der Kehle läuft ein nackter, aschblau gefärbter, nach unten mehr fleischfarbener Rand, der beim kleineren Weibchen durchweg blauschwärzlich gefärbt ist. Der gelbschnäblige Tok lebt paar- und familienweise in den heissen Thälern des Schoholandes, wie seine Verwandten auf Hoch- bäumen, und in Nadag-Gebüsch um die Brunnen und kleinen Wild- bäche, die nach der Bucht von Adulis und nach dem Samhar münden, ebenso bei Moiet Schahadi unfern Mekulu beobachtet. nicht aber im eigentlichen Küstengebiet. Die Nahrung besteht in Feigen, Dattel- pflaumen, Beeren, Insekten, namentlich Mantis-Arten, Raupen u. 8. w., wahrscheinlich ist er auch längs der Vorberge an der Danakil- und Adelküste zu Hause, da er auf den Somal-Plateaux wieder erscheint und hier südwärts geht, bis zum 6.—7.° südlicher Breite. Die eigen- thümliche Stimme dieser Art vergleicht Rüppell mit der unseres Ku- kuks, Speke mit dem Quaken eines Frosches. Wahrscheinlich ist Buceros Havirostris, Schleg. nur als südliche Rasse dieser Art zu betrachten. [Angola und Benguela: Monteiro, Bocage. — Tropisches Ost-Afrika südwärts bis 6.—7.° S. Br.: Speke. — ? Süd-Afrika: Licht., Schleg.] Fam. Bucerotidae. — 7 — Gen. Buceros. Subgen. Rhynchaceros, Cab. (Alophius, Ehrenb.) Nr. 601. Buceros erythrorhynehus. C’alao & bee rouge du Senegal, Buff. Pl. enl. 260. — Buceros ery- throrhynchus, Temm. Pl. col. 283. Text. — Id. Tab. meth. p. 8. — B. nasutus (part.), Linn. — B. nasutus, var. ß. Gmel. — Lath. Gen. Syn. I. sp. 10. var. A. — Lath. Ind. Orn. p. 145. — Calao Tok, Le Vaill. Afr. t. 238. — Hydrocorax senegalensis erythrorhynchus, Briss. Orn. IV. p. 575. t.46.2. — B. nasutus, Vieill. Encyel. meth. I. p. 305. pl. 110. 3. — B. erythrorhynchus, Wagl. Syst. Av. spec. 20. — Tockus erythro- 'rhynchus, Less. Trait. d’Orn. p. 252. — Rüpp. Syst. Uebers. Nr. 322. — Bp. Consp. I. p. 92. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 193. — Hartl. W. Afr. Nr. 494. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 595. — Brehm, Habesch, p. 357. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 458. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 190. — Id. Ibis 1859. p. 343. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 304.; 1864. p. 269.; p. 271. — Brehm, Cab. Journ. 1856. p. 477.,;, 492. — Id. Thierl. IV. p. 240. — Antin. Cat. p. 78. — Kirk, Ibis 1864. p. 324. — Layard, 8. Afr. Nr. 456. — Schleg. Cat. Buceros p. 14. — 2. (Alophius) erythrorhynchus, var. leucopareus, Hempr. & Ehr. Symb. phys. fol. aa. not. 1. — Rhynchaceros melanoleueus, Licht. (jun.) Nomencl. p. j08- — Cab. Orn. Not. p. 344. — Buceros erythrorhynchus var. caffer (vel B.rufirostris, n.sp.) et B.erythrorhynchus (var.?) e Senar (D. leucopareus, Ehr.), Sund. Oefvers. 1850. p. 108.; p. 130. — Rhynchaceros erythro- rhynchus, Cab. Mus. Hein. II. p. 166. — Rh. leucomelas, Id. Mus. Hein. I. p. 166. (not,) — Buceros (Lophoceros) erythrorhynchus, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 488. — Finsch, Coll. Jesse p. 278. — Livingst. Miss. Trav. p. 613. — Hartl. Cab. Journ. 1858. Ip. 166. — Bocage, Av. das posses. portug. IV. 1870. p. 16. — ? Dymludi et Tullak, Forsk. Arabisch Abu _Tök. — Am Zambezi Kopi. — Tigrisch Kutu. Supra fuscescente-ater; capite, collo, gastraeo areaque aucheniali mediana conspieua albis; genis dilute einerascente-striolatis; vertieis nuchaeque faseia longitudinali lata atra; remigibus primarlis et secun- dariis sequentibus nitide nigris, in medio area alba notatis, in basi albieantibus; secundariis 2—4 ultimis (tertiariis proximis) pure albis ; alae tectricibus fusco-nigris, colore albo guttatis et variis; reetrieibus Fam. Bucerotidae. — BB © ’ Gen. Buceros. 2 2], medianis nigris, ?); sequentibus nigris, late albo-apicatis, extima alba, in basi cum macula minori in pogonii externi dimidio nigri- cante; rostro aurantiaco-rubro, mandibulae area basali nigricante; periophthalmüs nudis et area mystacali nuda flavidis; iride umbrina ; pedibus fuscescentibus; hypodactylis pallidis; — long. tot. 17’. — rostr. a fr. 2. 9.9". 1%. — al. 7. — eaud. 8°. — tars. 16, Q.: Minor; supra magis cinerascens. Jun.: Similis foeminae; gastraeo sordide albido; rostro breviore, minus arcuato, rubro, in basi late flavido. Ein sehr kleines jüngeres Weibchen misst: G. L. 14°. — Sehn. See Elis4 8% Variirt überhaupt sehr in Bezug auf Länge und Form des Schna- bels und Vertheilung der weissen Farbe auf Schwingen und Schweif. Cabanis trennt mit Sundevall die nordöstliche von der. südlichen Form; während Schlegel, Finsch und Hartlaub nicht einmal geogra- phische Rassen annehmen. Mir liegt nur ein südafrikanischer roth- schnäbliger Tok vor, ohne Angabe des Geschlechts. Dieser gleicht im Allgemeinen der nordöstlichen Form, hat einen verhältnissmässig kurzen, weniger gebogenen Schnabel; Hinterhals und Halsseiten sind deutlich schwärzlich gescheckt; der Schnabel misst 2''.8'. — Flügel 6°. 9. — Schwanz ebenso. Ich lasse hier noch Sundevall’s Beschreibung folgen: „Duceros erythrorhynchus (var.?) e Senar. — B. leucopareus, Ehr. — Hune nulla re a D. erythro hymcho senegalensi ditferre inveni, si aves ejusdem aetatis compares, nisi quod pedes (in siecatis) obscure fusei sint. In senegalens! rubri dieuntur, et, in unico specimine quod ad manum habeo, suhrubri apparent. Ambae varietates colore et pietura plumarum inter se simillimae, a var. cafra differunt colore albo in adultis puriore et latius extenso, quod vero minus in junioribus apparet. Adultes: pennae eubiti 1—4 apice quoque albae; 5—7 albae, sed 7me basi intus ad medium nigra. Tectrices primae 1—4 extus, vel totae albae. Rectrix extima plerumque tota alba, notula fusca, pro fascia, relictta. Fascia nigra saepe in 24° deest; in 3"? distineta, lati- tudine varia. &. al. 185; — t. 98; — ce. 210; — r. 85; 2%. „ 170; — „36; — „ 180; — „ 68. (in jun. 55.) Loco eit. p. 108: Buceros erythrorhynchus var. cafper (vel B. rufirostris, n. Sp.). 4. senegalensi differt rostro minore et colore paullo obscuriore, gastraeo sordide albo (in juvene fulvescente). Tectrices primariae nigrae, tan- tum basi intus albae; pennae eubiti nigrieantes; 1—9 plerumque im- maculatae; tantum 6 & 7 maxima parte albae, sed basi ad medium nigrae. Rectrices laterales, albae basi nigrae, semperque fascia integra nigra; 5° parum alba, indeque fascia vix distineta. [In senegalensi Fam. Bueerotidae. mg Gen. Buceros. omnes hae partes latius albae.] 2. al. 185. — t. 42. — ce. 210. — r. 68. — 2 minor. Pedes fusei.“ — Die Schnabelschneiden dieser Art sind gewöhnlich nicht ausge- brochen. Der rothschnäblige Tok ist in unserem Beobachtungsgebiet der weitverbreitetste und häufigste seiner Gattung. Paar-und familienweise findet er sich im südlichen Takah und Nubien, nordwärts bis zum 17.—18. N. Br.; in Senar, Kordofan und ganz Abessinien mit Aus- nahme der höhern Gebirgsgegenden, im Gebiet des Sobat, Bahr el abiad und Bahr ghazäl westwärts bis zum Kosanga; endlich im Küstenland von Samhar, im Danakil und Somal-Land und im südlichen Arabien. Wie alle ihre Gattungsverwandten ist auch diese Art von sehr lebhaftem und lärmendem Wesen, bewohnt Hochbäume und Gebüsch der Waldregion und der Regenstrombetten der Steppe, doch zieht sie Liehtungen und Buschwäldchen dem eigentlichen, diehtern Hochwald vor. Der Tok wandert nicht, schweift jedoch — oft gemischt mit B. nasutus — weit im Land herum und besucht selbst die Nachbarschaft von Gehöften und Viehparken. Seine eigenthümliche Stimme vernimmt man oft schon vor anbrechendem Tag und ebenso noch in späten Abendstunden; sie ist weithin hörbar, voll, pfeifend, aber doch etwas hart und misstönend und klingt etwa wie tHw-diu, Hus-diu, dui-tui in allen möglichen Cadenzen und Variationen, namentlich wenn mehrere Männchen in das Geschrei eines Vorsängers einstimmen. Zuweilen — namentlich von aufgescheuchten Vögeln — vernimmt man auch ein kurzes, rauhes Scharr, von andern ein lebhaftes Gaggern. Niemals habe ich den rothschnäbligen Tok auf der Erde sitzen sehen; unruhig treibt er sich auf Bäumen und im höhern Gesträuch umher, gleichviel ob letztere dicht belaubt oder ganz kahl sind; dabei hüpft und flat- tert er von Zweig zu Zweig, bewegt häufig Kopf und Schweif und schlägt mit den Flügeln. Die Stellung ist sehr zierlich, ähnlich der- jenigen der Tukane, der Kopf wird meist horizontal getragen, auch schräg nach auf- oder abwärts gerichtet und ruht auf dem S-förmig gebogenen Hals; der vordere Rand der Flügel steht dabei meist etwas vom Körper ab und der lange, buntgezeichnete Schweif hängt fast ganz senkrecht herab. Nie fliegen diese Vögel sehr weit,. meist ist die Flugbahn horizontal, wellenförmig, etwas spechtartig und bei jedem neuen Knoten schwingen sie sich mittelst kräftiger, etwas geräusch- voller Schwingenbewegung und schwimmen dann ein Stück weit mit ausgebreiteten Flugwerkzeugen leicht dahin. Sie sind sehr ge- frässig, nähren sich vorzüglich von Beeren, Knospen, Raupen, Lepi- dopteren, Orthopteren und Coleopteren. Oft sahen wir sie im Kampf mit Blauracken, Glanzstaaren und Raben. Erblickt der Tok eine grosse Schlange, eine Eule oder ein Raubthier, so stösst er ein heftiges Geschrei aus, lockt dadurch seine Verwandten herbei und diese verfolgen den Gegenstand ihrer Neu- gierde, indem sie auf ihn stossen und von Baum zu Baum über ihn hinflattern. Obwohl sehr aufmerksam auf Alles, was um sie her vorgeht, so sind diese Nashornvögel doch nichts weniger als scheu und ent- Fam. Bucerotidae. — _— ° Gen. Buceros. fernen sich kaum, wenn einer oder mehrere von ihnen geschossen werden. . Alte.und Junge habe ich öfter durch lange Zeit im Käfig ge- halten und mit Fleisch, Semmeln und Früchten ernährt. Ueber die Fortpflanzungsgeschichte habe ich keine Erfahrungen sammeln können; zwei halbflügge Vögel, die mir gebracht wurden, waren aus Baumhöhlen genommen worden und zwar zu Ende der Regenzeit. Nach Livingstone und Kirk wird das Weibchen vom Männ- chen über die Brutzeit in eine Baumhöhle eingemauert und von letz- terem gefüttert; während des Brütens wechselt ersteres das Gefieder. [Süd-, West- und Ost-Afrika.] Subgen. Bycanistes, Cab. Nr. 602. Bueeros eristatus. Buceros cristatus, Rüpp. (nee Vieill.) N. W. p. 3. pl. L. — Id. Syst. Uebers. Nr. 321. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 457. — Bp. Consp. I. p. 89. — Schleg. Cat. Bucer. p. 16. — Heugl. Cab. Journ. 1362. p. 304.; 1864. p- 270. — Sclat. Proceed. L. Z. S. 1864. p. 111. — Kirk, Ibis 1864. p. 326. — Finsch & Hartl. OÖ. Afr. p. 432. — Timetoceros cristatus, Bp. Consp. Vol. Anis. p.2. — Dycanistes ceristatus, Cab. Mus. Hein. II. p. 172. (not.) — Id. v. d. Decken. Reisen III. p. 38. Amharisch Kudu. — Am Schirefluss Kakamira. Major; er.status, ceristae plumis latis, in apice truncatis; aeneo- niger; tergo (nee interscapulio), uropygio, supracaudalibus, erisso, sub- caudalibus et tibialibus internis pure albis; faciei et eristae plumis ex parte pallide canis; rectricum lateralium apice late et abrupte albo; subalaribus pro maxima parte remigumque et rectricum basi albis; rostro pallide fuscescente-corneo, basin versus nigricante, basi ipsa et epithemate livido-corneis; loris nudis nigrieantibus; orbitis coeruleis; iride umbrina; pedibus corneo-fuseis, hypodactytilis pallidis. — long. tot. 21a‘. — rostr. ab ang. oris 1’. 1". — al. 191/,'.—14". — caud. 10°. 10%. —11. — tars. 2.2, 3, 2: Paulo minor; facie magis eanescente. Bei jüngeren Vögeln ist der Schnabel weit kürzer, ganzrandig (während beim alten die Schneiden häufig unregelmässig gezähnt und ausgebrochen erscheinen) und dunkelfarbig, das Horn ist niedriger, viel Fam. Bucerotidae. — aM — Gen. Tmetoceros. kürzer und läuft schräg dachförmig nach der Firste zu ab; das Basal- drittel des Schnabels hell gelblich hornfarb, diese Farbe jedoch nicht scharf begrenzt; die nackte Augengegend ebenfalls hell. Auch diese Art scheint in Bezug auf Form und Färbung des Schnabels sehr zu varliren. Die weisse Zeichnung auf der Spitze der Steuerfedern erscheint bei einem von mir untersuchten Exemplar jederseits nur auf drei, bei andern auf vier derselben ausgedehnt. Der gefärbte Nashornvogel findet sich in den Ebenen um die süd- lichen Theile des Tana-Sees, in Godscham, Schoa, nach Speke in Uganda im östlichen Centralafrika. Ueber seine Lebensart kann ich sehr wenig berichten, da wir demselben nur einmal begegnet sind, nämlich im Monat März im südwestlichsten Winkel des Reb-Thals, auf 6000 Fuss Meereshöhe, wo sich ein Paar dieser stattlichen Vögel unfern einer Kirche lautlos auf diehtbelaubten Cördien und Sykomoren herumtrieb. Sie hatten die Früchte der letzteren gefressen und waren ziemlich misstrauisch. Rüppell fand im Magen auch Reste von Bu- presten und Heuschrecken. Baron v. d. Decken sammelte mehrere gehäubte Nashornvögel in Ost-Afrika ein; die Etikette lautet: „Baramo, 16. 10. 1862. — Länge 28. — Auge gelb; Schnabel roth (!).“ Nach Speke lebt der gehäufte Tok in kleinen Flügen, bewegt sich von Baum zu Baum und lässt dabei ein heftiges Geschrei hören. Er bewohnt, in grosse Flüge vereint, Wälder, in welchen er bestimmte Ruheplätze hat. Während der Fortpflanzungszeit zerstreuen sich diese in einzelne Paare. Das Weibchen soll nach Berichten der Eingebornen während des Brütens vom Männchen in eine Baumhöhle eingemauert werden. |Tropisches Ost-Afrika: v. d. Decken. — Sehire: Kirk. — ? Natal: Mus. Kirchhoff. ] Anmerkung. In einer Vogelsammlung vom obern Weissen Nil sah ich den Schädel eines Nashornvogels mit röthlichbraunem Schnabel und auffallend grossem, ge- furchtem Horn, vielleicht Buceros buccinator, welche Art auch im tropischen Osten vorkommt. » Gen. Tmetoceros, Cab. (Bucorvus, Less. — Bucorazx, Sund. — Tragopan, Gray nec Möhr. — Finsch & Hartl. 0. Afr. p. 480. [not.)) Nr. 605. Tmetoceros habessinieus. Buceros abyssinieus, Gm. — Buff. Pl. enl. 779. — Adans. Voy. to Senegal p. 309. — Lath. Gen. Syn. I. p. 347. — Id. Ind. Orn. p. 143. — Bechst. Kurtze Uebers. p. 108. — Vieill. Eneyel. method, I. p. 302. Fam. Bucerotidae. — Br #* Gen. Tmetoceros. pl. 109. 3.5 pl. 11822. — Id. Galer:Ois.'p. 321. IE El. Ois. d’Afr. t. 230. 231. 232. — Buceros brac, Dumont. — B. caruncula- tus, Wagl. Syst. spec. 6. — B. Leadbeateri, Vig. — B. abyssinicus, Less. Trait. d’Orn. p. 256. — Tragopan abyssinieus, G. R. Gray. — Bucorax abyssinicus, Sund. Oefvers. 1849. p. 161. — Bucorvus abyssinieus, Bp. Consp. I. 89. — Timetoceros abyssinicus, Cab. Mus. Hein. II. p. 175. — Buceros carunculatus abyssinicus, B. e. guineensis et B. e. cafer, Schleg. Cat. Buc. p. 19. — B. abyssinieus, Selat. Proc. L. 2.8. 1864. p. 111. — Tragopan abyssimieus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 320. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 456. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 46. u. p. 54.; 1857. p. 109. 110. — Brehm, Cab. Journ. 1858. p. 406. — Id. Habesch p. 220. — Brehm, Thierl. IV. p. 248. — Antin. Cat. p. 77. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 270.; 1864. p. 270. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 231. 232. — Lefeb. Abyss. Ois.p. 125. — Aba-Gambal, "Bruce Voy. fig.!e. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 581. — Hartl. W. Afr. Nr. 495. — Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 480. —-Finsch, Coll. Jesse p. 279. — Ayres, Ibis 1861. p. 132.; 1862. p. 37.; 1869.”p. 296. — Gurney, Ibis 1868. p. 142. — Bocage, Av. das pos. portug. IV. (1870.) p. 15. Arabisch Abu Qarn ( Dr .!) — Amharisch Erkum, auch Herkum. — Tigrisch Aba-Gamb a. Niger; remigibus primariis albis; galea frontali rostroque nigris, illa lateraliter profunde suleata, antice verticaliter truncata, patula, macula utrinqgue maxillari subtriquetra, sordide incarnata; area peri- ophthalmica nuda cinerascente-eyanea; menti et gulae cute nuda, plicata, mollissima, nitide incarnato-einnabarina, medio, mentum versus, ex violaceo cinerascente-cyanea; iride umbrina ; pedibus nigricantibus, hypodactylis sordide pallidis; — long. tot. 33/,‘. — rostr. ab ang. or. 8". 3,9, —,alt. rostr. cum galea frontali 41/,'. — al. 21. 8. — 23°. — caud. 131," — tars. 6°. 3. — dig. med. ce. u. 21%", 9Q.: Minor; gulae cute nuda concolore, cinerascente-cyanea. Jun.: Galea frontali minore, parum elevata, in culmine com- pressa, antice clausa; rostro concolore. Der Schnabel beim jungen Vogel schwächer und immer ganz- randig, gewöhnlich ohne den hellen Fleck an der Basis des Ober- schnabels; der Hornaufsatz erscheint erst im Alter von einem Jahr, ist dann niedrig, oben dachförmig, ziemlich scharf comprimirt und mit der vordern Kante nach und nach schräg in das Qulmnen ver- Fam. Bucerotidae. — 175353 — Gen. Tmetoceros. laufend. Beim ältern Hornraben entwickelt sich der Helm aber rasch; von der Seite gesehen ist dann der flache Oberrand stark bogig, steil in die Stirn einfallend, die Vorderseite fast senkrecht ab- geschnitten und vorn offen; der Querschnitt des Hornes herz- oder mehr kleeblattrörmig, seine Firste platt und jederseits durch eine, dem Oberrand parallellaufende Furche tief und staffelartig eingeschnit- ten; Schnabelrand (Schneiden) zumeist unregelmässig ausgebrochen. Professor Schlegel (Cat. Mus. Pays-bas, Bucer. p. 19.) theilt diese Art in drei Conspecien, in eine nordöstliche, südliche und westliche, die sich durch Grösse und verschiedene Form des Horns unterscheiden sollen. Ich kann mich so wenig als Finsch und Hartlaub der An- sicht anschliessen, dass solche constante geographische Formen exi- stiren. Bei ganz alten Vögeln finde ich keinen wesentlichen Unter- schied im Bau der Galea, die bei beiden Geschlechtern gleich stark entwickelt vorkommt, dagegen sind die Weibchen constant kleiner und Männchen und Weibchen variiren im Allgemeinen auch individuel etwas in Bezug auf Dimensionen von Schnabel, Schwingen und Tarsen. Die nackte Kehlhaut scheint beim 3. etwas weiter ausgebreitet; sie ist äusserst zart, debnbar und fühlt sich ungemein weich an, wie wenn sie mit Puder bestreut wäre. Dieses sehr dehnbare Organ liegt ge- wöhnlich in lockern, unregelmässigen Falten, die quer über die Kehl- mitte, nach den Halsseiten zu nach hinten und abwärts verlaufen. Die Farbe des Kehlsacks ist ein schönes, glänzendes Blaugrau in’s Violette. Beim alten g. jedoch nur die Basis des Unterschnabels, Kinn und Kehlmitte und jederseits von letzterer ein breiter Seitenast so gezeich- net, Unterkehle und Halsseiten zinnoberroth. Professor Hartmann sagt, die blauen Hautlappen an der Kehle färbten sich, wenn der Vogel geängstigt werde, blutroth. Dies habe ich nie zu beobachten Gelegenheit gehabt, obgleich ich öfter lebende Thiere dieser Art, sowohl Alte als Junge, besass und sehr viele selbst erlegte. Wie bei allen Nashornvögeln ist auch hier das subeutane Binde- gewebe so locker, dass die Haut oft kaum am Körper zu haften scheint; wahrscheinlich kann der leere Raum nach Bedürfniss mit Luft gefüllt werden, wie auch die meisten Knochen pneumatisch sind. Das Gefieder ist locker und mager, dabei von wenig Fettgehalt, auch die Fettdrüsen von geringer Entwicklung; die Deckfedern der Unter- seite der Flügel noch sparsamer; der Schnabel leicht, schwach und etwas weich; sehr entwickelt und kräftig dagegen die Borsten an Schnabelbasis und um die Augen. Nach meinen Erfahrungen. wandert der Hornrabe nicht, obgleich im Spätjahr und Winter die einzelnen Familien öfter ihre "Standorte verlassen und weit im Lande herumstreifen, um reichlichere Futter- plätze zu suchen. Sein Verbreitungsbezirk ist auch in unserem Beob- achtungsgebiet ein sehr weitläufiger. Im Samhar-Land haben wir ihn nicht gefunden, aber in den benachbarten Bergen der Bogos und Habab, dann in Takah, dureh ganz Abessinien südwärts bis Schoa, in Fazogl, Senar, Kordofan und im (Gebiet des Weissen Nil westwärts Fam. Bucerotidae. le 7. Me — u Gen. Tmetoceros,. bis zum Kosanga-Fluss. Speke traf ihn noch bei Madi am südlichen Bahr el Abiad. In Habesch zieht er waldige Schluchten und Vieh- weiden zwischen 4000 und 8000 Fuss Meereshöhe dem eigentlichen Hochland vor, steigt aber zuweilen doch bis 12,000 Fuss hoch. In Ost-Sudan bewohnt unser Vogel mehr die waldigen Steppenländer und die eigentliche Baumregion, am Gazellenfluss fanden wir ihn öfter in der Sumpflandschaft, zuweilen auch im dieksten Buschwald. Die ein- zelnen Paare halten treu zusammen; in grösseren Gesellschaften trafen wir die Hornraben niemals an. Einzeln stehende, diehtbelaubte Hoch- bäume auf Lichtungen und Triften oder an Thalgehängen, die eine weitere Aussicht gestatten, wählt der Aba-Gamba zu seinem Rast- und Nachtquartier. Den Tag über treibt er sich meist auf der Erde herum, rabenartig umherschreitend und seiner Nahrung nachgehend, die in Cerealien, Knospen, Beeren, Würmern, Käfern, Orthopteren, Eidechsen, kleinen Schlangen, Fröschen, jungen Vögeln, Mäusen u. dergl. besteht, ja er soll selbst Vogelnester plündern und gefallene Thiere anschneiden; nach Ayres frisst er grosse Landschildkröten! Seine Bewegungen sind nicht rasch, dagegen bedächtig und würde- voll; Hals und Kopf werden meist ziemlich aufrecht getragen, bei je- dem Schritt beugt der Vogel diese Theile etwas nieder. Naht Gefahr, die das ruhige Auge bald erkennt, so flüchtet er womöglich hinter Steine, Büsche oder Hecken, oder geht etwas miihsam auf, streicht in mässiger Höhe und meist in gerader Linie, die Flügel kurz, kräftig und geräuschvoll schlagend, ein gutes Stück weit und lässt sich ge- wöhnlich auf einer erhabenen Stelle der Erde, auf Felsen oder dürren Baumästen nieder, um seinen Feind zu beobachten. Bei solchen Fluchtversuchen gewinnt er meist eine seinen frühern Standpunkt ent- gegengesetzte Thalwand. Oft sind diese Vögel wirklich sehr scheu und argwöhnisch, aber namentlich am frühen Morgen lassen sie sich bei günstigen Bodenverhältnissen auch leicht beschleichen, ebenso bei Steppenbränden, wo sie mit grosser Gier alle durch das Feuer beschä- digten Heuschrecken, Käfer u. s. w. zusammensuchen. Kennt man den Standort genau, so gelingt es auch, den Vogel dem Schützen zu- zutreiben, oder ihn am Nachtquartier zu erlegen. Die Paarungszeit muss in den Herbst fallen. Im September und October kann man namentlich in den Morgenstunden das eigenthümliche Balzen der Hornraben vernehmen. Beide Gatten treiben sich da merklich auf- gerest und in erhabener Stellung, -die Kehlhaut aufgeblasen und fau-" chend auf Liehtungen herum und stossen Töne aus, die aus einer grossen, hohlen Tonne zu kommen scheinen. Diese Töne klingen wie bu oder buh, zwei derselben, der erste eine Octave tiefer als der nächste, folgen immer rasch auf einander und wiederholen sich nach kurzen Pausen, und dieses einförmige Concert währt oft stundenlang. Meine abessinischen Jäger versicherten mich, dass beide Gatten sich bei dieser musikalischen Production betheiligten, und diese Behauptung bestätigt sich wohl dadureh, dass dieselben fast gleichzeitig nickende Bewegungen mit Kopf und Hals hervorbringen. A. Brehm fand am obern Blauen Nil im Monat Januar ein eben Fam. Bucerotidae. —. 9 = Gen. Tmetoceros. flügges Junges dieser Art, das die Grösse eines Hahns hatte und aus einer Baumhöhle genommen worden war, die keine Spur von Um- mauerung zeigte. Nach Nachrichten, die ich in den Bogosländern einzog, soll der Vogel in grossen Nestern auf Hochbäumen brüten und ein kleines, rundes, weisses Ei legen. Oefter bemerkte ich auch, dass diese Vögel grössere Gegenstände (entweder eine Schlange oder Reisser) auf Bäume trugen. Nach Lefebvre halten die Abessinier den Hornraben für unrein und knüpft sich verschiedener lächerlicher Aberglauben an denselben. In Schoa dagegen ist die Erkum-Feder ein gesuchter Schmuck für tapfere Krieger, die einen Feind erschlagen oder einen Büffel oder Elepbanten getödtet haben. Gefangene Hornraben erhielt ich lange Zeit mit Niederschlag von arabischem Bier (Merisa), Leber und Wanderheuschrecken, auf die der Vogel besonders gierig ist; doch erreicht er niemals einen gewissen Grad von Zutraulichkeit und verträgt sich schlecht mit andern Thieren. [Senegambien. — Goldküste. — Benguela und Angola. — Süd- afrika. — Zambezi.] a 1 } A NEN 4 ot BR: P rordhrln ÄE oT ee LEERE Fach Ak Se lange: 2 hai PR vba 98% ER: rar ir OBEN. er ikheeghekt; er IR ber urW Bern Ge PER ..; Ge 2 Are A, Eh ME TaL DM Br AT uEr ee ll unbe a i Oe ü Hl sis Yen a DIL FREE king ei bist, Age mb: _ Kar Y \ her s i Rn rc j Bi: wi A IR age RE. 36 ai sa, rl URL GE THE EBENEN; BE ar Veh Hut Ferch etc v ET pen EM Alt u iAnkerpe ade za N SR LEE BR Aal SrEHBNE, Ya u, une anlcaee En Bu ee klin ah Sa’ VERS | Fa [ ar ar IS- «67 Ord. Scansores, Cuv. Fam, Psittacidae, Leah. Die Papageien heissen auf arabisch Babaghan | aa) u) und Durah | | 52 auch 8). — Sudanarabisch Ter el nataq | Se). — Tigrisch Hansai oder H:nsai. — Amharisch Donkoro. Dr. Rüppell hat in ganz Nordost-Afrika nur fünf Papagei-Arten eingesammelt und eine sechste gesehen, welche bisher keinem Reisenden mehr aufstiess und die der kurzen Beschreibung nach eine ganz eigene, noch unbekannte Species sein muss. Hierzu kommen noch eine neue von mir in Abessinien entdeckte, (Pionias eitrinoeapillus), und; zwei westliche (Psittacus erithacus und Agapornis pullaria), die ich im öst- lichen Central-Afrika, im Gebiet der Zuflüsse des Bahr ghazäl zu sehen Gelegenheit hatte. Speke fand eine zehnte Art (Pionias fuscica- pillus) in Uzaramo, und ausserdem berichteten mir Elephantenjäger von einer oder zwei weitern, die sich im Lande der Kidj-Neger und westlich davon aufhalten. Beide haben Grösse und Form und Pionias Meyerii, die eine ist grün, mit schwärzlichem Schnabel und orangefarbenem Unterleib (P. rufiventris oder P. senegalus?), die andere ganz grün, mit eben so gefärbter, grosser Haube. Major Harris end- lich spricht von zwei Papageien, die er im Tiefland von Schoa auf Tamarhinden und Feigenbäumen gesehen hat. Beide heissen auf am- harisch Donkoro, der eine ähnlich der Agapornis Tarantae (wohl iden- tisch mit ihr), der andere ein wenig grösser, das 3. oben grün, unten roth, das 2. graubraun und gelb. (Pionias rufiventris?) AusN.O. Afrika mit Einschluss der Nilquellenländer kennen wir somit mit Bestimmtheit neun Papageien: die weitverbreitete, jedoch ursprüng- lich nicht in Südafrika heimische Palaeornis torquata, den westlichen, von Denham auch am Tschad-See gefundenen Psittacus erühacus, die v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 47 Fam. Psittacidae. =. Ba ” Gen. Palaeornis. die westliche Agapornis pullaria, Pionias Meyerü, der auch in Südafrika vorkommt, und P. flavifrons, fuscicapillus, rufwentris und citrinocapillus, sowie Agapornis Tarantae, die bis jetzt ausschliesslich in Ostafrika be- obachtet worden sind. Westafrika hat elf Species aufzuweisen: Palae- ornis torquata, Psittacus erithacus und Ps. timneh, Pionias pachyrhynchus, Guilielmi, Lecomtei, Senegalus, Rüppellü, Agapornis pullaria, pieta und roseicollis. Nach Barth käme in Central-Afrika keine Papagei-Art nördlich vom 8.° vor, während Denham, der nur bis zum 10.° gelangte, schon Zalaeornis torguata und P’sittacus erithacus um den Tschad-See eingesammelt hat. Ueberhaupt sind die meisten naturwissenschaf- tlichen Nachrichten, die Barth überdies noch höchst dürftig giebt, sehr unzuverlässig, viele geradezu falsch. Gen. Paiaeornis, Vig. Nr. 604. Palaeornis torquata. Psittacus torquata, Bodd. tab. des pl. d’Aud..p. 32. — Psittaca tor- quata, Briss. Orn. IV. p. 323. — Le Vaill. Perr. t. 22. 23. — Buff. Pl. enl. 551. — Ps. viridis, torgue miniaceo, Schwenkf. Av. siles. — C. tor- quatus macrourus antiquorum, Aldrov. p. 678. — Be. cubieularis, Hasselg. Reise p. 292. — Ps. Alexandrı, L. (ex parte.) — Ps. Krameri, Scop. — Buff. Hist. Ois. VI. p. 152. — Lath. Syn. I. p. 235. — Id. Gen. Hist, II. p. 260. — Ps. Alexandri, cum var. ß., Gmel., Lath. — Ps. manil- lensis, Bechst. Stubenvög. p. 612. — Hahn, Ormnith. Atl. Papag. t. 6. — Ps. torquatus, Kuhl. — Ps. frenatus, Ill. Licht. Dubl. Cat. p. 6. — Ps. docilis, Vieill. N. Diet. XXV. p. 343. — Id. Encycl. method. p. 1384. — Palaeornis torquatus, Vig. Zool. Journ. II. p. 50. — P. inornatus, Vig. Ibid. V. p. 274. (9.) — Conurus torquatus, Less. Trait. d’Orn. p. 215. — Palaeornis cubieularis, Wagl. Monogr. p. 595. — Brehm, Thierl. III. p. 67. — Thienm. Fortpfl. d. Vögel p. 73. — FPalaeornis torquatus, Swains. W. Afr. IL. p. 174. (Titelkupfer.) — Rüpp. N. W. p. 62. — Palaeornis bitorguatus, Blyth. Cat. B. As. Soc. p. 4. — P. Layardi, Blyth, ibid. App. p. 341. — Falaeornis parvirostris, torquatus et Layardı, Bp. Rev. & Mag. 1854. p. 152. — Pal. torguatus, de Souance, Rev. & Mag. 1557. p. 157. — Pal. frenatus, Licht. Nomenel. p. 71. — Pal. torquatus, Jerd. B. of Ind. I. p. 257. — Schleg. Cat. Psitt. p. 80. — Finsch, Papag. III. p. 17. — Beav. Ibis 1865. p. 409.; 1867. p. 320. — Ps. eubieularis, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 335. — Heugl. Syst. Ueb. p. 473. — Fam. Psittacidae. =. WI — Gen. Palaeornis. Id. Faun. Roth. Meer Nr. 192. — Antin. Cat. p. I. — Lefeb. Abyss, Ois. p. 128. — Brehm, Habesch p. 362. — Finsch, Coll. Jesse, p. 280. Hartl. W. Afr. Nr. 496. — Allen, Exped. Nig. I. p. 310. — Denh. & Clappert. Voy. p. 196. — Denh. & Olapp. Reise, p. 682. spec. 7. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 37.; 294.; 305. — 1863. p. 172.; 173. — Antin. Cab. Journ. 1866. p. 112. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 871. — P. torquatus, docilis, parvirostris et Layardi, Bocage, Mus. Nacion. de Lisboa, Psitt. p. 14. — Brehm, Thierl. II. p. 67. — Layard, B. of. Afr. p. 230. (not.) Dilute psittaeino-viridis, subtus pallidior, fronte et genis laetius tinetis; cervice colore liliacino-eyaneo micante; torque nigro, subtus delieate roseo-, supra dilute cyaneo-marginato; remigibus et pri- mariarum teetrieibus majoribus viridi-coerulescentibus, illis extus fla- vido-marginatis; rectrieibus intermediis valde elongatis, supra coerules- centibus, reliquis intus et infra magis flavicantibus; subalaribus in- tense virescente-flavis; rostro puniceo, mandibula et maxillae apice magis nigricantibus; iride pallide roseo-flavicante; periophthalmiis nudis roseo-flaventibus; pedibus incarnato plumbeis; — long. tot. 144,45", — rostr. a fr. 9.10". — al. vix 6”. — rectr. intermed. 8, —10". — tars. 51,612‘. Jun.: Mento et gula viridibus, faseia collari nigra nulla; rostro pallidiore; cauda breviore. Junge Vögel zeigen zuweilen ein lebhafter grünes Nackenband. Männchen und Weibchen scheinen nicht verschieden, wenigstens giebt es alte Weibchen, die eben so lebhaft gefärbt sind, wie die Männchen. Eine der weitverbreitetsten Arten in N. O. Afrika, vom 15.°—16. nördlicher Breite südwärts bis zum 7.° nördlicher Breite überall, mit Ausnahme des Hochgebirgs, hier höchstens auf 4500 Fuss gehend. In Takah überschreitet P. torguatus wohl noch den 17.° nordwärts. Einer meiner Jäger versicherte mich, den Halsbandsittich selbst in Unteregypten gesehen zu haben. Dies war jedoch höchst wahrschein- lich ein aus der Gefangenschaft verflogenes Exemplar. Lebt gesellschaftlich, meist in kleinen Flügen in der waldigen Steppe und an Flussufern mit Hochbäumen, schwärmt lärmend von Baum zu Baum, ist stets aufmerksam auf Alles, was um ihn her vorgeht, unruhig und sehr gefrässig. Zuweilen sieht man ganze Trupps in die Maisfelder einfallen, sonst fressen die Halsbandsittige Feigen, Cordien, Dattel- pflaumen, Datteln, Tamarhinden, Adansonienfrüchte u. dergl. Der Flug ist hoch, rasch und gerade, dabei wird der lange Schwanz meist ganz horizontal getragen, und häufig hört man das bekannte Pfeifen des alten Männchen, namentlich im Abfliegen und Aufbäumen. Die Brutzeit fällt in die Monate März bis Juni; die kunstlosen 47* Fam. Psittaeidae. u ’ Gen. Pionias. Nester stehen in hohlen Bäumen, namentlich Akazien, auf 15—530 Fuss Höhe und enthalten 3—4 halbnackte Junge, welche sich auffallend langsam entwickeln. [Tschad-See. — Senegambien. — Guinea. — Gabun. — Verwil- dert in der Cap-Colonie. — Mauritius. — Ceylon. — Süd-Indien bis zum Himalaya, ostwärts bis Malacca. — ? Turkistan. — ? Am Oxus. — ? Arabien.] Gen. Pionias. (Pionus, Wagl. — Poiocephalus, Swains. — Pionias, Finsch, Papag. II. p. 366.) * + Nr. 605. Pionias fuseicapillus. Pionus fuseicapilus, Verr. & Des Murs, Rev. & Mag. Z. 1849. p. 58. — Poiocephalus eryptowanthus, Pet. Berl. Monath. 1854. p. 371. — Poeocephalus fuscicapillus, Bp. Naum. 1856. p. 383. IV. — Kirk, Ibis 1864. p. 329. — Selat. Proceed. L. Z. Soc. 1864. p. 112. — Psittacus hypo- vanthus, Gray, List. Psitt. 1859. p. 70. — Pionias fuseicapilus, Finsch, Papag. II. p. 492. — Ps. fuscicapülus, Hartl. Proc. L. Z. Soc, 1867. p. 826. — Poeocephalus fuscicapillus, Cab., v. d. Decken, Reisen III. p. 40. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 499. tab. VII. Psittaeino-viridis; uropygio, supracaudalibus et subeaudalibus laetius colore flavo-viridi tinetis; interscapulii tergique plumis et sca- pularibus mediis magis fuscescentibus; capite colloque olivaceo- fuscescentibus, pilei cervieisque plumis pallidius ex olivaceo flavi- cante-marginatis; genis einerascentibus; remigibus et reetrieibus fuli- ginoso-olivaceis, extus tum colore flavo-viridi, tum coerulescente- viridi marginatis; subalaribus flavis; mandibula pallide livido-eornea; maxilla corneo-fusea; pedibus saturate fumosis; iride sordide flavida; — long. tot. eirea 9". — Tostr. a fr. 14 12", — al IT 5, vu, — eaud. 2". 2,2", 4", — tars. 7". Beide Geschlechter gleich gefärbt, die Jungen etwas düsterer: Finsch & Hartlaub. Bei Vögeln von Mombas spielen die Federränder des Oberkopfs noch mehr in’s Olivengelbe; vor dem Auge eine dunkle, fast rauchschwarze Stelle. Ein jüngeres 9. von Inhambane ist auffallend kleiner und heller; der ganze Schnabel licht hornfarb; Halsseiten hell schmutzig oliven- gelblich; Scheitel hell olivengrünlich; Flüg. 5". 34,” — Sehnabel- länge 10°. Fam. Psittaeidae. — 14 — Gen. Pionias. Der braunköpfige Papagei ist bis jetzt nur als Bewohner des öst- lichen tropischen Afrika bekannt, und noch nicht mit Sicherheit nach- gewiesen, ob er auch in den südöstlichen Theilen unseres Gebietes, namentlich im Somal-Land vorkommt. Speke beobachtete ihn noch in Uzaramo und auf den Plateaux im Innern des Continents, wo er sehr gemein ist, in Paaren und kleinen Gesellschaften lebt und sich von verschiedenen Früchten und Maiskörnern nährt. [Tropisches Ost-Afrika: v. d. Decken. — Inhambane: Pet. — Zambezi und Zanzibar: Kirk. — Mombas. Uzaramo: Speke.] h Nr. 606. Pionias rufiventris. Pionus rufiventris, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 331. t. 32. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 194. — Id. Syst. Ueb. Nr. 470. — Poeocephalus rufi- ventris, Bp. Rev. & Mag. de Zool. 1854. p. 145. — Sclater, Ibis 1860. p- 243. — Psittacus rufiventris, Gray, List. Psitt. p. 71. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 607. — Sclat. Rep. Coll. Som. Country (1860.) p. 9. — Pionias rufwentris, Finsch, Papag. II. p. 487. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 498. Similis ?. senegalensi; rostro validiore; nitide fuscescente-canus, collo laterali, antico et peetore superiore miniaceo-lavatis, interscapulio et alarum tectrieibus viridi-tinetis; abdomine, hypochondriis et subalari- bus intense miniatis; erisso, subeaudalibus, uropygio et supracaudalibus laete psittacino-viridibus, partim flavo-, partim eyaneo-lavatis; tibialibus psittacino-viridibus, miniato-tinetis; remigibus et rectrieibus olivaceo- fumosis; rostro, pedibus et orbitis coerulescente-nigricantibus; iride flavicante-miniata; — long. tot. 9’. — rostr. a fr. 1”. — al. 5.10". — eaud. 2”. 10%. — tars. 61/2". Der rothbäuchige Papagei lebt in Flügen im wärmeren Schoa, namentlich um Eifat, ebenso auf den Somal-Plateaux, südwärts bis zum 6.° S. Br. Wie ihre Verwandten haust auch diese Art gesell- schaftlich auf Hochbäumen. Kommt wahrscheinlich auch auf dem obern Weissen Nil vor. Jedenfalls ist sie nicht Bewohner des eigent- lichen Hochlands und geht schwerlich über 4—6000 Fuss Meereshöhe. [Südliches Somal-Land: Speke.] Fam. Psittaeidae. — 112 — ’ Gen. Pionias. Nr. 607. Pionias flavifrons. Pionus flavifrons, Rüpp. Syst. Ueb. t. 31. Nr. 331. — Poeocephalus flavifrons, Bp. Rev. & Mag. 1854. p. 145. — Psittacus flavifrons, Schleg. Cat. Psitt. p. 35. — Pionus flavifrons, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 469. — Phaeocephalus (potius Poeocephalus), sp. Nr. 1., Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 305. — Pionias flavifrons, Finsch. Papag. II. p. 482. — Psütacus fla- vifrons, Gray List. Psitt. p. 71. Notaeo et collo antico ad peetus usque olivaceo-viridibus, plumis omnibus nitide et late colore psittaeino-viridi marginatis; subtus in fundo laete viridi-Aavo splendide beryllino-viridis; pileo, loris, genis et regione parotica laete vittellino-Havis; supracaudalibus et subcaudali- bus pulchre flavo-psittaeinis; remigibus et rectrieibus olivaceo-fumosis, ex parte eolore viridi marginatis et lavatis; subalaribus fumosis, late viridi-marginatis; remigum 24 longissima; ceromate, annulo nudo periophthalmieo et pedibus fuscis, his magis eoerulescentibus; ma- xilla livido-cornea; mandibula plumbea; iridi fuscescente-miniata; — &. aus Schoa &. vom Ataba-Thale long. tot. vix 9. — 9". Toste ra alt. rostri 114, — 111," 189. al. 6, PILLR m, ae Du ZUR 6%, caude 22 gun. N a bats. nl a Dr. Rüppell erhielt der Originaltypen von Pionias llavifrons aus Schoa, woselbst auch Major Harris welche einsammelte. Ich fand dieselbe Art im Januar 1862 nicht selten im Ataba-Thale in der abessinischen Provinz Telemet, auf 5—8S000 Fuss Meereshöhe in engen, wasser- reichen Schluchten auf dichtbelaubten Hochbäumen. Sie leben ähn- lieh ihren Verwandten in Flügen von 5—8Stück zusammen, sind leb- haft, scheinen aber etwas schwer in ihren Bewegungen und stossen im raschen, schnurrenden und geraden Flug einen unangenehm pfei- fenden Ton aus. Die Nahrung besteht in Cerealien, Beeren, Mark und Kernen der Früchte von Adansonia digitata u.8. w. Ob sedentär, kann ich nicht angeben. Meine abessinischen Jäger erkannten den Vogel nicht, woraus ich schliesse, dass sein Vorkommen im eigentlichen Habesch überhaupt kein regelmässiges ist. Soll auch im Lande der Kidj-Neger am Weissen Nil baobachtet worden sein. Fam. Psittaeidae. — A433 — Gen. Pionias, Nr. 608. Pionias Meyerii. Psittacus Meyeri, Rüpp. Atl. p. 18. t. 11. — Id. N. W. p. 61. — Pionus Meyeri, Id. Syst. Ueb. Nr. 330. — Ps. flavoscapulatus, Ehr. — Pionus Meyeri, Wagl. Monogr. p. 613. — Poeocephalus Meyeri, Strickl. Contr. Ornith. 1852. — Bp. Rev. & Mag. 1845. p. 154. — Pionus Meyeri, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 468. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 195. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 128. — Antin. Cat. p. 2. — Psittacus Meyer:, Schleg. Cat. Psitt. p. 36. — Phaeocephalus zanthopterus, Hgl. Cab. Journ. 1863. p. 271. — Brehm, Habesch p. 363. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 294. — Pionias Meyeri, Finsch, Papag. IL. p. 494. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 500. — Finsch, Coll. Jesse, p. 250. — Bocage, Aves das pos. portug. Afr. IV. p. 16. — Bianc. Spec. zool. Mosamb. Fasc. IV. p. 49. Capite, collo et pectore superiore e fusco einerascentibus; dorso, alis et reetrieibus olivaceo-fuscescentibus, dorsi plumis colore coerulescente viridi, alae teetrieibus et tertiariis colore psittäcino-viridi, remigibus et rectrieibus extus striete colore viridi-Havo limbatis; rectricum ex- teriorum apice dilute flavo-viridi; abdomine viridi-coerulescente; uro- pygio et supracaudalibus in fundo flavo-viridi pulchre tureinis; macula frontali, margine alari lata, subalaribus et tibialibus flavis; rostro, ceromate, periophthalmiis nudis pedibusque corneo-fuseis; ‚iride late- ritia, extus magis fulvida; — long. tot. 7”. 10%. — 7. 12. — rostr. a —_ al. 5,8 5°,40 9, — ‚eaud; 2,6". — tars7A/,”", & & 2 gleich gefärbt; variirt übrigens sehr nach Jahreszeit und Alter. Das minder intensive Gelb des Kopfes (bei jüngern Vögeln gar nicht vorhanden) erscheint bei ältern oft nur auf der Scheitel- mitte angedeutet, bei andern Exemplaren aber über den ganzen Pileus, selten bis auf Ohr- und Wangengegend herab verbreitet; Halsseiten gewöhnlich reiner aschgrau als Vorder- und Hinterhals. Ein altes 3. aus Wau ist auf dem ganzen Unterleib lebhaft grüngelb, die breiten Spitzen der Federn verwaschen ultramarinblau. Häufig in Familien bis zu 10 Stück von den Vorbergen im Samhar bei Ain, in den Bogos-Ländern, in einigen wärmeren Gegenden Abessi- niens, in Takah, am Blauen und Weissen Nil, in Qalabat, Senar und Kordofan, meist in der Waldregion. Brütet während der Regenzeit in hohlen Bäumen und lässt sich leicht zähmen. Scheint nicht eigentlich zu wandern, rottet sich aber im Spätherbst öfter in grössere Gesell- schaften zusammen, welche lärmend von Hochbaum zu Hochbaum Fam. Psittaeidae. — WM — _ Gen. Pionias. schwärmen und zwar oft in Steppenlandschaften, wo weit und breit kein Wasser zu ıfinden ist. Weder diese noch irgend eine andere nordost-afrikanische Papagei-Art haben wir auf der Tränke oder auf der Erde angetroffen. Der Lockton besteht in einem ausserordentlich gellenden Pfiffe. Der Flug ist gerade, heftig und schnurrend, selten etwas abgesetzt; die spitzen Flügel werden dabei von Zeit zu Zeit rasch geschlagen und der dieke Hals und Kopf sehr eingezogen; beim Aufbäumen vernimmt man oft ein Geräusch, verursacht durch An- schlagen des schweren Körpers an dürre Zweige. [Benguela. — Damara. — Port Natal: Mus. Stuttg. — Süd-Mo- zambique. — Zambezi. — Mombas: v. d. Decken.] *Nr. 609. Pionias eitrinocapillus. Tab. XXIV. Phaeocephalus (potius Poeocephalus), spec. 2., Heugl. Cab. Journ, 1862. p. 305. — Psittacus flvaifrons, Schleg. Cat. Psitt. p. 38. (part.) — Psittacus citrinocapillus et citreicapillus, Heugl. — Pionias citrinocapillus, Finsch, Papag. II. p. 484. Similis P. Havifronti; rostro validiore, altiore; pileo, genis, loris et regione parotica pallide eitrinis; notaeo, collo antico et peetore fusco- viridibus, interscapulii et pectoris plumis, tertiariis alaeque tectrieibus conspicue et late tum eolore tureino-viridi, tum flavo-viridi limbatis; alae margine ulnaeque plumis partim flavis; uropygio, supracaudali- bus et abdomine nitide virescente-tureinis, plumis basin versus purlus flavis, erisso et subcaudalibus magis psittacino-viridibus; tibialibus flavis; remigibus et rectrieibus fuseis, his magis olivaceo-lavatis, in margine externa et apice virescentibus; remigibus extus anguste viridi- marginatis; remige tertia longissima; maxilla saturate coerulescente- cornea, mandibula unguibusque corneo-albidis, vix incarnato-tinctis; ceromate et periophthalmiis nudis umbrino-fuseis; iride lateritia; pe- dibus eoerulescente-fuseis; — long. tot. 9". — rostr. a fr. 13. — rostr. al. 133, — al. 6”. — caud. 2". 6“. — tars. 8". Die dritte Schwinge ist die längste. Schnabel und namentlich die Füsse viel kräftiger als bei P. fHavifrons, ebenso die helleren Nägel. Von letztgenannter Art unterscheidet sich der gelbköpfige Papagei in allen Kleidern durch den schön und glänzend türkisblauen oder blau überflogenen Bürzel und Unterleib und gelben Flügelrand; auch einige Federn des Afterflügels sind gewöhnlich, der Kopf im Alter ganz hellgelb, Fam. Psittacidae. — N — Gen, Psittacus. Beim jüngern Vogel ist der Kopf auf schmutzig olivenbräunlichem Grund gelblich überflogen; die Unterflügeldecken zeigen breite, grüngelbliche Spitzen; von der gelben Farbe am Flügelrand nur eine Andeutung vorhanden. Schlegel identifieirt den jungen P. eitrinocapillus fälschlich mit P. flavifrons. Dr. Finsch dagegen, dem ich eine der Originaltypen zur Vergleiehung übersandte, zweifelt nicht an der specifischen Verschie- denheit beider Formen. Wir fanden diese neue Art in kleinen Gesellschaften auf dicht- belaubten Hochbäumen unfern der Mündung des Atabaflusses in den Takazie, an der Nordgrenze der Provinz Telemet, im Monat Januar. Flug und Geschrei hat viel Aehnlichkeit mit dem von P. Meyerü, der in jenen Gegenden übrigens gar nicht vorzukommen scheint. Gen. Psittacus, L. (Jaco, Less.) € Nr. 610. Psittacus erithacus. Fsittacus erithacus, L. — Ps. einereus, Aldrov. Ar.I.p.675. — Albin, Hist. Ois. I. pl. 12. — Frisch, t. 51. — Ps. guineensis cinereus, Briss. Orn. IV. p. 310. — Ps. erithacus, Scop. — Buff. Hist. Ois. VI. p. 81. — Id. Pl. enl. 311. — Ps. erihacus, Gm. — Shaw, Gen. Zool. VIII. pl. 486. — Hahn, Atl. Papag. t. 22. — Vieill. Encyel. method. p. 1364. — Less. Trait. p. 197. — Wagl. Monogr. p. 579. — Nat. Libr. vol. VI. p. 106. pl. 10. — Brehm, Mon. Papag. t. 66. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 194. — Id. W. Afr. Nr. 497. — Gray, List. Psitt. (1859.) p. 69. — Schleg. Cat. Psitt. p. 37. — Le Vaill. Perr. pl. 99. 100. 101. — Finsch, Papag. II. p. 309. — Brehm, Thierl. III. p. 20. — Denh. & Clapp. Reise p. 682. sp. 9. — Denh. & Clapp. Voy. p. 196. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 271. — Lad. Magyar, Reisen p. 234. Laete einereus; facie subpapillosa, albida; rectrieibus caudaeque tectrieibus puniceis; remigibus nigricantibus; rostro nigro; pedibus canescentibus; iride albida, tum magis flavicante, tum ee — long. tot. 14”. — rostr. a fr. 1. 4. —1'. 5. — al. 7. 10, — 3", 10, — caud. 2 10,—3', 5", — tars. 9". In zoo-geographischer Beziehung sehr merkwürdig ist das Vor- kommen des grauen Papageis im Lande der Niamaniam auf der westlichen Wasserscheide des Weissen Nil. Er lebt dort in Gesell- Fam. Psittacidae. — 146 — u. Gen. Agapornis. schaften im Buschwald in den durch mehrere grosse, nach Westen ab- fliessende Gewässer durchschnittenen Ebenen, der Region des Rotang und der Oelpalme, wo alle dornigen Acazien fehlen. Dieser allbe- kannte Gesell scheint Standvogel und wird von den Eingebornen häufig jung eingefangen, gezähmt und zum Sprechen abgerichtet. Einer der vielen zahmen, die ich zu sehen Gelegenheit hatte, war dunkler, fast schiefergrau gefärbt, der Schwanz mehr dunkel braun- roth, ähnlich dem Ps. timneh. Ueber die Lebensweise im Freien kann ich keine weitern Angaben machen. Interessantes berichtet — auch über das Brutgeschäft — Keulemans in Finsch (Papag. II. p. 314.). [Tschad-See: Denh. — Senegambien bis Benguela. — Ilha do Prineipe. — Nicht auf St. Thome.] Nr. 611. Psittacus spee.? P. Le Vaillanti, Kuhl. ??, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 332. — Id.N. W. p. 63. — ? P. pachyrhymchus, Hartl. W. Afr. Nr. 499. (not). — Rüpp. Reise nach Abessinien I. p. 399. — Finsch, Papag. II. p. 931. Albus; alis rubris. Dr. Rüppell und sein Begleiter Th. Erkel trafen im Juni unfern der Vereinigung des Ataba in Abena (N.-O.-Abhang von Semien) einen Schwarm von etwa 5 bis 6 Stück weisser Papageien mit rothen Flügeln, von denen jedoch keiner eingesammelt werden konnte. Warum Rüppell von so auffallend aberrant gefärbten Vögeln, wie er sie selbst beschreibt, vermuthen kann, dass sie zu P. Le Vaillantü, Kuhl gehören, giebt der gelehrte Reisende nicht an, eben so wenig sagt Hartlaub, warum er der Meinung ist, es könnte dies P. pachy- rhynchus sein. Offenbar eine noch ganz unbekannte Art! Merkwür- dig, dass ich auf demselben Fundort Pionias flavifrons einsammelte und nahe dabei meinen £. cirinocapillus. Gen. Agapornis, Selby. (Psittacula, Kuhl.) Nr. 612. Agapornis Tarantae. Psittacus Terantae, Stanl. in Salt, Trav. Abys. App. p. 70. — Psü- tacula taranta, Lear Perr. pl. 39. — Bourjot, Perr. t. 99. — Foioce- Fam. Psittacidae. — MT — Gen. Agapornis. phalus taranta, Swains. Clas. B. II. p. 301. — Psittacus Tarantae, Rüpp. N. W. p. 61. — Peittacula Tarantae, Id. Syst. Ueb. Nr. 334. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 472. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 195. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 169. — 1862. p. 37.; 293. & 305. — Lefeb. Abyss, Ois. p. 128. — Agapornis Tarantae, Bp. Rev. & Mag. de Zool. 1854. p. 154. — Psitacula Tarantae, Gray, List. Psitt. p. 89. — Schleg. Cat. Psitt. p. 72. — Finsch, Papag. II. p. 634. — Finsch, Coll. Jesse p. 281. Psittaeino-viridis, subtus pallidior; sineipite lorisque laete miniato- rubriis; subalaribus, alae teetrieibus majoribus reetrieumque faseia ante- apicali nigerrimis; remigibus primariis olivaceo-fumosis, in pogonio externo delicatissime flavido-marginatis; secundariis nigris; margine alari viridi; reetricum pogoniis internis basin versus flavicantibus; rostro saturate corallino-roseo, in apice et mandibulae tomiis pallidiore; iride fusca; annulo periophthalmico nudo puniceo; pedibus plumbeo- fuseis; — long. tot. 6”. — rostr. a fr. 8%. — al. 3%. 9.4. — caud. 1.‘ 14". —-.tars.5Yz'". Jun.: Sineipite lorisque psittacino-viridibus; periophthalmiis nudis nigricantibus; subalaribus magis fuscescentibus. Ein altes Männchen hat einen enorm robusten 91/,'”. hohen Schnabel. Beide Geschlechter gleich gefärbt, beim 9. das Roth der Stirn mehr in’s Gelbe ziehend und verwaschener. Rothköpfige Vögel habe ich übrigens nur während der Paarungszeit und nicht in den Winter- monaten gefunden. Bei manchen jangen Vögeln sind die Unterflügel- decken braungrün und lebhafter grün gerandet. Der Tarantanische Zwergpapagei ist Standvogel in ganz Abessi- nien und Schoa, vom Pass von Eiwalho (Mensa) und der Tsad-Amba an südwärts bis nach den Abhängen von Eifat, ostwärts bis zum Ta- ranta und Senafie-Pass; westlich haben wir ihn noch in der Dembea- Ebene, nicht aber in den Bergen zwischen Dukelarwa, Tschelga und Wohni beobachtet. Er lebt gewöhnlich in Familien von 3—8 Stück, am häufigsten in der sogenannten Woina-Dega (7000 Meereshöhe), doch geht er bis zur untersten Grenze des abessinischen Oelbaums und der Qolgual-Euphorbie herab, und in Semien und Wogara trafen wir noch kleine Flüge auf 9-- 10,000‘ Höhe. Die einzelnen Gesellschaften führen ein ziemlich unstetes Leben, halten aber unter sich eng zusammen. Sie bevorzugen die Kronen höherer Bäume, namentlich von Juniperus und Kronleuchtereuphorbien; zur Zeit der Reife der Früchte der Cordien und Sykomoren fallen sie auch auf diesen ein. DerLockton besteht in einem schrillen, zuweilen mehr schwäzenden Zirpen, dem von Agapornis puwlaria sehr ähnlich. Die Männchen stossen im Flug öfter einen scharfen Pfiff aus. Der Fam. Psittaeidae. — 148 — * Gen. Agapomis. Flug selbst ist meist hoch, gerade und schnurrend; auch klettern diese Vögel mit grosser Fertigkeit. Im übrigen sind diese Zwergpapageien sehr muntere und beweg- liche Geschöpfe, dabei unter sich streitsüchtig, aber wenig schüchtern, obgleich man sie selten in der nächsten Nähe von Wohnungen sieht. Sie hausen mehr in der einsamen Waldregion und besuchen nur zu- fällig und auf kurze Zeit die hochstämmigen Wachholderbäume der abessinischen Kirchenhaine, Ueber das Fortpflanzungsgeschäft habe ich keine sichern Nach- richten einzuziehen vermocht; die Zeit der Paarung muss in den Hoch- sommer fallen. *Nr. 613. Agapornis pullaria. Psittacus pullarius, L. — Ps. minimus viridis indieus, Albin. Orn. II. pl. 15. — Ps. minor, Seba, Thes. Vol. II. t. 40. 1. — Ps. minimus, Clus. Exot. p. 365. — Seligm. Ausl. Vög. t. VIL; XI. — Edw. Glean. Vol. V. t. 237. — Psütacula guineensis, Briss. Orn. IV. p. 387. — Psit- tacus pullarius, Scop. — Lath. Syn. I. p. 309. — Id. Gen. Hist. II, p. 261. — Shaw, Nat. Misc. pl. 35. — Vieill. Encyel. meth. p. 1409. — Hahn, Vög. a. Afr. Lief. XI. t. 1. — Id. Ornith. Atl., Papag. t. 20. — Psiütacula pullaria, Less. Trait. d’Ornith. p. 203. — Wagl. Monogr, p. 622. — Peittacula rubricollis vel pullaria guwineensis, Bourj. Perr. t. 90, — Agapornis pullaria, Bp. Rev. & Mag.de Zool. 1354. p. 154. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 195.; 1861. p. 262. — Id. W. Afr. Nr. 504. — Gray, List. Psitt. p. 89. — Schleg. Cat. Psitt. p. 71. — Agapornis wan- thops, Heugl. Cab. Journ. 1863. p.271.; 1364. p. 268. — Peittacula pul- laria, Finsch, Papag. II. p. 686. — Dohrn, Proceed. L. 2.8. 1366. p. 329, Laete psittacino-viridis; sineipite, genis mentoque laete rubris; uropygio cyaneo; rectrieibus medianis psittacino-viridibus, reliquis miniato-rubris, viridi-apicatis, fascia anteapicali conspicua nigra; mar- gine eircumoculari saturate cyanea; tectrieibus carpalibus alae sub- alaribusque minoribus nigerrimis; marginis alae plumis saturate cya- neis, apice flavis; subalaribus majoribus remigibusque infra fumosis; primariis viridibus, margine externa delicate flava, in pogonio interno et in apice minus conspicue colore olivaceo-fuscescente limbatis; rostro einnabarino; iride fusca; pedibus plumbeo-fuseis ; — long. tot. 4%. 10’, — rostr. a fr. 61, — al. 3. 3.83. 4, — caud. 1. 5,—1". Of. — tar. 4%, Fam. Psittacidae. — 149 — Gen. Agapornis. &: Laete psittaeino-viridis; rostri eireuitu gulaque superiore aurantiaco-flavis, partim miniato-lavatis; uropygio pulchre et saturate ultramarino; margine subalari flava; remigibus in pogonio interno fumosis, externo viridibus, utringue flavo-marginatis; subalaribus mi- noribus viridibus, majoribus einerascentibus, intus delicate flavido- marginatis; reetrieibus 4. intermediis viridibus, basin versus magis flavis, ante’apicem dilute’'nigricantibus, reliquis in basi virescente-Havis, medio puniceis, apice viridibus, fascia anteapicali nigra; annulo peri- ophtlfalmico nudo et.pedibus plumbeo-fuseis; mandibula albida, maxilla miniata; iride fusca. Die Beschreibung des Weibehens nach der Originaltype von Aga- pornis xanthops, Heugl. von Wau; ganz eben so gefärbt ein nicht von mir selbst untersuchter Vogel, den mein Präparator als Männchen bezeichnet hat. In den von uns besuchten Gegenden des Gebietes des Gazellen- tlusses scheint der blaubürzlige Zwergpapagei sehr selten zu sein. Im April 1863 bemerkte ich zwei Stück auf einer Kronleuchter- euphorbie am Flusse von Wau und sah im August ein drittes Exem- plar unfern des Kosangaflusses, das in schnurrendem, geradem und hohem Flug, schrill pfeifend (ganz wie A. Tarantae) über eine Lich- tung im Urwald strich. Diese Art dürfte, nachdem wir sie zur trockenen wie zur nassen Jahreszeit angetroffen, in Central-Afrika sedentär sein. Ueber die Lebensweise kann ich keine besonderen Mittheilungen machen; der Magen des von mir untersuchten Weib- chens enthielt einen grünlichen vegetabilischen Brei mit einzelnen un- reifen Samenkörnern. Die Eingeborenen kannten übrigens den Vogel, und nach ihnen soll das alte Männchen einen ganz blutrothen Kopf haben. Dr. Finsch, der A. xanthops mit verschiedenen Alterstufen von A. pullaria zu vergleichen Gelegenheit hatte, erklärt beide für voll- kommen identisch. [Fernando-Po. — St. Thome. — Goldküste. — Angola. = Gabun.] Fam. Capitonidae, Bp. Gen. Pogoniorhynchus, v.d. Hoeven. (Pogonias, Ill. nec Lacep. — Laemodon, Gray. es Pogonia, Vieill.) * Nr. 614. Pogoniorhynehus Rolleti. Tab. XXVII. 1. Pogonias Rolleti, de Fil. Rev. & Mag. de Zool. 1853. p. 290. —- Hartl. W. Afr. Nr. 506. (not.) — Antin. Cat. p. 80. — Pogoniorhynchus Rolleti, Hgl. Ibis 1861. pl. V. 1. — Goffin, Cat. Buce. p. 2. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 270. Heisst in der Bari-Sprache Lomatdgun. Maximus; e purpurascente nitide chalybaeo-niger; tergi area magna alteraque utrinque hypochondriali candidis; hypochondriis ipsis partim colore igneo-stramineo tinetis, in plerisque nigro-fammulatis; abdomine medio laete scarlatino; primariis fumoso-fuscescentibus, extus colore coracino-nigro tinetis; remigibus omnibus intus, basin versus, albi- cantibus; vibrissis rietalibus et mentalibus densis, compressis, nigris; rostro valde convexo, corneo-albido, in basi dilute plumbeo, maxillae bidentatae sulco nasali profundo; orbitis nudis violaceo-coerulescen- tibus; iride umbrina; pedibus fuscescentibus; — long. tot. 91/,'. — rostr. a fr. 1”. 4.1". 6% — al. 4". 3.—4", 6, — eaud. 3. 31. — tars. 11'.—12'". Die grösste bekannte Art, ausgezeichnet durch den hornweissen, starken Schnabel mit sehr gebogener, in ihrer vordern Hälfte zu- sammengedrückter Firste, einer tiefen, bis zur Schneide herablaufen- den Nasenfurche, unter welcher noch eine flachere Rinne hinläuft, zwei starken Ausschnitten jederseits im Oberkieferrand und langen, dichten, | ü Fam. Capitonidae. — DM — Gen. Pogoniorhynchus. nicht sehr steifen, theilweise plattgedrückten Riktal-, Backen- und Kinnborsten. Ein Exemplar zeigt die Aussenfahne der grössern Flügeldeck- federn theilweise fein blutroth gerandet. Der grosse schneeweisse Fleck jederseits auf Jen Weichen ist öfter schwarz geflammt und zeigt häufig nach oben zu eine feuerrothe, strohgelb abschattirte Färbung. Der junge Vogel nicht so lebhaft stahlblauschwarz; Gefieder an Vorderhals, Brust und Nacken mehr zerschlissen, mit rauchfarbenem "Anflug; auch scheint die nackte Stelle um das Auge grösser. Ueber- haupt zeigen alle von mir im Fleisch untersuchten Bartvogelarten viel Neigung zum Kahlwerden des Kopfes, namentlich der Stirm- und Augengegend und auf den Unterflügeln. . Am obern Kir und Bahr el Djebel selbst ist der Rollets-Bart- vogel nicht häufig, namentlich während der trockeneren Jahreszeit; öfter trifft man ihn auf den mit grossen Bauhinien, Combreten, Zizy- phus, Sykomoren, Kigelien und Tamarhinden bestandenen Ebenen westlich vom Kir und Gazellenfluss bis zum Jei und Kosanga hinüber. In Wau und Bongo bemerkte ich ihn vor Eintritt der Regenzeit nur selten, vom September bis Januar dagegen ziemlich allgemein in der Waldregion, vorzüglich in der Nähe der Regenbetten mit einzelnen Hochbäumen. Er ist ein listiger, scheuer Gesell, der es sehr gut versteht, sich im Laub und in den Baumkronen zu verstecken und von dort aus un- bemerkt abzustehlen. Ueberhaupt führt er eine mehr zurückgezo- gene und stille Lebensweise als die übrigen grössern nordöstlichen Arten. Gerne besucht dieser Bartvogel höheres, dichteres Gebüsch mit Schlingpflanzen, auch sieht man ihn fast spechtartig auf dürren und halbverfaulten Baumstämmen und selbst auf Termitenhügeln herumklettern. Sein Flug ist rasch und geräuschvoll, meist kurz, niedrig und in Absätzen; im Abfliegen vernimmt man zuweilen einen pfeifenden Schrei. Schon auf grössere Entfernung ist er leicht kennt- lich an dem grossen hellen Schnabel und dem weissen Fleck auf Hinterrücken und Weichen. Wie ihre Verwandten sitzt auch diese Art oft zusammengekauert mit gesträubtem Gefieder und senkrecht herabhängendem Schweif. Die Nahrung besteht in Früchten aller Art, Ameiseneiern, Larven und Insekten. Zuweilen fand ich den ganzen Magen erfüllt mit einer grünlichen, homogenen Masse, offenbar vege- tabilischen Ursprungs. Dass der Rollets-Bartvogel in Nubien vorkomme, wie Verreaux angiebt, ist vollkommen unrichtig. Niemals habe ich ihm nördlich vom 9.° N. Br. begegnet. Fam. Capitonidae, =. a = Gen. Pogoniorhynchus. * Nr. 615. Pogoniorhynchus dubius. Bucco dubius, Gm. — Le Barbican, Le Vaill. Barb. t!18. — Pogo- nias suleirostris, Leach, Zool. Misc. t. 76. — Pogonia erythromelas, Vieill. Gal. t. 32. — Id. Nouv. Diet. III. p. 236. — P. suleirostris, Sw. W. Afr. p. 166. — Wagl. Syst. Av. Pog. sp. 1. Barbican des cötes de Bar- barie, Buff. Pl. enl. 602. — Pogonias major, Less. Trait. d’Orn. p. 159. — P. dubius, Bp. Consp. I. p. 145. — Hartl. W. Afr. Nr. 506. — Pogoniorhynchus dubius, v. d. Hoeven, Handb. II. p. 446. — Goffin, Cat. Mus. Pay-Bas Bucc. p. 1. — Laimodon dubius, Gray. — Pogonorhamphus dubius, Des Murs. — Pogonias major, Cuv. R. A. I. p. 428. — Zaemo- don erythromelas, Pr. Würt. Coll. Mergenth. — Heugl. Cab. Journ. 1567. p. 304. r Coraeino-niger, tergi macula magna candida, ex parte nigro- striolata; genis, regione parotica, mento, gutture et [abdomine medio coccineis, hoc lateraliter in fundo albo stramineo-tineto; fascia pec- torali coracino-nigra, medio coceinea; subcaudalibus et tibialibus co- racino-nigris; frontis lateribus et alae tectrieibus nonnullis coceineo-la- vatis; remigibus fuliginosis, intus basin versus, sordide albicantibus; rostro valido, albido, maxilla bidentata, unisuleata, mandibula infra plieis numerosis transversim notata; vibrissis mentalibus et nasalibus longis, rigidis, erebris, nigris; orbitis nudis et pedibus pallidis; — long. tot. 91/,". — rostr. a fr. 15/5". — al. 4". 1. — caud. 3. — tars. 1". Beschreibung und Messung nach einem von Herzog P. W. v. Württemberg im (südlichen?) Senar im Jahr 1840 eingesammelten alten Männchen. Ich selbst habe diese Art weder in Nordostafrika zu beobachten, noch in daher gebrachten Sammlungen zu sehen Ge- legenheit gehabt. Ihr Vorkommen in unserem Gebiet scheint ein ganz zufälliges zu sein. “ [Senegambien. — ?Süd-Afrika (Namaqua-Land): Le Vaill.] Fam. Capitonidae. — 5 — Gen. Pogoniorhynchus. Nr. 616. Pogoniorhynehus bidentatus. Bucco dubius, var. ß. Gmel. — Bucco bidentatus, Shaw. Nat. Misc. t. 393. — Barbican unibee, Le Vaill. Barb. Suppl. fig. K. — Pogonia laevirostris, Leach Zool. Misc. II. t. 77. & 117. — Bucco leuconotus, Vieill. Nouv. Diet. d’Hist. nat. III. p. 242. — Bucco Le Vaillantü, Id. l. c. p. 243. (juv.) ex Le Vaill. Barb, t. A. — Pogonias minor, Cuv. — P. bidentatus, Wagl. Syst. Av. sp. 2. — Hartl. W. Afr. Nr. 507. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 340. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 480. — Pogoniorhynchus bidentatus, Gofl. Mus. Pays-bas, Cat. Buce. p. 3.— Bp. Consp. I. p. 145. — Bocage, Av. das poss. portug. IV. (1870.) p. 16. — Sharpe, Ooll. Fantee-Country, Ibis 1869. p. 193. Major; coracino-niger, collo laterali et antico, pectore abdomineque medio usque ad erissum pulchre et nitide coceineis; mento et genis nigricantibus; pileo coceineo-tineto; hypochondriis tergique area cir- cumsecripte albis; alae tectricibus majoribus in pogonio externo, apicem versus, e coccineo roseo-marginatis; remigibus fumosis, in pogonio eX- terno coceineo-, in interno, basin versus, albido-marginatis; rostro biden- tato, corneo-albo; iride rubra; periophthalmiis nudis rufescente-Havis; pedibus rufescente-fuseis; — long. tot. 7’. — rostr. a fr. 1". — al. 3", 9, — tars. 10°, — eaud. 2. 10, Jun.: Supra umbrino-fuseus; oceipite, nucha capitisque et colli lateribus pallidioribus; fronte et vertice scarlatino-rubris; gastraeo albido; abdomine medio, erissum versus, magis magisque colore roseo- miniato lavato; tibialibus nigris. Ich habe keine Gelegenheit gehabt, den östlichen rothbrüstigen Bartvogel mit senegambischen Exemplaren zu vergleichen. Ersterer scheint durch die in der Regel kürzere und breitere, mehr rosenroth angehauchte Flügelbinde und kürzeren Schnabel vom westlichen P. bidentatus abzuweichen, ebenso durch Mangel der rothen Streifung des Oberkopfs. Nach Rüppell häufig in Schoa. Am obern Weissen Nil erscheint diese Art selten und wohl nur zufällig und einzeln. [Senegal. — Oberguinea: Mus. Lugd. — Fanti-Land: Sharpe. — Ibadan: Hinderer. — Gabun: Aubry Lecomte. — Angola: Bocage.] v. Heuglin, Ornith, Nordost-Afrika 48 Fam. Capitonidae. — DA — "Gen. Pogoniorhynchus. * Nr. 617. Pogoniorhynchus leucocephalns. Tab. XXVII. 2. | Laimodon leucocephalus, de Fil. Rev. & Mag. de Zool. 1853. p. 191. — Laemodon leucocephalus, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 478. — Pogoniorhynchus leucocephalus, Heugl. Ibis 1861. pl. V. 2. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 270. — Antin..Cat. p. 81. — Goffin, Mus. Pays-bas. Cat. Buce. p. 4. Medius; eapite toto, cervice, collo, peetore, uropygio, eaudaeque teetrieibus superioribus et inferioribus albis; corpore religuo saturate umbrino, nitore nonnullo coracino; tergo et epigastrio delieate albo- flammulatis; alae tectrieibus et tertiariis macula apicali triquetra alba notatis; subalaribus umbrinis; remigibus intus, basin versus, albidis; recetrieibus fusco-umbrinis; vibrissis rietalibus, mystacalibus et men- talibus exiguis, albidis; rostro et pedibus plumbeo-nigricantibus; iride umbrina; periophthalmiis nudis violaceo-plumbeis; — long. tot. 6'/,". — rostr. a fr. 10°, — al. 3.34.83". 5". — eaud. 1. 11 — 2". 934, — tars. 11”. Sehr aberrant bezüglich der Färbung, die mehr an Gymnobucco erinnert. Der weissköpfige Bartvogel erscheint ziemlich häufig in Paaren meist auf den Gipfeln von Feigenbäumen, am obern Kir, am Belenian, um Olibo, bei den Kidj, Reg, Djur, Bongo ete.,, nach Anti- nori auch bei Om-Saqru am Blauen Nil. Seine Anwesenheit verräth derselbe sogleich durch ein lautes Pfeifen, das wie dar-dar-dui klingt. Er ist nicht scheu, klettert gut, und lebt vorzüglich von wilden Feigen, doch haben wir auch andere Pflanzenreste und Insekten im Magen gefunden. Nach der Regenzeit erlegte ich oft Exemplare, bei wel- chen das ganze Gesicht und Vorderhals einen bräunlich orangegelben Ueberzug von vertrocknetem Feigensaft hatten; bei andern beobach- tete ich eine schön schwefelgelbe Färbung der Wangen und Brust. Zur trockenen Jahreszeit ist auch diese Art weit seltener, als zu Ende der Sommerregen von August bis Januar. Die Paarung dürfte in den Monat September fallen, denn vornehmlich um diese Zeit hört man die Männchen häufig locken. Nach J. Verreaux soll der weissköpfige Bartvogel in Nubien vor- kommen; diese Angabe ist unrichtig. nn Fam. Capitonidae. — 5 — Gen. Pogoniorhynchus. Nr. 618. Pogoniorhynchus habessinieus. . Le Guifso-balito, Buff. Hist. Nat. Ois. IV. 'p. 178. — Phytotoma tri- dactyla, Daud. Trait. d’Orn. II. p. 366. — Ph. abyssinica, Lath. Ind. Orn. Suppl. p. XLIX. — Bucco Saltü, Stanl. Salt. Trav. App. p. 46. — Pogonias rubrifrons, Sw. (nec Vieill.) Zool. Ill. t. 68. — Pog. hae- matops, Wagl. Syst. Av. Pog. sp. 4 — Pog. Brucei, Rüpp. N. W.t.20.1. — Laimodon Brucei, Id. Syst. Ueb. Nr. 358. — Heugl. Syst Ueb. Nr. 476. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 36. & p. 294. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 128. — Pogonias Saltü, Brehm, Habesch p. 364. — Buceco, Vierth. Naum. 1852. p. 52. — Pogonias Saltü, Bp. Oonsp. 1. p. 145. — Pogoniorhymehus abyssinieus, oft. Mus, Pays-bas, Cat. Buc. p. 5. — Pogoniorhymehus habessinieus, Heugl. — Pogonias Salt, Hartl. W. Afr. Nr. 508. — Pogonias rubrifrons, Sw. W. Afr. IL. p. 170. — Pogoniorhynchus abyssinicus, Finsch, Coll. Jesse p. 231. Chalybaeo-niger; sineipite, regione ophthalmica, genis, mento, gut- ture et pectore medio nitide rubris; alis caudaque fuliginoso-nigrı- eantibus; alarum teetrieibus chalybaeo-micantibus, late albo-marginatis ; remigibus extus sulphureo-marginatis; subalaribus albis; rostro biden- tato, nigricante; iride rubra; pedibus fuseis; — long. tot. 61/5. — rostr. a fr. 10%. — al. 3%. 3,3", 4%, — eaud. 1%. 11.2. — tars. gas", e. Vix mmor. al 3. Brehm nennt die Iris hellbraun, Jesse braun; nach meinen No- tizen ist diejenige des alten Vogels hochroth. Der abessinische Bartvogel ist häufig im wärmeren Abessinien, den Bogos-Ländern, Takah, Senar und Kordofan. Von Vierthaler am obern Blauen Nil gefunden. Die Nahrung besteht in Raupen, Larven, Cerealien, Baumfrüchten und Knospen. Während der Regenzeit hört man ein und zuweilen mehrere Männchen auf dürren Baumgipfeln ihren lauten, dem der grössern Spechte nicht unähnlichen, aber tiefe- ren und mehr pfeifenden und abwechselnden Lockton ausstossen, der übrigens in mancher Beziehung auch an den von Trachyphonus mar- garitatus erinnert und selbst an den Flötengesang des äthiopischen Würgers anklingt. Sonst führt dieser Vogel ein ziemlich stilles, einsames Leben. In hohem, diehtem Gebüsch und auf Bäumen sitzt er oft lange unbeweglich, oder hüpft und schlüpft nach Nahrung suchend 48* —_ Fam. Capitonidae. — 156 — Gen. Pogoniorhynehus. ziemlich träg von einem Ast zum andern. Klettert, wie alle Bart- vögel, seltener; der Flug ist kurz, spechtartig, sehr geräuschvoll und meist nicht horizontal, sondern in schräg nach abwärts gehender Richtung. [? Sierra Leone: Swains.] * Nr. 619. Pogoniorhyncehus torquatus. Le Barbican masque, Le Vaill. Barb. t. 23. — Buceo torquatus, Dumont, Diet. Science. natur. IV. p. 56. — Bucco nigriühorax, Cuv. R. Anim. I. p. 428. — Pogonias personatus, Temm. Pl. col. 201. — Wagl. Syst. Av. Pog. sp. 3. — Less. Trait. d’Orn. p. 160. - Laimodon nigri- thorax, Gray. — J. Verr. Proc. L.Z. 8. 1859. p. 395. — Pogonias nigri- thorax, Bp. Consp. I. p. 145. — Pog. torguatus, Jard. Ed. N. Phil. Journ. Vol. I. p. 245. — Sclat. Proc. L. Z. Soc. 1864. p. 112. — Kirk, Ibis 1864. p. 328. — Layard, S. Afr. Nr. 465. — Gurn. Ibis 1862. p. 32. — Pogoniorhynchus torquatus, Goff. Mus. Pays-bas, Cat. Buc. p. 4. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 504. — Bocage, Aves das poss. portug. IV. 1870. P:516. Supra dilute umbrino-olivaceus, uropygio purius pistacino; sinci- pite, genis, collo antieo et pectore medio einnabarinis; loris nigris; cervice, colli lateralis basi, fasciaque lata pectorali coracino-nigris; abdomine sordide albido, medio magis sulphureo-tincto; rectrieibus et remigibus fuliginosis, his extus ex parte striete sulphureo-marginatis ; subalaribus albidis; rostro nigrieante; pedibus fuseis; — long. tot. vix 7, — rostr. a fr. 11%. — al. 3". 6%. — caud. 2. 24. — tars. vie ddis Von Speke in Uzaramo im östlichen tropischen Afrika auf den höchsten Baumgipfeln beobachtet. Die von genanntem Reisenden mitgebrachten Bälge von südafrikanischen Vögeln nicht zu unterschei- den. Ob auch im Quellengebiet des Weissen Nil vorkommend, ist noch nieht nachgewiesen. Rangirt zunächst mit P. Saltü, Stanl., welcher jedoch rabenschwar- zen Unterleib und Rücken hat. Beschreibung und Messung nach südafrikanischen Vögeln des Stuttgarter Museums. [Aequatoriales Ost-Afrika. — Natäl. — Cafferei. — Zambezi. — Benguela.] Fam. Capitonidae. — 17 — Gen. Pogoniorhynchus. Nr. 620. Pogoniorhynchus undatus. Laimodon undatus, Rüpp. N. W. t. 20. 2. — Id. Syst. Ueb. Nr. 339. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 130. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 477. — Id, Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 36. & 1862. p. 294. — FPogonias sp., Id. Cab. Journ. 1863. p. 15. — Pogonias undatus, Bp. Consp. I. p. 146. — Pogoniorhynchus undatus, Goff. Mus. Pays-bas, Cat. Bucc. p. 3. — Finsch, Coll. Jesse p. 282. Capite, gutture et peetore medio chalybaeo-nigris; macula magna frontali eoceinea; stria lata,” conspieua ab oceulis ad nucham ducta, alba; colli lateribus, abdomine et interscapulio albis, late nigro-squa- mulatis; gastraeo medio sulphureo-tineto; tergo, uropygio et supra- caudalibus eolore sulphureo et nigro variis; alis caudaque fusco-nigri- cantibus; alarum teetrieibus obsolete albido-limbatis; reetrieibus et remigibus extus eonspieue sulphureo-marginatis, illis in apice sordide fulvo-albieantibus; rostro nigro; iride albida; pedibus plumbeis; — long. tot. 6“. — rostr. a fr. 9". — al. 3. — caud. 1". 8, — tars. 9". 9. jun.: Pileo (nee fronte) nigrieante; collo gulaque colore nigri- cante alboque variis; stria supraoculari alba nulla; iride citrina. Alte Vögel im Hochzeitkleid fand ich selten, jüngere häufiger in den Bogos und ganz Ost- und Central-Abessinien, von 3000 bis 8000 Fuss Höhe. Seheint Standvogel, hält sich einzeln und in Paaren auf Bäumen und Gebüsch längs der Wildbäche und nistet nach Lefebvre in hohlen Bäumen auf einer Unterlage von wenigen Federn. Nicht westlich vom Vorgebirge Gorgora und den Quellen des Atbara (hier Djandowa genannt) um Tschelga. Dr. Finsch (Coll. Jesse p. 282) sagt irrthümlich, dass ich den Wellen-Bartvogel nicht im Bogos-Gebiet beobachtet habe; ich ver- weise in dieser Beziehung auf meine Notiz in Cab. Journ. 1862. p. 36. Nr. 621. Pogoniorhynchus Vieilloti. Barbu rubicon, Le Vaill. Barb. Suppl. fig. D. — Pogonias Vieilloti, Leach, Zool. Mise. II. t. 97. — Bucco fuscescens, Vieill. — Pogonias se- negalensis, Licht. — Pogonias rubescens, Temm, Text, Livr. 34. — Bp. Fam. Capitonidae. — 758 — " Gen. Pogoniorhynchus. Consp. I. p. 145. — Pogoniorhynchus Vieilloti, Goff. Mus. Pays-bas, Cat. Buccon. p. 6. — Hartl. W. Afr. Nr. 509. — Swains. W. Afr. p. 161. — Antin. Cat. p. 81. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 337. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 475. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 36. & p. 407. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 176. — Strickl. Coll. Petherick Nr. 70. — Sharpe, Coll. Fantee-Country, Ibis 1869. p. 193. Medius; rostro bidentato; supra fuliginoso-umbrinus, in dorso medio dilute flavo-variegatus; capite toto in fundo nigrieante, genis, gutture, peetore et abdomine medio (his in fundo albido) colore ein- nabarino confertim maculatis; tergo, uropygio et supracaudalibus mediis sulphureis; abdomine albo, dilute sulphureo-tineto; remigibus et reetrieibus extus conspieue sulphureo-marginatis; hypochondrüs fuli- ginoso-umbrinis; rostro incarnato-nigricante; pedibus plumbeo-fuseis ; iride rubente; — long. tot. 64/,'. — rostr. a fr. vix 8!,". — al. 2", gt, — eaud. 1°. 7, -— tars. 81". Jüngere Vögel haben hellere graubräunliche Oberseite, sind am Nacken, auf Halsseiten und den Flügeldeckfedern weiss gescheckt, Brust und Bauchmitte weniger roth. Beim sehr alten Vogel zeigen einzelne Kinn- und Nackenfedern hochgelbe Spitzen, die Halsseiten sind weiss und rauhschwärzlich geschuppt. Die weitverbreitetste Art; geht am Nil nordwärts bis nach Süd- nubien, ist gemein im wärmeren Abessinien, Kordofan, Senar, Takah und am Weissen Nil und kommt selbst auf niedrigem Gebüsch der Steppenlandschaft vor. * Lebt wie ihre Gattungsverwandten von In- sekten, Raupen, Beeren und ist Standvogel, der sich mehr in ab- gestuorbenem Holz herumtreibt, als auf Hochbäumen; dieser Bart- vogel geht auch öfter auf den Boden, namentlich auf Termitenbaue; seine Bewegungen sind langsam und ungeschickt, er ist gar nicht scheu, fliegt kurz in Absätzen und mit einem eigenthümlichen Ge- räusch und führt ein abgeschlossenes, stilles Leben; nur zur Paarungs- zeit bequemt sich das Männchen zuweilen, seinen Lockton hören zu lassen. 'Süd-Afrika: Mus. Stuttg. — Senegambien. — Casamanze. — Guinea. — Ilha do Prineipe. — Bissao. — Fanti-Land: Sharpe. ] Nr. 622. Pogoniorhynchus melanocephalus. Pogonias bifrenatus, Ehr. Symb. phys. t. VIII fig. 2. (1828.) — Pogonias melanocephalus, Rüpp. Atl. t. 28. (1826.) — Id. Syst. Ueb. Fam. Capitonidae. — 159 — Gen. Pogoniorhynchus, Nr. 336. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 447. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 196. — Hartl. W. Afr. Nr. 510. — Bp. Consp. I. p. 145. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 30. — Finsch, Coll. Jesse, " p- 282. — Pogoriorhynchus melanocephalus, Gofl. Cat. Pays-bas. Buc. p. 10. Parvus; capite, collo, gutture, pecetoreque medio coracino-nigris; cauda et remigibus fuliginoso-nigrieantibus; vitta mystacali, super- eiliis elongatis et abdomine albis, hoe medio flavido-tineto; inter- scapulio, alae tect:ieibus tergoque colore nigro et sulphureo variis; remigibus et rectrieibus extus sulphureo-marginatis; rostro bidentato, nigro; pedibus plumbeo-fuseis; iride umbrina; — long. tot. 41,'. — rostr. a fr. 715’. — al. 2”. 61, — caud. 1’. 5%, — tars. 9", Nach Rüppell häufig in Senar und Kordofan. Ich fand den schwarzköpfigen Bartvogel nie in den angegebenen Provinzen, son- dern einzig und allein an den Abhängen der abessinischen Küsten- gebirge, um Ailet, am Fusse der Berge von Mensa und Bogos und in den zum Taranta-Pass führenden Thälern; ein Exemplar in einer Sammlung angeblich aus Takah. Im Sambar-Land lebt dieser Vogel in Paaren und Familien, ge- wöhnlich in bewaldeten Schluchten auf Hochbäumen, welche viel dürres Holz haben, kommt aber auch in das niedrigere Gebüsch herab. Die Stimme, die er zur Paarungszeit auf dürren Gipfeln hören lässt, ist ein lautes, klares, öfter wiederholtes Pfeifen, das entfernt an den Lockton der Spechte erinnert, doch werden die letzten Sylben nicht schneller ausgestossen als die ersten, auch fällt der Ton nicht. Die Nahrung besteht in Sämereien, Beeren, Steinobst, Feigen u. s. w., übrigens fängt er auch Raupen und Schmetterlinge und arbeitet häufig in der Rinde abgestorbener Aeste nach Larven. einer grossen Ceram- bys-Art. [Angola: Henderson.] ®Nr. 623. Pogoniorhynchus diadematus. Tab. XXVIL 3, Laemodon diadematus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 479. — Pogoniorhyn- chus diadematus, Heugl. Ibis 1861. |pl. V. — Goffin, Cat. Mus. Pays- bas, Bucc. p. 9. — Salvadori, Rivista Cat. Antin. p. 744, Similis Pog. unidentato, Licht.; minor; gula et pectore albis (nee coracino-nigris), corporis lateribus et subcaudalibus fere immaeulatis. Fam. Capitonidae. | — 760 — " Gen. Megalaema. Pileo nitide nigro; macula frontali lata sanguinea; frontis margine laterali obsolete nigriecante; supereiliis valde elongatis, sulphureis, *postice albis; regione parotica nigra; nucha media albo-varia; collo postico, dorso et alae tectrieibus e fuliginoso nigricantibus, laete sul- phureo-variis; scapularium pogonio externo late albo-limbato ; remigi- bus et reetrieibus fumosis, extus (apice excepto) sulphureo-marginatis, tertiariis extus et in apice albo-limbatis; gastraeo toto albido, peetore et ventre mediis colore fulvo-flavido dilute tinetis; rostro et pedibus plumbeo-fuseis; iride castanea; — long. tot. 5. —5!/,'. — rostr. & fr. at. al. 2%. Rt. 411". — eaud. 1”. 615°. — 1”. 7, — tars. 7". Männchen und Weibchen des gekrönten Bartvogels unterscheiden sich äusserlich gar nicht. Nicht gar selten im Lande der Kidj-Neger, unter dem 8. N. Br., einige Tagereisen westwärts vom Bahr el djebel. Exemplare dieser Art, welehe wir nach Europa brachten, wurden im Februar und März auf Sykomorenbäumen geschossen, und zwar im Gebiete der Djak und Qog. Ob sedentär, kann ich nicht angeben. Diese schöne Art steht zunächst der Megalaema Duchaillui von Gabun und dem Pog. unidentatus, Licht. von Südafrika; letzterer ist aber viel grösser und beide haben Kehle und Prustschneppe stahl- schwarz, ersterer ganz scharlachrothen ‘Scheitel und das Band über die Augen einfarbig hellgelb, eine Verwechslung ist somit nicht mög- lich; dagegen ist der junge P. unidentatus, was Färbung betrifft, kaum von P. bifrenatus zu unterscheiden. Anmerkung. Zur Gattung Pogoniorhynchus gehören ferner noch: 1) Pogoniorhynchns melanopterns, Pet. Aus dem tropischen Ost-Afrika. 2) Pogoniorhynchns deucomelas, Bodd. — Le Vaill. Barb. t. 29. 30. 31. Von Süd- Afrika und Benguela. 3) Pogoniorhynchus (Tricholaema) hirsutus, Sw. — Swains. Zool. Ill. I. t 72, Aus West-Afrika, Gen. Megalaema, G. R. Gray. (Barbatula, Less. — Pogoniolus, Lafresn,) Nr. 624. Megalaema chrysocoma. Bueco parvus, var. Less. Trait. d’Ornith. p. 65. — Less. Complem. IX. p. 292. — Bucco chrysocomus, Temm, Pl. enl. 536. 2. — Barbatula chrysocoma, Hartl. W. Afr. Nr. 516. — Bp. Consp, I. p. 145. — Mega- laima chrysocoma, Goff. Cat. Mus. Pays-bas, Bucc. p. 41. — ? Barba- EEE WEBER en Fam. Capitonidae. — — Gen. Megalaema. tula chrysoconus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 341. (part) — Heugl. Syst. Ueb. Nr, 481. — Bucco aurifrons, Pr. Würt. Icon. ined. Nr. 35. — Henugl. Cab. Journ. 1867. p. 300. — Barbatula chrysocoma, Antin. Cat. p. 82. — Lefeb, Abyss. Ois. p. 176. — Sharpe, Ibis 1870, p. 485. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 176. Supra fumoso-nigricans, albido-varia, interscapulio et tergo magis sulphureo-tinetis; gastraeo et supracaudalibus dilute sulphureis ; macula frontali flavissima; margine strieta frontali nigra, rostri basin versus albido-marginata; capitis lateribus colore nigro-alboque trivittatis; alae teetrieibus et remigibus extus dilute eroceo-marginatis; tertiaria- rum limbo externo latiore albido;; reetrieibus anguste et dilute sulphureo” limbatis; rostro nigricante; iride fusca; pedibus plumbeo-fuseis; — long. tot. 4. 6. — rostr. a fr. 5,2’. — al. vix 2. 3%. — eaud. Ma Brtars: \61/,, Beschreibung nach einem im October 1863 in Bongo erlegten &., ein g. aus Senar hat viel intensiver, fast orangegelb gesäumte Flügel- federn, auch ist die Bauchmitte etwas orangefarb überflogen. Alle von mir eingesammelten Individuen haben den schwarzen Stirnrand nach der Schnabelbasis hin deutlich weiss gesäumt, jedoch nicht so breit, als die Temmink’sche Abbildung dies zeigt. Scheint Standvogel in Abessinien, Senar und am Blauen und Weissen Nil, ist jedoch nirgends häufig; lebt auf Gebüsch längs der Gewässer und auf Hochbäumen, meist in Paaren, klettert ziemlich gut und lässt oft von kablen Gipfeln herab einen sehr lauten, klaren, pfei- fenden Lockton hören, der wie draz, draz, drai klingt und den Aufent- halt des Vogels dem Sammler verräth. Der Flug ist kurz, flatternd und stossweise wie bei den Spechten. [Senegal. — Galam. — Gambia. — Casamanze. — Fanti-Land.] * Nr. 625. Megalaema uropysialis. Tab. XXVII. Barbatula uropygialis, Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 37. — B. pusilla, Heugl. (part.) Ibis 1861. p. 124. — Megalaima uropygialis, Goft. Cat. Mus. Pays-bas, Buccon. p. 42. — Barbatula chrysocoma, Mus. Francof. (partim.) Similis BD. chrysocomae; minor; macula frontali in fundo eroceo scarlatina ; grea uropygiali igneo-rubra, ex parte jnigro-varia; abdo- mine albido, dilute sulphurescente-lavato; subcaudalibus sulphureis; Fam. Capitonidae. — 2 — " Gen. Megalaema. rostro nigricante; iride fusca; pedibus plumbeo-fuseis; — long. tot. 4, — rostr.a-fr..vix. 5. — al. 1. 11a — seaud. Aa — tars. 6, Durch etwas kleinere Dimensionen und rothen Hinterrücken aus- gezeichnete Art. Standvogel in den Gebirgen der Bogos und Beni-Amer, am Blauen Nil bis in die Gegend von Chartum, am Mareb und wohl auch im wärmeren Abessinien. Lebt einsam und versteckt in dich- tem Gebüsch, um Termitenbaue und auf abgestorbenen Baumstäm- men, auch im Gestrüpp von Akazien, Weiden und Aselepiadeen längs der Gewässer. Die Paarungszeit scheint in die Monate Juli bis September zu fallen, dann sieht |jman die Männchen zuweilen freier auf dürren Gipfeln sitzen und vernimmt ihren lauten, wohlklingenden Ruf, der sich etwa mit dü-dür-dar-dar-dur wiedergeben lässt und weit- hin vernehmbar ist. Dieses niedliche Vögelchen klettert selten Sitta- artig, ist in seinen Bewegungen etwas unbeholfen, fliegt meist kurz, hastig, lärmend und stossweise und scheint in künstlichen oder na- türlichen Baumhöhlen zu brüten, wenigstens sah ich den rothbürzligen Bartvogel zu verschiedenen Malen an Astlöchern und Ritzen alter Stämme aus- und einschlüpfen. Die Nahrung besteht in Insekten, Larven von Cerambyz-Arten, Ameisen und haben wir auch Vegeta- bilienreste im Magen gefunden. Die gelbe Farbe der Unterschwanzdeckfedern verliert sich bei getrockneten Exemplaren bald. * Nr. 626. Megalaema pusilla. Le Barbion, Le Vaill., Barb. t. ed. — Bucco pusillus, Dumont, Diet. des Sciene. nat. (Tre Edit.) IV. p. 50. — Bucco et Capito rubrifrons, Vieill. Nouv. Diet. d’Hist. Nat. IV. p. 497. — Id. Encyelop. p. 1423. — B. parvus, Cuv. (nee Gmel.) — Guer. Icon. Reg. Anim. t. 34. 1. — B. barbatula, Tewm. Pl. col. Text zu Livr. 83. — Ducco chrysoptera; Swains. Two Cent and a quart. p. 322. — DB. minutus, Temm. Mus. Lugd. — Barbatula minuta, Bp. Consp. I, p. 144. — Hartl. W. Afr. Nr. 517. — ? Megalaema pumila, Licht. Nomenelat. p. 74. — Megalaima pusilla, Goff. Cat. Mus. Pays-bas, Buce. p. 40. — Megalaema barbatula, Gray. — M. pusilla, Finsch, Coll. Jesse p. 283. Supra nigra, sulphureo-varia; ceaudae teetrieibus superioribus et inferioribus guttureque sulphureis; gastraeo reliquo sordide sulphures- cente-albido; margine frontali nigerrima, rostri basin versus albo- limbata; macula sineipitali coceinea; supereiliis angustatis favissimis; Fam. Capitonidae. — 715 — Gen. Megalaema. capitis lateribus colore albo nigroque trivittatis; remigibus alarumque tectrieibus majoribus laete eroceo-marginatis; alae teetrieibus minoribus pure nigris; tertiariis extus albo-, reetrieibus sulphureo-marginatis; rostro nigro; iride fusca; pedibus plumbeo-nigricantibus; — long. tot. 41/5". — rostr. a fr. 51," — al.2". 31/2. caud. — 1”. 3, — tars. 2], ". Ihre etwas beträchtlichere Grösse, schwefelgelber Vorderhals und hochgelbe Federränder der grössern Flügeldeckfedern und Schwung- federn, das reinere Sbhwarz der Oberseite, etwas mit Schwefelgelb geflammt, sowie der Mangel des rothen Fleckes auf dem Unterrücken unterscheiden diese rothstirnige Art auf den ersten Blick von M. uro- pygialis. Auch hat jede der grössern Flügeldeckfedern einen an und für sich sehr unscheinbaren weisslichen Spitzfleck vor dem hochgelben Rand, der auf der ganzen Serie auftretend, einen kleinen Spiegel über den Flügel erscheinen lässt. Nach Verreaux in Nubien! Diese Art ist weder von mir, noch von Brehm, Rüppell und Lefebvre in N. O. Afrika gefunden worden. Meine frühere Angabe über Vorkommen derselben am Blauen Nil bezieht sich auf M. uropygialis. — Beschreibung nach südafrikanischen Vögeln. Nach Finsch hat Jesse übrigens eine Megalaema im abessinischen Küstenland eingesammelt, die ziemlich mit der südafrikanischen M. pusilla übereinstimmt, aber um ein Namhaftes kleiner |ist. Ersterer giebt für 3 Exemplare folgende Maasse: Flüg. 2''.—2". 115. — Schw. 1. 1°".—1'. 2''. — Schnab. 41/,'".—5'. — Tars. 6'.— 61). — Sollte da nicht eine Verwechslung mit der sehr ähnlichen 'M. uropygialis stattgefunden haben ? [Kafer- und Numaqua-Land. — ?Senegal.] Anmerkung. Von afrikanischen Arten dieser Gattung kennen wir noch: 1) Megalaema Duchaillui, Cass. — Verr. Rev. & Mag. de Zool. 1855. p. 218. t. 5. vom tropischen West-Afrika. 2) Megalaema atroflava, Blumenb. — Le Vaill. Barb. t. 57. Ebendaher, 3) Megalaema (Buccanodon) Anchietae, Bocage. — Proc. L. Z. Soc, 1869. pl. 29. — Von Benguela. 4) Megalaema biliniata, Sund. Von Süd-Afrika. 5) Megalaema subsulphurea, Fras. — Fras. Zool. typ.t.52. Tropisches West-Afrika. 6) Megalaema leucolaema, Verr. — Von West-Afrika. 7) Megalaema leueotis, Sund. Von Süd- und Süd-Ost-Afrika, 8) Megalaema (Aylobucco, Bp) scolopacea, Temm. Ebendaher. 9) Megalaema (Gymnobucco) calva, Lafr. Von West-Afrika. 10) Megalaema (G'ymnabucco) Bonapartei, Verr. Ebendaher. Fam. Capitonidae. — 1714 — "Gen. Trachyphonus. Gen. Trachyphonus, Ranz. (Capito, Goff. ex Vieill. — Cucupicus, Less. — Polystiete, Smith. — Promepi- cus, Lafr.) Nr. 627. Trachyphonus margaritatus. Bucco margaritatus, Cretschm. Rüpp. Atl. t. 20. (1826.) — Tamatia erythropyga, Hempr. & Ehr. Symb. phys. t. VII. (1828.) — Capito mar- gariatus, Goff. Mus. Pays-bas, Bucc. p. 67. — Trachyphonus margaritatus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 342. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 483. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 197. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 37. — Id. Ibis 1861. p. 122. & p. 124. — Antin. Cat. p. 82. — Brehm, Habesch. p. 365. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 132. — Strickl. Coll. Petherick, Annal. & Mag. IX. I. S.p. 347. Nr. 71. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 467. — Verr. Proc. L. Z. Soc. 1859. p. 399. — Strickl. Ibid. 1850. p. 219. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 506. — Finsch, Coll. Jesse p. 281. — Lypornix ery- thropyga, Wagl. Isis 1529. p. 658. — Micropogon margaritatus et mar- garitaceus, Temm. Pl. col. 490. — Id. Tables method. des Pl. col. p. 55. — (apito margaritieus, Gray. — Brehm, Thierl. IV. p. 226, Auf Tigrenja Trungoh. Medius; fronte, pileo medio, macula magna gutturali et torque peetorali nitide nigro-chalybaeis, hoc colore albido vario partimque coceineo-induto; supereiliis, regione ophthalmiea et parotica, collo, pec- tore, uropygio et supracaudalibus medianis sulphureis, ex parte auran- tiaco-tinctis; cervicis-plumis conspieue nigro-guttatis; caudae teetriei- bus inferioribus et superioribus (his lateraliter) intense coceineis; in- terscapulio, alae tectrieibus, remigibus et rectrieibus umbrino-fuliginosis, albido-guttatis; reetricum extima pallidiore, late et dilute eolore sul- phureo sexfasciata; subalaribus albidis; epigastrio dilute flavente-al- bido, lateraliter dilute fumoso-tincto; rostro fHavo-rubente, in apice fus- cente-corneo; pedibus dilute coerulescente-fuseis; iride rufo-umbrina; — long. tot. 81/5”. — rostr. a fr. 94,101," — al. 3" 6.3", ve cand,. 3". 3 3, am gar. 1224, 9.: Vix minor; macula nigra gutturali nulla. “ Der Perlvogel gehört zu den gewöhnlichsten Erscheinungen in den wärmeren Gegenden N.O. Afrikas, im abessinischen und Danakil- Fam. Capitonidae. — 165° — Gen. Trachyphonus. Küstenland, Takah, den Bogos, im Tiefland von Abessinien, Berber, dem südlichen Dongolah, Kordofan, Senar und am Weissen Nil, hier jedoch seltener, und wie es scheint, nicht weit südlich gehend. Hält sich paar- und familienweise in der Waldregion und selbst in der Steppe, wenn nur Büsche oder niedrige Baumgruppen in der Nähe sind. Der Flug ist etwas geräuschvoll, kurz und spechtartig; der Vogel überhaupt von etwas trägem Naturel und sehr gefrässig, meist in dichtem, mit Schlingpflanzen verwobenem Gebüsch lebend. Oft und vorzüglich zur Paarungszeit hört man die laute, pfeifende Stimme, die ungefähr wie dü-dü-dui-din, dui-dii-da klingt, die zweite Sylbe der mittleren Laute immer um eine Octave höher als die erste. Mehrere Männchen wett- eifern so aus vollem Halse durcheinanderschreiend. Ist Standvogel und nistet zur Regenzeit in 1—2!/, Fuss tiefen, fast horizontalen Löchern am Hochgestade von Wildbächen. Die Eier sind rein weiss, rosenroth durchscheinend, glatt- und feinschalig, stumpf eigestaltig; sie sind 11’. —12''. lang und 8’. dick; liegen, wie es scheint, immer auf der blossen Erde ohne Unterlage. Ich habe deren nie mehr als vier Stück in einem Gelege gefunden, sah aber schon fünf bis sechs Junge beisammen, die ohne Zweifel einer und derselben Brut ange- hörten, auch vermuthe ich, dass der Vogel mehr als einmal im Jahr brütet. Ausschliesslich auf das wärmere ‚Nordost-Afrika und östliche Central-Afrika beschränkt. *» Nr. 628. Trachyphonus Arnaudii. Trachyphonus squamiceps, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 482. — Id. Ibis 1861. pl. V. — Trachyphonus caffer (ex parte), Verr. — Capito squami- ceps, (off. Cat. Mus. Pays-bas, Buccones, p. 70. — Micropogon Darnau- dü, Prev. & Des Murs, Lefeb. Abyss. Ois, p. 133. Similis praecedenti; minor; pileo igneo-fHavo, maculis apicalibus minutis triquetris chalybaeo-nigris notato; collo laterali et antico pec- - toreque dilute sulphureis, conspieue et minutissime nigro-guttatis ; uropygio et supracaudalibus dilute et obsolete sulphureis; cervice al- bido, nigrieante-subfasciato; rostro‘dilute inecarnato-corneo, in basi magis flavente; iride umbrina; pedibus dilute coerulescente-fuseis; — long. tot. 6”. 8%, — rostr. a fr. 71. — al. 2. 8. — caud. 2". 9, — ars. 9". Scheitel, Wangen und Stirn sind gelb und roth überflogen, so dass diese Theile einen eigenthümlichen feuerfarbenen Ton erhalten; die verdeckte Wurzelhälfte dieser Federn schwärzlich, alle mit stahl- Fam. Capitonidae. — 766 — M Gen. Trachyphonus. blau schwärzlicher Spitze, die Stirnfedern auch mit solchen Schaften ; der Nacken weisslich mit rauchfarbenem Band der breiten Feder- spitzen, so dass diese Gegend fast regelmässig gebändert erscheint; Oberrücken und Schwingen rauchbräunlich, ersterer und die Flügel- deckfedern mit grossem weissen Tropffleck vor dem braunschwarzen Spitzrand. Flugfedern nur auf der Aussenfahne getropft wie bei Tr. margaritatus, diese Zeiennung auf den Primar- und Secundarschwingen lebhaft gelb überflogen; Hinterrücken und Oberschwanzdeckfedern hell und schmutzig schwefelgelb; Unterseite schwefelgelb, Kinn und Kehle etwas feuerfarb überflogen, Bauchmitte mehr weisslich; auf Hals, Brust und Obertheil des Bauches kleine sehr deutliche schwarze Spitzfleeke; Unterschwanzdeckfedern lebhaft türkisch roth; Steuer- federn braunschwärzlich, die mittlern mit sechs bis sieben sehr hell schwefelgelblichen, am Rand zusammenfliessenden, gegenständigen Tropflecken, die jedoch den Federsehaft nicht erreichen; die zwei äussersten Steuerfedern jederseits schmutzig weiss in’s Gelbliche mit sechs bis sieben obsoleten, durchgehenden rauchbraunen Querbändern. &. und 2. nicht verschieden. Lebt, wie Tr. margaritatus, in Busch- werk. Am westlichen Ufer des Bahr el Djebel zwischen dem 7. und 9.°N. Br. in kleinen Familien und ziemlich selten. Am Weissen Nil selbst nicht beobachtet, sondern nur in den Ebenen und um die Regenbetten der Roll, Qoq und Djak-Neger. Die Paarungszeit fällt in die Monate März und April, wo &. und 2. sich beständig locken und ein pfeifen- des Geschrei ausstossen, das dem des Tr. margaritatus ähnlich ist. Der geschuppte Perlvogel nistet in buschreichen Ebenen, gräbt dort im flachen, harten Grund eine schiefe, enge Höhle, aus der er mit den Füssen die Erde weit hinauswirft. Die Eier habe ich nie erhalten können; ebenso weiss ich nicht, ob er Standvogel ist. Er lebt von Beeren, Knospen und Raupen. Soll auch bei den nördlichen Niama- niam vorkommen. In unsern europäischen Naturaliensammlungen ist diese Art noch äusserst selten; ein Exemplar im Pariser Museum, eins in Leyden, ebenso in Wien, Frankfurt und Stuttgart und endlich in der Privatsammlung des Herzogs von Essling. Anmerkung. Die Trachyphonus-Arten scheinen keinen grossen Verbreitungs- bezirk zu haben, denn keine der östlichen kommt im Westen und Süden vor, ebenso ist der westliche Tr. purpuratus, Verr. bis jetzt nur am Gäbun gefunden worden, - Tr. Goffini, Schleg. an der Goldküste. Zr. cafer, Vieill. ist auf das Innere von Süd- afrika und Benguela beschränkt. Fam. Cuculidae, Leach. Subfam. Indieatorinae, Swains, Gen. Indicator, Vieill. Prodotes, Nitzsch. — Melignothes, Cass. — Melignostes, Heine.) ) g D Ueber Lebensweise und eigenthümliche Gewohnheiten dieser Gruppe vergl.: Relation histor. d’Abyssinie du p. p. I. Lobo p. 71. — I. Lu- dolfi, Historia aethiopica L. I. ©. 12. — Oppermann, Briefe a. d. Kaffer- land in Westerm. Ill. Monatsh. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 138. — J. Verr. ibid. p. 177.* (sehr wichtig!) — Livingst. Miss. trav. p. 547. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 32. Nr. 629. Indieator Sparmannii. Quculus indicator, L., Miller Cimel. Phys. t. 24. — Lath. Ind. Orn. I. p. 218. — Indicator Sparmanni, Steph. (nec Leadb.) Gen. Z. IX. p. 138. — I. albirostris, Temm. Pl. col. 367. — I. leucotis, Swains. W. Afr. II. p. 139. — Pic araret, Lefeb. Abyss. Ois. p. 136. 139. 179. — 1. al- bicollis, Leadb. Verr. Rev. Zool. 1853. p. 290. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 680. — Indicator major, mas., Vieill. Encyel. meth. III. p. 1350. — I. albirostris, Less. Man. d’Ornith. p. 125. — Id. Trait. d’Ornith. p. 155. — Indicator Le Vailantü, Temm. Text zu Pl. col. 367. — Ou- culus capensis, Krebs, Mus. Berol. — Indicator Sparmanni, Finsch, Coll. Jesse p. 286. — I. albirostris, Brehm, Thierl. IV. p. 190. — I. archi- pelagieus, Rüpp. (nec. Temm.) Syst. Ueb. Nr. 349. — I. flaviscapulatus, Rüpp. N. W. p. 60. — I. pallidirostris, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 272. & 1864. p. 265. 267. (8. jun. & 2.) — I. albirostrisl, Bp. Consp. I. p. 100. — I. Sparmanni, Cab. Mus. Hein. IV. 1. p. 6. — Hartl. W. Fam. Cueulidae, ar 8 — u Gen. Indicator, Afr. Nr. 543. — Schleg. Cat. Cueul. p. 1. — I. albirostris, Layard, 8. Afr. Nr. 479. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 492. — Id. Cab. Journ. 1862, p. 39. Tigrisch Kerkeri€ und Harharet oder Harharikt. Supra fumosus; mento et gula fusco-nigris; alarum teetrieibus saturatius tinetis, conspicue albo-limbatis; regione parotica eircum- seripte albida; macula cubitali fava; caudae teetrieibus superioribus medianis albidis, fusco-striatis, lateralibus dorso concoloribus; reetriei- bus /, intermediis fuliginosis, sequentium pogonis internis albo-mar- ginatis, reliquis albis, in apice dilute fumosis; subtus albidus; gutture, peetore et hypochondriis obsolete grisescentibus; abdominis lateribus postice conspicue fusco-striatis; rostro tum incarnato, tum flavescente- albo; periophthalmiis nudis et pedibus fusco plumbeis; iride umbrina; — long. tot. 7”. — rostr. a fr. vix 6". — al. 4". 4" — caud. 2”. 8", — tars. vix 8", 9.: Subtus grisescente-albida, gula concolore (nee nigra); gulae lateribus fuscescente-variis; regione parotica sordide einerascente; alae tectrieibus obsoletius marginatis; rostro pallide fusco, mandibula livida, incarnato-tineta. Ein altes &. vom obern Bahr el abiad ist auffallend dunkel ge- färbt und bei diesem Exemplar sind nur die !/, äussersten Steuer- federn weiss mit hellrauchfarbener Spitze, alle andern dunkelraueh- farb, die 3.—D. jederseits mit sehr breitem, weissem Saum auf der Innenfahne, während sonst gewöhnlich die dritte Steuerfeder fast ganz weiss erscheint; bei andern sind auch die ?/, äusseren zuweilen ihrer ganzen Länge nach auf der Aussenfahne dunkel gesäumt. In Cab. Journ. 1865. p. 272. beschrieb ich ein junges 4., das wir im April 1863 im Wau (Gebiet des Gazellenflusses) einsammelten, als fraglich hierher gehörig. Später vorgenommene Vergleichungen be- stätigen die Identität desselben mit /. Sparmannü; die Oberseite ist schmutzig rauchbraun, die Flügeldeckfedern zeigen keine Spur von weisslichem Rand, die Weichen kaum eine Andeutung von dunkeler Schaftstrichlung; an Kinn und Oberhalsseiten erscheinen auf gelbem Grunde neue schwärzliche Federn; auf der Brustmitte ein verwasche- ner, grosser ziemlich lebhaft gelber Schild; auch auf der Mitte des Vorderhalses sind einzelne gelbe Federn sichtbar; der gelbe Schulter- fleck sehr wenig entwickelt; Schnabel verhältnissmässig zierlicher; Öhrfleck graulich, unscheinbar. Sehr instructiv hat Cabanis im IV. Theil des Museum Heinemanum die verschiedenen Kleider und Färbungsstufen des &. dieser Art be- schrieben und namentlich ‘hervorgehoben, dass die hellere Farbe der Ohrgegend in allen Altersstufen zu erkennen sei. Andeutung der u f- sr; - schwarzen Kehle finde ich bei dem einzigen mir vorliegenden, offen- pi ” irre ER Fam. Cucullidae. N ",&en. Indicator. bar alten Weibehen nicht; die deutliche Schaftstrichlung der hintern Deckfedern der Weichen und Schenkel ist für Z. Sparmanni ebenfalls charakteristisch. Ueber seine Lebensweise kann ich wenig Neues berichten. Wir fanden sie im abessinischen Tiefland und im Distrikt der Bogos im Mai und zu Ende der Regenzeit; im April, Juli, September und -Oetober im Quellenland des Gazellentlusses und südlich davon. Das oben erwähnte, im April erlegte junge &. ist stark im Feder- wechsel begriffen. Ich vermuthe, dass die Indieatoren das heisse nord- östliche Afrika während der trockensten Jahreszeit (December bis Mitte April) verlassen. Alle Arten sind selten; ihre geringe Grösse, einfache Färbung und die Gewohnheit, sich in diehtbelaubten Bäumen aufzuhalten, sind Ursache genug, dass sie dem Sammler weniger in die Augen fallen, obgleich sie namentlich im Flug sich sehr leicht an der eigenthümlichen Schwanzzeichnung erkennen lassen; noch mehr verrathen sie ihre Anwesenheit durch ihren bekannten Ruf und die Eigenschaft, den Menschen auf Bienennester, grosse Thiere ete. auf- merksam zu machen. Die Stellung und Bewegung im Klettern er- innert mehr an den Wendehals, als an den Specht. Der Vogel ist im Allgemeinen ein stiller, einsamer Gesell; über die heisse Tageszeit be- gegneten wir ihm oft weit von Gewässern entfernt in der. Waldregion, hier und da auch auf Ameisenbauen, an Wespennestern, auf Aas und ‘namentlich an den von den Eingeborenen behufs der Bienenzucht im Urwald aufgestellten ausgehöhlten Baumstämmen. Er hält sich wie die übrigen Arten sowohl im untern Theile der Kronen höherer Bäume, als im Unterholz und -diehtem Gebüsch. -Fesselt die Aufmerksamkeit des Honigkukuks ein auffallender Gegenstand, so wählt er einen freieren, höhern Standort, schlägt mit Flügeln und Schweif unter immerwährendem zischend-pfeifendem Geschrei und flattert dann ein Stück weiter, um sich für kurze Zeit wieder auf einer ähnlichen Stelle niederzulassen. Die Nahrung besteht vorzüglich in Larven, Honig, Wachs, Ameiseneiern, Raupen und Bienen. Das &. lockt ganz wie das 9. Der Flug ist kurz, abgesetzt und oft flatternd. n Das Gefieder aller Honigkukuke ist knapp, straff und ungemein dicht, die Haut ausserordentlich stark und sie hängt sehr fest am trockenen, harten Fleisch; um das Auge ein kleiner, kahler Fleck; analog den sehr nahe verwandten Pogoniorhynchus-Arten findet sich ae auf dem Unterflügel längs des Cubius eine lange, schmale, kahle telle. Einmal beobachtete ich einen ziemlich Lhitzigen Kampf zwischen einem weissohrigen Honigkukuk und einigen Spornkukuken, wobei letztere Sieger blieben und ihren Feind aus dem Feld schlugen. Die Angabe in Lefebvre (p. 139.) dass Indicator albirostris in Egyp- ten vorkomme, beruht jedenfalls auf einem groben Irrthum. [Süd- und West-Afrika.] v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika, 49 Fam. Cueullidae. — 70 — _ Gen Indicator: *Nr. 630. Indicator major. Grand indicateur, Le Vaill. Afr. t.241.1. — Indicator major, Steph. Gen. Zool. IX. 1. t. 27. 1. — Vieill. Ois. Gal. I. t. 45. — Bp. Consp. I. p. 100. — Cab. Mus. Hein. IV. p. 5. — Hartl. W. Afr. Nr. 542, — Indicator Le Vaillantii, Leadb. (nee Temm.) Transact. Lin. Soc. XVI. p. 85. — Id. Isis 1830. p. 904. — I. flaviwentris, Swains, W. Afr. I. p- 198. — Cuculus proditor, Licht. Mus. Berol. — I. archipelagieus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 491. — I. major, Lefeb. Abyss. Ois. p. 158. — Schleg. Cat. Mus. Lugd. Cucul. p. 2. — Less. Trait. d’Ornith. p. 155. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 201. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 33. — Layard. S. Afr. Nr. 477. Supra olivaceo-fuscescens, pileo toto conspieue, interseapulio et scapularibus obsoletius ex olivaceo flavicante-tinetis, remigibus ala- rumque tectrieibus eodem colore marginatis; uropygio et supracauda- libus fumosis, his in medio albo-striatis; mento, gutture et pectore fulvo- flavidis ; regione mystacali abdomineque reliquo albidis; macula seapulari . flava nulla; pectoris lateribus fusco-tinetis; rostro corneo-fusco; iride dilute coceinea; pedibus fuseis; — long. tot. vix 7”. — rostr. a fr. vix 6%. — al. 4. — caud. 2. 8. 9.: Mento gulaque flavente-albidis; gastraeo sordide einerascente- tineto; pectoris lateribus et hypochondriis magis fusco-cinerascentibus. Auf den äussern Schwanzfedern ist die weisse Farbe noch mehr ausgebreitet als bei J. albirostris; auf der Mitte der obern Schwanz- deckfedern ein länglicher weisser Fleck. Der grosse Honigkukuk ist im tropischen Nordost-Afrika weit seltener als seine Verwandten; wir fanden ihn längs der Regenbetten des abessinischen Tieflands, gewöhnlich auf höbern Bäumen; er scheint ebenfalls zu wandern. Wurde von Lefebvre im November 1840 am Ufer des Mareb, von mir im April in Galabat eingesammelt. Wahr- scheinlich auch am obern Weissen Nil vorkommend. Lefebvre fand im Magen Wachs und Insekten. Derselbe Reisende erzählt, dass dieser Vogel sich auf dem Gipfel eines kleinen Baumes niedergelassen habe und zwar in der Richtung nach seiner Jagdgesellschaft, die er, unter heftigen Bewegungen mit dem Schweif, mit einem leisen Ruf erwsec- eruie begrüsste, bis man ihm gefolgt sei; dann flog er ab, jedoch nur auf eine kurze Strecke und setzte sich, wieder nach den Reisenden en “hm, Cuculidae. Re Gen. Indicator. gewendet, auf einen benachbarten Baum, indem er fortfuhr, seinen Lockton hören zu lassen. Dieses Verfahren wiederholte er, bis man an dem Baum angelangt war, welcher das Bienennest enthielt; hier ver- doppelte er sein Geschrei, während man sich des Honigs bemächtigte, von welchem dem Thierchen die Reste überlassen wurden. [Süd- und West-Afrika.] * Nr. 630°“ Indicator barianus. Indicatur barianus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 495. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 33. — Cab. Mus. Hein. IV. p. 5. sp. 9. — Hartl. W. Afr. p. 274. -— Finsch & Hartl. O. Afr. p. 518. (not.) — Finsch, Coll. Jesse, p. 287. Similis I. majore, Steph.; rostro validiore, magis elongato, fusco- nigro; loris et regione parotica fuliginosis; macula eubitali laete flava. Supra fumosus, olivaceo-lavatus; loris et regione parotica obscurius fuliginosis; subtus albidus, gutture et pectore colore fulvo-flavido ad- umbratis; alae tectrieibus obsoletius olivaceo-marginatis; caudae tec- trieibus medianis pure albis; *— long. tot. 6°. 10°. — rostr. ab ang. or. 9", — al. 4". 215. — caud. 2". 8". Ich erhielt nur ein Exemplar dieser Form ohne Bezeichnung des Geschlechts, das mein Jäger im März 1854 im Bari-Land am obern Weissen Nil einsammelte. Dr. Finsch erklärt dasselbe für identisch mit I. major, von welch letzterer Art ich sechs Exemplare beiderlei Geschlechts zu’untersuchen Gelegenheit hatte, !welche alle etwas hellern, schlankeren Schnabel haben und denen jede Andeutung des gelben Sehulterfleeks fehlt, weshalb ich diese Art wenigstens als noch nicht ganz verwerflich immerhin bis auf Weiteres aufrecht erhalten möchte. N Nr. 631. Indieator minor. Petit indicateur, Le Vaill. Afr. t. 242. — Indicator minor, Steph. Gen. Zool. IX. 1. p. 140. — Sundev. Krit. Framställ. p. 50. — Vieill. N. Diet. XVI. p. 155. — Id. Encyelop. Meth. III. p. 1351. — Less. Man. Orn. II. p. 125. — Swains. W. Afr. II. p. 196. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 350. — Bp. Consp. I. p. 100. — Hartl. ‚Cab. Journ. 1854. 49* | Fam. Cueulidae. — IR — . ‚Gen. Indicator. 2 p. 202. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 494. —. Hartl. W. Afr. Nr. 544. — Schleg. Cat. Cucul. p. 2. — Cab. & Heine, Mus. Hein. IV.p. 35. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 33.; 1864. p. 267. — Chenu & Des Murs, Eneyel. p. 254. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 202. — Layard, S. Afr. Nr. 480. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 515. — Gurney, Ibis 1859. p- 247.; 1860. p. 205. — Kirk, Ibis 1864. p. 327. — Brehm, Habesch, p. 221. — Indicator minimus, Temm. Pl. col. 542.2. — Indicator bu- phagoides, Leadb. Transact. Lin. Soc. XVI. p. 85. — Id. Isis 1850. p. 904. — Indicator diadematus, Rüpp. N. W. p. 61. — ? Melignothes comirostris, Cass. Proc. Acad. Phil. 1856. p. 156.; 1859. t. 2. — Hartl. W. Afr. p. 184. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 264. — ?M. pachyrhynchus, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 266. — Finsch, Coll. Jesse, p. 287. Minor; supra e cano saturate olivaceo-flavescens, interscapulio et tergo obsolete fuscescente-striatis; pileo et cervice magis einerascenti- bus, coneoloribus; subtus obsolete «inerascens; stria malari obsolete nigricante; mento, abdomine medio, erisso et subcaudalibus albidis; rectrieibus 2/, intermediis nigricantibus, intus obsolete albo-marginatis; reliquis albis, in apice dilute fuseis; remigibus nigricantibus, intus, basin . versus, albo-limbatis, extus striete ex olivaceo flavescente-marginatis; rostro lato, brevi, nigrieante, mandibulae basi incarnata; iride rufo-fusea ; periophthalmiis nudis plumbeis; pedibus fusco-plumbeis; — long. tot. 53/,'. — rostr. a fr. vix 4". — al. 3%. 3.3". 41". — eaud. 2", 4. — tars. vix 6’. Manche Vögel zeigen einen verwaschenen weisslichen Schulter- fleck. &. und 2. nicht verschieden, letzteres kaum etwas kleiner. Der kleine Honigkukuk ist wie seine Verwandten Zugvogel in N. O. Afrika. Er kommt einzeln und paarweise im Samhar, in Abes- sinien, an den Regenbächen Ost-Senars und im Quellenland des Weissen Nil vor. Rüppell erlegte denselben in den Niederungen von Habesch, ich sammelte ihn zu Ende April am Chor von Qalabat, im November, Januar und Februar im Gebiete des obern Weissen Nil und Gazellen- flusses, und schoss am Fluss von Wau in wenigen Tagen 6 Stück. Ein südafrikanischer Vogel des Leydener Museums ist grösser (Flügel 3. 7. — Schwanz 2“. 4. — Tars. 4!/,'.), er zeigt einen deutlicheren dunkeln Bartstreifund dahinter heilere Ohrgegend, ebenso mehr weissliche Färbung hinter den Nasenlöchern. Ein anderes Exemplar in Berlin, durch Krebs in Südafrika gesammelt, misst: Flüg. 3. 54, — Schw. 2". 4". -- Tars. 6“. —; dieses hat einen seitlich mehr com- primirten Schnabel; die Tibialbefiederung rauchschwarz angelaufen. Es dürften sieh daher doch einige ceonstante, wenn auch nicht specifische Unterschiede zwischen der südlichen und nordöstlichen a ö Form ergeben. Genauere Vergleichungen konnte ich nicht an- ae Fam. Cuenlidae. — 1 —: Gen. Indicator. stellen. | [West- und Süd-Afrika. — Zambezi-Gebiet: Kirk.] Anmerkung Möglicher Weise fällt auch Melignostes conirostris, Cass. und M. pachyrhynchus, Heugl. mit Indicator minor zusammen, wie schon Finsch und Hartlaub vermuthen. Leider ist die Originaltype von M. pachyrhynchus nicht mehr im Stuttgarter Museum, so wenig als Zwerg-Indicatoren aus N. O. Afrika, welche ich in allen verschiedenen Kleidern an dasselbe eingesandt habe. Von ersterem (M. pachy- rhynehus) lasse ich hier noch die Beschreibung folgen. Melignostes pachyrhynchus, Heugl. in Cab. Journ. 1864, p. 265. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 517. (not.) Similis Indicatori minore; minor; alis et cauda brevioribus, rostro multo validiore et latiore; rectrieibus exterioribus laete flavo-marginatis, extimae apice immaculato. Dorsi plumis, alarum et caudae tectricibus superioribus laete olivaceo-flavis, medio nigrican- tibus; pileo et cervice sordide cinereis, virente-tinetis, immaeulatis; remigibus fuliginosis, seceundariis magis nigricantibus, omnibus (prima et primarium apice exceptis) in pogo- niis externis laete colore olivaceo-flavo marginatis, intus, basin versus, albido-limbatis; rec- trieibus *), intermediis nitide fusco-nigricantibus, extus colore viridi-flavo, intus colore albido marginatis; reetrieibus lateribus ®/, albis, 2.3.& 4::e macula basali obliqua fusco- nigrieante, omnibus extus laete flavo-marginatis, margine externa apicem versus fuscescente- cinerea ; subtus pallido cinerascens; mento, subalaribus et abdomine medio sordide, sub- caudalibus et crisso purius albis; tibialibus mediis obsolete fusco-cinerose striatis; pec- tore et epigastrio vix virente-linctis; rostro nigricante, mandibulae basi incarnala; pedi- bus fusco plumbeis; regione periophthalmica nuda pure einerea; iride umbrina; — long. tot. 5°, 2%, — rostr. a fr, 411, — al. 2%. 11". — caud, 1%. 104,‘ — tars.!vix 6%, Steht in der Schnabelbildung dem M. exilis am nächsten; die Kehle ist‘ sehr ver- waschen dunkel gefleckt. In der Waldregion im Gebiet der Quellflüsse des Bahr el ghazäal nach der Regenzeit eingesammelt, wo der Vogel in Büschen lebt und den Ort, den er sich einmal zum Wohnsitz auserkoren, nicht leicht verlässt. Ganz auffallend - gleichen sich in der Färbung Indicator minor, Melignostes ewilis, pachyrhynchus und conirostris, Prodotiseus regulus und P. insignis, letzterer hat die äussere Schwanzfedern, aber fast rein weiss, und ganz ungefleckten Rücken; bei dem grössern M. conirostris zeigen die ersten Steuerfedern sehr deutliche dunkle braunschwarze Spitzen. Ich beschreibe nachstehend noch einen Honigkukuk des Stuttgarter Museums, Imdicator variegatus, Less. — Grand indicateur, femelle, Le Vaill. Afr. t. 241. 2. — I. major, 2. Steph. — I. Sparmannii, Leadb.. (nec Steph.) — Gu£r. Icon. Regn. anim. Ois, t. 32. — J. maculatus, Gray, Gen. of Birds t. 113. — I. maculcollis, Sund. — /. Le Vaillantiüt, Bp. (nec Temm.) Bp. Consp. I. p. 100. — Cab. Mus. Hein, IV. p. 6, — Hartl. W. Afr. Nr. 542, (part.) Supra olivaceo-fusceseens; pileo nigrieante, albo-vario; gutture albido, nigricante- strivlato; pectore albido, colore olivaceo-flavescente adumbrato, maculis majoribus sca- palibus triquetris fumosis; epigastrio in fundo albido fumoso-vario; subcaudalibus albis, in medio conspicue fumoso-striatis; uropygio dorso concolore, nec albo vario; rostro valido, brevi, nigrieante; — long. tot. circa 61/,‘ — rostr. a fr. 5, — al. vix 4, — caud. 2%, 6. — Süd- und West-Afrika. Sehr interessant ist — wie oben schon angeführt — die Beschreibung der Lebens- weise der Indicatoren von J. Verreaux in Lefebvre, Abyss. Ois. p. 177. — namentlich auch in Bezug auf die Fortpflanzung, die der des Kukuks ähnlich. Das Weibchen legt sein Ei auf die Erde und trägt dasselbe in ein fremdes Nest. Ist das Junge flug- fähig, so erscheinen: die Alten wieder und nehmen dasselbe in ihre Obhut, wie dies aueh zweifelsohne Cuculus capreus thut. Die Nacht bringt der Honigkukuk in einer _ Baumhöhle zu. Verreaux giebt endlich an, dass nicht nur der Mensch vom Vogel zur Aufsuchung von Bienennestern geführt werde, sondern auch Thiere, wie der Ratel (Ma- telus capensis) u. a. — Wir selbst beobachteten, dass die Honigangeber auch ihre _ eigenthümliche Stimme in Gegenwart grösserer Raubthiere und Schlangen vernehmen liessen.: Nach Atmore soll /. minor selbst kleine Vögel fressen!? " | Fam. Cuculidae. — MA #% Gen. Chrysococeyz. Ausser den beschriebenen Indicatoren gehören noch folgende Formen hierher: 1) Indicator archipelagicus, Temm. Pl. col. 542. 2, — aus Borneo, 2) Indicator zanthonotus, Blyth. — Jerd. Ill. Ind. Orn. t. 50. — Darjeeling. 3) Indicator (Melignothes) exilis, Cass. Proc. Ac. Philad. 1859. t. 1. — vom Munda- und Cammafluss. 4) Indicator (Melignostes) conirostris, Cass. Proc. Ac. Philad. 1859. t. 2, (], minor ?) von Cap Lopez und Gabun. 5) Prodotiscus regulus, Sund. Oefers. 1850. p. 109. Von Süd-Afrika. 6) Prodotiscus (Hetaerodes) insignis, Cass. Proc, Ac. Philad. 1859. t. 1, 2. — von Gabun. 7) Prodotiscus? (Cuculus) neglectus, S. Müller. — Von Borneo. Wohl in einer be- sondern Gattung unterzubringende, höchst eigenthümliche Zwergform, deren Färbung an Ohrysococcyx lucidus erinnert. Subfam. Cuculinae, Swains. Gen. Chrysococcyx, Boie: (Chaleites, Less. — Lampromorpha, Vig. — Lampromorphus, Agass. — Chryso- coccys, Des Murs. — Lamprococeyz, Cab.) Nr. 652. Chrysococeyx smaragdineus. Cuculus cupreus, Lath. (nec Bodd.) Mus. Lever. p. 159. e. t. — Id. Ind. Orn. Suppl. I. p. 29. -—— Steph. Gen. Zool. IX. 1. p. 129. — Vieill. Eneycl. meth. III, p. 132. — Id. Gal. Dis. 1. 2. p. 33.1. 42. — Less. Trait. d’Orn. p. 154. — Chrysococey® cupreus et smaragdineus, Bp. Consp. I. p. 105. — Chr. smaragdineus, Strickl. Contrib. 1851. p. 135. — Oass. Proceed. Ac. Philad. 1859. p. 142. — Chrysococcyz cupreus, Cueulus splendidus et smaragdinensis, Gray. — Uhrysococoy® smaragdineus, Horsf. & Moore, Cat. II. p. 705. — Chaleites cupreus, Hartl. Verz. Mus. Brem. p. 97. — Chalcites smaragdineus, Verr. Rev. & Mag. de Zool. 1851. p. 259. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 203. — Id. W. Afr. Nr. 561. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 35.; 1863. p. 17. — Gurn. Ibis 1859. p. 246.; 1868. p. 164. — Chaleites smaragdineus, Layard, S. Afr. Nr. 495. — Öhaleites cupreus, Rüpp. N. W. p.62. — Chryscocey® eupreus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 358. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 504. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 207. — C'hrysococeyz intermedius, Verr. Hartl. O. Afr. Nr. 562. — Chr. intermedius, eupreus et smaragdineus, Cab. & Heine, Mus. Hein, IV. p. 8. 9. 10. — Cueulus smaragdineus, Schleg. Cat. Cucul. p. 29. — Chrysococcyx cupreus, Jard. Contrib. Orn. III. p. 238. etc. Nr. 50. Tigrisch Hasama_ cheremtei. Nitidissime aurato-viridis; pecetore plumis rotundatis, metallieis quasi squamato; abdomine, hypochondris et subcaudalibus vitellinis, id En en g “ Fam. Cueulidae. — 71 — Gen. Chrysococeyx. immaculatis; caudae longae, gradatae rectrieibus intermediis dorso eoncoloribus, extima alba, fasciis interruptis 3—D aurato-viridibus, se- _ quentibus albo-apicatis; rostro virente-griseo, in tomiis et apice nigri- eante, in angulo oris malachitaceo; pedibus et orbitis nudis virente- - plumbeis; iridetum umbrina, tum grisea; — long. tot, 8. 3.8". 4, — rostr. a fr. UT, — ala, 10, gu, — eaud. 4, 300, — au, gu, _ tars, gu —g1, Die Färbung der Weichtheile ist sehr variabel. Der Schnabel und nackte Augenring hat immer einen grün-schimmelfarbenen An- - flug, die Füsse ebenso oder bleiblau, die Iris zwischen braungrau und rein braun. Der Schwanz überragt die zusammengelegten Flügel um bis 2%. 7, - Der Smaragdkukuk scheint sich zu Anfang der Regenzeit zu ver- färben, denn er trägt dann (bei seiner Ankunft im östlichen Sudan) ein ganz frisches, glänzendes Kleid, einzelne Brustfedern haben zu- weilen noch einen weissen Rand, der sich aber bald abstösst; bei einem vielleicht jüngern Vogel zeigen die längern Unterschwanzdeck- federn breite goldgrüne Querbänder. Wir haben diese Art nur im Gebirgsland gefunden, sie kommt in Fazoql, den Gala-Gebieten und ganz, Abessinien nordwärts bis zum 16.— 17.° N. Br. vor, erscheint unter dem 10.° Nr. Br. schon zu Ende April mit dem ersten Sommerregen, rückt mit der Regenzeit nordwärts und ver- lässt ihre Standorte wieder im August und September, also mit Ende der Regenzeit, daher auch sein tigrischer Name: „Hasama cheremtei“, d.i. der Vogel der Regenzeit. Im Mareb-Thal geht er bis auf 4000 Fuss herab, auf den Plateaux von Central-Abessinien’ bis zu 8—9000 Fuss aufwärts. Seine Ankunft verräth er sogleich: Vom dürren Ast eines dicht- belaubten Hochbaums ertönt sein voller, pfeifender, weithin schallender Lockton, auf den nicht selten von einem benachbarten Baum ein anderes Männchen antwortet. Der Smaragdkukuk ist nicht eben scheu, hält sich aber meist im dieken Laub verborgen und kommt daher dem Beobachter selten zu Gesicht. Meine abessinischen Jäger pflegten zu _ sagen, man könne die Hasama cheremtei nur schiessen, "wenn sie „rede“, sonst sei sie unsichtbar. | - Wesentliche Unterschiede zwischen südlichen, westlichen und öst- liehen Vögeln kann ich nicht auffinden, bei allen verbleicht das Gelb der Unterseite, namentlich der untern Schwanzdeckfedern bald; letz- tere sollen beim ächten C. cupreus Gray immer weiss sein. Auch die Grössenverhältnisse variiren selbst unter östlichen Vögeln nicht unbe- deutend. Das Weibchen ist nach Hartlaub vom Männchen verschieden; ich kenne es nicht; unter vielen Dutzenden von Smaragdkukuken, die ich 'selbst erlegte und untersuchte, befand sich auch nicht ein einziges. [West- und Süd-Afrika. — St. Thomae.] Er \ | TER Fam. Cuculidae. _ — 716 — # Gen. Chrysoeoceyz. Nr. 653. Chrysococeyx eupreus. _Coucou vert dw Cap de bonne esp., Buff. Pl. enl. 657, — Cueulus cupreus, Bodd. (nec Lath.) Tab. des pl. enl. d’Aud. — Lath. Gen. Syn. I. p. 527. — Cuculus auratus, Gm. — Lath. Ind, Orn. p. 215. — Shaw. Nat. Miscel. t. 1029. — Le Ooucou Didric, Le Vaill. Afr. t. 210, 211. — (uculus auratus, Steph. Gen. Zool. IX. p. 127. — Vieill. Eneycl. Meth. p. 1337. — Cueulus (Chaleites) auratus, Less. Trait. d’Ornith. p. 153. — Swains. W. Afr. Il. p. 187. — Cueulus eupreus et chaleopephis, Gray. — Chaleites auratus, Rüpp. N. W. p. 62. — Chrysocoeeye au- ratus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 359. — Bp. Consp. I. p. 105. — Heugl.“, Syst. Ueb. Nr. 505. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 86, & 58. — Antin. Cat. p. 84. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 207. — Hartl. W. Afr. Nr. 560. — Des Murs, Eneyclop. Ois. I. p. 275. — _Thienem. Fortpflanz. d. ges. Vög. t. XV. 4. — Jard. Edinb. N. Phil. Journ. U. p. 245. — Monteiro, Ibis 1862. p. 337. — Id. Proceed, L. Z. 8. 1865. p. 94. — Hartl. Proceed. L. 2. 8. 1867. p. 826. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 522. — Finsch, Coll. Jesse, p. 236. — Damprococey® auratus, Antin. Cat. Piaggia, Peterm. Geogr. Mittheil. 1368. p.417. — (uculus cupreus, Schleg. Cat. Cueul. p. 31. — Chaleites cupreus, Kirk, Ibis 1864. p. 327. — Layard, 8. Afr. Nr. 495. — Gurney, Ibis 135% p. 247.; 1868. p. 163. & p. 467. — Lamprococeyw® cupreus et chrysochloris, Cab. Mus, Hein. IV.p. 11.&12. — Lampromorpha_ chalcopepla, Vig. Proceed. 1831. p. 92. — Lamproecoceya chrysites, Hein. Cab. Journ. 1863. p. 350. — Chrysococey® auratus, Brehm, Thierl. IV. p. 207. — (ueulus auratus, Lefeb. Abyss. Ois. p. 137. — Bocage, Aves das posses. portug. IV. p. 17. - — Hartl. Cab. Journ. 1354. p. 416. Supra splendide aurato-viridis, nitore cupreo; stria supraoeulari, altera mediana verticali gastraeoque albis; hypochondriis, erisso, sub- caudalibus et subalaribus eolore chalceo-viridi fasciatis; alis albo- yarüs; reetrieibus ?/; medianis dorso eoncoloribus, reliquis in pogoniis internis magis nigrieantibus, transversim albo-maculatis, in apice al- „bis; stria mystacali metallice-viridi; rostro nigrieante; eiliis nudis co- rallinis; iride miniata; pedibus plumbeis. Jun.: Macula frontali majore albida; gastraeo sordide e vi- rente flavo-tineto, e toto colore metallice-viridi maculato et squa- mato; rostro minio; iride fusca. Be. ©; ; Fam. ÜOueulidae. &. von Abessinien 7 Gen. Chrysococeyx. &. von Süd-Afrika Ilona tot. 714,9; iR: zu gu Br: rostr. a fr. 74," Sr que. E al. 4". 6,4". 7 ER zu zur AL e. caud. 317,” Br BUERTTE ” tars. tl", Bu lad. Cabanis trennt -als Rasse den nördlichen vom südlichen Vogel; - letzterer soll grösser sein und mehr kupferfarbigen Glanz haben, was _— jeh nicht bestätigen kann. Der Kupferkukuk ist die häufigste Art seiner Gattung in N. O. Afrika. Erscheint wie seine Verwandten in Abessinien mit Anfang der Regenzeit und verlässt seine Standorte mit den flüggen Jungen im September und October. Er bewohnt waldige, sonnige Gehänge von 410006000 Fuss Meereshöhe, kommt auch gelegentlich in die Nähe von Viehparken: und auf grüne Hecken um Ortschaften. Wir erlegten immer viel mehr Männchen als Weibchen, vielleicht nicht, weil die An- | zahl der ersteren grösser ist, aber ihr pfeifendes Geschrei macht den -* Jäger gleich auf sie aufmerksam. Lässt ein &. irgendwo seine weit- schallende Stimme hören, so antwortet gleich ein zweites aus der Nachbarschaft und nicht selten sieht man zwei oder drei derselben - unter heftigem Geschrei sich tüchtig balgen. Am obern Weissen und . Blauen Nil ist der kupterfarbene Glanzkukuk selten; wir erhielten ihn nur in wenigen Exemplaren von Gondokoro und Fazogl. Antinori erlegte mehrere im September in einem Wald am Blauen Fluss. Er nennt die Iris gelb. Nach Jesse wären Augenlider und Iris orangegelb. , Ich habe nie selbst etwas Positives darüber erfahren können, ob die Chrysococeyx-Arten selbst brüten oder nicht. Le Vaillant behauptet, nieht weniger als 83 Eier des Coucou Didric in eben so viel ver- schiedenen Singvogelnestern gefunden zu haben; auch Cabanis und andere Forscher bezweifeln das Selbstbrüten der Glanzkukuke. In diesem Fall würde aber nach meinen Beobachtungen der alte Vogel den jungen, halbflüggen wieder adoptiren, denn ich habe im October 1861 bei Ker&n mehrere Male gesehen, wie ein schon etwas flugfähiger Kupferkukuk, der schreiend auf dem Gipfel von ‚niedrigen Büschen und Hecken sass, von Alten also wohl seinen wirklichen Eltern — gefüttert wurde. Einmal waren sogar zwei Junge beisammen, beide jedoch offenbar verschiedenen Alters. * .F. Heine (Cab. Journ. 18635. p. -350.) lässt seinen Zamprococeys £ chrysochlorus auch in „Egypten“ vorkommen. Doch ist dies ein ächter ‚Tropenvogel, der sich bestimmt niemals nach Nubien und das nördliche * Senar und Kordofan verirrt, noch viel weniger nach Egypten. [West-, Süd- und Ost-Afrika.] | 5 % Fam. Cuculidae — 18 — # Gen. Chrysococeyx. Nr. 634. Chrysococeyx Claasii. Le Coucou de Klaas, Le Vaill. Afr. pl. 212. — Cuculus Klaasi, Steph., Shaw, Gen. Zool. IX. p. 128. — Vieill. Nouv. Diet. d’Hist. Nat. Vol. 8. p. 230. — Id. Eneyel. Meth. p. 1333. — Cueulus (Chaleites) Klasi, Less. Tr. d’Ornith. p. 153. — Chaleites Klaasü, Swains. B. W. Afr. II. p. 189. t. 21. — Rüpp. N. W. p. 62. — Cuculus Klasi, Gray. — Schleg. Cat. Cuceul. p. 30. — Chrysocoecyz Clasü, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 357. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 503. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 206. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 36.; 1863. p. 17.; 1864. p. 265. — Bp. Consp. I. p. 105. — I. Verr. Rev. & Mag. 1855. p. 270. — Chrysococey& Claasü, Hartl. W. Afr. Nr. 559. — Finsch, Cab. Journ. 1867. p.248. — Bianc. Spec. Zool. Mozamb. Fase. XVII. p. 327. — Lamprococey& Klaasi, Cab. Mus. Hein. IV. p. 12. — Antin. Peterm. Geogr. Mitth. 1868. p. 417. — Chaleites Klaasi, Layard, S. Afr. Nr. 494. — Lamprococcy® resplendens et Klaasi, Heine, Cab. Journ. 1863. p. 351. — Chrysocoeey® Klaasi, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 520. — Finsch, Coll. Jesse, p. 327. — Blanf. Zool. & Geol. of Abyss. p. 314. Supra aurato-viridis, nitore nonnullo aeneo; stria temporali gastraeoque pure albis; subtus immaculatus; reetrieibus °/; medianis dorso concoloribus, reliquis albis, pogonii externi macula anteapieali aurato-viridi et fasciolis 5—7 aeneis; tibialibus colore aurato-viridi late striatis; colli lateribus et torque pectorali interrupto aurato-viridibus; rostro fuscescente-olivaceo, mandibulae dimidio basali magis flavo- viridi; periophthalmiis viridi-favis; iride tum pallide flava, tum cana; pedibus virente-plumbeis; — long. tot. 6°. — rostr. a fr. 6". — al. BETT TE and 27 VIE 0 ars or Finsch und Hartlaub geben durchschnittlich grössere Maasse für die Flügellänge, nämlich 3”. 9. —3'. 10'.; Schlegel bis zu 4. 1", Ein jüngerer Vogel vom Bahr el abiad ist viel kleiner, nur 5'/‘. lang; Schnabel schmäler und kürzer 54/,”'. lang, Flüg. 3 3, Schwanz 2". 5, Die Weibehen und Jungen haben Oberkopf, Halsseiten und Hinter- hals bis zum Interscapulium herunter schmutzig dunkelbraungrau mit hochkupferrothem Metallglanz; Flügeldeckfedern goldgrün mit hell- rostfarbigen Querbinden, ebenso die Aussenfahnen der Schwingen; der Unterleib schmutzig röthlichweiss, vorzüglich Weichen und Unter- Fam. Cueulidae. — I — Gen. Cueulus. schwanzdeckfedern mit braunen oft metallglänzenden Querstreifen und Schuppen; die Iris ist grau; Schnabel und Augenring schimmelgrün . in’s Gelbe. 3 Diese Art ist viel seltener in N. O. Afrika als C. cupreus und C. smaragdineus. Ich habe sie in Central-Abessinien im Mai, in - — Nordabessinien im August, im obern Nilgebiet im November erlegt, Er ein 9. hatte im August fast legereife Eier. Die 34. scheinen viel e seltener als bei den andern Arten. [West- und Süd-Afrika. — Süd-Mozambique: Fornas.] Gen. Cuculus, Lin. Nr. 635. Cueulus eanorus. Cueulus, Briss. Orn. IV. p. 105. — Cuculus canorus, L. — Lath. Ind. Orn. I. p. 207. — Steph. Gen. Zool. IX. 1. p. 68. t. 16. — Cuv. Regn. Anim. I. p. 424. — Vieill. Eneyel. Meth. III. p. 1327. — Naum. VW. D. t. 127—129. — Gould, B. Eur. t. 240. — Less. Man. d’Orn. II. p. 119. — Less. Trait. d’Orn. p. 146. — Schleg. Rev. Crit. Ois. d’Eur. p. 51. — Schleg. Cat. Cucul. p. 3. (ex parte.) — Bp. Consp.' I. p. 102. — Temm. & Schleg. Faun. Japon. p. 138. not. V. — Cab. Mus. Hein. IV. p-32. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. r. — Rüpp: N. W.p. 62. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 356. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 502. — Id. Faun. Roth. Meer, Nr. 205. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 35.; 1864. p. 256. — v. Homeyer, Naum. I. p. 11. — Hartm. Cab. Journ. 1864. p. 235. — Taylor, Ibis 1867. p. 55. — Tristr. Ibis 1866. p. 283. — Blackist. Ibis 1862. p. 325. — Hartl. W. Afr. p. 266. Nr. 752. — Finsch, Coll. Jesse p. 286. — (uculus canorus et cirtereus, Brehm, Vogelf. p. 52. — C. hepatieus, Sparrm. Mus. Carls. III. t. 55. — Sund, Krit. Framst. p. 10. — @. rufus, Bechst. Orn. Taschenb. I. p. 84. — — Id. Nat. Gesch. Deutschl. II. p. 1142. — .C. borealis, Pall. Zoogr. . Ross. As. I. p. 442. — Coucou, Buff. Pl. enl. 811. — ?Le Vaill. Ois. Afr. pl. 200. 201. — Cuculus indicus, Cab. Mus. Hein. IV. p. 34. — C. canorus indicus, Blyth, I. As. Soc. Beng. 1846. p. 19. — Blyth, Ibis 1866. p. 359. — C. canorus, Sykes, Proc. L. Z.S. 1832. p. 98. — Blyth, I. As. Soc. Beng. 1842. p. 902. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 702. — ‚Irby, Ibis 1861. p. 229. — Jerd. B. of Ind. I. p. 322. — C. telephonus, F. Heine, Cab. Journ. 1863. p. 252. — Savi, Orn. Tosc. I. p. 149. — Cara, Orn. Sard. sp. 126. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 130. — Malh. Faun. Sicil. p. 146, — Wright, Malta p. 10. — Linderm. Griechenl, \ Fam. Cuculidae. 23 Br _ Gen. Cuculus. p. 39. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 42. — Brehm, Thierl. IV. p. 194: — Taczanowski, Cab. Journ. 1870. p. 40. — Boie, Barth, Lofot. Cab. Journ. 1869. p. 84. — v. Droste, Cab. Journ. 1869. p: 117. — Schra- der, Cab. Journ. 1853. p. 243. & p. 258. — Eversm. Ibid. p. 290, — Glog. Ibid. p. 352. & p. 401. — Wodzicki, Ibid. Extrah. p. 50. — Thienem. Ibid. p. 54. — Glog. Cab. Journ. 1854. p. 36. & p. 50. — Radde, Ibid. p. 63. — Brehm, Ibid. p. 78. — Hartl. Ibid. p. 158. — Glog. Ibid: p- 225. & p. 232. — Krüper, Ibid. p.362. — v. Homeyer, Ibid. p. 365. — Vernont Harcourt, Cab. Journ. 1855. p. 52. — Bolle, Ibid. p. 302. — Pässler, Cab. Journ. 1856. p. 44.; 1857. p. 402. — Bolle, Cab. Journ. 1857. p. 324. — Opel, Cab. Journ. 1858. p. 205. & p. 285. — Üassin, Ibid. p. 446. — Wiese, Cab. Journ. 1859. p. 132. — Snell, Ibid. p. 206. — Finsch, Ibid. p. 381. — Hartl. Cab. Journ. 1860. p. 3.; p. 10. & 110. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 255. — v. Nordm. Cab. Journ. 1864. p. 359.. — v. Droste, Ibid. p. 420. — Altum, Cab. Journ. 1866. p. 165. — Rowley, Ibid. p.172. — Heugl. Cab. Journ. 1871. p. 12. Der graue Kukuk ist ein sehr gewöhnlicher Zugvogel in unserm - ganzen Beobachtungsgebiet, das er im Frühjahr und Herbst rasch durehstreift, während er die eigentlichen Wintermonate in den äqua- torialen Gegenden zuzubringen scheint. Im vollkommenen Jugend- kleid’ ist er uns niemals vorgekommen und es scheint, dass die Jungen später wandern als die Alten, indem erstere bekanntlich sich sehr langsam entwickeln. ’ In Egypten trifft der Kukuk aus Süden kommend im März ein, und wir begegneten noch welche zu Anfang Mai; im August ist er bereits auf dem Rückwege nach Süden begriffen, ja wir erlegten ein- mal schon zu Ende Juli ein altes Männchen im Bogosgebiet. Seine weiten Züge unternimmt Cuculus canorus meist nur einzeln; wohl findet man in kleinen Akaziengehölzen, in Alleen und Palmen- hainen oft eine ziemliche Anzahl beisammen, aber keiner kümmert sich weiter um seinen Nachbar und jeder zieht allein seiner Wege. In Bezug auf die Localität ist der Kukuk in Afrika nicht wählerisch. Auf den Dünen um Alexandrien findet man ihn nicht selten in nie- drigem Dattelgebüsch, in Mittelegypten mehr in Gärten, namentlich in Olivenpflanzungen, auf Labach, Sykomoren, Tamarisken und Akazien, um Ortschaften und Ruinen; in der Steppenlandschaft lässt er sich auch in ganz niedrigem Gestrüpp sehen, im Sudan in der dichten’ Waldregion wie in der Sumpflandschaft, im Tiefland und im Hoch- gebirg. Die Riehtung seiner Züge ist wohl im Allgemeinen eine nord- südliche und umgekehrt, meist folgt er da dem Nil oder den Ge-- staden des Rothen Meeres, aber aueh auf die öden Köralleninseln des letztern, wie weit in die wasserlose Steppe verirrt er sich. Während meiner vieljährigen Reisen in N. O. Afrika und Arabien’ habe ich niemals den wohlbekannten Ruf des Kukuks vernommen, 1 -' FA Fa Pa % nr % Rn\ “4 .. — 181 — Gen. Cueulus. ‚den er ja auch in Europa nur zur Paarungszeit hören lässt. Dasselbe - erklären Jesse (Finsch, Coll. Jesse p. 286.) und Brehm. Professor Hart- mann versichert allerdings das Gegentheil. Er vernahm denselben im März bei Der (Unternubien), im April bei Alt-Dongolah, in den ersten Maitagen in den Wäldern Nord-Senars, im September bei Neu-Don- qolah, im October bei Siut. Bei allen von uns in Afrika untersuchten ‚Exemplaren dieser Art fanden wir die Iris immer mehr oder weniger ‚tief braun, von fahlbräunlich bis umbrafarb. Ein zu Ende Juli bei ’Keren geschossenes 3. misst: G. L. 12”. — Schn. v. d. St. 10”. — 'Flüg. 8°. 2”. — Schw. 6:/,'. — Tars. fast 10°. [Algerien. — St. Thome. — Madera. — ?Süd-Afrika. — ?Ma- dasasecar — ? Mauritius. — Ueber den grössten Theil von Asien ver- breitet, ostwärts bis Japan und Timor. — In Europa nordwärts bis ‚zum 70.° nördl. Breite.) * Nr. 636. Cueulus gularis. ? Coucou ‚vulgaire d’Afrique, Le Vaill. Afr. t. 200. 201. — Sundev. Krit. Framställ. p. 47. — Cueulus gularis, Steph. Gen. Zool. IX. 1. p-. 83. t. 17. — Layard, S. Afr. Nr. 491. — Gurn. Ibis 1859. p. 246, — C. capensis, Cuv. (nec Gm.) — Shaw. IX. 1. p. 85. — C. lineatus, Swains. W. Afr. II. p. 178. pl. 18. — Less. Echo du M. Sav. 1844. p- 184. — Bp. Consp. I. .p. 102. — C. gularis, Hartl. W. Afr. Nr. 556. — 0. leptodetus, Cab. Mus. Hein. IV.p. 34. — C. gularis, Id. ibid. p. 36. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 35. — (. ruficollis, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 501. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 265. — ?C. canorus, Hartl. Madag. p- 63. — ?J. Desjardin, Proc. Z. Soc. 1832. p. 111. — ©. canorus, part. Schleg. Cat. Cucul. p. 6. (specim, Nr. 22.) — 0. tenwirostris, Verr. M.S. Medius; pallide schistaceo-einereus; abdomine albo, partim dilute isabellino-tineto, colore fuseo-cinereo striete fasciolato; collo antico dilute einereo, vix fulvide adumbrato ; pecetore magis rufescente, griseo- fasciolato; rectrieibus tergaeo coneoloribus, (!/, intermediis exceptis) fascia anteapicali 9’. lata nigra notatis, in apice conspieue albo- limbatis; '/, extimis fasciolis erebris 6—8. albis */, sequentibus fas- ciatim albo-maeulatis, !/, medianis maculis scapalibus alternanti- bus S—10. albis, nigriecante-marginatis, supracaudalibus lateralibus albis, einerose fasciolatis; rostro aurantiaco, in culmine et in apice nigrieante; orbitis nudis pedibusque intense flavis, iride tum helvola, tum Fam Cueulidae. — 2 —. _ Gen. Cueulus. flava; — long. tot. 14°.—11!/,". — rostr. a fr. 91/,'". 1”. 1", za. 7507, 74, — eaud. 5. 41, — 6. — tars. 8. 81/,'", Dieser Kukuk unterscheidet sich gewöhnlich durch etwas kleinere Dimensionen, verhältnissmässig kürzere Flügel, feiner geränderten Unterleib und namentlich durch abweichende Schwanzfärbung von ©. canorus, hier ist die Grundfarbe der Steuerfedern schwärzlich, bei C. gu/aris — zu welcher Art ich den östlichen C. ruficollis, den ich hier beschrieb, zählen zu dürfen glaube — dagegen grau, vor der weissen Spitze erscheint ein schwarzes, bis 9’. breites Band; die !/, mittleren Steuerfedern sind heller gerärbt als die übrigen, die seitlichen die dunkelsten, auf ersteren die schwarze Endbinde nicht mehr sichtbar, auch fehlen hier die weissen Spitzen, dagegen zeigen sie 8-10 Paare _ alternirender weisser, dunkel eingefasster Tropffllecken längs der schwarz-braunen Schafte, 4—5 dieser Tropfenpaare sind von den obern Schwanzdecken überragt; auf den folgenden Steuerfedern werden diese Tropfen grösser, mehr und mehr gegenständig, und es erscheinen noch correspondirende auf dem Rand der Innenfahne und eine An- deutung derselben auf demjenigen der Aussenfahne; aut dem äussersten Paar der Schwanzfedern verfliessen die weissen Flecken in eigentliche, breite Querbänder. Allerdings finden sich einige Abweichungen in Bezug auf Schwanzzeichnung, constant bleibt jedoch bei C. gularis immer die dunkle Endbinde und das viele Weiss auf dem äussersten Paar der Steuerfedern, sowie der.deutlichere, graue, bei jüngern Vögeln mehr röthlichbraun angehauchte Brustschild. Ein Exemplar zeigt ein rostzimmtfarbenes Band über die Basis des Hinterhalses. Cabanis lässt ©. leptodetus in Nubien vorkommen, ebenso Verreaux den ©. gularis; diese Angaben beruhen wohl auf einem Irrthum. Wir fanden den von uns beschriebenen Vogel in den Gebirgen der Wolo-Gala im April; im Februar und März am Berge Belenian im Gebiet der Bari-Neger, im August in Bongo, erhielten ihn auch in andern Sammlungen vom Weissen Nil und Sobat. In Abessinen soll der geschildete Kukuk nur während der Sommer- regenzeit (Mai bis September) als Zugvogel erscheinen, und seine Stimme scheint von der des europäischen abzuweichen. Ich habe sie niemals zu vernehmen Gelegenheit gehabt, aber meine Jäger ver- sicherten mich, sie gleiche derjenigen von Ü. clamosus. Die Nahrung besteht in Raupen und Schmetterlingen. Ohne Zweifel gehört der von Le Vaillant beschriebene südafrikanische graue Kukuk ebenfalls zu C. gularis, wohl auch der malgassische. [West-Afrika. — ? Tropisches Südafrika. — ? Mauritius. — ?Ma- dagascar.] Fam. Cuculidae. — 13 — Gen. Cuculus. *Nr. 637. Cuculus eapensis. Coucou de Cap de bonne esperence, Buff. Pl. enl. 390. — (uculus capensis, Gm. — Lath. Ind. Orn. I. p. 208. — Steph. Gen. Zool. IX. 1. p. 85. — Coucou solitaire, Le Vaill. Afr. t. 206. — Sundev. Krit. Framställ. p. 47. — CO. sohtarius, Steph. Gen. Zool. IX. 1. p. 84. — Vieill. Eneycel. meth. III. p. 1336. — Layard, S. Afr. Nr. 490. — Gurn. Ibis 1860. p. 213. — Cuculus elamosus, juv. Temm. tab. meth. p. 53. — (0. rubeculus, Sw. W. Afr. II. p. 281. — Hartl. Cab. Journ. 1354. p. 203. — Id. W. Afr. Nr. 558. — (. gabonensis, Lafresn. Rev. & Mag. de Zool. 1853. p. 60. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 202. — Id. W. Afr. Nr. 255. — C. rubeculus, Fras. Proc. L. Z. S. 1854. p. 52. — Sur- nieulus rubieulus, Bp. Consp. I. p. 105. —. Ouceulus rubeculus, Heuglimi, capensis et gabonensis, Cab. Mus. Hein. IV. p. 40. 41. & 42. — C. ca- pensis, Bp. Consp. I. p. 102. — Antin. Cat. p. 83. — Salvad. Rivista Cat. Antin. Atti della Soc. delle Seience di Torino 1870. p. 353. — Le Maout, Hist. Nat. Ois. p. 121. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 416. — Cuculus sp. 1., Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 16. — Ü. capensis, Schleg. Cat. Cucul. p. 11. — C. rubieulus, Sharpe, Ibis 1870. p. 485. Minor; supra saturate schistaceus, fere nigricans, nitore nonnullo aeneo; mento colligue lateribus einerosis; gula pectoreque superiore laete ferrugineis, plus minusve nigricante-fasciolatis; abdomine reliquo et subalaribus albis, laete et saturate isabellino-tinetis; subeaudalibus intensius fulva-isabellinis; abdomine latissime nigro-fasciato ; subeau- dalibus medianis nigricante-variis, in pogoniis internis eodem colore faseiatim maculatis, reliquis immaeculatis; rectrieibus atris, supra aeneo-micantibus, albo-apicatis, '/, extimis albo-fasciatis, reliquis ma- culis 5 medianis rotundatis, albis notatis; supracaudalium pogonis internis ex parte colore isabellino alboque faseiolatis et varlis; rostro ‚nigricante, angulo oris aurantiaco, mandibulae basi lata flava; orbitis nudis pedibusque sulphureis; unguibus nigris; iride umbrina; — long. tot. 10”, 6%. — rostr. 3 fr. 8". — al. 6”. 3% — “ars. 9, — caud. 6’. Beschreibung nach dem einzigen Exemplare dieser schönen Art welches ich am 12. Mai 1862 auf dem Hochland von Begemeder in einer Waldpartie am Rebfluss erlegte. Es ist ein altes Männchen. \ E- i $ Fe Fam. Cueulidae. u —_ Gen. Cuculus. Von allen verwandten afrikanischen Kukuken mit weisslichem und dunkel gebändertem Unterleib zeichnet sich diese Art durch die dunkelschiefergraue Färbung der Oberseite aus, während der Schwanz fast noch dunkler ist als bei Oueulus eımorus; das Gefieder des Unter- leibs von der lebhaft bräunlich rostfarbenen Brust ab hat einen sehr intensiv rötblich isabellgelben Ton mit auffallend breiten, gegen die Brust hin um 4—6’'. von einander abstehenden, scharfbegrenzten, schwarzen Bändern. j Finsch (Salvad. 1. e.) hat die Originaltype von ©. Heuglimi, Cab. (Mus. Hein. IV. p. 42.) verglichen mit Cap-Kukuken aus verschiedenen Loealitäten, und gefunden, dass derselbe auf die letztgenannte Art zu beziehen ist. Diese Type, welche ich dem Stuttgarter Natu- raliencabinet übermittelt habe, wurde von diesem dem Heine’schen Museum überlassen. Die Vaterlandsangabe „Nubien (Bahr el abiad)“ ist falsch. Antinori scheint dieselbe Form im Gebiet des Gazellenflusses auf- gefunden zu haben; sie bewohnt dort das Innere der Wälder, welche die Gebiete der Tek- und Dinka-Neger umgeben. Es ist ein sehr scheuer Vogel, der sich im Laub der Hochbäume versteckt, aus dem er mehrmals sein lautes Geschrei vernehmen lässt und dann eiligst abfliest. In Bezug auf die Stimme sagt Antinori weiter: Levaillant dice del suo Coucou solitaire che fa intendre un grido in tre tuoni crescenti, ehe si pono rendre con preeisione colle sillabe cou-a-ach. Al contrario la voce di questa specie del fiume Bianco, che mi ha suonato all’oreechio per molti giorni consecutivi, durante il mese di maggio, nel mio ritorno al lago Kit, non puö tradursi che colle sillabe qwm- quin-quiun-quin-quin-quium-quin-quin-quiun, ehe ripete per tre volte in una scala semitonata. x Le Vaillant und Layärd berichten über die Fortpflanzung. Nach Cabanis und Sharpe hätte die westliche Form kürzere Schwingen als die südliche. [In der Cap-Colonie vom November bis December. — Natal. — Gabun. — Fanti-Land. — Fernando-Po. — Gambia.] Anmerkung. Was ist (ueulus ‘sp.? Tristr. Ibis 1859. p. 435.; aus der Sahara: kleiner als Orateropus fulvus, ganz sandfarb, * Nr. 635. Cueulus elamosus. Coucou eriard, Le Vaill. Afr. t. 204. 205. — Sundev. Krit. Framställ. p. 47. — (ueulus elamosus, Lath. Ind. Orn. Suppl. II. t. 80, — Steph. Gen. Zool. IX. 1. p. 108. — Vieill. Nouv. Diet VIII p. 226. — Id, Encyel. möth. III. p. 1531. — Temm. Tab. meth. p. 53. — Less. Trait. d’Ornith. p. 147. — Cueulus capensis, Gray. — (. clamosus, Cab. Mus. Hein. 1V. p. 43. — Bp. Consp. I. p.103. — Uhenu & des Murs, Eneyel. A a te AT > Y Cucnlidae. — 15 — Gen, Ousolie, - —_Ois. I. p. 264. — Hartl. Cab. Journ. 1854. [p. 416. — Layard, 8. Afr. - Nr. 492. — Schleg. Cat. Cucul. p. 16. — C. nigricans, Swains. W. Afr. II. p. 180. — Id. Zool. Ill. ser. II. t. 7. — Hartl. Cab. Journ. 1854, p- 203. — Id. W. Afr. Nr. 557, — Cab. Mus. Hein. IV. p. 44. (not.) — Gurney, Ibis 1859. p. 264. — Surnieulus nigrieans, Bp. Consp. I. p. 105. — Cuculus elamosus, Lefeb. Abyss. Ois. p. 157. — Cuculus cha- Iybaeus, Hgl. Cab. Journ. 1862. p. 34. — C. nigricans, Jard. Contrib. Ornith. III. p. 238. Nr. 47. — Finsch, Coll. Jesse p. 286. (not.) Supra ater, aeneo-micans; infra pallidior, magis fuscescente- nigricans, subcaudalium nitore nonnullo metallico, his erissoque tum colore albido, tum fulvo fasciolatis; remigibus fuliginosis, in pogonio interno, basin versus, albide fulvideque fasciolatis; subalaribus satura- tius fumosis, alae marginem versus albido-fasciatis; rectrieibus atris, aeneo-nitentibus, albo-apicatis, in pogonio interno, basin versus, obsolete et oblique albido-fasciolatis; rostro nigro; iride rufo-umbrina ; pedibus fuseis; — long. tot. 13. — rostr. a fr. 9'.—11'". — al. 6. 2, — 6. 5. — caud. 5. 6.5. 10%, — tars. 6.7", 2.: Subtus obsoletius fuscescente-atra, gutture colore rufescente- fulvido, abdomine magis colore albido fasciolatis; pecetore obsolete fuliginoso-nigricante. Nach Lefebvre hätte der Schrei-Kukuk schwefelgelben Augen- ring, eitrongelbe Füsse und olivengelbliche Unterschnabelbasis. Mög- lich, dass diese Färbung zur Paarungszeit eintritt. Die von erst- genanntem Reisenden eingesammelten Exemplare wurden im October in Schirie im nördlichen Abessinien erlegt. Wir fanden dieselbe’ Art nur an einer Localität, nämlich im Thale des Anseba im August und zu Anfang Septembers, während ich sie im Juni und Juli nicht in jener Gegend bemerkte. Sie war ziemlich häufig, meist mehrere Weib- chen mit einem Männchen zusammen, die sich ganz nach Art des grauen Kukuks im Laubdach der Hochbäume herumtummelten; sel- tener in niedrigem Gebüsch und auf der Erde. Der Lockton der Männchen ist ein wohlklingendes, flötendes Pfeifen wie dü-dü-dü-duz- _ dem grauen. Die Nahrung besteht in Raupen, Schmetterlingen u. dergl. Verglichen mit südafrikanischen Schreikukuken scheint die nord- östliche Form etwas kleiner, der Schwanz weniger gestuft, die helle Zeichnung auf Schwingen und Schwanz intensiver. [Zugvogel in Natal und im Kafferland. — Senegambien. — Nach Swainson auch in Indien vorkommend. Diese Angabe ‚beruht aber zweifelsohne auf einer Verwechslung mit Cuculus striatus, Drap.] v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 50 \ ’J Pr u Fam. Cueulidae. — 716 — # Gen. Coccystes. Gen. Coccystes, Glog. (Edolius, Less. — Oxylophus, Swains.) Nr. 639. Coceystes glandarius. Ouculus glandarius, L. — C. Andalusiae, Briss. Om. IV. p. 126.— Great spotted Cuckow, Edw. B. pl. 57. — Seeligm. Samml. Ausl. Vög. III. t. IX. — (. glandarius et pisanus, Gm. — Pisan Cuckow, Lath. I. p. 520. — Lath. Ind. Ornith. p. 209. — Coceyzus pisanus, Vieill. Eneyel. Meth. p. 1349. — C. glandarius, Lath. Ind. Orn. p. 207. — Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. r. — Deser. de ’Eg. Vol. 23. p. 332. t. 4.2. — ÖOuculus macrourus, Brehm. Vög. Deutschl. p. 133. —+ Ü©. glandarius, Temm. Pl. col. 414. — Less. Trait. d’Orn. p. 147. — Üoceyzus glan- darius, Dubois, Orn. Gal. p. 169. t. 111. — Rüpp. N. W. p. 62. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 354. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 408. — Id. Faun. Roth. Meer Nr. 204. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 34. & p. 604.; 1864. p. 264. — Oxylophus glandarius, Gray. — Bp. Consp. I. p. 102. — Gould. B. of Eur. t. 241. — Malh. Faun. Sieil. p. 147. — Naum. Vög. Deutschl. V. p. 245. t. 1580. — Ibid. XIII. p, 199. — Linderm. Griechen]. p. 39. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 43. — Wright, Malta, p. 10. — Coccystes glandarius, Cab. Mus. Hein. IV. p. 44. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 518. — Brehm, Thierl. IV. p.201. — Bolle, Cab. Journ. 1854. p. 461. — Hartl. W. Afr. Nr. 554. — Id. Cab. Journ. 1854. p. 415.; 1861. p. 265. — 0. gracilis, Brehm sen. — Oxylophus glandarius et minor, Brehm, Vogelf. p. 53. — Striekl. Proceed. L. Z. 8. 1850. p. 219. — Selat. Rep. Coll. Somal. Country p. 11. — Id. Ibis 1860. p. 245. — Moggridge, Ibis 1860. p. 409. — Giglioli, Ibis 1865. p. 58. — Antin. Cat. p. 83. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 137. — Layard, S. Afr. Nr. 496. — Drake, Ibis 1867. p. 425. — Taylor, Ibis 1867. p. 55. — Schleg. Cat. Cuenl. p. 44. — C. phaeopterus, Rüpp. Mus. Lugd. — Coceystes glandarius, Glog. — Brehm, Cab. Journ. 1853. p. 144. 145. — Ibid. Extrah. p. 100. t. V. 4 — Brehm, Cab. Journ. 1861. p. 392. — Id. Allgem. naturh. Zeit. 1857. p. 431. — Id. Naum. 1855. p. 379. - — Gloger, Cab. Journ. 1853. p. 356. — Schlüter, Cab. Journ. 1859. p. 238. — Hewitson, Ibis 1859. p. 76. t. II. 1.2. — Salvin, Ibis 1859. p. 316. — Allen, Ibis 1862. p. 357.; 1863. p. 363. — Cochrane, Ibis 1863. p. 361. — Tristr. Ibis 1866. p. 64. & p. 281. — Lilford, Ibis 1866, p. 174.; p. 179.; p. 187. — Krüper, Cab. Journ. 1869. p. 26. — Sharpe, Ibis 1370. p. 485. N Fam. Cuculidae. — 117 — Gen. Coceystes. '$ Cristatus; supra fumosö-einerascens, albo-varius; subtus albus, plus minusve fulvo-tinetus; pileo delicate einereo; rectrieibus albo- apicatis, schistaceo-einereis, nitore nonnullo virescente; rostro nigrieante, oris angulo incarnato; iride umbrina; orbitis nudis Hliacinis; pedibus plumbeis; — long. tot. 141/,'.—151),'. — rostr. a fr. 10. —101,, — al. 7“. gu, 7,11", — eaud. 8.—8'. 6, — tars. 1", 2. Avis hornatina: Oecipite nitide nigro; supra schistaceo-grisea, vix albo-varia; subalaribus minoribus rufescentibus, majoribus griseis; remigibus primariis rufis, in scapis et apice nigricantibus, hine aeneo- micantibus; rectrieibus nitide schistaceo-nigrieantibus, ?/; extimis albo- apicatis, reliquis concoloribus; rostro nigricante, oris angulo albido; orbitis nudis laete umbrino-rufis; iride umbrina. - Der Heher-Kukuk gehört, wenn auch nicht gerade zu den häu- figsten, so doch zu den weitverbreitetsten Vögeln unseres Beobach- tungsgebiets. Er bewohnt das ganze Nilthal südwärts bis zum Ga- -zellenfluss und Djur; ferner die Bogos-Länder, die Quola von Abessi- nien, die Danakil- und Somalküste und einen grossen Theil von Ara- bien. In einigen Gegenden des Nildeltas, um Siut, Dendera, Dongolah und namentlich in den Ebenen der Regq-Neger trafen wir ©. glandarius mehr als anderwärts. Er scheint nicht zu wandern, lebt im Frühjahr paarweise, vereinigt sich aber zuweilen im Hochsommer und Herbst in kleine, nicht eben dicht zusammenhaltende Gesellschaften, die dann wohl für einige Zeit ihre ursprünglichen Standorte verlassen. Doch möchte ich das Naturel unseres Vogels eben kein gesellschaftliches nennen, obgleich eg vorkommt, dass 3—4 und mehr Paare oft nahe beisammen hausen. Er bevorzugt Gärten, Alleen, Oelbäume, grosse Sykomoren, Palmgruppen in der Nähe von Gehöften, weniger den eigentlichen Urwald und Buschwald, dagegen trifft man ihn nament- lieh in Mittelegypten in kleinen Akazienhainen; im Gebiet des Ga- zellenflusses fanden wir den Heherkukuk im Februar und März meist in Paaren in weitläufigen, grasreichen Ebenen und Waidelandschaften, die mit lichtem, niedrigem Bauhinien-Gebüsch bestanden sind. Hier verfolgten sie sich kichernd von Busch zu Busch, immer nur wenige Fuss hoch über die Erde hinstreichend, während ©. glandarıus sonst gemeiniglich nur höhere Bäume zu besuchen pflegt. Die Wüste und höhere Gebirge meiden diese Vögel; auch in der baumlosen Steppe fühlen sie sich nicht heimisch. In seiner Lebensweise zeigt C. glandarius viel Aehnlichkeit mit dem grauen Kukuk, aber er ist im Allgemeinen weniger schüchtern, dagegen ebenso lebhaft, eifersüchtig und zänkisch. a Die Paarungszeit scheint in Egypten und im Sudan- in unser Früh- jahr zu fallen; im Februar und März trafen Taylor und Brehm schon Junge, während ich im April noch ein ganz frisches Ei erhielt, das - ineinem Akazienwäldchen bei Sagara auf der Erde liegend gefunden e: 50° \ Fam. Cuculidae. — 78 — Gen. Oxylophus. wurde. Ich schliesse daraus, dass der Heherkukuk, welcher analog seinen Verwandten nicht selbst brütet, zuweilen sein Ei in der Nähe des Nestes der unfreiwilligen Adoptiveltern deponirt und wenn diese sich von ihrem Brüteplatz entfernt haben, im Schnabel dahin trägt. Ausschliesslich hat man bis jetzt die Eier unseres Vogels in Egypten nur in Nestern von Krähen gefunden; diejenigen beider Vögel gleichen sich — abgesehen von der Grösse — sehr, aber die des Kukuks sind im Allgemeinen etwas blasser gefärbt, ziemlich regelmässig eiförmig bis eigestaltig, 13°. —14!/,'".lang, 10Y,',—111/,'". dick, feinschaalig und auf blass grünlichem Grund mit vielen verwaschenen zart violetten und deutlicheren rostbräunlichen Flecken und Punkten ziemlich gleich- förmig bedeckt. In Algerien fand Tristram das Ei im Neste von Pica mauritanica;, in Spanien legt der Heherkukuk ebenfalls in Elsternester, ja selbst in die des Kolkraben. Nach letztgenanntem Reisenden ist un- ser Vogel in Algerien übrigens nicht sedentär. Noch nicht ganz er- klärt ist die Frage, wie und ob der junge Heherkukuk naturgemäss von seinen Stiefeltern ernährt wird; Brehm beobachtete, dass diese die Jungen wirklich füttern und vertheidigen. Wahrscheinlich dürften aber . auch die alten Strausskukuke sich theilweise ihrer Kinder wieder an- nehmen, wie ich dies auch von Goldkukuken gesehen habe. | Die Nahrung von C. glandarius besteht in Schmetterlingen, Rau- ‘pen‘, Spinnen, Heuschrecken und Coleopteren; der Magen ist nicht selten dicht mit Raupenhaaren gespickt. - Im Flug ist unser Vogel sehr gewandt; ersterer ist etwas sper- berartig, einmal ruhig und gerade, oft wieder schwebend und schwim- mend oder flatternd, dann macht er wieder einige heftige Flügelschläge, oder hält mit ausgebreitetem Schweif einen Augenblick an, um plötz- lich seine Richtung zu verändern und auf ein vorüberschwärmendes Insekt zu stossen. Dabei vernimmt man nicht selten die kichernde Stimme, ein hastig ausgestossenes Aieck-kiek, nicht unähnlich dem Worksen unseres Kukuks im Affect. Das oben beschriebene Jugendkleid trägt C. glandarius ungefähr ein Jahr lang; es wird erst gegen das Frühjahr mit einem andern vertauscht. . [Süd-Afrika. — Senegambien. — Cape Coast. — Canaren. — Marok. — Sahara. — Algerien. — Klein-Asien und Palästina. — Süd- Europa. — Verirrte sich schon nach Deutschland und Irland.] Gen. Oxylophus, Swains. * Nr. 640. Oxylophus jacobinus. Jacobin huppe de Coromandel, Buff. Pl. enl. 872. — Cuculus jaco- binus, Bodd. Tabl. pl. enl. 872, — C. melanoleucus, Gm. — Lath, Ind. Orn. I. p. 211. — Coucou Edolio (2.), Le Vaill, Afr, t.208. — Sunderr - Krit. Framst. p. 47. — C. serratus (2.), Steph. Gen. Z. IX. 1. ’p. 114. h Fr * Fam. Cuculidae, -- 789 — Gen. Oxylophus. t. 23. — Vieill. N. D. VIII. p. 238. — Ed. Encyel. Meth. III. p. 1342. — C. edolius (2.), Cuv. — Less. Trait. d’Ornith. p. 148. — Leptosomus afer, Frankl. (nec Gm.) Proc. L. Z. S. 1831. p. 121. — Sykes, Proc. L. Z. S. 1832. p. 97. — Oxylophus edolius, Jerd. Madr. Journ. XI. p. 222. — Blyth, Journ. As. Soc. 1842. p. 921.; 1843. p. 245. — 0. serratoides, Hodgs. Zool. Misc. p. 85. — O. ater, Gray (nec Rüpp.). — O. serratus, Gray. — Bp. Consp. I. p. 102. — O. melanoleueus, Blyth Cat. B. Mus. As. Soc. p. 74. — Layard, Ann. & Mag. Nat. Hist. n. s. XIII. p. 451. — (Coceystes melanoleucus, Horsf. & Moore, Cat. I. p. 694. — ÖOxylophus jacobinus, Finsch, Coll. Jesse, p. 286. — Coceystes jaco- binus, Schleg. Cat. Cucul. jp. 44. — (. jacobinus, pica et hypopinarus, Cab. Mus. Hein. IV. p. 45—47. — Cuculus pica, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. r. (not.) — Oxylophus serratus, Strickl. Annal. & Mag. Nat. Hist. 1851. p. 347. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 500. — Id. Cab. Aasy- WERTE u. 4a 2 > 7 i 7 N 2 Journ. 1862. p.34. & p.406. — Oxylophus Kotschyanus, Pr. Württemb. Coll. Mergenth. & Icon. ined. t. 60. — Coceyzus leucomelas, melanoleucus et color, Brehm, Allgem. Natur. Zeitschr. 1856. p. 459. — Oxylophus serratus, Antin. Cat. p. 82. — Gurney, Ibis 1859. p. 246. — 0. melano- leucus, Layard, S. Afr. p. 498. — 0. serratus .(part.), Hartl. W. Afr. Nr. 753. — 0. jacobinus, Blanf. Abyss, p. 313. Minor; eristatus; supra ater, aeneo-micans; subtus niveus, latera- liter tum colore fulvo, tum cano lavatus; speculo alari minore reetri- cumque apicibus late albis; speeiminum nonnullorum eollo antico ad peetus usque confertim atro-striolato; rostro-nigro; iride flava; pedibus plumbeis; — long. tot. 12". — rostr. a fr. 91," — al. 5", 7.6". — caud. 6. 9.—7". 6%. — tars. 11.13’. 9.: Minor; al. 5°, 4", Der junge Vogel hat schmutzig rauehgraue Kehle; Brust und Unterleib sind mehr graulich ockerfarb, wie auch die meisten kleinen Unterflügeldeckfedern; Schnabel schwärzlich, Unterschnabel bläulich ; Füsse bleifarb; Iris braun. Die Mauser rällt in den August und September. Bei älteren Vögeln beiderlei Geschlechts erscheint zuweilen eine dunkle Strichlung auf Kehle und Halsseiten, so dass sie ganz dem O. afer in verkleinertem Maassstab gleichen. Der Elsterkukuk ist in unserem Beobachtungsgebiet viel seltener als O. afer, auch scheint er in N. O. Afrika vielleicht weiter nördlich, nicht aber so weit südwärts zu gehen und haben wir denselben mehr als Steppenbewohner kennen gelernt. \ Fam. Cueulidae. — 70 — ® Gen. Oxylophus. Wir beobachteten ihn im August in den Bogos-Ländern, im Sep- tember in Senar, im October in Ost-Kordofan, im November bei Char- tum und in der Provinz Berber. Antinori sammelte 3 Stück im Sep- tember bei Autub am Blauen Nil, Ehrenberg eines bei Ambukol in Nubien ein. Ob Zugvogel, kann ich nicht angeben, doch vermuthe ich, dass er im December verstreicht; die Fortpflanzung erfolgt gegen Ende der Regenzeit. Hält sich einzeln und paarweise in der Steppe um Kanäle und Brunnen, im Gebüsch und auf niedrigen Bäumen, und kichert ähnlich dem grauen Kukuk. [Süd-Afrika.. — Nach Cassin und Hartlaub (W. Afr. Nr. 753.) kommt 0. serratus am Cap Lopez vor; doch lässt sich aus dieser An- gabe nicht entnehmen, ob hier ©. jacobinus oder der ächte ©. serratus gemeint ist. — Hindostan. — Ceylon.] Nr. 641. Oxylophus afer. Coucou edolio var., Le Vaill. Afr. t. 209. — Sunder. Krit. Fram- ställ. p. 47. — Cuculus afer, Leach, Zool. Misc. I. p. 71.t.31. — Steph. Gen. Z: IX. 1. p. 115. 1.24. — Coceyzus Vaillanti, Swains. Zool. Illustr. 2. ser. I. t. 13. — Cuculus Vaillantü, Less. Trait. d’Ornith. p. 148. — Oxylophus Vaillantüi, Swains. Class. B. I. p. 322. — Swains. W. Afr- II. p. 182. — Oxylophus afer, Gray. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 499. — Rüpp. Syst. Uebers. Nr. 355. — O. ater, Hartl. W. Afr. Nr. 553. — Bp. Consp. I. p. 102. — O. afer, Layard, 8. Afr. Nr. 500. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 34.; 1864. p. 264. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 177. — Antin. Cat. p. 83. — Finsch, Coll. Jesse, p. 285. — Coceystes afer, Cab. Mus. Hein. I. p. 48. — Schleg. Cat. Cucul. p. 44. — Cueulus afer, Rüpp. N. W. p. 62. — Salt, Trav. in Abyss. App. IV. p. 46. — Blanf. Abyss. p. 312. Major; eristatus; supra niger, nitore aeneo; subtus albidus; mento, gutture et peetore superiore confertim nigro-striatis; remigibus pri- mariis fusco-nigris, 8. extimis macula basali magna alba notatis; cauda longa, gradata albo-apieata; rostro nigro; iride flava; pedibus fusco- plumbeis; — long. tot. 141/,'. — rostr. a fr. 11," — al, 7, 3u, — caud. 9“. — tars. 1”. 1. 9.: Minor. Hartlaub giebt ziemlich abweichende Maasse. Beim alten Vogel ‚sind häufig auch Weichen und Schenkel schwarz han Der junge Vogel ist obenher schmutzig rauchbraun; Halsseiten, Kehle und Brust rauebgrau; Unterleib schmutzig isabell; der weisse . Fam. Cuculidae. - ao Gen. Zanelostomus. Spiegel auf den Primarschwingen noch wenig entwickelt; Schwanz glänzend rauchschwärzlich, mit metallgrünlichem Schiller; nur die Spitze der äussersten Steuerfeder schmutzig isabell; auf der Brust er- scheint einige schwärzliche, an den Halsseiten undeutlichere, weisse Strichlung ; Iris braun. Der afrikanische grosse Edolio verrichtet sein Fortpflanzungs- geschäft während der Regenzeit und legt seine Eier in Baumhöhlen, — ob hier in eigene oder fremde Nester, kann ich nieht angeben. Im August fanden wir einen fast flugfähigen Jungen bei Keren in einem ziemlich grossen Astloch und auch die Alten trieben sich in der Nähe herum. Im Winterkleid ist die Iris. der alten Vögel meist braun. Wäre nach Antinori Zugvogel in N. O. Afrika; möglich dass er im October streicht, sicherlich wandert er aber nicht eigentlich. O, afer ist im Allgemeinen häufiger in unserem Beobachtungsgebiet als der nahe verwandte ©. jacobinus; er geht am Nil nordwärts bis Dongolah,. ist nicht selten in Takah, im ’abessinischen Küstenland, in den wärmeren Disirikten von Abessinien selbst, dann in Senar und im ganzen Gebiet des Weissen Flusses. Bewohnt vorzüglich die Waldregion und Gegenden mit einzelnen höheren Baumgruppen längs der Gewässer; doch haben wir ihn auch in der Steppe und selbst in Maisfeldern gefunden. In seinem Wesen hat er viel vom Häherkukuk, lebt aber meist ganz vereinzelt, höchstens paarweise; einen eigentlichen Ruf dieses Vogels erinnere ich mich nieht gehört zu haben, dagegen kreischt er im Flug und wenn er sich in den Kronen der Bäume herumtreibt, wie der graue Kukuk, schlägt dabei mit den Schwingen und stellt die Nackenfedern hoch auf; auch lebt er viel in Zwist mit andern Vögeln, namentlich Racken, Glanzstaaren, selbst mit Honigkukuken. Dr. Finsch rechnet Coccystes hypopinarus, Cab. zu ©. afer und stellt (Coll. Jesse 1. ec.) die Behauptung auf, ich habe diese Art niemals im Bogos-Land beobachtet, während ich (Cab. Journ. 1862. p. 34.) ausdrücklich angab, dass ich sie nirgends häu- figer gefunden habe, als gerade um den Anseba. [Senegambien. — Guinea. — Südafrika.] Subfam. Phoenicophainae. Gen. Zanclostomus, Swains. (Ceuthmochares, Cab.) * + Nr. 642. Zanelostomus aereus. Coucou gris bronee, Le Vaill. Afr. t. 215. — Sundev. Krit. F'ramst. p- 48. — Cuculus aereus, Vieill. Nouv. Diet. VIII. p. 229. — Id. Encyecl. Meth. III. p. 1333. — Metalliv Cuckow, Lath. Gen. Hist. ILL p. 274. v4 FIR u y Al * # Fam. Cueulidae. —_ RR — # Gen. Zanclostomus. — (uculus aeratus, Steph. Gen. Zool. XIV. p. 210. — Zanclostomus aereus, Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 201. — Id. Faun. Madag. p. 63. — Phoenicophaös aereus, Schleg. Cat. Cucul. p. 50. — Selat. Proceed. L. Z. S. 1864. p. 112. — Zanclostomus aereus, (part.) Finsch & Hartl. O. Afr. p. 525. — Ceuthmochares aereus, (part.) Cab. Mus. Hein. IV. p. 60. — ?Kirk, Ibis 1864. p. 327. Notaeo, alis et cauda aeneis; oceipite, nucha et collo postico magis fumoso-einerascentibus; subtus canescens, collo antico et pec- tore colore olivaceo-rufescente lavatis; abdomine postico magis ma- gisque nigricante; subcaudalibus notaeo concoloribus, nigro-aeneis; rostro flavo; orbitis nudis nigris; iride rubra; pedibus fuseis; — long. tot. 13. — rostr. a fr. 11%. — al. 4'. 6°. — caud. 7". 7". — tars. 1", au Von Capitain Speke in Uzaramo eingesammelt, also ohne Zweifel auch noch im Süden unseres Gebiets vorkommend. Beschreibung nach einem ostafrikanischen Exemplar. Finsch und Hartlaub vereinigen Z. aereus mit Z. flavirostris, Sw., wogegen Schlegel anderer Ansicht ist. “Auffallend bleibt immer, dass der stahlblaue Z. Hlavirostris constant kleiner ist und einen schmälern, weit mehr gebogenen Schnabel hat, der nach der Spitze zu auf- fallend comprimirt erscheint; übrigens soll'auch die Schnabelbildung indi- viduell sehr variabel sein. Nach Hartlaub finden sich beide „Rassen“ an der afrikanischen Westküste und im südöstlichen Afrika. Die Synonymie der stahlblauen Form ist folgende: Zanclostomus flavirostris, Swains. W. Afr. I. p. 183. t. 19. — Fras. Proc. L. = S. 1843. p. 51. — Sundev. Oefvers. 1849. p. 102. — Bp. Consp. I. p. 98. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 201. — Z. aereus, Hartl. W. Afr. "Nr. 552. — Id. Cab. Journ. 1861. p 265. — Monteiro, Ibis 1859. p. 248. — Cass. Proc. Ac. Philad. 1859. p. 142. — Heine, Cab. Journ. 1860. p. 195. — Fhoenicophaes flavirostris, Schleg. Cat. Cucul. p. 50. — Zanclostomus aereus, Layard, S. Afr. Nr. 489. — Verr. Rev. & Mag. de Zool. 1855. p. 176. — Gurney, Ibis 1859. p. 248. — Oeuthmochares aereus, (part.) Cab. Mus. Hein. IV. p. 60. “Lebt nach Ayres hauptsächlich im dichten Geitpeh; die Nahrung besteht in Heuschrecken. [West-, Süd- und Südost-Afrika. — Mala Er - Fam, Cuculidae. — 793 — Gen. Centropus. 3 E { Subfam. Centropodinae. Gen. Centropus, Ill. (Polophilus, Leach. — Corydonix, Vieill.) Nr. 643. Centropus monachus. Oentropus monachus, Rüpp. N. W. p. 57. t. 21. 2. — Rüpp. Syst. Ueb,. Nr. 352. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 496. — Id. Cab. Journ. 1861. p- 196.; 1862. p. 33.; 1863. p- 162. — Antin. Cat: p. 85. — Lefeb, Abyss. Ois. p. 137. — Bp. Consp. I. p. 107. — Verr. Rev. & Mag. de Zool. 1855. p. 271. — Hartl. W. Afr. Nr. 550. — ?0. senegalensis, Brehm, Cab. Journ. 1856. p. 486. |— Salt, Trav. in Abyss. App. IV. p. 46. — ©. aegyptius, Cab. Mus. Hein. "IV. p. 104. (&. nee 2) — Centropus monachus, part. Schleg. Cat. Cucul. p. 72. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 528. (not.) — Boccage, Av. das posses. portug. IV. (1870.) p- 16. — Finsch, Coll. Jesse, p. 234. (partim.) — Blanford, Abyss. p. 314. — Finsch, Cat. Jesse p. 317. — ? C. supereiliosus, Hartl.. Madag. p. 60. — (. monachus, Schleg. Cat. Cucul, p. 72. (partim.) — Cassin. Proceed. Ac. Philad. 1859. p. 142. Arabisch Abu-barbur ( ar ) — Tigrisch Dädie oder Däde. Capite supero, regione parotica et cervice circumseripte nigris, scapis rigidiuseulis, nitidis, oceipite et cervice pulchre ex violaceo cyaneo-micantibus; alis et stragalo einnamomeo-rufis, remigum ma- jorum apice glandicolore; tergo postico einerascente-fusco;, uropygio et supracaudalibus atris, partim colore aeneo, partim chalybaeo mican- tibus; gastraeo fulvescente-albido, scapis nitidissimis; rectrieibus fuseis, aeneo-nitentibus, in apice conspieue albo-limbatis; rostro nigro; iride coceinea; pedibus olivaceo-fuseis; — long. tot. 151/,‘.—17'. — rostr. a fr. 1”, 9, —1", 10%, — al. 6°. 91,7". 6%. — caud. 7. 6.— 8", 4.4, — tars. 1. 9.—1'. 10". Jun.: Scapularibus, interscapulio et tertiariis olivaceo-fuscis, ni- tore magis chalceo. Juv.: Capite supero nuchaque fumoso-nigrieantibus; intersea- pulio, scapularibus et tertiariis olivaceo-fuseis, rufo-fasciatis; alae tec- Fam. Cuculidae. —. 174 — _ Gen. Centropus. trieibus et remigibus rufis, apicem versus conspieue et late fusco- fasciatis; caudae tectrieibus superioribus fuliginosis, in apice dilute fulvis; reetrieibus fusco-atris, aeneo-micantibus, apicem versus striete . et pallide fulvo-faseiatis; rostro nigrieante; mandibula flavicante; iride umbrina. Wahrscheinlich sind auch bei den afrikanischen COentropus-Arten die Weibehen kleiner als die Männchen. Der Mönchs-Spornkukuk kommt paarweise und als Standvogel in Abessinien (hier bis 9000 Fuss hoch), am Atbara und seinen Zu- flüssen, seltener am Blauen Nil, Dender und Rahad vor. Sehr häufig fanden wir ihn in’ den diehten Rohrwäldern des Bahr el Abiad; nie- mals aber nördlich vom 16. N. Breite angetroffen. In den östlichen Bezirken unseres Beobachtungsgebiets bewohnt dieser Vogel mehr die Waldregsion, vornehmlich Hochbäume längs der Gewässer und son- niges Hügelland mit diehtem Unterholz; hier führt er eine ‚sehr ver- steckte Lebensweise, sucht seine Nahrung theils auf der Erde, unter Büsehen und Wurzeln im Hochgras und im Gestrüpp. Er klettert selten, hält sich aber zuweilen, den Kopf abwärts geneigt, an Stäm- men fest und läuft geschickt auf Aesten hin und her. In den Rohr- diekichten um die Mündung des Sobat, Bahr Zeraf und Bahr Ghazal schien mir ©. monachus beweglicher, lebhafter und weniger zigeuner- artig und zurückgezogen zu hausen; im Januar und Februar hört man dort, vorzüglich zur Morgenzeit, 'allenthalben den lauten Lock- ton der Männchen, ein’ wohlklingendes du-du-du-du-du-du-du, das an- fangs höher, langsamer, dann immer rascher ausgestossen wird; in Central-Abessinien scheint die Brütezeit in den Monat Mai zu fallen. Die Mauser fällt in den December und Januar. Die Nahrung besteht in Insekten aller Art, vorzüglich in Raupen und Schnacken; Mollusken habe ich niemals im Magen gefunden, obgleich letztere gerade dort im Ueberfluss vorkommen, wo dieser Spornkukuk sehr häufig ist. Einer summarischen Vereinigung von C. monachus, C. senegalensis und C. superciliosus, wie sie Schlegel, Finsch und Hartlaub vornehmen, kann ich — nachdem ich viele Gelegenheit gehabt habe, alle diese Formen im Leben zu beobachten — durchaus nicht beipflichten. Auch Antinori, Bocage und theilweise Cabanis sprechen für speeifische Trennung derselben. Liegt mir auch im jetzigen Augenblick wenig Material zur genaueren Feststellung der Arten in allen Altersstufen vor, so ist dasselbe doch nach meiner Ansicht vollkommen ausreichend behufs der artlichen Sonderung und stimmen meine verschiedenen Exem- plare unter sich in Bezug auf die geographische Verbreitung der ein- zelnen Specien ganz überein mit zahlreichen handschriftlichen Notizen über diesen Gegenstand. 6. monachus fanden wir, wie bemerkt, vor- züglich in {Abessinien bis auf beträchtliche Höhen und am Weissen Nil; an diesen Localitäten dagegen niemals den nur im Tiefland und a re a Be Er , Fam. Cueulidae. — 75 — Gen. Centropus. längs der Regenbetten der Steppen und der Wüstenregion vorkommen- den ©. superciliosus, der auch in Süd-Arabien beobachtet wurde. C. senegalensis ist — was unser Beobachtungsgebiet anbelangt — aus- schliesslich nur Bewohner der nördlichsten Theile Egyptens. [Von Guinea bis Gabun. — ? Benguela.] Nr. 644. Centropus senegalensis. Cuculus senegalensis, Briss. Orn. IV. p. 120. t. 8. fig. 1. — Bufl, Pl. enl. 332. — 0. senegalensis, Gm. — (. aegyptius, id. exelus. var. — Coucal Houhou, Le Vaill. Afr. t. 219. — Corydonyz aegyptius, Vieill. Eneyel. Meth. p. 1352. — C. pyrrholeucos, Vieill. Gal. Ois. I. p. 41. t. 46. (s.n. ©. senegalensis.) — Centropus aegyptius, Aud. Deser. de !’Eg. Vol. 23. p. 334. & t. 4. 1. — C. senegalensis, Licht. Dubl. Cat. p. 9. — Less. Trait. d’Orn. p. 137. — Rüpp. N. W. p. 55. — Swains. W. Af. II. p. 185. pl. 20. — Centropus senegalensis, Gray. — Rüpp. Syst. Ueb. - Nr. 351. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 495. — ? Brehm, Cab. Journ. 1856, p. 486. — ?Lefeb. Abyss. Ois. p. 138. — C. aegyptius, Cab. Mus. Hein. IV. p. 104. (9.) — ? Vierth. Naum. 1852. 1. p. 31. — C. senegalensıs, Brehm, Habesch p. 368. — Id. Cab. Journ. 1853. Extr. Heft. p. 100. — Id. Thierl. VI. p. 221. — Sundev. Oefvers. 1849. p. 162. — Jard. Edinb. New Phil. Journ. n. s. II. p. 246. — Id. Contrib. Ornith. 1849. p- 11. — Selat. Ibid. 1852. p. 126. — Kirk, Ibis 1846. p. 327. — Hartl. W. Afr. Nr. 551. — ©. monachus, Schleg. Cat. Cucul. p. 72. (partim.) — Sperling, Ibis 1868. p. 290. — Taylor, Ibis 1867. p. 55. — C. senega- lensis, Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 526. — Sharpe, Ibis 1869. p. 193. — ? Centropus Burchelli, Swains. Anim. in Menag. p. 312. — ?C. monachus, part. Boc. Av. das posses. portug. IV. (1870.) p. 17. Fronte, pileo, eervice regioneque parotica fuliginoso-fuseis, opacis, scapis nitide nigris, apicem versus depressis, latioribus; interscapulio, tergo, seapularibus et tertiariis e fusco rufescentibus, nitore nonnullo virescente; alarum teetrieibus rufescentibus, plus minusve colore eli- vaceo-fusco adumbratis; remigibus laete rufis, in apice nigrieante-fu- mosis; uropygio, supracaudalibus et rectrieibus fuscescente-nigrican- tibus, aeneo-micantibus; reetrieibus concoloribus, nec albo-apicatis; subalaribus minoribus fulvis, majoribus rufis; gastraeo sordide fulves- cente, lateraliter rufescente-lavato; rostro robusto, minus arcuato, Fam. Cuculidae. — 76 — # Gen. Centropus. niero; iride eoceinea; pedibus nigrieantibus; — long. tot. 15.46", — rostr. a fr. 121,141". — al. 6. 4,6". 6% — tar. 1”, Hu 4", 94, — eaud. 8”.—9'.. hallue. e. u. 14, 3.—1. 4, Gegen die Ansicht von Schlegel, Cabanis u. a. halte ich, wie schon gesagt, ganz entschieden den egyptischen oder senegalischen Spornkukuk für artlich verschieden von ©. monachus. Ersterer hat, neben ganz verschiedenen Wohnorten und Verbreitung in N. O. Afrika, geringere Grösse, robusteren, kürzeren Schnabel mit weniger geboge- ner, stumpferer Spitze; Oberkopf und Nacken sind rauchschwärzlich- braun, nicht metallglänzend, die Federschafte hier auf der Spitzhälfte breitgedrückt und glänzendschwarz; Mantel schmutzig olivenbraun mit ausgesprochen grinlichem Metallglanz (während beim alten C. mo- nachus dieser Theil lebhaft zimmtrostroth gefärbt ist) und rauchbrau- nen, gegen die Spitze zu sich erweiternden, sehr glänzenden Feder- schaften; Bürzel mit deutlich grünlichem (nicht theilweise blauem) Metallschiller; Steuerfedern ohne allen weissen Spitzsaum; Unterseite lebhafter schmutzig fahl, seitlich rostfarb überlaufen; die dunkle Nacken- farbe nach der Hinterhalsbasis zu nicht scharf begrenzt. In unserem Beobachtungsgebiet hat dieser Spornkukuk einen sehr beschränkten Verbreitungsbezirk. Während C. superciliosus erst süd- lich von 20.° N. Br. auftritt und ©. monachus den 16.° N. Br. nord- wärts kaum überschreitet, lebt C. senegalensis nur zwischen dem 29.° und 31.° N. Br.; auf der 600 nautische Meilen langen Strecke zwi- schen Unteregypten mit dem Fajum bis in’s südliche Dongola kommt gar keine Art dieser Gattung vor. Der senegalische Spornkukuk wandert wohl nicht; man findet ihn meist paarweise und an gewissen Localitäten, die er nur ausnahmsweise zu verlassen scheint. Wir beobachteten ihn im Nildelta, so bei Damiette, Fuah, in der Provinz Schergieh, südlich bis gegen Cairo und im Fajum. Hier lebt er in der Nähe von Landhäussern, in alten Gärten, auf Alleen von hohen Sykomoren, Zabach-Akazien (Albizzia Lebek) und in dichten Hainen des Sunt-Baums (Acacia nilotica). Diese Vögel sind nicht sehr lebhaft, meist vorsichtig und [führen eine sehr stille Lebensweise in den einsamen Laubdächern ihrer Heimath. Nach Brehm wäre ©. senegalensis namentlich häufig in der Nähe der grossen Rohr- waldungen Unteregyptens, analog- dem Mönchs-Spornkukuk. Derselbe Reisende fand auch das Nest in der dichten Krone eines Oelbaums; es bestand fast ausschliesslich aus Hüllen von Saamenkolben von Mais und enthielt Ende Juli vier halberwachsene Junge. Egyptische Vögel dieser Art habe ich nicht mit westafrikanischen vergleichen können; sollte aber ©. senegalensis von Westafrika wirklich bestimmt mit ©. monachus zusammenfallen, so müsste die vorliegende Art als ©. aegyptius zu sondern sein. [Senegambien. — Goldküste. — Angola. — ? Zambezi. ] * Fam. Cueulidae. — IN — Gen. Centropus. ' Nr. 645. Centropus supereciliosus. Centropus supereiliosus, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Aves, fol. r. — Rüpp. N. W. p. 56. t. 21. fig. 1. — Rüpp. Syst. Ueb, Nr. 353. — Antin. Cat. p. 86. — Brehm, Habesch, p. 367. — Heugl. Syst. Ueb. Nr, 497. — Id, Faun. Roth. Meer Nr. 203. — Id. Cab. Journ. 1862. p- 35. & p. 406. — Cab. Mus. Hein. IV. p. 106. — Bp. Consp. 1. p- 107. — Bianc. Spec. zool. mozamb. fasc. IV. p. 51. — Gurn. Ibis 1859. p. 153. & p. 247. — Monteiro, Proceed. L. Z. 8. 1865. p. 91. — Hartl. Ibid. 1867. p. 826. — Brehm, Cab. Journ. 1856. p. 485. — Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 39. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 309. — C. senegalensis, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 527. (specim. supereilüs albis.) — ?C. superciliosus, Layard. 8. Afr. Nr. 486. — C. superciliaris, Bocage, Aves das poss. portug. IV. (1870.) p. 17. — Blanf. Abyss. p. 315. Minor; pileo, cervice colligque lateribus umbrino-fuseis, illius scapis nigris, horum sieut etiam interscapulii tectrieumque alae superiorum, badiarum, latius albidis; stria supereiliari albida; remi- gibus cinnamomeo-rufis, in apice potius fumosis; tergo fusco, paululum rufescente, colore albido-fuscescente fasciolato et vario; caudae tec- trieibus superioribus aeneo-atris, colore fuscescente-albido fasciatis; rectrieibus atris, vix aeneo-micantibus, in apice albido-limbatis; gastraeo fulvescente-albido, colli lateralis, juguli et peetoris plumis striis utrinque longitudinalibus erebris nigrieantibus notatis; hypochondriüs, tibiali- bus, erisso et subcaudalibus plus minusve conspieue ceolore fusco ver- mieulatis et fasciatis; colli, pectoris hypochondriorumque .plumis late albo-scapatis; rostro nigricante; pedibus olivaceo-fuseis; iride eoceinea; — long. tot. vix 14”.-- rostr. a fr. 1%. — al. 5%. gu_6", 11, — caud. 71/4“. — tars. 1”. 41, 1, Hin Professor Schlegel erklärt den hier beschriebenen Vogel für das Uebergangskleid (livr6e de passage) von Oentropus monachus. Gegen diese Ansicht spricht neben immerhin namhaftem Grössenunterschied der Umstand, dass ©. supereiliosus nieht nur nicht mit genannter Art gemeinschaftlich vorkommt, sondern überhaupt ganz verschiedene Wohnplätze inne hat, sich als ©. supereiliosus fortpflanzt, dass letzterer — den jungen Vogel ausgenommen — in allen Jahreszeiten sich gleich gefärbt bleibt, und der junge ©, monachus im Nestkleid sowie - \ ? Fam. Cuculidae. — 78 — # Gen. Centropus. im Uebergangskleid keine Andeutung von der schwärzlichen, für C. supereiliosus so charakteristischen Strichlung des Unterleibes und Hinter- halses zeigt. Auch Antinori, welcher beide Formen in ihrer Heimath beobachtet hat, spricht sich ganz bestimmt für speeifische Verschieden- heit derselben aus und beschreibt ziemlich ausführlich das Brutgeschäft des Spornkukuks mit weisser Supereiliarbinde. Dieser ist, wie seine Gattungsverwandten, Standvogel und lebt in Paaren im südarabischen und abessinischen Küstenland bis in’s An- sabathal; am Takazie und am Blauen Nil, im südlichen Nubien nord- wärts bis gegen die Provinz Dongolah und in Kordofan. Vor Allem bevorzugt er diehtbelaubte, mit domigen Schlingpflanzen (namentlich Capparideen) durchwebte Gebüsche längs der Flüsse, Regenbetten und Sümpfe des heissen Tieflandes, Schlupfwinkel, welche für den Jäger fast undurchdringlich sind. Diese Diekichte verlässt unser Vogel nur selten, ist übrigens den ganzen Tag über in Bewegung, läuft behende auf horizontalen Aesten hin und her, schlüpft eben so gewandt durch die verworrensten Dornmassen und das vom Wasser unterwaschene Wurzelwerk an Hochgestaden; hüpft auch zuweilen mit gehobenem Schweif auf der Erde hin, jedoch nur wenn er Deckung durch Ge- büsch hat. Sein Flug ist niedrig, kurz und still, flatternd und schwim- mend, horizontal oder abwärts gerichtet, weshalb er zum Abstreichen meist einen höhern Standpunkt wählt. Nach Antinori besteht die Nahrung in Früchten und Insekten, auch nimmt er kleine Reptilien, deren Reste der eben genannte Reisende in den Nestern von ©. super- ciliosus aufgefunden hat. Nach ihm sind die Jungen ausserordentlich fett und haben eine dieke, mit steifem, borstenartigem, graugelblichem Flaum bedeckte Haut. Das kunstlose, kugelige Nest ist aus den ver- schiedensten Materialien zusammengesetzt und steht im undurchdring- lichsten Dickicht. Die Alten schaffen ihrer unersättlichen Brut eine Menge von Aezung zu, deren Ueberreste mit den Excrementen durch den.Einfluss von Hitze und Feuchtigkeit bald in Verwesung über- gehen und einen unausstehlichen Geruch verbreiten, der auch am jungen Vogel haftet. Die Jungen schlüpfen in der Mitte September aus. Möglieh dass verschiedene Forscher das Jugendkleid von Centropus senegalensis oder Ö. monachus öfter auch mit dieser Art verwechselt haben. [Tropisches Ost-Afrika. — Benguela: Anchieta. — ? Süd-Afrika.) Fam. Picidae. Subfam Junginae. Gen. Iunx, Lin (Jynz, L. — Torquilla, Briss — Yunz, Lin.) Nr. 646. Iunx torgquilla. Jyn« torquilla, L. — Cuculus subgrisea, L. — Torquilla, Briss. Orn, IV. p.3. t.1. — Torquila striata, Briss. 1. ec. IV. p. 7. var. a. — Yun ‚torquilla, L. — Lath. Ind. Orn. I. p. 223. — Steph. Gen. Z. IX. 1. -p. 143. t. 28. — Vieill. Eneycel. Meth. III. p. 1299. 1. — Naum. V.D. t. 138. —, Less. Man. d’Orn. II. p. 118. — Id. Trait. d’Orn. p. 231. 1. 28.2. — Gould, B. Eur. t. 233. — Swains. Olass. B. Il. p. 312. — Schleg. Rev. cerit. Ois. d’Eur. p.51. — Blyth, I. As. Soc. B. 1847. p. 467. — Id. Cat. Mus. As. Soc. B. p. 65. — Bp. Consp. I. p. 112. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 489. — Horsf. & Moore, Cat. II. p. 679. — Swinhoe, Ibis 1860. p. 62.; 1861. p. 338. — Irby, Ibis 1861. p. 229. — Malh. Monogr. Picid. II. p. 289. 79. t. 121. 4. — Jerd. B. of Ind. I. p. 303. — Torcol, Buff. Pl. enl. 698. — Yun torquilla, Gm. — Lath: Ind. Orn. I. p. 223. var. $. -—— Picus iynz, Pall. Zoogr. R. A. I. p. 416. — Jyn« torquilla, punctata et major, Brehm, Vogelf. p. 73. — Iynz torquilla, Glog. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 347. — Rüpp. N. W. p. 62. — Heugl. Faun. Roth. Meer. Nr, 261. — Strickl. Coll. Petherick Nr. 70.; Ann. & Mag. 1852. p. 344. Taylor, Ibis 1867. p.55. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 136. — Tiristr. Ibis 1866. p. 234. — Beavan, Ibis 1865. p. 411. — Blyth, Ibis 1866. p. 356. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 78. — Weinland, Cab. Journ. 1854. p. LXXIV. — Bolle, Cab. Journ. 1855. p. 302. — _Gloger, Cab. Journ. 1856. p. 326. — Cassin, Cab. Journ. 1858. p. 449. — Finsch, Cab, 1859. p. 381. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 33. — Fam. Picidae. — 800 — » Gen. I v. Nordm. Cab. Journ. 1864. p. 359. — v. Droste, Cab. Journ. 1864. p. 423. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 129. — Savi, Orn. Tose. 1. p. 146. — Cara, Orn. Sard. sp. 130. — Linderm. Griechen]. p. 40. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 44. — Wright, Malta p. 10. — Malherh. Faun. Sieil. p. 146. — Bp. Consp. I. p. 112. — Sundev. Monogr. Pieid. p- 107. — Iunz torquilla, Cab. Mus. Hein. IV. 2.p.2.— Rechb. Handb. t. 619. f. 4125. 4126. — Brehm, Thierl. IV. p. 89. — Yunz japonica, Bp. Consp. I. p. 112. — Cab. Mus. Hein. IV. 2. p. 4. 4 Rüppell erklärt den Wendehals für Standvogel in Nordost-Afrika, er irrt sich jedoch entschieden, indem dieser wohlbekannte Vogel nur im März, April, September und October in unserem Beobachtungs- gebiet angetroffen wird. Er ist dann nicht selten, sowohl längs des Nils, als an der arabischen Küste, südwärts bis Abessinien und Kor- dofan gehend; besucht ausser Bäumen noch Hecken, nieies Büsche der ‚Steppe und vorzugsweise Ameisenhügel. _[Brutvogel (2?) in Algerien: Loche. — Ueber den erden Theil von Asien verbreitet, ostwärts bis China und Japan. — In. Europa nördlich bis Finmarken.] Nr. 647, Iunx aequatorialis. Jynz aequatorialis, Rüpp. Mus. Senkenb. III. p. 121. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 348. t. 37. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 490. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 293. & p. 305. — Junx aequatorialis, Cab. Mus, Hein. IV. 2. p. 5. — Yunx aequatorialis, Gray. — Bp. Consp. I. p. 112. — Malh. Monogr. Picid. II. p. 291. t. 121. 2. — Sundev. Monogr. Pic. p. 109. — Rchb. Handb. t. 618. £. 4124. ö Similis Z. pectorali, gulae et pectoris colore castaneo-rufo mag is extenso, pectore, inferiore et abdomine minus dense nigricante-strio- latis; erisso castaneo-rufo (nec pallide ochraceo); subeaudalibus laetius castaneo-rufis (nee fusco sagittatis et undulatis); scapularium maculis . nigris majoribus, subquadratis; reetricum fasciis minus distinetis et minus integris; rostro breviore, debiliore; reetrieum quarta secundam longitudine superante. Gula jugulo, peetore, tibialibus, crisso, subeaudalibus et sub- alaribus intense castaneo-rufo; abdomine reliquo fulvescente-albido, striis scapalibus fuseo-nigrieantibus; regione malari conspieue colore albido _ atroque fasciolata; reetrieibus fuscescente-griseis, fusco-adspersis, fascis Fam Pieidae. — 801 — Gen. Tunx- irregularibus 11— 14. nigrieantibus; rostro corneo-fusco, mandibula magis flavicante; iride helvola; pedibus pallide corneo-fuscescentibus; — long. tot. 7, 31%, — rostr. a fr. 61), — al, 3. 2,3". 4, — tars. 8%. — 91," — caud. 2, 91,’", Maasse und Schwanzzeichnung ziemlich abweichend von Rüppell’s Beschreibung. Beim kleineren 9. ist der braunrothe Kehlfleck weit weniger ausgedehnt. Von diesem in zoologischen Museen noch äusserst seltenen Vogel erhielt Dr. Rüppell ein Exemplar aus Schoa; wir begegneten dem tro- pischen Wendehals auf den Hochebenen Central-Abessiniens, in Bege- meder und Wogara im Januar und April, konnten jedoch nur ein einziges Paar erlegen, welches sich} nicht mehr im Stuttgarter Mu- seum befindet; ein Stück davon ziert die Leydner Sammlung. Jun aequatorialis lebt paarweise in Gebüsch ünd auf Qolgual-Euphorbien, gleicht im Benehmen und Lockton ganz dem europäischen Wendehals und ist wahrscheinlich Standvogel. Neben einiger Abweichung in der Zeichnung und Schnabelform unterscheidet er sich vom südafrikani- schen I. pectarolis dadurch, dass bei ersterem die vierte Schwinge länger ist als die zweite; bei I. pectoralis findet ein umgekehrtes Ver- hältniss statt. Ich messe ein &. von letzterer Art: G. L. 71,“. — Fl. 3. 6. — Tars. 83/,'*. — Schw. 2’. 8°. — Schnab. v.d.Firste 7’. In der Sammlung des Herzogs Paul von Württemberg befindet sich ein Paar Wendehälse als I. rujicolkis bestimmt, aus Qamamil (am Jabus), die zu J. torquilla gehören. Iunz japonica, Bp. ist nach Schlegel und Sundeval identisch mit T. torquilla, dagegen könnte I. indica, Gould gute Art sein: „grösser als 7. pectoralis und unten heller gefärbt, die Streifen am Mittelbauch war entwickelt; Unterschwanzdeckfedern blass fahl, anstatt roth- raun.“ Subfam. Picinae. Egypten, das nördliche Arabien und Nordnubien haben keinen ein- zigen wirklichen Specht aufzuweisen, während in Algerien und Syrien je zwei Arten vorkommen, welche kaum specifisch vom europäischen Picus canus, medius und minor zu trennen sind. In Syrien heisst der Specht Nagar el haschab (a! Wa ) Erst mit der nördlichen Grenze der Regenzone treten einige Pieinen auf, jedoch in ziemlich beschränkter Art- und Individuenzahl, obgleich v, Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. öl ı Hr Fam. Picidae. FE > — Gen. Picus, ausgedehnte Laubwälder mit den verschiedensten Bäumen nicht mangeln und auch Termitenbaue sehr häufig sind. Wir kennen über 20 west- afrikanische Spechte, wogegen aus unserem Beobachtungsgebiet nur 11 oder 12, vom tropischen Ost-Afrika nur 5 Arten namhaft gemacht werden können. Die nordöstlichen dürften alle Re sein und in Baumhöhlen nisten. Eine höchst interessante, den südasiatischen Gattungen Sasia und Vivia verwandte Zwergform (Verreauxia africana) ist in Gabun heimisch. Mehrere afrikanische Spechte gleichen sich zwar in Grösse und Fär- bung, zeigen unter sich jedoch gewisse constante Abweichungen, welche wir — da uns bis jetzt Uebergangsformen nicht bekannt sind — vorläufig immerhin noch als Merkmale für specifische Unterscheidung betrachten möchten, indem sie auch getrennte Wohnplätze innehaben. Ich nenne als solche Picus murinus und P. obsoletus; P. schoanus und P. namaquus; P. balius und P. punctuligerus; P. spodocephalus und P. goertan. Gen, Picus, L. a) Subgen. /pophilus, Cab. * Nr, 648. Pieus murinus. Picus murinus, Sund. (nec Natt.) Oefvers. K. Vet. Ac. Förh. 1850. p. 131. — Id. Berättelse & c. p. 218. — Hartl. W. Afr. Nr. 529, (not.) — Pieus Hedenborgü, Sund. Malb. Monog. Pic. I. p. 205. — Sund. Consp, Av. Piecin. p. 31. sp. 93. — FP. obsoletus, jun. Malh. — Dendrobates Hemprichi, Rüpp. (nec Hempr. & Ehr.) Syst. Ueb. p. 88. — P. fusces- cens, Salvad. Rivista Cat. Antin. Atti della Soc. Il. Science. di Torin. 1870. p. 744. (specim. e Habessin.) — a murinus, Cab. Mus. Hein. IV.2.p. 113. Minimus; supra pallide cinerascente-fumosus; faseia oeeipitali coceinea; capitis lateribus albis, fumoso-bistriatis; subtus albidus, pec- tore et abdomine toto fumoso-striatis; remigibus rectriei- busque colore albo et fuliginoso faseiatis, his in scapis albescen- tibus; alae tectricibus superioribus albo-guttatis; uropygio et supracaudalibus sordide albidis, colore fumoso dilute et angustefaseiolatis et variis; primariarum apicibus conspicue albo-margina tis; rostro nigrieante-plumbeo; iride violascente-castanea; pedibus Le m Eu * m ee Fam, Pieidae. An . Gen, Picus, fusco-plumbeis; remigum 3% & 4 subaequalibus, secunda brevior nam 5%@; — long. tot. 4”. 8, — rostr. a fr. 7. — al. 3. — Beaud. 1’, 5%, 2. Jun.: Pileo concolore; subtus magis conspieue fumoso-strio- lata; uropygio dorso concolore; — long. alae 3". 2’, . Hierher rechne ich ein ohne allen Zweifel aus Senar stammendes altes 3. der Stuttgarter Sammlung und ein 2., das im Juli 1861 in den Bogos-Ländern geschossen wurde. Hedenberg fand seinen Picus murinus im südlichen Senar. Er unterscheidet sich auf den ersten Blick von ?. obsoletus durch die deutliche Strichlung {der Unterseite und abweichende Schwingenverhältnisse. Im Berliner Museum befinden sich mehrere Exemplare dieser Art durch Brehm in Chartum (?) und Wilke in Nubien (??) eingesammelt. Ueber die Lebensweise des Maus-Spechts kann ich keine beson- deren Mittheilungen machen, als dass er paarweise im Buschwald vorkommt; sein Verbreitungsbezirk scheint ein beschränkter, indem er im Gebiet des Weissen Nil durch ?. obsoletus vertreten ist; er dürfte sich aber wohl durch ganz Abessinien südwärts bis Schoa finden, mit Ausnahme der höchsten Gebirgsgegenden. * Nr. 649. Pieus obsoletus. Picus obsoletus, Wagl. Isis 1829. p. 510. — Bp. Consp. I. p. 135. (not.) — Rehb. Handb. t. 640. f. 4271. 4272. — Dendromus obsoletus, Bp. Consp. Vol. Zygod. p. 9. — Dendrobates obsoletus, Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 199. — Dendropieus obsoletus, Hartl. W. Afr. Nr. 529. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 263. — Ipophilus obsoletus, Cab. Mus. Hein. IV. 2. p. 113. — Malh. Monog. Pie. I. p. 206. t. 45. — Sundev. Consp. G. Pieid. Nr. 92. — Picus murinus, Hgl. (nec Sund.) Cab. Journ. 1864. p. 253. — Dendropieus fuscescens, Antin, Cat. p. 80. — Salvad. Rirvist. Cat. Antin. Atti della Soc. It. Seienc. di Tor. 1870. p. 744. ’ Minimus; supra pallide einerascente-fumosus; faseia lata oceipi- tali eoceinea; capitis lateribus albis, fumoso-bistriatis; subtus sor- dide albus, immaculatus; uropygio albido, obsolete fumoso-fas- eiato; subeaudalibus et supracaudalibus albidis, his conspieue fuligi- noso-faseiatis, illis eodem obsoletius striolatis; remigibus et reetrieibus fuliginosis, albo-faseiatis, hisin seapis nigrieantibus, prima- riarum apice fuliginoso; alae tectricibus superioribus albo- d1* \ Fam. Picidae. — 804 — = Gen. Picus. guttatis; remigum 36° & 4a longissimis, 24 et 6° subaequalibus; reetrieibus infra dilute eolore virente-Aavo tinetis; rostro et pedibus nigricante-plumbeis; iride fuscescente-violacea; — long. tot. 4. 7, — 4", gu, — rostr. & fr, 7". — al. 3. — caud. 1!/,. — tars. 6, 9.: Pileo concolore; long. 4". 5". Bei einem jüngern 3. ist wohl eine Spur von Strichlung der Seiten des Unterleibes vorhanden, doch sehr schmal und verwaschen, so dass diese Zeichnung kaum bemerkt wird. Nicht selten im obern Gebiet des Gazellenflusses, meist in Paaren, häufiger nach, als vor der Regenzeit; besucht gerne alte Baumstämme und Kronleuchter-Euphorbien in der Waldregion; einmal bemerkte ich einen Vogel dieser Art auf einem Termitenhügel. Der Ruf gleicht dem des Wendehalses, ist aber noch feiner und pfeifender. Die Nah- rung besteht in Holzwürmern und Ameisen und deren Eiern. [Senegal: Mus. Berol.] Subgen. Ipoctonus, Cab. Nr. 650. Pieus Hemprichii. Picus Hemprichi, Ehrenb. Symb. phys. fol. r. p. 2. not.2. — Rüpp. N. W. p. 50. — Picus abyssinicus, Hempr. & Ehr. (nec Stanl.) antea in Mus. Berol. — Picus fuscescens, Rüpp. Mus. Francof. & Paris. — Den- drobates abyssinicus, Gray. — Bp. Consp. I. p. 124. — D. Hemprichi, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 345. t. 35. — ? Brehm, Cab. Journ. 1845. p. 181. — .D. Hempriehü, Bp. Consp. I. p. 124. — Dendropieus abyssimeus et Hemprichü, Bp. Consp. Vol. Zygod. p. 9. Nr. 110. 114. — Campethera: Hemprichü, Rehb. Handb. t. 674. f. 4461. 4462. — C. abyssinica (partim), Rchb. Ibid. — .Dendropicus Hemprichü, Hartl. W. Afr. Nr. 525. not. — Malh. Monogr. Pic. I. p. 199. t. 53. 5. 6. — Brehm, Habesch, p. 366. — Picus flaviscapus, Temm. in Mus. Lugd. & Malh. — P. arkikanus, nuper in Mus. Berol. — P. Hemprichü, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 486. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 135. 136 (bis). — Sundev. Consp. Av. Piein. Nr. 126. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 200. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 36.; 1864. p. 253. — Dendropieus Hemprichü, Blyth, I. As. Soc. Beng. Vol. XXIV. — Sclat. Rep. Coll. Somal. Country, p. 11. — Id. Ibis 1860. p. 245. — Bianconi, Spec. Zool. Mozamb. fasc. XVII. p. 327. — Pieus Hemprichü, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 514. — Finsch, Coll. Jesse p. 284. — Ipoctonus Hemprichü, Cab. Mus, Hein. IV. 2. p. 114. — Blanf. Abyss. p. 306, RE HR.: Kö, ir Ania Ar B Fam. Picidae. Fr DE Gen, Picus. Minor; supra nigricante-fumosus, albido-faseiatus, fasciis albidis _ ex parte colore olivaceo-flavescente lavatis; supraeaudalibus postieis aurantiaco-rubris; sineipite pallide brunnescente; oceipite sanguineo; eapitis lateribus albidis, fumoso-bistriatis; subtus sordide albidus, mento gulaque striolis magis obsoletis fumosis variis; jugulo, pectore, epigastrio, abdomine superiore medioque crebre fuliginoso-striatis, 'ab- domine reliquo fuliginoso-fasciato; remigum et rectricum scapis fla- vissimis; remigum margine in pogoniis internis late, in externis anguste albido-guttulata; rectrieibus albido-subfaseiatis, fasciolis albidis ex parte laete flavo-lavatis; rostro pedibusque plumbeo fuseis; iride ca- stanea; — long. tot. 5’. 10". — rostr. a fr. 8%. — al. 3". 1a. — caud. 1”. 8X. — tars. 7", 9.: Oeceipite et vertice fumosis; — long. tot. 5”. 7’. — rostr. a fr. 71, — al. 2%. 8". — caud. 1”. 6. — tars. 6°". Die Schwanzspitze ist häufig ausserordentlich abgerieben. Nicht selten paarweise von der abessinischen, und Adel-Küste, durch Senar und Kordofan und am untern Weissen Nil. Durch Speke auch auf den Tafelländern des Somalgebietes nachgewiesen. In Central-Abessinien und den Gala-Ländern fand ich diese hübsche Spechtart noch bis auf 10---11,000 Fuss Meereshöhe; im Gebirg er- scheint sie vorzugsweise auf den baumartigen Qolqual-Euphorbien, in deren Rinde wahrscheinlich zahlreiche Insektenlarven haussen. [Mozambique: Bianc.] *-+Nr. 651. Pieus minutus. Picus minutus, Temm. Pl. col. t. 197. 2. — Steph. Gen. Z. XIV. 1. p. 163. — Wagl. Syst. Av. gen. Picus sp. 23. — Less. Trait. d’Ornith. p- 220. — Asthenurus minutus, Less. Compl. de Buff. IX. p. 302. — Dendrobates minutus, Bp. Consp. I. p. 125. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 199. — Dendropieus minutus, Mal. Mon. 'Picid. 2. p. 208. t. 45. — Bp. Consp. Vol. Zygod. p. 9. — Hartl. W. Afr. Nr. 526. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 263. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 176. — Ipoctonus minu- tus, Cab. Mus. Hein. IV. 2. p. 114. — Campethera minuta, Rchb. Handb, t. 674. f. 4463. — ? Picus minutus, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 252. Minimus; supra cano-fumosus, dorso minus conspieue colore fus- _ eescente albidoque faseiato, ex parte fulvido-lavato; subtus einerascente- oh Pitidke: 2 SB Gen. Pins. albidus, maculis parvis, subrotundatis fuseis; oceipite, uropygio et supracaudalibus scarlatino-rubris; rectrieibus et remigibus fuseis, fas- ciatim albido-maeulatis, scapis laete flavis; rostro et pedibus nigri- cante-plumbeis; — long. tot. eirca 4". 4". — al. 2”. 91, — eaud. 17.905 'Tosur. a Ir. Hr 1a18.:000 0 9.: Pileo einerascente, concolore; uropygio et supracaudalibus colore fumoso albidoque subfasciatis. Die Flügel im Verhältniss zum Schwanz sehr lang; die Kopf- seiten nicht gestreift wie bei P. Hemprichü, P. murinus ete.; die dunkle Zeichnung der Unterseite zerfällt mehr in deutliche Tropfen als in obsolete Strichlung. Beschreibung nach Exemplaren vom Senegal. Von d’Arnaud auf dem obern Weissen Nil eingesammelt. Ich glaube den Zwergspecht auch am Gazellenfluss gesehen zu haben und erhielt ein Exemplar, welches ich dieser Art zutheilte, vom Mareb, doch ist immer möglich, dass bei all diesen Angaben eine Verwechs- lung mit P. obsoletus oder P. murinus obwaltet. [Senegambien. — Guinea.] Nr. 652. Picus habessinieus. Picus abyssinicus, Stanl. Salt. Abyss. App. p. 361. Nr. 12. — Hempr.. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. r. p. 2. — Rüpp. N. W.p. 59. — Den-: drobates sp.? Gray, Gen. Birds III. App. p. 21. — „Picus ? abyssinieus“, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 3462. — .Dendromus abyssinicus, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 488. — Mesopicus Desmursi, Malh. Rev. & Mag. de Zool. 1849. p. 537. — Ohloronerpes Desmursi, Bp. Consp. I. p. 118. — Pieus abyssi- nicus, Bp. Consp. I. p. 124. — Capnopieus Mursü, Bp. Consp. Vol. Zygod. p- 10. — Erythronerpes Desmurü, Rchb. Handb. p. 337. — Chloronerpes Desmursü, Rchb. Handb. p. 356. — Meropieus Desmursü, Malh. Ibid.— Dendroyicus Desmursi, Malh. Monogr. Picid. I. p. 202. t. 42. 57. — Sundev. Consp. Pic. Nr. 129. — Ipoctonus abyssinicus, Cab. Mus. ‚Hein. IV. 2. p. 116. — Picus habessinieus, Heugl. Supra flavescente-olivaceus; vertice, oceipite, uropygio et supra- caudalibus rubris; sineipite dilute brunnescente; capitis lateribus al- bidis, fumoso-bivittatis; alae tectrieibus et remigibus fuliginosis, in margine utringue colore albido-rufescente guttatis; reetrieibus fuligi- nosis, supra pulchre colore fulvescente-rufo, infra eolore flavescente fas- ciatis; gula albida, striis nonnullis fuscescentibus; peetore et abdomine | Fam. Pieidae. — 807 — Gen. Picus, . sordide olivascente-albidis, erebre fuliginoso-striatis; subalaribus al- bidis, maeulis paucis nigrieantibus adspersis; rostro et pedibus atro- fuseis; — long. tot. 6". 3. — al. 3. 9", — caud. 2. — rostr. culm. 84," — tars. 9", — 9.: Sineipite eanescente fusco; vertice et oceipite saturate atro- fuseis; tergo pallidius olivascente. Beschreibung nach Cabanis. Diese Art habe ich nie selbst gesehen. Salt sammelte ein 3. in Abessinien ein, dessen Beschreibung Stanley im Appendix zur Reise des erstern giebt. Nach Cabanis steht im Münchner Naturaliencabinet ein d. ohne Angabe des Vaterlandes. * Nr. 653. Pieus lepidus. Picus lepidus, Cab. & Heine. — Ipoctonus lepidus, Cab. Mus. Hein. IV. 2. p. 118. — Sund. Consp. Pic. Nr. 128. Supra subflavido-olivaceo-virescens; uropygio, teetrieibusque cau- dae superioribus magis flavido-olivascentibus; sineipite pallide brun- nescente; vertice oceipiteque laete coceineis; capitis lateribus albis, fusco-variis, vittis utringue duabus, altera postoculari, latiore, obsole- tiore, altera angustiore, distinetiore a mandibulae basi oriente, quae in eolli lateribus descendens guttur utrinque lateraliter cingit; alarum teetrieibus remigibusque olivascente-fuscescentibus, maculis extus mi- noribus olivascente-favido-albieantibus, intus majoribus albidis nota- tis; remigum scapis flavis; gutture albido, striolis parvis scapali- bus fuseis; pecetore et abdomine sordide olivascente-albidis, stris seapalibus fuseis, pectoris epigastriique latioribus, ventris angustiori- bus, erissi obsoletioribus macularibus, alarum tectrieibus imferioribus albidis, maculis paueis fuseis notatis; rectricum olivascente-fuscescen- tium margine utringue maeulis fascialibus olivaceo-albidis notatarum scapis laete flavis; rostro pedibusque coerulescente-fuseis. 9.: A mare simillimo vertice oceipiteque fuliginosis; dorso superiore sordidiore, maeulis pallidioribus obsoletioribus subvario distinguenda. Long. tot. 5. — al. 3”. 1“. — caud. 1”. 8‘, rostr. eulm. 7. — tars. 6°, — Abessinien: Mus. Hein. Ich erinnere mich sehr wohl, diesen Specht im südwestlichen Tigrie und in Wogara eingesammelt zu haben, finde aber kein Exem- 5 \ Bu Fam, Picidae., —. 808 — ® Gen. Pieus. plar mehr vor, um die Unterschiede zwischen ihm und Picus Hemprichii und melanauchen genau auseinander setzen zu können. Nach Sundevall wenig verschieden von P. Lafresnayei. * Nr. 654. Pieus melanauchen. Picus melanauchen, Heugl. in Mus. Lugd. Batav. Supra laete olivaceo-favus; oceipite ad nucham usque et supra- caudalibus laete coceineis; sineipite pallide einereo-umbrino; area magna aucheniali fusco-nigra; capitis lateribus fuseo-nigri- cantibus, -vittis utringue duabus albis (altera supraoculari eonspieua, altera suboculari magis obsoleta) notatis; alarum teetrieibus, remigi- bus et rectrieibus fusco-nigrieantibus, maculis albicantibus (ex parte dilute tum colore cinereo-umbrino, tum olivaceo tinctis) faseiatim no- tatis, scapis supra nitide fuseis, subtus albicantibus (nee flavis); gastraeo olivaceo-canescente gulaque magis albicante conspieue fusco- nigricante striolatis; rostro nigricante-corneo; iride rubra; pedibus plumbeo-fuscescentibus; — long. tot. 5'/,. — 6!/;”. — rostr. a fr. 8. — al. 3". 6.3", 8". — caud. 1”. 10”. — tars. 7. Im December 1861 und Januar 1862 sammelte ich in Tigrie und Telemet auf 6—8000 Fuss Meereshöhe die oben beschriebenen Vögel ein, welche dem Picus habessinicus, mit dem ich dieselben nicht ver- gleichen kann, sehr nahe zu stehen scheinen, sowohl in Grösse als auch in der Färbung; aber sie zeichnen sich durch einen auffallend deutlichen und grossen rauchschwarzen Fleck am Hinterhals aus; die Schafte der Steuerfedern und Schwingen oben glänzend hornbraun, unten weiss-gelblich; Flügel und Steuerfedern rauchschwärzlich mit weisslichen, bindenartig stehenden Querflecken, die zum Theil schön olivengelblich angelaufen sind; die weissliche Kehle feiner rauch- schwärzlich gestrichelt; die übrige Unterseite auf grauem, an Brust und Bauchmitte olivenfarb angeflogenem Grund) dicht und breit braun- schwärzlich gestrichelt. Das 2. kann ich nieht beschreiben, da meine Sammlungen leider vielseitig zerstreut worden sind, ehe ich nach Europa zurückkam. Zwei von mir geschossene 3. im Leydner Museum. Nach meinen Notizen trafich den beschriebenen Specht nicht eben selten in Ost- und Central-Abessinien, meist auf Qolgual-Euphorbien, hin und wieder auch im Gebüsch. Er lockt wie Pieus minor, ist gar Lie scheu und dürfte Standvogel sein. Die Iris ist sehr lebhaft ochroth. a At Si ‘ ! en 2; 2 Er Fam. Picidae. — 809 — Gen. Picus, c) Subgen. Thripias, Cab. Nr. 655. Picus schoanus. Picus (Dendrobates) schoensis, Rüpp. Mus. Senkenb. III. p. 124. — Dendrobates schoensis, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 343. t.33.(&.) — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 484. — Bp. Consp. I. p. 124. — Dendrobates schoensis, Gray. — Dendropicus schoönsis, Malh. Monogr. Pieid. I. p. 195. t. 42. — Bp. Consp. Vol. Zygod. p. 9. — Campethera schoönsis, Rchb. Handb. t. 672. f. 4447. 4448. — Picus schoönsis, Heugl. Cab. Journ. 1864. p. 253. — Sund. Consp. Pic. Nr. 123. — P. schoensis, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 509. (not.) — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 304. — P. schoanus, Hg]. — Thripias schoönsis, Cab. Mus. Hein. IV. 2, p. 121. Similis P.namaquo, Liecht.; rostri eulmine magis carinato; maculis frontalibus albis magis rotundatis et conspieuis; pectore et dorso ob- scurioribus, subnigricantibus; pectore albo-guttulato (nee fasciato ); colli basi laterali nigrieante (nec alba). Supra nigrieante-fuliginosus, squamatim albido-fasciatus; sineipite nigro, delicate et conspieue albo- guttulato; vertice, oceipiteque suberistato coceineis; nucha, cerviceque media nigris; capitis lateribus albis, vittis duabus nigris, altera lata postoeulari, altera malari latiore in pectus medium descendente; peetore fumoso-nigricante, albo-guttato; abdomine religuo sordide albido, latius fuliginoso-faseiato; supracaudalibus et rectrieibus (his obseurius) fuliginosis, colore flavescente-albido fasciatis, illis apieem versus laete ex olivaceo flavescente tinetis; recetricum scapis flavis, remi- gum olivascente albidis'; iride fusca; rostro et pedibus plumbeo-fuseis ; — long. tot. 8. 9, — rostr. a fr. 1. 4", — al. 5. — caud. 2, 10. —R2". 11. — tars. 10°. 9.: Paulo minor; 8° longa; oceipite et vertice nigris, sineipite albo-punectulato; pectore fumoso-nigricante, maculis nonnullis minori- bus, obsoletis albidis. Rüppell erhielt ein &. dieser stattlichen Spechtart aus Schoa, Herzog Paul von Württemberg von Qamamil, ich sammelte vier 32. und ein 9. in den Urwäldern von Bongo und am Wau-Fluss ein, wo wir den schoanischen Specht ziemlich einzeln beobachtet haben, und zwar im Januar und im Juli und August. Seine Lieblingsaufenthalts- orte scheinen dort die Butterbäume zu sein. Im August hatten auch Fam. Piecidae. — 8310 ° — ® Gen, Pieus. die 38. grosse Brutflecken; sie waren meist scheu, benahmen sich sonst aber ganz wie unsere Buntspechte, auch der Lockton ist ungefähr derselbe und man hört ihn von beiden Geschlechtern. Im Magen fanden sich fast ausschliesslich Ameisen und deren Larven. Die Mauser fällt in die Monate Juli und August. [Kaffer-Land: Wahlberg.] d) Subgen. Ipagrus, Cab. (Stictopieus, Malh.) = Nr. 656. Pieus balius. „Picus punctuligerus (?),“ Heugl. Cab. Journ. 1864.p. 253. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 511. (not.) — Picus balius, Heugl. Supra virescente-olivaceus, regulariter albicante-faseiatus, albedine laete flavescente tineta, fasciis mediis maculis scapalibus minoribus tum rhombiformibus, tum triquetris notatis; caudae teetrieibus superio- ribus laetius olivaceo-flavescentibus, angustius fuscescente-faseiatis ; pilei suberistati striaeque utrinque malaris plumis coceineis, in basi eineraceis; capitis lateribus albidis, rostrum versus flavicantibus, nu- cham versus tenuissime nigro- punctulatis; regione suboeulari et parotica delicate nigrieante-striolata; remigibus in pogo- nio externo virescente-olivaceis, colore albicante-flavido faseiatis; pri- mariarum scapis flavis, omnibus in pogonio interno nigricante-fumosis, in margine maculis et faseiis majoribus flavido-albieantibus nota- tis; gastraeo, collo:laterali et postico albidis, flavescente-tinetis, mento, gula, jugulo, pectore, collo laterali et postico, lateribus corporis et subcaudalibus maculis minoribus, nigris, rotundatis; abdomine medio immaculato; subalaribus latius nigricante-subfasciatis; reetrieibus ex virescente olivaceo-fumosis, colore olivaceo-flavo_laete fasciatis, scapis flavissimis; rostro et pedibus plumbeo-nigricantibus; iride rubente; — — long. tot. 7. 6%. — al. 4. 215". — eaud. 2. 21," — tars. 8", — rostr. a fr. 9. Dem Picus punctuligerus zunächst stehend, welcher grössere Ver- hältnisse und namentlich längere Flügel zeigt. Der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass mein Vogel die ganze Ohr- und Schläfe- gegend weiss und deutlich schwarz gestrichelt hat, dass die Hals- seiten viel grösser schwarz getropft und Kinn, Kehle und Brust weit- herab ebenfalls grösser schwarz gefleckt sind, während bei P. punetu- ligerus aus W. Afrika der Vorderhals ganz ungefleckt ist, auch er- 42 Ä "Fam. Pieidae. — 851 — Gen. Picus, scheint bei diesem der Unterleib viel intensiver gelb überflogen, bei meinem östlichen Vogel aber die Oberseite lebhafter olivengelb und diese regelmässig gebändert. Meinen Picus balius fand ich nicht selten in den Wäldern des obern Gazellenflusses, in Djur und Bongo, wo er den Picus aethiopieus zu vertreten scheint. Er lebt vorzüglich auf Hochbäumen, die theil- weise abgestorbene Aeste haben, in den dichteren Partien der Wald- region und mausert sich im Juni und Juli. Ohne Zweifel ganz gute Art. In den Museen von Stuttgart und Leyden, in letzterem nur das -Jugendkleid. Anmerkung. Picus punctuligerus, Wagl. (P. nubicus, Licht. — JIpagrus - Ppünctatus, Cab. Mus. Hein. IV. 2. p. 124. — Malh. Monogr. Pieid. II. p. 92.) gehört . zu den selteneren Spechten West-Afrikas. Nr. 657. Pieus nubieus. Pic tachetE de Nubie, Buff. Pl. enl. 667. — Picus nubieus, Gm. — - Lath. Ind. Orn. I. p. 233. — Steph. Gen. Zool. IX. 1.p. 180. — Vieill. Encyel. meth. III. p. 1313. (part.) — £. notatus, Wagl. Syst. Av. Pic. sp. 35. (part.) — P. aethiopicus, Hempr. & Ehr. Symb. phys. Av. fol. r. -.p. 2. not. 1. — Rüpp. N. W. p. 59. — Dendromus aethiopieus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 346. t. 36. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 487. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 198. — Dendrobates aethiopieus, Bp. Consp. I. p. 123. — Campethera nubica, Gray. (part.) — 0. aethiopica, Gray. — ©. aethiopica, Rehb. Handb. t. 672. f. 4449. 4450. — Chrysopieus nubieus, Malh. Mon. Pic. p. 159. t. 95. 2—6. — Dendrobates aethiopieus, Blyth, I. As. Soe. B. vol. XXIV. — Selat. Rep. Coll. Somali Country p. 10. — Id. Ibis 1860. p. 244. — D. nubicus, Antin. Cat. p. 80. — Salvad. Rivista Cat. Antin. Atti della Soc. It. Sciene. Torin. 1870. p. 743. — Ipagrus nubicus, Cab. Mus Hein. IV.2.p. 125. — Picus nubieus, Sundev. Consp. Pic. Nr. 192. — Finsch & Hartl. 0. Afr. p. 509. — Vierth. Naum. 1852. p. 46. — Finsch, Coll. Jesse p. 283. — P. nubicus, Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 78. — Dendromus aethiopieus, Brehm, Cab. Journ, 1855. p. 481.; 1857. p. 84. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 37. — Blanf. Abyss. p. 305. Supra fuliginosus, albido-fasciatus, partim colore olivaceo-flavi- cante tinetus; pileo cerviceque suberistatis striaque utrinque malari coccineis, plumarum basi saturate einerea; colli lateribus albis, colore nigricante striolatis et squamulatis; stria supraoeulari alteraque sub- Fam, Pieidae. Bias — Gen. Pieus. oculari cum loris albis, his rostri basin versus obsolete flavieantibus; regione parotica fuscescente, albo-striolata; gastraeo’albido, flavicante- tineto, colli antiei lateribus, jugulo, pectore, epigastrio et hypochondriis maculis majoribus, subrotundatis, nigris; mento, gula, jugulo ventreque mediis immaculatis; rectrieibus fulvescente-albidis, colore olivaceo- flavescente tinctis et fuliginoso-faseiatis, in apice et scapis olivaceo- flavis; remigum scapis laete flavis; rostro et pedibus plumbeo-fuseis; iride tum canescente-violacea, tum ceoceinea;.— long. tot. 81/,". — rostr. a fr. 11". —113,'. — al. 4. 3%. —4". 5, — eaud. 2. 9%, — tars. 91/,". Q.: Vix minor; oceipite scarlatino; sineipite, vertice striaque malari nigris, maculis minoribus, subrotundatis albis; subeaudalibus plus minusve colore nigricante striolatis et guttatis. Der äthiopische Specht findet sich ziemlich häufig in Takah, Süd- Nubien, Kordofan, Senar, Abessinien und im Samhar-Gebiet; Speke hat ihn auch im Somal-Gebiet nachgewiesen. Er ist Standvogel und lebt in Paaren und Familien in den Buschwaldpartien der Steppe, auf Hochbäumen längs der Gewässer und Regenbetten und in der eigentlichen Waldregion. Sein Lockton gleicht ganz dem des grossen Buntspechtes; die Nahrung besteht in Insektenlarven, Ameisen und Ameiseneiern, durch deren Genuss der Vogel einen eigenthümlichen penetranten Geruch annimmt. \ Vierthaler fand in Senar am 13. Februar- zwei Eier in einer Baumhöhle; sie waren rein weiss, 9'/,—11°/, Linien lang und 8%, Linien dick. Ein weiblicher Vogel aus den Bogos-Ländern zeigt beträchtlich kleinere Dimensionen, einen viel zierlicheren Schnabel und ist auf der Oberseite lebhafter olivengelblich angehaucht; die Federn der Brust mit grösseren, mehr in die Länge gezogenen, zuweilen herzförmigen Flecken und deutlichen, aber schmalen rauchfarbigen Federrändern; die Flecken der Weichen gehen in unregelmässige, breite Bänder über; Unterschwanzdecken auf lebhaft gelblichweissem Grund breit dunkel quergebändert. — G. L. 7!/,”. — Schn. Firste 9!/,. — Flüg. 4", — Schw. 2, 31/2‘. — Tars. 8°/,‘. — Vielleicht specifisch ver- schieden! Anmerkung. Nächst verwandt ist Picus Bennetti, Smith aus Süd-Afrika, AR _ Fam. Picidae. — 8313 — Gen. Picus. e) Subgen. Scolicotheres, Rcehb. (Mesopicus, Malh.) Nr. 658. Pieus spodocephalus. Dendrobates poiocephalus, Rüpp. (nec Sw.) Beschr. neuer Abyss. Klettervögel p. 119. — Id. Syst. Ueb. t. 34. Nr. 344. — Heugl. Syst. Ueb. Nr, 485. — Dendrobates spodocephalus, Bp. Consp. I. p. 125. — Mesopicus spodocephalus, Bp. Consp. Vol. Zygod. p. 9. — Hartl. W. Afr. Nr. 531. (not.) — Scolecotheres spodocephalus, Rehb. Handb. t. 676. £. 4471. 4472. — Cab. Mus. Hein. IV. 2. p. 157. — Mesopicus spodocephalus, Antin. Cat. p. 78. — Malh. Monogr. Pic. Il. p. 49. t. 63. 4—6. — Picus spodocephalus, Sund. Consp. Pic. Nr. 133.a. — Brehm, Cab. Journ. 1854. p. 78. — P. poliocephalus, Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 200. — Brehm, Cab. Journ. 1855. p. 481.; 1857. p. 84. — sScolecotheres spodocephalus, Cab. Mus. Hein. IV. 2. p. 137. Supra olivaceo-flavescens; fronte, nucha, capitis lateribus, colloque cineraceis; vertice vix eristato, nucha, uropygio et supracaudalibus laete coceineis; pectore et abdomine dilute olivascente-griseis, hoc in medio laete flavo, rubro-tineto, lateraliter cum subeaudalibus dilute albido- fasciolato; remigibus et alae tectricibus fumoso-fuscescentibus, maculis majoribus albidis fasciatim notatis; reetrieibus fumoso-fuseis, infra, flavido-tinetis, prima et secunda in pogonio interno et externo, tertia in externo albo-faseiatis, religuis eodem modo) obsoletius notatis; ‚rostro et pedibus fusco-coerulescentibus; iride fusca; — long. tot. 74 50, — rostr. a fr. 101, — al. 4. — caud. 2. 5", — fans. 71/5’ 9.: Minor; eapite concolore, cano; abdomine, subeaudalibus, alis et scapularibus magis conspieue albo-fasciatis. Die Tertiärschwingen und Hinterrücken zeigen wenig olivengelb, die Secundar- und Primar-Schwingen kaum eine Spur davon; die tropfenartigen Flecken der Schwingen und grössern Flügeldeckfedern bilden auf dem zusammengelegten Flügel ziemlich breitere, weisse Er diese Flecken zeigen nur theilweise Spuren von gelblichem Anfiug. Ziemlich häufig in Kordofan, Senar und Abessinien im Gebüsch und auf Hochbäumen; meist paarweise; ist Standvogel. [West-Afrika. ?] 2 d are MN = EHI ERERR a = ey a 2 ee Di Fam. Pieidae. Er Br Gen. Pics, Y —_ * Nr. 659. Picus goörtan. Pie, appel& goeıtan du Senegal, Buffl. Pl. enl. 320. — Picus goertan, Gm. — Lath. Ind. Orn. I. p. 236. — Steph. Gen. Zool, IX. 1. p. 179. — Vieill. Nouv. Diet. XXVI. p. 75. — Id. Eneycl. meth. III. p. 1321. — Wagl. Syst. Av. Pic. spec. 34. — Id. Isis 1829. p. 511. — Sund. Consp. Pie. Nr. 133. 6. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 176. — Picus poho- cephalus, Cuv. Mus. Par. — Wagl. Syst. Av. Pic. sp. 47. — Pucher. Rev. & Mag. de Zool. 1852. p. 479. — ? Dendrobates poicephalus, Swains. W. Afr. I. p. 154. — D. poliocephalus, Gray. — D. goertans, Gray. — Mesopicus Goertan, Mal. Monogr. Pic. JI. p. 45. t. 68. 1—3. — Bp. Consp. Vol. Zygodact. p. 9. — Dendrobates poliocephalus, Bp. Consp. 1. p. 125. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 200. — Hartl. W. Afr. p. 530. — D. goertan, Bp. Consp. I. p. 125. — Gecinus goertans, Blyth, Cat. Mus. As. Soc. Beng. p. 57. — ? Scolecotheres poliocephalus, Rchb. Handb. t. 676. f. 4473. 4474. — SS. goertan, Rehb. Ibid. t. 676. f. 4475. 4476. — ? Mesopicus poliocephalus, Malh. Mon. Pic. II. p. 48. — P. spodoce- phahıs, Hgl. Cab. Journ. 1864. p.253. — Scolecotheres goörtan, Cab. Mus. Hein. IV. 2. p. 136. Similis praecedenti; major et laetius tinetus; vertice suberistato; alis colore olivaceo-flavescente laete tinetis, maculis multo minoribus albidis, favido-tinetis, notatis; alarum teetrieibus minoribus dorso con- coloribus immaeculatis; reetrieibus fuseis, concoloribus, extimae mar- gine interna et externa externaque secundae conspicue faseciatim albido-maculatis; rostro et pedibus fuscescente- corneis; iride fusca; — long. tot. vix 8. — rostr. a fr. 1%. — al. 4, 5, — eaud. 2%. 6", — tars. 10°". 9.: Paulo minor; capite coneolore, eineraceo; remigibus magis fasciatim maculatis; — long. 7. 5°, Obgleich die Laubspechte im Allgemeinen ziemlich in Grösse und Färbung variiren, glaube ich doch diese Form von dem nahe ver- wandten P. spodocephalus vorläufig noch specifisch trennen zu müssen. Die Unterschiede sind zu auffallend. Das Grau des Kopfes und der Brust ist dunkler; der rothe Nacken ziemlich deutlich gehäubt; der ganze Mantel und kleine Flügeldeekfedern sehr intensiv olivengelb, onne alle Spur von Fleekung und Streifung; die Tertiärschwingen “ Ya E Ey as | A’ u 6 Bl En Ze Na # mo inne DZ ne . . r R u a Y 7 Ta a ae 1.0) aeg art mn int Sn te aaa Dr 3 ne u, ae an 2 8 I um _ Fam, Pieidae. — 85 — Gen. Picus. ganz und die übrigen mit Ausnahme der Spitzen am Aussenrand sehr deutlich olivengelb überflogen; die helle kleine Fleckung der Aussen- fahnen der Schwingen und der äussersten Serie der Flügeldeckfedern nur auf den Primarschwingen scharf und dabei olivengrün angehaucht; die Fleckung auf der Innenfahne der Schwingen mehr auf den Rand zurückgedrängt, kleiner, aber auch weiss, wie bei P. spodocephalus. Dasselbe Verhältniss von zurückgedrängter Zeichnung zeigt sich auch auf den Steuerfedern; auf den zwei äussersten derselben und der Aussenfahne der dritten erscheinen bei P. spodocephalus etwa neun Serien von fast die ganze Fahne einnehmenden weisslichen Binden, die auf allen übrigen Steuerfedern noch angedeutet sind. Bei P goertan sind die drei mittlern Paare dunkler ohne alle Zeichnung; die äusserste Steuerfeder hat auf beiden Fahnenrändern (nicht aber der - Mitte der ganzen Fahne), die zweite auf dem Rand der Aussenfahne mehr schmälere und schärfere weisse Querstreifung, von welcher auf dem Innenrand der zweiten und Aussenrand der dritten kaum eine Andeutung. Bei P. goertan zeigt der Unterleib gar keine, der hintere Theil der Weichen nur eine Spur von weisslichen Querwellen, auf den untern Schwanzdeckfedern erscheinen diese kaum deutlicher, selbst nicht beim 9, während das von P. spodocephalus den ganzen Unterleib mit breiten, ziemlich scharfen Querstrichen bedeckt hat. Nicht selten im Gebiet des Gazellenflusses und wahrscheinlich im ganzen Gebiet des oberen Weissen Nil, wo der Goörtan den grau- köpfigen Laubspecht (P. spodocephalus) von Abessinien und Senar zu vertreten scheint. Benehmen und Lebensweise ganz die der übrigen Laubspechte. [Senegal. — Casamanze,] Anmerkung, Nächst verwandt ist der südafrikanische Picus menstruus, Scop. (Buff, Pl. enl. 786. 2, — Le Vaill. Afr. t. 248.249. — Dendrobates capensis, Swains. W. Afr. II. p. 154. — Malh. Monogr. Picid. II. t. 62. 7. 8. 9, — Scolecotheres men- struus, Cab. Mus. Hein. IV. 2. p. 184. Als zweifelhafte Art rechnet Dr. Cabanis noch zu derselben Gruppe Dendrobates immaculatus, Swains. (Swains, W. Afr, II. p. 152. — Hartl. W.Afr. Nr, 532. — Malh, Monogr. Pieid. II. p. 47.) 2 Ord. Columbae. Fam, Columbidae, Leach. .Subfam. Treroninae, Gray. Gen. Treron, Vieill. (Vinago, Cuv. — Toria, Hodgs. — Phalacrotreron, Bp.) Nr. 660. Treron Waalia. Waalia, Bruce, Trav. in Abyss. IV. p. 212. & 220. Append. p. 106. c. tab. — Salt, App. p. 48. Nr. 48. — Columba Waalia, Gm. — Mayer, N. Zool. Entdeck. N. Holl. & Afr. p.128. — Waalia Pigeon, Lath. Gen. Syn. II. Suppl. p. 269. — Bechst. Uebersetz. II. p. 624. — Columba abyssinica, Lath. Ind. Orn. Suppl. p. 40. — €. Woalia, Bechst. Lath. Uebers. IV. p. 387. — Colombar. & £paulettes violeites, Le Vaill. Afr. VI. p. 66. t. 276. (nee t. 277.) — Temm. & Knip, Hist. nat. des Pig. p. 37. t. 8. — C. abyssinica, Id. p.65. & p. 443. — Vieill. Encyel. meth. p. 378. (part.) — O. Waalia, Id. Gal. Ois. I. p. 332. £ 1952 C. humeralis, Wagl. Syst. Av. Columb. sp. 2. (part.) — Vinago abyssinica, Cuv. R. anim. p. 457. — Swains. W. Afr. II. p. 202. — (. Waalia, Rüpp. N. W. p. 67. — Vinago abyssinica, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 360. — Verr. Rev. & Mag. de Zool. 1851. p. 422. — Selat. Contr. Orn. 1852. p. 126. — Geopelia humeralis, Hgl. Syst. Uebers. Nr. 510. — Treron abyssinica, Gray. — Phalacrotreron abyssinica, Rehb. Taub. p. 108. t. 149. f. 1346. — Bp. Consp. II. p. 7. — Treron abyssinica, Hartl. W. Afr. Nr. 566. — Id. Cab. Journ. 1854. p. 207.; 1861. p. 266. — Tr. habes- sinica, Hgl. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 294. & 1864. p. 264. — Hartm, Cab. Journ. 1863. p. 468. — Antin. Cat. p. 87. — Brehm, v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. 52 Fam. Columbidae. — 18 — u Gen. Treron. Habesch, p. 370.— Treron Waalia, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 533. — Finsch, Coll. Jesse, p. 288. — Blanf. Abyss. p. 418. — Tr. abyssinica, Layard, 8. Afr. Nr. 504. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 141. — Schleg. & Pollen, Madag. p. 117. — Kirk, Ibis 1864. p. 329. — Brehm, Thierl, IV. p. 260. Tigrisch Hamhamo. Capite, collo et pectore delicate viridi-cinerosis; tergaeo laetius e flavo cano-viridi, supracaudalibus magis cinerascentibus; abdomine laete flavo; hypochondriis et subalaribus viridi-cinereis, partim flavo-inter- mixtis; femoralibus tibialibusque laetius viridi-einereis, colore albo, flavo- que striatis; erisso albicante; subeaudalibus minoribus canis, vix viridi- tinctis, eolore fulveseente-albo late apicatis; subeaudalibus majoribus (postieis) einnamomeo-rufis, in pogonio externo et apice late, nec ab- rupte, colore fulvescente-albido limbatis; remigibus alaeque teetrieibus primi ordinis fuseis, secundariis primariarumque tectrieibus magis atris, in pogonii externi dimidio apieali striete colore albido-Havo marginatis; primariarum extimarum margine exteriore striete alba, sequentium minus conspieue flavicante-albida; alae tecetrieibus medianis cano-viridibus, extus partim conspicue flavo-marginatis; area magna carpali e cano violaceo-vinacea; rectricibus supra saturate cinereis, fascia lata anteapicali parum conspieua nigrieante, marginibus ex- terioribus vix viridi-tinetis; cauda infra nigricante, late albo-terminata, rectricum !/; extimarum margine externa subalbicante; iride tum al- bicante et colore flavido vel violaceo adumbrata, tum helvola annuloque coeruleo eircumdata; palpebris violaceo-atris; rostri albidi coromate purpurascente-violacea; pedibus flavissimis; unguibus nigris; — long. tot. 10, —111/,”. — rostr. a fr. 7,71," — al. 6.6". 7, — caud. 3". 7.—4". 3", Westafrikanische Vögel sind durchschnittlich etwas grösser als abessinische; der weinrothe Fleck auf der Carpalgegend mehr aus- gedehnt, die weisse Endbinde auf der Unterseite des Schwanzes breiter (1. 3%, —1", 5'.); solche vom Weissen Nil kleiner, das Gelb auf dem Unterleib (ob in Folge des Präparirens?) weiter verbreitet. Ein &. aus Abessinien zeigt auf dem Mantel lebhafter olivengrün-gelben Ton, die Säume der grossen Flügeldecken sind reiner gelb, die Schwingen und Deckfedern erster Ordnung der Primarschwingen sehr abgerieben und schmutzig graubräunlich bis bräunlichgrau. Nach meinen Notizen ist die Iris entweder weisslich mit einem Stich in’s Blauliche, Violette oder Gelbliche mit deutlichem himmel- - Fam. Columbidae, - 8319 — Gen. Treron. blauem Ring, oder bräunlichgelb mit eben solehem Ring, endlich himmelblau und bräunlichgelb umrandet. Nach Brehm wäre der Augenstern purpurroth mit königsblauem Ring. Nach den Beobachtungen von Le Vaillant soll die Waalia in Süd- afrika Zugvogel sein. Im Nordosten des Continents scheint sie nicht eigentlich zu wandern, obgleich sie mir während der Monate Juni und Juli nicht vorgekommen ist. Sie findet sich in unserem Beobach- ‚tungsbezirk vom abessinischen Gebirgsvorland südwestlich über ganz Habesch, Fazogl und das Gebiet des Weissen Nil bis zum Djur und Kosanga; der nördlichste Punkt, wo ich dieselbe wahrgenommen, ist. das Thal des Anseba und Ain. Sie bevorzugt übrigens das heissere Tiefland, namentlich felsige Regenbetten in der Waldregion, ist zahl- reich auf 1500 -6000 Fuss Meereshöhe, seltener auf den Plateaux von Wogara und Begemeder, die durchschnittlich bis auf 9000 Fuss ansteigen. Meist gesellschaftlich lebend, hält sich die Waalia an ge- wisse Standorte, wo sie dann zu jeder Tageszeit angetroffen wird und zwar in Familien von 4 bis 6, selbst bis zu 20 Stück und mehr. In den abessinischen Thälern, sowie in. den südlichsten Theilen von Senar und im Gebiet des Weissen Nil findet man ’eine Menge von wilden Feigen-Arten (Ficus und Urostigma), welche ein herr- liches Laubdach tragen und oft ganz mit Früchten bedeckt sind. Diese bilden neben Cordien und anderen Beeren die Hauptnahrung unserer Taube, wesshalb sie sich auch auf ihnen so zu sagen ganz angesiedelt hat. Brehm hält sie mit mir für Standvogel und nach ihm bevölkert sie in kleinen Familien die tieferen Gebirgsthäler und die unmittelbar am Fuss der Gebirge liegenden Niederungen des Samhar (abessinisches Küstenland), in denen die Pracht der tropischen Region zur Geltung gekommen ist. Hochbewipfelte Akazien, welche der Christus-Dorn schützend umsteht und der Cissus mit seinen vielfältigen Ranken durehflicht, bilden dort den bevorzugten Aufenthalt dieser Taube, während in den Gebirgsthälern die prachtvollen Tamarhinden, Kige- lien, mit ihrem diehtem Gelaube, und endlich die schattigen Wipfel der gewaltigeren Sykomoren zu noch geeigneten Wohnsitzen werden. Mir kam die Waalia dagegen niemals auf Akazien und Kigelien vor. Sie ist ein ziemlich schüchterner Vogel, der sich im Laubwerk gut zu verstecken und an die graugrünen Aeste der Feigenbäume derart anzudrücken versteht, dass man ihn selten zu Gesicht bekommt. Nähert man sich den Lieblingsbäumen, so streicht eine der Tauben um die andere in entgegengesetzter Richtung geräuschvoll ab, um sich gleich wieder in der Krone eines andern Baumes zu bergen. Ihre Anwesenheit verräth die Waalia übrigens dem Jäger schon aus grosser Ferne, sowohl durch ihr unruhiges Wesen, das Schlagen mit den Flü- geln und ein eigenthümliches Schwirren und Pfeifen der eifersüchtigen Männchen, endlich dadurch, dass diese Vögel immer mit Fressen be- schäftigt sind und eine Menge von Früchten auf die Erde werfen. Im Abfliegen vernimmt man einen kräftigen Ruck oder Stoss und dann das heftige Klatschen der Flügel. Der Flug selbst ist blitzschnell und ge- 52* Fam. Columbidae. — O0 — _ Gen. Treron. rade, trotz des schweren Körpers; aber die dazu erforderliche Kraft- anstrengung scheint die Taube bald zu ermüden. Nach Versicherung meiner Jäger brütet die Waalia in den Asthöhlen des .Daro-Baumes. Auf der Erde sah ich sie nicht. Cerealien fanden wir auch niemals im Magen. Zur Zeit der Feigenreife ist oft das ganze Gesicht mit dem gelben Saft dieser Früchte bekleistert; auch das Fett hat eine hochgelbe Farbe, während das trockene Fleisch hart und geschmack- los ist. [Gambia. — Casamanze. — Guinea. — St. Thome. — Gabun. — Zambezi und Schire: Kirk. — ?Süd-Afrika: Le Vaill.] *Nr. 661. Treron Delalandei. Vinago calwa, Verr. (nec Temm.) Rev. et Mag. de Zool. 1851. p. 423. — Jard. Edinb. N. Philos. Journ. n. s. Vol. II. p. 246. — Tre- ron nudirostris, Licht. (nec Swains.) Nomencl. Av. Mus. Berol. p. 82, — Treron australis, pt. Gray. — Phalacrotreron Delalandii, Bp. Consp. I. p- 6. — Bp. Icon. des Pig. t. 1. — Rchb. Taub. p. 106. & p. 181. Nov. Tab. V. f. 59. — Treron Delalandi, Selat. Proc. L. Z. S. 1862. p. 12,; 1864. p. 113. — Ayres, Ibis 1862. p. 33.; 1864. p. 164. — Hartl. Proc. L. Z. 8. 1867. p. 827. — Layard, 8. Afr. Nr. 502. — Schleg. & Poll., Rech. Faun. Madag. p. 117. — v.d. Decken, Reisen I. p. 60. — Vinago calva, Bianc. Spec. Zool. Mozamb. Fasc. XVI. p. 400. — Tr. Delalandei, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 535. — Gurney, Ibis 1868. p. 164. Capite gastraeoque delicate viridi-einereis, illo saturatius viridi- adumbrato; tibialibus et abdomine medio, erissum versus, laete flavis; faseia aucheniali obsoleta, pure cinerosa; tergaeo cum supracaudali- bus rectrieumque superficie superiore laete olivaceo-viridibus; area carpali e cinereo violaceo-vinacea; remigibus alaeque tectrieibus ma- joribus opaecis, nigrieantibus, extus flavo-marginatis; tertiariarum ma- jJorum alarumque teetricum medianarum marginibus externis strietis, albo-flavicantibus; femoralibus et subcaudalibus minoribus cano-viridibus, colore albo late apicatis et limbatis; subeaudalibus majoribus laete rufis, colore albo late apicatis et limbatis; cauda infra nigra, late albo- terminata; rostro schistaceo, in basi coceineo; iride albida, annulo coeruleo eircumdata; pedibus miniaceis; — long. tot. ‚eirca 12, — rostr. a fr. 9.91". — al. 6°. 4.—6"..5°. — caud. 3". 6, — tars. 11. u 0 Fam. Columbidae. =. 84 — Gen. Treron. el Finsch und Hartlaub geben etwas kleinere Maasse. Beschreibung nach südafrikanischen Exemplaren. Wir haben diese Art niemals selbst zu beobachten Gelegenheit gehabt. Speke fand sie dagegen auf seinem Wege von Uzaramo bis Madi am Bahr el Djebel überall häufig; sie scheint den Aequator nordwärts kaum zu überschreiten und in Bezug auf Lebensweise ganz ihren Verwandten ähnlich zu sein. Finsch und Hartlaub sprechen die Vermuthung aus, dass die von mir im südwestlichen Gebiet des Weissen Nil (Bongo) beobachtete Papageitaube zu dieser Art gehöre; dies ist jedoch nicht der Fall, wie mich eine genaue Vergleichung der Typen überzeugt hat. [Natal. — Transyaal. — Kafferland. — Süd-Mozambique: Peters & Fornasini. — Zanzibar: Kirk & v. d. Decken. — Uzaramo in Ost- Afrika: Speke.] = Nr. 662. Treron nudirostris, Vinago nudirostris, Sw. W. Afr. II. p. 205. — Vinago australis, Jard. & Selby, Ill. Orn. pl. 81. — Treron australis (prt.) et Treron nudı- rostris, Gray. — Vinago nudirostris, Gord. Contr. Ornith. 1349. p. 12 — Verr. Rev. et Mag. de Zool. 1851. p. 421. — Phalacrotreron nudi- rostris, Rchb. Tauben p. 107. & p. 181: Nov. t. XLV. f. 2456. — Id. Nov. t. V. £. 51. — Ph. calva, Rehb. ibid. p. 107. t. OXLIX. f. 1347. et Nov. t. V. f.52. — Ph. nudirostris, Bp. Consp. II. p. 7. — Id. Icon. Pig. t. 3. — Treron calva et nudirostris, Hartl. W. Afr. Nr. 564. & 565. — Tr. calva, Hartl. Cab. Journ. 1855. p. 361. — Vinago nudirostris, Oass. Proc. Acad. Philad. 1859. p. 143. — Tr. calva et nudirostris, Hart]. Cab. Journ. 1861. p. 266. — Tr. nudirostris, Hartl. Proc. L. Z. 8.1863. p. 106. — Monteiro, Ibid. 1860. p. 112. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 294. — Tr. australis, Layard, 8. Afr. Nr. 503. — Tr. calva, Barb. de Bocage, Jorn. de Science. Lisb. 1867. — Schleg. & Poll. Rech. Faun. Madag. p. 117. — Sharpe, Ibis 1869. p. 194. — Tr. nudirostris, Cab. v.d. Deck. Reisen III. p. 42, — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 537. — Barb. de Boc. Aves das possess. portug. IV. (1870.) p. 17. E cinerascente saturate olivaceo-viridis; eapite, collo et pectore laetius flavo-viridibus; tibialibus flavis; torque obsoleto aucheniali ei- nereo; reetrieibus supra einerosis, conspieue, nec abrupte, colore flavo- viridi marginatis, infra nigrieantibus, late albo-terminatis; femoralibus flavo-limbatis; supracaudalibus minoribus viridi-canis, colore albo late Fam. Columbidae. ee # Gen. Columba. apicatis et limbatis, hine tum pallide flavo-, tum magis einnamomeo- tinetis; subeaudalibus majoribus (postieis) cinnamomeis, partim dilute albido-apicatis; remigibus alaeque tectrieibus primi ordinis nigrican- tibus, his extus striete flavo-marginatis, illis in pogonio externo late, nec abrupte, colore olivaceo-viridi limbatis, margine ipsa striete flavi- cante-albida; area carpali cinerose-vinacea; rostro robusto, flavicante- corneo, in basi ruberrimo; iride erocea, annulo rubro eireumdata; pe- dibus flavis; — long. tot. eirea 10!/,'. — rostr. a fr. 9. — rostr. ab ang. oris vix 11’. — al. 6. 51/5’. — eaud. 31,". — tars. 11", Der dicke Schnabel ist an der Basis sehr breit und etwas hautig; die Stirnbefiederung geht fast in gerader Linie von einem Mundwinkel zum andern. Beschreibung nach einem abessinischen Vogel des Stuttgarter Mu- seums. Exemplare von Mombas nnd vom Gambia sind wenig kleiner. Die nacktschnäblige Papageitaube scheint übrigens in unserem Beobachtungsgebiet nur zufällig und selten vorzukommen. Wir haben dieselbe niemals im Leben zu senen Gelegenheit gehabt. (Senegal. — Guinea. — Goldküste. — Ogobai- und Kammafluss. — Benguela und Angola. — Damara-Land. — Mombas.] Anmerkung. jDie Iwestafrikanische Z’rreron nudifrons, Hgl., welche mit Tr. calva, Temm. zusammenfallen könnte, ist dem hier beschriebenen Vogel (Zr, nudirostrts) nahestehend. Wir untersuchten zahlreiche Exemplare dieser erstern Form vom Jorba- Land und fanden bei allen einen grossen Theil der Schnabelbasis bis weit zur Stirn herauf immer eircumscript nackt und orangegelb. Der Schnabel ist viel schwächer als bei Tr.nudirostris; Kopf, Hals, Brust und Unterleib weniger lebhaft gelbgrün; Flügel- decken und Schwingen auf der Aussenfahne mehr weissgesäumt; — Schnabel vom Mundwinkel fast 9, — Flüg. 5". 4. — Schw. 2“. 10°. — Die Iris ist grau mit bläulichem Ring; Füsse gelb. Vergl. auch Finsch & Hartl. O. Afr. p. 538. u. 539, (not.) Im Stuttgarter Museum steht eine Papageitaube, angeblich aus Abessinien stammend, die ich von Zreron chlorogaster, Blyth nicht zu unterscheiden vermag. Ohne Zweifel ist somit die Vaterlandsangabe unrichtig. Schlegel (Poll. Madag. p. 117.) unterschei- det nur drei Treron-Arten des afrikanischen Continents und scheint Tr, nudirostris nicht zu kennen. Subfam. Columbinae, Sw. Gen. Columba, L. Subgen. Stietoenas, Rchb. Nr. 663. Columba guineensis. Columba maculis triquetris, Edw. Birds t. 75. — Seeligm. Samnl. Ausländ. Vög. 1.45. — Columba guinea, L. — C. guineensis, Briss. Orn., a = Fam. Columbidae. _— 3 — Gen. Columba. I. p. 182. — Pigeon de Guinee, Buff. Hist. Ois. II. p. 538. — Triangu- lar spottet Pigeon, Lath. Gen. Syn. II. p. 639. — Bechst. Uebersetz. II. p- 616. — C. guinea, Gm. — Lath. Ind. Orn. II. p. 603. — Bechst. Uebersetz. IV. p. 382. — (. guineensis, Vieill. Eneyel. meth. p. 245. — C. trigonigera, Sw. B. W. Afr. II. p. 212. — C. gwinea, Gray. — Stie- toenas guinea, Rehb. Taub. p.’59. & p. 171. & Novit. t. D. f. 22. — Bp. Consp. II. p. 50. sp. Nr. 3. — St. Dilloni, Bp. Conp. d’oeil Pig. p. 22. — (C. guinea, Rüpp. N. W. p. 66. — Id. Syst. Ueb. Nr. 362. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 508. — Brehm, Habesch p. 375. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 48. & p. 54. — Heugl. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1864. p. 264. — Antin. Cat. p. 87. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 139. — Hartl. W. Afr. Nr. 569. — Striekl. Proc. L. Z. 8.1850. p. 219. — Brehm, Cab. Journ. 1853. Extrah. p. 100. — Thoms. Exped. Nig. II. p. 41. — Hartl. Procced. L. Z. S. 1863. p. 106. — Selat. Ibid. 1864. p. 113. — Columba gui- neensis, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 539. — Finsch, Coll. Jesse p. 288. — Blanf. Abyss,. p. 415. — C. trigonigera, Wagl. (nec Bp.) Syst. Av. Col. sp. 51. Amharisch Ergeb. — Tigrisch Ergui und Regeb. Saturate ardosiaco-einerea; interseapulio, scapularibus et alae teetrieibus minoribus laete fusco-rufis; tergo postico, uropygio et supra- caudalibus pallide einereis, squamatim albido-limbatis; remigibus ar- dosiaco-einereis, apicem versus magis nigricantibus et dilute pallido- marginatis; alae teetrieibus medianis et majoribus maculis apiealibus triquetris albis; colli plumis longiuseulis, strietis, lanceolatis, laete castaneo-rufis, colore eoerulescente-einereo late apicatis, nitore nonnullo tum violaceo-eupreo, tum metallice-viridi; rectrieibus saturate ardosiaco- cinereis, late nigro-apicatis faseiaque angusta mediana notatis; rostri nigricantis apice corneo-flavido; periophthalmiis nudis pedibusque laete rosaceo-scarlatinis; iride helvola, annulo rufescente eircumdata; cero- mate plumbeo-eanescente; — long. tot. 121/,.—13". — rostr. a fr. 91,0, 401," — al. 8. 8.8", 441%. — ceaud. 41.512". — tars. 1". Manche Exemplare zeigen Spuren einer doppelten Schwanzbinde. Die nordöstliche Form der Guinea-Taube, mit der nach Wagler’s Beschreibung die westliche ganz übereinstimmt, unterscheidet sich zufolge meiner Vergleichungen mit zahlreichen Exemplaren aus Süd- afrika constant von Columba trigomigera, Bp. (Le Vaill. Afr. V.t. 269. — Temm. & Knip, Pig. t. 16. — Rehb. Taub. t. 221. £. 1250. — Bp. Consp. Fam. Columbidae. —_— M — Gen. Columba. [2 II. p. 50. sp. 4. — Layard, S. Afr. Nr.505. — C. phaeonotus, Gray.) durch be- trächtlichere Grösse, viel ‚heller grauen Hinterrücken, Bürzel und Ober- schwanzdeckfedern, die breite verwaschene, weissliche Säume haben; brei- tere, aber weniger deutliche schwarze Endbinden der Steuerfedern ; grös- sere, dreieckige weisse Spitzflecken der Flügeldecken und die mehr wein- röthlich angehauchten Spitzen der Halsfedern. Ich messe südafrika- nische Exemplare: Flüg. 8.—8'. 3‘. — Schw. 4. 2". Finsch und Hartlaub sprechen sich gegen eine Trennung von Columba guineensis und C. trigonigera aus; die weisse Spitzfleckung der Flügeldecken variire individuel; ebenso verhalte es sich mit der Fär- bung des Bürzels, die bald mehr in’s Weissliche, bald in’s Aschgraue ziehe. Meine Untersuchungen stehen, wie gesagt, im Widerspruch mit dieser Ansicht; jedenfalls müssen beide Formen scharf auseinander gehalten werden. Die Guinea-Taube hat in N. O. Afrika sehr verschiedene Wohn- plätze sich erkoren. Man findet sie von Ost-Abessinien, den Bogos- Ländern und Takah (16.—17.’N.Br.) an bis hoch hinauf an den Weissen und Blauen Nil und ihre Zuflüsse. Speke hat sie noch im Becken von Uniamuezi nachgewiesen. Sie lebt in glühenden Ebenen wie im Gebirg, hier bis auf 10,000 Fuss Höhe, auf Felsen, Häusern und Ruinen, auf schlanken Doleb-Palmen und in den dicken, knorrigen Aesten der Adansonie, im dichten Hochwald und auf Lichtungen, wenn nur Felsen oder Bäume in der Nähe sind. Brehm sagt zwar, dass sie scheu und vorsichtig sei und den Menschen und seine Behausung ängstlich meide; das mag unter gewissen Umständen zufällig vor- kommen, aber in vielen Gegenden Abessiniens ist die Guinea- Taube zum förmlichen Hausthier geworden; wenn sie auch nicht gerade mit dem Geflügel in den Gehöften zusammenlebt, so nistet sie doch häufig in den Strohdächern der Kirchen und Wohnhäuser, und in Ruinen und Mauern, selbst mitten in den Ortschaften. Sie lebt gewöhnlich paarweise, doch bewohnen oft mehrere Paare eine _ und dieselbe Localität. Am Weissen und Blauen Nil fanden wir sie mit dem Chiquera-Falken, senegambischen Elstern und grossen Fleder- hunden auf Doleb-Palmen, in deren Blattscheiden ihr kleines Nest ge- baut wird. Abends sieht man sie häufig gesellschaftlich auf der Tränke, oft gemischt mit anderen Arten, den Tag über mehr paar- und familienweise auf Stoppelfeldern und an Karavanenwegen; doch bäumt sie gerne und hat in Benehmen und Stimme ungemein viel Aehn- lichkeit mit der Felsentaube, wie ihr auch das Klatschen mit den Schwingen eigenthümlich ist. Sie wandert nicht und die Fortpflan- zung fällt im Sudan in unsern Winter; um diese Zeit sieht man häufig wie die Männchen gurrend sich auf den Boden herumtreiben und Lu sich streiten, mit den Flügeln schlagen und sich um sich selbst rehen. [Senegambien. — Guinea. — Ilha das Rollas. — ?Angola und Benguela. — Oolumba trigonigera wurde bis jetzt nur in Südafrika ge- funden.] RN Pam. Columbidae. — 2% — -. Gen. Columba. Nr. 664. Columba arquatrix. a) Südliche Form. Le Rameron, Le Vaill. Afr. VI. t. 264. — Columba arquatrix, Temm. & Knip. Pig. I. t.5. — Alsocomus arquatrix, Blyth. — Stietoenas arqua- trie, Rehb. Taub. t. 221. f. 1251. 1252. — Bp. Consp. II. p. 49. — Co- lumba arquatrix, Layard, S. Afr. Nr. 507. b) Nördliche Form. Columba arguatricula, Bp. — Stietoenas arquatricula, Id. Consp. II. p. 50. — Columba arquatriv, Rüpp. N. W. p. 67. — Id. Syst. Uebers. Nr. 362. — Palumbus arquatrix, Heugl. Syst. Ueb. Nr. 507. — Columba arquatricula, Id. Cab. Journ. 1862. p. 306. Umbrino-purpurascens; subalaribus, colli lateribus, tibialibus, erisso, subeaudalibus, tergo postico, uropygio et supracaudalibus satu- rate ardosiaco-cinereis; alae tectrieibus majoribus, alae marginem versus, purius einereis; primariarum teetrieibus primi ordinis fuseis; remigi- bus magis cinerascente-fuseis, extimis in pogonio externo striete albido- marginatis; rectricibus saturate atro-fuseis, basin versus einerascente- tinetis; tertiariis et scapularibus cano-fuseis, vix olivaceo-adumbratis ; sineipite e cinerascente umbrino-purpurascente; oceipite ad nucham usque mentoque pure et laete eoerulescente-einereis; collo antico pulehre violaceo-einereo; colli lateralis et postiei pectorisque plumis ex umbrino cinerascente-atris, colore violaceo-cinereo late limbatis et apicatis, partim metallice nitentibus; epigastrii plumis alaeque tec- trieibus minoribus colore albo guttulatis et lunulatis; rostro, pedi- bus, unguibus periophthalmiisque flavissimis; iride tum cineraseente, tum rubente; — long. tot. eirca 141/,”. — rostr. a fr. vix 9". — al. 8, 94,8", 410%. — eaud. 5" 9%, — tars. 1". Beschreibung nach abessinischen Exemplaren. Verglichen mit der südafrikanischen Form ergeben sich folgende Unterschiede, die wohl kaum zu artlicher Trennung beider berech- tigen: die südliche Rasse ist kaum kleiner (Flüg. 8”. 5.8", 6); das Kinn von der Farbe des Vorderhalses; Vorderkopf und Hals leb- hafter grau-purpurfarb; auf dem Hinterhals ein mehr ausgesprochener metallgrüner Glanz; die weissen Flecken von Unterbrust und Vorder- Fam. Columbidae. ä I Br —_ Gen. Columba. leib, welche Theile satter purpurbraun und wo diese letztgenannte Farbe weniger mit Grau gemischt ist, sind kleiner, mehr dreieckig und weiter nach hinten verbreitet; Flügeldecken nach dem Flügelrand zu, Steiss, obere und untere Schwanzdecken, Bürzel, Aussenfahne der Primarschwingen und Basis der Steuerfedern heller grau angehaucht; Nacken viel lichter blaugrau; auch die weissen Flecken der kleinen Flügeldecken namentlich nach der Carpalgegend zu viel schmäler. Bonaparte’s Angabe, dass C. arquatricula die Nackenfedern breit und gerundet habe, trifft nicht auf unsere abessinischen Exemplare zu. Diese prachtvolle Taube ist nur auf wenige Distriete Abessiniens beschränkt. Sie lebt längs des Randes der Küstengebirge auf S— 10,000 Fuss Meereshöhe und gleicht in ihrem Benehmen und Rucksen der Guinea-Taube. Man findet sie in Paaren und Familien auf Hoch- bäumen und in Kirchenhainen, flugweise auch auf Stoppelfeldern, und vermuthe ich, dass sie wie die südafrikanische Rasse Zugvogel ist. Letztere soll sich mehr von Beeren und Früchten nähren, wäh- rend wir die abessinische als Körnerfresser kennen gelernt haben. [Die südafrikanische Form lebt in grossen Schaaren, ihre Wan- derungen südwärts bis zur Cap-Colonie ausdehnend.| Subgen. Taeniaenas, Rchb. Nr. 665. Columba albitorques. Oolumba albitorgues, Rüpp. N. W. t. 22. f. 1 — Id. Syst. Uebers. Nr. 364. — Hgl. Cab. Journ. 1861. p. 196.; 1862. p. 2%. & p. 306. — Palumbus albitorques Heugl. Syst. Ueb. p 509. — Oolumba albitorques, Lefeb. Abyss. Ois. p. 104. — Bp. Consp. II. p. 49. — Taeniaenas albi- torques, Rchbch. Taub. t. 220. f. 1243. — C. albitorgues, Finsch. Coll. Jesse p. 288. — Blanf. Abyss. p. 416, Heisst nach Lefebvre auf Tigrisch Wanes (wahrscheinlich Wani£s). — Amharisch .Dabo. Capite ad gulam usque atro-cinereo; faseia cervicali candida; colli plumis valde elongatis et angustatis, saturate einereis, delicate colore albo striatis et apicatis; pectoris plumis schistaceo-einerosis, tum ab- domini coneoloribus tum maeulis dilutioribus albidis terminatis et albo- scapatis; interscapulio fuseo-einereo; scapularibus purius einereis, maculis rarioribus, rotundatis holosericeo-nigris; remigibus fuseis; primariarum tectricibus majoribus albis, partim cano-adumbratis; supracaudalibus PT Fam. Columbidae. 821 Gen. Columba. ‚schistaceo-einereis; rectrieibus coerulescente-cinereis, basin versus ma- gis nigricantibus, faseia apicali alteraque mediana nigricante notatis; rostri nigricantis ceromate albicante; iride tum margaritacea, tum aurantiaco-rufa; orbitis nudis albidis; pedibus rosaceo-scarlatinis; — long. tot. 12.—12'. 6". — rostr. a fr. 9.10". — al. 8. 8", gl, — caud. 4". 3/.—4", 6%. — tars. 13. Nach Rüppell wäre der Schnabel und der schmale nackte Augen- ring roth. Bei manchen Exemplaren umschliesst der weisse Halsring den ganzen Kopf. Die abessinische Ringeltaube lebt im östlichen und centralen Ha- besch. Sie ist Gebirgsvogel und ihre Standorte wechseln zwischen 6000 und 10,000 Fuss Meereshöhe. Nach Rüppell nistet sie auf Hoch- bäumen im Taranta-Gebirg. In seinem Lockton und Benehmen gleicht dieser Vogel sehr unserer europäischen Ringeltaube, doch ist er gesellschaftlicher und bewohnt hauptsächlich bewaldete Thäler in der Nähe von Culturland und Kirchenhaine. Sammelt sich in den Nachmittagsstunden gerne auf einzelnstehenden Bäumen am Rand der Gewässer und lässt sich dann zur Tränke nieder, wo sie gerne badet. Sonst treiben sich die einzelnen Familien auch viel auf der Erde herum, namentlich auf Fruchtfeldern, Tennen und Wiesen. Dürfte nicht wandern, pflegt sich jedoch bald nach der Regenzeit in Flüge von Tausenden zu vereinigen, welche flüchtig über das Ackerland der Hochplateaux hinschweifen. Südlich von Begemeder und westlich vom Tana-See nicht beobachtet; auch nicht in den Bogos-Ländern; dagegen häufig in Hamasien, Akulo Qusai, um Adoa, in Wogara und Semien. Diese Art ist bis jetzt nur als specifisch abessinischer Vogel be- kannt. Subgen. Palumboena, Bp. * Nr. 666. Columba oenas. Columbae oenas, L. in Faun. Suece. — Temm. & Knip. Pig. 1. t.11. — Naum. V.D. t. 151. — Gould, B. Eur. t. 244. — Pl. enl. 466. — Rchbech. Taub. t. 221. £. 1247. — Palumbus oenas, OÖ. des Murs. — Pa- lumbaena oenas, Bp. Consp. II. p. 49. — Columba saxatilis, Briss. Orn. I. p. 84. — Columba oenas, cavorum et arborea, Brehm, Vogelf. p. 256. — 0. oenas, Tristr. Ibis 1868. p. 209. — Licht. Dubl, Cat. Mus. Berol. p: 67. — Wright, Malta, p. 33. — Malherb. Faun. Sieil. p. 157. — Fam. Columbidae. 8 — » Gen. Columba. v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 135. — Linderm. Griechenl. p. 129. — Savi, Orn. Tose. II. p. 185. — Cara, Orn. Sard. spec. 143. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p.279. — Wagl. Syst. Av. Columb. sp. 45. — Brehm, Thierl. IV. p. 267, — ?Columba oenas, Deser. de l’Egypt. Vol. 23. p. 375. t. 13. £. 7. — Wodzicki, Cab. Journ. 1853. p. 444. — Zuchold, Cab. Journ. 1855. p. 46. — Harcourt, ibid. p. 51. — Vangerow, ibid. p. 190. — v. Müller, Cab. Journ. 1856. p. 226. — Snell, Cab. Journ. 1857. p. 430. — Finsch, Cab. Journ. 1859. p. 385. — v. Nordm. Cab. Journ. 1864. p. 369. — Altum, Cab. Journ. 1865. p. 307. Im Berliner Museum (Dubl. Cat. 1. e.) aus Egypten. Weder von mir noch durch Rüppell und Brehm in Nordost-Afrika beobachtet. Die in der Description de ’Egypte erwähnte Columba oenas könnte sich auf C. Zivia beziehen, indem die zwei breiten schwarzen Quer- binden über die Flügel als Charakter der Art hervorgehoben werden dagegen sagt die Beschreibung nichts von der helleren Farbe des Hinterrückens. Bonaparte bezieht die Abbildung (t. 13. f. 7.) der De- scription de ’Egypte auf ©. livia. [Algerien: Loche. — Ueberwintert in Palästina und Persien. — Am Irtisch und Altai. — In Europa nordwärts bis in’s mittlere Schweden ] Subgen. Lithoenas, Rchbeh. Nr. 667. Columba livia. Columba livia, L. — C. hispanica, dasypus, gutturosa, cucullata , his- pida, turbita, laticauda, gyratrix, galeata, tureica et tabellaria, L. var. do- mesticae. — Ü. affınis, Blyth. — C. livia, rupestris, Amaliae, elegans, glau- conotos, unicolor et dubia, Brehm, Vogelf. p. 256. — ? C. oenas, Deser. de VEg. t. 13. £. 7. — (. (Lithoenas) livia, Rehb. Taub. t. 220. f. 1245, 1246.; t. 265. f. 1480—1487. — ©. livia, Temm. & Knip, Pig, I. t. 12. — Buff. Pl. enl. 110. 466. & 510. — Gould, Eur. ‚t. 245. — Naum. V. D. t. 150. — Sturm, Faun. Deutschl. fig. opt. — Savi, Orn. Tose. II. p. 160. — Cara, Orn. Sard. Nr. 144. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 279. — Linderm. Griechenl, p. 121. — v.d. Mühle, Griechenl. Nr. 186. — Wright, Malta p. 34. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 158. — C. liia, turrieola (?rupestris), Schimperi et intermedia, Bp. Consp. II. p. 47. 48, — 0. rupestris, v. Müller, Beitr. Orn. t. 17 — (0. livia, Rüpp. N. W. p: 67. — Id. Syst. Ueb. Nr. 361. — Heugl. Syst. UVebers. Nr, 506, — e Fam. Columbidae. — 29 — Gen. Columba. 6 Schimperi, Taylor, Ibis 1867. p. 66. — C. livia, L. Adams, Cab. Journ. 1864. p. 451. — Tristr. Ibis 1868. p. 209. — Goodman, Ibis 1866. p. 99. — Bolle, Cab. Journ. 1855. p.48.; p.172.; p.303.; 1856. p.24.; 1857. p. 271.; p. 331.; 1858. p. 463.; 1860. p. 353. — Hartl. W. Afr. p. 198. — (. gymnoeyelus, Gray. — 0. livia et glauconotos, Brehm, Cab. Journ. 1853. Extrah. p. 100.; 1855. p. 496.; 1856. p. 395.; 1858. p. 405. — Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 205. — v. Müller, Cab. Journ. 1856. p. 227. — Snell, Cab. Journ. 1857.p. 296. — Brehm, Cab. Journ. 1857. p. 352. — Fritsch, Cab. Journ. 1858. p. 412. — Finsch, Cab. Journ. 1859. p. 385. (not.) — Krüper, Cab. Journ. 1859. p. 439.; 1860. p. 283. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 266. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1862. p. 10. & p. 417. — Krüper, Cab. Journ. 1863. p. 405. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 468. — Altum, Cab. Journ. 1865. p. 308. — v. Droste, Cab. Journ. 1866. p. 390. — Dybowski & Parrex, Cab. Journ. 1868. p. 336. — Müller, Cab. Journ, 1869. p. 118. — Taczanowski, Cab. Journ. 1870. p. 50. — C. intermedia, Strickl. Ann. & Mag. Hist. Nat. 1844. p. 39. — Rchbch. Taub. t. 221. f. 1249. — C. oenas, var. tartarica, Wagl. — (. glauco- notos, Brehm, Habesch, p. 373. — C. liia, Brehm, Thierl. IV. p. 268. Arabisch Hamdm (? L>) Coerulescente-cinerea, tergo postico pallidiore, uropygio, supracauda- libus et subcaudalibus saturatioribus; capite et collo ad peetus et inter- scapulium medium usque saturate eoerulescente-cinereis; colli pectoris- que nitore metallico-viridi et violaceo-cupreo; alarum fascia dupliei nigra; rectrieibus saturate ceinereis, extimae pogonio externo albido, omnibus fascia nigrieante terminatis; subalaribus et hypochondriis albicantibus; remigibus canescentibus, in pogonio externo et apice late et sordide fuseis; rostro nigricante; ceromate canescente; iride rubente- aurantiaca; pedibus rosaceo-coceineis; — long. tot. eirca 11”. — rostr. a fr. 310"; Er al. zu a ee LIE le ee eaud. zu 6%, a tars. 13°". Beschreibung nach nubischen Exemplaren, welche von europäischen gewöhnlich durch grau überflogenen Hinterrücken abweichen; doch variiren auch die europäischen und asiatischen Formen so vielfältig, dass eine speeifische Trennung wohl unmöglich ist. Wahrscheinlich lassen sich dagegen verschiedene geographische Rassen aufstellen. Die Felsentaube bewohnt paar- und familienweise, zuweilen selbst in grossen Gesellschaften die Gebirge Egyptens und Nubiens, längs dem | _ Nil südwärts bis zu den Stromschnellen von Dar Berber ; nach Brehm auch Fam. Columbidae. - 50 — o Gen. Turtur, in Abessinien und im südlichen Arabien vorkommend; der genannte Reisende fand eine vereinzelte Felsmasse in Mensa von einem starken Flug dieser Tauben bewohnt. Zwischen den egyptischen Haustauben und den wilden Felsentauben lässt sich keine strenge Grenze ziehen. Wird, was häufig vorkommt, ein Felach-Dorf von den Einwohnern ver- lassen, so bleiben doch dort eine Menge von zahmen Tauben ange- siedelt, andere verfliegen sich wohl aus. dem domestieirten Zustand und mischen sich mit wilden, die übrigens weit weniger variiren, als die gezähmten. Namentlich in den Ortschaften Mittel- und Oberegyptens hält man eine Unzahl von Tauben in eigenen hohen, pylonenförmigen, mehrstockigen Taubenhäusern, welche aus verschiedenen Lagen grosser irdener Töpfe bestehen. Diese Thiere haben sich keiner besondern Pflege zu erfreuen. Sie suchen ihre Nahrung am Fluss, auf Inseln, Feldern und in der Wüste, der Eigenthümer verwerthet nur den Dünger. Die wilden Felstauben nisten mehrmals im Jahr und zwar in alten Steinbrüchen, Felsgrotten, Klüften, Ruinen und Katakomben, zu- meist auf staffelartigen Vorsprüngen oder in Ritzen des Gesteins. Das Nest besteht nur aus wenigen dürren Reissern. Im Hochsommer und Herbst sammeln sie sich in Flüge, die weit im Land herumstreifen, sich gern auf Stoppelfeldern niederlassen und in den Vor- und Nach- mittagsstunden auf der Tränke einfallen. [Algerien. — Senegambien. — Canaren und Azoren. — Palästina und Kleinasien. — Persien. — Im wärmeren .Central-Asien bis Sibi- rien. — Ueber einen grossen Theil von Europa verbreitet, doch hier mehr Bewohner der felsigen Küsten unfern des Meeres, nordwärts bis auf einzelne Inseln Norwegens und die Faröer.] Anmerkung. Ich glaube mich zu erinnern, dass auch Columba palumbus im Winter zuweilen bei Alexandrien vorkommt, doch finde ich keine bestimmte. Notiz hier- über in meinen Büchern. Die Ringeltaube wäre nach Loche Brutvogel in Algerien. Gen. Turtur, Selby. Subgen. Streptopelia, Bp. Nr. 668. Turtur semitorquatus. /olumba semitorguata, Rpp. (nee Swains.) N. W. p. 66. t. 28. f. 2. (1835.) — Turtur erythrophrys, Swains. (nec Rchbch.) W. Afr. II. p. 207. t. 22. (1837.) — Turtur vinaceus, Gray (nec Gm, Temm.) — Turtur semitorguatus, Gray e Rüpp. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 396. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 517. — Streptopelia Gumri, Rehb. Taub. p. 73. t. 152. f. 1364. 1367. 1368.; t.153. f. 1371. — Streptopelia vinacea, Rchb. Ibid. Novit. IIL. f. 24. — T. semitorquatus, Heugl. Cab. Journ. 1361. p. 196. & 1862. nr A A» Ne a Do “ rP- Y 2 Fam. Columbidae. Bat. Gen. Turtur, E p. 306. (partim.) — T. erythrophrys, Gord. Contr. Orn. 1849. p. 12. — Strep- topelia erythrophrys, Bp. Consp. II. p. 63. — Id. Compt. rend. 1855. p. 17. — Hartl. W. Afr. Nr. 572. — Id. Proceed. L. Z. 8. 1867. p. 827. — Sundev. Kritisk Framst. p. 54. — Gurney, Ibis 1862. p. 152. — Mon- teiro, Proceed. L. Z. 8. 1865. p. 94. — Cab. v. d. Decken, Reisen III. p. 42. — ? Peristera semitorquata, Brehm, Vogelf. p. 258. — Brehm, Habesch p. 379. — T. vinaceus, Layard, 8. Afr. Nr. 509. — ? Strepto- pelia erythrophris, Antin. Cat. p. 88. — Salvad. Rivist. Cat. Antin. Atti della R. Ac. Scienz. Torin. V. (1870.) p. 745. — ? Turtur semitorquatus, Sharpe, Ibis 1870. p. 486. — Barb. de Bocage, Av. das posses. portug. IV. p. 17. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 541. — Blanf. Abyss. p. 416. — König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 79. — Finsch, Cab. Journ, 1869. p- 336. Major; pileo delicate coerulescente-einereo; fronte mentoque al- bidis; oceipite, collo reliquo, pectore abdomineque saturate e cano violaceo-vinaceis; alae tectricibus minoribus, stragalo et tertiarüs olivaceo-umbrinis; tergo, uropygio et supracaudalibus magis canescen- tibus; alae teetrieibus marginem alae versus einerascentibus; subalari- bus saturate, subeaudalibus dilutius "coeruleseente-einereis; torque cervicali nigro, supra et infra delieate colore coerulescente-cinereo marginato; primariarum teetrieibus primi ordinis remigibusque fuseis, his extus parum conspieue albido-marginatis; rectrieibus medianis tergo concoloribus, reliquis nigricantibus, basin versus magis cineras- centibus, apice (13/,‘ lato) supra canescente, infra albo; rostro vio- lascente-corneo; iride ex aurantiaco helvola; pedibus rosaceo-coceineis; orbitis nudis sanguineo-rubris; — long. tot. 12“, —13". — rostr. a fr. 881, — al. 6". 11.7. 4, — caud. 5". — tars. 12. Auch auf dem mittleren Paar Steuerfedern Andeutung der breiten helleren Spitze und der dunkleren Basis. Beschreibung nach abessinischen Exemplaren. Ganz ähnlich, aber weniger lebhaft gefärbt ist ein südafrikanischer Vogel des Stuttgarter Museums; nur die weisse Spitze der Steuerfedern viel schmäler; der Schwanz etwas kürzer (4”. 5‘. lang); Steiss und Weichen mehr in’s Aschgraue. | Ich bin leider nicht im Stande, den Verbreitungsbezirk dieser schönen und grossen Turteltaube ganz genau angeben zu können, in- dem ich sie während meiner Reisen, wo es nicht möglich war, die verschiedenen Arten näher zu vergleichen, theilweise mit 7. decipiens verwechselt habe, die ich früher nur für eine etwas kleinere, blassere Wüstenform von T. semitorquatus hielt. Fam. Columbidae. — 82 — . Gen. Turtur. T. semitorquatus bewohnt einen grossen Theil der Gebirgsgegen- den Abessiniens, doch ist sie nicht so häufig, als (©. decipiens, welche mehr im heissen, sandigen Tiefland haust. Wir- erlegten erstere Art in Ost- und Central-Abessinien, westwärts bis zum Tana- See, und sie ist z. B. um Gondar und Adowa gewöhnlich, lebt meist paarweise auf Bäumen um Wildbäche, Kirchen und Ruinen; steigt im Gebirg bis auf 10,000 Fuss Meereshöhe an. Von den von uns im Bogos-Land und bei Ain an der Samhar- küste eingesammelten grossen Lachtauben liegt mir kein Exemplar mehr vor, aber ich vermuthe nach einer Notiz meiner Tagebücher, dass diese ihrer fahlen Färbung wegen wahrscheinlich theilweise zu T. decipiens gehören. Unsere Taube zeichnet sich durch ihr lebhaftes Wesen und nament- lich durch die Stimme aus, die in einem ungemein heftigen, schnar- renden Lachen besteht. Der Flug ist ähnlich dem der übrigen Ver- wandten, d. h. laut und schnell, dagegen flattert 7. semitorguatus ZWi- schen domigen Akazienästen, in welchen sie auch ihr leichtes Nest anlegt, gerne hin und her, und die Männchen verfolgen sich unter heftiger Bewegung der Schwingen von Zweig zu Zweig hüpfend und laufend. Auf der Tränke sieht man sie regelmässig und meist gesellschaftlich, zuweilen gemischt mit andern Arten, auch besucht sie Wege, Tennen, Stoppelfelder und Viehparke. Wahrscheinlich machen alle hierhergehörigen Arten mehrere Bruten; in Abessinien fanden wir die Bier während und unmittelbar nach der Regenzeit. Das Nest steht in Astgabeln von Akazien und Seifenbäumen und ist sehr leicht und roh aus dürren Zweigen zusammengefügt. Die Nahrung besteht in Steinfrüchten, Beeren, Cerealien und kleineren Sämereien. [Senegambien. — Goldküste. — Aschanti. — Gabun. — Benguela und Angola. — Cap-Länder. — Zanzibar.] * Nr. 669. Turtur deeipiens. Turtur deeipiens, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 344. — Columba riso- ria, var, nubica, Licht. Dubl. Cat. p. 67. — ?C. risoria, Wagl. Syst. Av. Col. sp. 93. — T. vinaceus, Hartl. (nec Auct.) W. Afr Nr. 572. excl. Synon. — Streptopelia erythrophrys, Rehb. (nec Swains.) p. 73. — ? Peristera risoria, Brehm, Vogelf. p. 258. — ? Turtur risorius, A. Brehm, Habesch p. 379. — Streptopelia risoria, Brehm, Thierl. IV. p. 282. — ?Tristram, Ibis 1860. p. 69. — T. senegalensis, Heugl. (nec Auct.) Syst. Uebers. p. 515. — T. semitorquatus, Heugl. (nec Rüpp.) Faun. Roth, Meer Nr. 208. (partim). — (. semitorquata, Brehm, Cab. Journ. 1853. Extrah. p. 101, Be I Be! 4 4“ 4 f F r . a ji 2 “ m Tu PELEEELTT ." a a Be a Fam. Columbidae. u. BI re Gen. Turtur. Similis 7. semitorguato,; vix minor; omnino pallidior; abdomine magis subalbicante; fronte pileo concolore, sordide einereo; rectricum apice albido 26’. lato; reetrieibus extimis in pogonio externo albido- limbatis; subeaudalibus canis, albo-limbatis; semitorque cervicali nigro, supra albido-marginato, infra fulvescente-limbato; rostro nigricante ; cero- mate violascente; orbitis nudis et pedibus rubris; iride igneo-helvola; — Jong. tot. eirca 11'/,‘. — rostr. a fr. 7’. — al. 6. 6. — canud. 5, — tars. 11°". Beschreibung nach nubischen Exemplaren, die ganz mit den aus- führlichen Notizen, welche Finsch und Hartlaub gegeben, überein- stimmen. Dieser Vogel unterscheidet sich von 7. semitorguatus durch etwas geringere Grösse, viel fahlere Färbung, die breiten weissen Ränder der grauen Unterschwanzdeckfedern und endlich durch die viel brei- tere weisse Schwanzspitze; die helle Binde auch auf der Oberseite der zwei bis drei äussern Steuerfederpaare nach der Spitze zu rein weiss werdend; die Farbenvertheilung ist sonst die ganz gleiche, die Fär- bung des Mantels aber so licht fahl erdbräunlich als bei 7. albiventris; Hals, Kopfseiten, Brust und Vorderleib hell fahl weinröthlich; das schwarze Nackenband nach unten falb begrenzt. Ein ähnlicher Vogel aus Senar im Leydner Museum ist kleiner: Flüg. 6. 21, — Schw. 4". 9", Diese stattliche Turteltaube bewohnt das Nilthal, südwärts vom 21.° N. Br. und ist namentlich häufig um die Bronnen der Baiuda- Wüste, südwärts bis Kordofan, in dem Gebiet der Bischarin, östlich bis Sauakin, im Samhar und wahrscheinlich auch in den Bogos-Län- dern. Sie lebt als Standvogel paarweise und in kleinen und grösseren Flügen, vorzüglich auf dornigen Akazien und Nabag-Bäumen. Ihre Stimme ist eben so laut und schmetternd-lachend als diejenige von Turtur semitorquatus. An den Bronnen der Baiuda-Wüste trafen wir im October ungeheuere Flüge dieser Lachtaube. Sie ist nicht schüch- tern und besucht auch gerne die Lagerplätze der Karavanen, wo sie im Dünger nach Futter späht. Sonst besteht die Nahrung -in Gra- mineensämereien, Büschelmais, Beeren und Früchten von Zizyphus, Moringa u. dergl. Nach Brehm auch in den Waldungen am Blauen Flusse und bei Aden in Südarabien vorkommend. Bei diesen Angaben dürfte jedoch vielleicht eine Verwechslung mit 7. albiventris obwalten Ich möchte sehr bezweifeln, dass die isabellfarbige Varietät der nordostafrikanischen Lachtaube etwas mit 7. deeipiens. gemein hat, obwohl auch diese vielleicht zuweilen ein mehr milchfahles Kleid trägt. [?Europäische Türkei. — ? Algerien. — Tropisches Ost-Afrika: Finsch & Hartl.) v, Heugliu, Ornith. Nordost-Afrika. 53 Fam. Columbidae. a —_ Gen. Turtur. Nr. 870. Turtur albiventris. Columba risoria, Rüpp. (nec L.) N. W. p. 67. — Turtur risoru:s, Id. Syst. Uebers. Nr. 366. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 513. — T. semi- torquatus, Swains. (nec Rüpp.) B. W. Afr. II. p. 208. — T. albiwentris, Gray. — Streptopelia semitorquata, Bp. Compt. rend. 1855. p. 18. — T. erythrophrys, Blyth, (nee Swains.) I. Asiat. Soc. Beng. 1855. — T. riso- rius, Hgl. Ibis 1859. p. 343. — T. vinaceus, Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 9. spec. 6. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 264. — FPeristera vinacea, Brehm, Vogelf. p.258. — T.risoroides, Mus. Lugd. — Streptopelia semi- _ torquata, Rchb. Taub. p. 74..t. 152. f. 1369. — Streptopelia barbaru, Antin. Cat. p. 89. — Id. Ibis 1364. p. 401. — Salad. Rivist. Cat. Antin., Atti della Soc. Ital. Seienz. Torin. V. (1870.) p. 745. -- Blyth, Ibis 1867. p. 151. — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 206. — Turtur albiwentris, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 546. — Finsch, Coll. Jesse p. 289. — Blanf. Abyss. p. 417. — ? Turtur torguatus senegalensis, Briss. Orn. I. p. 124. t. 11. f. 1. — ? Buff. Pl. enl. 161. — Streptopelia vinacea, Bp. Consp. II. p. 64. — ? ©. risoria, Brehm, Cab. Journ. 1853. Extrah. p. 101. Medius; capite, collo, peetore hypochondriisque delicate et pallide vinaceis, fronte et mento pallidioribus; gastraeo reliquo albido; speci- minum nonnullorum loris strietis, nigrieantibus; colli postiei basi, no- taeo et reetrieibus ?/; medianis e fulvescente einereo-cervinis; alarum tectrieibus majoribus, subalaribus abdominisque lateribus pallide et pure einereis; primariis et pollieis plumis fuliginosis, seeundarls fuli- ginoso-einereis, omnibus extus delicate colore cano-albido marginatis; reetrieibus 5/, lateralibus in dimidio basali nigrieantibus, dorsi eolore plus minusve lavatis, in dimidio apieali albidis, extimae pogonio ex- terno albide limbato; torque cervicali lato nigerrimo, delicate albo- limbato;, periophthalmiis nudis eoerulescente-plumbeis; palpebris pallide flavis; rostro coerulescente-nigro, apicem versus purius nigro; angulo oris rubente; iride pallide umbrina; pedibus e eoerulescente corallino-rubris ; hypodactylis albidis; — long. tot. 91,‘ —10'. — rostr. a fr. 6, — tt. — al. 5. 6,6. Ay, — caud. 4.4. 9" — tare. TR Jun.: Coloribus sordidioribus; notaeo magis umbrino-einereo, plumis hine plus minusve pallide-limbatis; uropygio cinereo-vario. Fam. Columbidae. — 855 — Gen. Turtur. Blanford nennt die Iris karminroth (cerimson). Die Mitte der Unterschwanzdeckfedern ist zuweilen etwas mit Grau getrübt. Die weissbäuchige Turteltaube bewohnt das südliche Nubien, Kordofan, Senar, Qalabat, Takalı, die Bischarin-Steppen und Küsten- länder des Rothen Meeres südlich von der Regengrenze, seltener ist sie im Gebiet des Weissen Nils und in Südarabien. Im eigentlichen Hochland habe ich sie nicht angetroffen, doch steigt sie am Westab- fall der abessinischen Gebirge, z. B. in der Provinz Wohni, bis auf 4000 Fuss Meereshöhe. Dass sie selbst noch das nördlichere Nubien und Egypten bewohne, bezweifle ich. Erst durch die vortreffliche Bearbeitung der ostafrikanischen Tauben durch Finsch und Hartlaub ist es mir möglich geworden, mehrere Arten’ unseres Beobachtungsgebiets, die bisher theils ‘ganz unbeachtet geblieben, theils in Folge der Verwirrung, welche unter den verschiedenen Autoren herrschte, unrichtig benannt wurden, fest- zustellen. Auch bezüglich der Synonymie bin ich hierin vorzüglich jenen Gelehrten gefolgt. Unser Vogel bevorzugt weite Steppenlandschaften mit einzelnen Baumgruppen und Buschwald in der Nähe von Büschelmaisfeldern. In bewohnten Dörfern und in deren Nähe kommt er wohl auch vor, doch trifft man ihn am häufigsten um verlassene Gehöfte. Diese Turteltaube ist von sehr gesellschaftlichem Wesen; sie Hlebt zwar nicht in geschlossenen Flügen, sammelt sich aber um Wüstenbron- nen, auf Tennen, um die Gruben, wo die Eingeborenen Büschel- mais aufbewahrt haben, auf Durah-Feldern, in Baumwollpflan- zungen, auf Karawanenwegen, um Regenteiche und Bäche, vor- züglich in den Frühstunden und gegen Sonnenuntergang oft in un- zähliger Menge. Ueber die heisse Tageszeit treiben sich die einzelnen Paare und Familien mehr im Buschwald und. auf halb kahlen Dornbäumen herum. Die Nahrung besteht fast ausschliesslich in Büschelmais und Grassämereien. Zur Zeit der Reife der Durah schweifen diese Turteltauben viel in der Steppe herum. Der Ruf Ben wohl etwas dem unserer zahmen Lachtaube, ist aber weniger gellend. [Senegambien. — Bimbia. -- Ilhas das Rollas. — Tschadda- Fluss. ] * Nr. 671. Turtur capicola. ? Tourtourelle blonde, seconde espece, Le Vaill. Afr. VI. p. 56. (not.) — (olumba vinacea, var. capicola, Sund. Krit. Framst. p. 54. — T. albiventris, Gray. (not.) — Ü. risoria, var. e terr. Cafr., Licht. Dubl. b3* 4 ji ee R EI Fam. Columbidae. — 836 — = Gen. Turtur. Cat. p. 67. — T. risoria, var. ex Afr. merid., Wagl.”Syst. Av. Columb. sp. 95. — T. risorius, Selby.(nec. Auct.), Nat. Lib. Vol. V. p. 171. — T. vinaceus, Blyth. — Columba vinacea, Grill. — Streptopelia semitor- quata, Bp. Consp. II p. 64. — Turtur semitorquata, Hartl. W. Afr. Nr. 573. (excl. syn.) — Gurney, Ibis 1860. p.214. — Turtur Delalandei, Sclat. Proc. Z. 8..1862. p. 12. — Id. Ibis 1864. p. 113.; 1866. p. 23. — Kirk, Ibis 1864. p. 300. — Layard, 8. Afr. Nr. 510. (nee deseript.) — T. albiventris, v. Pelz, Novara-Reise Vög. p. 108. — Hartl. Pro- ceed. L. Z. 8. 1867. p. 827. — v..d. Decken, Reisen I. p. 60. — Finsch & Hartl. O. Afr. p. 548. Similis 7. albiventri; coloribus saturatioribus; pileo laete et sa- turate coerulescente-einereo, nucham versus magis fuscescente; mento et gula media eireumseripte albidis; collo, pectore et abdomine antieo laete et saturate rufescente-vinaceis; torquis cervicalis nigri plumis partim colli collore limbatis; tergaeo e fuliginoso umbrino-cineras- cente; alae tectrieibus marginem alae versus saturate einereis; pri- mariarum tectricibus majoribus (primi ordinis), secundariis et prima- riis nigricantibus, his extus albido-marginatis; reetricum 5/, lateralium apice albo angustiore (circa 1’. 9". lato), extimae pogonio externo omnino albido (nec albo-limbato); loris vix fuscescentibus; abdomine postico, crisso et subeaudalibus albis; Subalaribus ardosiaco-einereis; rostro- coerulescente-nigro; iride fuscescente; pedibus rosaceo-rubris ; — lung. tot. eirca 11. — .rostr. a fr. vix 7’. — al. 5%. DW —_ caud.: 4U.3.— tars. 10". Der hier beschriebene Vogel des Stuttgarter Museums stammt aus Abessinien und er stimmt genau mit der Diagnose, welche Finseh und Hartlaub von 7. capieola geben, mit dem einzigen Unterschied, dass die untern Flügeldecken bei meinem Exemplar satt bläulich rauch- grau sind, während diese Theile bei dem südafrikanischen verwaschen bleifarb (dilute plumbeus) genannt werden. Ersterer gleicht in der Farbenvertheilung ganz dem T. semitorguatus, ist aber beträchtlich kleiner und der Unterleib und die untern Schwanzdecken sind weiss, wie bei 7. albiventris. Eine ähnliche Turteltaube aus Senegambien zeigt mehr schmutzig rauchfarbenen Scheitel, einzelne Federränder des schwarzen Nacken- bandes sind graulich gesäumt, Hals, Brust und Unterleib bis gegen die Steissgegend hin schmutziggrau mit wenig weinfarbigem Ton; Weichen lebhatter aschfarb ; Schnabel etwas weniger kräftig; — Flüg. 9, 4, — Schw. 3‘. 10’ — Doch möchte ich trotz der angege- benen Unterschiede auch diese Form immerhin noch dem 7! capieola zutheilen. a Er? STEIN at u F et N] ' Fam. Columbidae. Da 87 _ Gen. Turtur. Ueber die Verbreitung der Cap’schen Lachtaube in N. O. Afrika kann ich wenig Aufschluss geben. Speke fand sie von Kazeh bis Qondokoro im Gebiet des Bahr el djebel (oberer Weisser Fluss); nach einer Notiz meiner Tagebücher wäre die „lebhaft gefärbte Form der afrikanischen Lachtaube (T!. albiventris)“ nicht selten in der abessini- schen Waldregion. Selby hält nach Finsch und Hartlaub diese Art für ‘die Stamm- mutter der isabellfarbigen Lachtaube. [Caplandschaft. — Kafferland. — Zambezi. — Zanzibar. — In- sel Anjouan: Dickinson. — Majotte:' Pollen. — ? West-Afrika: Mus. Stuttg.] Anmerkung. In Egypten und Nubien findet sich noch eine Lachtaube, die, so viel ich mich erinnere, die Grösse von 7. auritus hat und ganz ähnlich gefärbt ist, wie der überall bei uns in gezähmtem Zustande vorkommende 7" risorius, doch liegt mir kein Exemplar derselben mehr vor. Ich möchte sie aber nicht als isabellfarbige Varietät von 7. albiventris oder 7. capicola halten, weil die letztgenannten Arten südlichere Wohnsitze haben. Auch dem 7‘ decipiens dürfte sie nicht zu theilten sein, indem der- selbe offenbar beträchtlich grösser ist. Der asiatische 7‘. intercedens, Brehm (Vogelf. p. 258. — Streptopelia intercedens, Rehb. Taub. p. 175. — Turtur risorius, Blyth (nee L.) Cat. Mus. As. Soc. p. 235. — Id. Journ. As. Soc. Beng. 1855. — Jerd. B. of lud. III. p. 481. — Taylor, Ibis 1864. p. 410.; 1867. p. 67. — Irby, Ibis 1861. p. 234. — v, Pelz. Cab. Journ. 1868. p. 36. — Id. Ibis 1868. p. 320. — Tristr. Ibis 1868. p. 211. — 2 Col. risoria, Naum. Wiegm. Arch. 1837.p. 106. — T. intercedens, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 545. not.) zeigt ebenfalls grössere Verhältnisse; diese Art findet sich in ganz Indien, Ceylon, Malabar, N. W..Himalaya, Kleinasien, Palästina und bei Constantinopel; nach Taylor aber nicht in Egypten. Den Turtur' intercedens be- schreiben Finsch und Hartlaub ausführlich folgendermassen: Oberseite erdbraun, wie bei 7. decipiens, die Bürzelseiten aschgrau; Kopf, Hals. und Unterseite bis zum Bauche zart weinröthlich, aber blasser als bei 7. decipiens ; Scheitel und Vorderkopf aschgraulich verwaschen:; Stirn und Kinn weisslich; Bauch, Bauch- und Schenkelseiten, After und untere Schwanzdecken deutlich aschgrau, die letz- tern ohne weissliche Endsäume; untere Flügeldecken weiss; Schwingen erster Ordnung braunschwarz mit aschgrauer Basis, Schwingen zweiter Ordnung (mit Ausnahme der hin- tersten braunen) aschgrau; Schwingendecken und Deckfedern längs Handrand, daher der grössere Theil der Oberfläche des Oberflügels aschgrau; Schwanzfärbung ganz wie bei T. decipiens, aber die vier äussern Federn sind aschgrau anstatt blass erdbraun; das schmale, schwarze Halsband oberseits deutlich aschgraulich gesäumt. — G. L. ungefähr 11”. — Schn. v. d. St. 6!/,‘“ — Flüg. 6°, 3 — Schw. 4. 3% — Lauf 10°. Möglich ist immer, dass auch diese Form sich nach Egypten oder Arabien verfliegt. Le Vaillant erwähnt (Ois. d’Afr. VI. p. 56. & 57.) zwei südafrikanische Lachtauben, deren eine. die Tourtourelle blonde auf Taf, 268. abgebildet wird. Letztere scheint mit einem Cap’schen Vogel des Stuttgarter Museums übereinzustimmen, dem ich folgende Beschreibung entnehme: Obenher sehr fahl milchkaffeefarb, Kopf und Nacken heller, Hinterkopf mehr isabell- graulich: Kehle, Unterleib, Unterflügel und Unterschwanzdeckfedern rahmweiss; Hals- seiten, Kropf und Brust äusserst zart und hell graulich isabell mit leichtem Stich in’s Weinfarbe; Nackenband schwärzlich, oben und unten perlweisslich geschuppt; Bürzel, obere Schwanzdecken, Schwingen, Deckfedern erster Ordnung der Primarschwingen und 4/, mittlere Steuerfedern fahlgrau, die Secundarschwingen heller; Schwungfedern und grosse Deckfedern der Schwingen erster Ordnung hell graulich oder weisslichfahl ge- randet; Weichen sehr zart und hell bläulich aschgrau; seitliche °,, Steuerfedern oben schwärzlich, graufahl angehaucht, unten reiner schwarz, mit breiter, weisser Endbinde‘ und solchem Saum der Aussenfahne der äussersten Rectrixz; die weisse Farbe auf der Oberseite des Schwanzes ebenfalls fahl augehaucht; Schnabel und Füsse hell; — Schn, a. — Fl. 5, 7°.—5”, 11%, — Schw, 4%, — Tars. 9%, 7 Fam. Columbidae. a u Gen. Turtur. Die oben citirte Abbildung Le Vaillant’s stimmt ziemlich gut auf diesen Vogel, der übrigens Spuren vom Leben in der Gefangenschaft an sich trägt. Finsch und Hartlaub halten die Tourtourelle blonde Le Vaillant’s für einen fahlen Turtur damarensis (Finsch & Hartl. O. Afr. p. 550. — T. vinaceus, Strickl. & Selat. Contr, Orn. 1852. p. 157. — Sundev. Krit. Framst. p. 54. — C. risoria, Temm. part.), Le Vaillant’s kurze Beschreibung der zweiten, in der Caplandschaft sehr häufigen Art (de l’autre espäce de tourtourelle & cullier), welche Finsch zu 7. capicola, Sund. zieht, lautet: ‚Stärker :als unsere europäische Turteltaube; die Hauptfarbe des Gefieders ist ein „sattes Bläulichgrau (gris bleuätre); der Unterleib weiss; der Schwanz wenig gestuft mit „breiter weisser Spitze; Halsband schwarz, auf den Halsseiten weiss gescheckt; Schnabel „schwarz; Füsse rosenroth; Auge braun.“ Von der für 7. capicola charakteristischen bleigrauen Farbe des Scheitels und Hinterkopfs und des sattweinröthlichen Tons der Brust ist in dieser Beschreibung nicht die Rede. Nr. 672. Turtur lugens. Columba lugens, Rüpp. N. W. p. 64. t. 22. f. 2. — Turtur lugens, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 368. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 516. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 197.; 1862. p. 293. — Lefeb. Abyss. Ois. p. 141. _ Blanf. Abyss. p. 416. — Finsch, Coll. Jesse, p. 289. — ? Peristera lugens, Brehm, Vogelf. p. 258. — Streptopelia lugens, Bp. Consp. II. p. 64. — Rehbeh. Taub. t. 248. f. 1372. Similis 7. aurito; multo obseurior. Capite supero, cervice jugu- loque fumoso-cinereis, cervice magis fuscescente; fronte, regione pa- rotica et gula sordide fulvescente-albicantibus; torque cervicali interrupto nigro, colore coerulescente-margaritaceo delicate lim- bato; remigibus fuscis, extus colore pallide griseo marginatis; alae tecetrieibus coerulescente-cinereis, medianis atro-fuseis, colore rufescente- cinereo limbatis ; tertiariis et scapularibus nonnullis fuseis, lateraliter late et laete einnamomeo-limbatis; tergo, uropygio, abdomine, subalaribus et subcaudalibus saturate fuscescente-cinereis, partim colore magis oli- vaceo, partim magis vinaceo tinetis; supracaudalibus magis fuseis dilutius et sordidius limbatis; reetrieibus ’/, medianis tergaeo con- coloribus, reliquis atris, faseia 4—5’ lata, alba, coerulescente ad- umbrata, terminatis; speciminum nonnullorum pectore sordide einereo- rufescente; rostro rubello-fusco; periophthalmiis nudis scarlatinis; iride rubente-aurantiaca; pedibus rosaceo-scarlatinis; hypodactylis albidis; — long. tot. circa 4‘. — rostr. a fr. 8°". — al. 6. 9,7", 1, — vaud. 4. 3, — tars. 1045". \ Fam, Columbidae. — 89 — Gen. Turtur. Beschreibung Seen vielleicht noch nicht ganz ausgefärbten Exem- plaren. Bonaparte giebt vom Jugendkleid folgende Diagnose: Fusco-brunneus, alarım teetrieibus minoribus, tergo, uropygioque ardesiacis; subtus e rufescente ardesiacus; pileo Juride plumbeo; genis et gula einnamomeo- -fuseis; lateribus, ventre teetrieibusque caudae in- ferioribus plumbeis ; remieibus fusco- rufescentibus; rectrieibus mediis brunneis, unicoloribus, lateralibus nigricantibus, apice griseis. + Die Trauerturteltaube zeigt eine auffallende Aehnlichkeit der Farbenvertheilung mit dem gemeinen Turtur auritus, nur ist die Ge- sammtfärbung viel düsterer. Sie lebt paar- und familienweise in den abessinischen Hoch- ländern von Hamasien und dem Taranta-Pass bis nach Semien, Wo- gara und Begemeder; in den Gala-Ländern und westlich vom Tana- See nicht von uns bemerkt. Scheint nicht zu wandern und siedelt sich gerne in der Nähe von Dörfern, Ruinen und in Kirchenhainen an. Man trifft sie sowohl auf Hochbäumen und @olgual, als in dich- tem Dorngestrüpp und auf der Erde. Ihre Standorte wechseln zwischen 6000 bis 10,000 Fuss Meereshöhe. Chr. L. ‚Brehm lässt die Trauerturteltaube im Balkan und in Abessinien vorkommen. Subgen. Peristera, Boie. — (Turtur, Selby, Bp., Rchbch.) Nr. 673. Turtur auritus. Columba turtur, L. — Turtur auritus, Ray. — T. migratorius, Selby. — T. vulguris, Eyt. — T. sylvestris, Rehb. — Peristera turtur, Boie. — Peristera turtur, tenera, rufidorsalis et glauconotos, Brehm, Vogelf. p. 257. — La Tourtourelle, Buff. Pl, enl. 394. — Albin, Av. t. 47. — Buff. Orn. II. t. 25. — Temm. & Knip, Pig. I. t. 42. — Naum. V.D. t. 152. — Gould, Eur. t. 246. — Rchb. Taub. t. 246. f. 1356—1358. — Co- lumba turtur, Wagl. Syst. Av. Coll. sp. 100. -— Rüpp. N. W. p. 67. — Turtur auritus, Bp. Consp. II. p. 61. — Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 356. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 512. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 210. — Id. Peterm. Geogr. Mitth. 1861. p. 312. — ?Antin. Cat. p. 91. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 303. ; p. 308.; p.315. — Brehm, Thierl. IV.p. 279. — Taylor, Ibis 1867. p. 72. — Tristr. Ibis 1868. p. 210. — Brehm, ‘Cab. Journ. 1853. Extrah. p. 100. — Zuchold, Cab. Journ. 1855. p. 47. — Hareourt, Cab. Journ. 1855. p. 51. — Vangerow, Cab. Journ. 1859. p- 190. — Bolle, Cab. Journ. 1855. p. 303. — Pässler, Cab. Journ. 1856. -p. 60. — v. Müller, Cab. Journ. 1856. p. 227. — Brehm, Cab. Journ. Fam. Columbidae. = (Baer zu Gen. Turtur. 1856. p. 400. — Buvry, Cab. Journ. 1857. p. 67. — Gloger, Cab. Journ. 1857. p. 106. — Buvry, Cab. Journ. 1857. p. 195. — Bolle, Cab, Journ. 1857. p. 266. & p. 331. — Fritsch, Cab. Journ. 1858. p. 414. — Finsch, Cab. Journ. 1859. p. 385. — Seidensacher, Cab. Journ. 1860. p. 313. & p. 317. — Olph-Galliard, Cab. Journ. 1860. p. 370. — Pässler, Cab. Journ. 1861. p. 439. — Heugl. Cab. Journ. 1862. p. 402. — v. Ho- meyer, Cab. Journ. 1862. p. 418. — v. Nordm. Cab. Journ. 1863. p. 369. — Heugl. Cab. Journ. 1865. p. 45. — Salvad. Cab. Journ. 1865. p. 279. — Müller, Cab. Journ. 1869. p. 118. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 266. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 187. — Linderm. Griechenl. p. 120. — Wright, Malta p. 34. — Malherbe, Faun. Sieil. p. 158. — Savi, Orn. Tose. II. p. 163. — Cara, Orn. Sard. sp. 145. — Altum, Cab. Journ. 1865. p. 310. Die gemeine Turteltaube gehört zu den regelmässig im Frühjahr und Herbst unser Gebiet besuchenden Zugvögeln. Wir fanden sie südwärts bis zum 10.° nördlicher Breite Sie zieht im Herbst mehr gesellschaftlich und kommt bereits im August in Egypten an, während diese Tauben im Frühling vom März bis Mai mehr vereinzelnt durch- ziehen. Meist folgen ihre Züge dem Nilthal und den Gestaden des Rothen Meeres. Sie lassen sich gerne auf Dünen, in Alleen, Olivenpflanzungen, Gärten, auf Palmen und Tamarisken, auch in kleinen Akaziengehölzen nieder, im Süden versammeln sich oft grössere Gesellschaften um die Bronnen der Steppenländer und Wüsten. Dr. Hartmann sah „Millionen von Turteltauben (7. auritus und T. senegalensis)“ Mitte April in der Baiuda-Wüste. Längs des Samharlandes und auf den Inseln und Klippen des Dahlak-Archipels kommen sie ebenfalls nicht selten vor; am Tana-See in Abessinien trafen wir dieselbe Art noch Mitte Mai. Während der Wanderung ziehen die Vögel in wenig geschlossenen Gesellschaften rasch und hoch durch die Lüfte. Sie sind im Allgemeinen während ihres Aufenthaltes in Afrika weniger scheu, als in Europa, und die egyptischen Jäger veranstalten vorzüglich im August sehr ergiebige Jagden auf diese Vögel, deren saftiges Wildpret dem der einheimi- schen Tanbenarten weit vorgezogen wird. | Nach Brehm soll die Turteltaube (7. auritus) in Egypten brüten. Ich würde glauben, dass hier eine Verwechslung des Namens vorliege, wenn nicht gleich daneben (Cab. Journ. 1853. Extrah. p. 100. & 101.) auch 7. aegypticus, risorius und semitorquatus als Brutvögel aufgeführt wären, darf aber wohl entschieden behaupten, dass erstere (also 7, auräus) nur während der Zugzeit unser Gebiet berührt. Antinori begegnete im Juni in der Nähe von Abu Simbil einer grossen Menge von Turtelt uben, von der Färbung des Wüstensandes, welche dieser Reisende zu 7. auritus zieht. Er hält sie für durch Ein- Fam. Columbidae. — 341 — Gen. Turtur. Aus des Klimas gebleichte Individuen. Wahrscheinlich gehörten diese Vögel aber zu Turtur decipiens. [(Tripolitanische Küste. — Algerien, hier nach Loche Brutvogel. — Canaren: Bolle ete.: — Gabun: Lecomte. - West-Asien. — Europa nordwärts bis Lappland. — Im nördlicheren und östlichen Asien ver- treten durch den grösseren Turtur gelastes, Temm., welche Form west- wärts bis nach Schweden herüber beobachtet wurde.] Nr. 674. Turtur senegalensis. Columba senegalensis, L. — Turtur gutture maculato senegalens!s, ‘ Briss. Orn. I. p. 125. t. 8. £. 3. — Buff. Hist. Ois. II. p. 252. — (o- lumba testaceo-incarnata, Forsk. Icon. p. 5. — Columba Turtur, var. e, Gm. (part.) — Egyptian Turtle, Lath. Gen. Syn. Suppl. p. 267. — Bechst. Uebers. II. p. 642. — Lath. Ind. Orn. p. 607. — Vieill. En- eyel. meth. p. 257. — Colombe egyptienne, Temm. Pig. p. 371. — C. aegyptiaca, Temm. Ibid. p. 461. — Tourtourelle grise de Surate, Sonner. -Voy. Ind. II. p. 180. — Cambayan Turtle, Läth. Gen. Syn. Il. p. 652. — (. cambayensis, Gm. — Lath. Ind. Orn. p. 609. — Bechstein, Uebers. IV. p. 385. — Senegal Turtle, Lath. I. ©. p. 655. — Bechst. Uebers. II. p. 630. — Columba senegalensis, Gm. — Lath. Ind. Orn. p. 629. — Bechst. Uebers. IV. p. 386. — Vieill. Eneyel. meth. p. 249. — Tour- tourelle maillee, Le Vaill. Afr. p. 82. t. 270. — Temm. & Knip, Pig. pl. 45. — C. cambayensis, Temm. Ed. 8. p. 329. & p. 482. — Deser. de l’Eg. Vol. 23. p. 376. pl. V. ££ 9. — 0. Savignyi, Rchbch. Taub. p- 72. — C. cambayensis, Rüpp. N. W. p. 17. — C. aegyptiaca, Strickl. Proceed. L. Z. S. 1836. p. 100. — Schleg. Rev. erit. p. LXXIV & 88. — Linderm. Griechen]. p. 121. — v. d. Mühle, Griechenl. Nr. 188. — Schleg. Vog. Neederl. p. 369. — T. senegalensis, Gray. — T. senegalen- sis et cambayensis, Rchb. Taub. p. 71. 72. & 174. t. 153. f. 175. & 176. — (. senegalensis, Bolle, Cab. Journ. 1857. p. 332. — Blyth. Cat. Mus. Caleut. p. 237. — Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XXIV. p. 837. — T. senegalensis et cambayensis, Bp. Consp. II. p. 62. — T. senegalensis, Hartl. W. Afr. Nr. 570. — C. aegyptiaca, Licht. Dubl. Cat. p, 67. — T. aegyp- tiacus, Hgl. Syst. Ueb. Nr. 514. — 7. senegalensis, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 567. — Heugl. Faun. Roth. Meer, Nr. 209. — Turtur aegyptiacus et senegalensis, Brehm, Habesch p. 376. — FPeristera senegalensis, rufescens et aegyptiaca, Chr. L. Brenm, Vogelf. p. 257. — P. pygmaeus, Id. Nat. & Zucht d, Tauben 1857. p. 56. — Turtur rufescens et pygmaea, Rehb, Fam, Columbidae. Bad — u Gen. Turtur. Taub. p. 173. — T. aegyptiacus, Tristr. Ibis 1859. p. 35.; 1868. p. 210. — Id. Great Sahara p. 399. — Salvin, Ibis 1859. p. 318. — Heugl. Ibis 1859. p. 343. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 246. — Columba aegyp- tiaca, Brehm, Cab. Journ. 1853. Extrah. p. 101. — C. senegalensis, Hartl. Cab. Journ. 1854. p. 207. — Heugl. Cab. Journ. 1863. p. 468. & 1864. p. 264. — Taylor, Ibis 1859. p. 50. & 1867. p. 67. — Irby, Ibis 1861. p. 234. — Adams, Ibis 1864. p. 27. — Id. Cab. Journ. 1864. p. 455. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 309. & 468. — Kirk, Ibis 1364. p. 330. — Deg]. Orn. Eur. II. p. 16. — v. Pelz. Cab. Journ. 1868. p. 36. — Id. Ibis 1868. p. 320. — Turtur senegalensis, Finsch & Hartl. ©. Afr. p. 551. — Antin. Cat. p. 91. — Finsch, Col. Jesse p. 290. — Blanf. Abyss. p. 417. — Kön.-Warth. Neott. Stud. Nr. 73. — Columba aegyptiaca, Lefeb. Abyss. Ois p. 140. — Turtur cambayensis, Adams, Proc. L. Z. S. 1858. p. 498. — Jerd. B. of J. III. p. 475. — Blyth, Ibis 1867. p. 150. — Columba maculeollis, Wagl. Syst. Av. Columb. sp. 97. — C.aegyptiaca, Licht. Eversm. Buchar. p. 388. — Turtur senegalensis, Layard, S. Afr. Nr. 5ll. — Columba ae- gyptiaca, Bree, B. of Eur. III. p. 195. tab. c. — T. senegalensis, Taczan. Cab. Journ. 1870. p. 51. Arabisch Osarı (= 5). .. Capite, collo et pectore laete einerascente-vinaceis, speciminum nonnullorum cervice magis einerascente; mento albido; fascia lata jugulari colore ochraceo-cinnamomeo nigroque varia (plumis hine nigris, late einnamomeo-apicatis, vix violaceo-resplendentibus); tergo et stragalo einerascente-cervinis, plumis hine plus minusve conspicue colore cinnamomeo-fulvo limbatis et variis; tergo postico uropygioque fuscescente-cinereis; supracaudalibus reetrieibusque °/,; medianis e cervino cinereo-fumosis, reliquis saturate einereis, latissime albo-api- catis, fascia mediana nigricante instructis; rectricum lateralium eolore albo supra, scapis versus, partim magis magisque cano-adumbrato; alae tectricibus (primariarım majoribus exceptis), subalaribus et se- eundariis laete coerulescente-cinereis, teetrieum minorum nonnullis co- lore rufescente-einnamomeo limbatis; remigibus primariis cum teetriei- bus primi ordinis atro-fuseis, illis extus delicate pallide marginatis; abdomine albido, pectus versus vinaceo-tineto; hypochondriis coeru- lescente-cinereis; subeaudalibus niveis; rostro nigrieante; iride um- brina; pedibus rosaceis; — long. tot. 10°.—11'. — rostr. a fr. 6'*.— Tu. — al. 4". 9",—5", 5, — caud. 4'.—4'. 6° — tar. 3 91", Fam. Columbidae. 843 7— Gen. Turtur. Jun.: Capite, collo et peetore sordide einnamomeo-fulvis, colore vinaceo intermixtis; torque jugulari nigro nullo; alae tectrieibus, supracaudalibus et tertiariis (his partim) late, nec abrupte, fulvo-lim- batis, abdominis plumis pallide et sordide colore rufo-fulvescente ad- umbratis. Naeh meinen Messungen und Notizen sind egyptische Exemplare durchschnittlich grösser als südafrikanische, sudanische wiederum kleiner als letztere und sehr lebhaft gefärbt. Ueberhaupt variirt die senegalische Turteltaube sehr in Grösse und Färbung. Sie wandert nicht und gehört zu den häufigsten Vögeln unseres Beobachtungsgebietes. In den abessinischen Hochländern trafen wir dieselbe nicht über 7—8000 Fuss Meereshöhe. Im Gebiet des obern Weissen Nils ist sie seltener als in Nubien, Egypten, Arabien und der abessinischen Küste. In Bezug auf ihren Wohnsitz sind diese Turtel- tauben nicht wählerisch; sie nisten sich in Städten und Dörfern, na- mentlich in verfallenen Wohnungen, Ruinen, Friedhöfen, Mauern und Gärten ein, bevölkern die mit Sykomoren und Labach bepflanzten Alleen, Dattel-, Baumwoll- und Olivenpflanzungen, Akazienhaine und Tamariskengruppen. Man findet sie auf allen Inseln des Nils, um Lagunen und Bitterseen, auf Wegen, Karavanenstrassen, an Wüsten- bronnen, auf Feldern, Hecken, im Urwald und am Rand der Wüste; dagegen fehlt unser Vogel in ganz sterilem und wasserlosem Wüstenland und auf den kahlen Wüstengebirgen. Gewöhnlich leben diese Tauben paar- und familienweise, nicht aber in grossen, geschlossenen Flügen, und sind von munterem, harmlosem Wesen; sie treiben sich im Geäste der Bäume, im Diekicht der Gebüsche und auf der Erde herum, die Männchen gurren viel, vorzüglich zur Brütezeit, welehe in Egypten in unser Frühjahr fällt. In Nubien fanden wir den ganzen Sommer über einzelne belegte Nester. Letztere sind ähnlich denen der gemeinen europäischen Turteltaube und auf Dornbäumen, Oliven, in Hecken und ‚selbst in verlassenen Wohnungen auf Dachsparren u. dergl. ange- bracht. [Ueber ganz Afrika verbreitet, nordwärts bis Algerien, südwärts bis zum Cap-Gebiet. — Nicht in Madagascar. — Im wärmeren west- lichen Asien bis Central-Indien, nicht aber in Ceylon und Unterben- galen, dagegen nordwärts bis Bochara und Kleinasien. — v.d. Mühle beschreibt sehr gut ein von ihm in Griechenland erlegtes Exemplar. — Nach Reichenbach um Constantinopel. — Die Angabe ihres Vor- kommens in Spanien und Portugal hat sich noch nicht mit Sicherheit bestätigt.) Fam. Columbidae. —_— Mio — # Gen. Aplopeleia. Gen. Aplopeleia, Bp. Nr. 675. Aplopeleia bronzina. Columba bronzina, (!) Rüpp. N. W.p. 65. t.23. f.1. — Turtur bron- zinus, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 370. — Heugl. Syst. Ueb. Nr. 518. — Aplopeleia bronzina, Bp. Consp. II. p. 66. — Heugl..Cab. Journ. 1862. p- 294. & p. 306. — Rehbeh. Taub. t. 258. f. 1440. — Columba bronzina, Lefeb. Abyss. Ois. p. 141. Sineipite gulaque albidis; oceipite fuscescente, pileum versus coeruleo-cinerascente; collo et pectore saturate e cinereo vinaceo-rufis, collo postico et interscapulio in fundo cinereo laete et pulchre colore aurato-aeneo micantibus; cervieis, colli lateralis et tergaei nitore magis chalceo; tergaeo cinnamomeo-cervino; abdomine et subeaudalibus purius cinnamomeis; hypochondriis et tibialibus olivaceo-umbrinis; remigibus fuseis, extimis in pogonio externo dilute pallide -marginatis; rectrici- bus '/, medianis tergo concoloribus, religuis nigricantibus et late cinereo-terminatis; rostro nigricante; periophthalmiis coerulescentibus; iride umbrina; annulo pallide liliacino eircumdata; palpebris pedi- busque rubris; — long. tot. 8'/,". — rostr. a fr. 6’. — al. 4". 9. — 4.40", — tars. vix 11. — eaud,. 3". 4". Jun.: Gula et facie albis; supra e rufescente cano-fuscescens; subtus einnamomeo-fuscescens; cervice et colli postiei basi in fundo griseo metallice virentibus; scapularibus, alae tectrieibus pectorisque plumis ex parte colore pallide rufescente limbatis et rufescente-fusco fasciatis; remigibus griseo-fuseis, pallide rufo-marginatis, in pogonio interno magis coerulescentibus; reetrieibus '/;, medianis tergo conco- loribus, reliquis nigrieantibus, einereo-apicatis; rostro nigro; ceromate et periophthalmiis nudis e purpurascente plumbeis; pedibus coerules- cente scarlatinis, hypodactylis albidis; — long. tot. vix 9. — rostr, a9 2, Ziel: 25.69 Bad Bed — tare. IR Beschreibung des alten Männchens nach einem bei Debra Tabor in Begemeder im Monat März erlegten Exemplar; die des Jugend- kleides aus meinem Tagebuche, nach einem im Januar bei Sabat- Worka in Telemet geschossenen Vogel. Die Füsse der Bronce-Tauben sind verhältnissmässig sehr gross ' Fam. Columbidae. — 845 — Gen. Chalcopeleia. und kräftig. Bei den erst beschriebenen Männchen ist die Hinter- halsbasis bis zum Interscapulium herab, unter gewissem Licht satt grau und hier der goldgrüne Metallglanz mehr in’s Stahlblaue über- gehend; der Unterleib nach hinten zu lebhafter rostroth. Rüppell nennt die Gegend unterhalb der Ohren grauviolett mit Purpurschim- mer, die Iris roth. Die Bronce-Turteltaube ist in Abessinien ein sehr seltener Vogel, . den weder Jesse noch Blanford eingesammelt haben. Lefebvre fand sie bei Maituaru und Adowa im März und August, Rüppell in den T'hälern von Semien. Nach Angabe meines Jägers Djebra Girgos auch bei Halai vorkommend. Sie führt ein stilles, zurückgezogenes Leben im dichten Unterholz und in den tiefeingerissenen Schluchten der Wild- bäche. Die Standorte wechseln zwischen 6500 und 4000 Fuss. Ich sah dieses reizende Täubchen nur einzelu, einmal ein gepaartes Paar; das Weibchen lief drosselartig im dichtesten Gestrüpp auf dem Boden umher, während das Männchen auf dem dürren Gipfel eines Seifen- baumes sass und ruckste. Die Stimme glich derjenigen der egypti- schen Turteltaube. Die Brutzeit muss in den März und April fallen. Das Stuttgarter Museum besitzt noch eine Bronce-Turteltaube mit der Vaterlandsangabe „Abessinien“, die in mancher Beziehung von meinem alten &. abweicht. Sie ist beträchtlich grösser, zeigt den Nacken von der Scheitelmitte an, Hals und Brust (nicht aber Kopt- seiten und Kehle, welche wie der Vorderkopf weiss sind) purpur- kupferroth schimmernd; der Mantel ist etwas heller olivenbraun, mit einigem grünlichem und messingfarbigem Glanz; die Schwingen erster Ordnung auffallend glänzend; — Flüg. 5’. 41/,'". — Schw. 3. 8”, — Tars. 12‘. Wahrscheinlich ist dies die ächte ©. Zarvata, Temm. und stammt aus Südafrika. Gen. Chalcopeleia, Rchb. Nr. 676. Chaleopeleia afra. a) Alarum maculis chalybaeıs. Columba afra, L. Lath. Ind. Orn. p. 611. — Bechst. Uebersetz. IV. p. 386. — C. afra, var. Temm. Hist. Pig. p. 294. & p. 476. — Temm. & Knip, Pig. t. 38. — C. chaleospios, var. a, Wagl. Syst. Av. Col. spec. 83. — Turtur chacospios, Swains. W. Afr. II. p. 210. — Peristera chaleospios, Gray. — Peristera afra, Gray. — P. senegalensis, Rüpp. N. W. p. 67. — P. chalcospilos, Rüpp. Syst. Ueb. p. 98. Nr. 372. t. 38. — Selat. Contr. Ornith. 1852. p. 126. — Chalcopeleia afra, Rchbch. Taub. p. 78. & p. 176. Novit. t. 128. f. 3531. 3532. & t. 159. f. 1428. Fam. Columbidae. — 846 — #Gen. Chalcopeleia. — Peristera afra, Cass. Proc. Ac. Phil. 1859. p. 144. — Chalcopelia afra, Bp. Compt. rend. 1855. p. 19. — Bp. Consp. II. p. 67. — Hartl. W. Afr. Nr. 576. — Id. Cab. Journ. 1861. p. 266. — Heugl. Syst. Uebers. Nr. 511. — Chalcopelia chaleospilos, Sclat. Proc. L. Z. 8. 1362. p- 12.; 1864. p. 113. — Kirk, Ibis 1864. p. 330. — Oh. afra, Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 211. — Id. Cab. Journ, 1862. p. 294. & p. 306.; 1864. p. 264.; 1867. p. 301. — F. parallinostigma, Pr. Württemb. Leon. ined. t. 68. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 468. — (Ü. chaleospilos, Brehm, Cab. Journ. 1853. Extrah. p. 101. — Id. Cab. Journ. 1855. p. 173. — Vierth. Naum. 1852. I. p. 33. & p. 48. — Oh. afra, Brehm, Habesch, p- 380. — Antin. Cat. p. 88. — Hartl. Proc. L. Z. S. 1867. p. 827. — König-Warth. Neott. Stud. I. Nr. 80. — Peristera afra, Blanf. Abyss. p. 417. — Finsch, Coll. Jesse p. 290. — Brehm, Thierl. VI. p. 233. b) Alarum maculis aurato-viridibus (Ch. chalcospios, Wagl.). Turtur senegalensis, Briss. Orn. 1. p. 122. t.x. f. I. — African Turtle, Lath. Gen. Syn. II. p. 655. — Bechstein, Uebersetz. p. 631. — Tourtourelle du Senegal, Buff. Hist. Ois. II. p. 553. — Pl. enl. 160. — Tourtourelle emeraudine, Le Vaill. Atr. p. 84. t. 271. — Temm. & Knip, Pig. pl. 39. — (. afra, Temm. Ed. 8°. p. 291. & p. 476. — Vieill. Eneyel. meth. p. 249. — Ü. chalcospilos, Wagl. Syst. Av. Col. sp. 83. — FPeristera afra et P. chalcospilos, Gray. — P. afra, Striekl. & Selat. Contr. Orn. 1852. p. 157. — Ohalcopeleia chaleospilos, Rehb. Taub. p. 79. & p. 176. t. 159. £. 1427. — P. chalcospilos, Cass. Proc. Acad. Philad. 1859. p. 144. — Heine, Cab. Journ. 1360. p. 196. — Bp. Compt. rend. 1855 p.19. — Bp. Consp. Il.p. 68. — Hartl. Cab. Journ. 1861. p. 260. — Ch. afra, Jard. N. Phil. Journ. n. s. I. p. 246. — Selat. Proceed. L. Z. 8. 1864. p. 113. — .P. afra, Gurm Ibis 1368. p. 48. & p. 164. — Layard, 8. Afr. Nr. 513. — C. chalcospilos, v. d. Decken, Reisen Ill. p- 43. — ?C. afra, Boc. Av. das pass. portug. IV, p. 17. — ?Sharpe, ° Ibis 1870. p. 436. — Chalcopeleia afra, Finsch & Hartl. O. Afr. p. 554. (Beide Formen artlich vereinigt.) Supra e rufescente einereo-fuscescens; fronte et mento albidis; pileo delicate eoerulescente-einereo; nucha magis fuscescente; gastraeo rubente-vinaceo; abdomine medio, erisso et subeaudalibus lateralibus purius albis; tergi postici faseia sordide ochraeea, supra et infra late nigro-limbata; subeaudalibus medianis nigris, partim colore albo lim- batis et apicatis; remigibus (nee tertiariis) primariarumque teetrieibus Fam. Columbidae. 8 — Gen. Chaleopeleia. primis- ordinis laete rufo-cinnamomeis, in margine externa et in apice atro-fuseis; subalaribus rufo-cinnamomeis, concoloribus; alae tectrici- bus nonnullis macula majore tum amethystino-chalybaea, tum aurato- aenea notatis; rectricibus medianis tergo 'concoloribus, lateralibus magis canescentibus, omnibus late, nec abrupte, nigro-apieatis, exti- mae pogonio externo partim albiecante, °/, externarum limbo apieali in pogonio externo canescente; rostro purpurascente-nigro; iride fusca; pedibus rosaceo-scarlatinis; hypodaetylis albicantibus; — long. tot. 7r.—8". — ‚rostr. a fr. 51,61, — al. 3°. 10.4, 3, — caud. 2”. 10. — 3.1". — tars. 8Y,'". Wie bei allen Tauben sind die Weibehen etwas kleiner als die Männchen. Man hat bisher allgemein die verschiedene Farbe (goldgrün oder amethystblau) der Flügeldecktlecken zur Aufstellung von zwei be- sondern Arten oder Rassen der Erdtaube angenommen. Finsch und Hartlaub verwerfen diese Trennung auf Grund eigener Unter- suchungen; sie hatten Exemplare vor sich, welche Uebergänge von einer dieser Farbenstufen zur andern zeigen. Im Nordosten von Afrika habe ich freilich immer nur die blaufleckige Form gefunden; Speke sammelte die grünfleckige in Uzaramo ein; diese ist auch im übrigen tropischen Ost-Afrika, wie im Süden die gewöhnliche, im Nordwesten scheint wieder die blaufleckige in überwiegender Zahl vor- zukommen, so dass wirklich kaum geographische Rassen anzunehmen wären. Beide gleichen sich sonst in Färbung und plastischen Ver- hältnissen vollkommen, nur giebt es leichte Abweichungen in dem Ge- sammtton des Gefieders, der ein Mal lichter, das andere Mal satter oder düsterer erscheint. Die metallfleckige Erdtaube ist eine der liebliehsten und zutrau- lichsten ihrer ganzen Familie. Die nördlichste Grenze ihres Vor- kommens in unserem Beobachtungsgebiet fällt etwa unter den 17.—18. Grad nördl. Breite, in Berber und Takah; sie erscheint im abessini- schen Küsten- und Gebirgsland, hier bis gegen 8000 Füss Meeres- höhe, in Senar, Kordofan und im Gebiet des Weissen Nil und seiner Zuflüsse, ebenso im Danakil- und Somal-Land und ist Standvogel. In sehr grosser Anzahl trifft man sie namentlich in den lichten Wäldern zwischen Steppenland und Sandboden um den Bahr el azreq, am Dender und Rahad. Die Paarung fällt in den Anfang der Regenzeit, doch hört man auch sonst viel den höchst sonderbaren, lauten und flötenden Ruf, den die Männchen von dem dürren Gipfel eines Dornbaumes herab hören lassen. Es klingt wie duu-duu-duu-du-du-du-du und scheint einmal ganz nah, dann wieder ferner her zu kommen. Das Nest steht auf niedrigen Akazien oder Zizyphus-Büschen, oft nur wenige Fuss über der Erde und sowohl in der Nähe des Stammes als in den äussersten | Fam. Columbidae. — 848 — = Gen. A; horizontalen Zweigen. Es ist eben so leicht aus Reissern zusammen- gefügt, als dasjenige der übrigen Tauben und enthält zwei kleine, gelbliehweisse Eier. Vierthaler will ein Nest in der Höhlung eines abgebrochenen Ba@xmstammes gefunden haben. Im Herbst sammeln sich die Erdtauben in grössere Gesellschaften, Jedoch nicht in diehte Flüge vereinigt, die wohl weit im Land herum- streifen, aber wasserlose Gegenden meiden. Sie zeigen sich sowohl auf niedrigern Bäumen, als im dichtesten Gestrüpp und auf der Erde; hier auf Lichtungen, unter Gebüsch und Ranken von Schlinggewächsen und in felsigen Schluchten. Die Nahrung besteht in wildem Steinobst, Beeren, Büschelmais- körnern und andern Sämereien. Dr. Bolle's Nachricht über das Vorkommen dieser Art auf den canarischen Inseln beruht auf einer Verwechslung mit 7. auritus. (Bolle, Cab. Journ. 1856. p. 173. & 1857. p. 331.) [Senegambien. — Gold- und Sklavenküste. — Guinea. — Aschanti. — Gabun. — Ilha das Rollas. — Angola. — Damara. — Kafferland. — Cap-Gebiet. -- Natal. — Zanzibar. — Mozambique. — Mombas. — Sauahelküste.] Gen. Oena, Selby. Nr. 677. Oena capensis. Turtur capitis bonae spei, Briss. Orn. 1. p. 120. t. 9. f£ 2. — Co- lumba capensis, L. — Pl. enl. 140. — Cap Pigeon, Lath. Gen. Syn. Il. p- 66. — Bechst. Uebersetz. p. 639. — 0. capensis, Gm. — Lath. Ind. Orn. p. 614. — Bechst. Uebersetz. IV. p. 388. — Vieill. Encyel. meth. p- 255. — Tourtourelle & cravatte noire, Le Vaill. Afr. VI. p. 88. t. 273. 274. 275. — Colombe tourtelette, Temm. & Knip, Pig. pl. 53. 54. — (. capensis, Temm. Fig. Ed. 8°. p. 566. & p. 490. — Temm. Pl. col. 341. f. 2. — C. atrogularis, Wagl. Syst. Av. Coll. ‚sp.'108. — Eectopistes ?ca- ' pensis, Selb. Nat. Lib. V. p. 189. t. 20. — Oena capensis, Swains. W. Afr. II. p. 214. — Gray, Gen. Birds Il: p. 472. f. 2. — Rehb. Taub. p. 80. & p. 176. t. 155. £. 1390. 1391. — Hartl. W. Afr. Nr. 578. — Id. Cab. Journ. 1854. p. 206.; 1860. p. 162. & p. 180.; 1861. p. 266. — Id. Madag. p. 67. — Bp. Consp. Il. p. 69. — Brehm, Gab. Journ, 1853. Extrah. p. 101.; 1855. p. 481. &. p. 492.; 1857. p. 78. & p. 80,; 1858. p. 407. — Oo capensis, Rüpp. N. W. p. 67. — Lefeb. Abyss. p- 139. — KEetopsites capensis, Heugl. Syst. Uebers. Nr. 519. — Oena 7 ” a x # k > “ Fam. Columbidae: ERSITELT Gen. Öena, eapensis, Rüpp. Syst. Ueb. Nr. 371. — Antin, Cat. p. 91. — Heugl. Ibis 1859. p. 343. — Heugl. Faun. Roth. Meer Nr. 212. — Id. Cab. Journ. 1862. p. 294. & p. 306.; 1863. p.. 164.; 1864. p. 264.; 1865. p: 43. — Hartm. Cab. Journ. 1863. p. 309. & p. 469. — Roch & Newton, Ibis . 1863. p. 168. — Gurney, Ibis 1865. p. 271. — Brehm, Habesch p. 382. ‘— Sperling, Ibis 1868. p. 291. — Schleg. & Poll. Madag. p. 557. v. d. Decken, Reisen I. p. 60. — Cab. Ibid. III. p. 42. — Finsch & & Hartl. O. Afr. p. 557. — Blanf. Abyss. p. 418. — Finsch, Coll. Jesse p- 290. — Kön. Warth. Neott. Stud. IT. Nr. 81. — Aena capensis, Layard, $. Afr. Nr. 508. — Oena capensis, Bocage, Av. das posses. portug. IV. p- 17. — v. Homeyer, Cab. Journ. 1859. p. 361. Arabisch Om beldmeh (Ayık ef ). Supra canescente-cervina, subtus alba; facie ad pileum medium usque, collo antico, peetore medio et subeaudalibus medianis nigerrimis; vertice, nucha, colli et pectoris lateribus alarumque tectrieibus me- dianis et majoribus eoerulescente-einereis; primariis earumque tectri- eibus primi ordinis einnamomeo-rufis, extus partim atro-limbatis, omnibus late atro-apicatis-et in apice ipso dilute pallido-marginatis ; ‚secundariis fuscescente-einereis, in medio rufescentibus; secundariarum tecetrieibus majoribus cinereis, partim atro-apicatis; tertiariarum et teetricum eubitalium nonnullarum area magna nigro-violacea; sub- alaribus rufis; hypochondriis einerascentibus; tergi fumoso-atri fascia conspieua et lata albida; supracaudalibus majoribus (postieis) in apice late nigro-limbatis; reetricibus medianis fuseis, apicem versus magis magisque nigricantibus, lateralibus saturate einereis, late nigro-apicatis, in apice ipso cano-limbatis; rostro tum aurantiaco et in basi magis rubente, tum nigro; iride umbrina ; pedibus violaceo-roseis; hypodac- tylis pallidis; — long. tot. eirea 10. — rostr. a fr. 5,8°.—652''. — al. 3%. 4. —3'', 11'%. — reetr. intermed. 5.—5'. 3". 9.: Minor; facie, collo antico et Beeiore fuscescente-einerascenti- bus; cauda minus elongata. Juv.: Rufo-einera, subtus et in fronte albida, plumis omnibus nigro-marginatis; reetrieibus lateralibus nigrieantibus, in apice albis. Beschreibung des Jugendkleides nach Bonaparte. Unter zahlreiehen alten Männchen mit orangengelben Schnäbeln v. Heuglin, Ornith. Nordost-Afrika. | 54 Fam. Columbidae. = B00 1 — Gen. RR \ 2 bemerkt man auch solche mit schwärzlichen und zwar zu derselben Jahreszeit. Diese Angabe. entnehme ich einer Notiz meines Tage- buchs, datirt Mekullu an der abessinischen Küste, Juli IE Auch giebt es hahnenfedrige Weibchen. Schlegel und Pollen nennen die Füsse orangegelb. Die Cap’ sche Erdtaube erscheint im Nilgebiet und an der Küste des Rothen Meeres vom 23.° nördl. Breite an südwärts; sie ist ‘ häufig im abessinischen Küstenland bis zum Golf von Aden; am obern Weissen Nil trifft man dieselbe ebenfalls noch an, ebenso im wärmeren Abessinien bis auf 7000 Fuss Meereshöhe. Sie lebt in der waldigen Steppe, an Wüstenbronnen, um Gehöfte, in Gärten, auf Hecken und Tennen und namentlich in der Waldregion längs der Regenbetten. Zur Brütezeit (‚Juni bis September) findet man die zutraulichen Thierchen paarweise, im Winter und Frühjahr sieht man sie oft in grössern Gesellschaften beisammen, doch nicht in diehtgedrängten Flügen. Sie wandern nicht. Bei Chartum trafen wir häufig ihre Nester auf Palmbüschen, in Parkinsonien und auf Nabag- und Akazienbäumen. Erstere stehen oft auf Astgabeln weit vom Stamm entfernt, selten über mannshoch von der Erde, und die Eier liegen auf einer leichten Anhäufung von wenigen kleinen, dürren Zweigen. Das brütende Weibchen sitzt sehr fest. Ihre Stimme. be- steht in einem kurzen, hohen Gurren. Die Männchen sind sehr eifersüchtig und streiten gerne unter sich. Der Flug ist zierlich, niemals sehr hoch, dabei reissend rasch und gewandt, er verläugnet aber den Taubencharakter keineswegs. Macht der Vogel eine Wen- dung, so breitet er den Schwanz scheerenförmig aus. Diese Tauben leben übrigens mehr auf der Erde und stehen nur Abends und während der heissen m un um zu ruhen, auf Bäumen und Büschen ab. Auf der Insel Argo schoss ich im August 1852 einen Albino dieser Art. [Süd-, West- und Ost-Afrika. — Mombas. — Madagascar. — Wahrscheinlich auch in Südarabien. ] Anmerkung. Lefebvre führt (Voy. Abyss. p. 142) noch zwei weitere Tauben- arten als in Abessinien vorkommend auf: 1) „Columba phasianella. — Colombar. — Trös commun. Il y en a deux espöces peu differentes.‘‘ Wahrscheinlich versteht Lefebvre unter dieser Art das Weibchen von Oena capensis. 2) „Columba larvata, Temm.— Toutourelle & front blanc et ä dos vert metallique, — - Inconnue, quoiqgue en grand nombre, mais seulement & Maiberasio; je ne l’ai jamais vue que ]lä en avril et mai 1841. Toujours ä terre et sur les pierres. Long, 25. centimetres, (9, 21,4): Vigneäud hat diesen Vogel abgebildet, und nach dem Bilde entwerfen Prevost und Des Murs folgende Beschreibung: Stirn, Zügel und Kinn weiss; Schnabel und Wachshaut schwarz; Augenlider und Füsse karminroth; Augen schwarz; Hinterkopf, Nacken und der ganze Rücken schön metallgrün; Hals, Kehle und Brust weiss, licht weinroth überlaufen. Diese Beschreibung passt auf keine mir bekannte afrikanische Taubenart, jeden- falls ist sie nicht auf Aplopeleia larvata zu beziehen. Es scheint das wirk- Fam. Columbidae. —' 81 —- Gen. Oena. * lich eine noch unbekannter, der Aplopeleia simplex, Hartl. nahe verwandter Vogel zu Sein. Im Innern des Gebietes der Kidj-Neger westlich vom Bahr el djebel soll eine Taubenart vorkommen, welche nach der mir von den Sklavenhändlern gemachten Be- schreibung die Grösse einer Lerche haben (kleiner als Aplopeleia afra und Oena . capensis) und obenher schön metallisch glänzend sein soll. Noch muss ich bemerken, dass es hier nicht möglich war, die von mir eingesammelten Eier der verschiedenen nordostafrikanischen Tauben näher zu beschreiben. Die Abbil- dung einiger derselben wird übrigens diesen Mangel theilweise ersetzen. Nach Vollendung des Druckes dieser Bogen erhielt ich durch gefällige Theilnahme” von Dr. O. Finsch noch die Beschreibung einer angeblich neuen Turteltaube, die sich im März häufig in Egypten finden soll. Turtur Sharpei, sp. nov, Shelley, Ibis 1870. p. 447. — Id. Ibis. 1871. p. 143. Turturi aurito affinis, sed pileo comcolore, fulvo; dorso uropygioque rufescenti- ochreaeis; rectricis extimae pogonio externo basin versus nigricante; rectricibus mediis ochraceis; — long. tot. 11,5“. — al. 6”. — caud. 4,75“, — tars. 8°, (englisches Maass). Wahrscheinlich ist dies nur ein junger 7. auritus, der das eıste Frühlingskleid noch nicht angelegt hat. Zu dieser. Form könnte gehören, Peristera rufidorsalis, Chr. L. Brehm, Vogelf. p. 257. und Turtur turturoides, Pr. Würt. Icon. ined. t. 67. (30,) — Heugl. Cab. Journ. 1867. p. 301. ga. = 2 1: 4 a Saale. zin Druck von G. Pätz Klmumta longieauda minor. Mas. a.Schnabel von oben. Ed I. Museicapa mınıma, Mas. ?.Muscicapa aquatica,Mas. TRIE AR Stenostira plumbea. 1.Mas.ad. - 2.Mas.jun. N “ - Heualin, Ormith if \ 3: YA I} % N Nigrita Arnaudı Mas. Ar Heuglin, Ornith.N.O.Afrika’s Tab. M.XX/. Philagrus melanorhynchus. ” Mas.ad. I Ph 2 3 v f .“ r 5 } “); x Pr int! "EL ® [2 v | i Pi k} 5 ” > nr . Pr ‘ u « “ ’ > ud = ; E \ [ re - w * - A . « Tr = Ve + - * Bin - » , = N “ r . ® h } u. 4 . Be Ey “NTER ; . ri PR “ ’ En er Pr Es f =, a 4 «. „+ N A = . r t r 4 ._ 7 N 7 = x ’ i ‚m | 3 2 v * 2 ; s ’ br ’ „ . BR: IE ’ ie na as 2 2 F ae + wi , % Be, > . Lı,9E h . i “ur u z Sie, 4 « ” ” , N # Tr “ 4) u, L e DR * ‘ Ds Bi - N gr u u x r - = ” ir {7} * u . \ Be & * x * e ' F r Par e \ D - . 1 ı L ” A & . . . - N - . Pr 0 € - - ' ne . + « * . = ’ d . \ ‘ r 4 ' * #J v “ , . - .. ” . ‘ “ r 2 %“ Iyphantica haema tocephala Mas.adult. X F . a. Ivphantorms intermedia. _b. I. taemıopiera _ e.H.vutellma d.H. galbula. e. H.fererm. ” Ink Pi BEN Th ’ ‘ Heuglın ‚Ornith. N.O.Afrika Tab XIX. XXI V Iyphantornis atroqularıs . M Mas. enrckaÄrtänstwihhsd | RIYAY 1. Ortvgospiza polyzona. _R. Coccopvga Ernesti._3.Rhodopyga rhodopsis. _ Lonogastris lineata ._5. Chrithagra barbata 2._ a x * E? R hen, . . ' E . 2 . ' ve ’ . . “au v Y AM ‘ B D D ® u = j ar re MPITNY 1 I. Xanthodma dentata Mas adult. \.Xanthodina pyrgita Mas. XY y Geoeorapuıs modestus. Foem.adult. EBi Ka 1.a.b.c. eocoraphus erythropvgius. 2.d.e.ffeocoraphus cordofanicus. “ - w XX1X Corvthaix leucolophus. Mas. had] Schizorhis personata. adıldt E AxX Heuglın ‚Ornith. N. 0. Afrikas T Psittacus eıtreicapilhus. W Mas. H a 1, + I ee fTardenaruick LAT IN.LFISCNET L.LASSE 1.Pogoniorhynel us Rolletu.-2.R leueocephalus. % P.diadematus. LEN 2 RAND € r En , RN ‚ „ : r — Ba 4 ( a ı f . rr . u u 2 < F 4 Per E al x: \ . N | ! e v | A ‚ ) . « . ’ ur >] ik 4 6 [3 . hy ’ . 4 f W . i ’ ® Barbatula uropvgialis. Mas. - , Ay Se ER SE Drau an a Free x ER Amt y